C. M. Wielands Sämmtliche Werke: Band 23 Oberon, Teil 2 [Reprint 2021 ed.] 9783112606063, 9783112606056


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C. M. Wielands Sämmtliche Werke: Band 23 Oberon, Teil 2 [Reprint 2021 ed.]
 9783112606063, 9783112606056

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C.

M.

WIELANDS

SÄMMTLICHE W E R K E

DREY U N D Z W A N Z I G S T E R

BAND

O B E R O N ZWEYTER

THEIL.

LEirZIG BEY GEORG JOACHIM CÖSC1IEN. l 796.

B

E

SIEBENTER

I\

O

GESANG.

I n z w i s c h e n w a r d , nach sieben heitern Tagen, Das liebenswürd'ge Heldenpaav, D e m jedes Element durch O b e r o n günstig w a r , Ans Ufer v o n L e p a n t o

hingetragen.

H i e r lagen, w i e H e r r H ü o n gleich v e r n i m m t , Z w e y leicht geflügelte Finassen segelfertig, D i e eine nach M a r s i i i e n s Port bestimmt, D i e andre Reisender nach N a p o l i g e w ä r t i g .

2. D e r junge H e r r , des Alten Wachsamkeit Und Mentorblick ein w e n i g überdrüssig, Ist über diesen Dienst des Zufalls sehr erfreut

6

O

B E

B. O

H.

Und ungesäumt ihn zu benutzen schlässig. F r e u n d , spricht e r , Jalir und Tag gellt noch vielleicht dahin, Eli' mir's gelegen ist m i c h in P a r i s zu zeigen: D u weifst da» ich vorerst nach R o m versprocheil bin, U n d dieser Pflicht mufs jede andre schweigen. 3Indessen

liegt m i r o b ,

den Kaiser sehn zu lassen,

Dafs ich m e i n W o r t erfüllt. D u feist mein Lehensmann, Vollbringe du f ü r m i c h ,

w a s i c h n i c h t selber iann:

Besteige flugs die eine der Pinassen, D i e nach Marseille s t e u ' r t ; dann eile sonder Rast Nach H o f , und übergieb, den Kaiser zu versöhnen Diefs Kästchen m i t des Sultans Bart und Zähnen, Und sag i h m an» w a s du gesehen h a s t : 4Und dafs, so bald ich eTst des heil'gen Vaters Segen Z u R o m g e h ö h l t , m i c h nichts verhindern soll,

S I E B E N T E R

G E S A N O .

7

Die Saltanstochter auch, zu Füfsen i h m zu legen. F a h r wolil , mein alter F r e u n d ! der W i n d bläst stark u n d voll, D i e Anker w e r d e n schon gelichtet, Glück auf die Reis', u n d , hast d u mein Geschäft verrichtet. So komm u n d suche mich zu Rom i m L a t e r a n ; Wer weife,

w i r langen

dort vielleicht zusamm e n an.

Der

treue

Alte

sieht

dem Prinzen

i n die

Augen, W i e g t seinen grauen K o p f ,

und nähme

gar zu

gern D i e F r e y h e i t , seinen jungen Herrn M i t etwas scharfem Salz f ü r diese L i s t zu laugen. Doch

hält

er sich.

D a s Kästchen,

meint

er

zwar, Hätt' ohne Übelstand noch i m m e r warten mögen, Bis H ü o n selbst i m Stande w a r D e m Kaiser i n Person die R e c h n u n g abzulegen.

O

8

B

E

R

O

N.

6. Indessen

da

sein Fürst

und Freund

darauf

beharrt, W a s kann er tliun als sich zum Abschied anzuschicken? E r kiifst A m a n d e n « H a n d , umarmt mit nassen Blicken Den werthen Fürstensohn, den seine Gegenwart Noch kaum erfreute, nun begann zu drücken, Und Thränen tröpfeln ihm in seinen grauen Bart. H e r r , ruft e r , bester H e r r , Gott lafs euch's wohl ergehen, Und mögen w i r uns bald und fröhlich wiedersehen !

7Dem Ritter schlug sein Herz, da zwischen seinem Freund Und ihm die offne See stets weiter sich verbreitet. Was

tliat i c h !

ach!

wozu hat Raschheit mich verleitet l

W e hat mit seinem Herrn ein Mann es je gemeint

S I E B E N T E R

G E S A N G .

9

Wie dieser Mann? wie hielt er in Gefahren So treulich bey mir aus! O dafs ich es zu spiit Bedacht! Wer hilft mir nun wenn mir der UaLh entgeht? Und wer in Zukunft w i r d mich vor mir selbst bewahren ?

8So ruft er heimlich aus, und schwört sich selber nun Und schwört es O b e r o n , (von dem er, ungesehen, Um seine Stirn das leise geist'ge Wehen Zu fühlen glaubt) sein äufserstes zu thun Im Kampf der Lieb' und Pflicht mit Ehre zu bestehen. Sorgfältig hält er nun sich von A m an d e n fern, Und bringt die Nächte zu, starr nach dem Angelstern, Die Tage, schwermuthsvoll ins Meer hinaus zu sehen.

10

O B E R

O N.

9Die Schöne, die den Mann, dem sie ihr Herz geschenkt, So ganz verwandelt sieht, ist desto mehr verlegen, Da sie davon sich keine Ursach' denkt. Doch mehr, aus Zärtlichkeit, von ihrem Unvermögen Ihn aufzuheitern als an ihrem Stolz gekränkt, Setzt sie ihm Sanftniuth blofs und viel Geduld entgegen.

Das Übel nimmt indefs mit jeder Stunde zu, Und raubet ihm und ihr bey Tag und Nacht die Ruh.

10.

Einst um die Zeit, da schon am sternenvollen Himmel In Tlietis Schoofs der funkelnde Arktur Sich senkt1 — es schwieg am Bord das lärmende Getümmel, Und kaum bewegte sich, w i e eine Weitzenflur Auf der sich Zefyr w i e g t , der Ocean; die Leute

S I E B E N T E R

I m Schiffe, allzumahl

G E S A N O .

des

tiefsten

11

Schlummers

Beute, Verdünsteten den W e i n , der in den Adern rann, Und selbst am Ruder nickt der sichre S t e u e r m a n n ;

11. Auch F a t m e w a r zu ihres Fräuleins Füfsen E n t s c h l u m m e r t : n u r von D e i n e m Augenlied, O H f l o n , n u r v o n Deinem Busen

flieht,

O R e z i a , der S c h l a f ! — Die armen Seelen büfsen D e r Liebe süfses Gift.

W i e w ü h l t sein heifser Brand

In ihrem B l u t ! und a c h ! n u r eine dünne W a n d T r e n n t sie; sie glauben fast einander zu berühren. Und nicht ein Seufzer kann sich ungehört verlieren.

12. D e r R i t t e r , dem der lang' verlialtne D r a n g Z u r Marter w i r d , dem jede bittre Zähre, Die

seine Grausamkeit

Aman den» zwang,

Aug'

ent-

12

O

B

E

K

O

N.

Auf seinem Herzen brennt, er seufzt so laut, «o bang, Als ob's sein letzter Athem wäre. Sie, die mit Lieb' und Scham schon eine Stunde Tang,

Kann endlich länger nicht die Lind'rung »ich versagen, Zu forschen was ihn quält, und Trost ihm anzutragen.

13-

Im weifscn Schlafgewand, dem schönsten Engel gleich. Tritt sie in sein Gemach, mit zärtlichem Erbarmen Im keuschen Blick, mit furchtsam offnen Armen. Ihm i s t , als öffno sich vor ihm das Himmelreich. Sein Antlitz, kurz zuvor so w e l k ,

so lodten-

bleich, Wird feuerroth; sein Puls, der kaum so träge Und muthlos schlich, verdoppelt seine Schläge, Und hüpfet wie ein Fisch im spiegelhellen Teich.

Siebenter

Gesano.

>3

14. Allein

gleich wieder

wirft ihn

Oberont

W o r t danieder; Und da er schon, durch ihre Güte dreist. An seine Brust sie ziehen w i l l , entreifst E r schnell sich ihrem Kufs,

sich ihrem Busen

wieder; Will

fliehn,

bleibt wieder stehn, kommt rasch auf sie zurück

In ihre Arme sich zu stürzen, Und plötzlich starrt er weg, mit wildem rollendem Blick, Als wünscht 1 er seine Qual auf einmahl abzukürzen;

15. Sie sinkt aufs Lager hin,

hoch schlägt ihr

volles Herz Durchs weichende Gewand, und stromweis' stürzt der Schmerz Aus

ihren schmachtenden

vor Liebe

schweren

Augen. E r sieht's, und länger hält die Menschhoit es nicht aus;

l4

O B E R O N.

Halb sinnlos nimmt er sie (wercT auch das ärgste draus!) In seinem Arm, die glüh'nden Lippen saugen Mit lieifsem Durst den Tliau der Liebe auf, Und ganz entfesselt strömt das Herz in vollem Lauf.

16. Auch R e z i a , von Lieb' und Wonne hingerissen, Vergibt zu widerstehn, und flberläfst, entzückt, Und wechselsweis' ans Herz ihn drückend und gedrückt, Sich ahnungslos den

lang 1

entbehrten Küssen.

Mit vollen Zügen schlürft sein nimiper satter Mund Ein herzberauschendes wollüstiges Vergessen Aus ihren Lippen ein; die Sehnsucht wird vermessen, Und ach! an Hymens Statt krönt Amor ihren Bund.

S I E B E N T E R

G E S A S

O.

