Die Beziehungen zwischen Bayern und Preussen 1799-1805. Inaugural-Dissertation


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German Pages 129 Year 1906

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Die Beziehungen zwischen Bayern und Preussen 1799-1805. Inaugural-Dissertation

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Die

Beziehungen zwischen Bayern und Preussen

1789-1805.

Inaugural-Dissertation zur

Erlangung der Doktorwürde *

der hohen philosophischen Fakultät Sekt.

I

der

Kgl. Ludwig-Maximilians-Universität zu

München

vorgelegt von *

Th. Santelmann.

C.

fHE

*

Göttingen 1906. Druck der Dieterich 's eben Univ.-Buchdruckerei (W.

Fr.

Ka estner.)

Digitized by

Google

Der Fakultät vorgelegt: Keferent

:

10.

Januar 1906.

Herr Geheimrat Prof. Dr.

Präsident der Akad.

d.

v.

He

i

ge

1

Wissensch, zu München.

Digitized by

Google

Meiner Mutter.

i*

Digitized by

Google

Vorw o r Die

„Die

Arbeit

will

kleinen

einen

und

Bayern

zwischen

Beziehungen

1799—1805"

Preußen

t.

Beitrag

zur

Ge-

schichte des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph bringen, dessen

Regierung für Bayern so bedeutungsvoll geworden der

bei Stoff

Fülle

Moulin

Materials

Teilen

allen

in

des

Eckard

hat

war

eingehend in

seinem

zu

behandeln.

Buche

Aber

ist.

möglich,

nicht

es

„Bayern

den

Graf R. du unter

dem

Ministerium Montgelas", das aber nur die beiden ersten Regie-

nmgsjahre

Max

Josephs behandelt, in eingehendster Weise die

Akten aus dem Pariser und Berliner Archive herangezogen. Mir war

es

daher nur möglich,

für

diese

erste Zeit

einige

Ergänzungen aus den Akten des Kgl. Bayr. Geh. Staatsarchivs (B. A.) zu geben,

das du Moulin Eckard bei Abfassung seines

Buches noch verschlossen war. ist

(P.

Neben dem Münchener Archive

von mir das Kgl. Preußische Geh. Staatsarchiv zu Berlin A.) benutzt.

Dank

verpflichtet.

Dem

Direktorium beider Archive bin ich zu

Vor allem aber gebührt mein Dank meinem

hochverehrten Lehrer, Herrn Geheimrat Prof. Dr. K. Th. der mir seine Auszüge aus den Berichten des

v.

Heigel,

österreichischen

Gesandten Seilern zur Verfügung gestellt und mich in liebenswürdiger Weise bei meiner Arbeit unterstützt hat.

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Google

Erstes Kapitel. Die Regierungsanfänge des Kurfürsten Maximilian IV. Joseph von Bayern. Unter

dem Großen

Friedrich

waren

die

Beziehungen

Der junge

Bayerns zu Preußen die denkbar besten gewesen. Friedrich

II.

hatte die Ansprüche Karls VII.

Oesterreich zu schwächen.

noch

einmal

werden zu

Bayern

als

Joseph

seinen

alten

treten,

nicht

allzustark

Oesterreich

seine begehrliche lland nach

II.

Der Friede von Teschen am 13. Mai 1779 Ausnahme des Innviertels dem Hause Wittelsbach Besitz. Noch einmal mußte er für Bayern ein-

als

die

seiner

Fürstenbundes,

war das

Kurfürst Karl The-

Tauschprojekte zwischen

odor von Bayern und Joseph

178C

Große zog

ausstreckte.

sicherte mit

Frucht

um

greise Friedrich der

um

Schwert,

sein

lassen,

Der

unterstützt,

II.

Bemühungen der

letzte

des

Die

Zustandekommen

des

war

Bayerns

Werk

1785 erneuert wurden. das

Selbständigkeit

großen Königs;

verbürgte.

am

17.

Es

August

starb er.

Unter seinem Nachfolger schien Oesterreich sein ersehntes Ziel,

Bayern zur Abrundung seines Gebietes zu benutzen,

reichen zu sollen.

ab

und näherte

Preußen wich von der Politik Friedrichs sich

seinem

Konvention von Reichenbach

Bahn

aus seiner

alten

im Gefolge

Oesterreichs.

alten

am

heraus.

Gegner

27. Juli

Es

schritt

Oesterreich.

erII.

Die

1700

führte Preußen

für

mehrere Jahre

Bayern schien seinen alten Beschützer

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Google

denn Preußen

haben,

zu

verloren

Wiener Hofes auf Bayern.

Da

Preußen

trat

wieder das Band.

dem

beobachtete mit

Absichten

die

billigte

zerschnitt

des

Frage

die polnische

von der Koalition zurück und

alten Mißtrauen alle Schritte Oesterreichs.

Bayerns Integrität zu schützen, war fortan wieder ein Hauptfaktor der preußischen Politik.

So gleichgültig Kurfürst Karl Theodor von

Bayern der

Zukunft seines Landes gegenüberstand, so warm vertrat Bayerns

Max Joseph von

Interesse

Herzogtum

und

würde geerbt er

sich

der

von

länderlosen

).

Könige'

wartung

4

ihm im Schlosse der

in

preußischen

konnte mit

zu ein

Wilhelm

können,

III.

seine

die

Asyl zu gewähren

Herzog nicht nach

Berlin

über,

*).

so

bereit,

dem

Absicht

aus-

um dem

recht

Bitte

zu

nicht

Oester-

aufgenommen

Freiwilligen

in Berlin niederzulassen,

Friedrich

machen

in

König von

Abmachungen

keine

sich

den

Bitte

Herzog von Zweibrücken, der

gesprochen hatte, sich aller

seiner

nach

Seiten

an

Verwendung

Doch da

1792 hatte

Aber später war man gern

1

Kur-

im Regiment d'Alsace

mittellos

um

und

beiden

sollten

Oberst fast

gebeten.

werden,

entsprochen

werden

war,

gewandt

Preußen

besetzte

bayrische

die

im Jahre

Schon

an.

dahin

bis

gewesen

Kriegsdiensten

auf

Im Gegensatze zu seinem Oheime schloß

hattte.

der

Straßburg

reich

Anwartschaft

die

an Preußen

Prinz,

Zweibrücken, der nach dem Tode

August das von den Franzosen

seines Bruders Karl

oft

„besten

Auf-

seine

erfüllen,

Siedelte

wurden

und

nun auch doch

seine

Beziehungen zu Preußen immer enger, denn nur mit Preußens Hilfe konnte er hoffen,

in

den ungeschmälerten Besitz seines

Erbes zu kommen, das durch den Geheimartikel des Friedens

von Campoformio bedroht war. in Rastatt,

Preußen bemühte

die Integrität Bayerns zu

wahren,

und

sich

es

eifrig

wollte

1) K. Th. v. Heigel, Beziehungen der Herzöge Karl August und Max Joseph von Zweibrücken zu Preußen. Histor. Vjschr. III

S. 34.

2)

ebenda

S. 36.

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Google

7

gegen

sogar

Erhaltung Bayerns auf jede Entschädigung

die

1

verzichten

).

Aber solange der schwache Karl Theodor Thugut,

Oesterreichs

leitender

Durch den Vertrag von Schwabhausen am Bayern völlig

geriet

Max

Josephs war mehr

ganz

ein

Herzog von Zweibrücken

zu

seinen

Gunsten

2

Eher

).

als

man

wenn

hatte,

erhalten

der

daß

es

nach den

zum

Berliner

dem neuen Kurfürsten von Bayern

hatte,

wagte es

Josephs zu

welcher

nicht,

widersetzen.

der Politik

Preußens,

München

in

halten.

einer Thronbesteigung

sich

Am

20. Februar

neue Kurfürst unter dem Jubel

Einzug

länderlosen

etwas auf Bayern Rücksicht nahm, folgen würde.

sie

Oesterreich

Max

in

sich

16. Februar

größeren Landes

der Herzog von Zweibrücken

Hofe unterhalten

mußte

Am

Preußen konnte darauf rechnen, die

dürfen.

Aus dem

1799 starb der Kurfürst Karl Theodor.

einen Freund

zu

erwarten konnte,

Flüchtling war plötzlich der Herrscher eines

Beziehungen,

Joseph

Er dem Könige von Preußen

das künftige Schicksal Bayerns entscheiden.

geworden.

Max

glaubte

erwarten

erklärte sich bereit, die Entscheidung

zu überlassen

Das Erbe

Erzherzog Karl sprach

als je bedroht.

Nur von Preußen

werde.

Eingreifen

Dezember 1798

Oesterreichs.

sich einer Besitzergreifung durch den

widersetzen

15.

weiter.

daß Oesterreich beim Tode des Kurfürsten

davon,

offen

Schlepptau

ins

spann

lebte,

Netze

seine

Minister,

1799 konnte

der Bevölkerung

seinen

„Kein Auge war naß geworden,

Tod Karl Theodors verkündigt wurde. Mit um so man auf seinen Nachfolger. Von „dem jungen Löwen aus dem Hause Wittelsbach erwartete man, „als der

„größeren Hoffnungen sah

„daß er

die Raubgier des österreichischen Adlers zurückweisen

„und daß er Bayern zu einer neuen glänzenden Zeit hinüber„fiihren

1)

werde"

).

Diese

hohen

Erwartungen

.Du Moulin Eckard, Bayern unter

2) K.

Max

s

Th.

v.

Aus

Montgelas.

S. 49.

Heigel, Beziehungen der Herzöge Karl August

Joseph von Zweibrücken zu Preußen, 3)

d. Minist.

Volkes

des

einer

Flugschrift:

llistor. Vjschr.

„Gespräch im

zwischen dem Kurfürsten Karl Theodor und

Reiche der

Max

und

III S. 40.

Toten

Joseph" 1799.

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Google

8

gründeten

genüsse

Person

auf die

sich

junge Oberst

Aber

erfahren.

er

zu

die

so

Unermüdlich war

ertragen.

noch zur Regierung gekommen war,

den

reichern

Erbfeind

seinem Lande zu

das

Feind war er von Jugend ihn

als auf,

angenehme Erinnerungen,

mit Leib und Seele nische Blick, und

die

1

ist

an

war

er

gut

Oesterreichs

hinstellte.

verknüpften

Max

war

aber Preußens Freund

er

auch nur zu gern geneigt, vor Hinder-

und den eingeschlagenen

daß

Joseph,

Weg

auf-

Umgebung den Mann,

im hohen Grade besaß, die ihm

sich in allen politischen 1)

den Oester-

in

Er war bemüht,

mit Frankreicli

zugeben, so hatte er doch in seiner

Groß

alle

Fehlte ihm auch der weite, staatsmän-

).

nissen zurückzuschrecken,

die Eigenschaften

fast

er

schon die

sich

das Gute zu bringen und zögerte niemals,

stets

was man ihm

tun,

er

hatte

er tätig

und bevor

retten,

gewonnen.

sahen,

ihm auch später

oft

gewesen, sein Erbe vor Oesterreich zu

Liebe seiner neuen Untertanen,

Lebensschule

der

in

lernte

standhaft die Widerwärtigkeiten,

noch entgegentraten,

Der

Kurfürsten.

mußte des Lebens

der vertriebene Fürst

hingegeben,

Bitterkeiten

neuen

des

Diensten hatte sich frohem Lebens-

in französichen

er

der

fehlten.

über sich gewann,

es

Fragen der Einsicht

seines Ministers

Baron von Schladen, der preußische Gesandte am Münchener vom 23. No-

Hofe, charakterisiert den Kurfürsten in einem Bericht

vember 1805 folgendermaßen: Ddpourvu de toute espece d'energie ce Prince qu'on

donne, ebloui par

lui

plus petit obstacle,

constamment entre la il

meme

comme

effraye

par

facilite qu'il

en adopte,

fermete",

il

devient

il

il

lui

flatte

cchange l'opinion avec

mais voulant sincerement

ne balance jamais a faire ce qu'on

agissant alors par un

l'impulsion

arr£td par le

moindre revers;

le

la crainte et l'espoir,

suit

avantage,

le plus leger

presente

mouvement enthousiasmc qui

capable aussi longtemps

qu'il

le bien,

comme

tel,

et

lui tient lieu

de

de toute

dure,

espece de sacrifice personei. Par education et par habitude ennemi de l'Autriche,

il

agrdables.

De

est porte"

pour

la nation fran^aise

son existence et

qu'il etait

habitue de regarder

nereux appui l'Electeur aurait saus doute la protection

par des Souvenirs

coeur et d'äme attache ä la Prusse ä qu'il doit tout

comme son

plus gä-

pr(tfcr*

Digitized by

Google

»Ii

soviel

stets

gelegt habe.

Aber

die Hoffnungen des Kurfürsten, in Frankreich einen

milden Feind zu haben, der

auf die Frankreich

anzubahnen,

Unabhängigkeit

Wert

Bemühungen

mit Oesterreich und England

waren

schließen,

dachte Thugut

Frieden

Bonapartes,

unter Preußens Vermittlung

An

gewesen.

vergeblich

obwohl

nicht,

darauf

als bald

sich nicht,

erfüllten

Die

Krieg ausbrach.

um

er,

eine

zu

Versöhnung

die Mittel zur Weiter-

führung des Krieges zu beschaffen, schon zu den bedenklichsten

nehmen mußte.

Finanzmanipulationen seine Zuflucht

lehnte alle Vermittlungsvorschlägc des

man

erklärte

Händen

man ganz

in Berlin, wolle

sehen,

Konsuls

Preußen Lieber,

ab.

Italien in Oesterreichs

einer Regierung

Pläne

grenzenlosen

die

als

1.

deren Grundsätze uiul deren Festigkeit viel zu wünschen

teilen,

übrig ließen, und deren Verhalten ebenso für das Bestehen aller besorgt

anderen Staaten

früheren

der

gierung

handlungen,

mache, wie

von Napoleon

die

von neuem

wurden

ihre

Waffen zu kreuzen.

bereit,

Feld

ins

in

zu

gangenheit bot dafür wenig Hoffnung.

Frankreichs

im

stets

denn

rücken,

hing von dem Waffenerfolge

Schicksal

Ver-

alle

die Schranken,

Die Rüstungen

Schon Anfang April

betrieben.

fieberhaft

Subsidienkorps

sich

nur zum Schein geführt

auch

und die Parteien traten wieder

waren,

Re-

jakobinischste

die

So zerschlugen

Zeit').

um

Bayern

war das Bayerns

Aber die Ver-

ab.

Noch hatten

letzten Jahrzehnt

in

zuletzt

die

Heere

siegreich

das

Feld behauptet;

und

jetzt

führte sie ein Feldherr wie Bona-

dem

der

Sieg

war.

mit

parte,

Nur

die

Freundschaft

Preußen und Rußland bot dem Kurfürsten einige Garantie die Zukunft.

Es

galt, die

darauf hinzuwirken,

Freuudschaft

daß die

sich zu erhalten

mit für

und

beiden Garantiemächte Bayerns

sich enger aneinander schlössen,

um

bei

einem Friedensschlüsse

sowohl gegen Oesterreichs ehrgeizige Absichten wie vor Frankreichs Zorn gedeckt

ging

in

Erfüllung.

zu sein

2

Bericht

v.

Posch Berlin

2) Beriebt

v.

Ilarnier

1)

).

Der Wunsch des Kurfürsten

Die Verhandlungen 15.

München

zwischen Berlin

und

Februar 1800. 20. April

1800.

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Google

37 Petersburg, die im Frühjahr

dem

vom

Allianzvertrage

Der

Beginn

mit einem Rückzüge

Augsburg der

wurde

und die Gesandten Bevollmächtigten

Aber

die Flucht

Franzosen

Max

Max

verließen

nicht daran,

am

um

München zu

mußte

28. Juni

Nur

hatte seine

wurde

bis

die

Noch

Zuge über den Mitte Juli

St.

dachten

Wochen

seine

Haupt-

immer weiter

vor.

Ulm räumen müssen und Noch glänzender waren

Dem

errang

Italien

in

die

und so kehrte

zurück; doch einige

Stellung bei

Bonaparte

die preußischen

besetzen,

zum Inn zurückgedrängt.

Erfolge,

die

feste

In

Schonung zu erwirken.

stadt verlassen, denn die Franzosen rückten

Kray

endeten.

bedroht.

zum zweitenmale

er

stets

für die Untertanen des

gewesen.

übereilt

bei

3.,

Joseph nach Straubing,

siegreichen Feinde

war

schien

die Stadt.

zurück,

Joseph schon bald wieder

später

und Bayern

und München

den

ließ

am

zu schweren Gefechten, die

flüchtete

blieben

dem

Kurfürsten bei

1800

im Jahre

der Oesterreicher

besetzt,

Aufregung

ersten

es

mit

endigten

Bei Stockach und Engen

Mai kam

5.

wurden,

1800.

Feldzuges

des

weiteren Verlauf ahnen.

Mößkirch am

begonnen

28. Juli

Bernhard folgte der große Sieg

bei

kühnen

Marengo.

dann die Oesterreicher den wenig ruhm-

mußten

vollen Waffenstillstand

von Parsdorf eingehen, der den Fran-

zosen den größten Teil von Bayern einräumte. Freilich auch die Oesterreicher hatten sich als

wie Verbündete gezeigt.

schlecht behandelt

wandt.

und

oder mit Papiergeld,

Landes wurde auch bat,

Man

das nicht

eine

Erleichterung

als

Feinde

an den gefährlichsten Punkten ver-

im Lande fast

besser,

der

wurden war.

wertlos als

man möchte am Wiener Hofe

Bayern

und

oft

Die Requisitionen

mehr

Die bayrischen Truppen wurden

nicht

bezahlt

Die Lage

des

der Kurfürst in Berlin vorstellig

Kriegsleiden

zu

werden,

um

verschaffen.

verlangte, ein Preis für die Requisitionen sollte festgesetzt alle

Dienstleistungen bezahlt werden

aus Bayern

1) Instr.

zurückgedrängt wurden,

f.

Posch München

*).

Als die Oesterreicher

erfolgte

ihr

Rückzug

so

30. April 1800.

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Google

38 daß der Kurfürst

rasch,

um Bayern

manöver, haben,

beim

es

München,

immer

Thugut

das

so

„Wenn

war.

Wort

wußte

man

sich

an

wollte",

würde ich auch wohl ein

und Sie können versichert

mitsprechen,

das nie leiden werde."

Gar zu gern

„so

in

entgegengetreten

Oesterreich solche Absichten ausführen

zu Posch,

zu

Bayern

beabsichtigte,

schon diesen Gelüsten

oft

der König

erklärte

noch

versprochen

Man

*).

und wieder wandte

Oesterreich einzuverleiben,

Preußen,

ohne

zurückzugeben

Frieden

daß

es sei dies nur ein Schein-

fürchtete,

wiederzuerobern,

daß ich

sein,

2 )

den Mißerfolgen

hätte sich der Kurfürst nach

der Oesterreicher und ihrer Verbündeten eine neutrale Stellung verschafft.

Er

daß dieser

sich

an

appellierte

mit

verleihen konnte,

die

er

Königs,

Worten

Aber Friedrich

verwenden möchte.

für ihn

des

seinen

Freundschaft

dem Nachdruck, den

Wilhelm glaubte, daß, solange noch nicht das Aeußeiste geschehen

System

sein

sei,

Zwar

schaffen.

angewiesen aufzubieten,

um

bei

wirksamere

erlaube,

das Los

sein Gesandter den

ohne

aber

),

Weg, den

dabei

er

Kurfürst

anerkannte,

auch

in irgend einer

sich

Wunsch

Max Joseph einschlagen

das

erklärt,

irgend sollte,

einen Rat

zu

geben.

er-

über den

Wie

sehr

Preußens

doch noch, bevor Verhandlungen

er

eingeleitet

daß

Preußen möchte

freundschaftliche Verhalten

wurden, zu wissen,

Bericht

v.

Posch München

v.

Posch Berlin

24.

ob der König

Mai 1800. Mai 1800.

13.

Ebenda.

4) Instrukt.

Eckard

alles

zu er-

Weise seinem Herrn

nicht abgeneigt

des Kurfürsten,

2) Bericht 3)

Harnier

in der

bayrischen Bevölkerung

der

so wünschte

mit Frankreich

1)

),

ihm und Frankreich einen Frieden vermitteln,

zwischen 5

4

einem Einbrüche der Franzosen

ohne dabei

leichtern, aber

der

nicht

hatte er in einer Instruktion

wurde,

Verlegenheiten zu bereiten,

füllte

ihm

es

anzuwenden, und dem Kurfürsten Neutralität zu ver-

Mittel

S.

281

f.

Heymann

f.

Posch München

Berlin 26.

Mai 1800 und Du Moulin

ff.

5) Instrukt.

9.

Mai

1800.

Digitized by

Google

39 bereit

mit Frankreich 1

vor Oesterreichs Rache zu schützen

Bayerns

ist

es,

mit

Posch

woran der König

stets

denkt.

mit Frankreich,

Bayern

welches

Aber

durchaus seine Billigung.

Unmöglichkeit vorauszusehen

Abkommen

Bayerns zu erhalten, Grundsatz

Rache

erklärte

„Das

Glück

Abkommen findet

verschafft,

Weise

und die solches

ein

dem Könige

Die politische Existenz

Was

und geheiligter vor

Furcht

die

so wies der preußische Minister auf

betraf,

Reichs Verfassung hin,

auf das

Zwar Ein

unerschütterlicher

des

Beispiel

jedem Gliede das Recht

die

räumte, im Falle der Not mit

ebenso

:

erlauben es

preußischen Politik."

der

Oesterreichs die

werden könnte,

ist ein

)

Sicherheit

auf welche

,

2

die weite Entfernung

im Voraus zu garantieren.

es

nicht,

getroffen

einer positiven

bereit.

Unterredung

einer

in

ihn,

würde,

schließen

Aber zu

).

Zusicherung des Schutzes war man nicht

Haugwitz

und

Folgen seines Rates einzutreten

die

für

sei,

er einen Separatfrieden

falls

dem Feinde zu

von

Landgrafen

ein-

verhandeln, und Hessel-Cassel,

dessen Sonderabkommen mit Frankreich der Kaiser anerkannt habe,

Land

sein

als

nicht

Würde

werden können.

mehr vom Reiche hätte

rächen wollen, so gäbe es ein Böhmen, Galizien,

wo

der

König

Grund zur Beschwerde legenheiten

bereiten

zu

ein

und Rußland

fiuden würden,

können

8 ).

verteidigt

dennoch an Bayern

Oesterreich sich

Schlesien und ein

gegebenenfalls

um

dieser

einen

Macht Ver-

Weitere bestimmtere Zu-

man für den Augenblick nicht geben. Man wünschte sich erst mit dem Zaren ins Einvernehmen zu setzen 4 dahin müsse man alles der Weisheit des Kurfürsten bis sicherungen wollte

)

überlassen, erklärte der

König 5).

Der Versuch Max Josephs, gleichen,

war

1) Instr.

f.

Posch München

2) Bericht v.

3)

sich

mit Frankreich

ein Zugeständnis an seine Stände

zu ver-

gewesen

6 ),

die

22. Juni 1800.

Posch Berlin

28. Juni 1800.

Posch Berlin

5.

Ebenda.

4) Bericht v.

Juli 1800.

5)

Ebenda.

6)

Ueber den Kampf des Kurfürsten mit seinen Ständen und

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Google

40 den Frieden wünschten, während

dringend

Montgelas

um

Herrn zu bestimmen suchte, weiter auszuharren,

und

Mächten

Frankreich

besonders

Regierung in Bayern stark genug an

einem einmal

zu

zeigen,

seinen

den anderen

daß

die

Ende

beharrlich bis ans

sei,

gefaßten Entschlüsse

zu können.

festhalten

Die abschlägige Antwort des Königs, im Voraus für die Folgen, die

Am

ging der Kurfürst

handeln wolle. als

einen

mit England

daß er nicht mehr mit Frankreich unter-

man den neuen

In Berlin sah

groben

wurde,

geschlossen

einen neuen Subsidienvertrag

ein und zeigte damit,

politischen Fehler

Preußens Bemühungen,

Paris eine

in

den man nach Abschluß

Subsidienvertrag

Er durchkreuzte günstige Stimmung für !

an

Bayern zu wecken, und man glaubte,

).

daß

einem Frieden,

bei

nahe wähnte,

des Waffenstillstandes

Man

Bayern vcm Bonaparte nichts Gutes zu erwarten habe. hatte

gehofft,

daß

der Kurfürst

und der französischen Regierung würde.

Man

hatte

auch in

Unterhandlungen eintreten

dem preußischen

es mit

soweit

versucht,

Ministers,

waren

die

Vorwürfe

Moreau

seinerseits mit

Systeme vereinbar war, die ersten Schritte zu ungerecht

für

demselben Tage,

15. Juli, an

Parsdorf der Waffenstillstand

in

einzutreten,

Bemühungen MontgeW, den Kurfürsten

seine Ansicht zu gewinnen.

an dem

haben könnte,

Frankreich

mit

Friede

ein

unterstützten die

erleichtern,

Kurfürsten

des

der für die unangenehme Lage,

in

die

und

und

seines

man durch

das Zusammentreffen von Waffenstillstand und Subsidienvertrag

gekommen

Preußen

war,

verantwortlich

daß Bayern

welches nicht gewollt hätte,

zu

machen

sein

System ändere,

solange es ohne Gefahr möglich gewesen wäre

Die Folgen

des

Subsidienvertrages

General Moreau, der anfangs Bayern

in

suchte,

2 ).

zeigten

sich

sofort.

der Hoffnung, daß es

auf Preußens Rat hören und sich von' Oesterreich lossagen würde,

die

Ablehnung

Eckard,

Preußens,

darin

Regierungsfeindliche

siebe:

Du Moulin

Bayern.

Allgemeine

einzugreifen,

Strömungen

in

Ztg. 1893. 1)

Bericht

2) Instrukt.

v. f.

Posch Berlin

5.

August 1800.

Posch Amberg 20. Juli 1800.

Digitized by

Google

41

noch

geschont hatte,

nun dem Lande eine Kontribution

legte

von 8 Millionen Gulden

nur auf Harniers Vorstellungen

auf, die

Aus den Arsenalen wurde

auf 6 heruntergesetzt wurden.

nommen, was

die an

Selbst die Zelte,

über

Türken

die

mehr

nicht

Max

die glorreichen Siege

wurden

erinnerten,

ge-

werden können.

weggeschafft

hatte

Eraanuels

Beute fortgeführt.

als

Fern seiner Hauptstadt mußte der Kurfürst von Amberg aus

dem Treiben

der Franzosen

zuschauen,

ohne

in der

Lage zu

Denn

das Los seiner Untertanen zu erleichtern.

sein,

er hatte

die feste Absicht trotz des Drängens der französischen Generäle,

Verhandlungen mit ihrer Regierung anzuknüpfen,

auch weiter

an der Politik Thuguts teilzunehmen,

Krieg

Preußen

zusetzen.

dagegen hatte sich

bemüht,

sidienvertrage schaffen,

d.

Bayern

für

den

Ii.

fort-

auch nach dem Sub-

einen Friedenszustand

aber während es sich dadurch

die Liebe

zu

des bayri-

schen Volkes erwarb, das sich nach Ruhe sehnte, stieß es beim

Der Rat Preußens,

Kurfürsten und Montgelas auf Widerstand. Cetto als Unterhändler

nach Paris zu senden,

um

Frieden nicht ganz von Oesterreich abhängig zu

bei

einem

und

sein,

um

die Erklärungen Sandoz Kol lins zu unterstützen, fand nicht die

Ihm

Billigung des Kurfürsten. eilt,

Seite

dabei

Posch

*),

bliebe.

bringen,

tun",

sphrieb

„man würde

schien ein solcher Schritt über-

„Was kann Max Joseph

ja gefährlich zu sein.

nicht leiden,

daß

ein

Agent von meiner

vou Amberg

aus

an

ich einfacher Beobachter

Ein Separatfriede würde mir soviele Schwierigkeiten deren

Lösung

auch

Preußen

nicht

finden

wird. u

Statt mit Frankreich selbständig, wie Preußen es wünschte, zu

unterhandeln,

und

bat,

wandte man sich vielmehr an den Wiener Hof

Oesterreich

möchte Bayerns Interessen

handlungen mit Frankreich wahrnehmen.

Doch

in

den Ver-

wollte

man

es

auch nicht ganz mit Bonaparte verderben, daher bat man den Berliner

um

Hof,

zukommen,

er

auch

dessen

Wünschen etwas entgegen-

möchte Sandoz Rollin anweisen, dem

im Namen des Kurfürsten zu

1) Instrukt.

f.

erklären,

Posch Amberg

17.

daß

1.

Konsul

seine Gefühle gegen

August 1800.

Digitized by

Google

42 Frankreich immer noch dieselben

und daß daran auch

seien,

der Subsidienvertrag mit England nichts geändert habe

wurde Montgelas' Einfluß auf den Kurfürsten

Allgemein

dafür geltend gemacht, daß dieser so hartnäckig auf der Seite Oesterreichs stehen blieb, und die Erbitterung gegen den Minister

immer mehr.

stieg

Ja

der selbst bei General heißt

es

selbst der

englisches Geld

er sei durch

einem

in

Verdacht wurde ausgesprochen,

bestochen worden,

Heymann Glauben

seiner

Berichte

2 ),

„daß

es in gleichem

Geldes

willen

Maße.

seine

,

ist

ihr

dieser

Vorwurf den Minister

entsprang seinem

politischen Systeme.

sicher

Sein Verhalten

nicht.

44

des englischen

Ueberzeugung gewechselt, dieser

Aber

treu geblieben."

wahr

Herr von Cetto

um

Jener aber hat

ist

Baron Montgelas

vor kurzer Zeit noch ganz Franzose gewesen.

war

Vorwurf,

ein

„Es

fand.

trifft

Ein Nachgeben im Augenblicke der Gefahr schien ihm unvereinbar

zu sein

sollte.

Mit

Er

frieden.

mit der Rolle,

die

tadelte

in

Zukunft spielen

er

durchaus unzu-

Bayern

dem Verhalten Preußens war

daß der Berliner Hof

offen,

trotz

der

Weigerung des Kurfürsten, mit Frankreich Verhandlungen anzuknüpfen,

machen.

nicht

Untertanen allein

zu

dafür

aufhörte,

Preußen gab ihrem

Herrn

zu

daß das Vertrauen der

verringert

sich

Stimmung

Bayern

in

er die Schuld,

hätte.

Preußen

habe durch seine sich widersprechenden Ratschläge das

ganze Unglück über Bayern heraufbeschworen

3 !

Diese harten

)

und auch ungerechten Worte sind aus der gedrückten Stimmung des Kurfürsten

zu

den Hals

in

schrieb damals der Kurfürst

an

„Ich

erklären.

Englands Netze verstrickt"

4 ),

bin

bis

an

Posch, und er fand kein Mittel, diese Netze zu zerreißen.

Preußen hatte es bereit sein, den

zu befreien.

1)

Kurfürsten

gemeinsam mit Rußland würde

aus seiner unangenehmen Lage

Als nun aber der Zar den Anschluß des Königs

Ebenda.

2) Bericht v.

Eckard, Montgelas 3) Instrukt. 4)

einst erklärt,

f.

Heyniann Amberg

22.

August 1800.

Du

Moulin

S. 322.

Posch Amberg

20.

September 1800.

Ebenda.

Digitized by

Google

43

um

forderte,

und vor

Verbündeten

ihre

man

da wich

schützen,

Bayern

allem

wieder

Berlin

zu

ängstlich

zurück.

Vergebens erinnerte der russische Gesandte Krüdener

in einer

in

Konferenz mit Haugwitz an das früher gegebene Versprechen. Jahren,

5

Seit

erwiderte

Norddeutschland, lassen

aber des

inbetreff

der

Minister,

er wolle

um

Südens,

der König Hände binden

schütze

sich nicht die

Gefahren

nicht

heraufzu-

beschwören, die sich nur gegen den preußischen Staat wenden

könnten

*)

doch

;

versprach

bevor

er,

dem

Zaren

Preußens

endgültiger Entschluß mitgeteilt werde, noch mit seinem Könige

zu

Aber

sprechen.

