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German Pages 154 [160] Year 1885
DER
GRIECHISCHE NOMINAL ACCENT.
DER
GRIECHISCHE NOMINÄLACCENT
VON
BENJAMIN L WHEELER DR. PHIL.
MIT WÖRTERVERZEICHNISS.
STRASSBURG. V E R L A G VON K A R L J. T R Ü B N E R . 1885.
O t t o ' s Buchdruckerci in D a r m s t a d t
HERRN
PROFESSOR DR HERMANN OSTHOFF IN D A N K B A R K E I T
GEWIDMET.
I N H A L T .
Einleitung
1—13
Regel I. Beibehaltung des ererbten Accents in monosyl und disyll. Formen . . . . . . . A. Monosyll. Stämme der dritten Deel. B. Unflektierte disyll. Formen C. Disyll. Wörter im allgemeinen Neutrale es-Stämme . . . . Participia auf -ro's . . . . Andere o-Stämme . . . . Adjectiva auf - v : . . . . . Substantiva auf -v:. - Yerbalabstraeta auf -Iis Neutrale men-Stämme . . . . Mascul. »('»-Stämme . . . . Nomina agentis auf -ier Andere disyll. Nomina Kegel IT. Der Secundäraeeent ersetzt einen dem Wortanfang näher liegenden Aocent . . . . . . A. Einzelne Etymologien . . . . B. Oblique Casus von Proparoxytona C. Comparativa . . . . . . D. Addierende Zahlworter . . . . E. Composita mit recessiver Betonung F. Composita mit privativem Alpha G. Yocativa
39—55 39 39 39—41 41—42 42—45 45—49 49—55
Regel Ilr. Der auf der Stelle des Secundäraccents ruhende ererbte Accent bleibt . . . . .
56—60
Regel IV. Daktylisch oxytona . A. Adjectiva B. Participia
ausgehende Oxytona werden zu P a r . . . . . . . . auf -Xot. - j o ; . . . . perf. auf . . .
13—38 13—18 18—22
22—38 26—27 27—28 28—32 32 33 33—35 35 36 36—37 37—38
60—104 61 - 6 6 66—68
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VIII
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C. Composita mit Yerbaladjec. im zweiten Glied . a. Charakter des zweiten Gliedes . . . Active Oxytona und medio-pass. resp. abstracte Paroxytona nebeneinander im Griechischen Nur e i n e der zwei Formen überliefert Der sanskr. Gebrauch . . . . Der german. Gebrauch . . . . Ausnahmen . . . . . . Anwendung auf andere als o-Stämme . b. Verhältniss der drei Compositionstypen: alyoßoaxosi ijr¡TQoyT¿v(iZ' U^túgxtoi'OZ . . . D. Perispomena mit diphthongischer Paenultima . E.
A d v e r b i a a u f -ixet
F. Adverbia auf G. Pronominalia auf -lixtu . . . . . H. oar/ov . . . . . . . . . T. Substantiva und Adjectiva auf -i'u; . . . K. Diminutiva au? -iov . . . . . . L. Zwei Substantiva auf -ro,. . . . M. Adverbia auf -¡ua N. Oblique Casus der conson. Deel. . . . O. q¿Tf P. Anastrophe in Präpositionen . . . . Regel V. Ein dem "Wortende näher als die Stelle des Secundäraccents ruhender ererbter Accent entweder bleibt oder wird durch den Secundäraccent ersetzt . . A. Der ererbte Accent bleibt . . . . B. Der Secundäraccent tritt ein . . . . Doppelte Betonung Der Secundäraccent in der Enklise
68—92 69—85
70—72 72—78 78—81 82—83 83—85 85 86—92 92—94 94
94 94—95 95 95 95—96 96 96—98 98 98 98—103
104—119 105—106 106—112 112—119 119—132
D E R G R I E C H I S C H E N O M I N A L ACCENT. Unter den Erscheinungen der griechischen Accentuation nimmt der sogenannte „recessive Accent" eine eigenartige Stellung ein, da e r , in auffallendem Contrast zu der gesetzlosen 'Unregelmässigkeit' der historischen Accente, durch eine einfache, durchsichtige Regel bestimmt wird und so, wie auch in anderen Hinsichten, einen verhältnissmässig jungen Ursprung verräth. nivra und oarw bedurften zu ihrer Erklärung pdnca und ashtd; ¿ßovXevir^v, tßovlnwTf und eßovXtvov richteten sich aber nach einem einfachen und in historischer Zeit noch lebendigen Princip. Der Ausdruck „recessiver" Accent, welchen, obwohl einen irreführenden, ich als allgemein acceptirt vorläufig noch beibehalten werde, bezeichnet im gewöhnlichen Gebrauch einen Accent, welcher sich vom Wortende so weit zurückzieht, wie das Dreisilbengesetz erlaubt. Diese rein äusserliche Schuldefinition hat sich aber vielfach die falsche Rolle einer wissenschaftlichen Auffassung angeeignet. Der Wahrheit näher wäre die Definition: ein Accent, welcher dem W o r t e n d e n i c h t n ä h e r tritt, als das Dreisilbengesetz zwingt. 4^uch dies ist jedoch mehr äusserliche Beschreibung als wissenschaftliche Definition und fasst zwei ziemlich unwahrscheinliche Voraussetzungen in sich: 1) dass der Accent, welcher ursprünglich weiter zurück im W o r t e oder Satze lag, in einer Art Bocksprung über die dazwischen liegenden Silben hinweggerückt w u r d e , bis er ohne Einbusse der Identität seine Ruhestätte auf der Antepaenultima oder Paenultima f a n d ; 2) dass dieser Accent niemals einen d e m Wortende ursprünglich näher liegenden Accent ersetze oder vertrete. Wheoler,
Der griechische N o m i n a l a c c e n t ,
1
Den „recessiven" Accent müssen wir also so aufnehmen, wie wir ihn vorfinden: als einen Accent, der auf der Antepaenultima oder Paenultima ruht, je nachdem ob die Endsilbe kurz oder lang ist. Jeder Versuch einer Erklärung dieses Phaenomens wird notwendigerweise von den durch Wackernagel Kz. X X I I I 457 ff. gewonnenen Resultaten auszugehen haben. Seine Vorgänger bieten nichts haltbares. Der Scholiast zu Dion. Thrax Bekk. Anecd. 686, 113 erklärt die Beschränkung des Dreisilbengesetzes als Folge der Zwei- oder Dreisilbigkeit der alten Wörter; Aiyofiev ovv TIQISTOV, ort U.övvaxov ianv ¿xrafrfjvat
rrjv
avXXaßcuv
(piovijv o^vvdijvai
nitjav
rov
' tntiTO.
rOIOVTOV
ovSs
fisrgov,
)-t£iq 'EXlrjvixrj
RJTOI
TIOO
TQUÖV
Osfturf/.i-j
anXrj
Göttling allg. Lehre v. Acc. d. gr. Spr. 43 sagt, dass der Indicativ, Conjunctiv und Optativ des Verbums „ganz die alte naturgemässe Betonung" beibehalten: auf derjenigen Silbe nämlich, „welche dem Hauptbegriffe möglichst nah ist" (S. 15); während Bopp vergl. Accentuationssystem 18 — 23, in Einklang mit seiner Theorie, „dass die weiteste Zurückschiebung des Tons für die würdigste und kraftvollste Accentuation gilt" (S. 16), in dem recessiven Accent einen Ausdruck der Kraft und der Energie findet, z. B. im Verbum finitum, wo die „Energie der Handlung durch die Energie der Betonung versinnlicht wird" (S. 18). Die Sache nahm aber eine ganz neue Wendung durch die glänzende Entdeckung von Wackernage], dass der recessive Verbalaccent einfach „ein Surrogat der Enklisis", eine „Quasi-Enklisis" sei. Nach Verdrängung der minderzähligen ursprünglich betonten Formen des Nachsatzes durch die unbetonten des Hauptsatzes wurde die Enklisis ein fast allgemeines Characteristicum des griechischen Verbum finitum, und nun, da ein später erscheinendes Gesetz der Sprache die Zahl der Endsilben, die barytoniert werden können, beschränkt, „sucht die Sprache möglichst viel Silben tief zu betonen, wo sie nicht alle tief betonen kann"; Ztvg oQvvat vertritt die Enklisis so gut wie Zsvg tanv oder Ztvg ¡-im oder Zsvc %/ulv. Diese Wackernagel'sche Auffassung trifft im Wesen nQWTOTvnoq
vnsQßaivBi
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TQiavXXaßiav.
3
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durchaus das Richtige. Ich glaube aber durch eine erst unten (8. 8 f.) zur Sprache zu bringende Modification den Grundgedanken Wackernagels auf eine noch breitere Basis stellen zu können. Ursprüngliche Tonlosigkeit im griechischen Verbum ist also nach "Wackernagel durch den recessiven Accent ersetzt worden. Auf die Frage aber, wie gerade dieser Accent dazu komme, Vertreter der ursprünglichen Enklise zu sein, gibt uns Wackcrnagel keine weitere Antwort als seine Behauptung S. 458: „es sucht die Sprache möglichst viel Silben tief zu betonen, wo sie nicht alle tief betonen kann." Er bleibt also noch ungefähr bei der Pseudodefinition (vgl. S. 1.) stehen: ein Accent, der dem Wortende nicht näher rückt, als das Dreisilbengesetz zwingt. Was ist nun diese mysteriöse Kraft, die die Sprache beschränkt in Bezug auf die Zahl der Silben, die „sie tief betonen kann?" Handelt es sich um ein allgemeines Gesetz der Sprache, welches ganz wie andere phonetische Gesetze das ganze Material der Sprache betrifft? Wie dürfen wir uns den Vorgang vorstellen, wonach ein solches Gesetz hat durchdringen können? Die einzige Untersuchung, die, so viel ich weiss, über die Resultate Wackernagel's hinausgegangen ist, die nämlich seine Resultate auf die eben aufgeworfenen Fragen anzuwenden versucht, ist die von Bloomfield in dem American Journal of Philology IV 21 ff.: „Historical and critical remarks introductory to a comparative study of the Greek accent". Dieser Artikel bietet eine besonders klare, kritische Uebersicht über die Litteratur des Gegenstandes, einen genauen Bericht über den jetzigen Stand der einschlägigen Fragen und eine Andeutung der für weitere Untersuchungen dieser Art nothwendigen Richtung und Methode. In folgenden zwei Punkten bezeichnen die Ansichten des Verfassers einen bedeutenden Fortschritt in Bezug auf die Frage der Geschichte des „recessiven" Accentes. Erstens behauptet Bloomfield a u s d r ü c k l i c h , was bei Wackernagel im besten Fall nur stillschweigend verstanden wird, dass sämmtliche verschiedenartige Erscheinungen der gewöhnlichen griechischen Enklise auf dasselbe lautliche Princip, 1*
w e l c h e s d e n v e r b a l e n recessiven A c c e n t b e d i n g t , z u r ü c k z u f ü h r e n u n d im E i n k l a n g d a m i t zu e r k l ä r e n s i n d ; d. h. s o w o h l Xoyoi nvbQ wie naTötg nveg u n d Z.evq r^ilv. I c h citiere seine e i g e n e n W o r t e ( S . 4 3 ) : „enclisis a n d recessive a c c e n t a r e r u l e d b y t h e s a m e l a w of t h e t h r e e m o r a e " . F e r n e r : „If w e t a k e t h e cases : av&gionog Tig, nalSeg Tivtc, Xoyot rivsc, w e h a v e in e v e r y case an enclisis w h i c h is rectified or r a t h e r c u t s h o r t by t h e l a w of t h r e e m o r a e as e x h i b i t e d in t h e g e n e r a l recessive a c c e n t " , ü e b e r die s e h r s c h w i e r i g e F r a g e , w i e d i e s e v e r s c h i e d e n a r t i g e n E r s c h e i n u n g e n , z. B . Xoyoi Tivic, in Z u s a m m e n h a n g mit d e m „ l a w of t h r e e m o r a e " zu b r i n g e n sind, g i b t u n s d e r V e r f a s s e r l e i d e r k e i n e n w e i t e r e n A u f s c h l u s s . Ich k o m m e weiter unten darauf zurück. Z w e i t e n s wird von B l o o m f i e l d zu zeigen v e r s u c h t , w i e die R e s u l t a t e W a c k e r n a g e l ' s w e i t e r als auf d a s Y e r b u m finit u m a n z u w e n d e n seien. S. 57 s a g t e r : „ T h e e x p l a n a t i o n of t h e G r e e k r e c e s s i v e a c c e n t m u s t s t a r t f r o m t h e finite f o r m s of t h e v e r b , wherei a l o n e it is e v i d e n t l y a t h o m e " . Den r e c e s s i v e n A c c e n t h ä l t er also f ü r d e n h i s t o r i s c h e n N a c h f o l g e r d e r E n k l i s i s ; v o m Y e r b u m a u s w u r d e n a c h i h m dieser A c c e n t , vermuthlich auf dem W e g e der A n a l o g i e , auf das N o m e n v e r b r e i t e t ; vgl. 8. 3 0 : „ I t is a f a c t p e r f e c t l y clear, t h a t t h e r e cessive accent in G r e e k , w h a t e v e r its e x p l a n a t i o n , s t a r t e d with t h e finite f o r m s of t h e verb, arid t h e n c e s u c c e e d e d in a t t a c k i n g n o m i n a l f o r m a t i o n s a l s o " u n d S. 6 2 : „ N o d o u b t t h e n o u n h a s t o a l a r g e e x t e n t f o l l o w e d t h e v e r b in its enclisis". „ T h e I n d o - E u r o p e a n a c c e n t " , wie er auf d e r s e l b e n S e i t e r i c h t i g sagt, „could only c h a n g e b y r e g u l a r p h o n e t i c l a w or b y a n a l o g y " . E r wird h i e r g e z w u n g e n , d a s letztere a n z u n e h m e n , da seine A u f f a s s u n g des r e c e s s i v e n A c c e n t e s als eines s o l c h e n , der eigentlich n u r in u r s p r ü n g l i c h t o n l o s e n , d. h. e n k l i t i s c h e n W ö r t e r n P l a t z g e h a b t h a b e , die M ö g l i c h k e i t ausschliesst, d i e s e n A c c e n t in den N o m i n i b u s als e t w a s n a c h „ r e g u l a r p h o n e t i c l a w " e n t w i c k e l t e s zu b e t r a c h t e n . D i e einzigen m ö g l i c h e n F ä l l e , s o w e i t d e r v e d i s c h e A c c e n t u n s in B e z u g auf die indogermanischen enklitischen Satzbestandtheile Aufschluss gew ä h r t , w ä r e n die V o c a t i v e u n d die d i e s e l b e n b e s t i m m e n d e n Adjective oder Genitive, welche, meint der Verfasser, mög-
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lieherweise die Brücke bildeten, vermittels derer der Einfluss des Verbums auf das Nomen sich erstreckte, obwohl er (S. 62) aufrichtig zugibt: „The quantity of enclitic vocative material cannot have been very great in any language of the family, yet it may have at least helped on the analogy of the verb in its inroads upon the n o u n " . 1 Der Verfasser ist leider nicht weiter gegangen, als die Möglichkeit einer Methode anzudeuten, ohne sie auszuführen oder zu illustrieren. In Folge dessen ist es nicht ganz klar, ob er die ursprüngliche Tonlosigkeit des Verbums oder ihren historischen Nachfolger, den „recessiven" Accent, als auf das Nomen übertragen betrachten will; seine Worte deuten auf das ersteie, er meint aber wahrscheinlich das letztere. Aus folgenden Gründen halte ich die Hypothese für unrichtig. Erstens: es ist nicht leicht zu denken, wie dieser Uebergang eines allgemeinen Accentuationsprincips vom Verbum auf das Nomen habe stattfinden können. Dass das Verbum ein Princip, eine Abstraction, durch den Einfluss des Nomens geradezu adoptieren sollte, ist undenkbar. Einzelne concrete lautliche Erscheinungen bewirken aber einen solchen Einfluss, der um so grösser sein k a n n , j e zahlreicher die eine solche Erscheinung aufweisenden Fälle sind. Das Princip siegt nur nachträglich durch die dasselbe illustrierenden concreten Fälle, aber auch dann nicht n o t w e n d i g e r w e i s e oder immer in unveränderter Gestalt. Dass die Form dixaiiov (m. pl.) im Verein m i t Sixnloic,, iSixatrxt; u . s. w .