»5

17Stracks schwärzt der H i m m e l sich, es löschen alle Sterne, D i e Glücklichen! sie werden's nicht g e w a h r . Mit sturmbeladnem Flügel braust v o n ferne Der fessellosen W i n d e r o h e Schaar; Sie hören's nicht.

U m h ü l l t v o n finsterm G r i m m e

Bauscht O b e r o n vorbey an ihrem Angesicht; Sie hören's nicht. Schon rollt des Donners droh'iide Stimme Z u m dritten M a h l , u n d ach! sie hören's n i c h t !

18Inzwischen bricht m i t fürchterlichem Sausen E i n unerhörter Sturm v o n allen Seiten l o s ; Des Erdballs Axe k r a c h t , der Wolken schwarzer Schoofs Giefst Feuerströme

aus,

das Meer

beginnt

zu

brausen, D i e Wogen thürmen sich w i e Berge schäumend auf, D i o Pinke schwankt

und treibt in Lauf,

ungewissem

lG

O

B E R

O N.

Der Bootsmann schreyt umsonst in sturmbetäubte Ohren, L a u t heult'« durchs ganze Schiff, w e h un»! w i r sind verloren I

>9Der ungezähmten W i n d e W u t h , Der ganze Horizont in einen Höllenrachen Verwandelt, lauter Gluth, des Schiffes stetes Krachen, Das wechselsweis' bald von der tiefsten Flut Verschlungen scheint, bald, himmelan getrieben. Auf Wogenspitzen schwebt,

die unter ihm zerstieben :

Diefs alles, stark genug die Todten aufzuschrecken, Mufst' endlich unser

Paar

aus seinem Taumel wecken.

20. Amanda

fährt entseelt aus des Geliebten Armen ;

Gott! ruft sie aus, w a s haben w i r gethan!

S I E B E N T E R

G E S A N G .

17

Der Schuldbewußte fleht den Schutzgeist um Erbarmen, Um Hülfe, wenigstens nur für A m a n d e n , a n : Vergebens! O b e r o n ist nun der Unschuld Rächer, Ist unerbittlich nun in seinem Strafgericht; Verschwunden

sind

das

Hifthorn

und

der

Becher, D i e Pfänder seiner H u l d ; er h ö r t , und rettet nicht.

21. Der Hauptmann ruft indefs das ganze Volk zusammen, Und spricht: Ihr seht die allgemeine N o t h ; Mit jedem Pulsschlag wird yon Wasser, Wind und Flammen D e m guten Schiff der Untergang gedroht. N i e sah ich solchen S t u r m !

Der Himmel scheint zum T o d ,

Vielleicht um Eines Schuld, uns alle zu verdammen ; Um Eines Frevlers Schuld, zum Untergang verflucht, Den unter uns der Blitz des Rächers sucht. WIELANDS

sämmtl. W. XXIII. B.

B

»8

O B E K o n. 22. So laftt uns denn durchs Loos den Himmel fragen

Was für ein Opfer er verlangt! Ist Einer unter euch dem vor der Wage bangt? Wo jeder sterben mufs hat keiner was zu wagen! E r sprach's, und jedermann stimmt in den Vorschlag ein. Der Priester bringt den Kelch; man wirft die Looso drein ; Rings um ihn her liegt alles auf den Kniecn; Er murmelt ein Gebet, und heifst nun jeden ziehen.

23Geheimer Ahnung voll, doch mit entschlofsnem Muth, Naht H ü o n sich, den zärtlichsten der Blicke Auf R e z i a gesenkt, die, bang und ohne Blut, Gleich einem Gypsbild steht.

Er zieht, und —

o Geschicke t O O b e r o n I — er zieht mit froat'ger bebender Hand

S I E B E N T E R

Das T o d e s l o o a .

G E S A S

O,

19

Verstummend schaut die Menge

Auf i h n ; er liest, erblafst, und ohne Widerstand Ergiebt er «ich in seines Schicksals Strenge.

24. Dein W e r k ist diefs, r u f t

er zu

Oberon

empor; Ich f ü h l ' , o b w o h l ich dich nicht sehe, Erzürnter Geist,, ich fühle deine Nähe! Weh mir!

du w a r n t e s t m i c h , du sagtest l n i r ' i zuvor,

Gerecht ist dein Gericht 1 Ich bitte nicht u m Gnade, Als für A m a n d e n n u r !

Ach! S i e

ist

ohne

Schuld! Vergieb i h r ! Mich allein belade Mit deinem ganzen Z o r n , ich trag' ihn m i t Geduld!

25. I h r , die mein Tod erhält, schenkt eine f r o m m e Zähre D e m J ü n g l i n g , den der Sterne Mifsgunst trifft 1 Nicht schuldlos sterb' ich zwar, doch lebt 1 ich stets mit E h r e ;

O

30

B E R. O N.

Ein Augenblick, w o i c h , berauscht von süfsem Gift, Des Worts vergafs, das ich zu ra3ch geschworen. Der W a r n u n g ,

die zu spät in meinen

bangen

Ohren Itzt wiederhallt — das allgemeine Loos D e r Menschheit, schwach zu seyn — ist mein Verbrechen blofs!

26. Schwer büfs' ich'« n u n , doch klaglos! denn, gereuen Des

liebenswürdigen

Verbrechens

soll

mich'»

nichtI Ist . L i e b e n Schuld, so mag der Himmel

mir

verzeihen! Mein

sterbend Herz erkennt nun keine andre Pflicht,

Was kann ich sonst als Liebe dir erstatten, O d u , die mir aus Liebe alles gab? Kein ! diese heil'ge Gluth erstickt kein Wellengrab! Unsterblich lebt sie fort in deinet H ü o n 8 Schatten.

S I E B E N T E *

G E » A W O.

2t

27Hier w i l d das Herz ihm grofs;

er hält die

blasse Hand Vors Aug', und schweigt.

Und w e r i m Kreise stand.

Verstummt; kein Herz so r o h , das nicht bei seinem Falle Auf einen Augenblick von Mitleid überwalle. Es war ein Blitz, der im Entstehn verschwand. Sein T o d ist Sicherheit, ist Leben f ü r sie alle; Und da der H i m m e l selbst zum Opfer i h n ersehn. W e r d ü r f t e , sagen sie, dem H i m m e l w i d e r s l e h n ?

28D e r S t u r m , d e r , seit dem ersten Augenblicke D a Hüon sich das Todesurtheil sprach, Besänftigt schien,

kam itzt m i t neuem G r i m m zurücke.

Zersplittert w a r d der Mast, das Steuer brach. Lafst, schreyt das ganze Schiff, lafst den Verbrechet sterben! D e r Hauptmann nähert sich dem R i t t e r : J u n g e r Mann,

22

O

B B

*

O I».

Spricht er, du siehst dafs dich Verzag nicht retten kann, Stirb, weil es seyn mufs, frey, und rett' uns vom Verderben!

a b

ob

er Gift auf

seiner

Zunge

spürte.

56. D i e D a m e w i n k t ; und schnell schlingt sich die Schwesterschaar Der N y m f e n , die vorhin den goldnen T h r o n umgaben, In einen T a n z , der T o d t e auf der Bahr' Mit neuen Seelen zu begaben, Und Geister zu verkörpern fähig w a r . In Gruppen bald v e r w e b t , bald wieder Paar und Paar, Sieht I l f i o n hier die lieblichsten Gestalten Tn tausendfachem L i c h t freygebig sich entfalten.

Ii I L JF i' E R

Cr £ s A N fl.

23 7

57Vielleicht zu deutlich nur, scheint alle» abgezielt Begierden ihm und Ahnungen zu geben; Ei" fühL' ea immerhin» denkt s i e ,

wenn ei nur

fühlt,

Wie l'cich das Schauspiel ist das hier die Schönheit spielt! Wie reitzend ist der Arme leichtes Schweben, Der Hüften üppiger S c h w u n g ,

der Knöchel wir-

belnd Beben! Wie schmachtend fallen sie, mit halb geschlofsnem Blich,

Als wie in süfsen T o d it/.t atufenweis 1 zurück!

58' Unwillig fühlt die überraschten Sinnen Der «die Mann in dieser Gluth' zerrinnen. Er schliefst zuletzt die Augen mit Gewalt, Und ruft A m a n d c n s Bild Zum mächt'gen Gegen' halt; A n l a n d e n s B i l d , aus jener ernsten Stunde, Als er, den Druck noch w i t r a auf seinem Mumie

S38

O

B

E

K

O N.

Von ihrem Kufs, zu D e m , der die Natur Erfüllt und trägt, den Eid der L i e b ' und T r e u r schwur.

59• E r schwüret i h n , aufs neue, in Gedanken Auf seinen Knie'n vor diesem h e i l t e n Bild : Und plötzlich ist's als hielt ein Engel seinen Schild V o r seine B r u s t , so matt und kraftlos sanken D e r Wollust Pfeile von ihr ab. Almansaris, die Acht auf alles gab W a s i h r sein B l i c k v e r r i e t h , klopft schnell in ilir« Hände, Und macht in einem W i n k dem üpp gen Tänz ein Ende.

60. Und ob sie gleich mit Müh kaum Aber sich gewann, D e m marmorharten jungen Mann In ihren Armen nicht Empfindung abzuzwingen, Versucht sie doch noch eins, das seh wen lieh fehlen kann

E i l f t e r

G E S A NO.

,259

Sie läfst sich ihre Laute bringen. Auf ihrem Polstersitz mit Hqiff zurück gelehnt. Und, zum Bezaubern, fast, durch ihre Gluth verschönt, Was wird ihr durch die Gunst der Musen nicht gelingen?