Wilhelm

Friedrich

Liebungen

militärische

allzusehr

war

hatte für seinen Minister des Auswärtigen

Lombards Mund

erfuhr

stellten

anzuschließen

sich

3

durch

seines

er

Aus

keine Zeit

Haugwitz den Willen

Unüberwindliche Hindernisse, gesagt,

damals

Anspruch genommen,

in

Herrn.

hatte er zu seinen» Kabinettsrat

ihm entgegen,

sich

Rußlands Maßnahmen

Diese Antwort konnte auch nicht dazu bei-

)

tragen, die Beziehungen zwischen Preußen

zu bessern; da führte

ein

und Bayern wieder

Umschwung

anderes Ereignis einen

herbei.

Die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Frankreich anfangs

schienen

die Kriegspartei,

und

Neapel

den

auszubrechen,

20. September

Ulm und Dank

zu

Thugut,

sollen.

noch

zu

in letzter

Stunde bereit

Es schloß am

verlängern.

den

Ingolstadt

wurden

Franzosen

die

eingeräumt

überhaupt

nicht

Festungen

wurden.

Posch Berlin

am

14.

September 1800.

2) Bericht v. Posch Berlin 18.

September 1800.

1) Bericht v.

Ebenda.

Philippsburg,

Rücksichten

genommen.

des Hauses Habsburg dafür, daß noch

3)

von

den Bruder des

schon der Krieg wieder

es drohte sich

Noch war

Königin

die

1800 den schmählichen Vertrag von Hohenlinden,

welchen

Bayern

und

als Oesterreich

den Waffenstillstand

erklärte,

durch

durch

Großherzog von Toskana,

zu mächtig,

Kaisers,

verlaufen

resultatlos

vertreten

auf

Das war der 1 9.

September

44 der

Alles was

Die Wirkung auf den Kurfürsten war furchtbar gewagt

noch zu hoffen

er

Dieser letzte Beweis

gegen

sinnung

ihn

Er mußte

herbei.

Hände

als

bedurfte

des Feindes

Ge-

Politik

in seiner

mit

suchen, den Verhandlungen Oesterreichs

um

man

doch

nicht geopfert zu werden,

Unterstützung Preußens.

der

Gleichsam

ob nie ein Mißtrauen gegen Preußen bestanden hätte,

ob man

stets in

und

wäre

als

den Bahnen der preußischen Politik gegangen einen Anspruch

daher

Preußens Hülfe

auf

habe,

an

wandte sich Montgelas, der schlaue, skrupellose Diplomat,

Er

das Berliner Kabinett.

ließ

Note

bemerkenswerte

eine

die Vermittlung

sei,

am

durch Posch

überreichen

Systemwechsel Bayerns mitteilte und bereit

*).

verloren.

österreichischen

den Umschwung

führte

Frankreich zuvorzukommen,

dazu

wahren

der

schien

hatte,

Ingolstadt samt seiner Artillerie ging in die über.

abge-

Friedensunterhändler

französischen

einen

Kurfiirst

wiesen hatte.

2

30. September

Preußen

die

),

anfragte,

den

ob der König

und Garantie eines Separatfriedens

zu übernehmen, und den Kurfürsten vor den Folgen zu schützen,

und ob man

Bayern eine Entschädigung

„Wenn Beweggründe zum

heißt es

wesen sein

muß

;

verschaffen

wolle.

außerordentlicher Art vorhanden waren",

„so

Schluß,

können

sie

das Interesse Preußens an

nur vorübergehend ge-

dem

pfälzischen

Hause

unveränderlich sein, solange die Ordnung und das Gleich-

und

darf,

Haufen

nicht über den

gewicht der Staaten

jetzt ist der

geworfen werden

Augenblick gekommen, es unverzüglich

zu zeigen. 11

Die Antwort

s

des preußischen Ministeriums mußte Mont-

)

gelas wenig befriedigen.

Es

über

die

Schadenfreude

aus

spricht

sich

darin

bedrängte Lage

und das preußische Kabinett konnte

es

eine gewisse

des Kurfürsten,

sich nicht versagen,

auf die gegebenen Ratschläge hinzuweisen, deren Befolgung für

1)

Du Moulin

2)

Ebenda

tember 1800. 3)

Berlin

3.

S.

Eekard, Montgelas 351

ff.

S. 348.

Note Poschs an Haugwitz Berlin

30. Sep-

B. A.

Antwort auf die Note vom Oktober 1800.

B.

30.

September von Haugwitz

A

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45 *

Bayern segensreich gewesen wäre.

„Die Freundschaft

allein

hat die Ratschläge veranlaßt, die S. M. zu Beginn des vorigen

Feldzuges dem Kurfürsten geben konnte, Ratschläge, die

stets

durch die gefährliche Notwendigkeit der Umstände, die dem Kurfürsten

Wahl

andere

keine

zur Sicherheit

den

durch

oder

waren,

motiviert

ließen,

Anscheine nach daraus hervorgehen mußte. nicht

aufgehört,

Sache

Gesandten

seinen

müter darauf vorzubereiten, würde,

tun

drückte

Preußen

sie

soviel

über

aus

S.

M. die

wie möglich die Ge-

direkte

Dann

aufnehmen."

günstig

seine Befriedigung

allem

anzuweisen,

Kr hat dafür gesorgt, daß, wenn der Kurfürst

diese

Landes

der

Ferner hat

Paris

und

zu vertreten,

des Kurfürsten

sein Interesse wahrzunehmen.

Schritte

in

seines

Vorteil,

den

jetzigen

Entschluß des Kurfürsten, den er eigentlich schon längst hätte fassen sollen, und versprach, seine Friedensbemühungen in Paris

zu

unterstützen.

Ueber die Fragen,

die

in

bayrischen

der

Note enthalten waren, ging man stillschweigend hinweg. begnügte

sich,

des Königs

auf die Freundschaft

wo

der jede Gelegenheit,

sein

er

Interesse

Man

hinzuweisen,

dem Kurfürsten

zeigen könne, ergreifen werde.

Man

wollte

es

von der preußischen

Politik bemerkt habe, und wollte zeigen, daß sei, stillschweigend ein solches

man

Grunde

freute

eignisse,

wurde doch dadurch

loszulösen

schien,

ohne daß man

daß man

den Kurfürsten fühlen lassen,

sehr wohl sein zeitweiliges Abschwenken

.sich

aufs

man

nicht geneigt

Verhalten hingehen zu lassen. über

in Berlin

den Gang der

ein alter Verbündeter,

neue

der

Im Ersich

durch die Macht der Umstände,

selbst etwas dabei zu tun brauchte, wieder aufs

Um

engste mit Preußen verbunden.

Bayern und Frankreich vorzubereiten, sich in einem eigenhändigen Briefe

die riet

Annäherung zwischen

man dem

direkt an

den

Kurfürsten, 1.

Konsul,

dessen Bekanntschaft er schon vor Jahren in Rastatt gemacht habe,

zu

wenden

Aber bevor der Kurfürst

Cetto

nach

Paris sandte, hätte er gern gewußt, wie weit er auf Preußens

1) Bericht v.

Posch Berlin

3.

Oktober 1800.

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46

Rache

Vermittlung und auf Preußens Schutz gegen Oesterreichs rechnen

konnte Posch

doch

durfte,

Antwort erhalten: Noch und der Fürstenbund

sei

die

dazu käme noch das

in Kraft,

Wahl-

persönliche Wohlwollen des Königs für Bayern, dessen

spruch laute

Zusage

:

„Mehr halten

erhielt er nicht.

alte

von Teschen

der Vertrag

bestände

noch

nur

Berlin

in

als

versprechen"

Aber

statt dessen

Eine bindende

1

).

konnte

seinem

er

daß der russische Gesandte Krüdener auf seine

Hofe melden,

Frage, wie der Zar einen Sonderfrieden mit Frankreich ansehen

würde, geantwortet habe:

und Preußens

Bislang

Aber wenn

frieden gewesen.

liebsten

sei

es sich

gegen jeden Sonder-

er

um

die Existenz seines

Verbündeten handle, der von denen, die

ihn schützen sollten, geopfert werde, so wolle er jeden Schritt,

Rettung

den Preußen zur treten

des

Kurfürsten

tun

werde,

ver-

2 ).

Mitte Oktober wurde, wie Preußen es geraten hatte, Cetto

mit einem

eigenhändigen Briefe des Kurfürsten an Bonaparte

nach Paris geschickt.

Nur Preußen und Rußland wußten

um

den wahren Charakter seiner Sendung. Oesterreich und England

Max

glaubten,

Joseph wolle durch ihn

für besser,

Doch

nachsuchen.

der Kriegsleiden

eine Erleichterung

man

Cetto keine Vollmacht mitzugeben.

sogar der mündliche Auftrag

sondern

um

hielt

die Verhandlungen

erteilt,

in

die

sich

es in

Amberg

Es wurde ihm zu übereilen,

nicht

Länge zu

ziehen.

Ver-

schiedene Gründe veranlaßten den Kurfürsten zu dieser halben

Maßregel.

Einmal

wußte

noch nicht bestimmt,

er

wie Ruß-

land über eine Trennung von Oesterreich dachte, dann glaubte er auch nicht,

seinem Lande

durch einen Frieden

eine wirk-

liche Erleichterung zu verschaffen, weil die Franzosen, solange

der Krieg dauere, Bayern

grund aber war, lischen

Subsidien

1)

Bericht

v.

2)

Bericht

v.

8) Instrukt.

kaum räumen würden.

Der Haupt-

er wollte sich solange wie möglich der eng-

versichern

3

Posch Berlin Posch Berlin f.

).

9.

Oktober 1800.

3.

Oktober 1800.

Posch Amberg

15.

Oktober 1800.

Digitized by

Google

47 In Berlin hörte

man

mit Genugtuung von Cettos Abreise und

kam dem Kurfürsten durch ser gewünscht

Abberufung von Sandoz Rollin, die

Man

hatte, entgegen.

die-

Amberg Sandoz in dem

hatte in

Verdacht, daß er durchaus nicht das bayrische Interesse genügend Lucchesini wurde sein Nachfolger, ein Mann,

vertreten habe.

von dem Posch

sagt,

daß er von dem alten Geist der preußi-

schen Politik durchdrungen das

fühle,

neue Gesandte in

ihm

Vor

warmen

Vertreter

burg und Eichstädt,

die Abtei

Schwaben

in

).

als

finden.

ihm Posch noch vertraulich

und

mit

bat

ihn

um

Kempten und der

österreichische

2

Aber

).

an

die

Mission

die

Lucchesinis geknüpften Hoffnungen erfüllten sich nicht. hatte

seine

Entschädigung dem pfalz- bayrischen

Hause zugesprochen würden parte

durfte,

zu

seiner Interessen

Der

!

daß beim Friedensschlüsse die Bistümer Augs-

Unterstützung,

Besitz

Regierung

seiner

hohe Bedeutung

Freund Bayerns, das hoffen

seiner Abreise nach Paris teilte

die Wünsche

er die

System wiederherzustellen

galt als ein

einen

und daß

sei,

tatkräftige

alte

die Freundschaft

sich

Bona-

Zaren erworben

des

und

glaubte, mit diesem Rückhalte sich nicht übereilen zu brauchen,

den Wünschen Preußens entgegenzukommen und mit Bayern Frieden

einen

war auch

zu schließen.

wollte der Kurfürst derer,

über

die

wachten,

sei,

wenn

Berlin

in

erklärung.

Man

erst

erteilen,

Ausfuhrung

übernehmen;

wirkungslos

Aber

ihm

die

gesichert

sich

zu

rantie

den Verhandlungen

Bei

Cettos

hindernd, daß ihm eine Vollmacht fehlte, aber diese

doch

man

Preußen die

er die Garantie

Friedensbestimmungen

erklärte

er

nicht auch

fürchtete

wenn

Der Zar war

hätte.

glaubte,

der

bereit,

die

zugleich,

daß

Gasie

ihr beitreten würde.

Folgen

einer

Garantie-

daß darin entweder eine Forderung,

das linke Rheinufer wiederzugewinnen oder eine Verzichtleistung

auf dasselbe zu

sein,

enthalten sein müßte, jenes

dieses zu voreilig

Amberger Hofes, 1)

2)

die

3 ).

Auf

Garantie

schien zu gefährlich

wiederholtes Drängen

mit

zu

übernehmen,

des

mußte

v. Posch Berlin 16. Oktober 1800. Note Poschs an Lucchesini B. A.

Bericht

3) Bericht v.

Posch Uerlin

25.

Oktober 1800.

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Google

48 schließlich

um

sei,

von Haugwitz

Posch

hören:

seinen

nicht

lieber einen Frieden er sich nicht eher

Abschlüsse nahe

Eifer

aussprechen,

sei

Man

1

).

Entscheidung

entschloß,

seinem

holte er noch den

zu

teil,

dem

oder

Kurfürsten,

bevor

zu

die sich

dieser

geben,

Ihm wurde die

ein.

käme darauf

es

an, ob von Oester-

Der schleppende Gang der

-).

bayrischen Friedensverhandlungen wurde nissen

dem

Paris Vollmacht

in

Rat Preußens darüber

delphische Antwort zu

aufzuheben,

und Bayern würde

doch

finden,

Gesandten

er abgeneigt

geschlossen

bis er

überließ es

reich Erfolge zu erwarten seien

von größeren Ereig-

überholt.

Nach dem Sturze Thuguts am Minister des

Auswärtigen

Deutschland

handlungen

wurden

Luneville

in

kam

einen Vertreter Englands

obwohl

hoffte,

daß durch

sich

die

war

Beorderungen

die

Weigerung des

Kon-

1.

den Unterhandlungen

bei

Oesterreich

Die Ver-

Aber noch

eröffnet.

verpflichtet

ohne England zu schließen.

Frieden

war Cobenzl

Oktober

Man

bedingungslos auf

Bonapartes einzugehen, dazu

zulassen,

8.

geworden.

Ruhe zurückgegeben würde.

die

Oesterreich nicht geneigt,

suls,

zum Könige

die Vermittlung

für

zwischen Frankreich

endgültige

ihn

er solle

mehr von einer Garantieerklärung reden, der

nicht

zu-

hatte,

keinen

sah

keinen

Oesterreich

anderen Ausweg, als noch einmal das Schlachtenglück zu erproben.

Am am

November 1800 kündigte Moreau den

12.

Waffenstillstand,

28. sollten die Feindseligkeiten wieder beginnen.

peinliche

Lage

Durch Verträge war

geriet Bayern.

In eine

mit den Verbündeten verknüpft,

und andrerseits stand

Frankreich

die

Unterhandlungen,

in

gediehen waren,

aber

noch

nicht

daß

es mit

soweit

daß es seine gesamte Truppenmacht von den

Oesterreichern ohne Gefahr hätte zurückziehen können. es,

noch

es

ein Teil der bayrischen

Truppen mit

in

So kam

das Schicksal

des Tages von Hohenlinden hineingezogen wurde.

Die Kraft Oesterreichs, gewehrt 1)

hatte,

war gebrochen.

das bis zuletzt

heldenmütig sich

Ein endgültiger Friede, mochten

Ebenda.

2) lnstrukt.

f.

Heyraann Berlin

28.

November

1800.

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49

nun

Bedingungen

die

eine Frage

wie

sein,

bessere Beziehungen

schon

konnte nur noch

sie wollten,

Hatte auch Bayern zu Frankreich

der Zeit sein.

angeknüpft,

mußte

so

doch

das

Verhalten des Kurfürsten, der bis zuletzt auf Seite der Feinde Frankreichs ausgehalten hatte, von neuem den Unwillen Bonapartes erweckt haben

Bayern mußte mehr

!

).

wenn

zu werden,

geopfert

Separatfrieden zu schließen. Berliner Hof,

kommen

der

Diese Befürchtung liegte auch der

doch

allmählich

daß

war,

um

man,

als je fürchten,

ihm nicht gelang, vorher einen

es

zu der Ueberzeugung ge-

Bayerns Politik

auf

fernerhin

Einfluß zu behalten, sich nicht allein auf Ratschläge beschränken

sondern auch

dürfe,

selbst

handelnd in den Gang der Ereig-

Man

nisse eingreifen müsse.

erklärte sich

nun wirklich

bereit,

für Bayern eine neutrale Stellung zu schaffen, und mit Rußland

zusammen wartete

dem

noch

Hofe,

friedens

dann

um dem

möge Cetto mit

er

Frankreich

durch

übernehmen

Kurfürsten

2

Man

).

eine

Nachricht

der Unterzeichnung

Die Entschädigung

beauftragen.

sofort

zu

den Abschluß der Verhandlungen mit

auf

Petersburger

geben,

Bayerns

Garantie

eine

nur

Verständigung

des

Bayern

für

zwischen

und Preußen geregelt werden

8

Diese

).

zu

Separatsollte

Rußland, günstige

und energische Stimmung des Berliner Kabinetts aber wurde durch die Vorgänge

war

wieder durchkreuzt.

in Petersburg

der Vize-Kanzler

Panin,

ein

Dort

Freund Preußens, gestürzt

und der Abschluß des Vertrages zu Gunsten des Kurfürsten unterblieb.

Preußen, wieder auf sich allein angewiesen, wagte

nicht mehr, eine Garantieerklärung abzugeben

man

sich

denn

wieder

darauf,

4 ).

So beschränkte

gute Ratschläge

Diese gingen darauf hinaus, der Kurfürst

solle,

zu

erteilen.

bevor noch die

Weigerung Rußlands, gemeinsam mit Preußen zu handeln, Paris bekannt würde, die Verhandlungen dort bringen. 1)

Die Rache Oesterreichs

der Frankreichs

immer

Bericht Lucchesinis Paris 26. Dezember 1800.

2) Bericht v. 3)

sei

in

zum Abschlüsse

Posch Berlin

14.

Dezember

1800.

Posch Berlin

19.

Dezember

1800.

Ebenda.

4) Bericht

v.

4

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Google

50 noch

da

vorzuziehen,

dem Rückzüge über den

nach

dieses

Inn, der nach der Schlacht von Hohenlinden erfolgt war, keinen

Teil Bayerns

der

Hof

mehr schützen könnte Wiederausbruch

bei

da das Schloß, welches

hatte,

In Bayreuth, wohin sich

der

Feindseligkeiten

von dem Könige zur Verfügung

Frankreich drängte

herrschte

über

England bot neue Sub-

die Zukunft peinlichste Ungewißheit. sidien,

war,

gestellt

begeben

dem Kurfürsten

sich dort befand,

zum

anfänglich

Als

Abschlüsse.

aber mit Oesterreich der neue Waffenstillstand von Steyer 25.

Dezember

war,

abgeschlossen

denn

günstigen Augenblick verpaßt,

ängstlich den

Tagen des Jahres Cetto Befehl

am sein

Bayern hatte allzu

Interesse an einem Separat frieden verloren.

letzten

Frankreich

hatte

als in

den

zu unterzeichnen,

erhielt

wollte wieder Bonaparte nicht darauf eingehen.

Um aber

daß

zu zeigen,

seine ganze

ihm

es

ernst

Max Joseph

hatte

sei,

Truppenmacht von den Oesterreichern zurückgezogen,

sobald

war,

hörten die englischen Sub-

aus der

ersten Verlegenheit heraus-

geschehen

dies

Um

sidienzahlungen auf.

zukommen, bat der Kurfürst den König um einen Vorschuß von 400 000 Gulden

*).

man

des Kurfürsten,

In Berlin

bedauerte,

fühlte

man wohl

daß Bayern

sich

Unglücksfällen nicht habe entziehen können, und

Bonapartes Rache,

Haltung

der

ausgesprochen

nicht bereit.

Preußen jeden könnte

3 ).

doch

habe,

Preußens 1)

befürwortete,

dem

dieser das ge-

erhielt

Die Zeiten seien

Augenblick

so,

erklärte er,

daß

bedürfen

seiner Geldmittel

selbst

Ueber dieses Verhalten des Königs war man in

Bayreuth erstaunt Sache war,

fürchtete

Die Sparsamkeit Friedrich Wil-

nicht.

allzugroß.

man

Worten über Bayerns aber zu einer Hülfe war man

Kurfürsten den Vorschuß zu gewähren,

helms war

Not

sich in heftigen

Obwohl Haugwitz beim Könige

wünschte Geld

die

den letzten

man

und

unwillig;

wie geringfügig an sich die

sah doch wieder daraus,

tatkräftige

Hilfe

zählen

wie wenig

konnte.

Die

man auf

Stimmung

Ebenda.

2) Instrukt. 3) Bericht v.

f.

Posch Bayreuth

Posch Berlin

11.

6.

Januar 1801.

Januar 1801.

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Ol

zwischen beiden Höfen wurde verschärft durch die Verzögerung, welche die Verhandlungen Cettos

dem

Kurfürsten vor,

Abtretung des linken Rheinufers !

verhindert

mit

aber

),

Mau

zurückgewiesen.

zu

in

um

verpflichtet

all

gewesen

wäre.

zu

sich Vorteile

Ja soweit

man doch

Hatte in

den Verhandlungen

verschaffen,

Max

bei

Joseph

würde Preußen skrupellos

Und

so ganz unberechtigt

dem Kurfürsten

Bayern war Frankreich

vor

der

nicht.

es nicht

Abschluß

am

werde,

berührt

und Werden und das Bistum

zugesichert würden, weil der

gelungen,

König

s ).

seine Verhandlungen mit

allgemeinen

des

Februar 1801

9.

und Bayern die

eingehender

nicht

beabsichtigte, diese für sich zu fordern

Friedens

Luneville

in

zu

be-

geschlossen

Oesterreich hatte in die Forderungen Bonapartes ein-

wurde.

das Schicksal Italiens

gewilligt,

zugegeben,

daß

zu bestimmen,

die Entschädigung

durch Abtretung des hatten,

stieg

Frankreich

zwischen

noch

damit nicht die Abteien Essen

endigen,

zu beschönigen,

Lucchesini befohlen, darüber zu wachen, daß

Entschädigungsfrage

Eichstädt

sei,

Vorwurf vom Standpunkte des Kurfürsten aus

dieser

in

es in einer Instruktion heißt*):

die Interessen eines Dritten opfern".

war

suche

den Worten und Versprechungen zur Hülfe

und Montgelas der Unwille, daß

„Um

man

das Verhalten Preußens, das

so wenig energisch für Bayern eingetreten

obwohl man nach

die

„Vorwurf"

dieser

Bayreuth,

warf

in

den Abschluß

willigen,

wurde

Entrüstung glaubte

Berlin nach Verdächtigungen,

Man

in Paris erlitten.

durch seine Weigerung,

habe

er

für

linken Hheiuufers

aus einer Säkularisation

war zu erwarten, daß besonders

die

und

Fürsten,

Besitzungen

gewonnen werden diese

es hatte

welche verloren

sollte.

Es

Bestimmung von sehen

Oesterreichs sowohl wie der geistlichen Fürsten bei ihrer Aus-

führung

heftigen Widerstand finden würde,

eng aneinander

zu

.schließen,

wollten

und

es galt,

die weltlichen

1) Instrukt.

f.

Posch Bayreuth

17.

Januar 1801.

2) Instrukt

f.

Posch Bayreuth

20.

Januar 1801.

8) Instrukt.

f.

Lucchesini Berlin 15. Dezember 1*00.

sich

Fürsten

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52

Der Luneviller

sich einen Ersatz für ihre Verluste verschaffen.

Friede löste die Spannung zwischen Preußen und Bayern.

genug hatte der Kurfürst im

Oft

Jahre Gelegenheit gehabt,

letzten

über die Untätigkeit Preußens zu klagen, und Montgelas hatte schon

langem aus seiner Mißachtung des Berliner Kabi-

seit

bestimmt und hinreichend erklärte,

das sich über nichts

netts,

keinen Hehl mehr gemacht.

um

die Interessen

eines

wo

gekommen,

Augenblick

Aber früher handelte das

unmittelbar

Der

Kurfürst

durfte

erwarten,

passive Rolle

aufgeben

werde,

und

seine

Hoffnungen

stand.

auf Preußens

er

zu

Beistand

nur der

dem

eigene auf

seine

Spiele

es sich

aber war

Bundesgenossen, jetzt

daß Preußen

war

bereit,

all

Aber

setzen.

wieder sollten ihm Enttäuschungen nicht erspart bleiben.

Drittes Kapitel.

Der Krieg mit Frankreich hatte mit ungeheueren Verlusten für

das Reich sein

mungen des

Nun

Ende gefunden.

Friedens, die den

Das Prinzip der SäkuBaum, heiliges

versprach, zur Ausführung zu bringen. larisation,

wodurch

den

an

galt es die Bestim-

geschädigten Erbfürsten Ersatz

tausendjährigen

römisches Reich deutscher Nation genannt, der einst in stolzer Herrlichkeit gegrünt und geblüht hatte,

aber

schon

lange im

Absterben begriffen war, die Axt gelegt wurde, versprach dem einen

Teile

der

Reichsmitglieder

Oesterreich

reiche

Entschädigung

gefürchtet

von Preußen

längst herbeigesehnt war.

und Bayern aber schon

Die ungeheuren Opfer an Gut und

Blut, die Oesterreich aufgewendet hatte,

um

die Existenz seiner

treuesten Anhänger, der geistlichen Fürsten, zu erhalten,

vergebens

gewesen.

auf

Der Augenblick war gekommen, der von

Kosten des anderen.

Es

mußte

waren

ohnmächtig einwilligen, daß

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dazu

diese

dienen

Macht

die

sollten,

seiner

Feinde,

alten

Preußens und Bayerns, erheblich zu stärken.

Schon bevor der Friede geschlossen war, hatte Montgelas seine Vorbereitungen

gemeinsam,

um

getroffen,

man

Mit Genugtuung erfuhr

können.

dem

mit

wenn der Augenblick gekommen

handeln

um

Mächte des Nordens sich zusammengetan hätten,

zu

daß die

Bayreuth,

in

Hofe

Berliner sei,

Ge-

in

meinschaft mit Frankreich die Entschädigungsfrage zu lösen

und man suchte anzuschneiden. die

sofort die

Man

war

früher nur von einer

Er

zu lösen

sie

wünschte, daß der Berliner

Ausdehnung der Säkularisation

diese genügte nicht

wie

große Frage,

Hof

schlüssig würde.

teilweisen

'),

sei,

sich über

In Rastatt

Rede gewesen, aber

die

de» weitgehenden Wünschen des Kurfürsten.

daß man zu einer allgemeinen übergehen werde, und

hoffte,

daß auch die Besitzungen der Grafen und Herren ebenso wie die freien Städte in die Entschädigungsmasse geworfen würden.

Auch an eine Aufhebung der man schon damals in Bayreuth, schon sollte

ob

an, 2

der

geistlichen Ritterorden

man

ja

Reichsverband

deutsche

Aber Haugwitz vermied

).

über diese Punkte

dachte

fragte sogar in Berlin

vorläufig

bestehen eine

bleiben

Aussprache

3 ).

Als dann der Friede geschlossen war, ging von Bayreuth aus sogleich ein detaillierter Plan

und

Paris,

von 1112

über eine Ausführung des

)

die Höfe von Berlin

worin das gesamte Kirchengut in

D Meilen

mit

1

844G50

der Erbfürsten gefordert wurde.

man

4

VII des Luneviller Vertrages an

Artikels

Bei der Entschädigung

auf den früheren Plan Roberjots

Rastatt ausgearbeitet hatte.

einem Umfange

Seelen zur Schadloshaltung

Danach

zurück,

sollte

den

griff

dieser

in

an dem Großherzog

von Toskana Salzburg, Berchtesgaden und Passau, an Bayern außer Eichstädt, Freising, Regensburg, Würzburg und Bamberg —

-

1)

— Instrukt.

f.

Posch Bayreuth

24.

Januar 1801.

2) ebenda. 3) Bericht v.

Posch Berlin

29.

Januar 1801.

4) Denkschrift die Entschädigung betreffend Bayreuth 28. Fe-

bruar 1801.

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51

und mehreren Abteien auch Ansbach, Bayreuth und Nürnberg: gegen

Preußen

an

Bergs

Ueberlassung

wahrend

fallen,

Preußen Münster mit Reeklinghausen und Hildesheim

genommen waren.

sicht

So wäre der

in

Wunsch

alte

für

Aus-

Bayerns,

trunken zu verbinden,

die Oberpfalz mit der Unterpfalz durch 1

worden, und Montgelns Regierungsprogramm wäre durch-

erfüllt

Aber Preußen dachte nicht daran,

geführt gewesen.

fränkischen

wodurch seine Reibungsfläche

Es

größert worden wäre.

und

Cleve

und

die

Rhein

Mörs,

für seine

einzutauschen,

mit Frankreich

hoffte für die

Grafschaft

müssen,

abtreten

hatte

am

Gebiete

Besitzungen

bedeutend

die

es

an Frankreich

auf Entschädigung

besonders

ver-

Herzogtümer Geldern

in

Süd-

Darum war man auch mit der Bestimmung des Luneviller Vertrages, die dem Herzoge von Toskana Salzburg, Berchtesgaden und Passau zusicherte, wenig zufrieden. „Womit deutschland.

soll

denn nun der Kurfürst von Bayern entschädigt werden

rief

zwar der König zwar über

klagte

Einverständnis

aus,

davon

er

als

hörte,

Preußen

habe

Frieden

'

l

)

das

nur im

schließen

wollen,

die Treulosigkeit Frankreichs,

mit

1

Haugwitz

und

aber gegen die Bestimmung Einspruch zu erheben, wie es der

Kurfürst

auf

der

wünschte,

das

Uebcrgewicht

Oesterreichs

hinwies, das es damit im Süden Deutschlands gewinnen

daran dachte weder der König noch sein Minister.

darauf hinzuwirken,

daß dem Kurfürsten

Entschädigung gewährt würde.

in

würde 2 ),

Sie suchten

Westphalen eine

Lucchesini wurde angewiesen,

dafür einzutreten, daß Bayern Osnabrück und Münster erhielte

Aber schon Befehl.

der

in

folgenden Instruktion

„Neue Ueberlegungen und besonders

denken", heißt es darin

4 ),

Kurfürsten

sollte

3 ).

man den

militärische Be-

„haben mich veranlaßt, für mich auch

noch das Bistum Osnabrück und

Dem

widerrief

ein Teil

das Eichsfeld des

Bistums

zu

fordern".

Münster

zuge-

gesichert werden. 1) Bericht

Poschs Berlin 25. Februar 1801.

2) Instrukt.

3) Instr.

f.

4) Instrukt.

f.

Posch Bayreuth

24.

Februar 1801.

Lucchesini Berlin 20. Februar 1801. f.

Lucchesini Berlin 26. Februar 1801

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Google

55 In Bayreuth

hatte

man

daß

eingesehen,

es aussichtslos

So ging

war, den Plan Roberjots zur Ausführung zu bringen.

man denn in

bereit,

man

auf die preußischen Wünsche

die Entschädigung

Westphalen

und erklärte

ein,

zu

sich

Aber

nehmen.

wollte nicht diesen weit entlegenen Besitz behalten, sondern

dachte daran,

ihn

nutzen zu können

wenn

berg,

würde,

für ihn

Tauschobjekt gegen Württemberg

als

einen Tausch

auf

be-

Man hoffte, daß der Herzog von Württemam Rheine ein Staat 2. Ranges geschaffen würde,

eingehen

er

mit

sich

der

zumal da

Doch war

seinen Ständen ewig Streitigkeiten hatte.

Kurfürst auch wohl bewußt, daß dieser Plan etwas Gefährliches

und nur mit Einwilligung des Herzogs ausgeführt werden

hatte

konnte,

da sonst das Prinzip

fürsten,

an

dem Max Joseph

der Unverletzlichkeit

gehalten wissen wollte, durchbrochen wäre. in

Bayreuth

Sache

ängstlich

vorzugehen.

zu

alles

veranlassen, beim Berliner

Hofe die

die Sache so hinzustellen,

Kopfe entsprungen wäre.

vermeiden,

wurde

Posch

deners,

2 ).

