Die Lehre von den Privaturkunden [Reprint 2017 ed.] 9783110823332, 9783110023015


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German Pages 250 [332] Year 1974

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Table of contents :
Vorwort
Uebersicht des Inhalts
Einleitung
ERSTER THEIL. Palaeographie
ZWEITER THEIL. Diplomatik
Beilagen
Register
Berichtigungen und Zusätze
Erläuterungen zu den Tafeln
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Die Lehre von den Privaturkunden [Reprint 2017 ed.]
 9783110823332, 9783110023015

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DIE LEHRE VON

DEN

PRIVATURKUNDEN VON

DR. OTTO POSSE, KÖNIGL. SACHS. ARCHIVRATH.

MIT VIERZIG TAFELN, NACH DEN PHOTOGRAPHISCHEN AUFNAHMEN DES VERFASSERS IN LICHTDRUCK AUSGEFÜHRT.

LEIPZIG, V E R L A G

VON

VEIT

&

COMP.

1887. PHOTOMECHANISCHER

NACHDRUCK

WALTER D E GRUYTER • B E R L I N • NEW Y O R K 1974

ISBN 3 1 1 002301 6 ( 0 1687/1974 by Walter de Gruyter & Co.» vormala G . J. Göschen'acbe Verlagttaodlung —J.Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trttboer — Veit St Comp., Berlin 30 Piintcd in thc Netherlands Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

HERRN

PROFESSOR DR. J U L I U S

FICKEE,

K. K. HOFRATH

VEREHRIJNGSVOLL

ZUGEEIGNET.

VORWORT. Durch die wohlwollende Fürsorge Seiner Excellenz des Herrn Staatsministers Dr. von Gerber bin ich in die Lage gesetzt worden, neben den Arbeiten für den Codex diplomaticus Saxoniae regiae, meine bereits vor vierzehn Jahren begonnenen Vorarbeiten für eine „Lehre von den Privaturkunden", zugleich im Interesse unseres grossen Sächsischen Publikationswerkes, fertigzustellen. Reisen, für das letztere unternommen, ermöglichten es, in fremden Archiven weiter zu forschen, zu sammeln und die an einzelnen Urkundengruppen der Staatsarchive zu Weimar und des Hauptstaatsarchivs zu Dresden gewonnenen Resultate auch anderweitig zu prüfen. Möge es mir gestattet sein, an dieser Stelle Seiner Excellenz dem obersten Leiter der Redaktion unseres Sächsischen Urkundenwerkes meinen tiefgefühltesten Dank für die hochgeneigtest gewährte Unterstützung auszusprechen. Den Vorständen und Beamten der Archive zu Altenburg, Bautzen (Domstift), Dresden (Rathsarchiv), Düsseldorf, Erfurt (Stifts- und Stadtarchiv), Gotha, Hannover, Leipzig (Rathsarchiv und Universitätsbibliothek), Magdeburg, Marburg, Meissen, Merseburg, Mühlhausen i. Th., München, Naumburg (Stiftsarchiv), Pforta, Pirna, Pisa, Rom (Geh. Päpstliches Archiv), Rudolstadt, Schleiz, Weimar, Wolfenbüttel, Würzburg, Zeitz (Stiftsarchiv) und Zerbst, ihnen allen insgesammt und jedem einzelnen danke ich auf das Herzlichste für die grosse Liebenswürdigkeit, mit der sie meinen ihnen wohl oft zur Plage gewordenen Anforderungen entsprochen haben. Im besonderen danke ich Herrn Dr. G. Winter, Staatsarchivar am k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien, für freundliche Ueberlassung von Abschriften der in Beilage I abgedruckten Reichs-Kanzleiordnungen, Herrn Dr. L. Schwabe am hiesigen Hauptstaatsarchiv für gütige Uebernahme der zweiten Korrektur. Nur dadurch, dass ich mich entschloss, die Photographie zu erlernen und mit Hilfe derselben in fremden Archiven selbst Aufnahmen herzustellen, ist es mir gelungen, in verhältnissmässig kurzer Zeit ein umfangreiches Material zusammenzubringen, aus dem ich die dem Werke beigefügten 40 Tafeln ausgewählt habe. Ich flihle mich deshalb zu grossem Danke verpflichtet gegen meinen Lehrer Herrn H. Krone, Docenten am hiesigen Polytechnikum, welcher mich in die Photographie einführte und dem Schüler stets mit Rath und That beistand. Herzlichsten Dank auch meinem Freunde Dr. jur. C. Schmid zu Blasewitz, der es mir durch Mitarbeit an der sehr schwierigen ersten Korrektur ermöglicht hat, den Druck des Buches in wenigen Monaten zu bewerkstelligen.

Vorwort.

VI

Anfangs beabsichtigte ich, dem Buche eine Anzahl ganz Deutschland und die Nachbarländer umfassender Itinerarkarten beizugeben. Als ich aber später an die Revision der Detailkarten herantrat, überzeugte ich mich, dass hierfür die Kräfte eines Einzelnen nicht ausreichen und eine in's Specielle gehende Bearbeitung die Veröffentlichung meines Buches um Jahre verzögern würde. Ich habe deshalb von einer Beigabe der Karten abgesehen. Wie wichtig eine derartige Publikation nicht bloss für die diplomatische Wissenschaft, sondern auch für die historische Geographie (vgl. S. 188) ist, darauf brauche ich nicht aufmerksam zu machen. Möge sich, da ich an der Fertigstellung jener Karten durch Berufsgeschäfte verhindert bin, eine geeignete Kraft finden, welche das Angefangene prüft, verbessert und zum Abschluss bringt. Mit meinem Buche wende ich mich in erster Reihe an die Archive. Nur sie allein befinden sich in der Lage, in gleicher Weise, wie ich es versucht, grössere Urkundengruppen zu bearbeiten und dieselben im Interesse der Weiterentwickelung unserer diplomatischen Wissenschaft zu verwerthen. Ist nun Vorbedingung grosse Vertrautheit mit dem Organismus und den Beständen des Archivs, lässt sich dieselbe aber nur durch jahrelange praktische Arbeit im Archive selbst erwerben, so ist es eben Aufgabe unserer Archive, bei den Regestenarbeiten mehr den Ausbau der diplomatischen Wissenschaft im Auge zu behalten. Wird doch auch dadurch die Benutzung der Archive erleichtert und die Geschichte der Territorien gefördert. Ich würde dankbar sein und es als die grösste Belohnung für jahrelange, mühevolle Arbeit betrachten, wenn man mir Berichtigungen, Ergänzungen und alle Arten Beiträge zukommen lassen wollte. Ich schliesse mit dem Wunsche, dass meine Herren Kollegen dazu beitragen möchten, die lange Vernachlässigung der historischen Hilfswissenschaften wett zu machen, damit wir in nicht allzuferner Zeit zu einem nach Sickel-Ficker'schem System auferbauten „Neuen Lehrgebäude der Diplomatik" gelangen. Dresden, am 23. April 1887.

Otto Posse.

UEBERSICHT DES INHALTS. Vorwort V—VI. Einleitung 1.

Erster Theil.

Palaeographie. Schriftprovenienz und Diplomatik 3. Schriftprovenienz der Privat- und Kaiserurkunden 3. Stand der Forschung 4. Oesterreichische Schule 4. Schwierigkeiten bei Schriftunterauchungen älterer Jahrhunderte 4. Erste Versuche 5. Pause und Photographie 5. Photographie 6. Photographie und Archive 7. Klosterschreibschule 7. Schriftduktus 7. Schriftduktus des Klosters Berge 7. Vererbung der Schrift des Mutterklosters auf das Tochter- und Enkelkloster 8. Schriftvererbung in den Cisterzienserklöstern Camp — Walkenried — Pforta — Altzelle 8. Allmälige Veränderung des ererbten Scbriftduktus 9. Vererbung des gleichen Schriftduktus vom Mutterkloster auf mehrere Tochterklöster bei Gründung der letzteren 10. Spätere Versetzungen von Brüdern aus dem Mutter- in's Tochter- und Enkelkloster und dadurch ererbter Schriftduktus 10. Verschiedene Schriftklassen in demselben Kloster 10. Gleichhändigkeit und Schulähnlichkeit der Schrift 10. Aenderung des Schriftduktus 10. Ordensschrift 11. Schriftduktus der Frauenklöster 11. Empfangerhand 11. Ausstellerhand 11. Geistliche und weltliche Kanzleien 12. Schreiber und Rechnungsbeamter 12. S c h r i f t p r o venienz einzelner Urkundengruppen 13—61. A. K l ö s t e r und Stifter. I. Benediktiner: 1. Pegau 13. 2. Riesa 13. 3. Staucha 13. II. Cisterzienger. A. Männerkl.: 1. Volkerode 14. 2. Dobrilugk 17. 3. Pforta 19. 4. Altzelle 20. 5. Sittichenbach 23. 6. Buch 24. B. F r a u e n k l . : 1. Beutitz 27. 2. Mühlberg 27. 3. Langendorf 28. 4. Nimbschen 29. 5. Sornzig 30. 6. St. Georg (Leipzig) 31. 7. Sitzenroda 31. 8. Heil. Kreuz (Meissen) 32. III. Augustiner: 1. Petersberg 32. 2. Zschillen 33. 3. S t Thomas (Leipzig) 33. 4. Grossenhain 34. 5. St. Afra (Meissen) 34. IV. Franziskaner: 1. Seusslitz 35. 2. Weissenfeis 36. V. Deutscher Orden: 1. Deutscbmeisterkanzlei 37. 2. D. Orden zu Altenburg 37. S. Mühlhausen 39. 4. Plauen 40. 5. Reichenbach 41. 6. Schleiz 41. 7. Zschillen 42. 8. Zwätzen 42. 9. Nägelstedt 43. VI. Bisthumskanzlei Merseburg 43. B. W e l t l i c h e Kanzleien. Die Wettiner des 13. Jahrhunderts 45—61. 1. Markgraf Heinrich der Erlauchte 45. 2. Markgraf Dietrich v. Landsberg 51. 3. Markgraf Friedrich Tuta v. Meissen 52. 4. Markgraf Friedrich der Freidige v. Meissen 54. 5. Landgraf Albrecht v. Thüringen 55. 6. Landgraf Dietrich (Diezmann) v. Thüringen 60. 7. Friedrich v. Dresden 61.

Zweiter Theil.

Diplomatik. Römische und deutsche Privaturkunde 62. Notitia und Carta 62. Urkunden- und Zeugenbeweis 62. Rück-

gang im Urkundenwesen älterer Zeit 63. Akt 63. Aktaufzeichnungen und Traditionsbücher 64. Vorherrschen des Aktes im 11. und 12. Jahrhundert 64. Akt und Königsurkunde 64. Wiederaufleben der alten Carta im 13. Jahrhundert 64. Chirograph 64. Subjektive Fassung des Aktes 65. Besiegelte Akte 65. Aufkommen des Siegels 65. Zeugenbeweis und Aktaufzeichnung 65. Besiegelte Urkunde 65. Erster Abschnitt. Handlang und Beurkundung. Definition von „Urkunde" 66. Cartae pagenses und diplomata (praecepta) 67. Privaturkunde und Königsurkunde 67. Handlung 67. Beurkundung 67. Handlung geht der Beurkundung voraus 67. Beurkundung vor der Handlung 67. Vorausfertigung, auch von Empfängerband 67. Dauer der Handlung 67. Dauer der Beurkundung 67. Verspätete Beurkundung 68. Zeitabstand zwischen Handlung und Beurkundung oft sehr bedeutend bei: 1. Verbriefung alter, nie beurkundeter Besitztitel (Verhör, Schwur alter Leute), 2. durch Brand vernichteter Besitztitel 68. Handlung und Beurkundung fallen selten auf einen Tag, zumal bei Urkunden von Empfängerhand 69. Zeitabstand erwiesen durch die Datirung 69. Zeitabstand erwiesen durch die Zeugen 69. Urkunden- und Zeugenbeweis 69. Bedeutung der Zeugen 70. Mitwirkung der Zeugen beim Handlungs- und Beurkundungsakte 70. Zahl und Art der Aufführung der Zeugen 71. Zeugen nach Ständen geschieden 71. Zeugen zugleich der Handlung und Beurkundung 71. Verschiedene Zeugen für Handlung und Beurkundung 71. Handlungszeugen 72. Handlungszeugen in Urkunden von Empfängerhand 73. Beurkundungszeugen 73. Beurkundungszeugen in Urkunden mit getrennter Datirung 73. Beurkundungszeugen in Bischofs-Urkunden 74. Beurkundungszeugen in Urkunden mit verschiedener Beziehung für Zeugen und Datirung 74. Vermengung von Handhings- und Beurkundungszeugen 74. Zustimmungszeugen 75. Mischung von Zeugen 75. Zeugen als Mitsiegler 75. Zweiter Abschnitt. Vorlage und Beurkundung. Vorlagen: A.Formulare76. B. Vorurkunden. a)Beglaubigung und Bestätigung 76. b) Neuausfertigung: I. unter Beibehaltung der ursprünglichen Fassung 77. Bewirkt zu Lebzeiten 77, nach dem Tode des Ausstellers 77. Neuausfertigung und Notariat 77. Neuausfertigung und Doppelausfertigung 77. Neuausfertigung, veranlasst durch Verlust oder Veränderung des Siegelstempels des Ausstellers 77. II. Neuausfertigungen, veranlasst durch Aenderungen und Zusätze 78. Schenkung auf Todesfall 78. Besitzveränderungen 78. Konsense 79. Neuausfertigung und Siegel 79. Fälschung und Neuausfertigung 79. c) Transsumpt, Insertion 79. Aufkommen des TransBumptes im 12. Jahrhundert 80. Zweck desselben: 1. Bestätigung 80. 2. Verdoppelung (Vidimus) 80. 3. Bei Ausgleichung von Streitigkeiten mit Zusätzen 80. Transsumpte von Empf&ngerhand 81. Ungenauigkeiten des Transsumptes 81. Transsumpt und

YIH

Uebersieht des Inhalts.

Fälschung 81. Widersprüche zwischen Zeugen und Datirung bei Benutzung älterer Urkunden als Vorlage 81. C. A k t e als Vorlage 82—84. Dritter Abschnitt. Beurkundung. Gang der Beurkundung 84. Konzept 84. Konzept und Reinschrift 86. Diktat 86. Konzept und Zeugen 87. Reinschrift, Zeugen und Datirung 89. Nachtrag der Zeugen undDatirunginUrkunden von Empfängerhand 89. Reinschrift 89. Revision der Reinschrift 90. Rasuren in der Reinschrift 90. Herstellung der Reinschriften in der päpstlichen Kanzlei 91. Herstellung des Konzeptes, der Reinschrift durch Aussteller oder Empfänger 92. Herstellung von Konzept und Reinschrift aurch den Empfänger 93. Schreiber und Ueberbringer der Urkunde 93. Vermittler 93. Blanket 94. Akt und Vermittler 94. Herstellung der Urkunde durch eine dritte betheiligte Person 95. Rekognition der Urkunde von Empfängerhand durch den Aussteller 96—99. Ueberbringung der Urkunde von Empfängerhand 99. Registrirung der Urkunde 99. Kourirdienst 101. Vierter Abschnitt. Datirnngr. Definition von Datirung 101. Ortsangabe 101. Zeitangabe 101. Jahr 101. Tagesbezeichnung 102. Jahresanfang 102. Indiktion, Epakte und Konkurrente 102. Einleitende Ausdrücke der Datirung 103. Zeitpunkt der Datirung 103. Bedeutung der Datirung 103. D a t i r u n g n a c h d e r H a n d l u n g 103 — 105. Wiegt in deutschen Privaturkunden vor 103. Beziehung von Actum auf die Handlung 103. Erwiesen aus der Nennung des Ortes der Handlung in Text u n d Datirung 103. Widerspruch zwischen der Datirung mit Actum und anderen auf eine spätere Zeit bezüglichen Angaben 103. Die Bedeutung von Actum erwiesen aus der Doppeldatirung 104. Datirung mit Actum fasst Handlung und Beurkundung zusammen (Vorausfertigungen) 104. Datirung nach der Handlung verrfith sich durch Ungenauigkeit der Fassung 105. Actum im Sinne von Datum gebraucht 105. D a t i r u n g m i t D a t u m 105—114. Ursprüngliche Bedeutung von Datum 105. 114. In späteren Jahrhunderten 105. 114. Datum mit demselben Orte im Urkundentexte 108. Datum und Itinerar 107. Nachträge und Korrekturen in der Datirung mit Datum 107—114. a) Theilweiser Nachtrag der Tagesangabe 111. b) Nachtrag der Ortsangabe 112. Nachträgliche Aenderung der Ortsangabe 112. c) Nachtrag der Jahresziffer 112. Korrektur der Jahreszifier 113. G e t r e n n t e D a t i r u n g 114 —121. Aeltere, feierliche und einfache Datirung der Königsurkunden 114. Aufkommen der getrennten Datirung 115. Handhabung derselben 115. Nachträge 115. Vorgehen bei der getrennten Datirung 116. Vorhandensein des Actumtheiles im Konzept 116. Datumtheil und Konzept 117. Bedeutung des Actum- 118. des Datumtheiles 118. Bedeutung der Gesammtformel 119. Jahresangabe 119. Ortsangabe 120. Tages- und Ortsangabe 120. Zusammenfallen von Actum und Datum 120. Willkürliche Anwendung 121. D a t i r u n g m i t A c t u m et d a t u m 121 — 125. Aufkommen der Formel 121. Jahresangaben 122. Beziehung auf die Handlung 122. Beziehung auf die Uebergabe 123. Zeugen 124. Nachträge in der Datirung 125. — E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e d e r D a t i r u n g s f o r m e l n 125.

Fünfter Abschnitt. Das Siegel. Aufkommen des Siegels 126. Siegelrecht 126. Authentisches Siegel 127. Theoretiker des Mittelalters 127. Schwabenspiegel 128. Sachsenspiegel 129. Konrad von Mure 129. Siegelmässigkeit seit dem 13. und 14. Jahrhundert 129. Siegelkarenz 130—135. Siegelarten 136—138. Siegelbilder, Siegeltypus 138—140. Siegelumschrift 140. Siegelform 141. Siegelstofi 141—143. Siegelfälschungen 143—150. Gleichzeitige Benutzung mehrerer Siegelstempel 150. Kassation und Erneuerung der Siegelstempel 152—157. Siegelbefestigung, Anhängen, Aufdrücken 157. Herstellungsarten des Siegels 158. Der Siegler: Aussteller, Empfänger, Dritter 159. Ankündigung des Siegels 159. Mitbesiegelung 160—162. Beurkundung und Besiegelung 163—165. Besiegelung von Urkunden Privater ohne Kanzlei 165. Missbrauch des Siegels in späteren Jahrhunderten 165. Siegel und Unterschrift 165. Sechster Abschnitt. Das Notariat and die Kanzlei. Das ältere Notariat 166. Verschwinden desselben 167. Fürstliches Notariat 167. Notariat der Wettiner 168. Rath der Fürsten 169—171. Hofkanzler 171. Funktion der Hofnotare 171—176. Schreiberpersonal 176. Protonotar und Notar 176. Notariat der Markgrafen von Meissen und Kurfürsten von Sachsen bis 1539 177—183. Notariat der Landgrafen von Thüringen bis 1247 183. Notariat der Geistlichkeit, des Adels, der Städte 184. Oeffentliches Notariat des 13. bis 16. Jahrhunderts 184. Reichs-Notariatsordnung von 1512 185. Siebenter Abschnitt. Itinerar. Itinerar der Kaiser- und Privaturkunden 186. Schwierigkeiten bei Prüfung der Itinerare der Privaturkunden 186. Residenzen und kleinere Aufenthaltsorte des Fürsten 187. Richtigkeit des urkundlichen Itinerars 188. Reisekosten 188. Strassen 188. Itinerare des 14. und 15. Jahrkunderts 189—193. Schwierigkeiten bei Prüfung von Itineraren älterer Jahrhunderte 193. Landdingurkunden 193. Itinerar und anderweite Nachrichten 194. Itinerar, Hoflager und Missivregister 194. Entbietung an den kaiserlichen Hof 194. Itinerar und Empfänger 195. Itinerar der Urkunden Privater ohne Kanzlei 197. Verschiebungen im Itinerar 197. Nachträge in der Datirung 198. Handlung und Beurkundung 199. Beilagen. Beilage I. Kanzleiordnnngen 200—219. A. R e i c h s k a n z l e i o r d n u n g e n 200—211. I. Reichskanzleiordnung von 1482—1484 200. II. Reichskanzleiordnung von 1494 Okt. 3 205. III. Reichskanzleiordnung von 1498 Sept. 12 209. IV. Reichskanzleiordnung von 1527 Jan. 1 210. B. S ä c h s i s c h e K a n z l e i o r d n u n g e n 212—219. I. Kanzleiordnung aus der Zeit von 1470—1480 212. II. Kanzleiordnung aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts 212. III. Kurfürst Moritzens Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5 213. Beilage II. Quellenbelege für die S. 177—180 aufgeführten Listen der Notare bis 1349 220—234. Register 235-239. Berichtigungen und Zusätze 240. Erläuterungen zu den Tafeln 241—242. Tafeln I - X L .

EINLEITUNG. Als der erlauchte Markgraf Heinrich von Meissen auf dem Todtenbette lag (1288), Hessen sich die Minderbrüder von Seusslitz bei H o f e melden, um den schwerkranken Landesherrn zu fragen, wo er begraben zu werden wünsche. Sie Hessen dabei fallen, dass der Markgraf das Kloster Seusslitz •— die Familiengruft der Wettiner befand sich in Altzelle — zum Begräbnissort bestimmt und ihnen darüber Privilegien ertheilt habe, die sich in ihren Händen befänden. Die Mönche mussten aber, weil der Markgraf bereits zu schwach war, unverrichteter Sache heimkehren und erhoben nach dessen Ableben keine weiteren Ansprüche. D o c h lag der Markgräfin Elisabeth, Heinrichs Wittwe, daran, von dem Inhalt des angebUchen Privilegs Kenntniss zu erlangen. Sie Hess deshalb die vereideten Notare ihres verstorbenen Gemahls, unter deren Obhut sich der landesherrliche Siegelstempel befanden, zu sich kommen und fragte sie, ob ihnen von j e n e m Privileg etwas bekannt sei. Diese bestätigten nun auf das Bestimmteste, dass sie ein das Begräbniss des verstorbenen Pürsten betreffendes Privileg schon deshalb nicht ausgefertigt hätten, weil Niemand in der W e l t gewagt habe, mit dem Markgrafen über das Begräbniss zu sprechen. Sie fügten hinzu, dass, sollte ein derartiges Privileg in WirkUchkeit existiren, dieses nur in einer Zeit ausgestellt sein könne, in welcher der Markgraf mit seinen Notaren öfters in Unfrieden gelebt, und die Brüder von SeussHtz in heimlichen und vertrauHchen Angelegenheiten des Fürsten dessen Siegelstempel von ihnen, den Notaren, requirirt und auch gegen den Brauch in eigenen Angelegenheiten verwendet hätten. 1 1 Urk. 1288. Juli 15 Or. Hauptstaatsarchiv Dresden Nr. 1219. Markgräfin Elisabeth v. Meissen für Kloster Altzelle. Not Elizabeth dei gratia relieta domini Beinrici quondam illustri« Misnensis et Orientalis marchionis recognoscimus et tenore presencium profitemur, quod licet fratres minores de Swselytz ordinis beati Francaci se dicerent habere ius tumulandi dominum et maritum nostrum harissimum pie recordationis quondam marchionem Heinricum Misnensem et Orientalem ex eo, quod hiidem fratres minores assererent eundem dominum, nostrum et maritum apud mum monasterium in Buselytz suam elegisse sepulturam super eo se privilegia dicti domini nostri et mariti habere dicentes. Dicti tarnen fratres minores tanquam de iure suo, quod se habere asserebamt, dubii ad nos paululum ante exspirationem dicti domini nostri et mariti venientes sibi accesmm ad eundem dominum nostrum et maritum, ut ipsum swper sepultura sua et, ubi sepeliri vellet, requirerent, dari a nobis cum instancia postulabani et, quia propter nimiam et gravem sepe dicti domini nostri et mariti débilitatem eidem copiam loquendi non habébant, eo irrequisito recesserunt. Postmodum non reversi, preterea ut de privilegio, quod dicti fratres minores se habere dicebant, plenius certificati possemus, singulos notarios dicti domini nostri et mariti iuratos sigillum eiusdem domini nostri tenentes requisivimus sub ea fide, qua dieta domino tenebantur, quid eis constaret de privilegio memorato. Qui firmiter asserebant se nunquam Privilegium de sepoltura ante dicti domini nostri dedisse eo, quod nullus audebat hominum cum dicto domino nostro trattare de ipsius sepultura. Et si dicti fratres Privilegium haberent, ut dicebant, ex eo esse posset, quod ipsi sepe dictum dominum nostrum et maritum super suis negociis occultìs et familiaribus, que ad aliorwm noticiam venire nolebant, de suo sigillo requirebant et quod quadam vice cum propter quandam ingradtudinem, quam dictus dominus noster et maritus habebat contra dittos notarios suos licet inmeritam, sigillum esset ab ipsis sine ab ipsorum potestate receptum, dicti fratres dicto sigillo plus

Possi, Die Lehre TOH den Prtvaturknnden.

1

2

Einleitung.

Die einschlagende Urkunde ist, wenn überhaupt angefertigt, nicht mehr vorhanden oder, weil die Fälschung für die Minderbrüder nicht den gewünschten Erfolg hatte, vernichtet worden. Sei dem, wie ihm wolle, die Fälschungsgeschichte lehrt uns, dass nicht die S c h r i f t , sondern das Siegel die Echtheit der Urkunde erweist, dass die Schrift nicht vom Aussteller herzurühren braucht, und die Urkunde doch als echt anerkannt werden muss. Von dem Falle der für uns nicht mehr erkennbaren Siegelfälschung abgesehen, lernen wir weiter daraus, dass eine Fälschung des Inhalts überhaupt nicht festgestellt werden kann, wenn der Empfänger auf irgendwelche Weise dem Aussteller den Siegelstempel entwendete, und eine Anfechtung nicht zu Lebzeiten des Ausstellers oder der ihn überlebenden, mit der Siegelung betrauten Beamten erfolgte. Die in diesem Buche niedergelegten, von mir aus Untersuchung der Schrift grösserer Gruppen von Privaturkunden gewonnenen Resultate bestätigen denn auch, dass in den älteren Jahrhunderten die Herstellung der Urkunde durch den Empfänger vorherrscht, dass erst verhältnissmässig spät Kanzleien geistlicher und weltlicher Grosser aufkommen, und dann noch lange die Hand des Empfängers neben der des Ausstellers eine Bolle spielt, ohne dass die Ausstellerhand die des Empfängers ganz verdrängt. Des Weiteren wird deshalb aber auch zu erweisen sein, dass die volle Glaubwürdigkeit der Urkunde nicht von der Schrift, sondern allein vom Siegel abhängt. Naturgemäss zerfallen daher unsere Untersuchungen in zwei Theile, einen palaeographischen und einen diplomatischen. Der erstere hat die Aufgabe, an grösseren Urkundengruppen die Schrift des Empfängers und des Ausstellers, sowie das Aufkommen von fürstlichen und bischöflichen Kanzleien festzustellen. Dem zweiten, diplomatischen Theile bleibt zu erweisen, wie Aussteller und Empfänger bei der Beurkundung vorgingen, und sodann, wie die Urkunde an sich für die historische Darstellung, für das Itinerar u. s. w. zu verwerthen ist. solito utebantwr. In cwius rei testimonium presentera litteram Dresden dori fecimus anno domini MCÒLXXXVltl idus iulii sigilli nostri m/animine roboratam. — 1288 Juni 24 (Ebend. 1215). Friedrich von Dresden für Kloster Altzelle. Fridericus dei gratìa domini Heinrici quondam illustri* Misnensis et Orientalis marchionis iunior filini. Universi», quihus pregens fuerit exhibitum, salutem in omnium salvatore. Licet inter venerabilem virwm dominum Heinricum abbatem de Cella et suum monasterium ex una nec non fratres minores de Suselytz ex parte altera super exequiis domini et patris nostri karissimi felicis recordationis Seinrici illustris Misnensis et Orientalis marchionis aliquis esset exorta disceptatio. Nos tarnen cognoscentes omnium, predecessorum nostrorum sepultu/ram apud monasterium Cellam fuisse, cum illud plantaverint et fundaverint, de Consilio fratris nostri Alberti Thuringorum domin/um et patrem nostrum Heinricum Misnensem marchionem apud dictum Cellense monasterium propter excellencicm eiusdem monasterii et regulärem observanciam monachorum Oysterciensium ibidem dudmm et laudabiliter observatam fecimus sepeliri, maxime cum in veritate, que deus est, audeamus dicere et protesta/ri. JSos et matrem nostrani Icarissimam Elyzàbeth audivisse sepe dictum dominum et patrem nostrum Heinricum marchionem de Misna in ultima volúntate sua apud dictu/m Cellense monasterium suam expresse elegisse sepulfuram. In cuius rei testimonium eisdem monachi» et albati presentem litteram Dresden dori fecimus sigilli nostri mwnimine roboratam. Datum anno domini jkCGLXXX Vili octavo kalendas iulii. — Beide Urkunden sind in der markgräflieh-meisaener Kanzlei hergestellt.

ERSTER THEIL.

Palaeographie. Untersuchungen über die Schrift, wie sie sich in den Klöstern des Mittelalters gebildet von dem Mutter- auf das Tochterkloster und von diesem weiter vererbt hat, sind nicht nur für die Geschichte der Schrift selbst und des geistigen Lebens im Mittelalter von grosser Bedeutung, sondern auch die einzige feste Grundlage fiir die Diplomatik, auf welcher diese aufbauen und uns zu gesicherten Resultaten fuhren kann. Palaeographie und Diplomatik ergänzen einander. Ohne Kenntniss der S c h r i f t p r o v e n i e n z der U r k u n d e kein sicherer diplomatischer Schluss! Da, wie wir später sehen werden, der bei Weitem grössere Theil der Privaturkunden älterer Zeit von Empfängerhand hergestellt ist, und die letztere auch in der späteren Zeit des Mittelalters noch eine Rolle spielt, so erscheint es im Interesse der Verwendung der einzelnen Urkunde als unerlässlich, ihre Schriftprovenienz zu bestimmen. Denn abgesehen davon, dass sich Urkunden mit fehlenden Zeitangaben bei Kenntniss derselben sicher datiren lassen, wird damit fiir die Kritik aller Theile der Urkunde ein fester Boden gewonnen. Aber auch Echtheitsfragen werden zum Theil nur auf diese Weise endgiltig entschieden werden können. Kurz, wir werden den Beurkundungsgang, den die Urkunde genommen, nur dann richtig beurtheilen können, wenn wir wissen, aus wessen Feder, ob aus der des Ausstellers oder der des Empfängers die Urkunde geflossen ist. Also ohne Kenntniss der Schriftprovenienz keine endgiltige Kritik des Inhalts! Auch fiir die K a i s e r d i p l o m a t i k erwachsen aus der Kenntniss der Schriftprovenienz der Privaturkunde wesentliche Vortheile. So wird sich feststellen lassen, aus welchen Stiftern und Klöstern die kaiserliche Kanzlei ihre Schreiber holte. Ebenso wird die gleichzeitige Hand und damit die Echtheit von Königs- und Kaiserurkunden, welche in Privatkanzleien hergestellt sind, und namentlich derer, welche kein kanzleimässiges Aeussere haben und auch in der Fassung von den Königsurkunden abweichen, leicht zu bestimmen und dadurch zugleich auch die Entstehungszeit von Fälschungen zu ermitteln sein.1 1 Folgende Königs- und Kaiaerurkunden des Hauptstaatsarchivs Dresden sind von Empfängerhand geschrieben: Nr. 50: 1140 Konrad III. für Kl. Pforta (Stumpf 3407). (Vgl. S. 19.) — Nr. 54. 1143. (Stumpf 3452). K. Konrad für Kl. Chemnitz. (Vgl. S. 11.) — Nr. 106. 1195 Okt. 27. (St. 4969). Ders für Kl. Pforta. (Viell. port. Hand. Vgl. S. 20.) — Nr. 128: 1202 Jan. 22 (Böhmer-Picker 64) Philipp für Kl. Petersberg. (Vgl. S. 32.) — Nr. 130. 1203 April 24. (Böhmer-Ficker 78). K. Philipp für Kl. Altzelle (Altz. Duktus vgl. 8. 22). — Nr. 149. 1206 Mai 18. B. Fioker. 131. Ders. für Kl. Buch. (Vgl. S. 24.) - Nr. 165. 1209 Dez. 26 (Ebend. 362) Otto für Kl. Pforta. (Vgl. S. 19.) — Nr. 169. 1209 Mai 7. (B. Ficker 277). K. Otto für Kl. Buch. Wohl buoher Hand. Vgl. S. 27.) - Nr. 177. 1212 März 20. (B. Ficker 473). Ders. für Kl. St. Thomas. (Vgl. S. 33.) — Nr. 183. 1213 Juni 5 (Ebend. 734) Friedrich II. für D. Orden Nägelstädt (Fälschung, wohl aus der 2. Hälfte des 13. Jahrh. Vgl. S. 41.) — Or. Leipzig. 1219 Juli 25. Ebend. 1031. K. Friedrich II. für Kl. S t Thomas. (Wohl thom. Hand. Vgl. S. 34.) — Nr. 219. 1219 Juli 27. (Ebend. 1032) Derselbe für Kl. Volkerode. (Vgl S. 14.) — Nr. 238. 122[3] Sept. 11 (Ebend. 3900) Heinrich (VII.) für Kl. Volkerode. (Vgl. S. 14.) — Nr. 239. s. d. [1223] (Ebend. 3901) Desgl. — Nr. 246,b. 1222 (Ebend. 1401) Friedrich II. für D. Orden Saalfeld (Fälschungen, wohl aus der 2. Hälfte des 13. Jahrh. Vgl. S. 41). — Nr. 258. 1224 Juli 23 (Ebend. 3930) Heinrich (VII.) für Kl. Altzelle. (VgL S. 21.) — Nr. 273. 1226 April 30. (Ebend. 1603). K. Friedrich II. für Kl. Chemnitz (Fälschung wohl des 14. Jahrh.). — Nr. 316. 1234 Febr. 6 (Ebend. 4302). K. Heinrich VII. für Kl. Pforta. (VgL S. 19.) Für die älteren Königs- und Kaiserurkunden fehlt mir das Material zur Vergleichung. Betreffs der Urkunden von der Mitte des 12. Jahrh. bis zur Mitte des 13. lässt sich erweisen, dass ungefähr */, von Empfängerhand geschrieben sind. 1*

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Stand der Forschung.

Oesterreichische Schule.

Schwierigkeiten bei Schriftuntersuchungen.

Es macht sich fühlbar, dass bisher in deutschen Landen die Diplomatik so geringe Pflege gefunden hat und dass sie erst seit Kurzem systematisch betrieben wird. Nicht geleugnet kann werden, dass hierzu wesentlich die einseitige Berücksichtigung der Scriptores-Abtheilung in den Monumenta Germaniae beigetragen hat. Seit MABILLON sind wohl kaum grössere Fortschritte auf dem Gebiete der diplomatischen Wissenschaft gemacht worden, als in den letzten Dezennien von v. SICKEL und FICKEB. v. SICKEL'S für die Diplomatik epochemachendes Werk über die karolinger Periode, die Bearbeitung der Ottonenurkunden in den Monumenta Germaniae und die mit v. SYBEL gemeinsam geleitete Herausgabe der Kaiserurkunden in Abbildungen haben den Weg gezeigt, wie Palaeographie und Diplomatik mit einander zu verbinden sind, wie nur die genaueste Kenntniss der Schriftprovenienz zu gesichertem diplomatischen Schluss führen kann. Anfangs zweifelte man in historischen Kreisen an der Möglichkeit einer praktischen Durchführung der Methode Y. SICKEL'S, wenn auch ein offener Widerspruch kaum geäussert wurde.1 Alle Zweifel sind jetzt geschwunden, das vornehme Achselzucken von Pachgenossen, welche die historischen Hilfswissenschaften oft nur dem Namen nach kennen, kann uns nur darin bestärken, auf den uns von SICKEL gezeigten Pfaden rüstig weiter zu wandern. Ein grosses Verdienst um die diplomatische Wissenschaft hat sich v. SICKEL aber auch durch seine Thätigkeit als Leiter des Instituts für österreichische Geschichtsforschung erworben, denn trotz seines Bestehens seit dem Jahre 1854 ist es doch erst zu rechter Bedeutung gelangt, als er im Jahre 1874 die Leitung desselben übernahm. Dort ist bereits einer grossen Anzahl jetzt wissenschaftlich oder an Archiven thätiger Männer eine gleichmässige Schulung in Paleographie und Diplomatik zu Theil geworden, die der Tüchtigkeit der Arbeit nur zu Gute kommen kann. Nur durch die Archivbeamten, meint v. SICKEL, kann die lange Vernachlässigung der historischen Hilfswissenschaften wett gemacht werden. Möge sein Wunsch einer regeren Betheiligung am Studium derselben bald in Erfüllung gehen! Hatte v. SICKEL zunächst für die Kaiserurkunden bereits energisch darauf hingewiesen und gezeigt, wie der ganze Portschritt auf diesem Gebiete durch das Verfolgen des individuellen Schriftcharakters bedingt, nur dadurch eine feste Grundlage zu beschaffen sei, so stand man selbst bezüglich der Kaiserurkunden doch noch vor einem Räthsel, sobald die bekannten Kanzleihände aufhörten. Mehr die Vermuthung sprach dafür, dass hier die Empfängerhand eingreife, als dass man es hätte erweisen können. Da trat FICKEB, auf dessen hervorragende Arbeiten, welche die Kaiserdiplomatik umgestaltet haben, hier nicht der Ort ist einzugehen, mit der Forderung auf, es müsse derselbe Gesichtspunkt auch bei Bearbeitung der P r i v a t u r k u n d e n im Auge behalten werden. Wie sehr seine Forderung berechtigt war, zeigt eine grössere Zahl von Arbeiten, welche FICKEB'S Fingerzeig folgten. 2 Zu weiteren Schlüssen in der Privatdiplomatik werden wir erst dann kommen, wenn wir eine Geschichte der Schrift, wie sie sich in den Klöstern des Mittelalters gebildet und weiter vererbt hat, besitzen. Freilich bieten sich, namentlich für die älteren Jahrhunderte, grosse S c h w i e r i g k e i t e n , da die Zahl der Privaturkunden eine verhältnissmässig geringe ist. Erst vom 12. Jahrhundert an befinden wir uns bei reicherem Urkundenvorrathe auf festem Boden. Eine andere Schwierigkeit erwächst daraus, dass uns nur Urkunden aus Klöstern, nicht aus den Schreibstuben geringerer weltlicher Privater, wie des Adels, erhalten sind. Wir können 1 8

Mittheil, des Inst, für Oest. Geschichtsf. 2, 310. FICKER'S Anregungen haben wir bereits Einzeluntersuchungen auf dem Gebiete des Privaturkunden-

wesens zu danken, wie die von BBUKNER, BAUMANN, 0 . REDLICH, BBESSLAU, E. RICHTER, EMLEE und v. BDOHWALD,

von denen letzterer ganz besonders die Bedeutung der Schriftprovenienz für die Diplomatik betont hat. — Soeben erscheinen M. PEKLBACH'S Preussisch-Polnische Studien zur Gesch. des Mittelalters. Heft 1 u. 2. Heft 2 behandelt das Urkundenwesen Hersog Mestwins II. von Pommerellen (1266—1298).

Erste Versuche.

Pause und Photographie.

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deshalb nur einseitig feststellen, wie der Empfänger, das Kloster, für den Privaten die Urkunde geschrieben hat. Freilich dürfte von anderen Privaten, als Klöstern, in älteren Jahrhunderten wohl schwerlich eine Urkunde hergestellt sein, bedenken wir, dass beispielsweise die Wettiner, eins der hervorragendsten Pürstengeschlechter des Reiches, erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine eigene Kanzlei eingerichtet haben. Erst in späterer Zeit, dem letzten Drittel des 13. Jahrhunderts, ist die Kanzlei eines weniger bedeutenden Geschlechts, der Vögte von Plauen, 1 und auch deijenigen der Stadt Freiberg, nachzuweisen. Wir sind somit darauf angewiesen, die Kanzleien geistlicher und weltlicher Grosser u. a. aus den Urkundenbeständen der einzelnen Klöster zu konstruiren Leider ist eine grosse Zahl älterer Klosterarchive, wie ein Vergleich der uns erhaltenen Originale mit den in Kopialen überlieferten Urkunden ergiebt, entweder ganz verloren gegangen oder nur bruchstückweise erhalten. Wohl am Sorgfältigsten haben die Cisterzienser über ihre Archive gewacht, so dass es uns verhältnissmässig leicht wird, die Entwickelung der Schrift ihres Ordens zu verfolgen. Weiterhin werde ich deshalb, zumal auch die Cisterzienserklöster in den Landschaften, mit deren Geschichte ich mich vorzugsweise beschäftigt habe, vor allen anderen von der grössten Bedeutung für deren geistige und materielle Entwickelung gewesen sind, vorzugsweise auf die Geschichte der Schrift dieses Ordens näher eingehen. Der Plan zu der vorliegenden Arbeit wurde vor nunmehr vierzehn Jahren gefasst, als ich von S E I N E E KÖNIGLICHEN HOHEIT DEM GEOSSHEEZOG VON SACHSEN mit der Bearbeitung der Urkunden des ersten thüringer Landgrafenhauses (bis 1247) betraut wurde. Ein V e r s u c h , durch Vergleichung der Schrift der einzelnen landgräflichen Urkunden unter einander die thüringer Kanzlei zu konstruiren, misslang; ebenso blieb auch ein zweiter, die Urkunden nach den in ihnen genannten Notaren zu gruppiren, erfolglos. Ein weiterer Versuch führte zum Ziel. Vergleichung der Schrift von Urkunden derselben Provenienz mit der Zeugennennung verschiedener Notare ergab nämlich Schriftgleichheit und Schriftähnlichkeit. Damit war der Schlüssel gefunden: die Urkunden sind nicht vom Landgrafen, dem Aussteller resp. von dessen Notaren, sondern vom E m p f ä n g e r geschrieben. Ich hatte mir somit als Aufgabe zu stellen, die Urkundenschrift der einzelnen Klöster, für welche die Landgrafen Urkunden ausgestellt, eingehend zu studiren und von den über ganz Deutschland zerstreuten Dokumenten Faksimilien anzufertigen. Anfangs verwendete ich die Papierpause, doch musste ich mich bald überzeugen, dass damit nur Unvollkommenes zu erreichen und in kürzerer Zeit auf Reisen nicht hinreichendes Material zu beschaffen war, um dann daheim die nöthigen Vergleichungen mit den grossen Urkundenvorräthen des Hauptstaatsarchivs in Dresden anstellen zu können. Ich entschloss mich daher, die Photographie zu verwenden und diese selbst zu erlernen, da an den meisten Orten, in denen ich meine Studien machte, sich kein geeigneter Photograph finden liess, oder, die Instrumente für Zwecke der Reproduktion zu mangelhaft waren. Mit dem photographischen Apparate bin ich von Archiv zu Archiv gewandert und habe damit Zeit und Geld gespart. Auf die Vorzüge, welche die Photographie gegenüber der Pause bietet, glaube ich hier um so mehr eingehen zu müssen, als in neuerer Zeit die Kontroverse erörtert worden ist, ob P a u s e , ob P h o t o g r a p h i e für palaeographisch-diplomatische Forschungen vorzuziehen sei. v. PFLUGK-HAETTUNG 2 hat nämlich' über die Herstellung der neuesten Abbildungen von Urkunden ziemlich absprechend geurtheilt. Von fachkundiger Seite ist längt nicht mehr daran gezweifelt worden, dass einzig und allein die P h o t o g r a p h i e in r i c h t i g e r V e r w e n d u n g das 1 Vgl. S. 40. * v. SYBEL'S Histor. Zeitachr. N. F. 17, 95: Ueber die Herstellung der neuesten Abbildungen von Urkunden. Dazu Berichtigungen von H. v. SYBEL Ebend. 470. Urkundenbilder in Lichtdruck oder Durchpausung, mit einer Erklärung v. SICKXL'S und einer Erwiderung v. PFIUOK-HABTTUKG'S.

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Photographie.

zutreffende Mittel ist, um flache Objekte, also etwa Substrate mit Schriftzügen, Zeichnungen, Siegel u. s. w. in imbestechlicher Richtigkeit zu faksimiliren. Es ist hierbei ausdrücklich 2u betonen: die Photographie in richtiger, dem jedesmaligen Zwecke wohl angepasster Verwendung. Trotzdem meint P F L U G K - H A B T T U N G dem Durchpausen und Ueberdrucken, also einer durchaus subjektiven Neuschöpfung durch Menschenhand, in Verbindung mit der die Striche leicht mehr oder weniger verquetschenden lithographischen Umdrucksmethode, gegen die treu abbildende graphische Thätigkeit des Lichts den Vorzug geben zu sollen. Nach allen seinen Ausführungen ist P F L Ü G K H A B T T Ü N G zu wenig sachkundig, um etwaigen photographischen Misserfolgen entgegenzutreten, oder er zieht es überhaupt vor, die unbestrittene grössere Wohlfeilheit seines für untergeordnete Zwecke immerhin ganz brauchbaren und mit grosser Leichtigkeit glatte, bestechende Scheinresultate gebenden Surrogatverfahrens an die Spitze zu stellen, die Naturwahrheit aber darunter leiden zu lassen. Er bedenkt hierbei nicht, dass die durch die Naturkräfte selbst gezeichnete Abbildung des Originals wieder ein Dokument ist, auch in dem Falle, dass irgend ein Versehen bei der Behandlung einen Pieck verursacht habe, der in jedem Falle auf den ersten Blick erkennen lässt, ob er dem Original angehört oder nicht, während die Naturtreue einer Pause von Menschenhand durch nichts garantirt ist. In allen denjenigen Fällen, in denen die Naturtreue der Kopie der Wohlfeilheit des Verfahrens, vorzustellen ist und überhaupt da, wo es sich um mehr als um eine schematische Darstellung handelt, darf nur die Photographie zur Verwendung kommen, und zwar zunächst die photographische Abbildung des Originals, die Aufnahme an sich. In Bezug auf die Vervielfältigung wird sodann eine der verschiedenen sich darbietenden Methoden einzuschlagen sein, die dem jedesmaligen Zwecke am besten entspricht. Die Frage betreffs dieses zweiten Theiles der Arbeit ist jedenfalls noch vor der Aufnahme zu entscheiden, weil sich die Art und Weise derselben schon gewissen Erfordernissen für die Vervielfältigung anzubequemen hat, so z. B. diejenige für den Lichtdruck. Diese Vervielfältigungsmethode wird sich zur Herstellung grösserer Auflagen, zum Illustriren von Werken mit den zartesten Leistungen, am besten eignen, während die Vervielfältigung durch Photolithographie bei etwas geringerem Kostenaufwand etwas weniger feine Resultate giebt. Sie ist deshalb für grosse Auflagen von Reproduktionen sehr zu empfehlen, bei denen grössere, gröbere Schriftzüge zur Darstellung kommen, und wo es sich nicht um Darstelllung von Halbtönen handelt, während der Lichtdruck von der Glasplatte alle Halbtöne, die Falten und die Struktur des Pergaments selbst treu wiederzugeben im Stande ist. Zur Vervielfältigung in grösserer Anzahl von plastischen Gegenständen der in Rede stehenden Art, also von Siegeln, kann nur der Lichtdruck in Frage kommen. Handelt es sich nur um wenige Exemplare, so würden diese beiden genannten Vervielfältigungsmethoden die Arbeit unnöthig umständlich machen und vertheuern. Hierfür sind vielmehr die verschiedenen direkten Kopirmethoden, vom Negativ selbst die benöthigten Abzüge anzufertigen, am Platze, und es wird dann zu erwägen sein, welche dieser Methoden dem Zwecke am besten entspricht, ob das Chlorsilberverfahren, der Pigmentprozess oder das Platinverfahren. Während die beiden letzten Methoden nur da zu empfehlen sind, wo sie in unausgesetzter Folge zur Ausübung kommen können, bleibt das älteste dieser drei, das Chlorsilberverfahren, immer dasjenige, welches — gewissenhafte Ausführung und ganz besonders ausreichendes Waschen vorausgesetzt — voll befriedigende haltbare Abbildungen giebt, selbst dann, wenn es nur hin und wieder mit längeren Unterbrechungen zur Anwendung gebracht wird.1 Es dürfte hier kaum am Platze sein, sich über die dem Zwecke am besten dienende photographische Technik des Weiteren zu verbreiten. Es genüge nur zu erwähnen, dass der 1 Vgl. die Schrift meines auf dem Gebiete der photographischen Wissenschaft hochverdienten Lehrers (Dozenten der Photographie am Polytechnikum zu Dresden), Von der Verwendung des Lichta zu Abbildungen Im Dienste der Wissenschaft (2. Auflage in Vorbereitung). Meinem Lehrer verdanke ich auch die obigen technischen Mittheilungen.

KBONE

Photographie u. Archive.

Schriftduktus. Klosterschreibschule.

Schriftvererbung.

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A p p a r a t so zu wählen ist, dass die bekannten Verzeichnungen und Unscharfen veranlassenden Linseneigenthlimlichkeiten durch geeignete "Wahl des zur Anwendung zu bringenden Objektivs und durch geeignete Diaphragmirung desselben innerhalb der Bildfelder unmöglich gemacht werden, dass überhaupt die Ausführung photographischer Abbildungen für den genannten Zweck n i c h t von j e d e m P o r t r a i t p h o t o g r a p h e n v e r l a n g t w e r d e n d a r f , vielmehr nur von solchen, welche die Photographie im vollen Umfange beherrschen, und denen die geeigneten Mittel zu Gebote stehen, die Photographie im Dienste der Wissenschaft auf der Höhe der Erfahrungen der Gegenwart gewissenhaft zur Ausübung bringen zu können. In k e i n e m g r o s s e n Archive s o l l t e d e r p h o t o g r a p h i s c h e A p p a r a t fehlen. Für das Hauptstaatsarchiv Dresden ist bereits Seitens der Kgl. Staatsregierung der Nutzen der Photographie anerkannt: im Neubau des Archivs ist die Anlage eines photographischen Ateliers geplant. Für jenes erwächst der grosse Vortheil, dass alle in fremden Archiven photographisch aufgenommenen wichtigeren wettin er Urkunden in Dresden gesammelt werden, und somit im Laufe der Jahre ein W e t t i n e r G e s a m m t - A r c h i v geschaffen wird. Die Platten resp. Häute werden aufbewahrt und können später, wenn das im Auslande befindliche Original gelitten hat oder zerfallen, vielleicht gar verloren gegangen ist, das letztere vollständig ersetzen. Aber auch für Zwecke der Erhaltung der Urkunden im eigenen Archive ist die Photographie von grossem Vortheil. Man sollte eine schadhafte Urkunde niemals ohne vorherige photographische Aufnahme restauriren. Manche Urkunden sind bereits so zerfallen, dass sie oft gar nicht mehr vor dem Untergange zu retten sind. Die Photographie weiss dann wenigstens noch das zu erhalten, was über kurz oder lang zerfallen muss. Die Photographie würde, wenn in allen grösseren Archiven Apparate vorhanden, den gegenseitigen Verkehr sehr erleichtern, es könnte Geld und Zeit erspart werden. Man hätte, wenn es sich um Vergleichung einer Urkunde mit einer anderen im fremden Archiv handelt, dann nur nöthig, eine Abbildung dahin zu schicken und die Vergleichung mit dem Original vornehmen zu lassen. — Wo es k e i n e S c h u l e n g i e b t , m u s s die G e i s t l i c h k e i t f ü r den U n t e r r i c h t i h r e s N a c h w u c h s e s , das K l o s t e r auch d a f ü r s o r g e n , dass s e i n e M ö n c h e lesen, s c h r e i b e n , l a t e i n i s c h lernen. Die Weltgeistlichkeit ist aber mit so vielfacher Thätigkeit belastet, dass gerade den Klöstern vorzugsweise die gelehrte Beschäftigung anheimfällt. 1 In den Klosterschulen wurden nicht bloss Kinder, sondern auch Erwachsene im Lesen und Schreiben unterrichtet, die zuletzt sich dem klösterlichen Berufe widmeten und im Kloster, in dem sie ihre Studien gemacht, zurückblieben. Der Lehrer lehrt den ihm eigenen S c h r i f t d u k t u s , der dann für das Kloster massgebend wird. Wir sprechen von dem Schriftduktus eines Klosters und verstehen darunter die Schreibeigenthümlichkeit, wie sie in demselben erlernt und von den dort als Mönchen zurückbleibenden Schülern weiter gepflegt und vererbt wird. Einen hierfür hochbedeutungsvollen Beweis liefert die Tafel I nachgebildete Urkunde des Abts und Kapitels vom Kloster Berge bei Magdeburg, Benediktiner Ordens, die von 30 Klosterbrüdern als Zeugen eigenhändig unterschrieben ist. 2 Schon bei oberflächlicher Betrachtung der Zeugenunterschriften ergiebt sich ein gleichmässiger Schriftduktus. Man unterscheidet die Hand der 13 ältesten Brüder — sie wechseln mit den jüngeren in der Unterschrift ab —, die, fest und kräftig, den ältesten Schriftduktus des Klosters repräsentirt. Den jüngeren vertreten die Unterfertigungen der 17 Brüder, deren WATTENBACH, Schriftwesen des Mittelalters 3 6 1 . Tafel I. Urkunde von 1233 Dez. 23. Or. Stiftsarchiv Merseburg. Abt und Kapitel des El. Berge schliesst mit dem Stift Merseburg einen Kauf ab. Die Gegenurkunde des Bischofs Ekkehard von Merseburg (1233 Dez. 19), mit merseburger Zeugen, befindet sich originaliter im Staatsarchiv zu Magdeburg und ist im Stift hergestellt Die Zeugen sind von der Hand, welche die Urkunde geschrieben hat, eingetragen. 1

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Schriftvererbung in Cisterzienserklöstern.

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Schriftzüge weniger kräftig und ungelenk, viel eleganter erscheinen. Den TTebergang vom älteren zum jüngeren Duktus dürfte die Unterschrift des Bruningus yerrathen. Die Buchstaben in den Unterschriften der Siebzehn sind einander so ähnlich und wenig abweichend von einander, dass sich ihre Aehnlichkeit nicht anders erklären lässt, als durch die Annahme, dass dieselben ihren Schreibunterricht im Kloster Berge genossen haben. 1 D a s n e u e K l o s t e r w i r d r e g e l m ä s s i g n u r a u s dem M u t t e r k l o s t e r a n f ä n g l i c h b e v ö l k e r t , 2 u n d d a m i t die S c h r i f t des M u t t e r k l o s t e r s auf d a s T o c h t e r k l o s t e r u n d v o n d i e s e m w e i t e r v e r e r b t d u r c h M ö n c h e , w e l c h e in d a s n e u g e g r ü n d e t e K l o s t e r v e r p f l a n z t w e r d e n . Die Yergleichung von Urkunden des Mutter- und Tochterklosters aus der Zeit der Neugründung ergiebt in einzelnen Fällen eine so vollständige Aehnlichkeit der Schriftzüge, dass man glauben könnte, die Urkunden des Tochterklosters seien im Mutterkloster geschrieben. Und doch hat die Mutter nicht das Schreibgeschäft für die Tochter besorgt, denn die Schrift des neuen Klosters, welche ihr die Mutter mitgegeben, ändert bald ihren Duktus unabhängig von jener. Wir werden das im Einzelnen aus Urkunden der C i s t e r z i e n s e r k l ö s t e r zu erweisen suchen. Die Stammmutter der Klöster Walkenried. Pforta und Altzelle, Sittichenbach und Buch, Volkerode, Reifenstein und Dobrilugk ist das Kloster Altencamp am Rhein.8 Der Bestand an älteren Urkunden des Klosters Altencamp ist nicht so bedeutend, dass man beispielsweise die Vererbung der Schrift nach Walkenried und von da nach Pforta genau verfolgen könnte, denn auch aus Walkenried sind nicht allzuviel Urkunden des 12. Jahrhunderts erhalten. Doch so viel lässt sich erkennen, dass der allgemeine Schriftduktus von Altencamp her über Walkenried nach Pforta gelangt ist. V o n P f o r t a w u r d e K l o s t e r A l t z e l l e g e g r ü n d e t . Erst da befinden wir uns in der * glücklichen Lage, bei reichem Urkundenmaterial feststellen zu können, wie die aus Pforta dahin verpflanzten Brüder die portenser Schrift mit sich nahmen. Auf Betreiben des Markgrafen Otto von Meissen wurde das Kloster A l t z e l l e im Jahre 1175 gegründet und mit Cisterziensern aus dem Kloster P f o r t a besetzt. 4 Sie brachten den portenser Schriftduktus mit nach Altzelle, wie eine Yergleichung der Schrift der ältesten altzeller und der aus derselben Zeit stammenden portenser Urkunden ergiebt. Auf den ersten Blick hin möchte man vermuthen, dass, was bei der geringen Zeitdifferenz von 1 / i Jahre möglich, von derselben Hand die Urkunden 1183 Juni 9 (Bischof Martin von Meissen für 1

Tafel II undlll repräsentiren in geordneter Folge und vergrössertem Massstabe die älteren und jüngeren Schreiberhände. Die Zeugenreihe wurde photographisch vergrössert. Hierauf sind die gruppirten Unterschriften neu aufgenommen worden. * Wo erzählt wird, dass auch andere Häuser mitwirkten, ist das entweder nicht bewiesen, wie z. B. bei Riddagshausen (Janaüschek, Orig. Cist. 1, 84), oder es folgte einem aus irgendwelchem Grunde nicht ausharrenden Konvente ein zweiter aus einer andern Abtei z. B. in Vitae-Schola (Janaüschek, a.a.O. 141), Dargun (ebend. 165), Haina (ebend. 188), oder eine Zusammensetzung fand, wie z. B. zu Molina (ebend. 274), in einer Zeit statt, die für die Handschriftenfrage unerheblich ist. 8 Der Stammbaum erklärt die Verwandtschaft: Altencamp 1123 Jan. 31. Walkenried 1129 Jan. 20. Volkerode 1131 Sept. 24. fiforta 1132 Nov. 9. Sittichenbach 1141 Mai 7. Erfenstein 1162 Aug. 1. Dobrilugk 1165 Mai l'. Altzelle 1175 Mai 27. Buch 1192 Aug. 17. Vgl. Janauschek's gelehrtes Werk: Origines Cisterciensium 1 (Stammtafel). 4 Opel, Annal. Verterocell. 61: Qui (Otto marchiß Misnensis) tandem divina inspiratione compunctus, cwm ei Cisterciensis ordinit institutio innotuisset, ralus est eongregationem in suo dominio Missnenn secundum dicti ordinis institutioiwm ae habere, sie monasteriv/m Portense Nuenimrgensis diocesis adiit ibique fratres eirndem ordinis impetravit atque in monasterio Cellensi, quo propriis sumptüms solempniter fimdavit atqrue mvltis praediis dota/vit, instituit.

Portenser Duktus.

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Schriftduktus in Mutter-, Tochter- und Enkelkloster.

Altzelle)1 und 1183 Sept. 5 (Sifrid von Bremen für Pforta) geschrieben seien, doch ergiebt eingehendere Vergleichung wesentliche Abweichungen. So kennt die Sifridurkunde z. B. das über der Linie stehende „s" gar nicht. Eine unverkennbar der portenser Schreibschule entstammende, den beiden Urkunden sehr ähnliche Schrift zeigt auch die Urkunde des Landgrafen Ludwig von Thüringen von 1182 Sept. 16 für Kloster Altzelle.2 Von der Aehnlichkeit der Buchstaben in portenser und altzeller Urkunden abgesehen, weist aber auch eine Uebereinstimmung der Abbreviaturzeichen, die der Zahl 9 sehr ähnlich sind, der Chrismen und Verzierungen der Buchstaben darauf hin, dass die portenser Schrift mit portenser Mönchen nach Altzelle gewandert ist. In den ersten Jahrzehnten der Neugründung erhält sich der portenser Duktus in seiner Reinheit, doch allmählieh — wohl in Folge Absterbens der von Pforta zugewanderten Mönche — verschwindet derselbe immer mehr, wird aber in der Klosterschule von Altzelle fortgebildet, andere Eigenthümlichkeiten, die von Mönchen aus anderen Klöstern mitgebracht werden, kommen hinzu: es entsteht dadurch die mit portenser Eigenthümlichkeiten gemischte altzeller Schriftform. Die älteren altzeller Urkunden lassen sich nach dem Gesagten folgendermassen klassifizieren: 3 I. Schriftform mit dem alten unveränderten portenser Duktus. Dahin gehören: a) Ohne das Abbreviaturzeichen %: 1. Urkunde des Landgrafen Ludwig von Thüringen Nr. 85 (1182 Sept. 16). 2. Urk. des Bischofs Martin von Meissen Nr. 87 (1183 Juni 9). b) Mit besonderen, auch sonst in Pforta vorkommenden Abbreviaturen und Eigenthümlichkeiten: 1. Urk. der Markgräfin Hedwig Nr. 115 (1197 Jan. 5). 2. Urk. des Bischofs Eberhard von Merseburg Nr. 116 (1197 Jan. 7). II. Schriftform. Einzelne Buchstaben bilden sich um, die Verzierungsschnörkel nehmen eine allen gemeinsame Form an, alle Urkunden haben noch die den portenser Urkunden eigenthümlichen Abbreviaturzeichen. a) Die Schnörkel weisen auf portenser Schriftduktus hin, zugleich zeigt sich Umbildung gewisser Buchstaben, wie sie Pforta nicht kennt, wie sie aber auch in späteren altzeller Urkunden vorkommen. Mit Abbreviatur 1. Urk. Heinrichs, des kaiserl. Kämmerers Nr. 118 (1197 April 29). 2. Urk. des Markgrafen Dietrich Nr. 119 (1197 April 29). 3. Desselben Nr. 124 (1200 April 26). 4. Desselben Nr. 125 (1200 Juli 10). b) Uebergangsform. Der Schnörkel nimmt vereinzelt nach rechts an der Spitze einen dickeren Ansatz an: Urk. des Markgrafen Dietrich Nr. 129 (1203 April 1). c) Der Schnörkel nimmt durchgängig nach rechts einen dickeren Ansatz an: 1. Urk. des Markgrf. Dietrich Nr. 137 (1204 Febr. 2). 2. Desselben Nr. 142 (1205 Okt. 10). 3. Desselben Nr. 152 (1206 Sept. 19). 4. Urk. des Bischofs von Meissen Nr. 153 (1206 Sept. 24). 5. Urk. des Markgrf. Dietrich und des Abts v. Altzelle Nr. 156 (1207 April 12). 6. Urk. des Markgrf. Dietrich Nr. 175 (1211 Aug. 26). 1

a 9

Tafel V. a) 1183 Sept. 5. Or. Univ.-Bibl. Leipzig. Erzbischof Sifrid von Bremen für Kl. Pforta. Vollständig in verkleinertem Massstabe Tafel IV. Vgl. S. 19. b) 1183 Juni 9. Or. Dresden 87. Bischof Martin von Meissen für Kl. Altzelle. Vgl. S. 20. c) 1182 Sept. 16. Ebend. 85. Landgraf Ludwig für Kl. Altzelle. Vgl. S. 20. Tafel V. c. Vgl. a. S. 8.

POSSE. Die Lehre von den Priyutnrknnden.

2

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Versetzungen. Schriftklassen. Gleichhändigkeit und Schulähnlichkeit. Aenderung des Schriftduktus.

E i n e gemeinsame Abstammung zweier K l ö s t e r aus demselben M u t t e r k l o s t e r ergeben die Schriftproben auf Tafel VI. Die Aehnlichkeit der Schriftzüge, besonders die allen gemeinsamen Abbreviaturzeichen, lassen nicht verkennen, dass die Schrift der Klöster Reifeüstein und Dobrilugk aus dem Mutterkloster Volkerode dahin verpflanzt ist. 1 Dass dieser Schriftduktus jedoch aus dem gemeinsamen Urkloster Altencamp nach Volkerode gelangte, erhellt daraus, dass die Schrift des Klosters Walkenried in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts der von Volkerode überhaupt sehr ähnlich ist. Anders g e s t a l t e t sich die F r a g e , wenn Mutter-, T o c h t e r - und E n k e l k l o s t e r in g l e i c h z e i t i g e n Urkunden, das e r s t e r e lange nach Aussetzung des T o c h t e r k l o s t e r s , das E n k e l k l o s t e r nicht in den ä l t e s t e n , sondern erst in späteren Urkunden, unverk e n n b a r dieselbe Schulhand zeigen. So findet sich (Tafel VII) eine Schriftklasse von Walkenried in dessen Tochterkloster Sittichenbach und dem Enkelkloster Buch. 2 Auch in walkenrieder und portenser Urkunden lässt sich (Tafel VIII) ungefähr 80 Jahre nach Gründung Pforta's eine Schulhand nachweisen, welche Sittichenbach und Buch nicht kennen.3 Die einzige Erklärung dürfte darin zu suchen sein, dass sich auch später das Tochterkloster immer wieder aus dem Mutterkloster, vielleicht auch das Enkelkloster aus dem Mutter- und Urkloster, rekrutirte, dass also fortwährend V e r s e t z u n g e n einzelner B r ü d e r statt fanden, welche einen neuen Schriftduktus in ihr neues Heim mitbrachten.4 Nur auf diese Weise wird es erklärlich, dass sich in einem Kloster verschiedene von den ä l t e r e n Händen abweichende, aber unter einander immerhin ä h n l i c h e S c h r i f t k l a s s e n finden. Der ältere Schreiblehrer stirbt mit Hinterlassung seiner Schüler, der neueintretende Bruder lehrt den von ihm mitgebrachten Duktus, den die jüngeren Klosterbrüder weiter pflegen. So ähnlich nun die Hände derselben Klasse unter sich sind, so ist doch Vorsicht geboten: man wird in den meisten Fällen nicht von G l e i c h h ä n d i g k e i t , sondern nur von S c h u l ä h n l i c h k e i t sprechen dürfen. Wir sahen, wie ähnlich die Unterschriften der berger Mönche unter einander sind und wie sie doch von verschiedenen Schreibern bewirkt worden.5 Vereinzelt wird anzunehmen sein, dass Urkunden von derselben Hand herrühren, zumal wenn sie gleichzeitig oder in kürzeren Zwischenräumen geschrieben sind. Bei Urkunden, die zeitlich weiter auseinander liegen und trotz ihrer grossen Schriftähnlichkeit in einzelnen Buchstabenformen von einander abweichen, wird man zumeist besser thun, Schulähnlichkeit anzunehmen. Freilich ist bei geringen Schriftabweichungen im Auge zu behalten, dass der S c h r e i b e r i n s p ä t e r e n J a h r e n wohl seinen Duktus ä n d e r t e , auch manche E i g e n t h ü m l i c h k e i t e n der j ü n g e r e n S c h r e i b e r mitannahm. Für die Diplomatik dürfte es in vielen Fällen von geringem Werthe sein, bestimmen zu können, ob Urkunden von derselben Hand geschrieben sind, wenn festgestellt ist, dass sie aus derselben Klosterschule stammen. a) 1225. Or. Gotha. Landgraf Ludwig v. Thüringen für Kl. Volkerode. Vgl. S. 14. b) 1217. Or. Magdeburg. Derselbe für Kl. Reifenstein. c) 1229. Or. Gern Ernest. Archiv Weimar. Otto v. Eilenburg für KL Dobrilugk. Vgl. S. 17. 2 Tafel VII. 1253 Apr. 24. Or. Wolfenbüttel. Burchard von Querfurt für Kl. Walkenried. b) 1253 Aug. 5. Or. Dresden 526. Graf Ulrich v. Reifenstein f. Kl. Sittichenbach. Vgl.S.23. c) 1241 Juni 30. Ebend. 371. Markgr. Heinr. v.Meissen i d) 1241 Juni 30. Ebend. 370. Derselbe. | m Kl. Buch geschrieben. Vgl. S. 24. 3 Tafel VIII. a) 1209 Dez. 24. Or. Wolfenbüttel. König Otto für Kl. Walkenried. b) 1209 Dez. 26. Or. Dresden. 165. Derselbe für Kl. Pforta. Vgl.S.3 Anm. 1 u. S. 19. c) 1215. Or. Wolfenbüttel. Derselbe für Kl. Walkenried. d) 1215 Sept. 11. Or. Wolfenbüttel. König Friedrich II. für Walkenried. e) 1216 Juni 29. Ebend. Landgraf Hermann von Thüringen für Kl. Walkenried. 4 So zeigen auch die Schmberhände in Urkunden verschiedener Deutsch-Ordenskommenden eine grosse Aehnlichkeit unter einander, die doch nur durch Versetzung der Brüder aus einer in die andere Kommende erklärt werden kann. Vgl. S. 37. 40—43. 6 S. 7. 1

Tafel VI.

Ordensschrift. Schriftduktus in Frauenklöstern.

Empföngerhand.

Bei dem Mangel an Urkunden lässt sich denn auch häufig nur nachweisen, d a s s d i e U r k u n d e a u s einem b e s t i m m t e n O r d e n , d i e s e m o d e r j e n e m K l o s t e r , C i s t e r z i e n s e r o d e r A u g u s t i n e r u. a. Ordens, h e r v o r g e g a n g e n ist. Ein interessantes Beispiel liefert die Urkunde König Konrads III. von 1143 für das Benediktinerkloster Chemnitz.1 Die Schrift gleicht derjenigen in Urkunden der Bischöfe von Naumburg aus jener Zeit und weist auf AugustinerSchreibgewohnheit hin, was durch die Annahme erklärlich wird, dass sich die Bischöfe aus dem Augustinerkloster St.Moritz in Naumburg ihre Schreiber holten. Da nun die Königsurkunde nicht in der königlichen Kanzlei geschrieben, aber in Zeitz ausgestellt ist, so dürften bei Konrads Anwesenheit die Benediktiner von Chemnitz einen bischöflichen Schreiber requirirt haben, oder der König liess bei seinem Aufenthalt in Zeitz die Urkunde in der bischöflichen Kanzlei herstellen. Dass es aber ein Augustiner-Schreiber war, welcher die Urkunde herstellte, geht daraus hervor, dass sich eine auffällig ähnliche Hand in den Mutter- und Tochterkloster Petersberg und Zschillen, Augustiner Ordens, findet. Es ist uns zwar nicht überliefert, ob Petersberg von Naumburg oder von einem gemeinsamen Mutterkloster abstammt, es dürfte jedoch aus dem Gesagten zu schliessen sein und würde am besten die Uebereinstimmung der Schrift, wie sie sich in den Urkunden der genannten Klöster zeigt, erklären. E i n e n e i g e n a r t i g e n S c h r i f t d u k t u s h a b e n die F r a u e n k l ö s t e r . Die zierlichen Züge der Schrift, verglichen mit denjenigen der Männerklöster desselben Ordens, lassen errathen, dass die Damen für ihre Klöster die Urkunden geschrieben haben. 2 Da wir aber in Frauenklöstern trotz der grossen Aehnlichkeit der einzelnen Hände unter sich verschiedene Schriftklassen finden, so ist die Annahme berechtigt, dass auch in Frauenklöstern Schreibschulen existirten, 3 zumal auch sonstigen Nachrichten zufolge Nonnen die Kunst des Schreibens ausübten. 1 Wir gingen von dem Satze aus, dass in den älteren Jahrhunderten ein sehr grosser Theil der Urkunden nicht von der Hand des Ausstellers, sondern des Empfängers herrühre. Erkennen wir aber die Wichtigkeit der Schriftprovenienz der Dokumente an, so ist es Pflicht, nach jeder Seite hin zu prüfen, von welchem der beiden Theile die Urkunde hergestellt ist Sind nun in der älteren Zeit zumeist Klöster die Empfänger, und sind deren Archive fast allein die Quelle für die Kenntniss älterer Geschichte, so sind wir darauf angewiesen, deren Bestände zu lichten und zu sondern. Aus der S c h r i f t v e r g l e i c h u n g von U r k u n d e n eines K l o s t e r a r c h i v s e r g i e b t sich f ü r die U r k u n d e n v e r s c h i e d e n e r A u s s t e l l e r ein ihnen g e m e i n s a m e r S c h r i f t d u k t u s , der auf die H e r s t e l l u n g d u r c h das K l o s t e r , also den E m p f ä n g e r , h i n weist. Dabei entfallen eine Anzahl Urkunden, welche durchaus nichts mit dem Schriftduktus des Klosters gemein haben. Es sind zumeist die Dokumente von Bischöfen und weltlichen Grossen, welche für das Kloster urkunden. Dieselben Hände finden sich dann in Urkunden anderer Klöster wieder. Vergleicht man diese unter einander, so ergiebt sich oft Gleichhändigkeit, oft Schulähnlichkeit. Aus diesem Residuum lassen sich die Kanzleien von Bischöfen und 1

Tafel IX.

a) 1122. Or. Dresden 43. Bischof Dietrich von Naumburg für die Kirche in Plauen. b) 1140. Ebend. 52. Bischof Udo von Naumburg für Altenkirchen. c) 1143. Ebend. 54. 1143. König Konrad für das Benediktinerkloster Chemnitz. (Vgl. Cod. dipl. Sax. I. 2, 161.) Tafel X. a) 1181 Juli 28. Or. Dresden. 81. Markgraf Otto von Meissen für das Augustinerkloster Petersberg. Vgl. S. 32. b) 1168 Nov. 12. Ebend. 71. Bischof Gerung von Meissen für das Augustinerkloster Zschillen. Vgl. 8. 33. a Tafel XI. 1293 Jan. 6. Or. Dresden 1409. Markgraf Friedrich von Meissen für das Kloster ae* Klarissinnen zu Seusslitz, von empfangender Klosterhand. Vgl. S. 35. 54. 8 Vgl. S. 30 und 35. Klöster Sornzig und Seusslitz. * WATTENIACH, Schriftwesen des Mittelalters 374 f. 2*

12

Geistliche und weltliche Kanzleien.

Schreiber und Reehnungsbeamter.

Schriftprovenienz.

Pürsten konstruiren. Die Klosterhand dagegen repräsentirt die Hand des Empfängers, der für Bischöfe oder Fürsten im eigenen Interesse die Urkunde schrieb. Die S c h r i f t b i s c h ö f l i c h e r K a n z l e i e n lässt sich kontroliren durch Urkunden, welche für die Domkapitel, als Empfänger, yon den Bischöfen ausgestellt sind. Die Hand, welche im Auftrage des Bischofs fiir fremde Empfänger Urkunden schreibt, ist zumeist dieselbe, welche auch die Schriftherstellung von Urkunden des Bischofs fiir das Kapitel, als Empfänger, besorgt: die bischöflichen Schreiber rekrutiren sich aus dem Kapitel und dessen Schreibschule. W e l t l i c h e H e r r e n holen, da in älterer Zeit doch nur der Geistliche die Kunst des Schreibens und die lateinische Sprache verstand, i h r e S c h r e i b e r aus den b e n a c h b a r t e n K l ö s t e r n und S t i f t e r n , wie z. B. die Markgrafen von Meissen aus dem meissener Domkapitel oder aus den in ihren Grafschaften befindlichen Klöstern. 1 In den Schreibstuben weltlicher Grosser bildet sich aber um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine so eigenthümliche Schriftgattung heraus, dass man glauben könnte, es hätten auch in diesen Schreibschulen existirt. Dem ist aber offenbar nicht so. Dieselbe verdankt vielmehr ihre Entstehung der Beschäftigung des Schreibers als Schreibers und Rechnungsbeamten. Es finden sich nämlich neben Händen, die erweislich aus bestimmten Klöstern herrühren, solche, die von denen der übrigen in dem Sprengel des Fürsten befindlichen Klöster ganz verschieden sind, aber unter einander grosse Aehnlichkeit haben. Die aus Stiftern oder Klöstern engagirten Schreiber hatten in älterer Zeit, bei einfacher Finanzwirthschaft, jedenfalls nicht bloss Urkunden zu schreiben, sondern auch das Rechnungswerk für ihre Herren zu besorgen. Wurden aber Rechnungen in älterer Zeit in Wachstafeln eingegraben, so erklärt es sich, dass die Schrift einen schwerfälligen, in der Ausführung den pompejanischen Grafitis nicht unähnlichen Duktus zeigt. 2 Das Material ist spröde, längere Beschäftigung verändert die Hand und giebt ihr den angedeuteten Duktus. Derselbe verschwindet immermehr gegen Ende des 13. Jahrhunderts, sobald sich festere Kanzleien bilden, welche mit den inzwischen zu grösserer Bedeutung angewachsenen Arbeiten allein zu thun haben, während mit den Rechnungsarbeiten besondere Beamte betraut werden. Wachstafeln wurden aber immer wieder benutzt und deshalb neugeglättet, so dass eine endgiltige Lösung der Frage unmöglich gemacht ist. Im F o l g e n d e n geben wir die S c h r i f t p r o v e n i e n z einer g r o s s e n Zahl von K l o s t e r u r k u n d e n , d e r a r t i g g r u p p i r t , dass d a r a u s zu e r s e h e n ist, ob die einzelne U r k u n d e von der H a n d des A u s s t e l l e r s , des E m p f ä n g e r s oder der H a n d eines D r i t t e n h e r r ü h r t . Zu diesem Zwecke ist eine Anzahl Klosterarchive ausgewählt, deren reicher Urkundenvorrath aus älteren Jahrhunderten dieses Verhältniss zweifellos erkennen lässt. Es ist dadurch möglich geworden, nicht nur die einzelnen Klosterkanzleien, sondern auch diejenigen von Bischöfen und weltlichen Herren festzustellen. Zur Erklärung diene, dass unter Klasse A. B. C. D. E. u. s. w. die Haupthand und die ihr verwandtschaftlich am nächsten stehenden Hände einbegriffen sind. Wir bemerkten bereits, dass durch Versetzungen neue Schreiber in's Kloster kamen, welche nach Absterben der älteren eine neue Schule bildeten, deren Schüler einander sehr ähnlich schrieben.3 Es ist deshalb nur in den Fällen, in welchen sich ganz sicher entscheiden liess, dass verschiedene Urkunden von derselben Hand geschrieben sind, darauf hingewiesen worden. 1 a

Spezialuntersuchungen hierüber gedenke ich anderwärts zu veröffentlichen. 8 Vgl. Tafel XII. a. und c. Vgl. S. 7. 9. 10.

Schriftprovenienz. A. Klöster. Pegau. Kiesa. Staucha.

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Schriftprovenienz. A. Klöster L Benediktiner. 1. Kloster Pegau (Männerkloster). 1106.

P e g a u e r Hand. Or. Leipzig (Rathsbibl.). 1166. Bischof Johann v. Merseburg. Daselbst s. d. Abt Heinrich v. Pegau. Beide dieselbe Hand. 2. Kloster Riesa (Frauenkloster).

I. R i e s a e r H a n d . A. 1. Nr. 721. s. d. [1170—90.] Bischof Martin v. Meissen. Nr. 92. 2 Ex. s. d. [ 1 1 8 5 - 8 7 . ] Bischof Bertold v. Naumburg. Dieselbe Hand. Zu dieser Klasse gehört: Nr. 117. 1197 Jan. 14. Bischof Bertold v. Naumburg. 2. a) Nr. 160b. s. d. Bischof Engelhard v. Naumburg. b) Nr. 269. 1226 Febr. 20. Markgräfin Jutta u. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 49. B. 1. Nr. 247. 1222 Sept 26. Bischof Engelhard v. Naumburg. 2. Nr. 321. 2. Ex. 1234 Aug. 30. Propst und Kapitel Naumburg. Nr. 824. 1234. Bischof Engelhard von Naumburg. Nr. 401. 1244 Apr. 15. Erzbischof Wilbrand v. Magdeburg. C. Or. Meissen. 1261 Dez. 11. Kloster Riesa. Or. Meissen. 1162 Mai 7. Bischof Dietrich von Naumburg. Hand = der vorigen Urkunde. Nr. 840. 1. Ex. 1274 Sept. 16. Bischof Meinher v. Naumburg. 1 Wo kein anderer Fundort angegeben ist, weisen die Nummern auf das Hauptstaatsarchiv zu Dresden hin. Der Name hinter dem Datum bedeutet den Aussteller der Urkunde. — Ein Fragezeichen hinter dem Namen des Ausstellers läset die Provenienz zweifelhaft

D. 1. Nr. 601. 1260. j 2. Nr. 628. 1263 Juni 30. i Kloster Riesa. 3. Nr. 678. 1266 Sept. 15. I H. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 840. 1274 Sept. 16. Bischof Meinher v. Naumburg. Nr. 996. 1281 Dez. 22. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 47. Nr. 1027. (2 Ex.) 1282 Okt. 15. Bischof Ludolf von Naumburg. Nr. 1202.1288April23. Ldgr. Albrecht. S. 59. III. U n b e s t i m m b a r . Nr. 255. 1223. Heinrich, Sohn des Vogts Ripert in Freiberg. Nr. 270. 1226 März 2. Erzbischof Albert v. Magdeburg. Magdeb. Hand ? Nr. 333. 1236 März 19. Propst Th. von Naumburg. Wohl naumb. Hand. Nr. 407. 1244 Okt. 6. Erzb. Sifrid v. Mainz. Mainzer Hand?. Or. Meissen. 1275 Dez. 8. Bischof Meinher v. Naumburg. Wohl naumb. Hand. Nr. 1028". 1282 Okt. 18. Kl. Riesa für Kl. Heil. Kreuz in Meissen. Or. Meissen. 1283 März 21. Kl. Riesa. Wohl riesaer Hand? Nr. 1490. 1296 Jan. 26. \ . } Kl. Riesa. Nr. 1562. 1297. J m Nr. 1624® . s. d. Bischof Ekkehard von Merseburg. 3. Kloster Staucha (Frauenkloster.) 1330 nach Döbeln verlegt.

I. S t a u c h a e r H a n d . A. 1. a) Or. Meissen. 1261. Burggraf Meinher v. Meissen. b) Nr. 646.1265 Jan. 14. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 50. c) Nr. 1420. 1293 April 8. üudeger v. Schachau. 2. a) Nr. 637. 1264 April 25. Bischof Albert v. Meissen.

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Schriftprovenienz

A. Klöster.

b) Nr. 963. 1279. Burggraf Meinher v. Meissen. c) Nr. 1150. 1286 Sept. 10. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 51. II. H a n d des Ausstellers. Or. Meissen. 1279 Mai 18. i Vgl. Nr. 974. 1280 Mai 18. g 4 | S. Nr. 1028. 1282 Okt. 16. JP g J 47. Nr. 1084. 1284Nov.(?). Vgl. J ® m S. 48. Or. Meissen. 1292 Okt. 10. Mkgr. Friedrich. S. 54. Nr. 1454.1294 Apr. 5. Mkgr. Friedrich. S. 54. H. Cisterzienser. A. Männerklöster.

1. Kloster Yolkerode. 1131. I. Y o l k e r o d e r Hand. A. 1. Nr. 65. 1158. Abt Wilibold v. Hersfeld. 2. Nr. 70. 1166. Markgraf Otto v. Meissen. 3. Nr. 74. 1174 Jan. 31. Herzog Heinrich v. Baiern. B. 1. Nr. 104. 1192-1215. , Landgraf Nr. 120. 1197. Hermann v. Nr. 150. 1206 Juli 15. I Thüringen. Or. Gotha. 1225. Landgraf Ludwig v. Thüringen. Vgl. S. 10 Anm. 1. 2. Nr. 239. [1223.] König Heinrich. BöhmerFicker 3901. Vgl. S. 3 Anm. 1. Nr. 294. 1229. Gr. Heinrich v. Schwarzburg. Nr. 1624°°. s. d. Heinrich, Vogt v. Weida, der Aeltere. C. 1. Nr. 219. 1219 Juli 27. König Friedrich H. Böhmer-Ficker 1032. Vgl. S. 3 Anm. 1. Nr. 220.1219. LandgrafLudw.V.Thüringen. Nr. 221.1219. Markgraf Dietrich v. Meissen. 2. Nr. 238. 122[3] Sept. 11. s.d. König Heinrich. Böhmer-Ficker3900. Vgl. S. 3 Anm. 1. Nr. 343. 1237 Sept. 2. Hermann v. Lobdaburg. Nr. 445. 1246. Berthous v. Schlotheim. Nr. 501. 1251. Archipresbiter v. Jechaburg. Nr. 502. 1251. Hugo v. Sumeringen. Nr. 523. 1253 April 11. Albert, Sohn des Markgrafen v. Meissen. Nr. 1624™ s. d. Ekehard von Ballhausen.

Volkerode.

D. 1. a) Nr. 576. 1258 Jan. 28. Ekehard von Ballhausen. b) Nr. 748. 1. Ex. 1270 Jan 1. Berthous v. Schlotheim, der Aeltere. 2 Ex. D. 2. Nr. 754. 1270 Juli 15. Berthous von Schlotheim, der Aeltere. Nr. 785. 1272 Febr. 27. Frater G. de Campo u. a. Aebte. Nr. 815. 1274 Dez. 31. Herzog Albert v. Braunschweig. Nr. 816. 1273. Graf Albert v. Gleichenstein. Nr. 817. 1273. Heinrich Kämmerer u. Bürger v. Thamsbrück. Nr. 821. 1274 Jan. 2. Landgraf Albrecht v. Thüringen. S. 58. Nr. 841. 1274 Sept. 20. Graf Albert v. Gleichenstein. Nr. 855. 1275 Mai 19. Burchard von Neuenheilingen. c) Nr. 888. 1277 Febr. 1. Berthous von Schlotheim, der Aeltere. Nr. 899. 1277 Okt. 26. Adelheid von Schlotheim. 2. Nr. 688. 1267 Jan. 21. Burkard v. Salza. Nr. 731. 1269. Hugo v. Widense. Nr. 748. 2. Ex. 1270 Jan. 1. Berthous v. Schlotheim. 1 Ex. D. 1. b. Nr. 753. 1270 Juli 15. Heinrich Kämmerer u. Schultheiss v. Mühlhausen. Hand = Nr. 763. Nr. 759. 1270 Sept. 4. Berthous u. Friedrich v. Schlotheim. Hand = Nr. 753. N. 763. 1270. Heinrich Kämmerer und Schultheiss v. Mühlhausen. Hand = 753. Nr. 1624Dn. s. d. Hugo Vogt v. Körner. Zu dieser Klasse gehören: Nr. 701. 1267 Mai 9. Friedrich v. Hochheim. Hand = 702. Nr. 702. 1267 Mai 9. Friedrich v. Hochheim. Hand = 701. Nr. 706. 1267 Juli 19. Scholasticus und Dechand v. Jechaburg. Nr. 715. [1267]. Gebrüder v. Hochheim. 3. a) Nr. 865. 1275 Okt.28. Abtv.ßeifenstein. Nr. 872. 1276 Febr. 26. Abt Berthous v. Fulda. Nr. 903. 1277 Dez. 11. Heinrich Kämmerer v. Mühlhausen.

Schriftprovenienz. A. Klöster.

Nr. 905.1278 Dez. 29. Günther Y. Hayn. Nr. 914. 1278 Juni 27. Kapitel v. Jechaburg. Nr. 956. 1279 Okt. 31. Friedrich von Hochheim. Nr. 960. 1279 Dez. 2. Wecelo v. Mila u. Schultheiss des Landgrafen Albrecht Nr. 961. 1279 Dez. 10. H. v. Reinboldshausen. Nr. 966. 1279. 1280. Propst u. Gardian T. Eisenach. b) Nr. 1095. 1285 Febr. 24. Graf Heinrich y. Hohenstein. Nr. 1116 [1285] Die Brüder Ernfrid v. Körner. Nr. 1134. 1286 März 16. F. G. dictus albus Campensis. c) Nr. 884. 1276 Okt. 28. Burchard von Bodungen. d) Nr. 1184. 1287 Nov. 25. Gebrüder v. Schlotheim. Nr. 1197. 1288 März 22. Günther v. Schlotheim. Nr. 1222. 1288 Aug. 2. Hermann v. Mila. e) Nr. 1373. 1292 Febr. 5. Abt v. Volkerode. Nr. 1429. 1293 Juni 30. H. v. Neuenheilingen. E. 1. Nr. 918. 1278 Aug. 3. Friedrich v. Sondershausen. Nr. 919. 1278 Aug. 12. Richter Y.Thamsbrück. Nr. 920. 1278 Aug. 12. Heinrich v. Körner. 2. a) 1. Nr. 967. 1279. Die 6 Söhne des v. Schlotheim. 2. Nr. 1001. 1282 April 14. Gerlach, Bürger v. Mühlhausen. 3. Nr. 916. 1278. Dietrich, Schultheiss u. Rath Y. Thamsbrück. Nr. 1032.1282. Hugo Y. Almenhausen. Nr. 1061. 1283. Konrad Y. Neuenheilingen. 4. a) Nr. 1056. 1283 Nov. 22. Rath v. Thamsbrück. Nr. 1063. 1284 Jan. 29. Friedrich v. Neter. Nr. 1064. 1284 Jan. 29. Friedrich v. Sondershausen.

Volkerode.

15

Nr. 1065. 1284 Jan. 29. Friedrich v. Sondershausen. Nr. 1094. 1285 Febr. 20. Heinrich v. Körner, b) Nr. 1236. 1. Ex. 1288 Dez. 13. Günther v. Schlotheim. 2. Ex. E. 3. a. Nr. 1322. 1290 Sept. 28. Abt v. Volkerode. 3. a) 1. Nr. 1103. 1285 Aug. 22. Günther v. Schlotheim. 2. Nr. 1593. 1298 Sept. 22. Transsumpt Yersch. Urkunden, ausgestellt v. Bisch. Heinrichv.Ermland, d. Ldgr.Albrecht u. d. Aebten Y. Homburg u. Reifenstein. 3. Nr. 1223. 1288 Aug. 13. Friedrich v. Sondershausen. Nr. 1236.2. Ex, 1288 Dez. 13. Günther v. Schlotheim. 1. Ex. E. 2. b. Nr. 1238. 1288 Dez. 24. Gebrüder v. Neuenheilingen. Nr. 1243. 1289 Jan. 25. Johannes v. Körner. Nr. 1255. 1289 April 25. Schöffen v. Thamsbrück. Nr. 1385. 1292 Aug. 2. u. Dez. 26. Pleban v. Mühlhausen. Nr. 1476. 1295 Aprü 7. Friedrich v. Schlotheim. Dahin: Or. Gotha. 1298 Febr. 23. Landgraf Albrecht. S. 59. b) 1. Nr. 1371. 1292 Jan. 25. Albert v. Neuenheilingen. Nr. 1372. 1292 Jan. 25. Schöffen Nr. 1388. 1292 Aug. 10. von Nr. 1396. 1292 Nov. 21. ThamsNr. 1410. 1293 Jan. 9. brück. Nr. 1411. 1293. Nr. 1414. 1293 Jan. 20. Albert Y. Heilingen. Nr. 1432. 1293 Juli 10. Friedrich v. Sondershausen. Nr. 1445. 1294 Jan. 22. Landgraf Albrecht. S. 59. Nr. 1459. 1294 Juli 4. Vögte v. Salza. 2. Nr. 1398.1292Dez.6.Alb.v.Heilingen. Nr. 1463. 1294 Aug. 25. Bertold v. Meldingen. Nr. 1482.1295 Mai 27. Vögte Y. Salza. Nr. 1516.1296Aug.39. Dietr. v.Urbach.

16

Schriftprovenienz.

A. Klöster.

Nr. 1524. 1297 Jan. 13. Propst v. Dietenborn u. Pleban. Nr. 1528. 1297 Febr. 18. Abt von Volkerode. Nr. 1529. 1297 Febr. 22. Johannes, Vogt v. Körner. Nr. 1584. 1298 Juni 25. Abt von Ilfeld etc. Nr. 1585. 1298 Juli 5. Heinrieb, Propst des Kl. Beuren. 3. Nr. 1404.1292. Vogt Güntherv. Salza. Nr. 1448 1294 Febr. 2. Albert v. Neuenheilingen. Nr. 1501. 1296 April 19. Kloster Schlotheim. F. 1. Nr. 1600. 1299 Febr. 14. Ottov.Luttersberg. Nr. 1601. 1299 Febr. 28. Kunemund v. Mila. Nr. 1607. 1299 Apr. 14.Propstv.Schlotheim. 2. a) 1. Nr. 1643. 1300 Juni 5. Dietrich u. Conrad v. Nebra. Nr. 1644. 1300 Juni 5. Conrad v. Saleck. Sehr ähnlich Nr. 1643. 2. Nr. 1715.1302. Gr. Heinr.v. Stolberg. 3. Nr. 1758. 1304 Juli 21. Heinricus episcopus Rodestensis. b) Nr. 1616. 1299 Aug. 19. Herzog Heinrich v. Braunschweig. Nr. 1626. 1299 März 12. Albert der Aelt. v. Ebeleben. c) Nr. 1625«. s. d. Hermann u. Friedrich v. Neuenheilingen. Nr. 1624"". s. d. Iudex Jechaburgensis. Nr. 1642. 1300 Juni 5. Dietrich und Conrad v. Nebra. d) 1647. Nr. 1300 Juni 15. Dietrich und Conrad v, Nebra. Nr. 1719. 1303 Jan. 25. Landgraf Albrecht. S. 60. Nr. 1757. 1304 Juli 5. Thilo u. Burchard v. Bodungen. e. 1. Nr. 1678. 1301 Mai 28. Graf Günther v. Schwarzburg. Nr. 1685. 1301 Okt. 28, Graf Günther der J. v. Käfernburg. Nr. 1704. 1302 Mai 30. Dietrich v. Almenhausen. Nr. 1727. 1303 April 1. Ludwig v. Almenhausen.

Volkerode.

2. Nr. 1718. 1303 Jan. 20. Landgraf Albrecht. S. 60. Nr. 1785. 1306 März 30. Johann, Dietrich u. Heinrich Kämmerer v. Mühlhausen, f. 1. Nr. 1735. 1303 Aug. 15. Mag. Heinrich v. Heiligenstadt. Nr. 1802. 1306 Dez. 14. Albert d. Aelt. v. Ebeleben. 2. Nr. 1740. 1303 Okt. 29. Friedrich, Günther, Heyno, Günther und Heinrich von Schlotheim. II. V o l k e r o d e r Duktus. Nr. 78.1180Mail. Erzb.Konradv.Mainz(?). Nr. 315. 1299 Sept. 15. Transsumpt der Bulle Gregors IX. d. d. 1234 Jan. 23. Nr. 351.1238. Grafen E. u.St.v. Gleichen (?)• Nr. 703. 1267 Mai 9. Gebr. v. Alreberg (?). Nr. 722. 1268 Okt. 12. Albert v. Ebeleben. Nr. 727.1269 Jan. 25. Ldgr. Albrecht. S.57. Nr. 732. 1269 Juni2. Rath zu Mühlhausen. Nr. 749b. 1270 Febr. 2. Kloster Volkerode. Nr. 1060. 1283. Graf A. v. Gleichenstein. Nr. 1220. 1288 Juli 18. Anna v. Heinburg. Or. Gotha. 1292 April 28. Landgraf Albrecht (?). S. 59. Nr. 1526. 1297 vor Febr. 9. Heinrich v.Mila. Nr. 1587.1298 Aug. 3. Ldgr. Albrecht. S.59. Nr. 1624pp. s. d. Wiker v. Heilingen. Nr. 1672. 1301 Jan. 20. Dietrich u. Bruno v. Andisleben. Nr. 1695. 1302 Jan. 26. Herzog Heinrich v. Braunschweig (?). Nr. 1709. 1302 Juli 26. Heinrich u. Conrad gen. Struz von Ballhausen. Or. Gotha. 1305 Juni 9. Ex. A. und B. Landgraf Albrecht. S. 60. HI. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 243. 1222 März 7. Kaiser Friedrich II. Böhmer-Ficker 1375.1 Nr. 571. 1257 März 15. Erzb. G. v. Mainz. 1 PHILIFPI, Gesch. der Keichsk. 78 hält die Urkunde für eine Fälschung. Die Urkunde ist zwar sehr unregelmässig geschrieben, aber das Pergament (italienisches) ist nicht abradirt, sondern im Laufe der Zeit ist die glatte Innenfläche rauh geworden. Die Hand unbekannt, da nicht in Buch geschrieben, wohl die des Ausstellers.

Schriftprovenienz. A. Klöster. Volkerode. Dobrilugk.

Nr. 755. 1270 Juli 15. Propst u. Kapitel v. Burschla. Nr. 839.1274Aug. 18. Böhmer4171.» König Nr. 1287. 1290 Febr. 25. Ders. 4645.1 Rudolf. Or. Gotha. 1292Apr. 24. Ldgr. Albrecht. S. 56. Nr. 1435. l293Nov.24. Erzb. Gerard v. Mainz. Nr. 1506. 1296 Juni 1. Böhmer4875.> König Nr. 1522.1296Dez.ll. Böhmer4892.1 Adolf. Nr. 1530. 1297 März 20. Gerlach v. Breuberg. Nr. 1534.1297Mail2.Landgr.Albrecht.S.56. Nr. 1539. 1297 Juni 6. Erzb. Gerard v. Mainz. Nr. 1540. 1298 Nov. 13. Landgraf Albrecht. Volk. Hand? S. 59. Nr. 1543. 1297 Juni 20. König Wenzel v. Böhmen. Nr. 1548. 1297 Aug. 3., Landgraf» q Nr. 1581. 1298 Mai 2. } Albrecht. / Nr. 1594. 1298 Nov. 21. Graf Hermann v. Salza. IV. U n b e k a n n t e Hand. Nr. 493. 1251 April 6. Kapitel Heiligenstadt. Nr. 792. 1272 Mai 4. Bischof Simon v. Paderborn. Nr. 811. 1273 Sept. 22.. Rath von Colberg. Nr. 880». [1276.] Propst v. S. Nicolai zu Eisenach. Eisen. Hand? Nr. 880b. 1276 Aug. 9. Propst von St. Nicolai zu Eisenach. Eisen. Hand? Nr. 883. 1276 Okt. 21. Bischof Johannes Lettaviensis. Nr. 976. 1280 Juli 27. Offizial Thimo v. Jechaburg. Nr. 1159. 1287 Febr. 5. Bischof C. v.Verden. Nr. 1624tt. s. d. Aebtissin Gertrud von Quedlinburg. 2. Kloster Dobrilugk.

1165.

I. Dobrilugker Hand. 1. Or. Weimar. Ernest. Gem. Archiv. 1202 Juli 17. Markgraf Konrad von der Ostmark. (Reg. Oo. 700, 3). 2. a) Or. Weimar. 1199 Febr. 20. Markgraf Konrad 700, 1. Ebendas. 1200 April 26. Markgraf Dietrich v. Meissen 700, 2. Ebendas. 1210 Dez. 18. Markgraf Konrad 700, 4. Ebendas. 1210 Dez. 19. Markgraf Dietrich v. Meissen 700, 5. Pom«, Die Lehre von den PrlTatarknnden.

17

Ebendas. 1217. Derselbe. 701, 7. Ebendas. 1226. Grafen Otto und Dietrich v. Brehna 701, 8. b) Or. Weimar. 1234 Juli 22. Markgraf Heinrich. 701, 14. Ygl. S. 49. Ebendas. 1234 Juli 22. Derselbe. 701,15. Vgl. S. 49. Dahin: 1234 Juli 23. Ders. 701, 16. S. 49. Beide von derselben Hand. 3. Or. Weimar. 1229. Otto von Eilenburg 701, 9. Vgl. S. 10. Anm. 1. 4. Or. Weimar. [1234/40]. Graf Dietrich v. Brehna. 702, 18. Ebendas. 1235. Markgraf Heinrich. 702,17. Vgl. S. 49. 5. Or. Weimar. 1231. Grafen Dietrich und Otto v. Brehna. 702, 11. Ebendas. 1231. Bischof Heinrich von Meissen 702, 12. Hände gleich 6. a) Or. Weimar. 1252 Juli 13. Graf Dietrich v. Brehna 704, 28. b) Ebendas. 1253 Febr. 1. Ulrich v. Pack u. Otto v. Nideck 705, 29. Ebendas. 1255 Nov. 19. Markgraf Heinrich 705, 31. Vgl. S. 50. Ebendas. 1256 Juli 6. Derselbe 705, 32. Vgl. S. 50. c) Ebendas. 1258 Mai 23. Bischof Konrad von Meissen 704, 25. Ebendas. 1258 Mai 23. Bischof Konrad von Meissen 705, 33. 7. a) Or. Weimar. 1240. Markgr. Heinrich u. Graf Dietrich v. Brehna703,19. Vgl.S.49. b) Or. Weimar. 1241 Dez. 5. Markgraf Heinrich und Graf Dietrich v. Brehna 703, 20. Vgl. S. 49. Ebendas. 1241 Dez. 5. Graf Dietrich v. Brehna 703, 21. Dahin: Or. Dresden. 457. 1248 Juni 5. Kloster Dobrilugk für Kl. Mühlberg. Vgl. S. 28. 8. Or. Weimar. 1267 April 24. Bischof W. von Meissen 705, 36. Ebendas. 1267 Mai 12. Markgraf Dietrich v. Landsberg 706, 38. S. 52. Dahin: Ebend. 1271 .Markgr. Heinrich 707,49. S.50. 9. Or. Weimar. 1267 Juli 11. 1. Ex. Graf Konrad v. Brehna 706, 40. 2. Ex. S. 18. Ebend. 1269 Juni 6. Derselbe 706, 45. 3

18

Schriftprovenienz.

A. Klöster.

Dobrilugk.

Ebendas. 1299 April 18. Landgraf 10. Or. Weimar. 1275 Dez. 21. Abt Gunzelin Dietrich d. J. 711, 82e. S.60. v. Dobrilugk 707, 51. Ebendas. 1299 Mai 22. Otto d. J., Ebendas. 1276 Juni 21. Derselbe 707, 53. Bodos Sohn, v. Eilenburg 712, 90. (Hände gleich.) Ebendas. 1299 Dez. 20. Otto d. J., 11. a) Or. Weimar. 1285 Jan. 10. Bodo v. Bodos Sohn, v. Eilenburg 712, 93. Eilenburg 708, 55. 5. Or. Weimar. 1299 Juli 26. 2 Ex. Ebendas. 1285 Jan. 81. Burggraf Otto Landgr. Dietrich d. J. 712,91.92. S. 60. v. Wettin 708, 56. Ebendas. 1300 Febr. 22. Landgraf Ebendas. 1285 Juli 6. Graf Otto von Dietrich d. J. 712, 97. S. 60. Brehna 708, 60. Ebendas. 1300 Febr. 22. Landgraf Ebendas. 1286 Febr. 2. Bodo u. Otto Dietrich d. J. 712, 96. S. 60. (sen.), Bodo, Otto und Otto (jun.) von Ebendas. 1301 Jan. 20. Bodo von Eilenburg 708, 63. Eilenburg 713, 101. Ebendas. 1286. Dietrich von Torgau 708, 64. IL Dobrilugker Duktus. Ebendas. 1288 Nov. 1.—7. Johann u. Or. Weimar. 1231. Vogt Otto v. Eilenburg Withego Gebr. v. Sonnenwalde, 709, 66. Ebendas. 1290 März 2. Johann von 701, 13. Ebendas. 1242. Markgraf Heinrich u. Graf Senftenberg 709, 69. b) Or. Weimar. 1285 März 7. Markgraf Dietrich v. Brehna 703, 22. Ygl. S. 49. Ebendas. 1267 Juli 11. 2. Ex. Graf Konrad Heinrich 708, 57. Ygl. S. 51. c) Or. Weimar. 1285 Nov. 13. Johann, v. Brehna 706, 39. Ebendas. [1269] Juni. Graf Konrad von Kanonikus von Meissen 708, 62. 12. a) Or. Weimar. 1295 Juli 22. Landgraf Brehna 706, 46. Ebendas. 1285 Juni 23. Landgraf Albrecht Dietrich d. J. 710, 71. S. 60. Ebendas. 1297 Aug. 7. Ders. 711,78. ^ S. 708, 59. S. 58. Ebendas. 1295 Sept. 17. Landgraf Dietrich Ebendas. 1297Aug.7. Ders.711,79. J 60. d. J. 710, 72. S. 60. b) 1. Or. Weimar. 1296 Mai 29. Gebr. Ebendas. 1298 Juli 26. Otto d. J. v. Eilenv. Sonnenwalde 710, 73. Ebendas. 1296. Landgr. Dietrich d. J. burg 711, 86. 710, 75. S. 60. Ebendas. 1298 Sept. 29. Baldewin Trist u. 2. a) Or. Weimar. 1296 Juni 11. Land- Heinrich Gebr. 711, 87. graf Dietrich d. J. 710, 74. S.60. III. Hand des Ausstellers. b) Ebendas. 1297 Mai 15. Otto d. J. v. Eilenburg 711, 76. Or. Weimar. 1248 Okt. 2. Markgraf Heinc) Ebendas. 1297 Juli 23. Abt Jo- rich 704, 23. Ygl. S. 46. hann v. Dobrilugk 711, 77. Ebendas. 1250 Nov. 26. Ders. 705, 31". Ebend. 1300 Febr. 5. Otto d. J. Ebendas. 1251 Jan. 6- Ders. 704, 27. «ö v. Eilenburg 712, 95. Ebendas. 1266 Jan. 20. Ders. 705, 35. ^ OC2 d) Or. Weimar. 1300 Sept 22. Herzog Ebendas. 1267 Mai 7. Ders. 705, 37. ^ Albert v. Sachsen 711, 80. Ebendas. 1267 Nov. 28. Ders. 706, 41. ^ 3. Or. Weimar. 1298 Juni 6. Bath der Ebendas. 1268 Febr. 29. Ders. 706, 42. Stadt Luckau 711, 82. Ebendas. 1271 Nov. 10. Ders. 707, 48. \ S. 4. Ebendas. 1298 Juni 8. Landgraf Ebendas. 1271. Ders. 707, 49. / 47. Dietrich d. J. 711, 83. S. 60. Ebendas. 1276 Jan. 29. Ders. 707, 52. | Ebendas. 1298 Juli 25. Otto d. J. Ebendas. 1279 Okt. 6. Ders. 707, 54. > v. Eilenburg 711, 85. Ebendas. 1287 Sept. 6. Ders. 709, 65.1 Ebendas. 1298 Juli 25. Otto d. J. Ebendas. 1289 Juni 4. 1 Ex. Landgraf v. Eilenburg 711, 84. Dietrich d. J. 709, 67. S. 60.

