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German Pages 846 Year 1920
3^1
DEUTSCHES KOLONIAL- LEXIKON III.
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MITARBEITER. AAdlun^/FBäteer/CH.Becker/Bock vonWMn^eiVBrunin4haus/M.Büs^en ^BuITe/FDahl/FreiheiTAyonDänckel= män/Dollhördl/K.Dove/G,Ernß/J,n fcher/R,Fifcher/A,Full /R Fülleborn/ CGä^el/XGerßmeYer/G.Gi'em(ä/E.Hä=
ber/PHambruch/D.von Hanfemann/ PHddke/Iüierrmann/EMyonHorn= bofiel/OJöhhni£er/0,Köbner/B,von Kernte /AKramer/M,Kraufe/E,Kröuß/ K.Kucklen^/GLauf erbach/H Lübberi/ MluÜer/H,Marquoixiren/KIiairchie/ -
M Mayer/ CMeinhof / 0,Meyer/ AMeYcrGerhard/CJh.Mirbt/Mühlens/
0,Nachli^aIl/J,Neumann/RNochf/ RvonOfieria^/LFafchen/S,föfrar^e/ Kferels/ S,vonProwa3ek/WPuche/
Radlauer/KRaih^en/CRalhjens/ A.Reichenow/ H da Rocha-Lima/ K.Sapper/LSarfertVRScheibe/ XSchmi'dlm/PSchmidt/WSchmidt/ .
RvonSpaldin£/Riiemfeld/E,Sieudel/ Siraehler/F Stuhlmann/GThüenius/
GTomier/CUhli^/AVoi^/GVolkens/
E Volkmann Ii Voffeler/GWahl/ H Werner/ KWeule / Wilsdorp/ von Wrochem/Graf J,von Zech/
KZimmermann/ G,Zoepfl/
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DEUTSCHES r
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KOLONIAL LEXIKON HERAUSGEGEBEN VON
DRHEINRICH SCHNEE GOUVERNEUR
1
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VERIAGVONQUELLE^ME^ERIN LEIPZIG r_^J
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Copyright 1920 by Qaelle
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Meyer, Leipzig
Roßberg'eche Buchdruckerei in Leipzig
Tafel 157. I
kMitscht's
Z«
Kohmial-Li-xikon.
Brandung Rai Aognur
Artikel: l'uluuinscln.
bei Südwiiid (falaniiwelfl, Dputwh-Kfittguine»).
Zu
Artikel: L'aUuitueta
Au".,
Hiigellantisrhaft in
KimHik pul
[tulM'itntth (Palaru«w'
I
"'ii in
iMUsVlfNiHianiwa).
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Tafel 158. Deutsches Koloninl-Lexikon.
Zu
Artikel: l'alaninseln.
Audi, van Si-hönüiti.
Rinnensee auf Habeltaob (Palauinseln,
lk»ut-srh- Neuguinea).
Zu
Artikel: l'alauinscln.
Aufn. der Kapuiiutr.
Munnerhiiuäer auf den Pulauinsdn (Deutsch-Neuguinea).
y
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p Insel
Paasche, Hans, s. Paasche, Hermann. Paasch«, Hermann, Geh. Regierungsrat Prof. Dr., geb. am 24. Febr. 1851 in Burg bei Magdeburg. Er war mehrere Jahre als praktischer Landwirt tätig, studierte in Halle, habilitierte sich dort 1877, wurde 1879 an die Technische Hochschule in Aachen, im gleichen Jahre als
Nauru
(s.
d.) ab.
Die Konzession für die
Phosphatlager auf der Insel Nauru gehörte ursprünglich der Jaluit-Gesellschaft A.-G. in
Hamburg. Diese hat ihre Rechte an die P. P. G. gegen Überlassung eines entsprechenden Anteils von Aktien abgetreten. (Über die Tätigkeit der Gesellschaft auf Nauru s. Nauru.) Päd, niederdeutsches Wort für Pfad, Weg, viel-
ordentlicher Professor der Staatswissenschaften
fach in Deutsch-Südwestafrika angewandt. Ehe-
nach Rostock, 1884 nach Marburg, 1897 an die mals wurde es allgemein auch als Bezeichnung Technische Hochschule in Charlotten bürg be- für Reise usw. gebraucht; up päd unterwegs. rufen, an der er bis 1906 wirkte. P. gehört dem Päderastie, widernatürlicher GeschlechtsReichstag seit 1893 (früher schon 1881/84) als verkehr unter Männern. „Als P. in strafMitglied der nationalliberalen Partei an und ist rechtlichem Sinne bezeichnet man die Einseit 1912 Erster Vizepräsident des Reichstags, führung des männlichen Gliedes in den Mastwelche Stellung er bereits in einer früheren darm, auch Reibung des Gliedes an dem ^Session, 1907, bekleidete. 1893/1908 war er Körper eines anderen männlichen Individuums * auch Mitglied des preußischen Abgcordneten- dagegen wird bloße wechselseitige Onanie nach v hauses. P. ist Vizepräsident der Deutschen Ko- dem Urteil des obersten Gerichtshofes nicht lomalgesellschaft (s. d.). Er machte Reisen in als widernatürliche Unzucht angesehen (Erk. w Nord- und Mittelamerika , 1905 nach Deutsch- des Reichsgerichts vom 23. April 1880 [Bd. I _J Ostafrika Schriften: Studien über die Natur S. 395] und vom 2. Sept. 1880 fed. II S. 237 f"] der Geldentwertung, 1878; Zuckerindustrie Schlockow). Die P. ist eine Äußerung gleichund Znckerhandel der Welt, 1891; Kultur- und geschlechtlicher Veranlagung, die sowohl beim Vi Reiseskizzen au» Nord- und Mittelamerika, männlichen wie beim weiblichen Geschlechte vor1894; Im Fluge durch Jamaika und Kuba, kommt. Der Name stammt von xntg (griech. Liebe) 1900: Die Zuckerproduktion der Welt, 1905; Knabe) und igaarla (griech. Deutsch-Ostafrika, wirtschaftliche Studien, also ursprünglich Knabenliebe. Nach Karsch1906; verschiedene Volkswirtschaft!. Schriften. Haack ist dabei unter jialg ganz allgemein P. ist Gutsbesitzer auf Waldfrieden bei Hoch- Mann im Sinne eines abhängigen Mannes zu
=
=
=
i
xeit in der Neumark. Sein Sohn Hans P., geb. verstehen. „Sowohl im Griechischen kann jzatg April 1881, nahm 1905 als Oberleutnant z. S. den Sinn von Bursche, Diener, Schüler, Zögan den Kämpfen im ostafrikanischen Aufstand ling haben, also einen abhängigen Mann beteil. Schriften: Im Morgenlicht, Jagd- und zeichnen, wie denn z. B. die Ärzte als Jünger des Kriegserlebnisse in Ostafrika ABklepios seine Knaben, ol jraTd&g 'AaxfojPacht, Pachtverträge s. I,andgesetzgebung mov genannt wurden, als auch im Deutschen hatte Knabe' oder ,Junge' die Bedeutung von und Landpolitik. Pacific s. Südsee. .Junggeselle' ". Die gleichgeschlechtliche VerPacific Phosphate Cy. Die Gesellschaft ist anlagung ist allenthalben auf der Erde zu eine englische „Company Ltd." mit dem Sitze rinden auch bei Naturvölkern scheint sie nach Sie befaßt sich mit der Ausbeute neueren Forschungen nicht ganz so selten zu in London. von Phosphaten in der Südsee und baut u. a. sein wie man bisher vielfach angenommen hät. auch die reichen Phosphatlager auf der südlich Wir beschränken uns bei der folgenden Wiedervon den Marshallinseln gelegenen deutschen gabe von Forschungen ülier die P. der Natur,
3.
,
;
DenUches Koloni«l-Lexikoo
Bd. III.
1
Padogogebirgc
&
2
Co.
tolerant." Diese Angaben den Eingeborenen stammen aus dem Jahre 1896. Von den Stimmen des Inneren Deutsch-Ost verdanken wir in afrikas wird vereinzelt über P. berichtet, enter Linie dem hervorragenden Kenner so von den Waschambala in Schambalei afrikanischer Eingeborenensitten Oskar Bau(Usarabara), den Wagogo, den Wahehc, doch mami (s. d.) wertvolle Aufschlüsse. Nach Baumann (zitiert nach Karsch-Haack, Das scheint sie nur selten vorzukommen. Von Hottengleichgeschlechtlich« Leben der Naturvölker, Mün- Deut8ch-SQdwestafrika. chen 19 11) 'soll bei der mannlichen Negerbevölke- totten- und Husch mannst am ine n ist P. bisher rung Sansibars sowohl angeborene als erworbene nicht sicher bekannt geworden. Von den kontrare Triebrichtung ziemlich häufig vorkommen,
Völker auf die Eingeborenenstärame deutscher
Kolonien.
—
Über
P. unter
Deutsch -Ostafrikas
—
angeborene unter den
Stammen
Innerafrikas aber
seltener auftreten; die größere Häufigkeit in Sansibar schreibt er dem Einflüsse der Araber zu, welche
zusammen mit Comoresen und wohlhabenderen Suahehmischlingen das Hauptkontingent zu den „Erworben-Konträren" stellen sollen. Bei diesen trete, da sie meist sehr früh zum üeschlcchtsgenusse gelangten, eine Übersättigung ein, welche ihnen nahe lege, durch konträre Akte neuen Anreiz zu -suchen, nebenher aber auch normale Akte auszuführen. Später gingen sie jeder Libido zum weiblichen Geschlecht verlustig und Wörden aktive F., um mit eintretender Impotenz zu passiver P. überzugehen; ihre Objekte gehörten fast ausschließlich der schwarzen Sklavenbevölkerung an; nur selten gäben sich arme Freie, Araber, Belutschen u. a. aus Gewinnsucht dazu her. Die zur P. ausgesuchten Sklaven wurden verweichlicht, verlören allmählich nonnalgesrhlechtliche Neigung und Fähigkeit und fanden nur noch an passiver P. Geschmack. „Nachahmung dieser fremden Sitten sei es, durch welche auch Sansibarneger zu konträren Akten gelangten. Da diesen Negern eigene Sklaven nicht zur Verfügung ständen, habe sich •ine männliche Prostitution entwickelt, welche sich teilweise aus früheren Lustknaben der Araber, teils aus anderen Negern ergänze. Die Betreffenden lebten hauptsächlich in Ngambo und betriebeu ihr Gewerbe ganz öffentlich; manche unter ihnen trägen Weiberkleidung; bei fast jedem Tanz« in Ngambo könne man sie mitten unter den Weibern sehen; andere erschienen in männlicher Tracht, trügen jedoch an Stelle der Mütze ein Tuch um den Kopf geschlungen; viele endlich verschmähten jegliches Abzeichen." „Alle, sowohl aktive als passive P., ständen im Rufe starke Trunkenbolde zu sein, woher es komme, daß die Suahelibezeichnung für Säufer (Walevi) vielfach direkt für Päderast angewendet werde. Neben dieser erworbenen komme auch echte angeborene Homosexualität vor, die in Sansibar als berechtigte Eigenart von den Angehörigen respektiert werde. Kufira bezeichne aktive, Kufirwa passive päderastische Handlungen. Die ,^eboren-konträren Männer würden von den Eingeborenen nicht verachtet, vielmehr ihr Verhalten als Wille Gottes (amri ya rouungu) geduldet, während die männlich Prostituierten allgemein einer Verachtung teilhaftig würden. Für homosexuelle Männer habe die Suahelisprache die Bezeichnung Mke-simume d. h. Weih, kein Mann; doch fände auch der Ausdruck Mzebe und das dem Arabischen entlehnte, eigentlich Impotente bedeutende Hauisi auf sie Anwendung. Das arabische Gesetz sei in der Verfolgung der männlichen Konträren, obwohl der Koran die P. streng verbiete.
rsan Histaminen
iJcut8cn-&Uu\\e8tairiKas
De-
Karsch-Haack R&utanen über das Vorkommen von P. bei den Ondonga (s.
—
num
7 c III).
rensis
Papageien. Die P., eine ihrer Körperforni nach von anderen Vögeln streng geschiedene und allgemein bekannte Vogelgruppe, sind über den tropischen und subtropischen Erdgflrtel verbreitet, den sie aber stellenweise weit aberschreiten, z. ß. in Südamerika bis zur Magelhaensstraße. Der Verbreitungsherd liegt augen-
und
P. rüppelli, graubraun mit
Flügelrand, Unterflügeldeckeu
gelbem
und Schenkeln,
kobaltblauem Bürzel und Steiß. In gleicher Weise ist die Gattung Agapornis, Unzertrennliche fälschlich auch Sperlingspapageien genannt, welcher Name der amerikanischen Gattung Psittacula zukommt in den ver-
—
—
schiedenen Teilen Afrikas durch mehrere Arten
(s. Vögel vertreten; in Togo und Kamerun A. puUariua, wo sich die größte kaum über Sperlingsgröße, grün mit orangeFormen findet Gesellig- rotem Gesicht, in Südwestafrika A. roseicolhs
scheinlich in der australischen Region
der deutschen Kolonien), Mannigfaltigkeit der
viele betätigen diese Eigenschaft sogar
der Brutzeit, indem
mit blaß rosenrotem Gesicht, in Ostafrika der pullarius ähnliche A. fischeri und
während dem A.
großen Kolonien beisammen nisten, die meisten scharen sich wenigstens nach Beendigung des Brutgeschäfts in oft ungeheure Flüge zusammen, die zusie in
weilen weite Wanderungen unternehmen, wenn Nahrungsmangel sie aus ihren Standorten verdrängt.
Ihre Niststätten richten sie in
Baum-
löchern her, einige in Felshöhlen, wenige bauen freistehende Nester.
Die Eier sind reinweiß.
Die Nahrung besteht vorzugsweise in Sämereien und Früchten, daher sie in Feldern und Plantagen oft großen Schaden anrichten, nebenbei in Knospen, Blüten und Insekten: einige nehmen Blütenhonig und Baumsaft (Pinselzüngler). In Afrika lebt der Graupapagei oder Jako, Psittacus erithacus, grau mit rotem Schwanz, ein Charaktervogel des westafrika-
A. personatus mit schwarzbraunem Kopf. Für
Togo und Nord-Kamerun
ist als
häufiger P.
endlich noch ein Vertreter der indischen Gat-
tung Palaeornis zu erwähnen, der Halsband sittich, P. eubicularis, schlank mit langem, spitzen Schwanz, in der Hauptsache grün mit rosafarbenem und schwarzem Halsring. Ganz andere Papageienformen finden wir in Neuguinea. Zunächst fällt der gewaltige, in seiner Körperform den südamerikanischen Aras
—
ähnelnde, schieferschwarze croglossus aterrimus,
Arakakadu,
Mi-
und der Borstenkopf.
mit nacktem Kopf, schwarz mit scharlachroten Schwingen, auf. Von den weißbefiederten Kakadus, Cacatua, lebt auf Neuguinea C. triton mit spitzer gelber Kopfhaube, auf Neupommern aber C. Ophthal nischen Waldgebiets, ostwärts bis zum Victoria- mica, mit breiten, weißen oder blaßgelblichen und Kiwu-See verbreitet. Die Gattung der Haubenfedern und blauer Augengegend. Sehr Stumpf schwanzpapageien (Poicephalus) häufig sind auf Neuguinea und den Bismarckist in ganz Afrika vertreten. Im tropischen inseln die Edelpapageien, Eclectus pectoraWesten lebt in Togo P. fuscicollis, wenig lis, von der Größe des Graupapageis, die Mann als der Graupapagei, Kopf und Hals chen mit vorzugsweise grünem, die Weibchen Dasyptilus
peequeti,
—
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Papageiweber
Papiergeld
14
kirschrotem Gefieder.
Diesen schließt die
i
Gattung Geoffroyus sich an, kleinere grüne P. mit rosenrotem oder gelbem Kopf, deren häufigster Vertreter in Neuguinea der rotköpfige G. jobiensis, auf den Bismarckinseln der gelbköpfige G. heteroclitus ist. Durch eine Reihe von Arten sind die hauptsächlich von
Obstbaum mit unverz 5 m erreicht, und einer rosettenförmigen, einer Palme nicht unähnlichen Krone mit langgestielten, großen, stark
gibt männliche
gelappten Blättern.
und weibliche Bäume;
Es
erstere
mit stark verzweigten Blütenständen, letztere mit großen einzelstehenden Blüten in den BlattBlütenhonig und kleinen Insekten sich nähren- achseln. Bisweilen treten an den männlichen pinselzüngigen Loris vertreten und zwar Bäumen auch weibliche Blüten auf und umsowohl die Breitschwanzloris, l.orius, wie die gekehrt. Die Früchte sind je nach den Rassen |
j
j
Keilschwanzloris,
Für Neu- verschieden, entweder eiförmig oder länglich
Trichoglossus.
guinea seien genannt: Lorius erythrothorax melonenfßnnig und erreichen eine Länge von
und Trichoglossus intermedius,
für
30—40 cm
die Bis-
bei
einem Durchmesser von 10
bis
Sie haben ein mehrere Zentimeter marckinseln Lorius hypoinochrous und Tricho- 15 cm. Auch die eigentümlichen starkes, rosa oder gelblich gefärbtes Frucht-
glossus flavicanB.
Fledermauspapageien,
Loriculus, ähneln fleisch, sind innen hohl und enthalten in die haben die Gewohn- innere Schicht des Fruchtfleisches eingebettet eine große Zahl kleiner, nicht ganz erbsenKopf nach unten an den Zweigen sich auf- großer, olivfarbener Samen. Es gibt aber auch lebt Loriculus auranNeuguinea namenlose Sorten. Das Fruchtfleisch hat einen zuhängen. In tiifrons, auf den Bismarckinseln L. tener. End- angenehmen, erfrischenden Geschmack und lieh sind dieSpechtpapageien Nasiterna, zu dient allgemein als Nachtisch. Unreif werden nennen, die gleich den Spechten an den Rinden die Früchte auch als Gemüse zubereitet. Die winzig kleine Samen werden ebenfalls von manchen Leuten der Bäume umherklettem Vögelchen von grüner Färbung mit roten oder gern genossen. Die ganze Pflanze fuhrt Milchgelben Abzeichen und besonders durch die saft, der ein Verdauung beförderndes, pepsinForm der Schwanzfedern ausgezeichnet, an ähnliches Ferment, das Papain, enthält. denen das starre Schaftende stachelartig die Dieser Stoff wird in manchen Gegenden, z. B. Federfahne überragt. Auf den Sani oa- in Westiudien für medizinische Zwecke geinseln lebt nur ein zur Gruppe der pinsel- wonnen und erzielt in guter Qualität recht anzüngigen Loris gehörender P., das Blaukäpp- iiehmbare Preise. Die Blätter werden, ebenso chen, Coriphilua australis, von der Größe der wie der Saft der Früchte, vielfach zum EinUnzertrennlichen, grün mit blauer Kappe und wickeln oder Einreiben von rohem Fleisch beroter Kehle. Die Karolinen beherbergen auch nutzt, um dieses weicher und verdaulicher zu einen Lori, Trichoglossus rubiginosus, von machen. Der Baum wird in der Regel aus kirschroter Farbe mit gelbem Schwanz. Auf den leicht keimenden Samen im Saatbeete anden Marianen, Marshall- und Palauinseln und gezogen. Er gedeiht am besten im feuchten, Reichenow. tropischen Flachland, auf nährstoffreichem, in Kiautscbou gibt es keine P. lockerem Boden. Er trägt bereits nach einem Papageiweber s. Wel Papain s. Papaya. Jahre fast das ganze Jahr hindurch Früchte Paparatawa, Kokospalmplantage und Missions- und geht im 6. oder 7. Jahre ein. In geringem Station nahe dem Wunakokor auf der GazelleUmfange werden auch verwandte Arten als _ Neupommern im Bismarckarchipel „. ., . halbinsel
den Pinselzünglern. heit, in
der
Ruhe
Sie
gleich den Fledermäusen den
,
j
;
—
?
,
Obstbaume gezogen, so
(Deutsch-Neuguinea).
Papaseea Plantations Ltd, Sydney.
1909. Pflanzung: Papaseea auf Upolu (Samoa).
Baut Kautschuk, Kakao, Kokospalmen. Ka30000 Pfd. Stert, davon eingezahlt 18273
pital
Pfd. SterL
Papauta, Mädchenschule der Londoner Missionsgesellschaft bei Apia.
Samoa
(s. d.
15
u.
.
Lagen aushält.
A
handbook of H. F. MacmiUan, gatdening and ptaniing. Colombo K. Sehrtvald, Das Obst 1910, Cave de Co. Voigt. der Tropen, Berlin.
Literatur: 1
,
in Indien eine härtere
Art, die auch in höheren
Gegr.
iropical
-
Papiergeld. Für den Umlauf von P. in den Kolonien kommen ebenso wie für den Umlauf
von gemünztem Gelde zwei Arten von Kolonien Carica Pa- in Betracht, nämlich solche, in denen deutSüdamerika und Westindien sches P. als Zahlungsmittel gilt, und solche, heimischer, heute in allen Tropen verbreiteter die eigene Noten besitzen. Dabei sei bemerkt, Tafel 131).
Papaya oder
paya,
ein
Melonenbaum,
in
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LjOOQIc
Papiergeld
15
daß es in den Kolonien kein besonderes staatliches P., wie es beispielsweise die Reichskassenscheine sind, gibt, sondern daß in den Kolonien, in denen die Reichsmarkwährung gilt, die deutschen Reichskassenscheine und die Noten der deutschen Reichsbank im Umlauf sind ; in den anderen Kolonien existieren Noten privater Banken, denen ein besonderes Privileg verliehen worden ist. Kolonien, in denen deutsches P. im Umlauf sich befindet, sind: Deutsch-Sudwestafrika, Kamerun, Togo, der Sehutzgebietsbesitz in der Südsee, inkl. Neuguinea und Samoa. Eigene Noten bestehen in Deutsch-Ostafrika und Kiautschou. Bis zum
nämlich der Deutsch-Ostafrikauischen Gesellschaft, der Deutschen Bank und der Diskontogeblieben. Die Ksl. V. vom 1904 räumt die Befugnis zur Ausgabe von Banknoten in den Schutzgebieten dem Reichskanzler ein, wobei gleichzeitig vorgesehen war, daß die Betitimmungen über die Stückelung, die Einlösung und Einziehung der Banknoten, über die Deckung des Notenumlaufs, über den Geschäftskreis und die Publikationsverpflichtung der mit der Befugnis der Notenausgabe auszustattenden Bank, gesellschaft,
30.
die
—
Erlaß der Reichskanzler-V. die
die
Geldverhältnisse
vom
1.
für
die
ordnung wurde
Marianen, Karolinen und Palaiünseln als gesetzIn Samoa bestand Annahme von Reichsbanknoten
liehe Zahlungsmittel galten.
sowie von Noten der anderen Notenbanken. Seit der Reichskanzlerverordnung vom Jahre 1905 sind (laut §6) die Reichskassenscheine (d. h. also .
bundesstaatlichen
die Scheine zu ö
J
und
]
0 U ,
)
bei allen
am
vom
Reichskanzler gedieser Ksl. Ver-
1906 der DeutschOstafrikanischen Bank von dem damaligen Reichskanzler, Graf v. Bülow, die Konzession auf Notenausgabe erteilt. Als Aufgabe der Bank wurde in der Konzession die Regelung des Geldumlaufs im Schutzgebiet, sowie des Geldverkehrs des Schutzgebietes mit Deutschland und dem Ausland angegeben. Im § 7 der Konzession ist festgesetzt, daß die Gesellschaft das Recht hat, nach Bedürfnis auf Rupien lautende Banknoten bis zum dreifachen Betrag des eingezahlten Grundkapitals auszugeben. Die Noten dürfen nur auf Beträge von 5, 10, 20, 50 und 100 Rp. oder ein vielfaches von hundert Rupien lauten und müssen im Schutzgebiet ausgestellt werden. Auf Grund
ordnung des Gouverneurs ausdrücklich ausgeschlossen, während sie im Gebiete der
M
Schutzgebietsfiskus
Auf Grund
Kolonien troffen werden.
war in den einzelnen Kolonien das Münzwesen nicht einheitlich. So waren beispielsweise früher in Kamerun Reichsbanknoten und Reichskassenscheine von der Annahme an den öffentlichen Kassen durch Ver-
ein Verbot der
Beteiligung des
Reingewinn der Bank, über die Rechte der Aufsichtsbehörde usw.
Febr. 1906,
regelte,
von 1000
Okt
amt-
liehen Kassen in den Schutzgebieten (außer
15. Jan.
Deutsch-Ostafrika und Kiautschou) zu ihrem dieser Bestimmung hat die Deutsch-OstafriNennwerte in Zahlung zu nehmen. Im Privat- kanische Bank Noten ausgegeben im Werte
verkehr findet ein Zwang zu ihrer
Abnahme von
5, 10, 50 und 100 Rp. Vor einiger Zeit ist außerdem noch die Genehmigung erteilt worden, Noten im Betrage von 500 Rp. auszugeben. Von diesem Recht hat die Gesellschaft Gebrauch gemacht. Ebenso wie bei den deutschen Notenbanken sind auch der Deutsch-
nicht statt. Bezüglich der Noten der deutschen
ihr
Reichsbank heißt es (§ 7), daß die amtlichen Kassen „ermächtigt" (d. h. also nicht verpflichtet) sind, diese (die in Stücken von 20, ausgegeben sind) in 60, 100 und 1000 Zahlung zu nehmen. Die in DeutschOstafrika im Umlauf befindlichen Noten sind von der Deutsch-Ostafrikanischen Bank
ist verpflichtet, für
M
—
Bank Beschränkungen als Gegenwert für die Konzession auferlegt Sie den Betrag ihrer im Umlauf ausgegeben, der das Reich die Konzession befindlichen Banknoten jederzeit mindestens übertragen hatte. Die Bedingungen für die ein Drittel in ostafrikanischen LandessilberNoten der Deutsch-Ostafrikanischen Bank ent- münzen, in indischen Rupien, in Reichsgoldhält die Ksl. V. vom 30. Okt. 1904. Die münzen, in fremden Goldmünzen, in ReichsDeutsch-OBtafrikanische Bank wurde in Berlin kassenscheinen oder Reichsbanknoten in ihren am 6. Jan. 1906 gegründet als reichsgesetzliche Kassen im ostafrikanischen Schutzgebiet als Ihre Geschäftsführung Deckung bereitzuhalten. Die Deckung für den Kolonialgesellschaft. Ostafrikanischen
I
I
untersteht
Rest, also für zwei Drittel, hat in diskontierten
der Aufsicht des Reichs-Kolonialj
amtes. Das Kapital der
Bank
beträgt 2 Mill. M.
Wechseln und wechselähnlichen Papieren, die Die Anteile befinden sich nicht im freien Ver- eine Laufzeit von höchstens sechs Monaten kehr, sondern sind in Händen der Gründer, haben dürfen, sowie in täglich rückzahlbaren
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Papiergeld
Guthaben
In unserem Schutzgebiet Kiautschou hat das
bei der Reichsbank, bei der Preu-
ßischen Seehandlung, sowie mit Geuehnügung
Recht der Notenausgabe die
am
12. Febr.
1889
Banken zu gegründete Deutsch-Asiatische Bank. Dieses Unternehmen verfügt über ein Aktienob und bis zu welcher Höhe an Stelle der kapital von 7% Milk Taels. Ebenso wie die Wechsel eine Deckung über Schuldverschrei- Deutsch-Ostafrikanische Bank ist auch die bungen des Reiches oder eines deutschen Deutsch-Asiatische Bank mit Bezug auf ihre Beschränkungen Staates treten kann. Von diesem Recht hat Geschäftstätigkeit einigen der Reichskanzler Gebrauch gemacht und der unterworfen. So darf sie z. B. keinen WarenDeutsch - Ostafrikanischen Bank gestattet, handel betreiben. Dagegen ist ihr die Ausgabe Schatzanweisungen des Reiches und von von Geldern für hypothekarische Beleihung Preußen, sowie Kolonialanleihen des Deutschen von Grundstücken in Kiautscbou ausdrücklich Reiches zu hinterlegen. Um die Liquidität der gestattet worden. Sie hat zu diesem Zweck des
Reichskanzlers bei anderen
bestehen. Der Reichskanzler kann bestimmen,
Bank
eine besondere Unterabteilung errichtet.
nicht zu beeinträchtigen, ist es ihr unter-
worden,
Hypothekengeschäfte abzuman den besonderen Verhältnissen in den Kolonien Rechnung tragend erlaubt, daß die diskontierten Wechsel eine Laufzeit von 6 Monaten haben dürfen, während die Deutsche Reichsbank nur Wechsel bis zu einer Laufzeit von 3 Monaten annimmt. Ebenso wie die Reichsbank muß auch die sagt
schließen.
Konzession
Andererseits hat
1
!
|
'
|
der
Deutsch-Asiatischen
Die
Bank
wurde im Jahre 1906 erteilt, und zwar auf die Dauer von lö Jahren. Es wurde ihr das Recht eingeräumt, Banknoten durch ihre im deutsehen Schutzgebiet Kiautschou und in China befindlichen Niederlassungen auszustellen und Diese Banknoten dürfen in auszugeben. Stücken von 1, 6, 10, 25, 50 Dollars und von
Bank eine Steuer 1, 5, 10 und 20 Taels ausgegeben werden. In entrichten, und zwar in Höhe von 5% bei der chinesischen Provinz Schantung dürfen nur einem Notenumlauf von mehr als »00000 Rp., Noten auf die für Tsingtau geltende Währung Deutsch-Ostafrikanische
1
sobald der Notenumlauf den doppelten Betrag ausgegeben werden. Als Dollar im Sinne der Konzession gilt die unter dem Namen „Mexinur von dem Notenumlauf berechnet, der die kanischer Dollar" im Umlauf befindliche Summe von 600000 Rp. übersteigt. Zum Münze, mit einem Feingehalt von 902,7 Tausend Zwecke der Feststellung der Steuer hat die Teilen, einem Gewicht von 27,073 g und einem Verwaltung der Bank am Ende jeden Monats Mindestgewicht von 26,633 g. Als Tael gilt die dun Barvorrat und die im Umlauf befindlichen bei Ausgabe der Banknoten am Ausgabeort Noten festzustellen und diese Feststellungen gültige gleichnamige Werteinheit der chineder Aufsichtsbehörde einzureichen. Am Schluß sischen Silberwährung. Die Deutsch-Asiatische des Jahres wird von der Aufsichtsbehörde auf Sank ist verpflichtet, ihre Banknoten an ihren Grund dieser Nachweisungen die von der Bank Kassen bei Vorzeigung einzulösen, und zwar des Barvorrates überschreitet. Die Steuer wird
I
;
zu zahlende Steuer in der Weise festgestellt, daß von dem aus den Nachweisen sich ergebenden steuerpflichtigen Überschuß des Notenumlaufes 6/12 berechnet werden. Die Bank ist verpflichtet, ihre Noten dem Inhaber gegen Münzen, die im ostafrikanischen Schutzgebiet als Zahlungsmittel gelten, einzulösen, und zwar bei der Hauptkasse in Daressalam sofort und bei den Zweiganstalten, soweit es deren Barbestand und Geldbestand gestattet. Ferner ist die Bank verpflichtet, ihre Noten sowohl bei der Hauptkasse, als auch bei ihren sämtlichen Zweiganstalten und Agenturen jederzeit zum vollen Nennwert in Zahlung zu nehmen. An
I
%
an den Ausgabeplätzen jederzeit zum Nennwert, bei den übrigen Niederlassungen, soweit es deren Barbestand und Geldbcdürfnisse gestatten, zum jeweiligen W'ecliselkurs. Die Bank hat für die Höhe des Nennwertes der jeweilig im Umlauf befindlichen Noten Sicherheit zu leisten. Man hat bei der Deutsch- Asiatischen Bank davon abgesehen, besondere Beschränkungen vorzuschreiben, wie sie sonst bei Noten-
banken üblich sind, sondern die Sicherheit der Banknoten wird dadurch gewährleistet, daß eine Anzahl angesehener deutscher Bankfirmen die selbstschuldnerische Bürgschaft zur Ver-
fügung des Reichskanzlers hinterlegt hat Der Reichskanzler kann diese Sicherheit, ohne daß Der Notenumlauf der Deutsch-Ostafrikanischen es eines Gerichtsverfahrens bedarf, realisieren. Bank betrug Ende des Jahres 1910: 2,9 MilL Als Bürgen wurden folgende Bankinstitute zuRp.. 1911: 3 MDL Rp., 1912: 4,4 MiU. Rp. gelassen: Bank für Handel und Industrie
dem Gewinn
der
Bank
ist
]
der Fiskus beteiligt.
-
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1
I
I
t
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Tafel
löf».
Deutsches Kolonial- Lexikon.
Zu
Artikel:
I
istairikanisrhe Itrurhstufe.
Auf ii. von hlitc \i'v Dttafjikanisclte Urorhstule im Südosten dea Winter-Hochlandes. Hie Verwertung, deren gesamte Sprunghöhe (In mehreren StUfeil) hier etwa Tihi m beträgt, hat die vom Lonlmalassiu-Viilkan um Hintergrund schwach sichtbar» herabltommenden Lavastrünw durchschnitten ( »eutsrh-t > in 'Mi in (s. d.) den roten Blutkörper-
einen
scharfen
ein schmaler,
Aua und Wuwulu bewegt man
In
1
chen, die Erreger des Texasfiebers, Ostküsten-
Segel. r:
xus
bruch,
Thüenius, Ethnographische Melanesien. Hatte 1903.
Wuwulu und Aua.
-
Ergeb-
Harn-
Bomb. 1908.
-
Krämer, Anthropologie u. Ethnographie V. Bd. (Forschungsreise 8. Jf. 8^, ^Planet" 1906/07).
fiebers
und anderer Piroplasmosen, ferner A n a
plasmen,
die Erreger der Gallziekte
(s.
-
d.);
Trypanosomen, die Erreger der Nagana (s. d.) und der Surra (s. d.), in warmen Ländern auch ein Saug wurm, die Bilharzia weiter
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LjOOQIc
Parkinson
24
Parasitische Pflanzen
-
mm
Die Be- hangs 1479 Regen (vierjähr. Mittel). Trotz(u. d.) im Pfortaderblute. handlung der P. ifit nach dem Sitze und nach dem findet sich auf den Höhen des östlichen der Art verschieden. Am leichtesten ist die Süd-P. tropischer Höhenwald sonst trägt der Behandlung der auf der Haut schmarotzenden Kamm von P. Hochgebirgsbusch und Grasland. P. (s. Räude), ferner der im Magen und im Der Osthang von P. wird in der Hauptsache Darme sowie in den Verzweigungen der Luft- vom und zum Mkomasi (s. d.) entwässert, nur Die röhre befindlichen Würmer (s. Magenwurm- ein kleiner Teil zum Djipesee (s. d,). seuche und Lungenkrankheiten bei Tieren). westwärts herabkommenden Bäche erreichen Gebirges. können die im Blute enthaltenen in der Trockenzeit kaum den Fuß des Außerdem P. durch bestimmte Medikamente getötet werDie Zahl der Wapare (s. d.) wird auf 38000 geden (s. Nagana und Texasfieber), v. Ostertag. schätzt (wohl etwas hoch), was bei den 3600 qkm ;
Pflanzen
Parasitische
10 Schmarotzer- des Gebirgslandes der Dichte
s.
— 11
entsprechen
Seit die Massaigefahr vorüber ist und die am Westfuß von P. vorüberzieht,
würde.
pflanzen.
Usambarabahn
Paratau
s. Tschaudjo. siedeln die W. sich auch dort starker an. P. hat Pare, das nördlichste der zum Ostaf rikauischeu 7 Missiunsstationen. Die Grenze zwischen den Be(s. gehörigen Gebirge Deutsch- zirken Moschi und W'ilbelmstal schneidet Mittel-P.
Randgebirge
d.)
Es ist ein sein* schmaler, 130 km nach SSO sich erstreckender Horst. von Der Westrand ist trotz einiger vorgelagerter
Ostafrikas.
NNW
Literatur: O. Baumann, Usambara wv,, Herl. 1891. Hans Met/er, Osiafrikanische Gletscher Der»., Der Kilimanfahrten, Herl. 1890. dscharo, Bert. 1900. Uhlig.
—
—
Die Paresisgebirge, selbständiges Hochland im Süden von Outjo (s. d.) in Deutsch-Südetwa westafrika. Die stark verwitterten Porphyr750 m U. d. M. Die Abgrenzung nach 0 da- masseu dieser Erhebungen ragen etwa bis zu gegen ist nicht sehr deutlich und auch noch 400 m über die umgebenden Ebenen empor. wenig bekannt. Durch zwei ostwestliche tektu- Die Pflanzenwelt in den Gebirgstälern sowie nische Senken wird P. in Süd-, Mittel- und das Verhalten der Riviere deuten darauf, daß Nord-P. geteilt. Die nördliche von ihnen greift das Gebirge ziemlich wasserreich ist. so tief ein, daß hier die Wasserscheide des Ge- Literatur: Genschow, Das Paresisgebirge, Mut. Dove. a. d. d. Schutzgebieten. BerL 1909. birges etwas vor seinen Westfuß hinabsteigt. kleiner
Schollen
ziemlich
einheitlich.
Steppe, aus der sich P. meist sehr schroff er-
im S etwa
hebt, liegt hier
Süd-P.
ist
600,
im
N
so groß, wie die beiden andern Teile
den Kuppen des SchenMh. erreichen. Mittel-P. Des ist etwa 1600, Nord-P. 2000 m hoch. letzteren nördlichster Gau ist Ugueno. Die Gneisschichten, aus denen P. aufgebaut ist,
zusammen und
soll in
•relewaldes 2332
m
fallen fast überall flach, durchschnittlich unter
26° nach O ein. Das beeinflußt alle Formen. Die Wasserscheide rückt weit nach W, der O ist viel besser bewassert; die Vegetation ist dort kraftiger und die Besiedelung stärker. P. hat im allgemeinen merkwürdig wenig Regen. Daran mag die Lage im Regenschatten von U&ambara (s. d.) schuld sein. Am regenärmsten ist der südliche Ostfuß; dort hat Kihuiro in 504 m Mh. 231 (vierjähr. Mittel, freilich wohl besonders regenarmer Jahre, über einstweilen
mm
niedrigster,
in
Deutscb-Ostafrika gemessener
Betrag), Friedenstal,
obwolü schon
mm (fünfjähriges
in 1540
m
Parinarium, Rosaccengattung, der mehrere Baumarten des tropischen Afrika angehören, Früchte und Holz liefern. P. Mo-
die eßbare
bola, Nja88aland, Sambesigebiet, Angola,
guela;
Ben-
im Bezirk Daressalam wegen des guten
Holzes und Ausschlagvermögens forstlich begünstigt
;
P. Holstii bis 50
Meer).
schwer.
m hoch, Hauptbaum m
Usambara (1460 über Holz rötlich, großporig, hart und Eingeborenenname: „Mula" oder
des Bezirks Mlalo in
dem
,Mbula*
Büsgen.
Parkinson, Richard, geb. 1844 in Augustenburg auf der Insel Alsen, kam 1876 nach Samoa als Angestellter des Hamburger Hauses Godeffroy und lernte von hier aus auch die
umhegenden polynesischen Inseln kennen. Er dann 1882 zu Ralum auf der Gavon Neupommem im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea) an, von wo aus siedelte sich
zellehalbinsel
er auf zahlreichen Reisen die Inseln Melanegegen siens kennen lernte, manche derselben sogar als 700 (die drei Orte sind Stationen der Adven- erster Europäer betrat. Seine hauptsächlichen tisten, s. d.). Nord-P. hat etwas bessere Lage, Studien wandten sich aber den Bewohnern hier hat Schigatini, Station der Leipziger zu er legte große Sammlungen ihrer Gebrauchs-
Mh. nur 578
das auf der Höhe (etwa 2000
Mittel),
m)
Wuasu,
liegt,
;
Missionsgesellschaft, auf halber
Höhe
de- Ort-
gegenstände an. beschrieb dieselben und machte
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Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu
Artikel: Paradiesvögel.
25
Parkinsongebirge
Paßwesen
Aufzeichnungen aber ihre Sitten, Gebrauche, Adamaua, durch die ein Teil des heutigen Sprachen und körperliche Erscheinung. Schrif- nördlichen Kameruns für Deutschland gegenIm Bismarckarchipel, Lpz. 1887; Bei- über den französischen Ansprüchen gerettet P.s geologisch-geographische träge zur Kenntnis des deutschen Schutzgebie- werden konnte.
ten:
tes in
der Südsee,
Mitt. Geogr. Gesell.
Ham- Untersuchungen im Benuebecken ben.
und 1906/07 Reisen in Algerien und der 1904/05 Privatdozent für Geographie in Berlin, 1905/08 Professor für Geographie in Breslau, seit Herbst 1908 am
gebiet
algerischen Sahara.
Hamburgischen Kolonialinstitut.
Adamaua,
Beri.
Schriften:
1895; Die Kalahari,
Berl.
11904; Die Buschmänner der Kalahari, Mitt.
pommern, Parkinsongebirge s. Buka. Parklandsehaft s. Steppe. Partien, Parsi,
sind für die
Kenntnis dieses Gebietes grundlegend geblie1896/99 bereiste er mit ebensogroliem wissenschaftlichen Erfolge als Geologe der Gesellschaft „British West Charterland"Südafrika, besonders das Ngamigebiet. 1901/02 unternahm er eine Expedition im mittleren Orinoko-
burg 1887/88; Beiträge zur Ethnographie der Hatty- und Durourinseln, Internat Archiv für Ethnographie, Leiden IX. 1896; Zur Ethnographie der Ongtong-Java- und Tasmaninseln, Internat. Archiv f. Ethnogr., Leiden X. 1897; Die Volksstämme Neupommerns, Abb. u. Berichte Zool. Museums Dresden 1899; Zur Ethnographie der nordwestL Salomoninseln, ebenda; Papuaalbum (zusammen mit A. B. Meyer, 2 bändig), Dresden 1894 und 1900; Dreißig Jahre in der Südsee, Stuttg. 1907. P. starb am 24. Juli 1909 zu Kurudai auf Neu-
XVIII 1905; Südafrika, Lpz. 1907; Kamerun in „Das deutsche aus Vorderindien stammendes Kolonialreich" von Hans Mever, Lpz. u. Wien a.
d. d.
Schutzgeb.
Bd.
i
|
Bevölkerungselement an der Küste 1909. Die ?., die ursprüngPassat s. Wind Äquatorial-Ostafrikas. Passionsblume lich aus Persien stammen, 717 aber vor der arisches
3. s.
Grenadilla.
Bekehrungswut der Anhänger Mohammeds Paßwesen. Unter „Paß" wird der Regel nach der Westküste Vorderindiens auswan- nach ein amtliches Ausweispapier für Reisende derten, tragen sich in Ostafrika bis auf einen verstanden. Das P. ist für das Deutsche zylinderartigen, steifen Wachstuchhut ohne Reich durch das (gemäß EinfG. zur ReichsRand ganz wie die Europäer; sie sind Kauf- verfassung von» 16. April 1871, RGBL S. 63 leute, Bureaubeamte, Winkeladvokaten u. dgl. auch auf Süddeutschland ausgedehnte) G. vom Ihre Zahl ist gering. Sie sind in Deutsch- 12. Okt. 1867 (BGBl. S. 33) geregelt. Danach Ostafrika den Europäern rechtlich gleichge- werden im allgemeinen innerhalb des ReichsWeule. gebietes Pässe weder von Inländern noch von stellt. S. a. Inder. Paschen, Carl, Admiral, geb. am 9. Juni 1835 Ausländern gefordert. Nur bei Gefährdung der in
Schwerin, gest. am 24. Febr. 1911 in Kiel. 1853 als Seekadett in die österreichische
Sicherheit des Reichs oder eines Bundesstaats
P. trat
oder der öffentlichen Ordnung durch Krieg,
Marine ein, der er 14 Jahre lang angehörte. 1866 nahm er an der Schlacht bei Lissa teil. 1867 trat er als Kapitänleutnant zur Norddeutschen Bundesmarine über, wurde 1872 Korvettenkapitän, 1878 Kapitän z. S., 1880 in den Admiralstab versetzt, 1881 Kommandeur der I. Werftdivision, 1886 Konteradmiral, 1889
innere
Unruhen oder
sonstige Ereignisse
kann
Paßpflicht ausnahmsweise und vorübergehend eingeführt werden. (Sie ist z. B. zurzeit für Reisende aus Rußland in Kraft.) Pässe werden daher hauptsächlich für Reisen in das Ausland (als sog. Auslandspässe) ausgestellt, wo sie des bequemen Ausweises wegen vorteilVizeadmiral, 1889 Chef der Marinestation der haft und zum Teil wegen der in einzelnen LänNordsee, erhielt 1910 den Charakter als Ad- dem (Rußland, Türkei) bestehenden Paßmiral P. war 1883 Gesehwaderchef des an der kontrolle nicht zu entbehren sind. (An Stelle ostafrikanischen Küste stationierten Geschwa- der förmlichen Pässe sind im Verkehr mit den ders, 1884/85 Geschwaderchef in Ostasien, 1885 meisten Grenzstaaten auch sog. Paßkarten gebräuchlich). Im Reiche besteht auch keine bei der Flottendemonstration vor Sansibar. Passarge, Siegfried, Professor, Dr. phil., geb. Verpflichtung zur Vorlegung von Pässen be26. Febr. 1867 zu Königsberg (Pr.). P. studierte hufs sog. Visierung (wohl aber zum Teil im Zuständig zur Ausstellung von 1886/92 Medizin und Naturwissenschaften. Auslande). 1893/94 unternahm er unter v. Üchtritz (s. Reisepässen sind die Behörden, denen diese Bed.) eine höchst erfolgreiche Expedition nach fugnis von Reichs wegen oder seitens der eindie
I
i
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Paßwesen
26 Bundesstaaten beigelegt
ist,
Südwestafrika durchgeführt. Nach der GouvV.
so
das Auswärtige Amt, die bundesstaatlichen
vom 18. vom 20.
1182 mit Zusatz haben hier für die Polizeiverwaltung zuständigen Mini- sämtliche Eingeborene (mit Ausnahme der Kinsterien, ferner die Konsuln und (für Passe zum der unter 7 Jahren, der Bastards von Rehoboth, Eintritt in das Reichsgebiet) die Gesandten. solange sie innerhalb ihres Distrikts ihren Durch Beschluß des Bundesrats (s. Bek. des Wohnsitz haben, sowie der Bastards, die eine RK. vom 30. Juni 1910, RGBl. S. 914, KolBL fremde Staatsangehörigkeit besitzen und nach S. 647) ist auch dem RKA. die Befugnis bei- dem Rechte ihres Staates nicht als Eingeborene gelegt, Auslandspässe auszustellen, und zwar gelten) eine von der zuständigen Polizeistation an Beamte und Militärpersonen im Dienste der entgegenzunehmende Paßkarte bei sich zu Kolonialverwaltung sowie deren Ehefrauen tragen, die auf Verlangen den Polizeiorganeu und minderjährige Kinder für Reisen, die sowie jedem Weißen vorzuzeigen ist. Die Paßeines der afrikanischen oder Südsee-Schutz- marke besu-ht in einem sichtbar zu tragenden gebiete zum Ziele haben. In den Schutz- Metallstück, welches außer der Bezeichnung gebieten besteht im allgemeinen für Weiße als Paßmarke die Reichskrone, den Namen des lieh
Kreis- oder örtlichen Polizeibehörden, sowie die
Paßzwuug. Nach einer Y. des RK. vom 28. Aug. 1902 (KolBl. S. 389) sind in den afrikanischen und Südsee-Schutzgebieten die Gouverneure und zum Teil auch die Bezirksamtmänner und Stationsleiter ermächtigt, Reisepässe mit höchstens einjähriger Gültigkeitsdauer an Reichsangehörige (die Gouverneure auch an Ausländer) auszustellen sowie Pässe zu visieren. Die Pässe gelten für das
ebenfalls kein
Aug. 1907 (KolBl. Juli 1911,
KolBL
und
Distrikts oder Bezirks
mer
S.
S. 65ö)
eine laufende
aufweist, die mit der
Nummer
Num-
überein-
stimmt, unter welcher der Inhaber in das behördliche Eingeborenenregister eingetragen ist
Will der Paßpflichtige den Distrikt bzw. Bezirk, in
dem
er wohnt, verlassen, so hat er sich
von
der zuständigen Polizeistation einen Reisepaß ausstellen zu lassen und, falls er nicht wieder
zurückzukehren beabsichtigt, seine Paßmarke
Reich, die Schutzgebiete und diejenigen aus- abzugeben. Bei dauernder Niederlassung in ländischen Gebiete, welche darin namhaft ge- einem anderen Bezirk oder Distrikt ist der Reise-
macht sind. Ihre Aushändigung erfolgt gegen paß gegen eine neue Paßkarte einzutauschen. Gebühr von 6 (in Deutsch-Ostafrika Für die Ausstellung eines Reisepasses ist eine 4 Rupien), an Beamte und sonstige Gouverne- Gebühr von 2 zu entrichten, sofern nicht die
M
eine
mentsangestellte
M
gebührenfrei.
Angestellten
von Gemeindebehörden in den Schutzgebieten, Reichsbeamten und deutschen Militärpersonen kann nach Ermessen Gebührenfreiheit gewährt werden. Die Regelung des Paßwesens für Eingeborene und andere Farbige ist nach der V. vom 28. Aug. 1902 den Gouverneuren überlassen. hält für
Einschlägige Bestimmungen ent-
Kamerun
die
GouvV. vom
15.
Okt.
1910 (AmtsbL S. 360), welche die Ausstellung von Reisepässen für Eingeborene vorschreibt, die nach erteilter Erlaubnis des Gouverneurs auswandern oder (z. B. als farbige Diener) durch Nichteingeborene ausgeführt werden. Sie gestattet ferner, daß zum Zwecke der
Reise erweislich
zum
Antritte oder zur Auf-
suchung eines Dienstverhältnisses oder zu einer Geschäftsbesorgung für die Dienstherrschaft oder den Arbeitgeber die als Bedienstete
erfolgt.
passes nicht, jedoch
dem Reisepaß
Für Eingeborene,
Weißer in deren Auftrage
oder Begleitung reisen
,
bedarf es eines Reise-
im
ersteren Falle einer
entsprechenden, von der Dienst-
herrschaft ausgestellten Bescheinigung.
Paß-
marken und Reisepässe Verstorbener sind an wozu der
die nächste Polizeistation abzuliefern,
bisherige Dienstherr, der Stammesälteste, der
Vormann oder wandten und
Werftälteste, die nahen Ver-
Hausgenossen oder Reisenach verpflichtet der öffentlichen Sicher- sind. Eine Paßmarke ist nur gültig für den heit und Ordnung Eingeborene, die nicht Distrikt oder Bezirk, der auf ihr vermerkt ist, Schutzgebietsangehörige sind, sowie von den ein Reisepaß nur für die darin angegebene Zeit Eingeborenen des Schutzgebiets die Angehöri- und Route. Wird bei einer Reise Rückkehr gen bestimmter Stämme oder bestimmter Be- nach dem Bezirk oder Distrikt des früheren zirke durch öffentlich bekannt zu machende Wohnsitzes beabsichtigt, so ist am Ziel der Anordnung des Gouverneurs einer Paßpflicht Reise der Reisepaß (bzw. die Bescheinigung des unterworfen werden können. Ganz aligemein ist Dienstherrn) durch einen Weißen oder Bedie Paßpflicht für die Eingeborenen in Deutsch- amten mit einem Vermerk über das Eintreffeu begleiter
der
die
Reihenfolge
Aufrechterhaltung
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27
Patentrecht
zu versehen. Eingeborenen ohne gültigen Paß Herstellung, Feilhaltung und zum Gebrauch darf weder Dienst, Unterkunft usw. gewährt der Erfindung bzw. ihrer Erzeugnisse. Gegen werden, noch dürfen ihnen Eisenbahn- oder frühere Benutzer wirkt das Patent dagegen Schiffsfahrkarten verabfolgt werden. Jeder nicht. Ebensowenig schließt es die Benutzung paßpflichtige Eingeborene kann von jedem für Heer, Flotte oder sonstige Zwecke öffentWeißen angehalten und, wenn er ohne gültigen licher Wohlfahrt gegen angemessene VerPaß betroffen wird, dem nächsten Polizei- gütung Wer wissentlich oder grob aus. beamten übergeben werden. Zuwiderhand- fahrlässig ein Patent verletzt, ist dem Inhaber lungen gegen die Vorschriften der Paßpflicht-V. schadensersatzpflichtig. Wissentliche Verwerden sowohl an Weißen wie an Eingeborenen letzung wird außerdem auf Antrag mit GeldIm weiteren Sinne ist strafe bis zu 5000 oder Gefängnis bis zu gerichtlich bestraft. die Bezeichnung „Pässe" noch für eine Reihe einem Jahre bestraft. Daneben kann auf Buße erkannt werden. Die Schutzfrist dauert Art üblich, die mit Reisepässen eine ge- 15 Jahre. Die Gebühren betragen 30 für Ähnlichkeit haben. So ist die Beförde- das erste, 50 für das zweite Jahr und steigen rung von Leichen auf Eisenbahnen und über dann Jahr für Jahr um 50 M. Das Patent See nur auf Grund sog. Leiohenpässe statt- erlischt außer durch Zeitablauf durch Nichthaft. Ferner werden Pässe an Soldaten (auch bezahlung der Gebühren oder durch Verzicht. an Schutztruppenangehörigo) beim Übertritt Es wird auf Antrag für nichtig erklärt, wenn zur Reserve (Militärpässe), sowie an Militär- sich nachträglioh die Unzulässigkeit seiner Er-
—
—
—
M
M
M
die der Ersatzreserve
pflichtige,
überwiesen
teilung
herausstellt
oder
wenn
eine
frühere
sind(Ersatzreservepässc), verabfolgt u. dgl Anmeldung entgegenstand. Einspruchsberechmehr. Gerstmeyer. tigte können auch nach der Erteilung des PaPassy ri n de s. Erythrophloeum guineense Don. tents die Nichtigkeitserklärung beantragen. Patentamt s. Patentrecht. Endlich kann ein Patent auf Antrag nach Patentrecht. Nach dem Patentgeeetz vom zwei Jahren zurückgenommen werden, wenn 7. April 1891 (RGBL 79) werden in Deutsch- der Inhaber sich weigert, die Erfindung selbst land vom Kaiserlichen Patentamt Patente er- angemessen zu verwenden oder die im öffentVerwendung teilt für neue Erfindungen, welche eine ge- lichen Interesse erforderliche Das Patentamt werbliche Verwertung gestatten, mit Aus- durch andere zu gestatten. nahme unsittlicher oder gesetzwidriger Er- besteht aus einem Präsidenten sowie rechtsfindungen und mit Ausnahme der Rezepte von gelehrten und technischen Mitgliedern, die in Nahrungs- und Genußmitteln und Chemikalien, Patentsachen zu vier Anmeldeabteilungen, sofern die Rezepte nicht gewerblich verwert- einer Nichtigkeitsabteilung und zwei BeSeine enthalten. schwerdeabteilungen zusammentreten. noch nicht Organisation beruht auf der Ksl. V. vom nicht 11. Juli 1891 (RGBl. 349) mit Ergänzungen, öffentlich, im Auslande nicht patentamtlich während die Stellung der Patentanwälte durch beschriebene Erfindung. Unter mehreren Er- Gesetz vom 21. Mai 1900 (RGBl. 233) geregelt findern entscheidet die Priorität der Anmel- ist. Das Anmeldungsverfahren beginnt mit Doch einem schriftlichen Antrag unter genauer Bedung beim Kaiserlichen Patentamt. kann gegen die Patentierung einer Erfindung schreibung der Erfindung bzw. des Patentjeder Einspruch erheben, aus dessen Beschrei- anspruchs, der zunächst einer Vorprüfung bungen, Zeichnungen, Modellen, Gerätschaften durch ein Mitglied des Patentamts unterliegt. oder Einrichtungen die Erfindung widerrecht- Ist der Antrag mangelhaft oder die Erfindung lich entnommen ist. (Eine Novelle zum Pa- nicht patentfähig, so wird der Patentsucher tentgesetz plant, die Patenterteilung vom durch Vorbescheid aufgefordert, den Mangel Nachweis der Erfindung abhängig zu machen). binnen einer bestimmten Frist abzustellen Für Verbesserungen oder Ausbildungen eines oder sich zu äußern. Andernfalls bzw. nach
bare
Neu
neue
in
öffentlich
Herstellungsverfahren
diesem Sinne benutzte
jede
ist
sowie
im Inlande
Inhaber Zu- Ablauf der Frist wird der Antrag vom PatentErteilung amt zurückgewiesen oder die Bekanntmachung des Patents gibt die vererbliche und veräußer- der Anmeldung beschlossen, mit der der Schutz liche, durch Unterlassungs- und Bereicherungs- beginnt. Wird nach der Veröffentlichung klagen geschützte ausschließliche Befugnis zur binnen zwei Monaten kein Einspruch erhoben
bestehenden Patents können
.satzpatente
erteilt
werden.
dem
Die
!
:
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28
und
die erste
Gebühr bezahlt, so ergeht
endgültige Entscheidung des Patents.
Im
sich die Seitengewehrtasche, auf der rechten
die
Ober die Erteilung ein Ring
zum Anhängen
der Feldflasche.
Falle der Erteilung erhält der
Antragsteller eine Patenturkunde
und
tragt
Patta, Insel,
das Patentamt das Patent in die öffentliche Patentrolle ein. Nach Einleitung des Ver-
s.
Lamu.
Panps. Kaiser-Wilhelmsland,
10.
Eingebore-
nenbevölkerung.
fahrens auf Nichtigkeitserklärung oder Zurück-
nahme dos Patents entscheidet das Patentamt Pavel, Kurt v., Generalleutnant z. D., zuletzt nach Ladung und Anhörung der Beteiligten. Kommandeur der 39. Division in Kol mar i. E., Gegen Entscheidungen der Anmeldeabteilun- geb. am 19. Mai 1861 zu Tscheschen, Kr. Wartenberg; 1868 in das Infanterieregiment Nr. 38 eingen steht Beschwerde an eine Beschwerdegetreten; 1870 Leutnant; 1878 Oberleutnant; 1886 Gegen Hauptmann und Kompagniechef; 1894 Major; Abteilung binnen Monatsfrist offen. die Entscheidungen im Nichtigkeitsverfahren 1895 Bataillonkommandeur im Infanterieregiment Oberstleutnant beimiStab des Infanist binnen sechs Wochen Berufung an das Nr. 66; 1900
Reichsgericht zulässig.
Das Reichsgericht
terieregiments Nr. 116; 1901 bis 1903
ist
Kommandeur
der Schutztruppe für Kamerun; 1902 Oberst; 1907 auch höchste Instanz für bürgerliche Rechts- Generalmajor; 1910 Generalleutnant; 1912 z. D. Ein besonderes gestellt; 1913 in den erblichen Adelstand erhoben, streitigkeiten aus dem P. Gesetz vom 18. März 1904 (RGBl. 141) regelt befand sich nach Bestrafung der Stämme den Schutz von Erfindungen, Mustern und der Bangwa (s. d.), Bafut (s. d.) und Ban-
Alle diese deng (s. d.) Herbst 1901 mit 2 Kompagnien Warenzeichen auf Ausstellungen. Bestimmungen gelten auch für die Schutz- jder Schutztruppe auf dem Weg über Banjo im Sinne der Patentgesetze Inland nach Tibati, als er die Nachricht erhielt, sind (KonsGG. §§ 22, 26; KsL V. vom 9. Nov. daß Franzosen und Engländer in unserem 1900 § 4). Insbesondere ist das Reichsgericht bis dahin noch nicht in Besitz genommenen auch Berufungsinstanz in kolonialen Patent- Tsadsccgebiet ihren eigenen Interessen nachsachen. An die Stelle seiner Zuständigkeit in gingen. Er brach deshalb von Banjo über bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten tritt dagegen Garua dorthin auf und hißte am 22. April die Zuständigkeit der Obergerichte. Dem durch 1902 in Dikoa die deutsche Flagge, wobei die die Pariser Konvention vom 20. März 1883 Besitzergreifung Deutsch-Bornus in feierlicher gebiete, die
I
internationalen Verbände zum Weise ausgesprochen wurde. Die alsdann einSchutze des gewerblichen Eigentums, der dem gerichtete Residentur der deutschen TsadseePatentinhaber in einem Verbandsstaat das länder blieb ebenso, wie die Residentur Garua, Vorrecht auf die Patente der anderen Ver- von da ab dauernd von Teilen der Schutz-
gegründeten
bandsstaaten gibt, sind die ebensowenig beigetreten wie
Schutzgebiete
den
patentrechtlichen Staatsverträgen.
das Reich beigetreten
ist
truppe besetzt. Die Expedition Pavel kehrte anderen über Kusseri, Rei Buba, Ngaundere, Tibati, aber Jaunde zur Küste zurück, wo sie gegen Mitte
Da
und das Patentamt August eintraf (KolBL 1901, 906 und 1902, 41 ff). |
Paviane, Papio, Gattung der altweltlichen
getrennte Patente für das Reich und die Schutzgebiete nicht erteilen kann, stehen sie
Affen, ausgezeichnet durch eine ziemlich lange I
auch in internationaler Beziehung
dem
Mutter-
Hundeschnauze, stämmigen Körper und winkRadlaucr. lig getragenen Schwanz, der kürzer als der lande gleich. Patres s. Geistliche Genossenschaften. Rumpf ist. Die Gesäßschwielen sind sehr groß, die die Füße lang und kräftig. Sie sind vom Sennar Patriarchat, „Vaterrecht", bedeutet Herrschaft des Mannes in der Familie, durch im östlichen. Sudan und Senegambien nach den daher die Erbfolge bestimmt wird. Gegen- Süden bis zum Kaplande verbreitet und werden I
I
(s. d.) oder Mutterrecht.. in den Urwaldgebieten von Kamerun und der Patronengurt, breiter Leibgurt mit Trage- westlichen Teile des Kongobeckens durch den Mandrill und Drill ersetzt. Es sind schon 30 Patronentäschchen für je 10 Patronen; Schnall- Rassen beschrieben worden, womit aber ihre vorrichtung auf dem Rücken. 10 Täschchen Zahl noch lange nicht erschöpft ist. Von ihnen befinden sich auf dem Leibriemen, davon 6 unterscheiden sich viele in der Färbung sehr, vorn und hinten; die übrigen 2 Täsch- andere aber weichen nur in der Gestalt und der chen sind vorn auf den Trageriemen ange- Schädelbildung auffallender voneinander ab. bracht. An der linken Seite des P.s befindet sind in der Färbung aber einander sehr ähnlich.
satz Matriarchat
;
vorrichtung von angebräuntem Leder mit 12
2x2
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Pechblende
Man kennt
29
Pülikan.-
Turmaline bilden Säulen von 14 cm Lange braune und und 2—3 cm Durchmesser; die Glimmertafeln Matschie. erreichen Dimensionen bis zu 119x53 cm Länge und Breite und Uber 35 cm Starke.
rotbraune, bellgraue, dunkelgraue
gelbe, schwarzgraue, olivengrüne,
rotgraue Bassen. s.
Uranpecherz.
Eduard, ForschungsreiGagel. der Geographie, geb. am Peiachaho s. Paischaho. 1840 in Zöschen b. Merseburg, gest. Pei lachen wurm s. Eingeweidewürmer des 29. Mai 1913 in München. P. machte als See- Menschen. mann größere Reisen auf Segelschiffen, stu- Pelauinseln s. Palauinseln. dierte dann Naturwissenschaften und GeoPelele (vom Jao-Wort lupelele, die Ober-Loesche,
sender,
Professor
26. Juli
graphie, promovierte in Leipzig.
1874/76
nahm
an der Loangoexpedition unter Güßfelds Führung teiL 1881 beteiligte sich P. im Auftrag des Königs der Belgier an der Gründung des Kongostaates und war 1882/83 Stellvertreter Stanleys (s. d.) am Kongo. 1884 ging P. im Auftrage der Deutschen Kolonial-
er
gesellschaft für Südwestafrika
(s.
d.) in diese
Kolonie und besuchte auch die Kapkolonie.
1886 habilitierte er sich in Jena als Dozent wurde 1895 a. o. Professor in Erlangen, später ord. Professor daselbst. 1912 schied er aus und zog nach München. Er veröffentlichte: Die Loangoexpedition III, 1 (Landeskunde), 1882; Die Bewirtschaftung tro-
lippenzier für die
schlechthin),
Literaturbezeichnung
mehr oder minder großen Pflöcke oder
Scheiben, die die Völker des südlichen Deutsch-
Ostafrika
und des Njassagebietea,
Makua,
Makonde,
gindo
betr. Art.) usw.,
(8. d.
die
Jao,
Matambwe, Wan-
bohrte Oberlippe einfügen
(s.
den Makonde, die der Sitte
in ihre durch-
Tafel 117).
am
Bei
allgemeinsten
huldigen, tragen die Zierate je nach Durch-
messer und
Höhe
verschiedene Namen.
So heißt der Pflock bis 3 cm Durchmesser und cm Höhe ndedewöre; die Scheibe von 4 cm Durchmesser und 2 cm Höhe kajopotöbwe Scheiben von 4 6 cm Durchmesser bei 3—4 an Höhe lidundüle (plur. ma-); solche von gleichem Durchmesse, aber nur 2 cm Höhe ndonia (pl. dindonja). pischer Gebiete, 1885; Stanley und das Kongo- Die größten Scheiben endlich, solche von 6 7,6 cm 2—^3 cm Höhe, die von den unternehmen, 1885; H. Stanleys Partisane und Durchmesser und ältesten Frauen getragen werden, heißen litenge meine Berichte vom Kongolande, 1886; Be- (pl. matenge). Bei den Makua, die auch einen arbeitung von Brehms Tierleben, 1890/93; Die Unterlippenstift kennen, beißt dieser nigulila. Die
für Geographie,
lioangoexpedition III, 2 (Volkskunde), 1907; ferner zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften. P.
hat auch 400 Aquarelle auf seinen Reisen ge-
malt (im Besitz des Geographischen Seminars
Hamburg). Peddigrohr s. Rotan. Pegmatit. Als P. werden sehr grobkristalline und sehr saure Ganggesteine bezeichnet, die
in
2,6
;
—
—
zierlichen Oberlippen pflöcke dieses Volkes heißen mtati (pl. mi-). Literatur: WeuU, WittmtekafÜ. Ergebn. m. eihnogr. For*ch u ngnrt ixt in den Süden IkulschOsiafrihu. Milt. a. d. d. SrAulzgeb., Erg.-Heft. I. Beri. 1908. Weule.
Pelewinseln
s.
Palauinseln.
Pelhamgebiß,
in Südwestafrika gebräuchGebiß für Pferde. Ersatz für Kandare aus sehr viel Quarz, großen Feldspatkristallen, und Trense. Eisernes, gebrochenes Trensengroßen Glimmeraggregaten bestehen und da- gebiß mit Kaudarenstangen. An diesen oben neben oft noch in kleinen Mengen Turmalin, ein fester Ring mit den Haken für die KinnZinnstein, Wolframit, Tantalit, Monazit und kette, in der Mitte 2 große Ringe für die andern seltenere Erze, sowie Flußspat, Apatit, Trensenzügel und unten 2 lose Ringe für die Rutil usw. enthalten. Die P.gänge treten Kandarenzügel außerdem Scberriemenösen. Nachtigall. meistens in der Umgebung der Granitmassive oder in Gneisen auf und sind praktisch wichtig Die allbekannten, Pelikane. Pelecauidae. als Lagerstätten für Glimmer und die selteneren großen, durch weiten Hautsack am Schnabel Mineralien; sie erreichen oft eine Mächtigkeit ausgezeichneten Schwimmvögel, die zur Ordliches
:
von vielen Metern. Durch das Zurücktreten von Feldspat und Glimmer gehen sie manchmal allmählich in reine Quarzgänge über. In den Pegmatiten, die wegen der Glimmergewinnung abgebaut werden, erreichen die Feldsphatkrystallc oft mehr als 30 cm Durchmesser, die Quarze mehr als Meterlänge, die
nung der Ruderfüßler gehören, weil alle vier Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, bewohnen die wärmeren Breiten aller Erdteile und ebensowohl das Binnenland wie die Meeresküste. Die Küstenbewohner nisten in sehr großen Kolonien und sind an der Guanoerzeugung beteiligt (s. Tölpel und Kormorane). Trott
30 ihres
zuführen, die sich in verdorbenem Mais unter
wobei
der Einwirkung von Bakterien, Schimmel- oder
ziehen.
Gärungspiken gebildet haben.
plumpen Körpers fliegen die P. sehr gut, sie den Kopf dicht an den Körper anSie schwimmen gut, können aber nicht tauchen, sondern fischen, indem sie schwimmend die Beute in ihrem Sehnabelsack wie mit einem Ketscher fangen oder aas der Luft in das Wasser stoßen. Innerhalb der deutschen
Zwingende Be-
weise für die eine oder andere Entstehungsart fehlen aber noch.