Aber

dieser

in

Krüdener

Initiative zu ergreifen,

hoffte

man

es bedurfte garnicht

der König sowohl

selbst

angewiesen,

zu

und

das preußische Kabinett

geneigter zu machen, beim Wiener Hofe

worten

fest-

Daher suchte man

ob das Projekt seinem eigenen

als

So

Erb-

der

seinem eigenen Interesse

in

den Plan zu

befür-

der Unterstützung Krü-

wie Haugwitz erhoben keine Ein-

wendungen gegen den Plan.

Beide

warteten

mit Ungeduld

auf eine zustimmende Antwort des Herzogs von Württemberg,

um

in

Wien

die erforderlichen Schritte zu unternehmen

Preußen wurde zu seiner wohlwollenden Haltung

8 ).

in dieser

Frage durch die Rücksichtnahme auf Würzburg und Bamberg veranlaßt.

der

Besouders von Hardenberg, der

Verwaltung

Ansbachs

wurde der König bestimmt, Süden Deutschlands zu 1)

2) 3) 4) laß.

und für

fordern.

seit

Bayreuths

1791 seine Kräfte gewidmet

hatte,

Preußen die Entschädigung im In einer Denkschrift

4 )

hatte er

März 1801 B. A. Instruktion f. Posch Bayreuth 14. März und 18. März 1801. Bericht von Posch Berlin 14. März 1801. Entwurf zu einer Denkschrift. März 1802 Hardenb. NachProjekt

v.

Posch Berlin

11.

P. A.

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Bedenken gegen eine Uebcrlassung der fränkischen Bis-

seine

„Wenn Würzburg und Bamberg

tümer an Bayern niedergelegt.

an Pfalz-Bayern kommen",

heißt es darin,

„und unsere

frän-

kischen Fürstentümer in ihrer gegenwärtigen Lage bleiben,

kann

ausdrücklich

nicht

ich

preußischen Fürstentümer

so

genug vorher sagen, daß diese preußische Monarchie nicht

die

für

nur allen Wert verlieren, sondern vielmehr derselben nachteilig

Man

werden.

um

braucht nur die Karte anzusehen,

Vom

der Wahrheit zu überzeugen.

den kleinen Strich

und Böhmen ganz umringt,

an Sachsen

würden Ausbach -Bayreuth fast allenthalben einen

unzusammenhängenden Lage

in ihrer

Nachbarn

sich von

bayrischen Besitz bis auf

erhalten, der relativ sehr viel

mächtiger sein würde, die Ströme besonders den Main besäße, die

Hauptkommerz Straßen und mehrere uns notwendige Bedem es abhinge,

dürfnisse wie Holz und Salz allein hätte, von alle

Früchte unserer Landesindustrie zu nichte zu machen oder

für sich

zu

benutzen,

und der nach den

seit

Jahrhunderten

gegebenen, vielseitigen Beweisen, ja unter den jetzt gut gesinnten Fürsten, der treuloseste unseren Kachbarn

ist,

und

in

polizeilicher

politischer,

und

allen

Wir würden

alle

Rücksicht

finanzieller

Die militärischen Einrichtungen

verlieren.

von

insofern es auf wechselseitigen Verkehr,

Grenz- und Hoheitsstreitigkeiteu ankommt. Kraft

persönlich

böseste

könnten

durchaus

nicht bestehen, bayrische Finanz- und Polizeimaßnahmen

würden

dies

und das Verarmen der Untertanen sehr bald herbeifuhren.

Bei

dem

ersten

Kanonenschuß wären

Bayern entweder nicht unser unser

Feind wäre"

etc.

führungen den Schluß,

Alliierter

wir das Opfer,

sobald

und neutral oder gar

Hardenberg zieht aus seinen Aus-

entweder Würzburg und Bamberg mit

Anbach-Bayreuth zu verbinden,

oder auf beides gegen andere

Entschädigungen zu verzichten.

Der König entschied

das

erstere,

obwohl es

in Berlin

sich für

genug Leute gab, die diesen

abgelegenen und daher lästigen Besitz gerne weggegeben hätten.

Er

hoffte

vergrößern,

durch das

die

Neuerwerbung den Einfluß Preußens zu

im Süden und Norden mächtig künftig

Land zwischen Rhein und Elbe von

sich

abhängig

alles

machen

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;>7

Ura Bayem das

würde.

darauf

hin,

daß

Oesterreichs

das in

Bittere,

auf Würzburg und Bamberg

der Verzichtleistung

etwas zu versüßen, wies

lag,

mau

im Süden starkes Preußen die Absichten

ein

auf das

Erbe der Wittelsbacher

stets

vereiteln

Montgelas hatte auf seinen Plan, ganz Franken gegen

könnte.

Abtretung von Berg an Bayern zu bringen, verzichten müssen.

Man durfte sich nicht Preußen hindernd in um nicht die Hoffnung auf eine günstige Schwaben zu T

\V ohl wollen

zu

Frankreich

erwarten,

Weg

stellen,

war nicht

von Oesterreich

denn

verlieren,

den

Entschädigung

den

schien

in viel

Subsidien-

vertrag noch nicht vergessen zu haben, und der Zar war weit.

Nur

so ist es zu verstehen,

der

größten

daß der Kurfürst scheinbar mit auf

Bereitwilligkeit

einging.

Er

Preußen

sich in

erklärte, er

würde

W'ünsche

die

Franken weiter

des

Königs

Freuden begrüßen, daß

es mit

weil dadurch seine

ausbreite,

mehr gesichert Auch seine Hoffnung, Frankreich werde den preußischen Wünschen entgegen treten, schien sich anfangs nicht zu erfüllen. Der Berliner Hof bemühte sich eifrig um die Gunst Stellung zwischen Oesterreich und Frankreich

würde 1 ).

des

1.

um

Lucchesini mußte erklären,

Konsuls.

das Bedenken

Frankreichs, Preußens Einfluß im Süden würde zu stark, zu zer-

Preußen könnte so Frankreich wirksamer unterstützen,

streuen,

es sei ja dessen natürlicher Bundesgenosse

schaft Preußens, dessen Hilfe

man

).

im Kriege gegen England

sich

sichern wollte, vorerst zu erhalten, wurde

sandten in Paris erklärt,

s ).

So wurde denn schon Harden-

berg beauftragt, nach Franken zu reisen,

gewartet,

damit

daß

wurde

seine

um

die Bistümer für

Es wurde nur noch darauf

).

Truppen

zurückzog.

Tage zum andern

Heymann Bayreuth

Bericht v

3) Bericht

einem

4

gezögert.

Aber Die

welche der russische Gesandte Kalytschew in

2) Instrukt

4)

nehmen

Frankreich

von

Zurückhaltung, 1)

zu

in Besitz

dem preußischen Ge-

Frankreich würde jedem preußischen

Entschädigungsplane zustimmen

Preußen

Um sich die Freund-

2

f.

v.

7.

März

1801.

Lucchesini 20. Februar 1801.

Lucchesini Paris 23.

Hardenbergs Tagebücher

März

1801.

P. A.

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58 dieser Frage beobachtete,

der französischen Regierung

diente

zur Entschuldigung zuzustimmen, daß der König seine Truppen

Bistümer einrücken Heß, denn Bonaparte war im Grunde

in die

ebenso wie einst das Direktorium einer jeden Ausdehnung der

Der

preußischen

Macht im

Zar bot

Entschädigung Hannover an, denn Würzburg und

als

Bamberg waren von ihm da

Bayern

für

Land zu

Zwar

verzichten.

Erwerbungen

Frauken nicht

in

von der Ermordung des

auf

hatte,

sein in

damit seine Hoffnungen auf

es

Als in Berlin die Nachricht

auf.

Zaren

über den Regierungswechsel freuen

Nachricht

einen Freund,

der

und dessen

um

hätte,

Aussicht genommen,

eintraf,

schöpfte

man neue

Besonders Preußen, erklärte Haugwitz, könne sich

Hoffnung.

die

abhold.

Preußen seine Truppen

ließ

Hannover einrücken, doch gab

hatte,

in

Herzog von Württemberg abgelehnt

der

den

Deutschland

südlichen

den

auf

machte.

Er

verlor

im Auge gehabt

sein Interesse

zuletzt

bis

Anders war der Eindruck,

').

Kurfürsten

tatkräftiger Unterstützung er dringend bedurft

Entschädigung für seine Verluste zu

eine

Aber auch der Nachfolger Pauls

I.,

finden.

Alexander, billigte

nicht

die Pläne des Berliner Hofes, der schließlich, da auch Frankreich sich durchaus

ablehnend

einsehen mußte,

verhielt,

daß keine

Aussicht vorhanden war, Würzburg und Bamberg für Preußen

Die Hoffnung, Hannover zu erwerben,

zu gewinnen.

dem Könige

die Verzichtleistung

jetzt darauf hinzuwirken, hielt,

denn man fürchtete

leichter.

Er

machte

schien

bereit,

daß der Kurfürst die Bistümer

in Berlin, Oesterreich

er-

habe die Absicht,

sich dort auszubreiten 2). Seit

dem

14. April

seiner Hauptstadt gebessert.

1801

der Kurfürst wieder in

weilte

München, aber seine Lage hatte sich wenig

Im Innern

hatte er mit den größten Finanzschwierig-

Außen fehlte noch seiner Politik die Wünsche und Hoffnungen auf Entschä-

keiten zu kämpfen, nach feste

Stütze.

Seine

digung schwebten in der Luft, Mächten, 1)

Frankreich,

Bericht

2) Instrukt.

v. f.

solange

Rußland

Posch Berlin

12.

nicht

unter

den

drei

und Preußen eine Einigung April 1801.

Lucchesini Berlin

6.

April 1801.

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.")0

Aber dazu schien

war.

erzielt

Aussicht

keine

vorerst

vor-

Von der Festigkeit der neuen Regierung in Petersburg hatte man in München keine allzu große Meinung und außerdem war Alexander nicht gewillt, die Politik seines handen zu

sein.

Vorgängers, der bereit gewesen war, mit Bonaparte seine welt-

umfassenden

Pläne

durchzuführen,

Frankreich

fortzusetzen.

hatte noch genug mit England zu tun, und für Bonaparte

noch nicht der Augenblick gekommen,

mit

sich

war

den Einzel-

Die preußische

heiten des Entschädigungsplanes zu beschäftigen.

Politik aber schwankte wie die eines kleinen Staates hin und

Es

her.

man

Es wagte

Berlin

in

dem Großen errungen

unter Friedrich

war.

loren

daß Preußens Großmachtstellung,

zeigte sich auch hier,

die es sich

früher

selbständig

nicht alles

von

Frankreich erwartet, so wandte

um

Bayern

Bald

ließ

man

sprach

doch

fränkischen

Bistümer

Kurfürsten,

bald

Bamberg

man auf.

wieder

die sich

Heymann

von

wieder

stellte

Voller

vor

),

gegen

um

Daß

habe

es

habe

in

all

sich

bislang

seinen Verträgen

der

den

stets

das

keine

vom

Erwähnung

Baseler getan.

den Wiener Hof

dort in der gegenwärtigen Krise einen Halt zu

dies nicht nur leere

Verhandlungen

mit

Passau sondern

Worte waren, bewiesen Dieses

Oesterreich.

Großherzog von Toskana nicht

und

an

Bayern beschränkt, warf Montgelas

bleibe nichts anderes übrig, als sich an

zu wenden, finden.

Münsters

man diesem Würzburg und Unmut und Ungeduld nahm

Fieden an des Kurfürsten überhaupt

Diesem

er-

widersprechenden Eröffnungen in München

stets

2

Erwerbung

einer

Ueberlassung

leere Versicherungen

Kabinett

Berliner

Wünsche zu

seiner

mit

an Oesterreich,

sich jetzt

über seine Absichten im Unklaren.

gegen

Aussicht.

in

Auf

man

ver-

Hatte

einem Zusammengehen

man

mit Hülfe dieser Macht das Ziel

reichen.

hatte,

vorzugehen.

auch

begehrte

allein Salzburg,

für

die

den

Berchtesgaden

einen Teil Bayerns

bis

zur

Isar

gegen Ueberlassung der österreichischen Besitzungen in Schwaben an den Kurfürsten.

Obwohl Max Joseph

f. Posch München Heymanns München

1) Instrukt.

14.

2) Bericht

2.

früher

stets

diesem

Juni 1801. Juli 1801.

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CO schon mehrfach an ihn

herangetretenen

entgegen gewesen

so

war,

glaubte

Wunsche doch

er

Oesterreichs

in seiner gegen-

wärtigen Lage den Kaiser nicht durch einen brüsken Abbruch

der Verhandlungen verletzen zu dürfen

malige

Kabinett

es

als

Oesterreich eine Zerstückelung Bayerns die

schieben wollte

dem

Ber-

zeigte,

daß

man

es

eine spätere Zeit ver-

München doch

es in

während

für das Beste,

Verhandlungen, von denen es schon von andrer

in die

Kunde

Seite

hielt

-),

sich

erstrebte,

Lösung der Entschädigungsfrage auf

Preußen

dem Wiener

sich der Kurfürst

Aber

verheimlicht.

da-

und

Oesterreich

Anfangs wurden die Verhandlungen

Hofe näherte. liner

daß

bei,

Auch trug das

).

zwischen

freundschaftliche Verhältnis

Frankreich mit dazu

1

erhalten

hatte,

einzuweihen.

Früher,

als

der

König auf ein Zusammengehen mit Oesterreich gehofft hatte, war dem Kurfürsten geraten, Oesterreich nicht zu verletzen, da die geographische Lage Bayerns ein gutes Einvernehmen mit dieser Macht notwendig mache,

dem guten

weil von

und

Willen des Wiener Kabinetts die Lösung der Entschädigungs3

frage abhinge

Nachdem aber

).

die

Verhandlungen zwischen

Preußen und Oesterreich gescheitert waren, wünschte man nicht

mehr

eine

Verbindung

nahe

Man

riet,

der Kurfürst

Fuße

die

Verhandlungen

solle

mit

was

führen,

und Rußland.

habe Preußen

Wien und München. dem Kaiser auf gleichem

zwischen

ihm an Macht

Man würde

in

keine

fehle,

Besitz-

veränderung willigen, die nicht auch die Billigung des Kurfürsten

gefunden

von Haugwitz, Vielleicht

hätte.

4

Preußen zählen

)

Bayern

könne

auf jeden

Fall

auf

Posch war ganz gerührt über diese Worte

!

er erklärte sie

Preußens größter Zeit für würdig.

mochte es auch Haugwitz Ernst

mit

seinen Ver-

sicherungen gewesen sein, aber der König dachte wieder ganz anders

wie sein

hervorgeht,

Minister,

den er

1) lnstr.

f.

2) Instrukt.

wie es

Posch München f.

deutlich

aus

14.

Posch München

Juni 1801. 30. Juli 1801.

3) Bericht v.

Posch Berlin

5.

Juni 1801.

4) Bericht

Posch Berlin

3.

September 1801.

v.

einem Briefe

von Paretz aus an Haugwitz sandte, der

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sich damals zur

Kur

in Freienwalde aufhielt 1 ):

träge und durch die Vergangenheit",

Bayern verknüpft, aber seitdem

heißt

unüberwindbare Schwierig-

sich

keiten unserm ersten Entschädigungsplane

haben,

hat

Staates

2.

Wenn

Ranges

wir

in

oder

größere

eine

mich

für

Franken einen

„Durch Ver„sind wir mit

es,

nur

für

uns

Bedeutung.

bilden

und damit

hätten

hängig

Für mich

bleiben.

sich

nicht

Das

einzige,

Durch

wirkliche Bedeutung.

eine

vergrößert,

als

so hätte jenes

den neuen Plan, wird

isoliert,

es

daß Oesterreich

Friedrich Wilhelm

auch

Unter dem

seinem Herrn empfangen eine Note Poschs

an

Eindrucke des hatte,

Max Joseph

verfaßte

vom 29 August 1801,

daß Dies

geschrieben

die

er

in

sei,

sollten.

Haugwitz

den

Briefes,

ab-

vergrößert".

sich

was man dem Kurfürsten garantieren könne,

die Opfer, die er bringen würde, freiwillige sein hatte

stets

daß Bayern

weniger wichtig,

ist

dieses

geringe

Bayern und Sachsen hätten verbinden können, der uns nach Westphalen drängt,

gestellt

Ausdehnung

eine

Staat

Weg

den

in

geringere

*).

von

Antwort auf

der Preußen

um Rat

gebeten wurde, wie Bayern sich zu den Wünschen Oesterreichs stellen sollte.

da

lassen,

Alles

Urteil zu bilden

male

offiziell

wurde der Weisheit des Kurfürsten über-

jeden anderen unmöglich

es für 3

).

zum

ersten-

Gunsten des Kurfürsten auf Würzburg und

zu

Bamberg, die früher im Vertrage vom

dem Hause Oranien Preußen

sich ein rechtes

sei,

Zugleich wurde in dieser Note

zugesichert

5.

waren,

August von Frankreich und

für sich verlangt hatte, verzichtet.

die

dann später

Der wenig warme

Ton der ganzen Denkschrift wurde damit entschuldigt, daß man in der Wahl der Worte vorsichtig habe sein müssen, um die Verhandlungen Bayerns mit Oesterreich nicht zu durchkreuzen; mitgeteilt

Preußens wahre Gefühle habe man Posch mündlich 4 ).

1) Brief des

P. A.

Häusser

Königs an Haugwitz.

II S.

Paretz

12.

September 1801

361.

Max Joseph Berlin 27. August 1801 B. A. Antwort d. preuß. Minister, auf die Denkschrift v. Posch 29. August 1801 Berlin 15. September 1801. 4) Beriebt v. Posch Berlin 15. September 1801. 2) Brief d. Königs an 3)

v.

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152

München

In

Oesterreichs

dem

sitzungen auf

Untertanen

Umklammerung

der

rechten Innufer konnte

man

Vorderösterreich

auf

einer Suite

des

Unzufriedenheit

der

wenigstens

sich

Nachbars entledigt

lästigen

von

sich

Gegen Abtietung der bayrischen Be-

wodurch man

erhalten,

man

wollte

befreien.

Die

hätte.

Gegend, deren Interessen mit dem benach-

in jener

barten Salzburg und Berchtesgaden verknüpft waren, trug mit

dazu

bei,

dem Kurfürsten

eine Abtretung zu erleichtern.

Rußland zustimmte, und Bonaparte

würde

vorteilhaft «ei, so

Max Joseph schädigung

nach in

er nicht

dagegen

sein,

es für

Als

Bayern

entschloß sich

gegen

einer Staatsrats Sitzung

Ent-

gute

Schwaben, einen Teil Bayerns abzutreten, doch 1

dürfe der Inn nicht überschritten werden

kam

wenn

erklärte,

Aber der Beschluß

).

nicht zur Ausführung, da Bonaparte sich zuletzt doch

eine unbedingte Integrität Bayerns aussprach*).

Zwar

ftir

hatte er

noch kurz zuvor die Entscheidung ebenso wie der König

selbst

von Preußen dem Kurfürsten anheimgestellt,

Vorwurf

er Preußen einen

daraus,

daß

trotzdem machte

es in eine Verletzung

der bayrischen Integrität gewilligt habe, zu deren Garanten es Sein

gehöre.

Interesse

an

einer

Mannes

des mächtigsten gleichgültig

wurde sich

Um

sein.

erklärt,

man

erregt zu haben, konnte Preußen nicht

jeden

wolle

dem Sommer

ftir

Den Unwillen aber

*).

Anstoß

der Sache

künftig ihren

durchaus nicht mehr hineinmischen Seit

Entschädigung

reichen

Preußen habe sich dadurch verringert

zu

Lauf

vermeiden, lassen,

und

8 ).

dos Jahres 1801 hatte sich die politische

Stellung des Kurfüisten

Max

Joseph merklich gebessert.

Ob-

Am Hofe Max Josephs vertrat besonders *l Anmerkung: Montgelas die Ansieht, ein Austausch sei für Bayern vorteihaft. Er wäre vielleicht bereit gewesen, noch weitere Zugeständnisse dem Wiener Hofe zu machen Haß er aber daran gedacht hat, sich des am

21. Ja-

u. 30.

Novem-

ganzen „traurigen" Bayerns zu entledigen, wie Härder nuar 1802 seinem Hofe schreibt, ist wenig glaubhaft. 1)

Instrukt.

f.

de Bray

München

22.

Oktober

ber 1801. 2) Bericht Lucchesinis Taris 3. 3) Instrukt.

f.

Oktober 1801.

de Bray München 27 November 1801.

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Google

fi3

wohl in Luncville der Kaiser auch für das Reich den Frieden geschlossen hatte, schloß doch noch Bayern

Wilhelm wenden

ihm

mit

Separatfrieden

seinen

dem

III.

um

1

),

Kurfürsten

24. August

geraten,

1801

hatte Friedrich

nach Paris

eich

zu

dort die Erfüllung seiner Wünsche, die Preußen

nicht gewähren wollte

war dem Rate

gefolgt

und konnte, zu

Max

finden.

und hatte den folgenschwersten

Der Vertrag vom

seiner ganzen Regierung getan.

1801

am

Einst

Frankreich.

24.

Joseph Schritt

August

den Ausgangspunkt für Bayerns Politik in den

bildet

nächsten 12 Jahren,

von

es nähert sich

jetzt

an immer mehr

Frankreich, bis es sich 1805 ganz und gar Napoleon anschließt.

Montgelas hatte den Grundstein, auf den sich das neue Bayern

aufbauen

Er war

gelegt.

sollte,

nungen auf Frankreich zu

Preußen

parte

willens,

fortan

seine Hoff-

Aber noch hatte für Bona-

setzen.

und Oesterreich

Bedeutung

größere

das

als

kleine Bayern, dessen Interessen seinen größeren Plänen vorerst

noch manchmal geopfert wurden.

Hof großen

der Berliner

betrachtet

flächlich

Aenderung

dem

in

hat

der Vertrag

erfuhr er

in

behielt auch künftig

in

vom

noch

August keine

24.

Verhältnis

gegenseitigen

Der preußische Gesandte handlungen

So

Einfluß auf den Münchener, und ober-

hervorgebracht.

München war über die Ver-

Unkenntnis gelassen, aus einer Stuttgarter Zeitung

ihren Abschluß

Aber,

wie

Preußens Verhältnis

damals zu Frankreich war, darf man sich nicht wundern, daß es ihn

Bemühte

billigte.

erreichen,

sich

doch auch Haugwitz, das zu

was Montgelas gelungen war.

Auch

er

sah

alles

Heil für Preullen, nachdem die Verhandlungen mit Oesterreich gescheitert waren, in einem Vertrage mit Frankreich,

darauf gestützt können.

So

in

den Besitz

der

gab denn der preußische Minister,

Vertrag seinem Könige zuschickte,

daß es der

1)

offen seiner

III.

an

sich

Max

als

er

zu

den

Freude Ausdruck,

bayrischen Politik gelungen war,

Brief Friedrich Wilhelms

um

Entschädigung setzen

sich Frankreich

Joseph Berlin

18.

März

1801. 2)

Bericht

v.

Harnier München 30. August 1801.

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64 zu

1

nähern

In dem Vertrage hatte der Kurftirst auf seine

).

dem

Besitzungen auf

linken Rheinufer,

auf das Herzogtum

d. h.

Zweibrücken, Jülich und mehrere Aemter in

Frankreich

versprach

dafür

verzichtet,

Unterpfalz

der

war der fränkische Kreis genannt, ebenso war

solche

Als

Entschädigung. die

Rede

gewesen von einer Auswechselung des westphäli sehen Besitzes gegen Ansbach und Bayreuth

Bayern könnte

*).

dadurch

sich

von der alten Abhängigkeit von Frankreich freimachen, meinte

Audi Hardenberg und Haugwitz

Lucchesini.

wenn auch

befürworteten

doch eine teilweise Aus-

so

Haugwitz erklärte zu Posch,

wechselung.

Wunsch

gänzliche

eine

nicht

und Hardenbergs

sein

Ansbach gegen Bamberg einzutauschen

sei,

3

Aber

).

der König glaubte, die Ausführung dieses Planes einer späteren

müssen 4 ).

Zeit überlassen zu

Bayern jedoch

ließ die

das Ziel seiner "Wünsche zu erreichen, noch nicht

Im Herbst der

bayrischen

Gesandte

1801

Jahres

des

Gesandschaft

trat

Berlin

in

eine Veränderung in

Stelle trat der Malteserritter Francois Gabriel

Posch mehr

den Vertretern

zu

Münchener Hofe politischen

dieser

aus

gehörte,

bisherige

an

versetzt;

de Bray.

preußischen

der sein

teilte

Der

ein.

wurde nach Petersburg

Posch

Hoffnung,

fallen.

seine

Während

Partei

am

Nachfolger unbedingt die

Er war wie

Ansichten seines Freundes Montgelas.

davon überzeugt, daß, solange Oesterreich und Preußen

gegenseitiger

lehnten,

für

Eifersucht

2.

Ranges nichts anderes

übrig bleibe, als mit Frankreich zu gehen.

gewiegter Diplomat

aus Entscheidung

Berlin

Hofes

und

behielt.

gewann

er

Durch gar

sich

Vorgehen ab-

gemeinsames

ein

deutschen Fürsten

die

De Bray war

tüchtiger Staatsmann,

auf

die Entschlüsse

des

Münchener

sein freimütiges, liebenswürdiges

bald

die Freundschaft

ein

auch von

der

Wesen

des Königs und

das Vertrauen des leitenden Ministers.

1)

Haugwitz an den König

21.

September 1801.

2) Bericht Lucchesinis Paris 24. 3) Bericht v. 4) Instrukt.

Posch Berlin f.

3.

August 1801.

September 1801.

Lucchesini Berlin

G.

September 1801.

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Google

US

Er

Mit großen Hoffnungen entließ ihn der Kurfürst.

er-

wartete von ihm, daß es seiner diplomatischen Kunst gelingen

würde, das durchzusetzen, was seinem Vorgänger nicht gelungen war, nämlich Preußen für einen Austausch der Markgrafschaften

Denn

zu gewinnen.

dem Vertrage vom

seit

24.

August 1801

glaubte man, nicht mehr die Nachbarschaft Preußens nötig zu

haben, da Frankreich den Schutz Bayerns gegen Oesterreich über-

nommen

In der Instruktion, die ihm mitgegeben wurde,

hatte.

ward ihm aufgetragen, wechselung

Hauptaugenmerk auf

sein

am

bayrischen Besitzungen

der

Erwerbung von Ansbach und Bayreuth zu möglich

nicht

zu

beides

sein,

wenigstens Ansbach einzutauschen

Bayern liegen mußte, Landes

trat

Um

winnen,

).

es

man für

das leicht mit

dem Ganzen

ver-

den Plan zu ge-

de Bray auf die glänzende Stellung, die Preußen

sollte

Besitzes eutfernt,

um

Die Markgraf-

Hauptmasse des preußischen

im Kriegsfalle geschützt werden zu können,

beim ersten Kanonenschusse würden

nicht

sollte

wünschte

Statt eines isolierten

den König für

schaften lägen viel zu weit von der

froh den lästigen

reich,

richten; so

Westphalen schaffen könnte, hinweisen.

sich in

gegen

Der Vorteil, der darin

1

klar zu Tage.

erhielt es ein Gebiet,

werden konnte.

einigt

erlangen,

Aus-

eine

Unterrhein

Nachbarn

sie

los

verloren gehen.

zu werden,

mehr den preußischen Wünschen

digung hindernd in den

Weg

stellen,

Oester-

würde

sich

inbetreff der Entschä-

und Kußland und England

würden eine mächtige Stellung Preußens am Rheine mit Freuden begrüßen danken. haben,

*).

Aber

Sicher

hier

war der Wunsch der Vater der Ge-

würden England wie Kußland gern gesehen

daß Preußen

sich

am Khein

vergrößert

weil

hätte,

damit die Möglichkeit zu einein Konflikte zwischen Frankreich

und

Preußen eher gegeben

keine

weiteren

war,

Berührungspunkte

kam

seiue Vorliebe

einer

Ausdehnung des preußischen

schien.

Man

für

der

aber

mit

der

f.

Dazu

den fränkischen Besitz, der ihm mit Einflusses verknüpft zu sein

erkannte bald in München,

1) Instiukt.

König wünschte Kepublik.

daß man

allein

den

de Bray Mimchen 29. August 1801.

2) ebenda. i)

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!

I

66



schönen Plan nicht verwirklichen konnte, und so wandte

an seinen neuen Freund Bonaparte, der erklärt

sich

daß jeder merke, welche Gefühle

wolle,

Haus hege

1

Konsul

1.

den

Berlin

in

Bayern zur Abrundung zu

er

gegen das pfälzische

er

Und

besiege.

Antrag, 2

tiberlassen

Er

).

wirklich

stellte

Markgrafschaften

die

dem Kur-

erklärte

wünsche ihn unabhängig sowohl von Oesterreich

er

fürsten,

man

hatte,

damit er durch seinen Einfluß den Widerstand

),

des Königs gegen das Projekt

der

!

Aber da der König

wie auch von Preußen zu machen.

sich

weigerte, auf den Plan einzugehen, unterstützte Bonaparte ihn

nicht mehr.

Es war

Fuß zu

sich mit

seine Absicht,

da

stellen,

er

Preußen

reich aufstellen wollte.

auf

Einfluß

er

speise, die er auswarf,

zum

sich

Jahr

gemacht,

dem

seit

zu

fördern

den

Norden

dazu

über

Die

gewinnen.

da

auf

Lock-

er

hatte

Angelegenheiten

die

inneren

dem

Reichstage,

Luneviller Frieden

dienen,

durch Preußen

helfen,

war die Säkularisation, denn

Schiedsrichter

Deutschlands ein

Preußen auf einen guten

Gegengewicht gegen Oester-

In Süden sollte Bayern

'seine hochfliegenden Pläne

wollte

als

obwohl

vergangen

war,

fast

noch

keine Einigung über den Artikel VII des Vertrages erzielt war.

Der Gesandte Stadion

hatte

Berlin

in

zwar versichert,

den besten Willen, die Entschädigungsfrage

Oesterreich habe

zu lösen, aber es geschah nichts, damit den Anfang zu machen.

Man wußte auf

dem

in

Bayern, wie langsam die Gangart der Geschäfte

Reichstage war und wie wenig geeignet, die Ungeduld

zu befriedigen.

Daher hatte Posch schon im März 1801 ein

Zusammengehen Bayerns und Preußens

um

eine rasche

Preußen

sollte,

Basis

eine

Regensburg gefordert,

in

Lösung der Entschädigungsfrage herbeizuführen. so

wünschte man

aufstellen,

der

damals

Frankreich

mit Rußland

noch,

beitreten

würde,

und

dem Reichstage vorlegen. Entweder sollte die Deputation, schon auf dem Rastatter Kongreß bestanden hatte, wieder

diese

die

Instrukt.

f.

de Bray München

2) Instrukt.

f.

de Bray München

1)

6.

17.

Dezember

1801.

Januar 1802.

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G7

Leben gerufen werden, oder das ganze Geschäft

ins

sollte

dem

Kaiser übertragen werden, der sich mit Preußen und Kußland,

Garanten des deutschen Reichsverbandes, in Verbindung

den

setzen sollte

Diesen letzten Antrag

*).

dann Bayern im

stellte

Einverständnis mit Preußen im Fürstenrate

am

20. April 1801,

doch hatte er eine andere Fassung bekommen und war etwas eingeschränkt:

Dem

Kaiser

zu berichtigenden

weitere (Einleitung der noch

sollte die

Friedensgeschäfte

der Weise

in

übergeben

werden, daß er seine Anträge darüber an die Reichsversammlung

gelangen Prinzip

2

Aber Oesterreich

lasse, j.

der

Es

Ausfuhrung übernehmen. den

Haß

wollte,

gewilligt

Säkularisation

obwohl es doch

hatte,

in das

nicht

ihre

und Bayern

wollte lieber Preußen

derer zuwenden, die unterdrückt werden sollten.

beeilte sich

der Wiener

Hof durchaus

Die Geschädigten mußten

achten auszufuhren.

