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German Pages 475 [640] Year 1904
KÖNIGLICHE MUSEEN ZU BERLIN
BESCHREIBENDES VERZEICHNIS DER
GEMÄLDE IM KAISER FRIEDRICH-MUSEUM
FÜNFTE AUFLAGE M I T 82 L I C H T D R U C K E N PREIS 10 MARK
BERLIN GEORG REIMER 1904.
DRUCK VON GEORG REIMER IN DERLIN.
Vorwort zur fünften Auflage Die neue Auflage schließt sich im allgemeinen der dritten und vierten an. Der Grundsatz der Knappheit in den Beschreibungen und kritischen Bemerkungen, durch den das Verzeichnis handlich und mit seinem billigen Preise weiteren Kreisen zugänglich gemacht wurde, ist wiederum befolgt worden. Die Bilder sind jetzt im ersten Stock des Kaiser Friedrich - Museums aufgestellt, mit Ausnahme der ältesten deutschen Tafelgemälde, die im Erdgeschoß bei den Bildwerken ihren Platz gefunden haben. Die fünfte Auflage wurde ausgearbeitet, während die Überführung der Sammlung in das Kaiser FriedrichMuseum vorbereitet und die neue Aufstellung ausgeführt wurde. Da erst während der Aufstellung endgültig entschieden wurde, welche Bilder in den Sammlungsräumen, welche im Magazin untergebracht werden könnten, so deckt sich das beschreibende Verzeichnis nicht vollkommen mit der ausgestellten Sammlung. Ein Nachtrag soll diese Abweichungen feststellen und auch ein kurzes Verzeichnis aller Gemälde im Eigentum der Kgl. Museen, einschließlich der ausgeliehenen Bilder, enthalten. Abgesehen von der Aufnahme der neu erworbenen und mancher aus dem Vorrat wieder zur Aufstellung
IV
Vorwort zur fünften A u f l a g e
gelangten Bilder, galt es, den T e x t einer genauen Durchsicht zu unterziehen und mit Berücksichtigung der neueren Forschung zu ergänzen und zu verbessern. Diese Bearbeitung ist durch Herrn Direktorialassistenten Dr. Friedländer mit Hülfe des Volontärs Herrn Dr. Posse ausgeführt worden. In der illustrierten Ausgabe wurde die Zahl der Lichtdrucke von 70 auf 82 erhöht, während der Preis von M. 10.— beibehalten werden konnte. Für den Gebrauch des Verzeichnisses ist besonders zu beachten: In den Beschreibungen der Bilder sind die Bezeichnungen »rechts« und »links « stets vom Standpunkt des Beschauers gemeint. Die Größe der Bilder ist nach dem Metermaße angegeben, und zwar innerhalb des Rahmens. W o das Bindemittel der Farbe nicht besonders angegeben ist, handelt es sich um Ölgemälde. A m 18. Oktober 1904.
Bode Direktor der K g l . Gemäldegalerie.
Aelst. Evert v a n Aelst. Holländische Schule. — Stilllebenmaler, geb. zu Delft 1602, f daselbst den 19. Febr. 1657. Tätig zu Delft. E. van Aelst? S t i l l e b e n . Auf der, mit einer grauen 921 Decke teilweise bedeckten Tischplatte ein totes Rebhuhn, eine Ente und ein Goldammer. Dunkler Grund. Vielleicht von W i l l e m v a n A e l s t , dem die Mehrzahl der dem Evert zugeteilten Bilder angehört. Leinwand, h. 0,58, br. 0,49. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Aelst. W i l l e m (Guillielmo) v a n Aelst. Holländische Schule. —• Stillebenmaler, geb. 1626 zu Delft, f wahrscheinlich zu Amsterdam 1683 oder wenig später. Schüler seines Oheims Evert van Aelst zu Delft und des Otto Marseus van Schrieck in Florenz. Tätig in Delft, von 1645— 1( >56 in Frankreich, Italien und Amsterdam (seit 1656). S t i l l e b e n . Auf einer, mit rotem Teppiche teilweise be- 961 deckten Marmorplatte zwei tote Schnepfen und Stieglitze. Darüber, an der Wand hängend, Steinhühner. Dunkler Grund.
Leinwand, h. 0,66, br. 0,48. — Erworben 1838 in Augsburg.
S t i l l e b e n . Auf einer, mit grüner Decke teilweise be- 975 legten Marmorplatte verschiedenes Prachtgerät zwischen Trauben und einem Teller mit Pfirsichen. Dunkler Grund. Bez. links unten wie umstehend. Leinwand, h. 0,84, br. 0,70. — Königliche Schlösser. Verz. d. Gemälde.
1
2
Aertsen.
Aertsen. Pieter Aertsen oder Aertsens, gen. de lange Pier. Niederländische Schule. — Geb. wahrscheinlich zu Amsterdam 1507 oder 1508, begraben daselbst den 3. Juni 1575. Schüler des Allaert Claesz. zu Amsterdam. Tätig in Antwerpen von ungefähr 1535 bis 1556, später in Amsterdam. 719 J u n g e F r a u mit K i n d . Sie trägt das nackte Kind auf der Schulter. Hinter ihr eine Mauer. Im Hintergrunde links einige Figuren. Bruchstück eines Altarbildes (Geburt Christi). Brustbild in Lebensgr., Eichenholz, h. 0,65, br. 0 , 8 3 . — Königliche Schlösser.
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K r e u z t r a g u n g Christi. Christus, dem die hl. Veronika ihr Tuch darreicht, bricht auf dem Wege zur Richtstätte inmitten zahlreichen Volkes unter der Last des Kreuzes zusammen. Vorn rechts Simon von Cyrene, den zwei Kriegsknechte fassen, während seine Frau und Kinder ihn zurückzuhalten suchen; davor, mehr der Mitte zu, Marktweiber mit ihrem beladenen Karren. Links vorn die beiden Schächer, der eine, auf "einem Esel, von einem Dominikaner, der andere, auf einem Armesünderkarren, von einem Franziskaner begleitet; hinter ihnen eine Schar von Reitern und eine große von Jerusalem kommende Volksmenge. Weiter hinten auf ansteigender Höhe Maria inmitten ihrer Frauen zusammensinkend; darüber der auferstandene Christus gen Himmel schwebend. Im Grunde rechts die Richtstätte mit der Kreuzigung und einem dichten Kreis von Zuschauern; in der Ferne links breitet sich Jerusalem aus.
Aertsen.
Albani.
Alegretto.
Bez. an einem Korbe, den ein Mann in der E c k e links auf dem Rücken trägt: Der Dreizack ist die Marke des Meisters. Eichenholz, h. 0 , 7 7 , br. 1 , 1 6 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Albani. Francesco Albani. Schule von Bologna. — Geb. zu Bologna den 17. März 1578, f daselbst den 4. Oktober 1660. Anfangs Schüler des Dionigi Calvaert, dann des Lodovico und Annibale Carracci. Tätig in Rom (um 1600—1616, wiederum 1622—1623 und 1625), in Florenz (1633) und vornehmlich in Bologna. Christus erscheint M a r i a 1618 726 Magdalena. Der Auferstandene steht links mit abwehrender Handbewegung vor Magdalena, die zu seinen Füßen am Boden kniet. Rechts im Mittelgrunde das leere Grab, bewacht von zwei Engeln in weißen Gewändern. Hintergrund weite Landschaft mit fernen Bergen. In der Luft fünf Cherubimköpfchen. Verkleinerte Wiederholung des Altargemäldes in S . Maria de' Servi zu Bologna. Darstellungen desselben Gegenstandes mit geringen Abänderungen von Albanis Hand finden sich mehrfach, so im Pal° bianco zu Genua, im Louvre u. a. a. O. Leinwand, h. 0 , 7 1 , br. 0 , 5 1 . — Erworben 1 8 9 9 als Geschenk des Herrn James Simon.
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Alegretto. Alegretto Nuzi (Alegretto da Fabriano). Umbrische Schule. — Geb. zu Fabriano, urkundlich zuerst erwähnt 1346 als Mitglied der Florentiner Malergilde, f zu Fabriano angeblich 1385 im Alter von 79 Jahren. Tätig zu Fabriano, kurze Zeit zu Florenz und Venedig (vermutlich vor 1348). M a r i a m i t zwei H e i l i g e n . Die thronende Maria 1076 trägt auf beiden Armen das bekleidete Kind, das einen Vogel in der Hand hält. Links der hl. Bartholomaeus, rechts die hl. Katharina. Goldgrund mit farbigem Muster. Bez. auf der untersten Thronstufe wie nebenstehend.
4 —
1078
Allegri. Tempera. Pappelholz, spitzgiebelig abgeschlossen, h. 0,49, br. 0,26. Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
C h r i s t u s a m K r e u z . A m F.uße des K r e u z e s kniet M a g d a lena, die F ü ß e Christi küssend; links Maria, rechts Johannes w e h k l a g e n d . A u f den Z w e i g e n eines B a u m e s , der d e m K r e u z e entsprießt, der P e l i k a n auf seinem Neste. Goldgrund. W o h l ursprünglich mit dem vorigen B i l d e zu einem D i p t y c h o n vereinigt. Tempera. Pappelholz, h. 0,49, br. 0,26. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
A l l e g r i . Antonio Allegri, gen. Correggio. S c h u l e v o n P a r m a . — G e b . zu C o r r e g g i o um 1494, f daselbst den 5. März 1534. S c h ü l e r des A n t o n i o B a r t o l o t t i zu C o r r e g g i o , wahrscheinlich a u c h des F r a n c e s c o B i a n c h i Ferrari zu M o dena, a u s g e b i l d e t n a m e n t l i c h durch das S t u d i u m des A n d r e a M a n t e g n a und der Ferraresen (besonders des L o r e n z o Costa). T ä t i g in C o r r e g g i o und P a r m a (seit 1518). 218
L e d a m i t d e m S c h w a n . A m Ufer eines kleinen W a l d sees sitzt unter einer B a u m g r u p p e L e d a mit d e m S c h w a n im S c h ö ß e . R e c h t s im M i t t e l g r u n d e ist sie zum z w e i t e n M a l e dargestellt, w i e sie den S c h w a n i m W a s s e r a b z u w e h r e n sucht und nochmals, ans U f e r steigend, w o ihr die Dienerin das G e w a n d ü b e r w i r f t , w ä h r e n d der S c h w a n d a v o n f l i e g t . L i n k s sitzt A m o r , die L y r a spielend, und z w e i musizierende Liebesgötter. A u s der letzten Zeit des Meisters (um 1530). D a s Bild wurde 1603 in Spanien für Kaiser Rudolf II. erworben (beschrieben im Prager Inventar v. 1 6 2 1 ) , und nach der Eroberung Prags durch die Schweden im Jahre 1648 nach Stockholm gebracht. E s b e f a n d sich darauf in der Sammlung der K ö n i g i n Christine v . S c h w e d e n in Rom und einige Zeit beim Cardinal Azzolini, seinem N e f f e n und zwei Prinzen Odescalchi. 1722 gelangte es in den Besitz des Regenten Philipp von Orleans, dessen frömmelnder Sohn L u d w i g das B i l d zerschnitt und den K o p f der L e d a vernichtete. D e r Hofmaler Charles C o y p e l , Direktor der Sammlung des Herzogs, flickte das Bild wieder zusammen und ersetzte den K o p f der L e d a . Aus dem Nachlaß C o y p e l s kam das Gemälde 1 7 5 2 an den Sammler Pasquier (für 16050 Livres) und 1 7 5 5 nach dessen T o d in den Besitz Friedrichs des Großen (für 21060 Livres). Seit 1830 im Museum, w o Schlesinger einen neuen K o p f der L e d a einfügte. Das Bild ist mehrfach zerschnitten, ein T e i l des Körpers der Dienerin ist ebenfalls neu gemalt und eingesetzt. Gute alte Kopie in Petersburg nach dem nicht verstümmelten Original. Leinwand, h. 1,52, br. 1 , 9 1 . —
Königliche
Schlösser.
Allegri.
Allori.
Altdorfer.
5
Allegri. Kopie nach Antonio Allegri. J o u n d J u p i t e r . Jo, auf einem Felsen sitzend u n d fast 216 ganz vom Rücken gesehen, wird von dem in eine Wolke gehüllten Gotte umarmt. Rechts vorn eine Vase mit einer Aloe, darunter der Kopf eines trinkenden Rehbockes. Alte Kopie, schon 1587 in Spanien für Kaiser Rudolf II. erworben, während das Original, gegenwärtig in den K. K . Hofmuseen zu Wien, erst nach 1600 gleichfalls in den Besitz Rudolfs II. kam. Das Bild befand sich in der Sammlung der Christine von Schweden und galt dort als Originalwerk Correggios. Es teilte das Schicksal der Leda (s. oben) und wurde ebenfalls durch Ludwig von Orleans verstümmelt. Pasquier erwarb es für 5602 Livres. Der von Coypel gemalte Kopf der J o wurde später (1806) in Paris von Prud'hon ersetzt. Leinwand, h. 1,38, br. 0,83. — Königliche Schlösser.
Allori. Alessandro Allori, gen. Bronzino. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz den 3. Mai 1535, f daselbst den 22. September 1607. Schüler seines Oheims Ägnolo Bronzino. T ä t i g vornehmlich zu Florenz. F a m i l i e n b i l d n i s . Mann und Frau auf einer Steinbank 340 sitzend und sich die H ä n d e reichend. Auf dem Schöße der Frau sitzt der jüngste Sohn; vor ihr steht die etwas größere Tochter, auf deren H a u p t der K n a b e die H a n d legt. Auf einer Brüstung hinter der Steinbank, zwischen den Eltern stehend, der ältere K n a b e , den der Vater mit der Linken umfaßt hält. Alle in reicher Kleidung. Hintergrund Landschaft. Nach dem Doppelwappen auf dem Buche, das auf den Knien des Mannes liegt, gehört dieser der Florentiner Familie Bonaventura an, die Frau der Familie Strozzi. — Nach einer auf der Rückseite der Tafel befindlichen Aufschrift gemalt um 1579. Lebensgr. Kniestück. Pappelholz, rund, Durchmesser 1,53. — Königliche Schlösser.
Altdorfer. Albrecht Altdorfer. Deutsche Schule (Regensburg). — Maler, Baumeister, Zeichner für den Holzschnitt und Kupferstecher, geb. kurz vor 1480, f zu Regensburg bald nach dem 12. Februar 1538. Wahrscheinlich Schüler seines Vaters. Bildete sich n a c h Albrecht Dürer, vielleicht auch unter dem Einflüsse von Matthias Grünewald. T ä t i g zu Regensburg (daselbst ansässig seit 1505). Doppelbild. Links: D e r h l . F r a n c i s c u s empfängt 638 kniend die Wundmale. — R e c h t s : D e r h l . H i e r o n y m u s
6
Altdorfer.
kasteit sich vor dem Kruzifix. — Bildern w a l d i g e Berglandschaft.
Hintergrund in
(1507) B e z . l i n k s u n d r e c h t s u n t e n : iL a 1
beiden
(1507)
n ^
TiT
L i n d e n h o l z , j e d e s B i l d h . 0,22, b r . 0 , 1 g . — S a m m l u n g S o l l y ,
638A
1821.
L a n d s c h a f t mit Satyrfamilie. Zur L i n k e n lagert unter hohen Bäumen eine Satyrfamilie. Rechts weiter hinten ein Satyr, der eine N y m p h e verfolgt, und A u s b l i c k in gebirgige Landschaft. (Nessus und Deianira?) Bez. links
oben:
n
('507)
E h e m a l s i n d e r S a m m l u n g K r a e n n e r in R e g e n s b u r g . L i n d e n h o l z , h . 0 , 2 3 , b r . 0,20. — S a m m l u n g S u e r m o n d t ,
638B
jji\
; b e z . links u n t e n :
1874.
R u h e auf der F l u c h t n a c h Ä g y p t e n . A n einem reich gezierten Renaissancebrunnen sitzt rechts Maria mit dem K i n d e . Engelchen musizieren auf dem Brunnenrande und plätschern im Wasser. Rechts vorn Joseph, der Maria K i r s c h e n reichend. Im Mittelgrunde der gebirgigen L a n d schaft eine Stadt an einem großen Wasser. B e z . auf e i n e r T a f e l a m
Brunnen:
A i n ^ A l f o t f f t t ;
TnvtfuU" r
y i r f o t
l u a v v c v r o t
K c v t i f
f o f v o o M - i
b i f i t U i t f ' T f o
D i e Z a h l ist retouchiert u n d m u ß 1 5 1 0 g e l e s e n w e r d e n . ( A l b r e c h t A l t o r f f e r , M a l e r zu R e g e n s b u r g , w e i h t e d i e s G e s c h e n k g l ä u b i g e n H e r z e n s D i r , h e h r e Maria, zu s e i n e m S e e l e n h e i l . ) L i n d e n h o l z , h . 0 , 5 7 , b r . 0,38. — E r w o r b e n 1 8 7 6 aus der S a m m l u n g Fr. L i p p m a n n in W i e n .
638C
L a n d s c h a f t mit der D a r s t e l l u n g des S p r i c h w o r t s „ D e r H o f f a r t s i t z t der B e t t e l auf d e r S c h l e p p e . " E i n reichgekleidetes Paar, auf dessen S c h l e p p e sich eine
638 B.
Albrecht Altdorfer.
Altdorfer.
Amberger.
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Beittlerfamilie gelagert hat, schreitet der Freitreppe eines lipjks gelegenen Renaissanceschlosses zu, auf der ihnen der Hcofrneister, in den Händen ein Prachtgefäß, zu feierlichem Eimp)fang entgegenkommt. Im Hintergrunde eine Stadt an fellsiger Meeresküste. B e z . rechts an einem Baumstamm: Ehemals in der Sammlung Develey, München. Lindenholz, h. 0,28, br. 0,40. — Erworben 1876 aus der Sammlumg Fr. Lippmann in Wien.
K r e u z i g u n g . In der Mitte Christus zwischen den beiden 638D Scihäichern am Kreuz, von dem zwei K n e c h t e die Leiter wegnelhnnen. Vorn sitzt Magdalena, vom Rücken gesehen; rechts enttfernt sich Maria, von Johannes, einer zweiten hl. Frau unid Joseph von Arimathia geleitet. Hintergrund bergige Laandschaft mit einer Stadt am Wasser. B e z . unten in der Mitte: A u f der Rückseite von des Meisters Hand ein halb verwischtes Dojppelwappen. A l t e Kopie in der städtischen Gemäldesammlung zu Koblenz mit deim Datum 1528. Das Original ist nicht viel früher entstanden. Lindenholz, h. 0,28, br. 0,20. —• Erworben 1886 durch letztwillige Vetrfüigung der Frau Dr. Marie Weber in Berlin.
G e b u r t C h r i s t i . In einer verfallenen Baulichkeit kniet 638E Msarüa und betet zu dem Christkinde, das drei Kinderengel in eimeim weißen Tuche halten. Hinter Maria steht Joseph mit eimer Kerze in der Hand. Rechts oben am dunklen Nachthiimmel drei Engel fliegend mit einem langen Spruchband, limks oben als große Lichtscheibe der Stern, der den Hirten leuichtet. Im Hintergrunde die Verkündigung an die Hirten. A u s der mittleren Zeit des Meisters (um 1 5 1 2 — 1 5 ) . Ausgestellt in London 1890 (City-Ausstellung). Lindenholz, h. 0,36, br. 0,255. — Erworben 1892 von Ch. Butler.
A m b e r g e n Christoph Amberger. Deutsche Schule (Augsbuirg;). — Geb. um 1500, im Jahre 1530 in die Augsburger Mialerzunft aufgenommen, f zu Augsburg zwischen Okt. 1561 umd Okt. 1562. Unter venetianischer Einwirkung gebildet. T ä t i g namentlich zu Augsburg.
8 556
Amberger.
B i l d n i s K a i s e r K a r l s V, (1500—1558). Fast im Profil, nach rechts gewendet. In schwarzem Barett und schwarzer Schaube über dem grünlich grauen Samtkleid, auf dem das goldene Vließ ruht. Die Hände mit Buch und Handschuh liegen auf einem rotbehangenen Tische.. Oben auf dem hellgrauen Grunde das kaiserliche Wappen zwischen den Säulen des Herkules und der Wahlspruch: Plvs ovltre; darunter: Aetatis XXXII.
Auf der Rückseite aus gleicher Zeit die schadhafte Inschrift: Christoff Amberg . . . . zu Aug spurg und auf einem Blättchen mit etwas späterer Schrift: die Handt vom Amberger. — Eine alte Kopie mit Veränderungen in der Akademie zu Siena, eine andere in der Galerie zu Lille. •— Nach alter Überlieferung wird berichtet, Karl V. habe für das Bildnis dem Meister eine goldene Kette geschenkt und das Dreifache des bedungenen Lohnes (10 Thlr.) gezahlt. Wahrscheinlich früher in der von Praunschen Sammlung zu Nürnberg. Brustbild fast in Lebensgr. Lindenholz, h. 0,65, br. 0.50. — Erworben vor 1820.
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B i l d n i s des K o s m o g r a p h e n S e b a s t i a n M ü n s t e r (1489—1552). Halb seitlich nach rechts gewendet. Die rechte Hand ruht auf einem mit roter Decke behängten Tische. Mit schwarzem Barett, in rotem Unterkleide und hohem weißem Hemde; darüber die schwarze mit hellem Pelz gefütterte Schaube. Grüner Grund.
Auf der Rückseite befindet sich die Inschrift von einer Hand des i 6. Jahrhunderts: Sebastian Münster Cosmographus. Seines Alters 6j gemalt Ao. 1552. (In den Zahlenangaben scheint ein Irrtum untergelaufen zu sein.) Früher in der von Praunschen Sammlung zu Nürnberg. Brustbild in Lebensgr. Lindenholz, h. 0,54, br. 0,42. -— Erworben vor 1820.
Amberger? B i l d n i s d e s F e l d h a u p t m a n n s G e o r g v o n F r u n d s b e r g ( 1 4 7 3 — V o n vorn gesehen, etwas nach rechts gewendet. In voller Rüstung, mit Helm und Schärpe; in der Rechten eine Hellebarde. Hintergrund eine Nische. Rechts das Wappen. — Unter dem Bildnis eine siebenzeilige lateinische Inschrift, auf die Kriegstaten und das Lebensalter Frundsbergs bezüglich.
Nach 1528, dem Todesjahre Frundsbergs, gemalt. — Eine alte Kopie, mit deutscher Inschrift, im Augsburger Privatbesitze. Lebensgr. Halbfig. Rottannenholz, h. 1,51, br. 0,96. — Sammlung Solly, 1821.
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Christoph Ambergen
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Amerighi.
Amerighi. Michelangelo Amerighi (Amerigi oder Morigi, ricbhtiger Merisi), gen. Caravaggio. Römische Schule. — Geeb. zu Caravaggio um 1569, f zu Porto d'Ercole 1609. In 1 R o m Gehilfe des Cavaliere d'Arpino. Tätig in Mailand (voor 1592), vornehmlich in R o m (1592—1606), alsdann in Neeapel, Malta und Sizilien (1606—1609). Haupt der natural i s t i s c h e n Schule. Grablegung Christi. Johannes und Joseph von 353 Aririmathia tragen den Leichnam Christi, dessen herabhängecnde Linke den Boden streift, zur Bestattung. Joseph hat deen Oberkörper vom Rücken her erfaßt, während Johannes diee Beine hält; Magdalena, zwischen beiden sich niederbeeugend, küßt die rechte Hand Christi. Hintergrund Landschhaft mit dem Kalvarienberg zur Rechten. Aus der späteren Zeit des Meisters. Leinwand, h. 2,80, br. 2 , 1 1 . — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
B i l d n i s e i n e s M a n n e s . Nach links aufblickend, mit 354 Voollbart, in schwarzem Kleide. Dunkler Grund. Brustbild in Lebensgr. Giüustiniani, 1 8 1 5 .
Leinwand, h. 0,75, br. 0,62. — Sammlung
B i l d n i s e i n e r j u n g e n F r a u (angeblich einer römi- 356 schhen Courtisane, Namens Phyllis). Den Kopf etwas nach linhks gewendet. Mit hohem Haarputz. Mit der Rechten Orrangeblüten an das Mieder steckend. Schwarzer Grund. Aus der späteren Zeit des Meisters. Brustbild in Lebensgr. wannd, h. 0,66, br. 0 , 5 3 . — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
Lein-
D e r h l . M a t t h a e u s . Der Evangelist sitzt zur Linken mit 365 üboereinander geschlagenen Beinen auf einem Stuhle, das Evvangelium in ein Buch schreibend, das er mit der Linken äufif den Schenkel stützt. Ein Engel mit ausgebreiteten Flüügeln, rechts neben ihm stehend, führt ihm dabei die Haand. Dunkler Grund. Das B i l d , für die Kirche S. Luigi de' Francesi zu Rom gemalt, abeer der vulgären Gestalt und Haltung des Apostels wegen aus der Kirirche verwiesen, ging in den Besitz des Marchese Vincenzo Giustinianiii über. Leinwand, h. 2,32, br. 1 , 8 3 . — Sammlung Giustiniani,
1815.
A m o r als Sieger. Der geflügelte Amor, Pfeil und 369 Bopgen in der Rechten, tritt die vor ihm auf dem Boden
io
Angel.
Angelico.
liegenden Attribute der irdischen Macht, der Wissenschaften und Künste übermütig mit Füßen. Schwarzer Grund. Schon erwähnt bei Bellori, Vite S . 1 2 3 als »amore vincitore«. Leinwand, h. 1 , 5 4 , br. 1 , 1 0 . — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
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H i m m l i s c h e u n d i r d i s c h e L i e b e . Ein geharnischter geflügelter Genius überwindet, den Blitzstrahl in der Rechten, den rechts zu Boden gestreckten Amor. Ganz links zu Füßen des Genius Pluto. Schwarzer Grund. W i e durch gleichzeitigen Bericht (Baglione, Vite 1 2 9 ) bestätigt wird, hat A . in diesem Bild die irdische und die himmlische Liebe darstellen wollen. Leinwand, h. 1 . 7 9 , br. 1 , 1 8 . — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
Andrea. S. Brescianino und Sarto. Angel. Philips Angel. Holländische Schule. — Maler, vornehmlich von Stilleben, und Radierer, getauft den 14. September 1616 zu Middelburg, daselbst im Oktober 1683 urkundlich zum letzten Mal angeführt. Todesjahr unbekannt. Tätig in Haarlem und in Leiden zwiscaen 1639 und 1645; von 1646—1651 und von 1656—1662 inBatavia; von 1652—1656 in Ispahan. 1665 in die Heimat zurückgekehrt und bis zu seinem Tode in Middelburg titig. 918A S t i l l e b e n . Auf einem Tische liegen tote Vögel in und neben einem Bottich. Hellgrauer Grund.
Eins der wenigen jetzt noch (u. a. eins in der Eranitage zu Petersburg, bez. P. H. 1 6 5 8 ) nachweisbaren Bilder des Meiiers. Eichenholz, oval, h. 0,095, br. 0 . 1 3 . — Sammlung Suermmdt, 1 8 7 4 .
Angelico. Fra Giovanni da Fiesole, gen. Angelco, oder Beato Angelico, auch kurzweg Fiesole. Florentinische Schule. — Geb. 1387 in der florentinischen Provinz Mugsllo, trat 1407 zu Fiesole in den Dominikaner-Orden, f zu Rom 18. März 1455. Tätig vornehmlich in Fiesole (1418—1436) und Florenz (1436—1446), zeitweilig in Cortona ^wischen 1409 und 1418), Orvieto (1447) und Rom (zwiscien 1446 und 1455). 60 T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria sitzt, das bekleidete Kind auf dem Schöße, vor einem Vorhinge aus
Angelico.
Goldbrokat. Zu den Seiten des Vorhangs links der hl. Dominicus, rechts Petrus Martyr. A u s der früheren Zeit des Meisters. Tempera. Pappelholz, h. 0,70, br. 0 , 5 1 . Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Oben
abgerundet.
—
D a s j ü n g s t e G e r i c h t . Flügelaltar. M i t t e l b i l d : Oben 60A Christus als Weltenrichter in der Mandorla; zu beiden Seiten Maria, Johannes d. T., Apostel, Evangelisten, Propheten, Heilige und Engel. Unten die Scheidung der Auferstandenen in Selige und Verdammte. — L i n k e r F l ü g e l : Auf blumiger Wiese werden Selige (zumeist Dominikaner) von Engeln im R e i g e n aufwärts geleitet. Ganz oben die Pforte des Paradieses, goldene Strahlen entsendend; in feierlichem Zuge ihr entgegenwandelnd Paare von Engeln und Dominikanern. R e c h t s oben der hl. Antonius, abwärts auf eine G r u p p e von Gestalten deutend, die, auf Wolken stehend, emporschweben: ein Kardinal im Dominikanerkleid, ein Papst u n d ein Engel. — R e c h t e r F l ü g e l : Oben Engel u n d Heilige, sich an die himmlische Heerschaar des Mittelbildes anschließend. Unten die Hölle, in deren sieben Abteilungen die Verdammten von Teufeln gepeinigt werden. In der Mitte der Hölle der dreiköpfige Höllenfürst Lucifer. Goldgrund. A u s der Zeit des römischen Aufenthaltes, mithin wahrscheinlich 1 4 4 6 / 4 7 oder bald nach 1 4 5 0 gemalt. — Eine Kopie des Bildes, unter Sprangers Namen, in der Galerie zu Turin (Nr. 408). — Die erste Kunde von dem Bild stammt aus dem Jahre 1 8 1 1 . E s befand sich damals in Rom, im Besitz eines Bäckers, von dem es bald nach 1 8 1 6 Kardinal Fesch erwarb. Bei dem Verkaufe der Sammlung Fesch im Jahre 1 8 4 5 zog es einer der Erben, Fürst Musignano, Sohn des Lucien Bonaparte, zurück, um es später an Lord Ward, den nachmaligen Earl of Dudley, zu verkaufen. Tempera. Pappelholz, Mittelbild, h. 1 , 0 1 , br. 0,63. Flügel je h. 1 , 0 1 , br. 0,27. — Erworben 1 8 8 4 aus der Sammlung des Earl of Dudley zu London.
D i e hll. D o m i n i c u s und F r a n c i s c u s . Vor einer 61 K i r c h e begrüßt Dominicus den von links herantretenden Franciscus als Genossen seines Werkes, die von Christus abgefallene Welt zu bekehren. Beide von je einem Ordensb r u d e r begleitet. In der Luft links Maria als Fürbitterin
Angelico.
12
Antonello.
vor d e m thronenden Christus. L i n k s im G r u n d e weite L a n d schaft. Gegenstück zu Nr. 62. Tempera. Pappelholz, h. 0,26, br. 0,31. — Erworben 1823. 62
V e r k l ä r u n g d e s h l . F r a n c i s c u s . In einer K l o s t e r z e l l e auf e i n e r W o l k e e m p o r s c h w e b e n d , erteilt d e r H e i l i g e f ü n f Ordensbrüdern den Segen. Eine Schrifttafel vor der W o l k e : P a x v o b i s . R e c h t s A u s b l i c k d u r c h d i e Z e l l e n t ü r in d e n W a l d . Gegenstück von Nr. 61. Tempera. Pappelholz, h. 0,26, br. 0,31. — Erworben 1823. Angelico. Schule des Fra Giovanni Angelico da Fiesole. Florentinische Schule.
