Die Präpositionen in gesprochener Sprache: Vorkommen und Funktion untersucht an Tonbandaufnahmen aus Baden-Württemberg, Bayrisch-Schwaben und Vorarlberg [Reprint 2012 ed.] 9783111355320, 9783484240148


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German Pages 219 [220] Year 1987

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Die Präpositionen in gesprochener Sprache: Vorkommen und Funktion untersucht an Tonbandaufnahmen aus Baden-Württemberg, Bayrisch-Schwaben und Vorarlberg [Reprint 2012 ed.]
 9783111355320, 9783484240148

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IDIOMATIGA Veröffentlichungen der Tübinger Arbeitsstelle »Sprache in Südwestdeutschland« In Verbindung mit Hermann Bausinger, Werner Besch, Walter Haas und Otmar Werner herausgegeben von Arno Ruoff 14. Band

Ingrid Mikosch

Die Präpositionen in gesprochener Sprache Vorkommen und Funktion untersucht an Tonbandaufnahmen aus Baden-Württemberg, Bayrisch-Schwaben und Vorarlberg

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1987

Redaktion: Arno Ruoff Schreibsatz: Gabriele Buchmann Graphik:

Elke Schwedt

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Mikosch, Ingrid: Die Präpositionen in gesprochener Sprache : Vorkommen u. Funktion ; unters, an Tonbandaufnahmen aus Baden-Württemberg, Bayr.-Schwaben u. Vorarlberg / Ingrid Mikosch. - Tübingen : Niemeyer, 1987. (Idiomatica ; Bd. 14) NE: GT ISBN 3-484-24014-8 ISSN 0344-6719 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1987 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege zu vervielfältigen. Printed in Germany Druck und Einband: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten (Allgäu)

INHALTSVERZEICHNIS

Abkürzungen und Zeichen I.

Einleitung

Seite 11 13

1. Die Präposition als Gegenstand der vorliegenden Untersuchung (§ 1) . . . 13 2. Ursprung und Bedeutung der Präpositionen (§2)

13

3. Definition der Präposition

14

Allgemeine Definition (§3), nicht flektierbar (§4), den Kasus regierend (§5), nicht steigerbar (§6), keine einheitliche Wortklasse (§7), Definition über Funktion (§8) 4. Abgrenzung der Präposition von anderen Wortarten

15

Präposition: Adverb (§9), Präposition: Konjunktion (§10) 5. Feste Verbindungen mit Präpositionen (§11) II. Material und Methode der Arbeit 1. Material

15 17 17

Tonbandaufnahmen des Deutschen Spracharchivs (§12), Transkriptionen (§13), Exzerpte (§14) 2. Methode

18

Statistische Vorarbeiten (§15), redebestimmende Faktoren (§16), Verfahrensweise (§§17-18), Belegbeispiele (§19) 3. Verzeichnis der Gewährsleute (§20) III. Statistische Untersuchung der Präpositionen insgesamt

20 27

Durchschnittüche Häufigkeit (§21), Abhängigkeit von Landschaft und Geschlecht (§22), Ausschluß der Präposition IN (§23), Abhängigkeit von redebestimmenden Faktoren (§24), Zusammenfassung (§25) IV. Statistische Untersuchung der einzelnen Präpositionen

33

A. Darstellung der frei verwendeten Präpositionen

33

Vorbemerkung (§26) 5

1. AB (§27) 2. AN (§§28-31) 3. AUF (§§32-35) 4. AUS (§36) 5. AUSSER (§37) 6. AUSSERHALB (§38) 7. BEI (§§39-42) 8. BINNEN (§43) 9. BIS (§44) 10. DURCH (§45) 11. ENTLANG (§46) 12. ENTSPRECHEND (§47) 13. FÜR (§§48-51) 14. GEN (§52) 15. GEGEN (§53) 16. GEGENÜBER (§54) 17. HALBER (§55) 18. HINSICHTLICH (§56) 19. HINTER (§57) 20. IN (§§58-61) 21. INNERHALB (§62) 22. MIT (§§63-66) 23. MITSAMT (§67) 24. NACH (§§68-71) 25. NÄCHST (§72) 26. NEBEN (§73) 27. NEBST (§74) 28. OB (§75) 29. OBER (§76) 30. OBERHALB (§77) 31. OHNE (§78) 32. PRO (§79) 33. SAMT (§80) 34. SEIT (§81) 35. STATT (§82) 36. TROTZ (§83) 37. ÜBER (§84) 38. UM (§§85-88) 39. UM-WILLEN (§89) 40. UNTER (§90) 41. UNTERHALB (§91) 42. VON (§§92-95) 43. VOR (§96) 44. WÄHREND (§97) 45. WEGEN (§98) 6

33 33 40 46 47 47 47 54 54 54 55 55 56 62 62 63 63 63 63 64 66 67 73 74 80 80 80 81 81 81 81 82 82 82 82 83 83 83 89 90 90 90 96 97 97

46. ZU(§§99-102) 47. ZWISCHEN (§103) Restgruppe (§§ 104-105) B. Die Präpositionen in festen Verbindungen

97 103 104 109

Vorbemerkung (§ 106) 1. AN (§107) 2. AUF (§108) 3. AUS (§109) 4. BEI (§110) 5. DURCH (§111) 6. FÜR (§112) 7. GEGEN (§113) 8. IN (§114) 9. MIT (§115) 10. NACH (§116) 11. PER (§117) 12. ÜBER (§118) 13. UM (§119) 14. UM-WILLEN (§120) 15. UNTER (§121) 16. VON (§122) 17. VOR(§123) 18. ZU (§124)

110 110 111 112 112 112 113 113 115 115 116 116 116 117 117 117 118 118

Zusammenfassung (§§125-126) C. Unterschiede und Übereinstimmungen im Gebrauch einzelner Präpositionen

122

1. Häufigkeitsgruppierung (§127)

122

2. Kategorial bedingte Unterschiede im Gebrauch

124

Vorbemerkungen (§§128-129); Unterschied bedingt durch Landschaft (§§130-131), bedingt durch Geschlecht (§§132134), bedingt durch Sprachschicht (§135), bedingt durch Alter (§136), bedingt durch Gesprächsart (§137), bedingt durch Gesprächsinhalt (§138) V. Die Funktionen A. Darstellung und statistische Untersuchungen der Funktionsgruppen

131 131

Vorbemerkung (§139) 1. Lokal

131

Vorbemerkung (§140), statistische Untersuchung der lokalen 7

Präpositionen insgesamt (§§141-144), Darstellung der Untergruppen (§§ 145-147) a.l. a.2. a.3. b.l. b.2. b.3. b.4. b.5. b.6. b.7. b.8. b.9.

geogr. Ort (§§ 148-149) Ort übertr.(§§ 150-151) Gruppe (§§152-153) Richtung weg von (§§154-155) Richtung weg von übertr. (§§156-157) Richtung von her (§§158-159) Richtung von her übertr. (§§160-161) Richtung über (§162) Richtung über übertr. (§§163-164) Richtung nach (§§165-166) Richtung nach übertr. (§§167-168) Richtung zur Gruppe (§§169-170)

139 141 142 143 144 144 145 146 147 148 149 150

Zusammenfassung (§171) 2. Temporal

153

Vorbemerkung (§172), statistische Untersuchung der temporalen Präpositionen insgesamt (§§173-175), Darstellung der Untergruppen (§176) a. Altersangabe (§§177-178) b.l. Zeitpunkt (§§179-180) b.2. Zeitraum (§§181-182)

158 159 160

Zusammenfassung (§ 183) 3. Modal

162

Vorbemerkung (§184), statistische Untersuchung der modalen Präpositionen insgesamt (§§185-187), Darstellung der Untergruppen (§188) a. b. c.l. c.2. d. e. f. g. h. i.

Art und Weise (§§189-190) Begleitumstand (§§191-192) Beschaffenheit, belebt (§§193-194) Beschaffenheit, unbelebt (§§195-196) Betroffenheit (§197) Gemeinsamkeit (§§198-199) Instrument (§§200-201) Instrument übertr. (§§202-203) Material (§§204-205) Material übertr. (§§206-207) Zusammenfassung (§ 208)

167 169 170 171 172 172 173 174 175 176

4. Kausal

178

Vorbemerkung (§ 209), statistische Untersuchung der kausalen Präpositionen insgesamt (§§210-212), Darstellung der Untergruppen (§213) a. b. c. d.

kausal/konsekutiv (§§214-215) final (§§216-217) konditional (§§218-219) konzessiv (§§ 220-221)

'

184 186 187 188

Zusammenfassung (§222) 5. Relational

190

Vorbemerkung (§223), statistische Untersuchung der relationalen Präpositionen insgesamt (§§224-226), Darstellung der Untergruppen (§227) •a. b. c. d. e.

Lebewesen (§§228-229) Sache (§§230-231) Vorgang (§§232-233) Zustand (§§234-235) Tätigkeit (§§236-237)

194 195 196 197 197

Zusammenfassung (§238) B. Unterschiede und Übereinstimmung bei einzelnen Funktionsgruppen

201

1. Häufigkeitsgruppierung (§239)

201

2. Allgemeine Erscheinungen im Gebrauch einzelner Funktionsgruppen (§240)

201

3. Kategorial bedingte Unterschiede bei den Funktionsgruppen

203

Vorbemerkung (§241); Unterschied bedingt durch Landschaft (§242), bedingt durch Geschlecht (§243), bedingt durch Sprachschicht (§244), bedingt durch Alter (§245), bedingt durch Gesprächsart (§246), bedingt durch Gesprächsinhalt (§247) 4. Kategorial bedingte Ubereinstimmungen bei den Funktionsgruppen (§248) VI. Die Leistung der Präposition in gesprochener Sprache

204 205

1. Zusammenstellung aller Präpositionen und zugehöriger Funktionen... 205 Funktionenhäufigkeit (§249), Relation Häufigkeit: Bedeutung (§250), Dominanz einzelner Präpositionen und Funktionen (§251) 9

2. Begründung kategorialer Abhängigkeiten bei Präpositionen und Funktionen

207

Kategorial nicht bedingt (§252), bedingt durch Landschaft (§253), bedingt durch Geschlecht (§254), bedingt durch Sprachschicht (§255), bedingt durch Alter (§256), bedingt durch Gesprächsart (§257), bedingt durch Gesprächsinhalt (§258) 3. Rangfolge der Kategorien

210

Vorgehen (§259), Rangfolge bei Einzelpräpositionen (§260), Rangfolge bei Funktionsgruppen (§261), Wertung der bedingenden Faktoren (§262) 4. Präposition und Text

212

Sprachnotwendigkeit und Information (§263), andere Untersuchungen zu Präpositionen (§264), andere Untersuchungen zu Funktionen (§265) Literaturverzeichnis

10

215

ABKÜRZUNGEN UND ZEICHEN

Lautschrift ->-S. 15-16 Statistische Siglen und Zeichen -*· S. 16-18

aa. Abb. ahd. Akk. alem. Dat. etw. fem. frz. Gen. germ. got. Hg. idg. Jhdt. jmd. kaus. lat. lok. masc. mdal. mhd.

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

andere Abbildung althochdeutsch Akkusativ alemannisch Dativ etwas femininum französisch Genitiv germanisch gotisch Herausgeber indogermanisch Jahrhundert jemand kausal lateinisch lokal Maskulinum mundartlich mittelhochdeutsch

= = =

untersuchte Kategorie (n) (in Tabb.) Maßeinheit (in Tabb.) Verweis innerhalb der vorliegenden Arbeit

mitteld. mod. neutr. nhd. niederd. niederl. Nom. oberd. PI. Präp. Redew. rel. russ. Sg. TA

= = = = = = = = = = = = = = =

s Tab. temp. übertr.

= = =

mitteldeutsch modal Neutrum neuhochdeutsch niederdeutsch niederländisch Nominativ oberdeutsch Plural Präposition Redewendung relational russisch Singular Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland" Tabelle temporal übertragen

Plural wird durch Verdoppelung des letzten Buchstabens angezeigt.

11

I. EINLEITUNG

1. Die Präposition als Gegenstand der vorliegenden Untersuchung § 1

Diese Arbeit befaßt sich mit der Leistung der Präposition in der gesprochenen Sprache. Wesen und Funktion der Präpositionen werden dargestellt und diskutiert, und die Art ihres Vorkommens in gesprochener Sprache wird anhand zahlreicher Beispiele veranschaulicht. Insofern ist diese Arbeit ein in sich abgeschlossener Beitrag zu einem speziellen Thema. Darüberhinaus ist sie jedoch eingebunden in die Untersuchungen der Reihe IDIOMATICA der Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland" (TA); sie muß von ihrer Anlage her einen Bezug zu den anderen Beiträgen dieser Reihe ermöglichen. Die IDIOMATICA-Reihe verfolgt das Ziel, Morphologie, Syntax und Stil der zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Landschaft gesprochenen Sprache darzustellen. Unseren Untersuchungen der Präpositionen liegen Transkriptionen von 424 Tonbandaufnahmen freier Gespräche zugrunde; das Korpus umfaßt 520 000 Wörter, in ihnen sind 28 958 Präpositionen enthalten. Das entspricht einem Anteil von 5,57% an allen Wörtern. 1)

2. Ursprung und Bedeutung der Präpositionen §2

Die ältesten Präpp. sind hervorgegangen aus Lokaladverbien, die ursprünglich lediglich verdeutlichend zum Kasus hinzutraten, etwa so, wie wir heute eine präpositionale Wendung durch Adverbien zu verstärken pflegen {er stieg den Berg hinauf). Im Laufe der Sprachentwicklung wurden diese, das vom Verb abhängige Substantiv nur begleitenden Adverbien entweder näher zu diesem Substantiv oder näher zum Verb gezogen. Damit wurden sie entweder Präp. oder, im zweiten Fall, Verbalpartikel (durch den Wald laufen — den Wald durchlaufen). Zu diesen ältesten Präpp. gehören u.a. AN, AUF, AUS, BEI, DURCH, HINTER, MIT, NACH, ÜBER, UM, UNTER, VON, VOR, WIDER, ZU. Die jüngeren Präpp. entstanden in der Regel aus anderen Wortarten. SEIT ist ursprünglich ein adverbialer Komparativ, GEMÄSS, NÄCHST, UNFERN, BEZÜGLICH u.a. entstanden aus Adjektiven, WÄHREND, BETREFFEND, UNGEACHTET u.a. aus Partizipien, ANSTATT, ENTLANG, ANFANGS, BETREFFS, MITTELS, SEITENS, DANK, KRAFT, LAUT, ZUFOLGE u.a. lassen substantivischen Ursprung erkennen. 1) Dies ist genau der Anteil der Präpp. an allen Wörtern, den RUOFF im Häufigkeitswörterbuch der TA nennt, (vgl. RUOFF (1981), S.20) dem ein anderes Teilkorpus des TA-Gesamtkorpus zugrunde liegt.

13

3. Definition der Präposition §3

Die Präp. ist eine Wortart, die die Aufgabe hat, ein Substantiv mit einem anderen Wort, von dem dieses Substantiv syntaktisch abhängig ist, zu verknüpfen. In manchen Fällen kann an die Stelle dieses Substantivs ein Adverb oder Adjektiv treten (bis heute, für immer, erleichtert über). Außer dieser syntaktischen hat die Präp. auch eine semantische Funktion, die sie befähigt, nicht nur eine Beziehung herzustellen, sondern zugleich die konkrete inhaltliche Art dieses Verhältnisses zu kennzeichnen. Dabei werden in allen Grammatiken und von den meisten Autoren (ADMONI, BENE$, DUDEN-Grammatik, KÜHN, PAUL, REIHER, SCHULZ-GRIESBACH, WITTICH) 4 Funktionsgruppen benannt: lokal, temporal, modal und kausal. Diese 4 Gruppen haben wir übernommen und haben sie noch um eine 5. erweitert, die wir relational nennen. Ein Relationalverhältnis ist ein Beziehungsverhältnis, bei dem die Präp. nur noch die Tatsache einer Beziehung, nicht mehr zugleich auch eine konkrete Art der Beziehung bezeichnet. Zur näheren Beschreibung dieser durch die Präpp. ausgedrückten Verhältnisse -*• V.

§4

Präpp. sind unflektierbar, d.h. es handelt sich bei den als Präpp. verwendeten Partikeln um erstarrte Formen, die keiner Veränderung mehr unterliegen 1).

§5

Präpp. regieren immer den Kasus des Substantivs, mit dem zusammen sie gebraucht werden. So definiert WITTICH Präpp. folgendermaßen: „Präpositionen sind unflektierbare Wörter, die mit Hilfe des Kasus ein Gefüge aus mindestens zwei sprachlichen Elementen herstellen, innerhalb dieses Gefüges bilden Präposition und Substantiv eine geschlossene Gruppe." (WITTICH (1967), S.29) 2 )

§6

Vereinzelt gibt es auch Superlativ- oder Komparativformen, die als Präp. fungieren können, wie z.B. NÄCHST. Es handelt sich hierbei jedoch um erstarrte Formen, die in ihrer Funktion als Präp. nicht mehr als Steigerungsform aufgefaßt werden.

§7

Präpp. lassen sich also in der Regel durch die Kriterien „nicht flektierbar", „einen Kasus regierend" und „nicht steigerbar" bestimmen, dennoch sind sie insgesamt keine klar umrissene Wortklasse. Dies wird schon daran deutlich, daß bei verschiedenen Autoren der Umfang der Wortklasse Präp. sehr unterschiedlich angegeben wird. Hinzu kommt, daß sich immer wieder neue Präpp. entwickeln. So können erstarrte Kasusformen (z.B. ANGESICHTS) und Präpositionalkonstruktionen (z.B. AUFGRUND) wie Präpp. verwendet werden. BENES gibt hierfür wichtige Hinweise. Er benennt die relevanten Kriterien für die Wertung einer Präpositionalfügung als Präp. (BENE&, S .34). Dasselbe gilt für Adverbien (z.B. rechts, nordwärts), Adjektive (z.B. voll, frei) und Partizipien (z.B. entsprechend), und diese Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen (vgl. z.B. DUDEN, Grammatik, S.314; DAL, S.50). 1) Einige Präpp. können mit dem Artikel verschmelzen und übernehmen damit auch die Kennzeichnung des Kasus. 2) In einigen Verwendungsweisen spielt die Kasusrektion jedoch keine Rolle mehr. So finden sich z.B. bei Angaben der Quantität unartikulierte Formen des Substantivs, wie z.B. über hundert Gäste, sowie auch häufig bei der Präp. AB, z.B. ab Bahnhof (vgl. BRINKMANN, S.150).

14

§8

Dies läßt es sinnvoll erscheinen, die Präp. über ihre Funktion zu definieren, wie es z.B. auch GLINZ macht. Er schreibt dazu, die Präp. sei „ . . . im Deutschen keine Wortart mit einer bestimmbaren Zahl von Angehörigen und mit scharfen Grenzen, sondern es ist eine Funktion Für diese Funktion haben sich zwar einige Wörter so spezialisiert, daß sie daneben keine andere Aufgabe mehr erfüllen..., aber die Funktion als solche kann nicht nur von diesen rein spezialisierten Wörtern übernommen werden, sondern auch von anderen, die daneben noch andere Funktionen haben." (GLINZ, S. 139). So kann die Präp. durch eine Adjektivierung des Ausdrucks ersetzt werden, z.B. das Kleid aus Seide - das seidene Kleid; oder durch ein Präfix beim Verb, z.B. ich warte auf ihn - ich erwarte ihn; oder durch einen Kasus, z.B. ich erinnere mich an seinen Vater - ich erinnere mich seines Vaters.

4. Abgrenzung der Präposition von anderen Wortarten §9

Einige Partikel wie z.B. BIS können sowohl als Präp., als auch als Adverb fungieren (vgl. §8). WITTICH nennt als Unterscheidungskriterium für Präpp. und Adverbien, daß das Adverb keine Verbindung zu einem weiteren Satzglied herstelle, sondern das Verb durch eine Stelle begrenze (WITTICH (1967), S.25), z.B. er steht außerhalb ersteht außerhalb des Spielfeldes. In Verbindung mit einer anderen Präp. ist BIS Adverb, während die zweite Präp. den Kasus regiert, z.B. wir marschierten bis zum Gipfel.

§ 10 Auch für die Unterscheidung zwischen Konjunktion und Präp. dient die Kasusrektion als Unterscheidungskriterium. So regiert WÄHREND als Präp. immer den Genitiv, während konjunktionales WÄHREND keinen Fall regiert und sich auf einen ganzen Satz bezieht: wir warteten während des Gesprächs - wir warteten, während er verhandelte.

5. Feste Verbindungen mit Präpositionen § 1 1 In der Regel wird eine Präp. vom Sprecher je nach Art des Verhältnisses, das er ausdrücken will, frei gewählt und ist in Abhängigkeit von der Semantik des Substantivs durch andere Präpp. ersetzbar. Neben diesen freien gibt es jedoch auch feste Verbindungen. Darunter werden obligatorische Verknüpfungen von Verb + Nomen mit Präp. innerhalb einer Objektverbindung verstanden. Es handelt sich dabei um eine abstrakte grammatische Beziehung (vgl. WITTICH 1967). Die meisten Autoren sind sich darin einig, daß solche festen Verbindungen gesondert behandelt werden müssen. So schreibt KROES-HECHT, daß Verbindungen mit Präpp. als Einheiten behandelt werden müssen, SCHRÖDER (1977 b) unterscheidet zwischen regierten und nicht-regierten Präpp., und DALITZ unterteilt die Präpp. nach syntaktischen Funktionen in obligatorische Aktanten von Verben, Adjektiven und Substantiven und in freie bzw. fakultative Angaben bei diesen Wortarten. 15

Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: Bei einem Satz wie Ich pfeife auf seine Meinung verwendet der Sprecher nicht deshalb die Präp. AUF, weil sie inhaltlich erforderlich ist, um beispielsweise eine räumliche Beziehung auszudrücken, sondern er verwendet den festen Ausdruck pfeifen auf etwas, wobei die Verwendung der Präp. nicht mehr in seinem Ermessen liegt, sondern sich zwingend aus der Verwendung des Verbs ergibt. Die Präp. ist nicht durch eine andere ersetzbar, sondern es gibt nur diese eine mögliche Verbindung. Da uns in erster Linie die freie Verwendung der Präpp. interessiert, haben wir solche Fälle, in denen ein Sprecher Vorgeprägtes en bloc übernimmt, bzw. eine vorfabrizierte Phrase benutzt, zunächst aus unserem Material ausgesondert, um sie dann als eigene Gruppe zu untersuchen. Es war uns klar, daß nicht alle diese Verbindungen gleich fest sind; so sind bildhafte Ausdrücke wie z.B. über die Hutschnur gehen sicher fester als Verbindungen von bestimmten Verben mit einer bestimmten Präp., wie z.B. sich interessieren für etwas. Wir haben die einzelnen Verbindungen geordnet nach Verb + Präp., Substantiv + Präp. und Redewendung + Präp., da auf diese Weise eine eindeutige Zuordnung möglich war und die einzelnen Präpp. untereinander vergleichbar bleiben. Eine Auflistung dieser Fälle -»· §§ 106-124.

16

II. MATERIAL UND METHODE DER ARBEIT

1. Material §12

Das Deutsche Spracharchiv unter der Leitung von EBERHARD ZWIRNER hat ab 1955 alle deutschen Mundarten und Umgangssprachen auf Tonband aufgenommen. Das zu erfassende Gebiet war eingeteilt in ein Planquadratnetz von etwa 16 km Seitenlänge pro Planquadrat. In jedem Quadrat wurde ein Aufnahmeort gewählt, an dem in der Regel drei einheimische und drei heimatvertriebene Gewährsleute je ca. 10 Minuten in freiem Gespräch zu Wort kamen. Dabei sollte ebenso die örtliche Grundmundart, wie eine gewisse Schichtung der Ortsmundart festgehalten werden. HERMANN BAUSINGER und ARNO RUOFF stellten 1955 die Aufnahmen in Württemberg her. Das Tübinger Arbeitsgebiet wurde später erweitert (Bayrisch-Schwaben, Vorarlberg, Baden) und das Aufnahmenetz wesentlich verdichtet. Bei den Aufnahmen handelt es sich stets um unvorbereitete Interviews, bei denen die Gewährsleute über beliebige Themen sprechen. Gleich nach den Aufnahmen wurde in Tübingen mit deren Transkription begonnen. Aus dieser Zusammenarbeit mit dem Deutschen Spracharchiv entstand 1959 dessen Tübinger Außenstelle, die spätere Tübinger Arbeitsstelle „Sprache in Südwestdeutschland" (TA), in der die systematische dialektologische und sprachwissenschaftliche Auswertung des Materials vorgenommen wird. Der vorliegenden Arbeit liegen 424 Aufnahmen zugrunde und zwar 211 schwäbische, 55 fränkische, 71 bayrisch-schwäbische, 36 alemannische aus Deutschland und 51 alemannische aus Vorarlberg (-*· Verzeichnis der Gewährsleute §20). Der Grund für diese Begrenzung liegt darin, daß schon beim Vorliegen der Transkriptionen dieses Unterkorpus die Exzerptarbeiten zur Präp.-Untersuchung vorgenommen worden sind. Nähere Einzelheiten zum Material finden sich bei RUOFF (1973), §§40-77.

§ 13 Um die Aufnahmen wissenschaftlicher Bearbeitung zugänglich zu machen, wurden die Tonbandaufnahmen teils literarisch, teils phonetisch transkribiert. Für die vorliegende Arbeit genügt die Genauigkeit der literarischen Umschrift, daher wurden auch Belege aus phonetischen Umschriften in die literarische übertragen, da diese den Vorteil leichterer Lesbarkeit bietet. Für die genauen Regeln zur Transkription s. RUOFF (1973), §§78-91. Hier sollen nur kurz die wichtigsten Prinzipien der literarischen Transkription dargestellt werden. Mit Ausnahme von ä (offener o-Laut) beschränkt sich die literarische Umschrift auf die Zeichen und Buchstaben der Normalschrift. Monophthonge und Diphthonge werden mit denjenigen Zeichen geschrieben, die ihnen am ehesten entsprechen z.B. Hous (Haus) - Rauch (Rauch). Ein Dehnungs-e wird bei Diphthongierung a geschrieben. (z.B. dia - die). Plosivlaute werden nur in Extremfällen abwei17

chend von der normalen Orthographie geschrieben. Länge bleibt in offener Silbe unbezeichnet und wird in geschlossener Silbe durch Verdoppelung des Vokals vermerkt; Kürze bleibt in geschlossener Silbe unbezeichnet, in offener Silbe wird der folgende Konsonant verdoppelt. Nasalierung wird durch Tilde über dem nasalierten Laut vermerkt. § 14 Als im Jahre 1959 in der TA mit der Bearbeitung der bis dahin vorliegenden Transkriptionen begonnen wurde, entstanden etwa 50 Exzerptarbeiten zu morphologischen, syntaktischen und stilistischen Themen, in denen jeweils alle zum betreffenden Thema gehörenden Belege aus den Texten erhoben wurden, so von ROLAND OBENLAND die Präpositionen. Die Belege wurden in Listen übertragen, jeweils mit dem Vermerk ihrer Funktion und Kasusrektion. Auf dieser Grundlage beruhen die Arbeiten von OBENLAND über die Präposition MIT und die z.T. auf OBENLANDs Unterlagen fußende vorliegende Arbeit.

2. Methode § 15 Die Texte zu den Aufnahmen der TA wurden für die statistische Bearbeitung in Blöcke zu jeweils 200 Wörtern der Gewährspersonen eingeteilt und pro Aufnahme durchnumeriert. Diese Blöcke wurden dann nach Sprachschicht, Grad der Befangenheit, Gesprächsart und -inhalt charakterisiert. Zusätzlich war die gesamte Aufnahme nach Landschaft, Geschlecht, Beruf und Alter der Gewährspersonen gekennzeichnet. (Genaue Beschreibung bei RUOFF 1973, §§ 118-141.) Auf diese Weise können Angaben über absolute und relative Häufigkeit in Gebrauch und Funktion einzelner Wortarten gemacht werden, und die einzelnen Belege sind zusätzlich nach geographischen, soziologischen und gesprächsspezifischen Gesichtspunkten vergleichbar. § 1 6 Bei den o.g. Kategorien wurden folgende Merkmalsgruppen unterschieden: Für den geographischen Bereich mit der Kategorie Landschaft in Anlehnung an BOHNENBERGER: Landschaft:

F S Β

= Fränkisch = Schwäbisch = Bayrisch-Schwäbisch

A = Alemannisch V = Alemannisch in Vorarlberg

Im soziologischen Bereich wurde nach den Kategorien Geschlecht, Sprachschicht, Beruf und Alter differenziert. Diese Kategorien wurden in folgende Merkmalsgruppen unterteilt: Geschlecht:

w m 18

= weiblich = männlich

Sprachschicht: I = Grundmundart II = Regionalmundart

III = Umgangssprache IV = landschaftliche Hochsprache

Zur genaueren Kennzeichnung wurden hier noch Zwischenstufen (z.B. I-II) oder Übergänge von einer zur anderen Sprachschicht angegeben (z.B. I, II). Es wurden die differenzierten Blockzuordnungen folgendermaßen generalisiert: 1+ = I 11+ = I-II, II, II-III III = III, III-IV, IV Die Kategorie Beruf berücksichtigten wir in unserer Untersuchung nicht, da sich in zahlreichen Arbeiten gezeigt hat, daß sie hoch mit der verwendeten Sprachschicht korreliert (vgl. z.B. AMMON, S.202-204). Alter: a = vor 1890 geboren („alt") m = 1 8 9 1 - 1 9 2 9 geboren („mittel") j = nach 1930 geboren (Jung") Befangenheit wurde nicht berücksichtigt, da nicht anzunehmen ist, daß die Verwendung der Präpp. durch Befangenheit eines Sprechen beeinflußt wird. Aufnahmen, bei denen ein sentimentalischer Gebrauch der Mundart vorliegt, sonderten wir aus, da sich zeigte, daß in ihnen überdurchschnittlich oft sehr seltene bzw. ungebräuchliche Präpp. vorkommen. Die Einbeziehung dieser Aufnahmen in unsere Statistik hätte eine Verzerrung bedeutet, da wir ja den normalen durchschnittlichen Gebrauch von Präpp. in freier Rede untersuchen wollen. Gesprächsart: b e f g

= = = =

Bericht Erzählung Fachsprache Gespräch

s = Schilderung ν = Vortrag ζ = Zitat

Es wurde generalisiert: g+ = g und alle Kombinationen von g bs+ = b, s, bs und Kombinationen, ausgenommen solche mit g χ = Rest Gesprächsinhalt: 1 2 3 4 5

= = = = =

Lebenslauf Land und Haus Beruf Freizeit Verein

6 = 7 = 8 = 9 = 10=

Inhaltsangabe Anekdote Krieg Sitte und Brauch Religiöses 19

Es wurde generalisiert: 8+ = 8 und alle Kombinationen mit 8 1-3+= 1, 2, 3 allein oder untereinander und mit anderen kombiniert außer mit 8 χ = Rest Den Gesprächsinhalt 8 haben wir gesondert aufgeführt, da wir davon ausgehen, daß Männer und Frauen unterschiedlich über diesen Themenkreis sprechen, da sie diesbezüglich auch einen unterschiedlichen Erfahrungshintergrund haben. Um nun einen evtl. sich zeigenden Unterschied, der thematisch bedingt ist, nicht als geschlechtsspezifischen zu werten, wollen wir den Gesprächsinhalt 8 isoliert betrachten. 1-3+ haben wir zusammengezogen, da alle drei Themenkreise in gewisser Weise den engeren Lebensbereich der Sprecher betreffen. Für die restlichen Merkmalsgruppen scheint es uns nicht erforderlich, sie alle einzeln zu untersuchen, zumal es z.T. nur eine sehr geringe Anzahl von derartigen Blöcken gibt. § 17 Bei der statistischen Untersuchung wählten wir folgende Vorgehensweise: Zuerst wurden alle Präpp. insgesamt statistisch untersucht, dann die Einzelpräpp., zuletzt die Funktionsgruppen. Von den Einzelpräpp. haben wir jedoch lediglich die 10 am häufigsten vorkommenden separat untersucht. Dabei gelten für die häufigste Präp., nämlich IN, noch besondere Einschränkungen (Näheres dazu -*• § 23). § 1 8 Die Statistiken (bzw. Tabellen) wurden immer nach dem gleichen Schema erstellt: Die Kategorien wurden jeweils in der Reihenfolge wie sie in § 16 dargestellt sind, abgehandelt und miteinander kombiniert: Zuerst wurde immer die Kategorie Landschaft untersucht, danach Landschaft in Kombination mit jeder anderen Kategorie, als nächstes Geschlecht im Zusammenhang mit den anderen Kategorien untersucht usw., bis jede Kategorie mit jeder anderen kombiniert war. Tauchen in den Tabellen Werte in ( ) auf, so bedeutet das, daß diese Werte auf der Basis von weniger als 12 Blöcken gewonnen wurden. §19

Alle Belegbeispiele stammen aus unseren 424 Aufnahmen. Dabei werden aber u.U. auch Beispiele aus unvollständigen Blöcken angeführt, die in die statistische Berechnung nicht eingegangen sind. Unvollständige Blöcke (d.h. Blöcke mit weniger als 200 Wörtern) wurden nicht in die Statistik aufgenommen.

3. Verzeichnis der Gewährsleute § 20

In der Liste der Gewährsleute (S. 22-26) werden nacheinander aufgeführt: Die Aufnahmenummer (1), die Sprachschicht (2), das Geschlecht (3), Berufsgruppe (4) und Altersgruppe (5) des Sprechers, sowie das Planquadrat des Aufnahmeortes (6). Die Aufnahmeorte sind aus Abb. 1 ersichtlich. Die den einzelnen Blöcken zugeordneten Merkmalsgruppen der Kategorie Sprachschicht, Gesprächsart und -inhalt können hier, da sie sich innerhalb einer Aufnahme oft ändern, nicht angegeben werden. Die genauen Zuordnungen finden sich im Aufnahmekatalog bei RUOFF (1973). 20

Abb. 1 Belegorte im Planquadratnetz

M1» I

Ifettinj·«

Alemannisch Bairisch-Schwäbisch Fränkisch Schwäbisch Alemannisch, in Vorarlberg

21

Verzeichnis der

(1) I / 139 1/ 141 1/ 143 I / 144 I / 145a 1/ 145b I/146a 1/ 146b 1/ 149a 1/ 149b 1/ 150 I/156a 1/157 1/ 158 1/ 161 I / 166 1/ 167 1/ 169 1/ 170 1/ 171 1/ 174 1/ 175 I / 176 1/ 183 1/185 1/ 186 1/ 187 I / 188 1/ 192 I / 193 1/ 194 I / 197 1/198 1/202 1/204 1/205 1/ 209 1/210 1/211 1/214 1/217 1/219 22

(2) (3) (4) S S S S

m m m m s m s m s m s m s m s m s w s w s m s m s w s m s m s m s w s w s m s w s m s m s w s w s m s m s m s w s w s m s w s m s w s m F m F m F m F m F m F w

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Κ BA

Η BK BK Β AB

Η Η Κ Κ Η SB

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(5)

(6)

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4913 4913 4913 4913 4912 4912 4912 4912 4912 4912 4812 4812 4712 4712 4712 4612 4612 4513 4513 4513 4512 4512 4512 4611 4611 4711 4711 4711 4610 4610 4610 4510 4510 4510 4511 4511 4411 4411 4411 4412 4412 4412

j a j m m a m a m m m a a j m a j m a j

j

Β Β

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j

Gewährsleute

(1) 1/ 220

1/221 1/ 222 1/223 I/ 224 1/ 228 1/229 1/231 1/ 232 1/ 234 I/ 236 1/ 237 1/ 239 1/ 243 1/ 244 1/246 1/ 247 1/ 249 1/253 1/254 1/258 1/259 1/ 260 1/ 261 1/ 262 I/ 263 1/ 267 1/ 268 1/270 1/ 271 1/274 I/ 275 1/277 1/ 278

1/282 I/ 283 1/284 1/285 1/286 1/288 1/289 1/290

(2) (3) (4) S S S S

s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s

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(5)

(6)..

a a m a m m

4413 4413 4413 4413 4413 4413 4413 4413 4413 4413 4514 4514 4514 4615 4615 4615 4615 4614 4614 4614 4613 4613 4613 4713 4713 4713 4714 4714 4714 4714 4715 4715 4715 4715 4816 4816 4816 4816 4816 4815 4815 4815

j j m m a m m a j j m a m j m m j m m m m m j j m a j j m m a m j m a j

(1) I I I I I

I I I I I I I I I I I I I

I I I I I I I I

I I I I I I I I

I I I I I I I

I I I I

294 295 299 302 304 305 306 307 311 312 314 317 318 323 324 325 328 329 330 337 338 339 343 344 345 346 347 348 352 353 354 359 360 361 366 367 370 373 375 376 377 379 383 384 387

(2) (3)

S S

s s s A A A A A A A A S S

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S S s s s s s s s s s s Β Β Β Β Β

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(4)

Η Η A HK

Η Β HB Β HB Β Η ΚΟ

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Β Β Η Β Η Β Β ΚΗ Κ Β Β Β Β(Κ)

Β Η Β ΒΚ Β Β ΒΚ Β Β Β Α

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(5)

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(6)

4814 4814 4915 4915 4915 5014 5014 5014 5015 5015 5015 5115 5115 5016 5016 5016 5017 5017 5017 4916 4916 4916 4917 4917 4917 4817 4817 4817 4716 4716 4716 4717 4717 4717 4818 4818 4918 4918 4918 5018 5018 5018 5117 5117 5117

(1) 1/390 1/391 1/392 1/393 1/394 1/395 1/396 1/397 1/399 1/ 400 1/ 401 1/ 402 1/ 403 I/ 404 1/ 405 1/406 1/ 407 1/ 408 I/ 409 1/410 1/411 1/412 1/413 1/414 1/415 1/416 1/417 1/418 1/419 1/ 420 1/ 421 I / 422 1/ 423 1/ 424 1/ 425 1/426 1/ 427 1/ 428 1/ 429 1/ 430 I / 431 1/432 1/ 433 1/434 1/ 435

(2) (3) (4)

V w V m V m V w V m V w V m V m V m V m V m V m V w V m V w V m V w V m V w V m V w V w V m V w V w V w V w V w V w V m V m V m V m V m V m V m V w V m V w V m V w V m V M V m V m

Β KB Β Κ

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0 Η Η Κ Κ

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(5)

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(6)

5116 5116 5116 5215 5215 5215 5215 5215 5215 5315 5315 5315 5315 5315 5315 5315 5316 5316 5316 5316 5316 5416 5416 5416 5416 5417 5417 5417 5417 5417 5417 5417 5317 5317 5317 5317 5216 5216 5216 5216 5216 5216 5517 5517 5517

(1) I /436 1/ 437 1/438 1/439 1/ 440 1/441 1/653 1/ 654 1/655 1/656 1/657 1/658 1/659 I/ 660 I/ 664 1/667 1/ 669 1/670 1/ 672 1/673 1/675 1/ 676 1/677 I/ 681 1/684 1/688 1/689 1/693 I/ 694 I/ 695 1/ 696 1/701 1/707 1/708 1/709 1/711 1/712 1/713 1/716 1/717 1/718 1/723 1/724 1/725 1/730 1/731

(2) (3) V V V V V V

s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s s F F F F F

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(4) BH BA k Ö Κ 0 Η Κ Κ Κ AB BA

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(5) a m m j m m m a m

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(6) 5517 5517 5517 5517 5517 5517 4513 4513 4513 4513 4513 4513 4616 4616 4616 4617 4617 4617 4517 4517 4517 4418 4418 4418 4417 4317 4317 4317 4318 4318 4318 4316 4416 4416 4416 4516 4516 4516 4515 4515 4515 4214 4214 4214 4114 4114

(1) 1/732 1/ 736 1/737 1/738 1/742 1/743 1/744 1/746 1/748 1/749 1/ 750 1/758 1/ 759 1/760 1/761 1/762 1/763 1/768 1/769 1/770 1/773 1/774 1/779 1/780 1/781 1/782 1/ 783 1/786 1/787 1/788 1/790 1/ 793 1/794 1/795 1/799 1/800 1/801 1/804 1/805 1/ 806 1/ 810 1/ 811 1/812 1/ 814 1/ 815 1/817

(2) (3) (4) F F F F F F F F S S S F F F S S S F F F F F S S S S S S S S S F F F F F F F F F F F F F F F

w m m m m w m w m m m m m m w m w m w m m w m m m m m m w m w m w m m m m m m m w m m w m w

Κ Β BK Β Β Β Η Κ Β Β Β Β Κ Η Β Β Β HB Β Β Β Β KHB HK Β A Η Η Κ BK Κ BK Β BHK KB Β Β Β Β Β Β Β Β Β A Β

(5)

(6)

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4114 4113 4113 4113 4212 4212 4212 4212 4313 4313 4313 4213 4213 4213 4314 4314 4314 4312 4312 4312 4312 4312 4414 4414 4414 4415 4415 4315 4315 4315 4315 4215 4215 4215 4216 4216 4216 4115 4115 4115 4015 4015 4015 4016 4016 4016

(1)

(2) (3)

1/818 1/819 1/ 820 1/ 824 1/ 825 I/ 827 1/ 828 1/ 829 I/ 830 1/ 831 1/ 835 1/ 836 1/ 837 1/4887 1/4888 1/4890 1/4892 1/4893 1/4894 1/4895 1/4896 1/4899 1/4900 1/4901 1/4905 1/4907 1/4909 1/4910 1/4911 1/4915 1/4916 1/4917 1/4918 1/4919 1/4922 1/4923 1/4924 1/4925 1/4928 1/4929 1/4930 1/4931 1/4934 1/4935 1/4936 1/4939

F F F F F F F F F F F F F Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β

(4)

(5)

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(6)

(1)

(2) (3) (4)

4116 4116 4116 4217 4217 4217 4217 4117 4117 4117 3917 3917 3917 4419 4419 4419 4419 4419 4420 4420 4420 4421 4421 4421 4520 4520 4520 4519 4519 4519 4519 4518 4518 4518 4617 4617 4617 4617 4618 4618 4618 4618 4619 4619 4619 4619

1/4941 1/4942 1/4943 1/4946 1/4947 1/4948 1/4951 1/4952 1/4953 1/4954 1/4958 1/4959 1/4960 1/4961 1/4965 1/4966 1/4969 1/4970 1/4971 1/4972 1/4973 1/4979 1/4980 I/4981a 1/498lb 1/498 l c 1/4982 1/4983 1/4984 1/4985 1/4986 1/4987 1/4988 1/4989 1/4990 1/4992 1/4993 1/4994 1/4995 1/4996 1/5000 1/5002 1/5003 1/5004 1/5005 1/5006

Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Β Α Α Α Α Α Β Β Β Β S S S S S Α Α Α Α S S

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Β Β HB Β " Β ΒΚ Β ΒΗ Β Β Β Β HB Β ΑΗ KB Β " ΒΗ ΗΚ ΒΗ ΒΚ Β Β Β Β Β ΒΗ Β Β Β Β Β Β ΚΗ Β AB Β " Β Β Β Β HB Β Β(Κ) Β Β

(5) m m m m a m a m a m m m m m m m m a m a m a m m m j a m m m m a m m a j m m m m j a m m a j

(6) 4620 4620 4620 4720 4720 4720 4821 4821 4821 4821 4820 4820 4820 4820 4719 4719 4719 4718 4718 4718 4718 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5017 5016 5016 5016 5016 5016 5014 4914 4914 4914 4914 4914

(1) 1/5007 1/5008 1/5009 1/5011 1/5012 1/5013 1/5014 1/5015 1/5016 1/5017 1/5018 1/5019 1/5020 1/5021 1/5022 1/5023 1/5024 1/5025 1/5026 1/5027 1/5028 1/5029 1/5030 1/5031 1/5032 1/5033 1/5034 1/5035 1/5036 1/5037 1/5038 1/5039 1/5040

26

(2) (3) S S

s s s s A A A S

s s s s s s s s s s s s s A A A A A A A A A A

m m m w m w m m m m m w m w w m m m m m m w m m w w w m w m m m m

(4)

KB Κ Κ

BK BH

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Η Η ΗΑ Α Β ΒΗ ΒΑ

Η ΗΚ ΒΗ ΒΗ Β Β ΒΗ ΒΗ Κ Η ΒΑ ΒΑ Β Η Η Ο

(5) a m a a a j a m m a a a m a a a a a m m j m m a a a a m m m m m

j

(6) 4610 4610 4610 4610 4610 4610 4610 4610 4610 4510 4510 4510 4510 4510 4510 4510 4510 4710 4710 4710 4710 4710 4710 4710 4710 4710 4710 4811 4811 4811 4811 4811 4811

(1)

(2) (3) (4)

1/5041 S 1/5042 S 1/5043 S 1/5044 S 1/5045 S 1/5046 S I/5o47 S K/ 3a S S K/ 3b K/4 S K/8 S K/15a S K/15b S K/20a S K/20b S S K/30 Κ/34a S K/34b S K/49a S K/49b S K/50 S K/67 S S K/73 K/78a S K/78b S S Τ/ 2a Τ / 2b S S T/3 S Τ/ 5 Τ16 S Τ/8 S τι 9 S Τ/14 S

m m m w m w m w w m m m w m w m m w w w w m m m w m m m m m m w m

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(5) m m j m m m j j j a m a a m m m a a m j a m a a a a m a m a m m m

(6) 4711 4711 4711 4711 4811 4811 4811 4513 4513 4513 4513 4613 4613 4613 4613 4612 4612 4612 4512 4512 4512 4513 4512 4512 4512 4513 4513 4513 4513 4513 4513 4513 4513

i n . STATISTISCHE UNTERSUCHUNG DER PRÄPOSITIONEN INSGESAMT

§ 21 Die durchschnittliche Häufigkeit der frei verwendeten Präpp. pro Block beträgt 10,7. Diese Zahl ergibt sich aus der Division der Anzahl der von uns untersuchten Präpp. durch die Zahl der Blöcke (27 789 : 2 600); sie haben also einen Anteil von 5,4% an allen Wörtern. Im folgenden sollen die Verwendung der Präpp. für die Kategorien Landschaft, Geschlecht, Sprachschicht, Alter, Gesprächsart und Gesprächsinhalt untersucht werden. Gleichzeitig soll geklärt werden, inwieweit die Ergebnisse einer einzelnen Kategorie durch eine andere Kategorie beeinflußt werden. Die Kategorien werden in der Reihenfolge abgehandelt, wie sie für Untersuchungen am Material der TA verbindlich festgelegt ist (vgl. dazu RUOFF 1973, § 166). § 22 Teilt man das Material nach den 5 Landschaften auf, so ergibt sich folgende Verteilung: Tab. 1

• Landschaft • Präpp. pro Block F

S

Β

A

V

10,1

10,9

10,2

10,7

11,1

FSB A V 10,7

Die Präpp. sind über die Landschaften relativ gleich verteilt. Die größte Differenz beträgt 1 Präp. pro Block zwischen den in Nord-Süd-Richtung am weitesten auseinanderliegenden Landschaften. Die Häufigkeit der Präpp. nimmt in Nord-Süd-Richtung zu, jedoch von der Mitte des Untersuchungsgebiets (S) aus nach Ost und Südwest etwas ab. Differenziert man zusätzlich nach der Kategorie Geschlecht, so ergibt sich folgendes Bild: Tab. 2

w DL

• Landschaft, Geschlecht • Präpp. pro Block F

S

Β

A

V

9,2 10,5

10,4

10,3 10,1

10,5 10,7

10,3 11,5

11,1

FSB A V 10,2 10,9

In 4 von 5 Landschaften benutzen die Frauen weniger Präpp. als die Männer, am wenigsten die Frauen in F und am meisten die Männer in V. § 23 Bei den weiteren Untersuchungen haben wir die Präp. IN größtenteils vernachlässigt, dies ist bei den jeweiligen Tabellen vermerkt. Wir haben IN lediglich hinsichtlich der Kategorien Landschaft und Geschlecht und der fünf Funktionsgruppen ausgewertet. 27

Folgende Überlegungen und erste Ergebnisse haben uns zu dieser Entscheidung veranlaßt: 1. Die Präp. IN ist relativ gleichmäßig verteilt, sie kommt bei allen statistischen Gruppen ca. 3mal pro Block vor, insofern wird durch das Vernachlässigen von IN kein wesentlicher statistischer Unterschied verwischt. - 2. Der Gebrauch von IN ist in allen Gruppen überwiegend lokal (68,0% - 81,9%) und temporal (16,7% - 27,3%). Es gibt keine auffallenden Verwendungsweisen, vielmehr drückt IN in der Regel Lage, Erstreckung und Bewegung in Raum und Zeit aus. — 3. IN ist die bei weitem häufigste Präp.. Ihr Anteil beträgt 27,7% an allen vorkommenden Präpp. Die oben erwähnte gleichmäßige Verteilung von IN und die immer wieder gleichartigen Verwendungsweisen ließen uns den Aufwand für eine Untersuchung dieser Präp. bis in jede statistische Untergruppe als nicht gerechtfertigt erscheinen. — 4. Da wir bei der Untersuchung der einzelnen Präpp. immer in gleicher Weise den Bezug zur Gesamtzahl der Präpp. ohne IN hergestellt haben, bleiben die statistischen Ergebnisse untereinander vergleichbar. § 24 Ohne Berücksichtigung der Präp. IN ergeben sich folgende Werte: Tab. 3

• Landschaft • Präpp. pro Block (ohne IN) F

S

Β

A

V

F SB A V

7,0

7,9

7,3

7,6

8,3

7,7

Zwischen den Landschaften ergibt sich annähernd das gleiche Verhältnis wie in Tab.l. Tab. 4

• Landschaft, Geschlecht • Präpp. pro Block (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

< SBAV

6,3 7,4

7,3 8,1

7,2 7,3

7,2 7,6

7,8 8,6

7,2 7,9

In allen Landschaften gebrauchen die Frauen weniger Präpp. als die Männer, in Β ist der Unterschied jedoch geringfügig. Tab. 5

• Landschaft, Sprachschicht • Präpp. pro Block (ohne IN)

I II III

F

S

Β

A

V

FSB A V

7,1 7,0 7,2

7,8 8,0 8,0

7,9 7,4 2,3

7,0 7,9 8,1

7,7 8,7 5,7

7,6 7,9 7,3

Die Ergebnisse differieren hier z.T. stark. Es lassen sich keine eindeutigen Tendenzen erkennen.