Beobachtungen
auf
Sambon
Neuerdings hat hingewiesen,
dafür
die
sprechen sollen, daß die P. weder mit Mais-
kommt nur in Afrika ein P., Keichenow. rauhe Haut, Syn. Pellagra (von Pelle agra Maldismus, Mal de la Rosa, Scorbutus alpinus, Mal del Sole u. a.) ist eine chronische Krankheit, die in vielen wärmeren Landern, insbesondere in Ober- und Mittelitalien, Südtirol, Rumänien, Bulgarien, Serbien und der Türkei, in Spanien und Südfrankreich, ferner außerhalb Europas in Nord- und Südafrika, in den Südstaaten Nordamerikas, in Mexiko, Brasilien,
ernährung zusammenhängt, noch überhaupt eine Ernährungskrankheit, sondern eine durch
Uruguay usw. stark verbreitet auch gelegentlich in unseren Kovorkommt, obwohl typische Fälle von dort noch nicht beschrieben worden sind. Die
kein oder nur wenig Mais gegessen wird, die
Schutzgebiete
Pelecanus rufescens, vor.
—
l*rotozoen hervorgerufene Infektionskrankheit ist,
eine Simuliumart, übertragen wird.
Das
Zusammenfallen der P.gebiete mit dem Vorkommen von Simulium, die Zunahme der Krankheitsfälle im Frühjahr und Sommer, das vorwiegende Befallenwerden von Feldarbei-
Vorkom-
tern, das Freibleiben der Städte, das
men
Argentinien,
ist,
die durch ein stechendes Insekt, die Sand-
fliege,
der Krankheit an Orten,
wo
angeblich
Ähnlichkeit der Krankheitserscheinungen mit
vielleicht
denen gewisser protozoischer Infektionen, das
lonien
bisherige Fehlschlagen aller Versuche, das Gift
Krankheitserscheinungen bestehen in oder den Gifterzeuger im Mais nachzuweisen Störungen der Tätigkeit der Ernäh- u. a. m. wird von Sambon für seine Hypothese rungs- und Verdauungsorgane (Appetit- angeführt. Die Ansichten Sambons haben in losigkeit, Trockenheit und Brennen im Munde England viele Anhänger gefunden, müssen aber mit Veränderungen der Zunge und der Mund- vorläufig als oberflächliche Analogieschlüsse schleimhaut, Magen- und Darmstörungen, die
angesehen werden, die weitereu Anspruchs auf Wahraheinlichkeit entbehren und die Hais-
schließlich in unstillbare Diarrhöen ausarten),
nervösen
Erscheinungen
(zunehmende theorie noch nicht erschüttert haben. Zur Verhütung der Krankheit muß man sich vorläufig
Schwäche, Muskelstörungen, Kopfschmerzen, Melancholie, Sinken der Intelligenz, Neigung zum Selbstmord) und Veränderungen der Haut (Rötung und Entzündung, besonders auf den der Sonne ausgesetzten Hautstellen). Der Verlauf der Krankheit ist äußerst langsam,
j
auf allgemeine Maßnahmen, wie Besserung der allgemeinen und der Wohnungsverhältnisse der befallenen oder bedrohten Bevölkerung, Verbot :
des Genusses von verdorbenem, unreifem oder
feuchtem Mais, Einschränkung der Ernährung Besserung und Verschlimmerungen, durch Mais und Einführung anderer Nahrungsim Frühjahr und mittel u. dgl. beschränken. In einigen Bezirken auftreten, wechselnd und meist zu Südfrankreichs soll die Krankheit nach Ein|
|
letztere in der Regel
I
Sommer
allgemeinem Siechtum und zum Tode führend. Nach der am meisten verbreiteten und noch immer am besten begründeten Anschauung ist die Krankheit auf den durch lange Zeit fortgesetzten, reichlichen Genuß von Mais zurückzuführen. In den Ländern, in denen die Krankheit heimisch ist, bildet der Mais das Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung, und unter dieser herrscht die Krankheit in besonderem Maße. Ob es die Einseitigkeit einer Überwiegenden Maisernährung oder ob es unreifer oder verdorbener Mais ist, der die Krankheit hervorruft, ist noch nicht festgestellt. Im letzteren Falle wäre die Krankheit auf eine Vergiftung (Intoxikation) durch Giftstoffe
'
führung von Dörröfen und gut gelüfteten Speij
i
ehern für die Aufbewahrung des Maises voll-
kommen verschwunden sein. Bei der Behandhing der Krankheit kommt in erster Linie eine
|
Änderung der Ernährung, abwechslungsreiche, nahrhafte Kost unter Weglassung von Mais in Frage.
Von Arzneimitteln
scheint sich beson-
ders Arsenik bewährt zu haben.
wird sich die Behandlung, da
man
Im
übrigen
die
Wurzel
des Übels noch nicht genügend kennt, in der !
Hauptsache auf die Behandlung der Krankheitssymptome richten müssen. Literatur: Scheube, Die Krankheiten d*r tmrmen Länder, 4. Aufl. Jena 1910. Babt$ und Sion, Die Pellagra. Wien 1901. Hirteh,
—
—
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31
Handbuch der historiech-geographiachen Patho18S3. Niles, Pellagra. 2. Aufl. Sambon, Brit. med. Philadelphia 1912. Nocht Journal, 1910.
logie,
P. je 1 : 48700, Admirally Chart» Nr. 1310, Pemba- Kanal 1: 150000, 1812, London 1903. Admiral.- Karte Nr. 122, 1905. ühlig.
—
—
Pelzkäfer s. Speckkäfer. Pelzrobben s. Ohrenrobben.
—
Pembakanal Pembi,
Pemba.
s,
vielfach
Kpembi
gesprochen, Sitz
Königs des Ngangjereiches (von den [s. ienstes verpflichtet sind, sofern sie zu diesem liegen der dort bestimmten Voraussetzungen Dienst noch fähig sind. Eine übermäßige Be- noch bis zum Ablauf von 10 Jahren nach dem lastung der kolonialen Pensionsfonds wird Ausscheiden aus dem Kolonialdienst geltend geAndere Grundsätze macht werden (s, Kolonialbeamte). Für die hierdurch verhütet. finden,
j
:
—
—
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35 Pensionierung der
Perlen
Schutztruppenangehö- Es
rigen sind maßgebend die Reichsmilitarpensionsgesetze vom 31. Mai 1906, das OffizierpensionsG. (RGBl. S. 666 ff) und das MannschaftsvereorgungsG. (RGBl. S. 593 ff). Das OPG. zerfällt.in 3 Teile, betreffend Reichsheer (§§ 1-44), Ksl. Marine (§§45—61) und Ksl. Schutztruppen in den afrikanischen Schutzgebieten (§§ 62—75) nebst Übergangsvorschriften und Schlußvorschrift. Auf die Offiziere der Schutztruppen finden im allgemeinen die für Offiziere des Reichsheeres geltenden Pensionsbestimmungen Anwendung, welche in mancher Beziehung denen für die Reichsbeamten ähneln, aber vielfach den besonderen Verhältnissen des militärischen Dienstes Rechnung tragen. Zur Begründung des Anspruchs auf P. genügt nicht Unfähigkeit für den Schutztruppendienst, es ist vielmehr dauernde Unfähigkeit zur Fortsetzung des aktiven Militärdienstes in der Heimat erforderlich. Als pensionsfähiges Diensteinkommen gelten die pensionsfähigen Gebühmisse der
der erste Teil
gilt
des
Mannschaftsver-
BorgungsG. mit den Abweichungen des dritten Teils für folgende dieser Personen: a) für die
aus
dem
Reichsheere übernommenen; b) für
diejenigen, die ihrer aktiven Dienstpflicht bei
den Schutztruppen Genüge
1
i
i
I
leisten; c) für die
dem Beurlaubtenstand
in Fällen von Genotwendigen Verstärkungen der Schutztruppen herangezogenen; d) für die Kapitulanten der Schutztruppen. Die für die Zeit völliger Erwerbsunfähigkeit infolge Dienst beschädigung zu gewährende Vollrente beträgt für Feldwebel 900, Sergeanten 720, UnterOffiziere 600, Gemeine 540 M. Für die Dauer teilweiser Erwerbsunfähigkeit ist Teilrente nach Hundertstel der Vollrente zuständig.
aus
fahr
zu
Dazu
treten unter
lagen
Umständen besondere Zu-
(Verstümmelungs-,
lage).
Wegen
Zivilversorgung
Kriegs-,
Alterszu-
der Bestimmungen über die s.
Militäranwärter.
Anstellungsberechtigung und
Auch
die
Personen
der
Unterklassen erhalten eine steigerungsfähige
KsL Marine, Tropenzulage (300 M), und es findet eine einen oder der Doppelrechnung ihrer Dienstziet wie bei den Ebenso wie den Offizieren statt. Über P. für farbige Soldaten Kolonialbeamten durch Doppelrechnung der der Schutz- und Polizeitruppen s. Ersatz, der
Offiziere des Reichsheeres oder der je
nachdem der
ist.
Tropenzulage,
Dienstzeit,
dem
Offizier aus
anderen hervorgegangen
Steigerung
der-
farbige.
Peramiho,
selben usw. Entschädigung für die besonderen
v.
Ort,
s.
König.
Ungom.
Perlen entstehen in gewissen Arten von Mu(s. d.), deren Schalen an der Innenseite mit dünnen Lamellen bedeckt sind, welche, Oberfläche parallel geschichtet, schön iriDie Tropenzulage ist ebenso hoch wie die Kriegs- der zulage und beträgt 1200 Ji, wenn die Pension von sieren und die sog. Perlmutterschicht bilden. dem Diensteinkommen eines Hauptmanns I. Kl. Geraten zwischen die Schale und die Oberfläche oder einem niedrigeren DienBteinkommen bemessen des Mantels der Muschel (s. d.) Fremdkörper, so ist, 720 M, wenn sie von einem höheren Diensteinkommen bemessen ist. Kumulierung mit der Kriegszulage oder der Pensionserhöhung der Scheidung von Perlmuttersubstanz, die den Marineoffiziere ist ausgeschlossen. Die für Schutz- Fremdkörper mit zahlreichen Schichten umtruppenoffiziere geltenden Vorschriften finden auch gibt. Schließlich wird dieser abgekapselt, und auf solche Offiziere Anwendung, die zwecks Verwendung in den Schutzgebieten bei Expeditionen, es entsteht die freie P. Die wertvollen und als Stationen oder Polizeitruppen zur KolonialverwaJ- Schmuck verwendbaren P. werden von der tung kommandiert sind. jwfUMt» ftg ^tSÄ I Flußperlmuschel (Margaritana margaritifera Für die Versorgungsansprüche der Schutz- L.) und der Meeresperlmuschel (Meleagrina truppenbeamten gelten die Vorschriften margaritüera L.) gebildet, bei letzterer angebfür die Beamten des Reichsheeres oder der lich durch das Eindringen von EntwicklungsKsL Marine, je nachdem sie aus dem einen oder Stadien bestimmter, in Fischen schmarotzender der anderen übernommen sind, nach Maß- Bandwürmer. Die Meeresperlmuschel, die gabe des § 72 OPG. und § 52 KolBG. Eine hautpsächlich im Indischen und Stillen Ozean Fährlichkeiten des
wird,
so
genießen
Kolonialdienstes gewährt
auch
die
Offiziere
scheln
ent-
sprechende Vorteile.
;
|
steht ihnen unter denselben lebt, liefert fast ausschließlich die im Handel Voraussetzungen zu wie den Schutztruppen- vorkommenden Perlen und Perlmutter. Die offizieren; für Unterbeamte beträgt sie 300 M. P.muscheln werden fast überall durch Taucher Für die Militärpersonen der Unter- gewonnen, welche die P. mit einem Messer klassen der Schutztruppen gelten wesentlich losmachen und im Höchstfalle 1000—2000 dieselben Vorschriften wie für das Reichshecr. Muscheln täglich emporbringen. In Deutsch3*
Tropenzulage
!
—
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36
Perlfischerei
Ostafrika wurde P.fischerei früher auf den Inseln der
aber keine Schnabellappen die Federn des Mafiagruppe in mäßigem Umfang be- unteren Halses sind bandförmig, schwarz mit ;
weißem lanzettförmigenSchaftstreif und kobaltnur noch auf der blauen Säumen. — Die dritte Gattung,
trieben, ist aber in den letzten Jahren sehr zu-
rückgegangen und wird jetzt ist durch Insel Mafia selbst von einigen Fischern aus- Haubenperlhühner (Guttera), geübt. Der Ertrag an P. und Perlmutter ist eine Haube langer, bald krauser, bald schlichter Federn auf dem Kopfe ausgezeichnet. Schnabelnur gering. Über pflanzliche Perlen s. d. Lübbert. lappen sind vorhanden oder fehlen. Von den acht bekannten Arten kommen drei in WestPerlfischerei s. Perlen. afrika, drei in Ostafrika, eine in Zentralafrika Perlgebirge >. Kiautschou 3. Perlhühner, Gruppe der Hühnervögel, zu und eine im Südosten des Erdteils vor: G. criden Fasanen in weiterem Sinne gehörend, stata in Togo, G. plumifera in Kamerun, durch ganz oder teilweise nackten Kopf und G. pucherani in Deutsch-Ostafrika. oberen Teil des Halses, herabhängenden kurzen, Perlkaffee s. Kaffee. keilförmigen Schwanz und ein auf schwarzem Grunde mit rundlichen weißen Flecken bedeck- Perlmuscheln s. Perlen und Muscheln. Perlmutter s. Perlen. tes Gefieder ausgezeichnet. Ihre Verbreitung ist auf Afrika und Madagaskar beschränkt; hier Permokarbon, Sammelname für diejenigen Schichten, die sich nicht ganz genau mit bestimmsind sie wohl erst von Afrika her eingewandert. ten Gliedern der europäischen Steinkohlenformation Eine Art, die von altersher in Europa domestiund des europäischen Kotliegenden dem Alter nach ziert wurde, ist nach den westindischen Inseln identifizieren lassen. Von afrikanischen SchichAls ten ist als dahingehörig vor allem die untere und gebracht worden und dort verwildert.
Karruformation zu besie gemischtes Gelände, mittlere Abteilung der zeichnen Dwykakonglomerat (permokarbone mit freien Grasflächen abwechselt, beGrundmoräne), Eccaschichten und Beaufortschichebensowohl Ebenen wie Gebirge. wohnen aber ten, sowie in Togo wahrscheinlich die BuemSie halten sich in Völkern zusammen, laufen formation mit den eingelagerten, verhärteten Gagel. ungemein schnell, fliegen dagegen schwerfällig. Grundmoränen.
Aufenthaltsorte lieben
wo Wald
:
Zur Ruhe bäumen sie auf. Gegen Abend ziehen sie zur bestimmten Zeit zur Tränke und benutzen dabei immer dieselben Wechsel. Sie nisten auf der Erde. Ihre Eier haben rundliche Form und sind gelbbräunlich mit tiefen Poren. Ihre Stimme besteht in einem eigentümlichen Man unterscheidet Schnarren und Gackern.
Perniziöse Anämie s. Blutkrankheiten. Perniziöses Fieber s. Malaria. Perserschaf, ein Haarschaf, weiß bis auf den ungehörnten Kopf und oberen Halsteil, schwarz sind. Um den oberen Teil des stark verkümmerten Schwanzes ist die
—
eine Fettmasse in zwei riesigen Polstern abGattungen: die Helmperlhühner, Nu- gelagert. Es ist verhältnismäßig feinknochig mida, haben ganz nackten unbefiederten Kopf, und zeigt gute Fleischleistung. Es zeichnet einen fleischigenLappen jederseits am Schnabel- sich ferner durch Widerstandsfähigkeit bei winkel und ein mehr oder minder hohes Horn großer Genügsamkeit, durch Fruchtbarkeit drei
dem
1872 kam es aus. nach der Kapkolonie, deren Verhältnisse ihm zusagten. Von dort wurde es nach Deutsch-
Kopf und Lappen sind bald Nach der Form des Hornes und der Schnabellappen werden etwa 18 Arten unterschieden. Von
und ziemliche Frühreife
diesen gehört nur eine, die auch domestizierte
Es wird rein gezüchtet und zur Kreuzung mit den einheimischen Fett-
auf
Scheitel.
grau oder bläulich, bald rot gefärbt.
N. meleagris, Westafrika an; Ostafrika beherbergt die meisten. In Deutsch-Ostafrika durch sehr hohes Horn ausgezeichnete N. reichenowi die häufigste; für Südwestafrika ist N. papillosa bezeichnend. Eine zweite Gattung, Acryllium, die nur durch eine Art, das in Ostafrika vom Somalilande bis zum Pangani lebende Geierperlhuhn, A. vulturinum, vertreten ist, hat ebenfalls Kopf und oberen Teil des Halses nackt, bis auf eine Binde samtartiger, rotbrauner Befiederung im
Südwestafrika
eingeführt,
wo
schwanzschafen benutzt.
S.
gut
Schafzucht.
Neumann.
ist die
—
es sich
akklimatisiert hat.
Persianer s. Karakulschaf. Personalsteaern Einkommensteuern. Personennamen der Eingeborenen b. Namengebung bei den Eingeborenen. Personenstand. Unter P. versteht man die rechtliche Stellung einer (natürlichen) Person hinsichtlich
Inlande
ihrer
ist die
Familienverhältnisse.
Beurkundung des
Im
P. (d. h. der
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37 wichtigsten für den P. in Betracht
kommenden Unterwerfung
unter das Gesetz ausgenommen.
|
Ehe und Tod) durch das Dem Vorstehenden gemäß
Ereignisse, Geburt,
sind auch nur die-
Reichsgesetz betr. die Beurkundung des P. und jenigen Bestimmungen des Ges. die Eheschließung
zum Teil zum BGB. vom
S. 23,
vom
6.
geändert durch Art. 46 EG.
18. Aug. 1896, RGBl. S. 604) In den Schutzgebieten findet dieses
geregelt.
vom
4.
Mai
1870 in den Schutzgebieten für (entsprechend) anwendbar erklärt, welche mit einer territorialen Geltung vereinbar sind, nämlich die §§ 2—9, 11, 12 u. 14. Außerdem ist vorgeschrieben, daß die Form einer Ehe, die in einem Schutzgebiet geschlossen wird, sich ausschließlich nach den Vorschriften des bezeichneten Gesetzes bestimmt (s. Eheschließung). Zuständig zur Eheschließung
Febr. 1875 (RGBl.
keine Anwendung.
Maßgebend ist dort das und die Beurkunvon Bundesangehörigen im Auslande vom 4. Mai 1870 (BGBL S. 699) in der Fassung des Art. 40 EG. zum BGB. (RGBL und Beurkundung des P. sind die vom RK. 1896 S. 614). Das Gesetz vom 4. Mai 1870 ermächtigten Beamten (s. Standesbeamte). wurde für die Schutzgebiete zunächst durch Neben den ei wähnten Vorschriften des Ges. das Gesetz, betr. die Rechtsverhaltnisse der vom 4. Mai 1870 kommen für die Schutzgebiete deutschen Schutzgebiete vom 17. April 1886 noch die Verfahrensvorschriften in Betracht, (RGBL S. 75) mit der Maßgabe in Kraft ge- welche vom RK. in der Instruktion vom setzt, daß es durch KsL V. auch auf andere L März 1871, sowie in den Erl. vom 11. Dez. Personen als auf Reichsangehörige sollte aus- 1885 und 15. April 1893 (KolGG. Bd. 1 S. 58, gedehnt werden können und an Stelle des 66, 689) gegeben sind. Diese sind seit der V. Konsuls der vom RK. zur Eheschließung und des RK. vom 19. März 1908 (KolGG. S. 108) auch Beurkundung des P. ermächtigte Beamte (s. für Deutsch-Neuguinea maßgebend. Danach Standesbeamter) für zuständig erklärt wurde. sind von jedem Standesbeamten über die BeDas Gesetz wurde demnächst in sämtlichen urkundung von Geburten, Heiraten und SterbeGes. betr. die Eheschließung
dung des
P.
Schutzgebieten bezüglich aller Nichteingebore- fällen drei getrennte Register zu führen, ein nen durch KsL V. eingeführt: für Kamerun und Heirats-, ein Geburt*- und ein Sterberegister
Togo vom 21. Aprü 1886 (RGBL S. 128) mit Wir- (8. Standesregister). Jedes dieser Register wird kung vom 1. Juli 1886; für Leutscb-Neuguinea in zwei Originalen geführt, nämlich in einem 5. Juni 1886 (RGBL S. 187) mit Wirkung gebundenen Exemplar und in einem ungebun1. Sept. 1886; für die Schutzgebiete der denen Exemplar. Das zweite Exemplar der Marshall-, Brown- und Providence-lnseln vom Register wird sofort nach Jahresschluß dem 13. Sept. 1886 (RGBl. S. 291) mit Wirkung RK. (RKA. bzw. RMA.) eingereicht Hierdurch
vom vom
vom
Dez. 1886; für die Salomoninseln vom wird der Gefahr des gänzlichen Verlustes der S. 63) mit Wirkung vom standesamtlichen Urkunden vorgebeugt. Die 1888 ; für Deutsch-Ostafrika vom 1. Jan. Eintragung in die Register ist nicht als ein1891 (RGBl. S. 1) mit Wirkung vom 1. Jan. facher Vermerk über die zu beurkundende Tat1891 ; für Deutsch-Südwestafrika vom 8. Nov. sache, sondern in Form eines über den ganzen
1.
1.
März 1888 (RGBl.
1. April
1892 (RGBL S. 1037) mit Wirkung vom 1. Jan. Hergang aufgenommenen Protokolls in deut1893; für das Inselgebiet der Karolinen, Palau scher Sprache zu bewirken. Der Standesund Marianen vom 18. Jul 1899 (RGBl. S. 542) beamte hat die in die Register eingetragenen mit Wirkung vom 1. Jan. 1900; für Samoa Beurkundungen mit den Worten „Geschlossen
vom
Febr. 1900
17.
kung vom
1.
(RGBL
März 1900;
S.
oben" abzuschließen. Auf den Schlußvermerk folgen die Unterschriften, und zwar
138) mit Wir- wie
für Kiautschou be-
vom 27. April 1898 zunächst die der Erschienenen, sodann unter Wirkung vom 1. Juni 1898 Aufführung des Amtscharakters die Unter-
züglich aller NichtChinesen
(RGBL
S.
174) mit
—
Nach dem Ges. betr. Änderung des Ges. schrift des Beamten. Die ordnungsmäßig geüber die Rechtsverhältnisse der Schutzgebiete führten Standesregister beweisen diejenigen vom 25. Juli 1900 (RGBL S. 809) (vgl. § 7 des Tatsachen, zu deren Beurkundung sie bestimmt ab.
SchGG.
in der
vom
vom und welche in ihnen eingetragen sind, bis der nunmehr das Nachweis der Fälschung, der unrichtigen Ein-
Fassung der Bek. des RK.
10? Sept. 1900, RGBl.
S.
813) hat
Mai 1870 über Beurkundung des P. im Auslande in den Schutzgebieten territoriale Geltung. Jedoch sind die Eingeborenen und die ihnen gleichgestellten Farbigen von der Ges.
4.
;
tragung oder der Unrichtigkeit der Anzeigen
und Feststellungen, auf Grund deren
die Ein-
tragung stattgefunden hat, erbracht ist Diehaben die Auszüge, welche
selbe Beweiskraft
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Pest
dem Original bestätigt Stand oder Gewerbe, Wohn- und Geburtsort, und mit dem Dienstsiegel des Standesbeamten Vor- und Familiennamen seines Ehegatten, (Stölzel, Das Personenstands- Vor- und Familiennamen, Staatsangehörigkeit, gesetz 1904 S. 35 ff.) Eine Verpflichtung, Ge- Stand oder Gewerbe und Wohnort der Eltern burts-, Todesfalle und Eheschließungen be- des Verstorbenen, Ort, Tag und Stunde des erurkunden zu lassen, besteht in den Schutzgebie- folgten Todes, soweit diese Verhältnisse beten nicht. Daher haben in den Schutzgebieten kannt sind, Vor- und Familiennamen, Alter, auch die hiermit in Verbindung stehenden Stand oder Gewerbe und Wohnort der Zeugen, Strafvorschriften des Ges. vom 6. Febr. 1875 welche die Erklärung abgeben und, wenn es keine Geltung. Insbesondere ist wegen des Verwandte sind, den Grad ihrer Verwandtengen Zusammenhanges mit den übrigen Vor- schaft, Unterschrift der Zeugen. — Geburtsschriften des Ges. vom 6. Febr. 1875 auch der und Sterbefälle, welche sich auf deutschen § 67 in den Schutzgebieten nicht als anwendbar Schiffen wahrend der Reise außerhalb des Amtsals gleichlautend iuit
versehen sind.
zu erachten, welcher Geistliche mit Strafe be- bereichs der Standesbeamten der Schutzgebiete droht, die eine nicht standesamtlich geschlos-
erreignet
Ehe kirclilich einsegnen. Dagegen sind gemäß §§ 3 SchGG., 19 KonsGG. auch in den
sene
I
haben,
sind
nach
Vorschrift
der
§§ 61 f des Ges. vom 6. Febr. 1875 durch den Schiffer (Kapitän) zu beurkunden. Die Ein-
—
Schutzgebieten die Bestimmungen des StGB, geborenen
unterliegen den Vorschriften des Gesetzes vom 4. Mai 1870 nur insoweit, als dies Veränderung und Verdunklung des durch Ksl. V. bestimmt wird (§ 7 SchGG.). Personenstandes (§§ 169, 170) und Abgabe Eine derartige Ksl. V. ist bislang nicht ereiner falschen eidesstattlichen Versicherung gangen. Doch sind im Verwaltungswege Son(§ 156) in Kraft. Für die Beurkundung von derbestimmungen über die Beurkundung des P.veränderungen sind in den Schutzgebieten P. der Eingeborenen getroffen. So ist für Gebühren nach den durch § 7 des SchGG. Samoa durch die GouvV. vom 1. Nov. 1911 auch für die Schutzgebiete eingeführten Vor- ein Anmeldezwang für Geburten und Sterbeschriften des Konsulatsgebührengesetzes vom fälle eingeführt. Vgl. ferner die Bek. des Gouv. 17. Mai 1910 (RGBl. S. 847) zu erheben. Bei von Kamerun vom 7. Dez. 1896 (KolGG. Bd. 6 vorhandener Bedürftigkeit können die Ge- S. 138), welche zwecks Beurkundung von Heibühren erlassen werden. Was die Führung raten, Geburts- und Sterbefällen der christder einzelnen Register anlangt, so erfolgt die lichen Eingeborenen die Einrichtung eines Eintragung einer Geburt in das Geburts- Standesamtsregisters vorschreibt, sowie endregister auf Antrag des Vaters, bei unehe- lich die unter Eheschließung erwähnten lichen Geburten auf Antrag der Mutter oder Vorschriften für Deutsch - Ostafrika und ihrer Angehörigen. Die Eintragung kann von Deutsch-Neuguinea. Gerstmeyer. ttber
Herbeif Qhrung unrichtiger Eintragungen
(§ 271),
|
I
—
dem Beamten nur vorgenommen werden, nachdem sich dieser durch Vernehmung des Vaters
Perubalsam
s.
Harze.
Pesa. Der P. war bis zur Einteilung der des Kindes oder anderer Personen die Überzeugung von der Richtigkeit der einzutragen- deutsch-ostafrikanischen Rupje in 100 Heller den Tatsache verschafft hat. Die Eintragung (V. vom 28. Febr. 1904) der 64. Teil der Rupie. soll enthalten den Ort, den Tag und die Stunde Mit dem 1. April 1910 wurden die Kupfer-P. der Geburt, das Geschlecht des Kindes, die ihm außer Kurs gesetzt (Bek. vom 14. Juni 1910). beigelegten Vornamen, Vor- und Familien- S. Rupie. Kucklentz. namen, Staatsangehörigkeit, Stand oder Ge- Pescadores-Inseln s. Rongerik und Rongelab sowie den Wohnort der Eltern und (Marshallinseln). bei der Eintragung zuzuziehender ZeuPest. Die P. ist keine eigentliche Tropengen, ferner die Unterschrift des Vaters, wenn krankheit, sondern kann auch in den kältesten er anwesend ist, und der Zeugen. Über den Zonen vorkommen. Sie ist seit langem als Inhalt der Beurkundung einer Eheschlie- menschliche Seuche bekannt, zuerst im 2. Jahrh. ßung s. Heiratsregister. Die Eintragung eines nach Christus in Ägypten erwähnt. Die jetzige Todesfalles in das Sterberegister erfolgt auf große Ausbreitung datiert erst seit einer EpiGrund der Erklärung zweier Zeugen. Sie soll demie in Hongkong 1893 und in Bombay enthalten: Vor- und Familiennamen des Ver- 1895/96. Man nimmt 4 alte endemische P.herde, storbenen, dessen Staatsangehörigkeit, Alter, von denen die einzelnen Epidemien ausgingen,
—
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Festpneumonie
—
erster Linie Ratten besonders die HausDer ratte, Mus rattus, wichtig in Europa. Bacillus Afrika, Asien, Australien ein Bakterium, häufig als pestkrank Erreger der P. pestis, das 1893/94 von Kitasat o und Yersin beobachtet. Von anderen Nagetieren spielen
au:
1.
Provinz Yünnan in China,
im Hima-
2.
—
layagebiet, 3. in Arabien, 4. in Uganda.
;
ist
ungefähr gleichzeitig entdeckt wurde. Er ist nahe verwandt mit anderen Bazillen, die als Erreger von Tierseuchen bekannt sind (Geflügelcholera, Schweineseuche usw.) (s. farbige Tafel Erreger der Tropenkrankheiten II,
als
Rolle die Murmeltiere der
P.träger eine
Mongolei, die sog. bobac),
ferner
hörnchen
die
Tarabaganen (Arctomys kalifornischen Erd-
(Citellus beeehyi).
Alle diese Tiere
brauchen nicht stets Krankheitserscheinungen zu zeigen, sondern können scheinbar gesund und doch Bazillenträger sein. Die Ubertragungsweise der Beulen-P. ist noch nicht in allen Teilen aufgeklärt, doch hat die indische P. Kommission seit 1906 sichergestellt, daß die P. von Ratte zu Ratte durch Flöhe überdie Atmungswege die Eintrittspforte, so ver- tragen wird, und zwar besonders durch den ursacht der P.bazillus eine Lungenentzündung, tropischen Rattenfloh Xenopsylla cheopis. die sich durch die Schwere der Symptome Sie hat ferner bewiesen, daß in den Tropen fast (Fieber, Bewußtseinsstörung, blutiger Auswurf) sicher auch die Übertragung von Ratte zu
Abb. 10). Er ist nicht sehr widerstandsfähig gegen chemische und physikalische SchädigunKlinisch unterscheidet man 2 Formen gen. der P., die je nach der Art der Einwanderung der Bazillen in den Körper zustande kommen. Sind 1. Die Lungen pest, P.pneumonie.
—
bald von der gewöhnlichen Lungenentzündung
und
unterscheidet
oft
schon
am
zweiten Tage tödlich endet.
ersten oder
Diese
Form
—
1
Mensch durch diesen und andere Flöhe stattSomit ist eine der Hauptmaßnahmen
findet.
gegen die P. die
Rattenbekämpfung
(s. a.
auch im Mittelalter den „schwarzen Tod" Rattenvernichtung). Die Erkennung der P. ist äußerst ansteckend wegen der bei Mensch und Tier gelingt nur bakterioZerstäubung der Bazillen in der Luft logisch geschulten Ärzten durch bestimmte P.kranke sind entsprechend zu mit dem Auswurf. Dies erklärt die rasche Methoden. Ausbreitung dieser Form; z. B. 1911 in der Man- isolieren, ev. auch die Umgebung in Quarandschurei und China Zum Glück tritt die P. in täne zu setzen. Die Behandlung der P. bedieser Gestalt zurzeit weit seltener auf als in treffend, so sind wir gegen Lungen-P. noch gegen Bubonen-P. helfen außer 2. Die Bubonenpest, Beulen- machtlos, der zweiten. P. Treten die Erreger durch die Haut ein, so chirurgischem Eingriff HerzmitteL Ferner gibt die
darstellte
—
gelangen
sie
—
in eine benachbarte Drüse, die
sich entzündet
Von
hier aus
und
vereitert (primärer Bubo).
werden
sie
auf
dem Lymphwege
und verursachen sekundäre
weiter verschleppt
Bubonen, während
sie
auf
dem Blutwege
die verschiedensten Organe
bald
überschwemmen.
Die primären Bubonen sitzen in den Leisten, dann folgen
am
häufigsten
Achseldrüsen,
Sie Habdrüsen können von selbst, nach starker entzündlicher und schmerzhafter Schwellung, aufbrechen oder sich zurückbilden. Der Eiter enthält massenhaft P.bazülen. Andere Erscheinungen sind Benommenheit und Delirien, Fieber, Herzschwäche. In manchen Fällen entstehen auch P.pusteln und Karbunkel auf der Haut Der Tod kann nach wenigen Stunden oder einigen Tagen eintreten. 80—95% aller Fälle sterben je nach äußeren Verhältnissen. Die P. ist keine allein dem Menschen eigentümliche Krankheit, sondern auch eine Seuche der Nagetiere, u. a.
der Häufigkeit nach.
die als Zwischenträger eine große epidemio-
logische Rolle spielen.
Es erkranken daran
in
es Heilsera, die erfolgreich sie frühzeitig
und
in sehr
wirken können, wenn großen Mengen ein-
im Handel käufBern) und lange haltbar. Aus P.gewonnene Impfstoffe gewähren einen gewissen vorbeugenden Schutz gegen die P.infektion, der einige Monate anhalten soll, während Heilsera zu vorbeugendem Zwecke eingespritzt nur ganz kurze Zeit schützen. Literatur: Mense, Handbuch der Tropenlcrankgespritzt werden; solche sind lich (Paris,
bazillen
Martin Mayer.
heilen,
Pes t pneumonie
s.
Pest.
Peterhafen, guter Hafen an der Ostküste von Garowe (s. a.) in den Französischen Inseln (Bismarckarchipel, Deutsch-Neuguinea), nach A. Pflüger ein Kraterhafen; dabei Handels- und Pflanzungsstation der Neuguinea- Kompagnie.
PetermannfluB, Fluß der Finschküsto von Kai8cr-Wilhelm9land (Deutsch-Neuguinea), kommt Prinz-.Mexander-Gebirge (s. d.)
vom
Petermanng Mitteilungen,
Dr. A., aus Geographischer Anstalt zu
Justus
Perthes'
Gotha,
die
privat«
geographische
angesehenste
und
reichhaltigste
Zeitschrift,
besonders
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40 hervorragend durch die Fülle und Neuheit Gegründet von dem ihrer Kartenbeigaben. Geographen und Kartographen August Petermann (geb. 1822, gest. 25. Sept. 1878) im Jahre 1856, war sie lange Zeit das Haupt-
organ
der
geographischen
den Victoriasee, Tabora nach ßagamojo j
Uganda und Emins
P. verfolgte die Absicht,
Provinz an Deutsch-Ostafrika anzugliedern und
1
fand
\
hierzu
den er
in
auch
Zustimmung EminB,
die
Mpapua schon wieder auf dem
Erkundung des Marsch in das Innere begriffen antraf. 1891 wurde P. als provisorischer Keichskommissar I
Erdballes und ihr Herausgeber der treibende
j
nach Deutsch-Ostafrika geschickt er gründete hier eine Station am Kilimandscharo und war 1892/93 deutscher Kommissar bei der deutschenglischen Grenzregulierung zwischen dem Kilimandscharo und der Küste. 1894 wurde P. durch Patent zum Reichskommissar bestellt Seit 1909 führt Prof. P. Langhans die Re- und ihm der Posten eines Landeshauptmanns daktionsgeschäfte dieser Zeitschrift, der sie am Tanganjika angeboten, den er aber ablehnte. noch erheblich ausgebaut und erweitert hat. Infolgedessen wurde er 1895 zur Disposition Bald darauf war P. Gegenstand Sie ist neben dem Journal of the Royal Geo- gestellt.
Geist der Afrikaerforschung (Barth, Overweg,
Vogel,
v.
Heuglin,
Munsinger,
;
Beuer-
v.
mann, Rohlfs, Manch. Junker, Emin Pascha) ond seit 1865 auch der Polarforschung. Auf Petermann folgte in der Redaktion E. Behm bis 1884, dann A. Supan bis 1908.
'
London das hervorragend- heftiger Angriffe besonders im Reichstag und wichtigste Organ der geographischen wegen seines Verhaltens gegen die Eingeborenen am Kilimandscharo. Nach seiner im Wege
trjaphical Society in ste
Wissenschaft.
Petere, Carl, Reichskommissar a. D., Dr.phil., geb. 27. Sept. 1856 zu
Neuhaus
a.
d.
des Disziplinar verfahr-'
lassung
Elbe.
siedelte
er
ii
-
erfolgten Dienstent-
nach England über.
In
besuchte 1871/76 die Klosterschule in Ilfeld den Jahren 1898 bis 1911 machte P. mehrere und studierte im Anschluß daran bis 1879 Ge- Forschungsreisen in Südafrika, besondere in P.
und Jura in Güttingen, dem Gebiet zwischen Sambesi und Sabi, und Tübingen und Berlin, wo er 1879 promovierte, stellte die Theorie auf, daß hier das Goldland 1881/83 hielt er sich in London auf, kehrte des Altertums (Ophir) zu suchen sei 19 14 wurde dann nach Berlin zurück und begann sich bald P., dem bereits früher das Recht zur Führung ganz der praktischen Kolonialpolitik zuzuwen- des Titels „Reichskommissar a. D." beigelegt den. Er gründete hierzu 1884 die „Gesellschaft war, in Würdigung seiner großen Verdienste um für deutsche Kolonisation", die ihn noch in Deutsch-Ostafrika vom Kaiser von 1914 ab eine demselben Jahre mit Graf Pfeil (s.d.) und Jühlke jährliche Pension aus dessen Dispositionsfond (s. d.) zu Landerwerbungen an die ostafrikanibewilligt. Schriften: Willenswelt und Weltwille, sche Küste aussandtc. Es gelang hier durch Lpz. 1883; Deutsch-National, Berl. 1887; Die mehrere Vertrage die Landschaften Usagara, deutsche Emin-Pascha-Expedition, München u. Nguru, Useguha und Ukami für die Koloni- Lpz. 1891; Das deutsch-ostafrikanische Schutzsationsgesellschaft zu erwerben und hierfür gebiet, das. 1895; Das goldene Ophir Salomos, einen Kaiserlichen Schutzbrief zu erhalten (27. das. 1895; Im Goldland des Altertums, das. Febr. 1885). P. ist somit als der Begründer 1902; England und die Engländer, Berl. 1905; des heutigen Deutsch-Ostafrika anzusehen Die Gründung von Deutsch-Ostafrika, Berl. schichte, Geographie
i
|
i
;
a. Erwerbung der deutschen Kolonien 4). 1906. Hiernach trat er (1885/88) an die Spitze der Petersläufer s. Sturmvögel. Petroleum ist in ganz minimalen Mengen im von ihm begründeten „Deutsch-OstafrikaniKüsteneebiet von Kamerun in jungen, lockeren schen Gesellschaft" (s. d.). Während eines
(s.
Sandablagerungen gefunden; Bonrungen bis zu Aufenthaltes in Sansibar (1887) erwarb er durch 800 m Tiefe hatten keinen Erfolg; die geringen vom Sultan ölspuren waren auf die obersten Schichten bevon Sansibar gegen eine Entschädigung den schränkt Ein dickes, Rchweres Erdöl läßt sich in heutigen deutsch - ostafrikanischen Küsten- ganz geringen Mengen aus den bituminösen
einen (1888 ratifizierten) Vertrag
1889/90 übernahm P. die Leitung „Deutschen Emin Pascha-Expedition", die er mit bewunderungswürdiger Energie durchführte. Er marschierte den Tana aufwärt« nach Uganda und kehrte, als er den Abmarsch Emins streifen.
der
(s.
d.)
mit Stanley
(s.
d.) erfahren hatte,
über
bchiefern am Kreuzfluß in Kamerun abdestülieren; eine praktische Bedeutung hat das Vorkommen ebenfalls nicht. Nach Mitteilungen im
1914 ist auch im Küstengebiet von Kaiser-Wilhelnisland, im NW, Petroleum gefunden worden, und zwar scheint es dort an die jungen Faltengebirge, an deren aufgebrochene .Sattelkerne gebunden zu sein, ebenso wie in den
Reichstag
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LjOOQIc
Wahlbauten
41
sonstigen ergiebigen Petroleumgebieten. Nach allem, was bisher darüber in die Öffentlichkeit gekommen ist, scheinen diese in geringer Entfernung von der Küste liegenden Fundstellen zu den besten Hoffnungen zu berechtigen; die Mittel zur gründlichen Untersuchung der Fundstellen wurden dazu vom Reichstag bewilligt. Gagel.
Pfandrecht
mögenswert haben. An wertlosen Sachen wie Beweisurkunden kann ein P. nicht begründet werden. Zum Zwecke der Befriedigung kann der Gläubiger das Pfand verwerten, d. h. die
—
Sache veräußern. A. Vertragsmäßiges P. Zur Bestellung des P. durch Rechtsgeschäft Pfahlbauten, auf Pfählen im seichten Wasser, sind dingliche Einigung und Übergabe der Sumpf oder auf festem Lande errichtete Häuser Sache erforderlich, die letztere, um das Recht (g. Hausbau der Eingeborenen u. Tafel 29, 38). für Dritte erkennbar zu machen. Ist der Gläu-
Pfählen, Form der Todesstrafe,
bei der der
Verbrecher so auf einen in der Erde stehenden
biger bereits
im
Besitze der Sache, so genügt
Befindet sich die Sache im unmittelbaren Besitze eines Dritten, so hat der bis zur Schulter durch- Eigentümer seinen Herausgabeanspruch abzudie Einigung.
langen Pfahl gesetzt wird, daß dessen Spitze
Damm
den Körper vom
dringt (Abessynien,
Pfahlmuschel Pfalla
s.
s.
Ruanda
Pfandrecht.
3. P.
Allgemeines.
Man
P.
2.
an
be-
an Rechten.
drei Arten von Pfanddas Pfandrecht an beweglichen Sachen (Faust-P.), an Rechten und an Grundstücken (Hypothek, Grundschuld). Über das P. an Grundstücken s. Hypothek. Hier seien nur Faust-P. und P. an Rechten behandelt. Die allgemeinen Vorschriften finden sich im neunten Abschnitt des dritten Buchs (Sachenrecht) des BGB., das nach § 3 SchGG. in Verbindung mit § 19 Ziff. 1 des Ges. über die Konsulargerichtsbarkeit vom 7. April 1900 auf die Rechtsverhältnisse der :
Weißen untereinander 2.
P.
in
den Schutzgebieten
1204-1296 BGB.). an beweglichen Sachen. Das P. an
Anwendung
findet (§§
beweglichen Sachen (Faust-P.)
ist
ein
ding-
Recht an einer fremden beweglichen Sache, dient zur Sicherung einer Forderung
liches
und gibt dem Gläubiger
das
Recht,
Be-
friedigung aus der Sache zu suchen (§ 1204 BGB.). Als dingliches Recht steht es in Be-
ziehung zu der Sache; es ergreift sie und wirkt
gegen jeden Dritten.
Gegenstand des P.
eine fremde bewegliche Sache.
Sache
ist ein
An
ist
der eigenen
Nur an Sachen Gegenständen (§ 90 BGB.)
P. nicht möglich.
an körperlichen kann ein Faustpfand erworben werden. Die Sache muß beweglich sein. Das P. setzt eine
d. h.
Forderung voraus, zu deren Sicherung es dient. dem Bestehen der Forderung ab; es ist akzessorisch und kann nicht für sich allein ohne eine Forderung bestehen. Der Zweck des P. liegt in dem Rechte des Gläubigers, Befriedigung aus der Sache zu Die Sache muß sonach einen VerSein Bestand hängt also von
und
die
Verpfändung dem Besitzer anzu-
des Mitbesitzes,
wenn
An
Stelle der
Einräumung
sich die Sache unter
dem
Mitverschlusse des Gläubigers befindet oder,
unterscheidet je nach
dem Gegenstande rechten
treten
zeigen (§§ 1205, 868, 870 BGB.). Übergabe der Sache genügt die
Allgemeines.
1.
weglichen Sachen. 1.
Thilenius.
u. a.).
Bohrwurm.
Njong.
falls sie
im Besitze
eines Dritten
ist,
die Heraus-
gabe nur an den Eigentümer und den Gläubiger gemeinschaftlich erfolgen kann (§ 1206 BGB.). Ist der Vcrpfänder nicht der Eigentümer der Sache, so erwirbt der Gläubiger das Pfandrecht an der Sache nur, wenn er in gutem Glauben ist und die Sache dem Eigentümer nicht gestohlen, verloren gegangen oder sonst abhanden gekommen war. An fremdem Geld, Wertpapieren und Sachen, die im Wege öffentlicher Versteigerung veräußert worden, erwirbt der Gutgläubige auch im letzteren Falle ein P. (§§ 1207, 932, 93ö BGB.). Das Pfand haftet auch für Zinsen und Vertragsstrafen sowie für Verwendungen, für die Kosten der Kündigung, der Rechtsverfolgung und des Pfandverkaufs (§ 1210 BGB.). Mit dem P. bleiben die Erzeugnisse belastet, die von dem Pfände getrennt werden (§ 1212 BGB.). Trägt das Pfand von Natur Früchte, so ist der Pfandgläubiger im Zweifel zu ihrem Bezüge berechtigt, sofern er den Alleinbesitz hat. Darüber hinaus kann ihm das Nutzungsrecht eingeräumt werden. Der Ertrag der Nutzungen wird auf seine Forderung angerechnet (§§ 1213, 1214 BGB.). Wegen erheblicher Verletzung seiner Rechte hat der Verpfänder einen Anspruch auf Hinterlegung ev. Ablieferung des Pfandes an einen gerichtlichen Verwahrer oder auf Rückgabe des Pfandes gegen Befriedigung des Gläubigers (§ 1217 BGB.). Der drohende Verderb des Pfandes oder eine drohende wesentliche Minderung seines Wertes gibt dem Verpfänder das Recht, gegen anderweitige Sicherheitsleistung die Rückgabe des Pfandes zu verlangen. Der Pfanddagegen, dessen Sicherheit hierdurch
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Pfandrecht 2
Pfandrecht 2
wenn eine Sicherheit binnen darf
es weder eines vollstreckbaren Titels noch Pfand einer gerichtlichen Ermächtigung. Der Pfandgläubiger hat das Recht des Pfandverkaufs, gern oder, wenn es einen Börsen- oder Markt- jedoch unter Einhaltung folgender Bestimpreis hat, durch einen Handelsmäkler oder eine mungen: 1. Der Pfandgläubiger hat dem Eigenzur öffentlichen Versteigerung befugte Person tümer den Verkauf vorher anzudrohen und zum laufenden Preise verkaufen lassen (§§1220f dabei den Geldbetrag zu bezeichnen, wegen BGB.). Mehrere P. an derselben Sache ran- dessen der Verkauf stattfinden soll Die Angieren nach der Zeit der Bestellung (§ 1209 drohung darf unterbleiben, wenn sie untunlich BGB.). Von mehreren verpfändeten Sachen ist (§ 1234 BGB.). 2. Der Verkauf darf nicht haftet jede für die ganze Forderung (1222 vor dem Ablauf eines Monats nach der AnBGB.). Nach dem Erlöschen des P. hat der drohung erfolgen (§ 1234 Abs. 2 BGB.). War Gläubiger dem Verpfänder das Pfand zurück- die Verpfändung auf der Seite des Pfandgläu-
gefährdet ist, kann,
gestellter Frist nicht geleistet wird, das
nach vorheriger Androhung öffentlich
verstei-
—
;
1
Sobald der Schuldner zur Leistung bigers und des Verpfänders ein Handelsgeschäft, berechtigt ist (§ 271 BGB.), kann der Ver- genügt eine Frist von einer Woche (§ 368 HGB., pfänder die Rückgabe des Pfandes gegen Be- § 3 SchGG., §§ 19 Ziff. 1, 40 KonsGG. ; s. auch friedigung des Pfandgläubigers verlangen § 371 Abs. 2 HGB.). 3. Der Verkauf ist im (§ 1223 BGB.). Der Eigentümer kann seine Wege öffentlicher Versteigerung zu bewirken. Sache auch für eine fremde Schuld verpfänden. Hat das Pfand einen Börsen- oder Marktpreis, zugeben.
!
kann der Pfandgläubiger den Verkauf aus
Befriedigt in diesem Falle der Verpfänder den
so
Pfandgläubiger, so geht dio Forderung auf ihn
Hand durch einen zu solchen Verkäufen ermächtigten Handelsmäkler oder durch eine zur öffentlichen Versteigerung befugte Person zum laufenden Preise bewirken (§ 1235 BGB.). Gold- und Silbersachen dürfen nicht unter dem Gold- oder Silberwerte zugeschlagen werden. Wird ein genügendes Gebot nicht abgegeben, so kann der Verkauf durch
über, d. h. er tritt
an
freier
dem Schuldner gegenüber
öffentlich
die Stelle des Pfandgläubigers (§ 1225 BGB.).
Gegenseitige Ersatzansprüche des Verpfänders
und des Pfandgläubigers
einerseits
wegen Ver-
änderungen oder Verschlechterungen des Pfandes
andererseits
wegen Aufwendungen
ver-
jähren in sechs Monaten (§ 1226 BGB.). Der Pfandgläubiger genießt einen dem Eigentümer eine zur öffentlichen Versteigerung befugte der Sache entsprechend weitgehenden Rechts- Person aus freier Hand zu einem den Gold- oder schutz (§ 1227 BGB.). Er kann sein P. dem Silberwert erreichenden Preise erfolgen (§ 1240
Verpfänder sowie jedem Dritten gegenüber ver- BGB.).
4.
Die Versteigerung hat an
dem Orte
Er hat den Anspruch auf Herausgabe zu erfolgen, an dem das Pfand aufbewahrt wird der Pfandsache (§§ 985, 1007) BGB.), auf (§ 1236 BGB.). 6. Zeit und Ort der VersteigeUnterlassung von Beeinträchtigungen (§ 1004 rung sind unter allgemeiner Bezeichnung des folgen.
BGB.), ferner die allgemeinen Ansprüche aus Bereicherung (§§ 812 ff BGB.) und unerlaubten Handlungen (§§ 823 ff BGB.), endlich den vollen Besitzesschutz (§§ 861 f, 867, 869 BGB.). Der Pfandanspruch verjährt in 30 Jahren (§§ 194, 195 BGB.). Das Endziel des P. ist die Befriedigung des Gläu-
entrichten hat, andernfalls er seines Rechtes
dem Pfände durch dessen 1228 BGB.). Vor dem Eintritt der
verlustig sein soll (§ 1238 BGB.). 7. Von mehreren Pfändern kann der Pfandgläubiger nur
Pfandes öffentlich bekannt zu machen, und es
ungerechtfertigter
sind, sofern dies nicht untunlich ist, der Eigen-
tümer des Pfandes und sonst dinglich Berechtigte
(§
Verkaufsberechtigung können die Beteiligten so viele nicht wirksam vereinbaren, daß das Eigentum j
an der Sache dem Pfandgläubiger
wenn
er
verfallen sei,
nicht rechtzeitig befriedigt
6.
Bei
benachrichtigen (§ 1237 ist zu bestimmen,
dem Verkauf
daß der Käufer den Kaufpreis
bigers; sie erfolgt aus
Verkauf
besonders zu
BGB.).
zum Verkauf
sofort bar zu
bringen, als zu seiner Be-
—
friedigung erforderlich sind (§ 1230 BGB.). War die Forderung zur Zeit des Verkaufs noch nicht fällig, oder werden die Vorschriften oben
werde.
Eine solche Vereinbarung (Vcrfallklausel) ist zu 3, 5 (hier aber nur die Vorschrift über die nichtig (§ 1229 BGB.). Die Verkaufsberechti- öffentliche Bekanntmachung), 7 nicht be-
gung
tritt ein, sobald die Forderung fällig ist. obachtet, so ist die Veräußerung nicht rechtIst nicht Geld geschuldet, so muß zuvor die mäßig, d. h. sie bewirkt in der Regel keine VerForderung in eine Geldforderung übergegangen änderung der bisherigen Rechte; ursprüngsein (§ 1228 Abs. 2 BGB.). Zum Verkaufe be- liches Eigentum und P. bleiben bestehen [
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Pfandrecht 2
(§ 1243 Abs. 1 BGB.). Wird eine der anderen für den Verkauf geltenden Vorschriften schuld-
haft
so
verletzt,
hat
der
Pfandgläubiger
Schadenersatz zu leisten (§ 1243 Abs. 2 BGB.). Durch die rechtmäßige Veräußerung des Pfandes erlangt dagegen der Erwerber die gleichen Rechte, wie wenn er die Sache von dein Eigen-
von P. und Eigentum in derselben Person; es denn, daß ein Dritter an der Pfandforderung Recht oder daß der Eigentümer ein rechtliches Interesse an dem Fortbestehen des P. (z. B. an der Sache bestehen mehrere P.) hat B. Gesetzliches P. Außer (§1256 BGB.). durch Rechtsgeschäft entstehen P. auch kraft sei
ein
—
tümer erworben hätte Pfandrechte an der Sache Gesetzes. Als gesetzliche j
erlöschen (§1242 BGB.). für sein Recht
tümer
des
P. sind (unter andern)
Hat der Pfandgläubiger folgende hervorzuheben: a) Mit der Hintergegen den Eigen- legung zum Zwecke der Sicherheitsleistung er-
zum Verkauf
Pfandes
einen
vollstreckbaren
wirbt der Berechtigte ein P. an
dem
hinter-
Schuldtitel erlangt, oder sind auch nur die Be-
legten Gelde oder an den hinterlegten Wert-
stimmungen oben zu 3 eingehalten, so
papieren und,
erlangt
ausnahmsweise der gutgläubige Erwerber auch dann Eigentum, wenn der Veräußerer an der Sache kein P. hatte oder die Veräußerung im übrigen nicht rechtmäßig war (§ 1244 BGB.). Die Vorschriften über den Pfandverkauf sind nicht zwingender Art; sie können durch Vereinbarung abgeändert, nur kann auf die Beobachtung der Vorschriften zu 3 u. 5 nicht vor der Fälligkeit der Forderung verzichtet werden (§ 1245 BGB.). Soweit der Erlös aus dem Verkauf dem Pfandgläubiger zu seiner Befriedigung gebohrt (nämlich im Falle rechtmäßiger Veräußerung), gilt die Forderung als von dem Eigentümer (nicht von dem etwa verpersönlichen Verpfänder schiedenen oder
Im
wenn das Geld oder
die Wert-
papiere in das Eigentum des Fiskus oder der als Hinterlegungsstelle bestimmten Anstalt über-
gehen, ein P. an der Forderung auf Rückerstattung (§ 233 BGB.); b) der Vermieter oder Verpächter eines Grundstücks hat für seine
Forderungen aus dem Miet- oder Pachtverhältnis ein P. an den eingebrachten Sachen des Mieters oder Pächters (§§ 559-563, 581, 585 BGB.); c) der Pächter eines Grundstücks hat für die Forderungen gegen den Verpächter, die sieji
auf das mitgebrachte Inventar beziehen,
ein P.
an den in seinen Besitz gelangten
In-
ventarstücken (§ 590 BGB.); d) der Unternehmer hat für seine Forderungen aus dem
Werkvertrage ein P. an den von ihm herge-
B. bei
stellten oder ausgebesserten beweglichen Sa-
nicht rechtmäßiger Veräußerung, beim Über-
chen des Bestellers, wenn sie bei der Herstellung oder zum Zwecke der Ausbesserung in seinen Besitz gelangt sind (§ 647 BGB.); e) der Gastwirt bat für seine Forderungen für Wohnung und andere dem Gaste zur Befriedigung seiner Bedürfnisse gewährte Leistungen, mit Einschluß der Auslagen ein P. an den eingebrachten Sachen des Gastes (§ 704 BGB.); f) der
Schuldner) berichtigt. eriös) tritt der Erlös
an die
übrigen
(z.
Stelle des
Pfandes
Jeder Dritte, der durch die des Pfandes ein (dingliches)
(§ 1247 BGB.).
Veräußerung Recht an diesem verlieren würde, hat ein sog. d. h. er kann den Pfand-
Ablösungsrecht,
gläubiger befriedigen, sobald der Schuldner zur ist, und erlangt damit Forderung mit samt dem P. *s
—
i
1
j
dünne, meist schwarze und sehr ähnlich. Die Jungen tragen dichten Flaum, der elastische Fasern, die wie Roßhaare Verwen- Wasser saugt, daher sie erst auf das Wasser dung finden können. Sie dienen heute vielfach gehen, wenn sie vollständig befiedert sind. Auf liefern relativ
Geflecht zum Bespannen von Polierwalzen. ihren kurzen Beinen stehen die P. menschenVoigt. ähnlich mit senkrecht aufgerichtetem Körper; Pidaberge s. Togo, 3. Bodengestaltung. in dieser Haltung können sie auch trippelnd Pidpin englisch. Man versteht unter P. eine laufen und zum Teil noch besser springen. Zu Sprache, die im wesentlichen aus englischen schnellerer Fortbewegung werfen sie sich aber Vokabeln besteht, die sich aber im Satzbau auf den Bauch und schieben den Körper voran die Regeln der Eingeborenensprache an- wärts. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich in schließt. Sie ist deshalb natürlich in den ver- Weichtieren, namentlich Kopffüßlern und schiedenen Ländern verschieden. In Ober- Krebstieren, weniger in Fischen. Die Stimme und Niederguinea ist sie Handelssprache und ist laut und rauh. Meerestiere im vollsten Sinne als
Kamerun sogar dem Ver- des Wortes, besuchen die P. das Land nur zur Beamten mit den Ein- Fortpflanzungszeit, versammeln sich dann in und geborenen der Eingeborenen verschiedener oft ungeheuren Scharen an einsamen Gestaden, Stämme unter sich. Ähnlieh liegt es in China wo sie Höhlungen als Brutstätten ausscharren und der Südsee. oder ihre Eier auf den flachen Erdboden diente
bisher in
kehr der deutschen
O. Friedend, Pidgin- Englisch in zwischen Gestein legen oder Nester aus Gras Deutseh - Neuguinea. Koloniale Bundschau oder Steinen aufschichten. Ihre Heimat ist daa P. Grade, Das 1911, Heft 2, 92—106. Negerenglisch an der Westküste von Afrika. Südpolargebiet, aber mit der kalten Strömung Anglia, Zeitschr. für engl. Philologie. Bd. V, 2. der Westwind-Trift verbreiten sie sich bis zu 0. v. Hagen, Kurzes Handbuch für Neger- den südlichen Küsten Australiens, Amerikas englisch an der Westküste Afrikas unter be(hier sogar bis zu den Galapagosinscln) und sonderer Berücksichtigung von Kamerun. Berl. 1908. Meiuhof. Afrikas. So wird der Brillenpinguin, Spheniscus
Literatur:
—
X
—
>
Pie- Steppe
s.
dcmennis, an der Küste Südwestafrikas bis zur
Ugogo.
Pikelot oder La Coquiüe, imbewohntes Inselchen
großen Fischbucht angetroffen.
der Karolinen (Deutsch-Neuguinea) unter8°9'n. Br.
und 147*
Pikul
4i''
s.
ö. L.,
Literatur: Biichenow, Vögel des Weltmeeres: Deutsche Südpolar- Exped. 1901—1903 Bd. 9, Zix*. 1, Berl. 190S. Rcichenow. Pinguininsel, britisches Inselchen in der
1824 von Duperrey gesichtet. 14. Maße, Gewichte,
Kiautschou,
Münzen.
Piment s. Gewürze, Pfeffer. Pinangnnß s. Betelnuß.
1
Pinepll s. Pinipir. Pingelap, Musgraveinaeln, Mac&skill, Tucksriff oder Saibrocks, Gruppe von 3 kleinen bewohnten Deutsche« KolonUl-Lexlkon.
ßd
.
I.üderitzbucht
(Deutsch- Süd westafrika)
dem Ausgange
des inneren (Robert-)Hafens. .aus Korallenkalk bestehende von Nissan (s. d.) im östlichen
vor
Pinipir (Pinepil),
bewohnte
Tnsel
Bismarckarchipcl (IViitxch-Neuguinca).
III
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Pis&ngfresM'r
Pinseloh rech wein
s. Piroplasmeu. Pinaelohrsehwein s. Schweine. Piflang, malaiische Bezeichnung für Banane Piper betle 8. Betelpfeffer. (s. d.). Piraten in sein s. Ambasbucht. Pisangfreaeer, Musophagidae, in der KörPirole, Oriolidae, Vögel von Drossel- oder Starform, aber mit sehr kurzen Läufen, mit perform dem Kuckuck ähnelnde Vögel, aber Sie sind dadurch unterschieden, daß sie nicht eigentvorherrschend gelber Befiederung. Qber die östliche Erdhälfte, vorzugsweise über liche Paarzeher sind (zwei Zehen nach vorn,, tropische Länder, in einzelnen Arten aber über zwei nach hinten gerichtet), sondern daß die Striche mit gemäßigtem Klima verbreitet; die Außenzehe sog. Wendezehe ist, sowohl nach Mehreahl bewohnt Indien und die Malaiischen vorn, wie nach außen oder schräg nach hinten Der verhältnismäßig Inseln. Die P! sind Waldvogel, halten sich im gerichtet werden kann. Uubwerk der Bäume auf und nähren sich von kurze und hohe Schnabel ist an den Schneiden sägeartig ausgeschnitten. Die P. sind ausablesen, Zweigen von den Insekten, die sie Früchten und Beeren. Die Männchen lassen schließlich auf Afrika beschränkt. Sie bewohHochwald, einzelne laute, klangvoll flötende Rufe hören, daneben nen vorzugsweise den aber auch wie die Weibchen unrein krächzende Arten aber auch Baumpflanzungen und freiere« Die napfförmigen oder flach beutel- Gelände, streifen in kleinen Gesellschaften durch Töne. förmigen Nester werden mit ihrem Rande an die Baumkronen und nähren sich von Insekten Zweiggabeln angewebt. Die Eier sind auf und Früchten, Beeren und Steinfrüchten, die weißem oder rOÜichweißem Grunde rötlich- sie mit dem Kern verschlucken. Ihre laute In West- Stimme gleicht oft dem Lachen eines Menschen, braun und schwäre getüpfelt. af rika sind der gelbköpfige, dem europäischen dem Gackern der Hühner, dem BeDen der P. ähnliche Oriolus auratus und die schwarz- Hunde oder dem Miauen der Katzen. Der Flug Sie bauen freiköpfigen 0. laetior in Kamerun und 0. brachy- ist leicht und schwebend.
—
rhynchu8 in Togo häufig, ihnen entsprechen ÜBtafrika 0. notatus und der schwarzEine durch unscheinbares köpfige 0. rolleti. braunes, schwarz gestricheltes Gefieder abweichende Form, Mimeta striata, lebt in Neuguinea. In Kiautschou wird Oriolus
in
—
—
stehende Nester im Baumgezweig und legen
Man
reinweiße oder blaßblaue Eier. scheidet nach der
Gattungen. treter der
Form
unter-
des Schnabels mehrere
— Der Riesenturako, einziger Ver-
Gattung Corytbaeola,
Fasanengröße.
Das Gefieder
C. cristata, hat
ist in
der Haupt-
der unserem P. ähnlich sache graublau, die Haube blauschwarz. Er bewohnt das westafrikanische Waldgebiet ostund über Indien und China verbreitet ist. Auf den polynesischen Inseln gibt es keine P. wärts bis zum Victoria-Njansa und zum Tanindicus angetroffen,
—
Reicbenow. ganjika.
Piroplaflmen
sind
mikroskopisch
kleine,
fresser,
— Die Gattung Musophaga, Bananen-
hat einen seitlich aufgetriebenen, an
mehr der Firste hinten zu einer Stirnplatte erweiterDas Gefieder ist zu den Protozoen gehörige Schma- ten orangeroten Schnabel.
birnenförmige, weidenblattförmige oder rundliche,
an den roten Blutkörperchen haften schwarzblau, Oberkopf rot, die Schwingen sind den Haustieren zum Teil purpurrot. Von den beiden Arten beP. sind festgestellt beim wohnt die eine, M. violacea, Oberguinea von eine Rolle spielen. Rinde als Erreger des Texasfiebers (s. d.), des Senegambien bis Kamerun, die andere, M. rotzer, die
und
als Krankheitserreger bei
Küstenfiebera
(s.
d.)
und der Piroplasmosen rossae, Unterguinea, ostwärts bis zum Victoriaund und Tanganjikasee. Die Gattung Chizaerhis, Lärmvögel, hat etwas seitlich zusammen-
—
des Pferdes (Pferdemalaria), Schafes
Hundes, die unter den Erscheinungen der Blutarmut, unter Umständen verbunden mit Gelbsucht, verlaufen. Mit Rücksicht auf letztere Erscheinung wird die Pferdepiroplasmose von den Engländern als „biliary fever", die Hundepiroplasmose als „malignant Proto-
gedrückten Schnabel mit abgerundeter Firste; die schlitzförmigen Nasenlöcher liegen nahe der Firste. Das Gefieder ist in der Hauptsache grau oder bräunlich. In Togo und im Hinterlande von
Kamerun
lebt Ch.
africana,
von
Bei der Piro- braunem Gefieder mit weißem Unterkörper, in plasmose der Schafe kann auch Hämoglobin- Deutsch-Ostafrika Ch. leueogastra, grau mit Die Gattung Turacus, der weißem Unterkörper. Übertragung urie (8. d.) auftreten. Die
zoon jaundice"
bezeichnet.
—
Piroplasmosen erfolgt durch Zecken. v.
Ostertag.
Turakos, hat
stark
seitlich
zusammenge-
drückten Schnabel mit schmaler Finte; die
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67
Plehn
Nasenlöcher liegen an der Sehnabelwurzel und funden worden, sowie ebenfalls in minimalen sind von vorwärts gerichteten starren Federn Mengen in den Flußsanden des Rabenauund fiberdeckt. Die Färbung ist vorherrschend des Wariagebietes (zusammen mit Spuren von ^rün mit teilweise purpurroten Schwingen. Als Gold und Zinnober) an der Südgrenze des Vertreter ist für Westafrika T. persa mit Kaiser-Wilhelmslandes. Gagel. breiter zerschlissener Haube, für Ostafrika Plättehensehlange s. Seeschlangen. T. reichenowi mit spitzer, aus schmalen, am Platterbsen 8. Erbsen. Knde weißgesäuinten Federn gebildeter Haube Plattkopfagamen b. Agamcn. zu nennen. Reichenow. Pleasant Island s. Nauru. Pisolithe, unregelmäßig körnige Gesteinn von Plehn, Albert, Universitätsprofessor, Dr. med., konzentrisch schaligem Bau, die meistens aus dirigierender Arzt der Innern Abteilung des kaJkigrm Material durch die Tätigkeit gewisser Urbankrankenhauses in Berlin, geb. zu LuAlgenarten (Girvanella, Spbaerucodien) aufgebaut sind \ind in der ostafrikanischen Juraformation bochin (Westpreußen) am 14. April 1861. Im ziemlich verbreitet sind. In Südwestafrika im Juni 1886 legte P. in Kiel sein Staatsexamen Kankofeld Bollen in mächtiger Verbreitung auch ab; dem folgte eine Reise nach Holländischpisnlithisch aufgebaute Kisenerze vorkommen, fbenso sind pisolithische, schichtige Brauneisen- Indien. Bis 1890 Assistent in Dresden und Berlin; bis 1894 prakt Arzt in Wandsbeksteine im ßenuesandstein gefunden worden. Gagel. Hamburg; 1892 Physikatsexamen. P. war von
Pistia
Wasserpflanzen.
s.
Pittoa
Garua,
Kamerun), landwirtbegründet 1912, dient in erster Linie der Baumwollkultur (vgl. Baumwollstationen), außerdem anderen Zweigen des Ackerbaus der Eingeborenen und der Viehzucht. Weißes Personal: 1 Leiter, (bei
schaftliche
1
Versuchsstation,
Assistent.
Literatur: Wölfl, Kolßl. 1913 Xr. d. MKA. Nr. 6 (Jena 1914).
Pitu, Fluß,
s.
Matumbi
3.
—
Verölf. Kusse.
2.
1894/1903 Kegierungsarzt und MedizinalrefeKamerun. Seit 1903 verabschiedet und
rent in
für exotische Pathologie an der Berliner Universität habilitiert; im selben Jahre zum diri-
gierenden Arzte der
2.
Innern Abteilung des
Städtischen Krankenhauses
„am Urban"
ge-
wählt.
Zahlreiche Arbeiten über: Chininprophylaxe, Malaria, Schwarzwasserfieber, Dysenterie,
Pocken, tropische Hautkrankheiten,
Pathologie der Neger, Hirnstörungen in den heißen Ländern, Chininwirkung, Akklimati-
Pjia, Landschaft der Kabure (s. d.) in Togo. sation. Heimische Pathologie: Herzleiden, GePlankton, das Treibende, Gesamtheit der lenkrheumatismus, Blutkrankheiten usw. Plehn, Friedrich, kgl. Regierungsarzt, Prof., freischwebend im Wasser lebenden, meist mikroskopisch kleinen Tiere und Pflanzen, Dr. med., geb. zu Lubochin (Westpreußen)
—
—
bei den Tieren so am 15. April 1862, gest. am 29. Aug. 1904. 1893 daß sie gegenüber der Be- Regierungsarzt in Duala (Kamerun), 1895 in wegung des P. durch die Strömungen kaum in derselben Eigenschaft in Tanga (Deutsch-Ost1901 wurde ihm der Charakter als Betracht kommt. Die Pflanzen des P. bestehen afrika). hauptsächlich aus Kieselalgen (Diatomeen), Professor verliehen. 1903 aus dem Kolonial-
deren Eigenbewegung
unwesentlich
die
Tiere
aus
Sehnecken, letzteren fische
ist,
Rädertierchen,
Manteltieren,
dienst ausgeschieden.
