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German Pages 20 [34] Year 1912
KLEINE TEXTE FÜR VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN ---------------------------------------------- 102 ----------------------------------------------
DIE
GENERALSYNODAL-ORDNUNG HERAUSGEGEBEN VON
D. ALFRED UCKELEY PROFESSOR DER PRAKT. THEOLOGIE
BONN A. MARCUS UND E. WEBER’S VERLAG
igi2
EINLEITUNG Die Generalsynodal-Ordnung ist am 20. januar 1876 erlassen und amt lich in der Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preussischen Staaten 1876 no. 3 s. 7 ff. veröffentlicht. Dieser ursprüngliche text — im nachfolgenden mit „U. T.“ bezeichnet — ist abgeändert worden hinsichtlich § 22, 1 durch das kirchengesetz vom 26. mai 1886 (Gesetz- und Verordnungsblatt X 1886 s. 74) hinsichtlich der bestimmungen über Ost- und Westpreussen durch den Allerhöchsten erlass vom 7. märz 1887 (Gesetz- u. Verordnungsbl. XI 1887 s. 85 ff.), hinsichtlich der bestimmungen über die Hohenzollemschen lande durch das kirchengesetz vom 19. September 1898 (Ges.- u. Ver ordnungsbl. XXII 1898 s. 147 ff.). — § 3, abs. 3 ist durch das kirchen gesetz vom 18. juli 1892 (Ges.- u. Verordnungsbl. XVI 1892 s. 175) bei gefügt.
Allerhöchster Erlaß vom 20. Januar 1876,
betreffend die Einführung einer Generalsynodal-Ordnung für die evangelische Landeskirche der mfjt1 älteren Provinzen der Monarchie. Nachdem in Gemäßheit Meines Erlasses vom 10. September 1873 eine außerordentliche Generalsynode den von dem Evangelischen OberKirchenrath in Vereinigung mit dem Minister der geistlichen Ange legenheiten festgestellten und von Mir genehmigten Entwurf einer Generalsynodal-Ordnung berathen hat, ertheile Ich kraft der Mir als Träger des landesherrlichen Kirchenregiments zustehenden Be fugnisse der als Anlage beifolgenden Generalsynodal-Ordnung für die evangelische Landeskirche der axfyt1 älteren Provinzen der Monarchie hierdurch Meine Sanktion und verkünde dieselbe als kirchliche Ord nung. Das wichtige Werk einer selbständigen Verfassung für die evangelische Landeskirche ist hiermit in allen ihren Entwickelungs stufen begründet; überall sind den Gemeindegliedern wesentliche Be fugnisse der Theilnahme an der kirchlichen Gesetzgebung und Ver waltung übertragen. Ich vertraue auf die Barmherzigkeit Gottes, an dessen Segen Alles gelegen ist, daß auch diese neue Ordnung dienen wird zur Hebung des kirchlichen Lebens, zur Herstellung des kirchlichen Friedens und zur Anregung eines kräftigen und ersprieß lichen Zusammenwirkens aller Betheiligten für die Wahrung des evangelischen Glaubens und guter Sitte. So weit es zur Aus führung der Generalsynodal-Ordnung nicht noch einer Mitwirkung der Landesgesetzgebung bedarf, wegen deren Herbeiführung von Mir das Erforderliche veranlaßt ist, hat der Evangelische Ober-Kirchenrath mit dem Minister der geistlichen Angelegenheiten wegen dieser Ausführung die weiteren Einleitungen zu treffen. Zugleich bestimme Ich, daß die Vorschriften des §. 7 Nr. 6 der Generalsynodal-Ordnung über das förmliche Disziplinarverfahren auf diejenigen Disziplinar untersuchungen, welche am Tage der Verkündung dieses Erlasses 1) Vgl. Text und Anmerkung -u § 1.
Die Generalsynodal-Ordnung
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bereits eingeleitet sind, keine Anwendung finden, diese Untersuchungen vielmehr nach dem bisherigen Verfahren zu Ende zu führen sind. Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz-Sammlung zur öffent lichen Kenntniß zu bringen.
Wilhelm.
Berlin, den 20. Januar 1876.
Falk. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten und den Evangelischen Ober-Kirchenrath. Anlage.
Generalsynodal-Ordnung für die evangelische Landeskirche der neun älteren Provinzen der Monarchie. 1
§. 1. Der Verband der Generalsynode erstreckt sich auf die evangelische Landeskirche der neun älteren Provinzen der Monarchie und der Hohenzollernschen Lande.
2
Der Bekenntnißstand und die Union in den genannten Pro vinzen und den dazu gehörenden Gemeinden werden durch dieses Verfassungsgesetz nicht berührt. I. Zusammensetzung.
1
§. 2.
Die Generalsynode wird zusammengesetzt:
1) aus 151 Mitgliedern, welche von den Provinzialsynoden der Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz und der Kreissynode Hohenzollern gewählt werden; 2) aus sechs Mitgliedern, von welchen jede evangelisch-theologische Fakultät an den Universitäten Königsberg, Berlin, Greifs wald, Breslau, Halle und Bonn eines aus ihrer Mitte wählt; 3) aus den General-Superintendenten der im Generalsynodalverbande stehenden Provinzen; 4) aus dreißig vom Könige zu ernennenden Mitgliedern. 2
Die Berufung der Synodalmitglieder erfolgt für eine Synodal periode von sechs Jahren. Ueberschrift und § 1 lautet der U. T.: „acht"; auch fehlt dort der Zusatz:
Hohenzollernschen Lande." — § 2 Nr. 1 lautet der U. T.: Provinzen Preußen, Brandenburg";
„und der
„von den Provinzialsynoden der
auch fehlen die Worte „und der Kreissynode Hohen
zollern" ; dementsprechend lautet dort die Zahl: 150.
Die Generalsynodal-Ordnung
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bereits eingeleitet sind, keine Anwendung finden, diese Untersuchungen vielmehr nach dem bisherigen Verfahren zu Ende zu führen sind. Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz-Sammlung zur öffent lichen Kenntniß zu bringen.
Wilhelm.
Berlin, den 20. Januar 1876.
Falk. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten und den Evangelischen Ober-Kirchenrath. Anlage.
Generalsynodal-Ordnung für die evangelische Landeskirche der neun älteren Provinzen der Monarchie. 1
§. 1. Der Verband der Generalsynode erstreckt sich auf die evangelische Landeskirche der neun älteren Provinzen der Monarchie und der Hohenzollernschen Lande.
2
Der Bekenntnißstand und die Union in den genannten Pro vinzen und den dazu gehörenden Gemeinden werden durch dieses Verfassungsgesetz nicht berührt. I. Zusammensetzung.
1
§. 2.
Die Generalsynode wird zusammengesetzt:
1) aus 151 Mitgliedern, welche von den Provinzialsynoden der Provinzen Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen, Westfalen, Rheinprovinz und der Kreissynode Hohenzollern gewählt werden; 2) aus sechs Mitgliedern, von welchen jede evangelisch-theologische Fakultät an den Universitäten Königsberg, Berlin, Greifs wald, Breslau, Halle und Bonn eines aus ihrer Mitte wählt; 3) aus den General-Superintendenten der im Generalsynodalverbande stehenden Provinzen; 4) aus dreißig vom Könige zu ernennenden Mitgliedern. 2
Die Berufung der Synodalmitglieder erfolgt für eine Synodal periode von sechs Jahren. Ueberschrift und § 1 lautet der U. T.: „acht"; auch fehlt dort der Zusatz:
Hohenzollernschen Lande." — § 2 Nr. 1 lautet der U. T.: Provinzen Preußen, Brandenburg";
„und der
„von den Provinzialsynoden der
auch fehlen die Worte „und der Kreissynode Hohen
zollern" ; dementsprechend lautet dort die Zahl: 150.
Die Generalsynodal-Ordnung
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§. 3. Die zufolge §. 2 Nr. 1 zu wählenden Mitglieder werden x auf die neun Provinzialsynoden und die Kreissynode Hohenzollern dergestalt vertheilt, daß die Synode der Provinz Ostpreußen . . 15, „ „ Westpreußen . 9, „ „ Brandenburg . 27, „ „ Pommern . . 18, ,, „ Posen ... 9, „ „ Schlesien... 21, „ „ Sachsen ... 24, „ „ Westfalen . . 12, „ Rheinprovinz .... 15, Hohenzollern................................ 1
Mitglieder wählt. Die Wahl erfolgt in der Weise, daß 2 1) ein Drittheil aus den innerhalb der Provinz in geistlichen Aemtern der Landeskirche angestellten Geistlichen, 2) ein Drittheil aus solchen Angehörigen der Provinz gewählt wird, welche in Kreis- oder Provinzialsynoden oder in den Gemeindekörperschaften derselben als weltliche Mitglieder ent weder zur Zeit der Kirche dienen oder früher gedient haben; 3) die Wahlen für das letzte Drittheil sind an diese Beschrän kungen nicht gebunden, sondern können auch auf andere angesehene, kirchlich erfahrene und verdiente Männer ge richtet werden, welche der evangelischen Landeskirche an gehören. 4) Das von der Kreissynode Hohenzollern zu wählende Mit glied kann aus den innerhalb derselben in einem geistlichen Amte der Landeskirche angestellten Geistlichen oder aus solchen Angehörigen der Hohenzollernschen Lande entnommen werden, welche in der Kreissynode oder in den Gemeinde körperschaften derselben als weltliche Mitglieder entweder zur Zeit der Kirche dienen oder früher gedient haben.
Für jeden Abgeordneten wird gleichzeitig ein Stellvertreter ge- 3 wählt. Alle Gewählten müssen das dreißigste Lebensjahr zurückgelegt 4 haben.
§. 4. Königlicher Verordnung bleibt es Vorbehalten, die Aus- * sonderung der Residenzstadt Berlin und ihrer Umgebung aus dem § 3, Abs. 1 lautet der U. T.: „acht Provinzialsynoden", und in Zusammenziehung der beiden Posten Ostpreußen und Westpreußen: „der Provinz Preußen 24". — Ab satz 2 Nr. 4 fehlt im U. T., desgl. Absatz 3.
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Die Generalsynodal-Ordnung
Synodalverbande der Provinz Brandenburg, die Einrichtung einer besonderen Provinzial- (Stadt-)Synode Berlin und die Bertheilung der Zahl der Mitglieder anzuordnen, welche demnächst die Synoden der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin nach dem Maßstabe der in ihnen vorhandenen evangelischen Bevölkerung in die General synode zu entsenden haben. 2 Ueber die einzelnen hierzu erforderlichen Bestimmungen sind die vereinigten Kreissynoden von Berlin und die Provinzialsynode der Provinz Brandenburg zu hören. 3 Veränderungen der hiernach getroffenen Anordnungen, welche durch spätere landesgesetzliche Feststellung eines besonderen provin ziellen Verbandes für die Stadt Berlin und ihre Umgebung bedingt werden sollten, erfolgen gleichfalls durch Königliche Verordnung.