ein
*äixauuv
(-«cor) f e m . in
ói-
xatwv umzuändern Veranlassung gebe (Curtius Kz. I X 332, Osthoff M. U. I I 128. Perf. 200 A n m . , G. Meyer griech. Gramm. § 371), ist leicht denkbar. So aQyvoovt.; (= u^yvosog) neben aQyvQov ( = ctp/uptov), oder das umgekehrte in tivov { = IVVÓOV) neben SVVOVQ (Osthoff Zs. f. d. österr. gymn. 1880 S. 5 9 ) ; d o r .
'Ahi^iäv
(-«wv) n e b e n Tiräv
(ion. Tivrjv), 'Atáv
(ion. 'ACrjv) nach Meister z. griech. Dialektol. 4. 1 Die allgemeine Verbreitung der W u r z e l b e t o n u n g im Germanischen wird durch Formiibertragung erklärt von Verner Kz. X X I I I 129 f . , K l u g e germ. Conjug. 42 f. 133- Anders Scherer z, Gesch, d, deutsch. Spr. 2 8 6 ff.
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Ein O x y t o n o n oder m e h r e r e O x y t o n a beeinflussen ein a n d e r s betontes W o r t , das mit ihnen in V e r b i n d u n g steht, so dass es O x y t o n o n w i r d ; vgl. txvpog, skr. gväguras, got. swaihra u. s. w. nach sxvga, a h d . swigar u. s. w . ; d a r ü b e r weiter u n t e n . N u n ist aber der recessive Accent kein specifischer A c c e n t , sondern vielmehr ein A c c e n t p r i n c i p , u n d fasst ¡D sich P a r o x y t o n a , P r o p a r o x y t o n a u n d P r o p e r i s p o m e n a , u n d um eine V o r s t e l l u n g der A r t und W e i s e zu bek o m m e n , in welcher d e r recessive A c c e n t sich ü b e r seine u r s p r ü n g l i c h e Grenze h i n a u s d e h n e n k o n n t e , müssten wir u n s die P a r o x y t o n a und P r o p a r o x y t o n a desselben Declinationssystems als von v e r s c h i e d e n e n Mustern des Verbalsystems beeinflusst d e n k e n . U m mich eines r o h e n Beispiels zu bed i e n e n : F o r m e n wie d&dvaxog, dddvarov müsste m a n also durch a n d e r e wie ¿Oavofisv, sßuvov, ftdvouu u. s. w. beeinflusst a n s e h e n ; aber F o r m e n wie d&avary, d9-avdtov, durch a n d e r e wie anod-dvrfi, unofravoig u. s. w. Zwischen V e r b u m u n d N o m e n ist auch nicht leicht eine G e l e g e n h e i t f ü r „proportionale Analogiebildung" d e n k b a r ; m a n k a n n sich z. B. k a u m vorstellen, dass ad-avdrov neben dSavamg entstehe, u m dem V e r hältniss sd-avtvTjv : i&dvsTov zu gleichen. Die H e r o d i a n ' s c h e E r k l ä r u n g nsidtu (acc. = on) : nei^ai (nom.) : riuijv : nui) lässt sich a b e r ganz wohl h ö r e n , sei sie nun richtig oder n i c h t ; vgl. Curtius K z . I X 33?, a n d e r s Schmidt Kz. X X V I I 377 f. E s scheint mir auch ein nicht unmöglicher S p r a c h v o r g a n g der zu s e i n , dass eine N e i g u n g , die W u r z e l s i l b e , wie z. B. im G e r m a n i s c h e n , oder die erste S i l b e , wie im L e t tischen, oder auch die P e n u l t i m a , w i e im P o l n i s c h e n , zu bet o n e n , so fest im S p r a c h g e f ü h l eingewurzelt werden k a n n , dass sie alle historischen Grenzen ü b e r s p r i n g t . Viel schwier i g e r , um nicht zu sagen unmöglich, ist es zu d e n k e n , wie sich ein die f o l g e n d e n verschiedenartigen T y p e n u m f a s s e n d e s S p r a c h g e f ü h l entwickeln s o l l t e : (') änoo/^aii) (o y ^ _ ) , ( 2 ) anoayoiev (y y _ u), ( 3 ) ayoTsv (yy u), ( ! ) dne/to (y u _), (°) dvt-yarf (y u u u), ( (i ) f/f- (Y> u). Z w e i t e n s : wenn der recessive A c c e n t als nur in ursprünglich tonlosen W ö r t e r n zu H a u s e g e d a c h t w i r d , dann ist der V e r b i n d u n g s w e g zwischen V e r b u m und N o m e n , wie
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Bloomfield selbst zugibt, auf die VocativerscheinuDgen beschränkt. D a s s aber das wirkliche V o r k o m m e n der Enklise bei den Yocativen in Sanskrit auch noch erheblich weniger f r e q u e n t war, als es nach der überlieferten vedischen Accentuation den Anschein hat, wird durch die von "Whitney Oriental and Ling. Studies I I 318 — 340 vorgeschlagene recht plausible E r k l ä r u n g dieser E r s c h e i n u n g g e z e i g t ; hierauf k o m m e n wir weiter u n t e n zu sprechen. D r i t t e n s : wie später (s. 201 ff. ?) gezeigt w i r d , ist der „recessive" Accent in den griechischen Yocativen, z. B. 'Ayä/iif/iivov, keineswegs sicher als Nachfolger der Tonlosigkeit zu betrachten. V i e r t e n s : es ist ein Mangel in der W a c k e r n a g e l ' s c h e n Auffassung der S a c h e , und noch merklicher bei Bloomfield, dass die Enklisis als ein reelles W e s e n betrachtet wird, als ein Ding an sich im Sprachgefühl, das als solches die F ä h i g k e i t besitzt, sich einen Nachfolger zu e r z e u g e n : der „recessive" Accent wird als Nachfolger der E n k l i s e , gerade wie z. B. Spiritus asper von anlautendem u, behandelt. Nun ist aber die Enklisis kein bestimmtes E l e m e n t des Satzes, wie es ein L a u t ist, sondern ein N a m e f ü r die E r s c h e i n u n g , wobei ein Theil des Satzes in der Aussprache tonlos gelassen wird. I m gewöhnlichen grammatischen Gebrauch des W o r t e s hat es freilich Bezug auf einen solchen Theil des Satzes, der als ein W o r t bezeichnet w i r d ; das heisst, wird als Bezeichnung f ü r eine Erscheinung verwendet, w o b e i . e i n Satztheil, der unter anderen U m s t ä n d e n die durch einen H a u p t t o n verliehene Individualität besitzt, ohne solche A n e r k e n n u n g seiner Individualität übergangen wird. In der P h o n e t i k des Satzes sind aber die vier letzten Silben in skr. tltikshämahäi ebenso sehr enclitisch wie die V e r b f o r m in vigvä ekasya vinüdas titikshate R V . I I , 13, 3 ; die zwei letzten Silben rpipof-tiOa sowohl wie die zwei letzten in dem L a u t c o m p l e x ävßQionovTiva. Die Silben -¡usOa bilden den R e s t einer E n k l i s i s , die früher das ganze W o r t b e d e c k t e : cpspo/ui-tici; desgleichen rtva den Rest d e r Enklise *-ßQ(xmovTiva. Das Eintreten des „recessiven" Accentes hatte bloss eine B e s c h r ä n k u n g der Enklisis zu bedeuten. Ob der neue s e c u n d ä i e Accent auf eine Silbe
8 der früheren 'Enklitika' fällt oder nicht, ist lautgesetzlich gleichgiltig. Fünftens: insofern Bloomfield also den 'recessiven' Accent als Nachfolger bloss der W o r t e n k l i s i s d. h. der Tonlosigkeit vollständiger Wörter betrachtet, lässt er dem Dreimorengesetze nicht die Geltung eines allgemeinen Lautgesetzes; es wird ihm zu einem syntaktischen, nicht zu einem lautlichen Element der Sprache, da er seine Wirkung nur gewissen Wortklassen zulässt. § 50 sagt er vom recessiven Accent: „it excludes, with particular care, non-finite forms of the verb in the same tense system and in evident connection with finite forms, exhibiting thus on Greek ground a most outspoken character as a grammatical quality of finite verbs." W e n n er dem von ihm S. 62 behaupteten Princip: „the reason of this phonetic law lies within the province of phonetics, just as, e. g. the rhotacism which changes in so many languages an s to ra consequent gefolgt und seinem augenscheinlichen Glauben an die universelle und unfehlbare Wirkung der Lautgesetze (vgl. S. 31, 3 2 ) treu geblieben wäre, dann hätte er der Wirkung des Dreimorengesetzes keine solchen Schranken gezogen. Warum sollte nicht dasselbe Gesetz, welches *av&Qomoi>Tii>a zu avd-QumovTiva und idg. j v (ß 6m bheroimedhv (ai. yugäm bharemahi) zu gr. fuyov rffpot/uißa machte, auch idg. suddiiös (ai. sotidlyän) in griech. rjdkov umgeformt haben ? oder idg. fynepidhwtos (ai. dnapihitas) in
gr. uvsnidsToc, oder idg. nnepidhntosio (ai. dnapihitasya) in gr. avsTTiOhov, oder penk2epodes (ai. päncapüdas) in nevrsnoäsq ? Dass Wörter von drei oder mehr Silben schon vor der Zeit der Trennung in der Grundsprache existierten, und dass einige von diesen vor der Antepaenultima betont waren, wird natürlich zugegeben. Wenn nun in dem Einzelnleben der griechischen Sprache ein Lautgesetz die möglichst weite Zurückziehung des Hauptaccentes auf die Antepaenultima bestimmte, warum sollte nicht dieses Gesetz den neuen secundären Accent denjenigen W ö r t e r , deren drei oder mehr letzte Silben tonlos waren, ebenso zuweisen, wie denen, deren sämmtliche Silben tonlos waren? J a man kann hier fragen — und damit komme ich auf
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den oben (S. 3) angedeuteten Modificationsvorschlag — ob es überhaupt nöthig sei, eine so radicale Verdrängung der betonten Verbalformen der Nebensätze, wie sie W a c k e r n a g e l statuiren wollte, anzunehmen. Unseres Erachtens müssten z. B. in der historischen vorliegenden F o r m oßfOf.u&a). Dass dies ein mächtiger Hebel sein musste, um bei den Verhältnissen der Doppelformigkeit von linoif.isv und *XmoT/.isv, Ji'd'opxa und *dit!opxs die Ausgleichung gerade zu Gunsten der mit (fSQOi/utv, (psgotg gleich aussehenden Bildungen herbeizuführen, ist klar. Das hiernach sich ausbildende Princip mochte es denn auch wohl mit sich bringen, dass gelegentlich auch einige ursprünglich haupttonige Formen der Nebensätze wie H/.u und ou)a sich im Sprachgebrauche befestigten, weil man solche eben mit den Hauptsatzformen
iaai,
*iöäoi
(loäoi)
derselbe Paradig-
mata auf gleiche Linie zu stellen lernte, und dass endlich diesen sogar noch Neubildungen in accentueller Hinsicht, wie i/.isv, iä/tev
für
ursprüngliche
*i,utv
und
enkl.