Zuletzt als Leiter eines
Würmern, Krebschen u.a.; die Sanatoriums in Heluan tätig. Von ihm sind als wichtige Nahning der Jung- veröffentlicht: Ätiologische und klinische Magroße wirtschaftliche Bedeutung. lariastudien, 1890, Verlag von Hirschwald; Lübbert. Über das Schwarzwasserfieber an der afrikani-
haben
eine
Plantagen s. Pflanzungen. schen Westküste, D. Med. Wochenschr. 1895; Plantagenarbeiter s. Arbeiter. Ober die praktisch verwertbaren Erfolge der bisPlantagenkolonien s. Kolonien, Arten der; herigen ätiologischen Malariaforschung, Archiv Kolonial Wirtschaft, f. Sch. u. Tropenhyg., 1897; Die KamerunPlantagenkulturen s. Landwirtschaft. küste, Studien zur Klimatologie, Physiologie Plantagenwirtechaft s. Pflanzungen und und Pathologie in den Tropen, 1898, Verlag iAndwirtschaft.
von Hirschwald; Zur Ätiologie des SchwarzBananen. wasserfiebers, Arch. f. Sch. u. Tropenhyg. 1899; bisher nur in ganz minimalen Die neuesten Untersuchungen über MalariaMengen in einem Basalt am Kabenaufluß in prophylaxe in Italien und ihre tropen hygieniKaiser-Wilhelmsland (Deutsch-Neuguinea) ge- sche Bedeutung, ebendaselbst 1900; Über die Planten Platin
s.
ist
6*
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Pocken
Assanierung tropischer Malarialänder, daselbst 1901;
Uber
die
eben-
praktischen Ergeb-
teten Volkskrankheiten. Auch heutzutage sind sie noch eine der gefährlichsten „Volks-
und einige krankheiten" im wahren Sinne des Wortes für weitere Aufgaben derselben, D. Med. Wochen- die meisten Eingeborenenstämme in tropischen4 schr. 1901; Übergangsstationen für Tropen- und auch anderen Ländern. Insbesondere auch kranke, Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. 1902; erliegen in unseren Kolonien selbst nach Tropenhygiene, Verlag von Fischer, Jena 1902. Einführung der Impfung (s. d.) jährlich nooh
nisse der neueren Malariaforschung
Plehn, Rudolf, Forstassessor, Dr. phil., geb. viele Eingeborene den P., so z. B. namentLubochin (Westpreußen), lich in Kamerun und Togo. Eine Durchgest. 24. Nov. 1899 im Dumebezirk (Kamerun). impfung der ganzen Eingeborenenbevölkerung Wurde 1896 zum Auswärtigen Amt komman- in unseren Kolonien mit wirksamer Lymphe diert und nach Togo zur Übernahme der dürfte noch manche Jahre in Anspruch nehmen. Station Misahöhe geschickt, wo er bis 1897 In Deutschland sind die P. seit Einführung tätig war. 1898 wurde ihm die Leitung des des Impfzwangs zur Seltenheit geworden. Ssanga-Ngoko-Gebietes in Südkamerun, wo 3. Symptome. Die Krankheit beginnt 10—14 er die Ngokostation begründete, übertragen. Tage nach der Ansteckung mit mehr oder Er fiel dort im Kampfe gegen die Einge- minder heftig einsetzenden Symptomen: Kreuz23. Febr. 1868 zu
und Kopfschmerzen,
borenen. Plelstozän, zusammenfassende die
letzton,
fonnation
seit
Schwindel,
Erbrechen,
Bezeichnung für Schüttelfrost (nicht immer) und Fieber, meist der Tertiar- mittleren Grades. Hinzu kommen im Ini-
dem Abschluß
unterschiedenen
geologischen
Zeitab-
denen sich die Fauna und Flora der Erde nicht mehr merklich verändert hat, sondern nur noch verarmt ist. Es wird im allgemeinen gegliedert in das Diluvium (Eiszeit) und das Alluvium; an Stelle der diluvialen Eiszeit der gemäßigten und nordischen Lander scheint im größeren Teile Afrikas eine Periode ganz ungewöhnlich großer Niederschläge vorhanden gewesen zu sein (Pluvialzeit), deren Spuren in Form mächtiger Täler und^ Schotterbildungen in heute
schnitte, in
tialstadium: Abgeschlagenheit, SchlaflosigSchlingbeschwerden und am 2. oder 8. Tage eine meist zusammen hängende, scharlachartige Rötung der Körperhaut In dieser Zeit schon sind häufig Herzangst und Rücken-
keit,
schmerzen sehr ausgesprochen. Dann folgt das sog. „Eruptionsstadium" mit Beginn der eigentlichen P.bildung, zunächst im Gesicht, dann aber auch schubweise an anderen Körperteilen, auf Rücken, Brust, Bauch, Armen, Gagel.
^
11 in ^l^r o m p ron f Plumpuddinginsel, kleine Insel vor der I^oin^D uö^^» Küste des südlichsten Diamantengebiets von Regel im 2. Stadium, um dann am 8. und Tage Erkrankung, im sog. Suppu0. der Deutsch-Südwestafrika. 1
'J
Pluvlalperlode, Pluvlalielt
Pocken. L
s.
Pleistozan.
Begriff. 2. Verbreitung. 3.
Symptome.
^.
j")
t
i.i
*
kl
1 il
ration8-(Eiterung8-)8tadium, ev. mit Schüt» telfrost, ***** vwij wieder ww anzusteigen Die *Pusteln «brav vor*Wh** %m*f W»0k vaa* **** vv*
jetzt Dabei kann das Fieber eine Schwarze Pocken. 5. Sterblichkeit 6. Be- eitern kämpfung. 7. Behandlung. 8. Prophylaxe. lebensbedrohende Höhe erreichen. In diesem
4.
Die P. sind eine akute, hochgradig Stadium können auch insbesondere die auf Schleimhäuten entstandenen P. gefährlich wergekennzeichnet ist durch das den (Erstickungsgefahr u. dgl. ). Vom 10. bis Auftreten eines spezifischen Hautausschlags 12. Krankheitstage an trocknen die P. wieder in Form von Knötchen-, Blasen- und Pustel- ein (Exsikkations-, Eintrocknungssta1.
Begriff.
kontagiöse, fieberhafte Infektionskrankheit, die
hauptsächlich
bildung,
die
charakteristische
eingezogene
Narben, namentlich im Gesicht, hinterläßt. Die Erreger der Krankheit finden sich im Inhalt der Pusteln und werden durch Kontakt übertragen. Andere Benennungen: Blattern;
—
lat.: Variola,
Febris variolosa; franz.: variole,
petite veröle; engl: small-pox. 2.
Verbreitung.
Kassen
Die Empfänglichkeit aller
für die Krankheit ist eine sehr große,
dium). Dabei entstehen Narben, die meist Leben sichtbar bleiben und ev. auch wenn P.pusteln zusammengeflossen waren arge Entstellungen zurücklassen können. 4. Schwarze Pocken. Eine besonders schwere für das ganze
— —
,
Form
sind die sog.
man
für eine Misohinfektion hält.
„schwarzen Pocken", die Zu den
stürmischen Erscheinungen
kommen am 4.
oder
Dementspre- 6. Krankheitstage nach unförmlicher Schwelchend gehörten die P. schon in alten Zeiten zu lung von Haut und Schleimhäuten unstillbare den am meisten verbreiteten und ge fürch- Blutungen (hämorrhagische P.) aus Nase, Zahndie Ausbreitung eine schnelle.
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Pocken der Schale
69
Dann, Langen, Magen zum Tode führen.
Polizei
1
Dichtung erscheint zunächst als einfacher Zauberspruch, gewinnt aber doch zuDie Sterblichkeit bei der weilen, z. B. bei den Massai, wirkliche poetische 5. Sterblichkeit nicht komplizierten P.erkrankung ist bei ver- Kraft. Für die didaktische P. hat der Afrikaner schiedenen Epidemien verschieden. Je nach viel Sinn und deshalb einen unerschöpflichen der Bösartigkeit der Epidemien (Komplika- Reichtum an Sprichwörtern und Rätseln. Bei tionen) wird sie erhöht. Viele Millionen Men- seiner großen Begabung und Liebe zur Musik schen sind der Seuche zum Opfer gefallen, und ist die lyrische P. sehr ausgebildet, wenn sie es sterben auch jetzt noch Hunderttausende auch zumeist in bescheidenem Gewände aufjährlich an P. Immerhin hat die Ausdehnung tritt. Rein afrikanische P. erinnert an hebräder Krankheit und die Sterblichkeit seit iBche Muster. Wo der arabische Einfluß stärker Einführung der Impfung (s. d.) ganz enorm einsetzt, hat man auch Versmaß und Reim usw., die stets
fleisch,
abgenommen. 6.
und
Bekämpfung.
angenommen, wie z. B. im Suaheli. Isolierung der Kranken Literatur: V. Meinhof, Die Dichtung
gekommenen
der mit ihnen in Berührung
Angehörigen usw.; Schutzimpfungen bei allen Ansteck ungs verdächtigen und sonstigen Gefährdeten; Desinfektionen wie bei allen ansteckenden Krankheiten. 7. Behandlung. Ein spezifisches Heilmittel
kennen wir
nicht.
religiöse
Zweckmäßig
hält
man
die
der Afrikaner. Berl. 1911. (Jutmann, Dichten und Denken der Dachagganeger. Lpz. 1909. F. Roten, Eine deutsche Gesandtschaft in Abessinien. Lpz. 1907. Ph. Paulitschke, Ethnographie Xordostafrikas. Berl. 1896, 8. Suaheli, Märchen, Mythen. Meinhof.
—
—
—
Pökelfleisch
s.
Poku, Eingeborenenname
Kranken in einem 15° wannen, ver- lope (s. d.). Poliklinik dunkelten Zimmer so lange, bis sie völlig ge-
—
Fleischkonservierung. für die Grasanti-
isolierten
b.
1. Polizei. heilt Bind. Gegen die einzelnen Symptome und Beamte. werden vom Arzte Verordnungen gegeben. Auf
hoits-P.
sorgfältige Diät ist besonders zu achten. 1.
8.
Prophylaxe. Das beste Schutzmittel
ist
die
6.
Begriff
Krankenhäuser. Begriff 3.
und Arten.
Maßnahmen
der P.
2.
Behörden 4.
Sicher-
Wohlfahrts-P.
und Arten. P.
ist
diejenige Staats-
inneren Verwaltuug, die mit vorbeugenden oder abwehrenden Anordnundie durch Rechtsverletzungen oder tatsächliche Ereignisse verursachten Gefahren für den Staat oder für Leben, Gesundheit Poeken, Falsche, 8. Varicellen. oder Vermögen seiner Bürger bekämpft. Podocarpus, Taxaceengattung, von der mehUnter Rechtsverletzungen sind nur solche des rere Arten als große Bäume mit wertvollem öffentlichen, insbesondere des Straf- und VerHolz in den Gebirgswäldern Deutsch-Ostafrikas waltungsrcchts, nicht aber des Privatrechta zu und Kameruns, auch im Kapland, auftreten. verstehen. „Mie nötigen Anstalten zur Erhaltung Das Holz ist gelblich und sehr gleichmäßig der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publiko oder eingebaut. P. usambarenBis, „Muze oder „Mse", zelnen Mitgliedern desselben bevorstehenden Gewird 40 m hoch und ist einer der wichtigsten fahr zu treffen, ist das Amt der Polizei" (§ 10 Waldbäume Usambaras; P. milanjianus var. 11 17 ALR.). arborescens Dawe (= usambarensis oder ein«* Soweit sie die Rechtsordnung vor dem bösen verwandte Art?), „Musisimu", ist die wich- Willen eines Menschen schützt, heißt sie tigste Holzart des Minsirowaldes (s. d.). Abb. Sicherheits-P. (z. B. Straf-, politische, Engler, Pflanzenwelt Afrikas 1. 1, Taf. XVI Pass-, Preß-, Vereins-, Sitten- und StraßenP.), soweit sie die öffentliche Ordnung vor and II, 1 Fig. 82. aus sonstigen Handlungen oder Poesie der Eingeborenen. Anfänge einer Gefahren Unterlassungen eines Menschen oder Tieres nationalen Poesie finden sich bei den Einoder aus dem Walten der Naturkräfte begeborenen überall. Sie besteht zunächst in wahrt, Verwaltung»- oder Wohlfahrts-P. der Erzählung von Märchen, von Mythen (z. B. Geaundheits-, Bau-, Armen-, Geund Sagen. Aber erst unter dem Einfluß der sinde-, (iewerbe-, Markt-, Feuer-, Feld-, arabischen Kultur (s. Araber) hat sich der Forst-, Fischerei-, Hafen- nnd Jagd-, Afrikaner zu wirklichen Ependichtungen auf- Wasser- PA Auch in den Schutzgebieten geschwungen. Allerlei Anfänge zu dramati- sind diese Begriffsbestimmungen maßgebend scher Kunst lassen sich nachweisen. Die (vgl. § 3 Nr. 2 der Ausfliest, der Gouverneure
Schutzpocfcenimpfung
(s.
Impfung).
Literatur: Eulenburg» RealemyUopaedie. Muttens. Poeken der Schafe s. Schafpocken.
4
'
tätigkeit der
gen
Polizei
2
70
vom
zur Ksl. V.
14. Juli 1905, z. B. des
verneurs von Deutach-Ostafrika
1906 [KolGG.
vom
Gou-
15.
Das Verordnungsrecht des Reichskanzlers, Juni der Gouverneure und unteren Verwaltungs-
behörden ist in den Schutzgebieten von großer Behörden und Beamte. Zentralbehörde Bedeutung, da dort die Gestaltung des wenig gesetzlich geregelten, öffentlichen Lebens bei ist der Reichskanzler (§ 16 SchGG.) und als sein Vertreter für die Schutzgebiete Afrikas und der den nooh nicht gefestigten Verhältnissen im Südsee der Staatssekretär des Reichs-Kolonial- Flusse ist. Der Reichskanzler ist befugt, für S. 238]).
2.
!
j
Schutzgebiete
die
amts, für Kiautschou der Staatssekretär des
oder einzelne ihrer Teile
P.verordnungen zu erlassen und gegen ihre streckt sich auf alle Arten derP. Landespoli- Nichtbefolgung Gefängnis bis zu 3 Monaten zeibehörden sind die Gouverneure in gleicher Haft, Geldstrafe in beliebiger Höhe und Eine nze n ", Gegenstände anzudrohen Zuständigkeit.insbesonderefürdiepoüüscheKi^]1]11 i ( im Bereich ihrer Schutzgebiete, Bezirkspoli- (§ 15 Abs. 2 SchGG.). Den Gouverneuren steht Befugnis für den Bereich ihres Schutzdieselbe zei behörde n sind allgemein für den AmtsbeKeichs-Marineamts.
Zuständigkeit
Ihre
er-
^
reich
gebietes zu (§ ö
der Bezirke (Distrikte) die Bezirksamt-
BKV. vom
27.
Sept.
1903
und für [KolGG. S. 214]). Ebenso den Bezirksamtbesondere Arten die Berg- und Hafenämter inännern in Ponape und Jap (§ ö a. a. 0.) und den Bezirksamtinänneru, denen die Befugnis (s. Hafenpolizei). Ortspolizeibehörden sind männer
(Stationsleiter, Distriktchefs)
in der Ortschaft
vom Gouverneur
ihres Sitzes die Bezirksamt-
Hiänner usw. oder,
wo
ist
die Polizeiverwaltung
(§
6
a.
a.
für ihren Bezirk übertragen
0., für Deutsch-Südwestafrika
GouvV. vom 26. Febr. 1901 und 23. Nov. 1903 ist, die Gemeindevor(s. Selbstverwaltung). Als ausführende [KolGG. 1903, 259]). Die P. kann im Organe (P.beamte) stehen den Behörden weiße faUe einer bestimmten Person gegenüber Gemeinden übertragen
steher
!
P.wachtmeister und
P.meister,
P.sergeanten
Handlung oder Unterlassung anordnen, um Gefahr vorzubeugen (P. Verfügung). Ermächtigt dazu sind die Gouverneure und die auf Grund des § 8 der KsL V. vom 14. Juli 1905 (RGBL S. 717) in ihren Ausführungsbestim mungeu näher bezeichneten unteren Verwaleiner
neben farbigen P.soldaten oder P.dienern (in Samoa Leo -Leo genannt) zur Verfügung, die meist den militärisch ausgebildeten und organisierten P.truppen (s. d.), in Deutsch Südwestafrika Landee-P. (s. Polizeitruppen) ge nannt, angehören (RKV. vom 5. Febr. 1912
tungsbehörden, die gleich ihnen zur Durch »ührung ihrer Anordnungen mittels Zwanges sind: Zwangsverfügungen (s. Ver S. 736]). Die P.beamten haben das Recht zur hehx Festnahme von Personen, zur Durchsuchung, waltungszwang). Gegen die P.-verfügung ist eine sofortige Bezur Beschlagnahme und im Notfalle zum Waffengebrauch, farbige P.bearnte allerdings schwerde innerhalb von vier (sechs) Wochen an 1
vom 4. Okt. 1907 [RGBl,
[KolBl. S. 193], Ksl. V.
j
&
|
die vorgesetzte Dienstbehörde gegeben. Sie hat keine aufschiebende Wirkung. Gegen die Versäuinung der Beschwerdefrist ist Wiedereinsetzung
nur gegenüber Farbigen. 3.
Maßnahmen
der
P.
Die
Maßnahmen
gegen bestimmte, mögliche oder auch nur wahrscheinliche Ereignisse und Handu p der p vorschriftswidrige Zu . hingen gerichtet und sollen alle besonderen. /j.„i.„„ j„„ u; \ v> v ui 'i stände (drohenden Einsturz von Baulichkeiten, „...!„i...:.i voraU9 üb nicht iu hb uber8€hbaren Verkehrehindernisse wie McnschenansammLcbensverhältnisse berücksichtigen. Im Rahlungeu, umgefallene Bäume, Steine usw. auf men der Gesetze ist daher ihrem freien öffentlichen Wegen) durch unmittelbares Verwaltungsermessen ein weiter Spielraum geEingreifen zu beseitigen sowie die Entsind
•
>
^
,
.
.
,
1
lassen.
Sie
vornehmlich örtlichen
kann
dem
öffentliche Verhältnisse, die zeitlichen
Verschiedenheit
Wechsel oder der unterworfen sind,
durch Polizeiverordnungen drohung von Strafen regeln.
unter
An-
P.verordnungen sind Rechtsvernrdnungen d. h. Gesetze im materiellen Sinne, die allgemeinverbindlich« Rechtenormen auf dem Gebiete der Verwaltung aufstellen (s. Verordnungen).
stehung solcher Zustände zu hindern. Sie vermag Personen in polizeiliche Verwahrung zu
nehmen, sobald deren eigener Schutz oder die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit oder Orduung es
hat sie jedoch frei zu lassen, Verdacht einer schweren Straftat besteht. Sie kann aus Grünspätestens
wenn
am
nicht
erfordert,
folgenden Tage
hinterher
der
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Poliieiaufsicht
den auch
Polizoitruppeo
71
1
der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (RKV. vom lö. Jan. 1912 [KolBl. S. 69J). Endlich Ebenso sind die P.behörden befugt, aus Grünin eine Wohnung eindringen.
—
äußert
dem
Bich die P. auf
Gebiete der P.-
geriehtsbarkeit zum Schutze
des
Straf-
den der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
Vereins- und
die grundsätzlich bestehende
rochts ein Staatsanwaltschaft, deren Ersuchen sie nach den Vorschriften der Strafprozeßordnung (z. B.
Versammlungsfreiheit zu beschränken, ü. Wohlfahrts-P. Die Wohlfahrtspolizei nimmt einen immer breiteren Raum unter den
§§ 166 ff, 94, 112 ff StPO.) zu erledigen hat, und selbständig im P.Strafverfahren
gebieten ein.
der Gerichte und
Hilfsorgan
als
Obliegenheiten der P.behörden
in
deu Schutz-
Insbesondere lassen
sie sich die
durch den Erlaß polizeilicher Strafver- Bekämpfung der Menschen- und Tierseufügungen, die unter Vorbehalt des Rechts- chen fs. Gesundheitspflege, Seuchen. Vcterinärwegs öffentliche Strafen verhängen (s. Straf- pnlizei, Tierheilkunde) und Pflanzenschädlinge verfügung), sowie beim Strafvollzug durch (s. Pflanzenkrankheiten u. -Schädlinge) angedie Vollstreckung
in
Gefängnissen
(s.
Gefäng-
niswesen) und Strafanstalten und durch
die
und sorgen
für eine zweckmäßige,
legen
sein
nicht
zum Raubbau führende Gewinnung
der
herrenlosen Naturschätze aid den Gebieten des Berg-, Jagd-, Forst-, Fischerei- und Wasser-
Ausführung von Transporten. 4. SIcherheits-P. Der Sichcrheits-P. erwuchsen neben der vorstehend ausgeführten Tätig- rechts (s. die betr. Artikel und Gewerbegesetzkeit der Strafpolizei erhöhte Aufgaben in den gebung). Schutzgebieten durch die Sicherung des Land- Literatur: G&ttnuytr, Das Schutzgebietsgetttz.. Beri. 1910. S. 21, 47 ff, 73, 205, 211 ff, friedens der Eingeborenen. Zur Bekämpfung Kdler v. Hoffmann, Ein 222 ff. 260 ff. der Stammesfehden und inneren Unruhen führung in das deutsche Kolonialrecht. Ispz. «ind zeitweilig Streifzüge erforderlich, die hohe Lindetnann. Die Qe 1911, S. 91. 97 ff. setzgebung ül>er Polin »Verordnungen in Preußen. Anforderungen an die militärische Ausbildung Hut rfe Grais, Handbuch der Herl. 1912. der P.truppen stellen. Der Schutz gegen Herl. 1912. Venraltung. Verfassung und Hochverrat, Landesverrat, Widerstand gegen Zorn-Sassen. Deutsche KoS. 350 -142. die Staatsgewalt, Auflauf und Aufruhr liegt lonialgtaetzgrbnnij. Berl. 1913. S. 263 ff. Pulizri Stengel- Flcischtnannji Hosin, in v. der P. wie im Reiche ob. Auf Expeditionen Wörterbuch des dctUschen Staats- und Verkann vom Expeditionsführcr im Falle eines uvltungsrtckls. Tübingen 1913, S. 96 — 128. Aufruhrs oder Überfalls ein summarisches VerPolizeiaufsicht, ebenda S. 128.
—
—
—
Roscher,
fahren
(s.
d.)
gegen Eingeborene eingeleitet
Hartmann. Paßvewn, ebenda
und sofort die Todesstrafe vollstreckt werden. Ebenso greift dieses Verfahren Platz, sobald der Kriegszustand erklärt
vom
22.
ist (§§ lö, 1
April 1896 [KolGG.
S.
1>
215]).
KK\
.
Sehr
wichtig ist die Überwachung des Waffen - und Sprengstoffhandels, der durch Art. 8 14
der Generalakte v
orschrift en
des
vom
Juli 18 .H), die Strof4
2.
Reichs -Spreugstuffgcsctzcs
vom 9. Juni 1884 (RGBl. S. 61) und durch Gouvernementsverordnuugen geregelt ist (s. Feuerwaffen,
Sprengstoffe).
— Zum
(iehiete
tneyer,
in nicht
Ausweisung (s. beschränkung, da*
der
befriedeten
d.)
der
liezirken,
zusteht.
Der
Fremden und Eingeborenen dienen die Vorüber das Melde- und Paßwesen — Die Regelung der Presse (s. Presse, koloniale) bietet der P. wie in der Heimat Hand-
schriften (s. d.).
um Ausschreitungen bei der Verbreitung von Geisteserzeugnisseu entgegenzutreten
haben,
Polizei
Polizei
3.
Polizeitruppen Farbige Tafeln Uniformen). I, Entwicklung. 2. Stellung. :!. Weiße Angehörige, t. Farbige Angehörige. Deutsch -Smlwostafrikn. Kamerun. 8. Togn.
7.
10. Sainna. I.
Hie ljuidespofirei von
5.
6. t>.
Deutsch- Ostafrika. Dciirsch-N'euguincn.
11. kiautsehiui.
Entwicklung.
schen
s.
durch Vor-
s. s.
(s.
P,
nicht
TU-
s.
Polizeistrafverfahren
einer
polizeilichen Kontrolle über die
Gerst
ebenda.
R. Fischer.
Polizeigerichtsbarkeit
und Aufenthalts-
schriften des Freizügigkeitsgesetzes beschränkt,
S. 40.
-11.
ff.'
Gewcrbegesetxgebung. IN» Ii zeihen ml es. Polizei 2 und Polizeitruppeii. Polizeiaufsicht
der politischen P. gehört das Recht der Ver-
kehrssperre
S
Schutzgebiete
taugen 1914. S. 400
In
Schutzgebieten
den
sämtlichen
deut-
war
1\ (in Ostafrika der
die Errichtung Wissnianu-Truppe,
Araberauistand) der Ausgangspunkt der Bildung einer militärischen Macht. Aus diesen Truppen gingen wenige Jahre später in Ostafrika. Kamerun und Südwestafrika die Schutztruppen hervor (s. d.). Nach und nach führte dann in den drei Schutzgebieten das Streben, die vorhandene Militärmacht von lokalen Verwaltungsaufgaben Ml befreien und die Notwendig keit.
den lokalen Verwaltungsbehörden mili
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Polizeitruppen 3
72 tärisch ausgebildete Vollzugsorgane zur Ver-
fügung zu stellen, dazu, daß aus den Schutztruppen einzelne Teile als P. abgesondert und der Zivilverwaltung unterstellt wurden. Anfangs blieben diese P. in den drei Schutzgebieten noch in engerer Verbindung mit den Schutztruppen. Die Ausdehnung des Gebietes der Zivilverwaltung brachte ein rasches Anwachsen der P. mit sich, bis ihre Starke und ihre Be-
deutung
in
dem gesamten Verwaltungsapparat
des Schutzgebietes die besondere Organisation
personen, die die Funktionen von Zivilbeamten wahrnehmen und in der Ausübung dieser Funktionen den auf die Beamten bezüglichen Bestimmungen des bürgerlichen Strafgesetzbuchs
sowie liegen.
dem
Beamten-Disziplinarrecht
unter-
im ZivilEine Ausnahme bilden
Teils stehen sie ausschließlich
beamtenverhältrds.
zurzeit die nichtbeamteten weißen Polizisten der
Landespolizei in Deutsoh-Südwestafrika.
Es
handelt sich dabei um eine Versuchseinrichtung. Als Polizeiinspekteure und Führer der
Stamm-
der P. unter völliger Loslösung von der Schutz- kompagnien bei den P. finden ausschließlich So besitzt jetzt aktive Offiziere der Armee und der Schutztruppe notwendig machte. Deutsch-Südwestafrika eine nur aus Weißen truppen Verwendung, die zu diesem Zweck zur gebildete berittene Landespolizei von roehr Zivüverwaltung abkommandiert sind. Sie er-
einem Viertel der Kopfstärke der Schutz- halten für die Dauer ihrer Verwendung in den In Deutsch-Ostafrika und Kamerun Schutzgebieten die Bezüge eines Schutztrupdie P. in bezug auf die Zahl der penoffizierB des gleichen Dienstgrades (s. Mannschaften wenig hinter den Diensteinkommen). farbigen Bei der berittenen LanSchutztruppen zurück. In Togo ist die Ent- despolizei in Deutsch-Südwestafrika finden nur wicklung infolge der friedlichen Verhältnisse aus der Schutztruppe dieses Schutzgebietes oder des Schutzgebietes insofern in dem ersten aus berittenen Truppenteilen abkommandierte Stadium stehen geblieben, als die Umwandlung Offiziere Verwendung. Die Einstellung in die der seit der Besitzergreifung vorhandenen P. P. der übrigen Schutzgebiete ist nicht auf beÜber in eine Schutztruppe nicht erfolgte, obwohl in stimmte Waffengattungen beschränkt. dem Schutztruppengesetz vom 7.— 18. Juli die Uniform der zur Dienstleistung in der Zivil1896 (RGBL 187, 653) die gesetzliche Ermächti- verwaltung nach den Schutzgebieten abkomgung dazu gegeben war. In Deutsch-Neugui- mandierten Offiziere hat die Allerhöchste Kabinea, wo die P. mit der Ausdehnung des nettsorder vom 30. Juli 1912 (KolBL 926) BeMachtbereichs der Verwaltung auf mehr als stimmung getroffen. Die Unterbeamten 800 Mann angewachsen ist, erfolgt gegenwärtig der P. ergänzen sich hauptsächlich aus Unterihre Ausgestaltung nach dem Muster von Togo. offizieren der Armee und der Schutztruppen, Die P. sind, im Gegensatz zu die sechs Jahre aktiv gedient haben. Als Poli2. Stellung. den militärischen Schutztruppen (s. d.), Ein- zeisergeanten werden in Deutsch-Südwestafrika richtungen der Zivilverwaltung. Die weißen nur Unteroffiziere aus berittenen TruppenAngehörigen der P. sind Beamte. Sie unter- teilen eingestellt, für den Polizeidienst in den stehen den bürgerlichen Gerichten und be- übrigen Schutzgebieten werden Infanterie- und züglich ihres Dienstverhältnisses und der Pionierunteroffiziere bevorzugt. Betr. Bezüge Dienstdisziplin dem für Zivilbeamte geltenden s. Diensteinkommen. Unteroffiziere der Armee, Recht. Die Angehörigen der P. sind Voll- die in eine P. übertreten, scheiden aus dem zugsorgane in der Hand der Verwaltungs- Heere aus. Es steht ihnen jedoch ein Anrecht behörden. Ihre Aufgaben liegen in erster zum Rücktritt in den früheren Truppenteil Linie auf den Gebieten, die ein selbständiges auch ohne formelle Zusicherung bei ihrem AusTätigwerden einzelner Organe erfordern. Es scheiden aus dem Kolonialdienst zu, sofern ist deshalb auch nicht notwendig, daß dem alsdann Bedenken gegen ihre Würdigkeit und als
truppe.
stehen
—
—
obersten
Beamten
der
P.,
dem
Polizeiin-
körperliche Brauchbarkeit nicht bestehen (V.
des Kriegsministers vom 1. Okt. 1910, ArmeeVerordnungsbL 264). Bei der StammkoniWeiße Angehörige. Die weißen An- pagnie der P. von Kamerun finden Unteroffigehörigen der P. sind als solche Kolo- ziere Verwendung, die von der Schutztruppe nialbeamte (8. d.). Teils sind sie aus den abkommandiert werden, ohne aus der SchutzSchutztruppen oder aus der Armee zur Ver- truppe auszuscheiden. Auf die Beamten der wendung bei der Zivilverwaltung der Schutz- P. findet das Kolonialbeamtengesetz nur ingebiete abkommandiert und alsdann Militär- soweit Anwendung, als nicht durch ksl. V. spekteur, eine direkte Befehlsgewalt über alle Teile der P. zusteht. 3.
—
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Polizeitruppen 3
73
abweichende Vorschriften erlassen sind (§ 5ö des Gesetzes vom 8. Juni 1910, RGBL 881). Die auf Grund dieser Bestimmungen ergangenen Verordnungen bezwecken zum Teil mit Rücksicht auf den militärischen Charakter der P.
eine
rechtä.
Polizeitruppen 5
rekrutieren sich in den sämtlichen Schutzgebieten im Gegensatz zu früher jetzt Sie
in der
Hauptsache aus den Eingeborenen des
betreffenden
Schutzgebietes.
—
Das Dienst-
verhältnis der farbigen Angehörigen der P. Verschärfung des Dienstdisziplinar- regelt sich in zivilrechtlicher, disziplinar- und Die durch § 5o KolBG. aufrecht er- strafrechtlicher Beziehung nach dem für Ein-
haltene Verordnung betr. die Rechtsverhält- geborene des betreffenden Schutzgebietes geltenden Recht. Jedoch sind die Gouverneure von
nisse der Landespolizei in Deutsch-Südwest-
afrika
vom
4.
Okt. 1907 bezweckt weiter noch,
den Unteroffizieren der Armee und der Schutz-
Deutsch-Ostafrika, tigt,
Kamerun und Togo ermäch-
Vorschriften und Anordnungen zu erlassen,
truppen den tibertritt in die L&ndespolizei da- welche für die farbigen Angehörigen der P. das durch zu erleichtern, daß an Stelle des Beamten- Strafrecht sowie die Ausübung der Strafgerichtspensionsrechtes für die Unterbeamten der Lan- barkeit und Disziplinargewalt abweichend von despolizei in Südwestafrika im wesentlichen die dem für die übrigen Eingeborenen des Schutzfür die Personen der Unterklassen der Schutz- gebietes geltenden Recht regeln (V. des RK. truppen geltenden Versorgungsbestimmungen vom 5. Febr. 1912, KoLBl. 193). Auf Grund vom 31. Mai dieser Ermächtigung sind die farbigen AnglRGBL 593 und Militärhinterbliebenen- hörigen der P. in diesen Kolonien einem mili-
(Hannschaftsversorgungsgesetz 1908,
vom
—
tärischen Straf- und Disziplinarrecht unterMai 1907, RGBL 214) treten. Unter den P. nimmt die beReichsBG. Ober mili- stellt worden. tärische Unternehmungen finden auf die Unter- rittene Landespolizei in Deutsch-Südweetafrika
gesetz
17.
—
Die Vorschriften des
nehmungen der P. entsprechende Anwendung deshalb eine besondere Stellung ein, weil sie aus
mehr durchführbar. An ihre Stelle sind seit 1893, nachdem das Q.system in der Choleraepidemie von 1892 versagt und sich nur als Be-
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QuarwitAiH'
lästigung für den
Handel und Verkehr erwiesen ö Tage gedauert hat, erlaubt; b) verdächtige Schiffe, d.h. solche, auf denen zwar
hatte, internationale Vereinbarungen getreten,
denen im Laufe der Jahre immer mehr Staaten, Seuchenfälle vorgekommen sind, aber mehr als 7 Tage vor der Ankunft des Schiffes zurückferner die Vereinigten Staaten von Nordamerika liegen. Auch hier sind Desinfektionen nur in und mehrere andere amerikanische Staaten beschränktem Umfange erlaubt, Beobachtung sich angeschlossen haben. Die Vereinbarungen und Absonderung von Personen nur bis zur von 1893 (internationale Sanitätskonvention Dauer von 5 Tagen nach der Ankunft des c) verseuchte Schiffe, d. h. zu Dresden) sind 1897 zu Venedig und 1903 Schiffes; und 1911 zu Paris von neuem durchberaten, solche, die bei ihrer Ankunft oder innerhalb aber nur in Einzelheiten verändert worden. Sie der letzten 7 Tage vorher Seuchenfälle an Bord haben sich gut bewährt. Die Grundzüge dieser hatten. Die Maßnahmen sind auf die DesinfekVereinbarungen sind folgende: 1. Beschränkung tion der verseuchten Gegenstände, die Ausder Maßnahmen auf Herkunft« aus einzelnen schiffung der Kranken, die Beobachtung und wirklich verseuchten Bezirken. Es dürfen nicht Absonderung gesunder Personen aus der Ummehr ganze Länder oder Küstenstrecken, bloß gebung der Kranken beschränkt. Diese Beweil z. B. in einem dazu gehörigen Hafen ein obachtung darf nur bis zu 10 Tagen nach der Seuchenfall vorgekommen ist, für verseucht Ankunft des Schiffes dauern. Der Lösch- und erklärt werden. Zur Einführung von verkehr- Ladeverkehr der Schiffe darf nicht behindert beschränkenden Maßregem gegen die Cholera werden. Besondere Maßnahmen gelten für ib. d.) oder Pest (s. d.) genügt auch nicht das VorPilgerschiffe und können auch anderen Schiffen kommen einzelner Fälle, sie sind erst erlaubt, mit besonders gefährlicher Besatzung auferlegt wenn sich ein „Cboleraherd" gebildet hat oder werden. Diese international vereinbarten mehrere nicht eingeschleppte Pestfälle vorge- Grundsätze haben sich in jetzt 20 jähriger An2. Waren werden nicht als an wendung gut bewährt, ihr Nutzen bei der Verkommen sind. und für sich fähig erachtet, die Pest oder Cholera hütung der Einschleppung fremder Volkszu übertragen. Einfuhrverbote und Desinfek- seuchen rechtfertigt die immerhin dabei noch tionen sind auf solche Waren zu beschränken, vorhandene Belästigung des Verkehrs, weiterdie nach Ansicht der Gesundheitsbehörde den gehende Absperr- und Kontrollmaßregeln würden sieh heutzutage nicht aufrechterhalten ben. Nur für Leibwäsche, alte getragene Klei- lassen. Der Verkehr durchbricht solche Schrander und Lumpen können allgemeine Einfuhr- ken oder sucht sich andere Wege zum Schaden verbote erlassen werden, die Durchfuhr muß des sich absperrenden Landes. Je besser es mit unter gewissen Vor- der Gesundheitspflege und allgemeinen Seuauch für diese Waren erlaubt werden. 3. Ob- chenbekämpfung im eigenen Lande steht, desto sichte maßregeln aervations-Q., lediglich der Herkunft wegen, milder können die Absperr- und Kontrollmaßdürfen weder Personen, noch Waren, noch regeln an den Grenzen und in den Häfen sein. Schiffen auferlegt werden. Überhaupt sind ver- Umgekehrt nützen auch die schärfsten Abkehrbeschränkende Maßnahmen nur auf Grund sperrungen nach außen einem Lande, mit manDie gelnder allgemeiner Gesundheitspflege im Inärztlicher Untersuchung erlaubt Schiffe aus verseuchten Bezirken werden auf nern nur wenig, sie wiegen die Bevölkerung in Grund der ärztlichen Untersuchung, die sofort Sicherheit, werden umgangen oder durchbei ihrer Ankunft jedoch in der Regel nicht brochen und haben sich nicht selten als geradedes Nachte vorgenommen werden muß, ein- zu gefährlich erwiesen; so haben sich Soldatengeteilt in a) reine Schiffe, d. h. solche, die kordons zur Absperrung der Grenzen oft zu weder vor ihrer Abfahrt, noch während der Brutherden der Seuche, die abgewehrt werden Reise, noch bei der Ankunft Seuchenfällc an sollte, ausgebildet und erst recht zur VerBord gehabt haben. Sie müssen samt ihren schleppung der Krankheit ins Innere beigeInsassen sofort zum freien Verkehr zugelassen tragen. Mit sinngemäßen, geringen Verändewerden. Desinfektionen von Sachen und Be- rungen sind die Grundsätze der heutigen interobachtungen und Absonderungen von Per- nationalen Sanitätskonventionen auch für die sonen sind nur in eng beschränktem Umfange, Kolonien anwendbar und werden auch in unseso jetzt fast sämtliche europaische Staaten,
—
—
—
—
—
—
—
—
und wenn lassen
des
die Reise des Schiffes seit
verseuchten
Hafens
dem
noch
Vernicht
ren
Schutzgebieten durchgeführt.
Gelbfieber
(s.
d.) verlangt
Nur das
wegen der Eigenart
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^uanutäno
121
für Tiere
Quebrachoholz
Übertragung noch besondere Maß- rend einer nicht zu kurz zu bemeesenden Q.nahmen gegen die Gefahr der Einschleppung frist gesund bleiben, ist anzunehmen, daß Mücken (Stegomyien) durch den sich unter den einzuführenden Tieren BazillenSchiffsverkehr, wie Ausräuchern, Ankern auf träger nicht befinden. Im Interesse der Fernseiner
infizierter
freier
Reede
u. dgl.
S. a.
Quarantäne für
Tiere.
Literatur: Bis 1897 bei Nocht, Art. Quarantäne der gesamten Heilkunde, die spätere Literatur bei Sannemann: Art. Quarantäne der 4. Aufl. desselben Werkes. Die deutschen und ausländischen gesetzlichen Vorschriften über Quarantäne sowie die internationalen Sanitätskonventionen finden sich in den Veröffentlichungen des Ksl. Gesundheitsamtes Berlin, und in dem in Paris erscheinenden Bulletin mensuü de VOffice international tThygiine publique. Nocht.
Quarantäne für Tiere macht sich zur Verhütung der Einschleppung von Tierseuchen an den Einfuhrorten aus dem Ausland notwendig. Die Q.anstalten sind so gegen den Verkehr mit der Umgebung und mit dem Binnenlande abzuschließen, daß eine Verschleppung von Seuchen aus den Q. nicht möglich ist. Die Dauer der Q. muß verschieden sein, je nach der Inkubationszeit der Seuche, die
haltung gefährlicher Seuchen aus
dem Aus-
land ist es geboten, sämtliche aus dem Ausland in die Kolonien eingehenden Tiere erst
nach einer entsprechenden Q. zur Einfuhr in das Binnenland zuzulassen, ferner sämtliche Tiere in der Q. einem Bade zu unterziehen, durch das etwa auf der Haut befindliche Ansteckungsstoffe und Schmarotzer, durch die Krankheiten übertragen werden können (Zecken, s. Texasfieber, Küstenfieber), unschädlich werden.
v. Ostertag.
Quarantänevorschrift s. Quarantäne und Hafenordnungen. Quartana s. Malaria 4. Quartierleistungen s. Friedensleistungen.
Quarz
ist
wesentlicher
kristallisierte 1
Gemengten
Kieselsäure, die als
in Gneisen, Graniten,
Glimmerschiefern in größeren oder kleineren
Körnern auftritt, manche Gesteine wie Sandganz oder größtenteils zusammensetzt und auch als AusfüllungsLinie den Zweck, solche Tiere zu ermitteln, die masse von Spalten (Verwerfungen, „Gängen") zwar den Ansteckungsstoff der Seuche in sich im alten, gefalteten Gebirge in zum Teil sehr aufgenommen haben, aber noch keine sinn- erheblichen Massen auftritt (Gangquarz). Als fällige Erscheinung der Krankheit zeigen. Es besonders hartes und auch chemisch kaum ist ein Merkmal aller ansteckenden Krank- angreifbares Mineral bleibt es bei der Verheiten der Tiere, daß sie nicht sofort nach witterung der Gneise und Granite übrig, auch der Aufnahme des Ansteckungsstoffes auf- wenn die andern Mineralien längst zersetzt treten, sondern erat nach einer bestimmten Zeit, und fortgespült sind, und bildet so das Material der Inkubationszeit. Zur Fernhaltung der Maul- für den Aufbau der sandigen bzw. quarzitischen Gagel. und Klauenseuche genügt eine Q. von 14 Tagen Schichtgesteine. bis drei Wochen, weil die Inkubationsperiode Quarzit, sehr fester, harter, durchwein bei dieser Seuche in der Regel nicht mehr als kieseliges Bindemittel verkitteter Sandstein. Beim Ostküstenfieber ist Q. treten besonders gerne in den älteren 14 Tage beträgt. die Inkubationsperiode viel länger; sie beträgt, Formationen auf (Namaformation, Primär-
man
abhalten
will.
Denn
eingerechnet die Entwicklungszeit der Zecken,
Übertragung vermitteln, 5—6 Wochen Nun hat die Erfahrung gelehrt, daß Seuchen nicht nur durch Tiere eingeschleppt werden können, die sich noch im Inkubationsstadium der Ansteckung befinden, sondern auch durch Tiere, die die Seuche überstanden haben, aber den Ansteckungsstoff noch die die
(s.
Küstenfieber).
steine, Quarzite usw.
die Q. hat in erster
formation usw.).
Gagel.
Quajstenstachler Stachelschweine
,
(s.
Atherura, d.)
Gattung der
unter den Nagetieren.
Rücken mit flachen, kurzen Stacheln bedeckt, Schwanz lang, mit einer Endquaste aus hornigen Plättchen, Größe des wilden Kaninchen«. In Westafrika von Liberia bis Nordangola und im nördlichen Kongogebiete verbreitet. Matschie. auf der Haut besitzen oder ihn als sog. BazillenQuawa, Oberhäuptling der Wahehe (s. d.) träger oder Dauerausscheider aus inneren Or- in Deutsch-Ostafrika, der 1891 die Expedition Durch die Krank(s. d.) vernichtete. selbst Zelewskis au8scheiden, ohne daß sie leinungen zeigen. Auch solche Tiere deutsche Schutztruppe wurde später die können durch die Q. ermittelt werden, wenn Macht Qu.s gebrochen, dieser selbst endete man zu den einzuführenden Tieren 1908 durch Selbstmord. Näheres s. u. Wahehe. gesunde Tiere stellt; wenn letztere wäh- Qnebrachoholz s. Gerbpflanzen.
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Queoholz
Quin»
122
Queoholz
B.
Quikuru,
alte
Quin», Pedro Fernandez
Baubolz.
Festungsform in Unjanjembc in Deutsch-Ostafrika, bestand aus einem kombinierten System von hintereinander angelegten Gräben, Wällen mit Palisadenwänden, Bastionen und festen Toren, so daß selbst europäische Artillerie nur wenig auszurichten vermochte. Zu besonderer Berühmtheit ist 1890 das Q. des Häuptlings Sikki gelangt, dessen Eroberung durch die deutsche Schutztruppe nur mit schweren Opfern erreicht werden konnte. Sikki tötete sich in seinem Q. selbst.
Portugiese,
machte
als
de,
von Geburt
ein
Oberpilote Mendanatt
d.) zweite Salomonenfahrt 1Ö95 mit und Ubernahm nach dessen und ni Barre tas Tode am 2. Nov. 1595 den über das Geschwader von 4 Schiffen er führte es, wahrscheinlich an Neumecklenburg im (s.
el (Deutsch-NeuStandort stehen die Pflanzen in Reihen von guinea), 1883 gegründet. 90 cm Abstand und in diesen Reihen mit 10 Ramadan, UL Fastenmonat, s. Islam 2 und bis 25 cm Zwischenraum. In Bengalen gibt Feste des Islam. man den Pflanzen 30 cm bis 1 Pflanzweite Ramansdrift, Übergangsstelle am Oranjenach allen Seiten. Der Boden muß gut von Die Bedeuflusse in Deutseh-Südwestafrika. Unkraut frei gehalten werden und wird für jede tung von R. beruhte darauf, daß es an dem Reihe gehäufelt, so daß Furchen entstehen, die von Port Nolloth Ober Steinkopf nach dem Süden des Schutzgebietes (Warmbad) füh- in trockenen Zeiten zur Bewässerung benutzt werden können. Von Zeit zu Zeit müssen die renden Wege lag, den auch die Post zu beFurchen ausgetieft werden. Erntereife Stengel nutzen pflegte. Auch heute noch ist daher erhält man in den Tropen etwa nach einem an dieser Stelle eine Post- und TelegraphenJahre, in den Subtropen frühestens nach zwei station tätig. Dove. Jahren, häufig noch später. Die Ernte erfolgt Rambu t J o, Lambutjo oder Jesus Maria, bewohnte, kurz nach der Blütezeit, wenn die Stengel am aus Eruptivgestein bestehende, 213 m hohe Insel der
m
;
|
Admiralität'' pruppe
im Bismarrkarrhipel (Deutsch« Grunde anfangen gelb zu werden und die unteren
um 2° 18' a. Br. und 147° 48' ö. L. Ramie, Rhea oder Chinagras, Boehme-
Neuguinea),
Blätter abfallen.
Für
die
Gewinnung
einer
guten Faser ist trockenes, sonniges Erntewetter In den Tropen gestattet die R.
ria nivea, ist eine seit altersher in Ostindien,
erforderlich.
China und im Malaiischen Archipel kultivierte Sie gehört in die Familie der Nesselgewächse, Urticacee, aus der auch die gewöhnliche Brennessel in früheren Zeiten sehr feine Fasern zur Herstellung von sog. Nessel-
mehrere Schnitte im Jahr, in den Subtropen meist nur 1—2. Da in der Rinde der Rpflanze gummiartige Stoffe vorhanden sind, so bietet
Faserpflanze.
die
Gewinnung der Faser große Schwierigkeiten.
Die Bastschicht
ist
daher möglichst innerhalb
Heute bestehen die Nessel- 24 Stunden nach der Ernte vom Stengel zu tücher meist aus Flachs und Baumwolle oder trennen. Zu diesem Zwecke werden die Stenanderen Fasern. Die Rpflanze ist eine aus* gel auf kurze Zeit in Wasser gelegt und dann, dauernde, krautige Staude mit geringer Ver- ohne die Rinde zu verletzen, au mehreren tüchern
lieferte.
zweigung, dickem, etwas fleischigem, leicht be- Stellen gebrochen. Dann lassen sich die Rinhaartem Stengel, breiten, eiförmig zugespitzten, denstreifen leicht herunterziehen. Sie werden gesägten,
oben
grünen,
unten
weißfilzigen
darauf über der scharfen Kante einer Kokos-
Blättern. Die kleinen, gedrängten Blütenstände
nußschale oder eines anderen passenden In-
sind denen unserer Brennessel nicht unähnlich.
struments hin und her gezogen,
Je nach
dem
Kulturgebiet unterscheidet
man Oberhaut
um
so die
des Stengels und einen Teil der kleb-
verschiedene Formen, dio auch von manchen
rigen Stoffe zu entfernen. Es entstehen breite, besondere Arten (B. tenacissima, B. Can- gelbliche Striemen, die die Rohware darund B. utilis) angesehen werden. Im stellen. aus diesen spinnbare Fasern zu erwesentlichen scheint es sich um zwei Rassen zu halten, werden sie mit verdünnten Laugen oder
als
dicans
Um
handeln, von denen der einen ein tropisches ähnlich wirkenden, anderen Stoffen gekocht.
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Kam m
125
Kang
Dabei werden die Bastbündel nicht nur aus s. Kaiser- Wilhelmsland, den Gummistoffen frei, sondern zugleich in ihre borenenbevölkeru ng. einzelnen Zellelemente zerlegt.
Man
10.
Einge-
Ramgay, Hans von, ksL Hauptmann a.D., geb.
erhält auf
diesem Wege weiße, seidenglänzende Fäden von wenigen bis etwa 15 cm iÄnge, die der
18. Mai 1862 zu Tinwalde, Kr. Löbau (Westpr.). K. wurde 1882 Offizier in der preußischen Baumwolle nicht unähnlich aussehen. Man be- Armee und ging 1886 nach Ostafrika, zuzeichnet daher die so aufbereitete auch als nächst mit den Gebrüdern Denhardt (s. d.) in
R
kotonisiert. Neuerdings sind für die Gewinnung der Striemen Maschinen erfunden, die Dekortikateur, Defibreur und auch Entholzer genannt werden. Die deutsche Firma Hubert Boeken & Co. in Düren bringt eine solche Maschine unter dem Namen Aquiles in den Handel Auch chemische Verfahren sind für die Gewinnung der Rfasern patentiert worden. Die Rfabriken ziehen aber zurzeit noeh den Bezug der in Striemen vor, um durch eigene
das Witugebiet. Seit Febr. 1889 Offizier der Wissmanntruppe, später der ksl. Schutztruppe, machte er die meisten Gefechte
und Expeditionen
dieser
Truppen mit.
1890
Stationschef in Bagamojo, 1891 Bezirksamt-
mann
in Lindi,
dann
zeitweilig in
Kamerun.
wieder in Ostafrika; er gründete Chef des Tanganjikabezirks die Station
1893/98 als
und bereiste Urundi und Ruanda. wurde R. zur Kolonialabteilung kommandiert, dann Generalbevollmächtigter der Gesellschaft Nordwestkamerun (s. d.); er können, um so eine wertvolle Spinnfaser zu ge- erforschte und kartierte das wenig bekannte winnen. Die Anfänge einer Rindustrie in Eu- Gebiet der Gesellschaft und entdeckte u. a. ropa gehen in das Jahr 1853 zurück. Die ersten das Reich Bamum. 1906/07 vermaß und Versuche waren aber nicht ermutigend. Erst erforschte er im Auftrage des Reicbs-Kolonialseit dem Ende des vorigen Jahrhunderts gibt amts das Gebiet der Gesellschaft Südkamerun Udjiji
R
1898/90
Verfahren das Cotonisieren selbst vornehmen und dabei die Faser möglichst schonen zu
von Fabriken
in Frankreich, Eng- (s. d.). Seit 1907 Lehrer am Orientalischen und Deutschland Seminar, studierte er gleichzeitig Jura und entweder ausschließ- machte 1910 das Referendarexamen. 1912/13 lich oder in beträchtlichen Mengen ver- wurde er mit der Oberleitung der Expeditionen arbeiten. Heute wird die R. als Ersatz von zur Vermessung der neuen Ostgrenze von Leinen und Baumwolle zu den verschiedensten Kamerun (. Grenzexpeditionen, Kamerun)
es eine Reihe
|
land, Belgien, der Schweiz
(Emmendingen
i.
B.), die
R
Garnen und Geweben
Außerdem
verarbeitet.
Schriften: Uha, Urundi und Ruanda, Mitt. a. d. d. Schutzgeb., Bd. 1897; Über die Expedition nach Ruanda und zum ter Zeit auch für die Papierindustrie Interesse Rukwasee, ZGErdk. 1898; Abschn. Deutschgefunden haben. Deutschland importierte 1912 Ostafrika, Geschichte und allgemeine Ent4000 t R. im Werte von 3,7 Mill. fast aus- wicklung und Kamerun in „Die deutschen schließlich aus China, Hamburg J 913 563 t Kolonien" von Kurt Schwabe, Berl. 1909/10. im Werte von etwa 500000 M. Wenn auch Ramu (s. Tafel 72) oder Ranu, Ottilienfluß, die Ramiekultur in vielen Gegenden der Trobedeutender, weit hinauf schiffbarer und als pen und Subtropen möglich ist und eine große Verkehrsweg wichtiger Fluß des mittleren Zahl von Anbauversuchen vorliegt, so .stammt Kaiser - Wilhelmslandes (Deutsch - Neuguinea), die Handelsware doch heute noch in erster im Krätkegebirge entspringend und eine breite,
beauftragt.
X
dient sie zur Herstellung von Grundgeweben
für die Glühstrumpffabrikation
und
soll in letz-
M
Linie
aus
China.
Da
in
R
neuerer Zeit für
zum
K. größere Verwendungsmöglichkeiten erhofft
werden,
so sind Anregungen zur
Kultur zum Teil recht häufig. Literatur: A. Schulte im Hofe, Die Bamiefeauftragt werden. Dies ist für die Person der Gesellschaft. v. König. gegenwärtigen Staatssekretäre des RKA. und Literatur: Die dem deutschen Reichstag unter
R
R
R
geschehen (bezüglich des RKA. vgl. 6. Nov. 1911, KolBl. S. 919). Reichs-Kolonialamt und Reichs-Marineamt.
RMA.
9. Februar 1914 Vorgeleg e Denkschrift „Die Kdonialver wallung der europäischen S aa'en'-, Nr. 1356 der Drucksachen.
dem
KsL V. vom S.
Reiehskommissare B. Kommissare. v. König. ist aus der Reichskommission für LandgesellsehafAuswärtigen Amte («n. Die Reichsregierang beantragte im Haushervorgegangen. Ein Allerh. Erl. vom 17. Mai haltsetat für das südwestafrikanische Schutz1907 (RGBL S. 239) bestimmte, „daß die bis- gebiet auf das Rechnungsjahr 1905 die Beher mit dem Auswärtigen Amte verbundene willigung einer Entschädigung an die Deutsche Kolonialabteilung nebst dem Oberkommando Kolonialgwellschaft für Südwestafrika (s. d.) der Schutztruppen fortan eine besondere, dem als Entgelt für die Aufgabe des der Gesellschaft unmittelbar unterstellte Zentralbehörde nach Artikel 48 der KsL Bergverordnung vom unter der Benennung .Reichs-Kolonialamt' zu 15. August 1889 zustehenden Rechts auf die bilden hat". Eine Allerh. Order vom 23. Juni Hälfte der Reineinnahmen der Bergverwaltung 1907 (KolBL 8. 706) bestimmte ferner, daß der des südwestafrikanischen Schutzgebietes. Im Reichs-Kolonialamt.
Kolonialabteilung
Das R.
d.) des
(s.
RR
R.
im
Reichstage erhob sich aber gegen die Bewilligung den ünter- der Entschädigung Widerspruch. Aus Anlaß des Fall, Eingeborcnenaufstandes in Deutsch-Südwest daß auch dieser behindert ist, hat der afrika und der erheblichen Kosten, welche dem die Vertretung besonders zu regeln. Der erste Reiche durch seine Niederwerfung erwuchsen, Staatssekretär des war Dem bürg (s. d.), wurden damals in der Presse und Literatur der bis zum Juni 1910 die Geschäfte führte. scharfe Angriffe gegen die Land- und BergIhm folgte v. Lindequist (s. d.) bis Nov. werksgesellschaften des Schutzgebietes erhoben. 1911, dann wurde Solf (s. Ijcsondere, ob die schon seit langer Zeit in Ägypten, mit einem Gewirr von Armen in sumpfigem namentlich in Gefängnissen beobachteten Erkran- Lande hinfließend, nimmt der den Namen kungen denselben Erreger haben wie die AlgierUlanga genannt. fälle Übertragung: Kilombero an, wird aber auch (Spirochaeta berbera).
seines größten Nebenflusses
;
hier
R
in Algier
und Tunis
sicher
Läuse.
In diesem Teil seines Laufes ist er für die flach-
Rägenhafen
192 gehenden Boote der Eingeborenen schiffbar bis zu den Schnellen unter 37° ö. L, wo er die Ebene in etwa 280 m Mh. verläßt und sich nach NO wendet. Hier nimmt der R. von rechts den Lorembero (s. d.) auf, kurz darauf mündet von rechts der Luwegu (s. d.). Fast am Anfang dieses Laufstücks stehen die Schuguli-
ein Viertel
Wamatumbi
(s.
d.)
und Wanden-
Usaramo); dazu treten ein paar Die Gesamtzahl der Eingeborenen war Anfang 1913 89100, wozu 269 nichteingeborene Farbige und 61 Europäer kamen. Die Volksdichte betrug etwa 10. R. ist arm an Vieh; die Eingeborenen besaßen falle, am Ende die Panganischnellen (s. dL), 1913 nur 520 Rinder und 3480 Stück Klein16 km unterhalb der Einmündung des Großen vieh, 10 europäische Betriebe 258 Rinder, Ruaha (s. d.). Unterhalb der Schnellen, in 880 Stück Kleinvieh, 49 Schweine. 1908 waren Mh., ist der R. 656 km von seiner 31,9 qkm Landes an Europäer vergeben; 90 Quelle, 248 km von seiner Mündung entfernt. 1909/12 wurden vom Gouvernement weitere gereko
(s.
kleinere Stammessplitter.
—
'
m
qkm
Der Unterlauf des R.
132,7
richtet, reich
schaften
ist wieder ostwärts gean Inseln und Nebenarmen und strömt durch ein breites, fruchtbares, von den Warufidji (s. d.) bewohntes Alluvialland. Etwa in der Mitte liegt der Ort Mpanganja (s. d.) Regen im fünfjähr. Mittel. mit 832 15 km vom Meer in Luftlinie, 79 km auf dem Hauptarm gemessen, da wo der Mohoro (s. &) abzweigt, beginnt die Bildung des großen Deltas; dies umfaßt gegen 1200 qkm;
mm
die
Inseln
seiner seewärts gelegenen
Hälfte
zwischen den zahllosen Mündungsarmen sind
mit dichten Mangrovenwaldungen
(s.
Tafel 123)
verpachtet
und
waren 1913 in
Drei Pflanzungsgesellselbständige
fünf
R
Ansiedler
auch Mpanganja). Hauptsächlich wurde Baumwolle und Kautschuk gebaut. Außer einer europäischen waren etwa 60 indische Handelsfirmen im Bezirk vertreten. Der Außenhandel des Bezirks geht in der Hauptsache auf dem Seeweg über Daressalam
tätig
(s.
Uhlig.
(s. s(afrik:0.
Artikel: Kinder.
Tafel 172 Zu
Deutsches Kolonial-Lexikon.
KürUriisr
•
i
KmiHtscilf
I«'
•
Artikel: Rückfall-(Kekurrenz-)Fieber.
»
i
Ornithodorus moubata, die Überträgerin des afrikanischen Zeckenfiebers. (Nach einer Unterrichtstafel des Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg.)
Zu
Artikel: Rückfallfieber.
Zu
Artikel: Stechmücken.
Rückfallficber-Spirochaeten im lIXKifach vergrößert. Hinte.
Zu
Artikel: Stechmücken.
Audi, von KUIIcbnni.
Stechmücke mit zurückgezogener Küsselscheide.
Aiifn.
von KUIIeboru
Nicht stechende Mücke (('hironmiuis).
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Kugwero-See
K u m an zof fiube
193
1
u
Archipel (Deutsch-Neuguinea), dabei
wechselnd.
Neuguinea- Kompagnie.
dehnung von 760 qkm stets Wasser, das mindestens Tiefen von 3*/ m erreicht. Diesen 4 kleinsten Umfang hatte der gegen 1900 erreicht. 1882 dagegen und wiederum seit
Rtigwero-See s. Urundi. Kuhinda s. Wahinda. Ruhondo, See, s. Yirunga
Ruhr
Kluß,
s.
hat in
Teil
sö.
R
un
aditischen Araber von Sansibar und Ostafrika, Berlin 1894; Gutachten eines mohammedanischen Juristen über die mohammedanischen Rechtsverhältnisse in Ostafrika, Berlin 1898; Mohammedanisches
Recht nach Schafiitischer Lehre, Berlin 1897. Entdeckungen 8. 847 f. A. Wiehmann. Nom Begründer und Herausgeber der wissenGuinea I Entdeckungsgeschichte 8. 18-20. schaftlichen Mitteilungen des Seminars für Sabade s. Bane. orientalische Sprachen (s. d.), in 3 Abtei-
Literatur: 5. Rüge, Geschichte des Zeitalters der
—
Sabermareiter, mohammedanische Söldnertruppe aus dem Gebiet von Say am Niger, die im Hinterlande von Togo und den Nachbarländern ganz die Rolle unserer Landsknechte
—
lungen (ostasiatische, westasiatische, afriund des kanische Studien) seit 1898, Archivs für das Studium deutscher Kolonialsprachen
(b.
d.) seit 1902.
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Saf6tu
196
Sachsenwald
Safari (Suaheli-Wort) bedeutet Reise; für Sachsenbucht, 1886 vom Frhr. v. Schleinitz Bucht des Huongolfs in Kaiser- Reisen mit Trägern in Dcutsch-Ostafrika einWilhelmsland (Deutsch-Neuguinea) nahe Kap gebürgertes Wort.
entdeckte Moltke.
Safata, große Dorfschaft an der Südseite von Upolu (8. Samoa 7 c I), von Vaimauga (Apia) von Daressalam (Deutsch- aus in 6 Stunden über den 600 m hohen GeOstafrika) entferntes Gehölz (s. Tafel 177), das birgspaß erreichbar. Hafen ähnlich Apia, nur vom Gouvernement unter Fontschutz gestellt nicht so günstig wegen des Passats; auch hier ist Es gehört zu den lichten, oft parkartigen eine Sandhalbinsel mit Brakwasserlagune wie Beständen, welche an einem großen Teil der dort. Aus 2 großen Teilen bestehend: Alataua deutsch-ostafrikanischen Küste entlang einen und Satunumaföno. Im ganzen 9 Dorfteile.
Sachsen wald.
großes, etwa 10
ein mehrere Quadratkilometer
km
bald schmäleren bald breiteren Streifen bilden. Sie enthalten eine große
grüner,
teils
Anzahl
teils
unter Nutzhölzer wie Parinarium
Kopalbäume
(s.
Kopal), und sind
dar-
d.)
(s.
Katholische Missionsstation.
immer- den
laubwerfender Holzarten, als
und
Reste
früher dichteren Waldes anzusehen, der durch
Titel
Name
Taraasoalil
ist zugleich
Amt
(s.
(s.
Alataua vergibt Tuiatua);
Alataua).
dieser
Krämer.
Safata- Samoa-Gesellschaft D. K. G. Die am 5. Dez. 1903 als deutsche Koloni-
S.-S.-G. ist
algescllschaft gegründet
worden und hat unter
und dem 12. April 1904 gemäß § 11 des SchGG. Grasbrände durch Beschluß des Bundesrats die Rechte einer juristischen Person erhalten. Zweck der
ungeregelte Ausbeutung seitens der Neger
wohl
durch gelegentliche
auch
in ist.
Gesellschaft, die ihren Sitz in Berlin hat, ist,
Sadak (arab.), Brautgabe im Islam, s. Scheria. in Samoa Plantagenwirtschaft zu betreiben, Sadaka (arab.), gesetzL Almosen i. Islam, s. Grundbesitz zu pachten, zu erwerben und zu Islam. verwerten, auch gewerbliche und HandelsSadani, Küstenort von Deutsch-Ostafrika, der geschäfte zu unternehmen. Das Grundkapital Bagamojo der Gesellschaft betrug ursprünglich 900000 Ji S. liegt am Nordende einer Alluvial- zurzeit beläuft es sich auf 650600 JC, wovon Vorzugsanteile und 496 700 priviebene, die durch frühere Mündungsarme des 153900 Wami (s. d.) aufgeschüttet wurde. Es sind legierte Yorzugsanteile sind. Ferner hat die Sitz einer Nebenstelle des Bezirksamts
;
(s. d.).
M
recht fruchtbare Böden, auf denen in den letz-
M
Gesellschaft eine
Obligationsschuld in
Höhe
X
und eine Hypothekenschuld in Baumwollanbau im Großen ver- von 390000 sucht worden ist. Dabei erwies sich freilich die Höhe von 60000 M. Die Gesellschaft unterhält Regenverteilung als wenig günstig, manche Pflanzungen in Tuanaimato und Falelauniu. Jahre sind zu feucht, manche zu trocken; die Sie baut in der Hauptsache Kakao und durchschnittliche Jahresmenge beträgt in S. Kautschuk, und zwar waren Ende 1913 300 ha 943 mm (zehnjähr. Mittel). S. hat seine frühere, mit Kakao (105000 Bäume) und Kautschuk auf der Lage zu Sansibar beruhenden Bedeu- (59000 Heveabäume) in Mischkultur bestantung eingebüßt, ist aber ein kleiner Handels- den. Ln Ertrag befinden sich (Ende 1913) — mittelpunkt geblieben. 1913 waren 9 Handels- 200 ha Kakao und 50 ha Kautschuk. ten Jahren
firmen Farbiger vorhanden. Die Reede ist lediglich durch das 46 km entfernte Sansibar ein wenig geschützt und so flach, daß Schiffe von 6 m Tiefgang 6 km vom Land ankern müssen. An ankommenden Dampfern waren es 1908 (seitdem keine Einzelaugabeu mehr für S. veröffentlicht) 61 mit 11350 Reg.-t, dazu kamen 253 Dhaus mit 6187 t Rauminhalt. Li diesem Jahr hatten Ein- und Ausfuhr die Werte 0,314 und 0,140 Mill. M 1912 waren [diese Zahlen gesunken .
auf 0,066 und 0,077 Mill. X. Karte: Sansibar- Kanal, nördl. Teil, 1 D. Admiral.-K. Nr. 126. 1904.
Saddle-Insel
Sadjiba
Sae
s.
s.
s.
Longuerue-Insel.
Jadseram.
Commersoninseln.
;
Dividende hat die Gesellschaft
noch
—
Safenunuiväo, Schwesterfamilie der Salevaläsi (s. d.) und Stütze des Tuiatua (s. d.) von Upolu (Samoa). Gründer Muagututi'a.
150000, Sitz hauptsächlich in Salani Uhlig.
bis jetzt
nicht bezahlt. Die Gesellschaft beschäftigt im ganzen rund 160 chinesische Arbeiter und hat auf ihren Unternehmen 4 weiße Angestellte. Das Geschäftsjahr läuft vom 1. Januar bis Krauß. 31. Dezember.
Falefä
(s.
Samoa
7c
(s.
Falealili)
und
I).
Safötu, Hauptort von Gagaffomaüga auf Savai'i (s. Samoa 7 c III), volkreich, mit 8 Dorfteilcn. In einer engen Bucht des Vorgebirges
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gelegen. Großer Platz.
Hat Stimme beim Ver- Literatur:
C. Meinhof, Die Dichtung der Afrikaner. Bert. 1911, 43-58. Vgl. die LiteMärchen, Mythen, Poesie. ratur bei O. Baumann, Usambara und »eine NachbarBerl. 1891, 26, 186-197. Karl gebiete. Breyeig, Die Entstehung des Qottesgedankens und der Heilbringer, 1906. P. Ehrenreich, Götter und Heilbringer, eine ethnologische E. Steere, Suahili tales. Kritik, 1906. Land. 1906, 458 ff. S. Totemismus. Meinhof.
geben des Titels Lilomaiava.
—
Safotulafai, Hauptort der Landschaft Fa'aam Ostkap von Savaii (s. Samoa
-
saleleaga
7 c III). Großer Platz mit 8 Dorf teilen.
