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German Pages 146 Year 1887
Die Gefechtsführung abendländischer Heere im Orient in der
Epoche des ersten Kreuzzugs.
INAUGUEAL-DISSERTATION zur
Erlangung der Doctorwürde bei der
hohen philosophischen Facultät der Universität Marburg
eingereicht von
Otto
Heermann aus Hersfeld.
Marburg. ersitäts-Buchdruckerei 1887.
(R.
Friedrich).
Seinem hochverehrten Lehrer, dem Herrn
Dr. Max zu Marburg
Professor
in
Lenz
Dankbarkeit gewidmet
vom
Verfasser.
Digitized by the Internet Archive in
2014
https://archive.org/details/diegefechtsfhrunOOheer
I
Inhalt. Seite
Einleitung
1
Abkürzungen
4
5—24
Schlacht bei Doryläum Schlacht
Gefecht
am See von Antiochien am Brückentor von Antiochien
Vorpostengefecht an
25
dem Provengalenkastell
35 35
Schlacht bei Askalon
49
Ramla I.
bei
Ramla
65
Ausfall aus Joppe
Schlacht bei Harran
Schlacht bei Ramla Allgemeines über die Schlachten bei Sarmin, Athareb und
Hab
Überfall bei Sarmin
Schlacht bei Athareb Schlacht bei
— 48 — 58
58—63 64—65
Schlacht bei Marsivan Kavallerieattacke Balduins
— 33 34
.....
Entscheidungsschlacht vor Antiochien Schlacht bei
—
Hab
Schlacht bei Hazarth
Schlacht bei Merdj-Sefer
— 66
67—69 69—72 72—76 76—78 78-83 83—89 89—95 95—98 98—100 101—102
Allgemeine Ergebnisse Bestandteile der Heere
101
Bodenform der Schlachtfelder
101—127 102—103
Strategisches Angriffsverfahren
103
Taktische Gefechtsform
104—105 105—108 105—106
Stärke der Heere
Gefechtsführung
;
.
Stellung der Befehlshaber Einheitliche Leitung des Gefechts
Aufstellung der Truppen
zum
Gefecht
Teilnahme der Oberbefehlshaber Befähigung der Befehlshaber
— 104
106
107
.
am Kampfe
.
.
107
107—108
II Seite
Gefechtseinheit
108
Bestandteile der Heerhaufen
108—110
HO
Ihre Zahl
m
Ihre Grösse
Gefechtsordnung
.
.
.
111
.
— 115
111—112
Treffenweise Aufstellung
Zahl der Haufen in einem Treffen
112
113-114
Staffelformation der Treffen
Kolonnenformation
115
Aufmarsch Tiefe der Haufen Stellung und Fechtweise der Infanterie vor dem Kavallerie-
115-116 116-117
kampf
117
118—119
Fechtweise der Kavallerie
Aufgaben der Treffen im Kampf
120
Feste Stellung bestimmter Truppenteile im Gefecht
.
— 121 121
.
Fechtweise und Stellung der Infanterie während und nach der Kavallerieattacke
Steigende Bedeutung des Fussvolks
......
Die Ausbildung der Gefechtsführung im allgemeinen Die Bedeutung der Schlachten im allgemeinen .
.
121
— 122
122-125
.
125
.
125
Umstände, welche den Christen eine siegreiche Offensive
125- 126
erleichterten
Berichtigung
.
.
.
Tabelle der Truppenstärke
Namenregister
.
126 127
128—130
A
der Plan zu der vorliegenden Arbeit entstand, waren
1s
über die Gefechtsführung der mittelalterlichen Lehnsheere noch nicht
mehr
viel
dürftigen Ausführungen
Jahns
zum
4 )
Frage nur
Teil
schliessen
und
bringen
Schulz 5
hat
aus
seinen
)
)
Von den
Waitz 3
an
für
und
)
unsere
meist
dich-
von einer geordneten Gefechtsführung nichts
und auch aus den meist
,
sich
und die
1
geschrieben.
an ßaltzer
wenig.
terischen Quellen
erfahren
Rüthnings 2 )
Werke
grösserer
Verfassern
Baltzers
die wenigen Zeilen
als
sehr
und ohne
dürftigen
Anschauung niedergeschriebenen Angaben der deutschen Klosterjener
geistlichen
Zeit
hat eine nur einigermassen klare Vor-
stellung dieser Dinge nicht
lichen
gewonnen werden können.
bessere Ausbeute
für
Taktik versprachen
die
Viel
ersten Kreuzzuges.
die Geschichte
Quellen
für
der mittelalterdie
Periode
des
Hier finden wir welterschütternde Waffen-
thaten unter den vornehmsten Kriegshelden der abendländischen Christenheit, aus den Nationen, in denen ritterliche Kultur
Kriegskunst sich
am
schönsten
und glänzendsten
und
entfalteten,
Schlachten so gross und zahlreich und enggedrängt, so mannigfaltig in
nisse,
dem Wechsel des Terrains, der Gegner, aller Verhältkaum je vor- und nachher im Mittelalter. Wenn ferner
wie
1) Baltzer, Zur Geschichte des deutschen Kriegswesens in der Zeit von den letzten Karolingern bis auf Friedrich II. 1877. (Seite 97). 2) Rüthning, Der Festungskrieg und die Schlachten im deutschen Reiche vom Anfang des X. bis zur Mitte des XIII. Jahrhunderts. Halle
1880.
(Seite 33 ff.). Waitz, Deutsche Verfassungsgeschichte, VIII. Jahns, Handbuch einer Geschichte des Kriegswesens von der Ur-
Diss.
3)
4)
zeit bis zur Renaissance. 5)
1880.
Schulz, Das höfische Leb.
(Heermann).
Seite 535 z.
ff.
Zeit d. Minnesinger. 2 B. 1879, 1880. 1
2
Frage aufgeworfen ist, ob und was etwa Kriegsführung und die Abendländer von den Orientalen, in Waffenseien es Griechen oder Muslims, gelernt haben, so ist dieselbe für spätere Zeiten die
bei
dem
ersten grossen Zusammenstoss von Morgen-
Fortschritt
Platze.
notwendig war,
selbst
ja
lich,
und AbendDenn auch zugegeben, dass ein der Entwicklung unter den neuen Bedingungen mög-
kaum am
land noch
so
müssen
Kreuzfahrer
die
doch die Elemente ihrer Taktik aus der Heimat mitgebracht
Es muss
haben.
also
gewesen sein, mit der
die sie
abendländische Kampf weise im Orient gesiegt haben. Kommen
wir hier zu fester Anschauung,
so
ist
eine sichere Basis ge-
wonnen, von der aus wir die Kämpfe daheim
in
der gleichen
Periode beurteilen können, und die auch für die Auffassung der
vorhergehenden und nachfolgenden Zeiten, und nicht bloss nach der militärischen Seite, von Bedeutung werden muss.
Es kam nun aber
für die
Wahl
unseres Gegenstandes als aus-
schlaggebend hinzu, dass die grosse Zahl und der hohe Wert der zu
Gebote stehenden Quellen den Forscher vielfach zu klarerer Anals es bei anderen Ereignissen
schauung hindurchdringen lassen,
der mittelalterlichen Kriegsgeschichte möglich
Anzahl
fleissiger
Compilatoren
,
ist.
Ausser einer
unter denen Albert von Aachen
und Wilhelm von Tyrus die wichtigsten sind, haben eine Reihe von Augenzeugen, wie Fulcher von Chartres, Raimund von Agiles, der unbekannte Verfasser der »Gesta Francorum«, Gautier von Antiochien zum grossen Teil ein und dieselben Ereignisse Wenn sie auch Geistliche waren, so haben sie aufgezeichnet. ,
doch den leitenden Persönlichkeiten kriegerischen gebracht.
Ereignissen
ein
nahe gestanden und
lebhaftes
Interesse
den
entgegen-
Die Kapläne Raimund und Fulcher treffen wir sogar
mitten im Kampfgewühl
in
der Nähe der ihnen wol vertrauten
Fürsten.
Schon
Heinrich von Sybel
hat es daher in
der Ein-
1 leitung zu seiner »Geschichte des ersten Kreuzzugs« ) als nicht
1)
Seite 28 der ersten Auflage, Seite 29 der zweiten.
3
vollkommen berechtigt
Micha ud
dass
hingestellt,
stellung von Schlachtplänen, Marschordnungen
u. dgl.
unmöglich
halte
für
Schriftstellern
»ungebildeten«
Wilken
neuere Darsteller wie
und
Raum er,
die
Her-
aus diesen
und
dass
nach dem Er-
gebnis ihrer Arbeiten zu schliessen, dieselbe Resignation gehabt hätten.
Doch
nicht eben so sehr viel tiefer in die
ist er selbst
Auch Kugle
Taktik der Kreuzheere eingedrungen.
dessen
r,
Untersuchung über »Albert von Aachen« 1 ) während der Ausarbeitung meiner Abhandlung erschien,
waren, kamen
Köhler
3 ),
dann
hat diesen Gegenstand
Als ihre Resultate bereits festgestellt
nur gelegentlich berührt.
Bücher von
die
freilich
Delpech 2 ) und
welche die gleichen und ähnliche Fragen in grossem
Zusammenhang behandeln,
des Verfassers Hände.
in
Das Werk
von Köhler, dessen Schlussband mit den allgemeinen Resultaten noch aussteht, hat aber bisher die orientalischen Kämpfe unserer Periode
Und Delpech
berücksichtigt.
nicht
manchen Punkten ähnliche, dass
schiedene Ergebnisse,
in
zwar
liefert
in
der Hauptsache jedoch so ver-
Kritik
wesentlich nur die
dieses
Buches das Aussehen unserer Abhandlung verändert hat. Die Anordnung Schlacht
Ergebnis die
derselben
zunächst für
ist
möglichst
ist
der Köhlers ähnlich
untersucht und
sich
herausgehoben worden
;
das
:
jede
taktische
am Ende wurden
analogen und differirenden Momente kurz zusammengefasst.
Hinsichtlich
der
Citate
bemerke
ich,
dass die Originalquellen
dem Texte unmittelbar
nachgesetzt, die abgeleiteten in der Regel
nicht
oder
ausgeschrieben
in
Anmerkungen
angeführt
sind.
Auslassungen sind durch ein Kreuzchen (f) bezeichnet. 1) B. 2)
Kugler, Albert von Aachen.
Delpech,
3) Köhler,
La Tactique au XIII me
1885. Siecle.
2 vols.
1886.
Die Entwickelung des Kriegswesens und der Kriegführung
in der Ritterzeit.
Zwei Bände.
1886.
1*
4
Abkürzungen. Raim.
=
Raimundus de Aguiler, Historia Francoruui qui ceperunt Jheru-
salem.
1095 — 1099.
Occidentaux.
III.
231
Historiens
ff.)
= Fulcherius, Gesta Francorura Jherusalem peregrinantium. (Ree. Occ. 311 = Gesta Francorum expugnantium Jherusalem. 1095—1099.
F u Ich.
1095- 1127.
Gesta
Hist.
(Ree. Hist. Occ.
Ekk.
(Recueil des Historiens des Croisades. p.
=
III. p.
III. p.
119).
Ekkehardi Uraugiensis abbatis
Hagemeyer
ff.).
Hierosolyrnita.
(Ausgabe von
1877).
= Gauterii Antiochena (Ausgabe von H. Prutz). = Radolfus Cadomensis, Gesta Tancredi expeditione Hierosolymitana. 1096-1108. (Ree. Hist. Occ. 587 Alb. = Albertus Aquensis, Historia hierosolymitana. 1095 — 1121. (Ree.
G a u t. Rad.
bella.
in
III.
Hist. Occ. IV. p. 265
transmarinis gestarum.
= Baldricus
ff.).
ff.).
Wilh. == Willermus Tyrensis Baldr.
p.
archiepiscopus, Historia rerum in partibus
1095—1184.
(Ree. Hist. Occ.
I.
p.
1 ff.).
episcopus Dolensis, Historia Jerosolimitana.
(Ree.
Hist. Occ. IV. p. lff.).
= Robertus Monachus, Historia Jherusolymitana. (Ree. Occ. 417 = Guibertus abbatus monasterii Mariae Novigenti Historia Gu Occ. IV. 112 quae dicitur Gesta Dei per Francos. (Ree. Sybel = Heinrich von Sybel, Geschichte des ersten Kreuzzugs; 2 1881. Kugle = Bernhard Kugler, Albert von Aachen. Delpech = Delpech, La Tactique au XIIIm Rob.
Hist.
III. p.
i
ff.).
S.
b.
,
Hist.
p.
ff.).
Aufl.
r
e Siecle.
5
I.
Schlacht bei Doryläum, 1.
(Fulch.
Juli 1097.
Gesta
334.
Die Schlacht bei Doryläum
auf Grund
Sybel
620.)
den wesentlichen Zügen
in
ist
Rad.
240.
zu schildern, welche
der Quellen
Heinrich von
Geschichte des ersten Kreuzzuges funda-
als die für die
mentalen erwiesen hat.
von Aachen
Raim.
128.
Mit vollem Recht hat dieser
bei Seite geschoben: selbst
Albert
K u gier (S. 34) rechnet
fast
den ganzen Schlachtbericht desselben
zu.
Dem Radulf von Caen hat Sybel vielleicht noch zu viel Wenn auch zugegeben werden mag, dass
der Liedertradition
Vertrauen geschenkt. er
teilweise
stimmt,
der Augenzeugen überein-
mit den Darstellungen
teilweise sich in dieselben einfügen lässt
da durch spätere Ergebnisse gestützt wird, so
und hier und ist
doch nicht
unbeachtet zu lassen, dass er weit über ein Jahrzehnt nach den Ereignissen poetischer
schreibt,
Form
dass
darstellt,
er
dieselben
in
rhetorischer
und
und vor allem, dass seine späteren
Schlachtschilderungen von groben Irrtümern ganz entstellt sind.
Aber
auch
Hauptquellen
die
mit einander überein.
Südarmee fern; die
Nordarmee
er richtet daher sein
und
ganz summarisch. ihn
sagt,
was
erzählt
Immerhin
charakteristische
wo ihm er
sicher
nicht vollkommen war dem ersten Kampf der
stimmen
Raimund
Augenmerk
wesentlich auf
den Hauptteil der Schlacht nur verleiht
ihm auch hierfür die für
Darstellung grosse
Glaubwürdigkeit;
er
Wunderglaube nicht ins Spiel kommt, nur weiss. Und wenn er auch phantastische Erzähsein
lungen der wilderregten Kriegerscharen, die Anfänge des später so
6
Sagen Schwalles, diesem wie anderen Schlacht-
breit dahinflutenden
und Kriegsberichten anderswo
einflicht, so sind
doch solche Stücke hier wie
und schmucklosen Dar-
leicht aus seiner anschaulichen
stellung auszuscheiden 1 ).
Mit Recht
ist
er daher von Sybel als
leitende Quelle angesehen worden.
Fulcher war Kampfes. Erzähler,
im Lager der Südarmee, also Zeuge des
In späteren Teilen ein einfacher, ist
und unklar.
schlachtenkundiger
er in diesen ersten Teilen seines
Werkes aufgeregt
Weiterhin seltenere Ausrufe der Trauer, der Freude,
fromme Ergüsse, Bilder
begleiten
dgl.
u.
die
Erzählung des
Kampfes im Thal von Doryläum wie den Hinmarsch nach Asien und
die
von Aufmarsch und Gefechts-
Belagerung von Nicäa;
ordnung erfahren wir
fast
nichts.
Das
ist
ja erklärlich genug,
da eine ganz neue Welt den Schriftsteller umgab und ihn damals
gerade
der Schrecken der Schlacht
Nähe umtobte; auf
die
-in
allerbedenklichster
Beobachtung der taktischen Dinge aber
musste es ungünstig wirken.
Noch anders
liegt die
Sache bei den Gesten, über deren
Charakter wir zunächst einige allgemeine Bemerkungen vorausschicken müssen. Sie
sind
ohne Frage aus verschiedenartigen Bestandteilen
Zu Grunde
zusammengesetzt. zeugen,
dessen
ursprünglichen
liegen die Erlebnisse eines
Aufzeichnungen
tagebuchartig
überall
Form hindurchblicken; man erkennt
sie
Augenin
der
an dem
nüchternen Ton, in der Hervorhebung der Stationen, der Marschrouten, der Art der Proviantierung, ferner in den sehr häufigen
und richtigen Zahlenangaben,
sei es
dass sie sich auf die Dauer
oder auf die Datierung der Ereignisse beziehen;
vor allem in
Raim. (240 f.) fertur quoddam insigne miraculum, sed nos non quod duo equites armis choruscis, et mirabili facie, exerciturn nostrum praecedentes, sie hostibus imminebaut, ut nullo modo facultatem 1)
:
vidimus,
pugnandi
eis
Haec autem quae dieimus ab illis, qui eorum Quod pro testimonio Per primam et alteram diern, juxta viam equos in-
concederent.
consortiuni spernentes nobis adhaeserunt, didieimus.
addueimus, tale est:
imicorum mortuos cum dominis
ipsis
reperimus.
7
der ersten Person Pluralis, eigentümlich
die
diesen Stücken
Diesen Charakter tragen hauptsächlich
ist.
dazwischenliegenden Partien,
Die
Marschberichte.
die Schlachtschilderungen deuten
Und dass andere Hand
Hier wiegt die dritte
hier sei es der ursprüngliche Verfasser
vor.
oder eine
alle
namentlich
dagegen auf eine Überarbeitung
der ursprünglichen Aufzeichnungen hin.
Person
durchweg
fast
thätig
gewesen
ist,
geht besonders klar
aus solchen Stellen hervor, in denen die erste und zweite Person abwechseln und
braucht sind
oft
ganz unvermittelt neben einander ge-
Die Schlachtdarstellungen
1
)-
sind
ferner
durch
Reden vor anderen Teilen ausgezeichnet. Es werden namentlich die mohammedanischen Fürsten, Boemund und der Kaiser und wer sie umgab in direkter Rede eingeführt. zahlreiche und längere
Teilweise sind dieselben ganz phantastisch, so die des Sensadolus,
des Kerbogha, seines Emirs und die seiner Mutter (S.
142— 145
Kap. 28—32), die Gespräche Stephans, Widos und des Kaisers
184—149 Kap.
(S.
Kap.
37), die
Klage des Sultans von Kairo
(S.
163
Ihre Verwandtschaft mit der Liedertradition ist bei
54).
den meisten schon
von Kugler erkannt worden 2 ).
müssen wir auch
die
anderen Reden nachträglicher Überarbeitung
sie
auch weniger phantastisch und kürzer
zuweisen,
wenn
die genannten
und
sind.
Man
als
vergleiche nur die überschwänglichen
Reden vor und in der Schlacht am See 1 36—137 K. 15—16), die theatralische Ansprache
dichterisch gefärbten
von Antiochien
1)
Kap. 39:
(S.
»postquam vero fuerunt
foris
vorher »nos ordinati exivimus per portam« heisst
es
de urbe«, während kurz
gesagt worden war; ferner
während gleich f itaque equitavimus«. Ganz deutlich erkennt man die einem Satz aus dem ersten Buch (Kap. 9) »tunc exeuntes
(Kap. 39) »nostri vero paulatim niilitabant«
darauf folgt »no Bruchlinien in inde
Hiernach
,
s
venerunt f
de villa in villam, de civitate in civitatem, de castello
quousque pervenimus Castoriam ibique nativitatem Domini f c e 1 e b r a v i m u s« Und ganz ebenso L. III, cap. VII »Crastina vero die pervenerunt usque ad Antiochiam media die in quarta feria, quae est duodecima Kai. Novembris, et obsedimus mirabiliter tres in
castellum,
,
.
portas civitatis.« 2)
Kugler 101, 122, 141, 152.
:
8
Boemunds an
seine
Truppen
(S.
134 K. 12), die Zurechtweisung der
Deserteure (S.135K.13) und die dramatisch bewegte Scene vor Tar-
130—131 K.2— 3).
sus (S.
Alle diese Partien unterscheiden sich von
der nüchternen, kurzen Darstellung der anfangs erwähnten Stücke
durchaus*
Auch in anderen
Teilen der Schrift, wie den Erzählungen,
um
Antiochien in Verbindung stehen, hat
den Kämpfen
die mit
Kugler bereits Anklänge an die uns erhaltenen Lieder entdeckt 1 ).
Wieder
Angaben verraten
andere
sich
durch ihren
sogleich
Die Seldjuken entflohen aus Furcht vor
phantastischen Inhalt:
einem Meteor aus den Bergen von Antiochien (Kugler 131); die
wurden
Aegypter
sodass
von
sie
bei
Askalon
mit Blindheit
Antiochien
der Bannerträger
eilte
Boemunds
eine phantastische Anrede an ihn gerichtet,
dieser
geschlagen,
die Christen nicht sehen konnten (S. 162 K. 53)
gewühl, durch das Zeichen des Kreuzes ringsum gleichwie ein Löwe, der drei bis vier
geht aus seiner Höhle,
am See
nachdem ins Kampf-
fest
gemacht;
Tage gehungert
hat, aus-
brüllend und dürstend nach
und unversehens unter
der Schafe,
;
,
die
dem Blut
Heerden stürzt,
die
Schafe zerfleischend und sie hierhin und dorthin verscheuchend: so
fuhr jener unter die Scharen der Türken;
so heftig drang
er auf sie ein, dass die Zipfel des ruhmvollen Banners über die
Köpfe der Türken dahinflatterten
136—137 K.
(S.
Rechnen wir noch hinzu, dass auch
16).
den nüchterneren
in
Teilen sich grobe Irrtümer vorfinden, die wol weniger auf Rech-
nung der Phantasie
als
einer mangelhaften Überlieferung oder
etwa flüchtiger Benutzung der ursprünglichen Quelle zu setzen sind
—
z.
B. lassen die Gesten den Eckturm Nicäas sehr früh-
zeitig fallen
(Kugler 31) und geben beim Ausmarsch der Heere
Entsendung Tankreds in die westlich von Antiochien 112: Der Sohn des Gefecht an der Orontesbrücke Firuz wird Geisel; 113: Tötung von Firuz Bruder 135: Kampf von drei Kriegern in einem Turm; 137: Boemunds Brandstiftung 153: Erscheinen von St. Georg, St. Merkur und St. Demetrius; 154: Das Feuerzeichen in der Schlacht bei Antiochien; 173: Streit zwischen Boemund und Raimund um das Aufstecken des Banners auf der Citadelle von Antiochien. 1)
Seite 80;
liegende Burg;
96:
;
1
;
;
9
aus Antiochien im Juni 1098 Zahl und Reihenfoge der Schlachthaufen unrichtig an der Gesten nicht
—
(s. u.)
so ergibt sich
,
,
dass der
unbedingt in allen Teilen gleich
so
Wert wie
ist,
Sybel es hingestellt hat, und dass wir in ihnen die ausschmückende
Immerhin
Überarbeitung eines Tagebuchs zu erkennen haben.
werden wir sagen dürfen, dass Verfasser
wenn
dieselbe,
sie nicht
von
dem
vorgenommen
der ersten Aufzeichnungen selbst
ist,
doch von einem Vertrauten Boemunds herrühren muss, der seine
und
vielleicht
noch Anderer Eindrücke in den ursprünglichen
Text hineingewebt hat.
Auch der Schlachtbericht von Doryläum beitung nicht verschont
mehrmals vor
erste Person
ist
Kommt
geblieben.
von der Bearwohl
freilich
die
Kap. 1: nos nequivimus;
(Seite 128
pertulimus gradum; S.129 Kap.2 nos persecuti sumus; ignoramus), :
so
doch
tritt
auch die dritte einigemal auffallend auf (S. 128
»surrexerunt nostri, et quia nox erat, non viderunt tenere unam viam, sed sunt divisi per duo Ferner heisst es agniina, et venerunt divisi per duos dies.«
Kap. 1):
(S. 128 K. 2}:
»mirabantur nostri, Arabum
valde unde esset exorta
tanta multitudo Turcorum
et
quos enumerare ignoro;
quia pene omnes montes et colles et
valles et cle
illa
omnia plana loca intus
Saracenorum
et extra
excommunicata generatione.«
haltlich verdächtig.
et
et aliorum,
undique erant cooperta
Beide Sätze sind auch
Der ersteist an
sich
in-
ganz unwahrscheinlich;
der zweite enthält starke Übertreibungen, die noch dazu wörtlich in
der ganz phantastischen
Rede des
wiederkehren
(S.
eorum, ut f
aliquis f putaret,
130 K.
1):
»vidi
flüchtigen Kilidj-Arslans
tarn
innumerabilem
quod omnes montes
gentem et
colles
vallesque et omnia plana loca plena essent illorum multitudine.«
Die Worte, welche sich an erster Stelle auf die Türken beziehen,
werden gleich darauf ganz unrichtig auf
Nimmermehr kann sein,
und schwerlich
stellung
ist
die
Franken angewandt.
Zusammenhang niedergeschrieben von einer Hand herstammen. Die Dar-
dies Alles im
ferner von
Reden durchsetzt, welche offenbar zu den
interpolierten oder überarbeiteten Stücken gehören.
Die schon
10
genannten Worte Kilidj-Arslans, wie überhaupt seine Erlebnisse auf der Flucht von Doryläum
130 K.
(S.
1)
sind Produkte
der
Der Befehl Boemunds an seine Truppen zeigt be-
Phantasie.
denkliche Ähnlichkeit mit seinen vorerwähnten Worten vor der
Schlacht
am
dieselben
Wendungen und Ausdrücke.
die (S.
Antiochenischen See;
denselben Stil, ja teilweise
Und endlich erscheinen Mund gelegten Worte
den Führern der Nordarmee in den 128 K. 1):
man habe
die Nachricht
ganz unwahrscheinlich
halten,
;
Boemunds
für
Trug
denn nach Raimund (240D)
ge-
greift,
sowie nur der Bote ins Lager kommt, Alles »certatim« zu den Waffen.
Auch
die formelhaften,
anderen Schlachten wieder-
in
kehrenden Wendungen (S. 128 K. 1): »Turci undique jam erant circumcingentes nos,
dimicando et jaculando et f sagittando« (S. 128 K. 1):
sowie die Häufung der ausschmückenden Beiwörter
»egregio comiti de S. Aegidii, inclito duci Godefrido, honestissimo Podiensi Episcopo, dux Godefridus audax et fortis, (S. 128 K. 2:) sapiens Boemundus, prudens Tancredus, honestissimus miles Rodbertus de Ansa, inclitus Richardus, fortissimus miles Raimundus, honorabilis dux Godefridus, acerrimus miles Flandrensis« sind nicht geeignet, das Vertrauen
zu
diesem Schlachtbericht zu erhöhen.
von Ansa und Richard Princeps werden ferner
Weise sie
als selbständige
früher
(S.
Fürsten neben Boemund
126 K. 3)
dessen
als
Robert
in Albert'scher
gestellt,
während
Vasallen aufgeführt wor-
den sind. Die
Schlachtberichte
Gesagten
wenig
der
brauchbar
Gesten
sein,
würden
uns
nach dem
wenn wir nicht annehmen
— und das wird vielfach durch die anderen Quellen bestätigt — dass gerade die nüchternen, die Taktik, zumal die könnten
,
Gefechtsordnung beteffenden Aufzeichnungen
am
wenigsten unter
jener Ausschmückung gelitten haben.
In der fall
Ebene von Doryläum hatte Kilidj-Arslan einen Über-
der südlich marschierenden Hälfte des grossen Kreuzheeres
11
Am
geplant. in
in
80. Juni erhielten die Christen die erste
der Frühe des folgenden Tages setzten
Marsch.
und Fussvolk
Reiterei
grössere Abteilungen
gegliedert,
die
Kunde 1 );
sich gefechtsbereit
sie
waren
in
und
kleinere
im Verhältnis der Über-
und Unterordnung standen 2 ).
Fulch. (334 B.): mane autem, quod armis, monente cornu, tribunis
et
ducentibus,
Auf
die
accidit kal. Julii,
sumptis
adversus eos per alas constituti,
centurionibus
cohortes
et
centurias
vexillis levatis, ordinate ire
coepimus.
Meldung der auf
die feindliche
decenter
Vorhut 3 ) gestossenen
Recognoscierungstruppcn gab Boemund als Höchstkommandierender 4 ) dem Fussvolk und auch 1)
Fulch.
(634 A.):
Ronianiae partes adituri
nuntiatum
III. kal. .
sed
der Reiterei Befehl, an
Julii
cum
a Nicaea
discessimus, interiores
per duos dies iter egissemus nostrum,
quod Turci praetensis nobis
est,
einem
insidiis in planis,
per quae
expectabant f sed cum vespere illo speculatores nostri plures ex illis a longe aspexissent. übrigens bedarf die Chronologie des Marsches von Nicäa bis zum Vorabend von Doryläum, über welche die Hauptquellen ditferiren, noch der Untersuchung. transituros nos putabant,
praeliaturi
.