28

Tab. 6

• Landschaft, Alter • Präpp. pro Block (ohne IN)

a m j

F

S

Β

A

V

F S B AV

7,4 7,7 5,8

8,3 7,9 7,3

6,6 7,7 6,9

7,2 7,5 9,2

7,2 8,6 8,8

7,7 7,9 7,2

Auch hier ist es schwer, eindeutige Tendenzen zu erkennen. Es gibt jedoch einige Auffälligkeiten: während in S und F die jungen Sprecher am wenigsten Präpp. gebrauchen, ist es in Α und V genau umgekehrt, hier gebraucht diese Gruppe am meisten Präpp.. In Β wiederum erscheinen bei den alten Sprechern die wenigsten Präpp.. Tab. 7

• Landschaft, Gesprächsart • Präpp. pro Block (ohne IN)

g+ bs+ X

F

S

Β

A

V

FSB A V

6,8 7,2 7,0

7,8 8,1 7,9

7,2 6,0 7,4

7,3 8,1 7,5

8,0 5,3 8,6

7,6 7,5 7,8

Während in S, F und Α bei der Gesprächsart bs+ am meisten und bei g+ am wenigsten Präpp. vorkommen, erscheinen in Β und V bei der Gesprächsart bs+ am wenigsten Präpp.. Tab. 8

• Landschaft, Gesprächsinhalt • Präpp. pro Block (ohne IN)

8+ 1-3+ χ

F

S

Β

A

V

F S B AV

7,6 6,8 6,6

9,3 7,6 7,4

8,0 7,0 6,7

8,5 7,4 (7,3)

9,2 8,4 7,6

8,7 7,5 7,2

Für alle Landschaften gilt, daß die Häufigkeit der Präpp. vom Gesprächsinhalt 8+ über 1-3+ zu χ hin abnimmt. Tab. 9

• Geschlecht, Sprachschicht • Präpp. pro Block (ohne IN)

I II III

Μ

m

w,m

7,3 7,0 7,7

7,8 8,1 7,1

7,6 7,9 7,3

Hier fällt auf, daß sich Männer und Frauen offenbar genau gegenläufig verhalten, was den Gebrauch der Präpp. angeht: während Frauen in Sprachschicht II am wenigsten Präpp. gebrauchen, benutzen Männer hier am meisten. Frauen gebrauchen in Sprachschicht III am meisten Präpp., Männer am wenigsten. 29

Tab. 10

a m j

• Geschlecht, Alter • Präpp. pro Block (ohne IN) w

m

w,m

7,8 7,1 7,2

7,7 8,2 7,2

7,7 7,9 7,2

Auch hier zeigt sich wieder ein deutlicher Unterschied im Sprachverhalten von Frauen und Männern: in der Altersgruppe m gebrauchen Männer am meisten, Frauen am wenigsten Präpp.. Bei den beiden anderen Altersgruppen zeigt sich kein Unterschied zwischen den Geschlechtern. Tab. 11

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • Präpp. pro Block (ohne IN) rn w,m w 8,1 6,0 6,8

7,3 7,8 8,1

7,6 7,5 7,8

Wieder zeigt sich für Männer und Frauen ein entgegengesetztes Ergebnis: die Frauen benutzen bei g+ am meisten, die Männer am wenigsten Präpp.. Tab. 12

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • Präpp. pro Block (ohne IN) w

m.

w,m

5,7 7,3 7,3

8,9 7,5 7,2

8,7 7,5 7,2

Wiederum verhalten sich Männer und Frauen gegensätzlich. Beim Gesprächsinhalt 8+ gebrauchen die Frauen am wenigsten und die Männer am meisten Präpp.. Zwischen den beiden anderen Gruppen sind keine wesentlichen Unterschiede feststellbar. Tab. 13

a m j

• Sprachschicht, Alter • Präpp. pro Block (ohne IN) I, II, III III II I 7,7 7,7 6,9

7,9 8,2 7,3

6,7 7,6 7,3

7,7 7,9 7,2

In allen Sprachschichten werden von der mittleren Altersgruppe am meisten Präpp. verwendet, lediglich bei Sprachschicht I ist kein Unterschied zwischen a und m feststellbar. Am meisten Präpp. werden von Sprechern der Sprachschicht II in Altersgruppe m gebraucht, am wenigsten von Sprechern der Sprachschicht III in Altersgruppe a. 30

Tab. 14

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • Präpp. pro Block (ohne IN) I

II

III

7,6 7,6 7,7

7,6 7,2 8,2

7,5 8,3 7,0

I, II, III 7,6 7,5 7,8

Hierbei sind keine eindeutigen Tendenzen feststellbar. Am meisten Präpp. werden verwendet bei der Gesprächsart bs+ in der Sprachschicht III. Tab. 15

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • Präpp. pro Block (ohne IN) I

II

III

I, II, III

8,8 7,3 7,5

8,9 7,6 7,3

6,9 7,6 6,8

8,7 7,5 7,2

Hier fällt auf, daß bei Sprachschicht III im Gegensatz zu den beiden anderen Sprachschichten beim Gesprächsthema 8+ weniger Präpp. verwendet werden. Tab. 16

g+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsart • Präpp. pro Block (ohne IN) a

m

j

7,4 7,6 7,8

7,9 8,2 7,9

7,2 6,3 7,5

a, m, j 7,6 7,5 7,8

In allen Geprächsarten benutzen junge Sprecher am wenigsten und alte am meisten Präpp.. Tab. 17

8+ bs+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • Präpp. pro Block (ohne IN) a

m

j

8,5 7,4 6,5

9,0 7,5 7,4

4,3 7,4 7,2

a, m , j 8,7 7,5 7,2

Für die Kategorie Gesprächsinhalt ergibt sich ein etwas anderes Bild. Für den Gesprächsinhalt 8+ werden die obigen Ergebnisse bestätigt, j braucht weniger als die Hälfte Präpp. im Vergleich zu a und m. Beim Gesprächsinhalt 1-3+ gibt es keine Unterschiede zwischen den Altersgruppen und bei der Restgruppe χ gebrauchen die alten Sprecher am wenigsten Präpp., während es keine Unterschiede zwischen m und j gibt.

31

Tab. 18

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • Präpp. pro Block (ohne IN) g+

bs+

8,4 7,4 7,3

9,5 7,2 5,3

X

8,6 7,5 7,6

g+, bs+, χ 8,7 7,5 7,2

Für alle Gesprächsarten gilt, daß beim Inhalt 8+ am meisten Präpp. verwendet werden.

§25

Zusammenfassung

1. Die Präpp. sind über die Landschaft fast gleich verteilt. In Nord-Süd-Richtung nimmt die Häufigkeit leicht zu, von der Mitte aus nach Ost und Südwest nimmt sie leicht ab. 2. Frauen benutzen weniger Präpp. als Männer. Auffallend ist, daß sie sich sehr oft genau konträr zu den Männern verhalten. Wo diese am meisten Präpp. gebrauchen, sind es bei den Frauen am wenigsten und umgekehrt. 3. Für die Kategorie Sprachschicht lassen sich keine eindeutigen Abhängigkeiten erkennen. 4. Junge Sprecher gebrauchen am wenigsten Präpp.. 5. Für die Gesprächsarten lassen sich keine eindeutigen Regelmäßigkeiten im Präp.-Gebrauch feststellen. 6. Beim Gesprächsinhalt 8+ werden am meisten Präpp. verwendet.

32

IV. STATISTISCHE UNTERSUCHUNG DER EINZELNEN PRÄPOSITIONEN

A. Darstellung der frei verwendeten Präpositionen

§ 26

Im folgenden werden alle vorkommenden Präpp. in alphabetischer Reihenfolge einzeln dargestellt. Hinweise auf ihre Etymologie sind aus den im Lit.verz. genannten (Etymologischen) Wörterbüchern, bes. von DUDEN, GRIMM und KLUGE, zusammengefaßt übernommen. Funktionen und Verwendungsweisen werden abgehandelt und an Beispielen aus dem Untersuchungskorpus gezeigt. Für die 10 Präpp., deren absolute Häufigkeit im Korpus größer als 500 ist, folgen ausführliche statistische Untersuchungen.

1. AB § 27

Die Präp. AB (mhd. abe. ahd. aba, got. af) geht auf idg.*apo- „ab, weg" zurück. Bereits im Mhd. begann AB der jüngeren Partikel VON zu weichen. In unserem Material ist es noch 5mal belegt, und zwar 2mal in S und je lmal in Β, Α und V. AB regiert in der Regel den Dat. und kann sowohl lok. als auch temp, gebraucht werden. Im folgenden Beispiel wird AB temp, gebraucht, die Kasusrektion spielt keine Rolle mehr: temp.

(1) 1/673, 2 : . . . du bleibschtab morgen h i e r . . .

2. AN § 28

AN (mhd. ane, ahd. ana, got. ana) beruht aufl idg. an- „an etwas hin oder entlang". Die Verwendung von AN als Präp. hat sich in allen deutschen Dialekten erhalten. AN ist eine der 4 häufigsten Präpp. in unserem Korpus. Je nachdem, ob Ort oder Richtung ausgedrückt werden soll, verbindet sich AN mit dem Dat. oder dem Akk.. Wie AB kann auch AN sowohl ein lok. als auch ein temp. Verhältnis ausdrücken. In unserem Material ist der Gebrauch von AN überwiegend temp.: temp.

(1) 1 / 6 8 1 , 5 : . . . semm'r iber d'Elbe jun Mittag zrik iber's Erzgebirge...

Auch der lok. Gebrauch ist relativ häufig: lok.

(2) 1/4895, 7 : . . . N ä e'dlich aof d' Nä ächt um zehne hl m s' me ens Aodo nei ond an Β I hTiof g'fi hrn. 33

Vereinzelt finden wir auch AN mit mod. Funktion, wie im folgenden Beispiel, in dem ein Sprecher über seine Arthritis klagt: mod.

(3) 1/4979, 3 : . . . vora zwoi j ä h r . . . dä ben-e an Kricka ganga, dähä i' net ohne Kricka gäh k e n n a . . .

Auch acht Fälle von kaus. AN finden sich in unserem Material. So sagt ein Sprecher aus Bayrisch-Schwaben, der sich über die vielen Streitigkeiten zwischen Nachbarn ärgert, die seiner Meinung nach nur den Anwälten nützen: kaus.

(4) 1/4929, 9 : . . .an dene Prozässla, dä braucht m'r net viel schreiba, und m'r hat doch sai... Honorar...

Rel. AN ist 13mal belegt: rel.

(5) 1/312, 5 : . . .an Frucht harn m'r bloos so viel, was m'r fir 's Vieh broucha...

§ 29 Der Anteil von AN beträgt in unserem Material 9,2% aller Präpp. (2 558/27 789). Der Anteil von AN an allen Wörtern beträgt 0,5 %. Die Zählungen von an und am in MEIERs sprachstatistischem Material ergeben einen Anteil von 0,68%. Der Unterschied zu unserem Wert läßt sich dadurch erklären, daß in MEIERs Material auch an eingegangen sind, die nicht als Präp. fungieren, wie z.B. Verbpräfixe (er kam an). Tab.19

Tab. 20

w m

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

10,9

13,9

11,8

13,2

11,1

12,7

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

9,9 11,3

14,1 13,8

11,0 12,0

19,1 11,7

14,8 9,7

13,5 12,5

Frauen benutzen in 3 von 5 Untersuchungsgruppen mehr AN als Männer. Am deutlichsten wird dies in den Landschaften Α und V. In F ist die Präp. AN etwas seltener als in den anderen Landschaften. Frauen in F und Männer in V benutzen am wenigsten AN. In S tritt AN am häufigsten auf, gleichzeitig ist hier der Geschlechtsunterschied so gut wie bedeutungslos.

34

Tab. 21

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

12,0 9,8 11,1

15,2 13,6 11,7

11,5 11,8 19,4

13,2 14,2 11,2

14,1 10,3 7,5

13,6 12,3 11,6

Für 3 von 5 Landschaften gilt, daß der Anteil von AN an den verwendeten Präpp. bei der Sprachschicht I größer ist, als bei II und III. Eine Ausnahme bildet B, wo in der Sprachschicht III am meisten AN erscheinen. Tab. 22

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

11,9 10,6 10,5

13,5 13,2 16,5

11,6 11,6 13,2

9,2 14,1 21,0

V 10,3 10,9 12,8

FSBAV 12,4 12,3 14,8

Es zeigt sich, daß in der Altersgruppe j mehr AN verwendet werden als in den Gruppen m oder a. Lediglich in F ist das Verhältnis genau umgekehrt, hier hat j den kleinsten Anteil von allen Altersgruppen. Tab. 23

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

s

Β

A

10,4 11,1 11,1

14,9 12,0 13,8

10,7 8,0 12,2

12,8 11,8 13,6

V 11,7 4,9 11,2

FSBAV 13,5 11,1 12,8

Für 4 von 5 Landschaften gilt, daß bei bs+ weniger AN verwendet werden als bei den anderen Gesprächsarten. Auch hier bildet F wieder eine Ausnahme, es weist für g+ am wenigsten AN auf. Tab. 24

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

12,5 8+ 1-3+ 9,4 14,0 X

s

Β

A

13,9 13,1 17,3

14,6 10,2 10,4

14,4 12,8 (16,7)

V 11,7 12,3 6,4

FSBAV 13,7 12,1 13,7

Für 4 von 5 Landschaften gilt, daß beim Gesprächsinhalt 1-3+ am wenigsten AN verwendet werden. Lediglich in V ist AN beim Gesprächsinhalt 1-3+ am häufigsten. In 3 von 5 Landschaften werden bei der Restgruppe χ am meisten AN verwendet.

35

Tab. 25

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m

13,6 12,8 10,0

13,1 12,2 12,2

13,6 12,3 11,6

Sowohl Frauen als auch Männer benutzen in der Sprachschicht I am meisten AN. Bei den Frauen nimmt der Gebrauch über Sprachschicht II zu III ab, bei den Männern gibt es zwischen II und III keinen Unterschied. Tab. 26

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) _w

Hl

w, m

12,0 13,2 14,7

12,4 12,1 14,9

12,4 12,3 14,8

Die Altersgruppe j benutzt am meisten AN. Bei den Frauen nimmt der Gebrauch von a über m zu j zu, während bei den Männern kein Unterschied zwischen a und m besteht. Tab. 27

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

15,1 7,7 13,0

12,2 11,7 12,7

w, m 13,5 11,1 12,8

Auffallend ist, daß die Frauen bei der Gesprächsart g+ fast doppelt soviel AN benutzen wie bei bs+. Tab. 28

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

8+ 8,5 1-3+ 14,1 X 12,8

m

w, m

14,0 11,3 14,3

13,7 12,1 13,7

Hier fällt auf, daß Männer und Frauen sich wieder gegenläufig verhalten. Männer gebrauchen bei 8+ sehr viele, Frauen am wenigsten AN. Bei 1-3+ gebrauchen Frauen am meisten, Männer am wenigsten AN.

36

Tab. 29

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

12,4 12,2 12,4 12,5 a 12,3 10,7 11,5 13,9 m 14,8 13,0 16,4 14,6 j In allen Sprachschichten benutzen junge Sprecher am meisten AN (s. auch Tab.26). In der Sprachschicht I ist eine Zunahme von a über m zu j zu sehen. In den beiden anderen Sprachschichten benutzt jeweils die mittlere Altersgruppe am wenigsten AN. Tab. 30

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

14,3 12,1 13,6

13,3 10,7 12,2

10,2 11,2 12,2

I, II, III 13,5 11,1 12,8

Für die Sprachschichten I und II gilt, daß bei g+ am meisten und bei bs+ am wenigsten AN verwendet werden. Bei der Sprachschicht III ist eine Zunahme von g+ über bs+ zu χ zu beobachten. Tab. 31

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

14,6 8+ 1-3+ 12,9 X 16,1

II

III

I, II, III

13,3 11,6 13,2

12,2 11,4 11,8

13,7 12,1 13,7

Für alle Sprachschichten gilt, daß beim Gesprächsinhalt 1-3+ am wenigsten AN verwendet werden. In Sprachschicht II und III wird bei 8+ am meisten AN gebraucht, in der Sprachschicht I bei x. Tab. 32

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

12,5 13,6 12,1

11,8 10,0 12,8

j 17,6 11,1 14,0

a, m, j 13,5 11,1 12,8

Von den Altersgruppen m und j wird bei bs+ am wenigsten AN gebraucht, von a jedoch am meisten. Insgesamt sind keine klaren Tendenzen erkennbar.

37

Tab. 33

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

8+ 14,8 1-3+ 11,3 X 9,7

-m 13,3 12,1 10,4

j

a, m, j

6,7 13,8 16,7

13,7 12,1 13,7

Während bei a und m der Gebrauch von AN von 8+ über 1-3+ zu χ abnimmt, erscheint bei j genau das gegenläufige Ergebnis. Tab. 34

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

10,6 14,2 14,1

13,1 10,6 9,0

14,6 11,6 14,1

g+, bs+, χ 13,7 12,1 13,7

Während bei bs+ und χ beim Gesprächsinhalt 8+ am meisten AN erscheinen,sind es bei g+ für diesen Inhalt am wenigsten.

§ 3 0 Verteilung von AN auf Funktionsgruppen: Tab. 35 • Landschaft, Geschlecht (-»•Abb. 2) • % aller AN 2L

F

S

Β

A

V

FSB A V

lok. temp. mod. kaus. rel.

41,7 56,7 1,7 0,0 0,0

36,0 61,8 1,7 0,3 0,3

39,5 57,9 1,3 1,3 0,0

41,2 56,9 2,0 0,0 0,0 100,0

22,6 73,0 3,5 0,0 0,9 100,0

35,0 62,5 2,0 0,3 0.3 100,0

100,0

100,0 100,0

-El

F

S

Β

A

V

lok. temp. mod. kaus. rel.

50,3 49,2 0,0 0,6 0,0

41,4 55,8 2,1 0,3 0,5

42,9 51,2 3,9 0,6 1,5

38,4 59,2 1,6 0,0 0,8

39,8 58,8 1,4 0,0 ο,ο

42,1 54,9 2,1 0,3 0,6

100,0 100,0 100,0

100,0

100,0

100,0

l)

FSB A V

1) Die Einzelwerte können aufgrund von Rundungsfehlern Summen über oder unter 100% ergeben.

38

Abb.2 (-»• Tab.35) AN

0HH3 temp ΙΙϊί&ϊ] mod.

FSBAVw «1111 HiiiiSSSiiiS

; .

FSBAVm

39

§ 31

Zusammenfassung 1. AN ist in S am häufigsten und in F am seltensten. 2. Insgesamt gebrauchen Frauen mehr AN als Männer, besonders groß ist die Differenz in A. Eine Ausnahme bilden F und Β hier ist AN bei den Männern häufiger. 3. Der Gebrauch von AN nimmt von Sprachschicht I über II zu III ab. Eine Ausnahme bildet wieder Β hier ist die Tendenz genau umgekehrt. 4. Junge Sprecher gebrauchen am meisten AN. Eine auffallende Ausnahme zeigt sich jedoch beim Gesprächsinhalt 8+: hier gebrauchen junge Sprecher weniger als die Hälfte AN im Vgl. zu mittleren oder alten. 5. Bei der Gesprächsart bs+ werden insgesamt am wenigsten AN gebraucht. 6. AN ist beim Gesprächsinhalt 1-3+ am seltensten. 7. Der überwiegende Gebrauch von AN ist temp.. Eine Ausnahme bilden wiederum die Männer in F, bei ihnen ist der lok. Gebrauch am häufigsten. 3. AUF

§ 32 AUF (mhd., ahd. üf) gehört zu idg.*upo-,*eup-von unten an etwas heran oder hinauf. AUf war ursprünglich nur Adverb und entwickelte sich erst allmählich zur Präp.. Es verhält sich zu AN wie Gipfel zu Seite. Neben der lok. kann AUF auch eine temp, oder mod. Bedeutung haben. Es kann die Präpp. NACH und GEGEN vertreten und hat nhd. z.T. den Platz der älteren Präpp. AN und IN eingenommen. In den folgenden Beispielen steht AUF für AN: temp.

(1) 1/4900, 1 : . . . am Liechtmäßdoog is m'r da g'schlenkert, des hoast af Wainachten zuvor hä t de da Bauer scho' g'frä I gt, ob seht no'blaibscht.

lok.

(2) 1/4936,4:... na hat's scho mehr ufra andera Ecke brennt...

Im nächsten Beispiel steht AUF für IN: lok.

(3) 1/412, 4: . . . ami 1 semm'r uf Schtuggart gsi, i' on d'r M a . . .

Es verbindet sich mit Dat. oder Akk., je nach dem ob Ort oder Richtung ausgedrückt werden soll. lok.

(4) 1/5033, 2: . . . seithär dappa mer uf d'r Schträ I ß rom . . . (5) 1/5034,1: . . . i' bin . . . uf Schtuargart in a Schtell...

Temp. AUF finden wir vor allem in Bayrisch-Schwaben und dem alemannischen Sprachraum in Deutschland. Im folgenden Beispiel antwortet eine Sprecherin auf die Frage, wann sie zum letzten Mal am Bodensee gewesen sei: temp.

(6) 1/5000, 2 : . .. vielleichd auf d'r Hochzeitsrais...

Mod. gebrauchtes AUF ist etwa gleich häufig wie temp.. Instrumentales AUF findet sich in folgendem Beispiel, in dem eine Sprecherin vom Kunstradfahren erzählt: mod.

40

(7) 1/656, 8 : . . . mir send zu viert uf oem Raad g'fahra...

Im folgenden Beispiel ist AUF final, gebraucht: kaus.

(8) 1/701, 2 : . . . n a m u ß m ' r wiederhoimüfd's Kocha...

§ 33 AUF ist eine der 5 häufigsten Präpp. in unserem Material. Sein Anteil beträgt 8% aller Präpp. (2 228/27 789), der Anteü von AUF an allen Wörtern beträgt 0,4%. Tab. 36

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

10,5

10,2

10,7

10,9

V

FSB A V

15,2 11,1 In Vorarlberg kommt AUF besonders oft vor; es wird dort häufiger als in anderen Landschaften zur Bezeichnung lok. Verhältnisse gebraucht (-+ Tab. 52). Tab. 37

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB AV

15,1 8,7

10,5 10,1

11,8 10,4

10,5 11,0

14,2 15,5

11,8 10,9

Für 3 von 5 Landschaften gilt, daß die Frauen mehr AUF gebrauchen als die Männer, in den alemannischen Landschaften Α und V ist es umgekehrt. Weiterhin fällt auf, daß Frauen in F fast doppelt soviel AUF gebrauchen wie die Männer. Tab. 38

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB AV

12,1 9,7 7,0

11,9 10,0 6,6

11,2 10,5 3,2

10,9 11,0 10,9

14,5 15,8 3,8

11,9 11,3 7,0

Für 3 Landschaften gilt, daß der Gebrauch von AUF mit höherer Sprachschicht abnimmt, in III oft drastisch. Tab. 39

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

6,2 10,0 16,0

10,3 9,8 11,3

10,5 10,4 12,9

11,8 9,8 12,7

11,8 16,4 14,3

10,1 11,1 12,8

Für 4 von 5 Landschaften gilt, daß j mehr AUF gebraucht als a und m. Eine Ausnahme bildet V, wo bei m am meisten AUF benutzt werden.

41

Tab. 40

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

11,3 7,4 11,7

9,0 11,0 10,6

8,8 15,7 10,5

12,8 11,3 10,4

13,8 20,0 15,4

10,1 10,9 11,5

Die Ergebnisse differieren hier z.T. stark, es lassen sich keine eindeutigen Tendenzen erkennen. Tab. 41

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

8+ 8,7 1-3+ 10,4 χ 15,9

S

Β

A

V

F S B AV

8,7 10,7 11,0

9,0 11,6 12,3

10,6 10,8 (17,2)

17,3 14,0 16,8

9,8 11,3 13,1

Für 4 von 5 Landschaften zeigt sich eine Zunahme des Gebrauchs von AUF von 8+ über 1-3+ zu x. Wiederum bildet V eine Ausnahme, wo der Anteil von AUF beim Thema 8+ am größten ist. Tab. 42

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) Ä

m

w, m

12,9 11,7 7,5

11,5 11,2 6,9

11,9 11,3 7,0

Für beide Geschlechter gilt gleichermaßen, daß der Anteil von AUF von Sprachschicht I zu III abnimmt. Tab. 43

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) Μ

HL

11,6 11,7 12,1

9,9 10,9 13,3

Ä m 10,1 11,1 12,8

Wiederum gilt für beide Geschlechter, daß der Gebrauch von AUF von a zu j zunimmt. Interessant ist, daß die jungen Männer sogar mehr AUF gebrauchen als die Frauen.

42

Tab. 44

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) M.

m_

w, m.

12,2 13,6 11,4

8,7 10,5 11,5

10,1 10,9 11,5

Es sind keine eindeutigen Tendenzen festzustellen. Tab. 45

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w.

m

10,7 11,8 12,2

9,7 11,1 13,6

Ü^ÜL 9,8 11,3 13,1

Bei beiden Geschlechtern nimmt der Gebrauch von AUF von 8+ zu χ zu. Tab. 46

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

11,7 11,8 13,5

9,2 11,4 13,8

III 7,5 6,8 7,0

I, II, III 10,1 11,1 12,8

Für die Sprachschicht I und II zeigt sich eine Zunahme des Gebrauchs von AUF von a zu j. Tab. 47

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

g+ bs+ X

12,7 13,6 11,5

II 9,1 9,9 12,4

III 5,2 8,7 7,1

I, II, III 10,1 10,9 11,5

Wiederum zeigt sich kein eindeutiges Ergebnis für den Einfluß der Gesprächsart auf den Gebrauch von AUF; deutlich bleibt auch hier, daß in Sprachschicht III am wenigsten AUF vorkommen.

43

Tab. 48

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

8+ 9,9 1-3+ 12,6 X 14,0

II

III

10,0 11,2 14,2

7,4 6,9 6,8

I, II, III 9,8 11,3 13,1

Für I und II zeigt sich eine Zunahme von AUF von 8+ zu 1-3+ und x. Auch hier hat Sprachschicht III eine Sonderstellung - bei allen Gesprächsinhalten ist der Gebrauch von AUF ähnlich gering. Tab. 49

g+ bs+ X

• Alter,Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

9,7 13,1 9,9

10,3 8,6 11,7

a, m, j

j 10,2 13,6 14,3

10,1 10,9 11,5

Die Werte sind sehr widersprüchlich, es lassen sich keine eindeutigen Tendenzen feststellen. Tab. 50

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

8,3 8+ 1-3+ 11,0 X 10,2

m 10,2 11,3 13,0

a, m, j

j 22,0 11,8 13,5

9,8 11,3 13,1

Auffallend ist, daß a und m bei 8+ am wenigsten und j mit Abstand am meisten AUF gebrauchen. Aus den statistischen Unterlagen geht hervor, daß dieser Wert bestimmt wird durch die jungen Männer in S und F, die auffallend viele AUF bei 8+ gebrauchen, jedoch nur in Sprachschicht I und II, in III kommen in diesen Gruppen gar keine AUF vor. Tab. 51

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

9,2 10,2 11,0

5,1 12,8 17,4

10,7 11,5 13,5

g+, bs+, χ 9,8 11,3 13,1

Für alle Gesprächsarten ist eine Zunahme von AUF von 8+ zu 1-3+ und χ zu beobachten. 44

Abb.3 (->· Tab.52) AUF

45

§ 34 Verteilung von AUF auf Funktionsgruppen Tab. 52 ( • • A b b . 3)

• Landschaft, Geschlecht • % aller AUF

s

Β

A

ν

FSB A V

92,4 lok. temp. 3,3 4,4 mod. kaus. 0,0

89,4 1,9 6,1 2,7

86,6 9,8 2,4 1,2

89,3 7,1 3,6 0,0

92,7 3,6 2,7 0,9

90,1 3,8 4,5 1,6

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

F

s

Β

A

V

FSBAV

lok. 89,9 temp. 2,9 mod. 6,5 kaus. 0,7 rel. 0,0

88,6 4,4 4,7 2,2 0,0

89,0 6,9 2,4 1,7 0,0

85,6 6,8 5,9 1,7 0,0

92,9 3,3 3,0 0,9 0,0

89,5 4,7 4,2 1,7 0,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

w

F

m

§35

Zusammenfassung: 1. AUF wird in V auffallend häufiger gebraucht als in den anderen Landschaften. Besonders der lok. Gebrauch von AUF ist in V noch ausgeprägter. 2. Insgesamt gebrauchen Frauen mehr AUF als Männer. Besonders auffallend ist dies in F, wo bei den Frauen fast doppelt soviele AUF vorkommen wie bei den Männern. 3. Durchgängig gilt, daß in Sprachschicht III am wenigsten AUF gebraucht werden. 4. Junge Sprecher gebrauchen überall mehr AUF als mittlere und alte. 5. Für die Kategorie Gesprächsart lassen sich keine eindeutigen Abhängigkeiten für den Gebrauch von AUF erkennen. 6. Für den Gesprächsinhalt 8+ gilt, daß hier am wenigsten AUF gebraucht werden,wobei die Sprecher in V hier wiederum eine Ausnahme bilden, bei ihnen ist AUF bei 8+ am häufigsten. 7. AUF wird überwiegend lok. verwendet. Für die Landschaften Α und Β gilt außerdem, daß im Vgl. zu den anderen Landschaften noch ein relativ großer Anteil an temp. AUF erscheint.

4. AUS § 36 Das gemeingerm. Adverb (mhd., ahd. üz, got. üt) beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf idg.*ud- auf etwas hinauf, aus etwas hinaus. Im Westgerm. entwickelte es sich auch zur Präp.. Als Präp. verbindet sich AUS immer mit dem Dat.. In seiner lok. Bedeutung bezieht es sich immer auf eine Bewegung ausge46

hend von einem bestimmten Ort. Neben dieser lok. kann AUS auch eine mod. oder eine kaus. Beziehung anzeigen. In vielen Fällen kann es durch das jüngere VON ersetzt werden. Im folgenden Beispiel erzählt ein Sprecher,wie er während des Krieges in ein Lazarett eingeliefert wurde. lok.

(1) 1/4887, (13):.. .On dann en aganz warms Bett n a i . . . a o s deraGruab raos won e' g'wes(t) ben wie wann e' em Heem'l wäär, net.

Im folgenden Beispiel dient AUS zur Beziehung des Materials, aus dem etwas hergestellt ist: mod.

(2) 1/4953, 6 : . . . ales aos Holz gwees'...

kaus.

(3) 1/4961, 3 : . . . ens Holzmacha, da gäh'(e)... aus Liebe zur Naduur...

AUS kommt in unserem Material 346mal vor. Das sind 1,3% aller Präpp. (346/27 789) und 0,1% aller Wörter. 5. AUSSER § 37 AUSSER ist ein altgerm. Wort (mhd. üzer, ahd. üzar) und war sowohl Präp. als auch Adverb. Es ist abgeleitet von AUS und drückte ursprünglich lediglich eine räumliche Beziehung aus. Je nachdem,ob Dat. oder Akk. folgt, wird ein Ort oder eine Richtung bezeichnet. Im heutigen Sprachgebrauch kommt AUSSER fast nur noch im übertragenen Sinne vor als abgesehen von, mit Ausnahme von, es wird also vorherrschend mod. gebraucht. lok.

(1) 1/653, 3 : . . . i mueß a paar Ässa außer Haus l i e f r a . . .

In unserem Material ist AUSSER 1 lmal belegt.

6. AUSSERHALB § 3 8 AUSSERHALB ist eine Ableitung von AUSSER. Es ist in unserem Material 5mal belegt. Es wird mit Gen. und Dat.-rektion verwendet und kommt nur in lok. Funktion vor: lok.

(1) 1/824, 2 : . . . wo i'furtgwäs'bin beim Kommiß, net, also do bin e'alls aoßerhalb des Ortes gwest... (2) 1/805, 2 : . . . d'r Geppel isch außerhalb em Bauwesa, außerhalb d'r Scheuer gschtanda...

7. BEI § 39 Das altgermanische Wort (mhd., ahd. bi, got. bi) ist sowohl Adverb als auch Präp.. Es geht zurück auf idg.*bhi, das aus*ambhi, was um - herum bedeutet, entstanden ist. Als Präp. bezeichnet BEI zunächst die räumliche Nähe, dann die begleitenden Um47

stände. Es kann außer lok. und mod. aber auch noch temp, und kaus. Funktion haben. Heute wird BEI nur noch mit dem Dat. gebraucht, im Mhd. und Frühnhd. konnte es auch mit Akk. zur Bezeichnung der Richtung auftreten. lok.

(1) 1/186, 4 : . . . am Abends bin i c h . . . bei meinem Bruder...

temp.

(2) 1/244, 4: . . . om halb drui sei' m'r nä dahoit gwea bei Naacht...

Im folgenden Beispiel gibt BEI einen Begleitumstand an: mod.

(3) 1/4892, 11:.. .om halba zehna been e' nä g'fahra, beim Sonnaschei' on dä ib'r dia russ(e) sehe Schtäppe f i r r e . . .

kaus.

(4) 1/5005, 1: ...Also friher, wo mer dia schlächta Wäag g'het hot, it währ, also dä ben-e mit 'em Mäahlwaga g'fahra, dä hom - mer denn missa vier Geil.. ond zwoi Ocksa an Mäahlwaga do ond sen' en's Badische niberg'fahra, des waar a Tuur! Heit' bei dara Schträäß - ha wa - des isch heit'a Klainigkait!

rel.

(5) 1 / 1 8 8 , 3 : . . . beim Schpiaß ischt er et guat draa' g'sei...

§ 40 Der Anteil von BEI an allen Präpp. beträgt 6,6% (1 841/27 789). Der Anteil von BEI an allen Wörtern beträgt 0,4%. Tab. 53

Tab. 54

π. m

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

9,5

8,9

11,7

7,7

7,4

9,2

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

8,6 9,8

8,2 9,1

10,0 12,2

8,6 7,5

6,8 7,6

8,3 9,4

BEI ist in Β am häufigsten und in V am seltensten. In 4 von 5 Landschaften gebrauchen die Männer mehr BEI als die Frauen. Eine Ausnahme bilden die Frauen in A, die mehr BEI verwenden als die Männer. Tab. 55

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

7,9 11,7 7,4

8,2 9,0 10,2

12,4 11,1 11,3

7,9 6,8 9,1

7,5 7,0 17,5

F S B AV 9,1 9,1 10,0

Die Ergebnisse differieren z.T. sehr stark, es sind jedoch keine eindeutigen Tendenzen 48

für eine Abhängigkeit des Gebrauchs von BEI von der Sprachschicht zu erkennen. In V ist BEI in Sprachschicht III auffallend häufig. Tab. 56

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

10,6 9,8 7,6

9,8 8,9 7,4

12,4 12,2 7,5

7,3 9,6 1,3

10,5 6,9 5,6

10,1 9,3 7,0

In 4 von 5 Landschaften zeigt sich eine Abnahme des Gebrauchs von BEI von a zu j. Eine Ausnahme bildet A, wo in der mittleren Altersgruppe mehr BEI gebraucht werden als von den alten Sprechern. Tab. 57

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

8,2 12,9 8,4

9,7 8,5 8,6

13,6 9,5 11,7

5,1 7,4 8,5

11,9 9,4 6,1

9,8 9,7 8,8

Für die Abhängigkeit von der Gesprächsart sind keine klaren Tendenzen beim Gebrauch von BEI erkennbar. Tab. 58

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

8+ 11,0 1-3+ 9,5 χ 5,7

S 9,6 9,1 3,8

Β 11,4 12,3 9,3

A

V

9,7 7,3 (6,9)

8,7 7,4 6,2

FSB A V 10,1 9,2 6,8

Für alle Landschaften gilt, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt, eine Ausnahme bildet B, wo beim Gesprächsinhalt 1-3+ mehr BEI verwendet werden als bei 8+. Tab. 59

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) πι

I II III

7,3 9,2 9,7

9,9 9,0 10,2

.w, JH. 9,1 9,1 10,0

Sowohl für Männer als auch für Frauen gilt, daß in Sprachschicht III am meisten BEI gebraucht werden. Am wenigsten BEI benutzen Frauen in der Sprachschicht I und Männer in der Sprachschicht II.

49

Tab. 60

a m J

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

w,m

12,2 7,9 7,0

9,8 9,7 6,9

10,1 9,3 7,0

Sowohl für Männer als auch für Frauen gilt, daß der Gebrauch von BEI von a zu j abnimmt. Während bei den Frauen der Unterschied zwischen a und m auffällig groß ist, ist bei den Männern die Differenz zwischen j und m ausgeprägter. Tab. 61

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

JH

w, m_

7,9 11,5 8,2

11,2 9,4 9,0

9,8 9,7 8,8

Hier zeigt sich wieder das interessante Phänomen, daß Männer und Frauen genau entgegengesetzte Ergebnisse aufweisen. Während die Frauen bei g+ am wenigsten BEI gebrauchen, wird es von Männern bei dieser Gesprächsart am häufigsten verwendet. Tab. 62

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

13,2 8+ 1-3+ 8,5 X 4,9

m

w. m

10,0 9,5 7,3

10,1 9,2 6,8

Sowohl für Männer als auch für Frauen gilt, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt. Tab. 63

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

a m j

10,5 8,7 6,0

II

III

I, II, III

10,1 9,3 7,2

8,6 11,9 7,5

10,1 9,3 7,0

Für Sprachschicht I und II gilt, daß der Gebrauch von BEI von a zu j abnimmt, in der Sprachschicht III finden sich bei m jedoch mehr BEI als bei a.

50

Tab. 64

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

9,6 9,7 8,8

9,6 9,3 8,8

12,2 10,6 9,3

9,8 9,7 8,8

Für Sprachschicht II und III gilt, daß der Gebrauch von BEI von g+ zu χ abnimmt. Tab. 65

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

10,0 8+ 1-3+ 9,1 X 5,9

II

III

I, II, III

9,8 9,3 7,0

13,2 9,6 7,9

10,1 9,2 6,8

Für alle 3 Sprachschichten gilt, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt. Tab. 66

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

11,3 8,2 10,0

10,3 11,1 8,8

j 7,4 8,2 6,3

a, m , j 9,8 9,7 8,8

Junge und mittlere Sprecher gebrauchen bei bs+ am meisten BEI. Alte Sprecher gebrauchen bei dieser Gesprächsart am wenigsten BEI. Die Werte differieren hier jedoch stark, so daß es schwierig ist, eindeutige Tendenzen zu erkennen. Tab. 67

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

10,5 8+ 1-3+ 9,9 10,8 X

m 9,9 9,4 7,0

j 12,1 7,3 6,2

a, m , j 10,1 9,2 6,8

Für mittlere und junge Sprecher gilt, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt, wieder bilden die alten Sprecher eine Ausnahme, die bei 1-3+ am wenigsten und bei χ am meisten BEI gebrauchen.

51

Abb.4 (-*· Tab.69) BEI

52

Tab. 68

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, χ

8+ 12,4 1-3+ 9,7 X 7,1

11,1 9,1 9,0

9,4 9,1 6,5

10,1 9,2 6,8

Für alle Gesprächsarten gilt, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt. § 41 Verteilung von BEI auf Funktionsgruppen Tab. 69 (-* Abb.4)

• Landschaft, Geschlecht • % aller BEI

w

F

S

Β

A

ν

lok. temp mod. kaus. rel.

82,7 7,7 3,9 3,9 1,9

80,2 13,5 1,5 3,9 1,0

79,7 11,6 1,5 2,9 4,4

91,3 8,7 0,0 0,0 0,0

94,3 5,7 0,0 0,0 0,0

82,9 11,1 1,5 3,0 1,5

100,0 100,0 100,0

100,0

100,0

100,0

A

ν

FSB A V

m

F

S

Β

lok. 94,3 86,4 87,4 86,3 83,7 temp. 3,8 8,4 7,3 8,8 9,6 mod. 0,0 3,8 1,3 3,8 1,8 kaus. 0,6 1,2 0,0 1,2 4,2 rel. 2,7 1,3 0,3 0,6 1,3 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 § 42

F S B AV

87,2 7,8 2,0 1,4 1,7 100,0

Zusammenfassung:

1. BEI ist in Β am häufigsten und in Α und V am seltensten. 2. Männer gebrauchen insgesamt mehr BEI als Frauen. 3. Für die Sprachschichten gibt es keine Unterschiede beim Gebrauch von BEI. Es deutet sich an, daß BEI in der Sprachschicht III etwas häufiger vorkommt als in den beiden anderen Sprachschichten, mit der Ausnahme, daß alte Sprecher in dieser Sprachschicht am wenigsten BEI verwenden. 4. Für die Altersgruppen gilt, daß der Gebrauch von BEI insgesamt von alt nach jung abnimmt. 5. Bei den Gesprächsarten deutet sich an, daß der Gebrauch von BEI von g+ über bs+ zu χ abnimmt. 6. Für den Gesprächsinhalt gilt die Tendenz, daß der Gebrauch von BEI von 8+ zu χ abnimmt.

53

7. BEI wird in allen Landschaften überwiegend lok. gebraucht, der zweithäufigste Gebrauch ist der temp.. 8. BINNEN § 43 BINNEN ist entstanden aus bi-, be - innen. Die Vorsilbe hat ihren Vokal verloren. Die alte räumüche Bedeutung ist einer zeitlichen gewichen, und hier hat die Beziehung auf die Zukunft gesiegt. Die Präp. ist jedoch heute kaum mehr gebräuchlich, sie ist in unserem Material nur 2mal belegt, und zwar bei männlichen Sprechern aus V: temp.

(1) 1/420, 1 : . . .binna zwä Minuta ischt'r wiit fürt gsi, also uf d'r andera Sita d o b b a . . . (2) 1/438, 7 : . . . mir hänt binnen, acht Taag müssa ganze Hotäl roma u n . . . Pazienta u f n e h . . .

9. BIS § 44 BIS geht zurück auf mhd. biz (bitze), das wahrscheinlich aus ahd. bi ze „dabei zu" entstanden ist. Ursprünglich stand BIS als Adverb bei Richtungspräpp. (z.B. "bis zu", "bis nach"), heute wird es jedoch auch als eigenständige Präp. mit dem Akk. zusammen gebraucht. Es kann sowohl lok. als auch temp. Verhältnisse ausdrücken. Der überwiegende Gebrauch von BIS ist jedoch temp.. Vereinzelt lassen sich auch Beispiele für mod. BIS finden. lok.

(1) 1/193, 2 : . . .nous g'fahrabis Dunninga...

temp.

(2) 1/143, 2 : . . . bis naizehundert rum, näch naizehundert war es schwierig, a Hilf uf(z)'treiba...

mod.

(3) 1/4900, 8 : . . . an jed'n g'filzt vo' ob'n bis u n t ' . . .

Die Präp. BIS ist in unserem Material 409mal belegt, das sind 1,5% aller Präpp. (409/ 27 789) und 0,1 % an allen Wörtern.

10. DURCH § 45 Das westgerm. Wort (mhd. dur(ch), ahd. dur(u)h) ist sowohl Adverb als auch Präp.. Außergerm, verwandte Wörter sind z.B. aind. tirah „durch, über, abseits" und lat. trans Jenseits, über-weg". Im Ahd. gab DURCH als Präp. zusammen mit dem Akk. meist das lat. per wieder. Es bezeichnet Weg oder Zeit i. S. eines Hindurchgehens. Schon im Ahd. entwickelte sich eine übertragene Bedeutung von DURCH auf vermittelnde Personen oder Sachen ("Gott spricht durch den Mund des Propheten"; "durch Leid gereift"). In seiner übertragenen Bedeutung konkurriert DURCH z.T. mit VON und MIT. DURCH kann also lok., temp., mod. und kaus. fungieren, es ist in unserem Material 327mal belegt. 54

lok.

(1) 1/194, 5 : . . . wia se . . . durch däan Holgawald seiet...

Temp. DURCH kann sich mit temp. ÜBER (WÄHREND) berühren: temp.