Fuifatu.
Sagopalmen
197
SafotulafAi
Im Dorfteil Fusi
Malae
-
katholische Mission,
—
Eveeve protestantische Kirche und Station der Londoner MissionsgeseUschaft. S. ist eine Äfga des Malietoa und vergibt diesen Titel mit Manono und Malie (s. d.), Heimat des Lauati Krämer. (s. d.). Safüne, hübsch gelegenes Dorf auf Savai'i (Samoa) am Westrand des Berges, auf dem Samauga liegt. Große Brackwasserlagune und blautopfähnlicher Quell. In der Hauptsache an der Lagune eines kleinen Strandriffs gelegen. 5 Dorfteile (s. Samoa 7 c III und Saskia). Kramer.
in
Sägewerke s. Industrie und Gewerbe. Sago, das Stärkemehl der S.palme (s. Es gehört mit und der Tapioka ;
dem Arrow
root
(s.
d.).
d.)
Maniok) zu den feineren tropischen Starkemehlen, die in erster Linie zu Speisezwecken Verwendung finden. Über die Wechselbeziehungen zwischen Tapioka und S.produkten ist das Nähere unter dem Stich(s.
wort Maniok gesagt. Der S. kommt in der Regel in kleinen Kügelchen in den Handel, krankheit (Deutsch-Ostafrika). S. Ankylosto- die durch Erwärmen des so geformten Stärkeauf heißen Platten außen verkleistern mehls mum duodenale. und infolge dieser Bearbeitung beim Kochen Sagada, kleine Landschaft im südöstlichnicht zergehen, sondern als kleine, glasige sten Teile des Verwaltungsbezirks Atakpame Kugeln sich in der Speise erhalten. Diese Be(s.d.) in Togo mit gleichnamigem Hauptreitungsform ist auch auf andere Stärkeort. Die Bevölkerung gehört dem Stamm der mehle übertragen worden, so daß die BeEwe (s. d.) an. In der Landschaft S. ist der manchmal auch allgemein für die Baumwollbau unter den Eingeborenen ziem- zeichnung S. Aufbereitungsform gebraucht wird. So spricht lichverbreitet. DerHauptortS. liegt unfern man z. B. von Kartoffelsago u. a. Außerdem des unteren Monu (s. d.). In S. sind 2 Baumkommt das Stärkemehl der Sagopalme auch wollentkernungsanlagen im Betrieb. S. als sog. Sagomehl in den fein gemahlen ißt durch eine für Kraftwagen fahrbare Straße Voigt. Handel. an Nuatjä und somit an die Eisenbahn LomeSagöne, Dorf an der Westküste von Savai'i, Atakpame angeschlossen. v. Zech. Safura,
Suahelibezeichnung
der
Wurm-
—
Samoa (s. d. 7 c III). Sagopalmen. Die
Sagafili, Dorf in Aana an der Nordküste von Upolu, Samoa, schon nahe der Westspitze mit 4
Dorfteilen Titel Ist
(s.
Samoa 7cl).
Lilomaiava
Itu'äu
S.
mit Palauli
vergibt den
und
Faleata).
Sagana, Name für die 3 Plätze Afega, Malie und TuamVi auf Upolu, Samoa (s.d. 7c I).
Sagen der Eingeborenen. Die
S. d.
E. be-
schäftigen sich zunächst mit der Herkunft
Geschichte ihres Volkes.
Da
und
eine Beziehung
Stämme zu bestimmten Tieren vielfach angenommen wird, berührt sich diese Sage mit
der
der Tiersage.
in der Geschichte stark hervor und werden so zu Helden, Heilbringern und Göttern. Außer-
dem
dringen.
im
asiatisch-
und
lie-
den Eingeborenen Die Gattung Metroxylon (früher Sagus genannt) umfaßt eine größere Anzahl von Arten, von denen eine Gruppe nur einmal während ihres Lebensganges Frucht trägt, während die anderen häuZu der figer blühen und Früchte ansetzen. ersten Gruppe gehören die eigentlichen S., silveM. rumphii, M. sagus oder laeve, longispinum und M. micracantum. stre, Von diesen ist M. laeve die wichtgste Palme für die Sagogewinnung im westlichen Gebiete, M. rumphii für die östlichen Teile. Die Produkte der ersteren kommen meist über Singapur in den Handel, diejenigen der letzteren über Holländisch-Indien. Während im ganzen Gebiete die verschiedenen S.arten von den Eingeborenen meist in primitiver Kultur genutzt werden, wichtiges
M
Einzelne Persönlichkeiten treten
fordern Gebirge, Höhlen, Ströme zur Bildung von Lokal-S. auf, und die Berührung mit fremden Völkern läßt dann auch fremde S.stoffe in die Gedankenwelt des Volkes ein-
sind
fern in verschiedenen Arten
Safotu.
ein
(s.
S.
australischen Tropengebiet zuhause
I i
Nahrungsmittel.
M
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Sagopalmen
198
finden sich geordnete Pflanzungen auf Java,
Sumatra,
West-
und Ostborneo, auf
ver-
ren
Gewebsteile
Stärkemehl
mit
zurück
und
läßt
nur
das
feineren Zellelementen hin-
schiedenen kleinen Inseln des Archipels, auf durch. In einem Bottich aufgefangen, setzt der Halbinsel Malakka und in Siam. Außer- sich das Sagomehl aus dem Wasser auf dem liefern noch einige Palmen aus anderen Boden des Gefäßes ab und kann nach Abziehen Gattungen in denselben Gebieten ein wie Sago des Wassers herausgenommen und getrocknet verwendetes Stärkemehl. Die Anzucht der S. werden. Das so erhaltene Produkt ist der Rohkann aus Samen oder aus Wurzelschößlingen sago (s. Sago), der für den europäischen Markt erfolgen. Da die Palme vor der Fruchtbildung von den Chinesen in Singapur noch besonders abgeerntet wird, so ist die Beschaffung von aufbereitet wird. Der von den verschiedensten Saatgut schwierig und deshalb die unge- Teilen des Archipels von den Chinesen aufschlechtliche Vermehrung das Gebräuchlichste. gekaufte Rohsago ist meist eine weiche, grauBei der Anzucht aus Samen ist fQx genügende weiße, in Paknblätter eingewickelte Masse. Feuchtigkeit in erster Linie Sorge zu tragen. Diese wird nun zunächst durch mehrfaches Die S. gedeihen am besten auf einem feuchten, Waschen gereinigt. Das durch Absetzen geleicht schlickigen Boden, auf trockenem versagt wonnene Stärkemehl wird etwas angetrocknet, sie vollständig, auf zu nassem leidet die Quali- durch Siebe gegeben, so daß kleine Brocken tät des Stärkemehls. Die jungen Pflanzen oder entstehen, die dann durch Rollen in horizontal Wurzelschößlinge werden an Ort und Stelle sackartig aufgespannten Tüchern abgerundet gebracht, wenn sie 45—60 cm groß sind, und ge- werden. Diese Kügelchen kommen dann für wöhnlich im Abstände von 3,4 zu 3,4 m in den kurze Zeit auf heiße Platten, damit sie außen wohl vorbereiteten Boden gebracht. Es emp- verkleistern und so die Eigenart des Handelsfiehlt sich aber, einen viel weiteren Abstand, sagos erhalten. Die Sagokultur ist bis heute 8,5 m zu wählen, da die übliche Pflanzweite auf die ursprünglichen Verbreitungsgebiete Dies für eine günstige Entwicklung der Fahnen viel dieser Palmen beschränkt geblieben. zu eng erscheint. Nach drei Jahren haben die hängt zum Teil mit den klimatischen Bedindarin S. bereits einen kleinen Stamm entwickelt und gungen zusammen, ist zum Teil aber auch erreichen bei guten Wachstumsbedingungen begründet, daß die lange Frist bis zur Ernte, in 10—12 Jahren ihre volle Größe. Verwildert der 10— 15jährige Umtrieb, eine Ncuanlage Niederländisch oder unter ungünstigen Bedingungen sind da- recht erheblich erschwert. zu 15—20 Jahre erforderlich. Die S. haben Indien produzierte 1909 rund 6000 t Rohsago, etwa eine Höhe von 10 m und einen Durch- der im wesentlichen nach Singapur ging. An messer von 60 cm. Der Stamm besteht aus Handelssago wurden rund 8000 t produziert. einem etwa 5 cm starken, festen Außenzylinder Von diesen gingen etwa 400 nach den Niederund dem weißen, schwammigen, das Stärke- landen, 1500 nach Deutschland und der Rest mehl führenden Mark. Die gefiederten Blätter nach Singapur. Der Wert dieser Erzeugnisse lang beläuft sich auf etwa 1,5 Mill. JH. In Singapur bilden eine leichte Krone, sind 6 und haben 60—160 cm lange Fiedern. Der wird der eingeführte Sago zu Perlsago und Blutenstand ist verzweigt, 2 m lang und trägt Sagomehl verarbeitet. Der Wert der von dort mittelgroße, runde, von einem Schuppen- ausgeführten Produkte beläuft sich auf rund panzer bedeckte Früchte. Die S. sind erntereif 11 Mill. M. Eine genauere Statistik besonders kurz vor dem Beginn der Blüte. Dieser Zu- über die Einfuhr Hamburgs ist schwer zu stand tritt meist im 10. bis 15. Jahre ein und geben, da die feineren Stärkemehle in der Einist an dem Weißwerden der Blattstiele zu er- fuhr nicht getrennt gehalten werden und Sago kennen. Die Eingeborenen prüfen auch wohl und Tapioka sich vielfach je nach der Marktdurch Anbohren des Stammes das Mark auf lage ersetzen (s. a. Maniok). Stärkegehalt, um dadurch den Reifegrad der Palme festzustellen. Bei der Ernte werden die Literatur: J. J. Paerels, Sago, in: Van Oorkom's oost-indische cultures, Bd. III, 555/80. Palmen umgeschlagen, die Blätter entfernt, der Amsterdam 1913 (Bussy). Sagoe en Sagoe-
dem
m
—
Stamm
in zwei Längshälften zerlegt
und das
Mark herausgeschabt.
Die Masse wird dann mit Wasser ausgeschlemmt und durch ein aus den Fasern der Blattstiele der Kokospalme gefertigtes Sieb gegeben. Dieses hält die größe-
palmcn, Bulletin des Kolonial- Museums HaarSago 44. 120 8. 9 Taf. 1909. gewinnung in Niederldndisch-Indien, Nach richten aus dem Reichsamte des Innern, 1910, Nr. 17 und Tropenpflanzer 1910, XIV. 313/14.
Um, Nr.
—
Voigt.
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LjOOQIc
SaharvQaerbahn
199
Sahara-Querbahn
s.
Eisenbahnen,
trans-
afrikanische.
Said
» Sa] jid
Suinsoninsol St.
8. s.
Schiiten.
am
12.
erfolgten Ausscheiden aus v.,
Bezirksamtmann beschäftigte sich
Jan. 1860 in Berlin. Er trat
Saipan, Tinian und Agiguan.
nach kurzem Studium 1880 das
1.
nant.
Zirksamtmann in den Dienst des Gouvernements von Deutsch-Ostafrika und verwaltete 1910 den Bezirk Tanga. Nach seinem 1900
bis
Seleo.
PauMUaire, Walter
a. D., geb.
Saipan
als
v.
St.-P.
dem
Kolonialdienst
vielfach
kolonial-
wirtschaftlich (besonders Ostafrika- Kompagnie)
Nach der deutschen Seekarte Nr.
398.
Avantageur in und kolonialpolitisch. Schriften außer einer Reihe von kolonialen Artikeln: Suaheli-Handden Dienst der buch, 1890; Suaheli-Sprachführer, 1896; Wie
Feldart.-Regt. ein, wurde 1881 Leut-
1886 trat
v. St.-P. in
Gesellschaft (s. d.) machen wir unsere Kolonien rentabel? wurde 1889 Generalvertreter dieser GeSaipan (s. die Karte), Seipan oder San Jose\ die im Schutzgebiet. 1891 trat er als Be- größte der deutschen Marianen (Deutsch-Neu-
Deutsch-Ostafrikanischen über,
sellschaft
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Salagav
200 guinea), 185 qkm Fläche umfassend, zwischen 146° 44'— 51' ö.L. und 15° 5'— 16' n. Br., bis
466
m
hoch, aus höhlenreichem Korallenkalk
Sa'id (auch Said S.), Sultan von (Maskat) und Sansibar, aus dem Hau.seSa'idis, die seit den vierziger Jahren
Sajjid
Oman der
Abu
kam im Jahre
bestehend, der einen jungeruptiven Kern um-
des 18. Jahrb. regierten.
schließen dürfte. Hauptproduktion Kopra; der
1806 zur Herrschaft und starb nach
Hauptort Gärapan (Sitz der Behörden) und der Hafenplatz Tanäpag liegen an der Westküste. S. die beigegebene Karte. Außer der Kokospalme werden Kaffee, Kakao, Orangen, Mango,
Regierung 1856 auf der Rückreise
S. S.
50 jähriger von Oman
nach Sansibar. In jüngeren Jahren gelang es ihm, die Unabhängigkeitsgelüste seiner afrikanischen Statthalter zu bändigen
und
die ost-
Tabak angepflanzt. Auch afrikanische Küste und Inselwelt wieder fester von der Regierung auf mit Maskat zu verbinden. Da die wirtschaftallen Inseln verbreitet wird, zeigt gutes Ge- liche Bedeutung dieser Außenbesitzungen stetig wuchs, verlegte er 1840 die Residenz des deihen. S. Marianen. von Maskat nach Sansibar. Unter Sultanats Saiteninstrument« s. Musikinstrumente der Mais, Rizinus und
die Kaeuarina, welche
seiner autoritativen Leitung blieb
Eingeborenen.
Sajikautscb.uk
s.
der
Zusam-
menhang noch gewahrt, doch mit seinem Tode
Kautschuk.
Spaltung in zwei selbSajjid s. Schuten. ständige Sultanate ein. S. S. scheint ein kräfSajjid Bargasch (auch Said B.), Sultan tiger Herrscher gewesen zu sein; jedenfalls ervon Sansibar 1870—88. S. B. war der Sohn scheint seine Herrschaft späteren Geschlechtern des Sajjid SaMd (s. d.) b. Sultan aus dem als die goldne Zeit der Dynastie; er war noch Hause der Abu Sa'idis (s. Ibaditen und Autokrat, während unter seinen Sühnen und Sajjid Sa'id). Das „Sajjid" (auch Said Nachfolgern, Madjid, Bargasch, Chalifa usw., geschrieben) ist nicht Name, sondern Titel die europäische Bevormundung einsetzt. Seine („Herr"). Schon beim Tode seines Vaters Tochter Salme, die spätere Gattin des ham(1856) hatte er versucht, die Herrschaft an burgischen Kaufmanns Rüte, hat ihm in ihren sich zu reißen, doch bestieg er den Thron „Memoiren einer arabischen Prinzessin" (BerL erst nach dem Tode seines ältesten Bruders, 1886) ein äußerst sympathisches Denkmal gedes Sultans Madjid. Unter seiner Regierung setzt. Die internen Verhältnisse des Sansibarer spielte sich die Antisklavereibewegung (s. d.) Hofes unter S. S. kommen in dem genannten an der Ostküste Afrikas ab. Am 5. Juni Buche vortrefflich zur Darstellung. 1873 wurde er von den Engländern zur UnterLiteratur: Guillain, Documents sur Vhistonre, la zeichnung einer Akte gezwungen, durch die der giographie et le commerce de VAfrique. OrienSklavenhandel in seinen Gebieten verboten tale. Paris 1856. O. Kersten in Baron Carl Claus v. d. Deckens Reisen 1859 1865. wurde. Im Jahre 1885 wandte er sich gegen trat die unvermeidliche
—
die deutschen Unternehmungen an der Küste, wurde aber am 14. Aug. zur Anerkennung der deutschen Ansprüche veranlaßt. Auch erlebte er noch den deutsch-englischen Vertrag vom 29.
Okt
1886, durch den die beiderseitigen
Interessensphären
Küstenvertrag
abgegrenzt
vom 28.
wurden.
Der
April 1888 wurde schon
—
—
1879, HI. B-urton, Zanzibar. City, Island and Coast. London 1872. Vgl. auch Artikel Sajjid Bargasch. Becker. Leipz.
u.
Heidelbg.
Sakarre, Kaffeeplanlage
s.
Kaffeeplantage
Sakarre sowie U>ambara.
Sakbajeme Sake
8.
s.
Sanaga.
Reis.
Salaga, bedeutendes Handelsemporium (s. Deutsch-Ostafrika, 17. Geschichte). S. B. für den Sudanhandel (s. Togo, 12. Handel) war ein energischer und kluger, aber ge- in den Northern Territories der Goldwalttätiger, grausamer und europäerfeind- küste, unfern der Westgrenze Togos (s. licher Fürst. Die Verhältnisse waren stärker Gondja).
von seinem Nachfolger
S. Chalifa unterzeichnet
als er.
S. bildet den Hauptumschlageplatz für die aus Literatur: Sämtlich* Werke zur Geschichte den Mossi- und Haussaländern zum Zweck des Sansibars u. Deutsch-Ostafrikas (s. d.). Einkaufs von Kolanüssen kommenden Händler. Ferner Robert Nunez Lyne, Zamibar in con- In früheren Jahren stand der Sklavenhandel dort temporary Times. London 1905. fEmily in hoher Blüte. Die von den Sudanhändlern anRüte geb. Prinzessin Salme von Oman und gebotenen Waren beschränken sich jetzt in der Sansibar, die Schwester 8. B.a], Memoiren Hauptsache auf einheimische Baumwoll waren,
—
—
einer arabischen
1886.
Prinzessin.
2.
Auß.
Berl. Becker.
Rindvieh, Schafe, und Flechtwaren.
Ziegen,
Bittersalz,
Während der
Schibutter
innerpolitischen
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öal&ilüa
Salomoninseln
201
Wirren im Gondja (Ngbangje)- Reich in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhundert« trat S. seine Bedeutung vorübergehend an Kete (s. d.) ab. v. Zech.
Salesianer
s.
Oblaten des
Salesianermnen von Sales.
Franz von Salee.
hl.
Oblatinnen des hL Franz
s.
Salailüa, Dorf mit 2 Dorfteilen an der SüdSalevalasi, Großfamilie Äiga des Tuiatua, in westecke von Savai'i, Samoa (s. d. 7 c III), an Atua auf Upolu (Samoa) beheimatet, haupteiner flachen Bucht Dicht dabei Gag a'e ma- sächlich Lotofaga, Amaile und Samusu. Zweige la e mit 3 Teilen.
Salale, Ort,
sind auch in Lepa, Fagaloa, Apia
Rufiji,
s.
Sa) am (arab.
),
Gründerin Salamasina
so viel wie Heil, Friede; Teil
der islamischen Grußformel as-salam aleikum (das Heil über Euch), wonach man antwortet
Saline
Salin
Religionsgenossen entbieten.
Salomonier
Tamalelagi.
des
Enkel
Großenkel Faumuini
d
und
Iva.
Mua-
bei
Salomoinseln
tung.
2.
s.
s.
Salomoninseln.
Salomoninseln,
Klima.
2.
Tupuivao, 6. Bevölkerung. Krämer. und Verwaltung.
1.
3. 6.
Lage
und
Pflanzenwelt.
5.
Bevölke-
Budengestal4.
Tierwelt.
Europäische Unternehmungen 7.
Mission.
8.
Entdeckungs-
geschichte.
Salambu
Franziskafluß.
s.
Salangane Salani
7
Seleo.
s.
Salamasiua, erste Königin von Samoa mit rung. den 4 Titeln (s. Samoa 7 d); lebte vor 11 GeneSalomoninseln. Tochter
Samoa
und Bergbau
Salz
s.
alaikum resp. alaik (bei der Einzahl) as-salam. Der gebildete Muslim wird das Salam nur einem
rationen. Gründerin der Familie Safenunuivao,
(s.
gututi'a).
s.
1.
Segler.
Salat, Ritualgebet
Lage und Bodengestaltung.
Die
S.
um-
fassen die in 2 Reihen angeordnete Inselkette
Falealili.
s.
Islam,
i.
s.
Islam.
Salea'aumüa, Hauptplatz von Aleipata auf (s. d. 7 c I), mit 5 Dorfteilen und
Upolu, Samoa
katholische Missionsstation.
zwischen
dem Bismarckarchipel und den Neuen
Hebriden (154 1 /t -162Vt ° ö. L. und 6°-ll° Uber einem Grundgebirge von älteren b. Br.). Eruptivgesteinen haben sich zum Teil mächtige Gebirge von jungeruptiven Gesteinen und
Saleaula, Hauptort von Gaga'emaüga auf deren Tuffen aufgebaut, wozu vielfach gehoSamoa (s. 7 c III), mit ö DorfteUen, bene Korallenkalke treten, die häufig in schönSandstrand. entwickelten Terrassen Zeugnis von ruckweisen
Savai'i,
malae Vaitu'utu'u.
von Atua auf Upolu, Hebungen deB Gebiets geben; auch foraminian der Südküste von Upolu, ferenreiche rezente Tiefseetone in großen westlich vom Ostkap gelegen. Höhen bekunden das Vorkommen starker Salega, Distrikt an der Westküste von Niveauschwankungen in jüngster Zeit. Die zuSavail, Samoa (s. d. 7 c III), die sehr hoch und meist stark bewaldeten, aber doch auch recht steil ist, daher auch Fogalele genannt. Der gut bevölkerten Inseln wurden 1886 in der Hauptort Satupaitea liegt getrennt von den Weise zwischen England und Deutachland vervier Dorfschaften an der Südküste bei Palaüli teilt, daß Buka, Bougainville, Choiseul und Bezirk der Tonumaipe'afamilie (siehe Ysabel mit ihren Nebeninseln zu Deutschland (s. d). Ne'iafu). Der Malae heißt Faletoimaleiliili. fielen, den Rest England erhielt. Durch den Krämer. Samoavertrag 1899 gingen aber leider Choiseul, Sale'imöa, große Dorfschaft an der Nord- Ysabel und die Shortlandingeln sowie das Atoll küste von Upolu, Samoa (s. d. 7 c I), mit 4 Dorf- Ongtong-Java in britischen Besitz über. Näheteilen, an der Grenze von Aana gelegen. Dort res über die Bodengestaltung der in deutschem Salefao,
Samoa
(8.
Unterteil
d. 7 c 1)
bei Tufulele
(s.
;
d.) liegt
Malua, das Hochstift (s. Samoa 16).
am Nordkap
der Insel
der Londoner Mission
Besitz verbliebenen Inseln
Buka.
S. a.
s.
Bougainville
und
Nissan und Cartere tinsein. Sapper.
2. Klima. Uber den deutschen Teil liegen nur wenige Beobachtungen vor. Die S. überhaupt Ein bilden den Übergang vom eigentlichen Gebiet großes Barrierenriff bildet hier einen Hafen. des Nordwestmonsuns zum Südostpassat. Sie Salem s. Salam. haben veränderliche Winde, heftige Böen jeSalemuliana, große Familie auf Savai'i, Sa- doch keine Taifune und starken Niederschlag moa, insbesondere in Salailüa, Amoa, Leala- (3400 nach mehr als 4 jährigen Beobachtele und Tufu; auch in Iva (s. d.) ist ein Zweig. tungen von Kieta auf Bougainville). Der Nord-
Krämer.
Salelolöga, ansehnliches Dorf auf Savai'i,
Samoa
(s.
d. 7 c III)
mit 5 Dorfteilen.
—
—
mm
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202
westmonsun weht von Ende November bis (8. d.) in die Berge zurückgedrängt. Der NorEnde März, welche Monate einen etwas höheren den Bougainvilles, Buka, ferner Nissan und CarNiederschlag als die übrigen besitzen; Ende teret werden heute von der rein mclanesischen den sog. Salomoniern — einApril bis Anfang November weht der Südost- Bevölkerung Nach den Be- genommen. Nissan und Carteret hatten vor passat, jedoch unregelmäßig. obachtungen von Faisi auf Shortland dürfte nicht langer Zeit polynesische Bevölkerung, die die Jahrestemperatur an der Küste etwa 27° jedoch der Eroberungslust der Salomonier erbetragen, im Juli als dem kältesten Monat lag und heute verschwunden ist. Die Siedeetwa 26,6°, im August als dem wärmsten etwa lungsnamen und einige Kulturelemente er27,7°; die Temperaturschwankung beträgt innern hier noch an die polynesische Zeit. DieWesentlich höhere Werte der ser melanesische Typus ist sehr dunkel, fast also 1,2°. letzteren dürften nur im gebirgigen Innern von schwarz. Es sind verhältnismäßig große,
—
Bougainville zu erwarten sein.
kartc
s.
Niederschlags-
schlanke
Buka
mit zuweilen
und wenig eingedrückten NasenDas Haar ist kraus, wollig. Als dritElement, das diesen genannten recht untergeordnet ist, erscheint das polynesische, Nasen
Die ziemlich niedrige Eingeborenenplantagen mit sekundärem Buschwald abwechselnd. An der Westküste findet sich ausgedehnte Mangroveformation, welche auch auf die Nordwestecke der Insel Bougainville übergeht. An der Nordküste dieser Insel sowie an steilen Hängen finden sich Grasfelder. Von der Vegetation ist noch sehr wenig bekannt. Sekundäre Formationen scheinen große Ausdehnung zu Auf die Inselgruppe beschränkt ist besitzen. die an Flußmündungen wachsende Pandanacee Sararanga sowie die einen wichtigen Ausfuhrartikel liefernde Steinnußpalme Coelococcus salomonensis. Die Gebirge bedeckt dichter Pflanzenwelt.
3.
Insel
langschädelig
Leute,
auffallend langen, schmalen Gesichtern, feinen
Heidke.
Deutsch-Neuguinea.
wurzeln.
zeigt viele
tes
das sich vereinzelt an der Ostküste von
und Bougainville Eingang
verschaffte.
Buka
Die da-
Bevölkerung besitzt gebraune Individuen, auch an schlichthaarigen oder solchen mit gewelltem Haar. In der Sprache findet sich eine ganze Anzahl polynesischer Lehnworte. Aus allen drei Elementen haben sich Mischvölker herausgebildet, von denen das von Buin (Amelanesier-Melanesier) am besten bekannt geworden ist. Obwohl das melanesische Element hier in der Bevölkerung und in Gebirgsregenwald, die Vulkangipfel sollen vegeKulturgütern überwiegt, steht ihre Spratationslos sein. Gouverneur Hahl fand bei den che doch der amelanesischen näher. In seiner Durchquerung bis zu 900 m Höhe nur ihrer Grammatik herrschen Suffixe vor; sie hat sekundären Wald, von 900—1500 m den unter eine Fülle von Verbalformen, die ebenso Kaiser-Wilhelmaland geschilderten Moos- oder Nebelwald.
durch
schwierig zu analysieren wie zu deuten sind.
Lauterbach.
Tierwelt. Die Tierwelt
ist
hellere,
fehlt es nicht
Wie 4.
beeinflußte
legentlich
arm an Säuge-
in
anderen Teilen der Salomoninseln hat
hier der Verlust der Eroberersprache durch Heiraten mit Frauen der f "gf|J M amelanesischen Bergbevölkerung vollzogen, die [5.' Bevölkerung.* Die BevÖlkerung'Mes deut- ihre Kinder in der Mutter-, nicht in der Vaterschen Anteils ist nicht einheitlich. Die sprache aufzogen (s. a. Papuasprachen und MelaUnterschiede machen sich in der Somato- nesische Sprachen). Nach den Fr izzi sehen logie, Sprache und Kultur der Eingeborenen Untersuchungen bevölkern folgende Stämme, bemerkbar. Die Urschicht bilden Amela- nach ihren Eigennamen oder Gauen benannt, nesier (s. d.), die sich zum Teil in den Ber- die Inseln: 1. Buka Nissan, Carteret, Buka, gen Bougainvilles rein erhalten haben. Sie Norden von Bougainville. 2. Upi mittlerer
tieren
Deutsch-Neuguinea,
(8.
und Bismarckarchipel J).
sich
auch
10.] { Tierwelt,
'
1
—
—
sind
klein,
schädelig,
schwächlich,
breitgesichtig
kurzbeinig,
und
rund-
breitnasig;
sie
Teil des Kaisergebirges 3.
Numanuma —
und zugehörige Küsten.
Ostküste zwischen Kaiser-
—
haben kräftige Augenbrauenwülste und sind und Kronprinzengebirge. 4, Nasioi östDas braunschwarze Haar ist licher Abhang des Kronprinzengebirges und wollig, die Hautfarbe dunkelbraun. Südostküste. Küstenkolonien im 5. Alu Die Amelanesier wurden durch die von Süden Südwesten, Süden und Südosten von Bougainher vordrängenden, an Intelligenz und Kultur- ville. 6. Tel6i Süden von Bougainville. gütern überlegeneren kriegerischen Melanesier 7. Buin Süden und Südosten von Bougainstark behaart.
—
kraus,
—
—
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203
—
Die Eingeborenen von Bou- der Art des Totem zu irgendeinem Tiere in 8). in Gauen, die ihre Grenzen besonderer mystischer Beziehung steht (s. Tobewahrt haben und die selbst in den temismus). Die Totemtiere gelten nicht ab Kriegszügen nicht verändert wurden. Sie wer- Ahnen. Heiraten in derselben Klasse sind verden von gut gepflegten Pfaden durchzogen, boten. Das Totem vererbt sich mütterwelche die Häuptlingshäuser der einzelnen licherseits, doch wird auch das väterliche reville (D.
gainville
N. G.
wohnen
seit alter Zeit
Siedelungen miteinander verbinden. Von dem spektiert. Sämtliche Totemtiere unterliegen dem Hauptpfade führen Seitenwege zu den einzelnen Jagdbann und dürfen nicht erlegt werden. Zu be-
Wohngehöften,
Gan- stimmten Zeiten treten außerdem für die einzelnen Klassen noch Sonderepeiseverbote hinzu. nachbart sind, und zu den Pflanzungen. In Die Ehe ist eine Kaufehe. Vater und Sippe den Alukolonien, ferner auf Buka und Nis- des Ehegatten kaufen die Braut von ihrem san wohnt man in geschlossenen Siede- Vater und ihrer Sippe. Eine Verlobung geht lungen. Eine oder zwei parallele Straßen füh- der Heirat oft schon im Kindesalter voraus. ren hier durch das Dorf, an der die Häuser Monogamie ist die Regel, Häuptlinge pflegen mit ihren Giebel- und Türseiten schnurgerade mehrere Frauen zu haben. Unfruchtbare ausgerichtet sind. Die Grundlage der Ver- Frauen werden den Eltern wieder zurückfassung bilden die zwischen den Häupt- gegeben, oder man nimmt sich eine Nebenfrau zes bilden,
die kein geschlossenes
obschon
sie
lingen abgeschlossenen
einander oft nahe be-
Treubündnisse,
die
zur Blutrache und kriegerischen Unternehmun-
gen verpflichten. Die Bündnisse sind rein persönlich, nicht vererbbar und werden durch besondere Zeremonien geschlossen. Unter den Häuptlingen gibt es drei Arten: die Hausväter der freien Familien mit geringer Gefolgschaft;
die
Hundertschaftshäupt-
linge mit 60—100 Gefolgsleuten, aus Freien und Uberwiegend Hörigen bestehend, von denen sich eine Anzahl zum Treubündnis zusammentut; die Großhäuptlinge, die nur wenigen, besonders angesehenen Familien entnommen werden. Sie stehen mit den oben erwähnten Häuptlingen mehrerer Gaue im Treubündnis und können damit eine große, fast autokratische Macht ausüben. Die Häuptlingswiirde wird vom Vater auf den Sohn vererbt. Als äußeres «ine
Machtzeichen
Häuptlingshalle
zu
gilt die
erbauen.
Die Ehe wird in dem Augenblick begonnen, wo das künftige Wohn- und Schlafbaus und die Anlage einer Taropflanzung fertiggestellt sind. Ehebruch wird vom Ehebrecher durch
Zahlung von
Muschelgeld gesühnt, oder er wird zum Duell gefordert, wenn man ihn nicht meuchlings tötet Die Leviratsehe ist selten,
meist kehrt
Sippe zurück. Die
die
Witwe zur eigenen
Kinder nehmen Bchon
sehr
früh eine selbständige Stellung ein; sie
haben eigene Fruchtbäume und Pflanzungen; die Knaben dürfen sich an den Männerversammlungen beteiligen. Der Tod wird der Zauberei zugeschrieben. Selten werden die Toten bestattet; auf Nissan und Carteret werden sie in die Lagune versenkt. Die meist
ausgeübte Bestattungsart ist die Leichenverbrennung, die unter großen Festlichkeiten abgehalten wird. Die Pflanzungen der sich Toten werden häufig vernichtet, die bewegliche
Befugnis,
An
der Häuptling unter seinen Mannen der primus inter pares, der jedoch unter Umständen auch einen böswillig Unbotmäßigen des Landes verweisen kann. Die rechtlichen Entscheidungen werden in der Männerversammlung unter Vorsitz des Häuptlings getroffen. Sein Einfluß hängt von seiner Persönlichkeit ab. Die rechtlichen Verhältnisse sind gut ausgebildet. Es gibt Grundund bewegliches Eigentum, Erbrecht, Strafrecht, Asylrecht; Handel, Verkehr, Pacht, Dienstleistungen werden Schuldverhältnis, durch ein seit langer Zeit eingebürgertes Gewohnheitsrecht geordnet. Unabhängig von dieist
ser sozialen Organisation gruppiert sich die Be-
völkerung nach Klassen, von denen jede in
Habe gelegentlich nach dem Totenfeste verbrannt Im übrigen fällt das Haupterbe an die männlichen Kinder der ältesten Schwester des Verstorbenen die eigenen Kinder erhalten nur einen geringen Anteü. Die Toten begeben sich in ein auf den Bergen gedachtes Totenreich; am Meere leben die Seelen auf Landzungen und den Riffen fort. Aus dem Totenreich kehren die Seelen nach ihrem Belieben ;
zurück,
um
fördernd oder
hemmend
in
das
Leben der Menschen einzugreifen. So stehen die religiösen Vorstellungen in enger Bemit manistischen Ideen, hinzutritt Verehrung der Dämonen, der Natur- und Himmelsgeister. Der Kultus hegt in den Händen besonderer Priester, die
ziehung die
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sitzen. Das Schlafhaus wird hier zur Sicherung gegen feindliche Überfälle auf hohen Pfählen errichtet, Treppen führen in die Häuser. Das
von Ärzten und Zauberern verDie wirtschaftlichen Verhältnisse sind geordnet. Taro und Yams werden auf dem Felde gebaut; die Felder werden von den Männern angelegt, die eigentliche Feldarbeit aber von den Frauen besorgt. Nach der Ernte bleibt ein Feld gewöhnlich mehrere Jahre brach liegen. In den Bergen ist diese Brachwirtschaft nicht selten mit einem Siedelungswechsel verbunden. Angebaut wird weiter die Banane, Kokosnuß- und Arekapalme und Tabak, die letzten drei nur von den Männern. In der Sammelwirtschaft werden
zeitig die Rolle
körpern.
Sago,
Mandeln
und
Brotfrüchte
Opossum, Hühner und Menschen liefern
Fische,
Schweine,
Beschaffung
des
Wohn-
oder richtiger Werkhaus
ist
wie das
Schlafhaus erbaut, nur fehlt der Pfahlrost. In
ihm werden
die Vorräte aufbewahrt
und
die
vorgenommen. Das Dach besteht bei beiden Häusern aus Sagoblättern, die Wände aus Planken oder Baumstämmen. Beide Hausformen sind bei den Amelanesiern allein gebräuchlich, während die Melanesier für ihre Häuptlinge noch besondere große Hallen bauen, die jede einen den Besucher Diese geerntet. abschreckenden Eigennamen erhalten. täglichen Arbeiten
Hallen, die nichts anderes als ein auf 8-10 Zur Pfählen ruhendes Dach sind, haben sehr verwurden schiedene Abmessungen. Sie richten sich nach unternommen, der Macht und dem Reichtum der Häuptlinge. Fledermäuse,
Fleisch.
Menschenfleisches
regelrechte Jagdzüge Die Die Pfähle sind häufig mit prächtigen Malereien Zubereitung der Speisen, mit Ausnahme des und Schnitzereien bedeckt. Die Hallen dienen Menschenfleisches, ist Weibersache. Man gleichzeitig als Lokalheiligtum. In ihnen
früher
das Fleisch auch marktmäßig verhandelt.
am offenen Feuer oder im Erdofen. werden vor dem Hauptpfeiler Opfer dargeDas Feuer wird durch Hobeln oder Bohren bracht, die siegreichen Waffen niedergelegt, kocht
hergestellt.
Geschlechtem
Eine Arbeitstrennung ist nach die Schädel der erschlagenen Feinde ausin derselben Weise durch- gestellt und die Signaltrommeln aufbewahrt.
geführt wie bei anderen melanesischen Völkern (s.
in
Gleichzeitig dienen sie als täglicher
Sammel-
Admiralitätsinseln). Der Handel liegt und Verkehrsplatz der Männer, die hier Der den Händen der Männer. Er ist nur gering auch die Versammlungen abhalten.
und beschränkt sich auf einen Güteraus- Hausrat der Wohnhäuser besteht in niedrigen tausch, der häufig die Form eines Geschenk- Schlafpritschen aus Bambus, dem Herde, angenommen hat. Der Besitz an Werkzeug, Küchengerät, Waffen, Fanggerät. gewissen Naturschätzen — Basalt zur Her- Die Männer gehen durchweg nackt; erst in austausches
J
stellung
Herstellung des Geldes in
der
Muscheln zur der jüngsten Zeit bürgert sich das europäische oder die Fertigkeit Kattunlavalava ein. Die Frauen tragen ein
der Steinbeilklingen,
Herstellung
—
von
Gebrauchsgeräten, kleines
Faserbüschelchen
oder hüllen sich
Töpfen usw. führt den Güteraustausch in eine aus Pandanusblättern fächerartig oft Hierbei und im Verkehr der Ein- mit bunten Mustern bestickte Schürze ein. geborenen untereinander spielt das Geld als Im Regen trägt man das Regendach. Beide Wertmesser eine große Rolle. Am meisten Geschlechter tatauieren sieb, vor allem das sind KonuBscheiben, aufgereihte] Delphin- Gesicht, mit zarten, geschmackvollen,^ gezähne und Tridacnaarrnringe als Geld im schnittenen Ornamenten. Schmuck wird Umlauf. Unter den Häusern der Eingebore- sehr geschätzt. Die Männer tragen auf dem nen sind drei Arten zu unterscheiden; das wulstigen Haar vielfach eigentümliche HaarHäuptlingshaus, das Schlaf- und Wohn- tüten und Mützen aus Pandanus, Häuptlinge haus. Zwischen den Bukahäusern und als Abzeichen eine Ovumschnecke auf der denen der übrigen Salomoniergibtes wich- Stirn. Als Kämme sind Platten- und StäbPfeilen,
herbei.
Beide Formen haben allerund sind sehr geDas Bukahaus liegt jedoch zu ebener Erde und besitzt ein über die Seitenwände greifendes Tonnendach, während die Häuser der übrigen Salomonier einen geraden, an tige Unterschiede.
chenkämme,
dings rechtekigen Grundriß
die mit hübschen eingeschnittenen oder geflochtenen Ornamenten versehen
räumig.
sind, beliebt.
der Giebelseite gelegentlich etwas überhängenden First mit schrägen Dachseiten be-
Das Nasenseptum wird durch-
bohrt und darin ein Muschel- oder Holzstab,
auch eine Perlkette getragen. Ebenso hängt man in das durchbohrte und aufgeweitet«
Ohrläppchen
Um
den Hals
verschiedenen legt
man
Schmuck
ein.
Ketten aus Muschel-
S&lomoninseln
205
Salomoninseln
Hunde- und Dclphinzähnen, auch getrocknete Liane eingehüllt. Die Pfeile Brust hängt der Kapkap- werden vorzüglich auf Nissan und in Nordum die Arme bindet man ge- Bougainville hergestellt und von dort aus in flochtene oder auf dem Weberahmen her- den Handel gebracht Der Pfeil besteht aus gestellte Armbänder, auch Trochusabschnitte. einem Rohrschafte, der unten eingekerbt Als kostbarster Schmuck gelten die aus fossiler ist, und der .Hart holzspitze, die entweder Tridacna gebohrten, geriffelten oder glatten glatt oder mit Zacken, die entweder aus dem Frauen und Männer tragen Holz selbst herausgeschnitten oder mit aufArmringe. Leibgürtel. Der Beinschmuck entspricht gebundenen Widerhaken aus Holz oder KnoUnter den Küchen- chen bewehrt wird. Der Klingenteil ist meist Armschmuck. dem geräten stehen die in Klopftechnik her- farbig ornamentiert; die Bindungen zwischen gestellten konischen Kochtöpfe am meisten Spitze und Schaft und die Umwicklung des im Gebrauch. Ferner verwendet man Eß- unteren Schaftendes werden besonders dauerJeder Schaft trägt eine einschüsseln aus Blattscheiden und Hob, aus haft gemacht Blättern oder Rotan geflochtene Teller und geritzte Marke. Die Pfeile werden bündelweise Körbe, Messer werden aus Schildpatt und mit in den Kampf genommen. Köcher gibt Scheiben, Perlen,
auf die
schmuck herab,
Perlmutter hergestellt, sammengesetzt. Der
sind
zu-
Kokosschaber
ist
die
Löffel
es
nicht
Die Schleuder besteht aus einem
Bastlager mit angebundenen Schleuderstricken.
Keulen werden
aus schwerem Hartholz haben eine langgestreckte, Als mit scharfen Rändern. holländischer Pfeifen hergestellt, der Betel- elliptische Form kalk wird in verzierten Kürbis- und Kokos- Streitaxt wird eine europäische Axt benutzt Die Häuptlingsschalen aufbewahrt; die Kalkspatel sind ein- Schilde sind unbekannt fache, schmucklos zugerichtete Holzstäbe oder waffen pflegen besonders sorgfältig herBogen, Speer, Keule, Schweineknochen. Die Werkzeuge bestehen gestellt zu werden. aus Holz, Stein, Muschel und Knochen; heute Streitaxt werden vollständig mit einem feinen brettförmig mit angebundener Reibemuschel.
Die
Tabakpfeifen werden nach dem Muster
angefertigt,
sie
bürgern sich immer mehr europäische Geräte Geflecht aus roten, eingefärbten und hellen Beim Beil ist die Klinge aus Stein oder Palmblattfasern in prächtigen Ornamenten Muschel fest auf den Stiel aufgebunden; eine überzogen. Die Kriege und Kämpfe ent-
ein.
besondere
Form
Schaft aus einem legten
Blutrache; Morde und
bildet das Steinbeil, dessen
stehen meist aus der
um
Totschlag, deren Ursache vielfach Frauenraub
die Mitte der Klinge ge-
Rotanseil besteht.
Der Drillbohrer und Ehebruch
bilden,
werden nicht
am
Misse-
bekannt. Vorzüglich ist die Waffenaus- täter, sondern an der ganzen Sippe gerächt Einzelne rüstung der Eingeborenen. Speer, Bogen Eroberungskriege sind seltener. und Pfeil, Schleuder werden als Fern-, Axt Ortschaften, weniger mehrere Gaue, führen Die Kämpfe miteinander; zum Handgemenge und Keule als Nahwaffe verwendet. Speere sind glatt, gezähnt oder mit Rochen- kommt es selten. Überfälle und Plünderungen,
ist
stacheln bewehrt.
Am
verbreitetsten sind die
Niederbrennen der feindlichen Dörfer sind die
Der Friede beliebtesten Kampfmethoden. Wehrgeldes der Geornamen- fallenen beider Parteien eingeleitet und durch tiert und trägt unten ein menschenähnliches den Austausch der Betelnuß zwischen den Ornament, das als Darstellung des Speer- feindlichen Häuptlingen abgeschlossen. Tänze geistes gilt, welcher in der unterhalb dieses werden bei Ernte- und Kultfesten zu Ehren Ornamentes angebrachten Bastkugel wohnt. der Ahnen, der Himmelsgeister und bei VerBesondere BeDer Bogen ist glatt, von flachkonvexem Quer- brüderungen abgehalten. schnitte; an der Innenseite befindet sich häufig malungen, Masken, Tanzschilde, Tanzkeulen Hartholzspeere, deren Klingenteil in Rosetten
angeordnete Fischgräten oder Knochenspitzen wird durch Zahlen des besitzt
Dieser Klingenteil
eine schwarze Visierlinie.
aus
ist reich
Die
Sehne
zusammengedrehtem Bast, der
besteht
mit charakteristischen Emblemen bilden die
stellen-
Utensilien.
Als
Musikinstrumente werden
Maultrommel und Die letztere dient Beim Schuß wird Schlitztrommel benutzt. als SignalTritonshorn linken zusammen mit dem den der Bogen senkrecht gehalten. Um Arm vor Verletzungen der rückschnellenden instrument Die Kundu hat sich erst in letzter Sehne zu schützen, wird er in eine am Feuer Zeit eingebürgert. Gejagt werden Schweine, weise mit feinen schwarzen oder gelben Palmblattstreifen
umwickelt
Brummrohr,
Panflöte,
ist.
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Salomoninscln
206
Vögel und Menseben. Für Schweine
und Menschen gräbt der Eingeborene Fallen,
tiefe
Löcher, in die
man
richtige
die
Opfer
Die Fischerei wird mit Pfeilen, Speeren, Haken, Netzen, in Wehren betrieben (s. Fischerei). Als Verkehrsmittel verwendet man Floß, Ausleger- und Plankenkanu (s. Schifffahrt der Eingeborenen). Segel sind unbekannt. hineinlockt.
Technik der Salomoleute steht auf einer höheren Stufe ab im übrigen deutschen Melanesien. Alle Gebrauchsgegenstände, Waffen, Schmuck, werden mit besonderer Sorgfalt und Die
entwickeltem Geschmack in der Form und dem Aussehen hergestellt. Besondere Erwäh-
nung verdient der Weberahmen. Als Arbeiter sind die Eingeborenen trieben
wegen
Intelligenz
in
europäischen Be-
ihres Fleißes, Anstelligkeit
sehr beliebt.
Die letzte
und
kommt
vorzügbeh in den Erzeugnissen ihrer allerdings ungeschriebenen Literatur zur Geltung, die namentlich durch Thurnwald vermittelt wurde.
Thilenius,
Hambruch.
6. Europäische Unternehmungen und Verwaltung 8. Bouguinville und Buka. 7.
Mission.
Die Mission (Apostolische Präseit 1899 in den Hän-
fektur der S.) liegt
Salute
gelernt, 1769
von
de Surville Port auf Ysabel entdeckt. 1788 durchfuhr J. Short land wieder die Bougainville-Straße, und 1792 J. F.
machte d'Entrecasteaux
dem
(s.
Archipel, die 1838 von
d.)
Aufnahmen
Dumont
in
d'Urville
und später von englischen, neuerdings auch deutschen Kriegsschiffen vervollständigt wurden.
Sapper.
Literatur: Zu 1: U. B. Guppy, The Solomon Islands and their Natives, 2 vol. Lon-
don 1887.
-
Der«.,
The Solomon
Islands,
Üeology. London 1887. - B. Hagen, Lea Uta Solomon. XIII. Congria National des tocittes de Oiographie, Lille. — Sapper, „Buka", und „Eine Durchquerung Bougainviües", Mitt. a. d. d. Schutzgeb. 1910. Zu 2 und 3: S. DeutschNeuguinea. Zu 4 : » Rothschild and E. Hattert, Further contribulions to our knouiedge of the ornis of the Solomons Islands in Novit. Zool. XII, 1905, 273 (f. Zu 6: Thumwald, Forschungen auf den Salomoinseln und im Bis-
—
—
.
—
tnarckarchipel.
Berl. 1912.
— Schnee, Bilder —
aus der Südsee. Berl. 1904. Ribbe, Zwei Jahre unter den Kannibalen der Salomoinseln. Dresden 1903. Krause, Zur Ethnographie der Insel Nissan. (Jahrbuch.) Lpz. 1907. Zu 7: Kreuz u. Charitas. Meppen, fortWeißbuch, laufend, besonders 1912, 60. Missionsberichte. Schmidlin, Die buh. Missionen in den deutschen Schutzgebieten. Münster 1913, 188ff. Buch, Bis an die Enden der Erde II, 1 ff. Frankenstein 1903. Mirbt. Mission u. Kolonialpolitik, 62. Tübingen 1910,
—
—
— —
—
—
Maristen (s. d.), die hier wegen der Wildheit und Grausamkeit der Bewohner mit besonderen SchwierigSalpen, tonnenförmige, fast durchsichtige Unter vielleicht keiten zu kämpfen haben. Tiere, die ohne Eigenbewegung frei im 100000 Bewohnern haben die Missionare Ozean schwimmen. Sie vermehren sich ab(Präfekt ist P. Forestier) nunmehr (1912) 480 wechselnd geschlechtlich und ungeschlechtGetaufte und 649 Katechumcnen die anderen lich, d. h. durch Bildung einer langen, oft sind Heiden. 12 Priester mit 4 Brüdern und den
der
deutschen
;
gebogenen Kette kleiner S. (Generationsdazu kommen wechsel, Tafel 191/92 Abb. 20). Die S. rindet noch 4 Katechisten. In 12 Schulen werden 443 man besonders auf hoher See. Sie komKinder unterrichtet. Es ist eine im niedern men aber auch oft in die Nähe der Küsten und Kulturstand der Eingeborenen mitbegrtindete fehlen deshalb keiner unserer Kolonien. Dahl. Praxis der Patres, zuerst Plantagen und dann Saluatata, große Dorfschaft in Atua, Norderst Schulen anzulegen. Mit der Hebung der Kultur wird das Christentum auch mehr Fort- küste von Upolu, Samoa (s. d. 7 c I), 6 Stunschritte machen. Hauptstationen sind Kieta, den östlich von Apia, dessen Riffhafen von S. Buin, Koromira, St. Bonifaz und Bainoni. übertroffen wird. Wichtig in der deutschen Landschaftlich schön Samoas. Schmidlin. Geschichte Bergen umrahmt; nahe bei Lufilufi. 8. Entdeckungsgeschlchte. Die S. wurden 1568 von 11 Schwestern leisten die Arbeit
;
von Alvaro de Mendaüa de Neyra (s. d.) entSalute. Ehrenschüsse, die vor gekrönten (7. Febr. Ysabel) und wegen ihres vermu- Häuptern und Präsidenten von Republiken, und teten Goldreichtums mit ihrem heutigen Namen höheren Befehlshabern nülitärischen belegt. Eine 1595 unter Mendana zur Wieder- den Chefs auswärtiger Missionen, beim Anauffindung der S. ausgesandte Expedition er- laufen von fremden Kriegshäfen und ähnreichte ihr Ziel nicht. Erst 1767 wurde eine lichen Gelegenheiten abgegeben werden. Über der S. (Buka) von Carteret (s. d.) wiedergesehen die Zuständigkeit von S. und Erweisung von und 1768 von Bougainville (s. d.) die nach ihm Ehrenbezeugungen gegenüber Gouverneuren benannte Straße und Insel nebst Buka kennen schreibt die Flaggen-, Salut- und Besuchsdeckt
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207
Salutordnung
ordiiung
folgendes
„Gouverneure
vor:
von sche Flüssigkeit
Kolonien innerhalb der Grenzen des Schutz-
15 Schuß
gebietes
Den
S.
Salvarsan
Vertretern der
des
S.
resultiert.
unter
(auch
Da
die
Lösungen
Luftabschluß)
nicht
haltbar sind, müssen sie sofort nach Fertig-
Die EinverGouverneure stehen S. nur zu, wenn der Ver- stellung verbraucht werden. durch Allerhöchsten Befehl oder durch leibung, die lediglich durch die Hand
treter
Anordnung des Reichskanzlers (Kolonialamt) des Arztes zu geschehen hat, erfolgt namentlich und für den besonderen Fall in der Regel in die Blutbahn (intravenös) mit der Vertretung beauftragt ist und zwar oder in die Muskulatur (intramuskulär). Die die Schußzahl, die dem vertretenen Beamten intravenöse Injektion ist im allgemeinen für kraft seines Amtes, nicht aber diejenige, welche
die
Schnell-,
eine
intramuskuläre
eine
für
vermöge höheren persönlichen Ranges Dauerwirkung bestimmt Bei der ersten komÜber die Gestellung von Fallreeps- men in der Regel 0,2%ige, bei der letzten gasten und Sicherheitswache, Besuche usw. 10% ige Lösungen zur Verwendung. Bei manhervorgerufenen besagt die Flaggen-, Salut- und Besuchsord- chen durch Spirochaeten nung: „Es erhalten Beamte, denen ein S. von Krankheiten (Rückfallfieber, Framboesie) hat mindestens 13 Schuß zusteht, 6 Fallreepsgaste, bisweilen eine einzige Injektion eine völlige Sicherheitswacbe, Präsentieren, jedoch ohne Heilung zur Folge, bei anderen, insbesondere Wirbel" S. Flaggen- und Salutordnung. bei Syphilis, müssen die Injektionen (in der Brüninghaus. Regel 0,4 0,6 g pro erwachsene männliche Salutordnung s. Flaggen- und Salutordnung. Person) 3—4 mal, in Zwischenräumen von Salvarsan, ein von Ehrlich (s. d.) und mehreren Tagen oder Wochen wiederholt werßertheim zuerst dargestelltes und auf Grund den, wenn man auf Fernbleiben von Rezidiven Immerhin ist auch bei diesem der von Hata ausgeführten Tierversuche rechnen will klinisch erprobtes Arsenpräparat, auch Ehrlich- Leiden meist schon eine einmalige Dosis im-
ihm
zustand.
—
—
stande, schwere und gefahrvolle luetische von Affektionen zum vorläufigen Verschwinden zu Krankheiten, welche durch Spirochaeten her- bringen und somit häufig lebensrettend zu vorgerufen werden, so für die Syphilis, wirken. Am erfolgreichsten gestaltet sich die Framboesie, das Rückfallfieber (Re- Syphilistherapie, wenn man mit der S.kur noch
Hata 606
genannt.
wichtiges
Heilmittel
S.
ist
für
ein neues sehr
eine
Reihe
Ulcus tropicum (s. d.) u. a. in. eine Quecksilberkur verbindet. Auch auf die ist S. als Dioydiamidoarseno- Erreger der Malaria tertiana, weniger dabenzoldichlorhydrat aufzufassen, dem gegen auf die der Malaria tropica, wirkt
currens),
Chemisch die
S.
Formel
—=- A»
As
/\
n
J NH, HCl \^ y NHjHCI OH OH
\^
zukommt, S. ist ein schwefelgelbes, in destilliertem Wasser mit stark saurer Reaktion lösan der Luft leicht zu sehr Produkten oxydiert und daher in zugesclunolzenen, vorher evakuierten oder mit Stickstoff gefüllten Ampullen in den Handel gebracht wird, in denen es sich unverändert liches Pulver, das sich
giftigen
hält.
In der Therapie wird das Präparat fast
ausschließlich
in
gelöster
Form angewandt,
energisch ein
man zum Kala-Azar
(s.
(s.
d.),
Ferner
Malaria).
Erfolge
gute
Teil
bei der
hiermit
,
hat bei
Brustseuche
der Pferde und auch bei der menschlichen Trypanosomiasis (Schlafkrankheit, s. d.) erzielt. Vor einiger Zeit hat Ehrlich das Sulfoxylat des S., Neo-S. genannt, hergestellt, welches in etwa um 50% größern Dosen als S. angewandt die gleiche Heilwirkung wie dieses ausübt, sich aber von ihm dadurch vorteilhaft unterscheidet, daß seine wässerigen Lösungen ohne jeden weiteren Zusatz direkt angewandt werden können, da sie von vornherein annähernd neutral reagieren. Auch die Lösungen dieses Präparates müssen, da sie
nicht
haltbar
sind,
sofort
nach
Her-
—
und zwar benutzt man nicht die ursprüngliche stellung verwendet werden. Lediglich saure Lösung des S., sondern das gelöste Na- der intramuskulären Injektion dient das tronsalz, welches man dadurch erhält, daß man Präparat Joha, eine Verreibung von S. der sauren Lösung so viel Natronlauge zusetzt, mit Jodipin und wasserfreiem Lanolin, die bis sich der anfangs entstehende Niederschlag 40 S. enthält und eine Verwendung von
%
wieder vöUig aufgelöst hat, wobei eine alkali- Salvarsan in
konzentriertester
Form ennög-
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208
Salzpfanzeit
Einzelheiten über die Verwendungsart liefert 2% Sekundenliter; die andern 60, 80, 90 Hinutenliter. Das Sali hat dort etwa einen Wert usw. sind aus den Gebrauchsanweisungen zu von 3 pro Kilo. ersehen, die den erwähnten Präparaten stets licht
M
Am
beigegeben werden.
Balangidasee
afrika im
Ehrlich- Hata, Die experimentelle Chemotherapie der Spirillosen. Berl., Springer,
Literatur:
Bereich
Deutsch-Ostgroßen Bruchstufe
d.) in
(s.
der
sind ziemlich mächtige Salzlager vorhanden,
-
ist das Seewasser selbst reichlich P. Ehrlieh u. A. Bertheim, Uber das auch 1910. salzsaure 3.3'-Diamino-4.4'-dioxyarsenobenzol salzig. und seine nächsten Vertoandlen ( Darstellung Das Salz besteht aus 72,62 Kochsalz, 1,19 und Eigenschaften des Salvarsans). Berichte Soda, doppelkohlensaurem Natron, 9,82 14,89 Ehrlich, d. deutsch, ehem. Oes. B. 45, 756. schwefelsaurem Kali. Das Glaubersalz und 2,81 Abhandlungen über Salvarsan. 3 Bde. LehWasser des Balangidasees enthalt 14,4% C. Schindler, Die mann* Verlag, München. Kochsalz, 9,4% Soda, 4,1% Glaubersalz und Behandlung der Syphilis mit Joha und QueckK,S04. silber. Berliner klin. Wochenschr. 1911 Nr. 36 Die Asche der Steppenpflanzen in der Nähe 1911 Wochenschrift Wiener med. auch (cfr.
%
—
% %
%
'
-
%
j
\
036%
Giemsa.
Nr. 28).
Salz (Kochsalz NaCl)
kommt
sowohl in
des Sees enthält bis 14
Form von den Negern
auf
% Kochsalz und wird Kochsalz verarbeitet.
Büdlich von Tabora in Mlagarassi (s. d.) am Tan- gelegenen Steppengebiet Mongo gwa Musowie östlich schu von Tabora in der Landganjikasee und in Kamerun im Bezirk össidinge (s. d.) am Kreuzfluß (s. d.) vor schaft Make na die Asche der ausgebrannten
von
am
Deutsch-Ostafrika Ebenso wird
Soolquellen
in
dem
unteren
(zusammen mit anderen Salzen) in Steppenpflanzen auf S. verarbeitet, wobei abflußlosen Seen im Gebiet der allerdings ein sehr unreines und viel ChlorBruchstufe sowie als Aus- kalium enthaltendes Produkt gewonnen wird. Das Dieses „Salz" besteht aus 66,4% Nad, 16,29% blühung in gewissen Steppengebieten. KCl, 3,71 MgCl» 2,77% K.SO«, 2,72% CaSO« der die von wichtigste Vorkommen sind
als auch
einzelnen
«stafrikanischen
Saline
Gottorp
sellschaft,
s. d.
u.
und 0.02
(Zentralafrikanische Seenge-
Bergbau)
am
am Rudschugi auf der Insel Ndole ausgebeuteten Solquellen (6 stärkere und 10 schwächere Quellen).
garassi und
Sie entspringen aus Klüften
einem Eruptivgestein
—
% % SiO, und wird pro Zentner mit 2 Rupies
(- 4 M) bezahlt unteren MlaDagegen bestehen
im Diabas
— also
in
unter den roten Sand-
steinen, die in mächtigen Schichten jenes Gebiet bedecken; ihre Herkunft ist völlig rätselhaft. Die
Quellen fließen spärlicher, sind aber konzentrierter in Trockenzeiten, reichlicher, aber mehr
die großen S.lager (Salz-
am Nordende des ManjaraLawa ja Mweri) ausgeschieden haben, aus 59,ö% Kochsalz, 22,7% Glaubersalz, krusten), die sich
sees
(s.
%
Soda und Spuren von phosphorsaurem 13,1 Natron, sind also wegen des hohen Gehalts an Glaubersalz unbenutzbar. Gagel. •
Salzpfannen. Sehr stark
Pfannen in Regenzeiten. Sie enthalten (s. d.) finden sich besonders im Ambolande Letzten Endes 17.467% NaCl, 0.498% MgSO t 0,644% NaSO«, in Deutsch-Südwestafrika. 0,032% MgH,((M),) t 0.460% MgCl,, 0,476% gehört auch die Etosapfanne (s. d.) zu dieser KCl, haben einen schwachen Geruch nach Art von Becken, doch sind gerade einige Schwefelwasserstoff und enthalten keine Spur von Brom und Jod. Im Jahre 1910 wurden rund kleinere durch besonders starke Salzlager ausDove. Werte von 200000 produziert; 2000 t im im gezeichnet. M
{19%)
salzhaltige
verdünnt (16%)
,
.
Jahre 1911 betrug die Produktion nur wenig über Salzpflanzen oder Halopbyten sind Pflan1800 t, 1912 etwa 1700 t; es werden pro Tag zen, die, ohne geschädigt zu werden, größere etwa 60 cbm Soole verarbeitet. Die Solquellen im Ossidingebezirk in Mengen von Salz oder überhaupt Chlorverbin-
Kamerun
treten in Sandsteinen auf, da,
wo dungen
in
sich aufzuspeichern
diese von undurchlässigen Schiefertonen unter-
andere. Sie finden sich
lagert und von Verwerfungen (und Basaltgängen) durchsetzt werden.
Stellen,
nicht
vermögen
als
darum vorzugsweise an
wo der Boden reich an Chlornatrium ist,
immer, weil
sie
des
Salzes
bedürfen,
sondern weil sie hier im Kampfe um den Die Solquellen liegen in einem Kreise von etwa 10 km Radius um den Totensee bei Nssakpe' auf Raum sich ihren Konkurrenten überlegen er3 SO/NW verlaufenden Störungslinien; sie treten in weisen. Die meisten S. des trocknen Landes Erosionstälern zutage und sind deshalb bei Regenkönnen auch ohne ein Übermaß von Salz zur zeit überflutet; sie enthalten 2,4—3,6 ja bis völligen Entwicklung gebracht werden, nur die fast reines Salz, Spuren von Eisen, Kalk, Magnesia,
8%
aber kein Brom und Jod; die ergiebigste Quelle
eigentlichen Meerespflanzen sterben
im Süß-
!
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Tafel 174. Dnihiehe* Kolonial-Lpxikon.
Ditrl'jungfrr bei
Zu Artikel: Santo*.
der Kawabpreitung
in
Lriine auf Tutuila (Sanum).
Zu
Artikel:
Sanum.
KcteobUfcttcgfRlsnk.
StraQeuuiM auf Sanum.
Digitized
Verbreitet sind die S. vornehmlich
wasser ab.
am
Meeresstrande,
Salinen
Sammeln
209
Salzseen
und
im Inlande
Solquellen,
in der Nähe von dann namentlich in
1
Vorhut im Krieg mit Leulumoega
Dorftcile.
Samoa 7 c I). Samaüga, Dorf mit 3
(s.
Teilen auf
dem
Tafel-
Gebieten, die in jüngerer geologischer Zeit ehe-
land zwischen Safotu und Safune auf Savai'i,
maliger Meeresboden waren oder, sofern xero-
Samoa
phytische Tropenareale in Betracht
kommen,
an Stellen, wo ein Süßwassersee durch Verdunstung ganz oder teilweise austrocknete. Letzteres ist namentlich in Australien und im Im nördlichen Ostzentralen Afrika der Fall. afrika kommen an den Ufern zurückgehender Seen (Djipe-, Manjarasee) ganze Salzsteppen zustande, in denen ein mit drehrunden sukkulenten Blättern
d. 7 c IID,.
(s.
Sambesi.
Der
der größten Ströme
S., einer
des Weltteils Afrika, entsteht aus verschiedenen,
vom Hochland
des
herabkommenden Flüssen, des 14. Grades
s.
Hr.
innersten
Angola
die sich oberhalb
zu einem starken Strom
vereinigen. Unter 17 -/,°
s.
Br. trifft die Nord-
(s. d.) den Strom, der versehener Strauch (Suaeda monoica) Haupt» an dieser Stelle seine erste große Biegung nach Von anderen Osten vollführt, um ihm bis zur Einmündung Vertreter der Halophytenflora ist. deutschen Kolonien ist namentlich Deutech-Sttddes Linjanti zu folgen. Hier, unter 24 78 ° ö. L., westafrika reich an S. Sie verteilen sich über die verschiedenen Familien des Pflanzenreiches sehr liegt zugleich der östlichste Punkt des Schutzungleichmäßig; die Chenopodiaceen, Frankeniaceen gebiets, der sich indessen immer noch rund und Flumbaginaceen bestehen fast nur aus S., die 100 km oberhalb des bei den berühmten und Amarantaceen, Aizoaceen, Tamaricaceen Victoriafällen beginnenden Mittellaufes des Khizophoraceen besitzen deren eine große Anzahl. Stromes befindet. Da diese das Schutzgebiet Literatur: H. Holtmann, über Kalk- u. Salzpflanzen, Landw. Versuchsstationen, Bd. XII I, berührende Flußstrecke keinen Verkehr mit 1870. A. F. W. Schimper, Die indo- dem unteren Abschnitt des Sambesi gestattet, Ders., so kann sie hier nicht weiter berücksichtigt malayische Strandflora, Jena 1891. Zur Frage der Assirnü. der Mineralsahe durch werden. Sein Lauf an der deutschen Grenze die grüne Pflanze in Flora 1890. L. Diel«,
-
grenze des Caprivizipfels
—
—
Stoffwechsel u. Struktur der Halophyten in Volkens. Jahrb. f. wies. Bot. Lpz. 1898.
zeichnet sich durch ein mäßigeres Gefälle aus als
im Oberlaufe oberhalb des Linjantibeckens,
Salzseen s. Salz und Salzpfannen. auf der er im Mittel ein solches von 1 3000 Sulzsteppen s. Steppe, Salz und Salzpflan- besitzt, während er innerhalb des von Katongo zen. bis Kasungula reichenden Abschnittes nur um Salzsteuer. Während in den übrigen Schutz- rund 1 4500 sinkt. Seine Breite beträgt im :
:
eine andere Besteuerung des Salzes als die Eingangszölle nicht stattfindet, ist in
»bieten
Surch
DeutBch-Ostafnka, wo eine erhebliche inländische Salzgewinnung (s. Salz) stattfindet, durchV. vom 12. Mai 1904 eine S. eingeführt, die zum Eingangszolle hinzutritt und bei eingeführtem Salze vom Einführer erhoben wird. Von im Inlande gewonnenen Salze zahlt die Steuer der Produzent. Die Steuer, anfänglich 1,25 R. für 100 Ratel, beträgt jetzt 2,76 R. für 100 kg Bruttogewicht. Steuerfrei ist für landwirtschaftliche und gewerbliche Zwecke dienendes Salz, wenn es denaturiert ist, sowie zur Ausfuhr gelangendes Salz. Von Eingeborenen kann die S. in Form einer festen Jahresgebühr erhoben werden. Die Einnahme aus der S. war 1912 126000 M. Auch im Schutzgebiete Kiautschou besteht eine der chinesischen Salzbesteuerung entsprechende Abgabe, die mit 40000 Jt im Etat steht, nämlich eine Gebühr für die Erlaubnis zur Salzgewinnung (s. Monopole) und eine Abgabe von 3 cent für den Pikul Salz, der zur Ausfuhr oder zu gewerblichen Zwecken verbraucht wird (V. vom Rathgen. 12. März 1910).
—
Sainäta, Dorf an der Westküste von Savail, Sanioa, zu Salega gehörig. 2 große Teile, ähnlich Tufu.
Ferner gehören dazu 2 abgelegene
ersten Teile dieser Strecke
wächst
Auch
sie
2—400 m, im
untern
auf große Entfernung bis auf 800 m.
hier bildet er indessen einige Schnellen,
auch wird der Strom verschiedentlich stark eingeengt. Obwohl er auch zur Zeit des Niedrigwassers ziemlich wasserreich ist, kann er ebenso wie die andern ständig wasserführenden Flüsse dieses Gebiets, der Okawango(s. d.) und der Moschi-Linjanti (s. Moschi ), nur für einen in kleinem Maßstabe betriebenen Lokalverkehr in Betracht kommen. Literatur: F. Seiner, Ergebnisse einer Bereisung des Gebiets zwischen Okawango und Sambesi, Mitt. a. d. d. Schutzgeb. Berl. 1909. Dove.
Sambosa s. Bane. Sammeln von wissenschaftlich wichtigen Gegenständen.
1.
Allgemeines. 2. S. von bota-
nischen Objekten. 3. S. von Säugetieren und übrigem zoologischem Material. 4. S. von ethnographischen Objekten und Beobachtungen. 1.
Allgemeines.