61. Wie rasch durchläuft in lieblichem Gewflht Der Ro&enfinger Fing die seelenvollen Saiten! Wie reitzend ist dabey aus ihrem offnen weiten Rückfallenden Gewand der

schönen

Arme Spiel!

Und, da aus einer Brust, die Weise zu beihören. Vermögend w a r , das mächtige Gefühl Sich in Gesang ergiefst. wie kann er sich erwehren Auf seinen Jtiuie'n die Göttin zu verehren ?

62. SflTs war die Melodie, bedeutungsvoll der Sinn. E t war das Lied von einer Schäferin, Die lange schon ein Feu'r,

das keine Rast ihr

gönnet,

240

O

B

E

11 O K .

Verbarg — doch iiun dem allgewalt'gen Drang Nicht

länger

widersteht,

und

dem

der

sie

bezwang, Errötliend ihre Pein und seinen Sieg bekennet. D a s Lied stand zwar im B u c h ; allein, so w i e sio sang, Singt keine, die nicht selbst in gleichen Flammen brennet. 63Hier •weicht die stolze Kunst der Siegenden Natur; So lieblich girrt der Venus Taube h u r ! D i e Sprache des Gefühls, so mächtig ausgesprochen, Oer schönen Töne klarer Flufs DUTCII kleine Seufzerchen so häufig unterbrochen. Der Wangen höhers R o t h , des Busens schnellers Pochen, K u r z , alles ist vollströmender ETgufs Der Leidenschaften, die in ihrem Innern kochen.

G4. i m Überniars von dem was sie empfand Fällt ihr zuletzt die Laute aus der Hand.

E I L f T E R

G E S ¿ N O.

S41

Die Arme öffnen eich — D o c h , H Q o n , dem e* graute, Greift eilends noch im Fallen nach der Laute Wie ein Begeisterter, und stimmt mit mächt'genl Ton Die Antwort an, gesteht, dafs eine andre schon Sein Herí besitzt) und dafs im Himmel und auf Erden Ihn nichts bewegen Kann ihr ungetren zu werden.

65. Fest war sein T o n , und unbestechlich streng Sein edler Blick.

Die Za ibrerin, wider Willen,

Fühlt seine Obermacht.

Sie blafst, und Thränen fallen

Ihr zürnend Aug; die Lust kommt ins Gedräng Mit ihrem Stolz.

Sie eilt sich zu verhallen;

Verhafst ist ihr das L i c h t , der weite Sahl zu eng Mit einem kalten Blick auf ihren Rebellen, winket sie, ihn schleunig abzuführen. VVielawds sämirul. W. XXIII. B.

Q

O B £ R O K.

66. Die Gipfel glänzten achon im ersten Purpurlichte, Als unseT Held, die Stirn in finstern Gram Gehüllt, zurück zu seinen Freunden kam. Erschrocken lasen sie in seinem Angesichts Beym ersten Blick die Hälfte dar Geschichte. Unglückliche, spricht er zu F a t m e n ,

die vor

Scham Zur Erde sinkt, wohin war dir dein Sinn entflogen ? Doch — dir

verzeih 1

ich gern — du wurdest selbst betrogen.

67. Und als er drauf, was ihm in dieser Nacht Begegnet w a t , erzählt, fafst er den guten Alten Vorn an der Brust, und schwört: ihn soll die ganze Macht Von Afrika nicht länger halten, Mit Schwert und Schild, w i e einem Rittersmariu Geziemt, in den Palast zu dringen,

E I L F T E R

GESANO.

243

Und seine R e z i a dem Sultan abzuzwingen. Du siehst n u n , spricht e r , selbst, was ich mit List gewann!

63. Zu seinenFüfsen fleht ihm S c h e r a s m i n , und lange Vergebens, nur drey Tage noch dem Zwange Der nöthigen Verborgenheit Sich in Geduld zu untergeben, Und nicht durch einen Schritt,

den «elbst die

Tapferkeit Verzweifelt nennt, sein und A m a n d e n s Leben Zu wagen; bittet nur um diese kuTze Zeit, Um jedes Hindcrnifs von seiner Flucht zu heben.

Gg. Auch [ ' a t m e fleht auf ihren Knieen, streckt ihr Haupt der Rache dar, wofern sie zu A m an d e n Ihm binnen dieser Frist den Zugang nicht entdeckt. Sie schwort, ssum zweyten Mahl soll kein Betrug zu Schanden

244

O

B

E

R

O

B.

S i t machen — K u r z , der Ritter selber fühlt, Dafs ihm sein Unmuth

nicht

den

besten

Weg

empfiehlt: Er giebt sein WoTt, und kehret in den Garten Zurück

t

um seines Diensts und des Erfolgs zu warten.

E l l P l I «

G E S A N o.

=15

V a r i a n t e n .

In der ersten Ausgabe fängt hier der dreizehnte Gesang an.

Stanze

4. V . 1 — 6.

Die Damen pflegen dann, beym sanften Rosenglanz Der Dämmerung (die hier sich selten ganz Verliert) bald paarweis', bald in Rotten, Die blühenden Alleen zu durchtrotten. Oft kürzt Gesang und Saitenspiel und Tanz Die schnelle Nacht;

— —

246

O b

e

n

o

n.

St. 5. v. 6. In einem Busch, bey dem (Busche, w o ) vorbeyzugehen St. 9. v. 7. 8( c ) Der sie, so bald dazu die Lust in ihr erwachte, Zur Siegerin von allen 11. s. w . St. 10. v. 5. Die um sie wehn.

— — 7. 8-

C a.b)

Wie wird er diese* Munds Verführungen, wie wird

Er ihrem. Lächeln widerstehen ? (c)

Wie wird er dieser Lippen Reitz, wie wird St. 11. v. 5.

— —

eh vielleicht die Weisheit sich'« versehn, v. 8-

Wie kann, o sagt, wie kann er widerstehn?

E

I R, F T B R

G E S A N G .

S4?

St. 16. v, 7. In seinem Blick? Macht die Gefahr ihn kalt?

St. ig. v. 1. (c)

Vielleicht den schönen Gärtner? spricht

St. 20. v. 3. CO Beym dritten Wort« was sie sagen wolltij

St. 30. v. 8Sie sey gewohnt nichts Aber ihr zu sehen.

St. 40. v. 81a)

Hält sich des Wegs gewiTs, den u. I. W.

St. 42. v . 6. (c) Das Kästchen läfst es uns u. s. w . St. 43. v. 1. fc) Indessen unser Held die Zeit u. s. vr.

£48

O »

e

n

o n.

auf seinem stolzen Rofs, Der Ritter, der in diesen dreyen Tagen Des Rennens Preis davon getragen, Und mit den Filmen

sah dar Kaiser aus dem Schlofs.

85Herr H i l o n neigt, nach ritterlicher Weise, Sich v o r dem Kaiser tief, dann vor den Damen und Den Richtern — tummelt drauf im Kreise Den muth'gen Hengst herum, und macht dem Sieger kund, Dafs er gekommen

sey, den Dank

ihm abzu-

jagen. E r sollte zwar erst Stand und Nahmen sagen; Allein sein S c h w u r , dafs er ein F r a n k e sey, Und seines Aufzugs Fracht, macht vom Geset2 ihn fvey.

Z

VV O L l

I! »

G £

9 A N ü.

86. Er wiegt und wählt aus einem Haufen Speere Sich den, der ihm die meiste Schwere Zu

haben scheint,

schwingt

ihn

mit

leichter

Hand, Und stellt, voll Zuversicht, sich nun an seinen Stand. W i e klopft A m a n d e n s H e r z ! w i e feurige Gebete Schickt sie zu O b e r o n und allen Engeln ab. Als itzt die schmetternde Trompete Den Ungeduldigen zum Rennen Urlaub g a b !

87Dem Ritter, der bisher die Nebenbuhler alle Die Erde küssen hiefs, schwillt mäcluiglich die Galle, Daf®- er gezwungen w i r d , auf diese neue Schanz Sein Glück und seinen Ruhm zu setzen. Er war ein Sohu des D o ü l i n v o n M a g a n z » Und ihm w a r Lanzen spiel kaum mehr w i e Hasen« hetzen.

30J

304

o

B E A O D.

E r stürmet, wie ein Strahl aus schwarzer Wolken Schoofs, In voller Wutli auf seinen Gegner los.

88D o c h , ohne nur in seinem Sitz zu schwanken. Trifft H ö o n ihn so kräftig vor die Brust, CJnd wirft mit solcher Macht ihn seitwärts an die Flanken, Dafs alle Kippen ihm von seinem Fall erkranken. Zum Kampf vergeht ihm alle weitere Lust; Vier Knappen tragen ihti ohnmächtig aus den Schranken. Ein jubelnd Siegsgeschrey prallt an die Wolken an, Und H ü o n steht allein als Sieger auf dem Plan.

89» E r bleibt am Ziel noch eine Weile stehen, Ob jemand um den Dank noch kämpfen w i l l , zu sehen; Und da sich niemand zeigt, eilt er mit schnellem Trab A m a n d e n zu, die, hoch auf ihrem schönen Rosse,

Z W Ö L F T E R

G E S A N G .

305

Wie eine Göttin glänzt, und f ü h r t sie nach dem Schlosse. Sie langen an.

E r bebt gar höflich sie herab,

Und fühl t sie , unterm Vivati ufen Des Volks, h i n a u f , die hohen Maimorstufen.

