Die Gefechtsführung abendländischer Heere im Orient in der Epoche des ersten Kreuzzugs

INAUGUEAL-DISSERTATION zur Erlangung der Doctorwürde bei der hohen philosophischen Facultät der Universität Marburg

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German Pages 146 Year 1887

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Die Gefechtsführung abendländischer Heere im Orient in der Epoche des ersten Kreuzzugs

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Die Gefechtsführung abendländischer Heere im Orient in der

Epoche des ersten Kreuzzugs.

INAUGUEAL-DISSERTATION zur

Erlangung der Doctorwürde bei der

hohen philosophischen Facultät der Universität Marburg

eingereicht von

Otto

Heermann aus Hersfeld.

Marburg. ersitäts-Buchdruckerei 1887.

(R.

Friedrich).

Seinem hochverehrten Lehrer, dem Herrn

Dr. Max zu Marburg

Professor

in

Lenz

Dankbarkeit gewidmet

vom

Verfasser.

Digitized by the Internet Archive in

2014

https://archive.org/details/diegefechtsfhrunOOheer

I

Inhalt. Seite

Einleitung

1

Abkürzungen

4

5—24

Schlacht bei Doryläum Schlacht

Gefecht

am See von Antiochien am Brückentor von Antiochien

Vorpostengefecht an

25

dem Provengalenkastell

35 35

Schlacht bei Askalon

49

Ramla I.

bei

Ramla

65

Ausfall aus Joppe

Schlacht bei Harran

Schlacht bei Ramla Allgemeines über die Schlachten bei Sarmin, Athareb und

Hab

Überfall bei Sarmin

Schlacht bei Athareb Schlacht bei

— 48 — 58

58—63 64—65

Schlacht bei Marsivan Kavallerieattacke Balduins

— 33 34

.....

Entscheidungsschlacht vor Antiochien Schlacht bei



Hab

Schlacht bei Hazarth

Schlacht bei Merdj-Sefer

— 66

67—69 69—72 72—76 76—78 78-83 83—89 89—95 95—98 98—100 101—102

Allgemeine Ergebnisse Bestandteile der Heere

101

Bodenform der Schlachtfelder

101—127 102—103

Strategisches Angriffsverfahren

103

Taktische Gefechtsform

104—105 105—108 105—106

Stärke der Heere

Gefechtsführung

;

.

Stellung der Befehlshaber Einheitliche Leitung des Gefechts

Aufstellung der Truppen

zum

Gefecht

Teilnahme der Oberbefehlshaber Befähigung der Befehlshaber

— 104

106

107

.

am Kampfe

.

.

107

107—108

II Seite

Gefechtseinheit

108

Bestandteile der Heerhaufen

108—110

HO

Ihre Zahl

m

Ihre Grösse

Gefechtsordnung

.

.

.

111

.

— 115

111—112

Treffenweise Aufstellung

Zahl der Haufen in einem Treffen

112

113-114

Staffelformation der Treffen

Kolonnenformation

115

Aufmarsch Tiefe der Haufen Stellung und Fechtweise der Infanterie vor dem Kavallerie-

115-116 116-117

kampf

117

118—119

Fechtweise der Kavallerie

Aufgaben der Treffen im Kampf

120

Feste Stellung bestimmter Truppenteile im Gefecht

.

— 121 121

.

Fechtweise und Stellung der Infanterie während und nach der Kavallerieattacke

Steigende Bedeutung des Fussvolks

......

Die Ausbildung der Gefechtsführung im allgemeinen Die Bedeutung der Schlachten im allgemeinen .

.

121

— 122

122-125

.

125

.

125

Umstände, welche den Christen eine siegreiche Offensive

125- 126

erleichterten

Berichtigung

.

.

.

Tabelle der Truppenstärke

Namenregister

.

126 127

128—130

A

der Plan zu der vorliegenden Arbeit entstand, waren

1s

über die Gefechtsführung der mittelalterlichen Lehnsheere noch nicht

mehr

viel

dürftigen Ausführungen

Jahns

zum

4 )

Frage nur

Teil

schliessen

und

bringen

Schulz 5

hat

aus

seinen

)

)

Von den

Waitz 3

an

für

und

)

unsere

meist

dich-

von einer geordneten Gefechtsführung nichts

und auch aus den meist

,

sich

und die

1

geschrieben.

an ßaltzer

wenig.

terischen Quellen

erfahren

Rüthnings 2 )

Werke

grösserer

Verfassern

Baltzers

die wenigen Zeilen

als

sehr

und ohne

dürftigen

Anschauung niedergeschriebenen Angaben der deutschen Klosterjener

geistlichen

Zeit

hat eine nur einigermassen klare Vor-

stellung dieser Dinge nicht

lichen

gewonnen werden können.

bessere Ausbeute

für

Taktik versprachen

die

Viel

ersten Kreuzzuges.

die Geschichte

Quellen

für

der mittelalterdie

Periode

des

Hier finden wir welterschütternde Waffen-

thaten unter den vornehmsten Kriegshelden der abendländischen Christenheit, aus den Nationen, in denen ritterliche Kultur

Kriegskunst sich

am

schönsten

und glänzendsten

und

entfalteten,

Schlachten so gross und zahlreich und enggedrängt, so mannigfaltig in

nisse,

dem Wechsel des Terrains, der Gegner, aller Verhältkaum je vor- und nachher im Mittelalter. Wenn ferner

wie

1) Baltzer, Zur Geschichte des deutschen Kriegswesens in der Zeit von den letzten Karolingern bis auf Friedrich II. 1877. (Seite 97). 2) Rüthning, Der Festungskrieg und die Schlachten im deutschen Reiche vom Anfang des X. bis zur Mitte des XIII. Jahrhunderts. Halle

1880.

(Seite 33 ff.). Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte, VIII. Jahns, Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens von der Ur-

Diss.

3)

4)

zeit bis zur Renaissance. 5)

1880.

Schulz, Das höfische Leb.

(Heermann).

Seite 535 z.

ff.

Zeit d. Minnesinger. 2 B. 1879, 1880. 1

2

Frage aufgeworfen ist, ob und was etwa Kriegsführung und die Abendländer von den Orientalen, in Waffenseien es Griechen oder Muslims, gelernt haben, so ist dieselbe für spätere Zeiten die

bei

dem

ersten grossen Zusammenstoss von Morgen-

Fortschritt

Platze.

notwendig war,

selbst

ja

lich,

und AbendDenn auch zugegeben, dass ein der Entwicklung unter den neuen Bedingungen mög-

kaum am

land noch

so

müssen

Kreuzfahrer

die

doch die Elemente ihrer Taktik aus der Heimat mitgebracht

Es muss

haben.

also

gewesen sein, mit der

die sie

abendländische Kampf weise im Orient gesiegt haben. Kommen

wir hier zu fester Anschauung,

so

ist

eine sichere Basis ge-

wonnen, von der aus wir die Kämpfe daheim

in

der gleichen

Periode beurteilen können, und die auch für die Auffassung der

vorhergehenden und nachfolgenden Zeiten, und nicht bloss nach der militärischen Seite, von Bedeutung werden muss.

Es kam nun aber

für die

Wahl

unseres Gegenstandes als aus-

schlaggebend hinzu, dass die grosse Zahl und der hohe Wert der zu

Gebote stehenden Quellen den Forscher vielfach zu klarerer Anals es bei anderen Ereignissen

schauung hindurchdringen lassen,

der mittelalterlichen Kriegsgeschichte möglich

Anzahl

fleissiger

Compilatoren

,

ist.

Ausser einer

unter denen Albert von Aachen

und Wilhelm von Tyrus die wichtigsten sind, haben eine Reihe von Augenzeugen, wie Fulcher von Chartres, Raimund von Agiles, der unbekannte Verfasser der »Gesta Francorum«, Gautier von Antiochien zum grossen Teil ein und dieselben Ereignisse Wenn sie auch Geistliche waren, so haben sie aufgezeichnet. ,

doch den leitenden Persönlichkeiten kriegerischen gebracht.

Ereignissen

ein

nahe gestanden und

lebhaftes

Interesse

den

entgegen-

Die Kapläne Raimund und Fulcher treffen wir sogar

mitten im Kampfgewühl

in

der Nähe der ihnen wol vertrauten

Fürsten.

Schon

Heinrich von Sybel

hat es daher in

der Ein-

1 leitung zu seiner »Geschichte des ersten Kreuzzugs« ) als nicht

1)

Seite 28 der ersten Auflage, Seite 29 der zweiten.

3

vollkommen berechtigt

Micha ud

dass

hingestellt,

stellung von Schlachtplänen, Marschordnungen

u. dgl.

unmöglich

halte

für

Schriftstellern

»ungebildeten«

Wilken

neuere Darsteller wie

und

Raum er,

die

Her-

aus diesen

und

dass

nach dem Er-

gebnis ihrer Arbeiten zu schliessen, dieselbe Resignation gehabt hätten.

Doch

nicht eben so sehr viel tiefer in die

ist er selbst

Auch Kugle

Taktik der Kreuzheere eingedrungen.

dessen

r,

Untersuchung über »Albert von Aachen« 1 ) während der Ausarbeitung meiner Abhandlung erschien,

waren, kamen

Köhler

3 ),

dann

hat diesen Gegenstand

Als ihre Resultate bereits festgestellt

nur gelegentlich berührt.

Bücher von

die

freilich

Delpech 2 ) und

welche die gleichen und ähnliche Fragen in grossem

Zusammenhang behandeln,

des Verfassers Hände.

in

Das Werk

von Köhler, dessen Schlussband mit den allgemeinen Resultaten noch aussteht, hat aber bisher die orientalischen Kämpfe unserer Periode

Und Delpech

berücksichtigt.

nicht

manchen Punkten ähnliche, dass

schiedene Ergebnisse,

in

zwar

liefert

in

der Hauptsache jedoch so ver-

Kritik

wesentlich nur die

dieses

Buches das Aussehen unserer Abhandlung verändert hat. Die Anordnung Schlacht

Ergebnis die

derselben

zunächst für

ist

möglichst

ist

der Köhlers ähnlich

untersucht und

sich

herausgehoben worden

;

das

:

jede

taktische

am Ende wurden

analogen und differirenden Momente kurz zusammengefasst.

Hinsichtlich

der

Citate

bemerke

ich,

dass die Originalquellen

dem Texte unmittelbar

nachgesetzt, die abgeleiteten in der Regel

nicht

oder

ausgeschrieben

in

Anmerkungen

angeführt

sind.

Auslassungen sind durch ein Kreuzchen (f) bezeichnet. 1) B. 2)

Kugler, Albert von Aachen.

Delpech,

3) Köhler,

La Tactique au XIII me

1885. Siecle.

2 vols.

1886.

Die Entwickelung des Kriegswesens und der Kriegführung

in der Ritterzeit.

Zwei Bände.

1886.

1*

4

Abkürzungen. Raim.

=

Raimundus de Aguiler, Historia Francoruui qui ceperunt Jheru-

salem.

1095 — 1099.

Occidentaux.

III.

231

Historiens

ff.)

= Fulcherius, Gesta Francorura Jherusalem peregrinantium. (Ree. Occ. 311 = Gesta Francorum expugnantium Jherusalem. 1095—1099.

F u Ich.

1095- 1127.

Gesta

Hist.

(Ree. Hist. Occ.

Ekk.

(Recueil des Historiens des Croisades. p.

=

III. p.

III. p.

119).

Ekkehardi Uraugiensis abbatis

Hagemeyer

ff.).

Hierosolyrnita.

(Ausgabe von

1877).

= Gauterii Antiochena (Ausgabe von H. Prutz). = Radolfus Cadomensis, Gesta Tancredi expeditione Hierosolymitana. 1096-1108. (Ree. Hist. Occ. 587 Alb. = Albertus Aquensis, Historia hierosolymitana. 1095 — 1121. (Ree.

G a u t. Rad.

bella.

in

III.

Hist. Occ. IV. p. 265

transmarinis gestarum.

= Baldricus

ff.).

ff.).

Wilh. == Willermus Tyrensis Baldr.

p.

archiepiscopus, Historia rerum in partibus

1095—1184.

(Ree. Hist. Occ.

I.

p.

1 ff.).

episcopus Dolensis, Historia Jerosolimitana.

(Ree.

Hist. Occ. IV. p. lff.).

= Robertus Monachus, Historia Jherusolymitana. (Ree. Occ. 417 = Guibertus abbatus monasterii Mariae Novigenti Historia Gu Occ. IV. 112 quae dicitur Gesta Dei per Francos. (Ree. Sybel = Heinrich von Sybel, Geschichte des ersten Kreuzzugs; 2 1881. Kugle = Bernhard Kugler, Albert von Aachen. Delpech = Delpech, La Tactique au XIIIm Rob.

Hist.

III. p.

i

ff.).

S.

b.

,

Hist.

p.

ff.).

Aufl.

r

e Siecle.

5

I.

Schlacht bei Doryläum, 1.

(Fulch.

Juli 1097.

Gesta

334.

Die Schlacht bei Doryläum

auf Grund

Sybel

620.)

den wesentlichen Zügen

in

ist

Rad.

240.

zu schildern, welche

der Quellen

Heinrich von

Geschichte des ersten Kreuzzuges funda-

als die für die

mentalen erwiesen hat.

von Aachen

Raim.

128.

Mit vollem Recht hat dieser

bei Seite geschoben: selbst

Albert

K u gier (S. 34) rechnet

fast

den ganzen Schlachtbericht desselben

zu.

Dem Radulf von Caen hat Sybel vielleicht noch zu viel Wenn auch zugegeben werden mag, dass

der Liedertradition

Vertrauen geschenkt. er

teilweise

stimmt,

der Augenzeugen überein-

mit den Darstellungen

teilweise sich in dieselben einfügen lässt

da durch spätere Ergebnisse gestützt wird, so

und hier und ist

doch nicht

unbeachtet zu lassen, dass er weit über ein Jahrzehnt nach den Ereignissen poetischer

schreibt,

Form

dass

darstellt,

er

dieselben

in

rhetorischer

und

und vor allem, dass seine späteren

Schlachtschilderungen von groben Irrtümern ganz entstellt sind.

Aber

auch

Hauptquellen

die

mit einander überein.

Südarmee fern; die

Nordarmee

er richtet daher sein

und

ganz summarisch. ihn

sagt,

was

erzählt

Immerhin

charakteristische

wo ihm er

sicher

nicht vollkommen war dem ersten Kampf der

stimmen

Raimund

Augenmerk

wesentlich auf

den Hauptteil der Schlacht nur verleiht

ihm auch hierfür die für

Darstellung grosse

Glaubwürdigkeit;

er

Wunderglaube nicht ins Spiel kommt, nur weiss. Und wenn er auch phantastische Erzähsein

lungen der wilderregten Kriegerscharen, die Anfänge des später so

6

Sagen Schwalles, diesem wie anderen Schlacht-

breit dahinflutenden

und Kriegsberichten anderswo

einflicht, so sind

doch solche Stücke hier wie

und schmucklosen Dar-

leicht aus seiner anschaulichen

stellung auszuscheiden 1 ).

Mit Recht

ist

er daher von Sybel als

leitende Quelle angesehen worden.

Fulcher war Kampfes. Erzähler,

im Lager der Südarmee, also Zeuge des

In späteren Teilen ein einfacher, ist

und unklar.

schlachtenkundiger

er in diesen ersten Teilen seines

Werkes aufgeregt

Weiterhin seltenere Ausrufe der Trauer, der Freude,

fromme Ergüsse, Bilder

begleiten

dgl.

u.

die

Erzählung des

Kampfes im Thal von Doryläum wie den Hinmarsch nach Asien und

die

von Aufmarsch und Gefechts-

Belagerung von Nicäa;

ordnung erfahren wir

fast

nichts.

Das

ist

ja erklärlich genug,

da eine ganz neue Welt den Schriftsteller umgab und ihn damals

gerade

der Schrecken der Schlacht

Nähe umtobte; auf

die

-in

allerbedenklichster

Beobachtung der taktischen Dinge aber

musste es ungünstig wirken.

Noch anders

liegt die

Sache bei den Gesten, über deren

Charakter wir zunächst einige allgemeine Bemerkungen vorausschicken müssen. Sie

sind

ohne Frage aus verschiedenartigen Bestandteilen

Zu Grunde

zusammengesetzt. zeugen,

dessen

ursprünglichen

liegen die Erlebnisse eines

Aufzeichnungen

tagebuchartig

überall

Form hindurchblicken; man erkennt

sie

Augenin

der

an dem

nüchternen Ton, in der Hervorhebung der Stationen, der Marschrouten, der Art der Proviantierung, ferner in den sehr häufigen

und richtigen Zahlenangaben,

sei es

dass sie sich auf die Dauer

oder auf die Datierung der Ereignisse beziehen;

vor allem in

Raim. (240 f.) fertur quoddam insigne miraculum, sed nos non quod duo equites armis choruscis, et mirabili facie, exerciturn nostrum praecedentes, sie hostibus imminebaut, ut nullo modo facultatem 1)

:

vidimus,

pugnandi

eis

Haec autem quae dieimus ab illis, qui eorum Quod pro testimonio Per primam et alteram diern, juxta viam equos in-

concederent.

consortiuni spernentes nobis adhaeserunt, didieimus.

addueimus, tale est:

imicorum mortuos cum dominis

ipsis

reperimus.

7

der ersten Person Pluralis, eigentümlich

die

diesen Stücken

Diesen Charakter tragen hauptsächlich

ist.

dazwischenliegenden Partien,

Die

Marschberichte.

die Schlachtschilderungen deuten

Und dass andere Hand

Hier wiegt die dritte

hier sei es der ursprüngliche Verfasser

vor.

oder eine

alle

namentlich

dagegen auf eine Überarbeitung

der ursprünglichen Aufzeichnungen hin.

Person

durchweg

fast

thätig

gewesen

ist,

geht besonders klar

aus solchen Stellen hervor, in denen die erste und zweite Person abwechseln und

braucht sind

oft

ganz unvermittelt neben einander ge-

Die Schlachtdarstellungen

1

)-

sind

ferner

durch

Reden vor anderen Teilen ausgezeichnet. Es werden namentlich die mohammedanischen Fürsten, Boemund und der Kaiser und wer sie umgab in direkter Rede eingeführt. zahlreiche und längere

Teilweise sind dieselben ganz phantastisch, so die des Sensadolus,

des Kerbogha, seines Emirs und die seiner Mutter (S.

142— 145

Kap. 28—32), die Gespräche Stephans, Widos und des Kaisers

184—149 Kap.

(S.

Kap.

37), die

Klage des Sultans von Kairo

(S.

163

Ihre Verwandtschaft mit der Liedertradition ist bei

54).

den meisten schon

von Kugler erkannt worden 2 ).

müssen wir auch

die

anderen Reden nachträglicher Überarbeitung

sie

auch weniger phantastisch und kürzer

zuweisen,

wenn

die genannten

und

sind.

Man

als

vergleiche nur die überschwänglichen

Reden vor und in der Schlacht am See 1 36—137 K. 15—16), die theatralische Ansprache

dichterisch gefärbten

von Antiochien

1)

Kap. 39:

(S.

»postquam vero fuerunt

foris

vorher »nos ordinati exivimus per portam« heisst

es

de urbe«, während kurz

gesagt worden war; ferner

während gleich f itaque equitavimus«. Ganz deutlich erkennt man die einem Satz aus dem ersten Buch (Kap. 9) »tunc exeuntes

(Kap. 39) »nostri vero paulatim niilitabant«

darauf folgt »no Bruchlinien in inde

Hiernach

,

s

venerunt f

de villa in villam, de civitate in civitatem, de castello

quousque pervenimus Castoriam ibique nativitatem Domini f c e 1 e b r a v i m u s« Und ganz ebenso L. III, cap. VII »Crastina vero die pervenerunt usque ad Antiochiam media die in quarta feria, quae est duodecima Kai. Novembris, et obsedimus mirabiliter tres in

castellum,

,

.

portas civitatis.« 2)

Kugler 101, 122, 141, 152.

:

8

Boemunds an

seine

Truppen

(S.

134 K. 12), die Zurechtweisung der

Deserteure (S.135K.13) und die dramatisch bewegte Scene vor Tar-

130—131 K.2— 3).

sus (S.

Alle diese Partien unterscheiden sich von

der nüchternen, kurzen Darstellung der anfangs erwähnten Stücke

durchaus*

Auch in anderen

Teilen der Schrift, wie den Erzählungen,

um

Antiochien in Verbindung stehen, hat

den Kämpfen

die mit

Kugler bereits Anklänge an die uns erhaltenen Lieder entdeckt 1 ).

Wieder

Angaben verraten

andere

sich

durch ihren

sogleich

Die Seldjuken entflohen aus Furcht vor

phantastischen Inhalt:

einem Meteor aus den Bergen von Antiochien (Kugler 131); die

wurden

Aegypter

sodass

von

sie

bei

Askalon

mit Blindheit

Antiochien

der Bannerträger

eilte

Boemunds

eine phantastische Anrede an ihn gerichtet,

dieser

geschlagen,

die Christen nicht sehen konnten (S. 162 K. 53)

gewühl, durch das Zeichen des Kreuzes ringsum gleichwie ein Löwe, der drei bis vier

geht aus seiner Höhle,

am See

nachdem ins Kampf-

fest

gemacht;

Tage gehungert

hat, aus-

brüllend und dürstend nach

und unversehens unter

der Schafe,

;

,

die

dem Blut

Heerden stürzt,

die

Schafe zerfleischend und sie hierhin und dorthin verscheuchend: so

fuhr jener unter die Scharen der Türken;

so heftig drang

er auf sie ein, dass die Zipfel des ruhmvollen Banners über die

Köpfe der Türken dahinflatterten

136—137 K.

(S.

Rechnen wir noch hinzu, dass auch

16).

den nüchterneren

in

Teilen sich grobe Irrtümer vorfinden, die wol weniger auf Rech-

nung der Phantasie

als

einer mangelhaften Überlieferung oder

etwa flüchtiger Benutzung der ursprünglichen Quelle zu setzen sind



z.

B. lassen die Gesten den Eckturm Nicäas sehr früh-

zeitig fallen

(Kugler 31) und geben beim Ausmarsch der Heere

Entsendung Tankreds in die westlich von Antiochien 112: Der Sohn des Gefecht an der Orontesbrücke Firuz wird Geisel; 113: Tötung von Firuz Bruder 135: Kampf von drei Kriegern in einem Turm; 137: Boemunds Brandstiftung 153: Erscheinen von St. Georg, St. Merkur und St. Demetrius; 154: Das Feuerzeichen in der Schlacht bei Antiochien; 173: Streit zwischen Boemund und Raimund um das Aufstecken des Banners auf der Citadelle von Antiochien. 1)

Seite 80;

liegende Burg;

96:

;

1

;

;

9

aus Antiochien im Juni 1098 Zahl und Reihenfoge der Schlachthaufen unrichtig an der Gesten nicht



(s. u.)

so ergibt sich

,

,

dass der

unbedingt in allen Teilen gleich

so

Wert wie

ist,

Sybel es hingestellt hat, und dass wir in ihnen die ausschmückende

Immerhin

Überarbeitung eines Tagebuchs zu erkennen haben.

werden wir sagen dürfen, dass Verfasser

wenn

dieselbe,

sie nicht

von

dem

vorgenommen

der ersten Aufzeichnungen selbst

ist,

doch von einem Vertrauten Boemunds herrühren muss, der seine

und

vielleicht

noch Anderer Eindrücke in den ursprünglichen

Text hineingewebt hat.

Auch der Schlachtbericht von Doryläum beitung nicht verschont

mehrmals vor

erste Person

ist

Kommt

geblieben.

von der Bearwohl

freilich

die

Kap. 1: nos nequivimus;

(Seite 128

pertulimus gradum; S.129 Kap.2 nos persecuti sumus; ignoramus), :

so

doch

tritt

auch die dritte einigemal auffallend auf (S. 128

»surrexerunt nostri, et quia nox erat, non viderunt tenere unam viam, sed sunt divisi per duo Ferner heisst es agniina, et venerunt divisi per duos dies.«

Kap. 1):

(S. 128 K. 2}:

»mirabantur nostri, Arabum

valde unde esset exorta

tanta multitudo Turcorum

et

quos enumerare ignoro;

quia pene omnes montes et colles et

valles et cle

illa

omnia plana loca intus

Saracenorum

et extra

excommunicata generatione.«

haltlich verdächtig.

et

et aliorum,

undique erant cooperta

Beide Sätze sind auch

Der ersteist an

sich

in-

ganz unwahrscheinlich;

der zweite enthält starke Übertreibungen, die noch dazu wörtlich in

der ganz phantastischen

Rede des

wiederkehren

(S.

eorum, ut f

aliquis f putaret,

130 K.

1):

»vidi

flüchtigen Kilidj-Arslans

tarn

innumerabilem

quod omnes montes

gentem et

colles

vallesque et omnia plana loca plena essent illorum multitudine.«

Die Worte, welche sich an erster Stelle auf die Türken beziehen,

werden gleich darauf ganz unrichtig auf

Nimmermehr kann sein,

und schwerlich

stellung

ist

die

Franken angewandt.

Zusammenhang niedergeschrieben von einer Hand herstammen. Die Dar-

dies Alles im

ferner von

Reden durchsetzt, welche offenbar zu den

interpolierten oder überarbeiteten Stücken gehören.

Die schon

10

genannten Worte Kilidj-Arslans, wie überhaupt seine Erlebnisse auf der Flucht von Doryläum

130 K.

(S.

1)

sind Produkte

der

Der Befehl Boemunds an seine Truppen zeigt be-

Phantasie.

denkliche Ähnlichkeit mit seinen vorerwähnten Worten vor der

Schlacht

am

dieselben

Wendungen und Ausdrücke.

die (S.

Antiochenischen See;

denselben Stil, ja teilweise

Und endlich erscheinen Mund gelegten Worte

den Führern der Nordarmee in den 128 K. 1):

man habe

die Nachricht

ganz unwahrscheinlich

halten,

;

Boemunds

für

Trug

denn nach Raimund (240D)

ge-

greift,

sowie nur der Bote ins Lager kommt, Alles »certatim« zu den Waffen.

Auch

die formelhaften,

anderen Schlachten wieder-

in

kehrenden Wendungen (S. 128 K. 1): »Turci undique jam erant circumcingentes nos,

dimicando et jaculando et f sagittando« (S. 128 K. 1):

sowie die Häufung der ausschmückenden Beiwörter

»egregio comiti de S. Aegidii, inclito duci Godefrido, honestissimo Podiensi Episcopo, dux Godefridus audax et fortis, (S. 128 K. 2:) sapiens Boemundus, prudens Tancredus, honestissimus miles Rodbertus de Ansa, inclitus Richardus, fortissimus miles Raimundus, honorabilis dux Godefridus, acerrimus miles Flandrensis« sind nicht geeignet, das Vertrauen

zu

diesem Schlachtbericht zu erhöhen.

von Ansa und Richard Princeps werden ferner

Weise sie

als selbständige

früher

(S.

Fürsten neben Boemund

126 K. 3)

dessen

als

Robert

in Albert'scher

gestellt,

während

Vasallen aufgeführt wor-

den sind. Die

Schlachtberichte

Gesagten

wenig

der

brauchbar

Gesten

sein,

würden

uns

nach dem

wenn wir nicht annehmen

— und das wird vielfach durch die anderen Quellen bestätigt — dass gerade die nüchternen, die Taktik, zumal die könnten

,

Gefechtsordnung beteffenden Aufzeichnungen

am

wenigsten unter

jener Ausschmückung gelitten haben.

In der fall

Ebene von Doryläum hatte Kilidj-Arslan einen Über-

der südlich marschierenden Hälfte des grossen Kreuzheeres

11

Am

geplant. in

in

80. Juni erhielten die Christen die erste

der Frühe des folgenden Tages setzten

Marsch.

und Fussvolk

Reiterei

grössere Abteilungen

gegliedert,

die

Kunde 1 );

sich gefechtsbereit

sie

waren

in

und

kleinere

im Verhältnis der Über-

und Unterordnung standen 2 ).

Fulch. (334 B.): mane autem, quod armis, monente cornu, tribunis

et

ducentibus,

Auf

die

accidit kal. Julii,

sumptis

adversus eos per alas constituti,

centurionibus

cohortes

et

centurias

vexillis levatis, ordinate ire

coepimus.

Meldung der auf

die feindliche

decenter

Vorhut 3 ) gestossenen

Recognoscierungstruppcn gab Boemund als Höchstkommandierender 4 ) dem Fussvolk und auch 1)

Fulch.

(634 A.):

Ronianiae partes adituri

nuntiatum

III. kal. .

sed

der Reiterei Befehl, an

Julii

cum

a Nicaea

discessimus, interiores

per duos dies iter egissemus nostrum,

quod Turci praetensis nobis

est,

einem

insidiis in planis,

per quae

expectabant f sed cum vespere illo speculatores nostri plures ex illis a longe aspexissent. übrigens bedarf die Chronologie des Marsches von Nicäa bis zum Vorabend von Doryläum, über welche die Hauptquellen ditferiren, noch der Untersuchung. transituros nos putabant,

praeliaturi

.