II. Wirkungskreis. tz. 5. Die Generalsynode hat mit dem Kirchenregimente des Königs der Erhaltung und dem Wachsthum der Landeskirche auf dem Grunde des evangelischen Bekenntnisses zu dienen; Regiment, Lehrstand und Gemeinden zur Gemeinschaft der Arbeit an dem Auf bau der Landeskirche zu verbinden: auf Innehaltung der bestehenden Kirchenordnung in den Thätigkeiten der Verwaltung zu achten; über die gesetzliche Fortbildung der landeskirchlichen Einrichtungen zu be schließen; die Fruchtbarkeit der Landeskirche an Werken der christ lichen Nächstenliebe zu fördern; die Einheit der Landeskirche gegen auflösende Bestrebungen zu wahren; der provinziellen kirchlichen Selbständigkeit ihre Grenzen zu ziehen und sie in denselben zu schützen; die Gemeinschast zwischen der Landeskirche und anderen Theilen der evangelischen Gesammtkirche zu pflegen; zur inter konfessionellen Verständigung der christlichen Kirche zu helfen, und überhaupt sowohl aus eigener Bewegung als auf Anregung der Kirchenregierung, in Gemäßheit dieser Ordnung, Alles zu thun, wodurch die Landeskirche gebaut und gebessert und die Gesammtkirche in der Erfüllung ihrer religiösen und sittlichen Aufgabe gefördert werden mag. Gesetzgebung.
1
§. 6. Landeskirchliche Gesetze bedürfen der Zustimmung der Generalsynode und werden von dem Könige, kraft seines Rechts als Träger des Kirchenregiments, erlassen. Sie werden behufs der Be glaubigung von dem Präsidenten des Evangelischen Ober-Kirchenraths gezeichnet. 2 Die Generalsynode hat das Recht, landeskirchliche Gesetze vor zuschlagen.
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Die Generalsynodal-Ordnung
Synodalverbande der Provinz Brandenburg, die Einrichtung einer besonderen Provinzial- (Stadt-)Synode Berlin und die Bertheilung der Zahl der Mitglieder anzuordnen, welche demnächst die Synoden der Provinz Brandenburg und der Stadt Berlin nach dem Maßstabe der in ihnen vorhandenen evangelischen Bevölkerung in die General synode zu entsenden haben. 2 Ueber die einzelnen hierzu erforderlichen Bestimmungen sind die vereinigten Kreissynoden von Berlin und die Provinzialsynode der Provinz Brandenburg zu hören. 3 Veränderungen der hiernach getroffenen Anordnungen, welche durch spätere landesgesetzliche Feststellung eines besonderen provin ziellen Verbandes für die Stadt Berlin und ihre Umgebung bedingt werden sollten, erfolgen gleichfalls durch Königliche Verordnung.
II. Wirkungskreis. tz. 5. Die Generalsynode hat mit dem Kirchenregimente des Königs der Erhaltung und dem Wachsthum der Landeskirche auf dem Grunde des evangelischen Bekenntnisses zu dienen; Regiment, Lehrstand und Gemeinden zur Gemeinschaft der Arbeit an dem Auf bau der Landeskirche zu verbinden: auf Innehaltung der bestehenden Kirchenordnung in den Thätigkeiten der Verwaltung zu achten; über die gesetzliche Fortbildung der landeskirchlichen Einrichtungen zu be schließen; die Fruchtbarkeit der Landeskirche an Werken der christ lichen Nächstenliebe zu fördern; die Einheit der Landeskirche gegen auflösende Bestrebungen zu wahren; der provinziellen kirchlichen Selbständigkeit ihre Grenzen zu ziehen und sie in denselben zu schützen; die Gemeinschast zwischen der Landeskirche und anderen Theilen der evangelischen Gesammtkirche zu pflegen; zur inter konfessionellen Verständigung der christlichen Kirche zu helfen, und überhaupt sowohl aus eigener Bewegung als auf Anregung der Kirchenregierung, in Gemäßheit dieser Ordnung, Alles zu thun, wodurch die Landeskirche gebaut und gebessert und die Gesammtkirche in der Erfüllung ihrer religiösen und sittlichen Aufgabe gefördert werden mag. Gesetzgebung.
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§. 6. Landeskirchliche Gesetze bedürfen der Zustimmung der Generalsynode und werden von dem Könige, kraft seines Rechts als Träger des Kirchenregiments, erlassen. Sie werden behufs der Be glaubigung von dem Präsidenten des Evangelischen Ober-Kirchenraths gezeichnet. 2 Die Generalsynode hat das Recht, landeskirchliche Gesetze vor zuschlagen.
Die Generalsynodal-Ordnung
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Bevor ein von der Generalsynode angenommenes Gesetz dem 3 Könige zur kirchenregimentlichen Genehmigung vorgelegt wird, ist die Erklärung des Ministers der geistlichen Angelegenheiten darüber herbeizuführen, ob gegen den Erlaß desselben von Staatswegen etwas zu erinnern sei. Ein Kirchengesetz erhält seine verbindliche Kraft durch die Ver- 4 kündung in dem unter Verantwortlichkeit des Evangelischen OberKirchenraths erscheinenden kirchlichen Gesetz- und Verordnungsblatt. Sie beginnt, sofern in dem Gesetze kein anderer Anfangstermin be stimmt ist, mit dem vierzehnten Tage nach demjenigen Tage, an welchem das betreffende Stück des genannten Blattes in Berlin aus gegeben worden ist.
§. 7. Folgende Gegenstände unterliegen ausschließlich der landes kirchlichen Gesetzgebung: 1) die Regelung der kirchlichen Lehrfreiheit; 2) die ordinatorische Verpflichtung der Geistlichen; 3) die zu allgemeinem landeskirchlichem Gebrauche bestimmten agendarischen Normen. Soll die Einführung agendarischer Normen nur für ein zelne Provinzialbezirke erfolgen, so bedarf es der Zustimmung der betreffenden Provinzialsynode. Insofern bestehende agendarische Ordnungen die Ver waltung der Sakramente betreffen, dürfen sie in den ein zelnen Gemeinden nicht ohne Zustimmung der Gemeinde organe verändert werden, gleichviel, ob die Aenderung durch landeskirchliche oder provinzielle Gesetzgebung be schlossen ist. Durch vorübergehende Verhältnisse bedingte und daher nur zeitweilige liturgische Anordnungen werden mit Ermächtigung des Königs vom Evangelischen Ober-Kirchenrathe getroffen. Die Zulassung von Katechismuserklärungen, Religions lehrbüchern und Gesangbüchern erfolgt für den allgemeinen landeskirchlichen Gebrauch nach ertheilter Billigung der Generalsynode, für den provinziellen Gebrauch nach er theilter Billigung der Provinzialsynode, durch Verfügung des Kirchenregiments. Gegen obligatorische Einführung solcher kirchlicher Bücher steht jeder einzelnen Gemeinde ein Widerspruchsrecht zu; 4) die Einführung oder Abschaffung allgemeiner kirchlicher Feier tage; 5) Aenderungen der Kirchengemeinde- und Synodalordnung vom § 7 Nr. 5:
Der
auf die
Hohenzollernschen Lande
gemeinde-Ordnung" bis „für dieselben") fehlt im U. T.
bezügliche Text („der Kirchen
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Die Generalsynodal-Ordnung 10. September 1873, der Kirchengemeinde-Ordnung für die evangelischen Gemeinden in den Hohenzollernschen Landen vom 1. März 1897, der Kreissynodal-Ordnung für dieselben und dieser Ordnung, sowie Aenderungen der Kirchenverfassung, welche den Grundsatz betreffen, wonach das Kirchenregiment des Königs durch kollegiale, mit geistlichen und weltlichen Mitgliedern besetzte Kirchenbehörden auszuüben ist;
6) die Kirchenzucht wegen Verletzung allgemeiner Pflichten der Kirchenglieder, sowie die Disziplinargewalt über Geistliche und andere Kirchendiener. Bis zur anderweiten kirchen gesetzlichen Regelung der Disziplinargewalt bei Dienstvergehen der Superintendenten, Geistlichen und niederen Kirchendiener finden auf das förmliche Disziplinarverfahren, sowie auf die vorläufige Dienstenthebung gegen dieselben die Bestim mungen der §§. 22, 23 Nr. 1, 24, 27, 28, 31 bis 45 und 48 bis 54 des Gesetzes vom 21. Juli 1852 (Gesetz-Samml. S. 465) mit der Maßgabe Anwendung, daß die in dem ge nannten Gesetze dem Disziplinarhofe und den Provinzial behörden beigelegten Befugnisse von den Provinzialkonsistorien nach den für das Verfahren bei den Provinzialbehörden vor geschriebenen Bestimmungen zu üben sind, die dem Dis ziplinarhof beigelegte gutachtliche Thätigkeit fortfällt und die Zuständigkeiten des Ministerial-, beziehungsweise StaatsMinisterialressorts dem Evangelischen Ober-Kirchenrathe zu kommen ; 7) die kirchlichen Erfordernisse der Anstellungsfähigkeit und die kirchlichen Grundsätze über die Besetzung der geistlichen Aemter; 8) die kirchlichen Bedingungen der Trauung.
§. 8. Der Kirchenregierung wie der Generalsynode bleibt un benommen, auch über andere Gegenstände der kirchlichen Ordnung, deren allgemeine kirchengesetzliche Regelung heilsam erachtet wird, Gesetzesvorschläge zu machen. 2 Ist diese Regelung erfolgt, so kann weder eine Veränderung derselben, noch deren Ueberlassung an die provinzialkirchliche Gesetz gebung oder an das kirchenregimentliche Verordnungsrecht anders als im Wege der landeskirchlichen Gesetzgebung geschehen.
T
§. 9. Es hängt vom Ermessen der Kirchenregierung ab, über Gesetzesvorschläge, welche sie der Generalsynode zu machen beabsichtigt, zuvor die Provinzialsynoden, beziehungsweise die ausschließlich betheiligten, zu gutachtlicher Aeußerung zu veranlassen. Bei Ver-
Die Generalsynodal-Ordnung
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änderungen, welche die Liturgie betreffen (§. 7 Nr. 3), soll diese An hörung der Provinzialsynoden in der Regel geschehen. §. 10. Veränderungen der revidirten Kirchenordnung für West- * phalen und die Rheinprovinz können, wie bisher, von den Provinzial synoden dieser Provinzen beschlossen und durch Bestätigung der Kirchenregierung in Kraft gesetzt werden. Werden Bestimmungen der genannten Kirchenordnung durch 2 ein von der Kirchenregierung beabsichtigtes landeskirchliches Gesetz betroffen, so müssen die Synoden der beiden Provinzen, bevor der Gesetzesvorschlag an die Generalsynode gelangt, gutachtlich gehört werden. Gehen solche Gesetzesvorschläge von der Generalsynode aus, so 3sind die Gutachten der genannten Provinzialsynoden vor der Ein holung der Königlichen Sanktion zu veranlassen.
