208 39 32MB
German Pages 381 [388] Year 1990
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LEXICOGRAPHICA Series Maior Supplementary Volumes to the International Annual for Lexicography Suppléments à la Revue Internationale de Lexicographie Supplementbände zum Internationalen Jahrbuch für Lexikographie
Edited by Sture Allén, Pierre Corbin, Reinhard R. K. Hartmann, Franz Josef Hausmann, Hans-Peder Kromann, Oskar Reichmann, Ladislav Zgusta
30
Published in cooperation with the Dictionary Society of North America (DSNA) and the European Association for Lexicography (EURALEX)
Günter Jehle
Das englische und französische Lernerwörterbuch in der Rezension Theorie und Praxis der Wörterbuchkritik
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1990
Für Christiane
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Jehle, Günter : Das englische und französische Lernerwörterbuch in der Rezension : Theorie und Praxis der Wörterbuchkritik / Günter Jehle. - Tübingen : Niemeyer, 1990 (Lexicographica : Series maior ; 30) Zugl.: Augsburg, Univ., Diss., 1989 NE: Lexicographica / Series maior ISBN 3-484-30930-X
ISSN 0175-9264
© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 1990 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt
Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 1989 von den Philosophischen Fakultäten der Universität Augsburg als Dissertation angenommen. Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Dieter Götz, bin ich für die Anregung zu dieser Dissertation sowie für die zahlreichen tiefschürfenden Fachgespräche zu großem Dank verpflichtet. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle auch an Herrn Prof. Dr. Thomas Finkenstaedt für die Erstellung des Zweitgutachtens und für die zahlreichen akribisch erarbeiteten Verbesserungsvorschläge sowie an Herrn Prof. Dr. Franz Josef Hausmann für die konstruktive Kritik und die Aufnahme meiner Arbeit in die Reihe "Lexicographica. Series Maior". Die im folgenden genannten Damen und Herren trugen in erheblichem Maße zum Gelingen meiner Dissertation bei: Herr Dr. R.R.K. Hartmann (University of Exeter) gab mir wertvolle bibliographische Hinweise. Herr Dr. Thomas Herbst (Universität Augsburg) stellte mir umfangreiches Manuskriptmaterial eines in Bearbeitung befindlichen Valenzwörterbuchs des Englischen zur Verfügung. Frau Dr. Cécile Stölting, Frau Elaine Murray MA. und Herr Anthony Hornby BA. bestachen durch ihre stets geduldige Hilfsbereitschaft, wenn ich sie zu sprachlichen Zweifelsfällen im Französischen und Englischen befragte. Herr Professor Anthony P. Cowie (University of Leeds), Herr Dr. Walter Voigt und Herr Dr. Vincent Docherty (LangenscheidtVerlag), Herr Michael Danieli (Oxford University Press), Herr Peter Schnur und Frau Régine Le Meur (Larousse) sowie Frau Lorna Young (Chambers Publishers) versorgten mich bestens mit Rezensionen aus der Presse und verhalfen mir somit zu einem breitgefächerten Korpus an Rezensionen als empirischer Basis. Last but by no means least seien Herr Gunter Abraham, Herr Lothar Hübner und Herr Markus Ohlenroth erwähnt, die mir die Erstellung des Manuskripts per Computer ermöglichten und mich dabei mit Rat und Tat unterstützten.
Augsburg, im September 1989
Günter Jehle
Das englische und französische Lernerwörterbuch in der Rezension. Theorie und Praxis der Wörterbuchkritik Inhaltsverzeichnis 1.
Einleitung
1
2. 2.1.
Was ist eine Rezension? Die fachsprachliche Dimension der Textsorte "Rezension einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher" Die Ebene der Syntagmatik Nominalphrasen Prämodifikationsstrukturen Postmodifikationsstrukturen Die Tendenz zur Nominalisierung Die Nominalisierung von Verben Funktionsverbgefüge Die Tendenz zur syntaktischen Verdichtung Infinite Verbformen zur Verkürzung von Gliedsätzen Präpositionalphrasen, die einen Gliedsatz ersetzen Verkürzte Relativsätze Die Tendenz zur Entpersonalisierung und ihre Auswirkungen auf die Syntax Entpersonalisierung durch Passivierung Ersatzkonstruktionen für das Passiv Die Verwendung der Personalpronomina der ersten und zweiten Person Tendenzen im Bereich der Valenz Erscheinungen im Bereich der Verbvalenz Erscheinungen im Bereich der Substantiv- und Adjektiwalenz Die Ebene der Lexik Die funktionalstilistische Dimension Funktionalstilistik versus Fachsprache Stilistische Spezifika der Rezensionen einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher Die Titel der Rezensionen Die sprachliche Ausgestaltung der Rezensionen
9
64 64 65
Die lexikographischen Inhalte der Rezensionen einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher Die einleitenden Passagen Die Makrostruktur des Wörterbuchs betreffende Inhalte Die makrostrukturelle Anordnung des Wörterbuchs Der im Wörterbuch erfaßte Wortschatz
76 76 78 78 83 w
2.1.1. 2.1.1.1. 2.1.1.1.1. 2.1.1.1.2. 2.1.1.2. 2.1.1.2.1. 2.1.1.2.2. 2.1.1.3. 2.1.1.3.1. 2.1.1.3.2. 2.1.1.3.3. 2.1.1.4. 2.1.1.4.1. 2.1.1.4.2. 2.1.1.4.3. 2.1.1.5. 2.1.1.5.1. 2.1.1.5.2. 2.1.2. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.2.2.1. 2.2.2.2. 3. 3.1. 3.2. 3.2.1. 3.2.2.
10 14 14 18 19 24 24 29 32 32 35 36 38 38 44 46 51 51 56 59 62 63
3.3. 3.3.1. 3.3.2. 3.3.3. 3.3.4. 3.3.4.1. 3.3.4.2. 3.3.5. 3.3.6. 3.3.7. 3.3.8. 3.3.9. 3.3.10. 3.3.11. 3.4. 3.4.1. 3.4.2. 3.4.3. 3.5. 3.5.1. 3.5.2. 3.5.3. 3.5.4. 3.6. 3.7. 3.7.1. 3.7.2. 3.7.3. 3.7.4. 4. 4.1. 4.1.1. 4.1.2. 4.1.3. 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3. 4.2.4.
Die Mikrostruktur des Wörterbuchs betreifende Inhalte Orthographie und Silbentrennung Die Aussprache Grammatik im Lernerwörterbuch Die Definition im Lernerwörterbuch Die Beurteilungskriterien und die Beurteilungsmethodik Die Beurteilung des begrenzten Definitionsvokabulars Die paradigmatische Extension des Lemmas: Synonyme und Antonyme Die Beispiele Die Kollokationen Idioms undphrasal verbs Die diasystematischen Markierungen (labels) Die Behandlung des Amerikanischen Englisch Die Etymologie Lexikographische Inhalte, die für nur jeweils ein Wörterbuch relevant sind Verstöße des DFC gegen den bon usage Die usage notes und language notes im DCE Feminismus im Wörterbuch Die Würdigung verlegerischer Entscheidungen Die Illustrationen Layout und Druckbild Die Appendizes Der Preis des Wörterbuchs Das Schlußresümee Die Erfassung und Gewichtung der lexikographischen Inhalte in Abhängigkeit der Forschungsschwerpunkte des Verfassers (einer wissenschaftlichen Rezension) in Abhängigkeit bestimmter Vorlieben der Rezensenten in Abhängigkeit der vom Verlag und im Vorwort des Wörterbuchs als Vorzüge angepriesenenen lexikographischen Inhalte in Abhängigkeit der Muttersprache des Rezensenten
90 90 90 94 103 103 109
138 141
Die Bewertung der lexikographischen Inhalte: Probleme und Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Beurteilungskriterien, der Urteile und deren Fundierungen Die Wahl der Beurteilungskriterien Geeignete Beurteilungskriterien Einseitige Beurteilungskriterien Inadäquate Beurteilungskriterien Urteile und kritische Wertäußerungen Valide und reliable Urteile mit reliabler Fundierung Urteile ohne Validität Die mangelnde Reliabilität von Urteilen Urteile, die nur bedingt haltbar sind
145 146 146 149 155 160 160 162 164 167
111 112 116 117 119 120 121 123 123 123 124 124 124 125 126 127 128 135 135 137
4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.4. 4.4.1. 4.4.2. 5.
5.1. 5.1.1. 5.1.1.1. 5.1.1.2. 5.1.1.3. 5.1.2. 5.2. 5.2.1. 5.2.1.1. 5.2.1.2. 5.2.1.3. 5.2.1.4.
5.2.1.5. 5.2.2. 5.2.2.1. 5.2.2.2. 5.2.2.2.1. 5.2.2.2.2. 5.2.2.2.3. 5.2.2.2.4. 5.2.2.3. 5.2.2.4.
Die Fundierung der kritischen Wertäußerungen Nicht-reliable Fundierungen eines Urteils Logische Fehler in der Fundierung Fehlende Fundierung bei einem nicht allgemein akzeptierten Urteil Unausgewogenheiten in der Besprechung der lexikographischen Inhalte Die zu ausführliche Besprechung marginaler lexikographischer Inhalte Das Aussparen zentraler lexikographischer Inhalte Theoretische Implikationen für die wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher Das Lernerwörterbuch in seiner Funktion als Lesewörterbuch Die Problematik der Beurteilung der Wortschatzerfassung Das Kriterium "Neologismen" Das Kriterium "Fachlexik" Das Kriterium "diasystematisch markierter Wortschatz" Test zur Beurteilung der Wortschatzerfassung Das Lernerwörterbuch in seiner Funktion als Schreibwörterbuch Die Anforderungen an die Definitionen eines einsprachigen Lernerwörterbuchs Das Postulat der Verständlichkeit der Definition Das Postulat der Präzision der Definition Das Postulat der Klarheit der Definition Die kritische Analyse der Neuheiten im Bereich der Bedeutungserklärungen und Bedeutungsexplikationen Die Reliabilität der Beurteilung der Definitionen Die Anforderungen an die Integration der Grammatik in das Lernerwörterbuch Grammatisch motivierte Benutzungssituationen Die Valenz der Substantive, Adjektive und Verben: syntaktische Konstruktion und semantische Kasus Der syntaktische Anschluß der Ergänzungen Die Möglichkeiten der nicht-nominalen Realisierung der Ergänzungen Obligatorische Ergänzungen, fakultative Ergänzungen, freie Angaben Die semantische Spezifizierung der Ergänzungen Welchen Anforderungen müssen die grammatischen Informationen in einem Lernerwörterbuch genügen? Resümee
175 175 178 181 183 183 184
187 189 191 191 193 195 195 204 205 206 212 219
221 223 226 228 235 236 237 241 245 249 257
5.2.3.
5.5.
Die Anforderungen an die Darstellung der Kollokationen im einsprachigen Lernerwörterbuch Worauf kommt es bei der lexikographischen Erfassung der Kollokationen an? Untersuchungsmethoden auf dem Gebiet der Kollokationen Die Anforderungen an die Beispiele im einsprachigen Lernerwörterbuch Die Funktionen des Beispiels im einsprachigen Lernerwörterbuch Der im Demonstrationsteil verwendete Wortschatz Tests zur Ermittlung der Qualität der lexikographischen Beispiele Das Lernerwörterbuch in seiner Funktion als sekundäres Lernwörterbuch Konsequenzen für die makrostrukturelle Gliederung Die Homonymisierung Die Gruppierung des Wortschatzes in synchronische Wortfamilien Konsequenzen für den mikrostrukturellen Aufbau Das Lemma in seinem Wortfeld Das Lemma in seinem Sachfeld Komposita: die Determinantia des als Determinatum fungierenden Lemmas Die lexikographischen Inhalte Aussprache, Orthographie, Silbentrennung, Morphologie, diasystematische Markierung, Idiomatik und Illustrationen Die Würdigung der verlegerischen Entscheidungen
296 298
6. 7. 8.
Abschließende Bemerkungen English Summary Résumé français
299 302 304
5.2.3.1. 5.2.3.2. 5.2.4. 5.2.4.1. 5.2.4.2. 5.2.4.3. 5.3. 5.3.1. 5.3.1.1. 5.3.1.2. 5.3.2. 5.3.2.1. 5.3.2.2. 5.3.2.3. 5.4.
259 261 263 265 267 282 283 285 286 286 288 291 291 292 294
Bibliographie 1. 2. 3.
Die Rezensionen über die englischen und französischen Lernerwörterbücher Wörterbücher und Grammatiken Sekundärliteratur
306 322 328
1. Einleitung I had the advantage of not being a lexicographer, but of having instead 20 years' experience in teaching English. So I was very well aware of the errors and pitfalls lying in wait for learners. What I produced was not so much a dictionary as a dictionary with syntax. (A.S. Hornby1) Hornbys Worte werden besser verständlich, wenn man einen Blick auf die einsprachigen englischen Wörterbücher wirft, die dem englischlernenden Ausländer vor dem Erscheinen von A Learner's Dictionary of Current English im Jahr 1948 (im folgenden mit ALD1 abgekürzt) zur Verfügung standen.2 An erster Stelle wäre als umfassendes einsprachiges Wörterbuch des Englischen das 1911 erstmals erschienene The Concise Oxford Dictionary of Current English zu nennen {COD1). Aufgrund seiner Ausrichtung auf einen primär englischsprachigen und nicht Englisch als Fremdsprache lernenden Benutzerkreis ist dieses Wörterbuch im Bereich der Definitionen selbst für einen advanced foreign learner äußerst schwer verständlich. Die beiden Interpretamente von walrus und avenge mögen der Veranschaulichung dienen: walrus
'Kinds of large amphibious arctic long-tusked mammal related to seal, morse, sea-horse.'
avenge
'Inflict retribution, exact satisfaction, on behalf of (person, violated right, & c.)'
Ab 1935 stand dem foreign learner The New Method English Dictionary (NMED) von Michael West und James Endicott zur Verfügung, dessen Definitionen in einem auf 1490 Wörter begrenzten Wortschatz verfaßt sind. Wie der Vergleich der NMED-Definitionen von walrus und avenge mit denjenigen des COD' zeigt, kam Michael Wests lexikographische Novität dem fremdsprachigen Benutzerkreis sehr entgegen:
1
walrus
'large sea creature with two large teeth standing out from the face with the ends pointing downwards.' (zusätzlich unterstützt eine gelungene Abbildung den Semantisierungsprozeß)
avenge
'pay back a hurt or wrong by hurting the person who did the wrong.'
Zitiert nach Philip Howard in "Best-seller that takes English all over the world" in The TIMES 25 March 1974.
2
Hornby hatte dieses Wörterbuch ursprünglich speziell für englischlernende Japaner konzipiert. Nachdem Hornby, Gatenby und Wakefield Japan verlassen hatten, veröffentlichte die Kaitakusha Company das lexikographische Opus der drei Briten bereits 1942 unter dem Namen Idiomatic and Syntactic English Dictionary. Siehe dazu Kunio Naganuma 1978:11-12.
1
Das NMED konnte jedoch wohl aufgrund seines geringen Umfangs von nur 18000 Stichwörtern, seiner benutzerfeindlichen Ausspracheangabe und der völligen Vernachlässigung der Grammatik die unangefochtene Stellung der Oxforder Konkurrenz nie ernsthaft gefährden.3 Wie die folgende Gegenüberstellung zeigt, legten Hornby, Gatenby und Wakefield mit ihrem ALD1 ein Nachschlagewerk vor, das nicht nur im Bereich der Definitionen für den foreign leamer geeigneter war als das COD': COD' purgatory
'Condition, place, of spiritual purging, esp. (R.-C.Ch.) of souls departing this life in grace of God but requiring to be cleansed from venial sins & c.'
ALD' purgatory
'a condition after death in which (according to certain Christian beliefs) the soul is purified by temporary punishment for small sins committed on earth.'
COD1 hippopotamus
'Large African pachydermatous quadruped inhabiting rivers & c.'
ALD1 hippopotamus
'a very large animal, common in Africa, living in and near rivers.' (einschließlich Abbildung)
COD1 sneeze
'Make explosive sound in involuntarily expelling anything that irritates interior of nostrils.'
ALD1 sneeze
'let out air suddenly and violently through the nose and mouth.'
COD1 embezzle
'Divert (money & c., also abs.) fraudulently to one's own use.'
ALD1 embezzle
'use in a wrong way (money that has been entrusted to one's care).'
Seine größte Nützlichkeit für den fremdsprachigen Englischlerner entfaltet das ALD1 im Bereich der Syntax. Das COD1 gibt s.v. to refuse dem fremdsprachigen Benutzer nach der schwer verständlichen Definition 'Say or convey by action that one will not accept or submit to or give or grant or gratify or consent' in Klammern die Beispiele "r. offer, gift, chance, office, candidate, person as husband, & c." Hinzu kommt die Angabe der Rektionen mit "v.t & i." Aus diesen grammatischen Informationen kann der foreign leamer den Schluß ziehen, daß das Verb refuse zwei Valenzen aufweist, wobei 3
2
Die Aussprache von autobiography wird mit (55-9-4i5-9-i) und die von avenge mit (9-2nj) notiert. Bei Verben wird nicht einmal die Rektion angegeben, syntaktische Anschlüsse finden sich nur vereinzelt in Beispielen (wie s.v. refer, nicht jedoch s.v. wait).
die zweite, direkt an das Verb angeschlossene Ergänzung fakultativ ist. Somit ermöglicht refuse die Konstruktionen He refused und He refused my offer. Der Eintrag refuse1 im COD1 gibt allerdings keine Auskunft darüber, ob die zweite Ergänzung auch nicht-nominal in der Form eines Infinitivs (mit oder ohne to), einer that-clause oder einer -ing-form realisiert werden kann, noch ob ein Personenobjekt als dritte Ergänzung möglich ist. In Hornbys ALD' hingegen enthält der Eintrag 'refuse zusätzlich zu einer wesentlich leichter verständlichen und gleichzeitig präzisen Definition ('express or show unwillingness to give, accept, submit to, perform, etc.; say "no" to') einen Hinweis darauf, daß das Verb sowohl transitiv als auch intransitiv verwendet werden kann. Darüberhinaus bietet das ALD' dem foreign learner die für ihn so wertvollen Satzbaupläne, in die refuse eingebaut werden kann: (PI)
zeigt den divalenten Gebrauch von refuse mit einem direkt angeschlossenen (nominalen) Objekt an und wird durch die Beispiele to refuse an off er und I refused my consent illustriert.
(P2)
zeigt den divalenten Gebrauch von refuse mit einem to-infinitive als direktem Objekt an.
(19C)
zeigt den trivalenten Gebrauch von refuse mit einem Personenund einem Sachobjekt an und wird durch She can't refuse him anything illustriert. Überdies wird unter dem Pattern (19C) darauf verwiesen, daß die hierunter subsumierten Verben nur mit äußerster Seltenheit in dem Satzbauplan subject + verb + direct object + to + indirect object auftreten.
(P21)
zeigt schließlich den monovalenten Gebrauch von refuse an.
Hornby, Gatenby und Wakefield legten mit dem ALD' das Pionierwerk der Lernerlexikographie vor, das dem advanced learner zugleich als Lesewörterbuch bei der Dekodierung von Texten (dank gut verständlicher Definitionen) und als Schreibwörterbuch bei der Produktion von Texten (dank reichlicher Angaben zur Grammatik und einer Vielzahl von Beispielen) verläßliche Dienste leistete.4 Die zweite und dritte Auflage des ALD, die keine durchgreifenden Änderungen bezüglich der ersten Auflage aufweisen, erscheinen in den Jahren 1963 und 1974; bis dato war dieses Wörterbuch weltweit bereits über sieben Millionen mal verkauft.
4
Michael Wests NMED ist genau genommen kein geeignetes Lernerwörterbuch für den advanced foreign learner, da es bei einer viel zu selektiven Nomenklatur von 18000 Stichwörtern einseitig auf deren Definition mit dem speziell erarbeiteten, 1490 Wörter umfassenden Definitionsvokabular ausgerichtet ist. Beispiele finden sich im NMED nur vereinzelt; Kollokationen und Angaben zur Grammatik, insbesondere zur Syntax, fehlen völlig.
3
In der Zwischenzeit erscheinen auf dem Französischsektor das Larousse-Wörterbuch Dictionnaire du français contemporain (DFC 1966) und der Robert-Ableger Micro Robert (MR 1971). Mit diesen beiden lexikographischen Werken wollen die Herausgeber nicht ausschließlich den Französisch lernenden Ausländer, sondern auch den muttersprachigen Lerner am Gymnasium ansprechen.5 Mit seinem Erstlingswerk auf dem Markt der Lernerwörterbücher, dem Dictionary of Contemporary English (DCE'), führt Longman 1978 nach dreißigjähriger Monopolstellung der Oxforder Konkurrenz tiefgreifende Neuerungen ein. Das DCE' macht vor allen Dingen durch seine Definitionen und Beispielsätze auf sich aufmerksam, die in einem computerkontrollierten und auf 2000 Wörter begrenzten Wortschatz verfaßt sind. Darüberhinaus verfügt es über ein grammatisches Kodierungssystem, in das die Wortklassen Substantiv, Adjektiv, Adverb und Verb gleichermaßen mit einbezogen werden. Im Jahre 1980 kommen der elfte Druck der dritten Auflage des ALD und das Chambers Universal Leamers' Dictionary (CULD) auf den Markt. Außer der Tatsache, daß im ALD3 von 1980 die Version des API-Transkriptionssystems von John Windsor Lewis durch diejenige von A.C. Gimson ersetzt wird und daß das CULD versucht, grammatische Information weniger auf metasprachlicher Ebene, sondern in verstärktem Maße durch zahlreiche Beispielsätze zu vermitteln, bieten beide Wörterbücher nichts eigentlich Neues. Eine Innovation erfährt der Sektor der Lernerwörterbücher erst wieder 1987, als mit dem Collins COBUILD English Language Dictionary (COBUILD) ein Wörterbuch erscheint, dessen Definitionen in ganzen Sätzen verfaßt sind und dessen Beispielteil aus authentischen Belegen aus einem über zwanzig Millionen Wörter umfassenden Korpus besteht. Im selben Jahr wartet Longman jedoch noch mit der zweiten Auflage des DCE auf, einer gründlichen Neubearbeitung, die durch leichter verständliche grammatische Informationen, durch mannigfache Beispiele (die teils selbst konstruiert, teils dem "Longman Citation Corpus" entnommen sind), durch die verstärkte Berücksichtigung der Kollokationen und durch die Integration pragmalinguistischer Aspekte ins Wörterbuch besticht. Neuerscheinungen stehen im Mittelpunkt des wissenschaftlichen und publizistischen Interesses. Und gerade bei englischen und französischen Lernerwörterbüchern, die primär von Millionen von Englisch bzw. Französisch als Fremdsprache lernenden Schülern, Studenten, Lehrern, Dolmetschern, Ubersetzern und anderen Leuten benutzt werden, die sich beruflich mit den betreffenden Sprachen auseinandersetzen müssen, ist es gleichsam für den Wissenschaftler wie für den linguistischen Laien von höchstem Interesse, Verläßliches über Leistungen und Grenzen eines Lernerwörterbuchs zu erfahren. Den in den Tageszeitungen und Nachrichtenmagazinen erscheinenden Rezensionen fällt somit primär die Rolle zu, einem nicht linguistisch gebildeten Publikum 5
4
Der DFC wendet sich an die "élèves de l'enseignement secondaire" und gleichzeitig an die "étudiants étrangers, pour qui cet ouvrage a été spécialement réalisé,..." (p. VII). Der MR spricht mit "jeunes élèves des écoles ou des lycées, adultes avides d'un complément d'instruction et, plus encore peutêtre, les étrangers qui abordent l'étude de notre langue avec le désir d'en apprendre rapidement l'essentiel." (p. VII) ein ziemlich breites Benutzerspektrum an.
Informationen über den pragmatisch-didaktischen Wert des betreffenden Wörterbuchs zu vermitteln, um letztlich auch als Entscheidungshilfe beim Kauf zu dienen. In den wissenschaftlichen Fachzeitschriften diskutieren vorwiegend Wissenschaftler oder wissenschaftlich ambitionierte Rezensenten den linguistisch-didaktischen Wert eines Lernerwörterbuchs. Rezensionen über ein Wörterbuch stellen schließlich auch für Verlag und Herausgeber eine Art Feedback dar, dessen Auswertung sie in ihren Entscheidungen und Handhabungen bestärken bzw. sie zum Umdenken und damit zur Innovation anregen kann. Die vorliegende Untersuchung basiert auf einem Korpus von 210 wissenschaftlich und populärwissenschaftlich ausgerichteten Rezensionen der gängigen englischen und französischen Lernerwörterbücher, die in Zeitungen und Fachzeitschriften sowie im Rundfunk kritisch gewürdigt wurden. Unter dem Begriff "Lernerwörterbuch" wird hier ein nicht primär funktions-, sondern vielmehr adressatenorientierter Wörterbuchtyp verstanden. Es handelt sich dabei um einsprachige englische und französische Wörterbücher, deren Adressatenkreis sich aus nicht-muttersprachigen Englisch- und Französischlernern mit fundierten fremdsprachlichen Kenntnissen konstituiert.6 Lernerwörterbücher sind des weiteren die Gemeinsprache abbildende Allgemeinwörterbücher, die sich zum Lesen und Produzieren von Texten sowie zur Erweiterung der lexikalischen Kompetenz eignen.7 Bei der Besprechung der Rezensionen von Lernerwörterbüchern ist es sinnvoll, nur über diejenigen Wörterbücher zu handeln, die von ihrer Anlage und von ihrem Umfang her in etwa dieselben Voraussetzungen erfüllen, um ein möglichst homogenes Spektrum von Wörterbüchern zu erfassen, für die folglich die gleichen Beurteilungskriterien gelten können. Aus diesem Grund werden die makrostrukturell zu selektiven Macmillan Student's Dictionary (18000 Lemmata) und Dictionnaire du français langue étrangère, niveau 2 (5000 Lemmata + 4800 Derivationen, Synonyme und Antonyme) aus der Untersuchimg ausgeschlossen. Des weiteren werden Lernerwörterbücher ausgeschlossen, die im bundesrepublikanischen Fremdsprachenunterricht praktisch keine Bedeutung haben und die in der Praxis der Rezension so gut wie keine Berücksichtigung fanden. Dazu gehören The Oxford Student's Dictionary of Current English (OSDCE, 22000 Lemmata), Longman Active Study Dictionary of English (LASDE, 22500 Lemmata), Collins English Learner's Dictionary (CELD, 30000 Lemmata) und Dictionnaire du français vivant (DFV,, 34000 Lemmata).8
6
Vom Lernerwörterbuch zu scheiden wäre das Lernwörterbuch, das insofern eine ausgeprägte Funktionsorientiertheit aufweist, als es zur systematischen Wortschatzerweiterung beiträgt, ohne ein spezifisches Zielpublikum anzusprechen. Zudem unterliegen Lernwörterbücher aufgrund ihrer wortschatzdidaktischen Ausrichtung einer starken makrostrukturellen Selektion. Zöfgen 1985:13,17 und 28 unterscheidet Lernwörteibücher erster Stufe (3000-4000 Lemmata) und zweiter Stufe (maximal 7000 Lemmata).
7
Das NMED ist in oben dargelegtem Sinne kein Lernerwörterbuch, da es sich fast nur auf die lexikographischen Gegenstandsbereiche der Definition und der Aussprache konzentriert. Aus diesem Grund wird es aus der hier vorgenommenen Untersuchung ausgeschlossen. Meinen Erkenntnissen zufolge liegen über die oben angeführten Wörterbücher lediglich folgende Rezensionen vor
8
5
Ebenfalls aufgrund ihrer geringen Bedeutung im Fremdsprachenunterricht und aufgrund der relativ geringen Zahl darüber erschienener Rezensionen bleiben die französischen Lernerwörterbücher Le Robert Méthodique (RM, 34290 Lemmata + 1730 Wortbildungselemente), Dictionnaire du français contemporain illustré (DFCi, 33000 Lemmata) und Dictionnaire du français au collège (Dfc, 35000 Lemmata) in der vorliegenden Arbeit unberücksichtigt. Im übrigen sind diese drei Wörterbücher für den Rezensenten nicht von besonders großem Interesse. Der RM entspricht in seiner Grundsubstanz dem in dieser Arbeit berücksichtigten MR. Der DFCi enthält mit geringfügigen Modifikationen (manche regroupements wurden rückgängig gemacht; siehe z.B. s.v. ravir) und unter Hinzunahme neuer Wörter und Abbildungen die Substanz des hier besprochenen DFC. Der Dfc enthält die Grundsubstanz des DFCi in streng alphabetisierter Reihenfolge und spielte bis dato in der Bundesrepublik keine nennenswerte Rolle. Das einzige im bundesrepublikanischen Fremdsprachenunterricht bedeutende Lernerwörterbuch von Larousse ist der von Langenscheidt in Lizenz vertriebene DFC?
9
6
über das OSDCE: J. de Smet-D'Hondt, "Oxford Student's Dictionary of Current English. [By] A.S. HORNBY with the assistance of CHRISTINA RUSE. Oxford, etc.: Oxford University Press. 1978. V + 774 pp. Price £ 1.95." in English Studies 60,1979: 831-835. über das LASDE: Thomas Herbst, "Drei einsprachige englische Wörterbücher des Jahres 1983" in Die Neueren Sprachen 84,6,1985: 680-686. über das CELD-. Käthe Henke und Kurt Michael Pätzold, "Englische Wörterbücher und Nachschlagewerke" in Bielefelder Beiträge zur Sprachlehrforschung. Wörterbücher und ihre Didaktik 14, 1 + 2 1985: 142-143. über den DFV: Jean-Paul Colin, "Un dictionnaire pour tous" in L'Humanité vom 10.1.1974. Der von Langenscheidt in der Bundesrepublik vertriebene DFC wird allerdings auslaufen. Ab Mitte 1989 wird das Larousse-Produkt Dfc von Cornelsen in der Bundesrepublik vertrieben. Der neue Titel lautet: Dictionnaire de français. Siehe zum RM und zum DFCi die folgenden Rezensionen: über den RM: Jean-Paul Colin, "JOSETTE REY-DEBOVE (et alii), Le Robert Méthodique, Dictionnaire méthodique du français actuel, Le Robert, Paris, 1982, 24,4 x 15cm, 1.617p. relié." in Le Français Moderne SI, 1983:179-183. Odile Halmöy, "LE ROBERT MÉTHODIQUE • Dictionnaire méthodique du français actuel. Rédaction dirigée par Josette Rey-Debove. Le Robert, Paris 1982. XXIII + 1617 pages. Prix: 130FF." in Moderna Sprâk 77,1983:182-184. Franz Josef Hausmann, "Neue französische Wörterbücher III" in Die Neueren Sprachen 84,6, 1985: 687-692. J. Stéfanini, "Le Robert méthodique. Dictionnaire méthodique du français actuel, rédaction dirigée par Josette Rey-Debove, Paris, Le Robert, [1982], 24,5 x 15,5, XXIV et 1620 p., rel. pleine toile jaune." in Bulletin de ¡a Société de Linguistique de Paris 78,1983: 203. Horst Wagner, "Wörterbücher des Gegenwartsfranzösischen: Neuerscheinungen und Neuauflagen 1979 -1982" in Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft und Praxis 37,1984:107-108. über den DFCi: Franz Josef Hausmann, "Neue Wörterbücher für den Französischunterricht II" in Die Neueren Sprachen 81,2,1982:192-194. Syndicat national des enseignants vom 18.2.1980, pp. 23 - 24.
Trotz seiner marginalen Rolle im bundesrepublikanischen Fremdsprachenunterricht und der verhältnismäßig geringen rezensionellen Beachtung wird das Chambers Universal Learners' Dictionary mit in die vorliegende Untersuchung aufgenommen, da es mit für die britische Lernerwörterbuchtradition interessanten Ansätzen aufwarten kann. Da wäre zum einen der trotz des großen Erfolges des begrenzten Definitionswortschatzes der Longman-Konkurrenz zu nennende Versuch, ohne rigoros begrenztes Definitionsvokabular auszukommen. Weiterhin wären zu nennen der Verzicht auf ein grammatisches Kodierungssystem, die Darbietung von Grammatik und Syntagmatik in der Form zahlreicher Beispielsätze und die Kennzeichnung von Wortfamilien durch Querverweise. Collins COBUILD English Language Dictionary, dessen Stellung im bundesrepublikanischen Englischunterricht noch nicht abzusehen ist, wurde ebenfalls dank seiner interessanten Neuerungen mit in die Untersuchung integriert: Als wichtigste features wären anzuführen, daß die Definitionen in ganzen Sätzen formuliert sind, daß die Angaben zur Grammatik aus dem eigentlichen Wörterbuchtext ausgegliedert sind und daß für den Beispielteil authentische Belege herangezogen wurden. Somit finden die Rezensionen über die folgenden Lernerwörterbücher Eingang in die vorliegende Arbeit: 1.
A Learner's Dictionary of Current English (ALD'), 1948, keine Angaben zur Zahl der Lemmata
2.
The Advanced Learner's Dictionary of Current English (ALD2), 1963, keine Angaben zur Zahl der Lemmata
3.
The Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English (ALD3), worunter die beiden Auflagen von 1974 und von 1980 subsumiert werden, 50000 Lemmata
4.
Chambers Universal Learners' Dictionary (CULD), 1980, 33000 Lemmata
5.
Dictionary of Contemporary English (DCE1), 1978,55000 Lemmata
6.
Longman Dictionary of Contemporary English (DCE2), 1987, 56000 Lemmata
7.
Collins COBUILD English Language Dictionary (COBUILD), 1987, 40000 Lemmata Horst Wagner, "Wörterbücher des Gegenwartsfranzösischen: Neuerscheinungen und Neuauflagen 1979 -1982" in Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft und Praxis 37,1984:106-107. Daniberhinaus sind lediglich mehrere Anzeigen in der französischsprachigen Presse erschienen, in denen der DFCi vorgestellt wird, wie z.B. in La Tribune de Genève vom 2.7.1980, in Centre-Presse vom 17.6.1980, in Le Havre Libre vom 11.6.1980 und in Le Provençal Dimanche vom 15.6.1980. Über den Dfc sind ähnliche Beschreibungen erschienen in L'Est Républicain vom 5.10.1986, in Le Monde vom 4.9.1986, in Le Figaro vom 2.9.1986 und in Le Quotidien de Paris vom 5.9.1986.
7
8.
Dictionnaire du français contemporain (DFC), 1966,25000 Lemmata
9.
Micro Robert. Dictionnaire du français primordial (MR), 1971,30000 Lemmata.
Den Anfang der Untersuchung bilden die Erläuterung und Analyse des Textgenres der Rezension einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher. Hierbei sollen die syntaktischen, lexikalischen und funktionalstilistischen Charakteristika dieses Textgenres herausgearbeitet werden. Das darauffolgende Kapitel behandelt die kritische Würdigung der einzelnen im Lernerwörterbuch erfaßten lexikographischen Inhalte durch die Rezensenten. Ziel dieses Kapitels soll sein, den Ist-Stand der von den Rezensenten analysierten lexikographischen Inhalte und der dazu herangezogenen Beurteilungskriterien zu erfassen. Im Anschluß daran folgt eine kritische Besprechung der bei der Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher von den Rezensenten zur Beurteilung herangezogenen Kriterien. Des weiteren werden die Urteile der Rezensenten auf ihre Validität und Réhabilitât untersucht. Auf der Basis der bei der kritischen Analyse des Rezensionenkorpus gewonnenen Erkenntnisse soll diese Untersuchung in einer Theorie der Rezension einsprachiger, insbesondere englischer und französischer Lernerwörterbücher gipfeln. Eine wesentliche Rolle werden dabei die Auswahl der lexikographischen Inhalte und der zu deren Beurteilung heranzuziehenden Kriterien sowie die Testmethodik spielen. Der Verfasser der vorliegenden Arbeit hat sich zum Ziel gesteckt, Unzulänglichkeiten und Fehler der bisherigen Rezensionspraxis aufzudecken und zu analysieren, um zu einer Rezensionstheorie zu gelangen, auf deren Basis Rezensionen hervorgebracht werden, die unter Berücksichtigung der typischen Benutzungsbedürfnisse des anvisierten Benutzerkreises durch konstruktive, valide und reliable Kritik am lexikographischen Produkt möglichst objektiv und intersubjektiv verifizierbar dessen linguistischen und didaktischpragmatischen Wert reflektieren.
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2. Was ist eine Rezension? Will man das Wesen und die Funktion einer Rezension ergründen und schlägt zu diesem Zweck in den einschlägigen enzyklopädischen Lexika nach, so stößt man auf folgende Beobachtungen: Einigkeit herrscht unter den drei großen Enzyklopädien Meyers Großes Universallexikon, Der Große Brockhaus und Die große Bertelsmann LEXIKOTHEf? über den Objektbereich der Rezension. Demnach behandelt eine Rezension wissenschaftliche und literarische Publikationen sowie künstlerische und publizistische Darbietungen. Auch die Medien, durch die Rezensionen an die Öffentlichkeit getragen werden, sind einmütig ausgewiesen als Zeitungen und (Fach-) Zeitschriften einerseits und als Rundfunk und Fernsehen andererseits. Das Wesen der Rezension stellt jede der drei konsultierten Enzyklopädien mit einer anderen semantischen Nuancierung dar. Laut Die große Bertelsmann LEXIKOTHEK kann die Rezension lediglich eine Besprechung sein oder aber auch eine Kritik, wobei anzunehmen ist, daß "Kritik" Wertäußerungen sowohl negativen als auch positiven propositionalen Gehalts umfaßt. Der Große Brockhaus kombiniert diese beiden Bedeutungen und spricht von der "kritischen Besprechung". Meyers Großes Universallexikon legt besonderen Nachdruck auf die der Rezension inhärente Urteilskomponente und definiert mit "kritische Betrachtung und Wertung". Daß eine Rezension nicht einfach eine Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Werkes bzw. ein objektiver Bericht über ein Schauspiel ist, sondern daß sie als ein ihr wesentliches Merkmal kritische Wertäußerungen und damit unwillkürlich eine gewisse subjektive Färbung enthält, bestätigen die drei großen mehrbändigen deutschen Sprachwörterbücher. Brockhaus Wahrig. Deutsches Wörterbuch und Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache definieren s.v. Rezension jeweils in der ersten Unterbedeutung mit 'kritische Besprechung'; das Wörterbuch der Deutschen Gegenwartssprache insistiert noch stärker auf den Urteilscharakter der Rezension und verzeichnet 'kritische Besprechung, Beurteilung'. An den beiden Begriffen "Besprechung" und "Kritik", die in den Definitionen aller sechs konsultierten Nachschlagewerke Verwendung finden und in den meisten Fällen mit "kritische Besprechung" versprachlicht werden, läßt sich ein etymologisierend-paraphrasierender Ansatz erkennen, wie an der im Duden verwendeten Übersetzung der Etymologie des Verbs rezensieren ("[lat. recensere = prüfend betrachten]") zu ersehen ist. Diese lediglich etymologisierende Übersetzung, die im Interpretament verwendet wird, läßt keine exakten Rückschlüsse auf die Hauptfunktion und den primären Zweck einer Rezension zu. Dallmann sieht die Hauptfunktion einer Rezension in einer "mit einer Begründimg des Urteils versehene[n] Bewertung".2 Darüberhinaus weist Dallmann auf zwei sekundäre, zielgruppenorientierte Funktionen der Rezension hin. Neben der Bewertung solle eine Rezension Information und Anregung bieten, d.h. den Rezipienten 1
2
Siehe die Definitionen jeweils s.v. Rezension in Meyers Großes Universallexikon, Band 11, Mannheim, Wien, Zürich: Bibliographisches Institut, 1984; Der Große Brockhaus, 9. Band, Wiesbaden: FA. Brockhaus, 18. völlig neubeaibeitete Auflage, 1980, und Die große Bertelsmann LEXIKOTHEK Bertelsmann Lexikon, Band 12, Gütersloh: Bertelsmann Lexikothek Verlag, 1985. Dallmann 1979: 69.
9
über den Inhalt des Theaterstücks oder der wissenschaftlichen Publikation informieren und ihn zum Kunstgenuß bzw. zum Lesen oder Kaufen anregen.3 Diese drei Funktionen werden auch von Sager et alii angesprochen, die überdies die Zielgruppenorientierung der Rezension über den Konsumenten hinaus auf den Produzenten des rezensierten Werkes ausdehnen: "A review ... should be informative, evaluative and may also be directive: to the writer of the book, potential readers or publishers."4 Diese drei Basisfunktionen der Rezension finden sich auch bei Gläser, die jedoch eine noch exaktere Differenzierung vornimmt. Sie gruppiert das Rezensieren unter die Darstellungsarten des Erörterns, das sich in fünf Kommunikationsverfahren manifestiert: im "Mitteilen" und "Explizieren", die sich unter der Informationsvermittlung subsumieren lassen; im "Argumentieren" und "Schlußfolgern", die in die Basisfunktion des Beurteilens und Bewertens einmünden, und im "Anregen", wodurch die Zielgruppenkomponente "Konsument und Produzent" mit einbezogen wird.5 Der Rezensent einer wissenschaftlichen Publikation gibt also ein gestrafftes Resümee des Inhalts des betreffenden Werkes, stellt als sachkundiger Kritiker dessen Qualitäten und Unzulänglichkeiten auf dem Hintergrund des jeweiligen Forschungsstandes klar heraus und versieht das Buch mit einer möglichst objektivierbaren Wertung. Aus der kritischen Bewertung einer Veröffentlichung geht ein doppelter Praxisnutzen hervor. Zum einen ist die kritische Bewertung an den Produzenten, d.h. an den Autor bzw. Herausgeber des betreffenden Werkes gerichtet, um ihn auf Fehler oder Schwachstellen hinzuweisen, um ihm einen konträren wissenschaftlichen Standpunkt zu verdeutlichen oder um ihm ob der gezeigten Leistung Lob auszusprechen. Zum anderen ist die kritische Bewertung für den Konsumenten, d.h. den Rezipienten bzw. Käufer der Publikation gedacht, wobei im Idealfall die spezielle wissenschaftliche Ausrichtung und das Ausbildungsprofil des Rezipienten berücksichtigt werden, um ihm die Lektüre bzw. den Kauf des betreffenden Werkes zu empfehlen oder ihm davon abzuraten. Im folgenden soll nun eine empirische Untersuchung der Rezensionen der einsprachigen englischen und französischen Lernerwörterbücher vorgenommen werden.
2.1. Die fachsprachliche Dimension der Textsorte "Rezension einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher" Unter "Rezension einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher" werden im folgenden Texte verstanden, die sachliche Informationen, kritische Wertäußerungen und eine Beurteilung des unter die Lupe genommenen englischen bzw. französischen Lernerwörterbuchs beinhalten. Aus textlinguistischer Sicht müssen sich die untersuchten Rezensionen durch Kohäsion und Kohärenz auszeichnen, d.h. wissenschaftliche Abhandlungen, in denen auf einzelnen, durch thematisch andere Ka3
Dallmann 1979: 75.
4
Sager et al. 1980: 151.
5
Siehe Gläser 1979:117ff.
10
pitel voneinander getrennten Seiten verschiedene Aspekte eines Lernerwörterbuchs kritisch beleuchtet werden wie z.B. der DFC in Josette Rey-Debove, Étude linguistique et sémiotique des dictionnaires français contemporains, fallen nicht unter die hier analysierten Rezensionen.6 Aus inhaltlicher Sicht wurden lediglich Rezensionen in das Korpus der Rezensionen aufgenommen, in denen mindestens zwei lexikographische Inhalte (wie z.B. die Angabe der Aussprache und die Qualität der Definitionen) besprochen werden. Besprechungen, die nur über einen einzigen lexikographischen Inhalt handeln, fmden im hier besprochenen Rezensionenkorpus keine Berücksichtigung. Die Herstellung eines einsprachigen Wörterbuchs, dessen Hauptadressatenkreis der nicht-muttersprachige Lerner der betreffenden Sprache ist, erfordert die Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse und Ergebnisse der modernen Linguistik in die lexikographische Praxis dergestalt, daß der lexikographisch nicht sehr versierte Schüler der gymnasialen Oberstufe die ihm im Wörterbuch gebotene Vielfalt an Informationen vom Bereich der Phonetik-Phonologie über die Syntax und Semantik bis hin zur Pragmalinguistik möglichst optimal verwerten kann. Ein einsprachiges Lernerwörterbuch muß in der lexikographischen Praxis aber auch dem Studenten und dem Berufsübersetzer bis hin zum Chefdolmetscher der Regierung für Englisch und Französisch und zum Anglistik/Romanistik-Professor seine Dienste beim Rezipieren und Produzieren von Texten sowie beim (Wortschatz-)Lernen leisten. Somit ist es keineswegs erstaunlich, daß die heute gebräuchlichen Lernerwörterbücher des Englischen und Französischen allesamt von sehr namhaften Wissenschaftlern aus dem Bereich der Angewandten Sprachwissenschaft und von herausragenden Didaktikern kompiliert worden sind.7 Der Bereich der Lernerlexikographie ist somit integraler Bestandteil der Angewandten Sprachwissenschaft. Lernerwörterbücher sind Produkte der Lexikographie und folglich "fachspezifische Gegenstände".8 Die Kommunikation unter Linguisten über fachspezifische Themen zieht unwillkürlich den Gebrauch fachsprachlicher Termini in Verbindung mit fachsprachlicher Syntax nach sich. Die beiden Begriffe der "fachspezifischen Gegenstände" und der "spezifischen kommunikativen Bedürfnisse 6
Zu den Begriffen "Kohäsion" und "Kohärenz" siehe Dressler und de Beaugrande 1981: 48-83 und 84-112.
7
Ein kurzer Blick auf die Seite des Wörterbuchs, auf der die Mitarbeiter namentlich erwähnt sind, bekräftigt die oben getroffene Feststellung. So sind im DCE2 unter der Sparte "Lexicographers" durch Veröffentlichungen bekannte Namen wie John Ayto, Robert F. Ilson und Janet Whitcut verzeichnet. Darüberhinaus umspannt die Liste der Sprachwissenschaftler und Didaktiker, denen die Herausgeberin für Ratschläge und wissenschaftlichen Beistand dankt, zehn namhafte Professoren von Sir Randoph Quirk über David Crystal, Geoffrey Leech, John Lyons bis hin zu Gabriele Stein. Und gemäß den Angaben des Herrn l'Épinois in seiner in La Flandre libérale vom 24.8.1971 erschienenen Rezension sind die sechs Autoren des DFC "Jean Dubois, professeur à l'Université de Paris X (Nanterre); René Lagane, chargé d'une maîtrise de conférences à la même université; Georges Niobey et Didier Casalis, secrétaires généraux de la rédaction des dictionnaires Larousse; Jacqueline Casalis, ancienne élève de l'École normale supérieure, agrégée de l'université; Henri Meschonnic, chargé d'une maîtrise de conférences à l'Université de Paris VIII (Vincennes), tous ayant une expérience directe de l'enseignement moderne du français."
8
So bezeichnet in Möhn und Pelka 1984: 26.
11
im Fach" bilden die zentralen Bestandteile der beiden fast identischen Definitionen von "Fachsprache" nach Möhn/Pelka und nach Fluck: "die Variante der Gesamtsprache, die der Erkenntnis und begrifflichen Bestimmung fachspezifischer Gegenstände sowie der Verständigung über sie dient und damit den spezifischen kommunikativen Bedürfnissen im Fach allgemein Rechnung trägt."9 Auch Sager et alii sowie Hoffmann postulieren als Hauptkriterien von "Fachsprache" die Kommunikation in einem fachspezifischen Bereich, in dem sowohl der Sender als auch der Empfänger der (fachsprachlichen) Nachricht über ein fachspezifisches Wissen verfügen muß, damit die Enkodierungs- und Dekodierungsphasen ohne Beeinträchtigung ermöglicht werden.10 Geht man nun davon aus, daß ein Linguist eine Rezension über eines der hier untersuchten Lernerwörterbücher für Fachleute oder für fachlich Interessierte verfaßt, so bedeutet dies folgendes: Da der Rezensent erwartungsgemäß bezüglich des fachspezifischen Gegenstandes (i.e. in unserem Fall bezüglich des betreffenden Lernerwörterbuchs) einen hohen Grad an fachspezifischem Wissen aufweist, wird er bei der Enkodierung der Nachricht (i.e. beim Abfassen der Rezension) als Kode die Fachsprache wählen, da er davon ausgehen kann, daß der Empfänger der Nachricht als Fachmann auf demselben Gebiet zwar bezüglich der Nachricht über einen geringeren Wissensstand als der Rezensent, jedoch über denselben fachsprachlichen Kode verfügt.11 Die fachsprachliche Kommunikation spielt sich jedoch nicht ausschließlich zwischen Fachleuten ab. Besonders bei der Rezension von Lernerwörterbüchern tritt sehr häufig der Fall ein, daß der Empfängerkreis der Nachricht kongruent ist mit der Adressatengruppe des Wörterbuchs. Ein Fachmann, z.B. ein Sprachwissenschaftler, rezensiert ein Lernerwörterbuch mit der Intention, dem Adressatenkreis des Wörterbuchs, also Schülern der Oberstufe, Studenten und Lehrern, eine kritische Analyse des betreffenden einsprachigen Wörterbuchs zu liefern, um auf den praktischen Nutzen des Produkts aufmerksam zu machen und somit Käuferinformation zu betreiben. Solch eine Rezension wird verständlicherweise nicht in einer linguistischen Fachzeitschrift, sondern eher in einer regionalen oder überregionalen Tageszeitung bzw. in einer didaktischen Zeitschrift mit der Zielgruppe "Lehrer" veröffentlicht. Aufgrund der Tatsache, daß in diesem Fall zwischen den fachsprachlichen Kodes von Sender und Empfänger der Nachricht keinesfalls ein Kongruenzverhältnis besteht, vielmehr 9
Definition "Fachsprache" aus Möhn und Pelka 1984: 26; vgl. damit auch die an Möhn/Pelka angelehnte Definition von "Fachsprache" in Fluck 1985:193.
10
Die Definition von Sager et al. 1980: 68 lautet: " ... we are in the presence of special language when both the production and reception of messages are part of a specialist role, and require special knowledge." Hoffmann 1985: 53 spricht von der "Gesamtheit aller sprachlichen Mittel, die in einem fachlich begTenzbaren Kommunikationsbereich verwendet werden, um die Verständigung zwischen den in diesem Bereich tätigen Menschen zu gewährleisten."
11
Vgl. hierzu die Bemerkung von Sager et al. 1980: 54-55: "Because special languages are used among relatively small and homogeneous groups of people, the code can be further restricted ... " und das Kapitel "The conditions of special subject communication" in ders.: 52ff.
12
der fachsprachliche Kode des Empfängers allenfalls eine Teilmenge des Senderkodes darstellt, ist der Sender gezwungen, seine Nachricht sprachlich so zu enkodieren, daß auf seiten des Empfängers die Dekodierung des Kodes gewährleistet ist. In der Praxis sieht das so aus, daß eine Rezension, die an ein fachlich interessiertes Publikum, jedoch an kein Fachpublikum gerichtet ist, einen stark reduzierten Grad an Fachsprachlichkeit aufweist. Gläser nimmt zu diesem Punkt eine Binnendifferenzierung vor und unterscheidet zwischen dem "theoretischen wissenschaftlich-technischen Fachstil" und dem "populärwissenschaftlichen Fachstil". In Analogie dazu unterscheidet sie zwischen der wissenschaftlichen und der populärwissenschaftlichen Rezension.12 Im folgenden gilt es nun zu untersuchen, wie sich die unterschiedlichen Grade an Fachsprachlichkeit in den verschiedenen Rezensionen manifestieren.
12
Den theoretischen wissenschaftlich-technischen Fachstil sieht Gläser 1979: 82 u. 116-124 vor allem durch sprachwissenschaftlich-technische Monographien, Artikel in Fachzeitschriften und Vorträge auf wissenschaftlichen Konferenzen vertreten, den populärwissenschaftlichen Fachstil durch den Zeitschriftenaufsatz, den Beitrag in der Tageszeitung, den öffentlichen Vortrag in einer Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlich-technischer Kenntnisse und durch das Einführungswerk für die breite Öffentlichkeit.
13
2.1.1.
Die Ebene der Syntagmatik
2.1.1.1.
Nominalphrasen
Primäre Aufgabe der fachwissenschaftlichen Kommunikation ist es, die Fülle der Erscheinungen der objektiven Realität und deren hohen Komplexitätsgrad zu versprachlichen. Die ständig voranschreitende Perfektionierung des Erkenntnisprozesses verlangt vom Verfasser wissenschaftlicher Texte einen hohen Grad an Präzision in seinen sprachlichen Äußerungen. In fachsprachlichen Texten, in denen es um die Darstellung und Beschreibimg bestimmter Prozesse, die Darlegung von Ideen, Hypothesen und Theorien, um die Auswertung und Bewertung empirisch ermittelter Daten geht, sind es vor allen Dingen die Nominalphrasen, die die intendierten Konzepte vermitteln. Nach Sager et alii gibt es drei Gründe für die Präponderanz von Nominalphrasen gegenüber Verben in fachsprachlicher Kommunikation: a) b) c)
Nominalphrasen haben die größere Funktionsbreite im Satz, d.h. sie können als Subjekt, als Objekt und als Adverbiale fungieren, Nominalphrasen sind problemlos mittels Funktionswörtern mit anderen Nominalphrasen kombinierbar und Nominalphrasen können beliebig erweitert werden, um den Informationsgehalt zu erhöhen.13
a us Asterix and the Normans by Gosonny and Uderzo, translated by Anlhea Bell and Derek Hockridge, Sevenoaks: Hodder Dargaud Ltd. 1982: 6 (C) 1 9 » LES ÉDITIONS ALBERT RENÉ / GOSCINNY-UDERZO
13
Sager et al. 1980: 219; vgl. dazu auch Fluck 1985: 56 und Möhn und Pelka 1984: 19. Nach Hoffmann 1985: 136 bestehen fachsprachliche Texte oft zu mehr als 60% aus Substantiven und Adjektiven.
14
Komplexe Nominalphrasen, die dazu, wie im vorliegenden Fall ("THE ARMS AND ARdurch einen group genitive14 und ein Kompositum doppelt prämodifiziert sind, stellen in der Sprechblase eines Comics sicherlich die absolute Ausnahme dar. Die witzige Wirkung des Ausrufs des Waffenhändlers beruht zum einen darauf, daß er in einer Situation, auf die er nicht vorbereitet sein konnte, und im Zustand emotionaler Erregung eine aus sechs Substantiven bestehende Nominalphrase verwendet, während die übrigen Gallier mit den zu erwartenden Ausrufen "Watch out!", "By Toutatis!" und "He's crazy!" reagieren. Zum anderen erfordert eine nicht-fachsprachliche Kommunikationssituation in gesprochener Sprache bei weitem nicht den hier belegten Grad an Präzision, da es aus pragmalinguistischer Sicht im vorliegenden Fall genügt hätte, mit irgendeinem schweren und harten Wurfgeschoß zu drohen. Die im Verhältnis zu den sprachlichen Erfordernissen der Situation viel zu aufwendige Nominalphrase soll hier allenfalls die respekteinflößende Bedrohlichkeit des Wurfgeschosses zum Ausdruck bringen. Anders als im Comic sind komplexe Nominalphrasen bzw. eine Häufung von Nominalphrasen in den Rezensionen der englischen und französischen Lernerwörterbücher keine markierten syntaktischen Strukturen. Auffällig ist die hohe relative Auftretenshäufigkeit von Nominalphrasen, egal ob die betreffende Rezension in deutscher, englischer oder französischer Sprache verfaßt ist: MOUR FIRM'S MAIL ORDER CATALOGUE"),
"Wo durch Verwendung eines Kompositums als Modifikator eines Substantivs eine Änderung im Betonungsschema eintreten kann, ist dies durch ein waagrechtes keilförmiges Zeichen angedeutet. (Zotter 1979: 270) "The chief distinctive feature of DCE is its consistent employment of a strictly limited vocabulary of c 2,000 words for explanations as well as illustrative examples." (Ellegârd 1978: 230) " ... l'opposition sémantique qui organise les emplois du signifiant de base donne naissance à deux distributions dérivées différentes, chacune comportant ses propres règles de transformation adjectivale et nominale." (Mitterand 1968: 28) Besonders augenfällig ist der überaus hohe Anteil an nominalen Elementen im Verhältnis zu den finiten Verbformen.15 In Ellegârds Beleg stehen der Kopula is als einzig finiter Verbform dreizehn nominale Elemente gegenüber. An dieser Stelle wirft sich die Frage nach den Gründen auf, auf die die signifikant häufige Verwendung nominaler Elemente und Nominalphrasen in der Fachsprache der Rezension zurückgeht. Wie bereits angedeutet, wird Fachsprache als Kommunikationsmittel zur Übermittlung fachsprachlicher Gegebenheiten verwendet. Die Komplexität und Spezifik des 14
Der Ausdruck group genitive wird hier verwendet in Anlehnung an Quirk et al., A Comprehensive Grammar of the English Language (CGE): 328.
15
Als nominale Elemente werden hier auch Pronomina und Adjektive verstanden, da diese im Satzgefüge die gleichen Positionen und Funktionen übernehmen können wie Substantive.
15
fachlichen Gegenstandsbereichs erfordert höchstmögliche Präzision beim Kommunikationsvorgang nicht zuletzt auch deshalb, weil es gilt, durch sprachliche Inadäquatheiten bedingte Mißverständnisse tunlichst zu vermeiden und weil der Empfänger der fachsprachlichen Nachricht sich nicht in derselben außersprachlichen Situation wie der Sender befindet, sich somit also sprachliche Ambiguitäten aufgrund der räumlichzeitlichen Kontiguität des Enkodierungs- und Dekodierungsprozesses nur in den allerseltensten Fällen von selbst disambiguieren. Höchstmögliche Präzision beim fachsprachlichen Kommunikationsvorgang bedeutet im Idealfall eine in beiden Richtungen gültige eins-zu-eins-Korrelation zwischen Formativ und Semem einerseits und zwischen Semem und dem außersprachlichen Referenten (dem durch das Formativ bezeichneten Gegenstand) andererseits. Um der Präzision und um der Eindeutigkeit willen bedient sich Hartmann einer Linkserweiterung des Substantivs dictionary, bestehend aus drei asyndetisch verknüpften, aus Adjektiv und Substantiv bestehenden zusammengesetzten Adjektiven, um die von ihm anvisierte Wörterbuchkategorie möglichst exakt einzugrenzen: "In view of the enormous variety and complexity of dictionary look-up situations, is it not preposterous to assume that a single-volume generalpurpose English-language dictionary can fulfil all these duties equally satisfactorily?" (Hartmann 1981: 299) Entsprechend der syntaktischen Struktur des Französischen wird das Substantiv verbe, das in dem vorliegenden Kontext präzisiert werden muß, durch ein präfigiertes Adjektiv, gefolgt von einem verkürzten und durch einen participe passé eingeleiteten Relativsatz, rechtserweitert: "L'introduction d'un schéma (VP4A) pour le verbe intransitif suivi d'un infinitif de but nous paraît inutile puisque tout verbe intransitif semble pouvoir être utilisé de cette manière." (Peitrequin 1975: 87) Ein weiterer Grund für das häufige Auftreten von Nominalphrasen in Rezensionen liegt wohl auch in der großen Funktionsbreite des Substantivs begründet. Das Substantiv ist in der Lage, allein oder in Verbindung mit Determinanten, Prädeterminanten oder Präpositionen eine breite Palette von Satzfunktionen zu übernehmen. Bei eingehender Betrachtung des Satzes "Denn die einzelnen Synonyme sind so gut wie nie in allen Kontexten austauschbar, dem fremdsprachlichen Benutzer fehlt aber die Kompetenz zum Feststellen der Austauschbarkeit oder Nicht-Austauschbarkeit." (Hausmann 1974:109) fällt auf, daß Substantive die zentralen Bestandteile des Subjekts (die einzelnen Synonyme und die Kompetenz ... ), des Adverbiales (in allen Kontexten), der Ergänzung des Verbs (das Dativobjekt dem fremdsprachlichen Benutzer), und der Ergänzung des Subjekts (zum Feststellen der Austauschbarkeit oder Nicht-Austauschbarkeit) sind. In der postmodifizierten Nominalphrase
16
"a work of reference that will be acclaimed as an outstanding lexicographical achievement by non-native users of English all the world over." (Firbas 1981:171) erscheint das Substantiv in dem passivisch konstruierten Relativsatz im subject complement (as an outstanding lexicographical achievement), in der das Agens des Relativsatzes bezeichnenden Präpositionalphrase (by non-native users of English) und in dem Ortsadverbiale all the world over. Des weiteren scheinen Substantive in Verbindung mit Präpositionen besonders häufig zur Verkürzung von Nebensätzen verwendet zu werden. Die Präpositionalphrase dans l'utilisation de l'anglais ersetzt in dem Beleg "Enfin, il [i.e. COD] accorde beaucoup moins de soin que les deux autres dictionnaires à la prévention des fautes dans l'utilisation de l'anglais, ce qui était tout à fait prévisible à cause de la catégorie de public auquel il s'adresse." (Béjoint 1978: 474) einen Gliedsatz. Durch den Gebrauch einer Präpositionalphrase umgeht der Autor die Verwendung eines finiten Verbs und die damit verknüpfte Setzung eines Subjekts bzw. eines Subjektspronomens. Dank dieses syntaktischen Mittels gelingt es Béjoint, nicht nur eine weitere oberflächenstrukturelle Verschachtelung der Satzkonstruktion zu vermeiden, sondern sich auch über das leidige Problem der Konkretisierung des Subjekts hinwegzusetzen.16 Der Verfasser einer wissenschaftlichen Rezension erörtert einen komplexen Gegenstandsbereich, der in hohes Maß an Präzision und Informationsdichte verlangt. Die Übertragung großer Informationsfülle in der wissenschaftlichen Kommunikation zieht jedoch automatisch sehr komplexe und in sich verschachtelte Satzstrukturen nach sich. Somit läuft der Verfasser Gefahr, vom Standpunkt des Rezipienten und der Kognitionspsychologie aus unerträglich lange Sätze zu konstruieren. Da eine Verkürzung der Satzlänge mittels einer Reduktion des Informationsgehalts und der fachsprachlichen Lexik nicht wünschenswert erscheint, muß zwangsläufig der Versuch unternommen werden, im syntaktisch-syntagmatischen Bereich zu komprimieren. Der Satz "The up-to-dateness lies in the inclusion of material reflecting the latest developments in the vocabulary of English and in its linguistic analysis, ... " (Stein 1979: 2) läßt sich in vier Ausgangssätze zerlegen: a) b) c) d)
16
Certain developments have taken place in the vocabulary of English and in its linguistic analysis. Certain words reflect these developments. The dictionary (under consideration) includes these words und Therefore the dictionary is up-to-date.