Schriftprovenienz. A. Klöster.

Ebendas. 1289 Juni 4. 2 Ex. Derselbe 709, 68. S. 60. Ebend. 1299 April 18. Ders. 711,88. S.60. IV. U n b e s t i m m b a r . O.Weimar, s. d. Bodov.Eilenburg 707,48 b . Ebendas. 1265 Juli 25. Ritter Richard der Aelt. u. Richard d. J., dessen Sohn. 8. Kloster Pforta. 1X32. I. P o r t e n s e r

Hand.

A. Nr. 50. 1140. König Konrad III. (Vgl. Cod. Sax. I. 2, 138.) Stumpf 3407. Vgl. S. 3. Anm. 1. Nr. 51. 1140. Bischof Uto v. Naumburg. B. 1. Nr. 58. 1145. Bischof Uto v. Naumburg. Nr. 108. 1195. Landgraf Hermann von Thüringen. Dahin gehört: Nr. 112. 1196. Graf Dietrich v. Weissenfels für Kloster Altzelle. Vgl. S. 20. 2. a) Nr. 61. 1153 Jan. 6. Bischof Wichmann von Naumburg. b) Nr. 80 [1180.] Landgraf Ludwig von Thüringen. Tafel XXXVII. Nr. 88 sb . (Or. Leipzig Univ.-Biblioth.) 1183 Sept. 5. Erzbischof Sifrid von Bremen. Vgl. S. 9. Tafel IV. Dahin gehören: 1 Nr. 85. 1182 Sept. 16. Landgraf Ludwig v. Thüringen für Kloster Altzelle. Vgl. S. 8. 20. Nr. 87. 1183 Juni 9. Bischof Martin v. Meissen für Kloster Altzelle. Vgl. S. 8. 20. c) Nr. 97». (Or. Pforta.) 1190. Landgraf Hermann y. Thüringen. Nr. 97 b . (Or. Pforta.) [Um 1190.] Bischof Berthold v. Naumburg. Nr. 107. 1195 Nov. 10. Aebtissin Agnes v. Quedlinburg. d) Nr. 123. 1199 Dez. 27. Bischof Thimo v. Bamberg. Nr. 146. (2 Ex. Ein Ex. in Pforta). 1205. Bischof Berthold v. Naumburg. 1

Vgl. S. 9.

Pforta.

19

Zu dieser Klasse gehört: Nr. 165. 1209 Dez. 26. König Otto. Böhmer-Ficker 362. Vgl. S. 3. Anm. 1 und 10 Anm. 3. 1.

2.

In

3.

C. Nr. 73. 1172 Mai 5. Bischof Uto v. Naumburg. Nr. 76 (nach.) (Or. Pforta.) 1178 Juni 9. Landgraf Ludwig v. Thüringen. Nr. 189. 1213. Markgraf Dietrich von Meissen. Nr. 190. 1213. Aebtissin Sophia v. Quedlinburg. dieser Klasse gehört: Nr. 347. 1238 April 21. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 271. 1226 April 12. Abt und Kloster Pforta. Nr. 316. 1234 Febr. 6. König Heinrich VII. Böhmer-Ficker 4302. S. 3, Anm. 1.

D. 1. a) Nr. 598. 1260 Okt. 28. C. und Brüder v. Weissenfeis. Nr. 674. 1266 April 3. Landgr. Albrecht. S. 57. Dahin gehört: Nr. 644. 1264. Aebte von Pforta und Ossegk für Kl. Marienstern u. Altzelle. Vgl. S. 23. b) Nr. 726. 1268. Aebte von Walkenried u. Pforta. Nr. 851. 1275 März 20. Bischof Meinher v. Naumburg. 2. Nr. 802. 1272 Dez. 15. Markgraf Dietrich v. Landsberg. S. 52. Nr. 809. 1273 März 23. Bischof Meinher v. Naumburg. Nr. 812. 1273 Nov. 18. Propst u. Cellerar der naumburger Kirche. E. 1. Or. Leipzig (Rathsbibliothek.) 1266 Okt. 6. Landgraf Albrecht v. Thüringen. S. 57. Nr. 787».(Or.Pforta.) 1272 April3.Ders. S. 58. Nr. 1564». (Or. Pforta.) 1298Jan. 4. Ders. S. 59. Nr. 1712. 1302 Nov. 21. Bischof Bruno v. Naumburg. 2. Nr. 1354». (Or.Pforta.) 1291 Juli6.Ders.S.59. 3*

Schriftprovenienz. A. Klöster.

20

Nr. 1292. 1290 April 8. Derselbe. Dieselbe (?) Hand wie 1337». Nr. 1337«. (Or. Pforta.) 1290. Grafen Hermann u. Heinrich v. Osterfeld. Nr. 1491». (Or. Pforta.) 1296 März 9. Bischof Bruno v. Naumburg. Or. Magdeburg. 1297 März . . Landgraf Albrecht. S. 59. Nr. 1619. 1299 Okt. 1. Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 1649. 1300 Juni 29. Bischof Bruno v. Naumburg. Nr. 1750. 1304 Febr. 13. Heinrich, Gerhard u. Dietrich v. Gosserstedt. Nr. 1795. 1306 Aug. 3. Gräfin Elisabeth y. Rabenswald, für Kl. Beutitz. Portenser Hand. S. 27. Nr. 1928». (Or. Pforta.) 1311 Febr. 17. Bischof Ulrich y. Naumburg. II. P o r t e n s e r Duktus. Nr. 171. 1210 Juli 29. Herzog Wladislaus. Nr. 339. 1236. C. v. Weissenfeis. Nr. 751». (Or. Pforta.) 1270 April 24. Propst u. Dechand v. Naumburg. HI. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 79. 1180. Okt. 9. Kaiser Friedrich I. Stumpf 4308. Nr. 106. 1195. Okt. 27. König Heinrich. (Viell. portenser Hand.) Stumpf 4969. Nr. 192. (2 Ex.) 1214 Jan. 27 u. 28. König Friedrich IL (Ist sehr ähnlich Nr. 202 (für Altenburg. S. 39). Böhmer-Ficker 780. Nr. 303». (Or. Pforta.) 1231 März 10. Erzb. Sifrid v. Mainz. Nr. 335. 1236 Juni. Kaiser Friedrich H. Böhmer-Ficker 2173. Nr. 1586. 1298 Juli 8. Landgraf Albrecht v. Thüringen. S. 56. 4. Kloster Altzelle. 1175. I. Altzeller Hand. A. I. Portenser Hand.1

1. Nr. 85. 1182 Sept. 16. Landgraf Ludwig v. Thüringen. » Vgl. S, 9.

Pforta.

Altzelle.

Nr. 87. 1183 Juni 9. Bischof Martin v. Meissen. Dahin: Nr. 90. 1185 Juni 6. Markgraf Otto v. Meissen. 2. Nr. 112. 1196. Graf Dietrich v. Weissenfels. Vgl. S. 19. 3. Nr. 174. 1211 März 14. Bischof Konrad v. Meissen. II. Veränderte portenser Hand.

1. Nr. 115. 1197 Jan. 5. Markgräfin Hedwig v. Meissen. Nr. 116. 1197 Jan. 7 Bischof Eberhard v. Merseburg. 2. Nr. 118. 1197 April 29. Heinrich, Kämmerer des Kaisers. Sehr ähnlich Nr. 116. Nr. 119. 1197 April 29. Markgr. Dietrich v. Meissen. Sehr ähnlich Nr. 118. Nr. 152. 1206 Sept. 19. Markgraf Dietrich y. Meissen. Vgl. S. 32. Nr. 153. 1206 Sept. 24. Bischof Dietrich von Meissen für Hospital Dörschnitz. Vgl. S. 32. Nr. 175. 1211 Aug. 26. Markgraf Dietrich v. Meissen. . 3. Nr. 124. 1200 April 36. Markgr. Dietrich v. Meissen. Dieselbe Hand = Nr. 125. Nr. 125. 1200 Juli 10. Derselbe. Nr. 129. 1203 April 1. Derselbe. Nr. 137. 1204 Febr. 2. Derselbe. Sehr ähnlich, fast = Nr. 156. Nr. 142. 1205 Okt. 10. Derselbe. Nr. 156. 1207 April 12. Derselbe u. Abt Matheus v. Altzelle. B. 1. Nr. 88. s. d. [1183 Juni 9]. Bischof Martin v. Meissen. Nr. 91. 1185 Aug. 2. Markgraf Otto von Meissen. 2. Nr. 96. 1190. Graf Dietrich v. Sommerschenburg. Nr. 97. 1190. Markgraf Konrad. Nr. 216. 1219 Jan. 7. Markgraf Dietrich y. Meissen. 3. Nr. 198. 1215 Juli 30. Markgraf Dietrich v. Meissen. Nr. 199. 1215 Aug. 30. Graf Friedrich Y. Brehna.

Schriftprovenienz.

Or. Meissen. 1216 März 7. Markgr Dietrich, v. Meissen. Sehr ähnlich Nr. 199. 4. Nr. 122. 1198 NOY. 18. Markgr. Dietrich v, Meissen. Nr. 200. 1216 Jan. 21. Derselbe. Nr. 207. 1218 Jan. 8. Derselbe. Nr. 211. 1218 Juni 11. Bischof Bruno v. Meissen. Nr. 212. 1218 Okt. 29. Markgraf Dietrich v. Meissen. Nr. 214. 1218. Bischof Ekkehard v.Merseburg. Nr. 258. 1224 Juli 23. König Heinrich YH. Böhmer-Ficker 3930. Vgl. S. 3. Anm. 1. Nr. 282. 1228 Jan. 15. Markgraf Heinrich v. Meissen. S. 49. Nr. 283. 1228 Jan. 15. Herzog Albert v. Sachsen. 5. Nr. 236. 1221 März 18. Markgräfin Jutta y. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 261. 1224 Nov. 28. Die Bischöfe Konrad v. Hildesheim u. Engelhard v. Naumburg, sowie Landgraf Ludwig v. Thüringen. Nr. 262. 1224 Nov. 28. Landgraf Ludwig v. Thüringen. Nr. 267. 1225 Dez. 22. Bischof Ekkehard v. Merseburg. Nr. 300.1230. Bischof Heinrich v. Meissen. 6. Nr. 331. 1235. Burggraf Otto v. Dohna Nr. 341. 1237 März 28. Bischof Heinrich v. Meissen. Nr. 352. 1239 April 19. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 353. 1239 Sept. 1. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 355. 1239 Nov. 21. Bischof Heinrich v. Meissen. Nr. 356. [1239] Nov. 26. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 364. 1241 März 29 u. Juli 29. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. Nr. 372. 1241 Juli 12. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 373. 1241 Aug. 8. j Markgraf j ^ Nr. 374. 1242 Dez. 30. } Heinrich v. | Nr. 387. 1243 Juni 5. I Meissen. 1 Zu dieser Handschriftenklasse gehören 2 Urkunden, deren Empfänger das Kloster zum heiL Kreuz in Meissen ist.

A.. Klöster.

21

Altzelle.

Nr. 312b. 1233 Aug. 21. Markgr. Heinrich v. Meissen. (Cod. Sax. II. 4. 399). Vgl. S. 32. Nr. 312°. 1233 Sept. 19. Derselbe. (Cod. Sax. II. 4, 401). Vgl. S. 32. Sie sind von derselben Hand wie Nr. 331 geschrieben. Zu dieser Klasse ist auch zu ziehen: Nr. 98. s. d. Transsumpt der Urk. Nr. 96 (Vgl. S. 20), ausgestellt von den Bischöfen E. v. Naumburg, E. v. Merseburg, H. v. Meissen.

C. 1. Nr. 224. 1220 Aug. 25. Markgr. Dietrich v. Meissen. Nr. 256. 1224 Mai 2 u. Juni 15. Landgr. Ludwig v. Thüringen. Nr. 257. 1224 Juni 10. Bischof Ekkehard v. Merseburg. Nr. 263. 1224 Nov. 28. Bischof Bruno v. Meissen. Nr. 305. 1231 Okt. 5. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49. 2. a) Nr. 427. 1245 Sept. 19. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 50. Nr. 452. 1247. Friedrich v. Schönburg. Nr. 456. 1248 April 15. Bischof Konrad v. Meissen, b) Nr. 446. 1247 Febr. 20. Propst Wigand des Kl. Geringswalde. Nr. 536. 1254 Jan. 13. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 50. Nr. 538. 1254 März 18. Bischof Konrad u. Kap. Meissen. Nr. 539. 1254 März 23. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 50. Nr. 550. 1255 Jan. 28. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 481. 1250 März 29. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 50. Nr. 497. 1251 Aug. 9. Derselbe. Hand = 481. Vgl. S. 50. Nr. 500. 1251 Okt. 31. Derselbe. Hand = 481. Vgl. S. 50. Nr. 5930b. 1257 Nov. 27. Ders. Vgl. S. 50.

D. Nr. 636. v. Meissen.

1264 April 16. Bischof Albert

Schriftprovenienz.

22

Nr. 645. 1264. Peter von Nossen. Nr. 648. 1265 März 14. Abt Mathias u. Kl. Altzelle. Nr. 649. 1265 März 31. Bischof Albert v. Meissen. Alle Urkunden wohl von derselben Hand.

E. 1. Nr. 879. 1276 Aug. 4. Burggr. Meinher v. Meissen. Nr. 897. 1277 Juli 25. Markgr. Dietrich v. Landsberg. S. 52. Nr. 898. 1277 Sept. 30. Markgr. Heinrich v. Meissen. Wohl Hand = 897. Ygl. S. 50. Nr. 936. (1299 c. März 12.) Burggr. Otto v. Dohna. Nr. 1008. 1282 März 18. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1014. 1282 April 22. Kl. Altzelle. Vgl. S. 43. Nr. 1023. 1282 Juli 4. Burggraf Otto v. Dohna. Nr. 1048. 1283 Juli 23. Hermann Gardian u. Schoppen v. Bautzen. Nr. 1067. 1284 März 21. Burggr. Dietrich v. Altenburg. 2. Nr. 1010. 1282 März 28. Burggr. Dietrich v. Altenburg. Nr. 1039. 1283 Mai 1. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 50. Nr. 1055. 1283 Okt. 21. Markgr. Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 51.

F. 1. Nr. 1185. 1287 Nov. 26. Prior u. Kl. der Jungfr. zu Freiberg. Nr. 1201. 1288 April 22. Dieselben. 2. Nr. 1207. 1288 Mai 7. Landgraf Albrecht v. Thüringen. S. 59. Nr. 1212. 1288 Juni 12. Markgräfin Elisabeth v. Meissen. Nr. 1213. 1288 Juni 12. Friedrich, jüngst. Sohn des Markgr. v. Meissen. S. 61. Nr. 1250. 1289 März 16. Kl. Petrus u. Paulus zu Merseburg. Nr. 1251. 1289 März 16. Dgl. 3. 1391. 1292 Sept. 2. Rath u. 8chöppen zu Grimma. Nr. 1417. 1293 März 7. Bischof Witego u. Kap. Meissen.

A. Klöster.

Altzelle.

Nr. 1424. 1293 Mai 18. Markgr. Friedrich v. Meissen. S. 54. Nr. 1511. 1296 Juni 22. Burggr. Dietrich v. Altenburg. Nr. 1564. 1297 (deutsche TJrk.). Abt und Kl. Altzelle. Nr. 1567. 1298 Jan. 22. Ulrich v. Maltitz. Nr. 1568. 1290 Jan. 22. Derselbe. (Hand = 1567.) Dahin gehören auch: Nr. 1241. 1288. Burggraf Meinher von Meissen. Nr. 1274. 1289 Nov. 4. Konrad v. Reinsberg und Eberhard von Mylin, gen. von Biberstein. H. Altzeller Duktus. Nr. 130. 1203 April 24. König Philipp (?). Böhmer-Ficker 78. Nr. 204. 1217 Juni 2. Abt Gerhard v. Altzelle. Nr. 281. 1227. Hartmann v. Salburg. Nr. 377. 1242 Mai 17. Markgr. Heinrich. Ygl. S. 49. Nr. 652. 1265 Mai 15. Rudolf v. Vargula (?). Nr. 693. 1267 Febr. 28. Markgr. Dietrich v. Landsberg. Vgl. S. 52. Nr. 747. 1269. Burggr. Meinher v. Meissen. Nr. 1133. 1286 März 16. Kloster Altzelle. Nr. 1423. 1293 Mai 18. Markgr. Friedrich. S. 54. III. Altzeller Hände des 14. J a h r hunderts. Nr. 275. 1227 Aug. 21. Markgr. Friedrieb (statt Heinrich) v. Meissen. (Fälschung.) S. 49.53. Nr. 306. 1231 Okt. 5. Markgraf Heinrich. (Fälschung.) Vgl. S. 49. IV. Wohl altzeller Duktus. Nr. 488. 1250 Nov. 22. Burggraf Meinher v. Meissen. Nr. 585. 1258 Sept. 1. Markgräfin Agnes v. Meissen. Nr. 1331. 1290 Dez. 1. Rulico v. Biberstein. V. Hand des Ausstellers. Nr. 68. 1162 Febr. 26. Kaiser Friedrich I. Stumpf 3929. Nr. 89. 1183. Derselbe. Stumpf 4352.

Schriftprovpnienz.

A. Klöster.

Nr. 266. 1225 Juli 4. Markgr. Heinrich. Von der Hand des Parrochianen Konrad von Urspringen. S. 51. Nr. 154. 1206 Dez. 9. Bischof Dietrich v. Merseburg. . Or. Meissen. 1206 Dez. 13. Bisch. Dietrich u. Kap. zu Meissen. Nr. 158. 1207 Mai 6. König Philipp. Böhmer-Ficker 145. Nr. 206.1217. Bisch. Ekkehard v. Merseburg. Nr. 228. 1220 Nov. 27. Derselbe. Nr.252.1223März 29. Bisch.Bruno v.Meissen. Nr. 254. 1223 Sept. 30. König Heinrich. Böhmer-Ficker 3910. Nr. 297. 1230 April 10. Bischof Heinrich v. Meissen. Nr. 310. 1232 Dez. 22. Derselbe, sowie Aebte Lutger von Altzelle und Sifrid von Pegau. Meissener Bisthumshand. Nr. 379. 1242 Juli 16. Bischof Rudolf v. Merseburg (?). Nr. 388. 1243 Juni 8. Derselbe (?). Nr. 416. 1244. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 453.1248 Jan. 2. Bisch. Konrad v. Meissen. Nr. 476.1248Dez.8. Ders.u.Kapitel Meissen. Nr. 588. 1258. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 629»". 1263 Aug. 25. Bischof Albert u. Kap. Meissen. Nr. 644. 1264. Aebte v. Pforta u. Ossegk für Kl. Marienstern u. Altzelle. Portenser Hand. Vgl. S. 19. Nr. 689. 1267 Febr. 7. Markgraf Dietrich v. Landsberg. S. 51. Nr. 739. 1269 Nov. 22. Vgl. S. 47. s Or. Meissen. 1271 März 15. Vgl. S. 47. a> Nr. 844. 1274 Dez. 20. Vgl. S. 47. Nr. 876. 1276 Mai 15. Vgl. S. 48. Nr. 877. 1276 Mai 18. Vgl. S. 48. a0 t* Nr. 881. 1276 Aug. 17. Vgl. S. 47. -ö or— Nr. 921. 1278 Sept. 2. Vgl. S. 48. •H ¡ Nr. 937. 1279 März 12. Vgl. S. 47. »C^H Nr. 1020. 1282 Mai 29. Vgl. S. 47. m Nr. 1024. 1282 Juli 6. Vgl. S. 47. ^ Nr. 1066. 1284 Febr. 28. Vgl. S. 48. b Nr. 1068. 1284 März 28. Vgl. S. 48. Nr. 1072. 1284 Juni 17. Vgl. S. 48. Nr. 1075. 1284 Aug. 3. Markgraf Heinrich zu Meissen. Vgl. S. 48.

s

Nr. 1120.

Altzelle.

Sittichenbach.

23

Nr. 1194. 1288 Febr. 23. Landgr. Albrecht. S. 56. Nr. 1214. 1288 Juni 24. Markgr. Elisabeth. S. 53. 61. Nr. 1215. 1288 Juni 24. Friedrich (von Dresden.) S. 60. Nr. 1219. 1288 Juli 15. Markgr. Elisabeth. S. 53. Nr. 1229. 1288 Okt. 1. Markgraf Friedrich (von Dresden). S. 60. Nr. 1237.1288 Dez. 15. Mkgr. Friedrich. S. 53. Nr. 1288. 1290 März 9. König Rudolf. Böhmer 1019. Nr. 1425.1293 Mai 18. Mkgr. Friedrich. S.54. Nr. 1426. 1293 Mai 18. Derselbe. S. 54. Nr. 1430. 1293 Juli 7. Aebte der Kl. Georgenthal u. Dobrilugk. Nr. 1431. 1293 Juli 7. Dieselben. Hand = Nr. 1430. Nr. 1500.1296Aprill9. Böhmer305.1 König Nr. 1498.1296 April 14. Böhmer 307. i Adolf. Nr. 1668. 1300. Schoppen v. Freiberg. VI. F r e m d e Hand. Nr. 201. s. d. Hartmann von Lobdaburg. (Bücherschrift). Nr. 580. 1253 März 19. Herzog Boleslaus v. Schlesien u. Polen. Nr. 521. s. d. Abt H. v. Leubus. Nr. 582. 1258 Juni. Friedrich v. Schönburg. (Bücherhand). Nr. 608. 1262 Jan. 19 u. 1263 Jan. 20. Vogt u. Bürger v. Breslau. Nr. 1393. c. 1292. Nov. 4. Rath der Stadt Grimma. Hand des dortigen Augustinerordens?. VH. Hand des B e t h e i l i g t e n . Nr. 1416. 1293 Febr. 19. Heinrich und Ulrich v. Schellenberg. Bucher Hand. Vgl. S. 25. Der Abt v. Buch ist Mediator. 5. Kloster Sittichenbnch (Sichern). 1141. I. S i t t i c h e n b a c h e r Hand.

1

1. Nr. 444. 1246 Nov. 20. Ulrich v. Vrideberg. 2. Nr. 526. 1253 Aug. 5. Graf Ulrich v. Reinstein. Vgl. S. 10 Anm. 2.

1286 Jan. 4. Derselbe. S. 48.

Nr. 62. 1154 April 11. König Friedrich I. Stumpf 3684.

II. Hand des A u s s t e l l e r s .

24

Schriftprovenienz.

A. Klöster.

Nr. 105. 1195 Okt. 27. Kaiser Heinrich VI. Stumpf 4968. Nr. 814. 1273 Dez. 22. König Rudolf. Böhmer 89. .6. Kloster Buch. 1192. I. B u c h e r Hand. A. Nr. 149. 1206 Mai 18. König Philipp. Böhmer-Ficker 131. Vgl. S. 3, Anm. 1. Nr. 265. 1225 Febr. 28. Bischof Bruno v. Meissen. B. 1. Nr. 181. 1213 Febr. 3. Burggraf Gerhard v. Leisnig. Nr. 184. 1213 Aug. 21. Derselbe. Nr. 205. 1217 Juni 11. Burggraf Sifrid y. Leisnig. Nr. 223. 1220 Juni 8. * Markgraf Dietrich Nr. 230. 1220. J v. Meissen. Nr. 237. 1221 Aug. 5. Bischof Bruno v. Meissen. Nr. 284. 1228 Jan. 18. Markgraf Heinrich v. Meissen. Vgl. S. 49.

C. 1. Nr. 290. 1228. Burggraf Sifrid v. Leisnig. Nr. 304. 1231 Mai 26. i Bischof Heinrich Nr. 328. 1235 Sept. 19. / v. Meissen. Dahin: Nr. 196. 1215 Sept 19. Die Herren v.Colditz. Nr. 309. 1232 Okt. 21. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 49. 2. Nr. 318. 1234 April 25. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. Nr. 325. 1235 März 3. Graf Dietrich v. Brehna. Nr. 329. 1235 Nov. 27. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. Nr. 337. 1236Okt. 19. A.u. C.V.Gnandstein. Nr. 338.1236. Propst u. Kapitel zu Meissen. Nr. 371. 1241 Juni 30. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 49. Dahin gehören für Hospital Grimma: Nr. 367. 1241 Juni 30. Nr. 369. 1241 Juni 30. ^ 4 Heinrich. Nr. 1136. 1286Mai6. Ldgr.Albrecht. S.55. Nr. 1138.1286Mai6. Mkgr.Friedrich. S.52. Nr. 1147b. 1286 Juli 5. Bisch. Wit. v. Meissen. Nr. 1154. 1286 Nov. 26. Pfalzgr. Friedrich y. Sachsen. S. 54. Nr. 1192. 1288 Febr. 21. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. Nr. 1366.1292 Dez. 26. Johannes v. Arthern, Komthur v. Altenburg. Vgl. S. 38. Nr. 1376. 1292 März 1. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1382.1292Mai 20. Mkgr. Friedrich. S. 54. Nr. 1497.1296 Ap.l4.Kön.Adolf.Böhm. 306. Nr. 1658. 1300 Aug. 29. Landgr. Dietrich d. J. S. 60. Nr. 1669. 1301 Jan. 2. Bischof Bruno v. Naumburg. Nr. 1734. 1303 August 10. Landgraf Dietrich d. J. S. 60.

Schriftprovenienz. A. Klöster,

Nr. 1774. 1305 Nov. 30. Burggraf Albert v. Altenburg (?). Ygl. S. 39. Nr. 1787. 1306 April 10. Landgraf Dietrich d. J. IY. Hand der Betheiligten. Nr. 1122. 1286 Jan. 5. Burggraf Otto v. Wettin. (Kanzlei Markgraf Heinrichs.) Ygl. S. 48. V. Unbestimmbar. Nr. 168. 1209 Febr. 10. Markgraf Konrad. Nr. 169. 1209 Mai 7. König Otto. BöhmerFickcr 277. Viell. bucher Hand. Ygl. S. 3 Anm. 1. Nr. 1163. 1287 April 17. Burggraf Otto v. Wettin. Nr. 1624f. s. d. Markgraf Heinrich. Viell. bucher Hand. Vgl. S. 51. B. Cisterzienser-Frauenklöster.

1, Kloster Bentitz. Um 1232.

I. Beutitzer Hand. 1. Nr. 311. 1232. Albert v. Hakeborn. 2. Nr. 530. 1253. Kloster Roda. 3. Nr. 725. 1268. Otto v. Lobdaburg gen. v. Bergau. 4. Or. Meissen. 1289 Sept. 17. Markgraf Friedrich. S. 53. H. Beutitzer Duktus. Nr. 443. 1246 Nov. 16. Graf Hermann v. Mansfeld. Nr. 503. 1251. Kloster Roda. Nr. 742. 1269. Graf Hermann v. Mansfeld und Burggraf Heinrich v. Neuenburg Brüder (?). Nr. 810. 1273 April28. Landgr. Allbrecht (?). Vgl. 8. 58. Nr. 1093. 1285 Jan. 23. Heinrich Graf, gen. Wilde v. Osterfeld (?). HI. Hand des Empfängers. Nr. 1118. [1285—91]. KL Weissenfeis. Vgl. S. 37.

Kl. Beutitz für

IV. Hand des Ausstellers. Nr. 1254. 1289 April 1. Erzbischof Erich v. Magdeburg. Nr. 1777. 1306 Dez. 29. Landgraf Dietrich d. J.

ßeutitz.

27

Mühlberg.

V. Hand der Betheiligten. Nr. 1130. 1286 Jan. 22. Graf Hermann v. Osterfeld (Hand des Kl. Langendorf, Cl. B. 2. a. Vgl. S. 28. Nr. 1795. 1306 Aug. 3. Gräfin Elisabeth v. Rabenswald. (Hand des Kl. Pforta, Cl. E. 2.). Vgl. S. 20. 2. Kloster Mühlberg.

1228.

I. Mlihlberger Hand. A. 1. a) Nr. 285. 1228 Jan. 28. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. b) Nr. 296. 1230 Jan. 21. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. Nr. 317. 1234 Febr. 28. Transsumpt von Nr. 296, bewirkt durch Bischof Heinrich v. Meissen. 2. a) Nr. 302. 1231 Jan. 21. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. Nr. 323. 1234. Otto v. Eüenburg. b) 1. Nr. 380. 1242 Sept. 26. Graf Dietrich v. Brehna. Nr. 381. 1242 Sept. 26. Derselbe. Nr. 414. 1245 Dez. 27. Derselbe. 2. Nr. 430. 1245. Bischof Konrad v. Meissen. c) Nr. 540. 1254 Juli 10. Graf Dietrich v. Brehna. d) Nr. 574. 1257. Ludolfus Corvus. B. 1. Nr. 893. 1277 Juni 18. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 50. 2. a) Nr. 1031. 1282. Bodo und Otto von Eilenburg, b) Nr. 1240. 1288. Otto v. Eilenburg. 3. a) Nr. 1112. 1285. Johann v. Richau. b) Nr. 1211. 1288 Mai 15. Heinrich v. Richau. 4. a) Nr. 942. 1279 April 7. Ulrich v. Pack. b) Nr. 1101. 1285 Juli 31. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 51. c) Nr. 1164. 1287 April 18. Ulrich v. Pack. Dahin: Nr. 1615. 1299 Juli 27. Kloster Mtihlberg für Kl. Sitzenroda. VgL S. 32. C. 1. Nr. 1221. 1288 Juli 24. Landgr. Albrecht. VgL S. 59. 2. Nr. 1484. 1295 Nov. 30. Otto d. J. von Eilenburg.

28

Schriftprovenienz. A. Klöster.

D. 1. a) Nr. 1263. 1289 Mai 26. Landgr. Dietrich d. J. S. 60. b) Nr. 1572. 1298 Jan. 26. Otto d. J. v. Eilenburg. 2. a) Nr. 1608.1299 Mailö. Kloster Mühlberg. b) Nr. 1763. 1304 Dez. 18. Bodo v. Eilenburg. c) Nr. 1772. 1305 Aug. 10. Kloster Mühlberg für Kl. St. Thomas. Vgl. S. 34. II. Hand des Ausstellers. Nr. 310. 1232 Dez. 22. Bischof Heinrich v. Meissen, Abt Lutger v. Altzelle u. Sifrid v. Pegau, Kanonikus v. Meissen. (Bischöfl. Hand.) Nr. 376. 1242 März 21. S. 46. Nr. 390. 1243 Juli 17. S. 45. Markgraf Nr. 428. 1245 Sept. 20. S. 45. Heinrich. Nr. 436. 1246 Juni 5. S. 45. Nr. 457. 1248 Juni 5. Kl. Dobrilugk. S.17. Nr. 458. 1248 Juni 15. Markgr. Heinrich. Ygl. S. 45. Nr. 527. 1253 Okt. 25. Erzbischof Rudolf v. Magdeburg. Nr. 554. 1255 März 8. Markgr. Heinrich (?). Vgl. S. 50. Nr. 591«. 1259 Juli 1. Konvent des Kl. zum heil. Kreuz in Meissen. Ygl. S. 32. Nr. 800. [1272] Nov. 25. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1042. 1283 Juni 24. S.47. i Markgraf Nr. 1053. 1283 Sept. 29. S.48. / Heinrich. Nr. 1083. 1284 Nov. 27. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1158. 1287 Febr. 4. Markgr. Heinrich. Mitaussteller: Markgr. Friedrich. Vgl. S. 48.53. Nr. 1160. 1287 März 9. Markgr. Heinrich v. Meissen u. Friedrich v. Landsberg. S. 48.53. Nr. 1181. 1287 Okt. 11. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 48. Nr. 1248.1289 März 8. Mkgr. Friedrich. S.52. Nr. 1438. 1293. Landgr. Dietrich d. J. S.60. Nr. 16241. s. a. Aug. 11. Erzbischof Albert v. Magdeburg. 3. Kloster Langendorf.

1220-30.

I. Langendorfer Hand. A. 1. Nr. 332. 1235. Vgl. S. 49. \ Markgraf Nr. 399. 1243 Dez. 14. S. 50. I Heinrich.

Mühlberg. Langendorf.

2. a) Nr. 435. [1246] Juni 4. > Bischof Nr. 568. 1256 Okt. 29. 1 Dietrich v. Nr. 607. 1261 Juli 21. J Naumburg. b) Nr. 842. 1274 Okt. 10. Bischof Meinher v. Naumburg. Nr. 866. 1275 Dez. 7. Graf Hermann v. Bercka. c) Nr. 552. 1255 Febr. 21. Kloster Roda. Nr. 868. 1275. Knuto. Nr. 1624°. s. d. C. und E. Gebrüder v. Tannrode. d) 1. Nr. 895. 1277 Juli 3. Bischof Meinher v. Naumburg. Nr. 935. 1279 März 3. Graf Hermann v. Bercka. 2. Nr. 980. 1280 Nov. 27. Kloster Roda. Nr. 988. 1281 Juni 19. BischofLudolf v. Naumburg. Nr. 1335. 1290 Dez. 20. Volrad v. Breitenborn u.Borso, dess. Br udershn. B. 1. Nr. 348. 1238 Juli 3. Bischof Engelhard v. Naumburg. Nr. 350. 1239 Dez. 29. Markgr Heinrich. Vgl. S. 49. Nr. 432. 1246 Febr. 27. Bischof Dietrich v. Naumburg. 2. Nr. 586. 1258 Okt. 6. i Bischof Dietrich Nr. 589. 1259 April 4. J v. Naumburg. 3. a) Nr. 1130. 1286 Jan. 22. Graf Hermann v. Osterfeld (f. Kl. Beutitz). Vgl. S. 27. Nr. 1306. 1290 Juli 15. | Bischof b) Nr. 1311. 1290 Aug. 5. > Bruno v. Nr. 1313. 1290 Aug. 6. ' Naumburg. Nr. 1199. s. d. Kloster Laugendorf. (Transsumpt einer Urk. des Markgrafen Friedrich d. d. 1288 April 17 f. L.) S. 53. c) Nr. 1651. 1300 Juli 10. Kl. Weissenfeis. Nr. 1682. 1301 Juli 11. Graf Hermann v. Mansfeld. d) Nr. 1580. 1298 April 25. Graf Hermann v. Mansfeld. Nr. 1582. 1298 Juni 22. Kl. Langendorf. C. 1. Nr. 1624". s. d. Conrad Knut u. Bertold v. Schidingen. 2. Nr. 1689. 1301. Gebr. Reinhard u. Heinrich v. Gnandstein,

Schriftprovenienz. A. Klöster. Langendorf.

Nimbschen.

29

III. Hand des Ausstellers, Nr. 368. 1241 Juni 30. für Hosp. Grimma. Nr. 391». 1243. Juli 22. Markgraf Vgl. s. für Kl. Torgau. Heinrich. 45. Nr. 398. 1243 Dez. 8. Nr. 402. 1244 Mai 9. beide f. Hosp. Grimma. Nr. 519. 1253 Febr. 20 Kardinal Hugo. HI. Hand des Ausstellers. Ital. Hand. Nr. 447. 1247 Febr. 22. Markgr. Heinrich. Nr. 528. 1253 Nov. 12. Bischof Konrad Vgl. S. 45. v. Meissen. Nr. 850. 1275 März 18.Mkgr. Dietrich. S.52. Nr. 548. 1254 Nov. 13. Mkgr. Heinrich. S.48. Nr. 984. 1281 April 4. Bischof Lutolf v. Nr. 556. 2. Ex. 1255 Mai 26. Bischof Naumburg. Konrad v. Meissen. Beide gleiche Hand. Nr. 1129. 1286 Jan. 12. Or. Meissen. 1255 Mai 26. Bischof Konrad Bischof Bruno Nr. 1271. 1289 Sept. 1. y. Naumburg. und Kap. Meissen. Nr. 1314. 1290 Aug. 6. Nr. 584. 1258 Juli 19. Markgr. Heinrich. Nr. 1378. 1292 April 21. Landgr. Albrecht. Vgl. S. 46. Vgl. S. 56. Nr. 619. 1262 Okt. 8. Bischof Heinrich Nr. 1380. 1292 April 24. Markgr. Friedrich. v. Merseburg. Vgl. S. 54. Nr. 627. 1263 Juni 12. Bischof Albert Nr. 1518. 1396 Okt. 13. Bischof Bruno v. v. Meissen. Naumburg. Nr. 682. 1266 Dez. 5. Erzbischof Rupert IV. Unbestimmbar. v. Magdeburg. Nr. 700. [1267] März 5. Bischof Dietrich Nr. 301. 1230. Heinrich Knut. Nr. 1624". s. d. Bischof H. y. Würzburg. y. Naumburg (?). Nr. 712. 1267 Okt. 3. Kardinal Guido. Wtirzb. Hand? Ital. Hand? 4. Kloster Nimbschen. Nr. 736. 1269 Okt. 8. Bischof Friedrich Zuerst Hospital in Grimma. Dahin wird 1250 das Kloster v. Merseburg. Torgau und von dort nach Nimbschen verpflanzt. Nr. 839b. 1274 Aug. 23. S. 47. I. Nimbschener Hand. Markgraf Nr. 859. 1275 Aug. 9. 8. 48. 1. a) Nr. 639. 1264 Juni 2. Bischof Dietrich Heinrich. Nr. 901. 1277 Dez. 1. S. 47. y. Naumburg, Nr. 912. 1278 April 28. S. 47. b) Nr. 711. 1267 Aug. 10. » Markgraf \ o Nr. 95l b . 1279 Juli 6. Bischof Friedrich 2. Nr. 902. 1277 Dez. 1. i Heinrich. 1 ^ v. Merseburg. Vgl. S. 42. IL Nimbschener Duktus. Nr. 1019. 1288 Mai 28. Derselbe. Nr. 215. 1218. Markgraf Dietrich (?). Nr. 1070. 1284 Mai 16. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 50. Vgl. S. 48. Nr. 498. 1251 Aug. 9. Markgr. Heinrich (?). Nr. 1172.1287 Juni27. Mkgr. Friedrich. S.52. S. 50. Nr. 1196.1288März20. Ldgr.Albrecht. S.55. Nr. 1041. 1283 Mai 16. Bischof Heinrich Nr. 1218. 1288 Juli 12. Landgraf Dietv. Merseburg. rich d. J. S. 60. Nr. 1187". 1287. Kloster Nimbschen. Nr. 1275. 1289 Nov. 28. 1 Markgraf I « Nr. 1538. 1297 Juni 5. Gebr. Heinrich, Nr. 1343. 1291 Febr. 7. J Friedrich. J ^ Volrad, Otto, Ulrich v. Colditz. Nr. 1346. 1291 April 18. Bischof Bruno Nr. 1624hh. s. d. AbtE. v. Altzelle. Taf. XXIX. v. Naumburg. Nr. 1625.1300 März 2. Ldgr. Albrecht. S.60. Nr. 1347. 1291 Mai 6. Mkgr. Friedrich. S.53.

II. L a n g e n d o r f e r Duktus. Nr. 1079. 1284 Okt. 28. Heinrich perpetuus vicarius Numburgensis. Nr. 1174. 1287 Aug. 2. Markgraf Friedrich »v. Landsberg. S. 53. Nr. 1328. 1290 Nov. 11. Rath v. Weissenfeis. Nr. 1523. 1296. Reinhard u. Heinrich v. Gnandstein.

Schriftprovenienz. A. Klöster. Nimbschen. Sornzig.

30

Nr. 1348. 1291 Mai 7. \ Bischof Heinrich Nr. 1508. 1297 Juni 5. 1 v. Merseburg. Nr. 1541. 1297 Juni 9. Erzbischof Burchard v. Magdeburg. Nr. 1639. 1300 Mai 8. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. Nr. 1641. 1300 Juni 5. Friedrich von Dresden. S. 61. IY. Hand der Betheiligten. Nr. 367. 1241 Juni 30. Markgr. Heinrich. Bucher Hand.1 Vgl. S. 24. Nr. 369. 1271 Juni 30. Markgr. Heinrich. Bucher Hand. Vgl. S. 24. Nr. 370. 1241 Juni 30. Markgr. Heinrich. Ygl. S. 24. Nr. 378. 1242 Juli 15. Bischof R. und Kapitel v. Merseburg. (Aus der Kanzlei des Markgrafen Heinrich. Vgl. S. 46). Nr. 389. 1243 Juni 11. Markgr. Heinrich. Bucher Hand. Vgl. S. 24. 50. Y. Unbestimmbar. Nr. 1361. 1291 Okt. 7. Bischof Incelerius episc. Buduensis. Nr. 141 l b . 1293 Jan. 13. Unark v. Waldenburg. Nr. 1624re. s. d. Adelheid von Welsowe. Bücherhand. 5. Kloster Sornzig.

I. Sornziger Hand. A. 1. a) Nr. 365. 12[4]1 April 19. Sifrid von Mügeln. Nr. 383. 1243 April 19. Derselbe. Nr. 863. 1275 Aug. 30. Burggraf A. y. Leisnig. Nr. 911. 1278 April 9. Bischof Witego v. Meissen. b) 1. Nr. 563». 1255. Sifrid v. Mügeln. 2. Nr. 730.1269 Mai 5. A.v. Blankenau. c) Nr. 870. 1276 Jan. 29. Kloster Sornzig. 2. Nr. 400. 1243. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 563b. s. d. Sifrid v. Mügeln. B. 1. a) Nr. 485. 1250 Mai 27. Sifrid von Mügeln. 1

Der Abt vom nahen Kl. Buch war noch 1872 Vaterabt. Vgl Wistbb, Cisterzienaer 2, 54.

b) Nr. 1161. 1287 März 21. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. 2. Nr. 504. s. d. [1251] April 10. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 50. Nr. 518. s. d. [1252] Sifrid v. Mügeln. Zu dieser Klasse gehört: Nr. 565. 1256 Febr. 13. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 50.

c.

1. Nr. 856. 1275 Juli 26. Burggraf A.y. Leisnig. Nr. 915. 1278 Juni 30. Derselbe. 2. Nr. 1026. 1282 Okt. 9. j Albert Nr. 1132. 1186 Febr. 23. /y. Blankenau. H. Sornziger Duktus. Nr. 828. 1274 März 26. H. v. Colditz, Thimo v. Breitenhain, Heinrich y. Wolkenburg. Nr. 869. 1276Jan. 17. Mkgr.Heinrich. S.50. Nr. 1168. 1287 Juni 18. Erzbischof Heinrich v. Mainz. Nr. 1169. 1287 Juni 18. Bischof v. Eichstedt. Hand =1168. Nr. 1175. 1287 Aug. 14(?). Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 1176. 1287 Aug. 15. Bischof Witego v. Meissen. Hand = 1175. Nr. 1234. 1288 Nov. 8. Burggraf Otto v. Wettin. Nr. 1602. 1299 März 22. Kloster Sornzig. IE. Hand des Ausstellers. Nr. 208. 1218 März 13. Bischof Bruno H. v. Meissen (?). Nr. 385. 1243 Mai 6. Bischof Konrad v. Meissen. Nr. 494. 1251 Mai 27. Nr. 496. 1251 Aug. 7. Nr. 512. 1252 Aug. 4. Vgl. Nr. 547. 1254 Nov. 7. S. Markgraf Nr. 557. 1255 Juli 1. 46. Heinrich. Nr. 558. 1255 Juli 1. Nr. 623. 1263 Jan. 6. Nr. 768. 1271 Juli 9. \ S. Nr. 801. 1272. Dez. 7. ) 47. Nr. 808. 1273 März 21. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1225. 1288 Aug. 25. ErzbischofErich v. Magdeburg. Nr. 1227. 1288 Sept. 23. Kloster Neuwerk bei Halle. Wohl neuwerker Hand.

Schriftprovenienz. A. Klöster.

Nr. 1299.1290 Mai 25. Mkgr.Friedrich. S.52. Nr. 1392. 1292 Okt. 18. Bischof Witego y. Meissen. Nr. 1450.1294Fbr.20. Mkgr.Friedrich. S.54. IV. H a n d des B e t h e i l i g t e n . Nr. 767. 1271 Juni 12. Landgraf Albrecht. (Hand d. Kanzlei Mkgr. Heinrichs. Vgl. S. 47.55. Y. U n b e s t i m m b a r . Nr. 910. 1278 März 31. Bischof Friedrich v. Merseburg. Wohl merseb. Hand. Nr. 945. 1279 Mai 28. Bischof Berthold T. Würzburg. Nr. 986. 1281 Juni 8. Vormal. Bischof Ludolf v. Halberstadt, (s. Nr. 1178.) Nr. 987. 1281 Juüi 9. Bischof Ludolf v. Naumburg. Sornziger Hand? Nr. 1178. 1287 Sept. 24. Vormal. Bischof y. Halberstadt. Wohl sornziger Hand, wofür die Aehnlichkeit mit Nr. 828 (Vgl. S. 30) spricht. 6. Nonnenkloster (St. Georg1) zu Leipzig. Vor 1230 von Hohenlohe hierher verlegt.

1.

2.

1.

2.

I. K l o s t e r h a n d . A. Or. Weimar. 1230. Markgraf Dieselbe Heinrich. Vgl. S. 49. Ebend. 1231. Bischof Ekkehard Hand. v. Merseburg. Or. Leipzig. 1238 Juli 3. Ex. Ä. Adelheid, Tochter Friedrich Rabils. B. a) Or. Leipzig. 1286 Sept. 11. Nonnenkloster Leipzig. Or. Leipzig. [1285—88.] Markgr. Friedrich v. Landsberg. S. 53. Or. Leipzig. 1286 Sept. 8. Ders. S. 53. b) Or. Leipzig. 1287 Okt. 1 (?). Ders. S. 53. a) Or. Leipzig [1289.] Burggraf Meinher v Meissen, b) Or. Leipzig. 2 Ex. A. und B. 1287 April 23. Schultheiss u. Rath, zu Leipzig.

C. 1. Or. Leipzig. 1246 April 1. Markgr. Heinrich. (Kann wegen des Titels (Turingorum lantgr. et Saxonie comes pal.) und des Siegels erst •ach 1248 ausgestellt sein.) S. 50. 2. Or. Leipzig. 1289 Juli 26. Kloster St. Thomas.

Leipzig.

Sitzenroda.

31

H. H a n d des A u s s t e l l e r s . Or. Leipzig. 1231 Nov. (Cod. Sax. H. 10, 2.) Kaiser Ebend. 1238 Juni. (Cod. Friedrich II. Sax. II. 10, 4.) Or.Leipzig. 1241 Jan.l6.Mkgr.Heinrich.S.46. Or. Leipzig. 1246 Dez. 27. Bischof Heinrich v. Merseburg. Ebend. 1248 Sept. 1. Mkgr. Heinrich. S.45. Nr. 592. 1250 Sept 20. Bischof Albert v. Meissen. Or. Leipzig. 1260 Dez. 4. Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 618. 1262 Juli 6. Derselbe. Nr. 671. 1266 März 4. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 46. Or. Leipzig. 1286 April 29. St. Klarenkloster zu Weissenfeis. Or. Leipzig. 1289 Juni 11. Markgraf Friedrich. S. 53. Or. Leipzig. 1289 Nov. 27. Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 1395. 1292 Nov. 7. Ldgr. Albrecht. S.55. Or. Leipzig. 1296 Jan. 13. Bischof Heinrich v. Merseburg. Vgl. S. 45. III. H a n d des B e t h e i l i g t e n . Or. Leipzig. 1238 Juli 3. Ex. B. Adelheid, Tochter Friedrich Kabils. Ex. A. 01. A. Or. Leipzig. 1255 Febr. 9. Bischof Heinrich v. Merseburg. (Kanzlei Markgr. Heinrichs.) Vgl. S. 48. 51. Or. Leipzig. 1286 Mai 6. Markgr. Friedrich v. Landsberg. Hand d.St.Klarenklosters Weissenfels = Hand der Urk. v. 1286 April 29. S. 52.53. Or. Leipzig. 1289 Juli 3. Burggr. Meinher v. Meissen. (Kanzlei des Mkgr. Heinrich. S. 53.) 7. Kloster Sitzenroda. Zu Dörschnitz 1206 ein Hospital, zw. 1238—50 in ein Cisterzienserkloster verwandelt. 1250 noch in D., 1270 schon zu Sitzenroda.

I. S i t z e n r o d a e r H a n d .

A.

1. a) Nr. 749. 1270 Jan. 8. H. v. Liebenau, b) Nr. 864.1275 Okt. 18. Bischof Friedrich v. Merseburg. B. 1. Nr. 1052.1283 Sept. 19. Mkgr. Heinrich. S. 51. 2. Or. Meissen. 1287 Febr. 5. Kloster Sitzenroda für St. Meissen.

32

Schriftprovenienz. A. Klöster.

Heil. Kreuz zu Meissen.

c.

1. Nr. 1553. s. d. B., Otto u. Otto (juvenes) v. Eilenburg. 2. Nr. 1778. 1305. Otto d. J. v. Eüenburg. II. H a n d des Ausstellers. Nr. 312. 1233 März 14. Bischof Heinrich y. Meissen. Nr. 553. 1255 März 8. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 46. Nr. 781. 1272. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 845. 1274 Dez. 21. | Markgraf ( S. Nr. 1051. 1283 Sept. 19. ) Heinrich. I 47. Nr. 1340. 1291 Jan. 13. Markgr. Friedrich. Vgl. S. 53. Nr. 1370. 1292 Jan. 25. Markgr. Friedrich. Vgl. S. 54. Nr. 1551. 1297 Sept. 24. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. Nr. 1615. 1299 Juli 27. Kl. Mühlberg. S. 27. Nr. 1630. 1300 März 23. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. HL A l t z e l l e r H a n d f ü r H o s p i t a l Doerschnitz. Vgl. S. 20. Nr. 152. 1206 Sept. 1. Markgr. Dietrich. Nr. 153. 1206 Sept. 24. Bischof Dietrich v. Meissen. IV. W o h l s i t z e n r o d a e r Hand. Nr. 1268. 1289 Juli 25. Ritter Otto von Tiefensee. Nr. 1663. 1300 Okt. 5. Ritter Dietrich v. Torgau. V. U n b e s t i m m b a r . Nr. 1624bbb. s. d. Graf Otto v. Brehna. S. Kloster zum heiligen Krenz In Meissen.

1197.

I. K l o s t e r h a n d . Nr. 230b. [1221—27.] Landgraf Ludwig. Nr. 230«. [1221-27.] , Nr. 264». 1224. BischofBruno Nr. 266b. 1225 Sept. 14. 1 V- M e i s s e n Nr. 274b. 1227 März 29. Domkapitel zu Meissen. Nr. 285b. 1228 April 23. Abt zu Buch, Propst zu St. Afra und Dechand v. Meissen. II. D u k t u s des K l o s t e r zum heil. K r e u z . Nr. 514». 1252 Dez. 13. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 26. 50. Nr. 591*. 1259 Juli 1. Kl. zum heil. Kreuz.

Petersberg.

ID. Altzeller Hand. 1 Nr. 222". 1220 April 28. Markgr. Dietrich. Nr. 312b. 1233 Aug. 21. l Markgraf \ S. 21. Nr. 312°. 1233 Sept. 19. J Heinrich. I 50. IV. Hand des Ausstellers. Nr. 1287b. 1290 März 3. Markgr. Friedrich. Vgl. S. 53. HL Augustiner. 1. Kloster Petersbergr (Lauterberg:) bei Halle. I. P e t e r s b e r g e r Hand. A. Nr. 63. 1156 Nov. 30. Markgraf Konrad v. Meissen. Nr. 81. 1181 Juli 28. Markgraf Friedrich von der Lausitz. Vgl. S. 11 Anm. 1. B 1. a) Nr. 76. 1176. Erzbischof Wichmann v. Magdeburg, b) Nr. 161. 1208 Febr. 24. Markgraf Dietrich v. Meissen. 2. a) Nr. 128. 1202 Jan. 22. König Philipp. Böhmer-Ficker 64. Vgl. S. 3 Anm. 1. b) Nr. 159. 1207 Juni 3. Markgr. Konrad. c) Nr. 164. 1208 Juli 19. Graf Friedrich v. Brehna. Nr. 176. 1211. Derselbe. C. 1. a) Nr. 291. 1229 Aug. 4. Graf Heinrich v. Anhalt. b) Nr. 293. 1229 Aug. 4. Kloster Petersberg. 2. a) Nr. 575. 1259. Graf Dietrich v. Brehna. Nr. 746. 1269. Heinrich v. Liebenau. Nr. 818. 1273. Burggraf Burchard v. Magdeburg. Nr. 907. 1277. Heinrich v. Wetstorp. b) 1. Nr. 595. 1260 Jan. 20. Graf Dietrich v. Brehna. 2. a) Nr. 632. 1263. Kloster Petersherg. ß) Nr. 633. 1263. Burggraf Burchard v. Magdeburg. 1 Der Abt von Altzelle war Visitator des Klosters zum heil. Kreuz. Sächa. Summa pros. dict (KOCKINGEB, Quellen und Erört. 9, 328) Vor. 1241. Bestimmung, dass die Nonnen sich an die Kegel des heil. Benedikt halten und nach Cisterzienserordnung leben sollen. Der Abt von Altzelle hat jährlich Visitationen vorzunehmen.

Schriftprovenienz. A. Klöster. Zschillen. St. Thomas Leipzig

Nr. 933. 1278. Philipp u. Yolrad v. Domuz. Dahin: Nr. 908. 1277. Kath der Stadt Quedlinburg. c) Nr. 685. 1266. Graf Dietrich v. Brehna. Nr. 713. 1267 Okt 10. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 50. Nr. 852. Ex. A. 1275 März 21. Markgraf Dietrich v. Landsberg. Ex. B. III. S. 51. 52. Nr. 857. 2 Ex. 1275 Juli 29. Ders. S. 52. d) 1. Nr. 779. 1271. Gerhard u. Hermann v. Wedherde. 2) Nr. 1488. 1295. Kloster Petersberg. 3. a) Nr. 1113. 1285. Ulrich, Konrad und Rudolf v. Ostrau. b) Nr. 1226. 1288 Sept. 14. Graf Otto v. Brehna. c) Nr. 1336. 1296. Friedrich v. Sneuditz. II. P e t e r s b e r g e r Duktus. Or. Leipzig. TJniv. Bibl. 1161 April 30. Markgraf Dietrich. (?) Or. Meissen. 1246. \ Nr. 669. 1265. i Kloster Petersberg. Nr. 803. 1272. ) Nr. 819.1273. Gerard Y. Wederde. PetHand? Nr. 1114. 1285. Grafen Otto und Konrad v. Brehna. Nr. 1573. 1298 Febr. 13. > Kloster Nr. 1653. 1300 Juli 22. / Petersberg. HI. Hand des Ausstellers. Nr. 487. 1250 Juli 15. Bischof Konrad y. Meissen. Nr. 729». 1269 April 10. Markgraf Dietrich v. Landsberg. (?) Vgl. S. 52. Nr. 766. 1271 Juni 10. Ders. Ygl. S. 52. Nr. 830. 1274 Mai 2. Wilhelm, PäpsÜ. Kämmerer. Ital. Hand. Nr. 852. Ex. B. 1275 März 21. Markgraf Dietrich v. Landsberg. Ex. A. II. S. 51. 52. Nr. 1080. 1284 Nov. 9. Markgraf Dietrich v. Landsberg. S. 52. Nr. 1140. 1286 Mai 26. Erzbischof Erich v. Magdeburg. Nr. 16240«. s. d. Derselbe. Nr. 1776. 1305 Dez. 22. Landgr. Dietrich d. J. S. 60. POSSB. Dia Lehre Ton den Priraturkunden.

83

IY. Unbestimmbar. Nr. 1310. 1290 Aug. 3. Prior Dietrich collector decime. Nr. 1487. 1295. Herzog Albert v. Sachsen. Nr. 1654. 1300 Juli 25. Propst Bodo v. Rychenbach pater patrum ord. s. Augustini per Alemanniam. Nr. 1659. 1300 Sept. 14. Derselbe. 2. Kloster Zschillen. 1168.

Bis 1278, wegen Sittenverfalls aufgelöst und dem Deutsch-Orden übergeben.1 Zschillener Hand (aus der Zeit der Augustiner). Nr. 71. 1168 Nov. 12. Bischof Gerung v. Meissen. Vgl. S. 11, Anm. 1. Nr. 75. 1174. Graf Dedo v. Groitzsch. 3. Augustiner Chorherren-Stift zu St. Thomas In Leipzig. 1213.

I. K l o s t e r h a n d von S t Thomas. 1. 1. a) Nr. 177. 1212 März 20. König Otto. Böhmer-Ficker 473. Vgl. S. 3, Anm. 1. b) Nr. 191. [1213.] 2. a) Or. Leipzig. 1213. Markgraf b) Or. Leipzig. [Vor. 1221.] Dietrich. c) Or. Leipzig. 1217 Aug. 18. 3. a) Or. Leipzig. 1236. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 49. b) Or. Leipzig. 1246 April 30. Bischof Heinrich u. Kapitel zu Merseburg. B. 1. a) 1. Or. Leipzig. 1254 Febr. 20. Propst Konrad v. St Thomas. 2. Ebend. 1254 Juni 20. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 50. b) Or. Leipzig. 1262 Febr. 8. Bischof Heinrich u. Kap. v. Merseburg. S. 45. c) Or. Leipzig. 1275 Mai 1. Markgraf Dietrich v. Landsberg. Vgl. S. 52. d) 1. Or. Leipzig. 1276 Jan. 31. Bischof Friedrich v. Merseburg. 2. Or. Leipzig. 1295 Mai 16. Kloster St Thomas. 1

Vgl. S. 42.

34

Schriftprovenienz.

A. Klöster.

St. Thomas Leipzig.

2. a) Or. Leipzig. 1287 Mai 22. Markgraf Friedrich v. Landsberg. S. 53. Or. Leipzig. 1289 Juni 28. Bischof Heinrich v. Merseburg. Or. Leipzig. 1293 Sept. 1. Landgraf Dietrich d. J. S. 60. Or. Leipzig. 1293 Sept. 12. Rath der Stadt Leipzig. Nr. 1674. 1301 März 6. Eine vor Zeugen besiegelte Verabredung. (Cod. Sax. II. 9. 54.) b) Or. Leipzig. 1289 Febr. 11. Markgraf Friedrich. S. 53. Nr. 1270. 1289 Aug. 25. Bischof Heinrich v. Merseburg. Vgl. S. 45. Nr. 1369. 1292 Jan. 8. Ulrich gen. Baier. Or. Leipzig. 1298 Aug. 5. Kl. St. Thomas u. der Pleban in Grossgörschen. Dahin: Nr. 1062. [Vor 1284.] Markgr. Dietrich t. Landsberg für Kl. St. Thomas. Aus der Kanzlei des Markgr. Dietrich, von thomaner Hand. Vgl. S. 52. Nr. 1080. 1284 Nov. 9. Derselbe für Kloster Petersberg. Aus der Kanzlei des Markgrafen Dietrich von thomaner Hand. Vgl. S. 33. 52. Dahin: Or. Leipzig. 1283. Landgr. Albrecht. S. 58. c) 1. Or. Leipzig. 1294 Juni 30. Rath der Stadt Leipzig. 2. Or. Leipzig. 1298 Okt. 11. Bischof Heinrich u. Kap. zu Merseburg. 3. Nr. 1406. 1292. Kl. St. Thomas. II. W o h l T h o m a n e r

Duktus.

Or. Leipzig. 1219 Juli 25. König Friedrich H. Böhmer-Ficker 1031. Vgl. S. 3 Anm. 1. Ebend. 1240 Febr. 18. Markgr. Heinrich. 2 Exemplare von verschiedenen Händen. Ein Ex. ohne Tagesangabe. Vgl. S. 49. Nr. 1791. 1306 Mai 26. Kl. St. Thomas. III. H a n d d e s A u s s t e l l e r s . Nr. 354. 1239 Sept 2. Bischof Ekkehard v. Merseburg. Or. Leipzig. 2 Ex. 1245 Juni 8. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 45. Or. Leipzig. 1248 Mai 9. Ders. Vgl. S. 45. Or. Leipzig. 1271 Febr. 5. Bischof Friedrich v. Merseburg. Vgl. S. 44.

Grossenhain.

St. Afra Meissen.

Or. Leipzig. 1277 Nov. 22. Ders._ Vgl. S. 44. Nr. 1283. [1290.] Stiftspropst Dietrich v. Merseburg. Or. Leipzig. 1295. Bischof Heinrich von Merseburg. Ebend. 1296 Jan. 13. Derselbe. Nr. 1550. 1297 Sept. 2. Kloster Pegau. Nr. 1681. 1301 Juni 23. Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 1772. 1305 Aug. 10. Kl. Mühlberg. Vgl. S. 28. IV. H a n d des B e t h e i l i g t e n . Nr. 1261. 1289 Mai 19. Burggraf Otto v. Dohna. (Bischöfl. merseburger Kanzlei.) S. 45. 4. Kloster Grossenhain (Hain), Frauenkloster (Maria Hagdaienenorden). I. ( i r o s s e n h a i n e r H a n d . A.

1. Nr. 359. 1243 Nov. 8. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 49. 2. a) Nr. 532. 1253. H. u. J., Vögte in Hain, b) Nr. 537. 1254 März 12. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 50. II. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 397. 1243 Dez. 5. i Markgraf l Vgl. Nr. 675. 1266 Juni 18. I Heinrich. I S. 46. Nr. 758. 1270 Aug. 12. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1086. 1284 Dez. 16. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 48. Nr. 1204. 1288 April 29. S. 55. | Landgraf Nr. 1205. 1288 April 29. S. 56. ' Albrecht. Nr. 1209. 1288 Mai 11. Markgr. Friedrich Tuta. S. 53. Nr. 1210. 1288 Mai 11. Derselbe. S. 53. Nr. 1256. 1289 April 27. Friedrich von Dresden. S. 60. Nr. 1344. 1291 März 7. Markgr. Friedrich Tuta. S. 52. Nr. 1592. 1298 Sept. 8. Markgr. Friedrich. S. 54. 5. Kloster St. Afra zu Meissen. Die Schriftprovenienz der ältesten Urkunden lässt sich wegen Mangels einer grösseren Zahl von Urkunden nur schwer und nicht sicher bestimmen.

Schriftprovenienz. A. Kloster. Meissen. Seusslitz.

I. A f r a n e r h a n d . 1. Nr. 143. 1205. Markgraf Dietrich. Nr. 145. 1205. Bischof Dietrich v. Meissen. 2. Nr. 144. 1205. 2 Ex. > Markgraf Nr. 162. 1208 April 1. ) Dietrich. 3. Nr. 330, 1235 Nov. 29. Markgr. Heinrich. Ygl. S. 49. 4. a) Nr. 1013. 1282 April 21. Markgraf Heinrich. 2 Ex. Ygl. S. 50. b) Nr. 1012.1282 April 11. Ders. 2Ex. S.50. Nr. 1101. 1285. Burggraf Meinher u. Stadt Meissen. Nr. 1105. 1285 Nov. 16. 2 Ex. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 51. Nr. 1148. 1286 Juli 6. 2 Ex. Ders. S. 51. Or. Meissen. 1288 Sept. 15. Propst v. St. Afra. Nr. 1307. 1290 Juli 21. Markgraf Friedrich. S. 53. Nr. 1338. 1291 Jan. 4. Bischof Bruno von Naumburg. Nr. 1415. 1293 Febr. 11. Ex. B. u. A. Markgraf Friedrich. S. 54. Nr. 1616. 1300 Juni 8. Markgr. Eriedrich. S. 54. II. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 251. 1223 Febr. 9. Bischof Bruno v. Meissen (?). Nr. 382. 1242. Bischof Konrad v.Meissen (?). Nr. 393. 1243 Aug. 9. Derselbe (?). Nr. 566. 1256 März 12. Derselbe (?). Nr. 764. 1271 Febr. 16.1 Markgraf» S. 48. Nr. 835. 1274 Juni 9. J Heinrich. I Nr. 1478. 1295 April 22. Markgr. Friedrich. S. 54. III. H a n d d e s E m p f ä n g e r s . Vgl. Kl. Seusslitz II. S. 36. IV. Franziskaner. 1. Kloster Seusslitz (Frauenkloster) St. Klaren-Orden. L Seusslitzer Hand. A. 1. Nr. 723. Ex. B. 1268 Nov. 12. Markgraf Heinrich. Ex. A. ist A. 3. Vgl. S. 50. 2. Nr. 724. 1279 Nov. 12. Bischof Witigo v. Meissen.

35

3. Nr. 723. Ex. A. 1268 Nov. 12. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 50. 4. Nr. 723. Ex. C. 1268 Nov. 12. Ders. S. 50. B. 1. a) Nr. 788.1272Apr. 15. Markgraf o ȣ5 Nr. 791. 1272 Mai 4. Heinrich. Nr. 804. 1272. Dieselbe Nr. 805. 1272. 6D Hand. Nr. 806. 1272. b) Nr. 1662. 1300 Sept. 25. Kl. Seusslitz. 2. a) Nr. 1304. 1290 Juni 24. Markgraf Friedrich. S. 53. b) Nr. 1399b. s. d. Burggraf Meinher von Meissen. c) Nr. 1402. 1292. Markgr. Friedrich. S.54.

1. a)

b) 2. a)

b)

C. I. Nr. 977. 1280 August 11. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 50. Nr. 1005. [1281—85.] Bischof Bruno v. Naumburg für d. Franziskaner in Meissen. Nr. 1115. 1283. Burggraf Meinher v. Meissen. Nr. 1153. 1286 Okt. 19. Burggrafen Otto u. Otto v. Dohna-Gräfenstein (für das Hospital zu Dresden). Nr. 1157. 1287 Jan. 8. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 51. Nr. 1171. 1287 Juni 19. Bischof Reinboto v. Eichstedt für die Franziskaner in Meissen. Nr. 1187. 1287. Kloster Seusslitz. Nr. 1200. 1288 April 22. Landgraf Albrecht. S. 59. Nr. 1230". s. d. Dietrich v. Zabeltitz, Nr. 1046. 1283 Juli 12. Kloster Altzelle (für E. v. Deuzin). Nr. 1303. 1290 Juni 14. Markgraf Friedrich. Hand = Nr. 1357. S. 53. Nr. 1357. 1291 Aug. 11. Markgraf Friedrich. Hand = Nr. 1303. S. 53. Nr. 1358. 1291 Aug. 23. Elena, Wittwe des Markgrafen Dietrich v. Landsberg. Nr. 1387. 1292 Aug. 23. Reinhard v. Deutzen. Nr. 1409. 1293 Jan. 6. Markgraf Friedrich. Vgl. S. 11, Anm. 2. S. 54. Nr. 1412. 1293 Jan. 17. Kl. Seusslitz. 5*

36

Schriftprovenienz. A. Klöster.

Zu dieser Klasse gehören: Nr. 439. Transsumpt der Bulle v. 1246 Juli 12 d. d. 1293. Bischof Mangold v. Würzburg. Dieselbe Hand. Nr. 667. Desgl. v. 1265 Nov. 20. Ders. Hand = Nr. 439. 3. Nr. 1403. 1292. Gebr. v. Messowe. Nr. 1679. 1301 Juni 8. Markgr. Friedrich. S. 54. II. 1. a) Nr. 1054. 1283 Sept. 29. Markgraf Heinrich. Vgl. S. 51. Nr. 1145. 1286 Juni 21. Markgraf Friedrich v. Landsberg. S. 53. b) Nr. 1177. 1287 Aug. 17. Bischof Kristan y. Samland (ftir die Franziskaner in Meissen). 2. Nr. 1180. 1287 Okt. 4. Burggraf Otto Y. Dohna. D. Nr. 1670. 1301 Jan. 15. > Kloster Nr. 1683. 1301 Juli 12. ) Seusslitz. II. W o h l S e u s s l i t z e r H a n d . Nr. 934. 1278. Kloster Altzelle. Nr. 1542. 1297 Juni 17. Archidiakonus H. v. Zweym (?). Nr. 1609. 1299 Mai 26. Kloster St. Afra zu Meissen (?). Vgl. S. 35. Nr. 1637. 1300 April 19. Kloster St. Afra zu Meissen (?). Vgl. S. 35. Nr. 1744. 1303. Bernhard Y. Kamenz. IH. H a n d des A u s s t e l l e r s . Nr. 437. Transsumpt der Bulle von 1246 Juli 12 d. d. 1282 März 21 durch B. Canonicum Agathensis. Ital. Hand. Nr. 439. 2 Ex. Desgl. durch Card. Matheus von 1260 Dez. 28. Ital. Hand. Nr. 665. 1289 Febr. 6. Transsumpt der Bulle von 1265 Nov. 20. Aussteller: Hugo Kardinal. Ital. Hand. Nr. 666. 1290 Febr. 15. Desgl. Aussteller Kardinal Matheus. Ital. Hand. Nr, 794. 1272 Juni 9. Markgr. Heinrich. S.47. Nr. 807, 1273 Jan, 17. Kardinal Johannes. Ital, Hand, Nr. 873,1276 Feb. 29. Markgr. Heinrich, S. 47. Nr. 889, 1277 März 4, König Kudolf. Böhmer 339.

Seusslitz.

Weissenfeis.

Nr. 896. 1277 Juli 17. S. 48. Nr. 943. 1279 April 10. S. 47. Markgraf Nr. 985. 1281 Juni 4. S. 47. Heinrich. Nr. 1096. 1285 März 14. S. 48. Nr. 1173. 1287 Juli 24. S. 47. Nr. 1203. 1288 April 23. Bischof Witego v. Meissen. Nr. 1230b. 1288 Okt. 9. Landgr. Albrecht. S. 55. Nr. 1495. 1296 April 1. Böhmer 302.^ König Nr. 1496. 1296 April 1. Ebend. 303.1 Kudolf. Nr. 1531. 1297 April 7. Kardinal Matheus. Ital. Hand. Nr. 1532. 1297 April 7. Kardinal Matheus. Ital. Hand. Nr. 1533.1297 Mai 7. Kard. Matheus. It.Hand. Nr. 1546.1299. Erzb. Burchard v. Magdeburg. Nr. 1611. 1299 Juni 1. Bischof Heinrich v. Merseburg. Nr. 1661. 1300 Sept. 25. Markgr. Friedrich v. Dresden. S. 61. Nr. 1680. 1301 Juni 8. Markgr. Friedrich. S. 54. IV. U n b e s t i m m b a r . Nr. 559. 1256 Nov. 26. Transsumpt der Bulle d. d. 1255 Sept. 18 v. Bischof E.v.Konstanz. Nr. 662. 1287 März 7. Desgl. der Bulle d. d. 1265 Nov. 20. v. Bischof V. v. Meissen. Nr. 663. 1287 März 12. Desgl. von Erzbischof H. v. Mainz. Nr. 668. s. d. Desgl. von Bischof Konrad v. Strassburg. Nr. 1272. 1288 Okt. 1. Abt des Klosters St. Johannes in Magdeburg. Nr. 1443. 1293. Bath zu Hain. Nr. 1613. 1299 Juli 8. Erzbischof Burchard v. Magdeburg. Nr. 1620. 1299 Okt. 7. Eckilmann u. Wernher v. Nuendorf. Nr. 1622. 1299 Dez. 8. Erzbischof Burchard v. Magdeburg. Nr. 1623. 1299 Dez. 9. Derselbe. Nr. 1622 und 1623 wohl magdeburger Hand. 2. Kloster Weissenfeis (Frauenkloster), c. 1270. St. K l a r e n o r d e n .

I. W e i s s e n f e l s e r H a n d . A. Nr. 664. 1287 Aug. 2. Erzbischof H. v. Mainz. Transsumpt der Bulle v. 1265 Nov. 20.

Schriftprovenienz. A. Klöster. Weissenfeis.

Nr. 1183. 1287 Nov. 4. Markgraf Otto v. Brandenburg. B. 1. Nr. 1141. 1286 Juni 4. Mzelerius episcopus Buduensis. 2. Nr. 1408. 1292. 3 Ex. Kloster 3. Nr. 1405. 1292. Weissenfels. Nr. 1443». 1293. C. 1. Nr. 1554. 1297 Okt. 31 u. 1301 Sept. 8. Heinrich v. Isserstedt. Nr. 1617. 1299 Aug. 21. Elena, Wittwe des Markgr. Dietrich v. Landsberg. 2. Nr. 1794. 1306 Juli 30. Heinrieb v. Slatebach u. seine Söhne. II. Weissenfelser Duktus. Nr. 1118. s. d. [1185—1191. Kl. Beutitz. Vgl. S. 27. Nr. 1337. 1290. Kloster Weissenfels. Nr. 1453. 1294 April 2. Sifrid gen. Wilde. Nr. 1553. 1297 Okt. 29. Otto und Hartmann v. Lobdaburg. Nr. 1.577.1298 April 15. Kloster Weissenfels. Nr. 1624nn. s. d. A. v. Hakeborn. Nr. 1632.1300März 29. Wiknand deSconowe. Nr. 1660. 1300 Sept. 16. Kl. Langendort III. Hand des Ausstellers. Nr. 1098. 1285 Juni 19. Markgr. Friedrich. Ygl. S. 52. Nr. 1074. 1284 Juli 10. Bischof Heinrich v. Havelberg, (fremd). Nr. 1286. [1290] Febr. 21. KardinalMatheus. Ital. Hand. Y. Deutscher Orden. 1. Kanzlei des Deutschmeisters. (?)

Nr. 199 (nach). 1215. Abt Ludw. v. Hersfeld. Nr. 249. 1222. Landgr. Ludw. v. Thüringen. Nr. 259. 1224 Sept. 30. Pfalzgr. Heinrich v. Rhein (?). Nr. 264. 1224. Yogt Heinrich v. Weida d. Aelt. (?). Nr. 268. 1225. Landgraf Ludwig v. Thüringen. Ein gleichhändiges Ex. Marburg. Nr. 277. 1227 Sept. 22. Böhmer-Ficker 4079. König Heinrich. Wohl Kgl. Kanzlei. Nr. 314. 1233. König Wenzel v. Böhmen.

D. Orden Altenburg.

37

Nr. 334. 1236 Mai 1. Yogt Heinrich v. Weida d. Aelt. (?). .Nr. 486. 1250 Juni 29. Gebrüder Konrad und Hugo v. Widense. Nr. 697.1267Apr.l7.Landgr. Albrecht. S.57. Nr. 699.1267 Mail.Landgr. Albrecht(?).S.57. Nr. 744. 1269. Landgräfin Margaretha v. Thüringen. Or. Marburg. 1273 April 24. S. 58. \ Landgraf Ebend. 1297 Sept. 26. S. 59. I Albrecht. 2. D. Ordenskommende zn Altenburg;. 1213,

I. Altenburger Hand. 1. Nr. 357. 1240 März 4. Burggraf Albert v. Altenburg. Nr. 358. 1240 März 4. Derselbe. Hand = Nr. 357. Nr. 395. 1243 Nov. 7. Propst Heinrich v. Remse. Nr. 396. 1243 Nov. 27. Abt Witego v. Bürgel. Hand = Nr. 395. Nr. 415. 1244. Comthur Hugo v. Altenburg. Nr. 741. 1269. Gebrüder v. Crimmitschau. Vgl. D. Orden zu Plauen. (Kl. A. 1.) S. 40. 2. a) Nr. 462. s. d. Yolrad v. Colditz. b) Nr. 522. 1253 März 25. Markgraf Heinrich. Ygl. S. 50. Nr. 535. [1253.] Burggraf Albert von Altenburg. Hand = Nr. 522. 3. a) Nr. 625. 1263 Juni 2 (?). G. v. Crimmitzschau. b) Nr. 684. 1266. S. Propst des Nonnenklosters Altenburg. c) Nr. 773. 1271 Sept. 28. Heinrich u. Thimo v. Kohren. d) Nr. 349". Transsumpt (s. d.) des Gardians Härtung der Minderbrüder in Altenburg von Nr. 349b. (Urk. 1238 Sept. 6). Nr. 799. 1272 Okt. 6. Bürger von Altenburg. Nr. 894. 1277 Juli 3. Burggraf Albert v. Altenburg. Nr. 906. 1277. Derselbe. e) Nr. 995. 1281 Nov. 19. Markgr. Dietrich v. Landsberg. Vgl. S. 52. f) Nr. 997. 1281. Dietrich v. Leisnig. Nr. 998. 1281. Heinrich, ältester Sohn des Landgrafen v. Thüringen.

Schriftprovenienz. A. D. Orden Altenburg.

38

4.

5.

6.

7.

Nr. 999. 1281. Wolrad v. Colditz. Nr. 1029. 1282. Tymo v. Kohren. Nr. 1030. 1282. Dietrich u. Heinrich v. Leisnig. Nr. 1058. 1283. Burggraf Heinrich v. Zinnenberg. a) Nr. 954. 1279 Sept. 13. Graf Gerhard Y. Holstein. Nr. 1037. 1283 März 7. Dietrich, Herr des PleiBsnerlandes. S. 60. b) Nr. 1189. 1288 Febr. 13. Burggraf Heinrich v. Altenburg. c) Nr. 1190. 1288 Febr. 13. Derselbe. Nr. 1206. 1288 Mai 6. Dietrich von Roehsburg. Nr. 1216. 1288 Juli 6. Burggraf Heinrich v. Zinnenberg-Altenburg. Nr. 1217. 1288 Juli 8. Dietrich von Leisnig. Nr. 1259. 1289 Mai 3. Heinrich TS a a v. Drachenfels. W Nr. 1260. 1289 Juli 3. Burggr. © rQ Heinrich v. Altenburg. 0> Nr. 1265. 1289 Mai 30. HeinaC>O 5 rich v. Drachenfels. Nr. 1269. 1289 Juli 29. Burggr. Heinrich v. Altenburg. Nr. 1279. 1289. Derselbe. Nr. 1356. 1291 Juli 9. Heinrich von Meldingen. d) Nr. 1469. 1295 Jan. 3. Burggraf Dietrich v. Altenburg. Nr. 820. 12[71] Juni 29. Burggr. Albert v. Altenburg. Nr. 938. 1279 März 12. Landgr. Albrecht. S. 58. Nr. 967 (nach). 1280 Febr. 1. Dietrich v. Leisnig. Nr. 968.1280 März 1. Komthur v. Altenburg. a) Nr. 1015. 1282 April 27. Burggraf Heinrich v. Altenburg. Nr. 1100. 1285 Juli 27. Derselbe, b) Nr. 1016. 1282 Mai 1. Burggrafen Dietrich u. Heinrich v. Altenburg. Nr. 1017. 1282 Mai 5. Dietrich v. Leisnig. a) 1. Nr. 973. 1280 April 30. Burggraf Dietrich v. Altenburg. 2. Nr. 1446. 1294 Jan. 29. Heinrich, Vogt v. Weida.

Nr. 1489. 1296 Jan. 18. Johann v. Erdmannsdorf, 3. Nr. 1386. 1292 Aug. 6. Burggrafen Heinrich u. Erkenbert v. Starkenberg. Nr. 1514. 1296 Aug. 4. Burggraf Dietrich v. Altenburg. Nr. 1515. 1296 Aug. 20. Burggrafen Dietrich u. Dietrich v. Altenburg. Nr. 1535. 1297 Mai 19. Graf Heinrich v. Nassau. Nr. 1555. 1297 Nov. 13. Burggrafen Heinrich u. Erkenbert v. Starkenberg. Nr. 1598. 1298 Dez. 13. Reinhard v. Sunthusen, Komthur von Altenburg, und Propst Heinrich das. Nr. 1696. 1302 Febr. 5. Gebhard u. Konrad v. Sarowe. b) 1. Nr. 1257. 1289 Mai 1. Burggraf Heinrich v. Altenburg. 2. Nr. 1345. 1291 März 25. Dietrich gen. Schelle. Nr. 1349. 1291 Mai 20. Burggraf Albert v. Starkenberg. Nr. 1351. 1291 Juni 17. Bürger v. Altenburg u. Vogt Konrad. Nr. 1363. 1291 Nov. 11. Dietrich v. Leisnig. Nr. 1366. 1292 Dez. 26. Komthur Johannes von Altenburg für Kloster Buch. Vgl. S. 20. 3. Nr. 1451. 1294 März 5. Burggraf Dietrich v. Altenburg. Nr. 1452. 1294 März 13. Derselbe. Nr. 1468. 1295 Jan. 3. Derselbe. c) Nr. 1470. 1295 Jan. 3. Burggrafen Dietrich u. Heinrich v. Altenburg. Nr. 1474. 1295 März 8. Heinrich u. Konrad v. Sarowe. Nr. 1499. 1296 April 14. Heinrich der Aelt., Vogt v. Plauen. Vgl. D. Orden zu Zwätzen (Kl. B.). S. 42. 8. Nr. 631. 1263 Markgraf Heinrich. Verwandt mit D. Orden zu Reichenbach (Kl. A. 2). Vgl. S. 41. 50. H. A l t e n b u r g e r Duktus. Nr. 823. 1274 Jan. 9. Landgraf Albrecht. S. 58. Nr. 944. 1279 April 16. Sifrid v. Hopfgarten.

Schriftprovenienz. A. D. Orden Altenburg.

Mühlhausen.

39

Nr. 1035. 1283 Febr. 8. Friedrich, Herr des Pleissnerlandes. Nr. 1040. 1283 Mai 6. Dietrich, Sohn des Landgrafen v. Thüringen. S. 60. Nr. 1097. 1285 April 30. Burggraf Heinrich T. Altenburg. Nr. 1107. 1285. Dietrich v. Leisnig. Nr. 1182. 1287 Okt. 13. Albert u. Heinrich v. Vlogilsberg. Nr. 1193. 1288 Febr. 23. Landgraf Dietrich d. J. 8. 60. Nr. 1267. 1289 Juli 24. Burggraf Dietrich v. Altenburg. Nr. 1389. 1292 Aug. 13. Bischof Heinrich v. -Merseburg (?). Nr. 1465. 1294 Aug. 30. Nonnenkloster in Altenburg. Nr. 1610. 1299 Mai 31. Dietrich, Sohn des Burggrafen Albert v. Altenburg (?). Nr. 1624b. s. d. Fr. provincialis Saxonie et Thuringie (?). Nr. 1774. 1305 Nov. 30. Burggraf Albert v. Altenburg für Kloster Buch (?). Vgl. S. 27.

Nr. 770. 1271 Aug. 4. Burchard von Osterode. Nr. 777. 1271 Dez. 14. Landgr. Albrecht. S. 57. Nr. 932.1278 Dez. 15. Suiker v. Mühlhausen. Nr. 1471». 1295 Jan. 6. Landgr. Albrecht. S. 59. 2. Nr. 1350. 1291 Juni 11. Hugo v. Stein. Nr. 1381. 1292 Mai 8. Kämmerer von Mühlhausen. 3. a) Nr. 1460»b. 1294 Juli 23. Hugo v.Stein. Nr. 1455. 1294 April 7. Bürgermeister u. Rath v. Mühlhausen. Nr. 1510. 1296 Juni 22. Johannes, Ritter von Ammera. b) Nr. 1507. 1296 Juni 9. Provinzial des D. Ordens in Thüringen. Nr. 1544. 1297 Juli 3. Heinrich v. Topelstein u. Adelheid, Wittwe Konrads v. T. Nr. 1566.1298 Jan. 22. Kap. zu Burschla. 4. Nr. 1559. 1297 Dez. 10. Konrad gen. Unruh.

IH. Hand des Ausstellers. Nr. 82. 1181 Dez. 13. Kaiser Friedrich I. Stumpf 4334. Nr. 86. 1183 Jan. 25. Ders. Stumpf 4351. Nr. 99, 1192 Nov. 20. König Heinrich YI. Stumpf 4785. Nr. 103. 1192 Dez. 14. Ders. Stumpf 4788. Nr. 182. 1213 Juni 2. König Friedrich II. Böhmer-Ficker 732. Nr. 202. 1216 Sept. 23. Derselbe. BöhmerFicker 878. Nr. 345. 1237. König Wenzel v. Böhmen. (Altenb. Hand?) Nr. 349». 1238 Sept. 6. Kaiser Friedrich II. Böhmer-Ficker 2384. Nr. 606.1261 Juli 15. Landgr. Albrecht. S.55. Nr. 778.1271 Dez. 19.Markgr.Heinricb.S.47. Nr. 1342. 1291 Jan. 26. Landgr. Albrecht. S. 55.

Nr. 433. 1246 März 18. Konrad Molendinarius (?). Nr. 477. 1250 Jan. 5. Komthur des D. Orden in Deutschland (?).

3. D. Ordenskommende zu MHUhansen. Wegen gering überlieferter Zahl von Urkunden lassen sich die Schriftklassen nur schwer und nicht sicher bestimmen. 1. Nr. 489. 1250. Rudolfus Heinrici dicti Scholaris filius.

II. Mühlhäuser Duktus.

III. Hand des Ausstellers. Nr. 384. 1243 April. Konrad IV., Sohn K. Friedrichs II. Böhmer-Ficker 4473. Nr. 491. 1251 Jan. 9. König Wühelm. Böhmer-Ficker 5055. Nr. 505. 1252 März 15. Markgr. Heinrich. Vgl. S. 46. Nr. 511. 1252 Juli 15. König Wilhelm. Böhmer-Ficker 5117. Nr. 861.1275 Aug. 13. Landgr. Albrecht. S. 56. Nr. 885. 1276 Nov. 29. Bischof Kristan v. Samtand Hand = Nr. 878 desselben für Salza u. Nr. 887 des Landgrafen Albrecht für D. O. Mühlhausen. S. 58. Nr. 1339. 1291 Jan. 6. Erzbischof Gerhard v. Mainz (?). IV. Unbestimmbar. Nr. 342. 1259. Transsumpt des Schottenklosters zu Erfurt Wohl erfarter Hand. Nr. 620. 1262 Okt. 16. Minoritenprovinzial.

40

Schriftprovenienz.

A. D. Orden Mühlhausen und Plauen.

Nr. 621. 1262. Rath u. Bürger v. Mühlhausen. Nr. 710». 1267 Aug. 1. Ludolf v. Stotternheim. Nr. 789. 1272 April 30. Heinrich gen. Kämmerer v. Mühlhausen. Nr. 798. 1272 Sept. 16. Einigung mit Ritter Friedrich v. Tennstedt Nr. 860. 1275 Aug. 9. Rath von Mühlhausen. Nr. 917. 1278 Aug. 3. Heinrich magister s. Lazari per Alemanniam. Nr. 1076. 1284 Sept. 24. Abt v. Yolkerode. Nr. 1087. 1285 Dez. 26. Landgr. Heinrich v. Hessen für D. Orden Mühlhausen u. Naegelstadt. Vgl. S. 43. Nr. 1624m. s. d. Hoger v. Falkenstein. Nr. 1624". s. d. Schottenkloster zu Erfurt. Erfurter Hand. 4. D. Ordenskommende zu Plauen.

I. Plauensche Hand. (Erwiesen durch die Verwandtschaft mit der Schrift anderer D. Ordens-Kommenden.) 1. Nr. 404. 1244 Mai 29. Heinrich Vogt v. Plauen. Nr. 707. 1267 Juli 24. Graf Albert von Eberstein, Sohn Ottos. Nr. 708. 1267 Juli 24. Graf Albert von Eberstein d. J., Sohn Ottos v. Eberstein. Die Hand zeigt Verwandtschaft mit Klasse 1 der D. Ordensk. zu Altenburg (vgl. S. 37) und mit Nr. 745 der D. Ordensk. zu Nägelstedt. S. 48. 2. Nr. 622. 1262. Vogt Heinrich v. Plauen. (Verwandt mit Urkunde des D. Ordens zu Reichenbach. Klasse A. 2. Vgl. S. 41. 3. Nr. 661. 1265 Okt. 21. Reinboto von Strassberg. Nr. 670. 1266 März 1. Reinboto u. Erkenbert v. Strassberg. Nr. 709. 1267 Juli 24. Grafen Otto, Hermann, Ludwig und Konrad v. Eberstein. Nr. 733. 1269 Juli 25. Markgr. Heinrich. S. 50. Dahin gehören: Nr. 705. 1267 Juni 23. Vogt Heinrich v. Plauen. Nr. 843. 1274 Dez. 7. Derselbe.

Nr. 1341. 1291 Jan. 17. Burggraf Albert v. Starkenberg. Verwandt mit Nr. 771 und Nr. 780 der D. Ordensk. zu Reichenbach (vgl S. 41) und Nr. 813 der D. Ordensk. zu Zwätzen. (Kl.A. 1.) Aehnlich auch Nr. 787 der D. Ordensk. zu Nägelstedt. Vgl. S. 43. 4. Nr. 673. 1266 März 22. Erkenbert sen. v. Strassberg. Verwandt mit Nr. 854 des D. Ordens zu Reichenbach. Vgl. S. 41. 5. Nr. 1232. 1288 Okt. 18. Vogt Heinrich d. Aelt. v. Plauen. Nr. 1262. 1289 Mai 23. Derselbe u. seine Söhne. Dahin gehören: Nr. 952. 1279 Juli 25. Vogt Heinrich v. Plauen. Nn 1003. 128L ! f e r n h e r v. Vogtsberg. Verwandt mit Nr. 1104 des D. Ordens zu Schleiz. S. 41. II. Plauenscher

Duktus.

1. Nr. 490. 1250. Vögte Heinrich v. Plauen u. Heinrich v. Gera. Nr. 562. 1255. Dieselben. Dahin: Nr. 694. 1267 März 7. Reinboto und sein Bruder Erkenbert v. Landeck.

in. Die folgenden Urkunden, welche den Schriftcharakter der D. Ordenskanzlei zu Plauen nicht aufweisen, dürften aus der Vogtskanzlei daselbst stammen, zumal Nr. 913. 1278 Mai 25) Graf von Eberstein für den Vogt von Plauen) denselben Schriftcharakter zeigt.1 1. Nr. 953. 1279 Aug. 31. Vogt Heinrich v. Plauen der Aelt. Nr. 962. 1280 Dez. 28. Ders. und Söhne. Nr. 1021. 1282 Juni 17. Ders. und Söhne. Nr. 1022. 1282 Juni 17. Derselbe und Söhne. Hand = Nr. 1021. Nr. 1025. 1282 Aug. 13. Ders. und Söhne. Nr. 1188. 1288 Febr. 1. Vogt Heinrich v. Plauen. 1

Vgl. S. 5 und 10, Anm. 4.

Schriftprovenienz.

A. D. Orden Plauen. Beichenbach.

Nr. 1233. 1288 Okt. 22. Derselbe und Söhne. Nr. 1246*. 1289 Febr. 19. Vogt Heinrich v. Weida. Nr. 1318. 1290 Aug. 25. Vogt Heinrich v. Plauen. Nr. 1447. 1294 Febr. 1. Derselbe und Sohn. Nr. 1552. 1297 Okt. 27. Derselbe und Söhne. Nr. 1588. 1298 Aug. 21. Derselbe und Sohn. Hand = 1589 und 1590. Nr. 1589. 1298 Aug. 21. Derselbe und Sohn. Nr. 1590. 1298 Aug. 22. Derselbe und Sohn. 2. Weniger sicher lassen sich als aus der Vogtskanzlei hervorgegangen folgende Urkunden erweisen: a) Nr. 1379. 1292 April 22. Vogt Heinrich v. Plauen. Nr. 1437. 1294 Dez. 30. Derselbe und Sohn. Nr. 1472. 1295 Febr. 19. Vogt Heinrich y. Plauen. b) Nr. 1628. 1300 März 17. Vögte Heinrich d. Aelt. u. J. v. Plauen. Nr. 1648. 1300 Juni 17. Vogt Heinrich v. Plauen und Sohn. Nr. 1699. 1302 März 3. Derselbe und Sohn. Nr. 1724. 1303 März 6. Vogt Heinrich d. Aelt. u. 2 Heinrich d. J. v. Plauen. IV. Hand des Ausstellers. Nr. 761. 1270. Bischof Dietrich v. Naumburg. Nr. 970. 1280 April 1. Landgraf Albrecht. Vgl S. 56. V. Unbestimmbar. Nr. 847. 1274. Brüder Heinrich Vögte v. Gera. Nr. 1284. 1290 Febr. 1. Vogt Heinrich v. Plauen d. Aelt. D. Orden Plauen? Nr. 1449. 1294 Febr. 14. Vogt Heinrich v. Plauen d. Aelt. D. Orden Plauen? Nr. 1624bb. s. d. Vogt Heinrich v. Weida d. JPOBSB, Die Lehre von den Privaturkunden.

41

Schleiz.

Nr. 162400. s. d. Kloster Mildenfurt. Hand des Kl. Mildenfurt? Nr. 1624dd. s. d. Vogt Heinrich v. Gera der Aelt. 5. D, Orden zu Reichenbach.

Reichenbacher Hand. A. 1. Nr. 647 1265 Febr. 28. Heinrich, Vogt v. Plauen d. Aelt. Tafel XX. Sehr ähnlich auch das Konzept dieser Urkunde auf Rückseite von Nr. 822. Tafel XXI. Nr. 822. 1274 Jan. 7. Bischof Meinher v. Naumburg. Tafel XXI. 2. Nr. 677. 1266 Aug. 17. Vogt Heinrich v. Plauen. Nr. 837ab. 1274 Juni 24. Derselbe. Beide Hände gleich. Handschriftlich verwandt mit dieser Klasse sind: Nr. 183. 1213 Juni 5. König Friedrich II. für D. Orden Nägelstedt. Böhmer-Ficker 734. Vgl. S. 3 Anm. 1. Nr. 246ab. 1222 Juli Derselbe für D. OrdenSaalfeld. Ficker 1401. Vgl. S.3 Anm. 1. Nr. 622. 1262. Vogt Heinrich v. Plauen für D. Orden Plauen. Kl. I. 2. Vgl. S. 40. Nr. 631. 1263. Markgraf Heinrich für D. Orden Altenburg. Kl. 8. Vgl. S. 38. 3. Nr. 1045. 1283 Juli 9. Bischof Ludolf v. Naumburg. B. Nr. 771. 1271 Sept. 1. Vogt Heinrich v. Plauen. Nr. 780. [1271.] Derselbe. Verwandt mit Kl. I. 3. des D. Ordens Plauen. Vgl. S. 40. C. Nr. 854. 1275 Mai 18. Vogt Heinrich v. Plauen. Verwandt mit Kl. L 4 des D. Ordens Plauen. Vgl. S. 40. 6. D. Orden zu Schleiz.

I. Schleizer Hand (?). Nr. 1104. 1285 Sept. 5. Otto von Lobdaburg und Hartmann, sein Sohn. Fast = Nr. 1232 D. 0. Plauen. Kl. I. 5. Vgl. S. 40. IL Schleizer Duktus. Nr. 1089. [Um 1284.] Otto v. Arnshaugk (?). 6

Sehriftprovenienz, A. D. Orden Schleiz.

42

Nr. 1558. 1297 Dez. 5. Rath der Stadt Schleiz (?).

Zschillen. Zwätzen.

II. Hand der Betheiligten. Nr. 928 u. 930. 1. u. 2. Ex. 1278 Nov. 13. Deutsch-Ordenmeister Hartmann v. Heldrungen. (Bischöfl. meissener Hand.) Nr. 958. 1279 Juni 6. 2. u. 3. Exemplar. Bischof Witego v. Meissen. Markgräfl. Kanzlei. Kl. B. 3. c. S. 49. 51.

III. Hand des Ausstellers. Nr. 1085. 1284 Dez. 10. Bischof Ludolf v. Naumburg. Nr. 1278. 1290 Dez. 31. S. 55. 1 Landgraf Nr. r560. 1297 Dez. 13. S. 56. / Albrecht. Nr. 1720. 1303 Febr. 10. Landgräfin Elisabeth v. Thüringen. Nr. 1722. 1303 Febr. 18. Landgr. Albrecht. Vgl. S. 56. Nr. 1739. 1303 Okt. 29. Landgräfin Elisabeth v. Thüringen.

III. Unbestimmbar. Nr. 947. 1279 Juni 13. Ldgr. Albrecht. S. 58. Nr. 1359. 1291 Sept. 13. Heinrich von Hochheim, Provinzial-Komthur des D. Ordens in Thüringen. Wohl nicht Hand des D. Ordens Zschillen.

7. D. Orden sn Zschillen. 1

8. D. Orden zu Zwätzen.

I. Hand des Ausstellers. Nr. 624. 1263 Jan. 21. S.47. \ Markgraf Nr. 925. 1278 Nov. 13. S. 48. ) Heinrich. Or. Meissen. 1278 Nov. 13. Bischof Witego v. Meissen. Vgl. S. 48. Nr. 926.1278 Nov. 13. »Markgraf 1 Vgl. Nr. 927. 1278 Nov. 13. / Heinrich. I S.48. Nr. 929. 1278 Nov. 13. Hartmann von Heldrungen. Transsumpt von 1308 Okt. 7 des Bischofs Heinrich v. Merseburg. Nr. 949»b. 1279 Juni 13. Markgraf Dietrich v. Landsberg. S. 52. Nr. 950. 1279 Juni 22. I Bischof Witigo Nr. 957. 1279 Nov. 6. J v. Meissen. Nr. 958. 1279 Nov. 6. 1. Ex. Bischof Witigo v. Meissen. Vgl. S. 48. Nr. 959. 1279 Nov. 6. Bischof Witego v. Meissen. (Transsumpt von 1308 Aug. 11 desBischofs Ulrich von Naumburg. Nr. 1047. 1283 Juli 13. Bischof Ludolf v. Naumburg. Nr. 1091. 1285 Jan. 6. Markgr. Heinrich. Ygl. S. 48. Nr. 1162. 1287 März 22. Kardinal Johannes. Ital. Hand. Nr. 1198. 1288 April 6. Bischof Heinrich von Merseburg. Dieselbe Hand wie Nr. 951b lür Nimbsch'en. Ygl. S. 29. Nr. 1353. [1291 c.] Juni 30. Markgraf Friedrich. S. 53. Nr. 1399». 1292Dez. 17. Böhmer79. ^ König Nr. 1491.1296 März 7. Ebend.299. I Adolf. 1

Ygl. S. 38.

L Wegen Mangel an Urkunden lassen sich die Klassen schwer unterscheiden. Klasse A. 1 erinnert an den Duktus des D. Ordens zu Plauen (Kl. I. 3. Ygl. S. 40), KL B. an den von Altenburg (Kl. 7. Vgl. S. 38.) A. 1. Nr. 813.1273Nov.28.Mkgr.Heinrich. S.50. 2. a) Nr. 992. 1281 Sept. 6. Rudolf v. Vargula. b) Nr. 993». 1287 Sept. 11. Vogt Heinrich v. Weida u. seine Schwester Irmengard. 3. Nr. 1006. 1282 Jan. 18. Rudolf v. Vargula. 4. Nr. 1325. 1290 Okt. 13. Vogt Walter v. Gleisberg. 5. a) 1. Nr. 482. 1291 Okt. 4. Landgraf Albrecht. S. 56. 2. Nr. 1334. 1290 Dez. 13. D. OrdensKomthur zu Zwätzen. 3. Nr. 1612. 1299 Juli 8. Vogt Heinrich v. Gleisberg. b) Nr. 1519». 1296 Okt. 28. Graf Heinrich v. Stolberg. c) Nr. 993b. 1281 Sept. 11. Vogt Heinrich von Weida und seine Schwester Irmengard. Nr. 1693. 1302 Jan. 6. Rudolf, Schenk v. Dornburg. B. 1. Nr. 951. 1279 Juli 3. Hermann v. Dubina. 2. a) Nr. 1291. 1290 April 4. Vogt Walter v. Gleisberg, b) Nr. 1321b". 1290 Sept. 16. Derselbe.

Schriftprovenienz. A. D. Orden Zwätzen. Nägelstedt.

c) Nr. 1624". s. d. Kloster St. Stephan zu Zeitz. II. Zwätzener Duktus. Nr. 360b. 1240 Dez. 24 (Wohl 1250). Harkgr. Heinrich. Kopie. Ex. a. unter HI. Vgl. S. 45. Nr. 605. 1261 April 17. Yogt Heinrich v. Gleisberg. Nr. 626. 1263 Juni 6. Gebr. Johann u. Friedrich v. Bychen. Nr. 1252. 1289 März 26. ] Yogt Walter Nr. 1419. 1293 März 26. } v. Gleisberg. Nr. 1519». 1296 Okt. 28. Graf Heinrich v. Stolberg. III. Hand des A u s s t e l l e r s . Nr. 360". 1240 Dez. 24 (Wohl 1250).Markgr. Heinrich. Vgl. S. 45. Ex. b. unter H. Nr. 1014. 1282 April 22. Kl. Altzelle. S. 22. IV. U n b e s t i m m b a r . Nr. 336. 1236 Juni. Kaiser Friedrich II. Böhmer-Ficker 2173. Nr. 541. 1254 vor Juli 15. Burggraf Dietrich y. Kirchberg. 9. D. Orden in Nägelstedt.

I. Der nägelstedter Duktus lässt sich durch die Schriftähnlichkeit mit Händen anderer thüringer Kommenden erweisen. 1. Nr. 183. 1213 Juni 5. König Friedrich H. Vgl. D. O. Reichenbach. Böhmer-Ficker 734. Kl. A. 2. Vgl. S. 3. Anm. 1 und S. 41. 2. Nr. 745. 1269. Landgraf Albrecht. Vgl. D. O. Plauen. Kl. I. 1. Vgl. S. 40. 57. 3. Nr. 787. 1272 März 18. Kirche zu Fulda. Vgl. D. 0. Plauen. Kl. I. 3. Vgl. S. 40. 4. Nr. 1521. 1296 Nov. 19. Günther und Friedrich, Vögte zu Salza. Vgl. D. 0. Altenburg. Kl. 7. S. 38. H. W o h l N ä g e l s t ä d t e r Hand. Nr. 506. 1252 Mai 1. Hugo v. Sömmeringen. Nr. 1326. 1290 Okt. 14. Graf Albert v. Gleichen. Nr. 1375. 1292 Febr. 12. Gräfin Cristina y. Gleichen. HI. Hand des Ausstellers. Nr. 1383. 1292 Juni 17. Graf Albert v. Gleichen, Komthur v. Nägelstedt (?).