57
D a s j ü n g s t e G e r i c h t . C h r i s t u s als W e l t e n r i c h t e r , v o n E n g e l n u m g e b e n , z w i s c h e n der thronenden Maria, Johannes d. T . , A p o s t e l n u n d K i r c h e n v ä t e r n . U n t e n l i n k s d i e S e l i g e n , rechts die V e r d a m m t e n . In den Z w i c k e l n die Brustbilder d e r P r o p h e t e n D a n i e l , J e r e m i a s , Jesaias u n d E l i a s . Bez. auf dem Sockel des Rahmens: HOC OPVS FEC. FIERI JACOBVS L O D O V I C I
S JACOBI DMI LEI D E V I L L A N I S
PRO
REMEDIO ÄIE SVE E T DN. MAGDALENE VXORIS EIVS E T SVORVM. ANNO DOMINI MILESIMO C C C C L ° V I . — Das Bild ist also ein Jahr nach dem Tode des Fra Angelico gemalt. Die Ausführung ist von verschiedenen Händen. Einige Teile erinnern an die Kunstweise des Cosimo Roselli. Tempera. Pappelholz, h. 1,81, br. 2,84. — Sammlung Soll)', 1821. Antonello. Antonello da Messina (Antonello di Salvatore d'Antonio, o d e r degli Antonj). V e n e t i a n i s c h e S c h u l e . — G e b . zu Messina um 1414, f zu V e n e d i g um 1479. Unter d e m Einfluß der E y c k ' s c h e n Schule und später des Gio. Bellini ausgebildet. T ä t i g in Messina und n a m e n t l i c h in V e n e d i g . 18
Bildnis eines jungen Mannes. E t w a s nach links gewendet. B a r t l o s , m i t l a n g e m , r o t b r a u n e m H a a r ; in schwarzem pelzgefüttertem Gewand und schwarzer Mütze mit Sendelbinde. V o r n eine Brüstung; Hintergrund H i m m e l und etwas Landschaft. Am unteren Rande der Brüstung die Inschrift: PROSPERANS MODESTVS E S T O I N F O R T V N A T V S VERO PRVDENS (»Im Glück sei bescheiden, im Unglück aber klug«). Auf einem Blättchen darüber: C^thfotrtllu«
TV» p.,1
18.
Antonello da M e s s i n a .
Antonello.
13
D i e Zahl ist 1478 zu lesen (vgl. auch A . M. Zanetti). — Letztes erhaltenes Bild des Meisters. Ehemals Sammlung Vitturi in V e n e d i g ( 1 7 7 3 ) nach einer Notiz auf der Rückseite. Brustbild in r/3 L e b e n s g r . Nußbaumholz, Ii. 0,20, br. 0,14. — Erw o r b e n 1832 durch T a u s c h v o n Solly. Bildnis eines jungen Mannes. In dreiviertel A n - 18A sieht n a c h links. Bartlos, in r o t e m p e l z g e f ü t t e r t e m M a n t e l und dunkler Mütze mit Sendelbinde. Schwarzer Grund. A u f einem Papierblättchen an der Brüstung b e z . :
Ehemals Sammlung Hamilton. Brustbild etwas unter Lebensgr. E r w o r b e n 1889 in Paris. Antonello. nische Schule.
Pappelholz, h. 0,32, br. 0,26. —
Schule des Antonello
da M e s s i n a .
Venetia-
D e r hl. S e b a s t i a n . A n einen S t a m m gefesselt und v o n 8 Pfeilen durchbohrt. D a s geneigte H a u p t etwas nach links gewendet. Hintergrund Himmel. Bez. auf der Brüstung:
- ANTON EtlV^/\ESANEVS-P * D i e freien Wiederholungen dieser Darstellung zu Frankfurt a. M., Bergamo (Städtische Galerien) und Padua (Casa Maldura) stehen dem Berliner Bilde nach. Brustbild etwas unter L e b e n s g r . Rotbuchenholz, h. 0,46, br. 0,35. — S a m m l u n g Solly, 1821. Maria mit dem Kinde. M a r i a , e t w a s n a c h l i n k s g e - 13 w e n d e t , hält das n a c k t e K i n d , das auf einer B r ü s t u n g v o r ihr steht. Hintergrund Landschaft. Bez. auf der Brüstung:
* A N T O N E I L V S E S S A NESIS+P+ N a c h L u d w i g , Jahrb. der k. p. Ksts. X X I I I , "Anlig. S. 60 ist das Bild von der Hand des Messinesen A n t o n e l l o d a S a l i b a , der ver-
Antonio.
14
Aspertini.
mutlich unter Antonello arbeitete und nach dessen Tode wie dieser seine Bilder signierte. Es stammt aus Treviso und wurde, nach Ridolfi und Federici, von A. für Caterina Comaro gemalt, von dieser aber an eine ihrer Damen verschenkt, die sich zu Treviso mit einem Conte Avogaro vermählte. Im Besitze dieser Familie befand sich das Bild noch im Anfange des 19. Jahrhunderts. Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,69, br. 0,54. Sammlung Solly, 1821.
25
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Etwas nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. Bartlos, das lange H a a r mit einer roten K a p p e b e d e c k t ; in rotem Obergewand, unter dem das schwarze Untergewand sichtbar wird. Schwarzer Grund.
Vielleicht der Schule von Murano angehörig. Fast lebensgr. Brustbild. — Pappelholz, h. 0,38, br. 050. — Erworben 1841/42 in Italien.
Antonio. Antonio da Crevalcore, eigentlich Antonio Leoneiii da Crevalcore. Schule von Bologna. — Genannt als Maler von Blumen und F r ü c h t e n , auch als Musiker; tätig um 1480—1500 zu Bologna, f vor 1525. 1146 H e i l i g e F a m i l i e . Maria, Joseph u n d der kleine Johannes verehren das auf einer steinernen Brüstung sitzende Christkind, das mit beiden H ä n d e n eine Zitrone hält. Seitwärts an zwei Pfeilern Gehänge von Orangen und Pfirsichen. Hintergrund Landschaft. Bez. auf einem Blättchen unten:
Einziges bekanntes Werk des Meisters, der von Lokalschriftstellern des 17. Jahrhunderts als ein »gefeierter Maler von Blumen, Früchten und Tieren« (um 1490) angeführt wird. Maria und Joseph Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,67, br. 0,54. — Sammlung Solly, 1821 Aspertini.
Amico
Aspertini,
g e n . Amico
Bolognese.
Schule von Bologna. — Geb. zu Bologna um 1475, f da-
Aspertini.
Ast.
15
selbst Ende 1552. Mutmaßlich Schüler seines Vaters Giovanantonio, gebildet unter dem Einflüsse der umbrischen und der ferraresischen Schule. Tätig namentlich in Bologna, Lucca und Rom. A n b e t u n g d e r H i r t e n . In der Mitte liegt das Christ- 118 kind auf blumiger Wiese, von Maria, Joseph, Hirten und Engeln verehrt. Links die Hütte mit Ochs und Esel. Im Mittelgrunde der gebirgigen Landschaft der Zug der drei Könige; rechts auf einem Felsenhügel die Verkündigung an die Hirten. Bez. auf dem Postament der Säule links:
Pappelholz, h. 1 . 1 4 , br. 0,80. — Sammlung Solly,
1821.
Ast. Balthasar van der Ast. Holländische Schule. — Stillebenmaler, geb. zu Middelburg gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts, f wahrscheinlich zu Delft nach 1656. Tätig zu Utrecht, wo er 1619 in die Lucasgilde aufgenommen wird, und von 1632 ab in Delft, wo er noch am 7. März 1656 urkundlich erwähnt wird. S t i l l e b e n . In einer japanischen Schüssel liegen Äpfel, 934C Quitten, Trauben und Kirschen. Davor auf der steinernen Tischplatte rechts drei Rosen, links zwei Pflaumen, eine Quitte und eine Eidechse; in der Mitte vier Muscheln. Grauer Grund. Bez. in der Mitte der Tischplatte:
1(5
•
Avercamp.
3
•
Backer.
(^conbCÏL*
¿¡est
Eichenholz, h. 0,38, br. 0,62. — Erworben
ife-
1877.
Avercamp. Hendrick Avercamp gën. de Stomme van Kampen. Holländische Schule. — Maler von Winterlandschaften, geb. zu Amsterdam den 25. Januar 1 5 8 5 , f zu Kampen um 1663. Tätig in Kampen (seit ungefähr 1625), vorher in Amsterdam. 760A W i n t e r l a n d s c h a f t . Auf der Eisfläche eines Flusses, vor einem rechts in der Ferne liegenden Flecken, bewegen sich Schlittschuhläufer und Spaziergänger. Vorn am Ufer links ein paar alte entblätterte Bäume. Eichenholz, h. 0,39, br. 0,57. — Sammlung Suermondt,
1874.
Bacchiacca. S. Ubertini. Backer. Jacob Adriaensz. Backer. Holländische Schule. — Geb. zu Harlingen 1608 oder 1609 (nach Houbraken), f zu Amsterdam den 27. August 1 6 5 1 . Schüler des Lambrecht Jocobsz, zu Leeuwarden, dann Rembrandts zu Amsterdam, wo er namentlich als Bildnismaler tätig war. 810B B i l d n i s d e s R e c h t s g e l e h r t e n F r a n ç o i s de V r o n d e . Nach rechts gewendet, geradeaus blickend; in schwarzer Tracht und breitem Mühlsteinkragen, neben einem Tische sitzend. In der Linken hält er das Augenglas, in der Rechten ein Taschentuch. Dunkler Grund.
JV
Bez. links im Grund über dem Stuhle:
/
Bagnacavallo.
Baidung.
17
und rechts: Aet. 76. In dem Monogramm ist außer dem J ein sehr deutliches A, das den Vornamen des Vaters angibt, enthalten. Kniestück in Lebensgr.Leinwand, h. 1,10, br.0,94.—Erworben 1873.
Bagnacavallo. S. Ramenghi. Bakhuysen. Ludolf Bakhuysen. Zeichnet sich auch Backhuisen, Backhuizen und Backhuijsen. Holländische Schule. — Marinemaler und Radierer, geb. zu Emden den 18. Dezember 1631, begraben zu Amsterdam den 17. November 1708. Schüler des A. van Everdingen und H. Dubbels zu Amsterdam. Tätig in Amsterdam. L e i c h t b e w e g t e See. Die Wasserfläche ist mit Booten 895 und Schiffen, darunter zwei großen Kriegsschiffen in der Ferne belebt. Bez. an dem kleinen Boote vorn; Leinwand, h. 0,56, br. 0,97. — Königliche Schlösser.
Baidung. Hans Baidung, gen. Grien. Deutsche Schule (Straßburg). — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu Weyerstein (am Turm bei Straßburg; die Familie stammte aus Schwäbisch Gmünd) zwischen 1475 und 1480, f zu Straßburg 1545. Gebildet unter dem Einflüsse Dürers. Tätig nach den Wanderjahren vornehmlich in Straßburg und in Freiburg im Breisgau (1511—1516). K o p f e i n e s G r e i s e s . Nach rechts gewendet. Mit 552B weißem wallendem Barte und weißem Haupthaare, die Schultern in einen Mantel gehüllt. Dunkler Grund. Früher Albrecht Dürer zugeschrieben. — Ringsum angestückt. — Sammlungen von Kirschbaum, München 1822, von Holzschuher, Nürnberg 1869. Etwas unter Lebensgr. Holz (Art ?), in Eichenholz eingelassen, h. 0,32, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
K r e u z i g u n g C h r i s t i . In einer Landschaft mit Ausblick 603 auf Hochgebirge Christus am Kreuze zwischen den Schachern. In der Mitte kniet Magdalena, den Kreuzesstamm umfassend, am Boden. Links Maria, Johannes und galiläische Frauen. Rechts der gläubige Hauptmann zu Pferde und Kriegsknechte. Rechts im Vordergrund in kleinem Maßstabe der geistliche Stifter, Abt des Klosters Schüttern im Breisgau, kniend. Verz. d. Gemälde.
2
X8
Baidung.
Bez. am Fuße des Kreuzes: J
Barbari.
^ ' ' J ' ^
Lindenholz, h. 1 , 5 1 , br. 1,04. — Erworben
603A
1823.
Flügelaltar. Mittelbild: A n b e t u n g der K ö n i g e . Vor einer Ruine kniet der älteste K ö n i g vor der Madonna und ergreift die Hand des Kindes, das die Mutter auf dem Schöße hält. Hinter ihm steht der zweite K ö n i g , vermutlich mit den Zügen des Stifters, links der Mohrenkönig, rechts Joseph. In der Landschaft zu beiden Seiten je ein Reitertrupp des Gefolges.—Auf den F l ü g e l n : links der hl. G e o r g , rechts der hl. M a u r i t i u s ; auf den R ü c k s e i t e n der Flügel: links die hl. K a t h a r i n a , rechts die hl. A g n e s , sämtlich vor landschaftlichem Grunde. — Die Tafeln sind jetzt auseinandergesägt, so daß die vier Bilder nebeneinander hängen. Aus der Stadtkirche zu Halle. Der nach Größe und Stil genau entsprechende Fitigelaltar (die Marter des hl. Sebastian, jetzt bei Frau H. Goldschmidt zu Brüssel) trägt das Monogramm des Meisters und die Jahreszahl 1 5 0 7 . Lindenholz, Mittelbild h. 1 , 2 1 , br. 0,70, Flügelbilder br. je 0,28. — Erworben 1 8 7 2 aus der Sammlung des Justizrats Wilke in Halle a. S.
Baien. S. unter Jan Brueghel, No. 678. Barbari. Jacopo de' Barbari, in Deutschland Jakob Walch (d. h. der wälsche Jakob) genannt. Venetianische Schule. — Maler und Kupferstecher, geb. vermutlich zu Venedig um die Mitte des X V . Jahrhunderts, f vor 1 5 1 5 . Unter dem Einflüsse des Gio. Bellini gebildet. Tätig in Venedig bis um 1 5 0 0 , in Wittenberg 1 5 0 3 und 1505 in kursächsischen Diensten, in Nürnberg 1504, in Frankfurt a. d. O. 1508 und in den Niederlanden im Dienste des Grafen Philipp, natürlichen Sohnes des Herzogs Philipp von Burgund; seit 1 5 1 0 Hofmaler der Erzherzogin Margarete, Regentin der Niederlande. 26A M a r i a m i t d e m K i n d e u n d H e i l i g e n . Links sitzt Maria, das K i n d mit der Rechten haltend; sie hat die Linke auf das Haupt der von Johannes d. T . empfohlenen Stifterin, Caterina Cornaro, Königin von Cypern ( 1 4 5 4 — 1 5 1 0 ) , gelegt. Zwischen Johannes und Maria die hl. Barbara. Im Grunde Landschaft mit einem Flußtal. Weißtannenholz auf Nußbaum-Blendholz, h. 0,67, br. 0,84. — Geschenk 1 8 7 7 von Sir Charles Robinson in London.
Bartolommeo.
Basaiti.
19
B a r t o l o m m e o . Fra Bartolommeo della Porta, a u c h Baccio o d e r il Frate g e n a n n t . S e i n w e l t l i c h e r N a m e : Bartolommeo Pagholo o d e r di Paolo del Fattorino; a l s D o m i n i k a n e r Fra Bartolommeo di San Marco. F l o r e n t i n i s c h e S c h u l e . — G e b . d e n 28. M ä r z 1 4 7 2 in F l o r e n z (vor d e r P o r t a di S . P i e r Gattolini; daher der Beiname), f daselbst den 31. Oktober 1517. Schüler des Cosimo Rosselli. T ä t i g namentlich zu F l o r e n z , v o n 1509 — 1 5 1 2 g e m e i n s c h a f t l i c h m i t M a r i o t t o Albertinelli, kurze Zeit in V e n e d i g (1508), in R o m (1514) und L u c c a (1515). H i m m e l f a h r t der Maria. M a r i a , v o n m u s i z i e r e n d e n 249 E n g e l n u m g e b e n , s c h w e b t , auf d e r M o n d s i c h e l s t e h e n d , e m p o r . A m Grabe, aus dem R o s e n und Lilien emporsprießen, knieen l i n k s d i e h l l . J o h a n n e s d. T . , P e t r u s u n d D o m i n i c u s , r e c h t s die hll. Petrus Martyr, Paulus u n d M a g d a l e n a . Hintergrund Landschaft. Mit der Inschrift: O R A T E PRO PICTORE. — Wahrscheinlich um 1507—08 für die Compagnia de' Contemplari gemalt. Anordnung und Zeichnung rühren wohl ganz von Fra Bartolommeo her; dagegen erscheint die Hand eines Schülers in der Ausführung des oberen Teiles. Pappelholz, h. 3,01, br. 1,95. — Sammlung Solly, 1821. B a s a i t i . Marco Basaiti. V e n e t i a n i s c h e S c h u l e . — V o n griechischen Eltern geb. im Venezianischen. Geburts- und Todesjahr unbekannt. Schüler und Gehilfe des L u i g i Vivarini, d a n n v e r m u t l i c h d e s G i o . B e l l i n i . T ä t i g zu V e n e d i g 1490 b i s m i n d e s t e n s 1 5 2 1 . B e w e i n u n g Christi. D e r L e i c h n a m Christi wird v o n Maria u n d Johannes, die ihn v o n b e i d e n Seiten unterstützen, betrauert. Hintergrund H i m m e l . Diese Darstellung, die vielfach in Wiederholungen und Kopien vorkommt, geht wohl auf ein Original aus der Spätzeit des Gio. Bellini zurück. Das Berliner Exemplar schließt sich im Stil einer Gruppe von Bildern an, die neuerdings dem ,Pseudo-Basaiti', einem Gehilfen Gio. Bellinis zugeschrieben werden. Vgl. Nr. 20. Eine Schulkopie, dem Donato Veneziano zugeschrieben, in der Akademie zu Venedig, eine zweite, „Art des Cima" genannt, im Museo civico zu Padua, eine dritte im Museum zu Vicenza, außerdem verschiedene Nachbildungen in byzantinischer (griechischer) Manier, z. B. bei Guggenheim zu Venedig und in kleinem Maßstab in der Berliner Galerie Nr. 1158. (Vorrat.) Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. o,68, br. 0,86. — Sammlung Solly, 1821. 2*
4
20 6
Basaiti.
K l a g e um d e n L e i c h n a m C h r i s t i . Der tote Christus ruht aufrecht im Schofle der Maria. Links hinter Maria steht Nikodemus; rechts Johannes, Joseph von Arimathia und Magdalena. Dunkler Grund. Von einer alten Inschrift finden sich oben rechts noch folgende z. T. undeutliche Reste:
-IC A i s I -Bl
I
I
Aus der frühen Zeit des Meisters. Eine solche Komposition von Basaiti wird von Boschini u. a. in einer Cappellina in S. Francesco della Vigna zu Venedig erwähnt, wo sie sich bis 1819 befand. Gehört zu den häufigen Wiederholungen der Beweinung Christi (mit Veränderungen), welche zumeist auf den Namen Gio. Bellinis getauft sind, aber, sämtlich von Schülern oder Nachfolgern des Meisters ausgeführt, wohl auf ein verschollenes Werk Bellinis zurückgehen. Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,60, br. o,86. — Sammlung Solly, 1821.
20
A l t a r t a f e l in v i e r A b t e i l u n g e n . O b e r e A b t e i l u n g (Lünette): M a r i a m i t d e m K i n d e sitzt zwischen der hl. Katharina von Siena und der hl. Veronika. Halbfig. — U n t e r e A b t e i l u n g e n . In der mittleren: J o h a n n e s d. T. mit Kreuz und Spruchband. Linke Abteilung: D e r hl. H i e r o n y m u s , eine Schriftrolle in der Rechten. Rechte Abteilung: D e r hl. F r a n c i s c u s , ein offenes Buch und das Kreuz in den Händen. Gemeinsamer Hintergrund Landschaft. Nach Boschini (1674), der es als ein Werk Cimas aufführt, befand sich das Bild noch im 17. Jahrhundert auf der Insel S. Cristoforo zwischen Venedig und Murano. Es ist das Werk eines dem Marco Basaiti verwandten Künstlers, des Pseudo-Basaiti (vgl. Gronau, die Gemäldegalerie der kgl.Museen zu Berlin, X V . L i e f g . ) , eines dem Namennach unbekannten Gehilfen Giambellinis, der neuerdings mit Andrea Busati identifiziert worden ist, von dem sich ein bezeichnetes Bild in der Akademie zu Venedig befindet. Eine Originalzeichnung zum hl. Hiero-
o. h
Basaiti.
Bassen.
21
nymus im Louvre. Kopie der Mitteltafel, angeblich von Mocetto in der Galerie zu Budapest. Vgl. Nr. 4. Pappelholz. Obere Abteilung (später verbreitert), h. 0,47, br. 1,64; jede der unteren h. 0,93, br. 0,37. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
D e r hl. S e b a s t i a n . Auf einer mit bunteil 37 Marmorfliesen gepflasterten Terrasse, an eine Säule gebunden und von Pfeilen durchbohrt, hält er den gefesselten linken Arm über dem nach rechts geneigten Haupt. Im Hintergrund ein burggekrönter Hügel an einem Fluß. Bez. auf der Plinthe der Säule wie nebenstehend. — Eine kleinere Originalwiederholung mit geringen Abweichungen in der Galerie Doria zu Rom unter dem Namen Perugino. Eine zweite ganz verwandte Darstellung in S. Maria della Salute zu Venedig.
£
I > V ^ —j ^
Francia.
Franciabigio.
139
dem zugehörigen Hauptbild in der National Gallery zu London, jedoch ohne die hl. Frau, welche in der Kopie hinzugefügt ist. Pappelholz, abgerundet, h. 0,95, br. 1 , 8 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 . — 1 8 8 4 an das städt. Museum zu Magdeburg abgegeben, 1 9 0 4 nach Berlin zurückgenommen.
Francia. Giacomo Francia. Schule von Bologna. — Maler und Goldschmied, geb. zu Bologna vor 1487, f daselbst 1557; bei Lebzeiten seines Vaters Francesco dessen Gehilfe. Seit 1518 bezeichnet er selbständig. — Giulio Francia. Maler, Kupferstecher und Goldschmied, geb. zu Bologna den 20. August 1847, f daselbst nach 1543. Es sind, mit einer einzigen Ausnahme, nur Werke von ihm bekannt, die er gemeinsam mit seinem Bruder Giacomo ausführte. M a r i a a l s H i m m e l s k ö n i g i n . Maria, von Cherubim 287 umgeben, schwebt in der von Engeln getragenen Mandorla. Auf der E r d e links die hll. Paulus und Katharina, rechts Franziskus und Johannes d. T. Im Hintergrunde flache Landschaft. Bez. unten in der Mitte auf einem Blättchen, nach dem ein Specht pickt:
I M RAN CIA-AVRJFIP>0N0N' FECXR: m *
t > *
y
y
v
.
— Ehemals in S. Paolo in Monte zu Bologna. — Dieselbe Komposition ist auch von Giacomo Francia gestochen worden. Pappelholz, h. 3,05, br. 2 , 0 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Franciabigio. Francesco (di Cristofano) Bigi, gen. Franciabigio, auch Francia Bigio. Florentinische Schule. — Geb. 1482 zu Florenz, f daselbst den 24. Januar 1525. Zunächst Schüler Mariotto Albertinellis, dann vermutlich Piero
140
Franciabigio.
Francken.
di Cosimos; unter dem Einfluß Andrea del Sartos und als dessen Gehilfe weiter ausgebildet. Tätig zu Florenz. 235 M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Fast von vorn gesehen, mit geringer Wendung nach links. In mittlerem Alter, bartlos. In schwarzer Kleidung und schwarzem Barett. Bräunlicher Grund. Brustbild in Lebensgr. lung Solly, 1 8 2 1 .
245
Nußbaumholz, h. 0 , 4 7 , br. 0 , 3 3
Samm-
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Fast ganz von vorn gesehen, ein wenig nach rechts gewendet. Bartlos, in schwarzem, breitkrempigem Barett und schwarzer Kleidung. In der Rechten die Feder haltend, den linken Arm auf ein Schreibpult gelehnt. Auf der Brüstung vorn Schreibzeug und ein Brief. Hintergrund Landschaft im Abendlichte. Bez. auf einem Blättchen, das auf dem Pulte liegt:
Das aus den Buchstaben F R A C R zusammengesetzte Monogramm bedeutet Franciscus Cristofani. •— Das Bild wird von den Herausgebern des Vasari für das Bildnis Matteo Sofferronis gehalten. Halbfig. in Lebensgr. 1 8 2 9 durch Rumohr.
245A
Pappelholz, h. 0 , 7 8 , br. 0 , 6 1 . —
Erworben
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Nach links gewendet und geradeaus blickend. Bartlos, mit langem, braunem Haar und schwarzem, pelzgefüttertem Oberkleide, die Linke in die Hüfte gestützt. Hintergrund Tallandschaft, auf der Höhe zur Rechten ein Eseltreiber. Die Autorschaft Franciabigios ist zweifelhaft. ' Halbfig. in Lebensgr. Pappelholz, h. 0,79, br. 0 , 5 7 . — 1 8 7 6 vom Marchese Patrizi in Rom.
Erworben
Francken. Frans Francken der Jüngere (II). Vlämische Schule. — Getauft zu Antwerpen den 6. Mai 1581, f daselbst den 6. Mai 1642. Schüler seines Vaters Frans Francken d. A., unter dem Einflüsse von Rubens ausgebildet. Nach einer Reise in Italien zu Antwerpen tätig.
Francken.
Francucci.
Französischer Meister.
C h r i s t u s a m ö l b e r g e . Zur Linken kniet Christus, dem 651A von links mit Kelch und Kreuz zu ihm herabschwebenden Engel zugewendet. Rechts weiter zurück die drei schlafenden Apostel. In der Ferne rechts die Gefangennahme Christi. Mondlicht. Bez. links unten:
Eichenholz, h. 0,65, br. i , i i . — 1 8 7 8 aus dem Kupferstichkabinett überwiesen.
Francken. S. a u c h u n t e r Bassen. Francucci. Innocenzo (di Pietro) Francucci, gen. Innocenzo da Imola. Schule von Bologna. — Geb. zu Imola um 1493/94, f zu Bologna um 1550. Schüler Francesco Francias (urkundlich seit 7. Mai 1508) zu Bologna und Mariotto Albertineiiis zu Florenz, weiter ausgebildet durch das Studium Raphaels. Tätig vornehmlich zu Bologna. M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . Maria schwebt, 280 das segnende Kind nach links neben sich haltend, in der Engelsglorie. Auf der Erde links der hl. Eligius als Schmied mit den Schmiedewerkzeugen zu seinen Füßen, rechts der Bischof Petronius mit dem Modell der Stadt Bologna. Hintergrund Landschaft, darin Eligius, wie er dem störrischen Pferde das Bein wieder ansetzt, das er abgehauen hat, um es beschlagen zu können. Die Madonna ist in der Haltung Raphaels Madonna da Foligno entlehnt. Pappelholz, h. 1 , 9 7 , br. 1 , 7 3 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Französischer Meister um 1700. B i l d n i s e i n e s j u n g e n G e l e h r t e n . Von vorn gesehen, 485B das Haupt nach links geneigt. Bartlos, in Allongeperücke und schwarzer Amtstracht. Die Rechte auf eine anatomische Zeichnung gelegt, mit der Linken das Gewand zusammenhaltend. Dunkler Grund. Halbfig. in Lebensgr. 1 8 7 3 in Florenz.
Leinwand, h. 1 , 2 5 , br. 0,93. —
Erworben
142
Fyt.
Fyt. Jan Fyt. Vlämische Schule. — Maler und Radierer von Tierstücken und Stilleben, getauft zu Antwerpen den 15. März 1611, f daselbst den 11. September 1661. Schüler Jan van den Berchs, dann des Frans Synders; nach einer Studienreise in Frankreich (1633 und 1634 in Paris) und in Italien (Genua) tätig zu Antwerpen (urkundlich wieder 1641 nachgewiesen). 883 S t i l l e b e n . In einem kellerartigen Raum auf einem Steine rechts ein Korb mit totem Geflügel, darunter eine Schnepfe; vom Korbe herabhängend zwei Rebhühner, daneben am Boden zwei Enten. Links ein an einem Hinterlauf aufgehängter Hase, dessen Kopf auf dem Stein aufliegt, daneben eine Katze, auf den Hasen zuschleichend. Rechts neben dem Hasen liegen auf dem Stein und am Boden verschiedene Trauben mit Weinlaub. Dunkler Grund. L e i n w a n d , h. 1,02, br. 1 , 4 1 . —
883A
Erworben
1837.
H u n d e b e i e r l e g t e m W i l d . Zwei wachen totes Wild, einen Rehbock und die an einem Baumzweige befestigt auf hängen, sowie einen Hasen, Rebhühner die neben Jagdgeräten liegen. Rechts hügelige Landschaft bei Abendlicht.
Schweißhunde beeine Rohrdommel, den Boden herabund andere Vögel, Ausblick in eine
Bez. im Erdreich unter dem R e h b o c k :
loonw FyT1
Sammlungen Graf Brabeck, Hannover 1859.
1814,
L e i n w a n d , h. 1,36, br. 1,96. —
883B
und Graf S t o l b e r g
Sammlung Suermondt,
zu
Söder,
1874.
S t i l l e b e n . Ein Jagdhund, bis zur Brust sichtbar, sucht ein Rebhuhn, das mit einigen Wachteln neben einem Steck-
Fyt.
Gaddi.
143
garn liegt, von einem Steinblock herabzuziehen. Hintergrund Himmel. Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 0,40, br. 0,57. — Sammlung Suermondt,
1847.
D i a n a n e b e n e r l e g t e m W i l d . Von Jagdhunden um- 967 geben steht Diana zur Rechten neben ihrer Beute, Wildschwein, Rehbock, Hasen, Schwan, Pfau, Reiher und kleineren Vögeln. Rechts Ausblick in eine von Bergen abgeschlossene Landschaft. Die Figur der Diana und vielleicht auch die Landschaft sind von der Hand des E r a s m u s Q u e l l i n u s d. J . (Maler und Radierer, geb. zu Antwerpen den 1 9 . Nov, 1607, f daselbst den 7. N o v . 1 6 7 8 ; Schüler J . B. Verhaegens, ausgebildet unter Rubens, tätig zu Antwerpen). Das Bild ist möglicherweise identisch mit einem aus der Oranischen Erbschaft ( 1 6 7 6 ) stammenden Stücke, das dort »Rubens en Snijers« zugeschrieben wurde. Leinwand, h. 0,79, br. 1 , 1 6 . — Königliche Schlösser.
D i e R e h h a t z . Hunde stellen ein Reh, das sich, von 989 der Meute verfolgt, durch hohes Schilfdickicht nach links ins Wasser geflüchtet hat. Einer der Hunde hat das Reh am Ohr gepackt. Hintergrund Landschaft. Eine Original-Wiederholung, mit dem Namen und der Jahreszahl 1 6 5 5 bezeichnet, in der Galerie Liechtenstein zu Wien. Leinwand, h. 1,79, br. 2,48. — Königliche Schlösser.
Gaddi. Agnolo Gaddi. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz (Geburtsjahr unbekannt), f daselbst den 16. Oktober 1396. Schüler seines Vaters Taddeo, dann Giovanni da Milanos und Jacopo da Casentinos. Tätig zu Florenz und einige Zeit zu Prato.
144
1040
Gaddi.
Maria mit dem Kinde. Maria hält das bekleidete Kind, das die Rechte der Mutter faßt, auf dem linken Arme. Goldgrund. Halbfig. etwas unter Lebensgr. Tempera, Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend, h. 0,80, br. 0,49. — Sammlung Solly, 1821.
Gaddi. Taddeo Gaddi. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz angeblich um 1300, f daselbst gegen Ende des Jahres 1366. Schüler und Gehilfe Giottos; selbständiger Meister vermutlich seit 1330, urkundlich zuerst 1332. T ä t i g zu Florenz und einige Zeit zu Pisa (1342). 1073
A u s g i e ß u n g d e s h l . G e i s t e s . Auf Maria und die Apostel, die in einem Gemach im Kreise sitzen, schwebt der hl. Geist in Gestalt der T a u b e herab. Goldgrund. S. die Bemerkung zu No. 1074. Tempera. Nußbaumholz, Vierpaßform, h. 0,35, br. 0,28. — worben 1828/29 durch Rumohr.
1074
Er-
E i n W u n d e r a u s d e r L e g e n d e d e s hl. F r a n z i s k u s . Links im Grund ein Haus, aus dessen Fenster ein K n a b e (aus der florentinischen Familie Spini) stürzt. Vorn derselbe im Totenhemde, von den Angehörigen betrauert. Dahinter der K n a b e nochmals und seine Mutter, dem herabschwebenden hl. Franziskus, der ihn wiederbelebt und geheilt hat, ihren Dank darbringend. Rechts vorn zwei kniende Franziskaner, auf deren Gebet der Heilige das Wunder vollbracht hat. Goldgrund. Diese Bilder gehören zu einer Reihe von Darstellungen (im ganzen wahrscheinlich 26), die in Vierpässe eingerahmt, die Türen zu Schränken der Sakristei von S. Croce in Florenz schmückten und von Vasari als eine Arbeit Giottos erwähnt werden. Doch neigt die neuere Forschung dahin, daß nicht einmal die Komposition aller dieser Darstellungen — wie noch früher angenommen wurde — von Giotto selbst herrühre, sondern ebenso wie die Ausführung seinem Schüler Taddeo Gaddi zugewiesen werden müsse. — Zweiundzwanzig Tafeln befinden sich in der Akademie zu Florenz, zwölf mit dem Leben Christi, zehn mit der Legende des hl. Franziskus; es waren wohl von jeder Reihe dreizehn. Zwei Tafeln scheinen zu fehlen oder sind verschollen. — Die Darstellungen haben offenbar die Türen zu zwei verschiedenen Schränken gebildet, da das eine unserer Bilder auf Nußbaum, das andere auf Pappelholz gemalt ist. Tempera. Pappelholz, Vierpaßform, h. 0,30, br. 0,35. — Erworben 1828/29 durch Rumohr.