2) Delpech's Ansicht (11,150), man habe gleich grosse taktische Abteilungen von 100 und 50 Mann gebildet, stützt sich auf Wilhelm von Tyrus, der die Worte seines Originals (Fulcher) »tribunis et cen-

turionibus«

willkürlich

ändert

in

»quinquagenariis et centurionibus«

Fulcher 's Ausdrücke sind, wie alle ähnlichen von mittelalterSchriftstellern dem Altertum entlehnten, nicht in der alten Be-

aber auch lichen

deutung zu nehmen; die Worte »cohors, ordo ala, legio, acies, cuneus, manipulus, turma« u. s. w. bezeichnen nur unbestimmte Abteilungen, die kaum anders als mit »Schar«, »Haufe« übersetzt werden können. Der Entstehung der Lehnsheere gemäss muss die Grösse ihrer Abteilungen ganz verschieden gewesen sein. Darüber in einer späteren Abhandlung. 3) Abweichend von Fulcher lassen die Gesten den Boemund selbst die ersten Türken sehen und zwar gleich in unzählbarer Masse. ,

Fulcher hat hier offenbar das Richtige. 4) Die Oberbefehlshaberschaft Boemund's bezeugen ausser den Gesten (s. o.) noch Raimund (240 D. cumque sc. Boamundus tentoria dispo-



neret figere f

Radulf

.

(623 B.

elicere impetravit f.. rei



dumque ordines f instruit et bellum disponit Boamundo f prohibente, res coepta vix comites

f)

und

aliquot

egressum negabat, ne forte paucorum temeritas ordinem turbaret Universum), während Fulcher ihn nicht nennt (s. o.).

12

Sumpfe

ein Zeltlager aufzuschlagen,

um

durch Ab-

die Krieger

legen ihres Gepäckes kampffähig zu machen 1 ).

Fulch. (334 C): hora itaque diei secunda ecce praecursores eorum speculatoribus nostris appropiaverunt quod cum audiremus, tentoria nostra juxta quoddam harundinetum .

metari fecimus, ut expeditius,

clitellis depositis,

prornptiores

ad bellandum essemus.

Gesta

(S.

128 K. 1): sapiens

Turcos procul

rabiles

vir

Boamundus

stridentes

videns innume-

clamantes daemonica

et

protinus jussit omnes milites descendere et tentoria

voce,

celeriter extendere.

Raim.

(240 D.): cumque (Boamundus) f tentoria disponeret

tigere

f

Rad. 621 D. Boemund Feinde

Hess

die Reiterei

sogleich

und überliess

wieder aufsitzen

wegen der Nähe der

die

Lagerarbeit 2 ) dem

Fussvolk allein 3 ).

(293)

man habe

Mit der Behauptung,

1)

gerichtet,

stehen

Wilhelm

und Delpech

(II, 151),

(130)

und

schnell eine Verschanzung her-

die,

welche ihm folgen,

Sybel

Es wäre nach der Lage der Dinge Letzterer redet sogar nach Wilhelms

allein da.

dazu schwerlich Zeit gewesen. Vorgang von einer Wagenburg. Es ist aber kaum zweifelhaft, dass das Kreuzheer keine Wagen besass alle Quellen ausser Albert und Wilhelm schweigen von denselben und reden bei Nennung des Trosses immer nur von Saumtieren. Wie hätte man auch über Ströme und Gebirge, die kaum von den Reitpferden überschritten werden konnten, mit Wagen fortkommen können! Albert oder seine Quelle denkt an die Verhältnisse ;

Heimat und Wilhelm schreibt ihm nach.

seiner

Auch hierüber behalte

ich mir

Näheres vor. 2) Der Herausgeber im Recueil scheint, nach der Interpunktion zu urteilen, hinter »pedites« »eant« und nach »prudenter« »obviam illis« zu ergänzen und »citius extendant tentoria« auf »milites« und »pedites« zu beziehen. Uns scheint diese Deutung ganz unnötig und ausserordentlich erkünstelt zu sein; ausserdem wird dadurch eine Vereinigung mit Radulfs

Behauptung, das Fussvolk habe im Gefecht im Rücken der Kavallerie gestanden, erschwert. 3)

doch

Gesten

mit dieser Angabe allein, so passt sie ein Feldherr das ganze Heer beim mit Lagerarbeiten beschäftigen, zumal wenn die

Stehen auch die

trefflich in die Situation.

Nahen des Feindes

Wird

13

Gesta

omnibus

dixit

milites

Christi,

circa nos

priusquam

128 K. 1):

(S.

rursus

et pedites

fuissent

»Seniores

et

modo bellum angustum

ecce

igitur

.

tentoria

militibus:

omnes

milites

extensa, fortissimi

est

undique

eant viriliter obviam

Nach der Herstellung des Lagers erschienen Scharen der türkischen berittenen Bogenschützen

die überlegenen 1

unmittel-

in

)

barer Nähe der Kavallerie, welche in einiger Entfernung 3 )

Lager Aufstellung genommen

Fulch.

illis,

prudenter et citius extendant tentoria.«

vom

hatte.

quo facto en Turci f aderant f qui omnes numero 360000 pugnatorum, scilicet

(334 D.):

insimul erant deputati

sagittariorum equites

erant

.

mos enim eorum

omnes

.

est, talibus uti

autem utrimque

nos

armis.

pedites

et

equites.

Wilh. 130. Über die Gefechtsstellung des Kreuzheeres erfahren wir

Raimund

sehr wenig: nur

haufen (ordines),

und Unterabteilungen

die

einer Gliederung in Abteilungen

und aus Radulf geht wol

o.),

(s.

hervor,

Treffenstellung

redet von einer Bildung von Schlacht-

Fulcher von

aus

drei

eine

Schlachthaufen gebildet

wurde 3 ). Kavallerie die Hauptwaffe ist?

Wann

sollte

sich sonst

die Kavallerie

Gefechtsordnung gestellt und vom Lager entfernt haben? 1) Nach einer formelhaften Wendung der Gesten (S. 128 K. 1) haben die Orientalen auch Speere geschleudert: »postquam vero hoc totum factum est, Turci undique jam erant circumcingentes nos dimicando et

in

jaculando

et mirabiliter longe lateque sagittando.

2)

Dies geht aus der Flucht nach

dem Lager hervor

3)

Nach Radulf

zunächst zu einem Zusammenstoss

(621 D.)

kam

es

(s.

u.).

christlichen Truppen und einer kleineren Schar geworfen waren, stiess man bei der Verfolgung auf Jetzt mussten die Christen die »densati cunei« der feindlichen Armee. Inzwischen waren zwei Corps unter Roberts und Boemunds weichen. Führung zur Unterstützung (subvenire) ihrer Kameraden »gradatim« herbeigekommen. Es begann ein hitziger Kampf. Da die Südarmee nur

zwischen

gewissen

Türken;

als letztere

Tankred anzunehmen, dass die zuerst

drei Hauptführer

:

,

Robert und Boemund hatte ins Gefecht

(s.

u.)

,

so

ist

gekommenen Truppen das Corps

14

Das Gefecht

endete

mit

der Flucht

der

ihrem Lager; vom Feinde, wie es scheint, nicht im Stande gewesen, den Fernwaffen 1 )

Christen

nach

waren

umfasst,

sie

wirksam zu begegnen.

Ihre Verluste waren schwer.

Fulch. (334 E.): nobis vero tunc deerant dux Godefridus f f .

unde

nobis

instaurabile

quam de

interfectis

damnum

accidit

tarn

de

Turcis non occisis vel retentis

autem ululatibus concrepantes

et

menter emittentes; nos

stupefacti

illico

.

nostris

f Turci

pluviam sagittarum vehemortique proximi,

etiam multi laesi f mox dorsa fugae dedimus f. f et cum usque ad tabernacula nostra jam fugati essemus f

Das Fuss volk hatte nach

Gesten,

der

einer glaubwürdigen Nachricht

wie wir gesehen haben, das Lager aufgeschlagen,

während die Keiterei dem Feinde entgegenritt. also

wol während des Gefechts im

der Nähe des Lagers befinden. hier

also wol

Kavallerie,

Rücken

Dies bestätigt

Es musste

der Kavallerie in

Rad ulf, dem wir

ohne Bedenken folgen können.

sagt er,

sich

Die

christliche

warf sich bei der ungestümen Flucht auf Sodann geht aus der Schlachtschilderung hervor,

Tankreds gewesen

sind.

dass Tankred das

Treffen hatte, die beiden anderen Corps (acies) hintere

Treffen

I.

bildeten.

Boemunds

als

Diese

Treffenformation

,

sowie

Oberfeldherr und die Dreizahl der

die

Reservestellung

Treffen stimmt mit

(s. u ); die Nachricht kann daher glaubwürdig gelten. (Rad. (621 D.): cum »ecce hostis, ecce hostis« et ingeminatur acriter et occurrit audacter armantur qui armandi

unseren sonstigen Ergebnissen überein

wol

als

.

venerant:

at

manus f cum

qui

armati

in

feruntur;

bella

retunditur sagittipotens

usque Normanni fugientibus institissent, densati modo fugaverant ipsi quoque in fugam sunt conversi interea Normanniae comes et Boamundus duas tantum, singuli suam, instruxerant acies; jamque gradatim alacres praelium inibant .

igitur eo

cunei vires resumunt; et qui .

instantibus

itaque

Turcis

contraque

magna vi hinc et inde certatur f). der Gesten: »nos itaque nequivimus

Christianis

Auch resistere

subvenientibus,

die etwas unklaren illis

neque

sufferre

Worte pondus

tantorum hostium; tarnen pertulimus illuc unanimiter gradum« scheinen ein Schwanken des Kampfes und ein späteres Eingreifen nachrückender Ritter anzudeuten, also Boemunds und seiner Mannen, deren

Standpunkt ja diese Quelle immer im Auge hat. 1) Radulf (621e) redet auch von einem hitzigen Nahkampf.

15

»der

eigene Infanterie;

ihre

hemmte

bald

Erlöschen«

Rad.

indem

,

Kameraden

Wald

dichte

brachte

die Flucht, ja

die Ritter

sich

der Infanterielanzen

in

die

völligen

Lanzen der eigenen

stürzten 1 ).

(622 A.):

fugae impetus

militaris

inque

tarditatem,

vicem

pedestrem

conculcat

densissima pedestrium

hastarum

sylva nunc

fugam impedit, nunc extinguit;

miseranda

clades,

velut torrendorum,

nimum

zum

sie sogleich

cum

affiguntur

tarnen solatium, sed

Während

fitque vel hosti

terga sagittis horrent, .

f refugitur

ilia lanceis,

in castra:

mi-

unum.

dieses Gefechts hatten die

Türken

die

Umgehung

Denn einmal waren starke Scharen derselben ins Lager, welches sich im Rücken der kämpfenden Kreuzarmee befand, eingebrochen; zweitens waren der

Christen

vollkommen

durchgeführt.

zahlreiche Christen, welche sich noch auf

im Rücken der Übrigen befunden hatten volk und Leute folgen

können

Fulch.

vom



dem Wege zum Lager



wahrscheinlich Fuss-

Tross, welche der Kavallerie nicht hatten

niedergemacht worden.

(385 A.):

jamjamque

agmina densa ex

eis

ex

altera

harundineti

parte

usque papiliones

nostros vehe-

menter irruerant, qui f de gente nostra occidebant f f f

1)

In direktem Widerspruch hiermit steht die Darstellung

Die christliche Infanterie, sagt hagels aus

dem

ersten Treffen

er,

Delpech 's.

habe sich in Folge des heftigen

hinter



Pfeil-

die Kavalleriefront zurückgezogen.

E i n i g e Lanzenträger hätten mit vorgehaltenen Speeren dem mit blanker Waffe angreifenden Feind zu widerstehen versucht; aber die Infanteriemassen seien mit solcher Heftigkeit zurückgeflutet, dass sie sich in die Lanzen ihrer eigenen Kameraden gestürzt und jede Neufornnerung unmöglich gemacht hätten. Diesen Ausführungen liegt die falsche Voraussetzung zu Grunde, dass das Fussvolk »au premier rang«, vor der Reiterfront Stellung gehabt habe. Die Quellen sagen, wie wir oben gesehen haben, das gerade Gegenteil. Ganz willkührlich redet der französische Forscher von »quelques piquiers chretiens« welche den Feind mit gefälltem Speer aufzuhalten versucht haben sollen. Hat der »densissima pedestrium hastarum sylva« Radulfs dazu Veranlassung gegeben ? ,

16

heu! quot de nostris die

illo

post nos lente venientes

in via occiderunt!

Raim.

(Boamundus) plures qui

(240 D):

exercitu suo

Rad. 622

sequebantur

de

perdidit.

E.

Fragen wir nach der Lage des Sumpfes und des Lagers, so gibt

drei Möglichkeiten:

es

befand

letzteres

sich

entweder

dem Sumpf und dem kämpfenden Heere, oder jener zwischen dem Lager und dem Heere, oder es lehnten sich

zwischen lag

Heer und Lager an dieselbe ersten

Denn

Annahmen in

Seite des

sind aus taktischen

beiden Fällen würde

oder erschwert haben.

man

Die

an.

Die beiden

Annahme hat taktisch die Dann lässt sich auch am sich.

dritte

grösste Wahrscheinlichkeit für einfachsten erklären, dass die

sich

Sumpfes

Gründen unwahrscheinlich. den Rückzug abgeschnitten

umgehende Schar »ex altera parte Wir stellen uns daher die

harundineti« ins Lager einbrach 1 ).

Lage

etwa folgendermassen

gebildet

vor,

wie

sie

nebenstehend

ab-

ist.

1) Radulf macht die ziemlich selbstverständliche Bemerkung, die umgehende Schar sei »equites nostros praeter volans« ins Lager eingebrochen und sagt ferner in Übereinstimmung mit unserer auf Fu Ich er gestützten Zeichnung (622 F): hi (plebecula, die Menschen in und bei

dem Lager)

praefestinantis

militiae vestigia legebant,

muros periculis

Dass das Lager sich im Rücken der kämpfenden selbstverständlich und geht aus Fulcher hervor

opposuisse putantes«.

Armee befand, ist (335 B): »cum usque ad tabernacula

nostra

jam

fugati essemus, statim

qui ingressi fuerant a papilionibus nostris se removerunt eos Turcos nos tarn cito

regredi«.

:

putantes propter

17

Beim Nahen der

fliehenden Reiter

gedrungenen Haufen die Flucht Angriff auf

in

ergriffen

die ins

Lager

der Meinung, es gelte einen

sie.

Fulch. 335 B. Die feindliche Hauptmacht drängte dagegen von allen Seiten

dem

fliehenden Christenheere

schloss es so eng im Masse bildete, die keinen »Wir waren alle zusammengeballt,

Lager

ein, dass es eine ordnungslose

Raum

zur

Bewegung

hatte.

wie Schafe im Stall«, sagt

Fulch er.

Fulch. (335 C): quid ergo dicam? nos quidem omnes unum conglobati, tamquam oves clausae ovili; trepidi pavefacti ab hostibus

*)

nach und

undique circumvallabamur

,

in

et

ut nulla-

tenus alliquorsum procedere valeremus f So ganz in die Defensive gedrängt, schien das Normannen-

Zwar

heer verloren.

stundenlang 1)

2

verteidigten sich Kavallerie und Infanterie

heldenmütig;

)

einzelne Vorstösse

Rad. (623 B): quod exercitus

hostilis



3

)

wurden auch

nostrum f circuinsepserat,

Die Gesten sagen in überex omni parte necem significans inclusis. mirabantur ergo nostri valde, unde esset exorta tanta triebener Weise :

multitudo Turcorum et Arabnm et Saracenornm et alioruin, quos enumerare ignoro; quia pene omnes montes et colles et valles et omnia plana loca intus et extra undique erant cooperta de illa excommunicata generatione. 2) Über die Dauer der Schlacht hat Fu Icher zwei Nachrichten, die sich direkt

zu widersprechen

der ersten bis zur

sechsten

scheinen:

1) die

Einschliessung habe von

Tagesstunde gewährt.

(336 A.

:

a prima f

hora diei usque ad sextam nos f angustiae coercuerunt). 2) in der zweiten Tagesstunde sei erst die türkische Vorhut von der christlichen hora f diei secunda ecce Recognoscirung gesehen worden. (334 C. :

eorum speculatoribus nostris appropiaverunt). Die zweite Nachricht muss die richtigere sein; denn in der ersten Stunde brach man erst aus dem Lager auf. Ihr zufolge ist es wol in der dritten Stunde zum Kampf gekommen. Dies bestätigen die Gesten: (129 K. 2) »ab hora tertia usque in horam nonam perduravit haec pugna«. Die Die andere Nachricht ganze Schlacht dauerte also sechs Stunden. Fulchers, wonach die Einschliessung allein sechs Stunden gedauert haben Die Verfolgung währte nach Fulcher soll, muss durchaus falsch sein. bis zur Dunkelheit. (Fulch. (336 B.): alii f Turcos fugientes usque ad noctem persecuti sunt). 3) Radulf (623 A) erzählt, Tankred und sein Bruder Wilhelm hätten praecursores

(Heermannl

2

18

Durchbrechung

zur

gebens

des

feindlichen

Ringes

gemacht:

ver-

*).

den Feind durch eine Attacke von einem über dem Lager aufsteigenden Hügel herabzuwerfen versucht; Boemund habe dieser Männer Tollkühnheit getadelt und dieselben zurückhalten wollen, weil solche Einzelunternehmungen die Ordnung desGanzen gefährdeten. Albert

zum

Teil. Man erkennt wol hieraus, wenn man anerkennen will, die besonnene und einheitliche Oberleitung der Schlacht durch Boemund: jeder Offizier hatte nur nach

(II,

39) bestätigt

dies

die Nachricht mit Sybel

dem Gesammtplan zu 1)

Delpech

weise nur auf

handeln.

(11,150) stützt seine Darstellung der französischen

Wilhelm und

Kampf-

die französische Überarbeitung desselben.

Beide Berichte scheinen Fulchers Worte über die Taktik der Türken in allgemeinen Redensarten nach Erfahrungen aus ihrer Zeit zu ergänzen. (Wilh. 131). Die Behauptung: »les cavaliers Turcs commencent par entourer le certain

camp

et

nombre de

l'armee des Chretiens. sections qui

Puis ils se forment en un suivent et ne combattent qu'ä tour

se

seconde route apres la premiere)« hat also eine sehr schwache Noch weniger ist es zu billigen, dass die allgemeinen Worte dieser untergeordneten Quelle: »Turcs qui descendoient seur aux les unes routes apres les autres« mit den Worten: »Turcs chargent de role

(la

Unterlage.

en colonne successivement, ainsi qu'ils avaient fait pour le Auch ist es taktisch mehr als unwahrscheinlich, dass

werden. in

Kolonne formirt gewesen seien, während

klammerung

sie

eine

tir« erklärt

die

Türken

umfassende

Um-

des Feindes ausführten.

Weiter sagt Delpech, die von den Türken angewandte Gefechtsweise, der Angriff in Kolonne mit fortwährend sich ablösenden Treffen sei nach dem Zeugnis aller Quellen dem Kreuzheere damals noch unbekannt gewesen. Aber die hier in Betracht kommende »(Turci) qui omnes insimul ei ant deputati numero (Fulch. 334 D.) Stelle 360000 pugnatorum, scilicet sagittariorum mos enim eorum est, talibus d. h.

:

:

;

uti armis, equites erant omnes, nos

autem utrinque pedites

et equites

f

.

pluviam sagittarum vehementer emittentes; nos illico stupefacti mortique proximi, etiam multi laesi, mox dorsa fugae dedimus. nec hoc mirandum, quia nobis Omnibus

Turci autem ululatibus concrepantes

,

et

tale bellum erat incognitum.« bezieht sich offenbar nicht auf die Formation von Angriffskolonnen sondern auf die berittenen Bogenschützen, den heftigen Pfeilhagel und die eigentümlich bewegliche, ebenso ,

schnell vorbrechende als zurückweichende Gefechtsweise des Feindes.

Ähnliches berichtet nur der den Fulcher abschreibende Wilhelm.

19

Fulch. (335 D.): jamque nobis

spes vitae f f f tunc resistebant et eos saepe

nulla

proceres nostri f pro posse illis ipsi quidem invadere nitebantur.

a

Turcis

fortiter

im-

petebantur.

Das ganze Heer wäre verloren gewesen, wenn nicht die Nordarmee, deren Hauptführer Raimund, Gottfried Adhemar, ,

Hugo und Robert von Flandern waren

von ihrem zwei Mühen

entfernten Lager zur Hülfe noch rechtzeitig herbeigezogen wäre.

merkwürdiger Weise auch von anderen Forin anderer Weise, missverstanden worden. Jener sagt (Zur Waffenkunde des älteren deutschen Mittelalters, 182), die sarrazenischen Armbrustschützen seien den Kreuzfahrern ganz neu und schreckhaft gewesen, und letzterer schreibt (Höfisches Leben in der Zeit der Minnesinger II, 173) dies in noch verschlimmerter Weise nach: »Nach Fulcher sei der Gebrauch der Armbrust den Kreuzfahrern unbekannt gewesen«. Von Armbrustschützen ist bei Fulcher doch gar keine Rede. Vorstehende Stelle

schern,

ist

San Marte und Schulz, aber wieder

1) Über die Zahl und die Namen der Hauptführer der Kreuzarmee schwanken die Angaben der Schriftsteller ein wenig. Neben den von allen Augenzeugen während der ganzen Fahrt bis nach der grossen Sohlacht bei Antiochien genannten sechs selbständigen Führern, Boemund, Robert der Normanne, Raimund, Adhemar, Hugo und Robert von Flandern, werden zuweilen auch einige andere Namen aufgeführt. Von mehreren derselben wissen wir dass sie wiewol sie in der Reihe der sechs als scheinbar selbständig mitgezählt werden, doch in einem Dienstverhältnis zu jenen standen. Es liegt daher der Gedanke nahe, dass es mit allen oder doch der Mehrzahl der anderen Führer zweiten Ranges Wäre dies auch nicht der Fall, so haben sie doch sich ebenso verhalte. offenbar eine ganz untergeordnete Rolle gespielt. Ihre Selbständigkeit würde daher für unseren Zweck wenig in Betracht kommen. Eine Ausnahmestellung hatte Tankred inne wiewol er anfangs in Boemuncls, dann in Raimunds und endlich in Gottfrieds Diensten stand, hat er doch auf dem ganzen Zuge ein, wie es scheint, fast selbständiges Kommando gehabt. Die nähere Begründung dieser Verhältnisse würde hier zu weit ,

,

:

uns für eine spätere Gelegenheit vorbehalten. gehen die Nachrichten der Augenzeugen über Namen und Zahl der beiden getrennten Heere auseinander. Fulch er s Angaben sind: erstens, Gottfried, Raimund und Hugo hätten sich von dem Gesammtheere getrennt: zweitens, die »praecursores« Gottfrieds Raimunds und Hugos seien der Südarmee zu Hülfe geeilt drittens heisst 2* führen, weshalb wir

Im

sie

vorliegenden Falle

\

20 Ihr Anmarsch scheint, allmählich, truppweise erfolgt zu sein. Die Avantgarden der Corps erschienen schon auf dem Schlachtfelde, als gerade die feindliche Schar ins christliche Lager ein-

gebrochen war. später: Adhemar »et 4 alii« seien angekommen. Die 3 von den »4 alii« sind offenbar diejenigen, deren »praecursores« schon vorher angelangt waren. Demnach hatte die Nordarmee fünf Hauptführer, von es

denen Adhemar, Gottfried, Raimund,

Hugo genannt

sind. Nach den von Flandern sein; weitere Angabe entgegenzustehen, dass Robert mit ßoemund, Robert d. N., Stephan von Blois vereint vor

Gesten und Radulf würde jedoch scheint dem Fulchers

der

fünfte

Robert

Ankunft der »consocii, qui f adjurandum nos properabant« kämpfte. Fulchers Nachricht würde sich nur durch die dass Robert schon

lange

Annahme

vor den anderen Führern

retten

lassen,

im Lager der Südarmee angelangt sei. Spricht hierfür auch sonst nichts, als dass er bei der ersten Aufzählung der Nordarmee - Führer nicht genannt wird, so ist es doch sachlich nicht unmöglich und bei der hier in allen Quellen zu Tage tretenden Ungenauigkeit nicht unwahrscheinlich. (Fulch. (334 E.):

nobis

f deerant f Godefridus

et

des Nordheeres

f Raimundus atque

qui f se a nobis subtraxerunt f. f f cum forte f Hugonis f et f Raimundi et f Godefricli praecursores f accurrerunt. aderant tunc ibi episcopus Podiensis f et 4 alii f. proceres nostri, Robertus f

Hugo f

:

fit

Normanniae comes et Stephanus comes Blesensis et Robertus comes Flandriae, Boemundus quoque pro posse illis resistebant f. ipsi nam qui postrerai ad adjuvandum nos properabant f visis consociis nostris audaciam resumpsimus f. Gesta (128 K. 1): in uno agmine fuit f Boamundus et Robertus N. comes et f Tancredus et alii plures; in alio et Podiensis episcopus et fuit comes Sancti Aegidii et f Godefridus ,

Hugo fcomesque Flandren sis et alii plures. f f in dextera f parte f Godefridus et f Flandrensis comes et Hugo et alii plures, quorum nomina ignoro. Rad. 626 E.). Als Führer der Südarmee werden von den Gesten und Radulf übereinstimmend Boemund, Robert der Normanne und Tankred genannt (s. o.). Fulch er nennt den Tankred fuit

nicht;

weil er kein ganz selbständiger Fürst war; dagegen Stephan von Blois mit auf, der sonst nicht genannt wird. Richard »de Ansa« und Richard »de Principatu« die von den Gesten noch aufgeführt werden, standen im Diensie Boemunds (s. o.). Wenn der Verfasser der Gesten bei der Nordarmee noch »alii plures« anführt, deren Namen ihm nicht bekannt seien, so sind damit offenbar Vasallenfürsten gemeint; sonst würde auch die Fünf zahl Fulchers überschritten. zählt

offenbar

er

,

(S.

0,).

21

Fulch. (335

(Turci)

qui

A.):

res

nostras

introgressi

cum

arri-

f Hugonis et Godefridi praecursores Raimundi et tale ad f f f infortunium a postrema parte accurrerunt. piebant et de gente nostra occidebant:

forte

Das Gros der Armee langte nach der Einschliessung der Südarmee

an.

Fulch. (335 D.): jamque nobis nulla spes

f aderat

vitae,

ibi

episcopus Podiensis f et 4 alii. Eine geschlossene Marschkolonne scheint dasselbe nicht gebildet zu haben;

die Fürsten

Lager und

ins

Denn

Fulcher heisst es:

bei

Hülfe herbeieilen sahen,

kamen wol mit sogleich

griffen

vereinzelt

in

Türken«.

In

Kampf

ein.

wir unsere Kameraden zur

»als

schöpften wir wieder Mut.

gab uns allmählich Kraft und schwächte die

ihren Scharen

den

Der Herr

mehr und mehr

Uebereinstimmung hiermit sagen die Gesten,

Vorderen, Adhemar und wol auch dem Marsche gewesen seien. Robert von Flandern mag schon beträchtlich früher angekommen sein dass Gottfried und

Raimund (s.

o.)

Hugo

die

die Letzten auf

Dass hierbei an keine Kolonne gedacht

Adhemar

auch daraus hervor, dass anderen einschlagen musste,

Fulch. (335 F.):

ipsi

f nam

geht wol

Weg

die feindliche Stellung zu

als die

umgehen.

(Südarmee) quidem a Turcis

fortiter

paulatim vigorem tunc f f praestitit et Turcos magis magisque debilitavit.

impetebantur. nobis

um

ist,

einen anderen

(Dominus)

visis consociis nostris,

qui

postremi ad adjuvandum

nos properabant f audaciam resumpsimus; et per turbas et cohortes eis resistere nisi sumus, f f sed tunc paulatim nobis animatis et de sociis nostris concretis affuit f divina gratia f

Gesta (128 K.l): prius cum suis prosecutus est

Godefridus f ac Hugo f simul venerunt exercitibus; episcopus quoque Podiensis illos

una cum suo exercitu

Sancto Aegidio cum gente magna juxta vero f venit per alteram incredulos Turcos.

montanam

et

comes de

f f episcopus undique circumcingens illos.

22 Die fünf Corps waren im sie

waren

also

Rücken

links abgeschwenkt.

der Südarmee erschienen;

Mohammedaner,

Die

jetzt

von zwei Seiten angegriffen, mussten sich zurückziehen, sodass das Normannenheer

Abteilungen

seine

neu

formiren

und die

Hülfsarmee sich an dieselben ansetzen konnte.