Auf die große Funktionsbreite der Nominalphrasen macht Kocourek 1982: 53 aufmerksam.
17
Die syntaktische Verdichtung kommt nun dadurch zustande, daß die logische Folgerung d) aus a), b) und c) in substantivierter Form zum Subjekt des Satzes erhoben wird. Die Begründung der Behauptung erfolgt in der Form einer nominalisierten Ergänzung zu dem prepositional verb lie in, die wiederum durch ein mit of angeschlossenes Substantiv postmodifiziert wird. Die zu material gehörige Verbalphrase schließt sich als mittels einer -ing-form verkürzter Relativsatz ohne eigenes Subjekt an, und das Verb zu developments aus dem Ausgangssatz a) kann aufgrund der kontextuellen Einbettung von developments zwischen das Adjektiv latest und die beiden Adverbiale in the vocabulary of English und in its linguistic analysis problemlos getilgt werden.17
2.1.1.1.1. Prämodifikationsstrukturen Die Komplexität vieler Nominalphrasen in den Rezensionen einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher kommt oft dadurch zustande, daß das Determinatum der Nominalphrase durch mehrere Determinantia prämodifiziert wird. Häufig erfolgt die Prämodifikation durch asyndetisch oder durch Konjunktionen miteinander verknüpfte Adjektive: "A comprehensive grammatical description and definitions in a controlled vocabulary of 2,000 words are LDOCE's outstanding features." (Jain 1978: 88) "the grammatical, morphological and syntactic behaviour of English words." (Firbas 1981:170) Typisch für die fachsprachliche Prämodifizierung im Deutschen ist auch die Verwendung von Partizipien, die bisweilen stark verbalen Charakter aufweisen, wenn ihnen das aus der zugrundegelegten Tiefenstruktur stammende direkte Objekt vorangestellt ist: "Neben dem kontext-imitierenden, habitualisierenden Lernen hat deshalb auch bei der Wortschatzerlernung ein kognitives Element Berechtigung." (Hausmann 1974:113)
17
Zur Rolle der grammatischen Kategorie "Aspekt" in Fachsprachen siehe Säger et al. 1980: 206-207, die Barber zitieren, der die Tempora von 1770 flniten Verbformen in Texten aus den Bereichen Astronomie, Biochemie und Elektrotechnik auszählte und zu dem Ergebnis kam, daß 89% der Verbformen im simple present und die restlichen 11% im simple future active und im present perfect active and passive standen, wobei 15 Tempusformen nur einmal bzw. gar nicht belegt sind, darunter das past perfect, das future perfect und die progressive tenses außer dem present perfect progressive. Zur Stellung der grammatischen Kategorie "Person" siehe auch das Kapitel 2.1.1.4.
18
Des weiteren werden besonders in in deutscher Sprache geschriebenen Rezensionen Relativsätze häufig in der Form einer Prämodifikationsstruktur realisiert: "Man freut sich darüber, daß die von A.C. Gimson ('our pronunciation adviser') in der 14. Auflage (1977) des English Pronouncing Dictionary benutzten Symbole zur Transkription verwendet wurden, aber in einigen Fällen sind zusätzliche Symbole eingeführt worden: ... " (Carstensen 1980:103) Wie zu erwarten, nimmt die Verwendung von Prämodifikationsstrukturen mit geringer werdendem Grad an Fachlichkeit der Rezension ab. Die in französisch verfaßten Rezensionen weisen aufgrund der syntaktischen Eigenheiten der französischen Sprache, die nur komplexe Postdeterminierungen zuläßt, keine komplexen Prämodifikationsstrukturen auf.18
2.1.1.1.2. Postmodifikationsstrukturen Rechtserweiterungen des Substantivs in deutschsprachigen Rezensionen erfolgen häufig in der Form eines genitivischen Anschlusses oder einer Reihe genitivischer Anschlüsse: "Statt der etymologischen Information erscheint im DFC eine dringend benötigte Angabe zur relativen Häufigkeit der Vor- und Nachstellung des Adjektivs,..." (Hausmann 1974:102) Der im Deutschen üblichen genitivischen Rechtserweiterung entspricht im Englischen die Postmodifizierung des Substantivs durch ein weiteres Substantiv, das mit der Präposition of angeschlossen wird: " ... the questions which deserve to be asked afresh against the background of the recent publication of several products of a new generation of addressee-conscious lexicography." (Hartmann 1981: 297)19 18 19
Über die angedeuteten Besonderheiten der französischen Syntax informieren ausführlich: Wagner et Pinchon 1962: 68-71,151-156 und 571-572 sowie Grevisse 1980: 204-208,432^36 und 1322-1325. Die Postmodifikation in der Form eines s-genitive ist sehr selten aufgrund der Tatsache, daß dieser zumeist nur bei Personen und Tieren gebräuchlich ist, in Rezensionen jedoch wesentlich häufiger von linguistischen Fakten gehandelt wird als von Personen. Trotzdem ist der s-genitive besonders in Verbindung mit dem Namen des Wörterbuchs nicht unbelegt. So finden wir "LDOCE's listing of these forms as combining forms is in accordance with a principle which is mentioned in the General Introduction." (Stein 1979:18) "LDOCE's 'contemporary* character is also noticeable in the grammatical information on such entries as each and everybody." (Jain 1978:100)
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Eine gebräuchliche Art, im Französischen Substantivkomposita zu bilden, ist der Anschluß eines Substantivs ohne Artikel an das als Determinatum fungierende Substantiv (wie z.B. le rayon de soleil oder l'araignée de mer). Aufgrund des Erfordernisses fachsprachlicher Kommunikation zu hoher Präzision bei gleichzeitiger Konzision trifft man in französischen Rezensionen fast in jedem Satz auf eine Postmodifikation zu einem Substantiv, die durch de + Substantiv (complément déterminatif) angeschlossen wird: "Nous retrouvons évidemment ici l'influence du structuralisme et des études de la nouvelle école de linguistique." (Roby-Lattès 1967) "... on a considéré que non ne pouvait être dissocié de pas avec lequel if forme un système d'expression de la négation d'un terme de l'énoncé." (Guilbert 1967:118)20 Getreu dem Prinzip der syntaktischen Verdichtung ist die Präpositionalphrase eine bevorzugte Form der Postdeterminierung. So können im Englischen auf die Präposition Substantive folgen wie in "James Murray and the other founding fathers of lexicography were so good that we epigoni follow faithfully in their footsteps in the quest for meaning, pronunciation, and etymology." (Howard 1978 in The TIMES) oder -ing-forms wie in "The LDOCE cannot be said to have always successfully escaped the danger of constructing meanings. This may be due to too ambitious an attempt to differentiate meanings." (Stein 1979: 9)21.
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Zum Problem "s-genitive versus of-genitive" siehe CGE: 321-326. Daß diese reihenweise Postdeterminierung durch compléments déterminatìfs mit de nicht nur für das Französische, sondern auch für andere romanische Sprachen typisch ist, zeigen die beiden folgenden, aus dem Italienischen bzw. Spanischen stammenden Belege: "... si può dire che otteniamo ... una vera e propria sintagmatica del francese contemporaneo dell' uso corrente." (Arcaini 1968: 352) "Hemos visto que constituye también un diccionario de sinónimos y contrarios, con sus diferencias no sólo de sentido estricto, sino con indicación del valor de intensidad de cada uno de estos sinónimos y contrarios." (E.C.B. 1967) Zum Begriff des compliment déterminatif siehe Grevisse 1980: 204-208.
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Während Präpositionalphrasen, die als Postmodifikationsstrukturen fungieren, in der deutschen Fachsprache annähernd so häufig sein dürften wie in der englischen (Vgl. "Neben diesen detaillierten Erläuterungen zur Verbalsyntax enthält das Wörterbuch zahlreiche Anmerkungen über grammatische Besonderheiten, die dem Ausländer häufig Schwierigkeiten bereiten." Ulherr 1976: 484), sind präpositionale Anschlüsse im Französischen relativ selten. Der Grund dafür ist sicherlich in der Tendenz des Französischen zum itoffement zu suchen. Da im Französischen der Bezug zwischen zwei durch eine Präposition miteinander syntaktisch verknüpften Substantiven in vielen Fällen (zu-
Für die Komplexität von Nommalphrasen sind in besonderem Maße die Relativsatzkonstruktionen verantwortlich. In den englischen, deutschen und französischen Rezensionen fallen Relativsätze auf, deren Antezedens nicht ein Substantiv oder eine Nominalphrase ist, sondern ein ganzer Satz. "Handling congregation and tribunal, with the binary classification of [C] and [U], it [i.e. OALD] labels them [C], which does not help the learner to arrive at the answer he is seeking." (Jain 1978: 96) Der mit which eingeleitete Relativsatz hat weder it noch [C] als Antezedens, sondern den ganzen Satz it labels them [C], Ist das Antezedens ein ganzer Satz, stellen die Relativsätze im Deutschen und Französischen den anaphorischen Bezug durch was bzw. ce qui her: "X9 soll eine notwendige adverbielle Bestimmung nach V + Obj. signalisieren (put the hat in the box, nicht einfach put the hat), was auf to spray nicht zutrifft (to spray paint ist möglich)." (Standop 1985: 32) "ALD est le seul à utiliser ici le tiret spécial appelé tilde ou swung dash pour remplacer le mot-entrée dans les exemples. C'est pourtant un moyen simple de gagner un peu d'espace, ce qui n'est jamais négligeable en lexicographie." (Béjoint 1978: 471) Die Setzung derartiger Relativpronomina stellt einen anaphorischen Bezug zum vorangehenden Satz her, ohne dies durch ein Demonstrativum in einer neu angelegten Satzkonstruktion bewerkstelligen zu müssen wie z.B. durch Dies trifft auf to spray nicht zu oder Ceci n'est jamais négligeable en lexicographie. Ebenso ersparen sich die Autoren eine kurze inhaltliche Wiedergabe des vorangehenden Satzes durch lexikalische Mittel wie z.B. Diese Kodierung trifft auf to spray jedoch nicht zu oder Ce gain d'espace n'est jamais négligeable en lexicographie.
mindest für das Bewußtsein des französischen Sprechers) nicht klar genug zutage tritt, geschieht diese Verknüpfung expliziter durch eine Veibalform oder durch eine Nominalform mit Präpositionen, sogenannte étoffements, die die Beziehung zwischen den beiden Substantiven klarer herausstellen. Der o.a. Satz von Ulherr wäre auf französisch folgendermaßen wiederzugeben: A part ces explications détaillées concernant la syntaxe verbale, le dictionnaire contient de nombreuses notes portant sur les particularités grammaticales qui posent souvent des problèmes à l'étranger. (Die étoffements sind fett hervorgehoben). Zum Problem des étoffement siehe die Ausführungen von Truffaut 1980: 108-110 und in ders. 1983: 183-185.
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Um in fachsprachlicher wissenschaftlicher Kommunikation hohe syntaktische Verdichtung bei gleichzeitiger informationeller Reichhaltigkeit zu erreichen, bietet die Syntax des Englischen und Französischen dem Verfasser ein günstiges syntaktisches Mittel: die Verkürzung von Relativsätzen durch die Verwendung von Partizipien des Präsens und des Perfekts. In Rezensionen beider Sprachen wird der Relativsatz durch ein present participle (bzw. eine -ing-form) bzw. durch einen participe présent eingeleitet, die das Relativpronomen einschließlich der finiten Verbform ersetzen: "People learning English as a foreign language have quite new needs. And there are now millions of them, at the round earth's imagined corners, being taught by teachers for whom English is also not the first language." (Howard 1978 in The TIMES) Die Verkürzung der Relativsätze durch Partizipialkonstruktionen zieht das Problem nach sich, daß die grammatischen Kategorien "Numerus", "Tempus" und "Aspekt" nicht mehr explizit aus der Konstruktion ersichtlich sind. Die Kategorien "Numerus" und "Tempus" sind jedoch leicht durch das Subjekt des Satzes (people) und durch das Tempus des Hauptsatzes (have bzw. is) zu erschließen. Der Verlust der Kategorie "Aspekt" ist ebenfalls von geringerer Wichtigkeit, da er erstens aus dem Makrokontext erschlossen werden kann und da er zweitens für die Satzsemantik nur von sekundärer Bedeutung ist. Der Kontext dieses Abschnitts läßt erkennen, daß der aspektuelle Unterschied zwischen people who learn English as a foreign language und people who are learning English as a foreign language für die Satzsemantik nicht von entscheidender Tragweite ist, da die Kernaussage dieses Abschnitts aus den beiden Tatsachen besteht, daß neue Bedürfnisse auf Seiten der foreign learners vorhanden sind und daß Englisch von Lehrern unterrichtet wird, deren Muttersprache nicht Englisch ist.22 Nehmen wir an, das erste Verb hätte in der progressive form gestanden, so ist dieser kurze Abschnitt durch die partizipiale Verkürzung des Relativsatzes um ein Relativpronomen und um eine finite Form von to be erleichtert worden. Auf dieselbe Weise bewerkstelligt man in der französischen Sprache syntaktische Verdichtung. Eine Partizip-Präsens-Form ersetzt das Subjektpronomen im Relativsatz mitsamt der finiten Verbform und verwischt dadurch ebenfalls die grammatischen Kategorien "Numerus", "Tempus", "Aspekt" und "Modus" (i.e. die Opposition indicatif versus subjonctif): " ... c'est dire qu'il n'existe pas et qu'il ne peut exister un recensement exhaustif des formes linguistiques de caractère lexical, existant à un moment donné, ayant existé ou virtuellement possibles, pourvues de toute la série complète des possibilités d'emploi et de signification." (Guilbert 1967:115)
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Siehe dazu auch Sager et al. 1980: 206-207, die auf Forschungsergebnisse von Baiber und Lotte verweisen, aus denen hervorgeht, daß die grammatische Kategorie "Aspekt" in der englischen Fachsprache wohl eine geschwächte Kategorie ist.
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Des weiteren verwenden die Autoren der englischen und französischen Rezensionen des öfteren Partizipien des Perfekts, um Relativsätze einzuleiten, in denen das Relativpronomen Subjekt einer passivischen Verbform wäre: "... the complete alphabetical list of the 2,000 words is given at the end of the dictionary in an appendix entitled 'List of Words used in the Dictionary.'" (Jain 1978: 89) Wie bereits bei den durch -ing-forms verkürzten Relativsätzen sind auch hier die Kategorien "Numerus", 'Tempus" und "Aspekt" nur implizit erkennbar. Hinzu kommt meist noch die Tilgung des Agens des Relativsatzes.23 Aufgrund der Prä- und Postmodifizierbarkeit von Substantiven treten besonders in den deutsch- und englischsprachigen Rezensionen relativ häufig äußerst komplexe Nominalphrasen auf, die durch die oben besprochenen Mittel der Prä- und Postmodifikation gleichzeitig links- und rechtserweitert sind. In den beiden englischen Beispielen sind die heads der noun phrases einmal durch Adjektive prä- und durch einen Relativsatz postmodifiziert (im Fall von information), das andere Mal durch einen sgenitive prä- und durch zwei of-genitives postmodifiziert (im Fall von grasp): "The kind of comprehensive grammatical information that the OALD and the LDOCE give to the EST [sic!]/EFL user ..." (Jain 1978:101) "... the correct etymology, which has the further advantage of increasing the learner's grasp of both the phonetic and the semantic structure of the word." (Ellegärd 1978: 237)* In den deutschsprachigen Rezensionen ist häufig zu beobachten, daß zwei Relativsätze sowohl eine Linkserweiterung als auch eine Rechtserweiterung zu einem Substantiv bilden: "Ohne es offen aussprechen zu können, folgt es dem erstmals von A.S. Hornby konzipierten Ideal eines primär für den Lernenden bestimmten Wörterbuchs, das sich durch einfache Definitionen, reichliche Belege und kodierte Hinweise auf grammatische Strukturen auszeichnet, ... " (Standop 1985: 24) Im vorliegenden Fall wird das head "Ideal" von einem Relativsatz prämodifiziert und von einer Nominalphrase im Genitiv postmodifiziert, deren head "eines Wörterbuchs" wiederum durch je einen Relativsatz prä- und postmodifiziert wird.
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Nach Kocourek 1982: 55-56 sind die durch participe passé in der naturwissenschaftlichen Fachsprache verkürzten Relativsätze mehr als doppelt so zahlreich wie die durch participe présent verkürzten. Er erhielt bei der Auswertung seines Korpus naturwissenschaftlicher Fachsprache folgendes Verhältnis: participepaxré-Konstruktion : participepr&ert-Konstruktion = 13: 6. Zur Postmodifikation in der englischen Fachsprache siehe auch Sager et al. 1980: 221-224.
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2.1.1.2. Die Tendenz zur Nominalisierung Der Satz "Das ALD bleibt auch in der neuen Gestalt ein beachtliches Wörterbuch, ... das trotz seines begrenzten Umfangs und der im Titel zum Ausdruck kommenden Beschränkung auf eine spezielle Zielgruppe von Benutzern seinen Platz unter den einsprachig-definierenden Wörterbüchern behaupten wird." (Standop 1985:24) soll mit seinen elf Substantiven, von denen sieben prämodifiziert (sechs durch Adjektive, eines durch einen Relativsatz) und vier postmodifiziert sind (drei durch Präpositionalphrasen und eines durch einen Relativsatz), noch einmal den starken Hang der Fachsprache zur Verwendung nominaler Elemente vor Augen führen. In der Fachsprache der Rezensionen einsprachiger Lernerwörterbücher treten jedoch nicht nur primäre Substantive in großer Zahl auf wie z.B. Wörterbuch oder Titel, sondern ebenso substantivische Ableitungen von verbalen Basen.
2.1.1.2.1. Die Nominalisierung von Verben a) zu Substantiven: Die Aussage Außer dem Kode geben auch abgekürzte Wörter an, wie Stichwörter syntaktisch verwendet werden. enthält drei Substantive: -
das in eine Präpositionalgruppe eingebaute Kode, das kein Verb regiert, Wörter, das Satzsubjekt, und Stichwörter, das innerhalb des mit wie eingeleiteten Objektsatzes die Rolle des Subjekts zu einer passivischen Verbphrase einnimmt.
Diesen drei Substantiven stehen die beiden divalenten Verben angeben und verwenden gegenüber. In der von Zotter verfaßten DCE'-Rezension wird derselbe propositionale Gehalt in folgende Syntaxkonstruktion gekleidet: "Außer dem Kode dienen auch abgekürzte Wörter zur Angabe der syntaktischen Verwendung von Stichwörtern." (Zotter 1979: 272) Zu den drei ursprünglich verwendeten Substantiven gesellen sich zwei weitere (nämlich Angabe und Verwendung), die Zahl der Verben reduziert sich auf ein einziges (dienen), das zudem in der Fügung zur Angabe einer Sache dienen semantisch entleert ist und nunmehr den Status eines Funktionsverbs aufweist. Somit stehen im obigen
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Satz aufgrund der Substantivierung zweier Verben fünf Substantive einem semantisch entleerten Verb gegenüber. Auch in den englischsprachigen Rezensionen werden häufig - wenn auch nicht ganz so häufig wie in deutschsprachigen Veröffentlichungen - Verben mit Hilfe des Suffixes -ing substantiviert; ihre Objekte werden daran meist als Postmodifikation mit of angeschlossen: "The authors of DCE are, I think, remarkably successful in their handling of the limited vocabulary." (Ellegârd 1978: 231) In den französischsprachigen Rezensionen erfolgt die häufige Substantivierung von meist divalenten Verben meistens durch mit -ation oder -ment suffigierten Formen. Die Substantivierungen werden jedoch nicht in jedem Fall durch die gängigen Suffixe ermöglicht, da das Französische über keine vorhersagbaren produktiven Wortbildungsmechanismen zur Bildung deverbaler Substantive verfügt. Überdies ist die Bildung von Wortfamilien weitgehend lexikalisiert, und oft haben wir es bei semantisch zusammengehörigen Substantiv-Verb-Paaren mit Fällen vollständiger Suppletion zu tun (z.B. tomber —> la chute, dormir — > le sommeil). Neben suffigierten Formen zur Substantivierung von Verben wie in "... un prolongement d'une méthode , permettant un apprentissage rapide du français en tant que langue vivante." (Guilbert 1967: 119) treten vor allem auch nicht-affigierte Substantivierungen auf, deren Unterschied zur Verbform auf einer historisch erklärbaren Alternanz der Tonvokale basiert: "Le maintient de la longueur des voyelles est, croyons-nous, capital pour les étrangers." (Vlasâk 1969: 59) "Mais il nous manque un instrument de description et d'enseignement qui... permettrait aux usagers et aux étudiants de notre langue de procéder périodiquement à la mise à jour réfléchie de leur propre vocabulaire." (Mitterand 1968:27) b) zu Adjektiven:
Die in der Fachsprache der englischen, deutschen und französischen Rezensionen zutage tretenden Nominalisierungsprozesse zeitigen nicht nur deverbale Substantivierungen, sondern auch - wenn auch in geringerem Ausmaß - deverbale Adjektivierungen: "LDOCE's 'contemporary* character is also noticeable in the grammatical information on such entries as each and everybody. (Jain 1978:100)
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Obwohl der Satz ebenso hätte lauten können LDOCE's 'contemporary' character can also be noticed in the grammatical Information reduziert Jain die verbale Komponente des Satzes auf die semantisch leere Kopula is und fügt dem Satz mit dem deverbalen Adjektiv noticeable eine weitere nominale Komponente hinzu.1 In deutschsprachigen Rezensionen kann bisweilen die Nominalisierung noch weiter gehen als bis zur Substantivierung eines Verbs. Wird ein divalentes, direkt transitives Verb substantiviert, so schließt das daraus entstandene deverbale Substantiv das ursprüngliche direkte Objekt des Verbs mit der Präposition von bzw. in der Form einer Postmodifikation im Genitiv an sich an.2 Da nun aber die deutsche Sprache in puncto Kompositabildung eine breite Palette von Möglichkeiten aufweist, gehen viele Autoren fachsprachlicher Texte in ihrem Bestreben nach syntaktischer Verdichtung und Kompaktheit im Ausdruck noch weiter und schließen das direkte Objekt des ursprünglich zugrundegelegten Verbs nicht an die substantivierte Verbform an, sondern bilden daraus ein Kompositum, dessen Determinans das direkte Objekt eines divalenten Verbs und dessen Determinatum die nominalisierte Form des divalenten Verbs ist: "Daß man die Akribie der Bedeutungsaufschlüsselung auch zu weit treiben kann, zeigt die DCE-Bedeutung '4 a liquid like or containing this liquid: Waiter, take back this water that you call soupt (Standop 1985: 26)3 1
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Die Nominalisierungstendenz der Fachsprache spiegelt sich ebenso in der Tatsache wider, daß besonders im Deutschen Adjektive in substantivierter Form erscheinen; im Englischen ist diese Tendenz etwas weniger stark ausgeprägt, und im Französischen bilden substantivierte Adjektive eher die Ausnahme. Vgl. dazu je einen charakteristischen Fall: "Ausgeschieden wurde folglich alles Archaische und Technische im engeren Sinn. Daß der Wortschatz des modernen honnête homme das Fachsprachliche nicht meidet, versteht sich dabei." (Söll 1967:187) "A second impressive feature of these dictionaries [i.e. EFL-dictionaries] is the comprehensiveness of their coverage." (Hartmann 1981: 301) "Or M. J. Dubois a accordé une importance excessive à la rapidité dans l'exécution de son projet." (Wagner 1969: 99) Das Syntagma Lücken aufstöbern ergibt bei Substantivierung des Infinitivs "Das Aufstöbern von Lücken ist des Kritikeis Freude." (Söll 1967: 190), oder aus dem Syntagma die Sprachgebrauchsebenen kennzeichnen resultiert nach einer Nominalisierungstransformation "Für den fremdsprachigen Benutzer unerläßlich ist die Kennzeichnung der Sprachgebrauchsebenen." (Ulherr 1981:194). Daß diese Form der Nominalisierung, verbunden mit gleichzeitiger Kompositabildung, nicht nur auf direkt transitive Verben und deren Objekte beschränkt ist, illustrieren die beiden von Friederich und Söll verfaßten Passagen: "Es besteht kein Zweifel, daß das DCE eine wichtige Anschaffung für jeden Englischtreibenden sein sollte." (Friederich 1980: 30) und "Die erwähnten Lücken wiegen nicht schwer, problematischer ist jedoch die Nichterwähnung von pagayeur." (Söll 1967: 188.)
Angesichts dieser deutlich spürbaren Tendenz zur Nominalisierung von Verben4 stellt sich die Frage, ob sich dafür nicht etwa innersprachlich bedingte Gründe anführen lassen. Dabei können wir folgende Feststellungen treffen: 1. Durch die Nominalisierung umgeht der Autor den Zwang einer syntaktischen Subordinierung. Diese Tendenz wirkt automatisch der Neigung der Fachsprache zu einem hohen Grad an Hypotaxe entgegen. So weist der Satz "I am listing the ones [i.e. the discrepancies and slips] that I have noticed during the course of writing this review article." (Jain 1978:103) lediglich eine Subordinationsstruktur auf. Eine zweite Subordinierung innerhalb des Relativsatzes und damit eine hierarchische Strukturierung des Gesamtsatzes auf drei Ebenen konnte durch die Präpositionalphrase during the course of writing this review article umgangen werden, die ansonsten als time adjunct mit finiter Verbform und Personalpronomen in der Form while I was writing this review article hätte erscheinen müssen.5 2. Bisweilen tritt auch der Fall auf, daß bestimmte Substantive, Adjektive oder Verben als Ergänzung ein Substantiv verlangen: "Par ses tableaux systématiques, D.F.C. met en évidence les oppositions qui gouvernent le fonctionnement de certains couples ou de certaines séries de mots,... " (Mitterand 1968: 27) Da das Verb gouverner als zweite obligatorische Ergänzung ein Substantiv verlangt, kann der Autor nicht umhin - vorausgesetzt, er beharrt auf der Verwendung desselben Verbs -, das Verb fonctionner zu substantivieren.6 Zusätzlich zu der Tatsache, daß das prepositional verb "lie in" 'in etwas begründet sein' seine präpositionale Ergänzung wohl meist in der Form eines Substantivs anschließt, kommt in dem Satz "The up-to-dateness lies in the inclusion of material reflecting the latest developments in the vocabulary of English and in its linguistic analysis, ... " (Stein 1979: 2) der Zwang hinzu, aus Gründen der Euphonie und der stilistischen Wohlgeformtheit eine Form wie including wegen der mittelbar folgenden -ing-form "reflecting" zu vermeiden.7 4
Hoffmann 1985:107 spricht in diesem Zusammenhang von einer Deverbalisierung: "In seiner Funktion als Prädikat wird es [i.e. das Verb] durch adjektivische und andere nominale Konstruktionen bedrängt."
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Zur Verwendung von Satzgliedern anstelle von Gliedsätzen in Fachsprachen siehe Möhn und Pelka 1984: 20. Vgl. dazu den Eintrag gouverner 'steuern, (grammatisch) regieren' in Busse und Dubost, Französisches Verblexikon: 165. Courtney, Longman Dictionary of Phrasal Verbs, führt zu lie in3(3) als mögliche zweite Ergänzung Substantive und -ing-forms an. Die Beispielsätze scheinen jedoch nahezulegen, daß die geläufigste Oberflächenrealisation der zweiten Ergänzung ein Substantiv ist.
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3. Die funktionale Satzperspektive (FSP) kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, daß ein Verb nominalisiert werden muß, damit es einem Satzteil einen möglichst hohen Grad an kommunikativer Dynamik verleiht. Firbas hebt in seiner DCE1-Rezension lobend hervor, daß in den Definitionen die Artikel gesetzt werden. Der höchste Grad an kommunikativer Dynamik sollte in seiner Textpassage folglich auf der Nominalphrase the articles in the definitions liegen. Gemäß des "principle of endfocus"8 gilt es nun, die o.a. Nominalphrase an das Ende des Satzes zu stellen, um es in die fokussierte Position zu rücken. Übernehmen wir das Thema der Firbas'schen Konstruktion und führen den Satz unter Verwendung einer finiten Verbkonstruktion zu Ende, so erhalten wir A point worth mentioning in this connection is that the articles in the definitions have been retained. In der vorliegenden Konstruktion liegt der Fokus auf retained, das somit über einen höheren Grad an kommunikativer Dynamik verfügt als the articles in the definitions. Um die Fokussierung auf die gewünschte Nominalphrase zu richten, bedarf es lediglich einer Substantivierung des Verbs retain, an die das zu fokussierende direkte Objekt als Postmodifikation mit of angeschlossen wird. Als Nebeneffekt der Nominalisierung ergibt sich, daß das Prädikatsnomen nicht in der Form einer that-clause, sondern in der Form eines nominalen Syntagmas realisiert wird, was zudem eher den Empfehlungen der klassischen Stilistik entspricht. Im Original lautet die Konstruktion: "A point worth mentioning in this connection is the retainment of the articles in the definitions,..." (Firbas 1981:170) In dem Satz "The chief distinctive feature of DCE is its consistent employment of a strictly limited vocabulary of c 2,000 words for explanations as well as illustrative examples." (Ellegärd 1978: 230) kommt ebenfalls ein auf die FSP zurückgehendes Prinzip zum Tragen, nämlich das "principle of end-weight".9 Hier wurde das Verb employ substantiviert, um die den höchsten Grad an kommunikativer Dynamik und Information enthaltende Nominalphrase a strictly limited vocabulary of c 2,000 words for explanations as well as illustrative examples in Endstellung bringen zu können. Wie die Gegebenheiten der FSP und das Bestreben, zunehmende Hypotaxe zu vermeiden, zusammen zur Nominalisierungstendenz beitragen können, mag das folgende Beispiel verdeutlichen: "Wo durch Verwendimg eines Kompositums als Modifikator eines Substantivs eine Änderung im Betonimgsschema eintreten kann, ist dies durch ein waagrechtes keilförmiges Zeichen angedeutet. (Zotter 1979: 270) 8 9
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Zum "principle of end-focus" siehe CGE: 1356-1357 und 1389-1402. Siehe dazu CGE: 1361-1363 und 1395.
ein waagrechtes keilförmiges Zeichen ist Träger der neuen Information, hat somit den höchsten Grad an kommunikativer Dynamik und erhält deshalb den end-focus. Infolgedessen muß der lokale Gliedsatz mit wo an den Anfang des Satzes gerückt werden. Um innerhalb des Gliedsatzes eine weitere syntaktische Subordination zu umgehen und um aus Gründen der Schaffung anaphorischer Referenz zu vermeiden, daß der kausale Gliedsatz in der linearen Abfolge nach dem lokalen Gliedsatz steht, wird der zugrundegelegte kausale Gliedsatz in der Form einer Präpositionalphrase in den lokalen Gliedsatz eingebaut. Diese Syntaxkonstellation wird ermöglicht durch die Substantivierimg des Verbs verwenden, an die die direkten Objekte des Verbs in der Form einer genitivischen Postmodifikationsstruktur angeschlossen werden.10
2.1.1.2.2. Funktionsverbgefüge In den Rezensionen einsprachiger Lernerwörterbücher bestehen die Prädikate häufig aus einem Verb und einem nominalen Bestandteil: "Das Dictionary of Contemporary English ... nimmt häufig Bezug auf den am University College London erarbeiteten 'Survey' of English Usage' und basiert auf den speziellen didaktischen Erkenntnissen des Longman-Verlags." (Ulherr 1981:193) "Während also der Muttersprachler mit Synonymenlisten durchaus etwas anfangen kann, weil sie ihm ein Wort in Erinnerung rufen, dessen Verwendung er intuitiv beherrscht,..." (Hausmann 1974:109) In beiden Sätzen bilden die Verben nehmen bzw. rufen zusammen mit den Substantiven Bezug und Erinnerung semantische Einheiten, die Vollverben entsprechen, die zur selben Wortfamilie gehören wie die nominalen Bestandteile der Fügungen. Die beiden Funktionsverbgefüge Bezug auf etwas nehmen und jemandem etwas in Erinnerung rufen könnten in beiden Sätzen ohne Änderimg der Satzsemantik durch die beiden Vollverben sich auf etwas beziehen und jemanden an etwas erinnern ersetzt werden. Funktionsverbgefüge (FVG) stehen in Einklang mit der Tendenz der Fachsprache der Rezension zur Nominalisierung.11 Die lexikalische Bedeutung eines FVG ist nicht auf das Funktionsverb und dessen nominale Ergänzung verteilt. Vielmehr hat das Funktionsverb seine lexikalische Bedeutung weitgehend oder gar vollständig ver10
Abgesehen von den textlinguistisch-syntaktischen Gegebenheiten, die einen hohen Grad an Nominalisierung bedingen, wird die Tendenz zur Nominalisierung zusätzlich bekräftigt durch die Verwendung des Funktionsverbgefüges eine Änderung tritt ein.
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Der Begriff "Funktionsverbgefüge" wird hier nach Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 79-81 und 93-102 verwendet. Auch Fluck 1985: 55 zählt die FVG zu den syntaktischen Merkmalen der Fachsprache.
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loren und übt somit vorwiegend eine grammatische Funktion aus, wohingegen die nominalen Glieder der Fügung die eigentlichen Träger der Semantik des Prädikats sind: (a) (b) (c) (d)
(e)
"But Longman take pride in the fact that because they have limited their defining vocabulary they have had to start defining from scratch -... " (Dennis 1978 in The Sunday Telegraph) " ... he [i.e. the foreign learner] will always be in need of a reliable and comprehensive guide to Modern English usage." (Firbas 1981: 171) "Finally, one feature which deserves to be given more serious consideration: ... " (Hartmann 1981: 302) "Il est indéniable que les lexicographes portent un intérêt considérable aux méthodes qui permettent un classement plus systématique que celui qui est basé uniquement sur l'alphabet." (Bornäs 1981:171) "... il est utile de faire la distinction entre ce que J. Rey-Debove (o.e., p. 21) appelle macrostructure et microstructure." (Bornäs 1981:163)
Beispiel (a) illustriert die Tatsache, daß das Verb take seine lexikalische Bedeutung völlig eingebüßt und die eigentliche Bedeutung des Prädikats sich vollständig auf das Substantiv pride verlagert hat. Den Beweis dafür liefert die Substituierbarkeit von take pride in mit are proud of, wobei jeweils die nominalen Bestandteile des Prädikats, nämlich pride und proud, die Semantik des Prädikats konstituieren. Die Grammatikalisierung des Funktionsverbs take, die Hand in Hand geht mit der Lexikalisierung des gesamten FVG, zeigt sich auch in der Gegenüberstellung der beiden Sätze He took his friend to the station und He took pride in the dictionary's limited defining vocabulary. Der Status eines Vollverbs ergibt sich für took im ersten Satz dadurch, daß es erstens eine Ortsveränderung herbeiführt und daß es zweitens in paradigmatischer Beziehung steht zu Verbformen wie drove, accompanied oder showed. Im zweiten Satz dagegen spricht die Nicht-Substituierbarkeit von took mit eventuell had, got oder set für den Status eines Funktionsverbs.12 Auch in den Sätzen (b) und (e) erfüllen die lexikalisch völlig entleerten Funktionsverben be und faire lediglich die Funktion, ein Substantiv in das Prädikat eingliedern zu helfen, damit der semantische Gehalt des Satzes gänzlich auf dessen nominale Elemente übertragen und somit das Verb zu einem Funktionsverb, zu einem grammatischen Morphem reduziert wird. Da die beiden FVG be in need of und faire la distinction im Gegensatz zu den Vollverben need und distinguer auch keine andere Aktionsart zum Ausdruck bringen, kann der Zweck der Verwendung der FVG nur 12
Zu weiteren syntaktischen Kriterien wie z.B. die Nicht-Anaphorisieibarkeit des nominalen Bestandteils pride (*He took it in the dictionary's limited defining vocabulary), die den Status von took als Funktionsveib nachweist, siehe Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 98,101 und 102.
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darin bestanden haben, dem Text eine gehobene Stilkomponente zu verleihen und die Information von verbalen auf nominale Elemente zu verlagern.13 Die Belege (c) und (d) weisen FVG auf, deren nominale Bestandteile durch Adjektive prä- bzw. postmodifiziert sind. Darin spiegelt sich zum wiederholten Male die Tendenz der Fachsprache wider, möglichst reichhaltige und detaillierte Informationen auf nominale Satzkonstituenten zu verteilen. Dabei hätte der semantische Gehalt der Prädikate ebensogut durch Vollverben und Adverbien zum Ausdruck gebracht werden können, wobei das Vollverb Träger der lexikalischen Bedeutung des Substantivs des FVG und das Adverb Träger der Bedeutung des attributiven Adjektivs wären. Demnach ergäbe Satz (c) Finally, one feature which deserves to be considered more seriousfy:..., Satz (d) ergäbe Il est indéniable que les lexicographes s'intéressent considérablement aux méthodes qui permettent un classement plus systématique que celui qui est basé uniquement sur l'alphabet. Die Klasse der FVG, die in den Sätzen (c) und (d) vorkommen (nämlich to give considération to und porter un intérêt à), ist für die fachsprachliche Mitteilung von besonderer Bedeutung. Da diese FVG hinsichtlich ihrer Festigkeit zur Klasse der uneigentlichen oder nicht-lexikalisierten FVG zu zählen sind, in denen die Substantive noch referenzfähig sind, können die nominalen Bestandteile des FVG uneingeschränkt mit Attributen versehen werden.14 Diese Möglichkeit der Prä- und Postmodifizierbarkeit der Substantive des FVG kommt dem Streben der fachsprachlichen Kommunikation nach hoher Präzision und nach Nuancierung im Ausdruck bei gleichzeitig hohem Grad an syntaktischer Dichte sehr entgegen.
13
Vgl. dazu Hetbig und Buscha, Deutsche Grammatik: 80-81, die das Funktionsverb als "Träger von semantischen Funktionen sehr allgemeiner Art" bezeichnen, der einen Zustand (durativ, z.B. Angst haben), eine Zustandsveränderung (inchoativ, z.B. Angst bekommen) oder das Bewirken einer Zustandsveränderung bzw. eines Zustands (kausativ, z.B. in Angst versetzen) zum Ausdruck bringt.
14
Die Terminologie erfolgt in Anlehnung an Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 95. Das Merkmal des Nicht-Lexikalisiertseins des FVG zeigt sich besonders darin, daß an die nominalen Komponenten ein Attributsatz mit relativischem Anschluß angefügt werden kann: The consideration that one feature deserves to be given und l'intérêt qu'on a porté à ces méthodes. Das lexikalisierte FVG to take something into consideration hätte den Anschluß eines Relativsatzes an seine nominale Komponente nicht ermöglicht: *the consideration into which one feature deserves to be taken.
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2.1.1 J . Die Tendenz zur syntaktischen Verdichtung Wie bereits mehrfach erwähnt, hat die fachsprachliche Kommunikation eine reiche Informationsfülle bei gleichzeitig erforderlichem hohen Grad an Präzision im Ausdruck zu übermitteln. Da diese beiden Notwendigkeiten zu einem hohen Grad an Hypotaxe führten, sieht sich der Autor fachsprachlicher Mitteilungen dem Zwang ausgesetzt, seine Syntaxkonstruktionen so konzise wie möglich zu gestalten, damit der Text beim Rezeptionsvorgang sich so gut lesbar und verständlich präsentiert wie möglich.1 Nach Kocourek 1982: 59 hat die Fachsprache die Tendenz, zu "exprimer le contenu spécialisé en des phrases sémantiquement chargées au maximum, sans en même temps dépasser certaines limites de longueur." Die Folgen der angedeuteten Tendenz manifestieren sich in den folgenden Mitteln syntaktischer Verdichtung (condensation syntaxique nach Kocourek):
2.1.13.1.
Infinite Verbformen zur Verkürzung von Gliedsätzen
Besteht im Englischen und Französischen Referenzidentität zwischen dem Subjekt eines adverbiellen Gliedsatzes und dem Subjekt des Hauptsatzes, so tendiert die Fachsprache der Rezension dazu, den adverbiellen Gliedsatz im Englischen mittels einer -ing-form oder eines past participle und im Französischen mit Hilfe eines participe présent oder eines participe passé zu verkürzen. Die drei auf der Grundlage der Kriterien der Kohäsion und der Kohärenz eine textlinguistische Einheit bildenden Sätze (a) (b) (c)
Hornby, Gatenby and Wakefield recogiised that syntactic guidance is very helpful to the learner. Therefore they extended the range of information on the syntactic behaviour of English. They gave more specific treatment to the verb and to the noun
können aufgrund der Referenzidentität der Subjekte zu einer einzigen Satzkonstruktion zusammengefaßt werden, wobei Satz (b) zum Hauptsatz, Satz (a) zu einem kausalen Gliedsatz und Satz (c) zu einem adverbiellen Gliedsatz umfunktioniert werden:
1
Das Streben nach höchstmöglicher Konzision auf der Ebene der Syntax ist umso verständlicher, wenn man dazu Lesskis' Zahlenmaterial in Betracht zieht, wonach die mittlere Länge von Sätzen in wörtlicher Rede in Romanen 8,1 Wörter, in der Rede des Autors in Romanen 17,2 Wörter und in fachwissenschaftlichen Arbeiten 28,5 Wörter beträgt; zitiert nach Hoffmann 1985: 204.
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As Hornby, Gatenby and Wakefield recognised that syntactic guidance is very helpful to the learner, they extended the range of information on the syntactic behaviour of English by giving more specific treatment to the verb and to the noun. Wird der kausale Gliedsatz schließlich durch eine -ing-form verkürzt, so entsteht der bei Jain 1978: 87 belegte Satz "Recognising that such guidance is very helpful to the learner, Hornby, Gatenby and Wakefield extended the range of information on the syntactic behaviour of English by giving more specific treatment to the verb in the form of what Hornby calls verb patterns ... and to the noun by labelling it count [C] and uncount [U]..." Die -ing-form recognising bringt zwar das kausale Abhängigkeitsverhältnis des Satzes (a) von Satz (b) nur noch implizit über die logisch-semantischen Zusammenhänge innerhalb des Satzes zum Ausdruck, trägt allerdings insofern zur syntaktischen Verdichtung der Satzkonstruktion bei, als im kausalen Gliedsatz weder Konjunktion noch Subjekt erforderlich sind. Die hohe Vorkommenshäufigkeit der -ing-forms in der Fachsprache der wissenschaftlichen Rezension bezeugt der folgende Satz: "If differing from British pronunciation, American pronunciation is given as well, its 'more common forms' (p. XVIII) having been chosen for representation." (Firbas 1981:170) Zwei -ing-forms bewerkstelligen in diesem Satz die syntaktische Verdichtung. Die Verwendung von differing ermöglicht die Tilgung des Subjekts im hypothetischen Gliedsatz, und having been chosen schließt an den Hauptsatz einen Gliedsatz mit eigenem Subjekt an, der zum Hauptsatz eine relativ lockere grammatische Verbindung hat. Diese "detached non-finite clause" stellt wichtige zusätzliche Information zum vorangegangenen Hauptsatz dar, wobei der Anschluß der clause an den Hauptsatz unter Wahrung höchstmöglicher syntaktischer Konzision erfolgt.2 2
Diese Art des Anschlusses eines Gliedsatzes mit eigenem Subjekt an einen Hauptsatz ist auch in französischen Rezensionen anzutreffen: "Parce que le point de départ est la construction du terme dans la phrase, on trouve le plus souvent en tête de l'article des indications sur cette construction, l'ordre étant celui de la nature des compléments; ... " in L'Avenir du Toumaisi 1967. Die logisch-semantische Verbindung zum Hauptsatz ist im vorliegenden Fall noch schwächer als bei den in Grevisse, Le bon usage: 944 aufgeführten "propositions participe absolues'-Konstruktionen. Zur Rolle der -ing-form bei der "clause réduction" siehe Sager et al. 1980: 216-218; zur Bezeichnung "detached non-finite clause" siehe a.a.O.: 218. Siehe dazu auch das Kapitel "Unattached nonfinite and verbless clauses" in CGE: 1121-1123. Die von Quirk und Greenbaum in UGE: 311-312 angesprochenen "structural 'deficiencies' of non-finite clauses" wirken sich in der fachsprachlichen Kommunikation nur in unerheblichem Maße aus, da die durch "syntactic compression" (CGE: 995) mittels einer nonfinite clause nicht mehr explizit vorhandenen Kategorien "Person", "Numerus", "Tempus" und "Aspekt" im Bereich der Fachsprache geschwächte grammatische Kategorien sind. In der personen-, tempus- und aspektunabhängigen Fachsprache werden der syntaktischen Verdichtung und der Konzision des Ausdrucks uneingeschränkte Priorität eingeräumt.
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In den französischsprachigen Rezensionen bewirkt der participe présent bei referenzidentischen Subjekten in Glied- und Hauptsatz zumeist in kausalen Gliedsätzen eine syntaktische Verdichtung.3 Die französische Fachsprache der Rezension kennt insbesondere die absolute Partizipialkonstruktion, in der durch ein participe présent verkürzter Gliedsatz ein eigenes Subjekt hat, das nicht mit dem des Hauptsatzes identisch ist. Im folgenden Beispiel muß der Leser jedoch aufgrund seiner Sachkenntnis den logischen Schluß ziehen, daß der durch étant syntaktisch verdichtete Gliedsatz nicht der Angabe eines Grundes, sondern einer Konzession dient: "L'ordre alphabétique étant admis conventionnellement, on a regroupé les mots en un ensemble lexical morphologique et sémantique à la fois." (Guilbert 1967:118)4 Wesentlich häufiger als der participe présent bewirkt der gérondif eine syntaktische Verdichtung adverbieller Gliedsätze der Art und Weise: "En l'élaguant, en l'ordonnant, en repensant maints articles ils [i.e. les auteurs] ont en somme construit un dictionnaire indépendant... " (Wagner 1969: 96) Besonders in englisch- und französischsprachigen Rezensionen werden Gliedsätze auch mit Hilfe von Partizipien des Perfekts syntaktisch verkürzt: "Challenged by the difficulty inherent in reconciling 'simple' définitions with 'accuracy,' the LDOCE uses a technique of cross-referencing." (Jain 1978: 90) "On peut être assuré que le Dictionnaire du français contemporain de l'équipe dirigée par J. Dubois, une fois passé le premier étonnement devant la méthode nouvelle, va secouer les routines et devenir un instrument indispensable de la connaissance de la langue française." (Guilbert 1967: 119)5
3
Zu den Möglichkeiten der syntaktischen Verdichtung kausaler Gliedsätze und zur Möglichkeit, letztere in der französischen Fachsprache zu Präpositionalphrasen zu nominalisieren, siehe Kocourek
4
1982: 61-62. Zu den absoluten Partizipialkonstruktionen im Französischen vgl. Grevisse, Le bon usage: 944 und Wagner et Pinchon, Grammaire du français classique et moderne-. 320.
5
Zu den Erscheinungsformen und zur Problematik absoluter Partizipialkonstruktionen mit participe passé im Französischen siehe besonders Grevisse, Le bon usage: 906, 944,1343, 1349 und 1384; zum selben Thema vgl. auch Wagner et Pinchon, Grammaire du français classique et moderne: 321-322.
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2.1.13.2. Präpositionalphrasen, die einen Gliedsatz ersetzen Mit Partizipien des Präsens verkürzte adverbiale Gliedsätze kommen in den deutschsprachigen Rezensionen praktisch nicht vor und wirken außerhalb eines gehobenen literarischen Stilregisters eher gestelzt und unnatürlich.6 Das syntaktische System des Deutschen bietet die Möglichkeit, ein Satzgefüge syntaktisch zu verdichten, indem der Gliedsatz durch eine Präpositionalphrase bestehend aus Präposition ( + bestimmter Artikel ) + Verbalsubstantiv auf -««^/substantivierter Infinitiv substituiert wird.7 Die durch nach eingeleitete Präpositionalphrase in "Der Student ... stößt also erst nach Durchquerung eines aus synchronischer Sicht chaotischen Vorfeldes zur häufigsten Verwendung vor, ... " (Hausmann 1974:102) ersetzt also den langatmigen temporalen Gliedsatz Nachdem er ein aus synchronischer Sicht chaotisches Vorfeld durchquert hat,... Im Gegensatz zu den durch -ing-forms und participes présents bzw. gérondifs implementierten Gliedsatzverkürzungen des Englischen und Französischen, bei denen die logische Verknüpfung zwischen Glied- und Hauptsatz aus der logosemantischen Struktur der Gesamtkonstruktion und mit Hilfe der Sachkenntnis erschlossen werden kann, geben im Deutschen die die Präpositionalphrasen einleitenden Präpositionen zumindest einen Hinweis auf die zugrunde liegende semantische Relation zwischen dem Hauptsatz und dem in der Tiefenstruktur anzusiedelnden Gliedsatz an.8
6
7
8
Eine Auflistung von Partizip-Präsens-Konstruktionen adverbialen Charakters und deren zugrunde liegende semantische Relationen zum Hauptsatz findet sich in Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 665-667. Vgl. dazu den bei Standop 1985: 32 gefundenen Beleg: "... während der Typ They considered him a fool (Objektkomplement), obwohl ebenfalls Verb + zwei Nomina enthaltend, ausdrücklich ausgeschlossen und unter XI gestellt wird ..." Der bestimmte Artikel wird wohl aus stilistischen Gründen getilgt, wenn das Verbalsubstantiv bzw. der substantivierte Infinitiv durch ein Genitivattribut postmodifiziert werden. Vgl. dazu auch Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik. 381, Anmerkung 1. In dem Hausmann-Beleg deutet die Präposition nach darauf hin, daß der Glied- zum Hauptsatz in einem Verhältnis von Vor- zu Nachzeitigkeit steht (Vgl. dazu auch die von Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 434 gemachten Angaben).
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2.1.1 33. Verkürzte Relativsätze In der englischen und französischen Fachsprache erfolgt die Verkürzung eines Relativsatzes mit Hilfe einer -ing-form bzw. eines participe présent, falls das Antezedens auch Subjekt des Relativsatzes ist: T h e following aspects of the dictionary can be of value to the user seeking answers to specific questions about meaning, usage, and structure..." (McKay 1975:30) "Le lecteur étranger regrette souvent l'absence de termes récents, désignant des phénomènes de la vie contemporaine, dans les dictionnaires bilingues." (Bornäs 1981:164) Zwar bringen Partizipien nur mehr implizit via Rekurs auf den Hauptsatz die Kategorien "Person", "Numerus" und "Aspekt" zum Ausdruck, sie erwirken aber durch die Tilgung des Relativpronomens und eines eventuellen Auxiliars (the user who is seeking) die in der Fachsprache erwünschte syntaktische Dichte. Besteht das Prädikat des Relativsatzes aus einer Kopula plus einem adjektivischen Subjektkomplement, so kann der relative Anschluß an das Antezedens um zwei Funktionswörter (nämlich um ein Relativpronomen und um eine Kopula) verdichtet werden: "Challenged by the difficulty inherent in reconciling 'simple' definitions with 'accuracy,' the LDOCE uses a technique of cross-referencing." (Jain 1978: 90) Dieser Beleg zeigt noch einmal auf augenscheinliche Weise das Zusammenspiel zweier verschiedener syntaktischer Mittel zur Tilgung von für die wissenschaftliche Kommunikation irrelevanten grammatischen Morphemen. Durch die Relativsatzverkürzung können das Relativpronomen that und die Kopula is eliminiert werden; die Partizipialsatzkonstruktion eliminiert die Konjunktion as, das Personalpronomen it und die Kopula is. Somit ist die syntaktische Konstruktion um fünf grammatische Morpheme reduziert, ohne daß irgendwelche für die fachsprachliche Kommunikation relevanten Einbußen auf den Ebenen der Informationsvermittlung und der Präzision im Ausdruck entstanden wären. Liegt im Relativsatz eine Zustands- oder Vorgangspassivkonstruktion vor und ist das Subjekt des Relativsatzes referenzidentisch mit dem Antezedens, so können ein past participle bzw. ein participe passé den syntaktisch verdichteten Relativsatz einleiten: " ... the complete alphabetical list of the 2,000 words is given at the end of the dictionary in an appendix entitled 'List of Words used in the Dictionary.'" (Jain 1978: 89)
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"COD persiste à utiliser une notation phonétique très spéciale, formée de signes diacritiques placés sur l'entrée elle-même, ce qui est assez gênant, et de symboles placés à la suite de celle-ci dans certains cas." (Béjoint 1978: 469)' Verkürzte postmodifizierende Relativsätze sind für die Syntax des Deutschen ungewöhnlich. Allenfalls treten in der Literatur verkürzte Attributsätze auf, wenn das Subjekt des Relativsatzes und das Antezedens referenzidentisch sind.10 Welch hohen Stellenwert die syntaktische Verdichtung in der Fachsprache der Rezension von Lernerwörterbüchern hat, zeigt die gelegentliche Verkürzung von Relativsätzen mittels eines Partizips Perfekt: "Wir kommen zu dem Ergebnis, daß die Zusammenstellung von durchsichtigen, partiell durchsichtigen und undurchsichtigen Ableitungen, von uns synchronische Wortfamilien genannt, die für die systematische Erlernung des Wortschatzes günstigste paradigmatische Feldgruppierung darstellt." (Hausmann 1974:120) " ... weil ein to accept potentiell transitiv ist, was man von dem rein intransitiven to pause, ebenfalls durch '10' charakterisiert, nicht sagen kann." (Standop 1981: 241)
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Zur Rolle der Partizipien bei der Verkürzung von Relativsatzkonstruktionen in der Fachsprache siehe für das Englische Sager et al. 1980: 214-217 und für das Französische Kocourek 1982: 59-60. Vgl. dazu auch CGE: 1263-1265 und Grevisse, Le bon usage: 898-901.
10
Siehe dazu Heibig und Buscha, Deutsche Grammatik: 662-663. Das Beispiel der Autoren lautet: "Der Schriftsteller, zu Hause gemieden und im Ausland übersehen, war nach 1900 völlig isoliert."
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2.1.1.4.
Die Tendenz zur Entpersonalisierung und ihre Auswirkungen auf die Syntax
Das in der wissenschaftlichen Kommunikation vorherrschende Streben nach größtmöglicher Objektivität hat zur Folge, daß fachsprachliche Texte, zu denen ja auch die Rezensionen zu zählen sind, einen äußerst unpersönlichen Charakter besitzen. Der Autor versucht häufig, das empirisch Festgestellte, die daraus gezogenen Schlüsse und die gefällten Urteile von seiner eigenen Person zu trennen, um seine Aussagen mit der Aura des Absoluten und Unumstößlichen zu umgeben. Unmittelbare Folge dieser Tendenz ist das Vermeiden finiter Verbformen im Aktiv, wodurch die grammatische Kategorie "Person" aus dem fachsprachlichen Text verdrängt wird. Die Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher beinhaltet jedoch nicht ausschließlich deskriptive Vertextungsmittel wie etwa die Beschreibung einer Versuchsanordnung, sondern sie besteht zu einem nicht unerheblichen Teil auch aus evaluativen und persuasiven Vertextungsmitteln und lexikalischen Einheiten. Ein Rezensent muß schließlich Werturteile und kritische Wertäußerungen über den von ihm untersuchten Gegenstand abgeben (evaluative Komponente) und darüberhinaus versuchen, die von ihm getroffenen evaluativen Gehalte dem Leser der Rezension einsichtig zu machen, ihn also von der Richtigkeit seiner Bewertung zu überzeugen (persuasive Komponente).1 Folglich kann der Rezensent - so ist man zumindest a priori anzunehmen geneigt - die Personengebundenheit seiner Aussage nicht gänzlich umgehen.2 Dennoch weisen die Rezensionen der einsprachigen Lernerwörterbücher eine deutlich erkennbare Tendenz zur Entpersonalisierung auf, die sich nicht auch zuletzt auf eine vom Rezensenten angestrebte Art Pseudo-Objektivität zurückführen läßt. Im folgenden sollen nun die Auswirkungen dieser Tendenz auf die Syntax sowie die Zusammenhänge zwischen der Entpersonalisierungstendenz und der evaluativen Komponente der Rezension aufgezeigt werden.
2.1.1.4.1. Entpersonalisierung durch Passivierung Die Fachsprache ist bekannt für ihren hohen Anteil an Passivkonstruktionen. Gerbert 1970: 88 zitiert Kaufmann, der den prozentualen Anteil der passivischen Konstruktionen in seinem Korpus fachsprachlicher englischer Texte mit 32,6%, Barber, der ihn mit 28%, Huddieston, der ihn mit 26,3% und Rumszewicz, der ihn mit 26% angibt. Die Tragweite dieses Anteils an Passivkonstruktionen wird erst deutlich, wenn man die Prozentsätze passivischer Formen in literarischen Texten von 2,2% (bei Barber) und in modernen Dramen von 3% (bei Rumszewicz) in Betracht zieht. Diese statistischen Erhebungen werden grosso modo durch eine relativ kleine Stichprobe bestätigt, bei der das Verhältnis von Passiv- zu Aktivformen in Jains £>C£'-Rezension (Länge: 1
Vgl. dazu auch die Darstellung in Möhn und Pelka 1984: 21.
2
Siehe dazu Hoffmann 1985:105ff.
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498 Zeilen) mit demjenigen eines vergleichbar langen Abschnitts aus George Orwells Burmese Days ermittelt wurde. Das Ergebnis lautet: Jain: Orwell:
DCE'-Rezension Burmese Days
aktive Formen 76,2% 91,4%
passive Formen 23,8% 8,6%
In der folgenden Analyse soll nicht auf Passivkonstruktionen eingegangen werden, die wie in jedem schriftlichen Text folgenden Gründen zuzuschreiben sind: 1. Der Autor zieht aus Gründen der funktionalen Satzperpektive eine Passiv- einer Aktivkonstruktion vor ("principles of end-focus and of end-weight"): "That these are not empty rhetorical questions is proven by several recent studies which have argued for new typologies of dictionaries based on the contexts of actual look-up operations." (Hartmann 1981: 298-299) 2. Der Autor verzichtet auf die Nennung des Agens, weil es sich nur schwer spezifizieren läßt oder weil es ihm unbekannt ist: " ... the items made up out of all these 2147 words and 52 affixes are included as well." (Stein 1979: 6) 3. Aus Gründen der Thema-Rhema-Abfolge wird eine Passivkonstruktion vorgezogen, um nicht ein thematisches Element in eine rhematische Position zu rücken: "Yet these discriminating meaning features have to be linguistic and not extra-linguistic ones. These are, however, often confounded, as can be illustrated from the LDOCE ... " (Stein 1979: 8) Im Bereich der fachsprachlichen Kommunikation ist das Passiv meist einer ganz anderen raison d'être zuzuschreiben als in nicht-fachsprachlichen Texten oder in der Literatur. I. Der Autor präsentiert die Ergebnisse seiner Untersuchung Für den Wert und die Qualität eines Wörterbuchs relevant ist einzig und allein das Resultat der Konzeption und deren Realisation durch den Herausgeber und die betreffenden Lexikographen. So finden wir vor allem in beschreibenden Textpassagen eine massierte Anhäufung von Passivformen: 'The grammatical system and its code are explained on pp. XXVIIIff. Although this is not explicitly stated,... the coded grammatical system is restricted to the four basic word classes, ... . The verb be, the auxiliary verbs, and the pronouns are only dealt with in tables ... . Four sentence positions are distinguished of which position III strikes us as most un-
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usual because it combines structures which we are used to seeing as different:..." (Stein 1979:11) Es wäre durchaus vorstellbar, die vorliegenden Beschreibungen mit aktivischen Satzkonstruktionen vorzunehmen und als Subjekt z.B. the authors/compilers oder ein personifiziertes the dictionary zu verwenden. Die Passivierung bietet jedoch zwei gewichtige Vorteile. Erstens umgeht eine Passivkonstruktion mit deletiertem Agens das leidige Problem, sich zwischen the authors, the publishers, Longman oder the compilers/lexicographers als Träger der Verbhandlung entscheiden zu müssen. Zum zweiten umgeht die Passivierung die mehrfach hintereinander folgende Nennung der Träger der Verbhandlungen (die ohnehin meistens dieselben wären und somit allerhöchstem unter lexikalischer Variation wiederholt werden könnten: The compilers the lexicographers - the Longman team - the authors ... ) und trägt auf diese Weise in nicht unerheblichem Maße zur Verkürzung der Satzkonstruktion bei.3 Interessant an dem Beleg aus Stein 1979: 11 ist die Beobachtung, daß alle beschreibenden Aussagen über die Grammatik im DCE im Passiv stehen. Kaum ist die Beschreibung zu Ende ("Four sentence positions are distinguished ... ") und die Autorin der Rezension schildert die Wirkung des soeben im Passiv Beschriebenen, da wechselt auch das Genus verbi. Der Effekt der "position III" auf den Wörterbuchbenutzer sowie die dazu gelieferte Begründung werden beide mit Hilfe einer aktivischen Konstruktion wiedergegeben.