—
2) Delpech's Ansicht (11,150), man habe gleich grosse taktische Abteilungen von 100 und 50 Mann gebildet, stützt sich auf Wilhelm von Tyrus, der die Worte seines Originals (Fulcher) »tribunis et cen-
turionibus«
willkürlich
ändert
in
»quinquagenariis et centurionibus«
Fulcher 's Ausdrücke sind, wie alle ähnlichen von mittelalterSchriftstellern dem Altertum entlehnten, nicht in der alten Be-
aber auch lichen
deutung zu nehmen; die Worte »cohors, ordo ala, legio, acies, cuneus, manipulus, turma« u. s. w. bezeichnen nur unbestimmte Abteilungen, die kaum anders als mit »Schar«, »Haufe« übersetzt werden können. Der Entstehung der Lehnsheere gemäss muss die Grösse ihrer Abteilungen ganz verschieden gewesen sein. Darüber in einer späteren Abhandlung. 3) Abweichend von Fulcher lassen die Gesten den Boemund selbst die ersten Türken sehen und zwar gleich in unzählbarer Masse. ,
Fulcher hat hier offenbar das Richtige. 4) Die Oberbefehlshaberschaft Boemund's bezeugen ausser den Gesten (s. o.) noch Raimund (240 D. cumque sc. Boamundus tentoria dispo-
—
neret figere f
Radulf
.
(623 B.
elicere impetravit f.. rei
—
dumque ordines f instruit et bellum disponit Boamundo f prohibente, res coepta vix comites
f)
und
aliquot
egressum negabat, ne forte paucorum temeritas ordinem turbaret Universum), während Fulcher ihn nicht nennt (s. o.).
12
Sumpfe
ein Zeltlager aufzuschlagen,
um
durch Ab-
die Krieger
legen ihres Gepäckes kampffähig zu machen 1 ).
Fulch. (334 C): hora itaque diei secunda ecce praecursores eorum speculatoribus nostris appropiaverunt quod cum audiremus, tentoria nostra juxta quoddam harundinetum .
metari fecimus, ut expeditius,
clitellis depositis,
prornptiores
ad bellandum essemus.
Gesta
(S.
128 K. 1): sapiens
Turcos procul
rabiles
vir
Boamundus
stridentes
videns innume-
clamantes daemonica
et
protinus jussit omnes milites descendere et tentoria
voce,
celeriter extendere.
Raim.
(240 D.): cumque (Boamundus) f tentoria disponeret
tigere
f
Rad. 621 D. Boemund Feinde
Hess
die Reiterei
sogleich
und überliess
wieder aufsitzen
wegen der Nähe der
die
Lagerarbeit 2 ) dem
Fussvolk allein 3 ).
(293)
man habe
Mit der Behauptung,
1)
gerichtet,
stehen
Wilhelm
und Delpech
(II, 151),
(130)
und
schnell eine Verschanzung her-
die,
welche ihm folgen,
Sybel
Es wäre nach der Lage der Dinge Letzterer redet sogar nach Wilhelms
allein da.
dazu schwerlich Zeit gewesen. Vorgang von einer Wagenburg. Es ist aber kaum zweifelhaft, dass das Kreuzheer keine Wagen besass alle Quellen ausser Albert und Wilhelm schweigen von denselben und reden bei Nennung des Trosses immer nur von Saumtieren. Wie hätte man auch über Ströme und Gebirge, die kaum von den Reitpferden überschritten werden konnten, mit Wagen fortkommen können! Albert oder seine Quelle denkt an die Verhältnisse ;
Heimat und Wilhelm schreibt ihm nach.
seiner
Auch hierüber behalte
ich mir
Näheres vor. 2) Der Herausgeber im Recueil scheint, nach der Interpunktion zu urteilen, hinter »pedites« »eant« und nach »prudenter« »obviam illis« zu ergänzen und »citius extendant tentoria« auf »milites« und »pedites« zu beziehen. Uns scheint diese Deutung ganz unnötig und ausserordentlich erkünstelt zu sein; ausserdem wird dadurch eine Vereinigung mit Radulfs
Behauptung, das Fussvolk habe im Gefecht im Rücken der Kavallerie gestanden, erschwert. 3)
doch
Gesten
mit dieser Angabe allein, so passt sie ein Feldherr das ganze Heer beim mit Lagerarbeiten beschäftigen, zumal wenn die
Stehen auch die
trefflich in die Situation.
Nahen des Feindes
Wird
13
Gesta
omnibus
dixit
milites
Christi,
circa nos
priusquam
128 K. 1):
(S.
rursus
et pedites
fuissent
»Seniores
et
modo bellum angustum
ecce
igitur
.
tentoria
militibus:
omnes
milites
extensa, fortissimi
est
undique
eant viriliter obviam
Nach der Herstellung des Lagers erschienen Scharen der türkischen berittenen Bogenschützen
die überlegenen 1
unmittel-
in
)
barer Nähe der Kavallerie, welche in einiger Entfernung 3 )
Lager Aufstellung genommen
Fulch.
illis,
prudenter et citius extendant tentoria.«
vom
hatte.
quo facto en Turci f aderant f qui omnes numero 360000 pugnatorum, scilicet
(334 D.):
insimul erant deputati
sagittariorum equites
erant
.
mos enim eorum
omnes
.
est, talibus uti
autem utrimque
nos
armis.
pedites
et
equites.
Wilh. 130. Über die Gefechtsstellung des Kreuzheeres erfahren wir
Raimund
sehr wenig: nur
haufen (ordines),
und Unterabteilungen
die
einer Gliederung in Abteilungen
und aus Radulf geht wol
o.),
(s.
hervor,
Treffenstellung
redet von einer Bildung von Schlacht-
Fulcher von
aus
drei
eine
Schlachthaufen gebildet
wurde 3 ). Kavallerie die Hauptwaffe ist?
Wann
sollte
sich sonst
die Kavallerie
Gefechtsordnung gestellt und vom Lager entfernt haben? 1) Nach einer formelhaften Wendung der Gesten (S. 128 K. 1) haben die Orientalen auch Speere geschleudert: »postquam vero hoc totum factum est, Turci undique jam erant circumcingentes nos dimicando et
in
jaculando
et mirabiliter longe lateque sagittando.
2)
Dies geht aus der Flucht nach
dem Lager hervor
3)
Nach Radulf
zunächst zu einem Zusammenstoss
(621 D.)
kam
es
(s.
u.).
christlichen Truppen und einer kleineren Schar geworfen waren, stiess man bei der Verfolgung auf Jetzt mussten die Christen die »densati cunei« der feindlichen Armee. Inzwischen waren zwei Corps unter Roberts und Boemunds weichen. Führung zur Unterstützung (subvenire) ihrer Kameraden »gradatim« herbeigekommen. Es begann ein hitziger Kampf. Da die Südarmee nur
zwischen
gewissen
Türken;
als letztere
Tankred anzunehmen, dass die zuerst
drei Hauptführer
:
,
Robert und Boemund hatte ins Gefecht
(s.
u.)
,
so
ist
gekommenen Truppen das Corps
14
Das Gefecht
endete
mit
der Flucht
der
ihrem Lager; vom Feinde, wie es scheint, nicht im Stande gewesen, den Fernwaffen 1 )
Christen
nach
waren
umfasst,
sie
wirksam zu begegnen.
Ihre Verluste waren schwer.
Fulch. (334 E.): nobis vero tunc deerant dux Godefridus f f .
unde
nobis
instaurabile
quam de
interfectis
damnum
accidit
tarn
de
Turcis non occisis vel retentis
autem ululatibus concrepantes
et
menter emittentes; nos
stupefacti
illico
.
nostris
f Turci
pluviam sagittarum vehemortique proximi,
etiam multi laesi f mox dorsa fugae dedimus f. f et cum usque ad tabernacula nostra jam fugati essemus f
Das Fuss volk hatte nach
Gesten,
der
einer glaubwürdigen Nachricht
wie wir gesehen haben, das Lager aufgeschlagen,
während die Keiterei dem Feinde entgegenritt. also
wol während des Gefechts im
der Nähe des Lagers befinden. hier
also wol
Kavallerie,
Rücken
Dies bestätigt
Es musste
der Kavallerie in
Rad ulf, dem wir
ohne Bedenken folgen können.
sagt er,
sich
Die
christliche
warf sich bei der ungestümen Flucht auf Sodann geht aus der Schlachtschilderung hervor,
Tankreds gewesen
sind.
dass Tankred das
Treffen hatte, die beiden anderen Corps (acies) hintere
Treffen
I.
bildeten.
Boemunds
als
Diese
Treffenformation
,
sowie
Oberfeldherr und die Dreizahl der
die
Reservestellung
Treffen stimmt mit
(s. u ); die Nachricht kann daher glaubwürdig gelten. (Rad. (621 D.): cum »ecce hostis, ecce hostis« et ingeminatur acriter et occurrit audacter armantur qui armandi
unseren sonstigen Ergebnissen überein
wol
als
.
venerant:
at
manus f cum
qui
armati
in
feruntur;
bella
retunditur sagittipotens
usque Normanni fugientibus institissent, densati modo fugaverant ipsi quoque in fugam sunt conversi interea Normanniae comes et Boamundus duas tantum, singuli suam, instruxerant acies; jamque gradatim alacres praelium inibant .
igitur eo
cunei vires resumunt; et qui .
instantibus
itaque
Turcis
contraque
magna vi hinc et inde certatur f). der Gesten: »nos itaque nequivimus
Christianis
Auch resistere
subvenientibus,
die etwas unklaren illis
neque
sufferre
Worte pondus
tantorum hostium; tarnen pertulimus illuc unanimiter gradum« scheinen ein Schwanken des Kampfes und ein späteres Eingreifen nachrückender Ritter anzudeuten, also Boemunds und seiner Mannen, deren
Standpunkt ja diese Quelle immer im Auge hat. 1) Radulf (621e) redet auch von einem hitzigen Nahkampf.
15
»der
eigene Infanterie;
ihre
hemmte
bald
Erlöschen«
Rad.
indem
,
Kameraden
Wald
dichte
brachte
die Flucht, ja
die Ritter
sich
der Infanterielanzen
in
die
völligen
Lanzen der eigenen
stürzten 1 ).
(622 A.):
fugae impetus
militaris
inque
tarditatem,
vicem
pedestrem
conculcat
densissima pedestrium
hastarum
sylva nunc
fugam impedit, nunc extinguit;
miseranda
clades,
velut torrendorum,
nimum
zum
sie sogleich
cum
affiguntur
tarnen solatium, sed
Während
fitque vel hosti
terga sagittis horrent, .
f refugitur
ilia lanceis,
in castra:
mi-
unum.
dieses Gefechts hatten die
Türken
die
Umgehung
Denn einmal waren starke Scharen derselben ins Lager, welches sich im Rücken der kämpfenden Kreuzarmee befand, eingebrochen; zweitens waren der
Christen
vollkommen
durchgeführt.
zahlreiche Christen, welche sich noch auf
im Rücken der Übrigen befunden hatten volk und Leute folgen
können
Fulch.
vom
—
dem Wege zum Lager
—
wahrscheinlich Fuss-
Tross, welche der Kavallerie nicht hatten
niedergemacht worden.
(385 A.):
jamjamque
agmina densa ex
eis
ex
altera
harundineti
parte
usque papiliones
nostros vehe-
menter irruerant, qui f de gente nostra occidebant f f f
1)
In direktem Widerspruch hiermit steht die Darstellung
Die christliche Infanterie, sagt hagels aus
dem
ersten Treffen
er,
Delpech 's.
habe sich in Folge des heftigen
hinter
•
Pfeil-
die Kavalleriefront zurückgezogen.
E i n i g e Lanzenträger hätten mit vorgehaltenen Speeren dem mit blanker Waffe angreifenden Feind zu widerstehen versucht; aber die Infanteriemassen seien mit solcher Heftigkeit zurückgeflutet, dass sie sich in die Lanzen ihrer eigenen Kameraden gestürzt und jede Neufornnerung unmöglich gemacht hätten. Diesen Ausführungen liegt die falsche Voraussetzung zu Grunde, dass das Fussvolk »au premier rang«, vor der Reiterfront Stellung gehabt habe. Die Quellen sagen, wie wir oben gesehen haben, das gerade Gegenteil. Ganz willkührlich redet der französische Forscher von »quelques piquiers chretiens« welche den Feind mit gefälltem Speer aufzuhalten versucht haben sollen. Hat der »densissima pedestrium hastarum sylva« Radulfs dazu Veranlassung gegeben ? ,
16
heu! quot de nostris die
illo
post nos lente venientes
in via occiderunt!
Raim.
(Boamundus) plures qui
(240 D):
exercitu suo
Rad. 622
sequebantur
de
perdidit.
E.
Fragen wir nach der Lage des Sumpfes und des Lagers, so gibt
drei Möglichkeiten:
es
befand
letzteres
sich
entweder
dem Sumpf und dem kämpfenden Heere, oder jener zwischen dem Lager und dem Heere, oder es lehnten sich
zwischen lag
Heer und Lager an dieselbe ersten
Denn
Annahmen in
Seite des
sind aus taktischen
beiden Fällen würde
oder erschwert haben.
man
Die
an.
Die beiden
Annahme hat taktisch die Dann lässt sich auch am sich.
dritte
grösste Wahrscheinlichkeit für einfachsten erklären, dass die
sich
Sumpfes
Gründen unwahrscheinlich. den Rückzug abgeschnitten
umgehende Schar »ex altera parte Wir stellen uns daher die
harundineti« ins Lager einbrach 1 ).
Lage
etwa folgendermassen
gebildet
vor,
wie
sie
nebenstehend
ab-
ist.
1) Radulf macht die ziemlich selbstverständliche Bemerkung, die umgehende Schar sei »equites nostros praeter volans« ins Lager eingebrochen und sagt ferner in Übereinstimmung mit unserer auf Fu Ich er gestützten Zeichnung (622 F): hi (plebecula, die Menschen in und bei
dem Lager)
praefestinantis
militiae vestigia legebant,
muros periculis
Dass das Lager sich im Rücken der kämpfenden selbstverständlich und geht aus Fulcher hervor
opposuisse putantes«.
Armee befand, ist (335 B): »cum usque ad tabernacula
nostra
jam
fugati essemus, statim
qui ingressi fuerant a papilionibus nostris se removerunt eos Turcos nos tarn cito
regredi«.
:
putantes propter
17
Beim Nahen der
fliehenden Reiter
gedrungenen Haufen die Flucht Angriff auf
in
ergriffen
die ins
Lager
der Meinung, es gelte einen
sie.
Fulch. 335 B. Die feindliche Hauptmacht drängte dagegen von allen Seiten
dem
fliehenden Christenheere
schloss es so eng im Masse bildete, die keinen »Wir waren alle zusammengeballt,
Lager
ein, dass es eine ordnungslose
Raum
zur
Bewegung
hatte.
wie Schafe im Stall«, sagt
Fulch er.
Fulch. (335 C): quid ergo dicam? nos quidem omnes unum conglobati, tamquam oves clausae ovili; trepidi pavefacti ab hostibus
*)
nach und
undique circumvallabamur
,
in
et
ut nulla-
tenus alliquorsum procedere valeremus f So ganz in die Defensive gedrängt, schien das Normannen-
Zwar
heer verloren.
stundenlang 1)
2
verteidigten sich Kavallerie und Infanterie
heldenmütig;
)
einzelne Vorstösse
Rad. (623 B): quod exercitus
hostilis
—
3
)
wurden auch
nostrum f circuinsepserat,
Die Gesten sagen in überex omni parte necem significans inclusis. mirabantur ergo nostri valde, unde esset exorta tanta triebener Weise :
multitudo Turcorum et Arabnm et Saracenornm et alioruin, quos enumerare ignoro; quia pene omnes montes et colles et valles et omnia plana loca intus et extra undique erant cooperta de illa excommunicata generatione. 2) Über die Dauer der Schlacht hat Fu Icher zwei Nachrichten, die sich direkt
zu widersprechen
der ersten bis zur
sechsten
scheinen:
1) die
Einschliessung habe von
Tagesstunde gewährt.
(336 A.
:
a prima f
hora diei usque ad sextam nos f angustiae coercuerunt). 2) in der zweiten Tagesstunde sei erst die türkische Vorhut von der christlichen hora f diei secunda ecce Recognoscirung gesehen worden. (334 C. :
eorum speculatoribus nostris appropiaverunt). Die zweite Nachricht muss die richtigere sein; denn in der ersten Stunde brach man erst aus dem Lager auf. Ihr zufolge ist es wol in der dritten Stunde zum Kampf gekommen. Dies bestätigen die Gesten: (129 K. 2) »ab hora tertia usque in horam nonam perduravit haec pugna«. Die Die andere Nachricht ganze Schlacht dauerte also sechs Stunden. Fulchers, wonach die Einschliessung allein sechs Stunden gedauert haben Die Verfolgung währte nach Fulcher soll, muss durchaus falsch sein. bis zur Dunkelheit. (Fulch. (336 B.): alii f Turcos fugientes usque ad noctem persecuti sunt). 3) Radulf (623 A) erzählt, Tankred und sein Bruder Wilhelm hätten praecursores
(Heermannl
2
18
Durchbrechung
zur
gebens
des
feindlichen
Ringes
gemacht:
ver-
*).
den Feind durch eine Attacke von einem über dem Lager aufsteigenden Hügel herabzuwerfen versucht; Boemund habe dieser Männer Tollkühnheit getadelt und dieselben zurückhalten wollen, weil solche Einzelunternehmungen die Ordnung desGanzen gefährdeten. Albert
zum
Teil. Man erkennt wol hieraus, wenn man anerkennen will, die besonnene und einheitliche Oberleitung der Schlacht durch Boemund: jeder Offizier hatte nur nach
(II,
39) bestätigt
dies
die Nachricht mit Sybel
dem Gesammtplan zu 1)
Delpech
weise nur auf
handeln.
(11,150) stützt seine Darstellung der französischen
Wilhelm und
Kampf-
die französische Überarbeitung desselben.
Beide Berichte scheinen Fulchers Worte über die Taktik der Türken in allgemeinen Redensarten nach Erfahrungen aus ihrer Zeit zu ergänzen. (Wilh. 131). Die Behauptung: »les cavaliers Turcs commencent par entourer le certain
camp
et
nombre de
l'armee des Chretiens. sections qui
Puis ils se forment en un suivent et ne combattent qu'ä tour
se
seconde route apres la premiere)« hat also eine sehr schwache Noch weniger ist es zu billigen, dass die allgemeinen Worte dieser untergeordneten Quelle: »Turcs qui descendoient seur aux les unes routes apres les autres« mit den Worten: »Turcs chargent de role
(la
Unterlage.
en colonne successivement, ainsi qu'ils avaient fait pour le Auch ist es taktisch mehr als unwahrscheinlich, dass
werden. in
Kolonne formirt gewesen seien, während
klammerung
sie
eine
tir« erklärt
die
Türken
umfassende
Um-
des Feindes ausführten.
Weiter sagt Delpech, die von den Türken angewandte Gefechtsweise, der Angriff in Kolonne mit fortwährend sich ablösenden Treffen sei nach dem Zeugnis aller Quellen dem Kreuzheere damals noch unbekannt gewesen. Aber die hier in Betracht kommende »(Turci) qui omnes insimul ei ant deputati numero (Fulch. 334 D.) Stelle 360000 pugnatorum, scilicet sagittariorum mos enim eorum est, talibus d. h.
:
:
;
uti armis, equites erant omnes, nos
autem utrinque pedites
et equites
f
.
pluviam sagittarum vehementer emittentes; nos illico stupefacti mortique proximi, etiam multi laesi, mox dorsa fugae dedimus. nec hoc mirandum, quia nobis Omnibus
Turci autem ululatibus concrepantes
,
et
tale bellum erat incognitum.« bezieht sich offenbar nicht auf die Formation von Angriffskolonnen sondern auf die berittenen Bogenschützen, den heftigen Pfeilhagel und die eigentümlich bewegliche, ebenso ,
schnell vorbrechende als zurückweichende Gefechtsweise des Feindes.
Ähnliches berichtet nur der den Fulcher abschreibende Wilhelm.
19
Fulch. (335 D.): jamque nobis
spes vitae f f f tunc resistebant et eos saepe
nulla
proceres nostri f pro posse illis ipsi quidem invadere nitebantur.
a
Turcis
fortiter
im-
petebantur.
Das ganze Heer wäre verloren gewesen, wenn nicht die Nordarmee, deren Hauptführer Raimund, Gottfried Adhemar, ,
Hugo und Robert von Flandern waren
von ihrem zwei Mühen
entfernten Lager zur Hülfe noch rechtzeitig herbeigezogen wäre.
merkwürdiger Weise auch von anderen Forin anderer Weise, missverstanden worden. Jener sagt (Zur Waffenkunde des älteren deutschen Mittelalters, 182), die sarrazenischen Armbrustschützen seien den Kreuzfahrern ganz neu und schreckhaft gewesen, und letzterer schreibt (Höfisches Leben in der Zeit der Minnesinger II, 173) dies in noch verschlimmerter Weise nach: »Nach Fulcher sei der Gebrauch der Armbrust den Kreuzfahrern unbekannt gewesen«. Von Armbrustschützen ist bei Fulcher doch gar keine Rede. Vorstehende Stelle
schern,
ist
San Marte und Schulz, aber wieder
1) Über die Zahl und die Namen der Hauptführer der Kreuzarmee schwanken die Angaben der Schriftsteller ein wenig. Neben den von allen Augenzeugen während der ganzen Fahrt bis nach der grossen Sohlacht bei Antiochien genannten sechs selbständigen Führern, Boemund, Robert der Normanne, Raimund, Adhemar, Hugo und Robert von Flandern, werden zuweilen auch einige andere Namen aufgeführt. Von mehreren derselben wissen wir dass sie wiewol sie in der Reihe der sechs als scheinbar selbständig mitgezählt werden, doch in einem Dienstverhältnis zu jenen standen. Es liegt daher der Gedanke nahe, dass es mit allen oder doch der Mehrzahl der anderen Führer zweiten Ranges Wäre dies auch nicht der Fall, so haben sie doch sich ebenso verhalte. offenbar eine ganz untergeordnete Rolle gespielt. Ihre Selbständigkeit würde daher für unseren Zweck wenig in Betracht kommen. Eine Ausnahmestellung hatte Tankred inne wiewol er anfangs in Boemuncls, dann in Raimunds und endlich in Gottfrieds Diensten stand, hat er doch auf dem ganzen Zuge ein, wie es scheint, fast selbständiges Kommando gehabt. Die nähere Begründung dieser Verhältnisse würde hier zu weit ,
,
:
uns für eine spätere Gelegenheit vorbehalten. gehen die Nachrichten der Augenzeugen über Namen und Zahl der beiden getrennten Heere auseinander. Fulch er s Angaben sind: erstens, Gottfried, Raimund und Hugo hätten sich von dem Gesammtheere getrennt: zweitens, die »praecursores« Gottfrieds Raimunds und Hugos seien der Südarmee zu Hülfe geeilt drittens heisst 2* führen, weshalb wir
Im
sie
vorliegenden Falle
\
20 Ihr Anmarsch scheint, allmählich, truppweise erfolgt zu sein. Die Avantgarden der Corps erschienen schon auf dem Schlachtfelde, als gerade die feindliche Schar ins christliche Lager ein-
gebrochen war. später: Adhemar »et 4 alii« seien angekommen. Die 3 von den »4 alii« sind offenbar diejenigen, deren »praecursores« schon vorher angelangt waren. Demnach hatte die Nordarmee fünf Hauptführer, von es
denen Adhemar, Gottfried, Raimund,
Hugo genannt
sind. Nach den von Flandern sein; weitere Angabe entgegenzustehen, dass Robert mit ßoemund, Robert d. N., Stephan von Blois vereint vor
Gesten und Radulf würde jedoch scheint dem Fulchers
der
fünfte
Robert
Ankunft der »consocii, qui f adjurandum nos properabant« kämpfte. Fulchers Nachricht würde sich nur durch die dass Robert schon
lange
Annahme
vor den anderen Führern
retten
lassen,
im Lager der Südarmee angelangt sei. Spricht hierfür auch sonst nichts, als dass er bei der ersten Aufzählung der Nordarmee - Führer nicht genannt wird, so ist es doch sachlich nicht unmöglich und bei der hier in allen Quellen zu Tage tretenden Ungenauigkeit nicht unwahrscheinlich. (Fulch. (334 E.):
nobis
f deerant f Godefridus
et
des Nordheeres
f Raimundus atque
qui f se a nobis subtraxerunt f. f f cum forte f Hugonis f et f Raimundi et f Godefricli praecursores f accurrerunt. aderant tunc ibi episcopus Podiensis f et 4 alii f. proceres nostri, Robertus f
Hugo f
:
fit
Normanniae comes et Stephanus comes Blesensis et Robertus comes Flandriae, Boemundus quoque pro posse illis resistebant f. ipsi nam qui postrerai ad adjuvandum nos properabant f visis consociis nostris audaciam resumpsimus f. Gesta (128 K. 1): in uno agmine fuit f Boamundus et Robertus N. comes et f Tancredus et alii plures; in alio et Podiensis episcopus et fuit comes Sancti Aegidii et f Godefridus ,
Hugo fcomesque Flandren sis et alii plures. f f in dextera f parte f Godefridus et f Flandrensis comes et Hugo et alii plures, quorum nomina ignoro. Rad. 626 E.). Als Führer der Südarmee werden von den Gesten und Radulf übereinstimmend Boemund, Robert der Normanne und Tankred genannt (s. o.). Fulch er nennt den Tankred fuit
nicht;
weil er kein ganz selbständiger Fürst war; dagegen Stephan von Blois mit auf, der sonst nicht genannt wird. Richard »de Ansa« und Richard »de Principatu« die von den Gesten noch aufgeführt werden, standen im Diensie Boemunds (s. o.). Wenn der Verfasser der Gesten bei der Nordarmee noch »alii plures« anführt, deren Namen ihm nicht bekannt seien, so sind damit offenbar Vasallenfürsten gemeint; sonst würde auch die Fünf zahl Fulchers überschritten. zählt
offenbar
er
,
(S.
0,).
21
Fulch. (335
(Turci)
qui
A.):
res
nostras
introgressi
cum
arri-
f Hugonis et Godefridi praecursores Raimundi et tale ad f f f infortunium a postrema parte accurrerunt. piebant et de gente nostra occidebant:
forte
Das Gros der Armee langte nach der Einschliessung der Südarmee
an.
Fulch. (335 D.): jamque nobis nulla spes
f aderat
vitae,
ibi
episcopus Podiensis f et 4 alii. Eine geschlossene Marschkolonne scheint dasselbe nicht gebildet zu haben;
die Fürsten
Lager und
ins
Denn
Fulcher heisst es:
bei
Hülfe herbeieilen sahen,
kamen wol mit sogleich
griffen
vereinzelt
in
Türken«.
In
Kampf
ein.
wir unsere Kameraden zur
»als
schöpften wir wieder Mut.
gab uns allmählich Kraft und schwächte die
ihren Scharen
den
Der Herr
mehr und mehr
Uebereinstimmung hiermit sagen die Gesten,
Vorderen, Adhemar und wol auch dem Marsche gewesen seien. Robert von Flandern mag schon beträchtlich früher angekommen sein dass Gottfried und
Raimund (s.
o.)
Hugo
die
die Letzten auf
Dass hierbei an keine Kolonne gedacht
Adhemar
auch daraus hervor, dass anderen einschlagen musste,
Fulch. (335 F.):
ipsi
f nam
geht wol
Weg
die feindliche Stellung zu
als die
umgehen.
(Südarmee) quidem a Turcis
fortiter
paulatim vigorem tunc f f praestitit et Turcos magis magisque debilitavit.
impetebantur. nobis
um
ist,
einen anderen
(Dominus)
visis consociis nostris,
qui
postremi ad adjuvandum
nos properabant f audaciam resumpsimus; et per turbas et cohortes eis resistere nisi sumus, f f sed tunc paulatim nobis animatis et de sociis nostris concretis affuit f divina gratia f
Gesta (128 K.l): prius cum suis prosecutus est
Godefridus f ac Hugo f simul venerunt exercitibus; episcopus quoque Podiensis illos
una cum suo exercitu
Sancto Aegidio cum gente magna juxta vero f venit per alteram incredulos Turcos.
montanam
et
comes de
f f episcopus undique circumcingens illos.
22 Die fünf Corps waren im sie
waren
also
Rücken
links abgeschwenkt.
der Südarmee erschienen;
Mohammedaner,
Die
jetzt
von zwei Seiten angegriffen, mussten sich zurückziehen, sodass das Normannenheer
Abteilungen
seine
neu
formiren
und die
Hülfsarmee sich an dieselben ansetzen konnte.