(2) 1/143, 5 : . . . wo m'r d i e . . . Acker so vielmaal hackt durchs Jährnum..

Mod. DURCH konkurriert z.T. mit mod. ÜBER: mod.

(3) 1/143, 3 : . . ,un' dann 1904, wo die da Raifeisa 'grindet, dä hä(t) m'r näch durch den bezoga etwas verbilligter . . .

Kaus. DURCH ist sehr verbreitet und wird häufig als Synonym für WEGEN gebraucht (vgl. auch BAUMGÄRTNER, S.49): kaus.

(4) VI41, 3 : . . .die hänt dur' ihra Laag' vil mit 'em Schturm z' kämpfet g ' h e e t . . .

11. ENTLANG § 46 ENTLANG wurde erst im 18. Jhdt. aus dem Niederdt. übernommen. Es steht in der Regel mit Akk. und drückt ein räumliches Verhältnis aus. Diese Präp. gehört zu den wenig gebräuchlichen, sie ist insgesamt nur 9mal belegt. Von diesen 9 Belegen stammen 6 von jungen Sprechern. Zwei alte Sprecher verknüpfen ENTLANG mit dem Dat., wo in der Schriftsprache überwiegend der Akk. gebräuchlich ist (s. MEYER/WEISSGERBER, S.232), z.B.: lok.

(1) V3, 5 : . . . n l sag' e: „Hosch' main Schtift et g'säha?" Seit är: „Gang der Dampfhaizkiche entlang, dä wo a Britt isch, dä leit er d r u f f " . . .

Die jüngeren Sprecher dagegen verwenden - soweit die Rektion erkennbar ist - überwiegend Akk.- bzw. Nom.-rektion dort wo Nom. für Akk. eintritt: lok.

(2) 1/193, 5 : . . . na se m'r wider där Wäag entlang...

12. ENTSPRECHEND § 47 Die Präp. ENTSPRECHEND ist in der gesprochenen Sprache nicht gebräuchlich. Sie ist nur lmal belegt. Sie geht zurück auf das Verb entsprechen, das alem. Lehnübersetzung von frz. repondre ist. mod.

(1) V824, 4 : . . . o n d sunscht also de Verhältniss' entschprächend, der Greeß' also, sin' dia [Bauern ] alle guat aigricht' uf dia Wais'...

55

13. FÜR § 4 8 Für war ursprünglich sowohl Adverb als auch Präp.. Es entwickelte sich aus mhd. vür, ahd. furi „vor-(aus)" und ist eng verwandt mit VOR. Ursprünglich wurde es nur räumlich gebraucht. Im Ahd. und Mhd. steht FÜR mit Akk. bei Verben der Bewegung und VOR mit dem Dat. bei Verben der Ruhe. Erst im 18.Jhdt. wurde der Gebrauch so geregelt, daß FÜR mit dem Akk. nur übertragen verwendet wird, i.S. von „an Stelle", „zu Gunsten". Reste der ursprünglichen Bedeutung sind in Wendungen wie „Schritt für Schritt" enthalten. FÜR kann sowohl temp, als auch mod. und kaus. Verhältnisse ausdrücken. Es ist eine der 10 häufigsten Präpp. in unserem Material. Für lok. FÜR finden sich nur wenige Belege. Temp. FÜR findet sich im folgenden Beispiel, in dem ein Sprecher vom Krieg erzählt. temp.

(1) 1/4952, 6 : . . . i bin von der Wehrmacht u.k. g'schtellt, fir daoernd u.k....

Weitaus am häufigsten ist der mod. Gebrauch von FÜR, relativ häufig ist auch kaus. FÜR zur Bezeichnung eines Zweckes oder einer Bestimmung: mod.

(2) 1/384, 1 : . . . des war fer mi' aine Sehnswirdekait...

kaus.

(3) 1/391, 3 : . . . jetzt hä-m'r die letschte Z e i t . . . hauptsächlich für die Bronzene [Medaille] dä uf die Übung geprobt.

Rel. FÜR ist nur 5mal belegt und zwar nur in S. Die Grenzen zwischen rel. und mod. Gebrauch sind jedoch fließend: rel.

(4)

1/681, 3 : . . . des isch a Laischtung fir so a Gmoi(n)d...

§ 49 Der Anteil von FÜR an allen Präpp. beträgt 2,0% (541/27 789). Der Anteil von FÜR an allen Wörtern beträgt 0,1 %. Tab. 70

71

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

2,7

2,7

2,0

2,8

3,6

2,7

• Landschaft, Geschlecht

• % aller Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

F S B AV

2,6 2,8

3,2 2,5

1,3 2,2

0,4 3,4

3,7 3,5

2,8 2,7

FÜR ist in V am häufigsten und in Β am seltensten. Zwischen den 3 anderen Landschaften gibt es keine Unterschiede. In 3 von 5 Landschaften gebrauchen die Männer mehr FÜR als die Frauen, in S gebrauchen dagegen die Frauen eindeutig und in V geringfügig mehr FÜR als die Männer. 56

Tab. 72

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

2,2 3,6 1,2

2,1 2,4 5,1

1,5 2,5 3,2

1,2 3,6 4,2

2,0 4,0 6,3

1,9 2,9 4,5

In 4 von 5 Landschaften nimmt der Gebrauch von FÜR von Sprachschicht I zu III zu, lediglich F bildet eine Ausnahme, dort ist FÜR in Sprachschicht III am seltensten. Tab. 73

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBA V

2,3 1,9 4,6

2,4 3,0 2,0

2,2 1,9 2,4

3,9 2,0 1,9

3,4 3,8 2,9

2,6 2,8 2,6

In 3 von 5 Landschaften gebrauchen die jungen Sprecher am wenigsten FÜR. Insgesamt sind jedoch keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. Tab. 74

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

3,8 1,6 2,7

2,5 2,5 2,7

2,3 1,9 2,0

2,6 4,4 2,5

4,2 3,5 3,4

2,9 2,4 2,7

In 3 von 5 Landschaften werden bei der Gesprächsart g+ am meisten FÜR gebraucht. Ansonsten lassen sich keine eindeutigen Aussagen für den Zusammenhang zwischen Gesprächsart und Gebrauch von FÜR machen. Tab. 75

8+ 1-3+ χ

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

1,4 3,1 4,2

1,7 3,2 2,1

1,8 2,2 1,9

0,8 3,3 (0,0)

2,7 4,5 1,6

1,8 3,2 2,1

In 4 von 5 Landschaften ist der Gebrauch von FÜR beim Inhalt 1-3+ am stärksten eine Ausnahme bildet wiederum F, wo in der Restgruppe χ die meisten FÜR erscheinen.

57

Tab. 76

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m.

2,3 2,9 4,9

1,7 2,9 4,4

w, ni 1,9 2,9 4,5

Es zeigt sich kein geschlechtsspezifischer Unterschied für den Gebrauch von FÜR. Bei beiden Geschlechtern nimmt der Gebrauch von FÜR von Sprachschicht I zu III zu. Interessant ist jedoch, daß bei Sprachschicht III nur die Frauen in S FÜR aufweisen, in den anderen Landschaften finden sich in dieser Gruppe keine Belege für FÜR. Tab. 77

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

in

w,m

1,7 3,3 2,5

2,7 2,6 2,7

2,6 2,8 2,6

Bei den Männern gibt es praktisch keine Unterschiede in Bezug auf das Alter, während die alten Frauen am wenigsten FÜR und die mittleren am meisten gebrauchen. Tab. 78

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w_

m

w, m

2,5 2,1 3,1

3,2 2,5 2,6

2,9 2,4 2,7

Sowohl Frauen als auch Männer gebrauchen bei der Gesprächsart bs+ am wenigsten FÜR. Die Männer gebrauchen am meisten FÜR bei g+ und die Frauen bei x. Tab. 79

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

rn

w, m

2,1 3,0 2,1

1,7 3,3 2,1

1,8 3,2 2,1

In Bezug auf den Gesprächsinhalt gibt es keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Sowohl Männer als auch Frauen gebrauchen beim Inhalt 1-3+ am meisten FÜR. Bei χ ist der Anteil der FÜR bei Männern und Frauen gleich groß, bei 8+ ist er bei den Männern geringfügig kleiner. 58

Tab. 80

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

1,6 2,0 2,4

3,0 2,9 2,9

5,4 5,3 1,9

2,6 2,8 2,6

Der Gebrauch von FÜR nimmt von Sprachschicht I zu III zu, lediglich die jungen Sprecher gebrauchen in der Sprachschicht III am wenigsten FÜR. Tab. 81

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

1,6 1,8 2,0

3,6 2,5 2,7

3,9 5,0 4,6

2,9 2,4 2,7

Für alle Gesprächsarten gilt, daß der Gebrauch von FÜR von Sprachschicht I zu III zunimmt. Tab. 82

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

1,7 2,1 1,1

1,6 3,7 2,1

3,0 5,3 3,7

1,8 3,2 2,1

Wieder wird das obige Ergebnis bestätigt, mit der Ausnahme, daß in der Sprachschicht II beim Inhalt 8+ geringfügig weniger FÜR erscheinen als bei Sprachschicht I. Tab. 83

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m , j

2,4 1,1 2,9

3,2 2,8 2,7

3,0 3,1 2,2

2,9 2,4 2,7

Für den Zusammenhang Alter und Gesprächsart lassen sich keine eindeutigen Tendenzen für den Gebrauch von FÜR feststellen.

59

Tab. 84

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m, j

2,4 2,8 0,0

1,5 3,5 2,4

0,0 3,1 2,2

1,8 3,2 2,1

Für alle Altersgruppen gilt, daß beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+ am meisten FÜR verwendet werden. Tab. 85

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

2,9 3,0 2,4

1,2 3,1 1,6

1,6 3,3 2,1

g+, bs+,x 1,8 3,2 2,1

In allen Gesprächsarten gilt, daß beim Inhalt 1-3+ am meisten FÜR verwendet werden. § 50 Verteilung von FÜR auf Funktionsgruppen Tab. 86 • Landschaft, Geschlecht (-»•Abb.5) • % aller FÜR w

F

lok. 0,0 temp. 0,0 mod. 68,8 kaus. 31,1 rel. 0,0 100,0 m

F

lok. 0,0 temp. 0,0 mod. 70,5 kaus. 29,6 rel. 0,0 100,0

60

s

Β

A

V

3,7 2,5 65,4 27,2 1,2

0,0 11,1 88,9 0,0 0,0

0,0 0,0 100,0 0,0 0,0

3,5 3,5 69,0 24,1 0,0

2,9 2,9 68,4 25,0 0,7

100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

s

Β

A

4,9 0,0 2,1 8,2 2,8 2,1 65,8 73,8 58,3 27,8 38,9 13,1 0,0 0,0 2,1 100,0 100,0 100,0

FSB A V

ν

FSB A V

0,0 0,0 64,9 35,1 0,0

1,7 2,5 66,7 28,2 1,0 100,0

100,0

A b b . 5 (->· T a b . 8 6 )

FÜR

FSBAVw

!νΧ;Μ·Χ·

.y.y.'.v

« v.v.v·:·

FSBAVm

mmm mmw mmmj mmw 1

IIW

Β ΐνίίίίίίίήΐ

Immtrn wmm Γ: ν:·:·:·:·:·:·:· Ιί«ίίίί •χ·:·:·:·:·:·:·:·:·:·

61

§51

Zusammenfassung 1. Bei der Aufgliederung nach Landschaften zeigt sich, daß FÜR in V am häufigsten und in Β am seltensten ist. Dieses Ergebnis wird jedoch immer wieder eingeschränkt, wenn man das Material weiter aufteilt. Schon bei der weiteren Differenzierung nach Geschlecht zeigt sich, daß die Männer in A genausoviel FÜR gebrauchen wie die Männer in V. Das kuriose ist jedoch, daß für die Frauen in Α nur ein einziges FÜR belegt ist. 2. Eindeutige Tendenzen lassen sich für die Kategorien Sprachschicht und Gesprächsinhalt feststellen: der Gebrauch von FÜR nimmt von Sprachschicht I zu III zu; beim Gesprächsinhalt 1-3+ werden am meisten FÜR verwendet. 3. Für alle Landschaften gilt, daß FÜR überwiegend mod. gebraucht wird, der zweithäufigste Gebrauch ist der kaus..

14. GEN § 52 Die Präp. ist verkürzt aus frühnhd. gehn, dies aus mhd. gein, dieses ist wiederum aus ahd. gegini „gegen" zusammengezogen. GEN kann lok. oder auch kaus. (final) gebraucht werden. In unserem Material ist es 167mal belegt, 141 Belege davon stammen aus S und V, es ist eine eindeutige Abnahme der Präp. von SW nach NO zu verzeichnen. lok.

(1)

1/413, 6 : . . .bin i ' j e Rhainpfalz...

Final gebraucht ist folgendes GEN: kaus.

(2) 1 / 4 1 3 , 5 : . . .um nüne .. .hin ich Muli i'gschpannt un bin ihi ge Holz holla...

15. GEGEN § 5 3 GEGEN wird nach dem Vorbild von WIDER erst in neuer Sprache mit dem Akk. gebraucht, früher mit dem Dat.. Es geht zurück auf mhd. gegen, ahd. gegin, gagan. GEGEN kann sowohl lok. als auch temp, oder mod. fungieren. In unserem Material ist GEGEN 92mal belegt, auffallend ist dabei, daß 74 Belege von Männern stammen. Im folgenden Beispiel erzählt ein Sprecher von einem Fußballspiel: lok. temp.

(1) 1/197, 5: . . . g e g a d ' S o n n ' . . . g'schpielt... (2) 1/354, 4 : . . . am Morga sam-ma weg on na sam-ma am Midda' wid'r hoim gega Abed n a . . .

Ein Vergleich wird durch folgende GEGEN ausgedrückt: mod. 62

(3)

1/174, 5 : . . . wenech meh' gebaut gegen früher...

16. GEGENÜBER § 54 Diese Präp. ist nach KLUGE/MITZKA erstmals 1374 belegt als „gegen der Kirche über". Das Nomen im Dat. stand noch zwischen den beiden Wörtern. Die Verschmelzung geschah da, wo das Nomen nicht ausdrücklich gesetzt wurde, sondern aus dem Zusammenhang ergänzt („und tratten gegen über von fernen", Luther 1523). GEGENÜBER ist 16mal belegt (davon 15 Belege von Männern) und scheint mehr und mehr an die Stelle von GEGEN, zumal in mod. Funktion, zu treten. In grundmundartlicher Rede finden wir es noch selten, wogegen es umgangssprachlich bereits häufiger verwendet wird. Es mag sein, daß GEGENÜBER, das in der Schriftsprache mod. GEGEN weitgehend verdrängt hat und ausgesprochene Modepräp. geworden ist (vgl. auch LABOUVIE, S.134ff), in zunehmendem Maße auch für Mundartsprecher verfügbar wird, weil mit seiner Hilfe das Verhältnis zu einer anderen Person oder Sache im Sinne einer Gegensätzlichkeit oder einer eindeutigen Klärung der Fronten stärker als mit GEGEN betont werden kann und weil GEGEN zu sehr als feindliches GEGEN verstanden wird. Ein Sprecher erklärt die Spitznamen von zwei Nachbarn: mod.

(1) 1/4, 3 : . . . om des was 'es Fäßle zu dick war...gegeniber der Norm, des war der Kinees zu rabbeldirr...

17. HALBER § 5 5 HALBER ist eine erstarrte Kasusform des Substantivs (mhd. halbe, ahd. halba, got. halba). Es wird seit mhd. Zeit als Adverb und nachgestellte Präp. gebraucht. Es drückt ein Kausalverhältnis aus. Aus der heute gesprochenen Sprache ist HALBER fast verschwunden, in unserem Material ist es nur noch 3mal belegt. kaus.

(1)

1/818, 5 : . . . wo-n-i' z'rickträtta bin Alters halber...

18. HINSICHTLICH § 56 Die Präp. HINSICHTLICH ist in unserem Material nur lmal belegt. Bezeichnenderweise stammt das Beispiel von einem Mann, der einer gehobenen sozialen Schicht angehört (Verwaltungsbeamter) und schwäbische Umgangssprache spricht. rel.

(1) I/234a, 3: ...des sind die Licht- und Schattenseiten... hinsichtlich der Aingemaindung.

19. HINTER § 5 7 HINTER (mhd. hinder, ahd. hintar, got. hindar) ist eine gemeingerm. Komparativbildung zum Stamm *hin(d)-, auf den auch das Adverb „hinten" zurückgeht. 63

HINTER drückt ein lokales Verhältnis aus, und zwar zusammen mit dem Dativ Ruhe und mit dem Akkusativ Bewegung. HINTER ist in unserem Material 54mal belegt, wobei 39 Belege von Männern stammen. (1)

lok.

1/306, 5 : . . . hinter dr F r o n t . . . u f ' h a l t a . . .

2 0 . IN § 58

IN ist die bei weitem häufigste Präp.. Es geht zurück auf mhd. und ahd. in, got. in und auf idg. *en. Ursprünglich gab IN Lage, Erstreckung und Bewegung in Raum und Zeit an, woraus sich viele übertragene Bedeutungen entwickelten. IN drückt zusammen mit dem Dativ Ruhe und mit dem Akkusativ Bewegung aus. lok.

(1)

1 / 7 0 1 , 2 : . . . n& gäts wieder naus en's F ä l d . . .

temp.

(2) 1/429, 7 \ . . . mir hen Gäscht dl g'het un die h e n t . . . j n a paar Monet druf hent se amal gschrieba . . .

mod.

(3) 4 8 9 2 , 3: . . . D a waar e' me' d ' r . . . R i e s ' r Heima'kapelle ne', waarn alle (e)n Tracht, ne', 'n Rieser Tracht. -..

Auch kausale Funktion kann IN übernehmen, im folgenden Beispiel fungiert es final.

§ 59

kaus.

(4)

1/831, 1 : . . . na muß m'r naus en's Verschittla un Wenda...

rel.

(5)

1/656, 8 : . . . es send ao' it alle gleich im Figur und s o . . .

Der Anteil von IN an allen Präpp. beträgt 2 7 , 7 % (7 707/27 789). Der Anteil von IN an allen Wörtern beträgt 1,5%. Aus den in § 23 dargelegten Gründen haben wir bei der statistischen Untersuchung von IN lediglich die Kategorien Landschaft und Geschlecht berücksichtigt.

Tab. 87

Tab. 88

w m

64

• Landschaft • % aller Präpp. F

S

Β

A

V

30,6

27,5

28,0

29,3

25,2

FSB A V 27,7

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. F

S

Β

A

V

32,1 29,9

29,7 26,7

29,6 27,6

31,2 28,8

25,0 25,3

FSB A V 29,4 27,2

65

§ 60 Verteilung von IN auf Funktionsgruppen Tab. 89 (-•Abb.6)

• Landschaft, Geschlecht • % aller IN

w

F

lok. 81,9 temp. 16,7 mod. 1,0 kaus. 0,4 rel. 0,0

s

Β

A

V

74,8 20,2 3,3 0,9 0,8

70,5 26,8 2,1 0,0 0,7

71,9 27,3 0,0 0,8 0,0

73,3 23,3 2,7 0,8 0,0

74,8 21,5 2,5 0,7 0,5

100,0 100,0

100,0

100,0

V

FSB AV

100,0 100,0 m

§61

F

S

Β

lok. 68,0 temp. 22,7 mod. 7,6 kaus. 0,9 rel. 0,7

72,8 21,8 4,7 0,3 0,4

72,2 23,5 3,1 0,5 0,8

100,0

100,0

A

73,0 69,3 20,8 26,1 3,8 4,9 0,0 0,7 0,1 1,4 100,0 100,0 100,0

F S B AV

71,7 22,7 4,7 0,4 0,6 100,0

Zusammenfassung 1. Die Präpp. IN ist in F am häufigsten und in V am seltensten. 2. Frauen gebrauchen mehr IN als Männer, mit der Ausnahme von V. 3. IN wird in allen Landschaften überwiegend lokal gebraucht. Der zweithäufigste Gebrauch ist temporal. Modales IN ist bei den fränkischen Männern häufiger als in den anderen Landschaften.

21. INNERHALB § 62 INNERHALB ist eine Ableitung von IN, die jedoch nicht sehr gebräuchlich ist. Es ist sowohl Präp. als auch Adverb und geht zurück auf mhd. innerhalp, ahd. innerünhalp „auf der inneren Seite". Es kann sowohl lok. als auch temp, gebraucht werden. In unserem Material ist es 12mal belegt, mit einer Ausnahme nur bei männlichen Sprechern. In unserem Material hat INNERHALB nur 1 mal lok. Funktion, in den restlichen Belegen fungiert es nur temp.:

66

lok.

(1) 1/660, 2: . . . was sonscht ennerhalb em Dorf i s c h . . .

temp.

(2)

1/696, 6:... on innerhalb am Taag sem-m'r da entlassa g ' w e s t . . .

22. MIT § 63 Das Wort MIT ist gemeingerm.: got. mij>, altnord. med, ags. *as. mid, ahd. mit. Als Präp. findet es sich schon in ahd. Quellen verbreitet. Als der Instrumental, der im 8. und 9. Jhdt. noch häufig begegnet (s. dazu BRAUNE, S. 180), einer Stütze bedurfte, tritt er in Verbindung mit MIT auf, im 10. Jhdt. wird er durch den Dativ verdrängt. Vgl. etwa den Übergang bei Otfrid: „hungiru irsterban - mit sfnes selbes t o d ü - m i t demo dröste"!). In der Regel zeigt MIT durchgehend Dativrektion. Die Feststellung von MITZKA, MIT regiere im Schwäbischen und westlichen Bayrischen (womit offenbar Bayrisch-Schwaben gemeint ist) den Akkusativ (vgl. MITZKA, S. 136), ist in dieser Verallgemeinerung verfehlt. MIT wird in unserem Gebiet nahezu ausnahmslos mit dem Dativ verbunden. Nur in Bayrisch-Schwaben heißt es vereinzelt: „mit den Rad fahren", „mit den Mähdrescher dreschen", aber vor femininen Substantiven und im Plural sagt man in der Regel nie „mit die", wie MITZKA meint, sondern fast immer „mit der" (=fem.sg.) und „mit den" (=pl.). Im Zusammenhang mit „alles" findet sich vereinzelt Akkusativrektion in der Wendung „mer fend sich mit alles ab" (=man findet sich mit allem ab, 1/4973, 2). Möglicherweise liegt hier Analogie vor zu: „man gewöhnt sich an alles". Verschmelzung von MIT mit dem bestimmten Artikel ist in der gesprochenen Sprache unseres Gebiets durchgehend üblich, z.B.: „mi'm (=mit dem) Bulldog fahre" (s. auch ENGEL, S. 185 f.). Der überwiegende Gebrauch von MIT ist modal, jedoch ist MIT eine der vielseitigsten Präpp. überhaupt und kann (beinahe) alle Funktionen vertreten, sogar lokale: lok.

(1) 1/249, 5 : . . . m i i r hän no' a ganz großa Scheier mit Hochai'fahrt; wenn Ihr dä rauflaufet da Bärg, sähet Ihr se, dä hunta mit deane Scheira [Scheuern]...

temp.

(2) T/6, 4: . . . all' Morga mit Tagesa'bruch, sem-mer scho' dussa g'schtanda...

MIT bezeichnet hier einen Zeitpunkt, im folgenden Beispiel dient es zur Angabe eines Zeitraums: temp.

(3) 1/214, 4 : . . . daß mer's mit ema Daag dirr kriagt hat, na hat mer's 'bonna en Garba on hoamg'fihrt...

mod.

(4)

1/150, 1 : . . . 's Korn me' d(a) Sichel gschnetta...

dient hier zur Angabe eines Instruments. kaus.

(5)

1/4994, 5 : . . . hab's ou et macha kenna mi' lout'r Kopfweh...

rel.

(6) 1/4939, 3 : . . . d ä ben-e dann verwundet worda, ben d l en's Lazarätt 'koraraa vierzehn Taag, on' da ham's nicks... macha könna mit miir, weil die Mm die Aperate... net g ' h a b t . . .

1) Beleg bei DAL, S.40. Offenbai trat beim bestimmten Substantiv besonders gern der Dativ ein.

67

§ 64 Der Anteü von MIT an allen Präpp. beträgt 9,7% (2 690/27 789). Der Anteil von MIT an allen Wörtern beträgt 0,5 %. Tab. 90

Tab. 91

w m

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

14,8

12,4

16,8

14,0

11,6

FSB A V 13,4

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

15,0 14,7

13,6 12,0

20,1 16,0

15,4 13,7

11,9 11,5

FSB A V 14,5 13,1

Die Präp. MIT ist in Β am häufigsten und in V am seltensten. In allen Landschaften gebrauchen die Frauen mehr MIT als die Männer. Tab. 92

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

14,6 14,0 18,9

13,5 12,1 10,5

16,2 17,4 17,7

15,7 13,2 12,3

11,9 11,0 25,0

FSB A V 14,3 12,9 12,5

Für den Zusammenhang Landschaft und Sprachschicht sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar, ebensowenig in der Kombination Landschaft und Alter. Tab. 93

a m j .94

g+ bs+ X

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

16,4 14,7 13,1

12,6 13,1 9,7

20,2 15,5 16,9

15,9 13,0 11,5

13,5 10,9 12,4

FSB A V 14,6 13,3 11,5

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

13,1 12,4 17,1

12,6 12,5 12,2

19,0 21,0 16,2

15,4 12,8 13,9

11,2 18,8 11,4

FSB A V 13,1 13,6 13,5

Die Ergebnisse differieren z.T. sehr stark, es sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. 68

Tab. 95

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

10,3 17,8 12,5

8,9 14,3 10,2

9,0 21,9 15,6

5,1 15,7 (24,1)

8,6 11,6 14,6

FSBAV 8,9 15,6 12,2

Für alle Landschaften gilt, daß beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten MIT verwendet werden. Am meisten MIT kommen bei 1-3+ vor, außer in den alemannischen Sprachgebieten, dort ist der MIT-Gebrauch in χ am häufigsten. Tab. 96

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

15,6 13,4 14,0

13,7 12,8 12,0

w. m 14,3 12,9 12,5

Für alle Sprachschichten gilt, daß Frauen mehr MIT gebrauchen als Männer. Sowohl Frauen als auch Männer gebrauchen in Sprachschicht I am meisten MIT. Tab. 97

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) _w

in

16,3 15,8 11,5

14,3 12,6 11,5

w, m 14,6 13,3 11,5

Für beide Geschlechter gilt, daß der Gebrauch von MIT von alt zu jung abnimmt, Frauen gebrauchen wiederum mehr MIT, in der Gruppe der jungen Sprecher besteht jedoch kein Geschlechtsunterschied mehr. Tab. 98

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w_

g+ bs+ X

13,3 17,8 15,1

w, m_ 13,0 12,9 13,1

13,1 13,6 13,5

Wieder verwenden die Frauen in allen Gruppen mehr MIT als die Männer. Während es jedoch bei den Männern keine Unterschiede innerhalb der Gesprächsarten gibt, verwenden die Frauen bei der Gesprächsart bs+ eindeutig am meisten und bei g+ am wenigsten MIT. 69

Tab. 99

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN)

13,9 15,2 12,2

m

_w, m.

8,6 15,8 12,2

8,9 15,6 12,2

Sowohl Männer als auch Frauen gebrauchen beim Gesprächsinhalt 1-3+ am meisten MIT. Interessant ist, daß in dieser Gruppe die Männer sogar mehr MIT als die Frauen gebrauchen. In der x-Gruppe gibt es keinen Geschlechtsunterschied. Tab. 100

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

15,2 14,1 12,1

14,4 13,0 11,0

12,7 12,0 13,3

I, II, III 14,6 13,3 11,5

In den Sprachschichten I und II nimmt der Gebrauch von MIT von alten zu jungen Sprechern ab. Tab. 101

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

14,4 12,1 14,6

11,9 15,5 12,9

15,9 10,4 12,0

I, II, III 13,1 13,6 13,5

Für den Zusammenhang Sprachschicht und Gesprächsart sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. Tab. 102

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

8,6 16,8 14,5

9,0 15,4 10,3

9,9 12,2 16,0

I, II, III 8,9 15,6 12,2

In allen drei Sprachschichten werden beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten MIT gebraucht. In Sprachschicht I und II ist MIT beim Inhalt 1-3+ am häufigsten, in Sprachschicht III bei x.

70

Tab. 103

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

14,9 14,0 14,6

13,3 12,7 13,4

j 10,6 15,0 11,1

a, m, j 13,1 13,6 13,5

Für den Zusammenhang Alter und Gesprächsart sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. Tab. 104

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

10,0 16,7 14,8

8,2 16,1 13,0

j 15,4 11,5 11,3

a, m, j 8,9 15,6 12,2

Alte und mittlere Sprecher gebrauchen beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten und bei 1 -3+ am meisten MIT. Im Gegensatz dazu gebrauchen die jungen Sprecher beim Inhalt 8+ am meisten MIT. Tab. 105

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, χ

10,2 14,0 13,2

7,1 16,7 13,2

8,9 16,1 11,6

8,9 15,6 12,2

In allen Gesprächsarten gilt, daß beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+ am meisten MIT verwendet werden.

71

Abb.7 (-• Tab.106) MIT

temp. i i l l j mod. kaus. rel.

ι mm

FSBAVw

mmmmm ϊίίίίίίίήϊίίίίίϊ st:·:*:·:·:·:·:·:·:·:·:*:·:·:

mm mm

SiiftWiiiiiiii ¥ί:·ίί:·:·:::·:::·:::·:·:; ίίίίή

FSBAVm

mmmm

;.v.v

mm mm ίήίίίίίίίίίίίίί

'.V.'.V.'.V.Vi

SS::*®

72

mmm

ν:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:·:::·

§65

Verteilung von MIT auf Funktionsgruppen Tab. 106 (-•Abb. 7)

• Landschaft, Geschlecht • % aller MIT F

S

Β

A

lok. temp. mod. kaus. rel.

0,0 4,4 86,8 2,2 6,6

0,9 6,4 79,5 2,1 11,1

1,4 12,2 74,8 0,7 10,8

0,0 4,9 85,4 4,9 4,9

1,1 82,6 2,2 14,1

0,7 6,5 80,3 2,0 10,5

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

F

s

Β

A

V

F S B AV

5,1 82,1 2,6 10,2

0,6 5,6 80,4 3,9 9,6

0,2 8,0 75,7 6,5 9,6

0,0 11,0 63,7

0,4 6,2 78,9

4,1 21,2

0,4 3,2 85,2 2,0 9,2

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

m lok. temp. mod. kaus. rel.

§ 66

FSB A V

w

0,0

ν 0,0

4,1 10,5

Zusammenfassung 1. 2. 3. 4. 5.

MIT ist in Β am häufigsten und in V am seltensten. Frauen gebrauchen mehr MIT als Männer. Für die Sprachschichten insgesamt gilt, daß MIT in Sprachschicht I am häufigsten ist. Der Gebrauch von MIT nimmt von alten zu jungen Sprechern ab. Für die Kategorie Gesprächsart lassen sich keine eindeutigen Abhängigkeiten feststellen. 6. Beim Gesprächsinhalt 8+ werden am wenigsten, bei 1-3+ am meisten MIT verwendet - fast doppelt soviele wie bei 8+. 7. In allen Landschaften überwiegt der modale Gebrauch von MIT. 2 3 . MITSAMT

§67

MITSAMT ist eine Zusammenrückung von MIT und SAMT (-+ §80), wobei MIT der Verstärkung des SAMT dient, auf dem die Betonung liegt. Nach GRIMM seit 1459 belegt („sant Francisk wart dö / mit samt sinen brüedern vrö", Lamprecht v. Regensburg), bei Schiller mehrfach. MITSAMT gehört zu den seltenen Präpp., es kommt in unserem Material nur 9mal vor, davon sind 8 Belege von Männern. Es wird nur modal gebraucht. Eine Bäuerin erzählt vom Fuhrwerkunfall: mod.

(1)

1/814, 3 : . . . ond ma Mai is drunta glä' mitsamt d'r Frucht.

(2) 1 / 7 1 1 , 4 . . . Mai' Muader, die ha' mer a ganz liedrichs A'ziigle 'kauft von so 'ma Kremer,.. .jetzt se' mer d' Hosaknöpf mitsamt 'emTuuchraus. 73

24. NACH § 68 Nach (mhd. nach, ahd. näh) wird als Präp. und Adverb gebraucht. Es bedeutete zunächst „nahe bei, in die Nähe von", dann „auf etwas hin" und „hinter etwas her". Im übertragenen Sinne drückt es etwa „zufolge, gemäß" aus. Nach kann sowohl ein lok. und temp, als auch ein mod. Verhältnis ausdrücken. Es kommt zusammen mit dem Dat. oder dem Gen. vor. In unserem Material ist es eine der 10 häufigsten Präpp.. lok.

(1)

1/787, 1 . . . Γ wär' scho' soo gärn nomäl näch Liebenzäll g'wäsa . . .

temp.

(2) 1/761, 4: . . . I ' gang au en d' Methodischtakapella nach d'r Kirch, ha, dä g'fallt mir's.!.

mod.

(3) 1/391, 1 : . . . Nächhert wird's - laß i' 's [Holz] in Lautrach säga, und dann nacher wird's ausg'sortiert nach Klassen.

Ebenfalls als modal qualifiziert wurden zwei Belege einer Sprecherin, die möglicherweise von ihr eher lokal gedacht waren: mod.

(4) 1/782, 1 : . . . Miir [wir] hen dortmääls näch Schorndorf 'zeihlt [gezahlt, gehört] zom Oberamt. 1/782, 3: . . . Des Kloschter g'hairt näch Adelbärg . . .

§ 69 Der Anteil von NACH an allen Präpp. beträgt 4,9% (1 355/27 789). Der Anteil von NACH an allen Wörtern beträgt 0,3%. Tab. 107

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

8,2

7.9

5,7

5,4

3,7

6,8

Die Präp. NACH ist in S und F am häufigsten und in V am seltensten. Tab. 108

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

6,4 8,8

6,0 8,5

5,2 5,9

7,1 5,0

1,8 4,4

5,3 7,2

Außer in Α gebrauchen die Frauen in allen Landschaften weniger NACH als die Männer. Tab. 109

I II III 74

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

8,3 7,9 9,1

6,2 8,9 8,3

4,8 6,6 9,7

3,8 4,7 9,5

2,5 4,0 6,3

5,6 7,2 8,5

In 3 von 5 Landschaften nimmt der Gebrauch von NACH von Sprachschicht I nach III zu. Tab. 110

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBA V

9,0 9,0 5,9

6,5 8,7 7,7

3,7 6,5 5,9

5,4 3,9 11,5

6,3 3,0 3,6

6,3 7,0 6,8

In 3 von 5 Landschaften gebrauchen die Sprecher mittleren Alters am meisten NACH. Tab. 111

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

10,0 8,8 6,5

6,4 9,5 8,8

8,2 1,4 5,7

8,6 5,9 4,5

3,3 8,2 3,7

6,7 8,2 6,5

Für die Kategorie Gesprächsart sind keine eindeutigen Abhängigkeiten feststellbar, insgesamt werden bei bs+ am meisten NACH verwendet. Tab. 112

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

13,0 5,7 7,2

13,5 5,8 6,1

9,4 3,5 5,2

5,1 5,5 (3,5)

5,5 3,7 2,3

FSB A V 11,3 5,1 5,2

In allen Landschaften mit Ausnahme von Α werden beim Inhalt 8+ weitaus am meisten NACH verwendet. Tab. 113

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w, m

3,7 5,5 12,2

6,5 7,6 7,3

5,6 7,2 8,5

Sowohl Frauen als auch Männer gebrauchen in Sprachschicht I am wenigsten NACH. Frauen gebrauchen in Sprachschicht III und Männer in Sprachschicht II am meisten NACH. Auffallend ist das ungewöhnlich hohe Vorkommen von NACH bei den Sprecherinnen der Sprachschicht III, sie gebrauchen mehr NACH als die Männer, obwohl in allen anderen Gruppen bei den Männern NACH häufiger ist.

75

Tab. 114

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

a m j

3,8 4,4 7,6

w, m

HL 6,6 7,7 6,2

6,3 7,0 6,8

Bei den Männern gebrauchen die mittelalten am meisten NACH, bei den Frauen die jungen. Tab. 115

i+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m.

4,8 6,6 5,6

8,0 8,4 6,8

w, m 6,7 8,2 6,5

Frauen und Männer gebrauchen bei der Gesprächsart bs+ am meisten NACH. Tab. 116

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

5,7 5,1 6,0

11,6 5,1 4,7

w, m. 11,3 5,1 5,2

Männer gebrauchen beim Inhalt 8+ am meisten NACH und zwar mehr als doppelt soviel wie die Frauen, diese gebrauchen bei der Restgruppe χ am meisten NACH, während die Männer hier am wenigsten gebrauchen. Das besonders häufige Vorkommen von NACH bei m 8+ liegt gewiß an dem Vorherrschen lokaler Beschreibungen bei Frontberichten. Tab. 117

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

5,3 5,8 6,0

7,3 7,7 5,8

5,6 8,0 12,6

ι, π , II 6,3 7,0 6,8

In allen Sprachschichten nimmt der Gebrauch des NACH von alt nach jung zu, lediglich in Sprachschicht II gebrauchen die jungen Sprecher weniger NACH als die anderen.

76

Tab. 118

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

5,2 8,7 5,4

7,3 7,6 7,1

9,6 9,0 8,0

6,7 8,2 6,5

In Sprachschicht I und II ist NACH bei der Gesprächsart bs+ am häufigsten, in Sprachschicht III bei g+. Tab. 119

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

10,1 4,1 2,8

11,9 5,5 5,2

13,2 6,6 9,5

I, II, III 11,3 5,1 5,2

In Sprachschicht I und II nimmt der Gebrauch von NACH vom Inhalt 8+ über 1-3+ zu χ ab, lediglich in Sprachschicht III erscheinen bei 1-3+ am wenigsten NACH. Tab. 120

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

g+ bs+ X

5,7 6,4 6,4

m 7,4 10,0 6,4

j 6,4 6,0 7,4

a,m,j 6,7 8,2 6,5

Für die Kategorien Alter und Gesprächsart sind keine eindeutigen Abhängigkeiten feststellbar. Tab. 121

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

9,9 4,6 4,0

12,2 4,6 4,9

4,4 7,8 5,7

a, m , j 11,3 5,1 5,2

Alte und mittlere Sprecher gebrauchen beim Gesprächsinhalt 8+ am meisten NACH, während junge Sprecher hier am wenigsten benutzen.

77

Tab. 122

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, χ

11,2 5,2 7,0

14,7 5,7 3,7

10,7 4,9 4,6

11,3 5,1 5,2

Für alle Gesprächsarten gilt, daß beim Gesprächsinhalt 8+ am meisten NACH gebraucht werden. Verteilung von NACH auf Funktionsgruppen Tab. 123 (-»•Abb. 8) w

• Landschaft, Geschlecht • % aller NACH F

s

Β

A

V

66,9 27,8 5,3 0,0 0,0

47,2 52,8 0,0 0,0 0,0

84,2 15,8 0,0 0,0 0,0

64,3 35,7 0,0 0,0 0,0

68,0 28,6 3,5 0,0 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

lok. 84,6 temp. 12,8 mod. 2,6 kaus. 0,0 rel. 0,0

m

F

FSB A V

s

Β

A

ν

74,3 20,6 5,1 0,0 0,0

72,6 26,2 1,2 0,0 0,0

62,3 35,9 1,9 0,0 0,0

67,7 27,1 5,2 0,0 0,0

73,9 22,2 3,9 0,0 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

lok. 82,3 temp. 16,3 mod. 1,4 kaus. 0,0 rel. 0,0

FSB A V

Zusammenfassung

1. Die Präp. NACH ist in F und S am häufigsten und in V am seltensten. Es ist eine eindeutige Zunahme von Süd nach Nord zu verzeichnen. 2. Männer gebrauchen insgesamt mehr NACH als Frauen. 3. Der Gebrauch von NACH nimmt von Sprachschicht I zu III zu. 4. Insgesamt gebrauchen mittlere Sprecher am meisten und alte am wenigsten NACH. 5. Der Gebrauch von NACH ist bei der Gesprächsart bs+ am häufigsten. 6. Der Gebrauch von NACH ist beim Gesprächsinhalt 8+ am häufigsten. 7. Am weitaus häufigsten ist der lokale Gebrauch von NACH, wesentlich seltener der temporale, äußerst selten der modale.

78

Abb.8 (-»· Tab.123) NACH

ΠΤΤΤΤΤΤΤ1 temp |m|mod.

FSBAVw

FSBAVm

79

25. NÄCHST § 72 NÄCHST ist heute nicht mehr gebräuchlich. Es ist eine Steigerungsform des Adjektivs nah. In unserem Material ist es nur lmal belegt: lok.

(1) 1/4982, 1 : . . . waar ich auch in'r Alp Unter-Gelchenwang näckscht d'r Grenz an Hoochgräät...

26. NEBEN § 73 NEBEN (mhd., ahd. neben) ist entstanden aus mhd. eneben, ahd. ineben, das sich aus der adverbiellen Fügung *in ebani, *an ebani „auf gleiche Weise, zusammen, nebeneinander" entwickelt hat. Es drückt eine räumliche Beziehung aus, und zwar zusammen mit dem Dat. einen Ort mit dem Akk. eine Richtung. In unserem Material ist es 39mal belegt. lok.

(1) 1/167, l : . . . D ä r hat näba dem Onkel gwohnt, wo Schuhmacher ischt.

In obigem Beispiel bezeichnet NEBEN den Ort, im folgenden Beispiel eine übertragene lokale Bedeutung: lok.

(2) 1/222, 4 : . . .Neben Trollinger.. .isch nadirlich auch der Lembärger gebout ond gepfläägt worda.

Eine Verbindung von NEBEN und Akk. zur Bezeichnung der Richtung kommt in unserem Material nicht vor. Interessant ist, daß NEBEN auch temp. Funktion haben kann, wie im folgenden Beispiel: temp.

(3) 1/234, 7: . . . mer hät mit dem Handwägele 's Sach nä fortg'führt,... mer hät nä an Bou mitmissa, mer hät da Handlanger macha missa scho' näba d'r Schuulzeit h ä ä r . . .

27. NEBST § 74 NEBST ist eine Ableitung der Präp. NEBEN. Es ist im 17. Jhdt. entstanden aus nebenst, einer Weiterbildung der Präp. mit adverbiellem Genitiv-s (frühhdt. nebens). NEBST regiert den Dat. und drückt eine mod. Beziehung aus. Es ist jedoch aus der gesprochenen Sprache so gut wie verschwunden, in unserem Material ist es nur 1 mal belegt, und zwar drückt es eine lok. Beziehung im übertragenen Sinn aus. Ein Fuhrmann aus Warth am Arlberg berichtet: lok.

80

(1) 1/426, 1: .. .1' be' zirka zwanzg Jähr gfähra, nebscht dem Schtrolz bin i' am lengschta gfähra!

28. OB §75

Das gemeingerm. Wort OB (mhd. ob(e), ahd. oba, got. uf) war sowohl Präp. als auch Adverb. Lt. DUDEN, Etymologie, S.474 wird OB als selbständiges Wort im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr verwendet. In unserem Material ist es noch 5mal belegt. Es kann sowohl lokal als auch kausal gebraucht werden. OB gehört etymologisch zur selben Wortgruppe wie AUF (->• § 32). lok.

kaus.

(1) 1/425, 7 : . . .on d i sem-mer gflhra bis em näbera Wäld, haißt m'r's, ob L ä c h . . . (2)

1/425, 5 : . . . är isch grad obem, obem Wass (er), obem Bach gsei...

(3)

1/414, 5 : . . .hin i' decht gsorgt ob^d'r Mama...

29. OBER § 76 Die Präp. OBER ist in unserem Material 8mal belegt, davon 5mal im schwäbischen Sprachraum und 3mal in Vorarlberg. Sie kommt ausschließlich bei männlichen Sprechern der Sprachschichten I und II vor. In 6 Fällen wird eine lok. Beziehung ausgedrückt, lmal eine temp, (eine Altersangabe) und lmal eine kaus. Beziehung. lok.

(1) 1/788, 10: . . . O n Flieger ober o s . . . die hent mit de' M.G. uf d' Enfantrischda g'schossa.

temp.

(2) 1/339, 6 : . . .vier Jährgäng ober mir kommet erseht wieder Jugendliche, gäll.

kaus.

(3) 1/187, 4 : . . . hom-mer... miassa lachen über die Gschiicht ober de am Berdahinerhond

30. OBERHALB § 77 OBERHALB ist sowohl Adverb als auch Präp.. Es geht zurück auf spätahd. zur oberhalbe „oben" und mhd. oberhalbe(n), -halp, oberhalb'. Es drückt ein lok. Verhältnis aus, ist in unserem Material jedoch nur 4mal belegt, 2mal im Schwäbischen und 2mal in Bayrisch-Schwaben. lok.

(1)

1/220, 1 : . . . ouf die aide Burg oberhalb Cannschtatt...

31. OHNE § 78 OHNE (mhd. än(e), ahd. äno) ist eine altgerm. Präp.. Sie steht im Ablaut zu got. inn „ohne". OHNE drückt ein Modalverhältnis aus, in unserem Material ist es 73mal belegt. mod.

(1)

1/654, 3 : . . . a Haselnußkreem g'macht aber ohne_Butterkreem . . . 81

32. PRO § 79 Die Präp. PRO stammt vom lat. pro und wird in der Bedeutung J e " (z.B. „pro KopF) gebraucht. Sie ist in unserem Material nur 8mal belegt. PRO tritt heute hauptsächlich als Vorsilbe auf. Als Präp. drückt es ein Modal- oder Temporalverhältnis aus und regiert den Akk.. In unserem Material kommt es nur bei männlichen Sprechern vor. temp.

(1) 1/317, 4: .. .ond send Outo g'fahra . . .

mod.

(2)

domiäls scho'.. .pro Daag a so vierhondert

1/379, 3 : . . . die Besamong koscht' pro Schtick zwelf Mark...

33. SAMT § 80 Samt ist ein altgerm. Adverb (mhd. samt, same(n)t, ahd. samet, got. samap) und gehört zur Wortgruppe von „sammeln". Als Adverb ist SAMT nur noch in der Verbindung „allesamt" und in der Redewendung „samt und sonders" erhalten. Es wird heute als Präp. zusammen mit dem Dat. gebraucht, ist jedoch nur noch sehr selten. In unserem Material ist es 4mal belegt, und zwar ausschließlich bei männlichen Sprechern. Es drückt ein Modalverhältnis aus. mod.

(1) 1/423, 2 : . . . Viel' reißen s' [geschützte Pflanzen] samt de Schtöckuus, gäll, on na wachsa-s' Hält nimmer nä!

34.SEIT § 81 SEIT (mhd. sit, ahd. sid) ist Konjunktion und Präp. und bedeutet eigentlich „später als". Das Wort hat sich in ahd. Zeit aus dem komparativen Adverb ahd. äid(ör) (mhd. sit, sider) „später" entwickelt. Als Präp. regiert es den Dat. und drückt eine temp. Beziehung aus. In unserem Material ist es 75mal belegt. temp.