Gaddi.
¡5=
145
Flügelaltar. 1079—1081 M i t t e l b i l d : M a r i a m i t d e m K i n d u n d 1079 H e i l i g e n . Maria, auf gotischem Throne sitzend, hält das bekleidete Kind auf dem linken Arm. Am Fuße des Thrones knien links der Stifter, rechts die Stifterin. Auf der Leiste eines gotischen Bogens, der das innere Bild umgibt, unten links Johannes der Täufer, rechts ein heiliger Bischof (Zenobius?); über denselben je sechs Apostel. Goldgrund. Bez. unten wie nebenstehend.
Sg!
H
Tempera. Pappelholz, oben im Spitzbogen abschließend, h. o,6i, br. 0,38. — Erworben 1823.
I n n e n s e i t e n d e r F l ü g e l . L i n k e r F l ü g e l , 1080 untere Darstellung: G e b u r t C h r i s t i . In den Zwickeln zwei Propheten mit Schreiben beschäftigt. Darüber im Spitzbogenfeld: Vorgang aus der Legende des hl. Nikolaus von Bari. — R e c h t e r F l ü g e l , untere Darstellung: K r e u z i g u n g . Über dem Kreuze das Nest des Pelikans. In den Zwickeln zwei schreibende Propheten. Darüber im Spitzbogenfeld: Vorgang aus der Legende des hl. Nikolaus von Bari. Goldgrund. Von den beiden Wundern, die im Leben des hl. Nikolaus einen Knaben mit einem goldenen Becher zum Mittelpunkt haben, kann hier nur das eine gemeint sein: der Sohn eines reichen christlichen Kaufmanns und Verehrers des hl. Nikolaus, von den Heiden geraubt, hatte als Sklave bei dem fremden König den Dienst des Mundschenken zu versehen. Als er einmal am Festtage des Heiligen in schmerzlicher Erinnerung in Tränen ausbrach, so daß Tränen in den Becher fielen und ihm der erzürnte Heidenkönig (s. die Darstellung des linken Flügels) zurief: »so groß dein hl. Nikolaus ist, aus meinen Händen kann er dich nicht retten«, stürmte in einem Wirbelwind der Heilige in den heidnischen Palast hernieder, ergriff den Knaben (Darstellung des linken Flügels) und brachte ihn, der den goldenen Becher noch in den Händen hatte, zu seiner Familie zurück, die eben beim Mahle saß (Darstellung des rechten Flügels). Tempera. Pappelholz, das ganze Bild h. 0,59 (mit dem Giebelfeld), br. 0,19. — Sammlung Solly, 1821. Verz. d. Gemälde.
TO
146
1081
Gaddi.
Gaesbeeck.
Garbo.
A u ß e n s e i t e n d e r F l ü g e l . L i n k e r F l ü g e l , unten: C h r i s t u s m i t M a r i a u n d J o h a n n e s . Darüber im Spitzbogenfeld: D i e hl. M a r g a r e t h a m i t d e m D r a c h e n . — R e c h t e r F l ü g e l , unten: D e r hl. C h r i s t o p h . Darüber im Spitzbogenfeld: D i e hl. K a t h a r i n a m i t d e m R a d . Silbergrund. Die Außenseiten sind geringer und wohl von einem Schüler des Meisters. — E i n verwandtes kleines Triptychon mit denselben Darstellungen und der Jahreszahl 1 3 3 3 befindet sich im Bigallo zu Florenz. Tempera. Pappelholz, jeder Flügel h. 0 , 5 9 (mit dem Giebelfeld), br. 0 , 1 8 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
1113
Gaddi. Art des Taddeo Gaddi. Florentinische Schule. G e b u r t C h r i s t i . Maria sitzt mit dem Kinde vor der Krippe am Boden, hinter der Ochs und Esel lagern. Joseph kauert schlafend rechts zur Seite. In der Ferne rechts der Engel, der den Hirten erscheint. Felsige Landschaft und Goldgrund. Neuerdings dem Giottino, Schüler des Stefano da Firenze (geb. um 1 3 2 0 — 3 0 , 1 3 6 8 erwähnt als Mitglied der Lukasgilde zu Florenz) zugeschrieben. V g l . Schubring, Jahrb. d. k. p. Ksts. X X I S. 1 6 1 ff. Tempera. Pappelholz, h. 0,25, br. 0,60. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Gaesbeeck. Adriaen van Gaesbeeck. Holländische Schule. — Geb. zu Leiden, f daselbst im Januar 1650. Nachfolger Gerard Dous. Tätig zu Leiden (1649 a ' s Meister in die Gilde aufgenommen). 1021 D i e N ä h t e r i n . Eine junge Frau, zur Rechten neben einem Tische sitzend und mit Wäschenähen beschäftigt, blickt von ihrer Arbeit auf. Im Hintergrunde des Zimmers ein Kamin, über dem eine Landkarte hängt. Bez. am Querholz Eichenholz, h. 0,39, br. 0 , 3 1 . — Königliche Schlösser.
Garbo. Raffaellino del Garbo (der Zuname Garbo nach der Straße, in der er seine Werkstatt hatte). Nach dem Vater: Raffaellino di Bartolommeo di Giovanni. Zu unterscheiden von dem gleichfalls in Florenz malenden Raffaelo Carli. Florentinische Schule. — Geb. in Florenz um 1466, f daselbst 1524 (nach Vasari). Schüler des Filippino Lippi ku Florenz und dessen Gehilfe in Rom (um 1493, bei den
90.
Raffaellino del Garbo.
Garbo.
Geertgen.
147
Fresken in S. Maria sopra Minerva); dann auch von Domenico Ghirlandaio beeinflußt; 1498 als selbständiger Meister urk u n d l i c h nachgewiesen. Tätig vornehmlich zu Florenz. T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . 87 Maria mit d e m Kind auf dem Throne, zu ihren Seiten zwei Engel, die einen Vorhang emporhalten, und zwei Cherubim. Auf d e n Stufen des Thrones steht links der hl. Nikolaus, rechts der hl. Dominicus. Vor ihnen kniet links der hl. Vincentius, rechts Petrus Martyr. Hintergrund Landschaft. Tempera.
Pappelholz, h. 1,54, br. 1 , 3 7 . — Sammlung Solly,
1821.
M a r i a m i t d e m K i n d u n d z w e i E n g e l n . Vor einer 90 niederen steinernen Brüstung steht Maria, auf ihrem linken Arme das eingeschlafene Kind und in der R e c h t e n ein Buch haltend. Zu ihren Seiten zwei jugendliche Engel, von denen der eine zur Linken auf der Laute spielt, der andere rechts, vom Spiel absetzend, die Rohrpfeife mit beiden H ä n d e n hält. Hintergrund bergige Landschaft. Zeitgenössische Kopie in London bei Sir Bernhard Samuelson (New Gallery Exhib. 1 8 9 4 No. 1 1 8 ) und eine freie eigenhändige Wiederholung bei M e André in Paris. Tempera. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,84. •— Sammlung Solly, 1821.
T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . 98 Das K i n d auf dem Schöße haltend, sitzt Maria auf d e m Throne. Zu jeder Seite ein verehrender Engel und links der kleine Johannes, der sich zwischen eine Thronsäule hindurch zum Christkind vorbeugt. Vor den mit einem persischen Teppiche bedeckten Thronstufen links der hl. Sebastian, den Pfeil in der R e c h t e n , rechts der hl. Andreas mit dem Kreuze. Das aus der Frühzeit des Meisters stammende Bild steht dem Filippino noch sehr nahe. — Eine Zeichnung im Dresdener Kupferstichkabinett scheint eine Studie zu dem Andreas zu sein. Der mit bildlichen Darstellungen geschmückte alte Rahmen gehört ursprünglich nicht zu dem Bilde, stammt aber aus der gleichen Zeit wie dieses und vermutlich auch aus Florenz. Tempera. Pappelholz, h. 1 , 6 2 , br. 1,44. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Garofalo. S. Tisi. Geertgen. Geertgen tot Sint J a n s . NiederländischeSchule. — Geb. um 1465 zu Leiden, f um 1493 nach van Mander 10»
148
Geertgen.
Gelder.
28 J a h r e alt. Schüler Aelbert van Ouwaters. T ä t i g in Haarlem. Johannes der Täufer. Im Vordergrund einer mit Bäumen bestandenen Hügellandschaft, die von vielerlei T i e r e n b e l e b t ist, sitzt, n a c h d e n k l i c h d a s H a u p t in d i e H a n d gestützt, der T ä u f e r ; neben ihm das L a m m . I m H i n t e r g r u n d eine Stadt zwischen Bergen. Vgl. Friedländer, Jalirb. der k. p. Ksts. XXIV S. 62 ff. Ehemals in englischem Privatbesitz bei dem Maler W. Cope, dann bei Percy Macquoid, 1896 im Burlington House unter dem Namen »Patinier« ausgestellt. 1902 auf der Brügger Leihausstellung. — Eichenholz, h. 0,42, br. 0,28. — Erworben 1902 aus der Sammlung Percy Macquoid zu London. — E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d r i c h Museums-Vereins. G e l d e r . Aert (Arent) de Gelder. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . z u D o r d r e c h t d e n 26. O k t o b e r 1645, f e b e n d a , b e g r a b e n a m 28. A u g u s t 1 7 2 7 . S c h ü l e r d e s S a m u e l v a n H o o g s t r a t e n , b e s o n d e r s a b e r R e m b r a n d t s i n d e s s e n l e t z t e r Z e i t ( u m 1660 bis 1667) zu A m s t e r d a m . T ä t i g zu Dordrecht. 806A L a n d s c h a f t mit R u t h und Boas. Ruth, ein Strohb ü n d e l auf d e m S c h ö ß e , k n i e t unter e i n e r B a u m g r u p p e v o r Boas. Weiter zurück ein K n e c h t , der für R u t h zu sprechen scheint. R e c h t s auf d e n F e l d e r n L e u t e b e i d e r E r n t e u n d weidendes Vieh. I m H i n t e r g r u n d e eine K e t t e v o n H ü g e l n mit einer Burg und einer Ortschaft. Das Bild zeigt mit den Darstellungen des Meisters aus der Leidensgeschichte Christi in der Galerie zu Aschaffenburg die nächste Verwandtschaft. In einem Brüsseler Auktionskatalog von 1738 wird als »van Gelder« anscheinend unser Bild aufgeführt. — Sammlung James Gray,, Versailles 1863. Leinwand, h. 0,41, br. 0,67. — Sammlung Suermondt, 1874. G e l d e r . Nicolaes van Gelder. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — Stillebenmaler, geb. zu L e i d e n u m 1625, f kurz v o r 1677. T ä t i g in S t o c k h o l m u m 1 6 6 1 , s p ä t e r i n A m s t e r d a m . Letztes D a t u m auf e i n e m s e i n e r B i l d e r 1 6 7 5 . 983F
Stilleben. Ein F r u c h t g e b i n d e aus einer Weintraube, Pfirsichen, Birnen, einer M e l o n e und a n d e r e n Früchten hängt m i t e i n e r b l a u e n S c h l e i f e an e i n e m M e t a l l r i n g e b e f e s t i g t v o m Schlußstein eines N i s c h e n b o g e n s herab. Bez. links unten:
1631. Geertgen tot Sint Jans.
Gelder.
Gellée.
149
ùlDtr. Eichenholz, h. 0,48, br. 0,33. — Erworben 1892 in Paris, als Geschenk des Geheimrats Dr. W. Bode.
Gellée. Claude Gellée, oder Gillée, seltener Gelée, genannt Claude (le) Lorrain. Französische Schule. — Maler und Radierer von Landschaften, geb. im Marktflecken Chamagne (bei Mirecourt im damaligen Lothringen) um 1600, f zu R o m den 21. Nov. 1682. Schüler Agostino Tassis zu Rom, unter dem Einflüsse Paulus Brils, Annibale Carraccis und A d a m Elsheimers ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Rom, vorübergehend in Nancy (um 1 6 2 6 ) . I t a l i e n i s c h e K ü s t e n l a n d s c h a f t i m M o r g e n l i c h t . 448B Zur Linken die Ruinen eines korinthischen Tempels, zu dem eine Bogenbrücke führt. Vorn eine Schäferin und ein die Flöte blasender Schäfer. Rechts ein zwischen Bäumen aufgespanntes Zelt und in der Ferne die Meeresbucht mit Schiffen. Bez. unten in der Mitte :
CIADE'IN'F ÄO/Ä/^fZ,
— No. 64 des »Liber Veritatis«, des Katalogs der Bilder Claudes in Skizzen. — Die Figuren (nach dem Kataloge der Sammlung des Marquis de la Ganay) von F i l i p p o L a u r i (Rom, 1 6 2 3 — 1 6 9 4 ) , der oft Claudes Landschaften staffiert hat; doch war derselbe, als Claude das obige Bild malte, erst neunzehn Jahre alt. — Sammlung Pourtales, Paris 1 8 6 5 . Leinwand, h. 0,97, br. 1 , 3 1 . — Erworben 1880 in Paris aus der Sammlung des Marquis de la Ganay.
H e r o i s c h e L a n d s c h a f t . Am Ausgang eines Waldes, 428 neben dem sich der Ausblick in eine weite von der Abendsonne beleuchtete Landschaft öffnet, vereinigt Diana den wieder belebten Hippolyt mit der Nymphe Aricia (im Hain
J
5°
Gellée.
Gentile.
Gerino.
der Egeria, Virgils Aeneis VII. 762f.); rechts im Walde zwei ruhende Nymphen. Die Bez. rechts unten stark verrieben : Claude i . . . 165 . . — Im »Liber Veritatis« findet sich unter No. 163 eine ähnliche Komposition. Leinwand, h. 1,36, br. 1,72. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Gentile. Gentile da Fabriano. Nach dem Vater Gentile di Niccolò di Giovanni di Masso. Umbrische Schule. — Geb. zu Fabriano, vermutlich zwischen 1360 und 1370, 1422 in die Gilde zu Florenz aufgenommen, f um 1427 in Rom. Schüler Alegretto Nuzis und vielleicht Ottaviano Nellis, nach Vasari auch Fra Giovanni da Fiesoles. Tätig zu Fabriano, Brescia, Venedig (um 1422), Florenz (um 1422 bis 1425), und zu Rom (1426/27), kurze Zeit in Orvieto (1425) und in Siena (1425/26). M a r i a m i t d e m K i n d und H e i l i g e n . Maria thront zwischen zwei Orangenbäumen, in deren Zweigen kleine Seraphim musizieren. Rechts die hl. Katharina, links der hl. Nikolaus, zu dessen Füßen der Stifter (in kleinem Maßstab) anbetend kniet. Goldgrund. Bez. unten auf der Leiste des ursprünglichen Rahmens wie nebenstehend. — Gemalt für S. Niccolò zu Fabriano und daher wohl aus der frühen Zeit des Meisters, bevor er aus der Heimat in das Venetianische zog. Später befand sich das Bild in Osimo, Matellica und Rom. Die Flügel zu diesem Mittelbilde befinden sich in den Uffizien zu Florenz. Tempera. Pappelholz, oben in flachem Bogen geschlossen, h. 1 , 3 1 , br. 1 , 1 3 . — 1 8 3 7 von König Friedrich Wilhelm III. überwiesen.
Gerino. Gerino da Pistoia. Nach dem Vater Gerino d'Antonio Gerini. Zeichnet sich selbst zumeist Gerinus.Pistoriensis. Umbrische Schule. — Geb. zu Pistoia, Geburts- und Todesjahr sowie Lebensverhältnisse unbekannt. Unter dem
Gerino.
Ghirlandaio.
151
Einflüsse Peruginos gebildet; nach Vasari lange Zeit als dessen Gehülfe, wie auch gemeinsam mit Pinturicchio tätig. Tätig nach den Daten auf seinen Werken um 1500 bis 1529; in Pistoia nachweisbar zwischen 1505—150g, 1 5 1 4 und 1520, dann vornehmlich in Borgo S. Sepolcro und einige Zeit in Florenz tätig. Gerino? D a s A b e n d m a h l . Um einen länglichen Tisch 146A ist Christus mit den Jüngern zum Abendmahle versammelt, an der vorderen Seite des Tisches sitzt allein Judas, ganz im Profil nach links. — Dunkelgrüner Grund. — Zu beiden Seiten der Darstellung gemalte Tafeln auf hellbräunlichem Grunde mit der Inschrift: HOC OPVS F E C I T F I E R I S E R B E R N A R D I N V S S. A N G E L I ANNO S A L V T I S M. D. Im Hintergrund und in einzelnen Köpfen veränderte Kopie nach dem Fresko in S. Onofrio zu Florenz. Der große Stich von L . A . de' Uberti in der Bibliothek zu Gotha, eine etwa um 1 4 9 0 entstandene Nachbildung des Abendmahls in S. Onofrio, weicht in Einzelheiten ebenso von dem Fresko wie von der Berliner Tafel ab. Pappelholz, h. 0 , 1 8 , br. 1 , 2 1 . — E r w o r b e n 1 8 8 3 in Frankfurt a . M .
Ghirlandaio. Domenico di Tommaso Bigordi (in Kontrakten findet sich auch der Name Corradi) mit dem Beinamen Ghirlandaio (Grillandaio). Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz 1449, f daselbst 1 1 . Jan. 1494. Schüler Alesso Baldovinettis zu Florenz, unter dem Einfluß Andrea del Castagnos, dann Andrea del Verrocchios ausgebildet. Tätig zu Florenz (auch als Mosaizist), einige Zeit in S. Gimignano (1474/75?) und in Rom (1475, "478, 1482/83.) J u d i t h mit i h r e r M a g d . In einem mit Reliefs ge- 21 schmückten Gemache Judith, das Schwert in der Rechten, begleitet von ihrer Magd, die auf dem Kopfe den Korb mit dem Haupte des Holofernes trägt. Durch ein Fenster links Aussicht auf steiles Meeresufer. Auf einem Relief zur Linken ein Triton mit einem Täfelchen; darauf die Jahreszahl: M C C C C L X X X V I I I I . Tempera. Pappelholz, h. 0 , 4 1 , br. 0,29. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Ghirlandaio. Domenico Ghirlandaio mit Francesco Granacci (s. diesen) und Gehülfen. Florentinische Schule. M a r i a mit dem K i n d u n d H e i l i g e n . Maria in 88 der Flammenglorie, von fünf Cherubim umgeben, hält das
152
Ghirlandaio.
rechts auf ihrem Schöße stehende Kind. Unten links Johannes der Evangelist als Greis, rechts Johannes der Täufer. Vor ihnen knien links Franziskus, rechts Hieronymus mit dem schlafenden Löwen. In dem landschaftlichen Hintergrunde Tobias mit dem Engel. D i e beiden stehenden Heiligen sind von Gehülfen, die knienden hll. Franziskus und Hieronymus von F r a n c e s c o G r a n a c c i (wohl erst nach dem Tode Domenicos) in Ol gemalt. Tempera und Ol. Pappelholz, h. i , 8 l , br. 1 , 7 9 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Ohirlandaio. Nach dem Entwürfe Domenico Ghirlandaios ausgeführt von Davide und Benedetto Ghirlandaio. Florentinische Schule. — Davide, geb. zu Florenz den 14. März 1452, f daselbst den 10. April 1525. Bei Lebzeiten des Bruders Domenico hauptsächlich als dessen Gehülfe und in den Jahren 1481/82 in Rom (urkundlich) beschäftigt; später vornehmlich als Mosaizist tätig. — Benedetto, geb. zu Florenz 1458, f daselbst den 17. Juli 1497, ursprünglich Miniaturmaler. Bei Lebzeiten des Bruders Domenico ebenfalls in dessen Werkstatt tätig, mit ihm in Rom (um 1481 bis 82 urkundlich erwähnt); nach dessen Tode in Frankreich, dann wieder in Florenz. 75 A u f e r s t e h u n g C h r i s t i . Christus, die Siegesfahne in der Hand, schwebt auf einer Wolke, von einem Cherub getragen, über dem offenen Sarkophage. Drei Wächter fliehen entsetzt, der vierte liegt rechts am Boden. Zur Linken, in der Ferne der bergigen Landschaft die drei Marien auf dem Wege zum Grab. Im Hintergrunde rechts vier Soldaten beim Wachtfeuer. Das Gemälde bildete, mit den Seitenflügeln No. 7 4 und 7 6 , die Rückwand des Triptychons, das sich bis 1 8 0 4 als Altarwerk im Chore von S. Maria Novella zu Florenz befand; die Vorderseite — Maria mit dem Kind in der Glorie mit den hll. Dominicus, Michael und den beiden Johannes — ist gegenwärtig in der Pinakothek zu München. Nach Vasari wurde das Mittelbild auf der Rückseite des Altars, der bei dem Tode Domenicos ( 1 4 9 4 ) unvollendet w a r , von Davide und Benedetto ausgeführt. Tempera. Pappelholz, h. 2 , 2 1 , br. 1,99. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Ghirlandaio. Nach dem Entwürfe Domenico Ghirlandaios ausgeführt von Francesco Granacci (s. diesen). Florentinische Schule.
Ghirlandaio.
Giambono.
153
D e r hl. V i n c e n t i u s F e r r e r i u s (Dominikaner, f 1419). 74 In der Tracht des Dominikaner-Ordens, die Rechte segnend erhoben, in der Linken ein Buch, in einer Nische von farbigem Marmor stehend. Auf einer Tafel über dem Heiligen die Inschrift: VINCENTIO PRO VITE MERITIS ABSCONDITVM MANNA DATVM A DOMINO EST (Dem Vincentius ist für seine Verdienste vom Herrn das unsichtbare Manna verliehen worden). — Flügelbild zu No. 75. Wenn bei dem anderen Flügel (No. 76) das Zeugnis Vasaris dafür spricht, daß an seiner Ausführung Granacci beteiligt gewesen sei, so weist für No. 74 die ganze künstlerische Behandlung noch entschiedener auf diesen Schüler Domenicos hin. Pappelholz, h. 2,06, br. 0,55. — Sammlung Solly, 1821.
D e r hl. A n t o n i n (Dominikaner und Erzbischof von 76 Florenz, f 1459). Dominikaner-Tracht in einer Nische von farbigem Marmor stehend, in den H ä n d e n ein offenes Buch. Auf einer Tafel über dem Heiligen die Inschrift: SPLENDOR V I T E E T DOCTRINE PRESTANTIA ANTONINO INTER SANCTOS CONTVLERE SORTEM (Der Glanz seines Lebens und die Trefflichkeit seiner Lehre haben dem Antonin seinen Rang unter den Heiligen angewiesen). — Flügelbild zu No. 75. Vgl. die Bemerkung zu No. 74. — Die Flügel sind in Ol ausgeführt, während der übrige Altar in Tempera gemalt ist; auch dies weist auf Granacci hin, der sich zuerst in der Werkstatt Domenicos dem neuen Verfahren zuwandte. Pappelholz, h. 2,06, br. 0,55. — Sammlung Solly, 1821.
Ghirlandaio. Ridolfo Ghirlardaio. Nach dem Vater Ridolfo di Domenico Bigordi. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz den 4. Februar 1483, f daselbst den 6. Juni 1561. Zuerst Schüler seines Vaters, dann seines Oheims Davide, unter der Leitung Fra Bartolommeos und dem Einflüsse Raphaels ausgebildet. Tätig zu Florenz. Verehrung des Christkindes. Maria, hinter der 91 zwei Engel stehen, kniet zur Linken in Verehrung vor dem auf der Erde liegenden Kinde. Rechts kauert Joseph. In der landschaftlichen Ferne die Hütte mit Ochs und Esel. Aus der Zeit, da Ridolfo vorwiegend unter dem Einflüsse Fra Bartolommeos und Raphaels stand. Pappelholz, h. 1,01, br. 0,78. — Sammlung Solly, 1821.
Giambono. Michele Giambono. Eigentlich Michiel de Zane bon (Zambon) S. Gregorio. Venetianische Schule. —
154
Giambono.
Gillig.
Giolfino.
Maler und Mosaizist, Geburts- und T o d e s d a t u m unbekannt. Tätig zu Venedig, wo er 1420—1462 urkundlich erwähnt wird. 1154
Giambono? M a g d a l e n a v o n E n g e l n emporgetragen. Magdalena mit betend zusammengelegten Händen, den Körper von dem bis zu den Füßen herabwallenden Haare verhüllt, wird von sechs kleinen Engeln emporgetragen. Unten in felsiger Landschaft eine kniende Nonne. Goldgrund. Pappelholz, oben geschweift, h. 1 , 0 3 , br. 0,44.
Giampietrino. S. Pedrini. Gillig. Jacob Gillig (auch Gellig). Holländische Schule. — Stillebenmaler, besonders Maler von Fischen, geb. 1636 (?) zu Utrecht, f daselbst den 24. Juli 1701. 983C S t i l l e b e n . Auf einer Tischplatte liegen vor einem K o r b e Flußfische zwischen Wasserpflanzen und Geräten zum Fischfang. Dunkler Grund. Bez. unten in der Mitte wie nebenstehend. Eichenholz, h. 0 , 7 3 , br. 0,59. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
Giolfino. Niccolò Giolfino. Schule von Verona. — Geb. 1476, f zwischen dem 3. März und n . Juni 1555. 284 L u c r e t i a . In dünnem schleierartigem Gewände, von vorn gesehen, auf einem dunkelgrünen Mantel sitzend, der ihren Schoß bedeckt. Sie sinkt mit ausgebreiteten Armen zurück, in der Rechten den Dolch, mit dem sie sich auf der Brust den Todesstoß beigebracht hat. Schwarzer Grund. Pappelholz, Solly, 1 8 2 1 .
1176
h. 0 , 7 7 ,
br.
0,98.
—
Sammlung
_
M a r i a in d e r G l o r i e m i t H e i l i g e n . O O Maria, das Kind auf dem Schoß umgeben von Cherubim und Seraphim auf Wolken sitzend. Der Glaube, in Gestalt einer jungen Frau, unterstützt Marias Füße, Hoffnung und Liebe, gleichfalls jugendliche Frauen,
Giolfino.
Giordano.
155
z u ihren S e i t e n . U n t e n i m V o r d e r g r u n d einer h ü g e l i g e n L a n d s c h a f t links Jakobus der Jüngere, rechts der Evangelist Johannes, z w i s c h e n ihnen der Stifter (Brustbild). Leinwand, h. 2,25, br. 0,39. — Sammlung Solly, 1821. — 1884 an die königl. Gemäldegalerie zu Kassel abgegeben, 1904 nach Berlin zurückgenommen. Giordano. Luca Giordano, g e n . Fapresto. Neapolitan i s c h e S c h u l e . — M a l e r u n d R a d i e r e r , g e b . z u N e a p e l 1632, f d a s e l b s t d e n 12. J a n u a r 1 7 0 5 . S c h ü l e r G i u s e p p e R i b e r a s i n N e a p e l , d a n n i n R o m u n t e r P i e t r o d a C o r t o n a als d e s s e n G e h ü l f e u n d in V e n e d i g u n t e r d e m E i n f l ü s s e d e r W e r k e Paolo Veroneses und Tintorettos ausgebildet. T ä t i g vorn e h m l i c h z u N e a p e l , z e i t w e i l i g in F l o r e n z ( u m 1 6 7 9 u n < i 1682), M a d r i d u n d T o l e d o ( 1 6 9 2 — 1 7 0 2 ) . D e r P r o p h e t B i l e a m a u f d e r R e i s e . Links hält der 4 0 4 B m i t d e m S c h w e r t e v o r a n s c h r e i t e n d e E n g e l d i e E s e l i n , auf d e r d e r P r o p h e t r e i t e t , in i h r e m L a u f e auf. D a sie a u s d e m W e g e w e i c h t , w i r d sie v o n B i l e a m , d e r d e s E n g e l s n o c h nicht ansichtig geworden, mit d e m Stabe geschlagen. (Moses IV, 22—26.) Hintergrund ö d e L a n d s c h a f t . Dieselbe Komposition, etwas kleiner und in überhöhtem Formate, befindet sich im Escurial bei Madrid unter dem Namen Luca Giordano. In den alten Inventaren des in den spanischen Schlössern befindlichen königlichen Besitzes sind zwei Darstellungen dieses Gegenstandes von der Hand Giordanos angeführt, und da unser Bild wie ein großer Teil der Sammlung Ludwig Philipps aus Spanien stammt, so ist es wahrscheinlich das eine jener beiden in den Inventaren genannten Gemälde. Leinwand, h. 2,03, br. 2,90. —• Erworben 1853 aus der Sammlung König Ludwig Philipps. Das Urteil des Paris. V o r P a r i s , d e r , v o n seiner 441 H e r d e u m g e b e n , z u r L i n k e n auf e i n e m F e l s b l o c k e sitzt u n d d e n A p f e l in d e r R e c h t e n h ä l t , e r s c h e i n e n d i e d r e i G ö t t i n e n . J u n o l ö s t d i e S a n d a l e n v o m F u ß e , M i n e r v a s t r e i f t ihr G e w a n d a b , w e i t e r z u r ü c k sitzt V e n u s , z u d e r e n H ä u p t e n A m o r schwebt. Links blickt Merkur hinter einem B a u m hervor. Im Hintergrunde das Meeresufer. Eine Wiederholung in der Galerie der Ermitage zu St. Petersburg, bez. Luca Giordano f., ebenfalls Original und wohl früher als unser Bild entstanden. Leinwand, h. 2,44, br. 3,26. — K ö n i g l i c h e S c h l ö s s e r . S i e h e a u c h Ribera N o . 403.
i56
Giorgione.
Giotto.
Giovanni.
Giorgione. Giorgio Barbarelli, gen. Giorgione. — Venetiänische Schule. — Geb. zu Castelfranco 1478, f in Venedig spätestens 1510. Schüler Gio. Bellinis. Tätig meist in Venedig. 12A M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Junger Mann in mattviolettem Gewände, das bartlose Haupt mit lang herabfallendem gescheiteltem Haar, dreiviertel nach links gewendet, sitzt hinter einer gestuften Mauerbrüstung, auf die er lose die Finger der rechten Hand legt. Dunkelgrauer Grund. Bez. auf der Brüstung: V . V . Früher in der Sammlung Giustiniani, Padua. Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h. 0,58, br. 0,46. — Erworben 1 8 9 1 in Florenz.
Giotto. Giotto di Bondone. Florentinische Schule. — Maler und Baumeister, geb. um 1266 in der Ortschaft del Colle bei Florenz, f zu Florenz den 8. Januar 1337. Nach der Tradition Schüler Cimabues. Tätig vornehmlich zu Florenz, einige Zeit in Rom (um 1290—1300) und in Padua (seit 1305/6), außerdem in Assisi, Verona, Ferrara, Ravenna, Avignon und Neapel (daselbst um 1330—1333). 1074A
K r e u z i g u n g C h r i s t i . Christus am Kreuze von zehn schwebenden Engeln umgeben, von denen drei das Blut aus seinen Wunden auffangen. Am Fuße des Kreuzes die knieende Magdalena. Zur Linken die trauernde Maria, von Johannes gestützt, rechts der gläubige Hauptmann und Pharisäer. Weiter zurück Kriegsleute zu Fuß und zu Pferde. Aus des Meisters späterer Zeit. Wahrscheinlich das Mittelbild eines Triptychons. Eine ganz ähnliche aber kleinere Darstellung in der Galerie zu Straßburg. Tempera. Pappelholz, oben im Dreieck abschließend, h. 0,58, br,0,33.—Wahrscheinlich Sammlung Solly, 1 8 2 1 . — 1 8 3 7 an das Museum zu Königsberg abgegeben, 1 8 8 4 nach Berlin zurückgenommen.