43

Bischöfe v. Merseburg.

Nr. 1401. 1292. Ldgr. Dietrich d. J. S. 60. Nr. 1650. 1300 Juni 30. 1 Landgraf \ S. Nr. 1652. 1300 Juli 13. I Albrecht. ' 56. Unbestimmbar. Nr. 241. 1222 Jan. 26. Propst u. Kapitel der Marienknechte zu Mainz. Nr. 242. 1222 Jan. 22. Erzbischof Sifrid v. Mainz. Hand = 241. Mainzer Hand?. Nr. 578. 1258 März 13. Ekehard v. Ballhausen. Nagelst. Hand ?. Nr. 1087. 1284 Dez. 26. Landgraf Heinrich y. Hessen. Hess. Hand?. S. 40. Nr. 1479. 1295 April 26. Heinrich Kämmerer v. Mühlhausen. VI. Die Bischöfe von Merseburg. I. H ä n d e der b i s c h ö f l i c h e n Kanzlei. 1. WegenMangels an einer grösseren Zahl von Urkunden lässt sich die älteste Schriftklasse nicht bestimmmen. 2. a) Or. Merseburg. Nr. 35. 1219 März 20. Graf Edelger von Honstein. b) Nr. 40. 1240 März 13. Abt u. Kapitel St. Petri zu Merseburg. c) Or. Leipzig. 1246 April 30. Bischof Heinrich und Kapitel zu Merseburg. d) Nr. 46. 1255 Aug. 15. Derselbe. 3. a) Nr. 49. 1256 Noy. 13. Markgraf Heinrich. S. 50. Nr. 50. 1256 Noy. 15. Heinrich von Gleisberg und Johannes v. Alrestete. Beide Urkunden gleichhändig. b) 1. Nr. 57.1266 Juni 7. l Landgraf ^ S. Nr.59.1266Nov. 11./ Albrecht J 57. Nr. 63. 1267 Noy. 17. Hoyer d. J. v. Vrideberc. Nr. 64. 1267 Aug. 21. Derselbe. Nr. 66. 12Ö7 Juli 26. Hoyer d. A. v. Vrideberc. Nr. 71. 1269 April 29. Hoyer d. J. y. Vrideberc. Nr. 72. 1269 Juni 9. Derselbe. Nr. 73. 1269 Juni 30. Hoyer d. A. v. Vrideberc. Nr. 82. 1273 Okt. 22. Propst und Kapitel zu Merseburg. Nr. 92. 1274 Okt. 16. BischofFriedrich y. Merseburg. 6*

44

Schriftprovenienz. A. Bischöfe v. Merseburg.

Nr. 110. 1283 März 27. Bischof Rristan v. Samland. Dahin gehören: Nr. 61. s. d. [1266.] Bischof Friedrich v. Merseburg. Nr. 62. 1267 Febr. 14. Ders. S.53. 2. Nr. 70. 1269 April 19. Abt und Konvent von Pegau. Or. Leipzig. 1277 Nov. 22. Bischof Friedrich von Merseburg. Vgl. S. 34. Wohl Nr. 103. 1278 Sept. 6. Markgraf gleich- Dietrich v. Landsberg. S. 52. händig, Nr. 104. 1279 Juli 6. Kloster Nimbschen. Nr. 108. 1281 Nov. 9. Bischof Friedrich v. Merseburg. Nr. 111. 1283 Juli 18. Propst Th. u. Kapitel zu Merseburg. Nr. 115 (Sehr vermodert). 1285 Nov. 8. Markgraf Friedrich v. LandsWohl berg. S. 53. gleichNr. 115". 1285 Nov. 8. Ders. S. 53. händig. Nr. 120. 1287 Nov. 21. Bischof Friedrich v. Merseburg. Ohne Nr. 1289 Jan. 16. Propt Dietrich u. Kapitel Merseburg. Nr. 124. 1291Febr9. Propst Berthold u. Kapitel zu Merseburg. Wohl Nr. 137. 1295. Bischof Heinrich v. gleich- Merseburg. massig. Nr. 139. 1296 Aug. 21. Derselbe. Nr. 144. 1298 Febr. 26. Derselbe. Dahin gehört: Nr. 136. 1294. Bischof Heinrich v. Merseburg, c) Nr. 69 B. [1267] Febr. 27. Landgraf Albrecht. S. 57. E x A. S. 45. Ohne Nr. 1274 Mai 11. Bischof Volrad v. Halberstadt. Nr. 83. 1274 Mai 11. Bischof Otto v. Hildesheim. Nr. 87. 1274 Mai 9. Bischof Hildebrand v. Eichstedt. Nr. 89. 1274 Mai 13. Erzb. Konrad v. Magdeburg. Nr. 90. 1274 Mai 15. Erzb. Werner v. Mainz. Nr. 93. 1276 Febr. 27. Landgraf Albrecht. S- 58.

d) 1. Nr. 77. 1270 Mai 13. Landgraf Albrecht S. 57. Nr. 78. 1270 Aug. 9. Bischof Friedrich v. Merseburg. Nr. 95. 1276 Febr. 28. Landgraf Albrecht. S. 57. Zu Nr. 95. 1296. Derselbe. S. 58. Nr. 96. 1276 Juli 7. Graf Konrad v. Brehna. 2. Or. Leipzig (Rathsar.). 1271 Febr. 5. Bisch. Friedrich v. Merseburg. S. 34. Nr. 101. 1277 Mai 8. Markgraf Dietrich v. Landsberg. S. 52. Nr. 102. 1277 Juni 25. Ders. S. 52. Dahin gehören: Nr. 75. 1270 April 5. Markgr. Heinrich. S. 50. Nr. 76. 1270 April 5. GleichDerselbe. S. 50. händig. Nr. 80. 1270 April 4. Landgr. Albrecht. S. 57. Nr. 81. 1270 Nov. 10. Bischof Friedrich v. Merseburg. 4. Nr. 97. 1276 März 24. Bischof Friedrich ü) v. Merseburg. e :CS Nr. 98. 1276 März 24. Bischof Friedrich -q von Merseburg. o Nr. 99. 1276 Sept. 27. Bischof Friedrich ). Abt von Altzelle für Kl. Nimbschen. E (sehr dunkel) dei gratia de Cella omnibus, ad quos presens scriptum pervenerit, salutem in vero salutari. Noverint présentes posteri, qttod ego abbas de Cella testimonium peribeo de composicioae (Tafel XXIX). — Anders verhält es sich mit den Ablassertheilungen fremder Bischöfe, die oft Dutzendweise vom empfangenden Kloster geschrieben werden. Man liess Platz für den Namen des betreffenden Bischofs, der dem Schreiber noch unbekannt war. So 1286 Juni 1 (Or. Dresden 1141) für Kl. Weissenfeis. Fr. lnzelerius (etwa» tiefer, dasselbe in der oberen linken Ecke) dei gra Buduensis episcopus. — 1287 Juni 18 (Ebend. 1169) für Kl. Sornzig: dei gra Eystetensis episcopus. 5 Bald ist der Nachtrag mit dunkler, bald hellerer Tinte bewirkt. — D u n k e l : Urk. 1144 (Or. Dresden 58). Bischof Udo von Naumburg für Kl. Pforta: C. I. n. s. e. i. t. Vdo (dunkler) divine. — (Ebend. 80). Landgraf Ludwig für dass.: I. n. s. e. i. t. Ego Lodewicus tertius (dunkler, unregelmässig und der Raum zu weit bemessen) dei gratia. — 1197 Jan. 7 (Ebend. 116). Bischof v. Merseburg für Kl. Altzelle: Eutrhard' dei gra Mersbur-

Rekognition der Urkunde von Empfängerhand durch den Aussteller.

97

beren1 oder nachlässigeren Züge.2 Oft füllt der Nachtrag den Raum nicht ganz aus oder der genns eps (dunkler und unregelmässig). — 1197 (Ebend. 120). Landgr. Hermann für Kl. Volkerode: I. n. t. e. i. t. Herimannus dei gra (dunkler und stärker). — 1200 April 26 (Ebend. 124). Markgr. Dietrich für Kl. Altzelle: Theodericut amit hängt wohl zusammen, dass zum grösseren Theil in der ältesten Zeit Urkunden über Schenkungen an Bisthämer und Klöster gar nicht aufgenommen wurden. Man begnügte sich mit der Schenkung in der Kirche, über dem Altar und den Gebeinen der Heiligen. Vgl. S. 68 Anm. 2. ' So findet sich der seltener vorkommende annus verbi incarnati in KL petersberger Urkunden 1208 Juii 19 (Or. Dresden 164) und 1211 (Ebend. 176). Graf Friedrich v. Brehna für dass. Klöster. Beide auf dem Pet. hergestellt. Vgl S. 32.

102

Tagesbezeichuung.

Jahresanfang.

Indiktion, Epakte, Eonkurrente.

Die T a g e s b e z e i c h n u n g richtet sich nach dem römischen Kalender,1 später überwiegt die Datirung nach Sonn-, Fest- und Heiligentagen, die dann allgemein herrschend wird.2 Die grössten Schwierigkeiten bei diplomatischen Untersuchungen bietet der Jahresanfang, da im Mittelalter zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten, ja bisweilen am selben Orte das Jahr verschieden angefangen wurde. Die vier Hauptjahresanfänge mit 25. Dezember, 1. Januar, 25. März und Ostern, können im kleinsten Territorium zu gleicher Zeit gebraucht sein und deshalb sehr verwirrend auf das Itinerar einwirken. So, wenn ein Landesfürst für vier Klöster urkundet, die Urkunde aber von den vier Empfängern, von denen jeder das Jahr mit einem anderen Tage anfängt, hergestellt ist. Oefters lässt sich dann der Jahresanfang aus inneren Gründen berechnen, doch zumeist wird zu untersuchen sein von wem, ob vom Aussteller oder Empfänger, die Urkunde hergestellt ist. Es erübrigt für klösterliche Empfänger zu wissen, dass die Cisterzienser und Augustiner mit dem 25. März, der Deutschorden mit dem 25. Dezember das Jahr anfingen.3 Gleiche Schwierigkeiten bietet die Datirung in den bischöflichen Urkunden, da in den verschiedenen Diözesen der Jahresanfang schwankt. Auch hier wird man zumeist zu untersuchen haben, ob die Urkunde vom ausstellenden Bischof oder vom Empfänger hergestellt ist. Dasselbe gilt v o n den Urkunden weltlicher Herren und der Städte.4 Die Indiktionenangabe kommt seit der Mitte des 13. Jahrhunderts immermehr ausser Brauch und wird seit Ende desselben nur von einzelnen Klöstern beliebt.6 Vor dem 13. Jahrhundert werden neben der Indiktion auch Epakten und Konkurrenten in der Datirung aufgeführt. Schon vor Aufgabe der Indiktion verschwinden sie aus 1 In der älteren, der Uebergangszeit zur Heiligen- und Festdatirung, wird öfters der T a g nach dem römischen Kalender u n d dem Heiligenfeste datirt: 1272 Mai 19 (Or. Dresden793). Acta sunt... a.d. MCCLXX1I, XU II. hal. imiii hoc est Potenciane virginis. — 1283 Febr. 6 (Or. Meissen). Actum et datum in claustro Celle a. d. MCCLXXXIII tercio mense februario in crastino b. Agathe virg. — 1292 Nov. 7 (Or. Dresden 1395); Actum, et datum Lipzic a. d. MCCXCII, VII. id nov., hoc est feria sexta proxima ante diem b. Martini episcopi. 2 Die Urkunden der Klosterarchive des dresdener Hauptstaatsarchivs ergeben für das Aufkommen der Heiligen- und Festdatirung Folgendes. Diese kommt zuerst auf 1241 und 1247 (dann erst 1264) Altzelle; 1260 Pforta; 1265 D. O. Plauen, Kl. Buch; 1267 D. O. Mühlhausen, Kl. Volkerode; 1270 Sitzenroda; 1272 Seusslitz; D. 0 . Zwätzen, D. O. Altenburg; 1273 Beutitz; 1274 D. 0. ßeichenbach; 1277 Mühlberg; 1281 Sornzig; 1282 Riesa; 1285 Kapitel Meissen; 1286 Langendorf, Nonnenkl. Leipzig; 1287 Weissenfeis; 1288 Petersberg; 1289 St. Thomas Leipzig. — Vereinzelt zeigt sich die Heiligendatirung schon Anfang des 13. Jahrhunderts; 1206 (Or. Dresden 151). Bischof v. Halberstadt für Kl. Reinsdorf: consecravimus a. d. i. MCCVI, ind. VIII, anno ord. V, die Gorgonii, qui est V. id. septembres. 3 Die Benediktiner scheinen keinen überall giltigen Jahresanfang gehabt, sondern die landes- und diöcesanübliche Zeitrechnung beobachtet zu haben. Vgl. a. S. 113 Anm. 4. * Die Markgrafen von Baiern mit dem 1. Janusr. In Livland und Dänemark rechnet man nach diesem Jahresanfang seit Anfang, in Brandenburg seit Ende des 15., in Deutschland erst im 16. Jahrhundert, in Preussen seit Auflösung des Ordens. — Die markgräflich meissner Kanzlei beginnt das J a h r mit dem 25. Dezember. Vgl. S. 113 Anm. 3. F ü r das 14. Jahrhundert ergiebt sich dieser Jahresanfang aus Kopial 25 des H. St. A. Dresden, für das 15. Jahrhundert aus dem Missivregister (Vgl. S. 99 Anm. 5). Nach dem Eintrage fol. 17b: in vigilia nativitatis (für 1471) heisst es fol. 18: Am heiligen Oristtag LXX secundi (14T2J. — fol. 41b: Eintrag zu Dez. 24 (Sonntag nach Thome 1475) heisst es fol. 42: Friberg anno etc. LXXVIto Montag des heiligen Cristtags, fol. 43 b: Montag des Nuwen iars tag. Dass im 16. Jahrhundert das Jahr mit Weihnachten begonnen wurde, ergiebt sich aus Kopial 511 fol. 66 (1562—63) und Kopial 512 fol. 72 ff. (1565—66). Von Weihnachten ist der Jahresanfang noch gerechnet im Vergleich des Kurfürsten Johann Georg I. und seines Bruders Herzogs August über des letzteren Appanage d. d. am Tage Johannes des Evang., so da was der 27. Dez. des nach Christi geburt imt angehenden 1612ten Jahre. — Es ist Aufgabe der Chronologie, den Jahresanfang in den einzelnen Territorien zu erweisen. 6 Nach den Urkunden der Klosterarchive des dresdener Hauptstaatsarchivs verschwindet die Indiktion: 1254 Altzelle; 1263 Kapitel Meissen; 1274 D. 0 . Altenburg und Reichenbach, Kl. Riesa; 1276 St. Thomas Leipzig; 1279 D. O. Plauen, Kl. Volkerode; 1287 Mühlberg und Nonnenkl. Leipzig; 1288 Buch, Sornzig, Petersberg; 1289 Beutitz; 1296 Pforta. Sie kommt noch 1300 vor in Kl. langendorfer Urkunden.

Zeitpunkt u. Bedeutung der Datirung.

Datirung nach der Handlung.

103

den Datirungen und werden häufig nur archaistisch, häufig wohl in Nachahmung älterer Vorlagen aus der Vergessenheit hervorgezogen. 1 Als die Zeit und Ort e i n l e i t e n d e n A u s d r ü c k e der Datirungszeile finden sich am häufigsten Actum oder Datum, welche bestimmt sind anzuzeigen, worauf sich jene Angaben beziehen. Was die Bestimmung des Z e i t p u n k t e s der Datirung anlangt, so ist diese bei regelmässigem Vorgehen der letzte, sogar erst auf die Siegelung folgende Akt der gesammten Beurkundung gewesen. Es stimmt damit, dass wir bei keinem anderen Theile des schriftlichen Bestandes der Urkunde so häufig Anzeichen nachträglicher Zufugung fanden. Thatsächlich aber ist die Datirung keineswegs immer der letzte Akt der Beurkundung gewesen. Denn nicht allein, dass überwiegend auch die Datirung sogleich vom Beinschreiber, also jedenfalls vor Vollziehung und Siegelung, geschrieben wurde, so muss sie wenigstens in Einzelfällen dem ursprünglichen Konzepte schon zugefügt gewesen sein. Sie kann sich demnach wenigstens nach diesem Haltepunkte thatsächlich auf sehr verschiedene Stufen der Beurkundung bezogen haben. Und nicht das allein. Die Datirungszeile ist sichtlich keineswegs immer gleichzeitig zugeschrieben. Einzelne Angaben sind nicht selten erst nachgetragen und es trifft das nicht gerade immer dieselben Angaben. Es ist demnach wenigstens die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass die Angaben ein und derselben Datirung sich auf verschiedene Stufen der Beurkundung beziehen und daraus Widersprüche in der Datirungszeile selbst sich ergeben haben können. 2 U m diese Verhältnisse genauer beurtheilen zu können, wird es vor allem nöthig sein, uns die B e d e u t u n g der Datirung zu vergegenwärtigen, festzustellen, auf welchen Akt der Beurkundung sich die Angaben von Zeit und Ort wenigstens ursprünglich beziehen sollten. In dieser Richtung werden wir uns zunächst an die einleitenden Ausdrücke — A c t u m und D a t u m — halten.3 Neben den beiden Ausdrücken kommt auch s c r i p t u m vor, das sich allein auf die Beurkundung beziehen lässt. Indem wir die genauere Bedeutung des D a t u m vorläufig dahingestellt sein lassen, schicken wir voraus, dass sich dasselbe im Gegensatz zu A c t u m im Allgemeinen auf die Beurkundung resp. Uebergabe bezieht Bei Weitem am häufigsten werden die Datirungen der deutschen Privaturkunden bis in's 13. Jahrhundert mit A c t u m eingeleitet 4 Als Regel haben wir zweifellos die B e z i e h u n g d e s A c t u m auf d i e H a n d l u n g zu b e t r a c h t e n . Auch die Ausdrücke h e c t r a d i t i o , d o n a t i o , c o n c e s s i o a c t a oder f a c t a e s t weisen auf die Handlung hin, doch darf nicht vergessen werden, dass man wohl auch die Urkunde selbst nach dem bekundeten Geschäfte bezeichnete, von einer d o n a t i o sprach, wo es genauer d o n a t i o n i s c a r t a hätte heissen sollen.6 I m Einzelfalle lässt sich nun auch die Beziehung auf die Handlung erweisen. So, wenn i m T e x t t h e i l e d e r U r k u n d e d e r O r t d e r H a n d l u n g g e n a n n t und in d e r D a t i r u n g m i t A c t u m n o c h m a l s b e s o n d e r s e r w ä h n t wird. 6 Vielfach wird auch der Ort der Handlung zwar im Texte genannt, aber in der Datirung nicht wieder aufgeführt. 7 In einzelnen Fällen ergiebt sich aus d e m W i d e r s p r u c h z w i s c h e n d e r D a t i r u n g m i t A c t u m und a n d e r e n a u f e i n e s p ä t e r e Z e i t b e z ü g l i c h e n A n g a b e n , dass sich erstere nur auf die Handlung beziehen kann und dass die Beurkundung oft erst erheblich später 2 Fickeb a. 0. 1, 63. 2, 205. 8 Vgl. S. 67. 69. Vgl. S. 92. 5 Fickeb a. 0. 1, 68. Vgl. S. 69 und Fickbr a. 0. 1, 65 ff. 9 ürk. 1216 März 7 (Or. Meissen): cum consensu omnium heredum swrwm nobis in Lipz multis ;presenfibtis resignavit .... Acta sunt hec in civitate noatra Lipz a. ab inc. d. MCCLVI, ind. III. non. marcii. 7 ürk. 1270 Juli 15 (Or. Dresden 753). Schultheiss von Thamsbrück für Kl. Volkerode (vom Empfänger hergestellt). Im Text: in civitate Titngesbruken presentibus comulibus eiusdem civitatis et honestis viris pluribus ... Acta sunt hec a. ab inc. d, MCCL2C2C, idibtts iulii. — Urk. 1277 Dez. 11 (Ebend. 903). Kämmerer von Mühlhausen fiir Kl. Volkerode (von Empfängerhand). Im Text: coram testibus svbscripiis in Tungesbrucken lihere resignavi . . . Acta . . . MCCLXX VII, III. id. dec. 1

4

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Verspätete Beurkundung.

Doppeldatirung.

Actum mit Beziehung auf Handlung und Beurkundung.

erfolgte, ohne in der Datirung irgendwie bestimmter angegeben zu werden. Ist der Zeitabstand ein beträchtlicher, so kann sich manches, was in der Urkunde zu berühren war, wesentlich geändert haben. Einzelne Ausdrücke derselben weisen dann auch auf eine längst Terflossene Handlung hin.1 Weiterhin ergiebt sich zweifellos die vorwiegende Bedeutung des Actum aus Urkunden, in welchen die Datirung aus verschiedenen Angaben für Handlung und Beurkundung (Doppeldatirung) zusammengesetzt ist. Neben Actum findet sich scriptum, am meisten aber Datum angewendet. Erwähnten wir bereits, dass sich letzteres auf die Beurkundung bezieht, so steht die Beziehung des Actum auf die Handlung ausser Frage.2 Vereinzelt ist unter Actum Handlung und Beurkundung zu verstehen, und zwar in Fällen, in denen beide auf einen Tag fallen, so namentlich bei Vorausfertigungen, von Empfangerhand, wenn also der Empfänger sein fertiggeschriebenes Pergamentblatt als Wunschzettel mitbrachte und nur die Einfügung des Datums und die Besiegelung vorgenommen zu werden brauchte. Das wird auch dann anzunehmen sein, wenn Zeugen und die gesammte Datirung nachgetragen erscheinen. Derartige Nachträge sind seltener in Urkunden von Ausstellerhand zu finden. Häufig wird sich der Nachweis schwer führen lassen, weil die Privaturkunde, besonders die von Empfangerhand, oft den Ort, oft den Tag gar nicht nennt. Das deutet wiederum dar1

Zwei Urkunden von 1190 (Or. Dresden 96) (A). Markgraf Dietrich und (Ebend. 97) (B). Markgraf Eonrad für Kloster Altzelle (beide von Empfängerhand). Wir besprachen sie bereits in anderem Zusammenhange S. 73 Anm. 5. Nach A verkauft Graf Dietrich von Groitzsch mit Einwilligung seiner Söhne das Dorf Altranstedt an Kl. Altzelle, nach B ertheilt Markgraf Konrad seine Genehmigung hierzu. Beide Urkunden haben gleiches Datum und sind von verschiedenen (Empfänger-) Händen geschrieben. Ein Theil der Zeugen spricht gegen das Jahr 1190. Graf Dietrich war mit dem Kaiser in Palästina und Dietrich konnte 1190 noch nicht als Bischof von Meissen aufgeführt werden, da sein Vorgänger im Juni 1190 im heiligen Lande starb (Hist. ßemh. 49, 17) und die Nachricht vom Tode Kaiser Friedrichs (f 10 Juni) erst im November in Deutschland eintraf. Vgl. T O E C H E Jahrb. 523. Auch die Zählung in Urkunden Bischof Dietrichs führt auf 1191, als erstes Pontifikatsjahr, zurück. Er wurde 21. Juli 1191 gewählt. A. trägt die nähere Zeitbestimmung regnante Heinrico imperatore. Heinrich ist aber erst am 14. April 1191 zum Kaiser gekrönt und führte vorher nie den Kaisertitel. Die Formeln in beiden Urkunden (paginam sigilli nostri inpressione communimus et idoneorum astipulatione virorum, quorum super exarata sunt nomina, roboramtis und pagine cautionem sigilli iwstri inpressione signavimus et ydoneorum testium subscriptione roboravimus) weisen auf Beurkundung der Handlung und, wie aus B (notificandwm duximus fratrem nostrvm germamwm Theodericum comitem ... villam S... vendidisse et eandem venditionem in presentía nostra et cognati nostri marchionis Alberti in Dipzk ... conßrmassej hervorgeht, auf die Handlung hin, welche in Leipzig vor den Markgrafen Konrad und Albrecht, sowie dem Grafen Dietrich von Groitzsch und nach A (Theodericus) vendidimus et hanc pecunie swmmam in Lipz nobis in presentía multorum honestorum virorum) auih vor vielen anderen Zeugen Statt fand. Die unter oben erwähnter Formel eingeführten Zeugen sind Zeugen der Beurkundung. B. hat nur die eilf letzten Zeugen von A., und zwar in voller Uebereinstimmung und gleicher Reihenfolge. Sie allein haben wohl nur deshalb Aufnahme gefunden, weil sie von Seiten Konrads zur Zeugenschaft herangezogen waren. Die Beurkundung der Handlung, zu der auch die übrigen Wettiner, welche nicht in Leipzig zugegen gewesen — Graf Dietrich weilte beispielsweise 1190 in Palästina — ihre Zustimmung zu geben hatten, hat offenbar, worauf Indiktion XIII. hinweist, erst 1195 Statt gefunden, doch datirte man nach der bereits 1190 erfolgten Handlung, setzte jedoch anstatt VIII die richtige Indiktion XIII. Beiden Urkunden lag das Verkaufsdokument oder ein Akt von 1190 mit Ind. VIII. vor. Der Schreiber von B. liess sich von der Vorurkunde irre leiten und setzte Ind. VIII., er erkannte aber bald seinen Irrthum und korrigirte aus V. richtig X. Eine kleine Abweichung in der Datirungsfomiel spricht nicht gegen diese Ausführungen. In A. heisst es: Acta sunt hec in Lipz a. g. MCXC, ind. X I I I , während B. die Formel mit Data einleitet Man müsste darin Bezugnahme nicht auf die Handlung, sondern eine Beurkundung in Leipzig erblicken, aber eine Anwendung von Datum für Actum, lässt sich auch sonst nachweisen. Vgl. S. 105. — Urk. 1130 (Or. Meissen. Cod. Sax. I. 1, 82). Markgraf Konrad für St. Meissen mit der Datirung: See autem facta in ecclesia Misnensi in generali synodo presidente beate memorie Godebaldo episcopo, regnante domino Lothario imperatore, anno autem ab inc. dominica MCXXX; feliciter amen. (Lothar + 1137 Dez. 3, Godebald + 1140 Aug. 31). Die Beurkundung fand also erst nach 1140 Statt. Vgl. S. 68 Anm. 1. s

Des Näheren vgl. S. 118.

Fortsetzung: Ungenaue Fassung. Actum gleich Datum. Bedeutung von Datum.

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auf hin, dass die Urkunden vorausgefertigt dem Aussteller zur Kenntnissnahme und Besiegelung überreicht wurden. Daher finden sich auch unter dieser Klasse von Urkunden verhältnissmässig viele, 1 welche der ganzen Datirung entbehren. Ueber der Siegelung vergass man eben oft die Datirung einzutragen.2 D a t i r u n g n a c h d e r H a n d l u n g verräth sich auch wohl sonst durch die U n g e nauigkeit ihrer Fassung.3 Freilich lassen sich Fälle nachweisen, in denen sich A c t u m , i m S i n n e von D a t u m g e b r a u c h t , a u f die B e u r k u n d u n g b e z i e h t . 4 D i e s e l b e B e d e u t u n g h a t A c t u m i n U r k u n d e n , welche keine Vorausfertigungen sind, i n d e n e n aber d i e D a t i r u n g n a c h g e t r a g e n ist. Was nun das Wort D a t u m anlangt, so hat FICKER unumstösslich nachgewiesen, dass das für den Ausdruck Massgebende in der U e b e r g a b e der U r k u n d e a n den E m p f ä n g e r zu sehen ist, in der Aushändigung der fertigen Urkunde an die Person selbst, für welche sie bestimmt ist, oder an eine andere Person, welche ihr dieselbe zu übermitteln hat. In späterer Zeit ergiebt sich zunächst das d a r e als letzter Akt der Beurkundung oft in solcher Weise, dass dasselbe kaum noch etwas anderes als die Uebergabe an die Partei bezeichnen kann, worauf U n g e e i g n e t h e i t v o n Ort und Z e i t f ü r a n d e r e A k t e d e r B e u r k u n d u n g , die E r w ä h n u n g des G e b e n d e n in der Fassung D a t u m p e r m a n u m a l i c u i u s , ebenso wie die E r w ä h n u n g d e s E m p f ä n g e r s i n d e r D a t i r u n g s f o r m e l und die E r w ä h n u n g d e r U e b e r g a b e d u r c h d e n A u s s t e l l e r an d e n E m p f ä n g e r i n der B e g l a u b i g u n g s f o r m e l hinweisen.6 Es leidet wohl keinen Zweifel, dass das dare der Urkunde ursprünglich nichts anderes bedeutet als die Uebergabe an den Empfänger und dass nur aus dieser Bedeutung sich alle Wendungen, in denen der Ausdruck vorkommt, genügend erklären lassen, was ja an und für sich dem sonstigen Sinne des Wortes am genauesten entspricht. Freilich ist man, wo es sich lediglich um die Wiederholung durch Jahrhunderte fortgebrauchter Formeln handelte, dieser Bedeutung nicht gerade bei jeder Anwendung des Aus1

Im Hauptstaatsarchiv zu Dresden sind eine grosse Zahl undatirter Urkunden, welche sich chronologisch schwer einfügen lassen, nach der Schrift der Jahrhunderte zu Ende jedes Jahrhunderts eingereiht. Eine paläographische Untersuchung dieser Urkunden ergiebt, dass über 2/, derselben von Empfängerhand hergestellt sind. 2 Dass der Eintrag der Datirungszeile vergessen wurde, geht daraus hervor, dass gerade Urkunden, in denen die letzte Zeile vom Bug bedeckt ist, der Datirung entbehren. Vgl. S. 107 Anm. 4. 3 Urk. 1287 (Or. Naumburg 135). Kunemund Dechand und Kapitel zu Naumburg: Acta sunt hec a. d. MCCLXXXVII, circa festwm sancti Michaelis (dunkler). Miin beabsichtigte doch wohl ursprünglich, den Tag der Handlung genauer anzugeben, war aber später nicht in der Lage, diesen zu ermitteln. — Urk. 1298 (Ebend. 155). Komthur von Halle: Acta sunt hec a. d. MCCXCVIII circa festurn beali Nicolai. 4 Urk. 1243 Juli 22 (Or. Dresden 391a). Markgraf Heinrich für Kl. Torgau (aus der markgräflichen Kanzlei) mit Acta sunt hec in Misne a. d. MCCXLIII, XI. kalendas augusti, prime indictionis. Huius rei festes sunt . . . . Folgen Zeugen, welche mit denen in Urk. 1243 Juli 17 (Ebend. 390) Markgraf Heinrich für Kl. Mühlberg, übereinstimmen. Die Datirung lautet hier: Acta sunt hec in Turgowe a. d. MCCXLIII,\ XVI. kalendas augusti, indictione prima. Huius rei festes sunt ... Die Zeugen beziehen sich danach auf die Handlung in Torgau und Acta in Nr. 391a ist im Sinne von Datum gebraucht, da Jahr und Tag (XLIII, XI. leal. augusti) nicht gerade auf der Linie stehen und etwas stärker geschrieben, also nachgetragen sind. Auch die Buchstaben von Mime erscheinen etwas stärker. Danach erfolgte die Uebergabe in Meissen, die Handlung in Torgau. Vgl. a. S. 103. — Fraglich bleibt es, ob der Nachtrag auf dem Bug der Urk. des Landgrafen Ludwig von Thüringen für Kl. Pforta [1180] (Or. Dresden 80) (Abgebildet Tafel XXXVII): Acta sunt hec a. d. MCLXXX in der Bedeutung datwrn gesetzt ist. Die Urkunde ist vom Empfänger geschrieben und hat Handlungszeugen. Man notirte wohl das Jahr der Handlung, die vielleicht gegen Ende 1180 erfolgt war. Da man aber nach der Uebergabe zu datiren beabsichtigte und noch nicht wussle, ob die Urkunde noch 1180 vollzogen werden würde, Hess man die Datirungszeile vorerst weg, vergass aber den Nachtrag derselben. Vgl. S. 114 Anm. 1. 5

Vgl. FICKEB, Beiträge 2, § 313—318.

Datirung mit Datum und Ort der Handlung.

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drucks sich bewusst gewesen, und thatsächlich entsprechen die Angaben der Datirung jener Bedeutung nicht immer genau.1 Dass die Formel sich, im Gegensatze zur Handlung, auf einen dieser folgenden Zeitpunkte beziehen muss, geht zunächst daraus hervor, dass sich im U r k u n d e n t e x t der Ort der v o r a u s g e g a n g e n e n H a n d l u n g und die darauf b e z ü g l i c h e n Z e u g e n g e n a n n t f i n d e n , während D a t u m einen a n d e r n Ort und s p ä t e r e Z e i t a n g a b e n hat. 3 Vereinzelt wird sogar darauf hingewiesen, dass seit der Handlung bis zur Datirung kürzere oder längere Zeit vergangen sei.3 1 Urk. 1290 Okt. 27 (Or. Dresden 1327). Gebrüder von Wolkenberg-Colditz für Kl. Buch mit Handlungszeugen und: Datum in castro Wolkenburck a. d. MCCXC próxima feria sexta ante festum omnium sanctorum, rege Komanorwm Rudolfo tune in Erfordia existente. — Urk. 1140 (Or. Dresden 51). (Gedr. Cod. Sax. I. 2, 138.) Bischof Udo von Naumburg für Kl. Pforta: Ohne Monate- und Ortsdaten, durchweg von e i n e r Hand geschrieben, und zwar vom Empfanger. Unter den Zeugen erscheint Bischof Reinhard von Merseburg, welcher als Nachfolger Ezzelins erst 1143 Bischof wurde (GAMS, Ser. epp. 291). Die Zeugenreihe stimmt mit denen der beiden Urkunden 1147 Mai 13 (Cod. Sax. I. 2, 204 und 205) überein, nur dass hier Reinhardus de Bobeluz und Sermanmis advocatus de Sálele an Stelle von Heinricus prepositus Thrubecensis und JEberhardus (Nuemhurgensis) eiusdem loci prepositus eingereiht sind. Da die Bestätigung der Verlegung des Klosters Schmölln nach Pforta durch Konig Konrad III. (Cod. Sax. I. 2, 133. 1140 [Febr.]) schon im Februar zu Worms ausgestellt ist, so gehört die Handlung unserer Urkunde wohl in den Januar dieses Jahres. Jene erwähnte Differenz dürfte sich auf folgende Weise erklären lassen. Die Zeugen ergeben sich als Beurkundungszeugen, doch ist in der Datirungsformel Datum statt Actum gebraucht. Das Diplom Konrads von 1140 mag zur Vorlage gedient haben, worauf auch die Gleichheit der Zeugenformeln in beiden hinweist: (Hute etiam nostre donationi testes idoneos adhibuimus, quorum nomina hec sunt). Auch erscheint unsere Urkunde als unvollendet. Hinter tercia (dem Schluss derselben) ist ein Drittel der Zeile lcergelassen, wohl für nachtragliche Einfügung der Ordinationsjahre des Bischofs, welche in den meisten udonischen Urkunden angegeben werden. Die Urkunde ist sonach in Pforta — wie die Schriftprovenienz (Vgl. S. 19) erweist — nach 1140 hergestellt und bekundet nachträglich die Handlung, welche in diesem Jahre erfolgte. Darauf weist direkt hin die Aufführung des Bischofs ßeinhard von Merseburg als Zeugen, sowie dass mehrere andere Zeugen in Aemtern erscheinen, welche sie erst nach 1140 und um 1147 eingenommen haben. So wird hier bereits Udo als Propst von Zeitz aufgeführt, während doch dessen Vorgänger Tbimo im Jahre 1146 April 15 (Cod. Sax. I. 2, 192) noch als solcher erscheint, und Udo erst 1147 April 13 als Propst gefunden wird. Ebenso finden wir Bermar erst in letztgenannter Urkunde als Dekan von Zeitz, während er noch 1139 Okt. 5 (Schöttgen und Kreysig, Dipl. 2, 420) als Scholasticus und 1140 Dez. 5 (Cod. Sax. I. 2, 137) als magister sckolarum, Widrad aber in der Würde eines Dekans aufgeführt werden. Die Uebereinstimmung der Zeugenreihe unserer Urkunde mit denen der zwei Urkunden von 1147 Mai 13 spricht dafür, dass neben der Urkunde König Konrads von 1140 für Aufstellung der Zeugen diese für die nachträgliche Beurkundung mit Datum statt Actum benutzt worden sind, das Diplom erst um 1147 hergestellt ist. Vgl. S. 67 f. 2

Urk. (E.) 1221 Aug. 5 (Or. Dresden 237). Bischof v. Meissen für Kl. Buch: in loco Buch ad nostram presentí am accedentes coram nobis publice sunt confessi ... Professi sunt et idem negotium coram dilecto compaire nostro pie memorie Theoderid marchione Misnensi in provintiali plácito Zcolin et Aldenburlc coram iudieihus domini imperatoris venerabili domino Mngilhardo Nuenburgensi episcopo et Heinrico de Crimaschowe celebriter terminatum. Datum Bvch a. d. i. MCCXXI, pont. n. XI., non aug. procurante ipsam ecclesiam et negotium supra dictum ven. fratre Bruningo abbate una cum testibus supter annotatis Iohannes noster notarius scolasticus (folgen Zeugen) . . . — 1292 Aug. 8 (E) (Ebend. 1287). Reinhard v. Deutzin für Kl. Seusslitz: proprietatem dimidie ville mee Ganzk, quam emeramus (1283 Juli 12. Or. Dresden 11)46) a monachis in Celia, partim vendidi sororibus s. Clare in Suselitz et hanc partem michi plenarie persolverunt, aliam partem dedi cum filia mea eisdem sororibus, quam ibidem obtuli domino serviendam et hoc cum eonsensu filiorum meorum, scilicet Johanne seniore et lohanne iuniore profiteor esse factum, nam tarn ego, quam ipsi dictam proprietatem dedimus domino Sifrido de Droguz procuratori dictarum sororum in Suseliz ad manus ipsa~um in castro Dobelin in presentía subscriptorum (folgen 5 Zeugen) ... et aliorum circumstantium plurimorum. Freterea profiteor in eadem littera manifeste, quod eandem proprietatem resignavi Grimmis in plebiscito, quod gehegeding in vulgari dicitur, coram domino Fridherico marchione Misnensi a. d. MCCXC tercio non. dec. in presentía illustris prineipis domini Fridherici lantgravii Thuringie (folgen andere Zeugen) . . . Datum Suseliz a. d. MCCXCII feria in die sanetorum Ciriaci et sociorum eius. 8 Urk. 1350 März 5 (Kopial 25 fol. 20 Dresden). Markgraf Friedrich "für Altenburg: Actum Aldenburg (Fr. weilte dort am 28. Febr. und ging dann nach Weissenfels), sed datum Wizzefels L et die quo supra.

Datirung mit Datum und das Itinerar.

Nachträge in der Datirung mit Datum.

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D i e B e z i e h u n g d e s D a t u m a u f d i e T J e b e r g a b e lässt sich auch direkt erweisen, wenn wir D a t i r u n g e n v o n U r k u n d e n d e s s e l b e n A u s s t e l l e r s i m Z u s a m m e n h a n g e , n a c h d e m I t i n e r a r p r ü f e n . So ergiebt Uebereinstimmung der Zeugen in mehreren Urkunden eine längst vergangene Handlung, während die Datirung Nachtrag des Ortes, 1 Nachtrag aller Zeitangaben und des Ortes, 2 sowie theilweisen Nachtrag der Zeitangaben erkennen lässt. 3 Diese N a c h t r a g u n g e n d e r D a t i r u n g i n d i e R e i n s c h r i f t s i n d h ä u f i g n i c h t u n s c h w e r z u e r k e n n e n . Man liess Lücken, um sie vor der Uebergabe durch Eintragung von Ort, Jahr und Tag auszufüllen. Das zeigt sich in den graphischen Unterschieden der Datirungszeile und in unterbliebener Nachtragung. 4 Auch wenn der Zeitpunkt feststand, so wusste der Schreiber vielleicht aus diesem oder jenem Grunde diese oder jene Angabe nicht völlig einzutragen und liess eine Lücke für den Nachtrag. So für die Indiktion u. a. 5 In der liegel handelte es sich um die genaueren Angaben der Datirung, um die Tagesangabe, wenn der Zeitpunkt der — 1359 und 1363 Juli 2 (Ebend. fol. 124b). Derselbe für Nie. Manhoupt in Freiberg: Actum arnio LIX, sed datum anno LXIII dominica post Petri et Pauli. — 1360 und 1363 Juli 5 (Ebend. fol. 104b). Derselbe für Heinrich v. Honaperg: Acta in Ihenis anno LX (weilte dort Febr. 12), sed data littere postmodum in Dresden feria quarta post Processi. — 1364 Febr. 23 und März 16 (Kop. 26 fol. 13b Dresden). Derselbe anno LXIII. für den Bischof von Halberstadt: Actum Dresden anno LXIIII sabbato ante oculi, datum vero in Castro Nuemburch eodem anno sabbato ante palmas. Vgl. S. 67 f. 1 Urk. 1243 Juli 17 (Or. Dresden 390). Markg. Heinrich für Kl. Mühlberg mit der Datirung: Acta sunt hec in Turgowe a. d. MCCXLIII, XVI. kal. aug., ind. prima. Huius rei festes sunt . . . und Urk. 1243 Juli 22 (Ebend. 391a). Derselbe für Kl. Torgau mit'der Datirung: Acta sunt hec in Misne (stärker) a. d. MCCXLIII. X I . kal das augusti (unregelmässig, wohl auch etwas stärker), prime ind. Huius rei testes sunt... Hier ist Actum für Datum gebraucht. Die Zeugen, welche in beiden Urkunden fast gleich sind, gehören in die Gegend von Torgau. Die Handlung erfolgte demnach in Torgau, wo auch für das nahe Kl. Mühlberg verhandelt wurde. Die Urkunde, welche inzwischen in der markgräflichen Kanzlei hergestellt wurde, ist dann erst später einem Boten des Kl. Torgau ausgehändigt worden, wobei die Lücken in der Datirung ausgefüllt wurden. 2 Urk. 1245 Sept. 20 (Or. Dresden 428). Markg. Heinrich für Kl. Mühlberg mit der Datirung: Dat. (stärker, füllt die Lücke nicht ganz aus) a. d. MCCXL V, I I I . ind., X I I lealend a s octobris Grimmis (etwas unter der Zeile). Huius autem rei testes sunt... und Urk. 1246 Juni 5 (Ebend. 436). Derselbe für dasselbe Kloster mit der Datirung: Acta sunt hec in Misne (Lücke zu gross) a. d. MCCXL VI nonas iunii (Lücke zu gross), quarte ind. Huius rei testes sunt . . . Auch hier Actum = Datum. Die Zeugen sind in beiden Urkunden fast gleich. Die Handlung erfolgte demnach schon vor dem 20. Sept. 1245, die Urkunden wurden inzwischen angefertigt, die eine wurde aber zu Grimma schon am 20. September, die andere erst am 5. Juni des folgenden Jahres zu Meissen übergeben. 3 Urk. 1267 Okt. 10 (Or. Dresden 713). Markg. Heinrich für Kl. Petersberg mit der Datirung: Dat. et actum apud Thar an tum (heller, gedrängt und etwas unter der Zeile) a. d. mill. duc. sexag. VII. VI. id. octobris. Die Handlung erfolgte laut der Urkunde auf dem Landding zu Lommatzsch und auch die Zeugen, welche der Gegend um den Petersberg angehören, sind Zeugen der Handlung (Testes huius donationis). Da nun auch auf diesem Landdinge für Kl. Grimma (Urk. 1267 Aug. 10. Or. Dresden 711) verhandelt wurde, die Zeugen ebenfalls Handlungszeugen (testes, qui supradictis interfueruntj sind und sich zum grossen Theil mit denen von Nr. 713 decken — die Handlung muss vor 10. Okt. 1267 erfolgt sein —, so kann die Datirung von Nr. 711: Datum apud Tarantum per manum magistri Geuehardi preposiü in Hayn nostri prothonotarii a. d. MCCLXVII, III. idus augusfi nur die Uebergabe zu Tarant, ebenso wie die von Nr. 713 bezeichnen wollen. * Urk. s. d. [1281—85] (Or. Dresden 1005). Bischof von Naumburg für Kl. Seusslitz (Empfhd.): Dat. . . . . am Ende der vorletzten Zeile. Die ganze Datirung fehlt aber. Man vergass sie einzutragen, weil der Bug der Urkunde die letzte Zeile verdeckte. — Urk. [c, 1276} (Or. Dresden 887). Landgraf Albrecht für den D. Orden: Datum . . . alles Uebxige fehlt. — [Um 1276].(E) (Or. Dresden 1117). Die Markgrafen Otto und Konrad von Brandenburg für St. Meissen (die 2 Siegel hängen an): Testes vero, qui huic ordinationi interfuerunt, sunt hii (folgen Zeugen). Datum (aber die ganze Datirung fehlt Leerer Raum für 2s/4 Zeilen). — Urk. 1236 (Or. Dresden 338). Propst und Kap. Meissen für Kl. Buch (E): Datum a. g. MCCXXXVI. .. Perg. leer gelassen. — Urk. 1247 (Or. Dresden 452). F. von Schönburg für Kl. Altzelle (E): Datum a. g. MCCXL V I I . . . sexte ind. leergelassen. Abgeb. Tafel XXXVIII. 5 Urk. 1297 Juni 21 (Or. Dresden 1543) König Wenzel für Kl. Volkerode, ist das Königsjahr (regni nostri, anno primo) mit sehr blasser Tinte nachgetragen. — Urk. 1289 Sept. -2 (Vgl. S. 109 Aum. -1). 14*

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Nachtröge in der Datirung mit Datum.

Uebergabe noch nicht feststand. Aus Versehen wird der Tag zweimal nachgetragen.1 Doch auch Jahresziffern wurden nachträglich zugefiigt. Liess man Lücken, so war ja durch Anhängen von Einheiten leicht nachzuhelfen.2 Nachtragung von Tag und Ort findet sich häufiger und lässt sich erkennen an der Verschiedenheit der Hand3 und der Tinte,4 der Grösse der Buch1 Urk. (E) 1211 März 14 (Or. Dresden 174). Bischof Bruno von Meissen für Kl. Altzelle: Acta sunt hec a. ab inc. d. MCCXI.\ indictione XV, II idus mar. Die neue Zeile beginnt: IIidus mar. mediante abbate Ludegero. 2 Urk. (E) 1250 Jan. 26 (Or. Altenburg). Markg. Heinrich fiir Kl. Laussnitz: Von der Jahreszahl MCCL ist hinter L der I-Strich wegradirt. — Urk. (E) 1269 Jan. 25 (Or. Dresden 727). Landgr. Albrecht für Volkerode: MCCLXVmi korrigirt aus MCCLVIIL — Urk. (E) 1282 März 1 (Or. Wolfenbüttel). Landgraf Albrecht für Kl. Walkenried: Mill. CC. ociog. scdo (auf .Rasur). - Urk. (E) 1281[8] Febr. 8 (Or. Freiberg). Markgr. Friedrich für Freiberg (C. Sax. II. 12, 89) MCCLXXXVII, hinter VII ein I-Strich wegradirt. Vgl. S. 113 Anm. 4. 9 Verschiedenheit der Hände ist mir selten vorgekommen, wenigstens lässt sich eine solche schwer erweisen, da man, wie bei allen Nachträgen, auch in denen der Datirung bestrebt war, die Hand, welche die übrigen Theile der Urkunde geschrieben, nachzuahmen. Vgl. a. S. 111 Anm. 2. 4 Bald ist der Nachtrag mit d u n k l e r e r , bald mit h e l l e r e r Tinte bewirkt. — D u n k e l : Urk. (E) 1228 Jan. 18 (Or. Dresden 284). Markg. Heinrich für Kl. Buch: Grimme (Ort). — Urk. 1290 (Ebend. 301). H. Knuth für Kl. Langendorf: Dat. a. d. MCCXXX. — Urk. (E) 1237 Sept. 2 (Ebend. 343). H. v. Lobdaburg für Kl. Volkerode: Dat. in Lobdeburc a. g. MCCXXX. IUI nonas s ep tembris. — Urk. 1240 Juni 4 (Or. Meissen). Markg. Heinrich für St. Meissen: Dat. Misne (dunkler und füllt nur */« der Lücke) MCCXL prid. non. iunii tercia decima (füllt den ßaum nicht ganz) indictione. — Urk. (E) 1244 Okt. 6 (Or. Dresden 407). Erzb. v. Mainz für Kl. Riesa: Dat, apud Ztrele II. non. oetobr. a. d. mill. CCXLIIII. pont. nri a quinto decimo. — Urk. (E) 1247 Sept. 22 (Ebend. 449 u. 450).- König von Böhmen für St. Meissen: curie nostre notarii a. d. MC.CXLVII. X. Datwm in Camich per man um Herbordi halendas octob. indictione quinta. (Sehr dunkel.) — Urk. 1250 Febr. 13 (Ebend. 479). Markg. Heinrich für St. Meissen: Dat. Misne a. d. MCC L XV11. holend, martii non. ind. (dunkel und Lücke reich bemessen). — Urk. (E) 1291 Okt. 4 (Ebend. 482). Landgraf Albrecht transsumirt für D. Orden Zwätzen: Dat. Slewizc a. d. M.CC.LXXXX1 quarto nonas octobris (dunkler und dünnere Züge). — Urk. 1310 April 14 (Ebend. 483). Bischof von Merseburg transsumirt eine Bulle von 1250 April 25 für Kl. Grimma: Datum Mersbur g a. d. mill. CCCX pridie non. aprilis (auffallend dunkler). — Urk. (E) 1252 Mai 22 (Ebend. 507). Markg. Heinrich für St. Meissen: Datum Misne a. d. MCCL II. XI. leain iunii indictione X. Mit Zeugen der Handlung: Mute facto interfuerunt. — Urk. (E) 1253 März 25 (Ebend. 522). Markg. Heinrich für D. Orden Altenburg: Datum apud Misnam a. inc. dni mill. ducent quinquagesimo tercio indict. un d e c im a octavo hal. aprilis (dunkler und bedeutend stärker;. — Urk. 1253 Dez. 8 (Ebend. 529). Bischof von Meissen für Kl. Mühlberg: Datum in Muleberch a. d. MCCL I I I . VI. idus decemb. pont. n. a. XIIII. — Urk. 1255 Jan. 80 (Or. Freiberg). Bischof von Meissen für Hosp. Freiberg: Datum Misnen (füllt den Raum nur 4/s) a- d. MCCL V, -III. hal. (dunkel), februarii.

— Urk. (E) 1255 Febr. 21 (Or. Dresden 552). Propst v Roda für Kl. Langendorf: Datum in Zize a. g. MCCL V. V i l l i , halendas marcii indict. XII. pont. domini nostri episcopi a. X. (Ganze Datirung tiefschwarz). — Urk. (E) 1256 Febr. 13 (Ebend. 565). Markg. Heinrich für Kl. Sornzig: Datum in Suseliz a. d. MCCLVI. y dus februarii. — Urk. 1264 Mai 23 (Ebend. 638). Markg. Heinrich für Kl. Buch: Dat. Suseliz a. d. MCCLXIIII. X hlas iunii (dunkel und füllt den Raum nicht ganz, obgleich die einzelnen Wörter sehr auseinander gezogen sind). — Urk. (E) 1260 Juni 27 (Or. St. A. Weimar). L. Albrecht für Kl. Heusdorf: Dat. a. g. MCCLX. V. hl. iulii. — Urk. (E) 1287 März 12 (Or. Dresden 663). Bischof v. Würzburg für Kl. Sensslitz: Datum Herbipoli in die b. Gregorii a.d. MCCLXXX VII. pont n. a. I. — Urk. 1268 Mai 16 (Or. Meissen). Bischof von Meissen für die Domkirche: Datum Misne a. d. MCCLXVII1. XVII. hl. iunii pont. n. anno scdo. — Urk. 1269 April 10 (Or. Dresden 729a). Markg. Dietrich für Gibiehenstein: Datum Sallis a. d. MCCLXIX. IUI. ydus aprilis. (Ganze Datirung dunkel nachgetragen.) — Urk. 1270 April 4 (Or. Merseburg 80). L. Albrecht für St. Merseburg: Datum Dewin a. d. MCCLXX. II. nonas aprilis presentibus. . . — Urk. 1270 Juni 9 (Or. Meissen). Bischof v. Meissen für die Domkirche das.: Datum in ecclesia Misnen. a. d. mill. duc. septuag. V. idus iunii pont. n. a. quarto. — Urk. 1271 März 8 (Ebend.). Derselbe für Hosp. Meissen: Datum a. d. MCCLXXI. VII. idus marcii (ganze Datirung bedeutend dunkler und grösser). — Urk. 1272 (Or. Freiberg). Bischof v. Meissen für Hosp. Freiberg: Datum Dreseden a. d. M.CC.L X X I I . pont. n. a. sexto. — Urk. 1273 März 21 (Or. Dresden 808). Bischof v. Meissen für Kl. Sornzig: Dat. Mugelin a. d. MCCL X X I I I . X I I . halendas aprilis pont. n. a. septimo. (Dunkel und schräg.) — Urk. 1277 Mai 25 (Or. Meissen). Derselbe für St. Meissen: Dat. Misne a. d. MCC.LXXVII. VII. hts. iunii pont. n. a. XI. (Ganze Datirung dunkler.) — Urk. (E) 1277 Sept. 30

Nachträge in der Datirung mit Datum.

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(Or. Dresden 898). M. Heinrich für Kl. Altzelle: Datum Dreseden. a. d. MCC L X X V I I . f r i die halendas octobris. — Urk. 1308 Okt. 7 (Ebend. 929). Bischof v. Merseburg transsumirt für D. 0. Zschillen von 1278 Nov. 13: Datum Merseburg anno d. MCCCVIII. nonas octobris (tiefschwarz). — Urk. 1283 Juli 12 (Ebend. 1046). Kl. Altzelle für v. Deutzin (resp. Kl. Seusslitz): Dat. in Cella a. d. MCCLXXXIII. IUI. idus iulii (Dunkel die ganze Datirung und die Hälfte der vorangehenden Zeugen). — Urk. (E) 1283 Okt. 20 (Ebend. 1055). M. Heinrich für KI. Altzelle: Datum Dresden a. d. MCCLXXXIII. XII. kalend. novembris (Ganze Datirung dunkel). — Urk. (E) 1286 Juni 21 (Ebend. 1145). M. Friedrich für Kl. Seusslitz: Dat. a. d. MCCLXXXV1 X I . hal. iulii in Castro Wizenvels in capella in sede matris Wizenmee. (in Castro etwas höher, geht mit seinen letzten Buchstaben herab in die Linie, um sich an vels anzuschliessen. Wohl nur zur Füllung der übergross berechneten Lücke beigefügt). — Urk. 1287 März 18 (Or. Meissen). Ablass von 20 Bischöfen für St. Meissen (C. S. II, 1, 275): Datum Herbipoli in concilio a. d. MCCLXXXVII. XV. hld. april. (Tiefschwarz). — Urk. 1287 März 18 (Ebend.): Ablass von 8 Bischöfen. Ebenso wie bei der vorigen Urkunde. — Urk. 1287 April 17 (E?) (Or. Dresden 1163). Burggraf v. Wettin für Kl. Buch: Datum Dresden a. d. MCC L XX XV11. XV. hal. maii presentibits . . , (dunkler und gedrängt). — Urk. 1288 April 6 (Ebend. 1198). Bischof v. Merseburg f. D. O. Zschillen: Datum Mersburg a. d. MCCLXXXVIII. V I I I . idus aprilis (dunkler und stärker). — Urk. (E) 1288 Aug. 13 (Ebend. 1223). F. v. Sondershausen für Kl. Volkerode: Datum a. d. MCCLXXXVIII. in die s. Ypoliti mris. — Urk. (E) 1288 Nov. 14 in die ss. mart. (Ebend. 1235). L. Albrecht für Kl. Buch: Dat. in Misna a. d. MCCLXXXVIII. Tyburcii, Valeriani et Maximi (Ganze Datirung bedeutend dunkler). — Urk. 1289 Sept. 2 (Or. Meissen). Bischof v. Meissen für Kapelle in Meissen: Datum Misne a. d. MCC L X X X I X . I I I . nonas septembris •pont. n. anno . . (Pontif.jahr fehlt). — Urk. 1290 Febr. 11 (Or. Dresden 1285). M. Otto v. Brandenburg für Pfalzgr. Friedrich v. Sachsen: Dese bref vart ghegheuen von godes ghebort over dusent iar unde over tvei hundert iar vnde over negentech iar in dem sonavende vor vastnacht (Tiefschwarz). — Urk. 1290 April 22 (Ebend. 1293). Erzb v. Magdeburg für Kl. Plötzkau: pr e cepimus (auf Rasur) r ob or ari. Datum Mag deburch a. d. MCCLXXXX. X. hls. may (Tiefschwarz). — Urk. 1290 Mai 25 (Ebend. 1299). M. Friedrich für KI. Sornzig: Dat. Grimmis a. d. MCCLXXXX. V I I I . Ical. iunii. — Urk. (E) 1291 Sept. 24 (Ebend. 1360) 3 Exemplare. M. Friedrich für St. Meissen: Datum Lipzich (dunkel und schräg) a. d. MCCLXXXXI. V I I I . hal. octobris. In B fehlt die Datirung. Bei C lässt sich nichts entscheiden, doch erscheint Lipzich unregelmässig geschrieben. — J J r k . 1292 April 20 (Or. Altenburg). M. Friedrich für Kl. Laussnitz: Datum a. d. MCCLXXXX. I I . duodecio kalendas magi in Castro Kothlez. — Urk. (E) 1298 Juni 25 (Or. Dresden 1584). Abt v. Ilefeld für Kl Volkerode: Datum a. d. MCC nonag. V I I I . V I I . hal. iulii (dunkler und grösser). — Urk. 1293 Febr. 11 (Ebend. 1415). M. Friedrich für Kl. St. Afra: Datum Rochlez a. d. MCCLXXXX I I I . tercio ydus f ebruarii (Am letzten /-Strich von III. radirt). — Urk. [1265] Juli 17 (Ebend. 1624g). M. Heinrich f. Kl. Buch: Datum in Vriberch VI. hin. augusti (Ganze Datirung sehr dunkel). — Urk. (E) 1300 März 29 (Ebend. 1632). Wiknand v. Sconowe für Kl. Weissenfels: Dat. Wiztnuels a. d. MCCC quarto hal. aprilis. — Urk. (E) 1330 Juni 5 (Ebend. 1642). v. Nebra für Kl. Volkerode: Datum a. d. MCCC non. iunii (bedeutend dunkler). — Urk. 1305 Juni 24 (Or. Freiberg). (Cod. Sax. II. 12, 56.): Dirre brif ist gegebin nach gotis gelmrt tusint druhundirt iar danach in deme mimftin iare an sente Iohannis tage baptisten (Text sehr hell, Datirung ticfscliwarz). — H e l l : Urk. (E) 1197 (Or. Dresden 97). Markg. Konrad für Kl. Altzelle: Data in Lipzh (hell und ong geschrieben) a. ab inc. d. MCXC ind. XIII. — Urk. 1249 Juni 2 (Or. Meissen). K. Wenzel v. Böhmen für St. Meissen: Zeugen . . . Datum in Bademeritz per manum Herbordi Prägen canon curie nostre notarii a. d. MCCXL nono IUI. nonas iunii (Zeugen und Datirung sehr hell). — Urk. 1258 Juli 21 (Or. Wolfenbüttel). M. Heinrich für Kl. Walkenried: Dat. Misne XII. hl. aug. prime ind. anno d. MCCL V I I I . — Urk. (E) 1263 Juni 30 (Or. Dresden 028). Kl. Riesa: Dal. Stolpen a. d. MCCLXIII. II. hl. iulii pont. nostri anno V. (Ganze Dat. kleiner und sehr blass. Der Bischof von Meissen hängt, sein Siegel an). — Urk. (E) 1269 Jan. 25 (Ebend. 727). L. Albrecht für Kl. Volkerode: Dat. a. g. MCCLXVIIII in die conversionis saneti Pauli apostoli (Sehr blass. Der letzte /-Strich an Villi, ist zugefügt, der vorletzte im unteren Theile durchstrichen, also aus 68 corrigirt). — Urk. (E) 1270 März 19 (Ebend. 750). L. Albrecht für Kl. Buch: Datum in Vriberc feria quarta ante letare a. d. MCCLXX. Testes etiam huius sunt (Ganze Dat. u. Zeugen blasser und kleiner). - Urk. (E) 1270 Mai 20 (Or. Meissen). Bischof v. Naumburg für St. Meissen: Datum Cyce a. d. MCC septuagesimo X I I I . hl. iunii presentibits . . . — Urk. (E) 1288 Juli 24 (Or. Dresden 1221). L. Albrecht für Kl. Mühlberg: Dat. in Eheharsberg a. d. MCCLXXXVIII. (sehr dunkel) I X . hal. augusti (blass). — Urk. [c. 1291] Juni 30 (Ebend. 1353). M. Friedrich für D. O. Zschillen: Dat. Wrzen pridie halend. iulii. — Urk. 1291 Okt. 7 (Ebend. 1361). Indulgenz des Bischofs v. Budoa für Kl. Nimbschen: Datum a. d. MCCLXXXXI (gedrängt und blass) indiccione V. n. octoh. (blass). — Urk. (E) 1292 Mai 8 (Ebend. 1381). Kämmerer v. Mühlhausen für D.O. das.: Dat. Mulhusen a. d. MCCXC11 — VII. ydus maii. — Urk. 1286 Juni 4 (Or. Dresden 1141). Bischof v. Budoa für Kl. Weissenfeis: Dat. in Grunenhaghen a. i. d. MCCL X X X V I . I I . nonas iunii (sehr hell).

Nachträge in der Datirung mit Datum.

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staben, 1 der feineren, gröberen oder nachlässigeren Züge.2 Oft füllt der Nachtrag die Lücke nicht ganz aus, oder letztere ist für denselben zu klein berechnet gewesen 3 und vielfach sind 1 Bald sind die Buchataben der Nachträge g r o s s e r , bald k l e i n e r , bald d ü n n e r . G r ö s s e r u n d s t ä r k e r : Urk. E) 1253 März 25 (Or Dresden 522). M. Heinrich für D. Orden Altenburg: Dat. apud Misnam a. inc. d. mill. ducent. quin quag es imo tercio indict. undecima octavo kal. aprilis (dunkler und bedeutend stärker). — Urk. 1271 März 8 (Or. Meissen). Bischof v. Meissen für Hosp. das.: Dat. a. d. MCCLXXI. V I I I . idus marcii (Ganze Datirung bedeutend dunkler und stärker). — Urk. 1288 April 6 (Or. Dresden 1198). Bischof y. Merseburg für D. 0 . Zschillen: Datum Mersburg a. d. MCCLXXXVIII. V I I I . idus aprilis (dunkler und stärker). — Urk. 1298 Juni 25 (Ebend. 1584), Abt v. Hersfeld für Volkerode: Datum a. d. MCC nonag. V I I I . VII. kal. iulii (dunkler und grösser). — K l e i n : Urk. (E) 1263 Juni 30 (Or. Dresden 628). Kl. Riesa: Dat. Stolpen a. d. MCCLXIII. I I . kl. iulii pont. a. anno V. (Ganze Dat. klein und sehr blass). Vgl. vor. Anm. — Urk. 1268 Juli 8 (Ebend. 717). M. Dietrich für Goseck: Datum Lypzk a. d. MCC L X V I I I . ydus iulii (Klein). — Urk. (E) 1270 März 19 (Ebend. 750). L. Albrecht für Kl. Buch: Datum in Vriberc feria quarta ante letare a. d. MCCLXX. Testes etiam huius sunt (Dat. u. Zeugen blasser und kleiner). — Urk. 1271 Nov. 19 (Or. Dresden Rathsarchiv): Datum Wilin a. d. MCCLXXI. X I I I . kalen. decembris (kleiner). — D ü n n : Urk. (E) 1190 (Or. Pforta). L. Hermann für Kl. Pforta: Dat. a. d. MCXC ind. octava (Ganze Dat. dünn und von anderer Hand). — Urk. (E) 1291 Okt. 4 (Or. Dresden 482). L. Albrecht transsumirt für D. Orden Zwätzen: Dat. Slewizc a. d. MCCLXXXXI quarto nonas octobris (dunkler und dünner). — Urk. 1287 Febr. 5 (Ebend. 1159). Indulgcnz für Kl. Volkerode: Dat. a. d. MCCIXXXVI1 non. febr. (dünn). 2 Die Buchstaben der Nachträge bald s c h r ä g , bald ü b e r d e r Z e i l e , bald u n t e r d i e Zeile h i n unterreichend. S c h r ä g : Urk. 1266 Febr. 12 (Or. Altenburg Stadtarchiv). M. Dietrich für Kl. Eisenberg: Datum in Groiss a. d. MCCLXVI pridie idus februarii. — 1267 Juli 21 (Or. Merseburg 65). Derselbe für St. Merseburg: Dat. in Th ar ante (schräg) a. d. MCCLXVII. XII. kalend, august. (hinter XII ein /-Strich wegradirt). — Urk. 1273 März 21 (Or. Dresden 808). Bischof v. Meissen für Kl. Sornzig: Dat. Mu gelin a. d. MCCLXXI I I . X I I . kalendas aprilis pont. n. a. septimo (Dunkel und schräg). — Urk. (E) 1291 Sept. 24 (Ebend. 1360). 3 Exemplare: M. Friedrich für St. Meissen: Datum Lipzich (dunkel und schräg) a. d. MCCLXXXXI V I I I . k al. o ctobris (dunkel). Vgl. vor. Anm. — Urk. 1299 Okt. 1 (Ebend. 1619). Bischof v. Merseburg für Kl. Pforta: Dat. Mersburg (gedrängt) a. d. MCC nonag. IX kalendas octobris (schräg). — Die N a c h t r ä g e e r h e b e n s i c h ü b e r d i e Z e i l e : Urk. 1241 Mai 7 (Or. Dresden 366). K. Wenzel v. Böhmen für St. Meissen: 4. Exemplare: Dat. in Lapide regis etc. — Urk. 1269 Febr. 1 (Or. Meissen). Propst v.Meissen f ü r S t . Meissen: Datum Misne (über der Zeile) a. d. MCCLXIX kl. febr. (über der Zeile und grösser). — Urk. (E) 1280 Aug. 11 (Or. Dresden 977). M. Heinrich für Kl. Seusslitz: Data Dresden a. d. MCCLXXX idus augusti I I I — Urk. (E) 1287 Juni 18 (Ebend. 1171). Bischof v. Eichstedt für Kl. Seusslitz: Datum Nuwenborch (Raum zu weit) a. d. MCC L X X X V I I . quinto d e cimo kal. iulii (höher). — Urk. 1288 Mai 9 (Ebend. 1208). D. Hospitalmeister für D. Orden Zschillen: Datum Vrankenvorte in capitulo nostro a. d. MCCLXXXVIII. V I I . idus maii (höher). — N a c h t r ä g e , d i e u n t e r Mersburg a. d. d i e Z e i l e h i n u n t e r r e i c h e n : Urk. (E) 1270 Mai 13 (Or. Merseburg 77): Datum MCCLXX. III. idus maii. — Urk. 1279 Juni 22 (Or. Dresden 950). Bischof v. Meissen für D. O. Zschillen: Dat. Misne a. d. MCCLXXIX. X I . kls. iulii. 3

Bald ist der Raum für den Nachtrag zu g r o s s , bald zu k l e i n berechnet gewesen. D e r R a u m w a r zu g r o s s b e r e c h n e t : Urk. 1240 Juni 4 (Or. Meissen). M. Heinrich für St. Meissen: Dat. Misne (füllt nur Vs des Raumes und dunkler) MCCXL prid. non. iunii tercia decima (füllt nicht ganz) indictione. — Urk. 1245 Sept. 20 (Or. Dresden 428). M. Heinrich für Kl. Mühlberg: Dat. Grimmis (füllt nicht und stärker) XLV. III. indictionis X I I . kalendas octobris (geht unter die Zeile). — Urk. 1247 Febr. 22 (Ebend. 447). M. Heinrich für Kl. Langendorf: Dat. Misne a. d. MCCXL VII. V I I I . kalendas martii sexte indictionis (die Buchstaben sind weit auseinander gezogen, um die Lücke zu füllen). — Urk. 1250 Febr. 13 (Ebend. 479). M. Heinrich für St. Meissen: Dat. Misne a. d. MCCL. X V I I . kalnd. martii non. ind. (Raum zu reich bemessen und dunkel). — Urk. 1252 März 15 (Ebendas. 505). M. Heinrich für D. Orden Müblhausen: Dat. Misne a. d. MCCLII idus martii decime ind. (Raum zu reich bemessen und etwas unter der Zeile). — Urk. 1254 März 12 (Ebend. 537). M. Heinrich für Kl. Hain: Datum, in Taranto a. d. MCCLIIII. quarto idus marcii indictione duo d e cima (Raum zu reich bemessen). — Urk. (E) 1265 März 31 (Ebend. 649). Bischof v. Meissen für Kl. Altzelle: Dat. in Cella (Raum zu weit) a. g. MCCLXV. pridie kl. aprilis (Raum zu weit) pont. n. a. sexto (etwas unter der Zeile). — Urk. 1259 Aug. 14 (.Or. Freiberg). M. Heinrich für Hosp. Freiberg: Dat. apud Sconenberc a. d. MCCLVIIII. XVIIII. kalend. sept. secunde ind. (Raum zu weit). — Urk. 1266 Juni 18 (Or. Dresden 675). M. Heinrich für Kl. Hain: Dat. Suse Hz (Raum zu weit) a. d. MCCLXVI. X I I I I . klas. iulii. (Der ganze Nachtrag etwas grösser). —

Nachträge in der Datirung mit Datum.

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Lücken für Tag und Ort geblieben. 1 Zumeist lässt sich der Nachtrag schwer erkennen, da man in der Kegel Sorge getragen zu haben scheint, die gewiss von demselben Schreiber zugefügten Ergänzungen möglichst wenig auffällig zu machen. 2 Zuweilen handelt es sich nur um t h e i l w e i s e N a c h t r a g u n g d e r T a g e s a n g a b e . Weitaus werden sich bei den rascher wechselnden Nonen und Iden mehr Nachträge finden, als bei den Kaienden, aber auch bei diesen sind sie häufig. 3 I m Allgemeinen wird anzunehmen sein, dass man den Ortsnamen bereits der Reinschrift zufügte, weil man sich an dem betreffenden Orte befand und voraussetzte, dass die Urkunde auch hier übergeben würde. Für die Tagesangaben liess man vorerst eine Lücke, weil die Zeit der Uebergabe noch nicht feststand. Aber auch in der Uebergabe fand manchmal eine Verspätung um Tage Statt oder die Urkunde wurde früher übergeben. Das erweisen Korrekturen, die m a n nachträglich an der Tagesangabe vornahm. 4 Freilich darf dabei nicht übersehen werden, dass nachträgliche Aenderungen der Tagesangaben öfters Korrekturen blosser Schreibfehler oder sonstiger Versehen sind. MCCLXX. Urk. 1270 Aug. 2 (Ebend. 758>. Bischof v. Meissen für Kl. Hain: Datum Misne (füllt nicht) a. d. II. idus augusti (um zu füllen, weit auseinander gezogen, auch dünner) pont. n. anno quarto (heller). — Urk. 1276 Jan. 27 (Ebend. 869). M. Heinrich für Kl. Sornzig: a d. MCCLXXVI. VI. leain. feb. presentibus (Baum zu weit). — Urk. 1279 April 10 (Ebend. 943). M. Heinrich für Kl. Seusslitz: Datum Tharant (Raum zu weit) a. d. MCCLXXIX I I I I . y dus aprilis (nachgetragen). — Urk. (E) 1282 April 11. 2 Ex.: M. Heinrich für Kl. St. Afra: dantes ei .. . a. d. MCCLXXXII. tercio ydus aprilis presentibus ... (Baum zu weit. In einem Exemplar D r e s d e n ausgelassen.) — Urk. (E) 1287 Juni 18 (Ebend. 1171). Bischot v. Eichstedt für Kl. Seusslitz: Datum Nuwen horch (Raum zu weit) a. d. MCCL XXX VII quinto decimo kal. iulii (höher). — D e r B a u m w a r zu k l e i n b e r e c h n e t : Urk. 1148 Okt. 18 (Or. Dresden 60). Bischof v. Halberstadt für Kl. Eilversdorf: Data in Halber stad XV. kl. noveb. a. M. cent. XL VIII. (die Buchstaben stehen sehr gedrängt). — Urk. 1197 (Ebend. 97). M. Konrad für Kl. Altzelle: Data in Lipzk (gedrängt und hell) a. ob inc. d. MCXC ind. XIII. — Urk. 1254 Okt. 1 (Ebend. 545). M. Heinrich für Kl. Buch: Datum Bochlez (Ex. A. von Empfängerhand) gedrängt. (Ex. B. Raum zu weit): a. d. MCCLIII1 kalendas octobris XIII. indict. — Urk. (E) 1266. Propst des Marienkl. Altenburg für D. 0 . das.: Datum AI denburc a. d. MCCLXVI ind nona (gedrängt und blass). — Urk. 1268 Sept. 1 (Or. Altenburg). L. Albrecht für Kl. Eisenberg: Datum in Isenberg a. d. MCCLXVIII. kal. sept. ind. XI. (sehr gedrängt). — Urk. (E) 1270 März 19 (Or. Dresden 750). Derselbe für Kl. Buch: Datum in Vriberc feria quarta ante letare a. d. MCCLXX. (Gedrängt und kleiner.) — Urk. 129l_ Okt. 7 (Ebend. 1361). Indulgenz des Bischofs von Budoa: Dat. a. d. MCCL XXX XI. (gedrangt) ind. V.n. o et ob. (heller). — Urk. 1291 (Ebend. 1367). Erzb. v. Magdeburg für Kl. Nimbschen: Datum Mag debur g a. d. MCC L X XX XI pont. n. anno ... (gedrängt). 1

Urk. 1247 (Or. Dr. 452). Fr. v. Schönburg für Kl. Altzelle: Datum a. g. MCCXLVII sexte indietionis. (Abgeb. Tafel XXXVIII.) 2 In vielen Fällen lässt sich der Nachtrag schwer nachweisen, und nicht minder, ob der Nachtrag von anderer Hand ist Urk. (E) 1199 Dez. 27 (Or. Dresden 123). Bischof v. Bamberg für Kl. Pforta: 24 Zeugen . . . Acta sunt hec in Magdeburg a. ab i. d. mill. cent. nonag. nono sex!o kalendas ianitarii, ind. tercia (Namen der Zeugen und ganze Dat. heller, sowie von a n d e r e r port. Hand). — Urk. (E) 1265 Okt. 1 (Or. Dresden 660). Burggr. von Leisnig für Kl. Buch: Datum in Buch a. g. MCCLXV in die Remigii. Testes sunt ( f o l g e n Z e u g e n ) . . . (dunkler und andere Hand, auch die Zeugen). Vgl. S. 87 Anm. I 3 Urk. 1260 Juli 20 (Or. Geh. St. A. Weimar). M. Dietrich für Kl. Heusdorf: Datum BuUteten a. d. MCCLX. X I I I . (dunkel) kalendas augusti tercie ind. — Urk. 1279 Juni 22 (Or. Dresden 950). Bischof v. Meissen für Zschillen: Dat. Misne a. d. MCCLXXIX. XI. ibis (unter der Zeile) iulii. — Urk. 1288 Mai 9 (Ebend. 1208). D. Hospitalmeister für D. Orden Zschillen: Datum Vrankenvorte in capitulo nostro a. d. MCCLXXXVIII. VII. idus (über der Zeile) maii. Auch Datirungen nach dem Heiligenfeste verrathen Nachtrag des Tages: — Urk. 1296 Okt. 26 (Or. Meissen). Propst v. Meissen für St. Meissen: Datum a. d. MCCXCVI feria sexta (dünner und nicht den Raum füllend) ante festvm bb. apost. Synonis et Inde. 4 Urk. 1249 Nov. 10 (Or. Dresden 475). Abt v. Hersfeld für Kl Hersfeld: Dat. apud Oreinberg a. d. MCCXLIX. I I I I . idus novembris (auf Rasur). — Urk. 1267 JuU 21 (Or. Merseburg 65). M. Dietrich für Stift Merseburg: Dat. in Tharante (schräg) a. d. MCCLXVII. XII. kalend. august. (hinter XII. ein J-Strich wegradirt). — Das zeigt sich auch bei der Datirung nach dem Heiligenfeste: — Urk. 1291 Aug. 6 (Or. Meissen). M. Friedrich für St. Meissen: Datum Misne a. d. MCCLXXXXI. in die beati Syrti (auf Rasur).

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Datirung mit Datum: Nachtrag u. nachträgliche Aenderung der Ortsangabe.

Nachtrag der Jahresziffer.

Der Nachtrag in U r k u n d e n von E m p f ä n g e r h a n d bedeutet, dass man bei Herstellung der Reinschrift noch nicht wissen konnte, wann die Urkunde dem Aussteller zur Kenntnissnahme und Besiegelung vorgelegt werden würde, der Nachtrag in Urkunden von A u s s t e l l e r h a n d aber, dass der Tag, an welchem die Aushändigung an den Empfänger erfolgen sollte, noch unbestimmbar war. Daher kommt es, dass in K o n z e p t e n , welche der Empfänger für Zwecke der von ihm zu bewirkenden Reinschrift herrstellte, die Tagesangabe fehlt, in der Reinschrift jedoch nachgetragen ist 1 Vereinzelt nur in Konzept u n d Reinschrift.2 Seltener findet sich N a c h t r a g b l o s s d e r O r t s a n g a b e , meist natürlich zusammen mit der des Tages. Und natürlich. Es ist nicht abzusehen, wie der Ort ungewiss sein sollte, wenn das nicht zugleich den Tag traf. Zuweilen begegnen wir Nachtrag des Ortes in Urkunden von Empfängerhand. Der Tag der Uebergabe wurde bei Verhandlung des Rechtsgeschäftes zwischen Aussteller und Empfänger verabredet, während man da noch nicht wissen konnte, wo sich an diesem Tage der Aussteller aufhalten oder wo der Empfänger mit dem Aussteller zusammenzutreffen in der Lage sein würde.3 Vielfach wird der Nachtrag des Ortes darauf zurückzuführen sein, dass der S c h r e i b e r den O r t s n a m e n im K o n z e p t n i c h t l e s e n k o n n t e und ihn nachträglich der Reinschrift zufugte. Bei Beurtheilung des Einzelfalles ist grosse Vorsicht geboten. Es wird nämlich der Nachtrag des Ortes, nicht aber der von Jahr und Tag hervortreten, wenn für den Ort die Lücke zu gross, für die übrigen Angaben hingegen richtig berechnet war. Da die letzteren zumeist auch den Schluss der Urkunde bilden, so wird man einen Nachtrag schwer erkennen können, ebenso auch, wenn der Ort etwas über oder unter der Zeile nachgetragen erscheint, die übrigen Angaben aber auf- der Zeile stehen.4 Eine andere Bedeutung hat, von Korrekturen blosser Schreibfehler abgesehen, die n a c h t r ä g l i c h e A e n d e r u n g d e r O r t s a n g a b e . 6 Der Aussteller konnte, wenn der Ort sogleich eingeschrieben war, zur Zeit der Uebergabe schon den Ort gewechselt haben, so dass die letztere an einem andern Orte erfolgte, oder der Empfänger wurde nachträglich beschieden, an einem anderen als dem verabredeten Orte die Urkunde in Empfang zu nehmen. Selten ergiebt sich N a c h t r a g u n g d e r J a h r e s z i f f e r . Zumeist wurde das Jahr mit den übrigen Angaben zugleich beigefügt, weil die Uebergabe doch zumeist nicht allzusehr ver1 Tafel XXIII das Originalkonzept für Originalurkunde 1268 Mai 14 (Tafel XXII) des Landgrafen Albrecht für Marienstift Erfurt. Beide von derselben Empfängerhand. Im Konzept fehlt die Tagesangabe des Originals. Vgl. S. 85 C; 85 Anm. 3; 92 Anm. 3. ' Tafel XXI das Originalkonzept für Originalurkunde 1265 Febr. 28 (Tafel XX). Heinrich, Vogt von Plauen, für D. Orden zu Beichenbach. Beide von Empfangerhand. Im Konzept und Reinschrift ist Jahr und Tag nachgetragen. Vgl. S. 82 Anm. 2; 84 Anm. 4; 92 Anm. 3. s Urk. (E) 1228 Jan. 18 (Or. Dresden 284). M. Heinrich für Kl. Buch: Datum, apud Grimme (schwärzer) XV. kal. febr. a. d. i. MCCXXVIII. ind. I. — Urk. (E) 1229 (Ebend. 294): Graf H. v. Schwavzburg für Kl. Volkerode: Dat. in Blankenberch (unregelmässig und sehr gedrängt) a. g. d. MCCXXIX. — Urk. (E) 1266 (Ebend. 684). Marienkl. Altenburg für D. Orden daselbst: Datum Aldenburc (blass und gedrängt) a. d. MCCLXFI. ind. ntma. - Urk. 1270 Mai 13 (Or. Merseburg 77). L. Albrecht für St. Merseburg Datum M er sburg (tiefer unter der Zeile, bürg am Anfang der folgenden Zeile höher, geht herunter, um sich anno anzuschliessen) a. d. MCCLXX. III. idus maii. — Urk. 1289 Febr. 19 (Or. Dresden 1246 a). Heinrich Vogt v. Weida: Datum Platee (tiefer und Baum zu weit) a. d. MCCLXXX nono undecimo kal. marcii. — Zumeist ist grosse Vorsicht geboten. So kann die Lücke für Nachtrag des Ortes zu weit oder eng berechnet gewesen sein, während die Tagesangabe den Nachtrag nicht erkennen lSsst, da diese den letzten Theil der Datirung bildet, und somit jede Unregelmässigkeit vermieden werden konnte. 4 Vgl. S. 110 Anm. 3. ® Urk. (E) 1293 Okt. 26 (Or. Dresden 489). Bischof v. Würzburg transsumirt für Seusslitz eine Bulle von 1246 Juli 12: Dat. Herbipoli (auf Rasur) a. d. MCOXC tereio feria secunda ante featum apost. Symonis et Jude proxima.

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Datirung mit Datum: Nachtrag and Korrektur der Jahresziffer.

zögert werden sollte.1 Diesem Nachtrag begegnen wir aber am häufigsten in Urkunden mit Datirung aus der Zeit vom 25. Dezember bis 25. März, der Epoche der verschiedenen Jahresanfänge.' Man liess für die Jahresziffer eine Lücke weil man nicht wusste, ob die Uebergabe noch vor Jahresschluss erfolgen würde. Oder man setzte, wenn letztere erst im folgenden Jahre Statt fand, eine Einheit hinzu,3 was aber in vielen, vielleicht den meisten Fällen nicht zu erkennen sein wird, da man immer bestrebt war, die Nachträge so wenig als möglich hervortreten zu lassen. Hin und wieder findet sich Korrektur der J a h r e s z i f f e r : entweder ist eine Einheit zugesetzt oder hinweg genommen. Im ersteren Falle hatte sich die Uebergabe verzögert, im anderen fand sie früher Statt, als man bei Anfertigung der Reinschrift voraussehen konnte, und dadurch wurde es nöthig, die Jahresziffer, welche bereits in die Reinschrift eingetragen war, zu ändern. Auf Korrektur der Jahresziffer dürfte aber auch oft die kurz vor Jahresende abgeschlossene Handlung eingewirkt haben. Da der Jahresanfang in den einzelnen Kanzleien verschieden berechnet wurde, so wird häufig der Aussteller, vielleicht auch der Empfänger, in Uebereinstimmung mit dem letzteren, die Jahreszahl durch Rasur oder Zusatz einer Einheit verändert haben, um aus irgendwelchen Gründen, die in seiner Kanzlei beliebte Komputation zur Geltung zu bringen. Ganz besondere Bedeutung hatte aber die Uebereinstimmung der Jahresdaten für zwei in derselben Sache ausgestellte Urkunden, wenn das eine Exemplar vom Aussteller, das andere vom Empfänger, oder bei zwei verschiedenen Ausstellern in gleicher Angelegenheit, ein Diplom vom Aussteller, das andere vom Empfänger hergestellt waren, und jeder nach seiner Komputation das Jahr ansetzte.4 1 Nachgetragen sind die Jahreaziffern zugleich mit den übrigen Datirungsangaben: Nr. 447 1247 Febr. 22 (Vgl. S. 110 Anm. 3). — Nr. 479 1250 Febr. 13 (S. 108 Anm. 4 und S. 110 Anm. 3). — Nr. 482 1291 Okt. 4 (S. 110 Anm. 1). — Nr. 507 1252 Mai 22 (S. 108 Anm. 4). — Nr. 522 1253 März 25 (S. 108 Anm. 4). — Nr. 529 1253 Dez. 8 (S. 108 Anm. 4). — Or. Freiberg 1255 Jan. 30 (S. 108 Anm. 4). — Or. Wolfenbüttel 1258 Juli 21 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 638 1264 Mai 23 (S. 108 Anm. 4). — Or. Weimar 1265 Juli 1 (Ebend. — Nr. 717 1268 Juli 8 (S. 110 Anm. 1). — Nr. 727 1269 Jan. 25 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 729a 1269 April 10 (S. 108 Anm. 4). — Nr. 758 1270 Aug. 2 (S. 111 Anm.). — Nr. 808 1273 März 21 (S. 108 Anm. 4 und S. 110 Anm. 2). — Nr. 898 1277 Sept. 30 (S. 108 Anm. 4). — Nr. 943 1279 April 10 (S. 111 Anm.) — Nr. 1163 1287 April 17 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 1171 1287 Juni 18 (S. 110 Anm. 2). — Nr. 1221 1288 Juli 24 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 1223 1288 Aug. 13 (S. 109 Anm. 4). — Or. Meissen 1289'Sept. 2 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 1285 1290 Febr. 11 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 1361 1291 Okt. 7 (S. 109 Anm. 4 und S. 111 Anm.). — Nr. 1367 1291 (S. 111 Anm.). — Nr. 1381 1292 Mai 8 (S. 109 Anm. 4). — Nr. 1415 1293 Febr. 11 (Ebend.). — Nr. 1584 1298 Juni 25 (Ebend.) — Nr. 1632 1300 März 29 (Ebend). 2 Vgl. S. 102. 3 Urk. 1293 Febr. 11 (Or. Dresden 1415): Markgr. Friedrieh für Kl. St. A f r a : Dat. Rochlez a. d. MCCLXXXX. I I I . tercio yAus f ebruarii (dunkler). Der letzte /-Strich ist gleich dunkel wie der übrige Nachtrag. 4 Urk. (E) 1269 Jan. 25 (Or. Dresden 727). Landgr. Albrecht für KL Volkerode: Datum a. g. MCC I X V i l l i , in die conv er sionis s. Pauli ap o s toli (Sehr blass). Der vorletzte unter die Linie herunterreichende I- Strich in LXVIIII ist im unteren Theile durchstrichen, der letzte hinzugefügt, mit derselben blassen Tinte wie der übrige Nachtrag. Die Jahreszahl ist also aus LXV1II korrigirt. Da die Urkunde von Empfängerhand, also im Kl. Volkerode (Vgl. S. 16) geschrieben ist, das dem Cisterzienser Orden angehörig, sein Jahr 1269 erst mit dem 25. März begann, während die Kanzlei des Landgrafen dasselbe schon am 25. Dezember anfing, so wurde, als die Urkunde in der landgräflichen Kanzlei zur Besiegelung eingereicht wurde, der Klosterschreiber, der die Urkunde überbracht, veranlasst, nach dem landesherrlichen Jahresanfang zu datiren und seine um eine Einheit zu geringe Jahresziffer um eine Einheit zu erhöhen. — So dürfte auch die Rasur an der Jahreszahl in zwei sehr wichtigen Urkunden zu erklären sein. (128[8] Febr. 8 Or. Freiberg). Markgraf Friedrich für dritte I-Strich ist wegradirt) in dominica qua cantatwr Stadt Freiberg: Datum, Vrtberg a. d. MCCIXXXVII(der esto mihi (von Empfängerhand geschriebenj und die damit zusammenhängende Urkunde des Landgr. Albrecht: (Or. Freiberg 128[8]) Febr. 8: Datum, et actum Vriberch a. d. miß. CCLXJCXVI1I der letzte I- Strich ist wegradirt) in dominica qua cantatur esto mihi (aus der Kanzlei des Landgrafen). Beide Urkunden haben vielfache Schwierigkeiten veranlasst (Vgl. TITTMANN, Heinr. d. Erl, 1, 10 und 2, 284), weil Markgraf Heinrich im Texte

Possfc, Die L«hre von deu Privaturkuuden.

15

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Bedeutung der Dat. mit Datum in späteren Jahrhunderten.

Getrennte, ältere, feierl., einf. Datirung.

G e r a d e d e r N a c h t r a g von O r t , J a h r und T a g der D a t i r u n g m i t D a t u m , dem wir in keiner Datirungsformel so häufig begegnen, l ä s s t die B e d e u t u n g ausser Zweifel. Findet sich nun dergleichen in den Reinschriften der von Empfängerhand hergestellten Urkunden am zahlreichsten, so lässt sich diese Erscheinung nur dadurch erklären, dass, bei Herstellung der Schrift durch den Empfänger auf Grund der Handlung, das Uebergabedatum noch nicht feststand, dass die Urkunde dem Aussteller noch zur Besiegelung vorzulegen war, bei welcher Gelegenheit das Datum der Ueberreichung nachgetragen, häufig aber auch der Nachtrag ganz vergessen wurde.1 In vielen Fällen wird sich letzterer nicht erkennen lassen, da wohl der Schreiber der Urkunde zumeist der Ueberbringer war 2 und sich somit nur selten eine andere als die Hand, welche den übrigen Text geschrieben, erkennen lässt. Aber auch in Urkunden von der Hand des Ausstellers finden sich diese Nachträge, was nur die Bedeutung haben kann, dass derselbe die Urkunde auf Grund der Handlung herstellen liess, aber mit der Eintragung der Daten so lange zögerte, bis der Empfänger die Aushändigung verlangte. Der dem Worte Datum ursprünglich innewohnenden Bedeutung ist man sich in der s p ä t e r e n Zeit des M i t t e l a l t e r s , wo es sich um Wiederholung durch Jahrhunderte fortgebrauchter Formeln handelte, nicht immer bewusst gewesen, und mit der fortschreitenden Ausbildung landesfürstlicher Kanzleien und dem dadurch bedingten Rückgang in der Herstellung von Empfängerhand hat sich denn auch, worauf wir zurückkommen, der Gebrauch der Formel verändert, indem man dann weniger auf die Uebergabe an den Empfänger, als auf die Fertigstellung des Konzeptes oder den Ausgang aus der Kanzlei des Ausstellers Werth legte.3 Die Beziehung von Datum auf die Uebergabe lässt sich in älterer Zeit aus der sog. g e t r e n n t e n D a t i r u n g erkennen, welche die Angaben Actum und Datum auseinander hält. So z. B. Acta sunt hec a. d. MCCXL, ind. XIII, presentibus testibus . ...; data in Vribwrc quarto non. martii. Wir finden zwar schon für die älteren Königsurkunden, von den Karolingern bis auf den Ausgang des fränkischen Hauses, eine überwiegende Hauptform, für die charakteristisch ist, dass die Zeitangaben unter Datum, dagegen der Ort unter Actum gegeben wird, — es ist das die sog. ä l t e r e D a t i r u n g —, doch ist diese, von Nachahmungen abgesehen, den Privaturkunden vollkommen fremd. Bereits in der späteren Zeit der fränkischen Kaiser, insbesondere aber unter Lothar III. und Konrad III., zeigt sich eine ziemlich willkürliche Behandlung dieser älteren Datirung. Es ergiebt sich die bunteste Mannigfaltigkeit. Die Angaben des Tages, des Jahres, des Ortes folgen in der verschiedensten Anordnung aufeinander, die Ausdrücke Actum und Datum werden in willkürlichster Weise gebraucht und verstellt, es werden Tag oder Ort oder beide bald genannt, bald nicht. Erst unter Kaiser Friedrich I. treffen wir wieder festere Formen. Es fällt da in's Gewicht der Unterschied zwischen feierlichen und einfachen Privilegien. Für die f e i e r l i c h e D a t i r u n g ist charakteristisch, dass sie die Datirung theilt, zunächst unter Actum die Jahresangaben, dann unter Datum Ort und Tag nennt. Die e i n f a c h e D a t i r u n g dagegen giebt alle Angaben in einer einzigen Formel, entweder unter Datum oder unter Actum oder auch unter Actum et datum. Letzteres findet sich häufiger erst in der nachstaufischen Zeit, in welcher die feierliche Form ausser Gebrauch kommt, die einfache zur alleinherrschenden wird.4 als verstorben erwähnt wird (ab inclito Seinrico domino Misnensi et Orientali marchione avo nostro hone aber nach verschiedenen anderen Urkunden noch im Dezember 1287 am Leben gewesen sein muss, und erst kurz vor dem 8. Februar 1288 gestorben sein kann. Die erstere Urkunde (Friedrichs), von Empfängerhand, rechnete offenbar nach dem Calculus Florentinus (25. März). In diesem Falle radirte der Empfänger den I - Strich hinweg und that ein Gleiches auch bei der Urkunde Albrechts, um seinen Jahresanfang zur Geltung zu bringen und keinen Widerspruch zwischen beiden Urkunden zu verursachen. 1 Vgl. S. 105. Anm. 4. Urk. von [1180], (Or. Dresden 80. Taf. XXXVII). 8 3 4 Vgl. S. 93 und 99. S. 125. FICKEB, Beiträge 2, 237 f. 327 f.

morie),

me-

Aufkommen der getrennten Datirung: Handhabung und Nachträge derselben.

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Wie angedeutet, trennt die f e i e r l i c h e D a t i r u n g die Orts-, Jahres- und Tagesangaben unter Actum und Datum, zugleich aber fügt sie hinzu Angabe der Indiktion, der Regierungsjahre (königlichen und kaiserlichen) und zum Schluss das feliciter amen. Diese volle feierliche Form f i n d e n wir a b e r in den P r i v a t u r k u n d e n s e h r s e l t e n , wir werden sie deshalb, gegenüber der einfachen Datirung, als g e t r e n n t e D a t i r u n g bezeichnen müssen, zumal ja gar nicht erwiesen ist, dass diese Datirung von den Privatkanzleien aus der kaiserlichen herübergenommen wurde. Anscheinend ist vielmehr die Formel aus der päpstlichen Kanzlei in die mainzer gewandert, und dann später der Brauch der letzteren für die Reichskanzlei, die fürstlichen Kanzleien, die Klöster u. a. massgebend geworden. Die Bezeichnung „ f e i e r l i c h e D a t i r u n g " dürfte aber auch deshalb für die Privaturkunden als wenig zutreffend zu bezeichnen sein, weil im Allgemeinen die Scheidung zwischen feierlichen und einfachen Privilegien, für diese nicht aufrecht zu erhalten ist, und die Trennung der Datirung in den Privaturkunden, wenn angewendet, immer den Gegensatz zwischen Handlung und Beurkundung, wie wir später sehen werden, betont, was für die kaiserliche Kanzlei nicht so bestimmt zutrifft. Die g e t r e n n t e D a t i r u n g k o m m t in den P r i v a t u r k u n d e n e r s t gegen E n d e des 12. J a h r h u n d e r t s in G e l t u n g , wenngleich sie in mehreren bischöflichen Kanzleien vereinzelt schon zu Anfang desselben, also auch vor Aufkommen der Formel in der Kaiserkanzlei (um die Mitte des Jahrhunderts), auftritt. Doch ist sie nur verhältnissmässig selten in Anwendung gekommen, da die Privaturkunde mehr die einfache Datirung nach der Handlung oder auf Grund der Handlung die Datirung nach der Uebergabe vorzieht. So findet sie sich z. B. nur selten in den Kanzleien der Bischöfe von Naumburg und Merseburg. In der meissener Bisthumskanzlei tritt sie als Doppeldatirung auf und zwar in der Weise, dass sie unter Actum den Tag der Handlung und unter Datum den der Uebergabe auseinanderhält. In den wettiner Kanzleien des 13. Jahrhunderts wird sie zwar vereinzelt gefunden, doch nur in Urkunden, welche von Empfängerhand hergestellt sind.1 So beschränkt sich denn der Brauch dieser Formel auf einzelne Klöster, welche ihre Urkunden auf Grund der Handlung herstellten und zur Besiegelung dem Aussteller vorlegten.2 Was die H a n d h a b u n g der F o r m e l anlangt, so ergiebt sich, dass unter Actum das Jahr oder Jahr und Zeugen, unter Datum Ort und Tag angegeben werden. Es ist das die regelmässige Form, in welcher diese Datirung in den meisten Urkunden auftritt, doch finden sich einige wenige Ausnahmen. So ist Ort und Jahr unter Actum, der Tag unter Datum oder Ort und Tag unter Actum, das Jahr unter Datum oder auch der Ort allein unter Actum, Jahr und Tag unter Datum gegeben. Wir werden nun weiter sehen, dass diese Ausnahmefälle keine andere Datirung zulassen, als die der Beziehung auf Handlung und Uebergabe. W i e bei d e n ü b r i g e n D a t i r u n g s f o r m e l n b e g e g n e n wir a u c h h i e r N a c h t r a g u n g d e r g e s a m m t e n F o r m e l z u g l e i c h m i t den Zeugen in d e r R e i n s c h r i f t . Diese lässt sich nur durch V o r a u s f e r t i g u n g erklären. Die Urkunde berücksichtigt Handlung und Beurkundung, welche zusammenfallen, und ahmt äusserlich die feierliche Datirung der Königsurkunden nach, worauf hie und da die Erwähnung der Regierungsjahre der Könige hinweist.3 1 Unter 6 Urkunden sind 5 von Empfängerhand, in der einen, von Ausstellerhand, ist die gesammte Datirung nachgetragen. 2 Die Deutseh-Ordens-Kommenden Altenburg (5 Urkunden), Mühlhausen (2), Schleiz (1), Plauen (1); die Cisterzienserklöster Volkerode (2), Dobrilugk (3), Mühlberg (1), Altzelle (3), Buch (4), was gegenüber der grossen Masse von Urkunden numerisch nichts bedeuten will. 3 Urk. (E) 1206 Juli 15 (Or. Dresden 150). Landgr. Hermann für Kl. Volkerode: Aeta. sunt aidem hec in civitate nostra Twngesbmcken a. d. i. MCCVI, ind. VI, epacta IX, cono. VI sub duobus regibus domino Philijrpo et Ottone Romano diviso imperio .... sub testibus (Zeugen) ; data idtts iulii feliciter (heller, 15*

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Getrennte Datirung: Actum und Konzept.

Um uns das Vorgehen der Datirung zu vergegenwärtigen, werden wir zunächst die Frage zu erörtern haben, ob Actum schon früher im Konzept vorhanden gewesen ist. Bei Urkunden von Empfängerhand, in denen der Tag des Datum nachgetragen worden» kann es nicht zweifelhaft sein.1 Aber auch sonstige Beobachtungen stellen das Vorhandensein des Actum im Konzept ausser Zweifel. 1. Actum und Datum sind durch Einschieben anderer, mit keinem der beiden in näherer Verbindung stehenden Angaben getrennt. So finden sich die Beglaubigungsformel, mit ihr vereint die Zeugen, die Zeugen allein, das Siegel und nachträgliche Bestimmungen zwischen Actum und Datum, diese trennend, eingetragen. Da die Zeugen sich jedenfalls im Konzept befanden, so kann in Fällen, wo diese überhaupt in das Actum einbezogen oder gemeinsam durch andere Bestandteile von Datum getrennt sind, das Vorhandensein des Actum im Konzept nicht zweifelhaft sein.2 auch die Zeugen). Da die Zeugen Handlungszeugen sind, die Urkunde von Smpföngerhand geschrieben wurde, so ist jene vorausgefertigt. Man kannte die auf dem Landding erscheinenden Edlen noch nicht. In diesem Falle ist die Uehergabe offenbar auf dem Landding selbst vollzogen. — Urk. 1281 Febr. 24 (Ebend. 303). Bischof von Meissen f ü r Kl. Buch: Testes huius rei sunt (folgen Zeugen) Actum a. g. MCCXXI, ind. IIII., datum per manum Conradi notarii curie nostre VI. kal. mareii, pont. n. a. primo. (Von festes bis primo heller.) Die Urkunde ist von Ausstellerhand. — Urk. (E) 1241 Juli 12 (Ebend. 372). Bischof v. Meissen für Kl. Altzelle: Acta sunt hec in Cella s. Marie in die ieate Margarete; datrnn a. g. MCCXLI, ind. XTIII, p. n. a. II, regnante d. n. lern Christo fei. amen (Zeugen und Datirung dunkler). — Urk. 1249 Juni 2 (Ebend. 472). Propst vom Wyssehrad für St. Meissen: Actum in Bademaritz presentibus his testihus (folgen 6 Zeugen) ; datum a. d. MC CXI ntmo IIII. non. iunii (hell). Dass auch die Uebergabe zu ßadmeritz erfolgte, erhellt aus der vorausgefertigten Urkunde von demselben Tage (Or. Meissen) in derselben Angelegenheit, in welcher die Zeugen und die einfache Datirung (mit Datum, in Bademariz) hell nachgetragen sind. Die Zeugen stimmen in beiden vollständig überein Vgl. S. 8.7 Anm. 3; S. 93 u. 103 f. 1 D a die Mehrzahl der Urkunden mit getrennter Datirung von Empfängerhand herrührt, so wird, wie wir bei der Untersuchung über Datum betonten, häufig der Nachtrag von Ort und T a g sich nicht erkennen lassen. In einzelnen Fällen finden wir aber dabei den T a g unter Datum (S. 115 Anm. 3 und S. 116 Anm. 2) nachgetragen. So Urk. (E) 1229 Aug. 4 (Or. Dresden 291). Graf Heinrich von Anhalt für Kl. Petersberg: Acta sunt hec ab inc. d. a. MCCXXVIIII; datum per manum, Waltheri plebani de Berneburoh I I . non. augusti (stärker) in castro Berneburch. Vgl. a. folg. Anm. Wenn nun der Empfänger seine Urkunde dem Aussteller zur Besiegelung überbrachte, und der T a g der Uebergabe noch nicht feststand, so kann dieser Nachtrag nicht im Konzept gestanden haben. Es ist dann höchstens der Fall denkbar, dass der Empfänger nach Anfertigung der Reinschrift, welche Actum mit seinen Angaben bereits hatte, vom Aussteller wegen des Tages und Ortes der Aushändigung nachträglich verständigt wurde. Man trug vielleicht auch Datum nachträglich in's Konzept ein, was sich zumeist erkennen lassen wird. Ein weiterer Fall wäre der, dass Ort und T a g der Uebergabe bei Gelegenheit der Handlung vorher festgesetzt wurden. Das wird freilich im Einzelnen schwer zu erweisen sein, da man im Allgemeinen sorgfältig darauf achtete, dass die Nachträge möglichst von der Hand, welche die Urkunde geschrieben, bewirkt wurden. * Die Beglaubigungsformel ist zwischen Actum und Datum, eingeschoben in Urkunde (E) 1287 Nov. 4 (Or. Dresden 1183). Markgraf v. Brandenburg für Kl. Weissenfeis: Horum, bonorum et eorum proprietatis donacio facta est in claustro sororum s. Cläre in Wizenvels presentibus plurimis ßde dignis a. d. MCCLXXXVII tercio idus octobris. XJt autem nostra protestatio predicte ecclesie in Wizenvels proficiat in futurum sororibus eiusdem ecclesie vel monasterii, presens scriptum nostri sigilli munimine rdboratum dedimus in testimonium perpetue firmitatis. Datum Wizenuels a. d. MCCLXXXVII pridie nonas novembris, hoc est in die sanctorum marürum Vitalis et Agricole. — Urk. (E) 1207 (Ebend. 160). Bischof Konrad von Halberstadt für Kl. Reinsdorf: Acta sunt hec a. d. inc. MCCVII, ind. IX, a. ord. nostre VI. Ne igitur . . datum per manum Tiderici notarii Magdeburgensis canonici. — Die Zeugen sind zwischen Actum und Datum eingeschoben: Urk. 1234 April 17 (Kop. Dresden). M. Heinrich für KL Mühlberg: Acta sunt autem hec a. d. i. MCCXXIIII. Huius rei testes sunt Datum Ozzek XV. kal. maii. — Urk. (E) 1240 März 4 (Ebend. 357). Burggraf v. Altenburg für D. Orden Altenburg: Acta sunt hec a. d. i. MCC quadrag. ind. XIII. presentibus et admotis testihus supter notatis. Sunt autem hii testes . . . . Datum in Vroburg quarto non. martii (q. n. m. blass). — Urk. (E) 1243 Nov. 7 (Ebend. 395). Propst v. Remse für D. Orden Altenburg: Acta sunt autem hec a. g. mill. CCXLIII. ind. II. Testes swnt Datum Aldinburc a. g. et ind. prenotatis die vero VII. idus nov. —

Getrennte Datirung: Actum und Konzept. Datum und Konzept. Bedeutung der Formel.