*i/.itv,
*läuiv
und
enkl. ISuev sich anschlössen. Es wird der Z ^ e c k dieser Untersuchung sein, folgende P u n k t e zu erweisen: 1) Die u r s p r ü n g l i c h e n Erscheinungen des recessiven Accentes sind die W i r k u n g e n eines lautlichen, das ganze Sprachmaterial beherrschenden Gesetzes. 2) Die Ausbreitung der neuen Accentuation auf dem
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Wege der Analogie fand von Fall zu Fall und nicht als ein abstractes Princip statt. 3) Das sichtbare Resultat der Wirkung des genannten Gesetzes war die Entwicklung eines Accentes, der auf die Stelle im Satze fiel, wo, vom Ende eines Wortes oder einer mit einem Worte lautlich gleich geltenden Wortgruppe abgezählt, drei nach einander folgende Moren (beziehungsweise bei t r o c h ä i s c h e n Endungen mehrsilbiger Wörter vier Moren) 1 tonlos sind. 4) Die Entstehung des recessiven Accentes lässt sich am besten erklären durch die Annahme eines secundären, später theilweise zum Haupttone entwickelten Accentes, der regelmässig auf die drittletzte Mora, in trochäisch endenden Mehrsilblern auf die viertletzte Mora fiel.1 Ich gehe so weit und nehme diesen Nebenton für jedes spondäische, iambische oder polysyllabische Wort an. Die Aenderung von q>egofisOa in (pfQo^sßa kann nicht als eine plötzlich, ohne Vorstufe eintretende gedacht werden. Es muss eine Mittelstufe existiert haben, worin der alte indog. Accent und der neue Dreimorenaccent mit schwankendem Gebrauch je nach Massgabe der Satzverbindung in einer Art Gleichgewicht neben einander standen. Der Nebenton siegte immer in Wörtern wo die drei (resp. vier) letzten Moren von alters her tonlos waren: z. B. \4ydf.if./nvov statt * L4yn/.isf.ivov, avtm'xXyTog statt *av-, — Ganz in derselben Weise siegte er in Wörtern, wo der grundsprachl. Accent zwar dem Wortende näher als an der Stelle 1
Es ist bezweifelt worden (vgl- Bloomfleld. Am. Journ. IY. 49), ob hier von einem Lautgesetze die R e d e sein kann, da ein Lautgesetz sich wahrscheinlich nicht mit Silbenzählen („count the syllables") abgeben würde. Wir wissen aber nicht inwiefern dus, was die Enklisis in tpcQofieSa auf die zwei Endmoren b e s c h r ä n k t e , etwas anderes hätte sein können als ein Lautgesetz. Hier ist eine einfache Thatsache der Sprache; warum nicht die vier letzten oder die letzte a l l e i n ? Oder ist vielleicht irgend ein „eternal fitness" in der Vertretung der Enklisis durch drei Moren, welches der feine Sinn der klassischen Sprachen entdeckt und zu Ehren gebracht hat ? 2 Die Anregung dieser Untersuchung war eine in den Vorlesungen vom Herrn Prof. Osthoff im Wintersemester 1882/83 ausgedrückte derartige Vermuthung.
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des Nebentones l a g , aber durch die jeweilige Stellung des W o r t e s im Satztakte abgeschwächt w u r d e ; wie in rsaosQeaxaiätxa neben dem Tsooagsg y.al äiy.a, welches ebenso gut eine Thatsache der Sprache war. TsaaaQsgyMiisxa mit tonlosem ¿¿y.a entstand in der gleichen R e i h e mit TQiaxaiöey.a, UEVTSXMSsxa, t-maxaiSsxa. Ebenso vertritt tixoai statt *slxoai (vgl. unten) ein aus der Reihe rgsTg xui i't/.ooi, rrJvrt xui nxoat, xai s'ixoat u. s. w. entstandenes tonloses oder tonschwaches "nxoat. I n diesem Zustand des approximativen Gleichgewichtes standen, wie ich mir d e n k e , die Accente kurz vor, vielleicht noch in der historischen Periode, und daraus könnte sich das Fehlen eines bedeutenden Einflusses auf den Yocalismus e r k l ä r e n ; während der historische Y o r g ä n g e r des griechischen Accentes, der indogermanische, sowohl wie sein N a c h f o l g e r , der neugriechische Accent bekanntlich eine wichtige Rolle in diesem Bezug gespielt hat. D a s neufranzösische scheint gerade gegenwärtig in einem solchen Uebergangsstadium begriffen zu s e i n ; der ererbte W o r t a c c e n t auf der letzten vollen Silbe weicht vor einem neuen S y s t e m , welches nicht ganz leicht zu bestimmen ist. Ygl. Alexander Ellis Transact. Philol. Soc. (London) 1873—74, pp. 113—164 „On the Physical Constituents of Accent and Emphasis." Ein Versuch zur Feststellung bestinimter R e g e l n ist von Charles Cassal a. a. o. pp. 260 ff. gemacht worden. W ä h r e n d die Berichte der Beobachter jetzt beträchtlich auseinandergehen, war unter den Beobachtern des vorigen J a h r hunderts die Endsilbe allgemein als Accentsilbe angenommen. Ygl. Ellis. a. a. o. I n dem attischen Dialekt siegte der neue secundäre Accent nur theilweise, während das Lesbische ihm in allen F o r m e n , wo er eingetreten w a r , den Vorzug g e w ä h r t e , so dass k a u m eine Spur der grundsprachlichen B e t o n u n g geblieben ist; vgl. weiter unten S. 24 f. Die S t r e n g e , mit welcher diese Regel d u r c h g e f ü h r t w u r d e , sieht m a n daran, dass auch der Artikel, dessen „Proklisis" ihm zu einem Theil des folgenden W o r t e s m a c h t , einen Accent erhalten k a n n : so lesb. f j atj = att. r: oy u. s. w. vgl. Joh. G r a m m . C o m . Cop. Aid. 244 b.
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Die Entwicklung des Nebentones zum Hauptton hat eine Parallele in der französischen Accentuation germanischer Fremdwörter. Vgl. Behaghel Zs. für rom. Philol. I 468, der hier die allgemeine Regel behauptet, welche nach einer, wie ich höre, von Behaghel acceptierten, von Prof. Osthoff mündlich vorgeschlagnen Modifikation folgende Formulierung enthält: das Französische legte den Ton auf die früher nebentonig gewesene Silbe des germ. Wortes, aber in gewissen Substantiven „leichtwichtiger Ableitungssilbe" blieb der Ton auf der haupttonigen Silbe. Beispiele sind: dleman — allemand; biwaht — bivdc; sperwäri — epervier; hdbersack — havresäc; hertäri — herdier (altfr.); bölwerk (mhd.) — boulevärd, vgl. ital. baludrdo; Sträzburc — Estrabort (altfr.); heriberga — ital. alberga, albergo, afrz. herberge, herbere, nfr. anberge. thröscela — altfr. träsle, nfr. träle; stüpßla - estöble; hdvan — hdfne, u. s. w. Diese Auffassung von einem Gleichgewicht oder Schwanken zwischen dem indogermanischen und dem secundären Accent im Griechischen basiert sich auch nicht allein auf allgemeinen Analogien, sondern ist eine überlieferte Thatsache der Sprache. Wie verstehen wir sonst die Aussprache der Lautgruppe avd-Qmnovrtva mit ihren zwei Accenten? In äwösxd siaiv — idg. duodek^m snti (ai. dvddaga santi) sehen wir den altererbten Accent beibehalten und daneben den Secundäraccent stehen, ämäsxa naiv ist lautlich blos e i n Wort; *ävs7iißsTog mit zwei Accenten wäre ein ähnlicher Fall; darüber weiter unten. Nach dem Beginn der Untersuchung fand ich, dass die Theorie von der Entwickelung des Hauptones aus einem Nebenton schon vor langem von Curtius ausgesprochen war; obwohl, meines Wissens, weder er noch irgend ein Anderer weitere Anwendung oder Bestätigung derselben versucht hat. Vgl. Fleckeis. Jhrb. 1855 S. 342: „Man hat es längst erkannt, dass die griechischen Grammatiker ihren Acutus nicht so wohl auf die einzig betonte als auf die letzte betonte Silbe eines Wortes setzen Das skr. dbharämahi wird von dem gr. ¿(ptgo/usOa sich nicht absolut, sondern nur relativ im Ton unterschieden haben. Der sanskrit. Hauptaccent ward
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im Griechischen zum Nebenaccent und umgekehrt der skr. Nebenaccent zum Hauptaccent". 5) Folgende Regeln f ü r die Entstehung des griechischen (attischen) aus dem indogerm. Wortaccent werde ich hier festzustellen versuchen: I. Monosyllabische Formen und disyllabische mit kurzer Endsilbe, d. h. alle F o r m e n , wo der Secundäraccent nicht eintreten kann, erhalten den ererbten Accent intact. Sämmtliche anderen Formen werden nach folgenden Regeln behandelt. I I . "Wenn der grundsprachliche Accent weiter zurück lag, als die Stelle des Secundäraccentes war, so erhalten sie den Secundäraccent. I I I . W e n n der grundsprachliche Accent auf derselben Stelle mit dem Secundäraccent lag, bleibt er. IV. Daktylisch ausgehende Oxytona werden zuParoxytona. V. L a g der grundsprachliche Accent dem W o r t e n d e n ä h e r , als die Stelle des Secundäraccentes w a r , dann tritt ein Schwanken ein, das später zu Gunsten einer der beiden Accentuationen ausfällt. Die Gründe der Entscheidung werden bei einigen Formen zu bemerken sein, bei anderen nicht. I. M o n o s y l l a b i s c h e F o r m e n u n d d i s y l l a b i s c h e m i t k u r z e r E n d s i l b e e r h a l t e n den e r e r b t e n Accent i n t a c t . A. Monosyllabische Stämme der dritten Declination. Eine Yergleichung der wechselnden Betonung in novg, noöbg etc. und ähnlichen Wörtern einerseits mit der monotonen Gleichmässigkeit anderer wie "EXXTJV, "EXLRJVOG, deren Accentuation nach den starken Casus ausgeglichen ist, und andererseits mit ähnlichen Erscheinungen im Sanskr. zeigt, dass wir es hier mit einem Rest einer alten idg. Flexionsweise zu thun haben. Vgl. : nwg (dor.) skr. päd Idg. pots nodos padäs p (e) d 6 s noM padl p(e) dl 7rdi3« pädam pödigi nodtt; pddas pödes noäiüv paddm p(e)d6m noai{y) patsü p(e)tsü
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im Griechischen zum Nebenaccent und umgekehrt der skr. Nebenaccent zum Hauptaccent". 5) Folgende Regeln f ü r die Entstehung des griechischen (attischen) aus dem indogerm. Wortaccent werde ich hier festzustellen versuchen: I. Monosyllabische Formen und disyllabische mit kurzer Endsilbe, d. h. alle F o r m e n , wo der Secundäraccent nicht eintreten kann, erhalten den ererbten Accent intact. Sämmtliche anderen Formen werden nach folgenden Regeln behandelt. I I . "Wenn der grundsprachliche Accent weiter zurück lag, als die Stelle des Secundäraccentes war, so erhalten sie den Secundäraccent. I I I . W e n n der grundsprachliche Accent auf derselben Stelle mit dem Secundäraccent lag, bleibt er. IV. Daktylisch ausgehende Oxytona werden zuParoxytona. V. L a g der grundsprachliche Accent dem W o r t e n d e n ä h e r , als die Stelle des Secundäraccentes w a r , dann tritt ein Schwanken ein, das später zu Gunsten einer der beiden Accentuationen ausfällt. Die Gründe der Entscheidung werden bei einigen Formen zu bemerken sein, bei anderen nicht. I. M o n o s y l l a b i s c h e F o r m e n u n d d i s y l l a b i s c h e m i t k u r z e r E n d s i l b e e r h a l t e n den e r e r b t e n Accent i n t a c t . A. Monosyllabische Stämme der dritten Declination. Eine Yergleichung der wechselnden Betonung in novg, noöbg etc. und ähnlichen Wörtern einerseits mit der monotonen Gleichmässigkeit anderer wie "EXXTJV, "EXLRJVOG, deren Accentuation nach den starken Casus ausgeglichen ist, und andererseits mit ähnlichen Erscheinungen im Sanskr. zeigt, dass wir es hier mit einem Rest einer alten idg. Flexionsweise zu thun haben. Vgl. : nwg (dor.) skr. päd Idg. pots nodos padäs p (e) d 6 s noM padl p(e) dl 7rdi3« pädam pödigi nodtt; pddas pödes noäiüv paddm p(e)d6m noai{y) patsü p(e)tsü
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skr.
vuvg
näüs
n d u s
nüvos
n ä u o s
vrj't
nüvi
n ä u t
vrja
ndvam
Zeig
Dyäüs
Aiog
diväs
Ait
divi divam
OlfJ
u.
s.
w.
u.
s.
w.
väcds
/
07t i
väcl
071 (X
vdcam
{.ivg,
skr.
fivog,
b h r a j ,
b h r ä j d s ,
(/««, genit. (x'i'?j'p,
n&rarn,
dunYi
u. s. w.
vdk
0716g >
n
u. s. W.