Aeußern sich beide Synoden übereinstimmend gegen die Ver- + änderung ihrer Kirchenordnung, so bleiben diese Provinzen von dem Geltungsbereiche der betreffenden landeskirchlichen Vorschrift ausgenommen. Kirchliche Vermögensrechte und Besteuerung. §. 11. Die Generalsynode übt eine Kontrole über die vom Evangelischen Ober-Kirchenrathe verwalteten oder unter seine Ver fügung gestellten kirchlichen Fonds und sonstigen kirchlichen Ein nahmen, und vereinbart mit ihm die leitenden Grundsätze für ihre Verwendung. Der Generalsynode, und in den Jahren, in welchen sie sich nicht versammelt, dem Synodalvorstande ist die Jahres rechnung über diese Fonds zur Prüfung und Ertheilung der Ent lastung vorzulegen.
12. Von der Verwendung der unter der Verwaltung des Ministers der geistlichen Angelegenheiten stehenden kirchlichen Fonds und der im Staatshaushalts-Etat für kirchliche Zwecke bewilligten Mittel giebt der Evangelische Ober-Kirchenrath auf Grund der Nach richten, welche er darüber vom Minister der geistlichen Angelegen heiten erhalten hat, der Generalsynode Kenntniß. Sobald solche Fonds oder Mittel in die Verwaltung der Kirche übergehen, erweitert sich die synodale Kenntnißnahme zur Kontrole (§. 11).
§. 13. Anordnungen der Kirchenregierung wegen Einführung neuer, regelmäßig wiederkehrender, sowie wegen Abschaffung be stehender landeskirchlicher Kollekten bedürfen der Zustimmung der Generalsynode.
IO
Die Generalsynodal-Ordnung
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§. 14. Die Bewilligung neuer Ausgaben für landeskirchliche Zwecke, soweit sie durch Umlagen auf die Kirchenkassen oder Kirchen gemeinden gedeckt werden sollen, erfolgt im Wege der kirchlichen Ge setzgebung.
2
Der bewilligte, durch Umlage aufzubringende Betrag wird über die Provinzen der Landeskirche nach einem Maßstabe repartirt, welcher vorläufig durch Königliche Verordnung aufgestellt, end gültig zwischen der Generalsynode und der Kirchenregierung verein bart wird.
3
Die auf die einzelnen Provinzen entfallenden Beträge werden nach den in den §§. 72, 73 der Kirchengemeinde- und Synodalordnung vom 10. September 1873 aufgestellten Normen, für die Provinzen Rheinland und Westphalen nach Maßgabe des §. 135 der Kirchen ordnung vom 5. März 1835 einer Unterrepartition unterworfen und an die Konsistorialkassen und von diesen an den Evangelischen OberKirchenrath abgeführt.
1
§. 15. Auch die Einkünfte des Kirchenvermögens und der Pfarr pfründen können durch ein Kirchengesetz zu Beiträgen für kirchliche Zwecke herangezogen werden.
2
Dies ist nur zulässig bei Kirchenkassen, sofern die etatsmäßige Solleinnahme derselben die etatsmäßige Sollausgabe um mehr als ein Drittheil der letzteren, und wenigstens um dreihundert Mark jährlich übersteigt, bei Pfarrpfründen, sofern der jährliche Ertrag derselben ausschließlich des Wohnungswerths auf mehr als sechs tausend Mark sich beläuft. Diese Beiträge dürfen zehn Prozent des jährlichen Ueberschusses der Solleinnahme der Kirchenkasse und des über die Summe von sechstausend Mark hinausgehenden Pfründen ertrages nicht überschreiten.
Anträge und Beschwerden.
§. 16. Die Generalsynode kann durch Anträge, welche sie be schließt, das Kirchenregiment in dem ganzen Bereiche seiner Thätig keit zu den Maßregeln anregen, die sie dem landeskirchlichen Be dürfniß entsprechend erachtet. Auf jeden solchen Antrag muß ein Bescheid, im Falle der Ablehnung mit den Gründen derselben, ertheilt werden. §. 17. Behufs Erhaltung der kirchengesetzlichen Ordnung in den Thätigkeiten der Verwaltung steht der Generalsynode auch der Weg der Beschwerde offen. Gegenstand derselben sind Verletzungen kirchengesetzlicher Vorschriften durch Verfügungen der Kirchenbehörden,
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welche im kirchlichen Instanzenwege keine Abhülfe gefunden haben. Die von der Generalsynode darüber gefaßten Beschlüsse gehen an den Evangelischen Ober-Kirchenrath zur Prüfung und Be scheidung. Wahrung der Einheit der Landeskirche.
tz. 18. Der Generalshnode werden die von den Provinzial synoden gefaßten Beschlüsse vorgelegt. Findet die Generalsynode, daß ein Beschluß der Provinzialsynode mit der Einheit der evan gelischen Landeskirche in Bekenntniß und Union, in Kultus und Ver fassung nicht vereinbar ist, so ist demselben die kirchenregimentliche Bestätigung zu versagen. Ist solche bereits ertheilt, so hat die Kirchenregierung ihn außer Kraft zu setzen. Verhältniß zu anderen Kirchengemeinschasten.
§. 19. Die Generalsynode nimmt Kenntniß von den Be- i Ziehungen der Landeskirche zu den übrigen Theilen der Deutschen evangelischen Kirche, beschließt über die der weiteren Entwickelung ihres Gemeinschaftsbandes dienenden Einrichtungen und betheiligt sich durch von ihr gewählte Abgeordnete an etwaigen Vertretungs körpern der Deutschen evangelischen Kirche. Zur Theilnahme der Landeskirche an anderen kirchlichen Ver- 2 sammlungen, insbesondere denen von internationaler oder interkon fessioneller Art, bedarf es der Zustimmung der Generalsynode. Wahl des Präsidiums, des Synodalvorstandes und Synodalraths. §. 20. Die Generalsynode wählt beim Beginne ihrer jedes maligen Versammlung (§. 29) und für die Dauer derselben ihr Präsidium, bestehend aus einem Präsidenten, einem Vizepräsidenten und vier Schriftführern.
§. 21. Am Schluffe jeder ordentlichen Versammlung (§. wählt die Generalsynode den Synodalvorstand und Synodalrath eine Synodalperiode von sechs Jahren. Wird die Versammlung schlossen, bevor diese Wahl stattgesunden hat, so treten die für frühere Synodalperiode Gewählten wieder in Funktion.
24) auf ge die
§. 22. Der Vorstand besteht aus einem Vorsitzenden, aus einem 1 Stellvertreter desselben und aus fünf Beisitzern. Es werden fünf Er§ 22, Abs. 1 lautet der U. T.: Der Synodalvorstand besteht aus einem Vorsitzenden, Für die Beisitzer werden Er
aus einem Stellvertreter desselben und aus fünf Beisitzern.
satzmänner gewählt, welche bei Verhinderung der ersteren in den Vorstand berufen werden. Scheiden bei nicht versammelter Synode sowohl der Vorsitzende als sein Stellvertreter
aus, so wählen die Beisitzer unter sich für die Restzeit eine« Vorsitzenden.
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Die Generalsynodal-Ordnung
satzmänner gewählt, welche bei Verhinderung von Mitgliedern des Vorstandes in diesen berufen werden. Scheiden bei nicht versammelter Synode sowohl der Vorsitzende als sein Stellvertreter aus, so wählen die Beisitzer unter sich einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. 2 Der Synodalvorstand tritt außer Funktion, sobald die nächste ordentliche Versammlung der Generalsynode ihr Präsidium ge wählt hat.
§. 23. Zum Synodalrath wählt die Generalsynode achtzehn Mitglieder, welche zusammen mit dem Vorstande den Synodalrath bilden. 2 Von den Gewählten müssen je drei den Provinzen Brandenburg und Sachsen, je zwei den Provinzen Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Westfalen und der Rheinprovinz, je einer den Provinzen Westpreußen und Posen angehören. Für dieselben werden Ersatzmänner gewählt, welche bei Verhinderung der ersteren zur Funktion berufen werden. 1
3
Der Synodalrath endet seine Funktion mit der Eröffnung der nächsten ordentlichen Generalsynode.
III. Versammlungen der Generalsynode.
1
§. 24. Die Generalsynode tritt auf Berufung des Königs und zwar alle sechs Jahre zu ordentlicher Versammlung zusammen. Zu außerordentlicher Versammlung kann sie nach Anhörung des Synodal vorstandes jederzeit berufen werden.
2
Dem Könige steht es zu, jederzeit die Versammlung zu schließen oder zu vertagen.
§. 25. Während der Versammlung der Synode findet in allen evangelischen Hauptgottesdiensten der Landeskirche eine Fürbitte für die Synode statt. 1
§. 26. Als Königlicher Kommissar zur Wahrnehmung der Zu ständigkeiten des obersten Kirchenregiments bei der Synode fungirt der Präsident des Evangelischen Ober-Kirchenraths. In Vakanzfällen oder bei dauernder Verhinderung ernennt der König einen anderen Kommissar.
2
Der Königliche Kommissar ist befugt, jederzeit das Wort zu er greifen und Anträge zu stellen. Er kann Mitglieder des Evangelischen
§ 23, Abs. 2 lautet der U. T.: Von den Gewählten müssen je drei den Provinzen Preußen, Brandenburg und Sachsen, je zwei den Provinzen Pommern, Schlesien, West
phalen und der Rheinprovinz, eines der Provinz Posen angehören.
Für dieselben
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Die Generalsynodal-Ordnung
satzmänner gewählt, welche bei Verhinderung von Mitgliedern des Vorstandes in diesen berufen werden. Scheiden bei nicht versammelter Synode sowohl der Vorsitzende als sein Stellvertreter aus, so wählen die Beisitzer unter sich einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. 2 Der Synodalvorstand tritt außer Funktion, sobald die nächste ordentliche Versammlung der Generalsynode ihr Präsidium ge wählt hat.
§. 23. Zum Synodalrath wählt die Generalsynode achtzehn Mitglieder, welche zusammen mit dem Vorstande den Synodalrath bilden. 2 Von den Gewählten müssen je drei den Provinzen Brandenburg und Sachsen, je zwei den Provinzen Ostpreußen, Pommern, Schlesien, Westfalen und der Rheinprovinz, je einer den Provinzen Westpreußen und Posen angehören. Für dieselben werden Ersatzmänner gewählt, welche bei Verhinderung der ersteren zur Funktion berufen werden. 1
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Der Synodalrath endet seine Funktion mit der Eröffnung der nächsten ordentlichen Generalsynode.
III. Versammlungen der Generalsynode.
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§. 24. Die Generalsynode tritt auf Berufung des Königs und zwar alle sechs Jahre zu ordentlicher Versammlung zusammen. Zu außerordentlicher Versammlung kann sie nach Anhörung des Synodal vorstandes jederzeit berufen werden.
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Dem Könige steht es zu, jederzeit die Versammlung zu schließen oder zu vertagen.