90. W i e eine Silberwolk' um webt A m a n d e n s

Angesicht

ein

undurchsicht'ger

Schleier, D u r c h den sich

jedes Aug 1 umsonst

zu b o h l e n

strebt. Voll Ungeduld, wie sich diefs Abenteuer E n t w i c k e l n w e r d e , strömt die Menge ohne Zahl Ilzt öffnet sich ein Sahl;

Dem edeln Paare nach.

H o c h sitzt auf seinem T h r o n , von seinem Fürstenrathe U m r i n g t , der alte Karl in kaiserlichem Staate.

9»Herr H ü o n

nimmt

den Helm

von seinem

Haupt, Und tritt h i n e i n , in seinen schönen Lockcn

WiELAHDä sammtl. W.

XXIII. £.

U

3O6

O b E r

O W.

D e m Gott dc9 T a g e s gleich.

Und alle sehn er-

schrocken D e n Schnell - erkannten an. D e s Ritters Geist

zu

Der alte Kaiser glaubt

sehn.

Und

Hflon,

mit

A m an d en A n seiner H a n d , naht ehrerbietig sich D e m T h r o n , und spricht: Mein L e h n s h e r r ! siehe mich, Gehorsam meiner Pflicht! zurück in deinen L a n den!

92' D e n n , w a s du zum B e d i n g gemacht Von meiner W i e d e r k e h r , mit Gott hab' ich's vollbracht ! In

diesem

Kästchen

sieh des Sultans Bart

und

Zähne, An d i e , o H e r r , nach deinem W o r t , ich L e i b Und

Leben

aufgesetzt



und

sieh

in

dieser

Schüne Die Erbin

seines T h r o n s ,

und Weib!

mein

geliebtes

Z w ö l f t e r

GESAHO.

307

Mit diesem Worte fällt von R e z i e n s Angesichte Der Schleier ab, und füllt den Sahl mit neuem Lichte.

93Ein Engel scheint, in «einem HimmelsgUnz, f Gemildert nur, damit sie nicht vergehen) Vor den Erstann'en da zu stehen: So grofs, und doch zugleich so lieblich anzusehen, Glänzt R r z i a , in ihrem Myrtenkranz Und silbernen Gewand.

Die Königin der Feen

Schmiegt, ungesehen, sich an ihre Freundin an, Und alle Herzen sind ihr plötzlich unterthan.

94Der Kaiser steigt vom Thron, heifst freundlich sie wjJlkommen An seinem Hof. Die Forsten drängen sich Um H ö o n her, umarmen brüderlich Den edeln jungen Mann, der glorreich heim gekommen Von einem solchen Zug.

E s stirbt der alte Groll

308

O b E k

o jn.

In K a r l s d e s G r o f s e n Brust. Er schüttelt liebevoll Des Helden Hand, und spricht: N i e f e h l ' es unserm An

einem

Fftrstensohn,

der

Tugend

Reiolie Dil-

an

gleiche!

Z w ö l t f T U R

V

a

r

i

a

G B S A K Q .

n

In der ersten Ausgabe

t

e

n

go^

.

fängt liier deT vier-

zehnte Gesang an.

Stanze 11. Vera Die er, mit jedem T a g , den: u. s. w .

St. 29. v. 4. (c)

Verborgen b l i e b ' ! — o litt' i c h ' u n b e w e i n t

St. 31. v. 3. Der molinbekrüuzte Geist de» Srhlnmmeri

5JO

O

B

E

R

O

N.

St. 36. V. 6. (a)

N u r m e i n e E h r e nicht, nur meine T r e u n i c h t geben.

St. 3g. v . (e)

5 - 8 -

D e r schöne Hassan, hiefs e s , w a r d i m B a d s

V o m Sultan m i t Almaiisaris

allein

G e f u n d e n , u h d w i r d m o r g e n , ohne Gnade, I m grofsen H o f , ein R a u b der F l a m m e n seyn.

St. 44. v . 5 — 8( a)

A l m a n s o r , spricht s i e , w e n n mein Leben dir

E r h a l t u n g s w ü r d i g s c h e i n t , so lafs m i c h n i c h t vergebens D i r knieen — S c h w ö r e , dafs d u w a s i c h bitte m i r Gewähren willst!







St. 45. v . 5. Ca)

N i c h t s ist z u v i e l , w a s d u verlangst und i c h z u geben

St. 46. v . 1. {a)

Wie?

r u f t der S u l t a n , m i t bestürzter M i e n e ,

Z w ö l f t e r

GBSJLSC.

311

St. 50. v. g —6. (11)

Hast du ein Herz mir das zu

E r , dem ein Wort

ragen?

on dir das Leben retten kann,

E r stirbt? — So ist es! wer des Harems Zucht verletzt, F.rwiedert Mansor kalt, dem ist der Tod gesetzt.

St. 60. Im gleichen Augenblick, da diefs Geschah,

zeigt

sich

von

fern,

mit

lautem

Schreyen, Almansor hier, und dort Almansaris. Sie eilen hastig an, in zwey verschiednen Reihen, E r Zoradinen, Sie den Hassan zu befreyen; Und beiden folgt ein T r u p p , bewährt mit Dolch und Spiefs. Auch stürzt mit

blofsem Schwert durch die ei* schrackne Menge

Ein schwarzer TUttersmann u. s. w .

St, 61. v. 4.

(«)

-

und lockr den lieblichsten Ton

O

312

B

E

R

O

H.

v. 7. 8T a n z t , ruft er, tanzt, bis euch der Tanz den Athern raubt! I)iefs soll die Rache seyn, die H ü o n sich erlaubt.

St. 67. v. 6. —





und schneller als Gedanken.

St. 68- v . 6. (c)

Allmählich sich zur E r d e nieder:

St. 7 1 . (a)

v. 5.

N i c h t mehr ein schöner Z w e r g , ein Koäblein, w i e er ihnen

St. 72. v. 8(a. b)

V o n unsrer L i e b e b e w a h r t , u. s. w .

St. 74. v. G —8. Sprach ihre Z u n g e niemahls aus; Sie sahn nur h i m m e l w ä r t s ,

und

FreudentliTänen

brachen

Z W ü l i T E R

G E S A I» 0,

515

Aus ihren Augen aus, so oft sie davon sprachen-

St. 75. v. —





4-7.

Z u ihrer Seite standen,

Boich aufgcschmiickt, vier wunderschöne Pferd«, TJnd ringsum lag, bey Haufen, im Gebüsch Ein prächtig schimmerndes Gemisch

St. 77. v. 4. (tf)

Glaubt kaum was er mit Augen schautet. 94. v . 6.

(a)

In Karlmanns Brust.





G

L

O

S

S

A

R

I

U

M

Tiber die im Obcron vorkommenden veralteten oder fremden, auch neu gewagten W ö r t e r , Wortformen und Redensarten.

A c q s , I I . 15. Actjus, (AquaeAugustae) eine kleine vor Alters beträchtliche , bischöfliche Stadt in den Landes von Gas c o g n e, die ihren Nahmen von einer mitten in der Stadt befindlichen heifsen Quelle hat. Aus deu Worten S c h e r a s m i n sollte man schliefsen, dafs Actjus damalils im Besitz eines so genannten G n a d e n b i l d e s der heiligen Jungfrau gewesen sey. Poetisch zu reden, mufste er das, alt in diesen Gegenden einheimisch, am besten wissen , und in s o fern kann uns auch, ohne andere historische Beweise, an seinem Zeugnils genügen. A l q u i f , I. 22. Ein w e i s e r M e i s t e r und grofser Zauberer im Amadis de Gaule. A l l z u h a u f , V. 38- Nach der Analogie von allzugleich, allzumahl, u.a. aus A l l und zu H a u t (welches letztere in den Redensarten zu H a u t a b r i n g e n , t r e i b e n , k o m m e n , noch nicht völlig aus der Übung gekommen ist) in Form eines Nebenwortes zusammen gesetzt. Da der Dichten.

318

G L O S S A R I U M .

sich keiner Stelle im H e l d e n b u c h ,

Theuer-

d a n k , und dergleichen erinnert, auf die er sich KU Rechtfertigung dieses ungewöhnlichen Worte» berufen könnte, so mufs er es darauf ankommen lassen , ob es als ein neu gewagtes geduldet oder v e r w o r f e n werden w i r d . Angehen,

V I . 22.

So viel als u n t e r n e h -

m e n , b e g i n n e n ; eine sehr alte Bedeutung dieses W o r t e s , deren Gebrauch durch Hagedorns Beyspiel ( i n der Fabel v o m L ö w ö n , der mit seinem Bilde im Brunnen fechten w i l l ) hinlänglich gerechtfertigt ist: Und fordert ihn heTaus den Zweykampf anzugehen. Poetische W e r k e II. 8- 239nach der Hamb. Ausgabe von 1769.

B a b y l o n , wird in diesem Gedichte melivrtiahls ( w i e w o h l unrichtig) als gleichbedeutend mit B a g d a d gebraucht, welches letztere unter den A b ass i s c h e n Haiifen der Sitz dieser mächtigen Fürsten war.

D i e alten R o m a n c i e r s übten eine so

willkührliche G e w a l t über die Geografie als übet lironologie und Geschichte a u s ; und unser Dichter hielt es für schicklich, sich ihnen auch in diesem Stücke gleich zu stellen.

Übrigens ist nicht: zu

G L O S S A R I U M .

319

l i u g n e n , dafs das Babylon im Roman v o n H u o n de Bordeaux,

dessen so genannte A d m i r n i e

( Miramolins ) in den Romanen von und seinen Pairs

Charlemagne

eine grofäe Rolle spielen, nicht

in Mesopotamien, sondern angeblich in Ägypten gelegen haben soll.