Wer Sinn
für die Erforschung
unserer Schutzgebiete hat, sollte sich der Über-
zeugung nicht verschließen, daß er mit geringer Fagafaü und Si'uväo. Er Samatäii, Dorf in Aana an der Westecke von Mühe der Wissenschaft nützen kann. Upolu, Samoa, schon südwärts gelegen; 3 möge nur seine Beobachtungen über alles,
Plätze:
Bd. III
14
Sammeln
1
.
was ihm dort schen
auffällig
Verhältnissen
Sammeln
210
und von unseren beimi- Herbarien abweichend
erscheint,
erfolgen.
2r
Als Trocken- und Preß-
papier genügt in der Regel Zeitungspapier. Die
und durch Sammlungen Pflanzenteilc werden vorsichtig zwischen den von allerlei Natur- und Kulturerzeugnissen Papierbogen ausgebreitet und diese am besten dieser an große Museen mit einem Überschuß von Papier und mit und Überweisung
sorgfaltig aufzeichnen
zur
Förderung
Wenn
der
Kenntnis
des
Landes
Holzrahmen auf beiden Seiten
belegt,
ver-
wir aus den Schutzgebieten
schnürt und an einem luftigen, trockenen, bei
für die Allgemeinheit möglichst viel heraus-
Regenzeiten etwas warmen Orte aufgestellt. In den ersten Tagen ist das die Pflanzen be-
beitragen.
ziehen wollen, müssen wir zunächst alle dort vorkommenden, für die Verwertung viel- deckende Papier möglichst jeden Tag zu wechmöglichen Dinge kennen lernen. Das seln. So gewonnene Belegexemplare lassen sich läßt sich aber nur dadurch verwirklichen, daß meist sehr gut zwischen zwei Pappstreifen in Fachleute sie prüfen, und dieses kann wiederum einem Brief verschicken. In sehr feuchtem nur in Deutschland an großen Instituten ge- Klima hat diese einfache Methode ihre großen schehen, wo der nötige Stab von wissenschaft- Schwierigkeiten. Die Pflanzenpressen müssen lichen Beamten vorhanden ist. Eine Anleitung die erste Zeit dauernd in der Nähe von Feuer zu wissenschaftlichen Sammlungen und Beob- aufgestellt werden. Da nun größere Früchte achtungen auf Reisen ist von Prof. Dr. G. v. und sehr fleischige Pflanzenteile anders konNeumayer, Exzellenz, herausgegeben wor- serviert werden müssen, so empfiehlt sich in den und im Verlage von Dr. M. Jänecke in feuchten Gegenden nachstehende, für alle Hannover erschienen. Es sind zwei starke Pflanzenteile geeignete Versendung. Sie erBände. Auf Einzelheiten kann hier nicht ein- fordert wenig Mühe und ist auch für trockene Diese Methode gegangen werden. Wer sich um die Wissen- Gegenden zu empfehlen. schaft verdient machen will, soll sich ver- knüpft direkt an die Konservierung von dem trauensvoll an irgendeinen ihm bekannten Genuß dienenden Pflanzenteilen in der Heimat deutschen Forscher oder an ein großes Museum an. Es ist kurz gesagt ein Einpökeln in Salzwenden; dann wird ihm die nötige Anleitung lake, wie es mit Kohl, Bohnen, Gurken usw. gegeben werden. Niemand glaube, daß aus viel und ja auch mit Fleisch allgemein geschieht. besuchten Gegenden alles bekannt ist. Jeder Die einzelnen Pflanzenteile sind für sich in Versuch, der Wissenschaft zu nützen, wird freu- dünne Bauinwollgewebe mit einem mit Bleidig begrüßt, und wenn nur eine der gemachten stift beschriebenen Zettel fest einzuwickeln und Beobachtungen und nur einer der für die Wis- zu umschnüren. So lassen sich auch blühende senschaft gesammelten Gegenstände sich als Zweige durch vorsichtiges Zusammenbiegen wichtige Ergänzung der bisherigen Kenntnis sehr gut verpacken. Die einzelnen Bünde) Matschie. werden ganz fest in leere Petroleumtins oder erweist, so ist die Mühe belohnt. Das Inter- besser noch in Fässer verpackt, jede Lage mit 2. S. von botanischen Objekten. esse des Nichtfachmannes wendet sich in einer kräftigen Dosis Salz überstreut und zum der Regel ausschließlich den von den Ein- Schluß, wenn der Behälter voll ist, Wasser darleicht
geborenen gebrauchten Pflanzenteilen wie Rinden, Hölzern, Wurzeln, Blättern, Blüten, Früchten, Samen, Fasern u. a. zu. Da diese Objekte meist sehr schwierig zu identifizieren
Dinge eine genaue Feststellung der Stammpflanze durch Beschaffung von blühenden Zweigen erforderlich. Die Erlangung dieses Materials ist recht schwierig. Die Eingeborenen halten die Abstammung geheim, bei hohen Urwaldbäumen sind die gewünschten Teile recht schwer und nicht zu sind, so ist für alle diese
jeder
Zeit
zu erlangen, und die niedrigeren
Pflanzen blühen oft selten und spärlich.
über gegeben.
Dann wird
ein Brett über die
Oberfläche gelegt und dieses stark beschwert,
damit
alle
Luft aus den einzelnen Paketen herMan kann nun ruhig so
ausgetrieben wird. lange
warten, bis die Zeit der Versendung
und dann die Gefäße unter Hinzuvon weiteren Objekten oder Füll-
heranrückt,
fügung
material so fest verschließen, daß ein Bewegen
der einzelnen Teile während des Transportes
unmöglich
ist.
Im allgemeinen
sind Fässer den
Tins vorzuziehen, da das Eisen dieser Blechbehälter auf gerbstoffhaltige Pflanzen
bräu-
Die nend wirkt. Derartig konservierte Objekte, in Konservierung der blühenden Zweige kann Fässern versandt, kommen bei genügendem ohne viel Mühe in den Trockenzeiten oder in Salzgehalt trotz längeren Transportes so frisch trocknen Gegenden in der Art der bekannten in den natürlichen Farben an, als ob sie eben
211
vom Baume gepflückt wären. Man kann an auch Formalin oder Alkohol verwenden, darf aber nicht vergessen, daß der Ganz letztere meist stark extrahierend wirkt allgemein sei hier noch darauf hingewiesen, daß bei Einsendung von Pflanzenprodukten, die nicht einer derartigen Konservierung bedürfen, wie Fasern, Hölzer, Rinden, Ölfrüchte, Harze usw., für die eine Feststellung des Handels-
Jeder Schädel selbst der gewöhnlichsten Arten
willkommen, jedes Gehörn, jedes Fell, wenn nur der genaue Fundort angegeben ist Jede Säugetierart ist in den einzelnen Gegenden
Stelle der Salzlake
ist
Verbreitungsbezirkes durch besondere Rassen vertreten, sie kennen zu lernen wird nur dadurch ermöglicht, daß möglichst viele Vergleichsstücke aus möglichst verschiedenen Gegenden der Berliner Sammlung zugeführt werden. Man glaube nicht, daß irgendeine Art schon genügend bekannt ist. Wer seine Beobachtungen und von seiner Jagdbeute diejenigen Stücke, an welche keine eigenen Erinnerungen geknüpft sind, der Wissenschaft darbietet, wird eine Befriedigung dadurch empfinden, daß er zur Vermehrung der KenntMatscbie. nis des Wildes beiträgt. Wer, abgesehen von den Säugetieren, ein für MaForschung brauchbares tiergeographische terial beschaffen will, darf sich nicht darauf beschränken, alles das einzusammeln und mitzunehmen, was er auf seinen Ausflügen sieht. Was frei umherfliegt und umherkriecht, wurde, wenn es eine bestimmte Größe überschreitet, sicher schon früher gefunden und heimgeschickt. seines
wertes gewünscht wird, die Proben so trocken sein müssen, daß sie unterwegs nicht verschimmeln. Das Quantum muß mindestens so groß sein, daß eine ordnungsmäßige Begutachtung möglich wird. Als geringste Menge
dürfte ein Postpaket
von 6 kg anzusehen sein. ist noch darauf hin-
Besonders für die Fasern
zuweisen, daß diese sachgemäß aufbereitet sein frei von jeglicher Schäbe und von Spaksowie in der natürlichen Länge. Durch Beachtung dieser wenigen Ratschläge spart der
müssen, f lecken,
Auskunftheischende sich doppelte Mühe und vor allem Zeit, die bei den großen Entfernungen sehr erheblich ins Gewicht
fällt.
Voigt
Säugetieren und Übrigem zoo3. S. von logischem Material. Die Kenntnis des Wildes unserer Schutzgebiete ist die Vorbedingung für einen wirksamen Schutz dieser Bestände, für die Möglichkeit, auch kommenden Geschlechtern eine weise Ausbeutung der durch sie gegebenen, sehr beträchtlichen Einnahmequellen zu wahren. Alle Schutzmaßregeln, welche die Ausrottung der Arten verhindern sollen, sind ungenügend, solange man nicht die Verbreitung, die Brunft-
Wer Neues und
Interessantes bieten will,
muß
das versteckt lebende Getier, namentlich das versteckt lebende
suchen.
Es
ist
man wohl
wie !
Kleingetier zu
bekommen
das keineswegs so schwierig, glaubt.
Auch der Laie kann Es gibt nämlich
dabei sehr wohl mitwirken.
zahlreiche Geräte, die, passend angewendet,
auch das versteckt Lebende liefern. Ja, man diese Geräte sogar von Eingeborenen in geeigneter Weise anwenden lassen, wenn man ihnen nur genau auf die Finger sieht. Brauchbare Geräte sind z. B. der Streifsack, mit dem man auf dem Lande niedere Pflanzen, im Süßwasser feinblättrige Wasserpflanzen abstreifen läßt der Regenschirm, den man umgekehrt hält um Zweige des Gesträuches über ihm abschütteln und abklopfen zu lassen, das Käfersieb, mit
und Satz- kann
verhältnisse, die Lebensweise und die Abänderungen innerhalb der einzelnen Rassen klar erkannt hat. Darüber werden wir nur durch Vergleichung hinreichender Mengen von Schädeln, Gehörnen, Fellen und Knochengerüsten der einzelnen Arten aus möglichst
verschiedenen Gebieten ein richtiges Bild ge-
,
Die einzige deutsche Sammlung, in der ein genügender Stamm solcher dem man trockenes Laub und Genist aussieben Beweisstücke wissenschaftlich geordnet vor- läßt. Man muß nur darauf halten, daß alle Tiere handen ist, befindet sich im Zoologischen Mu- bis zum kaum noch sichtbaren gesammelt und seum zu Berlin. Keine andere deutsche oder in Alkohol gesteckt werden. Auch die Glasausländische Sammlung verfügt auch nur an- fliegenfalle (s. Aasinsekten mit Abb. der nähernd über ähnlich vollkommene Vergleichs- Falle) gehört zu den vorzüglichen Fangmengen. Und trotzdem bedarf diese große apparaten, zumal da sie selbsttätig fängt. Sammlung zu ihrer einigermaßen ausreichen- Die Hauptsache bei Anwendung aller dieser den Vervollständigung der Mitarbeit unserer Geräte ist der Grundsatz, sie an mögJäger in den Schutzgebieten aufs dringendste. lichst verschiedenen Orten in Anwendung Aus jedem Gebiete sind noch Beweisstücke zu bringen, nicht nur an Orten, die besondere
winnen können.
—
aller
Art sehr notwendig und willkommen.
reich
an Tieren sind und den Sammler leicht 14*
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Sammeln 3
verleiten,
nur
sie
zu berücksichtigen. An tier- ihres Tierreichtums und ihres gesunden Klimas jedes Stück, das als besonders für eine Dauerstation geeignet
armen Punkten ist bisweilen man findet, wertvoll. — Die lichst verschiedenen
Regel, an mögOrten zu sammeln, gilt
für alle Tiere, sogar für die
VögeL Man
Meeresstrande,
dann
am
Gelände,
im
in der Pflanzung,
auf sumpfigem
schießt.
im
—
ausgedehnten Als
zweites
Urwald
usw.
Forschungsgebiet,
au dem ebenfalls der Laie sehr wohl teilnehmen kann, ist die Biologie (die Lehre von der Lebensweise der Tiere), zu nennen. Man kann, um nur ein Beispiel zu nennen, leicht zur Erforschung des Brutgeschäfts der verschiedenen
Vögel beitragen, wcnu
man
sich Nester mit
Eiern, möglichst in natürlicher Anheftung von
Eingeborenen bringen läßt. Da die Eingeborenen recht wohl wissen, welcher Vogelart das Nest gehört und für die verschiedenen Vogelarten ihre Namen haben, braucht man sich nur die Namen der verschiedenen Vogelarten zu merken. Bei der Erforschung der I/cbeusweise gilt vor allem die Regel, plan-
mäßig vorzugehen und unvollständige Beobachtungen durch Wiederholung zu vervollständigen. Auch über die Beobachtung der Lebensweise gibt es kleine Lehrbücher, welche die Richtlinien angeben
(z.
B. F. Dahl, Anleitung
zu zoologischen Beobachtungen, Leipzig 1910).
—
Ein drittes Gebiet der Z. bilden die anatomischen und entwicklungsgeschichtlichen Forschungen. Sie können allenfalls an einem gut konservierten Material in Deutschland vorgenommen werden, wenn manches auch besser an Ort und Stelle untersucht werden kann. Man sollte überhaupt den schon vor Jahren
—
im argen
bedeutende Vorteile Mit der allgemeinen zoologischen Erforschung des Landes könnte man sehr wohl auch das Praktische, die Untersuchung über das Leben und die Bekämpfung der Pflanzenschädlinge^. Entomologie) verbinden. Der Nutzen und die Notwendigkeit derartiger Stationen würde dann vielleicht klarer zutage treten. Ergibt sich ein praktischer Nutzen der abstrakten Wissenschaft doch oft erst nach sehr langer Zeit. Dahl. 4. S. von ethnographischen Objekten und Beobachtungen. Die Kenntnis des Kulturbesitzes der Eingeborenen unserer Schutzgebiete ist nicht nur rein wissenschaftlich als Beitrag zur Erschließung der Kulturgeschichte der Menschheit und des kulturgeschichtlichen ZusammenSeefischerei
ziehen.
offenen, trockenen Grasland, in einer Wald-
schlucht,
einer solchen Station könnte auch
die in unseren Kolonien noch sehr
kommt fast durchweg verschiedene Vogelarten, wenn man einerseits in der Nähe menschlicher Wohnungen, dann
Aus
erwies.
liegende
be-
|
hanges ihrer einzelnen Teile nötig, sondern ist auch für die praktische Kolonialpolitik von einem Nutzen, der nicht unterschätzt werden darf. Ein richtiges Verständnis des Wesens der Eingeborenen und ihrer Kultur gibt uns die beste Möglichkeit an die Hand, ihnen unter den veränderten Verhältnissen ihres Daseins nach Möglichkeit gerecht zu werden und sie zu höheren Kulturanschauungen und -aufgaben zu erziehen, während eine Vernachlässigung dieser Kenntnis die Erreichung der genannten Ziele nicht nur unnötigerweise verzögert, sondern auch zu Fehlder kolonisatorisch tätigen Kräfte führen kann, die sich unter Umständen bitter rächen und mehrfach auch gerächt haben.
griffen
—
Wie
die Dinge liegen, ist es schon aus finan-
ziellen
Gründen nicht möglich,
die
völker-
kundliche Erforschung der Schutzgebiete ausKolonien kleine schließlich durch Fachleute vornehmen zu zoologische Stationen zu errichten, nicht aus lassen, sondern es bedarf dazu auch der Mitdem Auge verlieren. Sehr erwünscht wäre es arbeit interessierter Kolonisten. In erster
gefaßten
z.
B.,
Plan,
in
unseren
daß an einem Punkt der Südsee eine Linie kommen hierfür naturgemäß Personen
Station errichtet würde, in welcher das Korallen-
in Frage,
die sich auf
Grund
ihres Berufes,
gründlich von Spezialisten studiert werden
durch langjährigen Aufenthalt und durch könnte. Auf Anregung von A. Dohm in Neapel näheren Verkehr mit den Eingeborenen (Missiowurde schon im Jahre 1896 mit Unterstützung nare, Regierungsbeamte xu a.) die unerläßlichen des Auswärtigen Amtes und der Akademie der Vorkenntnisse innerhalb ihres Wirkungsbe-
riff
Wissenschaften in
Ralum auf Neupommern und es
eine kleine Station ins Leben gerufen,
reiches verschafft haben.
—
In
den meisten
Fällen wird sich die Mitarbeit von Nichtfach-
konnte sich dort ein Zoologe (Dahl) ein Jahr leutcn auf das Anlegen von Sammlungen lang aufhalten. Leider ist die Station und der materieller Kulturgegcnstände beschränganze Plan später wieder in Vergessenheit ge- ken. So einfach diese Sammeltätigkeit erraton, obgleich sich die Gazellehalbinsel wegen scheint und so beliebt sie bereits ist, wird sie
uig tized by
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Sammeln 4
in
Sammelvölker
213
Wirklichkeit leider nur in den wenigsten
Museum
Laie gut, sich noch mit einem j
Fällen in nutzbringender Weise geübt. Ein systemloses Aufkaufen zufällig auf der Durch-
Völkerkunde
um
(s.
d.) in
für
Verbindung zu setzen,
Das
sich nähere Instruktionen zu holen.
reise angebotener Gegenstände liefert nur eine ist besonders auch mit Rücksicht auf die ErSammlung von „Kuriositäten", die wohl für langung von Formen gut, die dem betreffenden den persönlichen Hausbedarf als Erinnerungs- Kulturgebiet als Seltenheiten eigentümlich sind, zeichen einigen ideellen Wert haben mögen, ebenso mit Rücksicht auf die Feststellung des für wissenschaftliche Sammlungen aber in der Fehlens von Gegenständen, die man nach Regel wenig in Frage kommen können. Eine ihrem Vorkommen in Nachbargebieten eigentWeit schwieSammlung, die einigermaßen auf wissenschaft- lich auch hier erwarten könnte. liche Brauchbarkeit Anspruch erheben will, hat riger für den Nichtfachmann ist die Erkundung vielmehr besonderen Anforderungen zu ge- des geistigen Kulturbesitzes eines Volkes Zunächst sind solche Gegenstände (Sprache, soziologische und rechtliche Vernügen. zurückzuweisen, die in Material und Farbe hältnisse, Lieder, Märchen und Sagen, Religion, ohne weiteres den Einfluß der europäischen geschichtliche Uberlieferungen) schon deshalb, |
—
Kultur verraten. Weiterliin legen viele Samm- weil er in seiner Struktur wesentlich anders genur Wert darauf, möglichst in die Augen artet ist als der unsrige. Ohne entsprechende
ler
fallende „Prunkstücke" zu erwerben.
sind aber die wissenschaftlichen
Damit ethnologische Vorkenntnisse und ohne innige
Sammlungen Fühlung mit Eingeborenen,
gewöhnlich übergenug ausgestattet. Für sie kommt es vielmehr darauf an, die Kultur eines Gebietes möglichst in ihrem ganzen Umfang zu erhalten, d. h. nicht nur die Prunkstücke, sondern auch die unscheinbarsten
täglichen
all-
Gebrauchsgegenstände und solche,
die erst bei Bedarf hergestellt werden.
Um
sammeln, bedarf es eines guten Blickes, der in die Handtaschen und die Winkel des Hauses dringt und das Leben der Eingeborenen zu beurteilen versteht. Zu jedem Gegenstand ist seine Gebrauchsanweisung, seine Herstellung» weise und, wenn es ohne Gefahr von diese zu
die bis zu beider-
seitigem Vertrauen gediehen
ist,
können
die
Ergebnisse auf diesen Gebieten nur mangelhaft
und
schief sein
schaft
und dazu der Sache der Wissenmehr schaden als nützen.
mitunter
Von Männern, die für solche Aufgaben in Frage kommen, haben Regierungsbeamte und besonders noch Missionare manche recht schöne Erfolge aufzuweisen, die der Nachahmung wert sind.
Dabei haben sich aber besonders die
Missionare beim Studium der einheimischen Religion
von
unbedingt
mancherlei
christ-
lichen Vorurteilen frei zu machen, die sonst ihre
Ergebnisse stark beeinträchtigen und wissen-
Mißverständnissen geschehen kann, sein ge- schaftlich nicht einwandsirei gestalten können. Name zu ermitteln. Nicht Auch auf diesem Gebiet ist daher eine Verbinist auch die Feststellung, ob das dung mit den Museen in der Heimat höchst
nauer einheimischer
zu vergessen
Objekt
am
Orte selbst hergestellt oder ein- anzuraten, die Interessenten gern mit Auskunft wenn das letztere der Fall und Literatur an die Hand gehen. Uber die
geführt wird und,
welches der Herkunftsort ist. Die auf- verschiedenen Fragen der allgemeinen Völkergenommenen Notizen sind möglichst bald in kunde (Ethnologie) gibt dies Lexikon unter ist,
ein ausführliches laufendes Verzeichnis unter
den
entsprechenden
Artikeln,
denen
auch
Angabe von Ort (genau!) und Datum der Er- Literaturangaben beigefügt sind, kurze AusSarfert. werbung einzutragen und die Gegenstände kunft. mit den dem Verzeichnis entsprechenden Literatur: Zul: v. Neumayer, AnUüung zu wissenschaftlichen Sammlungen und Beobachtungen auf Nummern zu versehen. Gute Zeichnungen und Reisen, Hannover. Zu 2: Dr. G. Ritter Beck Photographien über Leben und Treiben der von JMannagetta, Hilfsbuch für PflanzensammEingeborenen, die Verwendung der gesammeller. Leipzig 1902 (Engelmann). Zu 3: ten Gegenstände, über Hausbau, DorfanF. Dahl, Kurze Anleitung tum icissenechaflliehe» Sammeln und zum Konservieren von erhöhen den a., lage, Verkehrsmittel u. Tieren. 4: Anker3. Aufl., Jena 1914. Zu Unter BeobachWert einer Sammlung. mann. Anleitung zum ethnologischen Beobachten tung dieser Gesichtspunkte kann auch der und Sammeln. Hgg. im Auftr. des GeneralLaiensammler Ersprießliches leisten, wenn Berlin direktors der kgl. Museen zu Berlin. 1914. auch damit noch keineswegs eine umfassende Samnielvölker siehe Wirtschaft der EinDarstellung der materiellen Kultur eines Gebietes gewährleistet ist. Auf alle Fälle tut der geborenen.
—
—
—
Sammlungen, botanische
Sammlungen,
Samoa 3
214
botanische
Der Archipel gliedert sich in 4 Teile, Savaii, Upolu, Tutuila und Da letztere beiden nach dem Berliner Vertrag vom 16. Febr. 1900 (s. Erwerbung der
Botanische wich.
s.
Sammlungen.
nämlich
Sammlungen, völkerkundliche
s.
Museen Manu'a.
für Völkerkunde.
Sammlungen, zoologische
s.
deutschen Kolonien) unter die Schutzherrschaft
Zoologische
Sammlungen. der Vereinigten Staaten von Amerika überSamli (Suaheliwort, stammt aus dem Arabi- gegangen sind, bedürfen sie keiner näheren schen), Name für Eingeborenenbutter in Besprechung. Die genaue Position von Savaii Deutsch-Ostafrika, die hier einen Handels- und Upolu ist nach den neuesten beiden Karten artikel bildet
(s.
des Reichs-Marineamts (bei Dietrich Reimer,
Milchwirtschaft).
(s. Tafeln 6 und 173— 175). 1. Name. Lage und Größe. 3. Bodengestaltung. 4. Klima.
Berlinj die folgende:
Samoa 2.
Savaii.
Insel
Eingeborenenbevölkerung. 8. Bevölkerungsstatistik. 9. Eingeborenenproduktion. 10. Europäische Unternehmungen. 11. Handel. 12. Verkehrswesen. 13. Geld- und Bankwesen. 14. Verwaltung und Rechtsprechung. 1 5. Kirchenund Schulwesen. 16. Missionswesen. 17. Geschichte. 6. Pflanzenwelt. 6. Tierwelt. 7.
Name. Die Ableitung des Namens Samoa Samöa) ist unsicher, ebenso wie die Namen Savaii, Upolu, Tutuila und Manu'a nur
6'
-
172°
4'
30"
Manono Upolu:
Westkap (Fatuosofia) Nordkap (Faleula) Südkap (Siumu)
Daß
Bedeutung von „Erdkern, Huhn" usw. den Kern des Wortes bildet, ist zweifellos die verbreitetste Ansicht unter den Samoanern und in der Wissenschaft. Dieses Wort moa wurde von der Kömgsfamilie auf Taü in Manu'a als Familienname angenommen, und da dieses Königsgeschlecht im Bein der
30"
6'
Insel
moa
48'-
172°
Insel
Wort
13°
172°
Apolima
1.
das
172« 46' 15" 13° 26' 45"
Ostkap (Tuasivi) Insel
(spr.
vermutungsweise gedeutet werden können.
....
Westkap (Falealupo) Nordkap (Puava) Südkap (Tofua)
....
172« 2' 45" 13° 47' 15" 14° 1' 45"
171° 22*171» 20^16"
Ostkap (Mutiatele) Insel
Fanuatapu
Savaii
ist
ohne Nebeninseln,
Upolu
hat 6
am Westkap Manono und Apolima (beide bewohnt), am Ostkap Fanuatapu, Namua, Nuiitele, Nuulua.
kleine Nebeninseln,
ginn der 8amoanischen Geschichte (s. 7.) seine Herrschaft über die ganzen Inseln bis nach
Flächeninhalt: Savaii 1691 qkm, Upolu 868 qkm, Manono 8,5 qkm, Apolima 4,7 qkm,
Savaii
insgesamt 2572 qkm, so groß wie das Herzog-
hin ausbreitete, so erhielt die Insel-
gruppe den Namen Samoa, was am besten mit „Reich des Moa" übersetzt wird. Solch eine Wortbildung ist durchaus üblich, wie die Ortsnamen Safotulafai, Sapapaiii, Salelologa, Satupaitea, Safotu, Saleaula, Saleilua usw. dartun, bei denen zumeist als Grundlage der Name eines Häuptlings nachgewiesen werden kann. Andere mehr oder weniger vage Vermutungen müssen abgewiesen werden. Die Möglichkeit einer Zusammenfassung scheint nur noch das Wort sumüa oder eämoa abzugeben, das im Malaiischen „alle" bedeutet. Wie dem auch sei, Samoa ist jedenfalls die einzige unter den polynesischen
tum Sachsen-Meiningen. 3.
Bodengestaltung.
Inseln bietet nicht viel.
Die
Geologie
der
Da alles vulkanisch ist,
und zwar nur solche jüngeren Alters
sind nur Eruptivgesteine vorhanden,
kennt
man
bis jetzt
und basischer Natur. sich
um
In der Regel handelt es
meist sehr olivinreiche Plagioklas-
I
mit viel Feldspat, die durch ihren Gehalt an Magneteisen den fruchtbaren, braunroten, tonigen Latent bilden. basalte, also Gesteine
Neben den Feldspatbasalten kommen seltener auch Tephrite vor, die neben Plagioklas auch viel
Nephelin und Leucit führen.
Laven sind
Alle diese
anscheinend dicht und homogen, dunkelgrün bis schwarz; teils
porphyrartig,
teils
Inselgruppen, die einen sicher verbürgten Sammelnamen bei der Entdeckung besaß, wenn auch oft auch blasig und mandelsteinartig. Wie dieser erst spät erkannt wurde. Bougainville schon erwähnt, findet man fast immer in dentaufte sie im Jahre 1768 Isles des naviga- selben die grünen Olivinkristalle, oft in großen
tcurs,
d. h. „Schifferinseln",
nung heute nur noch Größe. 2. Lage und
welche Bezeich-
Haufen.
Wert
auf den
historischen
hat.
An
vielen Plätzen, besonders
Inseln
z.
B.
Manono und Fanuatapu,
S. hegt mitten im sind große Tufflager vorhanden. Pazifischen Ozean zwischen \3 l / 2 und 14° s. Br. Orographie. Savaii ist von Upolu unterund zwischen 168 und 173° w. L. von Green- schieden durch Form und Anordnung des Ge-
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Samoa 3
Samoa 3
215
rhombische Gestalt fast ganz Savai'i. Nur die Ostküste hat hier und ein zentrales Massiv, das, aus der Ferne auf ca. 20 km Küstenlinie, nordwärts des Ostgesehen, von ca. 1600 m Höhe langsam nach kaps, ein Strand-, südwärts ein Barrierenriff allen Seiten hin abfällt. Ganz anders präsen- vorgelagert, und an den landwärts gelegenen tiert sich das langgestreckte Upolu vom Meere Sandstrandbuchten hegen hier in langer Kette aus, dessen Rückgrat (tuasivi der Eingebore- die Dorfschaften der Landschaft Fa'asalenen) öfters sich hebt und senkt, von S und von leaga, welche die Führung auf Savai'i hat. N aus gesehen. Der Unterschied ist aber nur Hier, vor Salelologa, hegt auch der einzige gute scheinbar. In Wirklichkeit streicht der Ge- Hafen von Savai'i, den die Marine um 1900 birgszug auf Savai'i vom Ost- bis zum West- vermessen hat. Die kleinen Korallenriffe aber, kap in der Richtung von 0 z. N nach z. S, welche die Buchten von Palauli-Satupaitea und auf Upolu verhält es sich im großen Ganzen im Süden, von Salailua im Westen, und von birges. Ersteres hat eine
W
Asau-Vaisala nebst Safune-Matautu im Höhe von Norden abschließen, verdienen kaum der Er-
ebenso, wenigstens bis zur Mitte hin, bis zur Linie Apia-Safata, ca.
mehr
wo
m erreicht wird
1000
die größte ;
ostwärts hat die nicht
so dachförmig, sondern zweigartig ge-
staltete
Höhenmasse teilweise eine
westöstliche,
ja sogar leicht nördlich neigende Tendenz, in-
dem
wähnung. mit
dem
Sie sind winzig klein
im Vergleich
großartigen Riff, das fast ganz West-
Upolu wie ein Hufeisen umschließt. doch von Vailele an der Nordküste
es
Reicht bis
nach
der etwas gewundene Grat Strahlen vor- Falelatai an der Südseite in einer Länge von
nehmlich nach der Nordküste absendet. Merk- 60 km; denn der Einbruch bei Apia ist nur unin diesem Ostteile von vollkommen. Ostwärts ein Strandriff, vertieft Upolu weniger gut ausgebildete und kleinere, sich die Lagune (das Binnenwasser) bei der auch nicht so zahlreiche Kraterbildungen, wie Missionsstation Malua, und wird dann bis nach würdigerweise sind
westlich,
namentlich
auf
Savai'i
Jedem Manono
Samoabesucher bleibt der eigenartige Eindruck, den die Kraterinsel Apolima macht, wo man durch den Einbruch mit dem Boot ins Innere fahren kann; keiner vergißt den fast isoliert aussehenden Kegel des Tofua im Westen von Upolu, und wie sich auf dem langsam wieder ostwärts ansteigenden Grat die Krater des Sigaele, Lanuto'o, Maugafiamoe und des Lepue hinter Apia markieren. Die sanfte nördliche Böschung dieses Teiles, wo die Landschaften
Tuamasaga und Aana aneinander
grenzen,
ist
Samoa. War
der reich besiedeltste von ganz die
Böschung
hier rein, so schiebt
sich schein bei Apia mitten an der Nordküste
ein isolierter Berg an die Küste vor,
und
dies
wiederholt sich weiter östlich mehrfach, so bei
schlossen
hin, welches kleine Eiland völlig
wird,
zum
auch sonst noch hat
Barherenriff.
Upolu
sehnliche Riffanlagen, so bei
Nordküste,
—
um-
Aber
einige recht an-
Saluafata an der
am Ostkap in Aleipata, wo die Fanuatapu und Namua noch
2 Felseninseln
dem Riff in Fühlung bleiben, während Nu'utele und Nu'ulua der freien See preis-
mit
gegeben sind, ähnlich wie es sich mit
Manono
und Apolima im Westen verhält; das Aleipatariff reicht im Süden sogar noch bis Lepä, eine Strecke von 8 km. Endlich sind an der Südküste von Upolu noch zwei Riffstrecken von je ungefähr 20 km Länge, die von Lotofaga nach Falealili und die von Siumu bis zur Lefagäbucht, letztere durch die große Bucht von Saf ata teilweise unterbrochen. Die Bucht von Safata und von Apia nun sind ausgezeichnet durch die Bildung von Halbinseln, durch Sandaufschüttung im Gefolge der Rifbfildung entstanden, die von Vaie'e und Mulinu'u. Beide, besonders die von Vaie'e,
Vailele-Lauli'i, bei Luatuanu'u, bei Solosolo, bei Saluafata und bei Falefä. Immer aber bleiben zwischen den Nasen kleinere Niederungen, wo Siedelungen Platz finden, namentlich zwischen Saluafata und Falefä, wo die großen Dörfer Lufilufi, der Hauptort von schließen rückständige Brackwasserlagunen ab. Atua, und Faleapuna hegen. Weiter ost- Kleinere solcher Art befinden sich bei Faleawärts aber beginnt die Steilküste, aus- puna, Falefä, Mutiatele, Falelatai usw. gezeichnet durch das Fehlen jeglicher Koral- auf Upolu, auf Savai'i ist eine hervorstechende lenriff anläge. Die Bergwände stürzen Bildung dieser Art in Safune an der Nordsteil ins Meer ab. Das Vorhandensein einer küste, kleinere in Matautu, Palauli usw. Da solchen unnahbaren Küste, welche aber niedrig die Küste von Savai'i und Upolu nur wenig
und im
Vergleich mit den hohen herrlichen
Atuafelscn nahezu unschön
ist,
gegliedert ist
und
eigentlich
„die lange Bucht", in
Atua
nur Fagaloa,
eine fjordähnliche
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Samoa
216
3
Bildung
zeigt, so sind es die Korallenriffe allein,
welche die Häfen für die Schiffe bilden.
Frei-
auch diese recht unvollkommen, wie der Taifun des Jahres 1889 an der Apiabucht gezeigt hat. Ahnliche Hafen sind eigentlich nur noch in Saluafata, und in Falealili und Safata an der Südküste von Upolu; Safune, lich sind
Alles blieb marinen Krater daselbst fest. im Jahre 1902, am 30. Okt., vulkanischer Ausbruch auf Savai'i gemeldet wurde. Es wurde in ungefähr 1450 m Höhe ein tätiger Krater aufgefunden, der große Lavamassen nordostwärts zum Meere sandte,
fürderhin ruhig, bis ein
die Dorfschaft
Lealatele
zerstörend.
Diese
Matautu und Satupaitea auf Manono, Mulifanua, Vaitele,
Savai'i; Tätigkeit ist zurzeit wieder zum Abschluß geVailele, kommen. Nicht viel weiter westwärts zieht bei Falef ä usw. sind nur offene Reeden zu nennen, dem Dorfe Aopo ein nahezu vegetationsloses und bei den sonst noch in Betracht kommenden Blocklavafeld zum Meere, ein Zeuge, daß vor Plätzen wie Asau, Sapapali'i, Maina usw. nicht allzulanger Zeit ein ähnlicher Vorgang sind nur mehr oder weniger große Riffeinlasse stattfand, und auch an anderen Plätzen von S. für kleine Schiffe oder Boote vorhanden. Der finden sich solche Spuren. Endlich sei noch erSchmalheit halber, welche bei Savai'i von N wähnt, daß Hebungen und Senkungen nach S 37 km, bei Upolu 24 km beträgt, kann für S. in Anspruch genommen wurden. Dem von größeren Flüssen keine Rede sein. Auf wurde aber von Krämer in Petermanns geogr. Savai'i namentlich ist das jungvulkanische MitteiL 1900 widersprochen. Gestein so porös, daß nur bei großen Regen4. Klima. S. liegt im Gebiete des Südostfällen in den Flußbetten für einige Stunden passats, der indessen häufig in jener Gegend oder Tage ein reißendes Wasser erscheint. Es fast aus Osten bläst, meist aus OSO. Seine ist dort eigentlich nur im Süden bei dem Dorfe Zeit dauert vom April bis November, ohne Pulei'a ein nennenswert fließendes Flüßchen, daß eine feste Grenze sich aufstellen ließe. dessen Wasser über die 4 m hohe Steilküste Im Januar bis März treten häufig westliche ins Meer fällt. Dagegen tritt an verschiedenen und nördliche Winde mit viel Regen auf, zeitStellen das unterirdische Wasser an der Küste weise zu Orkanen ausartend. Von 1890 an hat
—
in
Quellen zutage oder in
Form
eines Siede-
der Arzt
Dr.
B.
Funk
lange Jahre
Luft-
wie in Safune. Auch in Aana, im feuchtigkeit, Barometer-, Temperatur- und Westen Upolus, herrscht Wassermangel, da- Regenmessungen gemacht, welche die Deutsche gegen hat das östliche Atua einige ansehnliche Seewarte in den „Deutschen überseeischen Rinnsale, z. B. bei Falefa, wo ein schöner meteorologischen Beobachtungen" veröffentWasserfall am Meere ist, und an der Südküste licht hat. Nach der Besitzergreifung ein bei Salani mündender Bach, der ö km wurde dann das S.-Observatorium von inlands den hübschen Wasserfall Fuipisia der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften in bildet. Auch der in die Apiabucht mündende Göttingen gegründet, welches die Messungen Vaisigano stürzt im Gebirge oben über fortsetzte. 1910 erschien das IV. Heft der einen steilen Hang, vom Meere aus sichtbar, „Ergebnisse der Arbeiten des Samoa-Observaund der „Rutschfels" Papase'ea, hinter toriums", welches „Das Klima von Samoa" Faleata, ist ja weltberühmt geworden. von Otto Tetens und Franz Linke (Berlin) Inlandseen gibt es gleichfalls nur wenige. betitelt ist. Es werden dabei Funks 17jährige Der größte und schönste ist wohl der La- Beobachtungen von 1890 bis 1906 mit den nuto'o, Südwest lieh von Apia, wie der 4jährigen der Station verwertet, alles in Apia Mataulanu auf Savai'i, einen ausgebrann- beobachtet. Es wurden als Gesamt mittel ten Krater auf den Bergen oben aus- von 1890—1906 berechnet: topfes
—
—
füllend.
—
Daß
Funk
die vulkanische Tätigkeit auf
wieder neu beginnen könnte, daran dachte im Jahr 1900 nach der Besitzergreifung niemand ernsthaft. Und doch waren Vorboten nicht allzulange vorher vorhanden gewesen. Im September 186G beobachtete nämlich der
Temperatur
Kriegsschiffe
Tabelle:
S.
Relative Feuchtigkeit
.
.
.
Observ.
25,79
25,55
84,8
84,6
767,67 Luftdruck 759,03 Die Ergebnisse stimmen also recht gut miteinander überein. Die Mittel aus den geMissionar Turner zwischen den Manu'a- samten Beobachtungen von Dr. B. Funk inseln Taü und Olosega einen submarinen (Januar 1890 bis Dezember 1907 und Januar Vulkanausbruch. Die Lotungen mehrerer 1909 bis Oktober 1910) gibt die folgende stellten
späterhin
einen
sub-
—
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217
Sauioa 5
Station Apia. 13° 49' südlicher Breite, 171° 45' westlicher Länge
v.
Green*.
Temperatur Bewöllagi irhes
Mar AA. °c
Irl
=
Seehöhe
4 m.
Tägl.
Dauer
monatl. bzw.
Jative
kung
des
Wut
Feuch-
in
Sonnen
tigkeit
Zehn-
schein» in
Min .»IUI.
Max.
Min.
•c
•C
oc
teln
Stund.
Niederschlags-
höhe in
Summe
|
1
29,1 29,6 29,8 29,4
Hin
r. .
September. Oktober..
November Dexernber
Jahr
31,1
21,7 21.8 21,8 21,2 20,0 19,0 18,7 18,8 19,6 20,6 20,6 21.2
29,0
22 9
32,6
17,9
293
Juni
Juü
28,7 28,4 28,3 28,6 28,9 29,0 29,2
23,7 23,6 23,6 23,3 22,6 22,1 21,6 21,9 22,6 23,0 23,3 23,6
....
26,8
31,1 31,7 32,0 151.5
31,2 30,6 30,3 30.0 30,4 30,8 30,9
87 87 !
1
7,0
6.6 6,4
86 87 86 84 83 82 83 83 86 86
6,1
6,0 4,8 4,6 4.5
86
5,5 5.0
6.7
5,4
Interessant sind die Beobachtungen über Zu-
sieh die
62 76
63 51
141
44 44
140 66 94
4.7
5,0 5,6 6,2 6.6
44 55 63 76
141
6,4 6.8
AI« höchste Temperatur wurden 36,6» C am 13. März 1903. als niedrigste 16,1° C beobachtet. Es fiel die höchste Niederschlagsmenge von 206,2 in 24 Stunden
mm
416 418 371 284
6,6 4,9 5,0 6,6 5,5 4,9 4,8
182 282 366
2899
am am
99
1902 Aug. 1892.
17. Sept. 19.
blaugrünen, schillernden Kokospalmen
nahme der Regenmenge mit der Erhebung des vom Laubwald ab. Einige wenige engbegrenzte Landes. Es hat nähmlich auf S. eine Station Flecken an den Berghängen haben nur niedrivon 660 m Meereshöhe die doppelte Regenmenge, eine solche von 1100 m
jälirliche
die drei-
gen Farn- und Graswuchs; doch trifft man das Alang-Alang-Gras von Neuguinea hier nicht
—
an. Dr. Rein ecke (s. d.) weilte 1893/95 auf Endlich seien noch die Mittel der vorherrschen- S. und schrieb eine Flora der Saiuoainseln, die den Windrichtungen in Passat und Regenzeit im 23. und 26. Band von Englers botanischen hier wiedergegeben: Jahrbüchern erschien. Danach gibt es 667 Paseatzeit Regenzeit Genera und 1224 Spezies, worunter 142 neu Passatwinde gefunden wurden. Rein ecke hat in Petent). 33% 48%
fache einer benachbarten
Nordwinde Süd- und Westwinde
.
Stillen
Küstenstation.
19% 28%
34% 29%
3%
5%
Die Orkane, welche S. heimsuchen, fanden nach Krämer, Über den Bau der Korallenriffe usw., in folgenden Jahren statt: 29. Dez. 1839, 1840, 16. Dez. 1842, Weihnacht 1848, 6.
4.
bis
April 1860, Jan. 1866, Jan. 1870, März 1879,
März 1883, dann am 16. bis 16. März 1889, wobei „Adler" und „Eber" verloren ging. Der Ablauf der Katastrophe findet sich genau im ebengenannten Buche angegeben, wie auch in den Annale ii der Hydrographie 1889 nähere Angaben sich finden. 6.
Pflanzenwelt.
Alle
Berge,
Schluchten,
Ebenen sind mit einem hochstämmigen Urwald bedeckt, soweit das Auge reicht, alles grüne Wipfel Am Strande, teilweise auch im Innern, namentlich da, wo Siedelungen sind, heben
Mitt. 1903 auch über die pflanzengeographische Beziehungen sich ausgelassen. Danach sind rund 160 Phanerogamen endemisch, 260 sind auch im malaiischen Gebiet heimisch, ca. 40 sind von Fidji bekannt, 13 von Tahiti, 12 von Tonga, 8 von Australien und Melanesien, 7 von Neuguinea, 6 von den Philippinen und Karolinen, 6 von Neukaledonien, 2 von Amerika und 1 von Hawaii. Von 200 Farnen etwa 60 endemisch, 130 malaiisch, 80 auf Fidji, 40 auf Tahiti, 20 auf Tonga, je 15 auf Hawaii und Australien. Die Schlußworte lauten: „Die Vegetation der polynesischen Inseln ist unabhängig von den nächsten kontinentalen Florengebieten Amerikas und Australiens, sowie Hawaiis, Neuseelands, Neukaledoniens und Neuguineas. weist Sie ist relativ jung auf einen westlichen bzw. nordwestlichen Ursprung und auf eine nach O vorschreitende
—
—
Samoa
5
Samoa 6
218
Ausbreitung.
—
Diese Besiedelung
ist in erster
Kubary und Storck
gesammelt und
Linie durch die Luft (Winde), in zweiter Linie Kenntnisse vermehrt. durch Vögel vermittelt worden. Die Flora 6. Tierwelt Betreffs der Nahrungsquelle hat sich zum Teil durch Anpassung und nicht domestizierter Tiere an Land steht es Variation schnell erweitert und ausgebildet." günstiger als in der Pflanzenwelt Denn außer Wie schon erwähnt ist der Laubwald herrschend, dem Schwein kommt nur noch das Huhn in und besonders erwähnt zu werden verdient, Betracht, dessen Eier aber verschmäht werden. daß das Unterholz fast allenthalben so licht Dagegen spendet der Busch eine Käferlarve, ist, daß man unbehindert durch die unend- den fliegenden Hund (3 Arten) und die lichen Bergwälder schweifen kann. Nur eine Tauben, von denen die Globicera paeifica Bergpalme (Cyphokentia samoensis Warb.) Finsch-Hartl. (lupe) ehedem von den Häuptunterbricht die Gleichartigkeit des Waldes, lingen mit Netzen im Wettspiel gefangen und besonders am hübschen See Lanuto'o wurde. Auch die Columba castaneieeps macht sich dies angenehm bemerkbar. Blickt Peale (fiaui), und die eigenartige, berühmte man von den Höhen über die Wälder hin, so Zahntaube Didunculus strigirostris Peale heben sich an einzelnen Stellen die mächtigen (manumea) wird gelegentlich verzehrt. ErFicusriesen hervor. Unter den Bäumen wähnenswert sind noch wegen ihrer Schönheit namentlich der Strandregion sind zahlreiche mehrere Arten kleiner Ptilopus-Täubchen. Bekannte zu nennen: Hernandia, Erythrina, Gegessen werden auch Seevögel, besonders Tournefortia, Barringtonia, Callophyllum, Cer- der Seetölpel Dysporus sula L. (f ua'ö). Von bera, die Leuchtnuß Aleurites, die Firnis- Landvögeln sind 34 bekannt, wovon 16 eigen-
—
frucht Parinarium, der Firni -bäum Bischoffia, die
Hibiscusarten, der Ylangylang Cananga,
das Edelholz Afzelia.
Der seltenste ist der Pareudiastes paeificus HartL (puna'e), der in Erdlöchern l Savai lebte und ausgerottet zu sein scheint Neben dem kleinen Sperlingspapagei (sega) Coriphilus fringillaceus Bon., welcher die roten Federn für den Kopfschmuck der Vornehmen beim Tanze liefert, soll noch tümlich.
Orchideen gibt es nur auf
in unscheinbaren Arten, Bambus kommt nur an wenig Stellen vor. Dagegen ist ein großer Reichtum an Farnen, Moosen, Flechten usw.
i
Die Nahrungspflanzen sind vornehmlich die Kokospalme, der Taro(s. Tafel 25), im Sumpf ein großer vorkommen, wie Kotzebue beund im Bergwald gepflanzt, die Yamswurzel, richtete. Wahrscheinlich ist er ein Phantasieder Brotfruchtbaum, die Banane, Apfel- gebilde. Von Vögeln seien noch genannt sinen und Zitronen, Papaya, Mango, Kuckuck, Star, Eule, Honigsauger, Würger, der Malayapfel, das Zuckerrohr, die Finken, Drossel, Eisvogel, Schwalbe, Wildente, Kawapflanze, die Eiche Inocarpus, der Sultanshuhn.Wachtelkönig.Sumpfläufer.Reiher Mandelbaum Terminalia, die alle angepflanzt usw. Außer Hund, Katze, Ratte, Maus, werden. Wild im Busch gedeihen eigentlich nur Fledermaus, einigen Eidechsen und dem (wenn nicht Siedelungsreste) die Liebes- Gecko, gibt es an Wirbeltieren an Land noch apfel des Spondiasbaums die Curcumapflanze, Schlangen, die jedoch harmlos sind. Auch die Stärkeknolle Tacca und die Cordilyne der Tausendfuß und Skorpion ist so selten (Dracaena) Arten, deren Wurzeln genießbar sichtbar, daß er kaum Beachtung verdient. sind. Dio Pandanusbohnen werden nicht Dagegen können die Blutegel im Busch bei gegessen, dagegen einzelne Arten von See- Regen zuweilen recht lästig werden. Endlich ;
—
tang, der im übrigen nicht allzureichlich vor- kommt das eingeführte Rindvieh und das seit handen ist. Die Eingeborenennamen der Pflan- alters auf den Inseln befindliche Schwein auch zen finden sich bei A. Krämer, Die Samoa- verwildert im Busch vor. Viel reicher als das inseln. II. Bd., S. 366, zusammengestellt. Land ist das Meer. Die Riffe und ihre UmWas die Zeit vor Reinecke betrifft, so haben gebung sind reich an Fischen und niederen sich die Expeditionen von d'Urville und Tieren. Schildkröten sind selten geworden.
—
Wilkes besonders um die Erforschung der Fast alles wird gegessen. Eine gewisse AusFauna und Flora verdient gemacht (s. 13. Ent- nahme bilden nur die sog. giftigen Fische, als Später waren es die Mis- der (iliQ) Schmetterlingsfisch Acanthurus sionare, die sich um die weitere Erschließung xanthurus Blyth, der (unavau) Hering bemühten, z. B. Pratt und WT hitmee. Endlich Clupea atricanda Bleck., die Equulaarten haben in der Godeffroyschen Ära Gräffe, (mü), der Kofferfisch Ostracion deckungsgeschichte).
Samoa
219
7
BL Sehn., der (gaito) Gelbgtachelschwanz, schiedenheit angesprochen werden darf. Wie die (maoa'e) Riesenmuräne (M. tesselata Rieh.), innerhalb der Samoagruppe der Gebrauch der (sue) Vierzahn (Tetrodon sp. sp.) usw. Aber einzelner Worte im polynesischen Sprachschatz auch
Von
diese
werden
zeit-
und
teilweise verzehrt.
niederen Tieren verdient noch der Palolo
Erwähnung,
ein
so gleich
wechselt,
So sagt
man
im großen Sprachgebiet.
auf Manu'a
Borstenwurm, Eunice viri- „tanzen" sa'a,
im Osten von Upolu für im Westen ganz un-
ein Wort, das
Gray, dessen hintere, dflnne, lange gebräuchlich ist; aber auf Neuseeland ist das Wort haka herrschend. Ebenso sagt man auf Samoa Enden 8 Tage nach dem Vollmond im Novemfür „fertig" 'um»; das Wort pau wird selten geber aus dem Riffe zu Apia in den ersten braucht, ist aber auf Hawaii im Schwange usw. Morgenstunden vor Sonnenaufgang in Massen Der Akzent ist zumeist auf der zweitletzten Silbe, an der Wasseroberfläche schwärmen, von den so Apfa, Samba, Upölu usw., selten auf der drittSamoanern geschöpft und gegessen werden. letzten: t am älo'a Knabe, äiga Familie, söia laß es, oder auf der letzten: avä Frau,* mamä rein, Das dicke vordere Ende fanden nach langem tina Mutter usw. Viele Worte haben einen Sueben Friedlander 1897 und Krämer 1898 Stimmbruch am Anfang oder in der Mitte, wo unabhängig von einander. — Über die ganze Tonga und Maori ein k hat: so 'ai „essen" hier,
dis
—
dort kai, hier i'a „Fisch", ika dort Noch deutKrämer, Die Samoainseln, IL Bd., licher ins Ohr fallend ist die Verwandlung von Bekannte zusammengestellt ist. Ein 1 in r und f in h, wie beim Worte alofa „Liebe", neueres Werk, D. S. Jordan und A. Sealc, das die Maori scharf ar'oha sprechen. Wer The Fishes of Samoa, Washington 1906, ist sich für diese Wandlungen und Beziehungen Nomen- interessiert, greife zu Edward Tregears Maori-
Tierwelt: -wo alles
und durch seine Polvnesian Comparative Dictionary (Wellington Krämer. 1891), während das treffliche Prattsche Samoa(Hierzu die Diktionär bei der Missionsgeschichte (siehe SaEingeborenenbevölkerung. 7. Tafeln 29, 173-175.) a) Anthropologie. Die moa 3) erwähnt ist. Diesem Werke ist auch beigegeben, die aber für Anfänger Samoaner sind Polynesier (s. &), und zwar eine Grammatik leider unvollständig
klatur verwirrend.
nicht klar genug ist. So einfach nämlich diese in Übereinstimmung mit dem Malaiischen ist, so mit den Bewohnern schwierig ist die volle Beherrschung der S.sprachc Schon der sog. von Tonga, Rarotonga, Tahiti, Hawaii wegen Oirer Unbeholfenheit. Nominativ und Genitiv als 'o le und und Neuseeland. Nach Norden hin haben sie Artikel im o le ist kaum unterscheidbar. Nur ein wenig besser die Tokelau-und Guilbertinseln im mikro- steht es mit dem Besitzwort lo'u und lou, das nesischen Bereich stark beeinflußt, nach Süd- immer vor dem Hauptwort steht, wenn man nicht westen hin den melanesischenFidschiurchipcL das artikulierte Personalpronomen hintansetzen
die edelste
Form
dieses Völkerbegriffes.
nächsten verwandt sind
Am
sie
Die Männer sind häufig von ansehnlicher Körpergröße. Maße von 190—200 cm kommen
Farbe
Fettpolster,
mittel- bis hellbraun, bei Häuptlings-
töchtern dem Südeuropäer sich nähernd
Haare
kurzwellig bis langwellig, niemals schlicht, in der Regel schwarz. Glatze selten. Barte kommen vor. Backenknochen ein wenig hervortretend, Nase breit, im Sattel tiefliegend, Lippen rot, breit.
Gesicht
schönes Oval.
Kopfform
brachykephal nach Messungen an Lebenden. Geburtsflecken sind beobachtet. Die äußeren Leisten der
Läppchen
Ohren
oft geheftet
sind häufig verstrichen,
(werden nicht durch-
'o le
Sprache. Die gleichmäßig über
z.
tamä tamä tamä
B. 'o
'o 'oe 'o
inumia bildet, tagi „weinen" nach tangis die Form tagisiausw., was F. W. K. Müller in Berlin Weiter hat das Samoanische aus dem feststellte. s bewahrt, und die Höflichden übrigen polynesischen DialekEs sei noch erwähnt, daß ten nur bedingt eigen. g nach der eingebürgerten Orthographie wie ng gesprochen wird. Wer samoanisch gut sprechen will, muß nicht allein über einen großen Wortschatz verfügen, sondern er muß auch die samoanische Geschichte kennen, die häufig in Schlag- oder Sprichwörtern gipfelt, deren Kenntnis durchaus erforderlich ist. Gouverneur Dr. E. Schultz (s. (I.).
Altmalaiischen das
bohrt).
b)
wie
a'u „mein Vater" für lo'u tamä, „dein Vater" für lou tamä, ia „sein Vater" für lona tamä, Melanesier einfach in größter Kürze sein Possessivsuffix setzt: tamak, tamam, tamäl „mein, dein, sein Vater". Plural, Deklination, Konjugation usw. alles hat Regeln; die keine hervorstechenden scharfen Haupt- sowohl als die Zeitwörter werden nicht verändert, nicht gebrochen, Hilfszeitwörter fehlen, kurzum es herrscht eine Armut an grammatikalischen Formen. Nur die Partizipbildung zeigt eine Eiwisse Mannigfaltigkeit, die sich auf malaiische rformen zurückführen läßt, wie z. B. inu „trinken" nach dem malaiischen in um das Partizip 'o le
Körper muskulös, mit 'o le Waden stark entwickelt. wo der
nicht allzu selten vor.
gutem
will,
alle Inseln
ohne Sonderdialekte verbreitete Hochsprache gehört als polynesisch zu den austronesischen
Am Sprachen (s. Polynesische Sprachen). nächsten verwandt ist sie mit dem Malaiischen, während das Tonganische, Hawaiische, Tahitische und Maorische nur als dialektische Ver-
keitsrede, beides
—
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Samoa
Samoa 7
220
7
Kenner der S.sprache und Sitten, Papa, Pulei'a, Tufu Gautavai, Tufu Gataivai, Taga, hat 1906 im" Verlag der „Samoanischen Zeitung" Salailua (Westküste), Gaga'emalae (Westküste) zu Apia ein Bnch: Sprichwörtliche Redensarten (Nordgrenze); Westseite (itu o Salega): Satuder Samoaner, erscheinen lassen, dem zwei Nach- paitea (Vorort) liegt an der Südseite zwischen träge gefolgt sind. Sie sind prächtige Studien Palauli und Papa; es ist also hier die Hauptstadt für Vorgerückte, während für Anfänger die An- durch eine ansehnliche Gebietsstrecke von ihren leitungen von Dr. Funk (Berlin 1893, Mittler), Unterplätzen an der Westküste getrennt Sagone 0. Sierich (Hamburg, A. Ebert), Valesca Schulze [(Südgrenze), Vaipu'a, Fai'a'ai, Samata (Nordde
I
'
;
(Apia 1901), H.Neffgen (Leipzig, Hartleben) in Frage kommen.
grenze);
seite (itu o Asau): Falelima (Westküste), Ne'iafu (Westküste), Tufutafo'e (Westküste) (diese 3 Dorf-
c)Politische Einteilung der EinKs sind nur die Landschaf-
geborenen.
und
ten
die
—
"g
die
*
%
Sprengel
Dorfteile,
usw. aufgeführt sol;
che in Krämer, Die Samoainseln, Bd.
L Upolu.
I.
f>
Ostteil:
'
schaftent Luatuanu'u
\
•
i
\
v
(Aleipata): Ti'avea, Amalie, Samusu, Sa-
t
;
leaaumua Satitoa,
Vailoa,
Ulutogia,
Lalomanu (itu o
Südseite
Salef ao): Lepä, Lotofaga, Falealili (Grenzort).
—
»»£•
\
-
.-
Sato'alepai, tautu, Saleaula (Vorort), Lea-
>
r
latele.
U
Jeder Distrikt hat
i'j
einen
also
vv^V
%
wo
f? :dJfliank. is. Dut Ta'nuierBcrflt. 1*1, Kawaschüvn-I. I«. TrilllHihrer. SO. Ramtbfrlier.
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Tafel 170. Zu Artikel: Sandfloh.
Deutscht»! Kolnnial-Lexikon
Die Abbildungen mit- Ausnahme der Zeichnung 4 sind Mikrophotogratnme.
1.
dem
Sandflohweibchen vor Kindringen in die Haut
Beginnende Anschwellung des l«ibes durch die heranwachsen-
2.
den Eier.
(stark vergrößert).
Durchschnitt durch
4.
in die Tiefe gestülpt;
ihm gegenüber'
5.
3.
Vollendete. Anschwellung des I^eibes. Das Kopf- H ruitetiick ist unverändert
geblieben.
ein reifes Sandfluhweibchcn in der Zehenhaut. Die Oberhaut ist das Hinterende des Flohes steht mit der Außenliift in Verbindung, ist der Kopf sichtbar: im Innern die herangereiften Kier.
Flachschnitt durch das
Nagelsrlicd
eines
Zehes
vielen
mit
großen Sand-
flohen (natürl. Grüße).
r>.
E in Stück
Die
I
Zehenhant mir zahlreichen Sandflöhen. der Höhe heben sich als dunkle Stellen ab (vergrößert).
linterenden
Die Entwicklung des Sandflohweibchens in der Mensclienhaut.
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Samoa
Samoa
7
also die amerikanische Sache,
kam
in Vorteil,
Mächte.
Z e m b s c h war damals
7
deutscher Be-
was zu neuem englischen Vorgehen führte. rufskonsul, nachdem Weber zurückgetreten Trotz des Wohlwollens Deutschlands Dies veranlaßte die Amerikaner, den des Eng- war. lischen mächtigen Schreiber Mamea zwecks kam Laupepa aber bald wieder durch WühleAbschluß eines „Handels- und Freundschafts- reien in englisches Fahrwasser. Annektionsvertrages" nach den Vereinigten Staaten zu gesuche folgten nun wieder reihenweise. Manehmen, wo ein solcher am 12. Jan. 1878 auch lietoa vergaß so sehr seine Zugeständnisse und tatsächlich abgeschlossen wurde. Am 29. Juni Verträge, daß Konsul S t ü b c 1 (s.d.) am 23. Jan. kehrte Mamea mit einem neuen Minister, 1885 die deutsche Flagge in Mulinuu hißte, um zu Gehalt zugesagt zeigen, daß wir auch noch da waren. Tamasese Bartlett, dem er 24000 hatte, zurück; auch sollte jetzt Pagopago dankte ab und erklärte den Krieg gegen Maden Vereinigten Staaten als Kohlenstation zu- lietoa, dessen Fahne im neutralen Apiagebiet fallen. Dies veranlaßte den Kapitän v. Werner unser Konsul durch Mannschaften S. M. S. „Albatros" entfernen lassen mußte. 1886 kam (s. d.) mit S. M. S. „Ariadne" am 16. Juli (1878) Saluaf ata und Falealili für Deutschland zu das deutsche Geschwader unter AdmiralKnorr besetzen, und diese Besitzergreifung wurde erst (s.d. ). Die Amerikaner hißten als Gegenmaßregel wieder im folgenden Jahre (1879) aufgehoben, ihre Flagge zu Apia und setzten die Malietoas als die Taimua sich herbeigelassen hatten, mit darunter. Dies machte Malietoa so unverschämt, Deutschland einen Gleichberechtigungsvertrag daß Konsul Becker ihn mit Hilfe unserer zu schließen. Nun wandten sich die Taimua- Kriegsschiffe am 17. Juli 1887 gefangen leute den Tuiaana zu und wollten Tamasese ließ. Seine Deportation über Kamerun, zum König machen. Bartlett agitierte gegen bürg nach Jaluit ist bekannt. Beim Abschied Malietoa. Dessen Anhängerschaft vertrieb mit übergab er seine Rechte an Mata'afa. Durch Hilfe des inzwischen eingetroffenen „Bis- deutschen Einfluß wurde aber jetzt Tamamarck" unter Kapitän D e i n h a r d (s.d.) die in sese zum König gewählt. So sammelte MataApia verschanzten Taimualeute. Talavou wurde 'afa langsam seinen und Malietoas Anhang, um König, LaupepaVizekönig. Aber wenige Wochen ihn zu stürzen. Die Amerikaner unterstützten später wurde der König, der den deutschen Mata'afa. Am 9. Sept. 1888 wurde er zum König Vertrag nicht anerkennen wollte, von den ausgerufen. Tamasese hatte sich in Mulinu'u „Taimua" an Bord des deutschen Schuner verschanzt, wurde aber von dort verjagt und „Apia" gefangen genommen. Da der deutsche ebenso von Luatuanu'u, wo er ein zweites festes Konsul diese Gefangennahme auf deutschem Lager bezogen hatte. Als sich nun aber die Boden nicht duldete, zeigte sich Malietoa ent- Mata'afaleute anläßlich ihrer Erfolge große gegenkommend und war bereit zur Anerken- Frechheiten gegen die Deutschen zuschulden nung. So kam am 2. Sept. 1879 der Vertrag kommen ließen, requirierte Konsul Knappe zustande, nach welchem Apia als neutrales (s. d.) die Mannschaften des deutschen GeschwaGebiet unter dem Schutze der 3 Kon- ders S. M. S. „Adler", „Olga" und „Eber" suln stehen sollte. Apia als neutrales Ge- (Kommodore Fritze), um die S. zu entwaffnen. biet und Gleichberechtigung der drei Mächte Am 18. Dez. (1888) erfolgte dann die Landung waren die beiden Hauptergebnisse des Jahres bei Fagali'i und Vailele, unter Führung des 1879. Der Berliner Vertrag 10 Jahre später Kapitänleutnante Jaeckel, die den Leutwar im Grunde nur eine Erneuerung der Ab- nante Sieger und Spengler, sowie 16 MaIm Jahre 1880 starb trosen das Leben kostete; 37 waren verwundet. machungen von 1879. Malietoa Talavou. Am 27. April selben Jahres Der Plan mißlang, die Feindseligkeiten hielten
—
M
—
Am 9. Jan. des folgenden Jahres (1889) brannten die Mata'afaleute das deutsche KonGebäuden nieder. Diese den beiden andern Mächten in Anbetracht un- Vorgänge, welche in England und Amerika serer überwiegenden Interessen sicher gut- große Erregung hervorriefen, führten zur AbBambergers unglück- berufung des Konsuls Knappe; und dann trat geheißen worden wäre.
lehnte der Reichstag die Besitzergreifung Sa-
moas
seitens
allein
Ordnung hätte bringen können und von
des Deutschen
an.
Reichs ab, die
sulat nebst 12 andern
—
— Am
19. März ein Ereignis ein, welches durch seine UngeRede war mit Schuld. 1881 wurde Malietoa Laupepa als König aus- heuerlichkeit die aufgetürmten Leidenschaften gerufen, Tamasese als Vizekönig. Am 12. Juli rasch vollends in sich zusammenbrach folgte die Anerkennung seitens der drei der Orkan vom 15.-17. März, der Apia selige
DeoUcbM
Kolontal-lAxIkcm.
Bd. TU.
lfi
Sanioa
S&moa
226
1
7
Saluafata Mata'afas Einladung ab, und viele 11 „Olga und „Eber" lagen im folgten diesem Beispiel Trotzdem war Matavon den Amerikanern „Trenton", 'afas Partei nicht schwach; ein Teil von Ätna, „Vandalia" und „Nipsic", und am weitesten Aana, Savai'i und ganz Manono hielt zu ihm. außen die zuletzt eingetroffene englische „Cal- Am 7. Juli 1893 kam es zum Kampfe bei Vailiope" und die Deutsche Bark „Peter Godef- tele, wo die Malietoapartei 13 Köpfe erbeutete. f roy". Am 1. Tag flaute der Südwind allmäh- Mata'afa zog sich nach Aana, dann nach Manono lich ab, bis zur Windstille 4 Uhr nachmittags, zurück. Als ihm aber der Fa'asaleleagadistrikt Minimum 742 mm. Darauf folgten die Nord- auf Savai'i seine Hilfe versagte, ihm sogar eine Stürme, die eine ungeheure See in den nach Landung verweigerte, und die Kriegsschiffe Norden offenen Hafen hineintrieben, besonders Manono blockierten, blieb ihm nichts andere« suchte. Die schon genannten deutschen Kriegsschiffe „Adler",
|
Hafen,
am 16.
Marz. Bis nach Mittag hielten die Schiffe
Stand.
Dann trieb zuerst die Bark aufs Riff. Dar- Im September wurde
übrig als sich mit 20 Häuptlingen zu ergeben.
auf stießen „Olga" und „Nipsic" zusammen, und
„Sperber" nach
merkwürdig, daß die beiden durch ihre Bewegung in dem engen Raum alle übrigen (außer „Calliope", die außen lag und hinausdampfen konnte) zugrunde richteten, aber selbst nicht untergingen: „Eber" zerbrach
schickt.
am 93
Mittelriff,
Mann
selbe
hinaufgeworfen,
wo
sein
um
eine Nebenregierung zu gründen.
April 1891 starb der ältere
Tamasese
zu
ihm die Regierung dortvon neuem den Angriff beginnend. Tama-
sich zurückzog, folgte
hin,
sese zog sich darauf nach'
heute
Laupepa hatte ja bei seiner Abreise alle seine Rechte auf Mata'afa übertragen, und nach seiner Rückkehr hielt er dies aufrecht. Als aber der Beschluß der Mächte durchgeführt worden war, zog sich Mata'afa beleidigt nach Malie
Im
bardement der Kriegsschiffe und die Malietoatruppen aus seinem befestigten Lager in Luavertrieben, und als er nach Lufilufi
Eisen-
noch weithin sichtbar liegt; „Trenton" und „Vandalia" scheiterten gleichNur die beiden Störer liefen auf den falls. Strand und konnten wieder abgeschleppt werden. In Berlin trat auf diese Unglücksnachrichten hin am 14. Juni die bekannte Konferenz zusammen, die zwar in der Hauptsache nur die Gleichberechtigungs- und Neutralitätsverträge von 1879 erneuerte, aber durch die Einführung eines Oberrichters und eines Munizipalitätspräsidenten neue Momente hinzu brachte. Daß Englisch Gerichtssprache wurde und australisches Recht galt, dient zur Charakterisierung. In der Tat sollte am Schluß des Jahrhunderts alles bis dahin an politischer Terrorisierung Geschehene überboten werden. Im September wurde Malietoa Laupepa aus der Verbannung heimgebracht und von den drei Signaturmächten zum König eingesetzt Erster Oberrichter war der Schwede Baron v. Cedernkrantz, erster Präsident S e n f f v. Pils ach. Die Ruhe dauerte nicht lange.
zurück,
dann an Bord S. M. S. Verbannung ge-
Kommandant Wallis und tuanu'u
ertranken, „Adler" wurde auf das-
Riff
gerippe
er
Jaluit in die
1894 versuchte dann noch einmal der jüngere Tamasese die Gewalt an sich zu reißen. Er wurde aber im Aug. durch das Bom-
es ist
>
kommen ,
hatte,
|
1
j
zurück,
wo
solle.