(1) 1/413, 1 : . . . Ich han d' Säga [Sägmühle] g'het sit nünzehnhundertseckse...

35. STATT § 82 STATT ist ursprünglich ein gemeingerm. Substantiv (mhd., ahd. stat, got. sta£s) mit der Bedeutung „Standort, Stelle". Es steht noch in bestimmten Fügungen wie „an meiner Statt", die eine Stellvertretung ausdrücken. Im 15.Jhdt. hat sich daraus die Präp. ANSTATT entwickelt, die aus mhd. an-stat zusammengerückt ist. Seit dem 17. Jhdt. wird sie meistens zu STATT verkürzt. STATT ist eine seltene Präp., sie ist in unserem Material 6mal belegt, z.T. in der Form STATTS oder ANSTATTS. mod. 82

(1)

1/283, 3 : . . . will e ' . . .schtatt Backmoisch(te)r äbbes anders wära...

36. TROTZ § 83 Das dt. Substantiv (mhd. traz, oberd. truz, mitteld. trotz) ist lt. DUDEN, Etymologie, S.722, dunklen Ursprungs. „Tratz" starb zu Beginn des 17.Jhdts. aus, „Trotz" und „Trutz" sind jedoch heute noch gebräuchlich. Aus formelhaften Wendungen wie „zum Trotz" entwickelte sich seit dem 16.Jhdt. die Präp. TROTZ. Ursprünglich wurde sie mit Dat. gebraucht, seit dem 18.Jhdt. auch mit Gen.. TROTZ bezeichnet kausale (konzessive) Verhältnisse. TROTZ ist 4mal belegt, und zwar ausschließlich bei Männern in S und B. kaus.

(1)

1/4959, 4 : . . . muß ein bissei aushelfen ja trotz meine alten T a g ' . . .

37. ÜBER § 84 Das gemeingerm. Wort (mhd. über, ahd. ubar, got. ufar) gehört wie OB zur Wortgruppe von AUF (-* § 32 u. 75). Die nhd. Form ÜBER geht auf das Adverb ahd. ubiri zurück. ÜBER drückt zusammen mit dem Dat. einen Ort und mit dem Akk. eine Richtung aus. Neben dieser lokalen Bedeutung kann ÜBER auch eine temporale, modale oder kausale annehmen. In unserem Material ist ÜBER 475mal belegt. lok.

(1) 1/413,7:... ischt m'r uf 'em Faid duss' gsi also über L a n d . . .

temp.

(2) 1/157, 8 : . . .Iber de ganze Kriag - ka' s' ja jeder dee'ka, wie liedre daß es g'sai ischt.

mod.

(3) 1/317, 6 : . . .On' kai' Klaider g'het wia ma' 'etz' hät. Ond 'etz' send jä . . . dia Leit iber alle Schtucka sen se ai'g'richtet en Klaider on' Schuah' ond alles.

Kausales ÜBER ist in unserem Material nicht belegt.

38. UM § 85 Das altgerm. Wort (mhd. umbe, ahd. umbi) geht auf idg. *ambhi „um-herum, zu beiden Seiten" zurück. (Vgl. auch BEI §39). Neben dieser ursprünglich lokalen Bedeutung „um-herum, rings", die sich bis heute erhalten hat, wird UM in vielfacher Weise übertragen verwandt. Es kann auch temporale und kausale Verhältnisse ausdrücken. Es regiert den Akk. und ist in unserem Material eine der 10 häufigsten Präpp. (904 Belege). lok.

(1)

1/383, 2 : . . . ond alle Ziefer [Kleinvieh] h l m'r ghet...omsHüüsrom.

temp.

(2) 1/141, 3 . . . dä kommet se so . . . und verzelet, was se so d' Wochan um zutraga hit.

kaus.

(3) 1/4918, 4:... d'r andre hat na den andra erwürgt, um dees Geld, weil er deem andra z'wenig gäba hat.

83

§ 86 Der Anteil von UM an allen Präpp. beträgt 3,3% (904/27 789), der Anteil von UM an allen Wörtern 0,2%. Tab. 124

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBA V

4,0

5,0

3,7

5,4

3,7

4,5

UM ist in Α am häufigsten und in Β und V am seltensten. Tab. 125

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

4,8 3,8

6,4 4,5

4,3 3,5

6,0 5,2

4,4 3,5

5,6 4,2

Frauen gebrauchen in allen Landschaften mehr UM als Männer. Tab. 126

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

3,8 3,7 6,2

5,2 5,3 3,6

3,4 4,0 3,2

7,1 5,9 1,4

2,3 4,2 3,8

4,5 4,7 3,6

In 3 von 5 Landschaften gebrauchen die Sprecher der mittleren Sprachschicht am meisten UM, und zwar in S, Β und V. In den Landschaften S, Β und Α gebrauchen die Sprecher der Sprachschicht III am wenigsten UM. Tab. 127

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F SB A V

3,8 3,8 4,8

5,2 4,4 6,6

3,1 3,7 4,8

4,7 6,7 2,6

4,2 3,0 6,5

4,6 4,1 5,9

In allen Landschaften mit Ausnahme von Α gebrauchen junge Sprecher am meisten UM. Tab. 128

g+ bs+ X 84

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBA V

4,2 1,4 5,3

5,6 5,6 4,6

2,6 8,6 3,5

2,1 4,4 6,5

3,1 1,2 4,0

4,7 4,5 4,4

Zwischen Landschaft und Gesprächsart ist kein eindeutiger Zusammenhang festzustellen. Tab. 129

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

3,3 4,6 3,4

3,7 5,7 4,6

3,0 4,0 4,8

9,7 4,4 (6,9)

1,6 3,7 5,8

3,5 4,9 4,8

In 4 von 5 Landschaften kommen beim Gesprächsinhalt 8+ am wenigsten UM vor. Tab.130

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

4,7 7,0 3,9

4,4 4,2 3,5

w, m 4,5 4,7 3,6

In allen 3 Sprachschichten gebrauchen die Frauen mehr UM als Männer, bei beiden Geschlechtern ist UM in Sprachschicht III am seltensten. Tab. 131

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

7,8 3,8 7,2

4,1 4,1 4,6

w, in 4,6 4,1 5,9

Interessanterweise gebrauchen bei Sprechern mittleren Alters die Männer mehr UM als die Frauen. Bei den Frauen ist UM in der Altersgruppe a am häufigsten und bei den Männern in der Altersgruppe j. Tab. 132

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

in

6,4 2,5 5,3

3,5 4,9 4,2

w, m 4,7 4,5 4,4

Hinsichtlich der Gesprächsart ist der Gebrauch von UM ausgeglichen. Aber Männer verwenden es vorherrschend bei bs+, Frauen in den anderen Gesprächsarten.

85

Tab. 133

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

3,6 5,7 5,6

3,5 4,5 4,2

w, m 3,5 4,9 4,8

Bei allen Gesprächsinhalten verwenden Frauen mehr UM als Männer, bei beiden Geschlechtern ist der Gebrauch von UM bei 8+ am seltensten und bei 1-3+ am häufigsten. Tab. 134

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

4,3 4,6 4,1

5,7 3,7 6,4

0,8 3,8 6,2

I, II, III 4,6 4,1 5,9

Junge und alte Sprecher gebrauchen in Sprachschicht II am meisten UM, mittlere Sprecher in Sprachschicht I. Tab. 135

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

3,4 4,4 4,8

5,8 5,2 4,2

3,4 2,5 3,9

4,7 4,5 4,4

Es sind keine eindeutigen Abhängigkeiten von den Kategorien Sprachschicht und Gesprächsart feststellbar. Tab. 136

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

4,5 4,7 2,3

3,3 5,1 5,9

0,7 4,3 4,5

3,5 4,9 4,8

In Sprachschicht II und III werden beim Inhalt 8+ auffallend weniger UM verwendet als bei den anderen Inhalten.

86

Tab. 137

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

5,5 3,6 4,4

3,1 5,1 4,2

7,0 4,3 5,6

a, m, j 4,7 4,5 4,4

Auch von den Kategorien Alter und Gesprächsart zeigt sich keine eindeutige Abhängigkeit.

Tab. 138

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

4,2 4,8 4,6

3,2 4,6 3,6

3,3 6,1 5,7

a, m , j 3,5 4,9 4,8

In allen Altersgruppen ist UM beim Inhalt 8+ am seltensten und bei 1-3+ am häufigsten.

Tab. 139

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, χ

3,3 5,1 5,1

2,5 5,9 2,1

3,8 4,6 4,9

3,5 4,9 4,8

Hier fällt auf, daß bei der Gesprächsart bs+ in der Restgruppe χ des Gesprächsinhalts auffallend wenig UM zu verzeichnen sind, weniger als beim Inhalt 8+.

87

Abb.9 (-• Tab. 140) UM

88

§87

Verteilung von UM auf Funktionsgruppen Tab. 140 (-•Abb. 9)

• Landschaft, Geschlecht • % aller UM F

w.

lok. 13,8 temp. 82,8 mod. 3,5 kaus. 0,0 rel. 0,0

s

Β

A

V

8,2 87,7 2,9 1,2 0,0

10,0 63,3 23,3 3,3 0,0

43,8 56,3 0,0 0,0 0,0

8,8 79,4 8,8 2,9 0,0

11,1 81,8 5,7 1,4 0,0

100,0 100,0

100,0

100,0 100,0 100,0 m

F

S

Β

A

V

8,7 82,3 7,0 2,0 0,0

10,2 79,6 9,2 1,0 0,0

10,7 85,7 1,8 1,8 0,0

15,8 72,4 10,5 1,3 0,0

10,6 80,9 6,8 1,7 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

100,0

lok. 15,0 temp. 81,7 mod. 1,7 kaus. 1,7 rel. 0,0

§88

FSB AV

FSB A V

Zusammenfassung: 1. UM ist in der Landschaft A am häufigsten und in Β und V am seltensten. 2. Frauen gebrauchen mehr UM als Männer. 3. Insgesamt ist der Gebrauch UM in Sprachschicht III seltener als in Sprachschicht I und II. 4. Junge Sprecher gebrauchen am meisten und mittelalte Sprecher am wenigsten UM. 5. Zwischen den einzelnen Gesprächsarten gibt es keinen wesentlichen Unterschied für den Gebrauch von UM; es ist also kein Zusammenhang zwischen Gesprächsart und UM-Gebrauch festzustellen. 6. Beim Gesprächsinhalt 8+ ist UM am seltensten, für 1-3+ und χ sind keine wesentlichen Unterschiede feststellbar. 7. Der häufigste Gebrauch von UM ist temporal, der zweithäufigste lokal. Es gibt noch einige UM, in modalem und kausalem Gebrauch.

39. UM-WILLEN § 89 UM-WILLEN ist heute nicht mehr gebräuchlich, in unserem Material ist es nur 7mal belegt. Die zweigliedrige Präp. UM-WILLEN drückt immer ein Kausalverhältnis aus. kaus.

(1) 1/219, 4 : . . . weil viel doch net om der aigentücha Sache willa dabei sen... 89

40. UNTER § 90 Lt. DUDEN, Etymologie, S.732 sind in dem gemeingerm. Wort zwei Wörter zusammengefallen: - 1. ein mit aind. antär „zwischen" und mit lat. inter „zwischen" verwandtes Wort und - 2. ein mit lat. infra „unter(halb)" verwandtes Wort. Bis heute sind diese Bedeutungen in dem Wort ZWISCHEN enthalten. UNTER drückt zusammen mit dem Dat. ein lok. Verhältnis in Ruhe aus, mit dem Akk. Bewegung. Es kann auch temporale, modale oder kausale Verhältnisse bezeichnen. In unserem Material ist UNTER 187mal belegt. lok.

(1) 1/239, 7: . . . Ond isch' au' 'määl ouf 'n Hammel nouf, fortg'ritta, on' na isch' d'r Hammel z'sammabrocha ond'r i h m . . . (2)

1/194, 1 : . . . d'Fiaß nahenka onder'n Disch...

temp.

(3)

1/392, 3 : . . .unterem Theater hat där des uufgsetzt.. .als Dreingabe.

mod.

(4) 1/402, 7 : . . .Dia hät m'r friher aigentlich nit braucht, dära klina Fässer, unter hundert Liter hät m'r ja sältan a Fäßle gmacht...

kaus.

(5)

1/237,5:.. ond wenn er schier z'seemabricht unter 'em Schaffa...

41. UNTERHALB § 91 UNTERHALB ist sowohl als Adverb wie als Präp. gebraucht. Es geht zurück auf spätmhd. unterhalbe(n). In unserem Material ist es 6mal belegt, und zwar nur bei 3 Männern (2 aus S, 1 aus V), es fungiert nur lokal, wobei der 1.Beleg sich auf die Landschaft, der zweite auf deren Darstellung in der Landkarte bezieht. lok.

(1) 1/406, 1 : . . . 's gähn zwaierlai Wäg usanand, und zwlr an Wäg unterhal' im Samingataal i n n e . . . (2) 1/653, 7 : . . . ond von dä aus ben e nlch Saas 'komma de-sch underhalb Paris.

42. VON § 92 Lt. DUDEN, Etymologie, S.747 ist die Herkunft der auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkten Präp. nicht gesichert (mhd. von, ahd. fon). Sie ist möglicherweise verwandt mit lat. po-, „ab-, weg-" und der russ. Präp. po „auf, nach, weg". Das würde bedeuten, daß sie zu idg. (a)po- „ab, weg" gehört (-* § 27 AB). VON gibt Trennung, Ausgangspunkt in Raum und Zeit, Herkunft und Ursache an und dient zur Angabe von Quantitäts- und Qualitätsbestimmungen, d.h. es hat lokale, temporale, modale und kausale Funktion. Es regiert den Dat. und ist eine der 10 häufigsten Präpp. in unserem Material. lok. 90

(1)

1/404, 1 : . . . zwahundert Meter vo d'r Kirchan awäg...

temp. (2) 1/795, l : . . . i hab 'dient v o n . . . finfanai'tsich bin i' aktiiv-i' bin 'zoga worda. mod.

(3)

1/194, 1 : . . . wo de Houshalt fihret vo] seeks erwacksene Pärsona...

kaus.

(4)

1/149a, 1 : . . . soscht seit m'r jä, vom Alkohol wer' m'r d o m m . . .

Der Anteil von VON an allen Präpp. beträgt 10,3% (2 855/27 789). VON ist nach IN die häufigste Präp.. Der Anteil von VON an allen Wörtern beträgt 0,5% Tab. 141

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

15,2

14,1

13,7

14,2

14,7

FSB A V 14,2

VON ist in F am häufigsten und in Β am seltensten . Tab. 142

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

12,7 16,2

13,0 14,4

12,8 13,9

9,0 15,5

10,6 16,1

FSB A V 12,3 14,8

Männer gebrauchen mehr VON als Frauen. Tab. 143

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

15,2 14,1 19,8

11,6 14,6 18,3

13,2 14,1 14,5

15,9 14,6 18,6

8,7 16,3 16,3

F S B AV 12,2 14,9 18,3

Der Gebrauch von VON nimmt von Sprachschicht I zu III zu. Auffallend ist jedoch der niedrige Wert in Sprachschicht III der Landschaft B. Tab. 144

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

16,0 15,8 13,4

13,6 14,6 13,3

13,6 13,6 14,3

15,9 11,8 18,5

10,8 16,1 13,6

F SB A V 13,8 14,6 13,7

Für die Kategorien Landschaft und Alter lassen sich keine eindeutigen Zusammenhänge für den Gebrauch von VON erkennen.

91

Tab. 145

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

14,9 19,6 13,1

14,6 14,6 13,7

13,1 6,7 14,3

15,4 19,2 12,8

16,7 8,2 14,3

FSB A V 14,8 15,3 13,8

VON ist insgesamt bei bs+ am häufigsten, jedoch weisen Β und V hier auffallend niedrige Werte auf. Tab. 146

8+ 1-3+ χ

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

18,6 13,8 12,9

14,9 13,4 15,4

17,0 10,9 19,3

14,4 14,4 (6,9)

16,0 14,2 14,8

FSB A V 16,0 13,2 15,3

Insgesamt werden beim Inhalt 8+ am meisten VON verwendet, eine Ausnahme bilden F und B. Tab. 147

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

w, m

10,1 13,5 18,5

13,2 15,2 18,3

12,2 14,9 18,3

Das Ergebnis von Tab. 143 wird für beide Geschlechter bestätigt. Tab. 148

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

w, m

14,5 11,2 13,1

13,7 15,6 14,3

13,8 14,6 13,7

Männer und Frauen verhalten sich gegenläufig. Bei den Männern ist VON in der mittleren Altersgruppe am häufigsten, bei den Frauen am seltensten. Bei den alten Sprechern ist es genau umgekehrt, hier gebrauchen Frauen am meisten und Männer am wenigsten VON.

92

Tab. 149

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

13,4 12,9 11,5

15,8 15,7 14,4

w, m 14,8 15,3 13,8

Frauen wie Männer gebrauchen bei g+ am meisten und in χ am wenigsten VON. Tab. 150

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

JH

w, m

14,2 11,6 14,4

16,1 13,9 15,9

16,0 13,2 15,3

Bei beiden Geschlechtern ist VON beim Inhalt 1-3+ am seltensten. Tab. 151

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

12,5 12,2 11,2

14,1 15,8 13,3

18,5 17,9 19,1

I, II, III 13,8 14,6 13,7

Insgesamt gebrauchen junge Sprecher am wenigsten VON. Dabei fällt auf, daß sie in Sprachschicht III jedoch den höchsten Wert der drei Altersgruppen aufweisen. Tab. 152

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

13,1 14,9 11,6

15,1 12,9 15,1

20,3 22,4 16,7

I, II, III 14,8 15,3 13,8

VON ist bei der Gesprächsart bs+ am häufigsten, lediglich Sprachschicht II bildet eine Ausnahme, hier ist VON bei bs+ am seltensten. Tab. 153

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

14,9 11,2 10,8

16,6 13,6 16,9

16,9 19,3 16,5

I, II, III 16,0 13,2 15,3 93

VON ist beim Inhalt 8+ am häufigsten. Eine Ausnahme bildet Sprachschicht III, hier erscheinen bei 1-3+ am meisten VON.

Tab. 154

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

14,5 16,2 13,2

15,7 16,6 14,0

13,5 11,7 14,5

a, m, j 14,8 15,3 13,8

VON ist bei der Gesprächsart bs+ am häufigsten. Eine auffallende Ausnahme bilden die jungen Sprecher - sie gebrauchen bei bs+ am wenigsten VON.

Tab. 155

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

14,5 13,6 9,7

16,8 12,9 18,5

13,2 13,8 13,6

a, m, j 16,0 13,2 15,3

Für die Kategorien Alter und Gesprächsinhalt lassen sich keine eindeutigen Abhängigkeiten feststellen.

Tab. 156

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, χ

17,4 14,1 14,7

19,9 13,5 12,1

14,9 12,9 16,0

16,0 13,2 15,3

Für die Gesprächsarten g+ und bs+ gilt, daß beim Inhalt 8+ am meisten VON verwendet werden.

94

Abb. 10 (-»• Tab. 157) VON

95

§ 94 Verteilung von VON auf Funktionsgruppen Tab. 157 • Landschaft, Geschlecht (-> Abb. 10) • % aller VON w

F

S

Β

A

V

54,9 8,2 35,1 1,8 0,0

60,7 6,7 31,5 0,0 1,1

75,0 4,2 20,8 0,0 0,0

68,3 2,4 26,8 2,4 0,0

58,0 6,7 33,5 1,7 0,2

100,0 100,0

100,0

100,0 100,0

100,0

lok. 52,0 temp. 5,2 mod. 40,3 kaus. 2,6 rel. 0,0

m

F

lok. 58,9 temp. 9,7 mod. 30,6 kaus. 0,4 rel. 0,4 100,0 §95

FSBA V

S

Β

A

ν

56,8 9,0 33,0 1,0 0,3

59,4 10,5 28,5 1,3 0,3

58,4 12,7 28,3 0,6 0,0

58,6 8,3 32,3 0,6 0,3

57,9 9,5 31,5 0,9 0,3

100,0 100,0

100,0

100,0

100,0

FSB A V

Zusammenfassung:

1. Die Präp. VON ist in F am häufigsten und in Β am seltensten. 2. Männer gebrauchen mehr VON als Frauen, mit folgenden Ausnahmen: - a) in Sprachschicht III gebrauchen Frauen geringfügig mehr VON; - b) bei den alten Sprechern gebrauchen Frauen mehr VON. 3. Der Gebrauch von VON nimmt insgesamt von Sprachschicht I über II zu III hin zu. 4. VON tritt insgesamt bei der mittleren Altersgruppe etwas häufiger auf als bei alten und jungen Sprechern. 5. Abhängigkeit des VON-Gebrauchs von der Gesprächsart zeigt sich nicht. 6. VON ist insgesamt beim Gesprächsinhalt 8+ am häufigsten und bei 1-3+ am seltensten. 7. Bei beiden Geschlechtern ist der überwiegende Gebrauch von VON lokal, stark ist der modale sodann der temporale Gebrauch. Vereinzelt gibt es VON in kausaler und relationaler Funktion.

43. VOR § 96 Das gemeingerm. Wort, das Adverb und Präp. war, (mhd. vor, ahd. fora, got. faur[a]). geht zurück auf idg. *per- „über etwas hinaus" und ist eng verwandt mit gr. para „an etwas entlang, über etwas hinaus". VOR wird schon immer im lok. und temp. Sinn gebraucht, aber schon im Ahd. hat sich aus der lok. auch eine kaus. Bedeutung entwickelt. VOR tritt zusammen mit dem Dat. 96

oder dem Akk. auf. In unserem Material gibt es 405 Belege für VOR, das sind 1,5% aller Präpp.. lok.

(1) 1/194, 6 : . . . Ond we' ma net senga hät kenna, nä isch(t) er [der Lehrer] voar de Benk rom, graad voar oam d' 'romg'loff ond hät g'horchet, ob ma senga ka!

temp.

(2)

1/223, 5 . . . . vor 1 9 3 3 . . .

kaus.

(3)

1 / 2 4 4 , 4 : . . . vor lauter Schnai...

44. WÄHREND § 97 Die Präp. geht zurück auf das Verb „währen" (mhd. wem, ahd. weren), das wiederum zu mhd. wesen, ahd. wesan „sein, aufhalten, dauern" gehört. Aus dem ersten Partizip von „währen" hat sich seit dem 18.Jhdt. die Präp. (und Konjunktion) WÄHREND entwickelt. WÄHREND steht mit dem Gen. und drückt eine zeitliche Erstreckung aus. In unserem Material ist es 26mal belegt. temp.

(1)

1/223, 6 : . . . Während der Nazizeit...

45. WEGEN § 98 Die Präp. WEGEN ist eigentlich der Dat. Plural des gemeingerm. Substantivs Weg (mhd., ahd. wee, got. wigs). Sie ist durch Kürzung entstanden aus mhd. von-wegen „von-seiten". WEGEN drückt eine kaus. Beziehung aus und steht mit dem Gen.. In unserem Material ist WEGEN 96mal belegt. kaus.

(1)

1/402, 1 : . . . es sei wäg d'r Kundschaft, wägen d'allem . . .

46. ZU § 99 Das westgerm. Wort (mhd. zuo, ze, ahd. zuo, za, zi) ist lt. DUDEN, Etymologie, S.785, wahrscheinlich verwandt mit gr. -de „zu", lat. de „von, über, betreffs" und russ. do „bis". Die Präp. ZU bezeichnet die absichtliche zweckhafte Bewegung auf ein Ziel hin (zusammen mit dem Dat.).Früher bezeichnete es auch die Ruhelage (zu Hause, mdal. z' Ulm). Es kann auch temp., mod., kaus. und rel. Beziehungen ausdrücken. In unserem Material ist ZU eine der 10 häufigsten Präpp.. lok.

(1) 1/150, 5 : . . .Am Abe'd isch mer ämäl ou' wieder oam'l halt so zum Näächb(e)r, net.

temp.

(2)

mod.

(3) 1/723, 2: . . . wemm'r .zweckst ischt, un wemmr bloß_zT) ander isch [zu zweit ist, beim Dreschen]...

1/835, 1 : . . . Zu Frih am a seckse wird aufgschtanda...

97

kaus.

(4) 1/170, 5: .. .Jetzt war' m'r dren [im Zug], on nä han e zur Vorsicht nomäl gfrägt, a Frau, ob där ou' en Messenga halt', ha noi, dar halt erseht en Hächenga... (5)

1 / 7 7 4 , 4 : . . . ηέ sen die Menner em Schtall au färtich zom Mischta...

§ 100 Der Anteil von ZU an allen Präpp. beträgt 7,7% (2 145/27 789). Der Anteil von ZU an allen Wörtern beträgt 0,4%. Tab. 158

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F 9,4

S

Β

A

V

10,2

12,6

12,1

10,4

FSB A V 10,7

ZU ist in Β am häufigsten und in F am seltensten. Tab. 159

w_ m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

10,0 9,2

10,8 10,0

12,0 12,7

10,1 12,5

10,3 10,5

F S B AV 10,7 10,7

Es fällt auf, daß es außer in A, keine wesentlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. Tab. 160

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

10,9 8,9 5,8

11,0 9,9 9,4

15,3 9,8 9,7

14,6 13,6 4,6

V 15,3 9,1 7,5

FSB AV 12,6 9,8 8,2

Der Gebrauch von ZU nimmt von Sprachschicht I über II zu III ab. Tab. 161

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

a m j

9,0 9,7 9,5

S

Β

A

V

11,2 10,2 8,6

12,3 13,2 9,7

11,0 13,8 8,3

10,5 10,9 8,2

FSB AV 11,0 11,1 8,9

Außer in F gebrauchen junge Sprecher überall weniger ZU als die beiden anderen Altersgruppen.

98

Tab. 162

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

10,6 10,8 8,0

10,0 9,0 10,5

9,9 9,1 13,1

12,4 5,9 13,4

9,6 5,9 10,8

FSB A V 10,1 9,0 11,2

Außer in F ist ZU überall bei der Gesprächsart bs+ am seltensten. Tab. 163

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

8+ 1-3+ X

8,8 9,8 9,5

S

Β

A

V

11,2 10,0 9,2

13,2 12,1 13,0

16,9 11,2 ( 3,5)

12,4 9,8 10,4

F S B AV 11,7 10,4 9,8

Beim Inhalt 8+ werden am meisten ZU gebraucht. Eine Ausnahme bildet wiederum F, wo bei 8+ am wenigsten ZU erscheinen. Tab. 164

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w, m

13,2 9,0 6,3

12,3 10,0 8,9

12,6 9,8 8,2

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen bestätigt sich das Ergebnis von Tab. 160. Tab. 165

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

7,9 12,7 8,9

11,5 10,6 8,8

w,_m 11,0 11,1 8,9

Bei jungen Sprechern zeigt sich kein Geschlechtsunterschied, während bei alten und mittleren Sprechern die Ergebnisse für Männer und Frauen „gegenläufig" sind. Bei den Männern erscheint der höchste Wert bei alten Sprechern, während die Frauen hier ihren niedrigsten Wert haben. 99

Tab. 166

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

10,8 9,4 10,8

9,7 9,0 11,2

w, m 10,1 9,0 11,2

Bei beiden Geschlechtern bestätigt sich das Ergebnis von Tab. 162.

Tab. 167

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

12,8 10,7 10,4

11,7 10,3 9,4

w, m 11,7 10,4 9,8

Das Ergebnis von Tab. 163 wird bei beiden Geschlechtern bestätigt.

Tab. 168

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

11,9 13,3 10,8

10,3 9,9 8,9

10,1 8,5 5,6

11,0 11,1 8,9

In allen Sprachschichten gebrauchen junge Sprecher am wenigsten ZU (-»• Tab. 161).

Tab. 169

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

10,8 9,7 13,6

10,3 9,5 9,7

5,7 6,2 9,5

10,1 9,0 11,2

Sprachschicht III bildet hier eine Ausnahme, ansonsten werden wieder die Ergebnisse der Tabb. 162 und 166 bestätigt: bei bs+ gibt es am wenigsten ZU.

100

Tab. 170

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

13,2 12,2 13,7

10,7 9,6 8,8

11,1 7,5 7,6

11,7 10,4 9,8

Außer in Sprachschicht I werden beim Inhalt 8+ am meisten ZU verwendet (-»• Tabb. 163 und 167). Tab. 171

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m, j

9,3 8,5 12,0

11,4 8,6 11,3

8,8 10,5 8,4

10,1 9,0 11,2

Während bei alten und mittelalten Sprechern bei bs+ am wenigsten ZU vorkommen, bilden die jungen Sprecher eine interessante Ausnahme. Sie gebrauchen bei dieser Gesprächsart am meisten ZU. Tab. 172

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

11,9 10,4 15,9

11,9 10,7 10,2

j 3,3 9,2 8,7

a, m, j 11,7 10,4 9,8

Für die Kategorien Alter und Gesprächsinhalt lassen sich keine eindeutigen Zusammenhänge feststellen. Auffallend ist der ausgesprochen niedrige Wert der jungen Sprecher beim Inhalt 8+. Tab. 173

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

10,8 9,9 10,2

9,6 8,3 12,1

12,3 10,9 9,4

g+, bs+, χ 11,7 10,4 9,8

Für die Kategorien Gesprächsart und -inhalt ist keine eindeutige Abhängigkeit feststellbar. 101

Abb. 11 (-*• Tab. 174) ZU

102

§ 101 Verteilung von ZU auf Funktionsgruppen

Tab. 174 • Landschaft, Geschlecht (-»•Abb. 11) • % aller ZU w

F

s

Β

A

V

lok. 44,3 temp. 13,1 mod. 16,4 kaus. 24,6 rel. 1,6

65,3 8,5 9,2 17,0 0,0

60,2 8,4 2,4 28,9 0,0

33,3 29,6 7,4 29,6 0,0

58,8 21,3 6,3 13,8 0,0

59,4 12,1 8,4 19,9 0,2

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

F

s

Β

A

V

FSB AV

lok. 58,5 temp. 11,6 mod. 13,6 kaus. 16,3 rel. 0,0

63,4 10,3 7,9 18,2 0,3

66,9 9,3 5,1 18,8 0,0

52,2 15,7 6,0 26,1 0,0

75,8 12,8 2,6 8,8 0,0

64,5 11,0 6,9 17,5 0,1

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

m

§ 102

FSBA V

Zusammenfassung 1. Die Präp. ZU ist in der Landschaft Β am häufigsten und in F am seltensten. 2. Männer und Frauen gebrauchen gleichviel ZU. 3. Der Gebrauch von ZU nimmt von Sprachschicht I zu III ab, mit nur einer Ausnahme: beim Gesprächsinhalt 8+ ist ZU in Sprachschicht III häufiger als in II. 4. Junge Sprecher gebrauchen am wenigsten ZU, zwischen mittleren und alten Sprechern gibt es keine wesentlichen Unterschiede. 5. Der Gebrauch von ZU ist bei der Gesprächsart bs+ am seltensten und bei χ am häufigsten. 6. Beim Gesprächsinhalt 8+ ist ZU am häufigsten und bei χ am seltensten. 7. Die vorherrschende Funktion von ZU ist die lokale. ZU wird jedoch in allen Landschaften auch temporal, modal und kausal gebraucht, ein paar wenige Fälle von relationalem ZU sind ebenfalls belegt.

47. ZWISCHEN §103 Die Präp. ZWISCHEN (mhd. zwischen) ist entstanden aus einer Verkürzung der Fügung mhd. in zwischen, ahd. in zuisken „in der Mitte von beiden, innerhalb von zweifachem". Diese Fügung enthält den Dat. Plural von mhd. zwisc, ahd. zuiski „zweifach, 103

je zwei". Zwischen kann mit Dat. und Akk. stehen. Es drückt lok. und temp. Verhältnisse aus. In unserem Material ist ZWISCHEN 66mal belegt. lok.

(1) 1/781, 2: . . . zwischen Kootfligel on zwischem Sitz hit's en na naiklemmt...

temp.

(2)

1/243, 3 : . . . zwischa Haiet ond Ä r e t . . .

Folgendes temporales ZWISCHEN ist Beispiel für eine Altersangabe: temp.

(3) 1/325. 4 : . . . 's waren über hondert Kinder alle so zwischen zwölf und sächzehn J ä h r . . .

§ 104 Alle die Präpp., die nicht zu den 10 häufigsten gehören und somit auch nicht so ausfuhrlich statistisch untersucht wurden, faßten wir zu einer „Restgruppe" zusammen. Mit dieser „Restgruppe" führten wir nun dieselben Berechnungen durch, wie mit den häufigen Präpp.. Die folgenden Tabellen dienen ausschließlich statistischen Angaben, d.h. sie ergänzen die vorausgegangenen Berechnungen. Eine weitergehende Interpretation ist ausgeschlossen, da diese Tabellen keine inhaltlichen Aussagen zulassen. Tab. 175

Tab. 176

w m Tab. 177

I II III

104

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

14,8

14,9

11,3

14,4

18,7

FSB AV 14,8

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

15,0 14,7

14,3 15,1

11,5 11,3

13,9 14,5

21,5 17,6

FSB AV 15,1 14,7

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

13,2 16,7 13,6

15,2 14,2 16,4

10,5 12,3 8,1

14,2 12,5 18,3

21,3 18,3 6,3

F S B AV 14,3 14,9 15,7

Tab. 178

a m j Tab. 179

g+ bs+ X Tab. 180

8+ 1-3+ X Tab. 181

I II III Tab. 182

a m j Tab. 183

g+ bs+ X

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

14,9 14,7 14,6

14,9 14,2 16,9

10,6 11,4 12,4

14,4 15,2 10,8

18,8 18,3 20,1

F S B AV 14,6 14,5 16,1

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

13,7 14,0 15,8

14,8 14,8 15,0

11,4 18,1 10,8

12,8 16,8 14,2

14,6 18,8 19,8

FSBAV 14,3 15,3 14,9

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

12,3 16,0 15,2

13,8 14,8 17,4

11,7 11,5 8,2

13,5 14,6 (13,8)

15,5 18,9 21,0

FSBAV 13,3 15,0 16,9

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m

15,4 15,3 13,0

13,8 14,8 16,6

14,3 14,9 15,7

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) \v

m

w,m

12,3 15,8 15,4

14,9 14,1 16,8

14,6 14,5 16,1

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

JE

13,6 15,7 16,2

14,7 15,2 14,5

w, m 14,3 15,3 14,9 105

Tab. 184

8+ 1-3+ X Tab. 185

a m j Tab. 186

g+ bs+ X Tab. 187

8+ 1-3+ X Tab. 188

g+ bs+ X b. 189

8+ 1-3+ X 106

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

15,3 14,3 18.0

13,1 15,3 16.2

w,m 13,3 15,0 16.9

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

14,7 13,6 17,4

13,7 15,0 16,2

18,4 15,2 13,9

I, II, III 14,6 14,5 16,1

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

1,11, III

14,6 13,1 14,4

14,1 16,9 14,9

13,5 14,0 16,8

14,3 15,3 14,9

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

12,6 14,5 18,9

13,9 15,0 16,4

12,5 16,8 15,8

13,3 15,0 16,9

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

14,4 15,4 14,5

13,5 14,6 14,7

15,5 16,5 16,4

a, m , j 14,3 15,3 14,9

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

13,3 14,9 20,5

13,1 14,8 17,0

19,8 15,7 16,4

a, m, j 13,3 15,0 16,9

Abb. 12 (-• Tab. 191) Rest

107

Tab. 190

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) 8+

bs+

X

g+, bs+, χ

12,0 14,7 15,2

15,6 14,4 20,0

13,2 15,2 17,3

13,3 15,0 16,9

§ 1 0 5 Verteilung der Restgruppen-Präpp. auf Funktionsgruppen Tab. 191 • Landschaft, Geschlecht (-»· Abb. 12) • % aller Restgruppen-Präpp.

108

_w

F

s

Β

A

V

lok. temp. mod. kaus. rel.

34,9 25,6 19,8 19,8 0,0

46,3 23,1 12,8 17,8 0,0

66,2 17,7 11,8 2,9

43,5 15,6

1,5

51,6 41,9 3,2 3,2 0,0

7,1 33,8 0,0

46,4 22,0 11,8 19,6 0,2

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

m

F

S

Β

A

V

F S B AV

lok. temp. mod. kaus. rel.

43,4 33,2 14,3 9,2 0,0

44,4 25,5 13,8 15,9 0,4

44,1 28,6 13,9 13,1 0,4

46,0 18,3 14,3 20,6 0,8

51,8 16,3 13,0 19,0 0,0

45,7 24,6 13,8 15,7 0,3

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

F S B AV

Β. Die Präpositionen in festen Verbindungen

§106 Bei der Untersuchung der Präpp. interessierten uns nur die frei verwendeten (-»· § 11). Bestimmte lexikalisierte Verbindungen blieben bereits bei den Exzerptarbeiten unberücksichtigt und sollen hier nur der Vollständigkeit halber angeführt werden: am besten, liebsten, meisten an sich auf einmal im allgemeinen im ganzen im übrigen insofern je nachdem mit der Zeit ohne weiteres unter anderem vor allem vor allen Dingen zum Beispiel zum Teil zur Zeit Diese Wendungen erscheinen in keiner Statistik, wir können auch keine Angaben über ihre Häufigkeit machen. Für die vorliegende Arbeit haben wir weitere feste Verbindungen mit Präpp. ausgesondert, die im folgenden einzeln angeführt werden. Wir haben dabei für jede Präp. unterschieden zwischen Verbindung mit Verben, Substantiven, Adjektiven und Redewendungen. Die Zahlenangaben hinter den Uberschriften sind Häufigkeitsangaben, wobei die erste Zahl die Anzahl der Lemmata angibt, die zweite Zahl diejenige der Belege. Im Anschluß an diese Auflistung folgt eine Zusammenstellung aller Präpp., die in festen Verbindungen vorkommen, jeweils mit Häufigkeitsangaben. Zum Vergleich wird jeweils noch die Häufigkeit der betreffenden Präp. in freier Verwendung angegeben.

109

1. AN §107 Verb+ (12159) s. anschließen an s. erinnern an an etw. sein fehlen an s. gewöhnen an glauben an Substantiv + (3/8) Interesse an am Leben

denken an hängen an liegen an spannen (fehlen) an verdienen an verpachten an

am Platz sein (i.S.v. angebracht sein)

Adjektiv + (1/3) interessiert an Redewendung + ( 7/18) am Arsch lecken am laufenden Band jmd. etw. an den Kopf schmeißen an den Kragen gehen

an den Mann bringen etw. an den Nagel hängen Ochs am Berg an die Hand gehen

Die Präp. AN kommt 88mal in festen Verbindungen vor, das entspricht einem Anteil von 3,3% an allen belegten AN. Bei den Verbindungen mit Verben haben den größten Anteil die Kombinationen „fehlen an" mit 11 Belegen, sowie „hängen an" und „an etwas sein" mit jeweils 9 Belegen.

2. AUF §108

Verb+(22/73) achten auf ankommen auf anlegen auf aufpassen auf beruhen auf s. besinnen auf s. freuen auf gehen auf (das Herz) gehen auf (zeitlich) haben auf (auf dem Herzen) etw. halten auf

110

kommen auf etw. etw. auf s. nehmen pfeifen auf übergehen auf übertragen auf umstellen auf s. verlassen auf s. verlegen auf verzichten auf warten auf Wert legen auf

Substantiv + (5/17) auf Anhieb auf Besuch auf Grund

aufs Geratewohl Rücksicht auf

Adjektiv + (11/22) abgestimmt auf angewiesen auf aus sein auf böse auf eingestellt auf gefaßt auf

narrisch auf scharf auf stolz sein auf versessen auf wild auf

Redewendung + (38/83) auf der anderen Seite (andererseits) auf einen Atem alles auf eine Karte setzen auf alle Arten auf jeden /alle Fälle auf andere / die / eine / moderne Art auf alle Weise und Art auf dem Damm sein auf Draht sein auf ein Ding eine aufs Dach bekommen auf eigenes Risiko auf eigene Faust auf einen Sitz auf einen Schlag auf einen Zug eins aufs andere

auf einen Rutsch aufs Ganze gehen auf die Gefahr hin auf der Hut hart auf hart auf der Höhe auf die Höhe bringen auf Kosten von auf den Kopf stellen etw. auf dem Kerbholz haben auf Lager haben auf dem Laufenden auf dem neuesten Stand etw. auf die Seite bringen Schlag auf Schlag auf der Walze sein auf diese Weise

Die Präp. AUF kommt 195mal in festen Verbindungen vor, das entspricht einem Anteil von 8,1% an allen belegten AUF. Bei den Verbverbindungen hat den größten Anteil „ankommen a u f sowie „warten a u f und „sich verlegen a u f . Bei den Redewendungen sind „auf die Art" und „auf der Höhe" am häufigsten.

3. AUS § 109 Redewendung + (5/22) aus dem Effeff aus dem Grund eins aus dem andern

aus dem Kopf schlagen aus dem Stegreif

111

AUS ist 22mal in festen Verbindungen belegt, das entspricht einem Anteil von 6,0% an allen AUS. Den größten Anteil hat dabei die Redewendung „aus dem Grund".

4. BEI §110 Substantiv+ (5/5) bei Sinnen bei Trost bei Verstand Redewendung + (4/13) bei Gott bei der Hand haben

bei weitem bei Zeit

bei der Sache sein beim Teufel

BEI ist 18mal in festen Verbindungen belegt, das entspricht einem Anteil von 1,0%. Die Redewendung „bei Gott" hat dabei den größten Anteil.

5. DURCH §111

Verb+(1/3) dividieren durch Adjektiv+(1/1) bedingt durch Redewendung + (1/1) durch Dick und Dünn DURCH kommt 5mal in festen Verbindungen vor, das sind 1,5% aller DURCH.

6. FÜR §112

Verb+(7/23) s. einsetzen für eintreten für etw. f ü r . . . halten/angucken Substantiv +(5/14) Interesse für Sinn für Verantwortung für

112

s. interessieren für sorgen für etw. übrig haben für

Verständnis für Vorliebe für

Redewendung + (8/19) fürs erste ich, für meinen Fall nichts für ungut für sich (i.S.v. extra)

Faden für Faden Tag für Tag Woche für Woche für den Narren halten

FÜR kommt 56mal in festen Verbindungen vor, das entspricht 9,4%. Bei den Verbindungen mit Verben hat „sorgen für" den höchsten Anteil, bei den Substantiven „Interesse für". Die Redewendung „für sich" ist ebenfalls auffallend häufiger als die anderen.

7. GEGEN §113 Redewendung + (1/1) gegen den Strom schwimmen GEGEN kommt nur lmal in fester Verbindung, das entspricht 1,1%.

8. IN §114 Verb+ (2/4) s. verlieben in Substantiv + (43/141) im Akkord in dieser/jeder Beziehung in Betracht in Erinnerung in dem/anderen Fall in einem Gang im Gegenteil in Gefahr in Gedanken im Gegensatz zu in der Hauptsache im Interesse in Konkurs im Laufe der Zeit/Jahre in dem Maßstab in .. . Maße im Notfall im Großen im Kleinen

s. verschauen in

in Ordnung in Pacht in beschränktem Umfang in diesem/allgemeinen Rahmen in Rückstand in der Regel in diesem/guten Sinn in Sorge in Stimmung im Stillen in der Überzahl in dem Umfang in Vergessenheit im Verhältnis im Vorteil in Verbindung im Wesentlichen in Wirklichkeit in Waffen

113

Adjektiv+(1/3) verliebt in Redewendung + (68/136) alle Hebel in Bewegung setzen ins Auge fassen/haben in Angriff nehmen in Aussicht haben in Anspruch nehmen in acht nehmen im Argen sein in anderen Umständen in Bau sein in bar zahlen im besonderen in Betrieb sein ins Benehmen setzen im Bild sein in Berührung kommen in Empfang nehmen im Ertrag stehen in Fluß kommen in Form sein in Frage kommen in Fron kommen in Frage stellen Gott im Himmel in Gutem ins Gleis kommen in Gang sein /setzen in Gottes Namen im Glück sein in die Glieder fahren in großen Zügen ins Gras beißen im Grunde

hoch im Kurs in Hülle und Fülle Hand in Hand etw. in die Hand nehmen/haben (übertr.) in den Kram passen in Kauf nehmen in der Lage sein ins Leben rufen in den letzten Zügen in erster Linie in die Länge ziehen in der Luft hängen in Mode kommen im Recht sein im rings herum ins Rollen kommen in Rechnung stellen in Reih und Glied in Ruhe lassen in Scherben fallen im Schritt reiten in Schuß (haben) in Schwung (kommen) in Schutt und Asche (legen) in Stand (setzen) im Stich lassen in der Stille im Wert von in die Wege leiten im Weg sein jmd. in die Schuhe helfen

IN kommt 284mal in festen Verbindungen vor, das entspricht 3,6% an allen IN. Bei den Substantiverbindungen sind am häufigsten „in der Hauptsache" und „in Ordnung".

114

9. MIT §115 Verb +(13/23) s. abfinden mit s. abgeben mit ausmachen mit s. auseinandersetzen mit auskommen mit s. befassen mit hapern mit

können mit tun mit jmd. umgehen mit s. vertragen mit s. verstehen mit warm werden mit

Substantive + (1/1) Ähnlichkeit mit Adjektiv + (4/19) getan sein mit gut sein mit

los sein mit zufrieden sein mit

Redewendung + (16/53) mit Ach und Krach mit Fleiß (Absicht) mit Händ und Füß mit Hand mit der Hand mit heiler Haut mit Herz und Seele mit Leib und Seele

mit Lust und Liebe Meister werden mit jmd. mit Müh und Not mit Null und Nichts mit rechten Dingen zugehen mit Sack und Pack mit Teufelsgewalt mit den Wölfen heulen

MIT kommt 96mal in festen Verbindungen vor, das entspricht 3,5% an allen MIT. Den größten Anteil dabei bilden die Verbindungen „zufrieden mit" und die Redewendung „mit der Hand".

10. NACH §116

Verb+(4/27) schauen nach stinken / riechen nach

suchen nach

Substantiv +(1/1) Sehnsucht nach Adjektiv + (1/2) nachgebildet nach

115

Redewendung + ( 7/19) nach meiner Ansicht nach meiner Auffassung nach meinem Dafürhalten je nach

meiner Meinung nach der Reihe nach nach Strich und Faden

NACH kommt 47mal in festen Verbindungen vor, das entspricht 3,5% an allen NACH. Den größten Anteil dabei bilden „schauen nach* und die Redewendung ,je nach".

11. PER §117 Redewendung + (1/1) per DU PER ist insgesamt nur einmal belegt und zwar in dieser Redewendung.

12. ÜBER §118

Verb+(2/3) klagen über Substantiv +(1/2) über den Haufen... über die Hutschnur über die Ohren hauen

verfugen über

Kopf über Arsch über Stock und Stauden über den Zapfen hauen

UBER ist 15mal in festen Verbindungen belegt, das entspricht 3,1% aller ÜBER. Den Hauptanteil dabei bildet die Redewendung „über den Haufen".