II. Kritik von Seiten des Rezensenten Das Passiv ist das vorherrschende Genus verbi, wenn der Autor einen bestimmten Aspekt des Lernerwörterbuchs mit negativer Kritik versieht: (a)
"Examples of this conceptual fault, and consequent misleading information, can be multiplied from the OALD:..." (Jain 1978: 95)
(b)
"Yet with respect to American English a more comprehensive coverage might have been appreciated." (Stein 1979: 3)
Hätte der Autor sich jedoch entschlossen, seine negativen Wertäußerungen aktivisch zu konstruieren, so hätte er sich selbst - vorausgesetzt, er hätte nicht gerade auf ein unpersönliches Pronomen wie one rekurriert - als Urheber der negativen Kritik nennen müssen. Das Pronomen I impliziert für den Leser jedoch, daß es sich um ein subjektives Urteil handelt. Eine passivische Konstruktion unter gleichzeitiger Deletion des Agens hingegen verleiht der Aussage einen bestimmten Grad an Allgemeingültigkeit und an Intersubjektivität. So mag mancher Leser aus psycholinguistischer Sicht ein Agens inferieren, das nicht ausschließlich auf die Person des Rezensenten beschränkt ist, sondern das auch andere Personen, ja sogar den Rezipienten selbst mit
3
Nach Beier wird in 92,97% aller Passivkonstruktionen in den von ihm untersuchten englischen Fachtexten der Chemie das Agens nicht genannt; zitiert nach Sager et al. 1980: 209.
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einschließen mag. Es ist also durchaus realistisch, daß der Leser beim Lesen des Satzes (b) an folgende Agens denkt: Yet with respect to American English a more comprehensive coverage might have been appreciated by linguists, teachers and EFL-leamers from all parts of the world.* Selbst bei einem sehr positiv ausgefallenen Schlußurteil konstruieren manche Autoren von Rezensionen im Passiv, um ihrem Urteil größere Allgemeingültigkeit zu verleihen: "Wegen seiner Zuverlässigkeit, seiner soliden Aufmachung und seines günstigen Preises kann das Wörterbuch allen, die sich beruflich oder privat für die englische Gegenwartssprache interessieren, uneingeschränkt empfohlen werden;..." (Ulherr 1976: 486-487) Übt der Autor der Rezension negative Kritik an einzelnen Charakteristika des Wörterbuchs oder an einzelnen von den Herausgebern getroffenen Entscheidungen, vermeidet er zumeist, das Wörterbuch bzw. den oder die dafür Verantwortlichen beim Namen zu nennen: "It is not always easy to establish how the figure referred to was arrived at, that is, very often it is not clear whether the words of the vocabulary list are counted irrespective of their word class membership or whether the latter has been taken into account." (Stein 1979: 5) In diesem Abschnitt beklagt sich die Autorin, daß aus dem Vor- und Nachspann des Wörterbuchs nicht hervorgehe, wie die Longman Lexikographen auf die 2000 Items ihres Definitionswortschatzes kamen. Es handelt sich hierbei um eine implizite kritische Wertäußerung, die den Autoren zum Vorwurf macht, sich über die Konstituierung und die Begrenzung des Definitionsvokabulars nicht detailliert genug ausgesprochen zu haben, ohne dabei die Beschuldigten beim Namen zu nennen. Auch bei explizit formulierten Wertäußerungen ist es unter den aus der Wissenschaft kommenden Rezensenten mehr oder weniger Usus, die Lexikographen oder Herausgeber nicht zu nennen, die ja schließlich die erwähnten Unzulänglichkeiten zu verantworten hätten: "It is not much use referring a foreign learner under a split mind/personality to Jekyll and Hyde if this is not explained elsewhere in the OALD." (Petti 1975:173) "Kortom, wij vinden het vreemd dat enerzijds wordt vastgehouden aan een beperkt en streng geselecteerd vocabulaire, terwijl anderzijds toch van de buitenlandse student verwacht wordt dat hij idiomatische uit4
Vgl. dazu auch Möhn und Pelka 1984: 21, die von dem Streben der Fachsprache nach Allgemeingültigkeit der Aussage und von der Tendenz zum Verzicht auf den sprachlichen Einbezug der fachlich Handelnden sprechen.
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drukkingen in het boek zonder al te veel moeite kan vinden." (Wekker/Hyams 1979: 411) Hingegen ist die Tendenz erkennbar, das Agens (also die Lexikographen) bzw. das Wörterbuch in personifizierter Form explizit anzuführen, wenn das Werturteil positiv ausfällt. In dem impliziten positiven Werturteil "Mit dem 'up-to-date learning dictionaiy sind die Verfasser neue Wege in der Lexikographie gegangen ... " (Carstensen 1980:106) kommt nicht nur das Agens explizit zum Ausdruck, der Satz ist zudem auch aktivisch konstruiert. Die charakteristische Korrelation zwischen einem positiven Urteil und einer Aktivkonstruktion einerseits und einem negativ ausgefallenen Urteil und einer Passivkonstruktion andererseits, die meist mit der Eliminierung des Agens verknüpft ist, verdeutlicht das folgende Beispiel: "Hier wäre allgemein zu sagen, daß inhaltlich das DCE sehr viel Hilfreiches zu bieten hat, lexikographisch aber bei einer Neuauflage eine ganze Reihe von Dingen geändert werden müßten." (Friederich 1980: 30) Der Verfasser der Rezension nimmt wohl aus Gründen des Takts und der Fairneß davon Abstand zu sagen, wer eine Reihe von Dingen ändern müßte, hebt jedoch explizit hervor, wem das lobende Urteil gebührt. In den französischsprachigen Rezensionen ist es durchaus gang und gäbe, auch bei negativ ausgefallenen Urteilen die Verfasser des Wörterbuchs als Agens des Satzes fungieren zu lassen: "C'est peut-être encore par esprit de défi que les auteurs prennent le contre-pied du «bon usage» orthodoxe. Ainsi, ils acceptent l'emploi d'après que avec le subjonctif (p. 71), l'emploi de pallier avec la préposition à (p. 811),... " (Le Bidois 1967 in Le Monde f III. Die Fundierung der Kritik
Passivkonstruktionen werden häufig zur Fundierung der gerade geäußerten Kritik verwendet. Gabriele Stein 1979: 3 beklagt in ihrer ZJCE'-Rezension die ihrer Meinung 5
In einer populärwissenschaftlichen Rezension werden Autoren und Verlag des DFC in nahezu die Grenzen der Fairneß und des guten Tons überschreitender Form namentlich angeprangert. So steht besonders einer der sechs Autoren, René Lagane, zweimal im Kreuzfeuer der Kritik: "Il n'y a plus d'écrivains. Ces hommes qui sont morts employaient un français qui est mort. Les textes proposés par M. Lagane dans le mode d'emploi joint au dictionnaire sont dus à des journalistes vivants. Foin de Molière ou de Valéry!... C'est donc non seulement un françaiscroupion, mais un français mort que ce dictionnaire nous offre sous prétexte de pédagogie révolutionnaire:... " (P.S. 1971: 236-237)
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nach unzulängliche Berücksichtigung des amerikanischen Wortschatzes ("Yet with respect to American English a more comprehensive coverage might have been appreciated."). Im Anschluß daran erfolgt die Fundierung dieser kritischen Wertäußerung: "In the illustration of car, for instance, we are not given all the American equivalents, there is no correspondence between numberplate/license plate, dynamo/generator, silencer/muffler, window winder/window crank, windscreen/windshield, wing mirror/rear view mirror." (Stein 1979: 3) Ähnlich wie bei der Äußerung von Kritik geht es wieder darum, die fundierende Aussage verfasserunabhängig zu formulieren, um letztlich der Fundierung den Status der Allgemeingültigkeit zu verleihen. Eine Formulierung in der ersten Person Singular wie z.B. In the illustration of car, for instance, I could not find all the American equivalents ... klingt nicht so unumstößlich wie die passivische Formulierung, da der Leser aus einer Konstruktion mit Personalpronomen in der ersten Person Singular den Schluß ziehen könnte, die Verfasserin hätte sich geirrt oder nicht akribisch genug gearbeitet und recherchiert. IV. Der Rezensent macht Verbesserungsvorschläge Die kritischen Werturteile des Rezensenten sind besonders in den wissenschaftlichen Rezensionen mit Anregungen bzw. Vorschlägen gekoppelt, wie der kritisierte Punkt nach Meinung des Verfassers zu verbessern wäre. So bedauert Ellegärd am DCE1 das Fehlen etymologischer Angaben. Im Anschluß an dieses implizite negative Werturteil legt er seine Empfehlungen für die Integration etymologischer Angaben ins Lernerwörterbuch dar: "Where the etymology does not serve any such useful purpose it should be left out. ... The format of the etymological information must be carefully chosen with the learner's needs in mind.... the Latin and Greek etyma should be given in their most perspicuous form." (Ellegärd 1978: 237 - 238) Alle drei Sätze beinhalten eine deontische Modalität, der durch Passivkonstruktionen Ausdruck verliehen wird. Da der Verfasser der Rezension gerade mit Hilfe der deontischen Modalität seinen Vorschlägen und Forderungen Nachdruck verleiht, ist ihm wohl aus Gründen des Takts und der Bescheidenheit daran gelegen, seine Aussagen so zu gestalten, daß sie personenunabhängig formuliert sind. Dadurch gelingt es ihm einerseits, seinen Forderungen die erwünschte Emphase zu verleihen; andererseits legt er sich auf keinen Personenkreis fest, der seine Forderungen beherzigen sollte. Schließlich stellt der Rezensent, da er seine eigene Person nicht nennt, seine Forderung als eine quasi von der Allgemeinheit befürwortete und gutgeheißene hin.
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In den deutschsprachigen Rezensionen finden wir in den entsprechenden Fällen häufiger als die passivische Konstruktion aktivisch konstruierte Sätze, in denen das unpersönliche Pronomen man als Subjekt fungiert: " ... wenn man sich schon entschließt, die phrasal verbs gesondert zu bringen, dann sollte man das unbedingt konsequent tun." (Friederich 1980: 31) "Für die mit Kleinbuchstaben erfaßten Erscheinungen müßte und könnte man sich eine andere Bezeichnungsweise einfallen lassen." (Zotter 1979: 272) In der Grundtendenz entsprechen sich jedoch die englischen und deutschen Rezensionen. Bei kritischen Äußerungen, bei Verbesserungs- und Änderungsvorschlägen involviert der Rezensent seine eigene Person - zumindest auf der Ebene des Textes nicht explizit, um sich nicht über die Autoren und Herausgeber des besprochenen Wörterbuchs zu stellen. Eine Passivkonstruktion bzw. eine unpersönliche man-Konstruktion suggerieren, daß nicht nur der Verfasser der Rezension, sondern ein breites Spektrum an Fachleuten bzw. Lesern die angeführten Änderungen befürworten.
2.1.1.4.2. Ersatzkonstruktionen für das Passiv Sager et alii 1980: 209-210 postulieren für das Englische: "A further reason for the high frequency of occurrence of the passive in SE is the lack of an alternative mode of expression. Whereas French, German and Russian, for example, use reflexive verbs, impersonal active clauses and predicative adjectives with passive force, English has no equivalents apart from a few impersonal constructions, since anything more than the occasional use of the impersonal pronoun one makes even a text written in formal style sound stilted." In der Tat ist in der englischen Fachsprache der Rezension das Passiv wohl das häufigste Mittel zur Entpersonalisierung der Aussage. Trotzdem treten bei einzelnen Autoren sowohl bei negativen als auch bei positiven kritischen Wertäußerungen Aktivkonstruktionen mit dem Indefinitpronomen one auf: "There is much to be said for scholarly independence, yet with the wealth of semantic information which is available in W3, one cannot but regret that the LDOCE has left so much of it unused." (Stein 1979: 10)
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"The LDCE [i.e. A Learner's Dictionary of Current English] is by far the best small-size dictionary one can put into the hands of the schoolboy,..." (Svartengren 1950: 227)6 In deutsch- und französischsprachigen Rezensionen bedient sich der Verfasser gern der Indefinitpronomina man bzw. on, um nicht sich selbst als Urheber einer negativen kritischen Wertäußerung ausgeben zu müssen: "Stellt man dann auch noch fest, daß 'He is willing to sell' und 'the book sells well' über einen Kamm geschoren werden (beides als '10' deklariert), so muß man schließen, daß die Grammatikexperten unter den Bearbeitern entweder geschlafen oder sich gegenüber den Lexikographen nicht durchgesetzt haben." (Standop 1981: 241) "On voit mal, en particulier, oü les auteurs placent les limites de la valence du verbe." (Peitrequin 1975: 86 - 87) An beiden Belegen fällt auf, daß diejenigen Personen, an die das negative Urteil gerichtet ist, ganz konkret genannt werden (die Grammatikexperten bzw. les auteurs). Dieses Faktum trägt zusätzlich dazu bei, daß der Rezensent nicht in der Ich-Form schreibt, um den von ihm kritisierten Personenkreis nicht allzu direkt anzugreifen. Unpersönliches man wird aber auch verwendet als Proform für die Autoren bzw. Herausgeber des Wörterbuchs, vor allem dann, wenn letztere zur Zielscheibe negativer Kritik werden: "So hätte man sich die Naivität 'In order to learn how to spell a word you must find it in the Dictionary' (S. XIX) ersparen können,..." (Standop 1981: 251) Besonders in deutschsprachigen Rezensionen kommen anstatt passivischer Konstruktionen Ersatzkonstruktionen zur Anwendung, die formal aktivisch konstruiert sind, jedoch denselben Zweck erfüllen wie eine Passivkonstruktion. Der Rezensent eröffnet sich damit die Möglichkeit, das Agens des Satzes nicht explizit nennen zu müssen. Die Rezensenten greifen dabei gewöhnlich auf drei Konstruktionstypen zurück: a)
Das Prädikat besteht aus einer Kopula plus einem deverbativen Adjektiv: "Außerdem sind einige der Bezeichnungen durch Kleinbuchstaben entbehrlich, ..." (Zotter 1979: 272) "II est regrettable qu'en ce domaine les auteurs du D.F.C. n'avaient pas raidi leur attitude ..." (Wagner 1969:103)
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Quirk et al. bezeichnen den Gebrauch von "generic one" als "chiefly formal" in CGE: 387-388. Das DCE2 versieht dieses Pronomen mit den labels "fml or pomp".
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b)
Das Prädikat besteht aus einer Kopula plus einem mit zu erweiterten Infinitiv (mit modaler Komponente): "Die Rose auf S. 829 und einige andere Dinge sind schlecht zu erkennen. Bedauerlich: bei den Tierkreiszeichen (S. 828) sind Capricorn und Sagittarius miteinander verwechselt worden." (Carstensen 1980:105) "Nach so vielen kritischen Bemerkungen zur £>C£-Grammatik sei zusammenfassend gesagt, daß die Zielsetzung des Wb nur zu begrüßen ist." (Standop 1985: 35)
In beiden Fällen will der Verfasser der Rezension beim Leser den Eindruck erwecken, die Aussage habe einen höheren Grad an Objektivität, da rein formal nicht die Person des Autors und die des Lesers hinter der Verbkonstruktion steht. Verwendet der Rezensent die erste Person des Plurals, so läuft er Gefahr, daß mancher Leser sich insbesondere mit der Aussage einer deontische Modalität enthaltenden Verbphrase nicht identifizieren kann. c)
Gelegentlich ersetzen besonders im Deutschen (aber auch im Französischen) reflexive Verben eine Passivkonstruktion: "Dem grammatikalischen 'Kode' zu fill läßt sich z.B. entnehmen, daß dieses Verb intransitiv gebraucht werden kann und nicht durch eine adverbiale Bestimmung ergänzt werden muß (The house soon filled), daß es aber auch als transitives Verb fungiert, das nur ein einziges direktes Objekt zuläßt (She filled the bottle),..." (Ulherr 1981:195)
Durch die Konstruktion "sich lassen + Infinitiv" gelingt es dem Rezensenten, angesichts der beiden folgenden Passivkonstruktionen, die ebenfalls Modalität beinhalten, syntaktisch zu variieren.
2.1.1.43.
Die Verwendung der Personalpronomina der ersten und zweiten Person
Die beiden vorangegangenen Kapitel haben gezeigt, daß für die Fachsprache der Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher die Tendenz zu einem unpersönlichen Stil typisch ist. Daraus darf jedoch nicht der vorschnelle Schluß gezogen werden, daß die erste Person Singular praktisch nie bzw. nur in Texten informellen Registers gebräuchlich sei, wie dies in den Fachsprachen der Naturwissenschaften wohl der Fall ist.7 7
Sager et al. 1980: 226 sprechen davon, daß T h e pronoun / is generally considered to be too personal for SE texts and is normally replaced by the passive voice ... or we,...".
46
Zwar eignen fast jeder der hier analysierten Rezensionen idiosynkratische Distributionsverhältnisse der Pronomina ich/I/je - wir/we/nous - man/one/on und passivischer Konstruktionen, jedoch lassen sich gewisse generalisierbare Tendenzen erkennen. So wird wohl wider die allgemeine Erwartungshaltung das Pronomen der ersten Person Singular äußerst selten verwendet in Rezensionen, die in (mitunter nur regionalen oder lokalen) Zeitungen erschienen sind und die primär dem linguistischen Laien die Vor- und Nachteile des besprochenen Lernerwörterbuchs näherzubringen versuchen. Eigentlich hätte man erwarten sollen, daß der Autor gerade in der Tagespresse versucht, ein persönliches Verhältnis zum Leser aufzubauen. So halten z.B. in den Rezensionen von Kaltwasser 1978 in Rheinische Post, Winter 1978 in Frankfurter Allgemeine Zeitung, Lyte 1978 in Sunday Mirror, Popham 1978 in The Middlesborough Evening Gazette, Crabbe 1967 in Le Phare Dimanche und Sedagate (Zeitung und Datum unbekannt) die Verfasser ihre Person völlig aus der Darstellung heraus und verwenden kein einziges Mal das Personalpronomen der ersten Person Singular. Man kann andererseits so weit gehen und sagen, daß der Grad der Fachlichkeit einer Rezension direkt proportional ist zur Häufigkeit der Verwendung des Pronomens der ersten Person Singular. Hierbei sind drei Verwendungsweisen zu unterscheiden: 1. Der Verfasser der Rezension nennt sich selbst in der ersten Person, um auf eine Analyse oder auf Untersuchungen zu verweisen, die von ihm persönlich durchgeführt wurden: "So manches, was meine Karteien enthalten, habe ich hier zum ersten Mal lexikographisch erfaßt gefunden." (Friederich 1980: 31) "I have checked the A and B words in DCE against Thorndike-Lorge's well-known frequency dictionary,... " (Ellegârd 1978: 232) "Je me suis donc livré à deux sortes de sondages: ... " (Mitterand 1968: 25) 2. Der Rezensent gibt Hinweise auf die Gliederung seiner Rezension, um dem Leser einen besseren Überblick zu verschaffen: "Ich übergehe die z.T. neue Akzentsetzung in EPD 14 und ALD 3/11,..." (Standop 1981: 248) "We kunnen het codeeringssystem het best illustreren aan de hand van enkele voorbeelden." (Hyams/Wekker 1979: 409) "C'est sur ce dernier remaniement, celui du système de schémas verbaux, que je voudrais m'étendre plus longuement." (Peitrequin 1975: 86) Kocourek 1982: 49 berichtet, daß je nur "dans les textes moins formels et dans l'écrit-parlé" vorkomme.
47
3. Der Rezensent verwendet in impliziten und expliziten kritischen Wertäußerungen Pronomina der ersten Person. Diese finden sogar öfter in negativen Urteilen Verwendung als in positiven. Dadurch wird dem Leser signalisiert, daß es sich um ein ganz persönliches Urteil seitens des Rezensenten handelt: "Ich frage mich nur, ob das System der Indizierung nicht vielleicht schon zu kompliziert geworden ist... " (Carstensen 1980:105) "Mir persönlich mißfällt, wie oben angedeutet, die starke Lemmatisierung der Nebenformen, weil ich nicht einsehe, daß ich thank you nicht unter to thank suchen soll,... " (Standop 1981: 247) "But even as regards the word-explanation task I think both ALD and DCE stand in need of improvement." (Ellegârd 1978: 236) "Wij betwijfelen dus ... dat het beperkte vocabulaire 'marks this dictionary out from any but the smallest of its predecessors as a tool for the learner and Student of language' (pag. VIII van de Inleiding)." (Hyams/Wekker 1979: 411) "Peut-être à cause d'une longue pratique, je trouve le système de ALD plus clair que celui de DFC. Peut-être changerai-je d'opinion dans quelques mois." (Béjoint 1978: 473) Der relativ häufige Gebrauch der ersten Person Singular in negativen Urteilen in wissenschaftlichen Rezensionen mag wohl auch auf die Tatsache zurückzuführen sein, daß die betreffenden Rezensionen von bekannten und mitunter sehr renommierten Sprachwissenschaftlern verfaßt wurden, die dem sprachwissenschaftlich gebildeten Leserkreis (dem Adressatenkreis dieser Rezensionen) bekannt sind. Der Rezensent verfügt also über eine gewisse Stellung innerhalb seines Fachgebiets und über ein sich daraus ableitendes Prestige. Folglich ist es für den Leserkreis von Interesse zu erfahren, wie ein herausragender Sprachwissenschaftler über ein bestimmtes Wörterbuch denkt, wohingegen sich wohl kaum ein Zeitungsleser über das persönliche Urteil eines Journalisten informieren will, dem er in puncto Wörterbuchbeurteilung nicht dieselbe Autorität zugesteht wie einem ausgewiesenen Grammatiker oder Sprachwissenschaftler. Die erste Person des Plurals erfüllt neben ihrer Funktion als Pronomen zweier Autoren in der Hauptsache zwei Aufgaben. Der Autor meidet es, von sich selbst in der ersten Person Singular zu sprechen und verwendet anstatt dessen die Pronominalform der ersten Person Plural, den pluralis modestatis. Diese deiktischen (und nicht anaphorischen) Pronomina finden besonders bei den Romanisten Verwendung: "Wir glauben nicht, daß ein solches Verfahren die unterschiedliche Verwendung eines signifiant didaktisch hinreichend visualisiert, ... " (Hausmann 1974:104)
48
" ... nous ne pouvons qu'exprimer notre déception et regretter de voir disparaître la précédente édition." (Peitrequin 1975:88) Das Pronomen der ersten Person Plural schließt den Autor und den Leser ein. Mit der Setzung dieses Pronomens versucht der Autor, den Leser mit in das Geschehen einzubeziehen und bei ihm die Vorstellung zu wecken, die Rezensiertätigkeit sei eine von Sender und Empfänger der Nachricht gleichermaßen gemeinsam vollzogene Handlung, deren Ergebnisse und Schlußfolgerungen der Leser mit dem Verfasser der Rezension teile. "So haben wir unter D 1 nicht nur den Typ Tell him the truth, sondern auch He made her a good husband (Subjektkomplement), ... " (Standop 1985: 32) "Quelles qualités pouvons-nous exiger d'un dictionnaire qui prétend s'adresser en priorité aux étrangers apprenant l'anglais?" (Béjoint 1978: 467) Der letzte Beleg läßt bereits erkennen, daß die von Béjoint formulierte Frage den Leser zum Mitdenken anregen soll. Eine dieser höflichen Aufforderungen an den Leser, die Analyse mit dem Rezensenten zusammen aktiv nachzuvollziehen, wird durch Imperative in der ersten Person Plural bewerkstelligt. In den französischen Rezensionen geschieht dies besonders häufig, während in den deutschen Rezensionen kein Imperativ der ersten Person Plural auftritt: "Let us now have a closer look at how the individual lexical items are described." (Stein 1979: 5) "Prenons au hasard deux pages de P.R., la page 641 (de eupatoire à évacuation) et la page 717 (de fleuraison à flirt), et examinons ce qui différencie P.R. et D.F.C., pour ces deux très brèves tranches de lexique." (Mitterand 1968: 25) In den sich an den sprachwissenschaftlich Gebildeten wendenden Rezensionen spricht der Rezensent den Leser nie direkt an, wohingegen Verfasser populärwissenschaftlicher, in Tageszeitungen erschienener Rezensionen den Leser als regelrechten Konversationspartner behandeln: "If you pronounce 'kakemono' as it tells you to here, you will sound like an office-girl trying to be refined." (Kirkup 1974: 94) "Suppose yourself a student from a distant land anxious to know what a gadget is." (Dennis 1978: in The Sunday Telegraph) "So, if you will excuse the word, let us take a look at anus." (Howard 1978 in PUNCH: 1093)
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Die Rezensenten, die für ein eher laienhaftes Publikum schreiben, arbeiten mit einem altbewährten pädagogisch-psychologischen Trick: Sie versetzen wie Kirkup und Dennis den Leser in eine spezifische Situation, spornen ihn zu geistiger Tätigkeit an und wecken somit sein Interesse an dem vorliegenden Text. Dies führt sogar so weit, daß der Leser geradezu zur Mitarbeit aufgefordert wird: "If set doggedly to do it, how would you defme 'dog', pray?" (Howard 1978 in The TIMES)6 Betrachten wir die beiden Extrempunkte der Skala des Wissenschaftlichkeitsgrades der Rezensionen, so können wir festhalten, daß der Autor einer sich an ein fachwissenschaftlich gebildetes Publikum wendenden Rezension seinen Leser nie direkt, sondern nur indirekt via der ersten Person Plural anspricht, die den Autor sowie den Leser mit einschließt. Der Rezensent scheut sich hingegen nicht, seine eigene Person und seine persönlichen Ansichten in der Rezension zur Geltung kommen zu lassen. In den Rezensionen, die sich primär an ein fachlich weniger gebildetes Publikum wenden, tritt der Autor meist völlig hinter das Gesagte zurück, bezieht jedoch seine Leserschaft direkt in seine Gedankengänge und Darlegungen mit ein.
8
50
Gläser 1979: 104 spricht in den Fällen, in denen sich der Autor direkt an seinen Leser wendet, von pädagogischem we und you.
2.1.1.5. Tendenzen im Bereich der Valenz Die Fachsprache hebt sich im Bereich der syntaktischen und semantischen Valenz von der Gemeinsprache ab. So sprechen Hoffmann 1985: 226-227, Fluck 1985: 206 und Möhn/Pelka 1984: 19 von der Tendenz der Fachsprachen, überwiegend Verben mit zwei Valenzstellen aufzuweisen. Im folgenden soll nun der Fragestellung nachgegangen werden, welche Tendenzen im Bereich der Verb-, Substantiv- und Adjektiwalenz sich in der in den Rezensionen einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher verwendeten Fachsprache manifestieren.
2.1.1.5.1. Erscheinungen im Bereich der Verbvalenz Betrachten wir die Belege "In principle, the latter [i.e. the illustrations] do not elucidate single lexical items, but cover groups of items that are thematically related, ... " (Firbas 1981:170) und "... 'democracy' as 'government in which all adult citizens share through their elected representatives' covers a multitude of people's democracies." (Brace 1974 in The Birmingham Post), so wird deutlich, daß es sich hier um ein bestimmtes Semem des hochpolysemen Verbs cover handelt, das zwei obligatorische Valenzstellen hat. Der Valenzträger cover ermöglicht also die Besetzung seiner beiden freien Valenzstellen durch die Aktanten a und b, wobei a das subject und b das direct object des Satzes ist. In der referentiell-semantischen Charakterisierung sind sowohl a als auch b [-animate]) beide können [+concrete] und auch [+abstract] sein. Aus kasusgrammatischer Sicht sind beide Aktanten Relationsträger, wobei Aktant a das dominierende und Aktant b das untergeordnete Glied einer Zugehörigkeitsbeziehung ist.1 Der Vergleich des in der Fachsprache verwendeten Semems von cover 'umfassen, einschließen' mit dem der Gemeinsprache zugehörigen Semem 'zudecken, bedecken' zeigt, daß letzteres die drei Aktanten a, b und c um sich scharen kann, wobei a das Subjekt, b das direkte Objekt und c eine Präpositionalphrase ist, die im Gegensatz zu a und b fakultativen Status besitzt. Aus dem Blickwinkel der Semantik und der Kasusgrammatik hat a das semantische Merkmal [+animate] und die semantische Rolle des Agens, b das Merkmal [+concrete] und die Rolle des Patiens bzw. Objektivs und c das Merkmal [+concrete] und die Rolle des Instruments. Eine schematische Gegenüberstellung der zwei o.a. Sememe des Formativs cover soll die valenztheoreti1
Die kasusgrammatische Terminologie ist entnommen aus Hetbig und Buscha, Deutsche Grammatik: 560-562.
51
sehen und kasussemantischen Unterschiede zwischen dem vorwiegend in der Fachsprache der Rezension und der Linguistik und dem primär gemeinsprachlich verwendeten Semem verdeutlichen:2 A. cover 'umfassen, einschließen': The illustrations cover groups of items that are thematicalfy related I. Quantitative Charakterisierung der Aktanten: cover 2
aRb
(R = Relator)
II. Qualitative Charakterisierung der Aktanten: a)
a — > subject b — > direct object
b)
a — > noun phrase b —> noun phrase
III. Referentiell-semantische Charakterisierung der Aktanten: a —> [-animate] b —> [-animate] IV. Semantische Kasus der Aktanten: a —> b —>
Relationsträger (dominierendes Glied einer Zugehörigkeitsbeziehung) Relationsträger (untergeordnetes Glied einer Zugehörigkeitsbeziehung)
B. cover 'bedecken, zudecken' TTtefiremancovered the dead body with a white sheet I. Quantitative Charakterisierung der Aktanten: cover2 + (1) = 3
2
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aRb
(c)
Die Darstellung erfolgt in der Form eines vierstufigen Modells in Anlehnung an das sechsstufige Valenzbeschreibungsmodell von Heibig. Siehe dazu Heibig 1983a: 137-143. Die folgende Darstellung verzichtet auf Stufe I "Zahl der Argumente (der logischen Leerstellen) des Prädikats" und auf Stufe II "valenzrelevante semantische Merkmale des Prädikats" und konzentriert sich auf die Stufen III bis VI, die zur Veranschaulichung der Problematik genügen mögen.
II. Qualitative Charakterisierung der Aktanten: a)
a —> subject b —> direct object c —> adjunct
b)
a — > noun phrase b — > noun phrase c — > prepositional phrase
III. Referentiell-semantische Charakterisierung der Aktanten: a —> b —> c —>
[+human] [+concrete]/[+human\ [+concrete]
IV. Semantische Kasus der Aktanten: a — > Agens b — > Patiens c — > Instrument
Bei der Gegenüberstellung der beiden S e m e m e von cover nach valenztheoretischen Gesichtspunkten kristallisiert sich heraus, daß auf der E b e n e der syntaktischen Valenz fachsprachlich verwendetes cover 'umfassen, einschließen' zwei obligatorische Aktanten besitzt, gemeinsprachlich verwendetes cover 'bedecken, zudecken' darüberhinaus noch über einen fakultativen Aktanten verfügt. 3 Auf der Ebene der semantischen Valenz zeigt sich, daß a, der Subjektaktant zu cover (im aktiven Satz) in fachsprachlicher Verwendung [-animate] und aus kasusgrammatischer Sicht ein Rela3
In der einschlägigen Fachliteratur herrscht keine Einigkeit über den valenztheoretischen Status des semantischen Kasus "Instrument". Aus den Ausführungen von Heibig und Schenkel, Wörterbuch zur Valenz und Distribution deutscher Verben: 31-40 geht hervor, daß die Autoren den semantischen Kasus "Instrument" als nicht im Valenzplan des Valenzträgers verankert sehen und ihm aufgrund des Kriteriums der Zurückführbarkeit auf eine eigene Proposition den Status einer freien Angabe verleihen (The fireman covered the dead body with a white sheet wäre demnach zurückfühlbar auf die beiden Propositionen The fireman covered the dead body und auf The covering of the dead body was done with a white sheet). In der vorliegenden Untersuchung betrachte ich in Anlehnung an Engel und Schumacher, Kleines Valenzlexikon deutscher Verben: 65-66 die semantische Rolle "Instrument" als valenzgebunden und somit als fakultative Ergänzung. Als Begründung für diese Entscheidung soll geltend gemacht werden, daß Instrumentalphrasen verbsubklassenspezifisch sind, d.h. daß sie nur mit einer Subklasse von Verben auftreten, die Tätigkeiten oder Handlungen bezeichnen. Darüberhinaus besteht bei diesen Verben die Möglichkeit, das Instrument in der Form eines Subjektaktanten zu realisieren, so daß eine semantische Beziehung zwischen den Sätzen The fireman covered the dead body with a white sheet und A white sheet covered the dead body besteht. Siehe dazu auch Ballweg 1976: 253-258.
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tionsträger ist, in gemeinsprachlicher Verwendung hingegen [+animate] und kasusgrammatisch das Agens des Satzes. Betrachten wir des weiteren die beiden Verben give und offer, die in ihrer wohl frequentesten gemeinsprachlichen Verwendung drei obligatorische Valenzstellen eröffnen und deren erster Aktant das semantische Merkmal [+animate] und den semantischen Kasus "Agens" aufweist (She gave herfrienda present und He offered me a drink), so lassen sich in der fachsprachlichen Verwendung zwei Haupttendenzen erkennen. In den beiden Sätzen "On the verb, the two dictionaries very often give matching information, though on a particular verb entry occasionally the LDOCE may give more information." (Jain 1978: 98) "Apart from defining the meanings of words, such a dictionary will have to offer information on ... the collocations they enter into ... " (Firbas 1981:170), die aus Rezensionen entnommen sind, die sich an ein linguistisch geschultes Publikum richten, scharen give und offer lediglich zwei Aktanten um sich. Somit bestätigt sich die Haupttendenz fachsprachlicher Kommunikation, daß sich die Drei- und Mehrwertigkeit des Verbs auf eine Zweiwertigkeit reduziert. Die Subjektaktanten der o.a. Sätze weisen das semantische Merkmal [-animate] auf und erfüllen die semantische Rolle "Relationsträger". Die Verben give und offer bezeichnen in den vorliegenden Kontexten nicht mehr einen Vorgang oder eine Handlung, sie bezeichnen vielmehr einen Zustand und wären ohne Änderung ihrer strukturell-semantischen Qualität durch contain substituierbar.4 Aus dieser Feststellung ist eine weitere Tendenz der in den Rezensionen verwendeten Fachsprache ableitbar: Bei einem oder sogar bei beiden Aktanten liegt ein anderes semantisches Merkmal vor als bei gemeinsprachlicher Verwendung. Dies zieht einen Wechsel der kasussemantischen Rolle und damit verbunden eine Änderung der Verbsemantik nach sich. Diese Tendenz spiegelt sich besonders bei den Verben employ, embrasser und gouvemer wider, deren Aktanten keine quantitativen Unterschiede zwischen Fach- und Gemeinsprache aufweisen. Der Objektaktant von employ hat in der fachsprachlichen Verwendung der Rezension das Merkmal [-animate] und wird dadurch substituierbar durch use: "I should add that there are definitions in DCE where words not included in the list of 2,000 are employed." (Ellegärd 1978: 233)
4
54
In D.H. Lawrence, The Complete Short Stories, 3 vols, New York: Viking Press, 1962, sind in 83,3% aller vorgekommenen Fälle alle drei Wertigkeiten des Verbs offer realisiert. In den übrigen 16,7% der Fälle gruppiert das Verb nur seine beiden obligatorischen Aktanten um sich, wobei jedoch in 60% dieser Fälle als direktes Objekt eine to-in/inittve-Ergäiizung fungiert, deren Ergänzung wiederum die implizite dritte fakultative Ergänzung zu offer darstellt wie in: "She did not offer to go out with him." (p. 565).
Die beiden Aktanten der französischen Verben embrasser und gouverner, die gemeinsprachlich beide das Merkmal [+humain] aufweisen (Le père embrasse sa fille und Le roi gouverne le peuple), tragen in der hier untersuchten fachsprachlichen Verwendung allesamt das semantische Merkmal [-animate]. Dadurch ändern sich auch die den Aktanten beider Verben attribuierbaren semantischen Kasus "Agens" und "Patiens". In dem fachsprachlichen Kontext "P.R. tente d'embrasser la totalité d'un vocabulaire, y compris une large périphérie de termes non usuels." (Mitterand 1968: 24) können wir den Aktanten P.R. und la totalité d'un vocabulaire die semantischen Rollen "Relationsträger" zusprechen. Bei gouverner wird aus der in der Gemeinsprache üblichen semantischen Rolle "Agens" in fachsprachlicher Verwendung die Rolle "Ursache", und die Rolle "Patiens" wird in fachsprachlichem Kontext repräsentiert durch "Resultat" (ein "effiziertes Objekt", das erst im Laufe der verbalen Geschehens entsteht): "Par ses tableaux systématiques, D.F.C. met en évidence les oppositions qui gouvernent le fonctionnement de certains couples ou de certaines séries de mots,..." (Mitterand 1968: 27)s Die beiden eben dargelegten Tendenzen im Bereich der Verbvalenz manifestieren sich insbesondere in den wissenschaftlichen Rezensionen. In den Rezensionen mit geringem Grad an Fachsprachlichkeit, die primär den linguistischen Laien anvisieren, überwiegen die gemeinsprachliche Syntax und Lexik. Es ist also kaum verwunderlich, daß ein Verb wie give nicht zwei-, sondern dreivalent verwendet wird: "The book gives students 55,000 words from British, American and Australian sources. It should give immense help to all foreign students trying to find their way through the complexities of the English language." (Lyte 1978 in The Sunday Mirror) In vielen populärwissenschaftlichen Zeitungsrezensionen arbeiten die Autoren mit einem Verbreichtum, wie er ansonsten nur in literarischen Texten anzutreffen ist; bisweilen sprengen sie sogar den Rahmen der semantischen Valenz mancher Verben: "I wish I had room to gloat over other delights and novelties." (Howard 1978 in PUNCH: 1093) "The examples that follow the definitions are not taken from the works of famous authors but fished from Longman's own think-tank." (Dennis 1978 in The Sunday Telegraph)
5
Siehe dazu auch die Behandlung der beiden Verben in Busse und Dubost, Französisches Verblexikon: 115 und 165.
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"Infinite trouble has been taken to choose the right terms, and a computer has stood in the offing to shoot down any wrong 'uns in the 1,303 pages." (Dennis 1978 in The Sunday Telegraph) Der metaphorische Effekt der Verben fish und shoot clown beruht auf der Tatsache, daß in ersterem Fall das direkte Objekt [-animate] ist und die Präpositionalphrase kein Gewässer bezeichnet. Im Fall von shoot down haben beide Aktanten das markierte semantische Merkmal [-animate]. Nachdem sich erwiesen hat, daß die Beschränkungen im Bereich der syntaktischen und semantischen Verbvalenz in der Fachsprache der wissenschaftlichen Rezensionen in Einklang mit der Zurückdrängung des Verbs in fachsprachlicher Kommunikation stehen, bleibt noch zu untersuchen, ob die dominierende Rolle der Substantive und Adjektive in der Fachsprache valenztheoretische Besonderheiten nach sich zieht.
2.1.1.5.2.
Erscheinungen im Bereich der Substantiv- und Adjektiwalenz
In der fachsprachlichen Kommunikation sind die nominalen Elemente, also insbesondere die Substantive und Adjektive die hauptsächlichen Träger der Information. Diese herausragende Rolle der nominalen Komponenten läßt in Verbindung mit dem Streben der Fachsprache nach größtmöglicher Präzision im Ausdruck die Tendenz zur Realisierung fakultativer Wertigkeitsstellen der Substantive und Adjektive erwarten. So haben die Substantive Erläuterung, Anmerkung, danger und attempt, die allesamt zwei fakultative Aktanten um sich scharen können, in den untenstehenden Auszügen je eine Valenzstelle realisiert: "Neben diesen detaillierten Erläuterungen zur Verbalsyntax enthält das Wörterbuch zahlreiche Anmerkungen über grammatische Besonderheiten, die dem Ausländer häufig Schwierigkeiten bereiten." (Ulherr 1976: 484)6 The LDOCE cannot be said to have always successfully escaped the danger of constructing meanings. This may be due to too ambitious an attempt to differentiate meanings." (Stein 1979: 9) Bisweilen sind auch beide fakultativen Aktanten realisiert: 6
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Die Realisierung beider Wertigkeitsstellen zöge noch die Nennung des Agens der zugrunde gelegten zweivalenten Verben erläutern bzw. anmerken nach sich, also: die Erläuterungen des Herausgebers zur Verbalsyntax bzw. die Anmerkungen der Lexikographen über grammatische Besonderheiten. Siehe dazu die Ausführungen von Sommerfeldt und Schreiber, Wörterbuch zur Valenz und Distribution der Substantive: 19-20.
"... this 1,000-page work [i.e. ALD3], which is studied all over the world and takes respectful notice of students' comments on misprints or errors." (Brace 1974 in The Birmingham Post) In fachsprachlicher Kommunikation werden die fakultativen Wertigkeitsstellen der Adjektive häufig realisiert, um den Präzisionsgrad der Aussage zu erhöhen bzw. um Mißverständnissen vorzubeugen: "The LDOCE carries the OALD revolution forward but it also makes it more useful for the learner." (Jain 1978: 88) "Other dictionaries define it [i.e. anus\ in some such way as 'terminal excretory opening of the alimentary canal', which is perfectly sound, but not intelligible to the learner." (Howard 1978 in PUNCH: 1093) "... de nombreux mots familiers et populaires qui sont si utiles à la compréhension du français parlé et écrit d'aujourd'hui." (Vlasâk 1969: 58) "Si sente costante la preoccupazione dei compilatori di fornire uno strumento di consultazione e di lavoro utile per lo studio sistematico del francese attuale." (Arcaini 1968: 352) In Rezensionen mit geringerem Grad an Fachsprachlichkeit sind fakultative Aktanten von Adjektiven relativ selten realisiert. Dies führt zu einem geringeren Präzisionsgrad der Aussage, der dem Rezensenten angesichts seiner Intentionen und der Erwartungshaltung des Zielpublikums wohl vertretbar erscheint: "Its [i.e. the ALD's] size is handy, its phonetic transcription easy, ... its notes on register quite useful,... " (Vorlat 1974: 410) Jedoch tritt in derselben Rezension das Adjektiv helpful zweimal mit semer fakultativen Ergänzung auf, da eine Präzisierung der Adressatengruppe, für die das Wörterbuch helpful sein kann, erforderlich ist: "Contrary to the author's claim, they [i.e. the verb patterns] do not seem very helpful to persons learning English. Anyway, they have never proved helpful to my students,... " (Vorlat 1974: 411) Abschließend können wir festhalten, daß die Fachsprache der wissenschaftlichen Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher grosso modo dieselben syntaktischen Eigenheiten aufweist wie die Fachsprachen anderer Wissenschaftsbereiche. Die in den populärwissenschaftlichen Rezensionen angetroffenen syntaktischen Spezifika weisen ausgeprägte Anklänge an die Syntax der geschriebenen Gemeinsprache auf. Auf der syntaktischen Ebene ergeben sich überraschend hohe Übereinstimmungen in bezug auf die verschiedenen Rezensionstypen zwischen den Sprachen Deutsch, Niederländisch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
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Synopsis der Einteilung der Rezensionen Die unter den Gruppen A und B aufgeführten Rezensionen werden als wissenschaftliche Rezensionen betrachtet, diejenigen in den Gruppen C und D als populärwissenschaftliche Rezensionen. Die Zuordnung der Zeitschriften und Zeitungen zu den einzelnen Gruppen erfolgt tendenziell und kann nicht verabsolutiert werden. Wissenschaftliche Rezensionen: Gruppe A Verfassen Publikationsorgan:
Adressatenkreis:
Linguisten
linguistische Fachzeitschriften wie z.B. Modema Spräk,Anglia, Applied Linguistics, Dictionaries oder Cahiers de lexicologie
Linguisten
Publikationsorgan:
Adressatenkreis:
von der Fachzeitschrift über die didaktische Zeitschrift bis zur quality press wie z.B. Die Neueren Sprachen, Lebende Sprachen, Praxis des neusprachlichen Unterrichts, Le Monde
Linguisten Dolmetscher Übersetzer Didaktiker Lehrer
Gruppe B Verfassen Linguisten Dolmetscher Übersetzer Didaktiker
Populärwissenschaftliche Rezensionen: Gruppe C Verfassen Übersetzer Philologen Journalisten
Gruppe D Verfassen Journalisten
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Publikationsorgan:
Adressatenkreis:
von didaktischen Zeitschriften bis hin zu überregionalen Zeitungen wie z.B. Zielsprache Englisch, E.F.L. Gazette, Der Sprachmittler, The TIMES, The Observer, The Times Educational Supplement, Le Figaro Littéraire
Lehrer, Schüler der gymnasialen Oberstufe, Studenten und Leute, die sich beruflich mit Sprache befassen (Voraussetzung: fundierte Grammatikkenntnisse)
Publikationsorgan:
Adressatenkreis:
Nachrichtenmagazine wie L'EXPRESS und die regionale bis lokale Presse einschließlich der popular press wie z.B. Rheinische Post, the Darlington Northern Echo, L'Est Républicain, Nouvelliste et Feuille d'Avis du Valais, The Daily Mirror, The Mail on Sunday
der sprachlich Interessierte (mit geringen bis gar keinen Grammatikkenntnissenj
2.1.2. Die Ebene der Lexik Erscheint eine Rezension eines einsprachigen englischen oder französischen Lernerwörterbuches in einer Regional- oder Lokalzeitung, so kann der Verfasser der Rezension keineswegs davon ausgehen, daß die Mehrzahl der Leser eine linguistische Vorbildung bzw. lexikographische Kenntnisse besitzt. Vielmehr geht es darum, einer an der betreffenden Fremdsprache interessierten bzw. die betreffende Fremdsprache in Schule oder Beruf gebrauchenden Leserschicht die lexikographischen Charakteristika sowie die Vor- und Nachteile des besprochenen Wörterbuchs in allgemeinverständlicher Form nahezubringen. Somit überrascht es keineswegs, daß die DCE1-Rezensionen, die z.B. in The Middlesborough Evening Gazette, in The Darlington Northern Echo oder in Sunday Mirror erschienen sind, und die £>FC-Rezensionen, die in Le Quotidien du Rhône, La Liberté (Fribourg), La Wallonie (Lüttich) oder in Le Travail (Verviers) publiziert wurden, weder einen linguistischen Fachausdruck noch einen Terminus technicus aus der Schulgrammatik enthalten. Andere Autoren populärwissenschaftlicher Rezensionen, die primär ein linguistisch ungebildetes Publikum ansprechen, bemühen sich um Verständlichkeit, indem sie anstatt der in der Fachsprache üblichen Fachtermini muttersprachliche Äquivalente und Paraphrasen verwenden. So hört und liest der des Englischen, jedoch nicht der linguistischen Fachausdrücke mächtige Radiohörer und Zeitungsleser nicht die für ihn kryptischen Ausdrücke Neologismen, Komposita, Lemmata oder API-Transkription, sondern "Neuwörter" (Fitzek 1979 in Hessischer Rundfunk), "zusammengesetzte Wörter", "Stichwort" und "Internationale Lautschrift" (-Ha- 1978 in Beiträge zur Schul- und Bildungspolitik). Die Verfasser von Rezensionen, die in überregionalen Zeitungen von journalistisch hohem Niveau und in populärwissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden und insofern ein grammatisch teilweise geschultes, wenn auch linguistisch höchstens über elementare Kenntnisse verfügendes Publikum als Adressatenkreis haben, verwenden des öfteren die in der fachwissenschaftlichen Kommunikation erforderlichen Fachtermini. Diese Fachtermini werden jedoch in einer Apposition oder in der Form eines Klammerzusatzes mit gemeinsprachlichen Mitteln erklärt. Philip Howard 1978 in PUNCH gibt die folgenden Erläuterungen zu syntax und IPA: "the syntax, the way the words work together" und "the International Phonetic Alphabet, used by most foreign students of English, to indicate pronunciations". In den französischsprachigen Rezensionen, die sich an einen vergleichbaren Adressatenkreis richten, wird insbesondere der Fachausdruck homonyme vermieden. So paraphrasiert René Vaillot 1967 in L'École et la Nation, der seinen Lesern immerhin Fachvokabular wie locutions prépositives und locutions adverbiales zumutet, mit "les mots de même orthographe et de même prononciation, mais qui ont un sens distinct."1 Einen besonderen Service für den Leser bieten Herbershoff und Doppagne. Sie paraphrasieren einen Fachausdruck mit allgemeinsprachlichen Mitteln und veranschaulichen ihn obendrein mit einem konkreten Beispiel:
1
Auch Losito 1967 in Culture française bezeichnet die Homonyme als "vocaboli di ortografia simile, ma di significato diverso".
59
"Of zijn het 'morfemen'? ( = de kleinste betekenisdragende elementen, bijv. ouvrir bestaat uit twee morfemen: ouvr en />.)" (Herbershoff 1977: 56) Doppagne 1967 in Le Soir meidet es, die Aussprache von un effort mittels API-Transkriptionssymbolen anzuzeigen, die der Leserschicht dieser Brüsseler Tageszeitung wohl wenig geläufig sein dürften; anstattdessen greift der Rezensent zu dem Trick, eine homophone Nominalphrase anzuführen: un nez fort. In einer dritten Gruppe von Rezensionen werden Fachtermini nicht mehr vermieden bzw. mit gemeinsprachlichen Mitteln paraphrasiert. Diese Rezensionen sind vor allem in Zeitschriften wie z.B. Der fremdsprachliche Unterricht, Praxis des neusprachlichen Unterrichts, Zielsprache Englisch, The English Teachers' Magazine oder Cizí jazyky ve skole erschienen, die fachdidaktisch ausgerichtet sind und in erster Linie von Lehrern, Fachdidaktikern und sonstigen Sprachpraktikern rezipiert werden. Oder die betreffenden Rezensionen wurden in anspruchsvollen Tageszeitungen wie Le Monde veröffentlicht. Beim Leserkreis dieser beiden Arten von Publikationsorganen wird das Verständnis eines grundlegenden Inventars an Fachtermini aus dem Bereich der Angewandten Sprachwissenschaft vorausgesetzt. Um den Ausführungen des Rezensenten folgen zu können, muß der Leser wissen, was "Etymologie", "Komposita", "Adjektiv- und Nominalphrasen" (Hiddemann 1980 in Praxis des neusprachlichen Unterrichts), "Kollokationen" und "Affixe" sind (Hoffmann 1974 in Zielsprache Englisch). Bisweilen werden dem Leser auch zielsprachliche Fachausdrücke wie «mot-vedette» (Schweig 1968 in Die Neueren Sprachen) oder Bezeichnungen aus der Strukturellen Semantik («traits sémantiques distinctifs» in Duchácek 1972 in Cizf jazyky ve skole) oder gar aus der Generativen Transformationsgrammatik ("surface word order" und "underlying regularities" in Vorlat 1974 in Leuvense Bijdragen) zugemutet. Sämtliche fachsprachliche Register ziehen die Autoren der in sprachwissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlichten Rezensionen. Bei den in Dictionaries, Moderna Spräk, Sbomik Pracl Filosofické Fakulty Breaske University, Cahiers de lexicologie, Bulletin de la Société de Linguistique de Paris, Zeitschrift fir französische Sprache und Literatur oder Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik abgedruckten Rezensionen handelt es sich ausschließlich um fachsprachliche Kommunikation, bei der der Sender, in der Regel ein renommierter Linguist, mit seiner Mitteilung ausschließlich ein linguistisch und lexikographisch versiertes Publikum adressiert. Die dabei verwendete Lexik setzt einen hohen Vertrautheitsgrad mit allen möglichen Teilgebieten der Linguistik voraus. So spricht Firbas 1964 in Sbomik Pracl Filosofické Fakulty Breaske University von "a transcription as broad as that employed by Daniel Jones" und von "linking [r]", Gimson 1974 in Journal of the International Phonetic Association von "qualitative-quantitative oppositions of vowels" und Carstensen 1980 in Amerikastudien von "retroflexes r". Im Bereich der Morphologie und Syntax finden wir "to investígate affixal productivity synchronically", "immediate constituent analysis" und "zero-derivatives" bei Stein 1979 in Dictionaries, "syntagme verbal" und "syntagme nominal" bei Mitterand 1968 in Le Français dans le Monde, "Passivtransformation", "Subjektkomplement" und "Objektkomplement" bei Standop 1985 und "The syntactic spécification of a phrasal verb" bei Ellegârd 1978 in Moderna Spräk. Auf dem Gebiet der Semantik sind die folgenden Ausdrücke und Syntagmen vertreten: "des signifiants polysémiques" bei Wagner 1969 in Bulletin de la Société de Linguistique de Paris,
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"champ sémantique" bei Bornäs 1981 in Modema Spräk, "Homonymie" und "Polysemie" bei Söll 1967 in Idioma und "Sememdisjunktion" bei Hausmann 1974 in Zeitschrift ßr französische Sprache und Literatur. Sochovâ 1970 spricht in Slovo a Slovesnost von "kombinaci pristupu onomaziologicko-sémaziologického", Anghel 1968 in Cercetari de Lingyistica von "autorii au rupt cuvintele polisemantice". Bei Hausmann 1974:103 finden wir den Satz "Praktisch geht es darum, inwieweit man die Plurivalenz des signifiant als Polysemie unter einem Lexikoneintrag darstellt oder in mehrere homonyme Lexikoneinträge auflöst." Aus dem Forschungsfeld der Lexikologie verwendet Bornäs 1981 die beiden Fachtermini "macrostructure et microstructure". In den wissenschaftlichen Rezensionen, die von Sprachwissenschaftlern für Sprachwissenschaftler geschrieben wurden, kann die große Mehrheit aller fachsprachlichen Ausdrucksmittel der Gruppe zugeordnet werden, die Sager et alii als "terms specific to a discipline which are normally used only by specialists" bezeichnet.2
2
Sager et al. 1980: 242-243 unterteilen das in fachsprachlicher Kommunikation verwendete Vokabular in 1. 2.
"General language words used in all disciplines without distinction", "General language words used specifically with some restriction or modification of meaning in a particular discipline" und in
3.
"The terms specific to a discipline which are normally used only by specialists."
61
2.2. Die funktionalstilistische Dimension Aus dem Kapitel über die syntaktischen Charakteristika der Fachsprache der Rezensionen einsprachiger Lernerwörterbücher und insbesondere aus dem vorangegangenen Kapitel über die in diesem Rezensionstypus verwendete Lexik kristallisieren sich vier Arten von Rezensionen heraus. A. Die wissenschaftliche Rezension, die in einer linguistischen Fachzeitschrift wie Applied Linguistics, Dictionaries, Cahiers de lexicologie oder Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik erscheint. Der Autor ist in den meisten Fällen ein renommierter Linguist, der sich ausschließlich an ein Publikum wendet, das ebenfalls aus Linguisten besteht. Letzteres zeigt sich vor allem durch den Grad an Präinformation, den der Verfasser der Rezension bei seinem Adressatenkreis vorausschickt. So setzen die Autoren dieser Gruppe von Rezensionen die Kenntnis folgender Wörterbücher voraus: Dr. Johnson's Dictionary of the English Language, Webster's Third New International Dictionary, Doubleday Dictionary (Stein 1979 in Dictionaries), Webster's New Collegiate Dictionary (Zotter 1979 in Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik), A Grammar of Contemporary English (Béjoint 1981 in Les langues modernes). Gleichermaßen als selbstverständlich wird erachtet die Kenntnis namhafter Linguisten wie Randolph Quirk, David Crystal, Geoffrey Leech oder A.C. Gimson (Zotter 1979) oder die Geläufigkeit wichtiger Buchtitel wie "Chomskys Aspects" (Carstensen 1980) oder die Vertrautheit mit linguistischen Schulen und Modellen wie der "transformationalgenerative grammar" (G. Stein 1979).1 B. Eine zweite Gruppe umfaßt wissenschaftliche Rezensionen, die in Fachzeitschriften wie Praxis des neusprachlichen Unterrichts, Neusprachliche Mitteilungen aus Wissenschaft und Praxis, The English Teachers' Magazine oder mitunter auch in Tageszeitungen von hohem Niveau wie Le Monde veröffentlicht werden. Verfasser dieser Gruppe von Rezensionen sind nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Leute aus den Bereichen Fachdidaktik, Dolmetschen und Übersetzen. Demnach ist auch der Adressatenkreis weniger homogen als der der ersten Gruppe. Primär anvisiert werden Didaktiker, Lehrer, Dolmetscher und Übersetzer, bei denen ein gewisser linguistischer Kenntnisstand vorausgesetzt werden kann. Der wissenschaftliche Charakter dieser beiden Gruppen von Rezensionen zeigt sich nicht zuletzt auch in den typischen Merkmalen wissenschaftlichen Arbeitens. Dazu gehören z.B. die Berücksichtigung von Fachliteratur, die Diskussion des Urteils eines Kollegen über dasselbe Wörterbuch, die genaue Angabe von Zitaten und Quellen oder das Belegen von Behauptungen und Schlußfolgerungen. C. Die dritte Gruppe konstituiert sich aus populärwissenschaftlichen Rezensionen, die in Zeitschriften wie Der Sprachmittler, The Listener, PUNCH, Le Figaro Littéraire, L'École et la Nation oder in anspruchsvollen Tageszeitungen oder Wochenblättern wie z.B. The Times, The Sunday Telegraph und The Observer erscheinen. Das Spektrum der Verfasser reicht vom Übersetzer über das Mitglied der Académie française und über den Philologen bis hin zum Journalisten. Da es sich beim Publikum dieser Gruppe von Rezensionen um eine gemischte Leserschaft handelt, die aus Leuten mit fundierten grammatikalischen Grundkenntnissen besteht, wird die in den 1
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Vgl. dazu Gläser 1979: 86 und Dallmann 1979: 79.
Rezensionen vermittelte Information zumeist allgemeinverständlich und vereinfacht dargeboten. D. Zur vierten Gruppe gehören populärwissenschaftliche Rezensionen, die vorwiegend in lokalen bis regionalen Tageszeitungen bzw. in den sogenannten tabloïds abgedruckt werden. Diese Palette von Rezensionen erschien z.B. in Rheinische Post, The Darlington Northern Echo, The Middlesborough Evening Gazette, Le Quotidien du Rhône, L'Èst Républicain sowie in The Mail und in The Daily Minor. Die Verfasser sind überwiegend Journalisten, die ihre Rezension an ein breites Spektrum von Lesern richten, die sprachlich interessiert sind oder die als Fortgeschrittene die betreffende Fremdsprache lernen. An Vorwissen werden höchstens ein paar grammatische Grundbegriffe wie z.B. transitives Verb vorausgesetzt, die für die Präzision der Informationsvermittlung unabdingbar sind.2
2.2.1. Funktionalstil versus Fachsprache Das Korpus der in dieser Untersuchung analysierten Rezensionen umfaßt Texte, die einen verschieden hohen Grad an Fachsprachlichkeit aufweisen. Diese unterschiedliche Ausprägung an syntaktischen und lexikalischen Besonderheiten der Fachsprache steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Intention des Autors und der damit verbundenen Funktion, die der Text folglich in bezug auf seinen Adressatenkreis ausübt. Damit die Rezension die von ihrem Verfasser intendierte Funktion erfüllt, kommen bestimmte Stilmittel zur Anwendung, die in Ubereinstimmung mit dem Publikationsorgan und dessen Leserschicht stehen. Jede Rezension beinhaltet je nach Funktion eine Reihe von Stilistika, deren Gesamtheit sich unter dem Funktionalstil einer Rezension subsumieren läßt. Dabei soll in der vorliegenden Untersuchung die von Gläser postulierte Scheidung zwischen "Funktionalstil" und "Fachsprache" beibehalten werden.3
2
Siehe dazu Gläser 1979: 86 und 98-99; vgl. damit auch die in Dalimann 1979: 78 aufgezeigten Parallelen zur populärwissenschaftlichen Kunstrezension.