Giovanni.
S. Angelico.
Giovanni. Giovanni di Paolo. Eigentlich Giovanni di Paolo di Grazia, gen. del Poggio. Schule von Siena. — Urkundlich schon 1423 zu Siena tätig, zuletzt 1482 erwähnt und wahrscheinlich in diesem Jahre gestorben. Nach älterer Nachricht unter dem Einflüsse Gentile da Fabrianos gebildet und vielleicht dessen Schüler.
12 A.
Giorgione.
Giovanni.
Goes.
Goijen.
157
Christus am Kreuze. M a r i a steht w e h k l a g - n d z u r l l l 2 B L i n k e n des Kreuzes, Johannes zur R e c h t e n . Goldgrund. Rechts unten das Wappen der Sieneser Familie Piccolomini. Tempera. Pappelholz, h. 0,32, br. 0,23. — Sammlung Solly, 1821. G o e s . Hugo van der Goes. N i e d e r l ä n d i s c h e S c h u l e . — W a h r s c h e i n l i c h geboren zu G e n t (Geburtsjahr unbekannt), f 1482 i m K l o s t e r R o o d e n d a a l e b e i S o i g n i e s , in d a s er 1 4 7 8 eintrat. T ä t i g in G e n t , w o er v o n 1 4 6 5 — 1 4 7 5 u r k u n d l i c h geals M i t g l i e d u n d s p ä t e r als D e k a n d e r L u k a s g i l d e nannt wird. G r u p p e v o n e i n e r B e w e i n u n g C h r i s t i . I m V o r d e r - 1622 gründe die trauernde M a r i a mit über der Brust gekreuzten A r m e n , v o n Johannes gestützt. R e c h t s dahinter M a g d a l e n a , e i n e a n d e r e hl. F r a u u n d eine w e i b l i c h e G e s t a l t , d i e w e i n e n d ein T u c h an d i e A u g e n f ü h r t . H i n t e r g r u n d d e r F e l s e n d e s Grabes und Himmel. Ausschnitt aus einer Kreuzesabnahme Christi, wenn nicht Teil eines mehrteiligen Altarwerkes. Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. p. Ksts. X X V . S. 108. Leimfarbe. Leinwand, h. 0,53, br. 0,36. — Erworben 1900 aus der Galerie Panciaticchi in Florenz als Geschenk des Herrn O. Huldschinsky. A n b e t u n g der Hirten. V o n M a r i a , J o s e p h u n d e i n e r 1622A S c h a r E n g e l v e r e h r t , ruht i n m i t t e n d a s C h r i s t k i n d in d e r Krippe. V o n links e i l e n d i e H i r t e n h e r b e i , r e c h t s A u s b l i c k i n eine L a n d s c h a f t m i t d e r V e r k ü n d i g u n g an d i e H i r t e n . Zu beiden Seiten im Vordergrunde die Halbfiguren zweier Propheten, die einen grünen V o r h a n g vor der Szene zurückschlagen. Das Format spricht dafür, daß die Tafel ursprünglich die Predella eines Altarwerkes bildete. Vgl. Bode, Jahrbuch der k. p.Ksts. XXIV. S.99. Eichenholz, h. 0,97, br. 2,45. — Erworben 1903 von den Erben der Infantin Christina de Bourbon in Madrid. G o i j e n . Jan van Goijen. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — L a n d s c h a f t s m a l e r u n d R a d i e r e r , g e b . z u L e i d e n d e n 13. J a n u a r 1596, f i m H a a g E n d e A p r i l 1656. Schüler Coenraet v a n S c h i l p e r o o r t s u n d I s a a c k v a n S w a n e n b u r g h s in L e i d e n , dann des W i l l e m Gerritsz. in H o o r n ; vornehmlich aber im H a a g nach Esaias van de Velde ausgebildet. N a c h Reisen in F r a n k r e i c h u n d B e l g i e n t ä t i g z u L e i d e n (bis e t w a 1632), später im H a a g .
Goijen.
158 865
D ü n e n l a n d s c h a f t . An einem zur Rechten liegenden Dünenhügel .vorüber, .an dessen Fuß einige Bauern rasten, führt eine-Straße nach einem Bauerngehöfte zvischen Bäumen im Mittelgrunde. Bez. rechts unten: Eichenholz, h. 0,29, Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
865A
br. 0 , 5 1
(das Bild ist oben verkleinert).
—
D e r S o m m e r . Auf einer Straße, die an einem Bauerngehöfte vorüberführt, ein Reiter und mehrere Fußgänger. Rechts in der Ferne ein Schloß. Bez. links:
vy. br. 0,49. — Erworben 1888, als Geschenk des Herrn Geheimrat R. v. Kaufmann. M a e s : Nicolaes Maes. Holländische Schule. — Geb. z u D o r t r e c h t 1 6 3 2 , b e g r a b e n z u A m s t e r d a m d e n 24. D e z e m b e r 1693. Schüler R e m b r a n d t s zu A m s t e r d a m (um 1 6 4 8 — 1 6 5 2 ) ; s t a n d in s e i n e r s p ä t e r e n Z e i t , n a c h e i n e m kurzen A u f e n t h a l t e in A n t w e r p e n (zwischen 1 6 6 2 — 1 6 6 5 ? ) , unter d e r E i n w i r k u n g ' d e r v l ä m i s c h e n M a l e r e i . T ä t i g zu D o r d r e c h t (seit 1652/53) u n d A m s t e r d a m (seit 1673). 819C
Alte Frau beim Apfelschälen. In e i n e m L e h n s t u h l a m F e n s t e r sitzt e i n e a l t e F r a u u n d s c h ä l t Ä p f e l . Rechts n e b e n i h r steht e i n S p i n n r a d . Das Bild stammt aus den 50 er Jahren des 17. Jahrh., aus der Zeit, da Maes unter dem Einflüsse Rembrandts stand. Leinwand h. 0,55, br. 0,50. — Erworben 1899 aus der Sammlung des Lord Francis Pelham Clinton Hope.
819 C.
Nicolaes Maes.
Maes.
Mahu.
Mailändische Schule.
Mainardi.
221
Maes? S c h w e i n e s c h l a c h t e n im Hause. In e i n e m 9 1 8 B k e l l e r a r t i g e n R a u m h ä n g t das a u s g e w e i d e t e S c h w e i n a m Q u e r h o l z auf e i n e r L e i t e r . Rechts etwas zurück an der M a u e r e i n k l e i n e s M ä d c h e n , in d e r R e c h t e n d i e S c h w e i n s blase. I m H i n t e r g r u n d e d i e M u t t e r , an e i n e m T i s c h e m i t H e r r i c h t u n g d e r D ä r m e b e s c h ä f t i g t , b e i i h r eine z w e i t e T o c h t e r , r e c h t s h i n t e r ihr ein M a n n , d i e P f e i f e i m M u n d e . Dieses durch Rembrandts Darstellung des geschlachteten Ochsen (datiert 1655) im Louvre angeregte Bild ist auf Grund der (unechten) Signatur auf dem Kessel (Maesf.) diesem Meister zugeschrieben worden, läßt aber weit eher an P i e t e r d e H o o c h denken. Leinwand, h. 0,79, br. 0,65. — Erworben 1879 in Paris. Mahu. Cornelis Mahu. V l ä m i s c h e ' Schule. — Stilll e b e n m a l e r , g e b . 1 6 1 3 z u A n t w e r p e n , d a s e l b s t 1638/39 a l s M e i s t e r in d i e G i l d e a u f g e n o m m e n , f d a s e l b s t d e n 15. N o v e m b e r r689- T ä t i g zu A n t w e r p e n . Stilleben. A u f e i n e r m i t g r ü n e r D e c k e b e l e g t e n T i s c h - 944 p l a t t e ein R ö m e r auf h o h e m , r e i c h v e r z i e r t e m U n t e r s a t z e v o n M e t a l l , ein umgefallener silberner B e c h e r , eine T o n p f e i f e und eine Platte mit einem K r e b s . R e c h t s ein K r u g , l i n k s Trauben, Zitronen, Austern und Krevetten. Hellgrauer Grund. Bez. links unten:
(L • M/KV *' Eichenholz, h. 0,57, br. 0,78. — Königliche Schlösser.
Mailändische Schule um 1600.
Das Schweißtuch der Veronika. Auf einem über 207A d u n k l e m G r u n d e aufgehängten T u c h e das dornengekrönte Antlitz Christi. Aus einem Kloster in der Nähe von Mailand stammend; früher von Friedrich Wilhelm III. (unter dem Namen »Correggio«) in seiner Hauskapelle aufgestellt. Lebensgr. Kopf. Seide, auf Leinwand übertragen, h. 0,43, br. 0,56. — Königliche Schlösser. Mainardi. Bastiano (Sebastiano di Bartolo) Mainardi. Florentinische Schule. — Geb.zu San Gimignano, deshalb von V a s a r i B a s t i a n o d a S a n G i m i g n a n o g e n a n n t ; t ä t i g seit 1482, f im S e p t e m b e r 1513, wahrscheinlich in Florenz. Schüler
222
Mainardi.
und Gehilfe seines Schwagers Domenico Ghirlandaio.. Tätig vornehmlich zu Florenz und San Gimignano, zeitweilig in Pisa und Siena. 68 T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d und H e i l i g e n . Maria in einer Nische thronend, hält das segnende K i n d nach rechts auf dem Schöße. Links steht der hl. Franziskus, in der Linken ein Buch, in der Rechten das Kreuz haltend, rechts ein jugendlicher Bischof mit Buch und Krummstab. Nach dem Entwürfe Domenico Ghirlandaios und wohl noch in dessen Werkstatt ausgeführt. Tempera. Pappelholz, h. 2,02, br. 1 , 5 1 . — Sammlung SoUy, 1 8 2 1 .
77
83
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria liest stehend in einem B u c h e , mit der Linken das K i n d liebkosend, das rechts auf einem verzierten Postamente sitzt. Hintergrund bergige, von einem Flusse durchzogene Landschaft mit einer Stadt. Eine Wiederholung dieser Madonna bis zu den Knien bei Major v. Heyl in Darmstadt. Tempera. Pappelholz, oben rund, h. 0,83, br. 0,46. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Bildnis einer jungen Frau. Im Profil nach links, das hellblonde Haar zum T e i l von einem rot verschnürten Häubchen bedeckt, in weißem Brusttuch und Halsgeschmeide. Links zwischen den Säulen der Loggia Ausblick in die Landschaft. Rechts in einem offenen Wandschrank eine Flasche, ein Gebetbuch und Schmuck. Gegenstück zu No. 86. — Von der Dargestellten gibt es noch zwei Bildnisse von derselben Hand, mit anderen männlichen Gegenstücken, das eine Paar bei William Drury L o w e (Royal Academy, 1 8 9 3 ) , das andere bei Marchesa Arconati Visconti in Paris. Lebensgr. Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,43, br. 0 , 3 3 . — Erworben 1 8 2 9 durch Rumohr.
85
B i l d n i s e i n e s K a r d i n a l s . Fast ganz im Profil nach rechts. In dunkelrotem Unter-, hellrotem Oberkleide und violetter Mütze. Grünblauer Grund. Lebensgr. Brustbild. Tempera. Erworben 1 8 2 9 durch Rumohr.
86
Pappelholz, h. 0,54, br. 0,42.
—
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Bartlos, mit langem blondem Haar. Nach rechts gewendet und ebendahin blickend. In roter Mütze, schwarzem Unter- und rotem Oberkleide. Hintergrund bergige Landschaft mit Ortschaften an einem Flusse.
Mainardi.
Maineri.
Gegenstück von Nr. 83. Lebensgr. Brustbild. Tempera. Erworben 1 8 2 9 durch Ruraohr.
Mansueti.
Mantegna.
Pappelhol?,, h. 0 , 4 3 , br. 0 , 3 3 .
—
Maineri. Gian Francesco Maineri. Schule von Ferrara. —• Geboren zu Parma um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Gebildet unter dem Einflüsse Ercole de 'Robertis und vielleicht dessen Schüler. Tätig wahrscheinlich zu Ferrara. D i e h e i l i g e F a m i l i e . Maria, nach links gewendet, hebt den Schleier von dem auf einem Kissen liegenden Kinde, das, eine Glaskugel in den Händen, sich zu ihr umwendet. Über Maria schwebt die Taube des hl. Geistes. Links weiter zurück Joseph. Hintergrund Renaissancearchitektur. Der Meister hat diese Komposition mehrfach gemalt. Eine der Wiederholungen in größeren Verhältnissen, bez.: Io. Franciscus Maynerius parmensis faciebat, bei Julius Wernher in London. Pappelholz, h.0,34, br. 0 , 2 4 . — E r w o r b e n 1 9 0 3 aus italienischem Kunsth a n d e l . — E i g e n t u m des K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m s - V e r e i n s .
Mansueti. Giovanni Mansueti. Venetianische Schule. — Geboren zu Venedig um 1470, f daselbst 1530. Schüler und Gehilfe Gentile Bellinis. A n b e t u n g ' d e r H i r t e n . Unter einer offenen Hütte 48 verehrt Maria das in einem Korbe liegende Kind. Links Joseph, zu beiden Seiten anbetende Hirten. In der Höhe Engel. Hintergrund Landschaft mit der Verkündigung an die Hirten. Pappelholz, h. 1 , 1 4 , br. 1,56. — Sammlung Solly,
1821.
Mantegna. Andrea Mantegna. Schule von Padua. — Maler und Kupferstecher, geb. in Vicenza 1431, f zu Mantua den 13. September 1506. Schüler und Adoptivsohn Francesco Squarciones zu Padua (schon 1441 und als solcher in die Malergilde zu Padua eingeschrieben), ausgebildet daselbst durch den Einfluß der Werke Donatellos und Jacopo Bellinis, sowie durch das Studium der Antike. Tätig vornehmlich zu Padua und Mantua (seit 1460), kurze Zeit in Verona (1463), Florenz (1466) und Rom 1488—1490. B i l d n i s des K a r d i n a l s L o d o v i c o M e z z a r o t a . 9 Bartlos, mit grauem Haar, etwas nach links gewendet. In feingefälteltem Chorhemd über dem roten Meßgewand und rotseidenem Überwurfe. Dunkelgrüner Grund.
224
Mantegna.
Maratti.
Gemalt etwa 1 4 5 8 — 1 4 6 0 . — V g l . die Medaille des Dargestellten. Eine freie Kopie des Bildes, früher in der Sammlung Davenport Bromley zu London, trug auf der Rückseite nebst dem Wappen des Kardinals seinen Namen und die Titel seiner sämtlichen Würden. Auch bemerkt Jac. Phil. Tomasinus in seinen Elogia virorum illustrium von 1 6 4 5 , daß Mantegna das Bildnis des Kardinals gemalt habe. — Lodovico Mezzarota, geb. zu Padua um 1 4 0 2 , •(• zu Rom 1 4 6 5 . Lebensgr. Brustbild. Tempera. Pappelholz, h. 0,44, br. 0 , 3 3 . — Erworben durch Tausch von Solly.
29
D a r s t e l l u n g C h r i s t i i m T e m p e l . Maria reicht das gewickelte K i n d dem zur Rechten stehenden Simeon dar. Zwischen beiden, etwas weiter zurück, Joseph, links die Prophetin Hanna. Rechts wird der Kopf eines jungen Mannes sichtbar. Gemalter Steinrahmen. Dunkler Grund.
Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1 4 5 5 ) . Eine alte Kopie auf Holz in der Sammlung Querini-Stampaglia zu Venedig, jedoch mit zwei Figuren mehr. Das Berliner Bild ist, wie dies oft bei Mantegna vorkommt, auf feiner ungrundierter Leinwand (renzo) mit Leimfarben gemalt. E i n Bild dieses Gegenstandes sah der Anonymus Morellianus im Anfang des 16. Jahrhunderts in Padua bei Pietro Bembo. Halbfig. etwas unter Lebensgr. Leimfarbe. Leinwand, h. 0,67, br. 0,86. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
27
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria hält mit der Linken das vor ihr auf der Brüstung sitzende Kind. Hinter ihrem Kopf ein Fruchtgehänge. Grüner Grund. — Ringsum auf dem gemalten Rahmen, zwischen Gruppen von Cherubim, elf kleine Engel mit den Leidenswerkzeugen. Zwischen den beiden Engeln unten ein Wappen (wahrscheinlich dasjenige der Familie Bevilacqua von Verona). Blauer Grund.
Die Autorschaft Mantegnas ist bestritten worden. Das Bild ist wahrscheinlich ein Jugendwerk des Meisters, wofür auch das Wappen — anscheinend dasjenige der V e r o n e s e r Familie Bevilacqua — spricht. Eine etwas veränderte Wiederholung, ohne die gemalte Umrahmung, stark beschädigt, ebenfalls unter dem Namen Mantegna, bei Ch. Butler in London (ehemals bei Dr. Fusaro in Padua). Maria Halbfig. in J / 2 Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,79, br. 0,67 mit dem gemalten Rahmen. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Maratti. Carlo Maratti (Maratta). Römische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Camerano in der Mark Ankona den 13. Mai 1625, f zu Rom den 15. Dezember 1 7 1 3 . Schüler Andrea Sacchis zu Rom, durch das
Maratti.
Marchesi.
225
Studium Raphaels, der Caracci und Guido Renis weiter ausgebildet. Tätig zu Rom. B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Mit langem, lockigem, 426A dunkelbraunem Haar. Etwas nach rechts gewendet und ebendahin blickend. In schwarzer Kleidung mit reichem Spitzenkragen. Rotbrauner Grund.
Bez. auf der Rückseite: A E T A T I S SUAE X X I V E T III, MENS. IN ROMA 1663. C. M. F. — Eine alte Kopie bei Herrn W. Gumprecht in Berlin. — Sammlung Merlo, Köln 1868. Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h. 0,63, br. 0,52. — Sammlung Suermondt, 1874.
Marchesi. Girolamo Marchesi, gen. Girolamo da Cotignöla. Schule von Bologna. — Geb. zu Cotignola um 1481, f um 1550, wahrscheinlich in Rom. Schüler des Francesco und des Bernardino Zaganelli, dann Francesco Francias (nach Baruffaldi); in R o m weiter ausgebildet. T ä t i g in Bologna, R o m und N e a p e l , kurze Zeit in Rimini und in R a v e n n a . E r t e i l u n g d e r O r d e n s r e g e l a n d i e B e r n h a r d i n e r . 268 Der hl. Bernhard, als Abt von Clairvaux thronend, ein aufgeschlagenes Buch aufs Knie gestützt, wendet sich lehrend zu sechs vorn zu beiden Seiten des Thrones knieenden Ordensbrüdern herab. Zwei Engelknaben halten rechts u n d links den grünen Vorhang des Thrones empor, vorn unten zwei andere, der eine aufrecht mit einer Laute, der a n d e r e am Boden sitzend und singend. Am Boden ein W a p p e n und das Sinnbild der Brüderschaft, drei Hügel mit Kreuz u n d Palmen. Zu beiden Seiten des Vorhanges landschaftliche Ferne. Bez. auf der untersten Thronstufe:
D yX
•
PappeÜiolz, h. 2,02, br. 1,54. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 . Verz. d. Gemälde.
226
Marconi.
Maiinas.
Marziale.
Marconi. Rocco Marconi. Venetianische Schule. •— Geb. zu Venedig, f 1529 daselbst. Tätig in Treviso und vornehmlich in Venedig (um 1504 bis nach 1529). Schüler Gio. Bellinis, insbesondere nach Giorgione, Tizian und Palma Vecchio weiter ausgebildet. 196 Die Ehebrecherin vor Christus. In der Mitte spricht Christus zu einem beleibten Pharisäer, der vorn zur Linken steht; rechts die jugendliche Ehebrecherin. Neben Christus rechts und links zwei andere Pharisäer in orientalischem Kostüm, mehr zurück zu beiden Seiten zwei jugendliche Männerköpfe (anscheinend Bildnisse). Zuäußerst links der Maler selbst an einer Säule, rechts zwei Krieger. Im Grunde gewölbte Halle mit Ausblick auf den Himmel. Die Autorschaft Marconis ist zweifelhaft. Das Bild steht der Art Paris Bordones nahe. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 1,00, br. 1,40. — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
Marinas. Henrique (Enrique) de las Marinas. Spanische Schule. — Marinemaler, geb. 1620 zu Cadix, f 1680 zu R o m . Unter dem Einflüsse Nie. Poussins und der Werke Annibale Carraccis zu R o m gebildet. Tätig vornehmlich zu R o m . 418 B e f r a c h t u n g e i n e s S e e s c h i f f e s i m H a f e n . An einem Seehafen erhebt sich zur Linken ein reicher Renaissancebau mit einer Säulenhalle und einer Terrasse, die im Mittelgrunde von einer mit Statuen geschmückten Balustrade abgeschlossen wird. Zur Rechten eine große Galeere, die von Schiffern mit den auf der Terrasse lagernden Waren beladen wird. Vor der Galeere ein mit Matrosen und Handelsleuten besetztes Boot. Hintergrund die Bäume eines Parks und bergige Ferne. Leinwand, h. 0,98, br. 1 , 5 0 . — Königliche Schlösser.
Marinus. MarinusvanReymerswaele. S.Massys, N 0 . 5 7 4 B . Marziale. Marco Marziale. Venetianische Schule. — Geb. zu Vendig. Tätig daselbst nach urkundlicher Nachricht seit 1492 und nach dem Datum auf unserem Bilde bis 1507. Vermutlich Schüler Vittore Carpaccios; anscheinend von Dürer beeinflußt. Tätig zu Venedig, kurze Zeit zu Cremona. 1 C h r i s t u s zu E m m a u s . Unter einer Weinlaube sitzt Christus in der Mitte hinter dem Tische, das Brot brechend.
Marziale.
227
Masaccio.
Zu beiden Seiten die Jünger, alle im Pilgeranzug. Zur Linken neben Christus ein Knabe (anscheinend der Sohn des Stifters), zur Rechten der Stifter. In der Landschaft links Christus mit den beiden Jüngern auf dem Wege nach Emmaus. Bez. unten rechts auf einem Blätteben:
M A » ' R" ^C ' H » uVy i ^^l ,
\
VENETVS
^
Eine ähnliche Darstellung des Meisters, bez. und dat. 1506, in der Akademie zu Venedig. Pappelholz, h. 1 , 1 9 , br. 1,43. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Masaccio. Tommaso di Ser Giovanni di Simone Guidi, gen. Masaccio. Florentmische Schule. — Geb. im Castello S. Giovanni im 'Arnotal den 21. Dezember 1401, f zu Rom 1428 (wahrscheinlich gegen Ende des Jahres). Angeblich Schüler Masolinos. Tätig vornehmlich zu Florenz (1421, 1422, 1424 und 1427 urkundlich erwähnt), einige Zeit in Pisa (1426) und Rom. A n b e t u n g d e r K ö n i g e . Vor der Hütte zur Linken 58A sitzt Maria, das Kind auf dem Schoß haltend, dahinter steht Joseph. Vor dem Kinde kniet der älteste König, weiter rechts die beiden anderen Könige in Verehrung, drei Begleiter und zwei portraitartige Figuren (Stifter?). Zuäußerst rechts das Gefolge der Könige mit den Pferden. Hintergrund hügelige Landschaft. S. die Bemerkung zu Nr. 5 8 B . Tempera. Pappelholz, h. 0 , 2 1 , br. 0 , 6 1 . — Erworben 1880 aus der Sammlung des Marchese Gino Capponi zu Florenz.
T a f e l m i t z w e i D a r s t e l l u n g e n . L i n k s : M a r t y - S8B r i u m d e s hl. P e t r u s . Der Apostel wird, den Kopf nach unten, von zwei Knechten an das Kreuz genagelt. Zur Linken und zur Rechten weiter zurück Gruppen von Kriegs-
228
Masaccio.
Massys
knechten. R e c h t s : M a r t y r i u m J o h a n n i s d e s T ä u f e r s . Neben dem knienden Täufer steht zur Linken der Henker, zum Schlage ausholend, weiter links der Richter. Rechts packt ein Kriegsknecht den Täufer an den Haaren; hinter beiden zwei Soldaten mit großen Schilden. — Im Grunde beider Darstellungen Gebäude und felsige Landschaft.
58C
Gehört mit dem vorigen Bilde zu der Predella einer auch von Vasari erwähnten Altartafel, die Masaccio 1 4 2 6 im Auftrage des Giuliano di Colino degli Scarsi, Notaro di S. Giusto, für die Kirche del Carmine zu Pisa malte. Das Hauptbild stellte Maria mit dem Kinde zwischen den hll. Petrus, Johannis d. T., Julianus und Nikolaus dar. Die Predella enthielt nach Vasari flinf Darstellungen in drei Tafeln, in der Mitte die Anbetung der K ö n i g e , einerseits die Martyrien des Petrus und des Johannes, andererseits die Martyrien des Julianus und des Nikolaus. Die letztere Doppeldarstellung sowie das Hauptbild sind nicht nachweisbar. Das ganze Altarwerk war schon um 1 7 5 0 aus der Kirche verschwunden. Tempera. Pappelholz, h. o , 2 i , br. 0 , 6 1 . — Erworben 1 8 8 0 aus der Sammlung des Marchese Gino Capponi zu Florenz.
Die Wochenstube einer vornehmen Florentinerin. In einem Gemache zur Rechten die Wöchnerin auf ihrem Lager, umgeben von mehreren Dienerinnen, von denen eine, vor dem Bette sitzend, das Neugeborene auf dem Schöße hält. Zur Linken ein Arkadenhof im Stile cer Frührenaissance, durch dessen in der Mitte gelegenen Gang mehrere Frauen zum Besuche der Wöchnerin herbeikommen. Im Seitengange links schreiten zwei .jugendliche Herolde heran, der vordere eine Tuba blasend, an der das Banner mit dem florentinischen Stadtwappen hängt, ihnen folgen zwei Jünglinge, Geschenke tragend. — Auf der Rückseite ein nacktes Kind, mit einem Hunde spielend.
Das Bild ist ein »Desco da parto«, deren mehrere im Inventare der mediceischen Kunstschätze — darunter auch einer von Masaccio — erwähnt werden, bemalte runde Platten, auf denen den Wöthnerinnen Geschenke überbracht und Speisen dargereicht wurden. Uisere Darstellung zeigt den innigsten Bezug zum Zwecke der Tafel. Ein Jüngling auf unserem Bilde trägt einen desco da parto. Pappelholz, rund, Durchmesser (mit dem zugehöriger Rahmen) 0,65. — Erworben 1 8 8 3 in Florenz.
Massys. Cornelis Massys (auch Matsys oder Metsys). Niederländische Schule. — Maler und Kupferstecler, geb. um 1512 zu Antwerpen, daselbst 1531 als Meister in. die
561.
Quinten Massys.
Massys.
229
G i l d e a u f g e n o m m e n und 1 5 8 0 n o c h am L e b e n . Schüler seines Vaters Quinten. T ä t i g zu A n t w e r p e n . Landschaft. I m V o r d e r g r u n d eine D o r f s t r a ß e mit 675 einer B r ü c k e , d i e zur L i n k e n über einen B a c h führt. V o r n rechts auf der Straße ein einspänniger g e d e c k t e r K a r r e n , aus d e m hinten drei F r a u e n h e i m l i c h a u s s t e i g e n , w ä h r e n d vorn eine vierte den F u h r m a n n liebkost. L i n k s weiter zurück v e r s c h i e d e n e F i g u r e n . V o m links a m W a s s e r tränkt ein K u t s c h e r seine P f e r d e . In der F e r n e b l a u e B e r g e . Bez. rechts unten: Eichenholz, h. 0,27, br. 0,38. — Sammlung Solly, 1821. Massys. Quinten (Quentin) M a s s y s . In den U r k u n d e n und in einzelnen B e z e i c h n u n g e n seiner B i l d e r a u c h M a t s y s und Metsys. N i e d e r l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . um 1 4 6 0 zu L ö w e n , f zwischen d e m 1 3 . J u l i und 1 6 . S e p t e m b e r 1 5 3 0 zu A n t w e r p e n . T ä t i g zu L ö w e n und v o r n e h m l i c h zu A n t werpen ( 1 4 9 1 als M e i s t e r in die G i l d e a u f g e n o m m e n ) . T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d e . M a r i a , auf einem 561 reich verzierten Steinthrone sitzend, hält das K i n d mit b e i d e n H ä n d e n und küßt es auf den M u n d . L i n k s vorn ein kleiner T i s c h , auf d e m F r ü c h t e und B a c k w e r k liegen. H i n t e r d e m T h r o n b a u ein Garten mit einem gotischen B r u n n e n zur R e c h t e n . Weiter zurück eine S t a d t und H ü g e l l a n d . Eine Schulkopie mit Veränderungen (Kniestück auf schwarzem Grund) in der Kirche S. Jacques zu Antwerpen. Eichenholz, oben geschweift, h. 1,35, br. 0,90. — Erworben 1823. D i e k l a g e n d e h l . M a g d a l e n a (?). W e i n e n d hebt die 574C j u g e n d l i c h e F r a u abwärts b l i c k e n d die gerungenen H ä n d e empor. I m G r u n d e grüne L a n d s c h a f t ohne Horizont. Offenbar Ausschnitt aus einer großen Darstellung der Beweinung Christi. — Früher bei Rev. Heath (Enfield), vgl. Waagen, galleries . . . in Great Britain S. 314. Ausgestellt in Manchester, 1857. Paris, Sammlung Warneck. Brustbild, etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,33, br. 0,24. — Erworben 1896 durch Tausch. Massys? D e r hl. H i e r o n y m u s in d e r Z e l l e . In 5 7 4 B K a r d i n a l s t r a c h t , a m S c h r e i b t i s c h e sitzend, den H u t auf d e m R ü c k e n , b l i c k t der H e i l i g e auf den v o r ihm l i e g e n d e n T o t e n k o p f , über den er die R e c h t e h ä l t , und stützt das
230
Massys.
Matteo.
kahle Haupt mit langem weißem Bart in die Linke. Auf dem Tische rechts ein Kruzifix, davor ein Lesepult, darauf ein offenes Buch mit einer Miniatur des jüngsten Gerichts. Grund holzgetäfeltes Zimmer. Mit Recht dem M a r i n u s v a n R e y m e r s w a e l e , einem Schüler und Nachfolger des Quinten (nach den Daten auf seinen Bildern tätig von 1521—1558), zugeschrieben. — Die Komposition ist angeregt durch Dürers 1521 in Antwerpen entstandenen hl. Hieronymus. Lebensgr. Halbfig. Eichenholz, h. 0,94, br. 0,91. — Sammlung Suermondt, 1874.
Massys. Nachfolger des Quinten M a s s y s . Niederländische Schule. 574D D i e hl. M a g d a l e n a . Stehend, genau von vorn gesehen, in reicher Kleidung, mit weiten Ärmeln, eine grüne Schärpe um dieHüften geschlungen, mitPelzbesatz an dem dreieckigen Brustausschnitt, auf dem Kopf eine Kappe, die mit Goldstickerei und Schmuckwerk geziert ist. Die Heilige hat mit der Rechten den Deckel von dem reich verzierten Salbgefäß gehoben, das sie in der Linken hält. Hintergrund felsige Landschaft. Das Bild rührt von einem auch sonst nachweisbaren Nachfolger des Quinten Massys her. Die Gestalt der Heiligen kommt wenig verändert vor in einer Beweinung Christi bei Frau Virnich in Bonn. — Alte Kopie (die Heilige bis zu den Hüften) in der Sammlung König Karls I. zu Bukarest. Kniestück etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,80, br. 0,57. — Erworben 1897 aus der Sammlung des Duca Mansi in Lucca. — E i g e n t u m des K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m s - V e r e i n s .
Matteo. Matteo di Giovanni (di Bartolo), gen. Matteo da Siena. Schule von Siena. — Geb. um 1435 (in Borgo S. Sepolcro?), zuerst 1453 in Siena urkundlich erwähnt, f daselbst im Juni 1495. Tätig zu Siena. 1127 Matteo di Giovanni? Maria mit dem K i n d und H e i l i g e n . Maria hält das mit einer Korallenschnur spielende K i n d auf dem Schöße. Zur Linken der hl. Hieronymus, zur Rechten der hl. Franciscus, hinter ihnen je ein verehrender Engel. Hintergrund dunkelblauer Himmel. Das Bild ist für den Meister selbst zu gering und wohl nur eine Arbeit seiner Werkstatt. Von Crowe und Cavalcaselle vermutungsweise dem Guidoccio Cozzarelli (tätig zu Siena um 1480—1495 unter dem Einflüsse Matteo da Sienas) zugeschrieben. Halbfig. in l/% Lebensgr. Tempera. Pappelholz, h. 0,58, br. 0,42. — Sammlung Solly, 1821.