13. UM §119

Verb+(10/39) ansuchen um anziehen um (Preis) bangen um s. drehen um ersuchen um Substantiv + (2/2) Angst um

116

eingeben um gehen um s. handeln um kommen um s. kümmern um

Sorge um

Redewendung + (8/18) einer um den andern eins ums andere um Hilfe schreien um keinen Preis

um Kittelbreite ums Numgucken um die Ohren schlagen um den Weg

UM ist 59mal in festen Verbindungen belegt, das entspricht 6,1 % an allen UM. Bei den Verben bilden dabei den größten Anteil „sich drehen um", „gehen um", „sich handeln um" und „kommen um". Bei den Redewendungen bilden „eins ums andere" die größte Gruppe.

14. UM-WILLEN §120 Redewendung+ (116) um Gottes willen UM-WILLEN kommt nur noch 7mal in freier Verwendung vor, das bedeutet für die feste Verbindung einen Anteil von 46,2%.

15. UNTER §121 Redewendung + (7/8) unter der Bedingung unter die Fuchtel nehmen unter einen Hut bringen unter die Leute kommen

unter sich (sein) unter keinen Umständen unter den Weg kommen

Bei UNTER bilden die festen Verbindungen einen Anteil von 4,1 % an allen Belegen.

16. VON §122

Verb+(4/6) jmd. abhalten von etw. haben von Substantiv + (8/85) von Bedeutung von Beruf von Hand von Interesse

handeln von etw. verstehen von

von Natur Uffz. vom Dienst Umstellung v o n . . . auf von Wichtigkeit

117

Adjektiv +(1/6) abhängig von Redewendung + (15/33) von Α bis Ζ aufgrund von von Glück sagen von Haus zu Haus von Jahr zu Jahr von je her Jungfrau von Orleans von der Hand

von mir aus von selber keine Spur von von Tag zu Tag von vornherein von Zeit zu Zeit von der Pike auf

VON kommt 130mal in festen Verbindungen vor, das entspricht einem Anteil von 4,4% an allen VON. Mehr als die Hälfte dieser Belege entfallen auf die Verbindung „von Hand".

17. VOR §123

Substantiv+(2/6) Angst vor

Respekt vor

Redewendung + (2/8) vor lauter

vor sich hin

VOR kommt 14mal in fester Verbindung vor, das entspricht 3,4% an allen VOR.

18. ZU §124

Verb+(4/26) es zu etw. bringen kommen zu etw. (i.S.v. erreichen) Substantiv +(10/54) zu Fuß zum Glück zur Genüge zum Possen zur Sicherheit zum Trotz

118

kommen zu etw. (zeitl.) jmd. zu etw. machen

zum Unglück zur Verfügung zum Vorschein kommen zur Zeit (rechtzeitig) zur Zufriedenheit

Adjektiv+ (1/1) verdammt zu Redewendung + (22/40) Zum Ausdruck kommen zur Besinnung kommen zu Ende gehen zu Gang kommen zu Grunde gehen Gasthaus zum Adler zum Hals/Gurgel heraushängen zu Herzen nehmen zur Kenntnis nehmen zum (1.) Mal etw. zu Schulden kommen lassen

zu Schaden kommen Stellung nehmen zu zu Streich kommen zum Vorschein kommen zur Wehr setzen zu Werk gehen zu Wort kommen zu dem Zweck im Verhältnis zu zum Stillstand kommen

ZU kommt 121mal in festen Verbindungen vor, das entspricht einem Anteil von 5,3% an allen ZU.

Den größten Anteil dabei stellen die Verbindungen „zu Fuß" und „zum Glück".

Zusammenfassung §125 Von den 47 im Material vorkommenden Präpp. kommen 18 außer in freier Verwendung zusätzlich auch in festen Verbindungen vor, also nur etwa ein Drittel. Von diesen 18 Präpp. kommen wiederum 10 am häufigsten innerhalb bestehender Redewendungen vor (AUF, AUS, BEI, GEGEN, MIT, PER, ÜBER, UM-WILLEN, UNTER, VOR), 5 kommen am häufigsten in einer Verbindung mit einem Verb vor (AN, DURCH, FÜR, NACH, UM) und 3 in Verbindung mit einem Subst. (IN, VON, ZU), wobei bei VON dieses Verhältnis eindeutig durch das häufige Auftreten der Verbindung „von Hand" bestimmt wird, bei ZU sind die Verbindungen „zu Fuß" und „zum Glück" besonders häufig. FÜR kommt anteilmäßig am häufigsten in fester Verbindung vor. 9,4% aller FÜR sind Bestandteil einer festen Verbindung. Eine Sonderstellung nehmen die Präpp. UM-WILLEN und PER ein, UM-WILLEN kommt 7mal frei und 6mal in der Verbindung „um Gottes willen" vor, PER erscheint nur lmal in der Redewendung „per Du". §126 Die Tab. 192 gibt eine Zusammenstellung über das Vorkommen der einzelnen Präpp. in freiem Gebrauch und in festen Verbindungen. In der ersten Zahlenspalte ist angegeben, wie hoch der Anteil der festen Verbindungen am Gesamt der betr. Präp. ist, bei AN also z.B. 3,3%. Die nächste Spalte enthält die Anzahlen der jeweils frei verwendeten Präpp. zum Vergleich mit den in den folgenden Spalten gegebenen Anzahlen von Wendungen/ihren Verwendungen in festen Verbindungen; so kommt AN z.B. in 12 Wendungen in Verbindung mit einem Verb vor, die insgesamt 59mal belegt sind.

119

Tab.192 Verb+ Subst.+ Adj.+ Redew.+

Häufigkeit der einzelnen Feste Vrbdgg. frei Präpositionen, frei und = % aller in festen Verbindungen

5

AB AN

3,3,

2 558 12/59

3/8

AUF

8,1

2228 p2/73

5/17

AUS

6,0

1,0

1,5

9

ENTSPRECHEND

1 9,4

541

1,1

1/1

7/19

5/14

92

HALBER

3

HINSICHTLICH

1

1/1

54

HINTER 3,6

7 707 2/4

43/141

1/3

68/136

12

INNERHALB 3,5

2690 13/23

1/1

4/19 16/53

1/1

1/2

9

MITSAMT NACH

7/23

1/1

16

GEGENÜBER

MIT

1/3

167

GEN

120

327

ENTLANG

IN

4/13

5/5

1 841 409

BIS

GEGEN

5/22

346

2

BINNEN

FÜR

11/22 38/83

5

AUSSERHALB

DURCH

8/17

11

AUSSER BEI

1/3

3,5

1 355 4/27

7/19

Häufigkeit der einzelnen Feste Vrbdgg. frei Präpositionen, frei und = % aller in festen Verbindungen

Verb+ Subst.+ Adj.+ Redew.+

1

NÄCHST NEBEN

39

NEBST

1

OB

5

OBER

8

OBERHALB

4 73

OHNE PER

100,0

1/1

PRO

8

SAMT

4

SEIT

75 6

STATT

4

TROTZ ÜBER

3,1

475

UM

6,1

904 10/39

UM-WILLEN UNTER

1/2

8/18 1/6

4,1

187

7/8

6 4,4

2 855 4/6 405

WÄHREND

26

WEGEN

96

ZWISCHEN

6/10

7

VOR

ZU

1/2

46,2

UNTERHALB VON

2/3

5,3

2145

8/85

1/6

2/8

2/6

4/26 10/54

15/33

1/1

22/40

66

121

C. Unterschiede und Übereinstimmungen im Gebrauch einzelner Präpositionen

1. Häufigkeitsgruppierung § 127 Ordnen wir in unserem Material vorkommende Präpp. nach ihrer Häufigkeit, so zeigt sich, daß in allen Landschaften die überwiegende Mehrheit der präpositionalen Aufgaben von nur wenigen Präpp. übernommen wird: 57% von den 4 Präpp. IN, VON, MIT und AN, annähernd 90% durch die 10 häufigsten Präpp., in die restlichen 10% teilen sich die übrigen 37 Präpp.. Dieses Bild ähnelt stark der Dreigliederung im Satzkonjunktionengebrauch, die EISENMANN, S.302 f. darstellt.

Tab. 193 • Landschaft (-•Abb. 13) • % aller Präpp.

IN VON MIT AN

AUF ZU BEI NACH UM FÜR

F

S

Β

A

V

30,6 10,6 10,3 7,6

27,5 10,2 9,0 10,1

28,0 9,9 12,1 8,5

29,3 10,1 9,9 9,3

25,2 11,0 8,7 8,3

27,7 10,3 9,7 9,2

59,1

56,8

58,5

58,6

53,2

56,9

7,3 6,6 6,6 5,7 2,8 1,9

7,4 6,0 6,5 5,7 3,6 1,9 87,9

7,7 9,1 8,5 4,1 2,6 1,4

7,7 8,5 5,5 3,8 3,8 2,0

11,3 7,8 5,6 2,8 2,8 2,7

8,0 7,7 6,6 4,9 3,3 2,0

91,9

89,9

86,2

89,4

90,0

122

FSB A V

Abb. 13 (-> Tab. 193) Häufigkeit der häufigsten Präpositionen

V

123

2. Kategorial bedingte Unterschiede im Gebrauch § 128 Die für den Präpp.-Gebrauch festgestellten Unterschiede sollen hier gesondert pro Kategorie zusammengefaßt werden. Im wesentlichen handelt es sich im folgenden um eine Auflistung besonders häufig und besonders selten bei den betreffenden Merkmalsgruppen vorkommender Präpp.. Über die Gründe für solche Auftretenshäufigkeiten können hier nur erste Annahmen gemacht werden. Eine genauere Untersuchung dieser Phänomene wird im Zusammenhang mit der Darstellung der Funktionsgruppen vorgenommen (-* V.). §129 Die genaue Verteilung der 10 häufigsten Präpp. haben wir im Teil IV. A. erläutert. Bei allen anderen Präpp. haben wir lediglich die Verteilung auf die Kategorien „Landschaft" und „Geschlecht" untersucht; die restlichen Kategorien müssen für die Präpp. der „Restgruppe" unberücksichtigt bleiben. Listet man diese Präpp. nach ihrer Häufigkeit auf, so ergibt sich die Tab. 195 (S. 125). §130 Von den 47 im Material belegten Präpp. erscheinen jeweils in den einzelnen Landschaften:

Tab. 194

"Landschaft • Anzahl unterschiedlicher Präpp. F

S

Β

A

V

FSB A V

38

43

35

32

38

47

In keiner der 5 Landschaften sind alle 47 Präpp. belegt. Am differenziertesten ist der Präpp.-Gebrauch offensichtlich in S: hier kommen 43 Präpp. vor, das sind 91,5% aller Lemmata, während in Α nur 32 Präpp. belegt sind (68,1 % aller Lemmata).

Die Tabelle zeigt, daß nur 28 unserer 47 Präpp. (59,6%) in allen 5 Landschaften vorkommen. Die Belege der restlichen Präpp. machen jedoch lediglich 0,3% aller im Material vorkommenden Präpp. aus (94/27 789), d.h. sie spielen für den Gebrauch der Präpp. in gesprochener Sprache offensichtlich keine Rolle.

124

Tab. 195

• Landschaft • Absolute Häufigkeit und bei mehr als 20 Belegen % aller Präpp. (ohne IN)

ÜBER BIS VOR AUS DURCH UNTER GEN WEGEN GEGEN SEIT OHNE ZWISCHEN HINTER NEBEN WÄHREND GEGENUBER INNERHALB AUSSER ENTLANG MITSAMT OBER PRO UM-WILLEN STATT UNTERHALB AB AUSSERHALB OB OBERHALB SAMT TROTZ HALBER BINNEN ENTSPRECHEND HINSICHTLICH NÄCHST NEBST

F

s

Β

62 (2,8) 43 (2,0) 41(1,9) 47(2,1) 36(1,6) 19(0,9) 4 (0,2) 3(0,1) 13(0,6) 16(0,7) 6 (0,3) 4(0,2) 5 (0,2) 4 (0,2) 3(0,1)

235 (2,3) 185(1,8) 234 (2,3) 185(1,8) 182(1,8) 76 (0,8) 76 (0,8) 46 (0,5) 48 (0,5) 33 (0,3) 39 (0,4) 41 (0,4) 32 (0,3) 21 (0,2) 12(0,1)

51 (1,5) 82 (2,4) 61(1,8) 49(1,4) 24 (0,7) 30 (0,9) 8 (0,2) 14(0,4) 12(0,3) 12(0,3) 8 (0,2) 7 (0,2) 12(0,3) 7 (0,2) 3(0,1) 1 0 1 2 1 0 2 0 1 0

5

1 2 1 1 0 0 2 1

0 0

4 7

6 6 4 5 3 5 3 4

2

1

3

1

0 0

0 0 2

1

2 2 0

0

1

1 1

2 0 0

0 0 0

0 0

0

1

1 3

0 0 0 0 0 0

A

ν

FSB A V

19(1,4) 108 (3,7) 475 (2,4) 35 (2,6) 64 (2,2) 409 (2,0) 21 (1,6) 48(1,6) 405 (2,0) 16(1,2) 49(1,7) 346(1,7) 28(2,1) 57(1,9) 327 (1,6) 14(1,1) 48(1,6) 187 (0,9) 14(1,1) 65 (2,2) 167 (0,8) 96 (0,5) 5 (0,4) 28(1,0) 10(0,3) 92 (0,5) 9 (0,7) 75 (0,4) 3 (0,2) 11 (0,4) 5 (0,4) 15 (0,5) 73 (0,4) 66 (0,3) 9 (0,3) 5 (0,4) 3(0,1) 54 (0,3) 2 (0,2) 39 (0,2) 2 (0,2) 5 (0,2) 7 (0,2) 26 (0,1) 1 (0,1) 5 1 16 1 3 12 1 1 11 0 0 9 2 1 9 0 8 3 2 1 8 0 7 0 0 1 6 0 6 2 1 1 5 0 1 5 0 3 5 4 0 0 4 0 2 4 0 0 0 0 3 2 0 2 1 0 0 1 0 0 1 1 0 1 0 1

125

§131 Für den Gebrauch der Präpp. zeigen sich folgende landschaftlich bedingte Differenzen: Besonders häufig treten auf: I n F : AUS, NACH

InA:

I n S : AN, VOR

In V:

BIS, DURCH AUF, DURCH,FÜR, GEN

In B: BEI, MIT, ZU

'

ÜBER

> "N™·

W E G E N

Seltener als in anderen Landschaften treten auf: I n F : GEN, WEGEN, ZU

InA:

AUS, BEI, ÜBER

InS: BIS, UNTER

In V:

BEI, MIT N A C H

InB: DURCH, FÜR GEN, UM

'™

Kontinuierliche Differenzen zwischen den Landschaften: Für den Gebrauch von GEN läßt sich eine Zunahme von Nordosten zum Südwesten des Untersuchungsgebiets feststellen und für NACH eine deutliche Zunahme von Süd nach Nord. Auffallend ist die Sonderstellung, die V einnimmt. Im Vergleich zu den anderen Landschaften treten hier 2-3mal soviele Präpp. besonders häufig auf. Die vorliegenden Daten lassen bereits jetzt einen korrelativen Zusammenhang zwischen den Präpp. AUF und ZU, die im Süden besonders häufig sind, und NACH, das im Norden besonders häufig ist, vermuten. Wir nehmen an, daß AUF, GEN und ZU von Süd nach NORD immer stärker durch NACH als Richtungspräp. ersetzt werden. Dies zeigt sich bei der Zuordnung zu den Funktionsgruppen, wo NACH in F wesentlich häufiger lokal gebraucht wird als in den anderen Landschaften.

§132 Differenziert man die Tab. 195 weiter nach dem Geschlecht der Sprecher, so ergibt sich die Verteilung, wie sie in Tab. 197 (S. 128-129) dargestellt ist. Von den 47 im Material belegten verschiedenen Präpp. gebrauchen die Frauen bzw. die Männer: Tab. 196

w m w, m

• Landschaft, Geschlecht • Anzahl unterschiedlicher Präpp. F

S

Β

A

V

FSB A V

29 34 36

29 43 43

22 35 35

19 32 32

28 38 38

35 47 47

Innerhalb einer Landschaft erscheinen bei den Frauen bis zu 14 Präp.-Lemmata weniger als bei den Männern, zwischen den einzelnen Landschaften gibt es bei den Frauen Unterschiede bis zu 10 Präp.-Lammata. 126

§ 133 Bezogen auf die Häufigkeitstabelle zeigt sich, daß lediglich bis GEN (167 Belege) alle Präpp. bei weiblichen Sprechern belegt sind. Von den selteneren Präpp. kommen ZWISCHEN (66 Belege) und NEBEN (39 Belege) bei den Frauen aller Landschaften vor. Offensichtlich hat das Geschlecht der Sprecher einen größeren Einfluß auf den Gebrauch unterschiedlicher Präpp. als die Landschaft. Dabei gilt es zu berücksichtigen, daß Frauen insgesamt zwar nur 34 (72,3%) der 47 vorkommenden Präpp. gebrauchen, daß es sich bei den 13 anderen Präpp. jedoch durchweg um solche handelt, die nur 8mal oder weniger belegt sind. Insgesamt machen die Belege der 13 Präpp. nur 0,2% aller im Material vorkommenden Präpp. aus. (49/27 789). Zumindest was die Landschaften F, S und V angeht, kann kaum von einem „Defizit" der Frauen beim Präpp.-Gebrauch gesprochen werden, vielmehr hegt die Vermutung nahe, daß Männer eine Vorliebe für ausgefallenere Redewendungen haben. Was Α und Β angeht, sind bei den Frauen jedoch auffallend wenig verschiedene Präpp. belegt. Wir vermuten, daß bei diesen beiden Gruppen die belegten Präpp. mehr und andere Funktionen übernehmen als in den anderen Landschaften. Dies wird sich bei der Untersuchung der Funktionsgruppen zeigen. §134 Folgende geschlechtsbedingte Unterschiede treten auf: Frauen gebrauchen folgende Präpp. mehr als Männer: AUF, AUS, GEN, IN, MIT, UM, UNTER, VOR, Männer gebrauchen folgende Präpp. mehr als Frauen: BIS, DURCH, NACH, VON 8 Präpp .-Lemmata werden also von Frauen häufiger gebraucht als von Männern, nur 4 von Männern häufiger als von Frauen. Dieses Ergebnis überrascht nicht. Da Frauen insgesamt weniger verschiedene Präpp. gebrauchen als Männer, liegt es nahe, daß sie diese häufiger benutzen müssen, da wir insgesamt nur einen geringfügigen Unterschied zwischen den Geschlechtern in der Häufigkeit der Präpp. pro Block festgestellt hatten. In der Hälfte der Fälle bezieht sich das Plus der Frauen auf Präpp.,die zu den 10 häufigsten gehören (AUF, IN, MIT, UM). Bei den Männern verhält es sich ebenso (NACH, VON, BIS steht an 12. Stelle der Häufigkeitstabelle). § 135 In den einzelnen Sprachschichten sind folgende Präpp. besonders häufig: In I: AN, ZU

In III: BEI, FÜR, NACH, VON

Seltener als in den anderen Sprachschichten sind: In I: FÜR, NACH, VON

In III: AN, AUF, ZU

Kontinuierliche Differenzen zwischen den Sprachschichten: Der Gebrauch von AN und ZU nimmt von Sprachschicht I zu III ab, der Gebrauch von FÜR, NACH und VON nimmt von Sprachschicht I zu III zu.

127

Tab. 197

• Landschaft, Geschlecht • Absolute Häufigkeit und bei mehr als 20 Belegen % aller Präpp. (ohne IN) S

F

ÜBER BIS VOR AUS DURCH UNTER GEN WEGEN GEGEN SEIT OHNE ZWISCHEN HINTER NEBEN WÄHREND GEGENÜBER INNERHALB AUSSER ENTLANG MITSAMT OBER PRO UM-WILLEN STATT UNTERHALB AB AUSSERHALB OB OBERHALB SAMT TROTZ HALBER BINNEN ENTSPRECHEN] HINSICHTLICH NÄCHST NEBST

w

% _m % w,m % w

14 5 12 18 13 8 1 2 3 3 3 1

2,3 0,8 2,0 3,0 2,1 1,3 0,2 0,3 0,5 0,5 0,5 0,2

48 38 29 29 23 11 3 1 10 13 3 3 5 2 0,3 2 1 0,2 2 4 1 1 1 1 1 1

1

91 128

3,0 2,4 1,8 1,8 1,4 0,7 0,2 0,1 0,6 0,8 0,2 0,2 0,3 0,1 0,1

62 43 41 47 36 19 4 3 13 16 6 4 5 4 3 5 1 2 1 1

1 1

2 1

3

3

1

1

1

1

1

1

234

325

2,8 2,0 1,9 2,1 1,6 0,9 0,2 0,1 0,6 0,7 0,3 0,2 0,2 0,2 0,1

%

Β

% w % ni

% w,m

m

% w,m %

2,3 178 2,4 235 2,3 10 1,4 41 1,5 51 1,5 1,6 145 1,9 185 1,8 12 1,7 70 2,5 82 2,4 2,7 166 2,2 234 2,3 12 1,7 49 1,8 61 1,8 2,1 133 1,8 185 1,8 18 2,6 31 1,1 49 1,4 1,1 154 2,0 182 1,8 3 0,4 21 0,8 24 0,7 61 0,8 76 0,8 7 1,0 23 0,8 30 0,9 0,6 8 0,2 76 0,8 3 0,4 5 0,2 39 0,5 1,5 14 0,5 14 0,4 0,4 37 0,5 46 0,5 41 0,5 48 0,5 4 0,6 8 0,3 12 0,3 0,3 0,2 27 0,4 33 0,3 12 0,4 12 0,3 8 0,2 8 0,3 0,3 31 0,4 39 0,4 7 0,2 41 0,4 3 0,4 4 0,1 0,3 33 0,4 24 0,3 32 0,3 6 0,9 6 0,2 12 0,3 0,3 7 0,2 14 0,2 21 0,2 1 0,1 6 0,2 0,3 3 0,1 3 0,1 6 0,1 12 0,1 0,2 4 1 4 1 7 7 1 1 6 1 5 1 1 2 1 5 6 1 4 1 4 5 5 2 2 3 3 5 5 1 1 3 3 4 4 1 1 2 2 1 1 2 2 2 2 1 1 2 1 1 1 3 3 1 2 2

57 40 68 52 28 15 37 9 7 6 8 8 8 7 6

360

1

1

1143

1503

80

315

395

A

% jm

V

FSBAV

wjn

%

w

%

m.

%

wjn

%

w

%

m

%

w,m %

1,9 14 1,3 19 2,3 29 2,7 35 3,4 12 1,1 21 1,1 13 1,2 16 1,1 25 2,3 28 2,3 8 0,8 14 14 1,3 14 5 0,5 5 9 0,8 9 1 0,4 2 0,2 3 5 0,5 5 3 1,1 2 0,2 5 2 2 0,2 1 0,4 1 0,1 2 1 0,1 1 5 5 1 1 1 1

1,4 2,6 1,6 1,2 2,1 1,1 1,1 0,4 0,7 0,2 0,4 0,4 0,2 0,2 0,1

28 13 22 10 13 15 32 11 4 3 4 4 1 2 2

3,6 1,7 2,8 1,3 1,7 1,9 4,1 1,4 0,5 0,4 0,5 0,5 0,1 0,3 0,3

80 51 26 39 44 33 33 17 6 8 11 5 2 3 5 1 2 1

3,7 2,4 1,2 1,8 2,0 1,5 1,5 0,8 0,3 0,4 0,5 0,2 0,1 0,1 0,2

108 64 48 49 57 48 65 28 10 11 15 9 3 5 7 1

3,7 2,2 1,6 1,7 1,9 1,6 2,2 1,0 0,3 0,4 0,5 0,3 0,1 0,2 0,2

114 76 123 101 60 51 73 22 18 13 15 19 15 13 9 1 1 2 3 1

2,3 1,6 2,5 2,1 1,2 1,1 1,5 0,5 0,4 0,3 0,3 0,4 0,3 0,3 0,2

361 333 280 245 267 136 94 74 74 62 58 47 39 26 17 15 11 9 6 8 8 8 6 5 6 5 5 4 3 4 4 3 2 1 1 1 1 2230

2,4 2,2 1,8 1,6 1,8 0,9 0,6 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,2 0,1

475 409 405 346 327 187 167 96 92 75 73 66 54 39 26 16 12 11 9 9 8 8 7 6 6 5 5 5 4 4 4 3 2 1 1 1 1 2965

w

%

5 6 9 3 3 6

2

2

2

2

1

1 3 1 1

1

1 1

37

1

1

155

192

167

1 1 1 1

2 1 1 2

1 1 3

2

2

2

2

1 383

1 550

1 1

1 1

735

2,4 2,0 2,0 1,7 1,6 0,9 0,8 0,5 0,5 0,4 0,4 0,3 0,3 0,2 0,1

§136 Bei den Altersgruppen ergibt sich folgende Differenzierung: Besonders häufig treten auf: Beia: BEI, MIT

Bei j: AN, AUF, UM

Besonders selten treten auf: Bei j: BEI, MIT, ZU Kontinuierliche Differenzen zwischen den Altersgruppen: Der Gebrauch von BEI und MIT nimmt von alten zu jungen Sprechern ab. Auch hier treten Extremwerte nur bei jungen und alten Sprechern auf, das Alter als alleinige Kategorie scheint keine so große Rolle beim Präpp.-Gebrauch zu spielen. §137 In keiner Gesprächsart tritt eine Präp. besonders häufig auf; seltener als bei den anderen Gesprächsarten treten auf: Bei g+: AUF

Bei bs+: AN, ZU

Es sieht so aus, als ob die Kategorie Gesprächsart allein keine entscheidende Determinante für die Verwendung bzw. Nicht-Verwendung bestimmter Präpp. ist. §138 Bei den Gesprächsinhalten ergeben sich folgende Unterschiede: Besonders häufig treten auf: Bei 1-3+: FÜR, MIT

Bei 8+: BEI, NACH, ZU

Besonders selten treten auf: Bei 1-3+: AN

Bei 8+: AUF, FÜR, MIT, UM

Auffallig ist, daß beim Inhalt 8+ Präpp., die modale Funktionen haben, besonders selten sind (FÜR, MIT), während dieselben Präpp. beim Inhalt 1-3+ besonders häufig sind. Es zeigt sich schon, daß der Gesprächsinhalt den Gebrauch der Präpp. stärker beeinflußt als die Gesprächsart.

130

V. DIE FUNKTIONEN

Α. Darstellung und statistische Untersuchung der Funktionsgruppen

§139 Bei der Zuordnung der Einzelbelege zu den 5 Funktionsgruppen lokal, temporal, modal, kausal, relational, haben wir eine zusätzliche Untergliederung in Einzelaspekte vorgenommen. Unser Ziel war dabei, ein Raster zu erstellen, das differenziert genug ist, um alle in unserem Material belegten Präpp. angemessen zu erfassen, und das gleichzeitig so generalisiert ist, daß die einzelnen statistischen Gruppen noch aussagekräftig sind, und daß eine gewisse Übersichtlichkeit gewährleistet ist. Wir haben dieses Raster während der Zuordnungsarbeiten mehrere Male weiter differenziert bzw. generalisiert, wenn es nötig war. (-»Funktionsgruppen, S. 132.) Die folgenden Kategorien haben sich als angemessen erwiesen für eine Erfassung der Präpp. in gesprochener Sprache. Es ist klar, daß eine Zuordnung zu den Funktionsgruppen nicht immer eindeutig sein kann. „Die vielschichtigsten Wechselbeziehungen zwischen den Dingen und Erscheinungen der Wirklichkeit bieten dem aktiv gestaltenden Bewußtsein verschiedene Möglichkeiten der Widerspiegelung. So ist es möglich, daß sich derselbe Sachverhalt z.B. einmal als kausales Verhältnis, ein anderes Mal als temporale oder lokale Beziehung und wieder ein anderes Mal als einfaches Beziehungsverhältnis (im Vergleich) im Bewußtsein widerspiegeln kann." (REIHER, S.282.) Wir können unsere Entscheidung für die Zuordnung zu der einen oder anderen Funktionsgruppe jeweils aus dem Textzusammenhang begründen, z.B.: (1) 1/701, 2 : . . .na muß m'r wieder h o i m u f d ' s Kocha... Dieses AUF haben wir als final eingestuft. Die Sprecherin wollte sagen, daß sie heimgehen mußte, um zu kochen. Man könnte diesen Beleg jedoch durchaus auch als temp, interpretieren: sie mußte heim, wenn es an der Zeit war, zu kochen. 1. Lokal §140 „Die älteste Schicht der Präpositionen geht zurück auf Ortsadverbien." (PAUL, Grammatik, S.3). Die Grundbedeutung der Präpp. war eine lokale, aus der sich die temporale und kausale Bedeutung entwickelt hat. So erfüllen fast alle vorkommenden Präpp. auch lokale Funktionen: AB, AN, AUF, AUS, AUSSER, AUSSERHALB, BEI, BIS, DURCH, ENTLANG, FÜR, GEN, GEGEN, GEGENÜBER, HINTER, IN, INNERHALB, MIT, NACH, NÄCHST, NEBEN, NEBST, OB, OBER, OBERHALB, ÜBER, UM, UNTER, UNTERHALB, VON, VOR, ZU, ZWISCHEN. Das sind 33 unserer 47 Präpp., also über 2/3. 131

Funktionsgruppen

1. lokal

a.,Ort

b. Richtung

V

1 .geogr. Ort 2.Ort übertr. 3.Gruppe 1. weg von 3. von her 5. über

7! nach

2.wegvon 4.vorvher6.über 8.nach 9.zur übertr. übertr. übertr. übertr. Gruppe

2. temporal

a. Altersangabe

b. Zeitangabe

1. Zeitpunkt

2. Zeitraum

a.ArtundWeise b.Begleitumstand c.Beschaffenheit d.Betroffenheit e.Gemeinsamkeit f. Instrument.

g. Material

h. Instrument übertr. i.Material übertr. 1.belebt 2.unbelebt

jt. kausal a.kausal/konsekutiv

brfinal

c. konditional

d. konzessiv

5. relational

a. Lebewesen 132

b.Sache

c.Vorgang

d. Zustand

~e". Tätigkeit

§ 141 Insgesamt haben wir 15 613 Belege für lok. gebrauchte Präpp., das sind 56,2% aller vorkommenden Präpp. überhaupt. Klammert man die Präp. IN aus diesen Betrachtungen aus, so ergibt sich ein Anteil von 49,8% der lok. Präpp. an allen Präpp., d.h. ca. die Hälfte der untersuchten Präpp. bezeichnen ein Lokal-Verhältnis. Sie verteilen sich folgendermaßen: Tab. 198

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

50,2

49,3

50,6

46,8

52,4

F S B AV 49,9

In V gibt es am meisten und in Α am wenigsten lok. Präpp.. Tab. 199

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

47,4 51,3

46,5 50,3

47,3 51,4

50,6 45,8

47,0 54,4

FSB A V 47,0 50,9

Frauen gebrauchen weniger lok. Präpp. als Männer. Eine Ausnahme bildet A, wo Frauen auffallend viele und Männer auffallend wenig lok. Präpp. verwenden. Tab. 200

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

53,6 48,8 41,6

48,7 50,6 46,7

51,9 49,9 29,0

44,6 45,2 53,7

50,6 53,1 50,0

FSB A V 50,0 50,6 46,7

Außer in Α werden überall bei der Sprachschicht III am wenigsten lok. Präpp. verwendet. Tab. 201

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

51,4 48,5 51,6

48,3 50,6 47,3

49,3 52,4 42,5

46,2 45,5 54,1

48,5 54,2 49,9

F SB A V 48,6 51,1 48,2

Insgesamt sind lok. Präpp. in der mittleren Altersgruppe am häufigsten. Eine Ausnahme bilden F und A, bei ihnen kommen in dieser Gruppe am wenigsten lok. Präpp. vor.

133

Tab. 202

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

47,5 56,4 48,5

46,3 48,1 51,0

44,3 42,9 51,9

53,9 48,3 44,6

50,3 42,4 53,4

F S B AV 47,2 49,5 51,0

Insgesamt werden bei g+ und bs+ weniger lok. Präpp. gebraucht als bei den übrigen Gesprächsarten. Für die einzelnen Landschaften ist dieser Zusammenhang jedoch nicht durchgängig nachweisbar. Tab. 203

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

61,5 43,3 53,0

59,6 45,1 48,5

60,6 44,9 45,7

51,9 45,8 (41,4)

60,7 48,1 58,4

F S B AV 59,8 45,4 50,8

In allen Landschaften werden beim Inhalt 8+ am meisten und bei 1-3+ am wenigsten lok. Präpp. gebraucht. Tab. 204

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w. m

47,6 45,9 49,0

51,1 51,7 45,9

50,0 50,6 46,7

Männer gebrauchen in Sprachschicht II am meisten und in III am wenigsten lok. Präpp.. Bei den Frauen ist es genau umgekehrt. Tab. 205

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m

45,7 47,0 47,8

49,1 52,3 48,6

48,6 51,1 48,2

Bei den Männern gebrauchen junge Sprecher am wenigsten lok. Präpp., bei den Frauen gebraucht diese Altersgruppe am meisten lok. Präpp..

134

Tab. 206

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w, m

46,0 48,3 47,7

48,1 49,7 51,8

47,2 49,5 51,0

Bei beiden Geschlechtern kommen bei der Gesprächsart g+ am wenigsten lok. Präpp. vor. Tab. 207

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) _w

rn

w, in

52,7 45,7 50,1

60,2 45,3 51,3

59,8 45,4 50,8

Sowohl Männer als auch Frauen gebrauchen beim Inhalt 8+ am meisten und bei 1-3+ am wenigsten lok. Präpp.. Tab. 208

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

47,4 51,0 53,2

50,6 51,8 47,1

44,8 48,2 45,3

48,6 51,1 48,2

In Sprachschicht II und III gebraucht die mittlere Altersgruppe am meisten lok. Präpp.. Sprachschicht I bildet eine Ausnahme, hier gebrauchen junge Sprecher am meisten lok. Präpp.. Tab. 209

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

47,8 56,3 49,9

46,8 45,9 52,8

46,9 48,2 46,2

47,2 49,5 51,0

Es fällt auf, daß in Sprachschicht I und III bei der Gesprächsart bs+ am meisten lok. Präpp. vorkommen, während es in Sprachschicht II hier am wenigsten sind.

135

Tab. 210

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

59,0 45,9 50,5

60,7 45,3 52,7

58,0 43,7 44,1

59,8 45,4 50,8

In allen Sprachschichten sind die lok. Präpp. beim Inhalt 8+ am häufigsten und bei 1-3+ am seltensten. Tab. 211

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m, j

46,1 46,3 49,8

49,4 53,1 51,3

44,4 44,9 52,0

47,2 49,5 51,0

In allen Altersgruppen kommen bei der Gesprächsart g+ am wenigsten lok. Präpp. vor. Tab. 212

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a,m,j

56,1 45,0 50,6

61,6 45,4 52,1

65,9 46,1 49,9

59,8 45,4 50,8

In allen Altersgruppen werden beim Inhalt 8+ am meisten und bei 1-3+ am wenigsten lok. Präpp. verwendet. Dasselbe gilt für die Gesprächsarten: Tab. 213

8+ 1-3+ X

§142

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

60,1 43,7 45,7

63,4 41,6 57,9

59,1 46,7 52,3

g+, bs+, χ 59,8 45,4 50,8

Zusammenfassung

1. Im deutschen alemannischen Sprachgebiet gibt es weniger lokale Präpp. als in den anderen Landschaften. Im vorarlbergischen Alemannisch dagegen mehr als in den 136

anderen Landschaften. 2. Frauen gebrauchen weniger lokale Präpp. als Männer. 3. In Sprachschicht III werden weniger lokale Präpp. gebraucht als in I und II. 4. Beim Inhalt 8+ werden ausnahmslos am meisten und bei 1-3+ am wenigsten lokale Präpp. gebraucht. Es zeigt sich, daß die Kategorie Gesprächsinhalt den stärksten Einfluß auf den Gebrauch der lok. Präpp. hat. Dies ist an sich nicht verwunderlich, ist es doch Aufgabe der Präpp., nicht nur eine Beziehung zwischen zwei Wörtern oder Wendungen herzustellen, „sondern zugleich die konkrete Art dieses Verhältnisses zu kennzeichnen" {-*• §2). Das besonders häufige Auftreten lok. Präpp. beim Thema 8+ erklärt sich daraus, daß die Kriegszeit für viele Sprecher die einzige Zeit ihres Lebens war, in der sie lange von ihrer Heimat entfernt waren, und in der sie größere Ortsveränderungen mitmachen mußten. In diese Richtung deutet auch das Ergebnis, daß Frauen zwar beim Thema 8+ ebenfalls am meisten Präpp. benutzen, jedoch weniger als die Männer (52,7%/60,2%). Für sie brachte diese Zeit in der Regel keine so einschneidenden örtlichen Veränderungen mit sich. Der starke Einfluß des Gesprächsinhalts auf den Gebrauch lok. Präpp. ist zugleich die Erklärung dafür, warum im deutschen alemannischen Sprachraum am wenigsten lok. Präpp. auftreten: in unserem Korpus ist verglichen mit den anderen Landschaften der Anteil der Gespräche mit dem Inhalt 8+ hier am geringsten. Das gilt auch für Frauen; bei ihnen werden lediglich 7,3% der Gespräche vom Thema 8+ bestimmt, während es bei den Männern 29,6% sind. Die besondere Häufung lok. Präpp. in Vorarlberg könnte mit dessen Geomorphologie zusammenhängen. STADELMANNs Untersuchung der Orts- und Richtungsadverbien zeigt, (S. 192197), daß der Anteil der durch Adverbien verstärkten Lokalangaben in Vorarlberg ebenfalls am höchsten ist. Bei den Frauen im deutschen alemannischen Sprachraum hat eine andere Kategorie stärkeres Gewicht: die Tatsache, daß dort Frauen in Sprachschicht III am meisten lok. Präpp. verwenden, führt dazu, daß die Frauen höhere Werte als die Männer aufweisen, weil ihr Anteil an Blöcken der Sprachschicht III ungewöhnlich hoch ist: ihr sind 35,1 % aller Blöcke zugeordnet, während es z.B. bei den schwäbischen Frauen nur 13,9% sind. §143 Der Anteil der einzelnen Präpp., die in den verschiedenen Landschaften lok. Verhältnisse bezeichnen, gibt folgendes Bild: (-»• Tab. 214, S. 138). Über ein Drittel aller Lokalverhältnisse wird durch die Präpp. IN ausgedrückt, dabei gebrauchen die Frauen in allen Landschaften außer in Α und V mehr IN als Männer. Die zweithäufigste Präp. ist AUF, auch sie wird mit Ausnahme von Α und V von den Frauen häufiger benutzt. (-*• auch § 33). Hier fällt zusätzlich auf, daß AUF in Vorarlberg besonders oft vorkommt (-*• auch §33). Die in der Häufigkeit folgenden Präpp. VON und BEI werden von Frauen weniger benutzt als von Männern (-* §§40 u. 93) mit der Ausnahme, daß wiederum in Α und V BEI bei den Frauen häufiger ist als bei den Männern.

137

Tab. 214

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. F

s

Β

A

V

FSBAV

JW

m

w

m

w

m

w

m

w

m

w. m

4,8

7,1

6,5

7,4

5,6

6,6

9,5

6,0

4,7

5,0

6,6

AUF

16,2

9,8

12,0 11,7

13,3

11,9

11,3

12,5

18,4

18,5

12,8

BEI

8,2

11,6

8,4

10,3

10,3

13,6

9,5

8,6

9,0

8,2

10,1

FÜR

0,0

0,0

0,2

0,1

0,0

0,1

0,0

0,0

0,2

0,0

0,1

40,5 34,6

38,5

35,2

39,2 39,2

34,1

30,2

35,8

0,0

0,0

0,1

0,1

3,8

6,3

AN

IN

45,0 36,2

MIT

0,0

0,0

0,2

0,1

0,4

0,1

0,0

NACH

6,3

9,1

5,1

8,2

3,2

5,4

7,2

4,1

1,6

UM

0,8

0,7

0,7

0,5

0,6

0,5

3,2

0,7

0,5

0,7

0,6

VON

7,6

11,9

9,1

10,7

10,1

10,5

8,1

12,0

10,1

12,1

10,6

ZU

5,2

6,7

9,0

8,3

9,4

10,9

4,1

8,7

8,5

10,2

8,7

Rest

5,9

7,1

8,3

8,3

8,6

5,3

8,1

8,2

12,8

11,2

8,2

100,0 100,0

100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

§ 144 9 von 33 Präpp., die ein Lokalverhältnis ausdrücken, können sowohl mit Dat. als auch mit Akk. verbunden werden, wodurch die Art des Lokalverhältnisses differenziert wird. In Verbindung mit AN, AUF, HINTER, IN, NEBEN, ÜBER, UNTER, VOR und ZWISCHEN drückt der Dat. Ruhe, das Verbleiben in einem Raum aus, während der Akk. für die Bewegung, das aktive Verhalten, steht (vgl. ADMONI, S.139). Diese Hauptunterscheidung bei den lok. Präpp. nehmen alle Autoren vor. DAL (S. 51) spricht bei Verbindung mit dem Akk. von einem translokalen und bei Verbindung mit dem Dat. von einem intralokalen Verhältnis. SCHRÖDER (1978 a) unterscheidet zwischen „eigentlichen lokalen" und „direktionalen" Präpp.. § 145 Auch wir haben unsere lok. Präpp. zuerst in Präpp., die einen Ort, und Präpp., die eine Richtung bezeichnen, eingeteilt. Sehr bald hat sich gezeigt, daß diese Kategorien zu grob sind, um den Bereich „lok. Präpp." angemessen darzustellen. Wir differenzierten daher in der Funktionsgruppe „Ort" weiter nach „geographischem Ort", der die Befindlichkeit einer Sache oder Person an einem ganz konkreten Ort angeben soll, und einem „Ort im übertragenen Sinn". Auch hier befinden wir uns in Übereinstimmung mit vielen Autoren. So spricht z.B. DAL (S.51) von einer übertragenen räumlichen Bedeutung, und SCHRÖDER (1978 a, S.357) unterscheidet zwischen einem „echten" und einem „institutionalisierten" Raum. An anderer Stelle spricht er von lokal-abstrakten Verhältnissen.

138

§ 146 Bei der Arbeit an unserem Material stießen wir immer wieder auf Belege wie z.B. „beim Gesangverein", „beim Militär", „auf der Universität" u.ä., die wir zuerst dem „Ort übertragen" zuordneten. Im Verlauf der Zuordnungsarbeit beschlossen wir aber, für diese Belege eine eigene Kategorie zu schaffen, nämlich die „Gruppe". Dieses Verhältnis kommt relativ häufig vor und drückt eine eigene Qualität der Befindlichkeit einer Person an einem bestimmten Platz aus, die durch die Kategorie „Ort übertragen" nicht adäquat ausgedrückt wäre. Die Kategorie „Gruppe" fanden wir bei anderen Autoren nicht, was sicherlich u.a. darin begründet ist, daß der Gebrauch der Präpp. in der Regel an geschriebener Sprache untersucht wurde, während wir uns mit gesprochener Sprache beschäftigen; darin kommt die Bedeutung, die verschiedene Gruppenzugehörigkeiten im Alltag für die Welt der Sprecher haben, stärker zum Ausdruck. Die Funktionsgruppen „Ort übertragen" und „Gruppe" sind in unserem Material etwa gleich stark vertreten. § 147 Auch bei den Richtungspräpp. nahmen wir weitere notwendige Differenzierungen vor: Wir unterscheiden zwischen Präpp., die die Bewegung „weg von" einem lok. Bereich ausdrücken, und Präpp., die eine Bewegung „von" einem lok. Bereich „her" realisieren. Der viale Aspekt wird durch die Bewegung „über" ausgedrückt. Die zielgerichtete Bewegung „nach" ergänzt dieses Schema, mit dem die Bewegungen im Raum erfaßt werden können. Wie bei der Kategorie „Ort" haben wir bei diesen Untergruppen jeweils die übertragene Bedeutung getrennt erfaßt. Zusätzlich haben wir aus den oben genannten Gründen auch hier die Kategorie „Gruppe" eingeführt. Daraus ergibt sich die Aufgliederung unserer lok. Präpp.:

lokal

a. Ort

Ύ

b. Richtung

1 .geogr. Ort 2.Ort übertr. 3.Gruppe 1.weg von 3. vonher 5. über

7^.nachx

2.wegvon 4.von her 6.über 8. nach 9. zur übertr. übertr. übertr. übertr. Gruppe

Die folgenden Tabb. geben stets die Anteile aller statistisch differenziert untersuchten häufigen Präpp. AN, AUF, BEI, FÜR, MIT, NACH, UM, VON, ZU an und der in der Restgruppe zusammengefaßten übrigen unter „Rest". a. 1. geogr. Ort § 148 Bei diesem Lokalverhältnis wird ein konkreter Ort angegeben, an dem sich etwas befindet. Die Spannbreite an Präpp., die einen konkreten Ort bezeichnen, ist außerordentlich groß. 139

(1) 1/150, 2:... hett m'r am Schtiel so 'n Holzmockel g ' h e t . . . (2)

1 / 1 7 1 , 2 : . . . henta driba g'sässa (u)'m S o f a . . .

(3) 1/774, 3 : . . . was m'r auß'-emHaus toa k i . . . (4) 1/824, 2\... also dä bin-e alls außerhalb des Ortes g'wäst... (5) 1 / 1 8 5 , 1 : . . . eingekehrt. . . beim Pfarrer... Für dieses Lokalverhältnis haben wir 2 766 Belege (ohne IN), das sind 27,6% aller lok. Präpp. (ohne IN). Die Verteilung dieser Belege auf die einzelnen Landschaften stellt sich folgendermaßen dar: Tab. 215

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

F S B AV

28,5 28,5

27,1 26,7

35,1 22,9

29,6 27,1

32,9 25,3

29,5 27,0

Auffallend ist, daß dieses Verhältnis bei Frauen häufiger vorkommt als bei Männern, obwohl Männer insgesamt mehr lok. Präpp. verwenden als Frauen (-»· § 142). §149 In den einzelnen Landschaften wird diese Funktion durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 216

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für geogr. Ort (ohne IN) F

w AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest

S m

m

w

m

19,1 13,9 40,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,9 15,7 10,4

17,3 15,6 42,7 0,2 0,0 0,0 0,2 2,2 13,9 7,8

m

FSBAV w,in

m

10,0 26,7 35,0 0,8 0,0 0,0 0,0 0,8 15,0 11,7

18,1 25,4 24,1 0,0 0,0 0,0 0,0 3,7 17,0 11,4

20,5 21,6 33,1 0,2 0,0 0,0 0,2 3,3 11,8 9,2

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

20,1 22,2 23,0 23,7 28,0 30,8 0,0 0,4 0,3 0,0 0,0 0,1 0,3 0,3 2,2 4,7 17,9 8,7 8,2 9,1

w

V w

18,3 23,6 29,3 17,6 32,9 42,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 0,0 1,2 1,7 3,7 7,3 13,4 7,3

w

A

Β

35,0 18,1 20,0 25,6 22,5 32,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,8 10,0 9,0 12,5 8,3

Am häufigsten wird diese konkrete Ortsangabe durch die Präp. BEI ausgedrückt, jedoch mit 2 Ausnahmen: Frauen in Α gebrauchen am häufigsten AN und Männer in V AUF. (-* §33, Tab.36). Mehr als 80% der Fälle werden durch AN, AUF, BEI und ZU ausgedrückt. 140

a. 2. Ort übertr. § 150 Hierbei soll ausgedrückt werden die Befindlichkeit einer Person an einem Ort in einem übertragenen Sinn. Es handelt sich nicht um eine geographische bzw. konkrete Ortsangabe, sondern dieses Lokalverhältnis nähert sich einer Zustandsbeschreibung an; insofern sind die Grenzen zur mod. Präp. hier fließend. (1) 1/186,1:.. .im Haushalt gewesen... (2) 1/223, 6 : . . . Das schtand... unter dem Schutz v o n . . . (3) 1/209, 2 : . . . isch der en G'fangaschaft oder isch der onder 'em Boda... (4) 1/318,3: Außer em Heu hat m'r Getraide... (5) 1/402, 1 : . . . ben-e zwaiahllb Jähr ind'r Lehr gsi... Für dieses Lokalverhältnis haben wir 478 Belege (ohne IN) in unserem Material, das sind 4,8% der lok. Präpp. (ohne IN). Dabei sieht die Verteilung auf die Landschaften folgendermaßen aus: Tab. 217

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F w 1,7 m 4,2

S

Β

A

V

F S B AV

5,5 5,3

1,5 4,3

8,9 7,4

3,8 3,8

4,4 4,9

§151 In den einzelnen Landschaften wird dieses Verhältnis im wesentlichen durch 3 Präpp. ausgedrückt: Tab. 218

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Ort übertr. (ohne IN) F

w AN AUF BEI FÜR NACH VON ZU Rest

S rn

0,0 17,7 40,0 11,8 60,0 50,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,9 0,0 0,0 0,0 14,7

w

A

Β m

9,4 10,5 21,9 16,5 53,1 58,5 0,0 0,0 0,0 0,5 0,0 1,0 0,0 0,5 15,6 12,5

w

m.