§. 25. Während der Versammlung der Synode findet in allen evangelischen Hauptgottesdiensten der Landeskirche eine Fürbitte für die Synode statt. 1
§. 26. Als Königlicher Kommissar zur Wahrnehmung der Zu ständigkeiten des obersten Kirchenregiments bei der Synode fungirt der Präsident des Evangelischen Ober-Kirchenraths. In Vakanzfällen oder bei dauernder Verhinderung ernennt der König einen anderen Kommissar.
2
Der Königliche Kommissar ist befugt, jederzeit das Wort zu er greifen und Anträge zu stellen. Er kann Mitglieder des Evangelischen
§ 23, Abs. 2 lautet der U. T.: Von den Gewählten müssen je drei den Provinzen Preußen, Brandenburg und Sachsen, je zwei den Provinzen Pommern, Schlesien, West
phalen und der Rheinprovinz, eines der Provinz Posen angehören.
Für dieselben
Die Generalsynodal-Ordnung
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Ober-Kirchenraths mit seiner Beihilfe und vorübergehenden Ver tretung beauftragen. Der Minister der geistlichen Angelegenheiten und die von ihm 3 ernannten Kornrnissarien sind berechtigt, den Sitzungen beizuwohnen und jederzeit das Wort zu ergreifen, sofern sie es im Interesse des Staates für erforderlich erachten.
§. 27. Die Synode regelt ihren Geschäftsgang. Bis dies ge schieht, ist eine provisorische Geschäftsordnung maßgebend, welche der Evangelische Ober-Kirchenrath ertheilt. §. 28. Der Präsident der Synode leitet die Verhandlungen und handhabt die äußere Ordnung.
§. 29. Der Vorsitzende des Synodalvorstandes eröffnet die * Synode, berichtet über die bisherige Wirksamkeit des Synodal vorstandes während der verflossenen Synodalperiode, sowie über Verhandlungen der während derselben Zeit abgehaltenen Provinzial synoden, soweit sie für die gesammte Landeskirche von Bedeutung sind; er berichtet ferner über die Legitimation der Synodalmitglieder und leitet die Wahl des Präsidiums. Die Versammlung beschließt über die Legitimation ihrer Mit- 2 glieder. §. 30. Die Mitglieder werden nach Konstituirung des Prä sidiums von dem Präsidenten mit dem in der Kirchengemeinde- und Synodalordnung vom 10. September 1873, § 63 vorgeschriebenen Gelöbniß verpflichtet.
§. 31. Am Tage nach der Eröffnung der Synode findet ein 1 feierlicher Synodal-Gottesdienst statt. Jede einzelne Sitzung beginnt mit einer kurzen Schriftvorlesung 2 und Gebet und schließt mit einem Segenswunsch. Die Synode wird mit Gebet geschlossen. §. 32. Die Verhandlungen sind öffentlich. Eine vertrau- 1 liche Berathung kann durch Beschluß der Synode verfügt werden. Zur Beschlußfähigkeit ist die Anwesenheit der Mehrheit der ge- 2 setzlichen Zahl der Mitglieder erforderlich. Die Beschlußfassung er folgt mit absoluter Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmen gleichheit gilt der Antrag als abgelehnt. Wahlhandlungen sind, wenn zunächst relative Mehrheiten 3 sich ergeben, durch engere Wahl bis zur Erreichung einer ab soluten Mehrheit fortzusetzen. Für die Wahl zu Kommissionen ge nügt die relative Mehrheit. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Loos.
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Die Generalsynodal-Ordnung
Einer zweimaligen Berathung und Beschlußfassung bedarf es, wenn es sich um Kirchengesetze (§. 6) oder um Bewilligung neuer Ausgaben (§§. 14, 15) handelt. 5 Aenderungen der Kirchenverfassung in Bezug auf die Zu sammensetzung oder die Befugnisse der Gemeindeorgane oder der Synoden können nur mit einer Mehrheit von Zweidritteln der abgegebenen Stimmen in der Generalsynode beschlossen werden.
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§. 33. Das Präsidium sorgt für die Aufzeichnung, Redak tion und Beglaubigung der Sitzungsprotokolle. Bei der Auf zeichnung kann es von den Mitgliedern der Synode unterstützt werden, welche sich auf Einladung des Präsidiums diesem Ge schäfte unterziehen. IV. Synodalvorstand und Synodalrath. 1
§. 34. Als selbständiges Kollegium hat der Vorstand der Generalsynode den folgenden Wirkungskreis:
1) Er erledigt die ihm von der Kirchenregierung gemachten Vorlagen. 2) Er beschließt über die in seiner eigenen Mitte gestellten An träge auf Beseitigung von Mängeln, welche bei der kirchlichen Gesetzgebung und Verwaltung hervortreten. Beschlüsse der letzteren Art gehen, sofern ihnen im Verwaltungswege ent sprochen werden kann, als Anträge an den Evangelischen Ober-Kirchenrath. Verlangt ihre Ausführung den Weg der Gesetzgebung, so kann der Synodalvorstand entweder die Beschreitung desselben bei der Kirchenregierung beantragen, oder selbst einen Gesetzentwurf behufs seiner Einbringung in der Generalsynode ausarbeiten (§. 6). 3) Er vertritt die nicht versammelte Generalsynode, wenn An ordnungen, welche regelmäßig der beschließenden Mitwirkung der Generalsynode bedürfen, wegen ihrer Unaufschieblichkeit durch kirchenregimentlichen Erlaß provisorisch getroffen werden sollen. Solche Erlasse können nur ergehen, wenn der Synodalvorstand sowohl die Unaufschieblichkeit anerkennt, als auch ihrem Inhalte zustimmt und mit ausdrücklicher Erwähnung dieser seiner Mitwirkung. Sie sind der nächsten Generalsynode zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen und, wenn die letztere versagt wird, außer Wirksamkeit zu setzen. 4) Er bereitet die nächste Versammlung der Generalsynode, so weit ihm dies obliegt, vor, insbesondere durch Prüfung der
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Die Generalsynodal-Ordnung
Einer zweimaligen Berathung und Beschlußfassung bedarf es, wenn es sich um Kirchengesetze (§. 6) oder um Bewilligung neuer Ausgaben (§§. 14, 15) handelt. 5 Aenderungen der Kirchenverfassung in Bezug auf die Zu sammensetzung oder die Befugnisse der Gemeindeorgane oder der Synoden können nur mit einer Mehrheit von Zweidritteln der abgegebenen Stimmen in der Generalsynode beschlossen werden.
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§. 33. Das Präsidium sorgt für die Aufzeichnung, Redak tion und Beglaubigung der Sitzungsprotokolle. Bei der Auf zeichnung kann es von den Mitgliedern der Synode unterstützt werden, welche sich auf Einladung des Präsidiums diesem Ge schäfte unterziehen. IV. Synodalvorstand und Synodalrath. 1
§. 34. Als selbständiges Kollegium hat der Vorstand der Generalsynode den folgenden Wirkungskreis:
1) Er erledigt die ihm von der Kirchenregierung gemachten Vorlagen. 2) Er beschließt über die in seiner eigenen Mitte gestellten An träge auf Beseitigung von Mängeln, welche bei der kirchlichen Gesetzgebung und Verwaltung hervortreten. Beschlüsse der letzteren Art gehen, sofern ihnen im Verwaltungswege ent sprochen werden kann, als Anträge an den Evangelischen Ober-Kirchenrath. Verlangt ihre Ausführung den Weg der Gesetzgebung, so kann der Synodalvorstand entweder die Beschreitung desselben bei der Kirchenregierung beantragen, oder selbst einen Gesetzentwurf behufs seiner Einbringung in der Generalsynode ausarbeiten (§. 6). 3) Er vertritt die nicht versammelte Generalsynode, wenn An ordnungen, welche regelmäßig der beschließenden Mitwirkung der Generalsynode bedürfen, wegen ihrer Unaufschieblichkeit durch kirchenregimentlichen Erlaß provisorisch getroffen werden sollen. Solche Erlasse können nur ergehen, wenn der Synodalvorstand sowohl die Unaufschieblichkeit anerkennt, als auch ihrem Inhalte zustimmt und mit ausdrücklicher Erwähnung dieser seiner Mitwirkung. Sie sind der nächsten Generalsynode zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen und, wenn die letztere versagt wird, außer Wirksamkeit zu setzen. 4) Er bereitet die nächste Versammlung der Generalsynode, so weit ihm dies obliegt, vor, insbesondere durch Prüfung der
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Legitimationen und Feststellung des der Generalsynode ab zustattenden Berichts (§. 29). 5) In Bezug auf die vorangegangene Versammlung erledigt er die zur Ausführung ihrer Beschlüsse erforderlichen Ge schäfte und sorgt für den Druck und die Verkeilung der Synodalprotokolle. 6) Er verwaltet die General-Synodalkasse (§. 38) und übt die ihm in §. 11 zugewiesenen Funktionen. Verlangt der Synodalvorstand, bevor er sich in Angelegen- 2 heiten der unter Nr. 2 und 3 bezeichneten Art schlüssig macht, eine gemeinschaftliche Berathung mit dem Evangelischen Ober-Kirchenrath, so hat der letztere eine solche zu veranstalten. §. 35. Der Synodalvorstand wird zur Erledigung derjenigen Geschäfte, welche ihm selbständig bei nicht versammelter Synode obliegen (§. 34), nach Vereinbarung mit dem Evangelischen OberKirchenrath von seinem Vorsitzenden nach Berlin berufen. Zu einem gültigen Beschlusse des Synodalvorstandes bedarf es der Anwesenheit von wenigstens fünf Mitgliedern. Bei Stimmen gleichheit giebt die Stimme des Vorsitzenden den Ausschlag. Die Erledigung einzelner Geschäfte im schriftlichen Wege ist ausnahmsweise nach dem Ermessen des Vorsitzenden zulässig. Der Synodalvorstand regelt seinen Geschäftsgang durch seine Beschlüsse. Es steht ihm frei, aus seiner Mitte für bestimmte Ge schäfte Ausschüsse zu bilden oder auch einzelne Mitglieder mit solchen zu beauftragen. §. 36. Mit dem Evangelischen Ober-Kirchenrath Synodalvorstand zusammen:
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1) wenn in der Rekursinstanz entweder über Einwendungen der Gemeinde gegen die Lehre eines zum Pfarramt Designirten, oder über die wegen Mangels an Ueberein stimmung mit dem Bekenntniß der Kirche angefochtene Be rufung eines sonst Anstellungsfähigen zu einem geistlichen Amte, oder in einer wegen Irrlehre gegen einen Geistlichen geführten Disziplinaruntersuchung Entscheidung abgegeben werden soll; 2) bei der Feststellung der von der Kirchenregierung der Gene ralsynode vorzulegenden Gesetzentwürfe und der zur Aus führung der landeskirchlichen Gesetze erforderlichen Instruk tionen; 3) bei den dem Evangelischen Ober-Kirchenrath zustehenden Vorschlägen für die Besetzung der General-Superintendenturen;
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4) bei Vertretung der evangelischen Landeskirche in ihren ver mögensrechtlichen Angelegenheiten; 5) in anderen Angelegenheiten der kirchlichen Centralverwaltung von vorzüglicher Wichtigkeit, in welchen der Evangelische Ober-Kirchenrath die Zuziehung des Synodalvorstandes be schließt. 2 Die Mitwirkung des Vorstandes findet in der Weise statt, daß die Mitglieder desselben, nach vorheriger Mittheilung der Gegenstände der Berathung, auf Berufung durch den Präsidenten des Evangelischen Ober-Kirchenraths an den betreffenden Be rathungen und Beschlüssen als außerordentliche Mitglieder des Evan gelischen Ober-Kirchenraths mit vollem Stimmrecht Theil nehmen. In der Ausfertigung solcher Beschlüsse ist ihrer Mitwirkung Er wähnung zu thun. Dem Erforderniß der Mitwirkung ist entsprochen, wenn wenigstens vier Mitglieder des Vorstandes Theil genommen haben.