Mazzola.
Mazzolini.
231
Mazzola. Filippo Mazzola (Mazzuola). Schule von Parma. — Geburtsdatum unbekannt, f 1505. Tätig zu Parma. M a r i a m i t K i n d und H e i l i g e n . Auf hohem Throne 1109 sitzt unter einem Baldachin, dessen Vorhang von zwei Engeln gehalten wird, Maria mit dem segnenden Kind auf dem Schöße. Links knien anbetend die hl. Katharina, rechts die hl. Clara mit ihren Attributen. Auf dem Thronsockel Reliefmedaillons, auf der Stufe ein Stieglitz und Kirschen. Bez. unten auf dem Sockel:
Xphiiipvs^X
\M,nsis* X
Pappelholz, h. 1,40, br. 1 , 1 4 . — Sammlung Solly,
1821.
Mazzolini. Lodovico Mazzolini. Schule von Ferrara. — Geb. mutmaßlich um 1478 zu Ferrara, f daselbst gegen Ende 1528. Schüler Lorenzo Costas, anscheinend unter dem Einfluß Ercole de' Robertis ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Ferrara. C h r i s t u s im T e m p e l l e h r e n d . Der zwölfjährige Chri- 266 stus, in weißem Gewände, nach links gewendet, spricht von
232
Mazzolini.
einer thronartigen Erhöhung herab zu den auf den Stufen vor ihm sitzenden Pharisäern und Schriftgelehrten. R e c h t s h i n t e n kommen M a r i a und J o s e p h herzu. I m Hintergrund eine von weißen Marmorsäulen getragene und mit R e l i e f s geschmückte Estrade, von der mehrere Gestalten zuschauen. Bez. links unten auf einer Stufe:
M DXXIIIIZEMAR
L V D O VI CVS MAZO L r NVS F E R R A R I ENSIS
Pappelholz, h. 2,55, br. 1,79. — Sammlung Solly, 1821. Die heilige Familie mit Elisabeth und dem kleinen Johannes. Auf der E r d e sitzend hält M a r i a das K i n d auf dem S c h ö ß e , d e m rechts die hl. A n n a K i r s c h e n reicht. Hinter dieser schaut die hl. E l i s a b e t h dem V o r g a n g e zu, während Joseph zur L i n k e n Maria anredet. N e b e n der M a d o n n a am B o d e n sitzend der kleine J o h a n n e s mit dem Lamm. Hintergrund L a n d s c h a f t , links Architektur mit einem Relief. Pappelholz, h. 0,40, br. 0,42. — Sammlung Solly, 1821. Christus im T e m p e l lehrend. I n der T e m p e l h a l l e spricht der zwölfjährige Christus, n a c h links gewandt, von einer thronartigen Erhöhung herab zu den vor ihm sitzenden Pharisäern und Schriftgelehrten. Auf einer Galerie im Hintergrunde einige andere Figuren. V o n der L i n k e n kommen Maria und J o s e p h herzu. V o r n rechts ein nacktes K n ä b l e i n mit einer Eule, das sich vor e i n e m Affen fürchtet.
912B. Jan van der Meer.
Mazzolini.
Meer.
233
Im G r u n d e Säulenarchitektur mit d e m Relief eines Reiterkampfes. E i n e Original-Wiederholung beim Earl of Northbrook in London, eine andere in der kapitolinischen Pinakothek zu Rom. Pappelholz, oben rund, h. 0,44, br. 0,30. — Einzelner Ankauf aus der Sammlung Giustiniani vor 1 8 1 5 .
D r e i t e i l i g e r A l t a r . M i t t e l b i l d : T h r o n e n d e M a r i a 275 m i t d e m K i n d e . Maria, auf mit Reliefs verziertem Marm o r t h r o n e sitzend, hält das K i n d mit der Linken auf d e m Schöße. Oben in der Architektur des Thrones die Darstellung eines Reiterkampfes. Rechts Ausblick in bergige Landschaft. — L i n k e r F l ü g e l : D e r hl. A n t o n i u s E r e m i t a . Stehend, in der Rechten den Krückstock, an d e m die G l o c k e hängt, zu seinen Füßen das Schwein. Hinterg r u n d Abendhimmel. — R e c h t e r F l ü g e l : M a r i a M a g d a l e n a . Stehend, in der Rechten das Salbgefäß. Hintergrund Abendhimmel. Bez. links am Fuße des Thrones: M D V i l l i . Z u r Gestalt der Madonna ist Dürers Kupferstich, die Madonna mit dex Meerkatze, benutzt. Pappelholz. Mittelbild h. 0,90, br. 0,60; Flügel je h. 0,90, br. 0,42. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meer. Jan van der Meer oder Jan Vermeer van Delft. H o l l ä n d i s c h e Schule, — Getauft zu Delft den3i.Oktoberi632, daselbst begraben den 15. Dezember 1675. Schüler des K a r e l Fabritius und unter R e m b r a n d t s Einflüsse weiter ausgebildet. T ä t i g zu Delft.(daselbst 1653 in die Lukasgilde aufgenommen). D i e j u n g e D a m e m i t d e m P e r l e n h a l s b a n d . Ein 912B junges Mädchen in grauem Atlaskleid und gelber hermelinbesetzter Jacke, das in Seitenansicht rechts an einem Tische steht, legt vor einem an der W a n d hängenden Spiegel ein Perlenhalsband um. Vorn zur R e c h t e n ein hoher Stuhl. Links neben dem Spiegel, weiter zurück, ein hohes Fenster mit gelbem Vorhang, durch welches das volle Tageslicht einfällt. Grund die hellbeleuchtete W a n d des Zimmers. Bez. an der Tischplatte:
ccr
Aus der späteren Zeit des Meisters. — Auktion zu Amsterdam 1 6 9 1 ; Sammlungen Crevedon und W . Bürger, 1 8 6 9 . Leinwand, h. 0 , 5 5 , br. 0 , 4 5 . — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
Meer.
234 912C
Meert.
H e r r u n d D a m e b e i m W e i n . Rechts sitzt an einem mit persischem Teppiche bedeckten Tisch eine Dame in rotem K l e i d und weißer Haube, aus einem Glase trinkend. Neben ihr steht ein junger Mann mit schwarzem Hut und umgeschlagenem grauem Mantel, der einen Krug, aus dem er der Dame eingeschenkt hat, auf den Tisch stellt. Vorn auf einem Stuhl eine Guitarre, links ein halbgeöffnetes Fenster mit bunten Glasmalereien. Hintergrund die graue Wand des Zimmers, an der ein goldgerahmtes Landschaftsbild hängt. Versteigert in Delft 1 7 3 6 . Ehemals in der Sammlung v. Loon. Leinwand, h. 0,65, br. 0,77. — Erworben 1 9 0 1 aus der Sammlung des Lords Francis Pelham Clinton Hope in London.
S. auch Bourße und Laen. Meer. Jan (Johannes) v a n der Meer oder Vermeer v a n Haarlem d. A. Holländische Schule. — Landschaftsmaler, getauft zu Haarlem den 22. Oktober 1628, begraben daselbst den 25. August 1 6 9 1 . Schüler J a k o b de Wets. Tätig zu Haarlem. 810A
F l a c h l a n d s c h a f t . Durch flache Felder führt ein breiter Weg nach links zu einer in der Ferne sichtbaren kleinen Stadt. Vorn rechts eine niedrige Höhe, auf der ein Hirt zu Pferd eine K u h und zwei Schafe vor sich hertreibt. Eichenholz, h. 0,37, br. 0,52 — Erworben
810D
1867.
Dünenlandschaft. An einem sandigen Wege, der links neben hohen Dünen herläuft, liegen im Mittelgrund ein paar Hütten vor dichtem Weidengebüsch. Darüber hinaus flache Ferne. Vorn auf dem Weg einige Fußgänger und ein Reiter. Bez. links unten: Der Reiter auf dem Schimmel ist eine moderne Hinzufügung. — Sammlung Weyer, Köln 1862. Eichenholz, h. 036, br. 0,44. — Sammlung Suermondt, 1874.
Meert. Peeter Meert. Vlämische Schule. — Bildnismaler, geb. zu Brüssel 1 6 1 9 (nach Cornelis de Bie), f daselbst 1669. Tätig zu Brüssel (1640 als Meister in die Gilde auf genommen).
Meert.
Meister der hl. Sippe.
235
M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Von vorn gesehen, mit geringer 844 A Wendung nach rechts. In schwarzem Gewände, mit der Linken den Mantel fassend, in der Rechten den Hut. Hinter ihm ein aufgeraffter Vorhang, rechts Ausblick auf eine Terrasse. Sammlung Merlo, Köln 1868. Lebensgr. Kniestück. Leinwand, h. 1 , 1 6 , br. 0,93. — Sammlung Suermondt, 1874.
Meert? D e r R h e d e r u n d s e i n e G a t t i n . Unfern des 844 Strandes sitzt der Mann mit hohem breitkrämpigem H u t und in schwarzem Gewände, mit der Rechten auf ein am Strande liegendes Schiff deutend. Mit der Linken faßt er die Hand seiner Gattin, die rechts neben ihm sitzt, in schwarzseidenem Kleid und weißem Spitzenkragen. Links Blick auf das Meer. Rührt kaum von Peter Meert her und ist eher holländischen als vlämischen Ursprungs. Ein Maler wie J . G. Cuijp käme etwa in Betracht. Leinwand, h. 1,56, br. 2 , 1 4 . — Königliche Schlösser.
Meister. Der Meister der hl. Sippe. So genannt nach seinem Hauptbild im Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Niederrheinische Schule. — Tätig zu Köln um i486—1520. Flügelaltar. M i t t e l b i l d : In der Mitte Maria mit dem Kind, unter einem mit Goldbrokat ausgeschlagenen Baldachine thronend. Zur Linken die hl. Dorothea, die dem Kinde kniend ein Körbchen mit Rosen reicht. Weiter links zu Seiten des Thrones die hll. Elisabeth, Petrus und Andreas, sämtlich stehend. Zur Rechten die hl. Martha kniend und den Drachen neben sich mit Weihwasser besprengend, weiter rechts die hll. Helena mit dem Kreuze, Jacobus d. Ä. und Severin mit dem Modell, der Severinskirche, sämtlich stehend. Hintergrund Landschaft. L i n k e r F l ü g e l : Die hll. Georg, Mauritius, Gereon mit Fahnen in den Händen, und ein hl. Bischof mit einem Schwert, sämtlich stehend. Hintergrund Landschaft. R e c h t e r F l ü g e l : Drei heilige Bischöfe, zwei mit einem Kirchenmodell, ein hl. Ritter mit der Kreuzesfahne, sämtlich stehend. Hintergrund Landschaft. Wohl aus der späteren Zeit des Meisters und vermutlich mil Hülfe von Schülern ausgeführt.
578ABC 578A
578B 578C
2 36
Meister der Himmelfahrt Maria.
Meister der Verherrl. Maria.
Eichenholz, Mittelbild h. 1 , 0 3 , br. br. 0,82, — Sammlang Solly, 1 8 2 1 .
1,76;
jeder
Flügel h. 1 , 0 3 ,
Meister. Der Meister der Himmelfahrt Maria. So genannt nach zwei Altären im Museum zu Brüssel. Niederländische Schule. — Tätig um 1470 zu Löwen. Schüler oder Nachfolger des Dirk Bouts, neuerdings mit dessen Sohn Aelbert Bouts identifiziert. 530 V e r k ü n d i g u n g M a r i ä . Maria, zur Linken vor einem Hausaltar stehend, wendet sich dem Engel Gabriel zu, der ihr die himmlische Botschaft verkündet. Zimmer mit gewölbter Holzdecke, im Grund ein gotisches Fenster, rechts und links Ausblick in Seitenräume. Eine Wiederholung im Gegensinne und wohl von anderer Hand (Bouts), in der Pinakothek zu München. — Eine andere Wiederholung aus der Sammlung v. Kramm-Sierstorpff zu Driburg bei Eugen Schweitzer in Berlin. Eichenholz, oben geschweift, h. 0,93, br. 0,62. — Sammlung Solly, 1821.
540
D e r hl. A u g u s t i n u s u n d J o h a n n e s d e r T ä u f e r m i t d e m S t i f t e r . Augustinus im bischöflichen Ornat, in der Rechten das Herz haltend, hat sich von seinem Thron erhoben, um den vor ihm knienden Karthäuser zu segnen. Rechts hinter dem Stifter, ihn empfehlend, Johannes der Täufer. Durch eine offene Arkade Ausblick in hügelige Landschaft. Eichenholz, h. 0 , 6 1 , br. 0,44. — Sammlung Solly,
541
1821.
Der dornengekrönte Christus. Das H a u p t leicht nach rechts geneigt, den Blick auf den Beschauer gerichtet, im Purpurmantel. Schwärzlicher Grund. Brustbild etwas unter Lebensgr. Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Eichenholz, h. 0 , 3 7 , br. 0,29. —
Meister. Der Meister der Verherrlichung Mariä. So genannt nach seinem Hauptbild im Walraf-Richartz-Museum zu Köln. Niederrheinische Schule. — Tätig in K ö l n zwischen 1460 und 1490. Unter niederländischem Einfluß ausgebildet. 1235A A n b e t u n g des Christkindes Maria kniet in einer verfallenen Baulichkeit und betet zu dem auf der Erde liegenden Kind. Im Halbkreis um das K i n d herum knien rechts Joseph mit einer Kerze in der H a n d und eine Schar von Engeln. Andere Engel haben sich wie ein Vogelschwarm
Meister d. weibl. Halbfiguren.
Meister d. Marienlebens.
237
i m Sparrenwerk des D a c h e s niedergelassen. In der Mitte s i n d z w e i H i r t e n in einer F e n s t e r n i s c h e s i c h t b a r . Ausblick auf d i e L a n d s c h a f t des H i n t e r g r u n d e s . A n S t e l l e d e s H i m mels G o l d g r u n d . Das Gegenstück, die Anbetung der Könige, das mit unserer Tafel zusammen in der Sammlung Clave-Bouhaben (ehemals Zanoli) war, befindet sich jetzt im Aachener Privatbesitz. Eichenholz, h. 1,29, br. 0,91. — Erworben auf der Auktion ClaveBouhaben zu Köln 1894. Meister. Der Meister der weiblichen Halbfiguren. Niederländische Schule. — So genannt nach den von ihm bevorzugten Darstellungen weiblicher Halbfiguren. T ä t i g um 1 5 2 0 — 1 5 4 0 w a h r s c h e i n l i c h in d e n s ü d l i c h e n N i e d e r l a n d e n . V e n u s u n d A m o r . V e n u s s c h l ä f t n a c k t auf i h r e m L a g e r , 645 d a s ein r o t e r B e t t h i m m e l u m g i b t , d e n l i n k e n F u ß auf d i e Erde gestemmt, die Hände über den K o p f gelegt. Neben ihr rechts auf e i n e m F u ß s c h e m e l A m o r , K o p f u n d H ä n d e a n das B e t t g e l e h n t , g l e i c h f a l l s s c h l a f e n d ; z u s e i n e n F ü ß e n der Bogen und zerbrochene Pfeile. I n n e n an d e r W a n d d e s B e t t h i m m e l s ein S p i e g e l i n r e i c h e m R e n a i s s a n c e r a h m e n . Früher Bernaert van Orley zugeschrieben. — Dieselbe Komposition findet sich gestochen in einer mythologischen Folge von Giacomo Caiaglio (Bartsch, Nr. 21), dessen Tätigkeit etwas später fällt als die unseres Meisters. Wahrscheinlich liegt beiden, dem Stiche wie dem Bilde, die Zeichnung eines italienischen Meisters zugrunde. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,30. — Königliche Schlösser. M e i s t e r . Der Meister des Marienlebens. So genannt n a c h e i n e r F o l g e v o n D a r s t e l l u n g e n in d e r P i n a k o t h e k z u München. D i e frühere B e z e i c h n u n g »Meister der L y v e r s b e r g s c h e n P a s s i o n « läßt s i c h n i c h t a u f r e c h t e r h a l t e n , d a d i e P a s s i o n s b i l d e r e i n e m a n d e r e n u n d s c h w ä c h e r e n M e i s t e r angehören. Niederrheinische Schule. — T ä t i g um 1463—1480 z u K ö l n . B e s o n d e r s unter d e m E i n f l ü s s e d e s D i e r i c k B o u t s ausgebildet. Maria mit dem K i n d und Heiligen. M a r i a sitzt 1235 auf e i n e m u m f r i e d e t e n R a s e n p l a t z e , d a s K i n d auf dem S c h o ß , i n m i t t e n d e r hll. K a t h a r i n a , B a r b a r a u n d M a g d a l e n a , unter e i n e r s p ä r l i c h b e w a c h s e n e n L a u b e . V o r n links kniet der Stifter mit seinen b e i d e n Söhnen, rechts seine Gattin mit vier Töchtern. Goldgrund.
238
Meister des Marienlebens.
Meister des Todes Maria.
Auf zwei Tafeln des Meisters in der Sammlung Dormagen (Köln), jetzt im Wallraf-Richartz-Museum, scheinen dieselben Stifter, aber mit zahlreicherer Familie dargestellt zu sein. Eichenholz, h. 0,98, br. 0,87. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meister. Der Meister des Merode-Altares. S. Meister von Flemalle. Meister. Der Meister des Todes Maria. So genannt nach zwei Darstellungen des Todes Mariä (im Museum zu Köln und in der Pinakothek zu München). Niederländische Schule. — Ausgebildet unter dem Einflüsse des Quinten Massys und Patinirs. Tätig um 1510—1530, vermutlich in Antwerpen, vielleicht vorübergehend in Köln und in Italien (Genua). Vielleicht identisch mit J o o s v a n C l e v e dem Ä. 578 Flügelaltar. Mittelbild: A n b e t u n g der Könige. Vor den Ruinen eines Renaissance-Palastes sitzt zur Linken Maria, das Kind auf dem Schoß. Hinter ihr steht Joseph, zur Rechten die drei Könige, von denen der älteste vor dem Kinde kniet. In der bergigen Landschaft der Zug der Könige. — L i n k e r F l ü g e l : D i e hl. K a t h a r i n a . Mit Schwert und Buch, vor ihr das Rad, in reicher Landschaft. — R ü c k s e i t e : D e r hl. C h r i s t o p h o r u s . Der Heilige, das Christkind durchs Wasser tragend. Grau in Grau auf rotem Grunde. — R e c h t e r F l ü g e l : D i e hl. B a r b a r a . In einem Buche lesend, hinter ihr der Turm. Links Ausblick in flache Flußlandschaft. —• R ü c k s e i t e : D e r hl. S e b a s t i a n . An einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt. Grau in Grau auf rotem Grunde. Aus der früheren Zeit des Meisters (um 1 5 1 5 ) , nahe verwandt dem Flügelaltare des Meisters im Museum zu Prag. Eichenholz, Mittelbild h. 0,72, br. 0 , 5 2 ; jeder Flügel h. 0,69, br. 0,22. — Erworben 1 8 4 3 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
615
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Bartlos, etwas nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Barett, hellrotem Wams und schwarzer Schaube mit Pelzkragen. Die Rechte den Handschuh haltend, die behandschuhte Linke auf dem Degengriffe. Dunkelgrüner Grund. Aus der Spätzeit des Meisters. — Das Wappen auf dem Siegelringe der Linken scheint das der vlämischen Familie van der Straeten zu sein.
Meister des Todes Maria.
Meister von Cappenberg.
Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,62, br. 0,47. — 1 8 4 3 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
239
Erworben
Meister. Art des Meisters des Todes Maria. Niederländische Schule. M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Etwas nach rechts gewendet. 574 In schwarzem Barett, rotem Wamms und schwarzer Schaube mit Pelzkragen. Die Hände übereinander gelegt, in der Rechten einen Brief, die Linke im Handschuh. Grüner Grund. Bez. im Grunde links: Annum Agens 20. Etwa 1 5 2 5 entstanden. Wohl mehr in der Art des Quinten Massys. Brustbild in 3 / 3 Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0 , 5 1 , br. 0,37. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meister. Kopie nach dem Meister des Todes Maria. Niederländische Schule. M a r i a mit dem K i n d e . Maria sitzt, nach rechts ge- 616 wendet, neben einem reichen Renaissancebau, auf einer Steinbank. Sie hält auf ihrem Schöße das nackte Kind, das mit Kirschen spielt. Rechts Ausblick in eine weite Landschaft.
Von diesem Bilde gibt es viele Wiederholungen und alte Kopieen, denen wahrscheinlich eine Komposition Lionardos zugrunde liegt, in vielen Sammlungen (Pinakothek zu München, Galerie zu Oldenburg, Kölner Museum, Galerie zu Vicenza, Sammlungen Hainauer in Berlin, André in Paris, die beste vielleicht im Schlosse zu Meiningen). Maria Kniefig. etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,70, br. 0,58. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meister. Der Meister von Cappenberg. So genannt nach dem Altarbilde mit der Kreuzigung in der Kirche zu Cappenberg (bei Lünen in Westfalen). Westfälische Schule. — Tätig um 1500—1525. Nach einer neuerdings ausgesprochenen Vermutung identisch mit einem der Dünnwegge. T a f e l mit zwei D a r s t e l l u n g e n . L i n k s : V e r k ü n d i - 1193 g u n g . Rechts vorn Maria am Betpult knieend. Sie hört auf die Botschaft des Engels, der, ein Szepter tragend links etwas zurücksteht. — R e c h t s : G e b u r t C h r i s t i . In einer Ruine romanischer Bauart knien Maria und Joseph, das Kind verehrend. Vorn rechts die Stifterin, .gleichfalls kniend (in kleinem Maßstab). In der Luft zwei schwebende Engel mit einem Schriftbande. Links zwei Hirten durch ein Bogen-
240
Meister von Cappenberg.. Meister von Flemalle.
fenster hineinschauend. Im Hintergrunde Landschaft mit der Verkündigung an die Hirten. Eichenholz, h. 0,50, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meister. Der Meister von Flemalle. So genannt nach seinem Hauptwerke, den aus der Abtei Flemalle stammenden, jetzt im Staedelschen Institute zu Frankfurt a. M. bewahrten Altarflügeln. Auch Meister des Merode-Altares genannt. Niederländische Schule. — Tätig zwischen 1430 und 1460 in den südlichen Niederlanden, ausgebildet unter dem Einflüsse Jan van Eyks und Rogier van der Weydens. 538A C h r i s t u s am K r e u z e . Christus hängt in der Mitte am Kreuze, dessen Stamm die kniende Maria klagend umschlingt. Eine der heiligen Frauen tritt von links an sie heran und berührt ihren Rücken. Weiter links steht eine andere klagende Frau. Auf der rechten Seite steht fast vom Rücken gesehen, der hl. Johannes. Weiter vorn kniet die Hände ringend Magdalena. An dem oberen dunkel bewölkten Himmel klagende Engel. Vom Munde der Maria geht die Inschrift aus: Fili dignare me attrahere et crucis i pedem manus figere . Bernhard'.
537
537A
Die Landschaft des Hintergrundes ist wie auch der Himmel Uber einen Goldgrund gemalt, der an einigen Stellen hervortritt. Eichenholz, h. 0,77, br. 0,47. — Erworben 1892 auf der Auktion A. Hulot in Paris.
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Das bartlose Gesicht nach rechts gewendet. In dunkelgrünem Sammtgewande mit gotischem Granatapfelmuster und schwarzem Kragen. Auf dem Haupte eine braunrote Kopfbedeckung mit Sendelbinde. Der Dargestellte wurde früher für Philipp den Guten gehalten. Eichenholz ,h. 0,28, br. 0,175. — Erworben 1836 als Geschenk des damaligen preußischen Gesandten in Paris Barons von Werther.
B i l d n i s e i n e s M a n n e s . Bartlos, breites Gesicht mit krausem schwarzem Haar. Nach links gewendet. In pelzgefüttertem dunkelbraunrotem Rocke. Weißer Grund.
Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. p. Ksts. XXIII, S. 17 ff. Eichenholz, h. 28,5, br. 17,7. Erworben 1901 auf einer Versteigerung bei Öiristie in London. — E i g e n t u m des K a i s e r F r i e d r i c h Museums-Vereins.
Flemalle. Kopie nach dem Meister von Flemalle. Niederländische Schule.
538 A.
Meister von Flemalle.
Meister von Flemalle.
Meister von Frankfurt.
241
Die R a c h e der Tomyris. Die jugendliche Massa- 537B getenkönigin, den Fuß auf den kopflosen Leichnam des Cyrus setzend und mit der Rechten ihr Gewand emporraffend, hält in der Linken das Haupt beim Schopf, um es in ein blutgefülltes Gefäß zu tauchen, das ihr eine Dienerin rechts entgegenhält. Hinter ihr eine weibliche Gestalt mit einem weißen Hündchen im Arme. Links steht der Henker, sein Schwert in die Scheide zurückstoßend, dahinter ein Mann in orientalischer Kleidung. Hintergrund eine mit Glasmalereien geschmückte Fensterwand, vor der sich fünf Säulen erheben, deren Kapitäle Reliefszenen aus der biblischen Geschichte tragen. Der Darstellung nach wahrscheinlich zu einer Folge von Bildern gehörig, die zum Schmuck eines Rathauses diente. Für den Meister von Flemalle ist die Ausführung zu gering, der Stil läßt jedoch deutlich erkennen, daß ein Original dieses Meisters zugrunde liegt. Vgl. v. Tschudi, Jahrb. der k. p. Ksts. X I X , S. 89 fr. Leinwand, h. 1,76, br. 1,76. — Erworben 1893 als Geschenk des Sir J . Charles Robinson.
Meister. Der Meister von Frankfurt. So genannt nach dem Orte seiner Tätigkeit. Niederrheinische Schule. — Wahrscheinlich gebildet unter dem Einflüsse des Quinten Massys. Tätig wohl hauptsächlich zu Frankfurt.a. M. um 1500—1520.
Flügelaltar. 575—S7SB M i t t e l b i l d : D i e hl. A n n a S e l b d r i t t . Maria sitzt 575 zur Rechten auf einer Bank in den Händen ein Buch haltend. Links Anna, die dem zwischen ihr und Maria sitzenden Christkind eine Birne reicht. Über ihnen die Taube, oben Gott-Vater in Wolken. Hintergrund bergige Landschaft. Föhrenholz, Solly, 1 8 2 1 .
oben
abgerundet, h. 0,87, br. 0,55. —
Sammlung
I n n e n s e i t e n d e r F l ü g e l . R e c h t e r F l ü g e l : D i e hl. 575A B a r b a r a . Stehend, ein offenes Buch und eine Feder haltend. Hinter ihr rechts der Turm. Hintergrund Landschaft. — L i n k e r F l ü g e l : D i e hl. K a t h a r i n a . Stehend, mit Buch und Schwert, neben ihr das Rad. Hintergrund Landschaft. Föhrenholz, oben abgerundet, h. 0,87, br. 0,23. — Erworben 1847. Verz. d. Gemälde.
16
242 57SB
Meister von Frankfurt.
Meister von Meßkirch.
A u ß e n s e i t e n der ( a u s e i n a n d e r g e s ä g t e n ) F l ü g e l . R e c h t e r F l ü g e l : M a r i a . Stehend und in einem Buche lesend, mit offenem gelocktem Haar. Zu ihren Häupten ein Spruchband mit der Inschrift: . Ecce Ancilla . Dni . Fiat . M . Secüdü Verbü Tuum . — L i n k e r F l ü g e l : D e r E n g e l d e r V e r k ü n d i g u n g . Nach rechts gewandt, die Rechte segnend erhoben, in der Linken das Szepter. Zu Häupten ein Spruchband mit der Inschrift: . Ave . Gra Plena Dns Tecum. Beide Figuren in weißen Gewändern. Grüner Grund. Föhrenholz, oben abgerundet, h. 0,87, br. 0,24.. — Erworben 1 8 4 7 .
Meister. Der Meister von Meßkirch. So genannt nach einem seinerHauptwerke in der Kirche zu Meßkirch. Deutsche Schule (Oberschwaben). — Tätig um 1525—1550. Anscheinend Schüler Schäufeleins. Seine Arbeiten gingen ehemals unter B. Behams Namen. 619A D r e i T a f e l n in e i n e m R a h m e n . Links die hl. Katharina mit Palmzweig, Rad und Schwert, in der Mitte der hl. Paulus mit Schwert und Buch, rechts die hl. Agnes, das Lamm auf den Armen. Unten die Namen der Heiligen, oben goldene Ornamente auf blauem Grunde. Goldgrund. Z u 6 1 9 B gehörig. Fichtenholz, Mittelbild h. o , 6 l , br. 0 , 1 8 ; Seitenbilder je h. 0,60, br. 0,20. — Erworben 1 8 5 0 aus des Sammlung Hirscher.
619B
Z w e i T a f e l n in e i n e m R a h m e n . Links der hl. Crispin, rechts der hl. Crispinian, beide mit Schusterwerkzeug und Palmen in den Händen. Unten die Namen der Heiligen, oben goldene Ornamente auf blauem Grunde. Goldgrund. Zu 6 1 9 A gehörig und mit diesem ehemals in der Herrschaft Zimmern. In der Sammlung Fitis zu Brüssel sind fünf weitere dazu gehörige Tafeln mit Heiligendarstellungen. Fichtenholz, jede Abteilung h. 0,64, aus der Sammlung Hirscher.
631
br. 0 , 1 9 . —
Erworben
1850
C h r i s t u s am Ö l b e r g e . Christus kniet, nach rechts gewandt, betend vor dem Kelch, über dem ein Cherub in der Glorie erscheint. Vorn die drei schlafenden Jünger. In der Ferne links die Gefangennehmung Christi.
Meister aus den Marken.
Meister I V R
Meister T v A .
Ein Seitenstück, Christi Kreuztragung, im Germanischen Museum zu Nürnberg. — Galt ehemals, wie alle Bilder des Meisters, als Arbeit B. Behams, wurde dann irrtümlich dem Schäufelein zugeschrieben. Fichtenholz, h. 0,63, br. 0,50. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Meister. Meister aus den Marken u m 1500. Umbrischtoskanische Schule. M a r i a , d a s K i n d v e r e h r e n d . Vor einer Hütte rechts 116A verehrt Maria knieend das vor ihr in einer K r i p p e liegende Kind. Hinter ihr steht Joseph, auf seinen Stab gestützt. Links kniet anbetend ein Hirt. Hintergrund gebirgige Landschaft mit einer Burg auf schroffen Felsen. Ehemals Marco Palmezzano zugeschrieben. Pappelholz, h. 0,36, br. 0,275. — Erworben 1884 als des Herrn A. v. Beckeräth.
Geschenk
Meister. Meister I V R. So genannt nach einem Bilde in der Pinakothek zu München, das diese Bezeichnung trägt, dort vermutungsweise Isack van Ruijsdael zugeschrieben wird, dessen künstlerische Tätigkeit nicht sicher bezeugt ist. Holländische Schule. — Tätig um die Mitte des 17. Jahrhunderts, wohl in Haarlem. L a n d s c h a f t . Im Vordergrunde zwei Bauern auf einem 901D Wege, der links an Bäumen und Buschwerk vorüber zu einigen Hütten führt. Früher wie das Münchener Bild Isack van Ruijsdael, dem Vater Jacobs, der indes nur als Rahmenmacher erwähnt wird, zugeschrieben. Eichenholz, h. 0,23, br. 0,30. — Sammlung Suermondt, 1874.
Meister. Meister TvA. So genannt nach der Bezeichnung auf unserem Bilde. Das Monogramm ist sonst nicht nachgewiesen. Holländische Schule. —• Tätig um 1620 unter dem Einflüsse der vlämischen Landschafter. L a n d s c h a f t . Auf einer kleinen Anhöhe am Ufer eines 901E Flusses liegt ein Gehöft. Vorn führt ein Weg auf dem zwei Figuren gehen, hinan. A m Himmel von links heraufziehende Gewitterwolken. Bez. links unten:
Tv\
Eichenholz, h. 0,23, br. 0,34. — Erworben 1896, auf der Versteigerung Krauspe in Berlin, als Geschenk des Herrn Geheimrats Bode. 16*
244
Meldolla.