So

das Reichsgut-

nicht,

selbst

die Ini-

Preußen wie Bayern stimmten darin überein,

tiative ergreifen.

daß nicht vom Reichstage, wo die Feinde einer Säkularisation die

Majorität

hatten,

die

niemals

unterschrieben haben würden,

sondern daß die

dürfe,

ganze Angelegenheit einer Deputation über-

Ueber deren Zusammensetzung gingen

tragen werden müßte. freilich

Todesurteil

eigenes

ihr

Frage gelöst werden

die

anfangs beider Meinungen auseinander.

Während Preußen

keinen geistlichen Fürsten in der Deputation sehen wollte, hielt

Bayern

dies

in

stärken,

dem Kaiser

durchkommen,

Auch

es

absolute

wies Bayern darauf hin, daß,

so zu.

die Oppositions-

nicht

könnte

sonst

falls

der Plan

wohl

Vollmacht

zu

erteilen.

Mainz nicht Aufnahme

der Deputation fände, das Direktorialamt verfassungsgemäß

Böhmen übertragen werden müßte des

um

unbedingt für nötig,

partei allzusehr zu

österreichi scheu Einflusses

stimmte

Danach

dem

es

sollte die

1)

Note

Häusser

v.

Posch an

3) Instrukt.

),

aber eine solche Stärkung

bayrischen Antrage

vom

Eutschadigungsfrage

mission von 8 Mitgliedern,

2)

3

durfte Preußen

d.

nicht 14.

durch

zulassen,

September eine

Kom-

Böhmen, Brandenburg, Mainz und

preuß. Minist. Berlin 13.

März 1801

B. A.

11 S. 338. f.

Posch München 23

August 1801. r O*

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($8

Sachsen aus dem Kurfürstenrate, Bayern, Würtemberg, Hessen

und der Hoch- und Deutsehmeister aus dem Fürstenrate

Am

werden.

7.

waren die Ansichten des

Verschieden

Reichsschluß erhoben.

und Münchener Hofes

Berliner

den

über

Preußen auf dem Reichstage für Verlust

künfte

beschränkt

Vorteil

war,

da

so

ein Antrag,

der

Während

sollte.

durchzusetzen

und Entschädigung

würde,

es

Gesichtspunkt,

werden

bei der Entschädigung inne gehalten

Maßstab

gelöst

November wurde das Reichsgutachten zum

suchte,

daß der

bloß auf reine Ein-

der

Preußen von

für

für sein abgetretenes reiches aber

nur

48 (H Meilen umfassendes Gebiet, größere Entschädigung bedigung .nach

daß Verlust und Entschä-

wollte Bayern,

anspruchen konnte,

Land,

und

Menschenzahl

da die Besitzungen, welche

würde,

an

Sühnopfer

Frankreich

Einkünften

geben

hätten

müssen,

Eigen tum sgiiter sondern Staaten gewesen teile

gemessen werden könnten Einig

aber

*)

;

von Köln geeignet,

und einem

Fürstbischof

geschädigten

besonders Preußen

von

31.

August 1801

daß

abgeben,

Münster.

Erbfürsten

siegte.

ließ es auf

Sein

eine

Neuwahl

dem Reichstage

sollten.

an der Aufrechterhaltung

dieses Prinzips

Land war zu

schaffen,

sein,

daß vor

nicht

erfolgte.

eine Erklärung

erledigte Stifter in dieser Zeit des

nicht neu bestetzt werden

Bayern, das hatte,

Ueberganges ein Interesse

da der Tod

des Bischofs von Freising nahe bevorzustehen schien,

Hessen

am für

9.

Am

Frage.

Ersatz

mußte daran gelegen

Lösung der Entschädigungsfrage

Am

anderen

einer

in

folglich

hätten,

diesem Maßstabe

und Bayerns Ansicht

beide

nur

1801 starb der Erzherzog Maximilian Franz, Kurfürst

27. Juli

und

waren

nur nach

auch

nicht

deren Bestand-

seien,

Menschen und Einkünfte gebildet

Land,

Verlust und Entschädigung

geregelt

die deutschen Fürsten als

und

Baden

dieser Erklärung

bei.

trat

Trotzdem

mit

wurde

in Münster und am 7. Oktober in Arnsberg Wahl vorgenommen, und von beiden Domkapiteln Erzherzog Anton Viktor gewählt, dessen Wahl vom

September

Köln

die

wurde der

1) Instrukt.

f.

Posch München

23.

August 1801.

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(50

Kaiser anerkannt wurde.

mußte

Freilich

er sich auf Frankreichs

und Preußens Vorstellungen hin zu der Erklärung

verstehen,

daß dies auf den Gang der Säkularisation keinen Einfluß haben sollte.

Als Bonaparte von den Vorgängen in Köln und Münster

Kunde

sagte er zu Talleyrand

erhielt,

„Ich

:

daß

wohl,

sehe

wir selbst an die Ausführung der Säkularisation gehen müssen,

und wenn jene Leute mich ärgern, werde tifex

maximus

Pon-

ich auch ihren

müde"

Ich bin dieser Intriguen

säkularisieren.

*).

Sein Verhältnis zu England hatte sich gebessert, ein Friede schien

bevorzustehen, und so entschloß er sich, der in

Deutschland

mit Preußen

war,

länger

nicht die

In

durchzufuhren.

Berlin

ergriff

man

Seine Absicht

des Lüne vi Her Friedens

Bestimmungen

Sobald

gestreckte Hand.

Ordnung der Dinge

zu bleiben.

fern

man

in

mit Freuden

München

von

die aus-

nahen

den

Beziehungen zwischen Paris und Berlin hörte, lenkte Montgelas wieder

Im Laufe

ein.

des Jahres

aus seiner antipreußischen

1801

hatte

er

oft

genug

Stimmung keinen Hehl gemacht und

hatte es versucht, seinen Herrn, der seinen Talenten unbedingt vertraute,

von seiner engen Verbindung mit Preußen allmählich

Er

zu lösen.

Schwankende

daran fehlen, dem Kurfürsten das

ließ es nicht

in der preußischen Politik vorzustellen,

ihm

hierbei

der

Tod des preußischen

um

ihn

kam Gesandten Heymann am

auf die Seite Frankreichs hinüber zu ziehen.

Zu

statten

27.

September 1801, der durch seine persönliche Freundschaft

mit

dem Kurfürsten

ihn ausgeübt hatte

der

Weg

trotz

2 ).

Montgelas einen großen Einfluß auf

Aber

wieder enger an Preußen au.

De Bray mußte

daß

schloß er sich in

Berlin er-

8 ).

vom

September 1801 P. A.

1)

Brief aus Paris

2)

Mit der Führung der Geschäfte wurde nach Heymanns Tode

Harnier beauftragt. als

Montgelas erkannt hatte,

Bayern würde auf jeden Fall mit Preußen zusammen-

klären,

gehen

als

nach Paris über Berlin gehen müsse,

7.

Erst Ende Juni 1802

kam Baron

v.

Schladen

Gesandter nach München. 3) Instrukt.

f.

de Bray München

7.

Februar 1802.

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70

Aber

den ausgearbeitet,

Preußen

zeigte

beraten

bei allen

die Länge, Entwürfe wur-

in

und wieder

bei Seite gelegt,

doch

Verhandlungen wohlwollendes Interesse

Zwar gelang

für Bayern.

und Frank-

zwischen Preußen

Verhandlungen

die

reich zogen sich über Erwarten

de Bray

auch

es

Preußens

nicht,

Einwilligung für einen Austausch der fränkischen Besitzungen

gegen Berg zu gewinnen, da Frankreich eine Verstärkung der preußischen Macht in Westphalen ablehnte, aber Preußen konnte

im Laufe der Verhandlungen Bayern Beweise dafür geben, daß es

Wert auf

Freundschaft

seine

Könige den Vorschlag machte, wurde

,

einem

dies

vom

neuen

fränkischen Bistümer

Bamberg der Regnitz

des

Teil

liche

Gebiet

von

dem

welches auf

oberen

sollten

die

Teiles

von

Abrundung

zur

Außerdem der süd-

zum Erzbistum Mainz gehörige

von Speier und

Worms

und die

das Land,

rechten Ufer des Rheins lag, dazu noch fast

Nürnberg mit dem größten Teile

ganz Eichstädt, bietes

das

Fulda,

des Mains,

links

,

den Preußen

entlang,

zu erhalten wünschte, an Bayern kommen.

in

Wünsche des Kurabgelehnt ). Nach

Hardenbergs

Ausnahme

mit

die

Hofe

Berliner

Entschädigungsplaue

dem

seine Entschädigung

Franken zu suchen, unbekümmert um fürsten

Als Bonaparte

legte.

doch

in

Bayern

gelegenen Enklaven

seines

Ge-

Aber auch

*).

diesem für Bayern günstigen Plane erging es nicht besser als

den anderen zahlreichen Entwürfen, gelegt,

daß

er zeigt jedoch,

dieser Zeit

im Interesse Bayerns

Als im Frühjahr

er

wurde zu den Akten

preußischen Staatsmänner in

die

tätig waren.

1802 immer noch kein Ende

in

den

Entschädigungsverhandlungen abzusehen war, machte Montgelas

dem

Hofe den Vorschlag,

Berliner

Preußen

solle

einigung der deutschen Fürsten zustande bringen, hältnisse

Grund brauche

im

Reiche

dagegen

man

zu

geltend

ordnen.

machen,

und

auf

die Ver-

könne keinen

den Wiener

Hof

keine Rücksicht zu nehmen, da der Fürstenbund

v.

de Kray Berlin

9.

2) Bericht v.

de Bray Berlin

10.

1)

Frankreich

eine Ver-

um

Bericht

Januar 1802.

November

11301.

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71

genug

stark

zuüben. 1 ) ernstlich

23.

auf Oesterreich

würde,

sein

Druck aus-

einen

Aber der Bund, an dessen Errichtung Montgelas wohl nicht gedacht hatte, wurde überflüssig, denn am

Mai 1802 schloß Preußen und am folgenden Tage Bayern Entschädigung,

seinen Vertrag mit Frankreich, der endlich die

Damit

die beide für ihre Verluste erhalten sollten, bestimmte.

waren die Verteilungen

und Wiederverteilungen, die man

in

um

ein

Paris mit deutschem Gebiete, gleichsam als ob es sich

Land gehandelt

neuentdecktes

Der Kurfürst

brauchte

hatte,

zu Ende.

nicht

mehr

gegeben werden könnten.

daß

fürchten,

Diese und die Bistümer Freising,

*)

Augsburg und

Eichstädt,

zu

und Bamberg dem Oranier

doch noch Würzburg

schließlich

von Passau

ein Teil

mit der Stadt,

dazu mehrere reiche Abteien und eine Anzahl von Reichstädten

Die Träume, die man

waren ihm zugesichert. hatte,

waren

überstieg

die

gehabt

doch

wenn auch

nicht in

nicht

Entschädigung

weitem

bei

dem Grade, wie

München

in

gegangen,

in Erfüllung

alle

die

aber

Verluste,

Preußen der Fall

es bei

Die

war, welches das Verlorene fast fünffach ersetzt erhielt.

Bistümer Hildesheim

und Paderborn,

von Münster,

Teil

ein

Erfurt und mehrere Abteien und Reichstädte bildeten die Ent-

Die Forderungen waren

schädigung.

gangen, aber „der

Wunsch

Ende zu

„bescheiden"

sprüchen

durch den der

zur

bringen,

haben mich zu

sein".

bestimmt,

s

Beide

)

russisch-französischen Vertrag

ge-

zugeben", heißt

„und die ganze Angelegenheit

es in einer Instruktion,

zu

höher

weit

freilich

ein gutes Beispiel

Verträge

vom

Ordnung der deutschen Verhältnisse

rasch

meinen An-

in

3.

wurden

Juni 1802,

abgeschlossen

wurde, anerkannt.

Bevor noch vom Reichstage die troffen

von seiner Entschädigung

1)

letzte

Entscheidung ge-

war, rüstete sich Preußen, mit Einwilligung Frankreichs

3) Instr.

f.

de Bray.

Uarnier.

zu ergreifen.

München,

Berichte Harniers.

2) Bericht v.

Besitz

Berlin,

16.

März und März 1802.

10.

Berlin, 6.

Hatte Mont-

21.

März

1802.

Juni 1802.

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72 gelas früher die Besorgnis gehegt,

Besitznahme

zeitige

könne durch

es

von

Entschädigung

der

im übrigen Teile Deutschlands

Umsturz

ein

eine vor-

Seiten Preußens aller

bestehenden

Verhältnisse eintreten, gerade so wie die Besetzung der Graf-

schwand

seine Furcht,

auch Bayern

Es

gar

versuchte,

Maßnahmen stehen würde. Jetzt wäre dem Beispiele Preußens gefolgt. eine

Entschädigung

zu

Garantie

für

mächtiges Vorgehen erbittert war, Besitz ergreifen zu können.

l

)

stück,

dem

das

Mißtrauen

Neuerwerbungen

die

von seinen

Hofe sich die Meinung von

allein

seiner

übernehmen,

Um

*).

vor

neuen Gebieten

zu

so

Man

geben.

solches Schrift-

werde

garantiere,

und Rußlands

Bonaparte die Garantie zögern, ihr beizutreten

Furcht

Aber der König war nicht ge-

bayrischen Gesandten, durch ein

Frankreichs

Aussicht

in

und Bayerns eigen-

etwas Schriftliches aus den Händen

erklärte

die

um ohne

erlangen,

Oesterreichs Eingreifen, das über Preußens

neigt,

so

daß Frankreichs Macht

hörte,

gerne

zu

Berlin

in

er

als

hinter den preußischen

gestellte

den Anlaß gegeben habe,

zur Teilung Polens

schaft Zips

geweckt;

nur

doch

das wolle

würde Preußen nicht

zu verhüten, daß beim Berliner

festsetzte,

Bayern

zu schwach,

sei

Entschädigung Besitz ergreifen

um

können,

zu

drang de Bray nicht allzusehr auf die Erfüllung des bayrischen

Wunsches. Auch

gekommen

den Gedanken, der

ließ er

preußische Truppen

war,

sollten

Wtirzburg8 und Bambergs

unterstützen,

stand

fallen.

zu

lungen

zu

Haugwitz

finden

fürchtete,

vermeiden, folgen, der

Entschädigung

nicht

in

Man

München

München

in

die

da man dort Wider-

um

wollte,

schließlich

zu

besetzen,

als

Verwick-

dem Rate von

dem Kurfürsten vorgeschlagen eher

auf-

Besitznahme

bis

hatte, die

der Termin,

Annahme des Planes vom 3. Juni Doch wenn Oesterreich dem Beiund von der dem Großherzoge von

welcher der Deputation zur

gestellt war, verstrichen sei.

spiele

Preußens

folgen

Toskana bestimmten

1) Bericht

v.

2) Bericht v.

Entschädigung

de Bray.

Besitz

ergreifen

würde,

Berlin, 19. Juni 1802.

de Bray Berlin

7.

Juli 1802.

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Google

73 auch Bayern unverzüglich vorgehen

sollte

Und

1

).

bald sollte

dieser Fall eintreten.

In

vom

Nacht

der

auf

IG.

17.

August

1802

ließ

daran

denke,

den

%

um

Oesterreich,

dem Rücken

hinter

ohne

gungsplan

des

nicht

es

abgeschlossenen

Kaisers

anzunehmen,

weiteres

Bayern zugesprochen war,

in Paris

die

daß

zu zeigen,

Truppen marschieren

Regierung

schen

in

war man

;

aber von der preußi-

in

München davon

daß man

selbst die

bayrische Regierung

die

die

Man

berührt.

glaubte,

doch vergaß man

Weigerung verschuldet habe. hatte

entweder

es

die

der Durchzug verweigert.

sollte,

Prenßen mißbillige das Vorgehen Bayerns, dabei,

Passau,

und wenig

Ansbach wurde der Abteilung,

fränkischen Bistümer besetzen Peinlich

besetzen

Sofort ließ nun auch

später auch Salzburg und Berchtesgaden.

der Kurfürst seine

Entschädi-

Stadt

die

Denn

in der Eile ver-

gessen oder überhaupt nicht für nötig gehalten, die Bestimmung der

Truppen anzugeben, und auch

waren nicht innegehalten. keine

Vorfall

dieser

damals in München

weitere

weilte,

die sonst üblichen

Doch wünschte man wurde angewiesen,

Berliner

zu

Hof bestimmte, Bayern

kommen,

ist

daß der

mehr und mehr seine Gunst zuwandte. er

aufzubieten,

1.

entgegen

Konsul Bayern

Dieser hatte erklärt,

werde jeden Schritt Oesterreichs, der gegen die Integrität bestimmte Entschädigung

Bayerns oder gegen die für Bayern gerichtet

erhob

sei,

man

gegen Frankreich gerichtet ansehen.

als

in Berlin

preußischen Truppen zur

Oesterreich

August 1802

hatte

zu

den

Man war

französischen

stoßen

1)

Memoire

bereit,

die

zu lassen,

Räumung Passaus zu zwingen. Am 22. Max Joseph an den König einen Brief

geschrieben, worin er Preußens Hülfe erbeten hatte,

2) Instrukt

Darum

auch energisch Einspruch gegen die Be-

setzung Passaus durch die Oesterrcicher.

um

alles

Der Grund, der den

freundschaftlich

so

darin zn suchen,

daß

Hardenberg, der

Folgen habe.

damit die Mißstimmung beseitigt würde 2 ).

Formen

in Berlin,

v.

Haugwitz Berlin

f.

Hardenberg Berlin

10. 6.

und Fried-

August 1802.

Mai 1802.

Digitized by

Google

74 rieh

Wilhelm

zögerte

nicht,

zu

sie

versprechen.

„Ich

will

keinen Augenblick verlieren", heißt es in dem Antwortschreiben des Königs

1

„Ew. Durchlaucht

),

wo

jeder sollte sich jetzt, beschäftigt

das Entschädigungswerk zu

zum Abschlüsse der Verhandlungen einer weiteren enthalten. Diesen meinen Wunsch teilte der

bis

legen,

Regensburg damit

die Deputation in

Hand an

die letzte

ist,

den

mitzuteilen, wie ich über

Ich gestehe, daß ich gedacht hatte,

vorliegenden Fall denke.

Besitzergreifung

und die französische Regierung schien

Zar,

dagegen

zu

sein.

Nach

als

Antwort

Wiener Hof

den

auf die

durchaus

nicht

mir

welche

Eröffnungen,

der

über meine

Mitteilungen

eigenen Entschädigungen machte, mußte ich annehmen, daß er ebenfalls unserer Ansicht

und nur

sei,

meiner Ansicht

wären Ew. D.

aber hat dieser

Hof

setzen

Passaus die Grenze

und

ich bin

Juni

3.

Sie

in

dem

Entschädigungen zwischen

durch

Jeder wird mir zugeben,

überschritten.

Uebereinstimmung

in gleicher

Teilungsplane

und

Frankreich

Preußen

Sie ruhig Ihre Interessen

sich die 3

als

abgetretenen Staaten

Was

im

als

auch

Vereinigung zu halten

ist,

so

betrifft,

aufrecht

ansehen

garantiert

der

von

neu

meinem

hinzukommenden zu

der

alten,

un-

Beitritt

werden Ihnen meine

veränderlichen Gefühle der Freundschaft für Sie und Ihr

1)

Brief des

August 1802.

Königs Fr.

W.

daß

einig,

die Integrität Ihrer alten nicht

die

Besonderen

daß

wissen,

vollkommenste

Mächte so

vollkommen

können und dürfen, sowohl was

die

Plan im Allgemeinen und im

besteht, diesen

Darüber sind

zu erhalten.

Weise

bestimmten

Ew. D.

nehmen.

zu

in Besitz

Rußland,

sind,

erwähnten

eben

Besonderen, was die Entschädigung Ihres Hauses

betrifft.

Besetzung

die

der erste es anzuerkennen, daß Sie, Herr Bruder

und Vetter, vollkommen berechtigt für

Nun

Loos be-

zugesicherte

außerdem

hat

nach

zu tun.

dem Hause Toskana nach

nicht nur das

sondern

lassen,

ich dort erklärt,

dasselbe

bereit,

dem Entschädigungsplan vom

Voraussetzung

in dieser

und unter diesem Gesichtspunkte habe

a.

d.

Kurfürst,,

M.

J.

Haus

Berlin

30.

B.A.

Digitized by

Google

75 dafür bürgen, daß ich mit Freuden jetzt die feste und feierliche

Versicherung der Garantie wiederhole, und ich zu

sichert

darum handeln

ich

bei

bitte Sie,

wo

jeder Gelegenheit,

ver-

es sich

davon zu geben,

wird, Ihnen wirkliche Beweise

mich an den Malinahmen der beiden verbündeten

stets treulich

Mächte

daß

sein,

beteiligen werde, welche diese Garantie

Aufrichtigkeit

meiner Gefühle

und

und die daraus

Rechnen Sie auf die

hervorgehenden Folgen erfordern werden.

auf die Festigkeit meiner

Entschließungen."

wanne Freundschaftsworte vom mehr gehört. Aber der Rückan Rußland und Frankreich gaben dem Könige den Mut, langem waren

Seit

halt

solch

München

Berliner Hofe in

nicht

einmal offen seiner Freundschaft für Bayern Ausdruck zu geben.

Der Kurfürst

durfte

Preußen

hoffen,

werde Oesterreich

angesehen,

selbst als eine vollwertige Garantieakte pflichtete er sich

und

darin nur, einem

Rußlands beizutreten,

Paris

hörte,

Bonapartes tember,

um

sein

und

Gesandter

des

jeder Gefahr für Preußen vor-

bayrischen Gesandten Getto

Drängen

auf

am

5.

Sep-

obwohl ohne Vollmacht, einen Vertrag abgeschlossen,

und Bayerns

die

Rede war.

verpflichteten sich darin, die

habe

aus

als er

zufrieden,

Lucchesini

dem nur von einem Zusammengehen

in

doch ver-

Zusammengehen Frankreichs

Daher war der König wenig

zubeugen.

zum

Der Brief wurde von Friedrich Wilhelm

Nachgeben zwingen.

Die

Preußens, Frankreichs

beiden

deutschen

Mächte

zusammen mit Frankreich beim Kaiser

Räumung Passaus binnen 60 Tagen zu verlangen, würde man ihn mit Waffengewalt dazu zwingen.

falls

widrigen-

Preußen

stand wieder vor einem Kriege mit Oesterreich, der ebenso wie

der Krieg des Jahres 1778 in Bayerns Interesse unternommen

worden

Auf das Jahr 1778 wies auch Bonaparte

wäre.

einem Handschreiben hin, richtete

*)

:

Die

Politik

in

das er an den König von Preußen

Frankreichs

nicht

weniger

als

die

Preußens hätten ihn veranlaßt, sich für die Wiederaufrichtung

1) Brief in

Bonapartes an Fr. Wilh.

III.

Anfang Septemher 1802,

den Gesandtschafteberiohten Harniers. P. A.

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76 Bayerns

zu verwenden.

Oesterreich

ihm

zwingen zu wollen,

um Bayern

abzutreten,

zu machen.

zu

den Kurfürsten

scheine

zum Lech das

bis

von ihm

einem

abhängigen Staate

habe es schon 1778 versucht, damals

Dies

ihm Friedrich der Große entgegengetreten.

Nachkomme

König, der

dazu berufen,

wunderer,

Land

bayrische

Doch war man

seinem Sinne

in

der

er,

sein

Be-

zu

arbeiten.

und

des großen Mannes,

weiter

den Ubereilt

in Berlin anfangs nicht geneigt,

geschlossenen Vertrag

zu

Lucchesinis

sei

seien

Jetzt

Man

ratifizieren.

wies

auf den Brief des Königs hin, der durch die Garantieerklärung des künftigen bayrischen Besitzstandes einen Vertrag, für den Augenblick die Integrität Bayerns schütze,

Die Umgebung des Königs, Köckeritz voran, bot

mache. auf,

der nur

überflüssig

das friedliche System weiter fortzusetzen,

alles

und suchte ihn

zu bestimmen, alles zu vermeiden, was die Neutralität gefährden

konnte

Aber Haugwitz, der damals wie de Bray anerkennt,

*).

auf das wärmste Bayerns Sache vertrat,

denken des Königs, die trages

machte,

geltend

schlossene

Haltung

verstand

es,

die Be-

gegen eine Ratifizierung des Ver-

er

zu

Er wies

beseitigen.

Frankreichs

auf

hin,

auf

dessen

die ent-

tatkräftige

Hülfe Preußen zählen dürfe, auf die Ohnmacht Oesterreichs und auf

die Rücksicht,

die

man einem Verbündeten

schuldig

Aber besonders bestimmten Friedrich Wilhelm wohl richten aus Paris,

Passau räumen

z ).

wo Cobenzl Allzuviel

Nach-

erklärt hatte, Oesterreich

werde

für den Augenblick nicht

schien

denn

am

tember in Potsdam die Ratifikation des Vertrages.

In

auf

dem

Spiele zu stehen,

und so

erfolgte

machte die Haltung des Berliner Hofes

in dieser

gelegenheit den denkbar günstigsten Eindruck.

dem Frieden von Teschen

1)

Bericht

v.

de Bray

sei.

die

hat Preußen

Berlin

2.

18.

Sep-

München

ganzen An-

„Niemals

seit

sich so tatkräftig ge-

Oktober

1802.

„Auch

die

Königin," heißt es hier, „sei stets dafür gewesen, das friedliche System fortzusetzen,

weil

sie

fürchtete,

daß bei längerer Abwesenheit die

Liebe des Königs zu ihr erkalten könne und seine Leidenschaft sich einer anderen

zuwenden möchte."

2) Instinkt,

f.

Lucchesini Berlin

10.

September 1802.

Digitized by

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77 niemals

zeigt,

getreten"

es so nachdrucksvoll für unser Interesse ein-

ist

Der Kurfürst

schrieb damals de Brav.

*),

hatte nach

den Ereignissen der vergangenen Zeit gefürchtet, daß Preußen es überhaupt verlernt habe, eine energische Sprache zu führen.

Besonders bei der Besetzung Passaus hatte er geglaubt, auf Preußen

Ordnung der Dinge

in

Deutschland fern

nicht

würde der

es

nachdem

bleiben,

Aber

hatte er auf die Unterstützung Rußlands gerechnet.

Zar Alexander,

es

Besitz seiner Entschädigungen gesetzt habe.

sich selbst in den

Eher

da er annahm,

zu dürfen,

zählen

ein

schwacher Fürst,

der sich von seinen je-

weiligen Stimmungen leiten ließ und ein Feind von allem war, was Tatkraft und Ausdauer erforderte 2 ), hatte gerade damals seine Politik wieder gewechselt und suchte mit Oesterreich zu-

Rußlands Abschwenken

sammenzugehen.

König

Wirkungen des Maivertrages. es

war

Es

mehr umstimmen.

nicht

konnte

zeigten

freilich

sich

jetzt

die

Preulien bestand die erste Probe,

Das

künftig mit Frankreich zusammenzugehen.

bereit,

den

mußte auch auf das Verhältnis zwischen Preußen und Bayern

Es war zu erwarten, daß Bayern auch

einwirken.

anderen

Frage

Preußen

stellen

sich

wie

anders

und geneigt

in

den

letzten

sein würde, auf die

in einer

Jahren zu

Wünsche des

Berliner Hofes, die eine Regelung der Verhältnisse in Ansbach-

Bayreuth betrafen, einzugehen Infolge

der

bestanden schon

ßische

Krone

).

verwickelten Gebietsverhältnisse seit

Nach

in

Franken

Jahrhunderten zwischen den Besitzern der

fränkischen Markgrafschaften Streitigkeiten.

3

und

U ebergang

erreichten

den

bayrischen

Kurlanden

jener Provinzen an die preu-

die Differenzen

den

höchsten

Grad,

da die fränkischen Landesstellen nach selbst gemodelten Landeshoheitsprinzipien die aufstellten

1)

und

Bericht

2) Bericht

3)

alle

v.

Behauptung innerhalb

de Bray Berlin

de Bray Berlin

2.

eines

11.

S.

Angesessenen

der

September 1802.

Oktober 1802.

Für das Folgende: Süßheiin,

Bayreutb.

geschlossenen Gebietes

desselben

Politik Preußens

in

Ansbach-

289 ff.

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Google

78 vollen brandenburgiscbeu Landeshoheit unterzogen

Karl Theodor

suchte

der

über

Folge

zur

Einleitung

eine

haben

Kurfürst

).

Verhand-

Max

quo

Status

ein

neuen

einen

Aber

sollte.

Als

hinaus.

nie

1

gütliche

durch

völligen Ausgleich

einen

Landesvergleich

Kcchte durch

und wirklich wurde auch

lungen zu wahren, verabredet,

seine

kan\

dieser

zur Re-

Joseph

gierung kam, erhielt das Ministerium Befehl, die abgebrocheneil

um

Verhandlungen wieder anzuknüpfen,

eine gütliche Ueber-

einkunft wegen der preußischen Grundsätze herbeizuführen, eine

Grenze aufzustellen und eine gänzliche Purifikation beider

feste

Territorien zu bewirken

auch,

ernennen,

Die preußische Regierung versprach

*).

zur Führung

Kommissär

einen

aber

die

Sache

kam

der Verhandlungen

nicht

ihren Fortgang nahmen.

Streitigkeiten

während

weiter,

Klagen wegen Ueber-

München

griffe preußischer

Beamten

Das

Vorgehen der bayrischen Behörden

rücksichtslose

liefeu fast täglich in

rief oft

Entrüstung der Regieruug in Ansbach hervor, die sich ihre

Klagen nach Berlin gelangen zu kleinlichen

diese

Aus

ein.

die

beeilte,

und häufig bildeten

lassen,

Gegenstand

den

Vorfälle

zu die

erbitterter

diplo-

Archiven

suchte

der

uralte Verträge

hervor,

um

preußische Ansprüche auf irgend einen Ort zu begründen.

So im

matischer

'

preußische

Verhandlungen.

man

in

Ansbach,

Januar 1801

sich mit

sah

Hänlein

Legationsrat

als

dies

da Preußen Rechte

erhob Protest.

gewußt,

nicht

preußisch

Anlaß

sei

bayrische General Bartels

100 Mann

Schönberg einquartierte, an,

der

den

in

als

dem nümbergischen Orte

eine

Neutralitätsverletzung

auf diesen Ort

geltend

bayrischer Seite wurde erwidert,

daß

der

3 ).

nürnbergischc

und man habe

machte,

Von

Ort

Schönberg

Ein anderer Fall, der auch zu lauten Klagen

gab, und der deutlich die Buntscheckigkeit der damaligen

Karte 1802.

1)

von

Deutschland

Preußen

Aus einem Brief

Concept B. A. München

ereignete

illustriert,

besaß

d.

mit

Würzburg

sich

und

im August

verschiedenen

Kurfürsten an den König von Preußen.

19. April

2)

Ebenda.

'6)

Hardenberg an llaugwitz

1800.

17.

Januar 1601.

P. A.

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70 das Condominat

anderen Herrschaften

den Dörfern Main-

in

stockheim und Wiesenbronn, 4 Stunden von Würzburg entfernt preußische Kommissäre

Einige

gegen

Untertanen

preußische

würzburgische

große Aufregung, die sich

nach München bei

Bayern

allzugroße

da

würde,

stellen

herrschte

für die

sei,

dem

Zu

die Verhältnisse

am

er

30.

Ende kannte,

August 1802

eintraf.

von beiden Seiten war eine

durfte

Hardenberg erwarten, daß

Schwierigkeiten

ja gerade

es

München

sollten.

besten

doch

erhoffen,

In

).

wodurch die beiderseitigen

werden

am wo

der

gesandt,

nicht

auf einige

als

unumgänglich nötig

es

einem Entgegenkommen

Einigung zu

).

man preußischerseits München war man zu der Ueber-

zu treffen,

geregelt

Besitzverhältnisse

wurde Hardenberg,

Nur

daß

Abkommen

2

erst legte,

In Berlin wie in

zeugung gekommen, Zukunft ein

auch

Versehen

aus

1

Maßnahmen

die

Gerüchte sprachen von einer militärischen

aus.

Besitznahme durch preußische Truppen

einlenkte.

nun

dehnten

ihm

den

in

Weg

damals in der Angelegenheit

mit Passau von Preußen einen Beweis der Freundschaft erhielt.