§. 37. Der Synodalrath (§. 23) wird in jedem Jahre einmal in Berlin versammelt, um mit dem Evangelischen Ober-Kirchenrath in dessen Sitzung über Aufgaben und Angelegenheiten der Landes kirche zu berathen, in welchen die Kirchenregierung zur Feststellung leitender Grundsätze den Beirath dieses landeskirchlichen Synodal organs für nothwendig erachtet. 2 Die Berufung erfolgt durch den Evangelischen Ober-Kirchenrath. 3 Die Versammlung des Synodalraths kann in den Jahren aus fallen, in welchen die Generalsynode sich versammelt. 1
V. Kosten.
§. 38. Zur Bestreitung der Kosten der Generalsynode, sowie der Vorstände derselben und der von den letzteren bestellten Aus schüsse und Kommissionen wird eine General-Synodalkasse gebildet. Diese erhält ihren Bedarf, soweit nicht andere Mittel für jenen Zweck gewidmet sind, durch die Beiträge der Provinzial-Synodalkassen. Für die Vertheilung dieser Beiträge über die einzelnen Provinzen und die Beschaffung der auf diese entfallenden Summen sind die Bestimmungen des §. 14 Satz 2 und 3 maßgebend. Die Abführung geschieht an den Vorstand der Generalsynode.
§. 39. Der Synodalvorstand legt die Rechnung der GeneralSynodalkasse. Die Prüfung und Entlastung dieser Rechnung erfolgt durch die Generalsynode. 2 Beschließt die Generalsynode auf den Antrag ihres Vorstandes die Verwaltung der Synodalkaffe durch den Evangelischen Ober1
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4) bei Vertretung der evangelischen Landeskirche in ihren ver mögensrechtlichen Angelegenheiten; 5) in anderen Angelegenheiten der kirchlichen Centralverwaltung von vorzüglicher Wichtigkeit, in welchen der Evangelische Ober-Kirchenrath die Zuziehung des Synodalvorstandes be schließt. 2 Die Mitwirkung des Vorstandes findet in der Weise statt, daß die Mitglieder desselben, nach vorheriger Mittheilung der Gegenstände der Berathung, auf Berufung durch den Präsidenten des Evangelischen Ober-Kirchenraths an den betreffenden Be rathungen und Beschlüssen als außerordentliche Mitglieder des Evan gelischen Ober-Kirchenraths mit vollem Stimmrecht Theil nehmen. In der Ausfertigung solcher Beschlüsse ist ihrer Mitwirkung Er wähnung zu thun. Dem Erforderniß der Mitwirkung ist entsprochen, wenn wenigstens vier Mitglieder des Vorstandes Theil genommen haben.
§. 37. Der Synodalrath (§. 23) wird in jedem Jahre einmal in Berlin versammelt, um mit dem Evangelischen Ober-Kirchenrath in dessen Sitzung über Aufgaben und Angelegenheiten der Landes kirche zu berathen, in welchen die Kirchenregierung zur Feststellung leitender Grundsätze den Beirath dieses landeskirchlichen Synodal organs für nothwendig erachtet. 2 Die Berufung erfolgt durch den Evangelischen Ober-Kirchenrath. 3 Die Versammlung des Synodalraths kann in den Jahren aus fallen, in welchen die Generalsynode sich versammelt. 1
V. Kosten.
§. 38. Zur Bestreitung der Kosten der Generalsynode, sowie der Vorstände derselben und der von den letzteren bestellten Aus schüsse und Kommissionen wird eine General-Synodalkasse gebildet. Diese erhält ihren Bedarf, soweit nicht andere Mittel für jenen Zweck gewidmet sind, durch die Beiträge der Provinzial-Synodalkassen. Für die Vertheilung dieser Beiträge über die einzelnen Provinzen und die Beschaffung der auf diese entfallenden Summen sind die Bestimmungen des §. 14 Satz 2 und 3 maßgebend. Die Abführung geschieht an den Vorstand der Generalsynode.
§. 39. Der Synodalvorstand legt die Rechnung der GeneralSynodalkasse. Die Prüfung und Entlastung dieser Rechnung erfolgt durch die Generalsynode. 2 Beschließt die Generalsynode auf den Antrag ihres Vorstandes die Verwaltung der Synodalkaffe durch den Evangelischen Ober1
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Kirchenrath, so erfolgt sie bei diesem; Rechnungslegung und Ent lastung richten sich dann nach den Vorschriften des §. 11. §. 40. Den Mitgliedern der Generalsynode, ihres Vorstandes und des Synodalrathes gebühren Tagegelder und, soweit sie nicht am Orte ihrer synodalen Wirksamkeit ihren Wohnsitz haben, Reise kosten. Dieselben gehören zu den Synodalkosten und werden nach den vom Evangelischen Ober-Kirchenrath vorläufig zu be stimmenden, definitiv mit der Generalsynode zu vereinbarenden Sätzen aus der General-Synodalkasse bestritten.
VI. Schlußbestimmungen.
§. 41. Die Neuregelung der Ressortverhältnisse zwischen den Staatsbehörden einerseits und den Kirchenbehörden andererseits bleibt staatlicher Anordnung Vorbehalten. $. 42. Die §§. 50. 59. 61 und 62 der Kirchengemeinde- und i Synodalordnung vom 10. September 1873 sind aufgehoben. An die Stelle derselben treten die Bestimmungen der nach- 2 folgenden §. 43 bis 46.
§. 43.
Die Kreissynode besteht aus:
1) dem Superintendenten der Diözese als Vorsitzenden. Unter mehreren zur Synode gehörigen Superintendenten gebührt der Vorsitz dem im Ephoralamt älteren; 2) sämmtlichen innerhalb des Kirchenkreises ein Pfarramt de finitiv oder vikarisch verwaltenden Geistlichen. Geistliche an Anstalten, welche keine Parochialrechte haben, Militairgeistliche und ordinirte Hülfsgeistliche sind nur befugt, mit berathender Stimme an der Synode Theil zu nehmen. Zweifel über den Umfang der Theilnahmeberechtigung ein zelner Geistlichen entscheidet das Konsistorium; 3) der doppelten Anzahl gewählter Mitglieder. Die Hälfte derselben wird aus den derzeitigen Aeltesten oder aus der Zahl der früheren Aeltesten gewählt, in der Weise, daß jede Gemeinde so viele Mitglieder entsendet, als sie stimm berechtigte Geistliche in der Synode hat. Die andere Hälfte wird aus den angesehenen, kirchlich erfahrenen und ver dienten Männern des Synodalkreises von den an Seelen zahl stärkeren Gemeinden gewählt. Diejenigen Gemeinden, welche hiernach noch ein oder mehrere Mitglieder zu Generalsynodal-Ordnung
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Kirchenrath, so erfolgt sie bei diesem; Rechnungslegung und Ent lastung richten sich dann nach den Vorschriften des §. 11. §. 40. Den Mitgliedern der Generalsynode, ihres Vorstandes und des Synodalrathes gebühren Tagegelder und, soweit sie nicht am Orte ihrer synodalen Wirksamkeit ihren Wohnsitz haben, Reise kosten. Dieselben gehören zu den Synodalkosten und werden nach den vom Evangelischen Ober-Kirchenrath vorläufig zu be stimmenden, definitiv mit der Generalsynode zu vereinbarenden Sätzen aus der General-Synodalkasse bestritten.
VI. Schlußbestimmungen.
§. 41. Die Neuregelung der Ressortverhältnisse zwischen den Staatsbehörden einerseits und den Kirchenbehörden andererseits bleibt staatlicher Anordnung Vorbehalten. $. 42. Die §§. 50. 59. 61 und 62 der Kirchengemeinde- und i Synodalordnung vom 10. September 1873 sind aufgehoben. An die Stelle derselben treten die Bestimmungen der nach- 2 folgenden §. 43 bis 46.
§. 43.
Die Kreissynode besteht aus:
1) dem Superintendenten der Diözese als Vorsitzenden. Unter mehreren zur Synode gehörigen Superintendenten gebührt der Vorsitz dem im Ephoralamt älteren; 2) sämmtlichen innerhalb des Kirchenkreises ein Pfarramt de finitiv oder vikarisch verwaltenden Geistlichen. Geistliche an Anstalten, welche keine Parochialrechte haben, Militairgeistliche und ordinirte Hülfsgeistliche sind nur befugt, mit berathender Stimme an der Synode Theil zu nehmen. Zweifel über den Umfang der Theilnahmeberechtigung ein zelner Geistlichen entscheidet das Konsistorium; 3) der doppelten Anzahl gewählter Mitglieder. Die Hälfte derselben wird aus den derzeitigen Aeltesten oder aus der Zahl der früheren Aeltesten gewählt, in der Weise, daß jede Gemeinde so viele Mitglieder entsendet, als sie stimm berechtigte Geistliche in der Synode hat. Die andere Hälfte wird aus den angesehenen, kirchlich erfahrenen und ver dienten Männern des Synodalkreises von den an Seelen zahl stärkeren Gemeinden gewählt. Diejenigen Gemeinden, welche hiernach noch ein oder mehrere Mitglieder zu Generalsynodal-Ordnung
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Wählen haben, sowie die Zahl dieser Mitglieder, werden unter Berücksichtigung der Seelenzahl, sowie der sonstigen örtlichen Verhältnisse der Gemeinden und des Kreises, das erste Mal nach Anhörung des Kreis-Synodalvorstandes durch Anordnung des durch den Provinzial-Synodalvorvorstand verstärkten Konsistoriums, demnächst endgültig nach Anhörung der Kreissynode durch Beschluß der Pro vinzialsynode bestimmt.