20,0 4,8 20,0 20,6 60,0 65,1 0,0 1,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,9

w

V m_

0,0 5,6 0,0 36,1 91,7 41,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,8 0,0 0,0 8,3 13,9

w_

FSBAV rn

w,m

8,8 19,9 57,1 0,2 0,2 1,7 0,2 11,7 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: MIT, UM Am häufigsten wird dieses Verhältnis (wie auch schon die geographische bzw. konkrete Ortsangabe) durch BEI ausgedrückt. Lediglich die Frauen in V bilden eine Ausnahme, bei ihnen ist AUF am häufigsten, bei der konkreten Ortsangabe galt dies für Männer in V(-+ §33, Tab. 36). 7,1 4,4 35,7 22,2 28,6 64,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,7 0,0 0,0 28,6 2,2

141

a. 3. Gruppe §152 Hier wird ebenfalls die Befindlichkeit an einem bestimmten Platz zum Ausdruck gebracht. Es handelt sich hierbei aber nicht um einen geographischen konkreten Ort, sondern um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe. (2) 1/402, 9:... bin-e . . . 20 Monet bei der Musik g s i . . . (3) 1/143, 3 : . . . 's Verdenscht bei ons danäbet här war ja nicht viel... (4) 1/144, 3: En d'r Feierwehr, dä h l m'r en de Sommermonate . . . Wir haben dafür 433 Belege (ohne IN), das entspricht 4,3% unserer lok. Präpp. (ohne IN). Diese Belege verteilen sich wie folgt auf die Landschaften: Tab.219

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

F SB A V

4,2 4,5

4,0 5,1

1,8 5,4

0,7 2,5

1,1 3,6

3,1 4,7

Es zeigt sich, daß dieses Verhältnis bei Männern in allen Landschaften häufiger ist als bei Frauen. Das könnte Hinweis auf größere Aktivitäten der Männer in verschiedenen Gruppen wie Vereinen o.ä. sein. §153 In den einzelnen Landschaften wird dieses Lokalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 220

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Gruppe (ohne IN) F

w

s m

w

Β m

w

A m

w

V m

w

FSBAV m

w,m

AN 0,0 5,4 0,0 0,0 AUF BEI 100,0 86,5 FÜR 0,0 0,0 MIT 0,0 0,0 NACH 0,0 0,0 0,0 2,7 VON ZU 0,0 0,0 Rest 0,0 5,4

0,0 0,5 0,5 2,1 85,1 83,7 0,0 0,0 0,0 1,5 0,0 0,0 6,4 6,6 4,3 1,0 2,1 6,1

0,0 1,3 0,0 0,0 100,0 93,4 0,0 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,6 0,0 0,0 0,0 1,3

0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 91,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 8,3

0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 85,7 0,0 0,0 0,0 2,4 0,0 2,4 0,0 4,8 0,0 0,0 0,0 4,8

0,9 0,5 87,3 0,2 0,9 0,2 4,9 0,9 4,4

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: UM In allen Landschaften wird dieses Verhältnis fast ausschließlich durch BEI ausgedrückt. 142

b. 1. Richtung weg von § 154 Die Bewegung einer Person oder Sache von einem bestimmten Ort weg soll zum Ausdruck gebracht werden. (1) 1 / 1 4 3 , 4 : . . . gegawärtig haba mir wieder Wasser gnung von d 'r Houptlaitung... (2) 1/267, 7 : . . . us em Bett rousg'holt... (3) 1/761, 3 : . . . en Rielingshausa hat d' Musik von d'r Kirch schau abgholt. Wir haben dafür in unserem Material 628 Belege (ohne IN), das entspricht 6,3% unserer lok. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich auf die einzelnen Landschaften wie folgt: Tab. 221

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN)

_w m

F

S

Β

A

V

F S B AV

1,7 6,6

4,8 6,3

6,1 5,8

8,2 7,8

4,7 8,9

4,8 6,7

Es fällt auf, daß dieses Verhältnis bei den Frauen in F ausgesprochen selten und bei Frauen und Männern in Α ausgesprochen häufig vorkommt.

§155 Dieses Lokalverhältnis wird in den einzelnen Landschaften durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 222

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für weg von (ohne IN) F

AN AUF BEI VON ZU Rest

Β

S

A

V

FSBAV

w

m

w_

in

w.

m.

w

in

w_

rn

0,0 0,0 0,0 80,0 0,0 20,0

0,0 0,0 0,0 88,9 0,0 11,1

1,8 0,0 0,0 80,4 3,6 14,3

0,4 0,4 0,0 83,3 1,3 14,6

0,0 0,0 0,0 75,0 0,0 25,0

1,2 0,0 4,8 88,0 0,0 6,0

0,0 0,0 0,0 90,9 0,0 9,1

0,0 0,0 0,0 94,7 0,0 5,3

0,0 0,0 0,0 76,5 0,0 23,5

0,0 0,0 0,0 89,5 1,0 9,5

w,m 0,5 0,2 0,6 85,5 1,0 12,3

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: FÜR, MIT, NACH, UM

Erwartungsgemäß wird diese Funktion überwiegend durch VON wahrgenommen. Bei den Präpp. der Restgruppe ist AUS noch besonders wichtig für dieses Lokalverhältnis. 143

b. 2. Richtung weg von übertr. §156

(1) 1/416,5: A'...g'wisses Kwantum het m'r denn an der Butter ab'zoga... (2) 1/5019, 1 : . . .isch ma aus der Schual k o m m a . . . Für dieses Lokalverhältnis haben wir 150 Belege, das sind 1,5% aller lok. Präpp. (ohne IN), die sich folgendermaßen auf die Landschaften verteilen: Tab. 223

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

F S B AV

2,4 1,6

1,0 1,5

4,3 1,8

1,5 2,3

0,6 0,7

1,6 1,5

§157 Folgende Präpp. stehen in den einzelnen Landschaften für dieses Lokalverhältnis: Tab. 224

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für weg von übertr. (ohne IN) F

w_ AN VON ZU Rest

s in

0,0 0,0 28,6 30,8 0,0 0,0 71,4 69,2

w.

A

Β m

0,0 0,0 50,0 44,6 0,0 1,8 50,0 53,6

_w

m

w_

V m_

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 27,3 42,9 56,0 0,0 0,0 0,0 0,0 57,1 44,0 100,0 72,7

_w

FSBAV m

50,0 0,0 50,0 75,0 0,0 0,0 0,0 25,0

w,m_ 0,7 44,7 0,7 54,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: AUF, BEI, FÜR, MIT, NACH, UM Wie bei der Funktion b. 1. ist wieder die Präp. AUS in der Restgruppe vorherrschend.

b. 3. Richtung von her §158 Es wird eine Bewegung her von einem lok. Bereich ausgedrückt. (1) 1/223, 1 : . . . Kaufmannsgeschlächt ous 'm Oberland... (2) 1/425, 1 0 : . . .se send zum klaina Walsertal g'schtammt... (3) 1 / 7 6 1 , 4 : . . . da kommt a' Predicher von Marbach... (4) 1/4943,4:... där 's Bluat bei de' Näsalech'r ront'r . . .

144

Wir haben dafür 664 Belege (ohne IN) in unserem Material, das sind 6,6% aller lok. Präpp. (ohne IN). Sie verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 225

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F w 9,7 m 7,3

S

Β

A

V

7,4 5,6

6,7 6,4

3,7 8,4

10,1 6,8

F S B AV 7,8 6,3

Mit Ausnahme von Α kommt diese Lokalfunktion bei den Frauen häufiger vor als bei den Männern. §159 In den einzelnen Landschaften nehmen folgende Präpp. diese Funktion wahr: Tab. 226

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für von her (ohne IN) F

w AUF BEI VON ZU Rest

s jn

0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 96,7 0,0 0,0 0,0 3,3

_w

Β _m

0,0 0,0 0,0 0,0 87,4 92,0 0,0 0,5 12,6 7,5

w

A m

0,0 0,0 0,0 1,1 86,4 97,8 0,0 0,0 13,6 1,1

_w

V jn

0,0 2,4 0,0 0,0 80,0 95,1 0,0 0,0 20,0 2,4

w

FSBAV in

0,0 1,3 0,0 0,0 91,9 80,0 0,0 1,3 8,1 17,5

w,m_ 0,3 0,2 91,4 0,3 7,8

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: AN, FÜR, MIT, NACH, UM Überall wird dieses Verhältnis in erster Linie durch VON ausgedrückt. In der Restgruppe sind wiederum viele AUS enthalten.

b. 4. Richtung von her übertr. §160

(1) 1/339, 8 : . . . Fanfaramarsch kommet da aus 'em Värbeliner Reitermarsch raus... (2) 1/689, 1 : . . . sem-m'r abg'schtiega von d'r B-Klass en d' C-Klass... Für die von-her-Bewegung im übertragenen Sinn haben wir 312 Belege (ohne IN), das sind 3,1% der lok. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich auf die Landschaften wie folgt:

145

Tab. 227

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F w 2,1 m 4,4

S

Β

A

V

3,8 3,4

4,0 2,9

0,7 2,3

2,2 2,0

F S B AV 3,2 3,1

§161 Diese Funktion wird ebenfalls überwiegend durch VON erfüllt. Wir haben auch ein Beispiel in dem BEI vorkommt, in der Restgruppe hat AUS den größten Anteil. Für die Landschaften ergibt sich folgendes Bild: Tab. 228

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für von her übertr. (ohne IN) F

BEI VON Rest

S

w

m

w

0,0 83,3 16,7

0,0 94,4 5,6

0,0 93,2 6,8

A

Β m

w

V

w

m

m

0,0 0,8 0,0 0,0 93,0 100,0 92,7 100,0 0,0 7,3 0,0 6,3

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

0,0 81,8 18,2

w

FSBAV m

w,m

0,0 0,0 87,5 100,0 12,5 0,0

0,3 93,3 6,4

100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: AN, AUF, FÜR, MIT, NACH, UM, ZU b. 5. Richtung über §162 Hierbei wird der viale Aspekt einer Bewegung ausgedrückt. (1) I/146a, 2 : . . .sen 5 Wildsaua vor mir n o m . . . (2) 1/223, 2 : . . . daß ich so a' paar alte Familientantela um mich herumschwirren s a h . . . (3) 1/317,4: Die send dann rai' komma, onder 'm Schranka durch'komma... (4) 1/402, 4 : . . .jedes Holz muß viermal durch a' Sägegatter d u r c h . . . (5) 1/4887, 1: . . . dann ben e ' . . .ib'r Karlsruhe... on naof nach Sedään, net. Wir haben dafür 485 Belege in unserem Material, das entspricht 4,9% unserer lok. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 229

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F w 3,1 m 3,3

146

S 6,5 5,0

Β

A

V

FSBAV

2,7 2,9

5,2 3,5

4,9 7,7

5,2 4,7

Innerhalb der Landschaften nehmen folgende Präpp. diese Funktion wahr: Tab. 230

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für über (ohne IN) F

w AN AUF BEI NACH UM VON ZU Rest

S m

w

0,0 3,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 33,3 29,6 0,0 0,0 0,0 0,0 66,7 66,7

Β m

m

w

11,8 12,6 2,6 6,3 1,3 0,5 0,0 0,0 14,5 10,0 1,6 1,3 9,2 6,8 59,2 62,1

A w

0,0 2,4 0,0 0,0 0,0 22,0 0,0 0,0 22,2 9,8 0,0 0,0 0,0 0,0 77,8 65,9

FSBAV

V _m

0,0 11,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 85,7 35,3 0,0 0,0 0,0 0,0 14,3 52,9

w

rn

5,6 7,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,1 12,1 11,1 0,0 0,0 5,6 0,0 77,8 79,1

w,m 9,3 2,9 2,3 0,2 14,9 0,8 4,3 65,4

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: FÜR, MIT In dieser Kategorie haben die Präpp. der Restgruppe den größten Anteil: das ergibt sich durch den hohen Anteil von DURCH und ÜBER bei dieser lok. Funktion.

b. 6. Richtung über übertr. §163

( 1 ) 1 / 2 2 3 , 2 : . . . d i e wurden herumgereicht j n der Familie... (2) 1/723, 4 : . . . die Fugger von Augschburg hen dä d' Herrschaft jber's Dorf ghet. Für diese Funktion haben wir lediglich 46 Belege (ohne IN), das sind 0,5% unserer lok. Präpp., und damit auch die kleinste Gruppe innerhalb der lok. Präpp.. Die Belege verteilen sich auf die Landschaften wie folgt: Tab. 231

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F w 0,4 m 0,6

S

Β

A

V

FSBAV

0,4 0,4

0,6 0,5

0,0 0,2

1,6 0,3

0,6 0,4

Es fällt auf, daß die Frauen in V einen besonders hohen Wert aufweisen. Bei den Frauen in A kommt dieses Lokalverhältnis dagegen gar nicht vor.

147

§164 Folgende Präpp. erfüllen in den einzelnen Landschaften diese Funktion: Tab.232

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für über übertr. (ohne IN) F

w AUF UM ZU Rest

0,0 0,0 0,0 100,0

m

w

0,0 20,0 0,0 80,0

100,0 100,0

w

m

0,0 6,3 20,0 12,5 0,0 6,3 80,0 75,0

V

A

Β

s

w

m

m

w

FSBAV m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0

0,0 0,0 50,0 14,3 0,0 0,0 50,0 85,7

w,m 2,2 13,0 2,2 82,6

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Nicht belegt: AN, BEI, FÜR, MIT, NACH, VON Auch hier werden überwiegend die Präpp. UM, DURCH und UBER gebraucht.

b. 7. Richtung nach §165 Bei diesem Lokalverhältnis wird das Ziel einer Bewegung angegeben. (1) 1/425, 7 : . . . dä hät'r gsagt: hüt musch mit an Langa [Ortsname] f ä h r a . . . (2) 1/4899, 7 : . . .bin i zu mainer Tante auf Holl'nbach, no' m'l nach Holl'nbach komma... (3) 1/4907, 2 : . . . nä wäär e' af Denemark komma, ond dä hat's me am Transport wieder drwischt... Wir haben für dieses Lokalverhältnis 3 214 Belege (ohne IN) in unserem Material. Es bildet mit einem Anteil von 32,1% die größte Gruppe innerhalb der lok. Präpp. und überhaupt die größte aller Funktions-Einzelgruppen. Tab. 233

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

39,6 31,5

34,8 30,9

31,4 31,7

33,3 26,1

33,2 34,6

34,6 31,3

Insgesamt ist dieses Lokalverhältnis bei den Frauen häufiger, eine Ausnahme bilden jedoch Β und V.

148

§166 Innerhalb der Landschaften wird diese Funktion von folgenden Präpp. erfüllt: Tab. 234

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für nach (ohne IN)

F w AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest

5,3 48,3 0,0 0,0 0,0 29,0 0,0 0,0 12,3 5,3

Β

S in

w

7,0 28,7 0,0 0,0 0,0 45,0 0,0 0,4 12,4 6,6

100,0 100,0

_w

m

10,5 10,4 33,1 28,6 0,0 0,0 0,7 0,0 0,3 0,0 23,8 39,6 0,0 0,1 0,3 0,5 21,1 14,3 10,3 6,5

5,8 50,5 0,0 0,0 0,0 15,5 0,0 0,0 19,4 8,7

A in 12,2 36,4 1,6 0,0 0,0 26,2 0,0 0,9 18,9 4,0

V

FSBAV

w.

m

_w

m

13,3 28,9 0,0 0,0 0,0 35,6 0,0 0,0 8,9 13,3

10,2 31,3 0,0 0,0 0,0 25,0 0,0 0,0 20,3 13,3

7,4 51,2 0,0 0,0 0,0 7,4 0,0 0,0 15,7 18,2

5,2 51,2 0,3 0,0 0,0 15,4 0,0 0,0 15,9 12,0

w,_m 9,3 35,5 0,3 0,1 0,0 30,1 0,0 0,4 16,2 8,2

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Hierbei konkurrieren vor allem AUF und NACH. Interessant ist dabei, daß in S und F die Frauen mehr AUF als NACH verwenden, während es bei den Männern dieser Landschaften gerade umgekehrt ist. In Α wiederum gebrauchen die Frauen mehr NACH, während die Männer häufiger AUF verwenden. In Β und V überwiegt bei beiden Geschlechtern AUF.

b. 8. Richtung nach iibertr. §167

(1) 1/223, 2 : . . . ins Schtuttgarter Lährerinnenseminar... (2) 1/246, 1 : . . . a bißle d's Hoiwai [Heimweh] gheet, nach de Leit ond ao' näch de Rendviecher em Schtall... Für dieses Lokalverhältnis finden sich 636 Belege in unserem Material (ohne IN), das entspricht 6,3% aller Lokalverhältnisse (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 235

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

ν

6,3 5,5

4,4 7,4

4,9 6,7

8,2 10,0

4,7 4,4

FSBAV 5,0 6,8

Dieses Lokalverhältnis ist bei Männern häufiger als bei Frauen, eine Ausnahme bilden dabei F und V. 149

§ 168 Dabei nehmen in den einzelnen Landschaften folgende Präpp. diese Funktion wahr: Tab. 236

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für nach übertr. (ohne IN)

F

AN AUF BEI MIT NACH UM VON ZU Rest

S _w

w

m

22,2 22,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 55,6 0,0

20,0 13,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 46,7 20,0

100,0 100,0

w

2H

7,7 21,2 3,9 1,9 7,7 1,9 0,0 40,4 15,4

A

Β

13,2 18,9 0,7 0,7 2,9 1,8 3,2 39,6 18,9

m

V w

m

6,3 13,5 12,5 19,8 0,0 1,0 12,5 1,0 6,3 1,0 0,0 4,2 0,0 1,0 56,3 47,9 6,3 10,4

9,1 14,3 36,4 26,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,0 9,1 0,0 27,3 0,0 9,1 38,8 9,1 18,4

FSBAV m

11,8 0,0 17,7 30,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,9 1,9 0,0 1,9 47,1 59,6 17,7 5,8

12,3 20,6 0,8 0,9 2,4 2,0 2,2 43,6 15,3

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Nicht belegt: FÜR Bei diesem Lokalverhältnis ist ZU am häufigsten, NACH ist beinahe bedeutungslos geworden, AUF steht an 2.Stelle der Häufigkeitsliste, was sicher auf Belege wie auf die Schule, auf die Universität u.ä. zurückzuführen ist.

b. 9. Richtung zur Gruppe § 169

(1) 1/4915, 3 : . . . zu de' Pionier' ben-e ai'g'ruckt... (2) 1/4918, 2:... be-e zom zwelfta Regement 'komma... Wir haben für dieses Lokalverhältnis 213 Belege (ohne IN), das entspricht 2,1 % der lok. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich auf die Landschaften wie folgt: Tab. 237

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller lok. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

0,4 2,0

0,3 2,6

0,9 3,8

0,0 2,7

0,3 2,0

FSBAV 0,4 2,7

Sehr auffallend ist, daß dieses Lokalverhältnis bei den Männern überall um ein vielfaches häufiger ist als bei den Frauen. Dies ist sicher z.T. in einer stärkeren Außenorientierung der Männer, wie z.B. einem größeren Engagement in Vereinen, Parteien usw. begründet; vor allem aber finden sich einschlägige Wendungen in den Berichten aus der Soldaten- und Kriegszeit.

150

Abb.14 (-> Tab.239) Verteilung der lokalen Funktionen

151

§ 170 Folgende Präpp. werden in den Landschaften verwendet: Tab. 238

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für zur Gruppe (ohne IN)

w AN AUF BEI ZU Rest

m

w

100,0

A

w

jn

m

V

w

33,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,0 66,7 93,9 100,0 92,6 0,0 7,4 0,0 5,1

0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0

Β

s

F

FSBAV

\v

m_

m

w,m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,2 0,0 0,0 0,0 4,2 0,0 100,0 100,0 91,7 0,0 0,0 0,0 0,0

0,5 0,5 1,4 93,4 4,2

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

Nicht belegt: FÜR, MIT, NACH, UM, VON Diese Funktion wird so gut wie ausschließlich durch die Präp. ZU wahrgenommen.

§171 Zusammenfassung zur lok.

Funktionsgruppe

Tab. 239 • Landschaft, Geschlecht (-* Abb. 14) • % aller lok. Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F w

m

w

_m

w

m

w

FSBAV

V

A

Β

S

in

w

m

w,m

nach

39,6 31,5

34,8 30,9

31,4 31,4

33,3 26,1

33,2 34,6

32,1

Ort geogr.

28,5 28,5

27,1 26,7

35,1 28,5

29,6 27,1

32,9 25,3

27,6

von her

9,7

7,3

7,4

5,6

6,7

6,3

3,7

8,4

10,1

6,8

6,6

nach übertr.

6,3

5,5

4,4

7,4

4,9

6,7

8,2 10,0

4,7

4,4

6,3

weg von

1,7

6,6

4,8

6,3

6,1

5,8

8,2

7,8

4,7

8,9

6,3

über

3,1

3,3

6,5

5,0

2,7

2,9

5,2

3,5

4,9

7,7

4,9

3,8

3,8

4,8

Ort übertr.

1,7

4,2

5,5

5,3

1,5

4,3

8,9

7,4

Gruppe

4,2

4,5

4,0

5,1

1,8

5,4

0,7

2,5

1,1

3,6

4,3

von her übertr.

2,1

4,4

3,8

3,4

4,0

2,9

0,7

2,3

2,2

2,0

3,1

0,4

2,0

0,3

2,6

0,9

3,8

0,0

2,7

0,3

2,0

2,1

weg von übertr

2,4

1,6

1,0

1,5

4,3

1,7

1,5

2,3

0,6

0,7

1,5

über übertr.

0,4

0,6

0,4

0,4

0,6

0,5

0,0

0,2

1,6

0,3

0,5

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

zur Gruppe

152

Es zeigen sich folgende Tendenzen: 1. In allen Landschaften sind die Lokalverhältnisse nach und Ort geogr. am häufigsten, wobei nach bei den Männern in Α auffallend selten und Ort geogr. bei den Frauen in Β und V auffallend häufig ist. 2. Außer in Vorarlberg werden diese beiden Lokalverhältnisse von Frauen häufiger benutzt als von Männern, obwohl Männer insgesamt mehr lok. Präpp. gebrauchen als Frauen. 3. Die Lokalverhältnisse Gruppe und zur Gruppe werden in allen Landschaften von Männern häufiger als von Frauen gebraucht.

2. Temporal §172 Folgende Präpp. drücken in unserem Material ein Temporalverhältnis aus; AB, AN, AUF, BEI, BINNEN, BIS, DURCH, FÜR, GEGEN, IN, INNERHALB, MIT, NACH, SEIT, ÜBER, UM, UNTER, VON, VOR, WÄHREND, ZU, ZWISCHEN. Das sind 22 unserer 47 Präpp., also beinahe die Hälfte. §173 Insgesamt haben wir 6 072 Belege für temp, gebrauchte Präpp., das entspricht 21,9% aller Präpp.. Ohne Berücksichtigung der Präp. IN ergibt sich ein Anteil von 21,7% der temp. Präpp. an den Präpp. insgesamt. Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Untersuchungskategorien: Tab. 240

Tab. 241

w m

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F SB A V

19,7

22,6

21,0

24,9

19,0

21,7

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

18,4 20,2

24,0 22,2

21,9 20,8

27,3 24,2

22,7 17,7

23,0 21,2

In allen Landschaften außer in F gebrauchen Frauen mehr temp. Präpp. als Männer. Tab. 242

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

17,3 20,8 25,1

24,2 22,6 19,1

21,0 20,4 38,7

28,4 24,6 19,0

20,6 18,9 10,0

FSBAV 22,5 21,4 20,0 153

Tab. 243

a m j Tab. 244

g+ bs+ X

245

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

21,6 19,9 17,3

23,7 20,6 27,1

18,1 21,7 23,9

21,9 28,4 20,4

21,5 18,1 20,1

22,2 20,7 23,8

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F SB A V

22,0 17,6 19,4

25,3 21,3 21,6

21,0 21,9 21,0

18,0 19,2 27,9

20,9 30,6 18,1

23,6 20,6 21,1

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

8+ 1-3+ X

Tab. 246

19,5 20,1 18,6

S 21,0 22,9 24,7

Β 20,9 21,3 20,1

A 33,8 22,7 (31,0)

17,5 21,4 12,7

F SB A V 21,0 22,1 20,9

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m

I II III

22,4 24,4 20,3

22,6 20,7 19,9

22,5 21,4 20,0

247

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN)

a m j

V

w

_m

w,m

25,4 21,1 24,9

21,7 20,6 22,8

22,2 20,7 23,8

In allen Altersgruppen gebrauchen Frauen mehr temp. Präpp. als Männer.

154

Tab. 248

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) JW

m

w,_m

25,2 17,1 22,0

22,5 21,1 20,9

23,6 20,6 21,1

Bei beiden Geschlechtern werden bei der Gesprächsart g+ am meisten temp. Präpp. verwendet. Tab. 249

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) _w

in

w,m_

21,4 23,4 21,8

20,9 21,6 20,2

21,0 22,1 20,9

Bei allen Gesprächsinhalten gebrauchen Frauen wieder mehr temp. Präpp. als Männer. Beide Geschlechter weisen beim Inhalt 1-3+ den höchsten Wert auf. Tab. 250

a m j Tab. 251

g+ bs+ X Tab. 252

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

23,1 22,3 21,5

22,3 20,0 24,1

17,8 18,4 25,9

I, II, III 22,2 20,7 23,8

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

23,0 19,4 22,7

24,9 22,0 19,9

16,7 18,2 21,4

23,6 20,6 21,1

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp.(ohne IN) I

II

III

I, II, III

22,5 22,7 20,7

20,0 22,3 20,3

19,4 19,2 23,4

21,0 22,1 20,9

155

Tab. 253

g+ . bs+ X .254

8+ 1-3+ X .255

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m , j

24,6 24,7 21,0

20,5 19,2 21,0

28,4 19,1 21,9

23,6 20,6 21,1

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m, j

22,0 22,2 23,9

20,6 21,2 18,4

13,2 25,3 22,3

21,0 22,1 20,9

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+, bs+, X

18,6 25,5 21,6

20,3 21,4 15,8

21,6 20,9 21,2

21,0 22,1 20,9

Zusammenfassung

§174 l . I n Α werden insgesamt mehr temp. Präpp. als in den anderen Landschaften gebraucht. 2. Frauen gebrauchen mehr temp. Präpp. als Männer. 3. Für Sprachschicht, Alter, Gesprächsart und Gesprächsinhalt lassen sich keine eindeutigen Abhängigkeiten feststellen.

§175 Folgende Präpp. drücken in den verschiedenen Landschaften temp. Verhältnisse aus (-»• Tab.256,S.157): Die meisten Temporalverhältnisse werden durch die Präpp. AN und IN ausgedrückt. Dabei fallt auf, daß zwischen diesen Präpp. ein Zusammenhang besteht, dergestalt daß der Gebrauch von IN seltener ist, wo AN häufiger auftritt und umgekehrt. Besonders auffallend ist das in Vorarlberg: Die Frauen gebrauchen dort sehr viele AN und wenig IN, während es bei den Männern gerade umgekehrt ist.

156

Tab. 256

• Landschaft, Geschlecht • % aller temp. Präpp.

F

AN AUF BEI FÜR IN MIT NACH UM VON ZU Rest

S

Β m

w

in

w.

21,3 1,9 2,5 0,0 30,0 2,5 3,1 15,0 2,5 5,0 16,3

18,7 0,8 1,3 0,0 32,5 2,5 4,8 10,3 5,2 3,6 20,3

26,8 25,6 0,6 1,5 3,4 2,5 0,2 0,2 26,2 26,4 2,7 2,2 5,8 5,1 17,1 12,4 3,3 4,3 2,8 3,4 11,7 15,7

w

A m

V

FSBAV

w

m

w_

27,4 1,9 1,9 0,0 31,1 1,9 2,8 8,5 0,9 7,6 16,0

21,2 2,3 2,0 0,3 25,8 4,6 5,4 13,8 6,0 6,0 12,6

35,6 21,5 1,7 1,9 1,3 2,8 0,4 0,0 25,4 33,3 0,4 1,4 2,1 4,5 11,4 9,5 0,9 5,0 7,2 5,0 13,6 15,1

24,0 1,6 2,6 0,2 28,4 2,8 5,2 12,1 4,2 4,0 15,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

19,1 20,6 3,5 2,4 3,5 3,0 0,4 0,6 33,9 30,1 7,4 4,3 8,3 5,2 8,3 9,4 2,6 4,9 3,0 4,0 10,0 15,6

HI

w.,m

§176 Bei der Untersuchung von Temporalverhältnissen haben wir unterschieden nach Altersangabe und Zeitangabe. Wir sind uns bewußt, daß bei der Kategorie Altersangabe die Grenze zum mod. Bereich berührt wird. Einer Person wird eine Eigentümlichkeit, nämlich das Alter, zugesprochen; die Verwandtschaft zu der unter Beschaffenheit (3.b. 1) beschriebenen Funktion ist nicht zu übersehen. Wir haben uns trotzdem entschlossen, diese Funktion unter die Temporalverhältnisse zu subsumieren, da sich bei der Auswertung des Materials gezeigt hat, daß bei einer Altersangabe weniger die Charakterisierung einer Person im Vordergrund steht, als vielmehr der Zeitpunkt, der durch die Altersangabe bezeichnet werden soll. Die Angabe „mit dreißig" meint in der Regel „als X dreißig war" und ist etwas anderes als z.B. „mit Kopfschmerzen". Die Kategorie Zeitangabe hatten wir ursprünglich unterteilt in Vorzeitigkeit und Nachzeitigkeit, wie es die meisten Autoren tun, die sich mit Temporalverhältnissen befassen. Diese Unterscheidung hat sich in der Praxis jedoch als unbrauchbar erwiesen, da sich die meisten Zeitangaben dadurch nicht oder nur ungenügend fassen ließen. Wir haben unterschieden Zeitangaben, die einen Zeitpunkt und solche, die einen Zeitraum angeben, wobei wir bei der Kategorie Zeitraum als Kriterium lediglich die zeitliche Erstreckung eines Vorgangs genommen haben, ohne daß dabei eine genaue Begrenzung dieses Zeitraums angegeben sein muß. Es ergab sich also folgendes Schema:

α. Altersangabe § 177

(1) 1/4901, 1 : . . . mit zwoiazwanz'g Jähr häb-e g'heirät'... (2) 1/5007, 7 : . . . also die Leut' mit_65 Jähr kriagat wohl ihr Rente . . . Für dieses Temporalverhältnis finden sich 175 Belege (ohne IN) in unserem Material, das sind 4% aller temp. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich wie folgt auf die Landschaften: Tab. 257

• Landschaft, Geschlecht • % aller temp. Präpp. (ohne IN) F

S

w 4,5 m 4,0

4,8 3,1

Β

A

V

F S B AV

10,5 6,4

2,7 5,4

1,1 1,3

4,8 3,8

Es fällt auf, daß bei dieser Kategorie die Schwankungen ganz erheblich sind. In A z.B. gebrauchen die Männer dieses Temporalverhältnis doppelt so oft wie die Frauen, während es sich in Β gerade entgegengesetzt verhält. Andererseits beträgt bei den Frauen der Wert in Β fast das 10-fache von V.

§178 Durch folgende Präpp. wird dieses Verhältnis in den einzelnen Landschaften ausgedrückt: Tab. 258

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Altersangabe (ohne IN) s

F w MIT NACH UM VON ZU Rest

m

Β w

A m

m

w,m

69,0 0,0 0,0 6,9 3,5 20,7

84,6 100,0 86,5 100,0 100,0 0,0 0,0 2,7 0,0 0,0 0,0 0,0 1,9 0,0 0,0 0,0 2,7 1,9 0,0 0,0 0,0 0,0 2,7 0,0 0,0 11,5 0,0 0,0 0,0 5,4

50,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 0,0

83,4 0,6 0,6 3,4 2,3 9,7

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0 100,0

100,0

Bei Altersangaben überwiegt der Gebrauch von MIT.

158

w

m

Nicht belegt: AN, AUF, BEI, FÜR

m

FSBAV

w

60,0 69,2 0,0 0,0 0,0 0,0 40,0 0,0 0,0 15,4 0,0 15,4

w

V

b. 1. Zeitpunkt § 179 Es wird ein bestimmter Zeitpunkt angegeben, an dem etwas geschieht oder geschah. (1)

T/6, 4 : . . . al' Morga mit Tagesa'bruch, sem-mer scho' dussa g'schtanda...

(2) 1/4917,10:... weiterg'macht bis an dreißigschta Säptemb'r ächzen, dl been ich en G'fangaschaft 'komma. Oon' bei welcher Gelägenheit?

Wir haben für dieses Verhältnis 2 670 Belege (ohne IN), das sind 61,4% aller temp. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 259

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller temp. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

52,7 50,9

66,1 63,5

51,3 61,2

57,5 61,8

66,5 58,7

62,3 61,1

Dieses Temporalverhältnis kommt in F und bei den Frauen in Β wesentlich seltener vor als in den anderen Gruppen. §180 Folgende Präpp. werden dazu benutzt, einen Zeitpunkt anzugeben: Tab. 260

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Zeitpunkt (ohne IN)

F w

Β

S m_

w

_m

w

A m

\v

FSBAV

V m

w

m

w,m

57,3 47,8 0,9 0,4 1,7 0,9 0,0 0,4 0,9 4,0 22,2 22,6 0,0 4,4 9,4 7,5 7,7 12,0

47,1 1,4 1,8 0,3 3,2 25,8 4,0 5,7 10,7

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

AN 40,7 43,9 AUF 3,4 1,8 BEI 1,7 1,8 MIT 0,0 0,6 NACH 0,0 3,1 37,3 27,4 UM VON 1,7 5,5 ZU 5,1 3,7 10,2 12,2 Rest

46,5 49,3 0,8 0,9 2,0 1,9 0,0 0,3 4,3 3,6 33,5 24,5 2,5 4,0 3,8 4,7 6,8 10,9

34,6 44,0 7,7 2,8 1,3 2,8 1,3 0,3 5,1 1,7 24,4 21,6 2,6 6,2 6,4 6,2 16,7 14,6

52,4 43,1 2,4 0,6 0,0 1,3 0,0 0,0 4,8 1,3 21,4 28,8 0,0 5,6 14,3 10,6 8,8 4,8

Nicht belegt: FÜR Am häufigsten werden die Präpp. AN und UM zur Bezeichnung eines Zeitpunkts benutzt. Die Frauen in Α und V gebrauchen mehr AN und weniger UM als die Männer, 159

während es in den übrigen Landschaften gerade umgekehrt ist. Außer in Β gebrauchen die Frauen weniger Präpp. der Restgruppe als die Männer.

b. 2. Zeitraum §181 Die zeitliche Erstreckung eines Vorgangs wird ausgedrückt: (1)

1/4930, 8 : . . . miir waren bei d'r Nacht nicht dahaim...

(2)

1/143, 5 : . . . wo m'r die Äcker so vielmiil hackt durch's Jähr num . . .

(3)

1/338, 2 : . . . durch des hao-n-e vil G'schäft iber dia Zeit n o m . . .

(4) 1/141, 3 : . . .dä kommet se so und verzelet, was se so d' Wochan um zutraga hit... Für dieses Temporalverhältnis finden sich 1 503 Belege (ohne IN) in unserem Material, das sind 34,6% aller temp. Präpp. (ohne IN). Sie verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Landschaften: Tab. 261

• Landschaft, Geschlecht • % aller temp. Präpp. (ohne IN) F

w 42,9 m 45,0

S

Β

29,1 33,4

38,2 32,4

A 39.7 32.8

V

F S B AV

32,4 40,0

32,9 35,1

Dieses Temporalverhältnis tritt in F besonders häufig auf. §182 Bei Angaben eines Zeitraums stehen folgende Präpp.: Tab. 262

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Zeitraum (ohne IN) F

AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest

160

Β

S

w

m

w

m

20,8 2,1 6,3 0,0 2,1 10,4 4,2 2,1 10,4 41,7

11,7 0,7 2,1 0,0 1,4 12,4 2,8 11,0 6,2 51,7

19,3 10,3 1,1 4,3 11,4 6,8 1,1 0,7 1,1 0,7 14,2 16,7 3,4 3,7 8,5 9,6 4,0 5,0 35,8 42,2

w

V

A m

w

m

29,8 5,3 1,8 1,8 0,0 7,0 1,8 3,5 10,5 38,6

10,4 6,5 9,1 0,0 1,3 11,0 2,6 12,3 7,8 39,0

13,0 4,1 7,2 0,9 1,1 15,4 2,7 9,5 5,7 40,5

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

29,3 7,9 3,5 5,3 12,1 7,9 1,7 2,7 0,0 1,6 25,9 19,1 0,0 0,5 6,9 9,5 3,5 5,3 17,2 40,2

w

m

FSBAV

24,1 5,9 3,5 8,2 6,9 5,9 0,0 1,2 0,0 2,4 3,5 20,0 0,0 2,4 3,5 14,1 6,9 4,7 51,7 35,3

w,m

Abb. 15 (-»· Tab.263) Verteilung der temporalen Funktionen

161

In allen Landschaften wird dieses Temporalverhältnis am häufigsten durch Präpp. der Restgruppe ausgedrückt, wobei hierin WÄHREND die häufigste Präp. ist. Eine Ausnahme bilden die Frauen in Β: bei Ihnen ist AN am häufigsten. Uberhaupt ist AN in allen Landschaften bei den Frauen sehr viel häufiger als bei den Männern, in Α sogar 4mal so häufig (-»• auch §30, Tab.35).

§ 183 Zusammenfassung zur temp.

Funktionsgruppe

Tab. 263 • Landschaft, Geschlecht '(-> Abb. 15) • % aller temp. Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F

S

Β

A

_w

in

w

Zeitpunkt

52,7

50,9

66,1 63,5

51,3 61,2

Zeitraum

42,9 45,0

29,1 33,4

38,2 32,4

Alters angabe

4,5

4,0

4,8

m

3,1

w

10,5

πι

6,4

w

V rn

FSBAV

w

m.

57,5 61,8

66,5

58,7

61,4

39,7 32,8

32,4 40,0

34,6

2,7

5,4

1,1

w,m

1,3

4,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Es zeigen sich folgende Tendenzen: 1. Insgesamt stehen im temp. Bereich Zeitpunkt fast doppelt so viele präp. Wendungen wie bei Zeitraum-, Altersangabe erscheint sehr selten. 2. In F ist im Gegensatz zu den anderen Landschaften nur ein sehr geringer Abstand zwischen den Gruppen Zeitpunkt und Zeitraum. 3. Bei den Frauen in Β ist die Gruppe Altersangabe besonders groß.

3. Modal § 184 Folgende Präpp. nehmen in unserem Material mod. Funktionen wahr: AN, AUF, AUS, AUSSER, BEI, BIS, DURCH, ENTSPRECHEND, FÜR, GEGEN, GEGENÜBER, IN, MIT, MITSAMT, NACH, OHNE, PRO, SAMT, STATT, ÜBER, UM, UNTER, VON, ZU. §185 Insgesamt haben wir 4496 Belege für mod. Präpp., das entspricht 16,2% unserer Präpp. insgesamt. Ohne Berücksichtigung von IN ergibt sich ein Anteil von 20,8% an allen Präpp., anders ausgedrückt: während der Anteil von IN an allen vorkommenden Präpp. 27,7% beträgt, ist der Anteil von IN an den mod. Präpp. lediglich 7,0%.

162

Die mod. Präpp. verteilen sich folgendermaßen auf die Untersuchungskategorien: Tab. 264

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

23,6

20,6

21,1

18,4

20,3

20,8

In Α gibt es weniger mod. Präpp. als in den anderen Landschaften. Tab. 265

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

25,8 22,7

21,7 20,2

23,2 20,5

16,9 18,8

18,7 20,9

21,7 20,6

Die Frauen in Α weisen einen besonders niedrigen Wert auf. Tab. 266

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

23,6 22,3 28,4

19,5 20,1 25,0

20,2 21,8 35,0

18,6 17,4 .20,0

18,0 20,5 35,0

20,0 20,5 25,2

In allen Landschaften werden in Sprachschicht III am meisten mod. Präpp. verwendet. Tab. 267

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

21,6 24,4 24,6

21,3 20,6 19,4

25,3 19,3 22,0

20,4 16,9 17,8

22,1 19,2 23,0

21,9 20,2 21,0

Für die Kategorien Landschaft und Alter sind keine eindeutigen Zusammenhänge feststellbar. Tab. 268

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

23,2 21,0 25,2

20,4 23,1 20,2

26,7 21,9 20,3

21,4 20,2 17,2

22,4 37,7 19,1

21,6 22,7 20,2

In 4 von 5 Landschaften werden in den Gesprächsarten der Restgruppe χ am wenigsten mod. Präpp. verwendet. 163

Tab. 269

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

15,2 27,8 25,8

14,7 23,2 20,6

14,6 24,2 28,3

8,9 20,3 (27,6)

16,0 21,0 22,2

14,6 23,2 22,4

Beim Inhalt 8+ werden überall am wenigsten mod. Präpp. gebraucht. Tab. 270

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

21

w,m

20,9 21,5 26,0

19,7 20,3 24,9

20,0 20,5 25,2

Bei beiden Geschlechtern nimmt die Häufigkeit mod. Präpp. von Sprachschicht I über II zu Sprachschicht III zu. Tab. 271

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,rn

22,3 21,9 21,0

21,9 19,7 21,0

21,9 20,2 21,0

Bei beiden Geschlechtern gebrauchen alte Sprecher am meisten mod. Präpp.. Tab. 272

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

in

21,2 25,9 21,5

21,8 22,3 19,9

w,m 21,6 22,7 20,2

Sowohl Männer als auch Frauen verwenden bei der Gesprächsart bs+ am meisten mod. Präpp.. Tab. 273

8+ 1-3+ X 164

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

19,6 21,7 22,3

14,3 23,9 22,1

w,m 14,6 23,2 22,4

Frauen und Männer gebrauchen beim Inhalt 8+ am wenigsten mod. Präpp.. Tab. 274

a m j Tab. 275

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

22,2 18,9 19,0

20,3 20,5 20,8

28,3 23,8 24,9

1,11,III 21,9 20,2 21,0

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

21,1 19,3 19,8

20,1 22,1 20,4

33,6 31,4 21,2

1,11,III 21,6 22,7 20,2

Von den Kategorien Alter und Gesprächsart sind keine Abhängigkeiten feststellbar. Tab. 276

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

14,6 22,3 21,3

14,5 23,0 21,9

15,7 28,1 26,0

1,11,III 14,6 23,2 22,4

In allen 3 Sprachschichten werden beim Inhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+ am meisten mod. Präpp. verwendet. Tab. 277

g+ bs+ X Tab. 278

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a,m,j

23,0 20,7 21,7

21,6 22,2 19,5

19,9 26,1 20,1

21,6 22,7 20,2

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a,m,j

16,5 24.5 21.6

13,5 23,2 24,0

18,7 20,9 21,3

14,6 23,2 22,4 165

In allen Altersgruppen werden wieder beim Inhalt 8+ am wenigsten mod. Präpp. gebraucht. Tab. 279

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN)

8+ 1-3+ X

g+

bs+

X

16,9 22,7 22,9

12,8 25,3 37,9

14,3 23,1 20,3

g+,bs+,x 14,6 23,2 22,4

In allen Gesprächsarten werden beim Inhalt 8+ am wenigsten mod. Präpp. gebraucht.

§ 186

Zusammenfassung

1. Im Alemannischen gibt es am wenigsten mod. Präpp.. 2. Beim Gebrauch der mod. Präpp. gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen den Geschlechtern, allerdings mit einer Ausnahme: beim Inhalt 8+verwenden Frauen eindeutig mehr mod. Präpp. als Männer. 3. Der Gebrauch mod. Präpp. nimmt insgesamt von Sprachschicht I zu III zu. 4. Zwischen den Altersgruppen sind keine eindeutigen Unterschiede beim Gebrauch mod. Präpp. auszumachen. Dasselbe gilt für die Gesprächsarten. 5. Beim Gesprächsinhalt 8+ werden wesentlich weniger mod. Präpp. verwendet als bei den anderen Inhalten. 6. Insgesamt fällt bei der Betrachtung der Kategorien die Sonderstellung der Landschaft Α und des Gesprächsinhalts 8+ auf. In diesen beiden Guppen kommen wesentlich weniger mod. Präpp. vor als in allen anderen.

§187 In den einzelnen Landschaften werden Modal-Verhältnisse durch folgende Präpp. (-»· Tab.280, S,167) ausgedrückt: In allen Landschaften wird ein Modalverhältnis am häufigsten durch MIT ausgedrückt.

§ 188 Ein Modalverhältnis kennzeichnet Art und Weise, Begleitumstand, Beschaffenheit, Betroffenheit, Gemeinsamkeit, Instrument und Material. Dabei wird stets etwas Hinzukommendes genannt, das einen Gegenstand, einen Zustand oder ein Geschehen näher bestimmen, charakterisieren oder beeinflussen kann. Dem entspricht unsere Einteilung (Schema S. 167).

166

Tab. 280

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp.

F _w AN AUF BEI FÜR IN MIT NACH UM VON ZU Rest

S m

0,6 0,0 2,5 2,2 1,3 0,0 6,9 7,5 1,9 12,5 49,4 46,5 0,6 0,5 0,6 0,2 19,4 19,0 6,3 4,8 10,6 6,8

w

Β m.

