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German Pages 152 [154] Year 1962
ERLANGER BEITRÄGE ZUR SPRACH- U N D K U N S T W I S S E N S C H A F T
Herausgegeben von den Professoren der Universität E rlan g e n : S ieg fr ied B e y schlag (Deutsche und skandinavische Philologie),
H ein z O. B u r g er (Neuere
deutsche Literaturgeschichte), K a r l H offmann (Vergleichende indogermanische Sprachwissenschaft), A l b e r t J unker (Romanische Philologie), H einrich K uen (Romanische Philologie), W il h e l m L et te n b a u e r (Slavische Philologie), K a r l
Oe t t in g e r (Kunstgeschichte), E rn st S ch w arz (Germ anistik), Otto S e e l (Klassi sche Philologie), F ran z K a r l S t a n z e l (Englische Philologie)
B A N D 11
L U D W IG R Ö S E L
D IE G L I E D E R U N G D E R G E R M A N IS C H E N S P R A C H E N
VERLAG H AN S CARL N Ü R N B E R G 1962
DIE G L IE D E R U N G DER GERMANISCHEN SPRACHEN nach dem Zeugnis ihrer Flexionsformen
von L U D W I G R Ö S E L*
VERLAG H A N S CARL N Ü R N B E R G 1962
D 29 Alle Rechte an diesem Werk, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechani schen Wiedergabe und der Übersetzung sind dem Verlag Vorbehalten. - © Copyright 1962 by Verlag Hans Carl Nürnberg. - Printed in Germany 1962. —Herstellung C. H. Beck’sche Buchdruckerei NÖrdlingen.
VORW ORT Die Gliederung der germanischen Sprachen ist ein von der germani schen Sprachwissenschaft immer wieder von neuem diskutiertes Problem. Um die Jahrhundertwende schien ein ziemlich gesicherter Forschungsstand erreicht zu sein. Man stellte damals dem Westgermanischen, das das E n g lische und das Deutsche umfaßte, ein Nordgermanisch und ein Ostger manisch (Gotisch) gegenüber, wobei man sich nur über die engere oder weitere Zusammengehörigkeit der beiden letzteren noch nicht einig war. Dann begannen Zweifel an der Gültigkeit der Westgermanentheorie laut zu werden, die schließlich bis zu ihrer völligen Ablehnung führten.1 Dazu kam, daß die Stammbaumtheorie fragwürdig wurde. Man sah, daß dieses Bild, das die Aufgliederung der germanischen Sprachen mit der Ablösung von sich weiter verzweigenden Ästen von einem Stamm ver glich, die wirkliche Entwicklung viel zu vereinfacht darstellte. Schließlich war auch der >StammNordgermanen und Alemannen < in der Verknüpfung von V o r 1 Für die historische Diskussion dieser Probleme verweise ich auf F. M a u r er , S. 17 ff., wo sie ausführlich dargestellt ist. la F. M au r er , S. 67-87. 2 F. M au rer , Lexis 1 (1948) S. 2 15.
VI
VORWORT
geschichte, Altertumswissenschaft und Sprachforschung, die um so wich tiger sei, >als die sprachlichen Tatsachen, auch wenn sie auf vergleichen dem Wege erschlossen waren, nicht ausreichten, um das Dunkel zu lichten, das über den Jahrhunderten der germanischen und unmittelbar vordeut schen Sprachgeschichte ruhtwohin