Fulch. (335
F.J: consociis
f
qui
postremi ad adjuvandum
nos properabant f audaciam resumpsimus; et per turbas etcohortes eis resistere nisi sumus. f sed tunc paulatim nobis animatis et de sociis nostris
concretis,
affuit
f divina gratia f Die neugebildete Gefechtsordnung des gesammten
Kreuz-
war nach den Gesten eine gedehnte: Boemunds, Roberts des Normannen, Tankreds und Raimunds Corps bildeten den linken, Gottfrieds, Hugos, Roberts von Flandern Abteilungen Adhemar scheint den linken feindlichen den rechten »Teil«. Von einer Kolonnenformation Flügel ') umgangen zu haben. heeres
hören wir nichts.
Gesta
(128 K. 2): continuo fuerunt ordinata nostrorum
parte
acies.
f Boamundus, comesque Nortmanniae Robertus et f Tancredus f. episcopus vero Poalt er am montanam undique circumcliensis venit per in sinistra
cingens
2 )
fuit
incredulos Turcos; in sinistra quoque parte equitavit
f Raimundus
in dextera vero parte fuit f Godefridus f. f Flandrensis comes et Hugo f Demnach mag das Schema der Gefechtsordnung, wenn wir
et
den
Gesten
1)
allein
glauben wollen, etwa nebenstehendes sein:
Das schliessen wir aus
Gesta zu
dem
dem Gegensatz
»in sinistra parte«;
des
deshalb später
»per alteram«
»in sinistra
der
quoque
parte«.
Das »undique circumcingens« der Gesta ist offenbar nicht ganz nehmen; es heisst wol: den Flügel vollkommen umgehen. Wie sollte auch ein Corps die feindliche Stellung von allen Seiten einschliessen können! (Siehe Baldr. 35 G Guib. 161 F.). 2)
wörtlich zu
o3
23
Ob der rechte »Teil« mit dem linken »Teil« auf einer Höhe gestanden hat, wie es die schematische Zeichnung darstellt, ist Auch erfahren wir nicht ob sich die christSchlachtordnung an den Sumpf, wie wir nach unserer
nicht erkennbar. liche
,
früheren Zeichnung desselben wol erwarten könnten, anlehnte
oder
und
nicht,
Entscheidungskampf
Nur wird
gesammten Kreuzarmee
der Angriff der führte
der
ob
vorher stattfand.
Schlachtfelde wie
schnell
zum
*)
dass
Siege
2
).
mag etwa
Die Zeit der einzelnen Ereignisse sein:
demselben
auf
berichtet,
am
Nachmittags
30. Juni:
erste
so zu berechnen
vom Feinde;
Nachricht
Abends: Meldung der Nähe desselben durch die Recognoscirung. 1.
2.
Stunde
des
folgenden
dem Lager;
Aufbruch aus
Tages:
Stunde: Zusammentreffen der beiderseitigen Recognoscirungen,
Aufschlagen
des
Lagers;
3.
Beginn
Stunde:
Kampfes.
des
1) Nach Fulcher flieht der Feind »quasi raomento subitaneo« schon beim blossen Anblick der anrückenden Christen. (Fulch. (336 A.): quasi niomento subitaneo Turci omnes visibus nostris dorsa fugitivi dederunt). Die Gesten lassen die Türken sogleich bei der Ankunft der Kreuzfahrer fliehen. (129 K. 2. statim autem venientibus militibus nostris Turci f dederunt velociter fugara f). Nach Raimund läuft schon der Feind auf die Wahrnehmung vom Anmarsch der Kreuzarmee davon. (240 E.: ut autem cognovit Solimannus et, qui cum eo erant, exercitum nostrum contra suum in pugnam concurrere, de victoria desperans fugere compulsus est).
2)
einen
Nach Delpech Vorsprung vor
hätte
die
weitermarschierende Nordarmee gewonnen, während
der Südarmee
letztere
im
Jene habe daher nur eine Schwenkung nach links zn machen brauchen, um den Asiaten in den Rücken zu fallen. Dies habe Gefecht gewesen.
von Adhemar geführte Tete der Marschkolonne getan. Indessen und Raimunds, welche die Queue der Kolonne gebildet hätten auf Boemunds Lager gestossen. Alles dies widerspricht
die
seien die Corps Gottfrieds ,
den Quellen.
Boemunds
Die Nordarmee war nicht weiter marschirt;
trafen sie
noch im Lager.
dass sie das Südheer überholt hatten.
Kolonnenfonuation Gottfrieds Truppen bildeten,
ist
Es
ist
Der Anmarsch der Nordarmee
mindestens zweifelhaft,
nicht
die
die Eilboten
daher auch unwahrscheinlich,
Queue und
die
sicher ist jedoch,
Adhemars nicht
wie wir oben auseinandergesetzt haben.
in
dass
die Tete
24
Währte erste
die ganze Schlacht 6 Stunden,
Kampf und
Einschliessung 2
Stunden die
Flucht
die
und
mag
2
Stunden der
haben,
2
Stunden die
so
gedauert
allmähliche Ankunft
Nordarmee und Herstellung einer Gefechtsordnung und der Entder
scheidungskampf.
An
dieser Schlacht sind also drei
Erstens,
scheiden:
armee;
die Offensive
Treflenformation
wahrscheinlich,
Oberbefehlshaber die Reserve führte. der
Kavallerie
und Infanterie von
Angriff
ein
Zweitens
in
der Stid-
Boemund
als
die Defensive
der Südarmee
im
Lager
der gemeinsame
und Nordarmee; gedehnte Gefechtsordnung, und ein linker »Teil« unterschieden
der Süd-
welcher
sodass
Drittens
Stellung eine enggedrängte Masse.
an
Hauptmomente zu unter-
der Kavallerie
rechter
Kolonnenformation bemerken wir nirgends. Wir sehen ferner: Das Schlachtfeld war eine Ebene. Das Zeltlager, welches zur Bergung des Trosses und zur Aufnahme des Gepäckes dienen sollte, lehnte man an einen Sumpf. Boemund war Oberfeldherr und leitete, wollen wir den Gesten und Radulf glauben, das Gefecht einheitlich und
werden.
1) 2)
3)
besonnen: Eingreifen mit der Reserve; Verbot unbesonnener Einzelunternehmungen. 4) Die Kavallerie
war Hauptwaffe; das Fussvolk war noch zu
um
kriegsuntüchtig, als
5) Die Defensive 6)
anders
als in
untergeordneter Weise,
Rückhalt für die Reiterei verwendet zu werden.
Man
war der Kavallerie höchst verderblich. im Kampf eine neue Gefechtsordnung
verstand es,
herzustellen. 7)
8)
Man Man
gliederte das
führte
Heer
in
Umgehungen
9) Die europäische
Abteilungen und Unterabteilungen. aus.
Kampfweise war auf den Fernkampf, wie
es scheint, noch nicht eingerichtet.
10)
Die Abendländer hatten keine berittenen Bogenschützen.
11)
Das Fussvolk war allem Anschein Lanzen bewaffnet.
nach
grossenteils
mit
25
II.
Die Schlacht
am 9.
(Raim.
246.
See von Antiochien,
Februar 1098.
Gesta
136.
Rad.
647).
Raimund
Die Hauptquellen für die Schlacht sind
Zur Zeit des Kampfes befand
Gesta.
Schlachtfelde, sondern im Lager;
Lager redet er gleichwol
ist
auf Autopsie, rischer
oder
in erster,
dem
denn von den Ereignissen im
von der Feldschlacht
sein Bericht zuverlässig.
in dritter
Person;
Die Gesta beruhen auch
doch leidet ihre Darstellung unter starker rheto-
und poetischer Ausschmückung.
Urheber nicht mit
erster
und die
sich jener nicht auf
beweist die Ungenauigkeit in später kennen lernen werden.
Dass auch
aus dem
gewissen
Lager
Punkten,
ihr Verfasser
gezogen
ist,
welche
wir
Radulfs Nachrichten sind ganz Fulcher weilte damals im fernen
entstellt
und unbrauchbar.
Edessa;
er erzählt daher den Antiochenischen Krieg
nur ganz
summarisch.
Von Aleppo zog über das »Castellum-Areth« (Harim?) ein Die Gefahr für die Christen war von dieser Seite besonders gross denn hier war das im Westen und Norden von dem Orontes geschützte Lager noch am leichtesten zugängEntsatzheer heran.
;
lich
;
weshalb denn auch nach der Schlacht die hier dominirende
Höhe init einer Burg gekrönt wurde *)• Der im Quartier des Bischofs von Puy zusammentretende Kriegsrat beschloss, wie die Gesta behaupten, auf den Vorschlag
1)
Raim.
composuerant enim hostes ut, dum ab obsessis ab irnprovisis auxiliatoribus eorum a tergo oppriineremur. f t t (247 H.): visum est principibus nostris, ut in colle, qui supra tentoria Boamundi erat, Castrum firmaretur, (247 D.)
:
,
acerrime impugnarernur,
ne,
si
rursus hostes contra nos venirent,
impellere possent.
ullo
modo
tentoria nostra
f f erat enim ab Oriente nobis Castrum hoc f
26
Boemunds
dem Feind
*),
zumarschiren.
zum See von Antiochien entgegen-
bis
Die Absicht dabei war, fern von den Belagerten
und ohne Wissen derselben den Kampf mit dem Entsatzheer aufzunehmen, und sodann, dasselbe in der von dem Orontes und dem See gebildeten schmalen Ebene zum Schlagen zu
Man
zwingen.
bestimmte zum Ausmarsch lediglich die Reiterei;
diese insgesammt,
volk aber wurde
doch waren
es
Das Fuss-
nur 700 Pferde.
zur Verteidigung des Lagers zurückgehalten:
ohne Frage, weil man
es,
in
vielleicht
Erinnerung an seine
zum Kampf
schlechte Haltung bei Dorylaeum, für unfähig hielt
im
freien Felde
Raim.
gegen die seldjukische Bogenreiterei.
(-246 E.):
nuntiatum est nobis eo tempore, quod dux
de Caleph condueto magno exercitu de Corazana ad succur-
rendum silio in
civitati
domo
quapropter habito con-
Antiochiae veniret.
episcopi consultum est,
varent et milites
ut pedites castra ser-
obviam extra castra pergerent;
hostibus
enim quod multi de exercitu nostro imbelles et
clicebant
pavidi, si viderent Turcorum multitudinem timoris potius quam audaciae exempla monstrarent. Gesta (136 K. 15): audiens domnus Boamundus innumerabilem gentem Turcorum venientem super nos, caute venit ,
ad
alios,
dicens:
»seniores
namque
facturi erimus? nos
partibus
pugnare
faciamus ex jugiter
:
alia
inimicis nostris
non sumus, ut
sed
partes,
custodire papiliones,
qui in civitate sunt
obviam
tanti
valeamus.
nobis duas
prudentissimi milites, quid
et
et
scitis
pars
quid
in
duabus
faciemus?
peditum remaneat
quibit nimis
oboistere his
vero pars militum nobiscum veniat
f«
1) Sind es auch nur die Gesta allein, welche den Boemund als Urheber der strategischen Idee wie als Leiter und Oberbefehlshaber der Schlacht hinstellen und noch dazu in rhetorisch ausgeschmückter Form, so wird man doch an der Richtigkeit der Nachricht kaum zweifeln dürfen, weil Boemund in der Tat als der bedeutendste Kriegsführer erscheint (vgl. Raiin. 248 E. hi (Boemund and Raimund) duo maxirni prineipes in exercitu) und in der vorhergehenden und nachfolgenden Schlacht auch nach dem Zeugnis der anderen Quellen dieselbe Stellung einnahm.
27
Um
merken zu lassen, wählte man
die Belagerten nichts
Nacht zum Ausmarsch aus dem Lager. Raim. (246 F.): igitur sub noctem profecti, ne
die
qui in
hi ,
civitate erant, perciperent atque his, qui in auxilium
venerunt, nuntiarent
Gesta
aliis
f militibus f
Der Weg führte von
f
(136 K. 16): sero f facto exiit e tentoriis f Boamun-
dus cum brücke
am
zwei
die Reiter
nach Überschreitung der Schiff-
rechten Orontesufer aufwärts
»leugae«
zwischen Hügeln
,
lagerten d.
1l
sie
sich,
der Feind;
Nach einem Marsch wie Raimund erzählt,
wol noch etwas weiter westlich von
dem zum Kampfplatze gewählten Pass nahte
eorum
2 ).
Recognoscirungstruppen
marsch unmittelbar
vorher gemeldet
3
Beim Morgengrauen hatten seinen An-
Er zog am rechten
).
Flussufer hinunter, sodass er an der vielgenannten Eisenbrücke
1) Über die Brücke, welche die Kreuzfahrer zum Orontesübergang wählten, sind Kadulf und Albert nicht einig, während die beiden Hauptquellen darüber schweigen. Jener nennt die Eisenbrücke, dieser
Rad. 647 C). Wir müssen aber ohne Frage ruitKugler (89) Alberts Angabe den Vorzug geben. An die Eisenbrücke ist nach Lage der Dinge und dem Bericht der Hauptquellen, vor allem Raimunds, gar nicht zu denken. Während Albert mehrfach mit den
die Schiffbrücke. (Alb. 381 E.
Hauptquellen übereinstimmt, ist Radulfs Darstellung voll der gröbsten Irrtümer. Er scheint sich auf dürftige Angaben von Augenzeugen und Nichtaugenzeugen hin die Dinge nach eigener Phantasie zurecht zu legen. 2)
Nach
Raimund
sex valles continuae,
Engweg
zu gelangen
man von da noch eine Stunde weit durch wol Paralleltäler, zu marschiren, um an den u.); nach den Gesten lagerte man die Nacht hatte
d. h. (s.
schon »zwischen Fluss und See«. ohne Frage derjenigen der Gesta, besitzen, vorzuziehen.
Asien und Afrika.
Die genauere die ohnehin
Angabe Raimunds
ist
eine geringere Autorität
Auf der Karte von Russegger (Reisen
in
1849) treten die Berge nahe an die Ebene
Europa, zwischen
und See bis an den Betrekein heran. Auch die von Raimund genannten Paralleltäler finden sich an dieser Stelle. Auf der Karte von C. Hausknecht (Orientalische Reisen; nebst Erläuterungen von H.Kiepert. Fluss
Hügel etwas weiter zurück. Gesten von der Aussendung von Recognoscirungstruppen wird von Albert (381 G.) bestätigt. 1882) treten die 3)
Die Nachricht der
28
vorbeikam,
die sich
haben muss,
dort,
kurz
wo
oberhalb des Oronteskniees befunden
auch heute noch die Strasse von Antiochien
nach Aleppo den Fluss überschreitet
Raim. (246
F.): longe a nostris castris per duas leugas inter
mane autem
monticulos se occultavere.
facto,
cum
sole
hostes apparuerunt.
Gesta
(136 K. 16):
summo
diluculo jussit
tinus
exploratores
exire,
et
videre,
(Boamundus) proTurcorum
quot sunt
turmae, aut ubi sint,
aut certe quid agant. f viderunt tandem Turcos innumerabiles segregatos venire ex parte
fluminis
reversi
f.
ecce, veniunt!«
sunt f
speculatores
dicentes:
»ecce,
f
Die Türken lagerten nach den Worten, welche die Gesta
dem Boemund, von seinem Standpunkt im Kriegsrath durchaus in den Mund legen, »in castello Areth ultra pontem Ferreum«. Da wir sie nun in den Gesta wie in Raimunds Bericht am folgenden Tage neben dem See von Antiochien finden, richtig,
so sind sie olfenbar
am
rechten Orontesufer hinunter marschiert,
an das sich ihre linke Flanke lehnte. die
des Kreuzheeres
Aufstellung
denn wie hätten
sie
in
wagen dürfen,
waren dazu durch
Sie
dem
Angesichts desselben den
Fluss auf der Eisenbrücke, die vielleicht auch nach
Kampf um gewesen
ihren Besitz
ist,
gezwungen;
Defilee
dem
früheren
durch ein christliches Castell gesperrt
oder weiter aufwärts
den Fluss zu überschreiten!
wenn sie an und in die Stadt aber gewonnen und den Feind durch-
Sie mussten den Pass forciren, wollten.
Hatten
sie
ihn
brochen, so konnten sie über die Brücke hin
vom Süden
her,
wo
die Stadt
am
Seethor und weiter-
noch unblokirt war, ungehin-
Nach der Schlacht dert den Belagerten die Hand reichen. haben die Christen deshalb auch den westlichen Zugang durch das Brückenkastell gesperrt.
(Raim. 248 B.).
Jetzt übertrugen die Fürsten,
Boemund
als
wie die
Gesta
dem Fähigsten das Oberkommando
sagen,
dem
1
).
1) Diese Nachricht, die wegen ihrer Form verdächtig erscheinen könnte, wird wesentlich gestützt einmal durch die Notwendigkeit einer
29
Gesta
(136 K. 16): dixitque f Boemunclus aliis: adinvicem bellum«, responderuntque
Ordinate
bellorum arbiter et certaminum judex,
totum super te et tibi
Man schirte
sechs
sit.
milites,
»f tu
hoc totum
omne bonum, quod
hoc
fac,
tibi videtur,
nobis
operare et fac«.
und mar-
sich darauf in Gefechtsbereitschaft
setzte
das Defilee hinein.
in
»f illi:
Geschwader
deren jedes unter
geteilt,
war
Die kleine Reiterschar
in
Fürsten
seinem
stand, also landsmannschaftlich geordnet war.
Raim. (246 G.): dispositis itaque militibus in 6 turmis f Gesta (136 K. 16): tunc Boamundus jussit, ut unusquisque principum per se dirigeret aciem suam ordinatim.
que
sechs
ita, et
fecerunt-
ordinatae sunt 6 acies.
Nachdem man
eine Stunde
Paralleltäler
durchschritten
weit
marschirt
hatte,
trafen
war und die die
Heere da
zusammen, wo der Orontes und der Antiochische See nur 2 ein »milliarium« ) breite Ebene einschliesst ).
eine
]
Raim.
(247 A.):
palus et fluvius,
contigit
quae
3
)
autem
in eo
loco bellum fieri,
quo
f nam-
per milliarium vicina sunt,
f 6 valles continuas prodientibus ad bellum praebuit; atque una hör a egressi, campoque occupato que
cleus
f pugna committitur. Da es im Ganzen nur 700 Reiter waren, so zählte jeder Doch braucht der 6 Heerhaufen durchschnittlich 116 Pferde. einheitlichen
Führung
in der Schlacht,
eintretenden analogen Fall,
Oberkommando
übertrug.
wichtige Massregel
dass
zweitens durch den bald darauf
man Boemund
Man möchte
auf vierzehn Tage das
aber eher annehmen
schon im Kriegsrath getroffen war.
,
dass die
Nach Albert
hat Gottfried den Oberbefehl, was selbst Kugler verwirft
(90).
Heute ist die kürzeste Entfernung zwischen Fluss und See nach der Karte von C. Haussknecht etwa eine halbe Meile. 2) Nach den Gesten findet der Kampf, wie es scheint, zwar auch in diesem Defilee statt; falsch oder zum mindesten sehr ungenau ist es jedoch, das Heer schon hier übernachten zu lassen: (136 K. 16) (Boamundus) ivitque jacere inter fluvium et lacum. Die von dem Herausgeber verworfene 3) So die Ausgabe im Recueil. 1)
Handschrift hat diese offenbare Corruptel nicht.
30
man
nicht anzunehmen, class die Landsmannschaften gleich gross
gewesen
(Raim. 246 G.)
seien.
*).
Zum Gefecht nahm man höchst wahrscheinlich eine gedehnte Aufstellung. Schon an sich ist es kaum anders anzunehmen,
als
an den Fluss und
dass sich die Gefechtsstellung
das sumpfige Seeufer anlehnte;
es wird
aber auch direkt be-
dichtgedrängten feindlichen Massen seien durch den
richtet, die
Strom und den See an ihren gewohnten Umgehungen gehindert worden, woraus doch wohl erhellt, ganzen Engweg gesperrt hatten.
die Kreuzritter
dass
den
Das war aber offenbar den
700 Reitern nur bei sehr gedehnter Aufstellung möglich
2
).
Die
mag demnach etwa eine Millie lang gewesen sein, wenn die sumpfigen Ufer des Sees überhaupt eine unmittelbare Annäherung gestattet haben. Gefechtslinie
Die Heerhaufen standen
zuverlässigen Schriftstellern,
Raimund
doch wird von
nicht
alle
auf einer Höhe.
zwar ausdrücklich nur von zwei
Treffenstellung wird
Radulf und Tudebod
dieselbe angedeutet
Eine
weniger
behauptet,
und von den Gesta
Reserve unter Boemunds Führung Gesta (136 K. 16).
wenigstens die Bildung einer 3
genügend bezeugt 1)
Vgl. Alb. 380 G. 381 D.
Gesta sagen
Die
für
Ep. Steph. (Ree. Hist. Occ.
die Zeit kurz
mehr
vor
III)
891 D.).
dem Kampfe, man habe
nicht
tota f hoste valebat aliquis invenire 1000 milites, qui equos habuissent optimos).
1000 gute Rosse
non
).
finden
können.
(135 K.
13:
in
redet fälschlich von nur 200 Rossen und macht die seltsame Bemerkung, dass dieselben vor der Schlacht auf entfernte Weide geEine auf die Zeit kurz vor trieben worden seien. (Rad. 646 D. 647 F.). der Schlacht gehende Bemerkung Raimunds rechnet dem ganzen Heere des Grafen von Agiles und des Bischofs von Puy nur 100 Pferde zu; mit den anderen Fürsten sei es nicht besser bestellt gewesen: (Raim. 245/246): quoniam rarissime aliqui obviam hostibus ire volebant, cum
Radulf
equi famelici et debiles essent atque -comitis et episcopi
admodum
pauci, ut in toto exercitu
vix 100 reperirentur.
similiter Boamundo
et
reliquis contigerat. 2)
Delpech
aus; jedoch
charges vers un 3) Bei
spricht sich (11,163) über diesen
scheint er
meme
Rai mund s
Punkt nicht bestimmt
den Worten: »faisant converger leurs cinq point« an eine Kolonnenformation zu denken. bei
hier in Betracht,
kommenden
Satze (216G.): »dispositis
31
Von türkischer
Seite
kamen den Abendländern Schützen-
abteilungen entgegen, während das Gros der Armee in einiger
Entfernung nachrückte. sprengten
in
aufgelösten in
sagt,
(II, 163)
Jene,
die
beritten
gleichfalls
Schwärmen
—
wie
nicht,
waren,
Delpech
Kolonnen den im Schritt heranreitenden
Schwadronen entgegen und gaben starke Bogensalven ab, 1 alsbald wieder zurückzuweichen ).
um
itaque militibus in 6 turmis, tantuin eos Deus multiplicavit, ut qui vix 700 ante ordinationem apparebant, habita partitione plusquam 2000 inesse unicuique
ordini affirmarentur« wird man kaum
man »ordo« mit
fehl gehen,
Treffen übersetzt, denn diese Bedeutung hat das
wenn Wort
Raimund ganz unzweifelhaft an
einer späteren Stelle, in welcher er mit »turma« zusammengestellt ist (Raim. 303 J. Vgl auch Gautier zur Schlacht bei S. it. zur Schlacht bei Askalon. Athareb (28)). — Radulfs ganz fehlerhafter Bericht lässt drei Treffen erbei
wie hier,
ebenfalls,
kennen; Boemund soll jedoch abweichend von den Gesta das erste Treffen und Stephan als Oberbefehlshaber die Reserve geführt haben. Ausserdem Radulf scheint sich die sind nur drei anstatt sechs Führer genannt. Schlacht aus
einer
Treffen
allgemeinen Gefechtskenntnis heraus zu construiren.
wenigstens die Behauptung einer Bildung von
In sofern würde
nicht ganz ohne Bedeutung sein.
(Rad. 646
drei
E.: cujus victoriae
fuisse, Godefrido Boamundoque sociatus f. Boamundus, subsequitur Godefridus, in praecedit f t t subsidio est Stephanus). Nach Tudebod (Ree. Hist. Occ. III, 43) stand Robert von Flandern »in primo capite« Boemund in der Reserve. Die übrigen Haufen würden danach Mitteltreffen gebildet haben. Auch diese Bemerkung des Augenzeugen möchte für eine Stellung von wenigstens Die Angabe der Gesta über Boemunds Reservedrei Treffen sprechen. führung kann kaum bezweifelt werden, weil fast in sämmtlichen sonstigen Schlachten eine Reserve vorhanden war, die unter Führung des Höchst-
fertur Blesensis
comes dux
(647 H.):
,
komm andirenden
stand.
Gesta reden zwar auch von der Zweiteilung des feindlichen Heeres und von dem langsamen Anrücken der Christen; aber die Darstellung des Kampfes weicht von der Raimunds ab. Während dieser nur von einem Fernkampf feindlicher Schützen erzählt, an dem sich die christlichen Reiter gar nicht beteiligten, auch wol schwerlich beteiligen konnten, wissen jene von einem hitzigen Handgemenge zu berichten. 1)
Die
Gesta (136 K. 16): viderunt tandem Turcos innumerabiles segregatos venire ex parte fluminis divisos per duas acies, maxima vero virtus illorum veniebat retro. ff quinque (acies) vero ex eis ierunt adunatim invadere illos. Boamundus itaque paulatim gradiebatur retro cum
32
Raim. (247
B.):
Turci autem
tantum
nostri
nostri autem primo paulatim procedere; discurrere, sagittare, tarnen recedere; at
dum priores
patiebantur,
de
Turcis
f
posterioribus infarcirentur.
Der Franken bester Bundesgenosse war das Terrain.
dem
Defilee
ihre
Übermacht
bringen,
In
konnten die seldjukischen Schaaren nicht nur nicht
sondern
Umgehung
durch sie
des
gerieten sogar
Feindes
zur
Geltung
wegen ihrer grossen Zahl
Unordnung. Denn die inzwischen vorrückende Hauptmacht nahm die Schützench wärme in sich auf und ballte sich auf engem Baum zu einer dichtgedrängten Masse zusammen. Jetzt
in
begann der Hauptkampf;
die heranbrausenden
Schwadronen der
Christen brachen in die feindlichen Haufen ein.
—
so sagen die
Gesta
—
hielt
Die Übermacht
Stand; ja schon begann
die
gewiss dünne Linie der abendländischen Reiter zu wanken, als
Boemund mit der Reiterschwadron in den Kampf eingriff; neuer Mut beseelte die übrigen Haufen; schnell sich sammelnd, schlugen sie
den bereits ermüdeten Feind
sua acie.
junctis
igitur
prospere
in die Flucht
nostris
1
).
unus co minus percutiebat
clamor vero resonabat ad coeluin. omnes praeliabantur insimul. imbres telorum obnubilabant aerem. Raimunds Darstellung entspricht mehr der Kampfweise der Seldjuken, wie wir sie schon bei Doryläum kennen gelernt haben. Ausserdem bewegt sich jene Schilderung in zu allgemeinen Wendungen, um vollkommen glaubwürdig zu sein, und der alium.
»luftverdunkelnde« Pfeilhagel will nicht recht zu 1)
Wiewol
Raimund
dem Nahkampf
passen.
von einem Zurückweichen der Christen und
einem Eingreifen der Reserve nichts sagt, vielmehr »ohne Verzug« Franken siegen lässt und anderseits die Schilderung der Gesta ganz poetisch ausgeschmückt ist, so können wir doch wohl in den Hauptpunkten einen ähnlichen Verlauf des Gefechts annehmen, wie er dem Der Bericht fast aller anderen Schlachten dieser Periode entspricht. Raimunds ist zu summarisch gehalten und die Wendungen »ohne Verzug fliehen« und ähnliche sind zu formelhaft, als dass sie gegen die Gesta angeführt werden dürften. (Gesta (136 K. 16): postquam venit die
maxima
virtus illorum, quae erat retro, acriter invasit nostros, ita ut paulatim jam cederent retro. quod ut vidit f Boamundus, ingenuit. turic praecipit suo conostabili f dicens: vade, quam citius tarn vehementer potest f. f agebat iste inter agmina Turcoruni.
nostri
33
patiebantur, dum
(247 B.): at nostri tantum
Raim.
priores
etenim f non minus hoc bello fuisse referuntur. utque
de Turcis posterioribus infarcirentur.
quam 28000 equitum in satis prior acies Turcorum subsequentibus inclusa est, invocato Deo, procurrunt Franci. f nec mora adDominus f prostravit
est
itaque
inimicos.
persecuti
sunt
eos Franci
f Wir kommen zu folgendem Resultaten:
1)
Entwerfung des Operationsplans durch den Kriegsrat, höchst
2)
Wahl
wahrscheinlich unter einer
von
dem überwiegenden
Einflüsse Boemunds.
und einem See eingeengten
einem Fluss
Ebene und Anlehnung der Flügel an
diese Terrainabschnitte.
