Ausführliche mit möglichst sorgfältiger Benutzung der vorhandenen Hülfsmittel und nach neuen Untersuchungen verbesserte Grammatik der lateinischen Sprache: Abteilung 1, Band 2 Elementarlehre [Reprint 2018 ed.] 9783111613598, 9783111237763


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German Pages 415 [424] Year 1821

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Table of contents :
Zutritt und Ausfall der Consonanten
Zutritt u. Ausfall ungleicher Conff
Zutritt und Ausfall der Conff im Anfange
Zutritt u. Ausfall der Conff am Ende
Assimilation
Umstellungen der Consonanten
Veränderungen der Präpositionen im Falle der Zusammensetzung
Veränderungen der Präpositionen durch Zusammensehung
Veränderungen der Präpositionen durch Zusammensetzung
Position und deren Einfluß auf die Quantität der Sylben
Anhang über die Verlängerung kurzer Sylben vermittelst der Arsis
Sylben Abtheilung
Uebersicht des Inhaltes
Wort-Register
Verzeichniß der Autoren, insofern einzelne Stellen derselben verbessert oder sonst erörtert worden sind
Nachschrift
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Ausführliche mit möglichst sorgfältiger Benutzung der vorhandenen Hülfsmittel und nach neuen Untersuchungen verbesserte Grammatik der lateinischen Sprache: Abteilung 1, Band 2 Elementarlehre [Reprint 2018 ed.]
 9783111613598, 9783111237763

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Elementarlehre b e r

lateinischen Sprache )on

K o n r. L e o p. Schneider.

Zweiter

Band.

Berlin 1821. ® t fc t ud t und verlegt bei®.

Reimer.

Ausführliche mit möglichst sorgfältiger Benutzung der vorhandenen Hülfsmittel und

nach neuen Untersuchungen

verbess erte

Grammatik bet

lateinischen Sprache von

Konr. Leop. Schneider, der Philosophie Dr. und Professor am König!. Joachimsthalschen Gymnasium zu Berlin.

Der

ersten Abtheilung

(Elementarlehre) -weiter Band.

Berlin 1821. Gedruckt und verlegt

bei G. Reimer.

Zutritt und Ausfall der Consonanten *). . I In Mitte der Wörter. Ueber ben Einschub und Ausfall einzelner Consonan» ten zwischen zwei Vocalen ist bereit« im Abschnitte von» Hiaru« innerhalb Eine« Worte« und in ben Beiner« fangen zu ben Consonanten (namentlich c, j, 1, m, n, r, i, v) gehanbelr worben. Die beiden hienach übrig bleibenden Fälle find: ») Verdoppelung eine« unb befiel# feen Consonanten. b) Zusammentreffen zweier ober meh« rerer ungleichen Consonanten. Zn beiden Fällen wirb sowohl da« Entstehen diese« Verhältniße« durch ben Zn» tritt de« einen ober andern Consonanten, als auch dessen Aufhebung durch ben Ausfall In Betrachtung gezogen werben; aber nicht überall läßt sich mit Sicherheit an» geben, welche von beiden Formen der anderen in der wirklich vorhandenen Sprache zum Grunde liegt, wie sehr man auch allgemeinen Ansichten nach geneigt fein möchte bet einfacheren Form ein höhere« Alter bei­ zulegen. A.

Verdoppelung

der Consonanten.

Sein Consonanr kann feintet oder vor einem anderen Consonanten verdoppelt werden. Frise, p. 550 extt: •)

Diejenigen feiefeer gehörigen Fälle welche durch Zu» sannneasetzung mit Präpositionen entstehen, werden die» fen ganzen Abschnitt hindurch nur angedeutet, und aul* führlicher erst im Abschnitte von den Veränderungen bet Präpositionen durch Zusammensetzung, erläutert werden»

eiemenkarletzre, XI.

A

39°

Verdoppelung

nunquam nee s nee alia consonans geminari potest, alia nntecedente consonante.- id. p. 559 : non polest duplicari consonans alia subsequenle consonante, quomodo nee antecedente, nisi sit muta ante liqui­ dem, ut supplex, suJJragory sufflo, tjfluo, fffringü. Daher von fall-o, fal-sum st. fall - sum, 'von eens -^eo, cen - sum st. eens - sum, von curr-o, cursum st. cutr-suta; forsit st. forssit (fors sit), for­ mten st. forssitan (fors sit an); und folgende durch Shncape veranlaßte Formen: porgere st. porrgere (poririgere), stitgere st. surrgere (eurrigere, im Sprach-

Gebrauche durch die transitive Bedeutung unterschieden vvn surgere, welches in den besten Jetten nur intran­ sitiv Nachzuweisen ist), surpere st. surrpere (surripere); aensti st. eenssti (sensisti), accesti st. accessti (accessisti) etc.; oxume (i. e. oesume) fl. ocssume (ocisisume); ofla st. olHa (offuk), nur daß hter auch die gewöhnliche Schreibart mit doppeltem f, wiewohl sie noch dazu den Schein einer Verwandtschaft mit dem

durchaus fremdartigen Verbum 0JH0 veranlaßt, sich gleich, wohl der folgenden liquida wegen in Schuh nehmet, läßt. Nur einige zusammengesetzte Wörter sind von dieser Regel ausgenommen, und -war nicht bloß solche wo der dritte Eonsonant eine liquida, wie eflluo, esfringo, suffragor, auggredior, supplex, applico etc. sondern auch z. D. huncce, sexsignani (i. e. secssign.), postterganeus, transsilio, transsoendo, transscribo, exsequor, exscindo, exscneo, exstruo (i. e. *ecssequor etc.), assto (auf mehreren Inschriften asstante), disspicio (nach Caesell. ap. Cassiod. p. 2316.) etc.

Aber bet solchen Wörtern fanden zum Theil auch an,

Ser Consonaitten.

591

fcere Schreibarten statt, z D. subgredior, adplico, transilio, exequor, adeto oder asto, dispicio, hunce ( worüber besonder« im Abschnitte von den Veränderungen der Präpositionen. In der 6tt Duker, ad Liv. 10,19, 17. mitgetheilten Inschrift der fratrea arvales findet sich sogar astu st. äst tu. Kaum Erwähnung verdient da» gegen essto bei Grat. p. 510. nr. 3. Ueber dergleichen fehlerhafte Schreibarten wie ucxor (i. e. uccsor) ober uxsor (i. e. ucssor) st. uxor s. oben S. 374 fg. und Über nuncquaro (q f. v. a. c) st. nunquam 0. «43. — Da nun auch keine Sylbe mir einem verdoppelten Eon« sonanten schließen (wie doch im Deutschen) »der gar damit ansangen kann, so folgt daß ein verdoppelter Eonsonant immer von iweten Vocalen eingeschlossen sein muß, nur einige zusammengesetzte Witter au-ge» nommen. Aber auch in der Mitte zweier Bacale hielten Ei» nige der alten Grammatiker die Eonsonanten,Derdop« prlung nicht überall, sondern nur hinter kurzen Voca» len erlaubt, und allerdings wird sie nur hinter diesen hörbar- Denn ree« Cornut. ap. Cassiod. p. 2233. vom ss behauptet, daß e< hinter Diphthongen und lan» gen Vocalen nicht ander« al< ein einfache« a lauten könne (namentlich caussa, accussare, fuisse etc. wie causa, accusare, fuise etc.), gilt nicht minder P»N al» len übrigen Lonsonanten, und wenigsten« vom r be, hauptet auch Terent. Scaur. p. 2257. daß M in dieser Rücksicht dem verwandten a gleich stehe. Dergl. im Folg, unter ss, woselbst man auch jene beide Stellen mitge» theilt findet. Gegen dteEonsonanten-Bordoppelung hin« ter Diphthongen erklärt sich VeL Long. p. »23g.: juxta J*p3-«yy«* omnino geminari consenana non potest *); *) Das juxta f. v. a. post oder pone lehrt der Zusam­ menhang dieser Stelle, welche, weil sie für Mehrere« im Folgenden wichtig ist, sogleich hier von p. 2237. an voll­ ständig mitgetheilt wird: Diarium rurses «kgantiae

Aa

39*

Verdoppelunz

unb vom Diphthong»« au sagt dasselbe Prise, p. 614 extr. sq.: au diphthongus post se geminari consonantem prohibet; wobet )» bemerken baß überhaupt nur hinter diesem Diphthong»« (au) zweifelhafte FLve

vorkommen, indem hinter den übrigen Diphthongen die sectatores non arbitror imitasidos, taroetsi Nisus auclor est comtsae ft esuesme per unum » scribamus, et dicit rationem quia juxta productam voealem consonans progredi non soleat et quoniam antiqui non geminaverint «, sed loco geminationis notam superpoauerint. in quibus error ejus manifeste deprehenditur. nam geminare (geminari ?) consonanles prodtictis vocalibus junctas usus ostendit , in quo dicimus Ctiam errasse, saltasse, abjeeisse, cmlcasse. quis eniin nescit malum una l littera scriptum distare a mallo eodem elemento geminato? xKlo vero argumento quo dicit notam solilam superponi ostendit in enuntiationc solere geminari. et quid jam interest utrum no­ tam an litleram ponas, cum alterutrum tibi necessitaa exprimat ? sane in eo quod est narrare (narare) observatum est ut unum r scriberemus, quoniam venit a gnaro, cui contrarium est ignarus. rursus quia ;pullurn per duo l scribimus, observaverunt quidam 12t paullum, repetito eodem elemento, scriberent; quod mihi non videtur, quoniam enuntiari nullt» modo polest et non est necesse id scribere quod in ▼erbo non sonet hic autem in lungiludine syllabar antecedentis huic litterae obstatur. est enim, quam Graeci dicunt, juxta quam oiunino gemi­ nari consonans nsn potest. Die Formen comesae, esuesae verbessert Seyfert Z. 132. S.yo. Anm. richtig fn comese (i. e. comesse, coraedisse), assuese (assuesse. assuevisse), und schon Dausq. orthogr. T. I. p. 3l. be folgt stillschweigend diese Lesarten comese und surse Ueber mallo vergl. oben S. in. Anm. War vielleicht neben mallo G. odis eine dem griechischen pa/.ko? entsprechende Nebenform vorhanden, wie pavus neben pavo? Oder gehört Del. Longus zu denen, welche, reif pch unten -eigen wird, mallo (lieber wollen) st. mak» gebilligt haben? — Auch folgende Stelle desselben Vel. Long. p. a23a sq. verdient schon hier einige De' rÜcksichtigUNg: potest in quibusdam 6g&o'/qaor, mit welchen beiden Wörtern es auch Varr. L. L. 6, 5 ante med. in Verbindung sehr. Darin aber irrt Vel. Longus daß er es auch mit einfachem s geschrieben wissen will, da das zum Grunde liegende vielmehr auf äs führt (vergl. oben S. 304 fg.), welche Schreibart, wie man aus den Worten des Grammatikers selbst ersieht, ebenfalls im Gebrauche war. Unhaltbar ist auch die Form comrssor mit e st. i. Außer den orthogr. Werken vergl. besonders Drakenb. ad Liv. 40, 7, 5. auch Seyfert §. 1910. imo stimmt mit der Ableitung von imus, a, um (vergl. Voss. Etym. s. v. mir Berücksichtigung des deutlchen: im Grunde) genauer überein, wogegen immo von Seiten der Handschriften den Vorzug zu verdienen scheint, vergl. im Folg. die Demerkk. bei suma. nuznus und nummus, beides durch alte Denkmäler wohl bewährt, aber letzteres vielleicht häufiger. — Daß atzer numiim» (oder npauima, griech. mit

— mit doppeltem m

mm zu



421

schreiben sei behauptet irrig

Beda p. 2339. vergl. oben S. 400. Samonia bet Grut. p. 449* nr- 4- p. 736. nr. 8* Hinge, qen p. 1067. nr. 3. Sammonia. 3m Namen des Q. Serenua Samonicua, des Verfassers der praecepta aaluberr. de medicina, bieten die besten Aus/

gaben das einfache m dar. squama scheint von Setten der Handschriften besser als aquamma bewährt zu sein, und wird unterstützt

durch das italien. squama. suma bei Grut. p. 150. nr. 7. st. summa kömmt nur

insofern in einige Betrachtung als Handschriften und sogar Inschriften zuweilen consumare mit einfachem in darbieten. Grut. p. 357. nr. 3. consumandum. Daß aber auch im monum. Ancyr. tab. 1 a dext» basilicam consumatam vorkomme, wodurch Lipstus bewogen sein soll die Form mit einfachem m über, Haupt vorzuziehen (s. Cellar. s. vj, ist ein Irrthum, da die besseren Abdrücke jenes Denkmales (und schon bet Grut. p. 332 ) vielmehr consumptam geben. Hingegen mit doppeltem m findet stch dies Wort auf Inschriften häufig, z. D. bei Grut. p. 30. nr. 2. co ns um ma tum. p. 331. nr 1. p. 749. nr. 5, consummavit. und auf anderen bet Manut. und Forcell. s. v. Htenach leidet keinen Zweifel, daß es

mit dieser der Abstammung von summus angemessenen Schreibart weit rathsamer ist; indessen mögen schon im Alterthume selbst Einige diesen Ursprung ver, konnt und es in Verbindung mit consumere (was zuweilen dem Begriffe von absolvece nahe kömmt) gesetzt haben. Oder harte vielleicht auch die Schreib, art sumus st. summus, nach Analogie des ln Lhuli, cher Art entstandenen imus (f. Perizon. ad Sanct, Min. i, ii. not. 2. 2, ii. not. 17.), ihre Gönner, so wie man aus immo schließen möchte daß auch

422

Verdoppelung der Consonanten.

umgekehrt immus, nach Analogie von summus, nicht unerhört gewesen sei. Ueber comoinem, Comodus st. comraunem, Commodus auf alten Denkmälern, und über cominus, commestor st. comminus, comestor s. den Abschnitt von den Veränderungen der Präpositionen. nn, Alamanni oder Alemanni (aber nirgend mit doppel. rem 1, dem auch dle Kürze der ersten Sylbe, bet

Liaudian in mehreren Stellen, widerspricht.) und Alamani (wie Germani, Alani), beides auf alten

Denkmälern, aber jenes häufiger, letzteres vielleicht nur bet Grut. p. 159. nr. 7. verql. im Folg. Marcomani. Annius hat vor Anius die Mehrzahl der Inschriften voraus, wenn nicht vielleicht letzteres ein von jenem ganz verschtedner Name war, mit kurzer Anfangssylbe, wie bet Virg. Aen. Z, go. Anius. — Die tribus Aniensis hat ihren Namen vom Anio oder Änien, und verlangt demnach ein einfaches n, welches auch auf mehreren Denkmälern angetroffen wird; Annien sis nur bet Grut. p. 469. nr. 10. anulus und annulus sind, obgleich annulus jetzt Üblieher, wenigstens gleich gut bewährt, und vielleicht ver­ dient sogar anulus den Vorzug. Grut. p. 59. nr. g. anulum. vergl. Oudend. ad Frontin. Strateg. 4, 7, 50 etc. Dasselbe gilt vom Deminut. anellus und annellus, Italien, anello. Selbst annus (das Zahr, aber ursprünglich s. v. a. circulus. Varr. L. L. 5> fl. Z. H. Doß zu Virg. Georg. L, 40L. wovon annulus oder anulus als Deminutivum ab­ stammt, erscheint nicht nur auf Denkmälern der äl­ teren Sprachpertode sondern auch auf späteren nicht selten mit einfachem n. z. D. Grut. p. 564. nr. 3. P» 726. nr .5. p. 815. nr. 6. p. 1056. nr. 7. p. 1059. ar. 4. wiewohl weit häufiger mit nn (wie im Zta-

423

nn

Ken. anno); während änus ( ab orbiculari figura) für die Bedeutung tc^ktcs festgehalten wurde. Ob auch änus, mit änus, annus zusammenhingt, wie Fest. S. v. annimmt, bleibt dahingestellt. Der Quantität wegen ist dabei zu vergleichen Schneiders griech. Wirterb. unter r»»r. Apeninus ist vielleicht die rathsamste Schreibart, 06# gleich gegenwärtig Apenninus für richtiger gehalten (s. Drakcnb. ad Liv. 5, 33, 6.) und in älterm Aus­ gaben hin und wieder sogar Appenninus angetroffen wird. Wenigstens steht Apeninus zweimal auf et, uem alten Denkmale bet Grut. p. 204. lin, iß. wn zwar tu mehreren aber doch nicht in allen Wörtern die Konsonanten nach alter Art einfach geschrieben sind (vergl. oben S. 397.), während Apenninus oder Appenn. sich vielleicht nirgend auf Inschriften nach,, weisen läßt. Auch dient, wenn es anders mit diesem Namen zusammenhängt, Feninus zur Bestätigung r denn daß dies die richtige Schreibart des alptntschen Berges ist erhellt aus Drakenb. ad Liv. Li, 3ß extr, p. 442. Auf jeden Fall werden die beiden ersten Sylben von A. in so vielen Stellen der Dichter nur lang gebraucht. Caccina kömmt häufig auf Inschriften vor, hingegen Caecinna vielleicht nirgend, s. Manut. s. v. Grut« ind. nom. propr. Htemit pflegen auch die besseren Handschriften übereinzustimmen, s. -. D- Oudend, ad Sucton. Jul. Caes. 75 extr. Ob die Quantität der vorletzten Sylbe sich durch Dichterstellen beweisen läßt bleibt dahingestellt, aber nach den Bemerkungen des Manut. ad Cic. epp. famil. 6, 5 init. leidet be# ren Länge wohl keinen Zweifel. Uebrigens vergl. im Folg. Spurinna. Huni, Hunni, Chuni. f. oben 0. 208 fg. AnM. Lemanus oder Lemannus (lacus)? Marcomani bei Gaut, p, ioß, »r. ß. 06 auch Mat»

C 8

424

Verdoppelung der Consonanten.

comanni sich auf alten Denkmälern nachweisen läßt bleibt dahingestellt. Wegen der Handschriften s. Rubri­ ken. ad Vellej. Paterc. L, io(J init. Passow. ad Tacit. Germ. 42. Bet Stat. Silv. 3, 3, 170. scheint Marcemänos bloß durch die Noth des Verses herbei­ geführt -u fein. Vergl. oben Alamanni, und Cluver. Ital. antiq. cap. 26. pag. 250 sq. Munius und Munnius. f. Grut. ind. nom. propr. Peloponnesus, nicht Peloponesus, tolt niton*vrr,7C{ nach ausdrücklicher Versicherung besStrabo lil>. 13. p. 6i8#) pina und pinne, die Steckmuschel, wie im Griechischen und nttvn oder s. Davis, ad Cic. de nat. deor. s, 40. §. 123. Porsena bet Martlal und Sil. ZtalicuS. Hingegen bet Virg. Aen. g, 646. und in mehreren Stellen des

Claudian mit Länge der vorletzten Sylbe, entweder durch Verdoppelung des n, was die Meinung des Serv. ad Virg. 1. c. ( unum n addit me tri causa, unde et penultimae datus accentus est. 11 am Por­ sena dictus est. Martialis : „Hane spectarc manum Porsena non potuit ”) ist, oder durch Verlängerung

des Docales, worauf die griechischen Formen I7sfo-7»or. und der gleichfalls etrurlsche Name Maecenas, zu führen scheinen, vergi. oben S. 399. Zn Prosa schwankt die Lesart gewShnltch zwi, fchen beiden Schreibarten, f. Drakenb. adLiv. 2,9 init. Senones, ") nicht Sennones, welche Schreibart selbst als Variante nur seiten vorkömmt (z. D. Liv. 5, *) vr^Ca iqi ntql iTxooi * xmlouncu lucuns, nach Gronov. ad Liv. Ly, 27» L. nrf*;, tetras oder tetrana? s. Formen!. S- 262. Anm. (In Acheruns, der alterthümlichen Form st. Acheron, worüber Formen!. S. 122. mit der Anm., ist vielmehr das s zum n hinzugetreten; in derselben Art als Plutarch es hmwegLenommen hat, indem er den Namen Arons oder Arruna durch 'A-'-«, wiedergiebr, während Dlonns von Halte, ihn "a?V6< nennt ). Ilm9t# Lehrt lassen die Griechen in lateinischen Wörtern das n vor s gewöhnlich ausfallen (weil auch im Griechischen selbst * vor redeini, redemptus. — Tercnt. Scaur. p. 2256. interdum et p littera supeivacuo adjicitur, ut cum scribimus sumptus, demptusy comptus y cum alioqui ceteris declinatiombus verborum non adsit. enim et et ez//o detracta p. ut »upervacua quare paiticipationibus adjiciatur ratio non est. na in ruptum cum ea dici inirum non est, cum verba quoque non sine ea sint, et rumpo et rupi et reliqua. similiter hiems carere p litera debet, quia in casibus nusquam p nec b propinqua ejus respondet, sine quarum altera nusquam in Latinis ea nomina declinantur quae in Graecam vocem (^) efferuntut, ut princeps et cocltbsy quia principis et coelibis «cribitur. - id. p. 2261. quaesitum «st hiems utrum per ps an per ms deberet scribi, cum alioqui dubium non sit quin per ms scribeinla sit, quontam genitivo hiemis facit et quoniam per p et s ea scribantur quae apud Graecos y desinunt. lianc autem non in yf/ desinere manifestum est ex eo quod, quae illa litera terminantur, aut in trof, ut niAo^, aut in ßa desinunt, ut fXißof; hiems autem neutram harum syllabarum geni­ tivo recipit. — Papirian. ap. Gassiodor. p. 2292 hiempsy ut Caecili« videtur, p habere propter m literam non debet, quod »atis sin« ea litera m sonst,

468 Zutritt u. Ausfall ungleicher Conff. vel quod per omnes Casus ne vestigium quidera illius appareat. sumpsi autein quaeritur an posait sine p litera ut hiemps ( hiems) sonare; sed quia et in alia declinatione p respondit (respondet), cum dicimus sumptus, sumpturus, necessario per p seiibi debet. — Beda p. 2337. hiems sine p scribi debet, li­ cet sumpsi per p scribatur, propter \]/ Graecam cujus yotestatein p et s in Lalino habent - id. p. 2346* sumpsi per p scribendum est, similiter et sumptu­ rus. -- Mar. Victorin. p. 2466. hiems et sumsit et insumsit, demsit, sine dubio per ms scribetis. et quando in harum vocum mentionrm incidimus, nec consumptum, nec emptum} nec temptat, attempxat, et si­ nn lia istis per pt scribetis vitiose, sed ut ego scripsi juxta mt (in r) ponetis et lucrifacietis literam quae detracta nihil de significatu vocis deminuit et scrihitur expeditius. — Auf Znjchriften finden sich mehr SBei spiele mit p als ohne solches. Zu jenen gehören unter andern: Grut. p. 136. hiemps (außer dieser Stelle

möchte dies Wort auf Inschriften schwerlich weiter vor, fomrnen, und nach den vorher angeführten Stellen der alten Grammatiker scheint hiems den Vorzug zu ver, dielten), p. LOH. nr. 1. mehrere Male emptus. p. jßo. nr. 6. emptori. p. 333. nr 4. peremptus. p. 506. lin. 5. exemptum, p. 510. nr. 1. emptor. p Hi2. lin. 5. 6. emptore. emptum. p. 642. nr. 2. redemptore. p. 170. nr. 5, absumpsit. p. 171. nr. 5. consumptas. p. 17Q. nr. 1. suinptu. p. 484- nr. 6. aumptus. Zn den fastis Fraenest. April, post med: sumpsit. Zm mo21 um. Ancyran. tab. 3. a laeva: coempto. tab. 1. a dext: consumptam. empto. Hingegen ohne p bet Grut. p. 203. lin. 19. redemtum. lin. 39. emtum. p. L02. lin. 23. emtore; aber auf demselben Denkmale lin. 2. sumpsit. lin. fiß. zweimal redemptum. p. 20Q. lin. 20. emtione; aber auf demselben Denkmale lin. 4. 14. emptioni», hua, iQ. emptorem, lin, 27. contem-

in der Mitte.



n



469

temptum. Auf einer Inschrift bet Spon. Mise. p. z6. consumserat. Auf vier anderen bet Dausq. T. 2. p. 119. 302: emtore, sumtu, consumtum. — Am Yott

nigsten darf p in dergleichen griechischen Wörtern wie Lampsacus, sampsuchum, campter etc. fehlen, da der

griechischen Sprache die Zusammenstellung ohne mittleres fremdartig ist, so daß also Lamsacus, die Form einiger Handschriften, von Dausq. T. 2. s. v. mit Recht verworfen wird. Wohl aber lLßt Temsn sich, als Syncope von TettiV»), neben Tempsa, rechrfertl, gen. vergl. Schellers Wörtero. unter Temese, und da, bei yotußjoi von /tirtaig/*, yxutfif. Der Name des Stmson lautet zwar im Griechischen (epist. ad Hebr. I1, AL.), aber im Hebräischen selbst vielmehr Schimschon, und dem gemäß auch im Latein. Samson (z. D. In der Vulg. und bet Sulpic. Scver.). Ob Hiempsal das p schon im Panischen gehabt oder erst bei den Römern angenommen habe bleibt einstweilen ungewiß. — Unstatthaft ist der Einschub des p in den, jenigen zusammengesetzten Wörtern, deren erster Bestand, theil mit m schließt, der zweite mit s oder t ansängt, z. D. eliamsi, dumtaxat (vergl. oben S- 312). Denn für Ampsanctus (Cic. de divin. i, 36.) neben Am­ sanctus und amptruo (wie man glaubt von trua) kann man ambe, worüber im Abschnitte von den Ver­ änderungen der Präpositionen, zum Grunde legen. — Bet mehreren Wörtern ist außer den beiden Formen mptf mt, auch noch eine dritte nt vorhanden. So Poinptinus, Pomtinus, Pontinus; letzteres von Oudend. ad Sueton. Jul. Cacs. 44. und Anderen mit Unrecht verworfen, f. Spalding. ad Quintil. 2, 6, i6„ Ferner tento, temto, tempto, von welchen Formen die letzte durch das Beispiel temptaverit bet Grut. p. 946. nr. 6. so wie die vorletzte (temto) durch Mar. Victorin. 1, c. Bestätigung erhält, und beide von Sel, ten der Handschriften eben so wohl bewährt zu sein tflementatlflttc, U. F

47° Zutritt u. Ausfall ungleicher Conff. scheinen als das gegenwärtig allein gebräuchliche tento. f. Bentl. ad Terent. Phorm. 3, 3, 19. Zum Grunde liegt jedoch allerdings tento (vom Supinum tentum. s. Voss. Etym. ». v. teneo), welche Form auch -»letzt, wiewohl nicht allgemein, wieder aufkam, waher auf einer Zuschrift bei IVlanut. s. ▼. tento nr. 2: intentatarn. Hienach hat man auch pedetemptim, pedetemtim fl der üblichen Form pedetentim -u beur, theilen, s. Bentl. ad Terent. 1. c. und Voss. Etym. a. v. Ueber amptruo (redemptruo, redemtruo), redentruo s. Fest, s. v. redentruare, coli. Non. 2, 739. Bet Colnm. 12, 49 (al. 51.), 2. 50 (al. 52 ), 10. steht aampsa mit der Variante sansa, und in der Ueberschrift einiger Ausgaben desselben Colum. 12, 47 (al. 49 ). findet sich auch die Mittelform samsa. Bei Scribon. Larg. §. 257. sansucum; hingegen §. 3. und fi6ß. sampsncum (sampsuchum). Zu vergleichen ist auch das franztf. Comptoir (comtoir), contoir. Zwischen mn ist der Einschub des p nicht weiter erweislich als daß in Handschriften zuweilen dampnum, sollempnis st. damnum, sollemnis vorkommen soll. s. Noris. orthogr. Pis. p. 269. ed. Karl. Dausq. T. 2. a. vv. dampnat, emptum. Voss. Etym. s. v. da» mnum. vergl. oben 0. 315. Opscus st. Oscus erwähnt Fest. s. v. Uscum als Veraltet. Auch soll in der alten Sprache quips st. quis

vorkommen, aber wo?

qDa qu vor Lonsonanten sogleich in c umgedacht werden muß (s. oben 0. 335.), so gehören die Beispiele torsi, tortum (torsum) von torqueo, und quintus (quinctus) von quinque vielmehr -um Buchstaben c, und sind daselbst bereits abgehandelt worden. r

Dor s erscheint -uvörderst in folgenden FlexionSsor, men, wo demselbm ein DlphthonguS vorhergeht, aus.

in der Mitte.