Fulch. (335

F.J: consociis

f

qui

postremi ad adjuvandum

nos properabant f audaciam resumpsimus; et per turbas etcohortes eis resistere nisi sumus. f sed tunc paulatim nobis animatis et de sociis nostris

concretis,

affuit

f divina gratia f Die neugebildete Gefechtsordnung des gesammten

Kreuz-

war nach den Gesten eine gedehnte: Boemunds, Roberts des Normannen, Tankreds und Raimunds Corps bildeten den linken, Gottfrieds, Hugos, Roberts von Flandern Abteilungen Adhemar scheint den linken feindlichen den rechten »Teil«. Von einer Kolonnenformation Flügel ') umgangen zu haben. heeres

hören wir nichts.

Gesta

(128 K. 2): continuo fuerunt ordinata nostrorum

parte

acies.

f Boamundus, comesque Nortmanniae Robertus et f Tancredus f. episcopus vero Poalt er am montanam undique circumcliensis venit per in sinistra

cingens

2 )

fuit

incredulos Turcos; in sinistra quoque parte equitavit

f Raimundus

in dextera vero parte fuit f Godefridus f. f Flandrensis comes et Hugo f Demnach mag das Schema der Gefechtsordnung, wenn wir

et

den

Gesten

1)

allein

glauben wollen, etwa nebenstehendes sein:

Das schliessen wir aus

Gesta zu

dem

dem Gegensatz

»in sinistra parte«;

des

deshalb später

»per alteram«

»in sinistra

der

quoque

parte«.

Das »undique circumcingens« der Gesta ist offenbar nicht ganz nehmen; es heisst wol: den Flügel vollkommen umgehen. Wie sollte auch ein Corps die feindliche Stellung von allen Seiten einschliessen können! (Siehe Baldr. 35 G Guib. 161 F.). 2)

wörtlich zu

o3

23

Ob der rechte »Teil« mit dem linken »Teil« auf einer Höhe gestanden hat, wie es die schematische Zeichnung darstellt, ist Auch erfahren wir nicht ob sich die christSchlachtordnung an den Sumpf, wie wir nach unserer

nicht erkennbar. liche

,

früheren Zeichnung desselben wol erwarten könnten, anlehnte

oder

und

nicht,

Entscheidungskampf

Nur wird

gesammten Kreuzarmee

der Angriff der führte

der

ob

vorher stattfand.

Schlachtfelde wie

schnell

zum

*)

dass

Siege

2

).

mag etwa

Die Zeit der einzelnen Ereignisse sein:

demselben

auf

berichtet,

am

Nachmittags

30. Juni:

erste

so zu berechnen

vom Feinde;

Nachricht

Abends: Meldung der Nähe desselben durch die Recognoscirung. 1.

2.

Stunde

des

folgenden

dem Lager;

Aufbruch aus

Tages:

Stunde: Zusammentreffen der beiderseitigen Recognoscirungen,

Aufschlagen

des

Lagers;

3.

Beginn

Stunde:

Kampfes.

des

1) Nach Fulcher flieht der Feind »quasi raomento subitaneo« schon beim blossen Anblick der anrückenden Christen. (Fulch. (336 A.): quasi niomento subitaneo Turci omnes visibus nostris dorsa fugitivi dederunt). Die Gesten lassen die Türken sogleich bei der Ankunft der Kreuzfahrer fliehen. (129 K. 2. statim autem venientibus militibus nostris Turci f dederunt velociter fugara f). Nach Raimund läuft schon der Feind auf die Wahrnehmung vom Anmarsch der Kreuzarmee davon. (240 E.: ut autem cognovit Solimannus et, qui cum eo erant, exercitum nostrum contra suum in pugnam concurrere, de victoria desperans fugere compulsus est).

2)

einen

Nach Delpech Vorsprung vor

hätte

die

weitermarschierende Nordarmee gewonnen, während

der Südarmee

letztere

im

Jene habe daher nur eine Schwenkung nach links zn machen brauchen, um den Asiaten in den Rücken zu fallen. Dies habe Gefecht gewesen.

von Adhemar geführte Tete der Marschkolonne getan. Indessen und Raimunds, welche die Queue der Kolonne gebildet hätten auf Boemunds Lager gestossen. Alles dies widerspricht

die

seien die Corps Gottfrieds ,

den Quellen.

Boemunds

Die Nordarmee war nicht weiter marschirt;

trafen sie

noch im Lager.

dass sie das Südheer überholt hatten.

Kolonnenfonuation Gottfrieds Truppen bildeten,

ist

Es

ist

Der Anmarsch der Nordarmee

mindestens zweifelhaft,

nicht

die

die Eilboten

daher auch unwahrscheinlich,

Queue und

die

sicher ist jedoch,

Adhemars nicht

wie wir oben auseinandergesetzt haben.

in

dass

die Tete

24

Währte erste

die ganze Schlacht 6 Stunden,

Kampf und

Einschliessung 2

Stunden die

Flucht

die

und

mag

2

Stunden der

haben,

2

Stunden die

so

gedauert

allmähliche Ankunft

Nordarmee und Herstellung einer Gefechtsordnung und der Entder

scheidungskampf.

An

dieser Schlacht sind also drei

Erstens,

scheiden:

armee;

die Offensive

Treflenformation

wahrscheinlich,

Oberbefehlshaber die Reserve führte. der

Kavallerie

und Infanterie von

Angriff

ein

Zweitens

in

der Stid-

Boemund

als

die Defensive

der Südarmee

im

Lager

der gemeinsame

und Nordarmee; gedehnte Gefechtsordnung, und ein linker »Teil« unterschieden

der Süd-

welcher

sodass

Drittens

Stellung eine enggedrängte Masse.

an

Hauptmomente zu unter-

der Kavallerie

rechter

Kolonnenformation bemerken wir nirgends. Wir sehen ferner: Das Schlachtfeld war eine Ebene. Das Zeltlager, welches zur Bergung des Trosses und zur Aufnahme des Gepäckes dienen sollte, lehnte man an einen Sumpf. Boemund war Oberfeldherr und leitete, wollen wir den Gesten und Radulf glauben, das Gefecht einheitlich und

werden.

1) 2)

3)

besonnen: Eingreifen mit der Reserve; Verbot unbesonnener Einzelunternehmungen. 4) Die Kavallerie

war Hauptwaffe; das Fussvolk war noch zu

um

kriegsuntüchtig, als

5) Die Defensive 6)

anders

als in

untergeordneter Weise,

Rückhalt für die Reiterei verwendet zu werden.

Man

war der Kavallerie höchst verderblich. im Kampf eine neue Gefechtsordnung

verstand es,

herzustellen. 7)

8)

Man Man

gliederte das

führte

Heer

in

Umgehungen

9) Die europäische

Abteilungen und Unterabteilungen. aus.

Kampfweise war auf den Fernkampf, wie

es scheint, noch nicht eingerichtet.

10)

Die Abendländer hatten keine berittenen Bogenschützen.

11)

Das Fussvolk war allem Anschein Lanzen bewaffnet.

nach

grossenteils

mit

25

II.

Die Schlacht

am 9.

(Raim.

246.

See von Antiochien,

Februar 1098.

Gesta

136.

Rad.

647).

Raimund

Die Hauptquellen für die Schlacht sind

Zur Zeit des Kampfes befand

Gesta.

Schlachtfelde, sondern im Lager;

Lager redet er gleichwol

ist

auf Autopsie, rischer

oder

in erster,

dem

denn von den Ereignissen im

von der Feldschlacht

sein Bericht zuverlässig.

in dritter

Person;

Die Gesta beruhen auch

doch leidet ihre Darstellung unter starker rheto-

und poetischer Ausschmückung.

Urheber nicht mit

erster

und die

sich jener nicht auf

beweist die Ungenauigkeit in später kennen lernen werden.

Dass auch

aus dem

gewissen

Lager

Punkten,

ihr Verfasser

gezogen

ist,

welche

wir

Radulfs Nachrichten sind ganz Fulcher weilte damals im fernen

entstellt

und unbrauchbar.

Edessa;

er erzählt daher den Antiochenischen Krieg

nur ganz

summarisch.

Von Aleppo zog über das »Castellum-Areth« (Harim?) ein Die Gefahr für die Christen war von dieser Seite besonders gross denn hier war das im Westen und Norden von dem Orontes geschützte Lager noch am leichtesten zugängEntsatzheer heran.

;

lich

;

weshalb denn auch nach der Schlacht die hier dominirende

Höhe init einer Burg gekrönt wurde *)• Der im Quartier des Bischofs von Puy zusammentretende Kriegsrat beschloss, wie die Gesta behaupten, auf den Vorschlag

1)

Raim.

composuerant enim hostes ut, dum ab obsessis ab irnprovisis auxiliatoribus eorum a tergo oppriineremur. f t t (247 H.): visum est principibus nostris, ut in colle, qui supra tentoria Boamundi erat, Castrum firmaretur, (247 D.)

:

,

acerrime impugnarernur,

ne,

si

rursus hostes contra nos venirent,

impellere possent.

ullo

modo

tentoria nostra

f f erat enim ab Oriente nobis Castrum hoc f

26

Boemunds

dem Feind

*),

zumarschiren.

zum See von Antiochien entgegen-

bis

Die Absicht dabei war, fern von den Belagerten

und ohne Wissen derselben den Kampf mit dem Entsatzheer aufzunehmen, und sodann, dasselbe in der von dem Orontes und dem See gebildeten schmalen Ebene zum Schlagen zu

Man

zwingen.

bestimmte zum Ausmarsch lediglich die Reiterei;

diese insgesammt,

volk aber wurde

doch waren

es

Das Fuss-

nur 700 Pferde.

zur Verteidigung des Lagers zurückgehalten:

ohne Frage, weil man

es,

in

vielleicht

Erinnerung an seine

zum Kampf

schlechte Haltung bei Dorylaeum, für unfähig hielt

im

freien Felde

Raim.

gegen die seldjukische Bogenreiterei.

(-246 E.):

nuntiatum est nobis eo tempore, quod dux

de Caleph condueto magno exercitu de Corazana ad succur-

rendum silio in

civitati

domo

quapropter habito con-

Antiochiae veniret.

episcopi consultum est,

varent et milites

ut pedites castra ser-

obviam extra castra pergerent;

hostibus

enim quod multi de exercitu nostro imbelles et

clicebant

pavidi, si viderent Turcorum multitudinem timoris potius quam audaciae exempla monstrarent. Gesta (136 K. 15): audiens domnus Boamundus innumerabilem gentem Turcorum venientem super nos, caute venit ,

ad

alios,

dicens:

»seniores

namque

facturi erimus? nos

partibus

pugnare

faciamus ex jugiter

:

alia

inimicis nostris

non sumus, ut

sed

partes,

custodire papiliones,

qui in civitate sunt

obviam

tanti

valeamus.

nobis duas

prudentissimi milites, quid

et

et

scitis

pars

quid

in

duabus

faciemus?

peditum remaneat

quibit nimis

oboistere his

vero pars militum nobiscum veniat



1) Sind es auch nur die Gesta allein, welche den Boemund als Urheber der strategischen Idee wie als Leiter und Oberbefehlshaber der Schlacht hinstellen und noch dazu in rhetorisch ausgeschmückter Form, so wird man doch an der Richtigkeit der Nachricht kaum zweifeln dürfen, weil Boemund in der Tat als der bedeutendste Kriegsführer erscheint (vgl. Raiin. 248 E. hi (Boemund and Raimund) duo maxirni prineipes in exercitu) und in der vorhergehenden und nachfolgenden Schlacht auch nach dem Zeugnis der anderen Quellen dieselbe Stellung einnahm.

27

Um

merken zu lassen, wählte man

die Belagerten nichts

Nacht zum Ausmarsch aus dem Lager. Raim. (246 F.): igitur sub noctem profecti, ne

die

qui in

hi ,

civitate erant, perciperent atque his, qui in auxilium

venerunt, nuntiarent

Gesta

aliis

f militibus f

Der Weg führte von

f

(136 K. 16): sero f facto exiit e tentoriis f Boamun-

dus cum brücke

am

zwei

die Reiter

nach Überschreitung der Schiff-

rechten Orontesufer aufwärts

»leugae«

zwischen Hügeln

,

lagerten d.

1l

sie

sich,

der Feind;

Nach einem Marsch wie Raimund erzählt,

wol noch etwas weiter westlich von

dem zum Kampfplatze gewählten Pass nahte

eorum

2 ).

Recognoscirungstruppen

marsch unmittelbar

vorher gemeldet

3

Beim Morgengrauen hatten seinen An-

Er zog am rechten

).

Flussufer hinunter, sodass er an der vielgenannten Eisenbrücke

1) Über die Brücke, welche die Kreuzfahrer zum Orontesübergang wählten, sind Kadulf und Albert nicht einig, während die beiden Hauptquellen darüber schweigen. Jener nennt die Eisenbrücke, dieser

Rad. 647 C). Wir müssen aber ohne Frage ruitKugler (89) Alberts Angabe den Vorzug geben. An die Eisenbrücke ist nach Lage der Dinge und dem Bericht der Hauptquellen, vor allem Raimunds, gar nicht zu denken. Während Albert mehrfach mit den

die Schiffbrücke. (Alb. 381 E.

Hauptquellen übereinstimmt, ist Radulfs Darstellung voll der gröbsten Irrtümer. Er scheint sich auf dürftige Angaben von Augenzeugen und Nichtaugenzeugen hin die Dinge nach eigener Phantasie zurecht zu legen. 2)

Nach

Raimund

sex valles continuae,

Engweg

zu gelangen

man von da noch eine Stunde weit durch wol Paralleltäler, zu marschiren, um an den u.); nach den Gesten lagerte man die Nacht hatte

d. h. (s.

schon »zwischen Fluss und See«. ohne Frage derjenigen der Gesta, besitzen, vorzuziehen.

Asien und Afrika.

Die genauere die ohnehin

Angabe Raimunds

ist

eine geringere Autorität

Auf der Karte von Russegger (Reisen

in

1849) treten die Berge nahe an die Ebene

Europa, zwischen

und See bis an den Betrekein heran. Auch die von Raimund genannten Paralleltäler finden sich an dieser Stelle. Auf der Karte von C. Hausknecht (Orientalische Reisen; nebst Erläuterungen von H.Kiepert. Fluss

Hügel etwas weiter zurück. Gesten von der Aussendung von Recognoscirungstruppen wird von Albert (381 G.) bestätigt. 1882) treten die 3)

Die Nachricht der

28

vorbeikam,

die sich

haben muss,

dort,

kurz

wo

oberhalb des Oronteskniees befunden

auch heute noch die Strasse von Antiochien

nach Aleppo den Fluss überschreitet

Raim. (246

F.): longe a nostris castris per duas leugas inter

mane autem

monticulos se occultavere.

facto,

cum

sole

hostes apparuerunt.

Gesta

(136 K. 16):

summo

diluculo jussit

tinus

exploratores

exire,

et

videre,

(Boamundus) proTurcorum

quot sunt

turmae, aut ubi sint,

aut certe quid agant. f viderunt tandem Turcos innumerabiles segregatos venire ex parte

fluminis

reversi

f.

ecce, veniunt!«

sunt f

speculatores

dicentes:

»ecce,

f

Die Türken lagerten nach den Worten, welche die Gesta

dem Boemund, von seinem Standpunkt im Kriegsrath durchaus in den Mund legen, »in castello Areth ultra pontem Ferreum«. Da wir sie nun in den Gesta wie in Raimunds Bericht am folgenden Tage neben dem See von Antiochien finden, richtig,

so sind sie olfenbar

am

rechten Orontesufer hinunter marschiert,

an das sich ihre linke Flanke lehnte. die

des Kreuzheeres

Aufstellung

denn wie hätten

sie

in

wagen dürfen,

waren dazu durch

Sie

dem

Angesichts desselben den

Fluss auf der Eisenbrücke, die vielleicht auch nach

Kampf um gewesen

ihren Besitz

ist,

gezwungen;

Defilee

dem

früheren

durch ein christliches Castell gesperrt

oder weiter aufwärts

den Fluss zu überschreiten!

wenn sie an und in die Stadt aber gewonnen und den Feind durch-

Sie mussten den Pass forciren, wollten.

Hatten

sie

ihn

brochen, so konnten sie über die Brücke hin

vom Süden

her,

wo

die Stadt

am

Seethor und weiter-

noch unblokirt war, ungehin-

Nach der Schlacht dert den Belagerten die Hand reichen. haben die Christen deshalb auch den westlichen Zugang durch das Brückenkastell gesperrt.

(Raim. 248 B.).

Jetzt übertrugen die Fürsten,

Boemund

als

wie die

Gesta

dem Fähigsten das Oberkommando

sagen,

dem

1

).

1) Diese Nachricht, die wegen ihrer Form verdächtig erscheinen könnte, wird wesentlich gestützt einmal durch die Notwendigkeit einer

29

Gesta

(136 K. 16): dixitque f Boemunclus aliis: adinvicem bellum«, responderuntque

Ordinate

bellorum arbiter et certaminum judex,

totum super te et tibi

Man schirte

sechs

sit.

milites,

»f tu

hoc totum

omne bonum, quod

hoc

fac,

tibi videtur,

nobis

operare et fac«.

und mar-

sich darauf in Gefechtsbereitschaft

setzte

das Defilee hinein.

in

»f illi:

Geschwader

deren jedes unter

geteilt,

war

Die kleine Reiterschar

in

Fürsten

seinem

stand, also landsmannschaftlich geordnet war.

Raim. (246 G.): dispositis itaque militibus in 6 turmis f Gesta (136 K. 16): tunc Boamundus jussit, ut unusquisque principum per se dirigeret aciem suam ordinatim.

que

sechs

ita, et

fecerunt-

ordinatae sunt 6 acies.

Nachdem man

eine Stunde

Paralleltäler

durchschritten

weit

marschirt

hatte,

trafen

war und die die

Heere da

zusammen, wo der Orontes und der Antiochische See nur 2 ein »milliarium« ) breite Ebene einschliesst ).

eine

]

Raim.

(247 A.):

palus et fluvius,

contigit

quae

3

)

autem

in eo

loco bellum fieri,

quo

f nam-

per milliarium vicina sunt,

f 6 valles continuas prodientibus ad bellum praebuit; atque una hör a egressi, campoque occupato que

cleus

f pugna committitur. Da es im Ganzen nur 700 Reiter waren, so zählte jeder Doch braucht der 6 Heerhaufen durchschnittlich 116 Pferde. einheitlichen

Führung

in der Schlacht,

eintretenden analogen Fall,

Oberkommando

übertrug.

wichtige Massregel

dass

zweitens durch den bald darauf

man Boemund

Man möchte

auf vierzehn Tage das

aber eher annehmen

schon im Kriegsrath getroffen war.

,

dass die

Nach Albert

hat Gottfried den Oberbefehl, was selbst Kugler verwirft

(90).

Heute ist die kürzeste Entfernung zwischen Fluss und See nach der Karte von C. Haussknecht etwa eine halbe Meile. 2) Nach den Gesten findet der Kampf, wie es scheint, zwar auch in diesem Defilee statt; falsch oder zum mindesten sehr ungenau ist es jedoch, das Heer schon hier übernachten zu lassen: (136 K. 16) (Boamundus) ivitque jacere inter fluvium et lacum. Die von dem Herausgeber verworfene 3) So die Ausgabe im Recueil. 1)

Handschrift hat diese offenbare Corruptel nicht.

30

man

nicht anzunehmen, class die Landsmannschaften gleich gross

gewesen

(Raim. 246 G.)

seien.

*).

Zum Gefecht nahm man höchst wahrscheinlich eine gedehnte Aufstellung. Schon an sich ist es kaum anders anzunehmen,

als

an den Fluss und

dass sich die Gefechtsstellung

das sumpfige Seeufer anlehnte;

es wird

aber auch direkt be-

dichtgedrängten feindlichen Massen seien durch den

richtet, die

Strom und den See an ihren gewohnten Umgehungen gehindert worden, woraus doch wohl erhellt, ganzen Engweg gesperrt hatten.

die Kreuzritter

dass

den

Das war aber offenbar den

700 Reitern nur bei sehr gedehnter Aufstellung möglich

2

).

Die

mag demnach etwa eine Millie lang gewesen sein, wenn die sumpfigen Ufer des Sees überhaupt eine unmittelbare Annäherung gestattet haben. Gefechtslinie

Die Heerhaufen standen

zuverlässigen Schriftstellern,

Raimund

doch wird von

nicht

alle

auf einer Höhe.

zwar ausdrücklich nur von zwei

Treffenstellung wird

Radulf und Tudebod

dieselbe angedeutet

Eine

weniger

behauptet,

und von den Gesta

Reserve unter Boemunds Führung Gesta (136 K. 16).

wenigstens die Bildung einer 3

genügend bezeugt 1)

Vgl. Alb. 380 G. 381 D.

Gesta sagen

Die

für

Ep. Steph. (Ree. Hist. Occ.

die Zeit kurz

mehr

vor

III)

891 D.).

dem Kampfe, man habe

nicht

tota f hoste valebat aliquis invenire 1000 milites, qui equos habuissent optimos).

1000 gute Rosse

non

).

finden

können.

(135 K.

13:

in

redet fälschlich von nur 200 Rossen und macht die seltsame Bemerkung, dass dieselben vor der Schlacht auf entfernte Weide geEine auf die Zeit kurz vor trieben worden seien. (Rad. 646 D. 647 F.). der Schlacht gehende Bemerkung Raimunds rechnet dem ganzen Heere des Grafen von Agiles und des Bischofs von Puy nur 100 Pferde zu; mit den anderen Fürsten sei es nicht besser bestellt gewesen: (Raim. 245/246): quoniam rarissime aliqui obviam hostibus ire volebant, cum

Radulf

equi famelici et debiles essent atque -comitis et episcopi

admodum

pauci, ut in toto exercitu

vix 100 reperirentur.

similiter Boamundo

et

reliquis contigerat. 2)

Delpech

aus; jedoch

charges vers un 3) Bei

spricht sich (11,163) über diesen

scheint er

meme

Rai mund s

Punkt nicht bestimmt

den Worten: »faisant converger leurs cinq point« an eine Kolonnenformation zu denken. bei

hier in Betracht,

kommenden

Satze (216G.): »dispositis

31

Von türkischer

Seite

kamen den Abendländern Schützen-

abteilungen entgegen, während das Gros der Armee in einiger

Entfernung nachrückte. sprengten

in

aufgelösten in

sagt,

(II, 163)

Jene,

die

beritten

gleichfalls

Schwärmen



wie

nicht,

waren,

Delpech

Kolonnen den im Schritt heranreitenden

Schwadronen entgegen und gaben starke Bogensalven ab, 1 alsbald wieder zurückzuweichen ).

um

itaque militibus in 6 turmis, tantuin eos Deus multiplicavit, ut qui vix 700 ante ordinationem apparebant, habita partitione plusquam 2000 inesse unicuique

ordini affirmarentur« wird man kaum

man »ordo« mit

fehl gehen,

Treffen übersetzt, denn diese Bedeutung hat das

wenn Wort

Raimund ganz unzweifelhaft an

einer späteren Stelle, in welcher er mit »turma« zusammengestellt ist (Raim. 303 J. Vgl auch Gautier zur Schlacht bei S. it. zur Schlacht bei Askalon. Athareb (28)). — Radulfs ganz fehlerhafter Bericht lässt drei Treffen erbei

wie hier,

ebenfalls,

kennen; Boemund soll jedoch abweichend von den Gesta das erste Treffen und Stephan als Oberbefehlshaber die Reserve geführt haben. Ausserdem Radulf scheint sich die sind nur drei anstatt sechs Führer genannt. Schlacht aus

einer

Treffen

allgemeinen Gefechtskenntnis heraus zu construiren.

wenigstens die Behauptung einer Bildung von

In sofern würde

nicht ganz ohne Bedeutung sein.

(Rad. 646

drei

E.: cujus victoriae

fuisse, Godefrido Boamundoque sociatus f. Boamundus, subsequitur Godefridus, in praecedit f t t subsidio est Stephanus). Nach Tudebod (Ree. Hist. Occ. III, 43) stand Robert von Flandern »in primo capite« Boemund in der Reserve. Die übrigen Haufen würden danach Mitteltreffen gebildet haben. Auch diese Bemerkung des Augenzeugen möchte für eine Stellung von wenigstens Die Angabe der Gesta über Boemunds Reservedrei Treffen sprechen. führung kann kaum bezweifelt werden, weil fast in sämmtlichen sonstigen Schlachten eine Reserve vorhanden war, die unter Führung des Höchst-

fertur Blesensis

comes dux

(647 H.):

,

komm andirenden

stand.

Gesta reden zwar auch von der Zweiteilung des feindlichen Heeres und von dem langsamen Anrücken der Christen; aber die Darstellung des Kampfes weicht von der Raimunds ab. Während dieser nur von einem Fernkampf feindlicher Schützen erzählt, an dem sich die christlichen Reiter gar nicht beteiligten, auch wol schwerlich beteiligen konnten, wissen jene von einem hitzigen Handgemenge zu berichten. 1)

Die

Gesta (136 K. 16): viderunt tandem Turcos innumerabiles segregatos venire ex parte fluminis divisos per duas acies, maxima vero virtus illorum veniebat retro. ff quinque (acies) vero ex eis ierunt adunatim invadere illos. Boamundus itaque paulatim gradiebatur retro cum

32

Raim. (247

B.):

Turci autem

tantum

nostri

nostri autem primo paulatim procedere; discurrere, sagittare, tarnen recedere; at

dum priores

patiebantur,

de

Turcis

f

posterioribus infarcirentur.

Der Franken bester Bundesgenosse war das Terrain.

dem

Defilee

ihre

Übermacht

bringen,

In

konnten die seldjukischen Schaaren nicht nur nicht

sondern

Umgehung

durch sie

des

gerieten sogar

Feindes

zur

Geltung

wegen ihrer grossen Zahl

Unordnung. Denn die inzwischen vorrückende Hauptmacht nahm die Schützench wärme in sich auf und ballte sich auf engem Baum zu einer dichtgedrängten Masse zusammen. Jetzt

in

begann der Hauptkampf;

die heranbrausenden

Schwadronen der

Christen brachen in die feindlichen Haufen ein.



so sagen die

Gesta



hielt

Die Übermacht

Stand; ja schon begann

die

gewiss dünne Linie der abendländischen Reiter zu wanken, als

Boemund mit der Reiterschwadron in den Kampf eingriff; neuer Mut beseelte die übrigen Haufen; schnell sich sammelnd, schlugen sie

den bereits ermüdeten Feind

sua acie.

junctis

igitur

prospere

in die Flucht

nostris

1

).

unus co minus percutiebat

clamor vero resonabat ad coeluin. omnes praeliabantur insimul. imbres telorum obnubilabant aerem. Raimunds Darstellung entspricht mehr der Kampfweise der Seldjuken, wie wir sie schon bei Doryläum kennen gelernt haben. Ausserdem bewegt sich jene Schilderung in zu allgemeinen Wendungen, um vollkommen glaubwürdig zu sein, und der alium.

»luftverdunkelnde« Pfeilhagel will nicht recht zu 1)

Wiewol

Raimund

dem Nahkampf

passen.

von einem Zurückweichen der Christen und

einem Eingreifen der Reserve nichts sagt, vielmehr »ohne Verzug« Franken siegen lässt und anderseits die Schilderung der Gesta ganz poetisch ausgeschmückt ist, so können wir doch wohl in den Hauptpunkten einen ähnlichen Verlauf des Gefechts annehmen, wie er dem Der Bericht fast aller anderen Schlachten dieser Periode entspricht. Raimunds ist zu summarisch gehalten und die Wendungen »ohne Verzug fliehen« und ähnliche sind zu formelhaft, als dass sie gegen die Gesta angeführt werden dürften. (Gesta (136 K. 16): postquam venit die

maxima

virtus illorum, quae erat retro, acriter invasit nostros, ita ut paulatim jam cederent retro. quod ut vidit f Boamundus, ingenuit. turic praecipit suo conostabili f dicens: vade, quam citius tarn vehementer potest f. f agebat iste inter agmina Turcoruni.

nostri

33

patiebantur, dum

(247 B.): at nostri tantum

Raim.

priores

etenim f non minus hoc bello fuisse referuntur. utque

de Turcis posterioribus infarcirentur.

quam 28000 equitum in satis prior acies Turcorum subsequentibus inclusa est, invocato Deo, procurrunt Franci. f nec mora adDominus f prostravit

est

itaque

inimicos.

persecuti

sunt

eos Franci

f Wir kommen zu folgendem Resultaten:

1)

Entwerfung des Operationsplans durch den Kriegsrat, höchst

2)

Wahl

wahrscheinlich unter einer

von

dem überwiegenden

Einflüsse Boemunds.

und einem See eingeengten

einem Fluss

Ebene und Anlehnung der Flügel an

diese Terrainabschnitte.