Nach

der

bringen

die

Instruktion,

Aufgabe

seine

sollte

„Nicht

stattgefundenen

auch in Absicht

Hardenberg

sein,

einen

nur in Absicht

und

Grenzauf

auf die

sonstigen

alle diejenigen,

wurde

mitgegeben

Vergleich

zustande

bisher

8 ),

zu

mit Bayern

Streitigkeiten,

sondern

welche auf das Kurhaus

durch die Erwerbung von Würzburg, Bamberg und Eichstädt, desgleichen

der Reichsstädte Rothenburg, Windsheim, Dinkels-

Vor

Dingen wird eine

btihl

und Weißenburg übergehen.

feste

Landesgrenze auszuwirken und da, wo solche

allen

streitig ist,

der Distrikt nach Billigkeit allenfalls der Hälfte nach zu teilen sein,

und eine Ausgleichung der

Gegenstände,

Lehen

etc.

in beiden Teilen

bestens zustande

belegenen

zu bringen sein"

*).

Ferner sollte Hardenberg zur Purification der Markgrafschaften einige bayrische

1)

2)

und

Im Bezirksamt Kitzingen. Münchener Staatszeitung v.

3) Instrukt.

f.

Memoire

v.

4)

die fünf eichstädtischen Enklaven, Her-

26. August 1802. Hardenberg Berlin 3. August 1802. Hardenberg 3. Juli 1802. Hardenb. Nachlaß. P. A.

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Google

80 Abenberg und einen Teil von Plein-

rieden, Ohrenbau, Spalt,

zu

feld

den Strich von Bamberg,

und

der Regnitz

des Mains,

rechts

samt

suchen

erhalten

der Aisch

Auf den Vorschlag Hardenbergs,

Stadt Bamberg.

Teil von Ansbach,

der an die Oberpfalz

abzutreten, wollte der

König

der

dafür

den

an Bayern

grenzte,

Er

nicht eingehen.

der

mit

lag,

glaubte, der

Kurfürst würde gegen Abtretung der preußischen Enklaven in

den Bistümern Würzburg und Bamberg, im Gebiete der Reichs-

Rothenburg

stadt

und

Gelde mit

bereit

sein,

namhaften Abfindung

Wunsch

»einen

auf

und gegen Erlassung

der Oberpfalz

in

einer alten Schuld und einer

eingehen,

dem Ganzen zusammenhing, wegzugetien

aber hatte es folgende Bewandtnis

1787 und

Jahren

den

In

1

in

baarem

nichts,

was

Mit der Schuld

).

2 ).

1788

der

hatte

leichtlebige

Herzog Karl Aiigust von Zweibrücken von Preußen 2 246 416 Gulden

Sämtliche Agnaten

entliehen.

sonders ausgestellten Erklärungen teilt,

und die Rentkammer

Zweibrücken

in

zum Besten

darüber aus, daß die Gelder

worden

hatten

damals

in

dazu

ihre Einwilligung stellte ein

beer-

Zeugnis

des Staates verwendet

Somit war die Obligation mit allen rechtlichen

seien.

Formalitäten versehen und mußte von den Erben Karl Augusts

anerkannt

Für

werden.

des Kapitals samt

Rückzahlung

die

4 °/o Zinsen war festgesetzt, daß sie in 6 Raten von sechs zu sechs Jahren

der Herzog

erfolgen

oder

und

wärtige

dergestalt

eine

Art

ein constitutum

zukünftige

daß

erteilt,

sich

bezahlt

1) Instrukt.

die

f.

das

Jahre, in

Staaten

des pfalz-bayrischen Landes

haben

machen,

wenn

nicht

auf irgend

sollte,

die

festgesetzten

würden.

erfüllt

v.

Hcigel,

Durch

Hardenberg Berlin 22. Oktober 1602. d. Herzoge Karl August von Zweibrücken

von

beim Könige von Preußen gemachte An leben betreffend. K. Tb.

wo

Bayern

des Kapitals wurde

er das Recht

zu

dem

mit

Regierung

possessorium auf sämtliche gegen-

Bedingungen

kontraktmäßigen

2) Acta,

Nachfolger

Zur größeren Sicherheit

antrelen würde.

dem Könige

beginnend

sollte,

sein

Beziehung

brücken zu Preußen.

II.

d.

Herz. K. Aug.

u.

M.

B. A.

und

Jos. v. Zwei-

Vjs. III S. 31.

Digitized by

Google

81

einen Separatartikel des Friedens von Basel ließ sich Preußen

von Frankreich

Summe

Uebertragung der

die

auf die Ent-

Nach

schädigung des Herzogs von Zweibrücken garantieren. den Bedingungen

Max

hätte

Joseph im Jahre 1800 mit der

Rückzahlung beginnen müssen, aber da der Berliner Hof

Still-

schweigen beobachtete, ließ auch der Kurfürst die Sache noch

Zwar brachte Montgelas

ruhen. 4.

in einer Staatsratssitzung

dem

dem

Preußens möchten

Stillschweigen

der König werde die Forderung

entweder im Herzogtum Berg

Man

1

).

man

oder

der

bei

oberen Pfalz

zur Verlängerung des Zahlungstermins bis

dem Kriege zu bewegen,

Jahres nach

zum Ende

des ersten

zugleich aber sollte

man

nach einem anderen Anlehen umsehen, durch welches ge-

sich

gebenen Falls das Berliner abgetragen werden könnte aus

in

Hompesch

das Berliner Kabinett

versuchen,

sollte

glaubte,

zum Nachteile des Kurfürsten

im Herzogtum Neuburg dereinst geltend machen. beantragte daher,

Bayerns

Vorteile

zuwider laufende Absichten zu Grunde liegen

finanziellen

Sache

schwieg

Gründen hütete man

sich

2

Aber

).

München,

in

die

Anregung zu bringen, und auch der Berliner Hof

in

entweder

weiter

mit

Mitleid in

vom

April 1800 die Rede darauf und sprach die Befürchtung aus,

des

München

die

aus

Kurfürsten

Gründen

politischen

Lage,

trauriger

Verhandlungen

darüber

oder

aus

Hardenberg

bis

Bei

eröffnete.

der

schlechten Finanzlage des Münchener Hofes glaubte der König,

der Kurfürst werde

genötigt sein,

preußischen Vorschlag

Baarsumme

sollte

als

einzugehen

Ständen auf

Kredit hoffte

man

eine

die

in

auf den vorher die

Lockspeise dienen.

Dem

Enttäuschung erfahren. seinen

;

Million

in

Aber

stehende

er sollte eine

Kurfürsten war kurz zuvor von fl.

bewilligt

und

ein

großer

,

außerdem

den Indemnitätslanden

durch eine

böhmischen

München,

erwähnten

Aussicht

in

Lehen

eröffnet

bessere

Verwaltung reiche Hilfsquellen erschließen zu können 3).

1)

Auszug aus einem Prototoll der geheimen Staatskonferenz

München 2)

4.

April 1800.

B. A.

Aus einem Referat

3) Bericht

v.

Zentners München

Hardenbergs Ansbach

2.

18. Juli 1801.

B.A.

Oktober isno. 6

Digitized by

Google

82

AU

dies schwächte das Verlangen des Kurfürsten nach fremder

Man werde

Geldhülfe, und so wurde Hardenberg erklärt:

Summe,

die schuldige

rund 3 522 700

20 Jahre

belief,

fl.

man

abtreten, sondern

für

Ende 1802 auf auf keinen Fall Land und Leute

die sich mit Zinsen bis

wolle versuchen, in 40 Raten innerhalb

die Schuld

zu

1

berichtigen

Der König

).

erklärte

2

sich bereit, darauf einzugehen

).

In den Hauptfragen, die die Puriflkation und eine bessere

Abrundung

kam

betrafen,

zwischen

bald

Montgelas eine Einigung zustande, die

nnd

Hardenberg

freilich später

noch einigen

Aenderungen unterworfen war, da der König darauf bestand, keinen

Lande

abzutreten.

noch die Besitzungen Markgrafschaften gewissern,

Provinzen hatte,

es

ob

sich in Berlin erst ver-

wollte

der doppelten Rücksicht auf die bisherigen

und die

Indemnitätsländer,

vorteilhaft

sei,

dem

die

man zu nehmen

wenn jene Besitzungen Territorialherrn

respektiven

Schlüsse,

in

Regensburg

einen allgemeinen Beschluß als

den

die in

bona et

als

zuerkannt

Nach eingehender Prüfung der Frage kam man zu

würden.

dem

Man

nur

machten

Schwierigkeiten

der säkularisierten Fürsten,

lagen.

bei

vacantia

jura

von dem zusammen-

preußischen Untertanen

einzigen

hängenden

bona

vacantia

Aber

sollten.

an

dieser

zu

daß

beantragen,

festgesetzt

werden

sollte,

durch

daß

sie

den jeweiligen Landesherrn übergehen

Antrag wurde

nicht

Für

angenommen.

den Kurfürsten wäre auch ein allzugroßer Schaden entstanden,

wenn

er

auf

diese Einkünfte ohne Entschädigung

hätte ver-

zichten müssen, betrugen sie doch nach Hardenbergs eingehender

Berechnung jährlich

über

200 000

4 fl.

Hardenberg selbst

).

war auch gerecht genug, seinem Könige

vorzustellen,

daß

nicht als bona vacantia angesehen werden dürften, sondern

Kurfürsten zufallen müßten;

1)

er schlug vor,

sie

sie

dem

gegen Ueber-

Ebenda.

Bray Berlin 23. Oktober 1802. Hardenberg Berlin 22. Oktober 1802. Hardenberg 2. Oktober 1802 mit einer Tabelle.

2) Bericht v. de 3) Instrukt. 4) Bericht v.

f.

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Google

83 von Bayern

der Schuld

lassung

einzutauschen

Aber auch

*).

damit wollte sich Bayern noch nicht begnügen, und schließlich

Preußen

willigte

für

zur

ein,

am

Gütervertrages zu Augsburg

Summe der

150 000

noch

10.

baar

fl.

März 1803 durch Nagler

Ringel nebst weiteren 12 480

an Legationsrat

Preußen

Bayern

Dies geschah bei Auswechselung des geistlichen

auszubezahlen.

letzten

der Vergütungssumme

Ergänzung

an

obige Dominialrechte

Mit dieser

fl.

Weil von

aber hatte es folgende Bewandtnis.

November 1802

22.

Uebergangstermin

als

der

den geistlichen Gütervertrag erworbenen Revenuen an-

durch

genommen wurde, die Zinsen der Schuld aber bis zum 1 Januar 1803 berechnet waren, so erklärte sich der König bereit, dem .

Kurfürsten

1803

die Zinsen

der

und Aversionalsumme zu

Schuld-

man

Später wurden, da

vergüten.

März

bayrischersei ts den 10.

den Tag der Auswechselung der Güter angenommen

als

wissen wollte, nach Ucbereinkunft noch einmal 12 410

Preußen

sodaß

ausbezahlt,

rund 175 000

).

Mitte November 1802 waren die Verhandlungen im sentlichen

Der Ausgleich

beendet.

sollte

We-

nach Revenuen und

Preußen

nach Flächeninhalt geschehen.

nicht

von

fl.

tatsächlich

2

betrug

fl.

Aversionalsumme

die

hoffte

dabei,

weil seine Provinzen eine bessere Verwaltung gehabt hatten, auf

Die künftige Grenze war vorerst nur im All-

einen Zuwachs.

gemeinen

festgelegt.

Das Genauere

durch eine Vertrags-

sollte

Diese Bestimmung

vollzugskommission später bestimmt werden.

aber barg wieder den Stoff für künftige Mißhelligkeiten,

Waren auch Bambergs nicht reicht,

die

Wünsche Preußens

in Erfüllung

daß künftig die

geschlossenes

Ganzes

keinem

innerhalb

welche

Rechte

der

oder

gegangen,

fränkischen

bildeten

3

auf eine so

Erwerbung doch

hatte es

Fürstentümer

ein

er-

fest-

Es wurde bestimmt, daß

).

des

anderen

irgend

zustehen

sollten.

Allen

Territorialgrenze

Besitzungen

Ansprüchen, die sich vielleicht noch aus Urkunden der Archive

1)

Ebenda.

2)

Aus

3)

Haupt-

d.

Hardenberg. NachlaB. u.

Landesvergleich

v.

P. A. 30.

Juni l.sos B. A. * G

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Google

84

wurde von beiden Teilen

ergeben würden,

Au

entsagt.

feierlichst

Preußen wurden die Reichsstädte Weißenburg, Dinkelsbühl

und Windsheim,

die eichstädtischen

bergische Distrikte

Enklaven und einige bam-

gegen

abgetreten

Erwerbung der Aemter

Lauenstein, Streitberg, Solnhofen, Neustadt nebst

den Enklaven

in

preußischen Besitzungen sich

bieten, die preußische

Ferner sicherten

jenseits des Mains.

Teile eine Verbindungsstraße

beide

Culm und Osternahe

b.

Würzburg und Kothenburg und den

sollte

zwischen ihren Ge-

von Eschenau

nach Pegnitz,

die

bayrische von Schnaittach nach Forchheim führen.

Der von Montgelas geschlossene Vertrag war

zum Nachgeben. „Konnten würdigkeiten

Frankreich,

gerade

das

entgegenzukommen

wurde der Vertrag

war

damals

dem

'

Auch fand

Hof

Berliner

erst

am

Denn von

unterzeichnet.

4

weder an Rußland noch an

Aber

suchte.

Denk-

und unter den damaligen Ver-

einen Rückhalt

nirgends

Bayern un-

wir", sagt Montgelas in seinen

„in jener Zeit

hältnissen die Unterstützung Preußens entbehren?

Bayern

für

zwangen den Kurfürsten

günstig, aber die politischen Verhältnisse

30.

in

allem

Juni

1803

einer anderen Seite

eine Störung in die Verhandlungen hineingekommen.

Oesterreich hatte in Paris durchzusetzen verstanden, daß die

Entschädigung des Großherzogs von Toskana

um

das Bistum

Lucchesini wie Cetto waren hinters

Eichstädt vergrößert wurde.

Licht geführt, erst durch Rechberg, den bayrischen Gesandten

das 1

.

bekam de Bray Mitteilung davon, der

Regensburg,

in

preußische

Ministerium

Konsuls benachrichtigte

von

2 ).

laut für die Integrität der alten

eingetreten war, er Vorteil in

der

sofort

Rücksichtslosigkeit

des

Bonaparte, der noch kurz zuvor

und neuen Besitzungen Bayerns

gab unbedenklich seinen Standpunkt

auf,

als

davon zu haben glaubte, und sicherte Eichstädt, das

Paris Bayern versprochen war,

Oesterreich zu.

In

Berlin

war man durchaus

nicht abgeneigt gewesen, Oesterreich entgegen

zu kommen, aber

man

der Entschädigung

hätte gewünscht,

daß die Vergrößerung

auf Badens Kosten,

das achtmal mehr er-

1)

Montgelas, Denkwürdigkeiten

2)

Bericht

v.

S. 66.

de Bray Berlin 30. Oktober 1802.

Digitized by

Google

85 halten

verloren

als

Darum

erklärte:

geschehen

hatte,

man

habe

also

wird sich über uns lustig machen und

München

Um

gleich

„Man

die eingegangenen Verpflichtungen zu brechen.

darauf

In

um

an die Kehle gesetzt,

chesini das Messer gleichsam

König

Der

wäre.

Paris im September Luc-

in

man

bot

um

alles auf,

man

Recht daran"

tut

Preußen ein unmittelbares Interesse daran zu geben,

gegen

Abtretung

eine

1

).

den Plan zu hintertreiben.

zu

Eichstädts

sich

beschleunigte

erklären,

man den Abschluß der Verhandlungen mit Hardenberg, die am 20. ihr vorläufiges Ende erreichten; Preußen erhielt

November 1802 die fünf

Aber die Hoffnungen des

eichstädtischen Enklaven.

Kurfürsten

sich

erfüllten

zum

nur

war auch

Preußen

Teil.

diesmal ängstlich bemüht, sich nicht in direkten Gegensatz zu

Frankreich

Preußen die die

Man gab

zu setzen.

seine

solle

Beschwerden

de Bray

Paris

in

würde,

Schritte, die Cetto tun

Sache noch nicht endgültig entschieden

Preußen hatte eingewilligt

Bistums

des

die

Bewahrheitete

treten.

an

ein Interesse

hatte,

an

fünf

der

Oesterreich,

würde

dort

unterstützen, 2

sei

).

falls

Denn auch

nachdem Bayern

Frage,

Enklaveu

eichstädtischen

abzu-

Gerücht von der Abtretung

das

sich

Bayern

den Rat,

vorbringen,

den

standen

so

preußischen

Wünschen große Schwierigkeiten entgegen, denn vom Hause Habsburg durfte man nicht viel Entgegenkommen erwartenDaher war es auch durchaus falsch, wenn man in München Aenderung es

Preußen

daß

gewesen,

es

sei

Entschädigungsplane

das

veranlaßt

der Erklärung Talleyrands

habe

Lucchesini

dem

im

kaum

hätte

lebhaft,

Preußen

gerade

glaubte,

niemals

sollte

in

gerade

die

fragliche

Paris

erklären

der

sei,

3 )

,

und

bedurft,

gewünscht.

König bedauere

von der Entschädigung,

Hause garantiert

pfälzischen

zu Cetto

Aenderung ,

neue

diese

habe

ein Teil

deren Integrität

weggenommen

werde, aber er könne auch jetzt nur wie stets das kluge Prin-

1)

Bericht

v.

3) Instrukt.

würdigkeiten

f.

November 1802. November 1802. Dezember 1802 u. Montgelas, Denk-

de Bray Berlin

2) Bericht v. de

Bray Berlin

de Bray

6.

18. 4.

S. 67.

Digitized by

Google

86 zip des

Konsuls, rasch die Dinge in Deutschland zu ordnen,

1.

anerkennen,

auf die Gefahr

selbst

dabei

hin,

einige gering-

Nur

fügige Teile des Entschädigungsplanes opfern zu müssen.

man

stellte

die Bedingung,

Frankreich

zuerst versuchen,

solle

ob Oesterreich sich nicht mit der Uebertragung der Kurwürde an den Großherzog begnügen wolle, war,

geschehen würde,

nicht

Vertrages darauf zu dringen, daß possessionis

dies,

falls

beim

wie zu erwarten

definitiven

Abschluß

dem

Eichstädt nach

1.

von 1797 übernommen würde,

2.

des

statu«

die eichstädtischen

Enklaven zur Erleichterung der Austausch verband hingen Bayern abgetreten werden verpflichte,

Auch

und daß

sollten,

nur eine kleine Truppenmacht

den Petersburger Hof zu veranlassen, wirken

1

).

und

26.

Dezember 1802 wurde

bemühte

sich,

alles erreicht,

was

Enklaven

behielt

verhindert,

es gefordert hatte,

Bedingungen

preußischen

Oesterreich hatte nicht

denn im Vertrage waren

daß die vor kurzem

sollte,

war

im Interesse

nach Ankunft

dem Könige,

des

München

getroffenen

die Frage,

wo Bayern

in

offen gelassen.

Bayerns

eine

Prinzen

statt;

Louis

man kam

abzugeben: Der König

den Vertrag das größte Hindernis,

Doch bemühte

Lösung zu

Pariser Vertrages

dem

Haugwitz eine Konferenz die Erklärung

eichstädtischen

Bayern gegen eine Baar Vergütung, und so

einen Ersatz finden

zwischen

Die

enthalten.

Abmachungen durchkreuzt wurden, aber Preußen,

Paris der Vertrag zu

in

Gunsten des Großherzogs unterzeichnet.

Gleich

es

in demselben Sinne zu

*).

Am

sich

zu halten

dort

genügender Ersatz, den Frankreich anfangs nicht

hatte bewilligen wollen, zuerkannt wurde,

war

an

Oesterreich sich

versuchte Preußen durchzusetzen, daß Bayern für seinen

Verlust ein

die

3.

fand

in

finden.

Berlin

Ferdinand

überein,

freue sich,

in

und Paris

daß durch

das der Wiederherstellung

der Ruhe in Deutschland bislang entgegen gewesen wäre, hin-

1)

Ebenda.

2) Bericht

ürk. No. 85

v.

de Bray Berlin

2.

Dezember 1802.

Bailleu II

u. 86.

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87

weggeräumt

sei

um

aber

;

den Kurfürsten,

für

wirklich zu

diese Sache

Ende zu

territoriale Entschädigung

bringen, sei es nötig, sofort die

ihm rechtmäßigerweise zukomme,

die

zu

bestimmen, und der König bestehe durchaus auf die Abtretung 1

Nürnbergs und Augsburgs

Bald zeigte sich auch die Frucht

).

Bemühungen

preußischen

der

Dort war man

Petersburg.

in

ganz der Meinung Preußens, daß Bayern eine

schädigung erhalten müsse, und der russische Gesandte

wurde

wenn

daß,

an Bayern

Nürnberg

München

sich in

fallen

um überhaupt nur

es

Bonaparte,

Bayern gehen,

der

wollte

man

hatte

Man

glaubte,

genügendes

kein

sei

zu

die er

zu

glaubte,

seinen Ansprüchen

Doch da war

sein.

Reichsstadt

dieser

an

von seiner Politik ab-

nicht

den französischen Handel

für

begünstigen.

war Bonaparte

500 Toisen vor Passau

strittigen

hin-

so erklärte sich der Kurfürst

der Abtretung

Er

jedoch

Vorstellungen

und

allein zufrieden

sich

die Reichsstädte,

haben

Anfänglich

).

etwas zu erhalten, in

widersetzte.

zu

nötig

2

darauf

Aber man merkte bald, daß man,

gehen dürfe,

mit Nürnberg

bereit,

sollte

Markow

so doch wenigstens

darauf einzugehen.

Millionen Schulden

Aequivalent für Eichstädt.

nicht zu weit

Lucchesini

mit

nicht beide Städte,

geweigert,

mit 16

Stadt

eine

gemeinsam

angewiesen,

zuarbeiten,

Ent-

territoriale



Auf Lucchcsinis

bereit,

an

Bayern

die Stadt selbst

die

war im

vom

26.

Dezember mit Oesterreichs Einwilligung Bayern

zugesprochen



zu

Vertrage

Besitzungen

alle

und Schwaben, 8

sein,

/io aller

erheben

der

überlassen, nicht

die Souveränität

ferner

mediatisierten Fürsten in

und außerdem

der Kurfürst

sollte

über

Franken berechtigt

Einkünfte der geistlichen Körperschaften für sich

8

waren

leere

Ver-

sprechungen, die Erfüllung stand noch in weiter Ferne.

Den

zu

Vorläufig

).

Schritten Lucchesinis

Gesandten Markow,

nachkam 1)

4 ).

fehlte

der

nur

Die Hoffnungen

Bericht

v.

aber

nur

die Unterstützung lässig des'

de Bray Berlin

2) Bericht v. de

dies

Bray Berlin

des russischen

den erhaltenen

15.

Januar 1803.

12.

3) Bericht v.

de Bray Berlin

8.

Februar 1803. Februar 1803.

4) Bericht

de Bray Berlin

8.

März

v.

Befehlen

Münchener Hofes, eine

1803.

terri-

8 «S

Entschädigung

toriale

Man

zu

nun den Plan

griff

dem

auf

man

man

darauf ein

nicht

zu ermutigen,

und

stehen,

;

nicht

und begehrte dafür die In Berlin ging

Reichstage.

suchte vielmehr den Kurfürsten

auf eine

fest

sich

mehr.

den reichen Gütern des deut-

schen Ordens einen Ersatz zu finden,

Unterstützung Preußens

immer

schwanden

erhalten, auf, in

territoriale

Entschädigung zu be-

durch den Wiener Hof schrecken zu •

würde

Frankreich

lassen.

Band noch enger knüpfen

das

1

und

Preußen verbinden,

mit

sich

Zusammenkunft des Königs mit Bonaparte

eine

Wesel würde

in

Hardenberg entwarf gemein-

).

sam mit de Bray einen neuen Plan, der Bayerns Vorteil im Auge hatte, und von dem man hoffte, daß er die Billigung des

1.

des Handels

Nürnberg

den

werden,

geteilt

Preußen,

Ansbach

ihre Selbständigkeit zu

nehmen.

unter Preußen

damit

und Bayreuth

ohne

und Bayern

daß der Kurfürst den größeren Teil

für Eichstädt

das

aber

eine freie Reichsstadt,

Dieses sollte

Entschädigung

aber

Bona-

den Vermittlern

als

werden, was Augsburg damals war und Regens-

burg bislang gewesen war,

derartig

llücksicht auf

Reichsstädten,

mit Frankreich,

sollte

zugehöriges Gebiet.

als

Man nahm

Konsuls finden würde.

partes Widerstreben,

sich

wollte Preußen einen Teil

bekommen

sollte,

das übrige

ersehnte Verbindung zwischen

die

geschaffen

Als

hätte.

der Schulden,

Entgelt

Nürnberg

die

hatte,

übernehmen, und einen kleinen Distrikt von Ansbach, der

Bannmeile

dienen

sollte,

verwaltung

abtreten

8

Es

nutzte

Angelegenheit den

1.

Voller Bewunderung

aber Aussichten

1)

Bericht

Haugwitz

o.

Stadt

so vorteilhaft

v.

D.

auch

nichts,

daß

Konsul persönlich für

zur

freien

als

Selbst-

dieser Plan

auch

in

de Bray in dieser

Amiens

aufsuchte.

den großen Mann kehrte er zurück,

auf Entschädigung

de Bray Berlin

2) Bericht v. de f.

Aber

die

gewesen wäre, er scheiterte an dem Widerstande

für beide Teile

Frankreichs.

).

an

Bray Berlin

19.

24.

konnte

er

März 1803. März 1803

seinem Herrn

u.

sein

Memoire

B. A.

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80 1

nicht bringen

Erst der Prcßburgcr Friede brachte doppelt

).

und dreifach

ersehnte Entschädigung

die lang

Eichstädt.

für

Inzwischen hatten die Verhandlungen der Reichsdeputation nach vielfachen Kämpfen,

und Bayern durch ihr

Ende

Existenzen,

jährige

denen aber Frankreich, Preußen

1803 kam der Hauptschluß

25. Februar

Die Macht triumphierte über das Recht.

zustande.

das

lange

am

erreicht;

in

Zusammenhalten den Sieg davontrugen,

festes

über

welche

aber

gesprochen

Todesurteil

Ihre Auflösung mußte dazu

die

Tausend-

sanken

hatte,

schon

Geschichte

Boden.

zu

dem Erbfurstentume neue

dienen,

Lebenskräfte zuzuführen.

IV. Kapitel.

Vom

Reichsdeputationshauptschluss bis

zum

Abbruch der Beziehungen. Nur kurze Zeit erfreute sich Europa nach dem Frieden von Amiens der Ruhe. Schon im Mai 1803 brach zwischen England und Frankreich erwarten,

daß England

der Krieg

Festlande Verbündete zu schaffen. drohte,

auf

sich

dem

Ein neuer Kontinentalkrieg

denn auch Oesterreich wartete nur auf einen günstigen

um

Augenblick, finanziellen

sich

von neuem mit Erbitterung

Ohnmacht auf den

die

deutschen Fürsten

den

Kampf

galt

alten Feind

es nun,

Für den Norden war

behaupten;

die

letzten

8 Jahre

Süden aber drohten 1) Brief

v.

Für

wollten sie nicht mit in

?.

wieder

es leicht, die Neutralität zu

hatten die

es

bewiesen.

Schrecken

Ueber

des Krieges

de Bray an Montgelas 30. August 1803 B. A. ge-

druckt in de Bray, Schule, hrsg.

trotz seiner

zu stürzen.

hineingezogen werden, beizeiten die Vorkehrungen

zu treffen.

den

Es war zu

wieder aus.

versuchen werde,

alles

Aus dem Leben

eines

Diplomaten

der

alten

Heigel S. 149.

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Google

90 noch kaum die alten Wunden, die dem Lande geschlagen hatte, geheilt waren, wenn es nicht gelang, dem Süden dieselben Vorteile wie dem Norden zu verschaffen. In München kam man, um Bayern

während

hereinzubrechen,

der vorige Krieg

bei

einem neuen großen Kriege den Frieden zu erhalten, auf

den

den

in

Jahren

letzten

angeregten Ge-

mehrfach

schon

wieder ins Leben zu rufen.

danken zurück, den Fürstenbund

Bevor de Bray seine große Reise nach Frankreich im Frühjahr

1803

arbeitete

antrat,

den Augen

er unter

*)

und

nach

teils

Diktat Montgelas' eine Denkschrift aus, in welcher der Haupt-

gedanke war, daß die deutschen Fürsten zur Aufrechterhaltung des Friedens im Reiche sich zusammenschließen sollten

Preußen wollte man

sich scharen,

um

*).

Um

mit Hülfe dieser Macht

das System einer bewaffneten Neutralität erfolgreich durchführen zu können.

Der Gedanke war groß uud wenn

durchzuführen, Schwierigkeiten,

die

man ohne

der geeignetste Platz gewesen, auf

Zweifel

würde, besiegen konnte, denn der

stellen

Kosten

Um

hatten.

des

Reiches

zum

aber

schön,

er

ein fester Wille vorhanden war,

Ziele zu

blutigen

kommen, war

der die

dem Plane entgegenSüden war von jeher

wo Frankreich und

ihre

war nur

Fehden

Oesterreich

ausgefochten

daher notwendig,

es

wenigstens eine der beiden Mächte für den Plan zu gewinnen.

Nach

der Ansicht de Brays sollte

die Vorteile

Plane

auseinander setzen,

mußten,

entspringen

man dem

um

ersten

aus

Gedanken zu

ihn für den

Die Grenze Frankreichs würde von Basel

wärmen.

Konsul

für Frankreich

die

bis

alle

dem er-

Holland

durch den Fürstenbund vor jeden Angriff Oesterreichs oder einer

andern Macht gedeckt werden; Punkte, partes

Boden

in Italien,

Zustimmung zu erlangen. für

Kräfte könnten auf einem

alle

8

vereinigt werden

).

solchen Plan günstig.

einen

sammengehen mit Preußen abgelehnt 1)

2)

Bericht

Memoire

3) Bericht

v.

de Bray Berlin

v. v.

Man

13.

Da

hatte,

hoffte so,

Bona-

war damals der

In Berlin

der Zar ein Zu-

konnte von Berlin

November

1803.

de Bray 22. Mai 1803 B. A. de Bray Berlin

13.

November 1803.

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$

91

aus

Georgs

daß

werden,

verhindert

nicht

ITT.

besetzen

war nun das

Wieder-

nach

Bonaparte

des Krieges mit England

ansbrach

die deutschen Besitzungen

Durch eine Neutralität Deutschlands

ließ.

Nach-

einfachste Mittel gegeben, sich des lästigen

Hannover aus

bars zu entledigen, der von

leicht in allen

gelegenheiten einen

Druck auf Preußen ausüben konnte.

sammen

sollte

mit Cetto

Planes

hinarbeiten

Truppen

aus

Konsul veranlassen,

ersten

da

man wußte, daß

Berlin

für

Bayern

,

die Verhandlungen

Aber

Um

Württemberg

und Baden

Aber der

erlangen, ihren

auf,

durch

die

schwerlich Preußens Pläne

dem Festlande den Frieden zu

billigen,

Einfluß

nur, Oesterreich zu isolieren,

und Frankreich die

könne

treffen

Deutschlands

8 ).

da

,

deu

Bande

sie

sichern,

wo man

daran,

man in man

russische Gesandte Alopäus erklärte, sein

bezweckten,

nicht

hielt

forderte

bestehenden

Hof werde

Oesterreich

sich garnicht,

keinen Zweck

zu Gunsten des Planes geltend zu

der Verwandtschaft hatten, *).

zu

sie

auf den Petersburger Hof

machen

mau doch

Zustimmung Rußlands

die

erforderlich.

seine

bewaffnete

die

*).

Oesterreichs Einwilligung bemühte

haben würden.

sie

und

Hannover herauszuziehen,

Neutralität Deutschlands anzuerkennen

Um

Zu-

auf die Ausfuhrung des

Lucchesini

und den

An-

nicht

sondern

Stelle zu zeigen,

Auch Bonaparte dachte

Neutralität

anzuerkennen,

und

Hannover zu räumen, denn England konnte nur

indirekt durch

Vernichtung seines Handels getroffen werden.