— r —

471

gestoßen: htesi, ha es um von haereo, hansi, hausum van haurio (vgl. Im Folg, unter t). Ferner In einigen mit vor­ aus, vorsum (versus, versum) zus. gesetzten Wörtern, wegen deren übrigens der Abschn. vom Hiatus I, b, s. ß. zu vergleichen Ist. Dahingehören: prosa (ble 9>ro|a) st. prorsa, welche letztere Form In den besten Zelten wahrscheinlich nicht mehr gebraucht wurde *). susuxn st. sursum, nur daß jenes, obgleich Frise, p. 559. id. ap. Cassiod. p. 2319. beide Formen ohne Weiteres ne# Len einander aufstellt, heut zu Tage nur noch in weni­ gen Stellen nachzuweisen ist und mehr zur älteren Sprachperiode zu gehören scheint. Durch Abkürzung ist *)

Das Adjectivum prorsus, a, um (entstanden aus provoraus, a, um), welches in der älteren Latinität ohne Zweifel allgemein gebraucht worden war (s. Fest. s. v. pruiöum. Isidor. Origg. 1, 37.), erhielt sich außer oben gedachtem Falle späterhin nur noch im Namen der bei Gell. N. A. 16, it). erwähnten Göttin Prorsa oben Prosa (denn die Lesart ist daselbst zweifelhaft) und, nach Fest. s. v. pronsi, bei den Feldmessern in der Zu­ sammenstellung prorsi limiles: wogegen pro»o (raunte bei Axian. lab. 5, 8. nicht sicher steht. Zur Bezeich­ nung der Prosa brauchte man eS bald als Adjectivum mit den Zusätzen oratio (so namentlich in mehreren Stellen des Quintilian), eloqutntia, t’j< undia (Auson. Profess. 3, 4. wagt sogar: - seu lege metronim Conflita, seu prosis solvrret ora nioHis). bald absolut alS Substantivum (gleichfalls in mehreren Stellen des Quint((ian.Die gewöhnliche Form ist sodann prosa, mit ausgestoßnem r, welches sich auch in die neueren ©pro* chen fortgepflanzt hat, und woher man in spaten Zeiten prosarius unb prusaicus ableitete. Aber auch die Form prorsa, die zuweilen als Variante neben pmsa vor­ kömmt, und von Einigen mit Unrecht als allein statt­ haft betrachtet wird, ist nicht schlechthin zu verwerfen und namentlich bei Appulej. Flurid. < ap. iS. ed. in us. Delph. durch den absichtlichen Gleichklang prorsa et vorsa famndia genugsam gesichert. Das Adverbium prorsus, alterthümlich prorsum, scheint nur mit r vor­ zukommen; wenigstens bieten in den bei Voss. Eiyio. s. v. prosa angezogenen Stellen des Ennius und PlautuS die. besten Ausgaben nicht prosus, prosum, sondern jene Formen ohne Variante dar.

5 »

472 Zutritt u. Ausfall ungleicher Conss. sus daraus entstanden, vergl. oben S. 127. Anm. und S. 307. Daß auch rusum und retrosi.m statt und neben runum und retrorsum nicht unerhört waren er; hellt au< Vcl. Long. p. 2237: dossum per duo s quam per r dorsum quidam ut levius (lenius) emmtiaverunt, ac tota r litara sublata est in eo *) rursntn (ru­ sum') et retrosn?n; auch liegt rusum dem Namen des Gotkes Rusor jum Grunde. Vergl. Voss. Etym, s. v. prosa und Victor, ad Varr. R. R. 1, 6, 3. woselbst man einzelne Spuren von rusum, susum etc. und selbst von deosum nachgewiesen findet. HtenLchst bemerk.' man auch IVIaspiter anstatt, und neben Marspiter bei Prise,

p. 695. ohne Variante, vergl. Formen!. S. 157. Anm. Derselbe Fall findet statt in dem veralteten und mit der Zelt unverständlich gewordenen Worte »Marspcdii live sine r litera Maspedis." lest. 3. v.

Vor allen übrigen Conjonanten scheinen vom Aus, falle des r weiter keine Beispiele vorpifommen als püjero st. perjero, worüber mehr im Abschnitte von den Veränderungen der Präpositionen, unter per. Indessen findet Hermann, doctr. metr. p. igy. in einigen Bteb len des Plautus auch die Form tegus st. tergus zu, laßtg, wenn anders dieselbe nicht als ein besonderes Wort, von tego, zu betrachten ist. Was bm Ausfall des r hinter anderen (fonfo, nanten betriff, so (bunte man zuvörderst geneigt )cutt, denselben in dergleichen Deminutiven wie z. D. fratellus, libellus, pulchellus, urnbella, castellum, von frater, über, pulcher, umbra, castrum, anzunehmen, also fratellus st. fratrellus u. s. w. wenn nicht vielleicht einer anderen im Abschnitte Assinnlation unter rl, 11 ausgestellten Anficht der Vorzug gebührt. Augenschein, ♦) Hinter eo muß, einem sehr häufigen Sprachgebrauche der cUten Grammatiker zufolge, quod est oder quod dicimus eingeschoben werden. Dieses in co quod esr heißt d ^ V, Q» in vocabulv.

in der Mitte.

— r —

475

lldjf ist r eutfgefeötn tu einigen anderen ton Abjectl, von auf er, G. ri, abgeleiteten Wörtern. Denn obgleich es In vielen derselben allerdings beibehalten wird (z. SB. a^ger, apgr-i: atgrotus, aegror, aegresco; niger, nigr-i: nigror, nigredo, nigreo, nigresco; piger, pigr-i: pigror, pigrcdo, pigresco ; pulcher, pulchr-i; pulcliritudo, pulchresco; scaber, G. scabr-i: scabritia, scabratus ; teter, G. tetr-i: tetritudo, tetro),

so geschuht dies doch nicht immer, wie folgende des r beraubte Beispiele beweisen: ruber, rubr-i: rubor, rubeo, rubesco; macer, macr-i: macies, maceo, macesco, nur daß hteneben auch macresco, wie macritas, iracritudo, vorhanden ist, und in citiern Bruchstücke des Paruvins bei Non. 2, 525. die Lesart zwischen macot und macror schwankt (cf. Prise, p. 699. liu, 7 » 5 wodurch man ober ncü) nicht derea)tig: wird auch z. D. muccr abzu­ leiten von in.?« eet intern Vier ivie bet so r feien anderen intransitiven von NominibuS abstammenden 23 et biß auf eo ricimeVt das umaetthrcc BerbLlrniß stattzufinden scheint.

474 Zutritt u. Ausfall ungleicher Conss. von vielleicht auch in labrnm (neben labium), vom Stamme a*ß-. Desgleichen in püter ober pütris (woher pütreo, pütre.tco), vom Stamme püt-, %-üä-Auch gehört hiehcr die Form culcitra, welche sich häufig alt VarMltte neben culcila fi.det und wohl mit Unrecht mmorfen wird, da dieselbe von dem nach Varro und Festus zum Grunde liegenden calco (in Compositis ..culco) nach derselben Analogie wie fulgetra von fulgeo gebildet sein könnte, zumal wenn man auch calcitro vergleicht. 3. F. Gronov, ad Plin. II. N. 22, 2: canina liteia ut gaudeat in-

(püteo, pütesco, *v^6tuat).

terponi, ex ruxof, stirps, «pAas-av, aplustre,

(t/^*

tpuTtov)t orax ft/cf, nurus, flagellum, perdix, perdt ix, Londinium, Londres et Londra, diaconus, diacr(y thesaurus> trcsor et plurima talia ostendunt.

s. 3« der alten Sprache wurde dieser Buchstab dem mittleren m oder n mehrerer Wörter vorgesügt, da doch übrigens die Zusammenstellung sn sowohl der lateini, schen als griechisä-en Sprache fremd ist (außer im Falle der Zusammensetzung, z. D. quisnam, quosnam, mul« tosne, putasne, videsne, satisne etc. woneben jedoch auch viden, satin etc. zu berücksichtigen sind; und in der, gleichen alterthümlichen Formen wie osnamenta st. orn.), und sm nur in griechischen oder anderen ausländischen Wörtern (j. B. nomisma, spasmus, Ismarus, musmo neben musimo) stattfindet. Zwar aus den Inschriften der älteren Sprachpertode lassen sich hievon weiter keine Beispiele nachweisen ais triresmos st. triremos (triremes) auf der col. rostr. aber bei den alten Gramms, tikern sind über diesen Gegenstand folgende bemerkens, werthe Nachrichten vorhanden: Varr. L. L. 5, 7 extr. alterum Jörnen) quod ex ore primum *; elatum est *) Obgleich diese Stellung von primum sich gar wohl vertheidigen läßt, so scheint doch der Zusammenhang und

namentlich die nächsten Worte (alterum• dicitur nun«

in der Mitte. — « —

475

tunen dictum. - id. 6, 3: at quas memorat nosse vos esse Castnenas. Castnenarum priscum vocabulum. ita natum atque scriptum‘est. alibi Carmenae ab eadem origine sunt declinatae, ut in multeis verbeiß in quo antiqui dicebant s postea dicimt r. - quare Castnenay Carmena; inde carmina. r postea extrito Camena factum, ab eadem voce canite etc. Eine ttr, borbene noch nicht mit Glück verbesserte Stelle deren

Sinn im Ganzen jedoch am Tage liegt, vergl. oben S. 342 fg. und übrigens Voss. Etym. s. v. carmen.Fest, s. v. dnsmoso in loco apud Livium (Andronicum) signiiicat dumosum locum. antiqui enim interserebant $ litteram et dicebant cosmittere (i. e. co - smiltere) pro committerc et Casmenae pro Cameuae. id. s. v. pocsnis, pocttis, ut Castnenas dicebant pro Camenis et cacsnas pro caenis. • id. s. v. pennas• item (antiqui) easdem pesnas et (wohl in ut zu ver, bessern) coesnas. - id. et Paul. s. v. scesnas Sabini cenas dicebant; denn daß in dieser Stelle scesnas (mit doppeltem Vorschübe des s vor n und c st. cenas, sonst caenas, coenas, von oder So/m) eine richtige Der, besserung st. scensas ist, leidet wohl keinen Zweifel. Uebrigens betrachten mehrere Gelehrte jenes alte cesna

mit Scaliger nicht unwahrscheinlich als den zweiten De, standthetl von silicemium, so daß 8 in r übergegangen sei, wie Casmena, Carmena. osnamenta, ornamenta. vergl. oben S. 343. - Auch scheint das von Varr. L. L. 6, 3 ante med. und Fest. s. v. angeführte oscische Wort casnar, s. v. a. senex, in Verbindung zu stehn mit cani (graues Haar), und man darf annehmen daß, wenn man es beibehalten hätte, mit der Zeit canar dar, aus geworden sein würde. - Zn griechischen Wörtern behielt man sm bei, mit Ausnahme der (griechischen, o 1 i m osnamsnta ) folgende DerseHUNG desselben wünschenswenher zu machen: quod ex or§ elatum cst, prunum Qsmcjt dictum.

Ornamentum ,

476 Zutritt u. Ausfall ungleicher Conss. 6m Römern über Etrurien zugekommenen) Flamen Ca­ millas, Camilla, welche Formen statt der Älterm mit Xcts'UiXXot; Übereinstimmenden Casmillus, Casmilln, wet, terhtn allein üblich blieben. Virg, Aen. n, 543: matrisque vocavit Nomine Casmillae, mutota parte, Ca* inillam. vergl. Voss. Ftyrnol. s. v. Cainillus. Außerdem bemerke man über Ausfall undEtnschuS des s vor anderen Censor,anten Folgendes: Zn zusammengesetzten Wörtern fällt das Schluß» s des ersten Bestandtheiles häufig aus, worüber auch oben S. 346 — 3-')L. zu vergleichen, z. B. Idem st. isdem, mit Verlängerung des dem aueqestonenen Eon, fowmtm vorhergehenden Vocales. trcdrciin, treviri, statt und neben Lresdccim, tresviri. lieber treviri vergl. intpp. ad Liv. 32, 2, hingegen m

48o Zutritt u. Ausfall ungleicher Conss. hausturusv haustas Verwandlung desselben in s statt/

findet, f. oben 0« 343- und 471. Als Beispiele von Ausfall oder Einschub deö t hin­ ter einigen anderen Confonanten, namentlich hinter p und c, bemerke man: piso oder pmso (s. oben®. 461), von xrtrra, wobei zu vergleichen -r-oAk.eLS5, a-toa,, (auch wohl nzluy wiewohl diese beide Wir/ ter im Sprachgebrauchs nicht ganz zusammenfallen). Ferner scripulum statt und neben scriptulum, wie/ w-ohl Flav. Caper p. 2246. (scriptula dicendum est non scrtpula.) nur die letztere Form billigt*). Aber ipsipe bei Fest. ». v. scheint bloß ein Fehler der Ab, schreibet st. ipsipte zu sein. s. ln der Formenlehre die Bemerkt, zum Pronomen ipse. Von 7rU»t nhUu staut/ wer: pecto, plecto, deren hinzugetretenes t jedoch im Perf. und Supino, des folgenden s wegen, wieder schwindet, wie in den oben gedachten Formen flexi, fiexum. Ob ebenso nietete von nicere entstanden ist oder jenem das anzunehmende Suprnum nictum des letzteren zum Grunde liegt, bleibt zweifelhaft/ Desglei­ chen ob neben Sancus oder Sangus auch Sanctus als Name derselben Gottheit sicher steht, und wenn dies der *) Bei Ovid. art. am. 3, 364. bezeichnet scriptula (plur.) ein Spiel dessen gewöhnlicher Name duodecim scripta war. Sonst aber ist scriptulum ein @eroicf)t und Maaß, der 288ste Theil des as oder überhaupt eines Ganzen, griechisch ynäpfia. carm. de ponderib. vs. 9: Gramma vocant, scriplium (oder scriplum) nostri dixere prio­ res. vergl. Schneid, ind. script. R. R. s. v. scripulum. Aus diesen Angaben erhellt unleugbar daß scriptulum ein Deminutiv von scriptum und mithin die Form scriptulum der Form scripulum zum Grunde liegt, nicht umgekehrt. Die letztere findet sich jedoch neben jener so häufig als Variante, zuweilen sogar als besser bewährte, daß man sie schon deswegen nicht für eines bloßen Fehler der Abschreiber halten darf, auch lehrt die Mißbilligung derselben bei Fiav. Caper I. c. daß e&en Andere davon Gebrauch machten, und aus folgenden Worten des Charis, p. 81 * scriptulum, quod nunc

In der Mitte. — v. x

451

Fall, ob die eine dieser Formen aus der anderen ent­ sprungen, oder vielmehr jene durch Anhängung der En­ digung us an den Sfamrn gebildet und diese das Par­ ticip sanctus ist. v. Ueber parum insofern dasselbe nach der Meinung Einiger aus parvum entstanden ist, und über den m; meintltchen Ausfall des v in invidia s. oben S. 365 fg. Ueber Einschub oder Ausstoßung desjenigen v hin­ ter q, g und s dessen Natur so zwetselhafd war daß es Andere für den Vocal u hielten, z. B. oqVulus (alt) oculus, tingVo, tingo, sVavium, savium etc. s. obM

S. 334 — 339.

Dieser Doppelbuchstab erscheint nur in einigen mit dem Zahlworts sex zusammengesetzten Wörtern ausge, stoßen. Sedigitus, semestris statt Sexd. sexm. des­ gleichen sejuges (equi, sechsspännige Pferde) st. sexjuges, verschieden von sejuges s. v. a. sejuncti, dessen erster Bestandtheil nicht aex sondern das unzertrenn­ liche 86. Ferner sedecim, statt und neben sexdeclm, vulgo sine t dicunt, Varro in Plautorino dixit; idem III. Annali. geht hervor daß scripulum nach und nach

-Le Form des gemeinen Lebens geworden war. Seitdem konnte die gewöhnliche Bedeutung dieses Wortes (die zweite der oben angegebenen) gar leicht Veranlaßung geben dasselbe für einerlei mit scrüpuius (ein Steinchen, De­ minut. von scrupus) zu halten, und demnach auch letz­ teres oder seropul um st. scripulum zu gebrauchen. In den spätesten Zeiten scheint sogar scrupulus, wofür man ein paar Beispiele der Inschriften bei Forcell. s. v. extr. angeführt findet, ganz allgemein geworden zu sein, da solches augenscheinlich den Formen der neue­ ren Sprachen scropolo, scrupule, Scrupel zum Grunde liegt. Keinesweges aber darf dies verführen scrupulus oder scrupulum mit Anderen als ursprüngliche Form zu betrachten aus welcher durch Umlaut scripulum und aus diesem wieder mit Einschaltung des t scriplulixra entstanden sei.

482 Zutritt u. Ausfall ungleicher Gott ff* und ebenso aevir und sexvir, worüber Forcell. ». V. zu vergleichen. Häufig ist der Ausfall eines oder mehrerer Conso, nanttn in Mitte der Wtrter auch mit Ausstoßung et,

nes Vocales verbunden und eben dadurch veranlaßt. Aber mit Ausnahme der bereits oben S- 453. und 470. tn Betrachtung gezogenen Wörter auf -dis, - tis, -9. haben alle dergleichen Fälle nur geringen Umfang und find überhaupt von der Art daß sie sich hier nur tn ein, zelnen Beispielen andeuten lassen, deren einige noch dazu verschiedenen Ansichten Raum geben. Fest. s. v. impoyntnta quasi imponitnenta, quae post coenam mensis imponebant. Charis, p. 237: imperiti dicunr salmcntum pro salsAtnento. cf. Donat. p. 1767 post med. Ebenso ist vielleicht pulmentum nicht von puls gebildet sondern aus pulpamantum entstanden, wobei zu vergleichen Bentl. ad Terent. Etm. H, 1, 36. Bet Lucret. 1,307. scresco st. serenesco, wenigstens nach Ansicht des Non. 2, 812. und der meisten Ansleger, imus von infimus. festra von fenestra, worüber oben ©. 461. Luna st. lucina, nach Cie. de nat, deor. L, 27. $. 6g. Aber daß Marcus aus Mamercus entstan,

den sei beruht auf einer unwahrscheinlichen Vermuthung. Außerdem bemerke man noch folgende zusammengesetzte Wörter: vendo st. venumdo, worüber oben ©. 307. Aehnlich wohl auch undecim st. unusdecim (wie duodecim, tresdecim, tredeeim). quindecim st. quinquedecim, wobei man als Mittelform quincdecim anzu­ nehmen hat. sestertius st. semiatertius. semodius st. •emimodius, selibra st. semilibra. veneficus, veueficium st. veneniticus, venenificium. mävelle st. mägevelle, wie schon Cocnut. ap. Cassiod, p. 2L85 extr, bemerkt. Auch glaubt man mit Serv. ad Virg. Aen. b, 424.6, 216. Donat. ad Terent. Adelph. 3, 4, 4. Phorm. i, 4, 31. ilicet, scilicet, videlicet entstanden aus irs, stire, vi-

in der Mitte.

48s

der« licet, s. Voss. Etym. s. v. ilicet. Aber rathsamer wäre vielleicht die Imperativen i, sei, vide als erste De, standtheile dieser Wörter zu betrachten. Uebrigens wird auch erlaubt sein in mehreren der angeführten Beispiele schlechthin den Ausfall einer ganzen Sylbe anzunehmen, z. D. in impomenta, salmentum, semodius, veneficus, ilicet (wenn man ire zum Grunde legt); so wie bet Plaut. Amphitr, prol. 6z. das Metrum tragicomoedia, statt des ebendas, vs. 59. gebrauchten tragicocömoedia, zu verlangen scheint. Vergl. auch Grut. ind. grammat. „syllabae duae in unara coalitae.”

Besondere Rücksicht verdient bet dieser Gelegenheit das Verhältniß in welchem bet mehreren Wörtern deren zwiefache Formen auf -xillus, -xilla, -xillum und - Ins» -la, - lum mit vorhergehendem langen Vocale, gegen einander stehen, zumal da schon von alten Zeiten her verschiedene Vorstellungen hierüber stattfinden, PriS, ctan betrachtet in den folgenden Stellen die Formen auf -lus als die ursprünglichen, die Formen auf - xillus hingegen als Deminutiv« welche durch Erweiterung aus jenen entstanden seien, p. 555: l transit in x ut paulum, p au xillum , mala, maxilla, vdumy vexillum. p. 614: in lus si non habeant geminatam / - duplicant l ante us in diminutivis , ut - oculus , ocellus, populus, popdlusy catnlus, catdlus, - excipitur unum in lus delinens, paulus, quod non geminavit / in diminutivo. nec mirum cum au diphthongus post se geminari consonantem prohibeat. facit igitur paulus, paululusy et ex hoc pauxillus et pauxillulus, quas forinas servant et femininum et neutrum ejus, paulay paulula, pauxillat pauxillula, paulum, paululum, pauxillu?n, pau~ xillulum. similiter vdurn vixillum facit diminutivum. et puto ideo haec assumsisse x quia haec in lut vel in la vcl in lum desinentium primitivorum, fa ciantium dimiautiva, penulliwam natura longam

484 Zutritt u. Ausfall ungleicher Conss. hab ent, paulum, pauxillum, velum, vexillum. ideo mala quoque assumsit .v cum facit maxilla, et talus taxillus. Ebenso Serv. ad Virg. Aen. fi, 1: vexillum est tractum a veli diminutione, ut velum, vexillum. Fest. s. v: vexillum deminutivum est a velo, id. s, v: auxilla, olla paivula, wöbet ju bemerken daß anstatt olla vormals di« Form aula stattgefunden hatte, wor­ über oben S. 409. Der entgegengesetzten Ansicht ist Cic. orat. 45. §. 155: quomodo enim vester Axilla 4la factus est nisi fuga literae vastioris (vergl. oben S. 370.) ? quam literam etiam e maxillis et taxillis et vexillo et paxillo consuetudo elegana Latini sermonis evellit. Und dieser Ansicht folgt mit Recht Voss. Etym. s. vv. ala, mala etc. besonders aber wird sie fest begründet »on Perizon. ad Sanct. Min. 1, 10, not. 4. Nur paulus scheint damit im

Widersprüche zu stehen, insofern eö, als dasselbe Wort mit dem griechischen «■«£*««, s. v. a sr«L§«e, ursprüngliche Form und also nicht erst aus pauxillus entstanden zu sein scheint- Aber entweder ist mit Perizvnius a. a. 0. anzunehmen daß paulus und »«>>§«« nur zufällig über, einstimmen (was jedoch Per. vielleicht nicht behauptet ha< den würde wenn ihm die mir paulus vollkommen übereinstimmende Nebenform von bekannt oder eben geläufig gewesen wäre), oder vielmehr daß paulus nnd pauxillus nichts mit einander gemein haben, foiv dern jenes das griechische dieses aus paucus, pauculus entstanden ist; also weder paulus von pau­ xillus, noch pauxillus von paulus. UebrigeuS ver, gleiche man wegen der Abieikun'g und Schreibart von paulus auch oben S. 412 fg. mit der Anm. Noch we< Niger läßt sich der Ciceronischen Ansicht entgegenstellen daß ala daö griechische sei (mit Abschleifung btt ft, worüber Buttm. Lexilog. S. 195 ), und mithin axilla nicht die Grundform desselben sondern durch Erweite, rung daraus entstanden sein müsse. Denn axilla, was

im Anfange.



b. d. g



485

überhaupt nur In der vorher mitgetheilten Stelle des Cicero vorkömmt und also mit Unrecht von Einigen auf die Bedeutung Achsel eingeschränkt wird, indem nicht abzusehen ist warum diese Form nicht auch den Flügel bezeichnen konnte, stammt ohne Zweifel, übereinstimmend mit der letzteren Bedeutung, ab von ago, und ist dem­ nach allerdings die Grundform des zusammengezogenen ala, was mit weiter nichts gemein hat als daß dieses durch ein ähnliches Verfahren aus ge­ bildet ist Ebenso palus nicht vcti **rrx*os (oergl. Schneit ers griech. Elkmernariehre. II.