Alsbald
Maxse
und der
zurückholen
taten der englische Konsul
amerikanische Vertreter |
Aana
nach einigen Scharmützeln bei Mulifanua wieder Ruhe eintrat. Die Gegensätze blieben erhalten. Laupepa hatte aber wenigstens noch das Glück, die letzten vier Jahre seines Lebens in Frieden zu genießen. Er war Vertragskönig, aber nicht Vierbetitelter. Er starb am 22. Aug. 1898 in Mulinö'u. Gerade als er beerdigt wurde, traf die Nachricht mit dem Postdampfer ein, daß ein deutsches Kriegsschiff den Mata'afa, mit dem man allmählich zu Hause Mitleid be-
alles,
um
dies zu ver-
Aber die militärischen Befehle Bind M. S. „Bussard" brachte ihn am 19. Sept. Er wurde verpflichtet, ruhig in Mulinu'u zu leben. Es handelte sich nun darum, wer Die der Nachfolger Laupepas werden solle. Berliner Akte sahen im Art. I vor: „sein Nachfolger soll geziemend erwählt werden nach den Gesetzen und Sitten von Samoa". Erst ließ man die Samoaner gewähren. Am 12. Nov. war ein hindern.
strikt.
großer
S.
fono
in Mulinu'u, der Mata'afa
zum
König wählte. Da war aber schon die englische Mission an der Arbeit, denen der Katholik nicht
Am 15. Nov. erklärten 11 beHäuptlinge ohne Rechte und Befugnisse, sei ungültig, und am 27. Nov. stellten dieselben den Sohn des Laupepa, den jungen genehm war. liebige
die
Wahl
und hinterließ das Vermächtnis, daß Anhänger gemäß dem Beschluß der Tanumafili ihrerseits als Königskandidaten Mächte zu Malietoa stoßen sollten. So lehnte auf, zur Entscheidung für den Oberrichter
Lufilufi
seine
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227
Chambers. In der Folge
erhielt
Mata'afa
ginnt nicht sofort, meist nach 3 Tagen, dann
alle
4 Königstitel verliehen, soweit er sie schon be-
ist
die
Frau auch wieder
auf.
Milchprobe.
Abtreiben durch Kneten. Formen des Rednerschaften der Hauptorte; dem Schädels der Neugeborenen durch Steine aus und der Pressen. Feste für das Sitzen, das Tanumafili verlieh der junge Tamasese, Ärger über Deutschland zu den Engländern Kriechen, Stehen des Kindes usw. Heiliget
zum
saß
zweiten Mal, und zwar durch die be-
fugten
|
Verhältnis zwischen Bruder und Schwester. alle vier Titel auf einmal, wozu er naturlich nicht die geringste Berechti- Adoption unter Verwandten sehr verbreitet. Nachfolger des Vaters ist gung hatte. Selbst den Titel Mahetoa erhielt Mutterrecht. Ungefähr im 12. Jahr Mata'afa, zum Ärger des Laupepasohncs. Der der Schwestersohn. TätoOberrichter ließ sich durch dies in seiner vor- Beschneiduni; durch Einschnitt. gefaßten Meinung nicht beirren; selbst einer wierung, richtiger Tiitauierung, gegen Zählung der Gefolgschaft beider Kandidaten, das 16. Jahr. Tätowieren ist englische Verstümmelung von die */e für den Alten, V« für den Jungen ergab, tatau eigentlich t& tatau „schlagen richtig" nnd verschloß er zwar nicht seine Augen, aber seine sollte nicht mehr gebraucht werden. Die Form der Seele. Am 19. Dez. begann die Gerichtsver- Tatauierung ist die einer Kniehose bei Männern, bei ubergegangen war,
I
. Großfußhühner. Talerkürbis (Telfairia pedata Hook.,
linie
Ufer ist
dem
und
Australien ein-
geführtes, hochkletterndes Gewächs. Kisuaheli
linken, bald
und
herüber-
hinüber-
der T. selten mit der Mittel-
des Flußbettes identisch.
Liegt eine Insel
Grenze bildenden Fluß, Grenze durchaus nicht immer längs desjenigen Flußarmes zu verlaufen haben, der das meiste Wasser führt,
in einem, eine politische
so wird die \
dem
T. folgende
sondern in demjenigen Arm, der
am
tiefsten
ist. Davon hängt auch die politische Zugehörigkeit der betreffenden Insel ab (s. a.
Familie der Cucurbitaceen), in Ostafrika hei- in das Bett eingeschnitten misches, nach der Südsee
von nach
die tiefsten Stellen
der Flußmitte bald nach s.
i
dann
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454
Tamalelägi
Das Wort „Talweg", das
Setzungen).
vielen Fällen mit
rinne"
Anwendung politische
dem
bat
deckt,
Dr. Asmis, Die Stammesrechte de« Bezirkes Sansane- Mangu, Zeitschr. f. vergl. Rechtswissenschaft, Bd. XXVII, Stuüg. 1912. L. Frobenius, Auf dem Wege nach Atlantis. BerL-Charlottenb. 1911. Dr. C. Schilling, Tamberma, Globus 1906. v. Zech.
Literatur:
sich in
Begriff „tiefste Fahr-
infolge
seiner
—
häufigen
den Staatsverträgen, die die
in
Aufteilung Afrikas in den letzten
-
Tarn borin taube s. Taubeu. 26 Jahren gezeitigt hat, das Bürgerrecht in vielen Kultursprachen erworben. Den meisten Tambn, Muschelgeld der Gazellehalbinsel, s. von ihnen fehlt ein ebenso knapper wie Geld der Eingeborenen. präziser Ausdruck für den in Rede stehenden Taml. 1. Fluß, s. Kaguru. 2. T. oder Cr6tinDanckelman. inseln, Inselgruppe am Nordrand des Huongolfs, Begriff.
—
Kaiser - Wilhelmsland (Deutsch - Neuguinea), bestehend aus den bewohnten Inseln Wonara und Kalal und einigen anderen, mit Station der Rheinischen Mission.
bedeutender Großhäuptling Tam&lelägi, von Samoa, lebte vor 12 Generationen. Begründer der Tuiaanafamilic (s. Samoa 7 d).
Tampicohanf
Tamara s. Tumleo. Tamarinde, Tamarindus
s.
Agaven.
Tamul, Fluß im östlichen Süd-Neumecklenburg indica Tr. (Kisuah. Steppengebieten des tropi- im Bismarckarchipel (Deutsch-Neuguinea), fließt durch Jungtertiär mit bis 2 m mächtigen, aber schen Afrikas, u. a. in Ostafrika, Togo und dem nicht abbaubaren Braunkohlenbänken. Kameruner Grasland weitverbreiteter Baum Tana s. Witu. aus der Familie der Leguminosen. Die Hülsen Tanäpag, Ortschaft und Hafen auf Saipan enthalten ein säuerliches Fruchtrous, das in der (s. d.) in den Marianen (Deutsch-Neuguinea). heißen Zone als erfrischendes Genußmittel geTun dala. Ort, s. Livingstonegcbirge. schätzt wird, während es seiner laxierenden Tandjne s. Logone. Eigenschaften wegen vielfach in den ArzneiTanga (— Segel, Kisuaheli, nach der Form schatz der Kulturvolker aufgenommen ist. Holz fest, mit dunklem Kern, schwer zu bear- der Toteninsel, s. u.), die nördlichste Hafenstadt von Deutsch - Ostafrika am Indischen „mkwadju"),
in
!
beiten.
Literatur:
Warburg
in
Engters
Pflanzenwelt
—
Ostafrikas, Tl. B, 192 u. 504. 1H95. Busse in Schenck «. Karsten, Vegetationsbilder, VI. Reihe, Heß 7. 1908. Stuhlmann, Beitr. t. Kulturgeschichte Ostafrikas, 119 ff. 1909.
—
Ozean und die zweitwichtigste des Schutzgebietes; es
ist
Sitz des Bezirksamts für den
—
1. Die Stadt T. an der T.bucht, einer Vereinigung der (s. d.) des Sigi (s. d.) mit dem des kleineren Mkulumusi. Die auf der Grenze beider
gleichnaniigen Bezirk. liegt
Creeks
Tamasesc der Ältere, 1892 gest. (s. Lufilufi), Gebiete gelegene Toteninsel schließt mit dem und sein Sohn Alofi, aus der Tuiaanafamilie Ras (Kap) Kasone zusammen das eigentstammend (s. Samoa 7 d). — Der Jüngere war 1910/11
Tamatam
ziemlich
liche
in Deutschland.
Krämer. (s.
s.
geschützte
Hafenbecken
Tafel 187), das Schiffe bis zu 8
Pulapinseln.
m
ein
Tiefgang
aufnehmen kann. Der Verkehr mit dem geTamberma, Land und Volk an der Nordräumigen Pier der Usambarabahn (s. Eisenbahostgrenze Togos. nen I a), in den die Geleise der Bahn münden, Der größere Teil der T.bevölkerung sitzt auf wird durch Leichter vermittelt. Der Ort selbst französischem Gebiet in Obcr-Dahome\ Nach Togo ragt nur ein Teil davon über die schräge Grenzlinie liegt an der südlichsten Stelle der Bucht, oberzwischen dem 10. Breitenparallel und Djeburi halb der etwa 15 iu hohen Steilküste, in deren (Gando) herein. Die T. sind Heiden und wohnen Hang pleistozäne Lehme, Sande und Knollenin zerstreut liegenden Gehöften, welche wegen ihrer burgartigen Bauart T.burgen genannt werden. Eine Eigentümlichkeit der Männer dieses Stammes ist die, daß sie die Vorhaut des Geschlechtsteiles in geflochtenen dütenarrigen Futteralen (s. Tafel 8G Abb. 16) oder in den Hälsen kleiner Flaschenkürbisse tragen. Diese Futterale sind vielfach das einzige Bekleidungsstück der Männer. Nach den Forschungen Frobenius' gehören die T. wahrscheinlich zur Gurma- Völkergruppe. Sie sind Ackerbauer und Viehzüchter. Eine politische Organisation besitzen sie nicht Der europaischen Verwaltung traten sie in der ersten Zeit der Erschließung ihres Lande« feindlich gegenüber.
kalke aufgeschlossen sind, nicht aber eigentlicher Riffkalk. insel
Letzterer tritt an der Toten-
und weiter nördlich
biet des
Monsunklimas
(s.
auf.
T. liegt
im Ge-
Deutsch-Ostafrika 4)
mit drei Regenzeiten, die freilich gerade hier oft unregelmäßig verlaufen, manchmal aus-
Im bisher regenreichsten Jahr fiel über viermal so viel Regen als im trockensten. Bn
fallen.
19jährigen
mm
fielen 1484 (Verteis. Tabelle unter DeutschDie Küste von Deutsch-Ostafrika
Mittel
lung über das Jahr Ostafrika
4).
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Tang»- Inseln
455
nirgends regenreicher, ihre Vegetation nir-
ist
Trotzdem hat T. heute nicht Die Temperaturen T.s untervon denen Daressalams nur scheiden sich durch die etwas wärmere kühle Jahreszeit.
gends üppiger. viel
Malaria.
—
T. ist
uralt,
die Araber saßen hier,
von
T. aus der
Bau der Usambarabahn
be-
gonnen.
Im Ort waren 1913
zwölf Handelsgesellschaften
und 26 andere europäische Firmen, etwa zig indische vertreten; es
gab
fünf-
in T. 4 Gasthöfe,
Hospital, Apotheke, eine Zeitung, Bezirksgericht, Post, Telegraph, Eisenbahndirektion, Hauntzoll-
Der Hafen verkehr betrug 1912: 236 einlaufende Schiffe mit 613656 Reg.-t, dazu 384 Dhaus mit 10003 t Rauminhalt. Die Einfuhr hatte 1912 11,994 Mill. X Wert, die Ausfuhr 13,327. In ersterer waren für 2,007 Mill. .11 Cerealien, 1,233 amt.
andere Nahrungsmittel, 0,442 Getränke, 2,575 Textilwaren usw., 3,254 Metall und Metall waren aller Art; die Ausfuhr enthielt für 1,164 Mill. Kolonialwaren, meist Kaffee, 4,668 Sisal, 6,503 Erzeugnisse der Forstwirtschaft, wovon das meiste Kautschuk.
X
2. Der Bezirk T. ist 4600 qkm groß. Abgesehen von Ostusambara und den kleineren
Schollen Usambaras biet
(s.
d.)
.
—
— ümmbam und Küstengebiet 1
ehe die
Portugiesen nach Ostafrika kamen. Von 1889 an begannen Europaer hier zu arbeiten. Deren Zahl betrug 1908: 141 bei einer Gesatntbevölkerung von 5689. Die entsprechenden Zahlen für 1913 sind 298 (252 männliche, 46 weibliche) und ungefähr 12000. Schon 1893 wurde
gehört sein Ge-
zum Vorland von Deutsch - Ostafrika
Tanganjiku
W. Koeri und F. Tornau., Zur Qto logie und Hydrologie von Daressalam und Tangu Abh. Preuß. Qeol. Landesanst. N. F. 63, 1910. Karten: Mansa-, Mwambani- und Tangabuchl 1:50000, D. AdmiraL-K. Nr. 184, 1904. Hafen von Tangal: 7500, desgl. Nr. 124, 1910.
Literatur:
:
100 000, hgg.
vom Oouvt. 1911/13. Uhlig. Tanga- oder Anthony-Caeng-Inseln, Oraison wenig bekannte Gruppe koralliner,
gruppe, meist
bewaldeter,
scheinlich
mit
Eruptivgestein)
bewohnter
(wahr-
Inseln
einem Kern von jungem im Nordosten von Süd-Neu-
mecklenburg im Bismarckarchipel (DeutschNeuguinea). Die T. wurden 1643 von A. Tas-
man
entdeckt.
Tanganjika, der große See, der auf ungefähr 670 km (in seiner Mitte gemessen, Deutsch - Ostafrika 1) in der Richtung die Grenze zwischen DeutschOstafrika und der Kongokolonie bildet. Am T. langten 1858 als erste Europäer die Briten Burton und Speke an. Der T. ist im Mittel 50 kui(zwischen 25 und 75) breit und 32300 qkm groß, steht damit in Afrika nur dem Victoriasee nach er liegt im Zentralafrikanischen Graben (s. d.), der freilich auf einem Teil dieser Strecke durch andere Grabenbildungen beeinflußt erscheint. Man kann annehmen, daß die nördliche Fortsetzung des RukwagrabeDs (s.d.) den T. unter spitzem Winkel kreuzt, so daß die Gegend, wo der Lukuga (s. d.) den See verläßt, zum Rukwasystem gehört. Gegen s.
SSO— NNW
;
Landschaft Bondel (s. d.), die hier liegt, wird von der Greuze zwi- das Nordende des T. vollzieht sich die eine schen T. und Pangani (b. d. 3) geschnitten. große Richtungsänderuug des ZentralafrikaDie Steppe der Wadigo (s. d.) und die Umba- nischen Grabens, die Ubwarischolle streicht steppe (s. Umba) gehören je zur Hälfte zu T. schon S— N. Zur Sohle des T.grabens, die nur Die Zahl der Eingeborenen war Anfang 1913: im N (s. Russisi) ein wenig verlandet ist, fallen 108400; dazu kamen 2393 nichteinheirnische die westl. Wände im Durchschnitt viel steiler
(s.
d. 5);
die
Farbige und 581 Europäer. betrug also 24.
Die Volksdichte ein als die des Ostufers. Im N erreichen auf belgischer Seite die gegen den T. hin anist Mh.. steigenden Hochflächen bis zu 3290 in
Die Plantagcnwirtschaft in T. älter und ausgebreiteter als sonstwo DeutMjh-Ostafrika, was nicht
zum
der Usambarabahn zu danken
wenigsten
ist.
1906 waren 877 qkm Landes an Pflanzungsuntcrnehmungen vergeben; 1909/12 wurden vom Gou-
vernement 157 qkm verkauft, 683 verpachtet. Heute in T. kaum weiteres Land für solche Zwecko
ist
Die Zahl der Plantagen in T. betragt etwa f0; 24 Gesellschaften, 72 selbständige Pflanzer waren hier 1913 tatig. 17 der Betriebe hatten zusammen 259 Rinder, 239 Stück Kleinvieh, 12 Schweine, 124 Esel. 29 Reittiere. Die Eingeborenen hatten 2400 Rinder, 13490 Schafe, 27300 Ziegen, 112 Esel, 20 Schweine. In T. sind 76 Mann verfügbar.
—
der Polizeitruppe stationiert, in Jassin an der briGrenze besteht ein Zollposten.
m
auf der deutschen der hier ebenfalls aufgewulstete
Rand kaum 2500 m. So
die Wasserscheide sehr dicht
schnitt nur 25
km vom
am
Ufer.
T.,
Das
im N im Durch-
liegt
spricht für
Weiter nach S ist das Land am See oft nur hügelig zu nennen, obwohl das Ufer selbst steil ist. Die Westküste ist meist bergiger. Die größten Tiefen des Sees sind neuerdings zu 1430, demnächst
ein geringes Alter dieses Grabenteils.
1277 m gemessen worden. Da der Spiegel 782 m ü. d. M. liegt, reicht der Boden 648 m unter das Meer. Er hat deutliche Grabenform am Westufer ist der Absturz sehr schroff
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456 zu großen Tiefen,
am
östlichen ist er etwas
sanfter.
Die Gesteinsbeschalicnheit der gegenüberliegenden ist keineswegs immer dieselbe. Im N besteht
Ufer
0 s. Br. nach S tritt am OstVon ufer die Zwischenseenformation (s. Zwischenseenam Westufer erst etwas südlicher; im
4%
lich Gneisen.
gebiet) auf,
w
reicht sie bis 0° s. Br., im 0 etwa 15 km Das Tal des unteren Mlagarassi weniger weit. (s. d.) und das des oberen Lukuga (s. d.) liegen Diese Formation besteht hier in dieser Zone. hauptsächlich aus roten, gelegentlich etwas kalkigen Sandsteinen, daneben aus Kalkkieselschichten. Die Lagerung ist im allgemeinen flach, doch sehr wenig regelmäßig. Das Alter der Sandsteine früher als mesozoisch angesehen, neuerdings vordevonisches Alter vermutet. In ihrer Geehören diese Gesteine hier einer Senan, die quer zum T.graben verläuft, gilt dasselbe für die anscheinend verwandten Gesteine im S des T., wo sie von Bismarckburg bis n. von Sumbu (an der Cameronbucht, Westufer) die Höre- Bucht umrahmen. Diese Senken und ihre Sandsteine sind sicher älter als der T.graben in seiner heutigen Gestalt, vieUeicht auch älter als eine erste Anlage. Die Beziehung der Diabasvorkommnisse derMlagarassi-Senke, die wohl älter sind als die Sandsteine, zum T.graben Ist noch weniger klar. Die zwisrhen den beiden Sandsteingebieten liegende Küste besteht wieder aus Urgestein, Gneisen, Gneisgraniten usw. Doch tritt an der Westküste noch einmal auf kurze Erstreckung der rote Sandstein zutage, der westwärts, im Kongobecken, noch viel stärker verbreitet ist. Für die Altersbestimmung des T.grabens haben wir wenig sichern Anhalt. Die Formen der Randgebiete und die trotz der großen Tiefen reichlichen Deltabildungen lassen es möglich erscheinen', daß die Form schon im Mesozoikum zu entstehen begann; (s. o.)
Das Wasser des
dürften spättertiär
sein.;,,
T. ist stark kalkhaltig
Denn südwärts
gangsgebiet zu bezeichnen. bis
es beiderseits aus kristallinen Schiefern, hauptsäch-
einzelne Teile
Tanganjika
nach Bismarckburg (s.
Maximum und
doppeltes
d.)
besteht doppeltes
Minimum im
Verlauf
Wärmekurve des Jahres. Umgekehrt hat auch Usumbura (s. d.) nicht zwei Regenzeiten, der
sondern nur ein Nachlassen des Regens inmitten der Regenzeit
(s.
Tabelle unter Deutsch-
In Bismarckburg sind die mitt4). Monate der Regenzeit die niederschlagsreichsten. Die jährliche Schwankung der Temperatur ist allerdings am T. schon ziemIm folgenden lich hoch, besonders im Süden. seien die Temperaturmittel in °C für Bismarckburg (1), 810 m ü. d. M., und Usumbura (II),
Ostafrika
leren
800
m '
ü.
d.
kühlste wa rinstc Monate
Jahr
24,9
I
II
M. gegeben. jahrl.
j
X:
27.1,
I:
IV: 24,9
VI: 23,4
IX: 24,6,
VII: 22,8,
III: 23,0
XII: 22,4
s.
Usumbura,
tägl.
8,7
3,7
,
Regenmengen
;
Schwankung
24,1,
10,7
2,2
Udjidji,
Karema,
Bismarckburg-, ferner hat Kirando am See, von Karema, 714 mm (dreijähr. Mittel) und Marienheim, südl. von Usumbura, 1300 m ß. d. M. 1550 mm (siebenjähr. Mittel). Auf der
südl.
Westseite des Sees regnet es erheblich mehr.
—
Das Einzugsgebiet des T. ist nur nach 0 hin, dank der Senke des unteren Mlagarassi (s. d.), groß, sonst, auch im SW, nicht breit; seine Gesamtgröße ist einschließlich des Kiwugebietes ungefähr 237300 qkm, die Seeflächen eingeDie Vegetation des T.beckens ist auf der Ostseite durchweg Buschsteppe aller Art, auch Hochgebirgsbusch, während an den höheren Bergen der Westseite kräftigere VegeDie getation, auch Höhenwald auftritt. schlossene afrikanische Hylaea (s. Deutsch-
und rechnet.
—
Häufig lassen sich am Ufer Spuren früherer, höherer Wasserstände in Terrassen erkennen, die bis zu 20 m aber dem jetzigen Spiegel liegen. Der Wasserstand des Sees wechselt auch heutzutage, abgesehen von einer jährlichen mit der Regenzeit gehenden Periode, Ostafrika 6) beginnt erst 20—50 km w. vom T. je nach den Regenmengen längerer Jahresreihen Der Fauna des Sees ist vielfach große Aufund der Stärke des Abflusses im Luguka (s. d.). merksamkeit geschenkt worden. Auf Grund Vor 80—90 Jahren soll der See einen Wasser- des Vorkommens einer Hydromeduse, der stand gehabt haben, der höher war als je seit- Limnocnida Tanganyicae, und mancher andesüß.
—
dem, 10 m höher als der von 1913. Seit dem Jahr der Entdeckung, 1858, stieg er bis etwa 1874, von 1879 an fiel er um etwa 7 m. Seit 1909 steigt er wieder langsam, bis 1913 um Im. Der nördl. Teil des T. wird gewöhnlich
—
zur Provinz des äquatorialen, der Qbrige See zu der des kontinentalen Passatklimas (s. DeutschOstafrika 4) gerechnet. VieUeicht tut man daran, das ganze T.becken
als
eigenartiger
und altertümlicher Formen
sprach
man von
einer Reliktenfauna, die be-
weise,
daß der T. wohl nach
als einziger der großen Seen
rer
einst,
W
hin, mit
Zusammenhang gestanden dings
erkannten
einem Meer in Die neuer-
habe.
verwandtschaftlichen
Be-
ziehungen der Fauna des T. zu den andern afrikanischen Seen und Flüssen haben diese An-
Über- sicht widerlegt.
Auch
die
Annahme
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457
Tanganjika
stjgcn Zusammenhangs des T. mit dem Meere 6. Grad s. Br., im Osten zwischen dem 34. und nordwärts über andere Teile der Senke des 36. Längengrade. Im Jahre 1879 bereits von Zentralafrikanischen Grabens oder südwärts den Weißen Vätern (s. d.) besetzt, konnte über Rukwa und Njassa ist mangels geologi- Bich das Gebiet, besonders wegen der Araberschen Beweismaterials recht unwahrscheinlich. raubzüge in den ersten 12 Jahren nur schlecht Auf deutscher Seite grenzen an den T. Urundi, entwickeln. Seit 1890 datiert ein stetiger AufUha, Uwinsa, Uwende, üfipa (s. die Einzelartikel) schwung. Die Arbeit an der Jugend hat gute Nur ein Strei- Früchte getragen. Heute zählt man 12 Hauptund Urungu (s. Bismarckburg). 1
J
!
fen dieser Landschaften von ]/z bis zu mehreren Kilometern Breite gehört zur Seelandschaft; dazu kommen die vielen kleinen Schwemmlandgebiete
der Flüsse, deren Fruchtbarkeit den Anbau von Reis und ölpalmen sehr entwicklungsfähig erscheinen laßt. Auch der Fischreichtum des Sees könnte stärker ausgenutzt werden. Freilich macht die Schlafkrankheit (s. d.) eine dichtere Besiedelung des Küstengebietes schwierig, aber keineswegs unDie für den Verkehr in ungefähr möglich. meridionaler Richtung sehr günstige Lage des Sees kam bisher nur wenig zur Geltung. See war nicht viel zu holen, Küstenebenen von einiger Ausdehnung fehlen, ebenso gute Häfen, es gibt nur sehr wenige bequeme Verbindungen mit dem Hinterland. Zudem ist der See als stürmisch bekannt. Dieser letztere Umstand hat auch den Querverkehr etwas gehemmt, dessen Entwicklung durch die erheblichen geographischen und wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ostafrika und Kongogebiet begünstigt wird. Deutach-Ostafrika gehört der 80 1 haltende Dampfer „Hedwig v. Wissmann" (seit 1901 hier). Außerdem ist ein
—
Am
(Karema, Utinta, Kirando, Kala, Zimba, Mkulwe, Galula, Urwira, Mamba, Mwazye, Kate) mit 37 Priestern, 10 Brüdern und 18 Schwestern (dazu 12 Eingeborenen-
stationen
Schwestern). 153 Katechisten unterstützen die
im Seminar zu Karema S650 60 Katechistenschüler.
Arbeit der Missionare; befinden Christen
sich
und 5349 Katechumenen sind
die
Frucht der Anstrengungen. In 146 Schulen werden 6407 Knaben und 5175 Mädchen
Von
unterrichtet.
der caritativen Tätigkeit,
den Brüdern besonders die Schwestern (Weiße Schwestern, s. d.) widmen, legen die 36 entsprechenden Anstalten beredtes Zeugnis ab. Es sind vorhanden: 7 Spitäler, 10 Asyle, 19 Armenapotheken; 71 277 Kranke wurden 1913 gepflegt. Eine besondere Kulturarbeit liegt darin, daß die Missionare .die belgischer Dampfer von 100 t in Tätigkeit, einige Eingeborenen zu guten Händlern und Geandere halbe Wracks. Dhaus und große Einbäume, werbetreibenden heranbilden, damit sie der die mit Staken bewegt werden, sind ziemlich zahlKonkurrenz der Mohammedaner begegnen reich. Ein deutscher Dampfer mit 1200 t WasserAuch ist man bemüht, durch Beverdrängung (70 m lang, 2,30 m Tiefgang, 10 See- können. schaffung von billigen Netzen eine von ausmeilen Fahrt) t) ist im Bau, ein zweiter in Aussicht Sie sollen der Entwicklung des Femverkehrs dienen, saugendenNetzlieferanten unabhängige Fischerdie in Zukunft nicht nur von Kigoma (s. Tafel 106), bevölkerung zu schaffen. dem Hafen der deutschen Zentralbahn, einsetzen wird, sondern auch von Toa, dem Endpunkt der Literatur: Afrikabott. Trier, fortlaufend, bt. vom Kongo kommenden Lukugabahn (s. d.) und sotiders 1912, 267 ff. P. Schwager, Die kath. wohl auch von Kituta (Endpunkt der geplanten Heidenmission der Gegenwart, II, 197 ff. Steyl Bahn nach Katanga). | 1908. Schmidlin, Die katholischen Missionen. f.*t!r.
(zusammen mit
F. K. Kleine), Arbeiten a. d. Ksl.
heitsamte, 1911
;
Prof.
Gesund-
alten
doch wird dadurch nicht anderen Gründen vielleicht er-
Techniken,
allein eine aus
Experimentelle Studien über wünschte Entlastung der Arbeitenden
die Rolle der Glossina morsitans bei der Ver-
erzielt,
durchweg mühsame verwenden mußten, son-
die bisher ihre Kraft auf
zwei Abhand- und zeitraubende T. Hygiene und Infektions- dern es geht gleichzeitig ein Erziehungsmittel verloren, und die Kultur verarmt vor allem der Erreger der Schlafkrankheit am Rovuma- nach der künstlerischen Seite hin, denn jede T. fluß (Deutsch-Ostafrika), Zeitschr. f. Hygiene bietet dem Individuum reichlich Gelegenheit und Infektionskrankheiten, 1913; Untersuchun- zur Entfaltung seiner Geschicklichkeit und gen über die Bedeutung des Großwildes und der seines Geschmackes. Dieses individuelle breitung der Schlafkrankheit,
lungen, Zeitschr.
f.
krankheiten, 1911 und 1912; Zur Morphologie
Haustiere für die Verbreitung der Schlafkrankheit,
Arbeiten
Tann
a. d. Ksl.
Gesundheitsamt, 1913.
oder Mortlork-. Markeninseln, bewohntes
Moment der
spielt eine
Eingeborene
lich nicht
Neuguinea), mit Kokospalmenpflanzungen. Wegen der Bevölkerung s. Polynesiscne Exklaven.
sind seine eigenen
Tuveta,
Ort
in
Britisch-Ostafrika,
nahe dem
Moschi
3,
Tavulu
Lumi,
1,
Voi).
so größere Rolle, als
Mechanisierung
der
Arbeit, wie sie die Maschine bietet, xirsprüng-
Atoll zwischen 4° 56'—69' s. Br. und 166° 69' bis 167° 5' ö.L. im östlichen Bismarckarchipel (Deutsch-
SO-Fuß des Kilimandscharo (s.Deutech-Ostafrika
um die
kennt und erst neuerdings annimmt. Werkzeuge. Seine wichtigsten Werkzeuge
1.
Glieder,
die er in außer-
ordentlich geschickter Weise verwendet, indem er
z.
B. die Schnur zwischen den Zehen beider
Füße ausspannt,
um dann
mittels der
Hände
die
Neupommern,
ö. Bevölkerung. mit den Zähnen hergerichteten Bänder an sie zu Tawanatangir, Nemisocco oder Powellhafen, knüpfen, wenn er einen Schurz herstellen will. £ter Hafen an der Offenen Bucht (Westküste Die Mehrzahl der technischen Arbeiten wird von Neupommern im lfisr Gazellehalbinsel) im Hocken oder Sitzen ausgeführt, um den marckarrhipel (Deursch-NeugtiineaV 1878 von W. Boden als Arbeitsfläche benutzen zu können, Powell entdeckt. s.
Tawurwur Teacher
s.
Kaie.
(engl.
),
zu deutsch Lehrer, werden in
den Berichten mancher englischen Missionsge-
die Geräte, die als Hilfsmittel dienen, sind ein-
fachster Art
und erweisen
sich
fast alle
als
der Organe des menschlichen Körperfremdes Material, von dem die Entwicklung der Werkzeuge ausgeht, ist
Projektionen Körpers.
im Unterschied von den Missionaren, den eingeborenen Predigern (preachers) und zunächst der Stein, den die Hand faßt, um zu die eingeborenen Lehrer (s. d.) zertrümmern, zu zerreiben und zu stampfen. bezeichnet. Mirbt. Er vertritt zum Teil noch heute in Afrika den Teak s. Tiekbaum. afrikanischer Tiek s.ChloroHammer des Schmieds. Steinsplitter mit phora excelsa. scharfen Kanten fuhren zum Schaber und zum Technik der Eingeborenen (s. Tafel 190). Messer; der der Härte nach dem Stein ver1. Werkzeuge. 2. Steinbearbeitung. 3. Töpferei. wandte Haizahn dient zum Bohren und 4. Verarbeitung tierischer Rohstoffe. 6. Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe; Holzschnitzerei. Rin- Sägen, der scharfe Rand einer Muschel zum denstol'fe. 6. Flechterei, Weberei. Schneiden und Schaben. Dem Messer (s. d.) verRohstoffe, die die Natur bietet, versteht wandt ist der Meißel; setzt man Steinsplitter der Mensch nach seinen besonderen Zwecken oder Haizähne nebeneinander in einen Holzsellschaften
Geistlichen
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Technik der Eingeborenen
1.
2.
3.
4.
5.
Technik der Eingeborenen
464
Erläuterungen in nebenstehender Tafel 190:
Geräte und Werkzeuge.
—
Zusammen Besen. H. W. S. Ham. 283. Faraulip, Karolinen. »/» natürl. gebundene Palmblattrippen. Raspel, Feile. H. vf. S. 6613. Siassi, Kaiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. Holzstab mit Rochenhaut bekleidet. KokosH. W. S. 3704. Lindenhafen, Neupommern. Besen. Vi natürl. Gr. blütenrispe als Besen benutzt. Knochenpfriem. H. W. S. 4363. Maluan, Neupommern. Vi natürl. Gr. Auf zwei Holzkreuzen, die von Seilereigerate. H. W. S. Ham. 82. Tobi. Vu naturl. Gr. einem Mann gehalten werden, sind zwei Kokosbandknäuel aufgewickelt; sie werden mit ihren
—
—
—
Enden zusammengebunden und um ein drittes Holskreuz, das ein zweiter Mann hält, zusammengedreht und aufgewickelt. 6. Feuerhobel. H. W. S. 2882. Haus, Admiralitätsinseln. Vit natürl. Gr. Holzstab mit T.Bohrer. II. W. S. 2622. Pitilu, Admiralitätsinseln. Vit natürl. Gr.
—
8.
9.
10.
11.
12.
13.
.Schwungscheibe, Bohrer aus Eisennagel; wird zwischen den Handflächen rollend gedreht Bastklopfer. Junge H. W. S. 4342. Baining, Neupommern. V« natürl. Gr. Tridacnatnuschcl mit Kitt ausgefüllt und an einem Holzstab befestigt. Trinkschalc. Siassi, Kaiser- Wilhelmsland. l /u natürl. Gr. H. W. 8. 8232. Kokosschale, reich in Reliefart beschnitzt. Kokosschale Wasserflasche. H. W. S. 2111. Enai, St. Matthias. Vu natürl. Gr. in Netz, Keimloch mit Stöpsel verschlossen. Cassisschnecke, Kochgefäß. H. W. S. Sar. 324. Sorol, Karolinen. Vit natürl. Gr. deren Innengänge entfernt sind. Hammer, Stampfer. H. W. S. Ham. 162. Ulnlssi, Karolinen. Vu naturl. Gr. Holz-
—
—
—
—
hammer, abgerundet mit angeschnitztem Griff. Schlägel, Stampfer. H. W. S. 1664. Mandok, Kaiser- Wilhelmsland. licher Gr.
14.
16.
V«
natür-
— —
Haizahnpfriem.
H. W. S. 396. Tobi. Vs natürl. Gr. Holzstab, an beiden Enden mit Haizähnen bewehrt, auch als Aderlaßinstrument benutzt Schildpattzirkel. H. W. S. 430. Tobi. Vu natürl. Gr. Zirkel mit festen, hölzernen Schenkeln; der eine ist mit einem Korallensteinsplitter, der andere mit einem Haizahn bewehrt; dient zum Ausschneiden runder Schildpattscheiben, aus denen Angelhaken geschnitten werden.
16.
Holzspachtel.
17.
18.
Kokosnußöffner. Holztopf. II. W. S.
19.
Betelkalkdose.
II.
W.
S.
II.
W.
H7&9. Kelana, Kaiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. natürl. Gr. 8786. Kelana, Kaiser- Wilhelmsland. OngtongJava, Polyncsische Exklaven. Vu natürl. Gr. 8879. Bongu, Kaiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr.
Vu
S.
Sar. 1409.
H. W.
S.
—
Bambusrohr, l>eschnitzt 20. 21. 22.
23. 24.
26. 26. 27.
8876. Bongu, Kaiser- Wilhelmsland. natürl. Gr. —Stein Holzpinzette eingeklemmt und befestigt. Deißel. H. W. S. 9243. Kaiserin- Augustafluß, Kaiser- Wilhelmsland. Steinklinge in festes Beilfutter eingelassen, Rotan Umwicklung. Vu natürl. Gr. Deißel mit drehbarer Klinge. H. W. S. 6568. Kaiserin- Augusta fluß. Vu natürlicher Gr. Klinge in drehbares Beilfutter eingelassen, das dem Schaft aufgebunden ist. Steinbeil. H. W. S. 8466. Fluß Ait, Vu natürl. Gr. Steinklinge in der Mitte zwischen den Armen einer Holzpinzette eingeklemmt und befestigt. Taroha ckc. II. W. S. 1384. Ol eai, Karolinen. natürl. Gr. Klinge aus Schildkrot, senkrecht zum Schaft stehend. Tarohacke. H. W. S. 3260. Klinge aus Karolinen. Vu natürl. Gr. Schildkrot, seitlich zum Schaft stehend; Bandösc zur Aufnahme des Grabstockes. Taro- und Brotfruchtstampfer. H. W. S. 948. Tobi. »/u natürl. Gr. Stampfer aus Korallenkalk.
Steinhammer. H. W. S. zwischen den Armen einer
—
—
29.
30.
—
Nordwest-Neupommern.
Vu
-
— —
Namuluk,
Feuerfächer. H. W. S. Sar. 1686. Ongtong Java, Polynesische Exklaven. ,/u Q» fcürl Aus Palmblattstrcifen geflochten, dient zum Anfachen des Feuers. Wasserdichter Korb. II. W. S. 4022. Pitilu, Admiralitätsinseln. Vu natürl. Gr. Geflochtener Korb mit Parinariumharz verschmiert. Taromörser. H. W. S. 1653. Maridok, Kaiser-Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. Aus Holz gefertigter, geschnitzter Mörser; dient zum Tarostampfen. Tragkorb. H. W. S. 3698. Lindenhafen, Neupommern. Vs natürL Gr. Aus Binsen gestrickter Korb; wird über dem Oberarm und der Schultor getragen, dient zur Aufnahme Gr.
28.
Vu
-
— —
—
—
täglich gebrauchter Utensilien. II. W. S. 4303. Admiralitätsinseln. kittotem, durchbrochen geschnitztem Stiel.
31. Löffel.
Jätinstrument
Vu
natürl- Gr.
- Kokosschale — —
mit ange-
H. W. S. 199. Palahan, St. Matthias, »/u natürl. Gr. Perlmuttormuschel, zweimal durchbohrt mit aufgebundenem Holzstiel. 33. Löffel. H. W. S. 6048. Siassi, Kaiser- Wilhelmsland. Vu natürl. Gr. Kokosschale mit angebundenem langen, reich beschnitztom Stiel, der seitlich durch zwei mit der Kokos-
32.
schale verbundenen Rotanstreifen gestützt wird.
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Tafel 189. Deutsches KolonUl-LurikoB.
Zu
Artikel: Togo:
Ust-abhang des zentralen Togngebirge« bei Kamhambore.
Bodragntaliong und Pflanzenwelt.
Im Vordergrund Zu
Typische Insolberglandscha Ii nördlich von
Itassari,
vom Nordabhang des
I
Aufn. von (traf v. Zech. typische Hsumsteppo (Togo).
Artikel: Togo: Iiodeiigeslultung.
Aufn. von f!raf v. Zech lassari-Masui vs aus gesehen (Togo).
Tafel 190. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu
Artikel: Technik der Eingeborenen.
Geräte und Werkzeuge der Eingeborenen von Deutsch-Neuguinea.
Uigitizeci
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Technik der Eingeborenen
griff, so
man
erhält
Technik der Eingeborenen
465
die Sage, die Raspeln
und dem eingeführten Eisen ebenso zurückgeht,
Feilen, die dagegen in Ozeanien aus Korallen- wie sie in Afrika schon weit früher der Eisen stücken oder Rochen- und Haihaut bestehen. technik Platz machte. Werkstücke bietet da* Ein Knieholz ergibt die Hacke; bildet ein zu- Geröll der Wasserläufe und Küsten, seltener
Stück Stein oder Muschel den kurzen Schenkel, so erhält man die Axt (s. d.).
geschärftes
einfachen
Diese
Werkzeuge sind zum
Teil
anstehendes Gestein, das
man
mern muß. Das Geröll
handlich,
noch
oft
ist
erst
zertrüm-
muß
aber
Durch Ein-
werden.
zerkleinert
Naturvölkern in Gebrauch, schleifen von Rinnen zeichnet man die Stücke andere können auf sie zurückgeführt werden, vor, in die ein Block brechen soll, wenn er obgleich die Metalltechnik einen großen For- zerschlagen wird; wiederum durch Schleifen menreichtum hervorrief, der die Anpassung erhält das Stück seine endgültige Gestalt, nachdem zunächst durch Abschlagen von z. B. des Messers an die verschiedensten Zwecke ermöglichte und u. a. die Schere ergab. Wenn Splittern die Umrisse hergestellt sind. Zum auch nicht anzunehmen ist, daß alle T. jedes Schleifen verwendet man ein härteres Gestein größeren Gebiets selbständig erfunden wurden, oder Holz- und Bambusstücke in Verbindung heute noch bei
mit hartem Sand; ebenso verfährt man mit doch Muscheln (Tridacna). Spaltbares Gestein, ihre Wanderung im einzelnen bisher kaum wie Obsidian, kann man durch Druck oder nachzuweisen. Erschwerend wirkt hierbei Schlag in Späne zerlegen, die dann weiter der Umstand, daß eine Reihe von T. an das bearbeitet werden zu Speerspitzen, Messern Vorkommen bestimmter Rohstoffe anknüpft, u. dgl oder unmittelbar zum Schneiden dienen. wie die Metallindustrie (s. d.), die Töpferei Zum Bohren von Stein oder Muschel dienen mit oder die Verwertung von größeren Säuger- Spitzen aus gleichem Material versehene Stäbe, fellen, daß ferner engverwandte T. ver- die man in den Händen quirlt oder in der Form schiedene Rohstoffe behandeln, wie Stein und des Pumpenbohrers verwendet; auch hier MuscheL Eine Übersicht über die wichtigsten setzt man Sand hinzu als eigentliches BohrT. geht daher am besten von den Rohstoffen aus. material, wenn das Werkstück nicht wesentlich 2. Steinbearbeitung. Ihr Gebiet ist heute weicher als das Werkzeug ist. Indessen werden vor allem die Südsee, wo sie indessen vor die kostbaren Armringe (Neumecklenburg)
da
manche
völlig
Verfahren
gleichen
einander
(Flechterei),
so
mitunter
ist
Erläuterungen zu vorstehender Tafel 190:
Geräte und Werkzeuge.
Eßschale. H. W. S. 8020. Tami, Kaiser- Wilhelmsland. l/„ natürl. Gr. Holzschale mit erhabenen, rot-weiß ausgemalten Ornamenten, schwarz gebeizt. 35. Stein zum Aufklopfen der Galipnüsse. H. W. S. 1751. Konapur|a\ Kaiser-Wil-
34.
helmsland.
7b natürl. Gr.
37.
—
H. W. S. 1171. Aus Durgal. A d m r al 1 1 tsin se n. 1 „ natürl. Gr. Rotan geflochtener Trichter. Eßschale aus Holz. H. W. S. Sar. 1225. Foloot, Karolinen. 1 „ natürl. Gr. l Sagoeßschale. H. W. S. 8107. Tami, Kaiser- Wil hei msl a n d. /„ natürl. Gr. Schwarz gebeizt, mit menschlicher Figur, Schlange; rot-weiß bemalt.
36. ültrichter.
i
i
1
38.
—
39.
Kokosschaber. H. W. S. 190. Talekaluet, 7« natürl. Gr. Vierbeiniger Schaber mit aufgebundener Cardiummuschel und horizontaler Sitzstange. Kokosschaber. H. W. S. Sar. 578. Ifaluk, Karolinen. >/« natärI Gr DreibeinipSchale mit Cardiummuschel und schrägem Sitzholz.
40.
—
Neupommern.
-
-
—
K
Wi m s 1 a n d. 7™ natürl. Gr. H. W. S. 3975. Ta Reich beschnitzter, bunt bemalter Holzkasten, in dessen Flächen die einzelnen Stadien der Muschelgeldstücke aussortiert werden, a) Aufsicht; b) Aufsicht von unten. 42. Deckelkasten. H. W. S. Sar. 313. Sorol, Karolinen, »/« n » türI Gr Di« nt lur Aufbewahrung von Schmuck, Kostbarkeiten, Angelhaken. 43. Runde Eßschale. H. W. S. 857. Ndriol, Admiralitätsinseln. Vit natürl. Gr. Vierfüßige, runde, kesselartige Schale mit verzierten Rändern und menschlicher Figur als Griff. 44. Eßschale. H. M. f. V. Schaukelnde Schale mit Wuwulu. »/u natttrl Gr 3864 05. rtschweiftem Boden und Seitenwänden, 41.
Muschelgeldkasten.
—
-
:
-
-
-
—
—
—
DreiH. W. S. 4163. Lae, Marshallinseln, 7„ natürl. Gr. beiniger Schaber mit unten geschlossener Cassisschnecke zum Zerreiben der Pandanusfrüchte und Auffangen der Schabemasse. natürl46. Pandanusschaber. H. W. S. Ham. 4. Nauru. 7u Gr. Brettartiger Schaber; auf dem Hals ein Ring mit aufgebundener, unten offener Kokossrhale als Schabering. Die Schabe fällt durch den Ring in ein untergestelltes Gefäß.
andanusschaber.
—
ni
30
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466 Töpferei als Treibarbeit, deren Abschluß die
aus der Schale der Tridacna oder Angelhaken
aus Perlmutter in noch mühsamerer Weise Herstellung von Ausgußöffnungen, Rändern, Zur Erleichterung durchbohrt, indem man das glatte Werkstuck Ornamenten usw. bildet.
von beiden Flächen her mittels Loch man dann mit einem durchgesteckten Lavastück erweitert, bis der Ring gebildet ist. Zum Schluß wird das Werkstück mit Sand auf Stein geglättet, so daß eine
der Arbeit setzt
in der Mitte
eines Lavastückes so lange reibt, bis ein
entsteht,
man
das Gefäß auf einen aus
und Schnüren hergestellten während der Bearbeitung
Blättern
auf
das
dem
es
Ring, in der
Art eines Kugelgelenks bewegt wird (Admiralitätsinseln). Wird das Gefäß aus Rollen aufman mit der Herstellung
gebaut, so beginnt
leichte Politur entsteht. Auch weiche Steine des Bodens aus einer Tonscheibe, an die die wie Bimsstein, Korallenkalk, werden ver- Rollen angesetzt werden. Die Tonscheibe wird wendet, freilich nicht zur Herstellung von dabei gedreht Ein verwandtes, in Afrika verGerät und Werkzeug, sondern um Figuren breitetes Verfahren besteht darin, daß man die (s.
Ingiet) zu gewinnen;
man
Arbeit auf einer besonderen Unterlage (etwa
bearbeitet sie
mit Messern und glättet mit Raspeln. 3.
Töpferei
geht von
(s.
Tafel 10, 30).
dem Ton
einer Matte oder einem alten Topfboden) be-
Die Töpferei ginnt, die gedreht wird. Im übrigen ist das Werkzeug der Töpferin ein außerordentlich
der durch Zusatz gemacht ist. Vorgeschichtliche Funde und moderne Stüeke, die den Abdruck von Flechtwerk oder ein entsprechendes Ornament zeigen, lassen wenig-
von Wasser
stens
einen
aus,
Weg
erkennen,
wahrscheinlich entstand:
mit
Nächst ihren Fingern, dem Rande und der Fläche der Hand verwendet sie kaum mehr als einen Topfscherben, einige Kalebassenstücke, auch wohl eine Tierrippe und
knetbar
Lehm und
auf
man
dem
bestrich
primitives.
einen entkernten Maiskolben
die T.
Körbe und
Glätten,
Stäbchen
wobei das organische Material zerstört wurde und das Gefäß öbrig blieb, das man dann bald ohne Hilfe der geflochtenen Form herzustellen lernte. Die verbreitetsten Verfahren sind folgende: Die Frau arbeitet aus einem Tonklumpen, der in der Mitte vertieft wird, unter gleichzeitiger Heraufziehung des dabei entstehenden Randes, das Gefäß heraus oder sie .stellt eine Anzahl von Rollen („Wülsten") aus Ton her, die in brannte
sie,
zur
die
zum Verstreichen
Fingernagel,
Herstellung
der
zugeschärfte
Ornamente.
Um so erstaunlicher sind die Ergebnisse; neben rohen und einfachen Gefäßen fertigt die Frau künstlerische, die geübtes Augenmaß, Gefühl für
Symmetrie und Schönheitssinn beweisen. die Frau die freihändige Töpferei aus-
Während
führt, als deren Erfinderin sie anzusehen
scheint
ist,
Verwendung der Töpferscheibe die aus Altägypten stammen mit der Männerarbeit zusammen-
die
(Nordafrika), dürfte,
An
Kreis- oder Schneckenform übereinander ge-
zuhängen.
und verstrichen werden. Seltener fertigt sie aus dem Ton lappenartige Stücke, die an- und übereinander gesetzt das Gefäß ergeben. Bei der ersteren Methode sind wiederum verschiedene Arbeitsweisen üblich. In Neuguinea z. B. und in anderen ozeanischen Ge-
Töpferei steht die
legt
der Grenze der eigentlichen
Herstellung von
köpfen, die Männerarbeit
Verwendung des Tons
ist.
über, wie sie in Melanesien Idolen,
nahezu
Pfeifen-
Sie leitet zu der
für plastische Arbeiten
Uberall
in
und dem Sudan
in
selbstgefertigtem
Spielzeug der Kinder vorliegen.
Die fertigbieten, die vorwiegend kugelförmige Gefäße geformten Stücke werden an der Luft gebesitzen, formt man zunächst die spätere trocknet und gelegentlich nachgearbeitet, um Luftrisse zu schließen, dann der Regel nach in Beide Hälften werden offenem Feuer gebrannt. Vorher kann durch aufeinander gepaßt, die Ränder verstrichen. Auftragung einer dünnen Schicht eisenhaltigen Darauf stülpt sich die Frau das Gefäß über feinen Tons, die Verwendung von öl oder
Unterhälfte,
dann
die
andere, die eine be-
randete Öffnung erhält.
Hand und
verarbeitet die Außen- Harz usw. eine nach dem Brande rote oder einem Stabe. Durch dieses Klopfen schwarze Färbung des Gefäßes erzielt werden; innigere Verbindung der beiden Ornamente können an dem gebrannten Stück Hälften erreicht, ferner aber dem Gefäß die durch Einreiben mit Kalk, Rotholz usw. endgültige Form gegeben, und die ursprüng- hervorgehoben werden. Da der Ton gewöhnlich 1—2 cm dicke Wand auf die Hälfte und lich nicht fein geschlämmt, der Brand unweniger verdünnt, wobei das Gefäß auch gleichmäßig und bei größerer Starke ungrößer wird. Man bezeichnet diese Form der genügend ist, so ist die Keramik der Naturdie
linke
j
fläche mit
wird
eine
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Technik der Eingeborenen
467
Völker meist wenig haltbar.
mag
verwandt
— Mit der Töpferei
Technik der Eingeborenen
Eisentechnik besonders gekrümmte Messer in
von Flaschen Gebrauch.
die Herstellung
Die Bearbeitung des Holzes
ist
den Salomoninseln aus einer Kokos- wesentlich Holzschnitzerei der Männer. nuß, in die ein Bambusrohr eingesetzt ist, da- Die Verbindung der vorbereiteten Balken und durch gewonnen werden, daß man das Ganze Bretter für Häuser und Boote geschieht durch
sein, die in
mit einer plastischen Hasse auch die Verzierung der als mit dienenden Kokosnüsse solcher Masse in den Admiralitätsinseln dürfte
Nähte oder Bindungen mittels geflochtener Eine Vereinigung durch Dübel
gleichmäßig bekleidet;
Schnüre.
Wassergefäße
Zapfen, Federn usw.
hierher
gehören.
Verfahren
Diese
ist kaum bekannt, und, wo sie vorkommt (Aua im Bismarckarchipel, zum Teil Sudan, auch Deutsch-Ostafrika), wahr-
stehen
Zusammenhang mit der Dichtung scheinlich eingeführt. Daher wird zerbrochenes Körben, die Flüssigkeiten aufnehmen oder gesprungenes Holzgerät durch Bindung durch aufgestrichene Harzmassen oder mit nachfolgender Harzdichtung wieder hergestellt, für Neuarbeiten stets ein Holzstück Ton. Unter gewählt, das größer ist als der geplante Gegen4. Verarbeitung tierischer Rohstoffe. Daß hierbei, zumal bei sperrigen dem tierischen Rohmaterial steht das Fell stand. in erster Linie, das als solches verwendet Formen, unnötig Material und Arbeit aufwieder in
Das irische gewandt wird, liegt auf der Hand; anderseits Fell wird auf der Fleischseite mit Messern wird aber auch die Form des Gegenstandes Schabern usw. gereinigt; will man auch die! durch die des Rohholzes bestimmt (z. B. bei Haare entfernen, so läßt man es zusammen- Idolen), da man Bindungen vermeiden will,
oder zu Leder verarbeitet wird.
J
j
Tage faulen und zupft
sie dann und nur Aststücke bieten eine gewisse Freiheit mit Schneiden aus Knochen, der Formgebung. Als Werkzeuge dienen Axt Holz usw. ab. der Haut Geschmeidigkeit und Messer, für die Fertigstellung Feilen, zu geben, wird sie gewalkt, mitunter auch mit Raspeln usw. Der Baum liefert außer Dickmilch, Hirn, Fett usw. behandelt, so daß dem Holz auch die Rinde. Sie wird gleich dem sie sämischgar wird; die Gerberei ist an- Fell zu flächenhaften Stoffen verarbeitet, und scheinend eingeführt, im Sudan wohl durch die Rindenstoffe sind überall in Ozeanien Araber (s. Lederindustrie). Als Binde- und verbreitet, während sie in Afrika an die GeNähmaterial dienen die Sehnen, die zu biete der Fellbearbeitung grenzen, aber auch Fäden zerrissen werden. Wertvoll sind ferner schon vor der allgemeinen Kolonisation vor
gerollt einige
j
aus oder stößt
sie
Um
—
Knochen,
die zu Spateln und Dolchen Baumwollstoffen zurückwichen; in beiden GeSchmuckteilen und Amu- bieten wird die einheimische T. jetzt von einZähne hefern Ring- geführten Stoffen verdrängt. Die Herstellung und Behangschmuck, kleines Gerät, aber auch beginnt mit dem Ablösen eines Rindenstückes Tut hörner; kleine Knochen, z. B. aus dem von einem Baum oder abgehauenen Ast. Ein
größere
(Melanesien),
zu
letten verarbeitet werden,
Flügel der Fledermaus werden an Speerspitzen
oberer
(Salomoninseln) angebracht.
Rindenstück, das
Behandlung
(Schleifen,
Technisch
Schärfen,
ist die
Durch- platte
bohren) gleich der des Steins und der Muschel.
benutzt, arbeitung.
als
ohne
besondere
entweder
als
Rindendurch
die Ringschnitte
diesen durch Klopfen
vom Hob
gelöst
Schlauch von ihm abgeschoben wird. Be- Demnächst muß die Schicht des Innenbastes
Wasserbehälter (Buschmänner) und
anscheinend
man
nachdem
einen Längsschnitt verbunden sind, oder das
Von den inneren Organen werden Magen ohne oder Blase
und unterer Ringschnitt begrenzen das ablöst,
von
als
der
äußeren
harten
Schicht
getrennt
was durch Mazeration mit Wasser schnitzerei, Rindenstoffe. Pflanzliches Roh- und Klopfen mit kurzen Knüppeln erreicht material wird in sehr großem Umfang ver- wird. Das soweit vorbereitete Stück soll gewendet. Aus Holz werden Haus- und andere Ge- schmeidig und haltbar werden. Beides ist das räte, Waffen und Waffenteile, Idole, Haus und Ergebnis einer lange fortgesetzten BehandBoot gefertigt. Technisch handelt es sich dabei lung, bei der das angefeuchtete Stück auf um das Herausarbeiten der gewünschten Form einem Baumabschnitt oder Brett mit einem aus dem größeren Holzstück, was mit Messern Klöppel aus Holz oder Elfenbein (Afrika) in (s. d.) und Äxten (s. d.) geschieht. Für Holz- der Form eines Stabes oder eines Hammers stücke (z. B. Milchgefäße) sind im Gebiet der geklopft oder gewalkt wird. Man erreicht da5.
Verarbeitung pflanzlicher Rohstoffe; Holz- werden,
30*
468
Technik der Eingeborenen
durch die Verfilzung der freigelegten Bast- verschieden gefärbter Flechtstreifen oder durch und die Entfernung des Pflanzensaftes. sekundäre Entflechtung gefärbter lassen sich Bei der Mehrzahl der GeJe nach der Baumart, von der man die Kinde Muster erzielen. nimmt, erhält man gröbere oder feinere Stoffe. flechte kreuzen sich die Flechtstreifen schiefIndessen kann man auch rechtDie fertiggestellten Stücke können durch winklig. Klebstoff zu größeren verbunden werden. Zur winklige Kreuzung erzielen, wenn man eine fasern
Verzierung dient zunächst das Muster, das Anzahl von Streifen parallel nebeneinander an und dem einem Rahmen befestigt und sie mit anderen
die Schlagfläche des Klöppels trägt Stoffe
ferner
mitteilt,
einfache
in Strichen usw. (Afrika); farbige
Bemalungen mit der
Hand
Musterungen kennt man in Ozeaaußerdem Muster oder Vorzeichnungen für die Bemalung dadurch erzielt werden, daß man den Stoff auf eine mit dem erhabenen Muster versehene Holzplatte legt und die freie Stofffläche mit einem Erdfarbstoff reibt, wobei das Muster hervortritt. Eine 6. Flechterai, Weberei (s. Tafel 111). Fülle von Verwendungsarten hat die Flechterei, zu der technisch auch das Knoten hergestellte
nien,
wo
in Satnoa
und Knüpfen gehören.
Sie liefert Palisaden,
Fischzäune, Tierfallen, Netze, Säcke, Taschen,
Körbe,
Flaschen,
Mützen,
Siebe,
Maskcn-
anzUge, Schmuck, Kleidung, Schurze, Matten,
Streifen durchflicht.
Verwendet man weiter-
mehr oder weniger oder biegsame und
hin statt
starrer Streifen
weiche
sehr schmale Übergänge vom
Streifen, so ergeben sich die
Flechten
zum Weben,
das sich vor allem zur
Herstellung weicher, schmiegsamer Stoffe eig-
Ein besonderer Fortschritt auf dem Wege ist die Herstellung von Fäden, die in beliebiger Länge erhalten werden können. Man gewinnt sie aus kürzeren runden Fasern, die wie die Kokosfasern durch Rollen auf dem Oberschenkel ineinandergedreht oder wie Baumwollfasern, Haare usw. mittels der Handspindel versponnen und zum Gebrauch in Knäueln oder auf Spulstäbe gewickelt aufbewahrt werden. Die Übergänge zwischen net.
Flechterei und Weberei, die man als Halbweberei zusammenfassen kann, sind durch Ma- Verwendung eines Rahmens mit parallelen terial liefern (auch Tierstoffe, wie Sehnen, Fäden oder schmalen Streifen, die „Kette" Lederstreifen, Haare werden geflochten), und gekennzeichnet, zwischen denen der „Schuß" die bisher unterschiedenen rund 100 Ge- mit der Hand oder einem Stock, in dessen flechtarten umfassen längst noch nicht alle Ende der Faden eingeklemmt ist, durchFormen. Das Gebiet der Flechterei ist noch geführt wird, während ein flaches, schwere* wenig bearbeitet worden, doch läßt sich Holz, das man hinter dem Faden einschiebt, erkennen, daß kein Volk auf nur eine Flecht- zum Festschlagen des Schusses dient. Inwieart beschränkt ist, während umgekehrt ein- fern hier das Gerät schon von der eigentlichen zelne eine große Zahl kennen, so die Anwohner Weberei bestimmt ist, also eine Beeinflussung des Kaiserin-Augustaflusses. Manche Flecht- der älteren Flechterei von der jüngeren
Decken,
Schnüre
Bänder,
usw. usw.,
Teile
der Waffen, Geräte, Häuser, Boote usw. usw. Zahlreich
sind
die
Pflanzen,
die
das
arten sind auf wenige Gebiete beschränkt, so bildet
z.
B.
Australien mit Neuguinea
Weberei her erfolgte,
mag dahingestellt bleiben.
und Das Kennzeichen der Weberei im engeren
Neupommern
ein Verbreitungsgebiet bestimm- Sinne ist die mechanische Bildung des „Faches". Formen, Indonesien mit den Karolinen Spannt man in einem viereckigen Rahmen von anderes, während viele weit verbreitet einer Seite zur gegenüberliegenden die nebensind. Als Flechten bezeichnet man im all- einanderliegenden Kettenfäden, so kann man gemeinen eine Arbeit, bei der aus einem mittels eines eingeschobenen Lineals, der Lade, schmalen und langen Material durch Ver- den 1., 3., ö. usw. Kettfaden von dem 2., 4., 6. schränkung ein breiteres oder längeres und usw. abheben. Stellt man nun das Lineal auf ter
ein
festeres
hergestellt
wird.
dabei lediglich mit den
Die Arbeit wird die schmale
oder mit Hilfe eines Werkzeugs, das zur Ver-
schränkung dient
;
die Herstellung des Flecht-
materials geschieht durch Spaltung von Zweigen, Rinden, Blättern usw. zu Streifen, oder
man
Seite, so entsteht ein prismatischer
Händen ausgeführt Raum, dessen
verwendet geflochtene Schnüre u. ä. zu anderen Flechtereien. * Durch Verarbeitung
Seiten gebildet werden von der Lade, von den ungeraden, endlich von den geraden Kettfäden. Dieser Raum ist das „Fach", durch das man nun den Schußfaden hindurchfüliren kann. Hebt man darauf die Kettfäden 2, 4, 6 usw. auf die Lade, unter der dann die Kettfäden 1, 3, 5 usw. liegen, so ent-
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469 steht das Gegenfacb.
Eine weitere Stufe
ist
Der Webeapparat liegt wagerecht, den mit beiden Enden etwa an einem Baume befestigten stabförmigen Kettbaum und den vor der Weberin liegenden, an ihr durch ein Taillenband befestigten Brustbaum gespannt. Zwischen diesem und dem Kettbaum folgen aufeinander 1. zwei Stabchen, die die geraden (oberen) von den ungeraden (unteren) Faden trennen, das Kreuz; 2. ein Stab, an dem mittels Schlingen die unteren folgende:
die Kettfäden sind über
Tee
kommt an der Küste von Ostafrika und im Sudan vor sowie in ganz Nordafrika. Zur Frau),
Durchführung des Schusses dient das
Schiff-
chen, das eine Spule enthält, von der sich der
Faden selbsttätig abwickelt; zum Anschlagen dient wiederum eine Lade. Durch Verwendung verschieden gefärbter Kett- und Schußfädchen, durch verschiedene Webart, d. h. verschiedene Verteilung der Kettfäden auf das „Geschirr"
und durch Vennehrung der Schäfte
hissen sich
mannigfaltige Muster erzielen. Steigt die Zahl Kettfäden befestigt sind (Schiingenstab) 3. ein der Schäfte über die von dem Weber zu überStab (Trennstab); zweites dicker 4. ein Kreuz. sehende Zahl hinaus, so übergibt man die Be;
man dienung einer Anzahl von ihnen einem über durch dem Weber sitzenden Gehilfen, der die Schäfte Durch- nach dein Muster hebt und senkt. Dieser führen des Schusses dient ein der Netznadel Typus, der eine praktisch unbegrenzte Zahl ähnliches Gerät, das den Faden aufgewickelt von Mustern herzustellen gestattet, ist der ostträgt, zum Anschlagen des Fadens wird dann asiatisebe Zugwebstuhl. noch eine Lade eingeschoben. An diesem Literatur: H. Schurtz, Urgeschichte der KuÜur, Lpz. 1900. J. Lippert, Kulturgeschichte der Webeapparat wird der Schiingenstab durch Menschheit, Sliätg. 1886. K. Werde, Kulturden Griff der Hand bewegt, so daU man ihn elemente d. Menschheit, Anfänge und Urals Griffwebstuhl bezeichnet. Statt den formen d. materiellen Kultur, Sluttg. 1911. Apparat wagerecht anzuordnen (mikronesiH. Ephraim, Über d. Enltvicklung d. Webetechnik usw., Lpz. 1905. J. Lehmann, Systescher Typus), kann man ihn auch mit Hilfe Durch Heben des Schiingenstabs das Fach, senkt
man
bildet
ihn, so entsteht
den Trennstab das Gegenfach.
Zum
—
—
—
—
eines besonderen Gestells senkrecht
Schlingen alle ungeraden Kettfäden spannen.
Verwendet man einen zweiten solchen „Schaft" für die geraden Kettfäden, so kann man die Oberkanten beider Schäfte miteinander durch eine Schnur verbinden, die an einem Gestell oberhalb des wagerechten Webeapparates über eine Rolle läuft. Von der Unterkante jedes Schaftes geht ferner eine Schnur aus, die in einem auf dem Boden mit einer Kante aufliegenden Brett endet (das Ganze bildet das „Geschirr").
Tritt
man
auf das eine Brett,
so hebt sich der entsprechende Schaft, hebt
man den Fuß
Durch ab-
ab, so senkt er sich.
wechselndes Treten erreicht
man
die
Hebung
des einen oder des anderen Schaftes, d. h. die
Bildung von Fach und Gegenfach.
Statt ein
Brett zu verwenden, pflegen
die
z.
B.
Ewe
Schnur an dem großen Zeh zu befestigen, die Bedienung der beiden Schäfte (des Geschirrs) erfolgt dann durch abwechselndes Heben und Senken der Füße. Dieser Trittwebstuhl, den Männer bedienen (der Griffdie
webstuhl gehört in
matik
anordnen
und erhält damit den afrikanischen Typus. Verwendet man statt des Schiingenstabes einen vierseitigen Rahmen, den lotrecht gespannte Fäden einnehmen, deren jeder eine Schlinge trägt, so kann man durch diese
Afrika ursprünglich
der
u. geogr.
1907.
Techniker Tee.
1.
Botanisches;
3.
Aufbereitung.
6.
Anbau
1.
Verbr. d. Qeflechtsarten, Lpz. Tl
Ingenieure.
s.
4.
Produktion.
Chemie.
2.
5.
in den Schutzgebieten.
Botanisches; Produktion. T. nennt
man
die
chinesischen Teestrauchs, Thea sinensis L. (Farn. d. Camelliaceae) und seiner Varietät, des Assamtees, T. sinensis Blätter
des
var. assamica. Beide sind in Kultur weit kommt ersterer auf der Insel Hainan, vielleicht auch in Tonkin, letzterer in der Landschaft Assam am Südabhang des Himalaya vor. Uber die Botanik des T. herrscht in der Literatur eine weitgehende Konfusion (Semler); hier sei deshalb bemerkt, daß die häufig als eigene Arten bzw. Varietäten aufgeführten Kulturoder Standortsformen T. Bohea und T. viridis, von denen erstere den schwarzen, letztere den grünen T. liefern sollen (8. u.), botanisch weder als Arten noch als Varietäten aufrecht erhalten werden können, sondern restlos unter den Begriff der
verbreitet; wild
T. sinensis fallen,
und daß
als einzige
wohl-
charakterisierte Varietät der letzteren nur noch
der Assamtee bestehen bleibt. tur
stets
wächst
in
der
niedriger
In der Kul-
Buschform gehalten,
chinesische T.,
wenn man
(Samenpflanzen,
b.
u.),
ihn
zu
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Tee
470
in Saatbeet«; im letzteren Fall wird meist nach 5 7 Monaten ausgepflanzt Pflanzweite 1 1 V» m. Zur Erzielung möglichst großer Blattmassen muß der Teestrauch regelmäßig beschnitten werden; man hält ihn bis höchstens iy2 hoch, je nach Standort Das Beschneiden erfolgt, je nach Höhenlage, in Zeitabständen von 12—30 Monaten, beim chinesischen T. in kürzeren Intervallen, als beim Assamtee. Falls Beschneiden regelmäßig und
immergrünen, pyraBaumstrauch bis zu etwa 4 m Höhe heran; der Assamtee wird erheblich größer und bildet in wildem Zustande einen stattlichen Baum von 7—15 m Höhe. Beide haben weiße, manchmal schwach rosa angehauchte Blüten, die einzeln oder zu 2—3 in den Achseln der Blätter sitzen (Abb. bei dichtbelaubten,
—
midenförmigen
Frucht
Rein).
eine
holzige,
—
m
1
rechtzeitig erfolgt, liefert der Teestrauch bis in ein
hohes Alter
dreifächerige
— angeblich
bis zum 80. Jahr Beschattung wird
friedigende Ernten. mit je einem kugeligen Samen in und nu jedem Fach. Das Teeblatt ist lederig, breit- bäume lanzettlich, am Rande grob gesägt (Abb. bei
Kapsel,
Sem ler);
beim Assamtee
läuft
es
in
— beselten
rinnenden liegentropfen den Teeblättern schädlich
eine
und dunkler ge- sein. Ernte. In Java werden die ersten Ernten schon nach 2% Jahren gemacht, in Japan zwischen Außerdem hat der Assamtee längere dem 3. und 6. Jahr; die Erträge nehmen in Java bis (12—22 cm) als der chinesische (bis zum 20., ja 30. Jahre zu und dann allmählich ab.
längere Spitze aus, ist zarter färbt.
Blätter
12 cm).