3) Untauglichkeit des Fussvolks bei hervorragender Tüchtigkeit

daher vollkommene Trennung beider Waffen.

der Reiterei; 4)

Ernennung Boemunds

zum Oberstkommandirenden durch

die Fürsten unmittelbar vor der Schlacht.

5) Gliederung des

Ganzen

in sechs

landsmannschaftliche Kaval-

leriehaufen.

6) Gedehnte Aufstellung; Bildung einer Reserve unter

Formation von drei Treffen

Boemund

in Staffelform wahrscheinlich.

Hauptmomente sind an dem Kampfe zu unterscheiden erstens, Anmarsch der Schwadronen im Schritt unter dem

7) Drei

Pfeilhagel

des

Feindes,

Nahkampf

Schützenschwcärmen zweifelhaft;

mit

zweitens,

den

türkischen

Übergang zum

raschen Angriff mit der blanken Waffe, vielleicht auch

den Pfeilregen abzuschneiden

;

drittens,

um

Attacke der Reserve

mit entscheidendem Erfolg. instabat

illis,

ut

linguae

videntes autem aliae acies,

ante

illos

delatum,

illico

vexilli

volitarent

super

quod vexillum Boamundi

redierunt retrorsum;

capita

nostrique

unanimiter

vaserunt Turcos, qui omnes stupefacti arripuerunt fugam).

^Heermann).

Turcorum.

tarn honeste esset

3

in-

III.

am

Gefecht

Brückentor von Antiochien, Anfang März 1098.

(Raim.

Für

Kugler

Gefecht verweise ich auf

dieses (91

248).

Uns

ff.).

interessirt

die in der vorhergehenden Schlacht

der Franken und Türken

Raimund einen

ihren Hauptzügen

in

Pfeilhagel

Schützen auszuhalten;

(342

ff.)

und

hervortretende Kampfweise

konnte den Verlauf des Gefechts

Worten erzählen: Das im zuerst

Sybel

daran hauptsächlich nur, dass

bestätigt wird.

fast

mit denselben

Schritt anrückende Christenheer hatte

der

erst als

feindlichen Hauptheeres auf

kämpfenden

zerstreut

dem

der Massenangriff der Christen.

die geschlosseneren

türkischen

Scharen des

Gefechtsfeld erschienen, erfolgte

Wie

in

allen

anderen Lager-

und Ausfallsgefechten, nahm auch an diesem das Fussvolk Teil. Es war in Haufen abgeteilt, kämpfte teilweise mit Nahwaffen und scheint wenigstens

zum

Teil

zu haben.

Stellung gehabt

zwischen Denn

den Reitergeschwadern

heisst,

es

ein

Haufe (acies)

von 150 Fussgängern, offenbar Südfranzosen, habe sich während des Nahkampfes unter Führung eines vornehmen provengalischen Ritters in den

Kampf

gestürzt

und den anderen Scharen da-

durch ein anfeuerndes Beispiel gegeben.

Raim. (249

interea

A.):

nostri

procedere, Turcae autem

audacter nostris ineurrere

dum densatis

;

paulatim

et

pro imperio

discurrere, sagittare, nimis at nostri interdum patiebantur,

ineurrere possent;

nec ad impetum eorum

retardabantur. f cumque cominus res agenda foret, quidam Isuardus miles de Gagia, Provincialis nobilissimus cum 150

peditibus, est dicens: similiter et

invocato Deo, genibus flexis, socios hortatus

»eia

milites

Christi«:

aliae acies nostrae

atque

hostibus ineurrit,

ineurrunt.

35

IV.

dem

Vorpostengefecht an

Provengalenkastell

1098.

(Raini. 250).

Als ein aus Reiterei bestehender Wachtposten an der Stadt-

brücke durch feindliche Übermacht von dem Kastell Raimunds abgeschnitten und eingeschlossen war, bildete er einen

zog sich zu einem Gebäude zurück, und so lange »des Feindes

Andrang, der

Knäuel,

hielt in dieser Stellung

Pfeile

Wut

und den Nebel

der von allen Seiten heranfliegenden Steine« aus, bis das signal

die

Lagermannschaft

herbeigerufen

hatte,

Alarm-

welche

die

Orientalen in die Flucht schlug.

Raim.

(250 C): non arbitror

giam virtutem reticendam

,

modo quorundam

inilitum egre-

qui praeventi ab inimicis

,

dum

eorum pontem custodiunt, ad castellum refugere non potuerunt;

aberat

jactu unius

enim castellum

sagittae.

igitur

(a

hi milites

ponte illorum)

quasi

facto gyro

inter

hostium multitudinem ad angulum cujusdam vicinae domus

pervenerunt; ibique hostium impetus et sagittarum rabiem et

saxorum undique nebulam

nuerunt. excitavit.

interea sonitus

viriliter et

pugnae auditus

imperterriti sustiin

castris nostros

sicque Castrum ab hostibus liberatum est f

V.

Die Entscheidungsschlacht vor Antiochien, 28. Juni 1098.

Sybel, Gesch. des ersten Kreuzzugs, S. 351. Kugler, Albert von Achen, 155. Delpech, La Tactique au XHIme Siecle, U, 155. (Raim. 258. Fulch.347. Gesta 150. Rad. 658. Alb. 421. (Wilh. 262).) Vgl. H.

v.

Das Kreuzheer formirte tiochiens

in

acht

sich

innerhalb

landsmannschaftlich

der

Mauern An-

geordneten

Schlacht 3*

36

häufen weil ein

welche Doppelhaufen (acies duplices) genannt werden, aus Kavallerie und Infanterie zusammengesetzt

jeder

Je zwei waren zu einem Treffen zusammengefasst.

war.

Ausmarsch über

Gewährsmann,

die

Raimund,

der als genau referirender Augenzeuge

vorzüglichen Wert beanspruchen Hugo und Robert von Flandern

Doppelhaufen.

Ihnen folgten

darf,

ger und Alemannen«,

wie

Robert von der Normandie,

die Tete der

Kolonne mit zwei

unter Gottfried

mannschaft und die Burgunder«, wie

»dessen

Raimund,

Fulcher

sagt;

der erkrankte Graf war

An

Lands-

oder »Lothrin-

diesen

die

Adhemars und Raimunds unter des ersteren Kommando zurückgelassen.

Beim

Orontesbrücke bildeten nach unserem besten

zum Schutz der Stadt gegen

Mannen



denn

die

Burg

der Queue befanden sich die beiden Doppel-

haufen Boemunds

und Tankreds unter der gemeinschaftlichen Führung Boemunds. Folgendes auf Raimund gestütztes Schema mag diese Ordnung verdeutlichen. Hugo.

Hob.

v.

Robert

Fl.

v.

d.

Norm.

pedites

pedites milites

railites

Normanni.

Francigeni.

Gottfried. pedites

pedites

milites

milites

Burgundiones.

gens ducis.

Adhemar. pedites



pedites



milites

milites

gens Raimundi.

gens Adhemari.

Boemund. pedites



pedites



milites

gens Tancredi.

1)

milites

gens Boamundi.

Inmitten des ganzen Referats bringt

dieser wundersüchtige Ge-

währsmann, wie wir das an ihm kennen, wieder phantastische, fast visionäre Angaben, die sich aber aus ihrer realen Umgebung leicht herausheben lassen. So mit andern legendarischen Notizen die Bemerkung, dass während der Schlacht noch fünf andere Haufen auf dem Schlacht-

37

Da

die drei

wurden, so

letzten Treffen einheitlich geführt

werden wir das auch von dem ersten annehmen dürfen; wahrscheinlich hatte hier Robert von der Normandie als Chef eines

Der Oberbefehl ganzen Doppelhaufens die Leitung. gesammte Armee war Boemund anvertraut worden *).

Raim.

(258 E.):

über die

omnes Boamundo obedientiam promiserunt ut de

usque ad 15 dies post bellum, de

bello ipse disponeret.

de

bello sie: ut

f f (259 E.)

custodia civitatis et :

constituerunt

autem

de gente comitis et episcopi fierent 2 ordines

duplices, ut pedites praeirent militibus et pro imperio prin-

eipum irent et starent; et milites sequerentur eos, atque a de gente Boamundi et Tancredi similiter;

tergo custodirent.

de gente ducis et Burgundionibus

similiter.

eipibus de sua gente adhaereret.

Hugo Magnus

et

comes Flandrensis

primi ad bella procederent; copus, post episcopum

feld erschienen

seien.

mandatum et

autem homo prin-

ibant

praecones per civitatem clamantes, unusquisque

est etiam,

ut

Normanniae comes

deinde dux, post ducem epis-

Boamundus.

Immerhin wäre

es ja

congregati

sunt unus-

möglich, dass während des

Menge der zurückgebliebenen Kranken neue Haufen gebildet hätten, und dass sich die Angabe Raimunds darauf zurückführen Hesse. Sein durch Fu Icher so vorzüglich gestütztes Referat über die Ordnung und den Aufmarsch der Haufen kann jedoch Gefechts einzelne Führer aus der grossen

dadurch nicht erschüttert werden.

Der ungenaue Bericht der Gesta (150; K. 39) beweist Unbekanntverwirrte Erinnerung des Verfassers. Noch unrichtiger ist Radulfs Darstellung (666 C.). Dagegen bestätigt Fulcher Raimunds Angaben. Fulch. (348 E.): cognovit (Turcus) signum episcopi Podiensis cum tertia turma procedens. f f ecce autem Hugo Magnus et Robertus comes Normannus, comes quoque Flandriae Robertus in acie prima constituti sunt invasores. in secunda vero dux Godefridus cum Alemannia 1)

schaft oder

et Lotharingis

Raimundi quippe

subsecutus

est.

post hos

episcopus Podiensis et

gens

f postremam Gegenüber Raimund

comitis, Guascones et Provinciales incesserunt.

catervam Boamuudus

solerter

minavit.

bemerken wir hier nur die kleine Differenz in der Bezeichnung der Landsmannschaften des zweiten und dritten Treffens, sowie dass Tancred nicht besonders genannt wird.

38

quisque ad Signum et cognationem

suam,

ante portam pontis.

jam dictum

etenim, ut

f f

civitatem

infra

8 acies

est,'

nostri principes

f constituerunt f Jede grosse Landsmannschaft (gens, cognatio, acies) zerfiel wieder

Unterabteilungen,

in

deren Führer

schaften,

jedenfalls

im

wol

in

engere

Landsmann-

Vasallitätsverhältnis

zu

den

leidenden Fürsten standen.

Fulch. (348

B.):

de civitate f vexillis praecedenacierum separatim per catervas et pha-

exierunt

tibus scararum et

langes convenientcr divisarum

Beim Übergang über einander

in

die

1

).

Brücke folgten

die

Doppelhaufen

Kolonne, vermutlich links abmarschirt und mit sehr

schmaler Front.

Gesta. (151 K.

unam

39): vidit

post aliam

Francorum

f ordinatas

acies

exire

f

Auf Herstellung einer guten Ordnung, eine scharfe Gliederung, hatte

man

insbesondere auf

augenscheinlich ganz beson-

dere Sorgfalt verwandt.

Raim. (260

C.):

cumque

vidisset

Mirdalin dixit ad Corbaram:

ordinum

»occidi

quidem

dispositiones, isti

possunt,

fugam nequeunt«. Gesta. (151 K. 39): postquam Curbaram vidit Francorum acies tarn pulchre ordinatas exire unam post aliam f Fulch. (348 C): cum [Amirdalis) vidisset gentem nostram sed verti in

contra eos signis levatis sie egredientem, miratus est valde. et

cum

signa procerum nostrorum

gillatim cognoscebat

lium ratus

est.

ordinate

considerasset,

cumque item prospiceret

nostrorum altrinsecus ordinate praeferri

decenter

mox

procedere,

quae fore

sin-

prae-

vexilla prineipum et

acies divisas

subsequi, f dixit f

war also, wenn wir annehmen Übergang im Linksabmarsch erfolgte und die

Die Ordnung der »acies« wollen, dass der 1)

Bei der

Zusammensetzung jedes Haufens aus Fussvolk und Kavallerie

dürfte vielleicht an dieser Stelle »scara« das Fussvolk, »acies« die Reiterei,

»caterva« und »phalanx« die Unterabteilungen beider Waffen bezeichnen.

39

Treffencommandeure

Doppelhaufen

den

ihres

rechten

Flügels

führten, folgende:

s

Orontes.

Hugo

u.

von

Robert

Rob. Fl.

v. d.

N.

ßurgundiones (Aleraanni). Gottfried.

Raimunds Corps.

Adhemar.

Tancred.

Boemund.

Jenseits der Brücke stellte sich das Kreuzheer in Gefechts-

ordnung.

Delpech behauptet

Treffen zu je drei »acies«. d.

h.

aus

Ansicht

ist

dem

hier

ganz

eine

Kolonnenformation

Diese aus

unzuverlässigen

Albert

offenbar falsch aus folgenden Gründen

die Stellung

des

Fussvolks

Kolonnenformation

vor

einer

kaum möglich

:

geschöpfte

Erstens wird

jeden Schwadron

erscheinen

bis

eine

zweitens

lassen;

bezeugen die Hauptquellen hinreichend deutlich und hier

Übereinstimmung eine von dem Fluss

in vier

Wilhelm von Tyrus,

in voller

zu den zwei »milliaria«

und Mohammedanern. Denn es heisst bei Raimund, die Christen seien nach dem Gebirge zu marschirt, damit sie nicht umgangen würden. Da nun auch die Gefechtslinie jedenfalls den Orontes entfernten Bergen sich hinziehende Aufstellung von Christen

berührte, so folgt daraus, dass sich dieselbe von

dem

Flusse bis

zu dem zwei starke »milliaria« entfernten Gebirge ausdehnte.

Eaim.

(260 E.):

nostri

autem

tantum

acies

suas

versus

40

montana dirigebant caventes, ne nos incingerent a tergo. erant autem montana a ponte quasi duobus magnis milliaribus. Es wird ferner ausdrücklich gesagt, die christliche Aufstellung

habe die

ganze Ebene

der Brücke

von

bis

zu den

Bergen eingenommen.

Raim. (260

cumque, ut diximus, planitiem tot am occuhoc autem spatio, quod processimus, a

G.):

passemus f f

in

ponte usque ad montana maxime laboravimus hoc,

Da

quod

nicht alle Haufen die

kann

schritten, so

Schar verstehen,

Raimund in

(260 J.):

nobis, qui in tarnen

Worte

sogleich bestätigt wird:

inter haec,

licet

majores

f

hostium ordines

turma episcopi eramus,

nulluni ibi vulneraverunt f

Endlich sich

unter den »nos« nur seine eigene

der er selbst sich befand, eine Vermutung,

die durch die folgenden

Raim.

propter

nos accingere. Ebene bis zu den Bergen durch-

hostes volebant

ipsi

erfahren

wir

aus

den

incumberent,

J

)

Gesta

(151

K. 39), dass

auch die Schlachtstellung der Asiaten von dem Orontes

zu den Bergen

in einer

Ausdehnung von zwei

bis

milliaria hinzog:

autem turmae (Turcorum) ordinatae sunt a flumine

aliae

usque ad montanam, quod distat per 2

Gegen

milliaria.

eine Kolonnenformation sprechen ferner

die

Worte

derselben Quelle (151 K. 39):

Hugo equitabant juxta primitus f invaserunt hoc aliae acies simili modo invaserunt

Godefridus et Flandrensis comes et

aquam, ubi virtus illorum videntes

illos.

erat,

isti

illos,

aus denen hervorgeht, dass die »aliae acies« nicht direkt hinter

Hugos und Gottfrieds Scharen, sondern seitwärts von demselben Gebirge gestanden habe, bestätigt Albert: suam per se aciem versus montana dirigebat f. (426 C): Corbaham autem f qui f a sinistris Christianorum stationem occupaverit, nequaquam suis fugitivis f sociis ad opem contendere poterat. nam illi Podiensis episcopus fortiter in faciem 1)

Dass Adhemar

am

(422 B.): episcopus vero Podiensis

resistebat

f

41

Noch deutlicher sagt Albert (422 B.), dass Robert von Flandern und Robert von der Normandie mit ihren beiden standen.

vorangegangen

Schlachthaufen »auf einer Seite«

Robertus

comes Flandriae

seien.

Robertus princeps Nortman-

et

norum duabus praeferuntur aciebus et propinqui in uno latere constituuntur.

sie juncti hi

duo

Endlich scheint auch schon die geringe Zahl der Christen

gemacht zu haben.

eine gedehnte Aufstellung erforderlich

Da

somit das erste der vier Treffen auf der einen und das

dritte auf der

Mitte

andern Seite stand, so muss das zweite

Das

gehabt haben.

seinen Platz

nach einstimmiger Überlieferung

Treffen

vierte

in

der

bildete

Reserve unter Führung des

die

Oberstkommandirenden Boemund. nach

Erscheint

formation ganz

alledem

Annahme

die

ungerechtfertigt

so

,

ist

einer

doch

Kolonnen-

auch die Vor-

stellung einer gedehnten Aufstellung, bei der die Schlachthaufen

Höhe

auf gleicher

standen, nicht haltbar; die Ordnung er-

weist sich vielmehr als eine

Staffel von drei Treffen, von

denen das vorderste sich an das rechte Orontesufer und

am

weitesten zurückstehende an das Gebirge anlehnte,

ein viertes Treffen in

Reserve

das

während

Dass Hugo zuerst, dann

folgte.

anderen Doppelhaufen der Reihe nach an den Feind kommen sollten, wurde von vorn herein im Fürstenrat bestimmt. Raim. (259 F.): mandatum est etiam, ut Hugo f et comes Flandrensis et Normanniae comes primi ad bella pro-

die

cederent; deinde dux, post ducem episcopus, post episcopum Boamundus. f f quae a prineipibus consulta fuerant, ordine complentur.

Demgemäss sehen Haufen zuerst

ins

wir, dass die

Gefecht

amOronteshinmarschirenden

gekommen sind;

sie

waren also auch

schon weiter als die anderen Teile vorgerückt, die erst

nach einander zum Schlagen kamen. die

Gesta

Hier bestätigen

später Raimund

(151 K. 89):

Godefridus

et

Flandrensis

comes

et

juxta aquam, ubi virtus illorum erat,

Hugo f equitabant isti primitus f in-

42

vaserunt illos. videntes hoc aliae modo invaserunt illos f *)

acies simili

Der Aufmarsch des Kreuzheeres aus der Zugkolonne die Gefechtsstellung scheint

zunächst

demnach

das erste Treffen

zu

derart erfolgt

in

sein, class

nach Überschreitung der Orontes-

brücke eine Schwenkung vollzog,

um dem

Ufer des

rechten

Das zweite Treffen schwenkte Marschrichtung ein, nachdem dasselbe

Flusses entlang zu marschiren.

dann

erst

in die gleiche

dem dem

hinter hinter

ersten

zunächst

dritte Treffen zog

und zweiten vorbei, und machte

den Bergen die Wendung, nachdem es zweite,

Das

ersten vorbeimarschirt war.

halbrechts (bezw.

nahe

erst

vielleicht, wie

auch das

halblinks) marschirt war.

Dadurch musste eine Staffel förmige Gefechtsordnung entwie

stehen, wird.

(S.

Bei

sie

Tafel

III).

dem Aufmarsch

scheinen die einzelnen Krieger

wöhnlich weiten Abstand

Raimund

denn

auch heute noch häufig formirt

bei Kavallerie

von

hebt hervor,

man

dass

Ordnung nach den Bergen zu marschirt sie in

unge-

genommen zu haben,

einander

so

in

weitläufiger

wie

sei,

die Kleriker

Die geringe Zahl der

Processionen einzuhalten pflegten.

Streiter erklärt dies sehr wol.

Raim. (260 E.): procedebamus

spaciosi,

ita

sicut in proces-

sionibus clerici pergere solent; et reveranobis processio erat.

Da

die

Front der Gefechtsaufstellung eine Breite von zwei

grossen »milliaria«, also von mindestens 2000 Schritt hatte, und

Auch Fulchers Worte (349 B ): »ecce autem Hugo f et Robertus Normanniae, comes quoque Flandriae Robertus in acie prima constituti sunt invasores« lassen keine andere Deutung zu, als class man von diesem ersten Treffen den ersten Kampf erwartete. Wilhelm (268) fasst dies auf Grund Alberts ebenso auf: »quibus cum 1)

cornes



appropinquassent adeo, ut jam in eos hostes sagittas suas contorquere possent, facto impetu,

tres

gladiis instantes cominus«. in

primae acies f Noch

agone desudant, ecce subsequentes

inferiore

eos,

praestantiores.

Boamundus ad

qui

se

in eos

irruunt

lanceis et

»duraque primae acies f adjunctae et illatae impetu non

deutlicher: eis

praecesserant reddunt tarn audacia

cumque jam omnes, excepta hostes pervenissent acies et

novissiina,

cum

eis

quam

viribus

cui praeerat

decertarent« f

f

Gefechtsordnung. Erster Mo m e n

Aufmarsch

in

t.

I

H

-

R.N. E. F.

Orontes

ii II

Gr.

A.

III

IV

,

B.

Zweiter Moment. I

/ Orontes III

IV

Dritter M

o

m

e

n

II

!/ III

/ Orontes

IV

t.

Taf.

]

Vierter Moment. montana

Fünfter Moment. montana

R F III

IV

0

II

r o

n

t eis

43

nach den furchtbaren Kämpfen und der entsetzlichen Hungersnot

nur wenige hundert Pferde

kann gewesen

Höchstens war

sein.

einzige

die

fast

möglichst

der Stadt gewesen sein können

in

der Kavallerie

Linie

die

so

viel

Form

für

sie

die

nur sehr dünn

der Tat

in

wie

zweigliedrig,

geschlossene

dies

Attacke

blanke Waffe an den Feind zu bringen.

damaligen Panzerreiter war dies gewiss noch mehr

heute

um

ist,

Für

die

als für die

moderne Kavallerie gegeben. Die Infanterie

nahm wieder an

Wir glauben jedoch aus den

Anteil.

autem de

constituerunt

bello

einer grossen Feldschlacht

W orten 7

sie:

des Fürstenrates:

f ut

pedites

praeirent

militibus et pro imperio prineipum irent et starent; et milites

sequerentur eos atque a tergo custodirent vor

die Besorgnis

und

volks

Unordnung und

Disciplinlosigkeit

des Fuss-

und Unerfahrenheit herSeine Stellung war vor den Kavallerie-

Unselbständigkeit

dessen

auslesen zu

dürfen.

abteilungen,

um

Bogen.

(Raim. 259 E.)

das Gefecht zu eröffnen, seine Hauptwaffe der

Wir dürfen uns aber

die Schützenabteilungen nicht in

moderne dünne Linien aufgelöst denken.

Dass dieselben

viel-

Schwärmen vorgingen, geht schon daraus herganze Masse der Infanterie der sehr geringzäh-

mehr

in dichten

vor,

dass die

ligen Kavallerie voranging.

Ausser den Bogenschützen gab es im Heere,

Radulf vielleicht

etwa

als

glauben

dürfen,

wie wir wohl

eine grosse Zahl von Lanzenträgern,

auch Speerwerfer,

welche

gesonderte

Aufstellung,

Unterstützungstrupps, nahmen.

Rad. (622 A.): densissima pedestrium hastarum sylva f Rad. (665 C): sie reliquum certo disponunt ordine bellum: quo Stent pila loco, quo lancea, quove sagitta f 2 ). 1) Schon im Februar waren ja nur 700 kriegstaugliche Pferde vorhanden. Albert (427 A.) zählt gar nur 200 Pferde: »affirmant ex veritate qui aderant, quoniam vix 200 supererant equi bello apti in die, bua praelium f cornmiserunt«.

2)

Als Zeitgenosse niusste

Radulf

die

Waffengattungen und ihren

44

Über

die

Bewegungen

der Infanterie bei

der Kavallerie-

Doch

attacke lassen uns die Quellen fast vollständig im Stich.

dass sich dieselbe,

ist es selbstverständlich,

um

die Front

zu machen, hinter die Kavallerielinie zurückzog, indem

frei

sie teil-

weise hinter den Flügeln einschwenkte, teilweise durch die Intervalle der

Schwadronen durchgelassen werden musste.

Ausdehnung der

der grossen

aus

folgt

Denn

Länge von zwei starken Millien. nehmen, dass

Gefechtslinie es

ist

Letzteres

zu einer

gar nicht anzu-

sämmtliches Fussvolk in der Eile nach

sich

können.

des Gefechts sich

gesammelt haben, wie wir

aufs neue

Raimund

Tat aus

erfahren,

dass

nach dem Aufmarsch der Christen

den

Es mag dann während

Flanken hätte zurückziehen

eine

türkische

im Rücken

in

der

Abteilung

ihrer Schlacht-

Infanteriehaufen attackirt habe. Raim. (260 G.): cumque, ut cliximus, planitiem totam occupassemus, quaedam pars Turcorum post nos remansit, atque

linie

einen

quibusdam peditibus nostris

Von

noch,

Türken einen

Raim.

Bewegungen der Fusstruppen hören wir

taktischen

sonst nur

incurrit.

dass

Knäuel

genannte

der

Haufe beim Angriff der

formirt habe. illi facto gyro impetum hostium cum vero Turci nullo modo eos pro-

(260 G.): peditesvero

sustinuerunt

viriliter.

ignem

pellere possent,

circa eos accenderunt f

l

).

Aus der ehrenvollen Erwähnung des Mutes und der Widerstandskraft des Fussvolks sehen

Kämpfe um Antiochien

die

wir,

dass

Brauchbarkeit

die

unaufhörlichen

dieser

Waffe schon

bedeutend erhöht haben.

Rai m.

(260 G.): pedites f impetum hostium f

sustinuerunt

Gebrauch im allgemeinen ebenso gut kennen wie jeder andere, wenngleich ist, dass er lange Jahre nach dem Ereignisse schrieb. Aber die Knäuelbildung des Fussvolks bezeugt uns ebenfalls das Vorhandensein von Lanzen- oder Speerträgern (s. u.). auch hierfür zu bemerken

1)

Alb.

curaventi

(425 A.)

comitatus

cogebantur -J-

:

oppressi

Boemundi

f viribus tantorum et fraude f cirmiserum et anxium globum f

in

45

cum

virili ter.

possent

f

modo eospr opellere

)-

Noch mehr

als

glänzenden Sieges

dem Fussvolk

vero Turci n ullo

1

;

Zeugnisse beweist

diese

das Factum des

muss

bei der sehr geringen Zahl der Reiter

ein nicht

unerheblicher Anteil an demselben zu-

gefallen sein.

Ob Kugier ist

das oder,

europäische Heer seine Front

gegen Osten

wieSybel annimmt, gegen Westen gewandt

nicht mit voller Sicherheit zu entscheiden.

stösst

namentlich auf zwei Schwierigkeiten.

,

wie

habe,

Die erste Ansicht

Radulf

erzählt

nämlich (669 A.) »lang und breit«, wie der Ostwind den Rauch

dem detachirten Corps Gesicht getrieben habe; darauf sei er Westwind umgeschlagen, sodass er nun den Türken

des von den Türken entzündeten Grases

Rainalds anfangs ins plötzlich in

entgegengekommen

sei.

Der

Kugi er s che Ausweg

(161): »die

Christen seien in einen »Klumpen« zusammengedrängt und rings

von den Feinden umstellt worden« nicht, weil hiernach sowol

,

beseitigt

den Türken entgegengeweht hätten.

Westen räumt dagegen Angabe der Gesta (151 K.

Die Annahme einer Front-

stellung nach

Auch

die

sich bis

zum Tankred kastell

Weise einfacher zu erklären Hauptstellen,

auf die sich

Not so auslegen, sprechen.

In den

1) Alb. (423 F.): miserunt a porta f

dass

die Schwierigkeit

West- wie Ostwind den Christen wie

sein.

Bedenken hinweg.

dass die Verfolgung

erstreckte,

würde auf diese

Ferner Hessen sich etwa die

Kugier

sie für

dieses

39),

(160

ff.)

stützt,

auch zur

eine westwärts gerichtete Front

Worten der Gesta:

omnem inanum

sagittariorum pedestris vulgi prae-

qui f in Turcos sagitta infestos et ipsi sagitta irruerunt, scuto tectis pectoribus resistentes et a loco amoventes, quous.

que ad Stationen) equorum ipsorum sagitta Christianoruni transvolante perventum est. Turci itaque f videntes se non posse obsistere, nec viros christianos a ponte abigere, sed equos suos posse sagittaruni laesione perire,

versi in

fugam

f.

46 »denique

und

dem

in

divisi

Tum:

sunt

una pars

ivit

contra mare«

Satze:

»hanc miserunt obviam Turcis, qui veniebant a Hesse sich

»mare« anstatt auf

der Ausdruck

auch etwa auf den

östlich

mari«

das Mittelmeer

gelegenen See von Antiochien be-

ziehen, da ja Seeen von den

damaligen Schriftstellern

»Meere« genannt werden,

B.