G

486 5B6rt6.

Zutritt und Ausfall der Conff. unter yA*y«'*.); auch läßt sich vielleicht Pasines st. Eztäc-iW, gegen Scheller im Wör­ terbuchs 8. v. Pasines, in Schuh nehmen. Daß aber von den Dichtern unter gewissen prosodischen Umstän, den z. B. niaragdus, criba st. smaragdus, scriba ge­ braucht werde beruht auf einer irrigen Ansicht des Prise,

p. 564. 572. zu deren Unterstützung man auch die For, men {tot%*yUa>t scribo, yscruta (O. orum), ecrofa, rpge* (^t? -. vergl. pben

0.

385.)/ strldeo, t.tvu (vergl. Schneiders Wör-

kerb, unter spuo, wofern man dies nicht l(e# her als Umstellung der Nebenform tyu betrachten will. Wegen einiger anderen Beispiele vergl. Salmas. ad Sol}n. p. 263. a, F, und Gronov. ad Plin. H. N. 22,

L.

Nach Fest. s. v. strena war auch dieses Wortes ältere Form trena gewesen, was jedoch der Grammati­ ker nur aus einer wtllkührlichen Ableitung von tres zu schließen scheint, und Isidor. Origg. 20, 14. legt dem übrigens nicht

vorkommenden

(auch noch nicht in die

4.94

Zutritt und Ausfall der Conff.

^L:firteibud)er oufqencmmcnen) Worte scudicia jnm Grunde caudex: scudicia dicla eo quod circa caudi:m terram aperiat, et qusnvis ejus usus in reliquis operiatur (adhibeattir?a), nomen tarnen ex cj«dicc retinet. Zn der altm Sprache war auch den Wörtern mitto, tritavus (dessen erster Bestandtheil -uty a«net, laena s. oben S. 203. Auch ist bei der erst im Mittelalter aus psittacus verderbten Form ciiacus, so wie beim deut)chen Sitrig oder Sittich (Psittig), zu berücksichtigen v'm**** neben ^ITTXXOf.

Was den Zutritt oder Ausfall der Consonanten vor Vocalen im Anfange der Wörter betriff, so gehören hieher vornem'.ich diejenigen aus dem Griech. entlehnten Wörter denen s oder v vorgesetzt worden ist. Derzeich, Nisse derselben s. oben S. 355 und 0. 366. auch tvc< gen Olane, Volane, @. 3Ö7. In dasselbe Verhältnis setzt Duttmanns LeZilog. S. 195: •*«), mola (Schrot, gerste), wA^u; Man, mas, und umgekehrt »la (wogegen jedoch die Bemerkt, oben 404. zu ver, gleichen sind); auch würde man nach Voss. Ftym. s. T. mancu» extr. dies Wort als entstanden aus ancus, *) Und auch wohl in Mitte der Wörter, wenn nicht vielleichr dergleichen fnncopirte Formen wie tistla, Castlo fr. iisiula, Ca tulo (vergl. Asclum st. Asculum oben S. 112.) vorkommen sollten.

496

Zutritt rr. Ausfall der Conss.

*v»-, $ctrad&tt dürfen. Ausgestoßen erscheint * tn -r^f, aper, worüber Voss. Etym. s. v. zu vergleichen, tmb auch uro scheint durch Verstümmelung entstanden zu fein aus buro (nys)y welche letztere Form sich in busuun und comburo (hier wegen Anziehung der Buchstaben m und b oder p) erhalten hat, während amburo sich eben so wohl in amb - uro als tn am - buro zer,

legen läßt. Vergl. den Abschn. von den Verändern«gen der Präpositionen unter amb-, am-.

III. Zutritt und Ausfall dev Consonanten am Ende der Wörter. Dieser Buchstab ist ausgefallen in ä statt äb («W) und hat dadurch Verlängerung des Voeales veranlaßt, indem die nicht enclitifchen einsylöigen Wörter der latei, Nischen Sprache sich durchgängig auf Consonanten oder lange Vocale endigen (woher auch quis, qul, sed, sc, sx, e etc.). c

Schließt sich am Ende mehrerer Wörter dem zum Theil aus m entstandenen n an. s. oben S. L4Z. Hin, weggefallen ist es in c von U (ec. vergl. den Abschnitt von den Veränderungen der Präpositionen). ä.

Ueber den Zusatz dieses Buchstaben am Ende der Wörter ist bereits oben S. s6o fgg. das Erfoderltche bemerkt worden.

g7lu6 einem alten Denkmale führt Quintil. 1,7, \2;

an: vespemg st. vespern, vergl. daselbst SpaldiNgö Anm. Andere Beispiels von diesem paragogtschen Ge, brauche des g sind nicht vorhanden.

am Ende.



m. n. s

—.

497

m. Ueber den schwachen Laut und dadurch veranlaßten Ausfall dieser Buchstaben am Ende der Wörter s. oben S. 301 fgg. n.

Zm Nominativ der griechischen Wirker aus *>* fallt dieser Buchstab häufig aus. z. D. c-y.c^L-y, *Anl\Xuf, nxxTVf etc. lee, scorpio, Apollo, l’iato etc.

worüber die genaueren Bestimmungen in der Formenlehre S. 275 fgg. angegeben sind. (Die französische Sprache läßt in dergleichen Wörtern das n, aber als auukerinum, wieder eintreten: Hon, scorpion, nntion, deutsch Scorpion, Nation, Apollon, Tlaton.) Desgleichen ist atqui wahrscheinlich entstanden aus atquin (at und das verstärkende quin), welche letztere Form, da sie sich noch ln mehreren Stellen des Plautus und selbst wcttevblu nachweisen läßt, von Flav. Caper p. 2241. mit Unrecht verworfen wird. Ueberstüssig hinzugefügt scheint n, nach Art des griechischen * ifiAy.vnxov, zu sein in alioquin, ceteroquin anstatt und neben - qui, da diese Wörter vermuthlich Ablativen von aliud, cetcrum und quid (fr. aliquid) sind, und zwar qui st. quo, also alioqui s. V. a. alio quo modo. Die Form alioquin miß, billigt Flav. Caper 1. c. gleichfalls mit Unrecht. Daß übrigens aiioqui, ceteroqui bloß vor Celisonanten, alioquin, ceteroquin bloß vov Vocalen gebraucht tvov/ den fei, darf wenigstens nicht allgemein angenommen werden, und noch weniger dasselbe für atqui, atquin. vergl. oben 0. 165. Anm. Durch den Zusatz ctncs n scheint auch tarnen entstanden zu fein aus tarne, f oben 0. 319. 9.

Ueber den Ausfall dieses Buchst.rben In Endsylben auf us etc. Ist bereits oben S. 346 fgg. gehandelt -.vor, den. Hinzugetreten ist es hinter 1>, und zwar nach Quintil, ia, 10, 32. als ein unangenehmer .Buchstab,

498 Zutritt und Ausfall der Conss. in abs von ab («**)/ nur daß jenes ab», abgesehn von den damit zusammengesetzten Wörtern, bloß In der Ver. btndung abs te (neben a te) dem Gebrauche der beste, ren Zetten verblieben ist. vergl. Cic. orat. 47. §. 150. Vel. Long. p. 2224. und die Wörterbücher. Daß vor Alters auch ob und sub (vkq) in obs und subs erwei­ tert worden waren, lassen einige Composita vermuthen, worüber im Abschnitte von den Veränderungen der Prä, Positionen. Ebenso würbe man auch ex (d. h. ecs) als Erweiterung des ebendaselbst In Betrachtung gezo­ genen ec (t*) betrachten können, wenn hier nicht viel/ mehr das griechische •£ zum Grunde läge. Ueber den Ausfall der Schlußconsonanten zu, gleich mit den ihnen vorhergehenden Vocalen und die diesem Fall entsprechenden Erweiterungen s. oben S. 178. Dahin gehören auch die Infinitiven auf i mit ihren aiterthümlichen um eine Sylbe längeren Nebenformen aus ier, z. D. ftgier st. sigi, in we chen PrlScian (f. eben 0. 124.) ie als Auflösung des langen i betrach, ret, so daß also bloß r von außenher hinzugetreten wäre. Mehr über diese alten Infinitiven s. in der Formen< lehre, Einleitung zu den VerbtS. Als Beispiele des Ausfalles oder Zusatzes ganzer Endsylben bemerke man auch noch: ambe («>?/), am, welche Formen jedoch als selbständige Wörter beide ver. alter sind. s. den Abschn. von den Veränderungen der Präpositionen. Ferner endo, indu, alt st. in, worüber ebendas. Ferner deinde, exinde, proinde, dein, exin, proin. Auch quamde, alt st. quam, worüber Perizon. ad Sanct. Min. 3, 14. not. 7. HtenLchst verdienen Erwähnung einige Substanrtva, von denen man sich In alten Zeiten zuweilen bloß der Stämme, mit Hinweglassung der Endigungen, bedient und sogar die Stämme selbst größternheils verstümmelt hatte. Fest, s. v. pa pro parst et po pro populo po-

am Ende.

499

«itum est in Saliari carmine. Auson. in technopaegn. grammaticomast. (p. 203 cd. Bipont.): Ennius ut memorat, replet te laetiticum gau (i. e. gaudiunv) - Unde Rudinus ait: divura domus altisonum eoel (i. e. coelum)? Et cujus de more, quod adstruit, endo suam do (i. e, domum)? Das letzte dieser ©el, spiele führen auch an: Charis, p. 249. Diom. p. 436. Valer. Froh. p. 1438. Mar. Victorin. p. 3499. Vergl. Lips. epistolicae quaest. 1, 19. Schäfer- Au*g. des Gregor. Corinth. p. 309. not. 47. DuttMannS (Ulf/

führltche Gramm. §. 56. Anm. 13. Auch berücksichtige man neben dergleichen Wörtern den Ursprung von lac aus lacte, as aus assis etc. worüber tri der Formen, lehre beim Genitiv der dritten Declination; und solche Verstümmelungen der neueren Sprachen wie D. im Franzis, cas (gesprochen ca) von casus etc. Einige Beispiele von solchen Zusahen oder Aussät, len vorn, hinten und in Mitte der Wärter welche sich nicht wohl auf Regeln oder allgemeinere Falle zurück, führen lassen s. bet Dausq. orthogr. T. 1. p. 124-132. Auch vergl. Seyfert §. 163g. nr. I. Aber hier und dort ist in Benutzung der angeführten, -um Theil um zuverlässigen Formen große Behutsamkeit erforderlich, und daß solche Beispiele wie inentuni st. commentum, temno st. contemno, pono st. depono etc. nicht hie, her gehören versteht sich von selbst. Ueber die durch Reduplication bewirkten Zusähe von vorn s. ln der Formenlehre die Einleitung zu den Verdis.

Assimilation. Schon bei den einzelnen Konsonanten Ist deren Assimilation berührt worden; aber zur Uebersicht und Vervollständigung jener Angaben sind hier die folgenden

5oo

Assimilation.

Zusammenstellungen nöthig, wobei jedoch diejenigen Fälle bcr Äfflmilatton welche durch Zusammensetzung mit Prä­ positionen entstehn und gerade den weitesten Umfang haben, übergangen und mit den übrigen durch Zusam­ mensetzung veranlagte« Veränderungen der Präposttioneu erst im nächsten Abschnitte vorkommen werden. Zn, Allgemeinen bemerke man daß der astlmtllrte Consonant und derjenige dem er assimilirt wird gewöhn lich schon vor erfolgter Affimilation verschiedenen Syl­ ben angehören, mit Ausnahme der znm Theil zwetscl, hasten Beispiele: solle - mnis, sollen • uis nebst anderen um enthaltenden Wörtern, pa-tricida, par - ricida, cre-sceret, cres-seret.

F.'.st immer verwandelt der erste Lonsonant sich lu den zweiten, höchst feiten umgekehrt. Zur erstell Art gehören folgende Falle, welche jedoch größtentheils auch nur einen so geringen Umfang haben, daß sie sich auf die mttzulheiicnden Dellptele beschranken. L• s, ss. jubeo, jussi, jussum; wahrend sonst bs in den Perfertis und Suplnis übergeht in ps. Auch vergl. oben S- 43? sgg. r-s. 1*. im Folg, unter x. c-t, tt. Hieher scheinen einige Namen zu gehören welche zugleich mit et, tt (und cc) vorhanden (Ino, wenn man anders ct als ursprüngliche Form dersel­ ben betrachten will. s. oben S- 241. An:n Zu ver­ gleichen wäre sodann daß auch im Italienischen aus den lateinischen Wörtern actum, doctor, nocturnus, pectus, pecten et«, cntstandeil sind: atto, dottore, notturuo, petto, pettine. Daß indessen aud) umge­ kehrt l:i jenen Namen ct aus tt entstanden s in könnte iehrt die Vergleichung der Formen coctam», mcctej, deren Ursprung aus den allerdings rathsameren aber wohl nicht allein richtigen Formen cottana, mattes, wegen keinen Zweifel leider, tiegen Vosstue welcher Im Etym. 9. vv. cottanum, mal

Assimilation.

501

matte* bloß tt qclten läßt, was man auch nach den oben S. 452. über das fehlerhafte ct statt t mlrge, theilten Bemerkungen zu glauben geneigt fein möchte, vergleiche man die Zeugmsse der Handschriften bet meh, reren in den Wörterbüchern angezeigten Stellen, und über coct. auch Schneiders Anm. $u Pallad. 3, 25, 24. d-c, cc. idcirco, iccirco. Letzteres bieten zuweilen, ohne Zweifel auf Autorität der Handschriften, die bes­ seren Ausgaben alter Schriftsteller dar (z. D. Cic. Tuac. 1, 42 extr.), aber auf Inschriften hat sich bisher nur jene Form gefunden, namentlich außer den von Geller, orthogr. a. v. angeführten Stellen, auch bei Grut. p. 229. col. 2. und p. 23. nr. 12. (hier mit t st. d, itcirco, worüber oben S- 254.) Daß neben quodcunque nicht auch quoccunque vor' kömmt (wenigstens fehlt es an Angaben dieser Art) muß l.m so mehr auffallen, wenn man im Fol­ genden die Bemerkungen unter d-q vergleicht. — Die Pronominal Formen illoccine oder illuccine, istoccine oder istuccine gehören nicht hteher, indem ihnen nicht sowohl illud, istud als vielmehr illoo oder illuc, istoc oder iatuc als erster Bestandtheil zum (Lrunde liegt, vergl. oben S. 405. d-1, 11. pelluviae, nach Fest. a. vv. pelluviae, malluvium, entstanden aus pediluviae mit Syncope, wie malluviae aus manuluviae. d-p, pp. quidpiam, quippiam, welche lkhtere Form man gegenwärtig insgemein vorgezogen findet. Das überhaupt seltene quodpiam scheint hingegen nur in dieser Art vorzukommen. d-q (q s. v. a. c), cq (d. i. cc). quidquid, quidquam, qmcquid, quicquam. Quintil. 1 , 7, 6. nach Erwähnung einiger anderen Versuche möglichen Ver, Wechselungen gleich oder ähnlich lautender Wörter durch Festsetzung verschledenee Formen vorzubeugen: frigidiora hia alia, ut quicquid c quarUm haberet, €itmeutar(ef)rr. II.

H

502

Assimilation.

Det den übrigen allen Grammatikern wird allgemetr» cq angenommen oder empfehlen. Prise. p. 559. post med: d trans-

ne interrogare bis videremur,

it in c, ut accidit, quiequam. id. p. 563 post med: in c nulla syllaba superior desinit nisi sequens a c vel a q incipiat, ut qnicqnam. id. ap. Cassiod. p. 2319: qniequam in prima syllaba per c scribendura, quod d litera in c litcram comroutatur. Flav. Caper p. 2241 : quiequid in priore syl­ laba c litera, in secunda d sciibendum , quoniam d inter duas vocales dividit. Pupirian, ap. Cas* siod. p. £291: quiequam in medio per c non per d scribi debet. in compositione enim plerumque d in c commutatur, ut in praepositionibus, ac­ te Jo, atcumulo. Beda p. 2343: quiequam et quicquid in medio per c non per d scribi debent. in compositione enim und so weiter mit Paptrians Worten bis accumulo. IVJar. Victorin. p. 2460: quiequam et. quiequid et quoequod *) prima syllaba quoties habuerit d id vos praecidite et superponite c. nam cum sint haec composita et confusa, si utramque vocem suis literis scriptam relinquatis, duas partes orationis separates relinquetis. quiequam enim ductuin est a quidquam, Aus Zn, schristeu findet man bet Cellar. orth. p. 65. ed. Harl. sowohl quidquid als quiequid nachgewiesen; für letzteres bemerke man auch Grut. p. 450. nr.4. Aus­ fallend Ist dcch nicht cuicb quieque, quoeque statt quidque, quodque vorkömmt; tvcmgstenö haben sich *) Da sich neben quidquid ober quiequid das öbjccttrr qtiodquod ober quoequod eben so wenig als umgekehrt neben quod< imque das substantive quidcmi'im? nach­ weisen läßt, so könnte man quodquod in quodque ver bessert wünschen, und in der That führt L)au$q. orth. s. v. nrquiquam die Stelle des Mar- Victor, ohne Wei­ teres in dieser Art an.

Assimilation.

503

bisher Tpuren jener Form eben so wenig als von quoccunque st. quodc. dargeboten, d-s, ss. cedo, cessi, cessum , sedeo, sessum, so* dio, fossum etc. vergl. oben 0. 434 fgg. Auch ge, hiren hteher fissum, scissum, von findo, scindo, wor­ über Im Folgenden unter n-s, ss. d-t, tt. So liegt das ungebräuchliche cedite, von ccdo (gieb her), dem mit Syncope ^ araus entstandenen, übrigens veralteten cette zum Grunde, vgl. l'hoo. p. 171O. Cledon. p. 1916. Non. 2, IL2. g-n, nn. Nicht ohne Wahrscheinlichkeit halten Einige stannum für entstanden aus einer älteren vom gtie, chischen fiyr»V abstammenden Form stagmim, zu de, ren Abänderung in stannum vermuthlich der Um, stand, daß stagnum zugleich ein stehendes Wasser be,

zeichnete, Deranlaßung gegeben hat. Auch findet sich nicht selten stagnum als Variante neben stannum, so wie stagneus neben stanneus und atagnare ne, den stannarc (verzinnen, sichern), f. Schneid, ad Veget. i , iß. und vergl. Voss. Etym, 3 vv. sta­ gnum, stannum. — Umgekehrt scheint aus ver, mittelst einer anzunehmenden Mittelform «m* oder annus, entstanden zu sein agnus (gn aus nn, wie dort nn aus gn), und einige Berücksichtigung ver, dient es auch, daß der bei Charisius mehrmals er, wähnte Grammatiker Annaeus Comutus (vgl. Oudend. ad Sueton. vit. Fers. p. 1002.) In der Ueber, f*nft von Cafsiodors Auszügen p. 2281. ed. Putsch, vielmehr Agnaeus heißt, welche Form sich um so me, Niger verwerfen läßt, da man auch bei Grut. ind. nomin. propr. Agnejus, Agneja neben Annejus, Anneja nachgewiesen findet, m-n, nn. Aus diese Weise glaubte man ehemals, daß antenna entstanden fei aus antemna, welche Form sich zwar hin und wieder in älteren Ausgaben der Schriftsteller findet, aber unzuverläßig ist und durch H £

54

Assimilation.

den 97amen der Stadt Antemnae (von amnis) ver­ anlaßt zu fein scheint, s. Voss. Etym. s. v. woselbst antenna sehr glaubhaft von am und tenno (s v. a. tendo. s. unten S. 510.) abgeleitet wird. Wahr, scheinlicher ist daß aus sollemnis geworben fei sollennis, weiche letztere Form schon einigen alten Gram, mattkern Gelegenheit gab, dies Wort stk ein zusam, rnengesehtes und zwar annus stk den zweiten De, skandtheil desselben zu halten (wie perennis, bienjiis etc ), s. Fest. s. vv. sollemnia, solle. Augu­ stin. Tom. 10. serm. ß. fcr. pentecost. Nach die, ser Ableitung würde freilich vielmehr sollemnis aus sollennis entstanden fein, wie denn auch Beda dies anzunehmen scheint, indem er annus -um Grunde legt, und gleichwohl mn geschrieben wisset» will. Sei­ ne Worte sind p. £347: solcmne 60 (i. e. ideo, wenn nicht vielleicht ab vor eo ausgefallen ist) quod solct in anno per unum / scribendum est, sed et m sequenti syllabae secundum Priscianum jungi debet (sole-mne). Aber ohne Zweifel hat man dies Wort nicht als ein aus sollus oder soleo und an­ nus zusammengesetztes, sondern vielmehr mit Sanct. Min. 4, 17* und Perieon. ibid. not. 1. als ein durch Ableitung von sollus entstandenes anzufehn, mithin auch - enmis als eine bloße Endigung, welche mit der Zeit durch Assimilation in - ennis überging. Denn zu verwerfen ist die Form sollennis, woher im Italienischen solenne, keinesweges, indem sie

theils durch die Verbindung, in welche man das Wort mit annus brachte, theils aber auch durch Inschrif, ten unterstützt wird, welche, wenn gleich häufiger sol­ lemnis , doch zuweilen auch sollennis darbieten, s. Noris. orthogr. Pis. p. ßßß. ed. Harl. Ueber sollempnis s. oben S. 470. und wegen des einfachen oder doppelten 1 0. 4*6. Auch etiamnunc wurde wahrscheinlich etiannunc gesprochen, wiewohl nicht

Assimilation.

505

geschrieben, s. die oben S. 310. mitgetheilte Stelle des DeltuS Longus, nebst der Anmerkung.

Don Na,

Gnnmna, welche Form, entspre­ chend der heutigen Garonne, bet PHn. H. N. 4, 17. aect. 31. (vergl. das. HarduinS Anm.) sicher steht,

wen gehört hteher

und aus der bet Cäsar und anderen vorkommenden

Garumna ln derselben Art als sollennis aus sollemnis entstanden zu fein scheint. Strabo und

Form

PtolemauS nennen diesen Fluß phrast des Cäsar

der

Meta-

Daß ebenso bet mehreren

umnua oder -unus dieser Fortschritt: -umnus, -unnus, -unus angenommen werden könn­ te, wobei man auch Portunnus bet Lactant. Insti­ tut. 1, ai, 83. ju beachten hat, ist neben anderen

Namen auf -

Dorstellungsarten bereits oben S. 456. erwähnt wor, Nichtig ist die Ableitung des Namens Anna amnis bet Ovid. Fast. 3, 654. s. Voss. Etym. s. v. annus und oben S. 194. Auch haben nichts mit einander gemein Semnones und (Sennones) Senones. f. oben S. 425. Anm. — Zm Ztalientschen haben viele lateinische Wirker mit mn solches in nn verwandelt, z. D. alumnus, allunno, auctumnus, antunno (franzis. automne, jedoch ausgesprochen au* tonne), colnmna, eolonna, damnum, danno , do­ rn nu (syncopikt aus domina. f. oben S. 172), donna, omnipotens, onnipotente, hymnus, inno etc. m-s, ss. premo, presst, pressum. [n-d, dd. Nahmmach. de literat. Rom. p. iLg: d pro n positum, ut Laribus grud dulibus pro grundulibiis Cassius. Aber im gemeinten Bruchstücke des Cassius Hemma bei Diom. p. 379. steht wenig' den. von

stens

in

drr Ausgabe von Putsch,

desgleichen in der

pag. 15. b. und in der Leipziger vom Z. 1542. p. 70. b. vielmehr grun­ dul. Ueber grunnio st. grundio s. gegen Ende dieses Alcensiantschen vom

Abschnittes.^

Z.

1516.

5o6

Assimilation.

Manlim, Mallius, ein und derselbe Name, letzteres auch die beständige Form der Griechen: m«as. Drakrnb. ad Liv. epit. 67. Ferner malluviae, mit Syncope entstanden aue manuluviae. s Fest. s. vv. malluvium, pelluviae, und vergl vor/ her unten d-1. Zn derselben Arr, d. h. ebenfalls mit Aüimilatton auf Veranloßunq der Syncope tönn# tcn auch die von Wörtern aus -nus, * na, -num ge, bildeten Deminutiven aus -llus. -11a, - Hum aus Mit, tclformen aus »nulus etc, welche sich zum Theil noch nachweisen lassen, emsprungen sein, so daß die, ser Fortschritt: - nulus, (- nlus ), llus anzunehmen wäre, vergl. Prise, p- 556. post med. p. 614 post med. und im Folgenden unter r-1, 11. Dahin ge, hören z. D. catinulus (Varr. ap. Charis, p. 6i.)% catillus und catillum, von catlnus und catlnum, catcnula (Paulin. Nolan.), catella, von catena, co­ ro nula (Yulg.), coiolla, von coiöna, (vinulum) villum, von \ jnum, (unulus) ullus, von ünus, bet welchen Wörtern übrigens ungewiß bleibt, ob der Vo, cal vor 11 seine Länge beibehielt oder verkürzt wurde, nur daß letzteres wegen des allgemeinen Gebrauchs der Schreibart mit doppeltem 1, den oben im Ab, schnitte von der Csnsonanten, Verdoppelung mitge, theilten Bemerkungen zufolge, wahrscheinlicher ist. Ferner (benulus) bellus vom veralteten benna (wo, der bene) s. v. a. bonus ; (asinulus) asellus von asinus, mit Umlautung deö i In e, wie (fiscinula) iiscella, von liscina, (geminulus) gemellus, von ge­ rn! nus ; (vannulus) vallns, von vannus etc. bceglfU chen (HUpanulus) Hispallus, von Hiapänws, (JYlesaanula) IVJessala, von Messäna, nur daß in diesen beiden -n.. roeil der Vocal lang blieb, auch die Schreibart mit einfachem 1 starr fand. s. oben @. 411 sgg. — Umgekehrt (nl statt 11) stehe aus einer Münze des Decius bet Eckhel T. 7. p. 514. Inluricua st.

n I, 11.