1,0 1,3 2,8 2,2 0,5 0,5 7,4 9,1 6,0 7,8 46,8 43,8 1,4 2,0 0,9 1,4 19,8 21,6 4,3 3,6 7,4 8,4

A m

w

w

V in

w

0,6 2,1 1,2 1,2 0,6 2,1 4,8 7,4 3,6 5,4 62,3 53,0 0,0 0,3 4,2 1,5 16,8 18,3 1,2 3,0 4,8 5,8

2,2 0,9 2,6 2,2 3,2 2,0 0,0 0,0 1,4 2,2 9,5 13,2 0,0 9,5 4,6 77,8 41,9 50,0 0,0 0,5 0,0 0,0 0,5 2,0 14,5 11,1 21,2 4,4 3,6 3,3 0,0 7,9 8,1 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

FSBAV m

w,m_

0,6 2,1 0,6 10,4 5,8 44,2 1,0 1,7 23,4 1,3 8,9

1,2 2,1 0,8 8,1 7,0 47,0 1,2 1,3 20,3 3,5 7,6

100,0

100 r 0

modal

1.belebt 2.unbelebt

a. Art und Weise

§ 189 Das Verhältnis der Art und Weise bildet den Kernbereich des Modalverhältnisses. Das Gewicht der Aussage liegt auf der Art des Vollzugs selbst. (1) 1/5043,1:... mit Witz mo'm'r dees däne Leit nabringa . .. (2) 1/253,3:. .. dar hät mit aller Teifelsg'walt hoim wella mit m e r . . . Präpp. der Art und Weise können eine Intensität bezeichnen (auf die Frage: wie sehr?). (3) 1/4910, 10: En dem grooßa Betrieb, dia treiben no' dean Zuckerriaba-Anbau, n e t . . . , mit oiner vermährten Sache, saga m'r 5 Taagwerk'... Einige Fügungen der Art und Weise bezeichnen einen Zustand, eine innere Haltung einer Person zu einem Geschehen. 167

(4) 1/222, 3 : . . .net v(e)rgißt, sondern mit Schtolz dra'z'rickdenkt! (5) 1/223, 2: Das habe ich dann mit Würde getragen. Auch die Kategorien des Vergleichs und der Stellvertretung haben wir unter Art und Weise gefaßt. (6) 1/143, 5 : . . . mir haba's jetzt vil leichter gega, geg' frihera Zeita. (7) 1/188, 4: Jetz' gang i' mil zom Schpiaß, i' will amil fluide' schwätza. Für dieses Modalverhältnis finden sich 770 Belege (ohne IN), das sind 18,4% aller mod. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 281

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN) S

Β

A

V

F S B AV

15,4 20,3

16,2 16,9

6,7 20,9

18,6 17,4

16,5 19,1

F w 21,7 m 18,2

Am auffallendsten ist hier der niedrige Wert bei den Frauen in A. §190

Tab. 282

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Art und Weise (ohne IN)

F

AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest

S

w

m

w

0,0 11,8 0,0 5,9 38,2 2,9 0,0 2,9 11,8 26,5

0,0 12,1 0,0 12,1 34,9 3,0 0,0 1,5 13,6 22,7

1,2 4,5 14,3 8,0 0,0 1,0 7,1 6,4 42,9 30,8 6,0 9,9 1,2 3,2 5,1 4,8 5,5 4,8 17,9 25,6

m

w

m

w

FSBAV

V

A

Β

m

w

m

w,m

14,8 1,3 7,4 6,3 0,0 0,0 11,1 13,9 40,7 36,7 0,0 6,3 7,4 3,8 0,0 3,8 3,7 5,1 14,8 22,8

3,8 9,2 1,0 7,9 35,7 6,1 2,9 4,2 5,8 23,4

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

0,0 2,4 3,9 7,2 0,0 16,7 3,9 7,2 3,9 4,1 0,0 0,0 0,0 23,8 3,9 0,0 50,0 46,4 100,0 14,3 0,0 2,1 0,0 2,4 5,2 0,0 0,0 3,9 15,4 2,1 0,0 2,4 0,0 2,1 0,0 9,5 15,4 23,7 0,0 28,6

Dieses Verhältnis wird in allen Landschaften am häufigsten durch MIT ausgedrückt. Die Männer in Α gebrauchen jedoch am häufigsten FÜR bzw. Präpp. der Restgruppe zum Ausdruck dieser Funktion. Auch in anderen Landschaften bilden die Präpp. der Restgruppe die zweitgrößte Gruppe. 168

b.

Begleitumstand

§191 Ein Begleitumstand bezeichnet einen Umstand, der abhängig oder unabhängig von einer handelnden Person mit einem Geschehen verbunden ist. (1) 1/168, 2 : . . . kommt mit G'schäll aus 'em Wald r o u s . . . (2) 1/4935, 5 : . . . sem-m'r viel 'ganga beim Mo'schai' [Mondschein]. Für dieses Verhältnis haben wir 46 Belege (ohne IN) in unserem Material, das sind 1,1% aller mod. Präpp. (ohne IN). Dies ist die kleinste Untergruppe innerhalb der mod. Präpp.. Die Belege verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Landschaften: Tab. 283

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

ν

FSB A V

0,6 0,3

2,8 1,0

0,0 1,6

0,0 1,0

0,7 0,2

1,6 0,9

Interessanterweise ist dieses Verhältnis in S, F und V bei den Frauen auffallend häufiger als bei den Männern, während die Frauen in Α und Β es überhaupt nicht benutzen.

§192 In den einzelnen Landschaften wird dieses Verhältnis durch folgende Präpp. zum Ausdruck gebracht: Tab. 284

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Begleitumstand

F w BEI MIT UM ZU Rest

s m

100,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

(ohne IN)

Β

w

m

20,0 53,3 13,3 6,7 6,7

18,8 81,3 0,0 0,0 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0

w

_m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -

A

77,8 22,2 0,0 0,0 0,0 100,0

w

V jn.

w

FSBAV _m

0,0 100,0 0,0 100,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -

100,0 100,0 100,0

w,m 37,0 54,4 4,4 2,2 2,2 100,0

Nicht belegt: AN, AUF, FÜR, NACH, VON Dieses Verhältnis wird in mehr als der Hälfte aller Fälle durch MIT ausgedrückt, der Rest durch BEI. Nur die Frauen in S gebrauchen bei diesem Modalverhältnis noch andere Präpp..

169

c. 1. Beschaffenheit,

belebt

§193 Einem Lebewesen wird durch eine Präp. etwas zugesprochen, das es „hat". Dies kann etwas sein, das ihm gehört, mit dem es sich ausstattet, das es bekommt usw.. Auf jeden Fall ist dieses Attribuierte etwas, das das Lebewesen in seinem Status charakterisiert. (1) 1/303,4:... als g'lärnter Schneider mit finf G'sellajähr... (2) 1/812,4:... desch d'r ärschte d& mit Färnsähapperat... (3) 1/4979,10:... bewährte Offiziere vom erschta Krieg . . . Zum anderen kann dem Lebewesen etwas zugeordnet werden, das sich unmittelbar auf seine äußere Erscheinung oder seinen inneren Zustand bezieht. (4) 1/158, 7 : . . .am Maarga friah isch mer ganga met frisch g'schmierte Schuah on' neib, neib [neuem] G'schirr uf am Buckel... (5) 1/4888, 2:... oiner isch 'komma mT am doppelta Schädelbruch... Für dieses Modalverhältnis finden sich in unserem Material 421 Belege (ohne IN), das sind 10,1 % aller mod. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Landschaften: Tab. 285

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

10,2 8,8

9,7 10,2

Β 9,3 9,9

A

V

13,3 6,5

9,0 13,2

FSBAV 9,8 10,6

§194 In den einzelnen Landschaften wird dieses Verhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 286 F AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest 170

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Beschaffenheit, belebt (ohne IN) S

Β

A

V

w m w m w m w m w m 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,8 0,0 1,3 0,0 0,0 0,0 0,0 16,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 0,0 1,9 0,6 0,0 0,0 0,0 7,7 1,8 1,7 37,5 25,0 24,5 31,4 53,3 35,1 7,7 23,1 28,3 16,7 1,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,9 0,6 66,7 76,9 61,5 65,0 62,5 65,6 54,7 60,9 33,3 59,7 0,0 0,0 0,0 3,1 0,0 0,0 3,8 2,6 0,0 0,0 11,3 2,6 0,0 15,4 7,7 3,3 0,0 6,3 13,3 1,8 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

FSBAV w,m 0,2 0,7 0,2 1,2 29,9 0,2 0,5 60,6 1,7 4,8 100,0

Dieses Verhältnis wird in allen Landschaften am häufigsten durch VON ausgedrückt, am zweithäufigsten durch MIT.

c. 2. Beschaffenheit,

unbelebt

§195 Einem Gegenstand wird etwas zugesprochen, das ihn auf irgendeine Weise charakterisiert. Dies kann sein ein Teilbereich, der als auffallende Eigentümlichkeit bedeutungsvoll erscheint, eine Größenangabe oder Qualitätsangabe. Auch Wert- und Kostenangaben haben wir unter dieses Modalverhältnis subsumiert. (1) 1/402, 7 : . . . wa(s) so kliine Fässer sin' mit vierz'g Lit(e)r... (2) 1/413,17:... Härrnschuha um seeks Mark i'jedem G'schäft... Wir haben 691 Belege in unserem Material (ohne IN), das sind 16,5% aller mod. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Landschaften: Tab. 287

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

6,7 w. 15,3 13,7 9,3 16,0 18,2 15,8 22,4 m

V

FSB A V

10,4 18,9

12,5 17,9

Hierbei fällt auf, daß dieses Verhältnis in allen Landschaften bei den Frauen seltener vorkommt als bei den Männern. §196 In den einzelnen Landschaften wird dieses Modalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 288

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Beschaffenheit; unbelebt (ohne IN)

F w AN AUF BEI FÜR MIT NACH UM VON ZU Rest

Β

S m

0,0 0,0 0,0 0,0 4,2 0,0 8,3 3,5 20,8 22,4 0,0 0,0 4,2 0,0 58,3 69,0 0,0 0,0 5,2 4,2

w

m

0,0 0,7 1,3 0,7 0,0 0,7 14,7 12,2 16,0 30,8 0,0 0,7 1,3 0,7 56,0 47,0 6,7 2,2 4,0 4,3

w.

A _m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,7 16,5 33,3 33,0 0,0 0,0 0,0 0,0 60,0 46,2 0,0 1,1 0,0 3,3

w

FSBAV

V m

0,0 2,2 0,0 0,0 0,0 2,2 0,0 13,3 66,7 24,4 0,0 0,0 0,0 0,0 33,3 48,9 0,0 2,2 0,0 6,7

w

m

0,0 1,2 0,0 2,3 0,0 0,0 66,7 22,1 33,3 19,8 0,0 0,0 0,0 1,2 0,0 51,2 0,0 0,0 0,0 2,3

_w,m 0,6 0,7 0,6 14,5 26,9 0,3 0,7 49,9 1,9 3,9

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 171

Auch hier zeigt sich, daß VON am häufigsten gebraucht wird, um die Beschaffenheit auszudrücken. Auffallend ist dabei, daß bei den Frauen in Vorarlberg kein einziges VON auftaucht, sie gebrauchen ausschließlich FÜR und MIT, um die Beschaffenheit eines Gegenstandes auszudrücken. Der relativ große Anteil von FÜR bei diesem Modalverhältnis hat sicher seine Ursache darin, daß wir auch Wert- und Kostenangaben unter diese Kategorie gefaßt haben.

d.

Betroffenheit

§197 Ein Lebewesen (oder Gegenstand) ist durch eine Sache oder einen Vorgang besonders betroffen bzw. etwas ist ausschließlich für ihn bestimmt. (1) 1/223, 6: Das Jahr dreiunddreißig waar für mich aine schwierige Situation . . . (2) 1/413,14:.. .sonst hat's halt nur a Krona ge' für us junge Kärle... Für dieses Modalverhältnis gibt es in unserem Material 196 Belege (ohne IN), das sind 4,7% aller mod. Präpp. (ohne IN). Tab. 289

JV m

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

4,5 5,8

6,2 4,3

3,7 4,9

2,2 5,0

5,5 4,2

FSBAV 5,3 4,5

Dieses Verhältnis wird in allen Landschaften ausschließlich durch die Präpp. FÜR realisiert.

e.

Gemeinsamkeit

§ 198 Die Präp. steht neben Verben, die eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand bezeichnen. Dieser durch die Präp. angeknüpfte Gegenstand (Person oder Sache) ist dabei gleich aktiv wie das Subjekt oder Objekt, von dem er syntaktisch abhängig ist. So besteht hinsichtlich des verbalen Geschehens eine Gemeinsamkeit zwischen den durch die Präp. miteinander verbundenen Personen oder Sachen. Worin diese Gemeinsamkeit besteht, besagt das Verbum. (1) 1/211, 8: .. .i' ben da z'samma mit a'ma Kamerad. wo en mainer Ai'hait war, von Unterreichabach nä wider nonderg'fahra en die rollend' Front n a i ' . . . (2) 1/411,2: (Der Vater) hit denn äba ghüratet mit d'r Muater... Für dieses Mo dal Verhältnis finden sich 596 Belege (ohne IN), das sind 14,3% aller mod. Präpp. (ohne IN).

172

Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 290

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

21,7 11,3

15,6 12,1

15,5 14,6

A 33,3 11,0

V

F S B AV

17,9 17,2

17,6 13,1

Dieses Verhältnis kommt in allen Landschaften bei den Frauen häufiger vor als bei den Männern. §199 Folgende Präpp. werden gebraucht um eine Gemeinsamkeit auszudrücken: Tab. 291

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. für Gemeinsamkeit (ohne IN)

F w. BEI MIT VON ZU Rest

s _m

0,0 0,0 82,4 80,5 0,0 0,0 17,7 19,5 0,0 0,0

w

Β m_

0,0 0,5 82,4 80,7 0,0 0,0 11,8 16,1 5,9 2,7

w.

A m.

0,0 0,0 92,0 82,1 0,0 1,2 8,0 15,5 0,0 1,2

w.

V m.

0,0 0,0 86,7 86,4 0,0 0,0 13,3 13,6 0,0 0,0

w

FSBAV m.

w,m

0,0 1,3 84,6 92,3 0,0 0,0 11,5 2,6 3,9 3,9

0,3 83,7 0,2 13,3 2,5

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: AN, AUF, FÜR, NACH, UM

In allen Landschaften wird der größte Teil dieses Modalverhältnisses durch MIT ausgedrückt.

/.

Instrument

§200 Der Bereich des Instrumentalen ist eng verwandt mit dem der Art und Weise. Es wird ein Mittel oder Werkzeug angegeben, mit dessen Hilfe eine Tätigkeit vollzogen wird. (1) 1 / 1 5 0 , 1 : . . . 's Korn mit der Sichel g'schnetta... (2) 1/402, 3 : . . . denn muß m'r durch's Feuer oder m'r ka' 's au' dur' Dampf ζ'sematriiba... Für dieses Modalverhältnis haben wir 932 Belege, das entspricht 22,3% aller mod. Präpp. und stellt somit die größte Gruppe innerhalb der mod. Präpp. dar.

173

Diese Belege verteilen sich wie folgt auf die Landschaften; Tab. 292

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN) F w 13,4 m 27,8

S

Β

A

V

F S B AV

24,9 19,5

35,4 24,9

35,6 26,4

20,7 16,7

24,7 21,5

§201 Innerhalb der Landschaften wird das Instrumentalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 293

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Instrument

F w AN AUF BEI FÜR MIT UM VON ZU Rest

Β

s m

w

(ohne IN)

rn

w

A _m

_m

m

w,m_ 0,4 1,1 0,2 0,2 93,0 1,4 1,7 0,3 1,6

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

0,3 1,5 2,2 0,7 0,0 0,0 0,7 0,0 90,4 92,3 0,0 2,0 2,3 1,5 0,3 1,5 2,9 1,3

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 96,2 0,0 0,0 0,0 1,9 0,0 0,0 0,0 1,9

w

0,0 0,0 3,3 4,0 0,0 0,0 0,0 0,0 96,7 89,5 0,0 1,3 0,0 2,6 0,0 0,0 0,0 2,6

0,0 0,0 1,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 95,2 97,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,8 2,0

0,6 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 0,0 0,0 93,0 93,0 5,3 1,9 2,5 0,0 0,0 0,0 1,8 0,0

w

FSBAV

V

Nicht belegt: NACH Erwartungsgemäß nimmt MIT in allen Landschaften den größten Anteil ein.

g. Instrument

übertr.

§202 Der instrumentale Bereich wird oft in einem übertragenen Sinn angegeben. Der Übergang zum Verhältnis der Art und Weise ist dabei oft fließend. (1) 1/283, 6: . . . die 'sch von der Wehrmacht besetzt w o r d a . . . (2) 1/346, 7: Ja mai, da macha m'r d' Wäga sälber, bis uf d' Reder la'-m'r scho' vom Wanger macha. Für dieses Modalverhältnis haben wir 52 Belege (ohne IN), das sind 1,2% der mod. Präpp. (ohne IN). 174

Diese Belege verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 294

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

F SB A V

1,3 0,8

0,9 2,1

0,6 0,7

0,0 0,5

0,0 0,9

0,8 1,4

§203 Folgende Präpp. drücken das Verhältnis in den Landschaften aus: Tab. 295

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Instrument übertr. (ohne IN)

F _w AN AUF MIT VON Rest

Β

S w

_m

50,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 100,0 0,0 0,0

m

w

A _w

jn

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 75,0 0,0 3,1 80,0 81,3 0,0 25,0 20,0 15,6 0,0 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

FSBAV

V rn

w

_m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0

-

-

100,0

100,0

_w,ni 1,9 1,9 7,7 76,9 11,5 100,0

Nicht belegt: BEI, FÜR, NACH, UM, ZU

h. Material §204 Bei dieser Funktion wird ein Material bezeichnet, aus dem etwas hergestellt wird oder das in irgendeiner Form bearbeitet oder behandelt wird. (1) 1/359, 7: Ond vo] deam Mäahl hat ma' kenna an Klompa Toig zemarihra. (2) 1/166,1

vom Abfall wird Sand gemahla...

Für dieses Modalverhältnis haben wir 186 Belege, das sind 4,5% aller mod. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 296

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

FSBAV

5,7 5,5

4,4 5,1

1,2 3,1

0,0 2,5

6,2 4,6

4,2 4,5

175

§205 Innerhalb der Landschaften drücken folgende Präpp. dieses Modalverhältnis aus: Tab. 297

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Material (ohne IN)

AN AUF FÜR MIT UM VON ZU Rest

m

w

V

A

Β

s

F

m

w

m

w

0,0 0,0 0,0 55,6 0,0 0,0 0,0 44,4

0,0 0,0 0,0 80,0 0,0 5,0 0,0 15,0

8,3 2,6 0,0 3,9 4,2 0,0 33,3 59,0 0,0 2,6 25,0 14,1 4,2 2,6 25,0 15,4

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 50,0 66,7 0,0 0,0 50,0 11,1 0,0 11,1 0,0 11,1

100,0 100,0 100,0 100,0

100,0 100,0

_w

m

w

FSBAV m

w,m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 80,0 0,0 0,0 0,0 0,0 20,0 0,0 0,0 0,0 0,0

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 55,6 28,6 0,0 14,3 0,0 14,3 11,1 0,0 33,3 42,9

4,5 2,2 1,6 55,4 2,7 13,4 3,2 21,0

100,0

100,0 100,0

100,0



Nicht belegt: BEI, NACH Den größten Anteil bei diesem Modalverhältnis haben MIT und innerhalb der Restgruppe in erster Linie die Präp. AUS.

i. Material übertr. §206 Auch dieses Modalverhältnis wird oft in einem übertragenen Sinn gebraucht, z.B. wenn es sich um ein Gesprächsthema handelt, über das gesprochen wird. Es kann aber auch ein Mensch gemeint sein, mit dem etwas geschieht, der in irgendeiner Form „behandelt* wird. (1) 1/4917, 7 : . . . was ham Sie . . . voor mi' deam M a n n . . . (2) 1/4905, 5 : . . .vom Baachschtainer [Bachstein-Käse] woll' m'r gaar et reda . . . Für dieses Verhältnis finden sich 291 Belege in unserem Material, das entspricht 7,0% aller mod. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich auf die Landschaften wie folgt: Tab. 298

w JJL

• Landschaft, Geschlecht • % aller mod. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

5,7 5,5

6,4 7,2

8,7 7,5

A 2,2 6,5

V

FSBAV

11,0 6,6

7,1 6,9

Außer in S und Α tritt dieses Verhältnis in allen Landschaften bei den Frauen häufiger auf als bei den Männern.

176

§207 Innerhalb der Landschaften werden folgende Präpp. verwendet, um dieses Modalverhältnis auszudrücken: Tab. 299

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. für Material übertr. (ohne IN)

F w AN AUF MIT NACH UM VON ZU Rest

S m

0,0 0,0 0,0 0,0 22,2 5,0 0,0 0,0 0,0 5,0 55,6 65,0 0,0 10,0 22,2 15,0

w

Β m

2,9 2,7 0,0 1,8 5,7 10,0 5,7 0,0 0,0 2,7 80,0 67,3 0,0 0,0 5,7 15,5

w

A jm

w

V m

0,0 9,3 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 18,6 0,0 7,7 7,1 0,0 0,0 0,0 0,0 21,4 2,3 0,0 7,7 64,3 58,1 0,0 84,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,1 11,6

w

FSBAV m

w,m

0,0 3,3 0,0 0,0 0,0 13,3 0,0 0,0 6,3 0,0 87,5 60,0 0,0 0,0 6,3 23,3

3,4 0,7 10,3 0,7 3,4 67,7 0,7 13,1

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: BEI, FÜR Für dieses Modalverhältnis wird VON am häufigsten gebraucht, den zweitgrößten Anteil hat die Restgruppe, wobei hierin wieder AUS vorherrscht.

§ 208 Zusammenfassung zur mod.

Funktionsgruppe

Es zeigen sich folgende Tendenzen: 1. Die größte Gruppe insgesamt bildet die Funktion Instrument, jedoch zeigen sich hier deutliche Abweichungen innerhalb der Landschaften und Geschlechter. 2. In allen Landschaften stellen die Funktionen Instrument übertr. und Begleitumstand die kleinsten Gruppen.

177

Tab. 300 • Landschaft, Geschlecht (-+• Abb. 16) • % aller mod. Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F

S m

w

Β

w

m

w

A m.

m

w,m

35,6 26,4

20,7

16,7

22,3

16,9

6,7 20,9

18,6

17,4

18,4

9,3 15,8

6,7 22,4

10,4 18,9

16,5

17,9

17,2

14,3

9,0 13,2

10,1

13,4 27,8

24,9 19,5

35,4 24,9

Art und Weise

21,7

18,2

15,4 20,3

16,2

Beschaffenheit, unbelebt 15,3 16,0

13,7 18,2

Gemeinsamkeit

21,7

11,3

15,6 12,1

Beschaffenheit, belebt

10,2

8,8

9,7

Material übertr.

5,7

5,5

Betroffenheit

4,5

Material

jn

FSBAV

w

Instrument

w.

V

15,5

14,6

33,3

11,0

10,2

9,3

9,9

13,3

6,5

6,4

7,2

8,7

7,5

2,2

6,5

11,0

6,6

7,0

5,8

6,2

4,3

3,7

5,0

2,2

2,5

5,5

4,2

4,7

5,7

5,5

4,4

5,1

1,2

3,1

0,0

2,5

6,2

4,6

4,5

Instrument übertr.

1,3

0,8

0,9

2,1

0,6

0,7

0,0

0,5

0,0

0,9

1,2

Begleitumstand

0,6

0,3

2,8

1,0

0,0

1,6

0,0

1,0

0,7

0,2

1,1

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

4. Kausal §209 In unserem Material drücken folgende Präpp. ein Kausalverhältnis aus: AN, AUF, AUS, BEI, DURCH, FÜR, GEN, HALBER, IN, MIT, OB, OBER, TROTZ, UM, UM-WILLEN, UNTER, VON, VOR, WEGEN, ZU. §210 Wir haben insgesamt 1 218Belege für kaus. Präpp., das entspricht einem Anteil von 4,4% an allen Präpp.. Ohne Berücksichtigung von IN ergibt sich ein Anteil von 5,9%. Während IN einen Anteil von 27,7% an allen vorkommenden Präpp. hat, ist sein Anteil bei den kaus. Präpp. lediglich 3,1 %. Die Verteilung der kaus. Präpp. sieht folgendermaßen aus: Tab. 301

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F 5,0

178

S 5,8

B

A 5,3

V 7,2

FSBAV 6,9

5,9

Abb. 16 (->• Tab. 300) Verteilung der modalen Funktionen

Fw

Fm

Instrument

Beschaffenheit, unbelebt

Beschaffenheit, belebt

FSBAVw,m

Material übertr. Betroffenheit Material Instrument übertr Begleitumstand 179

In Α und V kommen auffallend mehr kaus. Präpp. vor als in den anderen Landschaften. Tab. 302

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

7,1 4,1

6,2 5,7

4,6 5,5

4,1 8,0

9,8 5,9

FSBAV -

6,5 5,7

Die Männer in Α und die Frauen in V gebrauchen auffallend viele kaus. Präpp.. Tab. 303

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

4,3 5,4 5,8

5,8 5,3 7,6

5,4 5,2 4,8

7,1 7,9 6,0

8,4 6,6 5,0

5,8 5,7 7,0

Für die Kategorie Sprachschicht sind keine eindeutigen Tendenzen beim Gebrauch kaus. Präpp. zu erkennen. Tab. 304

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

3,8 5,5 5,3

5,8 6,0 5,3

5,4 5,0 7,0

8,0 7,0 5,1

6,3 7,1 7,0

5,8 6,0 5,7

Auch innerhalb der Kategorie Alter sind keine wesentlichen Unterschiede zu verzeichnen. Tab. 305

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSBAV

6,0 4,0 4,8

6,5 6,1 5,4

5,4 9,5 5,0

5,1 8,4 7,5

6,0 7,1 7,2

6,2 6,1 5,7

Landschaft und Gesprächsart wirken sich ebenfalls nicht auf den Gebrauch kaus. Präpp. aus.

180

Tab. 306

8+ 1-3+ X

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

F S B AV

3,0 5,7 6,4

4,0 6,6 5,9

4,1 6,1 4,8

5,1 7,9 0,0

4,9 7,3 7,6

4,0 6,6 6,1

In allen Landschaften werden beim Inhalt 8+ am wenigsten kaus. Präpp. verwendet. Tab. 307

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) _w

m

w,m_

7,3 6,3 3,9

5,2 5,5 7,9

5,8 5,7 7,0

Hier zeigt sich wieder das Phänomen, daß Männer und Frauen sich genau „gegenläufig" verhalten. Frauen gebrauchen in Sprachschicht I am meisten und in III am wenigsten kaus. Präpp.; bei den Männern ist es genau umgekehrt. Tab. 308

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

5,3 7,8 5,1

5,8 5,5 6,3

w,m 5,8 6,0 5,7

Hier ist keine eindeutige Tendenz beim Gebrauch von kaus. Präpp. erkennbar. Tab. 309

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

6,1 5,9 6,9

6,2 6,2 5,4

w,m 6,2 6,1 5,7

Für die Gesprächsart gilt wieder, daß Frauen in der Gruppe χ am meisten kaus. Präpp. gebrauchen, während die Männer hier den niedrigsten Wert haben.

181

Tab. 310

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

_m

w,m

5,3 6,8 6,0

3,9 6,6 6,2

4,0 6,6 6,1

Sowohl Männer als auch Frauen gebrauchen beim Inhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+ am meisten kaus. Präpp.. Die Kategorie Gesprächsinhalt wirkt sich hier deutlicher aus als der Geschlechtsunterschied. Tab. 311

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

5,7 6,0 5,8

5,3 5,8 6,0

8,2 7,4 4,6

5,8 6,0 5,7

Hinsichtlicht Sprachschicht und Alter sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. Tab. 312

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

5,5 4,1 6,2

7,0 7,2 4,9

4,2 6,7 7,8

6,2 6,1 5,7

Auch hier gibt es keine eindeutigen Unterschiede beim Gebrauch der kaus. Präpp.. Tab. 313

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

3,2 7,0 5,7

4,4 6,3 5,6

5,1 6,9 9,2

4,0 6,6 6,1

In allen Sprachschichten werden beim Inhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+ am meisten kaus. Präppp. verwendet. Sprachschicht III bildet insofern eine Ausnahme, als hier in der Restgruppe χ der größte Wert erscheint.

182

Tab. 314

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m , j

5,2 5,6 6,0

6,6 5,8 5,8

6,6 7,4 4,5

6,2 6,1 5,7

Hier sind keine Abhängigkeiten erkennbar. Tab. 315

8+ 1-3+ X

Tab. 316

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a, m , j

4,4 6,4 5,1

3,9 7,0 6,5

0,0 5,8 6,0

4,0 6,6 6,1

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

8+ 1-3+ X

4,4 6,8 6,1

bs+

X

3,2 7,8 4,2

4,0 6,4 6,4

g+,bs+,x 4,0 6,6 6,1

Zusammenfassung

§211 1. In Α und V werden mehr kaus. Präpp. gebraucht als in den anderen Landschaften. 2. Frauen gebrauchen insgesamt mehr kaus. Präpp. als Männer. 3. In Sprachschicht III gibt es insgesamt am meisten kaus. Präpp.. 4. Zwischen den Altersgruppen gibt es keine auffälligen Unterschiede. 5. Bei den Gesprächsarten sind ebenfalls keine durchgängigen Unterschiede festzustellen. 6. Beim Gesprächsinhalt 8+ kommen ausnahmslos am wenigsten kaus. Präpp. vor. §212 In den einzelnen Landschaften werden Kausal Verhältnisse durch folgende Präpp. (-* Tab.317, S. 184) ausgedrückt: In allen Landschaften werden Kausalverhältnisse überwiegend durch ZU und die Präpp. der Restgruppe ausgedrückt. Hierin ist WEGEN am stärksten belegt. Die Frauen in A bilden wieder eine Ausnahme — sie gebrauchen vergleichsweise viele MIT. Die drittgrößte Gruppe bildet FÜR, das bei den Männern in V besonders häufig ist. 183

Tab. 317

• Landschaft, Geschlecht • % aller kaus. Präpp.

F w AN AUF BEI FÜR IN MIT UM VON ZU Rest

S m

1,4 0,0 0,0 1,4 4,6 1,4 11,4 18,1 2,3 8,3 4,6 8,3 0,0 1,4 4,6 1,4 34,1 33,3 38,6 25,0

w

Β m

\v

0,6 0,7 4,2 3,9 4,8 1,8 13,3 11,9 6,2 1,8 4,2 8,0 1,6 1,2 3,6 2,5 27,7 31,5 34,3 36,3

A m

w

V m

m

w.m

0,0 0,0 2,3 1,3 0,0 5,3 9,0 20,3 2,6 3,8 2,6 3,8 0,8 1,3 2,6 1,5 14,1 15,0 66,7 47,4

0,7 3,0 2,6 12,2 3,1 7,8 1,2 2,5 31,9 35,1

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

1,3 3,1 3,2 3,1 6,3 2,5 0,0 5,1 0,0 3,2 3,1 18,4 0,6 3,1 0,0 3,2 42,4 75,0 6,3 20,3

0,0 0,0 0,0 2,4 0,0 0,0 0,0 16,5 8,3 0,0 16,7 7,1 0,0 1,2 0,0 1,2 66,7 41,2 8,3 30,6

w

FSBAV

Nicht belegt: NACH

§213 Ein Kausalverhältnis kennzeichnet Ursachen verschiedener Art; wir haben folgende Einteilung vorgenommen: Jcausal

a. kausal/ konsekutiv

tfTfinal

c. konditional

d. konzessiv

a. kausal/konsekutiv §214 Wir haben die im engeren Sinne kausalen und die konsekutiven Präpp. zusammengefaßt, da konsekutive Präpp. nur selten ohne Nebenfunktionen vorkommen. Sie berühren sich meistens mit kausalen Präpp., da — anders als bei kausalen und konsekutiven Konjunktionen - Ursache und Folge je nach Aspekt vertauscht werden können. Im folgenden Beispiel kann MIT sowohl kaus. als auch konsek. verstanden werden. Ein Sprecher redet von seinen Geschwistern: (1) 1/7 59, 5 : . . . on' von Onterhosa, so äppes hat ma' gaar net g'wißt, daß Kender ao' Onterhosa a'hen, on' sen' alle g'son' worda on läba alle no', besser wia heit, mit dem viela Flaaisch on Wurscht ässa! Bei den beiden folgenden Belegen sind die Grenzen zwischen kaus. und konsek. Funktion fließend: 184

(2) 1/144: Der Bauer isch durch die Preise kaum in d'r Lage, diese, diese Preise kann der Bauer ihnen nicht bieta. (3) 1/814,4:... jetzt durch die Flichtleng send's mähr Katholische [im Ort],.. Rein konsek. Funktion hat MIT in folgenden Beispielen: (4) 1/717, 5: . . . m i t dem heitiga Verkehr darf er [der Omnibus] diräkt uf der Autobah' nemme halta. (5) 1/5047, 7: [Beim Landesturnfest in Schwenningen:]...'s hät koaner zum richtega Schwips briä't [gebracht], 's waar u' meegle', also mit sällem Bier, d i hit mer müssa maih uf da Abort renna als Gott's Willa g'si ischt. Rein kaus. VON ist im folgenden Beispiel gebraucht: (6) 1/364, 5 : . . .in Memminga uf em Jihrmarkt, ond von deam Trubel wird ma' nä' scho' baald miid [müde]. Für dieses Verhältnis haben wir 398 Belege (ohne IN), das entspricht 33,7% aller kaus. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften: Tab. 318

• Landschaft, Geschlecht • % aller kaus. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

FSB A V

41,9 39,4

27,6 36,7

12,5 29,4

27,3 25,9

39,5 38,5

30,8 34,8

§215 In den einzelnen Landschaften wird das kausal/kosekutive Verhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 319

• Landschaft, Geschlecht • % aller kausal/konsekutiven Präpp. (ohne IN)

F w AN AUF BEI FÜR MIT UM VON ZU Rest

S m

0,0 3,9 0,0 0,0 5,6 0,0 0,0 3,9 11,1 23,1 0,0 0,0 11,1 3,9 16,7 7,7 55,6 57,7

w

Β m

2,3 1,3 2,3 1,3 0,0 2,5 4,7 2,5 14,0 17,7 2,3 0,6 14,0 7,0 4,7 0,0 55,8 67,1

w

m

25,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,2 25,0 55,6 25,0 0,0 0,0 11,1 0,0 0,0 25,0 31,1

A w

V m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,6 66,7 22,7 0,0 0,0 0,0 4,6 0,0 4,6 33,3 63,6

_w

FSBAV m

w,m.

0,0 0,0 3,3 0,0 0,0 6,1 0,0 8,2 6,7 8,2 3,3 0,0 6,7 4,1 0,0 2,0 80,0 71,4

1,3 1,0 2,0 3,3 20,4 1,0 7,5 2,3 61,3

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: NACH

185

In allen Landschaften wird dieses Verhältnis überwiegend durch MIT oder durch die Präpp. der Restgruppe ausgedrückt. Auffallend ist, daß in V der Anteil von MIT relativ klein ist (unter 10%). Dasselbe gilt für die Frauen in F, die nur 11% MIT aufweisen, dafür aber auffallend mehr ZU als die anderen Gruppen. b. final

§216 Das Finalverhältnis drückt einen Zweck, eine Absicht oder ein Ziel aus. (1) 1/246, 1: [Eine Bauerntochter erzählt von ihrer Arbeit in einem Stadthaushalt: ] Am Morge'ds ha i' derfa [müssen] airscht aufschtau om secksa ond ha missa na die Klaine en d' Schuul richta, die send en d' Oberschuul ganga... (2) 1/306, 5 : . . . d i e Luftschiff' habet sich dann nicht bewährt em Kampf... bloß zu Aufklärungsdienschte hät ma s' verwendet... In unserem Material bildet die finale die größte Gruppe unter den kaus. Präpp.. Wir haben 726 Belege (ohne IN), das entspricht 61,5% aller kaus. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich wie folgt auf die Landschaften: Tab. 320

• Landschaft, Geschlecht • % aller kaus. Präpp. (ohne IN) F

w m

S

55,8 60,6

Β

65,4 87,5 57,7 65,5

A

V

FSBA V

72,7 57,9 68,2 57,8

64,8 60,3

Mit Ausnahme von F ist das Finalverhältnis in allen Landschaften bei den Frauen häufiger als bei den Männer. §217 In den einzelnen Landschaften wird das Finalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 321

• Landschaft, Geschlecht • % aller finalen Präpp. (ohne IN)

F w AN AUF BEI FÜR UM ZU Rest

s m

0,0 0,0 0,0 2,5 0,0 2,5 20,8 30,0 0,0 2,5 50,0 55,0 29,2 7,5

w.

Β in

0,0 0,4 5,9 5,7 0,0 0,0 19,6 18,6 1,0 2,4 42,2 54,8 31,4 18,2

m

w

V m

w

FSBAV _m

w,m

0,0 0,0 0,0 4,1 0,0 0,0 13,6 31,1 0,0 1,4 22,7 25,7 63,6 37,8

0,4 4,4 0,6 18,0 1,5 51,7 23,4

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: MIT, NACH, VON 186

w

A

0,0 2,0 0,0 0,0 3,6 5,0 0,0 3,5 0,0 0,0 1,0 7,1 0,0 7,0 0,0 20,7 0,0 0,0 1,7 1,0 85,7 67,0 100,0 58,6 3,6 17,0 0,0 15,5

In allen Landschaften mit Ausnahme von V wird ZU am häufigsten gebraucht, um ein finales Verhältnis auszudrücken. In V finden sich viele GEN in finaler Funktion.

c. konditional §218 Das Konditionalverhältnis drückt eine Bedingung aus. (1) 1/4941, 6: . . . o o n ' mT zeha Kend'r, dä gi'ts halt au' all'rhand, gäll [wenn man 10 Kinder hat]. (2) 1/4946,6: Ond aoch de Aosbeite mit 'n Mähdresch'r is ο' größ'r. M'r bringt so zimle' des ganze Korn, wo aof'm Föld isch, bringt mer weg, was beim Binder of' nicht d'r Fall isch, bei der bisherig'n Arbetsweise mi' der Sense ärscht rächt net. Für dieses Verhältnis haben wir 49 Belege (ohne IN), das sind 4,2% unserer kaus. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich wie folgt auf die Landschaften: Tab. 322

• Landschaft, Geschlecht • % aller kaus. Präpp. (ohne IN) F w 2,3 m 0,0

s

Β

A

V

FSB A V

7,1 4,9

0,0 3,3

0,0 4,7

2,6 3,9

4,4 4,1

§219 Innerhalb der Landschaften drücken folgende Präpp. ein Konditionalverhältnis aus: Tab. 323

• Landschaft, Geschlecht • % aller konditionalen Präpp. (ohne IN)

s

F w AUF BEI FÜR MIT ZU Rest

0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0

m 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -

w

A

Β m_

0,0 4,8 72,7 19,1 0,0 9,5 9,0 23,8 9,0 9,5 9,1 33,3 100,0 100,0

w

jn

0,0 0,0 0,0 60,0 0,0 0,0 0,0 20,0 0,0 0,0 0,0 20,0 -

100,0

w

V m

in

w,m_

0,0 0,0 0,0 80,0 50,0 0,0 0,0 20,0 50,0 0,0 0,0 0,0

2,0 40,8 8,2 18,4 8,2 22,5

100,0 100,0 100,0

100,0

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 25,0 0,0 25,0 0,0 0,0 0,0 50,0 -

w

FSBAV

Nicht belegt: AN, NACH, UM, VON Die obigen Prozentzahlen sind mit äußerster Vorsicht zu interpretieren, da die absoluten Zahlen, die ihnen zugrundeliegen, sehr klein sind. Es zeigt sich jedoch, daß BEI für die Realisierung des Konditional Verhältnisses am häufigsten gebraucht wird. 187

d. konzessiv §220 Konzessive Präpp. sind solche, die eine nicht wirksam werdende Ursache oder eine nicht erwartete Folge kennzeichnen. (1) 1/5025,2: I'kann aber trotz 'em Alter no' a bißle schaffa. (2) 1/4928, 3: Mai Härz war emmer jung trotzdem d'r Noat und trotz dem Deng, net, i' be' bekannt im ganza Dorf... (3) 1/243, 4: Da hant se me' nä ai'zoga anna achtzeh' mit mai'm kurza Fuß uf Ludwigsburg na zum Trai' [Train] . Für dieses Verhältnis haben wir lediglich 7 Belege (ohne IN), das entspricht 0,6% unserer kaus. Präpp.. Diese verteilen sich wie folgt auf die Landschaften: Tab. 324

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller kaus. Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

0,0 0,0

0,0 0,7

0,0 2,0

0,0 1,2

0,0 0,0

FSBAV 0,0 0,6

Dieses Verhältnis ist nur in drei Landschaften belegt und kommt nur bei Männern vor. §221 Das Konzessiv-Verhältnis wird durch MIT, MITSAMT und TROTZ ausgedrückt.

§ 222 Zusammenfassung zur kaus.

Funktionsgruppe

Tab. 325 • Landschaft, Geschlecht (-*· Abb. 17) • % aller kaus. Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F w final

S rn

w

Β rn

w

A m

w

V m

w

FSBAV in

w,m

55,8 60,6 65,4 57,7 87,5 65,4 72,7 68,2 57,9 57,8

61,5

kausal/konsekutiv 41,9 39,4 27,6 36,7 12,5 29,4 27,3 25,9 39,5 38,3

33,7

konditional

2,3 0,0

7,1 4,9

0,0 3,3

0,0 4,7

2,6 3,9

4,2

konzessiv

0,0 0,0

0,0 0,7

0,0 2,0

0,0

0,0 0,0

0,6

1,2

Es zeigen sich folgende Tendenzen: 1. In allen Landschaften bilden finale Präpp. die größte und kausal/konsekutive Präpp. die zweitgrößte Gruppe. 2. Konditionale Präpp. sind zwar noch in allen Landschaften vertreten, jedoch nicht jedesmal bei beiden Geschlechtern. 3. Konzessive Präpp. sind lediglich in 3 Landschaften und da jeweils nur bei den männlichen Sprechern zu verzeichnen. 188

Abb. 17 (-> Tab. 325) Verteilung der kausalen Funktionen

189

5. Relational §223 In unserem Material drücken folgende Präpp. ein Relationalverhältnis aus: AN, BEI, FÜR, HINSICHTLICH, IN, MIT, ÜBER, VON, ZU. §224 Wir haben 390 Belege für rel. Präpp., das entspricht einem Anteil von 1,4% an allen unseren Präpp.. Ohne Berücksichtigung von IN ergibt sich ein Anteil von 1,7% (346/ 20 082). Diese verteilen sich folgendermaßen auf die Untersuchungskategorien (ohne IN). Tab. 326

• Landschaft • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

1,6

1,6

2,0

2,7

1,3

FSB A V 1,7

In Α gibt es am meisten und in V am wenigsten rel. Präpp.. Tab. 327

w m

• Landschaft, Geschlecht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

1,3 1,7

1,6 1,6

2,9 1,8

0,8 3,2

1,8 1,2

1,8 1,7

In der Verteilung auf Landschaft und Geschlecht sind keine eindeutigen Tendenzen zu erkennen. Besonders auffällig sind die Werte in Α wo die Männer 4mal soviele rel. Präpp. gebrauchen wie die Frauen. Tab. 328

I II III

• Landschaft, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

1,1 1,9 2,5

1,8 1,5 1,7

1,8 2,4 0,0

1,7 4,4 1,4

2,3 1,1 0,0

F SΒA V 1,7 1,7 1,7

Auch hier sind keine eindeutigen Tendenzen erkennbar. Tab. 329

a m j

• Landschaft, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

1,7 1,8 1,2

1,0 2,3 0,9

2,1 1,6 4,6

3,4 2,2 2,6

1,7 1,5 0,0

FSB A V 1,5 2,0 1,3

Insgesamt gibt es in der mittleren Altersgruppe am meisten rel. Präpp., innerhalb der Landschaften differieren die Werte jedoch stark. 190

Tab. 330

g+ bs+ X

• Landschaft, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

1,6 1,3 1,7

1,4 1,7 1,7

2,3 5,2 1,8

1,7 3,9 2,7

0,5 2,4 1,5

1,4 2,2 1,8

Insgesamt werden bei der Gesprächsart g+ am wenigsten und bei bs+ am meisten rel. Präpp. gebraucht. Tab. 331

8+ 1-3+ χ

• Landschaft, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) F

S

Β

A

V

FSB A V

0,9 2,0 1,5

0,7 2,2 1,1

1,3 2,6 1,1

0,4 3,3 0,0

1,1 1,6 0,5

0,9 2,2 ι,ο

In allen Landschaften werden beim Inhalt 1-3+ am meisten rel. Präpp. gebraucht. Tab. 332

I II III

• Geschlecht, Sprachschicht • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

_w,m

1,8 1,9 1,0

1,7 1,7 1,9

1,7 1,7 1,7

Hier wird wieder die „Gegenläufigkeit" im Präpp .-Gebrauch von Männern und Frauen sichtbar. Frauen gebrauchen in Sprachschicht III am wenigsten, Männer am meisten rel. Präpp.. Tab. 333

a m j

• Geschlecht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m_

1,3 2,2 1,3

1,5 1,9 1,4

1,5 2,0 1,3

Bei beiden Geschlechtern gebraucht die mittlere Altersgruppe am meisten rel. Präpp.. Tab. 334

g+ bs+ X

• Geschlecht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) w

m

w,m

1,6 3,2 1,7

1,3 2,0 1,8

1,4 2,2 1,8 191

Beide Geschlechter gebrauchen bei der Gesprächsart g+ am wenigsten und bei bs+ am meisten rel. Präpp.. Tab. 335

8+ 1-3+ X

• Geschlecht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) w

_m

w,m

0,7 2,0 1,0

0,9 2,3 1,0

0,9 2,2 1,0

Beide Geschlechter gebrauchen beim Inhalt 1-3+ am meisten und bei 8+ am wenigsten rel. Präpp.. Tab. 336

a m j

• Sprachschicht, Alter • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

1,6 2,1 0,3

1,5 1,9 1,7

1,3 2,0 1,2

1,5 2,0 1,3

In allen Sprachschichten gebrauchen die Sprecher mittleren Alters am meisten rel. Präpp.. Tab. 337

g+ bs+ X

• Sprachschicht, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

1,7 1,6 1,8

1,2 2,4 1,8

1,6 2,5 1,5

1,4 2,2 1,8

In Sprachschicht II und III werden bei bs+ besonders viele rel. Präpp. gebraucht. Tab. 338

8+ 1-3+ X

• Sprachschicht, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) I

II

III

I, II, III

0,9 2,2 1,1

0,9 2,4 0,7

0,9 1,9 1,8

0,9 2,2 1,0

In allen Sprachschichten werden beim Inhalt 1-3+ am meisten rel. Präpp. gebraucht. Tab. 339

g+ bs+ X

• Alter, Gesprächsart • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a,m,j

1,1 2,0 1,6

1,8 1,8 2,0

1,1 3,1 0,9

1,4 2,2 1,8

Bei alten und jungen Sprechern sind die Werte bei bs+ auffallend hoch, in der mittleren Generation dagegen ausgeglichen. 192

Tab. 340

8+ 1-3+ X

• Alter, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) a

m

j

a,m,j

1,0 1,8 1,1

0,9 2,6 1,3

0,0 1,8 0,8

0,9 2,2 1,0

In allen Altersgruppen werden beim Inhalt 8+ am wenigsten und bei 1-3+am meisten rel. Präpp. gebraucht. Tab. 341

8+ 1-3+ X

• Gesprächsart, Gesprächsinhalt • % aller Präpp. (ohne IN) g+

bs+

X

g+,bs+,x

0,9 1,6 1,4

0,2 3,3 1,1

1,0 2,3 0,8

0,9 2,2 1,0

In allen Gesprächsarten werden beim Inhalt 1-3+ am meisten rel. Präpp. gebraucht.