Es muss hierzu

laeum.

selbst den See

nennen.

Annahme müsste

die

Gali-

Gesta

Stelle (136 K. 16) »lacus«

vorausgesetzt werden, dass

oder seine Quelle in den Worten (424 C.)

»Solimannus vero f cum sequestrati versus haec

ad

Mare Mortuum und Mare bemerkt werden, dass

von Antiochien an einer

Bei dieser

Albert

z.

freilich

zuweilen

portum

victi

forte

Simeonis f

f

illuc

cuneis f

suis

montana

et

a cetera societate

viam quae respicit

contendunt,

meditarentur ad

fugam

ut

si

Christiani

maritima

eis

occursarent« f das

»mare« irrtümlich

durch, falschen

so

müssten

wir

für das Mittelmeer gehalten habe.

weiter

schliessen,

Angabe veranlasst worden: der

ist

Albert

Da-

zu der

linke Flügel der Christen

habe an den Bergen gestanden. Alb. (422 B.):

episcopus

versus montana

suam per

vero Podiensis

(426 C):

dirigebat

aciem

se

Corbaham

f f autem f qui a sinistris Christianorum stationem occupaverat, nequaquam suis fugitivis f sociis ad opem contendere poterat.

nam

Uli

Podiensis episcopus

fortiter

in faciem resistebat

Alles in Allem

f genommen

dürfte doch

wol die Auffassung

Kuglers den Vorzug verdienen.

Es

ist

wol nicht zweifelhaft,

dass

Kerbogha

die Christen

am Ausmarsch hätte hindern können, wenn er gewollt hätte. Er rechnete aber vielleicht, dass er das heruntergekommene Kreuzheer

in

offener Feldschlacht

dem Krieg mit einem Schlage

ein

leicht

überwinden und so

Ende machen könnte.

Die

47

Albe rts che Erzählung eine

türkische

von einer Besetzung der Brücke durch

Schützenabteilung

(

423 F.

müssen

)

wir

da

,

Gesta direkt widersprechen, abweichend Raimund von Kugler und Delpech verwerfen. Raim. (260 D.): cum (Turci) primo potuissent exitum nobis und

die

prohibere, pacifice exire permittebant.

Gesta acies

postquam Curbaram

(151 K. 39):

f

exire

unam

post aliam, dixit:

melius eos habeamus in potestate nostra«. fuerunt foris de urbe f Mehr als unwahrscheinlich

auch die auf

Heldentaten

Albert

sollen.

Werden

habe

Meere gedacht haben, während Endlich

für die Mangelhaftigkeit

der die

an

Flotte

der

zum Meere decken Rückzug nach dem fernen

Rückzugslinie

die

die Christen an einen

Rücken hatten?

Delpech,

nachschreibt,

die

ut

postquam vero

bei

gläubig

Bemerkung,

beruhende

Orontesmündung

erscheint

Gottfrieds

Francorum

vidit

»sinite eos exire,

ist

sie ihre

nicht

es

Festung unmittelbar im diese Schlacht

zulässig,

des Kampfes mit verbundenen Waffen

Es

heranzuziehen, wie es von demselben Forscher geschieht.

ist

zwar eine gewisse Unselbständigkeit der Infanterie bemerkbar; aber was

sie in

Verbindung mit der Reiterei im Gefecht

oder nicht geleistet hat, entzieht sich unseren Blicken.

Quellen darüber sagen, lautet nur sich

ihre

Kriegstüchtigkeit

Trennung beider Waffen, Antiochischen See

günstig,

gegen wie

wahrnahmen

,

früher

geleistet

Was

ein Zeichen,

erhöht

vor der

wir

sie

kam

fortan nicht

Eine

hat.

Schlacht

mehr

die

dass

am

vor.

Die Ergebnisse sind für uns folgende: 1)

Das Schlachtfeld war eine Ebene, die bei der vorwiegenden Bedeutung der Kavallerie einzig passende Bodenform.

2)

Die Flügel lehnten sich an Terrainabschnitte an

an einen Fluss, anderseits an Berge,

um

nicht

,

einerseits

umgangen

zu werden. 3)

Der angreifende

Teil

waren

Orientalen im entscheidenden

gemacht.

die Christen;

Moment

eine

doch haben die

Gegenbewegung

48 4)

Der Fürstenrat bestimmte

5)

Das Oberkommando ward Boemund auf vierzehn Tage über-

6)

Die vornehmsten Fürsten führten selbständige

die Gefechtsordnung.

tragen.

Corps ins

Gefecht, je zwei derselben vereinigten sich jedoch zu

Treffen unter der 7)

Man

Führung

einem

des einen von ihnen.

ging nicht in Kolonne vor,

sondern

in einer sehr ge-

dehnten, gut zwei Millien langen Staffel von drei Treffen, welche

aus

Zugkolonne

der

durch Einschwenken

nach rechts formirt wurde,

wahrscheinlich

höchst

sodass die

am

Fluss avancirenden Corps die vorgeschobenste Stellung ein-

nahmen;

ein viertes Treffen

des Oberbefehlshabers 8) In

bildete unter

Boemund

dem Kommando

die Reserve.

jedem Doppelhaufen war Kavallerie und Infanterie ver-

einigt. 9)

Letztere

am Kampfe bedeutenden

hatte

fangs in dichten

Schwärmen im

bei der Attacke der Reiterei die

Anteil,

Vordertreffen und zog sich

nach den Flanken und durch

Abstände der Reiterabteilungen zurück,

Front

sich

stand an-

wahrscheinlich von

um

hinter der

neuem zu sammeln.

Die

Masse der Infanterie wird den Bogen geführt haben; doch muss ein Teil auch mit Lanzen bewaffnet gewesen sein. 10)

Umgangen, formirten

11)

Gegen früher

ist

ein

die Infanterieabteilungen Knäuel.

Fortschritt

in

der Kriegstüchtigkeit

des Fussvolks bemerkbar. 12)

Das ganze Kreuzheer war landsmannschaftlich geordnet und Die grösseren Volksstämme setzten sich wol gegliedert. aus

Unterabteilungen

zusammen,

Landsmannschaften darstellten.

die

wol

wieder

engere

4$

V.

Schlacht bei Askalon, August 1099.

12.

(Raim.

Fulch.

303.

Gesta

372.

Alb.

161.

490.)

Der zuverlässigste Gewährsmann, unmittelbarer Augenzeuge,

man

wie

aus der Erzählung

erster Person

in

scheinlich wieder

getümmel.

Träger der

h.

Er war wahr-

Lanze, also mitten im Kampf-

Nächst ihm erweckt Ful chers sachkundige, schmuck-

und mit den Hauptquellen nicht

lose

sieht, ist wieder,

Raimund.

wie ein Jahr zuvor bei Antiochien,

in

den mindesten Wider-

tretende Darstellung das meiste Vertrauen,

spruch

zur

der Verfasser

Zeit

der

noch

Schlacht

in

wenngleich

Edessa

weilte.

Auch der Verfasser der Gesta darf, wiewol bei ihm schon mehr sagenhafte Züge als bei jenen Quellen hervortreten, in wesentlichsten Punkten

den

mehrmals erscheinende lässt

Glauben

erste

beanspruchen, zumal die

Person

Autopsie

schliessen

genannten

Berichten

auf

und Widersprüche mit den beiden

auch bei ihm nicht bemerkbar sind.

Alberts Erzählung

gegen, die ausführlichste von allen,

wenn

Einzelheiten

unzweifelhaft

und Grossen

so verworren

zu benutzen

ist.

ist,

Richtiges ,

dass

Schliesslich

enthält,

sie

sie

auch

da-

in einigen

doch im

Ganzen

nur mit grösster Vorsicht

mag noch

des

von

Ekkehard

von Aura überlieferten Briefes über den Kreuzzug und der mit Zusätzen versehenen Überarbeitung der Gesta von Bald rieh

Erwähnung geschehen. Der Wert beider Schriften ist fraglich. Ob die von Hagemeier ) behauptete Verfasserschaft Raimunds 1

Recht besteht,

für jenen Brief zu

Wegen

ausgemacht. dies für

1)

ist

Forsch,

(Heermann).

z.

das

d.

für

uns noch keineswegs

seiner summarischen Kürze

unsere Zwecke

fragwürdig

ist

wenig

in

würde

Betracht kommen.

er ohne-

Ebenso

dem Baldrich von Sybel geschenkte Ver-

Gk XIII, 400

ff.

4

50 trauen, da sein Bericht fast

Wort

für

Änderung der Namen, soweit

er

nicht

mit einer Darstellung der

ist,

vensium

XL

(H. F.

p.

Wort,

vielfach

nur mit

den Gesta entnommen

Gesta Consulum Andega-

269 C.)

von

der

Schlacht

Boutonne des Jahres 1057 übereinstimmt.

bei

Ghef-

Näheres hierüber

behalten wir uns vor.

In der Absicht, das jüngst eroberte Jerusalem den Christen

wieder zu entreissen, grossen

war der Sultan von Ägypten mit einem

Heere im Hafen von Askalon gelandet.

Um

diesem

hatte Angriff zuvorzukommen und den Feind zu überraschen das in dreijährigen Kämpfen furchtbar zusammengeschmolzene ,

Kreuzheer seine

letzte

Kraft aufgeboten.

Die einzeln nach ein-

ander ausmarschirten Fürsten sammelten sich mit ihren Mannen

am

Tage auf den Feldern von Ramla und richteten gegen Abend an einem kleinen Küstenflusse zwischen Ramla zweiten

und Askalon, eine

Millie von dieser Stadt entfernt, ein Biwak Morgen des dritten Marschtages, am 12. August 1099, rückten 10200 Mann, 1200 Reiter und 9000 Fussgänger 2 ), von hier gegen den Feind, welcher Askalon im Rücken hatte, also etwa in süd-süd-westlicher Richtung vor. Auf diesem

her

1

).

Am

Marsch vor dem Feinde hatte man, ebenso wie an dem vorhergehenden Tage, eine geöffnete karreeförmige Marschkolonne von neun

landsmannschaftlich

Form Delpech

1)

2)

(II,

230

geordneten Haufen PI.

formirt,

IV) richtig wiedergibt:

Siehe Raiin. 303 F. 304 F. und Gesta 161 K. So die präcise Angabe Raimunds 304 A.

51. 52.

dessen

51

Vor- und Nachhut sowie Seitentrupps deckten dieselbe.

Diese

schwerfällige Marschformation sollte sich aber zugleich bei plötz-

lichem Angriff

in eine

Gefechtsor dnun g von drei Treffen

umbilden, die ihre Front nach jeder Richtung kehren könne.

Raim. (304 omnes ad

E.):

conclamatum

pugnam

est

exercitum,

per

parati essent et

quisque

ut

mane

principibus de

sua gente conjungeretur f (304 H.) nos autem f ordinati in 9 turmis progrediebamur. f(303G.): juncto exercitu per turmas dispositis praesidiis ab omni parte :

procedebamus. praesidiis

(304 F.)

exercitum

:

profecti dispositis

dei

in castra

f ab omni parte

Mahumeth dirigebamus.

(303 H.): armati f in 9 turmis incedebant. erant autem 3 a tergo, 3 a fronte, 3 in medio sie ordinatae, ut, undecun-

que

bellum

se

emergeret,

occurreretur, turma media

Hier verlässt uns sind,

plötzlich;

sprünglich

ordinibus

in tribus

illis

manente cunetis ad praesidium

Raimund, dem

wir bisher allein gefolgt

denn der Text weist da,

wo ohne Frage

der Aufmarsch in Gefechtsordnung

ur-

und der Verlauf

Kampfes gestanden hat, eine breite Lücke auf 2 ). Wir müssen daher über diese Dinge von den anderen Quellen, namentlich von Fulcher und den Gesta, Aufschluss zu erhalten suchen. Diese machen die nach dem Voraufgegangenen des

Bemerkung, dass das Kreuzheer in die Küstenebene von Askalon gelangt und dort in Gefechtsordnung aufselbstverständliche

marschirt

sei.

Die Führer

gliederten

nach

Fulcher,

wie in

den früheren Schlachten, ihre Abteilungen und Unterabteilungen gehörig.

und zwar

Nach den G esta ordnete jeder Feldherr seine Schaar, in der "Weise, dass er das Fussvolk vor die Reiterei

stellte.

1) Diese Stelle bestätigt, was wir oben S. 31, 1 über die Bedeutung von »turma« und »ordo« bei Raimund bemerkten. 2) Während in der Bongars'schen Ausgabe des^aimund (182, 4) die Lücke durch ein Sternchen bezeichnet ist, scheinen die Herausgeber des Recueil dieselbe gar nicht bemerkt zu haben sie haben sie wenigstens (304 J.) durch nichts angezeigt. ;

4*

52

Fulch.- (362 D.): paganos accedere didicerunt, quo tribuni et

stituta praelium

Gesta

nimis

alas

et

cito

mox

cuneos gente sua con-

agendum prudentissime ordinaverunt f

(162 K. 53)

vallem

per

centuriones

summo autem

:

pulchram

secus

diluculo

littus

f intraverunt in qua suas

maris, in

dux instruxit suam, f comes Nortmannorum suam, comes S. Aegidii suam, comes Flandrensis

struxerunt acies.

suam, comes Eustachius suam, Tancredus ordinaverunt

quippe

pedites

et

et

Gaston suam,

sagittarios,

qui

praece-

ordinaverunt omnia f Die gesammten Streitkräftewaren nach Fulcher in drei

derent milites, et

Treffen scheint,

sie

geordnet, eine Angabe, die

als

dem Marsche

um

so glaubwürdiger er-

auch nach Raimunds Zeugnis schon so geordnet war, dass es

das Heer auf

im Fall eines plötzlichen

drei Treffen kämpfen sollte. Fulch. (362 E.): (Höstes) machinati sunt accingere postrenios, ubi dux Godefridus subsequenter cum agmine denso militum armatorum remigando, posteritatem sollicit a b a t ceteri enim proceres alii in prima, alii in s e c u n d a acie praeibant.

Angriffs in

Dass König Gottfried im dritten Treffen stand, wird durch die Analogie

mit den früheren Schlachten, in

befehlshaber immer, führte

,

denen der Ober-

wie in der Regel noch heute,

die Reserve

bekräftigt

Das Fussvolk, Bogenschützen, Lanzenträger und wol noch andere Infanteriewaffen

2 )

hatten sowol nach

Fulcher s

Bericht

auch Albert ausdrücklich, und Baldrich den Worten schliessen: der König habe die Schlacht durch einen letzten Angriff entschieden. Alb. (495 E. VI. 48): Godefridus f qui versus raontana extremas acies dirigebat. Baldr. (108): 1)

lässt

es

Ausserdem sagt wenigstens

es

aus

milites pagani confestim fugam inierunt. Aethiopes stupefaeti substiterunt. rex autem et Francorum quidam ad Aethiopes conversi et ibi aliquantulum demorati, eos tamquam segetem in transverso gladiis secabant f 2) Die Worte der Gesta: »pedites et sagittarii« (s. o.) werden von Guibert (235 G.) mit »pedites sagittarii et lancenrii« und von Robert

(874 C.) mit »pedites

cum

sagittis et pilis et telis« erklärt.

Dass

es

unter

53

dem der Gesta zunächst vor der Reiterei Stellung genommen und leiteten das Gefecht ein, wie wir das ja auch in wie nach

der Schlacht bei Antiochien sahen.

Fu Ich.

(362 F.): pedites nostri sagittas in

mox

congruentissime

dentes jecerunt.

(hostes) disten-

illos

secutae sunt sagittas

dum equites nostri f irruerunt in eos. Fragen wir nach der Stellung der drei Treffen, so gibt

lanceae,

Fulcher zwar

uns

keine direkte Antwort, doch ergibt sich aus

grosser Wahrscheinlichkeit,

seiner Gefechtsdarstellung mit

dass

dieselben nicht direkt hinter einander, sondern dass zwei seitwärts-

rückwärts standen. Treffen

Die Ägypter, heisst

vorstreckt, linie aus,

und

um

es, teilten sich

im ersten

wie ein Hirsch die Äste seines Geweihes

gabelförmig,

die vorauseilenden

Araber dehnten ihre Gefechts-

das hinterste Treffen unter Gottfrieds

Kommando

zu umgehen.

Fulch. (362

E.):

i

Iii

(sc.

cum ad cuneos

pagani)

nostros

jam

appropinquassent, tanquam cervus ramos cornuum praetendens, cuneo suo anteriori facto bifurco, distensione

Arabum

praecurrentium explicata, machinati sunt accingere postremos, ubi f Godefridus subsequenter

cum agmine denso militum

posteritatem sollicitabat.

Hätten die Treffen auf einer Achse gestanden,

man erwarten,

der Feind durch

dass

dies

so müsste

Umgehungsmanöver

zunächst den vordersten beiden Treffen in die Flanke gefallen

wäre, nicht aber, dass er die Reserve umgangen hätte. diese

aber seitwärts-rückwärts, so

derselben sehr leicht. es

habe das Gefecht

attacke erfolgt (S.

hatte,

o.

Schlachten gesehen.

dann

die

sich

sei alsbald

Fulch. 362 F.),

so

ist

Stand

Umgehung

vom Fussvolk gesagt

wird,

die Kavallerie-

es

taktisch sehr

dass die Reiterei eine gedehnte Aufstellung

sodass die Infanterie einer jeden

Landsmann-

Waffengattungen gab, wird durch das Zeugnis genügend erhärtet, und haben wir auch bei früheren

der Infanterie solche dieser Zeitgenossen

ferner

eingeleitet,

viel wahrscheinlicher,

genommen

Wenn

erklärt

54 schaft vor ihrer Kavallerie stehen konnte, wie es in der Schlacht

bei Antiochien der Fall war,

unselbständige Fussvolk in dichten

als dass

getrennt von

Massen gekämpft

das sämmtliche, noch so der Reiterei ihrer

Schon

hätte.

Stämme

die geringe Zahl der

Christen musste der feindlichen Übermacht gegenüber, deren Umgehungskünste allbekannt waren, eine möglichst gedehnte

Unsere Vermutung wird von

Aufstellung erforderlich machen.

den

Gesten vollkommen

ein

linker »Teil«

und

bestätigt;

die

»Mitte«

es

wird

ein

rechter

Rechts

unterschieden.

und

am

Meere stand Raimund, links Gottfried, in der Mitte die übrigen wie Robert der Normanne, Robert von Flandern, Tankred, Eustach und Gaston,

fünf Führer,

Gesta

dux Godefridus mare in dextra *) parte, Robertus comes Nortmanniae comesque Flandrensis et Tancredus, comesque alii equitabant in medio. Die mittleren Haufen haben wol neben einander gestanden, (162 K, 53):

cum sua

acie,

in sinistra

comesque

S.

f parte

fuit

Aegidii equitavit juxta ,

sodass die Gefechtsordnung eine sehr gedehnte gewesen zu sein scheint.

zählt

Nachdem nämlich der Vorstoss Roberts

worden

ist

v. d.

N.

er-

(162 K. 53), wird fortgefahren:

»ex alia parte comes Flandrensis f invasit. Tancredus vero impetum fecit per medium tentorium eorum f

Aus der Kampfschilderung der Gesta geht

ferner in Über-

einstimmung mit Fulcher hervor, dass die drei Teile nicht auf einer Höhe, mithin seitwärts-rückwärts standen; die »Mitte«

als

der vorgeschobenste Teil,

erste Treffen bezeichnet

erzählt,

wie

er

allein

;

d.

und zwar wird

h.

also

als

das

denn der Angriff derselben wird zuerst

schon den Feind

in

die

Flucht schlug;

dann erst wird der Kampf des rechten Teils erwähnt, dem nur noch die Aufgabe übrig geblieben zu sein scheint, die Fliehenden niederzuhauen.

Schliesslich

geht

es

auch

aus

den

Worten

(162 K. 53): 1) Im Recueil steht abweichend von der Ausgabe von Bongars und den Überarbeitern der Gesta (Siehe z. B. Tudebod 114 K. 4) die falsche

Lesart »sinistra« statt »dextra«.

55

struxerunt acies, dux instruxit suam, f comes Nortmannorum etc., ordinaverunt quippe pedites et sagittarios, qui

suam

praecederent milites, et

sie

ordinaverunt omnia f dass das Fussvolk

mit genügender Deutlichkeit hervor,

jeden Landsmannschaft der Heitere! derselben also in enger

Verbindung mit

Nach alledem

ihr

kämpfte

einer

voranging,

J

).

erscheint die Schlachtordnung als eine Treffen-

formation einer modernen Kavalleriedivision.

Die

in

Gefechts-

bereitschaft gesetzte Kolonne

_L J_

xx

r

r

r

entwickelte sich also zu ungefähr folgender Gefechtsformation 1)

2

)

zum Teil wieder durch Albert bestätigt; von einer gedehnten Aufstellung, von einem rechten

Diese Ergebnisse werden

er redet ebenfalls

und einem linken »Teil« und im Gegensatz zu jenen von einer »frons«, unter welcher demnach die vorgeschobene Mitte verstanden werden muss. Gottfried steht ganz richtig links an den Bergen, welche die Ebene im Osten begrenzen, und zugleich in Reserve, mithin linksseitwärts- rückwärts, Raimund rechts am Meere in der Nähe der Gärten ausserhalb Askalons; er soll die Kameraden, wenn der Kampf heftig wird, unterstützen, d. h. er stand nicht im ersten Treffen. (494 A. VI, 45): acies Gallorum, sicut constitutae erant, hae in fronte, hae a dextris

et sinistris,

extremum pugnaturae, .bello aptantur. (495 E. VI, 43): Godefridus f qui versus montana extremas acies dirigebat f (494 B. VI, 45): comes f Reymundus a dextris versus pomaria f quae extra muros erant, aciem suam dirigebat, ut bello ingruente soeiis vires et opes augeret f (495 B. VI, 47): horum (sc paganorum) pars f ad maritima contendit. ubi f Reymundus f illis occurrit, quos f in profundum aliae ad

maris

fugientes f submergi f aretavit.

Raimunds

brauchen nicht gerade mit den 6 oder 7 Widerspruch zu stehen, weil sich beide Begriffe nicht decken müssen, wie wir das bei Gelegenheit der Schlacht von Antiochien gesehen haben. Die »acies« der Gesta, d. h. die Mannschaft eines selbständigen Führers, wie Raimund, kann sehr wol aus 2 turmae 2)

»acies«

Die 9 »turmae« der

bestehen.

Gesta

Wir

in

dürften etwa vermuten, dass hier die beiden mächtigsten

Fürsten, welche allein je ein Treffen bildeten, 2 turmae befehligten, wie

vor Jahresfrist vorzuziehen.

bei

Antiochien.

Indessen

ist

im Zweifelfalle

Raimund

56

Fussvolk.

R.N.

B.F.

T.

E.

Gr.

Reiterei.

R.

G.

Die Grösse der landsmannschaftlichen Heerhaufen war ohne Zweifel

verschieden;

im Durchschnitt zählte jeder 133 Reiter

und 1000 Fussgänger. Das Schlachtfeld war

Ramla und Askalon; also jedenfalls nach

die

ein

Teil

der Küstenebene

zwischen

Front der christlichen Aufstellung war

Süden oder Süd- Westen gerichtet, sodass

der rechte Flügel sich an das Meer, der linke an die die Ebene

im Oesten begrenzenden Gebirge anleimte, und der Feind stand ohne Zweifel im Norden und Nordosten welche

Festung Askalon,

er

zu seinen

der

Hafenstadt und

Stützpunkt

gemacht

hatte.

Über den Verlauf des Gefechts lässt sich nur wenig ganz Albert, der einzige Schriftsteller, welcher ein Sicheres sagen. Bild der Schlacht zu geben versucht hat, steht mit allen anderen

Quellen vollkommen in Widerspruch, sodass wir seine Darstellung

im Gegensatz zu

Kugler

(229) im

Ganzen schlechterdings

ver-

Denn während er von einem wechselvollen, fast ganzen Tag lang hin und her schwankenden Ringen zu

werfen müssen. einen

berichten weiss (490 C.

vollkommen

einig,

ff.),

dass

sind unsere drei Hauptquellen darin

der Angriff der Christen

schnell

und

57

ohne Wechselfälle zum Siege führte.

Raimund

Bei

dem Kreuzheer (305

besiegten Türken von

sagen die

A.)

omnem nostram multitudinem una impetu

prostraverunt.

Nach Fu Icher (363 A.) wurde der Feind durch den heftigen christlichen Ansturm sofort (continuo) zur Flucht gezwun» kleinen S tun de« (parvae horae spatio) war der Sieg allenthalben entschieden. Und auch die Gesta

gen, und' nach einer

wiewol die ->bella« »immensa« genannt werden, Ägypter »sogleich« bei der Attacke des ersten Treffens

lassen,

die

die

Flucht ergreifen (162 K. 53).

Der Kampf war also ein kurzes, selbstverständlich äusserst Handgemenge, wie das bei dem Übergewicht der Kavallerie

heftiges

schon an sich

kaum anders zu erwarten

tender wird durch

die Nachricht,

ist,

aber noch einleuch-

die

Ägypter durch den

class

schnellen und unerwarteten Angriff der

kleinen

Christenschar

überrascht worden waren, sodass sie, wie es scheint, nur eben

noch Zeit hatten, sich

Raim.

Schlachtordnung zu

in

quam existimantes, eorum vix contineremur

Im

einzelnen

gestaltet haben die

:

Ägypter das

mag

längerten,

und

die

frei

nun-

adventum

1

).

etwa folgendermassen

beider Heere versuchten

Front ihrer leichten Truppen ver-

Auf Steinwurfweite einander nahe ge,

begann

das einleitende Gefecht

des

folgte alsbald die Kavallerieattacke des ersten

wobei

der Christen,

Treffens

Front

moenia ad

christliche dritte Treffen dadurch, dass sie ihre

zu umgehen.

Dem

infra

sich das Gefecht

(Fulch. 362 F.)

Fussvolks.

quod

Bei der Annäherung

Streitkräfte teilten

kommen

stellen.

(304 G.): hostes infra castra sua demorabantur,

zu machen,

sich

natürlich das

Fussvolk,

um

die

nach den Flanken und durch die

Schwadronen zurückziehen musste. Nach kurzem Kampfe gelangte man in den Besitz des feindlichen

Intervalle der

hitzigen 1) In

stabant

sagenhafter Einkleidung sagen dasselbe die

autem inimici

milites apertis

audebant.

ociüis

dei

nil

excaecati et stupefacti

Gesta ac

(162 K. 53):

videntes

Christi

videbant et contra Christianos erigere se non

58

363 A.

Lagers (Fulch.

Gesta

162

K. 53).

das dritte Treffen unter des Königs

Umgehung Das

Indessen

hatte

Führung

persönlicher

die

vereitelt.

christliche

Centrum scheint

haben.

herbeigeführt zu

bereits

Entscheidung

die

Die Hauptmasse des Feindes drängte

den Toren Askalons zu, während ein anderer Teil sich, wie es scheint, auf die Schiffe

werfen

retten

Diesen in das Meer zu

wollte.

und niederzumachen

abzuschneiden

oder

,

scheint

die

Haupttätigkeit des zweiten Treffens ausgemacht zu haben.

VI.

Schlacht bei Ramla, 7.

(Fulch. 391.

Von den kommen.

549.

Ekk.

VII, 64.

269).

drei vorliegenden Schlachtberichten

nur der

schliesslich

Sept. 1101.

Alb

Fulch er s

kann

unsere Zwecke

für

in

fast aus-

Betracht

Der Kaplan war unmittelbarer Augenzeuge.

Nach

seinem eigenen Zeugnis (392 F.) hielt er sich im wildesten Kampf-

getümmel

Kampfes und einer klaren

Aus

Nähe König Balduins

der

in

die

Der Schrecken des

auf.

Freude des Sieges Hessen ihn jedoch nicht zu

und regelrechten Beschreibung der Schlacht kommen.

einzelnen, in der Fülle allgemeiner,

schaftlicher Betrachtungen,

fast

zum

zufällig

Teil

sehr leiden-

erscheinenden

kungen müssen wir Gang und Ordnung des Gefechts

Albert, dem

wir schon im

Bemer-

herstellen.

allgemeinen wenig Vertrauen ent-

gegenbringen können, steht mit seiner Darstellung dieses Kampfes

mit dem unbedingt zuverlässigen

Widerspruch

,

Fu Icher

dass seine Darstellung

Gegensatz zu der

Kuglers

so vielfach in direktem

nach unserer

ihrem ganzen Umfange zu verwerfen lung endlich

ist

als dass sie für

Ansicht im

nicht nur in den

(302 auch von diesem ausgeschiedenen Punkten, ff.)

ist.

wenigen

sondern nahezu

Ekkehards

in

Erzäh-

zu kurz und zeigt zu wenig Anschaulichkeit,

uns eine Ausbeute

liefern könnte.