Illur. d. t. 111 vr.

Assimilation.

507

n-q (q s. v. fl. c), cq (b. I. cc). Nach Prise, p.536. und ap. Cassiod. p. 2319. ist ecquis, ecquaudo ent# standen aus en quis, en quando, welche Vorstcllung jedoch sehr zweifelhaft ist. s. in der Formenlehre den Abschnitt Pronomina. Del Crut. p. 654. nr. 6. steht nucquaui st. nunquam (denn so sprach man, wenn auch zuweilen numquam geschrieben wurde, s. oben S. 310 fgg ) ; während in der oben ©. 243. nachgewiesenen Schreibart nunequam vielmehr ein Ueberfluß des c stattfindet, vergl. S. .391. 433. n-s, sa. passum statt und neben panyum (jenes als Simplex, dieses in den Cpp. üblicher), von pando, nach auügestoßnem d desselben, und ebenso fressum statt der wenigstens in Glossen, Verzeichnissen vor, kommenden Form frensum. Zuverlaßig ist jodoch diese Vorstellung ketnesweges, worüber oben ©. 437. mit der Anm. Noch weniger lassen fiaaum, scissinn sich mit Gewißheit als entstanden aus den unge, bräuchltchen Formen finsum, scinsum betrachten, ln, dem hier vielmehr altere PrLsensformen, fidu, acido (vergl. oben S. 464.), zum Grunde liegen, und also jene Supina zum obigen Falle d-s, sa gehören mkch, fett. Bet Grut. p. 656. nr. 6 steht messibus statt mensibua; unsicherer wohl bas von Dauaq. T. 1. p. 46, aus Varr. L. L. 5. angeführte cessoribus st. censoribua. — Uebrigens vergleiche man was megeu des Zusammentreffens von n mir s oben S. 456 sag. bemerkt worden ist. p . t, L oflicina wird von Einigen betrachtet als ent, standen aus dem bei Flaut. Mil. 3, 5» 7- vorkom, wenden opificina, mit Syucope; aber richtiger scherneu Andere dies Wort und otticium abzutetten von ofsicere ,,quod proprie notat aliqnid facere circa yiium hominem aut aliain reml). Auch lassen sich insofern r, in V übergegangen ist (vergl. oben S. 364.) hieher rechnen: nervus, n parvus. b) getrennte Consonanten: 5xk77. ( »pecio (als Simplex veraltet), nüm (wegen der Kürze des u vergl. oben S. 153.), , forma, tencr. Vielleicht auch Carthago, inso­ fern das im % enthaltene k, verändert in das ver­ wandte gy die Stelle des t eingenommen har, dieses (*)

513

Umstellungen der Konsonanten.

aber in t verwandelt in die Stelle des k eingetreten ist und dessen Aspiration angenommen hat, also Carthago st. Carchado; wofern nicht rathsamer ist diesen Namen unmittelbar aut dem Panischen abzuleiten, vergl. oben S. 212. Zn 9triumpkns, findet bloß Umstellung der Aspiration statt, vergl. oben S.2oi. 2) Folgende Wörter, in denen zugleich mit den Conso« nanten auch Vocale versetzt werden, und zwar grbßten,

theils so, daß der einer muta cum liquid« zunächst folgende Vocal »wischen jene beide Buchstaben in die Mitte tritt. z. B. cerno, yy> scalpo, sculpo (»ergl. oben ©.4930/ (Ion. s. v a. *tiv/un),

pulmo, , cornus, ßxtßx-n, palpebrae, y6»«$v L. 6. 4^r, 7. 1026,3. 1090, 13.— ü) Grut. p. 107. nr. 1 : allevarunt. p. 691. nr. g. p. 715. nr. 10: alliget. p 245. nr. 7: allectorcs. p. 375- nr- 5: allectura. Zn folgenden Stellen allectus: Grut. p. 99. nr. 9. 330, 3. 389, 2. 421» L. 433, 7. 434, 5 44°» 4- 1 oQQ, 1. 2. Desglei, chen Allectus als Name auf einer Münze bet Eckhel doctr. num. T. ß. p. 49. adm, amm. — ?) Grut. p. 337. lin. 16: admiratione. p. 404. nr. 6: administravit, p. 497. nr. 1: administr.. p. 502. col. 1: administratio. p. 513. nr. 1: admoneinufl. p. loßi, nr. ft: admonuit, ad» monitioni, — 2) .. adn, ann. — 1) Grut. p. iß/, nr. 3. p. 191. nr. 5. p. 2 )3- nr. 3. p. 261. nr. 4. 5. 6: adnepos. vergl. oben 0.524 fg. Auch gehört hieher atnatos bei Grut. p. 755. nr. Q. insofern dies s. v. O. adnatos > wie afiinis si. adfinis. — 2) . . adp, app. — 1) Grut. p. 570. nr. 3: adposita. p. 647. nr. 6: adpenso, adpcndat. — 2) Zm inonrnn. Ancyran. tab. 1 a laeva : appella(tus), tab. 3 a 1:

532

Veränderungen der Präpositionen

appellaverunt. tab, ia d extra : appellari , appellatur, app, p und m, wobei die oben S. 358. mitgetheilte Stelle deö Mariu6 23:ctortmt6 (p. 2462 ) zu vergleichen ist; und in der That behauptet eben dieser Grammatiker am unten anzuführenden Orte, daß com end) vor f und v stattfinde, welche Behauptung überdies durch ein paar Beispiele der Inschriften bestätiget wird, aber an­ dere der alten Grammatiker verlangen vor den gcdach, len Buchstaben con, womit auch dte Mehrzahl der Zu, schristen übereinsilurmt, und daß nicht minder t:t ewi­ gen anderen Fällen m vor f und v in n verwandelt worden sei, ist bereits vorher S. 536. bei Gelegenheit der Formen circunfiexus, circunvenio bemal: wor­ den. — Die Vorschrtscen der alten Grammatiker über con (denn dies legen sie ja zum Grunde) sind foigende. Prise, p 556. 570 906 997. 1253. behauptet es werde vor 1, m und r stlfimlltrt, vor b und p in m verrvan, beit, vor den übrigen Konsonanten nicht verändert; mit Anführung der Beispiele: colUg.i, colligo, collido; committo, communis,* coriioo, corripio, corruo, corrumpo. combibo, comburo ; compvllo , compitum, compono. concinnus, concurro ; conduco ; confiteor; conjungo, conjunctus; conquiro; consitus, conapi-

Bemetkenswerth ist jedoch, daß er in der zweiten Stelle sagt con vor r werde fast überall assimllwt, und in der voriehteu daß man lm Schreiben con und in vor l und r nur selten In co;• cor- il- ir* zu verwandelis pflege, was doch bll> ro ; contrsho; converto.

54°

Veränderungen der Präpositionen

Uqer Weise geschehen müsse.

So will auch Quintil.

ii, 3) 35 die Härte des ln conlegit zusammenstoßen, den nl durch collegit vermieden wissen, und Terent, Scaur. p. 2260. tadelt die Formen conripit und conludit, da con vor den flüssigen Consonanten vielmehr assimilirt werben müsse, z. D. colligo, commuto, corripio; während e6 z. B- hl contulit, consumit un, verändert bleibe. Isidor. Origg. 1, 31 suh sin. (siehe oben S. £97.) erklärt die Verdoppelung des I, z. B. in colloquium st. conloquium für einen Provtnctal, Barbarismus der Asrleaner. Beda 1. c. bedient sich für die Verwandlung des con in com folgender Bei, spiele: commodant, commendant ; coniburo; comparo> compono. complaceo , compascitur, comprehendo, computrescit, complures. Mar. Victor, p. 2464. stimmt im Uebrtgen mit Prtsetans Bestimmungen über, ein, unter Anführung der Beispiele: collatum, collectum, collinit, commemorat, comminuit, corradit, corripit, corrodit, corrumpit; aber darin weicht er ab daß auch vor f und v der Uebergang in com statt, finden soll, z. D. corafert, comfundit, comvalescit, comvellit, comvocat, wobei man unten dieselbe De, Häuptling über in zu vergleichen hat. Entgegen zu stel­ len sind außer den bereits im Vorigen S. 539. mitqe, theilten Bemerkungen auch die von Prtsctan angesühr, ten Beispiele consiteor, converto, und convinco, convolvo bet Gaesell. und Beda 11. cc, Ausfall des n erleidet das aus com gewordene con am häufigsten vor a, wobei vielleicht der schon gedachte Umstand daß con vor s mit Dehnung des o gesprochen wurde, in einige Betrachtung zu ziehen ist, wiewohl die Zusammenstellung ns auch in anderen Fällen sehr oft Ausstoßung des s zur Folge hat, worüber oben S. 456 fgg. Auf der dritten Scipion- Grabschrift cosol statt

eonaul, und auf Zuschriften häufig Cos. Goss. st. cun-

durch Zusammensetzung. — com- —

541

•ul, consules. vergl. Quintil. i, 7, Ly *). Im SC. de Bacchan. dreimal cosoloretur 5 wiewohl ebenda­ selbst auch consoluerunt) st. consuleretur. Del Grut. p. 150. nr. 7. Coeentia st. Consentia. p. 602. nr. 10. coservi. p. 997. nr. 15. cost. i. e. constitit. Auch qeb-rt hieher bas alte cosmitto (co -smitto), worüber eben 475. und das späte cusuere, cusire (Italien, cnrire) st. consuere, worüber Salmas. ad Trebell. Folllonis Claud. cap. 17 extr. Im Italienischen ist dieser Ausfall vor sc, sp, st, sogar der regelmäßige Fall geworden, z B. coscienza, coscritto, coipetto, cospirare, costare, costernato, coetipare, costrutto etc, und in ähnlicher Art sind die Benennungen Costanz, Cosecante, Cosinus u. f. w. entstanden. —

Ueber den­

selben Ausfall vor gn, z. B. cognatus, cognosco, f. oben S. 4C9 fgg. -

Außerdem bemerke man im SC. de Bacchan. coventionl st. conv. (wiewohl ebendaselbst vorher comvovise); auf Inschriften häufig cojux st. conjux, und in Handschriften coicio st. conjicio, in­ dem letzteres zunächst überging in cojicio, und dies wie, herum wie pro - e - rejicio das j verlor, worüber oben S- £80. Nachwetsungen für coicio s. bei Forcell. s. *) Quid quae scribuntur alitcr quam enuntiantur? nam et Gajus C litera notatur — nec Gneus eani literam in praenoniinis nota accipit, et columnam et comules exeiuta n litera legimus, et Subura cum triLus lileris notatur c tertiain ostendit. Die Worte et columnam — legiraus sind so JU verstehn: voce* co­ lumnam Vt consules sine n litera srriptas videmus, d. h. wir finden anstatt der mit der Aussprache über­ einstimmenden Formen columna, consules zuweilen auch colunia , cosules, mit Auslassung des n, geschrieben, und dennoch (dies folgt aus den Worten quid quae scribuntur aliter quam enuntiantur) columna , consules gesprochen Dies Verständniß, welches auch oben S. 465. befolgt worden, ist ohne Zweifel rathsamer als fol­ gendes: voces columnam et consules quamquam per n scriplas tarnen sine ea litera lcgimus i. e. prununtiamus. b. h. wir schreiben zwar columna, consules, lesen aber dennoch culimia, cosulvs.

542

Veränderungen der Präpositionen

v. c^nj'cio.

Cort. de usu orthogr. p. 39, ed. Harl.

R. R. S. v. conjicio; auch vergleiche man oben ©. £79 Aum. und Vel. Long. p. 2232. Ueber cucutia st. concutia s. Salmai. 1. c. Der Na, me Co^lenz beruht ebenfalls auf Ausstoßung des n aus confluens ober confluentes. — Auch findet matt in denjenigen Zusammensetzungen, deren -weiter Bestand, thdl mit demselben Buchstaben anfängt mit welchem com ln dieser Gestalt oder nach erfahrener Assimllarion schloßt, zuwdlen anstatt des verdoppelten Consonanten den elnsachen, namentlich ccm. st. comm-, con- statt conn-, col - st. coli -. Zwar das im SC. de Bacchan. vorkommende comoinem st. communem gehört Ilicht hlehe-, da dies Denkmal anstatt der verdoppelten Con, Ictunun übe,all nach alterthümlicher Art einfache dar, bietet, und tbm |o wenig das oben S. 396- in Detrach, tuttij gezogene coLrga; wohl aber folgende Beispiele bei Grut. p. i2fl. nr. 1. comodua st. comin, p. 573. Gesnrr. lex

11 r. 1. 2. conubium st. conn.

p. 569. nr. 6. coni-

Denn wiewohl man dteselben bloß für unvollkommene Schreibarten halten könnte, so scheint doch rathsanier anzunehmen daß man in der Umgangs, lpräcis zuweilen wirklich bett einen der beiden Conto* i.anten auegesteßen ur.d dafür den vorhergehenden Vo­ cal verlänaert habe, gleichviel ob diese Verlängerung des Vokales wie tu mehreren anderen Fällen so auch hier ritte Felge vom Ausfalle des Consonanten war, oder umgekehrt (vevgl. eben S. 399) Diese Vermuthung bestätigt fich besonders durch Gell. N. A. 2, 17 sub sin. aus welcher Stelle deutlich erhellt daß man da, mal6, wenn auch vielleicht nicht allgemein, anstatt connexus, colligatus gesprochen habe conexus, coligatus, mit einsachem n und 1, und mit langem o. Hlenach laßt auch das herkömmliche cominus sich vertheidigen, obgleich allerdings wohl mit Cort. ad Sallust. Catil. . 3 "»3. nr. 1: confirmanda, consirmari. p» 453: conlit mavit. p. ioßi nr. 2: confirmo. p. 495» »r. 7: consossus. p. 161. nr. 1: conflictu, p. 13,

durch Zusammensetzung. —

de. —

545

235. nr. 5: Conflueutes, p. 152. nr. g: confluentibus. oomv, conv. — 1) Zm SC. de Bacchant comvoviae (i. e. convovisse). — fi) Zm cenotaph. C. Caes: convictibus, convivia. Zn den fastis Praenest. sub Januar: convocare. Det Grut. p. 204. lin. Q: convallem. p. 524. nr. 7: conveteranos. p. 1103 nr. ioi convivium. Zn vielen Stellen conventus. s. Grut. ind, cap. 10. s. v. und p. LZ. nr. 4 p. CÖ3 nr. 15. nr, 15. p

Die Beispiele der Zuschriften für cos. st. cons. •om. st. comm, etc. s. oben S. 540 fgg. und für com* säumt st. comburat ®. 510«

de. Die Veränderungen, welche diese Präposition Im Falle der Zusammensetzung erleidet, sind folgende: Vor einem folgenden Vocale wird ihr an sich lan, D. deinde, de« liisco etc. s. Papirian. ap. Cassiod, p. 2294. Beda p. 2333. und oben 0. 101. Dahin gehört auch dcorluni, nach Ausstoßung des V, st. devorsum. Mit et, sinn folgenden e verschmilzt derselbe zuweilen In Cf ine Sylbe, j B. deeat, deerro, gesprochen wie dest, derro, und zuweilen auch so geschrieben s. Vel. Long. p. qer Vocal in der Regel verkürzt,

S227. und oben S. 119 sg.

Desgleichen mit einem foh

genden i In den Wörtern dego, demo, debeo st. der ursprünglichen aber gänzlich abgekommenen Formen deigo, deimo (deago, deemo), dehibeo. s. oben 322. Ueber deinde, deorsmn etc. s. den Abschnitt Synäre, siö.

Vergleichung verdienen auch die Bemerkungen zu

den übrigen auf einen Vocal ausgehenden Präpositionen. Vor Consonanren bleibt de unverändert. Eine feh, erhaste Schreibart ist defiensor bei Grut. p. 1092. *nr. 7. st. defensor, dergleichen im Abschnitte von der Consonanrenr Verdoppelung mehrere beigebracht worden.

546

Veränderungen der Präpssmonen dis - di-.

Diese bloß (n Zusammensetzungen gebräuchliche PrL< Position findet sich vor Vocalen nur Im veralteten dishiasco (f. v. o. dehisco) bei Ot. R. R. iL. und mit Verwandlung des s in r (worüber oben 0. 54t fg.) in dirimo und diribeo st. der ungebräuchlichen Formen disimo •) und dlsbibeo Die durch Dtchterstellen erwiesene Kürze der ersten Sylbe von dirimo läßt zu, gleich schließen auf dishiasco, duibeo, bei welchen Wär« tern es an Beweisstellen für die Quantität der gedach, ten Sylbe fehlt, und berechtigt auch in dis vor Confonanten das i als kurz anzunehmen, obgleich das dar, aus entstandene di- lang ist, wie quls, qul, isdem,

idem etc. Bor Konsonanten wird theils dis theils di anqc, troffen, worüber bet den alten Grammatikern folgende Bestimmungen vorkommen. Nach Prise, p. 571. und 1002. findet dis statt vor c, j, p, s, t, namentlich in

discumbo, discutio, disjeclus , disjungo, disperdo, disputo, displiceo , distermino, distorqueo, disturbo, distuli, distraho; desgleichen mit Afsimtlation vor f, zum Beispiel diiTero, diffido, difl’undo; vor al­ len anderen Konsonanten hingegen di, z. B. diduco, digero, diluo, dimitto, diruo, und dieses di sei über/ all lang, außer in dirimo (was aber nach der vorher *) D. l. dis-emo, so baß, wie bei exiluo, interimo e|r. emo in der ursprünglichen Bedeutung nehmen zum Grunde liegt, dasselbe gilt von romo (pmimo), welche jedoch in der Bildung des Perf. von jenen abweichen. So betrachtet auch schon I. ap. 1 !a*sio wie Perizon. ad Sanct. Min. A, 14. not. 37. vermuthet, ohne jedoch selbst viel dar­ auf zu geben. In mehreren bet Was. senar. cap. 16. pag. 232. angeführten Versen des Plautus steht inaudire scheinbar mir langer Anfangssylbe, aber ohne Zwei­ fel ist anzunehmen baß damals vielmehr indaudire ge, fprochen und geschrieben sei, wie denn auch in dem Verse Capt. prol. 30. eine Handschrift (MS. Lang.) indaudivit statt der gewöhnlichen Lesart inde audivit darbietet *)• Theils mit Zusammenziehung, wie wenig, stens Voss. Etym. s. v. indägo dies Wort als eine Verschmelzung von indu mit ago betrachtet.

intcr. Bleibt vor Vocalen und Consonantm unverändert, •) Außerdem bemerkt Was. 1. c. daß auch inique bei Maut. Merc. 5, 2, 63. und inorabili in einem bei Nun. 8, 28. erhaltenen Verse deS Accius mit langer Anfang-sylbe gebraucht vorkommen. Aber inorabili beruht auf einer sehr zweifelhaften LeSart, und inique zu verbessern in indique würde deshalb durchaus nicht gerathen sein, weil daS alte indu oder endo sich nirgend statt des in privativi gebraucht nachweisen läßt. Demnach ist ent­ weder zur Vertheidigung jener allerdings auffallenden Verlängerung ein besserer Weg auszumitteln, oder viel­ leicht inique |U verbessern in haud aeque.

Lurch Zusammens. — ne-, ob, ob#-. — 569 mit Auenahmr des einzigen Wortes intelligo oder intellego (welche letzter» Form nicht bloß in der alten Sprache stattfindet), von inter und lego. f. Papirian. ap. Cassiodor. p. 11294. Beda p. 2337. Prise. p. 571* ne-, *)

Dieses unzertrennliche ne -, worüber oben S. 175. Anm. zu vergleichen ist, bleibt unverändert, z. B. in nefas, nequeo, neque etc. Hingegen wird das e des« selben ausgestoßen in nunquam, nusquam st. neunq» neusq. und mit dem folgenden Vocale zusammengez», gen In nemo st. nehemo, neuter, neutiquam, neutique st. ne-uter, ne-utiq. s. oben S. 74- 115. Il8» (hier auch dir Bemerkungen über nebilum etc.). Sans ist es, außer dem Falle der Zusammenziehung (nemo, neuter etc.) und der Position (nescio ), nur in ne« quam, nequidqunm, nequaquam, und bei Catull. 64, 83. In nefunera, wenn ander« dies« Lesart sicher steht. ob, obs-.

Die Form ob (6b) erleidet vor Vocalen keine Derändr, rung» z. B- obambulo, obeo, otiiter, oberior, obumbro, olihaeresco etc. Daß In obex das o zuweilen lang sei, beruht auf einem Irrthume, worüben oben 2ß8- mit der zweiten Anm. Vor Consonantrn bleibt ob theils ebenfalls unver, ändert, namentlich vor d, j, I, n, r, s, t, v, D. obdo, obloquor, obnitor, welcher Beispiele sich Prise, p. 568. bedient; theil« erfährt e« Assimilation, und zwar in der Regel vor c, f, g, p, selten vor m, und vor v nur nach der anderweitig unbegründeten Behauptung de« Marin« Victorinu« in der alsbald anzuführenden Stelle. Daß unter gewissen Umständen trotz der Schreib« art ob dennoch op gesprochen und zuweilen auch so ge, *) S. eben S. 519 sg.

$7o

Veränderungen der Präpositionen

schrieben wurde, darüber ist bereit« oben S. £17 fgg. das Nöthige bemerkt worden. Die Bestimmungen der alten Grammatiker über Assimilation des ob sind folgende. Prise p. 56g. m wähnt als Beispiele derselben vor c, f, g, p: occido, OvCumho (p. 559. auch occurro), officio (dieses auch p. 559 ) , offundo, oggannio (was auch p. 569. als Beispiel einer auf g ausgehenden Sylbe dient), oppono. Auch Ist bkkyerkenswerth baß er behauptet omitto stehe für ommitto (und nicht für obmicto ). Die Bet, spiele deren sich Papirian. ap. Cassiod. p. 229z. und daher auch Beda p. 2340. Hellenen, sind: offulsit, ommutuit, opposuit, womit auch Vel. Long. p. 2226. übereinstimmt. Nach Mar. Victorin. p. 2464. wird ob (und aub, worüber unren) auch vor v, wie vor den verwandten Buchstaben f, m, p (vergl. oben ©. 358), assimilitt, namentlich in offert, ofticit, ommovet, ommutescit, oppandit, opperitur, övvertit, ovvius; wogegen Papirian und Beda in den angeführten Stel, len ausdrücklich behaupten daß ob vor v unverändert bleibe, mit Angabe der Beispiele obversua, obrius. Außerdem gedenken der Assimilation vor f Cornut. ap. Cassiod. p. 2295. UNd Caecil. ibid. p. 2318. Mit den Beispielen offui, offero, offendo, und mit der Demerkung daß b vor f nicht laute (non sonare). Desglei­ chen verlangt Beda p. 233r. offui, nicht obfui. Diom. p 418- belegt die Behauptung daß b oft in p über­ gehe durch opponit, und Fest. s. r. ommentans führt dieseForm (ein Krequentativ von obmanens oder omma. nens) aus dem Livius (Attdronlcus) an. Auegestoßen ist das b des ob, entweder in dieser Gestalt oder nach erfahrener Assimilation, in omitto st. des ungebräuchlichen obmitto (vorüber schicken, lassen) ober vielmehr ommitto, wie schon Priscian a. a. O« bemerkt, während Cledon. p. 193z. wunderlich genug die Znterjeetlon ö als

den ersten Bestandtheil von

omit-

durch Zusammensehling. — ob, obs-. —

571

to zn bftrndjttn schrint; und wahrscheinlich in öperio st des ebenfalls ungebräuchlichen obperio oder oppe1 io (ganz verschieden von opperior), wie aperio statt obperio oder adperio (spp), worüber zu vergleichen oben @.523 fg. Unsicher steht bet Grut. p. 313. nr. 5. oficinator mit der Variante officinator, wobei man

die Beispiele von ähnlichen Schreibarten im Abschnitte Consouanren, Verdoppelung und oben S. 542. zu ver, gleichen har. Die zweite Form obs-, welche sich zu ob eben f* verhält als ab* und ex zu ab und U (ec-), aber nlr, gend selbständig angetroffen wird, ist selbst Im Falle der Zusammensetzung auf folgende wenige Wörter etnge, lchrättkr: obsolesco, was Prise. p. 672. Caesell. ap, Cassiod. p. 2315 extr. und Beda p. 2340. richtig als zusammengesetzt aus obs und oleo betrachten, während Voss. Etymol. a. v. oleo es lieber von soleo (quasi solendo obliterari) ableiten möchte, wofür in der That auch insolescere sich anführen läßt. obatineo, was Fest. a. v. obstinet als veraltet und mit der Be­ deutung ostendo angiebt, von obs und teneo, entge, gen halten, vorhalten, zeigen, welche Bedeutung sich der gewöhnlichen Form obtineo nicht nachweisen läßt. obsLrudo, veralrer, mir Ausnahme des Particip, obstmsus, und von Bedeutung nicht ganz übereinstimmend mit dem gebräuchlichen obtrudo. s. die Wörterbücher. Desgleichen ostendo, mir ausgefallnem b, wie aapello, Asporto st. absp. und In Rücksicht der Bedeutung von obtendo ähnlich verschieden als obstineo un& obtineo. Nach Prise. p. 36g. 571. 672. würde man auch obscoenus oder obscaenus und obscurua hteher zu rechnen haben, aber anderen Ableitungen dieser Wörter zufolge gehört das dem b folgende a vielmehr zum -wetten De, standthelle. vergl. Voss. Etym. a. rv. Desgleichen wird obatino (obstinaa etc.) von Einigen zerlegt In •bs und tino oder tene (teneo), voll Anderen