Die Wahl dieser Mitglieder erfolgt auf 3 Jahre und wird durch die vereinigten Gemeindeorgane, bei ver bundenen Gemeinden der Gesammtparochie, vollzogen; wo verfassungsmäßig eine Gemeindevertretung nicht vorhanden ist, erfolgt die Wahl durch den Gemeinde-Kirchenrath. Diejenigen weltlichen Mitglieder der Kreissynode, welche noch kein Gelübde als Aelteste abgelegt haben, werden von dem Vorsitzenden der Kreissynode mit demjenigen Ge lübde verpflichtet, welches die Mitglieder der Provinzial synode nach §. 63 der Kirchengemeinde- und Synodal ordnung vom 10. September 1873 zu leisten haben. Die Gewählten müssen das 30. Lebensjahr zurückgelegt haben. Seitens der Kirchenregierung ist darauf hinzuwirken, daß durch Theilung der größeren Diözesen eine übermäßig große Zahl der zu einer Kreissynode gehörigen Mitglieder vermieden werde.
44.
Die Provinzialsynode wird zusammengesetzt aus:
1) den von den Kreissynoden oder Synodalverbänden Provinz zu wählenden Abgeordneten;
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2) einem von der evangelisch-theologischen Fakultät der Provinzial-Universität (für Westpreußen der Universität Königs berg, für Posen der Universität Breslau) zu wählenden Mitgliede dieser Fakultät; 3) den vom Könige zu ernennenden Mitgliedern, deren Zahl den sechsten Theil der nach Nr. 1 zu wählenden Abge ordneten nicht übersteigen soll.
Die Berufung aller Synodalmitglieder erfolgt für eine Synodal periode von drei Jahren.
§ 44 Nr. 2 fehlt im u. T.: „für Westpreußen der Universität Königsberg".
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§. 45. Jeder Kreis-Synodalbezirk ist -ein Wahlkreis, seine Kreissynode der Wahlkörper. Ist jedoch in der Provinz eine größere Anzahl von Kreissynoden vorhanden, so ist durch Ver einigung mehrerer Kreissynoden zu einem Wahlverbande die Zahl der Wahlkreise auf fünfunddreißig, in den Provinzen Brandenburg und Sachsen auf vierzig zu verringern. In dem Wahlverbande bilden die vereinigten Kreissynoden den Wahlkörper. Die Anzahl und die Begrenzung der durch Zusammenlegung von Kreissynoden gebildeten Wahlkreise wird bis zur ander weiten kirchengesetzlichen Regelung durch Königliche Verordnung be stimmt. Die Zahl der von den Kreissynoden und Wahlverbänden zu wählenden Abgeordneten (§. 44 Nr. 1) beträgt das Dreifache der in der Provinz vorhandenen Wahlkreise. Für jeden Abgeordneten wird gleichzeitig ein Stellvertreter gewählt.
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§. 46. Die Wahl erfolgt in der Weise, daß in jedem Wahl- 1 kreise
1) ein Abgeordneter aus den innerhalb des Wahlkreises in geistlichen Aemtern der Landeskirche angestellten Geist lichen, 2) ein Abgeordneter aus solchen Angehörigen des Wahlkreises gewählt wird, welche in Kreissynoden oder in den Ge meindekörperschaften desselben als weltliche Mitglieder zur Zeit der Kirche dienen oder früher gedient haben; 3) das letzte Drittheil der Abgeordneten wird von den an Seelen zahl stärkeren Kreissynoden und Wahlverbänden aus den angesehenen, kirchlich erfahrenen und verdienten Männern des Provinzialbezirks gewählt. Diejenigen Wahlkörper, welche hiernach eines oder mehrere dieser Mitglieder zu wählen haben, sowie die Zahl dieser Mitglieder werden unter Be rücksichtigung der Seelenzahl das erste Mal durch An ordnung des Evangelischen Ober-Kirchenraths, demnächst endgültig durch Beschluß der Provinzialsynode bestimmt. Dieser Beschluß bedarf der Bestätigung des durch den Vorstand der Generalsynode verstärkten Evangelischen OberKirchenraths. Die weltlichen Mitglieder müssen das 30. Lebensjahr zurück- 2 gelegt haben.
§. 47. Die Amtsthätigkeit der jetzigen Kreissynoden und KreisSynodalvorstände, Provinzialsynoden und Provinzial-Synodalvorstände erlischt mit dem Tage, an welchem die nach der gegenwärtigen 2*
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Ordnung gebildeten Synoden und Synodalvorstände in Wirksamkeit treten.
§. 48. Bis zur Konstituirung des Präsidiums der ersten General synode werden die dem Synodalvorstand oder seinem Vorsitzenden beigelegten Funktionen durch den Evangelischen Ober-Kirchenrath oder dessen Präsidenten ausgeübt. §. 49. Die zur Ausführung dieser Ordnung erforderliche Instruktion wird von dem Evangelischen Ober-Kirchenrath im Einverständniß mit dem Minister der geistlichen Angelegenheiten er lassen.
Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 4154
Luthers Werke in Auswahl Unter Mitwirkung von Albert Leitzmann herausgegeben von
Otto Clemen Erster Band Preis geb. 5.— M. Die Ausgabe ist auf 4 Bände zu je 5 Mark berechnet Voraussichtlich wird Band II Herbst 1912, Band 111 Ostern 1913, Band IV Weihnachten 1913 erscheinen Diese neue Ausgabe will den jungen und alten Studenten, den Theologen, Germanisten und Historikern die wichtigsten Schriften Luthers in einer den wissenschaftlichen Anforderungen ent sprechenden Textform in die Hand geben. Diesen Zweck können die Braunschweig-Berliner Ausgabe „für das christliche Haus“ und die von J. Böhmer besorgte „für das deutsche Volk“ mit ihren moderni sierten deutschen und übersetzten lateinischen Texten naturgemäß nicht erfüllen, die Erlanger und die einzig wissenschaftlich brauchbare Weimarer Ausgabe sind aber für die meisten unerschwinglich. Unsere Ausgabe bietet die deutschen Texte in diplomatisch genauer Wiedergabe der Originaldrucke unter Beseitigung offenbarer Druck versehen: auch die alte Interpunktion ist nur da geändert worden, wo sie geeignet war, ein andauerndes Mißverständnis zu erzeugen. In allen diesen Fällen gibt der kritische Apparat über den Befund Rechen schaft. Die lateinischen Texte konnten aus typographischen Gründen nicht ebenso behandelt werden: hier sind die zahlreichen Abkürzungen aufgelöst, auch ist durch maßvolle Modernisierung der Interpunktion das Verständnis erleichtert worden. Ueber weiterhin begegnende Schwierigkeiten helfen die Anmerkungen hinweg. Die Einleitungen zu den einzelnen Schriften sind möglichst kurz gehalten. Sie geben Ver anlassung und Zeit der Abfassung und des Druckes der Schriften an, zeigen unter Hinweis auf beachtenswerte moderne Literatur Gesichts punkte an, unter denen sie zu lesen sind, greifen aber der Lektüre in keiner Weise vor und überlassen dem Leser die Bildung des Urteils. Zur bequemen Auffindung von Zitaten sind die Seiten der Weimarer und Erlanger (1. und 2.) Ausgabe am Rande angegeben. Die Auswahl ist rein historisch orientiert und soll Luthers Stellung in der Religions-, Kirchen-, Dogmen-, Kultur- und Literaturgeschichte klarmachen und, obgleich nur ein kleiner Teil der Werke Luthers dar geboten werden kann, doch den „ganzen Luther" zeigen. Um die Benutzung der Ausgabe im Seminarunterricht, sowie die allmähliche Anschaffung zu erleichtern, hat sich der Verlag entschlossen, jeden Band ohne Preiserhöhung auch einzeln abzugeben.
Die Verlagshandlung
Der Herausgeber
A. Marcus LE. Webers Verlag, Bonn Prof. Lic. Dr. Otto Clemen, Zwickau
Tabulae in Usum Scholarum. Editae sub cura Johannis Lietzmann. Wie die vom gleichen Herausgeber und Verlag herausgegebenen „Kleinen Texte für Vorlesungen und Hebungen" es sich zur Aufgabe stellen, Quellenschriften von geringem Umfang in einer Form und Aus stattung vorzulegen, die sie zur Grundlage des wissenschaftlichen Unter richts geeignet erscheinen läßt, so sind diese Tafelwerke dazu bestimmt, das für die historisch-philologischen Fächer wichtigste Anschauungs material in einer Gestalt zu bieten, welche technisch allen Anforderungen der Wissenschaft entspricht und dabei doch einen für den Studenten erschwinglichen Preis anzusetzen gestattet. Denn es ist allerdings für den akademischen Unterricht von höchster Bedeutung, daß der Lernende auch die für die Schulung seines Auges bedeutsamen Lehrmittel selbst besitzt und sie nicht nur gelegentlich auf den Bibliotheken oder in den Museen zu Gesichte bekommt. Der Preis von ca. 6 Mark für das ge bundene Exemplar wird deshalb möglichst beibehalten werden.
1. Specimina codicum Graecorum Vaticanorum collegerunt Pius Franchi de’Cavalieri et Johannes Lietz mann. 1910. XVI S. 50 Tafeln in Lichtdruck. Geb. in Leinenband 6 M. Auf Karton gedruckt in ganz
Pergament 12 M. Diese Sammlung bietet Material zum Studium der griechischen Handschriften-Paläographie aus den reichen für diesen Zweck bisher noch nicht benutzten Schätzen der Vaticana. 7 Tafeln zeigen die wichtigsten Uncialtypen vom IV. bis X. Jahrhundert. Auf eine Probe der Minuskelkursive saec. VIII./IX. folgt dann die Entwickelung der Minuskelschrift vom IX. bis XVI. Jahrhundert fast durchweg an datierten, vielfach auch lokalisierten Handschriften gezeigt. Das IX. Jahrhundert ist durch 4, das X. durch 6, XI. durch 9, XII. durch 5, XIII. durch 7, XIV. durch 4, XV. und XVI. durch je 3 Tafeln vertreten. Darunter befinden sich 5 Proben der unter italischen Schrift vom X.—XIII. Jahrhundert.
Graecae Berolinenses collegit Wilhelm Schubart. 1911. XXXIV 8. 50 Tafeln in Lichtdruck. Geb. in Leinenband 6 M., in ganz Pergament 12 M.
2. Papyri
Auf 50 Lichtdrucktafeln werden nahezu 80 Papyrustexte vollständig oder in Proben wiedergegeben und damit die Hauptzüge der Schriftent wicklung vom Ende des 4. Jahrh, v. Chr. bis zum Beginn des 8. Jahrh, n. Chr. vor Augen geführt. Urkunden, Briefe und literarische Stücke sind ohne Sonderung nach Sachgruppen lediglich nach der Zeitfolge geordnet, wobei den literarischen Texten freilich nur durch Schätzung ihr Platz an gewiesen werden kann. Den Hauptzweck, Material zur Einarbeitung in die Paläographie zu bieten, unterstützen die den Tafeln beigegebenen Text bogen, die für jeden Papyrus Herkunft, Zeit, Inhalt und eventuell die erfolgte Publikation notieren und in beträchtlichem Umfange auch Ab schriften der griechischen Texte beifügen, um dem Anfänger die unent behrliche Hilfe, dem Vorgeschrittenen die Nachprüfung an die Hand zu geben. Eine Gruppierung der Papyri nach der Schwierigkeit für die Entzifferung ist vorangeschickt, um den Lernenden auf den rechten Weg zu führen. Neben dem pädagogischen Gesichtspunkte wird das Werk als ein bequemes paläographisches Nachschlagebuch dienen können. Soweit die maßgebenden paläogrophischen Ziele es zuließen, wurde darauf Bedacht genommen, auch inhaltlich wertvolle Stücke abzubilden, so daß die be kanntesten Papyri der Berliner Sammlung fast ausnahmslos vertreten sind.