3) Untauglichkeit des Fussvolks bei hervorragender Tüchtigkeit
daher vollkommene Trennung beider Waffen.
der Reiterei; 4)
Ernennung Boemunds
zum Oberstkommandirenden durch
die Fürsten unmittelbar vor der Schlacht.
5) Gliederung des
Ganzen
in sechs
landsmannschaftliche Kaval-
leriehaufen.
6) Gedehnte Aufstellung; Bildung einer Reserve unter
Formation von drei Treffen
Boemund
in Staffelform wahrscheinlich.
Hauptmomente sind an dem Kampfe zu unterscheiden erstens, Anmarsch der Schwadronen im Schritt unter dem
7) Drei
Pfeilhagel
des
Feindes,
Nahkampf
Schützenschwcärmen zweifelhaft;
mit
zweitens,
den
türkischen
Übergang zum
raschen Angriff mit der blanken Waffe, vielleicht auch
den Pfeilregen abzuschneiden
;
drittens,
um
Attacke der Reserve
mit entscheidendem Erfolg. instabat
illis,
ut
linguae
videntes autem aliae acies,
ante
illos
delatum,
illico
vexilli
volitarent
super
quod vexillum Boamundi
redierunt retrorsum;
capita
nostrique
unanimiter
vaserunt Turcos, qui omnes stupefacti arripuerunt fugam).
^Heermann).
Turcorum.
tarn honeste esset
3
in-
III.
am
Gefecht
Brückentor von Antiochien, Anfang März 1098.
(Raim.
Für
Kugler
Gefecht verweise ich auf
dieses (91
248).
Uns
ff.).
interessirt
die in der vorhergehenden Schlacht
der Franken und Türken
Raimund einen
ihren Hauptzügen
in
Pfeilhagel
Schützen auszuhalten;
(342
ff.)
und
hervortretende Kampfweise
konnte den Verlauf des Gefechts
Worten erzählen: Das im zuerst
Sybel
daran hauptsächlich nur, dass
bestätigt wird.
fast
mit denselben
Schritt anrückende Christenheer hatte
der
erst als
feindlichen Hauptheeres auf
kämpfenden
zerstreut
dem
der Massenangriff der Christen.
die geschlosseneren
türkischen
Scharen des
Gefechtsfeld erschienen, erfolgte
Wie
in
allen
anderen Lager-
und Ausfallsgefechten, nahm auch an diesem das Fussvolk Teil. Es war in Haufen abgeteilt, kämpfte teilweise mit Nahwaffen und scheint wenigstens
zum
Teil
zu haben.
Stellung gehabt
zwischen Denn
den Reitergeschwadern
heisst,
es
ein
Haufe (acies)
von 150 Fussgängern, offenbar Südfranzosen, habe sich während des Nahkampfes unter Führung eines vornehmen provengalischen Ritters in den
Kampf
gestürzt
und den anderen Scharen da-
durch ein anfeuerndes Beispiel gegeben.
Raim. (249
interea
A.):
nostri
procedere, Turcae autem
audacter nostris ineurrere
dum densatis
;
paulatim
et
pro imperio
discurrere, sagittare, nimis at nostri interdum patiebantur,
ineurrere possent;
nec ad impetum eorum
retardabantur. f cumque cominus res agenda foret, quidam Isuardus miles de Gagia, Provincialis nobilissimus cum 150
peditibus, est dicens: similiter et
invocato Deo, genibus flexis, socios hortatus
»eia
milites
Christi«:
aliae acies nostrae
atque
hostibus ineurrit,
ineurrunt.
35
IV.
dem
Vorpostengefecht an
Provengalenkastell
1098.
(Raini. 250).
Als ein aus Reiterei bestehender Wachtposten an der Stadt-
brücke durch feindliche Übermacht von dem Kastell Raimunds abgeschnitten und eingeschlossen war, bildete er einen
zog sich zu einem Gebäude zurück, und so lange »des Feindes
Andrang, der
Knäuel,
hielt in dieser Stellung
Pfeile
Wut
und den Nebel
der von allen Seiten heranfliegenden Steine« aus, bis das signal
die
Lagermannschaft
herbeigerufen
hatte,
Alarm-
welche
die
Orientalen in die Flucht schlug.
Raim.
(250 C): non arbitror
giam virtutem reticendam
,
modo quorundam
inilitum egre-
qui praeventi ab inimicis
,
dum
eorum pontem custodiunt, ad castellum refugere non potuerunt;
aberat
jactu unius
enim castellum
sagittae.
igitur
(a
hi milites
ponte illorum)
quasi
facto gyro
inter
hostium multitudinem ad angulum cujusdam vicinae domus
pervenerunt; ibique hostium impetus et sagittarum rabiem et
saxorum undique nebulam
nuerunt. excitavit.
interea sonitus
viriliter et
pugnae auditus
imperterriti sustiin
castris nostros
sicque Castrum ab hostibus liberatum est f
V.
Die Entscheidungsschlacht vor Antiochien, 28. Juni 1098.
Sybel, Gesch. des ersten Kreuzzugs, S. 351. Kugler, Albert von Achen, 155. Delpech, La Tactique au XHIme Siecle, U, 155. (Raim. 258. Fulch.347. Gesta 150. Rad. 658. Alb. 421. (Wilh. 262).) Vgl. H.
v.
Das Kreuzheer formirte tiochiens
in
acht
sich
innerhalb
landsmannschaftlich
der
Mauern An-
geordneten
Schlacht 3*
36
häufen weil ein
welche Doppelhaufen (acies duplices) genannt werden, aus Kavallerie und Infanterie zusammengesetzt
jeder
Je zwei waren zu einem Treffen zusammengefasst.
war.
Ausmarsch über
Gewährsmann,
die
Raimund,
der als genau referirender Augenzeuge
vorzüglichen Wert beanspruchen Hugo und Robert von Flandern
Doppelhaufen.
Ihnen folgten
darf,
ger und Alemannen«,
wie
Robert von der Normandie,
die Tete der
Kolonne mit zwei
unter Gottfried
mannschaft und die Burgunder«, wie
»dessen
Raimund,
Fulcher
sagt;
der erkrankte Graf war
An
Lands-
oder »Lothrin-
diesen
die
Adhemars und Raimunds unter des ersteren Kommando zurückgelassen.
Beim
Orontesbrücke bildeten nach unserem besten
zum Schutz der Stadt gegen
Mannen
—
denn
die
Burg
der Queue befanden sich die beiden Doppel-
haufen Boemunds
und Tankreds unter der gemeinschaftlichen Führung Boemunds. Folgendes auf Raimund gestütztes Schema mag diese Ordnung verdeutlichen. Hugo.
Hob.
v.
Robert
Fl.
v.
d.
Norm.
pedites
pedites milites
railites
Normanni.
Francigeni.
Gottfried. pedites
pedites
milites
milites
Burgundiones.
gens ducis.
Adhemar. pedites
•
pedites
•
milites
milites
gens Raimundi.
gens Adhemari.
Boemund. pedites
•
pedites
•
milites
gens Tancredi.
1)
milites
gens Boamundi.
Inmitten des ganzen Referats bringt
dieser wundersüchtige Ge-
währsmann, wie wir das an ihm kennen, wieder phantastische, fast visionäre Angaben, die sich aber aus ihrer realen Umgebung leicht herausheben lassen. So mit andern legendarischen Notizen die Bemerkung, dass während der Schlacht noch fünf andere Haufen auf dem Schlacht-
37
Da
die drei
wurden, so
letzten Treffen einheitlich geführt
werden wir das auch von dem ersten annehmen dürfen; wahrscheinlich hatte hier Robert von der Normandie als Chef eines
Der Oberbefehl ganzen Doppelhaufens die Leitung. gesammte Armee war Boemund anvertraut worden *).
Raim.
(258 E.):
über die
omnes Boamundo obedientiam promiserunt ut de
usque ad 15 dies post bellum, de
bello ipse disponeret.
de
bello sie: ut
f f (259 E.)
custodia civitatis et :
constituerunt
autem
de gente comitis et episcopi fierent 2 ordines
duplices, ut pedites praeirent militibus et pro imperio prin-
eipum irent et starent; et milites sequerentur eos, atque a de gente Boamundi et Tancredi similiter;
tergo custodirent.
de gente ducis et Burgundionibus
similiter.
eipibus de sua gente adhaereret.
Hugo Magnus
et
comes Flandrensis
primi ad bella procederent; copus, post episcopum
feld erschienen
seien.
mandatum et
autem homo prin-
ibant
praecones per civitatem clamantes, unusquisque
est etiam,
ut
Normanniae comes
deinde dux, post ducem epis-
Boamundus.
Immerhin wäre
es ja
congregati
sunt unus-
möglich, dass während des
Menge der zurückgebliebenen Kranken neue Haufen gebildet hätten, und dass sich die Angabe Raimunds darauf zurückführen Hesse. Sein durch Fu Icher so vorzüglich gestütztes Referat über die Ordnung und den Aufmarsch der Haufen kann jedoch Gefechts einzelne Führer aus der grossen
dadurch nicht erschüttert werden.
Der ungenaue Bericht der Gesta (150; K. 39) beweist Unbekanntverwirrte Erinnerung des Verfassers. Noch unrichtiger ist Radulfs Darstellung (666 C.). Dagegen bestätigt Fulcher Raimunds Angaben. Fulch. (348 E.): cognovit (Turcus) signum episcopi Podiensis cum tertia turma procedens. f f ecce autem Hugo Magnus et Robertus comes Normannus, comes quoque Flandriae Robertus in acie prima constituti sunt invasores. in secunda vero dux Godefridus cum Alemannia 1)
schaft oder
et Lotharingis
Raimundi quippe
subsecutus
est.
post hos
episcopus Podiensis et
gens
f postremam Gegenüber Raimund
comitis, Guascones et Provinciales incesserunt.
catervam Boamuudus
solerter
minavit.
bemerken wir hier nur die kleine Differenz in der Bezeichnung der Landsmannschaften des zweiten und dritten Treffens, sowie dass Tancred nicht besonders genannt wird.
38
quisque ad Signum et cognationem
suam,
ante portam pontis.
jam dictum
etenim, ut
f f
civitatem
infra
8 acies
est,'
nostri principes
f constituerunt f Jede grosse Landsmannschaft (gens, cognatio, acies) zerfiel wieder
Unterabteilungen,
in
deren Führer
schaften,
jedenfalls
im
wol
in
engere
Landsmann-
Vasallitätsverhältnis
zu
den
leidenden Fürsten standen.
Fulch. (348
B.):
de civitate f vexillis praecedenacierum separatim per catervas et pha-
exierunt
tibus scararum et
langes convenientcr divisarum
Beim Übergang über einander
in
die
1
).
Brücke folgten
die
Doppelhaufen
Kolonne, vermutlich links abmarschirt und mit sehr
schmaler Front.
Gesta. (151 K.
unam
39): vidit
post aliam
Francorum
f ordinatas
acies
exire
f
Auf Herstellung einer guten Ordnung, eine scharfe Gliederung, hatte
man
insbesondere auf
augenscheinlich ganz beson-
dere Sorgfalt verwandt.
Raim. (260
C.):
cumque
vidisset
Mirdalin dixit ad Corbaram:
ordinum
»occidi
quidem
dispositiones, isti
possunt,
fugam nequeunt«. Gesta. (151 K. 39): postquam Curbaram vidit Francorum acies tarn pulchre ordinatas exire unam post aliam f Fulch. (348 C): cum [Amirdalis) vidisset gentem nostram sed verti in
contra eos signis levatis sie egredientem, miratus est valde. et
cum
signa procerum nostrorum
gillatim cognoscebat
lium ratus
est.
ordinate
considerasset,
cumque item prospiceret
nostrorum altrinsecus ordinate praeferri
decenter
mox
procedere,
quae fore
sin-
prae-
vexilla prineipum et
acies divisas
subsequi, f dixit f
war also, wenn wir annehmen Übergang im Linksabmarsch erfolgte und die
Die Ordnung der »acies« wollen, dass der 1)
Bei der
Zusammensetzung jedes Haufens aus Fussvolk und Kavallerie
dürfte vielleicht an dieser Stelle »scara« das Fussvolk, »acies« die Reiterei,
»caterva« und »phalanx« die Unterabteilungen beider Waffen bezeichnen.
39
Treffencommandeure
Doppelhaufen
den
ihres
rechten
Flügels
führten, folgende:
s
Orontes.
Hugo
u.
von
Robert
Rob. Fl.
v. d.
N.
ßurgundiones (Aleraanni). Gottfried.
Raimunds Corps.
Adhemar.
Tancred.
Boemund.
Jenseits der Brücke stellte sich das Kreuzheer in Gefechts-
ordnung.
Delpech behauptet
Treffen zu je drei »acies«. d.
h.
aus
Ansicht
ist
dem
hier
ganz
eine
Kolonnenformation
Diese aus
unzuverlässigen
Albert
offenbar falsch aus folgenden Gründen
die Stellung
des
Fussvolks
Kolonnenformation
vor
einer
kaum möglich
:
geschöpfte
Erstens wird
jeden Schwadron
erscheinen
bis
eine
zweitens
lassen;
bezeugen die Hauptquellen hinreichend deutlich und hier
Übereinstimmung eine von dem Fluss
in vier
Wilhelm von Tyrus,
in voller
zu den zwei »milliaria«
und Mohammedanern. Denn es heisst bei Raimund, die Christen seien nach dem Gebirge zu marschirt, damit sie nicht umgangen würden. Da nun auch die Gefechtslinie jedenfalls den Orontes entfernten Bergen sich hinziehende Aufstellung von Christen
berührte, so folgt daraus, dass sich dieselbe von
dem
Flusse bis
zu dem zwei starke »milliaria« entfernten Gebirge ausdehnte.
Eaim.
(260 E.):
nostri
autem
tantum
acies
suas
versus
40
montana dirigebant caventes, ne nos incingerent a tergo. erant autem montana a ponte quasi duobus magnis milliaribus. Es wird ferner ausdrücklich gesagt, die christliche Aufstellung
habe die
ganze Ebene
der Brücke
von
bis
zu den
Bergen eingenommen.
Raim. (260
cumque, ut diximus, planitiem tot am occuhoc autem spatio, quod processimus, a
G.):
passemus f f
in
ponte usque ad montana maxime laboravimus hoc,
Da
quod
nicht alle Haufen die
kann
schritten, so
Schar verstehen,
Raimund in
(260 J.):
nobis, qui in tarnen
Worte
sogleich bestätigt wird:
inter haec,
licet
majores
f
hostium ordines
turma episcopi eramus,
nulluni ibi vulneraverunt f
Endlich sich
unter den »nos« nur seine eigene
der er selbst sich befand, eine Vermutung,
die durch die folgenden
Raim.
propter
nos accingere. Ebene bis zu den Bergen durch-
hostes volebant
ipsi
erfahren
wir
aus
den
incumberent,
J
)
Gesta
(151
K. 39), dass
auch die Schlachtstellung der Asiaten von dem Orontes
zu den Bergen
in einer
Ausdehnung von zwei
bis
milliaria hinzog:
autem turmae (Turcorum) ordinatae sunt a flumine
aliae
usque ad montanam, quod distat per 2
Gegen
milliaria.
eine Kolonnenformation sprechen ferner
die
Worte
derselben Quelle (151 K. 39):
Hugo equitabant juxta primitus f invaserunt hoc aliae acies simili modo invaserunt
Godefridus et Flandrensis comes et
aquam, ubi virtus illorum videntes
illos.
erat,
isti
illos,
aus denen hervorgeht, dass die »aliae acies« nicht direkt hinter
Hugos und Gottfrieds Scharen, sondern seitwärts von demselben Gebirge gestanden habe, bestätigt Albert: suam per se aciem versus montana dirigebat f. (426 C): Corbaham autem f qui f a sinistris Christianorum stationem occupaverit, nequaquam suis fugitivis f sociis ad opem contendere poterat. nam illi Podiensis episcopus fortiter in faciem 1)
Dass Adhemar
am
(422 B.): episcopus vero Podiensis
resistebat
f
41
Noch deutlicher sagt Albert (422 B.), dass Robert von Flandern und Robert von der Normandie mit ihren beiden standen.
vorangegangen
Schlachthaufen »auf einer Seite«
Robertus
comes Flandriae
seien.
Robertus princeps Nortman-
et
norum duabus praeferuntur aciebus et propinqui in uno latere constituuntur.
sie juncti hi
duo
Endlich scheint auch schon die geringe Zahl der Christen
gemacht zu haben.
eine gedehnte Aufstellung erforderlich
Da
somit das erste der vier Treffen auf der einen und das
dritte auf der
Mitte
andern Seite stand, so muss das zweite
Das
gehabt haben.
seinen Platz
nach einstimmiger Überlieferung
Treffen
vierte
in
der
bildete
Reserve unter Führung des
die
Oberstkommandirenden Boemund. nach
Erscheint
formation ganz
alledem
Annahme
die
ungerechtfertigt
so
,
ist
einer
doch
Kolonnen-
auch die Vor-
stellung einer gedehnten Aufstellung, bei der die Schlachthaufen
Höhe
auf gleicher
standen, nicht haltbar; die Ordnung er-
weist sich vielmehr als eine
Staffel von drei Treffen, von
denen das vorderste sich an das rechte Orontesufer und
am
weitesten zurückstehende an das Gebirge anlehnte,
ein viertes Treffen in
Reserve
das
während
Dass Hugo zuerst, dann
folgte.
anderen Doppelhaufen der Reihe nach an den Feind kommen sollten, wurde von vorn herein im Fürstenrat bestimmt. Raim. (259 F.): mandatum est etiam, ut Hugo f et comes Flandrensis et Normanniae comes primi ad bella pro-
die
cederent; deinde dux, post ducem episcopus, post episcopum Boamundus. f f quae a prineipibus consulta fuerant, ordine complentur.
Demgemäss sehen Haufen zuerst
ins
wir, dass die
Gefecht
amOronteshinmarschirenden
gekommen sind;
sie
waren also auch
schon weiter als die anderen Teile vorgerückt, die erst
nach einander zum Schlagen kamen. die
Gesta
Hier bestätigen
später Raimund
(151 K. 89):
Godefridus
et
Flandrensis
comes
et
juxta aquam, ubi virtus illorum erat,
Hugo f equitabant isti primitus f in-
42
vaserunt illos. videntes hoc aliae modo invaserunt illos f *)
acies simili
Der Aufmarsch des Kreuzheeres aus der Zugkolonne die Gefechtsstellung scheint
zunächst
demnach
das erste Treffen
zu
derart erfolgt
in
sein, class
nach Überschreitung der Orontes-
brücke eine Schwenkung vollzog,
um dem
Ufer des
rechten
Das zweite Treffen schwenkte Marschrichtung ein, nachdem dasselbe
Flusses entlang zu marschiren.
dann
erst
in die gleiche
dem dem
hinter hinter
ersten
zunächst
dritte Treffen zog
und zweiten vorbei, und machte
den Bergen die Wendung, nachdem es zweite,
Das
ersten vorbeimarschirt war.
halbrechts (bezw.
nahe
erst
vielleicht, wie
auch das
halblinks) marschirt war.
Dadurch musste eine Staffel förmige Gefechtsordnung entwie
stehen, wird.
(S.
Bei
sie
Tafel
III).
dem Aufmarsch
scheinen die einzelnen Krieger
wöhnlich weiten Abstand
Raimund
denn
auch heute noch häufig formirt
bei Kavallerie
von
hebt hervor,
man
dass
Ordnung nach den Bergen zu marschirt sie in
unge-
genommen zu haben,
einander
so
in
weitläufiger
wie
sei,
die Kleriker
Die geringe Zahl der
Processionen einzuhalten pflegten.
Streiter erklärt dies sehr wol.
Raim. (260 E.): procedebamus
spaciosi,
ita
sicut in proces-
sionibus clerici pergere solent; et reveranobis processio erat.
Da
die
Front der Gefechtsaufstellung eine Breite von zwei
grossen »milliaria«, also von mindestens 2000 Schritt hatte, und
Auch Fulchers Worte (349 B ): »ecce autem Hugo f et Robertus Normanniae, comes quoque Flandriae Robertus in acie prima constituti sunt invasores« lassen keine andere Deutung zu, als class man von diesem ersten Treffen den ersten Kampf erwartete. Wilhelm (268) fasst dies auf Grund Alberts ebenso auf: »quibus cum 1)
cornes
—
appropinquassent adeo, ut jam in eos hostes sagittas suas contorquere possent, facto impetu,
tres
gladiis instantes cominus«. in
primae acies f Noch
agone desudant, ecce subsequentes
inferiore
eos,
praestantiores.
Boamundus ad
qui
se
in eos
irruunt
lanceis et
»duraque primae acies f adjunctae et illatae impetu non
deutlicher: eis
praecesserant reddunt tarn audacia
cumque jam omnes, excepta hostes pervenissent acies et
novissiina,
cum
eis
quam
viribus
cui praeerat
decertarent« f
f
Gefechtsordnung. Erster Mo m e n
Aufmarsch
in
t.
I
H
-
R.N. E. F.
Orontes
ii II
Gr.
A.
III
IV
,
B.
Zweiter Moment. I
/ Orontes III
IV
Dritter M
o
m
e
n
II
!/ III
/ Orontes
IV
t.
Taf.
]
Vierter Moment. montana
Fünfter Moment. montana
R F III
IV
0
II
r o
n
t eis
43
nach den furchtbaren Kämpfen und der entsetzlichen Hungersnot
nur wenige hundert Pferde
kann gewesen
Höchstens war
sein.
einzige
die
fast
möglichst
der Stadt gewesen sein können
in
der Kavallerie
Linie
die
so
viel
Form
für
sie
die
nur sehr dünn
der Tat
in
wie
zweigliedrig,
geschlossene
dies
Attacke
blanke Waffe an den Feind zu bringen.
damaligen Panzerreiter war dies gewiss noch mehr
heute
um
ist,
Für
die
als für die
moderne Kavallerie gegeben. Die Infanterie
nahm wieder an
Wir glauben jedoch aus den
Anteil.
autem de
constituerunt
bello
einer grossen Feldschlacht
W orten 7
sie:
des Fürstenrates:
f ut
pedites
praeirent
militibus et pro imperio prineipum irent et starent; et milites
sequerentur eos atque a tergo custodirent vor
die Besorgnis
und
volks
Unordnung und
Disciplinlosigkeit
des Fuss-
und Unerfahrenheit herSeine Stellung war vor den Kavallerie-
Unselbständigkeit
dessen
auslesen zu
dürfen.
abteilungen,
um
Bogen.
(Raim. 259 E.)
das Gefecht zu eröffnen, seine Hauptwaffe der
Wir dürfen uns aber
die Schützenabteilungen nicht in
moderne dünne Linien aufgelöst denken.
Dass dieselben
viel-
Schwärmen vorgingen, geht schon daraus herganze Masse der Infanterie der sehr geringzäh-
mehr
in dichten
vor,
dass die
ligen Kavallerie voranging.
Ausser den Bogenschützen gab es im Heere,
Radulf vielleicht
etwa
als
glauben
dürfen,
wie wir wohl
eine grosse Zahl von Lanzenträgern,
auch Speerwerfer,
welche
gesonderte
Aufstellung,
Unterstützungstrupps, nahmen.
Rad. (622 A.): densissima pedestrium hastarum sylva f Rad. (665 C): sie reliquum certo disponunt ordine bellum: quo Stent pila loco, quo lancea, quove sagitta f 2 ). 1) Schon im Februar waren ja nur 700 kriegstaugliche Pferde vorhanden. Albert (427 A.) zählt gar nur 200 Pferde: »affirmant ex veritate qui aderant, quoniam vix 200 supererant equi bello apti in die, bua praelium f cornmiserunt«.
2)
Als Zeitgenosse niusste
Radulf
die
Waffengattungen und ihren
44
Über
die
Bewegungen
der Infanterie bei
der Kavallerie-
Doch
attacke lassen uns die Quellen fast vollständig im Stich.
dass sich dieselbe,
ist es selbstverständlich,
um
die Front
zu machen, hinter die Kavallerielinie zurückzog, indem
frei
sie teil-
weise hinter den Flügeln einschwenkte, teilweise durch die Intervalle der
Schwadronen durchgelassen werden musste.
Ausdehnung der
der grossen
aus
folgt
Denn
Länge von zwei starken Millien. nehmen, dass
Gefechtslinie es
ist
Letzteres
zu einer
gar nicht anzu-
sämmtliches Fussvolk in der Eile nach
sich
können.
des Gefechts sich
gesammelt haben, wie wir
aufs neue
Raimund
Tat aus
erfahren,
dass
nach dem Aufmarsch der Christen
den
Es mag dann während
Flanken hätte zurückziehen
eine
türkische
im Rücken
in
der
Abteilung
ihrer Schlacht-
Infanteriehaufen attackirt habe. Raim. (260 G.): cumque, ut cliximus, planitiem totam occupassemus, quaedam pars Turcorum post nos remansit, atque
linie
einen
quibusdam peditibus nostris
Von
noch,
Türken einen
Raim.
Bewegungen der Fusstruppen hören wir
taktischen
sonst nur
incurrit.
dass
Knäuel
genannte
der
Haufe beim Angriff der
formirt habe. illi facto gyro impetum hostium cum vero Turci nullo modo eos pro-
(260 G.): peditesvero
sustinuerunt
viriliter.
ignem
pellere possent,
circa eos accenderunt f
l
).
Aus der ehrenvollen Erwähnung des Mutes und der Widerstandskraft des Fussvolks sehen
Kämpfe um Antiochien
die
wir,
dass
Brauchbarkeit
die
unaufhörlichen
dieser
Waffe schon
bedeutend erhöht haben.
Rai m.
(260 G.): pedites f impetum hostium f
sustinuerunt
Gebrauch im allgemeinen ebenso gut kennen wie jeder andere, wenngleich ist, dass er lange Jahre nach dem Ereignisse schrieb. Aber die Knäuelbildung des Fussvolks bezeugt uns ebenfalls das Vorhandensein von Lanzen- oder Speerträgern (s. u.). auch hierfür zu bemerken
1)
Alb.
curaventi
(425 A.)
comitatus
cogebantur -J-
:
oppressi
Boemundi
f viribus tantorum et fraude f cirmiserum et anxium globum f
in
45
cum
virili ter.
possent
f
modo eospr opellere
)-
Noch mehr
als
glänzenden Sieges
dem Fussvolk
vero Turci n ullo
1
;
Zeugnisse beweist
diese
das Factum des
muss
bei der sehr geringen Zahl der Reiter
ein nicht
unerheblicher Anteil an demselben zu-
gefallen sein.
Ob Kugier ist
das oder,
europäische Heer seine Front
gegen Osten
wieSybel annimmt, gegen Westen gewandt
nicht mit voller Sicherheit zu entscheiden.
stösst
namentlich auf zwei Schwierigkeiten.
,
wie
habe,
Die erste Ansicht
Radulf
erzählt
nämlich (669 A.) »lang und breit«, wie der Ostwind den Rauch
dem detachirten Corps Gesicht getrieben habe; darauf sei er Westwind umgeschlagen, sodass er nun den Türken
des von den Türken entzündeten Grases
Rainalds anfangs ins plötzlich in
entgegengekommen
sei.
Der
Kugi er s che Ausweg
(161): »die
Christen seien in einen »Klumpen« zusammengedrängt und rings
von den Feinden umstellt worden« nicht, weil hiernach sowol
,
beseitigt
den Türken entgegengeweht hätten.
Westen räumt dagegen Angabe der Gesta (151 K.
Die Annahme einer Front-
stellung nach
Auch
die
sich bis
zum Tankred kastell
Weise einfacher zu erklären Hauptstellen,
auf die sich
Not so auslegen, sprechen.
In den
1) Alb. (423 F.): miserunt a porta f
dass
die Schwierigkeit
West- wie Ostwind den Christen wie
sein.
Bedenken hinweg.
dass die Verfolgung
erstreckte,
würde auf diese
Ferner Hessen sich etwa die
Kugier
sie für
dieses
39),
(160
ff.)
stützt,
auch zur
eine westwärts gerichtete Front
Worten der Gesta:
omnem inanum
sagittariorum pedestris vulgi prae-
qui f in Turcos sagitta infestos et ipsi sagitta irruerunt, scuto tectis pectoribus resistentes et a loco amoventes, quous.
que ad Stationen) equorum ipsorum sagitta Christianoruni transvolante perventum est. Turci itaque f videntes se non posse obsistere, nec viros christianos a ponte abigere, sed equos suos posse sagittaruni laesione perire,
versi in
fugam
f.
46 »denique
und
dem
in
divisi
Tum:
sunt
una pars
ivit
contra mare«
Satze:
»hanc miserunt obviam Turcis, qui veniebant a Hesse sich
»mare« anstatt auf
der Ausdruck
auch etwa auf den
östlich
mari«
das Mittelmeer
gelegenen See von Antiochien be-
ziehen, da ja Seeen von den
damaligen Schriftstellern
»Meere« genannt werden,
B.