Dazu

er aber der

reich

Mündungen der Weser und

Elbe.

Sollte

auch mit Oesterreich in Krieg geraten, so

Republik nicht vorteilhaft,

wenn nur

führt,

Frank-

es für die

Kriegsschauplatz

Italien

wäre, erklärte Bonaparte Lucchesini gegenüber.

Wege, der von Straßburg nach Wien

sei

bedurfte

„Nur auf dem

kann Oesterreich,

zum Frieden gezwungen werden, und diesen Weg wollen Sie Es hieße uns der Hülfe unserer natürlichen uns verbieten. Bundesgenossen,

1)

Ebenda.

2)

Ebenda.

Badens,

3) Bericht v. de

Württembergs

und

des

Kurfürsten

Bray Berlin 49. November 1803.

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02 von Bayern berauben, wenn Sie den Kontinentalkrieg verhindern oder ihn für Frankreich weniger ungünstig machen wollen"

So fallen,

man denn in München den Plan obwohl man gern gesehen hätte, daß

er in Erfüllung

um

gegangen wäre, denn Bayern bedurfte gar sehr der Ruhe,

im Innern die Verwaltung zu ordnen, die

kommen

so

Der

bessern.

neuer Besitzungen

vieler

um

war, und ebenso,

war

reichs zu entziehen,

man

sondern daß

war kaum noch schwebte

reich

den

für

Fall

in

München

nicht

mehr

erkannte, daß

man

in einem Kriege Partei er-

Max

künftigen

eines

Augen

*).

den

Krieges

Daher war man auch preußischen Ideen

auf die

geneigt,

Joseph schlagen

Ein Bündnis mit Frank-

zweifelhaft.

bayrischen Staatsmännern vor

wieder aufzu-

Einflüsse Frank-

mit Hülfe Deutschlands nicht

greifen müsse, und auf welche Seite sich

würde,

dem

Man

gescheitert!

die politische Existenz Bayerns

sichern konnte,

Landes

größere Versuch, sich

letzte

durch das Hinzu-

Verwirrung geraten

in

die Finanzen des

*).

als aussichtslos

ließ*

einzugehen, als sich im Anfange des Jahres 1804 der Berliner

Hof

Fürstenbund ins Leben zu

ernstlich bemühte, einen neuen

rufen

3

und

),

es

war vergebens,

daß

sich

de Bray im Januar

auf Haugwitz' Ersuchen persönlich nach München begab. hätte

man

es

jetzt viel lieber gesehen,

ersten Konsuls

dringenden Vorschläge des

Hier

wenn Preußen auf eingegangen

die

wäre,

der keine Neutralität Deutschlands, wohl aber ein enges Bündnis

Preußen

mit

wünschte.

Wilhelm noch zurück.

Er

gezogen zu werden; auch

Käumung Hannovers im Außerdem Vertrage

hatte der

vom

f>.

1) Bericht v.

Doch

fürchtete, ließ

davor in einen

scheute

Friedrich

Weltkrieg hinein-

Frankreich kein Wort von einer

Falle

König noch

eines

Bündnisses

verlauten.

nicht die Ereignisse, die

September 1802

folgten, vergessen.

Lucchesini Paris 30. November 1803.

dem

Damals

Bailleu II

Urk. No. 146. 2)

Schon Anfang April 1803 hatte der jüngere Rechberg bei

seinem Ministerium eine Denkschrift eingereicht, die den Plan einer Allianz mit Frankreich enthielt. 3)

Häusser

II S.

493

ff.

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93 wie Bonnpnrte über geschlossene Ver-

müssen,

hatte er sehen

träge dachte

Max Joseph Reichsritterschaft '

war

durch

daß

das

er

Schlimmste

erwünscht

nur

also

wenn

die in

soll,

geraten, so-

Es konnte

mußte.

befürchten

sein,

gegen

werden

dem Wiener Hofe

mit

ein gespanntes Verhältnis

Vorgehen

sein

zurückgekommen

auf das

,

ihm

enges Bündnis zwischen

ein

den beiden Garanten Bayerns zustande kam, denn es war nicht zu erwarten, wie es die Zukunft auch bewies, daß Frankreich

und Preußen,

Vorgehen

ohne verbündet zu

hindernd

sein,

Weg

den

in

Oesterreich

in

seinem

würden.

So

erhielt

treten

denn Cetto Instruktion, seinen ganzen Einfluß einzusetzen, daß eine Verbindung zwischen Frankreich und Preußen geschlossen

und

in

um

ihm

auch Bayern

diesen Vertrag

und

Besitzungen

seine

einbegriffen würde,

mit

zu

Rechte

Dadurch wäre Oesterreich an der Ausführung

garantieren

*).

seiner Pläne ge-

Die Verhandlungen zwischen Paris und Berlin

hindert worden.

wurden, nachdem zeitweise ein Stillstand eingetreten war, trotz des

Königs Abneigung

wieder

aufgenommen,

gegen

Bündnis

ein

Bonapartc

als

München: „Der Kurfürst kann

Frankreich

größeren

Zu-

Der Berliner Hof erklärte

geständnissen an Preußen herbeiließ. in

mit

zu

sich

hoffen,

daß eine Verbindung

zwischen Preußen und Frankreich zustande kommt, aber Preußen

denkt nicht daran, sich damit zu übereilen"

am

Berliner Hofe schwankte hin und her.

die in Aussicht

und

stehende Allianz,

s ).

Die Stimmung

Rußland bekämpfte

Napoleon

wollte

immer nicht auf eine Räumung Ilannovers eingehen, der Entschluß, den

mau

nicht zur Ausführung.

in

München

Zum

so

noch

kam

hatte aussprechen lassen,

gänzlichen Abbruch der Verhand-

dem dem Herzoge von Enghien

lungen führte dann Anfang April 1804 die Nachricht von Justizmorde, beging. so

den

Bonaparte

an

Wie sehr auch Bayern das Bündnis gewünscht hatte, man doch dem Verhalten Preußens seine Billigung

konnte

de Bray Berlin

Januar 1804.

1)

Bericht

2)

Instrukt.

f.

Cetto

3) Instrukt.

f.

Schladen Berlin 24. Februar 1804.

v.

München

17. 7.

Februar 1804.

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Google

94

„Welche Großmacht würde diesen Augenblick

nicht versagen.

wohl benutzen", schreibt de Bray

Man

nähern.

man wird es

recht

sich Frankreich zu

mit ihm unterlassen,

jede Verbindung

Der bayrische Staatsmann

verbietet."

Hof

„um

*),

wird nichts gegen Bonaparte unternehmen, aber

Die

beurteilt.

Verhandlungen

da die Ehre

hatte

den Berliner

über

ein

Bündnis

wurden nicht wieder aufgenommen, aber man suchte ängstlich zu vermeiden, was zu einem Bruche mit Frankreich führen

alles

Sühne zu fordern

konnte.

bietes, überließ

er

sehe

man

für die Verletzung

der Aufhebung

in

Genugtuung zu

fordern,

erklärte,

Herzogs von Enghien keine

des

Verletzung deutschen Gebietes

deutschen Ge-

und Baden. Der Kaiser

Oesterreich

!

Baden war zu schwach,

).

und Preußen, anstatt

sich als die

um

Vor-

macht Deutschlands zu zeigen, gab seiner Hoffnung Ausdruck,

daß

den freundschaftlichen Beziehungen zu Frankreich keine

in

Aenderung

werde

eintreten

Der preußische Gesandte

-).

München, Schladen, wurde angewiesen, von

rüchte

Ermordung

schwächlich

zeigten

Herzogs

des

sich

die Hüter

mächtig erwies sich das Reich Fürsten verdenken, daß dafür

in

Ge-

einem Bruche zwischen Frankreich und Preußen

der

infolge

alle übertriebenen

sie

zerstreuen

Kann man

!

es

daß

sie

an

3 ).

So

so ohn-

den kleineren

man

schwiegen, kann

machen,

verantwortlich

zu

deutscher Ehre,

sie wirklich

ihrem

Vaterlande

verzweifelten

Nachdem

der

Kaiser

den

Reichsdeputationshauptschluß

Receß vom 26. April 1803

durch

ein

hatte,

zog er sofort seine Konsequenzen daraus.

feierliches

genehmigt

Er

ließ alle

Besitzungen der säkularisierten Bistümer, Abteien und sonstige Benetizien in der ganzen

österreichischen Monarchie

obwohl einige Zeit vorher der Reichstag beschlossen die

bona

sollten,

1)

et

jura vacantia

ein Beschluß, den

Bericht

v.

2) Instinkt, 3)

f.

dem

jeweiligen

Preußen

de Bray Berlin

4.

Schladen Berlin

besetzen, hatte,

Landesherm

in seinen

daß

zufallen

Austauschverhand-

April 1804. 6.

April 1804.

Ebenda.

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95

Bayern

mit

ungen

halte. Nun aber Max Joseph erhalten

anerkannt

Besitzungen,

geistlichen

die

hatten

die

hatte,

be-

deutendes Grundeigentum und große Kapitalien in Oesterreich, die dadurch

gängig

Es war

Bayern verloren gingen.

der Kurfürst

versuchte,

alles

machen,

zu

Aretin waren

aber

die

Daher wandte

erfolglos.

sich der Kurfürst mit

Doch weder

Klagen an die befreundeten Großmächte.

seinen

noch

in Paris

war man

Berlin

in

daß

natürlich,

Wien diese Maßregel rückBemühungen des Freiherrn von in

geneigt,

wegen dieser

sich

dem

verhältnismäßig geringfügigen Sache in einen Gegensatz zu

Wiener Hof zu

Schladen wurde angewiesen, den Kur-

stellen.

zur Mäßigung in

fürsten

aufzufordern

Fragen

strittigen

Mächte, bringen

und ihm aus

Bayerns

die

der Welt

Sache

zu

).

Annahme

Sofort

bei.

verträten,

um

die

die

nicht

Verlegenheit

in

zu

Es

antworten.

zu

Mahnungen von

noch mehr zu

nicht

München mit der

in

des Titels Fürst von Eichstädt

Stimmung

den Titel Fürst

legte sich

man

beschloß

bedurfte erst der dringenden

Berlin aus

*),

die

daß man davon

verschärfen,

Schärfer wurde der Konflikt mit Oesterreich, als Bayern

absah.

seine Souveränität in

Burgauischen

Hof wurde,

8

Bayern

um

sicherlich

haben,

gebildet

möge

passive

hatte,

zur

eingreifen. ltolle

nicht

aufgegeben,

Neutrali tat ssystem

sein

als

Kurfürsten

die

nicht

in

Gefahr

gebracht

über

Orte wie

Souveränität

Instrukt.

f.

Schladen Berlin

f.

Schladen Berlin 21. August 1803.

3)

Du Moulin

Geschichte. Bd.

IV

Eckard,

III.

für

sich

es

würde also auch

2) Instrukt.

1)

zu

Münchener

die Bitten des

König Friedrich Wilhelm

ernstere Krisen gehandelt hatte, er

um dem

Geltung

Je gespannter das Verhältnis zum Wiener

).

dringender wurden

je

Hofes, Preußen seine

Schwaben, wo sich 17G8 eine Korporation,

Insassen,

bringen versuchte

hatte

schaffen,

Die Streitigkeiten mit dem Wiener Hofe dauerten

1

von Passau

die

durch Entgegenkommen

raten,

Der Kurfürst von Salzburg

fort.

gegen Oesterreich

seinem Verhalten

zu

15. Juli 1803.

München

u.

Wien.

Forsch,

z.

bayr.

S. 218.

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06

und Leipheim zu

Irrsee

seinem Herrn

den

verschaffen

klugen Rat,

Daher gab de Bray

l

).

den Augenblick

für

zu

alles

vermeiden, was zu einem Bruche mit Oesterreich führen konnte.

Aber

München

in

sandten

Wege

hören

weiter

man

wollte

man

;

ging

und stand

von

Augsburg eingetreten

Wirkung an

ab,

um

und

Am

war,

und

vier

November wurde

13.

Anzahl

folglich

provoziert

strittigen

in

auf Grund dessen

Oberhausen zurückzogen.

Kr

das Vorgehen Bayerns.

habe

Sache mit Oberhausen

die

und war sehr ungehalten, daß der Kurfürst

für nötig gehalten habe, vorher

Die

*).

bald darauf

Zusammenstoß wurde jedoch

tadelte

der Münchener Hof

glaubte,

vertreiben.

vollzogen

aber

erschienen

Ein

dem

zu

waren,

stark

vermieden, da ein Vergleich zustande kam,

Der König von Preußen

unrechtmäßigen

nehmen, und die Oesterreicher,

die Besitznahme

wieder.

sich beide Parteien aus

des Bischofs

augemaßte Landeshoheit

die

Mann

Oesterreicher gingen zurück,

größerer

Landesdirektion

die Rechte

daher ein Truppenkommaudo dahin

ordnete

es wieder in Besitz zu

die ein Offizier

in

gewaltsamen,

eines

über Oberhausen

bayrische

nachdem der Kurfürst

aber,

als die

Die

verschafft.

sah

Besitzes

Worte des Geeingeschlagenen

Jahrhunderts hatte sich Oester-

18.

die Landeshoheit

reich widerrechtlicherweise

im Burgauischen

die

dem einmal

plötzlich vor einem Kriege mit Oester-

Schon zu Anfang des

reich.

nicht auf

auf

es nicht

den Rat Preußens einzuholen

a ).

Als Oesterreich fortfuhr zu rüsten und ein Armeekorps an der

Grenze zusammenzog, erbat man die Hülfe Preußens, gegen

eiuen

feindlichen

zu

Einfall

schützen.

um

Zwar

sich

liebte

Preußen nicht die Oesterreicher, aber noch weniger einen Krieg, und

es

haßte

alles,

was

die

Ruhe

stören

konnte,

dazu

hatte

Metternich in Berlin auf Oesterreichs friedliche Absichten hin-

gewiesen und hatte Erfolg gehabt Hilferufe,

1)

zumal da

Bericht

v.

der

König

*).

alle

daß Bonaparte nicht

de Bray Berlin 30. Oktober 1803.

wegen Oberhausen Dezember 1803. Dezember 1S03.

2) Acta, betreffend die Zwistigkeiten

3) Bericht

v.

de Bray Berlin

16.

Bericht

v.

de Bray Berlin

10.

•1)

So verhallten denn

erfuhr,

P. A.

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97

um

gewillt sei, sich in die Angelegenheit zu mischen, ).

es

noch

Montgelas sagen,

ließ

wünschenswert, daß der Kurfürst sich nicht überstürze

es sei

und

Man

1

nicht mit Oesterreich zu verderben

sich

auf Verhandlungen

nur

Ende das

den Reichstag,

an

finden

würde

burg sah

8

Von

).

man

wo

Man gab

ab.

zial-Regierungen wurden angewiesen,

Maßnahmen

zu vermeiden, was

alles

ging

Streitigkeiten

hatte

aus

den

in

Sachen der

sich

zum Anwalt

des Kurfürsten

Der Kaiser

Reichsritterschaft hervor.

man

und die Provin-

).

von

Klasse

andere

da

4

zu Tätlichkeiten führen könnte

Eine

Regens-

in

lieber nach,

allein Oesterreich nicht entgegentreten konnte,

hoheitsrechtlichen

einer

Preußens

die Unterstützung

langwierigen Verhandlungen

München

in

es

zu

Es wäre zu dem

*).

Bayern brächte die ganze

meinte Haugwitz,

Beste,

Sache

um

beschränke,

gelangen

zu

Beilegung der Streitpunkte

des reichsunmittelbaren Adels in Franken gemacht und vertrat

ihn in seinem hatte sich

Kampfe mit der bayrischen Krone.

die eine kraftvolle Landesregierung

Preußen in

Der Adel

im Laufe der früheren Jahrhunderte Rechte erworben,

hatte

es

bald nach

anerkennen konnte.

nicht

der Uebernahme der Regierung

Ansbach-Bayreuth durchzusetzen vermocht,

unmittelbare Adel den Beispiele Preußens

König

folgte

als

daß der

reichs-

Landesherrn anerkannte.

im Jahre 1803

auch Bayern.

Dem Im

Juni dieses Jahres hatte sich Montgelas nach Ansbach begeben,

wo

sich

damals Hardenberg

absichtigten

Vorgehen

Maßregeln

zu

aufhielt,

um

besprechen,

die Untersttitzimg Preußens zu

mit ihm

und

gewinnen

ihm diese nicht bestimmt zugesagt wurde, gegen den reichsunmittelbaren Adel

Klagen wegen Eingriffs

in seine

ein,

1) Instrukt.

f.

die

bei 6

Obwohl

).

schritt

be-

seinem

man doch

der sich mit seinen

Rechte an das Oberhaupt des

Reiches wandte und dort auch ein geneigtes

2)

um

Ohr

fand,

denn der

Schladen München 26. Dezember 1803.

Ebenda.

3) Bericht v. de 4) Montgelas,

Bray Berlin

16.

Denkwürdigkeiten

Dezember

1803.

S. 76.

5) Ebenda.

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98

daß durch das Vorgehen

Kaiser glaubte,

des Kurfürsten sein

Ansehen im Reiche geschmälert würde.

Er

dem

wieder

den

Reichstage,

quo

Status

Preußen wurde durch

ante

verlangte also auf herzustellen

1 ).

einen Beschluß des Reicbshofrates un-

mittelbar in diese Angelegenheit mit hineingezogen.

Im Jahre 1801,

kischen Bistümer hoffte, v.

Kalb,

hatte der

deren Besitzungen

eine Vereinbarung

zu unterstellen,

nach der

sie

sich verpflichteten,

Güter der preußischen Landeshoheit

wenn Preußen

seine

fallen

durch

erhielt, trat

Güter dem Kurfürsten warfen

sich

der

Unterwerfung brüder

v.

ritterschaft

kräftig,

als

seien

so waren damit

Subjektionsverträge hatte

Ehrlose aus

also

in

Wegen

auch die von Preußen

als

dieser

daß die Ge-

dem Verbände der ReichsWurde dies Urteil rechts-

Ansbach -Bayreuth

weniger

nicht

*).

Kalb unter-

v.

Landeshoheit.

der Reichshofrat das Urteil,

auszustoßen

Als später

Anrechte auf die

alle seine

und die Gebrüder

ab,

bayrischen

fällte

Kalb

Preußen

und

sollte,

den Vertrag er-

worbenen Rechte einem Dritten überlassen würde.

Bayern Bamberg

frän-

König mit den Gebrüdern

Bamberg an Preußen

falls

zu fügen,

sich

Erwerbung der

die

im bambergischen Gebiete lagen,

getroffen,

reichsunmittelbaren

ihre

noch nicht

die Entschädigungsfrage

als

war und Preußen noch auf

gelöst

geschlossenen

Bayern Interesse an

und unterstützte daher Bayerns Schritte

in

ßischen Gesandten Keller wurde befohlen,

Preußen

ungültig.

der Frage

Dem

Wien.

preu-

darauf hinzuweisen,

daß diese Angelegenheit kein Gegenstand gerichtlicher Verhandlung und Entscheidung sein könne, und darauf zu dringen

daß das Princip der Rechtmäßigkeit solcher Subjektionsverträge aufgestellt systera

die

22.

werde

3 ).

des Königs

Aber da man kannte,

in

Wien das

bekümmerte man

Neutralitäts-

nicht

sich

um

wenig nachdrucksvollen Bemühungen Preußens, zu Bayerns

Schladen München 26. Dezember 1803.

1)

Bericht

2)

Note an die preußische Gesandtschaft

v.

in

Wien.

Berlin

Oktober 1803. 3)

Ebenda.

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99

Neue Truppenbewegungen in Vordaß Oesterreich an kein Nachgeben

Gunsten 'zu vermitteln. arlberg

dachte

zeigten

deutlich,

Die Stimmung des

').

Würde

schlecht.

kommen, erklärte

zwar

bereit,

in

dieser

war

Zeit

Oesterreich und Bayern

Er

einfacher Zuschauer bleiben.

so durfte er nicht sich

Königs

zum Bruche zwischen

es

von Seiten

jeder Gewaltmaßregel

Oesterreichs sich zu widersetzen

gab er immer

andrerseits aber

*),

wieder den dringenden Rat, Bayern solle alles vermeiden, Oester-

Grund zur Klage zu geben

reich gerechten

Um

8 ).

die ganze

aus der Welt

leidige Angelegenheit mit der Reichsritterschaft

zu schaffen, schlug der Berliner Hof dem Kurfürsten vor,

Sache vor den Reichstag zu bringen, sollte 4 ).

annehmen

die

dessen Entscheidung er

Maßnahmen

Die willkürlichen

des

Mün-

chener Hofes gegen die Reichsritter, die den Untertaneneid ver-

fanden

weigerten,

nicht

Billigung

die

die

man

in

in

selbst

Bayern der

sollte

6

Franken befolgt

Auf dem Reichstage

zu bleiben.

Status

man

treu

beantragen,

daß

beschloß

man

quo actuel für die Zukunft gültig sein

Dadurch wären

).

riet

Aber den Prinzipien,

hatte,

wollte

Man

Preußens.

dringend ab, deren Güter zu konfiszieren.

alle

bisher

getroffenen

Maßnahmen

des Kurfürsten rechtskräftig geworden.

Am Götz

28.

Januar

Regensburg

in

ließ

dann Preußen durch den Grafen

„Der König",

seine Erklärung abgeben.

hieß es 6 ), „könne sich nicht dabei beruhigen, daß der Zwiespalt politische

End-

auch werde er nicht zugeben,

„daß

im Reiche processualisch genährt zwecke verfolgt würden" größeren

seine

der

Mitstände

ritterschaftlichen

würden".

;

und dabei

durch

Vasallen

rücksichtslose

Abziehung,

Gutsbesitzer

geschwächt

und

Ferner brachte der König in Anregung, durch eine

Zirkularnote die deutschen Fürsten einzuladen, sich in Regens-

Bericht

v.

Schladen München

2) Bericht

v.

de Bray Berlin 28. Dezember 1803.

1)

3)

Januar 1804.

Ebenda.

4) Instrukt.

f.

5) Bericht v.

6)

15.

Häusser

Schladen Berlin de Bray Berlin

II S.

3.

17.

Februar. 1804.

Januar 1804.

485.

7*

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Google

100 bürg gemeinschaftlich über das künftige Schicksal der Reichsritter

zu

Aber

verständigen.

Grundsätze

zur Aufstellung bestimmter

bis

daß

Preußen,

verlangte

Reichsritterschaft

die

dem gegenwärtigen Zustande bleiben sollte *). Einige Tage bevor diese Erklärung auf dem Reichstage abgegeben wurde, war in Wien am 23. Januar ein Reichshofratsbeschluß erfolgt, in

der alle gegen die Reichsritterschaft erlassenen Maßregeln für

und den

ungültig erklärte

Art waren, daß man auf Gunsten nicht rechnen

durfte,

England

ausschließlich auf

Nachrichten aus Paris der

die

Bayerns

ein Eingreifen Frankreichs zu

denn Bonaparte war entschlossen,

was seine Aufmerksamkeit,

alles zu vermeiden,

Dies

forderte.

den Kurfürsten nicht weiter zu

zumal da auch

unterstützen,

quo ante

status

den Berliner Hof,

veranlaßte

damals

die sich

konnte

teilen

richtete,

8

Als der

).

jüngere Rechberg, der die bayrischen Geschäfte während einer

Abwesenheit

de

Brays

eine Erklärung

zu

erhalten

zeitweiligen

Haugwitz

auf seinem Standpunkt

beharren

Berlin

in

von

führte,

wünschte, ob Preußen

und Bayerns Sache

Wien

in

auch ferner tatkräftig unterstützen werde, wich der preußische Minister aus er

nichts

Rechberg

:

man müsse

über

erwidert

8

seines

Königs

Haugwitz fürchtete

).

war

Oesterreichs und

Zeit zu gewinnen suchen ; noch könne

Absichten

die

geneigt, alles

Widerstand

beim Alten zu

Hardenberg dagegen hatte Bayern wie so jetzt einen eifrigen Förderer seiner Sache.

An

lassen.

schon

oft

wurde

sagen,

den

so

auch

Preußens Ansehen

mußte von neuem im Reiche sinken, wenn

es seinen

Antrag

zurückzog, das wußte Hardenberg, und so trat er auch fernerhin für

den status quo actuel ein 4 ).

Aber

in

München war

die

Entscheidung in Sachen der Reichsritterschaft schon gefallen.

Durch einen Erlaß vom

17. Februar

Maßregeln zurückgenommen 1)

Berichte

v.

Rechberg.

1804 waren

und der

status

alle früheren

quo vom

Herlin 28. Januar,

1.

31. Januar,

De21.

Februar 1804. 2) Bericht

v.

3) Bericht v. 4)

Cetto Paris 8. Februar 1804. Rechberg Berlin 21. Februar 1804.

Ebenda.

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101

Für Montgelas war besonders

zember 1803 wiederhergestellt

der Rat des französischen Gesandten Otto maßgebend gewesen.

Schladen hatte es vermieden, auf die

da

Einfluß auszuüben,

er

letzte

Entscheidung einen

ohne bestimmte Instruktion gewesen

war *). Die

Lösung der Frage

friedliche

erregte

dem Kurfürsten wurden

und

Freude,

größte

Berlin

viele

die

Schmei-

Es müsse

über seine weise Mäßigung gesagt.

cheleien

in

sich

jetzt zeigen,

meinte Haugwitz, ob Oesterreich mit seinen Rüstungen,

die bis auf

60 000 Mann angewachsen waren, nur die Sache

der Reichsritterschaft habe vertreten wollen, oder ob dies nur

Vorwand gewesen wäre, um

ein

wahren Absichten, die

seine

auf eine Erwerbung Bayerns bis zur Isar gingen, zu verdecken.

Die Vermutung des preußischen Ministers bestätigte

sich.

Denn

der Kurfürst seinen Gesandten in Wien, Gravenreuth,

als

Cobenzl vorzuschlagen,

wies,

strittigen

Fragen

wo man

öffnen,

eine Konferenz

Wien, München oder Regensburg zu

in

und

Streitpunkte

vom

Vermittler

die

seines

1)

Bericht

v.

Die

abgelehnt.

Gelegenheit geben,

Hauses zu verwirklichen.

Drohungen Bonapartes hin entschloß

wurden die

solle,

Kaiser

mit Bayern sollten ihm

Wünsche

alten

er-

unter Vermittlung Rußlands, Frankreichs oder

Preußens nach Oesterreichs Wahl verhandeln Konferenz

an-

noch

über alle

die

Erst auf die

sich Oesterreich abzurüsten.*

Schladen München

2) Bericht v.

Rechberg Berlin

3) Bericht v.

Schladen München

6.

Februar,

19.

März 15.

1.

März

1804.

1804.

Januar 1804.

A n m e r k u n g.

De Bray glaubte an einen inneren Zusammenhang der österreichischen Rüstungen und der in Paris damals entdeckten Verschwörung gegen den 1. Konsul. In einem Berichte vom 20. März heißt es: „Oesterreich ist einem Bündnis mit Frankreich nicht abgeneigt, wie 1756 sich gezeigt hat Seine Rüstungen gegen •

Bayern sind nur Vorspiegelungen,

Wenn

gewisse Vorgänge

Am

das Opfer gewesen. sich

in

Bewegung

15

setzen,

schwörung gegen den ist

zum

1.

um

Ziele

März zur

größere Absichten zu verdecken. geführt hätten, so wären

sollte

die österreichische

selben Zeit

Konsul losbrechen.

außerordentlich bemerkenswert."

sollte

die

wir

Armee

große Ver-

Dies Zusammentreffen

Nach der Meinung von Haug-

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102

Waren auch

die Verhandlungen über ein Bündnis zwischen

Frankreich und Preußen vorläufig gescheitert, so bemühte sich der Berliner

Hof doch auch

das gute Einvernehmen

Aus der Republik war

können.

Der

kleine

geschlechte

sich

„Wäre

geschwungen.

hätte

unbedeutendem

korsischen

Adels-

empor-

das Attentat von Ettenheim

man

gewesen", schreibt de Bray, „so würde billigen,

die

nur

aber

jetzt

par politique."

Napoleon anerkannten und ihm

sah

man Preußen und Bayern,

dem

Beispiele Preußens folgte.

das

804 an

Stelle

den Etiquettenfragen

in

Ein Umschwung der preußischen nicht,

als

im August

von Haugwitz Hardenberg zum Minister des Auswär-

die Rechte seines

dem Münchener Hofe aher nie genug

Königs

Bemühen, die

Franken zu erweitern,

in

der zwar

klug und

bekommen könne. 2 )

Doch

liebenswürdig hatte

Harden-

berg ebenso wie Haugwitz ein Herz

fiir

Aber während Haugwitz durch

Unentschiedenheit

die

Charakters und durch das Verhältnis, in

seinem Könige stand, glaubte, aber

ihm

Man

häufig Anlaß zu Klagen gegeben.

Mann,

hielt ihn für einen sei,

ge-

Unter den Ersten,

')

tigen ernannt wurde. Dieser hatte früher durch sein

Macht und

nicht

dies par sentiment

Glückwünsche brachten,

ihre

Politik gegen Frankreich erfolgte auch ]

werden

zerstört

Monarchie geworden.

eine

zum Kaiser der Franzosen

aus

Offizier

hatte

zu vermeiden, wodurch

ferner, alles

mit Frankreich

der wohl

an

die

dem

seine

bayrische Sache.

er seit

seines

1799 zu

politische Klugheit

nicht das nötige Vertrauen schenkte, bislang

Bayern nur wenig hatte nützen können, so durfte man von

witz wollte Oesterreich mit den Waffen in der fallen,

ihm seinen Willen diktieren und

es

Hand

in

Bayern

außer Stand

ein-

setzen,

dann und dort abwarten, was sich in Frankreich ereignen werde. Der Plan einer Allianz wie im Jahre 1756 hätte sich verwirklichen können, zwar nicht mit Honaparte, sondern mit Oesterreich zu schaden, oder sich auf die Gegenseite zu schlagen

rasch

zum Rheine

;

eilen,

den Bourhonen. 1)

Bericht

v.

de Bray.

2) Bericht v. de Bray,

Berlin, 17. April 1804. Berlin,

13. Juli

1802.

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I

103 Hardenberg allem Anschein nach das Beste erwarten, und unter

dem Eindrucke der nahen Veränderung im Ministerium schrieb „Ich hone, daß gerade Bayern mit dem

damals Rechberg:

Wechsel unendlich zufrieden sein kann."

Im September 1804 Mainz

in

hielt

seine Heerschau

*)

Napoleon am

erschien

über die

Rhein und

deutschen Fürsten,

aber sein Wunsch, den König von Preußen und den Kurfürsten

von Bayern unter denen zu sehen, die ihm hier ihre Huldigung

Noch dachte Max Joseph

darbrachten, ging nicht in Erfüllung. daran,

nicht

seine

Hoffnung

ganze

auf Napoleon

zu setzen.

Dessen jedoch war man sich in München bewußt, daß Bayerns Platz früher oder später einmal an der Seite Frankreichs sein

Aus den

würde.

Streitigkeiten mit Oesterreich hatte sich für

Bayern die Notwendigkeit ergeben,

sich für die

Es mußte

einer festen Stütze umzusehen.

Zukunft nach

eng an

sich

Macht anschließen, die den Willen und die Kraft Preußen hatte

schützen. in

oft die besten

zum Opfer

Un-

Das

In-

und ängstliches Zögern aufgebaut.

Verbündeten gebracht.

war zu

der

oft

Neutralitätspolitik

Von Frankreich war mehr zu

Die Zeit war gekommen, wo

um

daß

Kurfürsten

der

Oesterreich

man den wollte

um

Wünsche verwirklichen zu

seine

In Mainz tauchte zuerst

einigung

da er erkannt

er sich in Deutschland eine Schaar treu ergebener

Vasallen schaffen müsse,

können.

erwarten.

der Kaiser der Franzosen

sich

die Gunst der kleineren Fürsten bemühte,

hatte,

eifrige

aber das ganze System des Königs war auf

entschiedenheit teresse der

zu

Absichten gezeigt, und

Haugwitz und Hardenberg fand Bayerns Sache meist

Fürsprecher,

eine

hatte, es

auf,

und Preußen bilden

die

Gedanke

der

An

sollte.