Ala
gäüs,
id.
vr/Og
u. s. W.
skr.
—
gos,
(nom.
(/floyi)
cph'i'S,,
ßoiig,
ßc,
ßodg;
skr. wa,
avipsc,
(unurspr.), acc.
näras
pl.).
dieser Erscheinung ist k l a r ,
D i e Ursache
'Flamme',
qjXoyog
'Glanz';
etc.
gävas
ävfc'pu,
äv&QÖg,
näras
'Maus';
müsh b h r ä ß
sobald
man
zugibt, dass das Lautgesetz der drei Moren ursprünglich das N o m e n sowohl wie das Y e r b u m traf; g e r a d e wie dem tau
er-
laubt wurde, seinen ursprünglichen Toncharakter, d. h. die Tonlosigkeit, beizubehalten, so war es dem
gestattet, seinen
noöög
A c c e n t beizubehalten, u n d a u s d e m s e l b e n G r u n d ; F o r m e n fielen ganz innerhalb der neuen Accentes. entwickeln
um
E s könnte dem
beide
nächsten Schussweite des
sich kein Nebenton
indogermanischen A c c e n t
auf
voöog
den Y o r r a n g
streitig zu machen. hätte wohl nach
*nödog
nods,
entstehen können,
nbdeg
wie in den meisten Norninibus geschehen ist, ist es aber nicht geschehen.
Die dreisilbigen Formen fanden aber mehr V e r -
anlassung zu einer A u s g l e i c h u n g , da der Trieb dazu in der Mehrzahl der F ä l l e B e k r ä f t i g u n g erfuhr, entweder durch den secundären handelnde *uors()6g; s t . *0(f(jv6g
Accent Gesetz,
sly.MVf
oder
durch
das
* _ U < J < _ Ü U ,
uv.bvog
( s k r . bhruväs);
s t . *elxoi>og
;
noch
z. B. o¡/jtQ¿v neben av^t'^tgoi, worüber weiter unten. — W e n n sich auf Grund der Analogie solcher accusativischen Adverbia wie gúhá, diva, tana ein Betonungsprincip entwickelte, mochte demselben später wohl auch sima, RV. V I I I , 4, 1, 'allenthalben', P W . (vgl. Lanm. 339) neben dem o-Stamm sima- ' j e d e r ' folgen.
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Die idg. Nebenform- pros, wenn im griech. vertreten, wäre mit 7i(jo? (Nebenform von N6TI vor Yocalen, Osthoff M. U. I Y 382 f.) zusammengefallen. Ueber den Accent von TKXQOC wird weiter unten gesprochen. Auf ein idg. W o r t ( ¿ s k " e 'zu') scheinen auch zurückzugehen: skr. dcchä, gr. satt (lokr. svrs Neubildung (?)), abulg. exte, und auf ein idg. 6sk'2e vielleicht lat. tisque. Die drei letzten sind von Burda KS-Beitr. V I 89 f. verglichen worden; dcchä und usque von Bloomfield Am. J o u r n . Phil. V I 41 f. Falls der Accent der Anastrophe in Präpositionen, wie die Vulgatansicht ist, den bewahrten indog. Accent repräsentire, dann gehören auch hierher ano, skr. dpa, got. a f ; sm, skr. dpi; 7 r / s k r . pari; vno, skr. dpa (anders aber unten). C. Disyllabische Wörter im Allgemeinen. Nach unserer Theorie erwartet m a n , dass alle disyll. Wörter trochäischer oder pyrrhichischer Messung im Griechischen ihren Vertretern in den verwandten Sprachen hinsichtlich des Accentes genau entsprechen. Die strenge Anwendung dieses Princips stösst aber auf zweierlei Hindernisse: a. Der Vocalismus- und Accentwechsel, der der ursprünglichen Nominalflexion zukam, war zur Zeit der Sprachtrennung noch nicht vollständig ausgeglichen; darüber schon S. 15. L i t e r a t u r : Osthoff M. U. I "211 A n m . , I I 10 ff., de Saussure, Mem. sur le syst. prim. 221 ff., P a u l P B b . V I 545 f . , Joh. Schmidt, Kz. X X V 51, Noreen P B b . V I I 481 ff., Möller P B b . V I I 492 ff., Leffler Tidskrift N F . I V 285, Kluge Kz. X X V I 92 ff. Obwohl zur Zeit der Trennung ein erster Ansatz zu einer Ausgleichung, die auch bei einigen Stämmen (z. B. o-Stämmen) und Wörtern weiter gegangen war als bei anderen, zweifellos schon gemacht worden war, wählten doch die verschiedenen Sprachen und theilweisc die verschiedenen Dialekte derselben Sprache in ihrem Sonderleben entweder: 1) Verschiedenen Accent und verschiedenen Vocalismus; z. B. skr. cakrd- im. n.), gr. y.vyloq, abulg. kolo n. etc. etc. sollen auf etwa folgende Flexionsverschiedenheit zurückgehen
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(vgl. Möller PBb. Y I I 502, Kluge, Kz. X X Y I 100, Osthoff, PBb. V I I I 258—261): k2ek"ölo-, k2ek°-l6-, k2Jcölo- (= k26lo- und viel2 leicht k- ek lo-), die folgendermassen reflectirt werden soll: 2 2 k ek olo- = ags. hveo^ul. k2ek2lo = ags. hveol, neng. wheel, isl. hjol, skr. cakrä- etc. k26lo- = abulg. kolo. kcklo-— xvxkoc,, ags. hveohl, an. hvel (*hvehl). nöXig = idg. polis, skr. puri- = Hg. pIiis. Vgl. de Saussure Syst. prim. 262 ff. o'ivog — idg. vösnos; skr. vasna-s (-es- ist wohl 'nebentonige Tiefstufe'), Ost= idg. vesnös hoff M. U. I I 12. Interessante Fälle von verschiedener Wahl innerhalb der verschiedenen D i a l e k t e derselben Sprache (Germ.), haben Noreen und Kluge aa. aa. 0 0 . (vgl. ausserdem Noreen, altisl. u. altnorw. Gramm. §§ 262 ff.) gegeben. So ags. hveo^ul, hveol, an. hvel; ahd. zahar, ags. tear (= *teahor), got. tagr, ags. teagor. 2) Gleichen Accent und verschiedenen Vocalismus, z B . : ion. eQorjv, lesb. tontv: ion. äyoriv, skr. vr'shan- (Joh. Schmidt Kz. X X X 23); , skr. samd- (Brugmann Kz. X X I V 2, M. U. I I I 102 ff, Osthoff M. U. I 208 ff. Anm.); vnvog, skr. sväpna- (Osthoff M. U. II 11, Möller PBb. V I I 501); &t/iu, skr. dhdman-; ¿ojrtjo, skr. (lata (daneben allerdings d Iiirwo skr. dato,) , dorrjo etc. 3) Gleichen Vocalismus und verschiedenen Accent, z. B.: dyodg, skr. äjra- 'Weidetrift'. Zu dieser Kategorie gehört aber eine verhältnissmässig geringe Anzahl von Fällen, wenn wir nämlich die weiter unten noch zu behandelnden Erscheinungen wie To/(05 : ro.tto'c; ronnoc : TQonog, esha- : eshd, cpovog: ghanä-, worin die Ausgleichung des Accentwechsels sich nach einer bestimmten Regel an eine Bedeutungsverschiedenheit angeknüpft hat, ungerechnet lassen. b. Ein zweiter Grund, warum gerade die flectirten Formen einer Abweichung von der grundsprachlichen Betonung mehr ausgesetzt sind als die unflectirten, hat mit einer speciell griechischen Lauterscheinung zu thun.
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24
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Obwohl der Nominativ eines zweisilbigen Nomens dem 'secundaren' Accent nicht zugänglich sein mag, werden doch einige der anderen Casusformen es immer sein können; z. B. ow/.o'c aber ooi/ov (vgl. oben S. 10 f.). Und die Neigung zur Gleichmässigkeit in der Flexion vermochte dann wohl den einmal in die iambischen oder spondäischen Formen aufgenommenen recessiven Accent durch Analogie auf die trochäischen resp. pyrrhichischen hinüber zu führen. Solches war durchweg der Fall im aeolischen (lesb.) Dialekte. Wörter von mehr als zwei Silben konnten auch im Nom. und Accus, den secundären Accent empfangen und thaten es im Lesb.: noTU/uóg, lesb. ndra/iog; ßuailsvg, lesb. ßaaiXsvg. So auch Wörter langer Endsilbe: lArysvg, lesb. "Aroevt;. Lautgesetzlich ist das Yerhältniss wie im folgenden Schema : Attisch 1
Lesbisch
Svi tag tiviiov UviMÒ
*&v/twg üviko (Oviioio) Sé uni (&vf.i
*Siu£ Dvuiií d'v/.toTv &V/UOÍ dv,uwv
¿tv lit
dvfioTg Svfiovc
¡fvuoíQ déao/g
dv/ttoi Uvutov
Sanskr. dhUmds dhümásya dhümay-a dhwmám dhúma dhümu (-du)
(dvuoi?) * dhwmám (vgl. caräthäm R Y . I , 70, 3) dhümäis dhumari.
1 D i e scheinbare S c h w a n k u n g der attischen B e t o n u n g zwischen Circumflex und Acutus darf nicht irre f ü h r e n ; der Ton l i e g t hier, ausser im Vocativ, immer auf dem 'thematischen' V o c a l e . Vor vocalisch a n l a u t e n d e n Wörtern in e n g e r e r Satzverbindung g e h t das Schluss-i des Nom. plur. zum Anlaut des f o l g e n d e n Wortes über (vgl. Härtel Horn. Stud. III 7 ff.), und das -o bekommt rechtmässig den Acutus, w e l c h e r auf den Accus, plur. nach dem Verhältniss »vfioq : ov übertragen wird; anders aber jetzt Hanasim Kz. X X V I I 612 ff.
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Lesbisch *&vfiog und *dv/nov glichen sich leicht mit den anderen Formen in S-v/nog, &v/.tov aus. Nach unserer Erklärungstheorie sollten wir nun aber erwarten, dass u n f l e c t i r t e Disyll. mit kurzer Endsilbe von der Barytonesis verschont geblieben seien, u n d , dass solches der ursprüngliche Thatbestand wirklich w a r , dafür haben wir, glaube ich, unter den spärlichen auf den lesbischen Accent bezüglichen Grammatikerberichten eine wichtige Hindeutung in dem ausdrücklichen, mehrfach wiederholten Zeugnis, dass bei den Präpositionen und Conjunktionen der Accent im Lesb. bleibt, wie in den anderen Dialekten. Genannt werden: dva, xard, öid, ¡xerd, dzd(j, avrdo; vgl. Meister gr. Dial. I 31 f. Und die Autoritäten dafür sind: Choerob. in Theod. 843, 6 (Gais.) = Lentz, Herod. I I 825, 3; Apollon. nS(u dvr, 93 B (Bekk.); Schol. Dion. Thr. Bekk. An. 929, 16; Apollon. ÜSQI avvv. 309, 15 (Bekk.). Von den Zahlwörtern kann man die Bewahrung der Oxytonesis nur bei *enra erwarten; die anderen waren entweder schon urgriecbisch baryton wie äexa ni^mt oder dem secundären Accent zugänglich wie OXTW (att. OXTOJ) und *svvsA (att. ewsa). Yon den Adverbien werden auch die allermeisten entw e d e r u r g r i e c h . B a r y t o n a , wie ßiaooi, vvtSs, Ssvqv, sow, Indvw, avio, y.d.TOiitev, ngoofrsv, ngdoiha, dklora (a'AAori) oniad-a (omofrsv), vniQßa (i'Tifijßsr), a'ißs (f i6e), avrs, onnora, oder
der Barytonesis zugänglich gewesen sein, z. B. ui, äi'v {ali, ahv ?) — og) 'Rathschlüsse', ddmsas'herrliche T h a t , wunderbare Wirkung'; snog 'Wort', vdcas-
' d a s s . ' ; trog ' J a h r ' ,
l a t . vetus, a l b a n . viet ' J a h r ' , w o r i n
-ie- ein haupttoniges -e- vertritt, vgl. Gust. Meyer Albanes. Stud. I I 19; og 'Sommer', hdras'Flammenguth'; xXiog crdvas-
'Ruhm',
' W o l k e ' , ndbhas-
avest. «o/o, lat.