3
Gläser 1979:19 geht bei ihrem Stilbegriff von der Prämisse aus, daß dieser "stets die Auswahl unter synonymen Varianten einschließt". In der fachsprachlichen Kommunikation hingegen sei eine subjektiv vorgenommene Auswahl unter synonymischen Ausdrucksmöglichkeiten aufgrund einer ansonsten implizierten "Einbuße an begrifflicher und definitorischer Klarheit des Fachtextes" weitestgehend ausgeschlossen.
63
2.2.2.
Stilistische Spezifika der Rezensionen einsprachienglischer und französischer Lernerwörter§er ücher
2.2.2.1.
Die Titel der Rezensionen
Sabine Dallmann 1979: 69 stellt fest, daß in den von ihr untersuchten publizistischen Kunstrezensionen häufig "die Suche nach einem attraktiven, anregenden, möglichst richtungsweisenden Titel" auffalle. Während die Titel der in den Fachzeitschriften erschienenen wissenschaftlichen Rezensionen sachliche Auskunft über den genauen Titel des Wörterbuchs, seine Autoren, den Erscheinungsort, den Verlag und das Erscheinungsdatum geben,4 haben die Überschriften der Mehrzahl der populärwissenschaftlichen Zeitungsrezensionen die Aufgabe, die Aufmerksamkeit und das Interesse des Lesers zu wecken. Die Überschriften vieler populärwissenschaftlicher Zeitungsund Zeitschriftenrezensionen geben nicht den exakten Titel des besprochenen Wörterbuchs wieder, sondern versuchen, dem Leser die zentrale Thematik des betreffenden Artikels anzuzeigen: "Modernes Englisch" in Dolmetscher- und Übersetzer-Zeitschrift "Le français contemporain" in Le Figaro Littéraire "Un dictionnaire «à la page»" in Nord Matin "Un dictionnaire sans complexes" in L'Est Républicain Oftmals versucht der Verfasser der populärwissenschaftlichen Rezension auf originelle Weise, den Begriff "Wörterbuch" zu evozieren, ohne das Wort selbst zu verwenden. Die Überschrift selbst zeigt durch umgangssprachliche und mitunter metaphorische Ausdrücke lediglich an, daß es im folgenden Artikel um Sprachlernprobleme gehen könnte. Erst beim Lesen wird deutlich, daß es sich um die Besprechung eines Lernerwörterbuchs handelt: "A simple guide for word groupies" in The TIMES "English from Scratch" in The Sunday Telegraph 4
In vielen wissenschaftlichen Rezensionen werden darüberhinaus Angaben über Umfang und Preis sowie über die internationale Standardbuchnummer gemacht. So lauten die Titel der Rezensionen von Zotter 1979 in Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik und von Wagner 1969 in Bulletin de la Société de Linguistique de Paris respektive: "Paul Procter u.a. (Hrsgg.), Dictionary of Contemporary English. o.O. Langenscheidt-Longman 1978, XXXIX + 1303pp. ISBN 3-526-50810-0". "Dictionnaire du français contemporain p.p. MM. Jean DUBOIS, René LAGANE, Georges NIOBEY, Didier CASALIS, Henri MESCHONNIC et Mad. J. CASALIS, Paris, Librairie Larousse [1966], 1 vol. XXII + 1224p."
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"English as she is spoke" in The Observer "Une naissance de plus dans la dynastie des Larousse" in Le Dauphiné libéré "Grâce à Larousse: savoir parler est meilleur que de se taire" in Centre-Matin Andere Rezensionstitel versuchen, das Interesse des Lesers durch eine Anspielung auf das Larousse-Emblem zu wecken, auf dem zu lesen ist "Je sème à tout vent": "Larousse sème dans le vent" in Minute. In englischen Rezensionstiteln dienen oft auffällige Wörter als Blickfang für den Leser: "Hopefully it's a quango" in Times Educational Supplement "Student Guide to Knickers" in Sunday Mirror "Yuk! The fogeys are made to eat their words ... " in The Mail on Sunday
und
"B is for bonk - it's official" in The Observer
2.2.2.2. Die sprachliche Ausgestaltung der Rezension "If set doggedly to do it, how would you define 'dog', pray? Most dictionaries make some such shot as 'carnivorous quadruped of the genus Canis'. This is all very well for those of us who speak English as natives, to the lexicon born. But for foreigners learning English as a second language it is as magniloquently useless as Dr Johnson's definition of a net: 'Anything reticulated or decussated at equal distances, with interstices between the intersections."' So präsentiert sich die Einleitung zu Philip Howards DCE'-Rezension in The TIMES. Der Autor bezieht den Leser vom ersten Satz an mit in die kritische Betrachtimg ein: Die direkt gestellte Frage, wie er dog definieren würde, regt den Leser zum Mitdenken an. Die dem Concise Oxford Dictionary entnommene Definition für dog stellt die Induktionsbasis für den Leser hinsichtlich Howards Schlußfolgerung dar, daß derartige, enzyklopädisch ausgerichtete und mit Latinismen überfrachtete Definitionen für den Englischlerner nutzlos sind. Gleichzeitig wird der Leser durch diese Definition an eine Alltagserfahrung erinnert, in der jeder Wörterbuchbenutzer schon einmal vor einer Wörterbuch- bzw. Lexikondefinition kapitulieren mußte. Und demjenigen, der an dieser Stelle es immer noch nicht wahrhaben will, daß Definitionen dieser Art für
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den EFL-leamer praktisch unverständlich sind, präsentiert Howard Dr Johnsons Definition von net, die dem native speaker genauso viel Kopfzerbrechen bereiten dürfte wie die angeführte Definition von dog dem foreign learner. Auf diese Art abgefaßte publizistische Einleitungen, die nicht direkt zum zentralen Thema der Rezension hinführen, sondern vielmehr durch ihre Originalität das Interesse der Leserschaft zu wecken vermögen, werden im Sprachgebrauch der Journalisten als "Aufhänger" bezeichnet.5 Aufhänger sind ein typisches Merkmal populärwissenschaftlicher, in Zeitungen veröffentlichter Rezensionen. Charakteristisch für die Aufhänger ist, daß sie meist eine witzige oder außergewöhnliche Begebenheit schildern, die erst über Umwege zum eigentlichen Hauptthema führt. Yolande Thiriet leitet ihre DFC-Rezension mit den folgenden Worten ein: "DÉFENSE de froncer les sourcils, désormais, si votre fils vous apprend en rentrant de classe qu'il a «foutu une pile» à un «pote» qui P«enquiquinait!»." (Thiriet 1967 in L'Est Républicain.) "If Boris Becker still doesn't know what 'bonking' means, he should consult a new dictionary to be published tomorrow." So lautet der Anfang der £>Œ2-Rezension von Judith Judd 1987 in The Observer. Im Anschluß daran liefert die Autorin die Erklärung für den Zusammenhang zwischen bonk und Tennisstar Becker: "Becker, accused of losing at Wimbledon because he was bonking instead of volleying, replied: 'Bonking is not in my dictionary.'" Aufhänger sind jedoch nicht ausschließlich, wie Gläser 1979: 101 und 105 behauptet, publizistische Einleitungen in populärwissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln. Auch wenn in der Einleitung der Mehrzahl der hier untersuchten wissenschaftlichen Rezensionen sachlich und wissenschaftlich exakt über die Notwendigkeit des Typus Lernerwörterbuch oder über die geschichtliche Entwicklung dieses Wörterbuchgenres referiert wird, so treten auch Einleitungen auf, die den Aufhängern der populärwissenschaftlichen Rezensionen an publizistisch-journalistischen Effekten kaum nachstehen: "Every age has its hang-ups. Wait a minute ... hang-upsl Do I really mean that? Is hang-up the right word? What does it mean, anyway? Does it fit the context? Perhaps a dictionary would help me sort this out? Let's start again ... Every epoch has its fads and fancies (still not quite right), new circumstances require new approaches (that's better), especially in a field like lexicography whose job it is to reflect changes in language use. (Hartmann 1981: 297) Wenn auch die meisten Einleitungen der wissenschaftlichen Rezensionen in aller Sachlichkeit und Zielstrebigkeit zum Thema der Rezension führen, so demonstrieren die Autoren, die ja anerkannte Wissenschaftler auf ihrem Fachgebiet sind, besonderen Einfallsreichtum in den abschließenden Passagen der Rezensionen. Henri Béjoint z.B. beendet seine DC£'-Rezension mit dem fast in allen wissenschaftlichen Rezen5
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Siehe dazu die von Gläser 1979: 101 zitierte Definition von "Aufhänger".
sionen usuellen Abschlußurteil über das analysierte Wörterbuch mit einer heiter-kritischen Bemerkung, die auf die DCE-Definition von lexicographer und auf das negativ ausgefallene Urteil hinsichtlich der Definitionen anspielt: "Il s'agit dans l'ensemble d'un travail lexicographique remarquable et original, encore que, s'il faut l'en croire, un lexicographe soit 'une personne qui écrit les définitions dans un dictionnaire.' Comme ce n'est pas par là que DCE brille particulièrement, on se demande qui a bien pu faire tout le reste du travail!" (Béjoint 1978: 474) Mahavir P. Jain geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt den Bezug zur science/jcft'on-Literatur her, indem er eine Parallele zwischen Asimovs The Fun They Had und dem DCE1 aufzeigt: "In Isaac AsimoVs story 'The Fun They Had' there is a touching reference to the by-gone days when, instead of receiving instruction from a mechanical teacher as in the story, the pupils received it from a live teacher and it was fun. Besides being a near perfect tool, the Longpian Dictionary of Contemporary English may well be regarded as an extension of the live teacher because it speaks his language - its example phrases and sentences sound human and not mechanical." (Jain 1978: 103) Die überwiegende Mehrheit der Autoren populärwissenschaftlicher, in Zeitungen veröffentlichter Rezensionen schließt mit einem sachlichen Gesamturteil über das rezensierte Wörterbuch, wobei besonders dessen Wert für den anvisierten Benutzerkreis kurz ausgeleuchtet wird. Schlußbemerkungen mit journalistischem Pep und Einfallsreichtum stellen in dieser Gruppe der Rezensionen geradezu die Ausnahme dar. Die einfallsreichste Schlußbemerkung stammt von Anthony Burgess, der sich in seiner DCE'-Rezension nur schwer mit der (von ihm übrigens mißverstandenen und als Diphthong /AU/ interpretierten) Angabe über die Aussprache des Diphthongs /au/ wie in oboe anfreunden kann: "Is this refined rendering of diphthongal o really the standard for foreigners to follow? Is it really all that common now, except with Her Majesty and retired colonial governors? In exile as I am, I can't really say. But I'm pretty sure that 'going home, Joe?' ought to have some liprounding in it. Discuss this at your cold Sunday supper." (Burgess 1978 in The Observer) Wie an früherer Stelle bereits deutlich wurde (Kapitel 2.1.2.), verwenden die Verfasser wissenschaftlicher Rezensionen die fachsprachlichen Termini der Linguistik. In
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Übereinstimmung damit herrschen in diesem Rezensionsgenre Ausdrücke und Wendungen vor, die vor allem in schriftsprachlichen Kontexten Verwendimg finden.6 In den deutschsprachigen Rezensionen sind Ausdrücke wie spezifizieren (Carstensen 1980), präjudizieren (Ulherr 1981) oder involviert (Standop (1981) und konäse (Zotter 1979) gang und gäbe. Auch in den wissenschaftlichen englischsprachigen Rezensionen sind Latinismen, die an die Morphologie des Englischen angeglichen wurden, keine Seltenheit. Während Stein 1979: 3 davon spricht, daß "language variation is omnipresent in actual use", bemerkt Ellegârd 1978: 237: "If such derivations are quite obvious and apparent they need of course no further elucidation." Und bei Hartmann 1981: 298 lesen wir: "The biggest of the four dictionaries I have fraternized with... ". Vor allem die Autoren englisch- und deutschsprachiger Rezensionen verwenden eine Reihe bildungssprachlicher Ausdrücke, d.h. Ausdrücke, die meist aus dem Lateinischen quellsprachlich übernommen sind. So finden wir sui generis (Jain 1978) und "I must not allow myself to be carried away by minutiae." (Hartmann 1981: 302). Standop (1981) gebraucht Lamento, de facto und cum grano salis. Carstensen 1980 benutzt expressis verbis, Ulherr 1981 ad hoc. Darüberhinaus treten auch Wörter auf, die ausschließlich einer sehr gehobenen Gebrauchssphäre zuzurechnen sind: "From the foregoing discussion ... two things emerge:... " (Jain 1978: 98) "I believe that it befits the lexicographer to find out why a person seeks guidance from a dictionary." (Hartmann 1981: 298) "The authors of DCE ... have availed themselves freely of the multiple meanings of the words in it [i.e. the limited defining vocabulary], ... " (Ellegârd 1978: 231) "La liste des suffixes et des préfixes ... clot la première partie ... " (Vlasâk 1969: 57)7 Die Verwendung des subjonctif imparfait kann nicht als symptomatisch für die wissenschaftlichen französischen Rezensionen, jedoch als charakteristisch für den Individualstil Robert-Léon Wagners angesehen werden. Wagner verwendet diese in nichtliterarischer Sprache schon längst im Schwinden begriffene Form des subjonctif: "Cette coincidence justifierait qu'on les examinât d'ensemble ... " (Wagner 1969: 95) und
6
7
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Schriftsprachlicher Kontext wäre hier gleichzusetzen mit Sölls code écrit, der die Sprachniveaus von der Standardsprache bis hin zur Bildungs- und Literatursprache umfaßt; siehe dazu Söll 1980:17-43, insbesondere 34-36. Im DCE1 sind foregoing, befit und avail mit dem label "formal" versehen, ebenso im COBUILD. clore ist im DFC mit der Verwendungsangabe littéraire gekennzeichnet.
"... cette méthode ... eût justement permis d'éviter des cercles vicieux ..." (Wagner 1967:161)8 Wohl unter Berücksichtigung des Publikationsorgans und dessen Leserschaft häuft sich das Vorkommen umgangssprachlicher Ausdrücke, Formen und Wendungen in den populärwissenschaftlichen Rezensionen. Während in einer gesprochenen Radiorezension wie z.B. in dem Interview mit Professor Wain über das DCE' auf Radio 4 umgangssprachliche Formen eine Selbstverständlichkeit sind ("a bang up-to-date guide to the English we actually speak" sowie contracted forms und prepositional verbs: "you won't come across many dictionaries that are absolutely new and up-to-date" oder "'a strong feeling of interest and admiration' just doesn't get it."), treten die Charakteristika umgangssprachlichen Sprachgebrauchs auch in den geschriebenen populärwissenschaftlichen Rezensionen in großer Zahl auf.9 Das Spektrum reicht von umgangssprachlichen Ausdrücken wie knickers! und bum (Lyte 1978 in Sunday Mirror), damn it (Howard 1978 in PUNCH) über phrasal verbs wie in "I was still mugging up Partridge's catchphrases" (Robinson 1978 in The Listener), phrasal prepositional verbs wie in "The dictionary gets tied up over some political terms." (Brace 1978 in The Birmingham Post) bis hin zu contracted forms: "That's definition one. ... I can't really say." (Burgess 1978 in The Observer) oder " ... and a computer has stood in the offing to shoot down any wrong 'uns in the 1,303 pages." (Dennis 1978 in The Sunday Telegraph). Darüberhinaus werden dem code parlé zuzurechnende Besonderheiten verwendet: die Kollokation manquer cruellement in "Et le temps est justement ce qui nous manque le plus cruellement aujourd'hui." (Doppagne 1967 in Le Soir), Wendungen wie "Tout bêtement" oder "Et allez donc!" (ohne Autor 1967 in Minute), die typisch für Dialogsituationen sind, sowie ein spezifisch sprechsprachliches syntaktisches Phänomen, die phrase segmentée: "Tout cela, bien sûr, nous le savons implicitement." (Vélis 1971 in L'Éducation).10 Wie nahe jedoch in populärwissenschaftlichen und in wissenschaftlichen Rezensionen schriftsprachliche und umgangssprachliche Elemente beieinanderliegen, zeigen die Ausschnitte aus den DCE'-Rezensionen von Gildhoff und Friederich. Die Gildhoff-Rezension beginnt mit den Worten "Auf dem Wörterbuchmarkt tut sich was:...." Der dritte Satz lautet: "Die Erklärungen sind in einem 'controlled vocabulary of approximately 2,000 words' gehalten, die im Anhang abgedruckt sind; die Frustration des 'ignotus per ignotius' besteht also kaum noch." (Gildhoff 1979: 6) Auch bei Friederich steht dem umgangssprachlichen "Freilich gibt's da Probleme:... " der Satz 8
Zur Verwendung der Formen des subjonctif imparfait und des subjonctif plus-que-parfait im Nebensatz anstelle des conditionnel siehe besonders Wagner et Pinchon, Grammaire du français classique et moderne: 327, 329 und 333-334.
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Umgangssprachlicher Sprachgebrauch kann hier gleichgesetzt werden mit Sölls code parlé, der diejenigen sprachlichen Charakteristika umfaßt, die für die gesprochene Sprache des Alltags typisch sind; siehe Söll 1980:17-43, insbesondere 34-36 und 44-50.
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Siehe zur phrase segmentée Söll 1980:148-159.
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"Eine solche Bereinigung ist auch vonnöten in Bezug auf die an sich verdienstvolle Angabe des britischen und amerikanischen Sprachgebrauchs und der verschiedenen Stilebenen." (Friederich 1980: 31) gegenüber, der durch seine Nominalisierungen eindeutig Züge des code écrit aufweist. Gläser 1979: 105 führt als eine der Charakteristika der sprachlichen Gestaltung populärwissenschaftlicher Rezensionen die "Bildhaftigkeit durch rhetorische Figuren" auf. Diese Feststellung bestätigt sich auch in den hier untersuchten und als populärwissenschaftlich klassifizierten Rezensionen. Am häufigsten finden wir die Stilmittel der Metapher und des Vergleichs: "... Paul Procter, Randolph Quirk, and their merry band of wordsmiths are far more useful than harmless drudges trying to freeze the language." (Howard 1978 in PUNCH: 1094)11 " ... les âmes de Malherbe ... et de Vaugelas frétillent au Paradis, ... " (ohne Autor 1967 in Centre-Matin) und "native speakers, who absorbed grammar like mother's milk, ... " (Howard 1978 in PUNCH: 1093) "Les jeux mots [sic!] enrichissent notre langue comme le tiercé le ministre des Finances." (ohne Autor 1967 in Centre-Matin) Des weiteren verwenden die Autoren sogar Anekdoten, um den Text lebhafter zu gestalten: "When the fellow first saw Le Journal Phonétique, he said, 'Here's an extraordinary new magazine all printed upside down.'" (Howard 1978 in PUNCH: 1094) Das Stilmittel der Ironie wird des öfteren verwendet, um ein Urteil über die Nützlichkeit des rezensierten Wörterbuchs abzugeben. So zählt z.B. Terry Coleman in ironischer Weise Wörter und Wendungen auf, die das DCE1 enthält und deren Lemmatisierung er für unnütz erachtet, um zu einem noch ironischeren Pauschalurteil zu gelangen: "It [i.e. DCE'] has doubleC£'-Kodierungssystems demonstriert, versuchen die meisten Autoren wissenschaftlicher Rezensionen, sachliche Fehler und Ungereimtheiten des Systems nachzuweisen. Standop 1985 versucht vor allem, die Hintergründe für das seines Erachtens mangelnde linguistische Fundament des grammatischen Kodierungssystems aufzuspüren. Der Rezensent führt dieses 20
Der grammatische Kode des ALD3 bietet z.B. keine Handhabung für den Zweifelsfall The stranger ate owfood with relish/with a relish, da die beiden Kodes [C] und [U] die Eigenheit von relish nicht erfassen, immer im Singular, jedoch mit oder ohne unbestimmtem Artikel gebraucht werden zu können. Das DCi'-Kodierungssystem trägt diesem Fall Rechnung durch den Kode [S;U]. Auch zu der Frage, ob committee mit einem Verb im Plural oder im Singular gebraucht werden kann, gibt das ALD3 keinerlei Auskunft. Dieses Problem löst der DCE1-Kode [GC] ebenfalls klar und eindeutig.
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Manko des Systems auf theoretische Schwächen der von Randolph Quirk et alii verfaßten Grammar of Contemporary English zurück, die als grammatische Grundlage für das DC£;-Kodierungssystem diente.21 Als weitere Unzulänglichkeit bei der Kodierung der Verbkonstruktionen bemängelt Ellegärd 1978: 235-236, daß der DCE'-Kode [T4] nicht zwischen Verbergänzungen auf -ing mit eigenem Subjekt (Typ: I enjoy their/them singing) und ohne eigenem Subjekt (Typ: I ceased their/them singing) differenziere. Die beiden Verben enjoy und cease werden nämlich beide mit dem Kode [T4] versehen. Des weiteren müssen sich die geistigen Väter des DCE'-Kodierungssystems den Vorwurf gefallen lassen, daß gerade bei Substantiven und Adjektiven, die ihre Ergänzungen mittels Präpositionen anschließen, der Kode nicht besagt, ob es sich um eine nominale, um eine verbale oder um beide Arten von Ergänzung handelt. Dies geht z.B. aus dem s.v. attempt stehenden Kode [C (ai)] nicht eindeutig hervor. Überdies geben die Kodes in vielen Fällen bei Substantiven und Adjektiven wie z.B. possibility, intention oder proud keine Auskunft darüber, ob der syntaktische Anschluß mittels eines to-infinitive oder mittels of + -ing-form erfolgt.22 Obwohl die Idee und Konzeption des grammatischen Kodierungssystems im allgemeinen bei den Verfassern wissenschaftlicher Rezensionen auf Zustimmung stößt,23 herrscht Einstimmigkeit darüber, daß das DCE1 coding system einerseits Probleme bei der Benutzung aufwerfen dürfte, da es relativ elaborierte Grammatikkenntnisse beim foreign learner voraussetzt, und daß es andererseits aufgrund seiner Komplexität und der Plurivalenz mancher Siglen äußerst hohe Ansprüche an die Memorierbarkeit stellt. Ellegärd 1978: 236 zufolge grenzt sich der Benutzerkreis, für den das coding system ein hilfreiches Instrumentarium bei der aktiven Sprachproduktion darstellt, ein auf "the grammarian trying to sort out the syntactic behaviour of English verbs in general" und auf "all syntactic researchers doing work on the English language." Hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit wird gegen die Kodes der Vorwurf erhoben, sie
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"Für einige Mißgriffe ist bereits die Londoner Grammatik verantwortlich, auf die sich das Wb beruft." (Standop 1985: 29) Seine Kritik richtet sich vor allem gegen die Entscheidung, ein prepositional verb wie ein transitives Verb zu behandeln und es folglich mit [Tl] zu kodieren. Dies gibt den Anlaß dazu, mit Präpositionen angeschlossene Ergänzungen zum Verb wie direkte Objekte zu behandeln, so daß als logische Konsequenz daraus nicht nur Konstruktionen wie He gave the gjrl a doli als ditransitiv bezeichnet und mit [Dl] kodiert werden, sondern ebenso Konstruktionen des Typs He compared the novel with a short story. Der Rezensent erbringt den Beweis, daß derartige Syntaxstrukturen nicht gleichgesetzt weden können (Standop 1985: 29-31).
22
Über diese Punkte beklagen sich Stein 1979: 13 und Zotter 1979: 272-273. Zotter macht darüberhinaus auch darauf aufmerksam, daß der Kode bei einem Adjektiv wie useful nicht nur die Präpositionen anzeigen sollte, mit denen die Ergänzungen angeschlossen werden, sondern daß er auch eine semantische Spezifikation der Ergänzungen enthalten sollte (s.v. useful sind jedoch nicht einmal die Präpositionen to und for angegeben). Eine Ausnahme bildet Standop 1985: 35, der grundsätzlich die Zielsetzung des DCE1 begrüßt, eine moderne Theorie der Verbsyntax lexikographisch zu verwerten, der jedoch resümiert, daß "die Unzulänglichkeiten der Londoner Grammatik blindlings übernommen wurden" und daß "die Konstruktion des zweidimensionalen Kodierungssystems im Grunde zu einem Fehlschlag führte ...".
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seien nur äußerst schwer zu memorieren.24 Dieser Sachverhalt wird insbesondere der Tatsache angelastet, daß mehr als die Hälfte der Kodes nicht mnemotechnisch motiviert sind, d.h. nicht aus "telling letters" bestehen (siehe z.B. [B] 'ordinary adj' oder [X] V with one object + something eise').25 Das Memorieren der Kodes werde dadurch erschwert, daß nicht immer eine konstante bidirektionale Beziehung zwischen dem Sigel und dessen Bedeutung besteht. Insbesondere die Kleinbuchstaben [a] und [b] sind plurivalent, d.h. sie haben je nach Kombination mit einer arabischen Ziffer eine andere Bedeutung. Und selbst die arabischen Ziffern symbolisieren je nach Kombination mit einem Großbuchstaben eine andere grammatische Erscheinung.26 Dem grammatischen Kodierungssystem des DCE' wird in den populärwissenschaftlichen Rezensionen ein gänzlich anderer Stellenwert eingeräumt als in den wissenschaftlichen Besprechungen. Dies zeichnet sich dadurch ab, daß in fast der Hälfte der populärwissenschaftlichen Rezensionen die grammar codes keinerlei Erwähnung finden. Während drei Rezensenten dem grammatischen Kodierungssystem uneingeschränktes Lob zollen,27 macht sich die Mehrzahl der Rezensenten Sorgen um die praktische Benutzbarkeit der Kodes aufgrund deren Komplexität und schweren Memorierbarkeit. Keith Brace 1978 in The Birmingham Post beurteilt die Benutzbarkeit des Kodierungssystems des DCE1 aus der Sicht des Sprachpraktikers, der nicht in der grammatischen und linguistischen Theorie versiert ist. Er geht dabei von seinen eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten aus: 24
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27
Als einziger befürchtet Firbas 1981: 170 keine Probleme hinsichtlich der Memorierbarkeit und Handhabbarkeit der Kodes: "The codes employed are partly mnemonic in character and therefore easy to understand and handle." Siehe dazu Wekker/Hyams 1979: 414. Friederich 1980: 31 ist zudem der Meinung, daß die Kodes "abschreckend" aussähen. So bedeutet [5] zusammen mit [T] oder [C], daß der Anschluß einer that-clause als Ergänzung zum Verb bzw. Substantiv möglich ist. In dem Kode [WaS] bedeutet [S] jedoch, daß das betreffende Adjektiv nicht gesteigert werden kann (siehe dazu auch Wekker/Hyams 1979: 414). [a] gibt in Verbindung mit [1] und [4] an, daß die Partikel eines phrasal verb direkt hinter dem Verbbestandteil stehen muß; in Verbindung mit [5] zeigt [a] an, daß die Konjunktion that in einer that-clause getilgt werden kann, und in [6a] bedeutet [a], daß das betreffende Wort von "a »vA-word + a CLAUSE" gefolgt wird. Siehe dazu DCE1: XXXIV und XXXV; Jain 1978: 102; Ellegärd 1978: 236; Carstensen 1980: 105106; Ulherr 1981:195; Stein 1979: 14; Wekker/Hyams 1979: 414; Yorkey 1979: 397; Zotter 1979: 272 und Wang 1985: 30. M.W. 1978 in The Darlington Northern Echo spricht von "an ingenious table of grammatical rules", John Wain 1978 tritt in seinem Interview auf "Radio 4" sämtlichen Bedenken hinsichtlich der Benutzbarkeit entgegen: "... there's a helpful guide to grammar and sentence structure which manages to avoid using the traditional terminology of the grammarian. It's as if the compilers were determined to produce a dictionary that required no prior knowledge, only reasonable intelligence and application in the reader, and on this level I'm sure it will be useful,...". Fitzek 1979 lobt im Schulfunk des "Hessischen Rundfunks" den "wohldurchdachten grammatischen Code", der "dem Benutzer auf unterschwellige und leicht verständliche Weise reichliche Information über den normalen syntaktischen Gebrauch von Wörtern" anbiete.
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"My own stumbling block in working my way round the dictionary was the elaborate grammatical coding system. ... Admirable in concept, ingenious in execution, but daunting to a mind like mine which understands words but not linguistic symbols." Auch der Rezensent der in The Economist 1978 erschienenen DCE'-Rezension weist auf das Problem der Memorierbarkeit der grammar codes hin: "Only the young could memorise this ...". Der Rezensent a.b. 1978 in Der Landbote erachtet das grammatische Kodierungssystem zwar als "scharfsinnig ausgedacht, aber in den meisten Fällen überflüssig." Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß viele Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen selbst mit dem grammatischen Kodierungssystem des DCE' überfordert und somit nicht in der Lage sind, präzisere und differenziertere Aussagen über seine Brauchbarkeit für die Sprachpraxis (z.B. in der gymnasialen Oberstufe) zu machen. Lediglich in zwei populärwissenschaftlichen Rezensionen wird dem Leser überhaupt deutlich gemacht, welche neuartigen Einblicke das £>CE'-Kodierungssystem in die syntaktische Valenz des Englischen im Vergleich zu den traditionellen Ansätzen gewährt. Philipp Howard 1978 in PUNCH: 1093 demonstriert in aller Anschaulichkeit und ohne seine Leserschaft mit den im Wörterbuch verwendeten Kodes zu schrecken, daß die beiden Verben kiss in John kissed Mary in the garage und lock in John locked Mary in the garage trotz identischer Oberflächenstruktur der beiden Satzkonstruktionen unterschiedliche Wertigkeiten aufweisen, in Wörterbüchern traditioneller Prägung jedoch beide als transitive verbs klassifiziert werden. Howard fährt fort: "John can kiss Mary without the garage, but he cannot simply lock her without an obligatory following locative. Longman's have devised a beautifully exact code to indicate these different syntactical forms."28 Als einzige Beurteilungskriterien kristallisieren sich in den populärwissenschaftlichen Rezensionen somit die leichte Benutzbarkeit der Kodes ohne grammatisches Vorwissen und die gute Memorierbarkeit der Symbole heraus. In allen wissenschaftlichen £>CE2-Rezensionen steht bei der Besprechung der Grammatik das neue Kodierungssystem im Mittelpunkt: "The most significant improvement is the abandonment of the offputting grammar code used in the 1978 edition." (Gallagher 1987) Einigkeit herrscht darüber, daß die stark veränderten grammar codes den Kriterien der Benutzerfreundlichkeit, der guten Verständlichkeit, der guten Memorierbarkeit sowie der Umsetzbarkeit in eigenständig produzierte, grammatikalisch einwandfreie
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Im DCE ist kiss (1) der Kode [Tl] zugeordnet, der obligatorische Zweiwertigkeit anzeigt; lock (2) hat den Kode [X9], der drei obligatorische Wertigkeiten angibt. Vgl. diesbezüglich auch Howards Beispiele arrive und live in seiner OCf'-Rezension in The TIMES 1978.
Äußerungen standhalten.29 Heath/Herbst 1988: 316 und Jehle (erscheint) haben ermittelt, daß die zweite Auflage des DCE bei den Adjektiven mehr in der Form von Patterns gegebene Information bietet; der letztgenannte Rezensent bemängelt jedoch, daß die Angabe des präpositionalen Anschlusses allein, wie z.B. s.v. helpful [(to,in)], noch nicht ausreiche, solange die semantische Spezifikation der Ergänzungen fehlt. Die tiefgreifenden Neuerungen des grammatischen Kodierungssystems im DCE2 werden in den populärwissenschaftlichen Rezensionen erstaunlicherweise nur von Jones 1987 in Publishing News aufgrund ihrer vereinfachten Darstellung für gut befunden. Die übrigen Rezensenten haben es offensichtlich nicht für nötig erachtet, die Grammatik im Lernerwörterbuch zu thematisieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Feststellung, daß dieselbe Thematik, nämlich die Leistungen und Grenzen der "extra columns" im COBUILD in den in der britischen Presse erschienenen populärwissenschaftlichen Rezensionen ebenfalls nicht erörtert wird.30 Lediglich die Rezensenten, die das COBUILD aus der Perspektive des deutschsprachigen Englischlerners betrachten, geben ein Urteil über die "extra columns" ab. Während Taborn 1988: 324 nur moniert, daß es günstiger gewesen wäre, die grammatischen Symbole im Vorspann zu erläutern, anstatt diese an alphabetischer Stelle im Wörterbuchkorpus zu erklären, erachtet Carstensen 1988: 45 die Spalten mit den syntaktischen Strukturformeln gar als "Platzverschwendung". Das CULD, das 1980, also zwei Jahre nach Erscheinen des DCE1, dem Lernerwörterbuch mit dem bis dato ausgefeiltesten und komplexesten grammatischen Kodierungssystem, auf den Markt kam, enthält keinerlei Kodes, die syntaktische Strukturformeln verkörpern. Bei den Verben wird lediglich in traditioneller Manier zwischen vi und vi unterschieden, und Substantive werden mit nc gekennzeichnet, falls sie zählbar, mit nu, falls sie unzählbar und mit neu, falls sie beides sind. Wohl aufgrund des Fehlens eines eigentlichen grammatischen Kodierungssystems spricht nur ein einziger Rezensent das Thema "Grammatik im CULD" an. Wang 1985: 30 kontrastiert die Darstellung der Grammatik im CULD mit derjenigen im DCE1 und kommt zu dem Ergebnis, daß die Angaben, die das CULD zur Grammatik gibt, sich durch hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichneten, da sie auf den ersten Blick verständlich seien und somit kein weiteres Nachschlagen erforderten. Wang macht jedoch keine Aussagen über die sprachwissenschaftliche Leistungsfähigkeit der im CULD gegebenen grammatischen Angaben. Auch wird nicht geprüft, ob das CULD in der Lage ist, ohne grammatisches Kodierungssystem dieselbe Fülle und Präzision an syntaktischer Information zur Verfügung zu stellen wie seine beiden Konkurrenten DCE1 und ALD\ In den französischen Lernerwörterbüchern DFC und MR liegen analoge Verhältnisse zum CULD vor. Auch sie enthalten kein grammatisches Kodierungssystem. Lediglich die Wortarten, das Genus des Substantivs und die Rektion der Verben sind
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Siehe dazu insbesondere Heath/Herbst 1988: 315-316 und Jehle 1988: 88. Keine kritische Würdigung erfahren die lexikographischen Neuerungen auf dem Gebiet der Grammatik in den DCi^-Rezensionen von Howard 1987 in The TIMES, von Morris 1987 in London Daily News und von Judd 1987 in The Observer. Dasselbe gilt für die COBUILD- Rezensionen von Chalker 1987 in E.F.L. Gazette, von McKee 1987 in The Guardian, von Brown 1987 in The Mail on Sunday, von Holloway 1987 in The Daily Telegraph und von D. Stein 1987 in The Listener.
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angegeben. Der DFC verzeichnet darüberhinaus syntaktische Muster des Typs Enseigner quelque chose à quelqu'un. Im Gegensatz zu den Rezensionen der englischsprachigen Lernerwörterbücher behandeln nur fünf Rezensenten der französischen Lernerwörterbücher das Thema Grammatik bzw. Syntax im Wörterbuch. Die mit Abstand umfangreichsten Abhandlungen der Grammatik finden sich bei Traub 1967 und 1972 sowie bei Bornäs 1981. Sie umfassen zwischen 15% und 20% des Gesamtumfangs der betreffenden Rezensionen. Corbellari 1976: 6 führt als einziger Rezensent genaue Kriterien an, denen ein Lernerwörterbuch hinsichtlich der Erfassimg der grammatischen Eigenheiten der Lemmata entsprechen sollte. Bei den Verben erwartet der Rezensent Angaben zur Zahl der Ergänzungen, zum Status der Ergänzungen (fakultativ oder obligatorisch) und zur semantischen Spezifikation der Subjektstelle. Bei den Adjektiven werden Angaben darüber erwartet, ob sie dem Substantiv vor- oder nachgestellt werden und mit welcher Präposition der syntaktische Anschluß erfolgt. Auch beim Substantiv verlangt Corbellari vor allem die Angabe des syntaktischen Anschlusses. Großer Beliebtheit scheinen sich bei den Rezensenten der französischen Wörterbücher Tests zu erfreuen, durch die untersucht wird, ob bestimmte syntaktische Anschlüsse zu ausgewählten Wörtern verzeichnet sind. Corbellari überprüft die Reichhaltigkeit der grammatischen Informationen im DFC und im MR anhand von acht Adjektiven und von zehn Substantiven, wobei er vom Wörterbuch verlangt, daß es die Präposition und die Art des syntaktischen Anschlusses angibt.31 Ahnlich angelegte, jedoch weniger systematische Tests führen Bornäs 1981 und Traub 1967 und 1972 durch.32 Positiv schneidet in der Kritik das syntaktische Gliederungsprinzip des DFC ab. Die mikrostrukturelle Gliederung eines Eintrags erfolgt nach semantisch grobspezifizierten Satzbaumustern. Das Lemma répondre wird untergliedert in répondre quelque chose à quelqu'un, répondre à quelqu'un, répondre à une chose und in répondre de quelqu'un, d'une chose. Die Vorteile dieses Gliederungsprinzips sind nach Hausmann 1974: 106-107 die bessere Auffindbarkeit einzelner Unterbedeutungen sowie die Präsentation der Distributionsregeln, denen das Lemma unterliegt.
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Bei dieser Überprüfung wird z.B. festgestellt, daß weder der DFC noch der MR für connu verzeichnen, daß der syntaktische Anschluß mit der Präposition pour erfolgt und daß die fakultative Ergänzung zum einen ein Substantiv mit dem semantischen Merkmal [-animé] und zum anderen ein Infinitiv sein kann (Corbellari 1976: 7). Während Bornäs 1981: 167-168 "dix expressions au sujet desquelles un lecteur étranger peut avoir besoin de s'informer* unter die Lupe nimmt (die Test-Aems umfassen eine recht breite Palette von der syntaktischen Konstruktion des Verbs espérer über den Gebrauch der Präpositionen mit ciel bis hin zu dem Problem, wie man staubsaugen auf französisch sagt), listet Traub 1967: 390 und 1972: 312 die Konstruktionen auf, die er im DFC bzw. im MR vermißt, wie z.B. jurer + infinitif oder souhaiter à qn. de + infinitif.
Besonders in den populärwissenschaftlichen Rezensionen fällt wieder einmal auf, daß von der Integration der Grammatik in den DFC oder in den MR keine Rede ist. Wohl aber wird in mehreren populärwissenschaftlichen Z)FC-Rezensionen im positiven Sinne erwähnt, daß die Gliederung des Eintrags nach der grammatischen Konstruktion erfolgt.33 Diese Belobigungen kommen nicht von ungefähr, denn der "Avantpropos" des DFC: VI lenkt die Aufmerksamkeit der Wörterbuchbenutzer und somit wohl auch die des Rezensenten auf die bereits dargelegte Besonderheit des Wörterbuchs: "Le plan de l'article se fonde sur l'usage actuel du français,.... Le point de départ est la construction du terme dans la phrase; aussi le plus souvent trouve-t-on en tête de l'article des indications sur cette construction, l'ordre étant celui de la nature des compléments;....
33.4. Die Definition im Lernerwörterbuch In seinem Vorwort zur ersten Auflage des DCE: VII spricht Randolph Quirk von "a lucid defining vocabulary which will help the user in two respects: first, his knowing this small set of words (about 2,000) is the only prerequisite for understanding the definitions of every word in the dictionary; ..." Wahrhaft keine besonders hohen Ansprüche, die an den Benutzer dieses Lernerwörterbuchs gestellt werden, wenn man bedenkt, daß er bei Erfüllung dieser Anforderungen in der Lage sein soll, die Semantik von 55000 Stichwörtern einschließlich deren Unterbedeutungen zu erfassen. Vorab können wir gleich einmal festhalten, daß keiner der £>C£'-Rezensenten überprüft, ob ein Wörterbuchbenutzer, der über die im Anhang auf den Seiten 12831288 abgedruckten 2000 lexical items verfügt, tatsächlich alle DCE'-Definitionen verstehen kann.
33.4.1.
Die Beurteilungskriterien und die Beurteilungsmethodik
Ohne sich in die Lage des potentiellen Benutzers zu versetzen, erwartet die Mehrheit der Rezensenten der englischen und französischen Leraerwörterbücher (sowohl in den wissenschaftlichen als auch in den populärwissenschaftlichen Rezensionen), daß 33
Arcaini 1968: 352 bezeichnet dieses Prinzip als "il pregio maggiore di questo dizionario", und Sedagate (ohne Datum) sieht darin einen Vorteil für den Wörterbuchbenutzer, denn "Le lecteur n'aura donc nulle difficulté pour savoir si, en français, tel ou tel mot prend son complément avec telle ou telle préposition."
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die Definition in aller Klarheit und Verständlichkeit Aufschlüsse über die Bedeutung des betreffenden Lemmas zuläßt. Kein Rezensent erwähnt jedoch, was er unter einer sogenannten einfachen, klaren bzw. leichtverständlichen Definition genau versteht.34 Auch nimmt kein Rezensent eine Scheidung zwischen den lexikalisch-semantischen und den syntaktischen Ebenen der Definition vor, um eventuell anhand eines Beispiels zu erklären, durch welche syntaktischen und lexikalischen Merkmale die Definition gerade für den Lerner so gut verständlich ist. Unter sämtlichen Rezensenten der verschiedenen Auflagen des ALD und des DCE herrscht die einmütige Auffassung, daß der Lerner in diesen Wörterbüchern nur Definitionen vorfindet, die sich durch Einfachheit und damit durch gute Verständlichkeit auszeichnen. Firbas 1951: 164 äußert die Ansicht, daß "The compilers of the L.'s D. have succeeded in giving lucid and simple definitions of words a learner is likely to come across in his studies.... No special definition vocabulary has been used; but it seems that the definitions offered by the dictionary can be understood readily enough by students who have studied English intensively for a year." Pattison 1950: 256-257 führt die gute Verständlichkeit der Definitionen für den foreign learner (im Gegensatz zu denjenigen des COD) auf die Methode zurück, "to explain common words by other common words". Als einziger begründet Svartengren 1950: 224 die Behauptung, warum die ALD'-Definitionen so leichtverständlich seien. Er demonstriert anhand der Interpretamente von soap im COD und im ALD, daß die Autoren des ALD1 in aller Klarheit und Einfachheit erklären, was die Autoren des COD in der Form einer rein enzyklopädisch angelegten Definition bieten, die zudem dem Lerner noch unbekannten Wortschatz enthält (wie z.B. fatty acid, potash, solüble und lather). Derselben Methode, nur in größerem Maßstab, bedient sich Jain 1978: 89-90, um seine Behauptung von der Einfachheit der DC£;-Defimtionen zu untermauern. Der Rezensent stellt die Definitionen von paranoia, alienation, jet set, totalitarianism und stereotype aus den vier Wörterbüchern American Heritage Dictionary, COD, ALD3 und dem rezensierten DCE' einander gegenüber. Und wie Jain so schreiben auch Firbas 1981: 170, Friederich 1980: 31 und Carstensen 1980: 105 das erreichte Ziel der Einfachheit der Interpretamente der Tatsache zu, daß mit einem geschlossenen Inventar an definitorischen Einheiten gearbeitet wurde.35 34
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Die Urteile, die die gute Verständlichkeit der Definitionen betonen, lauten typischerweise: "They [i.e. Paul Procter and his team] have limited themselves to a vocabulary of 2,000 words for their definitions, so that every definition is in simple English." (Howard 1978 in The TIMES) "Die Definitionssprache im OALDCE ist trotzdem leicht zu verstehen." (Carstensen 1988: 45) "... il faut louer l'effort qu'ils [i.e. les auteurs] ont fait pour atteindre à une définition simple et sobre,... " (Vaillot 1967: 50) Carstensen ist sogar besorgt, daß die DCf'-Definitionen schon zu einfach sein könnten und führt zur Erläuterung das Interpretament von pram an ('a 4-wheeled carriage, pushed by hand, in which a baby can sleep or be taken about'), das er als "amüsant" bezeichnet. Auch in seiner 1988 erschienenen DCE2-Rezension bekundet derselbe Rezensent seine distanzierte Haltung gegenüber begrenzten Definitionswortschätzen: "Ein Charakteristikum moderner Learner's Dictionaries ist ihr controlled vocabulary, das sich im COBUILD und im LDCE findet. Ich kann sein Fehlen im OALDCE nicht beklagen, da ich die so reduzierten Wortschätze als künstlich empfinde." (Carstensen 1988:45)
Insbesondere die Verfasser der Rezensionen, die in Zeitschriften für Lehrer, Dolmetscher und Übersetzer erscheinen, schreiben den bis dato unerreichten Grad an Klarheit und Verständlichkeit in den Definitionen des DCE1 dem auf 2000 Wörter begrenzten Definitionsvokabular zu. Stellvertretend sei an dieser Stelle Hans G. Hoffmann 1979:11 zitiert: "Mußte bei Hornby für die Formulierung der Definitionen seine aus jahrzehntelanger Lehrerfahrung gewonnene und dann wissenschaftlich gekelterte Intuition herhalten, bei Longman erreicht man noch größere Verständlichkeit durch ein rigoros kontrolliertes Definitionsvokabular von 2000 Wörtern." In den populärwissenschaftlichen £>C£-Rezensionen, in denen ebenfalls kein Zweifel an der Verständlichkeit der DCE-Interpretamente laut wird, findet sich das eine oder andere Mal ein sehr anschaulicher Beleg für die Direktheit und Verständlichkeit der DCE-Definitionen. Während der Rezensent in The Economist 1978 den Computer mit als Garant für leichverständliche Definitionen mit beschränktem Vokabular ausgibt,36 führen manche Rezensenten ihrer funktionalstilistischen Intention entsprechend Belege für einfache Definitionen an, die aufgrund einer gewissen Brisanz ihrer Publikumswirksamkeit sicher sein können. In seinem Bestreben, die Qualität der DCE'-Definitionen ins rechte Licht zu rücken, zitiert Anthony Burgess 1978 in The Observer die Definitionen der "taboo quadrilaterals" fiick, cunt und dildo mit der Bemerkimg: "Nowhere do we find the decent near-obscurity of Latinate circumlocution." Weder in den wissenschaftlichen noch in den populärwissenschaftlichen Rezensionen, die die englischen Wörterbücher zum Thema haben, werden Bedenken an der Verständlichkeit der Definitionen hinsichtlich der Zielgruppe des Wörterbuchs geäußert. Was die Einfachheit und Verständlichkeit der Definitionen der französischen Pendants angeht, sind sich nur die Verfasser der populärwissenschaftlichen Rezensionen sicher, daß der anvisierte Benutzer des DFC das nachgeschlagene Interpretament auch wirklich verstehen kann.37 Hingegen machen aus der Gruppe der wissenschaftlichen Rezensionen drei Rezensenten darauf aufmerksam, daß im DFC und im MR das Definitionsvokabular bisweilen zu schwierig für den Adressatenkreis sei. Bornäs 1981: 170, Corbellari 1976: 5 und Hausmann 1979: 336-337 führen mehrere Interpretamente an, deren Vokabular teilweise den Wortschatz vieler Benutzer übersteigt.38 Ein zweites Kriterium, wonach die Güte einer Definition beurteilt wird, ist ihre Präzision. Hierbei lassen sich zwei Raster unterscheiden, anhand derer der Präzisionsgrad der Definitionen gemessen wird. Vielfach setzen die Rezensenten absolute 36
37 38
Der fast abgöttische Glaube an die computergestützte Lexikographie offenbart sich in der folgenden Behauptung: " ... the definitions and examples were all checked for core-words by computer. This implies a justified confidence in the product...." Siehe dazu Nickolaus 1972: 23, Schweig 1968:43 und Vaillot 1967: SO. Bei Hausmann 1979 gilt zu bedenken, daß er die Definitionswortschätze des Dictionnaire du français langue étrangère, niveau 1, des DFC und des MR miteinander vergleicht und dabei als Benutzerkreis lediglich den Schüler der elften Klasse Gymnasium in Betracht zieht.
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Maßstäbe, indem sie die Definitionen vor dem Hintergrund ihrer eigenen, individuellen Vorstellungen von Präzision beurteilen. Als einziger Rezensent deutet Vlasâk 1969: 58 an, was er unter dem Begriff "Präzision" versteht: "La signification des mots est expliquée avec une grande précision qui renferme tous les traits fondamentaux de leurs contenus sémantiques." Daraufhin führt er zwölf Definitionen aus dem DFC an, deren Präzisionsgrad nicht dem von ihm gesetzten Standard entspricht. Dennis 1978 in The Sunday Telegraph und Brace 1978 in The Birmingham Post beklagen ebenfalls die mangelnde Genauigkeit mancher DCE'-Definition, fuhren dies jedoch auf das begrenzte Definitionsvokabular zurück: Brace bemängelt z.B., daß die Definition von fascism auch auf socialism und auf communism zutreffe und folgert daraus: "Perhaps these examples of complex words reveal the limitations of the defining vocabulary."39 Die Definitionen der hier untersuchten Wörterbücher scheinen jedoch den individuellen Präzisionsansprüchen der meisten Rezensenten zu genügen. "Man ist immer wieder beeindruckt von den präzisen semantischen Analysen, die ein so rigoros komprimiertes Vokabular ermöglicht." stellt Ulherr 1981:193 fest und fundiert seine Aussage anhand der Definitionen von banquet und science fiction. Heath und Herbst 1988: 315 führen als einzige Rezensenten explizit die Kriterien an, die die Definitionen des DCE2 erfüllen müssen, um für ein Lernerwörterbuch adäquat zu sein: " ... LDOCE2 succeeds in achieving the aim of providing definitions which satisfy the criteria of both semantic accuracy and easy interpretability for learners." Besonders die Autoren wissenschaftlicher Rezensionen setzen keine absoluten Maßstäbe zur Beurteilung der Exaktheit der Interpretamente eines Wörterbuchs. Ihre Maßstäbe sind relativ, d.h. der Präzisionsgrad der Definitionen aus dem zu rezensierenden Wörterbuch wird mit dem Präzisionsgrad der entsprechenden Definitionen aus einem oder mehreren anderen Wörterbüchern verglichen.40 G. Stein 1979: 39
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Zu dem gleichen Schluß kommt Dennis, der die Ungenauigkeit des Interpretaments von gate kommentiert: "That it [i.e. gate 'a movable frame, often with bars across it, which closes an opening in a fence, wall, etc.'] is moveable because it almost always pivots on hinges, may not be said, because hinge and pivot are not in the 2,000." Yorkey 1979: 394-395 vergleicht die Definitionen von existentialism im DCE1, im ALD3 und im Webster's Third. Zotter 1979: 270 bemängelt die Ungenauigkeit in der Definition von sauerkraut im DCE, die er auf das limitierte Definitionsvokabular zurückführt, stellt aber fest, daß die ALD3-Definition an derselben Ungenauigkeit leide. Hartmann 1981: 299-300 hält die Definitionen von hangup im Oxford Student's Dictionary of Current English, im Collins Dictionary of the English Language, im DCE1 und im ALD3 für so unpräzise, daß der Benutzer das Lemma nicht in einen Satz einbauen
6-8 weist auf die einem begrenzten Definitionsvokabular inhärente Problematik hin, daß "the explanations can become oversimplified, the definitions imprecise and vague, with constituent meaning features missed." Folglich vergleicht die Rezensentin die Interpretamente zweier Tiernamen (bass und quail), zweier Pflanzennamen (dahlia und maijoram), zweier Stoffnamen (copper und iron) und der Namen zweier Spiele (baccarat und backgammon) des DCE' mit denjenigen des ALE?. Stein konzediert, daß das Definieren der von ihr gewählten Testwörter zu den größten Schwierigkeiten in der lexikographischen Praxis gehöre, schiebt jedoch die Ursache für die ihrer Meinung nach mangelnde Präzision der DCE'-Definitionen auf die Begrenztheit des Definitionswortschatzes einerseits und andererseits auf die strikte Einhaltung des lexikographischen Prinzips, wonach das Definiens stets einfacher zu sein hat als das Definiendum.41 Es fällt auf, daß gerade die Überprüfung des Präzisionsgrades der Definitionen mit Vorliebe an Lemmata vorgenommen wird, deren Semantik nur dann möglichst exakt erschlossen und dargestellt werden kann, wenn man ziemlich weit in den enzyklopädischen Bereich vordringt.42 Nicht in allen Rezensionen sind ein oder mehrere Kriterien erkennbar, nach denen der Rezensent die Qualität der Definitionen beurteilt. Selbst in wissenschaftlichen Rezensionen anerkannter Linguisten finden wir Pauschalurteile über die Güte der Interpretamente. So werden bei Standop 1985: 26 das beschränkte Definitionsvokabular und die damit formulierten Definitionen mit Vorschlußlorbeeren bedacht:
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könne, der der Idiomatik des Englischen entspricht. Siehe des weiteren Ellegärd 1978: 231-232, der die Definitionen von enlighten im DCE1, im ALD1 und im COD vergleicht, um festzustellen, daß das COO-Interpretament das präziseste der drei, jedoch auch das am schwersten verständliche ist. Und schließlich behauptet Söll 1967: 189, daß "... der definitorische Teil des D.F.C. etwa gegenüber dem P.L. stark verbessert ist." Am Beispiel von auberge werden die höhere Präzision und Konzision des WC-Interpretaments belegt. Aus der Gegenüberstellung der DCE1- und der ALD^-Definitionen geht zwar hervor, daß das ALE? - zumindest bei den acht test items - einen höheren Präzisionsgrad erreicht; trotzdem vermögen auch die ALE?-Definitionen keinesfalls eine eindeutige Identifizierung der definierten Tier- oder Pflanzenart zu gewährleisten, wie dies z.B. bei der ALDJ-Definition von maijoram 'sweet-smelling herb used as seasoning in cooking and in medicine' der Fall ist. Gerade im Bereich der Fauna und Flora ist eine eindeutige Identifizierung eines bestimmten Tieres oder einer bestimmten Pflanze mit Hilfe einer gemeinsprachlich formulierten Definition in vielen Fällen so gut wie ausgeschlossen. Um einen Fisch wie haddock (DCE -Definition: 'a common fish found in northern seas, used as food') eindeutig als solchen identifizieren zu können und um ihn nicht für cod (DC£;-Definition: 'a type of large North Atlantic sea fish') zu halten, wäre eine Liste von Merkmalen nötig, die nach enzyklopädisch-ichthyologischen Kriterien zusammengestellt ist. Diese erlaubten zusammen mit einem Farbbild und der lateinischen Gattungsbezeichnung die letztendliche Identifikation. So bemüht sich das SOED in seinen Definitionen von haddock und cod keineswegs um höchste Präzision, da es durch die Angabe des terminologisch fixierten lateinischen Gattungsnamens die beiden Fischarten eindeutig identifiziert: haddock cod
'A fish (Gadus teglefinus) allied to the cod, but smaller, abundant in the North Atlantic and the British seas, and much used for food'. 'A well-known sea-fish, Gadus morrhua, which inhabits the Atlantic and its connected seas'.
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"Eine wesentliche und begrüßenswerte Neuerung des DCE besteht in der Begrenzung des benutzten Vokabulars: ... Das Ergebnis ist bemerkenswert. An keiner Stelle hat man das Gefühl, daß Definitionen oder Beispiele simplifiziert oder unecht wirkten."43 Weitere Pauschalurteile finden sich bei Lewicka 1968: 225 und bei Sochovä 1970: 256, die beide lobend hervorheben, daß die Definitionen des DFC klar, kurz und bündig seien, ohne diese Aussage durch einen Beleg zu untermauern. "It is impossible to read every definition before reviewing a dictionary, just as it is impossible for any dictionary to be wholly without ambiguity or mistake." David Holloway 1978 in The Daily Telegraph spricht hiermit das Kardinalproblem eines Rezensenten bei der Bewertung der Definitionen eines Wörterbuchs an. Aufgrund des Dilemmas, in dem sich der Rezensent befindet, nämlich die Güte einer Materialfülle zu bewerten, die in der oft knapp bemessenen Zeit keineswegs zu bewältigen ist, durchforsten allem Anschein nach etliche Rezensenten das Wörterbuch so lange, bis sie auf eine kritisierbare Definition stoßen. Oder sie schlagen die Definitionen einer Reihe von Wörtern nach, die sie vorher auswählten, sei es, weil diese Wörter dem Rezensenten bereits irgendwo einmal begegnet sind, sei es, weil der Rezensent es für besonders knifflig hält, die Semantik dieser Wörter mittels eines Interpretaments zu bestimmen. Strang 1974: 379 beanstandet eine Reihe von Definitionen des ALD3, die in ihren Augen "needlessly loose and confusing for a reader hoping to bring an item into his active vocabulary" sind.44 Rezensenten wie z.B. Cottle 1979:195196 zählen einige Lemmata auf und vermerken dazu kurz, mit welchen Unzulänglichkeiten ihrer Meinung nach die betreffenden Definitionen behaftet sind. Die Definition von cathedral im DCE1 nennt Cottle "childish". Des weiteren gibt er zu bedenken, daß "a nova sounds like a variable, a whole coat of arms is called a mere 'shield',...". Auch die Verfasser wissenschaftlicher Rezensionen zählen neben ihrer oft systematischen Kritik an den Definitionen Einzelfälle mangelhafter Interpretamente auf.45 43
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Zum Vergleich stellt Standop die beiden ALD3- und DCü'-Definitionen von water 'Wasser* gegenüber, wobei sich jedoch kein signifikanter Unterschied in puncto Einfachheit, Exaktheit, Verständlichkeit oder Stilistik ergibt, der durch das begrenzte Definitionsvokabular zustande käme. Im Gegenteil: Die ALD3-Definition ist keineswegs weniger präzise als diejenige des DCE1, dafür aber konziser. Es handelt sich um die Definitionen von aprobat, bracelet, braille, bridle-path, capital (2), champagne, (chew the) fat, interpolate, jejune, luxurious, masochist, masturbate, mettle, moquette, pornography und Redbrick. Während Jain 1978: 90 und Wagner 1967: 161 sich auf inhaltliche Unzulänglichkeiten der Definitionen von interface bzw. passer und prendre berufen, mißfällt Ulherr 1981: 193 an den Definitionen von Pentagon und hospitable deren Ähnlichkeit mit einer Art Basic English. Heath/Herbst 1988: 315 befürchten, daß aus den DCS^-Definitionen der Unterschied zwischen carriage und railcar nicht hervorgehe.
Im DFC wird versucht, in der Definition genau die Seme zu erfassen, die in einem bestimmten Satzbauplan das Semem des Lemmas konstituieren.46 Demnach kritisiert Wagner 1969:103, daß im DFC s.v. acier nur zwei der drei erforderlichen Seme in der Definition vorkämen und daß vor allem bei Gattungsbezeichnungen Seme mit außersprachlichen Merkmalen vermischt würden.47 Auch G. Stein 1979: 8-9 zeigt in ihrer DCE'-Rezension das Problem der Verwechslung innersprachlich und außersprachlich determinierter Merkmale in Wörterbuchdefinitionen auf. Demnach gehe aus der Definition von baby 'a very young child, esp. one who has not learnt to speak' nicht der Unterschied zu dessen Wortfeldnachbar toddler hervor, da das sprachlich unterscheidende Merkmal nicht mit der Fähigkeit zu sprechen, sondern mit der Fähigkeit zu laufen zu tun habe. Als Rezensent mit slawischer Muttersprache erörtert Firbas in seinen ALD- und DCE-Rezensionen nicht nur semantische Aspekte der Definitionen. Er bedauert, daß in den Definitionen des ALD2 häufig Substantive ohne Artikel verwendet würden, obwohl in der ersten Auflage des ALD Substantive mit Artikel der Normalfall seien (Firbas 1964: 254). Erwartungsgemäß zeigt sich Firbas 1981: 170 in seiner siebzehn Jahre später erschienenen DC£'-Rezension erfreut über die Praxis der LongmanLexikographen, im Interpretament Substantive mit Artikeln zu verwenden, da "... the retainment of the articles in the definitions ... will be appreciated especially by those non-native speakers of English whose mother-tongues are articleless."
33.4.2.
Die Beurteilung des begrenzten Definitionsvokabulars
"All the definitions and examples in the dictionary are written in a controlled vocabulary of approximately 2,000 words which were selected by a thorough study of a number of frequency and pedagogic lists of English, particular reference having been made to A General Service List of English Words (Longman 1953, reprinted 1977) by Michael West. Furthermore, a rigorous set of principles was established to ensure that only the most 'central' meanings of these 2,000 words, and only easily understood derivatives, were used." (DCE': VIII-DC)
46
"Les définitions se présentent comme une traduction explicite de tous les traits sémantiques distinctifs qui définissent le mot dans une structure donnée;... " (DFC: VI).