Kurfürsten von Bayern zu stellen

noch

nicht

seine

einer Ver-

Gegengewicht gegen

ein

l

).

die Spitze dachte

Aber Max Joseph

Verbindung mit Preußen

lösen,

die

gerade damals durch eine Heirat noch enger geknüpft werden sollte.

Die Prinzessin Auguste

verlobte

prinzen Georg von Meeklenburg-Strelitz, 1)

Bericht

2) Instr.

f.

v.

Rechberg.

de Bray.

sich mit dem Erbdem Bruder der Kö-

Berlin, 24. Juli 1804.

München,

18.

Oktober 1804.

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104 nigin

Der König

Luise.

hätte

gern

enge Familienver-

eine

bindung mit den Wittelsbachern gesehen, da er für den Kurfürsten persönliche

Zuneigung empfand, aber besonders erwärmte den Plan, und

sich die Königin für

Schlag, als die

vom Münchener Hofe

Verlobung

wirklich auf

Grund der

in

war

gemacht

rückgängig

wieder

sie

ftir

es ein schwerer

in ziemlich schroffer

l )

wurde,

Weise sei

es

München eingelaufenen Nachrichten,

die nicht zu des Erbprinzen Gunsten sprachen, 2)

daß

politische

Beweggründe,

mit

Preußen

nicht

die

wünschenswert

oder

allzuenge

eine

erscheinen

sei

es,

Verbindung die

ließen,

Veranlassung gaben.

Zwar

man

München Napoleon möglichst weit seinen Wunsch hin hatte man den Gesandten Drake ausgewiesen. Auch im Verkehr suchte

entgegen zu kommen. englischen

in

Auf

de Breys mit dem französischen Gesandten in Berlin, Laforest,

kam

das Einvernehmen, das zwischen Frankreich und Bayern

zum Ausdruck; aber dadurch

bestand,

Gegensatz zu

keinen

Preußen,

Napoleon den Mann, mit dessen Hülfe setzen

geriet der Kurfürst

denn auch

Preußen

sah

in in

Wünsche durch-

es seine

Der Entschädigungsplan, weicher zur Durch-

wollte.

führung gelangt war, hatte weder in Berlin noch in München die Hoffnungen der leitenden

Besitz lag

Um

Festigkeit.

beides

Jahres 1804 de Bray

Plan

ein.

Männer

zu

Der preußische

erfüllt.

dem bayrischen

zerstreut,

fehlte

beseitigen,

noch

reichte

dem preußischen Ministerium

Der bayrische Gesandte

hatte

auf

von München, wo er im Sommer längere Zeit in Frankfurt

a.

die

innere

am Ende

des

einen neuen

der Rückreise geweilt

hatte,

M. den französischen General Sebastiani ge-

der in enger Beziehung zu Napoleon stand und von ihm beauftragt war, Vorschläge zur Verbesserung der bayrischen

troffen,

Grenze zu machen. 8) das den bayrischen städt,

Salzburg, 1)

die

Sebastiani hatte ein Projekt ausgearbeitet,

Wünschen sehr weit entgegenkam: Eichösterreichischen Besitzungen in Schwaben

Bericht von de Bray.

2) Montgelas,

3) Bericht

von de Bray,

Oktober 1804.

Berlin, 6

Denkwürdigkeiten.

S. 91.

Berlin, 6.

Oktober 1804.

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105

und die preußischen Berg für Bayern

Franken waren gegen Abtretung von

in

genommen, Preußen

in Aussicht

Ansbach-Bayreuth auch noch Westfalen

sollte

außer dafür

aber

abtreten,

Hannover, das Ziel der preußischen Politik, erhalten.

nun de Bray Kenntnis,

von

erhielt

ihn

dem preußischen

zum

dem

Hardenberg war schon

Projekte benachrichtigt und billigte

da auch der König

Teil,

den Plan auf und legte

Ministerium vor. 1 )

durch Luchesini von es

griff

Hier-

sich

erklärt

bereit

hatte,

gegen Erwerbung Hannovers auf Westfalen verzichten zu wollen. 2)

Nur glaubte Hardenberg, daß gewisse Aenderungen müßten,

man an

bevor

meinsam mit de Bray

dem jedoch von

aus, in

keine Rede mehr war bis

die Ausführung denken

von Salzburg ein

kommen

hätte

dadurch

wäre

geschwächt

Machtzuwachs bekommen.

Würde man,

1804 auszubrechen 4 )

da

dem

Oesterreich erhalten

und

großen

einen

auf den

nicht

der Krieg, der schon

dazu zwingen

würde.

Man

dem

doch Hannover aufgeben

von Wales hatte nur eine Tochter,

der Prinz

die aber nach

salischen Erbfolgegesetze, das in

hier die Herrschaft nicht

1)

es

hätte

Oesterreich

daß

es über kurz oder lang

mußte, denn

galt,

drohte,

aber

für den

zu

daß England nicht allzugroße Schwierigkeiten machen

glaubte,

würde,

hoffte

und Ostfriesland

neues Niederland

Bayern

Plan

so

daß aus den

geschaffen würde.

sollte,

worden,

Grafschaft

die

neues Kurfürstentum,

gleichsam ein

eingehen,

noch

anderen Ufer

sich bereit einzuwilligen,

westfälischen Besitzungen, Osnabrück

auch nochBerg

Plan

Preußen begehrte für sich Hannover

).

Hoya, dafür erklärte es

Kurfürsten

Ge-

modifizierten

Ansbachs und Bayreuths

einer Abtretung

8

Weser und am

zur

einen

arbeitete er

eintreten

könne.

übernehmen

durfte.

Denkschrift de Brays über diesen Plan fehlt.

Teil enthalten in de Bray Berlin, 24.

:

Dezember 1804.

Hannover

Etwas später Plan zum

Supplement au rapport sur Sebastiani B. A.

2) Bailleu II Urk. No. 203. 3)

Supplement au rapport sur Sebastiani.

ber 1804. 4)

Berlin, 28.

Dezem-

B. A.

Ebenda.

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Google

106

kam

zum

dieser Plan

fast alles,

Bayern

zur Ausführung.

Teil

was der General Sebastiani vorgeschlagen

erhielt

und

hatte,

Preußen erfreute sich für einige Zeit des Besitzes von Hannover.

Kaum

waren die Vorgänge von Euenheim und Vincennes

etwas in Vergessenheit geraten, so zeigte Napoleon von neuem,

daß Völkerrecht und

vom

In der Nacht Geschäftsträger

Neutralität für ihn leere Begriffe waren.

beim niedersächsischen Kreise,

seinem Landhause bei

Preußen

geführt.

25. Oktober wurde der englische

24. auf

Hamburg

überfallen

zugeschaut,

untätig

hatte

Rumbold,

in

und gefangen wegwie der Herzog

von Enghien von den Schergen Napoleons zum Tode geschleppt wurde, bei dieser neuen Willkür der Franzosen durfte es nicht schweigen, denn der König von Preußen war in seiner Eigenschaft als Direktor beleidigt.

Rumbold

des

niedersächsischen Kreises

Gab Napoleon frei,

nicht

Genugtuung und

ließ

um

der Ehre willen

sein

mußte der König

so

ängstlich gehütetes Neutralitätssystem aufgeben.

Mann

in

der

man

jemals einen Schritt zurückgetan"

vielmehr den Ausbruch eines Krieges. peinlichster

zwischen

Verlegenheit,

den

beiden

drohte, verhalten sollte.

'

wie

In

man

Freunden

glaubte

erwartete

München war man

sich

iu

Bayerns

Alle Pläne, die

Man

denn „wann hätte

an kein Nachgeben von Seiten Napoleons, dieser

unmittelbar

sofort

dem

Kriege,

auszubrechen

man noch eben

worfen hatte, schienen in eine ferne Zukunft gerückt zu

Die Gefahren, die

stets

unmittelbarer Nähe,

sames

entsein.

von Oesterreich drohten, sah man

in

wenn Frankreich und Preußen kein wach-

Auge mehr auf den bösen Nachbarn Bayerns haben

konnten.

Man

hätte erwarten sollen,

daß damals Bayern

bereit

gewesen wäre, gemeinsam mit Preußen dem Schreckenssysteme

An

Napoleons ein Ende zu machen, aber nichts davon.

Zusammengehen mit Preußen dachte man noch in

München.

so eng

Deutlich zeigte sich

Verbundenen

sich

hier,

wie

weit

die

von einander entfernt hatten.

früher

Freilich

auch nicht mit Napoleon wollte sich der Kurfürst gegen

1)

Bericht

v.

de Brav.

Berlin, 30.

ein

nicht einmal

den

Oktober 1804.

Digitized by

Google

107 Freund Bayerns verbinden.

alten

darin mit

traf

nicht

Sein

MontgeW

der Politik

ungewissen Zukunft aussetzen wollte.

einer

An

gewiß war der Ausgang des Kampfes. der Glanz

haftete noch

der

die

Heere

die

daher neutral

wollte

von Oesterreich drohten, durch Nachgeben auszuweichen

Rat gab auch de Bray seinem Herrn, mit

Diesen

suchen.

Oesterreich sich ins Einvernehmen

mit dieser Macht

dem Zustande

dessen

der

Süden

hoffte

man

sich

Aber noch den

un-

zum Kriege kommen, und den Gefahren,

es

sollte

Denn

den letzten Jahren von

Der Kurfürst

geführt

Sieg zu Sieg

in

Gefühl

Preußens Fahnen

fridericianischen Zeit,

Frankreichs aber hatte Napoleon

bleiben,

persönliches

zusammen, der Bayern

zu setzen und gemeinsam

längere

erfreute,

München, daß

in

Dauer zu geben es

De Bray wurde

Krieg aufzuhalten.

und der Ruhe,

des Friedens

gelingen

würde,

angewiesen, seinen

ganzen Einfluß aufzubieten, damit die Sache beigelegt werde

Man

suchte den Berliner

Hof

*).

für eine mildere Auffassung des

Geschehenen zu gewinnen und wies auf das Vorgehen Englands hin,

von dem auch die Neutralität verletzt worden

sei,

da

es

poch jüngst mitten im Frieden ein spanisches Geschwader an-

habe

gegriffen

Napoleon

s

Man

).

Preußen befand den Frieden,

aber

wenn Napoleon wollten

solle nicht

Ehre erlaubte

die

nachgab.

nicht

mit Frankreich

einen Krieg

zu

sich

sich in einer kritischen Lage,

brechen,

waren für Unterhandlungen für

durch allzu schnelles Handeln

nehmen,

Möglichkeit

die

4 ),

da

mit Frankreich

es

nicht

Lombard

entschuldigen.

man wünschte nachzugeben,

und

Luccbesini

Hardenberg und Köckeritz sie

glaubten,

allein

daß Preußen

zu schwach

sei,

und

Lombard zu hindern, tätig in die Geschäfte einzugreifen. Lombard war bislang ein Parteigänger Frankreichs und Freund suchten

des Friedens gewesen,

1)

seine Gesinnung,

weil

Ebenda.

2) Instrukt. 3)

aber er änderte

f.

de Bray.

Berlin, 11.

November

1804.

Ebenda.

4) Bericht v. de Bray. Berlin, Hardenbergs (Denkw. II 89—94).

13.

November 1804

u.

Denkschrift

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108

Weise seineu

er hoffte, auf diese

der

seit

dem

wieder

war,

Lombards.

zu

erlangen

hatte,

Der König

).

und

)

hatte

er

die

die

er

sofortige

Genugtuung,

daß

zumal da sich auch Oesterreich gegen Frank-

nachgab,

zum

2

dem Rate

folgte

von Preußen solche Festigkeit nicht erwartet

der

er es Preußen nicht, daß zum Rückzüge gezwungen wurde.

Aber vergessen hat

reich erklärte.

er hier

im Schwinden begriffen

In einem ernsten Briefe forderte

Freilassung Rumbolds

Napoleou,

1

auf den König,

alten Einfluß

Rücktritt von Haugwitz

ersten

Male

offen

„Der König von Preußen hat mir einen unangenehmen Augenblick bereitet, ich

werde ihm aber wohl noch einmal unangenehme

Stunden verursachen" in

8

auf ein Mittel sinnen,

um

der glücklichen

bei

sich

Zeiten

daß Bayern wieder

zu verhindern,

unangenehme Lage

in eine solch

gekommene

man von

als

Doch Aehnliches konnte

hörte.

Die bayrischen Staatsmänner mußten

wiederholen.

tauchte

auf,

Wort Napoleons

dies

ist



man

In München atmete

Lösung des Konfliktes

wahr

wie

),

der Folgezeit geworden!

Der in Mainz zur Sprache

geriet.

Plan, eine Vereinigung der Kurfürsten herbeizuführen,

wieder

auf.

Diese Union

sollte

den Kurfürsten vor

den Gefahren eines neuen Krieges schützen, denn man rechnete nicht

mehr damit, daß Preußen,

den Krieg begann, dem

würde, und Oesterreich lag auf

Frankreich

falls Oesterreich

mit Frankreich

Süden Deutschlands Hülfe bringen

und Preußen zum

der Lauer,

wenn

Bruche kommen

es zwischen sollte.

Man

Hof der Bildung der neuen Liga zustimmen würde, da der Zweck, Ruhe und Unabhängigkeit

glaubte in München, daß der Berliner

der verbündeten Staaten zu sichern, ein edler

sei

muß

5

.

einsehen",

heißt es in

daß Deutschland

1)

Ebenda

u.

in seinem jetzigen

).

für

„Preußen de Bray,

Zustande der Zerrissenheit,

Wilhelms

III.

an Napoleon.

Potsdam, 30

Bailleu II ürk. No. 216.

3) Bericht v. Lucchesini.

4) Instrukt. 5)

)

4

Bailleu II ürk. No. 222.

2) Brief Friedrich

Oktober 1804.

einer Instruktion

f.

de Bray.

Paris, 31.

München,

9.

Dezember 1804. Dezember 1804.

Ebenda.

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109

der inneren Schwäche, ohne Verfassung und ohne ehrgeizigen

Angriffen

ausgesetzt

daß

ist;

es

feste

Gesetze

nur

sich

mit

Hülfe eines edlen und uneigennützigen Beschützers aufrecht erhalten kann, oder durch eine Vereinigung, bei der

Wünsche

de

volontes

und Kräfte zusammentreffen

une

(par

reunion

et de moyens), innerlich gefestigt durch weise zipien.

Aber

Zweck

erfüllen,

nicht

welche die Pläne

bildet,

Großmacht den Mittelpunkt

eine

von Preußen

diese schöne Rolle

bislang

spielte

und

schützen

Fürsten

der verbündeten

Im Norden Deutschlands

würde.

feste Prin-

kann nur unvollkommen ihren

diese Vereinigung

wenn

und

der

daß

hinderte,

König

sich

das

Man möchte wünschen, daß der könnte, denselben Vorteil dem Süden

Kriegsfeuer dort ausbreitete.

König im Stande zu

deutschen sind,

sein

Aber

verschaffen.

die

Staaten,

folglich

seine Politik erstreckt sich nur auf die

Masse seines Reiches benachbart

der

den Mittelpunkt bilden

will.

Hof dazu

ist

geeignet sein würde, ist

der

die

dem Süden

Wie wenig

der Wiener

für eine Vereinigung,

Deutschlands die Ruhe sichern

Franzosen

Er

sich dort vergrößert.

ist

da« Vertrauen der deutschen Staaten

Aus den Worten

hat

kein Interesse,

glaubte, Preußen

versagen.

Man

dem Deckmantel

sich

daß keine andre

also wie geschaffen dazu, 2.

Ranges zu gewinnen

11 .

man schon deutlich Aber man irrte sich, wenn

des Münchener Hofes hört

den späteren Rheinbund heraus.

mau

Der Kaiser der

bekannt.

Er

geeignetste.

nach dieser Seite auszudehnen, wohl aber,

Macht

der Pariser Hof

könnte nur der Wiener oder

würde dem Plane

seine Billigung nicht

erkannte in Berlin sehr wohl,

daß

sich

unter

einer Neutralität des Südens unter Frankreichs

Schutze viel mehr verbarg

1 ).

Auch

Oesterreich säumte nicht,

auf das Gefährliche des Planes hinzuweisen. nicht ruhig zusehen,

Der König

durfte

daß Napoleon seinen Einfluß auf Deutsch-

land in so ungeheurer Weise verstärkte.

Zwar vermied man

Haupt des Bundes zu nennen, und darum konnte Hardenberg auf das Zwecklose der Union

es

noch,

Napoleon

1) Instinkt,

f.

offen

als

Schladen.

Berlin, 31.

Dezember

1804.

110

wenn der Zweck nur Wäre

hinweisen,

sein

Neutralität zu gewähren.

wohl aber Preußen und Frankreich

helfen können,

Cetto

würden Oesterreich, Rußland und Preußen

um

tun,

das Reich zu vernichten,

von Frankreich zerschmettert

würde

Auspizien

reichs

die

Man mußte

de Brav

Staatsmänner wie das Schädliche

sich

eines

denn unter Frankdie

Bund

der

).

wiesen

die Zeit für

war, und einsichtige

den Kurfürsten

solchen Planes

hin,

auch

auf

denn Preußen, das

würde dadurch

bislnag Bayern geschützt hatte,

zusammen-

2

gekommen

nicht

den

kommen würde,

München bald erkennen, daß

in

Bund noch

Noch

).

auf die Gefahr hin,

zu werden,

schützen wolle, vernichtet werden

einen solchen

selbst

Unabhängigkeit,

die

1

gegenüber gegen

Falls das Projekt zur Ausführung

Plan aus. so

sich Lucchesini

sprach

schärfer

dem Süden

würden nicht Hessen und nicht Württemberg

so

erklärte er,

sollte,

die Existenz Bayerns bedroht,

in Oesterreichs

8

Da auch Frankreich vorläufig dem Plane noch wenig Beachtung schenkte, ließ man ihn in München

Arme

getrieben

auch

vorerst

).

wieder

Man

fallen.

gewann

das Vertrauen

des Berliner Hofes wieder, als dieser hörte, daß Cetto in keiner

Weise v.

die

Bemühungen des Grafen Beust und des Freiherrn

Malsburg, die im Auftrage Dalbergs und des Kurfürsten

d.

von Hessen unterstütze

in Paris

den Bund

ins

Leben zu rufen suchten,

4 ).

Napoleon dachte daran,

Ein neuer Krieg drohte.

wo man Land

sich

immer noch mit der Hoffnung

einst wieder

zu gewinnen,

Italien

In der Wiener Hofburg,

ganz mit Frankreich zu verbinden.

war man

dem Plane Napoleons zu

trug, dieses reiche

entschlossen,

sich

AnNovember 1804 schloß Oesterreich mit Rußland ein Eine Armee von 50 000 Mann sammelte sich am Bündnis. mit allen Mitteln

widersetzen.

fang

1)

Bericht

terauf, Gesch. d.

de Bray.

v.

2) In8trukt.

f.

Berlin, 15.

München,

de Bray.

Rheinbundes

3) Bericht v.

de Bray.

I

S.

Dezember 1804. 9. Dezember 1804.

Bit-

151.

Berlin, 5.

Januar 1805.

4) Ebenda.

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111

Ende

an der italienischen Grenze.

des Jahres

ahnte man das Nahen des Sturmes und

zu

Da man

schützen.

mit

suchte

München

In sich

dagegen

dem Fürstenbunde nicht hatte zum suchte man wieder alte Pläne hervor

komme« können, so und hoffte, daß die Neutralität des ganzen Deutschlands von den Kriegführenden anerkannt werden würde, denn noch wollte Max Joseph dem Rate seines Ministers, sich Frankreich anZiele

Weg

zuschließen, nicht folgen, sondern suchte sich den

Daher wandte

halten.

von neuem

1805 seinen

Einfluß

den König

an

geltend

und

Preußen

bat,

um dem

machen,

frei

zu

Tagen des Jahres

er sich in den ersten

Reiche

möchte

im bevor-

stehenden Kriege Neutralität zu verschaffen, denn auch Preußen

wegen

müsse

daß

nicht nur

die

Ruhe

seiner

Besitzungen

in

Franken

darauf

sehen,

im Norden sondern auch im Süden Deutschlands

nicht

werde

gestört

l

Durch

)

die

Neutralität

Deutschlands hoffte der Kurfürst, sich dem Werben Napoleons,

Bündnis mit Bayern schließen

der ein

die

wollte,

„Des Kurfürsten heißester Wunsch

können.

wenn irgend

Süddeutschlands,

Neutralität

ist

entziehen

zu

nach wie vor möglich

mit

preußischer Hülfe 11 , mußte Montgelas im Auftrage seines Herrn

dem

französischen Gesandten Otto erklären

freilich

seine

*).

Der Minister

erkannte die Lage klarer, und die Worte waren gegen

Er

Ueberzeugung gewesen.

unmöglich und

glaubte,

daß

Anschluß an Frankreich

hielt

Bayern

retten

seinem Herrn davon sprach, wich

eine Neutralität

sich

könnte.

nur

durch

Aber wenn

dieser jedesmal

für

engen er

zu

erschreckt

Immer wieder wurde de Brav angewiesen, Preußen „Wir stehen am Vorabend eines neuen Krieges", schrieb man de Bray, „es

zurück.

zu bewegen, sich des Südens anzunehmen.

darum zu

handelt sich jetzt Interesse

beschränken

ob Preußen irgend

ein

im Norden die Ruhe aufrecht zu erhalten s). u

will,

1) Instrukt.

2)

wissen,

an Deutschland nimmt, oder ob es sich wieder darauf

1805, Forsch,

z.

3) Instrukt.

de Bray.

f.

Leder mann

:

Anschluß

München, 11. Januar 1805. Bayerns an Erankreich im Jahre

bayr. Gesch. Bd. IX, S. 172. f.

de Bray.

München,

22. April 1805.

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112 Frankreich würde nicht abgeneigt die

zu

Neutralität

verschaffen

den Plan, Deutschland

sein,

zu

unterstützen,

Garantiemacht stark genug sein würde,

Es würde

bestrafen.

Hof

nur darum

sich

die

falls

jede Verletzung handeln,

zu

den Wiener

wenn dieser sich hinreißen ließe, die Nur der König von Preußen könnte dem

dafür zu gewinnen,

Waffen zu

greifen.

Reiche diesen großen

Dienst

leisten.

einem solchen Plane beizutreten

Verhandlungen darüber zu

und

eröffnen, so

seine Garantie der Neutralität

er

wäre,

bereit

Wien und zweifle man

Paris

die

nicht,

daß

von den beiden Höfen

Aber

reichend angesehen werde.

Falls in

als hin-

die Versuche des bayrischen

Gesandten, Preußen zur Uebernahme der Garantie zu bewegen, scheiterten.

Immer wieder wurde ihm

Neutralitätssystem beschränkt

daß des Königs

gesagt,

bleiben müsse, wie

Kriege, da Frankreich eine Ausdehnung nicht

Gegen den Willen Frankreichs zu handeln, dazu

dem Könige der Mut.

Arme

Bayerns wurde immer ungewisser. da

).

nicht,

Frank-

der Kurfürst weder

und die Lage

Es mußte Kriegsschauplatz die Kraft

Neutralität aufrecht zu erhalten, noch

um

in

1

eben

trieb.

Mit jedem Tage wuchs die Kriegsgefahr,

werden,

fehlte

Preußen erkannte noch immer

wie sehr es sich selbst schädigte, wenn es Bayern reichs

im vorigen

zulassen wolle

hatte,

allein

eine

genug politischen Einfluß,

durch seinen Wunsch nach Frieden im geringsten auf die

Entschließungen der Großmächte einwirken französische Partei

Als

Ziele.

Franken

am

im Juni

reiste,

um

zu können.

Die

Hofe näherte sich immer mehr ihrem

1805

der

König von

Preußen

nach

den Manövern beizuwohnen, gab de Bray

dem Kurfürsten den Rat, sich nach Fürth zu begeben, um persönlich mit dem Könige über Bayerns Lage zu sprechen 2 ). Die Zusammenkunft unterblieb jedoch, angeblich aus Gesundheitsrücksichten, aber in

der

fürchtete,

Wahrheit wohl auf Anraten Montgelas,

daß Max Joseph durch den König veranlaßt

Bericht

v.

de Bray.

Berlin, 7.

2) Bericht

v.

de Bray.

Berlin, 18.

1)

Mai 1805. Mai 1805.

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113

werden möchte, die Verhandlungen mit Frankreich wieder abNapoleon,

zubrechen.

der

Neutralität zu bewilligen,

mußte

gegen

oder

für

sich

Frankreich

daß ihm

sich überzeugen,

als sich

Kurfürsten,

erklären

Max

1 ).

die solle

Joseph

übrig blieb,

anderes

nichts

er

Frankreich anzuschließen, wenn der Krieg ausbrechen

Schwer

sollte.

vom

Bayern

war,

geneigt

nicht

verlangte

wurde

freilich

sich an

es ihm,

den Gedanken

zu gewöhnen, sich von Deutschland loszusagen, und als Deutscher

gegen

bald

vielleicht

Seine einzige Hoffnung,

nur noch, glaubte,

kämpfen

Deutsche

daß der Ausbruch des Krieges

Oesterreich

würde

noch

sich

Waffen nicht zu

schließen, die

in

Oesterreichs,

hinüber zu ziehen,

Bemühungen Bayern

in

König auf

den

waren

Angriffsplan

seinen

falls es

Seite

daß Oesterreich versprach,

gegen Frankreich

neutral

mit

nicht

und Bayern

bleiben würde,

zum Kriege kommen

nicht zu beunruhigen, falls es

die Ver-

der Koalition

Dagegen hatten die

gescheitert.

PreulJens den Erfolg,

hinein zu ziehen,

die

Denn

).

er ent-

von Preußens

es

2

jetzt

und

Stunde

letzter

wenn

ergreifen,

müssen.

war

unterblieb,

Entschluß, neutral zu bleiben, hören würde

suche

zu

dies vermeiden zu können,

sollte 8 ).

Aber

die Entscheidung über die Neutralität Bayerns hing nicht von

Wien sondern von Paris ab. Dort drängte man den Kurfürsten Bevor man sich in zum Abschluß des Bündnisvertrages. München endgültig dafür oder dagegen

erklärte,

wurde

de

Bray noch einmal angewiesen,

Hardenbergs Rat einzuholen 4 ).

Was man

aus

konnte

Montgelas',

den Kurfürsten zur Unterzeichnung des Vertrages

Berlin

hörte,

hatte:

treu zu bleiben

der

Bemühungen

sei

berichten, der Laforest

entschlossen,

seinem

f.

de Bray.

München, 28

Juli 1805.

Ebenda.

3) Bericht v.

4) Instrukt.

Systeme

aber wenn Preußen sich im weiteren Verlaufe

;

1) Instrukt.

2)

König

die

Mitte Juli konnte de Bray eine

zu veranlassen, unterstützen.

Aeußerung Hardenbergs an seinen Hof erklärt

nur

f.

de Bray.

de Bray.

Berlin, 16. Juli 1805.

München,

28. Juli 1805.

8

.

114 des Continentalkrieges gegen jemand wenden müsse, so könne dies nur gegen Oesterreich sein 1 ). Einige

Wochen

später machte

derselbe Minister gegen den jüngeren Rechberg die

Aeußerung

„Falls Preußen Krieg führen muß,

nur an der

und

Seite

so wird dies

für Frankreich sein".

Die Verhandlungen zwischen Paris und Berlin machten auf

Hardenbergs Betreiben solche Fortschritte, daß auch Preußen einem Allianzvertrage mit Frankreich nahe kam. Laforest erklärte zu Rechberg, besteht

also

sich über die

freue

er

völliges

Einvernehmen

„Es

Haltung Preußens

und Vertrauen

zwischen

diesen beiden Mächten, das auf die sichersten Grundlagen auf-

gebaut wäre,

ist.

ist

Ihre Verbindung, die für Bayern so wünschenswert

daß

so eng,

sie

allem Anschein nach durch Meinungs-

mehr

verschiedenheiten in unwichtigen Fragen nicht

werden kann" durch

diese

München bei,

dem

2

zerrissen

heißt es in einem Berichte Rechbergs.

)

Worte auch nicht gerade

die

Wurde

Entscheidung

in

herbeigeführt, so trugen sie doch sicherlich mit dazu

der persönlich noch nie aufgehört

Kurfürsten,

Freund und Anhänger Preußens zu erleichtern.

Mußte

sein,

hatte,

seinen Entschluß zu

nach Hardenbergs Worten über-

er doch

zeugt sein, daß seine Politik Preußens Billigung finden würde.

Ueber die Verhandhingen mit Frankreich

Münchener Preußen.

bewahrte

der

Hof das strengste Stillschweigen auch gegen Zwar fielen dem preußischen Gesandten, Baron

Schladen, die häufigen und langen Zusammenkünfte Montgelas

1

mit Otto auf, aber es gelang ihm nicht, hinter das Geheimnis zu

kommen 3 ).

Auch wurde

fremden

allen

Diplomaten

der

wahre Charakter der Sendung des Generals Bertrand verheim,

der

licht,

welchem geteilt

Am

einem

mit

eigenhändigen

dem Kürfürsten

wurden,

am

1.

die Pläne

September

Schlüsse des Briefes hieß es

in :

Brief

seines

München

Napoleons,

in

Verbündeten miteingetroffen war.

„Ich wünsche, daß Ew. D.

mit niemandem darüber reden, auch nicht mit Ihren Ministern. 1)

Bericht

v.

de Bray.

2) Bericht v. Rechberg. 3) Bericht v. Schladen.

Berlin, 13. Juli 1805.

Berun, 20. August 1805.

München,

28.

August 1805.

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115

Es

ein Geheimnis, das

ist

das Geheimnis zu wahren,

Gesandten

sogar

sein

keinen Auftrag

für

beobachten

solle

2

erklärte

dem

er

gab

Ehre anvertraue"

Max

Um

l

).

Joseph dem preußischen

Ehrenwort, daß

der General Bertrand

sondern

nur die Oesterreicher

ihn

habe,

Man

).

ich Ihrer

sich,

irre

über den Zweck der Reise,

österreichischen Gesandten Buol-Schauenstein ;

Lage

seine

sei

anders wie

die

von Württemberg und Baden,

das einzige, was ihm übrig bleibe,

Aber

bewahren.

es

sei,

zu

strikte Neutralität

war nur Verstellung, wenn der Kurfürst

Worte sprach, denn schon am 25. August war München die Entscheidung gefallen. Max Joseph hatte in solche

in

die

Unterzeichnung eines Allianzvertrages mit Frankreich gewilligt. Die Politik Montgelas'

Kurfürsten

des

hatte

über das persönliche Empfinden

Vom

gesiegt.

Standpunkte aus

politischen

konnte auch Bayern garnicht anders handeln.

mußte

aus, so

da man sich geweigert

es,

Brach der Krieg

hatte,

seine Neutralität

anzuerkennen, entweder auf Oesterreichs oder Frankreichs Seite Oesterreich hatte im Jahre

treten.

preisgegeben, stillstand

seinen Bundesgenossen

von Hohenlinden war noch nicht geschwunden.

Frankreich aber war auf Selbst

1800

und die Erinnerung an den schmählichen Waffen-

Ruhm und

wenn Frankreich und

reichen

Gewinn zu

seine Bundesgenossen in

vorstehenden Kriege besiegt werden

sollten,

so

Bei

zählen.

dem

glaubte

be-

man

auch dann noch das bessere Teil erwählt zu haben; denn für

den Fall rechnete

man

auf Preußens Schutz, das

am Ende

des

blutigen Ringens in frischer Kraft dastehend, da es neutral geblieben

zu

sei,

jeden Versuch Oesterreichs, sich auf Bayerns Kosten

vergrößern,

sein,

zurückweisen

würde

8 ).