'dass.';
tuevog
' N e b e l ' ; *avyog augus-tus\
mdnas-
'Muth',
cf. hu-avyr^
neog
'Sinn';
s k r . ojas-
'männliches Glied',
' d a s s . ' ; mog ' F e t t ' , ptoas- ' d a s s . ' ; nldrog
'Breite', prdthas-
vtipi) anbetrifft, so ist klärlich Contamination eines • A o / o - s masc. = skr. väha-s 'Zugthicr', ' W a g e n ' , abulg. vozü und des Neutrums in H e s y c h . i^fa/ptv anzunehmen, wie auch schon w e g e n
des Wurzelvocalismus des Neutr. ¿'^fc- von anderen bemerkt worden ist. Aehnlich lat. ponäus, neutr. durch Mischung aus *petidos- und pondoin pondo ablat., modes- in modestas aus *medes (= umbr. meds, mers)
und modo-, modus masc.
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vertritt? Dann wären Accent und Yoealismus gleichmässig ausgeglichen. In folgenden Fällen ruht der Ton im Sanskrit auf einem ¿-Yocale, der im Griech. consonantische Function gehabt h a t : dtoaog 'zweifach', dvitiyas 'zweiter'; xuivög 'neu', kanyä 'Jungfrau'; rginoog dreifach', trtiyas 'dritter', got. pridja-. Andere Abweichungen sind: i)Toi;, divyds 'himmlisch'; dygög 'Feld', djra-s 'Flur'; y.ttjvgog 'Pfeil', xtargov 'Pfriem' haben nichts mit skr. tjastrd-s 'Schwert', gastrd-m 'schneidendes Werkzeug' zu t h u n ; die griech. Wörter sind, als zu xsvrtw gehörig, aus *Y.SV¡t ein íf'og, nfguh-ra etc., aber kein n9nlußrlg ein öaußo;, -nF^a^ß^g aber kein avaidrji ein aidtúc aber kein aßaqijg ein /?fißOi, yutüßapt'^, nlvoßaQijg, XaXxoßaQ-r^ etc. aber kein *ßaor/;; aßXaßqg ein ßXußo; {ßXdßt{), »eoßXnß-qg, jroX.ußXaß/jg etc. aber kein *ßXaßljg; ayrvr/g ein yero:, al&Qt]yrrijg, etc. aber kein *yfvrjg\ ein h3os, aFQonSrj;, aXXofvftjt; etc. aber kein *nSt]g; AR¡S>¡( ein r/Sog, ufXtv¡3r¡t, 3vut]Sr¡aber kein *T¡(SI¡Í', AXOTTTIJC ein XQÜTO;, }yxQuTt]c• ITTIXQCCTIJC , LtioxnuTi'c etc. aber kein *xgarr]; u. s. w. Mit den wenigen Ausnahmen, die diese Regel erleidet, -wie i p n v d ! ¡ ; (¿y/rvdy c); aatpt¡í (a»a¡x>!) n a c h "A;IOXXOV ; "Houy.Atg, AvoixXsg s t a t t u n d neben 'H(>dxXtig, Avoiy.Xtig zunächst nach Evysvtg, 2ojy.Qa.Tsg (die freilich ihrerseits = *Evysvsg, *—any.Qaxig schon mit d e m S e c u n d ä r a c c e n t b e h a f t e t w a r e n ) ; wohl a u c h äösX(ps nach növrjQE, fw/ßrjQs, da uösXyüg schon selbst N e u b i l d u n g an Stelle einer ursprünglich l ä n g e r e n F o r m w a r , vgl. unten S. 59 f. F ü r innsv (Innalg), A/iXXsv u. s. w. h a t W a c k e r n a g e l Kz. X X I Y 295 ff. eine E r k l ä r u n g (innsv — *'mnisv — äcvayo, Inntiig = agvayü-) versucht, welche, wie G. Meyer gr. G r a m m . S. 287 A n m . 1) mit R e c h t b e m e r k t , w e g e n der U n s i c h e r h e i t der W a c k e r n a g e l ' s c h e n A u f f a s s u n g des U r s p r u n g s der N o m i n a auf -svg selbst unsicher i s t ; mehr befriedigt Osthoff's mir mündlich mitgetheilte Y e r m u t h u n g , " dass hier f ü r alle Fälle das häufig zur A n w e n d u n g g e k o m m e n e Y e r h ä l t n i s s ZBV : Zsv'g die N o r m a b g e g e b e n haben w e r d e . U e b e r die P e r i s p o m e n i e r u n g von rjoT (¿¡tag), alöol (ulö(og) und AtjxoT (.:///z~ai), nsiOoT (nsiOu), r^ym {ij/jti) u. s. w. h a t J o h . Schmidt in seiner eingehenden U n t e r s u c h u n g Kz. X X Y I I 3 7 4 ff. k e i n e E r k l ä r u n g geliefert. D i e Z u r ü c k z i e h u n g des Accentes in den griechischen „ K o s e n a m e n " , wi e Ayaßog (= Ayußoy.Xrjg u. s. w . ) , fidd-vg (= ßaSvy.fi/iiijg u. s. w.), "Iwv ('loßärrjg u. s. w.), e r k l ä r t F i c k Die griech. P e r s o n e n n a m e n S. X Y I I I für eine „sinnreiche A u s k u n f t " der Griechen, um dieselben von den gleichlautenden Adjectiven zu unterscheiden. E r s a g t : „ U m diese meistens mit den wirklichen echten B e s t a n d t h e i l e n der Volln a m e n lautlich z u s a m m e n f a l l e n d e n K o s e n n a m e n vor d e m Missverständniss zu s c h ü t z e n , als b e s t ä n d e n sie in W a h r h e i t f ü r sich selbst ohne A n l e h n u n g an die entsprechenden zweistämmigen N a m e n , h a b e n die Griechen die sinnreiche A u s k u n f t e r g r i f f e n , die fraglichen K o s e n a m e n f ü r die weitaus grösste Zahl der F ä l l e durch den A c c e n t von den betreffenden W ö r t e r n der S p r a c h e zu scheiden, indem der K o s e n a m e
—
51
—
durchweg den Accent zurückzieht, während das entsprechende Selbständige W o r t meist am E n d e betont wird". Dass die Sprache sich eines schon existierenden lautlichen Unterschiedes bedienen sollte, um einen Gebrauchsoder Bedeutungsunterschied zu m a r k i e r e n , ist vollkommen glaublich; nicht a b e r , dass die Sprache einen solchen lautlichen Unterschied aus eigener K r a f t erschaffen sollte, vgl. Behaghel Germania 2 3 , 2 9 2 ; P a u l Principien 133 ff. Ich vermuthe, dass die betreffende Betonungsweise v o n d e m V o c a t i v g e b r a u c h h e r s t a m m t , der, wie J o h . Schmidt Kz. X X V I I 377 in Bezug auf die öi'-Stämme e r k a n n t hat, g e r a d e in K o s e n a m e n eine h e r v o r r a g e n d e Rolle spielt. 1 Y o n einer A r t „Nominalaccent" (einem vielfach missbrauchten A u s d r u c k ) k a n n hier durchaus nicht die R e d e sein. (Ueber den Unterschied der B e t o n u n g zwischen „Nomina actionis" und „Nomina agentis" vgl. S. 69 ff.) Die B e t o n u n g der K o s e n a m e n steht fast ebenso oft im Gegensatz zu derjenigen der sonst lautlich gleichen Substantive als im Einklang mit derselben: vA.ywv ( K o s e f o r m zvL'Ayúvtnjiog u.s.w.) n e b e n ayiúv;
Aiyur¡
(Alyjtoy.Xijg
(Evyrjvt'iy u . s. w . ) n e b e n &vfwg; {KaiQoytvr¡g
neben
u. s. w.) n e b e n al/jitj;
tv/r¡;
"Inyvg (Inyjvoog
&v/.iog
(Qvf.toy.ltjg
Ev/ij
u . s. w . )
u. s. w . ) n e b e n iayvg-
u . s. W.) n e b e n »aifjng;
Kdnvog
KaTgog
(Kunvoysvijg
u . s. w . )
neben -/.unvóg u. dgl. mehr. Dagegen stehen, bloss zufälliger Weise, wie ich glaube, im E i n k l a n g : "Innog ('ImtóXvrog u. s. w.) 1
W e n n man a n n e h m e n d a r f ,
g a n g von i o - Stämmen
sei
e i n r e g e l r e c h t e r alter
im I n d o g . ,
in F o l g e
Vocativaus-
der T i e f s t u f i g k e i t
der
E n d u n g , -i g e w e s e n , w o f ü r man sich auf d a s lat. fil% b e r u f e n k ö n n t e , s o wäre zu v e r m u t h e n , dass im G r i e c h i s c h e n durch Einfluss e i n e s V o c a t i v e s auf -i ( N o m i n -di](wg,
lörpo'c,
oivrjQog,
X!(jdg,
(paöu>Xdg,
vyiqpo'g,
pyrrhichischem avaXog,
rgoyaXdg droqepdg, Xanaooc,
a u f -Xog
Ausgang:
d.aog,
¿Xt-Süinrog
u. s. w.,
alle wie das Verb finitum „recessiv" betont. E i n p a r o x y t o n i e r t e s -/.ispog f i n d e t a l s o k e i n e h i s t o r i s c h e B e r e c h t i g u n g ; es muss eine Secundärentwickelung der griechischen Sprache sein. Wackernagel ist der einzige, so viel ich weiss, der eine Erklärung versucht h a t ; er vermuthet Kz. X X I I I 459 eine Beeinflussung seitens des Infinitivs. W i e k a m aber der Infinitiv zu diesem Accent? Und w a r u m bewirkte etwaiger Einfluss eines XiXvaOut nicht vielmehr ein *XtXv/.i£i'ng statt des XsXv/nsvog? Weiter fallen ganz besonders hier in's Gewicht die „isolierten F o r m e n " tggcDßsvog 'stark', axa/jisvog 'gespitzt' (vgl. Curtius Yerbum I I 2 243, Osthoff P e r f . 319), ££()f.t£vog Horn. ( s l o / i t t v o g Callim.) 'gereiht'; ts/j.t£i>rj' Gwsyjoj.i£VJ) Hesycli. I c h h a l t e a l s o AsÄfifif-iivog f ü r e i n e l a u t g e s e t z l i c h e E n t w i c k e l u n g a u s *X()ut/ii,uev6g (riricanä-), ger a d e w i e nor/.iXog a u s * 7 l o t x i X ö g (skr. peculd-) hervorging. Diese Participia sind gewöhnlich von daktylischem Ausgang, da in den allermeisten Fällen die Antepaenultima lang wird, wie es schon die allgemeine Bildungsweise dieses Tempus mit sich bringt; v g l . £ l X r j / . i / . i £ v o g ^ nsnXijyiiivog, xf/aJ¡.dvog (y.fxaoc, tfaoi-itvog, f.isvog,
nsTtva/nsfoc, ßißXtfi/Ltii'og,
didyay/.ttvog,
•n£(fiXrjj.i£i'og,
v.sy.oovd/.isvog, dtiSufj^iivog,
y.ty.o/Liio^itvog,
fi£f.iiodiofi£t>og,
dsöfty/iit
vog, enraXutvug,
ilitti-oq
(ivvvui),
Tiuyaoy.svaiTftsvog,
7i£7ri(jT£v/ittvog,
ßsßXi]/.i£fog,
nsmöoa/.i-
iirutr/iievog, y£yavc-
Die mit Yocalkürze vor dem Suffix wie Xelvt-tcvog, ¿Edvfii'rog, T£Ta/.t£vog sind dahingegen weitaus in der Minderzahl.
¡.i'tvog,
¿£äav/.tfvog,
¿t^pciiiifvog.