B a r , „ s c h ö n w i e ein b a r e r E n g e l , " I V . 47. E i n veraltetes W o r t , welches ehemafals unter andern

die

Bedeutung

scheinlich

von

offenbar,

(manijestus, luculentus)

augen-

hatte, und,

in so fern dieser Begriff damit verbunden w i r d , in die Sprache der D i c h t e r , ( i n welcher die Beywörter gröfsten Theils als F a r b e n

zu betrachten

s i n d ) wenigstens in die Sprache des komischen, scherzhaften und launigen Styls, aufgenommen z u •werden verdient.

Man hat es defswegen einer Per-

son in den Mund gelegt, der es anstandig ist sich in einer, w o nicht n i e d r i g e n , cdeln Sprechart auszudrücken,

doch

weniger

als der Held

des

Stücks, oder der D i c h t e r , w a n n er ielbst erzählt.

Bangen,

nach etwas bangen, VT. 27. statf,

mit bänglicher Ungeduld nach etwa« verlangen : eift neu gewagtes W o r t , Welches sich selbst durch die W e l t helfen mag, wenn es kann.

O b es nicht i n

alten Zeiten schon üblich gewesen, davon finden w i r zwar keine S p u r ; aber w i e w e n i g sind auch

320

G L O S S A R I U M .

die noch vorhandenen Überbleibsel ans den Zeiten der Minnesänger theilg gekannt, tlieils benutzt! B e t e f a h r t , II. 32. In der katholischen Kirche eine Procelsion mit Kreuz und Fahnen, wobey gebetet wird. Besonders wurde vor Alters der in der so genannten Kreuzwoche ( HebJomas Rogatio* num) übliche feierliche Umgang, wobey die Felder und Früchte eingesegnet werden, 80 genannt. Auch kommt dieses Wort in der allgemeinen Bedeutung von W a l l f a h r t vor. Es schcint Niedersächsischen Ursprungs zu seyn. B e t i t e l t , mit einem rechtsgültigen Grunde (titulo juris) zum Anspruch an etwas versehen, X . 53. „ z u einem Gärtnerschurz betitelt," statt ber e c h t i g t , ist in dieser Bedeutung neu gestempelt. D a n k , kommt mehrmahl« in der Bedeutung v o r , die diefs W o r t in der alten Turniersprache hatte, worin es den Preis bezeichnete, welchen der Ritter g e w a n n , der alle andern aus dem Sattel gehoben hatte, D i e n s t m a n 11, V. 56. in der weitesten Bedeutung,-ein Lehensmaiiu oder Vasall. D o m i n a , II. 34. w i r d die Vorsteherin doi Frauenklöster in einigen religiösen Orden genannt,

321

G L O S S A R I U M .

D u r s t i g 1 i c h , V I . 32. nach einer v e r a l t e t e s Oberdeutschen F o r m v o n N e b e n w ö r t e r n ,

welche

in i n n i g l i c h , e w i g l i c h , w o n n i g l i c h

u. a.

wenigstens in der Dichtersprache sich noch erhallen hat.

L u t h e r gebraucht das W o r t

dürstig-

l i c l i in seiner Übersetzung der B i b e l mehrmahls, um den höchsten Grad einer leidenschaftlichen Begierde a u s z u d r ü c k e n ; als 1 M o s . 5 4 , - 5 . D i e Brüder der D i n a g i n g e n i n die Stadt Sichems

d ii r-

s t i g l i c h und e r w ü r g t e n alles w a s männlich w a r , —

und S p r i c h w .

Salom.

i4> 5*

Z e u g e redet d ii r s t i g 1 i c Ii L ü g e n .

falscher In

diesem

Sinne w i r d es h i e r gebraucht.

E i 1 0 1 , 1.50. in der veralteten B e d e u t u n g ; 1, in eitel L u s t und P r a c h t , " statt, i n l a u t e r L u s t —

E l f e n , II. 22. und a. o. A l f e n , E l f e n odet E l v e n sind eine A r t v o n G e n i e n , in der M y t h o l o g i e der Nordischen V ö l k e r , i n w e l c h e r sie ( w i e A d e l u n g unter dejn W o r t A l p

schon b e m e r k t )

ungefähr die Stelle d e r N y m f e n und Waldgötter det Griechen vertreten.

A u c h die Fair

i es,

an w e l -

che das Brittische L a n d v o l k noch itzt hier und da g l a u b t , gehören in diese Rubrik.

In Chaucers Mer-

afiants - Tale ist Oberon K ö n i g der Fairies. D i c h t e r hat diese E l f e n

Unser

zu einer A r t v o n edeln,

WIELANDS Mmratl. "W. XJtUI, B.

X

323

G l o s s a r i u m .

mächtigen

und

den

Menschen

gewogenen

Sylfen

e r h o b e n , u n d O b e r o n , i h r K ö n i g , spielt in d i e s e m G e d i c h t e eine so w i c h t i g e R o l l e , dafs es daher den N a h m e n v o n i h m erhalten hat.

F a n t , I V . 47- » E i n

fremde?

junger F a n t." —

Dieses W o r t w i r d hier für J ü n g l i n g u n d ist in so fern m i t (wovon

dem

gebraucht,

alten W o r t e

Knapp

S chi 1dt u a p p , B e r g k n a p p )

bedeutend. Knecht

In Niedersachsen, ist,

wird

es F e n t

Isländischen

lautet

Fante

damit vielleicht

ist

wo

es

ausgesprochen;

Fant.

Das einerley

in einigen Gegenden F a n t oder F ä n t

I I . 16.

Ursprungs.

Fährlichkeit,

Daher

l'ährde,

w o v o n ebenfalls i n

der D i c h t e r s p r a c h e ( n u r pudenter, Gebrauch zu machen

werden

genannt.

D a s v e r a l t e t e W o r t , an dessen

Stelle G e f a h r g e w ö h n l i c h ist. fährlich,

im

Italiänische

A u c h die B a u e r n ( j P i o n i ) i m S c h a c h s p i c l e

Fahr,

gleich-

es so v i e l als

w i e H o r a z sagt)

wäre.

F a h r e n , für reisen, ausziehen, wallfahrten, I. 26.

„ A l s w i r z u m lieil'gen Grab zu f a h r e n

verbanden."

uns

I n n o c h w e i t e r e r B e d e u t u n g hiefs fah-

ren h e r u m i T r e n , i m L a n d e h e r u m z i e h e n ; daher f a h r e n d e R i t t e r , ( Chevaliers

errans ) fahrende S c h ü l e r ,

G L O S S A R I U M .

L a n d f a h r e r u. d.

Fahrt,

323

III. 55. ist also so v i e l

als Z u g , R i t t , oder das Französische W o r t

Traite.

G a d e n , I V . 15. E i n uraltes W o r t , dessen Gebrauch i n O b e r - und N i e d e r d e u t s c h l a n d , und v o r nehmlich

in der S c h w e i z ,

h i e r und

da n o c h

in

v e r s c h i e d e n e n aus einem gemeinsamen Begriff ents p r i n g e n d e n B e d e u t u n g e n sich erhalten hat. N a h m e n der gefiirsteten P r o p s t e y d en

und des OberbayeTischen

Slifts S t e i n g a d e n

In den

BerchtolsgaPrämonstratenser-

ist G a d e n

eben d a s ,

was

l i a u s e n , h e i m , z e l l in den N a h m e n einer M e n g e v o n K l ö s t e r n in Österreich, B a y e r n und S c h w a b e n . In der B e d e u t u n g v o n L a d e n , K a m m e r , ne,

Stall,

s.'igve mau ehemahls

G a d e n d i e n e r,

Scheu-

Würzgaden,

Speisegaden,

und sagt n o c h

itzt in dor S c h w e i z ¡ M i l c h g a d e n , ( M i l c l i k e l l o r ) Käsegaden, Stockwerk

Vieh gaden,

Heugaden.

eines Hauses k o m m t es i m

b e n - und S a c h s e n s p i e g e l Zimmer

u. b. «.

Für

Schwaund

für

oder G e m a c h i m H e l d e n b u c h e v o r : D a schlofs die K ü n i g i n n e D r e y Riegel vor d a s

Gadon.

F, V a w a r ein G a d e n ( W o h n s i t z ) a l l e r chen Tugend, Prediger

weibli-

sagte der z u s e i n e r z e i t b e r ü h m t e

Joh, M a t t h e s i u »

noch im

sechzehn-

G L O S S A R I U M .

ten Jalirlnuidert.

Man sollte dieses W o r t ( w e l c h e s

schon b e y m O t t f r i e d Form

Gadum

so mehr z u

und W i l l e r a m

und Gegadame erhalten s u c h e n ,

in

der

vorkommt) um da es ohne Z w e i f e l

eines v o n denen i s t , die uns eus der ältesten Sprache ,

der

gemeinschaftlichen Stamm - Mutter

Hebräischen, seben,

Fönizischen,

übrig

geblieben

Hebräischen gadar,

Persischen und

sind.

der Cclti-

D e n n es ist

einzäunen, i m Punischen

dir, E i n z ä u n u n g , in Gades,

im Ga-

d e m alten N a h m e n der

Stadt C a d i z , und in dem N a h m e n der Persischen Stadt M e n o s g a d a

und der B u r g

oder P e r s a g a d u m ,

Pasergada

i n der Gegend w o

Cyiua

den berühmten Sieg über den A s t y a g e s

erhielt»

I n unserm Gedichte scheint es hier,

unverkennbar.

z u m a h l i m Munde Scherasmin9, an seinem rechten O r t e z u stehen,

und eine kleine Ladenstube oder

K a m m e r eines schlechten Häuschens in einer W i n kelgasse zu bezeichnen.