Ungerecht würde

es

gegen den Fürsten und Staatsmann einen Vorwurf erheben

zu wollen,

die in einer Zeit,

da jeder Staat nur auf seinen

eigenen Vorteil bedacht war, das taten, was allein Bayern vor der Vernichtung bewahren konnte. 1)

Ledermann,

S. 209.

2) Bericht v. Schladen.

3) Denkschrift

Kaviere.

v.

München,

de Bray:

5.

September 1805. importante pour

Question

la

B. A.

8*

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116

dem

Hardenberg schien

um Hannover

wollen,

Kunde zu

schlüsse des Vertrages

Rat

der

x

Der König

).

zu

folgen

württembergischen

Partei

die

solle

wollte der ungestüm vor-

Politik Hardenbergs

drängenden

wärts

Dem

haben.

Württemberg

gegeben,

Frankreichs ergreifen

1

ohne jedoch von dem Ab-

im Geheimen von dem preußischen

Generale Mylius wurde Minister

Montgelas

Beispiele

zu erhalten,

anfangs nicht folgen.

Als ihm jedoch vorgehalten wurde, er könne durch ein Bündnis mit Frankreich den Ausbruch des Krieges verhindern und zugleich

das

Hannover

heißbegehrte

Widerstand auf und erklärte

Haugwitz

zuschließen.

Dadurch

halten. "

aber, der

man möge auch

dringend,

sich

ferner

Als

Napoleons,

Duroc,

die Partei,

die

am

dann in

am

1.

Berlin

griffe

III.,

Preußens in jenen Zeiten

mit

würde

allein

EmHand Napoleons

Nicht nationales die

sondern seine ängstliche Scheu,

fällen eines Krieges auszusetzen.

die Ober-

Hannover an", schrieb

treten."

Wilhelm

wieder

schon

„dann, aber auch nur dann

pfinden hinderte Friedrich

ins

Adjutant

der

hatte

erschien,

Preußen auf Frankreichs Seite zu fassen,

Königs wieder

alten Systeme festhalten wollte,

damals Rechberg 2 ),

ab-

um Rat gefragt wurde, riet am Neutralitätssysteme fest-

September 1805

„Das Beste wäre, Rußland

hand.

mit Frankreich

geriet der Entschluß des

Wanken.

gab er seinen

erhalten, bereit,

den Wechsel-

sich

„Es hat zu dem Verhängnis

am

meisten

wie ihm die rechte Kraft zum Guten

beigetragen,

fehlte, es

daß,

auch den ent-

Mut des Schlechten nicht besaß" 3). Während in Berlin noch über ein Bündnis

schlossenen

wurde, 8.

waren die Würfel des Krieges schon

verhandelt

gefallen.

September hatten die Oesterreicher den Inn überschritten.

Lage des Kurfürsten wurde

gefährlich.

Am Die

Noch wußte niemand

außer seinen Vertrauten, auf welche Seite Bayern getreten war. Sich erst

offen zu

hatten 1)

erklären,

die

Bericht

v.

wagte

Häusser

Joseph

nicht,

denn eben

die Küsten

Rechberg.

September 1805. September 1805.

2) Bericht v. Rechberg. 3)

Max

französichen Heere

II,

S.

Berlin, 7. Berlin, 17.

des

Ozeans

563.

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117

mußte

verlassen, so setzen.

er denn sein Doppelspiel noch weiter fort-

Am 6. September war der Fürst Schwarzenberg in München

erschienen und forderte, daß die Bayern sich den Oesterreichern

Als der Kurfürst versuchte, durch Unter-

anschließen sollten.

handlungen Zeit zu gewinnen, erklärte Schwarzenberg, er habe zu Unterhandlungen keine Vollmacht, sondern wolle nur wissen,

ob man die bayrischen Truppen mit den österreichischen vereinigen wolle oder nicht

Der Kurfürst war

*).

in

Vezweiflung

und nahe daran, ungeachtet des Vertrages mit Frankreich, der Forderung Schwarzenbergs nachzugeben, da wurde Gravenreuths,

Vorstellungen

die

von

der

er

durch

Montgelas

nach

Nymphenburg geschickt wurde, bestimmt, auch Hoffnung

auf

zu

Frankreich

zu verlassen

vom

9.

2

Um

setzen.

ihm geraten,

Oesterreichs zu entgehen, wurde

fernerhin seine

dem

Dies geschah denn auch sofort

).

September.

Jetzt erst

wurde

Drängen

seine Hauptstadt in

der Nacht

es Schladen zur Gewißheit,

daß zwischen Bayern und Frankreich geheime Abmachungen bestanden

;

um

der Sache auf den Grund zu kommen, und

um

Montgelas und Otto, die allein dem Kurfürsten gefolgt waren, zu überwachen, entschloß er sich über

sich,

am

12.

morgeus dem Hofe, der

Ansbach nach Würzburg begeben

hatte, nachzureisen.

Vorher aber hatte er noch mit dem österreichischen Gesandten

Zwar habe

Buol-Schauenstein eine Unterredung.

er keine Befehle

von seinem Herrn empfangen, erklärte er ihm, doch

er

dessen lebhaftes und aufrichtiges Interesse für

was den

Kurfürsten

beträfe,

dringend zu bitten, behandeln. sie

und darum

sein,

den Herrscher

von

wohlgemeinten Brief Schladens

2) Bericht

ändere daran nichts.

sei,

Land und Untertanen

sich für verpflichtet,

1)

nicht als Feindesland

Die Abreise des Kurfürsten, aus welchem Grunde

was man gegen Diese

kenne

hielte er es für seine Pflicht,

man möchte Bayern

auch immer geschehen

Unrecht

alles,

allen

Worte

zu

für das

haben glaube.

lassen,

Er

halte

Gewaltmaßregeln abzuraten

verfehlten

München

Es würde

büßen zu

8.

ihre

Wirkung

3 ).

nicht.

September 1805.

von Schladen Würzburg 23. Oktober 1805.

3) Bericht v.

Schladen München

11.

September 1805.

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118 In einem Schreiben an den Wiener

Hof kam

der österreichische

Gesandte dem Wunsche des preußischen nach, denn er hatte noch

die

nicht

Hoffnung aufgegeben,

Bayern auf die Seite

Oesterreichs hinüber zu ziehen.

dem

In Ansbach traf der preußische Gesandte wieder mit

zusammen,

Kurfürsten

Würzburg zu

Schladen

der

aufforderte,

Von der Erlaubnis

begleiten.

nach

ihn

des Königs

von

Preußen, seinen Aufenthalt im Schlosse von Ansbach zu nehmen,

Max

wollte

machen.

und

Joseph

im dringendsten Notfalle Gebrauch

erst

Würzburg wurde das Verstecken spiel fortgesetzt vermieden, was dem preußischen Gesandten Aufklärung In

alles

Man

konnte.

verschaffen

appellierte

an

preußische Gut-

die

mütigkeit und wies auf das schroffe Vorgehen Oesterreichs hin,

das

Bayern

als

Feindesland

Anlaß dazu gegeben habe.

obwohl

behandle,

Montgelas

man keinen dadurch

hoffte, vielleicht

noch den König zu veranlassen, sich zum Schutze Bayerns mit

„Preußen wird fühlen", meinte der

Frankreich zu verbinden. bayrische

„daß ein

Minister,

eine Herausforderung

System bedeutet, das

solches

Verhalten

Oesterreichs

und einen ernsten Angriff gegen das

ist

allein die

Ruhe der preußischen Monarchie

verbürgen kann"

Um machen,

Preußen

noch

argwöhnischer gegen

Oesterreich

rische

Mack mitgeteilt, der gesagt haben sollte: Armee befände sich in einem Irrtum, wenn

durch

die

Generals

preußischen Staaten in Franken

er habe Befehl, sie einzuschließen.

was

Es

sei

für ein Gebiet er zur Erreichung seines

müsse

2

Auf Grund

).

reichischen

Jordan

zu

wurde Schladen eine Aeußerung des österreichischen

dieser angeblichen

die sie

baysich

geschützt glaube;

ihm dabei

einerlei,

Zweckes passieren

Aeußerung des

öster-

Oberkommandierenden wurde der bayrische Major

nach

Ausbach

geschickt,

um

von

der

preußischen

Regierung dort die Erlaubnis auszuwirken, das Gebiet Preußens berühren zu dürfen,

19.

falls

die Oesterreicher

versuchen

sollten,

1) Note v. Montgelas an den König von Preußen Würzburg September 1805 P.A. 2) Beriebt v. Schladen Würzburg 19. September 1805.

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119

es

Truppen von Franken abzuschneiden.

bayrischen

die

Aber

wurde ihm der Bescheid, man werde gegen jede Verletzung 1

des preußischen Gebietes protestieren

anfgegeben

war,

gestattet

).

dem

früher beobachtetes System, nach

und

Denn Preußen

hatte sein

allen Parteien der

daß

verlangte,

Durchzug auch

künftig

die Neutralität Ansbachs und Bayreuths streng geachtet wurde.

Bemühungen

Alle

Beziehungen

des

Montgelas

an

scheiterten

den Schleier,

Schladens,

Kurfürsten 1

zu

Frankreich

fragte,

man

aus.

habe,

gefaßt

Königs kennen

Wenn

retten.

man müsse

dessen Beistand

würde

Das

schwer

sei

zu

genau die Absichten des

könne den Kurfürsten

allein

gezwungen

er

von

allen Seiten

das erste Opfer sein würde, sich

sein,

Arme

Frankreichs

in

Auf Schladens Frage, ob schon

werfen.

der

welchen Entschluß

er aber allein gelassen würde,

er im Kriege wie beim Frieden so

erst

lüften,

Als

seinem Lande vertrieben und voraussehend, daß

aus

bedroht,

;

wich Montgelas er,

zu

Künsten.

diplomatischen

preußische Gesandte endlich direkt

sagen, antwortete

der über den

lag,

zu

ein Vertrag bestände,

er, noch sei keiner unterzeichnet, doch nach mündAbmachungen könne der Kurfürst allerdings auf FrankSchutz rechnen 2). Ohne von den Worten des bayrischen

erwiderte lichen reichs

Ministers völlig überzeugt zu

Verdacht er

dem

Einflüsse

Napoleons,

sein,

daß der Kurfürst

auf,

der

Kurfürstin,

zu viel zutraute.

gewaltig erschüttert, als

gab Schladen doch seinen

sich schon

einer

gebunden habe, da erbitterten

vom Kurfürsten

die weitgehenden

erbietungen Oesterreichs, die Buol-Schauenstein nach

überbringen 26.

mußte,

zurückgewiesen

wurden.

ist

eingetreten!

Der Kurfürst

verzichtet

Neutralität und verbindet sich mit Frankreich.

An-

Würzburg

Endlich

September konnte er seinem Hofe schreiben:

geahnt,

Feindin

Sein Glaube aber wurde wieder

„Was

am ich

auf seine

Noch

ist

der

Vertrag nicht unterzeichnet aber sofort".

Nachdem der Kurfürst von dem Nahen der französischen hatte, wurde die Maske abgeworfen. Aber

Heere Kunde erhalten 1)

ebenda.

2) Bericht v.

Schladen Würzburg 20. September 1805.

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120

man

ließ

Preußen in dem Glauben, daß man, durch die Umstände gezwungen,

gleichsam

erst

sei.

daß Napoleon

in seiner

den

Kurfürsten

doch

der

Stunde auf Frankreichs

letzter

in

Als Schladen seine Verwunderung aussprach,

Seite getreten

Proklamation an das französische Volk

Verbündeten

seinen

Vertrag

nur

das

antwortete Montgelas,

genannt

Würzburg

in

erst

während

habe,

unterzeichnet

sei,

nur geschehen, weil Frankreich

sei

Garanten des Reichsdeputationshauptschlusses fühle

sich als

l

).

Die Befürchtungen des Kurfürsten, der Berliner Hof möchte

ihm einen Vorwurf aus dem Abschluß des Vertrages machen, bestätigten sich

man gewußt, wie

Hätte

nicht.

aufgenommen wurde,

würde man

so

vielleicht

der Vertrag

den preußischen

Gesandten schon früher ins Geheimnis eingeweiht haben.

man

neigte

Berlin auf Frankreichs Seite

in

man auch damals

schon

dasselbe wie Bayern

nicht

getan

man weder

Vertrages war

viel

gefehlt,

daß Preußen

Zwar beklagte man

hätte.

über den Mangel an Vertrauen,

wieder Neutralität

war,

entschlossen

zu bewahren, so hätte doch

Noch

Wenn

hinüber.

sich

über den Abschluß des

aber

ungehalten noch überrascht.

„In

der schwierigen Lage, in der sich der Kurfürst befand, konnte nicht

er

schrieb

damit

länger

man an

Schladen

zögern, 2

wenn Bayern mit Frankreich so

mußte

er

Partei

und Hardenberg sagte

),

z^u

ergreifen

Rechberg

einen Vertrag geschlossen habe,

könne er ganz gewiß einen solchen Schritt nicht mißbilligen.

Oesterreich habe Bayern zu schlecht für seine Dienste gelohnt

In Würzburg gab auf,

man immer noch

daß Preußen Bayerns Beispiele

umfangreichen Denkschrift alle

Gründe,

nach

die

4

)

nicht

folgen

die

werde.

3 ).

Hoffnung In einer

entwickelte Montgelas noch einmal

seiner

Meinung Preußen veranlassen

dem ausgebrochenen Kampfe Partei zu nehmen. „Darf Preußen einem Kampfe fernbleiben heißt es darin,

mußten,

1)

in

Bericht

v.

2) Instrukt.

Schladen Würzburg

Schladen Berlin

f.

3) Bericht v.

Rechberg Berlin

4) Denkschrift 28.

September 1805

an

das

3. 1.

2.

Oktober 1805.

Oktober 1805. Oktober 1805.

preußische

Ministerium

"Würzburg

B. A.

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121

wenn

„der,

Wird Preußen

wie Oesterreich

verlieren,

gewinnt?

Darf es sich

Aber dann wird Preußen,

Es würde Frankreich schwächen, das kein mit Preußen

sich

zu

und

überwerfen,

Darf Preußen neutral bleiben

Freunde

opfern.

bleiben,

ohne gerüstet zu sein?

Und wenn

erhaltung seiner Neutralität gerüstet

ist,

Kann

es neutral

zur Aufrecht-

es

Nur

eines

ist

für

Ein enges Bündnis mit Frankreich, Bayern und

!

Diese Union würde

den anderen, die sich anschließen wollen. stark genug

würde seine

es

?

die

Interesse

wird es nicht seine Hülfs-

und ruhmlos?

quellen mißbrauchen nutzlos

Preußen gut

falls

dem Maße vergrößern können wie

sich nicht in

anderen. hat,

dem Maße an Kraft

nicht in

an Kraft

anschließen?

der Koalition es siegt,

so sehr gegen

er für Oesterreich glücklich endet,

sein Interesse ist?

ihre

sein,

Bedingungen diktieren zu können

.

.

.

Bei einem glücklichen Ausgange würden unsere Interessen sich nicht kreuzen.

und

Frankreich sucht seine Vergrößerung in Italien

dem Süden Europas,

in

würde nur mit Preußen und

es

Bayern gemeinsam die Dinge in Deutschland ordnen entwickelte Montgelas

wie

seinen Plan,

sich

er

Dann

11 .

künftige

die

Gestaltung Deutschlands dachte.

Was sollte

der Reichsdeputationshauptschluß nicht gebracht hatte,

durch

Preußen

sollte

Krieg

siegreichen

einen

Konzentration

Vermehrung

und

den Teil Hannovers erhalten, den es zur Er-

werden,

jene

Mecklenburg

Besitzungen Oesterreichs raittelbaren

Adels

in

als

Bayern für

begehrte

in

seiner Besitzungen

Diese sollten mit Berg vereinigt

Franken und Westphalen. von

Schwedisch-

ferner

Pommern und Mecklenburg gegen Abtretung den Herzögen

eine

Kräfte.

beiderseitigen

langung einer festen Grenze nötig hatte,

in

werden,

erlangt

der

Entschädigung gegeben

außerdem noch die

sich,

Schwaben und eigeuen

seinem

des

die

Gebiete,

reichsun-

das

Bistum

Eichstädt und die Reichsstädte Augsburg und Nürnberg.

Wenn man hätte, zur

mit

sich

in Berlin

auch vielleicht bereit erklärt

Durchzuführung des Planes mit Oesterreich zu brechen,

Rußland

wagte

man

es

nicht.

Die

bevorstehende

sammenkunft des Zaren mit Friedrich Wilhelm

zeigte,

Zu-

wie der

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122

König über einen Anschluß an Frankreich

geW

Wünsche Mont-

einzugehen, hatte gerade damals den geringsten Einfluß

im Rate des Königs führbar,

so

wenigstens

eine

in

War

').

der

hoffte

große Plan

der

bayrische

Minister,

von

Abtretung

schobener Posten

De Bray

zu

sollten

Plan

durch-

würde

da

es

weit

als

vorge-

und gefährlich werden könnte.

sei

mit allen Mitteln dies durchzusetzen versuchen

sollte

selbst

wertlos

nicht

Preußen

Ansbach-Bayreuth gegen

entsprechende Entschädigung willigen,

und

Hardenberg,

dachte.

der wohl zuerst bereit gewesen wäre, auf die

Bestechung nicht seiner Verfügung

verhandeln

scheuen

änderte

konnte,

;

400

— 500 000 man

Bevor

stehen. sich

die

Taler

den

über

Lage;

ganze

in

Truppen Preußens

Berlin traf die Nachricht ein, daß bayrische Neutralität verletzt hätten.

Sobald Napoleon von seinem Adjutanten Duroc, in

Straß bürg

getroffen

die

hatte,

Kunde

Bemühungen, Preußen auf Frankreichs Seite zu

seine

ziehen,

ohne

Erfolg geblieben waren, beschloß er getreu seinem

„Entweder

für

mich

gegen

oder

Preußen abzurechnen.

Da

so schaffte ihn Napoleon.

auch

sogleich

nicht vorlag,

Er

befahl Bernadotte,

zur Umzing-

preußische Gebiet

in

Franken zu

obwohl er von Duroc wußte, daß die preußische

gleichsam zu versuchen,

sofort,

neuen

wie

Verbündeten

weit

rechnen

war 2).

durfte,

Napoleon

stellte

Bernadotte kommandierte auch

die bayrischen Truppen, die mit dazu beitragen sollten,

zu beleidigen.

Preußen

Als der Kurfürst von dem Befehle des Kaisers

erfahren hatte, geriet er in die höchste Aufregung.

Er

fühlte,

daß Bayern, wenn Napoleons Befehl zur Ausführung kam,

1)

Um

im gegebenen Falle auf

er

nachdem das Bündnis bekannt geworden war, den Kur-

fürsten auf eine schwere Probe.

immer

mit

Grund zum Kriege

Neutralität auch auf Ansbach-Bayreuth ausgedehnt

seinen

Grundsatze

:

ein

lung der Oesterreicher das durchziehen,

mich"

der ihn

daß

erhielt,

die Freundschaft

Bericht

v.

2i Instruktion

Preußens verlieren

Rechberg Berlin f.

5.

Schladen Herlin

würde.

Er

für ver-

Oktober 1805. 11.

Oktober 1805.

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123

Napoleon von seinem Entschlüsse wieder abzubringen,

suchte,

und

einem eigenhändigen Briefe

schickte einen Kurier mit

in

Er beschwor Bernadotte, dem Aber seine BemühBefehle vorläufig nicht nachzukommen 1 ). ungen waren vergeblich. Der französche Marschall wies auf das französische Hauptquartier.

Oesterreich und Bayern hin, die beide ebenfalls das preußische

Gebiet berührt haben erfolge der

da

Hofe,

nach seiner Meinung

erklärte,

nach Ankunft Durocs in Straßburg der Befehl

erst

für ihn abgesandt

wenn

Irrtume,

und

sollten,

Durchmarsch im Einverständnis mit dem Berliner

Aber Bernadotte befand

sei.

hingewiesen hatte. Bayern hatte

stets

einem

sich in

und Bayerns

auf das Beispiel Oesterreichs

er

nur die Verbindungsstraße

von Forchheim nach Schnaittach benutzt, die ihm vertragsmäßig 1803 eingeräumt war, und auch das österreichische Generalkommando, das ausdrücklich versichert strengstens

tralität

respektieren

zu

Verletzung derselben zu Schulden

Mack wurde

Feldzeugmeister

die

wollen,

kommen

hatte,

hatte

Neu-

die

keine

sich

Von dem

lassen.

Aeußerung des bayrischen

Hauptmanns Gravenreuth, der das Gegenteil behauptete, um die Erlaubnis zum Durchmarsch der bayrischen Truppen zu erwirken, sogar schriftlich für eine unverschämte Lüge erklärt

Am

3.

2 ).

Oktober 1805 erfolgte der Einmarsch in das preußische Die

Gebiet.

Avantgarde,

hatte dieser versucht,

9

Bataillone

und

8

Eskadronen,

Truppen unter General Wrede.

bildeten die bayrischen

dem Durchmarsche

Alles

auszuweichen, damit

nicht auch Bayern sich an der Herausforderung Preußens

be-

Er war Soldat und mußte gehorchen.

Jn

Umsonst.

teiligte.

mehreren Tagemärschen Herzogenaurach,

Beamten

kam man von

Fürth

nach

Neustadt

Weingarten.

legten Protest gegen den

Die

Excesse

verkaufen.

Vorwurf, 1)

Wrede habe

Bericht

2) Bericht

v.

kamen

preußische

Aisch über

preußischen

Durchmarsch ein

boten den Einwohnern, den bayrischen Truppen

zu

a.

nicht

vor,

und

irgend

und

auch

Magazine erbrechen

Schladen Würzburg

5.

ver-

etwas der

lassen,

Oktober 1805. 4. Oktober 1805

Hardenbergs an den König Berlin

Hard. Nachlaß.

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1

124 beruhte

auf eine Verdrehung der Tatsachen.

erklärte

sich

nämlich

Wredes Vorstellungen Königs herzugeben,

der bayrische General ihm ein Zeugnis

darauf bestehe, und

unerweigerlich

er

l

dies geschah

).

Sobald

am

Berlin

in

6.

Oktober die Nachricht

Napoleon habe die preußische Neutralität ein

Sturm der Entrüstung.

Die

Man

plötzlich um.

Ehre

Meinung, die noch

öffentliche

Genugtuung

erklärte,

man

auf Bayern erzürnt.

Truppen

war auf das höchste Pässe

die

Stelle

Verhalten

Gebiete.

übertriebene

bayrischen

der

seiner

wurden 8).

zugestellt

persönlichen

Der

Gesandte versuchte, den Sturm zu beschwören.

dem preußischen Ministerium

schickte er

).

Friedrich Wilhelm III.

und nur

entrüstet,

2

Hofe verdankte es de Bray, daß ihm nicht auf

Beliebtheit bei

der

das

über

Berichte

dem preußischen

in

die

Nagler, Schuck-

mann und General Tauentzien sandten dem Könige entstellte

schlug

unmöglich,

sei

und man müsse mit Frankreich brechen

sei verletzt,

Nicht weniger war

und

eintraf,

erhob sich

verletzt,

zuvor ganz auf Frankreichs Seite gewesen war,

kurz

auf

Mehl aus den Magazinen des

hin bereit,

falls

daß

ausstellen würde,

In Weingarten

der preußische Beamte

schließlich

bayrische

Sofort über-

eine Note,

worin

auf die Anstrengungen hinwies, die Bayern gemacht hatte,

er

um

das Geschehene abzuwenden, und worin er bat, den Kurfürsten nicht für den

Durchzug verantwortlich zu machen, da es nicht

möglich gewesen wäre, ihn zu vermeiden bei

Hardenberg

wurde.

eine

zu lassen, und Bayern

seiner Worte.

4

Dann suchte

Um

in

an die er wohl so

Ehrenwörtlicher Bericht Wredes an den Kurfürsten über

Dezember

1805.

Bericht

v.

de Bray Berlin

3) Bericht

v.

de Bray Berlin 25. Oktober 1805.

4)

war der

Preußen versönlicher zu stimmen,

die Neutralitätsverletzung Iglau 14. 2)

er

einem milderen Lichte

zu entschuldigen,

verstieg er sich sogar zu der Behauptung,

1)

).

Audienz nach, die ihm auch gewährt

Das Vorgehen Frankreichs

erscheinen Inhalt

um

Note

v.

de Bray an

d.

9.

Oktober 1805.

preußische Ministerum Berlin

8.

Ok-

tober 1805 B. A.

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125 wenig wie Hardenberg glaubte, der Kurfürst würde

Truppen

von

den

preußischen vereinigen,

und

trennen

französischen

der König es wünsche.

falls

sofort seine

den

mit

sie

Hardenberg,

der wohl wußte, daß der Kurfürst nach dem Vorausgegangenen nicht anders hatte handeln können, und daß ihn kein Vorwurf

konnte,

treffen

daß

versicherte,

Haltung gegen Bayern dieselbe

Bray

forderte de

Sache dienlich

auf,

sein

wirken zu können

um im

würde,

versuchte

Wiederholt

künftige

und

zuvor

Interesse

des Kurfürsten

1

).

in

den Ausbruch

alles,

Königs

des

würde wie

zu senden, was der bayrischen

alles

Würzburg war man

In *

ihm

auch sein

schrieb

Der Kurfürst

Krieges

zu verhindern.

und

Napoleon

an

er

großer Sorge. eines

bat

ihn,

Preußen

Genugtuung zu geben, und ihm Hannover einzuräumen, damit der König zufrieden

sie

möchten

wandte

sich für

3 )

Er

).

schrieb an General

und sprach den Wunsch

Bayern verwenden;

am

und auch

aus,

1805

20. Oktober

dann auch direkt an den König.

er sich

Die Ereig-

müßten den König schwer gekränkt

nisse in Franken, schrieb er,

haben,

2

würde

gestellt

Hardenberg

Möllendorf und

er sei erschüttert.

Alles

habe er versucht,

es zu verhindern, wie der preußische Gesandte an seinem Hofe

Hätten sich seine Truppen gegen preußische

bezeugen könne.

Untertanen etwas zu Schulden jeder Genugtuung Infolge der

es

fortan,

sich

mit

so

lassen,

Bemühungen Hardenbergs wurde Aber bald änderte

Explosion vermieden.

und schloß

kommen

sei

er

zu

bereit.

denen an, die zum Kriege trieben. de Bray

eine sofortige

dieser seine

zusammenzutreffen.

Haltung

Er vermied

Der bayrische

Gesandte wurde vom Hofe ferngehalten und konnte kaum zur

von Taxis

Fürstin Luise,

die

1)

im

Bericht

gelangen,

königlichen

de Bray Berlin

v.

2) Instrukt. für de

3) Brief des Kurfürsten 18.

9.

ihre

der

Wohnung

Königin hatte

4 ).

Oktober 1805.

Bray Würzburg

des Kurfürsten an Napoleon

burg

Schwester

einer

Schlosse

Würzburg

11.

13.

Oktober 1805

u.

Brief

Oktober 1805.

an Hardenberg und Möllendorf Würz-

Oktober 1805. P.A.

4) Montgelas

:

S.

1

19.

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Google

12G de Brays mit Hardenberg sich

Alle Versuche

Vierzehn Tage bekam

scheiterten.

ihn

er

Erst auf einen flehentlichen Brief 1 ) des

am

gewährte er ihm in

zu besprechen, zu Gesicht.

nicht

bayrischen Gesandten

25. Oktober wieder die erste Unterredung,

der sich aber de Bray tiberzeugen mußte, daß Bayern fortan

mehr auf Hardenberg zählen konnte.

nicht

„Wir

sind

beide

geschieden", schreibt de Bray bald darauf, „ich sehe ihn nicht

mehr und verlange auch nicht danach. Hardenberg ist für uns verloren und kann uns kein Vertrauen mehr einflößen *)". Auch die Königin Luise hatte sich von Bayern abgewandt und

daß Bayern unnatürlich handle,

erklärte,

„Ew. D. erkennen

kämpfe.

Oesterreich

Bray, „die Folgen der Heiratsgeschichte

Der

König,

welcher

Frankreich

gewesen

wieder

Friedenspartei

Spitze

der

Haugwitz

anfangs

war,

und

neigte

an

3

gegen

es

de

schreibt

,

)".

für sich

standen.

Bruch

einen

mit

doch

schließlich

Hofe

seinem

Lombard

wenn

darin",

an

zu,

An

deren beiden

diese

schloß sich der bayrische Gesandte an und suchte sie in ihrer Friedenspolitik

zu

bestärken.

französische

Hauptquartier

Versprechen,

daß

er

Von

Haugwitz,

abgesandt

wurde,

langsam reisen wolle,

um

der

erhielt

hoffte

sei,

gedanken aufgeben.

erfuhr

er

von

das

de Bray, würde Preußen

Wenn

4 ).

alle

Kriegs-

Bald konnte er seinem Herrn beruhigende

zukommen

Nachrichten

das

er

Napoleon Ge-

legenheit zu geben, vorher Oesterreich niederzuwerfen dies geschehen

in

lassen.

Preußens

Durch Lombards Vermittlung

friedlichen

Außerdem

Absichten.

bediente er sich der Hülfe des Geheimrats Ephraim, die preußischen Geheimnisse

zu

kommen.

um

hinter

In beider Taschen

floß bayrisches Geld.

1)

Brief

v.

2) Berichte

de Kray an Hardenberg 24. Oktober 1805 v.

de Bray Berlin

19.

November und

17.

P. A.

Dezember

1805. 3) Bericht v.

de Bray Berlin

4) Bericht v. de

Daß

hinter

Bray Berlin

5.

30.

Dezember 1805. November 1805.

Haugwitz der König stand, der im Frieden mit

Frankreich leben wollte, zeigt M. Lehmann: Scharnhorst

354.

1

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127

Nach dem glänzenden

Napoleons

Siege

bei

Austerlitz

den für Preußen

schimpflichen Vertrag von

Schönbrunn (15. Dezember 1805).

Preußen verzichtete auf

schloß Haugwitz

eine

Genugtuung

für das

Vorgehen Napoleons

in

um

Ansbach,

den Ausbruch eines Krieges für einige Monate hinauszuschieben.

Preußen war Bayern

gefolgt,

Frankreich war sein Verbündeter.

Beide waren der nationalen Sache untreu geworden. ist

mehr zu

verurteilen, das starke

Aber wer

Preußen oder das schwache

Bayern?

Das Verhältnis Bayerns zu Preußen

vom

Ereignisse

Kurfürst

offen

3.

zu

erkennen

gegeben,

Napoleons ihm wertvoller war In

Berlin

lange

mit

gesucht

wußte man

Damals

Das

Verhältnis

seine bisherige Bedeutung.

An

daß

als die des

fortan,

Preußen gegangen

hatte.

besserte sich seit

Oktober nicht wieder.

daß war,

sich

einen

Bayerns

die

dem

hatte

der

Freundschaft

Königs von Preußen. Bayern,

welches

so

anderen Beschützer zu

Preußen

verliert

seine Stelle tritt das Verhältnis

Bayerns zu Frankreich.

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Inhalt. Seite

4

Vorwort 1.

Kapitel:

Die Regierungsanfänge des Kurfürsten Maxi-

2.

Kapitel:

Der zweite Koalitionskrieg

3.

Kapitel:

Die Entschädigungsfrage

4.

Kapitel:

Vom

milian IV. Joseph

Reichsdeputationshauptschluß

Abbruch der Beziehungen

ö

27

52 bis

zum 89

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Lebenslauf. Ich, in

Theodor Santelmann, wurde am

Bröckel bei Celle geboren. das

ich

Gymnasium

München widmete und

Germanistik.

Brandi,

ich

in

Januar 1882

1902 besuchte Göttingen, Berlin und

verehrten

Heyne,

Hirschfeld, Rothe, Grauert,

Leven und

In

Celle.

10.

Michaelis

mich dann dem Studium der Geschichte

Meinen

Ed. Schröder,

Bis

Busolt,

Simonsfeld,

Bitterauf, besonders aber

M.

Lehmann,

Ed. Meyer,

Delbrück,

Lehrern

Muncker, Paul,

Herrn Geheimrat

v.

v.

d.

Heigel

sage ich an dieser Stelle für reiche Belehrung und Förderung in

meinen Studien meinen Dank.

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