117

2. A n g a b e n des Actum wferden von D a t u m w i e d e r h o l t , so besonders die Ortsangabe. Das konnte der fteinschreiber nur, wenn er den Ort in seiner Vorlage fand.1 3. Im D a t u m wird auf A n g a b e n des Actum z u r ü c k v e r w i e s e n . Das setzt voraus, dass demjenigen, welcher das Datum, sei es in's Konzept, sei es in die Reinschrift, eintrug, das Actum in seiner bestimmten Fassung vorlag.2 Anders dürfte es sich mit Datum verhalten. Bei Mangel an jeglichen Originalkonzepten lässt sich n i c h t e r w e i s e n , ob d a s s e l b e vom K o n z i p i s t e n b e r e i t s d e m K o n z e p t e zug e f ü g t o d e r e r s t vom B e i n s c h r e i b e r o h n e V o r l a g e in die R e i n s c h r i f t e i n g e t r a g e n wurde. Es wird da an ein gleichmässiges Vorgehen nicht gedacht werden können. Oft wird in Urkunden von Empfängerhand, für die der Tag der TJebergabe — wir werden später sehen, dass in unserer Formel diese gemeint ist — noch nicht feststand, der Ueberbringer die Tagesangabe ohne Konzept direkt in die Reinschrift nachgetragen haben. Anders, wenn Ort und Tag der TJebergabe im Voraus verabredet waren, und besonders in Urkunden von Ausstellerhand. In diesem Falle wurde die ganze Datirung vom Konzipisten in das Konzept aufgenommen. Für das Vorhandensein auch des Datum im Konzept sprechen einzelne Urkunden, in denen Actum dem Datum folgt.3 Die B e d e u t u n g der F o r m e l kann deshalb nicht zweifelhaft sein. Ergiebt sich, dass wohl überwiegend Actum in das Konzept eingetragen war und zwar anscheinend gleichzeitig mit den Zeugen, während Datum erst später, sei es im Konzept, sei es in der Reinschrift, hinzugefügt wurde/ so lassen sich Actum und Zeugen doch nur auf die Handlung beziehen,6 wie das ja in Privaturkunden die Regel ist. Urk. (E) 1243 Nov. 27 (Ebend. 396). Abt v. Bürgel für D. Orden Altenburg: Acta sunt autern hec a. g. mill. CCXLIII. secunde ind. Testes sunt Datum in Burgelino a. g. et ind. prenotatis. die vero quinto (dunkler) hol. dec. — Urk. (E) 1244 Mai 29 (Ebend. 404). Heinrich Vogt v. Plauen: Acta sunt autern hec a. i. d. mill. CCXLIIII. ind. III. presentibus et me&iantibus testibus annotatis, sunt autern hii . . . . Datum Plawe anno et ind. -prenotatis, die vero I I I I . Tcal. iun. — Urk. (Kop.) 1263 März 3. Landgr. Albrecht für Bergerkl. Altenburg: Acta sunt hec MCCLXIII. ind. VII. Testes sunt . . . . Datum in Monte s. Marie in Aldenburc a. d. et ind. prenotatis quinto non. martii. — Urk. (E) 1269 (Or. Altenburg). Derselbe für Marienkl. Altenburg: Acta sunt autern hec a. d. MCCLXIX. ind. duodecitna. Testes sunt . . . . Datum Aldenburc a. d. et ind. prenotatis. — Urk. (E) 1269 (Ebend.) Derselbe für dasselbe Kl.: Acta sunt hec a. d. MCCLXIX. ind. XII. Testes sunt Datum Aldenburch a. d. et ind. prenotatis. — Urk. 1270 Dez. 2 (Or. Naumburg 112): Acta sunt hec in Cyce a. i. MCOLXX. ind. XIII. Huius rei festes sunt . . . . Datum Cyce IIII. non. dec. per manum Lodewici monasterii s. Stephani cappellani. — Das Siegel trennt die Datirungszeile: Urk. 1171 Sept. 22 (Or. Wolfenbüttel). Bischof Adelbog v. Hildesheim für Kl. Walkenried: Testes rogati viderunt et audierunt . . . . Actum in ecclesia s. Georgii a. d. MCLXXI, ind. I I I I , a. primo pont. domni Adelhogi XXII. Hilden, episcopi X. Tcal. octobris; in dei nomine fei. amen. „ , J (SJ.) Datum Singelheim VI. hat. octobr. (B. VI. k. o. auffällig blass und schräg) per manum Gocelini notarii. 1 Diese Wiederholungen treffen zumeist die Ortsangabe: Urk. (E): Landgraf Albrecht für Hersfeld: 1255 Jan. 30 (Or. Marburg): Acta sunt Erfordie presentibus datum Etfordie a. d. MCCLV. III. Jcal. febr. — Urk. 1270 Dez. 2 (Vgl. vor. Anm.). Unter Actum und Datum der Ort Zeitz wiederholt. — Urk. 1287 Nov. 4 (Vgl. vor. Anm.). In beiden Datirungstheilen der Ort Weissenfeis wiederholt. 2 Angaben von Jahr und Jahr mit Indiktion. Das Jahr: Urk. 1278 Aug. 3. Magister ord. s. Lazari für D. Orden Mühlhausen: Actum a. d. MCCLXXVIII, datum Mulhusen anno eodem inventione corporis Stephani. — Jahr und Indiktion: Urk. (E) 1244 Mai 29 (Vgl. S. 116 Anm. 2). — Urk. (Kop.) 1263 März 3 (Ebend.). — 2 Urkk. (E) 1269 (Ebend.). ' Urk. 1263 Dez. 13 (1264 Jan. 7) (Or. Meissen). Bischof v. Meissen für das Kapitel daselbst: Datum Misne in capitulo a. nat. d. MCCLXIIII. V I I . (auf Basur) idus ianuarii; actum vero in mense proximo precedente sexto videlieet idus dec. ind. VII. Offenbar stand die ganze Datirung im Konzept und ging aus diesem in die Beinschrift über. Der Tag der Uebergabe passte nicht mehr, daher die Basur. 4

5

Vgl. FICKEB, Beiträge 2, 359.

Urk. 1278 Aug. 3 (Or. Dresden 917). Magister ord. S. Lazari für D. Orden Mühlhausen: Huius rei teste» sunt. Frater Henricus tunc commendator in Breytenbache (u. a. Zeugen) . . . . Actum a. d. MCCLXXVIII; datwm Mulhusen anno eodem inventione corporis Stephani mart. glor. Tunc weist darauf hin, dass die Zeugen Handlungszeugen sind. Vgl. a. Anm. 2.

Getrennte Datirung: Bedeutung des Actum, Bedeutung des Datum.

118

Aber auch weiterhin ergiebt sich, dass Actum in unserer Formel nur auf die Handlung bezogen werden kann, wenn 1. w i r v e r s c h i e d e n e Z e i t - , a u c h Z e i t - u n d O r t s a n g a b e n i n A c t u m u n d Datum finden (Doppeldatirung);1 2. w e n n i m T e x t d e r O r t d e r H a n d l u n g , d e r u n t e r A c t u m w i e d e r k e h r t , e r wird;2 3. w e n n w i r i n U r k u n d e n v o n E m p f ä n g e r h a n d das im Allgemeinen auf die Uebergabe hinweisende D a t u m n a c h g e t r a g e n f i n d e n ; 3 4. w e n n d i e m i t A c t u m v e r b u n d e n e n Z e u g e n s i c h a u f d i e H a n d l u n g b e ziehen, und Datum n a c h g e t r a g e n ist;4 5. w e n n s i c h u n t e r A c t u m u n d D a t u m v e r s c h i e d e n e O r t s a n g a b e n f i n d e n , u n d T a g u n d Ort d e s D a t u m n a c h g e t r a g e n s i n d . 6

wähnt

Unterliegt nun die Bedeutung des Actum keinem Zweifel, bezieht sich dasselbe auf die Handlung, so entsteht d i e w e i t e r e F r a g e , w a s D a t u m z u b e d e u t e n h a b e . Wie wir bereits wiederholt erwähnt, rühren die Urkunden mit getrennter Datirung weitaus zum grösseren Theil von Empfängerhand her. Ist nun festgestellt, dass sich Actum und Zeugen auf die Handlung beziehen, so kann unseres Erachtens Datum allein nur die Uebergabe berücksichtigen. Wir haben bereits früher darauf hingewiesen, dass Datum in der einfachen Datirung sich auf die Uebergabe bezieht, und zwar theilweise aus dem Grunde, weil es in Urkunden von 1 Urk. 1120 April 15 (16) (Cod. Sax. I. 2, 60) (Or. Dresden 42). Bischof Reinhard v. Halberstadt für Kl. Kaltenborn: Dat. XVI. kal. magi (16. April) a. dorn. inc. MCXX, ind. X I I I , anno autem ord. domni episcopi R. XIIII; actum in Halberstath pleno concilio in epia domini (15. April) papa C. secundo Mogontino archiepiscopo et Romane sedis legato . . . Die ziemlich umfangreiche Urkunde, welche in der halberstädter Kanzlei, zum Theil auf Grund von zwei in derselben erwähnten Handlungen hergestellt wurde, war jedenfalls vorausgefertigt, da sie bereits einen Tag nach der Vorlage vor der Synode übergeben wurde. Mit dieser Urkunde hängt eine andere desselben Bischofs für Kl. Kaltenborn zusammen, deren Zeugen — Zeugen der Uebergabe — auf derselben Synode zugegen waren. 1120 April 9 (16). (Gedr. Schmidt, Halb. Urkundenb. 1, 112). Acta sunt hec a. ab ine. d. MCXX, ind. XIII., concurr. IV, ep. XVIII, decenn. meto primo (9. April), presidente . . . .; data in Halberstadt pleno concilio XVI. kal. mai coram his testibus . . . . Vgl. S. 67. Anm. 5 und S. 74 Anm. 3. 103. — Urk. 1233 Febr. 22 (März 26) (Or. Meissen). Bischof von Meissen für Kapitel daselbst: Acta sunt hec Colonie iuxta ämiterivm a. d. MOCXXXIII octavo kal. martii; data in Cella s. Marie per dreipass.

4.

0 spitzoval.

5.

V schildförmig.

6.

O

oben abgerundet,

7.

O

unten abgerundet.

15. — 5-, 6-, 8 eckig (die beiden ersten mit der Eventualität: oben spitz).

8.

queroval.

herzförmig.

12.

A



o

vierpass.

13. •

viereckig.

14. O



oben spitz.

oben spitz (rautenförmig).

Die am häufigsten auftretende ist die runde. Da die Kaiser und die anderen Fürsten überhaupt, mit wenigen Ausnahmen, bei der runden Form der Siegel blieben, so wurde diese auch schon mit dem 15. Jahrhundert wieder die allgemein gebräuchliche. Die Form der Keitersiegel ist durchgehend die runde, nur selten findet sich die ovale.2 Die S t o f f e , in welchem die Siegelstempel abgedrückt wurden, sind M e t a l l 3 (Blei, Gold, seltener Silber und ganz selten Erz), W a c h s , M e h l t e i g (Oblate), s p a n i s c h e s W a c h s (Siegellack).4 Häufiger als die Metalle wurde das W a c h s zum Besiegeln der Urkunde verwendet. 1

Betreffs der österr. Siegel vgl. Mittheil, der K. K. Centrai-Kommission 9, 160. POSSE a. 0 . Taf. I. 4. Siegel des Markgrafen Otto v. Meissen 1156—1190. 8 Nach den bisherigen Forschungen sind Privaturkunden nur selten mit B l e i gesiegelt worden. Der Brauch stammt von den byzantinischen Kaisern uud Grossen. Seit dem 7. Jahrhundert bedienen sich die Päpste abwechselnd des Bleies und Wachses, seit dem 8. Jahrhundert ausschliesslich des Bleies. Mit Blei siegeln folgende deutsche Bischöfe: 1. Bruno von Würzburg 1036. 2. Ratbod von Trier. 3. Lienar von Bremen. 4. Konrad von Halberstadt 1206 als Präses des Konziliums. Das Konzil zu Pisa bestimmt Blei für die Synodalsiegel, diese werden bei den Konzilien zu Basel und Konstanz beibehalten. Von weltlichen Grossen siegeln mit Blei: 1. Die Dogen von Venedig. 2. König Alfons von Portugal 1451. 3. Die deutschen Kaiser Otto I. und III., Heinrich II., Konrad II. und Heinrich III. vorzugsweise bei Urkunden, die in oder für Italien ausgestellt sind. (Vgl. HEntEccnjs, Syntagma historicum de veteribus Germanorum aliarumque nationum sigillis 42 bis 49,149. P . LEYSER, de contrasigillis 10. Mittheil, der k. k. Centrai-Kommission (Wien 9, 151). SICKEL, Acta Karol. 1, 196). — S i l b e r und E r z bei den Byzantinern (HEINECCICS a. 0 . 41 und 49). — Der Gebrauch des G o l d e s zum Siegeln kommt von den Byzantinern zu den Franken und den deutschen Kaisern. Die Päpste gebrauchen goldene Bullen sehr selten (HEINECCIÜS a. O. 36). König Emerich und dessen Bruder Andreas IL von Ungarn hatten goldene Bullen (SCHWABTNER, Introductio in artem diplomaticam praecipue Hungaricam Taf. I. Nr. 4). 2

4 F ü r Siegelbeschreibungen bei Urkundeneditionen empfiehlt sich die von GVOTEFEND, Ueber Sphragistik 16 vorgeschlagene Terminologie: A. [Metall]. 1. Bleibulle. 2. Goldbulle. B. [Wachs]. [a. einfach], [1. farblos], 2. roth, grün, schwarz, b. zusammengesetzt. 3. zweifarbig (Farben genannt). 4. farblos in Schüssel, Schale. 6. — in geformter Schüssel (event. mit Verzierung oder Wappen). 1. — in Blechkapsel (wenn nichts bemerkt wird, Weissblech, sonst Messing-, Silber-, 8. — in Holzkapsel. [vergoldet). 9. — in Elfenbeinkapsel. 10. — unter Papierdecke.

Siegelstoff: Wachs.

142

Farbe des Wachses.

Die grössere Weichheit, vor allem aber die grössere Wohlfeilheit sicherten ihm den Vorzug des allgemeinen Gebrauches. Nach GBOTEFENDS Untersuchungen der älteren Wachsrezepte ergiebt sich, dass man die Namen weisses, braunes, gelbes, graues Wachs mit Unrecht als verschiedene Wachssorten bezeichnend ansieht, sondern dass wir hier im Wesentlichen bloss verschiedenen Mischungen von Wachs und Pech unter Zusatz von schmeidigenden Substanzen gegenüber stehen, die uns vom reinen honiggelben Wachs durch die verschiedenartigsten Stufen des Aussehens und des Härtegrades allmälig hinüberleiten zu dem grauesten, schiefrigsten, pechvermischten Wachse.1 Bereits im 12. Jahrhundert fing man an, das Wachs zu färben,2 und zwar anfangs roth. Diese Farbe hat denn auch in allen Jahrhunderten den Vorzug erhalten. Allmälig wurde das Recht, mit rothem Wachs zu siegeln, ein Gegenstand der Auszeichnung, indem die Kaiser gewissen Personen das Privilegium verliehen.3 Grüne Wachssiegel finden sich bereits häufig im 13. Jahrhundert,4 und zwar an Urkunden der Geistlichen, Städte und Bürger, erst im 15. verwendete auch der Adel grünes Wachs zur Siegelung. Blaues 6 und schwarzes Wachs6 kommt nur selten vor, auch zweifarbige Siegel sind eine seltene Erscheinung.7 1

GROTEFEND, Ueber Sphragistik 23. Kaiser Friedrich I. gebraucht zuerst rothes Wachs, nach ihm Philipp, aber auch von geistlichen und weltlichen Fürsten, Grafen, Herren und Klöstern wird roth gesiegelt. Einzelne Klöster siegeln mit Vorliebe roth. So Kloster Reinhardsbrunn, bereite Anfang des 13. Jahrhunderts; die Siegel der Landgräfin Sophia (POSSE a. O. Taf. XII. 1) und des Landgrafen Ludwig IV. (Edend. XII. 3) an Urkunde von 1222 (Or. Gotha), die vom Empfänger hergestellt ist, sind von rothem Wachs. Dasselbe Kloster siegelt auch weiterhin öfters roth. Um zu bestimmen, wann eine weltliche Kanzlei mit andersfarbigem Wachse zu siegeln angefangen, wird man konstatiren müssen, ob die Urkunde vom empfangenden Kloster geschrieben wurde, denn neben der Schrift wurde auch die Siegelung von diesem besorgt. Vgl. S. 151 Anm. u. S. 163. • So verlieh Kaiser Sigismund dem Kurfürsten Friedrich dem Streitbaren von Sachsen 1423 März 25 (Or. Dresden 5917) als eine besondere Gnade die Erlaubniss, mit rothem Wachs siegeln zu dürfen: daz er und seine erben fwrbaß zu ewigen zyten als herczogen czu Sachsen und, unsere und des richs kurfursten alle ire briefe mit rotem wachs versiegeln und befesten sollen und mögen, — Die Stadt Krems erhält dasselbe Recht von Ladislaus Posthumus, Kaiser Friedrich III. ertheilt es den Herren von Starhemberg und den Grafen von Roggendorf in den J . 1476 und 1481 (SCHWEBDIIHQ, Gesch. des Hauses Starhemberg 443 und WUBMBRAND, Coli, geneal. 96). — Erst vom 15. Jahrhundert an hat man auf das besondere Recht, in grünem oder rothem Wachse zu siegeln, Werth gelegt und sich dasselbe von Kaisern und Königen verleihen oder bestätigen lassen. Im eigentlichen Mittelalter scheint es im Ermessen des Sieglers gestanden zu haben, ob er sein Typar in ungefärbtes oder gefärbtes Wachs drücken wollte. Natürlich sind die ungefärbten Siegel häufiger, und auch das mag zugegeben werden, dass sich die höheren Stände früher als die niederen der rothen und grünen Siegel bedienten. Vgl. a. Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrhein. 32, 435. * Mit besonderer Vorliebe siegelte Kloster Dobrilugk schon zu Anfang des 13. Jahrhunderts mit grünem Wachs. Vgl. S. 163 Anm. 3. Späterhin wird der Gebrauch desselben allgemeiner, doch scheint es gleich dem rothen im 15. Jahrhundert ein gewisser Vorzug gewesen zu sein, mit grünem Wachs siegeln zu dürfen, da Kaiser Sigismund einigen Gemeinen und Familien die Erlaubniss ertheilte, mit diesem zu siegeln. — Bei Städten war das Recht, mit rothem oder grünem Wachs zu siegeln, nicht gleichgiltig. Die Stadtgerichte, welche zur rothen Wachssiegelung nicht berechtigt waren, konnten nur die unter ihrer Gerichtsbarkeit stehenden Personen, unter dem rothen Siegel aber, unter bestimmten gesetzlichen Beobachtungen, jedermann als Zeugen vorladen (TSCHOPPE und STENZBL, Ueber den Ursprung der Städte Schlesiens 246). Vgl. Anm. 3. • Blaues Wachs kommt selten vor. Ein blaues Siegel des Seiz von Chuenring vom Jahre 1372 im Stiftsarchiv zu Heiligenkreuz (Abgebildet: HANTHALER, Recensus dipl. geneal. Taf. X X I X Nr. 15). — Kaiser Friedrich HI. verleiht dem Markt Mödling 1458 (MELLY , Beiträge zur Siegelkunde des M.-A. 33) und Karl V. dem Dr. Stockhammer zu Nürnberg 1524 (HEIKECCIUS a. 0 . 55) das Recht, mit blauem Wachs zu siegeln. Vgl. a. B. F. R. LAUHN, Von den Gerechtsamen mit blauem Wachs zu siegeln, in SCHOTT, Jurist. Wochenbl. 4, 564. * Schwarze Siegel sind selten. Mit schwarzem Wachs siegeln schon seit dem 13. Jahrhundert die Hochmeister des deutschen Ordens (Vgl. S. 163 Anm. 4), die Grossmeister von Malta und die übrigen geistlichen Ritterorden und manche Adelige. Schwarz siegelt Leopold von Suneck im J . 1262, und die Stadt Baden im 16. Jahrhundert (HANTHALER, Recensus 1, 226). Das älteste nachweisbare Siegel dieser Farbe ist das von Henricus de Lapide, vom Jahre 1248 (G. A. WILL, Kleine Beiträge zur Diplomatik 73). 7 In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts fing man an, das Siegelbild in eine dünne Schicht 4

Siegelstoff: Oblate, Spanisches Wachs (Siegellack).

Siegelfälschung.

143

D e r O b l a t e n s i e g e l (Mehlteigsiegel) u n d der Siegel aus s p a n i s c h e m W a c h s (Siegell a c k ) , 1 von denen die ersteren seit d e m 16. J a h r h u n d e r t , die letzteren aber erst seit d e m 17. häufiger in G e b r a u c h k o m m e n , g e d e n k e n wir nur vorübergehend, da sie d e m eigentlichen Mittelalter v o l l k o m m e n f r e m d sind. Bei

der wichtigen R o l l e ,

war es natürlich, Mauriner

haben

welche

das S i e g e l im ß e c h t s l e b e n

dass frühzeitig Versuche zur F ä l s c h u n g eine grosse Zahl Beispiele

des Mittelalters

desselben

solcher F ä l s c h u n g e n

spielte,

g e m a c h t wurden.

zusammengestellt. 2

Die

Vielfach

werden K l a g e n erhoben, dass Siegel gemissbraucht seien, 3 und P a p s t Innocenz III. sah sich g e nöthigt,

die F ä l s c h e r päpstlicher B u l l e n m i t h a r t e n Strafen zu bedrohen.

Zugleich suchte er

durch besondere F e s t s e t z u n g e n die gefälschten B u l l e n unschädlich zu m a c h e n , verschiedenen

Fälschungsmethoden

dächtiger Bullen ertheilte. 4

zusammenstellte

und Kathschläge

wegen

indem

er

die

der P r ü f u n g ver-

E r stellte sieben Arten der N a c h a h m u n g päpstlicher B u l l e n auf,

farbigen Wachses abzudrücken, und presste dieses hierauf in einen Ballen von ungefärbtem Wachs ein, so dass das Siegelbild wie in einer Schale vertieft lag und dadurch theilweise gegen Verletzungen geschützt war. (Vgl. Mittheil, der k. k. Centrai-Kommission [Wien] 9 , 153). Erwähnt sei hier (nach SELLO'S Mittheilung) das Siegel des Grafen S. v. Blankenburg an Urk. [c. 1260] bei E R A T H , Cod. Quedl. 220 (Or. Magdeburg). Es besteht aus naturfarbenem, die Hirschstange aus durch und durch gefärbtem blassziegelrothem Wachs. — Die von K. Friedrich I I I geübte Sitte, ein rothes Wachssekret dem andersfarbigen Hauptsiegel aufzudrücken, kommt schon ein Jahrhundert früher vor. Vgl. Mark. Forsch. 7, 232 (Or. Coblenz) hinten auf den Hauptsiegel des Bischofs v. Grenoble, von grünem Wachs, ein rothes rundes Sekret. 1 KINDLIXGER, Nachrichten von dem ältesten Gebrauch der Siegeloblaten und des Siegellacks. — SPIESS, Archivische Nebenarbeiten 2 , 3 . — Die Oblatensiegel sind von den mit Papier überlegten Wachssiegeln zu unterscheiden. Vgl. S. 159. 2 Neues Lehrgebäude der Diplomatik. Band 9 S 2 2 4 ff. Vgl. a. GEOTEFEND a. O . 3 2 ff. 3 Petrus de Vineis 5 ep. 22: Nuper in regno nostro quidam, circumvagus inventus est monachus, qui falsas sigilli nostri formas adultérons non absque honoris nostri iniuria et tuae honestatis infamia discurrebat. Ut igitur de sigillo ipso ulterius ßagitiosa ßgmenta non procédant, ipsum tibi, cuius honoris augmentum de bono Semper melius cupimus promovendum, siib annuli nostri clausura transmittimus et falsarium monachum, ut culpas suas districtius doleat, quibiis lascivus se ingessit, carceris nostris compedibus mandavimus detineri. — Boncampagni (ROCKINGER a. 0 . 1 4 4 ) : Infelix abbas de Marmoreto bullös Romane curie cum subtili subula perforavit, et cum acu subtilissima filos adulterinos inmittens cum ligneo malleo interposito filtro planificavit bullas, quas falsis litteris inprimebat. Fecit etiarn cinericium, de cuius artißcio tutius est silere et per ipsum bullös papales, monetas omnes et sigilla quelibet faciebat nec inveniebatur in uno puncto delictum. — Der Konventual Dietrich auf den Lauterberge zeigt, um nicht vom Propste wegen seiner Reisen zum Markgrafen belästigt zu werden, einen wohl unechten besiegelten Brief des letzteren vor: Et ne forte a praeposito pro hujus modi discursu gravaretwr, litter am quandam cum sigillo marchionis praeposito missam exhibait, cuius ténor fuit, velle marchionem, ut Tiderieus et eius socii, qui ibi nominatim exprimebantur, pro ecclesiae sitae negotiis libere ad ipsum irent et redirent, nec debere eos propter hoc quicquam gravaminis sustinere. TJtrum autem haec litter a subreptitia fuerit an vera, incertum est (Chron. Mont. Ser. a. 1210). — Ebend. 1219. Eine Frau findet im Kloster Neuwerk bei Halle Aufnahme, um später in den Konvent eintreten zu können. Eine Anzahl Konvenfcualen und der Propst sind für die Aufnahme, andere dagegen. Sie fassen einen Brief mit falschem Klostersiegel ab, schicken denselben an das Kloster Stötterlingenburg und verlangen Abberufung der Nichte des dortigen Propstes, die sich im Kloster Neuwerk befindet und deren Gunst sich die Frau erworben hat. — Unde Uli permoti legationi scriptae sigillum ecclesiae, incertum, ut illud habuerint, imprimentes eamque conventui illius feminae destinantes de ea conquesti sunt, ut ad suam revocaretur ecclesiam postulantes. Quam litteram illa a suo conventu cum sigillo sibi transmissam praeposito cum gravi quaerimonio et indignationis laerimis demonstravit. — Der Bischof von Merseburg veranstaltet eine Untersuchung und die Fälscher werden bestraft. — Quos ille (praepositus) inquisitione facta confessos de consilio episcopi Mersenburgensis, cuius favorem praepositus sibi conciliaver'at, qui eos falsarios asserebat, tanta districtione punivit . . . — Ebend. 1219. Der Propst des Klosters Lauterberg wird angeklagt, Ländereien u. a. verkauft und darüber heimlich Briefe mit dem Klostersiegel angefertigt zu haben. — Erant autem haec, quod inconsultis fratribus mansos ecclesiae vendidisset, nemora succidisset, vinum pro pecunia infeodasset et de hoc privilégia occulte cum sigillo ecclesiae praebuisset. — Eine vom Papste bestimmte Kommission entscheidet in J . 1220, dass in Zukunft Propst und Konvent j e ein Siegel haben sollen: Dominus praepositus pro se sigillum habebit, conventus pro se sigillum habebit, sub sigillo ecclesiae praepositus nihil scribet sine consensti conventus et e converso. 4

Décrétai, lib. V. tit. 20 : de crimine falsi.

Prima

species falsitatis

hec est, ut falsa

bulla faltig

144

Arten der Siegelfälschungen.

nach deren Vorbild GBOTEFEND folgendes sehr übersichtliche Schema der Siegelfälschungen konstruirt hat: A. Fälschungen mit Anwendung neugefertigter Siegel,1 gewonnen durch: 1. Erschleichung der Originaltypare8 oder Originalsiegel.3 2. Abformung von Originalsiegeln.4 3. Anfertigung neuer, den echten Siegeln ähnlicher Typare.6 litteris apponatur. Secunda, ut filum de vera bulla extrahatur ex toto, et per aliud filum immissum faltis litteris inseratur. Tertia, ut filum ah ea parte, in qua charta plicatur, incisum, cum Vera bulla falsis litteris immittatur sub eadem plieatura cum filo similis cannabis restauratwm. Quarta, cum a superiori parte bulle altera pars fili sub plumbo rescinditur, ut per idem filum litteris falsis in-serta reducitur intra pVwmbvm. Quinta, cum litteris bullatis et redditis in eis aliquid per rasuram tenuem immutatwr. Sexta, cum scriptwra litterarwm, quibus fuerat apposita vera bulla, cum aqua vel vino universaliter abolita heu deleta, eadem charta cum calce et aliis iuxta consuetum artificivm dealbata, de novo rescribitur. Septima, cum Charte, cui fuerat apposita vera bulla, totaliter abolite aut abrase, alia subtilissima charta eiusdem quantitatis scripta cum tenacissimo glutino ccmiungitur. 1 In seinem verdienstvollen Schriftchen: Ueber Sphragistik. Beiträge zum Aufbau der Urkundenwissenschaft. Breslau 1875. S. 35. Leider fehlt es uns bisher an einer wissensihaftlichen Sphragistik. Man würde dem Verfasser dankbar sein, wollte er baldmöglichst an weitere Veröffentlichungen herantreten. Ich kann seiner Terminologie und Technik in jeder Beziehung beistimmen. ' Konrad von Mure (BOCKINOEB a. O. 476) definiert: typarium, cui cera inprimitur sigillaris. — Urk. 1300 Mai 8 (Or. Dresden 1639). Landgraf Dietrich: in cuius rei testimonium presentem paginam dari fecimtts nostri sigilli typario communitam. — Der Siegelstempel besteht aus Metall (Silber, Erz, Messing oder Bronze). MEILY (Beiträge 159) meint, die ältesten Städtesiegelstempel seien von Erz, manchmal versilbert, selten vergoldet. Erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts fand er Silber zu den Stempeln verwendet, jedoch noch ziemlich selten, um so häufiger aber zu den grösseren und schöneren Städtestempeln des 15. Jahrhunderts. Im 16. Jahrhundert kehrte man wieder zur Bronze zurück. Sehr selten sind bleierne Typare oder krystallenc aus dem 16. Jahrhundert. — Die Siegelstempel waren mit Handhaben versehen und wurden seit dem 14. Jahrhundert verziert. Im 16. Jahrhundert werden die Handhaben einfach, und am Schlüsse desselben findet man schon die Siegelplatte auf eiserne Stöcke gelöthet oder an holzgedrechselten Griffen befestigt, was durch die veränderte Abdrucksweise über Papier nothwendig wurde. — Di«; Siegelumschrift befindet sich auf den meisten Typaren an der Peripherie, doch finden sich auch solche, in denen die Umschrift an den breiten Seiten des Metalles angebracht sind, so dass die Schrift auf den inneren Bändern des Siegels abgedruckt erscheint. So auf dem Siegel des Grafen Dedo 1174 (POSSE, Wettiner Siegel Tafel II. 2) und auf dem des Bischofs Udo von Naumburg (Abgeb. bei LEPSIUS, Bischöfe von Naumburg Tafel III. 4). — Aeltere Typare Bind uns in geringer Zahl erhalten. Eins der ältesten ist dasjenige des Markgrafen Otto von Meissen (1156—1190), welches im vorigen Jahrhundert beim rothen Thurm in Halle aus der Erde gegraben wurde und mit dem nachweislich alle uns erhaltenen Siegel desselben hergestellt sind (Abgebildet POSSE a. 0. Taf. I. 5). 3 Der interessanteste Fall der Erschleichung eines Typars ist uns in den Urkunden (Or. Dresden 1215 und 1219) 1288 Juni 24 und Juli 25 erhalten. Vgl. S. 1. Die Minoriten von Seusslitz requiriren in heimlichen und vertraulichen Angelegenheiten des Markgrafen Heinrich von Meissen dessen Siegelstempel und fabriziren, im Besitz desselben, Privilegien zu ihren Gunsten. * Derartige Fälle sind heutzutage schwer zu konstatiren. Vgl. GBOTEFEND a. O. 40. — Ein Theil der abdinghofer Fälschungen erweisen sich fast unzweifelhaft als Abgüsse aus Formen, die nach echten Siegeln hergestellt sind. Vgl. Zeitschr. für vaterländ. Gesch. und Alterthumsk. 34, 1—38; 40, 156. — Lehrreich ist der Prozess, welcher in Breslau 1364 gegen einen der bedeutendsten Siegelfälscher seiner Zeit, den Knappen Johann v. Schellendorf, spielte. Letzterer war durch die später in seinem Besitz gefundenen 27 Schwefelpasten in den Stand gesetzt, von den Siegeln aller hervorragenden schlesischen Stände sich Abdrücke zu verschaffen und dieselben zu seinen Gunsten prozessualisch zu verwerthen. Vgl. KLOSE, Von Breslau 2, 222 und GBOTEFEND a. 0. 34. 6 Die an den reinhardsbrunner Fälschungen angebrachten Siegel Heinrichs IV. und V. sind sämmtlich nach einem Stempel Heinrichs V. (BBESSLAÜ, Heinrich V. 2) gearbeitet und unecht. Vgl. Cod. dipl. Sax. I. 2, 3. — Das Kloster Gertrudenberg zu Osnabrück hat einen echten Stempel Bischof Arnolds (1173 —1191) nachgeschnitten und zu mehrfachen Fälschungen benutzt. Vgl. Zeitschr. für vaterländ. Gesch. und Alterthumsk. 40, 158—160 f. — Cod. dipl. Sax. I. 1, 146. 1074 (STUMPF 2775). Das Siegel K. Heinrichs IV., ein Stück Wachs, ohne Buchstaben und Bild, mit hohem Bande, ist u n t e r der Datirungszeile in der rechten unteren Ecke aufgedrückt. Ein Kreuzschnitt ist nicht vorhanden, man sieht vielmehr noch, dass in das Pergament ein Loch genau so hineingeschnitten worden ist, um die gleich anfangs vorhandenen grösseren Ecken des hinteren Siegeltheiles zum Zwecke der Befestigung hindurchschieben zu können. Auffällig ist es, dass jede Spur des Siegel-

Arten der Fälschung.

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4. Anfertigung neuer, frei erfundener Typare.1 B. Fälschungen mit Benutzung alter Siegelabdrücke, gewonnen durch: 1. Abschaben der Urkunden oder einzelner Theile oder Stellen derselben (Palimpsest und Interpolation).2 2. Trennung und Wiedervereinigung von Vorder- und Rückseite des Siegels.3 bildes fehlt, da doch der hohe Siegelrand dasselbe hätte schützen müssen. Auch der Inhalt erweist die Urkunde als unecht. Vgl. POSSE, Markgrafen von Meissen 175 Anm. 65. — Cod. Sax. I. 1, 151. 1081 März 18 (STUMPF 2828). Auf gleiche Weise ist das unförmliche Siegel K. Heinrichs IV., mit plattem Band, von den bekannten Königssiegeln abweichend und aus g r ü n e m Wachs bestehend, aufgedrückt. Die Schrift verweist die Fälschung in's 12. Jahrhundert. Vgl. POSSE a. 0 . 189 Anm. 102. 1 Das Siegel K. Konrads III. an Urk. 1143 (STUMPF, 3452. Cod. Sax. I. 2, 161 und II. 6, 302) ist eine grobe Fälschung. Es besteht aus rothem Wachs, ist zweiseitig mit demselben sehr roh gearbeiteten Stempel besiegelt und oflenbar nach Verlust des echten in späteren Jahrhunderten hergestellt. — Interessant ist die Urkunde von [1275] Mai 28 (Gedr. Sagittariua, Hist. Goth. 80) wegen eines Arztes Konrad, Pfarrers zu Goldbach, welcher unter des verstorbenen Grafen Burchard von Brandenberg Namen falsche Urkunden anfertigte und dessen Siegel nachsteehen liess: Bonorabilibus viris et in domino iilectis iudicibus sancte Moguntine sedis V. dei gratia Halberstadensis episcopus sincere dilectionis affectum. Ad notitiam vestram devenire volumus, nos per famam et alias multorum veridica relatione didicisse, quod magister Conradus dictus de Goltbach existens in civitate nostra Salberstadensi fecit sculpi quoddam sigillum, in quo exprimebatur aquila duorum capitum et cuius circumscripta talis erat: Sigillum Comitis Borchardi de Brandenberch, cum idem comes longe ante tempus preparationis dicti sigilli carnis debitum exsolvisset. Fecit enim conscribi litteras nomine eiusdem comitis et dicti sigilli appensione roborari, cpiarum auctoritate confisus ahbatissam et conventum ordinis Gysterciensis monasterii sancte crucis extra muros civitatis Gotha coram nobis trahit in causam fatigans ipsas quam plurimum graviJms laboribus et expensis. Ideoque quod ratione dilecti quis sortiatur forum, quamvis de iure possemus procedere contra ipsum, ad penam tantam . . . Nos tarnen vestre reverentie deferre volentes rogamus, qaatenus dicta habentes pro cerüs dictum instrumentum nobis faciatis exhiberi et compescatis ipswm ab iniuriosa molestatione monasterii swpra dicti, nihilominus contra ipsum, quantum de iure potestis, pro perpetrato facinore pocedentes. Alioquin si vestre prudentie ita visum fuerit, ipsum cum vestris litteris ad nos remittatis, vbi copiam testium habere poterimus falsitatis supra dicte, quam commisit in civitate nostra in proprie salutis dispendium et scandalum plurimorv/rn et nos negotium sufficienter bistructum ad vos dermo remittemus, ut extunc secundum iuris ordinem et iuxta datam a deo vobis prudentiam proeedatis, ne tarnte presumptionis temeritas ad multorum pemiciem maneat impunita. Datum Salberstat quinto kalendas iunii. * Solche Siegel hängen an den Urkunden Nr. 1067, 1271, 1439, 1577 der schlesischen Eegesten. Vgl. GBOTEFEND a. O. 45 und POSSE, Markgrafen von Meissen 144 Anm. 71. Urk. K. Heinrichs IV. von 1065 März 31 für Stift Naumburg (Gedr. Cod. Sax. I. 1, 128). Eine grobe Fälschung des 13. Jahrhunderts und auf radirtem Grund geschrieben. Die Rasur ist noch zu erkennen, nicht aber die ursprüngliche Schrift. Von dem ursprünglichen Diplome sind Bekognitionszeile und Monogramm stehen geblieben. Sie stammen aus der Kanzlei Friedrichs, welcher in den Jahren 1060—1064 als Kanzler vorkommt, in welche Zeit also auch die radirte und so vernichtete Urkunde zu setzen ist. Sie betraf, wie aus der alten Dorsale (12. Jahrhundert), welche der Fälscher zu tilgen vergass, das Dorf Titibutzien (Teitzig), welches wahrscheinlich dem Stifte Naumburg gehörte. 8 Vgl. Zeitschv. für vaterländ. Gesch. u. Alterthumsk. (Westfalen) 40, 162. Das ältere tecklenburger Siegel, wie Simon es z. B. auch 1 1 8 0 (EBHARD Codex. 4 1 3 ) und später sein Sohn Otto geführt (Westfäl. Siegel 20, 1), hängt noch in leidlichem Zustande an. Die Umschrift lässt noch erkennen Sigßjllum — de — g. Bei genauerer Betrachtung erheben sich aber bedenkliche Zweifel betreffs der Echtheit des Siegels. Zunächst ist die Typusplatte mehrfach gebrochen, und sind die einzelnen Theile unregelmässig aneinander geschoben. Der Schriftrand des einen Theües greift über den des anderen hinaus, so dass es den Anschein gewinnt, als habe man von einem echten, dem Stempel Simons (der sich auf seinen Sobn Otto vererbte) entstammenden Abdruck den oberen Theil, das Siegelbild zeigend, gelöst und einer dazu präparirten Wachsschale mit Anwendung von Bindemitteln einzufügen versucht. Vor allem kommt aber die Art und Weise der Befestigung in Betracht. Das Siegel hängt an einem freien l*/s cm. breiten Pergamentstreifen, dessen oberes Ende man durch den in der Mitte der Pergamentkrämpe befindlichen Querschnitt nach vorn gezogen und dann wiederum rückwärts in einfacher Weise verschlungen hat, so dass es beliebig ohne irgend welche Verletzung, sei es des Siegels oder der Urkunde, gelöst werden kann. Es fehlt also der organische Zusammenhang zwischen beiden Theilen, wie er doch sowohl bei den angehängten, wie bei den abhängenden Siegeln vorhanden sein mass. Auf Grund der Befestigungsart ist die ursprüngliche Zugehörigkeit des Siegels zur Urkunde zu verneinen. Poose, Die Lehre Ton den Priv&tarknnden. 19

Siegelfälschung.

146

3. Ausschneiden und Wiederzusammenheften der Befestigungen der Siegel.1 4. Abschneiden und Wiederzusammenheften der Siegelbefestigungen ausserhalb der Siegel 2 Ein Originaltypar zu erlangen war für den Fälscher sehr schwer. Diejenigen, deren Siegel als authentisch galten, sahen sich vor allem schon im eigenen Interesse genöthigt, fiir die sichere Aufbewahrung der Stempel Sorge zu tragen, um möglichst jeden Missbrauch derselben auszuschliessen. Konnte doch weniger sorgfältige Aufbewahrung oder zu grosses Vertrauen, wie wir das wissen, schlimme Folgen haben und der Urkundenfälschung Vorschub leisten, umsomehr, als die Schrift der Urkunde nicht, wohl aber das Siegel allein beweisend für die Echtheit derselben war. Bei den authentischen Personen, Papst, König, Bischof und Fürst, war der Notar der Siegelbewahrer,3 der Fürst führte in strenger Hut das Siegel bei sich. Nur bei Ausfertigung ganz unbedeutender Urkunden konnte der Notar ohne Wissen seines Herrn siegeln oder nach Anweisung des von dem Fürsten mit der Prüfung der Urkunde beauftragten höheren Beamten, der, wo kein Protonotar oder Kanzler vorhanden, natürlich der Notar selbst oder ein anderer, nicht zur Kanzlei Gehöriger sein konnte.4 Gleich den Siegelstempeln der Fürsten waren auch diejenigen der Klöster und S t ä d t e 6 der Gegenstand der sorgfältigsten Bewahrung, denn selbst in die stille Mönchszelle 1 Vgl. GROTEFEND a. 0. 49 f. Derselbe theilt einen interessanten Fall mit. Aus der glatten Hinterwand des echten Siegels Herzogs Boleslaus II. von Schlesien hat man vorsichtig, ohne die Vorderseite zu verletzen, einen fingerbreiten Streifen Wachses von oben nach unten durch Längsschnitte, wahrscheinlich mit. einem erwärmten Messer herausgeschnitten, so die alte Verknüpfung mit der Urkunde gelöst und mit den Besten des Wachses nach Einknüpfung neuer Schnüre in die gefälschte Urkunde das von der echten Urkunde losgetrennte Siegel mit jener verbunden. s

3

V g L GROTEFEND a. 0 . 5 3 f.

So wird die s o r g s a m e Aufbewahrung des authentischen Siegels besonders eingeschärft. MATTHÄUS PARISIÜS, Hist. Anglic. a. 1287 S. 884: Sane de custodia sigillorum curam haberi praecipimus diligentem, scilicet unu&quisque per se illud custodiat, vel uni soli, de cuius fide confidai, custodiendum committat, quie tiam iuret, quod fideliter illud custodiat alimi, nec etiam ipse aliquid inde sigittet, ex quo possit alicui praeiudicium generari, nisi quod dominus eins prius legerit et viderit diligenter, et sie praeeeperit sigillari. In facienda vero sigilli copia fidelis et provida ut falsis et fraudvlentis penitus denegetur. In principio quoque vel in fine euiuslibet scripturae authenticae sufficientem datam inseri statuimus diei, temporis et loci. Vgl. S. 128 Anm. 2. * ROOKINÖER, Briefsteller und Formelbücher 474 : Semper enim (famosi prineipes) sua sigilla propter ardua negocia expeiienda a latere suo sub magna custodia et fideli débent habere et nulle litere nisi ualde simplices debent domini sigillo conmuniri nisi de scitu prineipis speciali, et post legittimarti literarum examinationem factam a prothonotario seu cancellano uel aliis, qui ad kuiusmodi officium sunt per prineipem deputati. — Urk. 1271 Mai 21. Or. Merseburg 85 und 86 (A. B.). Markg. Dietrich v. Landsberg für Stift Merseburg: Ego Theoderieus prothonotarius ittustris prineipis predicti domini Theoderici marchionis de Landesberc ex iussu et mandato eiusdem hanc paginam sigillavi (B. scripsi pariter et signavi). — Urk. (E.) 1277 Juni 25. Ebend. 102. Derselbe für St. Merseburg: Ego Ounradus notarius predicti domini mei marchionis Theoderici de Landesberc de mandato eiusdem domini mei speciali hanc paginam sui sigilli munimine ad eternam rei memoriam communivi. — Urk. (E.) 1284 März 20. Ebend. 112. Derselbe für St. Merseburg. Datum a. d. MCCLXXXIIU. XIII. hai. aprii. Ego Ulricus venerabilis episcopi notarius de mandato et iussu speciali illustris prineipis domini Theoderici marchionis de Landesberc hanc paginam scripsi et eandem suo mandato suo sigillo signavi anno et die predictis. 6 In der Verordnung des Erzbischofs Friedrich von Salzburg (1328) heisst es bezüglich der Aufbewahrung des salzburger Stadtsiegels : Wir setzen auch und gebieten, daz der stat insigl mit fünf slüsseln beslossen sey, der vier sollen vier aus den genannten haben, welch darzue mit gemainen rat erweit werden, den fünften soll haben unter richter oder wenn wir in empfehlen und -fünf khain brief versiegeln, on der genannten wissen, die zugegen in der stat sind, und ob der fünf von der stat einer fuer, der soll den slüssel der genannten einen lassen, untzt an sein widerkunft. (MEILY, Beiträge zur Siegelkunde des M. A. 75.) — Die ursprünglichen Siegelstempel der S t ä d t e wurden in der Begel viele Jahre, ja Jahrhunderte hindurch gebraucht. Von Zeit zu Zeit wurden sie aber auch durch neue ersetzt und zwar entweder aus Gründen, wie bei den Siegeln von Krems (1463 wurde den Kremsern in Anerkennung ihrer Treue von Friedrich IV. der doppelköpfige .Reichsadler verliehen) und Tuln, oder nach neuen Wappenverleihungen, wie bei Krems und Wien im 15. Jahrhundert, oder aus zufälligen Ursachen, worunter hauptsächlich die Fortschritte in der Kunst und die Veränderung der Geschmacksrichtung

Siegelfälschung.

147

schlich sich die Versuchung des Eigennutzes und der Habsucht. Der heilige Benedikt verordnete deshalb in seiner Regel, dass jedes Kloster sein Siegel sorgfältig bewahren und keiner der Brüder ohne Vor wissen des Abtes, dasselbe gebrauchen solle. Noch weiter gingen die Domkapitel in den Yorsichtsmassregeln bei Aufbewahrung ihrer Siegel, die sich gewöhnlich unter mehrfacher Sperre befanden.1 Sehen wir davon ab, dass der Stempel verloren gehen und dadurch in fremde Hände gelangen konnte, so wird es doch auch dem Fälscher gelungen sein, durch Erschleichung, sei es Diebstahl oder Ueberredung des Siegelbewahrers, sich des echten Typars zu bemächtigen. Grosse Vertrauensseligkeit war die Veranlassung, dass seusslitzer Minoriten, die Heinrich der Erlauchte zu seinen Vertrauten gemacht, den Siegelstempel in eigener gewinnsüchtiger Absicht benutzten.8 War es Sitte, nach dem Tode des Fürsten oder bei Resignationen 3 dasTypar zu zählen sind. Manchfach findet man anstatt eines neuen einen renovirten, d. h. in seinen einzelnen Theilen mehr oder weniger aus den angeführten Gründen veränderten Stempel, so von Linz (14. Jahrhundert), Mureck (15. Jahrhundert), Königgrätz (16. Jahrhundert), welch letzteres Siegel auf der Rückseite ausser der Jahreszahl seiner ursprünglichen Verfertigung 1561 noch die Inschrift hat: Renovatum 1666. Denn nicht immer wurde nach Anschaffung eines neuen Stempels auch der alte ausser Gebrauch gesetzt, sondern in der Begel sorgfältig in den Bathhäusern aufbewahrt (HELL; a. 0 . 34, 53, 63, 73, 93, 127). Vgl. a. S. 155 Anm. 1 Papst Innocenz III. setzt fest: Duo fratres bone vite et nature etatis iigillum capituli custodiant (Lib. 1. ep. 209). — Das kleine Kapitelssiegel von Minden war in einer Kiste verwahrt, zu welcher der Domdechant und der Senior, und, in Abwesenheit des ersteren, die beiden Senioren verschiedene Schlüssel hatten. (Urk. 1376. WÜBDTWEIN, Sub. dipl. 10, 202). — Nach den Statuten der passauer Kirche von Bischof Georg von Hohenlohe a. 1404 lag das Domkapitelsiegel in einer Kiste mit vier Schlössern, deren Schlüssel sich in den Händen des Propstes, des Dekans und zweier älterer Domherren befanden, überdies durfte das grössere Siegel nur mit Einwilligung des ganzen Kapitels oder wenigstens der Mehrzahl desselben einer Urkunde aufgedrückt werden (Mon. boica 31 b, 41). — Sehr streng sind die Verordnungen Herzogs Rudolf IV. von Oesterreich für die Propstei in Wien (1376), welcher er ein grosses und ein kleines Siegel verlieh. DaB erstere befand sich in einem Kistchen mit drei Schlössern, welches wieder in dem Kasten aufbewahrt wurde, worin sich die Kleinodien des Kapitels befanden, und der mit sechs Schlössern versehen war. Diese neun Schlüssel befanden sich jeder in den Händen eines anderen Würdenträgers oder Domherrn, und jene drei, welche die Schlüssel zu der kleinen Kiste hatten, mussten jedes Jahr nach Wahl des Kapitels geändert werden (Jahrbuch der k. k. CentralCommission 3, 199). Vgl. S. 146 Anm. 3. ' Vgl. S. 1 a. 144 Anm. 3. 8 Als Bischof Bruno II. von Meissen 1228 resignirte, wurde sein Siegel in zwei Hälften zerschlagen, deren eine der Erzbischof von Magdeburg erhielt, während die zweite das Kapitel an sich nahm. Urk. 1228 Okt. 31 (Cod. dipl. Sax. reg. II. 1, 98). Der Bischof Gernand von Brandenburg und Propst H. von Mildensee an den Erzb. von Magdeburg: Sed et epucopale sigillum nobis fecimus exkiberi, quod securi rumpi iussimus coram nobis, cuius unam partem capitulo reliqiämus et vobis alteram presentamus. — Urk. 1437 Dez. 10 (Deutscher Herold 13, 27): Wir Albreckt von gottes gnaden hertzog zu Oesterreich und ma/rggraf zu Maehren etc. und mir Christoff von denselben gnaden pfallzgraff bei Rhein und hertzog in Beuern etc. bekennen und thuen kund offenbahr mit diesem brieff allen den, die ihn sehen oder hören lesen, alss der allerdurehleuchtigist fO/rste und herre herr Sigismund roemischer kayser zu allen zeithen mehrer des raichs und zu Hungarn, zu Böhem, Dalmatien, Oroatien etc. koenig, unser allergnaedigster und allerliebster herr seel. gedächtnuss, als gestern von verhängnus des allmächtigen gottes mit dem todt verschieden ist, alss um complet Zeith, und wir mit viel praelaten, graffen, herren, rittem und knechten auff heut datum dieses brieffs denselben unsern gnädigen herm begierigen allhie in sanct Niclas pfarr und der ehrwürdig herr Georg bischoff zu Wienn, des h. ccmsiliums zu Basel ambassiator, die messe sang, also quam daselbs nach der messe in den eore gegangen, in gegenwerügkeit aller der leuthe, die daselbst in grosser mänige gesamlet waren, der edl Caspar Schlick, ritter etwann Sr. kayserl. gn. cantzler, trurggraff" zu Eger und Ellbogen, und legt nieder für den grossen altar dess ehegenannten unsern gnädigen herren insigl und stampffei zum ersten das majestät- und das kleine insigl, der beider sein gnad gebrauchet hat, da er roemischer könig war. Item zween messen stämpfiel zu gülden bullen, die auch dem römischen königreich zugehören, item aber zween messen stämpffel, die dem königreich zu Hungarn zugehören. Item zwey stück der kayserl. maj. und auch den klein insigl, die s&n gnad gebrauchet hett nach der kayserl. crönung, item das sielbern zeichen, das man in die Privilegien drucket, dieselben stuckh alle gantz und unversehret waren, und liest die alle in unsern und mannigliche gegenwerttigkeit öffentlich durch einen goldschmid zürschlahen, zubrechen• und 19*

148

SiegelfälschuDg.

zu zerschlagen und im ersteren Falle mit der Leiche zu vergraben, so hat man doch nicht immer streng daran festgehalten. Yielfach sind Typare in der Erde vergraben worden. So wurde gegen Ende des vorigen Jahrhunderts bei Halle der Originalsiegelstempel des Markgrafen Ottos des Reichen von Meissen, den er während seiner Regierungszeit (1156—1190) führte, sehr schön erhalten gefunden.1 Sehr oft ist man weniger vorsichtig vorgegangen. Einen grossen Theil der in seinem Besitz befindlichen Stempel glaubte Glafey dem Umstände zu verdanken, dass festliche Stempel nach dem Tode des Besitzers in dem Besitze der sie Aufbewahrenden, meist geistlichen Standes, geblieben waren.3 Damit bot sich aber die Gelegenheit, auch nach dem Tode des Fürsten Urkunden zu fälschen. Manche von ihnen wird sich daher jetzt nicht mehr als Fälschung erweisen lassen, aber auch schon in älterer Zeit, zumal wenn der Siegelbewahrer ebenfalls gestorben war, wird man dazu nicht mehr in der Lage gewesen sein, da ja gleichzeitige Schrift vom Empfängerhand nicht auffallen konnte. Leichter war es, ein S i e g e l durch Abformen des echten für Zwecke der Fälschung herzustellen. Oft lässt sich die letztere in Folge des schlecht gelungenen,"stumpfen Abgusses erkennen.8 Macht aber Uebung den Meister, gelingt es auch jetzt noch Abdrücke von Siegeln herzustellen, die sich vom Original nicht unterscheiden,4 so müsste man von der Geschicklichkeit des mittelalterlichen Fälschers sehr schlecht denken, wollte man sich zutrauen, jede durch Abguss hergestellte Siegelfälschung feststellen zu können. So lässt denn auch häufig die falsche Benutzung eines Siegels, welcher man von einer anderen Urkunde abnahm, die Fälschung leicht erkennen. 8 vernichten, alss dann nach solcher fürsten todte gewohnheit ist, und bat unss mit gantzem fleiss, dass wir ihn dass, zu bewahrung seiner ehren unser zeugnüs geben Wolfen, und dann wir und viel und grosse menig von Teutschen landen, Vngarn, Bokern und Merhan dass gesehen haben und dabei) gewesen seyn. Darumb so geben wir dem, ehgenannten Caspar diesen unsern brieff" zu gezeugnuss aller abgeschrieben sack, der geben ist zu Znoym, unter unsern anhangenden insigl am dienstag nach unser lieben frauen tag conceptionis nach Christi geburth vierzehn hundert jähr und darnach im sieben und dreyssigsten jähr. Vgl. a. LINDNEB, Das Urkundenwesen Karls IV. 41. 1 Abgebildet POSSE a. 0 . Tafel I . 5 . Vgl. a. N . Mittheil, des Thür.-Sächs. Ver. 6. I . 8 . 8 A . F . G L A F E Y , Specimen decadem sigillorum complexum, qmbus historiam Italiae, Galliae atque Germaniae illustrat. Leipzig 1749. Praef. 8 Vgl. S. 144 Anm. 6. 4 Ein gutes ßecept bei GROTEFEND, Ueber Sphragistik 41 Anm. *. 6 A. (Or. Weimar ßeg. Oo. 700, 1). 1199 Febr. 20 Urk. des Markgrafen Konrad von Dobrilugk, in der er das Kloster in seinen Schutz nimmt und den Umfang der Besitzungen desselben definirt. Mit ihr hängen zusammen noch vier andere dieses Kloster betreffende Diplome. B. (Ebend. 700, 2). 1200 April 26. Urk. des Markgrafen Dietrich des Bedr. von Meissen. — C. (Ebend. 700, 3). 1202 Juli 18. Urk. des Markgrafen Konrad. — D. (Ebend. 700, 4). 1210 Dez. 18. Urk. desselben. — E. (Ebend. 700, 5). 1210 Dez. 19. Urk. deB Markgrafen Dietrich. Mit A steht B in Widerspruch, da ersteres Dietrich (f 1185) — a fundatore suo patruo nostro marchione Theoderico — als Stifter des Klosters, B auch den Markgrafen Otto und Grafen Dedo — a predecessoribus nostris marchionibus scilicet jpie memorie patruo nostro Theoderico et patre nostro Ottone, itemque patruo nostro Thedone fundata, sustentata atque defensa est, iure defensionis, que nos pro parte hereditarie successionis ccmtingit, proprietaUs — als Gründer und Erhalter des Klosters Dobrilugk bezeichnet. Diese Angabe ist um so auffälliger, als auch andere Diplome nur Dietrich als Stifter kennen, von Beschenkungen desselben aber durch Otto und Dedo nichts wissen. So ü r k . 1228 Mai 3. Urk. des Bischofs Bruno von Meissen (LUDEWIO, Reliquiae 1, 42): De novalibus eciam, que per illustrem principem Theodericum Orientalem marchionem proprium fundatorem . . . — Weitere Bedenken macht der Eingang der Urkunde B rege, in dem sich Dietrich dei gracia Misnensis et Orientalis marchio nennt, während er doch erst 1210, nach Konrads Tode, in den Besitz der Lausitz gelangte. SCHUITES' (Dir. dip. 2, 406 Anm.) und WERSEBE'S (Niederl. Colonien 2, 977) Erklärungen, welche den Titel daher ableiten, dass Dietrich mit der Mark zu gesammter Hand beliehen gewesen sei und an den lausitzer Besitzungen Antheil gehabt habe, brauchen wir nicht zu widerlegen. Dazu kommt, dass an der Urkunde ein Siegel hängt, welches Markgraf Dietrich erst seit 1210 führte (POSSE a. O. III. 2). — Der Inhalt von B stimmt mit dem von A vollkommen überein, doch hat A den Zusatz, Dietrich habe von den glaubwürdigen Personen Hertwic Prebisk und Thidold von Belgern die Grenzen des Klosters genau untersuchen lassen — et per viros honeste fame Hertmann scilicet Prebish et Thidoldvm de Selgora sub ostentacione

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Siegelfälschung.

fidei, qua nobis tenebantur, firmam rei veritatem cognovimus. Trotz jener schwer wiegenden Bedenken ist nun aber B als v o l l k o m m e n u n e c h t n i c h t zu verwerfen. Es weist auf eine echte Vorlage hin. Wie die Urkunde von gleichem Datum: 1200 April 26 (Markgraf Dietrich urkundet für das Kloster Altzelle Or. Dresden 124 Vgl. S. 20) ist auch die unsrige auf dem Landding zu Colmiz — in placito nostro Colmiz — ausgestellt. Hier legt sich Dietrich den ihm zukommenden Titel als „Markgrafen von Meissen" bei, und auch das anhängende Siegel ist das erste (Vgl. POSSE a. 0 . Taf. IL 5 ) von 3 Siegeln, welche er nacheinander vor Erlangung der lausitzer Mark führte. Eine grössere Anzahl (7) Zeugen des Landdings stimmen mit denen von B iiberein: Kanonikus Bertram von Meissen, die Burggrafen von Meissen, Dohna und Groitzsch, Heinrich von Kohren, Heinrich von Colditz, Albert von Borna und Günther von Rochsburg, während letztere eine Anzahl Zeugen auffuhrt, welche die altzeller Urkunde nicht kennt, und umgekehrt. Dass kein Zufall betreffs der Uebercinstimmung der Zeugen in beiden Urkunden obwaltet, beweist der Umstand, dass in dem dobrilugker Diplom der Abt, Prior und Kellermeister von Altzelle mit als Zeugen fungiren, die, weil auf dem Landding über eine Schenkung an ihr Kloster verhandelt wurde, gewiss in Colmiz zugegen waren. Es ist nicht anzunehmen, dass man in Drobrilugk für Zwecke einer Fälschung sich als Vorlage eine Urkunde von Altzelle verschafft haben solle. Vergeblich forscht man nach dem Inhalt der verlorenen Vorlage. Vielleicht, dass eine Schenkung Dietrichs an das Kloster Dobrilugk in Colmiz verbrieft wurde, denn auf dieser Dingstätte kann nicht eine solche Konrads verhandelt worden sein. Ehe wir nun auf die Entstehung der Fälschung eingehen, haben wir noch die Urkunden C — E zu besprechen. Aehnlichen Anstoss wie B erregt nämlich auch E, die Urkunde Dietrichs von 1210 Dez. 19, in der er die Schenkung des Markgrafen Konrad an Dobrilugk D (1210 Dez. 18) und den von letzterem zwischen Kloster und Pfarrei Wahrenbrück C (1202 Juli 18) abgeschlossenen Vergleich bestätigt. Was den letzteren Punkt anbetrifft, so zweifeln wir an der Echtheit von E. Die Urkunde lehnt sich in dem betr. Passus, sogar in den Formeln, an C an, erweitert jedoch dessen Text: C

1202 Juli 18. ita ut, si aliquis deineeps longe vel prope situs fratres inibi deo servientes aut colonos eorum in aliqua deeimarum exaccione sea querimonia, pulsare ac molestare presumpserit.

E

1210 Dez. 19. ita videlicet, ut ecclesia Dobirluensis in universis ferminis ac villis mis et in ipsarum villarum ecclesiis et in earum sacerdotibus ab omni hominum pulsacione sew exaccione immunis et libera perseveret.

Während also laut C nur die Brüder von Dobrilugk und deren Kolonisten von der Zehntleistung an den Markgrafen befreit sein und von niemand belästigt werden sollen, geniesst nach E das g e s a m m t e Klostergebiet v o l l e I m m u n i t ä t v o n j e g l i c h e n A b g a b e n . Und darin erkennen wir den Grund zur Fälschung: es galt mit Hülfe gefälschter Dokumente die Immunität nachzuweisen, dem Diplome Konrads ein weitergehendes seines Amtsnachfolgers entgegenzusetzen. Dieser Grundzug beherrscht die Erwerbungspolitik aller Cisterzienserklöster: die Besitzungen frei von Verpflichtungen gegen dritte Berechtigte zu haben. Damit ja kein Zweifel über die Grenze des gesammten Klostergebietes, über welches sich die Immunität zu erstrecken hatte, entstehen könne, liess man den Markgrafen Dietrich, den Verleiher der Immunitat, das Klostergebiet, auf Grund von A definiren. Für die Datirung diente als Vorlage eine Landdingsurkunde. Aus den echten Bestandteilen beider entstand B. Inwieweit der Zusatz zu A , er (Dietrich) habe die Grenzen durch zwei glaubwürdige Männer untersuchen lassen, auf Erfindung beruht, dürfte nicht zu erweisen sein. Sollte damit die Glaubwürdigkeit der Grenzdefinition Konrads (A) erhöht werden? Ein zweiter Zusatz, nach dem auch der Vater Dietrichs, Markgraf Otto, sowie jenes Oheim Dedo, das Kloster mit begründet und dotirt haben sollen, mit dem Hinzufügen, dass ihm (Dietrich), als Erben seines Vaters theilweise das Beschützungsrecht über Dobrilugk zustehe, soll die Berechtigung darthun, auf Grund dessen Dietrich die Klostergrenzen bestimmt. Wir bemerkten bereits oben, dass diese Angaben auffällig sind und zur sonstigen Ueberlieferung nicht passen. B bestimmt also die Klostergrenzen, innerhalb deren die volle Immunität zu gelten habe. Zur Ergänzung der Grenzbestimmung gehörte aber auch der 1202 Juli 18 (C) zwischen dem Kloster und dem Pfarrer zu Wahrenbrück in Grenzsachen abgeschlossene Vergleich. Ausserdem waren durch Schenkung des Markgrafen Konrad (D) 16 Hufen zu Lubsch, sowie der Zehnte von einem Weinberg zu Belgern und einem solchen zu Schäcksdorf hinzugekommen. Auch auf diese musste sich die Immunität erstrecken. Der Fälscher nahm deshalb die Bestimmungen beider Diplome in sein Machwerk auf. Als Zeugen wurden der Kanoniker Bertram von Meissen, Heinrich von Kohren, Albert von Droisigk und Albert von Borna aus B, dazu sieben andere aus Urkunden des Klosterarchivs leicht zu entlehnende Zeugen herübergenommen. Den Ort der Handlung — Acta sunt hec in villa Wardenbrucke Xllllkal. ianuarii — lieferten A, C und D, Tag und Jahr E mit Dezember 18: die Bestätigung des Klosterbesitzes und seiner Immunität datirt einen Tag später, den 19. Dezember 1210. — Auch eine Untersuchung der Schrift der Urkunden ergiebt, dass sie ausser C von d e r s e l b e n Hand geschrieben Bind, welche Urk. 1226 (Or. Weimar Reg. Oo. 701, 8: Grafen Otto und Dietrich von Brehna für Kl. Dobrilugk) geschrieben hat. C stammt aber gleichfalls von einer dieser sehr ähnlichen Schulhand her. Sind also jene Fälschungen erst um diese Zeit — denn auch die Urk. 1226 und eine andere des Markgrafen Dietrich von 1217 (Or. Weimar 701, 7), von derselben Hand wie 1226, gehören zw

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Siegelfälschung.

Um möglichsten Missbrauch des Siegels auszuschliessen, hat man z w a r m e h r e r e S i e g e l s t e m p e l (Majestäts-, S e k r e t - und W a p p e n s i e g e l ) , aber nicht m e h r e r e S t e m p e l d e s M a j e s t ä t s s i e g e l n e b e n e i n a n d e r v e r w e n d e t . Im Ganzen und Grossen wurde bei Einführung eines neuen Stempels der alte zu Grunde gelegt und oft nur wenig verändert. Bisweilen zeigt der neue Stempel so wenig Abweichungen, dass es grosse Mühe macht, dieselben festzustellen. Grössere Vorräthe an Urkunden, welche von demselben Siegler ausgestellt sind, lassen dann häufig erkennen, wann der alte Siegelstempel in Abgang kam, der neue eingeführt wurde. 1 Häufig scheint es zwar, als seien zwei derselben zu gleicher Zeit in Gebrauch gewesen, da einzelne Urkunden noch ein früher in Benutzung gewesenes, einzelne bereits ein erst später in Anwendung gekommenes Siegel haben. Bei näherer Untersuchung ergiebt sich aber, dass die Urkunde bereits früher besiegelt war und erst, als schon das neue Siegel in Gebrauch, ausgehändigt wurde, 2 andernfalls sind die betr. Urkunden als nachträgliche Beurkundungen mit dem Datum der Handlung oder als Renovationen unter dem alten Datum zu erkennen. 3 diesem Fälschungsconglomerat — abgefasst, so weisen auch die Siegel auf Fälschung hin. Offenbar gab es eine Anzahl SchenkungBbriefe der Wettiner an ihre Familienstiftung Dobrilugk, wie ja auch B auf Benutzung einer verlorenen Urkunde hinweist. Ausser den genannten Fälschungen finden sich bis 1226 keine Urkunden des Klosters, auch nicht in dessen Diplomatar erhalten. Anscheinend kassirte man die Originale, die weniger verliehen, als man wünschte, und benutzte ihre Siegel für die Fälschungen, vergriff sich aber auch, indem man an eine derselben ein nicht zur Datirung passendes Siegel Dietrichs anhieng. Die Siegel sämmtlicher hier genannter Urkunden sind aus grünem Wachs hergestellt. Da die Wettiner bis um die Mitte des 13. Jahrhunderts keine eigenen Kanzleien hatten und deshalb die kassirten Urkunden vom empfangenden Kloster Dobrilugk geschrieben waren, so kann es nicht auffallen, dass alle Siegel aus demselben grünen Wachs hergestellt sind, dass auch späterhin für die Siegelung echter, vom Kloster hergestellter Urkunden grünes Wachs verwendet wurde. So z. B. an Urkunden Heinrichs des Erl. von Empfängerhand: 1234 Juli (Or. Weimar 701, 14 2 Ex.), 1234 Juli 23 (Ebend. 701, 16), 1235 (Ebend. 702. 17), 1242 (703, 22). Alle Siegel hängen an rothen und gelben Seidenfäden, für die in das Pergament gleichmässig derselbe quadratische Einschnitt gemacht ist, sie haben ausserdem einen riesigen Umfang und starken Durchmesser, sowie sehr hohe Ränder. Danach scheint man die Siegel ausgeschnitten und in neue tiefe Wachsschalen eingedrückt zu haben. Vgl. S. 17. — Urk. 1231 Okt. 5 (Or. Dresden 306). Markgr. Heinrich für Kl. Altzelle (Vgl. S. 22 u. 49), mit dem späteren Siegel, welches er erst seit 1247, der Erwerbung der Landgrafschaft Thüringen, führte. Die Datirung: Acta sunt hec in Cella s. Maria a. ab i. d. MOCXXXI. ind. III., III. non oct. sub Ludegero abbate; fei. amen. Titel und Zeugen passen, aber die Schrift weist auf Herstellung im 14. Jahrhundert hin. 1 Betreffs der Stauferkanzlei vgl. P H I L I P P I , Zur Gesch. der Reichskanzlei unter den letzten Staufen) 62. — Betreffs der Wettiner Siegel vgl POSSE a. O. Einleitung. J Urk. 1213 (Or. Dresden 189). Markgraf Dietrich für Kl. Pforta. Mit dem Siegel vor Erlangung der lausitzer Markgrafenwürde (1210). Die Datirung Datum a. ab i. d. MCCXIII, ind. I. ist dunkler nachgetragen. 8 Urk. (E) 1198 Nov. 3 (Or. Dresden 122). Markg. Dietrich für Kl. Altzelle: Mit Acta rnnt hec in provinciali placito Colmiz a. ab i. d. MC2CCVUI. VIII. id. nov. ind. II. und dem Siegel nach 1210, während er seitdem bereits zwei andere Siegel geführt hatte. Also nachträgliche Beurkundung auf Grund der Handlung. — Zur Vorsicht mahnt die Urkunde Markgraf Dietrichs von Landsberg (Or. Meissen 1268 Nr. 20). Das Siegel passt nicht zum Datum, da derselbe 1261 und 1263 (Jan. 30) ein anderes Siegel (POSSE a. O. V. 5) führte, als das an der Urkunde hängende. Bei näherer Untersuchung des Originals ergiebt sich, dass das Siegel mit rothen und gelbseidenen Fäden in neuerer Zeit eingeknüpft ist, indem man ein Loch in's Pergament schnitt und das Siegel — der Knoten lässt es erkennen — anhängte. Das ursprüngliche Siegel ist verloren und hing an einem von der Urkunde abgetrennten Pergamentstreifen. Danach ist die Urkunde, an welcher das erhaltene Siegel ursprünglich befestigt war, verloren. Bei der Revision des Archives fand man wahrscheinlich das abgefallene Siegel und auch unsere' Urkunde, der ein Siegel fehlte. Ohne lange zu prüfen, hing man das ledige Siegel Dietrichs an eine von ihm ausgestellte Urkunde. Somit hat Dietrich zwischen 1261 und 1263 ( P O S S E a. O. Taf. V. 4 u. 6) einen Siegelstempel geführt, der sonst nicht bekannt ist. Urkunden von ihm sind aus dieser Zeit nicht vorhanden. — Urk. 1284 Dez. 5 (2. Or. Merseburg). Landg. Albrecht für Kl. Kreutzburg: Das zweite Exemplar, im Kloster geschrieben, ist die wörtliche Wiederholung des ersten, mit einigen Zusätzen (Pertinenzien) und dem späteren Siegel Albrechts (POSSE a. O. Taf. IV. 6), während die erste Urkunde das richtige Siegel (Ebend. IV. 5) führt. Also eine erweiterte Renovation. — Urk. 1278 Nov. 13 (Or. Meissen), Revers des Deutschordensmeisters Hartmann von Heldrungen betreffe des demselben übergebenen bisherigen Klosters der Augustiner zu Zschillen. Die Urkunde ist

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Gleichzeitige Benutzung mehrerer Siegelstempel.

Von anderer Seite ist, allerdings in Einzelfällen für die mtinsterschen Bischöfe, eine Benutzung mehrerer Siegelstempel nebeneinander angenommen worden. PHILIPPI meint, dass die ältesten Siegel flüchtig und in weiches Material geschnitten und offenbar nach der Wahl eilig angefertigt, aber zum Theil noch später neben den sorgfältiger ausgeführten in Gebrauch geblieben seien. Derselbe glaubt eine Erklärung darin zu finden, dass gerade diese Kirchenfürsten so häufig in der Umgebung des Kaisers sich befanden und daher oft und lange Zeit ausserhalb ihres Sprengeis weilten. Diese Thatsache lege die Vermuthung nahe, dass sie einen Siegelstempel persönlich mitnahmen, den andern aber den mit der Verwaltung des Bisthums betrauten Stellvertretern zurückliessen.1 noch in abweichender Form erhalten unter demselben Datum (Dresden Nr. 928 und 930, 2 Exemplare). Erstere Urkunde scheint die endgiltige Redaktion, aber erst in der Zeit zwischen 1288 und 1295 bewirkt zu sein, da der Erzbischof Erich von Magdeburg (1283—95), die Bischöfe Heinrich von Merseburg (1282—1300) und Bruno von Naumburg (1285—1304), sowie Markgraf Friedrich Tuta von Meissen (1288—1291) ihre Siegel anhängen. Das Siegel des Markgrafen Friedrich müsste das aus der Zeit vor Erlangung der Markgrafenwürde sein, ist aber aus markgräflicher Zeit. Vgl. S. 77 Anm. 1. — Urk. 1240 Dez. 24 (Or. Dresden 360a) weist auf verspätete Beurkundung hin. Markg. Heinrich (für D. O. Zwaetzen) führt den Titel L a n d g r a f v o n T h ü r i n g e n , zu dem er erst seit 1247 berechtigt ist. An der Urkunde hängt das Siegel, welches er erst seit 1250 führt. Die Datirung — Datum in Novo Castro a. d. MCXL, Villi, hal. iun., non ind. — scheint nachgetragen zu sein. X (vor L) ist dunkler, wohl korrigirt, Villi, kal. steht etwas über der Zeile, die Indiktion 9 (statt 13) passt nicht zu 1240, wohl aber zu 1251, in welches Jahr auch das Siegel die Urkunde verweist. 1 PHILIPPI, Die Westphäl. Siegel des M.-A. I. 1 S. 3 und 15, meint, dass sich ein ähnliches Verhältniss ergäbe, wie es Delisle für König Philipp Augusts von Frankreich Kanzlei während der Abwesenheit dieses Herrschers auf dem Kreuzzuge erwiesen hat. Philippi sucht das für die Bischöfe Werner (1132—1151) und Hermann (1174—1203) von Münster zu erweisen, weil sie sich lange Zeit und häufig im Gefolge der im Reiche herumziehenden Kaiser aufhielten. Es ist ihm jedoch nicht gelungen, für die einzelnen Stempel die Entstehungsursache nachzuweisen, weil das Material nicht in ausreichendem Masse vorhanden ist. Nur in e i n e m Falle ergiebt sich ihm ein positives Resultat: der nur einmal im J a h r e 1190 vorkommende vierte Stempel Bischof Hermanns, dessen Echtheit Philippi vorher in Frage stellte, sei offenbar von dem Bischöfe, als er mit dem Kaiser Friedrich I. zum heiligen Lande zog, zur Besiegelung heimischer auf seinen Namen auszustellender Urkunden zurückgelassen worden. Diese Annahme erklärt ihm das seltene (einmalige) Vorkommen des Stückes und hebt ihm gleichzeitig die Zweifel an der Echtheit der Urkunde. So viel diese Annahme für sich h a t , so kann ich mich vorerst nicht für überzeugt erklären. Eine synchronistische Zusammenstellung der Benutzung der Siegelstempel Hermanns:

1. Stempel. 1174—77

2.

St.

3.

St.

St

5.

St.

6.

St.

1177 1178

1178 1179—89

1196

4.

1194 1197

1190

1188 1192

1198 1200

etc.

dürfte sich vielleicht doch noch anders erklären lassen. Die Anwendung von sechs Stempeln in so früher Zeit muss natürlich auffallen und fiel auch PHILIPPI, der so vertraut mit der Siegelweise der älteren Zeit wie nur Wenige ist, auf. E r nahm vorher die Unechtheit verschiedener Stempel an und hat später seine Zweifel für nicht stichhaltig erklärt. Es kann natürlich nicht bestritten werden, dass ein Bischof, wenn er auf längere Zeit ausser Landes ging, seine Stellvertreter ermächtigte, ein zweites Siegel in seinem Namen zu fuhren, und es mag im Einzelfalle eine derartige Bestimmung getroffen worden sein. Zweifel an der Richtigkeit der Annahme müssen mir gestattet sein, da ich in dem Urkundengebiet, in dem ich mich bewegt, die Widersprüche, einer anscheinend gleichzeitige Benutzung mehrerer Stempel stets erklären konnte. W a r es mir möglich, diejenigen Urkunden mit älteren und diejenigen mit späteren Siegeln als spätere und nachträgliche Beurkundungen oder als Renovationen mit dem alten Datum zu erkennen, so dürfte sich die in obiger Zusammenstellung gegebene gleichzeitige Benutzung mehrerer Siegelstempel in gleicher Weise erklären lassen. Das letzte Wort in dieser für die gesammte Diplomatik so überaus wichtigen Frage kann erst gesprochen werden, wenn in gleicher

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Kassation und Erneuerung der Siegelstempel.

So verdienstlich die bisherigen Untersuchungen von F o l t z und Bresslatt auf dem Gebiete der K a i s e r s p h r a g i s t i k sind, so dürfte doch nach dieser Seite hin das Notlüge nachzuholen, vielleicht manche Urkunde für Eenovation oder nachträgliche Beurkundung mit dem Datum der Handlung oder der Beurkundung zu erklären sein. Nimmt man eine gleichzeitige Benutzung mehrerer Siegelstempel an, so lassen sich bei der Wichtigkeit, welche das Siegel für die Rechtsgiltigkeit der Urkunde hatte, die Vorsichtsmassregeln, die man bei Kassation oder bei Veränderung des Siegelstempels in einzelnen Territorien beobachtete, schwer erklären. Ein neuer S i e g e l s t e m p e l wurde nämlich zu Lebzeiten des Siegelführers wohl nur dann g e s t o c h e n , 1 wenn der alte abgenutzt oder zerbrochen war 2 oder die Siegellegende verändert werden musste.8 Derselbe wurde auch kassirt, weil der Unmündige ihn während seiner Weise Publikationen der Territorialsiegel vorliegen, wie sie in so mustergiltiger Weise von PHILIPPI und TUMBÜLT für Westfalen gemacht sind. — Vielfach wird sich, besonders wenn die Urkunde eine Kenovation mit dem alten Datum und die Schrift adaequat ist, der Sachverhalt gar nicht erklären lassen. — Archivar Dr. SBLEO in Magdeburg machte mich auf zwei Urkunden aufmerksam. Markgraf Otto I I . von Brandenburg von 1197 Mai 28 (Gedr. v. HmEitAirN, Cod. Anhalt. 1, 716) und 1197 (Ebend. 717), beide Dokumente im Archiv des Domkapitels zu Brandenburg, sind mit verschiedenen Stempeln besiegelt. Die Schrift der zweiten Urkunde stammt aber aus dem 14. Jahrhundert, der Inhalt desselben scheint aas der ersteren zusammenkombinirt zu sein. — Urk. des Markgrafen Otto I. von Brandenburg 1164 Juni 2 (v. HEINEMANN a. 0 . 487), 1166 (Ebend. 499) und 1179 Nov. 2 (Ebend. 576) sind mit demselben Stempel, aber Urk. 1170 (Ebend. 521) und 1170 Dez. 28 (Ebend. 519 Or. Stadtarchiv Brandenburg) mit einem anderen besiegelt, doch wird die Echtheit des letzteren Siegels bestritten, v. LEDEBUR (Archiv 13, 156 ff.) hält die Urkunde inhaltlich für unecht. — Eine Benutzung mehrerer Siegelstempel neben einander soll nicht geleugnet werden, wie wir bereits S. 138 u. 150 darlegten. So führen Einzelne neben dem grossen Siegel ein Fingerringsiegel und ein Wappensiegel, auch eins von beiden in mehrfacher Ausstattung. Nach gütiger Mittheilung von Dr. SELLO befinden sich im Staatsarchiv zu Magdeburg zwei von derselben Hand angefertigte Doppelausfertigungen des Hans von Emden, Bürgers zu Magdeburg, von 1385 mit verschiedenen Stempeln. Das eine mit dem gewöhnlichen Familienwappen, das andere mit Brisüre in demselben. Das eine Siegel hat Majuskel-, das andere Minuskelbuchstaben. — Ebenso verhält es sich mit einer Urkunde der Gräfin Lysa von Blankenheim von 1411 Nov. 30 in Doppelausfertigung. Die eine Ausfertigung hat ein Siegel, darauf sind zwei W a p p e n , von einer aus Wellen auftauchenden Meerfrau gehalten, die andere hat ein Portraitsiegel mit zwei Wappen. 1 Auffällig ist, dass der Bischof von Odense seinem Vertreter in Rom die Vollmacht einräumt, wenn die Briefe, die er mit nach Eom nehme, auf der Reise verloren gehen sollten, ein neues Siegel stechen lassen zu dürfen. Zu diesen Zwecke giebt er ihm einen Kredit von 100 Mark — presentibus bonis viris voce mandavit ut, si forte contingeret easdem litteras propter viarum pericula non posse deferri, sub ipsius episcopi nomine novum sigillum fieri faceret pro huius modi mutuo contrehendo. Vgl. Nye kirke historike Sammlinger 3, 87. Mecklenb. Urk. 2666. v. BÜCHWALD, Bischofs- und Fürstenurk. 187. — Der Fall tritt ein. Das Geschäft geht aber nicht nach Wunsch des Bischofs. Derselbe legt den Vertreter in Fesseln — in Ulis partibas infamans eundem, quod falsum sigillum suo fecisset nomine fabricari. — Der Papst nimmt ihn in Schutz. * Herzog Heinrich v. Baiern erneuert eine Urkunde für St. Zeno von 1260 propter fractum cuiusdam veteris sigilli sui zu Burghausen 1280 Dez. 6. — Wolfgang Mühlhamer zu Mühlheim lässt eine Urkunde von 1485 durch den Landrichter und Kastner, wie durch den Mautner von Vilshofen besiegeln: prechnhalb insigls, das ich dismals graben* nit en habe. Das n e u e Siegel wird erwähnt: in drei Urkunden des Herzogs Heinrich von Baiern für Reitenshaslach (Mon. boica 3, 163): Datum in Burchhtisim a. inc. d. MCCLXVII in vigilia b. Laurentii martyris, renovatum autem svh sigillo nostro novo a. d. MCCLXX1 idus maii. — Ebend. 155: Datum Burchhusen a. g. MCCLVIII, III. nonas iulii, renovatum autem sub sigillo novo a. d. MCCLXXI idus may. Ebend. 157: Actum in Purchusen a. d. mill. CCLIX. XV. hal. decembris, renovatum autem svh sigillo nostro novo a. d. MCCLXXI idus may. Dennoch wurde in der Zeit zwischen 1269 und 1270 das alte Siegel kassirt. 3 Veranlassung wurde Erwerbung neuer Landestheile und dadurch bedingte Titeländerung. So, als Markgraf Dietrich der Bedrängte (1210) auch Markgraf der Ostmark wurde, Heinrich der Erlauchte 1247 die Landgrafschaft Thüringen erbte, Friedrich Tuta (1288) und Friedrich der Freidige (1291) Markgrafen von Meissen wurden. — So liess auch Herzog Bolko II. von Schweidnitz im Jahre 1365, nachdem er im Vorjahre die Lausitz erworben, sein altes grosses Siegel zerschlagen und solches allen seinen Städten zur Eintragung in die Stadtbücher anzeigen. Vgl. GBOTEFEN» a. 0 . 39. — Urk. des Königs Sigismund von 1419: Rector capellae s. spiritas de Leybicz exhibuit nobis et aliam nostram patentem sub appressione secreti sigilli nostri, quo •at rex Sungariae utebamur, nuper propter augmentum tituli nostri imperialis, sub quo aliud sigil-

Kassation und Erneuerung der Siegelstempel.

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Minderjährigkeit ohne seines Yaters und seiner Vormünder Befehl und Erlaubniss gebraucht hatte. 1 Um Fälschungen vorzubeugen, wurden bei Einführung eines neuen und Kassation des alten Siegelstempels V o r s i c h t s m a s s r e g e l n getroffen. Es erfolgte nämlich eine allgemeine Bekanntmachung: 2 in Gegenwart von Zeugen wurde der alte Stempel zerschlagen und im Publikationsdokument der neue beschrieben. lurn nostrum in alia forma similiter secretum sculpi fecimus et fabricari per nos rwpti et in •partes dissecti confectum. Waonee, Anal. Scepusii 1, 274. — Interessant hierfür sind die österreichischen Siegel. Als Herzog Heinrich Jasomirgott Baiern an den Kaiser abtrat und Oesterreich zum Herzogthum erhoben wurde, verschwand das Siegel mit der Umschrift: Dux Bavariae. Durch die Erwerbung Steiermarks entstand ein neues Siegel und ein zweites durch die Wiedervereinigung beider Herzogthümer unter Leopold dem Glorreichen. Nach seiner Krönung zum Könige von Böhmen nahm Otakar ein Thronsiegel an und wechselte dieses, nachdem er Kärnthen und Eger erworben hatte; ebenso verschwanden die Reitersiegel Alberts I., Friedrichs des Schönen, Alberts V. und Friedrichs V. nach ihrer Wahl zu römischen Königen. Letzterer wechselte wieder nach seiner Kaiserkrönung die königlichen Siegel und bemerkte es ausdrücklich in den Urkunden, wenn er ein königliches Siegel auch noch nach der Kaiserkrönung gebrauchte. Nach dem Wiederanfalle Kärnthens änderten Herzog Albert II. und Otto ihre Reitersiegel. Wegen des Titels eines Pfalzerzherzogs in Schwaben und Elsass musste Herzog Rudolf IV. sein Doppel- sowie ein kleineres Siegel ablegen. Das neue Reitersiegel Rudolfs erhielt eine Abänderung durch die Erwerbung Tyrols. Endlich deutet das Siegel Leopolds III. mit den Wappen von Oesterreich und Tyrol als den Hauptschilden auf die Ländertheilung. Dieses Wechseln der Siegel geschah nicht immer durch gänzliche Beseitigung des früheren Siegelstempels, sondern es wurden oft nur einzelne Theile desselben geändert. So wurde bei Rudolf IV. nur die Umschrift des Siegels ausgehoben und umgeändert. Ebenso wurden auf dem grossen Reitersiegel desselben, in der Fahne, statt des österreichischen Wappens der Adler von Tyrol und die Ueberschrift: D y r o l nachgegraben. In gleicher Weise sind auf der goldenen Bulle und auf dem kaiserlichen Majestätssiegel Kaiser Friedrichs III. nur einzelne Theile der früheren königlichen Siegel umgearbeitet. (Mittheil, der k. k. Central-Commission [Wien] 9, 186). 1

Urk. 1333 Mai 17 des Kaisers Ludwig (Gebcken, Cod. dipl. Brand. 1, 138). Der junge Markgraf Ludwig von Brandenburg stand nämlich unter Vormündern, welche sein Vater, der Kaiser Ludwig, bestellte. Doch eine dieser Vormundschaft widerstrebende Partei bemächtigte sich des jungen Fürsten, ohne das Siegel desselben in ihre Hände zu bringen, und liess ihm daher, mithin ohne Konsens seiner legitimen Vormünder, ein neues Siegel anfertigen. Von diesem illegitimen Siegel scheint lange zu mannigfaltigen in des Markgrafen Namen ausgestellten Verbriefungen Gebrauch gemacht worden zu sein. Als jedoch der Kaiser über jene ihm und den von ihm gesetzten Vormündern feindliche Partei wieder die Oberhand gewann, brachte er auch das illegitime Siegel, welches sie dem Fürsten hatten anfertigen lassen, in seinen Besitz. Nun kam die Sache zu einer förmlichen Rechtsentscheidung durch den Ausspruch der Grossen des Reichs. Um Himmelfahrt 1333, als der Kaiser diesen in feierlicher Versammlung die Frage vorlegte: an sigillata cum sigillo quodam illustris Ludovici marchionis Srandeburgensis, cum esset infra annos discretionis constitutum, absque nostri et tutoris sui iussu et licentia fahricato habere deberent roboris firmitatem? Die Fürsten und Grossen des Reiches thaten darauf den Ausspruch, welchen der Kaiser annahm: Cuneta sie per dictum, sigillum sigillata, cum esset minor annis cumque absque imperatoris et tutorum suorum speciali iusm et licentia fabricatum fuerit, máxime cum illi, qui dictum sigillum fabricari iusserwnt, dictum marchionem contra voluntatem imperatoris in sita potestate tenuerint, nullam omni modo habere roboris firmitatem. Hierauf wurde nun, wie die über diesen Prozess ausgefertigte Urkunde weiter angiebt, der Siegelstempel in Gegenwart aller Anwesenden zerhauen. Der Markgraf Ludwig aber, hiernächst zur selbständigen Regierung gelangt, sah sich dadurch genöthigt, die mit dem für ungiltig erklärten Siegel bekräftigten früheren Handlungen, die er dennoch auch für die Folge anzuerkennen Willens war, von Neuem besiegeln zu lassen. Vgl. Märk. Forsch. 2, 55. 8 Vgl. S. 152 Anm. 3. Urkunde des ranshofer Kapitels bei Gelegenheit der Veränderung des Siegelstempels ausgestellt" 1296 Okt. 21 (Gedr. Mon. boica 3, 360): Nos Chunradus dei gratia prepositus totusque conventus ecclesie Sanshovensis coram universis presentía inspeetwris tenore presentium profitemur, quod nos de volúntate et consensu, sigillum quondam conventus nostri longum, vile et distortum, confinen» imaginem s. Pancratii non armati habentis in dextra palmam, in sinisfra vero monasterium sustentantis, propter ipsius vilitatem repudiavimus, reprobavimus et abieeimus confringentes otnnino anno domini MCCX.CVI in die XI. millium virginum. Eodem die sigillum nornim rotunditatis oblonge, continens imaginem beati Pancratii armati, in dextra gladium et clipeum tenentis infra et palmam surswm erigentis et in sinistra monasterium et in eminentia turris crucem et gallum stantem desuper sustentantis-, super collv/m vero gladium martirii deferentis, in cuius circulo est sie sculptum f sigillum conventus s. Pancratii martiris in Banshoven; approbavimus, autentieavimus et confirma' vimus attribuentes eidem sigillo robur perpetúe firmitatis, ratwm tarnen et gratvm habentes, quidquid negotiorum, 20

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Kassation und Erneuerung der Siegelstempel.

contractuum et pactorum sub veteri sigillo per nos et nostrani ecclesiam est initum et contractum, quibus per innovationem dicti sigilli nunc et in posterum nullum volumus preiudicium generavi. In cuius rei testimonium presentem litteram scribi fecimtis ambo sigilla, novum, quod instituimus, et vetus, quod abiecimus, propter utriusrjue notitiam appendente!. Buius rei festes sunt. Albero, Siboto, Albertus, Sainricus, Fridericus, Chunradus, Seinricus, Wernhardus, Hertingerus canonici sacerdotes, item Lietmarus canonicum dyaconus et olii quam plures viri idonei et fide digni. Datum et actum anno domini et die superius annotatis in capitalo nostro in Hünshoven. — Wübdtwein, Subs. dipi. 10, 202. Urk. des Kapitels zu Minden 1366 Nov. 28: perpetuo statuimus et presentibus ordinamus, quod omnes tractatus, actus et contractus, qui per nos seu coram nobis ex nunc in antea fient et celébrabuntur sigillandi, in quibus maioris sigiUì nostre ecclesie roboratio non requiritur, minori presenti nostro sigillo presentibus appenso, quod hoc vocabulo scilicet minus sigillum capitulum ecclesie Mindensis insignitur, cuiusque forma et descriptio inferius plenius annotata est, sigillabuntur et munientur, quibus omnibus absque ullo dubio stabitur et credetur, sicut minori sigillo cuiuslibet cathedralis ecclesie standum est pariter et credendum, quod siquidem sigillum per decanwm et seniorem canonicum predicte nostre ecclesie pro tempore existentes custodietur et in qtiadam cista speciali seu clausura intra armarium nostrum per eos reponetur et duabus clavibus dissimilibus tamen per eosdem recludetur ita, quod, quicquid iuxta decretum nostrum venerit sigillandnm per ipsos simul aut eorum alteru/m alio impedito sigillabitur fidéliter et sub iuramento per eos de observandis statutis et consuetudinibus predicte nostre ecclesie capitalo nostro prestito memorato, quod si forte decanus pro tempore presens non fuerit, fune duo seniores canonici pro tempore diete nostre ecclesie idem sigillum iuxta modum supra scriptum custodient et servabunt, decernentes, prout est irritum et inane, quicquid ante diem presentem sigillo presenti predicto sigillatum existit aut, imposterum alio sigillo, preter quam, presenti forsan sigillali contigerit ipsumque nullius volumus esse roboris vel momenti. Darauf folgt die Beschreibung des Siegels. — Lang, Materialien zur Oetting. Gesch. 3, 267 theilt aus einem Lehnbuch (von 1361 —1457) Stellen mit, wann und wo die Siegel der Grafen von Oettingen verfertigt oder beim Absterben zur Sicherheit wieder kassirt wurden : Man sol wissen das man meynem iungen herren graf Ludwigen von Olingen der edlen frawen Ymagina sun von Schauenburg grefin zu Olingen sein erstes insigel gemacht hatt zu Nordlingen an dem nechsten samstag nach sant Lawrentzen tag a. d. MCCCLXI. — Man sol wissen das meiner frawen insigel das ciain gemachet ist worden an sant Johannes aubent zu Suwenden anno LXXH (1372). — Man sol wissen das meinem herren graf Fridrichen von Otingen sein ersten insigel gemachet ist worden feria sexta ante Martini a. d. I X X I I I (1373). — Es ist zu wissen das mins herren grauff Ludwigen von Otingen seliger gedeuchtnuss insigel tzu schlegen ze nicht und unmechtig gemacht worden ist Walerstain in der vesten am dornstag nach sant Mertinstag circa creptisculum a. d. vicesimo secando et in presenda testium subscriptorum etc. sub venerahilibus et discretis viris dominis John Gulden, Ulricus Schutz confessor et capplanus speetabilis domini Friderici comitis in Oting nec non Ulricus de Poppfing, Ulricus de Polsing, "Fitis de Blintheim armiger (1422). — Item mins herm grave Johanß von Oting insigel ist tzu Nürnberg gemacht und im geantwrt worden auf conversionis Pauli a. d. XXXmo und hat ims geantwrt min her grave Ludwig der elter (1430). — Nota meins kerrn graf Wilhelms vun Otingen, graf Fridrichs von Otingen und frawen Eufemien von Munsterberg sane erstes insigel, das pleyin ist gemacht zu Nordling von Mangolt goltsmid a. d. MCCC tricesimo. — Senckenbebg, Sei. iuris 4, 481. Urk. 1418 März 4: Ich Eberhart Seder die czeit lantrichter zw Aychach bekenn offenlich an dem brieff das für mich cham da ich sass in offen lantschranen zu Aychach, die Stumphinn des gotzhaus tu kubach leustrinn mit der Erlachinn mit vollem gewalt des convents zu Kubach mit vorsprechen. Die meldeten vor mir im gericht und zewgten geinwertigklieh irs convents insigel darein mit andern begraben was dann s. Magnus das wolten sy verTeeren und hetten yn ein neues insigel gemacht lassen, das wollten si fwrpas zu yr notturfft prauchen und paten mich im gemain schranen zu fragen, wie sy das alt insigel also verlceren solten unn das nu fürbas zu ir notturfft zu prauchen, das tet ich die erteilten, das man das alt insigel vor gericht zerschlaghen solt und das nuw öffentlich beruffen solt zu seiner kraft auf solich maß ob das alt insigel, das vor gericht erslagen wirdt fwrbas nach datum dies briefs solich form an briefen fürkeme oder gezeugt würde, das w&r für gericht oder anderswo das das keinen schaden precht oder pringen solt dem vorgenannten convent oder gotzhaus zu Kubach und sollen fwrbas mit dem neuen insigel yr notturfft versigeln, als sy mit dem alten langzeit getan Meten, %md also auf solich wrtail und erkennen ward das alte insigel vor gericht erslagen und das nuw wart in geantwurt zu allen krefften vor gericht zu ir notturfft. Loch zu einer meren Sicherheit begerten si irem convent zu Kubach solich kraffl und bestetigung des nuwen insigels gerichtzbrief an mich, da gab ich die hernach geschrieben funff erbar man zu urtailen darzu mit namen Wilhelm den Westendorffer der zeit burgemeister, Peter den Fl.eischhackler, Conrad den Engel, Friedrich den Weidung und Ulrich den Plintzeller all pu/rger zu Aychach, die fragt ich auf ir ayd ob man dem convent und gotzhaus zu Kubach icht pillich sollicher krafft und bestätigmg irs neuen insigels gerichtzbrief geben solt, die ertailten das man in des wol pillich geben solt und also han ich den geben von gerichtzwegen un nach der fünffer urtati mit meinem anhangenden insigel mir und meinen erben on schaden. Las geschach nach Oristus gepurt viertzenhundert iar und in achtzehenden iar des fritags nach dem sontag als man singt oculi in der vasten. Danach zeigte die Küsterin des Klosters Kubach vor dem Gericht zu Aychach die Konventssiegel. In das eine war der heilige Magnus gegraben, das wollten sie verändern und hatten ein neues machen lassen,

Kassation und Erneuerung der Siegelatempel.

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In einzelnen Fällen lässt sich erweisen, dass man, bevor der alte Siegelstempel zerschlagen wurde, an das Publikationsdokument einen Abdruck des alten und neuen Stempels anhing. 1 Das Gleiche geschah, wenn ein Siegelstempel verloren ging. Derselbe wurde in diesem Falle verrufen. In dem Publikationsdokument wurden alle Urkunden,2 welche nach darin der Konvent gegraben war. Da liess der Landrichter das alte zerschlagen und jede Urkunde, welche damit nach dem Datum dieser Handlung besiegelt wäre, als ungiltig erklären und gab dem Konvente einen Gerichtsbrief zur Bestätigung des neuen Siegels. — An die Vernichtung der älteren Siegelstempel bei Einführung neuer scheint man sich nicht immer streng gehalten zu haben. Man begnügte sich z. B. in Oesterreich manchfach mit deren Verwahrung und nahm sie sogar öfter wieder in Gebrauch. So benutzte das Stift Melk zu gleicher Zeit mehrere Stempel und von K l o s t e r n e u b u r g erscheinen an einer Urkunde zwei Konventssiegel zugleich. (Jahrbuch der k. k. Central-Commission [Wien] 3, 200). Vgl. S. 146 Anm. 5. 1 Urk. 1528 April 7 (Deutscher Herold 13, 27): Wir Philipps grave zu Hanau . . . thun binfh aller mennigklich in und mit diesem brieff. Nachdem mir in zeit unserer regierung biss her und biss auff diesen tagck ein sigel gehapt, dasselbig in allen Sachen und hendeln, wie unser recht siegell gebraucht, lehen- und amder brieff damit versiegelt haben, wollen auch das solch siegell wlio es an brieffen, wie wir das zu ewiger beheltnuss und gedechtnuss zuforderst an diesen brief gehangen, gefunden wird, als unser siegel krafft und macht haben soll in ewiglceit, dieweil wir aber aus beweglichen Ursachen ein anders anzwiemmen gedenken, so haben wir jetzt berüri siegel, so wir biss anher gebraucht, jetzund in gegenwertigkeit der hochgelehrten und vesten unserer rdth, amptleute und diener zerbrochen und vernichtiget und ein anders, so wir haben machen lassen, furohin als unser siegell zu gebrauchen angenommen und nemen das also an, hiemit und in crafft dies brieffs, von form und gestalt, wie wir das zu dem vorigen und vernichtigten auch an diesen brieff gehangen und darauf nachbenante unser rath, amptleute und diener gebetten dieser unser enderungen der sigeU gezeugen zu sein und uns des glaubwirdige Urkunde zu geben one geverde, unnd wir Niclaus Hücker doctor, Philips von Eberstein zu Steinave, Sernhard von Walborn zu Wynecken, Eberhard Löwe von Steinfurth zu 1Sawheim, Albrecht von Dienheim, Johamn von Darfeiden der jüngere zu/m Sücherthal, Lorenz von Fischborn zu Orb, Johann von Rüdigckheim amptmenner, räth und diener bekennen sampt und sonderlich in und mit diesem brieff, das wir bey abgeschriebener unsers gnädigen heren handlange und enderuuge seiner siegell gewest sein, unnd das sein gnad das erst, so sein gnad bissher gebraucht, an diesen brieff zu ewiger behelerung gehenekt unnd darauff als bald zerschlagen und vernichtiget, und das neuwe, so sein gnad neben das andere auch an diesen brieff gehenekt ßirohin sich desselbigen als seiner gnaden siegell zu gebrauchen angenommen unnd sich des öffentlich vor uns protestiret hat, und des zu waren urkunde unnd gezeugnuss aller herin begrieffener handlung hat unnser jeder sein eigen ingesiegell an diesen brieff bey genannte seiner gnaden alt und neuwe siegelt gehangen auf dinstag den siebendten tag des monats aprilis des morgens zu sieben uren, als man zalt von der gepurt Christi unsers hem fünffzehn hundert unnd acht unnd zweentzig jam. Vgl. S. 147 f. — Das Siegel wurde durch Brechen oder Zerschlagen zerstört, oder es wurden in die Stempel mit einem spitzen Instrument hier und da Vertiefungen gehauen oder Risse über demselben gemacht. LBPSIUS, Sphragistische Aphorismen 1. Heft 7. Bei Gelegenheit der inneren Reparaturen des Doms zu Magdeburg wurden in dem Sarge des Erzbischofs Otto (1325—1361) die bronzenen Siegelstempel desselben gefunden. Mittelst eines Instrumentes mit stumpfer Spitze waren auf einigen Punkten kleine Vertiefungen in den Stempel hineingeschlagen. 9 Urk. (1324 Jan. 23) des Königs Karl von Ungarn, in der eine von König Andreas 1288 dem Stephano filio comitis Michaelis ertheilte Befreiung von allen Gerichten, die von ihm bereits im J. 1819 sub priori et antiquo sigillo suo bestätigt worden ist, nun abermals dem Sohn des Stephan (de Marouth) aufs Neue bestätigt wird. (Gedr. Spiess, Archiv. Nebenarbeiten 2, 5.) Von anderer Hand steht unten: Ad perpetuam rei memoriam. Nos Ludomcus rex prefatus universis declaramus, quod ex vma parte nos personaliter instaurato valido exercitu proficisceba/mwr, ex alta vero parte venerabilem in Christo patrem dominum Nicolaum archiepiscopu/m Sigoniensem nostrum cancellarium, penes quem utrumque sigilli nostri authentici habebatur, et virum magnißcum dominum Nicolaum palatinv/m cum ceteris prelatis, barontbus et regni nostri proceribus in Vzwram desünaveramus, quidam familiaris domini archiepiscopi pro custodia deputatus utrumque par dicti sigilli preeoneepta malitia subtraxerit, nos itaque preeaventes, ne ex huiusmodi sigilli nostri deperdicione regnicolis nostris in eorum iuribus successive periculum possit imminere, sigillum novum in duabus partibus feeimus pro nobis sculpi, quod ad omnia privilegia nostra et quondam demini Karoli regia patris nostri sub priori sigillo eiusdem tempore coronationis tue sculpto et demum per eundem, eo quod sub ipso plurime infidelitatie perpetrate extitenmt reperte, permactato ac sub alio sigillo ipsius in partibus Transalpinis casualiter deperdito eonfecta, ad quecunque vero privilegia paterna dictis duobus prioribus suis sigillis consignata, que per eundem patrem nostrwm per sigUla eius posteriora vel per nos cum sigillo modo premisso deperdito confirmata non haberentur et ad ipsa privilegia ipsum novum sigillum non appenderetur vel 20*

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Verruf von Siegeln und Urkunden.