Glorie, Wenigstens

X I I . 16. in

dieser

„Wie

eine

zu

unsrer

Glorie."



Mahler-

k u n s t s p r a c l i e gehörigen B e d e u t u n g , in w e l c h e r es das B i l d des sich öffnenden E m p y r e u m s und der Erscheinung h i m m l i s c h e r W e s e n , Engel, und Heilig e n , in der Fantasie erregt, s o l l t e , dünkt u m dieses z w a r fremde, aber schon in K a i s e r s b e T g e r s Postille und einigen unsrer ältesten Kirchenlieder

325

G L O S S A R I U M .

v o r k o m m e n d e , und also längst verbürgerte W o r t beybehalten werden.

Aber auch blofs als poeti-

sche Farbe ist es der Dichtersprache, um den höchsten Grad v o n R u h m , Herrlichkeit und Majestät auszudrücken,

(wie

so

manche

andre

Wörter,

deren man uns ohne N o t h oder Nutzen berauben w i l l ) unentbehrlich. G r o f s h e i t , III.40. Grofsheit verhält sich zu G r ö f s e , w i e Hoheit zu H ö h e , dieser Bedeutung üblich ist.

n u r dafs es i n

i m Hochdeutschen noch nicht

Der D i c h t e r versteht unter G r o f s h e i t

das, w a s beym ersten Anblick eine grofse, über gewöhnliche Menschen w e i t empor ragende Person ankündigt.

G r ö f s e , ohne irgend eine hinzu ge-

setzte nähere Bestimmung, erweckt n u r den Begriff körperlicher Q u a n t i t ä t : G r o f s h e i t erregt ein r i i t E h r f u r c h t verbundenes

dunkles

Gefühl

Würde und Vortrefflichkeit einer Person.

der

Majestät

ist nur ein höherer Grad von Grofsheit, und beide können auch ohne eine über das

gemeine

Mafs

hinaus gehende körperliche Gröfse (Pr o c er i tä f ) Statt finden, w i e w o h l diese unstreitig ein beträchtliches dazu Lieytrügt, das Gefühl und VorurtLeil von Grofsheit und Majestät zu erregen. Gulistan,

IX. 5- Ein Persisches W o r t , w e l -

ches B l u m e n - oder R o s e n g a r t e n ,

bedeutet,

bekannt aus einem unter diesem K ä h m e n in die

G l o s s a r i u m .

v o r n e h m s t e n E u r o p ä i s c h e n Sprachen übersetzten Ged i c h t e des b e r ü h m t e n Persischen D i c h t e r s

Sahdi,

oder S c h e i k M ö s l e h e d d i n S a a d i v o n Schiras, der u m das J a h r C h r i s t i 1195 geboren w u r d e , u n d bis 1 3 1 5 u n s r e r Z e i t r e c h n u n g gelebt haben soll. — D e r G e b r a u c h dieses Woj-tes an d i e s e t Stelle bedarf w o h l Keiner R e c h t f e r t i g u n g . H ä m m l i n g , V. 47-

T T ngcfähr eben diese Art

v o n Sklaven H o m b a b i s c h e n G e s c h l e c h t s , V . 33- w e l c h e in d e r 4geten Stanze höflicher m e r l i n g e heilten.

Kam-

Das W o r t H ä m m l i n g ist nach

W ä c h t e r sehr a l t , u n d scheint n i c h t v o n H a m mel, sondern v o n dem alten W o T t h ä m c l n , Stummeln,

v e r s c h n e i d e n , abgeleitet zu seyn.

In dem

S i n n e , w o r i n es hier g e b r a u c h t w i r d , k o m m t es i n einer v o n A d e l u n g u n t e r d e m W o r t e I i a m i n e l angeführten

alten Ü b e r s e t z u n g

Eunuchus

v o r , die i m J a h r e i4ß6 zu A u g s b u r g

gedruckt wurde.

des

Tcrenzischen

I n einer h u n d e r t J a h r e

spatern

Ü b e r s e t z u n g eben dieser K o m ö d i e , d u r c h M, J o s u a Loner,

P f a r h e r r n u n d S u p e r i n t e n d e n t e n Zu Arn-

s t a d t , w i r d Eunuchus

durch F r a u e n l i u t

» W e n n m a n ( s a g t der Ü b e r s e t z e r )

das

gegeben. deutsch

w o l l t geben g u t , M ö c h t m a n s n e n n e n d e n F r a u e n hut."

( H u t w i r d h i e r , w i e m a n s i e h t , in einer

veralteten B e d e u t u n g f ü r H ü t e r g e n o m m e n . ) E r f i n d e r dieses k o m i s c h e n W o r t e s ist aber

Der nicht

G L O S S A H I t f M . besagter L o n e r ,

sondern D . L u t h e r ,

folgender v o n W ä c h t e r n

327 w i e aus

angezognen Stelle aus

seiner berüchtigten Schrift W i d e r H a n s - W o r st, Wittenberg 1541, zu ersehen ist:

, , E r wer« besser

ein F r a u e n h u t : , der nichts thun sollte, denn w i e ein Eunuchus, d. i. ein F r a u e n h u t , einer Narrenkappe

stehen in

m i t einem F l i e g e n w e d e l , a )

und der Frauen h ü t e n , und des davon sie Frauen heifsen, ( w i e es die groben Deutschen nennen.) "

H a n , XV. 36. Eben das, was K a r a v a n - oder Kirwan - Serai;

grofse öffentliche Gebäude in

den Muhamcdanischen Ländern, w o Reisende, jedoch ohne Verpflegung, beherbergt werden.

Heiden,

II. 5.

w i l d h i e r , naoh der W e i s e

der alten Ritterbücher, v o n allen N i c h t - C h r i s t e n , also auch v o n S a r a z e n e n oder Muhamedanern gebraucht.

a ) Eine Anspielung auf den Pseudo - Frauenhut C h ä r e a im T e r 0 n z, dem eine Mfigd, in der Mein u n g , dafs er der Verschnittne s e y , welchen ihre Dame zum Geschenk erhalten hatte, die junge Pamfila zu hüten g a b , mit dem A u f t r a g , i h r , während sie nach dein Bade der Ruhe pflegte, L u f t zuzufächeln.

G L O S S A R I U M .

328

Ilesperien, »ten G r i e c h e n , Hesperia,

I. 3,

weil

I t a l i e n , w e l c h e s die ülte-

es i h n e n

das A b e n d l a n d ,

Jungfernzwinger, lich)

J u n g f e r n k l o s t e r. ger,

I L 32.

v o n unserm D i c h t e r

Analogie

gegen Abend

E i n (vermuth-

gestempeltes W o r t f ü r

D a f s sich dazu keine andre

fand als das J ä g e r w o r t

wird

lag,

iiannteq.

Hundezwin-

i h m h o f f e n t l i c h z u Keinem

Vorwurf

gereichen,

Ie

und

ie,

III, 57, D i e alte u n d n o c h i m m e r

ü b l i c h e O b e r d e u t s c h e F o r m der Partikel j e ist i e,

welches beynahe

S o k o m m t sie bey vor,

wie

i ausgesprochen

den M i n n e s ä n g e r n

und die R i c h t i g k e i t dieser F o r m

sprache

wird

gesetzte n i e schen D i c h t e r

und

Aus-

aus

den

a u c h d u r c h das offenbar

alten V e r n e i n u n g s w o r t c h e n bestätiget.

n i und i e Weil

das R e i m e n

wird. immer

zusammen

m a n einem D e u t -

n i c h t ohne N o t h

er-

s c h w e r e n s o l l t e , i n d e m unsre S p r a c h e o h n e h i n a r m g e n u g an R e i m e n i s t , so halten w i r f ü r b i l l i g , dafs man r e i m e n d e n D i c h t e r n e r l a u b e , s i c h der W ö r t e r j e , j e d e r , und j e t z t

s o w o h l in

dieser

neuem,

als in der A l t d e u t s c h e n F o r m ,

ie,

ieder,

i t z t , nach Gefallen z u bedienen.

O h n e diese F r e y -

Ueit hätte hier eine der besten Stanzen des

und gan-

G l o s s a r i u m .

329

?en O b e r o n e n t w e d e r gänzlich Kassiert, oder ins schlechtere verändert w e r d e n Idschoglan,

X . 49«

müssen.

N ä h m e einer Art v o n

Pagen des T ü r k i s c h e n H o f e s , die im dritten H o f e des S e r a i neben dem D i v a n w o h n e n , u n d in v i e r O d a ' s oder Klassen abgetheilt s i n d , v o n w e l c h e n die v i e r t e u n m i t t e l b a r z u r B e d i e n u u g der Person des Sultans b e s t i m m t ist.

V e r m ö g e einer den D i c h t e r n

i m m e r zugestandenen F r e y h c i t w i r d liier vorausgesetzt, dafs,ungefähr dieselbe E i n r i c h t u n g auch am H o f e des Königs v o n T u n i s Statt g e f u n d e n habe. K l o s t e r b ü l i l , II. 33.