—
Japan werden Vollerträge etwa im 10. Jahre erreicht und halten sich unter günstigen Umständen sehr lange auf der Höhe. In anderen Produktionsländern liegen die Termine anders, je nach Klima. Höhenlage usw. keine ausgesprochenen Trockenperioden herrschen, wird das ganze Jahr hindurch geerntet, doch liefert die Pflanze in regenreichen Zeiten größere Mengen von Blättern, als in regenärmeren. Die Ernte beginnt, wenn die jungen Triebe 6—6 Blätter entfaltet haben. Man kneift die Triebspitzen mit den Blattknospen und den obersten beiden Blättchen gesondert ab und die übrigen 3 Blätter an ihrem Grunde. Das unterste Blatt wird nur zu etwa seiner Ausdehnungabgekniffen, damit in seiner Achsel neue Triebe sich bilden können (Erntoschema bei Schulte
Die Teeproduktion der Erde sich im wesentlichen auf die und subtropischen Gebiete Asiens
in
konzentriert
tropischen
die dortigen Produktionsländer rangieren
—
Wo
nach der fallenden Höhe der Teeausfuhren wie folgt: angeordnet Britisch- Indien, China, Ceylon, Japan, Java und Formosa. Als einziges außerasiatbches Produktionsgebiet von Belang ist Natal zu nennen. In kleinem Rahmen wird T. auch in Annam, Tonkin, auf
—
und einigen ostafrikanischen Inseln, auf San Miguel (Azoren) und bei Batum am Schwarzen Meer gewonnen. (Über Teeprodukim Hofe, Fesca). Erträge (Abhängigkeit von tion und -verbrauch bei Semler, Du Pasder Höhenlage s. o.): in Java je nach Höhenlage quier, Berteau u. Tropenpflanzer 1911,687.) 1600 5000 kg frische Blätter pro Hektar, in Japan Li Britisch- und Niederländisch-Indien wird durchschnittlich 2250 kg; Ausbeute an marktfähigem T. 20—26%. Wichtigste Krankvorwiegend Assamthee gebaut. heiten und Schädlinge (bei Cootes): a) Pflanz2. Kultur. Anbau (Näheres bei Rein, Semler, liche Parasiten: Exobastdium vexans, Erreger der Schulte im Hofe, Fesca, Bald). Die TeeBlascnkrankhoit („Blister blight") und E. reticupflanze ist ihrer Herkunft nach ein Fidji
%
—
—
—
subtropi-
latnm; Colletotrichum camelliae, Erreger der Gelbkann daher auch einen milfleckenkrankheit („Run blight"); Pestalozzia GueFür das tropische erzeugt die Graufleckenkrankheit („Grey Tiefland eignet sich die Kultur nicht, vielmehr Eini light"); Cephaleuros virescens die Rindenkrankwird der T. in den Tropen nur als Höhenheit („Red rust"); Rossclinia radieiperda eine pflanze und zwar bis zu 2200 m Mh. angebaut Die Wurzelerkrankung; Stilbum nanum die sog. FadenErträge nehmen mit steigender Höhe ab, die
sches Gewächs;
den Winter
gut
sie
vertragen.
Qualität des Blattes aber verbessert sich. In den Tropen verlangt der T. nicht unter 2000 jährlichen Regenfall bei möglichst gleichmäßiger Verteilung. Längere, absolute Trockenperioden kann er nicht %'ertragen. Assamtee scheint sich für die Tropen besser zu eignen, als chinesischer. Auch Bastarde beider Formen werden kultiviert, namentlich in kuhleren Höhenlagen. Der Boden muß tiefgründig, gut durchlüftet und frei von stagnierendem Grundwasser sein; bezüglich des Nährstoffgehalts stellt der T. keine besonders hohen Ansprüche. (Auf Java und Ceylon werden mit gutem Erfolg ehemalige Kaffeländereien, auf denen Kaffee nicht mehr gedieh, zur Teekultur benutzt.) (Düngung)
mm
krankheit („Thread blight").
linge: Blattläuse, Schildläuse;
latus;
Schulte im Hofe, Fesca). Fortpflanzung durch Samen, wofür Samenbäume besonders hcranAussaat entweder ins Feld oder
Blattwanze („Mos-
Larve von Lachnosterna impressa (einer Art
Engerling), Bohrkäfer: Xyleborus formicatus, Zeuzera coffeae.
polizci das für die dortigen Verhältnisse abgeänderte Armeegewehr als „Schutzals
trappengewehr 98"
Munition
Deutsch-Ostafrika
4).
—
In
sind die Europäer mit
Ihr Gebiet liegt an der Grenze gegen Uha, südlich vom Emin -Pascha-Golf zwischen Weule. Uschirombo und Ussuwi. Wal iome, af i o m i , die Bewohner der Landschaften Ufiomi, Iraku, Uassi und Burangi im Süden des Manjarasees in Deutsch-Ostafrika. Die W. sind der Sprache nach Hamiten (s. d.i. Ihrem Wuchs nach sind sie hager, mittelgroß, von nicht unschönen Körperformen und feinen Gliedern; die Züge sind scharf und echt
afrika.
W
unseren modernen Magazingewehren für S -Munition ausgerüstet, während die farbige Schutz- hamitisch. Beide Geschlechter sind beschnitten.
und Polizeitruppe
die verbesserte
Mau
erbüchse
71 führt ; allmähliche Unibewaffnung mitmoder-
—
Während unteren
die
Frauen die beiden mittleren
Schneidezähne
ausbrechen,
biegen
die Männer die oberen nach Massaiart vor. im Gange. In Kamerun haben Europäer und Farbige Die alte Männerkleidung bestand aus einem der Schutz- und Polizeitruppe den Karabiner Lederüberwurf, der spitzenartig in vielen
ner Schußwaffe „S"
ist
indes
98 (Armeemodell für S-Munition), ausgenommen die schon länger mit Schutztruppengewehren 98 (b. o.) ausgerüsteten zwei Kompagnien des Islamgebietes, bei denen jedoch allmählicher Ersatz durch Karabiner 98 vorgesehen ist (s. Gefecht a, Beispiel). Die Polizeitruppe in Deutsch- Neuguinea hat zum
—
Teil
moderne Mehrlader für S-Munition, zum
feinen
Löchern
durchbrochen
Teil,
Tembe
(s.
Wohnform
die entweder zu
einem
oder wie in Iraku, gänzlich in den Boden
Iraku ist durch die Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Temben und Zufluchtshöhlen förmlich unterminiert Nach der Vernichtung des Viehstandes durch versenkt wird.
Teil ältere Schußwaffen, die allerdings in abseh- die Massai (s. d.) barer Zeit durch moderne ersetzt werden. schäftigung.
—
d.),
Heute
war.
herrscht auch hier der Kattun. ist die
ist
Feldbau die Hauptbe-
^
4)
i
•;
Die Farbigen der Polizeitruppe in Togo und Literatur: Baumann, Durch Masmiland zur < 4 Weule. Samoa führen Gewehre 71 und zwar Ge- Nilquelle. Bert. 1894. * wehre, Büchsen und Karabiner; die Europäer Wafipa, der Hauptteil der Bevölkerung von raeist ein modernes Magazingewehr. Für Ufipa in Deutsch-Ostafrika am südlichen Ost-
4H
», werden konnten. Die von den Männern Wahähä s. Wahehe. gepflegte Viehzucht steht dem gegenüber auf Wahaia s. Waheia. keiner hohen Stufe; sie betrifft ein ziemlich Wahamba, die die Landschaft Kjanja in herauszuwirtschaften
vieren
),
1
—
w
kleines Buckelrind, Ziegen, Schafe
Zudem
und
Esel.
hat die Seuche von 1905 den größten
Deutech-Ostafrika, westlich
vom
Victoriasee,
bewohnende, rund 30000 Seelen zählende Ab-
Waheia (s. d.). Wahehe,Wahähä(s.Tafel 197), BantuvölkerLiteratur: Hermann, Ugogo, Das Land u. s. Bewohner. Mitt. a. d. d. Schutzgeb. 1892. schaft im Süden von Deutsch-Ostafrika, eine der Fonck, Ber. üb. s. Marsch v. Alpapua n. Ugogo wenigen, die von politischer Bedeutung für gröusw. Ebenda 1894. Beiehard, DeutschOstafrika. Lp*. 1892. Weule. ßere Teile Afrikas gewesen sind und eine auch Teil der Tiere vernichtet.
teilung der
—
—
Wagueno, Wagwunno, Waegeno, die Be- für uns verfolgbare Geschichte haben. Die Grenzen des Machtbereichs der W. haben im Vervölkerung des Landes Ugueno im nördlichen lauf ihrer Geschichte stark geschwankt, doch i 'ruf ch-0 tafi ika. südlich vom deckt er sich im großen und ganzen mit dem ZuKilimandscharo. Sie gehören zu den Leuten flußgebiet des Ruaha, des Unken großen Nebenvon Kahe, Taweta und Unter-Aruscha in der flusses des Rufidji, wobei das eigentliche Uhehe Kilimandscharoniederung, gleichen aber in auf dem rechten Ufer des Ruaha zu suchen ihrer Lebensweise den Wapare (s. d.). Weule. ist Die Ostgrenze ist im aufgewölbten SchollenWagunga, Zweig der Wakhutu (s. d.) am rand des großen zentralafrikanischen Plateaus Uluguruberge Dcutsch-OstParegebirge in
Westabhang der
in
gegeben.
afrika.
Wagunja,
Arabern auch Patschuni genannt, kleines Völkchen an der Ostküste Äquatorialafrikas. Die W. gelten als eine Mischung von Suaheli mit Somal und Arabern, vielleicht auch mit Portugiesen; sie wohnten ursprünglich im Norden vom Lamu. sind aber von den Galla nach der Insel Patta (daher auch Wapata genannt) verdrängt worden. Andere W. leben in Nianjani
von
den
Im Süden dehnte
sich das Reich bis
im Westen und Norden wohnen W. zerstreut bis nach Ussangu und Ugogo hinein. 1907 zählten sie etwa 35000
ins Livingstonegebirge;
—
Die W. gehören zu den Völkern, die auf Grund ihrer Wangonitaktik und ihrer
Seelen.
man
kriegerischen Erfolge bis in die Mitte der 1890er
Jahre zu den Sulu
(s.
d.) zählte; sie
gehören
jedoch in die Reihe der Wanjamwesi-Wagogo-
Wasagara (s. d. betr. Art.). Die Bewaffnung Kampfesweise haben sie auf dem Umund auf der Insel Jambe südlich von Tanga und weg über die Wassangu (s. d.) von den Wanin Deutsch Ostafrika. Sie waren stets eifrige goni (s. d.) übernommen; vor 1860 waren Sklavenhändler und haben lange erfolgreich sie noch ebenso Wurfspeerbewaffnete wie alle gegen Araber und Portugiesen gekämpft. Sie ihre Nachbarn auch. Physisch ist der Mhehe ein sollen das reinste Suaheli sprechen.
KornLiteratur: Kropf, Reisen in Ostafrika. thal 1858. v. d. Decken, Reisen in Ostafrika, Bd. 2. Baumann, Usambara u. s. Nachbargebiete. Berl. 1891. Weule.
—
—O.
Wagwangwara s. Magwangwara. Wagwunno s. Wagueno.
schlanker,
kräftiger,
mittelgroß gewachsener
gerader Nase, gut geformtem Mund und nicht aufgeworfenen Lippen. Ein Einheitstypus ist jedoch nicht vorhanden, da dieses
Mann mit
Volk sich ein halbes Jahrhundert hindurch aus Nachbarstämmen rekrutiert hat. Körper-
allen
den Warundi (s. d.) sehr nahe- verunstaltungen werden nicht geübt. Wohnung stehende Bevölkerung der Landschaft Uha im ist die Tembe (s. d.), die hier stets in Viereckwestlichen Deutsch-Ostafrika. Die W. sind form und einen für das Vieh bestimmten Hof ausgezeichnete Ackerbauer, die selbst Stau- umschließend auftritt Die Zucht des Buckeldämme und Gräben zu
Waha,
die
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Waheia
der stark
Waheia
655
man die Bezeichnung Namen der Bevölkerung
Seuche von 1891 erholt hat, wieder der Literatur, hat im Vordergrunde des Interesses, trotz- Wassiba, also den
dem auch dem Feldbau
eine für ihre Verhält-
einer
der
Landschaften,
nördlichen
fälsch-
Pflege gewidmet wird. licherweise auf die Einwohnerschaft aller an und kennt sogar Dün- „Reiche" übertragen. Sie selbst nennen Bich Die Geschichte der W. jedoch nur Waheia (Wahaia). Von den Wa gung mit Stallmist. beginnt in den 1860er Jahren mit dem Auf- huma (s. d.), die auch hier wie im ganzen übrigen treten des Quawa Mujugumba (Njugumba) Zwischenseengebiet die Herrschaft führen, oder M u j i n g a wie er sich nach seinem Stamm- werden sie Weru (Ueiru) oder Waweru, d. h. land Ujinga nannte. Seine Kerntruppen hießen Sklaven, genannt. Die Bevölkerungszahl der sich danach Wajinga oder Wainga. Mujinga einzelnen Landschaften beträgt nach der amtbesiegte zunächst die Wabena (s. d.) und dann lichen Zählung von 1912: Buddu 9672, Kisdie Wassangu, die er bis Usafua verdrängte, und siba 33878, Bugabu 19106, Kjamtuara 22 541, bekämpfte auch Biegreich die Wangoni (s. d.), Kjanja 48576, Ihangiro 39237, Kimoani 3084. deren einer Fürst Tschipeta mit vielen seiner Rechnet man auch die Bevölkerung von KaGetreuen fieL Mujinga starb 1878. Sein Nach- ragwe mit zu den W., bo erhöht sich die folger Quawa Muhin ja setzte die Eroberungs- Zahl noch um 27 387. Die W. Bind körperpolitik seines Vaters über das südliche Unjam- lich ziemlich günstig ausgestattet. Bis in die wesi und Ugogo fort; den größten Schrecken jüngste Zeit hinein bestand die allgemeine verbreiteten indessen seine Scharen durch die Tracht aus einem Schurz und hier und da auch unausgesetzten Raubzüge, die sie bis vor die einem Mantel aus Raphiafasern (s. Tafel 201), Tore der deutschen Stationen in der Nähe der doch gingen die jungen Mädchen, auch die Ostküste führten. Die erste Maßnahme der vollkommen erwachsenen, in Kjamtuara völlig deutschen Regierung zur Unterwerfung der W., nackt. Durch eingeführten Kattun ist die die Expedition Zelewski (s. d.), schlug fehl, in- Raphia- wie auch die Fell- und Rinden dem die Truppe aus Unterschätzung des Feindes stoffbekleidung stark zurückgedrängt worden. am 17. August 1891 bei Rugaro fast aufgerieben Allgemeiner Schmuck sind dicke Wülste feiner wurde. Dem Sturm des Gouverneurs v. Scheie Ringe um Hand- und Knöchelgelenk (njerere). Sie werden aus Kuhschwanzhaar gefertigt, das (g. d.) erlag dafür am 31. Oktober 1894 die befestigte Hauptstadt Iringa, doch sind noch mit reich gemusterter Drahtumwicklung umvolle 4 Jahre eines von den W mit großem Ge- geben ist. Waffen sind lange Lanzen, meist schick und anerkennenswerter Hartnäckigkeit ohne Eisenklinge, aber mit im Feuer gehärteter geführten Guerillakrieges nötig gewesen, um die Spitze, und lange Haumesser. Der Schild ist Macht des Quawa zu brechen. 1898 erschoß eine riesige, mit Geflecht überzogene Korkholzer sich. Seitdem herrscht Ruhe im Lande, die platte. Die Dörfer der W. liegen vollkommen auch im Aufstande von 1905 nicht unter- im Grün der riesigen Bananenhaine versteckt, brochen worden ist. die das ganze Land bedecken. Die Hütten sind ItfcM Literatur: Weule, Die W., Verhandl. d. Oes. f. bienenkorbförmig; ihr Boden ist mit Heu beErdk. Berl 1896. Arning, Die W.. Mitt. deckt. Hauptnahrungsmittel ist die Banane a. d. d. Schutzgeb. 1896 «. 1897.— Der»., Die Zuin mannigfaltigster Zubereitung; Gegenstand Engelhardt, kunft von Uhehe, D Köllig. 1898. Heine Reise durch Uhehe, die Ulanganiederung der eifrig betriebenen Viehzucht das Großhornund Vbena, Beitr. z. Kolonialpolitik und Kolo- rind. Reich sind die W. an Musikinstrumenten nialwirtschaft. Berl. 1901/02. Nigmann, die einzelnen Häuptlinge leisten sich richtige Die W., Berl. 1908. Weule. Hofkapellen. In der Technik stehen die höchst nisse
Man
sehr
rationelle
legt Terrassen
—
,
—
.
—
i
,
.
,
i
.
—
—
—
Wah ei a, Wahaia, Gesamtbezeichnung für eine Reihe von Landschaften in Deutsch- Ostafrika auf
dem südlichen Westufer des Victoria Njansa,
sauberen und feinen Flechtarbeiten obenan. Ihre Boote ähneln denen der Waganda. In Kriegszeiten pflegen die
Uganda im Norden, Karagwe im reiches Vieh in den Westen und Ussindja im Süden. Es sind das von Höhlen zu verstecken, zwischen
Norden nach Süden: Buddu, Kissiba, Bugabu mit den Waendagabu, Kjamtwara mit den Wajossa, Kjanja mit den Wahamba, Ihangiro mit den Waniahangiro und Kimoani. In Karagwe und an der Küste, auch in
teristisch sind.
archie;
es
W.
vielen
und ihr zahlund geräumigen
sich
die für das Land charak-
Regierungsform ist die Monunbedingte Heeresfolge. teils den Wa-
herrscht
Die herrschende Schicht gehört
huma
(s.
d.),
teils
den Wahinda
d.)
an.
Land
ge-
(s.
Diese, in denen wir die früher ins
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Wahoko Rannten
(s.
d.)
zu sehen haben, 1. Jan. 1911 die Pflanzungen und den Welle der Firma Heinrich Rudolph Wahlen zu Maron
stellen überall die Herrscher, die spätere
derWahuma den
Adel.
— — KoUmann,
Miü. a. d. d. Schutzgeb. 1894. Der Nordwesten unserer ostafrikanischen Kolonie. Btrl. 1898. Graf Schweinitz, In DeutschOstafrika in Krieg und Frieden. Berl. Mitt. 1895. Richter, Der Bezirk Bukoba.
—
—
a. d. d. Schutzgeb.
und
Leute.
1899.
— Rehse, Kiziba, Land Weule.
Stuttg. 1910.
Wahhabiten, isL Sekte, s. Islam. Wahi. eine der vier im Ruf des Pygmäentums stehenden Völkerschaften im abflußlosen Ciebiet des nördlichen Deutsch-Ostafrika;
den Wakindiga
(s. d.),
Wanege
(s.
d.)
neben
und Was-
auch sie ein kleinwüchsiger Rest der Urbevölkerung Ostafrikas sein. Nach den Erkundigungen von E. Obst, des neuesten Erforschers dieser Gegenden, ist es zweifelhaft, ob die W. als Volkstum überhaupt noch bestehen; Obst nimmt vielmehr an, daß sie längst in den Wandorobbo (s. d.) und Wassukuma (s. d.) aufgegangen sind, nachdem sie infolge der Massaiüberfälle sich von den auf der Ostseite des Ejassisees sitzenden Wakindiga getrennt hatten und in die Wildnisse auf dem Westufer geflüchtet waren. Ein Teil der W. ist nach Obst auch in den Wakindiga aufgegangen. sandaui
(s.
im Nordwesten des übernehmen. Das Kapital beträgt 1800000 M, von dem zunächst 83 1/3 eingezahlt wurden, während der Rest inzwischen einberufen worden ist Die Gesellschaft beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Kultur der Kokospalme, im Zusammenhang damit auch mit dem Handel sowie mit der Fischerei von Muscheln und dem Export der übrigen Landesprodukte. Die Pflanzungen wurden vom Vorbesitzer angelegt. Sie ergaben bis jetzt eine Ausbeute von etwa 800 t. Da alljährlich große Neuanpflanzungen erfolgten, von denen die meisten erst in den nächsten Jahren zur Vollreife gelangen, so ist für die folgenden Jahre eine sehr erhebliche Steigerung der Produktion und des Ertrages zu erwarten. Die Gesamtzahl der eigenen Kokosanpflanzungen, abgesehen von den alten Beständen, betrug Ende 1912 etwa 200000 Stück. Die Gesellschaft ist bereits im ersten Jahre ihres Bestehens in der Lage gewesen, eine Dividende von 9 auszuschütten, die im zweiten Jahre auf 12 erhöht werden konnte. Die Besitzungen der Gesellschaft liegen in der Hauptsache auf den nordwestlichen Inseln sowie in der Admiralitätsgruppe. Die Zentrale liegt in Maron, das von den Dampfern der Austrat(einer
Mü
Emin Pascha ins Literatur: Stuhlmann, Hermann, Herz von Afrika. Berl. 1894.
d.) sollten
Gruppe von
Bismarckarchipels)
Inseln
zu
%
% %
Literatur: Obst. Von Mkalama ins Land der Wakindiga. MitL d. Oeogr. Oes. Hamb. 1912. Weule.
Japan-Linie regelmäßig angelaufen wird, und wo hoch über dem Meer in gesunder Lage Wohnhaus und Verwaltungsgebäude der GeWahiao, Wahiau, Wahijao s. Jao. sellschaft errichtet sind. Der Verkehr zwischen Wahima s. Wahuma. Wahinda, Ruhinda, Bevölkerungsteil im den einzelnen Besitzungen der Gesellschaft
Zwischenseengebiet, in Unjoro, Nkole, Karagwe,
wird durch die derselben gehörigen Fahrzeuge,
auf britischem den Motorschoner „Möwe" und den kleinen, Gebiet (Uganda), teils in Deutsch-Ostafrika. in Hongkong neuerbauten Dampfer „HamNach der Tradition sind die W. eine frühere burg" aufrecht erhalten. Die Gesellschaft ver-
Uganda
Ussindja,
usw.,
teils
hamitische Einwanderung
als
die
Wahuma
fügt noch über eine größere Zahl unbebauter
letzten d.); von Unjoro aus wollen sie ein großes Ländereien und setzt, wie schon in den Reich Kitara beherrscht haben, das bis nach Jahren, die Anpflanzungen der Kokospalme Ussindja hinunter gereicht hätte. Heute sind in erheblichem Maßstabe fort. Wahlkonsuln s. Konsuln. die W. weit seltener als die Wahuma, doch (s.
Wahoko, Völkergruppe im Ostrand des noch überall die Herrecherfamilien, großen zentralafrikanischen Urwaldes westlich Wahuma den Adel bilden. vom Albert Edwardsee, zu denen Stuhlmann Literatur: Stuhlmann, Mit Emin Pascha ins Herz von Afrika. Berl. 1894. Derselbe, Bei- neben den eigentlichen W. die Wakumu. träge z. Kulturgeschichte v. Ostafrika. Berl. Walengole, Wawira, Babusesse, Wandedodo,
stellen sie
während
die
—
Weule.
1909.
Wandesama
u. a. rechnet.
Sie sind sämtlich
Wahlen G. m.
b. iL.. Heinrich Rudolph, Bantu, die alle Schneidezähne zuschärfen und Die Heinrich Rudolph Wahlen die Lippen mit zahlreichen Einlagen von GrasGesellschaft m. b. wurde in Hamburg im halmen und Eisenringen verzieren. Von den Nov. 1910 zu dem Zwecke gegründet, auf und den Küstenleuten werden sie
Hamburg.
H
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r
—
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Wahoü
Wahumbo
657
wegen der
Zahnzuschärfens Wasson- die W. zu den längsten Menschen der Erde. In Ruanda und Urundi sind Körpergrößen von
Sitte des
Literatur: Stuhlmann, Mit Emin Pascha ins Derselbe, Mitt. Herz von Afrika. Berl. 1894. a. d. d. Schutzgeb. 1892. Weule.
2
m
m
nichts Seltenes;
ist der Durch1,80 selbst 2,20 m sind gemessen Die Physiognomie ist ausgesprochen Waholi, Zweig der Wakondjo (s. iih> •i|t«i
vtw
UM«
der
W.gesetze.
30
Die engen Beziehungen zwi-
schen der Verteilung des
W. und
des Luft-
dem Studium der synopWetterkarten gewonnenen Gesetze, a) Das Buys-Ballotsche Gesetz: Die Luft strömt von der Gegend höheren nach der niederen Luftdrucks und wird auf der nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen nach links abgelenkt. b) Das Stevensonsche Gesetz: Die W.stärke und W.geschwindigkeit ist um so größer, je größer der Luftdruckgradient ist, je dichter gedrängt also die Isobaren sind. Am schärfsten ausgeprägt findet man beide Gesetze bei den ozeanischen W., während auf dem Festland durch die Reibung an der Erdoberfläche größere Beeinflussungen eintreten. Regelmäßig nehmen W.stärke und W.geschwindrucks geben die aus tischen
—
digkeit wegen der wachsenden Reibung an der Erdoberfläche vom Ozean gegen die Küste, von der Küste gegen das Binnenland ab. Aus diesem Grunde nehmen sie auch mit der Erhebung über dem Erdboden zu, zuerst sehr schnell,
nachher langsamer;
folgt in größeren
Auf dem Meere
|
I
6
m p. S. 0—1 1—2 2—4 4—« 6—« 8—10
Be*ttlort-Gr*d
;
ist:
0
Cremen
|
Höhen
nicht selten er-
sogar eine
j
j
gende Verteilung der W., die sich wahrscheinlich auf der ganzen Erde finden würde, falls diese gleichmäßig von Wasser oder ebenem Land gebildet würde. Ein Gürtel niedrigen Luftdrucks mit W.stillen und schwachen veränderlichen W. (Mallungen) zieht sich längs des Äquators hin. Diesem strömt aus den Gebieten hohen Luftdrucks in etwa 36 • nördlicher und südlicher Breite, den subtropischen Hochdruckgürteln, in den unteren Schichten Luft mit großer Beständigkeit zu, wodurch zwischen etwa 30° nördlicher und südlicher Breite die Passatgürtel entstehen. Durch die Erdrotation werden auf der nördlichen Halbkugel die so hervorgerufenen Nord-W. zu Nordost-, auf der südlichen die Süd-W. zu Südost- W. abgelenkt. Der kräftigere und das größere Gebiet einnehmende ist der Südostpassat. Im nördliehen Sommer sind diese 3 Zonen nordwärts, im nördlichen Winter südwärts verschoben. Von unseren Kolonien haben das ganze Jahr hindurch Südostpassat das Samoagebiet wie der Süden von Deutsch-Ostafrika; im nördlichen Winter Nordostpassat, im nördlichen Sommer Südostpassat bzw. östüche W., und in den Zwischenzeiten Mallungen mit gelegentlichen Südweststürmen die Marshallinseln und Karolinen; im nördlichen Winter Nordost-
passat liche
und im nördlichen Sommer südwestdas Innere von Kamerun und Togo
W.
;
das ganze Jahr hindurch südwestliche
W.
die
Küsten dieser beiden Kolonien, wie auch die von Deutsch-Südwestafrika. Im Innern von Deutsch-Südwestafrika
dürften
östliche
W.
den subtropischen Hocham Äquator aufgestiegenen Luftmassen wieder herab, die ihnen in der Höhe auf der nördlichen Halbkugel als Südwest-W., auf der südlichen als Nordvorherrschen.
In
druckgürteln senken sich die
Abnahme. west-W. (Anripassate) zufließen. In diesen von Gürteln, den polaren Grenzen der tropischen
fehlt eine tägliche Periode
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Tafel 207. Deutsches Kolonial-Lexikon.
Zu
Artikel: Welwitechia mirabilis.
Aus Kai steil u. Mionok, Vegetatiotutbilder (Vgl. 0. Flacher, Jena). Wüstenlandschal't zwischen «lein Klianfluli und dem Khuosgebirge, nördlich von Tsoakhoub (Swakop) mit Welwitschia mirabilis (Deutscli-Siidwestalrika).
Zu
Artikel: Wuri.
,4
ncich«i-Kf>)imialon>l
,
i
KiMerNinimliing.
Eingeborenenbrücke über den DÜMMttbe, NebcnfluU des Wuri (Kamerun).
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Deutsches Kolonial-I^xikon.
Otällte
Stamme vuä
Zu
.lunijienis
Artikel: Zeder.
prmera im Sehurnewatd (Deutseh-nstafrika). Zu Artikel: Zmkerrnhr.
Keife-; Zii'
kr.
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Wind
Wind
713
Luftzirkulation, sind ebenfalls Mallungen vor-
des australischen Kontinents hingegen herrscht ;
—
j
herrschend Polwärts von ihnen strömt die sonst in diesen Gebieten der Südostpassat. Luft an der Erdoberfläche den höheren Breiten Den Monsunen entsprechend, jedoch auf die zu und bildet, durch die Erdrotation abge- Nähe der Küsten beschränkt sind die Land- und I
See-W. Der Eintritt der Seebrise erfolgt zwischen 9 Uhr vormittags und mittags. BesonSchematisch zeigt die großen W.-gürtel der ders wichtig für das Wohlbefinden des MenErde nebst der Luftdruckverteilung an der schen ist an den tropischen Meeresküsten die Erdoberfläche die nachstehende Tabelle: meist gegen Mittag einsetzende und Erlösung von der drückenden Hitze der letzten VorBreite 30» 10« 10» iqu. 30» 60* Süd Nord Landmittagsstunden bringende Seebrise. Luftund See-W. kommen auch an den Ufern "68 762,5 758 758 766 7«3,5 743 lenkt, die
Westwindzonen,
Polarzonen
In den inneren
wieder
herrschen
Ost-W.
vor.
druck
Wind
jWSW
I
JSTE
|KNB
I
BSE
1
8E
|
WNW
Die senkrechten Striche entsprechen der Einschaltung der windstillen Gürtel Es sind dies die subtropischen sog. „Roßbreiten" und der tropische Kalmengürtel. 4. Einfluß des Landes auf die W. Verteilung. Periodische und unperiodische W. Dadurch, daß 27% der Erdoberfläche vom festen Land bedeckt sind, wird die allgemeine W. Verteilung
größerer
talabwärts.
S.
nachts als kalter
talaufwärts,
—
Klima 3 f.
zu diesen periodischen W., der Jahres- bzw. Tageszeit, periodischen der mittleren
Die Tempe- ten. Land und Meer er- von
zeugen jahreszeitlich und im Laufe des Tages wechselnde W., die Monsune wie die Landund See-W. Die bei weitem großartigere Erscheinung sind die Monsune. Sie reichen stellen-
Deutsch-Ost-
in
sie
Se-
warmer Wind
stellenweise wesentlich verändert.
raturunterschiede zwischen
Seen, wie wir
Über die afrika besitzen, zur Entwicklung. Einwirkungen der Monsune wie der Landund See-W. auf das Klima s. Klima lm Gebirge weht der W. tags meist als
Im Gegensatz
periodisch
stehen
die
und höheren
nach unBrei-
Sie werden meist durch die Bewegung Luftdruckwirbehl bedingt; die Wirbel
mit niedrigem Luftdruck in der Mitte werden als Zyklone, die mit hohem in der Mitte als Antizyklone bezeichnet. Ihrer Unbeständigkeit
entspricht
die
Launenhaftigkeit
der
und der W.richtung in diesen Breiten. Da die Zyklone an der sich meist an der polaren Grenze der geSüd- und Ostseite Asiens, des größten Konti- mäßigten Zone von Westen nach Osten fortnents. Verstärkt wird die Wirkung des asiati- bewegen, so dreht sich der W. in der nördlichen schen Kontinents noch durch die entgegen- gemäßigten Zone vorwiegend im Sinne des Uhrgesetzte jährliche Schwankung der Temperatur zeigers, in der südlichen im umgekehrten Sinne in den Wüsten Australiens und Südafrikas. des Uhrzeigers. Von etwa 10°— 23° n. Br. und von Afrika bis 5. Stürme. Am genauesten untersucht sind zu den Philippinen, an der afrikanischen Küste wegen ihrer praktischen Wichtigkeit die stärkden Nordosten von Deutsch-Ostafrika, im sten W., Stürme, Orkane und Taifune. Meist weise bis in die Mitte der Festländer
Ozeane.
Besonders entwickelt sind
sie
Osten die Palauinseln mit umfassend, herrscht gehören
im Sommer der
wehende Südwest-, im Winter der schwächer wehende Nordostmonsun. An der chinesischen Küste reicht der, und zwar frisch wehende, Nordost monsun bis 30 8 n. Br. Sonst wechseln an der asiatischen Ostküste schwache südliche bis südöstliche W. im Sommer mit starken nordwestlichen im Winter ab. Diesem Gebiet gehören von unseren Kolonien das Kiautechougebiet und die Marianen an. Veranlassung zum Nordwestmonsun gibt während des südlichen Sommers in DeutschNeuguinea, den Bismarck-, Admiralität»- und den deutschen Salomoninseln wie in den ihnen heftiger
ist oft
sie
zyklonalen Luftwirbeln an, doch
nicht der ganze Umkreis der Zyklone
stürmisch. Die Unterscheidung in Wirbelstürme und andere Stürme ist daher nicht im-
mer streng durchführbar. Am häufigsten treten sie in mittleren und höheren Breiten auf; verhältnismäßig selten sind
wo
sie sich
jedoch
um
sonstigen Regelmäßigkeit ters
abheben.
sie in
den Tropen,
so schärfer von der
und Ruhe des Wet-
Dafür erreichen
sie
aber dort
und zuweilen die größte Heftigkeit. Sie entstehen meist in etwa 10 0 Breite, bewegen sich etwa bis zum Wendekreis westwärts und zugleich polwärts und ihre regelmäßigste Ausbildung
benachbarten kleineren Inselgruppen die zu biegen darauf, in die allgemeine Bahn der Wirbel der gemäßigten Zone einschwenkend,
dieser Zeit außerordentlich starke Erhitzung
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714 ostwärts
Zugleich verbreitert sich ihr
ab.
Durchmesser rasch, während ihre Intensität meist abnimmt. Frei von ihnen sind die Gebiete von etwa 5 • n. Br. bis 3 • s. Br., also von den deutschen Kolonien Deutach-Neuguinea mit den Bismarck- und Admiralitätsinseln, Deutsch-Ostafrika abgesehen von gelegentlichen Verstärkungen der Monsun-W., Kamerun und Togo abgesehen von den Tornado (s. d.); am häufigsten von den berüchtigten, Taifun genannten, Orkanen heimgesucht sind die Marianen; auch auf den Karolinen wie den Marshallinseln scheinen sie nicht selten zu sein;
gelegentlich
treten
sie
ferner
auf
den Samoainseln wie im Kiautschougebiet auf. Die Dauer der Taifune beträgt meist 8 bis 24 Stunden, steigt selten auf 3 Tage und erreicht nur in ganz besonderen Fällen 7 Tage. Charakteristisch für die Taifune ist der sie begleitende
jähe Barometersturz und das folgende ebenso heftige
Wiederemporschnellen.
lich sind die
Außerordent-
Verheerungen, welche die Taifune
Durchmesser, so daß das Luftgebilde die Form Stundenglases annimmt, also in der
eines
Mitte seinen kleinsten Durchmesser hat
Wirbel
als
Wasserhosen
auf.
Beim
Die meisten be-
sitzen eine wirbelnde, eine aufsteigende
eine
häufig scheinen in
and
Bewegung.
Besonders unseren Kolonien W. zur
fortschreitende
Trockenzeit im niederschlagsarmen Innern
von
dem
Hochplateau von Deutsch-Südwestafrika aufzutreten. Heidke. Windhuk (s. Tafel 206), der Hauptort des Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika, unter 22*/3 °s. Br. in rund 1650 m Meereshöhe am Ursprung des Hauptsei tenriviers des Swakop gelegen, Sitz der Regierung. W. ist sowohl Sitz des Gouverneurs wie auch der Postun d Zollbehörde (zugleich Postamt, Telegraphenamt, Zollamt in Groß-W.). Es ist ferner der Sitz des Kommandos der Schutztruppe, gleichzeitig auch Garnison einer größeren Abteilung. Die Rheinische und die kathoDeutsch-Ost-
und
begleiten können. Bäume werden entwurzelt, lische Mission besitzen Stationen in der HauptHäuser umgestürzt und ein Stück fortgeführt; stadt. An Schulen für weiße Kinder sind vier und was der Taifun selbst übrig gelassen hat, vorhanden, eine Regierungs- und eine Realvernichten dann öfter zum Schluß, namentlich schule sowie eine Mädchenschule der kathoauf kleineren und niedrigen Inseln, die ihm lischen Mission in Groß-W. und eine Schule in
dem
folgenden Flutwellen. 6.
schen
unmittelbar benachbarten Klein- W.
W.
W. An
besonderen in den deut- ist Endpunkt der von Swakopmund ausgehenKolonien vorkommenden W. sind zu den Bahnlinie und Anfangspunkt der über das
Besondere
—
erwähnen Föhn, Harmattan, Windhosen und Auasgebirge (s. d.) geführten Nordsüdbahn. Tornado (s. Sonderartikel). W. liegt in dem ehemals vom Afrikaanerstamm Literatur: Segelhandbuch für den Stillen Ozean, (s. d.) besetzten Gebiet etwa 10 km unterhalb Hamburg 1897 ; für den Atlantischen Ozean, der Auasberge. Der Hauptort nimmt das 3. Aufl., Hamburg 1910; für den Indischen Gehänge eines südnördlich gerichteten Tales Ozean, Hamburg 1892, mit zugehörigen Atlanten ein, das nach Westen zu von den zu immer hrsgb. von der Deutschen SeewarU. 5. a.
—
Literatur unter
Klima und
Meteorologie.
Heidke.
Windende Pflanzen s. Lianen. Windenschwärmer s. Schwärmer. Windhoek, der holländische Name tentottischen Eikhams. Das Wort
Höhe hintereinander aufsteigenden Hügelwellen des Komasabhanges begrenzt wird. Dem oberen Rande des Stadthügels ent-
größerer
die
des hot-
seinen
heißen Quellen, denen der Ort
hottentottischen
Namen „Eikhams"
bedeutet (Feuerwasser) verdankt. Ein niedriger Paß Seit der stärkeren Besiedlung führt über diesen Bergrücken nach Osten in das
„Windecke". des Landes hat man die holländische durch die Tal des eigentlichen Windhuk er Riviers; dem der Aussprache entsprechende Schreibweise unteren Gehänge eines diese Senke im Süden „Windhuk" (s. d.) ersetzt. Dove. begrenzenden Berges entströmen ebenfalls Windhosen. Meist in der mittleren Wolken- einige allerdings den Sprudeln von Groß-W. höhe entstehen zuweilen außerordentlich heftige an Ergiebigkeit nachstehende Quellen. Dieses Wirbel, die sich in Form eines trichterförmigen Tal umfaßt die Siedlung von Klein-W. Klima, Schlauches bis zur Erdoberfläche fortsetzen Pflanzenwuchs, Wasserreichtum, endlich auch können. Wo dieser die Erde berührt, äußert die einige Hauptverkehrswege beherrschende er 'seine zerstörenden Wirkungen und hebt Lage, zugleich an der Grenze der beiden Wasser wie alles Bewegliche in die Höhe. An Hauptrassen, das alles waren Vorzüge, welche der Erdoberfläche erweitert sich meist sein die Verlegung der Hauptstation der deutsches
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Windhuker Farmgeaellschaft
Herrschaft nach
71f>
W. durchaus
Damara.
gerechtfertigt
Stimmen innerhalb des Schutzgebietes fehlte, die diese Gründung bemängelten. Die spätere Entwicklung hat indessen dem Scharfblick des Erbauers von W., K.v.Francois (s.d.), in jeder
man im Anfang
der neunziger Jahre
auf das Aufblühen des Ortes setzte, weitaus übertroffen.
W.
ist,
K.
Schuxtbe,
Mit
Windhuker Farmgesellschaft
s.
Siedlungs-
gesellschaft für Deutsch-Südwestafrika.
Wradhundschakale s. Schakale. Windmotoren. W. werden in den
Hinsicht Recht gegeben, ja sie hat Erwartungen, die
—
Magdebg.
Schwert und Pflug in Deutach Südwettafnba. 2. Aufl., Berl. 1904. Dove.
erscheinen ließen, obwohl es damals nicht an
afrikani-
schen Schutzgebieten in erheblichem Umfange
und mit
zum
Vorteil
Betriebe von Be-
und Ent-
Swakopmund und Lüde-
wässerungsanlagen, Wasserförderungen, Was-
im
serleitungen, landwirtschaftlichen oder gewerb-
ritzbucht ausgenommen, der einzige Ort
Schutzgebiet, der auf den Namen einer Stadt lichen Maschinen, Mühlen, zur Erzeugung von auch im europäischen Sinne in vollstem Maße Elektrizität u. dgL m., in Deutsch -Süd weetAnspruch machen kann. Zudem ist es der Sitz afrika insbesondere auch im Betriebe der
Bohrkolonnen, angewendet. Das Windrad, und daher der Mittelpunkt des ge- dessen Durchmesser von 2—12 m schwankt, im innern Schutzgebiet, ist auf einem eisernen Turmgerüst von
der meisten Einzelfirmen innerhalb des Schutzgebietes
schäftlichen Lebens eine
Stellung,
die
jetzt,
nach
der Nordsüdbahn, sich noch
Vollendung
mehr
befestigen
wird.
W. war
m Höhe aufgestellt; es besteht aus nach einer Schraubenfläche gekrümmten und stellt sich vermöge der mit ihm verbundenen großen Windfahne nach der Windrichtung ein. Die Bewegung des Windrades wird auf eine Schubstange übertragen, die die Pumpe oder den betreffenden Motor antreibt. Durch Anwendung einer besonderen Seitenfahne wird je nach der Windstärke die Einstellung des Windrades bei starkem Winde mehr parallel zu seiner Richtung geregelt, dadurch die arbeitende Fläche des Rades nach Bedarf verringert und eine gleichmäßige Umdrehung erreicht. Die Bohrkolonne in Deutsch-Südwestafrika verwendet ein Windrad von 6 Durchmesser auf einem 12 hohen eisernen TurmgerüBt. Vielfache Anwendung finden die W. auch zum 8-22
festen,
Stahlflügeln
von den Wesleyanern dann aber wieder 1871 richtete die Rheinische (s. d.) die Station wieder ein, doch wurde sie abermals verlassen, als die Zwistigkeiten zwischen den Jan Jonkerschen Hottentotten (s. Afrikaaner) und den Herero zur Aufhebung der Europäertätigkeit führten. Erst im Jahre 1890 verlegte K. v. Francois (s. d.) im Oktober den Standort der Schutztruppe von Tsaobis (Wilhelmsfeste) nach hier. Der 18. Okt. 1890, an dem der Grundstein zu der Feste auf dem Quellhügel von Groß-W. gelegt wurde, ist somit auch der Gründungstag der Hauptstadt von Deutsch-Südwestafrika. Nachdem sich zunächst nur eine Firma am Ort niedergelassen hatte, begann mit den 1893 erfolgten Hinaussendungen von Truppenverstärkungen eine regere Entwicklung Platz zu greifen, zu der auch die im Vorjahre begonnene Besiedlung von Klein-Windhuk das ihre beitrug. Der Aufschwung konnte indessen erst dann in dem heutigen Maßstabe einsetzen, als die 1896 begonnene Bahn von Swakopmund aus den Ort erreicht hatte. Während der Unruhen und Kriege, die das Schutzgebiet in den letzten zwanzig Jahren bisweilen hart mitnahmen, hatte W. eigentlich nur mittelbar, d. h. durch Verkehrs- und Geschäftsstockungen zu leiden. Nur zweimal kam es während dieser ganzen Zeit zu Ansammlungen feindlicher Horden in unmittelbarer Nähe des Ortes; im Juni 1893 erschien eine mehrere hundert Mann starke Abteilung von Witbois vor W., zog sich aber schon nach zwei Tagen wieder zurück. Auch während des großen Hereroaufstandes (s. d.) trieben sich starke Banden der Kaffern in der Umgebung umher, doch beschränkten sie sich nach einigen heftigen Gefechten auf die Beobachtung der Niederlassungen aus größerer Entfernung. Klimatabelle s. Deutsch-Südwestafrika. bereits früher einmal
als Missionsstation eingerichtet,
verlassen worden. Missionsgesellschaft
A'. Dove, SüdweMafrika, Kriegs- und Friedensbilder aus der ersten deutsehen Kolonie. Berl. 1896. H. v. Francois, Nama und
Literatur:
-
m
m
Betriebe der
Wasserstationen
Daunen aer ocnutzgeDiete.
für die Eisen-
l. d. betreibt aui
Kidete der Ostafrikanischen Mittellandbahn ein W. mit Stahlrad von 4,5 m Durchmesser eine Saug- und Druckpumpe und der
Station
fördert damit 3
12
m
cbm
in der
Stunde
in einen
über Schienenhöhe angeordneten Hoch-
behälter von
2ö
cbm
Inhalt.
S. a.
erschließung.
Windpocken
WasserBaltzer.
s.
Varicellen.
Windspielantilopen
s.
Tapirböckchen.
Wingora, kleines bewohntes Eiland der Französischen Inseln (s. d.) im Bismarckarchipel (DeutschNeuguinea), im Norden des Planethafens gelegen. Winterhochland
s.
Wirbelsturm
Wind 5 und Tornado.
8.
Hochland der Riesenkrater.
Wirtschaft der Eingeborenen. Arbeit und Enthaltsamkeit.
liche
stoffe: 3.
L Wirtschaft2.
Nahr Hilfs-
Wasser, Salze, Eiweiß, Fette, Kohlehydrate.
Nahrungsgewinnung: Sammel-W., Jäger- und
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Wirtschaft der Eingeborenen
Fischervölker.
Bauernvölker. stuientbeorie
4.
Wirtschaft der Eingeborenen
716
— Kultivierende W.
:
Hirtenvölker,
Nahrungsbereitung.
Südafrika Fische nicht genossen werden, die
Vier-
6.
man
und Pflugbau.
für Wasserschlangen hält, also für gleich-
bedeutend mit den Erdschlangen, welche Seeund Enthaltsamkeit. lentiere sind. Einen gewissen Ausgleich schafDie W. umfaßt alle Handlungen des Menschen, fen dann wieder die Speiseverbote, die bedie zur Gewinnung und Verwertung der zu stimmte Nahrungsmittel zeitweilig oder dauseiner Lebensführung notwendigen Güter er- ernd einer Gruppe von Personen entziehen, Obenan stehen unter diesen während andere sie genießen dürfen (z. B. im forderlich sind die Nahrungs- und Genußmittel, weiterhin Gebiete des Totemismus, s. d.); radikal wirkt folgen die technischen Rohstoffe (für Geräte, femer die künstliche Beschränkung der VolksWaffen, Schmuck, Kleidung, Bauwerke, Ver- zahl (Kindesmord) auf die unter normalen kehrsmittel), endlich gehören hierher die Ge- Verhältnissen mit den verfügbaren Mitteln zu werbetätigkeit (s. d.) und der Handel (s. erhaltende Menge. Bei aller oft erstaunlichen Tauschhandel, Märkte, Geld). Die Art des Spezialisierung einzelner Methoden des NahNahrungserwerbes beeinflußt die technischen rungserwerbs ist daher seine Grundlage auch 1. Wirtschaftliche Arbeit
j
j
Rohstoffe
und wirkt unmittelbar auf
die ge-
Zustände zurück. Der Jager und der Hirte haben vor allem tierische Rohstoffe zur Verfügung, Bauern dagegen vorwiegend pflanzliche; herumziehende Völker können keinen umfangreichen Besitz an Gerät usw. entwickeln, sondern beschränken ihn auf das Unentbehrliche und leicht Bewegliche, seßhafte verfügen über größeren Reichtum an
i
sellschaftlichen
I
wo an sich ausreichende Nahrungsmittel vorhanden zu sein scheinen W. ist vielmehr durch gesellschaftliche und religiöse Beziehungen belastet und, ganz abgesehen von technischen Fragen, beschränkt durch die psychologischen Besonderheiten des Naturvolkes, unter denen die Irrationalität dort keine sichere, die
ä
|
voransteht.
—
Der Stoffwechsel verlangt den
Ersatz verbrauchten Materials und umfaßt die
Formen und Stoffen. Andererseits verbietet Aufnahme der Nahrungsstoffe, ihre Umwandunsicherer und mühsamer Nahrungserwerb das lung und die Ausstoßung des Nichtverwenddauernde Zusammenleben größerer Menschen- baren. Die Nahrungsstoffe sind in den mengen und erfordert außerdem ein verhältnis- Nahrungsmitteln enthalten, von denen alle mäßig großes Gelände; sicherer Nahrungs- Organismen Luft, Wasser, Salze brauchen, erwerb wird zur Voraussetzung für die Entwick- Tier und Mensch außerdem Eiweiß, Kohlelung größerer Verbände auf kleinerem Raum, hydrate, Fette, die von Pflanzen und Tieren geSchichtung und Spezialisierung. Im all- liefert werden können. Der Mensch ist daher einen versteht man daher unter W. die im allgemeinen an die Gebiete gebunden, in Grundlage dieser Zusammenhänge, d. h. die denen Wasser und Pflanzen vorhanden sind; dem Nahrungserwerb geltenden Tätigkeiten. andererseits hat er sich eine Reihe von Hilfs-
—
Diese beruhen zunächst auf Arbeit, außer- mitteln geschaffen, die eine wesentliche Steige-
dem
aber auf Enthaltsamkeit, die zur Regu- rung seiner Körperkräfte darstellen und ihm und zur Herstellung den Nahrungserwerb erleichtern. Er geschieht
lierung des Verbrauches
von Vorräten
führt.
Freilich erreichen erst die
in zwei
Entweder der Mensch
Formen.
wo
Kulturvölker eine hohe Stufe rationeller Aus- die Nahrungsmittel auf,
liest
er 6ie findet (an-
nutzung der Nahrungsmittel. Die Naturvölker eignende oder Sammel-W.), oder er züchtet verfügen über weit geringere technische Hilfsmittel (ganz abgesehen davon,
daß
ihr
sie
(kultivierende
Nah- Allerdings schließen
oder
produzierende
sich diese
W.).
Formen nicht
rungserwerb fast ausschließlich ein empirischer aus, sondern überwiegen nur in verschiedenem so daß ihrer W. die Intensität fehlt; Grade. Die aneignende Form gleicht äußerbegrenzt und lich der des Tieres, doch besteht der grund-
ist),
andererseits sind ihre Vorräte
von äußeren Einflüssen wie dem Wetter sehr legende Unterschied, daß das Tier sich
in
abhängig, da ihnen der Handel keinen Ausgleich seiner Organisation den Nahrungsmitteln anschaffen kann; überdies verschleudern
und
zer-
paßt oder nur die aufnimmt, die ihr ohne
während der Mensch indem er sie
stören sie wirtschaftliche Werte, so bei Festen,
weiteres
bei Bestattungen durch reichliche Totenbeigaben und die Brachlegung der Pflanzungen. Hindernd auf die Ausnutzung des Vorhandenen wirken religiöse Vorstellungen, wenn z. B. in
die Nahrungsmittel sich anpaßt,
entsprechen,
zubereitet
Er
sorgt ferner für
die
Gegen-
wart, denkt aber auch an die Zukunft, indem er vorsorgt.
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Wirtschaft der Eingeborenen
717
Wirtschaft der Eingeborenen
Palmen, Farnstämmen usw. die kultivierten Mensch das Wasser in Quellen, Getreide- und Gemüsearten, dann Banane, ihm auch in ge- Brotfrucht, Kokospalme, Erdnuß, Sesam; ringer Menge Salze zufuhrt, ferner dient ihm Zuckerrohr bildet schon den Ubergang zu den das Regenwasser, das sich in Felshöhlungen, Genußmitteln, zu denen auch Tabak, BetelTümpeln, Blattscheiden usw. sammelt Er ge- nuß, Kaffee gehören (s. Nutzpflanzen). Ein nießt es in pflanzlichen und tierischen Nah- Teil der Nahrungstiere kann durch Aneignung rungsmitteln und kennt überdies Pflanzen, die gewonnen werden, doch ist ihre Zahl gering, ihm Grundwasser anzeigen, und andere, die es solange dem Menschen nur seine Gewandtheit aufspeichern, so daß deren Zweige, Blätter und zur Verfügung steht; erst mit der Ausbildung vor allem Früchte es ihm liefern können technischer Hilfsmittel vergrößert sich der (Kokosnuß, Narakürbis). Der Buschmann ver- Kreis der erreichbaren Arten erheblich und steht es, das kapillare Wasser in der Kalahari umfaßt dann auch die großen Tiere, die reichdurch Ansaugen mittels eines Halmes zu ge- lich Fleisch liefern. Zum Einsammeln von winnen; man gräbt Brunnen, die bis zum Kleintieren, wie es auf den Riffen der SüdGrundwasser reichen oder fängt in der Südsee see und auf dem Lande Frauen und Kinder das an den Palmstämmen herabfließende betreiben, tritt dann die Jagd (s. d.) und 2.
Nahrungsstoffe. Unter den Nahrungsstoffen
findet der
Teichen, Wasserläufen, das
I
großen Muscheln oder die Fischerei (s. d.) des Mannes. Dir UmEinen Wasservorrat fang ist verschieden und bei der Leistung, hält man in Kokosschalen, Töpfen, Bambus- die sie verlangen, durch die Menge bestimmt, stücken, Fellsäcken usw., der Buschmann ver- in welcher Masse Nahrungsmittel verfügbar gräbt mit Wasser gefüllte Straußeneierschalen. sind; wo Jagd und Fischerei die HauptDie Salze sind gleich dem Wasser in pflanz- nahrung liefern, tritt die Abhängigkeit der lichen und tierischen Nahrungsmitteln ent- Gesellschaft von der W. hervor, so daß man halten, doch wird vor allem das Kochsalz solche Völker als Jäger- oder Fischervölker außerdem gewonnen. In einfachster Weise bezeichnet, ohne damit sagen zu wollen, daß wird es dem Haushalt zugeführt durch Ver- diese W.form ihnen ausschließlich die Nahrung wendung von Meerwasser, das getrunken und liefert. Jägervölker sind z. B. die Pygmäen den Speisen zugesetzt wird (Ozeanien), nach- (s. d.) und Buschmänner (s. d.), Fischervölker dem es gelegentlich auf weiten Wegen herbei- die Bewohner der ärmsten und kleinsten Atolle geschafft ist. Durch Sieden von Meerwasser der Südsee; letztere gewinnen daneben ihre wird Salz in Melanesien gewonnen, durch Aus- Pflanzenkost durch Anbau, ersten durch Samlaugen von Pflanzenasche und Versieden der meln, wobei sie zum Ausgaben von Wurzeln Lauge in Afrika; man sammelt es in den Aus- und Knollen den Grabstock verwenden, der blühungen salzhaltigen Bodens und gewinnt es auch ein wichtiges Gerät des Landbaus ist Da aus salzhaltigem Gestein. Da Salz nicht über- das Meer für Erneuerung der Tiere sorgt, sind all erhältlich ist, wurde es Gegenstand des Ge- die Fischervölker seßhaft, während die Jagerwerbes und eines weitreichenden Handels, völker in kleinen Horden ständig umherdient auch stellenweise als Wertmesser (s. schweifen. Jene können einen gewissen ReichGeld). Eiweiß und Fette überwiegen in tum an stofflichem Kulturbesitz haben, diese den tierischen, Kohlehydrate in den pflanz- müssen sich auf das notwendigste und zwecklichen Nahrungsmitteln, die den Hauptgegen- mäßigste Gerät beschränken, das sie mitstand des Nahrungserwerbs darstellen. führen können. Die kultivierende W. er3. Nahrungsgewinnung. Die tierische Nah- streckt sich auf Tiere und Pflanzen. Sie gibt rung (8. Haustiere) liefern wilde und zahme der Lebenshaltung größere Sicherheit und Säuger (Hund, Schaf, Ziege, Schwein, Rind), Stetigkeit und ermöglicht den dauernden Bewilde und gezähmte Vögel (Hühner, Tauben, stand zahlreicherer Gemeinschaften mit einer Enten), ferner niedere Wirbeltiere, vor allem stärkeren Entfaltung des materiellen KulturFische, endlich Wirbellose, wie Heuschrecken, besitzes. Die Tut- W. ist zunächst einfache Käferlarven, Bienen und die große Zahl von Tierhaltung; sie gilt wilden Tieren, die man Tintenfischen, Schnecken, Muscheln, Würmern, zum Vergnügen (Schmucktauben, Papageien) die das Meer enthält. Die Pflanzennahrung oder zur Nahrung einfängt (Schildkröten); liefern neben den Wurzeln, Blättern, Früch- wenig mehr ist die extensive Zucht der Hausten wildwachsender Pflanzen, dem Mark von tiere, die nach Afrika und Ozeanien eingeführt
Regenwasser
mit
Schneckenschalen auf.
—
—
—
1 1
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718 smd, und die man bis auf den Bau von Ställen oder der Brotfruchtbäume erfordert keine beim wesentlichen sich selbst überläßt; nur für sondere Pflege; bei der Sagopalme ist es zweifeldas Rind wird durch Auswahl der Weide be- haft, ob auf die Erhaltung der Bestände sonders gesorgt. Eine bewußte Tierzucht all eine besondere Sorgfalt verwendet ist. auf Behr wenige Gebiete beschränkt, so auf doch verlangt hier die Gewinnung und Ver-
Rinder auf Körperform, arbeitung des Markes eine wiederkehrende Hörner usw. züchten (s. Vieh- Tätigkeit. Auch die Kultur der Bananen beTiernutzung umfaßt die Ver- darf keiner großen Leistungen. Wo sie nicht wendung der Tiere als Verkehrs- (Pferd, die Hauptnahrung bildet und in Hainen steht Esel, Kamel, Rind) und als Nahrungsmittel. (Wakonde, Westafrika), wird sie mit anderen Das Hausgeflügel spielt dabei eine geringe Nutzpflanzen am Rande der Hauptpflanzung Rolle, und es ist bezeichnend, daß Huhn und angebaut; hat eine Pflanze Frucht getragen, so Ei in Westafrika einen besonderen Wert nur wird der Schaft umgehauen; die nach einiger als Opfer haben. Wertvoller ist das Klein- Zeit aus dem Stock sprießenden Schöße wervieh (Schaf, Ziege, Schwein), doch kommt den gesammelt und als Stecklinge für eine neue die größte Bedeutung dem Rind zu. Die Anlage verwendet. Die Fruchtrispen schneidet Nutzung selbst ist dabei eine ganz ver- man gewöhnlich mit einfachen Messern ab, in schiedene. Hund, Schwein, Schaf werden um Afrika jedoch ist ein besonderes Bananendes Fleisches willen gehalten, zum Teil auch messer bekannt, das an einem längeren, in den die Ziege; vom Rinde wird in allererster Linie Griff eingelassenen Eisenstab die kurz gedie Milch genutzt, dagegen ißt man der Regel krümmte starke Klinge trägt Die Hauptarbeit nach nur gefallenes Großvieh. Dabei ist der wird indessen auf den Anbau der Getreide- und Milchertrag der einzelnen Kuh gering, so daß Gemüsepflanzen verwandt, von denen in Afrika sehr große Herden gehalten werden müssen, die Kornarten überwiegen, während in Ozeanien um für sich allein die Hauptnahrung zu liefern.. Knollenpflanzen allein in Betracht kommen. Andererseite erklärt sich die Größe der Herden Dem Anbau voraus geht die Klärung des daraus, daß das Rind religiöse Beziehungen Stückes, wobei die Rodung der Bäume die zum Menschen hat (Herero) und seinen Reich- Arbeit des Mannes ist Alle weitere Arbeit fällt tum, mit dem er Frauen kauft usw., darstellt. ursprünglich ganz der Frau zu, wenn auch hier Die Notwendigkeit, dieses Gebrauchswerte und und dort in verschiedenem Umfange Männer Gemütswerte darstellende Kapital zu erhalten mitarbeiten, statt sich auf den Schutz der und zu mehren, bestimmt völlig die Lebensweise Frauen zu beschränken. Einfach gestaltet sich und Kultur mancher Völker, so daß man sie als der Anbau von Taro und Yams in Ozeanien; Hirtenvölker bezeichnet (Fulbe, Tussi, Mas- die Stecklinge werden in Löcher gesetzt, die sai, Hottentotten, Herero, s. d. betr. Art.). Die mit dem Grabstock hergestellt wurden; in der Überwachung der Rinderherden ist Sache der Folgezeit wird der Boden sauber gehalten und Männer, das Melken, wobei Holzgefäße zur gejätet, bis die Pflanzen eine gewisse Stärke Aufnahme dienen, geschieht auch durch erreicht haben; sind die Knollen reif, so werden die
Tussi,
die ihre
Größe der
zucht).
Die
und
Frauen, die die Verarbeitung der Milch vor-
sie
nehmen. Die Pflanzenkost gewinnen die Hirten durch Sammel-W., durch Tausch, aber auch zum Teil durch einen allerdings geringfügigen Anbau. Den Jägervölkern, die Wüste und Wald bewohnen, und den Hirtenvölkern, die in Afrika den Süden einnehmen, in Zentralafrika vom Norden her in den Westsudan und im Osten bis an das Seengebiet vorgedrungen
von den Frauen heimgebracht Da aber z. B. der Taro außer an sumpfigen Stellen nur auf dem frischen Waldboden wächst, so kann die Pflanze nur einmal an derselben Stelle gesetzt werden, so daß dauernd Neuanlagen erforderErschwert dies die Arbeit, so ist lich sind.
dem übrigen Zentralafrika und Bauernvölker gegenüber,
fahren bei den Knollenpflanzen ähnlich, auch
—
sind, stehen in
mittels des Grabstocks ausgegraben
andererseits ein Schutz gegen Schädlinge, vor
allem Tiere,
kaum
nötig.
In Afrika
ist
das Ver-
Grabstock ein wichtiges Gerät Die deren W. sich auf Zucht und Anbau der Nah- Getreidearten werden auf Beeten und Feldern rungspflanzen gründet, während sie nebenher angebaut, die man mitunter erhöht anzulegen auch die Jagd und Fischerei betreiben und Vieh versteht Sie werden von den Frauen mit der halten, dessen Milch und Fleisch sie genießen. Hacke vorbereitet, die die Erde oberflächlich Die regelmäßige Nutzung der Kokospalmen verwundet im Sudan kennt man auch einen in Ozeanien die
hier ist der
;
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Wirtschaft der Eingeborenen
Wirtschaft der Eingeborenen
719
kurzen Spaten, der wohl aus dem Grabstock schmiert werden. Um ein Keimen zu verhinWährend des Keimens, Wachsens dern, wird das Korn vielfach vor der Aufund Reifens bedürfen die Beete der Über- bewahrung über Feuer geröstet. Nach dem wachung, Frauen und Kinder jäten und scheu- Ausschlagen der Körner wird das Enthülsen chen das Wild. Bei der Ernte des Korns werden in dem weit verbreiteten Mörser vorgenommen, die Ähren mit der Sichel kurz abgeschnitten der aus einem Stammabschnitt gehöhlt ist, und und heimgebracht. Die Halme bleiben auf dem zu dem ein hölzerner Stampfer gehört. Zur Felde und werden dort ebenso verbrannt wie Zerkleinerung des täglichen Bedarfes wird das das bei der Rodung gewonnene Gestrüpp, um Korn im Mörser zerstampft oder auf als Asche den Boden zu düngen. Gegenüber Steinplatte mittels eines runden oder wa der überall bekannten Aschedüngung ist die förmigen Steins zerrieben. Knollen werden zerMistdüngung nur vereinzelt im Gebrauch. schnitten und zwischen Steinen zerstampft. Aus diesem Grunde und auch wegen der ober- 4. Nahrungsbereitung. Die Zubereitung flächlichen Bearbeitung des Bodens ist die der Speisen ist meist einfach. Soweit Krume bald erschöpft und eine Neuanlage Fleisch, Fische, Kleintiere nicht roh verzehrt notwendig, die entweder auf jungfräulichem werden, hält man sie an einem Stock über Lande oder auf der mittlerweile wieder über- die Glut, um sie anzurösten, oder legt zumal wachsenen Stelle alter Beete erfolgt. Der Fische auf einen Rost aus Stäben, unter dem augenblickliche Umfang der Felder und Pflan- dem sich das Feuer befindet. Das Stärkemehl zungen eines Dorfes gibt daher auch unter der aus Knollen und Korn wird mit Wasser zu Annahme einer gleichbleibenden Bevölkerung einem steifen Brei angerührt und so genossen keinen Maßstab für den tatsächlichen Land- oder vorher gekocht. Das Kochen in einen» bedarf, der vielmehr die künftige Anlage und Topf, der durch Füße oder untergelegte Steine die zuletzt aufgegebene mit umfaßt. Während über dem Feuer gehalten wird, oder dessen die Pflanzungen und Felder der Regel nach an Inhalt man durch hineingeworfene glühende der Siedlung oder doch in der Nähe liegen, Steine erhitzt, ist heute allgemein bekannt. hängt in Gebirgen ihre Lage von der Boden- Verhältnismäßig alt scheint der in Ozeanien beschaffenheit ab, und die Siedlungen folgen verbreitete polynesische Ofen zu sein, in ihnen, soweit dies möglich ist. Im Gebirge er- dem die Nahrungsmittel gedämpft werden. fordert die Anlage ferner Vorkehrungen, die Auf einer reinen Steinschüttung wird Feuer ein Fortschwemmen des Bodens hindern, so gemacht, um die Steine zu erhitzen; ist dies daß man hier Terrassenfelder anlegt; außer- erreicht, so entfernt man Feuer und Asche, dem muß für ausreichende Bewässerung ge- legt die Knollen auf die Steine und bedeckt sorgt werden, was durch sehr sinnreiche und das Ganze mit einer dicken Schicht grüner sorgfältig unterhaltene Gräben geschieht. — Blätter. Fische, Geflügel, Hunde, Schweine Eßbare Knollen können bei entsprechender werden ausgenommen, unzerlegt mit erhitzAnlage der Pflanzung während längerer Zeit ten Steinen gefüllt und dann ebenso wie geerntet und auf Vorrat in Erde eingeschlagen die Knollen gedämpft. Die Zubereitung ist werden. Auch die Reife der Baumfrüchte er- schmackhaft, und zumal die Polynesier verstreckt sich über mehrere Wochen und Monate. stehen die Herstellung von Gerichten aus Das Korn dagegen reift in kürzerer Zeit und muß rasch geerntet werden, um Verluste durch 5. Vierstufentheorie und Pflugbau. AnscheiAusfallen der Körner zu vermeiden; es kann nend wissen nur die seßhaften Bauern lange ferner unverändert nur trocken aufbewahrt haltbare Konserven (im wesentlichen durch werden. Man verwahrt es daher in Speichern, Dörren) herzustellen. In Afrika werden Fische die entweder bedachte Gerüste oder Häuschen getrocknet, ebenso in Ozeanien, wo man auch Deutsch-Ostafrika) sind oder riesige Körbe aus Bananen oder Pandanus eine sehr brauch(Ovambo) darstellen, während man anderwärts bare Dauerspeise gewinnt, ferner die BrotUnter (Sudan) Tonurnen größten Maßstabes verwen- frucht in Erdgruben aufbewahrt. entstand.
i
|
det ;
alle
diese Speicher
stehen
zum Schutz den
—
allgemein
verbreiteten
landwirtschaft-
|
gegen die Bodenfeuchtigkeit erhöht, meist auf lichen Geräten
fehlt
der
Pflug,
der von
Norden und Osten her im wesentlichen wohl Vorräte in Erdgruben, die mit im Gefolge des Islam langsam in Afrika vorbedeckt und mit Rindermiat ver- drang und den Südrand der Sahara, Abessinien
Pfählen, die einen Stabrost tragen. In Südafrika
verwahrt Steinen
man
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720
Wirtschaft, Extensive
und das Osthorn
erreicht hatte, als die allge-
Wirtechaftopläne und Wirtechaftskontrollen
ihre
Keimung und
ihr
Wachstum beobachtete.
meine Kolonisationsbewegung einsetzte, die Nach den Geräten würde eine Zeit des Stockden Pflug zunächst nach Südafrika brachte. baus und eine des Hackbaus anzunehmen sein. Trotz des Übergewichtes des Pfluges über die Der Hackbau, der sich an die Hackfrüchte Hacke ist der Ozeanier ebenso wie der Afrikaner knüpfte, führt nun aber durch intensivere W. beim Hackbau geblieben. Bei ersterem eignet zum Gartenbau, nicht zum Pflugbau. Die sich der Anbau von Taro und Yams überhaupt Einführung des letzteren erfordert vielmehr nicht für die Verwendung des Pfluges, aber technisch die Verbindung des Pflanzenbaus auch in Afrika, wo Getreide auf Feldern ge- mit der Viehzucht, um die Zugtiere für zogen wird, macht der Pflug nur ganz aus- den Pflug zu erhalten. Wichtiger ist aber nahmsweise raschere Fortschritte (Basutoland), die gesellschaftliche Umwälzung, die er vermag ihn der eingeborene Arbeiter auch im langt. Alles, was mit dem Vieh zusammenDienste des Europäers führen. Wo eine hängt, ist ursprünglich Männerarbeit, Pflanzenleichte und allgemeine Annahme des Pfluges lese und Hackbau Frauenarbeit. Die Verwenetwa erwartet wurde, geschah dies vielleicht dung des Pfluges bedeutet also mindestens die im Vertrauen auf seine zweifellose Überlegen- Beteiligung des Mannes an Frauenarbeit, die geheit, vielleicht auch unter dem Einflüsse einer meinsame Feldbestellung. Erst nach Überwinjetzt aufgegebenen Theorie, die die syste- dung dieser in der hergebrachten Arbeitstrenmatisch unterschiedenen Jäger-, Hirten-, nung liegenden Schwierigkeiten kann sich daher Bauern-W. als aufeinanderfolgende Entwick- der Pflugbau unter günstigen äußeren Verhältlungsstufen ansah. Wenn auch Beispiele dafür nissen ebensowohl bei den Hirten wie bei den vorhanden sind, daß Jäger bereitwillig die Hackbauern einführen, und vielleicht gelegentihnen von Europäern gebrachten Haustiere an- lich bei den ersteren leichter als bei den letznahmen und zu Viehzüchtern wurden, Hirten teren, die den Übergang zum Gartenbau näher Hackbau trieben und den Pflug annahmen, so finden werden. läßt sich doch der Pflugbau nicht mit dem Literatur: Ed. Hahn, Das Alter der wirtschaftlichen Kultur der Menschheit, Heidelbg. 1905. Hackbau entwicklungsgeschichtlich verknüpDerselbe, Die Entstehung der Pflugkultur, fen, mag auch technisch der Pflug auf GrabHeidelbg. 1909. H. Schurtz, Urgeschichte der stock oder Hacke zurückgeführt werden. ZuKultur, Lpz. 1900. Thüeniua. nächst mochte der Jäger wohl einmal gefanWirtschaft, Extensive and Intensive 8. gene Tiere halten, doch konnte er sie nicht auf Landwirtschaft und Volkswirtschaftliche Beseinen Jagdzügen mitführen, und noch weniger deutung der Kolonien für Deutschland. konnte er eine Herde aus ihnen bilden, die ihm Wirtschaftliche Verbände und Vereine Nutzen versprach, da gefangene Tiere sich der s. Handelskammern. nach
—
Regel nur liefern, das
Junge
nicht
fortpflanzen
soweit nötig
und
ist.
und Milch
solange
Auf
—
der
sie
für
Wirtschaftegenossensehaften
s.