Gesetzgebung und Siegelstempel.

einem bestimmten Termin mit diesem besiegelt oder nicht unter dem neuen Siegel renovirt werden würden, für hinfällig erklärt.1 Wenn S i e g e l v e r f ä l s c h t waren, wurden die U r k u n d e n e i n b e r u f e n und mit dem neuen echten Siegel b e s t ä t i g t . 2 Unter den geschilderten Verhältnissen kann es nicht auffallen, wenn an Urkunden mit früherem Datum spätere Siegel hängen. Es sind eben Renovationen mit der alten Datirung, denen man das neue Siegel zufügte, denn hur selten wurde auf der Urkunde bemerkt, dass sie unter dem neuen Siegel erneuert sei. 3 Auch P r i v a t l e u t e liessen ihre Siegel, sobald sie v e r l o r e n g e g a n g e n waren oder n a c h g e m a c h t wurden, g e r i c h t l i c h verrufen und verlangten die Vorlage ihrer Urkunden, um sie mit dem neuen Siegel zu bestätigen.1 Ueberdies suchte man der V e r f ä l s c h u n g auch durch G e s e t z e in B e z i e h u n g auf die V e r f e r t i g u n g der S i e g e l s t e m p e l e n t g e g e n z u t r e t e n . 6 quecunque 'patentes littere nostre vel •paterne non conformarentur, ea privilegia et littere, sicut per eundem patrem nostrum fuerunt revocata et anichüata, et nos ipsas seu ipsa comisvmus viribus caritura nullamque roboris apponentia ßrmitatem, intereaque presens Privilegium nostrum et patemum orniti suspicione destitutum et omnia in eo superbis contenta et expressa pro eodem Michaeli suisque heredibus et successoribus dicti sigilli nostri novi dupplicis et autentici appensione innovamus et perpetuo conflrmamus. Datum per manus eiusdem domini Nicolai archiepiscopi cancellami nostri -3T. hai. febr. a. d. MCCOLXVI, regni autem nostri anno JCXV. An der Urkunde hängen zwei Siegel, der Könige Karl und Ludwig. — Ebend. 6 Urk. König Sigismunds von 1406 April 18, in welcher er dem Nicolaus von Gara die Erlaubniss ertheilt, Juden in oppido Kewzewg in comitatu castri ferrei aus Allemannien, Böhmen oder anderswoher aufzunehmen: date et assignate pro tollendo omni dubio, removendo scandala et ad evitanda multa atque vana, que propter sigillorum ipsarum dominarum (Elyzabeth matris et Marie conthoralis reginarum regni Sungarie nostrarum carissimarvm feliciuta recordationum) deperdicionem nostrorumque tarn minoris quam maioris videlicet dupplicis ex causis et racionibus legittimis confractionem in multorum iuribus — — pericolosa detrimento, hactenus evenire potuerunt, a festo beati Georgii martiris iam proxime elapso usque festum eiusdem primitus ajjuhwnm sub pena revocationis, annulacionis et cassationis huiusmodi litterarum non producendarwm per nos videndum, examinandum et, si opus fieret, sub presenti nostro maiori sigillo de novo preparato confirmandum, approbandum et ratificandum nostre claritatis exhiberi debent conspectui et presentavi. — — Als im Jahre 1457 Johann von Witowitz den Kaiser Friedrich III. überfiel und letzterer sich nur mit Mühe in das Schloss Ober-Cilly rettete, fiel das Siegel in die Hände der Feinde. Friedrich liess daher bekannt machen, dass niemand Briefen unter seinem Namen und Siegel Glauben schenken möge, bis er sich anders erklärt habe. Bih&en, Spiegel der Ehren des Hauses Oesterreich 635. Vgl. S. 154 Anm. Urk. des Klosters Kubach von 1418. 1 Urk. 1320 des Kapitels St. Martini de Scepus: Nos capitulum ecclesie beati Martini de Scepus memorie commendantes significamus universis, quibus expedit,,presentium per tenorem, quod cum spoliatione ecclesie nostre per regem Ladislaum et suos Neugaros inter damna quam plurima una cum aliis rebus antiquum sigillum nostrum fuisset perditum et ablatum, nos iniquorum faUacias equitatis tramite retundere cupientes omnigenarum conditionum Utero» sub antiquo sigillo nostro emanatas, que novi sigilli nostri testimonio renavate non fuerint, publica protestatione premissa cassandas et refutandas decrevimus ad cautelam. G. Schwarz, Recensio crit. or. et occ. Transilvan. auctore L. Toppelino. 1766 S. 33. — Matth. Paris. Hist Angl. 2, 75. a. 1198: M tunc fecit rex (König Bichard von England) fraudem de Consilio iniquorum; finxit se amisisse sigillum et fecit aliud fabricari et ubique acclamari, quod perdilo sigillo suo novum fecerat, et quicumque vellet prius concessa perpetuare, ad novum sigillum veniret et data pecunia ea faceret róborari, sin autem, pro nulla carta haberetur. Et hoc inventa cavillatione infinitam extorsit pecuniam. Circa festum s. Michaelis mutatae sunt cartae, quas prius fecerat rex Micardus, novo sigillo suo. Vgl. S. 152 f. 463 und S. 77. 1 Ein drittes Siegel des Königs Andreas II. von Ungarn enthält eine Verrufung der beiden früheren, indem die dritte Zeile der Umschrift lautet: Alia sigilla sunt falsa, istud sigillum est verum. 8 Vgl. S. 77 f. 4 Schlaqeb, Wiener Skizzen 2, 89: Leonhard der Urbätsch liess sein und seines Vaters Siegel, welche durch Juden gefälscht worden waren, in den Jahren 1388 und 1389 verrufen. — Lichhowsky, Reg. Urk. 1428 Febr. 5, April 26 und Sept. 13. Herzog Albrecht befiehlt allen Bürgermeistern des Landes ob und unter der Enns, die verlorenen Siegel des Hauptmanns ob der Enns, Reinprecht von Walsee, zu verrufen; wer Urkunden von ihm hat, soll sie bis künftigen Quatember vor Weihnachten bringen. 6 Mittheil, der k. k. Central-Commission ([Wien] 9, 150): Herzog Albert III. und sein Bruder Leopold

Siegelbefes tigung.

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In der ä l t e s t e n Zeit werden die Siegel aufgedrückt, 1 oft hinten auf der Urkunde, um für den Text Platz zu gewinnen.2 Seit der Mitte des zwölften Jahrhunderts jedoch werden sie nach Art der päpstlichen Bullen an der Urkunde häufiger an Seidenfaden, Seidenschnur, Pergamentstreifen, die man entweder einhängt oder vom Pergament der Urkunde abtrennt, seltener an Lederstreifen, Zwirn und wollenen Fäden angehängt. 3 Urkunden, in Briefverordnen in einem Briefe für die Goldschmiede in Wien (1366), dass weder diese, noch ein Geistlicher, ein Laie oder ein Jude, ein Siegel graben soll, ohne zu wissen, dass es in rechter Weise und unverfänglich bestellt sei. In der Bestätigung dieses Briefes (1436) setzt Kaiser Friedrich III. fest, dass nur anerkannte und in Wien sesshafte Goldschmiede, oder mit deren Vorwissen ihre Gesellen, Siegel und Petschafte verfertigen dürfen, um Schaden und Uebelthat aus unberechtigter Führung eines Siegels zu verhindern. Welcher Goldschmied hierin gegen die Ehrlichkeit Verstössen würde, solle aus der Innung ausgeschlossen werden und sein Meisterrecht verlieren. — Nach einer Polizeiverordnung für die Handwerker in Wien vom Jahre 1527 waren nur die Goldarbeiter berechtigt, Siegel zu graben, jedoch nur bekannte Personen. Wenn sie nicht überzeugt waren, dass das Siegel chrlich und ohne Gefährde bestellt sei, oder wenn eine fremde Person Siegel oder Petschaft zu graben begehrte, so musste dies dem Bürgermeister angezeigt werden. Die gestochenen Siegel wurden bei dem Magistrate in einem eigenen Buche verzeichnet. 1 Es geschah auf zweifache Art: entweder wurde an der Stelle, wo das Siegel angebracht werden sollte, in das Pergament ein Kreuzschnitt gemacht, die Ecken umgebogen und das warme Wachs darauf gelegt; durch die Gewalt des Druckes drang ein Theil des Wachses durch die Oeflhung und bildete an der Kehrseite der Urkunde einen Knopf, welcher das Siegel festhielt — oder man machte in die Urkunde zwei von einander abstehende Einschnitte, zog durch diese einen kurzen Pergamentstreifen, und dessen Ende durch einen Wachsballen, auf den man den Siegel drückte, welches auf diese Art gleichsam aufgeheftet war. 2 Urk. s. d. Or. Dresden 1624xx. Das Pergament sehr klein. — Hinten aufgedrückt Text und Datirung trennend: Urk. 1174. Ebend. 75. In der Zeit des Uebergangs vom Aufdrücken zum Anhängen des Siegels hat man wohl, wenn die Urkunde bis an den untern Band Tollgeschrieben und kein leerer Platz zum Aufdrücken des Siegels vorhanden war, das Siegel angehängt. (Vgl. Allgem. Litt. Anz. 1799 Nr. 73 S. 723 und ebendas. Nr. 160 S. 1591). 3 In folgenden Stiftern und Klöstern finden sich frühestens Siegel angehängt. Volkerode: 1174 Jan. 31. Or. Dresden 74, Pforta: 1178 Juni 9. Or. Pforta, Altzelle: 1183 Juni 9. Or. Dreden 87, Stift Meissen 1196. Ebend. 114, Riesa: 1197 Jan. 14. Ebend. 117, Reinsdorf: 1197. Ebend. 121, Petersberg: 1208 Febr. 24. Ebend. 161 (Hier wurde zwar 1208 Juli 19 Ebend. 164 noch einmal das Siegel hinten aufgedrückt, seitdem werden aber die Siegel stets angehängt). In der kaiserlichen Kanzlei wird das Anhängen üblich unter Friedrich I. Vgl. Fickek, Beiträge 2, 200. — Die Notiz über eine Urkunde aus der Zeit, in welcher das Anhängen der Siegel aufkommt, verdanke ich Herrn Dr. Sello in Magdeburg. Es ist die Urkunde des Abtes Gerard von St. Arnulph für Kl. Laach aus dem J . 1145 (Or. Staatsarchiv Koblenz. Gedr. Beyeb, Urkundenb. 1, 593). In den Bug eines Theiles der Urkunde sind zwei Schnitte gemacht, in denen sich noch Beste rothseidener Siegelfaden befinden, das bischöfliche Siegel, welches daran hing, ist verloren. Rechts findet sich das Siegel des Abtes a u f g e d r ü c k t , mit der Umschrift: Scs Amolfus eps, als Eücksiegel: Gerardus dbbas. Auch die Siegel des mit K. Friedrich I. gleichzeitigen Heinrich Jasomirgott von Oesterreich sind den Urkunden bald aufgedrückt, bald angehängt. (Mittheil, der k. k. Central-Commission [Wien] 9, 154.) Sein Sohn Leopold hat wieder aufgedrückte und erst nach der Erwerbung Steiermarks anhängende Siegel. Friedrich der Katholische hat durchweg anhängende Siegel, Leopold der Glorreiche wechselt anfangs, endlich aber erhalten die anhängenden durch die Einführung der zweiseitigen Siegel (auch Münzsiegel genannt) das Uebergewicht und bleiben von da an ununterbrochen im Gebrauch. Das Schwanken während der Regierungszeiten der älteren Herzöge dürfte sich dadurch erklären, dass die Urkunden von verschiedenen Empfängern, die je nachdem den neuen Brauch, das Siegel anzuhängen, früher oder später aufgenommen hatten, hergestellt sind. Eine Schriftuntersuchung der österreichischen Urkunden jener Zeit würde das Verhältniss klarstellen. Für die Urkunden der Wettiner, die ja erst gegen die Mitte des 13. Jahrh. eine eigene Kanzlei haben, vermag ich das Schwanken zwischen Aufdrücken und Anhängen durch Herstellung von Empfängerhand zu erklären. Die Zusammenstellung zu Anfang dieser Anmerkung ergiebt, wie in den verschiedenen Klöstern früher oder später das Siegel angehängt wurde. — Beim Anhängen der Siegel wurde der untere Rand der Urkunde nach einwärts umgeschlagen und der Pergamentstreifen meist durch zwei untereinander stehende Schnitte durch Krempe und Urkunde und einen weniger sichtbaren Schnitt längs des Knickes der Urkunde gezogen und dessen beide Enden übereinandergelegt, so dass beide am Siegel unten wieder herausragen, oder es wurde der Pergamentstreifen in der Mitte zu einem Knoten verschlungen, so dass ein Ende unten, das andere zur Seite, oder beide zu entgegengesetzten Seiten vorstehen. Die Form der Durch-

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Herstellungsarten der Siegel.

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form, drückt man hinten ein Siegel zum Verschluss auf. 1 Briefe werden in älterer Zeit zusammengefaltet, an zwei Stellen mit Querschnitten versehen, durch diese ein Pergamentstreifen gezogen, dessen Enden auf dem Bücken des Briefes übereinandergelegt und darauf das Siegel gedrückt. Beim Oeffnen wurde der Pergamentstreifen an der Vorderseite durchgeschnitten und das Siegel unverletzt gelassen. Um die Anlegung des S i e g e l s und das Aufdrücken des Typars zu bewerks t e l l i g e n , mochte man in früherer Zeit eine Wachsfläche von der Grösse des Typars in das letztere eingedrückt haben, auf diese wurden sodann die Pergamentstreifen, Fäden oder Schnüre zurechtgelegt, und eine dickere Wachsschicht darüber geknetet, so dass beide Wachsschichten zu einem Ganzen verbunden waren, worauf man die Siegel vom Typare abnahm. Später scheint man die für das Siegelbild bestimmte Wachsschicht dem Typar nicht eingedrückt, sondern aufgegossen zu haben, wofür die gleichmässige Auftragung bei der oft äusserst dünnen Wachsschicht spricht.2 Als im 14. Jahrhundert die W a c h s s c h a l e n in Gebrauch kamen, wurden diese mittelst eigener Formen an den Pergamentstreifen oder Schnüren befestigt und hierauf die dem Typare aufgegossene Bildschicht in die Schale eingedrückt.3 ziehung durch nur e i n e n Schnitt nimmt gegen Ende des Mittelalters, wo die Pergamentstreifen breiter werden, und dadurch sich die Gefahr des Abreissens verringert, entschieden zu (Vgl. GROTEFEND, Ueber Sphragistik 21). Manchmal wurde am untern Bande der Urkunde ein schmaler Streif, jedoch nicht bis an das Ende abgeschnitten, derselbe durch einen Querschnitt gezogen und daran das Siegel gehängt. Um Siegel an Schnüre oder Fäden anzuhängen, wurden an der Urkunde zwei oder drei Löcher geschnitten, durch diese die Fäden oder Schnüre gezogen, hart am Ende der Urkunde in einen Knoten geschlungen und nun das Siegel daran gelegt. Wie wichtig derartige Untersuchungen für die Diplomatik sind, wird sich ergeben, wenn wir von der Besiegelung als letztem Akt der Beurkundung zu sprechen haben. Vgl. S. 163 f. 1 Urk. 1281 Dez. 22 (Or. Dresden 996). Markgraf Heinrich. Vgl. a. P H L L I P P I , Zur Gesch. der Reichskanzlei 14. — Für Siegelbeschreibung bei Urkundeneditionen empfiehlt sich die von GROTEFEND, Ueber Sphragistik 15 vorgeschlagene Terminologie: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

(Vorn) aufgedrückt. Rückseitig aufgedrückt. Eingehängt. Zum Verschluss aufgedrückt. Zum Verschluss pingehängt Abhangend. [Angehängt] a. an Pergamentstreifen, b. an (weissen oder braunen) Lederstreifen, c. an Bindfaden, Fäden, zusammengedrehten Fäden, zusammengeflochtenen Fäden, seidenen Schnüren (Schnur), leinenen d. an (Farbe) (hänfenen) geflochtener Schnur, Plattlitze (Breitschnur), wollenen Klöppelschnur (Soutachelitze), Band.

4 Mittheil, der k. k. Central-Cotnmission (Wien) 9 , 155. — Fingerspuren, welche von BUCHWALD (Bischofs- u. Fürstenurk. 177 f.) auf der Rückseite von Oberplatten auseinandergefallener Siegel (Plattensiegel) fand, glaubt er dahin deuten zu müssen, dass dem Siegler nicht der Stempel, sondern ein Abdruck des Siegels eingehändigt wurde, den er mit einer Unterplatte an die Urkunde anhing. Offenbar rühren jedoch diese Fingereindrücke davon her, dass man bei Herstellung der Oberplatte die Schicht mit dem Finger fest auf den Stempel drückte, hierauf die Fäden oder Pergamentstreifen auflegte und dann die Unterplatte zufügte. 9 Ueber die geformten d. h. mit dem Siegelmodul, einem dem Kugelgiesser ähnlichen Instrumente, angefertigten, Schüsseln hat ZAHN im Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit 1867 Nr. 1 gehandelt. Vgl.

GROTEFEND a . O .

26.

Herstellungsarten der Siegel.

Siegler.

Ankündigung des Siegels.

159

Diese Fassung des Siegels ist häufig aus H o l z , B l e c h u. a. Stoffen, auch aus P a p i e r gefertigt. Das letztere ist in der Regel zugleich von dem Pergamentstreifen, an welchem das Siegel hängt, durchzogen. Die Papierhülle ist von dem mit Papier ü b e r l e g t e n , a u f g e d r ü c k ten 'Wachs- und O b l a t e n s i e g e l zu unterscheiden.1 Auf der Rückseite der Siegel an Urkunden des 13. und auch 14. Jahrhunderts, also vor Aufkommen des Siegelmoduls, finden sich gewöhnlich ein, zwei oder drei Finger tief in's Siegelwachs eingedrückt. Man hat vermuthet, dass diese in dem warmen Wachs gemachten Zeichen durch den Aussteller selbst bewirkt seien, als symbolische Handlung statt des eigenhändigen Besiegeins. Am Weitesten geht VON BUCHWALD, der eine Erklärung in der häufig vorkommenden Dreizahl findet und glaubt, dass diese Daumeneindrücke begleitet wurden von den Worten: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes! 2 Er nennt das eine Recognitio per pollicem, weil die Spuren immer vom Daumen herrühren. TJns will diese Erklärung, die durch gar nichts gestützt wird, als sehr willkürlich erscheinen. Viele Siegel, selbst des grössten Formats, zeigen nur 1, auch 2, oft 4, 5 oder 6 Fingereindrücke.3 Sie sind offenbar dazu bewirkt, um durch den Druck auf die Rückseite eine festere Verbindung zwischen Ober- und Unterplatte zu erzielen4 und das Abnehmen vom Typar zu erleichtern, denn vielfach sind anstatt des Daumens Stempel mit Ornamenten, vielfach das Ringsiegel als Rücksiegel statt des Daumens angewandt, auch ober und unter dem Ringsiegel Daumeneindrücke gemacht worden. 6 D i e B e s i e g e l u n g e i n e r U r k u n d e w i r d in d e r R e g e l d u r c h den A u s s t e l l e r b e w i r k t oder mit den Siegeln mehrerer Personen, in deren Namen die Urkunde ausgefertigt wurde. Bisweilen siegeln aber bei mehreren Ausstellern einer oder einige für alle, sowie dagegen auch öfters der Fall vorkommt, dass die anwesenden Zeugen oder dritte Personen mit den Ausstellern mitsiegeln. Für alles dieses liegt in der Verschiedenheit der Umstände — wie bereits zum Theil bei der Frage der Siegelkarenz erwähnt — mannichfache Veranlassung. B e i A n k ü n d i g u n g m e h r e r e r S i e g e l i s t es B r a u c h , dass sie in d e r s e l b e n R e i h e n f o l g e , wie die A n k ü n d i g u n g b e s a g t , a n g e h ä n g t w e r d e n , 6 es dürfen auch nicht mehr angehängt werden, als angekündigt sind. Zwischen den einzelnen Siegeln müssen gleiche Intervalle gelassen werden,7 doch ist das vielfach nicht berücksichtigt worden. Um eine v e r s t ä r k t e B e g l a u b i g u n g des abgeschlossenen Rechtsgeschäftes zu erzielen,

Vgl. LEIST, Urkundenlehre 264. v. BUCHWALD, Bischofs- und Fürstenurkunden des XII. und XIII. Jahrhunderts 259 ff. 3 Beispielsweise Urk. 1312 Mai 3 (Or. Dresden 1960) 5 Fingereindrücke. — 1313 Juli 20 (Ebend. 1995). 6 Fingereindrücke. * Beispielsweise findet sich auf der Bückseite des Siegels von Urkunde 1303 Jan. 25 (Or. Dresden 1719) eine erhöhte Kante, um das Siegel vom Typar abnehmen zu können. Zugleich ist die Kante sechsmal tief durchschnitten, offenbar um eine festere Verbindung zu bewerkstelligen. 5 So Or. Gotha (Q. Q. I. g. 104) Urk. 1306 Febr. 26 u. Urk. 1307 April 25. Dresden Nr. 1809. Urk. des Landgrafen Diezmann für ßeinhardsbrunn mit dem bei POSSE a. O. l a f . I X . 8 abgebildeten Sekretsiegel. 6 ROCKINGRR, Briefsteller und Formelbücher 479: Si duo uel plures scribunt et in salutatione simul nominantur, Odern sigilla sua etiam apponere debent eo ordine, quo sunt in titolo ruminati uel subscribendo dicere se esse contento» uel usos sigillo alieno uel sigillo alicuius consortis seu eonseribentis et sic excusare proprii sigilli carentiam et defectum. — Urk. 1353 (Mon. Hohenb. S. 450): wàr auch daz die insigel an disen brief gébràxt oder bràch oder missehenket wurden oder ire zaichen nit volleclich begriffen Ketten oder utzit misseschriben war — es soll der Giltigkeit der Urkunde nicht schaden. — Um in der Reihenfolge der Siegel nicht zu irren, schrieb man oft die Namen der Siegler entweder auf den Bug der Urkunde oder die Pergamentbänder, an denen die Siegel angehängt werden sollten. 1 9

7 Ebend. 480: Nulla etiam sigilla Uteri» appendi debent nec apponi, nisi ea, de guibus littera et litere suhscriptio expressam fecerit mentionem, alioquin instrumentum invalidum reputabitur et suspectum. Item sigilla in cedulis uel eordis conpetentibus appendantur, et, si plura fuerint, egualibus appensionibus et intersticiis debent decenter ordinari.

Mitbesiegelung.

160

siegeln neben dem Aussteller auch die anwesenden Zeugen, bei Verträgen neben den Parteien auch die Vermittler.1 Sicherlich wird es Fälle gegeben haben, in welchen die Mitbesiegelung der Urkunde eines Uebergenossen ganz und gar i n n e r h a l b der Dienst- und Lehenspflicht lag, also nicht verweigert werden konnte. Allein es gab wohl auch andere Fälle, in welchen der Höhergestellte keinen Anstand nahm, formlich um die Mitbesiegelung zu bitten. Mitbesiegelung neben dem Aussteller der Urkunde bedeutet Konsenserklärung. Es war eine gewöhnliche Art, seine Uebereinstimmung oder die erforderliche Genehmigung des Inhaltes der von einem andern ausgestellten Urkunde zu erkennen zu geben, dass man neben dem Siegel des Ausstellers das eigene hinzufugte.2 Selbst der zu Handlungen von U n t e r t h a n e n e r f o r d e r l i c h e l a n d e s h e r r l i c h e Konsens wurde öfters in dieser Weise durch Besiegelung Seitens des Landesherrn zu erkennen gegeben.3 Noch mehr Bedeutung hatte die Mitbesiegelung der fremden Urkunde, wenn der I n h a l t derselben, obgleich sie nicht von den Mitsieglern ausgestellt war, dennoch den mitsiegelnden P e r s o n e n eine positive Verbindlichkeit a u f e r l e g t e , namentlich Bürgen oder schiedsrichterlich entscheidenden Parteien. Die Uebernahme der Verbindlichkeit, als Bürge zu haften, wurde häufig bloss durch Mitbesiegelung des von den Parteien, ausgefertigten Hauptvertrages, ohne weitere Verschreibung dokumentirt, indem nur der Bürgschaftssteller die Namen der von ihm gesetzten Bürgen und dass er ihre Siegel neben den seinigen habe beifügen lassen, in dem Instrumente anzugeben und zu bemerken brauchte.4 Diese Mitbesiegelung der Bürgen überhob dieselben sogar oft der Verbindlichkeit, den sonst ü b l i c h e n Bürgschaftseid zu leisten. 6 1

Vgl. S. 75. BIEDEL, Cod. Brand. I. 16, 413. Urk. 1322 April 23. Anna von Knesebeck in einem Verkaufsbriefe an Kloster Diesdorf : promissione et unanimi voluntate fratrum meorum videlicet JPardami et Wasmodi, sicut suis etiam sigillis protestantur. — An eine Urkunde des Bischofs Konrad von Verden aus d. J. 1297 (RIEDEL, Cod. Brand. 1.14, 41) für das Hospital Salzwedel hängt die Stadt ihr Siegel mit an : in cuius testimonium presens scriptum nostro sigillo una cum sigillo civitatis fecimus roborari. — RIEDEL, Cod. Brand. H. 1, 255. Urk. 1304 Jan. 25. In diesem Schiedsspruch des Markgrafen Heinrich von Brandenburg heisst es: Ut igitur firmus et inconvulsus maneat huius per omnia tenor facti, presentem paginam sigillo nostro decrevimus muniendam, ad augmentum edam roboris sigillum dilecte sororis domine Selene marchionisse in Wizenvels utile iudicavimus apponendum. Vgl. Märk. Forsch. 2, 58. 8 RIEDEL, Cod. Brand. I. 8, 121. An einer Urkunde von 1190 (Stiftsarchiv Brandenburg), die im Namen des Dompropstes Heinrich ausgestellt ist, und worin dieser den markgrfiflich brandenburgischen Kaplan Burchard mit einem Grundstück in der.Zauche beleiht, welches vom Markgrafen Otto dem Domkapitel Brandenburg übereignet worden war, hängt neben dem Siegel des Domkapitels auch das Siegel des Markgrafen Otto. Ohne Zweifel fürchtete man für den Bestand dieser Handlung, wenn der Markgraf dieselbe nicht durch sein Siegel bekräftigte, und gewährte der Markgraf durch die Mitbesiegelung der Urkunde ein sicheres Zeichen seiner Genehmigung der darin verbrieften Handlung, üt autem huius pacti initi memoria presentibus et futuris temporibus oblivioni non tradatur, sigillo communire necessarium dtucimus. Märk. Forsch. 2, 59. 4 RIEDEL, Cod. Brand. II. 1, 29: 1249 Jan. 10. Vergleich des Erzbischofs Albert von Preussen mit dem Deutschen Orden: St ut hec omnia rata et inconvulsa permaneant, presentes sigillis mediatorum predictorum cum sigillo nostro et de predictorum fratrum consensu peculiari sunt signate. — Ebend. 411. 1317 Nov. 25. König Erichs von Dänemark Urkunde betr. Aussöhnung zwischen ihm und Heinrich von Mecklenburg einerseits und dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg andererseits: In premissorum testimonium sigilla nostra videlicet et dominorum Henrici Magnopolensis, BudolpM ducis Saxonie, Ottonis ducis Lunebwrgerms, Henrici comitis Suerinensis, Gerhardt comitis Holtzatie et SenneJcini, domicelli de Werle. s v. HEINEMANN , Cod. Anhalt 3, 313. Urk. 1324 Sept. 2. Fürst Albrecht von Anhalt verschreibt bei seiner Vermählung mit Agnes von Rügen derselben Coswig und Zerbst als Leibgedinge. Als Bürgen setzt er den Grafen Ulrich von Lindow und 17 Vasallen. Von den letzteren sind 9 am Orte der Ausstellung des Rezesses anwesend, qui Uta viva voce fide data promiserunt. Von den übrigen 8 aufgezählten Bürgen heisst es: ¡id idem data fide promittvmt, quod fideiussores supra dicti. Sed quia Mi propter loeorum distanciam id viva voce promitlere non possunt, saltem siqillis suis, gue una cum sigillo nostro presentibus appensa sunt, fide data pollicentur. 2

Mitbesiegelung.

161

Bei dem schiedsrichterlichen Austrage von Streitigkeiten wurde die Mitb e s i e g e l u n g des Schiedsspruches durch die davon betroffenen Parteien als Zeichen ihrer Unterwerfung gefordert.1 Vielfach f e h l e n die in der Urkunde angekündigten Siegel, wodurch jene natürlich verdächtig wird. Entweder waren sie aus Versehen nie angehängt, es deutet dieses auf Siegelung nach der Datirung,2 oder im Laufe der Zeit zerfallen und verloren.3 Bisweilen wurden die Siegel aber auch vorsätzlich abgeschnitten, wenn bei Schuldbriefen, Bürgschaftsurkunden u. s. w. die eingegangenen Verpflichtungen erfüllt waren. Dieses Abschneiden der Siegel war einer Annulirung der Urkunde gleich und durch die Rückgabe des Siegels wurde der Schuldner oder Bürge von seiner Verpflichtung losgesprochen.4 Der häufig vorkommende Fall, dass Siegel der Zeugen und Bürgen, die in der Siegelformel aufgeführt sind, dennoch nicht zur B e i f ü g u n g gelangten, erklärt sich wohl dadurch, dass die betreffenden als Mitsiegler in Aussicht genommenen Personen zur Zeit, als die Besiegelung der Urkunde vorgenommen wurde, gar nicht zur Stelle gewesen sein mögen. Sie waren zwar bei Abschluss des Rechtsgeschäftes zugegen, nicht aber als die Verbriefung erfolgte. Glaubte man nun der nachträglichen Mitbesiegelung sicher zu sein, so nahm man anscheinend keinen Anstand, dieselbe, gleich als wenn sie bei der Datirung bereits vollzogen gewesen, in der Urkunde anzukündigen. U n r e g e l m ä s s i g k e i t e n können auch darin ihre Erklärung finden, dass das Siegeltypar gerade versendet war. 5 War nun einmal in der Urkunde ausdrücklich gesagt, dass sie besiegelt sei, so wird 1

RIEDEL, Cod. Brand. II. 1, 92. Urk. 1267 April 1. Markgraf Otto von Brandenburg errichtet zwischen den Herzögen Albrecht und Johann von Braunschweig einen Vertrag über die Theilung ihrer Lande: TJt hec autem omnia plenarie observentur, uterque ducum premissorum in mannt marchionis Ottonis avunculi ipsorum promiserunt adimplere manualiter fide data et id scripto presenti cum, sigillis eorum communito manifestimme protestantur. Vgl. Mark. Forsch. 2, 60. — Mecklenburg. Urk. 2, 360. Urk. 1269 Juni 9. Or. Schwerin. Erzbischof Konrad I. von Magdeburg, Markgraf Heinrich von Meissen und Graf Sifrid I. von Ascharien schlichten als Schiedsrichter die Streitigkeiten der Markgrafen von Brandenburg mit dem Fürsten Nicolaus von Werle und dem Grafen Günzel von Schwerin. Die beiden letzteren und der Markgraf von Brandenburg besiegeln den Schiedsspruch mit. — In cuius rei te\stimonium\ nostra sigilla cum sigillis arbitrorum premissorum et cum sigillis dominorum marckionum Brandenbwrgensium presenti Uttera (sie!) duximus apponenda. 2 Urk. 1326 (Cod. Anhalt. 3, 362). Albertus et Woldemarus (statt des Namens eine Lücke am Eingang der Urkunde) dei graeia prineipes in Anehalt-. sigiUa nostra (die a fehlen im Original des Staatsarchivs zu Magdeburg, und ist der Baum für diese Buchstaben offen gelassen) apponi fecimus huic scripto. Die Urkunde sollte offenbar auch von dem Fürsten Waldemar I. ausgestellt und besiegelt werden, was aus unbekannten Gründen unterblieb. Vgl. S. 164 Anm. 11. * In späterer Zeit hat man Siegel, die sich lose in Archiven fanden, an Urkunden angehängt, an denen Siegel fehlten. Dabei griff man vielfach fehl. So ist an eine Urkunde Markgraf Heinrichs von Meissen 1283 Sept. 19 (Or. Dresden 1052) das Siegel der Stadt Torgau später a n g e n ä h t worden, obgleich die Siegelformel das Siegel des Markgrafen ankündigt. — Eine Urkunde, an welcher keine Spur zu treffen ist, dass sich je ein Siegel daran befand, kann mit ziemlicher Gewissheit als eine unausgefertigte betrachtet werden. Urkunden ohne Siegel, aber mit deutlichen Spuren, dass solche vorhanden waren, kommen häufig vor. Alter und schlechte Aufbewahrung, verbunden mit dem Umstände, dass die Siegel gar nicht gegen Verletzung geschützt waren, mitunter auch Ignoranz — wie im ßeichsarchiv zu Neapel, wo man die Siegel abschnitt, um die Urkunden zu Codices zusammenbinden zu lassen — sind zumeist Schuld ihrer Zerstörung. 1 SPIESS, Archiv. Nebenarbeiten 2, 2 führt ein Beispiel an, wo die Bürgen die Bückgabe ihrer Siegel verlangten anno 1551. 5 Vgl. S. 131 Anm. 1 und S. 152 Anm. 1. — Urk. 1400 Juni 4. (Zeitschi, für die Gesch. des Oberrhein. 32, 419. JANSSEN, Frankf. Beichstagscorr. 1, 507). Die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, sowie Pfalzgraf Buprecht laden den Markgrafen von Brandenburg zu einem Tage nach Oberlahnstein: und ob ir selber nit moget homen zu uns, so wollend in derselben maßen moere frunde mit üweren ingesiegel procuratorio und gantzer macht zu uns senden.

162

MitbesiegeluDg: Siegelklausel.

Fehlen angekündigter Siegel.

Nichtangekündigte Siegel.

man es hinsichtlich des Vollzuges einer solchen SiegelankUndigung nicht immer sehr genau genommen haben. 1 Man muss indessen Torsichtig sein und wohl beachten, dass die Differenz zwischen der Siegelankündigung und der wirklichen Besiegelung sich vielleicht dadurch erklären lässt, dass in der Urkunde ein erst nach einem neuerworbenen Sitze gebildeter, auf dem Siegel aber ein älterer Familiennamen gebraucht sein kann. 8 Um allen Einwendungen vorzubeugen, nah™ man Klauseln in die Urkunde auf 3 oder man ersetzte auch alte schadhaft gewordene Siegel durch neue.4 Jenen Elauselh lag dann die Absicht zu Grunde, eine in hinreichender Weise erfolgte, wenn auch mit der Siegelformel nicht völlig übereinstimmende Besiegelung als genügend anzuerkennen. Nicht darauf sollte es ankommen, dass alle in der betreffenden Urkunde erwähnten Siegel wirklich an dieselbe gelangt und wohlerhalten seien; als genügend erschien, dass man sich durch einige Siegel oder auch nur durch ein einziges davon überzeugen könne, dass in der That eine Besiegelung erfolgt war, die Urkunde also als eine authentische aufzufassen sei. 5 Nicht selten, namentlich in älterer Zeit, kommt es vor, dass Siegel an Urkunden hängen, obgleich in denselben von einer Besiegelung gar nicht die Eede i s t " Bei der Bedeutung, welche die besiegelte Urkunde erlangte, kann es nicht auffallen, dass man bei der Besiegelung zuweilen weiter ging, als erforderlich war, und Siegel anhing, die e b e n s o g u t h ä t t e n fehlen können. 7 1

Zeitschr. f. d. G. des Oberrhein. 10, 97. Urk. des Grafen Heinrich von Freiburg 1281 heisst es, nachdem die, wie das Original zeigt, auch wirklich erfolgte Besiegelung durch denselben, seine beiden Brüder und die Stadt Freiburg, erwähnt worden ist: — nos vero Dietricus Snewelinus, Dietricus de Thuselingen, Cunradus Colmannus, Johannes K&chelinus, Beinbottus, Hugo de Veltheim, Heinricus de Munzingen, Seinricus Kuchelinus, Cünradus K&chelinus, milifes de Vriburg, quia predictis interfuimus, ad petitionem prefati domini Heinrici comitis sigilla nostra et nostre communitatis diurimus presentibus appendenda. Trotzdem sind die Siegel dieser neun Bitter und Rathsverwandten nie an die Urkunde gefügt worden, wohl aber jene des Grafen und der Stadt. 1 Urk. 1291 (Zeitschr. d. Gesch. f. d. Oberrhein 14,198) siegeln nach der Siegelformel: Omradus et Ludewicus fratres comites de Landowe, in Wirklichkeit: Chmradus comes de Gruningen, der freilich mit Conradus de Landowe identisch ist, aber statt des Grafen Ludwig, der in der Urkunde gar nicht genannte Berthold von Mähihausen, Vogt zu Augsburg. Am angeführten Ort sind die Gründe angegeben, weshalb Berthold mitsiegeln konnte. 8 Urk. 1269 (HONTHEIM, Hist. dipl. Trev. 1, 790). Gerlach von Isenburg: si vero aliqua sigilla personarum in presenti compositione nominatarum huic compositioni non fuerint appensa, tarn nos capitulum, quam ego Gerlacus miles predicti volumus ei arbitramwr, quod sigilla eidem compositioni appensa, plenwm ipsi compositioni et litteris presentibus super ea conseriptis nichilominus dent vigorem, et hoc nostris sigülis specialiter protestamur. — 1353 (Zeitschr. für Gesch. des Oberrheins 14, 150: wäre ouch daz der insigel ains oder mer an disem beruf gebreut oder bräche oder missehenket wurde oder ützit misseschriben oder vergessen wir oder du insigel irti zaichen mit volleclich begriffen hetten, daz sol den vorgenanten erberen knechten und iren erben kain schade sin, ob der merre tail der insigel an disem brief belibet. 4 Zeitschr. für die Gesch. d. Oberrhems 1, 365. Graf Otto von .Eberstein lässt 1270 ein a progenitore nostro besiegeltes Instrument cum cera recenti besiegeln — ne forte sigillum suum lapsu temporis vetuttate consumptum ex fragilitate veteris cere nequeat apparere. 5 Zeitschr. für die Gesch. des Oberrheins 32, 424. Urk. 1362. Graf Otto von Hohenberg: wäre auch daz utxit an diesen brief misseschriben war oder änderst bresthaft wurde oder auch dehain insigel daz an disen brief höret, br&ch, gebrist oder missehenket wurde. — 1368 Graf Ruolf von Hohenberg: oder der insigel ains oder me an disen brief nit kdm ald aun gevärd zerbrach oder sin voUekomens gebräch nit hett. — 1416: welerlay gebrest an disem brief ietzo wäre oder furo daran z&fiele ... das soll nicht schaden, die wile der insigel ains oder me gantz daran ist. — 1327: daz dirre insigel dehäins am disen brief gelet nit wrde, so verjehen wir . . . di bi dirre sache von wort zu wort gewesen sind ... daz er under unsem insigeln als gilt eraft habe, als ob su alliu daran gelet werren. * Eine Anzahl Fülle finden sich verzeichnet in Zeitschr. f. d. Gesch. des Oberrheins 32, 418 aus den Jahren 1167, 1166, 1210, 1220, 1266, 1285, 1370. 7 Ebend. 16, 85. Urk. 1244: sigülis nostris cum sigülis domini C. comitis Friburgensis et civitatis fecvmu* eommuniri, nichilominus etiam appensis sigülis memorati domini B. abbatis ac dominorum B. plebani Friburgensis et L. plebani de Sugilnheim.

Beurkundung und Besiegelung.

163

Die Besiegelung wird als l e t z t e r Akt der Beurkundung, 1 ja sogar hier und da als der für die Datirung massgebende Zeitpunkt2 bezeichnet. So muss die Besiegelung von Urkunden, die vom Empfänger hergestellt sind und in denen nach der Handlung datirt wurde, als letzter Akt angesehen werden. Häufig hing bereits der Empfänger in die von ihm hergestellte Urkunde die Siegelfäden ein, so dass der Aussteller nach vollzogener Prüfung des Textes nur das Wachs zur Siegelung zu beschaffen und das Typar in dasselbe einzudrücken brauchte.3 Der Empfänger, welcher die Schrift der Urkunde herstellte, lieferte vielfach aber auch das Siegelwachs.4 Siegelten Aussteller und Empfänger, so hing oft schon vor Präsentation des Dokumentes der Empfänger sein Siegel an, später erst der Aussteller.6 Häufig lässt aber auch die Art der Besiegelung erkennen, dass die Siegel zu verschiedenen Zeiten angehängt wurden." Ueber das Vorgehen bei der B e s i e g e l u n g bieten die Originale bestimmte Anhaltepunkte. Wir haben da zu unterscheiden: Siegelung des unbeschriebenen Blattes (Blanket), Siegelung vor und Siegelung nach der Datirung. 1

Als solchen bezeichnet ihn schon Konrad von Mure im 13. Jahrhundert. Vgl. S. 146 Anm. 4. Urk. 1256. Or. Altenburg f. Marienkl. das.: Datum a. d. MCCL VI, ind. XIII1 aub robore nostri sigilli. ' Mit grosser Vorliebe siegelt das Kloster Dobrilugk mit g r ü n e m Wachs. An die von diesem hergestellten Urkunden des Markgrafen Konrad (1199 Febr. 20, 1202 Juli 18, 1210 Dez. 28), Dietrich (1200 April 26, 1210 Dez. 19, 1217), Heinrich (1234 Juli 22, Juli 23, 1242) als Aussteller sind grüne Siegel angehängt, während sonst grünes Wachs zu keinem der Siegel fiir Urkunden, welche in der Kanzlei der Markgrafen geschrieben oder von anderen Empfängern hergestellt sind, verwandt wurden. Die einfachste Erklärung hierfür ist, dass vom empfangenden Kloster, welches die Schrift herstellte, auch das im Kloster beliebte grüne Wacjis geliefert wurde. Nur eine Urkunde des Markgrafen Heinrich (1248 Okt 2) für Dobrilugk, in dessen Kanzlei geschrieben, hat ebenfalls ein grünes Siegel. Vgl. S. 142 Anm. 4 u. S. 150 Anm. 4 Es ergiebt sich daraus: 1. Eine bestimmte Farbe der Seidenfäden ist bei dem Empfänger beliebt, so dass, wenn eine Urkunde mehrere Siegel hat, dieselben Seidenfäden verwandt sind und die Löcher denselben Ursprung zeigen. 2. Am Deutlichsten tritt das hervor, wenn man Urkunden derselben Provenienz miteinander vergleicht. Es ergiebt sich dann, dass für die Besiegelung von einem Empfänger zeitweise dieselbe Farbe verwandt ist und dass von ihm eine besondere Art der Verknüpfung der Fäden beliebt war. Ein Beispiel genüge. In den 70ziger und 80ziger Jahren des 13. Jahrhunderts sind im S t Thomaskloster zu Leipzig rothe und rothgelbe Seidenfäden beliebt, aber auch eine Verknüpfung dieser Fäden, wie wir sie sonst nirgends gefunden haben; nur an einer Urknnde des Markgrafen Dietrich von Landsberg (1284 Nov. 9. Or. Dresden 1080) für Kl. Petersberg begegnet sie uns sonst noch. Diese Urkunde, in der landesherrlichen Kanzlei verfasst, ist von der Hand eines thomaner Mönches. Dietrich bezog von St. Thomas seine Schreiber. Dieselbe Verknüpfung haben drei andere thomaner Urkunden (1. 1276 Jan. 31. Or. Leipzig. Bischof von Merseburg füir St. Thomas. 2 1287 Mai 22. Or. ebend. Markgraf Friedrich für dass. Kloster. 3. 1289 Febr. 11. Or. ebend. Derselbe für dass. Kloster). Zu Siegelfäden ist diesselbe rothe und rothgelbe Seide verwandt. Da die Schrift in St. Thomas hergestellt wurde, so hat man also schon dort die Fäden eingeknüpft. — Für die Entstehung der einzelnen Urkunden dürften derartige Vergleichungen von nicht geringer Bedeutung sein. Man würde, wenn man Urkunden eines Ausstellers derselben and verschiedener Provenienz mit einander nach dieser Seite hin vergliche, dann oft entscheiden können, ob die Urkunde vorbesiegelt war. Auf die Besiegelung resp. Lieferung der Siegelfäden durch den Empfänger weist die Urkunde des Markgrafen. Heinrich für das Hospital zu Jerusalem hin (1267 Mai 1. Or. Dresden Nr. 699). Diese ist vom Empfänger hergestellt und hat s c h w a r z e Seidenfitden, die sonst an keiner Urkunde Heinrichs hängen. Da vom Deutschen Orden (Vgl. S. 142 Anm. 6) schwarzes Siegelwachs verwendet wurde, bo dürfte die Bchwarze Seide auf Herstellung durch den Orden hinweisen. Vgl. S. 37. • Im einzelnen Falle wird das schwer zu entscheiden sein, auch in Fällen, in denen die Verknüpfung der einzelnen Siegel eine verschiedene ist. Ist die Urkunde von Empfängerhand hergestellt, so dürfte eine von der Verknüpfung des ausstellerischen Siegels abweichende Befestigungsart auf Vorbesiegelung durch den Empfänger schliessen lassen. * Es ergiebt sich wohl daraus, dass, wenn die Urkunde mehrere Siegel hat, das eine an Pergamentstreifen, das andere an Zwirn oder Seide befestigt ist. So Urk. (E) 1265 Mai 25. Or. Dresden 655. Volrad und Thimo v. Kolditz für KL Buch. Oder dass ein anderes Wachs, andere Seidenfäden verwendet sind. So Urk. (E) 1280 Nov. 27 (Or. Dresden 980). Kl. Soda für KL Langendorf, im letzteren Kloster geschrieben. Zwei hellere Wachssiegel des Bischofs und des Kapitels zu Naumburg hängen an rothgrünen Seidenfäden, zwei dunklere Siegel des Propstes und des Abtes von Roda an rothgelben. 4

21*

164

Beurkundung und Besiegelung.

Nachträgliche Besiegelung.

1. Siegelung des Blankettes. Die Siegelung des Blankettes oder unbeschriebenen Blattes steht ausser Zweifel.1 Sie ist auch sonst bezeugt 2 Zuweilen lassen schon die Originale eine Vorausbesiegelung erkennen, und zwar wenn die Schrift dem Siegel ausweicht3 oder wenn Urkunden, insbesondere von Empfängerhand geschriebene, denen Datirung und Zeugen oder letztere allein fehlen, besiegelt sind.4 In solchem Falle ist ganz- bestimmt auf Siegelung vor der Schrift zu schliessen: die Erfahrung lehrt, dass die Zeugen oft übersehen worden sind, bei nachfolgender Siegelung aber würde man eher aufmerksam darauf geworden sein. 2. Siegelung vor der Datirung. Daraufweist die Unterbrechung der Datirungszeile hin, wo die letztere sichtlich erst nachgetragen ist. 5 Freilich darf nicht vergessen werden, dass man hierfür eine Liicke lassen konnte.8 Aber auch bereits besiegelten Urkunden fehlt die Datirung allein oder gemeinsam mit anderen Theilen des Schlussprotokolles.7 Auch weisen Urkunden mit aufgedrücktem Siegel, die ursprünglich nicht Blankette waren, darauf hin, dass das Siegel vor Herstellung der Schrift beigefügt worden. 3. S i e g e l u n g nach der Datirung. 9 Auf diese weisen hin: a) Urkunden, welche von demselben Schreiber in einem Zuge geschrieben sind. Bei aufgedrückten Siegeln verbietet sich oft Vorausbesiegelung wegen der dadurch für den Schreiber verursachten Unbequemlichkeit. Freilich können auch Blankette verwandt sein, ohne dass sich das noch erkennen lässt, besonders bei Urkunden mit anhängendem Siegel. b) Das Siegel fügt sich in den leergelassenen Raum. c) Das Siegel verdeckt einen Theil der Schrift.10 d) Datirte Urkunden sind unbesiegelt geblieben.11 N a c h t r ä g l i c h e B e s i e g e l u n g veranlasst einen Widerspruch zwischen Ankündigung und Besiegelung. 1 2 1 Vgl. S . 9 4 und Tafel XXVII, sowie FICKER, Beiträge 2 , 1 9 1 f. ' Urk. 1240. K. Friedrich II. an Magister Theodor (HUILLABD-BBEHOLLES 5, 745): mittimus discretioni tue cartam sigillatam et non scriptam mandantes, ut in lingua Arábica ex parte nostra scribaa eidem rcgi. 8 Urk. (E) 1182 Sept. 16. Or. Dresden 85. Landg. Ludwig für Kl. Altzelle. Die Schrift weicht dem Siegel aus. Da die Urkunde in Altzelle geschrieben, so wurde ein Blanket dahin geschickt. — Urk. (E) 1183 Sept. 5 (Or. Univ.-Bibl. Leipzig). Erzbischof Sifrid v. Bremen für Kl. Pforta: Dort geschrieben, und vom erzbischöfl. Gesandten Dekan Dietrich rekognoszirt. Die Schrift der Datumszeile weicht dem anhängenden Siegel aus. Vgl. Tafel IV. 4 Vgl. S. 107 Anm. 4¡ S. 108 Anm. 4. 1 Urk. (E) 1270 März 19 (Or. Dresden 750). Landgr. Albrecht für Kl. Buch. Zeugen und Datirung nachgetragen. Die Siegellöcher inmitten der Zeile und die Namen der Zeugen trennend. 9 Urk. 1174 des Bischofs Udo v. Naumburg (Weimar Gem. Arch. Reg. Oo S. 762 Nr. 6). Das Siegel ragt, die Worte trennend, in die Zeugenreihe hinein. Um später das Siegel aufzudrücken, ist ein Kreis gezogen, in dem das Siegel später seine Stelle fand. 7 So die Urkunden, in denen Zeugen und Datirung fehlen. Vgl. Anm. 4. 8 Urk. 1140 (Cod. Sax. I. 2, 101) (Or. Dresden 52). Bischof Udo von Naumburg. Die Urkunde ist in Naumburg hergestellt, das Siegel hinten aufgedrückt und unterbricht die letzten 6 Zeilen. Der Schreiber war genöthigt, sich dem Siegel zu akkomodiren. 8 Siegelung nach der Datirung wird in einzelnen Urkunden betont. So Urk. 1233 des Grafen Gotfrid v. Vaihingen (Zeitschr. f. d. G. des Oberrh. 13, 8 und 32, 419): hanc cedulam sigitto meo munitam dvobus adhue sigillis, id est abbatis de Mulenbrunne et capitali Spirensis apponendis, testüms nichilominus adnotatis tradidi pretaxato in testimoniwm Mulenbrunnensi cenobio. Sein eigenes Siegel konnte der Abt zu beliebiger Zeit anhängen, aber jenes des Domkapitels zu Speier musste er sich verschaffen. — Urk. 1298 des Abts von St. Blasien (Ebend. 14, 452): Actum et scriptum Ezzelingen, sigittatu/m et datwm in monasterio s. Blasii. Vgl. a. S. 161 Anm. 5. 10 Urk. (E) 1266 Sept. 15 (Or. Dresden 678). Der Pergamentstreifen des Siegels greift die Buchstaben verdeckend über die Datirungszeile hinüber. u Im einzelnen Falle fragt es sich, ob die betr. Urkunde nicht Originalkonzept sei. Vgl. S. 161 Anm. 3. 12 Urk. 1278 (Or. Dresden 933). Brüder Philipp und Volrad v. Domuts für Kl. Petersberg: das Siegel

Besiegelung v. Urk. Privater ohne Kanzlei. Missbrauch d. Siegels in spät. Jahrh. Siegel u. Unterschrift.

165

Wir haben nun die Frage zu erörtern, in welcher Weise die Besiegelung erfolgte, wenn P r i v a t p e r s o n e n , die keine eigene Kanzlei h a t t e n , die Urkunden d u r c h den Empfänger herstellen Hessen. Sie fand da entweder in Gegenwart des Ausstellers, der sein Siegel mitbrachte, statt 2 oder derselbe vertraute seinen Siegelstempel dem empfangenden Hersteller an, was natürlich Veranlassung zu späteren Streitigkeiten gab, da der Empfänger die Gelegenheit benutzen konnte, in der von ihm hergestellten Urkunde Eechte zu beanspruchen, die den Interressen des Ausstellers zuwiderliefen.3 Der Missbrauch des Siegels nahm im 15. J a h r h u n d e r t immermehr überhand. Wir erwähnten bereits, dass für ältere Fälschungen die Inhaber, bei einer ihrer beabsichtigten Täuschung günstigen Gelegenheit, die gefälschte Urkunde in ein Transsumpt zu verwandeln suchten d. h. dieselbe durch Bischof oder Landesherrn bestätigen zu lassen. Hatte man die Bestätigung erreicht, so war der Betrug gelungen, da die in dem Transsumpt als echt anerkannte Urkunde nicht mehr im Original produzirt zu werden brauchte und künftiger Entdeckung ihrer Unechtheit entzogen werden konnte.4 Dazu kam, dass sich der Umfang landesherrlicher Regierungsgeschäfte derartig ausdehnte, dass die über öffentliche Akte und Regierungshandlungen erforderlichen Dokumente nicht mehr sämmtlich in des Landesherrn Gegenwart mit dem aus seinen Händen dazu dargereichten Siegel beurkundet werden konnten, sondern dass solches den obersten Beamten und Rathen überlassen werden mussten. Das ergiebt sich aus den Einträgen in die Konzeptbücher, in denen notirt ist, auf wessen Veranlassung das Schriftstück hergestellt ist. Zugleich findet sich auch angegeben, was unter persönlicher Theilnahme des Landesherrn expedirt wurde. Es würde noch zu untersuchen sein, ob man nicht gerade das Daumsiegel bei Ausfertigungen verwendete, die auf persönliches Geheiss des Landesherrn vollzogen wurden. Eine bessere Kontrole bot die nach Ausgang des 15. Jahrhunderts aufkommende eigenhändige Unterzeichnung des Landesherrn. 5 Das Siegel verlor damit bedeutend an dem ihm ursprünglich anhaftenden Werthe. Siegel und Unterschrift sind seitdem bis zur Gegenwart die Zeichen der Echtheit der von dem Landesherrn ausgehenden Schriftstücke. des Grafen Albert von Brehna ist angekündigt, aber nie angehängt worden: presenterà litterarum sigilli patris nostri domini Vulradi militis de Domuts, quia frequenter eo utimur, signatam. Testes huius rei sunt. Albertus illustris princeps comes de Bremen, cuius sigillo presentem litter am fecimus communi ri. (Kein Siegel, kein Einschnitt vorhanden, das erste gemeinsame Siegel in der äussersten linken Ecke angehängt). Vgl. S. 161. ' RIEDEL, Cod. Brand. II. 1, 469. Urk. 1321 Aug. 25. Revers der Stadt Pasevalk: De tüghe sint .. . 9 Zeugen und, meyster Johann Bollentin, de desse breue scref na usen bete und willen, unde Johannes van Tornarne unse seriuer, de vor um allen desse brate las unde beseghelde mit unsen ingheseghele vor unsen oghen. 3 Ebend. I. 3, 428. Urk. 1434. Peter Perleberch erhebt Klage wider den Rath zu Perleberg wegen Missbrauchs seines Siegels: Vppe desse II mispel roggen und Jcope scholde ik dem rade eynen briff vorseghelen: des leonde ile dar so lange nicht wegen van Wernes weghen unde lyet myn ingesigel by dem rade, dat sy also danen hopp, als hirvor geruret is, scholden vorbriuen unde vorseghelen vmd ik sta em anders neues kopes to. Sir bouen hebben desse vorrurden iuwe borgermester und radman eynen briff maken laten uppe wispel roggen, iarliker rente und vorseghelt met mynen ingesegel, dat ik vp guden Ionen und trwmen by em loten hebbe, alse vorsereuen es, dar ik em doch nicht jner an to sta, wenn II wispel roggen, als vorsereuen is. Vgl. a. S. 1 ; 144 Anm. 3; 147. 4 Vgl. S. 81. * Es würde noch in den einzelnen Archiven zu konstatiren sein, wann die eigenhändige Unterschrift aufkommt. In der Mark Brandenburg unterschreibt zuerst Joachim I. (1439 —1535), im Herzogthum Sachsen Herzog Georg (1500—1539). Als erstes eigenhändig unterschriebenes Diplom im Hauptstaatsarchiv Dresden ist Nr. 9685 (1506 Aug. 7) zu bezeichnen. Die Urkunde ist eine Kopie, doch weist die Siegelformel — mit unnser eygen hendt wnderschriben — auf eigenhändige Unterschrift des Originals hin. Anfangs sind nicht alle Urkunden eigenhändig unterschrieben. So Urk. 1508 Dez. 1 (Or. Dresden 9795): Jorg herzog zen Sachssenn etc. (wohl momu propria) und 1509 Dez. 15 (Ebend. 9837) desgl., vom Bug der Urkunde bedeckt, während die Urkunden 1509 Okt. 1 (Ebend. 98S0) und 1509 Jan. 5 (Ebend. 9800) keine 'Unterschriften haben.

Das ältere Notariat.

166

Sechster Abschnitt.

Das Notariat und die Kanzlei. Weder die Lex Alamannorum noch die Extravaganten zur Lex Salica weisen dem ürkundenschreiber irgend eine Rolle beim Urkundenbeweis zu. Beiden Rechten zufolge ist die Nennung des Schreibers in der Urkunde gar nicht erforderlich, da auf Namen und Stellung desselben nichts ankommt und für die Zeit ihrer Giltigkeit giebt es daher keinen Unterschied zwischen gerichtlichen und aussergerichtlichen Schreibern. Neuerdings hat Beesslau schlagend nachgewiesen, 1 dass das alles anders nach der Lex Kibuaria steht. Erst mit dem Urkundenrecht der letztern ist auch das Amt des Gerichtsschreibers auf salisches und alamannisches Gebiet übertragen worden. Ueberall auf salischem, ribuarischem, alamannischem Gebiet begegnen wir neben zahlreichen Urkunden, welche von Angehörigen des empfangenden Klosters, Untergebenen des empfangenden Bischofs und anderen Privatpersonen hergestellt sind, anderen zahlreichen, welche die Unterfertigung eines G e r i c h t s s c h r e i b e r s aufweisen. Die Bezeichnungen desselben sind cancellarius, notarius, amanuensis. Die uns erhaltenen Nachrichten bieten nicht viele Aufklärungen über die Stellung und Rechte dieser Notare. Die Ernennung erfolgte direkt durch die Boten des Königs. Der Notar war für eine Gaugrafschaft bestellt und an allen Malstätten derselben zu fungiren kompetent. In älterer Zeit hat, so scheint es, der in der Urkunde genannte Schreiber diese wirklich geschrieben, während das Kapitularienrecht dem Notarius das Recht giebt, den Text der Urkunde durch einen anderen Schreiber herstellen zu lassen, und nur die eigenhändige firmatio oder subscriptio durch jenen anordnet. Das Pergament wurde auf die Erde gelegt, ein Tintenfass (in Italien) und die erforderlichen Investitursymbole darauf, alsdann wurden diese vom Aussteller aufgehoben und zunächst dem Notar ad scribendum, erst später dem Empfänger überreicht Der Akt der levatio cartae, der in Deutschland bei der gerichtlichen Urkunde an einer ordentlichen Malstätte vorgenommen wurde, erfolgte entweder, bevor das Pergament beschrieben, oder wenigstens bevor die schon geschriebene Urkunde von dem Notarius vollzogen ward. Das erstere scheint Regel, das letztere Ausnahme gewesen zu sein. Wenn nun auch nach den Bestimmungen der Lex Ribuaria der Notarius die Urkunde, sobald er das Pergament empfangen, vor versammelter Gerichtsgemeinde schreiben sollte, so dürfte dennoch die sofortige Herstellung der Reinschrift der gerichtlichen Urkunden schon deshalb nicht allgemein gewesen sein, weil in einer und derselben Gerichtsversammlung mehrere Rechtsgeschäfte vorgenommen und dem Notar Zeit zur Herstellung der Urkunde gelassen werden musste. Es versteht sich deshalb von selbst, dass letzterer in solchen Fällen an Ort und Stelle sofort eine kurze Aufzeichnung machen musste, in welcher er etwa Ort und Zeit der Tradition, Namen des Ausstellers und der Zeugen, Objekt der Verfügung, und was sonst für die Ausfertigung der Reinschrift erforderlich war, fixirte.2 Solche Akte sind uns auf der Rückseite der Originale zahlreicher St. Galler Urkunden erhalten und rühren von der Hand des Notars her, wo dieser auch das Instrument geschrieben, von der Hand eines andern, wo jener sich bei der Ausfertigung hat vertreten lassen. Das Amt des Notars ist eine über alle Theile des salischen, ribuarischen und alamannischen Rechtsgebietes verbreitete Institution, aber das s ä c h s i s c h e R e c h t , welches sich gegen Urkunden und Schriftbeweis bis in eine verhältnissmässig späte Zeit durchaus ablehnend ver1

Forsch, z. Deutsch. Gesch. 26, 29 ff. Wir schliessen uns im Folgenden den trefflichen Ausführungen Bresslaüs aber das ältere Notariat an. ' Vgl. S. 63 ff. 83.

Das ältere Notariat.

Verschwinden desselben.

Fürstliches Notariat.

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halten hat, kennt jenes nicht Noch im Sachsenspiegel spielt der Urkundenbeweis eine untergeordnete Rolle,1 erst im 14. Jahrhundert ist er in ausgedehnterem Massstabe rezipirt worden. Gerichtsschreiber hat es wohl bis dahin in Sachsen nirgends gegeben, über das gefällte Urteil wurde keine Urkunde ausgestellt. Anders in B a i e r n ! Hier wird die Beweisführung entweder durch Urkunde oder durch Zeugen gestattet, aber der Schreiber der Urkunde spielt in diesem Beweis verfahren keine Kolle. Das Amt der Gerichtsschreiber, das im 8. und Anfang des 9. Jahrhunderts in Franken und Alamannien sich in einer Entwickelung befand, welche konsequent weitergeführt, dasselbe zu einer Institution wie die des italienischen Notariats hätte gedeihen lassen müssen, ist seit dem Anfange des 9. J a h r h u n d e r t s verfallen. Während die westfränkischen und burgundischen Urkunden lehren, dass es sich hier bis tief ins 11. Jahrhundert hinein erhalten hat, während sich auf dem Boden des deutschen Reiches in dem romanischen Rhaetien cancellarii im alten Sinne noch zu Anfang des 12. Jahrhunderts finden, hört im eigentlichen Schwaben und in Franken ihre Erwähnung schon viel früher auf. Im Allgemeinen kann nicht bezweifelt werden, dass seit dem Ende des karolinger Zeitalters im eigentlichen Deutschland die Bestellung ständiger Gerichtsschreiber ausser Uebung gekommen ist Es hängt das offenbar mit der allgemeinen Zersetzung der karolinger Gau- und Grafschaftsverfassung zusammen. Nach den Grundsätzen des feudalen Rechts war das Amt der Gerichtsschreiber, schon weil es eine bestimmte berufsmässige Vorbildung verlangte, schwer zu behandeln, in der späteren deutschen Verfassung aber hatte ein angeseheneres Amt der Provinzialverwaltung, auf das diese Grundsätze nicht anwendbar waren, kaum mehr eine Stelle. Und das Vorherrschen des sächsischen Einflusses im 10. Jahrhundert konnte diesen Prozess bei dem, was wir über die Stellung des sächsischen Rechts zur Urkunde wissen, nur begünstigen. Hängt nun mit dem Mangel einer öffentlichen Urkundsperson die Entwickelung resp. der Rückgang des Urkundenwesens seit der Karolingerzeit zusammen, so musste der Mangel eines Mittels, die Echtheit der Urkunden, besonders a u s s e r g e r i c h t l i c h zu beweisen, immer f ü h l b a r e r werden. Einen Ersatz für das Notariat bot seit dem 11. Jahrhundert das Siegelrecht, 2 dieselben Vortheile gewährend wie das in Italien zu dieser Zeit schon ausgebildete Notariat. Das Aufkommen der Besiegelung bezeichnet den Beginn eines neuen Abschnittes in der Geschichte des deutschen Urkundenwesens. Der d e u t s c h e Notar ist in n a c h k a r o l i n g i s c h e r Zeit der Beamte des F ü r s t e n , der Geistlichkeit, des Adels, der Städte, und er hat bei Abfassung von Urkunden im Interesse des Herrn seines Amtes zu walten. Auf seine dienstlichen Funktionen kommen wir später zurück. Für die Geschichte des Privaturkundenwesens ist es wichtig, diejenigen Männer kennen zu lernen, die in der Kanzlei des Fürsten mit der Abfassung der Urkunden betraut waren. Die Entwickelung des Notariates ist in den verschiedenen Ländern verschieden gewesen, sie hängt ab vom Entwickelungsgang der einzelnen Verfassungen. Erst wenn wir die Kanzleiverhältnisse aller deutschen Territorien genauer kennen, werden wir den Wirkungskreis, die Kompetenz der Leiter dieser Centralstellen, von denen aus die Justiz und die Verwaltung des Landes geleitet wurde, recht zu würdigen verstehen. Wir machen im Folgenden den Versuch mit den Kanzleien der Wettiner und der Landgrafen von Thüringen. Listen der Notare sollen eine Handhabe bieten, um Urkunden, die undatirt sind oder sonstige Schwierigkeiten aufweisen, chronologisch richtig einzureihen. Vor der Mitte des 13. J a h r h u n d e r t s ist uns über die Leitung der wettiner 1

Vgl. S. 66 Anm. 2.

' VgL S. 64 f.

Notariat der Wettiner.

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Kanzlei gar nichts bekannt. Es lässt sich wohl nicht denken, dass die meissener Markgrafen bei ihren Regierungsgeschäften ohne eine eigene Kanzlei hätten bestehen können, dass sie für ihre eigenen Angelegenheiten und den Verkehr mit dem Auslande dieselbe nicht nöthig gehabt hätten. Eine solche bestand sicher. Einzelne Nachrichten weisen darauf hin, dass der Landesherr Männer geistlichen Standes flir sein Schreibgewese heranzog. Markgraf Ottos (f 1190) Kaplan besorgt die Abfassimg des leipziger Stadtrechts. Aus der Regierungszeit seines Yorgängers Konrad und Nachfolgers Albrecht des Stolzen (f 1195) wissen wir hierüber nichts. Erst unter Markgraf Dietrich dem Bedrängten finden sich nähere Nachrichten. Kanoniker aus Meissen und Kaplane besorgten die Kanzleigeschäfte, sie hatten, soweit es Herstellung der Urkunden betrifft, lediglich zur Aufgabe, die vom Empfänger hergestellten Urkunden zu prüfen und die Siegelung zu überwachen, denn alle uns bekannten, von Markgrafen von Meissen ausgestellten Urkunden rühren von Empfängerhand her. Erst seit der Mitte des 13. Jahrhunderts lässt sich eine landesherrliche Kanzlei nachweisen, als deren Leiter wir den Notar anzusehen haben. Von grösserer Bedeutung wurde das Amt, als mit dem Aufhören des Landdings die Sachen desselben vor den Hof gezogen wurden und man deshalb eines grösseren Kanzleipersonals benöthigte. Eine gesteigerte Thätigkeit hatte dann die Kanzlei zu entfalten, als gegen Ende des 13. Jahrhunderts die Herstellung der Urkunden durch den Empfänger seltener wurde, dieser sich vielmehr Zwecks ihrer Erlangung an den Hof zu wenden hatte. Das Notariat der F ü r s t e n war ursprünglich mit dem K a p e l l a n a t verbunden gewesen, diese Verbindung hat aber auch vereinzelt noch im 13. Jahrhundert bestanden.1Zu Notaren oder Scriptoren, wie sie gleichbedeutend genannt werden, berief man in früheren Jahrhunderten Geistliche, da sie des Lesens und Schreibens kundig waren. Der Landesherr holte sie aus Klöstern und Stiftern seines Amtssprengeis. Jene behielten nebenbei ihre ursprünglichen Pfründen und avancirten, wenn sie sich bewährten, zum höheren Amte des Protonotars.3 Der Protonator trat aus dem weltlichen Dienste aus, um den Bischofsstuhl zu besteigen,3 Protonotare und Notare wurden von fürstlichen Nachfolgern mit übernommen/ wohingegen diese aus ihren früheren Stellungen ihre eigenen Notare mitbrachten.6 Bei dem Tode des Herrn trat aber auch der Notar aus und nahm anderweitig Dienst.8 Das Protonotariat ist nicht bloss eine höhere Würde, sondern ein höheres, dem Notariat übergeordnetes Amt. Dasselbe kommt in den meissener Landen erst in den sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts auf und hängt offenbar mit dem Aufhören des Landdinges zusammen.7 Die Vermehrung der Geschäfte, dadurch hervorgerufen, dass nun die Rechtssachen des Landdinges an den Hof gezogen werden, verlangte ein grösseres Dienstpersonal. Mit der Berufung des Propstes Witego von Nordhausen im Jahre 1263 nimmt das Protonotariat seinen Anfang und auch die Zahl der diesen untergeordneten Notare wird bald von eins auf zwei, später auf drei erhöht. Unter Friedrich dem Strengen (f 1381) kommt vereinzelt der Titel Kanzler (cancellarius) statt Protonotar auf. Seit Kurfürst Friedrich dem Sanftmüthigen (1428—1464) erscheint das Amt des Kanzlers als ein stehendes, wozu vielleicht die Verbindung der Kur mit den meissener Ländern, welche aueh das Ceremoniell erhöhte, beitrug. Waren nun auch in der 1

Wie die später folgenden Notariatslisten erweisen. Vgl. die Notariatslisten. * Der Protonotar Heinrichs des Erl., Witego, wird 1266 Bischof von Meissen. * Heinrich der Erl. übernimmt Ulrich aus der Kanzlei Dietrichs. Adolf wird Notar Friedrichs von Dresden. Konrad Hebestreit, unter Friedrich Tuta, war vorher Protonotar unter dessen Vater Dietrich. Heinrich von Zweim, früher Notar unter Dietrich, wird Protonotar Friedrich Tutas. Hertwig von Hörselgau, Notar unter dem letzteren, wird Notar unter Friedrich dem Freidigen etc. VgL die Notariatslisten. * a Vgl. die Notariatslisten. ' Seit 1259 wurde — wenigstens schweigen die Urkunden — kein Landding in Collm mehr gehalten. 8

Bath der Fürsten.

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ältesten Zeit die Geschäfte des Kanzlers noch nicht genau bestimmt, so wissen wir doch, dass er neben der obersten Leitung der Justiz, gleich dem früheren Protonotar, mit der Leitung der Kanzlei beauftragt war. Obgleich die wettiner Fürsten sich der vaterländischen Rechtsquellen treulich annahmen, so konnten sie doch nicht verhindern, dass allmälig auch die römischen und kanonischen Sätze durch die D o k t o r e n sich festsetzten und letztere bei der Besetzung der fürstlichen .Rathsstellen, insbesondere des Kanzleramtes, Berücksichtigung finden mussten. Ehe wir auf eine Erörterung der Funktionen des Notars eingehen, fragen wir n a c h den P e r s o n e n , welche den R a t h des F ü r s t e n b i l d e t e n , dessen Beschlüsse d a s N o t a r i a t u n d die mit ihm v e r b u n d e n e K a n z l e i in s c h r i f t l i c h e F o r m zu b r i n g e n h a t t e n . Durch das ganze 13. Jahrhundert hindurch erhielt sich noch die Vorstellung, dass der Markgraf sein Amt in eigener Person zu verwalten habe. Nirgends hatte er eine feste Residenz, sondern er zog, begleitet von seinem Hofgesinde (familia, familiares) im Lande umher von einer Stadt zur andern, schlug auf seinen Schlössern oder in Klöstern zeitweilig sein Hoflager auf und nahm allerlei Regierungshandlungen vor. Vor ihm und in Gegenwart der Hofbeamten wurden Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Schenkungen, Verzichte u. s. w. vollzogen, wurden Lehngüter, häufig mit dem Gesuch der Uebertragung an Kirchen, aufgelassen.1 Aus dem Hofgesinde wählte der Markgraf auch seine R a t h g e b e r (consiliarii, fideles secretarii) und erst nach dem Aufhören der Landdinge und gegen Ende des 13. Jahrhunderts hin traten auch Herren in seinen Rath ein.2 Den B e i r a t h bildeten Ministerialen, welche entweder zugleich ein höheres Hofamt verwalteten oder auch nur als Rathgeber verwendet wurden und zu denen später einzelne Herren kamen.3 Der Thätigkeit der Rathgeber wird in Ur1

Vgl. v. POSERN-KLETT, Zur Gesch. der Verfassung der Markgrafschaft Meissen S. 52, dem ich gefolgt bin. — Die Verpflichtung eines Fürsten fasst Markgraf Otto Urk. 1186 (Or. Dresden 92 b) in den Worten zusammen: Quoniam ad hoc marchie principatwm tenemus, ut non solum inìtiriosorum rebelliones et temeraria» insolentias propulsemus, verum etiam omnibus pacem et iusticiam a nobis expectantibus promptos et paratos nos exhibeamus, pro iure nostri principatus adiuvante deo satis animus, ut omnes pro quibuslibet necessitatomi suis nos conveniant, sicut a nobis expetunt, solatium et refugium salvo tenore iusticie aput nos inveniant. 2 Urk. 1231 Okt. 5 (Or. Dresden 305). Markgr. Heinrich für Kl. Altzelle: Ownradus de Bichene et Bertoldus familiares nostri. — 1233 Aug. 21 (Ebend. 312b). Desgl. Nos vero habito Consilio. — Urk. 1291 Sept. 24 (Or. Dresden 1360). Markgraf Friedrich Tuta: Convocatis consìliariis suis (sc. Friderici marchionis de Landesberg) fidelibtis nobili viro domino Alberone burchgravio de iÀznik, Seinrico de Zwem ipsius patruelis et nostro prothcmothario, domino Thimone dicto Knut, domino Seinrico de Trebecin, domino Theoderico dicto Pubs, domino Theoderico de Sonsberch militibus. — 1293 Mai 18 (Ebend. 1425). Markgr. Friedrich: presentibus Senrico advocato seniore de Plauwin, Senrico de Kolditz secretariis nostris dilectis. — 1294 Jan. 13 (Ebend. 1444). Markgr. Friedrich: Nos — sicut decet — ipsum (Meinherum burggravium Misnensem) velut antea ad nostra/m. familiaritatem recepimus ita, quod apud nos sii et nostris intersit consiliis. 8 Besonders häufig wird der Rathgeber des Landgrafen Albrecht in dessen Urkunden Erwähnung gethan: 1280 Sept. 29: H. de Mila, Guntherus de Slatheym, S. Stram de Thulstet, S. camerarius de Vanre, Hey. de Sayne et Senricus de Sersingerode nostri consiliarii. — 1284 April 8: dominus Sermannus de Myla, Otto de Wcchmar milites nostri consiliarii, Matthias c. n. protonotarius. — 1285 Okt. 1 (Or. Gotha): Guntherus de Slatheim, Sermannus de Myla fideles nostri, Sermannus magister eurie nostre, Marcwardus not. n. — 1287 Dez. 22 (Or. Erfurt Dom-Arch.). Aussteller: Nos Seynemannus de Indagine miles et consiliarius domini Alberti Thür, lantgravii resignirt eine Hufe in Malsleben in die Hände des Landgrafen zum Geschenk an das Marienstift Erfurt. — 1288: Nobiles viri Gebeardus burcgravius Quernuorde, com.es Otto de Lutterburg. Sermannus de Myla, Guntherus de Slatheim, Seinemannus de Sain, Sermannus magister curie nostre consiliarii nostri dilecti Albertus de Brandenburch, Fridericus de Sophgarten, Seinricus et Sermannus fratres de Cleberch, Sartungus et Helmericus fratres de Vamrode et Matthias Nuemburgensis ecclesie canonicus nostre curie prothonotarius. — 1289 Okt. 18: Insuper petimus diligenter, ut verbis Senrici de Myla nostri consiliarii, que vobis super eodem negotio dixerit, fiderà adhibeatis. — 1292 April 24. 2 Urk.: Sermaimo de Mila, Seynemcmno de Sayn, Sermanno de Sersingerode militibus et consìliariis nostris, Matthia nostro prothonotario. — 1293 Nov. 30 (Or. Gotha): Selmannus dictus de Sayn et Sermannus magister nostre curie dilecti nostri consiliarii et Wilhelmus curie nostre notarius. — 1293 April 18 (Or. Weimar): Dominus 22

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Bath der Fürsten.

künden zuweilen gedacht Sie bezog sich anfangs nur auf Untersuchung der Rechtssachen, die an den Hof gelangten, oder auf Angelegenheiten des Fürsten.1 III letzterer Beziehung wurde aus dem blossen Rath zuweilen eine thätige Beihilfe.2 Sie begleiteten den Fürsten auf die Landdinge und bildeten dort seinen Beirath, ja nachdem die Landdinge aufgehört hatten, war die Bestimmung Uber das Geschick des Landes wesentlich mit in ihre Hand gelegt V e r h a n d l u n g e n z w i s c h e n den R e i c h s f ü r s t e n wurden durch b e i d e r s e i t i g e Rathgeber g e f ü h r t 3 Dieselben übten offenbar eine grosse Gewalt aus und namentlich dann, wenn sie einen weniger thatkräftigen und energischen Fürsten zu berathen hatten. Sie wurden für missliebige oder widerrechtliche Handlungen ihres Herren verantwortlich gemacht und hatten zuweilen selbst persönliche Nachstellungen und Yermögensyerluste zu befürchten.1 Hermannut de Myla, Otto de Wechmar milites nostri consiliarii, Mathias c. n. prothonotarius. — 1294 Juli 25 (Ebend.): Albertus di Brandinberg, Hermannus de Mila, Otto de Wechmar milites nostri consiliarii, Mathias c. n. prothonotarius. — 1295 Okt. 2 - 8 . (Ebend.): Mathyas canonicus ecclesie Nuenburgensis et nostre curie protlumotarius strennui milites Hermannus de Myela, Albertus de Brandenberc, Heinemannus de Hayn, Hermannus de Hersenderode nostri fideles et dilecti. — 1297 Mai 17: Alberto de Brandinberg, Hermanne de Myla, Heilman.no de Indagine et Hermanno de Hirsingerode magistro nostre curie nostris consiliariis dilectis. — 1297 Aug. 8 (Or. Dresden 1548): Hermannus de Miela, Albertus de Brandenberc, Hermannus magister nostre curie, nostri consiliarii, dominus Johannes noster capellanus, Wilkelmus noster notarius. — 1298 Jan. 4 (Ebend. 1564 a): Hermannus de Hirsinderode magister c. n„ Heinemannus de Hayn, Gwntherus de Liznik nostri fideles, Matthias ecclesie Nuenburg. canonicus. — 1298 Febr. 24: Dominus Marquardts abbas in Seinhersburn, Albertus de Brandeberc, Theodericus de Malsieiben, Heinemannus vunior de Indagine, Hermannus de Hersingerode milites et consiliarii nostri et alii. — 1298 Juni 13 (Or. Weimar): Datum et actum a. d. MCCXCrm, 7111. id. iunii presentibus Alberto de Brancleynberg, Ottone de Wechmar, Hermanno de Hersyngerode magistro c. n. nostris consiliariis, Th. de Melre, Harthungo de Bruheym cum pluribus aliis fide dignis. — 1298 Juli 8 (Or. Dresden 1586): Hermannus de Hyrsinderode magister curie nostre, Eberhard-us de Malcleiben, Heynemannus de Hayn consiliarii et fideles nostri, Hermannus de Lupinz noster miles, Wilhelme de Wissen« et Christianus de Gotha scriptores nostri. — 1298 Aug. 3 (Ebend. 1587): Hermannus de Miela, Albertus de Brandenberc, Hermannus magister nostre curie nostri consiliarii, dominus Johannes de Sulbach noster capellanus, Wilhelmus noster notarius et quam plures alii fide digni. — 1300 Juni 9: Magister Matthias, Conradus de Ammera nostri prothonotarii, Wilhelmus de Wittense, Kirstanus de Gotha scriptores, Otto et Theodoricus fratres de Wechmar, Theodericus de Almenhusen, Hermannus magister curie, Eberhardus de Malsleiben, Heinemannus de Hayn et Heinrieus de Mila nostri consiliarii et fideles. — 1301 Juni 4 (Or. Weimar): Strennui viri Conradus de Amra noster prothonotarius, Heymannus de Hayn noster fidelis, AI. de Brandenberg, Christianus noster scriptor, Holundere et Wyrich camerarii nostri. 1 Urk. 1240 Dez. 80 (Or. Dresden). Markgr. Heinrich für Kl. Altzelle: Er ist in die Notwendigkeit einer Veräusserung von Besitzungen versetzt und lässt ex persuasione nostrorum familiarium den Abt von Altzelle zu sich kommen. * Markgraf Friedrich verband seine Rathgeber zu Bezahlung seiner Schulden und verpfändete ihnen dagegen die Stadt Pirna, welche sie nach seinem Ableben zum Verkauf ausboten, bis sie Bischof Witego von Meissen kaufte. Urk. 1291 Sept. 24 (Cod. d. Sax. II. 1, 236). 3 Chron. ep. Merseburg. Cont I. Mon. Germ. SS. 10, 190. Die Weigerung des jungen Markgrafen und seiner ßathgeber (qui ipswm puervrn tanquam consiliarii regebant), gewisse Stift merseburger Lehen bis zu erlangter Grossjährigkeit an Bischof Ekkehard von Merseburg auszuantworten, hatte eine Exkommunikationssentenz zur Folge gehabt und über das Land war das Interdikt ausgesprochen worden. Nachdem dieser Zustand längere Zeit gedauert hatte und mehrere Male vergeblich eine Vereinigung versucht worden war, gelang es endlich in einer neuen Verhandlung, welche merseburger Domherren Namens des Bischofs mit den Rathgebern Markgraf Heinrichs führten, gewisse Punkte aufzustellen, welche von beiden Seiten genehmigt wurden. — Als nach Friedrichs Tode (1291) König Wenzel und Pfalzgraf Friedrich in Waldsaehsen zu einer Besprechung zusammentrafen, führten die Rathgeber die Verhandlang: ir ratgeben sich verbunden der taiding zwischen in (Ottokar von Horneck Cap. 377). 4 Als Landgraf Albrecht sich seinem Vater, dem Markgrafen Heinrich, 1270 in Tharant unterwarf, versprach er nach Urk. 1270 April 30 (Or. Dresden 751b) u. a.: Consiliarios quoque, guos nunc habet xdem pater noster, non offendemws in personis per captwationem vel aliquant corporis lesionem. — Landgraf Albrechts Rathgeber blieben sicherlich den Vornahmen ihres Herrn zum Nachtheil seiner Söhne nicht fremd, und Zwischenträger fanden bei dem zwischen Vater und Söhnen andauernd herrschenden Misstrauen immer ein williges Ohr (Urk. 1290 Juli 1). (Wilkb, Ticem. 93j: Wie haben auch in truwen gelobet unseme sune, ab in um

Bath der Fürsten.

Hofkanzlei.

Funktion der Hofhotare.

171

Der M a r k g r a f sass dem L a n d d i n g vor und als Mund der Schöffen sprach er Recht,1 als s e l b s t ä n d i g e r R i c h t e r trat er in Rechtssachen, die vor den Hof des Markgrafen gewiesen waren, auf. Ueber die Organisation dieses Hofgerichts sind wir nicht ausreichend unterrichtet, jedoch ist so viel bekannt, dass der Markgraf die Klage hörte, sich mit den Rathgebern berieth oder diesen die nöthige Voruntersuchung überliess und dann das Urtel sprach.2 Die H o f k a n z l e i , welche, von den privaten Angelegenheiten des Fürsten abgesehen, mit der Abfassung der auf dem Landding und im Hofgericht gefällten Urtel betraut war, wurde nicht zu den Rathgebern gerechnet.3 Ihr Vorstand ist der notarius, später über diesem stehend der prothonotarius oder oberste Schreiber. Die F u n k t i o n e n d e r H o f n o t a r e sind verschiedener Art. Zunächst war es ihre Hauptaufgabe, den Fürsten vor den Folgen der Fälschung zu schützen und das Gewicht älterer Rechtstitel zu prüfen, sowie darüber zu wachen, dass durch die Urkunde nicht mehr oder weniger, als was der Fürst gewollt, bewilligt wurde. Sie waren geistliche Herren, die im Kloster Lesen und Schreiben gelernt hatten und vermöge ihrer Bildung die nöthigen Rechtskenntnisse mitbrachten. Fasste der Fürst keinen Beschluss ohne ihren Rath, so war es ihre Aufgabe, diesen schriftlich so zu fixiren, dass er später nicht angefochten werden konnte. Gerade in älterer Zeit war das von ganz besonderer Wichtigkeit. Wissen wir, dass man eine feste Kanzleiordnung erst spät einführte, dass vor dieser Zeit die Urkunden zumeist vom Empfänger hergestellt wurden,4 so galt es vor Vollziehung derselben den Inhalt zu prüfen, damit nicht der Empfänger nachträglich für sich Rechte vindizirte, die ihm in der Vorverhandlung nicht zugebilligt waren oder die nach bereits verbiieften Rechtstiteln von ihm nicht beansprucht werden konnten. Das letztere setzt die Existenz von Hofakten und Archiv voraus.® Ueber beide sind wir schlecht unterrichtet. ich ein man beseite, und wie das offenbar redeten, oder in desselben begmzeten, oder begruze liezen, den seger sul wie ime sege etc. — In dem Vertrage zwischen Albrecht und seinem Sohne Diezmann 1293 vereinigte man sich auch über das Verhältniss zu den beiderseitigen Rathgebern (Urk. 1293 Sept. 1 Or. Pisa): Unser vater sal och hinnenvort uf uns noch uffe unse hemliche ratgeben nechene rede gelobe, ob uns oder sie hiemant gen unseme vater erger wolde... Unser vater wil och, daz unser hemeliche rate sin rat si und daz siu hemeliche rat unser rat si, die sul wir beide eren unde vordere mit guten willen ane arge list. 1 Der Markgraf dingt (nach Landrecht III. 65, 1) je über 6 Wochen und in diesem Gerichte sass jeder Mann, der an seinem Rechte unbescholten war, und fand Urtheil über den audern. Der Markgraf sitzt nicht nur im Landding zu Gericht, sondern er hält auch auf seinen Umzügen im Lande Gerichtstage ab (presidere in placito provinciali, presentia nostra)\ Urk. 1263 Jan. .30 (Or. Leipzig): Si causam non •potent terminare, ad nosfram deferat prexentiam. — 1270 Aug. 20 (Or. Leipzig). Markgr. Dietrich: aut nostre adductus presentie stricüus iudicando. — 1283 Mai 1 (Or. Dresden 1039). Markgr. Heinrich: Quod faciunt talem rebellatorem a nostro iudice ad nostram presentiam detineri et excesstbus ipsius nobis recitatis, quidquid ex tunc cum ipso placitaverimus, hoc volumus ... complacere. — Die presentia marchionis war wohl nicht vom Zufall abhängig. Man musste jedenfalls mit einiger Sicherheit auf die Anwesenheit des Landesherrn an einem bestimmten Orte in nicht allzu weit auseinander liegenden Zeiträumen rechnen können, wenn es z. B. als eine Begnadigung für die Bürger Leipzigs angesehen werden sollte, dass sie von der Gerichtsbarkeit des in ihrer Stadt wohnhaften markgräflichen Vogtes eximirt und direkt an den Landesherm gewiesen wurden. Für das Dingen über sechs Wochen haben wir zut Zeit keinen Anhalt (Vgl. v. Posebn-Klett a. 0 . 58). * Das geht aus der Urkunde 1284 Dez. 14 (Or. Meissen) hervor. Der Truchsess Albert von Borna wurde gelegentlich eines von Neuem zwischen den Bauern von Coschütz und Dölzschen zum Ausbruch gekommenen Besitzstreites von Markgraf Heinrich beauftragt, festzustellen, aqf welche Weise dieser Streit früherhin in Folge markgräflicher Auftragserteilung beigelegt worden sei. Das Resultat seiner Erhebungen theilte der Truchsess dem Markgrafen mit: Que cum eidem domino meo marchioni ex ardine ßdeliter . . . retulissem, sepe dictus dominus mens . . . marchio habito -super hoc consilio rusticis de Coswiz ... super bonis predieüs, gue tibi illicite et contra iustitiam usurpaverant, perpetuum imposuit silentium. 8 Vgl. S. 169 Anm. 3. Die Notare werden in den Zeugenreihen getrennt von den Rathgebern aufgeführt. 4 Vgl. S. 168. 5 Auf die Existenz eines Archivs der Markgrafen von Meissen scheint die Urk. 1293 Mai 18 (Or. Dresden 1423), Markgr. Friedrich für El. Altzelle, hinzudeuten: protti documentis nostrorum seeretariorum et munimentis privilegiorum sufficienter summ informati. — Dass die aus der böhmischen Königskanzlei an die 22*

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Funktion der Hofnotare.

Derartige Hofakten, in denen die Ausgänge in kurzer Regestenform oder eine Kopie oder das Originalkonzept selbst eingetragen wurden, finden sich erst kurz vor der Mitte des 14. Jahrhunderts, Akten älteren Datums sind offenbar verloren gegangen. F ü r den I n h a l t d e r U r k u n d e t r i t t d e r N o t a r a b e r a u c h d a d u r c h ein, d a s s er a l s Zeuge d i e s e n g a r a n t i r t . 1 Die Notare, oft das gesammte Notarkollegium, finden sich nämlich sehr häufig, und besonders nach der Mitte des 13. Jahrhunderts, ohne grosse Ausnahmen, unter den Zeugen. Die Garantie flir die Richtigkeit des Inhalts war danach eine doppelte. Als Beamter, der vor der Vollziehung den Inhalt zu prüfen hatte, trat er für diesen ein, als Zeuge war er ausserdem verpflichtet, wenn die Urkunde angefochten wurde, Gerichtszeugniss abzulegen. Es wird sich schwer erweisen lassen, ob nicht diese Zeugenschaft die Stelle der Rekognition durch den Kanzler in den Kaiserurkunden vertreten sollte. Mag eine solche Kanzleiregel bestanden haben oder nicht, genug, durch die Doppelkontrole musste dem Betrüge gesteuert werden. Auf die Verantwortung, welche der Notar für die Urkunde durch Niederschrift und Besiegelung übernahm, weist eine Formel, die sogenannte A u s h ä n d i g u n g s f o r m e l , hin, welche in der Kanzlei des Markgrafen Dietrich von Landsberg (t 1285) gehandhabt wurde. Sie kommt hier Anfang der sechziger Jahre des 13. Jahrhunderts auf und ist vorzugsweise von Dietrich von Nebra,3 der 1271 vom Notar zum Protonotar befördert wurde, und auch von dessen Nachfolger Konrad angewendet worden.3 Einer ähnlichen Formel bediente sich auch die benachbarte böhmische Königskanzlei zu Anfang des 13. Jahrhunderts. 4 Dieser Formel zufolge hatte der P r o t o n o t a r auf p e r s ö n l i c h e W e i s u n g und mit Genehmigung seines Herrn die U r k u n d e a b z u f a s s e n , das K o n z e p t m u n d i r e n zu l a s s e n und z u l e t z t die R e i n s c h r i f t zu besiegeln. Sie war demnach eine Beglaubigung, und zwar eine Beglaubigung, die für beide Theile, den Aussteller und Empfänger, berechnet war, denn der Aussteller lässt auch durch den Notar des letzteren Konzept und Reinschrift anfertigen und übergiebt ihm zum Zwecke der Siegelung seinen eigenen Siegelstempel.6 Parteien aasgegebenen Urkunden in ein Register eingetragen wurden, geht aus der Formel (Regesta Bohemiae 2 Nr. 1182 hervor: Ceterwm quia dictum, arbitrium . . . in registro rurie est notatum . . . mandamus currigentes, quod dicht* dominus E. Wissegradensis prepositus una cum d. C. decano totoque capitulo ... d. Ottonem inclitum marchionem Brandenburgensem tutorem d. Wenceslai . . . adeant, et suppliciter postulent, ut dicti arbitrii . . . transscriptwm, in registro contentum per cassatorias lineas, ut moris est, debeaf facere annullari. (Vgl. Emleb a. O. 37). Vgl. a. S. 99 f. 1 Der Notar findet sich in sehr vielen Urkunden als Zeuge. s Actum in Wizinuels coram testibus infra scriptis (folgen Zeugen) . . . Ego vero Theodericus de Nebere prothonotarius illustris prindpis domini Theoderid marchionis de Landesberc supra dicti ex iussu et ex voluntate (ex iussu et mandato) eiusdem domini marchionis presentem litteram manu proprio, consignavi (signavi oder hanc paginam sigillavi, dafür auch scripsi pariter et signavi) a. d. MCCLXX11. I I I . lcal. iunii, ind. X I I I I . — Auch Urk. 1231. Landgraf Konrad von Thüringen für Kl. Rora: Ego Albertus Smelingus notarius iam dicti landgravii omnibus his interfui et manu mea subscripsi. 8 Datum et actum iuxta villam Chemie a. d. MCCIXXVII, VII. lcal• iuiii presentibus (folgen Zeugen) . . . Ego Conradus notarius predicti domini mei marchionis Theoderid de Landesberc de mandato eiusdem, domini mei speciali hanc paginam sui sigilli munimine ad etemam rei memoriam communivi. 4 Urk. Premyal Ottokars I. von 1222 (Boczek, Cod. Mor. 2, 120): Ego quoque Sermannus prefati regis notarius interfai et ex ipsius precepto conscripsi, ut superius continetur. — Derselbe in Urk. von 1226 (Boczpx, Cod. Mor. 2, 174): Ad huius vero nostre indulgencie perpetuum et inviolabile firmamerdum presens Privilegium per cancellarium nostrum Amold/wm, Wissegradensem prepositum conscribi et sigilli nostri robore communiri, nomina eciam tertium ... decrevimus annotari. — Urk. des Königs Wenzel I. (Reg. Boh. 1 Nr. 1286): Presentem paginam per Herbvrdum nostrum notarium scribi fecimus et nostri sigilli robore communiri. (Vgl.

Ekleb a. 0. 12.) 5 Urk. 1284 März 20 (Or. Merseburg 112). Markgr. Dietrich für Stift Merseburg (von Empfängerhand): Datum a. d. MCCLXXXIIII. X I I I . kal. april. Ego TJlricus venerabilis domini Mersburgensis notarius de mandato et iussu speciali illustris principis domini Theoderid marchionis de Landesberc hanc paginam scripsi et eandem suo mandato suo sigillo signavi anno et die predictis.

Funktion der Hofnotare.

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Dieselbe Formel wird in Dietrichs Kanzlei auch gekürzt angewendet, z. B. Actum Groits cor am testibus infra scriptis (folgen Zeugen) . . datum predicto per mamim TTieoderici prothonotarii a. d. MCCLXXI. XVI. kal. dec., ind. XV. FICKEB, der die Formel Aushändigungsformel nennt, fasst sie betreffs der Kaiserurkunde als einen Ersatz der alten Rekognitionszeile und also als eine Beglaubigungsformel auf.1 Dass sich die Formel aber n i c h t b l o s s auf die A u s h ä n d i g u n g bezieht, geht aus Urkunden hervor, in denen Personen als Datare genannt werden, die gar nicht zur Karizlei gehören. Es ergiebt sich dann, dass die betreffenden ein Interesse an der zu verbriefenden Handlung hatten, wodurch die Prüfung des Inhalts einer Beglaubigung gleichkommt.3 Auch findet sich, dass zwei Aussteller, welche gemeinsam urkunden, als Datare genannt werden. Sie stehen damit g e m e i n s a m für die Richtigkeit des Inhalts ein. 3 Diese sogenannte Aushändigungsformel findet sich auch seit dem Ende der sechziger Jahre des 13. Jahrhunderts in der Kanzlei Heinrichs des Erlauchten, wird aber sonst weder in den Kanzleien seiner Söhne und Nachfolger, 4 noch in derjenigen der Bischöfe von Meissen getroffen. Dass sich das dare per manus nicht allein auf die Uebergabe bezieht, geht daraus hervor, dass per manus auch in Verbindung mit Actum et datum gefunden wird.6 Zeigt sich nun, dass die Aushändigungsformel nur in Urkunden, die in der Kanzlei des Ausstellers hergestellt sind, nicht aber in denen von Empfängerhand angewandt ist, so dürfte das nur den Sinn haben, dass der gebende Fürst seinen Protonotar mit der Abfassung und Vollziehung der Urkunde beauftragt. Diesen Beurkundungsbefehl lässt die mehrfach anstatt des einfachen datum per manus protonotarii' vorkommende Formel: dari fecimus per manum N. profonotarii siyilli nostri munimine roboratum erkennen,6 in welchen Fällen anstatt dari auch conscribi gebraucht wird.7 Bedeutet aber conscribi Herstellung des Konzeptes 8 durch den Protonotar, so hat der1 FICKEB, Beiträge 2, 227. ' Es kommen die beiden Fälle vor: Urk. (E) 1277 Juli 25 (Or. Dresden 897). Markgraf Dietrich für Kl. Altzelle: Datum in civitate nostra Lipzk per manum supra dicti (unter den Zeugen erwähnt) domini Friderici Merseburgensis episcopi a. d. MCCLXXVII. VIII. kal. aug. — Urk. (Kopie) 1296 Jnni 2. Landgraf Albrecht für Kl. Heil. Kreuz zu Gotha: Datum per mannt magistri Theoderici rectoris parvulorum in Gotha a. d. MCCXCVI aabbato ante diem b. Bonifacii. ' Urk. 1287 Febr. 4 (Or. Dresden 1158). Markgrafen Heinrich und Friedrich für Kl. Mühlberg: Datum et actum Dresden a. d. MCCLXXXVII pridie non. febr. per Mos ambos marchiones. 4 Die Formel datum per manus wird seit 1267 in 21 von ungefähr 140 Urkunden Heinrichs des Erl. gefunden. 1 In 4 Urkunden. 1276 Jan. 29 (Or. Weimar). Markgr. Heinrich für Kl. Dobrilngk: Datum et actum Lukkoute per manum Gevehardi nostri prothonotarii presentibus supra dictis a. d. MCGLXXVI quartaferia ante purificationem b. Marie v. — Aust 1277 März 16, 1278 Nov. 18. — Urk. (E) 1268 Nov. 12 (Or. Dresden "23) ist actum und datum getrennt. Handlang in Dresden und Aushändigungsformel getrennt: Acta sunt hec apud Dresden et data per manum magistri Gebehardi curie nostre prothonotarii et prepositi in Magen a. d. MCC sexag. VIII. II. idtts novembr. • Urk. 1272 Jan. 18 (Or. Freiberg). Markgr. Heinrich für Hosp. Freiberg: prenotato Semrico eandem litteram in civitate nostra per magistrum Geuehardum prothonotarium nostrum dari fecimus sigilli nostri munimine roboratam a. d. MCCLXXII. XV. kal. febr. presentibus (folgen Zeugen) . . . — Ebenso 1274 Juni 9, 1275 Aug. 9, 1276 Jan. 27, 1279 April 24, 1280 Mai 18, 1281 Juni 4. ' Urk. (E) 1282 Okt 16 (Or. Dresden 1028). Markgr. Heinrich für Kl. Staucha: presentem litteram, in testimonium per manum Adolphi notarii nostri dicti de Vriberc conscribi fecimus. * Vgl. S. 86. Dass die Reinschrift nicht von dem als Datar bezeichneten Notar ausgeführt wurde, geht aus der Vergleichang der Schrift der noch erhaltenen Originalurkunden hervor, wo man sieht, dass Diplome mit demselben Datar von verschiedenen Händen geschrieben sind, und wieder aus Urkunden, welche verschiedene Datare aufweisen, dieselbe Handschrift erkennen lassen. Das beobachtete EHLER, Die Kanzlei der Böhm. Könige Premysl Ottokars II. und Wenzels H. (in Abhandlungen der k. bdhm. Ges. der Wiss. 1877 u. 1878) 'S. 12. — Dass Notare auch die Urkunden schreiben, sucht M. PRRLBACH (Preußisch-Polnische Studien 2, 36) nach den Originalen des Herzogs Mestwin II. von Pommerellen nachzuweisen. In einer Urkunde von 1281

Funktion der Hofnotare.