C. I m i n u t i e r t e (Tatpurusha und Kharmadhäraya) C o m p o s i t a , d e r e n z w e i t e s G l i e d ein d u r c h ein S u f f i x -o-, - e - v o n e i n e r V e r b a l w u r z e l g e b i l d e t e s Y e r b a l a d j e c t-i v i s t . Z. B. ßoijäyofiog (statt *ßorld(io/Li6g — u u) und Tta.igw.rnvug (statt *7ittTQ0xT0i'6g — o 6) gegenüber oXßioF£(>yog (o — u) und alyoßooy.dg (o — 6). Da in Bezug auf den Charakter und die Bildung solcher Composita ein Misverständniss obzuwalten scheint, wild es hier nöthig- sein, eine etwas ein-
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69
—
g e h e n d e r e U n t e r s u c h u n g - a n z u s t e l l e n : e r s t e n s ü b e r den C h a r a k t e r des zweiten Gliedes; zweitens ü b e r das Verliältniss z w i s c h e n o x y t o n i e r t e n C o m p o s i t i s dieser C l a s s e und d e n e n , welche eine ähnliche B i l d u n g , aber eine verschiedene Betonung haben. I m Griechischen werden aus Verbalwurzeln mittels des S u f f i x e s - e - , -o- u n d mit t i e f s t u f i g e m o d e r o - V o c a l i s m u s in der Wurzelsilbe Substantivformen gebildet, w e l c h e , wenn o x y t o n i e r t , e i n e a c t i v i s c h e (nom. ag.) B e d e u t u n g , wenn paroxytoniert, eine abstracte ( n o m . act.) o d e r m e d i o - p a s s i v e B e d e u t u n g a u f w e i s e n . Mit diesen zwei B i l d u n g e n s t e h e n d r e i a n d e r e in e n g s t e r V e r b i n d u n g : 1 ) W u r z e l s t ä m m e , die t h e i h v e i s e a c t i v e , t h e i l w e i s e p a s s i v e B e d e u t u n g h a b e n , z. B . : xkuírf/, -y.Xeip, xXonóg ' s t e h l e n d , d e r s t e h l e n d e ' ; >, s k r . -yujá-, yugá-m v e r b i n d e n d , J o c h ' u . s. w . ; -nijS, in yXayonr¡Í ' w a s die Milch g e r i n n e n m a c h t ' , nccyog ' B e r g s p i t z e , E i s , F r o s t ' , vavnr¡yóg ' S c h i f f b a u e r ' ; -nXat, TpínXai 'dreifach', itlov.og ( p a s s . ) ' G e f l e c h t ' , nXm.7] 'das F l e c h t e n ' ; -nX¡¡% ( a c t . u n d pass.), á¡.iq)mXr¡% 'zweis c h n e i d i g ' , -/.aTunX^S, ' b e s t ü r z t ' ; dinivZ u n d öhrv/og 'doppelt g e f a l t e t ' , nríi ' F a l t e ' ; TrpóacpvS u n d rrpóacpvyog ' Z u f l u c h t s u c h c n d ' ; so lat. nix, g r . vU-pa g e g e n ü b e r g o t . snaitos = i d g . snoigh-os; s k r . -elf c : -darrá-; lat. -fer (semiferj: ferus; nex: s k r . näga-; s k r . räj-: rajé-; avg : avrdg u. s. w. 2 ) O x y t o n i o r t e A b s t r a c t a feinin. g e n e r . a n B e d e u t u n g den p a r o x y t o n i e r t e n Masculinis ä h n l i c h , z. B . : ró/nog, TOf.ir¡ ' S c h n i t t ' ; (pópog ' T r i b u t , A b g a b e ' , (pnpú 'das T r a g e n , d a s g e t r a g e n e ' ; azpótpoc, nrporpij; ayopog, ayopá ; nÓXog, ávuToXr¡; GTTÓpoc, an opa ; icófrog, no3~>í; rpóy oc, a g s . pra'¿,u f. ' L a u f = TPOYR¡; rá(p,og m., rray/f; ipd-óyyog, og ' arfrjodtaorrjg 1 Die Aelinlichkeit griech. und skr. Bildungen dieser s c h o n von B o p p v e r g l . A c e . S y s t . 151 ff. b e o b a i - h t e t w o r d e n .
Art
ist
—
71
—
Hesych. 'Ausschweifung in der Liebo' (ftpti'iay.io). ßovSdyog (— *ßovdo()ög) 'Kühe bespringend' (Aosch.) enthält auch das Activum. Eine späte oder secundäre Differenzierung liegt vor bei Oa/.tßog (bei Homer neutr., später masc.), vgl. Eusth. 906. 53: y.ai Odfißog
¡.av jj (-•/.77/.rfStc, Oufißog Jf y.axd o f f T a v rd.mv o iurrAa-
ydg (i. e. erstaunt). Hier wird die Oxytonesis bloss als Adjectivbetonung sicherlich unursprünglicher Weise behandelt. So auch, aber in umgekehrter Richtung, bei vielen wie: JoXi/dc lang', öoXi/og die lange Rennbahn'; yXoiog 'klebrig', yXoTog 'Oel'. Ueber derartige Paare im neugriech. vgl. Krumbacher Kz. X X V I I 527; vgl. auch unten S. 83. Ao^og'Lagerung, Auflauern, Hinterhalt, Niederkunft', Xo/og 'Kindbetterin'; /nor(jdrpog,
Lärm';
die
Berge
txrimni)
tobend'
; frv/iOfp,3 doog,
dvo-axdnog,
oiwvo-
y.vvoaadog ;
yi/./ioard'log
ov/.orodyng
y., r. X. ; (rpiiiyw)
( r ( l o ' f d g ) x. r . X. :
Aesch.;
o/ißpoxrvTiog
Xao(fi9d()og,
(xrvnog
avT0'p9d(J0g,
olxorp-
(,9(>hf.odai). endet auf einen Consonant, der
H o r n v y.epaoßdXog fivacpo/'og
spät.;
P l a t . ; nvy/iayog
Horn.;
rfXsocpdyogHorn.;
H o r n . P i n d . ; arty.tarpdpog
Tfvytnq.ôoftç A e s c h . ;
;
OOO/.TV-
des zweiten Gliedes Position
so)gtf)d(jog
uoyoaroy.og
Soph.;
Horn.;
mit
bildet:
ôty.aoTrôXog
y-foc.aifdoog
otXaotfdoog
Eur.; Aesch.;
(pioncpooog
Eur.;
rrvo-
Plut. y) I n
der vorletzten
auch
sein
mag
—
i)y.aTrjßdXog, fy.i]ßoXog, oâoiiïoxoç,
ßovädyog,
xoXog,
o()£iox6f.iog,
Osi^idyog, rvnog,
(XarpijßdXog,
2)
Wie
gezeigt worden
S o will noäijveuog, klären.
ipivä'yydpog,
(sp.),
ßorjddog, ßovroitog,
rQvyr)]it7]ydnng,
yerj(F;öoog, àiutXrjrpdoog^ Tviifiijiovyog
oder
dvrjy.dog,
dvrjjrdXog,
yjiuwrvTtog,
—
langer Yocal
I/UT ijy.d/iog,
vai\an/og,
KiTrd'/.og, ßovndXog,
Silbe bleibt ein
yoXijôdxog,
(oog, ß()v'krjyd(ir>g1 äiy.rjydoog,
hier
Schmidt
ß) Das erste Glied tTTfößolog
yog,
;
Joli.
Anlautsconsonanten
Horn.;
dem
Y., T. ').. ;
VQIOTONXDOG
Xaonadog,
xpiOorpayog, Xaorpdqiog
ftÔQOg x. r. X. ; a/.'hotindog
xdog
;
y. T. k. ;
•/.. r. X. ; vavord'kog,
ßovtjTQOfpog, 7Tog ' d u r c h
Inronlofioç
r . X. ;
X.
v g l . s k r . praçnd-
ÎTXO77OÇ, ¡Lt^XoaxoTTOç, Tifktay.o7iog
dem
—
u . s. w . dass hier
in er-
eine'
g l a u b e , d a s s es sich
eines
älteren
Materials
-
91
-
der Sprache handelt, ist es jedoch unverkennbar, dass die Erscheinungen in direktem Zusammenhang mit der Wirkung dieser „Loi rythmique" stehen. Die Zahl der Composita wie narQoyovoq mit kurzer Antepaenultima ist auch bekanntlich verhältnissmässig viel geringer in der früheren als in der späteren Sprache; vgl. rsv/sacpopog, mv/oifopog Eurip. Die Grammatiker erklären oic/.soifppog mit aaxoqjo'pog] vgl. auch fXaiprjßolog Horn., aber ¿kw/oxrovog Eurip.; dvrjffäyog Aesch., ttvoäoy.og Eur. u. a . ; ¿domooog, odomou-co neben odotpvXa'E,, odo7ioi(io u. s. w. Der Typus dvoaxouog als Betonungsweise für active Tatpurushas mit kurzer Paenultima entwickelte sich vermuthlich zu einer Zeit, wo die Formen mit langer Antepaenultima verhältnissmässig viel zahlreicher waren als in der classischen Zeit, und übertrug sich dann auf alle auch mit kurzer Antepaenultima gebildeten gleichartigen Composita, bei welchen die active Bedeutung besonders zu betonen war; 1 z. B. ät]ur>ßöung^ irrfkoihiiing, aioyooAoyog, ¿tini'oXo/og, dprononog (*7i07i0g = lat. coquus), atfioc/)6ßog, navroldßog u. s. W. Neben den auf die geschilderte Weise entstandenen Immutata standen auch die entsprechenden Mutata, 2 die von den ersteren äusserlich nur durch die recessive Betonung — und das auch nur in den kurz auslautenden Casusformen — zu unterscheiden waren. Zahlreiche Uebertritte der Immutata in die Accentuation der Mutata sind zu constatieren; das umgekehrte aber nicht, was theilweise aus der Kraft des 1 Zu bedenken ist auch, dass, da die zweiten Compositionsglieder fast alle zweisilbig sind, die Compositionsfuge in der R e g e l hinter der drittletzten Silbe fiel; ob dies nicht einen ähnlichen Einfluss auf den A c c e n t gehabt hat, wie die L ä n g e der drittletzten? Zu vergleichen wäre dann die B e t o n u n g der Adj, auf -Xeog, w o r i n , falls das -X- nicht zum Stammwort gehört, sondern n l s T l i e i l des Suffixes empfunden wil d, Parox y t o n e s e erseheint (Goetll. Ac.c. 2 9 3 f., Chandler Acc. § 368, 1), vgl. &a S -
aaXf'os
(d-apuos)
Horn.,
xf^SaXfo:
[xHtfio:)
Horn ,
aoTrriXto:
QioyuXf'os (eioyrj) Horn., XfirraXfoi (XtTiTo;) Hom. Xfo;
(ai&i'i/.tj
JatJuXXto), 2
,
xoviridXeos
Etym. Mag. tvfyyeiav
VSÜJQ
' TO
eiDrtXo:),
Sf
TO
daifiäfooz
Hom.
(XOVLOUXO;)vgl.
755, 47
IVTITTFQ
damit YAO
' TTQONTXQOLVTOVTOI (V? Tra&og. CtTTO VFIDTOZ
oog 'tiefen Strom habend') aufzufassen, lag nahe, ü e b e r diese Unregelmässigkeiten und die Schwankungen der Ueberliefer u n g vgl. Chandler Greek Acc. S. 132 ff. Beispiele von Mutierten neben Immutierten sind: ay.Qoßo'kog 'aus der F e r n e werfend', ay.Qoßolog 'durch einen W u r f (ßdlog) aus der F e r n e getroffen'; ¡7T7inóon/.tog 'Pferderenner', 'mnodooiiag 'Platz wo das Rennen (ßpoitog) der Pferde stattfindet'; /.ir¡TQoy.vóvog 'Muttermörder', ur¡To¿y.rovor 'von der Mutter ermordet'; no'lvlóyog 'viel redend', nolvloyog 'wovon viel gesprochen ist oder werden muss, viel W o r t e (Xóyog) verlangend'; vavuáyog 'zur See kämpfend', vav/.ta/og 'zur Seeschlacht gehörig'; Qr¡(jovóf.iog 'wilde Thiere weidend' (votuóg), dr¡^óvo/.iog 'von wilden Thieren beweidet'; ßowofiog 'Rinder weidend', ßovvo/.tog 'von Rindern beweidet'; ßovarQocpog 'Rinder lenkend', ßovar()0(pog 'gepflügt'; dopmóvog (?) 'mit dem Speer kämpfend', ¿oohovog 'Speerbedrängt' ( i r o v o g 'Noth, Mühsal, Kampfmühe'); ngiüToyovag 'zuerst g e b ä r e n d ' ( ? ) , VQMTáyovog 'erst geboren'; zweifelhaft ist vXoxófiog 'Wälder besorgend' (y.ouío)), vXóxofiog 'mit W a l d bewachsen' (y.óf.ir¡). Andere Bahuvrihibildungen sind: -nohixQonog 'viele W e n dungen (joónog) machend'; /.ir¡TQ¿Soy.og 'von der Mutter empfangen'; o,ttóyorog gleiches Geschlecht (yóvog) habend; oudÖQo/.tog 'denselben Lauf (ó'oóiiog) habend'; vavlo/og 'den Schiffen einen Ruheplatz ( X ó / o g ) bietend'; noXvnXmtog 'viele Geflechte {ir'hoy.og) habend'; ivzduotiog 'sieben Bahnen {JXÓQog) habend'; ó/uócmopog 'gleiche Saat (onnpog) habend'; ootoirpocfog 'Nahrung auf den Bergen habend' u. s. w. W i r gehen nun zu anderweitigen Beispielen des P a r oxytongesetzes ü b e r : D. E i n e R e i h e v o n properispomenierten W ö r t e r n m i t D i p h t h o n g in d e r v o r l e t z t e n S i l b e .
-
93
—
Ein Circumflex auf der Paenultima kann einen ursprünglich sowohl auf dem zweiten wie auf dem ersten Moron derselben stehenden Accent vertreten (sanürog = soraForog, öovvai — s k r . dävane
u. s. w. (vgl. S . 5 8 , 6 4 ) .