59

Die Verhältnisse, welche diese Schlacht herbeiführten, sind

denen zur Zeit der

Ägypter waren

Schlacht

wieder

ganz ähnlich.

Askalon

bei

Askalon gelandet und

bei

Die

bedrohten

Jerusalem mit einem Angriff.

In Folge dessen begab sich König-

nach Joppe und

sammelte hier sämmtliche Streit-

Balduin kräfte

I.

seines

Ramla, traf

Reiches

wahrscheinlich nordöstlich

man

Kampf

von Askalon (Kugler 302),

Den Christen

auf den Feind.

Urteil der

Auf den Feldern von

(Fulch. 391 B.).

inmitten einer

nach Fulchers

schien

weiten Ebene vorteilhafter als

unter den Mauern der feindlichen Festung; sie stellten sich sogleich in Schlachtordnung

und rückten den Ägyptern,

die auch

im Anmarsch begriffen waren, entgegen.

Fulch. (392

A.):

cum

praeliari, ut

unde

enim erat nobis

melius

in

planis

majus haberent detrimentum, quam

in fuga

muros eorum cum

vastis

superati essent, f longior eis fuga fieret,

eis

congrederemur.

si

prope

tuncjussit rex arma

sumi; et armatis cunctis acies nostrae decenter ad bellan-

dum

ordinatae sunt,

f f

et ecce,

Die

260 Reiter zusammen

soviel zählt Fulcher,

dennoch

itaque nos f adversus eos equitavimus,

gens detestanda nobis mit



(391 C.)

occurrens f

den 900 Fussgängern



waren nach dessen Zeugnis

Schlachthaufen abgeteilt, sodass dieselben un-

in sechs

gewöhnlich klein werden mussten; konnte doch jeder im Durchschnitt nur aus 43 Pferden

Die Haufen

und 150 Fussgängern bestehen. in einer Linie, sondern müssen

standen nicht

Treffen gebildet haben; denn

Fulcher

vorderen Haufen«, welche ins satz

zn

diesen

von einem

welche jenen zu Hülfe

Wanken »hinteren

redet zunächst von »zwei gerieten,

Teil«

,

und im Gegen-

der

Königsschar,

eilte.

Fulch. (392 E.): jamque (pagani) f quassaverant 2 anteriores acies nostros, cum huic negotio intuito festinantissime rex a

parte postrema

subvenit.

Später gibt Fulcher das Resultat des Kampfes Sieg des »caput« und

eine Niederlage der »cauda« an

als

einen

60 (394 A.): mirabile quidem dictu!

in capite vincimus, in

sumus. in cauda Christiani ruunt,

vero superati

cauda

in capite

Saracenos vincunt.

Da

unter

nur die

»caput«

»anteriores acies«

verstanden

sein

können, so ergibt sich daraus, dass dieselben endlich doch

mit

Hülfe

der Schar

Königs

des

Die besiegte »cauda«

»postrema pars«

geführten

den Sieg errungen haben.

kann daher nicht mit der vom König identisch

Und wenn

anderes Treffen bedeuten.

vernichteten Heerhaufen

gleich darauf

und

ein

von einem

»rechten Flügels«,

des

»postremi« genannt werden,

Krieger

muss

sondern

sein,

dessen

von einem grossen

Gemetzel unter dem Fussvolk »in postrema parte« geredet wird (394 E.): cum caedem de

parte

magnam

fecissent

peditibus

penitus consumpsissent et victos esse crederent

in

nostris

postrema

dextro cornu unam aciem anteriores sicut postremos

et in

f

so folgt, dass die Treffen nicht direkt hinter einander, z.

T. seitwärts-rückwärts standen

sondern

und dass also unter der »cauda«

ein so stehendes Treffen zu verstehen ist.

Es

bleibt

zu machen.

noch übrig,

Dass

druck des eben

die Stellung der

sie ein hinteres

citirten Satzes

zu den »anteriores acies«; »acies«, noch auch mit

sie

Königschar ausfindig

Treffen bildete, sagt der Aus-

kann

also

weder mit diesen

dem rechten »Flügel«

identisch sein

obgleich auch dieser »in postrema parte« stand

des Königs siegte,

Wir sehen

ferner,

hat als diese (acies

diese

aber

im Gegensatz

»postrema pars«

vollständig





weil jene Schar

besiegt wurde.

dass jene auf einer anderen Seite gestanden in

dextro cornu); denn die feindliche Schar,

welche den rechten »Flügel« besiegt hatte, wusste von

dem

Sieg

der »anteriores« und des Königs durchaus nichts, meinte vielmehr, dieselben

seien

auch geschlagen (Fulch. 394 D.

einem rechten auch so ist

kaum

ein linker »Flügel« entsprochen

).

Da nun

haben muss,

ein anderer Schluss gerechtfertigt, als dass die Abtei-

lung des Königs das linksseitwärts stehende Treffen gebildet habe.

Gl

Ob

Höhe gestanden haben, wird zwar doch wird es kaum einem Zweifel unter-

beide Teile auf einer

nicht direkt gesagt,

das Treffen des Oberbefehlshabers,

dass

liegen,

den früheren Schlachten, das

dritte Treffen,

bildete, mithin weiter als der »rechte

wird von ihr gesagt, dass Feind im

der

welche einer

sie

dass

man

zwei Haufen

»nostrorum«

wol

so könnten

es

drei »acies« gewesen sein, denn der zum mindesten aus zwei Haufen, wie

die

dies auch

der

nicht

dextro cornu

schliessen lassen;

den

für

durchaus

Fall,

unam

doch

rechte »Flügel« bestand

und wenigstens eine übrig

dass sich

zusammengesetzt hat, weil

stärker zu sein

Worte:

acies

bleiben.

dieses die

Eine Bestätigung

pflegte.

dem gewaltigen

Wäre

höchstens nur

aciem penitus consumpsissent

linken »Flügel«

wahrscheinlich,

befunden

erwarten.

muss dann doch

Nun

Treffen

ist

,

es aber

aus

vom König

Reserve nicht schwächer als die übrigen Treffen

aus

erfüllte,

zwei Haufen bestanden nostras«

nur

zeigen, dass sich im Vordertreffen

Haufen

auch

Die Worte: »quassaverant 2 anteriores acies

haben; sonst müsste

noch

Aufgaben

also

sie

j

wo immer

oblagen.

Jedes der drei Treffen scheint aus

zuhaben.

in

Reserve

die

Flügel« zurückstand

dort ins Gefecht eingriff,

war,

Vorteil

Reserve

ebenso wie in h.

d.

zwei

geführte

sondern eher

gewinnen wir noch

Erfolg der Attacke des Königs,

welche die

schon halb entrissene Schlacht doch noch wiederherstellte

Dass das Fussvolk klärt

dass

sich sich

»in

postrema parte« Stellung hatte,

gemäss unserer früher ausgesprochenen Ansieht dasselbe vor der

Kavallerieattacke hinter

der Reiterei zurückgezogen hatte

die

erso,

Front

2 ).

Albert gibt dem König in einem auch sonst richtigen Satze auszwei Haufen: (549 B) rex tarn grave exterminium suorum fieri videns, vehementer cum duabus aciebus, quae secum remanserant, 1)

drücklich

timore coneussus

est.

Alberts Darstellung

in den Hauptzügen einen ähnFulchers: drei Haufen wurden vernichtet, da führte der König durch sein Eingreifen mit zwei Haufen den Sieg herbei. Doch hat er, abgesehen von vielen ganz phantastischen 2)

weist

zwar

lichen Verlauf des Gefechts auf, wie die

62 Alles Gesagte weist auf dieselbe Treffenformation hin, welche

wir

in

der vorhergehenden Schlacht kennen gelernt haben.

Die

gefechtsbereite Kolonne, welche vielleicht so 2

l

geordnet war, entwickelte sich zu folgender Gefechtsordnung: 2

1

duae anteriores acies

dextrum cornu (postremi)

scara regis (a postrema parte)

Die Grundzüge des Gefechts sind etwa folgende in Gefechtsformation

gegen das Ägyptische Lager

zwischen Joppe, Ramla und Askalon;

im Rücken

die Festung Askalon; im Rücken der Christen Joppe

des

:

in

Anmarsch der Ebene

der Ägypter ;

Umgehung

und zweiten Treffens durch den vorbereiteten

ersten

Zahl weit überlegenen Feind; lichen Schlachthaufen

in

die dichten

Einzelheiten und davon, dass er nur

Massen desselben;

fünf Haufen

falsche Vorstellung von der Gefechtsstellung;

Mndeuten,

»cornu«

in welcher

schweigt. alle Treffen

an

zählt,

hitziges

offenbar eine

er redet von einer prima,

einer secunda, einer tertia, einer quarta und einer quinta acies,

er von einem

,

stürmischer Einbruch der christ-

während

Dies würde wohl auf eine Ordnung direkt hinter einander stehen,

also

auf eine Kolonnenformation für den Marsch, nicht aber auf eine Gefechtsordnung. Trotzdem glaubt Kugler (305) beide Berichte sogar mit Beibehaltung der phantastischen Details — mit einander verbinden zu können und gelangt so zu dem Resultat, dass die kleine Schar in sechs Treffen geteilt war, die, wie ihm scheint, wenn nicht sämmtlich, so doch der Mehrzahl nach hintereinander gereiht, in den Kampf zogen; an der Spitze des fünften Haufens habe der König gestanden.



63

Handgemenge, wogendes Getümmel, »sodass kaum anderen sehen oder erkennen konnte« Vordertreffens

lichen

Vernichtung

,

zweiten Treffen und Gemetzel

Zurückweichen des

;

Hiiuptmasse

entscheidender des

dritten Treffens

ca.

500 Arabern

Kampf

Eingriff

Verfolgung der

derselben;

die

;

der ersten

Krieger

und

des ersten

nach Askalon hin und Verfolgung der Be-

zweiten

des

siegten

durch

Feindes bis

Sieg

im

dem Fussvolk im Rücken

unter

der Reserve unter des Königs Fährung in den

und

christ-

Schlachthaufens

eines

der Reiterei durch eine Abteilung von

Scharen

den

einer

Treffens

durch

die

500 Araber

der

in

Richtung auf Joppe; Rückkehr der Christen nach dem eroberten Zeltlager der Ägypter.

Ein

langes Schwanken

der Schlacht

hatte

gefunden; die Ägypter waren schon bald geflohen;

knappen Stunde F

Ich. (393 D.):

li

war der Sieg entschieden certamen

f

non diu

nicht

statt-

nach einer

1

).

fuit

anceps

.

Uli

tempestive fugerunt fff (393 A.) videretis horae spatio modico multas utrimque equo

(pagani) enim

utique

sessoribus vacuos.

Die Reiterei hatte 80 Mann Verlust, der des Fussvolks

war noch bedeutender.

Fulch. (393 C): de

nostris vero militibus 80 perdidimus, de

peditibus vero amplius

1)

f

Nach Albert dagegen kämpfte man

der Kräfte bis

zum Abend

(540 F. VII. 67):

bei allmähliger

norum) occisionem facientes usque ad vesperum fatigati utrinque se a belle- continuerunt.«

Abzehrung

»inauditam illorum (paga,

donec hinc et hinc

64

VI. 1

Schlacht bei Marsivan, Sommer

(Alb. 568. VIII,

Die Schlacht bei Marsivan

)

HOL 15.)

der Entscheidungskampf des

,

Kreuzzugs von 1101, wird ausführlicher nur von Albert Seine Darstellung

zählt.

glaubwürdig

Einzelheiten dahingestellt jedenfalls

bleiben;

nicht

viel

soll

nach T

vVie

sein.

die

Kugler

Schilderung

Vertrauen;

sie

Kampfes

des

nicht nur,

ist

selbst zugiebt, in sehr erregtem Tone, sondern

Weise geschrieben

dichterischer

nach der andern

eine

in

:

in

(320)

weit das richtig

auch

ist,

die

vielen

mag

erweckt

wie Kugler in

durchaus

von den fünf Scharen

das Gefecht ein,

er-

greift

nächstfolgende

jedoch immer erst dann, wenn die vorhergehende geflohen und ins

Lager gelangt

ist

Denselben Charakter

(568 D. VIII, 15).

trägt die sich anschliessende Erzählung von

Raimunds Befreiung

aus der Gewalt der Feinde und schliesslich auch die Schilderung der

Mahlzeit

das,

was über

im

Lager (570 A. VIII,

Trotzdem verdient

17).

die Gefechtsaufstellung gesagt

tung, weil es sich

in

ist,

unsere Beach-

das Schema unserer früher behandelten

Schlachtordnungen ganz ungezwungen, geradezu von selbst einfügt

und dadurch einige Glaubwürdigkeit

nach Stämmen gesonderten Scharen

Lombarden

»in

,

sagt

Von den fünf Albert, wurden die

erhält.

prima fronte«, die anderen aber »a dextris« und

»a sinistris« aufgestellt: (568 g.):

aciebus f sie ordinatis Longobardi in fronte consti-

sunt f ut adversus Turcorum acies, quae illis vicinae erant, fixae et impenetrabiles facie ad faciem obstantes, eas

tuti

oppugnaret

.

dein de

singulae

acies Christianorum usque-

quaque a dextris et sinistris positae

1)

So der Ort der Schlacht bei

Kugler

(820).

singulis gentilium

65

Longobardi igitur, qui in prima aciebus obstabant f f constituti erant, gravi ter et diu cum Turcis com;

fronte

misere praelium f

Da

die

»Teile

»(prima) frons«

rechts

und

links«

werden,

gesetzt

gezogene Stellung eingenommen,

d.

einen

in

würden

so

h.

sie

sie

Gegensatz

zu

zurück-

eine

würden rechts und

links von der »frons« seitwärts-rückwärts stehende Abteilungen

gebildet haben.

Ob der

eine von ihnen weiter zurückstand als

der andere, geht allerdings hieraus nicht hervor; doch würde es

mit

Analogie

die

den früheren

Schlachten

wahrscheinlich

machen.

Da nach Albert

in

einem jeden

der

»rechts

und links

stehenden Teile« mehrere »acies« sich befanden, so müsste das erste Treffen

aus

einem, die beiden anderen aus zwei Haufen

bestanden haben, wie die Figur zeigt: (1

acies]

Longobardi in |

(prima) fronte \

constituti

j

..

(2)

,

acies a dextris

positae

(2) acies

a sinistris

positae

VII.

Kavallerieattacke Balduins I. bei Ramla, Mai 1102.

(Fulch.

Im Frühjahr 1102

400.

Alb.

erneuerten

592. IX, 3.)

die

Ägypter

ihren

Angriff

auf das junge christliche Königreich und drangen wieder wie

im vorigen Jahre (Fulch. 394 B.). iHeermann),

von Askalon

verwüstend

König Balduin, der

sich

gegen Ramla vor

damals

in 5

Joppe auf-

hielt,

glaubte den Feind, dessen Stärke er weit unterschätzte



hatte,

er

während

nach Fulcher,

überraschenden



,

durch

und

zurückwerfen

Angriff

Mann

erwartet,

einen

schnellen,

Ramla

retten

zu

zum Teil günstigen Wind

er mit 200 Rittern zu Pferde,

Sofort sass

können.

700 bis 1000

wären

3000 gewesen

es

vornehmen Kreuzfahrern, welche in Joppe einen zur Heimreise erwartet hatten, und ritt in tollkühner Hast, ohne Ordnung und ohne das Fussvolk abzuwarten, den Feinden auf den Feldern von Ramla entgegen. schreckte

wuchtigem Stoss

ein.

Sogleich

kleine Schar umschlossen

zum

Die Menge derselben er-

doch brach er kühn

zwar,

ihn

in

aber hatte

ihre die

Massen mit

Überzahl die

und nach einer »sehr kleinen Stunde«

grössten Teil aufgerieben (Fulch. 400 C).

Von

einer

doch

Gefechtsordnung der Reiter erfahren wir zwar

ist es für

nichts

,

nach

dem sachkundigen

uns von Interesse

dass die Niederlage

,

Fulch er s auf das ungeorddas Fehlen des Fussvolks

Urteil

nete Vorstürmen und auf zurückgeführt wird: (400 C.)

immodestiam

:

exspectare

neglexit,

magna fuit ordinate,

regis

,

nec

sapienter ire, ad bellum peditibus f acceleravit hostes ein Beweis,

wie notwendig

qui

gentem suam

sicut

processit

.

oportet,

sed

einem damaligen Heere eine feste

Taktik war und wie sehr die Bedeutung der Infanterie

Februar 1098

gestiegen

ist:

Feldschlacht ausgeschlossen,

absque

appetere f

damals ist

als

sie jetzt

untauglich

seit

dem

von

der

nach vier Jahren un-

entbehrlich geworden 1 ).

mehreren wesentlichen Punkten von Fulcher Mann stark sein und direkt von Jerusalem anstatt von Joppe herbeikommen lässt (vgl. Kugler 326). 1)

Albert weicht

ab, indem

er

in

das christliche Heer 700

67

VIII.

Ausfall aus Joppe, Sommer 1102. (Fulch.

404.)

Bald nach ihrem Siege bei Ramla waren die Ägypter gegen

Eben schickten

Joppe gezogen. lagern

,

Reiche,

sich an,

sie

die Stadt zu be-

König Balduin mit den neuen Truppen aus dem

als

welche

er

inzwischen

an

sich

Sein Heer

energischen Ausfall wagte.

gezogen hatte,

war wieder

einen

klein.

Eine

Gesammtzahl nennt zwar unser Gewährsmann nicht, doch gibt er das Kontingent von Jerusalem

die

sich

kleinere,

werden

in

auf 90 und das von Tiberias

Hierzu sind jedenfalls noch die Berittenen,

auf 80 Reiter an.

Joppe schon vorher befanden

von

Fulch er

anschlagen haben

1

)

auch noch

nicht erwähnte Zuzüge zu rechnen.

das Heer

daher

vielleicht

,

Wir

auf mindestens

200 Reiter zu ver-

404 B. 403

Über

(Fulch.

F.).

die Stärke des

Fussvolks erfahren wir nichts.

Auch die Beschreibung des Gefechts ist überaus lückenhaft. Nach beiderseitigem Anmarsch in der Ebene von Joppe wurden die Christen von der Übermacht der Mohammedaner vollkommen umgangen (Fulch. 404 D.). Trotzdem vermochten sie sich in dieser äusserst schwierigen Lage dadurch zu behaupten, dass sie,

offenbar

Folge ihrer guten Gliederung, ihre Hauptkraft

in

immer auf den meistbedrohten Punkt richten konnten.

Fulch. (404

E.): ubi

impetu mirabili

Während

turmam densiorem

ferire

et fortiorem viderunt,

non distulerunt.

die Reiterei

durchbrach, hatte der Feind das Fussvolk da, unter

dem Schutze

Umklammerung wo es nicht mehr

auf einer Seite die

der Kavallerie

stand

,

angegriffen

»extremi« getötet.

1)

Delpech

(11,191) zählt nur 90

+

80

=

170 Reiter.

5*

und

die

Fulch. (404

qui

F.):

eos penetrassent

quoniam,

ubi

cum

una parte

in

fortiter

pugnando

alliorsum eos recurrere necesse

illico

,

absque protectione

nostros

pedites

fuit,

militum

videbant, illuc statim festinans extremos occidebant.

Die Infanterie verteidigte sich jedoch, namentlich, wie es scheint, durch ihre ßogensalven, tapfer

feindliche Lager

das

schon

und erfolgreich,

bis die

zu Hülfe kamen.

Als auch

genommen war, wurde

die Flucht

siegreichen Reiter zurückeilend

ihr

des ägyptischen Heeres allgemein.

Fulch. (404 F.):

pedites

tarnen

nostri

non ignavi pluviam

sagittarum invadentibus se tantam jaciebant, ut

eorum

et

multas infixas videretis

peltis

.

in

visibus

itaque

cum a

peditibus sagittariis vehementer essent repulsi, et a laneeis

jam f Francorum obtutibus dorsa fugientes verterunt. militaribus multi sauciati, et de papilionibus suis

Delpech einer

192)

wo

diesem Gefecht den

sieht in

neuen Karreetaktik.

Die Kavallerie

Anfang

soll die Infanterie in

genommen, fortwährend umritten und durch Attacken

die Mitte

da,

(II,

privati

am

es

können

diese

da die

sehr

nötigsten

gewesen

Anschauung nur dürftigen

als

sei,

Wir Vermutung ansehen,

beschützt haben.

eine leere

Worte der einzigen Quelle nach unserer

Ansicht keinen genügenden Aufschluss über die Gefechtsordnung geben. Ausserdem scheint uns die Thatsache, dass das ägyptische

Lager schon erobert war, ehe doch soviel

glauben

sagen

zu

wir

können,

mit dass

Sicherheit

der Front der Reiterei

kämpfte

es

nur ausnahmsweise nicht zweitens mussten

Hülfe kamen, zurückeilen.

anlassung, schichte (II,

unter dem Schutze

die Reiterhaufen,

welche ihm zu

Wir haben daher auch keine Ver-

mit dieser Schlacht eine neue Periode in

der Ge-

wie es

Delpech

Das wenige, was wir überhaupt von

ihr hören,

der Infanterietaktik

191) tut.

Nur

Schlachtordnung

über die

während des Kampfes das Fussvolk gestanden hat; denn einmal

hinter

derselben,

die allgemeine Flucht erfolgte,

wenig für diese Defensivstellung zu sprechen.

sehr

zu

beginnen,

69

durchaus nicht

tritt

etwas Neues

als

Die Infanterie kämpfte

auf.

war

noch im Rücken und im Schutze der Reiterei,

noch sehr unselbstständig; wenn auch zuzugeben aus

dieser

aus

wie

vorhergehenden

der

Schlacht

Jahres ihre steigende Wichtigkeit erkennen kann

war wenigstens

eine Zeitlang

also

immer

man

ist, dass

desselben

das Fussvolk

:

im Stande, feindliche Ab-

allein

teilungen in Schach zu halten.

IX.

Schlacht bei Harran, 1104.

(Rad.

710.

Matthäus

Alb. IX, 39.

v.

Edessa,

Ree. Doc. Arm.

1,

71.)

Die Angaben der Schriftsteller über diese Schlacht weichen

um

sehr stark von einander ab, was

von ihnen Augenzeuge war.

uud Radulfs

bekannt; aber auch

ist

können wir keineswegs mit Zeugen

so misslicher

Kugler

Matthäus

Forscher an einer anderen Stelle (370)

Matthäus

und Taten Balduins ein

von

sehr verdächtiger

als keiner

Alberts

von Edessa

(337) als einen klassischen

und sicheren Führer anerkennen.

der Pläne

ist,

Die Unzuverlässigkeit

Sagt

doch dieser

selbst, für die

Burg

Würdigung

und Joscelins

Gewährsmann;

sei

verfolge

er

bekanntlich das stolze fränkische Herrenvolk mit bitterem Hasse, erzähle namentlich von den beiden edessenischen Grafen, er

auch Joscelins Heldenmut ein paarmal nachdrücklich

zahlreiche Schlechtigkeiten; ernstlicher

dadurch

in

Tankred überschwängiieh passt

diese

Kritik

seine

Frage lobe.

besser

als

Glaubwürdigkeit

gestellt,

dass

auf unsere

Übermut Boemund und Tankred angewiesen haben, indem die

werde noch den Fürsten

Auf kein Stück seiner Geschichte Gefechtsdarstellung.

Die Grafen von Edessa, Balduin und Joscelin,

zuerst

er

wenn preise,

eine

sie bei sich

sollen

in

gesagt hätten

:

»Wir werden

Ungläubigen angreifen und werden allein

Ehre des Sieges haben«; darauf habe

ihrem

ganz entfernte Stellung

sich

ein blutiger

(!)

die

Kampf

70 Joscelin und den Türken entsponnen, in welchem jene geschlagen und gefangengenommen worden seien; das Blut sei in Strömen geflossen und über 30000 (!) Christen

zwischen Balduin,

gar nicht zum Schlagen

gekommen zu

sein

er sagt wenigstens

;

von denselben nur, ihnen und ihren Mannen

und

zugestossen

sie

hätten

Dies

nicht mit

Ku gl er

offenbar

Wollten wir

sich,

so könnte

doch diesem Berichte folgen,

trägt

alles

den Stempel der Übertreibung und Sage an aber

nichts Böses

sei

dann mit ihren »sehr tapfern

sich

nach Edessa geworfen 1 ).

Kriegern«

Matthäus

Die beiden Normannen scheinen nach

seien gefallen.

man immer noch

ohne weiteres von hintereinander stehenden

Haufen reden; ebensowenig davon, dass Boemund und Tankred für

eine

kurze Zeit das Gefecht wieder hergestellt, aber das zu behaupten vermocht hätten.

nicht

Schlachtfeld

Schlachtbericht

mit

steht

schneidendem Gegensatz.

dem Das

des

Alberts

Matthäus zum

Teil

in

zwanzig Haufen gegliederte

in

nimmt nach ihm eine gedehnte Aufstellung, sodass Normannen Boemund und Tankred die rechte, die Edessener

Christenheer die

Balduin und Joscelin die linke

>;

Seite« bilden.

eine Millie von einander entfernt.

Kaum

ist

Beide Teile sind

die Gefechtsordnung

hergestellt, als der Feind die rechte Seite angreift,

ungünstigem Erfolg. suchen

durch die ihnen entgegenstehenden Feinde hin-

sich

sie

um

durch zu schlagen,

1)

Von den

sich

mit

Boemund und Tankred zu

arabischen Quellen erwähne ich nur

den Fluss Balykh

als

ten Flucht der Moslims, von denen

;

Ibn-Alatyr,

der

Der eine Teil sei nach einer verstellCorman 7000 Turcoinannen Djeker,

misch 3000 Türken, Araber und Kurden führten

worden

ver-

Ort der Schlacht nennt und die Zweiteilung des

christlichen Heeres auch angiebt.

geschlagen

jedoch mit

Als die beiden anderen Fürsten dies sehen,

(alle

Boemund und Tankred hätten

beritten),

sich

völlig

hinter einem

Berg im Hinterhalt gelagert und,

als sie hervorgebrochen wären, die Flucht der ihren bemerkt. Sie hätten die Nacht zur Flucht benutzt, seien aber meist den verfolgenden Moslims zum Opfer gefallen nur die beiden Führer mit 7 Rittern wären entkommen. Auch der Gefangen;

nehmung Balduins Schriftsteller.

Ree,

bei

dem Überschreiten

Hist. Orient.

I.

221

f.

des Balykh gedenkt dieser

71

Dies gelingt nicht,

einigen.

sie

müssen

und geraten

fliehen

in

Gefangenschaft. Der inzwischen siegreich zurückkehrende Tankred sucht

dem Feind

schon

die

abgezogen

einigen

Gefangenen abzujagen; der Feind wird

so

;

anderen Rittern

Matthäus

in

Die

nähert.

in der Mitte

befreit.

Radulf

starkem Widerspruch

,

marschirten,

Christen

sodass

teilungen,

Boemund

ist

jedoch

nur der Erzbischof Benedict mit steht

erzählt

genannt.

nicht

sich

er,

rechts, Balduin links

war; Joscelin wird

ebenfalls

während er

drei

in

mit

Albert Ab-

und Tankred Als

sie

eben

das Lager in dieser Ordnung aufzuschlagen bemüht sind, werden Boemund und Balduin plötzlich von den Türken angegriffen,

und gefangen genommen.

geschlagen

kampfbereit

und

ist,

kommt

erst

Tankred aber, welcher

nach der Entscheidung

entreisst den Erzbischof Benedict

ins Gefecht

den Händen des abziehen-

den Feindes. In

diesem

Gewirre

ganz

verschiedener

Überlieferungen

scheint uns nur dasjenige einigen Anspruch auf Glaubwürdigkeit

machen zu können, was übereinstimmend berichtet wird. Allen liegt die gemeinsame Anschauung zu Grunde, dass

Berichten die

Abteilungen zur Zeit der

Schlacht

so

weit

von einander

entfernt waren, dass die einen den anderen keine Hülfe bringen

konnten. ein

Teil

Im Einklang

von keinem Unfall

hiermit sagen ferner alle Quellen, dass

geschlagen worden sei,

vollständig in

ein

anderer Teil

der Schlacht betroffen wurde,

sei es,

dass

er siegte, sei es, dass er sich an dem Kampfe nicht beteiligte. Zu jenem wird Balduin, zu diesem Tankred gerechnet; über Boemund und Joscelin schwanken dagegen die Angaben. Über alles andere gehen die Erzählungen so sehr aus-

einander,

dass eine Herstellung

sucht werden darf.