Es muss hierzu
laeum.
selbst den See
nennen.
Annahme müsste
die
Gali-
Gesta
Stelle (136 K. 16) »lacus«
vorausgesetzt werden, dass
oder seine Quelle in den Worten (424 C.)
»Solimannus vero f cum sequestrati versus haec
ad
Mare Mortuum und Mare bemerkt werden, dass
von Antiochien an einer
Bei dieser
Albert
z.
freilich
zuweilen
portum
victi
forte
Simeonis f
f
illuc
cuneis f
suis
montana
et
a cetera societate
viam quae respicit
contendunt,
meditarentur ad
fugam
ut
si
Christiani
maritima
eis
occursarent« f das
»mare« irrtümlich
durch, falschen
so
müssten
wir
für das Mittelmeer gehalten habe.
weiter
schliessen,
Angabe veranlasst worden: der
ist
Albert
Da-
zu der
linke Flügel der Christen
habe an den Bergen gestanden. Alb. (422 B.):
episcopus
versus montana
suam per
vero Podiensis
(426 C):
dirigebat
aciem
se
Corbaham
f f autem f qui a sinistris Christianorum stationem occupaverat, nequaquam suis fugitivis f sociis ad opem contendere poterat.
nam
Uli
Podiensis episcopus
fortiter
in faciem resistebat
Alles in Allem
f genommen
dürfte doch
wol die Auffassung
Kuglers den Vorzug verdienen.
Es
ist
wol nicht zweifelhaft,
dass
Kerbogha
die Christen
am Ausmarsch hätte hindern können, wenn er gewollt hätte. Er rechnete aber vielleicht, dass er das heruntergekommene Kreuzheer
in
offener Feldschlacht
dem Krieg mit einem Schlage
ein
leicht
überwinden und so
Ende machen könnte.
Die
47
Albe rts che Erzählung eine
türkische
von einer Besetzung der Brücke durch
Schützenabteilung
(
423 F.
müssen
)
wir
da
,
Gesta direkt widersprechen, abweichend Raimund von Kugler und Delpech verwerfen. Raim. (260 D.): cum (Turci) primo potuissent exitum nobis und
die
prohibere, pacifice exire permittebant.
Gesta acies
postquam Curbaram
(151 K. 39):
f
exire
unam
post aliam, dixit:
melius eos habeamus in potestate nostra«. fuerunt foris de urbe f Mehr als unwahrscheinlich
auch die auf
Heldentaten
Albert
sollen.
Werden
habe
Meere gedacht haben, während Endlich
für die Mangelhaftigkeit
der die
an
Flotte
der
zum Meere decken Rückzug nach dem fernen
Rückzugslinie
die
die Christen an einen
Rücken hatten?
Delpech,
nachschreibt,
die
ut
postquam vero
bei
gläubig
Bemerkung,
beruhende
Orontesmündung
erscheint
Gottfrieds
Francorum
vidit
»sinite eos exire,
ist
sie ihre
nicht
es
Festung unmittelbar im diese Schlacht
zulässig,
des Kampfes mit verbundenen Waffen
Es
heranzuziehen, wie es von demselben Forscher geschieht.
ist
zwar eine gewisse Unselbständigkeit der Infanterie bemerkbar; aber was
sie in
Verbindung mit der Reiterei im Gefecht
oder nicht geleistet hat, entzieht sich unseren Blicken.
Quellen darüber sagen, lautet nur sich
ihre
Kriegstüchtigkeit
Trennung beider Waffen, Antiochischen See
günstig,
gegen wie
wahrnahmen
,
früher
geleistet
Was
ein Zeichen,
erhöht
vor der
wir
sie
kam
fortan nicht
Eine
hat.
Schlacht
mehr
die
dass
am
vor.
Die Ergebnisse sind für uns folgende: 1)
Das Schlachtfeld war eine Ebene, die bei der vorwiegenden Bedeutung der Kavallerie einzig passende Bodenform.
2)
Die Flügel lehnten sich an Terrainabschnitte an
an einen Fluss, anderseits an Berge,
um
nicht
,
einerseits
umgangen
zu werden. 3)
Der angreifende
Teil
waren
Orientalen im entscheidenden
gemacht.
die Christen;
Moment
eine
doch haben die
Gegenbewegung
48 4)
Der Fürstenrat bestimmte
5)
Das Oberkommando ward Boemund auf vierzehn Tage über-
6)
Die vornehmsten Fürsten führten selbständige
die Gefechtsordnung.
tragen.
Corps ins
Gefecht, je zwei derselben vereinigten sich jedoch zu
Treffen unter der 7)
Man
Führung
einem
des einen von ihnen.
ging nicht in Kolonne vor,
sondern
in einer sehr ge-
dehnten, gut zwei Millien langen Staffel von drei Treffen, welche
aus
Zugkolonne
der
durch Einschwenken
nach rechts formirt wurde,
wahrscheinlich
höchst
sodass die
am
Fluss avancirenden Corps die vorgeschobenste Stellung ein-
nahmen;
ein viertes Treffen
des Oberbefehlshabers 8) In
bildete unter
Boemund
dem Kommando
die Reserve.
jedem Doppelhaufen war Kavallerie und Infanterie ver-
einigt. 9)
Letztere
am Kampfe bedeutenden
hatte
fangs in dichten
Schwärmen im
bei der Attacke der Reiterei die
Anteil,
Vordertreffen und zog sich
nach den Flanken und durch
Abstände der Reiterabteilungen zurück,
Front
sich
stand an-
wahrscheinlich von
um
hinter der
neuem zu sammeln.
Die
Masse der Infanterie wird den Bogen geführt haben; doch muss ein Teil auch mit Lanzen bewaffnet gewesen sein. 10)
Umgangen, formirten
11)
Gegen früher
ist
ein
die Infanterieabteilungen Knäuel.
Fortschritt
in
der Kriegstüchtigkeit
des Fussvolks bemerkbar. 12)
Das ganze Kreuzheer war landsmannschaftlich geordnet und Die grösseren Volksstämme setzten sich wol gegliedert. aus
Unterabteilungen
zusammen,
Landsmannschaften darstellten.
die
wol
wieder
engere
4$
V.
Schlacht bei Askalon, August 1099.
12.
(Raim.
Fulch.
303.
Gesta
372.
Alb.
161.
490.)
Der zuverlässigste Gewährsmann, unmittelbarer Augenzeuge,
man
wie
aus der Erzählung
erster Person
in
scheinlich wieder
getümmel.
Träger der
h.
Er war wahr-
Lanze, also mitten im Kampf-
Nächst ihm erweckt Ful chers sachkundige, schmuck-
und mit den Hauptquellen nicht
lose
sieht, ist wieder,
Raimund.
wie ein Jahr zuvor bei Antiochien,
in
den mindesten Wider-
tretende Darstellung das meiste Vertrauen,
spruch
zur
der Verfasser
Zeit
der
noch
Schlacht
in
wenngleich
Edessa
weilte.
Auch der Verfasser der Gesta darf, wiewol bei ihm schon mehr sagenhafte Züge als bei jenen Quellen hervortreten, in wesentlichsten Punkten
den
mehrmals erscheinende lässt
Glauben
erste
beanspruchen, zumal die
Person
Autopsie
schliessen
genannten
Berichten
auf
und Widersprüche mit den beiden
auch bei ihm nicht bemerkbar sind.
Alberts Erzählung
gegen, die ausführlichste von allen,
wenn
Einzelheiten
unzweifelhaft
und Grossen
so verworren
zu benutzen
ist.
ist,
Richtiges ,
dass
Schliesslich
enthält,
sie
sie
auch
da-
in einigen
doch im
Ganzen
nur mit grösster Vorsicht
mag noch
des
von
Ekkehard
von Aura überlieferten Briefes über den Kreuzzug und der mit Zusätzen versehenen Überarbeitung der Gesta von Bald rieh
Erwähnung geschehen. Der Wert beider Schriften ist fraglich. Ob die von Hagemeier ) behauptete Verfasserschaft Raimunds 1
Recht besteht,
für jenen Brief zu
Wegen
ausgemacht. dies für
1)
ist
Forsch,
(Heermann).
z.
das
d.
für
uns noch keineswegs
seiner summarischen Kürze
unsere Zwecke
fragwürdig
ist
wenig
in
würde
Betracht kommen.
er ohne-
Ebenso
dem Baldrich von Sybel geschenkte Ver-
Gk XIII, 400
ff.
4
50 trauen, da sein Bericht fast
Wort
für
Änderung der Namen, soweit
er
nicht
mit einer Darstellung der
ist,
vensium
XL
(H. F.
p.
Wort,
vielfach
nur mit
den Gesta entnommen
Gesta Consulum Andega-
269 C.)
von
der
Schlacht
Boutonne des Jahres 1057 übereinstimmt.
bei
Ghef-
Näheres hierüber
behalten wir uns vor.
In der Absicht, das jüngst eroberte Jerusalem den Christen
wieder zu entreissen, grossen
war der Sultan von Ägypten mit einem
Heere im Hafen von Askalon gelandet.
Um
diesem
hatte Angriff zuvorzukommen und den Feind zu überraschen das in dreijährigen Kämpfen furchtbar zusammengeschmolzene ,
Kreuzheer seine
letzte
Kraft aufgeboten.
Die einzeln nach ein-
ander ausmarschirten Fürsten sammelten sich mit ihren Mannen
am
Tage auf den Feldern von Ramla und richteten gegen Abend an einem kleinen Küstenflusse zwischen Ramla zweiten
und Askalon, eine
Millie von dieser Stadt entfernt, ein Biwak Morgen des dritten Marschtages, am 12. August 1099, rückten 10200 Mann, 1200 Reiter und 9000 Fussgänger 2 ), von hier gegen den Feind, welcher Askalon im Rücken hatte, also etwa in süd-süd-westlicher Richtung vor. Auf diesem
her
1
).
Am
Marsch vor dem Feinde hatte man, ebenso wie an dem vorhergehenden Tage, eine geöffnete karreeförmige Marschkolonne von neun
landsmannschaftlich
Form Delpech
1)
2)
(II,
230
geordneten Haufen PI.
formirt,
IV) richtig wiedergibt:
Siehe Raiin. 303 F. 304 F. und Gesta 161 K. So die präcise Angabe Raimunds 304 A.
51. 52.
dessen
51
Vor- und Nachhut sowie Seitentrupps deckten dieselbe.
Diese
schwerfällige Marschformation sollte sich aber zugleich bei plötz-
lichem Angriff
in eine
Gefechtsor dnun g von drei Treffen
umbilden, die ihre Front nach jeder Richtung kehren könne.
Raim. (304 omnes ad
E.):
conclamatum
pugnam
est
exercitum,
per
parati essent et
quisque
ut
mane
principibus de
sua gente conjungeretur f (304 H.) nos autem f ordinati in 9 turmis progrediebamur. f(303G.): juncto exercitu per turmas dispositis praesidiis ab omni parte :
procedebamus. praesidiis
(304 F.)
exercitum
:
profecti dispositis
dei
in castra
f ab omni parte
Mahumeth dirigebamus.
(303 H.): armati f in 9 turmis incedebant. erant autem 3 a tergo, 3 a fronte, 3 in medio sie ordinatae, ut, undecun-
que
bellum
se
emergeret,
occurreretur, turma media
Hier verlässt uns sind,
plötzlich;
sprünglich
ordinibus
in tribus
illis
manente cunetis ad praesidium
Raimund, dem
wir bisher allein gefolgt
denn der Text weist da,
wo ohne Frage
der Aufmarsch in Gefechtsordnung
ur-
und der Verlauf
Kampfes gestanden hat, eine breite Lücke auf 2 ). Wir müssen daher über diese Dinge von den anderen Quellen, namentlich von Fulcher und den Gesta, Aufschluss zu erhalten suchen. Diese machen die nach dem Voraufgegangenen des
Bemerkung, dass das Kreuzheer in die Küstenebene von Askalon gelangt und dort in Gefechtsordnung aufselbstverständliche
marschirt
sei.
Die Führer
gliederten
nach
Fulcher,
wie in
den früheren Schlachten, ihre Abteilungen und Unterabteilungen gehörig.
und zwar
Nach den G esta ordnete jeder Feldherr seine Schaar, in der "Weise, dass er das Fussvolk vor die Reiterei
stellte.
1) Diese Stelle bestätigt, was wir oben S. 31, 1 über die Bedeutung von »turma« und »ordo« bei Raimund bemerkten. 2) Während in der Bongars'schen Ausgabe des^aimund (182, 4) die Lücke durch ein Sternchen bezeichnet ist, scheinen die Herausgeber des Recueil dieselbe gar nicht bemerkt zu haben sie haben sie wenigstens (304 J.) durch nichts angezeigt. ;
4*
52
Fulch.- (362 D.): paganos accedere didicerunt, quo tribuni et
stituta praelium
Gesta
nimis
alas
et
cito
mox
cuneos gente sua con-
agendum prudentissime ordinaverunt f
(162 K. 53)
vallem
per
centuriones
summo autem
:
pulchram
secus
diluculo
littus
f intraverunt in qua suas
maris, in
dux instruxit suam, f comes Nortmannorum suam, comes S. Aegidii suam, comes Flandrensis
struxerunt acies.
suam, comes Eustachius suam, Tancredus ordinaverunt
quippe
pedites
et
et
Gaston suam,
sagittarios,
qui
praece-
ordinaverunt omnia f Die gesammten Streitkräftewaren nach Fulcher in drei
derent milites, et
Treffen scheint,
sie
geordnet, eine Angabe, die
als
dem Marsche
um
so glaubwürdiger er-
auch nach Raimunds Zeugnis schon so geordnet war, dass es
das Heer auf
im Fall eines plötzlichen
drei Treffen kämpfen sollte. Fulch. (362 E.): (Höstes) machinati sunt accingere postrenios, ubi dux Godefridus subsequenter cum agmine denso militum armatorum remigando, posteritatem sollicit a b a t ceteri enim proceres alii in prima, alii in s e c u n d a acie praeibant.
Angriffs in
Dass König Gottfried im dritten Treffen stand, wird durch die Analogie
mit den früheren Schlachten, in
befehlshaber immer, führte
,
denen der Ober-
wie in der Regel noch heute,
die Reserve
bekräftigt
Das Fussvolk, Bogenschützen, Lanzenträger und wol noch andere Infanteriewaffen
2 )
hatten sowol nach
Fulcher s
Bericht
auch Albert ausdrücklich, und Baldrich den Worten schliessen: der König habe die Schlacht durch einen letzten Angriff entschieden. Alb. (495 E. VI. 48): Godefridus f qui versus raontana extremas acies dirigebat. Baldr. (108): 1)
lässt
es
Ausserdem sagt wenigstens
es
aus
milites pagani confestim fugam inierunt. Aethiopes stupefaeti substiterunt. rex autem et Francorum quidam ad Aethiopes conversi et ibi aliquantulum demorati, eos tamquam segetem in transverso gladiis secabant f 2) Die Worte der Gesta: »pedites et sagittarii« (s. o.) werden von Guibert (235 G.) mit »pedites sagittarii et lancenrii« und von Robert
(874 C.) mit »pedites
cum
sagittis et pilis et telis« erklärt.
Dass
es
unter
53
dem der Gesta zunächst vor der Reiterei Stellung genommen und leiteten das Gefecht ein, wie wir das ja auch in wie nach
der Schlacht bei Antiochien sahen.
Fu Ich.
(362 F.): pedites nostri sagittas in
mox
congruentissime
dentes jecerunt.
(hostes) disten-
illos
secutae sunt sagittas
dum equites nostri f irruerunt in eos. Fragen wir nach der Stellung der drei Treffen, so gibt
lanceae,
Fulcher zwar
uns
keine direkte Antwort, doch ergibt sich aus
grosser Wahrscheinlichkeit,
seiner Gefechtsdarstellung mit
dass
dieselben nicht direkt hinter einander, sondern dass zwei seitwärts-
rückwärts standen. Treffen
Die Ägypter, heisst
vorstreckt, linie aus,
und
um
es, teilten sich
im ersten
wie ein Hirsch die Äste seines Geweihes
gabelförmig,
die vorauseilenden
Araber dehnten ihre Gefechts-
das hinterste Treffen unter Gottfrieds
Kommando
zu umgehen.
Fulch. (362
E.):
i
Iii
(sc.
cum ad cuneos
pagani)
nostros
jam
appropinquassent, tanquam cervus ramos cornuum praetendens, cuneo suo anteriori facto bifurco, distensione
Arabum
praecurrentium explicata, machinati sunt accingere postremos, ubi f Godefridus subsequenter
cum agmine denso militum
posteritatem sollicitabat.
Hätten die Treffen auf einer Achse gestanden,
man erwarten,
der Feind durch
dass
dies
so müsste
Umgehungsmanöver
zunächst den vordersten beiden Treffen in die Flanke gefallen
wäre, nicht aber, dass er die Reserve umgangen hätte. diese
aber seitwärts-rückwärts, so
derselben sehr leicht. es
habe das Gefecht
attacke erfolgt (S.
hatte,
o.
Schlachten gesehen.
dann
die
sich
sei alsbald
Fulch. 362 F.),
so
ist
Stand
Umgehung
vom Fussvolk gesagt
wird,
die Kavallerie-
es
taktisch sehr
dass die Reiterei eine gedehnte Aufstellung
sodass die Infanterie einer jeden
Landsmann-
Waffengattungen gab, wird durch das Zeugnis genügend erhärtet, und haben wir auch bei früheren
der Infanterie solche dieser Zeitgenossen
ferner
eingeleitet,
viel wahrscheinlicher,
genommen
Wenn
erklärt
54 schaft vor ihrer Kavallerie stehen konnte, wie es in der Schlacht
bei Antiochien der Fall war,
unselbständige Fussvolk in dichten
als dass
getrennt von
Massen gekämpft
das sämmtliche, noch so der Reiterei ihrer
Schon
hätte.
Stämme
die geringe Zahl der
Christen musste der feindlichen Übermacht gegenüber, deren Umgehungskünste allbekannt waren, eine möglichst gedehnte
Unsere Vermutung wird von
Aufstellung erforderlich machen.
den
Gesten vollkommen
ein
linker »Teil«
und
bestätigt;
die
»Mitte«
es
wird
ein
rechter
Rechts
unterschieden.
und
am
Meere stand Raimund, links Gottfried, in der Mitte die übrigen wie Robert der Normanne, Robert von Flandern, Tankred, Eustach und Gaston,
fünf Führer,
Gesta
dux Godefridus mare in dextra *) parte, Robertus comes Nortmanniae comesque Flandrensis et Tancredus, comesque alii equitabant in medio. Die mittleren Haufen haben wol neben einander gestanden, (162 K, 53):
cum sua
acie,
in sinistra
comesque
S.
f parte
fuit
Aegidii equitavit juxta ,
sodass die Gefechtsordnung eine sehr gedehnte gewesen zu sein scheint.
zählt
Nachdem nämlich der Vorstoss Roberts
worden
ist
v. d.
N.
er-
(162 K. 53), wird fortgefahren:
»ex alia parte comes Flandrensis f invasit. Tancredus vero impetum fecit per medium tentorium eorum f
Aus der Kampfschilderung der Gesta geht
ferner in Über-
einstimmung mit Fulcher hervor, dass die drei Teile nicht auf einer Höhe, mithin seitwärts-rückwärts standen; die »Mitte«
als
der vorgeschobenste Teil,
erste Treffen bezeichnet
erzählt,
wie
er
allein
;
d.
und zwar wird
h.
also
als
das
denn der Angriff derselben wird zuerst
schon den Feind
in
die
Flucht schlug;
dann erst wird der Kampf des rechten Teils erwähnt, dem nur noch die Aufgabe übrig geblieben zu sein scheint, die Fliehenden niederzuhauen.
Schliesslich
geht
es
auch
aus
den
Worten
(162 K. 53): 1) Im Recueil steht abweichend von der Ausgabe von Bongars und den Überarbeitern der Gesta (Siehe z. B. Tudebod 114 K. 4) die falsche
Lesart »sinistra« statt »dextra«.
55
struxerunt acies, dux instruxit suam, f comes Nortmannorum etc., ordinaverunt quippe pedites et sagittarios, qui
suam
praecederent milites, et
sie
ordinaverunt omnia f dass das Fussvolk
mit genügender Deutlichkeit hervor,
jeden Landsmannschaft der Heitere! derselben also in enger
Verbindung mit
Nach alledem
ihr
kämpfte
einer
voranging,
J
).
erscheint die Schlachtordnung als eine Treffen-
formation einer modernen Kavalleriedivision.
Die
in
Gefechts-
bereitschaft gesetzte Kolonne
_L J_
xx
r
r
r
entwickelte sich also zu ungefähr folgender Gefechtsformation 1)
2
)
zum Teil wieder durch Albert bestätigt; von einer gedehnten Aufstellung, von einem rechten
Diese Ergebnisse werden
er redet ebenfalls
und einem linken »Teil« und im Gegensatz zu jenen von einer »frons«, unter welcher demnach die vorgeschobene Mitte verstanden werden muss. Gottfried steht ganz richtig links an den Bergen, welche die Ebene im Osten begrenzen, und zugleich in Reserve, mithin linksseitwärts- rückwärts, Raimund rechts am Meere in der Nähe der Gärten ausserhalb Askalons; er soll die Kameraden, wenn der Kampf heftig wird, unterstützen, d. h. er stand nicht im ersten Treffen. (494 A. VI, 45): acies Gallorum, sicut constitutae erant, hae in fronte, hae a dextris
et sinistris,
extremum pugnaturae, .bello aptantur. (495 E. VI, 43): Godefridus f qui versus montana extremas acies dirigebat f (494 B. VI, 45): comes f Reymundus a dextris versus pomaria f quae extra muros erant, aciem suam dirigebat, ut bello ingruente soeiis vires et opes augeret f (495 B. VI, 47): horum (sc paganorum) pars f ad maritima contendit. ubi f Reymundus f illis occurrit, quos f in profundum aliae ad
maris
fugientes f submergi f aretavit.
Raimunds
brauchen nicht gerade mit den 6 oder 7 Widerspruch zu stehen, weil sich beide Begriffe nicht decken müssen, wie wir das bei Gelegenheit der Schlacht von Antiochien gesehen haben. Die »acies« der Gesta, d. h. die Mannschaft eines selbständigen Führers, wie Raimund, kann sehr wol aus 2 turmae 2)
»acies«
Die 9 »turmae« der
bestehen.
Gesta
Wir
in
dürften etwa vermuten, dass hier die beiden mächtigsten
Fürsten, welche allein je ein Treffen bildeten, 2 turmae befehligten, wie
vor Jahresfrist vorzuziehen.
bei
Antiochien.
Indessen
ist
im Zweifelfalle
Raimund
56
Fussvolk.
R.N.
B.F.
T.
E.
Gr.
Reiterei.
R.
G.
Die Grösse der landsmannschaftlichen Heerhaufen war ohne Zweifel
verschieden;
im Durchschnitt zählte jeder 133 Reiter
und 1000 Fussgänger. Das Schlachtfeld war
Ramla und Askalon; also jedenfalls nach
die
ein
Teil
der Küstenebene
zwischen
Front der christlichen Aufstellung war
Süden oder Süd- Westen gerichtet, sodass
der rechte Flügel sich an das Meer, der linke an die die Ebene
im Oesten begrenzenden Gebirge anleimte, und der Feind stand ohne Zweifel im Norden und Nordosten welche
Festung Askalon,
er
zu seinen
der
Hafenstadt und
Stützpunkt
gemacht
hatte.
Über den Verlauf des Gefechts lässt sich nur wenig ganz Albert, der einzige Schriftsteller, welcher ein Sicheres sagen. Bild der Schlacht zu geben versucht hat, steht mit allen anderen
Quellen vollkommen in Widerspruch, sodass wir seine Darstellung
im Gegensatz zu
Kugler
(229) im
Ganzen schlechterdings
ver-
Denn während er von einem wechselvollen, fast ganzen Tag lang hin und her schwankenden Ringen zu
werfen müssen. einen
berichten weiss (490 C.
vollkommen
einig,
ff.),
dass
sind unsere drei Hauptquellen darin
der Angriff der Christen
schnell
und
57
ohne Wechselfälle zum Siege führte.
Raimund
Bei
dem Kreuzheer (305
besiegten Türken von
sagen die
A.)
omnem nostram multitudinem una impetu
prostraverunt.
Nach Fu Icher (363 A.) wurde der Feind durch den heftigen christlichen Ansturm sofort (continuo) zur Flucht gezwun» kleinen S tun de« (parvae horae spatio) war der Sieg allenthalben entschieden. Und auch die Gesta
gen, und' nach einer
wiewol die ->bella« »immensa« genannt werden, Ägypter »sogleich« bei der Attacke des ersten Treffens
lassen,
die
die
Flucht ergreifen (162 K. 53).
Der Kampf war also ein kurzes, selbstverständlich äusserst Handgemenge, wie das bei dem Übergewicht der Kavallerie
heftiges
schon an sich
kaum anders zu erwarten
tender wird durch
die Nachricht,
ist,
aber noch einleuch-
die
Ägypter durch den
class
schnellen und unerwarteten Angriff der
kleinen
Christenschar
überrascht worden waren, sodass sie, wie es scheint, nur eben
noch Zeit hatten, sich
Raim.
Schlachtordnung zu
in
quam existimantes, eorum vix contineremur
Im
einzelnen
gestaltet haben die
:
Ägypter das
mag
längerten,
und
die
frei
nun-
adventum
1
).
etwa folgendermassen
beider Heere versuchten
Front ihrer leichten Truppen ver-
Auf Steinwurfweite einander nahe ge,
begann
das einleitende Gefecht
des
folgte alsbald die Kavallerieattacke des ersten
wobei
der Christen,
Treffens
Front
moenia ad
christliche dritte Treffen dadurch, dass sie ihre
zu umgehen.
Dem
infra
sich das Gefecht
(Fulch. 362 F.)
Fussvolks.
quod
Bei der Annäherung
Streitkräfte teilten
kommen
stellen.
(304 G.): hostes infra castra sua demorabantur,
zu machen,
sich
natürlich das
Fussvolk,
um
die
nach den Flanken und durch die
Schwadronen zurückziehen musste. Nach kurzem Kampfe gelangte man in den Besitz des feindlichen
Intervalle der
hitzigen 1) In
stabant
sagenhafter Einkleidung sagen dasselbe die
autem inimici
milites apertis
audebant.
ociüis
dei
nil
excaecati et stupefacti
Gesta ac
(162 K. 53):
videntes
Christi
videbant et contra Christianos erigere se non
58
363 A.
Lagers (Fulch.
Gesta
162
K. 53).
das dritte Treffen unter des Königs
Umgehung Das
Indessen
hatte
Führung
persönlicher
die
vereitelt.
christliche
Centrum scheint
haben.
herbeigeführt zu
bereits
Entscheidung
die
Die Hauptmasse des Feindes drängte
den Toren Askalons zu, während ein anderer Teil sich, wie es scheint, auf die Schiffe
werfen
retten
Diesen in das Meer zu
wollte.
und niederzumachen
abzuschneiden
oder
,
scheint
die
Haupttätigkeit des zweiten Treffens ausgemacht zu haben.
VI.
Schlacht bei Ramla, 7.
(Fulch. 391.
Von den kommen.
549.
Ekk.
VII, 64.
269).
drei vorliegenden Schlachtberichten
nur der
schliesslich
Sept. 1101.
Alb
Fulch er s
kann
unsere Zwecke
für
in
fast aus-
Betracht
Der Kaplan war unmittelbarer Augenzeuge.
Nach
seinem eigenen Zeugnis (392 F.) hielt er sich im wildesten Kampf-
getümmel
Kampfes und einer klaren
Aus
Nähe König Balduins
der
in
die
Der Schrecken des
auf.
Freude des Sieges Hessen ihn jedoch nicht zu
und regelrechten Beschreibung der Schlacht kommen.
einzelnen, in der Fülle allgemeiner,
schaftlicher Betrachtungen,
fast
zum
zufällig
Teil
sehr leiden-
erscheinenden
kungen müssen wir Gang und Ordnung des Gefechts
Albert, dem
wir schon im
Bemer-
herstellen.
allgemeinen wenig Vertrauen ent-
gegenbringen können, steht mit seiner Darstellung dieses Kampfes
mit dem unbedingt zuverlässigen
Widerspruch
,
Fu Icher
dass seine Darstellung
Gegensatz zu der
Kuglers
so vielfach in direktem
nach unserer
ihrem ganzen Umfange zu verwerfen lung endlich
ist
als dass sie für
Ansicht im
nicht nur in den
(302 auch von diesem ausgeschiedenen Punkten, ff.)
ist.
wenigen
sondern nahezu
Ekkehards
in
Erzäh-
zu kurz und zeigt zu wenig Anschaulichkeit,
uns eine Ausbeute
liefern könnte.