47
Wagner spielt auf die Interpretamente von chat und loup an, denen zwei unterschiedliche Definitionskonzeptionen zugrunde liegen. Zum Vergleich: chat loup
'Petit animal domestique, dont il existe aussi plusieurs espèces sauvages' 'Mammifère Carnivore, au pelage gris jaunâtre, aux oreilles droites, au museau pointu, qui vit dans les forêts d'Europe, d'Asie et d'Amérique'
Siehe hierzu auch Ulherr 1981: 193, der fehlende Seme s.v. Ku KIux Klan und s.v. fancy woman im DCE1 moniert.
109
Das im DCE1 verwendete begrenzte Definitionsvokabular findet im allgemeinen in wissenschaftlichen wie in populärwissenschaftlichen Rezensionen großen Anklang.48 Kritik am Definitionsvokabular wird nur vereinzelt in wissenschaftlichen Rezensionen laut. Carstensen und Wekker/Hyams stellen die Notwendigkeit der Beschränkung des Definitionsvokabulars in Frage, da Definitionen, die aus einem begrenzten Inventar lexikalischer Einheiten bestehen, ihres Erachtens keine bessere Verständlichkeit garantieren als Definitionen mit unbeschränktem Definitionswortschatz. Zudem kritisieren alle drei Rezensenten stilistische Ungeschicktkeiten in den £>C£'-Definitionen, die ihrer Meinung nach das Ergebnis der rigorosen Begrenzung der Explikantia auf die Zahl 2000 ist.49 Laut G. Stein 1979: 5-6 besteht das Definitionsvokabular des DCE1 aus 2147 Ausdruckseinheiten zuzüglich 52 Affixen, die ausdrucksseitig zwar identisch sind, jedoch zu verschiedenen Wortklassen gehören sowie auch mehrere Bedeutungen haben können. Ellegärd 1978: 231 weist zudem darauf hin, daß in den Definitionen auch polyseme Wörter, Derivationen und Komposita Verwendung finden, die sich aus den circa 2000 definitorischen Einheiten konstituieren. Während Ellegärd daraus den Schluß zieht, das Definitionsvokabular werde durch diese Handhabung "by a few more thousand entries" vergrößert, wendet sich Stein ganz entschieden gegen eine aus publizitären Erwägungen erfolgte Minimierung der definitorischen Einheiten: "I cannot see much sense in trying to play down the actual number of items included. It looks as if the compilers of these lists are trying to make the foreign student believe that there is less to learn than there actually is." (Stein 1979: 6) Jehle (erscheint) erbringt den ausführlichen Nachweis, daß das Definitionsvokabular nicht nur die magische Grenze von 2000 definitorischen Einheiten übersteigt, sondern daß der Wortschatz in den Definitionen Ausdrücke enthält, die ein Lerner, der genau die 2000 definitorischen Einheiten kennt, nicht verstehen kann, obwohl diese die Computerkontrolle durchlaufen haben. Der Rezensent weist in diesem Zusammenhang auf die grammatische Homonymie einiger Definitionsvokabeln (wie z.B. right) hin, die bei der Zählung unberücksichtigt blieb. Des weiteren verweist er auf die hohe Anzahl der in den Definitionen verwendeten nicht-transparenten Bildungen von Komposita (z.B. law court), von Ableitungen (z.B. troublesome), von phrasal prepositional verbs (z.B. make up for) und von Mehrwortlexemen (wie z.B. to take turns oder to be in charge of).
48
49
110
Standop 1981: 243 nennt das Definitionsvokabular eine "wesentliche und begrüßenswerte Neuerung des DCE", Ellegärd 1978: 230 bezeichnet es als "The chief distinctive feature of DCE", und Popham 1978 in The Middlesborough Evening Gazette schwärmt: "Its main feature is simple and clear definitions that can be understood by anyone new to the language." Auch Herbst 1986: 112 kommt zu dem erfreulichen SchluBiesümee, daß " ... the LDOCE approach has succeeded in providing definitions that, with some reservations, are sufficiently accurate, but which are definitely written in much simpler language than those in ALD and will thus be considerably easier to interpret for the foreign learner." Siehe dazu Carstensen 1980: 105 und 1988: 45 sowie Wekker/Hyams 1979: 411.
Unter quantitativem Aspekt betrachtet stellen wir fest, daß in den populärwissenschaftlichen Rezensionen im Durchschnitt die Besprechung der Definitionen sehr viel Raum beansprucht. Dennis 1978 in The Sunday Telegraph, Burgcss 1978 in The Observer und Brace 1978 in The Birmingham Post widmen den Definitionen gar zwischen 40% und 50% des Gesamtumfangs ihrer Rezensionen. Die Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen sind grundsätzlich weniger an den Prinzipien des Definierens als an einzelnen Definitionen interessiert, die oft auch Wörter betreffen, deren Besprechung sich einer gewissen Publikumswirksamkeit erfreut. Die ausführlichsten Abhandlungen über die Definitionen im Lernerwörterbuch in den wissenschaftlichen Rezensionen finden sich bei G. Stein 1979 mit 20% und bei Jehle (erscheint) mit 34%. Die Autoren dieses Rezensionsgenres sind zumeist viel mehr an den Definitionswortschätzen und an der Leistung der Definitionen aus dem Blickwinkel des fremdsprachigen Lerners interessiert als an Mängeln sporadisch herausgegriffener Definitionen. Kriterien für die Auswahl der Wörter, deren Definitionen einer genaueren Untersuchimg unterzogen werden, legt allerdings kein Rezensent vor. So bleibt es dem Leser der Rezension überlassen, sich einen Reim darauf zu machen, wieso die meisten Rezensenten die Definitionen von Substantiven untersuchen, die sich ohne enzyklopädischen Exkurs nur sehr unpräzise definieren lassen wie z.B. marjoram oder backgammon (Stein 1979: 7), balsa (B6joint 1978: 471), abortion und miscarriage (Heath/Herbst 1988: 315) oder surrtgtnörateur (Bornäs 1981: 165) und allocations familiales (Vlasäk 1969: 58), und wieso nicht z.B. Verben der Bewegung wie saunier oder Adjektive wie quizzical unter die Lupe des Rezensenten genommen werden.
33.5. Die paradigmatische Extension des Lemmas: Synonyme und Antonyme Nur einige wenige Rezensenten der englischen Lernerwörterbücher untersuchen, inwieweit das Wörterbuch den verschiedenen Relationen des Lemmas innerhalb seines Wortfelds Rechnung trägt. Während B6joint 1978: 473-474 die unsystematische Angabe von Synonymen und Antonymen im DCE' beklagt, bedauert G. Stein 1979: 10, daß die Autoren des DCE' sich nicht den Reichtum an Wortfeldzusammenstellungen von Webster's Third New International Dictionary zunutze machten. Ihrer Meinung nach hätte die in manchen usage notes wie z.B. s.v. help gebotene Unterscheidungshilfe zwischen Wortfeldnachbarn wesentlich häufiger erfolgen sollen.50 Ganz anders stellt sich die Situation in den Rezensionen über die französischen Lernerwörterbücher dar. Mehr als die Hälfte der Autoren wissenschaftlicher und po50
Die Angabe der Synonyme und Antonyme ist bei Bljoint ein Kriterium, das er für die Besprechung einsprachiger Lemerwörteibücher aufstellt. G. Stein begründet ihre Behauptung durch einen Hinweis auf die fehlende Darlegung der synonymischen Relationen und der Unterschiede zwischen surprise, astonish, astound und amaze im DCE .
111
pulärwissenschaftlicher DFC- und MÄ-Rezensionen bespricht die Angabe der Synonyme und Antonyme.51 Hausmann 1974: 109-110 postuliert in seiner DFC-Rezension, daß die Angabe von Synonymen für den fremdsprachigen Benutzer dann am effektivsten sei, wenn sie in Kontexten erfolgt, in denen Synonyme wirklich substituierbar sind. Das Prinzip der Angabe der Satzsynonymie, also das Anführen eines Synonyms direkt hinter einem Beispiel(-satz), in dem es das Lemma substituieren könnte, stößt allgemein auf lobende kritische Äußerungen.52 Des weiteren werden einige Besonderheiten bei der Angabe der Wortfeldnachbarn des Lemmas hervorgehoben. Die im DFC praktizierte Angabe eines höheren oder niedrigeren Intensitätsgrades eines Synonyms kommentiert Hausmann 1974: 111 mit den Worten: "Überlegen ist schließlich DFC auch durch die Anzeige der Ausdrucksintensität von Synonymen."53 Vaillot 1967: 50 lobt auch die im DFC vorgenommene Kennzeichnung der Stilebene der Synonyme und Antonyme, und Anghel 1968: 375 findet darüberhinaus die Praxis des DFC lobenswert, auch Phraseologismen als Synonyme anzugeben (z.B. s.v. flambée (2), wo dem im Beispiel illustrierten Syntagma ne faire qu'une flambée die beiden synonymischen Phraseologismen n'être qu'un feu de paille und ne pas faire long feu gegenübergestellt werden). Negative Kritik an der Angabe der Wortfeldnachbarn des Lemmas im DFC kommt lediglich aus den Reihen der Autoren wissenschaftlicher Rezensionen. So bemängeln Hausmann 1974: 110-111 und Vlasâk 1969: 58-59, daß bei einem Lemma y, das bei dem Lemma x als Satzsynonym aufgeführt wird, des öfteren der Verweis auf das Lemma x fehle.54
33.6. Die Beispiele Die Diskussion der Beispielsätze, die in den allerseltensten Fällen einmal 10% des Gesamttunfangs der Rezension überschreitet, entzündet sich vorwiegend in den Rezensionen der fränzösischen Lernerwörterbücher daran, ob es nicht sinnvoller wäre, anstatt der von den Wörterbuchautoren konstruierten Beispiele (exemples) au-
51
Corbellari 1976: 10 liefert sogar drei Gründe für die Wichtigkeit der Angabe der Synonyme und Antonyme: Der Benutzer konsultiere das Wörterbuch, weil er zum eisten ein Synonym sucht, um Wiederholungen zu vermeiden, und weil er zum zweiten einen dem Kontext angemesseneren Ausdruck für denjenigen sucht, den er gerade im Kopf hat. Zum dritten dienten besonders bei Adjektiven Antonyme oft dazu, die einzelnen Unteibedeutungen zu präzisieren.
52
Siehe insbesondere die lobenden Äußerungen von Söll 1967:190 und von Guilbert 1967:118. Selbst in seiner populärwissenschaftlichen Rezension legt Pradel 1971: 1522 sehr anschaulich die Vorzüge der Satzsynonymie anhand des Beispiels aröme dar, das sich nur in bestimmten Kontexten durch seine Wortfeldnachbarn bouquet, parfum undfilmetersetzen läßt.
53
Auf die Bedeutung der Angabe des Intensitätsgrades füT die Situierung des Lemmas innerhalb des Wortfeldes weisen auch Vaillot 1967: 50 und Carron-Masbou 1967 in Les livres hin.
54
Söll 1967:190 spricht in diesem Zusammenhang vom Prinzip der "Reversibilität".
112
thentische Zitate aus der zeitgenössischen Literatur (citations) zu verwenden.® Autoren wissenschaftlicher sowie Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen bedauern zutiefst, daß die Beispiele von den Z)FC-Autoren selbst formuliert wurden. Das gegen die selbstkonstruierten Beispielsätze des DFC vorgebrachte Hauptargument ist deren mangelnde Autorität für den Benutzer, da sie quasi am Schreibtisch außerhalb einer spezifischen Lebens- und Kommunikationssituation verfaßt wurden. Mitterand 1968: 28-29 behauptet, " ... qu'une «citation», c'est-à-dire un énoncé réel, naturel, extrait avec discernement d'un texte contemporain, conversation enregistrée, ou, pourquoi pas? oeuvre littéraire, soit un meilleur modèle qu'une phrase non naturelle, forgée hors situation par le lexicographe."56 Speziell die französischen Rezensenten scheinen sich nur schwerlich mit dem Gedanken anfreunden zu können, ein Wörterbuch ohne Zitate der Autoren vor sich zu haben, die den bon usage repräsentieren: "Cette volonté de «rupture» apparaît, notamment, dans leur refus d'éclaircir leurs définitions au moyen de ces citations dûment référencées qui constituent l'un des principaux intérêts des grands dictionnaires de la langue comme le Littré et le Robert. Je doute que les lecteurs préfèrent des phrases inventées de toutes pièces (et souvent maladroites) aux citations enrichissantes puisées chez les bons écrivains de notre temps." (Le Bidois 1967 in Le Monde) Für den Bereich des Englischen haben sich die Rezensenten wohl bereits seit Erscheinen des COD im Jahre 1911 und des ALD im Jahre 1948 an einsprachige Wörterbücher gewöhnt, deren Beispielsätze vorwiegend nicht aus der Literatur stammen. So bleibt Petti 1963: 450 der einzige Rezensent, der bemängelt, einige ALZ)2-Beispielsätze erweckten den Eindruck, "constructed" zu sein. Jedoch gibt es auch Rezensenten englischer Lernerwörterbücher, die zwar keine Einwände gegen die konstruierten Beispiele vorbringen, wohl aber die Verwendung von authentischen Belegen aus geschriebenen und gesprochenen Korpora willkommen heißen. Carstensen 1980: 105 führt die Güte der Beispiele des DCE1 auf die Tatsache zurück, " ... daß viele dieser Beispiele aus dem Survey of English Usage stammen und nicht am Schreibtisch entstanden sind." Die Beispielsätze zu glance' (1), die Carstensen als Vorbild zitiert und deren hervorragende Qualität ihn zu obigem Urteil veranlaßte, sind allerdings von den Longman Lexikographen selbst konstruiert, da die eventuelle Herkunft der Beispiele für glance aus dem Survey of English Usage ansonsten angezeigt sein müßte. Die Verwendung authentischer Belege aus Korpora findet bei Chalker 1987 in E.F.L. Gazette vorbehaltlose Zustimmung:
55 56
Die Verwendung der Terminologie erfolgt in Anlehnung an die Einleitung zum Petit Robert: XV und an Hausmann 1987:107. Mitterand fundiert seine Behauptung durch drei geschickt aus der Literatur ausgewählte Belege für das Stichwort caresse, geht jedoch nicht auf die Problematik literarischer Zitate für ein Lernerwörterbuch ein. Sochovä 1970: 193 bezeichnet die DFC-exemples als schulbuchartig und gibt zu bedenken, daß die citations des Petit Robert nicht nur lebendiger seien, sondern auch französisches Gedankengut und den französischen Geist widerspiegelten.
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"... the extensive (though not exclusive) use of a specially compiled corpus of written and spoken sources does give CoBuild a uniquely authentic advantage over other learner dictionaries,... " Die Befürwortung authentischer Belege wird zumeist mit der Authentizität der Belege erklärt. Die Problematik der Verwendung von Korpus-Belegen für ein learner's dictionary wird von Carstensen 1988: 44 bereits angedeutet und von Söll 1967: 189 offen ausgesprochen und begründet. Während Carstensen zu bedenken gibt, daß im COBUILD als Beispiel verwendete Belege aus dem COBUILD-Korpus schlecht ausgewählt, unverständlich und - ohne dies näher zu begründen - ohnehin in einem Lernerwörterbuch fehl am Platz seien, wendet sich Söll insbesondere gegen die Übernahme von Zitaten aus der Literatur. Der Rezensent begründet seine Ansicht damit, daß Literaturzitate in einem Lernerwörterbuch "raumverschwendend" seien und nicht immer den stilistisch unmarkierten Gebrauch des Lemmas exemplifizierten.57 Die meisten Bemerkungen zu den Beispielen im Lernerwörterbuch erschöpfen sich in relativ kurzen Pauschalurteilen, die nicht einmal durch einen typischen Beispielsatz verdeutlicht werden, der dem Leser der Rezension erlaubte, sich einen Eindruck von der Qualität und Diktion zumindest eines exemplarisch herausgegriffenen Beispiels zu machen. Traub 1972: 312 z.B. lobt am MR "die Fülle seiner Beispiele, ihre Natürlichkeit und Zuverlässigkeit". Vlasâk 1969: 58 hebt am DFC hervor, daß "... chaque mot est employé dans une ou dans plusieurs phrases qui illustrent nettement et sans équivoque son emploi dans les situations variées." Nur in äußerst wenigen Fällen belegen die Rezensenten ihr Pauschalurteil über den Beispielteil des Wörterbuchs. So führt Svartengren 1950: 224 für sein positiv ausgefallenes Gesamturteil über die ylL£)'-Beispiele drei s.v. bring stehende Beispielsätze an, die auf sehr einleuchtende Art die komplementäre Distribution der Verwendung von bring und take aufzeigen. Auch Dennis 1978 in The Sunday Telegraph fundiert sein Urteil über die DCE'-Beispiele ("Always conversational, they make good reading.") mit zwei sein Urteil bestätigenden Beispielen, die s.v. eye aufgeführt sind. Eine sehr verbreitete und beliebte Art der Kritik an den Wörterbuchbeispielen in den wissenschaftlichen Rezensionen ist - wie schon bei den Definitionen - die kritische Erörterung einzelner Beispiele. Die Einzelkritiken Standops 1981: 244-245 beziehen sich auf die aufwendig und raumgreifend formulierten Beispiele s.v. combination und seil2. Der Rezensent geht dabei jedoch nicht auf das Problem ein, ob gerade s.v. seil2 ein kürzerer Beispielsatz denselben Grad an Kontextualisierung und die damit einhergehende Semantisierung gewährleistet hätte. Die mangelnde Verständlichkeit mancher Beispiele im COBUILD nimmt Carstensen 1988: 44 aufs Korn. So hält der Rezensent s.v. hot dog die beiden Belege ...truck drivers gobbling up hot dogs dripping with mustard... und ...a hot dog stand für "unverständlich". Ob diese Belege auf57
114
Bei den Urteilen der beiden Rezensenten gilt zu beachten, daß Carstensen von einem Korpus ausgeht, das sich aus aktuellen geschriebenen und gesprochenen Texten aus Presse, Funk und Fernsehen und aus der zeitgenössischen Literatur (vorwiegend des 20. Jahrhunderts) konstituiert, wohingegen Söll wohl eher an ein Korpus bestehend aus literarischen Werken der bons écrivains denkt, das bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Siehe zur Konstituierung des COBUILD-Korpus das Vorwort zum COBUILD: XV und die "Corpus Acknowledgements", pp. XXII-XXIV; als Vergleich dazu siehe im Petit Robert: XV und die Liste der zitierten Autoren, pp. XXX-XXXI.
grund des Vokabulars, der verschachtelten Syntax oder aufgrund der inhaltlichen Komplexität unverständlich sind bzw. welcher Benutzerkreis damit Verständnisprobleme haben könnte, verrät Carstensen allerdings nicht. Zielscheibe der Kritik sind auch Beispielsätze, die konstruiert oder unnatürlich wirken, sei es, weil sie sich auf eine unwahrscheinliche Situation beziehen (wie z.B. das von Standop monierte DCE'-Beispiel We've decided to cernent our garden as we don't like flowers.) oder weil das Register des Lemmas der im Beispiel simulierten Situation nicht adäquat ist (wie z.B. in dem ALD2-Beispiel I wish the baby wouldn't regurgitate its food, das Petti kritisiert).58 Die Kriterien, wonach die Güte der Beispielsätze beurteilt wird, sind bei keinem Rezensenten explizit formuliert. Aus den Bewertungen der Beispiele ist ersichtlich, daß die meisten Rezensenten als oberstes Kriterium die Authentizität des Beispiels anzusetzen pflegen. Wenn dabei Chalker 1987 in E.F.L. Gazette den COBUILD-Beispielen den Vorrang vor denjenigen der anderen Lernerwörterbücher aufgrund der Authentizität einräumt, so verwendet sie dabei "authentisch" im Sinne von "aus einem gesprochenen und geschriebenen, literarischen oder journalistisch-publizistischen Korpus zitiert", wohingegen Weis 1974: 147, Flego (ohne Jahr): 277 und Jehle 1988: 88 von "authentisch" im Sinne von "selbst konstruiert, aber so natürlich und idiomatisch, daß es sich um einen Korpusbeleg handeln könnte" sprechen.59 Wie wichtig manchen Rezensenten die absolute Zahl der Beispiele zu sein scheint, wird aus dem folgenden Fall deutlich: Nachdem Carstensen 1988: 44 die Beispiele im COBUILD äußerst negativ beurteilt hat ("häufig schlecht ausgewählt", "in einem Learner's Dictionary fehl am Platz", "in einem lächerlichen Kontrast zu den einfältigen Definitionen" und "z.T. sogar unverständlich"), gibt er in puncto Beispiele COBUILD gegenüber DCE2 und ALD3/S0 den Vorzug, " ...da die Zahl der Beispielsätze hier [i.e. im COBUILD] am größten ist."® Als drittes Kriterium zur Beurteilung der Qualität der Beispiele schält sich die Forderung heraus, daß die Beispiele den Gebrauch des Lemmas illustrieren müssen. Während Svartengren 1950: 224 und Söll 1967: 189 ganz allgemein vom Gebrauch eines Lemmas im Satz sprechen, worunter sie wohl Kollokationen, syntaktische Anschlüsse und die Präsentation eines typischen außersprachlichen bzw. pragmalinguistischen Kontextes verstehen, schränken Heath/Herbst 1988: 315 und Mitterand 1968: 28 den Gebrauch des Lemmas auf die syntagmatische Ebene, nämlich auf die der Kollokationen ein: "L'exemple sert à fournir aux lecteurs un modèle de «collocation»". Es ist erstaunlich, wie knapp und unsystematisch die Beispielsätze in den Lernerwörterbüchern besprochen werden, wenn man bedenkt, daß den Ergebnissen der Benutzerforschung zufolge der grammatisch wenig versierte Benutzer die meiste Information über das syntaktische Verhalten, den Gebrauch und sogar über die Se58 59
60
Standop 1981: 245 und Petti 1963: 450. Siehe dazu auch die der Unnatürlichkeit bezichtigten Beispielsätze in Strang 1974: 379, Robinson 1978 in The Listener und RJ. 1967 in L'Athénée. Vgl. dazu auch die Ausführungen von Heath/Herbst 1988: 315, die den DCE^Beispielen einen höheren Grad an Authentizität als den DCE -Beispielen bescheinigen, da erstere teilweise dem "Longman Citation Corpus" entnommen sind. Vgl. dazu auch Petti 1963: 450, der die beträchtliche Erhöhung der Zahl der Beispiele im ALD2 gegenüber der ersten Auflage für den größten Vorzug der Oxforder Neuauflage hält. Zu ähnlichen Urteilen siehe auch Wang 1985: 32 und Hawes 1980 in Times Educational Supplement.
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mantik des Lemmas aus den Beispielen zieht.61 Und schließlich ist der Beispielteil eines Wörterbucheintrags auch der einzige Bestandteil der Mikrostruktur, der Objektsprache enthält und veranschaulicht, die es letztendlich für den Benutzer zu lernen und zu beherrschen gilt.
3.3.7. Die Kollokationen Die kritische Würdigung der Kollokationen in den Lernerwörterbüchern ist einzig und allein eine Domäne der wissenschaftlichen Rezensionen. Als Kriterium für die Behandlung der Kollokationen führen Corbellari 1976: 8 und Jehle (erscheint) an, daß der Benutzer die Kollokationen bei der Kollokationsbasis finden können muß.62 Als einziges Wörterbuch bekommt die zweite Auflage des DCE Lob für ihren Kollokationsreichtum und für die Angabe der Kollokatoren unter der betreffenden Basis gezollt. Jehle (erscheint) demonstriert diesen für die englische Lernerlexikographie erstaunlichen Kollokationsreichtum anhand des Substantivs hope, dessen Beispielsätze allein acht Kollokatoren enthalten.*3 Daß die Kollokationsangaben des DCE2 jedoch nicht immer alle Erwartungen des foreign learner vollends zufriedenstellen, deutet Jehle (erscheint) an, wenn er die englische Entsprechung der deut-
61
Aus einer von Herbst und Heath an den Universitäten Augsburg und Erlangen unter 160 Anglistikstudenten aller Semester durchgeführten Umfrage geht hervor, dafi 61% aller Befragten das Wörterbuch häufig bis sehr häufig konsultieren, um sich über die Konstruktionsmöglichkeiten eines Wortes zu informieren. Bei der Suche nach Information über die Konstruktionsmöglichkeiten eines Verbs gaben 22 der 160 Studenten an, sie würden zu diesem Zweck lediglich die Beispielsätze in Betracht ziehen, 45 von 160 ziehen zueist die Beispiele, dann die Patterns zu Rate, und 7 machen es umgekehrt. Mehr als die Hälfte der Befragten war sich nicht der Existenz und Bedeutung der kodierten grammatischen Information in ALD und DCE bewußt. Siehe dazu Heath und Herbst 1985: 580-582.
62
Während Jehle aufzeigt, wie vorbildlich das von ihm postulierte Kriterium im DCE2 erfüllt wird, (z.B. s.v. appetite, wo der Benutzer die Adjektive good und healthy sowie die Verben whet und spoil geboten bekommt), demonstriert Corbellari anhand des selbst konstruierten Eintrags grive 'Streik', auf welche Art und in welcher Zahl die Kollokationen verzeichnet werden sollten. Vgl. dazu auch die Ausführungen Hausmanns 1984: 401: "Die Kollokation besteht aus einer Basis, die semantisch autonom und somit ko-kreativ ist, und einem Kollokator, der zu dieser Basis affin oder kollokativ ist." Auch Hausmann bedauert, daß die meisten Definitionswörterbücher Kollokationen unter dem Eintrag des Kollokators und nicht unter demjenigen der Basis verzeichnen. Die s.v. hope2 (1) aufgeführten Kollokationen lauten: in the hope that, to live in hope, to dash s.o.'s hopes, to give up hope, to pine one's hopes on, to hold out hope for, a glimmer of hope und a ray of hope. Wie aufschlußreich Beispielsätze in puncto Kollokationslemen sein können, zeigt Jehle 1988: 88 anhand des Beispielsatzes s.v. speed?, der drei wichtige Kollokationen enthält.
63
116
sehen Kollokation seinen Hunger stillen vermißt, zumal ja to whet one's appetite und to quench one's thirst verzeichnet sind.64 Einen besonders aufschlußreichen Test, um festzustellen, inwiefern DFC und MR dem Benutzer eine Hilfe bei der Suche nach Verbkollokatoren zu vorgegebenen Substantivbasen bieten, ließ sich Corbellari 1976: 8 einfallen. Er schlägt in den genannten Wörterbüchern unter zwölf Substantivbasen nach, die in Schüleraufsätzen mit den "verbes passe-partout" faire und avoir syntagmatisch verknüpft wurden, um herauszufinden, ob der Ratsuchende im Wörterbuch einen oder mehrere Verbkollokatoren finden kann, die zur stilistischen Aufbesserung der Textpassage beitragen könnten. Das Ergebnis fällt enttäuschend aus, denn der DFC bietet nur in drei von zwölf Fällen einen Verbkollokator und der MR gar nur in einem einzigen Fall. Das Testergebnis von Henke und Pätzold 1985: 138 und 141 bestätigt ähnliche Verhältnisse für die englischen Lernerwörterbücher. Aus einer Liste von dreißig Testkollokationen weist das ALD3 nur fünfzehn unter der Kollokationsbasis auf, das DCE' zwölf und das CULD gar nur zwei. Die Untersuchung der Kollokationen in den Lernerwörterbüchern geschieht im allgemeinen mit relativ geringer Systematik. Gemessen an der Wichtigkeit der Kollokationen beim Fremdsprachenerwerb und im besonderen beim Wortschatzlernen sind die Abhandlungen über die Kollokationen im Rahmen der wissenschaftlichen Rezensionen von relativ geringem Umfang und gehen selten über ein Zehntel des Gesamtumfangs hinaus.
3.3.8. Idioms und phrasal verbs Der Bereich der Idioms wird ausschließlich in den Rezensionen der englischen Lernerwörterbücher thematisiert. Das einzige Kriterium zur Beurteilung der Aufnahme von Idioms ist die Vollständigkeit ihrer Erfassung.65 Eine möglichst exhaustive Erfassung der Idioms wird allgemein sehr geschätzt. Carstensen und Standop belegen die diesbezügliche Reichhaltigkeit des DCE1 anhand der s.v. kill und kick bzw. horse lemmatisierten Idioms.66 Kritik an der Erfassung der Idioms wird lediglich bei Gal64
65 66
Die Angabe von Kollokationen vennißt auch Gallagher 1988. Jedoch bemängelt der Rezensent das Fehlen der Kollokation to be after the main chance s.v. main chance (wo bereits to have an eye to the main chance angegeben ist), und s.v. floor1 moniert Gallagher, das DCE? weise nicht darauf hin, daß in dem Idiom to go through the floor das Veib go durch fall ersetzbar sei. Bei Gallagher scheint das Kriterium "Exhaustivität in der Angabe der Kollokationen" zu lauten. Siehe dazu Carstensen 1980: 104, Carstensen 1988: 45, Standop 1981: 242, Gallagher 1988 und Boutellier 1974 in Gymnasium Helveticum. Carstensen 1988: 45; Standop 1981: 242: "Kaum ein Wörterbuch dürfte bezüglich der aufgeführten Idiome so vollständig sein wie das DCE. Unter horse sind nicht weniger als zwölf idiomatische Wendungen vom Typ 'put the cart before the horse' aufgeführt ... ." Standop bekräftigt seine Aussage durch einen Vergleich mit Webster's Collegiate, Webster's New World Dictionary und mit dem ALD?, die unter demselben Stichwort lediglich ein, sechs bzw. zehn Idioms verzeichnen.
117
lagher 1988 laut, der das Fehlen seiner Meinung nach wohlbekannter "idioms of comparison" wie z.B. as light as a feather oder as proud as a peacock im DCE2 moniert. Beim Themenbereich der phrasal verbs konzentriert sich die Diskussion hauptsächlich auf die makrostrukturelle Einbettung dieses speziellen Verbtyps in den beiden Auflagen des DCE. Während Friederich, Yorkey und Carstensen die Lemmatisierung eines jeden phrasal verb als eigenes Stichwort an alphabetischer Stelle im DCE1 aus Gründen der besseren Auffindbarkeit sehr begrüßen, sprechen sich vor allem Standop und Zotter gegen diese Handhabung aus.67 Standop mißfällt, daß andere, im Alphabet dazwischenliegende Lemmata die alphabetische Anordnung der phrasal verbs durchbrechen. Darüberhinaus verweist er auf die vielen platzverschwendenden Querverweise, die unter der Verbbasis (wie z.B. lay oder put) auf die verschiedenen phrasal verbs hinweisen. Zotters Bedenken betreffen die Auffindbarkeit von multi-word verbs wie z.B. coop up oder rid of, die ohne Querverweis erst einige Einträge nach coop bzw. rid (das als Eintrag völlig fehlt) zu finden sind. Daß die Praxis des DCE1, ein Verb, das seine Ergänzung mit einer Präposition anschließt, als eigenständiges prepositional verb zu lemmatisieren, nicht immer von Vorteil ist, geht aus dem Urteil von Heath/Herbst 1988: 316 hervor, die es "from the point of view of both linguistic analysis and the user's perspective" begrüßen, daß im DCE2 decide on nicht mehr als eigener Eintrag zwischen decidedly und deciduous, sondern s.v. decide (1) figuriert, wo die mit on angeschlossene fakultative Ergänzung zusammen mit den anderen fakultativen nominalen und nicht-nominalen Ergänzungen aufgelistet ist.68 Abgesehen von der Problematik, an welcher Stelle im Alphabet phrasal verbs am geschicktesten zu lemmatisieren sind, bleiben die mit multi-word verbs involvierten Probleme der Betonimg, der Syntax (besonders die Stellung der Partikel/Präposition, die nicht-nominalen Ergänzungen und die Passivtransformation) und der Stilistik ausgespart. Wang 1985: 32 bezeichnet das im CULD verwendete Kategorisierungssystem der multi-word verbs als das bis dato beste, das auch dem Quirkschen Kategorisierungsschema (in GCE) überlegen sei. Der Rezensent stellt jedoch keinen Vergleich mit der Kategorisierung und dem Informationsgehalt an, den die DCE'-Präsentation der multi-word verbs dem Benutzer zu bieten hat.69 67
Friederich 1980: 31, Carstensen 1980: 104. Yorkey 1979: 395 begründet seine Meinung damit, da£ " ... it is probably more clear and convenient to list them [i.e. the phrasal verbs] separately." Vgl. auch Standop 1981: 243 und Zotter 1979: 271.
68
Auf diese Problematik weist Herbst 1984b: 147 bereits hin: "Open to und decide on sind semantisch sicher nicht so weit von open und decide entfernt, als daß von ihrer Bedeutung her ein eigener Eintrag gerechtfertigt wäre." Wangs Behauptung, Verben wie put s.o. offs.th. oder put s.th. down to s.th. seien in Quirks System nicht erfaßt, entspricht schlechthin nicht den Tatsachen. Das CULD gibt ganz explizit die Patterns put (someone) off (something) und put (something) down to (something) und damit auch die Stellung der Partikeln und Präpositionen an. Das DCE1 enthält dieselben Informationen in kodierter Form: Put oft1 v prep [Dl;V4b] und put down to v adv prep [Dl;V4b], wobei [b] sich auf die Stellung von off bzw. down bezieht. Darüberhinaus verweist die Ziffer [4] auf eine Ergänzung in der Form einer -ing-form (vgl. das DCZs'-Beispiel I put his bad temper down to having had cm unhappy childhood), die aus der Strukturformel des CULD nicht hervorgeht.
69
118
3.3.9. Die diasystematischen Markierungen (labels) Das Setzen von labels, die ein Lemma oder dessen Unterbedeutung diachronisch, diastratisch, diaphasisch, diatopisch oder fachsprachlich markieren, wird von mehr als der Hälfte aller Rezensenten - wenn auch nur relativ kurz - thematisiert. Friederich 1980: 31 spricht das Problem der Intersubjektivität bei der Setzung von labels an und stellt fest, daß in den verschiedenen Wörterbüchern wie dem COD* und dem ALD3 die labels bei ein und demselben Wort häufig voneinander abweichen, da es in dieser Materie besonders problematisch sei, objektivierbare Maßstäbe anzusetzen.70 Ob die labels für den Benutzer aufschlußreich und in sich konsistent gesetzt sind, hängt prinzipiell bereits von dem von den Herausgebern des Wörterbuchs entworfenen label-System und von der Nachvollziehbarkeit der Abgrenzung der einzelnen labels voneinander ab. Corbellari 1976: 4 und Georgin 1967 in Le Populaire du Centre weisen darauf hin, daß der DFC im Bereich der diaphasischen labels zu viele Unterscheidungen ansetzt, deren feine Nuancierungen in der lexikographischen und sprachlichen Praxis fließend ineinander übergehen. Corbellari fragt, "... quelles différences y a-t-il exactement entre style noble, langue recherchée, langue affectée et langue soutenue?", und Georgin konstatiert, daß "... la distinction entre la langue familière et la langue populaire ou l'argot est délicate à établir... Und da es wohl genauso schwierig ist, die Verwendung der Gesamtheit der labels zu beurteilen wie sie als Lexikograph zu setzen, wendet sich die Kritik der Rezensenten (sowohl in den wissenschaftlichen als auch in den populärwissenschaftlichen Rezensionen) zumeist gegen die Setzung einzelner labels. So weisen Friederich 1980: 31 und Wekker/Hyams 1979: 416 auf Inkonsequenzen bei der Setzung von labels im DCE' hin.71 Vielfach bemängeln die Rezensenten ihrer Meinung nach falsch gesetzte oder fehlende labels. Gallagher 1988 ist der Überzeugung, daß die beiden Wörter greenback und shindig im DCE2 nicht das label "old-fashioned" erhalten dürften, da sie in aktuellen journalistischen Texten noch gebräuchlich seien. Kirkup 1974: 93 vermißt im ALD3 ein label für masturbation mit der Begründung, diese Vokabel hätte bei einer britischen Teeparty eine schockierende Wirkung. Colin 1968: 247 vermißt ein label s.v. agresser, émotionner, réceptionner und solutionner, das anzeigen soll, daß diese Verben nach Meinung mancher Grammatiker nicht dem bon usage entsprechen. Schließlich nimmt Béjoint 1978: 473 einen Vergleich der labels bei den Substantiven ere, ken, tummy, lucre und super im ALD3, DCE' und im COD vor, ohne die Auswahl der Wörter zu begründen. Der Rezensent kommt zu dem nicht näher erläuterten Ergebnis, daß die Reihenfolge der Qualität der label-SetzangDCE' -ALD3 - COD ist. Wohl nicht zuletzt aufgrund der schwierigen intersubjektiven Überprüfbarkeit der richtigen Setzung der labels belassen es viele Rezensenten bei einem positiven Pauschalurteil, zu dessen Fundierung oft nicht einmal ein Beispiel gegeben wird. Stellvertretend sei das Urteil Carstensens 1980:106 zitiert: 70 71
Siehe dazu auch Friederichs Fazit: "Hier bleibt doch viel der Intuition und Toleranzbereitschaft der Bearbeiter überlassen." Ulherr 1981: 195 moniert, daß "die als besonders böswillig empfundenen Namen für bestimmte ethnische Gruppen" das labet "taboo" bekommen müßten, daß Frog, Polack, Chicano, Jewess und Negress dieses labet jedoch nicht bekommen haben.
119
"Besonders gelungen, geradezu vorbildlich, scheint mir das System zu sein, das für die Bezeichnung der verschiedenen Sprachebenen verwendet wird. ... Dieses System der labels ist das konsequenteste und damit beste, das ich kenne."
3J.10. Die Behandlung des Amerikanischen Englisch Lernerwörterbücher des Englischen beinhalten gewöhnlich auch Angaben über wichtige Regionalismen in den Bereichen der Lexik, Aussprache, Orthographie, Semantik und der Syntax. Auch in der Wörterbuchkritik wird die Erfassung diatopisch markierter Formen, besonders natürlich des Amerikanischen Englisch, thematisiert. Allerdings fragt kein Rezensent eines französischen Lernerwörterbuchs danach, ob Regionalismen wie z.B. Kanadismen, Belgizismen oder Helvetismen verzeichnet sind.72 Augrund der dominierenden Rolle, die das Amerikanische Englisch auf internationaler Ebene in Wirtschaft, Industrie und Technik spielt, ist es keineswegs verwunderlich, daß Rezensenten großen Wert legen auf eine möglichst exhaustive Erfassung der amerikanischen Lexik, Aussprache, Orthographie, Syntax und Semantik. Vor allem Jain, Ulherr und Koller erwarten vom DCE1 bzw. vom ALD3 eine möglichst umfassende Darstellung der Besonderheiten des Amerikanischen Englisch.73 Im allgemeinen wird die gute und ausführliche Erfassung der amerikanischen Besonderheiten im DCE1 und im ALD3 hervorgehoben. Burgess 1978 in The Observer exemplifiziert in einer für populärwissenschaftliche Rezensionen typischen Art die Erfassung der Amerikanismen im DCE' anhand von AmE fag 'homosexual'. Yorkey 1979: 400 vermißt die amerikanischen Entsprechungen zu britisch windscreen und bonnet, und Ulherr 1976: 485 hätte im ALD3 eine klärende Bemerkung zu den unterschiedlichen Bedeutungen von table, enjoin, wash up und pecker im Amerikanischen und Britischen Englisch erwartet. G. Stein 1979: 3 bemängelt, daß trotz des begrenz72
Nicht einmal in den in Kanada erschienenen Rezensionen in Le Soleil (1967 in Québec) und in La Semaine illustrée (1971 in Montréal) wird nach Kanadismen gefragt. Desgleichen wird in keiner der in Belgien erschienenen Rezensionen in Éducation Tribune libre, Le Phare Dimanche, Le Soir, La Critique (aile 1967), in Éducation, La Flandre Libérale, La Wallonie, Le Peuple und La Libre Belgique (aile 1971) die Problematik der Belgizismen und in den in der Schweiz publizierten Rezensionen in Nouvelliste et Feuille d'Avis du Valais (1971 in Sion) und in La Liberté (1971 in Fribourg) die Problematik der Helvetismen zur Sprache gebracht.
73
Siehe dazu Jain 1978: 101, der die Wichtigkeit der Erfassung des Amerikanischen Englisch damit begründet, daß "advanced students" sogar in Ländern, in denen Britisches Englisch gelehrt wird, in Amerikanischem Englisch geschriebene Bücher lesen, und Ulherr 1976: 484-485, der ca. 40% seiner Rezension für die Besprechung der im ALD3 aufgenommenen Besonderheiten des Amerikanischen Englisch veranschlagt. Koller 1988: 72 zeigt sich mit der Erfassung der Amerikanismen zufrieden, wäre aber auch einer noch stärkeren Aufnahme nicht abgeneigt.
120
ten Umfangs des DCE1 eine umfassendere Darstellung der amerikanischen Entsprechungen wünschenswert wäre. Zu demselben Ergebnis kommt Carstensen 1988: 45 für das COBUILD. Interessant bei der Bewertung der Erfassung der amerikanischen Varianten ist, daß mehrere Rezensenten dieselben regionalen Wortschatzdubletten untersuchen. So erwähnen G. Stein 1979: 3, Ulherr 1981: 195, Yorkey 1979: 400, Carstensen 1980: 105 und Jehle 1988: 87 die Pendants des Britischen und Amerikanischen Englisch für die Teile des Autos wie z.B. BrE boot - AmE trunk.
3.3.11. Die Etymologie Alle hier untersuchten Lernerwörterbücher beschreiben den aktuellen Zustand des modernen Englisch bzw. Französisch nach synchronischen Gesichtspunkten. Somit enthält auch keines der Wörterbücher Angaben zur Etymologie.74 Ausführliche Begründungen, warum etymologische Angaben in synchronisch orientierten Lernerwörterbüchern entbehrlich sind, finden wir bei Guilbert 1967: 117 und bei Hausmann 1974: 101-102, der die Entbehrlichkeit der Etymologie vor allen Dingen mit raumökonomischen Erwägungen begründet. Doch bereits in mehreren populärwissenschaftlichen Rezensionen kommt die Meinung zum Ausdruck, daß der Lerner die "ursprüngliche" Bedeutung eines Wortes kennenlernen sollte. Mit ironisch-sarkastischen Worten beklagt der Rezensent P.S., daß die Homonymisierung von 1. altérer 'Durst machen' und 2. altérer 'ändern' dem Lerner die entwicklungsgeschichtlichen Verhältnisse der beiden Sememe vorenthalte.75 Das Argument des sprachlichen Bildungsgrades verwendet auch Professor John Wain in seiner Radiorezension des DCE1, um seine Behauptung zu stützen, daß Leute, die sich sprachlich gepflegt ausdrücken wollen, die Wurzel eines Wortes kennen müßten, um sich der Bildlichkeit vieler Wörter bewußt zu werden, die durch Rekurs auf das Etymon evoziert werde. Aus diesem Grund hält Wain es für unerläßlich, den Benutzer auf lapis 'Stein' zu verweisen, um die latente Bildhaftigkeit einer Kollokation wie a dilapidated Castle herauszuarbeiten:
74
Oer DFC verzeichnet zwar keine Etymologien, jedoch macht er hin und wieder Angaben zur Entwicklungsgeschichte eines Wortes. Vgl. z.B. die Bemerkung zu crocheteur s.v. 5. crochet. "(Mot rendu célèbre par Malherbe, qui prétendait se référer, en matière de langue, aux «crocheteurs du Port-auFoin».)"
75
P.S. 1971: 236: " ... l'étymologie est interdite; ce mot obscène, 'diachronisant', n'est jamais prononcé."
121
"I want a real image, I want to see that stone coming out of the wall. Then the word becomes real to me and I can feel some respect for it, some loyalty."76 Selbst in wissenschaftlichen Rezensionen begründen Verfechter der Etymologie deren Nützlichkeit für den foreign learner. Allen voran Ellegärd, der daraufhinweist, daß die etymologische Angabe besonders romanischen Lehnwörtern eine Motivierimg unterlege, dank derer der Wörterbuchbenutzer das betreffende Wort besser im Gedächtnis speichern könne. Darüberhinaus biete die Angabe der Etymologie den Vorteil, in Wörtern wie illiterate Wortbildungsmechanismen zu veranschaulichen, mit deren Kenntnis bewaffnet der Lerner auch unbekannte Wörter dechiffrieren könne.77 Während die Etymologie für die überwältigende Mehrheit der Rezensenten kein Thema ist, verwenden Ellegärd 16%, Hedberg immerhin ein Drittel und Wain gar drei Viertel des Gesamtumfangs ihrer Rezensionen auf diesen lexikographischen Inhalt.
76
77
122
Wain 1978 im "Radio 4 Kaleidoscope". Noch phantasievoller ist Wains Erklärung für die Notwendigkeit der etymologischen Angabe s.v. enthusiasm-. "... the word enthusiasm means 'the state of being possessed by a God'. As soon as I know that I see an image, I see someone wrapped, entranced, lifted out of normal consciousness, like a dervish, [the £>CE-definition] 'a strong feeling of interest and admiration' just doesn't get it." Ellegärd 1978: 236-238. Auf p. 238 unterbreitet der Rezensent einige Vorschläge, wie etymologische Angaben im Lernerwörteibuch aussehen sollten, z.B. / nuisance / Fr from L: noc- "damage" + ANCE /. Vgl. dazu auch die Aussage des EllegSrd-Schülers Hedberg 1978: 289-290: "A serious drawback of LDCE is undoubtedly its lack of even the tiniest etymological information."
3.4. Lexikographische Inhalte, die für nur jeweils ein Wörterbuch relevant sind In den Rezensionen der einsprachigen englischen und französischen Lernerwörterbücher werden drei Themenbereiche besprochen, die sich nur auf jeweils ein bestimmtes Wörterbuch beziehen. Es handelt sich dabei um
3.4.1. Verstöße des DFC gegen den bort usage In den populärwissenschaftlichen Rezensionen wird mehrfach Kritik an der deskriptivistischen Haltung der ZXFC-Autoren laut. Diese müssen sich wiederholt den Vorwurf gefallen lassen, besonders in den Bereichen der Lexik und der Syntax gegen den bon usage zu verstoßen. Im Bereich des Wortschatzes sind es z.B. clôturer und malgré que, im Bereich der Syntax der subjonctif nach après que oder die Konstruktion pallier à quelque chose, deren lexikographische Erfassung das Gemüt manch eines Rezensenten mit puristischer Grundhaltung erhitzt.1
3.4.2. Die usage notes und language notes im DCE Die in der ersten Auflage des DCE eingeführten usage notes, in denen der foreign learner Informationen über typische Sprachschwierigkeiten (wie z.B. über die unterschiedliche Verwendung von due to und owing to oder über die Abgrenzung der Wortfeldnachbarn wait for, await und expect) erhält, werden in sämtlichen Rezensionen mit lobender Kritik bedacht. Für Ulherr 1981: 195 machen die usage notes das DCE' zu "einer wahren Fundgrube nützlicher Hinweise", Carstensen 1980: 104 bezeichnet sie als "ausgezeichnet brauchbar", und für Dennis 1978 in The Sunday Tele-
1
Vgl. dazu Le Bidois 1967 in Le Monde und Georgin 1968: 2. Siehe bezüglich des Modus nach après que die Bemerkungen von Grevisse in Le bon usage: 1336-1339, wo selbst G revisse eingesteht, "Après que régit logiquement l'indicatif ...
daß aber andererseits "... il faut bien se résigner ... à
admettre après que avec le subjonctif, tant les exemples abondent...." In den Reihen der Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen werden aber auch Stimmen laut, die es für angebracht halten, den Sprachgebrauch so darzustellen, wie er sich tatsächlich präsentiert. Vgl. dazu die DFC-Rezension in Minute 1967 und Carron-Masbou 1967 in Les livres, die zu bedenken gibt, daß der DFC gemäß der Herausgeberintentionen, nämlich zu "présenter un état actuel du lexique usuel" (DFC: V), beurteilt werden sollte.
123
graph stellen sie gar "the best parts of the whole dictionary dar.2 Die einzig negative Kritik, die die usage notes ernten, kommt von Standop 1981: 242, der Einzelkritik an drei ausgewählten usage notes übt.3 Die im DCE2 neu eingeführten language notes, durch die unter anderem Erkenntnisse der Pragmalinguistik mit ins Wörterbuch integriert sind, werden ebenfalls wohlwollend aufgenommen.4
3.4.3. Feminismus im Wörterbuch Um das Indefinitpronomen someone zu pronominalisieren, verwendet das COBUILD die Pronomina der dritten Person Plural, um erstens sich des Vorwurfs des Sexismus durch eine eventuelle Verwendung von he zu entziehen und um zweitens die leidige Doppelpronominalisierung der Form he or she zu vermeiden. Diese Konvention bringt Definitionen hervor wie z.B. 'Someone who is chaste does not have sex with anyone, or only has sex with their husband or wife'. Diese Praxis stößt bei allen diese Problematik ansprechenden Rezensenten auf Mißfallen. Am deutlichsten formuliert Carstensen 1988: 46 sein Urteil, indem er bekräftigt, " ... daß dieser Weg auch nicht der richtige ist." Interessant ist in diesem Zusammenhang noch die Tatsache, daß Chalker 1987 in E.F.L. Gazette in einem ganzen Drittel ihrer Rezension die Verwendung der Indefinit- und Personalpronomina in den Definitionen je nach Art des Verbs untersucht (s.v.flirt'If you flirt...', aber s.v. cheat 'When someone cheats ...').
3.5.
Die Würdigung verlegerischer Entscheidungen
3.5.1. Die Illustrationen Von den hier untersuchten Wörterbüchern enthalten lediglich die verschiedenen Auflagen des ALZ) und des DCE Illustrationen. Das CULD, das COBUILD, der DFC und der MR weisen keinerlei Abbildungen auf und spielen somit in der folgenden Diskussion keine Rolle.
2
Vgl. dazu auch die durchaus positiven Urteile von Heath/Herbst 1988: 315, Yorkey 1979: 398 und Jain 1978: 99-101.
3
Der Rezensent bemängelt, daß die usage notes s.v. news Trivialitäten, s.v. near theoretische Formulierungen und s.v. shall nicht dem modernen Stand entsprechende Grammatikanschauungen enthielten.
4
Siehe dazu Carstensen 1988: 45, der sie als "bemerkenswerte Neuerung" bezeichnet, und Heath/Herbst 1988: 316, die sie als "material for dictionary work in class" empfehlen.
124
Eine Reihe von Rezensenten hebt ganz allgemein den Wert der Illustrationen in den Lernerwörterbüchern hervor, ohne dies genau zu begründen. Carstensen 1980: 105 behauptet, "Die Illustrationen sind besonders für Fremdsprachenlehrer sehr hilfreich ...", und Firbas 1981: 170 verweist darauf, daß "... the value of the definitions is heightened by illustrations." Der entscheidende Vorzug, der den Illustrationen zugeschrieben wird, besteht in der Möglichkeit, anhand der Gruppenabbildungen (wie z.B. "Containers" oder "tools") oder der Abbildung von ganzen Komplexen (wie z.B. "human body") den Wortschatz zu erweitern. G. Stein 1979: 20 bezeichnet die Illustrationen im DCE1 und im ALD3 als "a thorough source of knowledge and information", durch die foreign learners wie native speakers die einzelnen Benennungen für die Teile eines Autos oder eines Bootes lernen könnten. Heath/Herbst 1988: 316 zeigen sich auch sehr angetan von Abbildungen im DCE2, die dazu beitrügen, Wortfeldnachbarn klarer zu differenzieren, die eine Teil-Ganzes-Relation beinhalten wie z.B. chunk, bar, lump (s.v.piece). Da keiner der Rezensenten eine streng systematische Kritik an den Abbildungen vornimmt - niemand fragt danach, ob die Abbildungen auch wirklich zur Erhellung und Identifikation schwer definierbarer Sememe beitragen oder ob sie auch linguistische Informationen liefern wie z.B. im DCE2 s.v. piece -, begnügt sich die Mehrzahl der Rezensenten mit wahllos herausgepickten Einzelkritikpunkten. Da findet Cottle 1979: 195 die Abbildung zu Castle "very odd" und die zu church "crude", da vermißt Standop 1981: 245 bei der Illustration zu living room eine ceiling lighting und beim Telefon hook und cradle, da beklagt Strang 1974: 378, daß im ALI9 auf p. 448 der Floh größer abgebildet sei als die Schabe, und last but not least vermißt Ulherr 1981: 195 und 1976: 486 in den Abbildungen zu cor die amerikanischen Äquivalente zu BrE dynamo oder number plate. Obwohl Carstensen 1980 Illustrationen noch für "sehr hilfreich" hielt (p. 105), sind in seiner 1988 erschienenen Sammelrezension viele Illustrationen für ihn "Platzverschwendung". Der Rezensent bemängelt an den ALD3- und an den DCE2-Illustrationen, daß diese vor allem schlecht zu erkennen seien, und gibt nicht ohne den nötigen Schuß Sarkasmus sein Abschlußurteil bekannt: "Bezüglich der Illustrationen geht paradoxerweise der erste Preis an COBUILD, da dieses Wörterbuch ganz auf sie verzichtet." (p. 46).
3.5.2. Layout und Druckbild Hinsichtlich der Beurteilung des Layouts und der typographischen Gestaltung des rezensierten Wörterbuchs ergeben sich einschneidende Unterschiede zwischen den Rezensionen über die englischen und die französischen Lernerwörterbücher. Die Rezensenten der französischen Wörterbücher listen in ihren Rezensionen keine redaktionellen Versehen oder Druckfehler auf, obwohl der DFC und der MR davon sicherlich auch nicht verschont geblieben sind. Die MR-Rezensenten sind einhellig der Meinung, daß der Zweifarbendruck im MR (Lemma rot, der Rest schwarz) mehr Übersichtlichkeit und größere typographi-
125
sehe Attraktivität garantiere.5 E.C.B. 1967 in INSULA schwärmt von den Druck- und Layoutqualitäten des DFC als "presentado en un tomo bien encuadernado, tipográficamente muy bien cuidado para destacar en cada caso los diferentes valores de las palabras explicadas." Und l'Épinois 1971 in La Flandre libérale betrachtet das Wörterbuch auch durch die Brille des Schülers, wenn er es als "le plus riche de texte pour son format" und als "facile ä empörter en classe" bezeichnet. Im Gegensatz zu den Rezensionen der französischen Wörterbücher werden Druck und Layout in den englischen Wörterbüchern vorwiegend in den wissenschaftlichen Besprechungen einer kritischen Würdigung unterzogen, wobei umfassende Urteile über die Druckbildqualität, wie sie z.B. von Hartmann 1981: 301-302 ausgesprochen werden, die absolute Ausnahme darstellen: "... the consistency of arrangement and cross-referencing ... has reached new levels of near-perfection. This may also have contributed to the remarkable reduetion, if not entire elimination, of ghost-forms and misprints."6 Etliche Rezensenten des DCE und des ALD scheinen sich jedoch einen Sport daraus zu machen, in ihren Rezensionen Druckfehler und andere redaktionelle Inkonsequenzen ausfindig zu machen und dem Leser schwarz auf weiß zu präsentieren. Allen voran ist hier Petti 1975: 172-175 zu nennen, der auf sage und schreibe zweieinhalb Seiten (das sind immerhin 40% des Umfangs seiner ganzen Rezension) Druckfehler und redaktionelle Versehen im ALD3 auflistet. Aber auch bei Standop 1981: 253 oder bei Ulherr 1976: 486 finden wir Bemerkungen wie "In App. 3 unter in- ist die Ziffer 1 zweimal vertreten." oder "S.III: The Tilde müßte analog zu The boxes, The headword u.a. mit Minuskel beginnen;... "7
3.5 J . Die Appendizes Die Appendizes der französischen Wörterbücher erregen wohl wegen ihres geringeren Umfangs im Vergleich zu denjenigen ihrer englischen Pendants kaum die Aufmerksamkeit der Kritiker.8 Die relativ umfangreichen Appendizes der beiden engli5 6 7
8
126
Vgl. dazu besonders Peytard 1971:11, Béarn 1971 in Le Quotidien du Rhône und Tans 1971: 773. Siehe in diesem Zusammenhang auch die positiven Gesamturteile von Svartengren 1950: 223 und von Hiddemann 1974: 380. Ähnliche Monita finden sich besonders bei Standop 1981: 247, Friederich 1980: 31, Jain 1978: 103 und bei Holloway 1978 in The Daily Telegraph. Siehe dazu auch Vierecks Rezension von Standop, Englische Wörterbücher unter der Lupe, in IRAL 26,1,1988: 74, wo der Rezensent auf Standops "übergroße Pingeligkeit" aufmerksam macht. Der DFC weist lediglich die für ein französisches Wörterbuch obligatorischen Konjugationstabellen auf, dazu einen Appendix über Präfixe und Suffixe sowie eine zweiseitige Liste der wichtigsten Sprichwörter. Der MR ist in dieser Hinsicht etwas reichlicher ausgestattet und enthält eine Liste mit
sehen Wörterbücher ALD3 und DCE1 stellen aus der Sicht der meisten Rezensenten nützliche Extras dar, aus denen der Wörterbuchbenutzer wertvolle Informationen gewinnen kann.9 Die einzige gegen die Appendizes laut werdende Kritik richtet sich gegen die Aufnahme von "The Works of William Shakespeare" (p. 1032) und von "The Books of the Bible" (p. 1037), deren Nützlichkeit für den Benutzerkreis des ALD3 in Zweifel gestellt wird.10
3.5.4. Der Preis des Wörterbuchs Fast alle Rezensenten vermerken in ihrer Rezension neben den Angaben zum Titel, Verlag, Erscheinungsdatum und zur Seitenzahl auch den Preis des Wörterbuchs. Allerdings kommentiert nicht einmal jeder zehnte Rezensent das Preis-Leistungs-Verhältnis des lexikographischen Produkts. Während die Preiswürdigkeit des MR nirgends erwähnt wird, geben diesbezüglich nur die Autoren der populärwissenschaftlichen DFC-Rezensionen - und vor allem diejenigen der in Kanada, Belgien und der Schweiz veröffentlichten Rezensionen - ihr Urteil ab. Am häufigsten wird der Preis des DFC als "très modique" bezeichnet. Darbelnet 1967 in Le Soleil (Québec) macht den Leser seiner Rezension eher vom Kauf abspenstig, wenn er feststellt, daß der DFC nur 25 000 Lemmata aufweist, der Petit Larousse hingegen 40 000 und daß dabei der DFC dreimal so teuer wie der Petit Larousse ist.11 In den Rezensionen der englischen Lernerwörterbücher wird die Preis-Leistungs-Relation nur für das DCE1 und das ALI? bewertet. Überraschenderweise äußern sich fast ausschließlich die Autoren wissenschaftlicher Rezensionen (die vor allem Lehrer, Studenten, Dolmetscher und Übersetzer als Zielgruppe ansprechen) zum Preis des Wörterbuchs. Während Ulherr 1981: 196 und Vorlat 1974: 411 den niedrigen Preis des DCE1 bzw. des ALD3 als besonderen Kaufreiz betrachten, ergehen sich Hoffmann 1979: 11 für das DCE1 und Strang 1974: 378 für das ALD3 geradezu in Superlativen: "Der DM-Preis von 24,80 ist eine Schutzgebühr!"
9 10
11
und
Länder- und Städtenamen mit den dazugehörigen Einwohneibezeichnungen, darüberhinaus eine Suffixtabelle, das griechische Alphabet, die Konjugationstabellen und eine Übersicht über die Kardinal- und Ordinalzahlen. Siehe dazu besonders die Urteile von M.W. 1978 in The Darlington Northern Echo, Hawes 1980 in Times Educational Supplement und Hoffmann 1974: 36. Erstaunlicherweise hält kein Rezensent die Angabe der britischen und amerikanischen Armeedienstgrade im ALL?/74 für überflüssig. Hiddemann 1974: 381 findet deren Aufnahme sowie die Auflistung der Bibelteile begrüßenswert. Zu den positiven Urteilen siehe besonders die Rezensionen in La Semaine illustrée, Le Travail, Le Peuple, La Liberté (aile 1971) und Pradel 1971:1522.