Bühel,

den härtesten M u n d a r t e n B ü c h e l )

Bühl,

(in

ist ein gutes

altes W o r t

für H ü g e l .

kelsbühl

hat ihren Nahmen von Dinkel

D i e Reichsstadt

Din(einer

G e t r e i d e a r t , die v e r m u t h l i c h i n i h r e r Gegend vorzüglich g e r ä t h ) u n d v o n einem dreyfachen B ü h l , d. i. H ü g e l , w o r a u f sie e r b a u t ist. K n a p p e n , I i i , 2. 60 viel als Schildknappen, W a f f e n t r ä g e r , Knapo i m m i t t l e m L a t e i n . vor

Alters

mit

( E n g l i c h Knight)

Knecht

oder

Es war

Edelknecht

einerley, u n d w u r d e auch v o n

einem jnngen E d e l m a n n g e b r a u c h t , w e l c h e r einem altern R i t t e r , e n t w e d e r als L e h r j u n g e , u m die Ritterschaft zu e r l e r n e n , oder als G e g e l l e ,

u m sie

G x o s s A a i U M .

350

unter Anleitung

und

Aufsicht

auszuüben , Dienste that.

eines

Meisters

Nach und nach verlor

es, wie K n c c Ii t und S c h a l k , seine vormahlige Bedeutung und W ü r d e ,

und ist dermahlen uur

noch in den Benennungen Tuchknappe, Mühlknappe, Bergknappe, üblich. K o b o l d , II. n . Gobelinus

Eine Art von Mittelgeistern,

i m Latein des Mittelalters, von wel-

chen mau glaubte,

dafs sie den Menschen eher

hold als zu schaden geneigt Seyen, w i e w o h l diefs so ziemlich von ihrer Laune und andern Umständen abhing.

Der Kobold der B e r g l e u t e ,

das B e r g m ä n n c h e n , Gnomen,

scheint

mit

oder

Gabalis

odeT Elementargeistem von der vier-

ten Klasse, einerley zu seyn. K u r d e , XII. 43. Ein weites Oberkleid der Türkischen Damen. Montagne,

S. Letters

pj Lady

M.

Worthley

L. X X I X .

Langon,

Tl.

Eine kleine Stadt an der

Caroline, berühmt durch ihren W e i n , der für den besten unter den weifsen Bourdeaux - Weinen, de Grave tircs

genannt, gehalten wird.

iVune Laudan,

° r. B ib l i o th e q u e. X. 43-

Landanum,

Vins

Melanies Vol. 36. p. 94eine

aus

Opium zubereitete Avzuey von der Erfindung des

G l o s s a r i u m , berühmten P a r a c e l s u s ,

33»

stellt hier f ü r jedes an-

dere Kordial. Magd, Maid,

I I I . 18.

Meyd,

Magd,

Maget,

Magad,

sind verschiedene Formen

eines

W o r t e s , welches in seiner ältesten Bedeutung eine ungeschwächte junge Frauensperson, eine J u n g f r a u im eigentlichen Verstände bedeutete. Deutschen

Magd

„ E s heifst i m

(sagt D . L u t h e r )

ein solch

W e i b s b i l d , das noch j u n g ist, und mit E h r e n den Kranz trägt und in Haaren g e h t . " wird reine

Maria

in

Magd

T h e u e 1° d a n k ,

einem genannt.

In diesem Sinne

alten Kirchenliede Im

die

Heldenbuch,

u. a. heifsen junge Damen v o m

ersten R a n g e d l e M e y d

oder M a g d ,

ohne dafs

eben auf die fysische B e d i n g u n g der Jungfräulichk e i t Rücksicht genommen w i r d .

M a g d th u m

bezeichnet daher im alten Deutschen s o w o h l den jungfräulichen oder ledigen S t a n d ,

als w a s man

jetzt in engerer Bedeutung J u n g f e r s c h a f t nennt. M a h o m , II, 5. und öfters.

E i n e 111 den alten

Französischen Rittergedichten, Fabliaux,

u. d. ziem-

lich allgemeine komische Abkürzung des Nahmens M a h o m e d , wenn v o n dem grofsen Profeten der Sarazenen die Rede ist. M a h 11 e h , X I . 3 3 . auch S a l a m genannt, ist eine unter den T ü r k e n und Maurischen Sarazenen

G L O S S A R I U M .

532

gewöhnliche Art von geheimen Liebesbriefen, w o bey Blumen, Spezereyen und tausend andere Dinge, als symbolische Z e i c h e n , die eine gewisse abgeredete Bedeutung h a b e n , statt der W o r t e gebraucht werden.

In F l a n t s Türkischem Staatslexikon ist

ein Beyspiel davon gegeben, Wo eine Weinbeere, eine Strohhalm, eine Jonquille, ein seidener Faden, Fapicrschnitzel, ein Schwefelhölzchen, eine Pistazie, eine verwelkte T u l p e

und ein Stückchen

Gold-

faden , in einem Beutel der Geliebten überschickt, i h r ungefähr so viel sagen, als: „ H o l d e s Mädchen, erlaube dafs ich dein Sklave sey und lafs dir meine I.iebe gefallen.

Ich brenne v o r Sehnsucht nach dir

und diese F l a m m e verzehrt mein Herz. — Sinne v e r w i r r e n sich. zusammen

Meine

Ach möchten w i r doch

auf Einem Bette r u h e n !

I c h sterbe,

w e n n du m i r nicht bald zu Hülfe k o m m s t . " — E i n e ähnlicheProbe t h e i l t L a d y Wo tugue

r th ley

Mo n-

i m vierzigsten der oben angezogenen Briefe

ihrer Korreapondentin m i t .

I h r e m Berichte nach

ist m i t jedem symbolischen Zeichen dieser geheimen Spracho ein gewisser Vers aus einem D i c h t e r k o m b i n i e r t ; und sie sagt, sie glaube, es sey eine Million Verse zu diesem Gebrauch b e s t i m m t ; — was,

w e n n w i r auch neun Zehntheile v o n

der

Million fahren lassen, diese Sprache zu einer der schwersten in der W e l t machen w ü r d e .

G l o s s a r i u m .

335

M a n i c h ä c r , II. 23. war in H ü o n s Zeiten ein eben so gemeiner als verbalster Ketzernahme, wobey man sich das abscheulichstc dachte, ohne sich darum zu bekümmern, was die wirklichen Anhänger des M a n e s ehemahls gelehrt hatten oder nicht.

Der Kaplan konnte also dem tief studier-

ten Manne, der sich so positiv gegen die Geister erklärte, keinen schlimmem Streich spielen, als ihm einen Nahmen anzuhängen, den jener nicht auf sich sitzen lassen durfte, wenn

er den anwesenden

Laien nicht ein GtSucI werden wollte.

Daher ver-

muthlich der Fecliterkniif, imFoTtgang des Streits sich hinter so viel Latein zurück zu ziehen, dafs die Zuhörer, und vielleicht auch der orthodoxe Kaplan selbst, ihm nichts weiter anhaben konnten. Märtrerberg,

IX. 6.

Montmartre

bey

Paris, so genannt, weil nach ehemahligem gemeinem Glauben der h e i l i g e D i o n y 9 i u s 4 r o o p a g i ta mit seinen Gefährten S. R u s t i k u » und S. E l e u t l i e r u s den Mutertod auf diesem Berg erlitten liabeu sollen. H e r z o g N a y m s , I. 54.

Die alten Ritter-

bücher von Charlemagne und den Helden seiner Zeit sprechen viel von einem Herzog N a y m e s von Bayern, als dem weisesten Mann an Karls Hofe, für dessen Rath dieser Kaiser immer besondora Ach-

G l o s s a r i u m .

334

tung getragen habe.

Bekannter Mafsen kennt d i e

G e s c h i c h t e dieser Zeit keinen andern Herzog in Bayern als den unruhigen T a s s i 1 o, seltsamen Nahmen N a y m e t

Icli habe dem

überall nachgespült,

und nichts gefunden, als dafs in dem Z e d l e r i s c l i e n Universal-Lexikon ein N a i n u s oder N finias

als ein G e n e r a l d e r B a y e r n unter Karl

dem Grofsen aufgeführt w i r d ,

ohne die Quelle,

woraus diese Angabe geschöpft i s t , anzuzeigen. Obsiegen, gen,

III. 20.

(einem)

auch

ansie-

eine Altdeutsche F o r m , für einen besiegen,

bezwingen. Ok,

die Sprache

v o n O k , I. 12.

D i e so

genannte R.omanisclie ( r o m a n a rustica)

Sprache,

die nach der Zerstörung der Römischen Herrschaft in Gallien vom Volke gesprochen w u r d e ,

theilte

sich in z w e y sehr ungleichartige Mundarten,

in

deren einer das dermalilige Französische Bejahungswürtclien oui, o il, in der andern hingegen oí gesprochen wurde.

täglichen Frankreich herrschte, hiefs daher ta gue

d'oc,

und wurde späterhin die

l i s c h e genannt.

der

lan-

provenza-

S. die Einleitung vor le Gra n ds

Fabliaux ou Contes du XII. Fan,

aus-

Diese letztere, die in dem mit-

grofsc

et XIII.

Pan,

Siècle.

II. 18.

Eine i m

Munde Sclierasmins fast zu gelehrte Anspielung auf

GlOS

SARIUM.