59
Die Verhältnisse, welche diese Schlacht herbeiführten, sind
denen zur Zeit der
Ägypter waren
Schlacht
wieder
ganz ähnlich.
Askalon
bei
Askalon gelandet und
bei
Die
bedrohten
Jerusalem mit einem Angriff.
In Folge dessen begab sich König-
nach Joppe und
sammelte hier sämmtliche Streit-
Balduin kräfte
I.
seines
Ramla, traf
Reiches
wahrscheinlich nordöstlich
man
Kampf
von Askalon (Kugler 302),
Den Christen
auf den Feind.
Urteil der
Auf den Feldern von
(Fulch. 391 B.).
inmitten einer
nach Fulchers
schien
weiten Ebene vorteilhafter als
unter den Mauern der feindlichen Festung; sie stellten sich sogleich in Schlachtordnung
und rückten den Ägyptern,
die auch
im Anmarsch begriffen waren, entgegen.
Fulch. (392
A.):
cum
praeliari, ut
unde
enim erat nobis
melius
in
planis
majus haberent detrimentum, quam
in fuga
muros eorum cum
vastis
superati essent, f longior eis fuga fieret,
eis
congrederemur.
si
prope
tuncjussit rex arma
sumi; et armatis cunctis acies nostrae decenter ad bellan-
dum
ordinatae sunt,
f f
et ecce,
Die
260 Reiter zusammen
soviel zählt Fulcher,
dennoch
itaque nos f adversus eos equitavimus,
gens detestanda nobis mit
—
(391 C.)
occurrens f
den 900 Fussgängern
—
waren nach dessen Zeugnis
Schlachthaufen abgeteilt, sodass dieselben un-
in sechs
gewöhnlich klein werden mussten; konnte doch jeder im Durchschnitt nur aus 43 Pferden
Die Haufen
und 150 Fussgängern bestehen. in einer Linie, sondern müssen
standen nicht
Treffen gebildet haben; denn
Fulcher
vorderen Haufen«, welche ins satz
zn
diesen
von einem
welche jenen zu Hülfe
Wanken »hinteren
redet zunächst von »zwei gerieten,
Teil«
,
und im Gegen-
der
Königsschar,
eilte.
Fulch. (392 E.): jamque (pagani) f quassaverant 2 anteriores acies nostros, cum huic negotio intuito festinantissime rex a
parte postrema
subvenit.
Später gibt Fulcher das Resultat des Kampfes Sieg des »caput« und
eine Niederlage der »cauda« an
als
einen
60 (394 A.): mirabile quidem dictu!
in capite vincimus, in
sumus. in cauda Christiani ruunt,
vero superati
cauda
in capite
Saracenos vincunt.
Da
unter
nur die
»caput«
»anteriores acies«
verstanden
sein
können, so ergibt sich daraus, dass dieselben endlich doch
mit
Hülfe
der Schar
Königs
des
Die besiegte »cauda«
»postrema pars«
geführten
den Sieg errungen haben.
kann daher nicht mit der vom König identisch
Und wenn
anderes Treffen bedeuten.
vernichteten Heerhaufen
gleich darauf
und
ein
von einem
»rechten Flügels«,
des
»postremi« genannt werden,
Krieger
muss
sondern
sein,
dessen
von einem grossen
Gemetzel unter dem Fussvolk »in postrema parte« geredet wird (394 E.): cum caedem de
parte
magnam
fecissent
peditibus
penitus consumpsissent et victos esse crederent
in
nostris
postrema
dextro cornu unam aciem anteriores sicut postremos
et in
f
so folgt, dass die Treffen nicht direkt hinter einander, z.
T. seitwärts-rückwärts standen
sondern
und dass also unter der »cauda«
ein so stehendes Treffen zu verstehen ist.
Es
bleibt
zu machen.
noch übrig,
Dass
druck des eben
die Stellung der
sie ein hinteres
citirten Satzes
zu den »anteriores acies«; »acies«, noch auch mit
sie
Königschar ausfindig
Treffen bildete, sagt der Aus-
kann
also
weder mit diesen
dem rechten »Flügel«
identisch sein
obgleich auch dieser »in postrema parte« stand
des Königs siegte,
Wir sehen
ferner,
hat als diese (acies
diese
aber
im Gegensatz
»postrema pars«
vollständig
—
—
weil jene Schar
besiegt wurde.
dass jene auf einer anderen Seite gestanden in
dextro cornu); denn die feindliche Schar,
welche den rechten »Flügel« besiegt hatte, wusste von
dem
Sieg
der »anteriores« und des Königs durchaus nichts, meinte vielmehr, dieselben
seien
auch geschlagen (Fulch. 394 D.
einem rechten auch so ist
kaum
ein linker »Flügel« entsprochen
).
Da nun
haben muss,
ein anderer Schluss gerechtfertigt, als dass die Abtei-
lung des Königs das linksseitwärts stehende Treffen gebildet habe.
Gl
Ob
Höhe gestanden haben, wird zwar doch wird es kaum einem Zweifel unter-
beide Teile auf einer
nicht direkt gesagt,
das Treffen des Oberbefehlshabers,
dass
liegen,
den früheren Schlachten, das
dritte Treffen,
bildete, mithin weiter als der »rechte
wird von ihr gesagt, dass Feind im
der
welche einer
sie
dass
man
zwei Haufen
»nostrorum«
wol
so könnten
es
drei »acies« gewesen sein, denn der zum mindesten aus zwei Haufen, wie
die
dies auch
der
nicht
dextro cornu
schliessen lassen;
den
für
durchaus
Fall,
unam
doch
rechte »Flügel« bestand
und wenigstens eine übrig
dass sich
zusammengesetzt hat, weil
stärker zu sein
Worte:
acies
bleiben.
dieses die
Eine Bestätigung
pflegte.
dem gewaltigen
Wäre
höchstens nur
aciem penitus consumpsissent
linken »Flügel«
wahrscheinlich,
befunden
erwarten.
muss dann doch
Nun
Treffen
ist
,
es aber
aus
vom König
Reserve nicht schwächer als die übrigen Treffen
aus
erfüllte,
zwei Haufen bestanden nostras«
nur
zeigen, dass sich im Vordertreffen
Haufen
auch
Die Worte: »quassaverant 2 anteriores acies
haben; sonst müsste
noch
Aufgaben
also
sie
j
wo immer
oblagen.
Jedes der drei Treffen scheint aus
zuhaben.
in
Reserve
die
Flügel« zurückstand
dort ins Gefecht eingriff,
war,
Vorteil
Reserve
ebenso wie in h.
d.
zwei
geführte
sondern eher
gewinnen wir noch
Erfolg der Attacke des Königs,
welche die
schon halb entrissene Schlacht doch noch wiederherstellte
Dass das Fussvolk klärt
dass
sich sich
»in
postrema parte« Stellung hatte,
gemäss unserer früher ausgesprochenen Ansieht dasselbe vor der
Kavallerieattacke hinter
der Reiterei zurückgezogen hatte
die
erso,
Front
2 ).
Albert gibt dem König in einem auch sonst richtigen Satze auszwei Haufen: (549 B) rex tarn grave exterminium suorum fieri videns, vehementer cum duabus aciebus, quae secum remanserant, 1)
drücklich
timore coneussus
est.
Alberts Darstellung
in den Hauptzügen einen ähnFulchers: drei Haufen wurden vernichtet, da führte der König durch sein Eingreifen mit zwei Haufen den Sieg herbei. Doch hat er, abgesehen von vielen ganz phantastischen 2)
weist
zwar
lichen Verlauf des Gefechts auf, wie die
62 Alles Gesagte weist auf dieselbe Treffenformation hin, welche
wir
in
der vorhergehenden Schlacht kennen gelernt haben.
Die
gefechtsbereite Kolonne, welche vielleicht so 2
l
geordnet war, entwickelte sich zu folgender Gefechtsordnung: 2
1
duae anteriores acies
dextrum cornu (postremi)
scara regis (a postrema parte)
Die Grundzüge des Gefechts sind etwa folgende in Gefechtsformation
gegen das Ägyptische Lager
zwischen Joppe, Ramla und Askalon;
im Rücken
die Festung Askalon; im Rücken der Christen Joppe
des
:
in
Anmarsch der Ebene
der Ägypter ;
Umgehung
und zweiten Treffens durch den vorbereiteten
ersten
Zahl weit überlegenen Feind; lichen Schlachthaufen
in
die dichten
Einzelheiten und davon, dass er nur
Massen desselben;
fünf Haufen
falsche Vorstellung von der Gefechtsstellung;
Mndeuten,
»cornu«
in welcher
schweigt. alle Treffen
an
zählt,
hitziges
offenbar eine
er redet von einer prima,
einer secunda, einer tertia, einer quarta und einer quinta acies,
er von einem
,
stürmischer Einbruch der christ-
während
Dies würde wohl auf eine Ordnung direkt hinter einander stehen,
also
auf eine Kolonnenformation für den Marsch, nicht aber auf eine Gefechtsordnung. Trotzdem glaubt Kugler (305) beide Berichte sogar mit Beibehaltung der phantastischen Details — mit einander verbinden zu können und gelangt so zu dem Resultat, dass die kleine Schar in sechs Treffen geteilt war, die, wie ihm scheint, wenn nicht sämmtlich, so doch der Mehrzahl nach hintereinander gereiht, in den Kampf zogen; an der Spitze des fünften Haufens habe der König gestanden.
—
63
Handgemenge, wogendes Getümmel, »sodass kaum anderen sehen oder erkennen konnte« Vordertreffens
lichen
Vernichtung
,
zweiten Treffen und Gemetzel
Zurückweichen des
;
Hiiuptmasse
entscheidender des
dritten Treffens
ca.
500 Arabern
Kampf
Eingriff
Verfolgung der
derselben;
die
;
der ersten
Krieger
und
des ersten
nach Askalon hin und Verfolgung der Be-
zweiten
des
siegten
durch
Feindes bis
Sieg
im
dem Fussvolk im Rücken
unter
der Reserve unter des Königs Fährung in den
und
christ-
Schlachthaufens
eines
der Reiterei durch eine Abteilung von
Scharen
den
einer
Treffens
durch
die
500 Araber
der
in
Richtung auf Joppe; Rückkehr der Christen nach dem eroberten Zeltlager der Ägypter.
Ein
langes Schwanken
der Schlacht
hatte
gefunden; die Ägypter waren schon bald geflohen;
knappen Stunde F
Ich. (393 D.):
li
war der Sieg entschieden certamen
f
non diu
nicht
statt-
nach einer
1
).
fuit
anceps
.
Uli
tempestive fugerunt fff (393 A.) videretis horae spatio modico multas utrimque equo
(pagani) enim
utique
sessoribus vacuos.
Die Reiterei hatte 80 Mann Verlust, der des Fussvolks
war noch bedeutender.
Fulch. (393 C): de
nostris vero militibus 80 perdidimus, de
peditibus vero amplius
1)
f
Nach Albert dagegen kämpfte man
der Kräfte bis
zum Abend
(540 F. VII. 67):
bei allmähliger
norum) occisionem facientes usque ad vesperum fatigati utrinque se a belle- continuerunt.«
Abzehrung
»inauditam illorum (paga,
donec hinc et hinc
64
VI. 1
Schlacht bei Marsivan, Sommer
(Alb. 568. VIII,
Die Schlacht bei Marsivan
)
HOL 15.)
der Entscheidungskampf des
,
Kreuzzugs von 1101, wird ausführlicher nur von Albert Seine Darstellung
zählt.
glaubwürdig
Einzelheiten dahingestellt jedenfalls
bleiben;
nicht
viel
soll
nach T
vVie
sein.
die
Kugler
Schilderung
Vertrauen;
sie
Kampfes
des
nicht nur,
ist
selbst zugiebt, in sehr erregtem Tone, sondern
Weise geschrieben
dichterischer
nach der andern
eine
in
:
in
(320)
weit das richtig
auch
ist,
die
vielen
mag
erweckt
wie Kugler in
durchaus
von den fünf Scharen
das Gefecht ein,
er-
greift
nächstfolgende
jedoch immer erst dann, wenn die vorhergehende geflohen und ins
Lager gelangt
ist
Denselben Charakter
(568 D. VIII, 15).
trägt die sich anschliessende Erzählung von
Raimunds Befreiung
aus der Gewalt der Feinde und schliesslich auch die Schilderung der
Mahlzeit
das,
was über
im
Lager (570 A. VIII,
Trotzdem verdient
17).
die Gefechtsaufstellung gesagt
tung, weil es sich
in
ist,
unsere Beach-
das Schema unserer früher behandelten
Schlachtordnungen ganz ungezwungen, geradezu von selbst einfügt
und dadurch einige Glaubwürdigkeit
nach Stämmen gesonderten Scharen
Lombarden
»in
,
sagt
Von den fünf Albert, wurden die
erhält.
prima fronte«, die anderen aber »a dextris« und
»a sinistris« aufgestellt: (568 g.):
aciebus f sie ordinatis Longobardi in fronte consti-
sunt f ut adversus Turcorum acies, quae illis vicinae erant, fixae et impenetrabiles facie ad faciem obstantes, eas
tuti
oppugnaret
.
dein de
singulae
acies Christianorum usque-
quaque a dextris et sinistris positae
1)
So der Ort der Schlacht bei
Kugler
(820).
singulis gentilium
65
Longobardi igitur, qui in prima aciebus obstabant f f constituti erant, gravi ter et diu cum Turcis com;
fronte
misere praelium f
Da
die
»Teile
»(prima) frons«
rechts
und
links«
werden,
gesetzt
gezogene Stellung eingenommen,
d.
einen
in
würden
so
h.
sie
sie
Gegensatz
zu
zurück-
eine
würden rechts und
links von der »frons« seitwärts-rückwärts stehende Abteilungen
gebildet haben.
Ob der
eine von ihnen weiter zurückstand als
der andere, geht allerdings hieraus nicht hervor; doch würde es
mit
Analogie
die
den früheren
Schlachten
wahrscheinlich
machen.
Da nach Albert
in
einem jeden
der
»rechts
und links
stehenden Teile« mehrere »acies« sich befanden, so müsste das erste Treffen
aus
einem, die beiden anderen aus zwei Haufen
bestanden haben, wie die Figur zeigt: (1
acies]
Longobardi in |
(prima) fronte \
constituti
j
..
(2)
,
acies a dextris
positae
(2) acies
a sinistris
positae
VII.
Kavallerieattacke Balduins I. bei Ramla, Mai 1102.
(Fulch.
Im Frühjahr 1102
400.
Alb.
erneuerten
592. IX, 3.)
die
Ägypter
ihren
Angriff
auf das junge christliche Königreich und drangen wieder wie
im vorigen Jahre (Fulch. 394 B.). iHeermann),
von Askalon
verwüstend
König Balduin, der
sich
gegen Ramla vor
damals
in 5
Joppe auf-
hielt,
glaubte den Feind, dessen Stärke er weit unterschätzte
—
hatte,
er
während
nach Fulcher,
überraschenden
—
,
durch
und
zurückwerfen
Angriff
Mann
erwartet,
einen
schnellen,
Ramla
retten
zu
zum Teil günstigen Wind
er mit 200 Rittern zu Pferde,
Sofort sass
können.
700 bis 1000
wären
3000 gewesen
es
vornehmen Kreuzfahrern, welche in Joppe einen zur Heimreise erwartet hatten, und ritt in tollkühner Hast, ohne Ordnung und ohne das Fussvolk abzuwarten, den Feinden auf den Feldern von Ramla entgegen. schreckte
wuchtigem Stoss
ein.
Sogleich
kleine Schar umschlossen
zum
Die Menge derselben er-
doch brach er kühn
zwar,
ihn
in
aber hatte
ihre die
Massen mit
Überzahl die
und nach einer »sehr kleinen Stunde«
grössten Teil aufgerieben (Fulch. 400 C).
Von
einer
doch
Gefechtsordnung der Reiter erfahren wir zwar
ist es für
nichts
,
nach
dem sachkundigen
uns von Interesse
dass die Niederlage
,
Fulch er s auf das ungeorddas Fehlen des Fussvolks
Urteil
nete Vorstürmen und auf zurückgeführt wird: (400 C.)
immodestiam
:
exspectare
neglexit,
magna fuit ordinate,
regis
,
nec
sapienter ire, ad bellum peditibus f acceleravit hostes ein Beweis,
wie notwendig
qui
gentem suam
sicut
processit
.
oportet,
sed
einem damaligen Heere eine feste
Taktik war und wie sehr die Bedeutung der Infanterie
Februar 1098
gestiegen
ist:
Feldschlacht ausgeschlossen,
absque
appetere f
damals ist
als
sie jetzt
untauglich
seit
dem
von
der
nach vier Jahren un-
entbehrlich geworden 1 ).
mehreren wesentlichen Punkten von Fulcher Mann stark sein und direkt von Jerusalem anstatt von Joppe herbeikommen lässt (vgl. Kugler 326). 1)
Albert weicht
ab, indem
er
in
das christliche Heer 700
67
VIII.
Ausfall aus Joppe, Sommer 1102. (Fulch.
404.)
Bald nach ihrem Siege bei Ramla waren die Ägypter gegen
Eben schickten
Joppe gezogen. lagern
,
Reiche,
sich an,
sie
die Stadt zu be-
König Balduin mit den neuen Truppen aus dem
als
welche
er
inzwischen
an
sich
Sein Heer
energischen Ausfall wagte.
gezogen hatte,
war wieder
einen
klein.
Eine
Gesammtzahl nennt zwar unser Gewährsmann nicht, doch gibt er das Kontingent von Jerusalem
die
sich
kleinere,
werden
in
auf 90 und das von Tiberias
Hierzu sind jedenfalls noch die Berittenen,
auf 80 Reiter an.
Joppe schon vorher befanden
von
Fulch er
anschlagen haben
1
)
auch noch
nicht erwähnte Zuzüge zu rechnen.
das Heer
daher
vielleicht
,
Wir
auf mindestens
200 Reiter zu ver-
404 B. 403
Über
(Fulch.
F.).
die Stärke des
Fussvolks erfahren wir nichts.
Auch die Beschreibung des Gefechts ist überaus lückenhaft. Nach beiderseitigem Anmarsch in der Ebene von Joppe wurden die Christen von der Übermacht der Mohammedaner vollkommen umgangen (Fulch. 404 D.). Trotzdem vermochten sie sich in dieser äusserst schwierigen Lage dadurch zu behaupten, dass sie,
offenbar
Folge ihrer guten Gliederung, ihre Hauptkraft
in
immer auf den meistbedrohten Punkt richten konnten.
Fulch. (404
E.): ubi
impetu mirabili
Während
turmam densiorem
ferire
et fortiorem viderunt,
non distulerunt.
die Reiterei
durchbrach, hatte der Feind das Fussvolk da, unter
dem Schutze
Umklammerung wo es nicht mehr
auf einer Seite die
der Kavallerie
stand
,
angegriffen
»extremi« getötet.
1)
Delpech
(11,191) zählt nur 90
+
80
=
170 Reiter.
5*
und
die
Fulch. (404
qui
F.):
eos penetrassent
quoniam,
ubi
cum
una parte
in
fortiter
pugnando
alliorsum eos recurrere necesse
illico
,
absque protectione
nostros
pedites
fuit,
militum
videbant, illuc statim festinans extremos occidebant.
Die Infanterie verteidigte sich jedoch, namentlich, wie es scheint, durch ihre ßogensalven, tapfer
feindliche Lager
das
schon
und erfolgreich,
bis die
zu Hülfe kamen.
Als auch
genommen war, wurde
die Flucht
siegreichen Reiter zurückeilend
ihr
des ägyptischen Heeres allgemein.
Fulch. (404 F.):
pedites
tarnen
nostri
non ignavi pluviam
sagittarum invadentibus se tantam jaciebant, ut
eorum
et
multas infixas videretis
peltis
.
in
visibus
itaque
cum a
peditibus sagittariis vehementer essent repulsi, et a laneeis
jam f Francorum obtutibus dorsa fugientes verterunt. militaribus multi sauciati, et de papilionibus suis
Delpech einer
192)
wo
diesem Gefecht den
sieht in
neuen Karreetaktik.
Die Kavallerie
Anfang
soll die Infanterie in
genommen, fortwährend umritten und durch Attacken
die Mitte
da,
(II,
privati
am
es
können
diese
da die
sehr
nötigsten
gewesen
Anschauung nur dürftigen
als
sei,
Wir Vermutung ansehen,
beschützt haben.
eine leere
Worte der einzigen Quelle nach unserer
Ansicht keinen genügenden Aufschluss über die Gefechtsordnung geben. Ausserdem scheint uns die Thatsache, dass das ägyptische
Lager schon erobert war, ehe doch soviel
glauben
sagen
zu
wir
können,
mit dass
Sicherheit
der Front der Reiterei
kämpfte
es
nur ausnahmsweise nicht zweitens mussten
Hülfe kamen, zurückeilen.
anlassung, schichte (II,
unter dem Schutze
die Reiterhaufen,
welche ihm zu
Wir haben daher auch keine Ver-
mit dieser Schlacht eine neue Periode in
der Ge-
wie es
Delpech
Das wenige, was wir überhaupt von
ihr hören,
der Infanterietaktik
191) tut.
Nur
Schlachtordnung
über die
während des Kampfes das Fussvolk gestanden hat; denn einmal
hinter
derselben,
die allgemeine Flucht erfolgte,
wenig für diese Defensivstellung zu sprechen.
sehr
zu
beginnen,
69
durchaus nicht
tritt
etwas Neues
als
Die Infanterie kämpfte
auf.
war
noch im Rücken und im Schutze der Reiterei,
noch sehr unselbstständig; wenn auch zuzugeben aus
dieser
aus
wie
vorhergehenden
der
Schlacht
Jahres ihre steigende Wichtigkeit erkennen kann
war wenigstens
eine Zeitlang
also
immer
man
ist, dass
desselben
das Fussvolk
:
im Stande, feindliche Ab-
allein
teilungen in Schach zu halten.
IX.
Schlacht bei Harran, 1104.
(Rad.
710.
Matthäus
Alb. IX, 39.
v.
Edessa,
Ree. Doc. Arm.
1,
71.)
Die Angaben der Schriftsteller über diese Schlacht weichen
um
sehr stark von einander ab, was
von ihnen Augenzeuge war.
uud Radulfs
bekannt; aber auch
ist
können wir keineswegs mit Zeugen
so misslicher
Kugler
Matthäus
Forscher an einer anderen Stelle (370)
Matthäus
und Taten Balduins ein
von
sehr verdächtiger
als keiner
Alberts
von Edessa
(337) als einen klassischen
und sicheren Führer anerkennen.
der Pläne
ist,
Die Unzuverlässigkeit
Sagt
doch dieser
selbst, für die
Burg
Würdigung
und Joscelins
Gewährsmann;
sei
verfolge
er
bekanntlich das stolze fränkische Herrenvolk mit bitterem Hasse, erzähle namentlich von den beiden edessenischen Grafen, er
auch Joscelins Heldenmut ein paarmal nachdrücklich
zahlreiche Schlechtigkeiten; ernstlicher
dadurch
in
Tankred überschwängiieh passt
diese
Kritik
seine
Frage lobe.
besser
als
Glaubwürdigkeit
gestellt,
dass
auf unsere
Übermut Boemund und Tankred angewiesen haben, indem die
werde noch den Fürsten
Auf kein Stück seiner Geschichte Gefechtsdarstellung.
Die Grafen von Edessa, Balduin und Joscelin,
zuerst
er
wenn preise,
eine
sie bei sich
sollen
in
gesagt hätten
:
»Wir werden
Ungläubigen angreifen und werden allein
Ehre des Sieges haben«; darauf habe
ihrem
ganz entfernte Stellung
sich
ein blutiger
(!)
die
Kampf
70 Joscelin und den Türken entsponnen, in welchem jene geschlagen und gefangengenommen worden seien; das Blut sei in Strömen geflossen und über 30000 (!) Christen
zwischen Balduin,
gar nicht zum Schlagen
gekommen zu
sein
er sagt wenigstens
;
von denselben nur, ihnen und ihren Mannen
und
zugestossen
sie
hätten
Dies
nicht mit
Ku gl er
offenbar
Wollten wir
sich,
so könnte
doch diesem Berichte folgen,
trägt
alles
den Stempel der Übertreibung und Sage an aber
nichts Böses
sei
dann mit ihren »sehr tapfern
sich
nach Edessa geworfen 1 ).
Kriegern«
Matthäus
Die beiden Normannen scheinen nach
seien gefallen.
man immer noch
ohne weiteres von hintereinander stehenden
Haufen reden; ebensowenig davon, dass Boemund und Tankred für
eine
kurze Zeit das Gefecht wieder hergestellt, aber das zu behaupten vermocht hätten.
nicht
Schlachtfeld
Schlachtbericht
mit
steht
schneidendem Gegensatz.
dem Das
des
Alberts
Matthäus zum
Teil
in
zwanzig Haufen gegliederte
in
nimmt nach ihm eine gedehnte Aufstellung, sodass Normannen Boemund und Tankred die rechte, die Edessener
Christenheer die
Balduin und Joscelin die linke
>;
Seite« bilden.
eine Millie von einander entfernt.
Kaum
ist
Beide Teile sind
die Gefechtsordnung
hergestellt, als der Feind die rechte Seite angreift,
ungünstigem Erfolg. suchen
durch die ihnen entgegenstehenden Feinde hin-
sich
sie
um
durch zu schlagen,
1)
Von den
sich
mit
Boemund und Tankred zu
arabischen Quellen erwähne ich nur
den Fluss Balykh
als
ten Flucht der Moslims, von denen
;
Ibn-Alatyr,
der
Der eine Teil sei nach einer verstellCorman 7000 Turcoinannen Djeker,
misch 3000 Türken, Araber und Kurden führten
worden
ver-
Ort der Schlacht nennt und die Zweiteilung des
christlichen Heeres auch angiebt.
geschlagen
jedoch mit
Als die beiden anderen Fürsten dies sehen,
(alle
Boemund und Tankred hätten
beritten),
sich
völlig
hinter einem
Berg im Hinterhalt gelagert und,
als sie hervorgebrochen wären, die Flucht der ihren bemerkt. Sie hätten die Nacht zur Flucht benutzt, seien aber meist den verfolgenden Moslims zum Opfer gefallen nur die beiden Führer mit 7 Rittern wären entkommen. Auch der Gefangen;
nehmung Balduins Schriftsteller.
Ree,
bei
dem Überschreiten
Hist. Orient.
I.
221
f.
des Balykh gedenkt dieser
71
Dies gelingt nicht,
einigen.
sie
müssen
und geraten
fliehen
in
Gefangenschaft. Der inzwischen siegreich zurückkehrende Tankred sucht
dem Feind
schon
die
abgezogen
einigen
Gefangenen abzujagen; der Feind wird
so
;
anderen Rittern
Matthäus
in
Die
nähert.
in der Mitte
befreit.
Radulf
starkem Widerspruch
,
marschirten,
Christen
sodass
teilungen,
Boemund
ist
jedoch
nur der Erzbischof Benedict mit steht
erzählt
genannt.
nicht
sich
er,
rechts, Balduin links
war; Joscelin wird
ebenfalls
während er
drei
in
mit
Albert Ab-
und Tankred Als
sie
eben
das Lager in dieser Ordnung aufzuschlagen bemüht sind, werden Boemund und Balduin plötzlich von den Türken angegriffen,
und gefangen genommen.
geschlagen
kampfbereit
und
ist,
kommt
erst
Tankred aber, welcher
nach der Entscheidung
entreisst den Erzbischof Benedict
ins Gefecht
den Händen des abziehen-
den Feindes. In
diesem
Gewirre
ganz
verschiedener
Überlieferungen
scheint uns nur dasjenige einigen Anspruch auf Glaubwürdigkeit
machen zu können, was übereinstimmend berichtet wird. Allen liegt die gemeinsame Anschauung zu Grunde, dass
Berichten die
Abteilungen zur Zeit der
Schlacht
so
weit
von einander
entfernt waren, dass die einen den anderen keine Hülfe bringen
konnten. ein
Teil
Im Einklang
von keinem Unfall
hiermit sagen ferner alle Quellen, dass
geschlagen worden sei,
vollständig in
ein
anderer Teil
der Schlacht betroffen wurde,
sei es,
dass
er siegte, sei es, dass er sich an dem Kampfe nicht beteiligte. Zu jenem wird Balduin, zu diesem Tankred gerechnet; über Boemund und Joscelin schwanken dagegen die Angaben. Über alles andere gehen die Erzählungen so sehr aus-
einander,
dass eine Herstellung
sucht werden darf.