Meldolla. Andrea Meldolla (auch Meldola, Medola und Medula), gen. Schiavone. Venetianische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Zara in Dalmatien 1 5 2 2 , f zu Venedig den 1. Dezember 1 5 6 3 . Unter dem Einflüsse Tizians (wahrscheinlich eine Zeitlang dessen Schüler) und der Werke Parmegianinos ausgebildet. T ä t i g zu Venedig. 170A
Die Parabel vom ungerechten Haushalter. An einem T i s c h e sitzend, wendet sich der Herr, die L i n k e auf dem offenen Rechnungsbuche, mahnend zu dem von links herantretenden Haushalter, der verlegen die Mütze in den H ä n d e n hält. Durch die T ü r e links sieht man den Haushalter im Gespräche mit zwei Schuldnern des Herrn. Gegenstück zu No. 1 7 0 B . Leinwand, h. 0,25, br. 0,79. Schorn in Berlin.
170B
von
Direktor
—
Erworben
1845
von
Direktor
B e r g l a n d s c h a f t . Zerklüftete L a n d s c h a f t mit schroffen A b h ä n g e n und Felspartien von abenteuerlicher Bildung, mit Baumgruppen bestanden. Pan und sein Gefolge, Satyrn und Nymphen, ergötzen sich in mannigfachen Gruppen bei Spiel und Gelage. In der Mitte sitzt Marsyas auf einem Felsen, die Rohrflöte spielend. Hinter ihm in einer H ö h l e K ö n i g Midas, dem Spiele lauschend. Gegenstück zu No. 1 8 2 B . Leinwand, h. 1,05, br. 1,88. —
182B
Erworben 1 8 4 5
D i e P a r a b e l v o m W e i n b e r g e d e s H e r r n . Der Besitzer des Weinberges spricht zu zwei Arbeitern, die von links an ihn herantreten. Neben ihm sein Hund. Zuäußerst links an einem T i s c h eine Gruppe von Arbeitern, denen der Herr des Weinbergs ihren L o h n auszahlt. Rechts der Weinberg, links landschaftliche Ferne mit einer Stadt. Gegenstück von No. 1 7 0 A . Leinwand, h. 0,25, br. 0,79. Schorn in Berlin.
182A
—
Erworben 1 8 7 3 in Florenz.
W a l d l a n d s c h a f t . Dichte Baumgruppen auf bewegtem Gelände. Zur Linken ein fließendes Wasser, rechts eine Waldschlucht. Links wird Diana zur J a g d geschmückt. Rechts in der Mitte und im Grunde verschiedene Nymphen jagend und erlegtes Wild herbeischaffend. Gegenstück von No. 1 8 2 A . Leinwand, h. 1,05, br. 1,88. —
Erworben 1 8 7 3 in Florenz.
Melozzo.
245
Melozzo. Melozzo da Forlì. N a c h seiner F a m i l i e Melozzo degli Ambrosi. U m b r i s c h - t o s k a n i s c h e S c h u l e . — G e b . zu F o r l ì 1 4 3 8 (wahscheinlich den 8. Juni), f daselbst d e n 8. N o v e m b e r 1494. S c h ü l e r ' P i e r o d e l l a F r a n c e s c a s , a u c h unter E i n w i r k u n g der N i e d e r l ä n d i s c h e n S c h u l e durch Justus v o n Gent zu U r b i n o gebildet. T ä t i g zu F o r l ì , R ö m (um 1 4 6 1 bis 1 4 7 2 , dann w i e d e r v o n 1 4 7 6 bis 1 4 8 1 ) , Loreto, ( 1 4 7 8 ) und in U r b i n o (um 1 4 7 3 bis 1475/76). Die Dialektik. Auf hohem, in R e n a i s s a n c e - F o r m e n reich verziertem T h r o n e sitzt d i e in G o l d b r o k a t g e k l e i d e t e allegorische F i g u r der Dialektik. R e c h t s v o r ihr kniet auf der untersten Thronstufe bloßen H a u p t e s H e r z o g F e d e r i g o v o n U r b i n o und nimmt ein B u c h in E m p f a n g , das i h m v o n der thronenden F r a u dargereicht w i r d . R e c h t s oben an der W a n d ein schwarzer A d l e r mit d e m W a p p e n der Montefeltre von Urbino. Oben im Friese des Wandgesimses die Inschrift: DVRANTIS COMES SER. — Gehört mit dem folgenden (No. 54 A) zu einer Reihe von sieben Gemälden, die die Pflege der Wissenschaften (trivium und quadrivium) verherrlichten, und mit denen Federigo da Montefeltre ein zu seiner berühmten Bibliothek gehöriges Gemach in dem von ihm erbauten Palaste zu Urbino schmücken ließ. — Von den vier noch erhaltenen Bildern dieser Folge befinden sich die beiden anderen, welche die Musik und die Rhetorik darstellen, in der National Gallery zu London; die drei übrigen, die wohl die Grammatik, die Geometrie und die Arithmetik zum Gegenstande hatten, sind verschollen. In dem Friese des sämtliche Bilder oben abschließenden Wandgesimses nennt eine fortlaufende Inschrift den Herzog mit allen seinen Titeln und Würden, und zwar in der Reihenfolge, welche die sieben Wissenschaften des Triviums und des Quadriviums hergebrachterweise einnehmen. Demnach enthielt die erste, jetzt verschollene Tafel, die der Grammatik, den Namen Federicus MontefeUrius ; es folgt die Rhetorik (in London) mit den Worten dux urbini montis feretri ac\ hierauf die Dialektik mit durantis comes ser (enissimus~)\ die beiden nächsten Tafeln mit Geometrie und Arithmetik (zum Quadrivium gehörig) enthielten vermutlieh die Worte Siciliae CapUaneus generalis s(anctaeque) R(omanae)\ alsdann die Musik (in London) mit ecclesie gonfalonerius und endlich die letzte in Berlin befindliche Tafel mit der Astronomie (s. No. 54A), die mit der Jahreszahl die ganze Reihe abschloß. Leider war auf dieser Tafel, die erst 1880 in sehr beschädigtem Zustand aus dem Magazin in die Galerie gebracht wurde, das obere Wandgesims mit der Inschrift nicht
246
Melozzo.
Melzi.
mehr erhalten. — Die Jahreszahl muß 1474 oder 1475 gelautet haben. Erst im August 1474 war Federigo von Sixtus IV. zum Herzog ernannt worden; im Herbst 1476 aber verließ der Fürst für längere Zeit Urbino, während Melozzo um dieselbe Zeit wieder nach Rom zog, nachdem er im Herbst 1473 nach Urbino gekommen war. .Pappelholz, h. 1,50, br. 1,10. — Sammlung Solly, 1821. 54A
D i e A s t r o n o m i e . Z u r R e c h t e n sitzt auf h o h e m T h r o n e i n e ä l t e r e F r a u i n ernster n o n n e n a r t i g e r T r a c h t . V o r ihr k n i e t l i n k s auf d e r u n t e r s t e n T h r o n s t u f e ein M a n n i n fürstlichem Mantel, die H a n d n a c h einer astronomischen Sphäre ausstreckend, die i h m die Frau darreicht. Im Grunde die W ä n d e des G e m a c h s . Der dargestellte Fürst ist wahrscheinlich Graf Ottaviano Ubaldini, der »brüderliche« Freund des Herzogs Federigo, der sich mit astronomischen Studien beschäftigte. — Unten und oben ist je ein Stück von 13 cm Breite, an der linken Seite eines von 11 cm Breite neuerdings angesetzt, da dem Bilde der obere Abschluß mit Wandgesims und Inschrift fehlte, und die Tafel in der Breite beschnitten war (s. die Bemerkung zum vorigen Bilde). Pappelholz, h. 1,50, br. 110. — Sammlung Solly, 1821. M e l z i . Francesco Melzi. M a i l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . z u M a i l a n d 1 4 9 1 o d e r 1492, d a s e l b s t 1 5 6 6 n o c h a m L e b e n . S c h ü l e r u n d F r e u n d L i o n a r d o d a V i n c i s , „ d e n er n a c h R o m ( 1 5 1 3 — 1 5 1 5 ) und Frankreich begleitete. T ä t i g vorn e h m l i c h in M a i l a n d .
222
P o m o n a u n d V e r t u m n u s . Unter einer Ulme, um die s i c h e i n e R e b e s c h l i n g t , sitzt P o m o n a auf e i n e r F e l s b a n k , in d e n H ä n d e n e i n K ö r b c h e n m i t F r ü c h t e n h a l t e n d . Sie h ö r t auf V e r t u m n u s , d e r i n G e s t a l t e i n e r a l t e n F r a u r e c h t s n e b e n ihr s t e h e n d , s i e m i t d e m G l e i c h n i s s e d e r d i e U l m e u m s c h l i n g e n d e n R e b e z u r L i e b e z u b e r e d e n sucht. H i n t e r grund reiche bergige Landschaft. (Ovids Metamorphosen XIV. 623 f.) Das Gemälde ist mit einem Bilde der »Flora« identisch, das sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu Paris bei dem Herzog von Saint-Simon befand und nach dem Zeugnisse Mariettes (1694 bis 1774) mit dem Namen des Meisters und dem Zusatz »mailändischer Edelmann« in griechischer Schrift bezeichnet war. Mariette hat offenbar das Bild selbst gesehen, das, bevor die Inschrift beachtet worden war, immer für Lionardo gegolten hatte; er beschreibt
Melzi.
Memling.
247
es als V e r t u m n u s u n d P o m o n a und f ü g t hinzu, daß es im Besitz eines Händlers w a r , der, um es für ein W e r k Lionardos auszug e b e n , die Bezeichnung löschte. In der Tat taucht dann das Werk in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Lionardo in der k g l . S a m m l u n g zu Sanssouci auf (No. 44 der Galerie, nach dem Verzeichnis M. Oesterreichs v o n 1 7 7 6 ) ; d o c h ist e s , nach seiner Überf ü h r u n g in das k g l . Museum, schon im K a t a l o g von 1830 als Francesco Melzi verzeichnet. — Demselben Meister gehört ohne Zweifel die sog. C o l o m b i n e in der Ermitage zu Petersburg an. — D i e Gestalt der Pomona ist nahe verwandt in der Haltung mit der Madonna in Lionardos Komposition der Anna Selbdritt, die in dem Karton der L o n d o n e r A c a d e m y erhalten ist. Pappelholz, h. 1,85, br. 1,34. —
Königliche
Schlösser.
Memling. Hans Memling, Memlinc o d e r Memlinck. N i e d e r l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . u m 1 4 3 0 i n M ö m l i n g e n (?) bei Mainz, zuerst 1466 urkundlich erwähnt in B r ü g g e , f zu Brügge den 11. A u g u s t 1494. Schüler Roger van der W e y d e n s (wahrscheinlich zu Brüssel). T ä t i g zu B r ü g g e und vermutlich einige Zeit am Niederrhein. Maria mit dem Kinde. M a r i a hält das nackte K i n d , 528B d a s v o r ihr auf einer B r ü s t u n g sitzt u n d n a c h e i n e m A p f e l greift, den sie i h m darreicht. H i n t e r g r u n d b a u m r e i c h e L a n d schaft. D i e T a f e l gehört anscheinend zu einem D i p t y c h o n ; zwei den M a ß e n nach dazugehörige Bilder, der hl. Benedictas und ein Stifterporträt, befinden sich in den Uffizien zu Florenz (No. 769 u. 778, datiert 1487.) Ä h n l i c h e Kompositionen zeigen das Madonnenbild im JohannesHospital zu B r ü g g e , das die eine T a f e l des v o n Martin von N e w e n h o v e n 1487 gestifteten Diptychons bildet, eine T a f e l in der N a tional Gallery zu L o n d o n und eine andere b e i m Fürsten Liechtenstein zu W i e n . —
Maria Halbfig. etwas unter L e b e n s g r . E r w o r b e n 1862.
Eichenholz, h. 0,43, br. 0,31.
T h r o n e n d e Maria mit d e m K i n d e . M a r i a s i t z t a u f 529 einer H o l z b a n k , das sitzende K i n d , das in der L i n k e n ein b l a u e s B l ü m c h e n h ä l t , auf d e m S c h o ß . Auf dem Boden vorn zur R e c h t e n ein altflorentiner M a j o l i k a k r u g mit Lilien. D u r c h die vier B o g e n ö f f n u n g e n des G e m a c h e s A u s b l i c k in eine flache Landschaft. Eichenholz, h. o , 8 i , b r . 0,55. — E r w o r b e n 1836 als Geschenk Friedrich Wilhelms I V . (aus der Sammlung des Generals Rühle v o n Lilienstem).
248 529C
Memling.
Mengs.
B i l d n i s e i n e s a l t e n M a n n e s . Bartlos, halb seitlich nach rechts gewandt, mit hoher schwarzer K a p p e , in schwarzem, pelzbesetztem Gewände. Die mit einem Ringe geschmückte Rechte ist zur Hälfte am unteren Rande sichtbar. Hintergrund Steinbrüstung mit einer links teilweise sichtbaren Säule und Landschaft. Offenbar aus der früheren Zeit des Meisters und das Gegenstück zu dem Bildnis einer alten Frau, das in der Sammlung Meazza zu Mailand war (jetzt in der Sammlung L . Nardus zu Paris). .— Ehemals äuf einem Landsitze bei Danzig. Brustbild etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,29. — Erworben 1896 in Berlin. — E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d r i c h Museums-Vereins.
Memling. Schule. 600
S c h u l e des H a n s Memling.
Niederländische
D a s j ü n g s t e G e r i c h t . Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen thronend, zwischen Maria und Johannes und zwei Engeln mit den Marterwerkzeugen. Unter ihm zwei Posaunen blasende Engel. Auf der Erde im Vordergrunde links die fünf klugen Jungfrauen mit ihren brennenden Lampen, rechts die törichten Jungfrauen mit den erloschenen Lampen. Weiter zurück zerklüftete Felsen, in deren Feuerschlünde Teufel die Verdammten hineinstürzen, während zur Linken ein Engel die auferstandenen Gerechten aufwärts leitet. Goldgrund. Die Tafel, die aus zwei Stücken zusammengesetzt ist und im Gegenstande zwiespältig erscheint, ist .wahrscheinlich auch von zwei Malern ausgeführt. Der obere Teil zeigt durchaus den Stil Roger van der Weydens, während der untere, weit schwächere Teil von einem Nachfolger Memlings herrührt. Eichenholz, h. 0,65, br. 0,35. — Sammlung Solly, 1821. Metnmi.
S. Lippo.
Mengs. A n t o n Raphael Mengs. Deutsche Schule. — Geb. zu Aussig in Böhmen den 12. Mai 1728, f zu Rom den 29. Juni 1779. Schüler seines Vaters Ismael Mengs zu Dresden, dann zu Rom Marco Benefiales und Seb. Concas; ausgebildet in Italien durch das Studium der klassischen italienischen Meister, besonders Raphaels und Correggios. Tätig abwechselnd in Rom, Dresden (als Hofmaler 1761—70 und 1772—75) und Madrid.
Mengs.
249
Metsu.
D i e h e i l i g e F a m i l i e . Maria, in reicher Gewandung, 483 hält sitzend auf ihrem Schofle das mit einem Hemdchen, bekleidete Kind. Links weiter zurück Joseph in einem Buche lesend. Dunkler Grund. L e i n w a n d , h. 1 , 8 2 , br. 1 , 3 4 . —
Königliche
Schlösser.
B i l d n i s d e s I s m a e l Mengs. Der Vater des Künstlers, 491 etwas nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In bräunlichrotem, pelzbesetztem Hausrock und weißer Weste. Grauer Grund. L e b e n s g r . Brustbild. 1 8 4 3 in Italien.
Leinwand,
h. 0 , 6 4 ,
br. 0 , 5 2 .
—
Erworben
Messina. S. Antonello. Metsu. Gabriel Metsu, seltener Metsue. Holländische Schule. — Geb. zu Leiden etwa 1630, begraben zu Amsterdam den 24. Oktober 1667. Sohn des Malers Jacob Metsu, angeblich Schüler Gerard Dous zu Leiden. Von Frans Hals angeregt, dann besonders durch Rembrandts Einwirkung weiter ausgebildet. Tätig zu Leiden (schon 1648 in der Gilde) und zu Amsterdam (seit ungefähr 1 6 5 0 ) . D i e F a m i l i e des K a u f m a n n s G e e l v i n k . In einem 792 reich ausgestatteten Gemache sitzt zur Linken Geelvink an einem Tische. Rechts seine Gattin, einem kleinen vor ihr auf dem Tische uiteenden Mädchen eine Kinderklapper reichend. Hinter ihrem Stuhle die Wärterin, das jüngste Kind auf dem Arme, vor ihr am Boden ein älteres Kind, das mit einem Hunde spielt. Links durch eine offene Tür ist ein Knabe eingetreten, auf der Linken einen Papagei hochhaltend. Vor ihm ein Windhund mit einer Katze spielend. Bez. links am T ü r p f o s t e n : E i n A n g e h ö r i g e r der Berner Patrizierfamilie T s c h i f f e l i , der in holl ä n d i s c h e n Diensten stand und die älteste T o c h t e r der im B i l d e dargestellten F a m i l i e Geelvink heiratete, brachte das B i l d nach B e m , w o es sich in der F a m i l i e forterbte. L e i n w a n d , h. 0 , 7 2 , br. 0 , 7 9 . — E r w o r b e n 1 8 3 2 N a c h k o m m e n der Familie Tschiffeli.
in B e m v o n einem
Die Köchin. Rechts vor einem Tische steht eine 792A junge Magd, den Bratenwender in den Händen. Vorn rechts
Metsu.
250
Miereveit.
eine Katze bei einer Schüssel mit Fischen. im Grunde verschiedenes Küchengerät. Bez. links oben
cXMÜSLl(
Leinwand, h. 0,54, br. 0,42. — Erworben
792B
An der Wand
1861.
Metsu? B i l d n i s e i n e r a l t e n F r a u . Etwas nach rechts gewendet, die Rechte auf die Brust legend. In schwarzem Kleid und schwarzer weiter Haube über kleiner Spitzenmütze. In gemalter ovaler Steinumrahmung. Dunkler Grund. Nach A. Bredius von P i e t e r v a n A n r a a d t (geb. in Deventer, gest. ebenda 1 6 8 1 ; 1672 bis nach 1 6 7 5 in Amsterdam). — Sammlungen Lord Radstock, London 1 8 2 6 , und Nieuwenhuis, Brüssel 1 8 5 5 . Lebensgr. Halbfig. Suermondt, 1 8 7 4 .
Leinwand,
h. 0,73,
br. 0 , 6 1 . —
Sammlung
Miereveit. Michiel Jansz. Miereveit (später van Miereveld). Zeichnet sich zumeist Miereveit. Holländische Schule. — Geb. zu Delft den 1. Mai 1567, f daselbst den 27. Juni 1641. Schüler des Willem Willemsz. und Augustijn zu Delft, dann des A. van Montfoort zu Utrecht (bis 1583). Tätig zu Delft, zeitweilig am Hof im Haag (1625 in die Gilde eingetreten) als Hofmaler der oranischen Fürsten. 748B M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Fast ganz von vorn gesehen, etwas nach links gewendet. Mit Vollbart in schwarzer Tracht, mit hohem Mühlsteinkragen. Grauer Grund.
Bez. rechts oben:
AI*2*
Sammlung Merlo, K ö l n 1868. K l . Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0 , 1 1 , Suermondt, 1 8 7 4 .
748C
br. 0,09. — Sammlung
Bildnis des Grafen W i l h e l m L u d w i g von NassauD i e z . Mit kurz geschorenem Haar und grauem Vollbart, nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In getolltem Spitzenkragen und grünem Wams mit gelber Schärpe. Dunkelgrauer Grund.
Miereveit.
Mieris.
Mignard.
251
Nach einem Stich von W. I. Delff, der nach unserem Bilde gemacht zu sein scheint, ist die Person des Dargestellten bestimmt. Wilhelm Ludwig, Sohn Johanns von Nassau und Bruder des Prinzen Wilhelm I. von Oranien ( 1 5 6 0 — 1 6 2 0 ) , war 1 5 8 3 Statthalter von Friesland. Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,46, br. 0,36. — Sammlung Sueimondt, 1874.
Mieris. Frans van Mieris d. A. Holländische Schule. — Geb. zu Leiden den 16. April 1635, f daselbst den 12. März 1681. Schüler des Glasmalers Abraham Torenvliet und Gerard Dous. Tätig zu Leiden (1658 in die Gilde eingetreten). B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . ( S e l b s t b i l d n i s ? ) 834Mit langem lockigem Haar, nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. In roter Mütze mit Pfauenfeder und anliegendem Spitzenkragen. Dunkler Grund. Rechts die Spuren der Künstlerbezeichnung. K l . Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0 , 1 1 , br. 0,085. — Erworben 1 8 3 4 , ans dem Besitz eines Grafen Rechberg in München.
J u n g e D a m e vor d e m S p i e g e l . Eine Dame steht vor 838 einem links an der Wand hängenden Spiegel und legt sich ein Halsband um. Links hinter ihr steht die Zofe, eine Mohrin, das Schmuckkästchen in der Hand. Rechts im Nebengemache weiter zurück sitzt ein junger Mann lesend an einem Tische. Von dieser Komposition sind mehrere Wiederholungen bekannt. Eichenholz, h. 0,30, br. 0,23. — Erworben 1 8 4 3 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
Mignard. Pierre Mignard, gen. le Romain. Französische Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Troyes den 17. November 1612, f zu Paris den 30. Mai 1695. Schüler eines sonst unbekannten Malers Boucher zu Bourges, des Bildhauers François Gentil zu Troyes und Simon Vouets zu Paris; in Rom durch das Studium Annibale Carraccis weiter ausgebildet. Tätig zu Rom und Paris (seit 1657). B i l d n i s d e r M a r i a M a n c i n i , N i c h t e d e s K a r d i n a l s 465 M a z a r i n (1639— I 7 I 5> 1661 mit dem Fürsten Colonna vermählt). Mit schwarzem lockigem Haar, etwas nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. Die Brust zur Hälfte entblößt, mit Perlenhalsband und Perlenohrringen,
Mignard.
Millet.
Mittelrheinisclier Meister.
das blaue Gewand lose über einem spitzenbesetzten Hemd. Mit der Rechten hält sie eine Perle an einem roten Bändchen. Graubrauner Grund. Leinwand, h. 0,75, br. 0,62. — Königliche Schlösser.
Millet. François Millet (Millé, vlämisch Frans Mille), gen. Francisque. Französische Schule. — Landschaftsmaler, getauft zu Antwerpen den 27. April 1642, begraben zu Paris den 3. Juni 1679. Schüler Laurens Franckens in Antwerpen und mit diesem schon vor seinem 18. Jahre nach Paris übergesiedelt. In Paris durch das Studium Nicolas Poussins und Gaspare Dughets weiter ausgebildet und dort, nach verschiedenen Reisen, bis zu seinem Tode tätig. 478B Italienische Landschaft. Reich gegliederte Berglandschaft mit Baumgruppen an einem Wasser zur Linken, darüber ferne Bergzüge. Im Mittelgrund ein Hügel mit einem Kastell und einem antiken Grabmal zur Rechten. Im Vordergrund eine Schafherde mit ihrem Hirten. Leinwand, h. 0,82, br. 1 , 0 3 . — Erworben 1 8 8 2 in London.
1205
Mittelrheinischer Meister um 1450. M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria unter einem Baldachine thronend, hält dem auf ihrem Schöße sitzenden Kinde mit der Linken eine Lilie hin. Links vorn kniet der geistliche Donator (in kleinem Maßstab). — R ü c k s e i t e (abgetrennt und daneben hängend): A n b e t u n g d e r K ö n i g e . Maria, rechts vor einer romanischen Ruine sitzend, hält auf dem Schöße das K i n d , dem der zur Linken kniende König einen Kelch darreicht. Dahinter die beiden anderen Könige und das Gefolge. Rechts hinter Maria steht Joseph. Goldgrund. Bildete mit No. 1206 zusammen die Flügel eines Altares, dessen mittlerer Teil verschollen ist. Früher irrtümlich Meister aus Österreich um 1 4 6 0 — 1 4 8 0 genannt. Von Thode, Jahrb. der k. p. Ksts. X X I , S. 59 ff. einem um 1 4 5 0 am Mittelrheine tätigen Meister zugeschrieben, von dem sich mehrere Tafelbilder in Darmstadt befinden. Weißtannenholz, die Vorderseite auf Leinwand, h. 2,02, br. 1,08. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
1206
D i e D r e i e i n i g k e i t . Gottvater unter einem Baldachine thronend, hält auf dem Schöße den Gekreuzigten, über dessen Haupte die Taube schwebt. — R ü c k s e i t e (abgetrennt und daneben hängend): V o r g a n g aus d e r G e -
Mittelrheinischer Meister.
Modenesischer Meister.
Moeijaert.
253
s c h i c h t e des hl. K r e u z e s . In einem gotischen Kirchenportale steht zur Linken ein Bischof, das Kreuz vor sich haltend, begleitet von vier Geistlichen. Vor ihm knien Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena; dahinter das Gefolge. Goldgrund.
Gegenstück zu No. 1 2 0 5 . Weißannenholz, die Vorderseite auf L e i n w a n d , h. 2,02, br. 1,08. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Modenesischer Meister um 1520. D a r s t e l l u n g des K i n d e s im T e m p e l . Auf dem mit 114 Reliefs gezierten runden Altare steht das von Maria gehaltene Kind, neben Maria Joseph und eine junge Magd, einen Korb tragend. Auf der anderen Seite des Altars der verehrende Simeon, neben ihm Johannes der Täufer (?) und Hanna. Hintergrund die Architektur des Tempels.
Früher dem Lorenzo Costa zugeschrieben, gehört das Bild indes wohl einem von Costa und Ercole Grandi beeinflußten Meister von Modena oder Carpi an (Bernardino L o s c h i f ) — Das am Altar angebrachte Wappen ist das der alten Patrizierfamilie Pio aus Modena und zwar des älteren Zweiges, der 1 4 5 0 dem Hause Savoyen aggregiert wurde. Wahrscheinlich für Alberto Pio di Savoya ( 1 4 7 5 — 1 5 3 1 ) in Carpi gemalt. Pappelholz, h. 1,40, br. 0,94. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Moeijaert. Nicolaes Cornelisz. Moeijart. Holländische Schule. — Geb. kurz vor 1600 wahrscheinlich zu Amsterdam, f daselbst nach 1659. Tätig zu Amsterdam. O d y s s e u s und N a u s i k a a . Nausikaa entkleidet sich, II. 344 den Rücken wendend, inmitten ihrer Gefährtinnen, die vor döm nackt aus einem Gebüsch hervortretenden Odysseus erschrecken. Rechts ein Bergabhang, links Ausblick auf das Meer, an dessen Strand Mädchen mit Waschen beschäftigt sind. Rechts unten die (spätere) Bez.: Claes Moyart. Eichenholz, h. 0 5 1 , br. 0,70. — Königliche Schlösser.
R u t h u n d B o a s . Links stehtvor einer Baumgruppe in Be- 1451 gleitung eines jungen Mannes Boas, dem Ruth zu Füßen fällt. Ein junger Schnitter versucht, sie aufzuheben. Hinter Boas zwei andere Schnitter. Rechts im Mittelgrund ein Kornfeld mit Schnittern, jenseits desselben Baumgruppen, eine Ruine und ferne Berge. Eichenholz, h. 0,72, br. 0,87. —• Alter Besitz.
Mol.
254
Molenaer.
M o l . Peeter van Mol. Vlämische Schule. — Getauft z u A n t w e r p e n d e n 17. N o v . 1599, t z u P a r i s d e n 8. A p r i l 1650. S c h ü l e r d e s S e g e r v a n d e G r a v e , unter R u b e n s E i n fluß a u s g e b i l d e t ; t ä t i g z u A n t w e r p e n u n d z u P a r i s ( d a s e l b s t u r k u n d l i c h n a c h w e i s b a r seit 1 6 3 1 , 1640 als H o f m a l e r d e r K ö n i g i n genannt). 994
Isaak segnet seinen Sohn Jakob. D e r alte Isaak, Lager a u f r e c h t m i t e n t b l ö ß t e m O b e r k ö r p e r auf s e i n e m s i t z e n d , l e g t s e g n e n d d i e H a n d auf J a k o b , d e r l i n k s v o r ihm kniet. R e c h t s an e i n e m T i s c h , auf d e m d a s L i n s e n g e r i c h t steht, l e h n t R e b e k k a . Links durch den g e w ö l b t e n G a n g A u s b l i c k auf d e n i m A b e n d l i c h t e g l ü h e n d e n H i m m e l . Eine Zeichnung zu dem Bild im Kupferstich-Kabinet zu Dresden. Leinwand, h. 1,59, br. 2,26. — Königliche Schlösser. Molenaer. Cornelis Molenaer. D e S c h e e l e N e e l g e nannt. Niederländische Schule. — Landschaftsmaler, geb. a n g e b l i c h 1540 z u A n t w e r p e n , 1 5 6 4 d a s e l b s t als M e i s t e r in d i e G i l d e a u f g e n o m m e n u n d d o r t g e s t o r b e n . S c h ü l e r seines Vaters, tätig zu A n t w e r p e n und A m s t e r d a m .
706
Waldige Landschaft. A u f leicht b e w e g t e m G e l ä n d e steht i m V o r d e r g r u n d e i n e G r u p p e h o h e r E i c h e n , z u r L i n k e n weiter zurück ein Dorf. Im Grunde niedrige Höhen. Als Staffage die Parabel des barmherzigen Samariters: im Mittelgrund an einem B a c h e der Samariter, um den V e r w u n d e t e n bemüht. A u f der Straße weiterziehend der L e v i t und der Priester, vorn rechts u m die K l e i d e r des B e r a u b t e n in Streit geratene Räuber. I m D o r f e wird der V e r w u n d e t e in das Wirtshaus aufgenommen. Bez. rechts unten: Eichenholz, h. 0,99, br. 1,50. — Sammlung Solly, 1821. M o l e n a e r . Jan Miense Molenaer. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . z u H a a r l e m u m 1 6 1 0 , b e g r a b e n d a s e l b s t d e n 19. S e p t e m b e r 1668. U n t e r d e m E i n f l ü s s e v o n F r a n s H a l s g e b i l d e t ; s p ä t e r v o n R e m b r a n d t a n g e r e g t . T ä t i g z u H a a r l e m und z u A m s t e r d a m (1636 b i s n a c h 1646).
Molenaer.
Mommers.
255
D i e W e r k s t a t t des M a l e r s . Vorn tanzt ein Zwerg 873 mit einem Hunde nach der Musik eines weiter hinten sitzenden Leiermanns, zur Linken der Maler mit seiner Palette, Vorn rechts auf einer Staffelei ein Bild, das den Vorgang darstellt. Weiter zurück eine junge Frau und ein jüngerer Maler mit der Palette in der Linken. Bez. oben an der Landkarte (jetzt undeutlich geworden): J M R O L E N A E R (das J M und R verbunden) pinxit 1 6 3 1 . — Das Bild gehört zu den früheren Werken des Meisters, die den Einfluß des Frans Hals zeigen. Leinwand, h. 0,91, br. 1,27. — Erworben 1 8 3 7 .
D e r B ä n k e l s ä n g e r . Zur Linken hat sich auf der 946 Brüstung einer steinernen Brücke ein Bänkelsänger mit seinem Weibe postiert, der den um ihn versammelten Bauern und Kindern eine Schnurre vorträgt, während die Frau Abdrücke des Liedes ausbietet. Rechts auf einer Dorfstraße Bauern bei der Arbeit. Bez. in der Mitte an der Bruckenrampe: Aus der mittleren Zeit des Meisters. Eichenholz, h. 0,46, br. 0,69. — Königliche Schlösser.
D i e D o r f s c h ä n k e . In der Tenne eines Bauernhauses 949 ist eine Gesellschaft in ausgelassener Heiterkeit beim Hochzeitsschmause versammelt. Links vorn ein junges tanzendes Paar; rechts oben zwei Spielleute. Bez. rechts an einer Bank:
&
» A t o f e n o c e r>
Eine veränderte Wiederholung in größerem Format befand sich in der Sammlung J . A. Berg auf Heleneborg bei Stockholm. Eichenholz, h. 0,45, br. 0,68. — Königliche Schlösser.