Erwerbs-
anderen und Wirtschaftsgenossenschaften,
Ed. Hahn darauf hingewiesen, Wirtsehaft8pläne undWirtsehaftskontroldaß das Rind als Zugtier gezähmt und len. 1. Durch die Wirtschaftspläne werden alldann zum Milchtiere für den Menschen ge- jährlich die in den Etats bewilligten Ausgabezüchtet wurde; beides steht im Zusammen- summen auf diejenigen Dienststellen verteilt, hange mit religiösen Vorstellungen und geschab welche zur Bewirtschaftung der Etats befugt durch ein Bauernvolk in Westasien. Die Tier- sind Den Gouvernements ist durch einen Erzucht ist also nicht von Jägern erfunden wor- laß des RKA. aus dem J. 1902 vorgeschrieben den, sondern von Pflanzenzüchtern, und konnte worden, derartige Wirtschaftspläne zu Beginn von diesen zu Jägern gelangen, aber auch in eines jeden Rechnungsjahres aufzustellen und günstigen Gebieten den Pflanzenbau weit über- auf Grund deren die nachgeordneten Bewiegen und verdrängen, so daß also Bauern hörden mit den erforderlichen Weisungen, d. h. sich einseitig zu Hirten entwickelten. Eine ge- mit der Ermächtigung zur Verfügung über radlinige Entwicklung ist dagegen sehr wohl die durch den Wirtschaftsplan überwiesenen denkbar von der einfachen Pflanzenlese zum Summen zu versehen (§ 26 der Instruktion Anbau der Nutzpflanzen, den etwa die aus für die Oberrechnungskammer vom 18. Dex. Bequemlichkeit eingeschlagenen Knollen oder 1824). Die W. haben weiter die Bedeutung, verstreute Grassamen einleiteten, wenn man daß die den Etat bewirtschaftenden SchutzSeite
hat
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Wirtechaitsverein
e.
G.
ra. b.
EL zu Gibeon
721
Witboi
Pogge ging 1881 von Malange (Angola) durch schon am Jahresanfang mit den verfügbaren das mittlere Becken des Kassai nach Nyangwe Mitteln einzurichten, daß also Etatsuber- am Lualaba, von wo W. allein über den Tanganschreitungen möglichst vermieden werden. Zu jika, Tabora, Sadani zum Indischen Ozean diesem Zweck ist nicht nur vorgeschrieben, daß durchstieß. 1883/85 erforschte W. im Dienste der Internat. Afrikan. Ges. den noch ganz unsich der Wirtschaftsplan streng an die im K bewilligten Mittel halten muß, sondern auch, bekannten Unterlauf des Kassai und trat bald daß von vornherein bei den einzelnen Ansätzen darauf (1886) seine zweite Afrikadurchquerung ausreichende Summen als Reserven für unvor- an, welche wiederum von Malange ausgehend hergesehene Fälle zurückzustellen sind. Die bei Quelimane endete (1887). Nach dieser W. werden dem RKA. eingereicht, für das sie glänzenden Forscherlaufbahn wurde W. durch — besonders seitdem die Bewirtschaftung des seine Ernennung zum Reichskommissar für Etats ganz in die Schutzgebiete hinausverlegt Deutsch-Ostafrika zur Bekämpfung des Araberworden ist ein wichtiges Material bilden zur aufStandes (8. d.) 1889/91 vor neue Aufgaben Information über die Art der Durchführung gestellt. Die Schaffung einer Kolonialtruppe, der Etats in den einzelnen Kolonien und über die militärischen Operationen, welche zur Gedie finanziellen Bedürfnisse der verschiedenen fangennahme der Rädelsführer Buschiri und Dienststellen. 2. Um die richtige Durch- Bana Heri führten, und die Ausbreitung der führung der aufgestellten W. zu sichern, ist die deutschen Schutzherrschaft leitete er mit herEinrichtung von dauernden Wirtschaftskon- vorragendem Geschick und Energie. 1893 trollen notwendig. Diese sollen die zur An- übernahm er den schwierigen Transport des 14 weisung von Zahlungen befugten Behörden Dampfers „Hermann v. Wissmann zum jederzeit über die Höhe der schon ver- Njassasee. Auch als Gouverneur von Deutschbrauchten und der noch verfügbaren Etats- Ostafrika (1895/96) hatte W. beachtenswerte mittel unterrichten, also während des ganzen Erfolge aufzuweisen, aber seine geschwächte Wirtschaftsjahres über den Stand der einzelnen Gesundheit zwang ihn zum baldigen Rücktritt. Fonds Aufschluß geben. In den Wirtschafts- Seine letzten Jahre verbrachte W. auf Reisen kontrollen sind daher alle tatsächlich geleiste- oder auf seinem Landsitz in Steiermark. ten Ausgaben (in der Regel durch Angabe der Schriften: Unter deutscher Flagge querdurch Monatssumraen) und alle Maßnahmen, die Aus- Afrika von West nach Ost, BerL 1889; Im gaben zur Folge haben, vorzumerken. Für die Innern Afrikas. Die Erforschung des Kassai .sachgemäße und pünktliche Führung der Wirt- während der Jahre 1883/85, Lpz. 1891; Meine schaftskontrollen beim Gouvernement sind die zweite Durchquerung Äquatorialafrikas vom gebietsbehörden veranlaßt werden sollen, sich
—
—
Kongo zum Zambesi, Frankf. a. 0. 1891. Wissmannhafen s. Bismarckburg. Wissmanntruppe. Als W. wurde vielfach die von Wissmann (s. d.) zur Niederwerfung
lunanzreferenten verantwortlich (beachte die für diese erlassenen Geschäftsanweisungen). Die
Vorschriften über die Anlegung der Kontrollen bei
den Lokalbehörden sind für die einzelnen
Schutzgebiete durch RErl. der Gouverneure geregelt.
Wirtschattsverein s. Erwerbs-
Gibeon
e.
G.
m.
des Araberaufstandes
Wirtschaftsgenosscn-
u.
Wissoko, Kraterberg,
Landschuf i, l,
.s.
Hennann
s.
Yirunga.
Witboi, Hendrik, Name des letzten und zunach der
Ukerewe.
gleich des berühmtesten Führers des
Dr. phiL, Afrika-
v.,
Deutsch-Ost
truppen).
sc haften.
Wim,
d.) in
(s.
Volkmann. afrika angeworbene Truppe bezeichnet, die b. H. zu später in die Schutztruppe überging (s. Schutz-
forscher, Major in der preußischen Armee und Häuptlingsfaraüie als W.hottentotten bezeichGouverneur; geb. 4. Sept. 1853 zu Frankfurt neten Stammes der Kowesin in Deutsch-Süd|
a. 0., gest.
15.
Juni 1905 zu Weißenbach bei
Liezen (Steiermark).
W.
westafrika.
anzuschließen.
Seine erste
Deutscht« Kokroial-Lexikon.
Expedition mit
Bd.
III.
Schon
sein
Vater,
Moses W.,
im Kriege mit den Herero (s. d.), und als sein Sohn Hendrik nach seinem 1888 erfolgten Tode die Häuptlingswürde übernahm, setzte er den Kampf mit Erfolg fort. Er hatte
Erziehung im preußischen Kadettenkorps und wurde 1874 Leutnant im Inf.-Rgt. Nr. 90 in Rostock. Hier machte er die Bekanntschaft Pogges, die in ihm den lebhaften Wunsch rege werden ließ, sich diesem berühmten Forschungsreisenden erhielt seine
lag
Gibeon, den ursprünglichen Sitz der W.s, mit
f
dem am Gansberg gelegenen Hoornkrans vertauscht, von wo aus er seine Züge gegen die 46
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Witu
722
Herero leichter auszuführen vermochte. Erst tik, gepaart mit einem lebhaft entwickelten 1892, als er bereits ein Einschreiten der deut- praktischen Sinn, dazu eine unverkennbare schen Truppe befürchten mußte, ließ er sich Herrschaft über Willen und Gemüt seiner Leute auf Verhandlungen mit dem Gegner ein, die zeichnete diesen Mann aus, der dazu noch in
einem Waffenstillstand zwischen gelben Volke führten. Da er aber immer noch zögerte, die deutsche Herrschaft bedingungslos anzuerkennen, griff ihn Major v. FrancoiB (s. d.) am 12. April 1893 in seinem Raubnest Hoornkrans an. Indessen gelang es Hendrik, mit dem größten Teil seiner Leute zu entkommen, und nun begann der erste große Krieg der Truppe mit den Hottentotten, der unter großen Schwierigkeiten geführt werden mußte. Erst nach langen Mühen und unendlichen Strapazen und nach mehrfachen Verstärkungen gelang es dem Nachfolger K. v. Francois', dem Obersten Leutw e n (s. d. ), den Gegner in das unwegsame Gebiet der Naukluft (s. d.) abzudrängen, wo nach verschiedenen schweren Gefechten der zähe und gefährliche Feind am 9. Sept. 1894 sich zur Unterwerfung bereit finden ließ. Er wurde mit seinem Stamme nach Gibeon überführt, durfte aber mit ihnen die Waffen behalten und schließlich zu
rein militärischer Hinsicht die meisten
dem schwarzen und dem
tottenführer übertraf.
i
erhielt ein
Jahresgehalt von der Regierung.
Von nun an
hielt
Hendrik dem Reiche zunächst
lange Zeit die versprochene Treue.
Ja, seiner
entschiedenen Stellungnahme und seiner täti-
gen Unterstützung war es in zwei verzweifelten Fällen zu danken, daß es nicht plötzlich zu
einem allgemeinen Aufstande aller Eingeborenen kam. Das war sowohl 1896, während der Erhebung der Kauashottentotten (s. d.) und der Ovambandjeru (s. d.), der Fall, wie auch im Beginn der großen Hereroerhebung im Januar 1904 (s. Hereroaufstand). Fraglos hätten im entgegengesetzten Falle sich gleichzeitig
erhoben,
Kämpfe wäre ohne
und
alle
der
Namastämme Verlauf
der
Zweifel dann ein anderer
Dann
Innern der
Haß
Hotten-
Sicher ist in seinem
gegen die alten Bedränger
Volkes, die Herero, stets stärker ge-
seines
wesen als der gegen die Weißen. Und wenn man auch zugeben muß, daß er fallen mußte,
wenn anders das Schutzgebiet auf die Dauer als befriedet gelten sollte, so wohnt dem Lebensgange dieses letzten „Königs von Namaland", wie er sich selbst gerne nannte, infolge die
seiner
Hererohäuptlinge
an
Geist
und
Fähigkeiten weit überragenden Persönlichkeit eine viel ergreifendere
Tragik inne als
dem
Ende der Selbständigkeit des Hererovolkes. Er war der letzte Vertreter derjenigen Hottentotten, die
noch einige der auch nach euro-
päischen Begriffen anerkennenswerten Eigenschaften in eine Zeit der allgemeinen Auf-
lösung der Rasse mit hinübergerettet hatten. S. a.
Hottentotten.
Literatur: K. Dove, Südwestafrika, Krieg*- und Friedensbilder aus der ersten deutschen Kolonie. Herl.
1896.
—
H.
v.
Francois,
Nama und
Lkimara. Magdebg. — K. Schwabe, Schwert und Pflug in Deutsch-Siidwestafrika. Ders., Im deutschen 2. AufL, Berl. 1904. Diamanienlande, Berl. 1909. — Th. Leutwein, Elf Jahre Gouverneur in Deutsch-SüdwestDove. BerL 1908. afrika.
Mü
—
Witboihottentotten, Stamm der Hotten(s. d.), an dessen Spitze die HäuptlingsSie gehören zu den Orlam (s. Hottentotten), den aus der Kapkolonie eingewanderten Hottentottenstämmen. Ihr eigentlicher Name ist Kowesin, doch ist dieser Name völlig hinter demjenigen zurückgetreten, dessen Bedeutung vor allem auf die Zeit Hendrik Witbois (s. d.) und seines Vaters zurückzuführen ist. Dove. Literatur: «. H. Witboi, Literatur.
totten
familie der Witbois stand.
Anfang Oktober 1904, kam es dennoch zu dem Abfall Hendriks von den Deutschen, dessen innere Gründe Witterung s. Wetter und Klima L wohl niemals mehr recht erklärt werden dürften. Witu. Stadt nördlich der Mündung des TanaIn dem nun folgenden zweiten Abschnitt des flusses in Britisch-Ostafrika, etwa 12 km vom Meer, großen Eingeborenenkrieges ist er dann in ist Hauptort des gleichnamigen kleinen Sultanats, einem Gefecht am 29. Okt. 1905 bei Fahlgras das dem Namen nach unter britischem Schutz gefallen. Der Charakter dieses berühmtesten steht, in Wirklichkeit ein Teil der genannten Kolonie ist. 1884 erwarben die Gebrüder Denhardt uit er allen Eingeborenen von Südwestafrika, (s. d.) vom Sultan von W., der sich unter deutschen
gewesen,
als es
geschab.
aber,
—
Landsmann Jonker Afrikaaner Schutz stellte, ein Gebiet von 60 km Küstenlänge; an Bedeutung beinahe gleichkam, ist davon verkauften sie 1885 1400 qkm Landes an deutsche Witu-Gescllscbaft, die es 1890 an die Ein Gemisch von euro- die
der selbst seinem (8.
d.)
schwer zu enträtseln.
und hottentottischer Denkweise, ein Zug von an feudale Zeiten erinnernder Roman-
päischer
Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft abtrat Kurs darauf, im selben Jahre, fiel W. durch den Sansibarvertrag (s. d.) an England, das nach längeren Kämp-
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723
Wituinseln
fen 1895
dem
Sultanat den beutigen
rund 3100 qkm setzte. Die Bevölkerung beträgt über 1G000 Menschen, wovon 6000 auf die Stadt W.
Lamu
entfallen.
Wituinseln
Witwen
(s.
d.)
gehört nicht
mehr zu W. bis
Uhlig. 8.
Französische
Witwen- und Waisenversorgung. Wie der
der
Kolonialbeamten,
sog.
wenigstens
Altbeamten (s. Pensionen), vom 17. Mai 1907 (RGBl.
3000 JL „ 4000 „ „ 5000 „ über 5000 „ bis
so das BHinterblG. S.
208) für die
W.
u.
W.
der Kolonialbeamten,
und zwar ganz allgemein;
ein
M
einschl.
„ „ „
M
300 600 „ 780 „ 900 „
b) Die Zulage der ehelichen oder legitimierten Kind r betragt jährlich für jedes Kind, wenn der Verstorbene einer Gehaltsklasse angehörte, mit einem pensionsfähigen Endgehalte
das
ReichsBG. die Grundlage bildet für die Penfür die
3000
„ 4000 „ „ 5000 „ über 5000 „
Webervögel. Witwenente s. Zabnschnäbler. s.
sionierung
Wl
Zulagen, a) Die Zulage der Witwe beträgt jährlich, wenn der Verstorbene einer Gehaltsklasse angehört» mit einem pensionsfähigen Endgehalte
Umfang von
Unterschied
einschl.
„ „ „
120 Jl 150 „ 200 „ 250 „
zwischen den Hinterbliebenen der aus dem heiDie Zulage erhöht sich für den Fall, daß ein Kind mischen Dienst hervorgegangenen „Altbeam- auch mutterlos ist, je nach der Gehaltsstufe des 1 ten' und der übrigen Kolonialbeamten („Neu- Verstorbenen auf 160 JC, 200 M, 250 Jl. 300 JL Näheres enthalten die §§ 31 36 beamten") findet grundsätzlich nicht statt jährlich." RGBl. KolBG. Nach § 38 das. sind die Zulagen zum (§ 33 KolBG. vom 8. Juni 1910, Witwen- und Waisengeld Steuer- und pfändungsfrei. S. 881/896), da die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebene, welche mit dem Kolonialbeamten Witwen und Waisen beider Arten von Kolonial- einen Hausstand bildeten, haben innerhalb eines in Jahres nach dem Tode des Beamten Anspruch auf beamten anders wie bei diesen selbst freie Beförderung in ihre Heimat nach Maßgabe der gleicher Weise hilfsbedürftig erscheint. vom P.K. zu erlassenden Vorschriften. Auch kann Das Witwengeld besteht in 40 derjenigen Pen- der Nachlaß den Angehörigen kostenfrei nach sion, zu welcher der Verstorbene berechtigt war ihrem Wohnort übersandt werden (§ 39 KolBG.). oder am Todestag gewesen wäre; es soll jedoch Was die Versorgungsansprüche von Schutxmindestens 300 JL und höchstens 6000 betragen. truppenangehürigen betrifft, so sind sie im dritten Das Waisengeld betragt jährlich für jedes Kind y, Teil des MilHinterblG. vom 17. Mai 1907 (RGBl. des Witwengeldes, sofern die Mutter noch lebt und S. 214) geregelt, das in seinem ersten und zweiten sur Zeit des Todes des Verstorbenen pensionsberech- Teil auch die Reliktenversorguug bezüglich des tigt war, sofern aber eins oder das andere nicht der Reichsheeres und der Ksl. Marino regelt. Es finden Fall ist, V$ des Witwengeldes. Witwen- und Waisen- für die Schutztruppen im wesentlichen die für das geld dürfen weder einzeln noch zusammen den Be- Heer maßgebenden Grundsätze Anwendung, wobei trag der Pension übersteigen, zu welcher der Ver- die Kriegsversorgung den Hinterbliebenen derstorbene am Todestage berechtigt gewesen wäre. jenigen Schutztruppenangehörigen zusteht, welche War die Witwe mehr als 15 Jahre jünger als der infolge außerordentlicher Einflüsse des Klimas Verstorbene, so finden Kürzungen statt, auch fallt während eines dieastlichen Aufenthalts in den ihr Anspruch fort, wenn die Ehe mit dem Verstor- Schutzgebieten oder infolge der besonderen Fährbenen innerhalb dreier Monate vor dessen Ableben lichkeiten des Schutzgebietsdienstes vor Ablauf von und zu dem Zweck geschlossen ist, um ihr das Wit- 10 Jahren nach der Rückkehr in die Heimat oder der wengeld zu verschaffen. Der Anspruch auf Witwen- im Schutzgebiet erfolgten Entlassung aus der und Waisengeld entfällt, wenn die Ehe erst nach Schutztruppe verstorben sind (§§ 19—26, § 49 der Pensionierung des Beamten geschlossen war. MilHinterblG.). Der Kolonialdienst bedingt also Auch den Hinterbliebenen noch nicht pensions- auch hier erhebliche Zulagen zu der regelmäßigen bereebtigt gewesener Beamter kann unter Um- Reliktenversorgung. v. König. ständen Witwen- und Waisengeld bewilligt werden. Witzenhausen. Die Deutsche KolonialNäheres ergibt das BHinterblG. Ebenso wie den wurde Kassel schule Wilhelmshof zu W. bei Kolonialbeamten selbst über die für Reichsbeamte geltenden Bestimmungen hinaus Zuschüsse zu den im Jahre 1899 begründet. Sie dient der VorPensionen gewährt werden, so auch ihren Hinterbereitung praktischer Wirtschafts- und Planbliebenen. § 34 des KolBG. bestimmt nämlich: „Ist der Tod eines Kolonialbeamten bei Aus- tagenbeamter, sowie von Landwirten, Viehübung des Dienstes oder vor dem Ablauf von 10 züchtern, Wein- und Obstbauern für die deutJahren nach dem Ausscheiden entweder infolge schen Kolonien und überseeischen Ansiedaußerordentlicher Einflüsse des Klimas während lungsgebiete und spart dadurch einen Teil der eines dienstlichen Aufenthalts in den Schutzgebie-
—
\
—
—
—
%
M
ten oder infolge der besonderen Fährlichkeiten des Dienstes in den Schutzgebieten erfolgt, so haben Hinterbliebenen für die Dauer des Bezugs eines (nach dem BHinterblG. ohne Berücksichtigung einer Tropenzulage des Beamten zu berechden) Witwen- oder Waisengeldes Anspruch auf «eine
—
überseeischen Lehrzeit.
An den sonnigen Ufern der Werra gelegen, inmitten des thüringisch-hessischen Berglandes, umfaßt die Schule einen für ihre Zwecke eingerichteten Gutshof nebst den ausgedehnten Gebäuden eines alten Wilhelmitcrklosters.
Aufnahme
finden reichs-
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Wochenbett bei Eingeborenen
Wohltmann
724
—
an gehörige junge Männer im Alter von 17 27 Jahren im AprU und Oktober eines jeden Jahres. Der Lehrgang ist 2- oder 3 jährig. Die Lehrfächer sind Allgemeinbildende, und zwar KulturwissenI. schaften, Naturwissenschaften, Sonstiges; II. Wirtschaftliche, und zwar Landwirtschaft, Tierzucht und Tierheilkunde, Gärtnerei, Forstwirtschaft, Kaufmannisches, Praktische Landwirtschaft, Gärtnerei und Forstwirtschaft; III. Technische, und zwar Baufach, Kulturtechnik, Landmessen, Handwerke; IV. Leibesübungen als Turnen, Reiten, Fechten. KolonialePraxis und Theorie werden gleichmäßig und in enger Verbindung berücksichtigt.
rates
einer
Reihe von bedeutenden Gesell-
Er starb am 4. Hai 1911. Woermann, C. Hamburg. Betreibt Handel
schaften.
jeder Art. Handelsniederlassungen in
&
Firma Woermann
Co.):
Kamerun
(unter der
Victoria, Duala,
Ma-
limba, Edea, Klein-Batanga, Longji, Kribi, Plantation. Auf der Pflanzung Bimbia, Kriegsschiff -
hafen (Kamerun) baut die Firma schuk.
Kakao und Kaut-
—
Die Anwärter haben sich über ihre sittliche
Woerniann- Linie A.-G., Hamburg, expeund diert in Verbindung mit der Hamburg-Amerikaaus- Linie, dem Afrika-Dienst und der Hamburg-
körperliche Eignung für den Kolonialdienst zuweisen und eine Probezeit durchzumachen, um unsolide, wenig eifrige, verwöhnte sowie körperlich
Bremer Afrika-Linie A.-G. auf 13 verschiedenen
zu wenig leistungsfähige Elemente rechtzeitig wil- Linien regelmäßig monatlich 14 Dampfer von der ausscheiden zu können. Die halbjährlichen Hamburg nach der Westküste Afrikas, und Kosten für den Besuch der Kolonialschule stellen zwar 2 Dampfer auf der Kamerun - Hauptsich auf etwa 800 Jt, die einmaligen auf 150 M. Gelinie, die den Schnelldienst für Post und schäfteführender Direktor ist Prof. E. A. Fabarius, das Kuratorium setzt sich aus sachverständigen Passagiere nach Kamerun besorgen, und je Kolonialkennern zusammen. Schutzherr ist der einen Dampfer auf der Kongo-Linie, Liberia Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg. Die Aus- Linie, Forcados-Linie, Lagos-Linie I und II, bildung erfolgt in ausgeprägt nationalem Geiste Kamerun -Linie U, Togo -Linie I und II, auf Grund christlich-sittlicher Lebensanschauung. Der Wahlspruch der Deutschen Kolonialschulc Swakopmund-Linie, Guinea-Linie, LüderitzAußerdem lautet: „Mit Gott für Deutschlands Ehr* Daheim bucht-Linie und Ölfluß-Linie. und überm Meerl" v. König. besteht eine regelmäßig zwischen NewyorkWochenbett bei Eingeborenen s. Geburten. Westafrika verkehrende Linie. Die Woer-
—
—
Woermann, Adolf,
hervorragender KaufReeder und Kolonialpolitiker, geb. 1847 in Hamburg, widmete sich nach Besuch des Johanneums in Hamburg dem Handel. Er ging 1868 nach Singapore, 1869 nach Batavia und kehrte 1870 über O-ätasien und die Vereinigten Staaten von Amerika nach Hamburg zurück. 1871/72 be-
mann,
am
10. Dez.
suchte er die Faktoreien seines Vaters in Liberia
j
1
besitzt 32 Dampfer mit 10 Küstendampfer mit 4350 t, zu-
rnann-Linie A.-G.
152000
t,
sammen 156350 t, außerdem 3 Dampfer im Bau mit 19000 t. S. a. Dampfschiffahrt, Po?tverbindungen
u. Schiffahrtsgcsellscbaften.
Wohlfahrtslotterie für Zwecke der deutschen Schutzgebiete, eine der Deutschen Kolonialgescllschaft (s. d.) für das Gebiet des Deutschen Reiches und die Schutzgebiete konzessionierte Geldlotterie. Jährlich eine Ziehung. Die Erträgnisse werden in gemeinnützigem Sinne verwendet für Zwecke der Besiedlung von Deutsch-Südwestafrika und in den übrigen Kolonien zur Förderung von Kulturen (wie z. B. des Baumwollbaues). Busse.
Kamerun. 1874 trat W. Firma Carl Woermann ein (s. d.), deren Seniorchef er 1880 nach dem Tode C. W.s wurde. Unter seiner Leitung gelangte die Firma zu hoher Blüte; 1884 erfolgte die Abzweigung des Reedereigeschäftes an eine neue Gesellschaft, die Afrikanische DampferWohlfahrtspolizei s. Polizei 5. gesellschaft, die heutige Woermann-Linio (s. d.). Und unter wesentlicher Anteilnahme W.s Wohl Im arm. Ferdinand, o. ö. Professor der wurde 1890 die Deutsche Ostafrika-Linie ins Landwirtschaft an der Universität Halle a. S., Leben gerufen. Die Erwerbung der Kolonie Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts (Westafrika), sowie
ah Teilhaber
in
Kamerun durch teils
die
das Deutsche Reich
großen-
daselbst,
auf die Initiative Adolf W.s zurückzu-
20. Okt.
führen.
Von Bismarck wurde
ist
er seiner Ver-
dienste wegen in den Kolonialrat
(s.
d.) berufen.
In den Jahren 1884/90 vertrat er als nationalliberaler
Abgeordneter den
3.
in der landwirtschaftlichen Praxis
1881—1885 in Halle, Berlin und Heidelberg; promovierte 1886 in Halle; tätig; studierte
hamburgischen darauf
Wahlkreis im Reichstag; er war Mitglied der
Dr. phil., Geh. Reg.-Rat, geb. am 1857 in Hitzacker a. d. Elbe. War
1875-1880
Assistent
Institut daselbst
;
am
Landwirtschaftlichen
habilitierte sich
1891 an der
Handelskammer Hamburg, des Zentralaus- Universität Halle; 1892 a. o. Professor in schusses der Reichsbank und des Aufsichts- Breslau; 1894 ord. Professor an der Akademie
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Wohnsitz
1905 an der Universität mit der Wirkung, daß in dem Rahmen jedes 1888 nach der Westküste Verwaltungszweiges der jedesmalige kleinste räumliche Bezirk als „Ort" erscheint. Der Ort Nordamerika, 1896 nach Kamerun, 1897/98 der Niederlassung bestimmt Bich dann nach nach Deutsch-Ostafrika, 1899/1900 nach Togo der räumlichen Einteilung desjenigen Verwalund Kamerun, 1903 nach Sainoa. W.s For- tungszweiges, in dem die Frage zur Entscheischungen und Lehrtätigkeit behandeln die dung steht. Zur Begründung des Wohnsitzes
Bonn-Poppelsdorf, Reisen:
Halle.
Afrikas, 1889/90 nach Südbrasilien, 1893 nach
Acker- und Pflanzenbaulehre, wie landwirt-
ist zweierlei nötig: 1. daß die Person an einem und Bodenlehre der Heimat, Orte ihren Aufenthalt nimmt, und 2. daß sie die wie auch der Tropen und Subtropen. W. ist Absicht hat, an diesem Orte ständig zu bleiben
schaftliche Klima-
u. a.
(Domizilwille). Diese Absicht ist zu entnehmen,
Vorsitzender der Kolonialabteiluiig der
wenn der „gewählte Aufenthaltsort auf
Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (s, d.). W. veröffentlichte neben zahlreichen, das koloniale Gebiet nicht berührenden Schriften Handbuch d. tropischen Landwirtschaft für die deutschen Kolonien, Leipz. 1892, Bd. I; Landwirtschaft!. Reisestudien über Chicago u. Nordamerika. Bresl. 1894; Der Plantagenbau und seine Zukunft in Kamerun, BerL 1896 Deutsch-
der Tätigkeit der Person bildet" (Motive
BGB.
;
Reise, BerL 1900 (Tropenpfl., Beihefte Bd. I und Siedlung auf Samoa, BerL 1904 (ebenda Bd. IV Nr. 1/2); 120 Kulturu. Vegetationsbilder aus den deutschen Ko-
Nr. 5); Pflanzung
Abhandlungen im „TropenDeutsch. Land-
lonien; BerL 1904; Zahlreiche
Landwirtschaft
im Jahrbuch
pflanzer",
wirtschafts-Gesellschaft
1897)
des
gemeinsam mit 0. femer
herausgibt,
d.
usw.
—
W.
(seit
ist
Warburg 1911)
Mitbe-
den er
„Tropenpflanzer",
fähige oder
(seit
(n.
1,
—
Reise usw., BerL 1898; Bericht über seine Togo-
gründer
z.
69 § 34). „Ständig" bedeutet soviel wie „nicht nur vorübergehend", ist dagegen nicht gleichbedeutend mit „für alle Zeiten". Der Wohnsitz wird aufgehoben, wenn die Niederlassung mit dem Willen aufgehoben wird, sie aufzugeben (§ 7 Abs. 3 BGB.). Auch hier müssen Tatsache und Wille verbunden sein. Die Person muß das Niederlassungsverhältnis lösen und die entsprechende Absicht haben, um Eine vorüberden Wohnsitz aufzugeben. gehende Entfernung genügt nicht. Jemand kann gleichzeitig an mehreren Orten den Wohnsitz haben (§ 7 Abs. 2 BGB.). Wer einen Wohnsitz aufgegeben hat, ohne einen neuen zu begründen, ist ohne Wohnsitz. Geschäftsun-
Ostafrika, Bericht über d. Ergebnisse seiner
über koloniale
die
Dauer den Mittelpunkt der Verhältnisse und
:
wer
schränkt ist, d.
d.)
in der Geschäftsfähigkeit be-
h.
Minderjährige, Geisteskranke,
Herausgeber Entmündigte und solche, die unter vorläufiger Vormundschaft stehen, können selbständig einen Wohnsitz weder begründen noch auf-
und Begründer des Kühn-Archivs.
Wohnhäuser Wohnsitz.
Hausbau. BGB., der auch
a.
§ 7
in
den Schutz- heben.
gebieten gilt (§ 3 SchGG. § 19 Ziff. 1 KonsGG.), bestimmt im ersten Absatz: „Wer sich an
Dazu
ist
der Wille des gesetzlichen
Vertreters erforderlich (§§ 8, 104, 106, 114 BGB.). Militärpersonen und Ehefrauen sind in
einem Orte ständig niederläßt, begründet an der Wahl des Wohnsitzes nicht frei. Militär diesem Orte seinen Wohnsitz." Damit gibt das personen, d. h. die Personen des SoldatenGesetz nur die Voraussetzungen an, unter denen standes und die Militärbeamten (§ 4 MStGBein Wohnsitz begründet wird; der Begriff des vom 20. Juni 1872 [RGBl. S. 174]) haben ihren. Wohnsitzes selbst wird nicht klargestellt. Da- W. am Garnisonort Hat der Truppenteil im her besteht Streit, was unter dem „Ort" der Lüande keinen Garnisonort, so gilt sein letztNiederlassung zu verstehen ist, ob lediglich der inländischer Garnisonort als W. der ihm anFlächenabschnitt (Ort im Räume), auf dem die gehörenden Militärpersonen. Diese Vorschriften Niederlassung stattfindet, oder das Ortsganze, gelten nicht für Militärpersonen, die nur zur die Ortschaft, innerhalb deren sie erfolgt.
Die Erfüllung der Wehrpflicht dienen, oder die
dann von Bedeutung, wenn der nicht selbständig einen W. begründen können mit dem Gerichts- (Minderjährige) [§ 9 BGB.]. Für den Beamten bezirk zusammenfällt. Mit dem Reichsgericht ist nach dem BGB. ein besonderer gesetzlicher (RGZ. 67, 195) wird jedoch davon auszugehen W. nicht begründet. In seinen privatrechtsein, daß es dem Staat unbenommen ist, sein lichen Beziehungen bestimmt sich danach sein Gebiet für die verschiedenen Zweige der Ver- W. nach den allgemeinen Grundsätzen des § 7 waltung in verschiedene Bezirke einzuteilen BGB. Dagegen besteht im öffentlichen Recht Frage
ist z.
B.
politische Ortsbezirk nicht
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für den
Beamten
Wohnungsgeld
726
Wohnsitz
ein gesetzlicher
W.
des Dienst-
W. (§§ 20, 21, 22, 40, 88, 102, 119 Abs. 2 ReichsBG. in der Fassung vom
ortes: dienstlicher
Die Frau braucht dem Manne ins Ausland nicht zu folgen, wenn sich die Bestimmung des
Wohnorts als Mißbrauch seines ehemannlichen Mai 1907 [RGBl. 1907, 246], § 15 Reichs- und Rechtes darstellt (§ 1354 BGB.). Mit der AufStaatsangehörigkeitsgesetz vom 22. Juli 1913 lösung der Ehe hört der abgeleitete W. aul [RGBl. S. 683]). Die Kolonialbeamten (s. d.) Auch solange der Mann keinen W. hat oder die haben, soweit für sie nicht reichsgesetzlich ein Frau seinen W. nicht teilt, kann die Frau selbanderes bestimmt ist, in Ansehung ihres Ge- ständig einen W. haben (§ 10 Abs. 2 BGB). richtsstandes ihren W. in dem Schutzgebiet, Einen abgeleiteten W. haben auch die Kinder. in dem sie angestellt sind. Doch behalten die Das eheuche Kind teilt den W. des Vaters. Gouverneure und die richterlichen Beamten Dessen W. ist allein maßgebend, nicht der W. in Ansehung des Gerichtsstandes für bürger- des mit der elterlichen Gewalt bekleideten liche Rechtsstreitigkeiten neben ihrem W. in Elternteils. Das uneheliche Kind teilt den W. dem Schutzgebiete den W., den sie im Heimats- der Mutter, ein an Kindes Statt angenommenes staate hatten. Hatten sie dort keinen W., so Kind den W. des Annehmenden. Der W. vergilt die Hauptstadt des Heimatsstaates, haben bleibt dem Kinde, bis er in rechtsgültiger Weise sie keinen Heimatsstaat, so gilt Berlin als ihr von dem Kinde aufgegeben wird (§ 11 BGB.). W. Ist der Ort in mehrere Gerichtsbezirke ge- Auf den W. eines Volljährigen übt die Legititeilt, so bestimmt die Landesjustizverwaltung, mation (Umwandlung der Rechtsstellung des und für Kolonialbeamte, die keinen Heimats- unehelichen Kindes in die des ehelichen) staat haben, der Reichskanzler, welcher Bezirk [§§ 1719 ff BGB.] oder die Annahme an als W. gilt Auf die anderen Kolonialbeamten Kindes Statt keinen Einfluß aus (§ 11 Abs. 2 ist dies dahin eingeschränkt, daß das Gericht BGB.). Für den W. des Strafgefangenen bedes W. in der Heimat nur für Klagen wegen stehen keine besonderen Vorschriften, inssolcher vermögensrechtlicher Ansprüche zu- besondere ist kein gesetzlicher W. am Orte des ständig ist, die gegen die Beamten während Strafvollzugs begründet Der W. des Strafihres Aufenthalts in der Heimat entstanden gefangenen dauert nach dem Eintritt in die sind (§§ 7, 8 KolBG. vom 8. Juni 1910 [RGBl. Strafanstalt fort, wenn und solange der boS. 881]). § 15 ZPO. und § 11 StPO. in Verb, mit treffende Ort, der Abwesenheit ungeachtet, Art. 35 Abs. 1 EG. zum BGB. bestimmen, daß auch fernerhin den Mittelpunkt der Verhältin bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und in nisse des Gefangenen bildet Das gleiche gilt Strafsachen Deutsche, welche das Recht der von dem W. des Untersuchungsgefangenen. Exterritorialität genießen, sowie die im Aus- Juristische Personen haben ihrer Natur nach lande angestellten Beamten des Reichs oder keinen W. Ihnen wird ein „Sitz" zugeschrieben. eines Bundesstaates, in Ansehung des Gerichts- Als solcher gilt, wenn nicht ein anderes bestandes, den W. behalten, welchen sie in dem stimmt ist, der Ort, an welchem die Verwaltung Heimatsstaate hatten. In Ermangelung eines geführt wird (§ 24 BGB.). Von dem W. ist der solchen gilt die Hauptstadt des Heimatsstaats Wohnort zu unterscheiden (z. B. § 1354 Abs. 1 ev. die Stadt Berlin als W. Ist die Stadt in BGB.). Er ist derjenige Ort, an dem jemand mehrere Bezirke geteilt, so wird der als W. tatsächlich eine Wohnung hat, ohne daß dageltende Bezirk von der Landesjustizverwal- durch der Ort zugleich die Eigenschaft des jutung bzw. von dem Reichskanzler durch all- ristischen Domizils für den dort Wohnenden gemeine Anordnung bestimmt Dasselbe gilt besitzt. Der W. ist in mehrfacher Hinsicht in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichts- rechtlich bedeutsam. Nach ihm bestimmt sich 18.
—
barkeit, soweit für die örtliche Zuständigkeit
vor allem der Gerichtsstand
(s. d.).
Dann
be-
der W. eines Beteiligten maßgebend ist (§ 3 gründet er in zahlreichen Fällen staatsbürgerGesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen liche Rechte und Pflichten ; z. B. Wahlrecht, Straehler. Gerichtsbarkeit vom 17. Mai 1898 in der Fas- Steuerpflicht.
Wohnungsgeld. Nach § 2 KolBeamtenG. sung vom 20. Mai 1898 [RGBl. S. 771]). Die Ehefrau teilt den W. des Mannes (abgeleiteter vom 8. Juni 1910 erhalten die Kolonialbeamten W.). Dies ist nur dann nicht der Fall, wenn der als Diensteinkommen (s. d.) neben der KoloMann seinen W. im Ausland an einem Orte be- nialzulage freie Dienstwohnung mit oder ohne gründet, an den die Frau ihm nicht folgt und Ausstattung oder eine entsprechende Entzu folgen nicht verpflichtet ist (§ 10 BGB.). schädigung (Wohnungsgeld).
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727
Wohnungsgeldzuschuß
Die Höhe des W. wird durch den Haashaltsetat bestimmt. Der Etat für Kiautachou setzt das W. wie folgt fest:
—
M
ergeben die
Besoldungsordnungen v. König.
s.
M
Wo
M
3.
W.
Pensionen.)
Wohnungssteuern
Grundsteuern, Immit 6000—4000 JH. und Offiziere mit mobiliensteuern. Kolonialzulage 6000 1700 Roissy, oder Wokeo eine der Le Haireinsein monatlich, 120 a) ohne Familie vor der Küste von Kaiser-Wilhelmsland (s. d.), 230 „ b) mit Familie ,, Beamte mit 3600—3300 JL and Offizere mit (Deutsch-Neuguinea), bis 220 m hoch, bewaldet. -Lagune s. Lagunen. Kolonialzulage 4000 monatlich, 75 a) ohne Familie Wolea s. Oleai. 160 „ b) mit Familie „ Woila s. Ndaien. Kolonialzulage, DeckBeamte mit 2600—2200 Wokun s. Bomome. offiziere und andere Unteroffiziere mit Portepee Wolf, Eugen, Weltreisender und Schriftausschließlich Feldwebel) 35 Ji monatlich, steller, geb. 24. Jan. 1850, zu Kirchheima) ohne Familie 70 „ b) mit Familie bolanden (Pfalz), gest. 1 0. Mai 1912 zu München.
L Beamte
2.
digen (s.
M
M
Für die übrigen Kolonien bestimmt ein Vermerk Sämtliche Gouvernementsange-
W.
hörigen, diejenigen der Flottille während des Landaufenthalts, erhalten in den Schutzgebieten freie Dienstwohnung oder eine entsprechende Entschä-
dizinalabteilung teilnahm, begann er mit seinen
zum Hauptetat:
studierte zuerst Medizin ; nach
1870/71, an
dem
dem
Kriege
er als Freiwilliger bei der
Me-
Er besuchte 1873/75 Südamerika, digung (Wohnungsgeld). Als W. können den unver- 1876/84 Kleinasien und Nordafrika, 1885/86 heirateten Beamten oder verheirateten Beamten, Kamerun, Dahome und Kongo, 1887/88 die deren Familienangehörige nicht im Schutzgebiete südlichen Vereinigten Staaten von Mexiko. Er wohnen, gewährt werden: Weltreisen.
j
In Südwestafrika
In Ostafrika:
In
Kamerun, Togo und Samoa:
In WindIn In hak, LudeIn Dirr&salam anderen ritxbucht anderen Orten und Tanga Orten oder Keetbis tu bis tu bis zu manshoop bis sa :
Besoldungsklassen
'
Betrag bis zu
i
2—6 der 3—5 „
Besoldungsordnung I (Zivilverwaltung) II (Militärverwaltung) „
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JL
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M
1120
800
1440
960
1200
800
560
1080
720
840
560
400
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480
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480
320
540
456
600 Ii
Die verheirateten Beamten, deren Familien im Schutzgebiete wohnen, erhalten in Deutsch-Ost- und Deutsch-Südwestafrika Entschädigungen bis zum doppelten Betrage, in Kamerun, Togo und Samoa bis zum 1% fachen Betrage des für unverheiratete Beamte ihrer Klasse zuständigen Wohnungsgeldes (s. a. Wohnungsgeldzuschuß). v. König.
war 1889/90 Begleiter Wissmanns (s.d.) während des Araberaufstandes (s. d.) in Deutsch-Ostafrika
und 1890/91 mit Wi^smann am Kilimandscharo und Rufidji. 1891/92 bereiste er Südafrika und unternahm 1892/93 eine Expedition durch Ukambani und Usogo über den Nil nach Wohnungsgeldzuschuß. Die Kolonialbe- Uganda und Unyoro, dann über den Victoriaamten erhalten nicht, wie die einheimischen see, die Seseinseln durch die Wembäresteppe Beamten, nur einen W., sondern entweder an die deutsche Küste bei Bagamojo. 1894/95 Dienstwohnung oder volle Entschädi- durchquerte er Madagaskar und bereiste 1896/98 gung dafür, Wohnungsgeld s. d.) genannt. China, Japan und Sibirien. 1896 wies er in einer Da der durchschnittliche W. der heimischen Eingabe an den RK. auf die Notwendigkeit Beamten indes bei der Berechnung der Pension eines deutschen Stützpunktes in Ostasien hin. anrechnungsfähig ist, so bestimmt § 23 des Schriften: Im Innern Chinas, Stuttg. 1900 u.a. Wolf, Ludwig, Dr. med., Stabsarzt in der KolBG., daß auch bei Berechnung der Pension der Kolonialbeamten derjenige W. zur sächsischen Armee, geb. 29. Jan. 1850 zu Anrechnung kommt, der den Reichsbeamten Hagen, gest. 26. Juni 1889 zu Ndali (Dahom6). in gleichartigen Dienststellungen durchschnitt- W. war 1883-86 Teilnehmer der von Wiss-
freie
(
lich
zusteht
Die Höhe des hiernach zustän-
(s.
d.)
geleiteten
Kassai-Expedition,
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Wörterbücher der
728
Wülfe
deren Führung er nach Wissmanns Erkran1887 kung im September 1885 übernahm. wurde W. zum Auswärtigen Amt kommandiert und mit der Erforschung des Hinterlandes von Togo betraut. Er gründete mit Kling (s. d.) die Station Bismarckburg und suchte von dort zum mittleren Niger vorzustoßen. Er starb jedoch noch in Barba am Fieber oder an Gift. Schriften: Im Innern Afrikas, Lpz. 1888 (mit Francois und Müller); Berichte in den Mitt. a. d. d.. Schutzgeb. I— IV
sich
roten
leuchtend
großen,
leicht
und
kommt
v.
Busse
bildungen:
D7
Lupus, Gattung
Wildhunde, innerhalb der deutschen Schutzgebiete nur in Kiautschou vertreten, wo eine den europäischen Wölfen ähnliche Kasse lebt, die aber noch genauer untersucht werden muß. der
Matschie.
Wolfraniit braunes bis
(FeMnWOJ,
ein
dunkelrot-
fast schwarzes, sehr hartes
und
außerordentlich schweres Mineral (spez. Gew.
Vegetationsbilder,
in
und Sehenck, IV 5 und
heraufg. v. Karsten
Büsgen. Die Produktion an Schafwolle
G. Fischer, Jena.
2,
Wolle.
kommt
bisher nur für
afrika
in Betracht.
dem
wolle ist bei
Dcutsch-Südwest-
Die Ausfuhr von Schaf-
geringen Bestand der Woll-
schafe noch gering,
,1888-91).
Wölfe,
von Ceiba durch die Blüten. Das Holz als Werkholz ebensowenig wie das der Ceiba in Betracht. Ab-
Er unterscheidet ist
im Jahre 1912/13 wurden
148 932 kg im Werte von 149 658
W.n, die werden,
in
M ausgeführt.
größeren Schäfereien gewonnen
wo mit gutem Zucht material gefarmi
wurde, wurden günstig beurteilt und erhielten gute Preise
(s.
Neumann.
Schafzucht).
Wollhalsstorch s. Störche. Wollkopfgeier s. Geier. Wollschafe s. Schafzucht.
Wonneram
s.
Feniinseln.
Worawora, kleine Landschaft mit gleichRohmaterial für die Darstellung von Wolframstahl hohen Wert besitzt. namigem Hauptort in Buem, im Verwaltungsbezirk Misaböhe, in Togo. Beim HauptEs kommt vor auf Quarz- und Pegmatitgangen 7,1—7,5), das
als
in Granitgebieten z. B. am Erongo in Deutsch-Südwestafrika zusammen mit
Topas,
Zinnstein, Strahlige
Massen
Turmalin, in
usw.
Apatit
Quarzgängen
sind
ge-
ort
W.
befindet
sich
Missionsgesellschaft
(s.
sionsstation, die später
eine
von der Basier gegründete
d.)
Mis-
an die Norddeutsche
Missionsgesellschaft übergegangen
ist.
Mittlere
bei Goagas, Ussis und Ubib im jährliche Regenmenge 1416 mm (Mittel aus Hererolande; in abbauwürdigen Mengen 4—5 Beobachtungsjahren). S. Buem. v. Zech. Wörterbücher der Eingeborenensprachen. ist es anscheinend noch nicht nachgewiesen.
funden
Nach
neueren,
noch
unbestätigten
Nach- Die wichtigsten Wörterbücher für die Eingeborenensprachen in den deutschen Kolonien 106 der sind folgende: Deutsch- Ostafrika: .1. L.
richten soll ein sehr mächtiger hochprozentiger
am Nakaisrivier bei km Bahn in der Nähe der kleinen Karasberge Krapf, A Dictionary Deutsch-Südwestafrika gefunden sein. Lond. 1882. - C. G.
W.erzgang in
Ga6el
Wollarb*
s.
Fulbe.
Suahelisprache.
of the Suahili I^anguage.
Büttner, Wörterbuch der
Stuttg.
u.
Berl.
1890.
—
A. C. Madan, English-Suahili Dictionary. Lond. Kameruner 1902. Ch. Sacleux, Dictionnaire Francais-
—
Wollbaum, Buma (Duala n. a. C. Velten, SuaheliCeiba pentandra und Bombax Swahili. Zanzibar 1891. buonopozense, Familie Bombacaceen. J. L. Krapf, VocaBeide Wörterbuch. Berl. 1910. Arten sind Kiesenbäume mit gefingerten bulary of six East African Languages (Suaheli, Blättern und hellgrauer Rinde. Ceiba pen- Nika, Kamba, Pokomo, Hiau, Galla). Tübin-
— —
Sprachen),
—
ist in Westafrika sehr häufig, seltener gen 1850. J. M. M. van der Bürgt, Dictionund außerdem in Westindien, dem naire Francais- Kirundi. Bois le Duc 1903. Amazonasgebiet, Ostindien und dem Malai- Ch. Maples, Yao-English Vocabularv. Zanziischen Archipel verbreitet. Sein leichtes, bar 1888. A. Shaw, A Pocket Vocäbulary of
tandra
—
in Ostafrika
-
schwach gelbliches Holz hat sich als Blindholz brauchbar erwiesen, soll aber den Druck beim Aufleimen des Fourniers schlecht vertragen. Die Samenhaare liefern den Kapok (s. d.).
the Ki-Swahili, Ki-Nyika, Ki-Taita,
Languages. Lond. 1885.
—
J. L.
Ki-Kamba
Krapf, Vocä-
bulary of the Engutuk Eloikob (Massai). Tübingen 1854. J. Ehrhardt, Vocabularv of the
-
Bombax buonopozense ist ebenfalls Charakter- Enguduk Iloigob (Massai). Ludwigsburg 1857. baum des Hochwaldes im tropischen West- — E. Dahl, Nyamwesi- Wörterbuch. Hamburg afrika,
und
tritt
auch
in
der Savanne auf.
1914 (im Druck).
—
Kamerun:
Dinkelacker,
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Worth inse In
Würger
729
Wörterbuch der Duala-Spracbe.
Hamburg
-
1914. Ch. A. L. Reichardt, Vocabulary of the Fulde Language. Lond. 1878. G. Schürle, Die Sprache der Basa. Hamb. 1912.
—
—
R. Lejeune, Dictionnaire francais-fang. Paris 1892. Togo: D. Westermann, Wörterbuch der Ewe-Sprache. Berl. 1905/06. A. Mischlich, Wörterbuch der Hausasprache. Berl. 1906.
-
—
—
J. G. Christaller, A Dictionary English, Tshi (Asante), Akra. Basel 1877. A. H. W. Hay-
—
wood, English-Hausa Vocabulary. Lond.
—
1907.
Wuglri, Ort in Deutsch-Ostafrika, mit dem 1904 aus derJLienhardt-Stiftung begründeten Sanatorium. Im südöstlichen Westusambara, am untern Rand des hier etwas gelichteten Regenwaldes, auf grasigen Matten, 1010 ü. d. M. liegt W. in freier, etwas windiger Lage mit weiter, herrlicher Rundsicht ostwärts Uber das Luengeratal (s. d.) auf Ostusambara. südwä;ts über den Fangan hin nach Usigua hinein (s. d.). W. dient als fieberfreier Luftkurort für Europäer, die von der Küste kommen (s. a. Erholungsstationen), und kann von der Station Korogwe (s. d.) der Usambarabahn (s. d.) in 4 Stunden erreicht werden. Die Regenmenge beträgt knapp 1200 mm. u ühlig.
m
i
,
M. Landeroin u. J. Tilho, Dictionnaire Wühler s. Landwirtschaftliche Geräte und Haoussa. Paris 1910. C. H. Robinson, DicMaschinen. tionary of the HaUsa Language, 2. Aufl. CamWulgo, Stadt in Kamerun, s. Sehari. bridge 1906. J. F. Schön, Dictionary of the Wamo s. Buniba 2. Hausa Language. Lond. 1876. DeutschWunakokor oder Varzinberg, 605 m hoher, Südwest afrika. Nama: J. G. Krönlein .Wortandesitischer Berg der Gazellehalbinsel, Neuschatz der Khoi-khoin. Berl. 1889. J. Olpp, pommern im Bismarckarchipel (Deutsch-NeuNama-deutsches Wörterbuch. 1888. He- guinea). rero: P. H. Brincker, Wörterbuch des OtjiT unapope, Zentralstation der kathohschen Herero. Leipz. 1886. F. W. Kolbe, An EngMission vom Heiligsten Herzen Jesu (s. d.) lish Herero Dictionary. Cape Town 1883. im Bismarckarchipel und Residenz des apostoKuanjama: H. Tönjes, Wörterbuch der lischen Vikare, bei Herbertshöhe (GazelleOvambosprache. Osikuanjama- Deutsch. Berl. halbinsel auf Neupommern im Bismarck1910. Herero, Kuanjama, Ndonga zusammen archipel, Deutsch - Neuguinea). in P. H. Brincker, Deutscher Wortführer für
—
—
—
—
—
W
—
—
—
die Bantudialekte in Südwestafrika.
Elberfeld
—
Außerdem sind kleinere Glossare manchen Grammatiken beigegeben und finden 1897.
auch
sich
in
den Zeitschriften
;
s.
Eingeborenen-
sprachen und Grammatiken der Eingeborenensprachen. Für die westafrikanischen Sprachen ist
noch zu vergleichen:
Africana.
schen: talis.
I,ondon 1854.
J. T.
Koelle,
Für
Polyglotta
die ostafrikani-
Last, Polyglotta Africana Orien-
London 1885.
Worthinseln
s.
S.
Wundstarrkrampf
Wuneram Wungu, Rukwasees
(s.
s.
Starrkrampf.
Feniinseln.
s.
kleine
Landschaft
südlich
des
d.) in Deutsch-Ostafrika.
Wnrfhölzer s. Waffen der Eingeborener. Wurfkeulen s. Waffen der Eingeborenen. Wurfmesser, aus der flachen Keule, dem Wurfholz, hervorgegangene eiserne Fernwaffe (s.
Waffen der Eingeborenen).
[
Wurfschlinge, Schnur, die, um den WurfMeinhof. speer gewickelt, ihm beim Wurf eine Drehung gibt (s. Waffen der Eingeborenen).
Südseesprachen.
Hallinseln.
Wotho, Kabahaia oder Schanzinsebi, spärlich bewohntes Atoll der Rälikgruppe der Marshall-
Wurfspeer s. Waffen der Eingeborenen. Wurfstöcke s. Waffen der Eingeborenen. Würger, Laniidae, Singvögel mit kräftigem 1836 von Schanz entdeckt. Schnabel, dessen Spitze in einen Haken abWotje, Otdia oder Rumanzoffinseln, zusammen wärts gebogen ist und der hinter diesem Haken mit Erikub (s. d.) auch Chatam-Inseln oder Juneeine zahnartige Auskerbung hat. Von den zehn tioninseln genannt, bewohntes Atoll der Ratak-
inseln (Deutsch-Neuguinea), zwischen 9° 63'— 10° \2f n. ßr. und 165» 66' bis 166° 7' ö. L. gelegen,
Handschwingen
ist
die erste stets
der Marshallinseln (Deutsch - Neuguinea), zwischen 169° 48' bis 170» 13' ö. L. und 9» 21'
wickelt.
bis 35' n. Br.
östliche Erdhälfte, einige
reihe
Die
W.
wohl ent-
verbreiten sich über die ganze
Arten kommen auch Wuanda, Bantuvölkerschaft am Westufer in Nordamerika vor, und etwas abweichende des Rukwasees in Deutsch-0.>tafrika und längs Formen, die nur unter Vorbehalt der Gruppe des Momba-Saissi. In ihrer Lebenshaltung derW. zugezählt werden können, in Südamerika. gleichen sie fast völlig den Wabungu (s. d.j. Sie bewohnen weniger den Urwald als WaldWuasu, Ort, s. Pare. ränder und Triften, die von kleinen Gehölzen durchsetzt sind. Hier sitzen sie auf hervorWubio b. Bomome. Wudrok s. ütirik. ragenden Baum- und Buschwipfeln und stoßen
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Wuri
730
Würgerfeigen
von diesen Warten aus auf vorüberfliegende Würger, Prionops, haben ihren Namen von Insekten, die sie im Fluge erhaschen, oder neh- den gelben oder roten, oft breiten und lappigen ihre Beute von der Erde auf. Die größeren Augenlidern, die Stirnfedern sind borstenartig stellen kleinen Wirbeltieren, Reptilien, Mäusen aufwärts gerichtet und bilden eine Art Helm, und jungen Vögeln nach. Einzelne Arten pfle- oder die Scheitelfedern sind zum Schopf vergen auch nach Art der Falken sich rüttelnd auf längert. In Westafrika P. plumata, in OstAuf Neuguinea einer Stelle in der Luft zu halten, um Beute zu afrika P. poliocephala. erspähen, die sie dann durch plötzliches Nieder- und den Bismarckinseln finden sich Verstoßen fassen. Die Nester werden in Büschen treter der über die ganze australische Region und auf Bäumen angelegt. Es sind dickrandige, in zahlreichen Arten verbreiteten Dickkopf aber nicht besonders feste und noch weniger würger, Pachycephala, kleinere Vögel von künstlerisch ausgeführte napfförmige Baue aus der Größe unseres Neuntöters, vielfach Reisern und Grashalmen, oft mitMoos gedichtet. mit gelblichem oder grünlichem Gefieder, Die Eier sind auf weißlichem, bräunlichem oder schwarzem Kopf und schwarzer Umsäumung Der Insel Neuguinea und den zugrünlichem Grunde braun oder rötlich gefleckt. der Kehle. Die meisten W. haben eine wohlklingende gehörenden Inseln eigentümlich ist die Gattung melodische Stimme und verstehen meisterhaft, Rhcctes, Vögel von der Größe unserer Graudie Strophen anderer Vögel nachzuahmen und würger mit gestreckterem Schnabel, im Gefieder Rotbraun und Schwarz vorherrschend. mit dem eigenen Gesänge zu verschmelzen. In Afrika trifft man neben Vertretern der Ebenfalls rein australisch ist die Gattung eigentlichen W., Gattung Lanius, einige recht Krähenwürger, Cracticus, größere Vögel von auffallende Formen. Zu diesen gehören zu- fast Dohlengröße mit starkem Schnabel, dessen nächst die Buschwürger, Laniarius, schwarz Firste breit abgerundet ist und der schlitzoder schwarz und weiß gefärbte Vögel, mehrere förmige Nasenlöcher hat Das Gefieder ist Arten auch mit gelber oder roter Unterseite, schwarz oder schwarz und weiß. C. cassicus die meisten aber mit halbverdeckten runden von Neuguinea ist schwarz und weiß gezeichnet weißen Flecken auf dem BürzeL Die Busch- und hat perlgrauen Schnabel Auf Samoa würger fallen durch ihre schöne flötende lebt eine diesen Inseln eigentümliche PachyStimme und durch die Eigenschaft auf, daß cephala, P. flavifrons, auf den Palaubeim Gesänge die beiden Gatten eines Paares inseln der ebenfalls dort endemische Rhectes im Duett zusammenwirken, indem das Weib- tenebrosus. Kiautschou wird von echten, chen der Strophe des Männchens einen Schluß- unserem Neuntöter sehr ähnlichen Würgern, akkord mit solchem Geschick anhängt, daß der Lanius luzionensis und tigrinus, bewohnt. Uneingeweihte die Stimme eines einzelnen Reichenow. Würgerfeigen s. Ficus. Vogels zu hören vermeint. Meister in dieser Hinsicht ist namentlich der in Ostafrika heiWurf (s. Tafel 69), einer der Vorlandflüsse von mische Flötenwürger, Laniarius aethiopicus. Kamerun, die in die Kamerunbucht münden. Gleich ihm schwarz und weiß gefärbt ist der in Die beiden anderen sind der Mungo im Norden maior. und der Dibamba im Süden. Der W. entOst- und Westafrika vorkommende L leucorhynchus in Westafrika ist einfarbig springt mit seinen beiden Quellflüssen, dem schwarz und hat im Alter zur Fortpflanzungs- Nkam und dem Makombe auf dem Rand zeit einen weißen Schnabel Der in Ostafrika des Kameruner Plateaus. Der Nkam entsehr häufige L. funebris ist schiefergrau. L. springt auf den östlichen Hängen des Baatrococcineus in Südwestafrika ist oberseits mendagebirges, südwestlich von Mbo, durchschwarz, unterseits rot. Der Gattung Lani- fließt erst nach Osten zu den Nkamkessel, arius ist die Form Dryoscopus sehr ähnlich, bei der eine durchschnittliche Meereshöhe von der aber der Bürzel nicht mit runden weißen 600—800 m hat und rings von hohen BergFlecken gezeichnet, sondern eintönig weiß oder ländern umgeben ist. Der Nkam durchbricht grau ist Die Gattungen Chlorophoncus und mit sehr engem Tal nördlich der NlonakoMalaconotus fallen durch grün und gelbes Ge- berge diese Gebirge im Südosten und wendet fieder auf, das bei Chlorophoneus vielfach noch sich dann, sich durch das Vorland durchdurch brennend rote Töne gehoben wird, jene schlängelnd, südlich. Der Makombe entdurch kleinen schwachen, diese durch starken springt auf dem zum Manengubahochland abSchnabel gekennzeichnet. Die Brillen fallenden Rand des Plateaus und wendet sich
men
—
—
—
—
—
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L
L
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Wuri
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Ehe er sich mit dem die sich durch einen meist sehr gestreckten macht er noch eine große Körper, durch einen bilateral-symmetrischen Schleife nach Osten. Nebenflüsse des Nkam Bau und durch eine weiche, selten am Rücken Bind der Ngum, der ihm im Nkamkessel zu- mit Schuppen bedeckte, Haut auszeichnen strömt, der Mombe und der Kebe; die des (s. Tierformen). Makombe der Libe, der Jakan und der Inubu, Die für unsere Kolonien besonders in Betracht letzterer vom Ebomassiv herunterkommend. kommenden Ordnungen der Würmer sind folgende: Nach der Vereinigung von Nkam und Makombe Von geringelten oder gegliederten Formen sind erst direkt südlich.
Nkam
vereinigt,
sich direkt nach Südwesten und Duala in die Kamerunmündung. Vorher empfangt er von rechts den vom Manengubagebirge herunterkommenden Dibombe (s. Taden fel 207), sowie den Abo, von links Sange. Der W. ist bis Jabassi, der Dibombe bis Njanga schiffbar. Dort treten die ersten Schnellen auf, die den Beginn des kristallinen Vorlandes bezeichnen. Der W. liegt bis dorthin, wo er in das Gebirge eintritt, in Wald-
wendet der W. fließt bei
land, auf den Hochflächen beginnt das Grasland, doch sind die Flußlaufe weit hinauf von
Der Nkamkessel begleitet. sumpfig und für Reiskultur sehr geeignet Die Volksstämme, die im Flußgebiet des W. wohnen, sind zahlreich. Im unteren Teil, fast mit gleicher Verbreitung wie der Wald, sitzen Bantustämme der Bakundugruppe (s. d.), im Gebirge Sudanstämme, vielfach allerdings mit Bantu gemischt. An der Mündung des W. sitzen Duala (s. d.), allerdings schon zur Bakokogruppe (». Bakoko) der Bantuneger gehörig, oberhalb des W., am Dibombe, die Abo, im Galeriewäldern
—
ist
Dibombe und Nkam die Mbo Stämme. Von Siedlungen im Flußgebiet des W. sind zu erwähnen Mbo im Mbohochlande, an einem Quell Quellgebiet des
und
eine Anzahl anderer kleiner
-
:
zunächst die Egel (Hirudinea) zu nennen, welche vorn und hinten mit einem Sangnapf versehen sind. Dann die stets parasitisch lebenden Bandwürmer (Cestodes), welche sehr flach gedrückt und sehr Die Zangenwürmer deutlich gegliedert sind. (Linguatulidae), ebenfalls parasitisch lebend, sind walzig und am Kopfende mit vier leicht erkennbaren Klammerhaken versehen. Dann das große Heer der freilebenden Ringel- oder Borstenwürmer (Chaetopodes), zu denen von Landtieren die nirgends fehlenden Regenwürmer, von Meerestieren, die bald durch lange Borsten, bald auch nur durch lappige Anhange an den Körperseiten, mitunter auch durch einen Tentakelkranz um den Mund ausgezeichneten Polychaeta gehören. Von nicht geringelten und nicht gegliederten Formen sind die stielrunden Fadenwürmer (Nematodes), die flachgedrückten, frei lebenden Strudelwürmer (Turbellaria) und die ebenfalls flachen, parasitisch
Würmer.
Saugnäpfen ausgerüsteten
Saug-
würmer (Trematodes) zu nennen.
Unter den freilebenden W. fallen besonders die Regen- W. auf. Die Regen- W. nützen, indem sie oberhalb der Erde ihren Kot entleeren und durch Eindringen in die unteren Erdschichten den Wurzeln der Pfanzen Öffnungen zum tieferen Eindringen schaffen. Sie schaden, indem sie oft zarte Planzenteile in die Erde ziehen. Unter den Borsten-W. des Meeres ist der Palolowurm (s. Samoa 6) der bekannteste. Die Egel sind meist Blutsauger. Aber nur wenige Blutegel (s. d.) fallen Menschen an. Von den parasitisch lebenden W. wechseln \iele den Wirt und gelangen erst beim zweiten Wirt zur Geschlechtsreife. Die Band-W. (?. Eingeweidewürmer d. Menschen
—
—
bach des Nkam gelegen, ferner Bare, an einem Nebenfluß des Nkam, Endpunkt der Maneneubabahn, Njanga, der Endpunkt der DibombeSchiffahrt, Jabassi, der Endpunkt der WuriSchiffahrt und Duala an der Ästuarmündung des W. mit Bonaberi gegenüber. und Passarge- Rathjens.
mit
lebenden,
—
Bandwurm
ersten
Wirt
als
euche)
besitzen
„Finnen"
einen
bei
dem
eigenar-
Würmer
(lat. Vennes) faßte tigen blasenartigen Körper. Unter den Saugzusammen, was er nicht bei W. ist der Leberegel der bekannteste. Er und den Insekten unter- kommt namentlich bei Schafen vor und lebt bringen konnte. Spätere Forscher haben von in Schnecken als Zwischenwirt (s. Leberegelden W. Linnes mehrere Tierkreise abgeson- seuche). Die Faden-W. leben zum Teil frei,
Linne noch
den
Als
alles
Wirbeltieren
—
Einen bis 10 cm langen, bei Insekten schmarotzenden W. (Gordius) Von nodermata), den Kreis der Hohltiere (Coelen- findet man erwachsen frei im Wasser.
dert,
namentlich den
Kreis der
Weichtiere
zum
Teil parasitisch.
(Mollusca), den Kreis der Stachelhäuter (Echi-
terata)
und den Kreis der
Urtiere (Protozoa).
dauernd parasitisch lebenden Formen seien ge-
man nur noch die Ringel- nannt die großen, bis 40 cm langen als W. gelten lassen. Wir W. (s. Eingeweide-W.), der bis 80 cm hier dagegen als W. alle Tiere zusammen, Guinea-Faden- W. (s. d.), der bis 1 cm
Neuerdings will
Spul-
würmer (Annelida)
lange
fassen
lange
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Wurmknoten
Wuwulu
732
Afterwunn der Kinder (Oxyuris, s. EingeWute, Stamm der Sudanneger (s. d.) in weide-W.) und die noch kleinere Trichine (s. Kamerun, der nördlich des Sanaga bis zum Fleischbeschau). Manche, kaum 1 cm lang Dommegebirge zwischen Djerem und Mbam werdende Faden- W. sind Pflanzenschädlinge. sitzt. Sie sind ein großes Volk, das von den — Die Zungen- W. gehören trotz ihrer Wurm- Fulbe (s. d.) im Norden bedrängt seinerseits form zu den Spinnentieren. Sie kommen nach Süden drängte und die kleineren Stämme namentlich parasitisch bei Schlangen, zum zu Sklaven machte. Der Unterwerfung durch Teil aber auch beim Menschen vor (Lingua- die Schutztruppe haben sich die W. lange