572

Veränderungen der Präpositionen

hingegen in ob und stano (von sto, wobei man außer 6en von Voss. Etym. s. v. obstinatus angeführten Ana­ logteen auch da6 alte dano conjug. 3. st. do zu ver­ gleichen hat), was wegen descino und praestino (er­ stehen) wett wahrscheinlicher ist. Aus Inschriften lassen sich für einige FLlle wo dop, peile Schreibarten stattfanden, einstweilen nur folgende Detiptele mittheilen. obc, occ. — 1) . . — 2) 3m monum. Ancyr. tab. 2 a dextra: occupatas. Grub. p. 71g. nr. 3: occidiinus (zweimal), p. 291 post med: occisus. p* 193 post med: occia.. (unmittelbar vorher conleg. subrog). p. 207. col. 2: occludito. p. 502 col, 1 (Rede des K. Claudius): occursuram, occupavit. obf\ off. - 1) Grat. p. 121. nr. 1: obferri. — 2) Grat. p. 376. nr. 3: offensa. p. 344. nr. 2: offerens. p. 421. nr. 1: offerebat, p. 1114. nr. 6: offene, p. 207. col. 1: ofÜgito. Häusig officium (von officere, nicht von opificium. f. oben S. 507.). obp, opp. — 1) . . — 2) 3lN monum. Ancyr. tab. 1 a dextra: oppressam. Grat. p. lßo. nr. 3: opposuit. p. 340. nr. 4: opposuisse. p. 436. nr. 3: opposito.

obv, ovv. — 1) Grat. p. 202. lin. 23. 32: obvenit, obvenerit. p. 503. lin. 16. 20. 27: obvenerit. p. 996. nr. 13: obvioles. — 2).. vergl. oben ©.569^. Für op st. ob vor a und t sind bereits oben S. 813 fgg. einige Beispiele der Inschriften nachgewiesen.

per. Diese Präposition erleidet im Falle der Zusammen­ setzung weiter keine Veränderungen als daß nach Prise, p. 571. ln einigen Wärtern das r derselben vor 1 sich dem letzteren assimtltrt, namentlich in pellego, pellicio, pelluceo, wiewohl ebendaselbst auch perlego und perluceo anerkannt werden. Vel. Leng. p. 2227. scheint

Lurch Zusammensetzung. — per. —

573

diesen Ueberqang des per vor 1 in pel- überall für ele, ganter als dessen Beibehaltung anzusehn, mit Erwäh­ nung der Denptele pellabor und pellicio. Auch führt Quihtil. li, 3, 35. pellexit als ein Beispiel von Ver­ meidung des unangenehmen Zusammentreffens gewisser Consonanten an, und Terent. Scaur. p. 2260. billigt prlle^o, mit dem Bemerken daß diese Form von Virg. Aen. 6, 33. und von allen Alten (welcher Ausdruck sich durch die Nennung des Virgil einigermaßen auf­ klärt vergl. oben S- 433 und 529.) gebraucht worden sei. Gegenwärtig wird von der Assimilation des per vor 1 nur noch in jenen dreien bei Prise. 1. c. ange, führten Wörtern pellego, pellicio, pelluceo, nebst de, ren Ableitungen *), Anwendung gemacht, am allgemein, sten in pellicio; und hiemit scheint im Ganzen auch der Gebrauch des Alterthums übereinzustimmen, wobei man folgende Beispiele der Inschriften zu vergleichen hat:

Grut. p. 36. nr. 15: perlatum, p. 339. nr. 4: per­ lege. p. 341 extr: perleges. p. 769. nr. 9: pellige» Ausgefallen ist das r dieser Präposition in pejero statt und neben perjuro. vergl. oben S. 13. und 0. *) Einige rechnen zu den Ableitungen von pellicio auch pellex (nur in dieser Schreibart vorhanden), was aber vielmehr von nu/./.«**; zu stammen scheint, s. Schneidergriech. Wörterb. s. v. naUa*. Hingegen pellax, pellacia (gleichfalls nur mit der Schreibart II gebräuchlich) hängt allerdings mit pellicio zusammen, wie solcheauch Vel. Long. 1. c. und Serv. ad Virg. Aen, 2, «)0. annehmen; daß eS indessen nicht unmittelbar von die­ sem abgeleitet ist, geht hervor auS der Analogie (z. B. ftigio, fugax, teneo, tenax, perlineo, pertinax etc.) totU che vielmehr pellicax erfordert haben würde. Genauer legt man demnach das alte von Fest. s. v. lacit ange­ führte lax (i. e. fraus) zum Grunde, wovon pellax, wie pernox von nox, exlex von lex etc. — Irrig ist die Behauptung de< Vel. Long. 1. c. und Non. 15. 4* daß pel vis (das Decken) von perluo, mit diesen Über­ gängen: perluis, pelluis, pelvis, abstamme. Vielmehr ist dasselbe von oder ntXXis mit der oben S. 366. belegten Emschiebung des v abzuleiten.

574

Veränderungen der Präpositionen

eßo. flutn.

Dir Mttelsorm perjero ILßt fick zwar nicht mehr mit Sicherheit nachweisen (Plaut. Trucul. i, l, 9. perjerandum e*t mit tfr Variante pejer.), ebtr haft sie nicht unerh-rt war lehren folgende Worte de« Beda p. 2343. >veld)er sie verwirft weil er den er« sien Bestandtheil verkennt: pejcto varbura r non dcbet habere, est enim quasi pejus jnr».

post. Die beiden letzten Consonanten dieser Präposition werden auegestoßen »nd durch Verlängerung de« an sich ahne Zweifcl kurzen Vocale- ersetzt in pömoerium oder pömerium (die Länge der Anfang-sylbe geht hervor au« Lucan. 1, 594.), nach der unbedenklich richtigen Ablei, tung de« Varr. L. L. 4, 32 extr. I.iv. 1, 44 extr.

Fest. 8. v. prosimurium extr. Prise, p. 1236 sub nied. von post und murus, ehedem inoerus (vergl. oben S. 79. flutn. 0 03. und 3‘UO; wogegen dir bei Gell. N. A. 13, 14 init. und Fest. 1. c. vorkommen« den Annahmen daß al« erster Bestandtheil pone oder pro zum Grunde liege, unhaltbar erscheinen. Wegen der durch den flurfall der Lonsonamen herbeigeführten Verlängerung de- Vocale« vergleiche man unten Irans, tri-, nebst den oben S. aßo. Anm mitgetheilten Wor« ten de« Gelliu«. Durch dasselbe Verfahren ist dir Form

pomeridiauus entstanden, welche Cic. orat. cap. 47der eigentlichen und ebenfalls gebräuchlichen Form postmeridianus vorzieht (nur daß sich bei Vel. Leng. p. 2237. woselbst diese Stelle de« Cicero angeführt wird, anstatt pomeridianas vielmehr posmeridianas findet), womit übereinstimmend Quintil. 9, 4, 39 unter ande« ttn Del spielen vom Ausfalle der Konsonanten auch po* meridiem oder pomeridiem st. post merid. erwähnt, flu« Mar. Victor, p. 2467 geht hervor daß man statt postquim, wenigsten« unter gewissen Umständen, zwar nicht geschrieben aber doch gesprochen habe posquem.

durch Zusammeus.

prae. pro. —

575

Noch weniger ließ postterganeus sich ohne Zwang so, mit doppeltem t, aussprechen, so wenig als bas beut, sche selbstthätig, und es lst wahrscheinlich daß des, halb auch Einige die Schreibart posterganeus vorgezo, gen haben, wie transilio st. transsilio, während An, dere der etymologischen treu blieben, vergl. oben S. 390 fg. — 3« den bei Seyfert §. 1645. angeführten Wör, tern polliccor-pnssideo ist der erste Bestandtheil ge, wiß nicht das entstellte post, wobei man auch Grote, send §. 151. unter post, wiewohl mit Behutsamkeit gegen einige nicht gehörig begründete Behauptungen, zu vergleichen hat. prae. Diese Präposition erleidet im Falle der Zusammen, setzung vor einem folgenden Vocale gewöhnlich Verkür, zung ihres Diphthongen, z. D. praehibeo (in mehre­ ren Stellen des Plautus), pracacutus etc. f. oben S. 103. Ueber praest st. praeest, praebeo st. praehi­ beo, praetor st. des ungebräuchlichen praeitor. S. 12g. lieber die Synäresis praeopto, praeut @. 92. Zn vergleichen sind wegen dieser Erscheinungen die Demer, kungen über de und die übrigen auf einen Vocal aus, gehenden Präpositionen. pro. Diese Präposition, welche vom griechischen durch die Länge des Vocales abweicht, verkürzt gleichwohl den, selben in einigen zusammengesetzten Wörtern, worüber bei Gell. N. A. 2, 17. Prise, p. 996. Val er. Prob. p. 1429. Papirian. ap. Cassiod. p. 2294. Beda p. 2342. nur unvollständige Angaben vorhanden sind; von Neueren ist zu vergleichen Voss. Arist. 2, 19. 33. id. Etymol. a. yv. prologus, propola. Namentlich sin, det prö- in folgenden Fällen statt. 1) Zn griechischen Wörtern, und zwar sowohl vor Vocalen als Eonsonanten / z. D. pröoemium, probo-

576

Veränderungen der Präpositionen

scis, pröpolis, pröpylaea, pröpheta, Pröcyon, Pro­ metheus etc. Ausgenommen: prölogus In mehreren Stellen des Terenz, wogegen das bei demselben Te-

rcnt. rhorm. prol. 14. vorkommende prölogus wohl mit Recht verdächtig ist; prvpino, pröpola, nur in ein paar Dtchterstellen vorhanden, so

letzteres daß sich

über pröpola nicht entschieden aburtheilen läßt. Sidon.

Apollin. carni. 2, 6g. braucht auch Pröcopius (n^wobei jedoch der Zwang des Hexameters in Be­ Zn proxeneta ist nicht das o sondern durch Position die Sylbe lang, wie in

trachtung zu ziehen ist.

2) In lateinischen Wörtern vor Vocalen z. D.

pröavus. pröhibeo etc. s. oben S. 102.

Vor Eonsonanten nur in folgenden einzeln anzumerkenden, deren einige noch dazu zwiefache Quantität haben:

procella (von procello für dessen Quantität keine sichere Beweisstelle vorhanden ist.),

pröcuro.

pröfanus, pröfano. lang nur bei Javenc. hist. evaiig. 0, 5‘12. pröfanent. pröfari (weiches Wort wegen seiner ursprünglichen, aber mir der Zeit ohne Zweifel in Vergessenheit ge, rarhenen Abstammung von *$0$*-, falls auch den griechischen Wörtern

, allen­ beigezählt wer,

den dürfte.).

profecto (adverb.). Für pröfecto liefert der Vers Flaut. Mil. 2,3, 19. durchaus keinen sicheren Be, weis, da bei dieser Annahme zugleich tuten in tu oder egomet in ego verbessert werden müste. Viel, leicht darf man annehmen daß daselbst profecto zwei, sylbtg ober als Anapäst ausgesprochen sei, wobei der Abschnitt Position, gegen Ende, zu vergleichen ist. Ob ee auch erlaubt sein würde diesen von trochäi, scher, Versen eingeschlossenen Vers

als

einen jambi,

durch Zusammensetzung. —

pro. —

577

schen zu betrachten, tn welchem Falle die Quantität der Anfangssylbe von profecto gleichgültig wäre, bleibt dahin gestellt, pröfestufl. pröBciscor. (pröfectura bet Juvenal. 6, 436. falsche Lesart, und ebenso profecto bet Propere. 2, 25, 05 ) profiteor. lang nur tn folgendem bet Non. 4, 1. erhal­ tenen Senare des EnntuS: Te ipsum hoc oportet pröhteri et proloqui, wo der Einschub eines et hin, ter oporut wohl nicht -u billigen sein würbe. Bet Smetius und tn der prosod. Bonon. wird auch fol­

gender Hexameter angeblich des Zuvenal aufgestellt: Pröfessi rapiunt alieno nomine praedam, welcher sich aber tn den besten Ausgaben des Zuvenal nicht vorfindet. pröiugio. lang nur bet Juvenc. hist, evang. 2, 476. pröfugite. pröfugus. pröfundo. lang nur bet Catull. 64, 202. und in dem

bet Smetius angeführten Verse des Alctmus vergl. Cannegiet. ad Avian. fab. 35, 1. (SmetiuS führt auch an: Horat. Serm. 1, 7, AS. pröfusus, statt dessen aber die richtige Lesart vielmehr perfusus ist,

und ebenso wird wohl auch der ebendas, angeführte DerS des Mantltus.' Aequora profudit toto 11a•centia ponto in besseren Ausgaben richtiger lauten, zumal da sich bet demselben Manil. 2, 375. profu­ dit findet.) pröfundus. lang nur in btm prosod. Bonon. VS. 6946. angeführten Verse des Damasus it 3Ö nach Cbr.). prönepos. kurz bei Ovid. Met. io, 606. 13, 142. hin­ gegen lang (wie prönurus, prösocer) bei Sidon. Apol­ lin carm, 11 extr. Zu berücksichtigen ist hiebet daß prönepös für den Hexameter unbrauchbar und die von Sidonius gewagte Verkürzung der lehren Sylbe (prönSpöa) dem Ovid nicht erlaubt gewesen wäre.

578

Veränderungen der Präpositionen

pröneptis Fers. Set. 6, 53. nach btt Analogie von prönepos. pröpago, als Substant. und Verbum. Der von Valer. Prob. p. i435 -wischen dem N. pröpsgo und Abi. propagine aufgestellte Unterschied ist nichtig, verg!. Voss. Arist. tt, 19 sub ün. pröpello. kur- nur bei Lucrct. 4, 195. 6, 1025 pro pellat. Hienach ist auch propulso zu beurtheilen, für dessen Quantität keine sichere Beweisstelle vorzu, kommen scheint. propudium hi mehreren Stellen de- Plautus, wonach man auch das bet demselben Plautus vorkommende propudiosus zu beurtheilen hat. Hingegen bet Ru­ til. Numat. 1, ISO. pröpudiosa lang und nur so für den Hexameter geeignet. Andere Dichterstellen scheinen weder für propudium noch für propudio­ sus vorhanden. protervus. lang nur in der älteren Latlnltät, nament lich bei Plaut. Amphitr. 2, 2, 207. pröterve (adverh.). Bacch. 4, I, 1. prötervo (cf. Herrn, eiern, doctr. xnetr. p. 92.). Pacuv. ap. Fest. s. v. spectu: prötervo. pxotinam in mehreren Stellen des Plautus und bet Terent. Phorm. 1, 4, iz. wofür weiterhin nur pro tinus oder prötenus gebräuchlich. Zn folgenden Wärtern ist die Verkürzung des pro nur aus Dichtern später Zelten erweislich: pröcreo. Tertull. in einem prosod. Bonon. vs. 6460. angeführ. fen Verse: pröcreavit. — pröfectus (das von pröficio stammende Substant.) Auson. Protrept. vs. 71 pröfectus. Paulin. Petrocor. Eucharist. vs. 6. 64. pröfectum. Noch schlechter scheint bewährt zu sein pröfeci. s. Smet. prosod. s. v. — pröfluus. Paulin. Petrocor. de visit. nepotuli vs. 6. profluo. Desglel« chen Drepan. bet Smet. s. v. pröfluas. — pröluo. Tertull. in einem bet Smet. s. v. angeführten Verse:

durch Zusammensetzung. — pro,— 579 prÖluatur. -— prösequor. HelptdiuS RusticuS: piusecuta, s. prosod. Houon. vs. 7a 13. - Zu vergleichen (ft hiebet daß In DrnMben Zelten des Verfalls der Spra­ che umgekehrt das kur;e re- vielleicht zuteilen als lang gebraucht wurde, worüber unten. Auf unsicheren Lesarten beruhen bei Lucret. 4, 950; piocusnlmnt. Lucil. ap. Non. 3, LHll. piotundit, und in einem Verse des Acclus bet Cic. de nat. deor. 2, 55. §. prMiuit, statt dessen auch bas von Hein, 1)9

torI vorgeschlagene ptdiUt nicht annehmlich erscheint. Die Wörter piüvcres, piopero, prupkius und Pröierpina würden mir vollem Rechte nur dann hie, her gehören, wenn deren Abstammung von pro und gero, paro, pius, serpo ausgemacht wäre, was aber nicht der Fall ist. Da sie jedoch Einigen in dieser Art entstanden zu sein scheinen *), und zum Theil wirklich entstanden sein mögen se), so dürfen sie der Vollstän, digkeit wegen hier nicht übergangen werden. Demnach bemerke man daß proceres und propero sich nur mit kurier Axfcmgssylbe gebraucht finden, ausgenommen pröperando bet Plaut. Menaech. 5, a, a. Aus meh­ reren Stellen des Plautus und Terenz, desgleichen aus Senec. Agam. 403. geht hervor pröpitius, und htemit stimmt überein daß bet den hexametrischen Dichtern der besten Zeit dies Wort überhaupt nicht angetroffen wird, insofern die gedachte Quantität es für ihre Versart ♦) Namentlich wurde Proserpina, wiewohl eS ohne Zwei­ fel aus verunstaltet ist (f. oben S. 200. und 512 ), dennoch schon im Alterthume selbst abgeleitet von prosirpo. f. Voss. Etym. 5. v. serpo. ♦♦) Am wahrscheinlichsten ist dies von propern. da daß Adj. propenis demselben nicht nothwendig zum Grunde gelegt werden muß, sondern auch davon abgeleitet sein kann, wobei jU vergleichen sciu, scius, nescio t nest ius. Hienach würde man annehmen dürfen daß propern, von pm und pam. ursprünglich v0rschaffcn bedeutet, und weiterhin, wie bad proviuciale v 0 rmachen, die Bedeu­ tung eilen erhalten habe.

58o

Veränderungen der Präpositionen

unbrauchbar machte; ble christlichen Dichter bingeqen brauchen allerdings propitius, wofür man einige Be, wetsstellen in der prosod. Bonon. s. v. findet. Proserpina, neben dem weit »üblicheren Pröserpina, scheint nur bet Horat. Od. 2, 13, 21. und Scnec. Here. für. 549- vorzukommen. — prüpmquus ist entschieden kein Compos. von pro, sondern abgeleitet von prope, wie longinquus von longus. Ueber die sonstigen Erscheinungen, welche durch die Zllsammensehung mit pro veranlaßt werden, bemerke man Folgendes. Vor Vocalen wird der Hiatus -wischen pro und dem folgenden Bestandtheile des Wortes zuweilen durch Einschub eines dgehoben, namentlich in prodeo, piodigo (von pro und ago) und denjenigen Formen von prosum bet welchen jener Hiatus eintritt, z. Bprodes, prodesseetc. oben S. 129. 260. und die Bemerkk. zu ante, re- und se- im Folgenden. Zu »ammenziehung findet statt in prorsus, prudens st. provorsus, providens, nach ausgestoßnem v; aber proebia st. prohibia beruht nur auf Vermuthung, vergl. oben S. 125 fg. Ueber die Synärefis in proinde,

proin, prout, f. oben ©. ßi. 8$. (proicere, wie «•Teere, reicere, scheint sich nur durch Zufall nicht mehr nachweisen zu lassen, vergl. oben S. LZg.). — Für den Fall eines folgenden Consonanten verdient Erwäh« nung die Schreibart projjicio st. projicio. s. Mar. Victor, p. 2477. Papirian. ap. Cassiod. p. 2294. Beda p. 2342. und was oben S. 278 fg. bemerkt wor­ den. Desgleichen die Versetzung der Buchstaben in porrigo, st. prorigo, worüber oben S. 513. re-. Diese bloß in zusammengesetzten Wörtern gebriuch, ltche Präposition, deren e man durchgängig als kurz zu betrachten bat, wird unmittelbar vor Vocalen fast nur bei

durch Zusammensehung. — re.. —

581

bet späten Schriftstellern und selbst bet diesen wohl nur ln neuen Zusammensetzungen angetroffen, z. B. reae«liiico bei Terrullian und Hieronymus, reexinanio bet Apicrus / reinvito ln der Vulgata, reincipio auf einer Inschrift bei Grut. p. nöi. nr 5. *). In den beffe, reit Zetten wurde dieser Hiatus durch Einschub eines d aufgehoben, z D. redarguo, redeo , redintegro, redoleo, redundo, redhibeo , redhostio etc. worüber zu vergleichen oben S. 11:9 und 260. außer daß sich bei Plin. II. N. Ly, 1. aect. s. reunctoribus ohne Bemerkung einer Variante findet**) Durch Zufam, *) Aus den Bemerkungen deö Serv. ad Virg. Georg. 3, 38'.). Aen. 340. 10, 27^. geht, wie bereits Voss. Arist. 2, 10 sub metl. richtig eingesehen hat, hervor, daß in den Zeiten dieses Grammatikers auch die Form reu io, statt der jetzt üblichen re,,, o stattfand, und daß er dieselbe zugleich als die Form des Virgil betrachtet, der nur durch Verlängerung der ersten Sylbe vom ge­ wöhnlichen Gebrauch abweiche, d. h. reicio st. reit:io gewagt habe. Hiemit stimmt überein Beda p, 2572. insofern er in reite bei Virg. Ecl. 3, 96. Verschmel­ zung de- e mit i, hingegen in rt-ice bei Virg. Georg. 3, 380. Trennung der gedachten Vocale söhne Dazwischenkunft eines ,) annimmt. Auch wird diese des j be­ raubte Form reicio unterstützt durch adirio, obicio, so wie dadurch daß reicio sich nur vermittelst dieses liebet* ganges (m< i,,) aus rejicio bilden konnte, wobei zu ver­ gleichen oben S. 287 fg. Aber daß Virgil sich dersel­ ben bedient habe, wird theils durch die dem ServiuS selbst so befremdliche Verlängerung des rr vor i, theils eben durch den Mangel des eingeschobenen

gr, pl, pr, tr,

B recludo, recreo, reflacto, refre-

so, regressns, repleo, reprimo, retraho. Bergt, den Abschnitt Position, a) Zn rejicio nebst dessen Ablei, lungen (den einzigen Wörtern m denen überhaupt ein j dem re folgt), vermittelst jener eigenthümlichen ver, ltngernben Wirkung eines solchen j, worüber ausführlich oben S. 276 fgg. gehandelt worden; nur daß Andere des­ halb die Schreibart rejjicie vorzogen, nach welcher dies Wort vielmehr den Beispielen im Folgenden unter m. 3, beizugesellen wäre, ©ei Virg Aen. 5, 470. sinder man jetzt -er alten Lesart r€jectantem mit Recht ejectantem vorgezogen, und in der Stelle Virg. Ecl. 3, 96. ist nicht Mit Prise, p. 545- (f oben @. 278. Anm. 2 ) anzu,

sumit, bei Sueton. Claud. 17 extr. reitcraverat, bei Quintil. 11, 2, 35. reitrratione, lauter Zusammensetzun­ gen die sich überhaupt in den guten Zeiten der Sprache weder so noch mit eingeschobenem d finden, und dort in den vorzüglichsten Ausgaben bereits den besser begrün­ deten Lesarten aedtiieare, resnmit, iteraverat, iuiationc gewichen find.

durch Zusammensetzung. — re. —

535

nehmen rcjice, so wenig als mit ServluS rcice *), sondern vielmehr mit Beda p. 2372. reice. z) Zn mehreren einzeln anzumerkenden Wörtern bet denen man uneinig ist ob die Länge des re durch Dehnung des Vocales oder durch Verdoppelung des folgenden Consonanten bewirkt werde, weshalb denn auch -wie, fache Schrelbarten stattfinden, z. D. rcduco und redduco, rctulit und rettulit etc. Die Neueren nehmen insgemein Verlängerung des Vocales an und verwer, fen demnach die Verdoppelung des Consonanten, na­ mentlich Dausq. orthogr. T. 1. p. 19. Voss. Arist. ß> 19. Heusing, observatt. antibarb. p. 37g. Burm. ad Fhaedr. fab. 3, iß, 15. **) und Andere (vergl. Forcell. s. v. re.;, ohne sich jedoch aus Gründe zu beru­

fen oder so daß sie den Wohlklang vorschützen. Gleich­ wohl ließe sich zur Unterstützung dieser Behauptung an, führen, daß nach den oben S. 569. und 575 fgg. mit­ getheilten Bemerkungen auch ne und pro in verschiede­ nen Zusammensetzungen, pro sogar zuweilen in einen und denselben Wörtern, verschiedene Quantität des Do, cales haben; desgleichen der Umstand baß auf einer Zn, schrtft bet Grat. p. 24. nr. 5. rctulit, dessen Anfangs, falbe sich doch nur als lang nachweisen läßt, dennoch in Meter Schreibart mit einfachem t angetroffen wird (wäh­ rend dasselbe rctulit bet Grut. p. 202. lin. 7. nichts beweist, da dies Denkmal jener älteren Sprachperlode *) Daß dies unb nicht etwa rejice die Annahme de- Servius ist, wird außer Zweifel gesetzt sobald man seine Worte zu dieser Stelle mit dem vergleicht wa- in der vorletzten Anm. als der Znhatt feiner Scholien zu den anderen dreien daselbst angeführten Stallen de- Dirgit angegeben ist. *#) Daß derselbe Burrv. ad Ovid. Amor, 1.7, 62, auch repjileo st. repleo (als Dactylus) verwirft wird man ihm gern zugestehen, indem hier die dem re folgende Position ihre Wirksamkeit ausübt; aber eben deshalb hätte dies Beispiel überhaupt nicht mit reccido, redducü etc. vermischt werden sollen.

N L

584

Veränderungen der Präpositionen

zugehört, in welcher die schriftliche Consonanten, Ver, doppelung noch nicht allgemeinen Eingang gefunden harte, wie denn auch daselbst auf retulit unmittelbar folge referive jusit st. referrive jussit. vergl. oben 0. 597. Dasselbe gilt von redidei st. reddidi bet Grut. p. 150. nr. 7. Und religio, wofür Mannt, ortbogr. a. v. einige Beispiele giebt, so wie reliquiie, was außer meh, teren anderen im Register zu den Gruterschen Jnschrif-een cap. iQ. s. v. nachgewiesenen Stellen auch p. 502. col. 1. lin. LO. steht, gehören deswegen nicht hieher, weil diese Wörter in der Regel nur mit kurzer Anfangs, syibe gebraucht wurden und also die Schreibart mit einfachem 1 ganz in der Ordnung ist), von welcher Schreibart sich ohne Zweifel auch in den Handschriften häufige Beispiele finden. Aber daß dennoch jene De, hauptung unhaltbar, und in allen Fällen wo dergleichen Wörter mit langer Anfangssylbe vorkommen, vielmehr Verdoppelung des dem re folgenden Consonanten an­ zunehmen ist, beweisen vornemlich die Zeugnisse der aU ren Grammatiker, welche sämmtlich nur diese Vorstel­ lung befolgen, namentlich Charis, p. 248 (relligione).