Zusammenfassung

§225 1. Relationalverhältnisse kommen in Α auffallend häufig vor; in V sind sie am seltensten. 2. Zwischen Frauen und Männern bestehen im Gebrauch der Relationalverhältnisse weniger Unterschiede als sonst beim Präpp.-Gebrauch. 3. Zwischen den Sprachschichten insgesamt sind keine Unterschiede zu verzeichnen. 4. Insgesamt gebraucht die mittlere Altersgruppe am meisten rel. Präpp., aber innerhalb der Landschaften differieren die Werte stark. 5. Bei der Gesprächsart g+ werden am wenigsten und bei bs+ am meisten rel. Präpp. gebraucht. 6. Beim Gesprächsinhalt 1-3+ werden am meisten rel. Präpp. gebraucht. §226 In den einzelnen Landschaften werden Relationalverhältnisse durch folgende Präpp. (-»• Tab.342,'S. 194) ausgedrückt: In allen Landschaften werden Relationalverhältnisse überwiegend durch MIT ausgedrückt. §227 Ein Relationalverhältnis ist ein Beziehungsverhältnis, bei dem die Präpp. nur noch die Tatsache einer Beziehung, nicht mehr zugleich auch die konkrete Art dieser Beziehung ausdrücken. Die Eigenbedeutung der Präpp. tritt zurück, die Präpp. bezeichnen lediglich die Aufeinanderbezogenheit zweier Wörter. Ein Relationalverhältnis kann ausdrücken die Beziehung auf ein Lebewesen, eine Sache, einen Vorgang, einen Zustand und eine Tätigkeit. Daraus ergibt sich folgendes Raster: 193

Tab. 342

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp.

F w

S m

_w

Β in

w

A m

w

V m

w

FSBAV m

w,m

AN

0,0

0,0

0,0

3,5

0,0

7,9

0,0

2,3

7,1

0,0

2,9

BEI

12,5

5,9

3,8

13,4

13,0

1,6

0,0

2,3

0,0

3,9

7,4

FÜR

0,0

0,0

1,9

2,8

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1,2

IN

0,0 20,6

22,6 12,7

13,0 19,1

0,0 20,9

0,0

3,9

15,2

75,0 70,6

71,7 61,3

65,2 68,3

100,0 72,1

92,9 88,5

69,1

MIT VON

0,0

2,9

0,0

ZU

12,5

0,0

0,0

Rest

0,0

0,0

0,0

2,1

4,4

1,4

0,0

2,8

4,4

1,6

0,0

0,0

0,0

3,9

1,7

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,7

1,6

0,0

2,3

0,0

0,0

1,7

100,0 100,0 100,0" 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: AUF, NACH, UM

relational

a.

Lebewesen

§ 228 Ausgedrückt wird die Beziehung auf ein Lebewesen, das Objekt einer Feststellung ist. (1) 1/219,1-2: Γ ben nä alloi' dort, nahan e' 's dä probiert mit 'n [ihnen], daß e' a bißle besser auskeem' mit 'n, aber 's isch oafach nicks ζ' macha g'wä mit 'η. (2) 1/4939, 3 : . . .ben dä en's Lazarätt 'komma, vierzehn Taag, on da harn s' m'r ham s'jiicks macha könna mit m i i r . . . Für dieses Relationalverhältnis haben wir 55 Belege (ohne IN), das entspricht 15,9% aller rel. Präpp. (ohne IN). Diese Präpp. verteilen sich folgendermaßen auf die Landschaften:

194

Tab. 343

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. (ohne IN) F w 25.0 m 11.1

S

Β

22,0 12,9

15,0 25,5

A 0,0 14,7

V

FSB A V

14,3 8,0

18,8 14,9

Die einzelnen Werte differieren sehr stark, eine eindeutige Tendenz ist jedoch nicht erkennbar.

§229 In den einzelnen Landschaften wird dieses Relationalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 344

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. für Lebewesen (ohne IN)

F w AN BEI MIT VON

s jm

Β

w

0,0 0,0 0,0 50,0 0,0 0,0 50,0 100,0 100,0 0,0 0,0 0,0

A

V

FSBAV

in

w

jn

w

6,3 12,5 75,0 6,3

0,0 33,3 66,7 0,0

7,7 7,7 84,6 0,0

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

-

rn

w

m.

100,0 100,0 100,0

w,m 3,6 9,1 85,5 1,8 100,0

Nicht belegt: AUF, FÜR, NACH, UM, ZU, Rest MIT ist überall die weitaus häufigste Präpp. in diesem Relationalverhältnis. b. Sache §230 Es wird die Beziehung auf eine Sache ausgedrückt, die Objekt einer Feststellung ist. (1) 1/295, 2: Wenn 'mäl a'n Taag nicht so schtreng ischt mit de' Brätzel, macht mer Konditorei. (2) 1/249, 8 : 1 ' hao' a bifile mit de' Krampfädera z' schaffet. Für dieses Relationalverhältnis haben wir in unserem Material 125 Belege (ohne IN), das entspricht 36,1% unserer rel. Präpp. (ohne IN). Diese Gruppe stellt den größten Anteil an den rel. Präpp.. Verteilung auf die Landschaften: Tab. 345

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. (ohne IN) F

Μ 25,0 m 40,7

S 24,4 33,9

Β 50,0 41,2

A

V

FSBAV

0,0 29,4

57,1 44,0

35,3 36,4 195

Auch hier differieren die Werte z.T. erheblich, ohne daß eine eindeutige Tendenz sichtbar wird. §231 Innerhalb der Landschaften wird dieses Relationalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 346

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. für Sache (ohne IN)

F w AN BEI FÜR MIT VON ZU Rest

Β

s w.

_m

0,0 0,0 0,0 18,2 0,0 0,0 100,0 72,7 0,0 9,1 0,0 0,0 0,0 0,0

w_

_m

0,0 0,0 0,0 26,2 10,0 2,4 90,0 59,5 0,0 4,8 0,0 2,4 0,0 4,8

V

A jn

0,0 19,1 0,0 0,0 0,0 0,0 80,0 71,4 10,0 4,8 0,0 0,0 10,0 4,8

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

w

m

w

0,0 10,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 90,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -

FSBAV rn

w,m

12,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 87,5 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

4,8 10,4 1,6 75,2 4,0 0,8 3,2

100,0 100,0 100,0

100,0

Nicht belegt: AUF, NACH, UM Auch bei diesem Relationalverhältnis ist MIT die häufigste Präp..

c. Vorgang §232 Es wird ausgedrückt die Beziehung auf einen Vorgang. (1) 1/4892, 2 : . . . w a i l d'r erschte Birg'rmoischter där hät se' wa' z' Schulda komma lässa me' dem Wasserlaitongsbau dä. Für dieses Relationalverhältnis haben wir lediglich 18 Belege (ohne IN), das sind 5,2% aller rel. Präpp. (ohne IN) und somit die kleinste Gruppe. Die Verteilung auf die Landschaften sieht folgendermaßen aus: Tab. 347

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

FSBAV

0,0 3,7

0,0 7,3

0,0 9,8

50,0 5,9

0,0 0,0

1,2 6,5

Bei den Frauen gibt es nur einen Beleg für das Relationalverhältnis „ V o r g a n g D a bei den Frauen in Α insgesamt nur 2 rel. Präpp. belegt sind, erscheinen hier 50%.

196

§233 Folgende Präpp. drücken das Verhältnis in den einzelnen Landschaften aus: Tab. 348

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. für Vorgang (ohne IN)

F w AN BEI MIT ZU Rest

s m^

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 - 100,0

Β

A

V

w_

m

w

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

22,2 11,1 44,4 11,1 11,1

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 100,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

-

100,0

_m

w

m_

FSBAV

w

m

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

-

100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: AUF, FÜR NACH, UM, VON



_

11,1 5,6 72,2 5,6 5,6 100,0

Auch hier ist MIT die häufigste Präp..

d. Zustand §234 Es wird die Beziehung auf einen Zustand ausgedrückt, in dem eine Person oder Sache sich befindet. (1) 1/4953, 5: Dä fählt mer nicks innerlich, net, ässen, trinken, raucha des schmeckt mer, net, aber des oanzige is des, also mai' oazige Pai' [Pein] isch des mit dem Zittern. Für dieses Relationalverhältnis finden sich in unserem Material 30 Belege (ohne IN), das entspricht einem Anteil von 8,7% an allen rel. Präpp. (ohne IN). Verteilung auf die Landschaften: Tab. 349

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. (ohne IN)

w m

F

S

Β

A

V

0,0 3,7

12,2 11,3

0,0 9,8

0,0 0,0

7,1 16,0

FSBAV 7,1 9,2

§235 Dieses Relationalverhältnis wird ausschließlich durch die Präp. MIT ausgedrückt, lediglich bei den Männern in S erscheinen auch 3 FÜR.

e. Tätigkeit §236 Es wird die Beziehung auf eine Tätigkeit ausgedrückt. (1) 1/4983,5: . . . was ha' mer verlitta mit Heiabiada! 197

. nä been-e .. .a Schpezjalischt g'west mi(t) dem Mard'rfanga.

(2) 1/4941,3:

Für dieses Relationalverhältnis haben wir 118 Belege (ohne IN) in unserem Material, das entspricht 34,1 % aller rel. Präpp. (ohne IN). Diese verteilen sich folgendermaßen: Tab. 350

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. (ohne IN) F

w^ 50,0 JH 40,7

S

Β

A

V

FSB AV

41,5 34,7

35,0 13,7

50,0 50,0

21,4 32,0

37,7 33,0

Mit Ausnahme der alemannischen Sprachgebiete ist dieses Verhältnis bei den Frauen häufiger als bei den Männern. Auch hier unterscheiden sich die Werte innerhalb der Landschaften z.T. erheblich, sie können jedoch nicht interpretiert werden, da die zugrundeliegenden absoluten Zahlen sehr klein sind. §237 Innerhalb der Landschaften wird dieses Relationalverhältnis durch folgende Präpp. ausgedrückt: Tab. 351

• Landschaft, Geschlecht • % aller rel. Präpp. für Tätigkeit (ohne IN)

F w AN BEI MIT VON ZU Rest

s m

0,0 0,0 0,0 0,0 75,0 100,0 0,0 0,0 25,0 0,0 0,0 0,0

w

Β m

0,0 4,7 11,8 11,6 88,2 81,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3

w

A m

w

V m

w

FSBAV m.

w,m •

0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 28,6 0,0 0,0 5,9 0,0 12,5 71,4 100,0 100,0 88,2 100,0 75,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 12,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,9 0,0 0,0

1,7 9,3 85,6 0,9 0,9 1,7

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 Nicht belegt: AUF, FÜR, NACH, UM

100,0

Auch bei diesem Relationalverhältnis ist MIT die vorherrschende Präp..

§238 Zusammenfassung zur rel. Funktionsgruppe Tab. 352 -»-S. 199. Es zeigen sich folgende Tendenzen: 1. In allen Landschaften bilden die Relationalverhältnisse hinsichtlich Sache und Tätigkeit die beiden größten Gruppen. Eine Ausnahme sind die Frauen in Α und die Männer in B, wobei die Frauen in Α insgesamt nur 2 rel. Präpp. aufweisen. 2. Insgesamt differieren die Werte bei den rel. Präpp. sehr stark, und es sind kaum ein198

deutige Tendenzen sichtbar. Dies hängt sicher auch mit der geringen Anzahl von rel. Präpp. in unserem Material zusammen. Tab. 352 • Landschaft, Geschlecht (-»· Abb. 18) • % aller rel. Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F w Sache Tätigkeit Lebewesen Zustand Vorgang

S m

w

Β m

w

A m

w

V m

25,0 40,7

24,4 33,9

50,0 41,2

0,0 29,4

50,0 40,7

41,5 34,7

35,0

13,7

50,0 50,0

15,0 25,5

0,0 14,7

FSBAV

w

m_

w,m

57,1

44,0

36,1

21,4 32,0

34,1

14,3

8,0

15,9

25,0

11,1

22,0

12,9

0,0

3,7

12,2

11,3

0,0

9,8

0,0

0,0

7,1

16,0

8,7

0,0

3,7

0,0

7,3

0,0

9,8

50,0

5,9

0,0

0,0

5,2

100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 1 00,0 100,0 100,0 100,0 100,0

100,0

199

Abb.l8 Tab. 352) Verteilung der relationalen Funktionen

200

Β. Unterschiede und Übereinstimmung bei einzelnen Funktionsgruppen

1. Häufigkeitsgruppierung §239

Tab. 353 • Landschaft, Geschlecht (->· Abb. 19) • % aller Präpp. (ohne IN), geordnet nach Häufigkeit F w

s

Β

A

m

w

m

47,4 51,3

46,5

50,3

47,3 51,4

temp. 18,4 20,2

24,0 22,2

mod.

21,7 20,2

lok.

kaus. rel.

25,8 22,7 7,1

4,1

6,2

w

m

w

V m

J!

w,m

50,6 45,8

47,0 54,4

49,9

21,9 20,8

27,3 24,2

22,7

17,7

21,7

23,2 20,5

17,2

18,8

18,7 20,9

20,8

4,1

8,0

5,7

4,6

5,5

w

FSBAV

9,8

5,9

5,9

1,3 1,7 1,6 2,9 0,8 3,2 1,6 1,8 1,8 1,2 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0

1,7 100,0

Die Gruppe der lok. Präpp. ist in allen Landschaften bei beiden Geschlechtern am größten, auch wenn die Werte z.T. erheblich schwanken. So weisen die Männer in Α mit 45,8% den niedrigsten Wert auf und die Männer in V mit 54,4% den höchsten. Die Gruppen der temp, und mod. Präpp. sind nahezu gleich groß, wobei allerdings die Frauen in F auffallend wenig temp. Präpp. und auffallend viele mod. Präpp. haben. In Α gibt es im Vergleich zu den anderen Landschaften am meisten temp. Präpp.. Die viertgrößte Gruppe bilden die kaus. Präpp., und die kleinste die rel. Präpp..

2. Allgemeine Erscheinungen im Gebrauch einzelner Funktionsgruppen §240 Hier sollen die Tendenzen zusammengefaßt dargestellt werden, die sich bei der Untersuchung der Anteile einzelner Präpp. an allen Präpp. einer Funktionsgruppe gezeigt haben: In den Funktionsgruppen üben deren Funktion überwiegend aus: Lokalverhältnisse:

IN AUF VON BEI

(35,8%) (12,8%) (10,6%) (10,1%)

Temporalverhältnisse:

IN AN Rest UM

(28,4%) (24,0%) (15,0%) (12,1%)

201

Abb. 19 (->· Tab. 353) Häufigkeit der Funktionen

FSBAVw,m

202

Modalverhältnisse:

MIT (46,8%) VON (20,3%)

Relationalverhältnisse: MIT IN BEI

Kausalverhätnisse: Rest (35,1%) ZU (31,9%) FÜR (12,2%)

(69,1%) (15,2%) (10,1%)

3. Kategorial bedingte Unterschiede bei den Funktionsgruppen §241 Im folgenden sollen die Tendenzen und Unterschiede, die wir bei unseren statistischen Untersuchungen festgestellt haben, pro Kategorie zusammengefaßt werden. Es soll gezeigt werden, welche Funktionen bei welchen Kategorien bzw. deren Merkmalsgruppen, häufiger oder seltener auftreten.

§242 Es zeigen sich folgende durch die Landschaft bedingte Differenzen: Es werden häufiger als in anderen Landschaften benützt: In F:

mod. Präpp. lok. AN lok. NACH mod. ZU

In B:

temp. FÜR

In A:

temp. Präpp. temp. ZU kaus. ZU

In Α und Β: temp. AUF

Seltener als in anderen Landschaften werden benutzt: In F:

temp. AN temp. NACH

InB:

kaus. Präpp.

In A:

mod. Präpp. lok. ZU

In V:

temp. MIT

Am häufigsten hebt sich Α von den anderen Landschaften ab. In S gibt es keine besonders abweichenden Werte, anders gesagt: das zentrale schwäbische Sprachgebiet zeigt eher eine durchschnittliche Norm, von der die umgebenden Landschaften abweichen.

§243 Es zeigen sich folgende durch das Geschlecht bedingte Unterschiede beim Gebrauch der Funktionsgruppen. Frauen gebrauchen häufiger als Männer: temp. AN 203

Männer gebrauchen häufiger als Frauen: lok. Präpp.

mod. IN

lok. AN

temp. VON

Männer gebrauchen wesentlich mehr Teile einzelner Funktionsgruppen häufiger als Frauen. §244 Es zeigen sich folgende durch die Sprachschicht bedingten Differenzen im Gebrauch der Funktionsgruppen: Häufiger als in anderen Sprachschichten werden gebraucht: In III:

mod. Präpp.

Es werden seltener als in anderen Sprachschichten gebraucht: In III: lok. Präpp. (gilt nicht für Frauen). §245 Durch das Alter bedingt war nur eine Auffälligkeit beim Gebrauch der Funktionsgruppen festzustellen: alte Sprecher gebrauchen häufiger mod. Präpp. als die anderen. §246 Auch bei der Kategorie Gesprächsart war nur ein auffallender Wert: bei bs+ werden häufiger rel. Präpp. verwendet als bei den anderen Gesprächsarten. §247 Durch den Gesprächsinhalt bedingt zeigten sich folgende Differenzen: Es wurden häufiger als bei den anderen Gesprächsinhalten gebraucht: In 8+ lok. Präpp.

In 1-3+ temp. Präpp. rel. Präpp.

Seltener als bei den anderen Gesprächsinhalten werden gebraucht: In 8+ mod. Präpp. kaus. Präpp.

In 1-3+ lok. Präpp.

Die durch den Gesprächsinhalt bedingten Differenzen sind in allen Fällen durchgängig und von keiner anderen Kategorie beeinflußt.

4. Kategorial bedingte Übereinstimmungen bei den Funktionsgruppen §248 Auch wenn bei unseren Untersuchungen z.T. nur geringfügige Differenzen auftraten, so gibt es doch bei so gut wie allen Kategorien einen abweichenden Wert, so daß von einer Übereinstimmung nicht gesprochen werden kann. Lediglich bei folgenden Kategorien sind die Differenzen so gering, daß man davon ausgehen kann, daß die Funktionsgruppen bei ihnen gleichmäßig häufig auftreten: Bei allen Altersgruppen und auch bei den verschiedenen Gesprächsarten sind kaus. Präpp. gleich häufig. Bei beiden Geschlechtern treten rel. Präpp. gleich häufig auf. 204

VI. DIE LEISTUNG DER PRÄPOSITION IN GESPROCHENER SPRACHE

1. Zusammenstellung aller Präpositionen und zugehöriger Funktionen §249 In Tab. 354 haben wir alle von uns untersuchten Präpp. in der Rangfolge ihrer Häufigkeit aufgelistet. Bei jeder Präp. ist angegeben, welche Funktionen sie im Material wahrnimmt (*). Für die 10 häufigsten Präpp. ist angegeben, wie häufig sie in den einzelnen Funktionen stehen, und zwar durch die Anzahl von · : ····· ····

häufigste Funktion zweithäufigste Funktion usw.

Gruppieren wir die Präpp. nach der Anzahl der durch sie realisierten Funktionen so ergibt sich folgendes Bild. Es nehmen wahr: 8 3 7 9

Präpp.: Präpp.: Präpp.: Präpp.:

5 4 3 2

Funktionen Funktionen Funktionen Funktionen

27 Präpp., also 58% der von uns untersuchten, können mehr als eine Funktion wahrnehmen. Bei seiner Untersuchung des Gebrauchs der Satzkonjuktionen ermittelte EISENMANN (S.397) 45% entsprechend „multifunktionaler" Konjuktionen. Präpp. treten in unseren Mundarten ausgesprochen häufig in mehreren Funktionen auf. Wir vermuten, daß dieser Wert bei einer Untersuchung des Präpp.-Gebrauchs in geschriebener Sprache niedriger wäre. Dafür liegen uns keine Vergleichszahlen vor, jedoch sind wir in unserem Material immer wieder auf Verwendungsweisen einzelner Präpp. gestossen, die schriftsprachlich als falsch gelten würden, wie etwa der temp. Gebrauch von NEBEN 1), während wir in gesprochener Sprache temp. NEBEN durchaus kennen (->· §73). Ähnliches gilt z.B. für temp, und kaus. AUF (-»· Bsp. in §32). Aus Tab. 354 ergibt sich weiterhin, daß im allgemeinen die Zahl der wahrgenommenen Funktionen mit der Zahl der Belege abnimmt. Eine Ausnahme bilden unter den 10 häufigsten Präpp. etwa AUF und UM, die beide nicht relational fungieren, und NACH, das keine Kausal- und Relationalverhältnisse ausdrückt. Bei den Präpp., die in der Häufigkeitstabelle nach UNTER (15.Stelle, 187 Belege) erscheinen, gibt es nur noch 2, die 3 Funktionen wahrnehmen, nämlich GEGEN (92 Belege) und OBER (8 Belege). 1) So schreibt z.B. EROMS (S.158): „Die Bedeutung von neben ist relativ leicht anzugeben als reihenbezogen... . Sie kann nie temporal verwendet werden, weil die zeitlichen Bezugspunkte, die als einzige in Betracht kommen könnten, nur vor und nach sein können."

205

Tab. 354



Präpositionen IN VON MIT AN AUF ZU BEI NACH UM FÜR ÜBER BIS VOR AUS DURCH UNTER GEN WEGEN GEGEN SEIT OHNE ZWISCHEN HINTER NEBEN WÄHREND GEGENÜBER INNERHALB AUSSER ENTLANG MITSAMT OBER PRO UM-WILLEN STATT UNTERHALB AB AUSSERHALB OB OBERHALB SAMT TROTZ HALBER BINNEN ENTSPRECHEND HINSICHTLICH NÄCHST NEBST

Beziehung zwischen Häufigkeit und Funktionen der Präpositionen Belege 7 707 2855 2690 2 558 2228 2 145 1 841 1 355 904 541 475 409 405 346 327 187 167 96 92 75 73 66 54 39 26 16 12 11 9 9 8 8 7 6 6 5 5 5 4 4 4 3 2 1 1 1 1

lokal

temporal

modal

kausal

relational

•NN

MM

•M

Μ

Μ

•MM

•M

NN

Μ





•M

•MM

Ν

NN

MM

NN»

Ν

MM·

NN

M· NN

Ν

•MM

•M

Μ

MM

•MM

NN

Μ

•Μ

MM·

NN

•Μ

MM

MM·

•Μ

Μ

•Μ

Μ

MM·



• • • • • • •

• • •





• •

• •



MM

• •



• •

• • • • •

*





*

• • • • • • • •

• • • • • • *



• •

• • • •

• • • • •

• • • • • • • •

• •

§250 Es ist also ein Zusammenhang zwischen Häufigkeit einer Präp. und der Anzahl der Funktionen, die sie wahrnimmt, festzustellen. Außer den 7 Präpp. IN, VON, MIT, AN, ZU, BEI und FÜR, die zu den 10 häufigsten gehören, ist es nur ÜBER, das alle 5 Funktionen ausübt. Daraus läßt sich jedoch keine strikte Regelmäßigkeit herleiten im Sinne der ZIPFschen Gesetze, wie HÄRTUNG (S.246) sie „nach den Ergebnissen der statistischen Linguistik" erläutert, daß nämlich zwischen der Häufigkeit eines Zeichens und der Zahl seiner Bedeutungen eine gesetzmäßige Proportion bestehe. Unsere Ergebnisse sind bestenfalls als Tendenz in diese Richtung zu interpretieren. §251 Wir haben in unseren Untersuchungen gezeigt, daß bei der Mehrzahl der Präpp. eine Funktion vorherrscht (auch wenn die einzelne Präp. mehrere Funktionen wahrnimmt), jedoch ist es umgekehrt so, daß jedes Funktionsverhältnis jeweils durch verschiedene Präpp. ausgedrückt wird. Eine Ausnahme bildet hier die rel. Funktionsgruppe - Relationalverhältnisse werden überwiegend (in mehr als 70% der Fälle) durch MIT ausgedrückt. Dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß diese Gruppe die bei weitem kleinste unserer Funktionsgruppen bildet (-+ §224).

2. Begründung kategorialer Abhängigkeiten bei Präpositionen und Funktionen §252 In unserem Material gibt es nur eine Präp., die in allen Landschaften, sowohl bei Frauen als auch bei Männern, gleichmäßig häufig auftritt, und das ist die Präp. NEBEN. Offensichtlich kann das durch NEBEN überwiegend ausgedrückte Lokalverhältnis durch keine andere Präp. dargestellt werden. Bei allen anderen Präpp. zeigen sich kategorial unterschiedlich stark bedingte Unterschiede im Gebrauch. §253 Die Kategorie Landschaft beeinflußt den Präpp .-Gebrauch in verschiedener Hinsicht: Die Häufigkeit der Präpp. nimmt in Nord-Süd-Richtung zu, jedoch von der Mitte unseres Untersuchungsgebietes (S) nach Ost und Südwest etwas ab: die meisten Präpp. werden in V gebraucht, am wenigsten in F. Die Unterschiede sind allerdings relativ gering (-*• §24). Nur 28 der 47 von uns untersuchten Präpp. sind (allerdings unterschiedlich häufig) in allen Landschaften belegt, die restlichen Präpp. stellen jedoch lediglich 0,3% aller unserer Belege dar, sind also in der gesprochenen Sprache eher unwichtig. Am differenziertesten scheint der Präpp .-Gebrauch in S: hier sind 43 unserer Präpp. belegt, in Α dagegen nur 32. Nicht nur die meisten Präpp., sondern auch die meisten Extremwerte weist die Landschaft V auf (-> §131). Als kontinuierlicher Unterschied ließ sich die Abnahme von AUF, GEN und ZU von Süd nach Nord feststellen, sie werden offensichtlich durch NACH als Richtungspräp. abgelöst. Was die Sonderstellung von V angeht, so liegt die Vermutung nahe, daß die Staatsgrenze eine große Rolle für die Entwicklung der gesprochenen Sprache spielt 1 λ

1) EISENMANN (S.401) kommt bei der Untersuchung der Satzkonjuktionen zu einem ähnlichen Ergebnis.

207

§254 Stärker noch als durch die Landschaft wird der Präpp.-Gebrauch durch die Kategorie Geschlecht bestimmt. Frauen gebrauchen in allen Landschaften weniger Präpp. als Männer, sowohl was die Anzahl der Lemmata als auch die der Belege angeht. Insgesamt am wenigsten Präpp. gebrauchen die Frauen in Β und A, die von unseren 47 belegten Präpp. lediglich 22 bzw. 19 verwenden (-> § 134). Bei den Präpp., die bei Frauen überhaupt nicht belegt sind, handelt es sich ausschließlich um solche, die insgesamt sehr selten vorkommen: OBER (8), PRO (8), UNTERHALB (6), AB (5), AUSSERHALB (5), SAMT (4), TROTZ (4), HALBER (3), BINNEN (2), ENTSPRECHEND (1), HINSICHTLICH (1), NÄCHST (1), NEBST ( l ) . 1 ) Was beim unterschiedlichen Präpp.-Gebrauch der beiden Geschlechter jedoch besonders überrascht, ist die Tatsache, daß sich Männer und Frauen immer wieder „gegenläufig" verhalten - bei der Untergruppe, bei der die Männer am wenigsten Präpp. verwenden, verwenden die Frauen am meisten und umgekehrt. Der ausgeprägte Unterschied zwischen den Geschlechtern ist sicherlich ein Ausdruck der unterschiedlichen sozialen Stellung, die Männer und Frauen in unserer Gesellschaft einnehmen. Für unsere Gewährsleute gilt, daß die Männer weitaus mehr Aussenkontakte haben als die Frauen, und daß die Männer stärker im öffentlichen Leben stehen. Das bedeutet, daß unsere Sprecher sicherlich redegewandter sind als unsere Sprecherinnen und auch eher unübliche Präpp. verwenden, wenn sie sich z.B. besonders gewählt ausdrücken wollen oder einen Sachverhalt besonders betonen wollen. Dies sind jedoch nur interessante Einzelphänomene, denn wie wir an anderer Stelle schon gezeigt haben (-*• § 134), stellen die Belege dieser von Frauen nicht verwendeten Präpp. nur einen verschwindend kleinen Anteil an unserem Material dar, und sie scheinen für die gesprochene Sprache insgesamt nicht von großer Bedeutung zu sein. Interessanter scheint uns, die Präpp. zu betrachten, die von Frauen einerseits, von Männern andererseits häufiger verwendet werden. Männer verwenden ausschließlich Präpp. für Richtungs- und Zeitangaben häufiger als Frauen (BIS, DURCH, NACH, VON). Hierbei kommt eine andere Kategorie ins Spiel, nämlich der Gesprächsinhalt. Männer sprechen wesentlich häufiger über den Gesprächsinhalt „Krieg" als Frauen und verwenden in diesem Zusammenhang sehr viele Orts- und Datumsangaben (vgl. auch GERSBACH, S.210). Das ist sicherlich ein wichtiger Grund dafür, daß Männer insgesamt etwas mehr Präpp. verwenden als Frauen. §255 Erwartungsgemäß kommt die unterschiedliche soziale Stellung unserer Sprecherinnen und Sprecher bei der Untersuchung der Sprachschicht noch klarer zum Ausdruck. Extremwerte treten lediglich in den Spachschichten I und III auf, in Sprachschicht II scheinen sich die Unterschiede zu verwischen (-»• § 136). Das erinnert an das Bild unserer Landschaften, bei denen die Unterschiede ebenfalls an den „Rändern" am stärksten sind und sich in der Mitte wieder eher ausgleichen. Hierbei zeigt sich eine weitere Parallelität: In Sprachschicht I sind AN und ZU besonders häufig und in III besonders selten. NACH ist in Sprachschicht III besonders häufig in I besonders selten (-»· § 136). Dies weist darauf hin, daß bei der gehobenen Sprachschicht NACH vermutlich AN und ZU als Richtungspräp. ersetzt : dieselbe Tendenz, die wir innerhalb der Landschaften 1) Die Zahlen in den Klammein geben die Anzahl der Belege an.

208

von Süd nach Nord betrachten konnten. Es kann als sicher angenommen werden, daß die Sprecherinnen und Sprecher gehobener Sprachschichten allgemein neue „Trends" bzw. Entwicklungen im Sprachgebrauch schneller aufnehmen als Sprecher der Grundmundart. Ein Grund dafür ist sicher in der Tatsache zu suchen, daß erstere sich stärker in der Öffentlichkeit bewegen, sei es beruflich bedingt oder durch ihr Engagement in Vereinen o.ä.. Auch ist anzunehmen, daß in der gehobenen Schicht das Interesse an den Informationsmedien wie Fernsehen, Rundfunk usw. (und hier vor allem Nachrichtensendungen und Reportagen) größer ist, und daß diese für den Sprachgebrauch eine gewisse Vorbildwirkung haben. Viele Sprecher gehobener Sprachschicht (vor allem Lehrer) können möglicherweise auch als „lesefreudiger" gelten, und ihr Präpp-Gebrauch dürfte von daher dem schriftsprachlichen näherkommen, als dies bei Grundmundartsprechern der Fall ist. §256 Auch für die Kategorie Alter gilt wieder, daß Extremwerte nur bei jungen bzw. alten Sprechern auftreten. Außerdem zeigt sich, daß in der mittleren Altersgruppe geringfügig mehr Präpp. gebraucht werden, als in den beiden anderen. Auch wenn die auftretenden Differenzen z.T. nicht so spektakulär sind wie bei den Kategorien Landschaft und Geschlecht, so zeigt sich doch, daß sie durchgängiger sind und weniger von Merkmalen anderer Kategorien eingeschränkt werden. Einige interessante Einzelbeobachtungen sind jedoch zu verzeichnen: Differenziert man nach Geschlecht und Alter, so zeigt sich, daß es sowohl zwischen jungen als auch zwischen alten Sprechern praktisch keinen Unterschied in der Sprache der beiden Geschlechter gibt, der größte Unterschied tritt in der mittleren Altersgruppe auf: die Männer gebrauchen hier eindeutig mehr Präpp. als Frauen. Dies hängt eben damit zusammen, daß gerade diese Gruppe am meisten Außenkontakte hat, besonders durch die Berufstätigkeit, während junge und alte Sprecher ebenso wie die Frauen vermutlich stärker an die häusliche Umgebung gebunden sind. §257 Die Kategorie Gesprächsart ist allein keine entscheidende Determinante für den Präpp.Gebrauch. Es sind keine durchgängigen Unterschiede festzustellen. §258 Den stärksten Einfluß auf den Präpp.-Gebrauch hat zweifellos der Gesprächsinhalt. So werden insgesamt beim Inhalt 8+ (Krieg) am meisten Präpp. verwendet, was darauf zurückzuführen ist, daß hier vermehrt Orts- und Zeitangaben verwendet werden (->• §254). Hierbei gibt es jedoch einige interessante Ausnahmen: Frauen und junge Sprecher gebrauchen bei 8+ am wenigsten Präpp., Sprecher der Sprachschicht III weniger als beim Inhalt 1-3+ (Lebenslauf; Land und Haus; Beruf). Die Erklärung dafür ist naheliegend. So ist es einleuchtend, daß Menschen, die den Krieg wie die Frauen und junge Leute zuhause miterlebt haben, anders darüber sprechen als die Männer, die aktiv beteiligt und im Kriegsverlauf häufigen Ortswechseln unterworfen waren. Ein Grund für die Abweichung der Sprecher der Sprachschicht III könnte darin liegen, daß diese als Angehörige einer höheren sozialen Schicht eher in der Lage sind, über Krieg und Kriegszeit zu reflektieren und Gründe und Ursachen zu diskutieren, so daß ihre Rede über Krieg nicht so oft auf Orts- und Datumsangaben beschränkt ist. Ein Hinweis darauf ist die Tatsache, daß diese Sprecher im Gegensatz zu denen der Sprach209

schichten I + II bei 8+ geringfügig weniger lok. Präpp. und etwas mehr kaus. Präpp. verwenden.

3. Rangfolge der Kategorien §259 Es hat sich gezeigt, daß der Präpp .-Gebrauch in unterschiedlich starkem Maß kategorial bedingt ist. Die bisherigen Ergebnisse ließen jedoch keine klare Rangfolge für die Stärke dieses Einflusses erkennen. Für die Festlegung dieser Rangfolge haben wir nur solche Ergebnisse hinzugezogen, die folgenden Bedingungen genügen: Eine ermittelte Auftretenshäufigkeit ist der höchste bzw. niedrigste Wert innerhalb einer Merkmalsgruppe und weicht mindestens 10% vom Mittelwert bei Präpp. oder 5% vom Mittelwert bei Funktionsgruppen ab. Als Basis dienen uns die 9 häufigsten Präpp. (IN bleibt ausgenommen, da wir bei IN nur Landschaft und Geschlecht untersucht haben) und die 5 Funktionsgruppen. Wir haben die Ergebnisse, die obigen Bedingungen genügen, nun in jeder weiteren Kategorien-Kombination kontrolliert und festgestellt, ob sie in der jeweiligen Kombination ebenfalls höchster bzw. niedrigster Wert sind. Ist dies in mindestens 75% der Fälle so, gehen wir davon aus, daß diese Kategorie Einfluß auf die Verwendung einer Präp. bzw. einer Funktionsgruppe hat. Dies ist durch ein + für höchste Werte und - für niedrigste Werte in den Tabb. bezeichnet. Tab. 355

• Landschaft F

S

+

+

• Sprachschicht I

AUF FÜR NACH VON ZU Tab. 359

• Geschlecht w

Β A V

AUF MIT

Tab. 357

Tab. 356

MIT NACH UM VON Tab. 358

+

-

-

+ +

+

-

-

• Gesprächsart

210

-

+

a AN AUF BEI ZU Tab. 360

m j + +

+

-

• Gesprächsinhalt

g+ bs+ X ZU

+ +

• Alter

II III -

m

+'

8+ 1-3+ X AUF BEI FÜR MIT NACH UM

+

-

-

-

+ -

+ +

§260 Die auftretenden Differenzen ergeben sich aus den Tabb. 355-360. Bei der Erstellung der Rangfolge interessiert uns lediglich, wieviele Präpp. in den einzelnen Kategorien auftreten. Dabei zeigt sich, daß von den 9 untersuchten Präpp. 6 beim Gesprächsinhalt, 5 bei der Sprachschicht, jeweils 4 bei Alter und Geschlecht, 2 bei Landschaft und 1 bei der Kategorie Gesprächsart Differenzen aufweisen. Wir kommen also zu folgendem Ergebnis: Der Präpp .-Gebrauch wird am stärksten durch die Kategorie Gesprächsinhalt, am zweitstärksten durch die Sprachschicht, am drittstärksten durch Alter und Geschlecht, am viertstärksten durch die Landschaft und am wenigsten durch die Gesprächsart beeinflußt. §261 Für die Funktionsgruppen ergeben sich folgende Rangfolgen: Tab. 361

• Landschaft F

• Sprachschicht

temp. Tab. 364

rel.

-

m

+

• Alter a

II III

lok. mod. Tab. 365

w

-

I

• Geschlecht

Β A V

S

mod. Tab. 363

Tab. 362

m j -

+

• Gesprächsinhalt 8+ 1-3+ X

lok. mod. kaus. rel.

+

-

-

+

+

Auch hier zeigt sich wieder, daß der Gebrauch der Präpp. am stärksten durch die Kategorien Gesprächsinhalt und Sprachschicht beeinflußt ist. §262 Wenn wir die 9 statistisch untersuchten Präpp. und die 5 Funktionsgruppen zusammennehmen, so differieren in den 14 untersuchten präp. Erscheinungen: bei bei bei bei bei bei

der der der der der der

Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie Kategorie

Gesprächsinhalt Sprachschicht Alter Geschlecht Landschaft Gesprächsart

10 7 5 5 3 1

Auch hier zeigt sich, daß der Gebrauch der Präpp. am stärksten durch den Gesprächsin211

halt und die Sprachschicht bestimmt ist. Wenn wir die Zahl der differierenden Präpp. und Funktionsgruppen getrennt betrachten,so zeigt sich: Von den 9 untersuchten Präpp. differieren: bei der Kategorie Gesprächsinhalt 6 = 66,7% bei der Kategorie Sprachschicht 5 = 55,6% bei der Kategorie Alter 4 = 44,4% bei der Kategorie Geschlecht 4 = 44,4% bei der Kategorie Landschaft 2 = 22,2% bei der Kategorie Gesprächsart 1 = 11,1 % Von den 5 Funktionsgruppen differieren: bei der Kategorie Gesprächsinhalt 4 bei der Kategorie Sprachschicht 2 bei der Kategorie Alter 1 bei der Kategorie Geschlecht 1 bei der Kategorie Landschaft 1

= = = = =

80,0% 40,0% 20,0% 20,0% 20,0%

Lediglich bei der Kategorie Gesprächsinhalt liegt der Wert bei den Funktionsgruppen über dem der Präpp., d.h. die Kategorie Gesprächsinhalt beeinflußt den Gebrauch der Funktionsgruppen stärker als den der Präpp., während die restlichen Kategorien den Gebrauch der Präpp. stärker beeinflussen. 4. Präposition und Text §263 Unsere Untersuchungen haben gezeigt, daß Präpp. sprachnotwendig sind und in allen Landschaften unseres Untersuchungsgebietes — von geringen Schwankungen abgesehen — etwa gleich häufig belegt sind. Wir haben keine Blöcke ohne Präp. in unserem Material und Blöcke mit nur 1 oder 2 Präpp. sind die Ausnahme. Die Tatsache, daß der Gesprächsinhalt die bestimmende Kategorie für den Präpp .-Gebrauch ist, ist Ausdruck dafür, daß die Präp. wichtige sprachliche Aufgaben hat. Sie stellt nicht nur Beziehungen zwischen sprachlichen Elementen her, sondern kennzeichnet zugleich die inhaltliche Art dieser Beziehung (von den wenigen Ausnahmen abgesehen, die wir als rel. Präpp. klassifiziert haben). „Alle Sachverhalte der Wirklichkeit existieren in Raum und Zeit und treten auf die eine oder andere Weise in Beziehung zu anderen Sachverhalten" schreibt REIHER (S.282) und HÖRMANN (S.348) stellt fest: „Alle Sprachen können mit den Begriffen von Raum und Zeit irgendwie umgehen." Dabei kommt der Präp. eine entscheidende Funktion zu; ohne Präp. ist keine Orientierung in Raum und Zeit möglich. So schreibt RUOFF (1979, S.166): „Unbestreitbar bleibt, daß die Einordnung aller Lebensvorgänge und -beschreibungen in Raum und Zeit die wichtigsten sprachlichen Koordinaten sind; und universal dürften auch die Stufen ihrer Entwicklung sein, die vom Begreifen der Lokalität zu dem der Temporalität führen, von dort womöglich zur Kausalität. Jedenfalls sehen wir die Zeit primär räumlich, die Kausalität erfahren wir primär als zeitliche Folge. Es ist schwer zu sagen, wo die Metapher beginnt oder aufhört, wenn wir im „Fluß der Zeit" vor uns den Korgänger, hinter uns den Nachfolger sehen;...". 212

In Teil V. haben wir unser Raster zur Darstellung dieser verschiedenen Beziehungen und ihrer Realisierung mit Hilfe der Präpp. vorgestellt und durch Beispiele erläutert. §264 Eine Reihe von Arbeiten beschäftigt sich mit Präpp. auf der Grundlage anderer Forschungsansätze (z.B. HERINGER, HERTEL, KLOCEK, MOILANEN). Diesen Arbeiten verdanken wir z.T. wichtige Anregungen, z.B. in der Frage der Ausgrenzung der in festen Verbindungen stehenden Präpp.. Eine direkte Vergleichbarkeit unserer Ergebnisse mit denjenigen dieser Arbeiten ist aber aus systematischen Gründen ausgeschlossen. Dasselbe gilt für Arbeiten, deren Versuche zur Systematisierung sich nur auf kleine Ausschnitte aus dem Präpp.-Gebrauch beziehen, sei es, daß sie nur einzelnen Präpp. gelten (BOUILLON, FREUND 1974, ENGELEN, EROMS 1976, ROSSINOVA, SCHRÖDER 1977 a, WITTICH 1967) oder daß in ihnen nur bestimmte Funktionsgruppen behandelt werden (DESPORTES, FREUND, LATZEL, MOILANEN, ROSENFELD, SCHILDT, SCHRÖDER, STECHOW, WATTS) oder daß sie sich überhaupt auf andere Sprachen oder Dialekte beziehen (BOOß/ KOLVENBACH). Manche Arbeiten sind durch die Art des ausgewählten Materials eher zufälliger und nicht systematischer Natur. Selbst Autoren, die ihre Arbeit als Korpusanalyse bezeichnen, machen Entstehung und Auswahl ihres Korpus nicht immer einsichtig. So schreibt WATTS (S. 13): „Das Modell, das in dieser Arbeit erklärt wird, wurde aus Sätzen erarbeitet, die der Verfasser aus den Kenntnissen seiner eigenen Muttersprache postuliert hat. Das Korpus, das mit dem Modell erklärt werden soll, wurde auf gleiche Art und Weise zusammengestellt." ROSENFELD verwendet ein Korpus, das aus Belegen aus einem Roman (Die Blechtrommel) und ca. 100 (!) selbstgesammelten gesprochenen und geschriebenen Sätzen besteht (s. S.17). Unsere Untersuchungen haben immer wieder ergeben, daß in gesprochener und geschriebener Sprache unterschiedliche Gebrauchsweisen der Präpp. üblich sind, was allein schon Zweifel an der Vergleichbarkeit der von ROSENFELD untersuchten Einzelphänomene verursacht. Bei der Behandlung der Einzelpräpp. haben wir gelegentlich die Frequenzangaben in Häufigkeitslisten zur geschriebenen Sprache mit unseren Anzahlen verglichen. Leider ist ein weiterführender und systematischer Vergleich deshalb unmöglich, weil alle vergleichbaren Listen ihr Material nicht nach Wortarten gliedern, so daß es offen bleibt, wie oft die einzelnen verzeichneten Lemmata als Präpp. fungieren, wie oft als Adverbien oder gar nur als Verbpräfixe. §265 Bei der Einteilung in die 4 Funktionsgruppen befinden wir uns in Übereinstimmung mit einigen anderen Autoren, wie ADMONI, BENES, DUDEN-Grammatik, KÜHN, PAUL, REIHER, SCHULZ-GRIESBACH und WITTICH, die bei ihrer Analyse ebenfalls von der lokalen, temporalen, modalen und kausalen Funktion der Präpp. ausgehen. Die von uns vorgenommene Erweiterung um eine 5.Gruppe (relational) und die weitere Aufgliederung der 5 Gruppen ist ein Ergebnis der Arbeit am Material und unterscheidet sich von daher notwendigerweise von der anderer Autoren, die zwar z.T. ähnliche (Unt e r f u n k t i o n e n entwickelt haben (SCHRÖDER 1978 a und b, STECHOW, WATTS), zu diesen aber durch logische Überlegungen, z.B. über Orientierungsmöglichkeiten im Raum, gekommen sind. Gerade auf dem Gebiet der Lokalität ist die Forschung über 213

Präpp. am weitesten entwickelt. Ein Grund dafür ist sicherlich die Tatsache, daß es auf diesem Gebiet einfacher ist, Beziehungsverhältnisse zu konstruieren und zu variieren, als z.B. im Bereich der Modalität oder der Kausalität. Wir haben in der vorliegenden Arbeit versucht, auf der Basis eines umfangreichen und in sich gegliederten Korpus ein umfassendes und stimmiges System zu entwickeln, das es erlaubte, die 28958 im Korpus belegten Präpp. adäquat zu erfassen und eindeutig zuzuordnen. Damit sind Vorkommen und Funktionen von Präpp. in gesprochener Sprache erstmals an einem umfassenden Korpus systematisch dargestellt worden. Wir hoffen aber darüber hinaus, damit auch Hilfen bereitgestellt zu haben zur Behandlung der Präpp. in geschriebener Sprache, und beigetragen zu haben zur Erkenntnis der Leistung dieser Wortart im heutigen Deutsch.

214

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