Schon besprochen ( S . 63 ff.) sind die Adjectiva (pavXog (=
*cpavovlog)-
xoTlog (—
yuvyog (.?), äfjhig (?),
navlog
*yjo FÖ.ogx,
üalyog
( =
Neben den Adjectiven wie xepaog 'gehörnt' ( = vgl. lat. cervus,
ahd. hiruz),
däFtQog),
(?). ravaog
*y.toaFog
'ausgedehnt' (*ravaFy.suvóg, ßovvog E r h ö h u n g ' , yovvóg 'Fruchtgefilde', y.anróg Rauch' u. s. w. ovgavog scheint dagegen seine alte adjective Betonung beibehalten zu haben. De Saussure Mél. Graux. S. 743 leitet das W o r t aus *oF(f)pa''0£ (?). Hier käme es dann auf eine Chronologie der Lautgesetze an. M. A d v e r b i a a u f - , « ( c t . Auffallend und in ihrer B e t o nung ganz allein dastehend sind die P a r o x y t o n a von daktylischer Messung: r¡oéfia 'sanft', Aristoph. vnijQSfiä 'etwas leise' Dion. P . , av) TIAXAIA 'AIOIG * * * * * TPONMOI' IJ via '/hßig. Vgl. a u c h B e k k . A n e c d . 678, 2 0 ; A r c a d . 120, 22 ( = L e n t z l l c r o d . 1 369, 10). ¿ypsTog • tiyoung
A r c a d . 87, 6 "Whecler,
; ayntiog
Lentz
TO y.mvov,
Ilerod. I
I ) c r grie.i'.litsoiiß N o m i n o l a c o e n t .
230,
ayottog
9).
eis TO
In
arnxoi'.
partiellem g
Widerspruch (paaiv
dazu
Ol naXaioi
ßißaofiw
stehen
naod
¡.isv roTg 'AiTiy.oit;
Atovvaio^
y.ai naod
àvdyvmni^
***
TOT^
-
folgende Notizen : ni
TÓVOV g v avvdiint',
Eust. 217, 39. maino
1 il
7iagd y.ai
TT pone ottundo
TIOOVUooìvveaUat
äs TM votrjtfj
Tvgavviav
***** ^
ATTIY.OT^,
¿è àyj>i~ov
rrjv
TiQWTtjv
FIBVTOT
9 Tj S c h o l . Y e n .
uva-
ir(¡omoKinàullai naod
B. 269
o'S,vvovoiv, ni
noirjzfi
( =
Lentz
Herod. 1 135, 25). dyotwg • TOVTO äs oi 'ASr/VaToi noimaoiiivvovoiv An. Ox. I I 284, 19; vgl. Lentz Herod. I 135, 25. 3'£Àotos' : yiXoio^. Letzteres neu-attisch; vgl. ausführlich Dindorf in Stepli. Thes. Eine BedeutungsVerschiedenheit liegt nacli einigen hier v o r ; vgl. unten S. 118. o/.toiog syst
: o/noiog.
TI y.aivòv
r o óiioTog
y.ard
sv rs
Letzeres
avi'RJ&siai',
attisch.
(ì)^ (fiaaiv,
dXXoi^ y.ai iv'Oävaosia,
/.tàXXov
äs
'ATTiy.rjv
ro
o/noiog
Eust. 531,35;
o ndvTMg
avaXoyivTSpov
Eust. 569, 18; vgl. auch 799, 4 0 ; 341, 13; Theognostos An. Ox. I I 54, 3 sagt über ¿/.wTog : TOVTO oi VÌ(ÓTS(JOI [ATTIKOÌ äs VOOTIUODIVVNVAIV; vgl. auch B e k k . An. 678, 1 9 ; ófioTog wird als dorisch bezeichnet, Greg. p. 318 (Schäfer); vgl. Ahrens Dial. I I 35. dyoor/.o,- : dyooixoAusführlich darüber Steph. Thes. Nur auf die Autorität von Thom. Mag. wurde die P r o p a r o x y tonirung dein attischen Dialekt zugeschrieben ; andere knüpften an eine Bedeutungsverschiedenheit an (vgl. S. 118). TOV
OT-IOMG
t oij/.t og : toT/i«)^.
EQtjfxnq ATTmö^,
toijfiog
äs
na()d
TW
noirjTij Lentz Herod. I 171, 12; Et. Mag. 373, 14. Eust. 341, 12 gibt sgijfAOü als attisch und èpijftos als y.oivóv aus, und
217,
or VS(UTS(JOI
d'tavoa;
6 sagt 'ATTIMI
vgl. 531,
er
über
soijftag
und
ttol/iwg
DVUHRYTOL; notmaoth'Svt'av,
32, 4 1 ;
822,
: y.ai avrà wg
>F >/atv
ydo IJoio-
5.
tToTftog : svmuog. W i e tgijftoi;, vgl. auch weiter: Eust. 206, 1, wo ITOÌFIOII die Betonung nOV naXatwv ATTIYMV genannt wird. ¡•¡d'tXvyog •• ßösXvyog. Letzteros die attische Betonung. E u s t . 341, 15. iuoySiyoóg
• /.w/dr/poc;;
nnvi^oi)^ : ndvi]()og.
Die
proparox.
Formen sverden dem attischen Dialekt zugeschrieben, und von allen Autoritäten, ausser Tryplion (bei A m m o n . p. 116), mit Geltendmachung von Bedeutungsverschiedenheit. Die
-
115
-
Stelle bei A m n i o n , l a u t e t : d òè ol \iivr/.oi ßayvrovovnn', ov i)avftuoTÓv fan," /uinovai yào r!j ßagvrrjri * * * * alare OVY. tlg ÖIAOTOLTJV TOV ARJUAII'OF.II'ROV I-VODV rrTV ßaovrrjra ¿À.À.' o T T ) o g ixnkr^ovvrsg o v t ù k TrpoqvéyxciTo. Dagegen Arcad. ( = Lentz H e r o d . I 197, 1 9 ) : ion'or òè, òri rò TtóvrjQnt; v.ai itó/9i]oog ol 'ATTIXOI avrì TOV oìzvvetv jujonciooìvrovati', orav ror tvinorov (liberi. imtaovov) xul èiufioydov aijftawi] ; yg]. auch A n . O x . I 372, 2 9 ; E u s t . 3 4 1 , 1 4 ; S c h o l . Lue.' A l e x . 16. ,iiäpog : ¡.iwyóg. A r e . 69, 13 ( = L e n t z H e r o d . 1 1 9 7 , 2 7 ) : •/.al /.tùìoog àrrixiòg. E u s t . 1749, 3 7 : oivi'dùna J i riapri roTg VGTÌ-QOV. S o a u c h 245, 37, w o ¡.iwyog den A t t i k e r n , fiinoóg d e n s p ä t e r e n z u g e s c h r i e b e n wird. B e i E u s t . 1447, 5 0 u n d 1749, 39 w i r d ftcoyrig als nach d e r A n a l o g i e von jivhooóg tìvyeo/jóg g e b i l d e t e r k l ä r t . D i e G r a m m , s u c h e n auch e i n e B e d e u t u n g s v e r s c h i e d e n h e i t f ü r die F o r m e n zu finden; vgl. Stepli. T h e s . s. v. Tifjtjog : nrjCfóg. attisch.
Ti/Jyog
ist n a eli Schol. Y e n .
B.
599
U e b e r àyviit : dyvta, òoyvtd : opyvia ist schon g e s p r o c h e n w o r d e n S. 111. D i e P r o p a r o x y t o n e s i s wird f ü r ionisch oder a l t a t t i s c h u n d ionisch e r k l ä r t : C h o e r . 405, 2 7 ; E u s t . 1631, 2 7 ; E t . M a g . 1 4 , 2 1 ; Schol. Y e n . Z. 422. rjiiepai, tinpähai, ri/iiópiai, cariai, rgayoiöiai, ófiiXiai, •/.lofioló'icu w e r d e n als s p ä t e r attisch a n g e f ü h r t , Choer. 4 4 9 , 1 6 ; Schol. Y e n . B. 3 3 9 : r-ijg yo.Q /.tsruyei'eori-pag \Ac'ä IÒoq ij roidös dvdyi'aaig; vgl. S c h o l . Y e n . E 5 4 u n d L e n t z I 4 2 3 A n m . ü b e r die S t e l l e n J o h . A l e x . 15, 35 u n d A r c a d . 133, 9. In solchen B e t o n u n g e n h a b e n wir d e n E i n f l u s s von Òixaioi : diurna. : óiy.aiai ( a u s òixaiai) zu s e h e n . ùrr¿Xaßog, ii-no ol 'Arnxol napalóycog ot-vvovai A r e . 46, 8 L e n t z H e r o d . I 139, 2). rrryovi)og : arpovDog. E r s t e r e s a t t i s c h ; vgl. S c h o l . Aristopli. V e s p . 8 7 7 . ( = L e n t z H e r o d . I 144, 17), Schol. Y e n . B. 34. ßavvog ' '()TIF() xoii'olg /LIÌV OÌVI'ÌTK/, Ircixiòg dìßapvvtrai (=
B e k k . A n . 654, 3 3 ; A r e . 64, 7. fisä/ftvog ist die a t t i s c h e B e t o n u n g n a c h T h o i n . p. 6 0 2 ; (xèdtuvog ist a b e r a l l g e m e i n im G e b r a u c h . Ka()fj(j6g : Käfjjjoog. Schol. Y e n . M. 2 0 : Tvpat'vlwv
Mag. ottil'a 8*
-
116
TO Ki(II]0(>T(ig sc. jrbTiAog 'Prachtkleid', u^ahrdg sc. cädg 'Fahrweg'), 2) 'die eingeerntete F r u c h t ' ; rigor»? 'das Pflügen', agordg (?) 'Feldfrucht'; digaoc, 'das E r n t e n ' , dtgtidg 'Erntezeit, E r n t e -
—
117
—
frucht' ( s p ä t ) ; näytrog 'das Frieren', naysrdg (sc. xwoög) 'Winter, das gefrorene'; TQvyijrog Herbstfrucht, Erntezeit'; 'das Einernten' (mit welcher B e t o n u n g ? ) . 1 1 Unter den Grammatikern herrscht eine ziemliche Confusion betrefft der Betonung dieser Wörter; die Neigung aber liegt offenbar zu Tage, das alte Princip so auszudehnen oder umzugestalten, dass die Oxytonesis für die Adjeotivbedeutungen benutzt wird. Dass autjTof im Sinne 'die eingeerntete Frucht' oxytoniert wird, berichten einstimmig; Arcad. 81, 27 ( = Lentz Herod. I 229, 2), Schol. Ven. T. 222, Et. Mag. 83, 7 ( = Anec. Ox. II 331, 25), Bekk. An. (Phryn.) 387, 22, Eust. 1181, 33; während Ammon. p. 15 es für proparox. hält. Im Sinne 'das Einernten' wird dem Worte die Oxytonese zugeschrieben; Et. Mag. 83,
7
( =
A n .
O x .
I I
3 3 1 ,
25),
A n .
O x .
I I
7 5 , 1 4
QTT\
YAO
rij;
TTQAUW;
¿'II-
Eust. 1181, 33 (avri} TOV ¿¡IÄV RRTGYEIA); die Barytonese aber Ammon. p. 15. Dass im Sinne 'Erntezeit' das Wort proparox. war, berichten: Et. Mag. 83, 7, Arcad. 81, 27 ( = Lentz 1 220, 2), Schol. Ven. T 222, An. Ox. II 75,13, Eust. 1181, 33; 1814, 16, Bekk. An. 387, 22; oxvton aber, Ainmon. p. 15 ('SIUIJTO; TTQOTIAQO'IVTOVIOZ OIJ/uaivsi aura RA &fQiofjaTa, TOVT fGTL TOI' xaonöv, o^urovwg Se o y.ruQos TOV 'tfoirruav), Tzetzes Schol. ad. Hes. p. 337, 28. äQOTO; bedeutet 'das Pflügen' Horn. (vgl. Eust. 811, 27), 'Feldfrucht' Soph., 'Saatland' Aesch., 'Zeit des Ackerns' Hes.; Eust. 811, 27 proparoxytoniert das Wort in den beiden Bedeu-
rerat),
j
t u n g e n : TO TOV agoTfiictv 'tQyov u n d o FviavToi,
vgl. B e k k . A n . 446, 6 ;
ago-
ro'e 'Zeit des Ackerns' wird häufig oxytoniert (vgl. Steph. Thes. s. v.), aber ohne Grammatikerautorität. Ueber FREPITOG vgl. Tzetzes Schol.Hes. p. 33/, 8: AII^JOI xai TTTQTRO'; ot zaiooi, AINYM: J'F xat TA 'UQLLÜUFYA AOOTQUÖ^IFVA. NAYATOF bedeutet 'Kälte, Frost' Xen., 'Winter' Herenn. Phil., vgl. Arcad. 81, 14 ( = Lentz I 219, 2): näyevoi, önen OS^VVET IJ OVRIJ$eia, und Herenn. Phil. p. 172 (Valek.): nayfTos ¡/tv TO XQVOS, Trayeros S'n V YJIUIIV. TQVYTJJO; bedeutet 'das Einernten, Ernte' Plut., 'die Herbstfrucht, Erntezeit' Thüle. In der Bedeutung 'das Einernten' sollte das Wort oxyt. werden nach Theogn. An. Ox. II 75, 14; in der Bedeutung 'die Ilerbstt'rucht' oxyt. nach Arcad. 81, 26 ( = Lentz 1220, 1); in der Bedeutung 'die Erntezeit' proparox. nach Arcad. 81, 25 ( = Lentz I 219, 29*, An. Ox. II 75, 13; aber oxyt. nach Amnion, p. 15: O'Svzovw; O TQVYIJTO; O XAIQÖG TOV TQVYÄR. Der Gebrauch der Texte soll sehr schwanken: vgl. Steph. Thes. s. v., Chandler § 324. Neben dieser Confusion ist die Einstimmigkeit über die Betonung von den alten d i s y l l a b i s c h e n Paaren (vgl. S. 85) TIOTO; : UOROS; ßGOTO; : FIGORÖ; auffallend: jroTo; ro ÜVUITOOIOV , 7TOTOSF TO 71 VOV , Al* ead. 78, 23 ( = Lentz I 215, 20); TIOTO; o%vv6u?rov ntjuttivPi T7jv TTÖaiVj •naqo'ivvoTTtvnv cTe TO tru/unoaiov Et. Mag. 685, 4; Ammon. p. 118; ßOOTO; bedeutet 1) 'das aus der Wunde eines Menschen geflossene Blut' Horn.; OB TTÖV ntua PQOTO; aXlii TO Sno ßooTov nefotFVfiivou Schol. Ven. 3 7, v g'- Lelirs Aristarch. 3 126. Apollon. Lex.