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" ... this [i.e. ALD3] is a much-needed, much-appreciated work, unique and virtually without rivals, offered at a price low to the point of absurdity."12
3.6. Das Schlußresümee " ... le Dictionnaire du français contemporain, spécial enseignement, lève tous les obstacles à l'apprentissage du français, abolit toutes les difficultés de grammaire;... " (l'Épinois 1971 in La Flandre libérale) "... on confine l'élève dans une étude amnésique, totalement artificielle, qui ne peut que contribuer un peu plus à le «dégoûter du français». Espérons que la maison Larousse continuera à publier parallèlement des dictionnaires utiles." (P.S. 1971: 236) Diese beiden abschließenden Stellungnahmen dokumentieren in aller Deutlichkeit, wie unterschiedlich ein und dasselbe Wörterbuch (es handelt sich um die Ausgabe des DFC von 1971) in der Kritik abschneiden kann. Gerade der DFC wird hinsichtlich seiner Qualität und seines sprachpraktischen Nutzens sehr unterschiedlich bewertet. Auffallend an den über den DFC abgegebenen Schlußresümees ist, daß das Wörterbuch sich ausschließlich in den populärwissenschaftlichen Rezensionen aufgrund seiner revolutionären Neuerungen vor allem in den Bereichen der makrostrukturellen Gliederung und der Wortschatz- und Bedeutungserfassung erboste Kritikerstimmen zuzieht.13 Mehrheitlich und ganz besonders aus der Reihe der Rezensenten aus dem Bereich der Angewandten Sprachwissenschaft erntet der DFC höchstes Lob. So bezeichnet Hausmann 1974: 129 den DFC unter den französischen Lernerwörterbüchern "als das Wörterbuch mit der reifsten und reichsten didaktischen Konzeption. Nur muß man hierzulande weithin noch lernen, diesen Reichtum auch zu nutzen." Für die übrigen Wörterbücher fallen die abschließenden Urteile wesentlich homogener aus. Die verschiedenen Auflagen des ALD und des DCE sowie das CULD werden im allgemeinen mit höchstem Lob kommentiert, nur beim COBUILD sind die Rezensenten in ihren Gesamtwertungen relativ zurückhaltend.14 12 13 14
128
Das ALD3 kostete seinerzeit £ 2.50. Siehe dazu auch die ablehnenden Schlußbemerkungen von Romain 1971 in Le Courrier du Parlement und von Georgin 1967 in Le Poputaire du Centre. Das DCE1 bekommt nur einmal von Coleman 1978 in The Guardian die negative, ironisch gemeinte Abschlußwertung "An admirable gift for any au pair girl" wegen der Erfassung angeblich ungebräuchlicher Wörter und Wendungen. Das ALD3 erntet selbst in Pettis Rezension 1975, die eigentlich nur aus der Auflistung eines Sammelsuriums von Unzulänglichkeiten und Mängeln besteht, noch des Rezensenten wohlwollende Schlußbemerkung: "Well, I wouldn't mind buying another copy. In any case my present copy is a bit dog-eared and the gold lettering is looking a trifle tarnished." (p. 175).
Die Schlußresümees sind nach mehreren verschiedenen Schwerpunkten ausgerichtet. Die Mehrzahl der Rezensenten läßt noch einmal die Leistungen des Wörterbuchs Revue passieren. So bezeichnet Zotter 1979: 274 das DCE' als "eine großartige Leistung" und resümiert: "Es wird sich durch seine einfachen, aber klaren Definitionen, den [sie!] Synonymen und verwandten Begriffen, der Einbeziehung des amerikanischen Englisch in Aussprache, Schreibung, Bedeutung usw., ferner den überaus wertvollen Angaben zu Syntax und usage einen führenden Platz unter den einsprachigen [sie!] Wörterbüchern sichern."15 Auch die Nützlichkeit des rezensierten Wörterbuchs für den foreign learner oder für den Fremdsprachenerwerb und -Unterricht wird des öfteren im Schlußresümee thematisiert. Petti 1963: 451 ist der Meinung, daß das ALD2 " ... will serve advanced learners and teachers everywhere ...", E.C.B. 1967 in INSULA vergrößert den potentiellen Benutzerkreis: " ... estudiantes, candidatos al profesorado, profesores, traductores .... Pronto este libro será un manual indispensable para ellos."16 Manche Rezensenten sprechen eine direkte oder indirekte Empfehlung aus, indem sie den Leser der Rezension dazu ermuntern, das Wörterbuch käuflich zu erwerben. Hoffmanns DCE Rezension 1979:11 schließt mit der Aufforderung: "Daher hier nur noch mein Rat: das Dictionary of Contemporary English unbedingt anzuschaffen und dann vor allem kräftig zu benutzen."17 In seiner 1988 erschienenen Sammelrezension bringt Wörterbuchempfehlungen noch deutlicher zum Ausdruck:
Hoffmann
seine
"Als erstes oder einziges Wörterbuch dieses Typs sollte man das DCE anschaffen; der besonders Interessierte könnte das CCELD [i.e. das COBUILD] als alternatives Zweitwörterbuch hinzunehmen; auf den Erwerb des ALD in seiner jetzigen Form kann man (und sollte man - um die bequem gewordene Oxford University Press zu neuer Aktivität anzuspornen!) verzichten." (Hoffmann 1988: 8) In einigen Schlußresümees werden die Erfolgsperspektiven des rezensierten Wörterbuchs anhand eines Vergleichs mit der Konkurrenz auf dem Wörterbuchmarkt ausgelotet: Dagegen muß der Herausgeber des COBUILD einen explizit abschlägigen Bescheid hinnehmen: "Die Wörterbuchmacher in Australien, England und den USA brauchen keine Konkurrenz vom COBUILD zu fürchten, das nur einen Kuriositäten-Wert haben wird." (Carstensen 1988: 47.) Vgl. damit auch das positive Schlußurteil "Thus ELD [i.e. COBUILD] can be said to come up to its slogan: 'Helping Learners with Real English',... " in Dirven 1988: 173. 15 16 17
Siehe auch Standop 1981: 247 und 1985: 35 sowie Söll 1967:190. Vgl. dazu auch Fiibas 1951: 165, Svartengren 1950: 227, Hoffmann 1974: 36, Jain 1978: 103, Chalker 1987 in E.F.L. Gazette, Vlasâk 1969:59 und Pradel 1971:1522. Vgl. auch Petti 1975: 175, Yorkey 1979: 402, Ulherr 1981: 196 und Schweig 1968: 44.
129
"Das OALD hat aber jetzt schon eine bemerkenswerte Konkurrenz erhalten, und Paul Procters Werk hat Qualitäten, die über die seines (seiner) Konkurrenten hinausgehen." (Carstensen 1980:106.) Diese Meinung unterstreicht auch Gallagher 1988: 'To sum up, it is hardly an exaggeration to say that the publication of the new DCE can be considered as a landmark in the history of ELT lexicography. ... It is superior to the ALZ) in almost every respect,..."
130
Graphische Darstellung der Gewichtung der lexikographischen Inhalte anhand einiger typischer Beispiele I. Englische Lernerwörterbücher 1. wissenschaftliche £>C£'-Rezension aus Gruppe A Rezensent: Mahavir P. Jain Publikationsorgan: Indian Journal of Applied Linguistics
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Wortschatz Makiostr. Definition Gramm. Beisp. Kollok. Ausspr. urage notes labeb AE vi BE IUustr. Appendizes Aufhänger Druckfehler
2. wissenschaftliche DCE'-Rezension aus Gruppe B Rezensent: Herbert Hiddemann Publikationsorgan: Praxis des neusprachlichen Unterrichts
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3. wissenschaftliche DCE'-Rezension aus Gruppe A Rezensent: Hans Zotter Publikationsorgan: Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik
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4. populärwissenschaftliche DCE'-Rezension aus Gruppe D Rezensent: Anthony Burgess Publikationsorgan: The Observer %^ 6o-
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5. populärwissenschaftliche ALZ^-Rezension aus Gruppe C Rezensent: James Kirkup Publikationsorgan: The English Teachers' Magazine LO.. SU?-IfO:
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6. populärwissenschaftliche ALZ^-Rezension aus Gruppe D Rezensent: Donald Hawes Publikationsorgan: Times Educational Supplement
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133
II. Französische Lernerwörterbücher 1. wissenschaftliche DFC-Rezension aus Gruppe A Rezensent: Michel Corbellari Publikationsorgan: Le Français d'aujourd'hui '/.î 60" SOHO" ZO•• ¿LO-
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2. populärwissenschaftliche Z)FC-Rezension aus Gruppe C Rezensent: René Vaillot Publikationsorgan: L'École et la nation
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Wortschatz Makroitr. Definition Synonyme Gramm. Beisp. Kollok. Ausspr. tabi gramm.
134
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3.7. Die Erfassung und Gewichtung der lexikographischen Inhalte Lernerwörterbücher konstituieren ein Wörterbuchgenre, dessen Adressatenkreis sich primär aus den nicht-muttersprachigen Lernera der betreffenden Sprache zusammensetzt. Ein relativ klar abgrenzbarer Benutzerkreis - so ist man zumindest anzunehmen geneigt - hat klar absteckbare Nachschlagebedürfnisse. Und da letztere die Kriterien für die Beurteilung der Lernerwörterbücher determinieren, liegt der Schluß nahe, daß alle Rezensenten in den hier untersuchten Rezensionen dieselben zentralen lexikographischen Inhalte in ähnlichem Maße kritisch würdigen. Diese der Theorie entsprungene Annahme wird jedoch in der Praxis nicht in der hier vorgetragenen Form bestätigt. Im Bereich der wissenschaftlichen Rezensionen verwendet Pattison 1950 ungefähr die Hälfte seiner Besprechung des ALD' auf die Definitionen, Svartengren 1950 sieht beim selben Wörterbuch für denselben Inhalt nur ein Zwanzigstel des Gesamtumfangs vor. In seiner ALD^-Rezension widmet B6joint 1978 circa ein Fünftel den Definitionen, Peitrequin 1975 hingegen spart diesen Inhalt völlig aus. Für den nichtmuttersprachigen Lerner ist die Qualität der Ausspracheangabe im DFC genauso wichtig wie im ALD3. Dennoch nimmt die Besprechung der Aussprache in den wissenschaftlichen ALD^-Rezensionen mit 18,6% einen signifikant höheren durchschnittlichen Prozentsatz ein als in den wissenschafltichen £>FC-Rezensionen mit 6,2%, in denen so herausragende Rezensenten wie z.B. Guilbert 1967, Mitterand 1968 und Hausmann 1974 auf eine Besprechung der Aussprache verzichten. Die Erfassung und Gewichtung der einzelnen lexikographischen Inhalte erfolgt häufig nicht nach objektiven Kriterien, sondern steht
3.7.1. in Abhängigkeit der Forschungsschwerpunkte des Verfassers (einer wissenschaftlichen Rezension) A.C. Gimson 1974,1 der als die zur Zeit führende Autorität im Bereich der Aussprache des Britischen Englisch gelten dürfte, verwendet 63,4% des Gesamtumfangs seiner ALD*-Rezension, um dessen Behandlung der Aussprache bis ins Detail unter die Lupe zu nehmen. In der DFC-Rezension von Bornäs 1981 hingegen beläuft sich die Behandlung der Aussprache auf lediglich 1,3% des Gesamtumfangs. Der Problemkreis "regroupement - dégroupement" macht allerdings fast ein Drittel der gesamten Rezension aus. Die exhaustive Behandlung dieser Thematik ist im Zusammenhang mit Bornäs' Publikation Ordre alphabétique et classement méthodique du lexique zu sehen, deren 1
A.C. Gimson ist Autor des Standardwerks für die Aussprache des Britischen Englisch, An Introduction to the Pronunciation of English, Herausgeber des English Pronouncing Dictionary (und somit Nachfolger des legendären Daniel Jones) sowie 'pronunciation adviser" für dasALD3^*0 und für die beiden Auflagen des DCE.
135
zentrales Thema die beiden Tendenzen der Gruppierung synchronischer Wortfamilien und der Homonymisierung im französischen Wörterbuch sind. Ahnliche Verhältnisse liegen bei Wekker/Hyams 1979 vor, die ein knappes Viertel ihrer DCE'-Rezension der Grammatik und dem grammatischen Kodierungssystem widmen. 1986 erschien Wekkers in Zusammenarbeit mit Marcel Lemmens entstandene Abhandlung Grammar in English Leamers' Dictionaries, in der die Autoren die grammatischen Kodierungssysteme von fünf einsprachigen englischen Wörterbüchern kritisch analysieren.2 Auch die Forschungsschwerpunkte von R.R.K. Hartmann und Gabriele Stein finden deutlichen Niederschlag in ihren Rezensionen. Als einer der führenden Vertreter der Wörterbuchbenutzungsforschung skizziert Hartmann 1981 in der relativ umfangreichen Einleitung zu seiner Rezension die Fragen, die sich die Herausgeber eines Lernerwörterbuchs in der Konzeptionsphase stellen müßten, um den Bedürfnissen des foreigrt leamer und der Vielfalt der "actual look-up situations" gerecht zu werden.3 Gabriele Steins Forschungsschwerpunkte "Wortbildung" und "Passiv" kommen in ihrer DCE'-Rezension insofern zum Vorschein, als die Besprechung der Wortbildung mit fast einem Viertel des Gesamtumfangs den quantitativ größten Inhalt ihrer Rezension ausmacht. Die Arbeiten der Rezensentin zum Passiv im Englischen werden auf p. 4 insofern mit in die kritische Betrachtimg integriert, als Stein die metasprachlichen Angaben zur Passivierbarkeit der Verben des Buchstabens untersucht. Ludwig Söll 1967 bespricht als einziger Rezensent die (inkonsequente) Erfassung der Anglizismen auf -ing im DFC. Die Ausführlichkeit dieser Besprechung (fast ein Zehntel des Gesamtumfangs) wird verständlicher, wenn man weiß, daß ein Aufsatz des Rezensenten über die -/«^-Bildungen im Französischen noch im selben Jahr des Erscheinens der Rezension in einer Festschrift für Ernst Gamillscheg publiziert werden sollte. Ahnliches gilt für die überdurchschnittlich ausführliche Behandlung der Synonyme (13% des Gesamtumfangs). In diesem Zusammenhang verweist der Rezensent auf seinen in Germanisch-Romanische Monatsschrift 1/1966 erschienenen Aufsatz "Synonymie und Bedeutungsgleichheit" (p. 190). Die Erfassung und Gewichtung bestimmter lexikographischer Inhalte erfolgt aber auch
2 3
136
" ... our own background is in English syntax and linguistics, not specifically in lexicography." aus Lemmens and Wekker 1986: 8. In seiner Sammelrezension stellt Hartmann 1981: 297 u.a. provokative Fragen wie "Do we know why someone turns to a dictionary for assistance? What are the situations of conflict in which a language user becomes a dictionary user?" Hartmann ist u.a. Herausgeber von Dictionaries and their Users. Proceedings of the 1978 BAAL Seminar on Lexicography, von Lexicography: Principles and Practice, von LEXeter '83 Proceedings. Papers from the International Conference on Lexicography at Exeter, 9-12 September 1983. Des weiteren ist Hartmann Autor zahlreicher Aufsätze zur Benutzer- und Benutzungsforschung.
3.7.2. in Abhängigkeit bestimmter Vorlieben der Rezensenten Allen voran ist hier wohl Broder Carstensen zu nennen, der eine Vorliebe für Neologismen und für aktuelle fachsprachliche Ausdrücke zu haben scheint. In beiden Z>CE-Rezensionen 1980: 103 und 1988: 44 überprüft der Verfasser die Nomenklatur anhand der Testwörter integrated circuit, fluidics, informatics, bridging loan, capital transfer tax, greenpound, jobcentre, minimum lending rate, poverty trap, quadraphonic, Quango und self-catering. Carstensen ist nicht zuletzt auch bekannt für seine Statistiken, in denen er die in den Medien im Laufe eines Jahres mit Vorliebe verwendeten Wörter erfaßt, um gegen Jahresende das "Wort des Jahres" zu küren.4 Hans Ulherr untersucht und kommentiert mit besonderer Hingabe die Erfassung des Amerikanischen Englisch und achtet darauf, daß zu Wörtern des Britischen Englisch die amerikanischen Äquivalente angeführt sind und umgekehrt. Ziel der Kritik in seinen drei Rezensionen ist immer wieder die Illustration eines Autos. In der ALD^-Rezension 1976: 486 bemängelt Ulherr, daß in der Illustration zu motor-car die amerikanischen Äquivalente für boot und windscreen fehlen. In der ALD3^0-Rezension 1981: 467 vermerkt er "Unstimmigkeiten bei den amerikanischen Varianten zu britisch bonnet und boot." Schließlich fällt Ulherr 1981: 195 am DCE1 auf, daß in der Illustration zu car die amerikanischen Entsprechungen für dynamo, numberplate, silencer und windscreen fehlen und daß bumper das falsche amerikanische Pendant fender zugeordnet bekam. Die Definitionen aus diachronischer Perspektive liegen dem The Daily TelegraphRezensenten David Holloway am Herzen. In seiner 1974 erschienenen ALD3-Rezension bedauert Holloway das Fehlen der chronologisch erstbelegten Bedeutimg von meticulous: "I am sorry, though, that 'meticulous' is denied its proper meaning,...1,5 In seiner dreizehn Jahre später veröffentlichten COBUILD-Rczension zeigt sich Holloway 1987 in The Daily Telegraph zunächst eines besseren belehrt: "While, ... one might expect that the original pejorative meaning of 'meticulous' (overfussy) is ignored in favour of the modern use suggesting praiseworthy diligence,..." Jedoch in der Fortsetzung desselben Satzes vermißt der Rezensent das etymologische Prinzip in der Anordnung der Unterbedeutungen:
4
5
Siehe dazu den in Neue Westfälische vom 7.1.1988 erschienenen Artikel "Carstensen: «Glasnost» Wort des Jahres 1987!", in dem vermerkt wird, daß Carstensen "... auf dem Markt der Sprachmode seit über zehn Jahren ein gewichtiges Wörtchen mitredet" und in dem Carstensens Jahreswörter zurück bis ins Jahr 1977 aufgeführt werden. Vgl. dazu auch Carstensen, "Wörter des Jahres 1987" in Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht 60,2,1987:104-109. Das SOED verzeichnet meäculous in der Bedeutung 'timid' nach dem bei Plautus belegten meticulosus < lat. metus 'fear1 als bis ins Jahr 1674 belegt.
137
" ... it is quite extraordinary to find that the first meaning given for 'ga/ is 'A person who is gay is homosexual... '"6 In seinen beiden gelungenen und sprachlich brillianten DCE'-Rezensionen in PUNCH und The TIMES (beide 1978) stellt Philip Howard auf eindrucksvoll verständliche Art und Weise die Vorzüge des beschränkten Definitionsvokabulars und des grammatischen Kodierungssystems dar. Seine beiden Rezensionen sind zugleich linguistisch fundiert und unterhaltsam und erfassen obendrein zentrale lexikographische Inhalte der Lernerlexikographie. In seiner neun Jahre später in The TIMES 1987 veröffentlichten DC!E2-Rezension hält Howard es anscheinend nicht mehr für nötig, auf das von Grund auf geänderte grammatische Kodierungssystem oder auf die dem "Longman Citation Corpus" entnommenen authentischen Beispielsätze einzugehen. Anstattdessen versucht er, das Interesse des Lesers zu wecken, indem er ausführlichst über die verschiedenen Bedeutungen von bonk und deren lexikographische Erfassung berichtet und indem er schließlich bonk 'to have sex with' mit Boris Becker und dessen Ausscheiden in Wimbledon in Verbindung bringt. Die Seriosität der populärwissenschaftlichen Bewertung eines Lernerwörterbuchs ist Jahre später einer publikumswirksamen Effekthascherei gewichen, die man eher in den britischen tabloids vermutet hätte.7 Oder ist etwa die Vermutung zu gewagt, daß Howards DCE2-Rezension die journalistische Richtung andeutet, die das Renommierblatt The TIMES seit der Übernahme durch Rupert Murdoch eingeschlagen hat? Nicht nur die Spezialgebiete und Vorlieben einzelner Rezensenten sind für die Erfassung und Gewichtung lexikographischer Inhalte verantwortlich; letztere stehen auch
3.73. in Abhängigkeit der vom Verlag und im Vorwort des Wörterbuchs als Vorzüge angepriesenen lexikographischen Inhalte In 72 von 88 DFC-Rezensionen wird die makrostrukturelle Anordnung des Wörterbuchs einer kritischen Würdigung unterzogen und dabei zumeist ausführlich behandelt. Es ist keine Seltenheit, daß sich der Themenkomplex "Makrostruktur" auf ein Viertel oder gar ein Drittel und noch mehr des Gesamtumfangs der Rezension beläuft. Obwohl die Anordnung der Makrostruktur des COBUILD aus dem in der englischen Lernerlexikographie üblichen Rahmen fällt, wird sie nur bei Chalker 1987 in E.F.L. Gazette mit einer kritischen Würdigung bedacht. Weder auf dem Rückum6
7
138
Siehe dazu auch den Leselbrief von John Sinclair, dem Herausgeber des COBUILD, in The Daily Telegraph, 11 June 1987. Das SOED verzeichnet gay im Sinne von 'homosexual' weder als Adjektiv noch als Substantiv. Siehe dazu die Überschriften, die einen Bericht über die Neuerscheinung des DCE2 in der popular press ankündigen: "Four-letter folly" in Evening Times, "Bonking by the book" in Shropshire Star, "B for Bonking" in Daily Mirror und "Dictionary drives Sun bonkers" in E.F.L. Gazette (alle 1987).
schlag noch im "Foreword" noch in der "Introduction" wird auf die Besonderheit des COBUILD hingewiesen, daß nur jeweils eine graphische Form ohne Berücksichtigung der Lautung oder eventuell vorliegender grammatischer Homonymie den Status eines Lemmas erhält. Das Ergebnis dieser Maxime, daß s.v. lead sowohl das Substantiv und Verb lead /li:d/ als auch das Substantiv lead /led/ unter einem Stichwort vereint sind oder daß s.v. well die vier Wortklassen Substantiv, Adjektiv, Adverb und Verb zusammengefaßt werden, wird in den Rezensionen, wenn überhaupt, nur knapp gestreift. Und kein Rezensent verliert eine Bemerkung darüber, daß das CULD den Versuch unternimmt, durch die alphabetische Anordnung zerrissene semantische Makrostrukturen wieder herzustellen, indem es z.B. s.v. poor auf impoverish und auf poverty verweist. Ganz anders stellt sich die Situation im DFC dar. Nicht nur der Hinweis auf dem Wörterbuch "Lernpraktisch durch die Gliederung nach Wortfamilien" deutet auf die revolutionäre Besonderheit im Bereich der Makrostuktur hin; das Auge des Benutzers und des Rezensenten wird auch gleich im "Avant-propos" an exponierter Stelle auf p. V auf das makrostrukturelle Gliederungsprinzip des regroupement gelenkt. In die Erläuterung dieses Prinzips werden effektvoll catch-phrases eingestreut wie "Les nécessités de l'ordre alphabétique doivent se concilier avec les exigences nouvelles de la lexicologie et de l'enseignement des langues ... " und "... le dictionnaire doit être un instrument de travail qu'on puisse utiliser pour l'apprentissage du français ... ." Daß dieses werbewirksame Herausstellen der makrostrukturellen Novität des DFC seine Wirkung nicht verfehlt hat, zeigen Urteile wie z.B. dasjenige von Sedagate (ohne Datum): " ... l'ouvrage offre au lecteur la possibilité d'enrichir ses moyens d'expression, et cela grâce à une présentation raisonnée du vocabulaire français par familles de mots,... " oder von Duchâcek 1971: 233: "Les mots sont regroupés par famille ce qui est avantageux du point de vue de l'apprentissage de la langue." Rezensenten lassen sich auch gerne von auf dem Cover des Wörterbuchs und im Vorwort angepriesenen lexikographischen Neuheiten leiten. Seit dem Erscheinen von Michael Wests The New Method English Dictionary sind Definitionen, die in einem begrenzten und leichtverständlichen Vokabular gehalten sind, nichts eigentlich Neues mehr. Hornbys 1948 erschienenes A Leamer's Dictionary of Current English war jedoch das erste umfassende leamer's dictionary, in dem nach dem Prinzip definiert wurde, " ... that common words should be explained by means of other common words" (p. V). Folglich untersuchen alle drei Rezensenten des ALD1 die Verständlichkeit der Definitionen aus der Sicht des Lerners (bei Pattison 1950 beträgt die Diskussion dieses Inhalts 50% des Gesamtumfangs). In den folgenden Auflagen des ALD war das Prinzip der einfachen und leichtverständlichen Definitionen nicht mehr von der Aura lexikographischer Innovation umgeben. Auf dem Rückumschlag des ALD3/W steht lediglich "practical définitions and usage notes in simple English", und im "front matter" wird nirgendwo auf die Definitionen hingewiesen. Die Folge ist unüberseh-
139
bar: Lediglich ein gutes Drittel aller ALD2- und ALD^-Rezensenten bespricht die Leistung des Wörterbuchs im Bereich der Definitionen, wobei der Anteil der Besprechung der Definition zumeist unter 10% des Gesamtumfangs liegt. Ahnliche Verhältnisse gelten für den DFC, dessen Definitionen nur ein Viertel aller Rezensenten (selten mit mehr als 10% des Gesamtumfangs) bespricht. Der Ankündigung "Ein Nachschlagewerk mit klaren, leicht verständlichen Definitionen" und dem Hinweis im "Avant-propos" (p. VI), daß "Les définitions se présentent comme une traduction explicite de tous les traits sémantiques distinctifs qui définissent le mot dans une structure donnée; ... " fehlte wohl die Attraktivität des Besonderen, um eingehender kritisch gewürdigt zu werden. Auf dem Umschlagdeckel des DCE1 dagegen ist gleich an erster Stelle zu lesen: "Definitionen: leicht verständlich mit computerkontrolliertem Grundvokabular". Und im "Préfacé" verheißt Randolph Quirk dem Benutzer des DCE, daß "his knowing this small set of words (about 2,000) is the only prerequisite for understanding the définitions of every word in the dictionary; ... " (p. VII). Die Neuheit dieses Definitionsmodus hat in Verbindung mit den werbeträchtigen Formulierungen ihre Wirkung nicht verfehlt. In 39 von 47 DCE'-Rezensionen wird die Leistungsfähigkeit eines auf 2000 definitorische Einheiten beschränkten Definitionsvokabulars thematisiert, wobei der Bereich "Definitionen" vor allem in populärwissenschaftlichen Rezensionen durchaus auf 40%-50% des Gesamtumfangs ansteigen kann. Bei letztgenanntem Rezensionsgenre hat vor allem auch das Schlagwort "computerkontrolliert" die intendierte Wirkung voll erreicht, wie die in The Economist 1978 erschienene Rezension verdeutlicht: " ... the définitions and examples were all checked for core-words by computer. This implies a justified confidence in the product... "8 Unter Zugrundelegung der Binsenweisheit, daß die Integration der Grammatik im französischen Lernerwörterbuch genauso wichtig ist wie im englischen, möchte man zu der Vermutung gelangen, daß die Leistungen der englischen und französischen Lernerworterbücher auf der Ebene der Grammatik in gleichem Maße rezensiert würden. Im DCE1 wurde zum ersten Mal in der Lernerlexikographie ein grammatisches Kodierungssystem eingeführt, das die Wortklassen Substantiv, Adjektiv, Adverb und Verb umfaßt. Auf der Rückseite des DCE1 steht als zweites Merkmal angekündigt: "Grammatik: umfassende Information durch ein ausgefeiltes Kodierungssystem hinter den Stichwörtern". Und im "Préfacé" (p. VII) kündigt Randolph Quirk als weitere herausragende Eigenschaft des DCE1 "a delicate system of grammatical coding" an und fährt fort: 8
140
Der Eindruck, den die Verwendung des Computers bei der lexikographischen Arbeit auf Journalisten macht, spiegelt sich in den Überschriften folgender Berichte anläßlich der Neuerscheinung des DCE1 im Jahr 1978 wider "Last word in computers" in The Worcester Evening News; "Easy as ABC for dictionary computer" in South Wales Argus; "Computer helps to compile new dictionary" in Scarborough Evening News (alle vom 23. Juni 1978); "Computer spells help with dictionary work" in The Yorkshire Post; "Lexicography's latest brain - the computer" in Bradford Telegraph & Argus-, "Computer sets up dictionary" in Reading Evening Post, "Computer Aids Lexicographers" in Dundee Evening Telegraph A Post (alle vom 24. Juni 1978).
"By this means, the user is offered, unobtrusively and economically, a great deal of information on the normal syntactic use of words, so that the typical dictionary entry valuably exhibits the interface of grammar and meaning." Es verwundert angesichts dieser werbeträchtigen Ankündigung kaum noch, daß mehr als drei Viertel der DCE'-Rezensenten den Wert des Kodierungssystems und die Güte des Wörterbuchs hinsichtlich der grammatischen Angaben besprechen. Darunter befinden sich äußerst detaillierte Besprechungen wie z.B. diejenigen von Standop 1985 und von Jain 1978, die mehr als die Hälfte ihrer Rezension dem Thema "Grammatik" widmen. In den DFC-Rezensionen hingegen unterzieht lediglich jeder vierzehnte Rezensent die Behandlung der Grammatik einer kritischen Untersuchung (wobei sich der durchschnittliche Umfang der Besprechung auf 11% beläuft). Womit mag das wohl zusammenhängen? Natürlich behandelt der DFC grammatische Aspekte ebenfalls sehr sorgfältig, ausführlich und lerndidaktisch gut aufbereitet. Jean Dubois und seine Co-Autoren haben allerdings kein ^uW/c/fy-wirksames Kodierungssystem entworfen, und der Hinweis "Ausführliche Angaben zur Grammatik" auf der Rückseite des Wörterbuchs nimmt sich im Vergleich mit den massierten Hinweisen im DCE' recht bescheiden aus. Hinzukommen mag wohl auch die Tatsache, daß es den Rezensenten wesentlich mehr Aufwand kostet, aus der ungeheuren Fülle der 1090 Wörterbuchseiten des DFC ein wohlfundiertes und repräsentatives Urteil über die Integration der Grammatik und deren lernergerechte Präsentation zu fällen, als einen in seiner ganzen Kompaktheit vorliegenden 'Table of Codes" unter die Lupe zu nehmen und die Setzung und Leistung der Kodes anhand einiger Stichproben zu testen. Schließlich kann die Erfassung und Gewichtung der lexikographischen Inhalte auch erfolgen
3.7.4 in Abhängigkeit der Muttersprache des Rezensenten Unterteilt man die 210 untersuchten Rezensionen nach dem Kriterium, ob der Rezensent die Sprache, die das von ihm besprochene Wörterbuch darstellt, als Muttersprache oder als Fremdsprache spricht, so ergeben sich interessante Parallelen zwischen den Rezensionen der englischen und französischen Lernerwörterbücher: Nur gut ein Fünftel der Verfasser wissenschaftlicher Rezensionen spricht Englisch oder Französisch als Muttersprache.
141
wissenschaftliche muttersprachlicher nicht-muttersprachl. Rezen ent Rezensent Rezension englische Lernerwb französische Lernerwb Summe wiss.
der Rez.
13
20%
52
80%
7
25%
21
75%
20
22%
73
78%
Im Bereich der populärwissenschaftlichen Rezensionen liegen umgekehrt proportionale Verhältnisse vor:9 muttersprachlicher Rezensent
populärwiss. Rezension
nicht-mutterspr. Rezensent
englische Lernerwb
30
61,2%
19
38,8%
französische Lernerwb
58
85,3%
10
14,7%
88
75,2%
29
24,8%
Summe der populärwiss.
Rez.
In den wissenschaftlichen Rezensionen, deren Verfasser die Sprache des betreffenden Wörterbuchs als Muttersprache sprechen, zeigt sich, daß der Schwerpunkt der Besprechung zumeist auf lexikographische Inhalte gelegt wird, die für den muttersprachigen, nicht jedoch für den fremdsprachigen Benutzer besonders relevant sind. Der am meisten und am ausführlichsten diskutierte Inhalt ist die Wortschatzerfassung. Die Tatsache, daß das untersuchte Wörterbuch eine selektive Wortschatzauswahl präsentiert, wird insofern nicht berücksichtigt, als in den meisten wissenschaftlichen Rezensionen muttersprachiger Verfasser die mangelnde Lemmatisierung des Wortschatzes beklagt wird.10 Die von den muttersprachigen Rezensenten herangezogenen Beurteilungskriterien sind zumeist auf den muttersprachigen Benutzer zugeschnitten. Der Wortschatz wird nach dem Kriterium der exhaustiven Erfassung beurteilt, bei den Definitionen legen die Rezensenten nur Wert auf Präzision, nicht aber auf Verständlichkeit (wie z.B. Kirkup 1974 und Strang 1974). Lediglich Yorkey 1979 urteilt auch aus der Perspektive des fremdsprachigen Lerners. Seiner ausführlichen Besprechung der Definitionen (11,6%) und der Gram9
Bei 19 der populärwissenschaftlichen Rezensionen fehlt der Name des Rezensenten. Da diese Rezensionen jedoch in Frankreich, in Brüssel, in Sion und in Montréal veröffentlicht wurden, ist anzunehmen, daß die betreffenden Rezensenten Französisch als Muttersprache sprechen.
10
Petti 1975:170 und Cottle 1979:195 beklagen z.B. das Fehlen von kooky, bbelia, siskin, gadwaU und bailiwick. Wagner 1969: 98 vermißt Wörter wie leggins, léonine oder luduion.
142
matik (23,4%) liegen die Kriterien "leichte Verständlichkeit bei gleichzeitiger Präzision" bzw. "Verständlichkeit und Handhabbarkeit des Kodierungssystems" zugrunde. Corbellari 1976 hat zwar vor allem den französischen Schüler des enseignement secondaire im Sinn, seine Beurteilung der Definitionen (8,1%) nach deren Verständlichkeit, der Grammatik (8,3%) nach der Darstellung der Valenz und der Satzbaumuster sowie der Kollokationen (12,8%) verdeutlicht allerdings, daß DFC und MR in dieser Rezension als Lernerwörterbücher beurteilt werden. Die Verfasser wissenschaftlicher Rezensionen, die Englisch oder Französisch nicht als Muttersprache sprechen, legen die Schwerpunkte ihrer Rezensionen besonders auf lexikographische Inhalte, die für den Fremdsprachenlerner sehr wichtig sind wie z.B. die Definitionen (Jain 1978, 13,2%), die Grammatik (Peitrequin 1975, 71,1%), die Beispiele (Söll 1967, 11,7%) oder die Anordnung der Makrostruktur (Hausmann 1974,63,4%). Die Beurteilung erfolgt nach lernerspezifischen Kriterien. Eine der wenigen Ausnahmen bildet Sochovâ 1970, die Literaturzitate im DFC für nützlicher hält als die selbstkonstruierten exemples und die die mangelnde Präzision mancher Definitionen beanstandet. Obwohl die Rezensentin Tschechoslowakei ist, verwendet sie Argumentationsweisen und Kriterien, die auf einen muttersprachigen Benutzerkreis zugeschnitten sind. "I have two words I look for as soon as a new dictionary falls on my desk: ailurophobe and felinophile." (Eric Hiscock (ohne Jahr) in The Bookseiler) Speziell am muttersprachigen Benutzer orientierte Kriterien wie dasjenige von Hiscock stehen in der Gruppe der populärwissenschaftlichen Rezensionen an einem Ende der Skala. Auf dieser sind alle möglichen lexikographischen Inhalte und Beurteilungskriterien sowohl aus der Perspektive des muttersprachigen als auch aus dem Blickwinkel des fremdsprachigen Benutzers vertreten. Erstaunlicherweise betrachten die Rezensenten mit Englisch und Französisch als Muttersprache die betreffenden Lernerwörterbücher häufig (und übrigens relativ gesehen öfter als die muttersprachigen Verfasser wissenschaftlicher Rezensionen) durch die Brille des fremdsprachigen Leraers. Zwar kommt es in dieser Gruppe von Rezensionen auch vor, daß z.B. Nigel Dennis 1978 in The Sunday Telegraph die sachliche Richtigkeit und den höheren Präzisionsgrad der Definitionen des Chambers 20th Century Dictionary im Gegensatz zum DCE' hervorhebt, daß John Wain 1978 im "Radio 4 Kaleidoscope" und P.S. 1971 am DCE' bzw. am DFC das Fehlen jeglicher etymologischer Ausrichtung bemängeln und daß Aristide 1967 in Le Figaro Littéraire dem DFC zum Vorwurf macht, er könne in puncto Wortschatzerfassung nicht mit dem für den französischen Muttersprachler konzipierten und makrostrukturell extensiven Petit Larousse mithalten. Anthony Burgess 1978 in The Observer und Philip Howard 1978 in PUNCH und in The TIMES sind als muttersprachige Rezensenten jedoch ganz besonders hervorzuheben, da sie in ihren £>C£'-Rezensionen die lernerrelevanten Bereiche der Definition und der Grammatik in aller Ausführlichkeit und anhand lernerrelevanter Kriterien beurteilen. Geradezu enttäuschend ist dagegen die Wahl der lexikographischen Inhalte und der Beurteilungskriterien der nicht-muttersprachigen Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen. Der Rezensent a.b. 1978 in Der Landbote ist der Meinung, das
143
DCE'-Kodierungssystem sei "in den meisten Fällen überflüssig". Victor Boutellier 1974 in Gymnasium Helveticum beurteilt das ALD3 hauptsächlich nach der Zahl der dort aufgenommenen Stichwörter und Idioms. Der spanischsprachige DFC-Rezensent E.C.B. 1967 in INSULA konzentriert seine Besprechung vor allem auf die Makrostruktur (44,7%) und vernachlässigt dabei wie viele seiner nicht-muttersprachigen Kollegen für den fremdsprachigen Lerner so relevante Bereiche wie die Definition, die Grammatik, die Kollokationen und die Beispiele.11
11
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Vgl. dazu Ripfel 1989: 93-111 und 284-307, wo die Autorin Fachrezensionen und journalistische Rezensionen über die wichtigsten deutschsprachigen Wörterbücher Duden. Großes Wörterbuch der deutschen Sprache (Bibliographisches Institut), Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (Klappenbach/Steinitz), Wörterbuch der Umgangssprache (Küpper), Duden. Universal Wörterbuch (Bibliographisches Institut) und Deutsches Wörterbuch (Paul/Betz) miteinander vergleicht. Während die Wissenschaftler vorwiegend die Qualität des Wörterbuchs, die Lemmaauswahl sowie die Konzeption und deren Realisation einer kritischen Würdigung unterziehen, untersucht eine Reihe von Journalisten den Unterhaltungswert des betreffenden Wörterbuchs und versucht darüberhinaus, den Wörterbuchmachern Lemmalücken nachzuweisen.
4. Die Bewertung der lexikog^raphischen Inhalte: Probleme und Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Beurteilungskriterien, der Urteile und deren Fundierungen Was erfährt der Leser von Basil Cottles Rezension 1979: 195 über die Qualität der Abbildungen im DCE1 in den folgenden Ausführungen: " ... the Castle is very odd, with no bailey or chapel and with its dumpy, spreading keep, and the church is crude,..."? Jetzt weiß der Leser wohl, daß eine Abbildung etwas unvollständig zu sein scheint und daß eine weitere nicht besonders ansprechend sein soll. Wie steht es aber wirklich mit der Qualität der Abbildungen? Ergänzen die Abbildungen die Definitionen auch sinnvoll? Erlauben sie, eine Sache als solche zu erkennen, zu deren Identifikation ein mit gemeinsprachlichen Mitteln formuliertes und aus einem begrenzten Vokabular bestehendes Interpretament nicht immer voll und ganz beitragen kann? Kann der Wörterbuchbenutzer mit Hilfe der Abbildungen seinen Wortschatz sinnvoll erweitern? Die Antwort auf all diese Fragen bleibt Cottle dem Leser schuldig. Letzterem allein bleibt es nun überlassen, sich einen Reim auf die Wertimg des Rezensenten zu machen, da er nicht weiß, ob Cottles Kritik nur auf die zwei angeführten Abbildungen zutrifft oder ob sie repräsentativ für alle Abbildungen ist. Selbst bei positiv lautenden Urteilen ist der Leser der Rezension vor Ungereimtheiten nicht sicher. Carstensen lobt am DCE1'. "Hervorragend dagegen sind die Beispiele, mit denen Wortbedeutungen usw. illustriert werden." Der Rezensent fundiert sein Urteil anhand der Beispielsätze, die die erste Bedeutung des Verbs glance in mehreren Kontexten und in mehreren möglichen syntaktischen Konstruktionen vorbildlich illustrieren, führt die Güte der Beispielsätze aber gerade auf die Tatsache zurück, daß sie dem Survey of English Usage und nicht der Feder eines Longman-Lexikographen entstammten.1 Carstensens Schlußfolgerung spricht allerdings unbeabsichtigterweise umso mehr für das Talent der Lexikographen, als sämtliche s.v. glance' aufgeführten Beispiele tatsächlich am Schreibtisch entstanden sind. Handelte es sich um Korpusbelege, wären diese - je nachdem, ob sie dem gesprochenen oder dem geschriebenen Korpus zugehören - mit "(SEU S.)" bzw. mit "(SEU W.)" gekennzeichnet.2 Im folgenden soll nun anhand der sechs lexikographischen Inhalte "Wortschatzerfassimg", "makrostrukturelle Anordnung", "Definitionen", "Beispiele", "Kollokationen" und "Grammatik" die bei der Erstellung der Beurteilungskriterien, der kritischen Bewertung und deren Fundierung involvierte Problematik erörtert werden.
1
Carstensen 1980:105: "Man glaubt schon, daß viele dieser Beispiele aus dem Survey of English Usage stammen und nicht am Schreibtisch entstanden sind."
2
Vgl. dazu die Erläuterungen im DCE1-. XI und XXVI sowie die Beispiele s.v. Utile3 (4), more' (1) und otherwise (1) und (2).
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4.1. Die Wahl der Beurteilungkriterien Die objektive Beurteilung eines Lernerwörterbuchs setzt voraus, daß der Rezensent seine kritischen Urteile auf der Basis von Beurteilungskriterien fällt, die auf das Wörterbuchgenre und den dadurch eingegrenzten Adressatenkreis abgestimmt sind. Die Erstellung der Beurteilungskriterien muß sich streng am Adressatenkreis orientieren, um bewerten zu können, wie gut das Wörterbuch auf den von ihm anvisierten Benutzerkreis zugeschnitten ist. Dieser zeichnet sich keinesfalls durch Homogeneität aus, da er allein unter den nicht-muttersprachigen Benutzern die breite Palette vom Gymnasiasten mit vier bis fünf Jahren Fremdsprachenunterricht über den Fremdsprachenlehrer bis hin zum Diplomdolmetscher und zum Universitätsprofessor umfaßt. Diese Parzellierung der Benutzerschaft spiegelt sich in einer facettenreichen Spanne von Benutzerbedürfnissen und von Benutzungssituationen wider: Während der Gymnasiast das Wörterbuch konsultiert, um z.B. s y . party zu erfahren, ob man zu deutsch eine Party schmeißen auf englisch to throw a party sagen kann, ist der Sprachwissenschaftler vielleicht eher daran interessiert, ob die Ergänzung zu an attempt at auch nicht-nominal realisiert werden kann, um sich zu vergewissern, daß die Nominalphrase an attempt at overthrowing the government grammatisch korrekt ist. Um die Validität seiner Beurteilungskriterien zu gewährleisten, muß der Rezensent schließlich noch darauf achten, daß er diese in Einklang mit den von den Herausgebern des Wörterbuchs im Vorwort dargelegten Intentionen aufstellt.
4.1.1. Geeignete Beurteilungskriterien Nur in den seltensten Fällen werden in den Rezensionen der englischen und französischen Lernerwörterbücher die zur Urteilsfindung herangezogenen Kriterien explizit genannt.3 Die überwiegende Mehrheit der Rezensenten legt ihre kritischen Urteile dar und versucht, diese möglichst reliabel zu fundieren. Die der Bewertung dienenden Kriterien müssen also aus der Argumentationsstruktur und der Fundierung der kritischen Wertäußerungen erschlossen werden. Auch Zotter 1979: 271-272 nimmt das grammatische Kodierungssystem und die Darstellung der Grammatik im DCE1 kritisch unter die Lupe, ohne die Wahl seiner Kriterien explizit darzulegen oder gar zu begründen. Aus den von ihm gefällten Urteilen gehen jedoch implizit drei Aspekte hervor, nach denen Zotter den lexikographischen Bereich der Grammatik im DCE' untersucht: a)
3
nach der Leistung des Kodierungssystems aus linguistischer Sicht: Zotter untersucht dabei vor allem, inwiefern das dreidimensionale Kodierungssystem es ermöglicht, die Satzbaumuster des Englischen wiederzugeben und präpositioZu einer der wenigen Ausnahmen gehört B^joint 1978: 467 - 468, der sieben Kriterien anführt, nach denen er die drei von ihm untersuchten DCE ,ALD und COD beurteilt.
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b)
c)
naie Ergänzungen einschließlich der semantischen Spezifikationen sowie die Obligatorität und Fakultativität von Ergänzungen zu erfassen. nach der Klarheit und Übersichtlichkeit des Kodierungssystems: Dieses Beurteilungskriterium ist vor allem aus didaktischer Sicht wichtig. Deshalb ist dem Rezensenten besonders daran gelegen, daß die Kodes mit einer gewissen Motivierung unterlegt sind (wie z.B. [P] für "plural" oder [L] für "linking verb"). nach der exhaustiven Erfassung der Satzbaumuster: Aus dem Blickwinkel des sprachlich Interessierten, der sich bei der Sprachproduktion ratsuchend an das Lernerwörterbuch wendet, um zu erfahren, ob der syntaktische Anschluß an intention mit dem to-infinitive oder mit of + -ing-form vollzogen wird, und von der Warte des Lehrers, der bei der Korrektur darauf angewiesen ist zu wissen, ob ein bestimmtes Verb, Substantiv oder Adjektiv eine bestimmte Konstruktion ermöglicht, untersucht Zotter, inwiefern im DCE1 wichtige und gängige Patterns fehlen.
Zotters Beurteilungskriterien erfüllen nicht nur den Anspruch der Validität, da sie den Anforderungen entsprechen, die Paul Procter in seiner "General Introduction" an das DCE' stellt.4 Sie sind auch im Hinblick auf das relativ breite Spektrum der Benutzer vielschichtig genug gewählt, um den linguistischen wie den didaktischen Wert der Integration der Grammatik im DCE1 zu reflektieren.3 Somit sind sowohl Lehrer und Linguisten, die zu den Lesern der Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik zählen dürften, im Bilde über den linguistischen Wert und die praktische Brauchbarkeit des Longmanschen Kodierungssystems. Die Einführung der Prinzipien des regroupement und des dégroupement im DFC wird mit "les exigences nouvelles de la lexicologie et de l'enseignement des langues" {DFC: V) begründet. Das Wörterbuch wird nicht mehr als reines Nachschlagewerk zur Dekodierung von Texten verstanden; es soll vor allem dem fremdsprachigen Lerner eine aktive Hilfe beim Spracherwerb sein. Die Verquickung und das Zusammenspiel von regroupement und dégroupement zeigt sich sehr anschaulich in Fällen, in denen homonymisiert wurde, weil einerseits die verschiedenen Bedeutungen eines Formativs zu wenige Gemeinsamkeiten aufweisen und weil andererseits diese verschiedenen Bedeutungen Ausgangspunkt für unterschiedliche Ableitungen sind. So wurde arrêter, das im MR einen einzigen Eintrag bildet, im DFC einer dreifachen Homonymisierung unterzogen (dégroupement), wobei unter den jeweiligen Einträgen deren Ableitungen als run-on entries lemmatisiert wurden (regroupement). Somit sind unter dem Stichwort 1. arrêter 'empêcher d'avancer' s'arrêter und arrêt, unter dem Stichwort 2. arrêter 'faire qn. prisonnier' arrestation, arrêt und arrêts und unter 3. arrêter 'déterminer d'une manière définitive' arrêt und arrêté gruppiert. Diese im Bereich der Lernerwörterbücher neuartige makrostrukturelle Anordnung erleichtere vor allen 4
5
"The grammatical information, which gives a comprehensive description of the syntactic behaviour of the individual items of vocabulary, is intended primarily for teachers and students of English as a foreign or second language, although others concerned with language will also find such a complete description of interest. ... The result is a system which is easily remembered and which requires no knowledge of grammatical theory to be fully understood . . . { D C E 1 : VIII). Zotters Beurteilungskriterien stehen auch in Übereinstimmung mit den von Herbst 1984b: 140-141 zur Beurteilung der Patternsysteme von ALD3 und DCE1 geltend gemachten Kriterien.
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Dingen die Wortschatzerweiterung (DFC: VI). Aus den Ansprüchen, die die Autoren des DFC im "Avant-propos" an die makrostrukturelle Anordnung des Wörterbuchs stellen, lassen sich bereits die beiden Beurteilungskriterien ableiten: a) b)
Die im Wörterbuch enthaltenen Lexeme müssen im Rahmen einer makrostrukturellen Anordnung präsentiert werden, die dem Benutzer die Erweiterung seines aktiven und passiven Wortschatzes erleichtert, und die makrostrukturelle Anordnung muß die schnelle Auffindbarkeit des gesuchten Wortes gewährleisten.
Hausmanns erstes Beurteilungskriterium für die makrostrukturelle Anordnung des Wortschatzes in einem Lernerwörterbuch läßt sich unter dem Prinzip subsumieren, daß ein Lernerwörterbuch die Aufgabe hat, "den Wortschatz in lernpsychologisch günstige Assoziationsfelder [zu] gruppieren."4' Anhand verschiedener Tests weist Hausmann nach, daß der DFC aufgrund etlicher Inkonsequenzen in der Gruppierung synchronischer Wortfamilien nicht immer zur systematischen Erlernbarkeit des Wortschatzes beiträgt.7 Hausmanns zweites Kriterium der problemlosen und raschen Auffindbarkeit des gesuchten Wortes nimmt vor allem Bezug auf die Funktion des Lernerwörterbuchs als Lesewörterbuch. Dieses Kriterium ist aus der Sicht des ungeübten bzw. linguistisch unversierten Benutzers von entscheidender Bedeutung hinsichtlich der Benutzbarkeit des Wörterbuchs. Ausgehend vom Kriterium der Auffindbarkeit kommt Hausmann 1974: 128 zu dem desillusionierenden Resümee, daß der Laie aufgrund der regroupements viele Wörter vergeblich suchen werde und daß aufgrund der in der makrostrukturellen Anordnung zutage geförderten Inkonsequenzen selbst der Fachmann nicht alles auf Anhieb finden werde.8
6
7
8
148
Hausmann 1974: 113. Der Rezensent geht der Frage nach, bei welchen Assoziationsfeldern, worunter er das Sachfeld, das Wortfeld und die Wortfamilie versteht, die größte Assoziationsmächtigkeit vorliegt. Die Wortfamilie weist Hausmann zufolge aufgrund der in ihr auftretenden paradigmatischen Beziehungen der "Durchsichtigkeit" oder "relativen Motiviertheit" (tendre—> tendresse, laid —> enlaidir, ventre —> ventru) die größte Assoziationsmächtigkeit auf. Somit kann die Anordnung der Nomenklatur in Wortfamilien als die lerndidaktisch geschickteste Art der Präsentation des Wortschatzes im Lernerwörteibuch gelten. Des weiteren spricht Hausmann sich dafür aus, undurchsichtige Verschiebungen wie z.B. tomber —> chute oder dormir—> sommeil bzw. die "totalen Übersetzungssuppletionen" wie z.B. eau - aquatique oder aveugle - cécité unter einem Stichwort zu gruppieren. Folglich sollte der Wortschatz in a) durchsichtige Wortfamilien (tendre - tendresse), b) partiell durchsichtige Wortfamilien (coeur - cardiaque) und c) suppletive Wortfamilien (foie - hépatique) gruppiert werden (pp. 113-120). Vgl. dazu besonders die Tests an den mit en- und a- präfigierten Verben (Hausmann 1974: 123126), die zeigen, daß manche Verben unter der Ableitungsbasis gruppiert sind (wie z.B. ensabler s.v. sable), andere an alphabetischer Stelle stehen (wie z.B. embobiner) und daß bei partiell durchsichtigen Wortfamilien erhebliche Inkonsequenzen in der Gruppierung auftreten (z.B. négation s.v. nier, jedoch éteindre und extinction beide an alphabetischer Stelle). Der DFC wurde nicht zuletzt auch wegen der in der (Schul-) Praxis aufgetretenen Schwierigkeiten in puncto Auffindbarkeit des Wortschatzes nur noch einmal als Dictionnaire du français contempo-
4.1.2. Einseitige Beurteilungskriterien Von einem Rezensenten kann keinesfalls erwartet werden, daß er die kritische Wertung eines lexikographischen Inhalts anhand eines exhaustiven Inventars an Beurteilungskriterien vornimmt. Jedoch kann erwartet werden, daß ein Rezensent die hinsichtlich des rezensierten Wörterbuchgenres, des Benutzerkreises des Wörterbuchs und des Adressatenkreises der Rezension relevanten Kriterien zur Beurteilung heranzieht. Dabei wird der Autor einer wissenschaftlichen Rezension einen Inhalt des Lernerwörterbuchs sowohl nach linguistischen als auch nach lernerdidaktischen, pragmatischen Kriterien beurteilen. Hingegen ist es für den Verfasser einer populärwissenschaftlichen Rezension durchaus legitim, auf streng linguistische Kriterien zu verzichten und Leistung und Grenzen des rezensierten Lernerwörterbuchs ausschließlich anhand von didaktisch-pragmatischen Kriterien zu werten, die aus der Sicht des Lehrers und des Schülers von größter Relevanz sind. In ihren wissenschaftlichen Z)CE;-Rezensionen erheben G. Stein, Zotter und Ulherr die Präzision zum obersten und zugleich einzigen Kriterium, wonach die Beurteilung der Definitionen erfolgt. Zotter 1979: 270 und Ulherr 1981: 193 heben lobend hervor, daß den Autoren des DCE1 trotz des Handicaps des begrenzten Definitionswortschatzes präzise Definitionen gelungen seien. Stein dagegen gelangt zu dem Urteil, daß der begrenzte Definitionswortschatz vor allem im Bereich der Tiere, Pflanzen, Stoffnamen und der Spiele in nicht genügend präzisen Definitionen resultiere und daß er des weiteren die Gefahr heraufbeschwöre, ungenaue und vage Definitionen hervorzubringen, in denen sogar wichtige Seme fehlten.9 Nun ist die Präzision der Definition im Lernerwörterbuch ein valides Beurteilungskriterium. Die Definition sollte sowohl von der Warte der Linguistik als auch aus der Sicht der Didaktik so weit und so gut wie möglich dazu beitragen, die Semantik des Definiendums zu erfassen. G. Stein 1979: 7 zufolge ist aber die DCE1Definition von copper1 'a soft reddish metal that is a simple substance (ELEMENT), easily shaped, and allows heat and electricity to pass through it easily* nicht präzise genug. Diese Definition ist aus gemeinsprachlicher und nicht aus wissenschaftlich-en-
9
rain illustré aufgelegt. Die neue, seit 1986 auf dem Markt befindliche Version des DFC mit dem Titel Dictionnaire du français au collège ist streng alphabetisch geordnet: "L'ordre alphabétique strict, propre aux dictionnaires, a été introduit pour faciliter la recherche du mot et de ses sens." ([Dictionnaire du français au collège: III). Auf das Problem der Auffindbarkeit des Wortschatzes im DFC spielt auch Bernard Moulin in seiner Übersicht über die Larousse-Neuheiten "Les petits nouveaux à l'école" in L'Est Républicain (5 octobre 1986) an: "L'expérience montre toutefois que trop d'enfants peu familiarisés avec sa manipulation perdent beaucoup de temps avant de trouver les mots, se découragent et renoncent." G. Stein 1979 begründet die mangelnde Präzision z.B. der Definition von bass1 'any of many kinds of fresh-water or salt-water fish that have prickly skins and that can be eaten' damit, daß der betreffende Fisch anhand der Definition nicht identifiziert werden kann (p. 7). Des weiteren fehlt nach Stein in der DCE'-Definition von bemoan 'to be very sorry because of "an element of actual verbal utterance which is close to complaining, lamenting, moaning." (p. 6). Die Ungenauigkeit der Definition führt die Rezensentin darauf zurück, daß weder lament noch moan im Definitionsvokabular enthalten sind (p. 6).
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zyklopädischer Perspektive verfaßt. Dank der Feststellung, daß copper Strom leitet, gibt sie einen entscheidenden Hinweis auf die Identifikation als "Kupfer". Die Definition von copper im SOED besticht zweifelsohne durch höhere Präzision: 'A well-known metal of a peculiar red colour; it is malleable, ductile, and very tenacious, and is found native and in many ores. Chemically it is a dyad: symbol Cu.' Diese Definition bietet dem Wörterbuchbenutzer eine hundertprozentige Identifikationsmöglichkeit von copper - jedoch nicht aufgrund des höheren Präzisionsgrades und der enzyklopädischen Ausrichtung des Interpretaments, sondern aufgrund der Angabe des chemischen Symbols Cu. Auch die SOE£>-Definition besagt, daß dieses Metall sich formen läßt und daß es leitfähig ist. Nur, um diese Informationen aus der Definition herauszufiltern, muß der EFL-learner die technischen Termini malleable und ductile verstehen. Darüberhinaus stößt er noch auf drei weitere niederfrequente Definitionsvokabeln: tenacious, ore und dyad. Wie dieses Beispiel demonstriert, ist es im Bereich der Lernerwörterbücher nicht nur damit getan, die Definitionen hinsichtlich ihres Präzisionsgrades zu beurteilen. Von gleichrangiger Wichtigkeit für die Tauglichkeit einer Definition im Lernerwörterbuch ist das Kriterium der leichten Verständlichkeit. Die Frage, ob ein z.B. deutschsprachiger Abiturient oder Student die Definitionen des DCE' oder des DFC ohne größere Probleme verstehen kann, wird in den Rezensionen von Stein, Zotter, Ulherr, Söll und Vlasäk nicht angeschnitten. Dadurch wird ohnehin nicht thematisiert, ob die in der Definition verwendeten Lexeme und syntaktischen Konstruktionen dem Adressatenkreis einen hohen Grad an Verständlichkeit und damit eine rasche Semantisierung bieten. Wie wichtig das Kriterium der leichten Verständlichkeit für die Bewertung der Definitionen eines Lernerwörterbuchs ist, mögen die folgenden Interpretamente veranschaulichen, die kaum ein deutschsprachiger Abiturient und nur wenige innerhalb der Studentenschaft allein aufgrund der Verwendung zu seltener Wörter verstehen: ALD3:
miscarriage (3)
'premature expulsion of a foetus from the womb'
ALD3:
cynical
'sneering or contemptuous'
ALD3:
fresh (6)
'presumptuous, impudent (esp towards sb of the opposite sex)'
DCE1:
fleur-de-lis
'a STYLYSED drawing of a LILY flower, formerly used on the COAT OF ARMS of the French royal family5
DFC:
2. ampoule
'Petite boursouflure bénigne de l'épiderme, consécutive à un frottement prolongé'
DFC:
se toquer de
'avoir un engouement, un caprice pour'
150
MR:
prépuce
'Repli de peau qui entoure le gland de la verge'
Andere Definitionen sind wiederum schwer verständlich durch die Verwendung polysemer Wörter und idiomatischer Fügungen, zu denen phrasal verbs, Phraseologismen und Idioms zu rechnen wären: DCE':
footman
'a manservant who opens the front door, introduces visitors, waits at table, etc., and often is dressed in special showy clothes'
DCE':
offset2
'to make up for; balance'
DCE':
Box and Cox
'to take turns in doing something'
DCE1-.
keeper (2)
'a person who is in charge of or who has special duties in relation to'
Auch eine zu komplizierte Syntax kann den fremdsprachigen Lerner vor Verständnisprobleme stellen, wie z.B. im DCE1 s.v. virginal
'of, concerning, or suitable to a VIRGIN*
concubine
'a woman who lives with and has sex with, but is not married to, an Eastern ruler'
Wie die Verzahnung von Wortschatz und Syntax dem Lerner Probleme bereiten kann, zeigt der Fall coniferous im DCE1, dessen Interpretament sich weit von der natürlichen Erklärsprache entfernt hat: 'of, related to, or being a CONIFER'10 Die Definition von coniferous hat sich nicht nur durch ihre Syntax von der natürlichen Erklärsprache entfernt; sie weist darüberhinaus das vielen Benutzern unbekannte conifer (das auch außerhalb des Definitionsvokabulars liegt) auf. In der Definition von conifer 'any of various types of tree which bear CONES (3), most of which are EVERGREEN (=keeping their leaves in winter)' wird der Lerner auf das ihm wohl unbekannte cone verwiesen, das ihn zum inzwischen dritten Nachschlagevorgang zwingt. S.v. cone (3) endet der foreign learner dann bei einem Interpretament, das ihm auf 10
Die Forderung einer "définition naturelle", d.h. einer Erklärsprache, die in Lexik und Syntax der Sprache gleichkommt, wie sie im alltäglichen Leben verwendet wird, um jemandem (z.B. einem Kind oder Jugendlichen) ein unbekanntes Wort oder eine noch nicht bekannte Wortbedeutung zu erklären, wird von Josette Rey-Debove 1971:192-195 aufgestellt. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, daß "... la définition est une explicitation naturelle dont la valeur, c'est-à-dire l'utilité réelle, est cautionnée par le lecteur moyen (non linguiste). Or le lecteur moyen n'a aucun besoin d'une description sémantique totale qui soit juste et précise:... " (p. 195). Rey-Deboves Forderung nach einer "définition naturelle" dürfte im COBUILD erfüllt sein, in dem die Definition z.B. von connive lautet: 'If you connive at something, you allow it to happen even though you know that it is wrong and should try to prevent it. Sometimes you deliberately do things that will allow it to happen.'