Prise, p. 5Ö3 (reddo, redduco). id. p. 353. 905 (rep* peri). Valer. Prob. p. 1434 (relliquias, relligione) id. p. 1438 (relligione). Vel. Long. p. 2227 (red­ do). Caesell. ap. Cassiodor. p. 2314 (redduco, reecidi, rettuli, reppello, reddo, rellego, relliquiae, relligio). Beda p. 2344 (reccido, rettuli, reppello, reddo, rellego). Mar. Victorin. p. 2431 (relliquias, rettulit, redduxere). Donat. ad Terent. Phorm. prol. 22 (rellatum, relliquias). id. ad Terent. Hec. prol. 2. v«. 14 (remmotum). Serv. ad Virg. Aen. 1, 30. 7, 717 (relliquias). id, ad Aen. 2, 365 (rel­ ligio, relligiosa). Und wenn Vel. Long. 1. c. redducere verwirft, so billigt er dadurch nicht rcducere, sondern er will dies Verbum nur mit kurzer Anfangs­ sylbe gebraucht wissen, also rcducere, wie redonare:

durch Zusammensetzung. —

re-.



535

auch würden Valer. Prob. p. 14*7. und Serv. ad Virg,

Aen. 4, 549. 10, 473. Nicht schlechthin behaupten kön­ nen daß re (d. h. dessen Vocal) von Natur und immer kurz sei, wenn sie rSduco, rctuli etc. gebilligt hörten, sondern offenbar geht auch hieraus hervor daß sie nur

redduco (neben rcduco), rettuli etc. kannten.

Außer/ dem wlrd die Verdoppelung des Konsonanten durch fol­ gende Beispiele der Inschriften unterstützt: Grut. p. 296. col. 2 extr: rettulit *). p. 444 nr. 2. rettulerunt. p. go6. nr. 1. rellatum. und daß nicht Min­ der in den Handschriften viele Spuren dieser Schreib­ art vorkommen, erhellt aus den Bemerkungen des Cruq.

ad Jlorat. Serm. 2, 3, 191. Victor, ad Varr. R. R. 3, i5, 7. Heins, ad Ovid. Heroid. 14, 46. id. ad Uvid. Remed. Am. 611. Dausq. orthogr. T. 2. s. v. reccido; auch wird reddo noch bis auf den heuti­ gen Tag allgemein so geschrieben, selbst von denen wel­ che redduco,

rettuli etc. mißbilligen.

UebrtgenS ist

der Werth des auf diese Weise verlängerten re bet ver­ schiedenen Wörtern verschieden. Einige lassen sich nur in der älteren Latinitär so gebraucht nachweisen, andere nur bet Dichtern, andere behaupteten sich auch in der Prosa, w.e namentlich reddo für immer und rettuli nebst ähnlichen wenigstens in den besten Perioden der Sprache; denn in den spätesten Zeiten scheint man, so v'.ei sich aus den unbestimmten Ausdrücken des Caesell.

1 c. abnehmen läßt, auch diese Wörter wenigstens -um Theil auf das kurze re zurückgeführt zu haben, wie, wohl man aus einigen Beispielen in Terrulltans Ver­ sen gerade das Gegentheil schließen könnte. Die ge»

♦) Nach derjenigen ohne Zweifel richtigen Lesart welche ManutiuS (orthogr. s. v. retulit. p. 664.), mit dessen Ansicht sie doch nicht einmal übereinstimmt, in dieser Stelle vor Augen hatte; während bei (Brüter selbst, we­ nigstens in der Ausgabe vom 2. 1707, retulit angetVoffen wird.

586

Veränderungen der Präpositionen

flaueren Angaben hierüber für jedes einzelne Wort ent, hält das folgende 93erjeldmt| nebst den Zusähen. recido. Außerdem daß Caesell. und Beda 11. cc. der Formen reccido, reccidi gedenken, findet sich dies Wort auch tu mehreren Dichtersteüen mit langer An, fangssyibe gebraucht, wiewohl hin und wieder nicht ohne die Variante decido. z D. Lucret. i, 857.

1062. 5, 281: reccidere. Ovid. Metam. 6, 212. Phaedr. fab, 3, iß1 15: reccidat. Propert. 4, g, 44. Ovid. Metam. io, 180. id. Heroid. 14, 46, id. Remed. Am. 611. Juvenil. Sät. 12, 54. Au•on. Parental. 4, l°‘ reccidit. Ovid. Metam. 10, 18: recddlmus. Sabin. epist. Acont. ad Cydipp, Log: recciderint. ju welchen Stellen die Demerkun, gen der Herausgeber zu vergleichen sind.

Ja sogar

scheinen sich für rccido weiter keine Beweise zu fiu, den als in der älteren Sprache, namentlich bet Plaut.

Menaech. 3, 2, 54. Omnes in te istaec rccident contumeliae, und selbst in diesem Verse könnte viel, leicht contumeliae syncopirt contmeliae gesprochen sein (über welche Möglichkeit im lehren Theile des Abschnittes Position ein Mehreres), woraus vielmehr

reccidtmt folgen würde. Daher kommen auch in den hexametrische« Dichtern zwar die vorher nachgewiese, ähnliche Fermen vor, aber nirgend recidunt, recidamus, recidi, reciderunt, recidisse und ähnliche, ohne Zweifel weil rccidunt etc. überhaupt unstatthaft war, und reccidunt etc. dem Maaße des neu und

Hexameters

widersprach.

Alle diese

Bemerkungen

machen wahrscheinlich daß reccido nicht bloß eine den Dichtern erlaubte Form gewesen sondern auch in Prosa gebraucht worden sei, womit übereinstimmt daß nach

Dausq. orthogr. T. 2. s. v. reccido auch die Flo, rentinischen Pandekten diese Schreibart barbieren. Zu vergleichen find im Folgenden die Bemerkungen über

rettuli, reppuli, repperi, rettudi.

durch Zusammensetzung. — re-. — 557 war allgemein nur ln dieser Form gebräuchlich, wogegen auch die Schreibart redidei bei Grut. p. 150. nr. 7. nach den bereit» oben T. 584. mitge, theilten Bemerkungen keinen Beweis abgeben kann. Daß In den Stellen Plant. Merc. 5, 4, £9. Stich. L, 6, g. der dem Dersmaaße widersprechend« Tr», chäus redde vielmehr mit Ausstoßung de« einen d rede gesprochen sei, Ivie Was. aenar, cap. 5 pag ai. annimmt, läßt sich zwar wegen mancher anderen Fäll« von ähnlicher Behandlung verdoppelter Eonsonanten nicht schlechthin leugnen, «brr daß man nicht minder jur Annahme de« apocopirtrn redd* berechtigt sei« würde, wird au« den Bemerkungen im letzten Theile de« Abschnitte« Position hervorgehen. Der dritte dort angeführte Ver« Plaut. Pseudol. 4, 7, 87* scheint der schon von Reiz vorgeschlagenen Umstel« lung: Quin tu emittis mihi mulierem aut reddia argei.tüm, mane. zu bedürfen. reduco kömmt beim Plautu« und Teren» nur mit lan« ger Anfangssylbe vor, redduco, namentlich in fol, gendrn Stellen: Plaut. Ciat. 2. 3, q6. Per,. 4, 4, 107: redduco. Merc. 5, 4, 19: redduxi. Terent. Hec. 4, 2, 29: redduc. 4, 3« 11: redducam. 4» 4, 43: reddecta. 3, 3, 31. 43 redducenda. vtkgl. Bentl. ad Andr. 2, 1, 33. (Zn denjenigen Stellen de« Trrenz wo der Der« die Quantität der ersten Sylbe zweifelhaft läßt bietet Dentlrp'« Ausgabe bald redduco dar bald reduco.) Auch beim Lucrez nie, gend reduco, wohl aber 1, 2»9: redducit, reddnctura (mit den Varianten ded. ed.). 4, 991: redducunt. 5, 1336: redducere. Hingegen im Catull und den folgenden Dichtern läßt nur reduco sich mit Gewißheit nachweisen, denn die gangbare Lesart red­ ducere bei Horst. Senn. 2, 3,191. wird durch Denk, ley« Bemerkungen verdächtig, und redducit in Germanic. Arat. 196. beruht bloß auf Vermuthung. Zn reddo

'

588

Veränderungen der Präpositionen

welche Zelt der von Mar. Victorin. 1. c. angeführte Dere Redduxere retro longe capita ardua ab ictu gehöre, bleibt ungewiß. U'brtaens erwähnen auch Prise, und Caesell 11 cc. dle Form redduco, und aus Vel. Long. 1. c. scheint hervorzugehn daß die, selbe noch im Zeitalter dieses Grammatikers von Et, nigen gebraucht worden sei, während er selbst sie der Unwissenheit betmrssend verwirft, redux •) läßt sich nur in zwei bacchetschen Versen des Plaurus mit langer Anfangslylbe nachweisen,

nem-

•) Wenn andere dies Wort ein Eompes. von duco, wie man bisher allgemein angenommen hat. Aber anderer Ansicht ist PH. Suttnunn in folgender Bemerkung über die beiden im Folgenden für r neben

anderen Beispielen vom Auesalle gewisser Schluß, £otv fonanten. id. 11, 3, 35. vitatur etiam duriorum int#»r se congressus, unde ptlUxit et collegit et quae alio loco dicta sunt. id. 12, 10, 32. quid quod syllabae nostrae in b literam et d innituntur adeo aspere ut plerique non antiquissimorum quidem sed tarnen veterum tnollire tentaverint, non solum aversa pro abversit dicendo, sed et in praepositione b literae absonam et ipsam s subjiciendo. Gell. N. A. 2, 17. observate curioseque animadvertit M. Tullius in et con praepositiones verbia •ut vocabulis praepositas tune produci atque pr.otendi cum literae sequerentur quae primae sunt in sapiente atque felice, in aliis autem omnibus corispte pronuntiari. verba Ciceronis haec sunt: „quid tf* mitgetheilten Worten de» Vel. Long. p. 2225 exti. •q. hervorrugehen scheint daß von Einigen ein Untere schied zwischen expecto (expectare), erwarten, als des sen zweiten Bestandtheil sie nicht spectu , sondern cm übrigens nicht vorhandenes pecto (pectare) betrachte­ ten, und exspecto (exspectare), mit der unerweislichen Bedeutung usque ad finrm specto (z. B. Judos). an­ genommen wurde, so könnte vielleicht auch Quintilian diese Meinung vor Augen haben. Wahrscheinlicher ist indessen allerdings jenes, auch deswegen weil er sonst wohl nicht so schlechthin si p?cto, ohne den Zusatz quod per se nihil est oder einen ähnlichen, geschrieben hätte ttebngent scheint er selbst, wie Delius Longus a. a. Oin jedem Falle blos die Schreibart esptete zu billigen

Lurch ZusammenseHung.

615

vero hoc elegantina quod non fit natura sed quodam instituto ? indoctus *) dicimus brevi prima li­ tera, insanus producta, inhumanus brevi, infelix lon­ ga, et, ne multis, quibus in verbis eae primae Jiterae sunt quae in sapiente atque felice, producta dicuntur, in ceteris vero Omnibus brevittr. itemque composuit, consnevit, concrepuit, confecit consule veritatem, reprehendet; rrfer ad auris, probabunt. quaere cur? ita se dicent juvari. voluptati autein auriom morigerari debet oratio.14 **) manife*ta quidem ratio suavitatis est in bis vocibua de quibus Cicero locutus est. sed quid dicemus de praepositione prol quae cum produci et corripi soleat, observationem hanc tarnen M. Tullii aspernata est. non enim semper producitur cum sequitur ea litera quae prima est in verbo felix, quam Cicero hanc habere vim significat ut propter eam rem in et con praepositiones producantur. nam proficisci et profundere et profugert et profanum et profestutn correpte dicimus, proferre autem et pro* fligare et proficere producte. cur igitur ea litera, quam Cicero productfonis causam facere observavit, non in omnibus consimilibus eandem vim aut rationis aut suavitatis tenet, sed aliam vocem pro­ duci facit, aliam corripi ? neque vero con particula tum solum producitur cum ea litera de qua Cicero dicit insequitur, nam et Cato et Sallustiua ,,fenoribus, inquiunt, coopfertus ) est.41 praeterea coli*) SBctm Cicero selbst (oral. 48. $. 15g) inclitus, jedoch mit obiger Variante. *•) vergl. oben S. 109. *'•) Da cöopertus dem Zusammenhange, cöopertus aber aller Analogie widerspricht (vergl. cömcdn. coco etc.), so muß man coopertus hier und in der folgenden Stel­ le entweder in copertus (b. h. cöpevtus) verbessern oder wenigstens annehmen daß voi>pertus glcichw^ohl dreisyla bia (coopertus) ausgesprochen und also für das Ohr mir cvpertus zusammengefallen sei. vergl. oben S. ioZ. P 8

6i6 Veränderungen der Präpositionen garus et conexus *) producte dienn tur, sed tarnen ▼ideri poteat in iis quae posui ob eam causam particula haec produci quoniam eliditur ex ea u Ute* ra; nam detrimentum literae productione syllabae compensatur, quod quidem etiam in eo servatur quod est cogo. neque repugnat quod cocgi correpte dicimus; non enim salva id mvufoyix dicitur a verbo quod est cogo. id. 4, i7t 6. neque et neque sub praepositio producendi habent naturam; neque item con y nisi cum eam literae sequuntur quae in verbis constituit et confecit secundum eam primae sunt, vel cum eliditur ex ea n litera, sicut Sallustius ,,facinoribus, inquit, coopcrtus id. ij, 14 init. pomoerium quid esset augures populi Romani qui libros de auspiciis scripserunt istiusmodi sententia definierunt: „po?noerium est locus intra agrum effatum per totius urbis circuitum pone tnuros regionibus certis determinatus, qui facit finem urbani auspicii.“ id. 15, A. legimus librum Ciccronis qui inacriptus est Orator, in eo libro Cicero cum dixisset verba haec aufugta et aufero composita quidem esse ex praepositione ab et ex verbis fngio et fcrot sed eam praepositionem, quo sieret vox pronimtiatu audituque lenior, versam mutatamque esse iu au syllabam, coeptumque esse dici aujugio et an• fito pro abfugio et a\ftro\ quum haec, inquam, iu tinb S. ii7 fgg. Daß Gelliue außer dem Derschwinden des n nicht auch dieser Zusammenziehung, durch ivelche doch gerade die Länge des o bewirkt wird, be­ sonder- erwähnt, kann nicht befremden, wenn man die schon öden S. 350. Anm. gerügte Ungenauigkeit der Al­ ten in Darstellung grammatischer Gegenstände berück­ sichtiget. *) So richtig in den Gronovschen Ausgaben; in der späleren de- Longolius dem Zusammenhange mit dem $o: gtnbm zuwider: tolligQtus et

durch Zusammensetzung.

617

dixisset, tum postea ibidem super eadem particula ita scripsit: „haec, inquit, praepoaitio praeter haec duo verba nullo alio in verbo reperietur.“ inve« nimus autem in commentario Nigidiano, verhütn autumo compositum ex ab praepositione et verbo aestumo, dictumque intercise autumo, quasi abaestu• mo, quod significaret totum aestumo, tamquam abnumcro. sed, quod sit cum honore multo dictum F. Nigidii, hominis eruditissimi, audacius hoc argutiusque videtur quam verius. autumo enim non id solum significat, aed et dico et opinor et eenseo; cum quibus verbis praepositio ista neque coliaerentia vocis neque significatione sententiae convenit. praeterea vir acerrimae in Studio literarum li« centiae (?) M. Tullius non sola esse baec duo verba dixisset, si reperiri posset ullum tertium. sed illud magis inspici quaerique dignum est ver­ saue sit et mutata ab praepositio in au syllabam propter lenitatem vocis, an potius au particula sua sit propria origine, et, proinde ut pleraeque alias praepositiones a Graecis, ita haec quoque inde aocepta sit; sicuti est in illo versu Homeri: Av i^vptt

Kai

xat

Macrob, Saturn, 7, 8 init: isicium etc. s. oben

S. 565. Charis, p. achg. est cum inter primam et ultimam *) syllabam aut litera adjicitur aut syllaba. litera, ut „Hac casti maneant in relligionc nepotes“; syllaba, ut - induperator pro Imperator. Diom. p. 404. praepositiones aut ipsa verba corrumpunt, ut conficio, aut ipsae corrumpuntur, ut irrepo. •) Damit die- Dort feinen Anstoß gebe so bemerke men baß inter — syllabam nur so Viel fegen soll aff i* utcdia voce,

6i8 Veränderungen der Präpositionen id. p. 418. ö, propinqua p literae, iu p saepe mutatur: suppe tut, opponit. — d pr^eponitur con»onantib.is septpm bis: c, g} /, py ry s, t} quae auccedunt in locuui ejus, ut accipe , aggere y alhge *). appete, an ipey asside, anende id. p. 4 9 f ’ subjunctiva vocali, ut effiaty of• feit. —> g subjungitur vovalibus, ut aggere. id. p 420. t litera - vocalibus subjungitur, ut attulit. id. p. 545. s. oben 0. 978. id. p. 547. woselbst die Rede vom Einschube des v zur Vermeidung des Hiatus: hoc tarnen etiam per alias quasdam consonantes hiatus vel euphoniae causa solrt fieri, ut prodest, eomburo. — b in u euphoniae causa converti invenimus, ut aufero pro cb/ero. id. p. 555 sq. unmittelbar nach den oben S. 309 f§ mitgetheilten Worten: anceps pro ameeps **). am enim praepositi», f vel c vel q sequentibus, in n mutat ut anfractusy ancisus, anquiro. vocali vero aequente intercipit***) by utambitusy ambustus, ambages♦ nee non etiam in eomburo, combuttus idem fit. id. p. 556. n transit in g etc. f. oben S. 490 fg. — transit in /, ut - collega, colligo, illido , colhdo. transit in my sequentibus b vel m vel p, auctoro Flinio et Fapiriano et Probo, ut imbiboy imbellist imbutusy immineoy immitto, immotus, improbus K Impe­ rator y impello. — transit etiam in r , ut corrigo, corrumpo, trrito. hanc autem mutationem literarum sciendum est quadam naturali fieri vocis ratione, propter celeriorem inotum linguae labrorumque ad vicinos facilius transeuntium pulsus. *) Sonst alhgr. Vergl. auf der oben S. 573. mitge­ theilten Inschrift pelligc, und unten jur Stelle Prise, p. noa. die Lnmerk. über ammdo, sonst aiuamlo. *♦) In der Ausgabe von Putsch ambiccps, tvai bereite Seysert §. 568. 2tnm. richtig in arnceps verbessert hatte. ***) Neu statt mediam accipit.

durch Zusammensetzung.

619

i4. p. 557’ * transit in «, ut - dimminuo pro disminuo- Tcrent. in Adelph: y>dimminuetur tibi c«rebrusiV4 id. p. 55g. x vertitur in /, ut efficio, effero. et scicndum quod, quotiescunque tx praepositio praeponitur composita dictionibus a vocalibus incipientibus vel ab bis quattuor consonantibus , hoc cst c} p, ty x, integra manet, ut exaro, exeo, *xigof exoleOy exuroy excutio, expeto, extraho , exsequor , fxxjötx, in quo videmur contra Graecorum facere con•uetudinem. illi enim, o dici, ab slrcio verbo, quod nunc öcc/o dicimua t quod est ex ad et crs compositum, arger (ji.oque dicebant pro agger. transit etiam in §, ut assidco — . in r, attinet, attamino* attingo. ha ec eadem tarnen frequenter interponitur in composkis hiatus causa pvuhibendi , ut redigo , redarguo , prodcst subtnhitur etiam cum eequens syllaba ab r et alia consunante incipit, ut aspirOy aspiciOy ascendoy asto id. p. 562. sciendum quod pro ab praeposkione Att ponilur in bis verbis : aufn^io et aufero. id. p. 567. circumeo et ärcuma^o et similia non paterentur elisionein (t#v) m in pronuntiatione, si transiret in sequentem sy’.labam m *). — est quando in compositis subtrabkur consonans, ut coeo, COIS.

id. p. 568- ö, e sequente, eolet plerunque in eam mutari, ut occido, occumbo, succino, succido. in quibusdam tarnen pro ab abs praepositio cum dictionibus a c incipientibus componitur, ut abscondo, abscedo, abscido . ob quoque est quando assumit s, cum componitur cnm diclione a e incipiente, ut cbscurusy obscoenus. f etiam sequente in eandem convertitur b> vel in u vocalem, ut officio, ofjundoy *) d. h. wenn m zur folgenden Sylbe gehörte, was Pn'6cian leugnet. 3n der Ausgabe von Putsch unrichtig abscimlo, was deswegen nicht hicher gehört wert es in ab-scindo zer­ fällt. Denselben Fehler bietet in der unten mitgetheil­ ten Stelle p. 99-, auch noch Krehls Ausgabe dar.

durch Zusammensetzung.

621

süfficioj sujsero, suffio; similiter aufero, aufugio% ne, si *ffero% affugio dicamus, pro adfero ct adfugio ao cipiantur. £ quoque aequente in eatn transit ö, ut SIt?,Zero'> ogzannio. nec non etiam in w ut summitto, piaeterea omitto pro ommitto dicimus. Terent. in Aclrdph: ,,cmitte mulierem.u Horat. in secundo Sermonura: ,,Aut spem deponas aut partem illusus omittas,u idem patilur, je? sequente, ut oppono, pono. r quoque aequente plerunque in eam convertitur, ut arripio, snrripio. in quibusdam autem manet imirmt?bilis, ut abrogo, abrado, et puto differentiae causa, ne, si et arrado dicamus, dubium sit ab an ad praepositio sit quae mutavit •uam consonantem in r. aliis autem quibuscunque literis aequentibus, integra manet b, ut abdo, obdo, subdolus, abhinc, abtut, sublatus, obloquor, abnego, otf/z/or, subnixus. id. ibid, et sq. in d nulla potest syllaba desinere praepositiva, nisi sequena quoque ab eadem incipiat, in eimplicibue dictionibus et in plerisque compositis, ut abaddir vel abaddier, addo, rcddo, redduco, quod etiain rednco dicitur. Virg. in IX. „Reddidit una boum vocem.4< Terent. in Phorra. „Sectari in ludum, ducere ac reducere“ Horat. in Epodo. „Deus haec fortasse benigna Reducet *) in •edem vice/4 Virg. IV Aeneid. „Ejectam classem, sodoa a merte reduxi.tk haec tarnen ipsa consonaas in äd praepositione mutatur, aequente c vel *) In einigen Handschriften bei Krehl redducet, welche Lesart den Vorzug zu verdienen scheint, so wie man auch in der Stelle des Tcrenz, zumal nach den oben S. 587' mitgetheilten Bemerkungen, geneigt werden muß reducere zu verbessern in redduccre. Zte Metra beider Stellen entscheiden nicht-, außer wenn man in der -weilen das von Krehl mit Recht verworfene atque % ac -der et, in Schutz nehmen wollte.

622 Veränderungen der Präpositionen g vel p vel t, ut accumbo, accido, aggero '), appsice, ,ippelloyatti?igo,atti7ict. /'quoque sequente rationabihus in eam convertitur, ut affectus; /, alhdo\ r, arru dco; nyannuo ; s,assiduus. subtrahitur etiam inquibusdam, cum sequens dictio a gn vel sp vel sc incipit, ut agnituSy aspectus, ascendo. aliis enim sequentibus Uteri* integre manet in compositione, ut adbtbo, adhacreo, admitto, adquiro, advoco. frequenter tarnen invenimus, f vel n vel l vel r vel s sequen* tibus, d scriptarn, ut adfatur, adindo, adrideo , adnitor, adsumo. errore tarnen scriptorum hoc [magis] tieri puto quam ratione. nam quae sit düsejentia euphoniae ut, cum eadem consonans sit se­ quens , in aliis transferatur d, in aliis non, scire non possum, ut cum dicam afsectus, allido **), asstduus, bene sonet, cumautem aß'atur, alludo, assisto***)% male. in / nulla desinit syllaba, nisi loco b vel d vel x vel s in praepositionibus posita, cum sequens dictio ab eadem incipit consonante, ut officioy suffi'ciOy aß’ectus, efficio, difficilis, dißundo. — g apud JLatinos nullius syllabae est terminalis, nisi cum loco d vel b ponitur in ad vel sub vel ob praepositione, ut supra diximus, ut aggero} agger, suggcro, o«gannio. id. p. 570. in u terminatur antecedens sylla­ ba, sequentibus c, vel d, vel /*, vel g f), vel altera vel qy vel r, ut quibusdam placet, vel s, vel r, vel I vel V etiam pro consonantibus positia, vel ♦) In der Ausgabe von Putsch: aggrego. **) In der Ausg von Putsch folgen hinter allido die stö­ renden Beispiele annuus, was wenigstens in annuo ju verbesb'rn ist, und arrideo. *♦*) In der Ausg. von Putsch, dem Zusammenhange durch­ aus widersprechend: adjatur, adluJo, adsisto. t) In der Ausg. von Putsch irrig: vel d, vel /, vel al­ tera n.

durch Zusammensetzung.