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selbe auch für die Richtigkeit des Inhaltes einzustehen, wie das in der unter Markraf Dietrich von Landsberg gebräuchlichen Formel ausdrücklich betont wird.1 Aber auch datum und recognitnm finden sich abwechselnd in demselben Sinne verwendet.2 Es kann deshalb die Bedeutung des dare nicht zweifelhaft sein. Hat nun aber, wie wir an anderem Orte gesehen, dare vorzugsweise die Bedeutung „übergeben, aushändigen"8 und findet sich deshalb gerade in dieser Formel sehr häufig Nachtrag des Ortes und der Zeit, so kann es, zumal die Formel datum per manus nur selten vorkommt, nicht auffallen, dass sich in der letztern keine Nachträge finden, denn da der Empfänger zum Aussteller ging und sich von ihm die Urkunde abholte, so wurde, selbst wenn der Text ohne die Datirung bereits vorher in der Kanzlei fertig gestellt war, letztere von dem Schreiber, welcher den Text geschrieben, für uns jetzt nicht mehr kenntlich nachgetragen.4 Bei dieser Art des Vorgehens behält aber unsere Formel datum per manus die N e b e n b e d e u t u n g d e r U e b e r g a b e an den E m p f ä n g e r . Hat der Protonotar die Anfertigung des Konzeptes zu besorgen und für den Inhalt einzustehen, so wird er auch, da er die Urkunde vor dem Empfänger zu verlesen und die Siegelung, den letzten Akt der Beurkundung, zu überwachen hatte, das Schriftstück dem Empfänger ausgehändigt haben. Eine weitere Frage ist die, ob das dare per manus nur dann in die Urkunde aufgenommen wurde, wenn d e r F ü r s t a b w e s e n d war. Bei der Dürftigkeit der chronikalischen Quellen wird es schwer, das urkundliche Itinerar zu prüfen und nachzuweisen, dass der Fürst gerade an dem Orte sich befand, an welchem die Urkunde übergeben wurde.6 Nun wissen wir aus der Kanzlei des Herzogs Rudolf IV. von Oesterreich, dass diejenigen Urkunden, welche in dessen Abwesenheit, aber in seinem Namen vom .Kanzler als Statthalter der Vorlande ausgestellt sind, die Formel haben: durch hende des egenannten unsers Kanzlers gegeben. Es handelt sich sichtlich um eine besondere Beglaubigung, die Angabe der Uebergabe konnte diese aber nur dann bieten, wenn sich damit die Auffassung eines Einstehens des Gebers für den Inhalt verband.6 für Nikolaus von Posen heisst es: Scriptum et datum per manum capellani nostri domini Teodnei. Dieselbe Hand, welche diese Urkunde schrieb, hat auch mehrere andere geschrieben. PEELBACHS Beweisführung überzeugt mich nicht ganz, und im Einzelfalle erscheint ihm ja auch wegen des langen Zwischenraumes von 28 Jahren die Identität fraglich. Zuzugeben ist, dass der Notar neben dem Konzept hin und wieder auch die Reinschrift anfertigte. In kleinen Kanzleien ist es vielleicht sogar die Hegel gewesen. Eines kann PEELBACH nicht erweisen, ob nicht scribi (für conscribi gebraucht) die Herstellung des Konzeptes bedeutet und der dem Notar untergeordnete Schreiber aus der Kanzlei Mestwins dieselben Urkunden geschrieben hat, welche in der Datirung auch die Formel Datum per manum Theodriei und Actum et datum per manum Teodrici anwenden. Berechtigt ist daher nicht der Schluss, dass Datum und Actum et datum = Scriptum gebraucht sind. — Auch JÄKEL , Die Kanzlei Herzog Heinrichs IV. v. Breslau (in Zeitschr. des Ver. für Gesch. u. Alterth. Schlesiens 14, 124 f.) will Ottone nostro notario, qui hec scripsit, „mit Schreiben" und nicht mit „Entwerfen" übersetzen. Er sagt: „Offenbar mit Schreiben, denn, entwarf Otto nur diese Urkunde, so hätten die Reinschreiber wohl kaum, wie dies in Vinc. 84 geschehen ist, den Namen des ausfertigenden Notars unter den Zeugen vergessen." Wie soll das beweisen? 1 Vgl. S. 172. 8 Urk. 1160 Febr. 21 des Bischofs von Hildesheim: Actum in Monte s. Georgii Goslarie a. d. MCLX, ind. VIII, Villi. Ical. martii, recognitum Hildensem eodem anno in generali synodo non. martii. Dagegen Urk. des Bischofs Adelhog von Hildesheim 1171 Sept. 22 für Kl. Walkenried (Or. Wolfenbüttel): Actum in ecclesia s. Georgii a. d. MCLXXI., ind. I I I I , anno primo pontificatus domni Adelhogi XXII, Hildensemensis episcopi X. Ical. oct.; in dei nomine feliciter amen-, datum Ringelheim VI. kal. oct. (R — oct. auffällig blass und schräg) per manum Gocelini notarii. — Urk. 1209 Febr. 10 (Or. Dresden 168). Markgraf Konrad für Kl. Buch: Acta sunt hec in Copnic a. d. i. MCCIX, ind. XIII, conc. IUI., IIII. id. febr. Mgo Johannes recognovi. — 1 2 0 9 . Derselbe für Hosp. Geithayn (SCHULTES, Dir. dipl. 2 , 4 6 4 ) : JEgo Johannes capellanus et scriptor marchionis recognovi. Acta sunt hec a. d. i. MCCIX, ind. XIII, in Rochelitz. 3 8 Vgl. S. 105. 114. 125. * Vgl. S. 96 ff. Vgl. 7. Abschnitt. • KÜBSCHHER , Die Urkunden Herzog RudoHs IV. von Oesterreich (1358 — 1365) im Oesterr. Archiv 49. 79.

VSRL. a . FICKEB, B e i t r ä g e 2, 228.

Funktion der Hofnotare.

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Dasselbe scheint auch für die w e t t i n e r K a n z l e i zu gelten. Die Formel kommt a b e r selten v o r 1 und dürfte schon deshalb nicht bedeutungslos und ohne Absicht angewendet sein. Sodann findet sie sich zu gewissen Zeiten ausnahmsweise gebraucht und in einzelnen Fällen lässt sich auch da die Abwesenheit des Fürsten nachweisen, 2 zumeist ist das aber bei dem Mangel anderweitiger Quellen unmöglich. Dieses Einstehen des Protonotars für den Inhalt der Urkunde in Abwesenheit des Fürsten kann nur die Bedeutung haben, dass derselbe die Beschlüsse des an Stelle des Landesherrn mit der Fortfuhrung der Geschäfte betrauten Raths ohne jedesmalige spezielle Weisung des ersteren ausführt. Am w i c h t i g s t e n war die K o n t r o l e , wenn die U r k u n d e vom E m p f ä n g e r h e r g e s t e l l t und zur V o l l z i e h u n g -an den A u s s t e l l e r e i n g e r e i c h t wurde. Letzterer lief Gefahr, dass der Empfänger mehr, als bei der Verhandlung bewilligt worden, für sich in Anspruch nahm. Dies zu verhindern und dem Notar die Sache zu erleichtern, scheint eine Bestimmung getroffen zu sein, dass die Lücke in der Eingangsformel so lange unausgefüllt blieb, als bis der Inhalt geprüft war. Erst dann ist man wohl zur Siegelung geschritten.3 Ohne Vorwissen des Fürsten konnte der Hofnotar nur die a l l e r e i n f a c h s t e n Sachen, 4 wie z. B. wohl Mandate an Beamte, erledigen. Er war deshalb gezwungen, yor der Vollziehung dem Fürsten Vortrag zu erstatten, der dann seinerseits je nach dem die Vollziehung anbefahl oder verwarf. Wurde der Inhalt gutgeheissen, so v e r l a s er die U r k u n d e in Gegenwart des Empfängers 6 und schritt dann zur Vollziehung. Die V o l l z i e h u n g besteht in der Besiegelung, vom Siegel hängt die Glaubwürdigkeit der Urkunde ab.6 Das Siegel war in der V e r w a h r u n g des N o t a r s , für gewissenhafte Benutzung und Aufbewahrung hatte er bei dem Eide, den er seinem Herrn geleistet, Sorge zu tragen 7 und, wenn der Siegelstempel verloren oder ein neuer gestochen wurde, das zur allgemeinen Kenntniss zu bringen.8 1

Vgl. S. 173 Anm. 4. Auch PERLBACH (Preussisch-Polnische Studien 2, 22) weist nach, dass in der Kanzlei des Herzogs Mestwin von Pommerellen nur in 15 Fallen eine Aushändigungsformel wahrzunehmen ist, 146 Dokumente, also mehr als 90°/o, entbehren einer solchen. 2 Die Aushändigungsformel resp. Kekognitionaformel finden wir in der Kanzlei des Markgrafen Dietrich von Landsberg 1272 seit 18. Febr. bis 21. Juni in den drei uns erhaltenen Urkunden. Nach den Annal. Thorun. (Anno 1272 Theodericus marchio Misnensis dictus Thure fuit in Prussia) befand sich der Markgraf in Preussen. Vgl. WEGELE, Friedrich der Freidige 72. — Auch 1275 ist die Formel mehrfach angewandt. Damals befand sich dieser im Kriege mit dem Landgrafen Albrecht. WEQELE a. O. 74. Für die Dauer der Fehde durfte der Protonotar mit der Vollziehung der Urkunden beauftragt gewesen sein. — In den Jahren 1275— 1277 (Juli 17) wird in der Kanzlei Heinrichs des Erl. die Formel ausnahmslos angewendet, wir können jedoch aus Mangel an anderweitigen Quellen die Abwesenheit des Markgrafen nicht konstatiren. Von den uns bekannten 21 Fällen (Vgl. S. 173 Anm. 4) fallen 8 in diese Zeit. 8 Vgl. S. 96 ff. 174. 4 Konrad von Mure (BOCKINQEB, Briefsteller u. Formelbücher) 475: Mt nulle nisi valde simplices debent domini sigillo cummuniri nisi de scitu principia speciali, et post legittimam literarwm examinaüonem factam a prothonotario seu cancellario vel aliis, qui ad huiusmodi officium sunt, per prineipem deputati. Vgl. S. 130 u. 146. 6 Urk. 1227 (Or. Gotha). Landgraf Ludwig für Kl. Reinhardsbrunn: privilegia utriusque in presentía nostra et baronum optimatumgue nostrorum recitari favientes . . . — 1291 Juli 2 (Or. Dresden 1354): nos ijpsum supra scriptum, Privilegium iridiase et coram nobis recitatum esse . . . — 1298 Okt. 6. Burggraf v. Meissen für St. Meissen: Aliguibus diebus amicabilibus a partibus hiñe inde servatis, tándem in nostra presentía dictis partibus constitutis lecto privilegio. 4 Vgl. S. 127. 7 Urk. 1288 Juli 15 (Or. Dresden 1219). Markgräfin Elisabeth für Kl. Altzelle: singulos notarios dicti domini nostri et mariti iwratos sigillum eiusdem domini nostri tenentes reguisivimus sub ea fide, qua dicto domino tenebantur, quid eis constaret de privilegio memorato. Qui firmiter asserebant se nunquam Privilegium de sepultura antedicti domini nostri dedisse. Vgl. S. 1. — Urk. 1360 Juni 16 (Cop. 26 foL 26). Markgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm: ouch sal unsir canczeler oder wer von sinen wegen unsir insigel hette, deheimerlei gut nach gulde vorschriben ane iren wizsen umde willen. 9 Vgl. S. 153 ff.

Funktion der Hoinotare. Schreibeiperaonal.

176

Protonotar und Notar.

Es ißt bisher nur der Thätigkeit des Notars als kontrolführender Person Erwähnung geschehen. Zu seinen Funktionen gehörte aber auch die Konzipirung der Schriftstücke, das sogenannte Diktat. Sehen wir von dem Falle ab, dass der Notar die Urkunde auch in Reinschrift brachte, so ist nicht zu bezweifeln, dass er den Text niederzuschreiben hatte, den dann der Kanzleischreiber mundirte. Auch war es sicherlich der Notar, welcher die Revision resp. Kollation der Reinschrift mit dem Konzept vornahm.1 Vorurkunden und Formelbücher erleichterten ihm die Arbeit, häufig wird aber auch bei einfachen Schriftstücken eine Weisung an den Schreiber genügt haben, der wie bei Konfirmationen älterer Urkunden u. a. mutatis mutandis die Reinschrift ohne Konzept anfertigte. Schreiber und Notar sind nicht dieselbe Person. Es mag wohl vorgekommen sein, dass der Notar, zumal dann, wenn noch keine geordnete Kanzlei existirte, auch die Reinschrift besorgte. Für die spätere Zeit, als die Verhältnisse den Landesherrn nöthigten, seine Kanzlei zu erweitern, müssen wir annehmen, dass dem Notar ein grösseres S c h r e i b e r p e r s o n a l zur Verfügung .gestellt wurde. Es geht dies daraus hervor, dass z. B. die in der Kanzlei Heinrichs des Erlauchten geschriebenen Urkunden eine bei Weitem grössere Zahl Schreiber als Notare erweisen. Es erklärt sich dies wohl dadurch, dass der Fürst diese Schreiber nicht bloss für die Herstellung der Urkunden, sondern auch für seine persönlichen Sachen und für die Verwaltung nöthig hatte, sei es dass es galt, Mandate an die Beamten des Landes zu schreiben oder das Rechnungswerk zusammenzustellen. Aber Mandate, als Weisungen für die Beamten nur von vorübergehendem Werth, sind verloren gegangen, die Rechnungen wurden auf Wachstafeln geschrieben, die, wenn sie ihre Erledigung gefunden, zu weiterem Gebrauch wieder geglättet wurden.2 Ueber die Yertheilung der Arbeiten unter Protonotar und Notar und, wo mehrere Notare angestellt, die Kompetenz der einzelnen unter einander, sind wir nicht unterrichtet. Das Oberhaupt der Kanzlei war natürlich der Protonotar, der die Leitung der Geschäfte in seiner Hand hatte, die in Kanzleien ohne Protonotar dem älteren Notar oblag. Als solcher vollzog er die Befehle des Fürsten. Durch ihn erfolgte wohl die Vertheilung der Arbeiten an die einzelnen Notare. Den Notaren selbst war, soweit es die Herstellung von Urkunden betrifft, kein besonderer Amtssprengel zugewiesen, sie übernahmen offenbar die Arbeiten, wie sie ihnen der Protonotar zuwies.3 Mit der Obhut des Siegelstempels scheinen sämmtliche Notare betraut, die Siegelung selbst jedoch von dem Protonotar resp. ältesten Notar, der in Behinderungsfällen die Vertretung desselben übernahm, bewirkt worden zu sein. Aber nicht bloss auf die Verwaltungsangelegenheiten des Landes erstreckte sich die Thätigkeit der Notare, sie wurden auch als Gesandte mit Abwickelung i n t e r s t a a t l i c h e r Geschäfte b e a u f t r a g t . 4 In Folgenden geben wir eine Liste der Notare der Wettiner und des thüringer Landgrafenhauses, welches 1247 mit Heinrich Raspe ausstarb. 1

Vgl. S. 90. ' Vgl. S. 12. " So war es auch in der älteren Zeit in der böhmischen Königskanzlei. Erst um 1285 erfolgt eine Scheidung der Hofka&ziei in eine böhmische und eine mährische, später auch in eine polnische Abtheilung, so dass an der Spitze einer jeden ein Protonotar stand und seine Abtheilung auch selbständig leitete. Vgl. E M L E B Kanzlei Ottokars II. und Wenzels II. Abh. d. k. böhm. Ges. der Wiss. 1877—1878. S. 13. 22. 42. 46. * Urk. 1345 Febr. 2 (9) (Or. Dresden 3010a). Protonotar Konrad, Pleban von Wallhausen, ist Gesandter an den König Johann von Böhmen. — Näheres wissen wir von den böhmischen Notaren: Der Notar Martin wurde 1164 an den griechischen Hof, der Notar Benedikt zum König Friedrich II. geschickt, als es sich um die Bestätigung der Wahl von Pfmysl, Ottokars I. erstgeborenem Sohne, zum böhmischen Könige handelte. (1216). Vgl. EMLEB a. 0. 11.

177

Kotare der Wettiner.

I. Notare der Markgrafen von Meissen und Kurfürsten von Sachsen bis I539.1 Notare.

Protonotare.

1. Otto der Beiehe 1156 — 1190.

Walter von Meissen, Kaplan. 2. Albrecht der Stolze 1190—1195.

Yacat. Von Albrecht sind Urkunden nicht vorhanden. 3. Dietrich der Bedrängte f 1221.

1. Bertram, Kanonikus von Meissen 1196.1211. 2. Rabenold 1206. Zugleich mit Ulrich. 3. Ulrich 1206. 1221. Tritt in die Kanzlei Heinriche des Erl. 4. Dietrich, Scriptor von Meissen 1206. 4. Heinrich der Erlauchte f 1288.

1. Christopherus, c. 1262.

2. Witego von Wur 1263. 1266. Propst von Nordhausen, wird 1266 Bischof von Meissen. 3. Gebhard 1266. 1285. Scholasticus und Thesaurarius zu Naumburg, Propst von Hain. 4. Otto, Burggraf von Wettin, Archidiakonus der Lausitz 1285.

1. Ulrich 1221. 1228. Tritt aus der Kanzlei Dietrichs in die Heinrichs ein und ist während der Vormundschaftsperiode Notar der Mutter Heinrichs. 2. Mag. Alexander 1235. 1242. 3. Konrad 1240. 1246. 4. Christophorus, Propst von St. Moritz in Naumburg, später Propst von Hain 1245. 1262. Wird vor 1262 spätestens Protonotar. 5. Arnold 1251. 1253. 6. Johannes 1251. 1266. 7. Ludwig 1256. 8. Nicolaus von Kozzenrode 1260. 1286. 9. Heinrich von Trebra 1260. 1281. Pleban in Dohna und Kaplan des Markgrafen. 10. Peter 1279. tl. Adolf gen. von Freiberg 1282. 1288. Pleban in Rosswein. Später unter Friedrich von Dresden Notar. 12. Heinrich von Luckau 1284. 1286. Wettiner Nebenlinien. 1. Markgraf Konrod von der Ostmark f 1210.

1. Hermann 1199. 2. Johannes 1209. Auch Kaplan. 1 Eine dürftige Uebersicht der Notare liefert lage II., wo sich die Quellenstellen befinden.

HOHN

in seiner Handbibliothek 6, 571 ff. Vgl. a. Bei23

Notare der Wettiner.

178

3. Graf Dietrich von Brehna. Notare.

Protonotare.

Heinrich 1254. 1257. 3. Graf Otto von Brehna.

Konrad 1288. Söhne des Markgrafen Heinrich: a) L a n d g r a f A l b r e c h t f 1314.

1. Matthiaa 1281. 1300. Vorher Notar.

2. Konrad von Amera 1301.

1. Meingot 1253. 2. Gerhard 1261. 1284. Seitdem nur einmal erwähnt 1293. Propst von Nordhausen. 3. Konrad von Leisnig 1265. 1274. Auch Kaplan. 4. Matthias 1265. 1281. Kanonikus und Kantor von Naumburg. Wird 1281 Protonotar. 5. Marquard 1275. 1290. War auch Kaplan. 6. Wilhelm von Weissensee 1284. 1303. 7. Volcmar von Messowe 1288. 8. Christian von Gotha 1295. 1301. 9. Heinrich 1302. M a r g a r e t h a , Gemahlin Albrechts. 1. Symon 1264. 2. Heinrich 1283. E l i s a b e t h , 3. Gemahlin Albrechts. 1. Wilhelm 1303. 2. Heinrich 1303. Landgraf D i e t r i c h (Diezmann), f 1307. Sohn Albrechts.

1. Konrad von Amera 1286. 1296. 2. Johannes 1301. 1305. Vorher Notar.

1. Meinher 1266. 1269. Vorher Notar.

2. Dietrich v.Nebra 1271.1276. Vorher Notar.

1. Friedrich 1286. 2. Mag. Johannes, Pleban in Burgwerben 1288. 1301. Wird Protonotar. 3. Gebhard 1295. 1299. 4. Heinrich Hake 1806. b) Markgraf D i e t r i c h von L a n d s b e r g t 1285. 1. Meinher 1261. 1265. Kanonikus von Merseburg. Wird 1266 Protonotar. 2. Konrad Hebestreit 1263. 1276.1277 Protonotar, tritt in den Dienst des Markgrafen Friedrich Tuta. 3. Dietrich von Nebra 1266. 1271. Kanonikus von Zeitz. Wird 1271 Protonotar. 4. G(erhard), Propst von Nordhausen 1268.

Notare der Wettiner.

Prot.onotare.

3 Konrad Hebestreit 1277. Vorher Notar.

179 Notare.

5. Heinrich von Zweme 1281. 1284. Kanonikus von Meissen, unter Friedrich Tuta Notar und Protonotar. 6. Albert v. Storkau 1282.1285. Nach Dietrichs Tode Notar des Bischofs von Naumburg. c) F r i e d r i c h von Dresden f 1316. 1. Mag. Adolf, Pleban von Rosswein und Dippoldiswalde 1289.1304. Vorher Notar unter Heinrich dem Erl. 2. Konrad 1294. 5. Markgraf Friedrich Tuta f 1291.

1. Konrad Hebestreit 1285. 1289. Vorher Protonotar unter Markgraf Dietrich, Friedrichs Vater. 2. Heinrich v. Zweme 1289.1291. Vorher Notar.

1. Heinrich von Zweme 1286. 1289. Kanonikus von Meissen. War früher Notar unter M. Dietrich von Landsberg, wird 1289 Protonotar. 2. Ludwig von Wyrchhusen 1287. 1288. 3. Heinrich von Groitzsch 1289. 1290. 4. Hartwig von Hörselgau 1290. Pleban von St. Peter in Freiberg, später Notar unter Markgraf Friedrich dem Freidigen. 5. Adolf 1291. 6. Rudolf 1291. 6. Friedrieh der Freidige t 1324.

1. Heinrich von Zweme 1291. 1300. Früher Notar und Protonotar des Markgrafen Friedrich Tuta.

2. Mag. Walter, Domherr von Magdeburg, später Propst von Meissen 1308. 1322. 3. Hartmund gen. Bulewitz, Propst von Meissen, Protonotar 1319.

1. Konrad 1285. 1293. 2. Th. Cellerarius 1289. 3. Hartwig von Hörselgau 1291. Pleban von St. Peter zu Freiberg. Früher Notar unter Friedrich Tuta. 4. Adolf 1292. 5. Johannes 1300. 1315. 6. Tirmannus 1300. 7. Konrad von Arnstadt 1303. 1316. 8. Wiricus VOD Kirchbach (Kuckischs) 1303. 9. Mag. Jacobus 1310. 10. Nikolaus 1311. 1319. 11. Johannes 1315. 1319. 12. Dietrich, Pleban in Hörselgau 1315. 1319. 13. Konrad von Neustadt, Kanonikus in Meissen 1320. 14. Konrad von Weissensee 1324. 8. Markgraf Friedrich der Ernsthafte

1. Walther, Propst von Meissen. Vorher Protonotar unter Friedrich dem Freidigen 1325.

1824—1349. 1. Dietrich von Braunschweig 1325. 23*

180

Notare der Wettiner.

Protonotare.

Notare.

2. Ludwig von Schenkenberg, Bitter 1328.1329. 3. Abt Albrecht von Pegau 1327. 1331. 4. Heinrich, Propst von Merseburg 1329. 5. Johannes 1339. 1340.

Vorher Notar.

6. Konrad, Pleban in Werben 1343. 1344. 7. Eonrad genannt Purze 1344. 1347. 8. Konrad, Pleban in Wallhausen 1347. 1349. Vorher Notar. Unter Friedrichs Nachfolger Protonotar. 1. Konrad von Wallhausen 1349 — 1350 Sept. 17. War bereits Notar, später Protonotar unter Friedrich dem Ernsthaften. 1 Nachfolger: 2. Dietrich von Limbach 1350 Sept. 17. — 1353 Aug. 3, Kanonikus in Würzen.2 Nachfolger:

2. Konrad, Pleban in Lobeda 1330. 3. Johannes von Eisenberg, Sohn Gertrudens, Hermanns von E. sei. Wittwe 1330. 1339. Seit 1339 Protonotar. 4. Nikolaus, Pleban in Geithayn 1338. 1347. 5. Konrad, Pleban in Wallhausen 1332, 1347. Wird Protonotar. 6. Johann von Neumarkt 1347. 9. Friedrich der Streng* 1349-1381

1. Berthold von Luchtenberg, Pleban U. L. Fr. Gotha 1354.3 2. Konrad v. Widere, Kaplan u. Schreiber 1374.

3. Heinrich von Kottwitz 1353. 1365. 3. Johann von Eckardsberga, Dekan zu Naumburg. Scriptor 1378. 1380. Die Söhne Friedrichs. a) B a l t h a s a r 1349—1406. Succedirt gemeinsam mit seinen Brüdern Friedrich und Wilhelm.

1. Johann Sommerfeld, Schreiber 1371. 2. Johann Gitz, Scriptor 4 1377. Oberster Schreiber 1389. 3. Mathias von Herbistein, Propst zu Dorla 1389. 1402.« b) W i l h e l m 1349 — 1407 f kinderlos.

1. Hans von Pozten, Oberster Schreiber 1384. 2. Dietrich von Creuzburg 1407, Schreiber. 1 8 Kop. 25. fol. 16. Dresden: Registrwm priviUrk. 1354 (TEHZEL, Supplem. II. Hist. Goth. 141): legiorum perpetuorum a. d. MCCC2CLI2C in proto- notarium domini marchionis. Identisch mit Berthold notaria domini Conradi de Walhusa inceptum. — fol. von Rotenburg? — ürk. [ 1 3 5 3 ] (Kop. 25. Dresden) fol. 43 b: Anno d. MCCCL sexta feria ante festum Mathei 65: Bertold von Rotenburg schriber unser heimlicher. apostoli successit Theodericus de Lympach dominum * 1371 TENZEL, Suppl. II. Hist. Goth. 141. — Conradum de Walhuzin in prothonotaria, post cuius 1386 Juli 1: Er Johans Geiz unß schrieber. — 1389 Juli 30: Er Johans Gytz und er Mathias von Hersuccessionem hee acta sunt. 5 Ebend. fol. 60b: Ä. d. MCCCLUI sabbato benstein unßer schribere. 6 ante Donati successit dominus Henricus de Kothewitz 1389 Juli 30 (Vgl. vor. Anm.) — 1402 Okt. 28: dominum Ph. de IAmpach. 1347 Nov. 9. 1348 Dez. 13. Er Mathias von Herbistein unsir ubirsie schriber praKanonikus in Würzen und Pfarrer in Miigoln. hlst czu Dorla.

181

Notaie der Wettiner. 10. Protonotare.

1. Urban von Kruthusen 1420. 2. Thomas von Buttelstedt 1455 (Oberschreiber), 1487 Kanzler genannt, unter Friedrich dem Sanftmüthigen als Wilhelms Oberschreiber von Thüringen vorkommend.1 3. Kaspar König 1429. 1430.1436. 1439 Rath.

1. Johann Meitzer, Oberster Schreiber 1396. 1399. 2. Nicolaus Lubicz, Protonotar 1410.

Kanzlei•.

1. D. Georg Nebelthau 1428. 2. D. Heinrich Laubing 1432. 1433. 3. Georg von Haugwitz, Propst zu Zeitz und Dechant zu Naumburg 1439. 4. Johann Meydeburg, Dompropst zu Naumburg 1441. 1449. 5. Georg von Haugwitz 1437.1451. Dekan von Meissen. Stirbt als Bischof von Naumburg 1463.1 6. Johann Statschreiber 1464.

Friedrich der Friedfertige (von Thüringen) 1406—1440. Notare.

Urban von Kruthusen, Domherr zu Gotha, Schreiber 1416. Wird Protonotar. 2

11. Friedrich der Streitbare 1381 — 1428. Succedirt mit seinen Brüdern Wilhelm II. uud Georg gemeinsam im Osterlande.

1. Dietrich von Thalheim, Notar 1390. 1395. 2. Conrad Wolffhain, Schreiber 1408.1414.1420. 12. Kurfürst Friedrich der SanftmUthige 1428-1464. Succedirt im Osterlande gemeinsam mit seinen Brüdern Sigismund, Heinrich und Wilhelm III.

Heinrich Sitzt, Schreiber 1428.

Der Bruder Friedrichs.

1. Thomas von Buttelstedt Kanzler 1446. 2. Gimbrecht Fabri, Kanzler 1448. 3. Johann Sigfrid (Sifart) 1446. 1470 Kanzler. Wird Kanzler bei den Kurf. Ernst und Albrecht 1

1425 (Kop. 38 fol. 18). 1427 Nov. 19. 1429 Juni 29. 1432 Jan. 4. 1433 Dez. 17. 1434 Juni 23. 1435 Febr. 7. 1438 Jan. 4. Oberachreiber. 1439 Sept. 23. Cancellarius. 1445 Okt. 17. Oberschreiber und Bath. 1437 Febr. 1. Herzogs Sigismund von Sachsen Kanzler. * 1420 Aug. 1, Aug. 18. 1421 Dez. 13. 1422 Nov. 18. Obetschreiber.

Wilhelm HI. der Tapfere 1440—1482 (in Thüringen).

1. Günther Zilchendorf, Kanzleischreiber 1450.

2. Apel Steinhusen, Schreiber 1466. 8 1428 Mai 18. Lehrer im geistl Recht, Kanzler der Herzöge von Sachsen. 1428 Dez. 30. 1429 Jan. 5, April 13. Kanzler. 1428 Mai 18. Säcbs. Gesandter zur Lehnnahme. * 1450 Dechand von Meissen, Rath nnd Kanzler.

182

Notare der Wettiner. 13. Kurfürst Ernst 1464—1486 und Herzog: Albrecht 1464—1500.

Kanzler.

1. Nicolaus Pflug 1464.

Notare.

1. Kaspar Friberger, Oberkanzleischreiber 1460 bis 1472. 2. Martinus Rotlebe, Kanzleischreiber 1461 bis 1485.

2. Johann Statschreiber 1464. 1465. 3. Jeronimus Amstorff, Kanzleischreiber 1465. 1473. 1486 Oberkanzleischreiber. 3. Hans von Mergental 1464—1470, übernahm 1469 das Inventar der Silberkammer und mit diesem die Stelle eines Landrentmeisters. 4. Hans von Miltitz, Kanzler 1465. 5. Dr. Johann Scheibe 1470—1476. Bisher Ordinarius der Juristenfakultät zu Leipzig.

6. Dr. Otto Spiegel 1477. 1478.

7. Johann Siffridt (früher 1468 Herzog Wilhelms Kanzler) 1483—1485.

4. Hieronymus Beyer, Kanzleischreiber 1470.

5. Cuntz Rumpf, Secr. auch Oberkanzleischreiber 1472—1500. 6. Meister Peter Arnolt, Secr. und Kanzleischreiber 1473—1491. 7. Lorenz Stumpf, Secr. und Oberkanzleischreiber 1478—1486. 8. Mathias Formberger, Oberkanzleischreiber 1480. 9. Michel Vogeler, Kanzleischreiber 1486. 10. Stritter, Kanzleischreiber 1493. 11. Mag. Jorge Hochstedt, Kanzleischreiber 1493. 12. Erhart, Kanzleischreiber 1485.

1. Dietrich von Schönberg 1486. 2. Dr. Johann Erolt, Kanzler 1486—1500. 3. Dr. Sigmund Pflugk 1494—1500, Kanzler. Domherr zu Magdeburg und Meissen, Propst zu Hain und dann Dompropst zu Meissen. War früher Ordinarius der Juristenfakultät und nach Albrechts Tod Rath unter Georg. 1510 starb er auf dem Reichstage zu Worms.

Herzog Albrecht 1486—1500.

Herzog Georg f 1539.

1. Georg Walter, Kanzleischreiber 1501. 1. D. Niclas von Heynitz 1500—1505. Resignirt, bleibt Rath, stirbt 1526.

2. Asmus Fischer 1504. 1506. 1535 Secretar.

Notare der Wettiner.

Notare der Landgrafen von Thüringen.

Kanzler.

Notare.

2. D.Kilian König 1507.1509. Pensionirt 1513. 3. D. Johann Bienmast 1510. 4. D. Johann Kuchöl (Kochel, Kochel, Keuchel) 1513. 1522. 5. D. Simon Pistoris 1523. 1539. Bisher Ordinarius der Juristenfakultät zu Leipzig. 6. Dietrich von Werterde 1528.

II.

3. Erhard Neuberger, Kanzleischreiber 1508.

4. D. Otto von Pack, Vicekanzler.

Notare der Landgrafen von Thüringen (bis 1247). Notare.

Notare. Ludwig I. Hermann scriba 1076 Mai 14.

Heinrich von Wibende 1208—1217.« 1

Ludwig II. 1150—1172. Mag. Gumbert 1168—1172-3 Ludwig IQ. 1172—1190. Mag. Gumbert 1172—1186.» Ekkehard, Propst 1184—1190.4 Hermann I. 1190—1217. Ekkehard, Propst von Goslar6 1190—1211. 1

183

1076 Mai 16 (Cod. Sax. I. 1, 147): In quorum evidentiam Hermannum seribam nostrum harte membranal«, nostro sigillo roboratam iis exhibere iussimus Eryburgi die próxima ante pentecostes festvm anno millesimo septuagésimo sexto, ' 1168 Juni 14. notarius. 8 1186. dúo mei notarii magistri Gumbertus et Eckehardus. — 1189 notarius lantgravii. * 1184 Aug. 15. notarius. — 1186 Dez. 3. scriptor. — 1190. notarius. Vgl. folg. Anm. 6 Vgl. vor. Anm. — 1190 notarius. E. prepósitos Goslarie. — 1194 prothonotarius noster. — 1194. Ekehardus prepositus Goslarie prothonota/rius noster. — 1195 scriptor. — 1197. Eckehardus scriptor meas prepositus in Abbinrode. — 1197. Heckehardo preposito in Abbateroth et notario. — 1198. qui super eadem iniwria coram me proponenda instanter laborantis dilectis ac familiaribus meis Eckhardo preposito et notario . . . admiserunt. — 1198. prepositus et notarius Goslarie. — 1200. Ekkeharchts prepositus Goslarie et prothonotarius noster. — 1203. Eclcardum Goslarie prepositum. — 1203. Eckardus prepositus Goslarie prothonotarius noster. — 1206 Juli 15. Ekkehardus prothonotarius. — 1206 prepositwm Ekkehardum. — 1208. Eckehardus Goslariensis prepo-

Ludwig IY. 1217—1227. Heinrich 1217—1227.7 Johannes 1217.8 situs, Heinrieus notarius. — [1208 c.] prepositus Ekehardus, Henricus scriptor. — 1208. Ekehardus prepositus, Heinrieus notarius. — 1211. Ekehardus prepositus Goslariensis. 6 Urk. 1208. Eckehardus Goslariensis prepositus, Heinrieus notarius. — 1208. Ekehardus prepositus, Heinrieus notarius. — [e. 1208]. prepositus Ekehardus, Heinrieus notarius. — 1216 Mai 29. Henricus notarius. — 1217. in presentia . . . et notar riorum, Heinrici et Iohannis. — 1217. Henrico seriptore. — 1218. Henrico prothonotario. — 1219 April 17. Heinrieus notarius. — 1221 Sept. 9. Henricus notarius. — 1223 März 30. Heinrieus notarius. — 1223. Heynricus prothonotarius, Ditherus notharius. — 1225 Nov. 6. Datum per manum notarii nostri Heinrici in Novo Castro VIII. id. nov. — 1227. Heinrieus notarius. — 122[8] März 25. Heinrieus scriptor. — 1228. Heinrico scriptore. — 1228. Heinrieus notarius noster. — 1228 Mai 16. Datum per manum notarii nostri Heinrici in Moseberc XVII. kal. iun. — 1228. Heinrieus notarius noster. — 1229 Juli 10. Henricus et Iohannes scriptores nostri. — 1229. Heinrieus notarius. — 1231. Heinrieus notarius. — 1234 Nov. 6. Heinrieus scriptor de Wibende. — 1238 Sept. 19. Heinrieus notarius. — 1239 Nov. 7. Heinrieus scriptor. — 1240 Febr. 25. Henricus et Tuto notarii. — 1244 Jan. 31. Heinrieus notarius. — 1244 Febr. 1. Datum per manum Heinrici notarli a. d. MOC. JCL1III. kal. febr. 7 Vgl. vor. Anm. * Urk. 1217. notariorum Heinrici et Iohannis. — 1222 Juni 24. I. notarius. — 1229 Juli 10. Henricus et Iohannes scriptores.

Notare der Landgrafen von Thüringen.

184

Landgraf H e i n r i c h , Vormund Hermanns H. 1227—1242. Landgraf 1242-1247. Notare. Heinrich 1227—1244. 1 Johannes 1227—1229. 2 Dietrich von Laucha3 1223. 1225. Mag. Albert Smelig4 1231. 1246. 1 Vgl. Anm. 2. * Vgl. vor. Anm. 4. * Urk. 1223. Heynricus prothonotarius, Ititherus notharius. — 1225. Ditherus de Loncha, notarius. 4 1281. Ego Albertus Smelingus notarim iam cUcii

Notare. Tuto 6 1240. Robert Propst' 1246. Dietrich von Schmalkalden 1246 7 domini omnibus Aie internai et marna mea subscripsi. — 1246. Prepositus Robertos prothonotarius et magister Albertus socius mas. — Magister Albertus socius prepositi Roberti. • 1240 Febr. 25. Henrieus et Tuto notarii. Wohl derselbe mit Dietrich von Schmalkalden? 8 Vgl. Anm. 4. 7 1246. Theodericus de Smalkalilin domini regis notarius.

Notare werden auch im Dienste der G e i s t l i c h k e i t gefunden,1 auch der Adel 8 hatte solche, ebenso die Städte. 3 Das ö f f e n t l i c h e N o t a r i a t war, wie wir früher ausführten, seit dem Ende des karolingischen Zeitalters in Verfall gerathen und wohl mit in Folge Vorherrschens des sächsischen Einflusses ausser Uebung gekommen, da der Urkundenbeweis im sächsischen Rechte eine untergeordnete Rolle spielte.4 Dem Einfluss der fremden Rechte, des kanonischen und römischen, ist es zu danken, dass sich auch in Deutschland ein dem italienischen Notariat ähnliches Institut herausbildete. Zunächst ist es der Einfluss des kanonischen Rechts. Allmälig war es da gebräuchlich geworden, bei den geistlichen Gerichten über die Entscheidung eine Urkunde aufzunehmen." Im 18. Jahrhundert gilt bereits der Grundsatz, dass über alle vor Gericht gepflogenen Verhandlungen eine Urkunde von einer öffentlichen Person aufgenommen werden müsse, oder, wenn diese nicht zu haben sei, der Richter sich zwei glaubwürdige Männer beigeselle, welche wie jene persona publica die vorkommenden Handlungen 1 Notare der Bischöfe von M e i s s e n : J o h a n n e s I. 1215 —1221. Scholastikus von Bautzen. — K o n r a d I. 1230, K o n r a d II. 1275. 1291. Kononikus von Meissen. — A l b e r t . 1236. — Magister J o h a n n e s II. 1268 — 72. Kanonikus von Meissen. — E k k e h a r d . 1289 —1292. — Magister K o n r a d II. von Braunschweig 1275—1299. Kanonikus von Meissen. — Auch der P r o p s t von M e i s s e n hat einen S c r i p t o r (1215 Dez. 29 Or. Dresden 194. Senrious scriptor prepositi). — 1255 Mai 2. Nicolaus notarius domini prepositi maioris Misnensis. — Notare der Bischöfe von M e r s e b u r g : O t t o 1255. — M a t t h i a s 1289. — K o n r a d 1295—1299. — Notare der Bischöfe von N a u m b u r g : U t h e r i c u s [1185 — 1187]. — W i l h e l m 1222. — D i e t r i c h von L o h e n s t e i n 1234—1271. — A i l h a r d Subscriptor. 1258. — P e t e r 1270. Kanonikus von Zeitz. — A l b e r t von S t o r k a u 1289—1299. — H e i n r i c h von E i s e n b e r g 1290—1293. — J o h a n n von G o s s e r s t ä d t 1296 —1299. — Ueber Abtsnotare vgl. v. Löheb, Archival. Zeitschr. 11, 8. 2 v. E i l e n b u r g . Walter 1241 und Heinrich, Pleban von Liebenwerda. 1295. — V o g t v o n G l e i s b e r g . Ludwig 1261. — V o g t v o n P l a u e n . Heinrich 1266—88. — G r a f e n v o n H o h n s t e i n . Dietrich 1285. — B u r g g r a f v o n A l t e n b u r g . Herold 1285 — 1294. — v o n P a c k . Heinrich 1295. — B u r g g r a f e n v o n M e i s s e n . Johannes plebanus in Blosewitz, notarius burggraviorum 1329 Sept. 28. — v. H a c k e b o r n . Conradus notarius Alberti de Hakeborn 1329 Jan. 30. 3 Stadtschreiber in Schwaben vgl. v. Löheb, Archival. Zeitschr. 11, 9. — Ueber dresdener Stadtschreiber vgl. Bichtee, Verfassungsgesch. der Stadt Dresden 1, 129. — Stadtschreiber von Grimma (Lorenz, Die Stadt Grimma 1204). Zuerst erwähnt 1346. — Stadtschreiberliste von Oschatz (Hoffmahn, Hist. Beschreibung der Stadt Oschatz 1, 437). Der erste erwähnt 1300. 4 Vgl. S. 77. 125. 129. 166 f. 6 F. Östeblet , Das deutsche Notariat nach den Bestimmungen des gemeinen Rechtes und mit besonderer Berücksichtigung der in den deutschen Bundesstaaten geltenden particularrechtlichen Vorschriften. 2 Bände. Hannover 1842. Eine vorzügliche bibliographische Zusammenstellung über das Notariat aller Länder giebt der polnische Gelehrte Adáh Niemibowskj , Bibliografía Powszechna Notariatu. Warschau 1884. 303 Seiten.

Oeffentliches Notariat

185

Notariatsordnung von 1513.

getreu, in der gesetzlichen Ordnung und unter Bezeichnung der Orte, und Personen in ein Protokoll bringen sollten.1 S o m i t war a u c h f ü r D e u t s c h l a n d die S c h r i f t l i c h k e i t des G e r i c h t s v e r f a h r e n s z u n ä c h s t f ü r die g e i s t l i c h e n G e r i c h t e f ü r n o t h w e n d i g e r k l ä r t , einheimische Gesetze schärften dann die Beobachtung dieses Prinzipes ein,2 das auch allmählig auf dem Wege der Gewohnheit bei den Territorialgerichten eingeführt wurde. In Italien war diese persona publica der Notar, der bei allen Gerichten zur Besorgung der Schreibergeschäfte zugezogen wurde, auch in Deutschland wurde es Brauch, bei den geistlichen Gerichten durch Notare das Schreiben der Gerichtsverhandlungen besorgen zu lassen. Der Einfluss, welchen das römische Recht und seine Institutionen auf die Kanzleien der Kaiser und Landesfürsten gewannen, zeigt sich darin, dass hier schon im 13. Jahrhundert die Doktoren der fremden Rechte als Kanzler oder Protonotare angestellt wurden. Es ist natürlich, dass Deutsche, welche in Italien römisches und kanonisches Recht studirt hatten — und auf den italienischen Universitäten war nur gründliche Kenntniss der fremden Rechte zu erlangen, da vor 1348 in Deutschland solche Anstalten noch nicht bestanden —, Bestimmungen der fremden Rechte verbreiten halfen und, in Italien zu Notaren kreirt, auch in Deutschland ihr Amt ausübten, da es allgemeiner Grundsatz war, dass die von den Kaisern und Päpsten kreirten Notare überall als solche auftreten durften. Wir sind bisher wenig über die Anfänge des öffentlichen Notariats in Deutschland unterrichtet, doch lässt sich aus Urkunden erweisen, dass das öffentliche Notariat schon im Anfang des 14. Jahrhunderts in Deutschland bekannt geworden ist, dass bei den geistlichen Gerichten aber schon im 13. öffentliche Notare fungirt haben. 3 Ausser den vom Kaiser kreirten übten schon vom 14. Jahrhundert an auch päpstliche Notare das Notariat in Deutschland aus, die letzteren Hessen sich vom Kaiser und umgekehrt bestätigen. Bedingte das Aufkommen landesfürstlicher Kanzleien im 13. Jahrhundert den Rückgang der Herstellung von Urkunden durch Empfangerhand, so lässt sich feststellen, dass seit der Einfuhrung des öffentlichen Notariats die letztere nochmehr zurücktrat. 4 Auch dem Erzbischof von Mainz war es schon Anfang des 14. Jahrhunderts vom Kaiser gestattet, Notare zu ernennen und seit K. Friedrich IIL galt es als Regel, dass alle Notare von den Hofpfalzgrafen kreirt wurden. Je mehr Pfalzgrafen, je weniger streng man die Ausübung ihrer Rechte beaufsichtigte und je schwerer eine solche Beaufsichtigung durch die Menge der vorhandenen Hofpfalzgrafen wurde, desto weniger war es zu vermeiden, dass arge Missbräuche stattfanden. Letztere veranlassten schon Maximilian L 1503 ein Edikt gegen die Pfalzgrafen von Savoyen zu erlassen, worin die Ausübung ihres Amtes in jenem Lande, wenn sie nicht von dem Herzog von Savoyen speziell dazu autorisirt waren, verboten wurde. Durch Erlass der Reichs-Notariatsordnung von 1512 suchte der Kaiser diesen Uebeln Einhalt zu thun.® 1 3

C.

11. 15.

X. de probat. (II.

ÖSTBBIEY a . 0 . 2 , 4 2 1 . 4 3 7 .

POOBB, Die Lehre von den Prirmtarkauden.

5

19). 4

ÖSTKBLEY

V g l . a. 8 . 114.

a. O.

2, 401. 418. 6

OSTERUSY a . 0 . 4 3 7 . 4 9 5 .

24

186

Itinerar der Kaiser- und Privaturkunden.

Schwierigkeiten bei Prüfung der Itinerare der Privaturkunde.

Siebenter Abschnitt.

Itinerar. Die Frage nach der Richtigkeit des aus den Urkunden gewonnenen Itinerars ist für die Forschung von der grössten Wichtigkeit. Mit F I C K E R betrachten wir das Itinerar der Könige und Kaiser, wie sich dasselbe aus der Zusammenstellung der Orts- und Zeitangaben ihrer Urkunden ergiebt, als das feste Gerippe der Reichsgeschichte, welches gestattet, auch das ungenau Ueberlieferte richtig zu stellen, die nach Zeit und Ort nicht genügend bestimmten Nachrichten an der ihnen zukommenden Stelle einzureihen und zu verwerthen.1 "Wir sehen aber auch im Itinerar den Hauptanhaltspunkt für kritische Untersuchungen der verschiedensten Art, den Maassstab, an dem wir vorzugsweise Glaubwürdigkeit, Unverfälschtheit und Echtheit der Quellen zu prüfen haben. Die Frage, ob dieser Maassstab ein durchaus zuverlässiger sei, ob wir wirklich zu der Annahme berechtigt sind, dass urkundliches und thatsächliches Itinerar der Kaiser sich ausnahmslos decken, dass der Kaiser sich am Tage der Datirung der Urkunde auch immer an dem in ihr genannten Orte aufgehalten habe, ist von älteren Forschern, wie B Ö H M E » und S T U M P F , und ihnen folgend, auch von B R E S S L A U u. a. bejahend beantwortet worden, doch wurden auch in Einzelfällen Ausnahmen von der Regel zugelassen. Erst F I C K E B erhob gewichtige Bedenken gegen die Richtigkeit des urkundlichen Itinerars und hat in Einzelfällen unumstösslich nachgewiesen, dass strengste kritische Prüfung bei Beurtheilung der Richtigkeit des Itinerars geboten erscheint. Grössere Schwierigkeiten entstehen bei Prüfung des Itinerars der Privaturkunden. Das Kaiseritinerar lässt sich auf Grund der Annalen und Chroniken kontroliren, während für dasjenige der Landesfürsten uns sehr oft und zumeist nach dieser Richtung hin j e d e r A n h a l t fehlt. In manchen Territorien, wie z. B. in Thüringen und Meissen, ist die Geschichtsschreibung so arm und unzuverlässig, dass wir nur selten und ganz gelegentlich von dem Aufenthalte des Fürsten an diesem oder jenem Orte erfahren. W e i t e r e Schwierigkeiten entstehen dadurch, dass oft gar nicht zu bestimmen ist, ob der gleiche Ort in m e h r e r e n Urkunden, mit wenig früheren und s p ä t e r e n T a g e s a n g a b e n , sich auf denselben oder einen wiederholten s p ä t e m B e s u c h des Ortes bezieht. Bei der geringen räumlichen Ausdehnung der Territorien ist ein in kürzerer Zeit wiederholter Besuch denkbar und auch vorgenommen. Anders bei den Kaiserurkunden! Das urkundliche Itinerar zeigt im Grossen und Ganzen keine Widersprüche und fügt sich dem, was wir über das thatsächliche Itinerar des Kaisers aus anderen Quellen wissen, überwiegend ohne Anstand an. Ein Nichtstimmen des Itinerars beweist vielmehr, dass ein Uebereinstimmen von Zeit und Ort in der Urkunde gar nicht beabsichtigt war, beide Angaben sich vielmehr auf verschiedene Stufen der Beurkundung beziehen. Für die älteren Jahrhunderte lässt sich das I t i n e r a r der Landesfürsten nach den Zeugenreihen der K a i s e r u r k u n d e n prüfen, da sich die Fürsten sehr oft in der Umgebung des Kaisers befanden. Im M i t t e l a l t e r h a t t e die g r ö s s e r e Zahl der Landesfürsten keine f e s t e R e sidenz, sondern zog begleitet von ihrem Hofgesinde im Lande umher, von einer Stadt zur andern, schlug auf ihren Schlössern oder in Klöstern zeitweilig ihr Hoflager auf und nahm Regierungshandlungen vor. Vor dem Landesfürsten und in Gegenwart von dessen Hofbeamten 1

FICKEB, Beiträge 1, 2.

Residenzen und kleinere Aufenthaltsorte der Fürsten.

187

wurden Akte der freiwilligen Gerichtsbarkeit, Schenkungen, Verzichte u. a. vorgenommen, wurden Lehngüter, häufig mit dem Gesuch der Uebertragung, an Kirchen aufgelassen. Der Mangel einer festen Residenz bedingt denn auch, dass der Notar und seine Kanzlei mit ihrem Herrn wandern, dass der Notar seine Schreibstube bald hier bald dort etablirt und von da aus die Urkunden, welche aus der Kanzlei hervorgehen oder die, welche vom Empfänger zur Vollziehung eingereicht werden, mit der Datirung, d. h. den Angaben von Ort und Zeit versieht. Auf diese Weise entsteht das überaus bunte Itinerar der Landesfürsten. E i n z e l n e O r t e w e r d e n v o n den P ü r s t e n b e v o r z u g t ^ dort halten sie sich längere Zeit auf, aber Rechtspflege und Verwaltung zwingen sie, längere oder kürzere Zeit mit ihren Kanzleien an v e r s c h i e d e n e n O r t e n i h r e s L a n d e s zu weilen. Häufig werden sie auch an den H o f des K a i s e r s e n t b o t e n oder Verhandlungen mit fremden Pürsten veranlassen sie, a u s s e r L a n d e s zu gehen. Versuchen wir im Einzelnen den Beweis hierfür aus den U r k u n d e n d e r W e t t i n e r ! Zwar erscheint Dresden in den späteren Regierungsjahren Heinrichs des Erlauchten ( f 1288) als Hauptsitz des Markgrafen, doch dürfen wir die Stadt noch nicht als alleinige feste Residenz bezeichnen. Es scheint uns, dass es der alternde, vielgeprüfte Fürst vorgezogen hat, wegen Abnahme körperlicher Kräfte von einem mit Mühen verbundenen Umherziehen im Lande abzustehen und von Dresden aus die Regierungshandlungen zu vollziehen. Seine Nachfolger haben dann auch nie dauernd in Dresden residirt und sind gleich ihren Vorfahren im Lande umhergereist. Doch zeigen die Wettiner eine besondere Vorliebe für einzelne Orte, an denen sie sich länger aufhalten, zu denen sie öfters im Jahre zurückkehren. Es sind das für die meissener Mark: Meissen, Dresden, für die Ostmark: Leipzig, Weissenfeis, Altenburg, für Thüringen: Gotha, Eisenach mit der Wartburg, Weimar. Von hier aus datiren sie auch ihre Urkunden, zumeist für den am Orte und in dessen Umgebung wohnenden Empfänger. Wir können deshalb von jenen Orten als Residenzorten im engeren Sinne sprechen. D e r V e r s u c h , f e s t e R e s i d e n z e n zu b e z i e h e n , wurde von Kurfürst Friedrich dem Sanftmüthigen gemacht, der 1457 Torgau, Meissen und Leipzig, jede 17 Wochen, zum Aufenthalt erkor, 1 doch scheint es nur beim Vorsatz geblieben zu sein, da wir den Fürsten auch an anderen Orten treffen. So ist denn auch das Itinerar seines Sohnes, des Kurfürsten Ernst, nicht weniger wechselnd als dasjenige seiner Vorfahren im 13. und 14. Jahrhundert, wenngleich auch von ihm mit Vorliebe einige Orte, ganz besonders .auf längere Zeit, als Hoflager vorgezogen sind, von denen aus die Regierungsgeschäfte erledigt werden. Dresden ist erst im 16. Jahrhundert feste Residenz geworden.2 Aber auch an k l e i n e r e n O r t e n weilte der Kurfürst oft Monate lang. Nach Lochau, Schellenberg, Tharandt, Kolditz zog die Hirschjagd.3 Namentlich in Schellenberg scheint der 1 Unser herr will 3 laeger haben järlich nemlich Torgau, Meissen unnd Liptzk, v. LANGENN, Herzog Albrecht der Beherzte 447. s Auch in anderen Staaten haben die Fürsten erst spät feste Residenzen bezogen. In Baiern wird Landshut nach der ersten Theilung 1255 Residenz von Niederbaiern. (ROSENTHAI, Beiträge zur deutschen Stadtrechtsgesch. 1, 7. 9.) In der Eingangsstelle des landshüter Stadtrechts heisst es: Cum ex iure scripto ac eonsuetmdine approbata domicilia principwm emunitatibus et libertatibus maioribus et pluribus qua/m, communia oppida gaudere sit consentaneum, ut propter excellentiam manentis mansio debeat honestari, hinc est, quod cum progeni-

(GENQLEB, Deut. Stadtrechte toris nostri pater et avus suwrn praecipurum in Landshuet habuerint domicilium 233). München wurde erst zwei Generationen nach Landshut Residenz (RIBZLER, Gesch. Baierns 2, 203 f.). — Wien war um die Mitte des 16. Jahrhunderts noch nicht feste Residenz. Der Hofrath folgte dem König Ferdinand I. dahin, wo letzterer sein Hoflager aufschlug (ROSENTHAL, Die Behördenorganisation Kaiser Ferdinands I. S. 14. 20. 199). 3 Zur Zeit der Hirschbrunst (August u. September) weilt dör Kurfürst Ernst kürzere, oft längere Zeit in Schellenberg. fol. 143 unter 1473 Aug. 10 der Regist. missiv. wird Graf Wilhelm von Henneberg zur Hirsch24*

188

.Richtigkeit des urkundlichen Intiner&rs. Reisekosten. Strassen.

Wildstand bedeutend gewesen zu sein, da Kurfürst Ernst oft auf Wochen und Monate mit seiner ganzen Kanzlei dahinzog.1 Die leipziger Messe bot andere Vergnügen.3 Wir halten eine eingehende Prüfung der Itinerarverhältnisse für um so gebotener, als in neuerer Zeit die Richtigkeit des u r k u n d l i c h e n I t i n e r a r s im Allgemeinen verworfen worden ist. VON BUCHWALD meint nämlich,3 wenn man Präsenz des Ausstellers zu einer notwendigen Bedingung mache, so würde man zu dem Resultate kommen, dass im Durchnitt ein Fürst im 13. Jahrhundert mehr gereift habe als der Commis voyageur eines leidlichen Handlungshauses im 19. Jahrhundert. Derselbe gelangt zu dem Resultate, dass die Herren sich mehr zu Hause aufhielten, als ein Itinerar, auf Grund von Urkunden entworfen, ihnen gestatten würde. Weiterhin hebt VON BUCHWALD die Geldfrage hervor, indem er andeutet, dass doch wohl die Klöster die Hauptkosten für die Reisen des Landesfürsten getragen haben. Wohl vielfach kehrten ja die Fürsten in Klöstern ein, es fehlt nicht an Klagen Uber das übermüthige Betragen ihres Gefolges,4 doch erweisen die Itinerare der Wettin er, dass letztere nicht allzuhäufig den Klöstern zur Last fielen, und wenn sie einkehrten, so machte ein ertheiltes Privileg die Zeche bezahlt 6 Im Norden freilich, wo im Mittelalter wohl wenig Herbergen vorhanden waren, werden Klöster zur Unterkunft für die Nacht aufgesucht sein. Dürften sich nicht auch dort recht zahlreiche Privilegien der Landesfürsten von Empiängerhand, mit dem Datumsort des empfangenden Klosters, finden? Häufig wartete man wohl in Klöstern auf die Einkehr des Landesherrn oder Bischofs, um sich auf Grund früher erfolgter Handlung ein Rechtsgeschäft, das man inzwischen schriftlich in rechtliche Formen gebracht, beurkunden oder ältere Rechtstitel bestätigen zu lassen. Die Reisekosten wurden offenbar vom Lande selbst aufgebracht Für die früheren Jahrhunderte des Mittelalters fehlen uns freilich alle Rechnungen, wohl deshalb, weil sie zumeist in Wachs eingegraben und von Neuem benutzt wurden. Vorhandene Reiserechnungen des 15. Jahrhunderts zeigen aber, dass der Landesfürst bei seinen Beamten requirirte, dass also die Einwohner eines Amtes die Kosten zu tragen hatten. Und wie natürlich, der Landesfurst kam, um in ihren eigenen Angelegenheiten Recht zu sprechen und Sachen der Verwaltung zu erledigen! Eins der vielvernachlässigten Kapitel ist das der „Reisen in ä l t e s t e r Zeit." Es wird vielfach erzählt, wie der Abenteurer sich prächtig amüsirt, wie er gelumpt, wie er auch manchmal Schläge bekommen, aber auf welchen Wegen er zum Ziele gelangt, wie viel Zeit er gebraucht, ob er seine Reisen zu Wagen oder zu Pferd gemacht,, wie viel Zeit er zu Wagen, wie viel zu Pferd gebraucht, wie die Strassen gegangen u. a., darüber schweigt sich der „Kulturhistoriker" aus. Freilich gehören dazu ernste Studien, die sehr viel Zeit erfordern. Und doch wünschen wir nicht allein vom einseitigen Standpunkt des Diplomatikers aus, sondern auch im Interesse der historisch-geographischen Forschung, dass derartigen Dingen näher getreten werde. Man interessirt sich bisher für die Wege, auf welche Deutschland von den Römern heimgesucht wurde, für eine Geschichte der Wege und Strassen Deutschlands im Mittelalter regt sich nur gelegentlich eine Hand. Wie dankbar müsssen wir einzelne Arbeiten jagd und zum Jahrmarkt in Leipzig eingeladen: Qraff Wilhelm von Hennberg uff dimtag vor Egidy (Aug. 31) oder mitieoch Egidy (Sept. 1) heg mein Kern und hertzog Wilhelm zcu Zwickau zcu »ein, getehickt forder mit yn gein Sehellenberg, Dreßden und Lochaw zcu reiten, die brmut ubir heg yn zcu beharren und darnach uff tontag nach dem iarmarckt zcu liptzk uff dem »chißhoue zcu »ein. — Ebend. fol. 92 b.: 1472 Sept. 12. wird dem Obermarschall ein Hirsch von ScheUenberg geschickt Vgl. die Itinerare 8. 198. 1 Vgl. die Itinerare 1471 Sept. 18—80. 1472 Sept. 1—18. 1475 Juni 19 bis Juli 25. Aug. 19 bis Okt 21. Okt. 26 bis Dez. 10. ' Vgl. S. 187 Anm. 3. > Bischofs- und Fürsten-Urkunden 298. 4 Vgl. NICOLAUS DH BIBEBA, Carmen »atiricum in Oeschichtsq. der Prov. Sachsen 1, 1 4 4 . » Noch im 16. Jahrhundert kehrten die Wettiner im Kloster Altzelle, als erster Station von Dresden, ein, doch wohl, altem Brauche gemäss, vor Antritt grosser Reisen, an den Gräbern ihrer Vorfahren zu beten.

Strassen. Itinerar des 14. Jahrhunderte.

189

begrüssen, die aus Lokalpatriotismus noch zu retten suchen, was in der Zeit der Eisenbahnen, der schnell vernichtenden Industrie in Wochen, ja Tagen hinweggefegt ist. Unserer Ansicht nach, würden die deutschen Regierungen, welche für die Erhaltung der Kunstalterthümer, selbst der geringfügigsten, bedeutende Uittel zur Verfügung stellen, auch ihre stützende Hand denen leihen, welche der Geschichte unseres Wegewesens sich widmen würden. Sind doch da die Feldmesser, mit Unterstützung des Historikers, die besten Forscher! Auch die „alten Leute," welche die Tradition kennen, sterben in der alles nivellirenden Zeit bald hinweg. Es gilt, zu retten, was noch zu retten ist. Pericuhim in mora!1 Kommen wir auf unsere diplomatischen Untersuchungen zurück, so müssen wir bedauern, dass uns jeder Halt fehlt, ob der Beisende nach Angabe der Urkunde an diesem oder jenem Ort gewesen sein kann, um im Interesse der historischen Forschung die Datirung verwenden zu können. Im Folgenden geben wir I t i n e r a r e des 14. und 15. Jahrhunderts, welche aus Urkunden, Registern und Missivbüchern zusammengestellt sind, um zu zeigen, wie buntfarbig das Itinerar eines Fürsten ist, um später nachzuweisen, dass sich die Landesfürsten an den betreffenden Orten in Person befanden und nicht bloss durch abgesandte Räthe Urkunden vollziehen Hessen.

I. Itinerar aus dem 14. Jahrhundert. Markgraf Friedrich von Meissen.

1350. Jan. — — Febr. — — — März — — — April Mai Juni — — — Juli — — — — Aug. — —

13. Dresden. 20. Döbeln. 25. Dresden. bis 18 c. Bautzen. 20. Gotha. 28. Weissenfeis. — Altenburg. 3. Delitzsch. 5. 8. Weissenfeis. 10. Orlamünde. — 21. 22. 26. Gotha. 1—21. _ 4. Weissenfeis. 13. Erfurt. 19. Gotha. 24. Weissensee. 28. Weissenfeis. 5. Meissen. 10. Dresden. 12. Prag. 14. 24. Dresden. 26. Rochlitz. 4. Eisenach. 10. 11. Gotha. 14. 15. Altenburg. 1

Vgl. da« Vorwort.

Aug. — Sept. — — — Okt Nov. Dez. —

18. 21. Torgau. 31. Jena. 7. Torgau. 13. 14. Meissen. 25. Tharandt (castrum). 27. 30. Dresden. 29. — 18. 20. Leipzig. 1. — 10—30. Dresden.

1351. Jan. Febr. — März — — April — — Mai Juni — Juli — — Aug.

6. 8. 13. 20. 21. Dresden. 7. 9. Altenburg. 19. 22. Gotha. 11. Dresden. 17. Chemnitz. 23. 24. 30. Gotha. 11. — 15. Wartburg. 23. Gotha. 6. 7. — 2. 4. — 20. 24. 25. 28. .Dresden. 9. Altenburg. 15. 16. Gotha. 20. Schmalkalden. 8. Grimma.

Aug. Sept. — — — Okt

17. 19. Dresden. 12. Pirna. 18. Dresden. 19. Altzelle. 28. Gotha. 2. 12. 13. 17. 19. 20. 21. 24. 27. Gotha. Nov. 4. — — 12. Weimar. — 19. 20. 22. Gotha. — 30. Altenburg. Dez. 6. — — 8. Freiberg. — 17. Altzelle. — 21. Meissen. 1352. Jan. — — M&rz — — — April — — Mai

23. Weissenfels. 25. Weissensee. — Leipzig. 2. — 15. Altenburg. 18. Chemnitz. 30. 31. Gotha. 16.17.18. — 24. Altenburg. 28. Leipzig. 6. Altenburg.

Itinerar des 14. Jahrhunderts.

190 Mai — Juni Juli Sept. — — Oct. — — — Nov. Dez. — —

6. 9. 7. 14. 5. 24. 25. 1. 8. 28. 31. 1. 9. 12. 20.

Zwickau. 10. Altenburg. — — Meissen. Gotha. 28. Eisenach. Weissensee. Leipzig. 29. Altenburg. Altzelle. Dresden. Altenburg. Dresden. Leipzig.

1353. Jan. 3. Eisenach. — 6. Gotha. — 9. Sagan. — 23. Leipzig. Febr. 10. Gotha. — 28. Coburg. April 8. — — 13. Freiberg. — 19—21. Dresden. Mai 15. Weissenfeis. Juni 3—5. Gotha. — 15. Leipzig. Juli 24. — — 28. Meissen. Aug. 1. 12. Meissen. — 14. Altenburg. — 19. Gotha. Sept. 8. Dresden. — 28. Leipzig. Okt. 1. Weissenfeis. — 5. Altenburg. — 24. 25. Leipzig. Nov. 6. Gotha. — 15. 25. Coburg. Dez. 9. Altenburg. — 13. Burgau. — 20. Leipzig. — 24. 26. 27. Dresden. — 31. Meissen. 1354. Jan. 23. Luccau. — 25. Meissen.

Sept. 4. Leipzig. 28. Altenburg. — 12. Freiberg. 1. Buttelstedt. — 15. Dresden. 5. 10. 11. Gotha. Okt. 2. Georgenthal. 15—17. Burgau. — 4. Altenburg. 3. Eisenach. — 25. Dresden. 6. Gotha. Nov. 22. Sulzbach. 10. 12. Eisenach. — 29. Nürnberg. 25—27. Weissenfeis. Dez. 2. 3. 4. — 1. Pegau. — 4. Eisenach. 3. Burgau. — 7. 8. 26. Nürnberg. 5. Nuenburch (castrum). 9. 16. 17. Gotha. 1356. 20. Gräfenthal. Jan. 22. Erfurt. 25. Burgau. — 31. Langensalza. 28. Coburg. Febr. 2. 5. 6. Gotha. 13. Nürnberg. — 26. Leipzig. 17. Sulzbach. März 11. — 24. Oberzell bei Würz— 12. Altzelle. burg. — 13. 14. Weissenfeis. Sept. 10. Vor Zürich zu Felde. — 15. Altenburg. — 25. Nürnberg. — 20. Weissenfeis. Okt. 9. 11. Weissenfeis. April 3. 8. Leipzig. — 14. Altenburg. Mai 13. 15. 19.21.25. Gotha. — 25. Gotha. Juni 9. Altenburg. Nov. 10.. 13. — — — Prag. — 18. 20. Weissenfeis. Juli 1. — Dez. 3—5. Merseburg. — 4. Rochlitz. — 5. 6. Weissenfeis. — 17. Gotha. — 14. Gotha. — 27. Rochlitz. — 18. Eisenach. Aug. 9. 17. — — 22. Weissensee. Sept. 4. Gotha. — 20. Rochlitz. 1355. — 24. Altenburg. Jan. 1. Rochlitz. Nov. 17. 24. 25. 27. Metz. — 6. 8. 10. Dresden. Dez. 6. 8. 21. 26—28. — — 16. Naumburg. 1357. — 25. Gotha. Jan. 1. Metz. — 28. Georgenthal. . Febr. 18. 23. Dresden. Febr. 20. Weissenfeis. März 5. 8. 16. Gotha. März 12. 14. Coburg. — 27. Eisenach. April 10. Eisenach. April 11. Gotha. — 15. 22. Gotha. Mai 20. Wittenberg. — — 30. — 27. Sangerhausen. — 30. Pforta. Juni 5. 6. Gotha» Mai 8. Gotha. Juli 28. Guben. Juni 15. 17. 18. Eisenach. Aug. 1. Altzelle. Juli 8. Breitingen. — 2. Rochlitz. — 23. 26. Regensburg. — 15. Prag. I Aug. 29. Jüterbogk. Jan. Febr. — — März — — — April — — — — — — Juli — —

191

Itinerar des 14. Jahrhunderte.

Aug. Sept. Okt. — —

17. 22. 3. vor ?

19. Gotha. Tachau. Dresden. 13. Guben. Prag. (YgLßöHMEBFICKEB 2703.)

— 19. 29. Altzelle. — 31. Dresden. Nov. 1. — Dez. 4. Gotha. — 14. Dresden. 1358. Jan. 9—11. Gotha. Febr. 3. Luccau. — ? Dobrilugk. — 12. Hain. — 24. Sangerhausen. — 25. Freiberg. März 1. Prag. — — Wyscherad. — — Prag. — 3. Gotha. — 15. Altenburg. — 24. Eisenach. April 5. 8. Nordhausen. — 10. Sangerhausen. — 15. Gotha. — 21. Eisenach. — 30. Coburg. Mai 7. Wartburg. — 14. Orlamlinde. — 27. GothaJuni 15. Alteuburg. — 24. Leipzig. Aug. 3. Jena. — 9. Mildenfurth. — 18. 20. 29. Sulzbach. Sept. 7. Gotha. — 12. Weimar. — 25. 28. Merseburg. Nov. 1. 9. 10. Gotha. — 14. 15. Burgau. — 27. 29. 30. Zerbst Dez. 4. Leipzig. — 24. Altenburg. 1859. März 8. Leipzig. April 22. Pforta.

Mai — Juni — Juli — — — Aug. — — Sept. Okt. — Nov. Dez. —

5. 7. Gotha. 27. Prag. 1.2. — 28. Jüterbogk. 2. — 5. Altberlin. 6. c. Leipzig. 13. Gotha. 1. Leipzig. 21. Merseburg. 29. Gotha. 5. — 5.11.— 30. 31. Dresden. 1. — 6. Altenburg. 13. Gotha.

1360. Jan. 1. 5. Dresden. — 11. Jena. — 21. 23. Gotha. — 26. Jena. — 28. Burgau. März Um 8. 13. 17. Gotha. — 27. Weissenfeis. April 2. 3. 5. Reinhardsbrunn. — 9. 14. 20. 30. Gotha. Mai 1. 5. 6. — — 13. Coburg. — 20. 24. 28. 29. Leipzig. Juni 9. Weissenfeis. — 16. Gotha. Juli 8. 13. Wartburg. — 27. Gotha. Aug. 10. Coburg. — 28. Freiberg. Sept. 29. Eisenach. Okt. 13. 14. Burgau. Nov. 3. Gotha. — 4. Saalfeld. — 12. Leipzig. — 20. Guben. — 22. Luccau. Dez. 4. 5. 6. Leipzig. — 6. 8. 12. Altenburg.

Febr. — März — April — — — Mai Juni — Juli — — — — Aug. — — Sept. Okt. Nov. — Dez. — — —

19. Altzelle. 26. 27. Weissenfeis. ITm 2. 4. Altenburg. 5. Weissenfeis. 3. Gotha. 7. 17. Nürnberg. 21. Coburg. 26. 28. 29. Gotha. 18.20.21.26.29.— 3. 4. 7. — 22. Weissenfeis. 9. — 17. 18. Freiberg. 19. 21. Chemnitz. 27. Gotha. 30. Freiberg. 9. 13. Prag. 24. Eisenach. 26. Erfurt. 1. Arnshaugk. 5. 23. Dresden. 5. 10. — 27. Um 30. Weissenfeis. 1. Weissenfeis. 12. Gotha. 14. Merseburg. 31. Dresden.

1362. Jan. 5. 13. Dresden. Febr. 11. Weissenfeis. — 21. Gotha. März 17. Nürnberg. — 25. Rothenburg. — — Trischitz (?). — 30. Weissenfeis. — 1. Pforta. April 19. Wartburg. — 26. Eisenach. Mai 10.14. .Juni 20. — — 28. Rochlitz. Juli 16. Pforta. Aug. 17. Gotha. Sept. 1. Altenburg. — 6. Gotha. 1361. — 21. Roda. Jan. 24. Dresden. — — Coburg. Febr. 11.12. IS. 14.16. Dresden. Okt. 7. Zu der Nuwenstadt»

192 Nov. — — — Dez.

Itinerar des 14. und 15. Jahrhunderts.

12. — 16. 22. 20.

Dresden. Freiberg. Torgau. Weissenfeis. Gotha.

1863. Jan. 20. Gotha. März 4. 5. Leipzig.

April — Mai Juni Juni — Juli Aug.

10. Eisenach. 29. Weissenfeis. 20. — Um. 1. Leipzig. 9. Dresden. 20. Gotha. 1. 5. 7. 9. Dresden. 9. Leipzig.

Aug. — — Sept. Okt. — Nov. —

14. 20. 21. 20. 22. 26. 19. 30.

II. Itinerar aus dem 15. Jahrhundert. Kurfürsten Ernst and Albrecht. Jan. 14—16. 18. 1471. 24—26. Jan. 4. 7. 11. 15. Dresden. Febr. 2. 19. 23. 4. 20. 21. Febr. 5. 17.18. 23. — März 6—8. Albrecht: 27. 28. 9. 10. März 29. Zwickau. 24. Oelsnitz. — Dresden. 11. — 31. 13—16. April 2. — 5. Altenburg. 18. — 8. 9. 19. 20. Dresden. 24. Mai 2. 4. 6. 10. 12. — 30. Dresden. 14. 18-31. April 6—12. 18. 20. 22. 12. Cöln a/Blbe. 24. und Ostermarkt. Juni 3. 10. 26. 27. — 14. Kuttenberg. 30. 20. Cöln a/Elbe. Mai 2. 6. — 27. Chemnitz 29. Dresden. 9. 11. 12. 13. 16. 24. 25. 31. Juli 18. Regensburg. Juni 2. Aug. — 16. Dresden. Sept. vor. 7. beim Markgrafen 3. Albrecht von Brandenburg. 4. 5. Dresden. 7—12. — 11. 12. 19. 20. — 18—30. Schellenberg. Um 24. Okt. 1—21. Dresden. 18. Dresden. — 23—31. Leipzig. 28. Juli 2—31. Nov. 1. 2. 7. — Aug. 7. 25. — 8. Dresden. 24/25. 25. 26. Zwickau. — 12. Sept. 1—13. — 14. Döbeln. 18. — 17—22. Dresden. 21. Dez. 1. — — 8.10—13. 19. Leipzig. 23. — 20. 27. Dresden. Okt. 4. 20. 21. — 29. Zwickau. 27. 29. 1472. Jan. 5. Schellenberg. Nov. 9. 10. 13. Dresden. — 6. —









— — —



— —

















— —









Luccau. Pforta. Leipzig. Naumburg. Magdeburg. 28. Tangermünde. Burgau. Leipzig.

Grimma. Freiberg. Dresden. Torgau und L Dresden. Oschatz. Meissen. Dresden. —

Freiberg. Dresden. —

Leipzig. Dresden. —

Zwickau. Dresden. Torgau. Grünau. Wittenberg. Lochau. Torgau. Leipzig. Dresden. — —

Leipzig. Schellenberg. Dresden. Hain. Lochau. Dresden. Hain. Jüterbogk. Leipzig. Dresden. Torgau.

Itinerare des 15. Jahrh.

Schwierigkeiten bei Prüfung von Itineraren älterer Jahrh.

Nov.

1472.

Nov. — — Dez.

15. 25—30. 31. 1—30.

Zerbst. Dresden. Leipzig. Dresden.

1473.

Jan. 1.7.10.15. 19.21.23. Dresden. Febr. 14. 17. Zwickau. März 3. Dresden. Wittenberg. — 11. Leipzig. — 16. Dresden. — 23. 25. 26. Oschatz. — 30. Ernst in Gräfenthal. April 1. Bamberg. — 4. Augsburg. — 27. 29. Mai 2. 11. Dresden. Juni 10. 24. 30. Juli 8. Wittenberg. — 18. Dresden. Aug. 18. Schellenberg. Sept. 7. Leipzig. — 13. Liegnitz. — 24. Dresden. — 29. Okt. 3. 27. 31. Nov. 1. 2.'

8. 10--12. 14 —19. 25. 26. Dez. 16. —

Landdingurkunden.

193

Leipzig. Dresden. Wittenberg.

1475. Jan. 19. Rochlitz. — 24. Schellenberg. Febr. 9. Rochlitz. — 12. Zwickau. März 12. 22. 30. Dresden. April 8.16.17.21.26.29. Mai 15. Freiberg. — 27. Schellenberg. — 30. Juni 10. 17. Leipzig. — 19. 22. 23. 27. 30. Schellenberg. Juli 1. 6. 8. 10. 21. 25. Aug. 6—12. Leipzig. — 15. 16. Zwickau. Schellenberg. — 19—31. Sept. Okt. 1—21. Leipzig. — 24. 25. — 26—31. Schellenberg. Nov. 1—30. Dez. 1 — 1 0 . 20—31. Freiberg. —





— —



Bei Prüfung des I t i n e r a r s aus älteren J a h r h u n d e r t e n des M i t t e l a l t e r s stossen wir auf Schwierigkeiten, da der Vorrath von Dokumenten, welche von demselben Aussteller herrühren, ein sehr geringer und somit eine gegenseitige Kontrole der Urkunden unter einander fast unmöglich ist. Anders im 14. und 15. Jahrhundert, aus denen uns für gewisse Perioden, wie für die Markgrafen von Meissen, Register der aus der landesfürstlichen Eanzlei ausgegangenen Urkunden vorliegen.1 Aber auch ohne diese lässt sich theilweise die Richtigkeit des urkundlichen Itinerars der älteren und späteren Jahrhunderte vielfach prüfen. Mancherlei Beobachtungen ergeben, dass sich der Aussteller an dem Orte befunden haben muss, welchen die Datirung der Urkunde angiebt. So sind die Landdingurkunden wichtig, denn der Landesherr hielt das Landding ab, seine Anwesenheit an dem Ort«, wo dasselbe stattfand, ist damit festgestellt.2 Auch anderweite N a c h r i c h t e n b e s t ä t i g e n die Anwesenheit des Ausstellers der Urkunde an dem in derselben angegebenen Orte. 3 Nicht unbeachtet 1 Vgl. 8. IOO. ' Ueber das Landding, welchem der Landesfarat vorsteht, vgl. v. Posbbn-Rlbtt, Zur Verfassung der Markgrafschaft von Meissen im 13. Jahrhundert. 24 ff. Wir besitzen eine grosse Zahl Landdingurkunden der Markgrafen von Meissen. Manche Urkunde erwähnt verschiedene Landdinge, auf welchen das betr. Rechtsgeschäft verhandelt wurde. Vgl. S. 171. 3 Urk. 1250 Febr. 28. Markgraf Heinrich von Meissen für den von Vippach. Die Datirung: Datum Mitelhmen a. d. MOCL prid. hol. martii wird gestatzt durch Ann. Erphord. (Mon. Germ. SS. 16, 37): Hoc etiam anno 2. Kai. Mwrtii marchio Mitnensii in Mulhusen (flir Mittelhusen) provinciali preaedit iudicio-, M Poflu, Die Lehre tou den PriYiturkunden. 25

194

Itinerar u. anderweite Nachrichten.

Itinerar, Hoflager u. Missivregister.

Entbietung an den kaiserl. Hof.

darf bleiben, dass während der Abwesenheit des Landesfttrsten oder Bischofs entweder gar keine von ihm ausgestellte Urkunden nachweisbar sind, also die Kanzleigeschäfte stocken 1 , oder dass in seiner Vertretung von einem Beauftragten geurkundet wird.2 Auch für die Zeit, in welcher ein Landesfürst sich in der Umgebung des Kaisers befand, fehlen fast regelmässig jegliche Urkunden 3 oder er stellte Urkunden an Orten aus, an denen er sich mit dem Kaiser aufhielt.4 Auch sonst fehlen, wenn der Landesfürst sein H o f l a g e r verlegt und weitere Touren bis zum neuen Hoflager zu machen hat, die Einträge in's Missivregister. 5 Die Kanzlei befand sich mit ihrem Herrn auf der Reise und dieser nahm unterdessen keine Regierungshandlungen vor. Ebenso zeigt sich das Itinerar beeinflusst durch die Entbietung an den Hof des Kaisers. 8 Dass der Landesfiirst sich wirklich an dem Orte des urkundlichen Itinerars befand, presentitmx multi» terre baronibus, pacern firmiter et stabiliter iwramento confirmavit, sicque terre eiusdem principatum licet a Friderieo quondam imperatore, nunc autem deposito, festiva vexillorwm, exhibitione sibi contraditum, violenter ac iniuste occnpavit. Dein tertia àie veniens Ysenacum, a ducissa Srahantie sub nomine tutaris ipsius filii, nobile illud Castrum Wartberc cum tota Ilassie terra ad annos 10 commodatum suscepit. — Auch die Urkunden des Ausstellers bestätigen seine Anwesenheit an einem bestimmten Orte, z. B. in der Nähe des Kaisers, dessen gleichzeitiger Aufenthalt daselbst durch die vom Aussteller ausgestellten Urkunden bestätigt wird. König Rudolf weilte den grösaern Theil des Jahres 1290 in Erfurt. Während dieser Zeit stellte Landgraf Albrecht mehrere Urkunden daselbst aus und erwähnte, dass die Handlung in des Königs Gegenwart stattgefunden habe. Urk. 1290 Febr. 9: Acta sunt hee aput fratres minores in Erffurdia in presentia serenissimi domini regis Roma norum JRudolphi a. d. i. MCCXC, V. idus febr. in octava b. Agnetis v. et m. — 1290 Mai 6 (Or. Dresden 1214). Dise rede is geschehen zu Er forde ... In Text: gelobit zu haldene vor unser ne herrin den rom. leunige Rudolfen. — 1290 Juni (Or. Mühlhausen): Actum et datum Erfordie hai. iunii, ind. III, Im Text: in presentia serenissimi domini nostri Rudolfi Rom. regis talis a. d. MCCLXXXX. ordinacio intervenit. 1 Während der Abwesenheit des Landgrafen Ludwig III. in Italien im Jahre 1176 und.in einem Theil des Jahres 1177 ist keine Urkunde ausgestellt. Die einzige Urkunde von 1176 hat keinen Monatstag, gehört also vor Anfang Mai. Vgl. KNOCHENHAÜER, Gesch. Thür. 186. — Dasselbe gilt für den späteren Aufenthalt Ludwigs in Italien während der Jahre 1184 und 1185. 8 Vgl. 8. 174 f. 8 Es ist mir kein Fall bekannt geworden, dass die Zeugenschaften in den Königsurkunden mit den von Zeugen ausgestellten Urkunden nach Zeit und Ort kollidiren. 4 Landgraf Heinrich von Thüringen ist 1235 auf dem feierlichen Hoftag zu Mainz bei dem Kaiser (Vgl. BÖHMER, Reg. Nr. 2100). Dort stellt er für Kl. Haina eine Urkunde aus. Als Zeuge fungirt anch der D. Ordensmeister Konrad von Salza, der ebenfalls nachweislich dort weilte. Acta sunt hec a. g. MCCXXXV, ind. Vili; datum Moguntie per manus fratris Egelolfi IX. hai. sept. — Markgraf Dietrich von Meissen stellt 1219 für Kl. Volkerode in Erfurt, wo er sich beim König (BÖHMEK-FICKEB Nr. 1024 und 1023 a) aufhält, eine Urkunde aus: Acta sunt autem hec a. d. i. MCCIX. Friderico rege curiam apud Erphurdiam celebrante. 5 1472 Jan. 12 letzter Eintrag Dresden. Jan. 13—14 fehlen (fol. 23) die Einträge, Jan. 14 ist Kurfürst Ernst in Grimma. — Fol. 27 Jan. 26 letzter Eintrag Dresden. Fol. 27b fehlen die Einträge von Jan. 27 bis 31. Febr. 2 ist er in Torgau und Lochau (fol. 27 b). Fol. 43 März 11 Eintrag zu Meissen. März 12 (fol. 43b) fehlt der Eintrag, März 13 wieder in Dresden. Fol. 64b Mai 6 in Dresden. Einträge von Mai 7—10 fehlen, Mai 11—12 in Zwickau. Fol. 73 Mai 31 Dresden, Einträge von Mai 31 bis Juni 3 fehlen, Juni 2 in Torgau, Juni 3 in Grünau, Juni 4 und 5 in Wittenberg, Juni 6 fehlt der Eintrag, Juni 7—12 in Lochau, Juni 13—30 fehlen die Einträge, um Juni 24 in Leipzig, Juni 28 Dresden. Fol. 92 b Sept. 13 in Schellenberg, Sept. 14—17 fehlen die Einträge, Sept. 18 Dresden. 6 Während des Feldzugs von König Adolf in Thüringen 1294 ist Landgraf Albrecht mehrfach in der Nähe des ersteren. Vgl. WEGELE , Friedrich der Freidige 191 ff. Während der König in Mittelhausen sein Lager aufgeschlagen, urkundet A. in dessen Nähe zu Fahner am 6. u. 7. October. Zu Anfang des folgenden Jahres 1295 ist er als Zeuge in Königsurkunden vom 8.—15. Januar in der Umgebung Adolfs zu Muhlhausen in Thüringen. Dort urkundet Albrecht am 6. Januar, am 17. in Eisenach, wo sich der König ebenfalls befindet.

Itinerar und Empfänger.

195

geht für das 15. Jahrhundert aus Einträgen uns erhaltener M i s s i v r e g i s t e r hervor.1 Es werden deren Einträgen zufolge Personen schriftlich aufgefordert, an diesem oder jenem Tage an einem vorausbestimmten Orte vor dem Kurfürsten zu erscheinen.2 In diesem Falle ergeben sich niemals "Widersprüche mit dem thatsächlichen Itinerar. Weiterhin lässt sich dann beobachten, dass für die Reisetage zu dem vorausbestimmten Orte jeder Eintrag in's Missivregister fehlt.3 Eine Kontrole über die .Richtigkeit des Itinerars lässt sich in manchen Fällen auch üben, wenn m a n die U r k u n d e n d e s A u s s t e l l e r s n a c h dem E m p f ä n g e r g r u p p i r t . Wir werden da bei landesfürstlichen Urkunden zu scheiden haben zwischen U r k u n den, w e l c h e f ü r die R e s i d e n z o r t e oder in d e n s e l b e n b e f i n d l i c h e S t i f t e r , K l ö s t e r , I n n u n g e n , P r i v a t e u. s. w., und solche die für f r e m d e , an einem a n d e r e n Orte wohnende E m p f ä n g e r a u s g e s t e l l t sind. So verbürgen Urkunden für die Residenz mit Residenzort die Anwesenheit des Ausstellers an demselben, selbst auch für solche Residenzurkunden, denen die Ortsangabe fehlt. Urkunden für fremde Empfänger, mit Actum und Residenzort lassen auf die Handlung,4 mit Datum und Residenzort auf Aushändigung am Residenzort des Ausstellers schliessen.6 Dasselbe gilt von den durch den Empfänger hergestellten Urkunden. Dagegen bedeutet f r e m d e r Ort f ü r R e s i d e n z e m p f ä n g e r Aufenthaltsort des Ausstellers an demselben.6 Sesshafter waren die Bischöfe. Der Bischof wird sich deshalb » Vgl. S. 100. * Eyn Registrature der Missiven anno 1471 (Dresden W. A. Locat 4367) fol. 18b: Unter 1471 Dez. 26: Caspar von Berbißdorf sul uff morgen fritag alhir czu dreßden vor meyn gnadigen Kern seyn. — Fol. 21. Unter 1472 Jan. 6: dem lantvoit zu Sachssen uff dinstag Felicis in pineis (Jan. 14) bey meynem gnedigen hern zcu Grymme zu sein. — Fol. 23. Unter Jan. 15: Voit Torgaw sal uff morne domstag fruice (Jan. 16) by myn hem alhie zeu, Grymme sien. — Fol 62 b. Unter Mai 2: Dem voit zcu, Zewickaw das mein herre uff sonabend schirsten (Mai 9) bey ym sein und bis uff mitwoch bliben wollen. — Fol. 70 b. Unter Mai 25: Hanßen unde Heinrich Loßer, daß sie die menner, die sie uf irem geholcze gesundert haben, uff* dinstag nach corporis Christi (Juni 2) geyn Torgaw vor meyne herren brengen sullen, auch sal Hans Loßer auch do seyn und die Spigel. — Fol. 85. Unter Aug. 9: Doctor Wysenbach, ern Hansen von Maltitz, ern Nickel von Schonnenberg, er Jurg von Slinitz, er Heinrich von Miltitz, er Heinrich von Einsedel, Herman von Wyssenbach, Hanns Metzsch, Hanns Marschalgk, Heinrich Loser, litz von Miltitz, Apeln von Tettaw, Thymen von Hernißgrune, diese sullen uff montag Bartholomei schirsten (Aug. 24.) uff den abent zcu Lipczk by meinen hem sien. — Fol. 87 b. Unter Aug. 25: V f f sontag nach Lamperti (Sept. 20) uiullen myn gnedige herren bey marcgraff Albert von Brandenburg zcu Juterbock sein. — Fol. 125. Unter 1473 Mai 8: Herman von Wissenbach v f f dornstag nach iubilate (Mai 13) bey myn gn. hern zcu liptzk zcu sein. 3 Vgl. vor Anm. Die Bestellung 1471 Dez. 26 nach Dresden lautet auf Dez. 27. Der letzte Eintrag ist Dez. 28 bewirkt. Die Einträge Dez. 29 und 30 fehlen. Fol. 15 unter Dez. 11 ist für Dez. 29 ein Tag in Zwickau angesagt: Item dem Schenken von Syda dem Bircken zcu Maliig und dem von Donyn ist geschriben uff sontag nach dem Oristtag schirsten bie den andern leutten v f f eym tag zcu Czwizkaw zcu sin. — Fol. 96. Unter Nov. 15 ist auf Dez. 16 ein Tag nach Stolpen anberaumt. Fol. 16 fehlt unter Dez. 14—16 jeder Eintrag. 4 Wenn mit Actum, nach der Handlung, datirt wird, so ist die Beziehung auf den Aufenthaltsort zweifellos. Ausgenommen bleibt natürlich die Handlung und Beurkundung durch den Beauftragten. Das Gleiche gilt von der durch den Empfänger hergestellten Urkunde. Man datirt nach dem Zeitpunkte der Handlung und nicht nach dem Zeitpunkte der Uebergabe der bei dem Aussteller zur Vollziehung eingereichten, vom Empfänger angefertigten Urkunde. Vgl. S. 104. 5 Es trifft alle Urkunden mit datum, actum-datum (datirt nach Handlung und Uebergabe) und actum et datum (datirt theils nach der Handlung, theils nach Uebergabe, theils nach Handlung und Uebergabe). * Bei Datirung mit Actum kann es nicht zweifelhaft sein. Die Urkunden der Bischöfe von Meissen sind hierfür beweisend. Nur Urk. 1222 Febr. 25 (Cod. Sax. II 1, 93) und 1227 März 26 (Ebend. 102), beide für Kapitel Meissen, sind in Göda und Bischofswerda verhandelt. — Auch existiren nur zwei Urkunden der Bischöfe für das Kapitel Meissen mit Datum und fremdem Ort. 1227 März 27 (Cod. Sax. II. 1, 94) in zwei Exemplaren (A B). Actum (Datnm B) Biscoßswerde VII. kal. apr. a. d. MCCXXVII-, p. n. XV1UI. Es scheint da die Handlung gemeint zu sein. In der zweiten Urkunde 1234 Sept 22 (Ebend. 105) mit Datum Schoninberch a. g. MCCXXXI1I1, ind. VII, X. kal. oct, p. a. IV. ist Datum für Actum gebraucht. Im Text heisst es: notwm fieri volumus . . quod not Schoninberch constituti . . . contulimus. — So weisen auch Urkunden des Markgrafen Heinrich für das Stift und Kloster St. Afra zu Meissen, der Hauptresidenz des Markgrafen, 25*

196

Itinerar und Empfänger.

auch in Fällen, in denen die von ihm ausgestellten Urkunden einen fremden Ort anführen, dort aufgehalten haben. Fremder Ort für fremden Empfänger lässt schliessen auf zufälligen, oft längeren Aufenthalt in der Nähe des Empfängers1 oder an dessen Wohnsitz,3 aber auch auf ein verabredetes Zusammentreffen, bei Gelegenheit dessen die TJebergabe erfolgen soll, sei es dass die Urkunde auf Grund der Handlung in der Kanzlei des Ausstellers oder vom Empfänger inzwischen hergestellt werden muss, weil der Aussteller keine Zeit hat, die Urkunde am jeweiligen Aufenthaltsorte anzufertigen oder auf Herstellung durch den Empfänger zu warten.3 mit fremdem Ort in der Datirung auf den Aufenthalt desselben an diesem hin. Urk. 1267 Aug. 12 fiir St. Meissen mit Datum in Taranto a. d. MCCLXVII, id. aug. Die Zeugen sind Handlungszeugen — qui una nobiscum ea, que premitimu», audiverunt —, die Urkunde selbst ist auf Grund der Handlung in der markgräflichen Kanzlei hergestellt. Auch aus zwei anderen Urkunden 1267 Aug. 10 (A) und Oct. 10 (B) lässt sich der Aufenthalt des Markgrafen in Burg Tharandt, einem Lieblingssitz Heinrichs, erweisen. Die Zeugen in beiden stimmen ziemlich tiberein nnd sind Zeugen der Handlung auf dem Landding zu Lommatzsch. A. für KI. Grimma ist auf Grund dieser in der landesfürstlichen Kanzlei abgefasst, B. für Kl. Petersberg vom Empfänger. Beide sind datirt mit datum apud (in) Tarantum (o). Die Aushändigung beider Urkunden erfolgte demnach in Tharandt. 1 Bischof Konrad von Meissen stellt in Magdeburg unter dem 28. Mai und 8. Juni zwei Urkunden aus für die Kirche zu Belitz und für den Erzpriester H. zu Torgau (Cod. Sax. II. 1, 141) mit: datum. Magdeburg a. d. MCCLII. F. kal. zun. (VI. id. iun.) p. n. a. XII. Es wurden damals die zwischen dem Markgrafen Heinrich von Meissen und dem Bischof wegen der Grenzlinie des wurzener Stiftsgebietes nnd der niederlausitzer Zehnten u. a. entstandenen Streitigkeiten ausgetragen. Der Erzbischof von Magdeburg, sowie seine Suffiragane von Merseburg und Naumburg, waren als Schiedsrichter bestellt. Die Verhandlungen, zu denen doch wohl der Bischof von Meissen zugezogen wurde, sind anscheinend in Magdeburg gepflogen worden; bei seiner Anwesenheit in M. stellte er dann auch jene beiden Urkunden aus. — Urk. 1235 Aug. 24 des Landgrafen Heinrich für das hessische Kloster Haina wird zu Mainz ausgehändigt, wo sich H. beim Kaiser aufhält — Markgraf Dietrich von Meissen stellt 1219 eine Urkunde für Kl. Volkerode in Erfurt aus, wo derselbe längere Zeit in der Umgegend des Königs weilt. Er selbst Bagt in der Datirung: Friderico rege curiam apud Erphordiam celebrante. Die Urkunde ist in V. geschrieben, also, nachdem die Handlung in Erfurt erfolgt, während seines Aufenthaltes später präsentirt worden. Vgl. S. 194 Anm. 4. * Dahin gehören Urkunden, die für Klöster ausgestellt sind, in denen der Landesfürst Einlager hielt. — Nicht immer dürfen wir den Aufenthalt des Ausstellers alB einen ganz zufälligen ansehen. So hatten Bischöfe und weltliche Fürsten neben ihrer Residenz Schlösser, auf denen sie sich gern und wiederholt aufhielten und von wo aus sie Amtsgeschäfte erledigten. 8 Damit sind Fälle zu erklären, wenn der Aussteller kurze Zeit darauf, nachdem er den Ort des Empfängers verlassen, auf der nächsten Station für letzteren Urkunden ausstellt. Offenbar fand jener am Wohnort des Empfängers keine Zeit zur Herstellung des Dokumentes. Im Register Kop. 25 fol. 20 (Dresden), Markgraf Friedrich für Altenburg, heisst es: 1350 Actum Aldenburg, sed datum Wizzefels L" et die quo supra (März 5). Der Markgraf weilte in Altenburg 5 Tage vorher, am 28. Februar (Vgl. das Itinerar S. 189). Ebendaselbst fol. 62b (Markgraf Friedrich für Kl. Seusslitz) heisst es: 1353 Datum Aldenburg vigilia astumptionis (14. Aug.). Das Original Nr. 8345 (Dresden) hat aber die Datirung: Datum et actum Myßna a. O. MCCCLIII dominica ante festum asmmptionis b. virg. Marie (11. Aug.). Dem Itinerar zufolge (S. 190) war der Markgraf am 11. August in Meissen. Das Original wurde nach der Handlung in Meissen datirt, doch erfolgte die Uebergabe der Urkunde erst am 14. auf der nächsten Station Altenburg, dem Wege nach Gotha, wo Friedrich am 19. August nrkundet (vgl. S. 68 Anm. 1 und S. 190). — So weissen die Itinerare (S. 189—192): 1352 Okt. 8. Leipzig. Okt. 28. Altenburg für Leipzig. 1336 Jan. 31. Langensalza. Febr. 2. Gotha für Langensalza. 1357 Aug. 1. Altzelle. Aug. 2. Rochlitz für Altzelle. 1357 vor Okt. 13. Guben. Okt. 29. Altzelle für Guben. 1360 März 27. Weissenfeis. April 2. und 5. Reinhardsbrunn für Weissenfeis. 1362 Sept. 1. Altenburg. Sept. 6. Gotha für Altenburg, auf die Handlung am Orte des Empfängers und die Beurkundung und Uebergabe auf der nächsten Station hin. Häufig dürfte sich danach das Itinerar ergänzen lassen. So wird 1351 Febr. 7 in Altenburg für Chemnitz geurkundet. Der Markgraf befand sich, was das Itinerar zulässt, wohl vorher daselbst. Weiterhin: 1354 März 25 Weissenfeis für Leipzig. 1356 Juni 9. Altenburg für Leipzig. — 1354 Jan. 28. Altenburg für Dobrilugk. Am 28. Jan. war der Markgraf in Luccau, entweder hier oder in Dobrilugk wurde die Handlung vorgenommen. — 1354 Okt. 25 Gotha für Kl. Pegau. Am 14. Okt. war er in Altenburg.

Itinerar und Empfänger.

Itinerar der Urkunden Privater ohne Kanzlei.

Verschiebungen im Itinerar.

197

Auch l ä n g e r e Zeit kann zwischen H a n d l u n g und U e b e r g a b e vergangen sein, wenn der Empfänger die Urkunde auf Grund der Handlung herzustellen hat, kein Uebergabeort verabredet ist, und der Empfänger auf Rückkehr des Ausstellers an seinen Wohnort wartet. Das steht zu vermuthen bei Angabe von Orten, an welchen der Aussteller sich öfters im Jahre aufhielt. 1 Für die älteren Jahrhunderte des Mittelalters besitzen wir wenig Urkunden von P r i v a t l e u t e n , die von ihnen selbst hergestellt sind. Sie Uberliessen, weil sie entweder nicht selbst schreiben konnten und auch keine eigene Kanzlei hatten oder weil sie mit der Abfassung von Urkunden nicht vertraut waren, die Herstellung dem Empfänger. In diesen Fällen zeigt sich dann, dass die Datirung zumeist gar keinen oder den Ort des Empfängers nennt. In seltenen Fällen wird ein fremder Ort angegeben. Vorzugsweise der Ort der Handlung z. B. auf dem Landding. Der Aussteller hatte dann nur nöthig, nachdem er vom Inhalt der Urkunde Kenntniss genommen, sein Siegel zum Vollzug der Urkunde anzuhängen, womit er nöthigenfalls einen Dritten beauftragen konnte.2 Wir werden jedoch mit FICKEB zu konstatiren haben, dass R i c h t i g k e i t des I t i n e r a r s im A l l g e m e i n e n noch n i c h t die R i c h t i g k e i t im E i n z e l f a l l e erweist. 3 Verwirrend auf das Itinerar kann einwirken die Datirung der nicht vom angeblichen Aussteller herrührenden Beurkundung. Das ergeben Fälle, in denen der Aussteller bei besonderen Veranlassungen andere Personen bevollmächtigte, in seinem Namen zu urkunden und ihnen zu diesem Zwecke sein Siegel anvertraute. So wenn der Landesfürst ausser Landes ging und den Protonotar beauftragte oder wenn ein Dritter mit dem Blanket reiste.4 Die Verschiebungen im Itinerar sind verhältnissmässig so selten, dass sie nicht in's Gewicht fallen. Ausserdem sind die anscheinenden Differenzen nicht unschwer zu erklären. Wir haben es für unsere Zwecke nur mit den beiden Datirungen zu thun, mit D a t u m und D a t u m et a c t u m , 8 da wir die getrennte Datirung als Doppeldatirung erwiesen und die Datirung mit A c t u m sich auf die Handlung bezieht.6 Wir besprechen zunächst die Datirung mit D a t u m , die vorzugsweise das Mittelalter von Mitte des 13. Jahrhundert an beherrscht. Die Itinerardifferenzen erstrecken sich auf Ort und Zeit. 1. So finden wir Urkunden d e s s e l b e n T a g e s aus v e r s c h i e d e n e n Orten. Bald liegen die Orte nahe beieinander, 7 bald ist die Entfernung sehr gross.8 1

Ein Blick in die 8. 189—193 aufgestellen Itinerare lehrt, wie oft der Landesherr im Jahre an einem und demselben Orte sich befand. Es ist daher meist nicht zu entscheiden, ob nicht schon beim ersten •Aufenthalt das Rechtsgeschäft abgeschlossen, erst beim zweiten beurkundet und das Dokument übergeben wurde. Zweifellos sind jedoch Handlung und Beurkundung ziemlich gleichzeitig d. h. liegen höchstens um Tage auseinander, wenn der Aussteller sich längere Zeit an demselben Orte aufhält. * Das ergiebt sich, wenn man den Urkundenbestand eines Klosters untersucht. Vgl. S. 163. 4 5 ' Vgl. S. 186. Vgl. S. 94. 137. 163 f. 174 f. Vgl. S. 114 ff. 118. • Vgl. 8. 103. In manchen Fällen findet eine Verwechselung von A c t u m und D a t u m statt Vgl. S. 105. ' So finden sich Urkunden des Markgrafen Heinrich des Erl. von Meissen von 1251 Aug. 9 (Or. Dresden 497 und 498) aus Altzelle und Grimma. Nr. 947, vom empfangenden Kloster Altzelle und mit der Datirung: Datum in Cella, Nr. 948 mit Acta turnt hec apitd Grymmis. Die Zeugen sind hier bis auf den Buiggrafen Albert von Leisnig in beiden Urkunden verschieden. Der Markgraf befindet sich am 7. August in Rochlitz, verhandelt am 9. früh in Grimma und ist gegen Abend bequem in Kloster Altzelle, wo die von diesem auf Grund einer früheren Handlung hergestellte Urkunde dnrch den Markgrafen vollzogen wurde. Die Urkunde für Grimma wurde erst später auf Grund der Handlung vom 9. August hergestellt und nach dieser mit A c t u m datirt. — Zwei Urkunden des Landgrafen Albrecht von 1282 Aug. 21, die eine mit Datum in Wartbere (von Empfängerhand), die andere mit Isnach (landesfürstliche Kanzlei), bedeuten denselben Ort.— 1350 Febr. 28 aus Altenburg und Weissenfeis, 1354 Dez. 5 aus Merseburg und Weissenfeis, 1360 Dez. 6 aus Leipzig and Altenburg, 1364 Nov. 12 aus Dresden und Freiberg lassen sich durch die geringe Entfernung der Orte von einander erklären. — Urk. 1352 Mai 6 aus Altenburg und Zwickau (Kop. 25 fol. 55b Dresden), während sich Markgraf Friedrich auch am 9. und 10. Mai, sowie im Juni und Juli (Ebend. fol. 55 b und 56)

Verschiebungen im Itinerar.

198 2. D a s

Nichtstimmen

von

Urt

Nachträge ifi der Datirung.

und

Tag

verräth

sich

durch

unstatthafte

Ent-

fernungen.1 3. D a s u r k u n d l i c h e I t i n e r a r z e i g t g r o s s e U n r e g e l m ä s s i g k e i t e n , 4. D a s

urkundliche

Itinerar

lässt

sich

mit

anderen

es i s t rückläufig.®

Nachrichten

nicht

ver-

einbaren.3 Vorzugsweise den Tages.

ergiebt sich N e n n u n g

eines

dem Orte

nicht mehr

entsprechen-

I n d e n h e i W e i t e m m e i s t e n d i e s e r F ä l l e h a n d e l t e s s i c h nur u m s e h r g e r i n g e

Verschiebungen,

e i n e n o d e r den a n d e r n T a g f r ü h e r würde der Ort p a s s e n .