151
lexikalischer Ebene zwei weitere Wörter außerhalb des Definitionsvokabulars und auf syntaktischer Ebene drei durch Partizipien verkürzte Relativsätze sowie eine relativ komplexe Postmodifikationsstruktur beschert: 'the fruit of a PINE or FIR, consisting of several partly separate seedcontaining pieces laid over each other, shaped rather like this'. Und während der Wörterbuchbenutzer noch darüber grübelt, ob die Referenz von this anaphorisch oder kataphorisch ist, fehlen ihm mit großer Wahrscheinlichkeit an diesem Punkt die Energie und die Zeit, um noch bei pine und fir nachzuschlagen. Zur Bewertung der Qualität der Beispiele in den Leraerwörterbüchern werden sehr unterschiedliche Kriterien herangezogen. Firbas 1981: 171 zieht als einziges Beurteilungskriterium für den Beispielteil im DCE1 die Quantität der Beispiele heran, während Böjoint 1978: 472 größten Wert darauf legt, daß die Beispiele sehr zahlreich und dabei möglichst in der Form ganzer Sätze präsentiert werden.11 Gegen die Forderung nach einer möglichst großen Zahl von Beispielen in ganzen Sätzen gibt es sowohl aus linguistischer als auch aus didaktischer Sicht nichts einzuwenden. Der von B6joint angesprochene Beispielsatz s.v. virtual im DCE1: The king was so much under the influence of his wife that she was the virtual ruler of the country leistet zweifelsohne einen wesentlich größeren Beitrag zur Semantisierung des Lemmas als s.v. virgin2 (1) 'without sexual experience' eine Nominalphrase als einziges Beispiel: a book called "The Virgin Soldiers". Wir dürfen jedoch keinesfalls aus den Augen verlieren, daß eine große Zahl von in ganzen Sätzen formulierten Beispielen erst eine hinreichende, aber noch keine ausreichende Bedingung für die Adäquatheit der Beispiele hinsichtlich des Benutzerkreises darstellt. Beispiele in der Form ganzer Sätze sind noch keine Garantie dafür, daß sie dem Lerner die für ihn relevante Information vermitteln. Zur Illustration von scurry 'run with short, quick steps' gibt das ALD3 den Beispielsatz The rain sent everyone ~ing for shelter. Die syntagmatische Einbettung des Lemmas ist zwar gut illustriert, aber die im Beispiel beschriebene Situation legt eher raumgreifende und keine "short, quick steps" nahe. Zudem geht aus diesem Beispiel nicht der typische Subjektbereich von scurry hervor. Eine Synopsis der Beispielsätze im DCE1, im CULD und im COBUILD gibt Aufschluß über den Subjektbereich des besprochenen Lemmas: DCE1:
The mouse scurried into its hole when the cat appeared
CULD:
The mouse scurried away into its hole
COBUILD:
The pig scurried into the undergrowth ...
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152
Obwohl Béjoint in der Einleitung als Kriterien für die Beurteilung der Beispiele angibt "Donner des exemples de phrases et d'expressions précisant éventuellement le sens, et en tout cas montrant comment chaque élément lexical est utilisé dans la chaîne de la langue." (p. 467), bringt er diese Kriterien in der eigentlichen Untersuchung nicht zur Anwendung, sondern urteilt nur danach, ob die Beispiele zahlreich und in ganzen Sätzen formuliert sind.
Da Quantität bekanntlich noch längst nicht mit Qualität gleichzusetzen ist, sagt die Zahl der Beispiele in der Mikrostruktur eines Wörterbuchtyps noch wenig über deren Verwertbarkeit für den Benutzer aus. Im DCE1 ist usejul (1) durch die zwei Beispiele a useful idea und Money is always usejul illustriert. Will der Wörterbuchbenutzer wissen, mit welcher Präposition eine Personenergänzung an useful angeschlossen wird (um z.B. den Satz ein Wörterbuch ist ßr jeden Schüler nützlich ins Englische zu übersetzen), lassen ihn das DCE1 mit seinen 69000 Beispielen sowie das ALD3 und das COBUILD mit ihren je 90000 Beispielen im Stich. Unter den 54000 Beispielen des CULD gibt es immerhin eines, das den oben angesprochenen syntaktischen Anschluß illustriert: Here are the names of somepeople who might be useful toyou.12 Außer der Kontextualisierung des Lemmas im Beispielsatz und außer der Illustration der Valenz und der syntaktischen Konstruktion des Lemmas im Beispielteil ist es von außerordentlicher Wichtigkeit für den Benutzer, im Beispielteil des Eintrags die wichtigsten Kollokationen vorzufinden, die das Lemma eingeht.13 Hier sind wir an einem Punkt angelangt, der auch für den Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen von höchster Bedeutung ist. Denn gerade das Benutzungsbedürfnis des linguistisch und grammatisch ungeschulten Benutzers, der dazu neigt, die grammatische Information brachliegen zu lassen, dürfte sich wohl eher dahingehend äußern, Präpositional-, Adjektiv- und Verbkollokatoren unter einem substantivischen Lemma zu suchen, um Syntagmen wie mit dem Zug fahren, den Zug erreichen, den Zug versäumen oder der Zug fährt in den Bahnfhof ein in der Zielsprache idiomatisch realisieren zu können. Für den Benutzer des DCE' ist es ein schwacher Trost, in den Rezensionen zu erfahren, daß sein Wörterbuch zahlreiche Beispiele in ganzen Sätzen biete, die dazu noch interessant zu lesen seien, wenn er feststellen muß, daß er s.v. train' (1) 'Zug' kein einziges Beispiel und somit natürlich keine einzige Kollokation vorfindet. Lediglich der Kode [C; by + U] verrät dem geübten Wörterbuchbenutzer auf umständliche und wenig benutzerfreundliche Weise, daß man im Englischen wohl by train sagt.14 12
Die Angaben zur Zahl der Beispiele stammen vom Verlag und sind dem rückseitigen Einband der Wörterbücher zu entnehmen. Die Zahl für das CULD entstammt der Rezension von Flego (ohne Jahr): 276, da auf dem Einband und im "Preface" lediglich von "copious examples" die Rede ist. Zur Valenz von useful und der Realisierung der Wertigkeitsstellen siehe Herbst 1983: 374.
13
Die Kollokationen müssen zwangsläufig im Beispielteil untergebracht werden, wenn - wie dies in den hier untersuchten Wörterbüchern der Fall ist - in der Mikrostruktur kein separater Kollokationsteil vorgesehen ist. Die weiter oben angeführten Kollokationen mit train hätten auch nicht den Rahmen der 2000 Wörter gesprengt, in dem im DCE1 die Beispielsätze und die Definitionen gehalten sind; sie sind allesamt im Definitionsvokabular enthalten. Ein kurzer Blick auf die Konkurrenz zeigt, daß zumindest für das Stichwort train der kollokationelle Bereich wesentlich besser, wenn auch nicht exhaustiv, erfaßt wird: So bietet das CULD die Kollokation to catch the train, das COBUILD gibt an to catch the train, to go by train und the train stops, der MR enthält prendre te train und voyager par le train, der DFC führt neben letzterer Kollokation noch monter dans un train und manquer le train an. Vorbildlich und geradezu exhaustiv ist s.v. train das ALD3^0. Mit den Kollokationen to take the 1.15 am train, to travel by train, to get into/out of a train, to get on/off a train, to miss/catch the train und to have lunch on the train vermittelt es die meisten syntagmatischen Informationen.
14
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In seiner DCE1-Rezension bespricht Standop in aller Ausführlichkeit das grammatische Kodierungssystem (58,9% des Gesamtumfangs). Eine ähnlich tiefschürfende kritische Wertung nimmt Peitrequin am Patternsystem der dritten Auflage des ALD von 1974 vor (71% des Gesamtumfangs). Aus den Beurteilungen lassen sich die beiden folgenden Kriterien ablesen: a)
die linguistisch haltbare Darstellung der Satzbaupläne des Englischen und deren Kodierung mittels Buchstaben- und Zahlenkombinationen und
b)
die Korrelation zwischen den Satzbaumustern und den diese symbolisierenden Patterns.15
Standop und Peitrequin lassen die Besprechung des Themenbereichs "Grammatik im Wörterbuch" auf diesen rein linguistischen Kriterien beruhen. Die Leistungen und Grenzen der grammatischen Kodierungssysteme hinsichtlich des primär anvisierten Adressatenkreises der beiden Wörterbücher lassen die beiden Rezensenten völlig äußer acht. Benutzerorientierte Kriterien wie z.B. die Memorierbarkeit, die Strukturiertheit, die Verständlichkeit oder die Präsentation und Illustration der Kodes bleiben gänzlich unberücksichtigt. Da sich ALD3 und DCE' als Lernerwörterbücher vorwiegend auch an einen Benutzerkreis wenden, der nur über spärliche Grammatikkenntnisse verfügt, müßten auch, um das Urteil ausgewogen zu gestalten, die oben angedeuteten Kriterien zur Beurteilung der Benutzeradäquatheit und der Benutzerfreundlichkeit der grammatischen Kodierungssysteme herangezogen werden.16 Wenn die Ansprüche, die das Longman-Team selbst an sein Wörterbuch stellt, der Realität entsprächen, dann müßte ein deutschsprachiger Abiturient mit sieben bis 15
Standop 1985: 28-35 weist nach, daß die Entscheidung des Longman-Teams unglücklich war, in Anlehnung an die Londoner Grammatik (vgl. UGE: 350) die präpositionalen Ergänzungen von prepositional verbs als direct objects zu behandeln. Somit kommt es zu der unliebsamen Erscheinung, daß look einmal als [10 (af)], also als divalentes Verb, das eine fakultative, mit at angeschlossene Ergänzung hat, und ein andermal als look at [Tl], also als divalentes Verb mit zwei obligatorischen Ergänzungen kodiert wird. Schließlich wird s.v. look1 (1) die syntaktische Konstruktion to look at the baby in her bed mit [10 (at)] und im "Guide to the Dictionary", p. XXXI, die Konstruktion We looked at the man mit [Tl] kodiert, obwohl es sich um dasselbe Semem eines divalenten Verbs handelt. Eine weitere Folge der Annahme eines präpositionalen Objekts ist die Gleichsetzung der beiden verschiedenen Strukturen to tell someone something und to convince someone of something als [Dl]. Peitrequin 1975: 86-87 moniert z.B., daß Hornbys Pattern [VP4A] "subject + vi + to-infinitive" aus valenztheoretischer Sicht keine Berechtigung habe, da der Infinitiv nicht valenzgebunden sei (wie 3/80
16
154
z.B. in We stopped to have a rest in ALD : XXXI). Des weiteren spiegle sich die Symmetrie der beiden Konstruktionen to rely on someone und to catch up with someone nicht in den dafür angesetzten Kodes [VP3A] bzw. [VP2C] wider. Im übrigen fordert Paul Procter in der "General Introduction" im DCE1: VIII die Rezensenten richtiggehend dazu auf, die Verständlichkeit und Memorierbarkeit der Kodes genauer zu betrachten: "The result is a system which is easily remembered and which requires no knowledge of grammatical theory to be fully understood but which nevertheless provides a thorough analysis that is fully acceptable to modern linguists and grammarians."
neun Jahren Englischunterricht in der Lage sein, z.B. anhand der für hate2 (1) 'to have a great dislike of gegebenen Kodes [Wv6] und [T1,3,4;V3,4] die Information zu ziehen, daß das Verb nicht in der progressive form verwendet wird. Zudem müßte er durch die Kodes befähigt werden, syntaktisch richtige Konstruktionen mit hate gemäß den nicht illustrierten Kodes [T3,4;V3,4] zu bilden (wie z.B. He hates people asking him for money anhand von [V4]). Genauso wenig wie in den angesprochenen Rezensionen untersucht wird, inwieweit die kodierte Information in sich konsistent und für den Benutzerkreis verwertbar ist, so wenig wird untersucht, ob die Kodes gut memorierbar sind. Das Patternsystem des ALD3 ist deshalb so schwer benutzbar, weil zweivalente transitive Verben, die ihr direct object in der Form einer nominalen oder pronominalen Ergänzung realisieren, mit [VP6A] (Typ: Did you enjoy the film?) kodiert werden und weil der gleiche Verbtyp, der sein direct object hingegen in der Form einer -ing-form realisiert (Typ: She enjoys playing tennis), mit [VP6C] kodiert wird. Daraus zieht der Benutzer den logischen Schluß, daß alle zweivalenten transitiven Verben mit der Ziffer [6] kodiert und je nach Art der Oberflächenrealisierung ihrer Ergänzung mit einem Großbuchstaben gekennzeichnet würden. Die Hornbyschen Patterns sind jedoch unnötig kompliziert: Schließt ein zweivalentes transitives Verb seine Ergänzung in der Form eines to-infinitive an, so lautet das Pattern [VP7A] (Typ: I remembered to post your letter)-, erfolgt die Realisierung der Ergänzung durch eine thatCE;-Rezension genau korrigiert, den er aus seiner DCE'-Rezension von 1981 übernommen hat: Den erklärenden Zusatz "[familiar]", den Standop 1981: 244 in einem Zitat dem label "fml" hinzufügt, übernahm er für seine 1985: 26 erschienene Rezension unkorrigiert. fml steht jedoch nicht für "familiar", sondern für "formal".1 Dem Verlag wäre mit einer Liste der Druckfehler und der redaktionellen Versehen wohl eher gedient als dem Leser der Rezension. Mehreren Rezensenten sind die in den hier untersuchten Lernerwörterbüchern fehlenden etymologischen Angaben ein Dorn im Auge. "A serious drawback of LDCE is undoubtedly its lack of even the tiniest etymological information", urteilt Hedberg 1978: 289. David Holloway 1974 in The Daily Telegraph bemängelt am ALD3, daß es s.v. meticulous die ursprüngliche Bedeutung nicht verzeichnet hat. Die in den Wörterbuchtiteln verwendeten Epitheta Contemporary und Current lassen bereits den Schluß zu, daß es sich bei DCE1 und ALD3 um zwei Lernerwörterbücher handelt, die ausschließlich am heute gebräuchlichen Englisch und somit an einer synchronischen Beschreibung des aktuellen Sprachzustandes orientiert sind.2 Aufgrund ihrer rein synchronischen Ausrichtung verzichten ALD3 und DCE' - wie es übrigens bei allen hier behandelten Lernerwörterbüchern üblich ist - auf die Erfassung etymologischer Informationen. Somit entbehren die Urteile Hedbergs und Holloways jeglicher Validität. Im Gegensatz zu seinen englischen Pendants wird im "Avant-propos" des DFC". VI eine etwaige diachronische Ausrichtung klar ausgeschlossen: "Le plan de l'article se fonde sur l'usage actuel du français, et non sur l'histoire du mot; on a donc écarté l'étymologie, les sens vieillis ou disparus." Trotz dieser deutlichen Festlegung des Wörterbuchs auf eine streng synchronische Betrachtungsweise wirft Lewicka 1968: 224 den Autoren des DFC vor, sie verfälschten die historischen Ableitungsverhältnisse durch die Gruppierung von compassion unter dem Eintrag compatir? Und während sich René Georgin gegen die Gruppierung von habiller und habit unter einem Eintrag aufgrund ihrer verschiedenen Etymologien ausspricht, klagt P.S. die Praxis des DFC an, altérer trotz gleicher etymologischer Abkunft zu homonymisieren.4 1 2
3
4
162
Siehe im DCE1 die Auflistung der Abkürzungen auf der Innenseite des vorderen Umschlagdeckels. Während im DCE1 keine chronologischen Kriterien für die Erfassung des Englischen explizit genannt werden, enthält das ALD3: XIII die folgenden Spezifikationen: "This is a Dictionary of the English Language as it is written and spoken today by educated British men and women. It lists words, compound words and idiomatic expressions that the learner is likely to come across in everyday English speech, in official and informal writing, and in the literature of the 20th and 19th centuries." Den Erstbelegen zufolge kann compassion (Erstbeleg laut Petit Robert 1155) nicht aus dem Verbparadigma von compatir (Erstbeleg laut Petit Robert 1541) abgeleitet werden. Dieser Tatsachenbestand wird auch durch Gamillscheg, Etymologisches Wörterbuch derfranzösischenSprache bestätigt. Georgin 1967 in La Dépêche du Midi und 1968: 2: nfrz. habit < lat. habitus; nfrz. habiller < afrz. abiliier zu bille < vit. bilia 'Baumstamm'. P.S. 1971: 236: neufrz. altérer < lat. alterare zu lat. alter.
Den Urteilen von Lewicka, Georgin und P.S. fehlt die Validität, da bei einer synchronisch ausgerichteten Sprachbetrachtung nur das sprachliche Bewußtsein des heutigen Sprechers zählt. Der Sprecher des heutigen Französisch, der sich nicht sprachhistorischen Studien verschrieben hat, weiß nicht, ob compatir von compassion abgeleitet wurde oder umgekehrt; er erkennt jedoch deren Zusammengehörigkeit zu einer gemeinsamen Wortfamilie. Und diese Erkenntnis rechtfertigt den im DFC praktizierten regroupement, der ohnehin in fast allen Fällen unter dem Verbeintrag erfolgt. Im Bewußtsein des Sprechers sind weder die verschiedene etymologische Herkunft von habit und habiller noch die gemeinsame Etymologie von 1. altérer 'donner soif und 2. altérer 'modifier l'état normal' verankert. Folglich werden habit und habiller aufgrund ihrer morphosemantischen Ähnlichkeit einer Wortfamilie zugerechnet, was auch ihre Gruppierung rechtfertigt. Und aufgrund der dem Sprecher des heutigen Französisch nicht mehr bewußten gemeinsamen semantischen Komponente zwischen den beiden Bedeutungen von altérer und nicht zuletzt auch aufgrund der unterschiedlichen Ableitungen zu den beiden Bedeutungen ist der dégroupement im vorliegenden Fall problemlos zu rechtfertigen. Die von den Rezensenten vorgebrachten kritischen Wertäußerungen müssen trotz der angeführten Begründungen als nicht valide verworfen werden. In seinem Kapitel zur Behandlung der Syntax im DCE1 behauptet Zotter 1979: 273, daß die Z)C£'-Kodes den Unterschied zwischen (1)
He is sure ofwinning the prize
'Er ist sich sicher, daß er den Preis gewinnt' und
(2)
He is sure to win the prize
'Er wird sicher den Preis gewinnen'
nicht verdeutlichten. Das DCE1 gibt für sure in Satz (1) den Kode [Wal;F + of] und für sure in Satz (2) den Kode [Wa5;F3]. Die Kodes [Wal] und [Wa5] beziehen sich auf die Komparation des Adjektivs, die beiden restlichen Kodes geben die syntaktische Struktur an, in der das Lemma zu verwenden ist. Da die beiden Kodes lediglich syntaktische Oberflächenstrukturen repräsentieren, ohne irgendwelche Angaben semantischer Natur zu machen und ohne anzuzeigen, ob Referenzidentität zwischen dem Subjekt zu is sure und dem des Verbs in der -ing-form bzw. im Infinitiv besteht, fehlt dieser kritischen Wertäußerung die Validität. Man kann von diesen knappen, syntaktische Konstruktionen repräsentierenden Kodes nicht verlangen, daß sie derart detaillierte semantische Informationen liefern. Dazu wären wesentlich ausgefeiltere und aufwendigere Strukturformeln nötig, für die allenfalls ein Valenzwörterbuch Raum genug bieten könnte. Die Definitionen müssen im Verein mit den Beispielsätzen die semantischen Unterschiede herausarbeiten.3
5
Siehe zu diesem Problem auch im COBUILD s.v. sure (5) und (6), wo es den Verfassern trotz Definitionen in ganzen Sätzen nicht gelingt, den Unterschied zwischen someone is sure of doing something und someone is sure to do something klar und deutlich darzustellen.
163
4.23. Die mangelnde Reliabilität von Urteilen Der Leser der Rezension muß vom Rezensenten ein valides und reliables Urteil über die wichtigsten lexikographischen Inhalte des Wörterbuchs erwarten können. Für den Bereich der Definition z.B. kann es wohl kaum im Interesse des Rezipienten der Rezension liegen (der sich unter Umständen das besprochene Produkt kaufen will oder der, falls er es bereits käuflich erworben hat, wissen möchte, ob er einen für seine Zwecke günstigen Kauf getätigt hat) zu erfahren, daß im DCE' die Definition von golf "sounds quaint" oder daß die Definition von pole star den Begriff "Zenit" evoziere (nach Cottle 1979: 195-196). Das einzig Erstrebenswerte kann nur ein Urteil sein, das sich nicht nur in sporadischen Kritikpunkten erschöpft, sondern das möglichst repräsentativ das gesamte Spektrum der Definitionen abdeckt. Der Benutzer eines Wörterbuchs muß sich ohnehin damit abfinden, daß vereinzelt Definitionen nicht den gesetzten Standards entsprechen. Wichtig für den Benutzer eines Leraerwörterbuchs ist aber mitgeteilt zu bekommen, ob das Gros der Definitionen der spezifischen Ausrichtung auf den Benutzerkreis des Wörterbuchs entspricht. Alle anderen Ansätze und Beurteilungsversuche fuhren zu verzerrten Ergebnissen, die - je nach den wenigen Definitionen, die zur Bewertung herausgegriffen wurden - entweder leicht in Lobhudelei oder in dem Wörterbuch nicht gebührender geharnischter Kritik resultieren. Béjoint 1978: 470-471 schickt seinem Urteil über die Definitionen im DCE1 und im ALD3 die Annahme voraus, daß die DCE'-Definitionen aufgrund des begrenzten Definitionsvokabulars größere Klarheit aufweisen müßten als die seines Konkurrenten. Nachdem der Rezensent die Definitionen beider Wörterbücher anhand der Testwörter Negro, Mountie, sand, balsa und Virtual verglichen hat, beurteilt er die Qualität der Definitionen: "ALD est toujours bon, et DCE quelquefois un peu surprenant." Der Tenor dieses Urteils verleitet zu der Annahme, die ALZX'-Definitionen seien grosso modo besser als die der Longmanschen Konkurrenz. Die Qualität der untersuchten ALD3-Definitionen sei über jeden Zweifel erhaben; es ist jedoch nicht fair, die ALD^-Definitionen über die DCE;-Definitionen zu stellen. Erstens kann man nicht wie Béjoint schlichtweg behaupten, die Z)CE'-Definition von Negro 'a person who has black or dark skin by race; BLACK person' sei "vraiment très imprécise" (p. 470), obwohl diese Definition all die Seme enthält, die Negro von seinen Wortfeldnachbarn white, Indian, Asian und Eskimo abgrenzen. In der ALD Definition 'member (or, outside Africa, descendant) of one of the black-skinned African peoples south of the Sahara' werden innersprachliche mit außersprachlichen Kriterien vermischt. Die Definition weist enzyklopädische Elemente auf ('descendant' und 'south of the Sahara'), die von historischer und ethnologischer Relevanz sein mögen, jedoch nicht nötig sind, um Negro in seiner Verwendung als sprachliches Zeichen von seinen Wortfeldnachbarn abzugrenzen. Zweitens ist eine Stichprobe von fünf(!) Definitionen wenig umfangreich, um auf deren Grundlage das von Béjoint formulierte Urteil abzuleiten, das mancher Leser letztlich doch verallgemeinert und auf die Definitionen der 55000 Stichwörter des DCE1 überträgt. Drittens läßt die Reliabilität eines Urteils sehr zu wünschen übrig, das auf der Basis von vier Substantiven und nur einem Adjektiv und keinem einzigen Verb zu-
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Stande kam, wobei die Testwörter Mountie und balsa ohnehin völlig ungeeignet sind. Mountie wirft keine größeren Definitionsprobleme auf, da ein Interpretament wie 'a member of the Royal Canadian Mounted Police' vollkommen ausreichend wäre und dem Wörterbuchbenutzer ohnehin nur dann den richtigen Eindruck vermittelt, wenn er diese Polizeieinheit schon einmal gesehen hat. Die Definition von balsa läßt wie die Definition der meisten Tier-, Pflanzen- und Stoffnamen keine eindeutige Identifizierung der Sache zu, da es sich in diesen Fällen um Gattungsbezeichnungen handelt, die man als Sprachbenutzer erst dann richtig zu verwenden weiß, wenn man gleichzeitig einen damit bezeichneten typischen Vertreter der Gattung kennt.6 Viertens weist auch die Tatsache auf die geringe Reliabilität von Böjoints Urteil hin, daß Definitionen vieler beliebig herausgegriffener Wörter beweisen, daß das DCE1 auf lernergerechte Art und Weise definiert, wobei es eine höhere Verständlichkeit der Definition bei gleicher Exaktheit im Vergleich zum ALD3 erreicht. Das Stichwort hostage soll dies verdeutlichen: ALD?\
'person (less often, a thing) given or left as a pledge that demands will be satisfied'
DCE1
'a person kept by an enemy so that the other side will do what the enemy wants'
Darüberhinaus mögen die ALD^-Definitionen von pill (2) 'oral contraceptive', to swop 'exchange by barter', to flabbergast 'overwhelm with amazement', hot (3) 'fiery, eager; intense; violent; impetuous' und fresh (6) 'presumptuous, impudent (esp towards sb of the opposite sex)' als reliable Beispiele genügen, um die lexikalische Inadäquatheit vieler ALZ^-Definitionen hinsichtlich der Bedürfnisse des foreign learner aufzuzeigen. Besonders im Bereich der populärwissenschaftlichen Rezensionen werden des öfteren Urteile gefällt, deren Reliabilität sehr zu wünschen übrig läßt. Während Popham 1978 in The Middlesborough Evening Gazette behauptet, daß "anyone new to the language" die einfachen und klaren Definitionen im DCE1 verstehen könne, zieht Brace 1978 in The Birmingham Post aus der seines Erachtens nicht eng genug gegen socialism und communism abgegrenzten Definition von fascism den voreiligen Schluß, daß "... complex words reveal the limitations of the defining vocabulary." Wie wenig reliabel Braces Urteil ist und wie klar und leichtverständlich DCE'-Definitionen auch mit einem stark reduzierten Definitionsvokabular erklären können, stellen sie bei komplexen Begriffen wie z.B. denjenigen von common sense, alienation, paranoia, existentialism, Weltanschauung oder pyramid unter Beweis. Der klare und auch bei der Erläuterung komplizierter Sachverhalte leichtverständliche Definitionsansatz der Longman-Lexikographen kommt in aller Deutlichkeit bei einer Gegenüberstellung der ALD1- und DCE'-Definitionen von parabola zum Ausdruck:
6
Siehe dazu auch den an die Grenzen der Validität gehenden Versuch G. Steins 1979: 7, die Präzision der DC£'-Definitionen anhand der items bass, quail, dahlia, marjoram, copper, iron, baccarat und backgammon festzustellen, zu dem die Rezensentin abschließend festhält: "The lack of preciseness is particularly conspicuous for names of animals, plants, substances, and games. From the definitions given, the respective, objects can hardly be identified,..."
165
ALD3:
'plane curve formed by cutting a cone on a plane parallel to its side, so that the two arms get farther away from one another.'
DCE':
'a curve which is like the line made by a ball when it is thrown in the air and falls to the ground'.7
Bei einer kritischen Besprechung der lexikographischen Inhalte der Definitionen und der Beispiele ist es aufgrund der nahezu unüberschaubaren Fülle des zu bewertenden Materials sicherlich nicht einfach, zu reliablen Urteilen zu gelangen. Diese Tatsache sollte aber noch lange keine Berechtigung dafür sein, lediglich inhaltsbezogene Kritik an einigen DCE'- und ALZ^-Beispielsätzen zu üben, wie dies bei Standop 1981: 245 und 252 geschieht. Welchen Aussagewert bezüglich der Qualität der Beispielsätze haben kritische Wertäußerungen, in denen Standop ein inhaltlich bedenkliches Beispiel wie We've decided to cement our garden as we don't likeflowers(s.v. cement? (1) im DCE1) oder den "aufdringlichen britischen Nationalstolz" in dem Beispiel In Britain an accused man is presumed (to be) innocent until he is proved guilty, (s.v. presume (1) im ALD1) anprangert? Unter inhaltlichem Aspekt ist Standops Kritik sicherlich berechtigt. Der Leser der Rezension fragt sich jedoch zu Recht, ob die kritischen Wertäußerungen repräsentativ für die Beispiele im DCE' und ALD3 sind oder ob es sich nur um einzelne ungeschickte Bildungen handelt. Dem Beispiel s.v. presume im ALD3 wird sogar Unrecht getan, wenn man an ihm nur den britischen Nationalstolz bemängelt, der in ihm durchschimmern mag. Es gilt zu bedenken, daß dieses Beispiel Vorzüge in sich vereinigt, die man sich vom Beispielteil eines Lernerwörterbuchs nur wünschen kann: Es veranschaulicht das Pattern [VP25] und somit Syntax und Valenz eines Verbs mit direktem Objekt und Objektkomplement, das fakultativ mit to be angeschlossen wird. Es illustriert die aus kontrastiver Sicht interessante Passivierbarkeit des Verbs presume. Es bietet die Kollokationen to presume an accused man innocent und to prove an accused man guilty. Letztlich stellt es das Lemma in einen typischen außersprachlichen Kontext, der zusätzlich zur Definition Rückschlüsse auf die Semantik des Lemmas zuläßt. In puncto Grammatik im Wörterbuch enthalten vor allem populärwissenschaftliche Rezensionen wenig reliable Urteile. So behauptet Fitzek 1978 in ihrer im "Hessischen Rundfunk" gesendeten DCE'-Rezension, daß das grammatische Kodierungs-
7
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Daß andererseits die DC£;-Definitionen nicht von jedem, der anfängt, Englisch zu lernen, verstanden werden können, zeigt sich an der Verwendung von nicht-transparenten Phraseologismen, Komposita, Ableitungen und phrasal verbs sowie am Gebrauch von Wörtern, die polysem sind oder außerhalb des Definitionsvokabulars liegen. Vgl. dazu im DCE1 die Definitionen von turnkey, drop (8), afternoon (1), helter-skelter2, penguin, enliven, offset2, keeper, usurer, sawn-off shotgun, pi, machinegun, footman und seedy (1).
system " ... dem Benutzer auf unterschwellige und leicht verständliche Weise reichliche Information über den normalen syntaktischen Gebrauch von Wörtern ..." biete.8 Leicht verständlich kann syntaktische Information im Grunde nur dann sein, wenn sie in der Form mnemotechnisch geschickt aufgebauter und in sich konsistenter Kodes dargeboten wird, so daß analoge Strukturen sich in analogen Kodes widerspiegeln. Dies trifft eigentlich nur auf Kodes wie [10] für monovalente, intransitive Verben wie sneeze oder cough zu. Als mnemotechnisch günstig erweisen sich auch Kodes wie [T] für transitive, [D] für ditransitive Verben und [L] für linking verbs sowie die arabischen Ziffern wie z.B. [3], solange sie die gleiche syntaktische Struktur auch bei verschiedenen Wortklassen und Wertigkeiten repräsentieren.9 Die Verständlichkeit der Kodes für das Gros der Benutzer, das sich mit der "General Introduction" und dem "Table of Codes" nicht vor der Benutzung des DCE1 auseinandergesetzt hat, wird jedoch sehr zu wünschen übriglassen, wenn ein foreign leamer s.v. mathematical (1) den Kode [Wa5] oder s.v. know [Wv6] vorfindet. Als noch problematischer erweisen sich dreidimensionale Kodes der Art [T5a,(b)] wie s.v. know (1) oder direkt darunter s.v. know (2) der Kode [T6a,b]. Um die hierin verschlüsselte grammatische Information zu bekommen, muß der Benutzer in der "General Introduction": XXXIV-XXXV nachlesen, wo er auch über die je drei unterschiedlichen Funktionen der Kleinbuchstaben [a] und [b] aufgeklärt wird. Wie reliabel Fitzeks Urteil ist, zeigen Kodes wie z.B. s.v. see' (2) [Wv6;Tl,5a,6a;V2,3(fml & only paji.),4,8] oder s.v. hate' (1) [T1,3,4;V3,4], wovon einzig und allein der Kode [Tl] durch zwei Beispiele illustriert ist. Wie der Benutzer des DCE1, von dem man keineswegs annehmen kann, daß er mit der Londoner Grammatik vertraut ist, aus diesen Kodes "auf unterschwellige und leicht verständliche Weise" Informationen ziehen kann, die ihn zur Konstruktion grammatisch korrekter Sätze befähigen, wird die Rezensentin erst noch genauer erklären müssen.10
4.2.4. Urteile, die nur bedingt haltbar sind Bestimmte Rezensenten fällen Urteile, die auf den ersten Blick fundiert und reliabel zu sein scheinen, die sich jedoch bei einer genaueren Analyse als nur bedingt haltbar oder sogar als imberechtigt erweisen. Nickolaus hebt an den Definitionen des DFC
8 9
10
Siehe dazu auch das ähnlich positiv ausgefallene Urteil von Wain 1978 im "Radio 4 Kaleidoscope". [3] steht z.B. stets für einen to-infinüive in Kodes wie [C3] an attempt to climb the mountain, [U3] There is some reason to believe it, [F3] John is eager to please, [T3] I want to go oder [V3] I want him to go. Wie benutzerfreundliche und -gerechte Syntaxpatterns aussehen können, beweist die Neuauflage des DCE von 1987, die s.v. hate1 (2) explizite Pattems wie z.B. [T + v-ing\ (anstatt [T4]) oder [T + obj + to-v] (anstatt [V3]) angibt, die unmittelbar durch die Beispiele She hates being late for work bzw. rd hate you to think we were late on purpose illustriert werden.
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und des MR deren Klarheit und Einfachheit als begrüßenswertes Merkmal hervor.11 Zweifelsohne sind die meisten Definitionen im DFC und im MR konzise formuliert und dabei sehr exakt. Die Lexikographen unter der Leitung von Jean Dubois und Alain Rey haben sich jedoch nicht in dem Maße wie die Autoren der hier untersuchten englischen Lernerwörterbücher zum Ziel gemacht, die Interpretamente durch die Verwendung eines zahlenmäßig restringierten und hochfrequenten Vokabulars möglichst leicht verständlich zu machen. Das Definitionsprinzip der Nennung des genus proximum und der differentia specifica führt in den Interpretamenten der französischen Wörterbücher sehr häufig zu für den Nichtmuttersprachler schwer verständlichen Hyperonymen: DFC:
2. ampoule
'Petite boursouflure bénigne de l'épiderme, consécutive à un frottement prolongé'
DFC:
canoë
'Embarcation légère de sport, mue à la pagaie'
Andere Definitionen übersteigen den Wortschatzhorizont vieler Benutzer: DFC:
importuner
'Causer du désagrément, de l'ennui, par une conduite intempestive ou par la répétition'
MR:
prépuce
'Repli de peau qui entoure le gland de la verge',
die dazu zwingt, s.v. gland (2) 'Extrémité antérieure de la verge' und s.v. 1. verge 'Organe de la copulation (chez l'homme et les mammifères)' nachzuschlagen. Dem Benutzer, der copulation nachschlagen muß und dort 'Accouplement du mâle avec la femelle' vorfindet, dürfte spätestens an diesem Punkt die Freude an seinem Wörterbuch vergangen sein. Wiederum andere Definitionen werfen Verständnisprobleme im Bereich der Lexik und der Syntax auf wie z.B.: MR:
prison
'Etablissement fermé aménagé pour recevoir des condamnés à une peine privative de liberté ou des prévenus en instance de jugement' oder
DFC:
1. louer (1)
Louer une chose, 'en donner la jouissance, moyennant un loyer, une rémunération, pour un temps déterminé, et en en conservant la propriété'12
11
12
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Nickolaus 1972: 23-24: "[der DFC] ... erklärt in klarer, einfacher Art 'le mot dans une structure donnée" und "Die 'définitions' entsprechen den Hinweisen in der 'présentation': sie sind 'aussi simples, courtes et exactes que possible". Zum Problem der Verständlichkeit der Definitionen für den deutschsprachigen Schüler siehe Hausmann 1979: 335-337, wo der Autor die DFC- und AÖ?-Definitionen von pont 'Brücke' vergleicht und zu dem Ergebnis gelangt, daß die Erklärsprache den Wortschatz des deutschsprachigen Schülers nach vier Jahren Französischunterricht bei weitem übersteige.
Wie man mit einfachen Worten und klarer Syntax trotzdem konzise, dabei leichtverständlich und gleichzeitig exakt definieren kann, zeigt die Definition von importuner im Dictionnaire dufrançaislangue étrangère, niveau 2: Importuner qqn (soutenu), c'est le DÉRANGER, le FATIGUER par sa présence, ses questions, etc. Standop 1981: 243-244 zeigt sich von dem Versuch, mit einem beschränkten Definitionsvokabular zu definieren, sehr angetan: "Eine wesentliche und begrüßenswerte Neuerung des DCE besteht in der Begrenzung des benutzten Vokabulars:... " Auch die werbeträchtige Erwähnung der "computer-checking programs" {DCE1: IX) scheint bei Standop im Sinne des Herausgebers und des Verlags gefruchtet zu haben: "Eine Liste des benutzten Vokabulars ist im Anhang abgedruckt, und der Computer hat sichergestellt, daß auch tatsächlich keine anderen Wörter benutzt wurden." Aus dem positiven Urteil Standops geht jedoch nicht hervor, daß es sich bei den 2000 in den Definitionen verwendeten Wörtern keineswegs um semantische, sondern um ausdrucksseitige Einheiten handelt. In der Zahl 2000 ist also nicht berücksichtigt, daß Formative wie right als Adjektiv, als Adverb und als Substantiv verwendet werden. Zudem treten in den Definitionen auch polyseme Wörter auf wie z.B. ear in der Bedeutung 'Ähre' oder interest in der Bedeutung 'Zins': com' (2)
'(the seed of) a type of tall plant grown, esp. in America and Australia, for its ears of yellow seeds' und
moneylender
'a person who lends money, and charges interest on it'.
Bedenkt man des weiteren, daß in den DCE'-Definitionen neben den durchsichtigen Ableitungen und Komposita auch Wörter außerhalb des 2000 Einheiten umfassenden Definitionsvokabulars in Kapitälchen verwendet werden, um die Konzision und Präzision einer Definition sicherzustellen wie s.v. machinegun
'a quick-firing gun, often supported on legs, which fires continuously as long as the TRIGGER is pressed' und
i.v.
'a STYLYSED drawing of a LILY flower, formerly used on the COAT OF ARMS of the French royal family*,
fleur-de-lis
dann wird klar, daß der Benutzer schon über ein Inventar von mehreren tausend Sememen verfügen muß, um alle Definitionen auf Anhieb zu verstehen. Damit aber noch nicht genug: Das Verständnis vieler DCE'-Definitionen wird zusätzlich erschwert durch
169
a)
undurchsichtige Komposita wie in s.v. afternoon (1)
b)
c)
d)
'(of) the period between midday and sunset',
Phraseologismen und Mehrwortlexeme wie s.v. relay' (1)
'one part of a team or organization, that takes its turn in keeping an activity going continuously, a fresh group replacing a tired one',
s.v. happen (1)
'to take place' und
s.v. drop (8)
'to say softly or in passing',
phrasal verbs, deren Bedeutung nicht aus der Summe der Bedeutungen des Basisverbs und der Partikel oder Präposition hervorgeht wie s.w.free-fall(2)
'the part of a jump or fall from an aircraft which is made before the jumper opens an apparatus for slowing him down (PARACHUTE)' oder
s.v. offset2
'to make up for' und
undurchsichtige Ableitungen wie s.v. enliven
'to make (people or events) more active, spirited, or cheerful' oder
s.\. penguin
'any of several types of often large black-and-white flightless seabirds of esp. the ANTARCTIC, which use their wings for swimming'.
Schließlich zeigen Definitionen wie diejenige von footman
'a manservant who opens the front door, introduces visitors, waits at table, etc., and often is dressed in special showy clothes'
mit dem polysemen introduce und den nicht-transparenten wait at und showy in aller Deutlichkeit, daß der Computer lediglich in der Lage war, Formative, jedoch keine semantischen Einheiten zu checken, und wie schnell man sich selbst als renommierter Linguist durch gekonnte Publicity täuschen lassen kann. Rezensenten des DFC kritisieren mitunter in aller Schärfe, daß das Wörterbuch im Beispielteil keine Literaturbelege (citations), sondern fast ausschließlich von den Lexikographen gebildete Beispiele (exemples) aufweist. Sochovä 1970: 257 würde den schulbuchartigen Beispielsätzen des DFC Literaturzitate vorziehen, da letztere nach
170
Ansicht der Rezensentin das französische Gedankengut und die französische Denkweise reflektierten.13 Es steht gar nicht zur Debatte, daß eine citation über einen höheren Grad an Authentizität verfügt als ein am Schreibtisch des Lexikographen entstandener exemple. Die Entscheidung von Dubois et alii für die exemples ist wohl eher auf Gründe der Pragmatik und der Lernerorientiertheit des Wörterbuchs zurückzuführen. Im Petit Robert werden neben den citations aus gutem Grund auch exemples verwendet. Der Beispielteil des Petit Robert s.v. permettre mag die Problematik der citations für ein Lernerwörterbuch illustrieren: 1. Die Konstruktion permettre quelque chose à quelqu'un wird durch die citation «La trahirez-vous, cette confiance que vous-même avez semblé me permettre?» (LACLOS) und den exemple Son médecin lui interdit l'alcool, mais lui permet le tabac veranschaulicht. Aus der citation geht durch die Verwendung des Pronomens me dessen Status eines complément d'objet indirect nicht eindeutig hervor. Aus diesem Grund steht im exemple "lui", das sich morphologisch von le, dem complément d'objet direct, unterscheidet. Des weiteren bietet der exemple das Antonymenpaar permettre interdire sowie eine anschaulichere Kontextualisierung als die citation. 2. Die Konstruktion permettre à quelqu'un de faire quelque chose wird ebenfalls durch eine citation und einen exemple illustriert: «Elle me permit plusieurs fois de lui donner un baiser» (ROUSSEAU) Son patron lui a permis de ne pas venir travailler ce matin. Die o.a. Bemerkung bezüglich der Pronomina hat auch hier Gültigkeit. Hinzu kommen noch zwei weitere Vorzüge, die der exemple gegenüber der citation aufweist. Zum einen wird durch die Verwendung des passé composé die Stellung des Objekts vor der frniten Verbform angezeigt, und zum anderen zeigt die verneinte Konstruktion an, daß die Negationspartikeln ne...pas im Unterschied zu Konstruktionen mit finiten Verbformen beide vor dem Infinitiv stehen.
13
Auch Le Bidois 1967 spricht in Le Monde in diesem Zusammenhang davon, daß der Leser die "citations enrichissantes puisées chez les bons écrivains de notre temps" den exemples vorziehe, und P.S. 1971: 236 bemerkt sarkastisch: "Il n'y a plus d'écrivains. Ces hommes qui sont morts employaient un français qui est mort.... Foin de Molière ou de Valéry!... Suivant le même principe: à bas les morts! les articles de ce dictionnaire n'admettent strictement aucune citation empruntée à un grand écrivain."
171
3. Die nicht-nominale Ergänzung von permettre in der Form eines «jwe-Satzes wird aufgezeigt anhand von zwei citations: «Maman, d'ordinaire intraitable sur les questions d'heure, permettait que je prolongeasse la veillée» (GIDE) und «Mais je ne permets pas qu'un autre me les serve (ces plaisanteries)» (Edmond RESTAND). Die Verwendung des subjonctif nach permettre que wird in beiden citations sehr schön illustriert. Der Satz von André Gide zeigt jedoch ein weiteres Problem der citations auf. Aufgrund des Vorkommens der relativ seltenen Lexeme intraitable sur und la veillée wäre dieser Satz aus lexikalischen Gründen nicht besonders geeignet für ein Lernerwörterbuch.14 Der Beleg von Restand deutet auf ein eher pragmatisches Problem der citations hin. Da der Satz aus seinem textuellen Gefüge und damit aus seinem Zusammenhang gerissen wurde, weist er die vier Pronominalformen je, me, un autre und les auf. Die Verwendung von je wirft keine besonderen Verständnisprobleme auf, da es zumeist eine exophorische Referenz herstellt. Problematischer hinsichtlich der Verständlichkeit des Satzzusammenhangs ist die Verwendung des anaphorischen Pronomens les, dessen Referent auch prompt durch einen Klammerzusatz angegeben werden mußte. Zu den bereits erwähnten Problemen kommt erschwerend hinzu, daß der Lexikograph zumeist im literarischen, im journalistischen oder auch im gesprochenen Korpus nicht immer geeignete Sätze vorfindet, die die wichtigsten Kollokatoren des Lemmas veranschaulichen. So liefern im Petit Robert die citations s.v. thèse (1) und s.v. problème (1) und (2) lediglich die Kollokation la solution d'un problème. Die wichtigen Adjektiv-Substantiv-Kollokationen wie z.B. un problème insoluble, politique, économique oder une thèse adverse und die Verb-Substantiv-Kollokationen wie z.B. soulever, poser, aborder, traiter, résoudre un problème oder avancer, soutenir, défendre, réfuter une thèse mußten deswegen extra von den Lexikographen hinzugefügt werden.15 Schließlich und endlich bedarf es wohl keiner gesonderten Beweisführung, um zu zeigen, daß die citations nur in den allerseltensten Fällen das von Sochovâ angesprochene typisch französische Gedankengut vermitteln. Hornby, Gatenby und Wakefield führten als erste in der Lernerlexikographie Satzbaumuster für Verben ein, die dem Lerner ermöglichen sollten, " ... to use verbs in the ways that are in accordance with correct usage." (ALD': XI). Während die verb pattems in der zweiten und dritten Auflage des ALD mit geringfügigen Änderungen übernommen wurden, entwarf man bei Longman ein dreidimensionales Kodierungssystem, das die Wortklassen Verb, Substantiv, Adjektiv und Adverb umfaßt. Da für den Adressatenkreis des ALD3 und des DCE1 die Handhabbarkeit der im Kodierungssystem symbolisierten Satzbaupläne von zentraler Bedeutung ist, vergleicht Béjoint 1978: 473 die beiden Systeme des ALD3 und des DCE' nach dem Kriterium 14 15
172
Hinzu käme noch die heutzutage veraltete Verwendung des subjonctif imparfait (que je prolongeasse) in der ersten Person Singular. Vgl. dazu auch die Einträge problème und thèse in Langenscheidts Kontextwörterbuch FranzösischDeutsch.
der Klarheit der Darstellung und kommt dabei zu dem überraschenden Urteil: " ... je trouve le système d&ALD plus clair que celui de DCE." Ein Kodierungssystem kann wohl erst dann als übersichtlich und klar bezeichnet werden, wenn einerseits die einzelne Symbole mnemotechnischen Wert besitzen, d.h., wenn sie eine grammatische Eigenschaft auf leicht memorierbare Art und Weise anzeigen wie z.B. [I] für "intransitive" oder [T] für "transitive". Andererseits sollte größtmögliche Konsistenz unter den Symbolen herrschen, d.h. ein bestimmtes Symbol sollte sich immer auf die gleiche syntaktische Oberflächenstruktur beziehen. Analogien zwischen syntaktischen Strukturen sollten sich auch in Analogien zwischen syntaktischen Kodes niederschlagen. Auf welch wackeligem Fundament Béjoint sein Urteil aufbaut, soll ein Vergleich der Patterns des Verbs remember im ALD3 und im DCE' veranschaulichen. Zu diesem Zweck wollen wir die Kodes gegenüberstellen, die beide Wörterbücher für bestimmte Satzbaumuster setzen: [VP2A]
I can't remember
[10]
[VP6A]
I can't remember his name
[Tl]
[VP16B]
I remember her as a slim young girl
[Tl(ai)]
[VP7A]
I remembered to post your letters
[T3]
[VP6C]
I remember posting your letters
[T4]
[VP9]
I remember (that) she wore a green hat
[T5a]
[VP10]
I can't remember where she lives
[T6a]
[VP8]
I can't remember how to get there
[T6b]
[VP19C]
Do you remember me/my asking you that same question?
[V4]
Die erste ins Auge stechende Besonderheit des Z)C£'-Kodierungssystems ist die Kennzeichnung aller "monotransitive verbs" durch den sprechenden Buchstaben [T], wohingegen der Status der Transitivität des Verbs aus den ALZ)J-Patterns nicht ersichtlich ist. Aus den Patterns [VP6A] und [VP16B] geht nicht hervor, daß das zweite Satzbaumuster die Erweiterung des ersten durch ein Objektkomplement ist. Das DCE1 trägt dieser teilweisen syntaktischen Parallelität Rechnung, indem es für die Satzstruktur mit Objektkomplement den Kode [Tl] (für I remember her) wiederholt und die Erweiterung durch ein Objektkomplement (as a slim young girl) mittels [( the illus at head. by ¡owl. close together. tum the other -v., respond to violence with non-violence. O Mat« 5.38. ' ^ - b o n e n the bone below the eye. tongue-ln-v, c> tongue. 2 [U] impudence; saucy talk or behaviour: He had the ~ to ask me to do his work for him! No more of your o vt [VP6A1 be impudent to: Stop ~ing your mother! -cheeked suffix (with an adj): ¡rosy-^ed 'boys, boys with rosy ~ s . ~ y adj saucy; impudent, adv (aus dem ALD3)
So gehörte das Wortbildungselement -cheeked zu cheek? 'Wange', das durch Konversion entstandene Verb to cheek sowie das Adjektiv cheeky und das Adverb cheekily jedoch zu cheek' 'Frechheit, Unverschämtheit'. Wie wenig benutzerfreundlich der völlige Verzicht auf Homonymisierung (selbst bei lautlicher Verschiedenheit wie z.B. bei lead /li:d/ und lead /led/) sein kann, erfährt der Benutzer des COBUILD, der Formen und Bedeutungen von to lie 'lügen' nachschlagen will: Durch die Formenvielfalt lie, lies, lying, lay, lain; lied am Anfang des Eintrags verwirrt, wird er endlich unter der 19. Unterbedeutung fündig, kurz bevor die mit lie gebildeten phrasal verbs abgedruckt sind.3
3
Zur Homonymisierung im Wörterbuch und den damit verbundenen lernpsychologischen Vorteilen siehe Hausmann 1974:103-105. Siehe auch die weiteren dort aufgeführten Literaturhinweise.
287
53.1.2.
Die Gruppierung des Wortschatzes in synchroni sehe Wortfamilien
Das Beispiel cheek hat es bereits angedeutet: Semantische und lernpsychologische Gründe rechtfertigen eine Homonymisierung. Bei dieser Aufspaltung in zwei separate Einträge wäre es sinnvoll, die jeweiligen Ableitungen als Sublemmata bzw. als nin-on entries zu dem dazugehörigen Lemma zu reihen. S.v. cheek1 'Wange' erscheint also -cheeked, s.v. cheek1 'Frechheit' werden cheeky, cheekify und to cheek aufgeführt. Da das Lernerwörterbuch seinen Beitrag zur systematischen Wortschatzerweiterung leisten muß und da ökonomisches Wortschatzlernen die Bewußtmachung lexikologischer Strukturen zur Voraussetzung hat, ist es lernpsychologisch notwendig, den Wortschatz in Wortfamilien zu lernen. Den einzelnen Gliedern einer synchronischen Wortfamilie eignet aufgrund ihrer ausgeprägten gegenseitigen semantischen und morphologischen Abhängigkeit die größte Assoziationsmächtigkeit aller Feldgruppierungen.4 Der DFC berücksichtigt diese wortschatzdidaktischen Anforderungen, indem er Wortfamilien unter dem Verbeintrag als run-on entries gruppiert: "Les regroupements ne sont pas artificiels: ils n'intègrent pas les formes apparentées par la seule étymologie et ils n'admettent que celles qui demeurent liées les unes aux autres par des rapports à la fois morphologiques et sémantiques." (DFC, "Avant-propos": V) Wie die beiden Prinzipien des dégroupement und des regroupement im DFC Hand in Hand gehen, veranschaulicht das Beispiel ravir. 1. ravir [ r a v i r ] v. tr. 1" Ravir une personne, l'enlever par force ou par ruse (littér.) : Ravir un enfant
à ses parents
(syn. : ENLEVER, KIDNAPPER).
— 2° Arracher une personne à l'affection de ses parents, de ses amis : La mort leur a ravi leur fille. — J° Ravir l'honneur à une femme, la séduire. • rapt n. m. Enlèvement d'une personne mineure : Etre accusé du rapt d'une jeune fille (syn. : KIDNAPPING). • ravisseur, eu se n. Personne qui a commis un rapt : Les ravisseurs exigent une forte rançon avant de rendre l'enfant à ses parents.
2. ravir [ r a v i r ] v. tr. X" Ravir quelqu'un, lui faire ¿prouver un vif sentiment d'admiration, d'enchantement : Cette musique a ravi tous ceux qui l'ont entendue (syn. : CHARMER). Ce que vous me racontez me ravit (syn. : ENCHANTER). — 2° Etre ravi de (avec un nom ou un infin.), être ravi que (et le subj.), éprouver un vif plaisir : Je suis ravi de vous revoir (syn. : ENCHANTÉ). Je suis ravi qu'il ait réussi son examen (syn. : I HEUREUX, CONTENT). • Loc. ADV. A ravir, de fa;on admirable : Cette femme chante à ravir. Elle est belle à ravir. • ravi, e adj. Qui exprime une joie intense : Avoir un air ravi (syn. : RADIEUX). • ravissant, e adj. Se dit d'une personne ou d'une chose qui transporte d'admiration ou procure un plaisir extrême par sa grande beauté : Elle est ravissante dans cette robe bleue (syn. : SÉDUISANT). On entendait une musique ravissante (syn. : DELICIEUX). Il possède une villa dans un site ravissant (syn. ADMIRABLE). • ravinement n. m. : Etre plongé dans le ravissement en écoutant une symphonie ( s y n . : ENCHANTEMENT).
4
288
Eine sehr ausführliche Diskussion dazu liefert Hausmann 1974: 112-128.
Aufgrund der semantischen Disparatheit der Sememe wird trotz desselben Etymons (ravir < vlat. rapire < klat. raperé) homonymisiert in 1. ravir, dessen Sememe das Rauben als gemeinsame semantische Basis haben, und in 2. ravir, dessen Sememe durch das gemeinsame Element des Betörens und Entzückens zusammengehören. Außer aus semantischen Gründen rechtfertigt sich die Homonymisierung durch eine morphologische Erwägung: 1. ravir bildet mit le rapt und le ravisseur eine Wortfamilie, während 2. ravir Ableitungsbasis für ravi, ravissant und für ravissement ist. Dank der Gruppierung nach Wortfamilien kann der Benutzer des Wörterbuchs die Verben zusammen mit den dazugehörigen Substantiven und Adjektiven lernen, so daß er bei aktiver Textproduktion je nach den syntaktischen Erfordernissen des Satzes das passende Wort in der erforderlichen Wortart parat hat.5 Für 1. ravir ergeben sich folgende Verschiebebeziehungen: ravir un enfant —> le rapt d'un enfant la personne qui a ravi un enfant — > le ravisseur d'un enfant
Eine streng alphabetisch angeordnete Makrostruktur hätte dem Lerner nicht in demselben Maße deutlich gemacht, daß rapt das zu 1. ravir gehörige Substantiv ist, das das Resultat der Verbhandlung bezeichnet. Damit der Benutzer rapt auch im Wörterbuch finden kann, wird es an alphabetischer Stelle mit einem Verweis auf 1. ravir verzeichnet. Vergleicht man das syntaktische Verhalten und die inhaltlichen Beziehungen von arriver zu arrivée und von partir zu départ, so erscheint es keineswegs gerechtfertigt, daß im DFC arrivée s.v. arriver gruppiert wird, départ jedoch an alphabetischer Stelle erscheint. S.v. partir wird nicht einmal auf départ verwiesen. So wichtig es für das ökonomische Wortschatzlernen ist zu wissen, daß menacer als Substantiv menace, mendier mendicité, enchanter enchantement, embrasser embrassade, contribuer contribution und colporter colportage haben, so wichtig ist es auch zu lernen, daß die in analoger semantischer Beziehung zum Verb stehenden Substantive zu tomber und zu dormir la chute bzw. le sommeil sind, auch wenn es sich hierbei um Suppletivformen handelt. Das morphosemantische Kriterium für den regroupement im DFC hätte aus lernökonomischen und linguistischen Gründen einem streng strukturell-semantischen Kriterium weichen müssen.6 Auch die englischen leamer's dictionaries müßten, um ökonomisches Wortschatzlernen zu fördern und um lexikologische Strukturen bewußtzumachen, Verschiebebeziehungen, die vom synchronischen Standpunkt aus nicht mehr ohne weiteres erkennbar sind, durch ein Verweissystem bzw. durch die makrostrukturelle Anordnung kenntlich machen. Das CULD ist das einzige englische Lernerwörterbuch, das mit Hilfe von Querverweisen oder durch Sublemmatisierung die folgenden Verschiebebeziehungen verdeutlicht: 5
Hausmann 1974: 118 spricht in diesem Zusammenhang von der Kenntnis der Verschiebebeziehungen als einem wichtigen 'Mittel zum Aufbau der produktiven Kompetenz".
6
Vgl. dazu auch die Forderungen und Vorstellungen von Hausmann 1974: 127-128 und von Bornas 1981: 54.
289
broad die flee fly high receive sell deny refuse
breadth dead flight flight height reception sale denial refusal
Aus lernökonomischer Sicht sinnvoll wären auch Verweise in Fällen "totaler Übersetzungssuppletion".7 Gemeint sind damit volkstümlich entwickelte Substantive, denen gelehrte graeco-lateinische Relationsadjektive gegenüberstehen: engl.: eye nose tongue mouth law town the country sun moon body
franz.: ocular nasal lingual oral legal urban rural solar lunar physical
oeil estomac foie lait loi ville la campagne eau chaleur vent
oculaire gastrique hépatique lactique légal urbain rural aquatique thermique éolien
Die Relevanz der Kenntnis dieser Verschiebebeziehungen findet ebenfalls ihren Niederschlag in der produktiven Kompetenz: He lives in the country — > He lives in a mral area L'oursin vit dans l'eau —> L'oursin est un animal aquatique In puncto Wortfamilien müssen noch einige Anstrengungen unternommen werden, damit die Lernerwörterbücher dem Benutzer bei der systematischen und ökonomischen Festigung und Erweiterung des Wortschatzes eine echte Hilfe bieten.
7
290
Dieser Ausdruck stammt von Ch. Schwarze; zitiert nach Hausmann 1974:119.
53.2. Konsequenzen für den mikrostrukturellen Aufbau "Alphabetisch aufgebaute L2-Wörterbücher müssen eine in die Mikrostruktur integrierte onomasiologische Sekundärgliederung zum methodischen Gebot erheben." (Zöfgen 1985: 67) Effizientes Wörterlernen mit dem einsprachigen Lernerwörterbuch setzt voraus, daß dem Benutzer Wort- und Sachfelder präsentiert werden, aus denen die Stellung des betreffenden Lemmas in der jeweiligen Feldgruppierung hervorgeht.