€25

x, ut concinnuSt tnancus, cottduco, pondus, confiteor, infundoy conjunctus, cowgi#/, angulus, annus, inquiro, cortquiro, litiquo , inrumpOy inruo. in multis tarnen invenio, r sequente, n in r converli, ut corruo, corrmnpo, et paene ubicunque co» praepositio ante dictioneni ab r incipientem componitur, hoc idem patitur, ut corrt/o, corrigo. nee uiirum cum apud Graecos auctores artiurn hoc idem soleat fieii, ut cvfätcj j } cvfanywpt, ergo rationabilius esse videtur in quoque, cum in quibusdaro mutet n in r, ut irrito, irriguus, in reliquis quo­ que euphonia hoc exigente servare, et iVrwo et irrumpo dicere, cum nee in simplieibus inveniatur divtioinbus w ante r. j quoque sequente vel r, vel I vel V loco consonantium, vel x , Integra ma­ ßet, ut consitus, spousui, tonnn , Antonius , Mantua, conjungo, comerto, anxius. b autem sequente vel in f/i convertitur, / vero vel tn > in eas commutatur, ut imbuo , impius, combibo, compitum, colli do, jtludo, itlido, immuniSy communis, p nullam terminat ßyllabam, nisi sequente quoque ab ea incipi^nte, utlippus, appavety Hippocoon. r, quacunque conaonante se­ quente [excepta AJ, potest terminare priorem ayllabam, ut morbus parcus, or^o, perficioy Corfinium, margo. perhibco, pcrlego, perluceo , interlita , interlunium% carmen, Sarnus, corpus, arquitenens y currus, morsus% Artus, ptrjurus y corvus, Xerxes, in compositis ta­ rnen quibusdam invenio r in / converti, ut inteU ligo et pellicio pro interlego et perliciOy pellcgo pro pcrlego, pelluceo pro perluceo. Plautua in Asinaria: „Ageduin istum ostende quem conscripsiati ayngraphum Inter me et amicam et lenam. leges pel­ lege. Nam tu poeta es prorsus ad eam rem unicus.u Idem in eadem: „ Ita pellucet quasi laterna funica.'* r terminante antecedentem syllabam, hae solae inveniuntur consonantes assequentes: c in

624 Veränderungen der Präpositionen compositis, ut abscondo, cbscurus, quia s termmalis est praepositionis. — similiter terminat s syllabem, I loco consonantii in compositis sequente, ut disjcctus. c etiam sequentc vel p vel r, praepositione in s desinente anteposita , ut discutio, displt• ccty dtsterminat, absterreo, distuli, asporto pro abspor~ to. t si superiorem finit syllabam, necesse est sequentem quoque ab ea incipere, ut mitto, Cotta, attincty Attiais, In x nulla syllaba terminatur in media dictiorie, nisi in compositis a praepositione cx quae integra manere potest, sequente c, vel p, vel q^ vel s ut quibusdam placet, vel t, ut excurro, expello, exnuiro , exsicco , exseqnor (sic enim placet bis qui de Orthographie scripserunt, quamvis eupbonia et ratio supradicta de literis secundum Graecos abjicit r, antecedente **), extendo. I quoque sequente, invenitur in nomine hoc: exlex. / enim sequente, in eam convertitur x, ut cfficio , ejsero, effnndo. ceteris vero consonantibus e. non cat, praeponi solet, ut ehbo, cduco, cgero, eludo> emineo, ewiror, rrzto, ezeho. id. p. ß5ß. in eo vel in io desinentia verba una syllaba minuuntur in praeterito, ut sedeo, jrdz, — veniOy veni y reperio, repperi, quod notandum est

quod antepenuhimam produxit positione. id. p. C72. obsoleo olsolevi facit, non est enim a soleo quod solitus sum vel solui secundum Sallufltiuin facit perfectum, qui in II Histor. ponit: Mneque subsidiis, uti soluerat, compositis“ ; sed ab obs et oho, sicut obscoenns ab obs et canendo, vel coeno, vel «t« reu xoivtv, unde et inquino. Cicero de imperio Cn. Pompeji: y)obsolevit jam ista ratio“ etc« id. p. 905. apcrio, aperui, cooperio, cooperni. reperio vero duplicavit p in praeterito, quippe di* minuta una syllaba repperi, simile est praeteritum a

comperiüf comperi.

durch Zusammensetzung.

625

id. p. 987. trans est quando in compositione emittit n et x, ut tradnco, trado, trajicio, trano. id. p. 983. pro cum con in compositione semper invenitur praeposita, eandem significationena liabens quam cum praepositio, ut concurro, conficio. nec scriptura tarnen mullum discrepat. antiqui enim pro cum com scribebant, et saepe tarnen m in n, fiicut et n in m> converti solet, ut communis, imperator, eundem, tantundem. id. p. 994. ab et ex saepissime in composiliune non solum vocalibus praeponuntur, sed etiam consonantibus, ut abigoy abducoy exuro, excurro. id, p. 995. ab omnibus in compositione praeponitur literis, absque c vel q vel x, ut abduco, affarnr *). nam b in f est conversa. aufero9 in quo b in u convertitur tarn euphoniae quam differentiae causa, ne, si ajj'ero dicas, ab ad et jcro com* poni videatur. all uv, abnegoy arripio , in quo b in r convertitur. asporto in quo b in x commutatur, sicut et aspclloy ditFerentiae causa, ne, si apportot et appello dicamus, ab ad composita existimentur. ab m vel V loco consonantis incipientibus solet in compositione praeponi ay mt amtndo **), atnens, aveho. — ante c vel t in compositione abs, ut abscondoy abscedoy abscido ***) , ab straho, abstrudo, abstinco♦ e in compositione invenitur ante dy gy /, my w, r et ante V et I loco consonantium positas, ut tbiboy ebullioy edoy cducOy egero} eliminOy cludoy emineo, *) Diese fast unerklärlich sonderbare Behauptung über afiatur, nebst der folgenden über arripio, welche letztere stch auch weiterhin in Eassrodors Auszügen wiederfindet, ist bereits oben S. 521. gerügt worden. °) Sonst ainamJo, welche bekanntere Form auch hier in der Ausgabe von Putsch stattfindet, aber von Krehl auf Autorität der Handschriften in amendo, (wie commendo) verbessert worden ist. vergl. oben S. 618. Anm. i. •’*) 2n den Ausgaben von Putsch und Krehl unrichtialternde, s. oben S. 630, Anm.

626 Veränderungen der Präpositionen emieo, enarro, enervo, enodo, eripio, eruo, eveho, -rsco, e/ze/o. reliquis vero sequentibus ex praeponitur, excubo, excludo, efficio. ejfundoy effero (in quibus et simllibus x \n f commutatur euphoniae causa) exhortet., exhibeoy expello, excquor, ex/?/>o (quae rationabilius absque ; soribuntur, ut de literis docuimus), exquiroy extendo. p. 996. proavus, sed hoc quidem ab adverbio procul compositum afhrmant , unde et covripitur. et omnia similiter correptam habentia, ut jprofatur, protcrvus. alii vero ad imitationem Craecorum, apud quos } praepositio corripitur, nostros quoquc in quorundam compositione hoc fecisse dicunt. id. p 997 sq. loco ejus (rav cum) in composi­ tione seroper con praeponitur, ut concnrro, conjuv.*o, co?itraho, conspiro. et sciendum quod et con ei in tune mutant n in m quando b sequitur vel m vel p; tune vero convertunt eam in s^quentes consonantes quando / vel r sequitur: combibo, comburoy imbuo, communis, immunis, compello , itnpleo, colligo, illudo *), corripioy irruo, irritus; quamvis raro, / et > sequentibus, soleant hoc scribentes servare. sed cum Graecorum auctoritatem in Omnibus paene se­ qui soleamus, in hoc quoque imuari debenms, ut ipßaiim^ rvptua%vy iupiw, c»t Zu verbessern in JiVido

durch Zusammensetzung.

653

vero / in candem x mutat, ut effimdo. ex praepositio ad f literam formatur, ut efsiuo, effodio, ejf'ero, ideo autem per duo f scribendum est. expetto y ab eo quod pectino, sine s scribendum *). rxi, e sine /, ire eniin est simplex, et quaecunqua ex hoc formantur, ut exittis, txitiumy cxitiaic. exscindoy exsculpo y exstruo , exsisto per xs dicimus; sistere enim est. — exiguae sine s. id. p. 23 37. int er praepositio in una voce, se« quente / , mutatur in /, ut intelligo, in aliis integra mattet, ut Interims. — impar per m scriben­ dum est. id. p. 233C. implco per m non per n. in praeposilio, si composita sit et p aut fr vel m sequatur, 11 in m convertit, ut improbus, i?nbuity immutaty impitts. quotiens vero g ***) sequitur illam, amittit nt ut ignarus, ignouis. nam gnarus et gnotus simplices sunt. id. p. 2340. ob praepositio interdum ponitur plena, ut est obire, obenarey interdum in eandem lite­ ram transit, a qua sequens sermo incipit, ut ojsulsity ommutuit, opposuit. sequente vero V loco consonantiü, integra manet, ut obiersus, obvins• — oblatrat per b scribendum est. occasus per duo c et unum s scribi debet. obstat per fr. — obsoleiit s quidem habet, sed non ipsius veibi verum pracpositionis, quae est obsy sicut ab et abs. obsolcvit id est inveteravit. id. p. 254a. pro praepositio etc. s. oben ®. 647.

Anm. L. id. p. 2344. reliquiae per unum l scribendum est, licet Virgilius poetica licentia dixisset yyrchiquiae Danaum.“ — re praepositio non tantum etc. •) Vergl. oben S. 613. Anm. 4. *•) Bisher: scquente mutatur. f ^den S. 491,

654 Veränderungen der Präpositionen s. Oben S. 646. Anm. 4« re praepositio saepe cum ad consDnantes accidit geminat illas, quod plerunque apud antiquos est, ut cado, reccido, tnli, rettuli} pello, reppello, Ja, reddo, /fgo, rellego. id. p. £3)5. ro praepositio J literam extrinsecus accipit, cum ad vocalem incipienlem verbi ali« cujus accessit, quam d non accipit si ad V consonantem accedit, ut ulcero, redulceroy ago} redigo, eoy Video, tocoy rcvoco, vincoy revinco. id* p. 2346. saepe b in praepositione sttb eu« phoniae causa Ln sequentem mutabilur consonantem, ut suffcrOy suggcro, sumtnitto, suppono et cetera talia; saepe et Integra permanet, si sequens syllaba a vocali incipiat, ut subaudioy snbesse, subissc. id. p. 2347. frans praepositio iuterduin plena est, ut transtulit, transeoy transactum. in quibusdam n et s amittit, ut traducity trajicit. id. p. 2372. Maro e et i conjunctis: ,,Tityre pascentes a slumine reice capellas.“ item alibi sejunctis juxta naturam: ,,Reice ne maculis infuscet vellera pullis/1 Terentian. Maurus p. 2403. woselbst die Rede vom Buchstaben x: Consonis praefertur*) autem, si diremta syllaba esfe Nominis verbive cujus cum Latinis sermo sit Expuli quum dico et extay seu quis excussam comam Dicat, aut exlex, et illud: hoc sine cxqtiiram prius. d) i. r. prnppoii'fur, praecrdil, wie in ber ersten der unten mitgetheilten Stellen des MartianuS Capella. Anderwärts braucht Terent. Maurus auch pranlitus st. pr:u*|)«jsit«is. namentlich p. 2Ze.q. Im. 6. 18. welche Beispiele zur Bestätigung dessen dienen was Buttmann ad Fronton. p. »s>. vd. ftieb. bemerkt. Auch vergl. Grut. p. i (anapaeat.).

Position.

665

Dergl. Duttm. auSführl. Gr. §. 7. Anm. äo. und Herrn, elem. doctr. metr. i, 10. §. 6. pag. 46. Eben so wenig Ist ferner erweislich baß kurze Schlußsylben auf r vor Wörtern welche m(t Vocalen anfangen durch die Kraft des r selbst verlängert worden wären, wiewohl Acida, liuS und Dorhe bet Ling. 1. c. solches aus mehreren Versen des Plautus, z. B. Aulul. 4, 10,49. fuit pater Antimachus, ego vocor Lycönides. Rud. 4, 3,^7. Si tu proreta isli navi es, ego gubernatör ero. zu folgern suchen. Denn alle diese Beispiele sind

von der Art daß die Verlängerung nicht in der Thesis sondern in der ArsiS stattfindet und mithin als eine Wirkung derselben betrachtet werden darf, zumal da Plautus sich ein Gleiches auch mit anderen auf andere Konsonanten als r ausgehenden kurzen Schlußsylben er, laubt, worüber im Anhange bleses Abschnittes ein Mehreres *). Es hat also mit diesen Beispielen dieselbe Be, wandtntß als mit folgenden bet Virgil und anderen he, ramerrischen Dichtern: Virg. Ecl. 9, 66. Desine plura* pucr, et quod nunc instat agamus. id. ibid. 10, 69. Omnia vincit amur; et nos cedamus amori, id.Aen. 5, *) Hiemit soll nicht geleugnet werden daß die besondere Natur des r, und in einigen dergleichen Stellen auch gewisse von Linge bemerkte Mcbcn^Umflcnfce zur Unter­ stützung der ArsiS gedient baden, aber daß die von die­ sem Gelehrten nicht in Anschlag gebrachte Kraft der Arsis dennoch als Haupr-Unach anzunehmen ist, leidet kei­ nen Zweifel, und kann dazu dienen, auch solche Beispiele, wo die gedachte Verlängerung sich nicht oder doch nur cuf eine gezwungene Weise durch Annahme von besonde­ ren Beweggründen erklären läßt, gleichwohl vor unzeiugen Verbesserungen sicher zu stellen. — Die drei bei Was. «euar. cap. 5. pag. 55. angeführten Beispiele Plaut. Stich. t. 3, 51.

Tercnf. Audi*. 3, 6. H. Eunuch.

1, 2. M. welche nach Wase'S Ansicht folgendermaßen Loszusprechen sein würden: Per haue tibi cocnam incoejiato , Gnasiin«, esse hodiv licet. Propier hujusce hospilai consuetiid-riezu Nuprr. ejus fraler etc.

666

Position.

58I. Ostentana artfmque pater arcumque sonantem. id. ibid. 11,523. Conaidant, $i tantua amor1 et moenia condant. Tibull. 1,10,13. Nunc ad bella trahör, et jam quis foraitan hoatis. Prudent. in Symmach. L, 552. Stirpia Iuleae ductör, exercitus ardens. etc. Denn daß

auch hier die Verlängerung nicht von der Arsts sondern von einer besonderen Eigenschaft des r herrühre wird nirgend behauptet. Uebrtgens scheinen im Griechischen nur beim Homer einige Beispiele dieser Art vorzukom­ men , z. D« Odysa. 4, 126. *aak«iS(« n•< •fMi id ©*>?(, während die bramattf*cn Dichter schwer, Uch irgendwo dergleichen jambische Dtpodtcer» wie y** «V*. i%u. darbieten möchten. Diestr Umstand läßt vermurhrn daß auch jene Beispiele des Homer nicht anders als £ia«< #%iTivxi< und ähn­ liche zu betrachten, d. h. bloß der Arsir beizumessen sind, und daß also c am Ende der Wörter nicht dieselbe Kraft als im Anfange derselben gehabt habe. Eitrige Berück, sichtigung verdient es indessen auch daß überhaupt in der griechischen Sprache Schlußsylben auf e mit vorhergehen» dem kurzen Vocale weit seltener als im Lateinischen sind. Wahrscheinlicher ist baß c, aber nur in den Pronv' minal-Formen hic und hoc als Nominativ und Aceu, sativ, die Kraft eines doppelten c gehabt habe. Daß der Vocal dieser beiden Formen kurz ist bewegen für hic folgende Stellen des Virgil: Aen. 4, 22. Solus hic inflexit aensus, animumque labantem. ibid. 6, 79a. Hic vir, hic est, tibi quem promitti aaepius audio.

gehören überhaupt nicht hieher, da wert wahrscheinlicher ist daß sie vielmehr so vorgetragen worden: P’r hänc tibi etc. Propt’r bujusra etc. Nup'r ejus frater etc.

worüber ber zweite Theil dieses Abschnittes, und wegen des ersten Beispieles auch der Anhang zu vergleich en ist. In den beiden letzten würde man auch allenfalls, nach oben S. 88. Anm., annehmen dürfen: PrOpter huuisce etc.

Nuper cius Oraler etc.

Position.

667

mb Paetide - Clandian. land. HercuL ▼§. 64. Illi nimm ferro, geminoa hie inermia et unui. für hoc ein @co# |on in den Priapp. nr. 51 extr. Et vos hoc ipsum quod minamur invitat. und dieser HeZameter eines ah ten (unverdächtigen?) Weihgedichtes an dm Sancus Semipater in den catalectis Virgilii et alior. poetar. Lat. ed. Scalig. p. 222. Propter hoc atque aliis do» nia des cuncta roganti, denn in dem bet Non. 2, 580. erhaltenen Berse des LueiHus scheint quid hoc eat auf

einer bloßen Vermuthung Scaligers zu beruhen, statt deren rathsamer sein würde quid id eat. Luch geht, ren hieher die bereits oben S. 405. nachgewiesenen For­ men Meine, höcine, istücine. Aber weit häufiger wer­ den hic und hoc vor Vocalen als lang angetroffen, wo, für Beweise nicht vonnSthen sind. Am natürlichsten würde sich dies erklären wenn man annehmen dürfte daß die Vocale dieser Formen zwiefache Quantität hat, ten, und mithin zwar in jenen wenigen vorher ange, führten Stellen Mo, hoc, hingegen im letzteren Falle vielmehr Mc, hoc gesprochen sei. Allein einerseits wäre dieser Ausweg wegen der großen Seltenheit oder viel, mehr wegen des gänzlichen Mangels gleicher Erschei, rnrngen *) sehr bedenklich, und außerdem widerspricht er auch den Ansichten der alten Grammatiker in so vielen unten anzuführenden Stellen, deren Inhalt sich nur unter Voraussetzung der steten Kürze des VocaleS in *) Schon in Sylben welche sich auf einen Bocal endige« ist die zwiefache Quantität bei letzteren eine große Sel: tenheit, z. B. pmeuro, procuro (vergl. oben S. 583*), 2100, amu eic. Aber noch weit mehr in Sylben die mit Eonsonanten schließen, zumal wenn e- einsilbige Wör­ ter sind; wobei, wie sich von selbst versteht, von einigen Neuerungen später Zeiten abzusehen ist. Eine Ausnahme, und zwar eine solche die dem hiesigen Falle sehr nahe liegt, scheint säe neben fac zu machen; allein ti ist in hohem Erade wahrscheinlich daß ftc überall auf einer unzulässigen Verwechselung mit iäce beruht, s. Voss. AriÄr*i\:r. 2, 29. Heins, et Burm. ad 0\id. Heroid. 2, Ljb. dieser ursprünglichen Form face entstand

668

Position.

begreifen läßt *). Eben so wenig darf man ferner die Länge dieser Formen als eine Wirkung der Arsis betrachten, theils deswegen well die Kraft der Arsis sich entweder niemals oder doch nur höchst selten auf einsilbige Wörter erstreckt, worüber nuten nn ?Uv hange dieses )tbschnittes ftn Mehrere-, theils weil sie weit öfter lang als kurz vorkomm-n, und ror allen Din­ gen deshalb weil sie sich nicht bloß in der Arsis sondern auch tn der Thesis so gebraucht finden, *. D- Yirg. Aen. L, 554. Haec finis Priami fatorum. hic exitus illnm

hic und hoc

Sorte tulit. ibid. iL, 7^9. Hic gkulio lirlens, hic acer

et arduus hasto. id. G^nrg.

2, 352. Urguerent, hoc

?lUS den Stellen deS Charisius und Marius Vlckorrnus erhellt das; Einige den Grund der Länge des hic und hoc tarin suchten

effusos munimen ad imLiis.

quia desiniint in con*>o:i'intern c, qua })ars urationis

(i. e. vocahulum) iinitur, -.st eich als cb c am Schlüße der Wörter überhaupt Serbinqerunq bewirke, wofür doch kein Beweis vorhandel» ist, da dte übrigen auf c auSgehenten Wörter entweder durch ihre Vocale lang sind, wie namentlich lac, fac (»vorüber in der vorletzten Anmerk.) und sie, nebst den Ablativen hoc, hac, hoc und dem Adverbium hic, oder kur;, wie nameut'lch nee (welche Form nicht bloß vor Konsonanten stattfindet). Hieiiach bleibt nichts anderes übrig als mit den meisten der alten Grammatiker anzunehmen daß hic und hoc durch Adwerfung des legten VocaleS, dessen Verlust aber zugleich durch Verlängerung dcS ersten ersetzt wurde, fir, in derselben Art 0L6 >ai aus salc V- Forinenl S. 150.;; während bei Verkürzung des ungebräuchlichen ln>• in fer, dem jenes unerweisliche fac entsprechen würde, die Quantität des ersten VocaleS seine Verän­ derung erlitten hat. *) Ein negatives Zeugniß für die beständige Kürze deö VocateS in der Pronominal-Form hic scheinen auch fol­ gende Worte des Prise, p, o;>q. adzugedcn: nuiamhmi est ipiod ante haue x-lnm imilnu (b. h. vor c, von welchem Buchstaben daselbst die Rede) finalnn inw;. iuntur Jontjae vocal es, ut hoc, hac, sic, hic adverbium.

Position.

ti'69

überall wo sie vor Vocalen als lang gebraucht werden schlechthin mit hicce, bocce zusammenfallen, nemltch fr daß diese letzteren Formen erst durch Elision den Schlußvocal einbüßten und sodann, vielleicht weil man verabsäumte diesen Auefall durch den Apostroph zu de, zeichnen und doch übrigens am Ende der Wörter keine Eonsonanten, Verdoppelung stattfand, auch das eine der Heiden c verloren. Daher wollten auch Einige statt hio und hoc im Falle der Länge vielmehr hicc und bocc, und Andere sogar vollständig bicce und bocce geschrie, den wissen; während diejenigen deren Gebrauche man auch jetzt felgt sich mit der einmal gangbar geworde, neu Schreibart bic und boc begnügten, aber gleichwohl Verdoppelung des c vermittelst der Aussprache annah­ men, also z. B. hoc erat, als Dac:y!us, zwar so ge, schrieben aber doch hocc’erat ausgesprochen verlangten. t 1. *00. bei Vergleichung der jetzt gangbaren Lesart r.thro mit den Varianten ruber und rubens vorzügliche Be rücksichtigung.

innerhalb Eines Wortes.

67g

tull. 45, 2. Horat. Od. i, ZS, LI. I, 6, 4. 4, ia, 11. mgri etc. und bet Virg. Aen. Qy 353 Senec. Here. (Jet. 930. mgrans, aber in unzähligen anderen Stellen vielmehr nigri, nlgrans etc. und von piger scheint so/ gar nirgend pigri sondern überall plgri vorzukommen. Ferner vlbro wohl nur bet Catull. 36, 5 hingegen vlbro bei Lucrez, Virgil und anderen Dichtern in einer großen Menge von Stellen *). Bei Manil. i, 92. flbra, sonst überall flbra. Daß migro nebst den Compositis sich in mehreren Stellen des Plautus (auch Amphitr. 5, 2, LZ.) und in einzelnen des Terenz, Lucrez und Ma, nillus mit kurzer vorletzter Sylbe findet, hat bereits

Heusing, observatt, antibarb. p. 375. angemerkt, aber Dtrgll, Horaz, Martial, Zuvenal und andere Dichter bieten überall nur migro dar.

Auch wird vepres bloß

bet Horat. Epist. 1, 16, 9. angetroffen, hingegen vepres in mehreren Stellen des Dtrgtl und einiger anderen Dichter.

Dagegen scheint es ein bloßer Zufall zu fein

daß auch von väfer sich bloß väfri, vafro etc. nachwei, fen läßt, da dies Wort überhaupt in Versen nur feiten vorkömmt. Aber bei den vorher angeführten Deisple, len, colubias, libri etc. bis vepres, darf unter den an, gegebenen Umständen von keinem Zufalle die Rede fein, so wenig es auch einleuchtet warum man gerade bei die­ sen Wörtern in den besten Zeiten an der Verlängerung festhielt. Indessen verdient es Aufmerksamkeit daß Vir, gtl, welcher überhaupt sehr geneigt ist die schwache Po, fitton Verlängerung hervorbringen zu lassen, namentlich alle jene Wärter (das einzige nigra ns a. a. 0. ausge, nommen) nur auf diese Weise gebraucht; indem die spä,

teren Dichter sein Beispiel auch in vielen anderen Fällen als Gesetz befolgen.

Bedenklicher wäre die Vermu­

thung daß in fibra, vibro, migro *) zwar früher, etwa

Bei Ovid. Met. 3, 34. scheint demnach die von Heinirus und Burmann vorgezogene Variante vibraut der alten Lesart mlcant wieder welchen zu müssen, zumal

T a

68o

Position

bis

In CatullS Zeitalter, das i kurz gewesen, aber wri, terhin in tlti langer übergegangen fei #); während In latro (bellen) und dessen CompositiS wirklich ein solcher oder vielmehr ein umgekehrter Uebergang des ä in ä stattgefunden haben möchte. Non diesem Worte nem; tich wird die vorletzte Sylbe nur bei späten Dichtern, und bet diesen nicht selten, als kurz angetroffen (s. die

in

der prosod. Bcnon. ind. ». v. angeführten Bel spiele, Und Faulin. Petrocor, vit. Mart. 5, ALZ.); bei den Dichtern der besseren Zeiten hingegen in so vielen len überall latro , denn bei Phaedr. fab. 5,10,7. ist entweder nach dem Dafürhalten mehrerer Herausgeber das den Senar beschließende lätrans umzustellen, oder mit Voss. Arist. L, 16. anzunehmen daß diese Fabel einem wett jüngeren Zeitalter angehöre. Hienach wird es in der That wahrscheinlich daß latro ein langes a gehabt, und erst spät Verkürzung desselben erfahren habe, zumal da man in denselben Zeiten des Verfalls der Sprache auch laväcrum, involücrum st. - äcrum, -ücrum stndet, worüber Voss. Arist. 1. c. und Schel­ lers Wirterb. s vv. Als Beispiele von griechischen Wörtern welche sich nur in den beigesetzten und vielleicht

in

wenigen anderen Stellen mit Kürze der ihrer schwa, chen Position vorhergehenden Sylbe nachweisen lassen, da auch Ovid in so vielen Stellen nur \Ibvo darbietet. Oder wenn man, des vorhergehenden micant wegen, dennoch vibrant vorziehen sollte, so würde wenigstens das - que zu tilgen sein. *) Die Stellen des Manilius in welchen fibras und ml grarent (die- 3, 79.) vorkommen, würden jedoch biege, gen noch keinen Beweis geben, da das Zeitalter dieses Dichters ungewiß ist und ihn Einige sehr weit hinunter setzen, wie namentlich VossiuS in die Periode deS TheodosiuS. Gegenwärtig hält man ihn -war insgemein, und allerdings mit größerer Wahrscheinlichkeit für einen Zeitgenossen des Augustus oder Liberias, aber einiges Bedenken erregen dennoch mehrere der hier angegebenen nebst ähnlichen Abweichungen vom Gebrauche deö Virgil

und anderer Dichter der besten Zeiten.

innerhalb Eines Wortes.