Nur
sei
des
Gefechtes wol
kaum
noch daran erinnert, dass
ver-
Radulf
und Albert übereinstimmend von einer gedehn ten Aufstellung reden und dass Matthäus dem nicht widerspricht; ferner dass nach den erstgenannten Quellen die »rechte Seite« zuerst angegriffen
wird,
Matthäus
und dass
die entgegengesetzte Darstellung des
leicht durch das
Faktum der
vollständigen Besiegung
72
und Gefangennahme Balduins veranlasst sein kann. Sollten wir endlich einer alleinstehenden Erzählung den Vorzug geben, so würden wir uns im Gegensatz zu Kugler (337) für die
Rad ulfs
Grundanschauung
entscheiden müssen,
dem oben aus der Übereinstimmung
am
weil
Quellen
aller
sie
Wahr-
besten im Einklang steht und auch an sich die meiste
scheinlichkeit
nung und
zu haben
Nicht von einer Gefechtsord-
scheint.
einer regelrechten Schlacht, sondern von einem
fall eines auf
mit
ermittelten
dem Marsch und beim Lageraufschlagen
Über-
begriffenen,
daher zum grössten Teil unvorbereiteten und weit auseinander-
gezogenen Heeres
ist hier
die Rede.
X.
Schlacht bei Kamla, August 1105.
27.
(Fulch.
Im Januar 1105 nahmen gegen
die
Alb. IX,
411.
48.)
Ägypter einen neuen Anlauf
die
Während
nahen christlichen Besitzungen.
Joppe bedrängen
sollte,
Ramla
Um
heran,
rückte das Landheer von Askalon gegen
dem doppelten
Angriff zu begegnen,
König Balduin sämmtliche Streitkräfte seines Reiches Joppe durch eine Besatzung und warf
Armee auf den
bei
Ramla
Wiewol Fulch er und mit Gebet in
die
Jerusalem
sie
mehr Vertrauen
dem Gros
des
als
Kampfes
Processionen
in
Alberts ist
sonst
zu
die
im ganzen so nüchtern erwecken geeignet
Gesammtzahlen der Heere zu gross
339), aber andererseits stimmt die
ist
Schilderung wird
finden sich auch in ihr wieder Ungcnauigkeiten
lich sind
seiner
zubrachte (Fulch. 413 A.),
von ihm so vielfach bestätigt und dass
sich mit
bot
auf, schützte
lagernden Feind. Zeit
er doch wieder unsere Hauptquelle.
Zwar
ihre Flotte
Angabe
,
dass
(vgl. 1
,
ist.
nament-
Kugier
5 0 »pedites«
aus Jerusalem ausgezogen seien (IX, 49) insofern mit Fulcher überein
(412 G.)
,
als
auch
dieser
ebensoviele Bewohner
7a
Jerusalems ausrücken lässt, unter denen allerdings auch nicht-
als
genannt
»equites«
ritterliche
Alberts
Darstellung
Ort der Schlacht
eine
Ausserdem
werden.
genaue Lokalkenntnis,
Ibelim
bezeichnet wird, eine
die
zeigt
sodass
B.
z.
wol nicht
zu bezweifelnde Angabe, da dieser Ort an der von Askalon nach
Ramla führenden entfernt
Strasse
liegt
und nicht weit von letzterem
ist.
was Waffen tragen konnte, sammelte
Alles,
sich in oder bei
Joppe: 500 Ritter, 2000 Fussgänger und ausserdem eine Anzahl Reiter
Namen«
»ohne ritterlichen
An einem
(Fulch. 413 C).
Augustmorgen brach der König gegen
die auf
den Feldern von
Ramla etwa vier Millien von der Stadt lagernden Feinde Er wollte sie durch eine kräftige Offensive zurückwerfen.
auf.
Sie
behielten noch Zeit sich in Gefechtsbereitschaft zu setzen (Fulch.
Von der
41 3 D.)
christlichen Aufstellung
man habe die Haufen von mässig aufgestellt: (413 D.)
ordinatis,
:
sagt
Fulch er
Reitern und Fussgängern
ut
decuit,
catervis
nur,
ordnungs-
de militibus et
peditibus f
die
Zur Ergänzung kann wol unbedenklich die Angabe Alberts, der Schlachthaufen sei fünf gewesen und in dem
Zahl
habe
hintersten
der König mit
gezogen werden; denn der hier (IX, 49)
:
1(50
in
Reitern gestanden,
Betracht
heranSatz:
rex 5 (acies) ex equitibus et peditibus ordinavit ad
committenda praelia cum hostibus; acie
kommende
inter
equites
equidem equites numero sowol
indirekten
extrema .
pauci
160 circumsteterunt illum f nüchternen Tons als auch wegen
scilicet
wegen seines Übereinstimmung
macht seiner
ipse vero rex in
ad coiroborandos f suos mansit
mit
Fulch er
und
mit
unseren sonstigen Ergebnissen den Eindruck schlichter Wahrheit.
Bestand die gesammte Kavallerie
aus
500 Rittern und einer
Anzahl nichtritterlicher Reiter, von denen 150
allein
aus Jeru-
salem gekommen waren, so würde jeder der fünf Haufen durchschnittlich
jedenfalls
130 Pferde stark gewesen
zu
diesem
sein.
Wir müssen jedoch
noch eine kleine Anzahl nichtritterlicher
74 Reiter aus anderen Orten hinzuzählen; dann
stimmte Zahl von
160 Reitern
Die zweite Behauptung
würdig.
gestanden,
acie«
davon wissen
König das
Balduin
,
habe
durch die Tatsache,
wird
in
»extrema soweit wir
dass,
anderen Schlachten dieser Periode der
allen
in
,
erscheint die be-
der Reserve durchaus glaub-
in
letzte Treffen geführt hat,
wesentlich bekräftigt; so-
mit haben wir wol auch keine Veranlassung, die ebenfalls häufig
vorkommende Fünfzahl der Haufen zu
bezweifeln.
Die Stellung der Scharen ergibt sich mit Wahrscheinlichkeit aus der Darstellung des Kampfes heisst
bei
es
Fulcher,
Massen ganz umfasst. den Rücken und
in
Bogenschützen
Hülfe ritt
fielen
in die feindlichen
ihnen (retro girantes)
nach Abgabe ihrer Salven schon
drangen
mit dem Schwert auf richtigt
Die Christen wurden,
selbst.
ihrem Einbruch
bei
als
der König hiervon benach-
den Bedrängten (oppressi)
mit einer kleinen Schar zu
eilte,
sie
ein,
dann wieder dahin zurück-
die Feinde zersprengte,
(recurrit),
wo
die grössere
Masse der Sarazenen und Araber
war, und dieselben zur Flucht zwang.
Fulch. (413 nos
F.):
utrinque
factoque
omnes contra eos f f
nostri
.
Uli
impetu
exclamaverunt
autem circumvallantes
conquassare et confundere putaverunt penitus
autem ex more
sagittarii
pluvia plagantes
jam arcuum
officia
dimiserant,
enses traxerant, quibus nos cominus feriebant,
comperto f cum paucis
illuc
cum
succurrere sategit, qui
.
Turci
nos retro girantes et sagittarum
jam vaginis cum rex hoc
celerrime currens, statim f
oppressis
Turcos dispersisset,
ad majorem multitudinem Saracenorum et Arabum f recurrit. f (perfidi) clederunt fugam repentinam f
Alberts
Königs
wird
Nachricht indirekt
von
durch
der Reservestellung des Fulcher bestätigt. Denn da
Balduin zu den »oppressi« hin und dann wieder zu der »major multitudo« der Türken z u r üc keilte, liegt die der
König weiter
Wenn
wir
»oppressi«
dies
nicht
als
als
die richtig
»oppressi«
Annahme
nahe, dass
zurückgestanden
voraussetzen,
so folgt,
habe.
dass
die
direkt vor den Königstruppen gestanden
75
denn sonst wären
haben können; sondern
jenen,
der König
sei
diesen
die
den Rücken
in
girantes«
»retro
nach Befreiung der »oppressi« zu der grösseren
Menge der Feinde zurückgeeilt, führen zu der Menge
grosse die
Königsschar
von
einander
in
jetzt
die
dass somit die »oppressi« und
ursprünglichen
der
entfernte
ihren Platz
diese
war,
des Feindes
Vorstellung,
wo
da gestanden habe,
ursprünglich
Balduin
dass
nicht
gefallen; ja die Worte,
seit war ts- rück
Ordnung eine weit Demnach wird
hatten.
Stellung
wärt s
von jenen gehabt
Die vom Feinde umgangenen Haufen würden also seitwärts stehende Treffen gewesen sein. Dies würde uns wieder haben.
auf diejenige Gefechtsordnung führen, welche wir
gehenden Schlachten kennen gelernt haben.
demnach
die
Ordnung etwa
so:
r
r
1
2
(acies)
(acies)
major multitndo hostiurn
Wenn
den vorher-
in
Wir denken uns
sagittarii retro girantes
auch unsere Beweisführung bei der Dürftigkeit der
Quellenangaben nicht durchaus zwingend
ist,
scheint
so
sich
doch die angegebene Gefechtsordnung als das Nächstliegendste
und Wahrscheinlichste darzubieten. Die erkennbaren Momente
des
Gefechts sind:
der Christen durch die Mohammedaner, während jene
Umgehung zum Angriff
vorgehen; Bedrängung eines christlichen Heeresteils im Rücken durch
feindliche
Heeresteils
Bogenschützen;
Bekämpfung
(wahrscheinlich der Reserve)
durch
eines
anderen
eine
grössere
Schar von Sarazenen und Arabern; Befreiung jener Abteilung durch eine kleine Schar unter Führung des Königs;
Rückkehr
76
desselben zu der »grösseren feindlichen Masse«
;
plötzliche Flucht
der Orientalen.
Die christliche Kavallerie war ungefähr 700, die Infanterie
Mann
2000
stark:
Verhältnis etwa wie
1
Die feindliche
3.
:
Truppenzahl wird, gewiss übertrieben, auf 15 000, ihr Verlust auf 4000, loren 60
auf 26 Prozent, angegeben.
d. h.
Mann,
Von der
Infanterie
stark gewesen
Die Christen ver-
also 2 Prozent.
sei.
nur gesagt, dass
ist
genügt für
Dies
dieses Gefecht als Beweis für die angebliche
denn
—
sagt er
—
»il
faut
194),
um
einer
1101 hervor-
seit
eng verbunden haben
tretenden »Linieninfanterie« ;
(II,
Entwicklung
neuen Taktik, bei der sich Kavallerie mit der führen
2000 Mann
sie
Delpech
soll,
donc bien que
la
anzu-
poignee
de cavaliers chretiens qui avait soutenu leur choc sans se lasser, ait ete fort
habilement soutenue par ses 2000 fantassins.«
solchen
Worten wird aber
Hessen
sich
auch
nicht
auf fast jede
das
der früheren
Mit
bewiesen;
Geringste
sie
Schlachten an-
wenden.
XL Die Schlachten bei Sarmin, Athareb und Hab. Bald gegen den Sultan von Kairo,
bald
gegen den von
Bagdad hatte die kleine Zahl christlicher Ansiedler im Orient immer aufs neue, sei es angriffe- sei es verteidigungsweise, ihre Waffen zu wenden.
Hab
Die
Schlachten von Sarmin,
versetzen uns in den grossen Krieg gegen
Athareb und
Mohammed
von
Bagdad, dessen Schauplatz Syrien, vorzugsweise die Landstriche
um
Antiochien, waren.
Ein Einfall Balduins
ins
Damascenische
Gegend zu
Maudud von Mosul veranlasst, in diese kommen und dem König im Jahre 1113 eine schwere
Niederlage
am
Gebiet hatte den Emir
See Tiberias
beizubringen.
Bald
darauf war
77
zwar gestorben und Waffenruhe eingetreten, aber 1115
jener
bewog
—
wankende Treue der Emire von Halep und Damaskus
die
war sogar
dieser
—
U-Ghazi von Maridin und christlichen
gegen
Grenzen
und geschlagen. Maridin
seinen Feldherrn Boursk
Letzterer wurde,
bei
Vier Jahre
S
arm in
gegen die als
er sich
von Roger überfallen
nachher wiederholte Il-Ghazi von
Er brachte dem
seinen Angriff mit besserem Erfolg.
Fürsten von Antiochien bei lage
den Sultan
zu senden.
wandte,
Antiochien
Bund mit Roger, dem Fürsten aufs neue, den Emir
einen
in
getreten
Antiochien
von
Athareb
eine so schwere Nieder-
dass sich die Stadt von diesem Schlage niemals wieder
bei,
wenn auch ihre Eroberung durch die Anund seinen Sieg bei Hab ver-
hat erholen können,
kunft Balduins von Jerusalem hindert wurde.
Über
diese Antiochenischen
Kämpfe
besitzen wir eine durch-
vonGautier, dem »cancellarius« Was man von einem Mann in seiner
aus zuverlässige Spezialschrift
Roger
des Fürsten
Stellung
1
).
von vornherein erwarten kann, genaue Kenntnis der
Begebenheiten
Als Augenzeuge
rechtfertigt seine Darstellung.
,
und Teilnehmer der beiden Feldzüge seines Herrn schreibt er anschaulich, nüchtern und ausführlich, das Kleine zuweilen mehr als
berücksichtigend
das Grosse
theologische Beiwerk
kaum merklichen erzählen Freilich
und ist
Er
oft
reichliche
will die
Kriegstaten seines Herrn
für kriegerische Dinge offenbares Interesse.
Stimmung
sehr verschieden:
Selbst das
).
tut der Wahrhaftigkeit des Schriftstellers
Eintrag.
zeigt
die
2
dort
Trauer; hat er doch
in
in
den beiden Teilen seines Werkes
jubelnde
dem
Freude,
hier
schmerzlichste
ersten einen glänzenden Sieg,
in
dem anderen eine entsetzliche Niederlage, den Tod seines Fürsten und die grausame Behandlung der Gefangenen unter denen er Den Feldzug König Balduins sich selbst befand, zu erzählen. ,
1)
Neu gedruckt von
der Kreuzzüge. 2) Prutz, S.
I.
X.
1876.
H.
Prutz,
Quellenbeiträge zur Geschichte
78
und seines Sieges bei Hab hat er freilich nicht aus eigener Anschauung, eben seiner Gefangenschaft in Aleppo wegen, bedoch bürgt die geringe Zwischenzeit zwischen richten können ;
dem
Ereignis
und der Berichterstattung,
die Leichtigkeit,
mit
welcher der Schriftsteller jedenfalls Nachrichten einziehen konnte,
und vor allem
nüchterne Klarheit und die sehr ins Einzelne
die
auch für
gehende Ausführlichkeit der Darstellung würdigkeit dieses Abschnittes
nur eine Überarbeitung
genaue
Wilhelm von Tyrus
Gautiers und zwar
fehlerhafte,
und
Glaub-
).
Die Erzählung dieser Kriege durch ist
die
1
eine so
un-
Kenntnis
des
ohne
wir
dass
Originals von den drei Schlachten eine ganz unrichtige Vorstel-
lung
bekommen würden.
Sie ist
durchweg unbrauchbar.
Überfall bei Sarmin,
1.
14.
September 1115.
(Gaut.
15.)
Boursk, der im Jahre 1115 einen Vorstoss auf Antiochien von Süden her durch das Orontestal versucht hatte, war durch die Ankunft Balduins beim Antiochenischen Heere
zum
eiligen
Rückzug veranlasst worden, erschien jedoch nach der Trennung des Kreuzheeres
alsbald
wieder
im
Orontesgebiet,
zerstörte
Kafertab, verwüstete die umliegenden Distrikte und begab sich endlich
um
nach Marra,
Das Heer
von hier
der Antiochener
Rubea, schlug südwestlich bei südlich zu
Als die
Hab
den Quellen im Tale von
sei
1)
sich
Sarmin die
hiergegen
um dann
bei
weiter
zu marschiren.
Kunde
brachten,
gerade an diesem Orte mit dem Aufschlagen eines
Zeltlagers beschäftigt, beschloss verweilte, wie
und hatte
Zardana zu berennen.
ein Lager,
ausgesandten Recognoscirungen
der Feind
Er
aus
versammelte
sich
nach
Vgl. Prute,
S.
Gautier
man
sagt, in
Kameleddin
XVII.
ihn zu überraschen.
und ausser den Zelten
(bei Röhricht
II,
248) ohne
79
Ordnung und ohne streut.
Als
Heeres,
des
alle
man auf
wahrscheinlich
Anmarsch der Gegner, das Tal
offenbar
Vorsichtsmassregeln
der Ebene zer-
in
ihn stiess, hatte jedoch ein grosser Teil
Nachricht von
auf die
erst
Höhe
eine
dem
besetzt (Gaut. 16. 17), welche
auf einer Seite begrenzte;
dieses
selbst
war
eben Gaut.
Da fronte«
18:
der
planicies f fuit f mortuis obsifa f. linke Flügel der Christen jenen »Berg« und Roger,
erreichte
werden, im
Centrum
welcher,
stand, seinen
»recta
wie wir unten sehen
Weg
nach ihm hin
durch
das feindliche Lager nehmen konnte (Gaut. 17), so folgt, dass er sich
links von der Talebene und hinter dem Lager der
Orientalen erhob und dass die Christen ihn in ziemlich gerader
Richtung vor sich hatten. Die Front derselben war wol annähernd nach Süden, die des Feindes nach Norden
von wo
sie
später flohen, im
Rücken
An dem Heere schieden,
ein
14J, diese
haben.
der Christen werden drei Hauptteile unter-
und
zur Linken
ein
zur Rechten marschirender
Gautier
und das Corps des Oberfeldherrn.
vom
vom
letzten, darauf
zuletzt
zu berichten,
chronologischen Gefecht zu
Scharen
verleitete
ihn
Darstellung;
kommen,
des
linken, drittens
Der Wunsch,
vom Ganzen.
zuerst
Hab, Sarmin, wohin sie
denn jene mussten
gerichtet;
hergekommen (Gaut.
Grafen
Edessa
und
zuerst
Teil
und
Taten seines Herrn
offenbar
denn
nicht Roger,
hatte
von
die
spricht
vom rechten
die
zu
dieser
Ehre,
un-
zuerst ins
sondern die aus den des
Guido
Campolus
bestehende Abteilung, welche sowol beim Anmarsch:
Gaut. 15: ordinata acie comitis Edessani ex dono principum primi ictus in bello primatum optinentis f als
im Gefecht den
vorgeschobensten
Teil der Aufstellung
bildete
Gaut.
17:
primos
comes vero
Edessanus
ictus ordinati a
Guidoque Campolus ad sinistris antecedendo.
80
dem Kern des Türkenheeres mit dem
Als der Graf den von
Hauptbanner besetzten Berg
und Guido
angriff
entspann
um
sich
in
schiefer
in
gerader Richtung (recta fronte)
Richtung (ex oblico) vordrang,
den Besitz der Höhe ein sehr heftiger, aber
kurzer Kampf, welcher mit der Flucht des Feindes endete:
Gaut. 17: (Edessanus et Guido) asserunt se alterum recta fronte supra montem alterum ex oblico hostes impetere. Burso autem f viriliter resistere montemque tueri precipit f hinc
interim
comes,
hostes percutiunt
.
inde
primo impetu
Guido in
f
f f nostrates f hostes eliminant, eviscerant
et obtruncant.
Als
man
dies sah,
nun weiter, brach Dschandar
heisst es
von Rahaba Tumbaret) mit 300 Reitern »ex oblico sinistror(
sum«
hervor,
geriet
durch schnellen Ritt hinter die »acies«
Rogers, da er dieselbe mit seiner Hauptmacht anzugreifen nicht
gewagt hatte und
ein Versuch, sie
durch die Schützen an ihrem
Vordringen aufzuhalten, erfolglos geblieben war, warf dann die Turcopulen, christliche
welche
ipso impetu)
von vorn
welche
Fulcoy,
entgegengestellt hatten,
sich
Truppen und begegnete (recta
»rechts
so gerades der Schar
fronte)
Bei
einherging«.
auf andere
Wegs
(ex
des Robert
den Worten
»ex
oblico sinistrorsum prosiliens« stellt sich der Schriftsteller offen-
bar an den
Anfang
der Bewegung,
d.
h.
auf die Seite des
Feindes, wie wir das heute bei Bezeichnung der Richtung einer
Bewegung meist auf
tun.
den rechten
Deutung
dieser
Nur
so ist es erklärlich,
grösster
UnWahrscheinlichkeiten, ja
würde zu
in
diesem Falle
umgangen haben, ohne
Dschandar
den linken im Gefecht stehenden Teil in
den Kampf einzugreifen, wiewol er
doch sah, dass seine Partei im entschiedenen Nachteil war.
Wie
man meinen, hätte er den siegreichen Christen an wo der Hauptkampf stattfand, in den Rücken fallen
leicht, sollte
der Stelle,
einer
zu gänzlicher Ver-
wirrung des sonst so klaren Schlachtberichtes führen.
müsste
Die andere
Worte, er habe eine Bewegung nach der linken
Seite der christlichen Gefechtsordnung gemacht,
Reihe
das Dschandar
christlichen Flügel stossen konnte.
öl
Es wäre ferner
können!
die
Annahme notwendig,
dass er die
vollkommen umgangen habe und ganze so die Schar Rogers, welche ohne Zweifel nur im Centrum ihren christliche Aufstellung
Platz gehabt
rechten möglich
haben kann, im
Flügel geritten
gelten
lassen,
so
Rücken
bis zu
streifend
dem
Wollten wir dies auch noch als
sei.
ist
doch durchaus nicht einzusehen,
wie er auf solche Weise diesem Flügel »recta fronte« begegnen
Ferner
konnte.
bleibt es rätselhaft, dass er das
mit der Hauptmacht
am
anzugreifen
wagte und
Centrum nicht
es
einmal
nicht
weiteren Vorrücken hindern konnte, da er ja doch mit einem
für die Verhältnisse starken Reitergeschwader im
Rücken
der-
selben erschien*
Dagegen erklärt
der Worte alles einfach
Weg,
seinen
Deutung und gut: Dschandar von Rahaba nahm
sich
bei unserer oben gegebenen
quer (ex oblico) das Schlachtfeld durch-
vielleicht
rechten christlichen dem staffeiförmig vorgeschobenen Centrum ausweichen, wenn er nicht mit schneidend, linkshin, also nach dem
Flügel;
dabei musste er, wie gesagt
ihm kämpfen wollte,
konnte
ist,
aber durch seine Schützen
das
Vorrücken desselben aufzuhalten versuchen; er musste alsdann hinter dasselbe geraten (post aciem principis)
zurückgenommenen rechten petu)
von vorn
Teil
und endlich dem
unmittelbar
(ex ipso im-
(recta fronte) begegnen.
Demnach bezeichnen wir die Gefechtsordnung als eine Staffel von drei Treffen, von denen das erste links-, das dritte
rechtsseitwärts
Die
Stellung
montem
cum sua
Vom
Stellung hatte.
fahren wir ausserdem, dass es aus
Dschandars
zwei
genau bestimmen lassen
,
seinem
vor
latitante
acie
wie
sie
die
Gestalt des
Berges,
;
der genannten Heeresteile
und der Lage des Berges,
am
wahrscheinlichsten erscheint,
uns nach dem Gesagten
zu geben versuchen v
»ultra kaum
doch wollen wir durch annähernde Vorstellung von der
Höhenzuges oder Gebirges nicht kennen Stellung
Angriff
praesidio« wird sich
da wir ja
eine Zeichnung wenigstens eine
ersten Treffen er-
»acies« bestand.
Heermann
.
(s.
Taf. IV,). 6
82
Der Verlauf des Gefechts war ungefähr folgender: Anmarsch der Christen aus ihrem Lager bei Hab
in Gefechts-
ordnung mit vorausgeschickten Deckungs- und Recognoscirungstrupps, wobei Balduin von Edessa bereits den vordersten Platz
einnahm, den er auch
in
der Schlacht hatte (Gaut. 15); Über-
raschung der mit dem Aufschlagen der Zelte beschäftigten und
daher
in
der Talsohle zerstreuten Feinde;
Rückzug derselben auf den nahen Berg
(Gaut. 16:
vexillis
Burso tarnen suique omnes erroris carie
principis prodeunt
f
imbuti cum f
nimia pugnatorum,
vi
wahrscheinlich eiliger
.
ut
ibi
nostris
resistant,
montem nomine Danit ascendere non differunt); Erstürmung der Höhe durch das erste, linksseitwärts vorrückende, zweigeteilte Treffen;
und
durch
das
Höhe
Vormarsch des Centrums unter Roger auf Hervorbrechen Dschandars
Lager;
feindliche
Versuch desselben , das Centrum am Vorrücken durch seine Schützen zu hindern; ungestümes Zurückweichen der bogenführenden Turkopulen in die der
hinter
her;
vergeblicher
Reihen des dritten Treifens, vor dessen Front als
sie
Zugehörige dieses oder des zweiten Treffens, das
etwa
rechts
hatten;
seitwärts
(Gaut. 17:
verlängert
hätten,
Turcopulos
intra nostrates mergi faciunt
.
ihren
entweder sie
dann
Platz gehabt
contra ipsos sagittantes
f
ex ipso impetu cohorti Rotberti
Fulcoii dextrorsum incedenti recta fronte obviant); Zerstreuung
des
Robert'schen
Haufen
300 feindlichen Reiter; tung
durch
Treffen
einige
durch
den
schneidigen
Angriff
der
Rettung desselben vor völliger Vernich-
andere,
gehörige Scharen.
wahrscheinlich
Während
dieses
auch zum dritten blutigen
Kampfes
auf beiden Flügeln könnte vielleicht die Eroberung des Lagers
durch das Centrum erfolgt sein, wenn es nicht schon früher geschah (Gaut. 17: Rogerius f per media castra captos suos liberando et hostes obtruncando f ad montem f iter dirigit) 1 ). Nachdem man so auf der ganzen Linie im Vorteil 1) Für den späteren Moment spräche etwa der Umstand, dass die dominirende Höhe doch wohl dem Lager recht nahe gewählt sein wird. Doch lege ich darauf kein Gewicht.
83 war, konnten *nostrorum acies tarn dextrorsum d.
dem
das Ganze mit
h.
entscheidenden Stosse vorgehen
quam
sinistrorsum«
zum
»Jesus Christus«
Schlachtrufe *).
Schlacht bei Athareb,
2.
28.
Juni 1119.
(Gaut.
28.)
Von den Bewohnern Halebs gegen die Franken zu Hülfe nachdem er den Euphrat Baddaja überschritten hatte, im Mai 1119 wieder im Gebiet
gerufen, erschien Il-Ghazi von Maridin, hei
von Antiochien, schlug sein Quartier eine Tagereise südlich von Haleb
auf und verwüstete
Kinnisrin
in
mit seinen Truppen
das Land.
Deshalb sammelten sich die Antiochener und mar-
schirten
der Richtung auf Haleb über die Eisenbrücke nach
Belat,
in
welches nach
Kameleddin
birgen seitwärts von Derb-Sermeda
,
257) zwischen zwei Ge-
(I,
nördlich von Athareb, also
um
nordwestlich von Haleb gelegen war,
auf
dem sogenannten
Wiewol
Blutacker ein Lager aufzuschlagen.
die Christen von
der Nähe der Feinde unterrichtet waren und starke Vorposten ausgestellt hatten (Gaut. 25),
wurden
überrascht, weil Il-Ghazi nicht, wie
sie
augenscheinlich doch
erwartet hatten, einen
sie
Angriff auf das acht Stunden nordwestlich von Haleb gelegene
Athareb machte, sondern einen anderen, durch unwegsame Gebirge
sagt
führenden
Weg
(Gaut. 26).
einschlug
Gautier, kamen plötzlich
Die Ungläubigen,
»ex lateribus montium inter
oliveta« hervor (Gaut. 28); ihr
gesammtes Heer rückte
Abteilungen
heran
1)
von
drei
Seiten
Bei der Verfolgung zeichnete sich die
aus (Gaut.
18).
Da
bei
in drei
und zwar »per abrupta »acies beati Petri«
der Schlachtschilderung ihr
Name
sonst nicht
genannt, bei Gelegenheit der Schlacht von Athareb aber gesagt wird, dass die acies beati Petri das Recht gehabt habe, im ersten Treffen vorzugehen und zuerst an den Feind zu kommen (Gaut. 29: acies f beati
Petri
a
dextris
antecedens,
cujus
j
uris
est et
antecedere
p r i m u m hostes percutere f), so liegt die Vermutung nahe diese Schar mit der Guidos identisch ist. 6*
et
,
dass
84
montium
f etiam ferarura gressibus nus-
et devia vallium, loca
Wir erfahren ferner (Gaut. 31), montium introitus« von den Feinden
quam
patencia« (Gaut. 26. 28).
dass
»belli
campus
et
gesperrt wurden und dass »montium vallumque aditus« von den
Zweigen
1
beschattet
so
)
wurden,
dass keiner der fliehenden
Christen unversehrt hindurchdringen konnte.