__________ Tabulae in Usum Scholarum.__________ 3. Specimina codicum Latinorum Vaticanorum collegerunt Franciscus Ehrle S. J. et Paulus Liebaert. 1912. XXVI 8. 50 Tafeln in Lichtdruck. Geb. in Leinen
6 M., in ganz Pergament 12 M. Der Präfekt der vatikanischen Bibliothek P. F. EHRLE 8. J. hat in Gemeinschaft mit Abb6 LIEBAERT aus den reichen ihm unterstellten Schätzen zum Zweck des akademischen Unterrichts eine Reihe von wo möglich datierten Codices ausgewählt, welche die Entwickelung der lateini schen Buchstabenschrift vom IV. Jahrhundert bis in die Humanistenzeit darstellen. Auf 50 Lichtdruck tafeln (18X24 cm) sind 60 Schrift proben in der Größe der Originale wiedergegeben: die einzelnen Tafeln sind mit Zeilenzählern und erläuternder Unterschrift versehen. Als Text ist beigegeben eine kurze Skizze der Entwickelung der lateinischen Schrift, sodann Beschreibung der einzelnen Handschriften mit reichhaltigen Literatur verweisen und Umschrift aller irgendwie schwierigen Tafeln. Es werden Proben von folgenden Schriftarten geboten: Majuskel: Capitalis (Taf. 1—3), Uncialis (4—5), Semiuncialis (5—7); Nationalschriften: Italische Halbcursive (8—9), Norditalische Minuskel (10), Mittelitalisehe (Beneventaner) Minuskel saec. IX—XIII (11—17). Gallische Schrift saec. VIII—IX (18—20). Insulare Schrift saec. VIII—XII (21—24), Spanische (Westgotische) Schrift saec. IX— XI (25—26), Deutsche Schrift saec. VIII (27—28). Karo lingische Minuskel saec. IX—XI aus Deutschland, Frankreich, Italien, England (29—35). Gothische Schrift saec. XII—XV aus denselben Ländern (36—46) mit besonderer Rücksicht auf die Fachschriften (theo logische, juristische, philosophische). Humanistische Schrift saec. XV aus Deutschland, Frankreich, Italien (47—50).
4. Inscriptiones Iatinae. Collegit Ernestus Diehl. 1912.
XXXIX 8.
50 Tafeln in Lichtdruck, geb. in Leinen 6 M., in ganz Pergament 12 M.
Diese Sammlung lateinischer Inschriften nach photographischen Re produktionen beginnt mit den ältesten lateinischen Sprachdenkmälern und endet mit dem Grabstein Papst Nicolaus V. f 1455, versucht also die Ge samtentwicklung der lateinischen Monumentalschrift an typischen Beispielen zu illustrieren. Die Tafeln 1—11 bringen u. a. den sog. Romulusstein, Dedikationen aus Pisaurum, Delos und Delphi, die Köche von Falerii, den Sarkophag des Scipio Barbatus, das 8. C. de Bacchanalibus, Proben der Acta Saecularia und Fasti Praenestini. Die Tafeln .12—24 bieten eine Reihe von Wänden der vatikanischen Galleria lapidaria, auf denen ca. 450 kleinere römische und italische Inschriften der Republik und 4 ersten Jahr hunderte der Kaiserzeit (Tituli sacri, Ostienses, imperatorum, senatorum et equitum, militum, officialium, negotiatorum artificumque, libertorum, servorum, sepulcrales) vereinigt sind. Es folgen auf Tafel 25—31 wiederum größere Denkmäler: Arvalakten, Triumphbögen, Bronzetafeln der Ligures Baebiani und des collegium salutare Dianae et Antinoi, Proben des severianischen Stadtplanes von Rom u. a. m. Tafeln 32—35 geben die 4 Wände des Lateranmuseums, welche über 120 datierte christliche Inschriften (v. J. 71 — 557) enthalten. Tafeln 36—50 endlich führen ca. 70 durchweg datierte mittelalterliche Inschriften, darunter zahlreiche Grabschriften und Urkunden von Päpsten auf Stein vor Augen. Der einleitende Text bietet außer Praefatio, Literaturverzeichnis, ausführlicher Beschreibung der einzelnen Tafeln, Umschrift besonders schwieriger Texte und reichhaltigen Indices (Tabulamm conspectus, loci, litterae singuläres et compendia, nomina sacra, Notabilia varia) Zinkotypieen der Praenestinischen Fibel, der Duenosinschrift, sowie zahlreicher Graffiti und Wachstafeln aus Pompei zur Illustration der Cursive.
_________Tabulae in Usum Scholarum._________ ausgewählt von Georg Mentz. 1912. XXXVIII 8. 50 Tafeln in Lichtdruck, geb. in Leinen 6 M., in ganz Pergament 12 M.
5. Handschriften der Reformationszeit,
Dieses in erster Linie zur Einführung in das Quellenstudium der Reformationszeit bestimmte Tafelwerk dürfte auch in weiteren Kreisen leb haftem Interesse begegnen. Auf 50 Lichtdrucktafeln (18X24) werden etwa 90 Schriftproben vornehmlich der theologischen und politischen Führer und Förderer der Reformation dargeboten. Die Tafeln enthalten in sorg fältigster Faksimilereproduktion Briefe und Aktenstücke, welche auch inhaltlich für die Entwicklung der reformatorischen Bewegung von Be deutung sind: der Text gibt die buchstabengetreue Umschrift und Literatur nachweise, bei den weniger bekannten Persönlichkeiten auch einige bio graphische Notizen. Vertreten sind folgende Gruppen: Humanisten (Erasmus, Reuchlin, Mutian, Birkheimer, Hutten, Scheuri); Theologen (Luther, Melanchthon, Bugenhagen, Jonas, Cruciger, Amsdorf, Spalatin, Major, Carlstadt, Agricola, Müntzer, Osiander, Bucer, Brenz, Schnepf, Wenz, Linck, U. Rhegius, Corvinus, Bullinger, Oecolampadius, Zwingli, Calvin u. a. m.), sowie die für Ueberlieferungsgeschichte bedeutsamen Männer (Mathesius, Aurifaber, Veit Diedrich, Roerer, Schlaginhaufen). Fürsten (die sächsischen Kurfürsten, Georg und Moritz von Sachsen, Philipp von Hessen, Ulrich von Württemberg, die Braunschweigischen Herzöge, Georg v. Brandenburg, Albrecht von Mansfeld, Wolf v. Anhalt, Wilhelm v. Neuenahr, Maria v. Jülich, Elisabeth v. Rochlitz). Kanzler, Räte und Sekretäre (Christian Beyer, Gregor Brück, Melchior v. Ossa, F. Burkhardt. Feige, Leonhardt Eck; Hans v. d. Planitz, Eherh. v. d. Tann, Christ, v. Karlowitz, Fachs, Laz. Spengler, Fröhlich, Gereon Sailer, Job. Sturm, Schertlin; Wolf, Lauenstein, Aitinger, Bing u. a.).
Im Druck ist: 6. Antike Porträts bearbeitet von Richard Delbrück. Ausgewählte Porträtköpfe auf 60 Lichtdrucktafeln und zahlreichen Abbildungen im Text.
In Vorbereitung befinden sich: Bibelatlas bearbeitet von Eberhard Nestle.
Auswahl berühmter und historisch bedeutsamer Handschriften und Drucke der Bibel in allen Sprachen. Inscriptiones graecae collegit Otto Kern. 50 Tafeln in Lichtdruck als Hilfsmittel z. Stud. d. griech. Epigraphik. Vasenkunde bearbeitet von Robert Zahn. Ca. 40 Tafeln in Lichtdruck, darunter mehrere in Farben, Muster beispiele der verschiedenen griech. Vasengattungen von der trojanischen Periode bis in die römische Kaiserzeit, vornehmlich nach den Beständen d. Berliner Museums. Die kretisch-mykenische Kultur bearbeitet von Kurt Müller. Delphi bearbeitet von Georg Karo. Griechische Bühnenaltertümer bearb. von Marg. Bieber. Athen bearbeitet von Kurt Müller. Altchristliche Kunst bearbeitet von Richard Delbrück und Hans Lietzmann.