681

ab» mit Verlängerung derselben sehr häufig vorkam, men , bemerke man cedrus (Horat. art. poet. 332.), ti{/ris (Ilorat. ibid. 393. Manil. 5, 707.), hydra sSenec. Here. Oet. 914.), Hebrus (Sen. ibid. ig. Eurip. Ilerc. für. 3Q6. L/Z-a»), Cyclas (Sen. ibid. G03.), Otlirys (Sidon. Apollin. carm. 6. vs. LZ. Eurip. Alcest. 66Z. ed. Beck.'o^^oO.

Däphnis wird bet Dtrgtl und anderen Dichtern bloß in dieser Art angetroffen, obgleich betTbeocrit. 1, 113. 116. A* hymnia st. JlnXhnviu, neben welcher letzteren Ferm übrigens vielleicht auch schon im Griechischen V/oXvi’una vorhanden war, wiewohl Voss. Amt, 1. c. es nicht ohne Grund leugnet.

innerhalb Eines Wortes»

607

selben Auson. Profess. 6 extr: omni; nur daß Heins* ad Ovid. Metam. 13,430. auch dort Clytemestra ober Clytamestra (rolc Polymestor neben Folynmcator) verbessert wissen will, und man ln der letzteren Stelle nicht begreift warum AusonluS anstatt Nihil est ab omni parte beatuni (Anapästen) nicht lieber, nach Ana, logte des häufigen Omnibus partibus, das ab hinweggelassen habe. Auch im Griechischen scheinen außer dem zuweilen als Pynhichlus gebrauchten worüber Duttm. aueführl. Gr- §. 7. Anm. zu Anm. 15. keine sichere Beispiele der Verkürzung vor ^ In Mitte der Witter vorzukommen, vergl. Herrn, elem. doctr. metr. 1, 10. §. 7. p. 46 sq.

Eben so wenig haltbar sind folgende Beispiele von kurzen Sylben vor ct, ps, sc, st. Phaedr. fab. i, Iti, 2: peräetis, richtiger actis. Sidon. Apollin. carm. 2, 171: Heräclitusque, richtiger Heräclltus, welche letztere Lee, avt schon Z. Eavaro's Ausgabe darbietet, während jene, die auch Voss. Arist. 2. 39. befolgt, sich in der Ausgabe von Elmenhorst findet. Senec. Hippol. Q52 Kt limine in Ipso, vielmehr In limine ipso. Boeth. de consol. philos. lib. 5. metr, 3. vs. 14: rüscire, richtiger scire. Enn. ap. Varr. L. L. 6, 5 ante med: astabat) vielmehr ästabat. f Voss. Arist. 2, 16. Valer. Flacc. 6, 96: Bästemas, richtiger Baternas (vergl. oben S. 477-)- Die Behauptung des Beda p. 2354. *) daß in dem Derfe Virg. Aen. 5, 1Q9. Hortatur Mnesteus (richtiger Muestheus), nunc nunc insurgite remis, drei, fylblg uud mit Verkürzung der ersten Sylbe Mne-ste-us

zu lesen fet bedarf keiner weiteren Widerlegung, zumal da Beda fab8 das zweifylbtge Mnesteus wenigstens als mügltch^anerkennt. Daß aber Joseph. Jscan. de hello Troj. 4,325. PhilÖctetes gebraucht Hat kann als ein Beispiel des elften ZaHrHunders n. Ehr. für ältere Zel*) Diese Stelle wird man in ihrem Zusammenhange wei lerdin unte,r 2, b, a. mttgetheilt finden.

688

Position

ten.nichts beweisen/ und der von Smetius als Belag für multiscius beigebrachte Vers eines Ungenannten gehört ohne Zweifel ebenfalls dem Mittelalter an. Zm Griechischen sind dergleichen Beispiele zwar höchst selten, aber doch nicht schlechthin unerhört: Theocrit. 4, 5a: Rhintho: 'iKTrctveZicTos. s. Herrn, epit. doctr. metr. i, 10, §. 77. p. Lg. Zm dorischen Dialecte 'ifr’hU oder f. id. elem. doctr. metr. 1, IO. §. 7. p. 47. Aber *HAs»T£v\i»v®s bet Hesiod. scut, Here. 3. 82. *I5NS6«I6V bei Horn. II. 2, 537. und Aiyvnrk, Aiyvirrwi etc. ibid. 9, Z62. in mehreren Stellen der Odyssee und bet Theocrit. 17,101. erlauben eben so füglich die Syntzefls ’msxT^vos etc. anzunehmen, wobei zu vergleichen Herrn, elem. doctr. metr. i, ia §. 12. *)

Die Verkürzung vor dem Doppelbuchstaben z beweist Beda p. 2355. durch folgenden Vers des Juvenc. hist, evang. 3, 500. Et gäza distabat rerum posses­ sio fulgens. Aber in den besseren Ausgaben dieses

christlichen Dichters findet man gegenwärtig, auch an, derer Gründe wegen, die Lesart Et gaza stabat vorge­ zogen. vergl. ibid. vs. 523. Zm Griechischen bieten die späteren Zeiten auch ein paar solche Beispiele dar, na­ mentlich ßctrtTi^trett, Näc^ccgsS’. s. Schaef. ad Bionys. Halle, de comp. verb. p. 289. Dorvill. ad Charit, p. 670. ed. Lips. Einige Berücksichtigung ver-

*) Falsche Lesarten sind Aeschyl. Suppl. 5o2. ed. Schütz. 2. agimovq ft. dgvxovq. Eurip. Hec. 779. Phoen. 4rg' ed. Beck, fiagivova, ^iagtvwv st. fiun. Oppian. Cyneget. 1, 2.08.4» *34.^ÜGxuQdafiiwTOt'Ot' st. a'tctQf.ivxTOKfi (f. Bentl. ad Horat. Od. 1, 3, 18 ). ibid. 3, 47^. ynldxtöxQOEq ft.

yXaxTÖzQotg. und auf einer falschen Stellung beruht öttxtvXov bei Horn. Batrachom. 46. Wo Clarke ad i lom. II. 2, 53y. Xsxrgov und hyvcp&oyyoq gefunden habe bleibt

dahingestellt. — Die Berichtigung dieser und anderer in in diesem Abschnitte gerügten Irrthümer schien deswe­ gen nicht überflüssig, weil man dieselben, obgleich sie größtentheils schon längst und nach Handschriften verbes­ sert worden sind, dennoch zuweilen nach wie vor als unverdächtige Beispiele angeführt findet

zwischen zwei Wörtern.

639

dient hiebei was oben S. 376 fg. über die nach und nach Immer üblicher gewordene Vereinfachung der Aue, spräche des £ bemerkt worden ist. Hienach scheint als das einzige sichere Beispiel, wel, ches aus den besseren Zeiten der Sprache für Sylben, Kürze von einer anderen Position als muta cum Hquida vorhanden ist, übrig zu bleiben das sehr gewagte smaragdos in folgendem Verse des Martial. 5, li» 1. Sardonychas, suiaragdos, adamantas, iaspidas uno. Dieser Härte dient Ilom. Odyss. 7, 261. wenigstens iitcl)t unbedenklich zur Unterstützung, indem zweifelhaft bleibt ob hier YySco*, oder vielmehr, was wahrschern, licher, vermittelst der Synäresiö oydco* auszusprechen jet; und noch weniger Hora. Odyss. 15, 146, wo statt irfySovVtv die besseren Ausgaben längst i^eCnou dar, bieten.

2.

Zwischen zwei Wörtern. a.

muta cum liquida.

Diejenigen Verbindungen von muta cum Jiquida von denen oben S. 6tfi fg. bemerkt worden ist daß ste in Mitte der Wörter keine nothwendige Länge bewirken, z. D. br, cl etc. lassen in der Regel auch tm Anfange der Wörter der mit einem kurzen Vocale schließenden Endsylbe des vorhergehenden Wortes ihre Kürze. z. B. bet Virgil: Excursusquc breves - fortemque Cloanthuen. - ad summa dracones. - crinemque flagran­ tem. - orv fremebant. Spemque gregemque simul Ips'a placent - Aquilonu procella. Ossa treinor - de gentv Phrygum Bet Horaz: Thressa Chloe Iratusque Chromes Bet Ovtd: - quartusque Phlegon Bei Zuvenal: revocata Thrasylli. u. f. w. Die Verlängerung welche Terent. Maur. p. 2407 sqq.*) *) p. 2407. lin. 19 sqq. Dactylus in brevibus etc. p.2^09. lin. 8 sqq. mediam vocalis Labet etc. welche beide Stellen man weiterhin unter b, « im Zusammenhange

690

Position

Beda p. rzLz. und Martian. Capella p. 65 extr, cd.

Grot. mit Unrecht schlechthin leugnen, wird nur bann zuwellen gewagt wenn die ArsiS, welche selbst ohn? Po fitton diese Wirkung hin und wieder ausübt, zur Un rerstühung derselben bient. D. Catull. 4, 9. Propontidä, trucemve Ponticum sinum. id. ibid. ig. Et inde tot per impotentiä freta. id. 29, 4. Habebat uncti, et ultimä Britannia. Cinna ap. Charis, p. 61. At scclus incesto turpc crescebat in aho, Stat. Silv. l, 6, 10. Jam bellaria adoreä plutbant (hendecasyll.) Auson. Eclog. 9, 1. Jane nove, primo qui das etc. id. in monosyll. pag. Loa. ed. Bip. - fato cadit arboreä trabe. id. ibid. p. B03. — cur dicit populeä frue? Antholog. Lat. 1, ßt, öo. T. 1. p. 75. ed. Burm. Me que sine proprio Frudent. Fsychom. yozzq. Ossibas inclusä,fremit et id. Feristeph. 7, 39. Nil ipse proprii nieuior. (Glycon.) id. ibid. vs. 59. Calcare fremitum maris. (Des-

gleichen.) Sidon. Apollin. carm. 7. vs. 13. - emerita trabeis (iiademata crescunt.

Aber außer diesen Stellen schelnen, namentlich in den besseren hexametrischen Dichtern, dergleichen Beispiele nnr noch bei der Enclitica - que tm zweiten Fuße des de- Uebrigen mitgetheilt finden wird. Das Resultat if: in folgenden Worten p. 2410. lin. i5 sqq. enthalten: Uda igitur nunquam praebebit subdita tempus, Praebebit verbo deprvnsa aut nomine eodem. HepUt quom dice, subjecta est uvida inutae, Atlas, ut Graeca, sic profero voce Latina. Daß im ersten dieser Verse das bloße subdita so sk; heißen soll als si (mutaej subdita sit in stquenti \x

cabiüo lehrt der Ausammenhang.

zwischen zwei Wörtern.

691

Hexameters vorzukommen, wobei jedoch zu berücksichtb 1, 6: östium. — id. ibid. 5,4,3: venüstutis. — Zn folgenden Bei­

spielen könnte die Fuge der Zusammensetzung zur Ver, kürzung mitgewirkt haben: Plaut. Epid. 5, 2, 26: ästo (a-sto). id. Mostell. 5, 1, 16: ästate (a - state), id Pseudol. 1, 2, 13: peiistromata ( peri - str.) Dergl. vorher S. 722. über H Notabitur etc. -Ob vielleicht auch rescisco, respicio, restituo, nescio etc.

fich In dieser Art nachweisen lassen bleibt dahingestellt.

724

Position

x —. Plaut. Cas. e, 3, 11. L. 6, 6ot Merc. 4, 4,56. üxor. id. Merc. L, 1, eo. und ln mehreren andere:: Stellen: üxorem. Del Terent. Andr. 1, 2, 11. Heaut. 4, 3, LZ. mißbilligt Dentley üxor, üxorem, aber um so mehr mit Unrecht da letzteres auch Hecy 3, 5, 64. stattfindet. — Plaut. Mosteil. 3, ß. öö Alexandrum *). z —. Plaut. Epid. 1, L, 40. Trin. £, 4, LZ: trape zita, trapezitae.

Zuweilen scheinen dieselben Dichter vor der schwa, chen Position (br> cl etc. s. oben S. 6gl sgg.) und vor denjenigen eben gedachten Arten welche jener am nächsten kommen (bl, bn, dn et®, mn, ct, ps etc.) selbst dann die Verkürzung anzuwenden wenn in zusammengesehten Wörtern jene PosirlonS/Consonanten zu verschiedenen Sylben oder beide zur ersten Sylbe gehö. ren, wiewohl Prise, p. 567. **) behauptet dies geschehe nirgend, und allerdings bet den übrigen Dichtern keine Fälle dieser Art vorkommen, s. oben S. 66z. Hieher gehören folgende Beispiele, bet deren einigen jedoch die vorher erwähnte Möglichkeit anderweitiger Annahmen ebenfalls zu berücksichtigen ist. 1) Plaut. Pseudol. j. 5, 27. Curcul. 5, 3, 27: tdne. quödne. Bergl. Was. cap. 13. pag. 169. Plaut. Pseudol. 1, ß, 16: negligentes *) Abzutheilen Alexandrum, nicht Alex-andrum, in welchem letzteren Falle dies Beispiel vielmehr mit den weiterhin erwähnten Beispielen «- mipluiu, ex - ip?i tzusammen gehören würde. Verzl. den Abschnitt Syl­ ben-Abtheilung. 4v) Herodianus de orthographia ostendit rationabilins esse sonoriusque > quantum ar 40: hic c»t ille. id. Eunuch. 5, 2,66: adest optime. Flaut. Truc. 2, 4, 09: ex hoc. Terent. Phorm. 2, 2, 32: aenex adest. Gewissermaßen quid «-stapud — sene-xadest. Viel­ leicht auch post initium etc.

Aber hiebei muß es auch, wenn man wirklich so weit gehen darf, als bei der äußersten Grenze, fein Be­ wenden haben; denn es ist durchaus unzuILsstg anzuneh­ men daß in einer Sprache, wo Position in Beziehung auf die Quantität kein leerer Name mar, auch solche Zusammenstellungen von Konsonanten mit denen doch keine Sylben anfangen können jemals als schwache Po­ sition behandelt worden seien und demnach die Verkür­ zung zugelassen hätten, z. D. dgr, lc, nc, ug, nt, neb, nen, ntf, tc, xcl in folgenden der Dentieyschen Bei­ spiele : id gratum, simül Consilium, häne inimicitias, Ingenium, solent esse, htne bellum, häne nostram, atudent facere, tacct cur, «xcludor. Vielmehr sind

alle dergleichen Härten ein bloßer Schein welcher eine ganz andere Gestalt annimmt, sobald man nur nicht ängstlich bei den geschriebenen Buchstaben stehen bleibt, sondern bedenkt baß in der Umgangs-Sprache so manche Wörter sehr verschiedenartigen Veränderungen unter­ worfen waren, welche gleichwohl, wenigstens nicht allge­ mein ln die Schrift übergingen. Historische Nachrichten hierüber sind zwar nur sparsam vorhanden, aber wenn man vergleicht was in den früheren Abschnitten dieses Werkes über die Verschmelzung der Vocale, desgleichen über den Ausfall derselben und der Konsonanten im An. fange, ln der Mltte und am Ende der Wörter, über den Ausfall ganzer Sylben, über die Verwandtschaft

bei den Comikem.

727

des i und u mit j und v, und über andere dergleichen Erscheinungen beigebracht worben ist/ und daneben fol, gende Worte des Prise, p. 1322. berücksichtiget: illud quoque sciendum quod omnes quidem (comici) crebris synaloephis et episynaloephis et collisionibus et abjectionibus s literae sunt usi, scandendo versus suos; Terentius autem plus omnibus e) — so

muß man geneigt werden lieber dergleichen analoge Frei­ heiten als jene schnöben Uebertretungen aller PositionsGesetze anzunehmen. Auch verdienen Erwägung die mannigfaltigen Umwandelungen mit welchen so viele Uu retnische Wirrer in die neueren Sprachen übergegangen sind (|. D. pater, pere, soror, soeur, avunculus, oncle etc.) und welche zum Theil ihren Grund ohne Zweifel schon in der Umgangs,Sprache des Lateinischen selbst gehabt haben. Die Modificationen der letzteren waren übrigens in vielen Fällen gewiß so fein und zarr daß die Römer selbst in Verlegenheit gewesen sein wür­ den solche durch die Schrift sichtbar darzustellen, war auch in den neueren Sprachen nicht befriedigend gesche, hen kann"), und dies ist zu berücksichtigen wenn im Folgenden Einiges dem Auge starr und schroff erscheinen sollte was doch vermittelst der lebendigen Aussprache sehr gemildert und abgeschliffen werden konnte. *) Diese letztere Behauptung ist auffallend, da wenigstens Plautus sich aller dieser Freiheiten noch häufiger als Terenz bedient hat. Uehrigenö müssen hiedurch so rote durch den bekannten Gebrauch der vierzeitigen statt dreizeitiger Versfüße die Metra der Comiker schon dem späteren Alterthume selbst sehr unkenntlich geworden sein, wie folgende Worte des Prise, p. 1319. beweisen: miror quosdam vel abnegarc esse in Terentii coinuediis inetra, vel ea, quasi arcana quaedam et ab omni­ bus doctis semota, sibi solis esse cognita confirmare. Was. cap. 12. pag, i58: consulat quisque suam sibi linguam vernaculam. et in ea maxime lormulas antiquitus receptas salutandi, objurgandi et reliqua agendi quibus vita communis continetur: profecto reperiet alias vocales clarius, alias obscurius soiiare, nonnullas adeo rapide efferri ut auditum plane fugiant; ne

Y a

728

Position

Manche brauchbar« Bemerkungen und Wink« für diesen Gesichtspunkt finden sich bereit« In dem schon Ist« angezogenen Buche von Chr. Was«: senariussive de legibus et licentia veterum poetarum (Oxon. 1687. in 4to), besonder« Im zw-lften und den folgen^

den Capiteln, wiewohl allerdings mit allzuvielen will» kührlichen Annahmen untermischt und großentheile auf fehlerhaft« Lesarten der daselbst angeführten Stellen ge, baut. Dir« Hütte jedoch nicht hindern sollen aus dem richtig angedeuteten Wege behutsamer fortzuschreiten, ynb «< erregt Verwunderung daß weder Brntley noch andere Metriker die« gethan haben, um so mehr da sie selbst manche Beobachtungen aufstellen die mehr oder weniger zur Unterstützung drr hier befolgten Anficht die­ nen. z. B. Brntley lm Schedia-ma unmittelbar nach drr oben mitgetheilten Stell« und ad Terent. Heaut. 3, I, 7» (über fenestra). Eunuch. 5, 8, 7 (über abdomini). Hecy. 3, 1, 1 (über nemini). ibid. 5, 4, 34 (über tarnen). Phorm. 4, 3, 57 (übte minae). D« s’nem,

bei den Comikern.

733

a’necta, a’nectute, mit Was. 1. c. p. 161, und Faern. ad Tcrcnt. Phorru. 2, 3, ßy. Bei Terent. Phorm. 5, 9, 34. bemerkt Bentley: senex per unam syllabam vel duaa breves aaepe habes apud nostrum. (voluntate) Plaut. Mil. 4, Z, 31 und öfter: voluntate, vielmehr v’lüntate. Desgleichen bet Terent. Phorm.

4,

5> 13. wo Faernus und Bentley andere Wege ver, suchen.

(concubinam) Plaut. Merc. 4, 4> 17: cöncubinam, aber nach Was. 1. c. p. 157. vielmehr cönc’binam, bet welcher Annahme sich auch das von Retz ge, strichene satis behauptet. Ueber contumeliae, cont’meliae s. oben S. 666. (conquisitores) Plaut. Amphitr. prol. 65. ß2. Merc. 3, 4, 60: üt conquisitores, vielmehr üt cönquistores, wie quaestores statt UNd neben quaesitores. vergl.

oben

0. 173.

(pater) pater dedit, vielmehr pat’r dedit, wenn nicht vielleicht auch das t ausfiel, wobei zu vergleichen das franzifische per« und das ntedersichfische Vahr ne, den Bader (s. Adelungs Wirterb.). einigen anderen bet Was. Stellen.

1.

Ebenso in

c. p. 165. angeführten

(soror, color, araor) soror dicta eit, colör verus, amor misericordia, vielmehr aor’r etc. oder wie man sonst dergleichen Wirrer in Line Sylbe verstümmelt haben mag.

Auch hier ist zu vergleichen das fralyü,

fische soeur und das spanische sor.

Faernus nimmt

in den beiden ersten dieser Beispiele, Terent. Eun. 1, 2, 77. 2, 3, 27. Ausstoßung des r an, und Dent, ley zur letzteren Stelle scheint ihm beizustimmen.

Terent. Phorm. 2, 5, 92. tibi impingam, viel, mehr t’bi Impingam. vergl. Was. cap. 13. p. 177.

(tibi)

(sibi) Terent. Adelph. 3, 2, Z6: • ut liceret sibi häno uxorem dücere (nach der alten, von Bentley wohl

734

Position

mit Unrecht veränderten Lesart), vielmehr s'bi hä'nc. • vergl. daselbst die Anmerkung' des Faernus. Bet i Plaut. AuluL prol. 32. sibi üxorem ( wodurch man bet Terenz a. a. O. leicht zu der Umstellung haue sibi üxomn veranlaßt werden könnte) ist man zu derselben Annahme wenigstens nicht gezwungen, nach oben S. 724. (e.rit) ent melius, nach oben S. 7^6. allenfalls erträg, Uch, aber rathsamer ist er't melius, wobei zu verglei­ chen *:lt häuftger als lang gebraucht vorkommen, rührt diese Lange von einer eigenthümlichen Alt der Position her, worüber ausführlich oben S 666 fgg h. Die Dichter der spätesten Zelten erlauben sich iutvcileu ein'ylbige kurze Wörter eines lolgtuden li me> gen als lang zu gebrauchen, weil ihnen letzteres cm Konsonant ist welcher Position bildet, vergl oben S ißo.Jlnm. und auch 746. Anm. 1. z. B Arator act. apostol. Uh. 2. p. 615. lin 5. surs. ed. G. Fahiic bis habitum , quem culpa creat -. auch die Verse Vir humilis maeato

Hi eher gehören Mors fera pf»r

hominem - bet heda p. 2353. welche Stelle vollständig

angeführt zu werden verdient: natura hrevis syliaba ad Votum poetaium transferri polest in longam. rum GOi rei>la vocalis in consonantem desinit et ex cipitur ab h litera. est enim bre con -stringo; ad • eo > snb-nascor, dis-tendo, dis-crucio, trans-igo, post-ea, abatemius etc.

Ausgenommen sind jedoch diejenigen Wörter deren zweiter Bestandtheil mit einem Vocal anfingt, wenn der erste Bestandtheil mit einem Consonanten schließt welchem vor vollzogener Zusammensetzung ein Vocal, entweder allein oder zugleich mit anderen Buchstaben, folgte, z. D. peninsula st. peneinsula, veneo st. venumeo, grandaevus von grandis und aevum, vicesais von viginti und aa *) etc. Denn unter diesen Um# ständen wird die Sylben, Abtheilung allerdings in der# selben Arr als wenn keine Zusammensetzung stattfände, nach den vorher unter a aufgestellten Regeln, vorgenvm# men **). - Zur Ueberstcht der hier vorkommenden Fälle bemerke man folgende Beispiele, pe-ninsula. pe-nul. tima (pene oder paene)> potea (pole oder potis. vergl. oben S. 509.) "*), se-muncia (semi-), am« madverto (animum), ve - neo (venuhi), fa - tigo (fatim. cf. Voss, Etymol. s. v. ambages), de-cennis, de-cuasis (decenn), ali - cunde (aliquis), fa -nambulus (funis), ♦) Mit Beibehaltung de- Mosen vig- oder vic- von vi­ ginti; wie in den Ableitungen vicesimus, vieles. Ebenso trigessis von triginta, so wie durch Ableitung tricesimus, tricies. Dergleichen Beispiele sind jedoch sehr sel­ ten , und duodennis statt duodecennis steht schwerlich sicher. *♦) Außer wenn der erste Bestandtheil selbst eine mit diefen Regeln unvereinbare Zusammensetzung ist, -. SB. aeseuux, nicht se-scunx (wie se-ptunx), sondern aescunx, weil der erste Bestandtheil sesqui, wegen seiner Entstehung au- semisque, nicht in »e-squi sondern in ses-qui zerfällt. ***) Hingegen sät - agn, da neben satis auch sät vorhanden ist, was von pot st. pote wenigsten- nicht erwei-Lich. Desgleichen tam-etsi, weil in älteren Zeiten auch tarn neben tarnen und tarne stattgefunden $ötte, worüber oben G. 730 fg.

Sylben-Abtheilung.

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s • xungia (axii), pe - teredinm ( peto ) s); *»page, a-phaeresis («*•), e-podi, e-phippia (iV/), catecheaia, ca - thedra (*«▼•) , me - thodus (^ir«), pa raKelos (**«{«), cho - *®gua tr* - goedia eu- nuchus (»v»,), pae • dagogus (v«7s, G. wmtt»*), Phi­ lippus (-/>sr) , Plo-tarchns («-Asos-sr), Ari-starchus (*(