Schon das deutet

darauf hin, d a s s der Grund nicht g e r a d e i m m e r iD d e m U n t e r s c h i e d e z w i s c h e n H a n d l u n g u n d B e u r kundung

zu s u c h e n s e i n wird. 4

angabe,

einerseits i n der R e i n s c h r i f t a n d e r e r s e i t s i m Konzept, zu v e r m u t h e n . Der

Nachtrag

in

der

Wir haben ihn Keinschrift

vielmehr in N a c h t r a g u n g n u r d e r ist

in den m e i s t e n F ä l l e n s c h w e r erkennbar,

da m a n b e s t r e b t war, d e n s e l b e n d u r c h d e n S c h r e i b e r der U r k u n d e a u s f ü h r e n zu lassen. hin l a s s e n s i c h N a c h t r ä g e

Tages-

in der D a t i r u n g m i t D a t u m in v e r h ä l t n i s s m ä s s i g

Immer-

sehr g r o s s e r Zahl

dort aufhält. Die Datirung mit Zwickau (zwickauer Empfänger) bezieht sich wahrscheinlich auf die Handlung, also auf einen früheren Aufenthalt daselbst, worauf der Aufenthalt zu Chemnitz im März (Ebend. fol. 53 b), welches er auf dem W e g e nach Zwickau berühren musste, hinzuweisen scheint. F ü r einen zwickauer Empfänger werden auch unter dem 9. Mai zu Altenburg und ebendaselbst unter dem 10. Mai für die Stadt Chemnitz (Kop. 25 fol. 5 5 b und Or. Chemnitz Cod. Sax. II. 6, 19) von Markgraf Friedrich Urkunden ausgestellt. Im Konzept der Urkunde vom 6. Mai für den zwickauer Empfänger war wohl der Ort der Handlung bemerkt, Reinschriften wurden inzwischen angefertigt, aber die Beurkundung resp. Uebergabe verzögerte sich bis zum 6. Mai. Vgl. S. 68. 8 Markgraf Friedrich urkundet 1293 April 18 (A) zu Pegau, April 19 (B) zu Meissen. Beide Urkunden sind in der landesfürstlichen Kanzlei hergestellt, doch erscheint in A der Ort höher über der Zeile, die Tagesangabe dunkler. — Markgraf Friedrich von Meissen ist vom 29. November 1355 an bis J a n u a r 1356 in der Umgebung des K . Karls IV. zu Nürnberg, doch findet sich eine nur im Druck ((JUDEN, Cod. dipl. 3, 393) erhaltene Urkunde Friedrichs vom 4. December, an welchem Tage er auch als Zeuge in einer solchen Karls IV. zu Nürnberg (BÖHMER-HCBER 2318) auftritt, mit Eisenach. Es lässt sich nicht entscheiden, ob in der Datirung ein Druckfehler Platz gegriffen. — 1352 Jan. 25 (Or. Dresden 3295). Weissensee und Leipzig (Kop. 31 fol. 64b Dresden) für Kloster Pforta und Leipzig. Bis zum 2. März, wo Markgraf Friedrich wiederum oder noch in Leipzig weilt, fehlen Urkunden. Am 25. J a n u a r scheint er sich jedoch nicht in Weissensee, sondern in Leipzig aufgehalten zu haben, da er am 23. J a n u a r in Weissenfeis nachweisbar ist. Auf der Rückseite von Or. 3295 befindet sich die Dorsale: Iohannes memenio huius littere feria secunda proxima, si non venero. — 1356 Juni 9 Altenburg (Or. Leipzig) f ü r Leipzig, und Prag (hier Zeuge bei K. Karl IV., BÖHMER-HUBER 2466) und Juli 1 P r a g (BÖHMERHUBEB 2469). 1 3 6 2 Sept. 2 1 Roda und Coburg (Kop. 25 fol. 115b) Okt. 7 Neustadt. Markgraf Friedrich befand sich am 21. September in Coburg, wo er noch zwei andere Urkunden ausstellte. Von Gotha (er weilte dort am 6. Sept. Or. Dresden 3697) berührte er Rhoda ( 3 / 4 Ml. N. von Ichtershausen). Der Ort bezieht sich demnach wohl auf die Handlung. Die Beurkundung erfolgte in Coburg. 1 1357 Aug. 15 P r a g (Markgraf Friedrich Zeuge bei K. Karl IV., BÖHMER-HUBER 2684), Aug. 15 Prag, Aug. 17 und 19 Gotha, Sept. 22 T a c h a u (Zeuge bei K. Karl IV., BÖHMER-HUBER 2697), Okt. 3 Dresden. Der Aufenthalt des Markgrafen in Böhmen ist durch die Kaiserurlrande bezeugt. Das Konzept hatte den Ort der Handlung, die Ausfertigung erfolgte mittelst Nachtrags des Tages erst in Böhmen. Auf den Originalkonzepten, die Kopial 25 zur Vorlage dienten, waren Ort der Handlung und der Uebergabe nebst der Tagesangabe vermerkt. — 1358 Febr. 12 Hain. Febr. 24 S a n g e r h a u s e n . Febr. 25 F r e i b e r g . März 1 Prag (BÖHMER-HÜBER 2756). 2 Markgraf Friedrich 1350 Juli 5 Meissen. Jul. 10 Dresden. Juli 12 P r a g . Juli 14. 24. Dresden. Juli 26 Rochlitz. Ein Aufenthalt des Markgrafen zu P r a g ist aus den kaiserlichen Urkunden nicht zu erweisen. Der Eintrag in Kopial 25 fol. 36b ist ohne Jahresangabe, von anderer Hand und mit dunklerer Tinte, wohl nachträglich und unter falschem J a h r e bewirkt. Nachträge unter falschem Jahre finden sich auch sonst häufig in dem genannten Register. — Derselbe 1350 Aug. 18. 21 T o r g a u . Aug. 31 Jena. Sept. 7. T o r g a u . Sept. 13. 14. Meissen. Ein in so kurzer Zeit wiederholter Aufenthalt in Torgau ist wohl nicht anzunehmen. Derselbe dürfte seine Erklärung darin finden, dass im Konzept, nach dem die Einträge in Kopial 25 gemacht wurden, der Ort der Handlung notirt war, der T a g der verzögerten Uebergabe aber nachgetragen wurde. Vgl. vor. Anm. 3 4 Vgl. FICKER, Beiträge 2 . 2 7 9 . Vgl. FICKER, Beiträge 2 , 4 1 2 .

Nachträge in der Datirung.

Handlung und Beurkundung.

199

erkennen.1 So z. B. wenn der Tag mit dunklerer oder hellerer Tinte, der Ort aber mit der Texttinte geschrieben ist, also nicht nachgetragen erscheint.2 Der Ort der Uebergabe war danach im Voraus verabredet, er konnte deshalb vom Empfänger, welcher die Urkunde auf Grund der Handlung herstellte, der Reinschrift im Voraus zugefügt werden, während man, um Rasuren zu vermeiden, wegen der rasch wechselnden Nonen und Iden, in einzelnen Fällen auch wegen der Kaienden, das Tagesdatum nicht eintrug.3 Fand dann vor der Uebergabe an den Empfänger ein schnellerer Aufenthaltswechsel, als nach Verabredung bestimmt war, statt, so wird man oft aus Versehen, oft, weil der Ort irrelevant erschien, von einer Aenderung der Ortsangabe abgesehen haben. Aber auch der Aussteller wird der von ihm angefertigten Reinschrift den Ortsnamen zugefugt haben, weil er sich an dem betreffenden Orte befand und voraussetzte, dass er auch hier die Urkunde übergeben würde, es fand aber eine Verspätung der Uebergabe und zwar am anderen Orte statt, weil der Empfänger sich nicht zur Uebernahme gestellt hatte. Hin und wieder wird auch nach dem Fertigungsbefehl in der Kanzlei datirt worden sein. Im Einzelnen wird es schwer, festzustellen, ob wir es mit der Datirung nach Handlung und Beurkundung zu thun haben, oder ob die eben geschilderten Ausnahmen Platz greifen. Festere Anhaltepunkte für den N a c h t r a g des T a g e s und die dadurch veranlasste Verschiebung im Itinerar bieten die K o n z e p t e . Einzelkopien älterer Zeit sind so selten, dass sie zur Erklärung der Widersprüche nichts beitragen. Für die späteren Jahrhunderte finden sich sogenannte Registraturbücher, deren Tagesangaben vielfach zu den uns erhaltenen Originalausfertigungen nicht passen. HÜBBB und FICKEB machten bereits auf diese Differenzen, wie sie die Einträge des im Hauptstaatsarchiv zu Dresden aufbewahrten Registers Kaiser Karl's IV. und die noch erhaltenen Originale ergeben, aufmerksam. Letzterer erkannte, dass die Einträge nach den Konzepten bewirkt wurden und dass daraus die Verschiebungen im Itinerar zu erklären seien.4 Im Einzelfalle wird deshalb im Voraus zu prüfen sein, ob die Register nach den Originalen oder den Einzelkonzepten oder beiden abwechselnd angefertigt sind. In anderer Weise scheinen die Einträge in das bereits früher erwähnte Register der gemeinsamen Regierung der Markgrafen Friedrich, Balthasar und Wilhelm von Meissen aus der Zeit von 1349—1368,6 bewirkt worden zu sein. Für die Einträge ist je nachdem das Datum der Handlung oder der Beurkundung vorgezogen worden, denn eine Anzahl Originale hat ein früheres, eine Anzahl ein späteres Datum als das Register. Da nun auch in Einzelfällen das Original ein um Tage früheres Tagesdatum und den Ort nennt, den der Aussteller verlassen, der Eintrag in's Register den nächsten Aufenthaltsort nennt, die Einträge in das Register aber oft um Monate und Jahre sich verzögerten, so scheint die Annahme als geboten, dass Handlung und Beurkundung auf dem Originalkonzept notirt wurden.6 Damit ist die a n s c h e i n e n d e A e n d e r u n g d e r T a g e s a n g a b e , aber auch die N e n n u n g e i n e s dem Tage n i c h t m e h r e n t s p r e c h e n d e n O r t e s des K o n z e p t e s erklärt. Dagegen wird sich eine derartige Nachtragung in der Reinschrift, von vereinzelten Unregelmässigkeiten abgesehen, nur auf den Unterschied zwischen Handlung und Beurkundung beziehen lassen. Zum Schluss haben wir noch der V e r s c h i e b u n g e n d e s I t i n e r a r s zu gedenken, welche d i e D a t i r u n g 'Datum et a c t u m ' o d e r 'Actum e t d a t u m ' verursacht. Nach unseren früheren Ausführungen können dieselben nicht auffallen, da diese bald der Handlung bald der Beurkundung den Vorzug giebt.7 1

a 9 Vgl. 8. 107 ff. Vgl. S. 108 Anm. 4. Vgl. S. 111. 5 * FIOKEB, Beiträge 2, 413 ff. Kopial 25. Hauptstaatsarchiv Dresden. • Vgl. S. 99. ' Vgl. S. 123.

Beilage I.

Kanzleiordnungen. A. Reichskanzleiordnungen.1 i.

Kanzleiordnung ohne Datum. (Wohl aus der Zeit des Erzbischofa Albrecht von Mainz 1482 — 1484).

Vermerkht der romischen kun. mt. canzleiverwanten Ordnung durch unsern gnedigsten herren von Ifainta etc. gesatzt2 und fiirgenommen. (K. K. Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Reichs-Hofkanzleiordnungen und Personalien. Fase. 1. Nr. 1, fol. 6—10.)

Gemain artikel. [1.] Von erst sol ein ieder. so der canzlei verwandt und darein aufgenomen ist oder wirdet, globen und einen eit zu goth und den heiigen schwern, das er zuvorderst der kun. mt. und dan unserm gnädigsten herren von Maintz etc. als seiner kun. mt. erzcanzler getrew, gehorsam und gewertig sein, iren schaden warnen, frumen furdern und alles das thun soll und wil: das ein getrewer diener sein herrn zu thun schuldig und gebunden ist; [2.] darnach das er auch der kun. mt. gescheit, sonderlich so ferr die darnach gelegen sein, wo die an ine gelangen, vor allem anderm furdern, verfertigen und darinn kein vleis sparen wel on geferde; [3.] das er auch keinem andern fürs teil, herrn, comun noch andern sondern person mit dinst oder ferrern pflichten oder in ander weg verwant sei noch bestimpteu sold von inen hab oder haben wel, dieweil er also in kun. mt. und unsers gnedigstsn herren dinst ist. [4.] Und er sei secretari, registrator, taxator oder schreiber oder wer er wel, das er sich durch practica, ferrer kundschaft, gebrauchs oder solicher sachen, oder umb eusser frembder personen willen nit ghein hoff dring noch gee on sondern gescheit und bevelch unsers gnedigsten herrn, nach damit er dester mer erfordert werd deshalb practica anrieht, wer aber das einer ausserhalb kun. mt. durch der rethe ain oder merh erfordert wurde, das er das alsdann darvor ee er hinein gee, oder ob das fuglich nicht beschehen mocht, darnach unserm gnedigsten herrn ansag, damit sein gnad der handlung wissen empfahen und das so angeschaffen wirth verantwurten muge, es hette dann ainer in sein selbs sachen zu handien, darinn mag er mein gnedigsten herren bitten, oder ob er sein gnad darinn nit muehen wolt, nach seinem besten nutz handien. [5.] Es soll sich auch ein ieder zimlicher redlicher tapfer- 3 und erberkeit vleissen und ob ime ettwas von der canzlei wegen zu concepiern oder zu schreiben bevolhen wurde, den stilum der romischen canzlei gebrauchen und halten; wo er aber darinn zweifelt oder irrig 1

Vgl. S. 125.

* gesatz.

9

zimlichs redlicha tapfers. Emendirt nach 1550.

Eeichskanzleiordnung 1482—1484.

201

were, ander 1 so elter wem oder des mer wisten, fragen, die sollen ime das tugentlich und gutlich sagen und underweisen.2 ob aucb ainer, wer 3 der wer, sehe oder merkt, 4 das im stilum geirt oder gefeit were, der sol es dem der geirt heth nach seinem besten versteen zu sagen phlichtig sein und der ander das in guttem aufnemen. wolt der aber das in guth nit aufnemen oder des seim sinn nach besser achten, soll man dasselb concept nit lassen ausgen sonder unserm gnedigsten herrn als erzcanzler zuvor anbringen und nit verschweigen, damit sein fürstliche gnade darinn wiss zu schaffen was zu thund sei und der canzlei nit nachrede entstee oder unwissen nachgesagt werde. [6.] Es soll auch keiner, er sei secretari, registrator, taxator, Schreiber oder diener, mit keiner persone so in der kanzlei zu thun hat oder gewunn, durch sich selbs noch ander ganz kein practica oder vordrang, schankhung, erung oder verwerung der schankung halb haben nach thun, auf die dergleich und ander meinung: 'kum zu mir, ich wil dich vertigen, schenk, gib oder verwen mir etwas vor dem, gib darnach in das gemein trinkgelt oder tax dester weniger', oder: 'ich will dich nit fertigen, hab anders zu thun das mir gelt tregt, du gibst mir dann auch', sonder soll sein vleiss thun meniglich zu fertigen, mag er aber ein vor dem andern furdern oder fertigen on der andern entgeltnus, und des one abgang der tax oder gemeins trinkgelte zimlich und on solich geverd geniessen, sol ime vergunt werden, dan unzimlich und vorteilig practica auf schankung geben, neid, Unwillen der andern bewegen, auch ein etwan mer zu thun dan kun. mt. nutz sein mocht. doch soll keiner zu furdrung solichs sein Vorteils sagen: 'lieber, der kan nichts, kum zu dem oder mir, ich wils besser machen, dich furdern' etc., und also den andern sehenden, dan es bringt unfreuntschaft; [7.] und alle an dem ort da gemein canzlei oder stuben furgenomen ist, so ferr das fuglich beschehen mag, schreiben, keiner sich geverlich oder umb merer ansehens willen sondern, doch alweg die eltisten und meisten da bevor haben, sonder einmutig und fridlich bei einander wanen und trewen vleiss furkern, damit es allenthalben aufrecht und redlich zugee. [8.] Begebe sich aber ainicher unwill oder irrung zwischen einem oder merh der canzleiverwanten, sollen dieselben oder andern so des wissen das schuldig sein an mein gnedigsten herrn zu bringen und keiner dem andern darinn sonder und unzimlich hilf, furderung oder furschub thun umb geselschaft, baiderschaft oder ainicher ander Sachen willen, sonder ein ieder der des irthumbs halb gefragt wirdet, grund der warheit meinem gnedigsten herrn offnen, damit sein fürstliche gnade die sach richten oder nach geburlicheit darin zu handien muge, und keiner durch practica oder ains sondern nutz willen gewalt beschehe, si auch all under einander ainig pleiben mugen. keiner soll vor, auch nach solicher unainigkeit partheien bruderschaft oder anhening machen, dardurch si mainen ain parthei zu sterken und die ander hinzutringen. [9.] Es soll ein ieder so der canzlei verwant ist, schuldig sein alle geheim kun. m t und der canzlei wie er die im rath, durch schrift oder in ander wege sehe oder erfur, zu verschweigen, nimand das ofnen in kein weg, weder durch schritten, muntlich oder wie das beschehen mocht; [10.] auch kein frembde unverwante persone es sei fursten, steth oder ander bothschaften oder wer die sein, zu den zeiten als man schreibt, in die stuben oder zimer darin man die canzlei helt, fuern und geverlich darein setzen oder darinn enthalten, also das der oder dieselben sehen oder hören mochten was geheims in der canzlei gehandelt oder ob ettwas wider si oder ir herrn gearbeth, erworben oder außbracht wurde, auch niemant des warnen, also das er sagt: 'das erwirbt man ietz wider dich oder dein herren, das ist mit oder wider dich', und on unsers gnedigsten herren sondern bevelch keinem kein copi, brief oder abschritt zeigen, sehen lassen nach hinaußgeben, es sei wavon es well, in kein weg. 1 P O « M , DL«

das ander. * vndern weisen. Lehn TOB d*n Prlratarknnden.

* were.

* markt.

26

Reichskanzleiordnung 1482—1484.

202

[11.] W e r 1 aber das fremb person zu solher zeith in der canzlei umb sollicitirns 3 oder ander sachen willen wem 3 oder darein kernen und darinn der canzlei oder ander Schriften so inen mit zugehoren zu besehen oder lesen 4 understunden, welcher in der canzlei das sehe, soll ime das mit gutten züchten wern und sagen, wie ime verbotten sei das zu gestatten, das er das nit verargen welle, darinn soll keiner keins verschonen, doch mit fugen, damit der canzlei geheim nit geöffnet werden. [12.] Es soll sich auch keiner ausserhalb bevelch oder erlaubnus unsers gnedigsten herrn vom hoff schicken lassen nach davon reiten, damit man ein ieden zu finden und zu brauchen wiß, und mein gnedigster 6 herr mit gedenken mag das er darinn veracht werde. [13.] Und was brief in der canzlei concepirt, geschriben und gefertigt, nachdem si wie sich geburt collacionirt sein, sollen si zu stund dem taxator und niemand anderm geantwurt werden, und keiner niemands umb trinkgelts oder ander Vorteils willen die geverlich aufhalten, der taxator und auch sunst ganz keiner noth, niemand soll die alsdann auch auf das furderlichst und wan das fueg hath siglen lassen und fertigen und bei sein handen behalten, und keiner dan der taxator keiner parthei kein brief hinauß geben. [14.] Und damit die so die vorgeschriben und nochgeschriben puncten und Ordnung schwern und zu halten, ir gehorsam nit entgelten und die Ordnung auch dester vleissiger von einem ieden muß gehalten werden, sol ein ieder der canzleiverwanten wer der ist, keiner außgenomen, verbunden und pfüchtig sein und darin niemant verschonen, wa er einen welcher der sei erfure, sehe oder wüste, wie das geschehe, der die Ordnung in ainem oder mer puncten uberfure, so oft das geschehe, soll derselb dem das also wissend wer oder wurt den er das thet, meim gnedigsten herrn ansagen und solich that an sein gnad gelangen lassen, damit sein furnemen und practica abgestellt, der eit gehalten und der gehorsam durch sein ungehorsam nit hinderdruckt werde. [15.] Si sollen auch der kun. mt. und des reichs heimlichkeit [so] si im rathe, auch canzlei oder sunst sehen, hören, schreiben oder lesen oder darume si und ir ieder in sonder gepraucht wurde, sein kun. mt., dem reich und uns zu schaden oder nachteil nit offenbaren, sonder ewiglich verschwigen und inen behalten, auch die hendel sunst ausser der canzlei nit bringen oder die geheim ander leuten offenbaren, sagen oder lesen noch imen einich copi an unsern bescheith gedeien lassen, und sunderlich von urteln, spruch oder raitungsbrief, verschreibung oder gescheit.

I t e m , so s o l l e n die secretarien

zu v o r d e m i n s u n d e r h e i t d e s f e r r e r s c h w e r e n :

[16.] das ir ieder alle concept oder minuten so inen bevolhen werden, getrewlich nach kun. mt. besten nutz, der canzlei stilum, eer, und irem bestem versteen begreifen und die alsdann unserm gnedigsten herrn von Meilitz oder ob sein gnad nit verbanden, wem das dan an seiner fürstlichen gnaden stat bevolhen were, zeigen, und die nach der gewonnheit die man dan ietz helt zeichen lassen, und so die zeichent wirdet, die geverlich nit endern sonder also zu schreiben geben und fertigen lassen well. [17.] Und so die copi ingrossirt und geschriben ist, alsdann sol er die mit dem Schreiber uberlesen und corrigiern ehe si zum sigel getragen werden, und so e r das g e r e c h t und dermassen

findet das es taugt ausgeen zu lassen, soll er aussen auf den brief ad marginem oder innen in plicam wie6 dan gewonnheit ist, sein namen schreiben, damit man erkenn wer das gemacht und uberlesen hab, und ob geirt Wurth, das man den darumb zu antwurt stellen mug. und wan der 1 4 6

8 Wir. * sollicituns. wem. zu bes. od. 1. und.] lesen, sehn oder zu besehen oder sehen. 6 gnedister. wir.

ßeichskanzleiordming 1482—1484.

203

brief ahn collacionirt, uberlesen und underschriben, ist es dan noth zu registriern, so soll er den brief und die copei desselben briefs dem taxator geben, damit der taxator die beide zu seiner zimlichen zeit dem registrator antwurten und der registrator dester ee die partheien fertigen muge. ist aber die sach nit noth zu registriern, so soll der gefertigt brief zu stund dem taxator geantwurt werden ferrer damit zu handien, und der secretari die copi bei sein handen behalten und verwarn, ob es zu schulden kerne das man der wider bedurf, das si dan bei ime mocht gefunden werden. [18.] Die secretarien und taxator sollen auch in sonder acht haben, was gefertigt wirdet von quittungen oder verschreibungen die gelt oder die finanz berurten, das das nit hinauß geben oder gefertigt, es werd dann darinn alle Ordnung gehalten als die durch kun. mt. furgenomen ist. [19.] Und ob ainich brieflich oder ander gerechtigkeit auß der canzlei weggeliehen oder durch königliche botschaft auf tegen oder anderschwo gebraucht wurt, sol ain ieder der das hinauß gebe oder liehe, das in das buch das darzu sonderlich verordnet und mit ainem [?] bezaichent ist, zu stund aigentlich aufschreiben, ob es zu schulden kern, damit man die wider erfordern oder beschait darum geben mocht. [20.] Darzu sollen si auch darob sein, damit alle regalia, steth und lehenpflichten, gleiths- und paßbrief, auch alle tagsatzungen und all notturftig instructionen in die bucher so zu ainem ieden sonderlich darzu verordent sein, eingeschriben werden, damit man in den handlungen ains ieden stucks des notturftig wissen empfahen muge. So s o l zu d e n v o r d e m g e m e i n p u n c t e n d e r registrator

des f e r r e r s c h w e r n :

[21.] das er auf alle brief so zu registriern noth sein, so ime die mit der copi gefertigt wie vorsteth geantwurt werden, furderlich sein namen wie dan gewonnheit ist, schreiben und davon und auch vom registriern der tax so im der taxator an das gewonnlich ort zeichen und taxiern wirdeth, benugig sein und die partheien deshalb ferrer nit taxiern oder ferrer anfordern woll; [22.] und das gelt das ime also vom registrator gevallet, alles bei einander behalten und in ein buchsen verschlossen than bei sein pflichten, und abwegen nach ausgang ains ieden monets unserm gnedigsten herrn von Maintz uberantwurten; des gnad sol macht haben ime, auch den Schreibern die ie zu zeiten so si sunst muß haben, registrieren, nach gelegenheit der sachen und ir gnaden wolgefallen solich gelt auszuteilen. [23.] Und so er nun die copi hath, sol er darob sein, wo er das selbs nit thät, das die auf das furderlichst nottturftlich registrirth und eingeschriben, und wan das beschehen ist gegen der gezeichenten copi uberlesen und corrigirt und darinn nit error begangen werd; und nachdem es also registrirth und uberlesen ist, sol er dem secretari der die copi gemacht hat solch copi zustellen an widdergeben, damit der die selbs behalten muge. [24.] Der registrator sol auch niemant frembden über die register noch darauß ichts lesen, sehen oder schreiben lassen, auch das on sondern bevelich meins gnedigsten herren nit gestatten und selbs auch nit thun. I t e m , d e r taxator

sol a u c h ü b e r die v o r g e m e l t e n g e m e i n p u n c t e n sovil ine die berurn, dess ferrer schwern:

[25.] das er alle brief so ime geantwurt werden, so furderlichist das fuglich beschehen mag, siglen lassen fertigen und getrewlich taxiern und niemant umb schankung oder verheiß willen aufhalten, und ausserhalb kun. m t eigen sachen ganz keinen brief ontaxirt hinaus geben oder nichts nachlassen well, es werd dan durch unsern gnedigsten herrn von Meintz selbs geschaffen oder sonderlich bevolhen, 26*

Beichskanzleiordnung 1482—1484.

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[26.] das er auch keinen brief den man muß registriern, onregistrirth hinauß geb; [27.] und waa er von gemeiner canzlei wegen einnimpt oder ausgibt, das getrewlich aufschreib und zu seiner zeith verreith. [28.] Er soll auch all brief selbs zum sigel tragen, die gesigelten wider zu seinen banden nemen, und alsdann so all Ordnung damit gehalten ist, er und sunst niemand die hinauß geben. [29.] Der taxator soll auch das gemein trinkgelt getreulich einfordern und nemen und under die gesellen alle monat teilen wie das nach alter gewonnheit damit gehalten ist. wurden si aber darinn oder andershalb irrig, sol das wie vor in gemein artickeln steth, an unsern gnedigsten herren gelangen und es nach seiner fürstlichen gnaden gevallen und pillicheit darinn gehalten werden.

D i e Schreiber

und gemein

gesellen s o l l e n zu d e n v o r g e s c h r i b e n g e m e i n p u n c t e n d e s auch ferrer schweren:

[30.] das si von ostern an biß auf Michaelis zu vi hörn und alwegen von sant Michels t a g biß auf ostern zu v n hören in das zimer darinn die canzlei gehalten wirdet, kumen und sich da wellen erzaigen. [31.] Und was inen von den secretarien und darzu geordenten zu schreiben furgeben wirdet, das si das annemen und schreiben und willig und gehorsam sein und keiner darinn auf den andern weigern wolle. [32.] Doch soll ir keiner kein copi abzuschreiben noch zu ingrossiern annemen noch schreiben, der handel sei dan zuvor von unserm gnedigsten herrn von Meintz gesehen, zugelassen und seiner gnad gewonnheit gezaichent und undgrschriben, damit on seiner gnad wissen in der canzlei nichts gefertigt werden und ausgen mug. [33.] Und so derselb also den verzeichenten handel oder copei abgeschriben hath, was das ist, so soll er mit derselben copi zu dem secretari der das concept gemacht hat geen und mit ime den brief dargegen uberlesen und corrigiern und an namen, zunamen, suma, tegen oder zeit, datum, jarzal oder andern geverlichn undertheniglich enden nit radiern, oder so das radirt wurd nit außgeen lassen, es habs dan der secretari zuvor oder unser gnedigster herr gesehen und verwilligt das man es ausgeen muge lassen, damit es darnach nit für ein falsch oder unvleis der canzlei mug geacht werden, und so der brief corrigirt und vom secretari sein nam underschriben ist, sol der secretari oder Schreiber solchen brief zustunden einem taxator geben. [34.] Si sollen auch den t a g in der canzlei warten und sein, welcher aber zu zimlicher zeit und so si nicht zu schreiben hetten ausgeen und spacirn wollen, sollen ander in der canzlei warten ob gescheit furfielen, das die nicht verhindert sonder durch si gefertigt wurden, und die so ausgen nicht destweniger das si ausgehen wolten ansagen, damit man ei ob noth wurd zu finden wist.

D e r canzleiknecht

sol die g e m e i n a r t i c k e l a u c h a l l sovil ine die b e r u r e n s w e r n und h a l t e n , u n d d e s f e r r e r :

[35.] Er soll sich alwegen von ostern an biß auf Michelis ein halbe stund vor vi urn und von sant Michels tag biß auf ostern ein halbe stund vor siben urn in das zimer da die canzlei gehalten wirdet fugen, da die tisch und penk ob die verruckt wem ordnen, kern, heissen und was da der canzlei halben zu handien not ist und er zimlicher weis geheissen wirdet, darinn e r auf ein taxator ain aufsehen haben soll, thun und außrichten; [36.] die thur der canzlei morgens, den tag und zu abents wol verwart haben, niemand der nit darein gehört oder erfordert wirt darein lassen;

Reichskanzleiordnung von 1494 Okt. 3.

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[37.] auch niemand über brief oder geheim lassen, sonder wo er die sieht oder was der canzlei zugehört verwarn und die geheim wie in gemein puneten begriefen ist, verschwigen. [38.] Es sol alwegen bei der spis so man von hoff gibt, sein und verfuegen das das alles in canzlei und zu nutz kum und zu rath gehalten werde. [39.] Und ob sich iemand der der canzlei nit verwant oder darinn zu essen oder wovon zugelassen zu tisch oder sunst eindringen wolt oder wurd, den sol er gutlich abweisen und das nit gestatten.

II. Kanzleiordirang von 1494 Okt. 3.1 Ordenunge der Bomischen königlichen 2 cantzlei durch uns Bertholdum ertzbiaehoven zu Meintz furgenomen zu Hecheln uff den dritten tag des monats octobris a° etc. XCIHI°. (K. Kreisarchiv zu Würzburg. Liber jurium ac literarum archicancellariatum sacri Eomani imperii per Germaniam concernentium. fol. 4'—8'. Um 1530 geschrieben.)

Secretarien berürende. [1.] Item söllen die secretarien globen und sweren der kn. mat. und uns als ertzcantzlern getrew, gehorsam und gewertig zu sein, seiner gnaden, des häilgen reichs und unsern schaden zu warnen, fromen und bestes zu werben. [2.] Und söllen alle concept oder minuten [so] inen bevolhen werden, irs besten verstandts und vleiss begreiffen, uns oder so wir nit byhanden weren, unser geordente undercantzler, zuvor und ehe sie die zu ingrossiren, angeben, hören und subscribirn laßen. [3.] Und so 3 solich minuten dermaß besichtigt, underschrieben und ingrossirt sein, söllen sie die mit dem Schreiber, der die geschrieben hett, überlesen und ob 4 die einichen mangel hetten, zuvor und ehe sie zum Siegel getragen werden, corrigirn und mit iren namen vertzeichnen. [4.] auch dieselben concept oder minuten, so die gemelter weise ingrossirt und uberlesen und zu registrirn nott sein, dem registratori behandigen, welche aber nit nott weren zu registrirn, die sunst verwarn. Registrator. [5.] Item der registrator söll güten vleiß haben, alle brieve, so under anhangenden sigeln außgeen, ordenlich in ein buch mit seiner handt zu registriren oder durch andere, doch uff seinen costen registriren laßen, und so die dermaßen registrirt sein, gen den concepten collationiren, damit in dem register nichts ungerechts erfunden werde. [6.] Und söll auch uff alle brieve besunder was anhangende insigel hatt, außen zuruck das wortt Registrata und dobey seinen gewonlichen namen und zunamen schreiben. [7.] Auch von den leuthen, die soliche brieve ausbringen, für sein registratur zimlich leidlich belonung fordern, alles wie in Übung herkomen und gewonlich ist. S c h r e i b e r antreffende. [8.] Die schreyber söllen globen und schweren der kn. mat. und uns als ertzcantzlern getrew, gewertig und gehorsam zu sein, seiner kn. mt., des haiigen reichs und unsern schaden zu warnen, frommen und bestes zu werben, getrewlich zu dhienen und irs besten verstentnus, 1

Vgl. SEELIOBB in Mittheil, des Inst für Oest. Geschichtsf. 8, 23 U. 25 Anm. 2. BOSENTHAL im Archiv für Oesterr. Gesch. L2QX, 94. 4 * königlichen ist übergeschrieben. ' so ist übergeschrieben. ob ist überges chrieben.

Reichskanzleiordnung von 1494 Okt. 3.

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vleiss und Vermögens zu schreiben, zu thun und ußzurichten alles das so inen von der kuniglichen mat, uns, unsern geordenten cantzlern oder secretarien zu yder zeit bevolhen wirdet. [9.] Sie sollen auch unsern cantzlern und secretarien gehorsam und willig sein und was sie inen zu schreiben furlegen oder sunst in Sachen der cantzlei bevelhen werden, furderlich fertigen und gegen den copeien oder minuten überlesen zuvor und ehe sie dem cantzler oder secretari, der ine solichs bevolhen hat, die widder furpringen. Secretari und Schreiber gemeynlichen antreffende. [10.] Es sol keyn secretari oder Schreiber einichem andern fursten, herrn, communen noch ymandts anders mit sundern glübden, eyden, verstentnußen, noch in einiche andere weyse dinsts oder gewartung verpflicht, verwandt, bestellt oder besoldet sein, oder khünfftiger zeit werden on unsern sondern wissen oder willn. [11.] Item sie sollen der kn mat. und des reichs heimlichkait [so] sie im rhate der cantzlei oder sunst sehen, hören, schreiben oder lesen oder darinn sie und ir yder insonder gepraucht werden, seiner mat. und dem reich zu schaden oder nachthäil nit oifenbarn, sunder ewigclich verschweigen und by inen behalten. [12.] auch die hendel sunst ußer der cantzlei nit bringen oder die gehäim andern leuthen oifenbarn, sagen oder lesen, noch inen einich copei on unsern bescheidt gedeihen laßen und sonderlich von urtheiln, spruchs- oder rachtungsbrieve oder von andern verschreybungen, geschefften oder furdernusbrieven, so uff oder an der kn mat. rhete amptleuth 1 oder andere ußgeen, auch nymants frömbds, so der cantzlei nit verwandt oder dorein zu geen beschieden sey, in die stuben oder gemach, darinn sie schreiben, fhüren oder geen laßen, noch auch in die concept, minuten oder anders oder in die registerbucher oder andere geheym der cantzlei sehen, suchen oder lesen laßen, sondern botten und andern außerhalb der gemelten gemach bescheidt und abfertigung geben. [13.] Und waß auß der 2 kn mat, unserm oder unser® cantzler oder aus besluß des rhats angeschaffen wurdet, furderlich verfertigen und sunderlich, was die k. mt. selbs antrifft. [14.] auch vleißigs aufsehens haben auf unsers herrn des Römischen k s aigen sachen und darnach uff andere nöttige sachen, damit dieselben der gepür nach forderlich gefertigt werden. [15.] Item alle begriffen notteln oder concept, worauf dieselben antzäigung thun, so sie abschreiben, söllen sie vor allen dingen uberlesen und demnach auf das best und vleißigst one alle verkerung abschreiben und verhüten, damit nit misschrieben oder falsch gebraucht werde. [16.] auch keynen brieff sonderlich bergamenen oder offen brief an argwönigen Stetten als im namen oder zunamen, in der summa, in der zale, im datum tags oder jars und dergleichen sachen radyren oder endern; ob aber an andern enden, die nit argwon uf ine trugen, mißschrieben were, so man dann solichs wol radyren möcht, söll alwegen mit unserm oder unser cantzler und secretarien wißen gescheen und mit des handt, der solhen brief geschrieben hat, und keyns andern handt widderumb geschrieben werden. [17.] Item der kn mat und alle andere nöttige sachen der man gedechtnus haben muß, sunderlich di eversiegelt verschreybungen, es sy umb dienst, pflege, lehen, gäbe, provision, leipgedinge, verzeyhung, Privilegien, bestettigung, presentatz, nominatz, wapenbrieff und dergleichen sachen, so aus seiner mat selbs person und bevelch flißen, auch instruction umb merglich sachen, so man den bottschafften ye zu zeiten anhenckt, vleißigclich und trewlich zu verwaren und was not ist dem registratori überantwurten solichs zu registriren. 1

ander leuth.

2

der ist untergeschrieben.

8

unsr.

Heichskanzleiordnung yon 1494 Okt. 2.

207

[18.] Item alle provisiones, auffgenomen diener, rhete und amptleuth mit vleiß in ein sonders register zu 1 zeichen; 2 [19.] desgleichen ein sonders register zu haben, darinn die tagsatzungen, auch die geleydt, lanndshuldigung oder paßbrieve und wie lange die geben sein, vertzäichent, [20.] und sali auch alweg ainer aus den Schreibern verordent werden, der an die tagsatzung mane, damit man ordenung geben múge, die partheien zu hören oder wie sich gepürt, zu fertigen. Derselb Schreiber söll auch die brieve, register oder anders, so ye zu zeiten zu tagen oder in andern geschefften den bottschafften zugestelt werden, vleißig aufzeichnen und auf zukunfft der bottschafften dieselben brieve widder fordern und an ir statt ordnen, desgleichen, ob man ymandts anders 3 brieve aus der cantzley leihen würde. [21.] Item das keyn schuldtbrief, quietantz oder was gelldt oder vinantz antrifft, on wißen oder geschefft der, so über das gellt verordent sein, außgee und darnach darneben solich sachen an die ke mat. auch bracht werden. [22.] Deßgleichen sóll kein brief außgeen, so antrifft geleydt, landshuldigung, bestetigung oder freyháiten, gnaden gaben, geldt verschreibungen, gefangen, berckwerck, holtzwerck, iagen, vischen, enderung der diener, amptlewt oder pfleger, und auch ander vorberürte sachen, wir aus bevelh k r mat. oder in unserm abwesen sein mat. selbs hab dann das angeschaffen, und wo ein chamerer oder ander er sey wer der wöll obgeschriebener sachen ein oder mehr, so er selbs oder durch andere procurirt hette, anschaffen würde, söll solichs alwegen zuvor und ehe die brieve zu fertigen angefangen, an uns oder unsern cantzler so by der handt were, anbracht werden, der solichs, ob nott were, an die k e mat bringen, iren willen darinn erkunden und daruff handeln söll. [23.] Es soll auch keyn secretari oder schreyber sich geen hove dringen oder in rhat geen on unsern sundern bevelch. [24.] Darzu sóllen cantzler, secretarien und Schreiber auflf abfertigung der botschafften oder der ke™ mat. geschefften vor anderm forderlichen vleiß und achtung haben. [25.] Und was brieve obbemelter weise angeschafft, geschrieben, sollen dem taxatori uberantwurt werden, der die zu seinen handen nemen, uns oder ünserm cantzler zu versiegeln oder zu secretirn anbringen, und so die gelesen und underschrieben sein, sóll er die bey sich nemen, den leuthen, den sie zustünden, auff außrichtung gepürlicher tax und belonung volgen laßen, doch söllen der k a mat. angeschaffen sachen vor andern alwegen verfertigt, secretirt oder gesiegelt und nach gestallt der sachen hinweg geordent werden. [26.] Und was mit dem großen sigel zu sigeln ist, söll uns und das ander unserm cantzler oder dem, der das kleyn sigel oder secret aus unserm bevelh zu yder zeit haben wurde, zu underschreiben furbraGht werden. [27.] Item ein yder söll den stilum der cantzlei nach allem vermögen halten und sich umb khein sach davon dringen laßen, wes er aber nit wißen hett, söllen alwegen die jüngern 4 die elltern frogen, dieselben dann inen darinn gütlich underrichtung geben söllen. [28.] Was auch áinem yden zufellt in der cantzlei notturfftig zu sein dardurch der k n mat. ere und nutz gefordert, auch der stilus gehalten werde, das söll er trewlich antzäigen und ermanen. [29.] Alle secretarien und Schreiber söllen allenthalben in guter einigkäit mit einander leben und einander mit wortten oder gethaten nitt schmehen, lestern oder beleidigen, sonder die jüngern söllen die eitern allwegen zuvor haben; weihe aber mit einander spennig wurden, sollen sie by gethanen pflichten on alle schmeh, lesterung oder aufrur an unsern cantzler bringen und seins entschäidts oder, ob er sie nit vertragen möcht, des unsern darumb gewarten; 1

schreiben und zu zeichen, schreiben und ist mit dem Tilgungsstrich versehen. 8 " die denn geleyd. ander] nach einer Wiener Abschrift. * die jungern übergeschrieben.

Beichskanzleiordnung von 1494 Okt 3.

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[30.] Und ob einer oder mehr solichs verachten und darüber fräveln würden, die söllen darumb in unser straff und büß gefallen sein und darzu geurlaubt werden. [31.] Und söll sich ein yder im sommer des morgendts vor der sybenden und im wynther umb die sybende stunde ongeverlich, desgleichen nach tisch in der cantzlei finden laßen. [32.] Und ob einer, so nit überig geschefft für handen weren, außgeen wölt, söll er mit wißen der andern thun, doch söllen sie sich dermaßen schicken, das alwegen der halb theil by der cantzlei pleib. [33.] Es söllen auch cantzler, secretarien und Schreiber, wo wir unsern leger in Stetten haben, so wir zu hove oder kirchen geen oder reyten, vleißig auf uns warten, soferr sie mit merglichen geschefften onbeladen sein; [34.] desgleichen im felde, so wir über landt raisen, sich by uns und den unsern halten und nit vor- oder nachreyten on sundern beschäidt oder redlich Ursachen. [35.] Und söll auch keiner on unser wißen und erlaubung auß unserm hove an frömbde ende reyten, faren oder geen. [36.] Und söllen allwegen der jüngsten zween in 1 der cantzlei zu tisch dienen und der andern warten und darnach mit den leisten eßen. Taxator. [37.] Der taxator sol globen und schweren wie die Schreiber etc. [38.] Item er soll vleiß haben alle und yde brieve, so in der cantzlei gefertigt werden, von stundt in sein behaltung zu nemen, die abends oder morgends, so es fug hat, onverzügenlich sygeln laßen und in seiner gewarsam behtdten, damit sie nit yderman für äugen leigen. [39.] Er söll auch on unsern bevelh oder wißen nymandt keinen brief vergebens geben oder schenken sunder alle offne und ander brief oder geschefft seins besten verstentnus nach zymlichkait on ob er irrung oder zweivel an gepurlicher tax hett, mit unserm rbat und willen taxiren, auch die tax nit geringer dann sich gepurt und er beschäiden wurde, ansetzen oder machen und im taxiren seinen äignen nutz oder vorteil nit suchen auch khein schenck oder gäbe häimlich oder öffentlich geverlicher weise deshalb nemen. [40.] Darzu die lewt der tax halb geverlich nit uffhalten sonder forderlich abfertigen umb verhüten uberger zerung. [41.] Er sol auch kaynen brief, den er taxirt hat, übergeben, er sy dann by seinem register und schreib die tax alsbalde auff; [42.] noch auch einichen taxirten brieff außer handen geben, er hab dann denselben den registrator zuvor verlesen und, wie sich gepurt, registriren laßen. [43.] Was er auch innymbt und zu notturfft und versehung der cantzlei widder außgibt, sali er Eigentlich autschreiben und uns davon alle quatember rechnung thun. [44.] Und er soll das drinckgelt, so den gesellen gemeynlich zusteet, wie herkomen ist, mit gutem vleiss einfordern, aufzaichnen und das auff bemelte zeit nach unserm beschäidt und ir ydes standt und verdinst under sie außthäilen. Cantzleiknecht. [45.] Der cantzleiknecht söll globen und sweren der k" mat. und uns als ertzcantzlern getrew und gehorsam zu sein, unsern schaden zu warnen, frommen und bestes zu werben, getrewlich zu dienen, auch unsern cantzlern, secretarien und schribern in dem sie ine beschäiden, gewertig zu sein. 1

in ist übergeschrieben.

Reichskanzleiordnungen von 1494 Okt. 3 und 1498 Sept. 12.

209

[46.] Item er soll der erst in der cantzlei sein und die 1 stüben oder gemach, darinn sie gemainlich schreiben, alle tag des morgets früge keren und räinigen 2 und wintherzeit hitzen. [47.] auch die thtir verwarten und nymandt frömbds, so der cantzlei nit verwandt noch dorein gehörig ist, dorein laßen geen, noch auch ymandts emichen brief on sundern bevelh geben oder verlesen, noch in den registern, buchern oder andern gehaimen der cantzlei ichts suchen, außschreiben oder lesen laßen; [48.] auch zu yder zeit sein liberung für sovil personen als der cantzlei zugeordent sein und nit mer 3 fordern und holen, und was nach dem eßen an weyn, brodt oder anderm überlaufft, dasselb auffheben und nit zu onnutz anwenden. [49.] Und ob einer oder mer, 4 der nyt 6 in die cantzlei gehört, sich dringen wölt darinn zu eßen, den oder dieselben abzuweisen.

in. Kanzleiordnung von 1498 Sept. 12.6 Ordenung des römischen reichs canzlei durch kunig Maximilian furgenommen. K. K. Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Reichs-Hofkanzleiordnungen und Personalien Fase. 1 Nr. l a . Papierheft in 4° fol. 2—4. Gleichzeitige Abschrift.

Wir Maximilian von gottes gnaden römischer künig, zu allen zeiten merer des reichs, zu Hungern, Dalmatien, Croatien etc. künig, erzherzog zu Oesterrich, herzog zu Burgundi, zu Brabanndt, zu Grheldern etc., zu Habsburg, zu Flandern, zu Tyroll etc. bekhennen öffentlich mit dissem brieve und thun khunt allermeniclich: als bißher in unsern canzleien bäide römisch und auch österreichisch hendel und sachen undereinander vermischt und außgegangen und deshalben die sachen als die notturft erhaischt nit registrirt und eingeschrieben sein, dadurch, wo nit [enderung] darein gesehen, uns, dem häilgen reich und unsern erblichen landen merklich irrung, schade und nachteil erwachsen wurde, das wir demnach aus denselben und andern Ursachen mit wolbedachtem muth, gutem zeitigem rhat und rechter wißen ein ordenung und Satzung, wie eß hinfur mit unsern canzleien soll gehalten und alle sachen und hendel das häilig reich, unser chuniclich chamergericht und unser erbland berürnde außgeen und gefertigt werden, gemacht und besloßen haben inmaßen wie hernachvolgt. dem ist also: [1.] Von erst sollen dheinerlei brieve von unsern als rhömischen königs wegen in das häilig reich geschrieben werden dann in unser romischen canzlei, so itz der erwurdig Berchtold erzbischove zu Meintz des häilgen römischen reichs in Germanien erzcanzler unser lieber neve und churfurst in Verwesung hat, damit man die darinn geregistrirt finde und sein lieb darumb antwurt geben müg. [2.] Item, unser groß sigel, so derselb unser neve von Meintz itz praucht, und das missifsigl, so wir von newen machen laßen wollen, soll man legen in die ratstruhen in ein lädl neben dem darinn die andern zwei sigl und secret ligen. [3.] Item, zu demselben ladel, darein dieselben zwei reichssigl gelegt werden, soll unser neve von Meintz allein den sliißel haben, aber die schlußel der ratstruhen sollen onverendert beleiben. [4.] Item, mit denselben zweien reichs- und sunst mit dhainen andern sigeln sollen alle hendl des reichs gefertigt werden. [5.] Item, mit dem sigl und secret, so wir bißher gepraucht haben und auch in der ratstruhen ligen, sollen durch [die], so wir darzu verordnen, und von nimants anderm, allain alle osterrichisch und burgundisch hendel besigelt werden und gefertigt. 1 3 6

die ist von derselben Hand fibergeschrieben. * es steht da: räimigen. 4 mer ist übergeschrieben. und 5 oder mer und nyt sind übergeschrieben. Vgl. ROSENTHAI, Archiv für Oester. Gesch. LXIX, 94 f.

POUB, Di« Lehre von den Priratnrknndeo.

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Beichskanzleiordnungen von 1498 Sept. 12 und 1527 Jan. 1.

[6.] Item, es soll auch khain brieve in des reichs hendeln besigelt werden, es si dann zuvor von unserm lieben neven von Meintz oder seinem verordenten underschriben und gezäichnet. [7.] Und sollen demnach alle brieve, so in der berurten römischen canzlei geschrieben, durch personen, die wir darzu ordnen, angeschrieben und zimlichen taxirt, und dann einem gegenschreiber, den sein Heb darzu ordnen soll, behendigt, durch den die auch aufgezaichnet und, was daraus gebracht wirdet, eingenomen werden. [8.] Item, wir sollen auch personen bei unser kuniclichen chamergerichtscanzlei verordnen, die itzberftter maßen alle brieve und Schriften, so daselbs außgeen, mitsampt irer tax vermerken und das aber durch des genannten unsers neven gegenschreiber, den er darzu geben soll, was auß demselben pracht, angeschrieben und eingenomen und dann von demselben die costung so auf außhaltung 1 der canzlei prothonotarien, secretarien, Schreiber und dhiener derselben unsers camergerichts canzlei geet, genomen und darzu ir soldt bezallt und further mit der ubermaß gehalten werden wie hernachvolgt. [9.] Item, wir haben unserm lieben neven dem erzbischove zu Meintz für seinen sold hierinn, auch für costung, außhaltung und belonung, die sein lieb den prothonotarien, secretarien, Schreibern und dienern der rhomischen canzlei thun soll, nemblich der anzal personen, so er bißher darzu gehapt hatt, eins iden jars die zeit seiner Verwesung achttausent gülden reinisch zu geben benennet. [10.] Und damit sein lieb der bekomen, sollen ime die gemelten gefell unser römischen, auch die tibermaß über außhaltung wie obsteet unser chamergerichtscanzleien durch die berürten einnemer geräicht werden, so lange biß er derselben achttausent gülden eins iden jars volliclich ußgericht und bezallt ist. [11.] Und was dann ides jars sölher gefell und Übermaß über die itzbestimpten achttausent gülden bevor were, dasselb soll uns zusteen und volgen. [12.] Weichs jars aber solich gefell und ubermaß sovil nit weren, das sein lieb der gemelten seiner zusteenden achttausent gülden bezallt werden mocht, sollen und wöllen wir ine zu einer iden zeit durch unser hoffchamer solichs abgangs entrichten und habhaft machen. [13.] Dagegen soll unser neve von Meintz solich canzleien aufricht halten und mit teuglichen personen besetzen und sein vermügens notturfticlich versehen. Und damit disse obgeschrieben Ordnung also stet gehalten und volnzogen und von nimants dawidder gehandelt werde, haben wir die mit unser hant underschrieben und mit unserm kuniclichen zuruck uifgetrucktem insiegel besigelt. Geben zu Mumpelgart am mitwochen nach unser lieben frawen tag zu nativitatis, nach Christi gepurt vierzehenhundert und im achtundneunzigisten, unserr reich des römischen im drizehenden und des hungerischen im neunten jarn. per regem Ad mandatum domini p. m. regis proprium Sernteiner. IV. Kanzleiordnung von 1527 Jan. 1. Vermerkht kuniklicher maiestat zu Hungern und Behaim etc. deutschen hofstat, durch ir kuniclioh maiestat anno domini etc. im sibenundzwainzigisten am ersten tag januarii aufgericht, dem also auf kun. mt. ferrer bevelh gelebt und nachkumen werde Boll. K. K. Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Hofstatus fol. 2 b—3 b.

O r d n u n g der canzlei. Erstlich sol ain ansehenlicher, verstendiger, vertrauter, geschickhter und fromer canzler sein, der soll im rate, es sei bei kuniclicher mt., in dem gehaimen rate oder im hofrat, die 1

auffhaltung.

Reichakanzleiordnung von 1527 Jan. 1.

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taerern stimb collegieren und zasamen merkhen, materi proponieren, auch all supplication durch ine oder wem er des bevilht und sonst keins andern hant furbracht werden, es sei bei kuniklicher maiestat oder in den reten. Und weihe supplication durch ine nit furbracht werden, soll canzler ausserhalb kuniklicher maiestat selbs bevelh keinen brief darauf nit ausgeen lassen oder fertigen. Was ime aber für bevelh oder supplication zuekomen so die chamersachen beruren, soll der canzler alzeit dem schatzmaister zustellen, daz er die vor kun. mt. oder im hofkhamerrate furbring, es werd im dem canzler dann von kun. m t selbs person bevolhen solich sachen furzubringen. Canzler sol sein fleissig und ernstlich, aufsehen haben, damit die canzlei gehaim, vertraut und erber gehalten werde, dann an seins ambts Verwaltung kuniklicher mt. und derselben landen und leuten treffenlich vill gelegen ist; auch daz alle expedition gefurdert werden, und soll sein fleissig aufsehen über die registraturen, und all brief und Schriften so ausgeen selbs ubersehen, lesen und verzeichnen, und wo mangel bei secretarien oder Schreibern befunden, unverzogenlich einsehung thun, und insonderheit, daz die canzleisachen woll verwart und gehaim gehalten werden. Der canzler soll, so oft new secretari, Schreiber oder ander personen der canzlei aufgenomen werden, geburlich phlicht von inen aufhemen. Es soll auch kein secretari oder Schreiber bei seinen phlichten khain new zeituugen, so kuniklicher maiestat zuekomen oder er im rate höret, ausserhalb des canzlers wissen, von hof schreiben oder iemants verkünden, es sei dann sach, daz ers sonst gehört oder ime zu kunt gethonn worden sein. Item, dieweil an den posten vill und groß gelegen will sein, daz er fleissig damit sei die forderlich, es sei bei tag oder nacht, wann ers für not erkennt, furbring, auch guet aufsehen haben, damit bei postmaister mit underhaltung seiner knecht und phert khain mangel erscheine. Es soll in der hofcanzlei gehalten werden zu den niderösterreichischen sachen ain secretari, ainer zu den oberösterreichischen und reichshendeln, ainer der auf den hofrat wart, ainer der den burgundischen und französischen sachen außwart, zwen die den hispanischen sachen warten, ainer der die latheinichen hendel handelt und under handen hat, und darzue ein registrator, der auch ain taxator sein soll. Und soll dem oberösterreichischen secretari drei Schreiber, dem niderösterreichischen zwen, der auf den hofrat wart ainer, dem lateinischen zwen. Die behamischen und hungrischen secretarien betreffent, will kuniklich mt. mit der zeit Ordnung inn geben. Und soll dem oberösterreichischen secretari drei pfert, dem niderösterreichischen und allen andern secretarien iedem zwai phert, dem registrator auch zwai phert und iedem Schreiber ain phert gehalten werden; item, dem canzleituerhueter, der ain radtsknecht sein soll, ain phert gehalten werden, und darzue ain knecht zu fueß, der stettigs der canzlei warte. Die vorgenannten personen der canzlei verwandten sollen trabharnisch, schefflin oder schießzeug füren. Item, all der canzlei verwondten sollen dem öbristen hofcanzler gehorsam thun und ir aufsehen auf ine haben. 27*

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Sächsische Kanzleiordnungen aus der Zeit von 1470—1501.

B. Sächsische Kanzleiordnungen. i. Ordnungen des hofls zu Dreßden. (Aus der Zeit von 1470—1480). Hauptstaatsarchiv Dresden, Finanzarchiv. Rep. XXVIII. Alte Hofordnungen Nr. 1. Locat 32,436. Es solln auch die cantzelschreiber zu der geordenten stunden in der cantzlei sein und sich gehorsamlich nach dem cantzler halden, sal sie auch der cantzler aufzunemen und zu verleuben macht haben. Es sal kein rath kein geschencke nemen ane unser sunderlich wissen unnd willenn. Es sal auch nymant in unser rathsstuben ader cameren gehen, er sey dann dartzu vorordent. IL Ordnung wie es in der cantzley sali gehalten werden.

Gegen 1501.1

Staatsarchiv Dresden. Cantzley-Ordnungen de anno 1500—1683 fol. 1. Locat 10,061. E s sollenn alle henndel, wie die beratslaget unnd beslossenn werden, vom cantzler summarien vorzceychent unnd in ein buch geschrieben werdenn. E s sali auch der cantzler alle brive, was nicht vorbeschiedt ader sunst geringe Sachen sein, eher dann die ausgehenn, in rath bringen unnd vorleßen lassen. Unnd nachdem in unnser cantzley bißhere etzwas unordnung gehaltenn ist, in dem das unnser schreyber nicht zu rechter zceyt irs dinsts gewardt, auch frembde unnd ander lewte, so nicht darein verordent gewest, in die cantzley gegangen unnd sich darynne enthaltenn haben, wollen wir hinforder, das alle personn, so in unnser cantzley verordent sein, sommer unnd wynnter zceyt zcwischenn funff unnd sechs ader vor sechs hören frw vor mittage unnd an fleysch tagen nach der malzceyt zu X I hören, unnd an fasttagen zw X I I hören in der cantzley sollenn erscheynenn unnd biß an die malzceyt darynne beharrenn irs dinsts mit vleyss auswarten, unnserm cantzler gehorsam leysten unnd sich seins bevelhs halten, unnd sollenn alzo biß zu dem abentmal ader an fasttagenn biß zu vier hören in der cantzley beharren, welcher aber ane lawbe des cantzlers die stunde nicht halten ader so er kumen bynnen geordenter zceyt ane des cantzlers lawbe abweßlich befunden würde, der ader die Sailen, so offt das geschiet, itzlicher ein halben gülden der gemeynnen cantzley bußfellig unnd vorfallen sein, welich büß auch von unnserm cantzler unnachlessig den andernn allenn zu gute, alzo sali einbracht werdenn. Es sali auch nu hinforder nymandt anders in unnser cantzley dann diejhenen, so darein verordent sein, zugehen, ader sich darynne zuenthalten ane lawb ader zustattung unnsers cantzlers ader wem der in abwesenn bevelh gebenn wirt, vorgunst ader vorstadt werdenn, wen aber ymandt auß den verordöntenn der cantzley frembde ader die nicht darein verordennt sein, ane lawb in die cantzley furenn, ader einlassen werdenn, der ader die sollenn auch obberurte büß verfallenn sein. Wir wollenn auch, das alle schrifft, so auß unnser cantzley ausgehen, ordentlich sollenn registrirt unnd verzceychent werdenn. Diese nachvolgende sein in die cantzley verordennt Cuntz Rumpff. Asmus. Her Greger. Erhart. Caspar. Hensel. T. stubenheyßer. 1 Diese Kanzleiordnung gehört nach Vergleichung der genannten Kanzleipersonen mit den im Kopial 106 fol. 417 verzeichneten in den Anfang des 15. Jahrhunderts (1501). Die von Langenn Moritz 2, 31 citirte

Sächsische Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.

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ni. Kurfürst Moritzens Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.1 Hauptstaatsarchiv Dresden Or. Nr. 11327.

Von gottes gnaden wier Moritz hertzog zu Sachssen, des heyligen römischen reichs ertzmarschalch und chuerfürste, landtgraff in Dhuringen und marggraff zu Meyßen, thuen kunth mit diesen schriefften. Nachdeme wier die zeyt unnserer regierung alle dasjenige gnedig unnd gerne gefördert auch hernach zu fördern geneigt, das zu wolf'arth unserer getrewen underthanen sali ader mag gereichen, daß wier in unser cantzley nachfolgende ordenung zu haltenn befohlen, setzen, ordenen, und wollen, das alles wie hernach volget, von unserm itzigen und zukunfftigen cantzlern, den secretarien und andern schreybern, unnachlessigk sali gehalten werdenn. Erstlich sali in unnser cantzley verordent werden eyne person, welche alle brieffe, die einkommen annehme, und in fünf theile theyle,nach den funffgeordentenkreysenn, wie hernach volgett, In den chuerkreyß gehören nachgeschriebene ampte, stedte und flecken, und was von schrift ader amptsessen darinne wohnen, Wittembergk, Kemburgk, Czane, Beltzigk, Rabensteyn, Niemegk und Bruck, Liebenwerde, Warenbrug Schlieben, Übingow, Gommernn, Plotzke, Elbenaw, Schweynitz, Hertzberg, Jessen, Schonewalde, Lochaw, Bitterfeldt, Heynichen, Lichtemberg und Pretin, Alstedt, Nawenndorff und Pfiffell und was in der Chuere gelegen ader wonhaftig, ader datzu gehörig. Dhuringyscher kreyß, Weyssenfelß, Freyburg, Saltza, Thamßbruck, Herbßlöben, Denstedt, Kindelbruck, Sachssenburgk, Sangerhausen, Weyssensehe, Eckerßbergk, Laucha, Merßeburgk, Quedlingburg, Pfortha, Eyßenberg, und was in dem kreyße, an ampten, Stedten, clöstern, schrift und amptsassen, gelegen und wonhafftigk. Leyptziger kreyß, Leyptzk, Pegaw, Peterßbergk, Delitzsch, Zörbigk, Eylenburg, Dieben, Grym, Newenhoeff, Eyche, Leyßnigk, Kolditz, Rochlitz, Geyten, Mitwayde, Aldenburg, Schmollen, Born, und was von ampt- und schrifftsessen, auch clöstern, in diesem kreysße gesessen unnd gelegenn. Auff dem gebirge Annenbergk, Buechholtz, Marienberg, Wolckenstein, Schneberg, Schwartzberg, Schletha, Grunhayn, Zwickaw, Werda, Zschoppa, Schellenbergk, Kempnitz, Czella, Freyberg, Tharandt, Aldenbergk, und was in diesem kreysße von ampten, clöstern, schlifft, amptsessen, ader andere underthane seyn. Meyßnischer kreyß, Dreßden, Pirnaw, Khönigsteyn, Glaßehüetten, Meyssen, Oschatz, Döbeln, Hoensteyn, Lohmen, Welen, Kadeberg, Schönfeldt, Laußnitz, Semftembergk, Hayn, Mülberg, -Domnitsch, Belgern, Sitzenrode, Torgaw, Weydenhayn, und was in diesem kreyße gelegen, unnd seßhaftigk ist, es seindt ambt, stedte, clöster, schrift ader ambtsessenn. Zw iderm kreyße sali ein besonderer secretarius geordenet werden, der alle sachen desselbigen kreyses in der cantzley unter ime habe, darinne schreybe, copiall halte, unnd die brieffe und hendell verwahre. Und die persane, welche die briefe wie anfangs gemeldt eynnimpt, sali die bothen fragen, von wannen sie kommen, und was vor briefe nach mittage einkommen, die sali ehr so viell der in yden kreyß gehörig zusammen binden, und friie in der rethe stubenn antworthen. s Hofordnong Herzog Georgs von 1508, in welcher er auch Weisungen für den Kanzler, die B&the und Schreiber der Kanzlei ertheilt, sowie die Amtstätigkeit des Kanzleipersonals regelt, ist nicht gefunden worden. 1 Eine mit der Kanzleiordnung Moritzens ziemlich übereinstimmende erliess Kurfürst August bald nach Begierungsantritt 1553 Nov. 20. 1 Diese und die folgenden Noten befinden sich als Zusätze nur in einer späteren Abschrift (Cantzley-Ordnungen d. a. 1500 —1683 fol. 17. Dresden. Locat 10,061), sie stammen aber noch aus der Zeit des Kurfürsten Moritz. Diese person ist hiervon der bothenmeister genandt worden, welcher auch alleine über die geachwohrenen reutenden und fußbothen befehl gehabt, die in unsers gnedigsten herrn Sachen

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Sfichsische Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.

Was furstenbriefe seindt, die nicht in unnsere eygene handt stehen, als vorschrieften und dergleichenn gemeyne sachen, die mögenn unsere rethe auch brechen unnd berathschlagen. Und sollen die rethe im winther früe umb sieben und im sommer umb sechse zusammen kommen, und eynes iden kreyses brieffe in beywesen des secretary, so zw dem kreyse verordent, verlesen, berathschlagen, und was uf eynen iden zuschreyben ist, das sali deme secretario befohlen werden, wan das gescheen, so sali der secretarius die brieffe concipiren, und, alßbalde ehr domitte fertigk, den rethen die concept fuertragen, das sie sehen, ob es dem rathschlage gemeß, unnd alßdan sollen die briefe umbgeschrieben und gefertiget werdenn. Bynnen des sollen die brieffe eynes andern kreyses auch vorlesen, berathschlaget und befohlen werden, unnd ob eynes kreyßes briefe so viell wehren, das dye anderen secretary zu lange feyern miisten, wan dan eyne antzael briefe gelesen, und dem secretario die antworth befohlen, so sollen die briefe eines andern kreyses vorlesen, und dem secretario desselben kreyßes befehll gegeben werden, und also forth, damit die secretarien aller kreyse zuthuen bekommen, und die bothen dester ehe abgefertigt werdenn. Was nuen vor neun hoern vor mittage also gefertiget, und unns fuertzutragen von nöthen, das sali zwischen acht unnd neuu hoern uns durch den cantzler und eynen ader zwene der rethe füergetragenn werden. Was vor briefe vor mittage einkommen, die soll die verordente persone gleicher gestalt nach den kreysen zusammen legen, und sollenn die rethe nach mittage ümb ein hoer wider zusammen kommen und gleicher gestalt, wie oben, solche briefe berathschlagen, befehlen und fertigen, unnd ümb viere, wue wier vorhanden seindt, uns relation thuenn. Man sali auch anderer gestalt die briefe in die kreyße gehörende nicht abfertigenn. Und sali ein ider secretarius sein eygen copiall haben, und so eyner schwach were, ader mit erleubniß abgereyset, soll ein ander secretarius, in welchs kreyse des tages nicht viell zu schreyben, in des krancken ader abwesenden copiall concipiren, so ofte sich auch ein secretarius über feldt begibt, sali ehr seyne copiall dem cantzler zustellenn.1 Es sali auch soviell möglich ein jder secretarius seines kreyßes concipirte briefe selbst schreyben und unterschreyben, wue aber der brief durch eynen copisten abgeschrieben ader zu bestellen, abzuferttigen, den tag wenn sie abgeritten oder weggelauffen, in ein besonders regiester eigentlich aufzuzeichnen, und rechnung darüber zu balten, und nun dergleichen auch von frembden bothen brieffe anzunehmen, und wann sie ferttig, wiederumb abzuweißen, welcher auch sein besoldung davon gehabt, nun hören wir, daß solches itzt mit eime copisten solle bestalt werden, der wirdt bey solchem ambt immer aus und eingefordert werden und den leuten bescheidt mäßen geben, daß er wenig wirdt schreiben können, wirdt auch leichtlich irre, wann er offt von schreiben auffstehen und anderer Sachen darunter gewartten soll. Nachdeme wir aber mit Damiano dem secretario darvon geredt, hat er so viel gefördert, daß Frantz Heintz als vor einen bothenmeister, wie wir bericht, soll angenommen werden, mann will ihn aber an Michael Stadt gebrauchen und nichts mehr geben, denn was Michel von tranckgeldte gehabt, darauff wirdt er nicht dienen, unnd were doch eines bothenmeisters hoch vonnöthen, denn bißher haben die Schreiber offtmahls, wann sie die brieffe geschrieben, darnach auch selber nach den bothen lauffen und die bestellen müßen mit beschwerung, und darzu verseumnüs ander unsers gnedigsten herrn sachen, so ist auch an einem cantzleydiener wo an Michaels Stadt kein ander verordnet, und Frantz Heintz bothenmeister seyn solte nicht genung dieses bothenmeisters ambtshalben, der doch wie wir hören angenommen seyn soll, wirdt zu dieser neuen Ordnung gar nicht gedacht. 1 Diß wirdt bey etlichen Unwillen machen, denn niemandt arbeitet gerne vor einen andern, sonderlich wo einer mit dem andern nicht wohl stündte, wie unter gesellen bißweilen auch pflegt neidt oder Uneinigkeit sich zu erregen, so würde auch ein itzlicher mit des andern büchern zuthun haben, welches die neue Ordnung nicht haben will, dieweil keiner wissen soll, was der andere schreibet, darumb dencken etzliche, es solte auch nicht böß seyn, daß ein guter geselle den andern bethe, seinen dienst die zeit seines abwesens ihme zu verwalten, daß seines abweaens halben keine versäumnüs oder klage geschehe. Dasselbe wolte er wiederumb gegen ihme auch thuen, der richtet ihm solches mit lust und liebe aus, und gebe ihm gute Unterricht, wie seine creyßsachen legen, deßgleichen der ander uff diß zukunfft ihme auch wiederumb bericht thete, waß sich seines abwesens in seinem creyße zugetragen, damit also unsers gnedigsten herrn Sachen mit allem fleiß können ausgericht werden.

Sächsische Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.

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geschrieben würde, sali inen gleichwoll der concipist lesen und ilnterschreyben. Was auch unnser cantzler ader andere rethe uf unsern befehll concipiren wurden, das sali ein secretarius ausschreyben ader zum wenigsten unterzeichnen. 1 Eyn receßbuech sollen die rethe halten und die vortrege darein selbst concipiren ader einen secretarien concipiren lassen, der in denn verhören alwege bey ihnen sitzenn sali. 2 Wann verhoer seindt, die sollen nach verlesenen suplicationibus geschehen ader nach der maltzeyt, ehe man wider anfehet suplicationes zulesen, ader wue die rethe alle besammen, sollen sie sich teylen, eins theills zu der verhöer, das ander zu den suplicationibus, ader wie sich nach gelegenheit der gescheite unnd zeit das sonst am bequemesten schickenn will, damit die leuthe gefertiget, beyde mit verhöer und suplicationen. Es sali eynem schreyber befohlenn werden, die Lehenbriefe unnterhanden zu haben und die mit rathe der rethe zu concipiren unnd zw fertigen. Item leypgedinge, gönste und geleytsbriefe zumachenn. Und zu deme allem mueß man eynen geschicktenn annehmen. 3 Zw den religión und bundtnis und unserer jungen vedtern sachen, auch zw den reichs uiind schutzhendelln, soll auch ein sonderlicher secretarius verordent werden, der alle dieselbigen sachen unter handen habe, darinne concipire, schreybe und die briefe und hendele vorwahre. Es sali eyn secretarius, dehn wier in Sonderheit verordenen wollen, uf unns warthen, uns folgen, wohin wier reytten, und alle briefe, die inn unsere handt halten, annehmen, uns vortragen und bescheidts daruff gewarthen, und in kriegssachen sali derselbige mit annehmunge der kundtschafft und anderm auch auffwarthen, und, obs die nothdurft erforderte, sali ime eyn sehreyber der ime naclischreybet zugeordent werden. So wollen wier in unser jungen vedtern sache zwene advocaten verordenen, welche in derselbigen sachen unsere notdurfft berathschlagen und mit doctors Lorioti rathe handeln sollen. 4 Alle tage früe iimb sechße und wintherszeyt ümb siebene sollen die copisten und concipisten ader secretarien in 'der cantzley sein und auf unnsere gescheffte und diensts warthenn. 1 Solches were wohl guet, wo die copisten alle gute leserliche schrifft schrieben, es wird aber so viel vermarckt, daß etliche als sonderlichen magister Eram, wo der einen creyß haben soll, nicht selber abschreiben kan, wills auch nicht thun, wie er sich vernehmen lest, darumb wirdt er einen copisten bedörffen, kont des auch nicht entpehren, wo er zu der verhörung der Sachen auch verordnet, damit weil er zu der verhöre sese, ein ander mitler zeit seine concipirte brieffe abeschriebe. Item der secretarius deß meißnischen creyß wirdt schwerlichen alles selber abschreiben können, sondern eines copisten noch nöther bedürffen, dieweil er zu seinem creyß alle zwey hofflager hat, darinnen außerhalben der gemeinen Sachen wie in andern creyßen täglichen von den Stadthaltern und räthen zue Dresden herabe und dann wieder hinuff Sachen des regiements halber fürfallen, außerhalben des schreibens über hoff, datzu doch, wie mann hört, ein sonderlicher soll verordnet werden, welches dann ein solcher copist, wann er recht unterwiesen, auch mit thuen könte. Zu dem soll auch, wie mann sagt, das fürefcenthumb Sagen und Prebuß zue diesem creyß geschlagen werden, würde auch mehr schreibens machen. 9 Das könte der an besten thun, der die acta und rechtssachen halten soll, von .deme doch in dieser anordnung keine Erwehnung geschieht, stünde ihme auch billicher zu dann den creyßschreiber, und derselbe müste auch die tagezettel, darinnen die tage verzeichnet werden, halten, und könte solches alles wohl thun, doch daß er copisten hett, die ibrae die Sätze, gezeugnüße, urtel und Vorträge abschrieben, dann die leute seyndt offte bißher damit verzogen und geseumbt worden. a Es ist so gar schwer nicht nach den formularen oder alten lehnnbrieffen neue zu machen, könte auch wohl ein geringer thun, wan er von den räthen bericht bekommen, mann muß aber gleichwohl einen sonderlichen haben, derselbig so die lehenbücher und gunstbuch helt, müste auch das hemagial, darinn die lehenssuchung und pflichte, wann die geschehen, verzeichnet werden, unter ihme haben, die geleyte aber gehören nicht hierzu, und solte bequemer seyn, daß die einen ieden kreyße darinnen sie sich zu befohlen würden. 4 Dieser artickul gehet die gemeine cantzley nicht an, gebürth an meisten dem Becretario, so darüber verordnet, zuwißen.

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Zu derselbigen stunde sali der cantzler auch in der cantzley sein, wehren aber die gescheffte nötigk, sali ehr nach gelegenheyt derselben in die cantzley ehe kommen.1 Zum andern, sollen der cantzler und alle schreyber der Sachen fleyssig warten unnd irer sonderlichen gescheffte halben auß der cantzley nicht eyllen, sondern der cantzley sachen mit fleyß hörenn, schreybenn unnd lesenn. Es sali auch ein ider concipist seyne eygene copiall haben, unnd der cantzler einem iden ausserhalben des andern also befehlen, das die andern nicht hören, was eynem befohlenn wirdet.* Eyn ider secretari sali ein tagebuech halten, was ehr alle tage vor briefe begreyfft, ab es auch geringe briefe seyndt, und dareynn mit wenigk worthen, an Wehnen geschrieben wurden, vertzeichnen.3 Der cantzler, die secretarien und concipisten, und auch die andern, Sailen sich irer pflicht die sie unns geschworen fleyssig erinnern, nicht allein ires ambts mit fleyß abwarthen, sondern niemandts schriftlich ader mündtlich in dehnen sachen, die in unser cantzley gelangen, rathen, auch nicht schreyben, ader sagen, was in unnserer cantzley gehandelt ader geschrieben wirdet, werden wier aber änderst erfahren, wollen wier unns also ertzeygen, das unnsere straffe sali vermergkt werdenn. Vor vieren nach mittage sollen der cantzler und die schreyber, die in die cantzley verordent, darinnen bleybenn, seindt aber nötige gescheffte, sallen sie derselben lenger abwarten, wurden ßie aber bißweylen eher darauß gehen, sollen ßie sich baldt widder hineyn verfügenn, unnd sollenn von vieren biß zu dem nachtmahll warthenn. Nach der abendtmahltzeyt biß ümb achte sali uffs wenigst eynn copist ein tag limb den andern in unnserer cantzley warthenn, ab etwas zu schreybenn fuerfiele. Außerhalben der cantzley soll mit unserm secret, das wier inn die cantzley geordent, keyn brieff verßigelt. werden, es wehre dan sache, das wier nicht wesentlich in unnserm hofelager wehren, so sali auch der cantzler unnser secret ahne unnsern befehll unnd vorwissenn niemandt zustellen.4 1 Es ist zunechst in der hoffordnung verlesen worden, wie unser gnedigater herr als ein christlicher fürst das hoffgesinde zu anhörung gottes Worts vermahnet, auch derhalben 3 mahl in der wochen in seiner churf. s. schloße wolle predigen laßen. Das wird den dienern der cantzley, so doch deßelben auch nothdürfftig seyn, durch diesen artickul abgeschnitten, dann do stehet stracks alle tage in der cantzley zu seyn, auch alle stunden und sonderlich die, wann mann predigt halten würdet. Sagen auch einstheils cantzleydiener, daß der alte churfürst in seiner cantzleyordnung, zum wenigsten in der wochen eine stunde zu anhörung göttliches worts den Schreibern nachgelaßen, umb deßwillen, daß sich zum öfltern mahl am sontage oder andern feyertagen, in nöthigen Sachen eylends zuschreiben zutregt, dardurch sie die predigt' verseumen müßen. 2 Wirdt geacht, daß gut were, daß ein ieder secretarius seine copialbücher wie der ander hielte, und also in gleicher anzahl und Ordnung, so könte sich der cantzler darnach in eines ieden creyß Sachen dester finden und richten, auch wo einer abwesent und der andere seine Sachen hielte, were es demselben auch leichter und zurichtiger. 8 Wann ein ieder secretarius in sein copial concipirt, und was er sonst von der handt schreibet mit kurtzen Worten summarie auch darein zeichnet, und das datum darzu gesetzt, so achtens etliche davor, daß überflüßig seyn solte ein sonderlich buch noch darüber zuehalten, könten auch nicht dencken, worzu es noth were, dieweil das copial die tage gleichsowohl mit bringet, und könne solche unnothürfftige mühe erspahrt werden, das solt aber gut seyn wenn mans ie fleißig registriren wolte, daß ein ieden ein regiester über seyn copial hielte, nach dem alphabeth gezeichnet, darein nicht mehr dann eines ieden nahmen an wehm und wie offte geschrieben signirt würde, daß wann nach einem brieff gefragt würde, mann denselben alsbaldt finden könt. 4 Worzu dieser artickul so viel das versiegeln anlanget von nöthen können nicht alle leute vernehmen, sonderlichen daß der cantzler nicht macht haben solte, daheime in seinem hauße oder wo er sonst were auserhalben der cantzley brieffe zusiegeln, damit er nicht allewege umb eines briefls willen der eylendt fürfiele von Tisch auflstehen, und in die cantzley alleine des Biegeins halben kommen müste, dieweil ihme doch daßelbige vertrawet, doch weil aber diese Ordnung ohne unterschiedt stracks soll gehalten werden, wirdt mann wohl sehen ob es einem cantzler beschwerlich oder nicht.

Sächsische Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.

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Wan die concipisten und copisten nicht in teglichen zufallenden sachenn zu schreyben haben, sollen ßie des tages die secke unnd kästen mit denn brieffen in dem gewelbe unnd sonst in der cantzley vor sich nehmen, die briefe mit fleyß inventiren, und an welchen etwas gelegen, denen sollen sie zeichnen und an die örter legenn, da ehr widerzufinden.1 Es sollen auch alle hendell die das reich, unsere vettern, die fiirsten zu Sachssen, ader andere fursten belangende, auch was sonst wichtige hendell sein, hinförder in büecher gehafft, und geschrieben unnd die hendell nicht wie bißher bescheen, also stückweyße gehalten werden.2 So sollen auch die künftigen reichs abschiede itzlicher mit den copien und hendeln, die sich uf demselbigen reichstage zugetragen, unnd dartzw gehörende in ein sonderlich buech gehafft und gebunden werden.3 In der cantzley sali man des tages stille sein, keyner den andernn in deme das ehr in unnsern geschefften vorhat, verhindern, synngen, seyttenspiell und dergleichen sali vor dem nachtmahll darinnenn nicht gebraucht werden, wue es aber nicht geschieht, wollen wir unserm marschalch uf ansuchen des cantzlers befehlen, was ehr sich kegen dehnen, so salchs übertretten, vorhalten soll. Der cantzler und zwene rethe, die wier ime zuordenen werden, sollen alle acta miteynander zugleich leßen und die urteill daruf stellen, und sollen dieselben zwene neben dem cantzler ider von eynem urteil zehen groschen haben, die übrigen zwanzigk groschen sollen in die cantzley berechent werden, und do der cantzler die obbestimpte zeit in der cantzley ist, können die urteil dester schlewniger gefertiget werden, so kann man sich auch mit dem vorbescheyden darnach achten, das allewege zu Stellung der urteil der freytag frey gelassenn werde. Aber zu den donischen urteilln, wollen wier dem cantzlern zwene zuordenen, die sollen die acta neben ime zugleich anhören unnd urteill stellen heißen, und sollen die zwene zugeordente rethe von idem donischen urteill zehen groschenn habenn. Die cantzley sali stets zugehalten und niemandt hineyn gelassen werden, dan die hineyn verordent, wer aber den cantzler antzwsprechen, denen soll ehr in dem rathstublein hören und abfertigenn. Es soll auch niemandt in die cantzley geordenet seyn, den der cantzler, seyne schreyber, der cantzleydiener und die rethe, die wier dem cantzler antzeygenn werden.4 Daß auch des großen Insiegels nicht wird gedacht, verwundert etliche, dieweil daran auch etwas gelegen, und bißher deßelben halben sonderlich in den reysen manchfaltige Unrichtigkeit fürgefallen, und es zu zeiten die riithe, zu Zeiten der balbierer oder silber knecht, auch kücheschreiber und thürknecht gehabt, und die cantzley nicht hat gewust, wo sie das hat suchen sollen. 1 Es soll ein ieder die brieffe so er finde und in seinen creyß nicht gehöreten, den andern zustellen, der denselben ereyß hette, der würde sie wohl zu ordenen wißen, mann sieht auch, daß dieser artickel so vor aus der alten Ordnung in diese neue transponirt, dann hie ist kein gewölbe mit brieffen noch Säcken, sondern allein ein kästlein und ein alt vaß voll. Darumb müsten dieselben alten brieffe vor die müßigen Schreiber von Dresden herab gebracht werden und der cantzler Ordnung geben, welche er am nöthigsten achtet zum ersten zu übersehen. * Deutet auch uff die alte Ordnung, dann seidt derselbigen hat mann bücher gehalten, und die Sachen zusammengehefftet, daß bey Herzogk Heinrichen unsers gestn. herrn vater nicht geschehen ist, weil aber diese Ordnung von einem sonderlichen secretario meldet, dem diese reichssachen befohlen sollen werden, hat sich derselbe dieses artickels anzunehmen. 8 Ist ietzt hinnoben nothürfftigklich angezeigt worden. 4 Zu zeiten ist ein ehrlicher mann von gelehrten und andern in die cantzley gelaßen worden, wann sie brieffe zu endern gehabt, oder umb copyen und anders gebethen, weils aber nun unser gestn. herrn nützlicher geacht würdet, daß solche leute ohne allen unterscheidt vor der thür bleiben müßen, soll ob gott will der Schreiber halben stracks genung gehalten werden, were auch wohl noth zu declariren gewest, wann Gerßdorff, Christoph von Carlowitz oder andere die in die cantzley zu befehlen gewohnet gewesen, vor die cantzley kommen werden, ob die auch hinein zulaßen, denn diese Ordnung giebts nicht zu, allein daß solcher unglimpff uff die Schreiber nicht werde geschoben. POSSH, Die Lehre von den IMvaturkiinden, 28

218

Sächsische Kanzleiordnung von 1547 Aug. 5.

Was fursten ader außlendische Sachen, ader die zu unnsern aygenn handen geschrieben, ader die kundtschafte ader newe zeyttung belangend und nicht suplication seindt, die sali unns unser cantzler ader dartzw verordente secretarii, wie oben ausserhalbenn der andern bedencken fuertragen, was aber suplication seindt, sollen wie gemeldt berathschlaget werden.1 Unnd nachdeme vor und bey unnserer regierung manchfaltige klage Ton unnserer landtstende an unnsere vorfahren seliger gedechtnus und uns gelangt, daß sie in der cantzley übernohmmen werden, damit sich nuen künftiger zeyt derselben unnserer cantzley halben niemandt zu beklagen, ordenen und wollen wier, das es hinfuer mit der taxa vor die brieffe wie volget, soll gehalten werden. Und erstlich der lehenbriefe halben sali ein ider der lehen von uns hat seine gueter bey sich vermittelst den pflichten, damit ehr unns verwandt, schätzen, und welchs funftausent ader darunter wirdigk ist, davon sali ein gülde von dem lehenbriefe und also forder, so oflte ein ider funftausent gülden werth lehengütter von unns zu lehen hat, ein giilden vor den lehenbrieff geben, thuet von zehenn tausent zwene gülden, von dreyzehendthalbtausent drittehalben gülden, von funftzehentausent drey gülden, von zwantzigtausent gülden lehenguettern vier gülden unnd also förder. Es sali auch keynem, wie ehr sich bey gemelten pflichten thuet schätzen, nicht eingeredt, sondern das geldt von ihme genohmmen und unns angezeygt werden. Die rathsbestettungen sollen bleyben, wie ßie vor alters gewesen unndt herkommen ist. Man sali auch keyne rathsbestettigung geben, dieselbe Stadt habe dan ire iaerrechnunge unns zuvor überantworth, es were dan sache, das wiers anders befuehlen. Von eynem urteil sollen funftzig groschen geben werden, ides theyll fünf und zwantzig groschen, bleyben dreysßig groschen den urtelern unndt zwantzig groschen in die cantzley zu berechnen. Yon eyner gonst sali man geben eynen halben gülden, und soll keyne gonst in altveterlichen lehen ahne bewilligung des nehestenn sampt belehenten geben werden, wier hetten dan sonderliche Ursachen solchs anders zubefehlen. Alle gunsten sollen dahin gericht sein, wue der widerkauf bynnenn dreyen iaren nicht beschicht, das wier unns ader weme wier es sonst gönnen, den widerkauff an dem verkaufften gute vorbehaltenn. Von eynem Recess sali geben ides theill fünf groschen und nicht mehr, weren aber sere arme partheyen von denen sali weniger oder nichts genommen werden. Von eyner bestettigung eynes Vertrags, testaments ader dergleichen sali man eynen halben gülden geben. Von eynem leipgedingsbriefe sali man eynen gülden geben, es sey das leypgedinge groß ader kleyn. Von eynem schriftlichen geleyte ader Sicherung eynen halben gülden. Wan eyne appellation alher kömpt, davon sali mann nehmen drey gülden und, wue sie antzunehmen, die inhibition ane weyter erlegung geben. Von eyner muthzettell sali man fünf groschen geben. Ein halben gülden von eyner commission. Die taxa der bestettigung ader privilegia. Item was newe privilegia sein würden, soll bey unns stehenn. Ein brief, darinnen geldt zu manlehen gemacht wirdet, ie von einen güldenn. Funff groschen vor eynen behafftsbrieff.

eynem tausent

1 Dieser artickul gehöret hinfür, da von annehmung und Verlesung der brieffe gesagt wirdt, ist wunder Wie der hierhinder kömbt.

Sächsische Kanzleiordnug von 1547 Aug. 5.

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Geleytsbriefe uf der Elben soll bey denen wilkörlich stehenn, die sie empfahenn. Ein halben gülden eyne gemeyne ordens person vor ire provisionvorschreybung. Ein abt ader ebtischin zehenn güldenn. Was hinnen namhaftig nicht angetzeigt, wollen wier unns in fuerfallenden Sachen ferner vornehmen lassen Was von allen obgemelten briefen ierlich einkommen wirdett, das sali alle quatember unnserm cammermeyster berechent unnd iiberantworth werden. Und sali eynn jder secretarius unnd schreyber seyne besoldung auß unserer kammer habenn, wie wier unns das mit eynem iden vergleichen wollenn. Die kleydung wollen wier in die cantzley gebenn lassen, wie bißher geschehenn. Hierüber sollen unnser cantzler, auch die schreyber von niemandts nichts fordern noch nehmen, unnsere underthanen umbeschwert lassen und durch keynerley wege iren nutz ader genieß ires dinsts halben weytter suchen, sondern stracks an irer besoldunge benügt seyn, so ofte wier aber anders erfahrenn, wollen wier uns tzu ertzeygenn wissenn. Hinförder sali unnser cantzler und seyne nachkommen ahne unsern, unserer erben und nachkommen vorwissen, keynen schreyber ader diener in die cantzley annehmen, und wan eyner mit vnnserm wissen angenohmmen, sali ehr alwege inn vnserer kegenwertigkeyt vereydet werden. Es soll auch allewege der schreyber eyner, deme wier solchs befehlen werden, bey den pflichtenn damit ehr unns verwandt der cantzley gebüer eynnehmen unnd in unnser Cammer berechenn.1 Eyn jder secretari neben dem cantzler sali eynen eygenen schlüssel zu der cantzley haben, desgleichen die rethe, so wier hineyn verordenen werden. Keyner sali seyne diener, ader sonst iemandt in die cantzley mitt sich fueren, sondern die vor der rathstuben ader sonst warthenn lassenn. 2 Und damit obgeschriebener unnserer cantzley ordenung deste fleyssiger nachgeganngen werde, so wollen wier dem cantzler und den schreybern die copiales lassenn, also das der cantzler davon den drittentheill, und die concipisten und copisten dye andern zwey theill haben, unnd sali von eynem iden blathe ein grosche genommen und unter sechs und zwantzigk zeylen uff eyne seytte nicht geschriebenn werden. An diesem gelde sali der iungste copist seynen theill gleich den andern copisten auch habenn.3 Deß zw urkunde habenn wier vnns mit eygener handt vnterschrieben, auch unnser secret zw ennde auffdrügken lassen. Geschehenn und geben zu Torgaw den fünften tagk des monadts augusti, nach Christi geburth tausent funffhunderth unnd jm siebenvnndvirtzigstenn iare.4 1

Der secretarius, welcher die lehenbrieffe unter ihme hat, oder auch der, so die acta helt, haben alwege am meisten geldt einzunehmen, darumb könte solchs der einen am aller bequembsten befohlen werden, wie es dann zuvorn auch gewest. 1 Gehört zu dem artickel niemand in die cantzley zu laßen. 8 Weil nichts mehr den die copien den Schreibern gelaßen, werden sie sich befleißigen (wie denn vormals angefangen) derselben dester mehr hinauß zu geben, nachdem sich aber nicht fügen will von allen brieffen copien zu geben, noch uff eines ieden anstichen oder begehren, wirdt der herr cantzler wohl verbieten, obs gleich hierinnen nicht cavirt, daß ohne Bein vorwißen oder befehl keine hinauß gegeben werde. Das hat auch offtmahls bey den gesellen Unwillen gebracht, daß der cantzley geselle zu rechter zeit nicht ausgetheilt würde, sondern den mehrern theil zu halben jähren und zu gantzen, wenn mann aber erhalten könte, daß alle quartal, wie dann diese Ordnung von der kammer rechnung meldet, ausgetheilt würde, es were gleich so wenig es wolle, so hetten sie es lieber und machte sie lustiger, es hat auch bißher die winckeltheilung, daß der herr cantzler und die secretarien alleine getheilt und sonst keinem Schreiber darzu gelaßen, nicht wenig Verdachts und unglimpf gemacht, daß mann nur woll offenbährlich, weil ieder weiß, wie die Theilung stehet, thuen könde. * Alle cantzleydiener hetten verhofft, es würde in dieser neuen Ordnung von den reysen oder wandern auch etwas gedacht seyn, damit der wüsten unordnung, so bißher darinne gewest, auch offte und viel geklaget würden, rath geschafft were. 28 r

Quellenbelege für die Notariatelisten bis 1349.

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Beilage II. Notare der Markgrafen von Meissen (bis 1349). Zur Erläuterung der Notariatslisten S. 177—180.

Quellenbelege. Markgraf Otto (S. 177). 1. Notar Walter. scripsisse

profiteor.

capalani

met erwähnt.

nus marchionis. Adelbertus

Urk. 1156/70.

Or. Leipzig.

Vgl. S. 86 Anm. 1. — 1183 Juni 9.

— 1 1 8 5 Aug. 2.

capellanus

Ebend. 87.

Ebend. 91.

Waltherus

de Misne capellanus,

quem

hec

In Urk. 1166 Ottos (Or. Dresden 70) werden tres Bischof v. Meissen Aussteller: Albertus

magister

Rudolfus

capellanus.

capella-

1186 Ebend. 192 b .

meus. Markgraf Dietrich (S. 177).

1. N o t a r Bertram. Urk. 1196. Or. Dresden 112. Bertrammus notarius comitis. — 1 2 0 0 April 26. Misnensis canonicus. — 1203 April 1. Ebend. 129. canonicus. — 1205 Okt. 10. Ebend. 142. Lvierus et Bertramus canonici Misnenses. — 1211 Aug. 26 Ebend. 175. Bertramus prepositus Wrcinensis. — [ 1 2 1 2 — 1 2 1 7 ] Ebend. 179. Bertrammus prepositus Wurcinensis. 2. Notar marchionis. 3. Notar — 1216 Jan. 21. — 1218 Jan. 8.

Rabenold.

Urk. 1206 März 31.

Or. Dresden 148.

Rabenoldus

et Ulricus

scrip-

tores

Ulrich. Urk. 1206 März 31. Vgl. vor. Anm. — 1215 Or. Wolfenbüttel, notarius. Or. Dresden 200. notarius noster. — 1216 März 7. Or. Meissen. Ulricus scriptor. Or. Dresden 207. notarius noster. — 1218 Okt. 29. Ebend. 212. notarius. —

Dann wann mann bißher hat wandern sollen, habens alle Stallungen eher denn die cantzley, so doch zu unsers gnedigsten herro Sachen geschworen seyn sollen, gewust, auch offte von ihnen oder andern gemeinen knechten erfahren mäßen. Zudeme hat niemandt darnach gefraget, wie mann fort queme, wer die hündel einhacken solte, wie mann die laden fortbrächte, daran doch offte unserm gesten. herrn viel und groß gelegen, hat also ein ieder uff die cyle sehen müßen, wie er mit fort kommen, sonderlich dieweil mann den Schreibern keine pferde helt, haben auch allewege, wenn mann hat sollen wandern, gemeiniglich einen strauß oder Unwillen gehabt, welchem allein noth were abzuhelflfen, dann kein ambt ist in seinen würden dißfalls übeler bestalt gewesen. Nun ist es nicht genug wann gleich unser gnstr. herr einen Schreiber ein pferdt halten wolte, welches s. churfl. g. groß achten und nicht thun, dieweil s. churfl. g. keinen einen knecht oder iungen darzu halten, wie doch andere herrn thun, dann selbst Stallknecht seyn und Schreiber mitte, will sich gar nicht zusammen schicken, unnd obgleich einer uff sein eigen kosten einen jungen wolte daheime bey sich halten, so kann er doch in reysen solches nicht wohl thun, soll ers dann zu hoffe laßen stehen, so wird es ihme nicht alleine nicht gewarttet, sondern auch darzu verderbt, und giebt unser gnster. herr nicht einen iedern schaden geldt, wolt aber einer ein lehen pferdt, wie mann die zu hoffe hat, reyten, so nehmen koch und keller allewege die besten hinwegk und muß etwann einer also uff einen losen ungewißen pferde reyten, welches ein itzlicher, sonderlich die, so ohne daß fast nicht mehr zum reyten geschickt, nicht thun können, auch eines iedern gelegenheit nicht ist An andern höfen aber gehet es dißfalls ordentlicher zu, und weiß ein ieder wie er fortkommen soll, es sey bey tag oder bey nacht. So hat der gewesene churfürst neben den pferden, die er den secretarien gehalten, einen besondern cantzleywagen gehalten, darauff niemand denn die Schreiber gefahren, welche auch die händel einestheils mit sich geführt, doch wo hinfür unser gnster herre, wann s. churfl. g. wandern, die cantzley mit wenig Schreibern bestellen will, also daß nicht mehr dann der secretarius, so uff s. churfl. g. bescheiden und etwann sonst vielleicht noch einer mittezeucht, kann mann alwege sehen, wie man einen mit fortbringt, unnd wirdt ohne zweiffei der allmächtige gott wohl gnade verleihen, daß mit der zeit alle dinge, in beständige gute Ordnung gedeyen.

Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1349.

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1219 Jan. 7. Ebend. 216. notarius noster. — 1220 April 28. Ebend. 222b. scriptor marchionis. — 1220 Aug. 25. Ebend. 224. notarius noster. — [Vor. 1221] Or. Leipzig, scriptor. 4. Notar Dietrich. TJrk. 1206 Sept. 19. Or. Dresden 152. scriptor de Misna. War wohl nicht markgräflicher Notar. Markgraf Heinrich der Erlauohte (S. 177).

1. Notar Ulrich. Urk. 1221 März 18. Dresden 236. Markgräfin Jutta: notarius. — 1227 Aug. 21. Ebend. 275. Markgraf Friedrich (vgl. S. 22): notarius noster. — 1228 April 23. Ebend. 285b. Abt von Buch: Vlricus scriptor. 2. Notar Alexander. Urk. 1235 Febr. 1. unsir schryber. — 1235 Juni 1. nostre curien. — 1235. nótarius. — 1240 Febr. 18. Or. Leipzig, notarius. — 1240 Juni 4. Or. Meissen. maxister Alexander n. c. n. — 1242 Mai 17. Or. Dresden 377. notarius. 3. Notar Konrad. Urk. 1240. Or. Weimar, scriptor. — 1246 März 16. Or. Leipzig. notarius. — 1246 April 1. Ebend. notarius. — 1259 Mai 20. Kop. Beutitz. Coiiradus notarius, Johannes capellanus. Soll wohl Chrisloforus heissen. Die Sigle C. ist vom Abschreiber falsch aufgelöst worden. Konrad kommt sonst in keiner Urkunde von 1246—1259 vor. 4. Notar ti. Protonotar Christopherus. Urk. 1245 Juni 8. Or. Leipzig, magister C. curie nostre not. — 1246 Juni 5. Or. Dresden 436. mag. C. not. n. — 1248 Mai 9. Or. Leipzig. c. n. not. — 1248 Okt. 2. not. n. — 1250 Jan. 26. Or. Altenburg, prothonotarius, Nicolaus scriptor. — 1250 März 29. Or. Dresden 481. scriptore nostro. — 1250 Nov. 22. Ebend. 488. notario domini marchionis. — 1251 Mai 27. Ebend. 494. C. not. noster, Johannes et Arnoldus nostri scriptores. — 1251 Aug. 7. Ebend. 496. c. n. not., Johannes scriptor. — 1251 Aug. 9. Ebend. 498. mag. C. c. n. not., Johannes capellanus. — 1252 März 15. Ebend. 505. mag. C. not. n. et Jo. et Ar. nostri scriptores. — 1252 Aug. 4. Ebend. 512. mag. C. not. et Johannes capplarius. — 1252 Dez. 13. Ebend. 514®. mag. C. c. n. not, Johannes capplarius. — 1253 Sept. 19. mag. C. c. n. not. — 1253 Nov. 29. Or. Freiberg. mag. C. c. n. not., Johannes capplarius, Arnoldus scriptor, Gozwinus scriptor. — 1253. Or. Altenburg. mag. C. prothonotarius prepositus s. Mauritii in Nuenburch. — 1254 Jan. 13. Or. Dresden 536. C. not. n. — 1254 Mai 14. mag. C. n. c. not. et Johannes scriptor. — 1254 Juni 20. Or. Leipzig, mag. C. c. n. not. — 1254 Sept. 6. mag. C. not. et Johannes scriptor. — 1254 Okt. 1. Or. Dresden 545. mag. C. c. n. not. et Johannes scriptor. — 1254 Nov. 7. Ebend. 547. mag. C. c. n. not., Johannes scriptor. — 1255 Jan. 1. Or. Freiberg. mag. C. not. et Johannes cappelarius. — 1255 Juli 1. Ebend. mag. C. prepositus de Hagin, Johannes cappellarius. — 1255 Juli 6. Ebend. mag. C. prepositus c. n. not. et Johannes scriptor. — 1255 Nov. 8. Christoforus prepositus in Indagine. — 1255 Nov. 19. mag. C. protonotarius domini marchionis, Johannes canonicus Misnensis. — 1255 Nov. 26. mag. C. not. n., Johannes capellanus noster. — 1256 Febr. 13. Or. Dresden 565. dominus K. scriptor noster. — 1256 April 23. mag. Christoforus. — 1256 Juli 6. mag. C. prothonotarius domini marchionis. — 1256 Nov. 13. Or. Merseburg 49. mag. C. c. n. not. Johannes et. Ludewicus scriptores nostri. — 1256 Nov. 13. Ebend. 50. Ausst. H. v. Gleisberg u. Joh. v. Allstedt: C. notarius. — 1257 Juli 9. Or. Magdeburg, mag. C. c. n. not., Johannes scriptor. — 1258 Juli 12. C. scriptor noster. — 1258 Juli 19. Or. Dresden 584. prepositus C., Johannes cappellarius. — 1259 Mai 20 (Kopie), mag. Conradus not., Johannes capellanus. — 1259 Mai 27. Or. Altenburg. mag. C. — 1259 Mai 29. mag. C. — 1259 Aug. 14. Or. Freiberg. mag. C. c. n. not., Gozwinus scriptor noster de Vriberc. — 1259 Aug. 14. Ebend. m. C., Johannes scriptor, Gozwinus scriptor de Vriberc. — 1260 Jan. 26. mag. C. prothonotarius, Nicolaus scriptor. — 1261 Sept. 30. mag. G. noster prothonotarius, Johannes cappeüanus. — 1262 Jan. 13. prepositus G. prothonotarius n. c., Johannes scriptor. Arnoldus

5. Notar Arnold. Urk. 1251 Mai 27. Or. Dresden 494. mag. C. not. n., Johannes et nostri scriptores. — 1251 Aug. 9. Ebend. 498. mag. C. not n., Johannes capellanus,

222

Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1349.

Arnoldus scriptor. — 1252 März 15. Ebend. 505. mag. C. not. n. et Jo. et Ar. nostri scriptores. — 1253 Nov. 29. Or. Freiberg. mag. C. c. n. not, Joh. capplarius, Arnoldus scriptor, Gozwinus scriptor. 6. Notar Johannes. Urk. 1251 Mai 27. Or. Dresden 494. mag. C. not. n., Johannes et Arnoldus nostri scriptores. — 1251 Aug. 7. Ebend. 496. C. c. n. not., Johannes scriptor. — 1251 Aug. 9. Ebend. 498. mag. C. c. n. not., Johannes capellanus, Arnoldus scriptor. — 1252 März 15. Ebend. 505. mag. C. not. n. et Johannes et Arnoldus nostri scriptores. — 1252 Aug. 4. Ebend. 512. mag. C. not. n. et Johannes capplarius. — 1252 Dez. 13. Ebend. 514°. mag. C. c. n. not., Johannes capplarius. — 1253 Nov. 29. Or. Freiberg. mag. C. c. n. not, Johannes capplarius, Arnoldus scriptor, Gozwinus scriptor. — 1254 Mai 14. mag. C. c. n. not. et Johannes scriptor. — 1254 Sept. 6. mag. C. not. et Johannes scriptor. — 1254 Okt. 1. Or. Dresden 545. mag. C. c. n. not. et Johannes scriptor. — 1254 Nov. 7. Ebend. 547. mag. C. c. n. not., Johannes scriptor. — 1254 Nov. 13. Ebend. 548. Johannes scriptor. — 1254 Nov. 13. Ebend. 545. mag. C. c. n. not. et Johannes scriptor. — 1255 Jan. 1. Or. Freiberg. mag. C. c. n. not. et Johannes cappellarius. — 1255 Juli 1. Or. Dresden 557. mag. C. prepositus de Hagin, Johannes cappellarius. — 1255 Juli 6. Or. Freiberg. mag. C. prepositus c. n. not. et Johannes scriptor. — 1255 Nov. 19. mag. C. protonotarius domini marchionis, Johannes canonicus Misnensis. — 1255 Nov. 26. mag. C. not n., Johannes capellanus noster. — 1256 Nov. 13. Or. Merseburg 49. mag. C. c. n. not., Johannes et hudeivicus scriptores nostri. — 1257 Juli 9. Or. Magdeburg, mag. C. c. n. not., Johannes scriptor. — 1257 Nov. 29. Or. Dresden 573. Johannes scriptor. — 1258 Juli 12. Johannes cappellarius. — 1258 Juli 19. Ebend. 584. prepos. C., Johannes cappellarius. — 1259 Mai 20. mag. C. not., Johannes capellanus. — 1259 Aug. 14. Or. Freiberg. mag. C., Johannes scriptor, Gozwinus scriptor de Vriberc. — 1259 Sept. 3. Johannes scriptor. — 1261 Sept. 30. mag. C. noster prothonotarius, Johannes cappellanus. — 1262 Jan. 13. prepos. C. prothon. n. c. . . ., Johannes scriptor. — 1263 Jan. 3. Or. Dresden 623. prepositus Witego prothon. noster . . ., Johannes scriptor, Nicolaus scriptor. — 1264 Aug. 18. Ebend. 64l b . Witego de N. proton. . . ., Johannes et Nicolaus notarii nostri. — 1266 Jan. 2. Propst. Wy. unsers hofes Schreiber, Johannes und Nicolaus unsere Schreiber. 7. Notar Ludwig. Urk. 1256 Nov. 13. Or. Merseburg 49. mag. C. c. n. not., Johannes et Ludewicus scriptores nostri. 8. Notar Nicolaus von Kozzenrode. Urk. 1260 Jan. 26. mag. C. prothon., Nicolaus scriptor. — 1263 Jan. 3. Or. Dresden 623. prepositus Witego proton. n. . . ., Johannes scriptor, Nicolaus scriptor. — 1264 Aug. 18. Ebend. 641 b . prepos. Witego de N. proton. n. c. . . ., Johannes et Nicolaus notarii nostri. — 1266 Jan. 2. Uebers. Propst Wy. unsers Hofs offent. Schreiber, Johannes und Nicolaus unser Schreiber. — 1266 Juni 28. Ebend. 675. prepos. Witego Noi-thus. proton. n. . . ., Nicolaus scriptor. — 1270 Okt. 29. Gebehardo preposito in Hein, Heinrico dicto de Trebere et Nicoiao de Kozzenrode notariis. — 1272 Jan. 5. Or. Meissen, mag. Geb prothon. . . . Heinrico de Treuere et Nicoiao seriptoribus nostris. — 1276 Mai 15. Or. Dresden 876. domino Nycolao de Cozzenrode presentibus . . . . — 1277 Sept. 30. Ebend. 898. mag. Geb. noster prothon., Heinricus de Trebere et Nicolaus de Cotzenrode nostri notarii. — 1279 Okt. 6. Nicoiao de Kozzenrode ac Petro notariis nostris. — 1282 Okt. 16. Nykolao de Coccenrode notario nostro. — 1285 Jan. 6. Or. Dresden 1091. domino Nycolao de Cozzenrode, mag. Adolpho et Henrico de Zuckowe nostris notariis. — 1285 Nov. 6. Or. Meissen. Markgr. Heinrich für seinen Protonotar Gebhard. Zeugen: Nicoiao de Cozzenrode et Adolfo nostris notariis. — 1286 Jan. 5. Or. Dresden 1121. Nycolaus de Cozzenrode, Adolßis et Henricus c. n. notarii. 1286 März 5. Or. Meissen. Nycholaus de Koccenrode, Ad. et Heinr. notarii. Witego

2. Protonotar Witego von Wur. Urk. 1263 Jan. 3. Or. Dresden 623. prepositus prothonotarius noster . . . Johannes scriptor, Nicolaus scriptor. — 1263 Mai 7. Or.

Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1349.

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Freiberg, prepositus Witego Northusensvs prothonotarius noster. — 1264 Mai 23. Or. Dresden 638. prepositus Witego de Northusen. — 1264 Juni 8. Witego prepositus de Northusen. — 1264 Aug. 18. Or. Dresden 641b. prep. Witego de Northusen protonotarius nostre curie . . ., Johannes et Nicolaus noiarii nostri. — 1265 Sept. 18. Dipl. Port. Witego prepositus de Northusen. — 1266 Jan. 2. Uebers. Probst Wy. unsers hofs offenbarer Schreiber, Johannes und Nicolaus unsere Schreiber. — 1266 Juni 28. Or. Dresden 675. prep. Witego Northusensis prothonotarius noster . . ., Nicolaus scriptor. — 1266 Okt. 19. Or. Merseburg, presentibus venerabili domino Wytegone Misnensis ecclesie electo et confirmato, magistro Geuehardo scolastico Nuemburgensi et curie nostre prothonotario. — 1291 (Cod. dipi. Sax. reg. II. 1, 237). domino Walthero de Wur milite fractre nostro. 9. Notar Heinrich von Trebra. Urk. 1266 Jan. 20. Henricus scriptor n. — 1267 Nov. 28. II. scriptor n. — 1270 Okt. 29. Gebehardo prepos. in Hein, Heinrico dicto de Trebere et Nicoiao de Kozzenrode rwtariis. — 1272 Jan. 5. Or. Meissen, mag. Geb. prothon. . . ., Heinrico de Treuere et Nicoiao scriptoribus nostris. — 1272 Jan. 18. Or. Freiberg, dori per mag. Geueh. prothon. n. a d. 1272 15. kl. febr. Zeuge: Heinrico de Trebere plebano de Bonin scriptore nostro. — 1276 Jan. 27. Or. Dresden 869. per mag. Geueh. . . . proton. dari fecimus. Zeugen: Heinrico de Treuere plebano in Donin not. nostro. — 1277 Sept. 30. Ebend. 898. mag. Geb. n. prothon., Ileinricus de Trebere et Nicolaus, de Cotzenrode nostri notarii. — 1280 Nov. 19. Or. Freiberg. mag. Geb n. prothon., Heinricus de Trebere noster capellanns. — 1281 März 28. Heinrico notorio nostro plebano in Donin. — 1281 Nov. 19. Or. Freiberg. mag. G. n. prothon., Heinricus de Trebere noster capellanus. — 1284 Okt. 1. Or. Dresden 1078. Im Text erwähnt Heinricus de Trebere. Zeugen: Adulfo et Heinrico de Lucowe notariis. 10. Notar Peter. Urk. 1279 Okt. 6. Nicoiao de Kozzenrode ac Petro notariis nostris. 3. Protonotar Gebhard. Urk. 1266 Okt. 4. mag. Gebehardus n. c. prothon. — 1266 Okt. 14. Or. Merseburg, presentibus ven. d. Wyt. Misn. ecclesie electo et confirmato, magistro Geuehardo scolastico Nuemburgensi et curie nostre prothonotario. — 1267 Mai 7. Gebehardus n. c. prothon. — 1267 Aug. 10. Or. Dresden 711. Datum apud Tarantum per manum magistri Geuehardi prepositi in Ilagin nostri prothonotarii a. d. MCCLXVI. IUI. id. aug. — 1267 Okt. 10. Ebend. 713. Geuehardus magister noster prothon. — 1268 Febr. 29. mag. G. n. c. prothon. — 1268 Okt. 12. magistro Geuehardo preposito in Hayn nostro protonotario. — 1269 April 24. Datum, et actum apud Dresden per manum G. preposito de Hain notarii nostri a. d. MCCLX1X. rni. kal. maii — 1269 Mai 17. magistro Geberhardo n. prothonotario. — 1269 Juli 25. Or. Dresden 733. Zeuge: magister Geuehardus. Datum Friberg per manum protonotarii nostri magistri prepositi Tsilowe a. d. MCCLXIX in festo Jacobi ap. fratris Johannis ev. 1270 April 5. Or. Merseburg 75 u. 76. Ghebehardo protonotario nostro. — 1270 Okt. 29. Gebehardo preposito in Hein, Heinrico dicto de Trebere et Nicoiao de Kozzenrode notariis. — 1271 Febr. 26. Or. Dresden 764. Datum Tharant per magistrum Gebehardum prepositum in Hayn nostrum prothonotarium a. d. MCCLXXI. XHH. kal. marcii, ind. XHH. — 1271 März 15. Or. Meissen, mag. Geuehardo preposito in Hayn nostro prothonotario. — 1271 Mai 17. Or. Freiberg. mag. Geuehardo preposito in Hayn n. prothon. — 1271. Or. Meissen. Gebehardus n. prothon. — 1272 Jan. 5. Ebend. mag. Gebehardo prothon. nostro et preposito in Hayn, Heinrico de Treuere et Nicoiao scriptoribus nostris. — 1272 Jan. 18. Or. Freiberg, prenotato Heinrico (dicto Becherer) eandem litteram in civitate nostra Dresden per mag. Geuehardum prothonotarium nostrum dari fecimus sigilli nostri munimine roboratam a. d. MCCLXXH. XV. kal. febr. presentibus . . . . Heinrico de Trebere plebano de Dona scriptore nostro. — 1272 Juni 9. Or. Dresden 794. mag. Geuehardo preposito in Hayn prothon. — 1273 Nov. 28. Ebend. 813. mag. Geuehardo prothon. nostro. — 1274 Jan. 3. Or. Weimar. Geuehardo nostro prothonotario dilecto. — 1274 April 26. Or. Dresden 829. Datum aput Castrum nostrum Tharant per manus mag. Geuehardi nostri prothonotarii a. d. MCCLXXHH.

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Qnellenbelege für die Notariatslisten bis 1349.

FI. kal. maii presentibus... — 1274 Juni 9. Ebend. 835. lüteram dari fecimus per manum mag. Geuehardi nostri prothonotarii sigilli nostri munimine roboratam. — 1275 Aug. 9. Ebend. 859. dari fecimus per manum mag. Geuehardi nostri prothonotarii. — 1275 Dez. 8. Or. Meissen. Bischof v. Naumburg: cumque magister Geuehardus thesaurarius ecclesie nostre dilectus eadem bona a predictis preposilo scilicet et convento, sanctimoiiialium predicti claustri (in Riesa) comparasset, prefatus magister Geuehardus ipsa bona domino Godefrido scriptori in Friberc vendidit. — 1276 Jan. 27. Ebend. 869. litteram in testimonium per mag. Geuehardum curie nostre prothonotarium in civitate nostra Hain dari fecimus . . . Zeugen: Heinrico de Treuere plebano in Donin nostro notano. — 1276 Jan. 29. Datum et actum Luckow per manum mag. Gebehardi n. prothonot presentibus supra dictis a. d. MCCLXXVI. IF. fer. ante purif. b. Marie v. — 1276 Febr. 28. Or. Dresden 873. magistro Geuehardo preposito in Hayn prothonotario nostro dilecto. — 1276 Mai 15. Ebend. 876. Datum Dresden per manum mag. Geuehardi prepositi in Hagen n. prothonotarii a. d. MCCLXK.FI. yd. maii presentibus . . . . — 1276 Mai 18. Ebend. 877. Datum Dresden per manum mag. Geuehardi prepositi in Hagen n. prothonotarii a. d. MCCLXXFI. XV. hai. iunii presentibus . . . — 1276 Aug. 17. Ebend. 881. Datum Dresden per mag. Geuehardum c. n. prothon. a. d. MCCLXXFI. XVI. hai. sept. presentibus . . . — 1276. Datum Dresden per manum mag. Geuehardi n. prothon. a. d. MCCLXXFI presentibus . . . — 1277 März 16. Or. Dresden 890. Datum et actum Dresden per manum mag. Genehardi n. prothon. a. d. MCCLXXFH. XFI. hai. apr. presentibus . . . . — 1277 Juni 18. Ebend. 893. mag. Gebéhardus c. n. prothon. prepositus in Indagine. — 1277 Sept. 30. Ebend. 898. mag. Gebehardus noster prothonot., Heinricus de Trebere et Nicolaus de Cotzenrode nostri notarii. — 1277 Dez. 1. Ebend. 901. Datum et actum Dresden a. d. MCCLXXFH kal. dee. presentibus mag. Gebehardo preposito in Hayn nostro prothonotario . . . . — 1277 Dez. 1. Ebend. 902. Datum et actum Dresden a. d. MCCLXXFH hai. dee. presentibus mag. Geuehardo preposito in Hayn prothon. nostro. — 1278 Sept 2. Ebend. 921. Datum et actum Dresden a. d. MCCLXXFI1I . . . presentibus testibus infra scriptis mag. Geuehardo n. prothonotario. — 1278 Nov. 13. Ebend. 925—927. Actum et datum Dresden per manum magistri Geuehardi nostriprotlion. a. d. MCCLXXFin. — 1279 Aprii 24. Or. Freiberg, litteram memorato hospitali per magistrum Geuehardum curie nostre prothonotarium dari in testimonium fecimus Tharant sigilli nostri munimine roboratam a. d. MCCLXX1X. FIH. kal. maii presentibus . . . — 1280 Mai 13. mag. Geuehardo nostro prothonotario. — 1280 Mai 18. Or. Dresden 974. per manum mag. Geuehardi nostri prothonotarii dari fecimus. . . . Actum Dresden a. d. MCCLXXX. XF. kal. iun. — 1281 Juni 4. Ebend. 985. Datum Dresden per manum mag. Geuehardo nostri prothonotarii a. d. MCCLXXXI. H. non. iun. presentibus . . . — 1281 Nov. 19. Or. Freiberg, mag. Gebehardus n. prothon., Heinricus de Trebere noster capellanus. — 1282 Mai 29. Or. Dresden 1020. mag. Gebehardo prothon. nostro. — 1282 Juni 17. Or. Freiberg. mag. Geuehardo nostro prothonot. — 1282 Okt. 15. Or. Dresden 1027. Ausai. Bischof v. Naumburg. Zeugen: mag. Gebehardo thesaurario et preposito in Hain. — 1282. mag. Gebehardus curie nostre prothonot. — 1283 Febr. 6. Or. Meissen. Ausst. Abt v. Altzelle. Zeugen: domino et magistro Gebehardo illustri? principis domini nostri marchionis Misnensis prothonotario. — 1283 Sept. 10. Or. Dresden 1049. mag. Geuehardo preposito in Hayn. — 1283 Sept. 10. Ebend. 1050. mag. Gebehardo preposito in Hayn. — 1283 Sept. 19. Ebend. 1051 u. 1052. mag. Gebehardo prothonotario nostro. — 1283 Sept. 29. Ebend. 1053. mag. Gebehardo prothonot. nostro. — 1283 Sept. 29. Ebend. 1054. mag. Gebehardo nostro prothonotario. — 12£4 Okt. 1. Ebend. 1078. Geuehardo nostro prothonotario, decano Maguntino, Adulfo et Heinrico de Luccowe notariis. — 1284 Nov. 10. Ebend. 1081. mag. Geuehardus decanus ecclesie Maguntinensis. — 1285 Nov. 6. Or. Meissen. Markgr. Heinrich für seinen Protonotar: mag. Gebhardo decano Moguntino dilecto nostro prothonotario. Zeugen: Nicolao de Cozzemrode et Adolfo nostrìs notariis. 4. Protonotar Otto, Burggraf von Wettin. Urk. 1285 März 5, Wittyn cancellarius Misnensis canonicus et archidyaconus Lusacie.

Otto dictus burgravius de

Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1439.

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11. Notar Adolf. Urk. 1282 Okt. 16. Or. Dresden 1028. Presentem litteram in testimonium per manum Adolphi notarti nostri dicti de Vriberc conscribi fecimus sigilli nostri patrocinio com• munitam. Zeugen: Nycholao de Coccenrode notorio nostro. — 1284 März 21. Ebend. 1067. Canonico Misnensi magistro Adolfo nothario domini marchionis. — 1284 März 28. Ebend. 1068. Adolpho notorio nostro. — 1284 Okt. 1. Ebend. 1078. Geueh. n. prothon., Adulfo et Heinrico de Luccowe notariis. — 1285 Jan. 6. Ebend. 1091. Nycolao de C., magister Adolpho et II. de L. n. notariis. — 1285 März 16. Or. Weimar. Adolpho notorio nostro. — 1285 Nov. 6. Or. Meissen. Markg. Heinrich für seinen Protonotar Gebhard. Zeugen: Nicoiao de Gozzenrode et Adolfo nostris notariis. — 1286 Jan. 5. Or. Dresden 1121. Nycolaus de Cozzenrode, Adolfus et Ilenricus curie nostre notarii. — 1286 Jan. 5. Ebend. 1122. Adolpho domini marchionis notarlo plebano in Russewin. — 1286 März 5. Or. Meissen. Nycholaus de Koccenrode, Adolphus et Ileinricus notarii. — 1287 Sept. 6. Adolfus noster notarius. 12. Notar Heinrich yon Luckau. Urk. 1284 Okt. 1. Or. Dresden 1078. Adulfo et Heinrico de Lucowe notariis. — 1285 Jan. 6. Ebend. 1091. Heinrico de Trebere, domino Nycolao de Cozzenrode, mag. Adolfo et Henrico de Luckowe nostris notariis. — 1286 Jan. 5. Ebend. 1121. Nycolaus de Cozzenrode, Adolfus et Henricus curie nostre notarii. — 1286 März 5. Or. Meissen. Nyc. de Koccenrode, Adolfus et Heinricus notarii. Wettiner Nebenlinien (S. 177).

1209.

1. Markgraf Konrad. 1. Notar Hermann. Urk. 1199 Febr. 20. Or. Weimar. Hermannus notarius. 2. Notar Johannes. Urk. 1209 Febr. 10. Or. Dresden 168. Ego Johannes recognovi. — Johannes capeüanus et scriptor marchionis recognovi.

2. Notar Heinrich.

3. Notar Konrad.

2. Graf D i e t r i c h von Brehna. Urk. 1254 Juli 10. 1257. H. notarius Theodorici comitis de Bren. 3. Graf Otto von Brehna. Urk. 1288 Sept. 14. Conradus not. Ottonis de Brenen.

Die Söhne des Markgrafen Heinrieh, a) Landgraf Albrecht (8. 178). 1. Notar Meingot. Urk. 1253 April 1. Or. Dresden 523. sigilli nostri impressione et sigillorum Meingoti scriptoris nostri. . . 2. Notar und Protonotar Gerhard. Urk. 1261 Juli 15. Or. Dresden 606. Gerhardus notarius noster. — 1262 Okt. 4. Gerhardus noster notarius. — 1262 Okt. 6. Desgl. — 1263 April 18. Or. Eudolstadt. Gerhardus noster notarius. — 1263 Juni 25. Gerhardus notarius curie nostre. — 1263 Okt. 16. Desgl. — 1265 März 14. G. c. n. not. — 1266 Juni 8. Gerardi c. ». notarii. — 1266. Or. Magdeburg. Gerhardus notarius. — 1266 Nov. 27. G. c. n. not. — 1267 Sept. 26. Or. Erfurt 98 (Dom. A.). A. d. g. Thür. I. et Sax. com. pal. dilectis et ßdelibus suis G. preposito Northusensi notarlo suo et H. de Glizberg gratiam suam et omne bonum. Befehl, sich persönlich in ßudestet zu unterrichten, welche Rechte und Renten an den Hufen des Marienstifts Erfurt dem Landgrafen daselbst zustehen und dafür zu sorgen, dass der landgraefl. Meier sich mit denselben begnüge. — 1268 Juni 2. Or. Altenburg. G. prepositus Northusensis scriptor noster. — 1268 Sept. 1. Ebend. Gerhardus prepositus noster scriptorum. — 1268 Okt. 1. Or. Rudolstadt. Gerardus noster notarius et prepositus Northusensis. — 1269 Okt. 17. Or. Erfurt 103 (Dom. A.). Zeuge: Gerhardus prepositus TSorthusensis notarius noster . . . Acta sunt hec Erfordie in curia Gerhardt prepositi Northusensis notarii nostrii a. d. MCCLXIX. XVI. kal. nov. — POSSK, Die Lehre von den Prtaitnrknnden.

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Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1349.

1269 Jan. 25. Or. Dresden 727. Gerhardus notarius noster. — 1269. Or. Altenburg. Gerhardus prepositvs Northusensis protonotarius curie nostre, Mathias notarius noster. — 1278 Okt. 7. Dipl. Port. Domini Gerhardus et Marquardus c. n. notarti. — 1284 Juli 25. Or. Magdeburg. Gerhardi et Mathye nostrorum nothariorum. — 1284 Aug. 25. Gerhardus, Mathias, Marquardus capelloni et notarii nostri. — 1293 März 14. Or. Naumburg 149. Im Text: propter instanciam Mathie nostri protlionotarii. Zeugen: Gerhardus notarius noster canonicus Cycensis . . . D. de Droyzk tunc iudex in Isenberg. Und in der zugehörigen Urk. des Bischofs Bruno v. Naumburg (von demselb. Datum): Mathias ecclesie nostre canonicus. Zeugen: dominus Gerhardus canonicus Cycensis ecclesie. — 3. Notar Eonrad. Urk. 1265 März 13. Or. Magdeburg. Conradus curie nostre notarius. — 1266 Juli 7. Conradus noster capellanus, Mathias noster notarius. — 1274 Jan. 7. Dominus Matthias notarius, dominus Conradus de Liznic etiam notarius. — 4. Notar Matthias. Urk. 1265. Or. Magdeburg. Matyas notariat domini langravii. — 1266 Juli 7. Conradus noster capellanus, Mathias noster notarius. — 1267 März 28. Or. Weimar. Mathias scriptor domini lantgravii, Ditericus de Matstete, Conradus de Nezze capelloni domini marchionis. — 1269. Or. Altenburg. Gerhardus prepositus Northusensis protonotharius cur. n., Mathias notarius noster. — 1270 April 4. Or. Merseburg 80. Mathia notorio nostro. — 1271 Juni 19. Or. "Weimar. Dominus Mathias notarius noster. — 1271 Dez. 22. Mathias n. c. notarius. — 1271. Dipl. Port. Mathias c. n. notarius. — 1272 Juni 15. Mathie c. n. notarius. — 1272 Dez. 20. Or. Gotha. Landgr. A. für Heinrico de Holundern dilecto et familiari nostro. Zeugen: Mathie nostri notarii. — 1273 Juni 17. Dipl. Port Mathyus c. n. notarius. — 1273 Okt. 12. Or. Altenburg. Mathias n. c. prothonotarius. — 1273. Ebend. Ausst. Heinricus de Chigilheim. Zeugen: Mathias domini lantgravii notarius. — 1274 Jan. 9. Or. Dresden 823. Mathias n. c. prothonotarius. — 1274 Jan. 7. Dominus Matthias notarius, dominus Conradus de Liznic etiam notarius. — 1274 April 10. Mathias c. n. notarius. — 1274 Juni 5. Or. Dresden 107. Mathie nostri notarii. — 1275 Or. Altenburg. Mathias scriptor. — 1276 Febr. 27. Or. Merseburg 93—95. Mathia notorio nostro canonico Nuemburgensi. — 1277 April 26. Or. Altenburg. Dominus Mathias n. c. notarius. — 1277 Dez. 18. Ebend. Desgl. — 1278 Febr. 10. Mathias noster notarius. — 1278 Sept. 6. Dominus Mathias n. c. notarius. — 1278. Matthias c. n. protonotarius et Marcwardus scriptor. — 1279 Mai 12. Mathias et. Marquardus c. n. scriptores. — 1279 Juni 13. Or. Dresden 947. Mathia nostro notorio. — 1280 April 1. Ebend. 970. Mathie c. n. notorio. — 1281 Mai 27. Mathie c. n. notarii. — 1281 Juli 24. Matthie notorio nostro. Derselbe wird Protonotar. Urk. 1281 Nov. 26. Or. Marburg. Mathias n. c. prothonotarius. — 1282 Jan. 25. Mathyas prothonotarius.— 1282 Juni 2. Dipl Port. Mathias notarius noster.— 1282 Juni 20. Mathias prothonotarius noster. — 1282 Juni 30. Matthias protonotarius noster. — 1282 Aug. 21. Or. Marburg. Mathias c. n. notarius. — 1282 Aug. 21. Or. Gotha. Mathias prothonotarius. — 1282 Sept. 26. 2 Or. Weimar. Mathias c. n. prothonotarius. — 1282 Sept. 28. Mathias noster prothonotarius.—1284 April 8. Im Text: Wilhelmus n. c. notarius. Zeugen: Dominus Hermannus de Myla, Ottode Wechmar milites nostri consiliarii, Matthias c. n. prothonotarius. — 1284 Juni5. Mathias c. n. notarius. — 1284 Juli 25. Or. Magdeburg. Gerhardi et Mathye nostrorum nothariorum. — 1284 Aug. 25. Gerhardus, Mathias, Marquardus capelloni et notarii nostri. — 1284. Or. Gotha. Mathias c. n. prothonotarius. — 1285 Febr. 17. Or. Erfurt (Dom. A.). Mathias c. n. notarius. — 1285 Juni 23. Or. Weimar. Mathias prothonotarius c. n. — 1285 Juli 4. Mathias c. n. prothonotarius. — 1285 Juli 8. Or. Dresden 1099. Mathia c. n. prothowitario. — 1285 Juli 11. Or. Weimar. Mathie c. n. prothonotarii. — 1285 Sept. 14. Or. Erfurt (Dom. A.) 136. Mathia canonico Nuenburgensi et Marquardo notariis nostris. — 1286 Sept. 7. Or. Dresden 1149. Mathie c. n. prothonotarii. — 1286 Okt. 31. 2 Or. Gotha. Mathie c. n. notarii. — 1287 Febr. 8. Or. Freiberg. Matliie c. n. prothonotarii. — 1287 März 9. Dominus Mathias prothonotarius

Quellenbelege fui- die Notariatslisten bis 1349.

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noster. — 1287 März 20. Mathia c. n. prothonotario Nuwenburgensis ecclesie canonico. — 1287 Mai 10. Or. Gotha. Mathias c. n. prothonot. — 1288 Febr. 10. Mathias noster notarius. — 1288 März 20. Or. Dresden 1196. Mathia c. n. prothonotario Nuwenburgensis ecclesie canonico. — 1288 Aprii 8. Or. Erfurt 152 (Dom. A.). Mathias prothonotarius noster. — 1288 Aprii 22. Or. Dresden 1200. Domino Mathia prothonotario nostro. — 1288 Aprii 29. Ebend. 1204. Mathias c. n. prothonotarius Nuwenburgensis ecclesie canonicus. — 1288 Mai 7. Ebend. 1207. Mathia nostro prothonotario. — 1288 Juli 13. Or. Weimar. Mathias prothonotarius noster, Wilhelmus scriptor. — 1288 Okt. 9. Or. Dresden 1230b. Mathie canonici Nuwenburgensis ecclesie ti. c. notarti. — 1288. Mathias Nuemburgensis ecclesie canonicus n. c. prothonotarius. — 1289 Jan. 16. Or. Leipzig. Mathie c. n. prothonot. — 1289 Jan. 26. Mathie Nuenburgensi canonico n. c. prothonotario. — 1289 Aug. 26. Mathias n. c. landgravio — 1289 Sept. 7. Mathias n. c. prothonotarius. — 1289 Nov. 12. Mathias prothonotarius n. c. — 1289 Dez. 3. Or. "Wolfenbüttel. Mathie c. n. prothonotarii Nuwenburgensis ecelesie canonici. — 1289 Dez. 31. Or. Dresden 1278. Mathie c. n. prothonotarii. — 1290 Febr. 9. Matthias e. n. protonotarius canonicus Nuenburgensis. — 1290 Aprii 28. Mathyas n. c. prothonotarius Nuwenburgensis ecclesie canonicus, Hermannus de Bulwitz tunc temporis noster advocatus in Arnshouge . . Guilelmus n. c. notarius. — 1290 Juni 5. Or. Dresden 1302. Mathias n. c. prothonot. — 1290 Juli 22. Or. Weimar. Hermannus mugister nostre curie, Mathias n. c. prothonotarius. — 1290 Juli 31. Mathias et Marquardus n. c. notarti. — 1290 Okt. L Hermannus magister curie dictus de Hersingerode . . . Matthias Numburgensis ecclesie canonicus n. c. protonotarius, Wilhelmus de Wissensee n. c. notarius. — 1290 Nov. 10. Or. Altenburg. Mathyas c. n. prothonotarius. — 1290 Dez. 14. Dipl. Port. Mathias prothonotarius canonicus Nuemburgensis. — 1290 Dez. 31. Or. Dresden 1278. Mathie c. n. prothonotario. — 1291 Jan. 26. Or. Dresden 1342. M. Nuenburg canon, prot. c. landgravii. — 1291 März 23. Or. Weimar. Mathias c. n. prothonotarius. — 1291 Mai 15. Dominus Matthias prothonotarius noster. — 1291 Juli 6. Or. Pforta. Mathias canonicus Nuenburgensis et prothonotarius. — 1291 Nov. 14. Or. Merseburg 126. Mathias Nuenburgensis ecclesie canonicus, Alwardus nostrarum curiarum prothonotarii (der letztere ist Prot, des Markgr. v. Brandenburg). — 1291 Aug. 23. Or. Freiberg. Mathias c. n. notarius. — 1292 Febr. 22. Or. Erfurt 170 (Dom. A.) Mathias Nuenburgensis ecclesie canonicus n. c. notharius. — 1292 April 24 und April 28. Or. Gotha. Hermanno de Mila, Heynemanno de Hayn, Hermanno de Hersingerode militibus et consiliariis nostris, Matthia nostro prothonotario.— 1292 Juli 23. Or. Naumburg 143. Mathyas prothonotarius noster; canonici Nucnbergenses . . . Willehelmus scriptor noster. — 1292 Sept. 1. Mathias n. c. prothonotarius. — 1293 März 14. Or. Naumburg 149. propter instanciam Mathie nostri prothonotarii. Vgl. Proton. Gerhard. — 1293 Aug. 16. Mathias n. c. prothonot. — 1298 Aug. 26. Mathias prothonotarius n. c. — 1293 Sept. 28. Or. Pisa. Mathies unsir vater oberste scriber (Urk. Diezmanns). — 1294 Febr. 24. 2 Or. Marburg. Mathias n. c. prothonotarius Nuenburgensis ecclesie canonicus. — 1294 April 6. Or. Weimar. Testes huius nostri facti sunt. Dominus Hermannus de Myla, Otto de Wechmar milites nostri consiliarii, Mathias c. n. prothonotarius. n. c. prothonotarius Nuenburgensis ecclesie — 1294 Mai 1. Or. Weimar. Mathyas canonicus . . . Guilielmus n. c. notarius. — 1294 Juli 25. Or. Weimar. Mathias n. c. prothonotarius. — 1295 Juni 21. Or. Schleiz. Mathias noster prothonotarius. — 1295 Okt. 2—8. Or. Weimar. Mathyas canonicus ecclesie Nuenburgensis canonicus (sic!) et nostre curie prothonotarius. — 1295. Mathyas n. c. prothonotarius et Cristanus noster scriptor. — 1295. Matthias n. c. protonotarius et Wilhelmus n. not. — 1296 Mai 1. Mathia n. prothonotario, Wilhelmo nostro notorio. — 1297 März. Or. Magdeburg. Mathias c. n. prothonotarius . .. ecclesie Nuenburg . . . Wilhel.... notarli curie nostre (Urk. sehr lädirt). — 1297 Mai 12. Or. Dresden 1534. Mathia n. c. prothonotario. — 1298 Jan. 4. Or. Pforta. Mathias ecclesie Nuenburgensis canonicus. — 1299 Juli 25. 2 Or. Weimar. Albrecht schenkt an seinen Protonotar: Mathie n. c. prothonotario dilecto et fideli . . . nostrum prothonotarium. Zeugen: Wilhelmus et Christianus notarti 9. fi*

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nostri. — 1300 Juni 9. Magister Matthias, Conradus de Ammera nostri prothonotarii, Wilhelmus de Wittense, Kirstanus de Gotha scriptores. — 1300 Juli 23. Dipl. fort. Mathias et Wilhelmus n. c. notarii. 5. Notar Marquard. Urk. 1275. Or. Altenburg. Mathias scriptor «., Marcwardus capellanus curie n. — 1277 April 7. Dipl. Port. Marquardus subnotarius noster, — 1278. Dipl. Port, domini Gerhardus et Marquardus c. n. notarii. — 1278. Matthias c. n. protonotarius et Marcwardus scriptor. — 1279 Mai 12. Mathias et Marquardus c. n. scriptores.— 1281 Aug. 4. Marquardi c. n. notarii. — 1284 Dez. 5. 2 Or. Marburg. Marquardus c. n. notarius. — 1283. Or. Leipzig. Marquardo notario nostro. — 1285 Sept. 14. Or. Erfurt 136 (Dom. A.). Mathia canonico Nuenburgensi et Marquardo notariis nostris. — 1285 Okt. 1. Or. Gotha. Marcwardus notarius noster. — 1285 Dez. 3. Or. Weimar. Marquardus c. n. notarivs. — 1286 Mai 6. Or. Dresden 1136. Marquardi c. n. notarii. — 1286 Okt. 16. Marquardus notarius. — 1290 Juli 31. Mathias et Marquardus n. c. notarii. 6. Notar Wilhelm von Weissensee. Urk. 1284 April 8. Im Text: Wilhelmus c. n. notarius. Zeugen: Matthias c. n. protonotarius. — 1288 Juli 13. Or. Weimar. Mathias prothonot. n., Wilhelmus scriptor. — 1290 April 28. Mathyas n. c. proth. Nuw. eccl. can. . . . Guilelmus n. c. notarius. — 1290 Okt. 1. Matthias . . . prot., Wilhelmus de Wissensee scripn. c. notarius. — 1292 Juli 23. Or. Naumburg 143. Mathyas prothonot., Willehelmus tor noster. — 1292. Wilhelmo nostro notario. — 1293 Okt. 31. Wilhelmus c. n. notarius. — 1293 Nov. 23. Wilhelmus c. n. notarius. — 1293 Nov. 30. Or. Gotha. Wilhelmus c. n. notarius. — 1294 Mai 1. Or. Weimar. Mathyas . . . prothon., .. . Guilielmus n. c. notarius. — 1295 und 1296 Mai 1 8. Proton. Mathias. — 1297 März . . Or. Magdeburg (lädirt). Mathias Wilhelmus prothonot. . . . Willel. . . . . notarii c. n. — 1297 Aug. 3. Or. Dresden 1548. noster notarius. — 1297 Sept. -29. Dipl. Port. Wilhelmus c. n. notarius. — 1298 Mai 2. Or. Dresden 1581. Wilhelmo nostro notario. — 1298 Juli 4. Or. Marburg. Wilhelmo nostro notario. — 1298 Juli 8. Or. Dresden 1586. Wilhelmus de Wissenz et Christianus de Gotha scriptores nostri. — 1298 Aug. 3. Ebend. 1587. Wilhelmus noster notarius. — 1299 Juli 25. 2 Or. Weimar. Wylhelmus et Cristianus notarii nostri. — 1299 Nov. 29. Wilhelmus notarivs, — 1300 Jan. 7. Or. Mühlhausen. Wilhelmus noster notarii. — 1300 März 2. Or. Dresden 1625. Wylhelmus de Wyzense et Cristanus de Gotha notarii nostri. — 1300 Juni 9. Mag. Mathias, Conradus de Ammera nostri prothonotarii, Wilhelmus de Wittense, Kirstanus de Gotha scriptores. — 1300 Juni 30. Or. Dresden 1650. Conrado de Amera n. c. prothonotario, Wilhelmo nostro notario. — 1300 Juli 13. Ebend. 1652. Conradus de Amera n. c. prothonotarius . . . Actum et datum per manum Wilhelmi nostri notarii a. d. MCCC in die b. Margarete. — 1300 Juli 23. Dipl. Port. Mathias et Wilhelmus c. n. notarii. — 1301 März 20. Conradus de Amera et Wilhelmus n.c. notarii. — 1301 Mai 16 vgl. Prot. K. v. Amera. — 1301 Juni 26. Conrado de Amera prothonot. nostro, Wilhelmo nostro notario. — 1301 Juni 29. Conrado de Amera prothonotario nostro, Wilhelmo nostro notario. — 1301 Okt. 16. Or. Dresden 1684. Desgl. — 1301 J3CZ. 31. Ebend. 1686. Wilhelmus et Henricus notarii. — 1302 Febr. 24. Or. Gotha. Wilhelmus et Heinricus nostri notarii. — 1302 März 11. Ebend. Wilhelmus n. notarius. — 1302 Mai 28. Or. Weimar. Landgraf Albrecht bekennt, dass er alles Recht auf V2 Hufe in Teyteleyben, welche Herr Dietrich v. Hutsrode, damals Vikar seines Notars Wilhelm, von den Bauer Ruker erworben, deren Eigenthum der Kirche in Keinhardsbrunn zusteht, aufgebe: Theodericus de Hutsrode clericus nostri notarii Wilhelmi tunc temporis vicarius et cappellanus in Teytheleybn. — 1303 Jan. 6 und Jan. 25 s. Konrad Hebestreit. — 1303 Febr. 18. Or. Dresden 1722. Wilhelmus et Heiricus notarii. graoii

1. Notar Volkmar von Messowe. 1288 Okt. 9. Volcmarus de Messowe notarius landThuringie. 2. Protonotar Konrad von Amera. Urk. 1301 Juni 29. Conrado de Amera prothonotario

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nostro, Wilhelmu nostro notorio. — 1300 Juni 30. Or. Dresden 1650. Conrado de Amera n. c. prothonotario, Wilhelmo nostro notano. — 1300 Juli 13. Ebd. 1652. Conradus de Amern n. c. prothonotario . . . Actum et datum per manum Wilhelmi nostri notarii a. d. MCCC in die b. Margarete. — 1301 März 20. Conradus de Amera et Wilhelmus n. c. notarii. — 1301 Mai 16. Cop. Oldisleben fol. 118b (Weimar), stremati viri et discreti Conradus de Amera noster prothonotarius . . . Wilhelmus et Christianus notarii nostri. — 1301 Mai 23. Conradus de Amera Mister prothonotarius. — 1301 Juni 4. Or. Weimar. Conradus de Amera noster prothonotarius . . . Christianus nostro scriptor. — 1301 Juni 26. Conrado de Amera prothonotario nostro, Wilhelmo nostro notarlo. — 1301 Juli 11. Fidelis noster Conradus de Amera n. c. prothonotarius. — 1301 Okt. 16. Or. Dresden 1684. Conradus de Amera proth. Wilhelmus n. 8. Notar Christian von Gotha. 1295. Matthyas n. c. prothon. et Cristanus noster scriptor. — 1297 Aug. 21. Cristanus de Gotha notarius c. n. — 1298 Juni 26. Desgl. — 1298 Juli 8. Or. Dresden 1586. Wilhelm de Wissenz et Christianus de Gotha scriplores nostri. — 1299 Juni 7. Christianus notarius noster. — 1299 Juli 25. 2 Or. Weimar. Wilhelmus et Christianus notarii nostri. — 1300 März 2. Or. Dresden 1625. Wylhelmus de Wyzense et Cristanus de Gotha notarii nostri. — 1300 Juni 9. Mag. Matthias, Conradus de 'Animerà nostri prothonolarii, Wilhelmus de Wittense, Kirstanus de Gotha scriptores. — 1301 Mai 16 (vgl. Proton. Konrad von Amera). — 1301 Juni 4. Or. Weimar. Conradus de Amera noster prothon., . . Christianus noster scriptor. — 1301 Juni 4. Ebend. Cristanus noster scriptor. 9. Notar Heinrich vgl. Notar Wilhelm. 3. P r o t o n o t a r Konrad H e b e s t r e i t . 1303 Jan. 6. Or. Dresden 1717 und Jan. 25. Ebend. 1719. Conradus dictus Hebestreit prothonotarius, Wilhelmus, Henricus notarii. 1. Albrechts G e m a h l i n M a r g a r e t h e (S. 178). 1. Notar Simon. Urk. 1264 Febr. 14. notarius Margarethe vxoris Alberti landgravii Thür. 2. Notar Heinrich. Urk. 1283 Febr. 8. Notar der Mutter Friedrichs, Herrn des Pleißner Landes (Margarethe, Friedrichs des Geb. Mutter). 2. D r i t t e Gemahlin Elisabeth. Wohl dieselben Notare, wie die ihres Gemahles Albrecht. 1. Notar Wilhelm. TJrk. 1303 Febr. 10. Wilhelmus not. landgravie Elisabet. 2. Notar Heinrich. Urk. 1303 Febr. 10. Heinricus notarius landgravie Elisabet. L a n d g r a f D i e t r i c h , Sohn A l b r e c h t s (S. 178). 1. Protonotar Konrad von Amera. Urk. 1286 März 11. Or. Magdeburg. Conradus de Ammera nostre curie prothonotarius. 1290 Aug. 5. Or. Dresden 1312. Urk. Landgraf Albrechts. Her Conrat von Amera unses sones scribere. — 1291 Juli 25. Or. Weimar. Johanni et Cunrado fratribus de Amera. — 1293 Sept 28. Or. Pisa. Unse vater ern Helman voirme Hain et wir Conraden von Amera unsin obersten scribere. — 1294 Febr. 17. 2 Urk. Cunradus de Amera nostre curie protonotarius et Johannes frater eius. — 1295 März 20. secretarius noster Conradus de Amera. — 1296 Juni 11. Or. Weimar. Cunrado prothonotario nostro dicto de Amera. — 1296 Ebend. Desgl. 1. Notar Friedrich. Urk. 1286 Juni 24. Or. Weimar. Friderico notorio nostro. 2. Notar Johannes. Urk. 1288 Febr. 19. Or. Dresden 1191. Johannes notarius nostre curie. — 1289 Juni 4. 2 Or. Weimar. Datum Lukowe a. d. MCCLXXX1X. IX. prid. non. iunii presentibus testibus (folgen Zeugen) . . .; datum per manus fidelis nostre curie notarii Johannis. — 1291 Juli 25. Vgl. Proton. Konrad v. Amera. — 1293 Juli 22. Or. Schleiz. Data per

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manus Johannis nostre curie notarius; acta sunt hec in Gera a. d. MCC nonag. tercio in die b. Marie Maddalene. — 1294 Febr. 17. Vgl. Proton. Konrad v. Amera. — 1294 Juni 30. Or. Leipzig. Ausst. Rath von Leipzig: presentibus et consistentibus testibus magistro Johanne notario illustris principis Th. lancraoii iunioris. — 1297 Aug. 7. Or. Weimar. Magister Johannis nostre curie notarius. — 1298 Juni 7. Ebend. Johannes dictus de Amerà. — 1298 Juni 8. Ebend. Actum et datum in Torgowe a. d. MCCXCVIILV1. id. iun. in die s. Medardi per magistrum Johannem nostre curie notarium honorandum. — 1299 Nov. 16. Or. Merseburg 147. Magister Johannes notarius noster. — 1301 Febr. 15. Mag. Johannes de Burkartshayn protonotarius noster. — 1305 Dez. 22 und 29: notarius plebanus in Burkwerben. 3. Notar Gebhard. 1295 Juli 22. Or. Weimar. Gebehardo notario nostro. — 1299 April 18. 2 Or. Weimar. Gebehardo nostro notario. 4. Notar Heinrich Hake. Urk. 1306 April 10. Notarius. b) Markgraf Dietrich von Landaberg (S. 178). 1. Notar Meinher. Urk. 1261 Sept. 13. Meinherus notarius curie nostre. — 1263 Jan. 30. Or. Leipzig. Berchtherus dictus de List et Meinherus et Cunradus nostri scriptores. — 1265 Dez. 23. Meinherus canonicus Mersenburgensis nostre curie notarius. — 1266 Febr. 12. 2 Or. Altenburg. Meinherus protonotarius nostre curie (Ex. B. protonotarius noster et canonicus Mersburgensis) et Theodoricus scriplor noster dictus de Nebere. — 1266 Sept. .16. Meinherus prothonotarius noster. — 1266 Nov. 25. Or. Weimar. Meinherus scriptor et canonicus Merseburgensis, Ditericus scriptor dictus de Nebere, Cunradus de Nezze clerici. — 1267 Or. Dresden 689. Meynerus protonotarius noster, Cunradus notarius noster. — 1268 Juli 8. Ebend. 717. Meynerus et Cunradus notarius. Im Text: Meinherus notarius rector parrochie in Wizzenvels. — 1268 Nov. 20. Or. Meissen. Meynherus noster prothonotarius. — 1269 März 31. Weimar Cop. Saec. XVI. Wernherus (falsch für Meinherus) prothonotarius noster. — 1269 April 10. Or. Dresden 729a. Meynero notario. — 1269 Mai 17. Meinhero prothonotario nostro, Theoderico de Neuer similiter notario nostro. 2. Notar Konrad Hebestreit. 1263 Jan. 30. Or. Leipzig. Berchtherus dictus de List et Meinherus et Conradus nostri scriptores. — 1267 Febr. 7. Or. Dresden 689. Meynerus protonotarius noster, Cunradus notarius. — 1268 März 1. Or. Leipzig. Cunradus notarius. — 1268 Juli 8. Or. Dresden 717. Meynerus et Cunradus notarii. — 1270 Dez. 12. Ausst. Bischof Dietrich von Naumburg: cui (Theodorico marchiani de Landesberc) eosdem mansos antea resignaverant Conradus eiusdem principis notarius nec non Titzemannus et Ludolphus milites fratres eiusdem notarii dicti Heuestrit. — 1275 Mai 1. Or. Leipzig. Theodericus et Conradus notarii. — 1275. Th. et Conradam nostros notarios. — 1277 Juni 25. Or. Merseburg 102. Datum et actum iuxta villam Cheune a. d. MCCLXXVII, VII. hai. iulii presentibus (folgen Zeugen) . . . Eo Conradus notarius predicti domini mei marchionis Theoderici de Landesberc de mandato eiusdem domini mei speciali hanc paginam sui sigilli munimine ad etermam rei memoriam communivi. Vgl. Markgraf Friedrich Tuta. 3. Notar Dietrich von Nebra. TJrk. 1266 Febr. 12. Or. Altenburg R. Archiv. Meinherus prothonotarius noster et canonicus Merseburgensis et Theodericus scriptor nostor de Nebere. — 1266 Nov. 25. Or. Weimar. Meinherus scriptor et canonicus Merseburgensis, Ditericus scriptor dictus de Nebere, Cunradus de Nezze clerici. — 1269 Mai 17. Meinhero prothonotario nostro, Theoderico de Nebere similiter notario nostro. — 1271 Jan. 28. Theodericus de Nebere noster prothonotarius. — 1271 Mai 21. Or. Merseburg 85 und 86. Ego Theodericus prothonotarius illustris principis predicti domini Theoderici marchionis de Landesberc ex iussu et mandato eiusdem hanc paginam sigillavi (B. scripsi pariter et signavi) — 1271 Nov. 16. Or. Dresden 776. Actum Groits coram testibus infra scriptis (folgen Zeugen) . . datum in castro predicto per manum Theoderici prothonotarii a. d. MCCLXXI. XVI. hai. dee. ind. XV. — 1271. Ego vero

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Theodericus protonotarius illustris principis domini Theoderici marchionis supra dicti et ex iussu et volúntate eiusdem domini mei marchionis presentem litteram manu propria consignavi. Acta sunt hec a. d. MCCLXXI. — 1272 Febr. 18. Actum apud Novam Curiam nostram presentibvs et in testimonium advocatis (folgen Zeugen) . . . .; datum in curia prehabita per manum Theoderici Yseberc nostri prothonotarii a. d. MCCLXXII. XII. kal. marcii ind. XIIII. — 1272 Mai 30. Actum in Wizinuels coram testibus infra, scriptis. . . . Theoderico prothonotario dicto de Nebere, Petro scriptore Cycencibus canonicis . . . Ego vero Theodericus de fiebere prothonotarivs illustris principis domini Theoderici marchionis supra dicti et er iussu et ex volúntate eiusdem domini mei marchionis presentem litteram manu propria consignavi a. d. MCCLXXII. III. hai. iunii. ind. XIV. — 1272 Juni 21. Actum Wyssenuels presentibus et in testimonium advocatis (folgen Zeugen) . . .; datum in loco predicto per manum Theoderici nostri prothonotarii a. d. MCCLXXII. XL kal. iulii. ind. XIV. — 1272 Aug. 28. Theodericus de Nebere prothonotarius curie nostre. — 1274 Juni 21. Theoderico de Nebere prothonotario nostro et Petro Cicensibus canonicis. •— 1275 Fetyr. 27. Achim in Wizinuels coram testibus . . . Theoderico prothonotario dicto de Nebere Cycensi canonico. Ego vero Theodericus de Nebere prothonotarius illustris principis Theoderici marchionis supra dicti ei ex iussu et ex volúntate eiusdem domini mei marchionis presentem litteram manu propria signavi a. d. MCCLXXV. III. kal. marcii ind. II. — 1275 Mai 1. Or. Leipzig. Theodericus et Conradm notarii. — 1275. Theodericum et Conradum nostros notarios. — 1276 Febr. 15. Theoderico de Neber protkonotqrio nostro. Vgl. S. 173. 4. Notar Gerhard. TJrk. 1268 Juni. G. prepositus Northusensis scriptor noster. 5. Notar Heinrich v. Zweme. TJrk. 1287 Nov. 19. Or. Dresden 995. Heinricus Zweme noster notarius. — 1284 März 20. Or. Merseburg 112. Henricus de Zweime canonicus Misnensis. 6. Notar Albert von Storkau. Urk. 1282 Dez. 28. Alberto notario nostro de Osterkmre (Kopie). — 1284 Nov. 9. Or. Dresden 1080. Alberto notario nostro de Zcorkowe. — 1289 April 11. Or. Naumburg 136. Alberto de Storichowe et Henrico de Ihjsenberc scriptoribua nostris. — 1290 Aug. 5. Ebend. 1311. Ausst. Bischof v. Naumburg. Alberto de Storcowe, Ileinrico de Ysinberc nostris dilectis notariis. — 1290 Aug. 6. Or. Dresden 1313 und 1314. Ausst. derselbe. Albertus de Storkowe, Heinricus de Isenberc nostri notarii. — 1293 Aug. 14. Or. Naumburg 148. Derselbe. Heinricus de Isenberg et Albertus de Storkowe nostri notarii. — 1293 Juni 19. Ebend. 151. Derselbe. Heinricus de Isenberg et Albertus de Storkowe notarii nostre curie. c) Friedrich von Dresden (S. 179).

1. Notar Adolf. Urk. 1289 April 27. Or. Dresden 1256. Adolphus noster notarius. — 1296 Aug. 26. Or. Pirna. Magister Adolfus plebanus in Russewin notarius c. n. — 1297 Okt. 3. Or. Dresden (R. A.). litteram dori fecimus per manum Adolphi notarii nostri. — 1299 Dez. 3. Or. Pirna. Datum Dresden per manum dicti notarii nostri Adolfi cu d. MCCXCIX III. non. dec. Im Text: Wolferamus plebanus in Pirne ipsius testator tanquam in commisso fidelis apud magistrum Adolfum notarium nostrum plebanum in Dippoldiswalde iusto emptionis et venditionis interveniente titulo emit. Id ipsum . . . in manus nostras magistro Adolfo notario nostro conferendum liberaliter resignarunt. — 1300 Juni 5. Or. Dresden 1641. Datum Dresden per manum Adolphi nostri notarii a. inc. d. MCCC non. 'iunii. — 1300 Sept. 25. Ebend. 1661. Adolphus notarius noster plebanus in Dypldeswalde. — 1303 März 4. Or. Dresden (R. R.). Datum per manum Adolphi notarii nostri et actum a. inc. d. MCCCIII. IV. non. martii. — 1304 Juli 23. Or. Pirna. Datum et actum Dresden a. d. MCCCIV. X. kal. aug. pei• manum Adolphi nostri notarii. 2. Notar Konrad. Urk. 1294 Nov. 8. Or. Pima. Cnnradus notarius nostre curie.

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Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1349. M a r k g r a f F r i e d r i c h T u t a (S. 179).

1. Protonotar Konrad Hebestreit. Urk. 1285 Mai 24. Conradus prothonotarius nostre curie. — 1286 Mai 8. Or. Dresden 1138. Cunradus prothonotarius noster. — 1287 Febr. 8. Or. Freiberg. Chonradi nostri notarli. — 1287 Mai 22. Or. Leipzig. Conradus prothonotarius noster. — 1287 Aug. 16. Conradus notarivs noster. — 1288 März 10. Or. Dresden ÌJ95. Conradi notarli nostri. — 1289 Febr. 11. Or. Leipzig. Conrado Hebestrit et Henrico de Zweim nostre curie notariis. — Ein Konrad Hebestreit erscheint später in merseburger Urkunden als Kanonikus. So: 1292 Juni 4. Or. Merseburg 129. . . . Cunradus Heuestrid; canonici Merseburgenses. Ebend. Nr. 131. 2. Notar Heinrich v. Zweme. Urk. 1286 Mai 6. Or. Leipzig. Datum per manum notarii nostri domini Henrici de Suiggem. — 1287 Juni 10. Henricus de Sveime Misnensis ecclesie canonicus noster notharius. — 1287 Aug. 2. Or. Dresden 1174. Heinrico de Zweime et Ludewico de Wyrchhusen nostris notariis. — Ebenso 1288 April 17. Ebend. 1199. — 1288 Aug. 17. Ebend. 1224. H. de Zweim notarius. — 1289 Febr. 11. Or. Leipzig. Conrado Hebestrit et Heinrico de Zweim nostre curie notariis. — 1289 Juli 3. Ebend. Burggraf von Meissen. Dominus Henricus de Zweyme noster prothonotarius domini marehionis. — 1289 Sept. 10. Or. Meissen. Heinricus protonotarius noster dictus de Sweme. — 1289 Sept. 17. Ebend. Heinricus de Sweine Misnensis ecclesie canonicus noster notarius. — 1289 Nov. 28. Or. Dresden 1275. Heinrico de Zweyme noster prothonotarius. — 1290 Jan. 20. Or. Freiberg. Heinrico de Zweyme prothonotorio. — 1290 März 3. Or. Dresden 1287b. Dominus Heinricus Nisicensis archidiaconus et prothonotarius dominus C. eiusdem ecclesie s. Crucis prepositus, Henricus de Groyz, Hertwicus de Hursilgewe notarii nostre curie. — 1290 Juni 14. Ebend. 1303. Domino Heinrico de Zwein canonico Misnensi archidiacono Nisicensi prothonotario nostro. — 1290 Juni 24. Ebend. 1304. Domino Henrico de Ziceim archydiacono Nisicensi prothonotario. — 1291 April 27. Rathsarchiv Dresden. Heinricus de Zweyn noster prothonotarius. — 1291 März 7. Or. Dresden 1344. Heinricus de Zweyme noster prothonotarius . . . Adolphus et Rudolphus nostri notarii. — 1291 Sept. 24. Ebend. 1360. convocatis consiliariis suis ßdelibus nobili viro domino Alberane burchgravio de Liznik, Heinrico de Zwem ipsius patruelis et nostro prothonotario, domino Thimone dicto Knut, domino Heinrico de Trebecin, domino Theoderico dicto Pubs, domino Theoderico de Honsberch militibus. "Vgl. S. 169 Anm. 2. 2. Notar Ludwig v. Wyrchhusen. Urk. 1287 Aug. 2 und 1288 April 17. Or. Dresden 1174 und 1199: Heinrico de Zweime et Ludewico de Wyrchhusen nostris notariis . . . 3. Notar Heinrich v. Groitzsch. Urk. 1289 Juni 11. Or. Leipzig. Heinrico nostro notorio dicto de Groycz. — 1290 März 3. Or. Dresden 1287b. Dominus Heinricus Nisicensis archidiaconus et prothonotarins, dominus C. eiusdem ecclesie s. Crucis prepositus, Henricus de Groyz, Hertwicus de Hursilgowe notarii nostre curie. 4. Notar Hertwig v. Hörselgau. Urk. 1290 März 3. Vgl. vor. Anm. 5. Notar Adolf. Urk. 1291 März 7. Or. Dresden 1344. Heinricus de Zweyme noster prothonotarius . . . . Adolphus et Hudolphus nostri notarii. 6. Notar Eudolf. Urk. 1291 März 7. Vgl. vor. Anm. M a r k g r a f F r i e d r i c h d e r F r e i d i g e (S. 179). 1. Notar Konrad. Urk. 1285 Juli 13. Or. "Weimar. Conradus nostre curie notharius. — 1289 Dez. 6. Conradus scriptor. — 1290 Mai 2. Conradus scriptor. — 1291 Dez. 21. Conradus scriptor. — 1293 Jan. 12. Or. Freiberg. Conradus curie nostre notarius. 2. Notar Th. Cellerarius. Urk. 1289 März 2. Th. Cellerarius not. curie. 3. Protonotar Heinrich v. Zweme. Urk. 1291 Aug. 27. 2 Or. Freiberg. Dominus Henricus de Zweyn nostre curie prothonotarius . . . Herwycus de Hursiegowe plebanus s.

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Quellenbelege für die Notariatslisten bis 1849.

Petri in Vriberch nostre curie notarius. — 1292 J a n . 25. Or. Dresden 1370. Heinricus de Zweeme prothonotarius. — 1292 März 31. Ebend. U e b e r s . : Heinrik von Tzweim obrister notarius. — 1293 J u n i 7. Or. Meissen. Testimonium, quod nos ad instanciam dilecti nobis archidioconi Nisicensis curie noslre prothonotarii . . . quam quidem marcam reddituum habuit . . relicta quondam Her. militis dicti de Scremzniz, dictus vero prothonotarius noster ipsam marcam, reddituum a felicis recordationis quondam Friderico Misnensi, Orientali et de Landesberch marchione patruo nostro tenuit . . . — 1294 J a n . 13. Or. D r e s d e n 1444. Heinricus de Zuieyme noster prothonotarius. — 1294 Febr. 20. Ebend. 1450. Henricus de Zweim nostre curie prothonotarius. — 1294 J u l i 23. Or. Meissen. Heinricus de Sueim prothonotarius. — 1299 Mai 25. Ebend. 1299. Heinricus de Zwem prothonotarius noster archidiaconus Nysicensis. — 1300 April 12. Heinricus de Zwem prothonotarius noster.

3. Notar Hartwig von Hörselgau. ricus de Zweym nostre curie prothonotarius in Vriberch nostre curie notarius.

Urk. 1291 Aug. 27. 2 Or. Freiberg. Dominus Hen. . . Herioycus

de Hursiegowe

plebanus

s.

Petri

4. Notar Adolf. TJrk. 1292 Okt. 10. Or. Meissen. Adolphus noster notarius. 5. Notar Johannes. Urk. 1300 Juni 8. Or. Dresden 1646. Johannes noster notarius. — 1315 J u n i 24. Th., Joh., Joh. notarii. — 1319 Okt. 2. Johannes scolasticus Cicensis, Theodericus plebanus in Hursclioioe notarii. 6. N o t a r Tirmannus. U r k . 1300. Or. Dresden 1668. Tirmunnus notarius domini marchionis.

7. Notar Konrad y. Arnstadt. 1303 Febr. 12, 1309 Juli 17. notarius curie. — 1314 Dez. 8. Schreiber v. Arnstadt. — 1316 Sept. 28. Teidingsmann. 8. Notar Wiricus v. Kirchberg. Or. Dresden 1720 b. Conradus de Arnstete, Wiricus de Kirchberg

nostri

notarii.

9. Notar Jacobus.

Urk. 1310 Mai 24. Mag. Jacobus notarius.

2. Protonotar Walter. Urk. 1308 Febr. 4. 1309 Jan. 30. Mag. Waltherus Protonotarius. — 1309 Mai 10. Meister Walther des Markgrafen oberster Schreiber. — 1310 Jan. 28. Oberster Schreiber. — 1312 Juni 2. 1313 Juli 7. 1314 Aug. 14. Walterus scriptor. — 1314 Dez. 8, Dez. 13. 1315 Mai 8, Juni 4 und 18, Sept. 24. 1316 Febr. 1, Mai 11. Meister Walter. — 1322 Juni 14. Protonotar, Propst v. Meissen. 10. N o t a r Nicolaus.

Urk. 1311 Okt. 23.

Nicolaus not. Frid. march.

1319 Dez. 17.

11. Notar Johannes. Vgl. Notar Johannes. 12. N o t a r Dietrich. Urk. 1319 Okt. 2. Johannes scholasticus Cycensis, plebanus in Hurschowe notarii landgr. Frid. Thür. — 1315 J u n i 29. Th., Joh., Joh.

13. Notar Konrad v. Neustadt.

Theodericus notarii.

Urk. 1320 Jan. 20. Cunradus de Nuwenstad can.

Misn. notarius Frid. Thür, landgravii. 3. N o t a r H a r t m o d u s gen. Beulwitz. U r k . 1319 Dez. 24. Hartmodus prepos. protonot.

dictus BuUwiz

Misn.

14. Notar Konrad. Urk. 1324 Sept. 4. Conrad, Schreiber des Markgrafen. Markgraf F r i e d r i c h der E r n s t h a f t e (S. 179). 1. P r o t o n o t a r W a l t e r .

1325 Mai 7.

fFalterus prepositus

Misnensis.

1. Notar Dietrich von Braunschweig 1325. Gleichenstein, Gotha dipl. 7, 207. 2. P r o t o n o t a r Ludwig von Schenkenberg.

Prothonotarius

landgravii

fidelis

miles.

1328

Aug. 12, 1329 Febr. 7, 1329 März 1. 3. P r o t o n o t a r Albrecht. 1327. Albertus abbatie Pygaviensis nostre curie cancellarius et rector precipue nobis synceriter et intime dilectus. 4. P r o t o n o t a r Heinrich. 1329 Okt. 30. Henricus prepositus ecclesie Merseburgensis protho-

notarius curie lantgravii. — 1329 Dez. 11. Propst Heinrich von Merseburg, des Markgrafen oberster Schreiber. 80

234

Quellenbelege fijr die Notariatslisten bis 1349.

3. Notar Johannes von Eisenberg. Johannes, Sohn Gertrudens, Hermanns v. Tsenberg sei. Wittwe. Des Landgrafen Schreiber: 1330 Jan. 16. Von Tsenberg genannt: 1330 Juli 30, 1330 Juli 31, Aug. 8. 1332 Jan. 2, Okt. 25. 1333 Okt. 9. 1334 Dez. 8. 1335 April 10. 1336 März 10. 1337 Juli 8, Aug. 2. 1338 Jan. 21. 1339 Juni 9, Sept. 2. Protonotarius: 1339 Dez. 24. 1340 März 10. 4. Notar Nicolaus. 1338 Jan. 21. 1339 Sept. 29, Dez. 24. 1342 Juli 21. 1343 März 15, Aug. 11. 1344 Okt. 23. 1346 Dez. 28. 1347 Jan. 5, Juni 5. Nicolaus plebanus in Gyten, notarius Friderici landgravii Thuringie. 5. Notar Konrad. 1332 Jan. 2. 1342 Juli 21. 1343 März 15, Aug. 11. 1344 März 10. Conradus plebanus in Walhusen notarius landgravii Friderici marchionis. 1334 Dez. 8. Conrad, des Landgrafen Schreiber. — 1345 Febr. 2—9. Gesandter an den König Johann von Böhmen. — 1350 Aug. 4. Curie landgravii protonotaris. 6. Protonotar Konrad. 1343 Jan. 5. 1344 März 10, Mai 4. Conradus plebanus in Wirbin, protonotarius landgravii. Derselbe? 7. Protonotar Konrad gen. Purze. 1344 Mai 9, Juni 5. Conradus dictus Purze curie landgravii prothonotarius. 6. Notar Johannes v. Neumarkt. 1347 Dez. 24. Johann vom Nuenmarkt, landgrafs Friedrich in Thüringen Schreiber.

REGISTER. Akt 63 ff. — als Vorlage 76. 82—84. 86. 94. 166, s. Vorlage. Aktenmaterial des 15. Jalirh. 100. Archiv 99. 171, 5. Augustiner s. Klöster. Aushändigung s. Datirung, Uebergabe. Beglaubigung vorgelegter Urkunden 76. Besiegelung s. Siegel. Besitzveränderung 78. Bestätigung vorgelegter Urkunden 76. 79. B e u r k u n d u n g 63. 84—101, s. Datirung, Zeugen. — Begriff 67. — Zeugen der, 73 ff. 85 A. 89. 104, 1. 106, 1. 124. — B. und Handlung 66—75. 104. 199, s. Handlung, Itinerar. Zeugen 71. 124. — — Vermengung von Handlungs- und Beurkundungszeugen 74 f. 78, 1. 82. Verschiedene Zeugen für Handlung und Beurkundung 71. — Zeitabstand zwischen Handlung und Beurkundung 68 f. — Nachrichten über die Beurkundung 84. — Beurkundungsbefehl 173. — Gang der Beurkundung 84 f. — Verspätete Beurkundung 67 f. 100. 104. 150. — Vorlage und Beurkundung 76—84, s. Vorlage. — Beurkundung und Besiegelung 103. 159—165. 174, s. Siegel. Bischofsurkunden 74. 76. 132. 194 fl. — Transsumpte 80, 1. ßisthümer s. Klöster. Blanket 94. 137. 163 f. 197, s. Siegel. Brand, Urkunden vernichtet durch, 68. 69, 1. Carta, römische, 62 ff. Vgl. Notitia. Cisterzienser s. Klöster. Chirograph 64 f. 70. Conscr'bere, Scribere 86, s. Dictare. Dare per manus s. Datirung, Notariat. Datirung 101 — 125, s. Empfängerhand, Handlung, Itinerar, Vorausfertigung, Zeugen. — Begriff 101. 103. — Eptwickelungsgeschichte der Datirungsformeln 125. — Widersprüche zwischen Zeugen und Datirung entstehen durch Benutzung älterer Vorlagen 82. — Einleitende Ausdrücke 103. — Aeltere Datirung, feierliche, einfache in Kaiserurkunden 114 f. 119. — Doppeldatirung 104. 115. 118. 197. — Ortsangabe 101. — Zeitangaben 101. a) Jahr, Jahresanfang 101 f. 113. b) Tag, röm. Kalender 102. Fest- undHeiligen-

datirung 102. c) Iiidiktion, Epakte, Konkurrente 102.

Datirung, Zeitdifferenz zwischen Handlung und Beurkundung erwiesen durch die Datirung 69. — nach Handlung oder Beurkundung in Registern 99 ff. Fertigstellung des Konzeptes 100. Ausgang der Urkunde aus der Kanzlei 100. — Datirung und Siegelung 103. 163 f., s. Siegel. Datirung, B e z i e h u n g auf d i e H a n d l u n g (Actum) 69. 86. 103—105. 115. — auf Handlung und Beurkundung 104. Actum = Datum gebraucht 104, 1. 105. Doppeldatirung 104. 120. — — Nachtrag der Datirung 104. — B e z i e h u n g auf die B e u r k u n d u n g ( U e b e r g a b e ) mit Datum 69. — — Ursprüngliche Bedeutung 105. 114. 125. 174. — — Bedeutung in späteren Jahrhunderten 105. 114. 125. Zeugen 105 f. Ort und Tag 106. 197—199. — — Fehlen der Indiktion 107, s. Indiktion. Itinerar 198—200. N a c h t r ä g e 107-114. der Tagesangabe 107. — Theilweiser Nachtrag der Tagesangabe 111 f. der Ortsangabe 112. — nachträgliche Aenderungd. Ortsangabe 112. — Nachtrag von Ort und Tag 108 — 111. — der Jahresziffer 113. — G e t r e n n t e D a t i r u n g ( A c t u m - D a t u m ) 69. 74. 114—121. 197, s. Kanzleien. — — Aufkommen 115. — — Handhabung der Formel H ö f . — — Nachtrag der ganzen Formel 115. Zeugen 115—120. — — Actum und Konzept 116 f. — — Datum und Konzept 117. — — Bedeutung der Formel 117. — — Beziehuug von Actum auf die Handlung 118. — — Beziehung von Datum auf die Uebergabe 118. — — Uebereinstimmung der Jahresangabe in beiden Theilen der Formel 119. Ortsangabe 120. — — Tages- und Ortsangabe 120. — — Zusammenfallen von Actum und Datum auf denselben Tag 120. Willkürlicher Gebrauch der Formel 121. — D a t i r u n g mit A c t u m et d a t u m 69. 121—125. 197. 199. — — Aufkommen 121. Jahresangabe 122. — — Handlung und Beurkundung fallen auf einet) Tag 122. — — Beziehung auf die Handlung 122. 30*

236

Register.

Datirung m i t A c t u m e t d a t u m , Beziehung auf die Uebergabe 123. Zeugen 71. 121 f. 124 f. Nachtiäge 125. Itinerar 197. 199. — Aushändigung (Datum per manus) 74. 105. 119. 172—175, 8. Notariat Daumeneindrücke auf der Bückseite des Siegels 159, s. Siegel, Herstellungsarten. Deutschorden, Schrift 10, 4. 37—43 s. Kloster. Dictare, Diktat 86. 92. 176. Diplomata 67. Diplomatik 62—234. Dobrilugker Fälschungen 148—150. Doppelausfertigung 77. 80. 113, s. Empfängerhand. Doppeldatirung s. Datirung. Dritte betheiligte Person s. Empfängerhand. Echtheit der Urkunde angefochten 64. Empfängerhand, Herstellung von Urkunden durch, 11 — 43. 45. 49 — 54. 57 — 61. 67. 69. 73. 77. 81. 83, 2. 85. 92. 93, 1 u. 2. 94, 3. 99. 101. 104 f. 112—120. 122. 124 f. 159. 171. 175. 185. 187 f. 196 f. 199, s. Datirung, Konzept, Sehriftprovenienz und Blanket. — Doppelausfertigung 77. 113, s. Doppelausfertigung. — bei Transsumpten 81. — Herstellung des Konzeptes durch E., der Reinschrift durch Aussteller oder Emp&nger 69. 92. 112. 116, 1, s. Konzept. des Konzeptes u n d der Reinschrift durch den Empfänger 93. — Gang der Herstellung der Urkunde von, 93. 96—99. 175. — Zeugen 73. 85. 89. 93. 104, s. Datirung, Zeugen. — Rekognition der durch den Empfänger (hergestellten Urkunden seitens des Ausstellers 93. 96—99. 175. — Herstellung durch dritte Person 95 f. — Vorausfertigungen von Empfängerhand 67. 85. 89. 93. 104f., a. Vorausfertigung. — Nachtrag der Datirung in Urkunden von Empfängerhand 104. — Urkunden von Empfängerhand nur mit Jahresangabe 104. ohne Datirung 105. mit Datum, Nachtrag der Datirung 112.114. Konzept und Empfänger 112. Korrektur der Jahresziffer 113. Nachtrag von Ort, Jahr und T a g 114. — Urkunden von Empfängerhand mit getrennter Datirung 115—120. — Urkunden von Empfängerhand mit Actum et datum 122. 124 f. — Itinerar und Urkunde von Empfängerhand 195—197. 199. Epakte s. Datirung. Fälschung 165. — Renovation und Fälschung 77. 79. — Transsumpt und Fälschung 81. 165, s. Siegel. Fertigstellung s. Datirung. Fingerspuren auf der Rückseite, sowie der Ober- und Unterplatte des Siegels 158, 2. 159, s. Siegel, Herstellungsarten. Feste s. Datirung. Formeln 76. 84. 92. 176. Frauensiegel s. Siegel. Franziskaner s. Klöster. Getrennte Datirung s. Datirung. Grleichhändigkeit 10, s. a. Schulähnlichkeit. Handlung, Begriff 67. — auf dem Landding 83, 2. 170 f.

Handlung, Zeugen der, 71—74. 87. 89. 105—107. 119. 124. — Handlung und Beurkundung 66—75. 104. 106. 199 f. — und Uebergabe 114. 121. 123. — und Datirung 69. 86. 103 ff. 114. 118. 120 ff., s. Beurkundung, Datirung, Itinerar, Zeugen. Handmal 88, s. Zeugen. Heiligendatirung s. Datirung. Herstellung s. Beurkundung, Empfangerhand, Handlung. J a h r s. Datirung. Indiktion 101 f. s. Datirung. — falsche Indiktionsberechnung 75 Anm. — Fehlen der Indiktion in Urkunden mit Datum 107. — kommt ausser Brauch 102. Insertion 79. Interpolation s. Siegel, Siegelfälschung. Itinerar 2. 107. 120. 186—199. — der Kaiserurkunde 186. — Schwierigkeiten bei Prüfung des Itinerars der Privaturkunden 186. Itinerar, Residenzen und kleinere Aufenthaltsorte der Fürsten 186 f. 195. — der Landesfürst auf der Reise 187. 188. — Entbietung zum kaiserlichen Hofe 187. 194. — Reisekosten 188. — Strassen und Wege 188 f. — des 14. Jahrhunderts 189—192. — des 15. Jahrhunderts 192 f. — älterer Jahrhunderte 193 f. — P r ü f u n g d e r I t i n e r a r e 193—199. A. a) Landdingurkunden 193. b) Kanzleigeschäfte stocken während der Abwesenheit des Landesfürsten oder Bischofs 194. c) Fehlen der Urkunden wahrend des Aufenthaltes am kaiserlichen Hofe 194. d) Landesfurstliche Urkunden am kaiserlichen Hofe ausgestellt 194. e) Fehlen landesfürstlicher Urkunden während der Verlegung des Hoflagers 194. f ) Beeinflussung des Itinerars durch Entbietung an den kaiserlichen Hof 194. g) Itinerar und Missivregister 194 f. B. Prüfung des Itinerars, indem man die Urkunden nach den Empfängern scheidet 195—197: a) Urkunden mit Residenzort für Residenzempfanger 195. b) Urkunden mit Actum und Residenzort für fremden Empfänger 195. c) Desgl. mit Datum 195. d) Urkunden mit fremdem Ort für Residenzempfänger 196. e) Desgl mit fremdem Ort für fremde Empfänger 196. C. Beurkundung bewirkt bei Rückkehr des Ausstellers an den Ort der Handlung 197. — der Urkunden Privater ohne Kanzlei 197. — V e r s c h i e b u n g e n im I t i n e r a r 197. A. in Urkunden mit Datum: a) Urkunden desselben Tages aus verschiedenen Orten 197. b) NichtStimmen von Ort und T a g verräth sich durch unstatthafte Entfernungen 198. c) Das urkundliche Itinerar zeigt grosse Unregelmässigkeiten, ist rückläufig 198. d) Es lässt sich mit anderen Nachrichten nicht vereinbaren 198. e) Nennung eines dem Orte nicht mehr entsprechenden Tages 198. f ) Nachtrag der Tagesangabe 198. g) Nennung eines dem Tage nicht mehr entsprechenden Ortes 199. B. in Urkunden mit Actum et datum 199. Kaiserurkunden 3. 10, 3. 11, 1. 64. 80, 1. 81, 1 u. 2. 97, Anm. 98, 2. 114 f. 119,2. 150, 1. 152. 186. s. Datirung, Itinerar, Schriftprovenienz, Siegel. Kanzleien s. Notariat. — Kanzleiordnungen 125. 171. 200—219.

Register. Kanzleien, Iiofkanzlei 171. 176. — Päpstliche Kanzlei 91. — Geistliche und weltliche Kanzleien 12. 115. — Der Sohn benutzt die Kanzlei des Vaters 47. 49. 55. 95. — Wettiner Kanzlei 12. 45—61. 100. 150 Anm. — — — Datum per manus 172—175, s. Datirung. — Getrennte Datirung in Kanzleien: 1. der Bischöfe von Meissen, Merseburg, Naumburg 115. 2. In Wettiner Kanzleien 115. 3. In Sächsischen Klosterkanzleien 115, s. Datirung. Kapitelsurkunden 12. Kassation s. Siegel, Siegelstempel. Klöster s. Kanzleien, Schriftdustus, Schriftprovenienz, Schriftvererbung. — Cisterzienser 14—32. 91 Anm. 102. 113,4., 8. Schriftprovenienz, Schriftvererbung. — Augustiner 32—35. 102. — Franziskaner 35—37. — Deutscher Orden 37—43. — Unterricht und Schreibschule 7. — Verbriefung des Besitzes der Bisthümer und Klöster in ältester Zeit 63. 68. 101, 4. Konfirmationen, vom Schenkgeber geschrieben 95. Konkurrente s. Datirung. Konsens der Mitschenker 78. Konzept 75 Anm. 84 ff. 199. — von Empfängerhand 69. 92. 112. 116, 1., s. Empfängerhand. — durch den Notar bewirkt 176. — späterer Jahrhunderte 114. — und Reinschrift 84 ff. 93. 112. 171 ff. 198 ff. — Nachtrag des Tages, Ortes 198 f., s. Itinerar. — und Zeugen 86. 116 f. — Nachtrag der Zeugen in das, 87. — Pehlen der Zeugen im, 87. — der Urkunden mit getrennter Datirung 116 ff., s. Datirung. — Registrirung nach dem Konzept 99 f. Korrekturen, Rasuren, in der Reinschrift 85, 1. 86. 90. 199. — in der Datirung mit Datum an der Tagesangabe 111. Ortsangabe 112. — — Jahresangabe 113, s. Empfängerhand. Kourirdienst 101. Landding 83, 2. 171. 193. 197. Mediator s. Vermittler. Merseburger Bisthumskanzlei 43 f. Missivbücher s. Itinerar, Register. Nachträge s. Datirung, Rekognition. Naumburger Bisthumskanzlei 11. Neuausfertigung, Renovation 77—81. — unter Beibehaltung der ursprünglichen F a s s u n g 77. — — Doppelausfertigung und Renovation 77. 92. — m i t V e r ä n d e r u n g e n u n d Z u s ä t z e n 78f. — Neuausfertigung und Transsumpt 79. 81. 165. — Neuausfertigung und Siegel 77. 79,1.150. 151,1. 165. Notariat 77. 166. — das ältere 166. 184. — Verschwinden des älteren, 167. — Ersatz des Notariate durch das Siegel 167. — Fürstliches Notariat 167 ff. — der Wettiner 167—183. 220—234: a) Kapellanat und Notariat 168. b) Avancement 168. c) Aufkommen des Protonotariats 168. d) Rath der Fürsten 169—171. e) Hofkanzlei 171. — Function der Hofnotare 171—176. — — 1. als kontrolfiihrende Beamte (Dare per manus)

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171—176. 193. 197. 2. Diktat 176. 8. Gesandte 176. Notariat, Schreiberpersonal 176. — Vertheilung der Arbeiten zwischen Protonotar und Notaren 176. — Notariatelisten der Wettiner 176—183. der Landgrafen von Thüringen bis 1247 183 f. — der Geistlichkeit 184. — des Adels" 184. — der Städte 184. — O e f f e n t l i c h e s N o t a r i a t 77. 125. 129. 184 f. Notariateordnung von 1512 185. Notitia, römische 62 ff. Oblate s. Siegel, Siegelstoff. Oeffentliches Notariat s. Notariat. Ort s. Datirung. Päpstliche Kanzlei. — Herstellung der Reinschrift 91. — Register 100. Palaeographie 3—61. Palimpsest s. Siegel, Siegelfalschung. Pause 5. Photographie 5 ff. Praecepta 67. Promotor s. Vermittler. Protonotar s. Notariat. Publikationsdokumente s. Siegel, Siegels tempel. Rasuren s. Korrekturen. Rechnungsbeamte 12. 176. Register, Registrirung der Urkunde, Registrauden, Missivbücher. — Aeltere Register 99 f. 171 f. 194—199. — Registrirung nach dem Konzept 99 f., s. Konzept. — Verspätete Registrirung 100. — Päpstliche Register 100. — Register des 15. Jahrhunderts 100. Reinschrift 69. 84—86. 89—93. — und Konzept 84 ff. 93. 112. 171 ff. 198 f., s. Konzept. — Lücken für Nachträge in der, 89. — Rasuren in der, 85, 1. 86. 90. 199., s. Korrekturen. — Herstellung der Reinschrift in der päpstlichen Kanzlei 91. durch Aussteller oder Empfänger 92. — und Zeugen 118. 120—125, s. Zeugen. — Nachtrag des Tages, Ortes 198 f , s. Itinerar. in Urkunden mit Datum, deren Konzept vorhanden, dem aber der Tag fehlt 112. — der Urkunden mit getrennter Datirung 117. — — — — Actum et datum 125. — Revision der Reinschrift 89 f. 96. 176. Rekognition der Urkunde von Empfängerhand 93. 96 —99. 175., 8. Empfängerhand. Renovation s. Neuausfertigung. Residenz s. Itinerar. Resignationen, zum Zweck der Schenkuug an Dritte, vom Lehnsherrn geschrieben 95 f. Revision s. Reinschrift, Rekognition. Sachsenspiegel 66, 2. 167. Schenkungen 'auf Todesfall 78. Schreiber s. Diktat, Konzept, Notariat, Reinschrift, Schriftduktus. Schriftduktus 7., s. Klöster, Schriftähnlichkeit, Schriftvererbung, Schulähnlichkeit. — im Mutter- und Tochterkloster 8. Enkelkloster 9. — bei Versetzungen der Klosterbrüder 10. — Aenderung bei vorgerücktem Alter des Schreibors 10. — in einzelnen Orden 11. — in Frauenklöstern 11. Schriftklassen 10., s. Schriftduktus, Schriftprovonioiii.

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Register.

Schriftprovenienz 13—61. 92., s. Schriftduktus. Schriftprovenienz, Wichtigkeit der Kenntniss der Sehr, von Privat- u. Kaiserurkunden 3. — Schwierigkeiten bei Schriftuntersuchungen 4 ff. — a) in den einzelnen K l ö s t e r n : Pegau 13. Staucha 13. Volkerode 14. Dobrilugk 17. 142, 4. 148, 5. 163, 3. Pforta 19. Altzelle 20. Sittichenbach 23. Buch 24. Beutitz 27. Mühlberg 27. Langendorf 28. Nimbschen 29. Sornzig 30. Leipzig (Nonnenkl.) 81. Sitzeroda 31. Meissen (Heil. Kreuz) 32. Petersberg 32. Zschillen 33. Leipzig (St. Thomas) 33. Grossenhain 34. Meissen (St. Afra) 34. Seusslitz 35. Weissenfeis 36. b) D e u t s c h e r O r d e n : Deutschmeister 37. 142,6. 163,4. Altenburg 37. Mühlhausen 39. Plauen 40. Reichenbach 41. Schleiz 41. Zschillen 42. Zwätzen 42. Nägelstedt 43. c) B i s t h u m s k a n z l e i M e r s e b u r g 43. d) W e t t i n e r - K a n z l e i e n : Heinrich derErlauchte45. Dietrich von Landsberg 51. Friedrich Tuta 52. Friedrich der Freidige 54. Albrecht 55. Diezmann 60. Friedrich von Dresden 61. S c h r i f t v e r e r b u n g 8—10., s. Schriftduktus. — in Cisterzienserklöstern 8. — vom Mutter- auf das Tochterkloster 8. — von Kloster Pforta nach Altzelle 8. — in Klöstern aus demselben Mutterkloster 10. — durch spätere Versetzung von Klosterbrüdern aua dem Mutter- in das Tochterkloster 10. Schriftvergleichung 11. Schulähnlichkeit 10., s. Gleichhändigkeit. Schwabenspiegel 66. 167. Scribere, Conscribere, 85 D. 86., s. Diktare, Konzept, Notariat, Reinschrift. Siegel 64 ff. 70. 126—165. — Aufkommen 64 Ii. 70. 126. — Siegelrecht 64 ff. 126—129. 167. — Siegelkarenz 129—136., s. Siegelstempel. 1. G r ü n d e d e r S i e g e l k a r e n z : a) Stempel nicht zur Hand 130. b) Stempel verloren, zerbrochen, gestohlen 131. c) Abwesenheit des Mitausstellers 131. d) Verkauf des Wappens, Helmes Schildes und Siegels 131. e) Stempel noch nicht angeschafft nach Erlangung einer neuen Würde 131. f) Söhne und Wittwen siegeln mit dem Stempel des verstorbenen Vaters und Gatten 131 f. ) Söhne und Wittwen siegeln auch weiterhin amit 132. h) Aenderuug des Stempels des Verstorbenen 132. i) Elekteusiegel 132. k) Berechtigte führen kein Siegel 133. 1) Jünglinge vor Erlangung der Ritterwürde 133 m) Jüngere fürstliche Personen 133. n) Gemeinsamer Güterbesitz 133. o) Minderjährige 134. 137, 2. p) Niedere 134. q) Frauen 134 f. r) Kirchenschlüssel 135. — — H. Siegelkarenz und Fälschung 135. IH. Verpflichtung des Sieglers, Siegelklausel 66. 135 f. — S i e g e l a r t e n 136—138. a) Majestätssiegel, grösseres Siegel, Hauptsiegel 136. 150. b) S e k r e t , k l e i n e r e s S i e g e l 136. 150: 1.Siegelbilder, Gemme 136. 2. Siegelung mit dem Fingerring 136 f. 3. Sekret als Rücksiegel des MajestätBsiegels 137 f. 138, 1. 4. Sekret in Ermangelung des grösseren Siegels gebraucht 137. 5. Sekret zum bequemeren Verschluss der Briefe verwandt 138. c) Wappensiegel 138. 140. 150. — S i e g e l b i l d e r , S i e g e l t y p u s 138—140. 142,7. Einseitige 138. Zweiseitige (Münzsiegel) Siegel 138 f. Schriftsiegel 139. Bildsiegel 139.

Siegel, S i e g e l b i l d e r , S i e g e l t y p u s , Portraitsiegcl 140: a) Reitersiegel 140 f. b) Fusssiegel 140. c) Thronsiegel 140. Wappensiegel 140. — Siegelumschrift 140 f. — Siegelform 141. — S i e g e l s t o f f 141—143. 163, 3 u. 4: a) Metall 141. b) Wachs 141 f. F a r b e : l . Naturfarbe 142. 2. Roth 142. 3. Grün 142. 163, 3. 4. Blau 142. 5. Schwarz 142. 163, 4. 6. Zweifarbiges 142. c) Mehlteig (Oblate) 143. d) Spanisches Wachs (Siegellack) 143. — S i e g e l f ä l s c h u n g 135. 143—146 f., s. Fälschung. A r t e n . A. Fälschungen mit Anwendung neugefertigter Siegel 144f., gewonnen durch: 1. Erschleichung von Typaren 144. 146 f. oder Originalsiegeln 144. 2. Abformung von Originalsiegeln 144. 148. 3. Anfertigung neuer, den echten Siegeln ähnlicher Typare 144. 4. Anfertigung neuer, frei erfundener Typare 145. B. Fälschungen mit Benutzung alter Siegelabdrücke 145 f., gewonnen durch: 1. Abschaben der Urkunde oder einzelner Theile derselben (Palimpsest, Interpolation) 145. 2. Trennung und Wiedervereinigung von Vorder- und Rückseite des Siegels 145. 3. Ausschneiden und Wiederzusammenheften der Befestigungen der Siegel 146. 148 ff. 4. Abschneiden und Wiederzusammenheften der Siegelbefestigungen ausserhalb der Siegel 146. — S i e g e l s t e m p e l , T y p a r 144—159. a) Definition 144, 2. b) Material 144, 2. c) Handhabe 144, 2. d) Umschrift 144, 2. e) Geringe Zahl erhaltener Typare 148. f) Erschleichung zum Zwecke der Fälschung 1. 144. 146 f. g) Bewahrung 130. 146. 153. 172. 175 f. h) Versendung 146. 152, 1. 161. i) Gleichzeitige Benutzung mehrerer Siegelstempel 150 f. k) K a s s a t i o n u n d E r n e u e r u n g 77. 147 f. 152—157: 1. Das alte Typar ist abgenutzt, zerbrochen oder verloren 152. 155. 175. 2. Veränderung der Siegellegende 77. 152. 3. Missbrauch bei Unmündigheit 137, 2. 152 f. 4. Vorsichtsmassregeln, Publikation und Verruf 153—156. 175. 5. Gesetze, um der Verfälschung bei Anfertigung von Typaren entgegenzutreten 157. 1) Manipulation mit dem Typare bei der Besiegelung 158 f. — S i e g e l b e f e s t i g u n g 157-. a) Aufdrücken des Siegels 157. b) Anhängen 157. — H e r s t e l l u n g s a r t e n des S i e g e l s 158f.: a) Wachsschalen (Siegelmodul) 158. bl Holz, Blech, Papier u. a. 159. c) Eindrücke auf der Rückseite des Siegels 159. Desgleichen auf der Ober- und Unterplatte 158, 1. — der Siegler, Aussteller, Empfänger, Dritte 159. — Reihenfolge bei Anhängung mehrerer Siegel 159. — Ankündigung des Siegels 159. 162. 164. — M i t b e s i e g e l u n g 159—162. a) Konsens 160. b) Verbindlichkeit 160. c) Schiedsspruch 161. d) Fehlen angekündigter Siegel 161. e) Siegelkiausel 162. f ) Vorhandensein nicht angekündigter Siegel 162. g) Ueberflüssige Siegel 162 f. — B e u r k u n d u n g u n d S i e g e l u n g 163 f. a) Siegelung, letzter Akt 103. 159-165. 174. b) Siegel zu verschiedenen Zeiten beigefügt 163 f. c) V o r g e h e n b e i d e r B e s i e g e l u n g 163f.: 1. Siegelung der Blankets 94. 164. 2. Siegelung vor der Datirung 164. 3. Siegelung nach der Datirung 164. 4. Nachträgliche Besiegelung 164. 5. Besiegelung von Urkunden Privater, ohne eigene Kanzlei 165. — Missbrauch des Siegels in späteren Jahrhunderten 81. 165, s. Fälschung, Transsumpt. — Siegel und Unterschrift 165.

Register. Siegel und Schrift 2. 127. — Renovation, Beglaubigung, Bestätigung uud Siegel 76 ff. 79, 1. — Vermittler und Siegel 75. 93. — Kaisersiegel 150, 1. 152. ^ c t t i o G r Siegel. Aeltestes Siegel (Markgraf Konrad) 78, 1. 126, 3. Typar (Markgraf Otto) 141, 2. 144, 2, 148. Markgraf Dietrich der Bedrängte 149, 5. 152, 3. Markgraf Heinrich der Erlauchte 79, 3. 131, 9. 133, 3. 144, 3. 150, 5. 151, 3. 152, 3. 163, 4. Landgraf Albrecht 79, 1. 150, 3. L. Diezmann 136, 4. 138, 3. 144, 2. 159, 5. M. Dietrich von Landsberg 150, 3. 163, 4. M. Friedrich Tuta 79, 3. 151, 3. 152, 3. M. Friedrich der Freidige 132, 1 und 2, 136, 3 und 5. 137, 4. 152, 3. M. Friedrich der Ernsthafte 312, 2. 133, 3. 136,4. M. Friedrich der Strenge 133, 3. 136, 2 und 4. Landgraf Balthasar 136, 4. M. Friedrich der Streitbare 131, 9. 136, 3 und 4. 142, 3. H. Wilhelm und Georg 133, 1. Stadtschreiber s. Notariat. Stempel, Siegelstempel s. Siegel. Tag s. Datirung. Transsumpt 79—81. 84. 165., s. Neuausfertigung. Typar s. Siegel, Siegelstempel. Ueberbringer der Urkunde 93. 99. 101. 117, s. Kourierdienst. Uebergabe der Urkunde 67. 69. 74. 85 f. 103. 105. 107. 111—123. 125. 174. 196. 199, s. Datirung, Itinerar. Unterschrift s. Siegel. Urkunde, Definition 66. — Urkundenbeweis 66. 69. — Römische 62. — Baierische 63 f. — Schwäbische 63. — Rückgang des Urkundenwesens 63. — und Akt 63 ff. 84, s. Akt. Vermittler (mediatores, promotores) 93 fl. Verruf s. Siegel, Siegelstempel. Vidimus 80 s. Transsumpt. Volkerechte 63. 69. 70, 8. Vorausfertigung 67. 71. 85. 89. 93. 104 f. 115. 124., s. Empfangerhand.

Vorlage und Beurkundung 76—84. — Bestätigung und Beglaubigung vorgelegter kunden 76. — Neuausfertigung 77—79. — Transsumpt 7 9 - 8 1 . 84. — Aeltere Urkunden 75. 81 f. — Akte 63 ff. 76. 82 ff. 86. 94. 166, s. Akt. — Akt und Urkunde 84, s. Akt. Vorurkunde 76. 84 f. 93, s. Beurkundung.

239 Ur-

Wachstafeln 12. 176. 188. Wettiner Siegel s. Siegel. — Kanzlei s. Kanzlei. — Notariat s. Notariat. Zeitdifferenzen s. Datirung. Zeitkustoden 92, s. Datirung. Zeugen 63f. 66f. 69—75.83. 85, s. Datirung, Empfängerhand, Konzept. Zeugen, Zeugenbeweis 62. 64 f. 69. — Zeugenverhör 69. — Mitwirkung bei Handlung und Beurkundung 70. — Art der Aufführung 70. — Zahl 70. — Eigenhändige Unterschrift, Handmal 7 f. 88 f. — Zeugen und Konzept 86 ff. 116 f. Reinschrift 118. 120—125. — Handlungszeugen 71—74. 87. 89. 105—107. 117. 119. 124. — Beurkundungszeugen 73 ff. 85 A. 89. 104, 1. 106, 1. 124. — Zeugen der Handlung und Beurkundung zugleich 71. 124. — Zustimmungszeugen 75. 89. — Vermengung, Mischung von Handlungs- und Beurkundungszeugen 74 f. 78, 1. 82. — Verschiedene Zeugen für Handlung und Beurkundung 71. — Z e u g e n u n d D a t i r u n g . Widerspruch zwischen Zeugen und Datirung 82. Zeugen in vorausgefertigten Urkunden 71. 85. 89. 93. 104. — — Zeugen in Urkunden von Empfängerhand 73. 85. 89. 93. 104, s. Empfängerhand. Zeugen der Datirung mit Datum 105 f. — — der getrennten Datirung 115—120. — — der Datirung mit Actum et datum 71. 121 f. 124 f. — Zeugen als Mitsiegler 75. — Zeugen und Notariat 172.

Berichtigungen und Zusätze. Seite 32 „ 37 „ 46 „ 53 „ 54 „ 74 „ 75 „ 80 „ 97 „ 137 „ 178 „ „ „ „

Spalte II Zeile 14 von oben lies: Markgraf Dietrich statt Friedrieh. Sp. I Z. 4 v. o. 1.: Ineelerius statt Mzelerius. Sp. I Z. 20 v. o. 1.: 1242 statt 1243. Sp. I Z. 3 v. u. 1.: E m p f ä n g e r s statt Ausstellers. Sp. II Z. 8 y. u. 1.: Mitausstellers statt Ausstellers. Z. 23 v. o. 1.: a u f statt für. Z. 23 v. o. 1.: 366 statt 336. Z. 26 v. o. L: welche statt welcher. Z. 2 y. o. L: Zügen statt Züge. Z. 26 v. u. 1.: 1343 statt 1243. Sp. I Z. 3 v. o. Nach 2. Konrad v. Amera 1301 folgt: 3. K o n r a d H e b e s t r e i t 1303. 179 Sp. I I Z . 11 v. u. L: Kirch b e t g statt Kirchbach. 179 Z. 3 y. u. 1. 7 statt 8 u. f. 185 Z. 1 v. o. 1.: 1512 statt 1513. 200: Die hier gedruckten Reichskanzleiordnungen erwähnt FELLNEB, in den soeben erschienenen Mittheil des Inst, für Oest. Geschichtsf. 8, 265 f.

ERLAEUTERUNGKN Zü DEN TAFELN. el

I. II. III. IV. V. VI. VII.

VIII.

IX. X. XI. XII.

XIII.

XIV.

XV.

XVI.

XVII.

Or. Merseburg (.Stiftsarchiv). 1233 Dez. 23 S. 7 Anm. 2; 88 Anm. 3. \ Die Zeugenreihe der Urkunde (Tafel I) vergrössert und nach Schriftklassen geordnet (Schreib| schule des Kl. Berge) S. 8 Anm. 1. Or. Leipzig (Univ.-Bibl.) 1183 Sept. 5. S. 9 Anm. 1; 19 Klasse 2b; 83 Anm. 2; 94 Anin. 4; 164 Anm. 3. U m V4 verkleinert. a) Or. Leipzig (Univ.-Bibl.) 1183 Sept. 5 für Kloster Pforta , b) Or. Dresden 87. 1183 J u n i 9 I f i . ,, } S. 9 Anm. 1. A1 . c) Ebend. 85. 1182 Sept. 16 | f u r K1' Altzelle ' > a) Or. Gotha. 1225 f ü r Kl. Volkerode b) Or. Magdeburg. 1217 für Kl. Reifenstein S. 10 Anm. 1. c) Or. Weimar. 1229 f ü r KI. Dobrilugk. > a) Or. Wolfenbüttel. 1253 April 24 f ü r Kl. Walkenried b) Or. Dresden 526. 1253 Aug. 5 f ü r Kl. Sittichenbach L ,n . lu Amn c) Ebend. 371. 1241 J u n i 30 I . , „„ , . , ' ' ln K L B u c h d) Ebend. 370. 1241 J u n i 30 | geschrieben a) Or. Wolfenbüttel. 1209 Dez. 24 für Kl. Walkenried b) Or. Dresden 165. 1209 Dez. 26 f ü r Kl. Pforta c) Or. Wolfenbüttel 1215 , } «/s verkleinert. S. 10 Anm. 3. d) Ebend. 1215 Sept. 11 [ f ü r Kl. Walkenried 1 e) Ebend. 1216 J u n i 29 J a) Or. Dresden 43. 1122 für Plauen. . b) Ebend. 52. 1140 f ü r Kirche Altkirchen. c) Ebend. 54. 1143 f ü r Kl. Chemnitz. !• '/., verkleinert. S. 11 Anm. 1. a) Or. Dresden 81. 1181 Juli 28 f ü r Kl. Petersberg. b) Ebend. 71. 1168 Nov. 12 f ü r Kl. Zschillen. J Or. Dresden 1409. 1293 J a n 6. S. 11 Anm. 2. a) Kanzlei Heinrichs des Erl. Klasse A. a. 1 Or. Dresden 436. 1246 Juni 5 (für Kl. Mühlberg). S. 45. b) Kl. A. a. 2. Ebend. 378. 1242 Juli 15 (Hosp. Grimma). 1 c) Kl. A. a. 3. Ebend. 584. 1258 Juli 19 (Kl. Grimma-Nimbschen). !• S. 46. d) Kl. A. b. 1. Ebend. 679. 1266 Okt. 19 (Kl. Buch). ] a) Kl. A. b. 2. Ebend. 638. 1264 Mai 23 (Kl. Buch). S. 46. b) Kl. A. b. 3. Ebend. 768. 1271 Juli 9 (Kl. Somzig). 1 c) Kl. A. c. 1. Ebend. 974. 1280 Mai 18 (Kl. Staucha). ¡- S. 47. d) Kl. A. c. 2. Ebend. 890. 1277 März 16 (Kl. Buch). ) a) Kl. A. d. 1 a. Or. Gotha. 1255 April 29 (Kl. Reinhardsbrunn). i b) Kl. A. d. 1 ß. Or. Dresden. 794. 1272 J u n i 9 (Kl. Seusslitz). I „ ,7 c) Kl. A. d. 2 a . Ebend. 983. 1281 März 5 (Bertold gen. Weynitz). [ d) Kl. A. d. 2 ß. Ebend. 1151. 1286 Okt. 10 (Landgraf Friedrich d. J.) I a 1 ) I tri A J Q I Ebend. 1028. 1282 Okt. 16 (Kl. Staucha). S. 47. A a2) i ' a d " \ Ebend. 1181. 1287 Okt. 11 (Kl. Mühlberg). 1 b) Kl. A. d. 3 ß. 1. Ebend. 1075. 1284 Aug. 3 (Kl. Altzelle) l o ,„ c) Kl. A. d. 3 ß. 2. Ebend. 1086. 1284 Dez. 16 (Kl. Hain). [ ' 40' d) Kl. A. d. » ß. 3. Ebend. 1143. 1286 J u n i 11 (Landgraf Friedrich d. J . ) ' a) Kl. B. 1. a. Ebend. 548. 1254 Nov. 13 (Kl.. Grimma-Nimbschen). \ b) Kl. B. 1. b. Or. Freiberg. 1255 J a n . 1 (Hosp. Freiberg). c) Kl. B. 2. Or. Dresden 877. 1276 Mai 18 (Kl. Altzelle). I S. 48. d) Kl. B. 3 a. Ebend. 921. 1278 Sept. 2 (Kl. Altzelle). e) Kl. B. 3 b. 1 a. Or. Weimar. 1276 J a n . 29 (Kl. Dobrilugk). I a) Kl. B. 3 b. 1 b. Or. Dresden 978. 1280 Sept. 14 (Hasemul). ) b) Kl. B. 3 b. 2. Ebend. 1091. 1285 J a n . 6 (D. Orden Zschillen). } S. 48. c) Kl. B. 3 c. Or. Weimar. 1279 Okt. 6 (Kl. Dobrilugk). I d) Kl. B. 4. Or. Dresden 1121. 1286 J a n . 5 (KI. Buch). S. 49.

POSSB, Die Lehre von den Privaturkunden

31

242 Tafel ,, ,, „ „

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Erläuterungen zu den Tafeln. XVIII. a) Or. Wolfenbüttel s. d. S. 83 Anm. 1. b) Or. Marburg s. d. [1240.1 S. 74 Anm. 1; 88 Anm. 1; auf 2/„ verkleinert. XIX. Or. Leipzig. (Univ. Bibl.) Rückseite der Urk. 1183 Sept. 5 (Tafel IV). S. 83 Anm. 1. XX. Or. Dresden 647. 1265 Febr. 28. S. 84 Anm. 4 ; 92 Anm. 3. XXI. Or. Dresden 822. 1265 Febr. 28. S. 84 Anm. 4; 112 Anm. 2 (Originalkonzept zu Urk. Taf. XX). XXII. Or. Erfurt (Stiftsavehiv). 1268 Juni 14. S. 85 C; 92 Anm. 3; 112 Anm. 1. XXIII. a) Or. Erfurt (Stiftsarchiv). 1268. S. 85 C; 85 Amn. 3; 92 Anm. 3; 112 Anm. 1 (Originalkonzept zu Urk. Taf. XXII). b) Ebend. s. d. Originalkonzept. S. 85 D. XXIV. Rom (Päpstl. Geh. Archiv). 1352 Jan. 1. Päpstl. Minute (Reg. 244 C. fol. 67). S. 85 F ; auf */, verkleinert. XXV. Rom (Ebend.). 1356 April 19. Päpstl. Minute (Reg. 244 H. fol. 75). S. 85 G. % verkleinert. XXVI. Or. Dresden 197 a. 1215 Juli 29. S. 85 Anm. 1. '/« verkleinert. XXVII. Or. Hannover. Blanket. S. 94 Anm. 2; 164 Anm. 1. XXVIII. Or. Wolfenbüttel. [1154.] S. 94 Anm. 3; auf s/„ verkleinert. XXIX. a) Rekognition. Or. Dresden 1624 hh. s. d. (für Kl. Nimbschen). S. 96 Anm. 4. b) Ebend. 1040. 1283 Mai 6 (D. Orden Altenburg). S. 97 Anm. 5. c) Ebend. 120. 1197 (Kl. Volkerode). S. 98 Anm. 1. d) Ebend. 88 [c. 1183 Juni 9]. (Kl. Altzelle.) S. 97 Anm. 1. XXX. a) Or. Dresden 164. 1208 Juli 19 (Kl. Petersberg). ] b) Ebend. 726. 1268 (Kl. Pforta). i sS. 98 Anm. 1. ' c) Ebend. 1269. 1289 Juli 29 (D. Orden Altenburg.) I d) Ebend. 367. 1241 Juni 30 (Kl. Buch). | e) Ebend. 977. 1280 Aug. 11 (Kl. Seusslitz). i S. 98 Anm. 2. f) Ebend. 1033. 1282 (Kl. Volkerode). J XXXI. a) Or. Dresden 1516. 129« Aug. 29 (Kl. Volkerode). S. 97 Anm. 5. b) Ebend. 502. 1251 (Kl. Volkerode.) c) Ebend. 523. 1253 April 11 (Kl. Volkerode). d) Ebend. 1065. 1284 Jan. 29 (Kl. Volkerode). S. 98 Anm. 2. e) Ebend. 1585. 1298 Juli 5 (Kl. Volkerode). f) Ebend. 884. 1276 Okt. 28 (Kl. Volkerode). g) Ebend. 1157. 1287 Jan. 8 (Kl. Seusslitz). h) Ebend. 1253. 1289 Marz. (Kl. Buch) S. 98 Anm. 1. XXXII. a) Or. Dresden 1267. 1289 Juli 24 (D. Orden Altenburg) 1 c . . . 99 A n m b) Ebend. 80 [1180]. (Kl. Pforta). | ' L c) Ebend. 1197. 1288 März 22 (Kl. Volkerode). S. 98 Anm. 2. d) Ebend. 199. 1215 Aug. 30 (Kl. Altzelle). S. 97 Anm. 5; 99 Anm. 1. XXXIII. Dresden. Blatt aus Kopial 25 fol. 51b. S. 99 Anm. 5. XXXIV. Rom (Geh. Päpstl. Archiv). Blatt aus den Supplikenregister Klemens VI. ann. I. p. I. fol. 61. S. 100 Anm. 4; auf a/8 verkleinert. XXXV. Rom. (Ebend.). Stück eines Blattes aus dem Pergamentregister Gregors X. (Nr. 57 fol. 82 b). S. 100 Anm. 4; auf s/a verkleinert. XXXVI. Dresden. Locat 4367. Blatt 60 b der Signatur» missivarum. S. 100 Anm. 5. lL verkleinert. XXXVII. Or. Dresden 80 [1180]. S. 19; 73 Anm. 3; 99 Anm. 1; 105 Anm. 4; 114 Anm. 1. 'I, verkleinert. XXXVIII. Or. Dresden 452. 1247. S. 107 Anm. 4; S. 111 Anm. 1. % verkleinert. XXXIX. Or. Wolfenbüttel 1219. S. 119 Anm. 1; verkleinert. XL. Or. Mühlhausen (Stadtarchiv). 1294 Okt. 6. S. 124 Anm. 5.

Tafel I.

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