A. Marcus
und
E. Weber’s Verlag pr Bonn
KLEINE TEXTE FÜR VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN HERAUSGEGEBEN VON HANS LIETZMANN
1 Das Muratorische Fragment und die monarchianischen prologe zu den evangelien, hrsg. v. H. Lietzmann. 2. Ausl. 16 S. 0.30 M. 2 Die drei ältesten Martyrologien, hrsg. v. H. Lietzmann. 2. Ausl. 18 S. 0.40 M. 3 Apocrypha i : Reste d. Petrusevangeliums, d. Petrusapocalypse u. d. Kerygma Petri, hrsg. v. E. Klostermann. 2. Ausl. 16S. 0.30 M. 4 Ausgewählte Predigten i : Origenes homilie X über den propheten Jeremias, hrsg. v. E. Klostermann. 16 S. 0.30 M. 5 Liturgische Texte i : Zur gesch. d. orientalischen taufe u. messe im 2. u. 4. jahrh., ausgew. v. H. Lietzmann. 2. Ausl. 16 S. 0.30 M. 6 Die Didache, mit kritischem apparat hrsg. v. H. Lietzmann. 3. Ausl. 16 S. 0.30 M. 7 Babylonisch-assyrische Texte, übers, v. C. Bezold. I. Schöpfung und Sintflut. 2. Ausl. 24 S. 0.40 M. 8 Apocrypha ii: Evangelien, hrsg. v. E. Klostermann. 2. Ausl. 21 S. 0.40 M. 9 Ptolemaeus Brief an die Flora, hrsg. v. A. Harnack. 10 S. 0.30 M. 10 Die Himmelfahrt des Mose, hrsg. v. C. C lernen. 16 S. 0.30 M. 11 Apocrypha iii: Agrapha, slavische Josephusstücke, Oxyrhynchusfr. 1911 hrsg. v. E. Klostermann. 2. Ausl. 26 S. 0.50 M. 12 Apocrypha iv: Die apokryphen briefe des Paulus an die Laodicener und Korinther, hrsg. v. A. Harnack. 2. Aull. 0.40 M. 13 Ausgewählte Predigten ii: Fünf festpredigten Augustins in ge reimter prosa, hrsg. v. H. Lietzmann. 16 S. 0.30 M. 14 Griechische Papyri, ausgewählt und erklärt v. H. Lietzmann. 2. Ausl. 32 S. 0.80 M. 15/16 Der Prophet Amos, Hebräisch und Griechisch, hrsg. v. J. Mein hold und H. Lietzmann. 32 S. 1.00 M. 17/18 Symbole der alten Kirche, ausgew. v. H. Lietzmann. 32 S. 0.80 M. 19 Liturgische Texte ii : Ordo missae secundum missale romanum, hrsg. v. H. Lietzmann. 2. Ausl. 32 S. 0.40 M. 20 Antike Fluchtafeln, ausgew. u. erklärt v. R. Wünsch. 2. Ausl. 31 S. 0.70 M. 21 Die Wittenberger u. Leisniger Kastenordnung 1522, 1523, hrsg. v. H. Lietzmann. 24 S. 0.60 M. 22/23 Jüdisch-aramäische Papyri aus Elephantine sprachlich und sachlich erklärt v. W. Staerk. 2. Ausl. 38 S. 1.30 M. 24/25 Martin Luthers geistliche Lieder, hrsg. v. A. Leitzmann. 31 S. 0.60 M. 26/28 Lateinische christliche Inschriften mit einem anhang jüdischer Inschriften, ausgewählt u. erklärt v. E. Diehl. 48 S. 1.20 M. 29/30 Res gestae divi Avgvsti, hrsg. u. erkl. v. E. Diehl. 2. Ausl. 40 S. 1.20 M. 31 Zwei neue Evangelienfragmente hrsg. u. erkl. v. H. B. Swete. 15 S. 0.40 M. 32 Aramäische Urkunden z. gesch. d. Judentums im VI u. V jahrh. vor Chr. spracht u. sacht erkl. v. W. Staerk. 16 S. 0.60 M. 33/34 Supplementum Lyricum, neue bruchstücke von Archilochus Alcaeus Sappho Corinna Pindar ausgewählt u. erklärt v. E. Diehl. 2. Ausl. 44 S. 1.20 M. 35 Liturgische Texte ni: Die konstantinopolitanische messliturgie vor dem IX jahrhundert v. A. Baumstark. 16 S. 0.40 M.
A. Marcus
und
E. Weber’s Verlag
in
Bonn
36 Liturgische Texte IV: Martin Luthers Von Ordnung gottesdiensts, Taufbüchlein, Formula missae et communionis 1523 hrsg. v. H. Lietzmann. 24 S. 0.60 M. 37 Liturgische Texte V: Martin Luthers Deutsche Messe 1526 hrsg. v. H. Lietzmann. 16 S. 0.40 M. 38/40 Altlateinische Inschriften hrsg. v. E. Diehl. 2. Ausl. 92 S. 2.40 M., gbd. 2.80 M. 41/43 Fasti Consulares Imperii Romani von 30 v. Chr. bis 565 n. Chr. mit Kaiserliste und anhang bearbeitet von W. Liebenam. 128 S. 3 M., gbd. 3.40 M. 44/46 MenAndri reliquiae nuper repertae hrsg. v. S. Sudhaus. 65 S. 1.80 M., gbd. 2.20 M. 47/49 Lateinische altkirchliche Poesie ausgewählt v. H. Lietz mann. 64 S. 1.50 M. 50/51 Urkunden zur Geschichte des Bauernkrieges und der Wiedertäufer hrsg. v. H. Böhmer. 36 S. 0.80 M. 52/53 Frühbyzantinische Kirchenpoesie i: Anonyme hymnen des V—VI Jahrhunderts ediert v. Dr. Paul Maas. 32 S. 0.80 M. 54 Kleinere geistliche Gedichte des xii Jahrhunderts hrsg. v. A. Leitzmann. 30 S. 0.80 M. 55 Meister Eckharts Buch d. göttlichen Tröstung u. von dem edlen Menschen hrsg. v. Ph. Strauch. 51 S. 1.20 M. 56 Pompeiänische Wandinschriften und verwandtes ausgewählt v. E. Diehl. 60 S 1.80 M. 57 Altitalische Inschriften hrsg. v. H. Jacobsohn. 32 S. 0.80 M. 58 Altjüdische liturg. Gebete hrsg. v. W. Staerk. 32 S. 1.00 M. 59 Des MiönatrakTat Berakhoth in vokalisiertem Text herausg. v. W. Staerk. 16 S. 0.60 M. 60 Edward Youngs Gedanken über die Originalwerke übersetzt von H. E. v. Teubern hrsg. v. K. Jahn. 46 S. 1.20 M. 61 Liturgische Texte vi: Die Klement. liturgie a. d. Const. apost. vin mit anhängen hrsg. v. H. Lietzmann. 32 S. 0.80 M. 62 Vulgärlatein. Inschriften hrsg. v. E. Diehl. 180 S. 4.50 M., gbd. 5 M. 63 Goethes erste Weimarer Gedichtsammlung mit Varianten hrsg. v. A. Leitzmann. 35 S. 0.80 M.» gbd. 1.20 M. 64 Die Oden Salomos aus dem syrischen übersetzt mit anmerkungen von A. Ungnad und W. Staerk. 40 S, 0.80 M. 65 Aus der antiken Schule. Griechische texte auf papyrus holztafeln ostraka ausgew. u. erklärt v. E. Ziebarth. 23 S. 0.60 M. 66 Aristophanes Frösche mit ausgewählten antiken schoben herausgeg. v. W. Süss. 90 S. 2 M.» geb. 2.40 M. 67 Dietrich Schernbergs Spiel von Frau Jütten hrsg. v. E. Schröder. 56 S. 1.20 M. 68 LateinischeSacralinschriften ausg.v.F. Richter..45 S. 0.90M. 69 Poetarvm vetervm Romanorvm reliquiae selegit E. Diehl. 165 S. 2.50 M.» geb. 3.— M. 70 Liturgische Texte vii : Die Preussische Agende im auszug hrsgeg. v. H. Lietzmann. 42 S. 0.80 M., geb. 1.— M. 71 Cicero pro Milone mit dem commentar des Asconivs und den Scholia Bobiensia hrsg. V. P. Wessner. 1.60 M.» geb. 2.— M. 72 Die Vitae Vergilianae und ihre antiken quellen hrsg. v. E. Diehl. 60 S. 1.50 M. 73 Die Quellen von Schillers und Goethes Balladen zusammen gestellt v. A. Leitzmann. 51 S. 3 Abb. 1.20 M.» geb. 1.50 M. 74 Andreas Karlstadt von abtuhung der bilder und das keyn bedtler vnther den Christen seyn sollen 1522 und die Wittenberger beutelordnung hrg. v. H. Lietzmann. 32 S. 0.80 M.
A. Marcus und E. Weber’s Verlag in Bonn 75 Liturgische Texte viii : Die Sächsische Agende im auszug hrsg. v. H. Lietzmann. 36 S. 0.80 M., geb. 1. — M. 76 Auswahl aus Abraham a. S. Clara hrsg. v. K. Berts ehe. 47 8. i.— M. 77 Hippocratis de aere aquis locis mit der alten lateinischen Übersetzung hrsg. v. G. Gundermann. 50 S. 1.20 M. 78 RabbinischeWundergeschichten des neutestamentiiehen Zeitalters in vokal, text mit anmerkungen v. P. Fiebig. 28 S. 1.—- M. 79 Antike Wundergeschichten zum Studium der wunder des Neuen Testaments zusammengest. v. P. Fiebig. 27 S. 0.80 M. 80 Vergil Aeneis II mit dem commentar des Servius herausgeg. von E. Diehl. 131 S. 2.— M., geb. 2.50 M. 81 Anti-Xenien in auswahl hrsg. v. W. Stammler. 68 S. 1.40 M., geb. 1.80 M. 82 Apollonius Dyscolus De pronöminibus pars generalis edidit Dr. Paulus Maas. 44 S. i.— M. 83 Origenes, Eustathius v. Antiochien, Gregor v. Nyssa über die Hexe von Endor hrsg. v. Erich Klostermann. 70 8. 1.60 M. 84 Aus einem griechischen Zauberpapyrus herausgeg. und erklärt von Richard Wünsch. 31 8. 0.70 M. 85 Die geltenden Papstwahlgesetze herausgegeben von Friedrich Giese. 56 S. 1.20 M. 86 Alte Einblattdrucke hrsgeg. v. Otto Clernen. 77 8. 1.50 M. 87 Unterricht der Visitatoren an die pfarrherrn im kurfürstentum zu Sachsen herausgeg. von Hans Lietzmann. 48 S. 1.— M. 88 Bugenhagens Braunschweiger Kirchenordnung herausgeg. von Hans Lietzmann. 152 S. 2.40 M. 89 Euripides Medea mit schollen herausg. von Ernst Djiehl. 116 8. Brosch. 2.60 M., geb. 3.— M. 90 Die Quellen von Schillers Wilhelm Tell zusammengestellt von Albert Leitzmann. 47 S. Brosch. 1.20 M., geb. 1.50 M. 91 Scholastische Texte I: Zum Gottesbeweis d. Thomas v. Aquin zusammengestellt v. E. Krebs. 64 S. 1.50 M. 92 Mittelhochdeutsche Novellen I: Die heidin hrsg. v. L. Pfannmüller. 51 S. 1.20 M. 93 Schillers Anthologie-Gedichte kritisch hrsg. v. W. Stammler» 71 8. Brosch. 1.50 M., geb. 1.80 M. 94 Alte und neue aramäische Papyri übersetzt und erklärt von W. Staerk. 73 8. 1.— M. 95 Mittelhochdeutsche Novellen H: Rittertreue. Schlegel hrsg. v. L. Pfannmüller. 63 S. 1.50 M. 96 Der Franckforter („eyn deutsch theologia“) hrsg. V. W. Uhl. 64 S. 1.60 M. 97 Diodors römische Annalen bis 302 a. Chr. samt dem Ineditum Vaticanum hrsg. v. A. B. Drachmann. 72 8. 1.80 8. 98 Musaios, Hero u. Leondros m. ausgew. Varianten u. schollen hrsg. v. A. Ludwich. 54 8. 1.50 M. 99 Authentische Berichte über Luthers letzte Lebensstunden heraus gegeben von Dr. J. Strieder. 42 8. 1.20 M. 100 Goethes römische Elegiem nach der ältesten Reinschrift hrsg. v. A. Leitzmann. 101 Frühneuhochdeutsches Glossar von Alfred Götze. VIIItu 136 8. Brosch. 3.40 M., geb. 3.80 M. 102 Die Generalsynodal-Ordnung hrsg. von A. Uckeley. 20 8. 0.50 M. 103 Die Kirchengemeinde- und Synodalordnung f. d. Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien u. Sachsen hrsg. v. A. Uckeley. 36 8. 0.90 M. Frommannsche Huchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 4154