Mommers. Hendrik Mommers. Holländische Schule. — Geb. angeblich 1623 zu Haarlem, begraben den 21. Dez. 1693 zu Amsterdam. 1647 Haarlem als Meister in die Gilde aufgenommen. Tätig zu Haarlem (nach einem Aufenthalte in Rom) und Amsterdam (seit ungefähr 1665). L a n d s c h a f t mit Hirten. Eine Magd mit Eimern 845 kommt von einer Anhöhe den Weg herab, auf dem vorn
256
Mommers.
Momper.
Montagna.
zur Rechten zwei Hirtenknaben neben einigen Schafen und einer Kuh rasten. Zur Linken Blick auf ferne Hügellandschaft. Bez. unten in der Mitte: Eichenholz, h. 0,51, br. 0 , 7 1 . — Erworben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
Momper. Frans de Momper. Vlämische Schule. — Landschaftsmaler, geb. 1603 zu Antwerpen, daselbst 1629/30 in die Gilde aufgenommen, f ebenda 1660/61. Vermutlich Sohn und Schüler Jodocus de Mompers, später unter dem Einflüsse der holländischen Landschaftsmaler, wie van Goijen und Roghman fortgebildet. Tätig zu Antwerpen, Amsterdam, Haarlem und im Haag. 772 B l i c k a u f A m s t e r d a m . An einem stillen Wasser, über das links eine Brücke führt, liegen rechts am jenseitigen Ufer einige Häuser. Weiter hinten die Stadt Amsterdam.
Eichenholz, h. 0,60, br. 0,85. — Erworben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
Monsignori. S. Bonsignori. Montagna. Bartolommeo Montagna. Schule von Vicenza. — Geb. vermutlich zu Orzinuovi (der Heimat seines Vaters Antonio) im Gebiete von Brescia um 1440—1445, Bürger von Vicenza urkundlich zuerst 1480 erwähnt, f daselbst den 11. Oktober 1523. Unter dem Einflüsse Mantegnas und Carpaccios wahrscheinlich in Venedig gebildet. Tätig zu Vicenza, kurze Zeit in Bassano, Padua und Verona. 44
T h r o n e n d e M a r i a mit dem K i n d und H e i l i g e n . Auf hohem Throne sitzend, hält Maria das auf ihrem Schöße stehende Kind. Vor dem Throne links der hl. Homobonus, einem Armen, der hinter ihm kniet, ein Almosen reichend, rechts der hl. Franciscus mit Kreuz und Buch. Hinter Franciscus, in kleinerem Maßstabe, der kniende Stifter Bernardino da Feltre in Franziskaner-Tracht; über seinen
Montagna.
Mor.
257
g e f a l t e t e n H ä n d e n ein k l e i n e r g r ü n e r H ü g e l m i t M ü n z e n ü b e r d e c k t u n d e i n e m K r e u z e auf d e r S p i t z e , d a s W a h r z e i c h e n der P f a n d h ä u s e r . V o r n g a n z k l e i n d i e hl. K a t h a r i n a . Hintergrund bergige Landschaft. Bez. auf dem Thronsockel: M. D . (Mater Domini) und 1 unten auf der gemalten Leiste wie nebenstehend (der Vor* V name ist durch eine alte Retouche ausgelöscht). — Das Bild ^ ^ . wurde für S. Marco in Lonigo gemalt. Die Predella befindet sich im Museo civico zu Vicenza. — Bernardino da Feltre war der Gründer der Pfandhäuser in Italien.
O
Leinwand, oben geschweift, h. 2,03, br. 1,57. — Sammlung Solly, 1821. D e r a u f e r s t a n d e n e C h r i s t u s m i t M a g d a - 44B Jena und Heilige. In d e r M i t t e s t e h t d e r auferstandene Christus mit a b w e h r e n d e r H a n d b e w e g u n g vor Magdalena, die links mit ausgebreiteten A r m e n vor ihm am B o d e n kniet. I m Hintergrunde das V" Felsengrab. Zu b e i d e n Seiten r a h m e n d e B o g e n ^ L a r c h i t e k t u r , unter d e r l i n k s J o h a n n e s d e r T ä u f e r 5 ^ ^ in r o t e m M a n t e l , m i t K r e u z e s s t a b u n d B u c h i n C _ J d e n H ä n d e n , s t e h t , r e c h t s d e r hl. H i e r o n y m u s , in j einem B u c h e lesend, hinter ihm der L ö w e . Hintergrund Gebirgslandschaft mit einer Stadt. I Sammlung Asburnham. Leinwand, h. 1,72. br. 1,60. — Erworben 1903 aus dem Londoner Kunsthandel. Mor. Antonis Mor, Moor o d e r Moro ( n a c h e i n e m G u t e , das er b e s a ß , a u c h v a n Dashorst). Niederländische Schule. — Vornehmlich BildnisC / ^ m a i e r , g e b . au U t r e c h t a n g e b l i c h 1 5 1 2 , f z w i s c h e n ^ ^ 1576 u n d 1578. S c h ü l e r Jan v a n S c o r e l s zu ^ ^ U t r e c h t , unter d e m E i n f l u ß i t a l i e n i s c h e r M e i s t e r a u s g e b i l d e t ( u r k u n d l i c h in R o m 1550). T ä t i g zup ™ ^ m e i s t in U t r e c h t u n d A n t w e r p e n (1547 in d i e G i l d e a u f g e n o m m e n ) , z e i t w e i l i g an d e n H ö f e n v o n M a d r i d (als H o f m a l e r P h i l i p p s II.), L i s s a b o n (1553), L o n d o n ( 1 5 5 4 ) und Brüssel. B i l d n i s d e r U t r e c h t e r D o m h e r r e n C o r n e l i s v a n 585A H o r n u n d A n t o n i s T a e t s . B e i d e nach rechts gewendet, v a n H o r n i m P r o f i l , T a e t s h a l b s e i t l i c h u n d auf d e n B e schauer blickend. Bartlos und b a r h a u p t in weißer Ordens,
H
O
Verz. d. Gemälde.
j y
Mor.
258
Morales.
tracht, jeder einen P a l m S n z w e i g Händen. Grauer Grund. Bez. am oberen Rand einer W a p p e n angebracht s i n d :
haltend
und
Inschrifttafel,
auf
mit dem
gefalteten auch
die
A u f der T a f e l in der Mitte das Kreuz von Jerusalem, zu beiden Seiten Namen und Titel der Dargestellten, die als Brüder vom Orden des hl. Grabes ihre Pilgerfahrt nach Jerusalem gemacht hatten, sowie das Jahr der Reise van Horns ( 1 5 2 1 ) . Unter dem Bildnis zur Linken: Meister comelis van horn Doctor wt weest vrieslant gheboren Canonick in den dorn thutrecht was the iherusalem in de heil i c h g e stee D o m e n screef dusent v y f h o n d e r t en tuyntich so g i p [sie, anstatt g y ] mocht hören h y h e b b e daervoor hier naemaels den euichghe vree Unter dem Bildnis zur Rechten: heer Anthonis taets van A m e r o n g h e n w e l becant gheboren v a n vtrecht canonick in den D o m is gheweest the iherusalem in dat heyliche lant the romen sant iacops ende al om end om. Frühestes datiertes W e r k des Meisters, noch im A n s c h l u ß an Scorel (s. dessen Bild der Jerusalemfahrer im städt. Museum zu Haarlem) und vor seiner Beeinflussung durch italienische Meister. L e b e n s g r . Halbfig. 1859. Mor.
E i c h e n h o l z , h. 0 , 7 4 ,
S. a u c h Heemskerk.
No.
br. 0,96.
—
Erworben
570.
Morales. L u i s de M o r a l e s , g e n . el D i v i n o . Spanische S c h u l e . — G e b . zu B a d a j o z zu A n f a n g d e s 16. J a h r h u n d e r t s , f daselbst 1586. T ä t i g v o r n e h m l i c h in B a d a j o z und einige Zeit in M a d r i d a m H o f e Philipps IV. 412
Maria mit dem Kinde. M a r i a , v o n vorn, gesehen, d e n K o p f etwas n a c h links g e w e n d e t , hält das K i n d auf i h r e m S c h ö ß e , d a s in d e r R e c h t e n e i n e G a r n w e i f e als K r e u z , in der L i n k e n eine S p i n d e l hält. Schwarzer Grund. V o n dem Bilde kommen mehrfach W i e d e r h o l u n g e n vor. Maria Halbfig. etwas unter L e b e n s g r . Eichenholz, h. 0,48, br. 0,33. — E r w o r b e n 1843.
Moreelse.
Morone.
259
Moreelse. Paulus Moreelse. Holländische Schule. — Bildnismaler, auch Zeichner für den Holzschnitt, geb. zu Utrecht 1571, f einige Tage vor dem 19. März 1638. Schüler Michiel Jansz. Miereveits zu Delft. Vor 1604 in Italien. Tätig zu Utrecht (1596 in die Gilde aufgenommen). B i l d n i s e i n e r j u n g e n F r a u . Nach links 753 gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzer geblümter Seide, breitem weißem Mühlsteinkragen, Spitzenhaube und Manschetten. In der an der Seite herabhängenden Rechten einen schwarzen Federfächer. Dunkler Grund. Bez. rechts oben:
! 6 1 8 Lebensgr. Kniestück. Eichenholz, h. 1,20, br. 0,88. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Morelto. S. Bonvicino. Morone. Francesco (di Domenico) Morone. Schule von Verona. — Geb. zu Verona 1473 oder 1474, f daselbst den 16. Mai 1529. Schüler und Gehilfe seines Vaters Domenico. Tätig zu Verona. M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria trägt auf 46 ihren Armen das nackte Kind, das mit der Rechten den Segen erteilt und auf seiner Linken einen Stieglitz hält. Hintergrund bergige Landschaft. Bez. auf dem Halssaum des Kleides der Maria wie nebenstehend. Im Nimbus des Kindes die Umschrift-: UNUS V E R O N E N ) F T . VERONAE. 17*
2Ó0
Morene.
Moroni.
Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,48, br. 0,40. — Erworben 1 8 3 0 durch Tausch von Solly.
46B
T h r o n e n d e M a r i a mit K i n d und H e i l i g e n . Auf hohem Throne sitzend, hält Maria das Kind auf ihrem Schöße. Links neben dem Throne steht der hl. Antonius von Padua auf seinen Krückstock gestützt, neben ihm das Schwein, rechts der hl. Hieronymus mit anbetend erhobenen Händen. Hinter Maria hängt ein schmaler Vorhang herab, zu dessen Seiten man über eine niedrige Mauer in gebirgige Landschaft blickt. Leinwand, h. 1,56, br. 1 , 3 7 . — Sammlung Solly,
1821.
Moroni. Giovanni Battista Moroni oder Morone. Schule von Bergamo. — Geb. in einem kleinen Dorfe Bondo bei Albino (Provinz Bergamo) um 1520—1525, f zu Bergamo den 5. Februar 1578. Schüler Aless. Bonvicinos, gen. Moretto. Tätig in Bergamo und Umgegend. 167 B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Mit kurz geschorenem Haar und Knebelbart. Nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend, vor einem mit grünem Teppiche bedeckten Tische sitzend. In schwarzseidenem Wamms. Die auf dem Tische ruhende Linke hält einen Brief. Grünlichgrauer Grund.
Auf dem Briefe, der auf dem Tische liegt, das Datum: Settembre X X . MDLIII. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. i , o o , br. 0,80. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
193
M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. Mit schwarzem Vollbart, in grauem pelzgefüttertem Gewand. Grauer Grund. Galt als Selbstbildnis des Meisters. Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h. 0,65, br. 0,48. — 1842 in Rom vom Maler Ximenez.
193A
Erworben
B i l d n i s eines Gelehrten. Mit kurz geschorenem blondem Haar, halb nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzer Kleidung. Der linke Arm ruht auf einem Folianten, der rechts auf einem mit grünem Teppiche bedeckten Tische liegt. In der Rechten eine Pflanze. Grauer Grund. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 0,97, br. 0,80. — Erworben in Florenz.
1873
Mostaert.
Multscher.
2ÖI
Mostaert. Der sogenannte (von Waagen aufgestellte) Mostaert. Dieser Nachfolger Gerard Davids, der zu Brügge in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts tätig war, ist neuerdings mit Adriaen Isenbrant (urkundlich in Brügge zwischen 1510 und 1550 tätig) identifiziert worden und keineswegs identisch mit dem in Haarlem tätigen Jan Mostaert, dessen Biographie van Mander mitteilt. Bilder des eigentlichen Jan Mostaert sind bisher nicht mit Sicherheit nachgewiesen worden. S. aber N i e d e r l ä n d i s c h e r M e i s t e r um 1 5 1 0 — 1 5 2 0 , No. 591. M a r i a mit dem K i n d e . Vor einem grünen Vorhange 554 sitzend, hält Maria das nackte Kind auf dem Schoß, in ihrer Linken ein Gebetbuch, in dem das Kind blättert. Über ihrem Haupt halten zwei schwebende Engel eine Krone. Eichenholz, die oberen Ecken abgestumpft, h. 0 , 3 1 , br. 0 , 1 9 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Mostaert? R u h e auf der F l u c h t n a c h Ä g y p t e n . 621 Maria sitzt unter einem Kastanienbaum und reicht dem Kinde die Brust. Im Mittelgrunde der weiten Landschaft reitet Joseph auf seinem Esel. Namentlich in der Landschaft von den Bildern des sog. Mostaert etwas abweichend. Eichenholz, h. 0,16, br. 0 , 1 3 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Multscher. Hans Multscher. Zeichnet sich Hans Muoltscher. Deutsche Schule (Ulm). — Maler und Bildhauer in Holz und Stein, geb. um 1400 zu Reichenhofen bei Leutkirch, 1467 zu Ulm als verstorben erwähnt. Tätig zu Ulm zwischen 1427 (in diesem Jahre daselbst als Bürger aufgenommen) und 1467, in Sterzing 1457. A c h t T a f e l n mit D a r s t e l l u n g e n aus d e m M a r i e n - 1 6 2 1 — 1 6 2 1 Q l e b e n und der P a s s i o n C h r i s t i (zwei Altarflügel mit je zwei Darstellungen übereinander auf der Vorder- und Rückseite). G e b u r t C h r i s t i . Unter dem Vordach einer verfallenen 1621 Hütte kniet rechts Maria vor dem in einem Korbe liegenden Kinde, links hinter ihr Joseph in Anbetung. Jenseits eines Bretterzaunes links drängen sich Männer und Frauen. Darüber auf einem Hügel die Verkündigung an die Hirten.
2Ö2
Multscher.
Auf dem Dache der Hütte drei singende Engel. Goldgrund. Im Vordergrunde wird die Tafel von einer niedrigen Architektur abgeschlossen. Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
1621A
A n b e t u n g d e r K ö n i g e . Unter dem Vorbau einer in eine Ruine eingebauten Hütte sitzt Maria mit dem Christkind auf dem Schöße, dem der älteste König kniend einen Schmuckkasten überreicht. Hinter ihm die beiden anderen Könige mit Prachtgefäßen in den Händen und das Gefolge. Links hinter Maria eilt Joseph herbei. Goldgrund.
1621B
P f i n g s t f e s t . In einem gotischen Bau sitzt in der Mitte Maria, umgeben von den zwölf Aposteln. Von oben schwebt die Taube des hl. Geistes herab. Goldgrund.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Oben am Gewölbe die Bezeichnung No. 1 6 2 1 G. Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
1621C
des Meisters
3.
unter
T o d M a r i a e . In einem gotischen Gemache liegt Maria sterbend auf ihrem Bett, umgeben von den betenden Aposteln, unter ihnen Petrus mit erhobenem Weihwedel. Hinter dem Bette steht Christus mit segnender Gebärde und trägt auf dem Arme die Seele der Maria. Rechts im Vordergrunde zwei Gefäße mit Blumen. Am unteren Rande die Bezeichnung No. 1 6 2 1 G. Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
des
Meisters
S.
unter
1621D
C h r i s t u s am Ö l b e r g e . Rechts kniet Christus im Gebete vor einem Felsen, auf dem der Engel in weißem Gewände mit Kelch und Kreuz erscheint. Links im Vordergrunde kauern schlafend die drei Apostel. Hinter ihnen übersteigt eine von Judas geführte Schar von Kriegsknechten den geflochtenen Gartenzaun. Goldgrund.
1621E
C h r i s t u s v o r P i l a t u s . Geleitet von einer Schar Kriegsknechte wird Christus gefesselt vor Pilatus geführt, der links unter einem Baldachine sitzt und seine Hände in einem Becken wäscht, das ihm ein kniender Page vorhält, während ein zweiter ihm Wasser über die Hände gießt. Links hinter Pilatus sein Weib mit einer Dienerin. Goldgrund.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
Multscher.
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263
K r e u z t r a g u n g C h r i s t i . 1621F Von einer dichten Menge von Kriegsknechten, Pharisäern und Volk umdrängt, bricht Christus unter der Last des Kreuzes zusammen. Im Vordergrunde werfen Gassenbuben mit Steinen nach ihm. Links sucht Joseph von Arimathia das Kreuz aufzuheben, hinter ihm der Zug der Frauen mit Maria und Johannes an der Spitze, die von einem der Kriegsknechte zurückgestoßen werden. Goldgrund. Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40.
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A u f e r s t e h u n g C h r i s t i . 1621G Aus dem in einem Felsen eingebauten Sarkophage steigt Christus, bekleidet mit einem roten Mantel, hervor, in der Linken das Kreuz, die R e c h t e segnend erhoben. Vor u n d hinter dem Sarkophag je zwei schlafende Wächter. Hintergrund ein Garten mit Bäumen, von einem Zaun umgeben, rechts ein Felsen. Goldgrund. Auf der Tafel des Marientodes steht in einer Reihe die Inschrift (wie nebenstehend): »bitte got für hanssen muoltscheren vö richehofe burgr ze ulm haut dz werk gemacht do mä zalt
2 64
Multscher.
Murano.
Murillo.
MCCCCXXXVII«. Auf der Tafel des Pfingstfestes steht: H A N S N V O L T S - C E R V O R I C H E | H O V E N H A V T G E . — Aus der früheren Zeit des Meisters. — Die 8 Tafeln bildeten ursprünglich zwei auf beiden Seiten mit je zwei Darstellungen übereinander geschmückte Altarflügel. Nach Analogie des Sterzinger Altars dürfen wir die Bilder so geordnet denken: bei geschlossenen Flügeln: oben links Christi Geburt, rechts die Anbetung der K ö n i g e ; unten links das Pfingstfest, rechts der Tod Maria. Bei geöffneten Flügeln: oben links die Olbergszene, rechts Christus vor Pilatus; unten links die Kreuztragung, rechts die Auferstehung Christi. Die Flügel verschlossen einen Altarschrein, der vermutlich die Kreuzigung in Schnitzerei barg. — Ehemals in der Galerie des Grafen Truchseß von Waldburg, die vor 1 8 0 3 nach England geschafft und dort verkauft wurde. — Vgl. Friedländer, Jahrb. der k. pr. Ksts. X X I I S. 2 5 3 f r . Tannenholz, h. 1,48, br. 1,40. — Erworben 1900, als Geschenk des Herrn Julius Wemher in -London.
Murano. Schule v o n Murano um 1450. Venetianische Schule. 1155 D e r E r z e n g e l M i c h a e l . In goldener Rüstung steht Michael auf dem Drachen, dessen Kopf er mit der Lanze durchbohrt. In der Linken hält er die Seelenwage, in deren Schalen zwei nackte Gestalten stehen, als Sinnbilder der Seligkeit und der Verdammnis-, Hintergrund schroffe Felsenbildungen, darüber dunkler Grund. Pappelholz, h. 1 , 1 6 , br. 0,4g. — Sammlung Solly,
1821.
Murano. Schule v o n Murano um 1480. Venetianische Schule. 47A M a r i a H i m m e l f a h r t . Maria, mit gefalteten Händen, wird in feuriger Glorie von vier kleinen Engeln emporgetragen. Auf der Erde, zu beiden Seiten des steinernen Grabes, zwei jugendliche Heilige, der zur Linken mit Schwert, der zur Rechten mit Szepter und Krone. Goldgrund. Von Crowe und Cavalcaselle vermutungsweise Falconetto zugewiesen. Doch ist die Herkunft des Bildes von diesem Meister nicht wahrscheinlich. Vielleicht ist Andrea da Murano der Autor des schwer zu bestimmenden Bildes. Pappelholz, h. 1,50, br. 1,58. —Wahrscheinlich Sammlung S o l l ) r , i 8 2 l .
Murillo. Bartolome Esteban Murillo. Spanische Schule (Sevilla). — Getauft zu Sevilla den 1. Januar 1618, * daselbst den 3. April 1682. Schüler des Juan de Castillo zu Sevilla; ausgebildet zu Madrid (1642—1645) unter dem Ein-
Murillo.
Musscher.
265
flusse von Velasquez sowie der Werke des Ribera, Rubens, van D y c k und Tizian. Tätig vornehmlich zu Sevilla. D e r hl. A n t o n i u s v o n P a d u a m i t d e m C h r i s t - 414 k i n d e . Der Heilige, nach links gewendet, hält das Kind, welches das Gesicht liebkosend an das seinige schmiegt, kniend auf den Armen. Von oben links schweben drei Engel herab, zwei andere über dem Haupte des Heiligen. Zu seinen Füßen ein Engel mit einem Buche, hinter diesem ein zweiter mit einer Lilie (den Attributen des hl. Antonius). Hintergrund Landschaft. D e r Meister hat dieses Motiv öfters behandelt. In der Kathedrale zu Sevilla stellt ein berühmtes Bild das Christkind dar, wie es im lichten Schein einer Engelsglorie zum knienden Antonius herabschwebt, den Moment also, der unserer Darstellung vorangeht. Eine Zeichnung zu unserem Bild im Louvre (Sammlung His de L a Salle). Leinwand, h. 1,65, br. 2,00. — Erworben 1 8 3 5 zu Paris aus der Sammlung des Barons Mathieu Favier, der seine Bilder unter Marschall Soult in Spanien zusammengebracht hatte.
Musscher. Michiel van Musscher. Holländische Schule. — Maler (besonders von Bildnissen) und Radierer, geb. zu Rotterdam den 27. Januar 1645, f den 20. Juni 1705, wahrscheinlich zu Amsterdam. Schüler Martijn Zaagmolens (1660), A . van den Tempels (1661), Gabriel Metsus (1665) und Adriaen van Ostades (1667). T ä t i g vornehmlich zu Amsterdam, wo er 1688 das Bürgerrecht erwarb. Männliches Bildnis. Mit langer Allongeperücke, 850A der Körper nach rechts, der Kopf mehr dem Beschauer zugewendet. Um den Hals ein schmales Halstuch geschlungen, in hellem Untergewand unter schwarzem Rock, darüber ein roter Mantel. Die rechte Hand in die Hüfte gestützt, den linken Arm auf das Postament einer Säule gelehnt. Dunkler Grund. Bez. auf dem Postament der Säule:
M . Mv^ciier Kniestück in '¡^ Lebensgr. worben 1878.
Leinwand,
h. 0,49,
br. 0,40. — Er-
266
Nason.
Neer.
Nason. Pieter Nasson. Holländische Schule. — Bildnisund Stillebenmaler, geb. 1612 in Amsterdam, 1639 im Haag als Meister in die alte Lukasgilde aufgenommen, 1656 Mitbegründer der neuen Malergilde, f zwischen 1688 und 1691 im Haag. Angeblich Schüler J a n van Ravesteijns. Tätig im Haag und mutmaßlich eine Zeitlang am kurfürstlichen Hofe zu Berlin. 977
S t i l l e b e n . Auf der teilweise mit grünem T e p p i c h e bedeckten Marmorplatte eines Tisches steht ein Pokal, ein venetianisches Weinglas und ein halb gefülltes Spitzglas. Daneben eine silberne Schale mit Früchten und eine Platte mit Austern und einem Brötchen. Dunkler Grund. Bez. rechts unten:
Leinwand, h. 0,84, br. 0,67. — Königliche Schlösser.
1007A
B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Bartlos, mit Allongeperücke. Fast von vorn gesehen, mit geringer Wendung nach rechts und auf den Beschauer blickend. In einen weiten schwarzen Mantel gehüllt, mit schlaffem Spitzenkragen. Den rechten Arm auf ein Postament gelehnt, die Linke in die Seite gestemmt. Hintergrund Park. Bez. links unten am Postament:
Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 0,83, br. 0,67. — Erworben 1 8 4 7 von Frau Prof. Kretschmar in Berlin.
Neer. Aert (Aernout) van der Neer. Holländische Schule. — Landschaftsmaler, geb. 1603 zu Amsterdam,
Neer.
267
f den 9. November 1677. Tätig, vornehmlich zu Amsterdam, seit 1636 (nach dem Datum auf einem Bilde). B r a n d e i n e r h o l l ä n d i s c h e n S t a d t . In der Nähe 840 eines hohen Brückentores wütet vor einer Kirche eine Feuersbrunst. Eine dichte Menschenmenge ist mit Löschen und Retten beschäftigt. Am Horizont erhebt sich über dem Meeresarme die Mondscheibe. Bez. vorn an einem Boote: Leinwand, h. 0 , 7 5 , br. 1 , 0 3 . — Erworben 1 8 4 4 in Rotterdam.
F e u e r s b r u n s t in e i n e r h o l l ä n d i s c h e n S t a d t . Über 840A einen breiten Flußarm, auf dem Flöße und Boote liegen, blickt man in die Flammen und den Qualm einer starken Feuersbrunst. Vorn zur Linken fünf Figuren. Bez. unten rechts auf einem Baumstamm: Sammlungen Brabeck zu Soeder, Stolberg zu Hannover 1 8 5 9 , und Hudtwalker zu Hamburg. Leinwand, h. 0 , 5 2 , br. 0 , 7 2 . — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
W i n t e r l a n d s c h a f t . Auf dem gefrorenen Spiegel eines 840C Flusses bewegen sich Schlittschuhläufer und Spaziergänger. Vorn Kalfspieler. Am Ufer zur Rechten eine Dorfstraße. Links in der Ferne eine Stadt mit hohem Kirchturm ohne Helm. Bez. links unten: Sammlung Pastor, Burtscheid 1 8 2 0 . Eichenholz, h. 0 , 5 g , br. 0,82. — Sammlung Suermondt,
1874.
Mondscheinlandschaft. Am jenseitigen Ufer eines 842 breiten Flußarmes, zur Rechten einzelne Häuser zwischen Bäumen, zur Linken eine kleine Stadt. Auf dem Fluß einzelne Boote, vorn Fischer in einem Kahn, mit dem Aufhängen ihrer Netze beschäftigt. Bez. rechts unten:
268
Neer.
Neroccio.
Eichenholz, h. 0,32, br. 0,46. — E r w o r b e n 1843 aus der S a m m l u n g Reimer zu Berlin.
842A
Mondscheinlandschaft. Breiter K a n a l , an dessen Ufer links eine Dorfstraße mit B ä u m e n hinführt. A m U f e r zur Rechten ein W e g , auf dem ein Pferd einen K a h n zieht. Weiter zurück eine W i n d m ü h l e und eine Ortschaft. S a m m l u n g Mecklenburg, Paris L e i n w a n d , h. 0,53, br. 0,73. —
842B
1854. S a m m l u n g Suermondt,
1874.
M o n d s c h e i n l a n d s c h a f t . A n den Ufern eines breiten Flusses liegen links verschiedene Gehöfte, rechts ein altes ^Kastell zwischen Bäumen. Im Mittelgrund ein landender Fischerkahn an einer L a n d z u n g e . Bez. im Terrain links: Sammlung Schönbora, Wien
1866.
L e i n w a n d , h. 0,33, br. 0,42. —
842D
Sammlung Suermondt,
1874.
Sonnenuntergang. A m E n d e eines breiten Wassers, an dessen Ufer ein W e g zwischen Bäumen entlang führt, liegt eine kleine holländische Stadt, hinter der die Sonne untergeht. Bez. links unten :
fM
Eichenholz, h. 0 , 1 7 5 , br. 0,38. — Erworben 1900 aus dem Wiener Kunsthandel. — E i g e n t u m des K a i s e r Friedrich-MuseumsVereins.
Neroccio. Neroccio di Bartolommeo (mit v o l l e m N a m e n : Neroccio di Bartolommeo di Benedetto de' Landi). Schule von Siena. •— B i l d h a u e r und Maler, geb. zu Siena 1447, t daselbst 1500. Unter dem Einflüsse des V e c c h i e t t a und Francesco di G i o r g i o gebildet. T ä t i g zu Siena. 63A
Maria mit dem K i n d und Heiligen. Maria hält das K i n d auf dem rechten A r m . Weiter zurück rechts die hl. K a t h a r i n a von Siena, links ein hl. Dominikaner-Bischof. Goldgrund. T e m p e r a . Halbfig. in L e b e n s g r . Tempera. Pappelholz, h. 0,41, br. 0,30. •— 1884 v o n Herrn Geheimrat B o d e der Galerie überwiesen.
Netscher.
269
Netscher. Caspar Netscher. Holländische Schule. — Geb. zu Heidelberg 1639, t Haag den 15. Januar 1684. Kam schon als Kind nach Holland; zu Arnheim Schüler H. Costers und später zu Deventer Schüler Gerard Terborchs (um 1655). Tätig im Haag, 1662 daselbst in die Lukasgilde aufgenommen, 1659—1662 in Bordeaux). Die Lautenspielerin. Nach rechts gewendet, an 846 einem Tische sitzend, in bräunlichem Seidenkleid und Perlenschmuck. Den rechten Arm auf den Tisch gestützt, die Laute spielend. Grund dunkles Zimmer. Vorn ein grüner Vorhang. Eichenholz, h. 0,34, br. 0 , 2 5 . — Königliche Schlösser.
D i e K ü c h e . Eine alte Köchin, die links neben einem 848 Tische sitzt, rupft kleine Vögel, deren Federn sie vor sich in einen Kübel wirft. Auf dem Tische rechts eine gerupfte Ente, einige kleine Vögel und ein Korb mit Kohl. Vorn vor dem Tische rechts ein Faß und Küchengerät.
Leinwand, h. 0,72, br. 0,58. —• Königliche Schlösser.
V e r t u m n u s u n d P o m o n a . In ihrem Fruchtgarten sitzt 850 vor einer im Weinlaube versteckten Satyrherme Pomona, ein Gartenmesser in der Hand. Vertumnus ist in Gestalt einer alten Frau, auf einen Krückstock gestützt, an sie herangetreten und legt seine rechte Hand auf ihren Arm. (Ovids Metamorphosen XIV, 623L) Bez. am Stein unter dem Fuße der Pomona:
Leinwand, h. 0,50, br. 0,40. —
Königliche Schlösser.
B i l d n i s d e s j u n g e n M a r k g r a f e n L u d w i g v o n B r a n - 1024 d e n b u r g . In voller Rüstung, halb nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. Mit blonder Allongeperücke und Spitzenhalstuch. Die Linke auf den Helm gestützt, der mit dem Hermelinmantel auf einem Tische liegt, in der Rechten den Kommandostab. Links hinten ein Vorhang, rechts Ausblick auf abendliche Landschaft.
Netscher.
270 Kl. Kniestück. Schlösser.
850B
Leinwand,
Neufchatel. h. 0 , 4 7 ,
br. 0,39.
—
Königliche
M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Auf der Veranda vor einem dunkelgrünen Vorhange sitzt in blauem, goldgesticktem Gewand ein vornehmer Herr mit Allongeperücke, die Linke leicht in die Hüfte gestemmt, mit der Rechten auf die steinerne Figur einer Themis weisend. Hintergrund Ausblick in einen Park unter bewölktem Abendhimmel.
Bez. unten links:
Gegenstück zu No. 8 5 0 C . K l . Kniestück. Leinwand, h. 0,53, br. 0,44. — Erworben 1893, als Vermächtnis des Herrn Reichert.