53.2.1. Das Lemma in seinem Wortfeld Geht man von dem Postulat der strukturellen Semantik aus, daß Bedeutung und Verwendung eines Wortes durch die Bedeutungen und Verwendungen deijenigen Wörter determiniert werden, die zu ihm in paradigmatischer Relation stehen, also Wortfeldnachbarn sind, hat es wenig Sinn, die einzelnen Glieder eines Wortfeldes separat zu lernen. Ein Wort lernt man am besten und systematischsten in Abgrenzung zu seinen Wortfeldnachbarn. Im DCE2 sind zu diesem Zweck Diagramme entworfen worden, in denen die einzelnen Wortfeldnachbarn verzeichnet sind. Das Diagramm s.v. walk enthält 31 Verben des Wortfelds des Gehens, wobei die einzelnen Verben in Gruppen mit gemeinsamen Merkmalen eingeteilt sind. Hiermit kann der Lerner sich zwar einen schnellen Überblick über das betreffende Wortfeld verschaffen, er kann aus der Darstellung jedoch nicht ersehen, welche die exakten Unterschiede zwischen den Verben amble, saunier, stroll und wander sind, die alle vier mit "slowly and aimlessly" charakterisiert werden. Für den Lerner wesentlich informationshaltiger sind die "USAGE NOTES", in denen die Unterschiede in der Verwendung und in der Semantik verschiedener Wortfeldnachbarn exemplifiziert werden. S.v. wind werden z.B. die Unterschiede zwischen dem Lemma und dessen Wortfeldnachbarn breeze, gust und gale beschrieben. Über einen Verweis auf das Lemma storm erhält der Benutzer in der USAGE NOTE s.v. storm die sechs weiteren Miglieder des Wortfelds cyclone, typhoon, hurricane, whirlwind, tornado und waterspout einschließlich der zwischen ihnen bestehenden semantischen Unterschiede. Auch die Angabe von Synonymen stellt einen willkommenen Beitrag zur Erfassung des Wortfelds dar. Das DCE2 und das COBUILD verzeichnen die Synonyme zu einzelnen Definitionen. Diese Angabe der Systemsynonymie zeigt dem Benutzer s.v. help1 (1) im DCE2 zwar an, daß ein Verb wie assist zu help in paradigmatischer Relation steht, sie gibt jedoch nicht Aufschluß darüber, in welchen Beispielsätzen help
291
und assist tatsächlich substituierbar wären.8 Für den Lerner günstiger ist die Methode der Angabe der Satzsynonymie, wie sie im DFC praktiziert wird. Durch die Angabe des Synonyms direkt hinter dem jeweiligen Beispiel(-satz) weiß der Benutzer genau, daß das Lemma in dem betreffenden Fall durch das angegebene Synonym substituierbar wäre. Bei den drei Beispielsätzen zu ravissant kann der Benutzer darauf vertrauen, daß er in dem Satz Elle est ravissante dans cette robe bleue das Lemma durch séduisante, in dem Satz Ott entendait une musique ravissante das Lemma durch délicieuse und in II posséde une villa dans un site ravissant das Lemma durch admirable ersetzen könnte, ohne eine inakzeptable Äußerung zu bilden. Während der fremdsprachige Benutzer in den englischen Wörterbüchern nie mit Sicherheit feststellen kann, ob die angegebenen Systemsynonyme tatsächlich das Lemma substituieren können, weil ihm dazu die sprachliche Kompetenz fehlt, trägt der DFC mit der Angabe tatsächlich substituierbarer Satzsynonyme dazu bei, daß der Benutzer sich auf diese Weise eine sichere Kompetenz in der Beherrschung der synonymischen Wortfeldnachbarn aneignen kann.9
53.2.2. Das Lemma in seinem Sachfeld Will man die Namen der Schachfiguren oder die verschiedenen Teile eines Autos lernen, genügt es, im DCE2 s.v. chess bzw. s.v. car die Abbildungen der Figuren bzw. der Autoteile mit deren Benennungen zu studieren. Diese Abbildungen vermitteln Sachwissen in visualisierter Form, ohne daß dazu lange Bedeutungserklärungen nötig sind. In einer USAGE NOTE unter dem Eintrag car wird zudem noch erläutert, wann man to drive oder to steer a car sagt, wann to travel by car, to travel/to ride in John's car und wann to get into the car und to get out of the car verwendet werden. Diese Zusammenstellungen von Wörtern, die Dinge und Vorgänge bezeichnen, die mit dem 8
9
292
In dem DCü^-Beispiel Can you help me with my homework? wäre der Ersatz von help durch assist ungewöhnlich. Im COBUILD ist das s.v. cross (4) angegebene Synonym overcome lediglich in dem Satz There is no easy way of crossing difficult social frontiers ... für das Lemma substituieibar, nicht jedoch in dem zweiten Beispiel But last week the 37-year-old sportswoman crossed a bold new threshold. Vgl. dazu Hausmann 1974:108-110.
Lemma in sachlichem oder begrifflichem Zusammenhang stehen, können, wenn sie geschickt gemacht sind, eine effiziente Vokabelhilfe darstellen. Es hat jedoch wenig Sinn, die ein Sachfeld konstituierenden Dinge einfach aufzuzählen, ohne die Unterschiede sprachlich oder visuell zu klären.10 Was für den Lerner hingegen sinnvoll wäre, ist die Zusammenstellung von Bezeichnungen und Ausdrücken, die zu einem thematischen Bereich bzw. zu einem Sachfeld gehören. Dabei sollten sachliche Unterschiede erklärt und auch sachfeldrelevante sprachliche Wendungen und Kollokationen angegeben werden. Als Vorbild könnte die Behandlung der Sachfelder im Dictionnaire du français langue étrangère, niveau 1 dienen, in dem s.v. voiture die Abgrenzung des Lemmas zu auto, automobile und camion vorgenommen wird, in dem die zum Sachfeld gehörigen Bezeichnungen capot, coffre und rétroviseur eingeführt und erklärt werden, in dem die Verben conduire und klaxonner kontextualisiert werden und in dem der Benutzer die Kollokation allumer les phares sowie das Funktionsverbgefüge faire de la voiture kennenlernt. voiture [vwatyr] n. f.
I. Je prends ma voiture tous les matins pour aller travailler. • Tu veux t'acheter une voiture neuve ou une voiture d'occasion ?
S. 1. Une voiture (sens I) est un VÉHICULE servant à transporter de deux à six personnes environ, par oppos. au CAMION qui transporte des marchandises. Voiture a pour syn. technique AUTOMOBILE ou, en langue courante, AUTO. Faire de la voiture, c'est R O U L E R . Une voiture a un C A P O T sous lequel se trouve le MOTEUR et un C O F F R E dans lequel on met les bagages. Le RÉTROVISEUR permet au C O N D U C TEUR de voir les véhicules qui viennent derrière. La nuit, on C O N D U I T en allumant les P H A R E S . K L A X O N N E R , c'est avertir les autres voitures ou les piétons de sa présence. — 2. Voiture (sens II) désigne chacune des parties d'un TRAIN ou d'un M É T R O ; il a pour syn. WAGON en parlant d'un train et, le plus souvent, C O M P A R T I M E N T en parlant du métro. Dans une voiture de train ou de métro, on s'asseoit sur des
BANQUETTES.
• (sujet qqn) faire de la voiture II y avait trop de monde sur les routes, nous avons fait peu de voiture cet été. II. Sur les billets de train sont inscrits le numéro de la voiture et celui de la place de la personne qui voyage.
Für den Rezensenten gilt bei der Beurteilung der Darstellung von Sachfeldern allerdings zu bedenken, daß Abbildungen sowie Erklärungen der Unterschiede zwischen verschiedenen Bezeichnungen und andere sachfeldrelevante Informationen sehr viel Platz kosten. Zudem ist ein Lernerwörterbuch primär ein dictionnaire de langue, das
10
Das Lernerwörterbuch darf nicht dem Fehler verfallen, die von Paul Robert initiierten «développements analogiques» nachzuahmen, wie sie im Petit Robert (für ein allerdings muttersprachiges Zielpublikum) durchgeführt sind. Allein unter der ersten Bedeutung von voiture wird dort auf nicht weniger als 43 Bezeichnungen für Fahrzeuge des Sachfelds "voiture" verwiesen. Für den Lerner sind diese exhaustiven Aufzählungen wenig sinnvoll, da er die meisten dieser Bezeichnungen ohnehin nicht kennt und sie folglich extra nachschlagen muß.
293
seine Stärken somit auch in den Bereichen Syntax, Semantik und Syntagmatik suchen sollte.11
53.23.
Komposita: die Determinantia des als Determinatum fungierenden Lemmas
Welcher Lerner hat noch nie vor dem folgenden Problem gestanden: Heißt dt. Rennwagen im Englischen race car oder racing carl Darüber geben die englischen learner's dictionaries weder s.v. car noch s.v. race Auskunft. Lediglich das CULD führt racingcar als Sublemma zu race1 an. Wenn der Benutzer noch etwas genauer nachsieht, findet er in den übrigen Wörterbüchern s.v. racing das Kompositum racing car. Dieses Problem läßt sich also bei eifriger Nachschlagearbeit noch lösen. Da Komposita wie police car oder sports car der Selektivität der Nomenklatur zum Opfer fallen, wäre es sinnvoll, diese Art durchsichtiger Komposita unter dem Eintrag des Determinatums aufzuführen. S.v. car 'Auto' figurierten also police car, racing car, sports car und second-hand car. S.v. car 'Eisenbahnwagen' kämen railway car, restaurant car, dining car. Auf diese Weise hätte der foreign learner Gelegenheit, seine Kenntnisse der Komposita zu vervollkommnen. Überdies bekäme er allmählich ein Gespür für die Bildung von Komposita und insbesondere für die Form des Determinans (engl, police car versus racing car und restaurant car versus dining car). Noch komplexer sind Fälle wie Sonnenfinsternis und Mondfinsternis. Da neben sun und moon auch die aus Gelehrtenbildungen hervorgegangenen Relationsadjektive solar und lunar existieren und somit als potentielle Determinantia in Frage kommen, gibt es theoretisch drei Möglichkeiten der Determinierung von eclipse: (a)
a sun eclipse a moon eclipse
(b)
a solar eclipse a lunar eclipse
(c)
an eclipse of the sun an eclipse of the moon
Weil in diesem Fall ein gewisser Grad an Fachsprachlichkeit vorliegt, optiert der Benutzer wohl am ehesten für die Komposition mit gelehrten Elementen, also: solar eclipse und lunar eclipse. Die learner's dictionaries verzeichnen s.v. eclipse jedoch alle einheitlich eclipse of the sun. Das DCE2 verbucht darüberhinaus allerdings lunar eclipse. Und damit wird der Lerner allein gelassen. Sind die geläufigen Bildungen nun eclipse of the sun, aber lunar eclipse, oder kann man auch von solar eclipse und von eclipse of the moon sprechen? Diese Frage vermag dem Wörterbuchbenutzer nur der 11
294
Zur Erfassung von Sachfeldern in Lerner- und Lernwörteibüchem siebe auch Zöfgen 1985b: 66-67.
native speaker zu beantworten. Gerade weil der fremdsprachige Benutzer nicht wissen kann, welche Form der Determinierung bei einem bestimmten Determinatum usuell ist, müssen diese durchsichtigen Komposita im Eintrag des Determinatums angeführt werden. Das Wissen, daß dt. Bombe auf französisch la bombe heißt, kann man beim Französischlerner vorausschicken. Für die Bildung des Äquivalents zu Atombombe böte das französische Wortbildungssystem die theoretischen Möglichkeiten bombe à atomes, bombe d'atomes, bombe atomique und bombe nucléaire. Der Herausgeber eines Wörterbuchs darf vom Benutzer nicht verlangen, s.v. atome, atomique und nucléaire, also unter den einer Hypothesenbildung des Benutzers entsprungenen Determinantia nachzuschlagen. Benutzerfreundlichkeit heißt, die gängigen und durchsichtigen Komposita unter dem Eintrag des Determinatums aufzuführen: une bombe atomique, une bombe incendiaire, une bombe à hydrogène, une bombe à neutrons, une bombe au phosphore. Dasselbe gilt für das Stichwort énergie, unter dem die Komposita l'énergie mécanique, électrique, solaire, thermique, hydraulique, éolienne, nucléaire erscheinen sollten. Leider ist der Benutzer immer noch auf das zweisprachige Wörterbuch angewiesen, wenn er z.B. ein Kompositum wie Windenergie sucht. Er wird in den französischen Lernerwörterbüchern weder s.v. énergie noch s.v. vent noch s.v. éolien und in den leamer's dictionaries weder s.v. energy noch s.v. aeolian/eolian noch s.v. wind fündig.
295
5.4. Die lexikographischen Inhalte Aussprache, Orthographie, Silbentrennung, Morphologie, diasystemati sehe Markierung, Idiomatik und Illustrationen Wie bei jeder Sache, die es zu beurteilen gilt, gibt es auch in der einsprachigen Lernerlexikographie Inhalte, die für die Beurteilung des Wörterbuchs relevanter sind als andere. Sicherlich hängt die Wichtigkeit eines bestimmten lexikographischen Inhalts auch vom einzelnen Benutzer und dessen typischen Benutzungssituationen und Nachschlagebedürfnissen ab. Es mag sogar Benutzer geben, die im Lernerwörterbuch lediglich orthographische Feinheiten nachschlagen. Für diese Benutzer wäre somit - aus subjektiver Perspektive betrachtet - die Angabe der Orthographie am wichtigsten. Genausowenig wie man die Leistung eines Taschenrechners nach den vier Grundrechenarten beurteilen kann, steht es zu Gebote, die Angabe der Orthographie der Lemmata zum Parameter für die Beurteilung der Qualität eines einsprachigen Lernerwörterbuchs zu machen. An dieser Stelle sollen die diffizilen Probleme, die die Angabe der Aussprache, der Orthographie, der Silbentrennung und der Morphologie aufwirft, keinesfalls in Abrede gestellt werden. Für diese Inhalte genügt es jedoch, dem fremdsprachigen Benutzer eine didaktisch sinnvolle Norm bzw. einen Standard zu vermitteln, mit dem er sich in keiner Kommunikationssituation sprachlich kompromittiert. Richtig auszeichnen können die Herausgeber eines Lernerwörterbuchs sich eher in den Bereichen der Valenz, der Syntax, der Syntagmatik, der Semantik und der makrostrukturellen Anordnung des Wortschatzes. Bei den Definitionen, den Kollokationen, den Beispielsätzen und der Gliederung des Wortschatzes nach lernökonomischen Gesichtspunkten gilt es, in Theorie und Praxis gewonnene Erkenntnisse benutzergerecht in die lexikographische Praxis umzusetzen. Eine tieferschürfende Besprechung der Themenbereiche Aussprache, Orthographie, Silbentrennung und Morphologie bietet sich wohl nur dann an, wenn diese eine besondere Neuerung aufweisen. In diesem Zusammenhang wäre z.B. an die Behandlung der Kurz- und Langvokale in der 1974er Ausgabe des ALD zu denken, als John Windsor Lewis als Verantwortlicher für die Aussprache die phonologische Opposition zwischen Kurz- und Langvokalen in der Aussprachenotation ausschließlich auf die Unterschiede in der Vokalqualität festlegte.12 Der Bereich der diasystematischen Markierungen ist besonders für die aktive Sprachproduktion von Belang. Schließlich muß ein Wörterbuch vermeiden helfen, daß der foreign leamer Wörter wie subway oder sidewalk in Großbritannien falsch verwendet, und es muß klarstellen, in welchen Gesprächssituationen Äußerungen wie I'm pissed off oder je m'emmerde deplaziert sind. Der Rezensent wird hier vor allen Dingen die Stringenz und Konsequenz der Setzung der diasystematischen Markierungen sowie deren Verständlichkeit und Unterscheidbarkeit beurteilen können. Die Aufnahme von Idioms im einsprachigen Lernerwörterbuch ist praktisch nur zu rezeptiven Zwecken gedacht. Man kann von einem einsprachigen, einbändigen Lernerwörterbuch nicht verlangen, derart präzise Angaben zu Semantik, Syntax und 12
296
Siehe dazu die Rezensionen von Petti 1975: 172, Strang 1974: 378, Gimson 1974: 95 und Standop 1985:18-19.
Gebrauchsbedingungen von Idioms zu machen, daß der Nicht-Muttersprachler sie aktiv anwenden kann. Dafür gibt es Spezialwörterbücher wie z.B. das Oxford Dictionary of Current Idiomatic English, phrase, clause & sentence idioms oder das Longman Dictionary of English Idioms. Nicht jedes Lernerwörterbuch enthält Bilder, Zeichnungen oder Fotographien, die die Definitionen gegebenenfalls visuell unterstützen. Von den hier besprochenen Wörterbüchern sind lediglich diejenigen von Longman und der Oxford University Press mit Illustrationen ausgestattet. Bei den Illustrationen sollte wohl der rein pragmatische Wert beurteilt werden. Werden die Illustrationen so geschickt eingesetzt, daß sie dem Lerner bei der Textrezeption eine echte Hilfe bieten, d.h. hilft die Illustration, den Formativen shrew, vole oder hollyhock einen außersprachlichen Referenten zuordnen, falls die Definition dies nicht geschafft hat? Kann man die Illustrationen zum Wortschatzlernen verwenden, d.h. ist der Benutzer in der Lage, anhand der Abbildung "car" die Teile des Autos zu lernen? Oder dienen manche Illustrationen lediglich als Blickfang und wären besser weggelassen worden, um ein paar Beispielsätze mehr aufzunehmen?13
13
Zur Verwendung und zum Nutzen von Illustrationen und Fotographien im einsprachigen Lernerwörteibuch siehe Hupka 1989.
297
5.5. Die Würdigung der verlegerischen Entscheidungen Keinen Einfluß auf die Beurteilung des linguistisch-didaktischen Werts eines Lernerwörterbuchs, jedoch sehr wohl auf dessen Handhabbarkeit in der Praxis der Benutzungssituationen haben verlegerische Entscheidungen wie das Druckbild und die Qualität von Papier und Aufmachung. In bezug auf das Druckbild wäre wichtig, daß die Lemmata, die Phraseologismen, die Sublemmata, die run-on entries sowie die Idioms leicht und schnell auffindbar sind. Größere Übersicht des mikrostrukturellen Aufbaus ist auch dadurch gewährleistet, daß - wie dies im COBUILD der Fall ist - mit jeder Unterbedeutung, mit jedem Phraseologismus und mit jedem Idiom ein neuer Absatz beginnt. Mehr Übersicht und angenehmeres Lesen garantieren dort auch die "extra columns" mit den Informationen zu Grammatik und Wortfeldnachbarn, die aus dem eigentlichen lexikographischen Text ausgegliedert sind. Ein solches Druckbild erfordert zwar im Vergleich zu dem des DCE oder des ALD sehr viel mehr Platz, besticht allerdings durch große Benutzerfreundlichkeit. Relevant für ein ermüdungsfreies Lesen der Wörterbuchartikel sind auch die Größe der Lettern sowie die optische Trennung von Objekt- und Metasprachlichem durch verschiedene, gut unterscheidbare Schriftarten. Es wäre z.B. vorteilhaft, wenn sich die Beispiele dank einer eigenen Schriftart von den Definitionen abhöben und wenn die syntaktischen Patterns ebenfalls drucktechnisch so gestaltet wären, daß der Benutzer die Satzbaupläne inklusive der Valenzen sozusagen synoptisch erfassen kann. Erfahrungswerte zeigen, daß das Gros der Käuferschicht von Lernerwörterbüchern nicht bereit ist, sich mehrere Lernerwörterbücher zu kaufen. Da Lernerwörterbücher somit über Jahre hinweg regelmäßig benutzt werden, mag der pragmatisch denkende Rezensent unter Umständen auch an die Qualität des Papiers und des Einbands denken. Es macht schon einen gewissen Unterschied, ob ein Wörterbuch die Papierqualität eines DCE1 aufweist, dessen Papier bei Einwirkung von Sonnenlicht vergilbt und bei hastigem Blättern leicht einreißt, oder ob das Papier durch die Qualität der nicht vergilbenden und strapazierfähigen £>FC-Blätter besticht. Der Preis des Wörterbuchs sollte zwar nicht überbewertet werden, er bestimmt jedoch zweifelsohne - in Relation zum linguistisch-didaktischen Wert des Wörterbuchs gesehen - das Kaufverhalten des Kunden. Erfahrungsgemäß gibt es leider - allerdings auch verständlicherweise - eine große Zahl von Sprachenlernern, die ihre Entscheidung über den Kauf eines bestimmten Wörterbuchs von der Anzahl der Seiten und der Stichwörter abhängig machen, die ihnen der Wörterbuchverlag pro Währungseinheit bietet.
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6. Abschließende Bemerkungen It is the fate of those who toil at the lower employments of life ... to be exposed to censure without hope of praise ... . Among these unhappy mortals is the writer of dictionaries .... Every other author may aspire to praise; the lexicographer can only hope to escape reproach, and even this negative recompense has been yet granted to very few. (Samuel Johnson, Dictionary of the English Language, Preface) Dr Johnsons Worte haben auch heute noch insofern Gültigkeit, als die meisten Rezensenten einsprachiger Lernerwörterbücher in ihren Rezensionen versuchen, den Lexikographen Fehler bei der Erstellung des Wörterbuchs nachzuweisen. So zeigt Standop 1985: 26 auf, daß die vierte Unterbedeutung des Lemmas water im DCE1 sich auf eine vom Lexikographen konstruierte Mehrdeutigkeit zurückführen läßt. G. Stein 1979: 8 führt den Beweis, daß in der Definition von baby außersprachliche mit innersprachlichen Kriterien vermischt wurden, und Dennis 1978 in The Sunday Telegraph kritisiert sachliche Unstimmigkeiten an der Z)CE;-Definition von funny bone. Bei den wissenschaftlichen Rezensenten ist die Tendenz unverkennbar, in der Besprechung des Wörterbuchs stets den wissenschaftlichen Sachverstand durchschimmern zu lassen, auch wenn dies für die Belange des betreffenden Lernerwörterbuches wenig relevant ist oder gar zu einem nicht-validen Urteil führt. Ellegärd 1978: 235-236 und Peitrequin 1975: 87 bemängeln an den DCE1- und an den ALD3-Kodes [V3] bzw. [VP17], daß diese den bereits von Chomsky diskutierten tiefenstrukturellen Unterschied und die sich daraus ergebenden unterschiedlichen Transformationsmöglichkeiten zwischen den beiden Konstruktionen I persuaded a doctor to examine him und I wanted a doctor to examine him nicht klarzustellen vermögen.1 A.C. Gimson 1974: 96 zeigt sich mit der Entscheidung von John Windsor Lewis nicht einverstanden, im ALD3^4 den ersten Bestandteil des Diphthongs sowohl in high als auch in how mit /a / zu transkribieren. Und Lewicka 1968: 224 führt eine sprachhistorische Begründung für ihre Ansicht an, wonach die Gruppierung des Substantivs compassion im DFC unter dem Verbeintrag compatir unzulässig ist. Aber auch die Verfasser populärwissenschaftlicher Rezensionen sind zumeist bestrebt zu zeigen, daß sie über manches Detail besser Bescheid wissen als die Lexikographen. Man denke in diesem Zusammenhang nur an die Bemerkungen von Georgin 1968: 2 zur diasystematischen Kennzeichnung der Lemmata im DFC oder an Brown 1987 in The Mail on Sunday, der den COBUILD-Lexikographen vorschlägt, wie sie die Definition von reggae inhaltlich verbessern könnten. Neben den Definitionen gehört insbesondere der lexikographische Inhalt "Wortschatz und Wortschatzerfassung" zu den Steckenpferden vieler Rezensenten. Gerade in diesem Bereich spielt die subjektive Einstellung des Rezensenten eine große Rolle, wenn es darum geht, über die Lemmatisierung bzw. die Auslassung eines bestimmten Wortes zu befinden. In den meisten Fällen schicken sich die Rezensenten an, Wörter oder Unterbedeutungen aufzuspüren, die in dem betreffenden Wörterbuch nicht be1
Dieses Beispiel scheint so beeindruckend zu sein, daß es selbst in Benson 1986: 234 noch einmal diskutiert wird.
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rücksichtigt wurden. Diese Vorgehensweise ist wohl nicht zuletzt deshalb so beliebt, weil es aus rein pragmatischen Gründen wenig Aufwand erfordert, anhand von ein paar gesammelten Karteikärtchen, auf denen Neologismen oder fachsprachliche Termini registriert sind, den Grad der Wortschatzerfassung eines Lernerwörterbuchs zu überprüfen.2 Cottle 1979: 195 zeigt sich enttäuscht darüber, daß die Autoren des DCE1 Wörter wie siskin, gadwall, francolin, bunter, elvan, esker, gabbro und keuper nicht lemmatisiert haben, ohne dabei zu bedenken, daß deren Berücksichtigung eventuell den für das Lernerwörterbuch gesteckten fachsprachlichen Rahmen sprengen könnte. Schließlich bemängeln Wagner 1969: 98 und P.S. 1971: 236 am DFC das Fehlen von Wörtern wie lamaserie, leggins, léonine, luduion, lupus, boulingrin und brandebourg, ohne die Validität ihrer Kritik an einem lediglich 25000 Lemmata umfassenden Lernerwörterbuch zu überdenken. Die Praxis der Rezension einsprachiger englischer und französischer Lernerwörterbücher sieht in vielen Fällen leider so aus, daß der Rezensent keine Vorüberlegungen anstellt, um die Parameter auszuloten, innerhalb deren Grenzen seine Urteile und kritischen Wertäußerungen dem Prinzip der Validität entsprechen. In vielen Rezensionen ist nicht bedacht worden, wer der typische Benutzer des zu rezensierenden Wörterbuchs ist, in welchen Benutzungssituationen das Wörterbuch konsultiert wird und welchen Rahmen die Herausgeber des Wörterbuchs hinsichtlich dessen Leistungen und Grenzen gesteckt haben. Darüberhinaus verraten die Urteile der Mehrheit der Rezensenten, daß die Plurifunktionalität des einsprachigen Lernerwörterbuchs als Lese-, Schreib- und Lernwörterbuch keine Berücksichtigung gefunden hat. Selbst wenn die vom Rezensenten gefällten Urteile valide, fair und wohlbegründet sind, kann sich der Leser der Rezension oft nicht des Eindrucks erwehren, daß die vorliegenden Urteile für das besprochene Wörterbuch nicht repräsentativ sind; zumindest weiß man als Leser in etlichen Fällen nicht genau, ob die geäußerte Kritik symptomatisch für das ganze Wörterbuch ist oder ob sie lediglich ein paar wenige Einzelfälle betrifft. Es ist einleuchtend, daß in einem Wörterbuch die eine oder andere Definition etwas mißraten ist, daß nicht jedes Beispiel höchst idiomatisch und geschickt formuliert ist und daß manches label und manche Ausspracheangabe diskutabel sind. Es kann jedoch weder im Sinne des Rezensenten noch im Sinne des Lesers sein, in einer Rezension ein paar lexikographische Schnitzer eines Wörterbuchs aufzuzeigen, ohne dessen Leistung und Wert in einem bestimmten lexikographischen Bereich global zu beurteilen. Schließlich hat die Rezension mitunter auch die Aufgabe, den Leser möglichst objektiv und verläßlich über das besprochene Wörterbuch zu informieren. Als weiteres Problem bei der Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher ergibt sich, daß die meisten Rezensenten selbst nicht typische Benutzer des Wörterbuchs sind, das sie kritisch würdigen. Die Ursache hierfür mag darin liegen, daß der Rezensent die im rezensierten Wörterbuch beschriebene Sprache als Muttersprache spricht und somit gänzlich verschiedene Nachschlagebedürfnisse als der anvisierte Benutzerkreis hat. Eine weitere Ursache ist sicherlich auch in der Tatsache zu sehen, 2
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Vgl. dazu die Ausführungen von Peter Ackroyd in "Map of the sea of words" in The TIMES July 16, 1987: "There is, in addition, a favourite game among reviewers who have spent a few hours reading the Supplement.... It is known as 'spot the omission' "
daß der Rezensent entweder als Wissenschaftler oder als Journalist mit dem von ihm rezensierten Wörterbuchgenre nie oder nur sehr selten arbeitet. Dadurch fehlt in manchen Fällen dem Rezensenten das Einfühlungsvermögen in die Probleme des vom Herausgeber anvisierten typischen Benutzers. Als Folge davon wird dem Wörterbuchgenre "Lernerwörterbuch" oft in unzulänglichem Maße Rechnung getragen. Für die zukünftige Rezension einsprachiger Lernerwörterbücher bleibt zu hoffen, daß insbesondere der für den fremdsprachigen Lerner äußerst wichtige Bereich der Syntagmatik in erhöhtem Maße Eingang in die Diskussion findet. Insbesondere der Beispielteil sollte und müßte wesentlich öfter Gegenstand der kritischen Besprechung sein, da er als einziger Teil der Mikrostruktur eines Eintrags Objektsprache verkörpert. Die Beispiele des einsprachigen Lernerwörterbuchs enthalten nicht nur Kollokationen und präpositionale Anschlüsse, sie stellen auch die syntaktische und die semantische Valenz des Lemmas dar, leisten einen Beitrag zur Semantisierung des Lemmas, demonstrieren die Versprachlichimg eines außersprachlichen Kontextes und können überdies pragmalinguistische Charakteristika vermitteln. Vom Rezensenten muß verlangt werden, daß er, bevor er sich seiner Rezensiertätigkeit widmet, Vorüberlegungen anstellt, durch die er der Benutzerkreis, dessen Benutzungssituationen und -bedürfnisse sowie die Ansprüche, die die Herausgeber an das Lernerwörterbuch stellen, klar absteckt. Des weiteren erscheint es wünschenswert, daß der Rezensent die Gewichtung der einzelnen lexikographischen Inhalte auf der Grundlage seiner Vorüberlegungen genau festlegt. Schließlich wird ein versierter Rezensent auch bedenken, daß es das ideale Wörterbuch schlechthin nicht gibt und daß bei der Beurteilung eines Lernerwörterbuchs andere Kriterien und Parameter relevant sind als bei der kritischen Würdigung des Petit Robert oder gar eines Supplementbandes zum Oxford English Dictionary.
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7. English Summary In 1942 A.S. Hornby, E.V. Gatenby, and H. Wakefield's Idiomatic and Syntactic English Dictionary was published in Japan. Since then compilers of dictionaries as well as publishing companies have been aware of the fact that foreign learners have specific reference needs that overlap only partly with those of the native speaker. For more than thirty years the time-honoured Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English was virtually unrivalled. Since 1978 the dictionary market has been flooded by highly sophisticated reference books from Longman, Chambers, Collins, Larousse and Robert. This development has brought about an increasing interest in reviewing learners' dictionaries. The empirical basis of this dissertation is 210 review articles about the most important English and French monolingual learner's dictionaries such as the Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English, the Longman Dictionary of Contemporary English, Chambers Universal Learners' Dictionary, Collins Cobuild English Language Dictionary, the Dictionnaire du français contemporain, and the Micro Robert. The review articles were written by a variety of reviewers ranging from highly reputed linguists, university teachers and interpreters to grammar school teachers and journalists. Thus the reviews were published in linguistic journals, in magazines and in newspapers, both in quality papers as well as in tabloids. The first chapter of this dissertation deals with the syntactic, lexical and stylistic features that are characteristic of the various kinds of dictionary reviews. It can be shown that the syntax and terminology common to review articles written by linguists and published in linguistic journals are similar to the syntactic and terminological structures of other specific purpose languages: complex noun phrases and nominalized structures outnumber verb phrases, the syntactic structures are prone to condensation, and the vocabulary mainly draws upon the technical terms of linguistics. On the stylistic level, however, linguists' reviews differ greatly from specific language communication in the field of medicine or economics, for instance. Surprisingly enough renowned linguists write in a rather personal style that is characterised by the use of first person singular pronouns, by rhetorical devices such as metaphors and by the use of colloquialisms. With respect to valency it can be seen that in linguists' reviews the valency of the verb tends to be reduced to two complements, whereas the valency potential of nouns and adjectives is more fully exploited than in newspaper review articles. The second chapter is an evaluation of the empirical basis of 210 review articles about 10 English and French monolingual learner's dictionaries. The writers of review articles for linguistic journals are primarily interested in lexicographical topics such as "definitions", "grammar" and "vocabulary." The quality of the definitions is mainly judged according to the criterion of precision, and grammar according to the consistency of the grammatical coding system. The dictionary is expected to include the latest neologisms as well as technical terms that are common in the fields of technology and economics. The writers of review articles for the popular press are principally interested in learning how words of popular interest (such as bonk or dildo) are defined. Or they are keen on testing whether rather complex or technical expressions (such as fascism or triple jump) are correctly defined.
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In the third chapter the author looks critically at the validity and reliability of the reviewers' judgments, the criteria and their justification. It will be shown that some critical judgments lack validity, as they blame the dictionary for not providing e.g. etymological information though the dictionary's preface explicitly excludes any diachronical orientation. Moreover several reviewers sarcastically comment on the insufficient precision of the dictionary's definitions although they only spotted one or two definitions that are somewhat ambiguous or stylistically awkward. Unfortunately a considerable number of reviewers discuss at great length topics of minor importance (such as the appendices or the inclusion of combining forms and affixes), while neglecting or even ignoring matters (such as collocations, examples or grammar) that are of paramount interest to the dictionary user. Drawing his conclusions from the foregoing discussion and bearing the potential user's reference needs in mind, the author develops a theoretical framework that serves as a model for the more objective reviewing of monolingual dictionaries. It is argued that a learner's dictionary is a reference book that must enable its user to read texts, to produce texts and to acquire a deeper insight into the lexicological structure of the language in question. Realistic reference situations suggest that the lexicographical topics "grammar," "definition," "collocation," "examples" and "usage" are of vital importance to the foreign learner's needs. Such topics should therefore be given special consideration in a dictionary review. Finally suitable criteria for judging these topics are set up and discussed. The author hopes that this dissertation will be a contribution to more objective reviewing that reflects the real value of the learner's dictionary in the light of linguistic theory as well as with respect to the foreign learner's skills and needs.
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8. Résumé français L'année 1942 vit paraître un dictionnaire qui s'intitulait Idiomatic and Syntactic English Dictionary et qui tenait compte des exigences particulières de l'enseignement de l'anglais. Pour la première fois, l'étudiant étranger, dont la langue maternelle n'est pas l'anglais, disposait d'un ouvrage de référence qui correspondait spécifiquement à ses besoins particuliers. Depuis ce temps-là, bon nombre de maisons d'édition ont envahi le marché avec leurs dictionnaires à finalité didactique tels que le Micro Robert, le Dictionnaire du français contemporain, le Oxford Advanced Leamefs Dictionary of Current English, le Longman Dictionary of Contemporary English, le Chambers Universal Learners' Dictionary et le Collins Cobuild English Language Dictionary. La parution de tant de dictionnaires de ce genre a suscité l'intérêt des critiques dont les comptes rendus ont été publiés dans les revues linguistiques ainsi que dans la presse quotidienne. La base empirique de cette dissertation est constituée par 210 comptes rendus rédigés par diverses personnes allant du professeur titulaire de linguistique au professeur au lycée, du membre de l'Académie française au journaliste. Par conséquent, les comptes rendus analysés ont été publiés soit dans les revues linguistiques soit dans la presse quotidienne. Dans le premier chapitre, l'auteur procède à une analyse comparée des particularités syntaxiques, lexicales et stilistiques qui caractérisent les différents comptes rendus. Il s'avère que les comptes rendus écrits par les linguistes présentent grosso modo les mêmes caractéristiques lexicales et syntaxiques que les textes de langue de spécialité comme par exemple dans le domaine de la biochimie. En revanche, sur le plan stylistique, ce même genre de comptes rendus s'écarte considérablement des textes de langue de spécialité d'autres domaines: même les linguistes de haute renommée font étalage d'un style personnel en utilisant les pronoms de la première personne du singulier. De surcroît, ils rendent leurs comptes rendus plus vivaces par l'usage de métaphores et d'expressions familières. L'évaluation des 210 comptes rendus aboutit au résultat suivant: ceux qui ont paru dans les revues linguistiques traitent de façon très détaillée la définition, la grammaire et le vocabulaire. Les critères d'analyse sont, dans la plupart des cas, strictement linguistiques, c.-à-d. que les définitions sont censées présenter la totalité des traits sémantiques du mot en question, que les codes grammaticaux doivent tenir compte des schémas syntaxiques de la langue et que la nomenclature doit contenir les néologismes provenant surtout des domaines techniques et économiques. Les traducteurs, les didacticiens et les journalistes qui ont publié leurs comptes rendus dans la presse quotidienne et hebdomadaire portent leur critique souvent sur les définitions maladroitement formulées et imprécises du point de vue encyclopédique ainsi que sur l'inclusion de maints mots-clé et sur les marques d'usage conférés à certains mots. Leurs critères d'analyse et de jugement ne sont pas mentionnés de façon explicite. En outre, dans bon nombre de comptes rendus publiés dans les journaux, les contenus lexicographiques secondaires tels que le choix des appendices sont discutés en détail au détriment de contenus lexicographiques qui sont bien plus importants, compte tenu des besoins de l'usager typique du dictionnaire. Dans le troisième chapitre, l'auteur soumet à une analyse critique la validité et la fiabilité des jugements critiques. Nous pouvons constater qu'il y a des jugements qui manquent de validité parce que la critique de l'auteur du compte rendu se porte sur le
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fait que le dictionnaire ne fournit aucune information étymologique bien que, dans la préface du dictionnaire, les éditeurs excluent expressis verbis toute orientation diachronique. Plusieurs auteurs de comptes rendus se plaignent de certaines défaillances des définitions. En réalité, ils n'ont repéré qu'une ou deux définitions ambiguës ou stylistiquement lourdes sans pourtant mentionner que la grande majorité des définitions est à la hauteur de ce qu'on peut exiger du dictionnaire d'apprentissage. Malheureusement, bon nombre de critiques discutent avec beaucoup d'application des contenus d'importance secondaire (telle que l'inclusion d'anglicismes), tout en négligeant en même temps les contenus d'importance primordiale telles que l'intégration de la grammaire ou la présentation des exemples et des collocations. Dans le dernier chapitre, l'auteur de cette dissertation essaie d'établir un schéma théorique qui puisse servir de modèle pour la critique des dictionnaires d'apprentissage monolingues. Ce genre de dictionnaire devrait servir d'ouvrage de référence pour la lecture et pour la production de textes. De surcroît, il devrait amener l'étudiant étranger à se familiariser avec la structure lexicologique de la langue qu'il est en train d'acquérir. En tenant compte des situations variées dans lesquelles l'utilisateur moyen consulte son dictionnaire, l'auteur cerne les contenus lexicographiques primordiaux aux exigences de l'étudiant étranger. L'analyse de ces situations suggère que les contenus lexicographiques principaux d'un dictionnaire d'apprentissage sont «la grammaire», «la définition», «les collocations» et «les exemples». Finalement, les critères d'évaluation sont établis afin de garantir l'analyse la plus objective possible qui aboutisse à une critique qui reflète la vraie valeur linguistique et didactique d'un dictionnaire d'apprentissage.
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nd
tlidl n
O a movable cover for
-
ftelpoTuf;
the »kin that covers the eye. i i « A flail n. an untrue statement, that is made on purpose in nrder to deceive, as to tell ««• © be kept or remain in a certain
Statf" J?JS
sirBMWtfSv^S untrue statement; tell a lie. lying! Dorit he to me! 21 22 23) O be.
or
Put
^rZnlYfte ¡ S I S ' * * " % ^ZT His body lies (i.e. is bu,ned
ttsssr&rggsi M »»tot« . " » ¿ J rhallenee, an insult, etc.) «J"™» d ^ S submit without protest or
S&rJS&ffiSrtt t £ i to g i v e birth to a chi d.
The
S.-as.t.'ijSI „„.v;
r o o m
(e.a. because of illness),
money
idlt
** fa
bank. The crime lay heavy on his conscience. The town lay in ruins after the earthquake. Its a pity to see so many ships lying idle (i.e. "ot ing used), l i e o v e r , remain or be left for action at a future time. Let the matter lie over until the next committee meeting. lie to (of a ship) come almost to a stop, facing the wind, f ) be situated or ft/ ? Shit » bing at No. fif " e o f f ' < of a s h ' P ) be situated at some distance from the shore (or from another ship). The fleet lay off the headland. A extend ; be spread o u t ; stretch. The valley lay at our feet. The coast was undefended and lay open to (Fig-) I f you Ire young. l>{° front o f y o j B a d state of a f f a . r s ; see how matters are. Q (of abstract things) e x i s t : be arranged in some position or manner. The trouble lies ( = j s may be found) in the engine. Hi knows where his interest lies (i. e. where he may win an advantage). I will do all that lies in my ^er (i.e. everything possible). The blame lies at your door (i.e vou are responsible), a s f a r a s i n m e l i e s , to the best of my power. A (old use) stay for a while a t ; spend ^ . " ' S h t a t . © (ie g a i) b e admissible. The appeal will not lie (i e cannot be admitted; is not according to law), — n . (sing, only) the direct on or position in which a thmg lies, esp. the lie of the land (ng., the state of affairs). l i e - a b e d 01>f . " h o lies in bed late instead of getting up. l i e d [laid] pret. & p. p. of Hie. Wa*songJ
(P1' U e d e r
f l i : d a ] ) (G.)
A Learner's Dictionary of Current English (ALD1)
" t Venice; 0®**Jfcfc pi**;, •Ue lla" "-1; fnr^oWB to » e n t m e . o lie,
^
J»«"" H e -, What
^^^cc"®®1? °airi fleinl«
back, E11 en X statement one knows to be untrue: His story is nothing but a pack of lies. Cf FIB. 2 (idm) give the lie to sth show sth to be untrue: These figures give the lie to reports that business is declining, live a lie o LIVE3, nail a lie NAIL. Cf
who had been lying in wait, lie 'low (infml) keep quiet or hidden: He's been lying low ever since I asked him for the money he owes me. see, etc how WHITE LIE (WHITE'). the land lies C> LAND', take sth lying 'down accept an insult, etc without protest; submit 3 'lie-detector n instrument that can detect meekly, time hangs/lies heavy on one's hands changes in the pulse-rate, breathing, etc, thought O TIME'. 9 (phr v ) lie behind sth be the to result from the stress caused by lying in explanation for sth: What lay behind this strange response to questions. outburst? lie back get into or be in a resting lie3 /lai/ v (pt lay fleil, pp lain /lem/, presp lying) position; relax: You don't have to do anything — 1 [Ipr] have or put one's body in a flat or resting just lie back and enjoy the journey, lie down be in position on a horizontal surface: The corpse lay face down in a pool of blood, o lie on one's back/side/ or move into a horizontal position on a bed, etc in order to sleep or rest: Go and lie down for a while, front o Don't lie in bed all morning! o a dog lying at o He lay down on the sofa and soon fell asleep, lie his master'sfeet. 2 [La, Ipr] (of a thing) be at rest on down under sth (infml) accept (an insult etc) a surface: The letter lay open on his desk. OUsage. without protest; submit to sth meekly: We have no 3 [La, Ipr] be, remain or be kept in a certain state: intention of lying down under these absurd snow lying thick on the ground o These machines allegations, lie 'in (a) (Brit) (US sleep in) (infml) have lain idle since the factory closed, o I'd rather use my money than leave it lying in the bank. 4 [Ipr] stay in bed after the normal time for getting up: It's a holiday tomorrow, so you can lie in. (b) (dated) be spread out to view; extend: The valley lay at our stay in bed to await the birth of a child: a lying-'in feet, o ( fig) You 're still young—your whole life lies hospital, lie over (of problems, business, etc) before you! 5 [Ipr] be situated: The town lies on the await attention or action at a later date: These coast, o a ship lying at anchor, at its moorings, items can lie over till our next meeting, lie 'to alongside, etc. 6 [Ipr] (of abstract things) exist or (nautical) (of a vessel) come to a stop facing the be found: I only wish it lay within my power to (ie wind; be anchored or moored, lie up stay in bed to that I could) help you. o The cure for stress lies in rest during an illness, lie with sb (to do sth) (fml) learning to relax, o It's obvious where our interest be sb's duty or responsibility: The decision on lies, ie which option, development, etc would be to whether to proceed lies with the Minister, o it lies our advantage. 7 [I] (law) be admissible or able to with you to accept or reject the proposal be upheld: an action, appeal that will not lie. > lie n 1 [sing] way or position in which sth lies. 8 (idm) as/so far as in me lies O PAH2, as one 2 [C usu sing] (in golf) where the ball comes to rest makes one's bed so one must lie in it O BED1. after a shot: a good, poor, etc lie. 3 (idm) the ,lie of keep/lie close O CLOSE', let sleeping dogs lie O the 'land (US the ,lay of the 'land) (a) the natural SLEEP3, lie at sb's 'door be attributable to sb: I accept that the responsibilityfor this lies squarely at features (esp rivers, mountains, etc) of an area, (b) (infml fig) assessment of the state of a situation: my door, lie doggo (infml) lie without moving or I'll need several weeks to discover the lie of the land making a sign, lie heavy on sth cause sth to feel before I can make any decisions about the future of uncomfortable: The rich meal lay heavy on my stomach, o a crime lying heavy on one's conscience. the business. lie in 'state (of a corpse) be placed on view in a • lie-down n (usu sing) (Brit infml) a short rest, public place before burial, lie in 'wait (for sb) be usu in bed. hidden waiting to surprise sb: arrested by the police NOTE ON USAGE: Note the difference between the intransitive verb lie (lying, lay, lain), meaning 'be in a resting position': I was feeling ill, so I lay down on the bed for a while and the transitive verb lay (laying, laid, laid), meaning 'put on a surface': She laid her dress on the bed to keep it neat. There is another intransitive verb lie (lying, lied, lied), meaning 'say something untrue': He lied about his age to join the army. lied /li:t/ n (pi lieder /'li:da(r)/) (German music) German song for solo voice and piano, esp of the Romantic period.
The Oxford Advanced Learner's Dictionary of Current English (ALD4)
F? ** ¿ter ^
^ o t Z u ^
». C^Zl^tein/Zlt Am/«/toI^ZA. Tk'hopùlyjj**3*remain
i ^ f t t : trr T*-•• ,Me,oi * ' »ZI ST - »nbed* -Sr tofe^^Ä
'"""oneyhtovx,
Chambers Universal Learners'Dictionary (CULD)
l i d o /ILdau/, l i d o s . A I Mo is an open-air swimming pool, or a part of a beach, which is used by the public for swimming, sunbathing, or water sports. U e /lu/, l i e s , l y i n g , l a y , l a i n ; l i e d . The forms lie, lie*, lying, lay, lata are used for the verb in paragraphs 1 to 13 and in the phrasal verbs. In informal English, people sometimes use the word lay instead of lie in these meanings: see lay. The forms lie, lies, lying, lied are used for the verb in paragraphs 19 and 20. The form lies is the plural form of the noun in paragraphs M to 16.1 If a person or animal lies in a particular position or place, they are in or move into a flat or horizontal position and are not standing or sitting, so Judy was lying flat on the bed... He lay sprawled on his back... 1 lay there trying to remember what he looked like... She lay in the sun. 2 If a person or animal lies in a particular state or condition, they are in a horizontal position and in that state or condition, or remain in it for a period of time EG Just lie still... The girl was lying fast asleep.. I used to lie awake at night watching the rain... She lay ill for days. J If you say that a dead person lies in a particular place, you mean that they are buried there; used in formal English, especially in the writing on gravestones, memorials etc. EG Her grandparents lie there... Here lies William Shakespeare. • to lie In state: see state. 4 If a person, team, country, etc lies in a particular position in a competition or in a situation where several of them are being compared, they occupy or hold that position, EG France and Britain lie third and fourth respectively. 5 If you are in a difficult or embarrassing situation and let It lie, let things lie, etc, you do not do anything to interfere with the situation because you may cause more problems or offend someone, EG Should I try to correct it, or let it lie? • to let sleeping dogs lie: see dog. I If an object lies in a particular place, it is in a flat position on a horizontal surface in that place, EG Several dictionaries lay on a shelf... The weapon was found lying in a ditch... There were lumps of dirty snow lying everywhere... She let her embroidery lie where it fell. 7 If something lies in a particular state or condition, it is in that state or condition, ao Another boat lies moored there. the folder lying open before him... A pile of fuel lay ready... The snow lay thick on the ground. I If you say that light, clouds, fog, etc lie somewhere, you mean that they exist there or are spread over the area mentioned: a literary use. ao The sun lay over the platform... A cold October mist was lying around the castle. I If you say that a place lies around you, below you. etc, you mean that it covers a large area around you or below you: a literary use. EG London lay beneath us... The sea lay on every side... The dark garden lay out there beyond the glass. I t If you say that a place lies in a particular position or direction, you mean that it is situated there, EG The bridge lies beyond the docks... All the richer countries lie outside this danger zone... Frankfurt lay only 100 kilometres from the demarcation line. I I You use lie to indicate where you think the cause of a problem, the solution to a problem, the source of a feeling, etc may be found; a formal use. BC The causes of this lie deep in the history of society... The solution must lie in giving parents more choice... The party had to decide where its future lay... Its attraction lay in its simplicity... Their real interests lie somewhere quite different. I I Lie is used in formal or literary English with some adjectives and noun phrases to indicate that 12.1 objects are left somewhere or are not used, as Her white Sunday purse lay discarded near the phone... It has lain for years in a cupboard... The stone coffin lay undisturbed... The machine lay idle for two years. 12J ideas, hopes, relationships, etc are not developed or do not succeed, EG Many new ideas are lying dormant in already collected information... The Alliance would have lain in ruins.- There lay Julie's hopes, shattered. 13 You use lie in expressions such as 'lie ahead', 'lie before', 'lie beyond', 'lie in store', and 'lie in wait' when you are talking about an event that is going to happen to someone in the future, especially when they do not know about it yet. so ...the horrors lying in wait for them round every comer. an unwelcome foretaste of what lay in store... What lay ahead of them?... Endless hours of pleasure lie before you.
14 The lie of an object is the position in which it lies; n i w o w n * i « T a technical use in sport, EG Have you thought of moving the ball into a better lie? 15 If you talk about the lie of the land, or how the J « - ™ land lies, you are referring to what is happening or " T ^ a i n y to what a situation really is. EC He said he was not ¡antes committing himself until he had seen how the land •>* lay. 1 I I A lie is something that someone says or writes ncoukt which they know is untrue, EG You're telling lies now... It is all a pack of lies. a See also white lie. 17 Some people say 'I tell a He' when they have just COKVEKTIOK made a mistake in something that they are saying • and immediately correct it; a rather old-fashioned expression, EG It was in 1980-no. I tell a lie, it was ,c 1981. I be I I If something gives the lie to a statement, claim, PEEVS or theory, it proves that it is not true; a fairly formal T d S v e expression, ac That gives the lie to all her theories. II It someone lies or Is lying, they are telling a lie VIP-PMP on a particular occasion. You also say that someone 1A be lies when they tell lies often or habitually IG - fij, Rudolph was sure that Thomas was lying... It's no good lying. Doctor... 'Certainly not,' 1 lied... You lied to me... Age is one thing, but how do you lie about your height?... I don t like her-she swears and she »* lies. = stand, rank 21 If you say that something lies, you mean that it » does not indicate or express the truth, or the whole I S ' " truth, EG The camera does not lie... Mirrors can only lie... History will lie... To a trained expert, even the •s: putrr vi lace cannot lie. IFLBCTS 21 See also lying. l i e a b o u t . 1 If you lies about or lies around, you PEEAIALVIV. spend your time relaxing and being lazy; used in ^ " ¡ o U e r l a 2 e informal English, EG They were lying about in. the doorways... We lay around smoking. ,A 2 If things are left lying aboot or lying around, they PEM»LV»:V» be are left somewhere in an untidy way. IG...an old boot "" which some fool had carelessly left lying about... The bottles and knives were left lying around overnight. l i e b a c k . If you lie back, 1 you move from a sitting p n i u i n » position into a horizontal position by lowering your ,c head and shoulders backwards until you are lying on be your back, so Now lie back and relax. 2 you accept a PEEAIAI. VEV. situation without making any attempt to change it or prevent it happening; an informal use. EG When it's inevitable, lie back and enjoy it. l i e b e h i n d . If you say that something lies behind a PEEASALVB:V* VFA I be situation or event, you mean that it is the reason for P 9 B P the situation or event, often when this fact is not easy to see or understand, m It's this kind of irresponsibility that lay behind the crisis. the real cause that lay behind the rise in divorce. V+A - spread, l i e d o w n . 1 When you lie down, you move into a PEEAIALVEV* stretch horizontal position, usually in order to rest or sleep. EG / helped her to lie down again... We lay down side by side. • See also lie-down. 2 T o take something lying down means to accept an PH* PTMTVI t be unfair decision or unfair treatment from someone = b e found without complaining or resisting; used in informal English, EG She was never one to take bureaucratic bullying lying down. „ , l i e in. If you lie In, you stay in bed later than usual PEEMALVI V . • occur, be lo- i n the morning; a fairly informal expression, so I " " ca"d think 77/ lie in tomorrow. • See also lie-In. l i e up. If you lie np, you stay in bed for a long time, p m u M i v i : v usually because you are ill or injured; an informal expression, EG They'd take pills and lie up a bit from time to time. l i e w i t h . When a duty, fault, choice, etc lies with PSEAIALV»:V* someone, it is their responsibility, or their choice; a on formal expression, ao The burden of proof lies with V+C/A t be the accuser... Are you saying that the fault generally - remain, stay , j e s w j l h t b e management? l i e - d o w n . A lie-down is a short rest, usually in bed; « n * o : u » i « H an informal word, EG Have an aspirin and a cup of ' "ftsn00Ie v» cia tea and a good lie-down. • be l i e - I n . A lie-In is a rest that you have by staying in N « « : U W « + N - remain, stay ^ l a t e r t h a n u s u a | ¡ n the morning; an informal
V+A I await
word, EG The meeting's not until ten o'clock, so I can have a lie-in. l i e u /lj*u:/. If you do, get, or give one thing In lien of 1 another, you do, get, or give it instead of the other thing, because the two things are considered equally acceptable, or of the same value or importance; a formal expression, EG Vou may offer a dissertation in lieu of part of the final examination an annual payment in lieu of the property tax.
Collins COBUILD English Language Dictionary (COBUILD)
• in place of
li-do /'lirdau/ n -dos 1 a public swimming bath open to the air 2 a special part of a BEACH or of the edge of a lake used for swimming and lying in the sun lie 1 /lai/ V lay /lei/, lain /lein/, pres. p. lying /'lai-iq/ I [L9 esp. DOWN] (of a person) to be in a flat resting position, as on the ground or a bed: The wounded man was lying on the battlefield 2 [Wv6; L9 esp. DOWN] to put the body into such a position: I'm tired; I must lie down 3 [L7,9] to be or remain in a flat position on a surface: the book that is lying on the table 4 [L9] to be in a described place, position, or direction: The town lies to the east of us.|(fig.) The truth lies somewhere between the statements of the 2 men 5 [L9] to be, remain, or be kept in a described condition or position: The man lay in prison for 7 years.\The wine is at present lying in London 6 [L9] to have an unpleasant effect; cause continual anxiety, discomfort, etc.: A curse has always lain over that family 7 [L9] to be the responsibility of; be: The decision lies with vou 8 [ 1-7,9] to remain unused, unwanted, unknown, etc.: money lying in the bank 9 [L7,9] (of a dead body) to be buried 10 [10] tech (of a point or claim in a law court) to be successfully argued or proved I I [L9] old use to stay, as with friends or at a hotel 12 lie in state (of a dead body) to be placed in a public place so that people may honour it 13 lie low to be in hiding or avoid being noticed —see a l s o LIE ABOUT, H E BEHIND, LIE DOWN, LIE IN, LIE OFF, LIE OVER, LIE TO, LIE UP, LIE WITH; See LAY 1
(USAGE) lie 2 n [iuu. sing.] 1 the way or position in which something lies, esp., in GOLF, the position in which the ball lies on the grass: a good/bad lie 2 the lie (AmE lay) of the land— BrE a the appearance, slope, etc., of a piece of land b the state of affairs lie 3 v 1 [10] to tell a lie 2 [10] to have a false appearance 3 [X9] to get, bring, put, etc., (oneself) into, out of a certain condition by telling lies: He lied himself out of trouble. ¡She lied her way out of trouble
lie'* n 1 an untrue statement purposely made to deceive: to tell lies 2 a false appearance intended to deceive 3 give the lie (to) a to charge directly with telling a lie b to show that (something) is untrue —see also WHITE LIE lie a-bout v adv [10] to be lazy; do nothing lie be-hind v prep [T1 no pass.] to be the reason for (something) lied-er /'li:da'/ n [P] Ger (often cap.) German songs, esp. those which are part of serious 19th-century music: sang several Schubert lieder lie de-tec-tor /'• -,••/ n an instrument that is supposed to show when a person is telling lies lie d o w n v adv [10 (under)] to suffer without complaint or attempt at opposition: We'll not take your rudeness lying down l i e - d o w n /,- '•/ n infml a short rest, usu. on a bed lief /li:f/ adv old use A lit willingly; gladly (esp. in the phr. as lief) liege /lirdj/ n old use 1 also liege lord /,- '•/— a lord or ruler to whom others must give loyalty and service 2 also liege man /'• •/— a man or servant who must give loyalty and service to his lord lie in v adv [10] 1 BrE to stay in bed late in the morning 2 becoming rare (of a woman) to remain in bed for the birth of a child lie-in /'• -, '•/ n BrE infml a stay in bed later than usual in the morning lien /lian/ n tech the right by law to keep possession of something belonging to a person in debt until that debt has been paid lie o f f v adv [10] (of a ship) to keep a short way from the shore or another ship lie o-ver v adv [10] (of work or matters needing consideration) to wait or be delayed for another time lie t o V adv [10] (of a ship) to be still or almost still while facing the wind lieu /lu:/ n in lieu (of) instead (of) lie up v adv [10] 1 to stay in bed, esp. for a long period 2 to stay in hiding or avoid being noticed lieu-ten-ant /lef'tenant||lu:-/ n 1 a person who acts for, or in place of, someone in a higher position; DEPUTY ( l ) 2 an officer of low rank in the navy, British army, American police, etc. 3 (in comb.) an officer with the rank next below the one named (as in lieutenant colonel) lie w i t h vprep [Tl ] old use to have sex with
Dictionary of Contemporary English (DCE1)
Il-do /'ludsu, 'lai-||'li:dso/ n -dos esp. BrE 1 an outdoor 2 public swimming bath 2 a special part of a BEACH or of lie n [lisu. sing.) 1 the way or position in which something lies, esp., in GOLF, the position in which the ball the edge of a lake used for swimming and lying in the lies on the grass: I had a terrible lie. amongst some long sun grass. 2 the Ue of the land BrE |[ the lay of the land /la«/ v lay /lei/, lain /lem/, present participle lying AmE— a the appearance, slope, etc., of an area of land b /'lai-m/1 ll+atHladvlprep) to be or remain in a flat pothe state of affairs at a particular time sition on a surface: They just lie on the beach all day. | l i e 1 v Ued; present participle lying 1 (I) to make an unDon't move: just lie still | There was a book lying on the true statement in order to deceive; tell a lie: He said table. | He lay on the floor reading a book. | Father is lying he'd never been there, but he was lying. \ She lied (to down ( = resting on a bed) for a while. 2 [l+advlprep, them) about her age in order to get the job. 2 esp. DOWN] to put one's body into such a position: The IT+obj+adv/prep] to put into a particular condition by doctor told me to go and lie (down) on the bed 3 telling lies: He lied himself out of trouble. 3 [I] to have U+advlprep; L+adj) to be, remain, or be kept in the a misleading appearance: Figures can lie when statistics stated condition: The criminals were lying in wait for are misused. 4 Ue in/through one's teeth infml to tell (»hiding in order to attack) their victim.| The village a bad lie shamelessly —see also LIAR lay in ruins after the war. | The machinery was lying idle lie 4 n 1 an untrue statement purposely made to deceive: (=not being used) because of the strike.] When do your to tell lies\a barefaced lie]an outright lie]She said she best interests lie?| The final decision lies with the minisloved me, but it was all lies/all a lie. ( =it was untrue )| ter. (=The minister must make the final decision.)! Their explanation sounded convincing, but it was just a We're trying to establish where the responsibility lies. pack of Ues/ a tissue of Ues. ( = it was completely (»find out who is responsible) 4 U+adv/prep] to be untrue) 2 give the Ue to to show that (something) is in the stated place, position, or direction: The town lies untrue: These figures give the tie to the government's about two miles to the east of us. | Liverpool are lying claims! —see also WHITE U E third ( =are in third position) in the football champion- lie d e t e c t o r /'• •,••/ also polygraph tech— n an ins/iip. |(fig.) The truth lies somewhere between these two strument that is supposed to show when a person is tellstatements. |( fig.) The future lies before us. 5 U + advl ing lies: Some civil servants will be forced to take lie prep] old use to stay, e.g. with friends or at a hotel 6 detector tests. lie heavy/heavily on to have an uncomfortable effect on: guilt lying heavy on one's conscience 7 lie in state lie-down /'• •, '•/' n BrE infml a short rest, usu. on a (of the dead body of an important person) to be placed bed: I'm just going upstairs for a lie-down, —see also in a public place so that people may honour it 8 lie UE1 (2) low to hide so as to avoid being discovered —see LAY lief /li:f/ adv old use or lit willingly; gladly: I would as (USAGE) lief go as stay. lie about/around phr v (I] derog to spend one's time l i e g e /li:d3/ n old use 1 also Uege lord /,• '•/— a lord or ruler to whom others must give loyalty and service 2 lazily, doing nothing —see also LAYABOUT also Uege man / '• -/—a man or servant who must give lie behind sthg. phr v (T no pass.) to be the (hidden) loyalty and service to his lord reason or explanation for: What lies behind her reluclle-in /'• \ ,• '•/ n infml, esp. BrE a stay in bed later tance to speak? than usual in the morning —see also UE in lie down phr v 11] 1 lie down on the job to do work that is not good enough in quantity or quality 2 take lien /lian/ n [(on)] law the legal right to keep possession of something belonging to someone who owes monsomething lying down to suffer something bad withey, until the debt has been paid: The court granted me a out complaining or trying to stop it: You mustn't take 1 lien on my debtors' property. his rudeness lying down, —see also U E ( 2 ) , LIE-DOWN Ue in phr v [I] esp. BrE to stay in bed late in the lieu /lju:, lu:||lu:/ n in Ueu (of) instead (of): The company offered us time off in lieu (of extra payment). morning —see also LIE-IN, LYING-IN Ue off (sthg.)phr o | [ , T n o p a s s . ) tech (of a ship) to keep a short way from (the shore or another ship): The fleet lay off (the coast). lie to phr w [I] tech (of a ship) to be still or almost still while facing the wind —compare LAY to lie up phr v (I) 1 to stay in bed, esp. for a long period 2 esp. BrE to stay in hiding or avoid being noticed lie with sbdy. phr u [T ] old use or bibl to have sex with
Longtnan Dictionary of Contemporary English (DCE2)
compagnie
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Dictionnaire du français contemporain (DFC)
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Micro Robert. Dictionnaire dufrançaisprimordial (MR)