xat
—
1 1 8
- -
Fälle, in denen eine solche Fortsetzung des alten Princips nicht zu e r k e n n e n ist, sind: orooßuog • släog ogyrjaHog, aigoßilog J f t] avoTgoffr) njg tyu'ov Arcad. 55, 27 ( = Lentz I 162, 19). (ivpiog 'sehr viel' (wahrscheinlich ältere Bedeutung, vgl. lat. mllia '1000' (?) und für B e t o n u n g skr. sahasriyaoder die Y e r m u t h u n g auf S. 95), fivgioi 'zehntausend' Arcad. 41, 21 ( = • Lentz I 125, 8), A m m o n . p. 96, An. Ox. I I 58, 9. Man k ö n n t e hier an den Einfluss von yihoi d e n k e n ; vergl. aber Hxoot (statt *i:iy.voi), TsaaaQiq (statt *rsaaä()sg), nsvrijxovTu (statt *nfvT>]y.oi>Td?) und oben S. 11, 106. uytXaTog 'von der Heerde', äyslawg 'gemein' Eust. 1 7 5 2 , 6 1 . ctyopaTog
=
o «
ayoga
rifio^usvog,
aydyaiog
—
o novqoog
o
Ammon p. 4 ; dyooaTog forensis': ayogaiog 'in fore educatus' Philop. (Scap. L e x . ) ; äyopatog nponspianwsv
dyogrx
uivwg
oi
xiHguuiitvog hv ayogrt
Tiaoo'ivTOVotg
uvatnostfousvoi
rj rjuiga
sv
dvdgümoi,
f j r/ dyopu
vojuaTog 'von der W e i d e lebend'; P h i l o p . (vgl. vo/.iog neben vofiög). ysXoiog
' o y
(ßroc
ä'Siog,
ysloTog
ayogaiog
Jf
71 go-
Zonal'. L e x . 19. vo/.iuiog 'herkömmlich'
Tsknrat
dl o yslMTonoiog
Et. Mag.
224, 30. So Ammon. p. 36 und Eust. 205, 45. Andere berichten ein ysloiog = ysXimovoiog Eust. 906, 51. aygolxog : ayQoixog, vgl. Step. Thes. s. v. F ü r die younj suchen die G r a m m a t i k e r die zwei Betonungen nach den zwei B e d e u t u n g e n : 1) o sv t u dyp]&?jp6g: ftoyß qgog, novrjpog: novtjpog, vgl. unten S. 114 f. viarog 'letzter'; vsaxrj sc. y f j 'Brachfeld'. Andere Betonungsdoppelheiten existieren in reicher Zahl ohne Bedeutungsunterschied, z. B. oneAsSog : ontXiQog, alyrnhog : alyalhog,
y.aXlog
: xähog,
yovTiv(ov k o n n t e n
vaiv,
sich n i c h t
zwang von Hang, I\ctg, ort, u. s. w. halten.
veg, änva
B e h a n d l u n g von
rIVOJV,
ovTivog,
den
Vorrang
wähnt:
haben.
einerseits
•tjfiag, v,uag,
rtvotv,
A.;
V/.UV Apoll.
System-
ovrira,
(OTIVI,
o'irt-
s t e h t diejenige der enkli-
wpuov
>i/.i7i>, r^aäg, vf.iwv,
vuTr,
langer Silbe ausgehenden
Von
den
Grammatikern
rixodyoovoi
ijftMv,
145, 5 ;
werden
v/.ia>v,
sodann
v/tag,
Formen
rjf.ui',
erv/xtv,
Schol.
vfiemv
1 6 1 1 , 4, Apoll. D e pron.
D e pron. 124 B ,
Charax
Bekk.
An.
A p o l l . D e pron. 127 A . ; ¡¡/¿sag S c h o l . Od. cT. 2 9 4 .
Derselbe eines S y s t e m s , *äXyed
l a n g e gegen den rjanvog,
J/iuv E u s t . 1 1 1 2 , 3 4 ;
1 1 5 0 , 7 ; iaag
nvog,
die
mit
Arcad. 143, 1 1 ;
Ven. 0 . 4 9 4 ; 123
die
"'a'ivri-
I n auffallendem Contrast mit dieser
tischen N e b e n f o r m e n zu iiftwv, in deren S y s t e m
nvog,
*oivn'voiv,
Trieb
zur
Schaffung,
resp.
Aufrechthaltung
veranlasste,
nach
nXysa
Tivt u. s. w. zu gehen, d r ä n g t e auch aXysa
¡¡fiiv
(statt
r^ilv)
welches akysd
nvwv
in die R e i h e n von aXysa
wo, wie schon W a c k e r n a g e l
rjfuuv u. s. w. hinüber,
erkannt hat
der s c h e i n b a r r e c e s s i v e A c c e n t bloss
(Kz. X X I I I
„ein S u r r o g a t
458),
der E n -
— klisis"
ist,
d. h.
äXysa
g l e i c h e r L i n i e m i t Kvyov
124
ij/ncov
—
statt
(piooiusOa
*akysu
s t a t t *£vyiv
yawv
steht
cptgoi/utOa.
auf Die
alten G r a m m a t i k e r hatten schon die richtige E r k l ä r u n g : vgl. Apollon. D e synt. 130, 21 (von W a c k e r n a g e l a. a. 0 . citiert) und E u s t . 1407, 44. D a s s die t o n l o s e n Enclitika ng, nors u. S. W. der W i r k u n g desselben Gesetzes u n t e r o r d n e t s i n d , ist von verschiedenen Seiten 1 e r k a n n t w o r d e n , a b e r am deutlichsten ausgesprochen von Bloomfield Amer. J o u r n . P h i l . I V 42 f. (theilweise citiert unten S. 4). So viel ich weiss, ist j e d o c h bis j e t z t kein systematischer V e r s u c h g e m a c h t w o r d e n , die s ä m m t l i c h e n , theilweise sehr complicierten und scheinbar a b n o r m e n E r s c h e i n u n g e n dei' Enklisis, wie ow^iärs, (pLloi (paa/v,
TioD.ay.ic; rivwv,
ovg
¿oriv,
av&potnög
re,
in i h r e m
Verhält-
niss zur W i r k u n g des Dreisilbengesetzes zu p r ü f e n . I n d e m ich das nun hier u n t e r n e h m e , finde ich es n ö t h i g , die Bem e r k u n g v o r a u s z u s c h i c k e n , dass eine aus einem W o r t plus Enclitikon b e s t e h e n d e L a u t g r u p p e nicht ganz in demselben Maase als eine phonetische Einheit b e h a n d e l t wird wie ein einzelnes W o r t ; d e r Accent des den ersten B e s t a n d t e i l der L a u t g r u p p e bildenden W o r t e s spielte u n t e r gewissen U m ständen bei der B e s t i m m u n g der f ü r die ganze G r u p p e g e l t e n d e n B e t o n u n g eine b e d e u t e n d e Rolle, s o : ow/.ta in 3(Hü7iog in avt)¡QÓfioQog -ßögos 44. 9-tJÇOVOuOÇ &t}Q0VOjUOÇ
ié 102. 1 1 0 . 1 1 0 a.
7 1 . 1 1 6 .
»sgfiôç 2 8 . »tçoç 2 7 . Stoma Stomas &éoi; 3 5 . 9trr¡Q 3 6 . »trò; 28.
» V Q W Q O g
7 ¡ S ú g
9 2 .
f .
& t ( ¡ n ó
» v t j x ó o í
rß? 1 0 1 . fßtia 111. r¡8iov 4 0 . 5 7 . r¡SvXog 6 2 .
8 9 .
ito y
5 7
» v y Ú T i i Q
V-
1 1 6 .
»áftfioi 9afiß0( Stivai 5 8 . »tjua 2 3 . 3 5 . frt/utvai
7 3 .
3 3 .
l a / v ç o d - i o ç a ^
» ¡ ¡ f o g
f.
„ P f e i l "
s
j IttvOç ïnvoç 30. . I TT71LOÇ 5 6 . 'Itttzoç ( t x x o ç ) 2
3 2 . 3 7 .
3 7 . „ G i f t " 2 8 .
j
1 1 .
9rjovç 8 . iÍ¡vt¿ t(aç
1 0 5 .
ioS 3 2 . LTTTrayioyÔç 8 9 . Innrjyôç 8 9 . i 1717T.0§P0JU0Ç InTCodpOuoç
HqaxXtq 5 0 . rßtpa. rçfftqç l e 8 b .
1 0 5 . 6 1 .
60.
i / j a i
2 0 .
Seóyoroe 4 4 . StOOxOTTOÇ 7 3 .
a .
fvçvxéXev&oç 4 4 .
S
r ^ L Z Ó X u v T o v
& C H Q Ô Ç
1 9 .
6 1 .
í > a j ( J
ú r ¡
5 8 .
i V j ó s 4 3 .
r ¡
5 9 .
¿ « V o r i
2 0 .
3 7 .
1 0 5 .
fÇMTvXoÇ 6 6 . ta/itr èofiev e t c . 1 2 0 . 1 2 2 laat 1 2 2 . torafitvoç 6 7 . tort 22. ton sot or 1 2 1 f . fraîços 59. há(j>¡ 5 9 a 2 . htôç 1 20. 0 7 f . ïreooç h t
a t t .
7 ¡ t a 7 T € ¿ e x X O V
2 3 .
6 1 .
i o n .
1 0 3 .
68.
l è s b .
ISvioi
T j / u é c c çr ¡ u á g
Eçtvvug 1 0 5 . 'Eçfxêtctç 1 1 0 . tçQiùjueroç tçocv
—
r¡Aíxos 9 4 .
1 1 4 .
2 7 . t ç t f i ç O f J O Ç 9
136
xàçqooç 9 6 .
1 1 5f .
28.
xaçtitç 3 5 . xaoavça 110. xard 2 5 . xaraßgax v 101. y.eivôî xsvôç 3 2 a . 1 0 5 . XS X€V 1 2 2 . x€).atv(¿xf> 5 5 . x£V€Oç xevâç 1 0 5 . XSVTavçoç
110.
xsçaô; 9 3 . xêoTÇOÇ xéoTÇOV 3 1 . xerpaP.açyâ? 8 9 xj¡Xov 2 9 . xr¡q xîjçoç 1 6 f .
66.
z i é o ç
2 7 .
xX.Ôvi; 3 7 .
— xXonÔg 7 2 . xXvróg 2 7 . xôy%og 3 1 . xoéio 7 3 . xoïXoç 6 4 . xoX/ioç 78. xoXofiôç 9 3 . xàlog 7 7 . xÔ/4CU&0Ç 8 4 . xOjunoç xo/unóg xÔvâvXog 1 1 0 . xovrôç 12. xânoç 74. xoç&vXog 66. xôçoç 11% 8 3 . xoçvôauôç 59. xovcpórqg 116. xqcctvç 3 2 . XQÛTCOV 1 7 f .
XOI7TÔÇ 72. 74.
Xuaoïoôeç
vccçôg 3 2 a . vavrjyo g 1 0 5 . vaûXo%oç 9 2 .
55.
vav/xá^og r¡T>¡Q [xrjTçôi
xvvrjyOg 8 9 . xvvoxXonòg 72. XVÇTOÇ 2 9 . xvcpôç 2 9 . XVUÌV xvvôg 1 6 .
Xivúv 38.
V,
71.
77.
Xi/avo g 6 0 . Xó'yo; 7 4 . Xotyóg 7 4 .
fiWXOÇ fltOXOÇ 7 1 . flttiÇOÇ /UOQOÇ 1 1 5 .
jivxwqsg 55. uivotxXêç 50.
xqoxàXr] 3 9 . xçoxcûtÔç 116. XÇÔTOÇ 7 7 . xçu)j3vXog 6 6 . XTÎOlÇ 8 5 . xtÓvoí, 7 4 . xvxXog
—
lo yaz Xo%nç 7 1 . Xvyiojuoç 7 8 . Xvyoç 18. Xôxoç 2 9 . 8 0 .
xçsoaiav n e u i o n . 39.
XTVTtOÇ
137
72.
oSfçoç Hes. 110. oSoiTTi) no;
71.
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