Nur

sei

des

Gefechtes wol

kaum

noch daran erinnert, dass

ver-

Radulf

und Albert übereinstimmend von einer gedehn ten Aufstellung reden und dass Matthäus dem nicht widerspricht; ferner dass nach den erstgenannten Quellen die »rechte Seite« zuerst angegriffen

wird,

Matthäus

und dass

die entgegengesetzte Darstellung des

leicht durch das

Faktum der

vollständigen Besiegung

72

und Gefangennahme Balduins veranlasst sein kann. Sollten wir endlich einer alleinstehenden Erzählung den Vorzug geben, so würden wir uns im Gegensatz zu Kugler (337) für die

Rad ulfs

Grundanschauung

entscheiden müssen,

dem oben aus der Übereinstimmung

am

weil

Quellen

aller

sie

Wahr-

besten im Einklang steht und auch an sich die meiste

scheinlichkeit

nung und

zu haben

Nicht von einer Gefechtsord-

scheint.

einer regelrechten Schlacht, sondern von einem

fall eines auf

mit

ermittelten

dem Marsch und beim Lageraufschlagen

Über-

begriffenen,

daher zum grössten Teil unvorbereiteten und weit auseinander-

gezogenen Heeres

ist hier

die Rede.

X.

Schlacht bei Kamla, August 1105.

27.

(Fulch.

Im Januar 1105 nahmen gegen

die

Alb. IX,

411.

48.)

Ägypter einen neuen Anlauf

die

Während

nahen christlichen Besitzungen.

Joppe bedrängen

sollte,

Ramla

Um

heran,

rückte das Landheer von Askalon gegen

dem doppelten

Angriff zu begegnen,

König Balduin sämmtliche Streitkräfte seines Reiches Joppe durch eine Besatzung und warf

Armee auf den

bei

Ramla

Wiewol Fulch er und mit Gebet in

die

Jerusalem

sie

mehr Vertrauen

dem Gros

des

als

Kampfes

Processionen

in

Alberts ist

sonst

zu

die

im ganzen so nüchtern erwecken geeignet

Gesammtzahlen der Heere zu gross

339), aber andererseits stimmt die

ist

Schilderung wird

finden sich auch in ihr wieder Ungcnauigkeiten

lich sind

seiner

zubrachte (Fulch. 413 A.),

von ihm so vielfach bestätigt und dass

sich mit

bot

auf, schützte

lagernden Feind. Zeit

er doch wieder unsere Hauptquelle.

Zwar

ihre Flotte

Angabe

,

dass

(vgl. 1

,

ist.

nament-

Kugier

5 0 »pedites«

aus Jerusalem ausgezogen seien (IX, 49) insofern mit Fulcher überein

(412 G.)

,

als

auch

dieser

ebensoviele Bewohner

7a

Jerusalems ausrücken lässt, unter denen allerdings auch nicht-

als

genannt

»equites«

ritterliche

Alberts

Darstellung

Ort der Schlacht

eine

Ausserdem

werden.

genaue Lokalkenntnis,

Ibelim

bezeichnet wird, eine

die

zeigt

sodass

B.

z.

wol nicht

zu bezweifelnde Angabe, da dieser Ort an der von Askalon nach

Ramla führenden entfernt

Strasse

liegt

und nicht weit von letzterem

ist.

was Waffen tragen konnte, sammelte

Alles,

sich in oder bei

Joppe: 500 Ritter, 2000 Fussgänger und ausserdem eine Anzahl Reiter

Namen«

»ohne ritterlichen

An einem

(Fulch. 413 C).

Augustmorgen brach der König gegen

die auf

den Feldern von

Ramla etwa vier Millien von der Stadt lagernden Feinde Er wollte sie durch eine kräftige Offensive zurückwerfen.

auf.

Sie

behielten noch Zeit sich in Gefechtsbereitschaft zu setzen (Fulch.

Von der

41 3 D.)

christlichen Aufstellung

man habe die Haufen von mässig aufgestellt: (413 D.)

ordinatis,

:

sagt

Fulch er

Reitern und Fussgängern

ut

decuit,

catervis

nur,

ordnungs-

de militibus et

peditibus f

die

Zur Ergänzung kann wol unbedenklich die Angabe Alberts, der Schlachthaufen sei fünf gewesen und in dem

Zahl

habe

hintersten

der König mit

gezogen werden; denn der hier (IX, 49)

:

1(50

in

Reitern gestanden,

Betracht

heranSatz:

rex 5 (acies) ex equitibus et peditibus ordinavit ad

committenda praelia cum hostibus; acie

kommende

inter

equites

equidem equites numero sowol

indirekten

extrema .

pauci

160 circumsteterunt illum f nüchternen Tons als auch wegen

scilicet

wegen seines Übereinstimmung

macht seiner

ipse vero rex in

ad coiroborandos f suos mansit

mit

Fulch er

und

mit

unseren sonstigen Ergebnissen den Eindruck schlichter Wahrheit.

Bestand die gesammte Kavallerie

aus

500 Rittern und einer

Anzahl nichtritterlicher Reiter, von denen 150

allein

aus Jeru-

salem gekommen waren, so würde jeder der fünf Haufen durchschnittlich

jedenfalls

130 Pferde stark gewesen

zu

diesem

sein.

Wir müssen jedoch

noch eine kleine Anzahl nichtritterlicher

74 Reiter aus anderen Orten hinzuzählen; dann

stimmte Zahl von

160 Reitern

Die zweite Behauptung

würdig.

gestanden,

acie«

davon wissen

König das

Balduin

,

habe

durch die Tatsache,

wird

in

»extrema soweit wir

dass,

anderen Schlachten dieser Periode der

allen

in

,

erscheint die be-

der Reserve durchaus glaub-

in

letzte Treffen geführt hat,

wesentlich bekräftigt; so-

mit haben wir wol auch keine Veranlassung, die ebenfalls häufig

vorkommende Fünfzahl der Haufen zu

bezweifeln.

Die Stellung der Scharen ergibt sich mit Wahrscheinlichkeit aus der Darstellung des Kampfes heisst

bei

es

Fulcher,

Massen ganz umfasst. den Rücken und

in

Bogenschützen

Hülfe ritt

fielen

in die feindlichen

ihnen (retro girantes)

nach Abgabe ihrer Salven schon

drangen

mit dem Schwert auf richtigt

Die Christen wurden,

selbst.

ihrem Einbruch

bei

als

der König hiervon benach-

den Bedrängten (oppressi)

mit einer kleinen Schar zu

eilte,

sie

ein,

dann wieder dahin zurück-

die Feinde zersprengte,

(recurrit),

wo

die grössere

Masse der Sarazenen und Araber

war, und dieselben zur Flucht zwang.

Fulch. (413 nos

F.):

utrinque

factoque

omnes contra eos f f

nostri

.

Uli

impetu

exclamaverunt

autem circumvallantes

conquassare et confundere putaverunt penitus

autem ex more

sagittarii

pluvia plagantes

jam arcuum

officia

dimiserant,

enses traxerant, quibus nos cominus feriebant,

comperto f cum paucis

illuc

cum

succurrere sategit, qui

.

Turci

nos retro girantes et sagittarum

jam vaginis cum rex hoc

celerrime currens, statim f

oppressis

Turcos dispersisset,

ad majorem multitudinem Saracenorum et Arabum f recurrit. f (perfidi) clederunt fugam repentinam f

Alberts

Königs

wird

Nachricht indirekt

von

durch

der Reservestellung des Fulcher bestätigt. Denn da

Balduin zu den »oppressi« hin und dann wieder zu der »major multitudo« der Türken z u r üc keilte, liegt die der

König weiter

Wenn

wir

»oppressi«

dies

nicht

als

als

die richtig

»oppressi«

Annahme

nahe, dass

zurückgestanden

voraussetzen,

so folgt,

habe.

dass

die

direkt vor den Königstruppen gestanden

75

denn sonst wären

haben können; sondern

jenen,

der König

sei

diesen

die

den Rücken

in

girantes«

»retro

nach Befreiung der »oppressi« zu der grösseren

Menge der Feinde zurückgeeilt, führen zu der Menge

grosse die

Königsschar

von

einander

in

jetzt

die

dass somit die »oppressi« und

ursprünglichen

der

entfernte

ihren Platz

diese

war,

des Feindes

Vorstellung,

wo

da gestanden habe,

ursprünglich

Balduin

dass

nicht

gefallen; ja die Worte,

seit war ts- rück

Ordnung eine weit Demnach wird

hatten.

Stellung

wärt s

von jenen gehabt

Die vom Feinde umgangenen Haufen würden also seitwärts stehende Treffen gewesen sein. Dies würde uns wieder haben.

auf diejenige Gefechtsordnung führen, welche wir

gehenden Schlachten kennen gelernt haben.

demnach

die

Ordnung etwa

so:

r

r

1

2

(acies)

(acies)

major multitndo hostiurn

Wenn

den vorher-

in

Wir denken uns

sagittarii retro girantes

auch unsere Beweisführung bei der Dürftigkeit der

Quellenangaben nicht durchaus zwingend

ist,

scheint

so

sich

doch die angegebene Gefechtsordnung als das Nächstliegendste

und Wahrscheinlichste darzubieten. Die erkennbaren Momente

des

Gefechts sind:

der Christen durch die Mohammedaner, während jene

Umgehung zum Angriff

vorgehen; Bedrängung eines christlichen Heeresteils im Rücken durch

feindliche

Heeresteils

Bogenschützen;

Bekämpfung

(wahrscheinlich der Reserve)

durch

eines

anderen

eine

grössere

Schar von Sarazenen und Arabern; Befreiung jener Abteilung durch eine kleine Schar unter Führung des Königs;

Rückkehr

76

desselben zu der »grösseren feindlichen Masse«

;

plötzliche Flucht

der Orientalen.

Die christliche Kavallerie war ungefähr 700, die Infanterie

Mann

2000

stark:

Verhältnis etwa wie

1

Die feindliche

3.

:

Truppenzahl wird, gewiss übertrieben, auf 15 000, ihr Verlust auf 4000, loren 60

auf 26 Prozent, angegeben.

d. h.

Mann,

Von der

Infanterie

stark gewesen

Die Christen ver-

also 2 Prozent.

sei.

nur gesagt, dass

ist

genügt für

Dies

dieses Gefecht als Beweis für die angebliche

denn



sagt er



»il

faut

194),

um

einer

1101 hervor-

seit

eng verbunden haben

tretenden »Linieninfanterie« ;

(II,

Entwicklung

neuen Taktik, bei der sich Kavallerie mit der führen

2000 Mann

sie

Delpech

soll,

donc bien que

la

anzu-

poignee

de cavaliers chretiens qui avait soutenu leur choc sans se lasser, ait ete fort

habilement soutenue par ses 2000 fantassins.«

solchen

Worten wird aber

Hessen

sich

auch

nicht

auf fast jede

das

der früheren

Mit

bewiesen;

Geringste

sie

Schlachten an-

wenden.

XL Die Schlachten bei Sarmin, Athareb und Hab. Bald gegen den Sultan von Kairo,

bald

gegen den von

Bagdad hatte die kleine Zahl christlicher Ansiedler im Orient immer aufs neue, sei es angriffe- sei es verteidigungsweise, ihre Waffen zu wenden.

Hab

Die

Schlachten von Sarmin,

versetzen uns in den grossen Krieg gegen

Athareb und

Mohammed

von

Bagdad, dessen Schauplatz Syrien, vorzugsweise die Landstriche

um

Antiochien, waren.

Ein Einfall Balduins

ins

Damascenische

Gegend zu

Maudud von Mosul veranlasst, in diese kommen und dem König im Jahre 1113 eine schwere

Niederlage

am

Gebiet hatte den Emir

See Tiberias

beizubringen.

Bald

darauf war

77

zwar gestorben und Waffenruhe eingetreten, aber 1115

jener

bewog



wankende Treue der Emire von Halep und Damaskus

die

war sogar

dieser



U-Ghazi von Maridin und christlichen

gegen

Grenzen

und geschlagen. Maridin

seinen Feldherrn Boursk

Letzterer wurde,

bei

Vier Jahre

S

arm in

gegen die als

er sich

von Roger überfallen

nachher wiederholte Il-Ghazi von

Er brachte dem

seinen Angriff mit besserem Erfolg.

Fürsten von Antiochien bei lage

den Sultan

zu senden.

wandte,

Antiochien

Bund mit Roger, dem Fürsten aufs neue, den Emir

einen

in

getreten

Antiochien

von

Athareb

eine so schwere Nieder-

dass sich die Stadt von diesem Schlage niemals wieder

bei,

wenn auch ihre Eroberung durch die Anund seinen Sieg bei Hab ver-

hat erholen können,

kunft Balduins von Jerusalem hindert wurde.

Über

diese Antiochenischen

Kämpfe

besitzen wir eine durch-

vonGautier, dem »cancellarius« Was man von einem Mann in seiner

aus zuverlässige Spezialschrift

Roger

des Fürsten

Stellung

1

).

von vornherein erwarten kann, genaue Kenntnis der

Begebenheiten

Als Augenzeuge

rechtfertigt seine Darstellung.

,

und Teilnehmer der beiden Feldzüge seines Herrn schreibt er anschaulich, nüchtern und ausführlich, das Kleine zuweilen mehr als

berücksichtigend

das Grosse

theologische Beiwerk

kaum merklichen erzählen Freilich

und ist

Er

oft

reichliche

will die

Kriegstaten seines Herrn

für kriegerische Dinge offenbares Interesse.

Stimmung

sehr verschieden:

Selbst das

).

tut der Wahrhaftigkeit des Schriftstellers

Eintrag.

zeigt

die

2

dort

Trauer; hat er doch

in

in

den beiden Teilen seines Werkes

jubelnde

dem

Freude,

hier

schmerzlichste

ersten einen glänzenden Sieg,

in

dem anderen eine entsetzliche Niederlage, den Tod seines Fürsten und die grausame Behandlung der Gefangenen unter denen er Den Feldzug König Balduins sich selbst befand, zu erzählen. ,

1)

Neu gedruckt von

der Kreuzzüge. 2) Prutz, S.

I.

X.

1876.

H.

Prutz,

Quellenbeiträge zur Geschichte

78

und seines Sieges bei Hab hat er freilich nicht aus eigener Anschauung, eben seiner Gefangenschaft in Aleppo wegen, bedoch bürgt die geringe Zwischenzeit zwischen richten können ;

dem

Ereignis

und der Berichterstattung,

die Leichtigkeit,

mit

welcher der Schriftsteller jedenfalls Nachrichten einziehen konnte,

und vor allem

nüchterne Klarheit und die sehr ins Einzelne

die

auch für

gehende Ausführlichkeit der Darstellung würdigkeit dieses Abschnittes

nur eine Überarbeitung

genaue

Wilhelm von Tyrus

Gautiers und zwar

fehlerhafte,

und

Glaub-

).

Die Erzählung dieser Kriege durch ist

die

1

eine so

un-

Kenntnis

des

ohne

wir

dass

Originals von den drei Schlachten eine ganz unrichtige Vorstel-

lung

bekommen würden.

Sie ist

durchweg unbrauchbar.

Überfall bei Sarmin,

1.

14.

September 1115.

(Gaut.

15.)

Boursk, der im Jahre 1115 einen Vorstoss auf Antiochien von Süden her durch das Orontestal versucht hatte, war durch die Ankunft Balduins beim Antiochenischen Heere

zum

eiligen

Rückzug veranlasst worden, erschien jedoch nach der Trennung des Kreuzheeres

alsbald

wieder

im

Orontesgebiet,

zerstörte

Kafertab, verwüstete die umliegenden Distrikte und begab sich endlich

um

nach Marra,

Das Heer

von hier

der Antiochener

Rubea, schlug südwestlich bei südlich zu

Als die

Hab

den Quellen im Tale von

sei

1)

sich

Sarmin die

hiergegen

um dann

bei

weiter

zu marschiren.

Kunde

brachten,

gerade an diesem Orte mit dem Aufschlagen eines

Zeltlagers beschäftigt, beschloss verweilte, wie

und hatte

Zardana zu berennen.

ein Lager,

ausgesandten Recognoscirungen

der Feind

Er

aus

versammelte

sich

nach

Vgl. Prute,

S.

Gautier

man

sagt, in

Kameleddin

XVII.

ihn zu überraschen.

und ausser den Zelten

(bei Röhricht

II,

248) ohne

79

Ordnung und ohne streut.

Als

Heeres,

des

alle

man auf

wahrscheinlich

Anmarsch der Gegner, das Tal

offenbar

Vorsichtsmassregeln

der Ebene zer-

in

ihn stiess, hatte jedoch ein grosser Teil

Nachricht von

auf die

erst

Höhe

eine

dem

besetzt (Gaut. 16. 17), welche

auf einer Seite begrenzte;

dieses

selbst

war

eben Gaut.

Da fronte«

18:

der

planicies f fuit f mortuis obsifa f. linke Flügel der Christen jenen »Berg« und Roger,

erreichte

werden, im

Centrum

welcher,

stand, seinen

»recta

wie wir unten sehen

Weg

nach ihm hin

durch

das feindliche Lager nehmen konnte (Gaut. 17), so folgt, dass er sich

links von der Talebene und hinter dem Lager der

Orientalen erhob und dass die Christen ihn in ziemlich gerader

Richtung vor sich hatten. Die Front derselben war wol annähernd nach Süden, die des Feindes nach Norden

von wo

sie

später flohen, im

Rücken

An dem Heere schieden,

ein

14J, diese

haben.

der Christen werden drei Hauptteile unter-

und

zur Linken

ein

zur Rechten marschirender

Gautier

und das Corps des Oberfeldherrn.

vom

vom

letzten, darauf

zuletzt

zu berichten,

chronologischen Gefecht zu

Scharen

verleitete

ihn

Darstellung;

kommen,

des

linken, drittens

Der Wunsch,

vom Ganzen.

zuerst

Hab, Sarmin, wohin sie

denn jene mussten

gerichtet;

hergekommen (Gaut.

Grafen

Edessa

und

zuerst

Teil

und

Taten seines Herrn

offenbar

denn

nicht Roger,

hatte

von

die

spricht

vom rechten

die

zu

dieser

Ehre,

un-

zuerst ins

sondern die aus den des

Guido

Campolus

bestehende Abteilung, welche sowol beim Anmarsch:

Gaut. 15: ordinata acie comitis Edessani ex dono principum primi ictus in bello primatum optinentis f als

im Gefecht den

vorgeschobensten

Teil der Aufstellung

bildete

Gaut.

17:

primos

comes vero

Edessanus

ictus ordinati a

Guidoque Campolus ad sinistris antecedendo.

80

dem Kern des Türkenheeres mit dem

Als der Graf den von

Hauptbanner besetzten Berg

und Guido

angriff

entspann

um

sich

in

schiefer

in

gerader Richtung (recta fronte)

Richtung (ex oblico) vordrang,

den Besitz der Höhe ein sehr heftiger, aber

kurzer Kampf, welcher mit der Flucht des Feindes endete:

Gaut. 17: (Edessanus et Guido) asserunt se alterum recta fronte supra montem alterum ex oblico hostes impetere. Burso autem f viriliter resistere montemque tueri precipit f hinc

interim

comes,

hostes percutiunt

.

inde

primo impetu

Guido in

f

f f nostrates f hostes eliminant, eviscerant

et obtruncant.

Als

man

dies sah,

nun weiter, brach Dschandar

heisst es

von Rahaba Tumbaret) mit 300 Reitern »ex oblico sinistror(

sum«

hervor,

geriet

durch schnellen Ritt hinter die »acies«

Rogers, da er dieselbe mit seiner Hauptmacht anzugreifen nicht

gewagt hatte und

ein Versuch, sie

durch die Schützen an ihrem

Vordringen aufzuhalten, erfolglos geblieben war, warf dann die Turcopulen, christliche

welche

ipso impetu)

von vorn

welche

Fulcoy,

entgegengestellt hatten,

sich

Truppen und begegnete (recta

»rechts

so gerades der Schar

fronte)

Bei

einherging«.

auf andere

Wegs

(ex

des Robert

den Worten

»ex

oblico sinistrorsum prosiliens« stellt sich der Schriftsteller offen-

bar an den

Anfang

der Bewegung,

d.

h.

auf die Seite des

Feindes, wie wir das heute bei Bezeichnung der Richtung einer

Bewegung meist auf

tun.

den rechten

Deutung

dieser

Nur

so ist es erklärlich,

grösster

UnWahrscheinlichkeiten, ja

würde zu

in

diesem Falle

umgangen haben, ohne

Dschandar

den linken im Gefecht stehenden Teil in

den Kampf einzugreifen, wiewol er

doch sah, dass seine Partei im entschiedenen Nachteil war.

Wie

man meinen, hätte er den siegreichen Christen an wo der Hauptkampf stattfand, in den Rücken fallen

leicht, sollte

der Stelle,

einer

zu gänzlicher Ver-

wirrung des sonst so klaren Schlachtberichtes führen.

müsste

Die andere

Worte, er habe eine Bewegung nach der linken

Seite der christlichen Gefechtsordnung gemacht,

Reihe

das Dschandar

christlichen Flügel stossen konnte.

öl

Es wäre ferner

können!

die

Annahme notwendig,

dass er die

vollkommen umgangen habe und ganze so die Schar Rogers, welche ohne Zweifel nur im Centrum ihren christliche Aufstellung

Platz gehabt

rechten möglich

haben kann, im

Flügel geritten

gelten

lassen,

so

Rücken

bis zu

streifend

dem

Wollten wir dies auch noch als

sei.

ist

doch durchaus nicht einzusehen,

wie er auf solche Weise diesem Flügel »recta fronte« begegnen

Ferner

konnte.

bleibt es rätselhaft, dass er das

mit der Hauptmacht

am

anzugreifen

wagte und

Centrum nicht

es

einmal

nicht

weiteren Vorrücken hindern konnte, da er ja doch mit einem

für die Verhältnisse starken Reitergeschwader im

Rücken

der-

selben erschien*

Dagegen erklärt

der Worte alles einfach

Weg,

seinen

Deutung und gut: Dschandar von Rahaba nahm

sich

bei unserer oben gegebenen

quer (ex oblico) das Schlachtfeld durch-

vielleicht

rechten christlichen dem staffeiförmig vorgeschobenen Centrum ausweichen, wenn er nicht mit schneidend, linkshin, also nach dem

Flügel;

dabei musste er, wie gesagt

ihm kämpfen wollte,

konnte

ist,

aber durch seine Schützen

das

Vorrücken desselben aufzuhalten versuchen; er musste alsdann hinter dasselbe geraten (post aciem principis)

zurückgenommenen rechten petu)

von vorn

Teil

und endlich dem

unmittelbar

(ex ipso im-

(recta fronte) begegnen.

Demnach bezeichnen wir die Gefechtsordnung als eine Staffel von drei Treffen, von denen das erste links-, das dritte

rechtsseitwärts

Die

Stellung

montem

cum sua

Vom

Stellung hatte.

fahren wir ausserdem, dass es aus

Dschandars

zwei

genau bestimmen lassen

,

seinem

vor

latitante

acie

wie

sie

die

Gestalt des

Berges,

;

der genannten Heeresteile

und der Lage des Berges,

am

wahrscheinlichsten erscheint,

uns nach dem Gesagten

zu geben versuchen v

»ultra kaum

doch wollen wir durch annähernde Vorstellung von der

Höhenzuges oder Gebirges nicht kennen Stellung

Angriff

praesidio« wird sich

da wir ja

eine Zeichnung wenigstens eine

ersten Treffen er-

»acies« bestand.

Heermann

.

(s.

Taf. IV,). 6

82

Der Verlauf des Gefechts war ungefähr folgender: Anmarsch der Christen aus ihrem Lager bei Hab

in Gefechts-

ordnung mit vorausgeschickten Deckungs- und Recognoscirungstrupps, wobei Balduin von Edessa bereits den vordersten Platz

einnahm, den er auch

in

der Schlacht hatte (Gaut. 15); Über-

raschung der mit dem Aufschlagen der Zelte beschäftigten und

daher

in

der Talsohle zerstreuten Feinde;

Rückzug derselben auf den nahen Berg

(Gaut. 16:

vexillis

Burso tarnen suique omnes erroris carie

principis prodeunt

f

imbuti cum f

nimia pugnatorum,

vi

wahrscheinlich eiliger

.

ut

ibi

nostris

resistant,

montem nomine Danit ascendere non differunt); Erstürmung der Höhe durch das erste, linksseitwärts vorrückende, zweigeteilte Treffen;

und

durch

das

Höhe

Vormarsch des Centrums unter Roger auf Hervorbrechen Dschandars

Lager;

feindliche

Versuch desselben , das Centrum am Vorrücken durch seine Schützen zu hindern; ungestümes Zurückweichen der bogenführenden Turkopulen in die der

hinter

her;

vergeblicher

Reihen des dritten Treifens, vor dessen Front als

sie

Zugehörige dieses oder des zweiten Treffens, das

etwa

rechts

hatten;

seitwärts

(Gaut. 17:

verlängert

hätten,

Turcopulos

intra nostrates mergi faciunt

.

ihren

entweder sie

dann

Platz gehabt

contra ipsos sagittantes

f

ex ipso impetu cohorti Rotberti

Fulcoii dextrorsum incedenti recta fronte obviant); Zerstreuung

des

Robert'schen

Haufen

300 feindlichen Reiter; tung

durch

Treffen

einige

durch

den

schneidigen

Angriff

der

Rettung desselben vor völliger Vernich-

andere,

gehörige Scharen.

wahrscheinlich

Während

dieses

auch zum dritten blutigen

Kampfes

auf beiden Flügeln könnte vielleicht die Eroberung des Lagers

durch das Centrum erfolgt sein, wenn es nicht schon früher geschah (Gaut. 17: Rogerius f per media castra captos suos liberando et hostes obtruncando f ad montem f iter dirigit) 1 ). Nachdem man so auf der ganzen Linie im Vorteil 1) Für den späteren Moment spräche etwa der Umstand, dass die dominirende Höhe doch wohl dem Lager recht nahe gewählt sein wird. Doch lege ich darauf kein Gewicht.

83 war, konnten *nostrorum acies tarn dextrorsum d.

dem

das Ganze mit

h.

entscheidenden Stosse vorgehen

quam

sinistrorsum«

zum

»Jesus Christus«

Schlachtrufe *).

Schlacht bei Athareb,

2.

28.

Juni 1119.

(Gaut.

28.)

Von den Bewohnern Halebs gegen die Franken zu Hülfe nachdem er den Euphrat Baddaja überschritten hatte, im Mai 1119 wieder im Gebiet

gerufen, erschien Il-Ghazi von Maridin, hei

von Antiochien, schlug sein Quartier eine Tagereise südlich von Haleb

auf und verwüstete

Kinnisrin

in

mit seinen Truppen

das Land.

Deshalb sammelten sich die Antiochener und mar-

schirten

der Richtung auf Haleb über die Eisenbrücke nach

Belat,

in

welches nach

Kameleddin

birgen seitwärts von Derb-Sermeda

,

257) zwischen zwei Ge-

(I,

nördlich von Athareb, also

um

nordwestlich von Haleb gelegen war,

auf

dem sogenannten

Wiewol

Blutacker ein Lager aufzuschlagen.

die Christen von

der Nähe der Feinde unterrichtet waren und starke Vorposten ausgestellt hatten (Gaut. 25),

wurden

überrascht, weil Il-Ghazi nicht, wie

sie

augenscheinlich doch

erwartet hatten, einen

sie

Angriff auf das acht Stunden nordwestlich von Haleb gelegene

Athareb machte, sondern einen anderen, durch unwegsame Gebirge

sagt

führenden

Weg

(Gaut. 26).

einschlug

Gautier, kamen plötzlich

Die Ungläubigen,

»ex lateribus montium inter

oliveta« hervor (Gaut. 28); ihr

gesammtes Heer rückte

Abteilungen

heran

1)

von

drei

Seiten

Bei der Verfolgung zeichnete sich die

aus (Gaut.

18).

Da

bei

in drei

und zwar »per abrupta »acies beati Petri«

der Schlachtschilderung ihr

Name

sonst nicht

genannt, bei Gelegenheit der Schlacht von Athareb aber gesagt wird, dass die acies beati Petri das Recht gehabt habe, im ersten Treffen vorzugehen und zuerst an den Feind zu kommen (Gaut. 29: acies f beati

Petri

a

dextris

antecedens,

cujus

j

uris

est et

antecedere

p r i m u m hostes percutere f), so liegt die Vermutung nahe diese Schar mit der Guidos identisch ist. 6*

et

,

dass

84

montium

f etiam ferarura gressibus nus-

et devia vallium, loca

Wir erfahren ferner (Gaut. 31), montium introitus« von den Feinden

quam

patencia« (Gaut. 26. 28).

dass

»belli

campus

et

gesperrt wurden und dass »montium vallumque aditus« von den

Zweigen

1

beschattet

so

)

wurden,

dass keiner der fliehenden

Christen unversehrt hindurchdringen konnte.