335

das bekannte Mährchen von dem Ägyptischen Schiffer Thamos, d e m , als er einst, unter der Regierung des Kaisers Tiberins, an den Echinadischen Inseln vorbev f u h r , nach einer plötzlich erfolgten Windslille eine Stimme von den Paxischen Inseln her zu dreyen Mahlen befahl: so bald er den Hafen P e l o d e s ( a n der Küste von E p i r u s ) erreicht habeu würde, sollLe er mit lauter Stimme ausrufen: Der grofse Pan sey gestorben, Thamos hatte diesen seltsamen Auftrag wieder vergessen, als er durch eine abcrmahlige W i n d s t i l l e , die ihn i m Angesicht des Hafens Pelodes befiel, daran erinnert w u r d e : und kaum hatte er den Tod des g r o f s e n P a n s ausgerufen, so liefs sich ein grofses Wehklagen und Gewinsel in der Lu.ft hören, w i e von unsichtbaren Personen, die an dieser Nachricht ganz besondern Antheil nähmen, und ihr Erstaunen und Leidwesen darüber bezeigten. Das merkwürdigste an dieser schönen Geschichte i s t , dafs P l u t a r c h in seiner Abhandlung von den Ursachen, warum die Orakel aufgehört hätten, sie einem gewissen A m i l i a n u s in den Mund legt, der sie von seinem Vater, als einem unmittelbaren Augen - und Ohrenzeugen, gehört zu haben versicherte. — Übrigen» ist es, in Rücksicht des bekannten Gebrauchs, welcher in der Folge von dieser Erzählung gemacht w u r d e , eben nicht unmöglich, daf9 Scher,19min gelegentlich von seinem Pfarrer etwas von ihr

356

G L O S S A R I U M .

gehört haben konnte, w i e w o h l ihm nicht* davon i m Gedäclitnifs geblieben, als die isolierte Vorstell u n g , w i e still und todt es auf einmahl in der Natur werden müfste, wenn der g r o C s e P a n w i r k l i c h zu sterben kommen sollte. P ä r (Pair) d e s R e i c h s , X. 48. Eä bedarf wohl kaum erinnert zu werden, dafs unser Dichter auch liier, da sein Held sich ( a l s Herzog von Guyenne oder Aquitanien) oinen P ä r d e s R e i c h s nennt, in der 498ten Stanze v o n F ü r s t e n d e s K a i s e r r e i c h s spricht, und in dieser Qualität dag Recht seinen Ankläger zum Zweykampf heraus zu fordern geltend macht, nicht der G e s c h i c h t e , sondern den R i t t e i r o m a n e n v o n Charlemagne folgt, welche wahrscheinlich erst i m XTI. und XIIX. Jahrhundert ausgeheckt wurden. Der unbekannte Millich, der seinen aus den abenteuerlichsten Erdichtungen zusammen gestoppelten Roman de G es tis COT o Ii TVl. et Rolandi, um i h m das Ansehen einer wahren Geschichte zu geben, dem E r z b i s c h of T i l p i n v o n R h e i m s (den er T u r p i n nennt) unterschob, hatte so w e n i g Kennt* nifs und Begriff von, Karl dem Grofsen und seiner Regierung, dafs er nicht nuT die Gebräuche, Sitten und Lebensweise der so genannten R i t t e r z e i t e n , sondern sogar die ganze Verfassung von Frankreich, w i e «r sie unter L u d w i g VII. und F i l i p p

< 3 t O » S A R l ü » l .

537

A u g u s t ( u n t e r deren Regierung er l e b t e ) fand, in die Zeit jenes grofsen Honigs der Franken hinüber trägt. zwölf

Dalier denn auch die vorgeblichen

P ä r s de.selben, die in diesen Romanen

als die zwölf grofsen eiblichen Kronvasallen er* ischeinen, da man doch damahls eben so w e n i g Von E r b - Kronvasallen als von bestimmten Vorzü* gen und Vorrechten

einiger derselben vor allen

übrigen w n f s t e , indem alle vom König unmittelbar belehnte Baronen eben darum, w e i l sie alle einander g l e i c h w a r e n , Pares

Fr ancia

e hiefsen,

lind in so fern ein jeder n u r von seines gleichen gerichtet werden k o n n t e , den Hof der P ä r s ,

ia

Cour

zu

des Pairt

ausmachten.

Vbn

w e m

und

Welcher Z e i t die ehemahls ungeheure Menge def Baronen oder P ä r s von Frankreich auf (sechs geistliche und sechs weltliche b )

zwölf einge-

schränkt worden t ist «ine eben so problematische

b ) J e n e w a r e n , der Erzbischof Herzog v o n R h e i m » , der Bischof Herzog von L a o n , der Bischof Herzog v o n L a n g r e s , der Bischof Graf v o n B e a u v a i s , und die Bischöfe von Chalons Sur Wtarne und von N o y ö n ; D i e s e , die drey Herzoge von B u r g u n d , Normandie und G u y e n n e , und die drey Grafen von F l a n d e m « C h a m p a g n e und T o u l o u s e .

WIKLANDS

färaffltl. XV. XXIII, B,

i

G L O S S A R I U M .

538

oder vielmehr unauflösbare Frage in der Franzüsi» sehen Geschichte, als der Ursprung der Kurfürsten, in der Deutschen: von

aber s o viel ist g e w i f s ,

diesen z w ö l f Pärs

E r w ä h n u n g geschieht. tum es dans Franp.

les

dafs

unter L u d w i g V I I .

S. Les

dijferens

au Tome VI.

Gendr

erst

Moeurs

et

tems de la

Cou~

Monarchie

de V Hist. de France de

le

e.

R e c k e , III. 47. Ein veraltetes W o r t frir R i e s e . Es wurde ehemahls auch v o n andern tapfern und Streitbaren Männern gebraucht, und die alten-S Heven

werden

in diese* Bedeutung in dem L o b -

gesang auf den H e i l i g e n R e c k i n genannt.

Anno

then heifsen ihre Heerführer leute ( K ö n i g e ) Kennen,

St. 19.

gute

In den alten Isländischen Myroder Landeshaupt-

Landrecken.

I. 55.

„Bey

einem o f f n e n

Ren-

n e n , " d. i . in einem T i t r l i i e r ; ein in dem alten Amadis

aus

Gallien

und ähnlichen

häufig votkommendes W o r t . liiefs es ein S t e c h e n , daher S t e c h h e i m ,

Werken

N o c h gewöhnlicher

Steclispiel,

Ritterstechen;

ein Turnierheltn,

der

das

ganze Gesicht bedeckte und nur zum Sehen und Athmen Öffnungen hatte, —

Stechpferd,

ein

starkes zum Turnieren abgerichtetes Pferd, S - t e c l i bahn,

Stechzeug,

Stecher,

III. 12.

u. s. w .

ein

R e i t e n wuide

scharfer ebenfalls als

G X. « S S X R I V M.

539

ein Synonym von tumieTen, oder eine Lanze mit einander brechen, gebraucht; daher ein R i t t , III. 10. Für Turnier wurde damahls auch T u r n e y gesagt: II. 19. i m F e l d und i m X u r n e y . S c h i m p f , I.26. „ I n S c l u m p f und E r n s t , " d. i. in Kitterspielen und in gefährlichen Abenteuern, wo Leib und Leben gewagt wurde. — Schimpf wird hier in der veralteten Bedeutung von S p i e l und S c h e r z gebraucht. Noch im i5ten Jahrhundert waren s c h e r z e n und s c h i m p f e n gleichbedeutend. So heilst es zum Beyspiel (nach A d e l u n g s Zeugnifs) in einer zu S t r a f s b u r g 1466 gedruckten Deutschen Bibel; „Abimelech sah in ( i h n , den Isaak) s c h i m p f e n mit Rebekka seiner Hausfiaucn." — Es wird aus Schimpf noch Ernst werden, ist eine Redensart, die noch itzt in Obeldeutschland zuweilen gehört wird. S t a n g e , für S p e e r oder L a n z e , V. 65. kommt in dieser Bedeutung noch in Luthers Bibel» Übersetzung v o r , Matth. 26. 47. S t a p f e n , e i n h e r s t a p f e n , VI.42. ein veraltetes aber mahlerisches Wort, für stark und fest auftreten. S u I t a n i n , IX. 5. ( Sequin)

eine Türkische

Goldmünze, deren Werth hier, wo es auf eine sehr genaue Bestimmung nicht ankommt, etwa einem

G L O S S A R I U M .

34«

Goldgülden oder halben M a x d ' o j gleich angenommen werden kann. Veittregris,

I I . so.

E i n nur in Soherasroins

Munde duldbarer, w i e w o h l ehemalils dem K ö n i g Heinrich IV

von Frankreich sehr gelaufiger, Gas-

konnischer S c h w u r , statt Ventxe Verdriefs, Verdrufs,

I. 41.

- SQ int

Grit.

D i e alte F o r m des Wort»

w e l c h e hier mit gutem Bedacht de?

gewöhnlichen -vorgezogen w o r d e n ist.

Verluppt,

I I I . 36.

„Ganz

in

vcrlupptem

Stahl, d. i. in b e z a u b e r t e n W a f f e n . pen,

verluppen

Lnpt

hiefs in der alten AUemanni-

achen Sprache vergiften ; daher v e r 1 ü p p t e P f e i l e „ W e i l ab?r, w i e W a c h t e * w o h l anmerkt, im ger nieinen Volksglauben giftmischen und zaubern verwandte und assoeiierte Begriffe sind, so bekamen die Worte I u p p e n , v e r l u p p t , auch die Bedeutung von z a u b e r n

und b e z a u b e r t .

So sagt

zum Beyspiel K ö n i g T y r o l ( b e y m G o l d a s t ) : Derkopnteluppen»

( d . i . zaubern) m i t d i e (dem)

und der Dichter K i t h a r t

Speer;

(ebenfalls in

Gold-

a s t s Paraenet. ) Z ö v e 11 u p p e für Z a u b e r , / a i cinum

magicum.

ti

L