Man
erkennt aus
diesen Worten, dass der Schauplatz des Kampfes eine von Gebirgen umgebene Ebene, höchst wahrscheinlich ein breites Tal
war, in welches von mehreren Seiten Nebentäler mündeten und
mit
bestanden
Olivenwäldern
dessen
Seitengehänge
waren.
Die von drei Seiten heranziehenden Ungläubigen scheinen
teilweise
Berge auf schwer gangbaren Pfaden tiberstiegen
die
um
zu haben,
dichten
in das
Haupttal zu gelangen.
Der durch das Gebiet von Sarmeda,
also ungefähr von
Süden
heranziehenden Abteilung, welche das mit der Front nach Norden 2 ) tachirtes
Rücken
Christenheer im
stehende
Corps, die
geworfen, sodass
des Rainald,
ein
de-
entgegen-
an dem Hauptkampfe entweder gar nicht
ganz zuletzt hat Teil nehmen können (Gaut.
nur
oder doch
sie
wurde
bedrohte,
»triplex cohors«
28. 30).
Das Gros der Kreuzarmee anderen feindlichen Corps, zeigt,
die,
traf
nur mit den
zwei
von rechts und links anrückten, zusammen.
Dem
Terrain und
dem Anmarsch
hatten die Christen zwei Abteilungen sohle wurzelten,
während
sich ihre
förmig nach rechts und links unmittelbar hervor, für scheinlichste heisst es,
annehmen
sie
gestanden und 1) Vgl.
Denn
entgegen
linke
die
dürfen.
des Feindes entsprechend, gebildet,
Prutz,
Quellen
ein Staubwirbel
(Gaut. 29).
S.
31
der Tal-
Für die rechte dem Gauti er 'sehen Text
wird
man
sie als die
Denn von der acies
zuerst zum
in
vorschoben.
habe auf der rechten Seite im sei
die
vorderen Treffen staffei-
Abteilung geht diese Aufstellung aus
2)
also
wie der Verlauf des Kampfes
St.
wahr-
Peters
Vordertreffen
Schlagen gekommen, wie es ihr
Anm.
bewegte sich von
Norden
her den Christen
85
Recht sei. Die zwei Guidos können
darauf erwähnten nicht
und
dem
Treffen hinter
gegen eine
direkt
»acies« Gaufrieds
als
und
zweites
drittes
ersten gestanden haben, weil jede derselben
andere
feindliche Abteilung kämpfte.
Gaut. 29: acies f beati Petri adextris antecedens, cujus juris est et antecedere et primum hostes percutere, laxis abenis, palpatis lanceis impetuose ac strenue
cohortem sibi obviam percutere maturavit f totam dissipavit. quo viso Gaufridus monacus insigni acie comitatus f cohortem perfidorum f impetiit et
percussit
existentes
in
quantum ad posse
ita,
fugam se
hostes
quod pene eandem
et
ceteras prope
et disconfecturam impulit,
nec minus
acies Guidonis Frenelli, cum suo concussit, sed ft phires passi
invasit et
sunt exterminium. Diese drei Treffen müssen demnach eine Staffel gebildet haben.
Auf der
Laudo die
das
linken Seite erste Treffen;
bildete
seine
Robert de Sancto
leichte
acies Rogers geworfen und brachte
Reiterei dieselbe
wurde auf
zum
Teil in
Verwirrung.
Gaut. 29: interim cohors Rotberti de Sancto Laudo cum Turcopulis a sinistris antecedens, cum percutere debuisset, sinistro nomine [so] Turcopulis primo fugientibus non Valens
resistere,
ipsorum pulsa impetu perfidorum
cla-
moribus aciei principis contra vim nefandorum equitanti
nam
obstitit
ab impetu fugiendi nonfrevocari potuit.
et
parte m
cohortis f dispersionem depulit.
principis
Lässt dieser Satz unzweideutig erkennen der zwei genannten Heerhaufen eine ein erstes Treffen gebildet habe, so
nur eines Teiles cohortis
f depulit)
,
secum
dass der eine
vorgeschobene werden wir
die
in
Stellung,
Zersprengung
des rückwärtsstehenden Haufens (partem
als eine
Andeutung der Seitwärts Stellung -
der Treffen anzusehen und demgemäss auch diese linke Abteilung,
86 entsprechend der Formation der rechten,
Staffel form ig ge-
ordnet zu denken haben, so etwa wie die Figur es zeigt: Rotbertus
cum
acies b. Petri
Turcopulis
Roger
Gaufried
Guido
Innerhalb der Heerhaufen hatte das Fussvolk wieder, wie
den
in
früheren
Stellung
vor
Schlachten
,
am Anfang
Gefechts
des
seine
Denn einmal wird gesagt,
der Kavallerie.
es
habe bei der gefechtsmässigen Aufstellung der Haufen vor dem
Lager diesen Platz inne gehabt:
Gaut. 28: laudaverunt aciebus
circa
nostros omnes una, ut erant, ordinatis
tentoria
anteposita,
sisti,
manu
pedestri
circumquaque
sicque ferendo immanitatem hostium levius
salubriusque posse praestolari f asseruerunt.
Zweitens, es habe das Gefecht mit Pfeilschiissen und Speerwürfen
eingeleitet: Gaut. 29: hinc et inde de aciebus ad acies volatiies tarn telorum quam etsagittarum, ut mos bellancium exigit, mittuntur internuncii.
Die die
treffen weise
Anordnung der Heerhaufen,
oben geschilderte Gefechtsformation
wird
überhaupt
durch den Satz
(Gaut. 28)
sicut saepius ante disposuerat, acies singulas singulis ordinibus incedere, tunc quoque imperavit f ) 1
jedenfalls
als
eine
damals oft
vorkommende
bezeichnet.
Das Wort »ordo« wird mit »Treffen« übersetzt werden müssen. Bei Raimund hat es an einzelnen Stellen, wo es zu den einzelnen »Heerhaufen«
1)
Prutz
in
einen
gewissen Gegensatz
tritt,
ohne
scheint uns die Interpunktion richtiger, als wenn man mit nach »singulas« ein Komma setzt*, nach »incedere« es aber weg-
So
fallen lässt.
87
Anm.
Auch sei hier bemerkt, immer ein Hintereinander dass bei sein von Dingen oder Soldaten bezeichnet und dass »ordines« Frage
diese
Bedeutung
(s.
S. 31
denRömern das Wort
Kunstausdruck für
ein
1).
fast
-
st äff elf örmig geordneten
die
der römischen Ritter war.
Welchen Sinn
Gautier'sche Satz haben!
Haben wir
dass
Heerhaufen treffenweise
die
oben angegebene Stellung der
ja
Sitze
auch sonst der
sollte
doch oben gesehen,
geordnet
waren.
Die
Infanterie wird ausserdem noch
durch die Worte »ut mos bellancium exigit« aus dem an der betreffenden Stelle
Satze als die
citirten
meist übliche
hin-
gestellt.
Die Schlacht verlief in ihren Grundziigen etwa folgender-
massen
:
Als sich die Christen plötzlich von drei Seiten zugleich
bedroht sahen,
von Samarta durch
eine
Gaut. 28).
Fürst Roger
Hess
(=
Sarmeda;
vergl.
den
cohors«
»triplex
dem
einen
Corps,
Prutz 33 Anm.)
Weg
verlegen
welches anrückte,
(praemuniri;
Indessen stellte sich das Hauptheer in Schlachtord-
nung und marschirte den
zwei
von rechts und links heran-
Nach dem Schützen-
rückenden feindlichen Abteilungen entgegen.
gefecht griffen die drei rechts-, ebenso die linksstehenden Treffen
nach einander ins Gefecht
ein.
Während das erste und zweite
des
rechten
Flügels
entschieden im Vorteil waren und mehrere feindliche Abteilungen in die
das dritte noch unentschieden,
Flucht schlugen,
mit Verlust kämpfte,
Hier vermochten
Treffen
auf der linken Seite die Entscheidung.
Turcopulen im
sondern
Stand zu halten,
zweite
fiel
die
aber
flohen
Vor der treffen
bald
unter Roger geworfen,
nicht
und wurden auf das so
dass ein Teil des-
und Auflösung geriet. Zu gleicher Zeit hinderte die Christen ein ihnen von Norden entgegenkommender Sandwirbel am Kampfe. Diesen Zeitpunkt benutzend, gingen selben in Verwirrung
die
Ungläubigen auf allen Seiten zu energischem Angriff vor
(Gaut. 30). zweifelt: die
er
Türken
Vergebens wehrte sich Roger mit seiner Schar ver-
und
sein
hatten
ganzes Heer gingen zu Grunde.
mittlerweile
Umgehungsmanöver
Denn
gemacht,
88
welcher
(256),
feindliche
im
gesperrt (Gaut. von Gautier (31)
Taleingänge
alle
eingeschlossen und
das Kreuzheer vollkommen
schliesslich
Nach
31).
Kemaleddin
wird,
bestätigt
hatte
eine
Schar noch während des Kampfes sogar das Lager
Rücken
Mit der Überlegenheit der
der Christen erobert.
Muslims auf dem Hauptschauplatz hängt
es offenbar
zusammen,
Rainald kämpfende und anfangs
dass auch das gegen
schon
geschlagene Corps wieder neue Kräfte gewann und dessen Schar fast
ganz aufrieb. Die Geschlagenen
suchten
nach allen Richtungen zu ent-
Rainald zog sich mit nur wenigen Kameraden in den
kommen.
Turm von Sarmeda zurück und musste sich
hier, als Il-Ghazi selbst
vor demselben erschien, ergeben (Gaut. 30), als
Taleingänge (im Westen)
die
nach Antiochien (Gaut. 31).
dem Lager
offen, aber
noch
Andere entkamen,
nicht
gesperrt
Später war nur noch der
waren,
Weg
auch hier war schon der Feind,
nach
als die
Der Tross floh auf einen nahen Berg, wurde aber alsbald angegriffen und durch einen heftigen PfeilViele wurden zu Gefangenen und Speerhagel überwältigt. Fliehenden anlangten.
gemacht. Die Ungläubigen waren wie immer an Zahl dem
700
aus
Reitern und 3000 Fussgängern bestehenden Christenheere (Gaut.
30)
weit überlegen;
übertrieben, soll allein
sie
auf 100000
werden von Gautier, allerdings ganz
Mann
geschätzt;
Das Verhältnis von Kavallerie und war
1
:
eine
der »Cohorten«
10000 »milites« stark gewesen sein (Gaut.
20).
Infanterie im Kreuzheere
4.
Die Darstellung dieser Schlacht durch scheint
uns
durchaus verfehlt.
Delpech
(II,
182)
Ohne von Gautier irgend
welche Notiz zu nehmen, legt er seinen Ausführungen lediglich
Wilhelm von Tyrus
zu Grunde.
aber so auffallend ungenau, dass erkennt.
Von
einer Scheidung
Dessen Bericht (524)
man kaum
ist
das Original wieder-
der Heerhaufen in rechts- und
89 linksstehende sagt
er
Die im ersten Treffen stehende
nichts.
Demgemäss
»acies St. Petri« erwähnt er überhaupt nicht. er
statt
Scharen Gaufrieds und Guidos
Hinter
diesen soll
letztere
als
als
die
beiden ersten
Treffen.
Roberts und Rogers Schar gestanden haben,
für
Wort und gelangt
das Kreuzheer eine Angriffskolonne von
Sogar die auf
Erzählung
entstellenden
Dieser
Reserve.
Delpech Wort habe.
zählt
fünf nur vier Heerhaufen und bezeichnet fälschlich die
folgt
so zu der Ansicht, dass vier
Treffen
gebildet
Stärke des feindlichen Heeres gehende
die
Zahl von 60000 Reitern 1 ) trägt der französische Forscher kein
Bedenken
als unzweifelhaft richtig abzuschreiben.
3.
Schlacht bei Hab, 14.
August 1119.
(Gaut.
40.)
Bald nach jener schweren Niederlage bei Athareb
Balduin von Jerusalem nach Antiochien,
um
Schon war Athareb
Schlimmste abzuwenden.
kam König
von der Stadt das in
den Händen
der Feinde, als er seine aus allen Teilen des Reiches gesammelten Streitkräfte
in
der Richtung auf Haleb über Rubea und
Auf
nach Daniz führte.
die Nachricht
Hab
von der Kapitulation von
Sardanah beschloss er am anderen Tage eine Schlacht zu
liefern
Hab
zurück. Auf diesem Wege Da man schon vorher rings von Feinden umschwärmt war hatte man eine gefechtsbereite Marsch-
und marschirte wieder nach
erfolgte der feindliche Angriff. ;
1)
Die Zahlen, welche
Wilhelm
angiebt: 20000 Reiter in jedem
Gautier, doch ist an eine fremde Quelle nicht zu denken; es ist vielmehr zweifellos, dass sich der Überarbeiter die Zahlen nach den Angaben des Originals selbst herausgerechnet hat. Gautier gibt nämlich die Stärke einer der Da nun feindlichen Unterabteilungen (cohorta) auf 10000 »milites« an. der drei Corps (W. 524),
bei
Wilhelm
das
stehen zwar nicht so bei
rechterhand
erscheinende Corps
aus zwei solcher
und ebenso auch den andern beiden feindlichen Corps je 20000 Reiter. Ist diese Rechnung auch durchaus falsch, so zeigt sie uns immerhin, wie Wilhelm gearbeitet hat. »cohortae«
besteht,
so
giebt er diesem
90 Ordnung, die aus der Schlacht bei Askalon uns schon bekannte
Von den neun, aus
karreeförmige Kolonne hergestellt.
Heerhaufen
bestehenden
bildeten
drei
Tete,
die
Reiterei
der
des
Grafen von Tripolis die rechte »Seite« und die vier »acies« der
»Barone«
teils
die linke »Seite«, teils die
Das Fussvolk
Queue.
hatte seinen Platz unmittelbar hinter den drei vorderen Haufen,
um, wie
es heisst,
und von ihnen geschützt
diese zu schützen
zu werden.
Gaut.
44:
(rex)
disposuit
cum
se
exercitu
toto
aciebus f versus Hab equitare eo etenim bellum, et fuit invitabile mane f novem .
.
regis d
i
s
po
s
i t i
f more bellatorum passim
s
hoc ordine incedentes:
ordinatis
modo estimabat aciebus jussu iter arripiunt,
tribus aciebus antepositis,
manus pedestris, ut eas protegat et ab his protegatur, retro sistitur f f acie ) comitis Tripolitanif a dextris posita, aciebus baronum a sinistris et post jussu regis quibusque suo loco positis. 1
.
Die Königsschar hatte eine feindlichen Angriff der
solche Stellung,
dass
durch
Haufe des Grafen von Tripolis auf
sie
geworfen werden konnte:
Gaut.
44: (hostes) nostros percuciunt
quod jam pluribus
ita,
aciem comitis Tripolitani f regali acie mergi faciunt. dissipatis
ipsam
Ferner erfahren wir, dass
sie
zum Schutz
in
der drei vorderen
sowol wie aller anderen Haufen bestimmt war und demgemäss
am heftigvon vorn, dann
im Gefecht immer dort Hülfe brachte, wo der Feind drängte, und so wechselweise erst die
sten die
von hinten Anstürmenden rechts von ihr die Schar
dass
ihr die
in
die Flucht
des Grafen,
schlug,
endlich
links und hinter
Haufen der Barone Stellung hatten:
Gaut. 44;
virtus
f regia harum
(sc. der
Tete) et aliarum
(acierum) protectioni parata incessit ordine omnibus neces-
1)
So offenbar die richtige Lesart, nicht »acies«.
91 sario, acie comitis
a sinistris et
Es
folgt
f a dextris
post
hieraus,
posita,
aciebus baronum
positis.
dass der König mit seiner »acies« die
Mitte
des Vierecks eingenommen hatte und die Aufgabe einer
Reserve
erfüllte.
Den Tross, welchen das Heer wir uns in
jedenfalls mitführte,
haben
der Mitte des Fussvolks zu denken.
Die Gesammtordnung
mag durch
das nachstehende Schema
veranschaulicht werden (
p u
c a
t
r
r
r
r
r
s
u
e
s
s
v o
1
k
t
r
r
r
Tross
tä e->
r
r
|
||
1
co
700
stärke
10200
1160
2700
3700
9000
900
2000
3000
1200
260
700
700
8000
©q
3200
Gesammt-
Stärke
des
Fussvolks
2000
—
Stärke
der
700
Reiterei
(500-600)
200
200
700
1100
Jahr
.
,
Antiochien
.
.
.
.
.
.
....
....
....
....
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
....
.
.
.
.
Schlachten
.
von
Merdj-Sefcr Antiochien
Marsivan
Doryläum Askalon
Athareb
Ramla
Ramla
Ramla
Joppe
See
Hazarth
Sarmin
Azotus
Hab
128
Namenregister. abgekürzt
Personennamen und die allgemeinen Türken Orientalen u. ä. sind ausgeschlossen. Die Namen der drei Schriftsteller Raimund von Agiles, Fulcher von Chartres und die »Gesta Francorum« sind nur an wichtigen Stellen aufgeführt. Die Zahlen bezeichnen die Seiten die in Klammer gesetzten deuten auf die nur in den Anmerkungen vorkommenden Namen der betreffenden Seite.) (Die
citirten
Völkernamen wie Franken
,
,
;
Aachen
Albert von Aachen. 21,
113, 115, 122, 127.
22, (23), 25, (30), 36, 39, (40), 104,
askalonisch
s.
Adhemar von Puy
10,
19,
(20),
116, s.
117, 118,
120. 121,
Askalon.
Athareb Afrika (27). Agiles s. Raimund von Agiles. Albert von Aachen 2, 3, 4, 5,
31, 76, 77, 83, 89, 96, 103, 104, 105, 106, 110, 111, 112, 114, 117, 118, 120, 121, 124, 127.
10,
Aura
Ekkehard von Aura.
s.
Azotus 102, 105, 127.
41, (42), (43), 46, 47, 49, (52), (55), 56, 58, (61), (63), 64, 65, (66\ 69, 70, 71, 72, 73, 74, (108). Aleppo 25, 28, 77, 78, 83, 89, 119.
Ägypten
andegavensis (von Anjou)
Ägypter
(12),
(27),
(29),
39,
(40),
50.
65,
8, 67,
66,
105,
s.
ägyptisch
Antiochien
Baddaja
—
Antiochien 7, 8, 10, 25, 26, 28, 29, 46, 47, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 110, 111, 112, 116, 117. 118, 120, 121, 122, 127.
Bagdad
68,
107, .110,
Ansa s. Robert von Ansa und Richard von Ansa. 8, 9, (19), 25, 28, 34, 35, 44, 49, 53, 54, (55), 76, 77, 78, 83, 88, 89, 94, 95, 99, 102, 103, 104, 106, (108), 110, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, See von 122, 123, 124, 127.
50,
s.
53,
83. 76.
Baldrich von Dol 4, (22), 49, (52). Balduin I. 58, 59, 60, 61, (62), 63, 65, 67, 72, 74, 75, 76, 78, 107, 119.
Balduin von Burg, Graf von Edessa, als König Balduin II. 69, 70, 71, 72, 77, 82, 89, 93, 95.
Baltzer
1.
Balykh
70.
Belat 83. Benedict 71.
Araber 53, 63, 70, 74, 75, 119. Archas 109. Areth 25, 28. Artah 105. Asien 6, (27). Askalon 8, 49, 50, 51, (55), 56,
Berut 118. Betrekein (27). Blois s. Stephan von Blutacker 83. Boemund von Tarent
59, 62, 63, 65, 72, 73, 90, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 110, 111, 112,
73,
Ägypten. Ägypten.
antiochenisch s. Antiochien. antiochisch s. Antiochien.
58,
59, 62, 63,
57,
103, 104, 111, 115, 120, 126. 72,
Blois.
7,
8,
9,
10, 11,
(13), (14), 18, (19), (20), 22, (23), 24, 26, 28, 29, 31, 32, 33, 36, 37, 39, 41, 48, 69, 70, 71, 106, 107, 121. 12,
1
Bongars^ Boursaki
Boursk
Burg
Hab
76, 77, 78, 79, 82, 89, 99, 103, 104, 105, 110, 111, 112, 115, 116, 120, 122, 124, 127. Hagemeier 49.
(51), (54).
Boursk.
s.
77, 78, 95.
Balduin von Burg. Boursoquinus s. Boursk.
Caen
s.
Haleb
s.
Halle
(1).
Aleppo.
Harim s. Areth. Harran 69, 104, 105. Hausknecht C. (27), (29). Hazarth 95, 110, 112, 114,
Radulf von Caen, s. Fulcher von Chartres. Chef-Boutonne 50. s.
Chartres
Corman
29
(70).
Hugo Magnus Damaskus
76,
Daniz 89. Delpech 3,
4,
11, (12), (15), (18), (23), 39, 47, 50, (67), 68, 76, 88, 89, 94, 95, 96, 98, 100, 124. St. Demetrius (8). (30),
31,
35,
Derb-Sermeda s. Sarmeda. Deutsches Reich (1). Djekermisch (70). Dol s. Baldrich von Dol.
Doryläum
s.
Friedrich
II.
96.
39,
117, 124, 125.
59, 62, 63, 65, 66, 67, 72, 73, 103, 104, 117, 122, 124, 127. Joscelin 69, 70, 71.
Kafertab Kairo 76.
78.
Kameleddin Kerbogha 7,
78, 83, 88. 46.
Kilidj-Arslan 9, 10. Kinnisrin 83. Kiepert H. (27).
Köhler 3. Kugler, Bernhard
56.
Robert von Flandern. 2,
4, 6,
3, 4, 7, 8, (27), (29),
34, 35, 45, 47, 56, 58, 70, 72.
(1).
Fulcher von Chartres
36,
Joppe
Edessa 25, 49, 69, 70, 79, 82, 95, Eisenbrücke 27, 28, 83. Ekkehard von Aura 4, 49, 58.
Firuz (8). Flandern
118, 127
22,
Ibelim 73. Il-Ghazi von Maridin 77, 83, 88 91 Ibn-Alatyr (70). Jahns 1. Jerusalem 50, 59, (66), 72, 73, 77, 89 98, 106,
103, 104, 105, 106, (108), 109, 110, 112, 118, 121, 122, 127. Dschandar von Rahaba 80, 81, 82.
Euphrat 83. Europa (27). Eustach 54,
(21),
Jesus Christus 83.
10, (11), 26, (32), 102,
9,
5,
19,
40, 41.
98.
77,
11, 25,
Kurden
(62), 64, 69,
(70).
(37), 49, 58, 72.
Lombarden
64.
Galdemar
117. 54, 56.
Gaston Gaufried der Mönch 85, Gautier von Antiochien
Mare Mortuum 46. Mare Galilaeum s. Genezareth-See.
86, 89. 2, 4,
77, 78,
79, 84, 88, 89, 94, 99, 106.
Genezareth-See 46, 76, 107, 118.
Georg
St.
(8).
Gesta Francorum
9,
10,
Niederlothringen
10,
2,
4,
6,
8,
25, (37), 49, 113.
Gottfried
von
21, 22, (23), (29), 36, 39, 40, 47, 52, 53, 54, 55, 56. 19,
(20),
Griechen 2. Guibert von Nogent
Guido Campol us Guido Frenellus
Maridin
(22),
79, 80, (83). 85, 86, 89.
(52).
Il-Ghazi von Maridin.
Merdj-Sefer 98, 103, 104, 105, 110, 117, 120, 122, 125, 127. Merdj -Alsoffar s. Merdj-Sefer. St.
4,
s.
Marra 78, 109. Marsivan 64, 110, 112, 114, 127. Marte s. San Marte. Matthäus von Edessa 69, 70, 71. Maudud von Mosul 76.
Merkur
(8).
mesopotamisch 126. Michaud 3. Mittelmeer 46, 56, 103.
107,
130
Mohammed von Bagdad Mosul
s.
Maudud von
Robert (Rotbert)
76.
Mosul.
Napoleon I. (napoleonisch) 115, 120. Nicaea 6, 8, (10). Niederlothringen s. Gottfried von Niederlothringcn.
Nogent s. Guibert von Nogent. Normandie s. Robert von der Normandie.
Normanne
s.
Robert von der Nor-
mandie. Orontes
(8), 25, 26, 27, 28,
29, 36, 39,
40, 41, 42, 47, 78, 103. St. Peter (83), 84, 86, 89. Provencalenkastell 35, 124. provencalisch 34. Prutz H. (77), (78), (84), (86).
Puy
s.
11, (12), 13, 14, (15), (16), (17), 20, 24, 25, (27), 30, (31), 37, 43, 45, 69, 71, 72, 106, 119, 124. 4,
5,
Rahaba s. Dschandar von Rahaba. Raimund von Agiles 2, 4, 5, 25, 34, 36, 49, 51,
86,
(8),
10,
19,
(20), 21, 22, (23), (26), (30), 35, 36, 39, 54, (55), 56, 64, 107, 109, 123. Rainald, Truppenführer in der Schlacht bei Antiochien 45. Rainald, Truppenführer in de r Schlacht
bei
Athareb
84, 88.
Ramla
50, 56, 58, 59, 62, 65, 66, 67, 72, 73, 103, 104,105, 107, 110, 111, 112, 113, 117, 118, 120, 122, 124, 127.
Raumer
3.
Richard von Ansa (20). Richard Princeps 10, (20). Robert von Ansa 10. Robert Fulcoy 80, 82. Robert von Flandern 10, 19,
(20), 21, 22, 31, 36, 39, 41, 54, 56, 121,
Robert der Mönch 4, (52). Robert von der Normandi
Rüthning
78, 89.
(27). 1.
Salim, 98.
Samarta s. Sarmeda. San Marte (19). Sardanah 89. Sarmeda 84, 87, 88. Sarmin 76, 77, 78, 79, 105, 106, 107, 110, 120, 121, 127. Sarazenen 75, 109.
Stephan von Blois Sybel, Heinrich von
103, 104, 114, 117,
96,
112,
7,
(20).
2,
4,
5,
6,
9,(12),
35, 45, 49. Syrien 76, 95. syrisch 126. (18), 34,
Tankred
(8), 10,
22,
36, 70, 71, 106.
(13), (14), (17), (19),
(37),
39,
54,
56,
69,
Tankredkastell 45. Tarent s. Boemund von Tarent. Tarsus 8. Tiberias 67, 98. Tiberias-See s. Genezareth-See.
Toghtekin von Damaskus 98. Toulouse s. Raimund von Toulouse. Tripolis 90, 95. 96.
Tudebod 30, 31, (54). Tumbaret s. Dschandar von Rahaba. Turcomannen (70). Turkopulen 80, 82, 86, 87, 109, 117. Tyrus
39.
Waitz
Wido
1.
7.
Wilhelm, Tankreds Bruder (17), 106. Wilhelm von Tyrus 2, 4, 11, 12, 18, 39, (42\
(13), (19),
37, 39, 41, 54, 56. 77, 79, 80, 81, 82, 85, 86, 87, 89, 106. (20), (22), 36,
Roger von Antiochien
Russegger
(20),
100.
Raimund von Toulouse
Rubea (Rupea)
Schulz 1, (19). See von Antiochien s. Antiochien. Seldjuken (seldjukisch) 8, 32. Sensadolus 7.
Adhemar von Puy.
Radulf von Caen
Sancto Laudo
de
85, 86, 89. Röhricht 78.
78, 88, 89, 94, 95, 96, 99,
100.
Wilken Zardana
3.
78.
Lebenslauf. Ich,
Gottlieb Ludwig Otto Heermann, Sohn des Gymnasiala. D. Adolf Heer m an n, bin am 29. März 1859 in Hers-
oberlehrers
Meinen ersten Unterricht empfing ich in der Bürgerschule feld geboren. und darauf im Königlichen Gymnasium daselbst. iNTachdem ich dieses im März 1880 mit dem Zeugnis der Reife verlassen hatte, widmete ich mich in Leipzig und Marburg dem Studium der Geschichte, Philologie, Geographie und Religion und hörte dort die Vorlesungen vonDrobisch,
von Norden, Voigt, Lange, Curtius, Hildebrand, Heinz e, Masius, Delitsch, Biedermann, Wundt, Overbeck, Seydel, Pückert, Wenck, Hahn und Holzapfel, hier die von Varrentrapp, Lenz, Cäsar, Schmidt, Fischer, Lucae, Bormann, Rein, Ranke, Cohen, Bergmann und Birt. Ausserdem besuchte ich in Leipzig das unter Leitung von Arndt, v. Norden und Meyer Seminar und die philologische Gesellschaft von Marburg nahm ich an den historischen Seminar-Übungen von Varrentrapp, Lenz und Bor mann und an den geographischen Übungen von Rein und Fischer teil. Allen diesen Herren sage ich meinen wärmsten Dank. Nach Ablegung der wissenschaftlichen Prüfung an der Marburger Universität am 10. Juli 1885 begann ich am Gymnasium zu Hersfeld stehende
historische
Holzapfel;
in
meine pädagogische Tätigkeit, wo ich zur Zeit noch beschäftigt
bin.