Man

erkennt aus

diesen Worten, dass der Schauplatz des Kampfes eine von Gebirgen umgebene Ebene, höchst wahrscheinlich ein breites Tal

war, in welches von mehreren Seiten Nebentäler mündeten und

mit

bestanden

Olivenwäldern

dessen

Seitengehänge

waren.

Die von drei Seiten heranziehenden Ungläubigen scheinen

teilweise

Berge auf schwer gangbaren Pfaden tiberstiegen

die

um

zu haben,

dichten

in das

Haupttal zu gelangen.

Der durch das Gebiet von Sarmeda,

also ungefähr von

Süden

heranziehenden Abteilung, welche das mit der Front nach Norden 2 ) tachirtes

Rücken

Christenheer im

stehende

Corps, die

geworfen, sodass

des Rainald,

ein

de-

entgegen-

an dem Hauptkampfe entweder gar nicht

ganz zuletzt hat Teil nehmen können (Gaut.

nur

oder doch

sie

wurde

bedrohte,

»triplex cohors«

28. 30).

Das Gros der Kreuzarmee anderen feindlichen Corps, zeigt,

die,

traf

nur mit den

zwei

von rechts und links anrückten, zusammen.

Dem

Terrain und

dem Anmarsch

hatten die Christen zwei Abteilungen sohle wurzelten,

während

sich ihre

förmig nach rechts und links unmittelbar hervor, für scheinlichste heisst es,

annehmen

sie

gestanden und 1) Vgl.

Denn

entgegen

linke

die

dürfen.

des Feindes entsprechend, gebildet,

Prutz,

Quellen

ein Staubwirbel

(Gaut. 29).

S.

31

der Tal-

Für die rechte dem Gauti er 'sehen Text

wird

man

sie als die

Denn von der acies

zuerst zum

in

vorschoben.

habe auf der rechten Seite im sei

die

vorderen Treffen staffei-

Abteilung geht diese Aufstellung aus

2)

also

wie der Verlauf des Kampfes

St.

wahr-

Peters

Vordertreffen

Schlagen gekommen, wie es ihr

Anm.

bewegte sich von

Norden

her den Christen

85

Recht sei. Die zwei Guidos können

darauf erwähnten nicht

und

dem

Treffen hinter

gegen eine

direkt

»acies« Gaufrieds

als

und

zweites

drittes

ersten gestanden haben, weil jede derselben

andere

feindliche Abteilung kämpfte.

Gaut. 29: acies f beati Petri adextris antecedens, cujus juris est et antecedere et primum hostes percutere, laxis abenis, palpatis lanceis impetuose ac strenue

cohortem sibi obviam percutere maturavit f totam dissipavit. quo viso Gaufridus monacus insigni acie comitatus f cohortem perfidorum f impetiit et

percussit

existentes

in

quantum ad posse

ita,

fugam se

hostes

quod pene eandem

et

ceteras prope

et disconfecturam impulit,

nec minus

acies Guidonis Frenelli, cum suo concussit, sed ft phires passi

invasit et

sunt exterminium. Diese drei Treffen müssen demnach eine Staffel gebildet haben.

Auf der

Laudo die

das

linken Seite erste Treffen;

bildete

seine

Robert de Sancto

leichte

acies Rogers geworfen und brachte

Reiterei dieselbe

wurde auf

zum

Teil in

Verwirrung.

Gaut. 29: interim cohors Rotberti de Sancto Laudo cum Turcopulis a sinistris antecedens, cum percutere debuisset, sinistro nomine [so] Turcopulis primo fugientibus non Valens

resistere,

ipsorum pulsa impetu perfidorum

cla-

moribus aciei principis contra vim nefandorum equitanti

nam

obstitit

ab impetu fugiendi nonfrevocari potuit.

et

parte m

cohortis f dispersionem depulit.

principis

Lässt dieser Satz unzweideutig erkennen der zwei genannten Heerhaufen eine ein erstes Treffen gebildet habe, so

nur eines Teiles cohortis

f depulit)

,

secum

dass der eine

vorgeschobene werden wir

die

in

Stellung,

Zersprengung

des rückwärtsstehenden Haufens (partem

als eine

Andeutung der Seitwärts Stellung -

der Treffen anzusehen und demgemäss auch diese linke Abteilung,

86 entsprechend der Formation der rechten,

Staffel form ig ge-

ordnet zu denken haben, so etwa wie die Figur es zeigt: Rotbertus

cum

acies b. Petri

Turcopulis

Roger

Gaufried

Guido

Innerhalb der Heerhaufen hatte das Fussvolk wieder, wie

den

in

früheren

Stellung

vor

Schlachten

,

am Anfang

Gefechts

des

seine

Denn einmal wird gesagt,

der Kavallerie.

es

habe bei der gefechtsmässigen Aufstellung der Haufen vor dem

Lager diesen Platz inne gehabt:

Gaut. 28: laudaverunt aciebus

circa

nostros omnes una, ut erant, ordinatis

tentoria

anteposita,

sisti,

manu

pedestri

circumquaque

sicque ferendo immanitatem hostium levius

salubriusque posse praestolari f asseruerunt.

Zweitens, es habe das Gefecht mit Pfeilschiissen und Speerwürfen

eingeleitet: Gaut. 29: hinc et inde de aciebus ad acies volatiies tarn telorum quam etsagittarum, ut mos bellancium exigit, mittuntur internuncii.

Die die

treffen weise

Anordnung der Heerhaufen,

oben geschilderte Gefechtsformation

wird

überhaupt

durch den Satz

(Gaut. 28)

sicut saepius ante disposuerat, acies singulas singulis ordinibus incedere, tunc quoque imperavit f ) 1

jedenfalls

als

eine

damals oft

vorkommende

bezeichnet.

Das Wort »ordo« wird mit »Treffen« übersetzt werden müssen. Bei Raimund hat es an einzelnen Stellen, wo es zu den einzelnen »Heerhaufen«

1)

Prutz

in

einen

gewissen Gegensatz

tritt,

ohne

scheint uns die Interpunktion richtiger, als wenn man mit nach »singulas« ein Komma setzt*, nach »incedere« es aber weg-

So

fallen lässt.

87

Anm.

Auch sei hier bemerkt, immer ein Hintereinander dass bei sein von Dingen oder Soldaten bezeichnet und dass »ordines« Frage

diese

Bedeutung

(s.

S. 31

denRömern das Wort

Kunstausdruck für

ein

1).

fast

-

st äff elf örmig geordneten

die

der römischen Ritter war.

Welchen Sinn

Gautier'sche Satz haben!

Haben wir

dass

Heerhaufen treffenweise

die

oben angegebene Stellung der

ja

Sitze

auch sonst der

sollte

doch oben gesehen,

geordnet

waren.

Die

Infanterie wird ausserdem noch

durch die Worte »ut mos bellancium exigit« aus dem an der betreffenden Stelle

Satze als die

citirten

meist übliche

hin-

gestellt.

Die Schlacht verlief in ihren Grundziigen etwa folgender-

massen

:

Als sich die Christen plötzlich von drei Seiten zugleich

bedroht sahen,

von Samarta durch

eine

Gaut. 28).

Fürst Roger

Hess

(=

Sarmeda;

vergl.

den

cohors«

»triplex

dem

einen

Corps,

Prutz 33 Anm.)

Weg

verlegen

welches anrückte,

(praemuniri;

Indessen stellte sich das Hauptheer in Schlachtord-

nung und marschirte den

zwei

von rechts und links heran-

Nach dem Schützen-

rückenden feindlichen Abteilungen entgegen.

gefecht griffen die drei rechts-, ebenso die linksstehenden Treffen

nach einander ins Gefecht

ein.

Während das erste und zweite

des

rechten

Flügels

entschieden im Vorteil waren und mehrere feindliche Abteilungen in die

das dritte noch unentschieden,

Flucht schlugen,

mit Verlust kämpfte,

Hier vermochten

Treffen

auf der linken Seite die Entscheidung.

Turcopulen im

sondern

Stand zu halten,

zweite

fiel

die

aber

flohen

Vor der treffen

bald

unter Roger geworfen,

nicht

und wurden auf das so

dass ein Teil des-

und Auflösung geriet. Zu gleicher Zeit hinderte die Christen ein ihnen von Norden entgegenkommender Sandwirbel am Kampfe. Diesen Zeitpunkt benutzend, gingen selben in Verwirrung

die

Ungläubigen auf allen Seiten zu energischem Angriff vor

(Gaut. 30). zweifelt: die

er

Türken

Vergebens wehrte sich Roger mit seiner Schar ver-

und

sein

hatten

ganzes Heer gingen zu Grunde.

mittlerweile

Umgehungsmanöver

Denn

gemacht,

88

welcher

(256),

feindliche

im

gesperrt (Gaut. von Gautier (31)

Taleingänge

alle

eingeschlossen und

das Kreuzheer vollkommen

schliesslich

Nach

31).

Kemaleddin

wird,

bestätigt

hatte

eine

Schar noch während des Kampfes sogar das Lager

Rücken

Mit der Überlegenheit der

der Christen erobert.

Muslims auf dem Hauptschauplatz hängt

es offenbar

zusammen,

Rainald kämpfende und anfangs

dass auch das gegen

schon

geschlagene Corps wieder neue Kräfte gewann und dessen Schar fast

ganz aufrieb. Die Geschlagenen

suchten

nach allen Richtungen zu ent-

Rainald zog sich mit nur wenigen Kameraden in den

kommen.

Turm von Sarmeda zurück und musste sich

hier, als Il-Ghazi selbst

vor demselben erschien, ergeben (Gaut. 30), als

Taleingänge (im Westen)

die

nach Antiochien (Gaut. 31).

dem Lager

offen, aber

noch

Andere entkamen,

nicht

gesperrt

Später war nur noch der

waren,

Weg

auch hier war schon der Feind,

nach

als die

Der Tross floh auf einen nahen Berg, wurde aber alsbald angegriffen und durch einen heftigen PfeilViele wurden zu Gefangenen und Speerhagel überwältigt. Fliehenden anlangten.

gemacht. Die Ungläubigen waren wie immer an Zahl dem

700

aus

Reitern und 3000 Fussgängern bestehenden Christenheere (Gaut.

30)

weit überlegen;

übertrieben, soll allein

sie

auf 100000

werden von Gautier, allerdings ganz

Mann

geschätzt;

Das Verhältnis von Kavallerie und war

1

:

eine

der »Cohorten«

10000 »milites« stark gewesen sein (Gaut.

20).

Infanterie im Kreuzheere

4.

Die Darstellung dieser Schlacht durch scheint

uns

durchaus verfehlt.

Delpech

(II,

182)

Ohne von Gautier irgend

welche Notiz zu nehmen, legt er seinen Ausführungen lediglich

Wilhelm von Tyrus

zu Grunde.

aber so auffallend ungenau, dass erkennt.

Von

einer Scheidung

Dessen Bericht (524)

man kaum

ist

das Original wieder-

der Heerhaufen in rechts- und

89 linksstehende sagt

er

Die im ersten Treffen stehende

nichts.

Demgemäss

»acies St. Petri« erwähnt er überhaupt nicht. er

statt

Scharen Gaufrieds und Guidos

Hinter

diesen soll

letztere

als

als

die

beiden ersten

Treffen.

Roberts und Rogers Schar gestanden haben,

für

Wort und gelangt

das Kreuzheer eine Angriffskolonne von

Sogar die auf

Erzählung

entstellenden

Dieser

Reserve.

Delpech Wort habe.

zählt

fünf nur vier Heerhaufen und bezeichnet fälschlich die

folgt

so zu der Ansicht, dass vier

Treffen

gebildet

Stärke des feindlichen Heeres gehende

die

Zahl von 60000 Reitern 1 ) trägt der französische Forscher kein

Bedenken

als unzweifelhaft richtig abzuschreiben.

3.

Schlacht bei Hab, 14.

August 1119.

(Gaut.

40.)

Bald nach jener schweren Niederlage bei Athareb

Balduin von Jerusalem nach Antiochien,

um

Schon war Athareb

Schlimmste abzuwenden.

kam König

von der Stadt das in

den Händen

der Feinde, als er seine aus allen Teilen des Reiches gesammelten Streitkräfte

in

der Richtung auf Haleb über Rubea und

Auf

nach Daniz führte.

die Nachricht

Hab

von der Kapitulation von

Sardanah beschloss er am anderen Tage eine Schlacht zu

liefern

Hab

zurück. Auf diesem Wege Da man schon vorher rings von Feinden umschwärmt war hatte man eine gefechtsbereite Marsch-

und marschirte wieder nach

erfolgte der feindliche Angriff. ;

1)

Die Zahlen, welche

Wilhelm

angiebt: 20000 Reiter in jedem

Gautier, doch ist an eine fremde Quelle nicht zu denken; es ist vielmehr zweifellos, dass sich der Überarbeiter die Zahlen nach den Angaben des Originals selbst herausgerechnet hat. Gautier gibt nämlich die Stärke einer der Da nun feindlichen Unterabteilungen (cohorta) auf 10000 »milites« an. der drei Corps (W. 524),

bei

Wilhelm

das

stehen zwar nicht so bei

rechterhand

erscheinende Corps

aus zwei solcher

und ebenso auch den andern beiden feindlichen Corps je 20000 Reiter. Ist diese Rechnung auch durchaus falsch, so zeigt sie uns immerhin, wie Wilhelm gearbeitet hat. »cohortae«

besteht,

so

giebt er diesem

90 Ordnung, die aus der Schlacht bei Askalon uns schon bekannte

Von den neun, aus

karreeförmige Kolonne hergestellt.

Heerhaufen

bestehenden

bildeten

drei

Tete,

die

Reiterei

der

des

Grafen von Tripolis die rechte »Seite« und die vier »acies« der

»Barone«

teils

die linke »Seite«, teils die

Das Fussvolk

Queue.

hatte seinen Platz unmittelbar hinter den drei vorderen Haufen,

um, wie

es heisst,

und von ihnen geschützt

diese zu schützen

zu werden.

Gaut.

44:

(rex)

disposuit

cum

se

exercitu

toto

aciebus f versus Hab equitare eo etenim bellum, et fuit invitabile mane f novem .

.

regis d

i

s

po

s

i t i

f more bellatorum passim

s

hoc ordine incedentes:

ordinatis

modo estimabat aciebus jussu iter arripiunt,

tribus aciebus antepositis,

manus pedestris, ut eas protegat et ab his protegatur, retro sistitur f f acie ) comitis Tripolitanif a dextris posita, aciebus baronum a sinistris et post jussu regis quibusque suo loco positis. 1

.

Die Königsschar hatte eine feindlichen Angriff der

solche Stellung,

dass

durch

Haufe des Grafen von Tripolis auf

sie

geworfen werden konnte:

Gaut.

44: (hostes) nostros percuciunt

quod jam pluribus

ita,

aciem comitis Tripolitani f regali acie mergi faciunt. dissipatis

ipsam

Ferner erfahren wir, dass

sie

zum Schutz

in

der drei vorderen

sowol wie aller anderen Haufen bestimmt war und demgemäss

am heftigvon vorn, dann

im Gefecht immer dort Hülfe brachte, wo der Feind drängte, und so wechselweise erst die

sten die

von hinten Anstürmenden rechts von ihr die Schar

dass

ihr die

in

die Flucht

des Grafen,

schlug,

endlich

links und hinter

Haufen der Barone Stellung hatten:

Gaut. 44;

virtus

f regia harum

(sc. der

Tete) et aliarum

(acierum) protectioni parata incessit ordine omnibus neces-

1)

So offenbar die richtige Lesart, nicht »acies«.

91 sario, acie comitis

a sinistris et

Es

folgt

f a dextris

post

hieraus,

posita,

aciebus baronum

positis.

dass der König mit seiner »acies« die

Mitte

des Vierecks eingenommen hatte und die Aufgabe einer

Reserve

erfüllte.

Den Tross, welchen das Heer wir uns in

jedenfalls mitführte,

haben

der Mitte des Fussvolks zu denken.

Die Gesammtordnung

mag durch

das nachstehende Schema

veranschaulicht werden (

p u

c a

t

r

r

r

r

r

s

u

e

s

s

v o

1

k

t

r

r

r

Tross

tä e->

r

r

|

||

1

co

700

stärke

10200

1160

2700

3700

9000

900

2000

3000

1200

260

700

700

8000

©q

3200

Gesammt-

Stärke

des

Fussvolks

2000



Stärke

der

700

Reiterei

(500-600)

200

200

700

1100

Jahr

.

,

Antiochien

.

.

.

.

.

.

....

....

....

....

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

....

.

.

.

.

Schlachten

.

von

Merdj-Sefcr Antiochien

Marsivan

Doryläum Askalon

Athareb

Ramla

Ramla

Ramla

Joppe

See

Hazarth

Sarmin

Azotus

Hab

128

Namenregister. abgekürzt

Personennamen und die allgemeinen Türken Orientalen u. ä. sind ausgeschlossen. Die Namen der drei Schriftsteller Raimund von Agiles, Fulcher von Chartres und die »Gesta Francorum« sind nur an wichtigen Stellen aufgeführt. Die Zahlen bezeichnen die Seiten die in Klammer gesetzten deuten auf die nur in den Anmerkungen vorkommenden Namen der betreffenden Seite.) (Die

citirten

Völkernamen wie Franken

,

,

;

Aachen

Albert von Aachen. 21,

113, 115, 122, 127.

22, (23), 25, (30), 36, 39, (40), 104,

askalonisch

s.

Adhemar von Puy

10,

19,

(20),

116, s.

117, 118,

120. 121,

Askalon.

Athareb Afrika (27). Agiles s. Raimund von Agiles. Albert von Aachen 2, 3, 4, 5,

31, 76, 77, 83, 89, 96, 103, 104, 105, 106, 110, 111, 112, 114, 117, 118, 120, 121, 124, 127.

10,

Aura

Ekkehard von Aura.

s.

Azotus 102, 105, 127.

41, (42), (43), 46, 47, 49, (52), (55), 56, 58, (61), (63), 64, 65, (66\ 69, 70, 71, 72, 73, 74, (108). Aleppo 25, 28, 77, 78, 83, 89, 119.

Ägypten

andegavensis (von Anjou)

Ägypter

(12),

(27),

(29),

39,

(40),

50.

65,

8, 67,

66,

105,

s.

ägyptisch

Antiochien

Baddaja



Antiochien 7, 8, 10, 25, 26, 28, 29, 46, 47, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 110, 111, 112, 116, 117. 118, 120, 121, 122, 127.

Bagdad

68,

107, .110,

Ansa s. Robert von Ansa und Richard von Ansa. 8, 9, (19), 25, 28, 34, 35, 44, 49, 53, 54, (55), 76, 77, 78, 83, 88, 89, 94, 95, 99, 102, 103, 104, 106, (108), 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, See von 122, 123, 124, 127.

50,

s.

53,

83. 76.

Baldrich von Dol 4, (22), 49, (52). Balduin I. 58, 59, 60, 61, (62), 63, 65, 67, 72, 74, 75, 76, 78, 107, 119.

Balduin von Burg, Graf von Edessa, als König Balduin II. 69, 70, 71, 72, 77, 82, 89, 93, 95.

Baltzer

1.

Balykh

70.

Belat 83. Benedict 71.

Araber 53, 63, 70, 74, 75, 119. Archas 109. Areth 25, 28. Artah 105. Asien 6, (27). Askalon 8, 49, 50, 51, (55), 56,

Berut 118. Betrekein (27). Blois s. Stephan von Blutacker 83. Boemund von Tarent

59, 62, 63, 65, 72, 73, 90, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 110, 111, 112,

73,

Ägypten. Ägypten.

antiochenisch s. Antiochien. antiochisch s. Antiochien.

58,

59, 62, 63,

57,

103, 104, 111, 115, 120, 126. 72,

Blois.

7,

8,

9,

10, 11,

(13), (14), 18, (19), (20), 22, (23), 24, 26, 28, 29, 31, 32, 33, 36, 37, 39, 41, 48, 69, 70, 71, 106, 107, 121. 12,

1

Bongars^ Boursaki

Boursk

Burg

Hab

76, 77, 78, 79, 82, 89, 99, 103, 104, 105, 110, 111, 112, 115, 116, 120, 122, 124, 127. Hagemeier 49.

(51), (54).

Boursk.

s.

77, 78, 95.

Balduin von Burg. Boursoquinus s. Boursk.

Caen

s.

Haleb

s.

Halle

(1).

Aleppo.

Harim s. Areth. Harran 69, 104, 105. Hausknecht C. (27), (29). Hazarth 95, 110, 112, 114,

Radulf von Caen, s. Fulcher von Chartres. Chef-Boutonne 50. s.

Chartres

Corman

29

(70).

Hugo Magnus Damaskus

76,

Daniz 89. Delpech 3,

4,

11, (12), (15), (18), (23), 39, 47, 50, (67), 68, 76, 88, 89, 94, 95, 96, 98, 100, 124. St. Demetrius (8). (30),

31,

35,

Derb-Sermeda s. Sarmeda. Deutsches Reich (1). Djekermisch (70). Dol s. Baldrich von Dol.

Doryläum

s.

Friedrich

II.

96.

39,

117, 124, 125.

59, 62, 63, 65, 66, 67, 72, 73, 103, 104, 117, 122, 124, 127. Joscelin 69, 70, 71.

Kafertab Kairo 76.

78.

Kameleddin Kerbogha 7,

78, 83, 88. 46.

Kilidj-Arslan 9, 10. Kinnisrin 83. Kiepert H. (27).

Köhler 3. Kugler, Bernhard

56.

Robert von Flandern. 2,

4, 6,

3, 4, 7, 8, (27), (29),

34, 35, 45, 47, 56, 58, 70, 72.

(1).

Fulcher von Chartres

36,

Joppe

Edessa 25, 49, 69, 70, 79, 82, 95, Eisenbrücke 27, 28, 83. Ekkehard von Aura 4, 49, 58.

Firuz (8). Flandern

118, 127

22,

Ibelim 73. Il-Ghazi von Maridin 77, 83, 88 91 Ibn-Alatyr (70). Jahns 1. Jerusalem 50, 59, (66), 72, 73, 77, 89 98, 106,

103, 104, 105, 106, (108), 109, 110, 112, 118, 121, 122, 127. Dschandar von Rahaba 80, 81, 82.

Euphrat 83. Europa (27). Eustach 54,

(21),

Jesus Christus 83.

10, (11), 26, (32), 102,

9,

5,

19,

40, 41.

98.

77,

11, 25,

Kurden

(62), 64, 69,

(70).

(37), 49, 58, 72.

Lombarden

64.

Galdemar

117. 54, 56.

Gaston Gaufried der Mönch 85, Gautier von Antiochien

Mare Mortuum 46. Mare Galilaeum s. Genezareth-See.

86, 89. 2, 4,

77, 78,

79, 84, 88, 89, 94, 99, 106.

Genezareth-See 46, 76, 107, 118.

Georg

St.

(8).

Gesta Francorum

9,

10,

Niederlothringen

10,

2,

4,

6,

8,

25, (37), 49, 113.

Gottfried

von

21, 22, (23), (29), 36, 39, 40, 47, 52, 53, 54, 55, 56. 19,

(20),

Griechen 2. Guibert von Nogent

Guido Campol us Guido Frenellus

Maridin

(22),

79, 80, (83). 85, 86, 89.

(52).

Il-Ghazi von Maridin.

Merdj-Sefer 98, 103, 104, 105, 110, 117, 120, 122, 125, 127. Merdj -Alsoffar s. Merdj-Sefer. St.

4,

s.

Marra 78, 109. Marsivan 64, 110, 112, 114, 127. Marte s. San Marte. Matthäus von Edessa 69, 70, 71. Maudud von Mosul 76.

Merkur

(8).

mesopotamisch 126. Michaud 3. Mittelmeer 46, 56, 103.

107,

130

Mohammed von Bagdad Mosul

s.

Maudud von

Robert (Rotbert)

76.

Mosul.

Napoleon I. (napoleonisch) 115, 120. Nicaea 6, 8, (10). Niederlothringen s. Gottfried von Niederlothringcn.

Nogent s. Guibert von Nogent. Normandie s. Robert von der Normandie.

Normanne

s.

Robert von der Nor-

mandie. Orontes

(8), 25, 26, 27, 28,

29, 36, 39,

40, 41, 42, 47, 78, 103. St. Peter (83), 84, 86, 89. Provencalenkastell 35, 124. provencalisch 34. Prutz H. (77), (78), (84), (86).

Puy

s.

11, (12), 13, 14, (15), (16), (17), 20, 24, 25, (27), 30, (31), 37, 43, 45, 69, 71, 72, 106, 119, 124. 4,

5,

Rahaba s. Dschandar von Rahaba. Raimund von Agiles 2, 4, 5, 25, 34, 36, 49, 51,

86,

(8),

10,

19,

(20), 21, 22, (23), (26), (30), 35, 36, 39, 54, (55), 56, 64, 107, 109, 123. Rainald, Truppenführer in der Schlacht bei Antiochien 45. Rainald, Truppenführer in de r Schlacht

bei

Athareb

84, 88.

Ramla

50, 56, 58, 59, 62, 65, 66, 67, 72, 73, 103, 104,105, 107, 110, 111, 112, 113, 117, 118, 120, 122, 124, 127.

Raumer

3.

Richard von Ansa (20). Richard Princeps 10, (20). Robert von Ansa 10. Robert Fulcoy 80, 82. Robert von Flandern 10, 19,

(20), 21, 22, 31, 36, 39, 41, 54, 56, 121,

Robert der Mönch 4, (52). Robert von der Normandi

Rüthning

78, 89.

(27). 1.

Salim, 98.

Samarta s. Sarmeda. San Marte (19). Sardanah 89. Sarmeda 84, 87, 88. Sarmin 76, 77, 78, 79, 105, 106, 107, 110, 120, 121, 127. Sarazenen 75, 109.

Stephan von Blois Sybel, Heinrich von

103, 104, 114, 117,

96,

112,

7,

(20).

2,

4,

5,

6,

9,(12),

35, 45, 49. Syrien 76, 95. syrisch 126. (18), 34,

Tankred

(8), 10,

22,

36, 70, 71, 106.

(13), (14), (17), (19),

(37),

39,

54,

56,

69,

Tankredkastell 45. Tarent s. Boemund von Tarent. Tarsus 8. Tiberias 67, 98. Tiberias-See s. Genezareth-See.

Toghtekin von Damaskus 98. Toulouse s. Raimund von Toulouse. Tripolis 90, 95. 96.

Tudebod 30, 31, (54). Tumbaret s. Dschandar von Rahaba. Turcomannen (70). Turkopulen 80, 82, 86, 87, 109, 117. Tyrus

39.

Waitz

Wido

1.

7.

Wilhelm, Tankreds Bruder (17), 106. Wilhelm von Tyrus 2, 4, 11, 12, 18, 39, (42\

(13), (19),

37, 39, 41, 54, 56. 77, 79, 80, 81, 82, 85, 86, 87, 89, 106. (20), (22), 36,

Roger von Antiochien

Russegger

(20),

100.

Raimund von Toulouse

Rubea (Rupea)

Schulz 1, (19). See von Antiochien s. Antiochien. Seldjuken (seldjukisch) 8, 32. Sensadolus 7.

Adhemar von Puy.

Radulf von Caen

Sancto Laudo

de

85, 86, 89. Röhricht 78.

78, 88, 89, 94, 95, 96, 99,

100.

Wilken Zardana

3.

78.

Lebenslauf. Ich,

Gottlieb Ludwig Otto Heermann, Sohn des Gymnasiala. D. Adolf Heer m an n, bin am 29. März 1859 in Hers-

oberlehrers

Meinen ersten Unterricht empfing ich in der Bürgerschule feld geboren. und darauf im Königlichen Gymnasium daselbst. iNTachdem ich dieses im März 1880 mit dem Zeugnis der Reife verlassen hatte, widmete ich mich in Leipzig und Marburg dem Studium der Geschichte, Philologie, Geographie und Religion und hörte dort die Vorlesungen vonDrobisch,

von Norden, Voigt, Lange, Curtius, Hildebrand, Heinz e, Masius, Delitsch, Biedermann, Wundt, Overbeck, Seydel, Pückert, Wenck, Hahn und Holzapfel, hier die von Varrentrapp, Lenz, Cäsar, Schmidt, Fischer, Lucae, Bormann, Rein, Ranke, Cohen, Bergmann und Birt. Ausserdem besuchte ich in Leipzig das unter Leitung von Arndt, v. Norden und Meyer Seminar und die philologische Gesellschaft von Marburg nahm ich an den historischen Seminar-Übungen von Varrentrapp, Lenz und Bor mann und an den geographischen Übungen von Rein und Fischer teil. Allen diesen Herren sage ich meinen wärmsten Dank. Nach Ablegung der wissenschaftlichen Prüfung an der Marburger Universität am 10. Juli 1885 begann ich am Gymnasium zu Hersfeld stehende

historische

Holzapfel;

in

meine pädagogische Tätigkeit, wo ich zur Zeit noch beschäftigt

bin.