8S0C
W e i b l i c h e s B i l d n i s . Auf der Veranda neben einem mit einer weiblichen Figur gezierten Springbrunnen sitzt eine reichgekleidete Dame in mittleren Jahren. In ausgeschnittenem Kleide, das die Arme freiläßt. In der Linken, die auf dem Schöße ruht, hält sie eine Frucht, mit der Rechten weist sie auf die Fontainenfigur, aus deren Mund und Brüsten das Wasser strömt. Hintergrund Park unter bewölktem Abendhimmel. Bez. auf der Mitte der Verandabrüstung:
/ 6 60 . Gegenstück von No. 8 5 0 B . Kl. Kniestück. Leinwand, h. 0,53, br. 0,44. — Erworben 1 8 9 3 , als Vermächtnis des Herrn Reichert.
Neufchatel. Nicolaes Neufchatel, gen. Lucidel. Im Antwerpener Gildebuche Colyn van Nieucasteel gen.; zeichnete sich Nicolaus de Novocastello. Niederländische Schule. —
Neufchatel.
Niederländischer
Meister.
271
Geb. wahrscheinlich 1527 in der Grafschaft Bergen im Hennegau, f nach 1590. 1539 Schüler des Peeter Coecke van Aelst in Antwerpen. Seit 1561 tätig zu Nürnberg. B i l d n i s e i n e s M a n n e s a u s d e r F a m i l i e T u c h e r . 632 In mittleren Jahren, v o n vorn gesehen. In schwarzem Barett und schwarzem, geblümtem S e i d e n g e w a n d . In der Linken die Handschuhe, die Rechte in sprechender B e w e g u n g erhoben. Dunkelgrüner Grund. A u f d e m R i n g a n der l i n k e n H a n d d a s W a p p e n d e r N ü r n b e r g e r Familie T u c h e r v o n Simmelsdorf. — O b dieses Bildnis v o n Neufchatel herrührt, s c h e i n t z w e i f e l h a f t ; v i e l l e i c h t ist es e i n W e r k d e s j ü n g e r e n Joos van Cleve. L e b e n s g r . H a l b f i g . E i c h e n h o l z , h . 0,61, 1820 v o n Frauenholz in Nürnberg.
br. 0,46. —
Erworben vor
Niederländischer Meister um 1450. B e w e i n u n g C h r i s t i . Der tote Christus liegt zu Füßen 526A des Kreuzes, gehalten links von Maria und Johannes. Rechts kniet der Stifter mit betend z u s a m m e n g e l e g t e n Händen. Hintergrund flache Landschaft und wolkiger H i m m e l . D i e K o m p o s i t i o n , die mit g er i n g en A b w e i c h u n g e n mehrmals vork o m m t ( i n der G a l e r i e z u B r ü s s e l u n d b e i m E a r l o f P o w i s i n L o n d o n ) g e h t a u s der W e r k s t a t t R o g e r v a n der W e y d e n s h e r v o r . E i c h e n h o l z , h. 0 , 4 6 , b r . 0 , 3 3 . — E r w o r b e n 1 9 0 1 E i g e n t u m des Kaiser Friedrich-Museums-Vere
in F l o r e n z . ins.
—
Niederländischer Meister um 1460. A n b e t u n g d e r K ö n i g e . In einer Hütte, über der der 527 Stern der Verheißung steht, sitzt zur Linken Maria auf ihrem Lager. Der älteste K ö n i g küßt kniend d e m Christkinde, das ihm Maria entgegenhält, die Rechte und reicht zugleich Joseph mit der Linken einen g o l d e n e n Pokal dar. Rechts die b e i d e n anderen Könige, g o l d e n e Gefäße haltend. In der Landschaft der Zug der Könige. Früher, w i e das G e g e n s t ü c k N o . 542, dem »Gerard v a n der Meire« (tätig zu G e n t z w i s c h e n 1 4 5 2 u n d 1 4 7 4 ) z u g e s c h r i e b e n , v o n d e m s i c h aber mit Sicherheit kein G e m ä l d e n a c h w e i s e n läßt. D e r Meister dieser b e i d e n B i l d e r , v o n d e m s i c h ein drittes, w a h r s c h e i n l i c h z u d e m s e l b e n A l t a r g e h ö r i g e s G e m ä l d e , e i n e D a r s t e l l u n g i m T e m p e l , i n der S a m m l u n g H a i n a u e r i n B e r l i n b e f i n d e t , steht d e m M e i s t e r v o n F l i m a l l e a m nächsten. E i c h e n h o l z , h. 0 , 5 7 , br. 0,52. —
Sammlung Solly,
1821.
272 542
Niederländischer Meister.
H e i m s u c h u n g . Elisabeth und Maria begrüßen sich, indem sie sich gegenseitig die Hände an den Leib legen. Links im Vordergrunde kniet als Stifter ein Abt, den Krummstab in den Händen, vor sich am Boden die Bischofsmütze. Hinter ihm an einem Baume sein Wappen (verbunden mit der Krone, dem Zeichen seiner Abtei). In der flachen Landschaft links die ausgedehnte Abtei, rechts weiter hinten ein Dorf. Gegenstück von No. 5 2 7 . — Der A b t stammt seinem Wappen zufolge aus der vlämischen Familie van den Beckere. Eichenholz, h. 0 , 5 7 , br. 0 , 5 2 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
526
Niederländischer Meister um 1480. M a r i a m i t d e m K i n d und S t i f t e r n . Vor einem reich gemusterten Teppiche steht Maria mit dem Kinde. Zur Linken kniet Arnold von Löwen (f 1287), rechts dessen Gattin Elisabeth von Breda (f 1280), der das Kind den Segen erteilt; beide halten Bäumchen in den Händen. Zuäußerst links der Stifter in rotem Gewände. Die Wappen von Breda und Löwen hängen an Bäumen rechts und links. Hintergrund Landschaft. —
548A
Wahrscheinlich ist der Stifter ein Nachkomme Arnolds von Löwen. In der Art Roger van der Weydens. Eichenholz, h. 1 , 5 3 , br. 1 , 5 3 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Niederländischer Meister um 1480. M a r t y r i u m d e s hl. S e b a s t i a n . Zur Linken steht an einen Baum gebunden, von Pfeilen durchbohrt, der Heilige, vor ihm der Richter mit Gefolge zu Pferd und drei das Urteil ausführende Bogenschützen. Ganz vorn das Gewand des Heiligen und ein weißes Hündchen. Hintergrund Landschaft. Das schwer unterzubringende Bildchen, das in seiner hellen Färbung an niederrheinische Maler erinnert, gehört wohl eher einem Nachfolger des Hugo van der Goes, etwa in der Art des Meisters der Himmelfahrt Mariae an. Der Rahmen gehört nicht ursprünglich zu dem Bilde. Eichenholz, im Kielbogen geschlossen, h. 0 , 3 7 , br. 0,26. — E r worben 1 8 5 1 in Berlin von Prof. Dr. L . v. Henning.
538B
Niederländischer Meister um 1480. T o d d e r M a r i a . Maria liegt sterbend auf der Bettstatt. Die Apostel sind um ihr Lager versammelt, fünf stehen jenseits des Bettes, sechs teils kniend, teils stehend,
Niederländischer Meister.
273
teils sitzend vorn. Von den hinten stehenden schiebt der eine die Kerze zwischen die Hände der Sterbenden. Wenn nicht in der Ausführung, so doch in der Erfindung und Zeichnung durchaus in der Art des Hugo van der Goes, ebenso wie eine im Prager Museum bewahrte Wiederholung. Die entsprechende Komposition dagegen in der Londoner National Gallery rührt der Ausführung nach von dem Meister von Flemalle her. — Früher in der Sammlung Sciarra zu Rom. Eichenholz, h. 0,395, br. 0,37. Oben in flachem Bogen abgeschlossen. — Erworben 1894 in Paris, als Geschenk des Herrn J . Wemher.
Niederländischer Meister um 1480—1500. J o s e p h w i r d an d i e I s m a e l i t e n v e r k a u f t . Joseph 539A wird von zweien seiner Brüder aus der Grube hervorgezogen, daneben ein Ismaelit. Ein anderer Ismaelit zählt rechts einem vom Rücken gesehenen Bruder Josephs Geld in die Hand. Im Mittelgrunde rechts auf einer Anhöhe vier Brüder Josephs bei der Mahlzeit. Zur Linken fünf, die dem Vater J a k o b den blutigen Rock Josephs bringen. Hintergrund Landschaft. Mit No. 5 3 9 B , 539 C, 539 D und zwei beim Freiherrn v.Heyl zu Worms bewahrten Tafeln zu einer Folge gehörig. — Mit dem folgenden Bild unter dem Namen »Dierick Bouts« erworben. — Die Bilder weisen in Auffassung, Formgebung und Behandlung auf einen dem Namen nach unbekannten niederländischen Meister hin, von dem die Brüsseler Galerie und der Palazzo reale in Genua mehrere Tafeln besitzen. Eichenholz, rund, Durchmesser 1,48. — Erworben 1 8 6 3 aus der Sammlung des Staatsprokurators Abel in Stuttgart.
J o s e p h v o n P o t i p h a r z u m V e r w a l t e r e i n g e s e t z t . 539B In einem Hofe kniet Joseph links mit erhobenen Armen vor Potiphar, der mit der Rechten auf seine Besitztümer weist, um ihre Verwaltung in seine Hände zu legen. Rechts steht Potiphars Frau, Joseph anschauend, hinter ihr eine Begleiterin. In der Landschaft Potiphar Joseph von den Ismaeliten erhandelnd. Mit No. 5 3 9 A , 5 3 9 C und 5 3 9 D zu einer Folge gehörig. S. die Bemerkung zu No. 5 3 9 A . Eichenholz, rund, Durchmesser 1,48. — Erworben 1863 aus der Sammlung des Staatsprokurators Abel in Stuttgart.
J o s e p h w i r d i n d i e G r u b e g e s t o ß e n . Zwei Brüder 539C stoßen Joseph in die Grube, zwei andere sind links damit beschäftigt, sein Gewand mit dem Blut eines frisch geVerz. d. Gemälde.
18
274
Niederländischer Meister.
schlachteten Ziegenbockes zu beflecken. schaft.
Hintergrund Land-
Mit No. 5 3 9 A , 5 3 9 B und 5 3 9 D zu einer Folge gehörig. S. die Bemerkung zu No. 5 3 9 A . — Sammlung Demidoff, San Donato. Eichenholz, rund, Durchmesser 1 , 5 3 . — Erworben 1889 in London, als Geschenk des Herrn J . Wernher.
539D
E s t h e r s F ü r b i t t e b e i A h a s v e r (?). Unter der Vorhalle eines Palastes sitzt vom Rücken gesehen Ahasver, der seine beiden Hände abwehrend der von links herantretenden Esther entgegenhält. Rechts neben ihm Haman, hinter Esther zwei Frauen. Im Mittelgrunde rechts ein Rundturm, aus dessen einem Fenster Esther herausblickt, während sie von dem anderen zwei bronzene Götzenbilder herabstürzt. Links im Hintergrunde vier Männer und Blick in die Landschaft. Mit No. 5 3 9 A , 5 3 9 B und 539 C zu Bemerkung zu No. 5 39 A. Die Deutung gestellt ist vielleicht auch ein Vorgang (I. Mos. K a p . 4 1 V . 45?). — Sammlung Eichenholz, rund, Durchmesser 1 , 5 3 . als Geschenk des Herrn J . Wernher.
538
einer Folge gehörig. S. die der Szene ist zweifelhaft, daraus der Geschichte Josephs Demidoff, San Donato. — Erworben 1889 in London,
Niederländischer Meister um 1490—1510. A n b e t u n g der K ö n i g e . Maria, zur Rechten in einer Hütte auf ihrem Lager sitzend, hält das Kind auf dem Schöße. Der älteste König küßt kniend dem Kinde das Händchen, der zweite reicht, ebenfalls kniend, Joseph ein goldenes Gefäß dar. Zuäußerst links steht der Mohrenkönig, einen goldenen Becher in der Rechten. Durch das offene Gebäude Ausblick in die Landschaft. Das Bild erinnert einerseits in der Ausführung an die Arbeiten des Jacob Comelisz. van Oostsanen und erscheint andererseits wie eine Kopie nach dem Meister von Flémalle. — Alte, etwas veränderte Kopien nach unserem Bilde im Museo civico zu Verona und bei Herrn René de la Faille in Antwerpen; eine alte Zeichnung danach im Berliner Kupferstichkabinet. Eine stilistisch verwandte Darstellung desselben Gegenstandes im Erzbischöflichen Museum zu Utrecht. Eichenholz, h. 0,49, br. 0 , 4 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
548
Niederländischer Meister um 1500. V e r k ü n d i g u n g d e r Maria. D o p p e l b i l d . Links: D e r E r z e n g e l G a b r i e l . In goldener Glorie nach rechts herabschwebend, in der Linken das Szepter. Über dem
Niederländischer Meister.
275
Haupte die T a u b e . — R e c h t s : M a r i a . Vor einer Fensterbank kniend, dem Engel sich zuwendend. Auf der Stufe der Bank ein Schmuckkästchen, links ein Gefäß mit Lilien. Im Hintergrund ein zweites Gemach und ein Gang. Eine alte Zeichnung derselben Komposition im British Museum zu London. Eichenholz, oben rund, jedes Bild h. 0 , 1 6 , br. 0,09. — Erworben 1 8 3 0 durch Tausch von Solly.
Niederländischer Meister um 1510—1520. B i l d n i s e i n e s M a n n e s . In mittleren Jahren, halb naqh 591 rechts gewendet. Mit rotem genesteltem Barett, das eine Schaumünze, die Verkündigung Mariae darstellend, schmückt. In rotem ausgeschnittenem Unterkleide und bräunlicher pelzgefütterter Schaube. Die behandschuhte Rechte ruht auf der Brüstung. Auf den Knöpfen des Gewandes der Buchstabe A. Dunkelgrüner Grund. Von einem holländischen Meister, dem neben anderen folgende allerdings stets mit landschaftlichem Hintergrund ausgestattete Bildnisse angehören: in dem Museum zu Brüssel das Porträt eines jungen Mannes und zwei Flügel mit Stiftern; in der Royal Institution zu Liverpool das Bildnis eines jungen Mannes; und ein ebensolches (bez. de heer Joost van Bronkhorst, heer the Blyswyck) in der Sammlung Hainauer su Berlin (Versteigerung Rothan, Paris 1890). — Der Meister wird jetzt mit J a n M o s t a e r t , dem Hofmaler der Statthalterin der Niederlande Margarete, identifiziert, dessen Biographie van Mander bringt (geb. zu Haarlem, gest. 1530). Brustbild etwas unter Lebensgr. Königliche Schlösser.
Eichenholz, h. 0,42, br. 0,29. —
Niederländischer Meister um 1520. D e r hl. H i e r o n y m u s in B u ß ü b u n g . In einem reich- 626 verzierten Renaissancegemache sitzt rechts hinter einem Schreibtische nach links gewendet der Heilige, sich vor dem Kruzifix kasteiend, das auf einem Postamente steht. An der Wand der Kardinalshut. Vorn rechts der Löwe, aus einem Messingbecken saufend, daneben eine Blumenvase. Durch den Türbogen blickt man in eine Tallandschaft mit der Karawane, die den Klosteresel gestohlen hat. Auf den Pilastern, die das Bild zu beiden Seiten abschließen, rechts eine Libelle, links eine Fliege in natürlicher Größe. 18*
276
Niederländischer Meister.
Früher Hans Burckmair zugeschrieben, aber sicher von einem niederländischen Meister. Eichenholz, h. 0,81, br. 0,55. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
630
Niederländischer Meister um 1520. R u h e auf d e r F l u c h t n a c h Ä g y p t e n . Maria hält, auf dem Boden sitzend, das Kind auf dem Schoß. Im Mittelgrund ein Dorf, von dem Joseph herkommt. Links oben in einem Felsenpasse die nahenden Verfolger. Zeigt Verwandtschaft mit Bildern aus der Frühzeit des Bles und namentlich des Mabuse, ohne indes mit Sicherheit einem dieser Meister zugeschrieben werden zu können. Eichenholz, h. 0,33, br. 0,21. — Sammlung Solly 1 8 2 1 .
630A
Niederländischer Meister um 1550. K r e u z a b n a h m e . Joseph von Arimathia und Nikodemus halten den Leichnam, den sie vom Kreuze genommen haben. Links die ohnmächtige Maria, von Johannes und Maria Salome unterstützt. Rechts Magdalena wehklagend am Boden kniend und Maria Kleophas. Hintergrund Landschaft. Der Meister, von dem viele Bilder in kleinem Formate vorkommen (so No. 4 1 1 im Vorrat unserer Galerie), ist neuerdings als M a r c e l l u s K o f f e r m a n s (seit 1549 urkundlich in Antwerpen erwähnt) erkannt worden. Eichenholz, h. 0,30, br. 0,22. — Erworben 1890, als Vermächtnis des Dr. C. Lampe in Leipzig.
633
Niederländischer Meister von 1539. B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Etwas nach rechts gewendet, im schwarzen Barett und schwarzem, mit Pelz von gleicher Farbe gefüttertem Mantel, die rechte Hand auf die Brust gelegt. Auf dem marmorierten Grunde rechts und links je ein Wappen.
Bez. oben in der Mitte 1539 (zweimal); darunter das Alter des Dargestellten: 38. — Das Wappen zur Rechten ist das der in Holland heimischen Familie van der Burch. Brustbild in 3/4 Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0,36, br. 0,29. — Sammlung Solly 1821.
11.241
Niederländischer Meister um 1598. F a m i l i e n b i l d n i s . An einem Tische mit roter Decke sitzt links in einem Lehnstuhl der Mann, ganz in Schwarz, sich lehrend zu einem Knaben wendend, der rechts neben
Niederländischer Meister.
Niederrheinischer Meister.
ihm sitzt und, mit Buch und Feder in den Händen, sich zum Beschauer kehrt. Rechts im Sessel die Frau, ganz in Schwarz und mit großer weißer Haube, in der Rechten eine Traube, mit dem linken Arm ein Kind in schwarzem Samthäubchen auf dem Schoß haltend. Hinter dem Tische steht ein zweiter Knabe, der dem Vater fragend ein Buch zeigt. Grund Architektur und Bäume. L i n k s auf einer Tafe] bez. mit den hausmarkenartig ineinanderg e f ü g t e n Buchstaben L V B und A N » 1598 — ^ETA . M E JE 36 — V X O R I S 34 — I A C O B I 12 — H E N R I C I 10 — I O H A N N I S '/». Eichenholz, h. 0,73, br. 1,66. — Sammlung Solly 1 8 2 1 . — 1884 an die k g l . Kunstakademie zu Düsseldorf a b g e g e b e n , 1904 nach Berlin zurückgenommen.
Niederrheinischer Meister um 1325—1350. J o s e p h e r k e n n t in M a r i a d i e M u t t e r d e s H e i l a n d s . 1216 Unter einem gotischen baldachinartigen Holzbau, von dessen Decke eine Ampel herabhängt, sitzen Joseph und Maria auf einer Bank. Zur Linken Joseph, einen Stock in der Hand. Er bittet Maria sein Mißtrauen ab, da ihn ein Engel, der ihm im Traum erschienen, bedeutet hat, das Kind, das Maria gebären werde, sei der Heiland und stamme vom heiligen Geiste. Jederseits ein musizierender Engel. Goldgrund. A u f zwei Spruchbändern zwischen Maria und Joseph die Inschrift:
faEte . apirir. iE . t&t. f r m » . nitre — Immtnir». püflfeint. ms. ( „ n i d e " = vitae). A u f der Rückseite Reste von Malerei. — D i e Behandlungsweise scheint auf den Niederrhein hinzuweisen, wofür auch die Holzart der T a f e l .spricht. — V o n demselben Meister, vielleicht v o n demselben Altar, eine K r ö n u n g der Maria zwischen zwei E n g e l n in der Galerie v o n Sigmaringen. Tempera.
Eichenholz, h. 0,38, br. 0,27. — Sammlung Solly, 1821.
Niederrheinischer Meister um 1480—1500. T o d d e r M a r i a . Die entschlafene Maria liegt ausge- 552 streckt auf dem Sterbebette, das die Apostel betend umgeben; Petrus im Ornat, zur Linken, die Tote einweihend. Oben Maria auf der Mondsichel stehend, von vier Engeln emporgetragen, von Gott-Vater empfangen. Durch die offene Tür Ausblick in eine Landschaft, in der ein Engel dem ungläubigen Thomas den Gürtel der Maria herabreicht.
278
Nürnberger Schule.
Oberdeutsch. Meister.
Oberital. Schule.
Doch wohl eher niederländisch; ein stilistisch verwandtes Gemälde ist der hl. Petrus bei Herrn von Heyl in Darmstadt, der früher in der Sammlung Stein zu Köln war. Eichenholz, h. 0,63, br. 0 , 4 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Nooms. S. Zeemann. Nürnberger Schule um 1480—1500. 1224A Kreuzigung Christi. Zur Linken Magdalena unter dem Kreuze kniend, weiter zurück die zusammensinkende Maria, rechts von einer heiligen Frau, links von Johannes gehalten. Hinter dieser Gruppe eine zweite heilige Frau, Longinus und ein Kriegsknecht. Zur Rechten ein Kriegsoberster, ein Kriegsknecht und ein Pharisäer, die Christus verspotten. Im Grunde Landschaft, darüber gemusterter Goldgrund. Ehemals „Michael Wohlgemut" (Nürnberg, 1 4 3 4 — 1 5 1 9 , Lehrer Dürers) genannt; doch für den Meister selbst zu gering und wohl nur aus seiner Schule. Weißtannenholz, h. 0,59, br. 0 , 4 1 . — Erworben 1850.
1620
Oberdeutscher (?) Meister um 1400. D i p t y c h o n . L i n k e B i l d h ä l f t e : Christus am Kreuz zwischen Marie und Johannes. R e c h t e B i l d h ä l f t e : Der geistliche Donator kniet vor Christus, der links als Schmerzensmann in einer Lichtglorie etwas oberhalb des Erdbodens schwebt, während rechts in der Höhe Gottvater, begleitet von Engeln, erscheint. Hinter dem Donator rechts die Madonna. Auf beiden Bildhälften gemusterter Goldgrund. Stammt angeblich aus Südfrankreich. Eichenholz, jede Bildhälfte h. 0,425, br. 0,35. — Erworben 1900 als Geschenk.
408
Oberitalienische Schule des 17. Jahrhunderts. M a r i a M a g d a l e n a . Ein mattgrünes Gewand lose um den Leib geworfen, mit aufgelöstem blondem Haar und gefalteten Händen, den Blick zum Himmel erhoben. Dunkler Grund. Früher „Murillo", dann nach Bürgers Vorgang „Cerezo" benannt, aber offenbar italienisch und wohl einem oberitalienischen Meister angehörig. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 0,73, br. 0 , 6 1 . — Erworben 1 8 4 2 in Italien.
Oggiono.
Oost.
279
Oggiono. Marco d'Oggiono (auch Oggionno und Uglone). Mailändische Schule. — Geb. um 1470 vermutlich zu Uglone, f zu Mailand 1530 (?). Schüler Lionardo da Vincis, 1490 in dessen Werkstatt, tätig in Mailand. D e r h e i l i g e S e b a s t i a n . Der Heilige 210A steht nackt, nur mit einem gelben Schurz um die Hüften, von Pfeilen durchbohrt, auf felsiger Erhöhung, mit den Händen an einen dürren Baum gefesselt. Er wendet sich mit scharfer Drehung des Kopfes nach links einem aus dichtem Gewölk heranfliegenden Engel zu, der ihn mit erhobener Hand nach oben weist. Grund Landschaft, ein Flußbett mit felsigen Ufern. Der Vergleich mit Marco d'Oggionos Hauptbild, den drei Erzengeln in der Brera zu Mailand, läßt auch dieses B i l d , dem eine Komposition Lionardos (vgl. eine Zeichnung in der Hamburger Kunsthalle) zugrunde liegen, dem Meister mit Bestimmtheit zuweisen. — Früher in mailändischem Privatbesitze. Pappelholz, h. 0,76, br. 0,485. — Erworben 1896 im Florentiner Kunsthandel, als Geschenk des Herrn Karl v. d. Heydt.
Oost. Jakob van Oost d. Ä. Zeichnet sich Jacomo van Oost. Vlämische Schule. — Geb. 1600 zu Brügge, f 1671 daselbst. Schüler seines älteren Bruders Frans; weitergebildet unter dem Einflüsse von Rubens und van Dyck, in Italien nach den Werken der Carracci. Tätig in Brügge, kurze Zeit in Rom. B i l d n i s e i n e s M a n n e s . In mittleren 1469 Jahren, leicht nach rechts gewendet. In schwarzem Rock und kleinem Klappkragen. Mit braunem Haar und kleinem blonden Knebelbart. Ovale Umrahmung. Bez. unten wie nebenstehend: Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,61, br. 0,45. — Aus dem Kupferstichkabinet überwiesen.
28o
Ostade.
Ostade. Adriaen van Ostade. Zeichnet sich in seiner frühesten Zeit zuweilen auch Ostaden. Holländische Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Haarlem den 10. Dezember 1610, begraben daselbst den 2. Mai 1685. Schüler des Frans Hals, unter dem Einflüsse Brouwers und Rembrandts (seit etwa 1640) weiter ausgebildet. Tätig zu Haarlem. 841
A l t e F r a u (Bildnis?). Nach links gewendet, mit schwarzem Kopftuch und in pelzgefüttertem schwarzem Überwurfe. Vor einem Hause sitzend, das von Weinlaub berankt ist. Auf den linken Arm gestützt. Links ein Fenster, das zur unteren Hälfte durch ein Brett verdeckt ist. Bez. rechts unten:
£
Kl. Kniestück. Eichenholz, h. 0,26, br. 0,20. — Königliche Schlösser.
855
Der L e i e r m a n n vor dem Bauernhause. Vor der Tür eines Bauernhauses, aus der ein Bauer mit seinem Weibe herausschaut, spielt ein von Kindern umringter Leiermann. Rechts sitzt auf einem umgestürzten Korb ein Bauer. Bez. unten Ein ähnliches Bild des Meisters, in kleinerem Maßstab, im Fitzwilliam Museum zu Cambridge, bez. 1 6 3 7 ; ein zweites, sehr großes, in der Sammlung Wesendonck zu Berlin. Eichenholz, h. 0,44, br. 0,36. — Erworben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin.
855A
D e r R a u c h e r . Vor einem Kamine sitzt, vom Rücken gesehen, ein rauchender Bauer. Neben ihm rechts ein Hund. Bez. rechts
Eichenholz, h. 0 , 1 7 , br. 0 , 1 1 . — Sammlung Suermondt, 1874.
855B
B a u e r n g e s e l l s c h a f t . In einer Hütte, deren Dachgebälk sichtbar ist, sitzen zur Linken Bauern um einen Tisch und hören einem Flötenspieler zu. Im Hintergrunde vor einem Kamin drei Bauern, von denen einer seine Pfeife mit einer
Ostade.
28I
K o h l e anzündet. Ein vierter Bauer steigt die Treppe zu dem links befindlichen Verschlag empor. Bez. rechts unten auf einem Brett:
O ^ T A D E
Aus der Mitte oder vom Ende der vierziger Jahre unter dem Einflüsse Rembrandts. Eichenholz, h. 0,35, br. 0,43. — Erworben 1 8 7 9 in Berlin aus dem Besitze des Freiherrn von Mecklenburg.
D e r A r z t in s e i n e m S t u d i e r z i m m e r . Ein Mann in 85SC langem Hausrock und Hauskappe, etwas nach links gewendet auf einem Stuhle sitzend, betrachtet aufmerksam die Flüssigkeit in einem Glasgefäße, das er in der erhobenen Rechten' hält. Auf dem mit persischem Teppiche bedeckten Tisch ein aufgeschlagenes botanisches Buch und ein Fayencetopf. Im Grunde links die Bibliothek, durch eine halbgeöffnete Tür rechts Ausblick in ein anderes Gemach. Bez. auf der Stuhllehne: K l . Kniestück. in Frankfurt a. M.
jfy^ÖS
t CU>e ^ ) ^
br. 0,47.
—
Alter
489.
Antoine Pesne.
Pesne.
293
B i l d n i s d e s K u p f e r s t e c h e r s G. F. S c h m i d t u n d 494 s e i n e r G a t t i n . Der Künstler in Sammetrock und Hausmütze, nach rechts vor einem runden Tische sitzend und den Beschauer heiter anblickend, hält in der Linken ein offenes Buch (die »Contes« von Lafontaine; aufgeschlagen ist »La chose impossible«) und hat den Arm auf die Kupferplatte gestützt, die auf dem Tische liegt. Ihm gegenüber sitzt zur Linken die Gattin, in ausgeschnittenem Kleide, den Kopf auf die rechte Hand gestützt. Auf dem Tische vorn Stecherwerkzeug. Grund die Wand des Zimmers. Bez. rechts oben wie nebenstehend. — Georg Friedrich Schmidt, 1 7 1 2 bei Berlin geboren, war vermählt mit Dorothea Luise Videbant, der Tochter eines Berliner Kaufmanns, und starb 1
775-
Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 1 , 1 0 , br, 1,26. — Erworben 1 8 4 5 aus dem Besitze des Hofrat Ternite in Berlin.
H e r r v o n E r l a c h , H a u p t - 496 mann der h u n d e r t Schweiz e r u n t e r K ö n i g F r i e d r i c h I., . £ m i t s e i n e r F a m i l i e . Erlach ^L w in weißer, mit Goldborten besetzter Galatracht steht zur Lin^ ^ ken neben seiner auf dem Sofa ^ ^ sitzenden Gattin, an die sich ihr Knabe schmiegt, der einen Apfel in der Rechten, den Hut in der Linken hält. Rechts im Vordergrund ein Erdglobus, Geige und Noten. Grund die graue Wand des Zimmers.
294
Pesne.
Skizze zu einem frühen Hauptbilde des Meisters, dessen Verbleib unbekannt ist. L e i n w a n d , h. 0,42, br. 0,49. — Erworben 1843.
496B
B i l d n i s des Malers mit seinen zwei Töchtern. Der Maler sitzt, auf den Beschauer blickend, links vor seiner Staffelei, in braunem Sammetgewand und weißer Allongeperücke. In der Rechten hält er das Augenglas, in der Linken die Palette mit Pinseln. Unten ist sein Hund, der zu ihm emporblickt, noch teilweise sichtbar. Hinter dem Stuhle des Malers steht die eine seiner Töchter, nach links blickend, in ausgeschnittenem gelben Kleide mit übergeworfenem schwarzem Spitzenschleier, ein weißes Häubchen auf dem dunklen Haar. In den Händen, die auf die Stuhllehne aufliegen, hält sie einen Fächer. Ganz rechts sitzthinter einem Tisch, auf dessen grüner Decke Bücher und der Gipsabguß eines Apollokopfes liegen, die zweiteTochter, mit weißem gepudertem Haar, in grauem ausgeschnittenem Seidenkleid, an der Brust einen Blumenstrauß. Sie blickt lächelnd auf den Beschauer, auf dem Schoß hält sie ein kleines schwarzes Hündchen. Hintergrund die dunkle Zimmerwand. Bez. rechts unten wie nebenstehend:
Pesne.
Piero.
295
Pinturicchio.
Lebensgr. Kniefig. Leinwand, h. 1,76, br. 1,50. — Erworben 1 9 0 3 vom Freiherrn von Berks in Kroatien, in dessen Familie das Bild durch E r b g a n g von einer der Töchter Pesnes gelangt war.
Piero. Piero (Pietro oder Pier) di Cosimo (nach seinem Lehrer Cosimo Roselli). Nach dem Vater genannt Pietro di Lorenzo. Florentinische Schule. — Geb. 1462 zu Florenz, f daselbst 1 5 2 1 . Schüler und Gehülfe Cosimo Rosellis, unter dem Einflüsse Lionardo da Vincis (seit 1 5 0 1 ) weiter ausgebildet. Tätig zu Florenz, kurze Zeit als Gehülfe Rosseiiis zu Rom (um 1482—1484). V e n u s , M a r s u n d A m o r . Auf blumiger Wiese ruht 107 zur Linken Venus, leicht verhüllt; in ihrem Arme liegt Amor und blickt zur Mutter zurück. Mars, mit einem Tuch um die Lenden, liegt Venus gegenüber. Vor ihm zwei sich schnäbelnde Tauben und eine Armschiene, hinter ihm im Mittelgrunde fünf Amoretten, die mit Stücken seiner Rüstung spielen. V o n Vasari beschrieben, in dessen Besitze sich das Bild befand. Kam später angeblich mit der Erbschaft Gaddi in die Casa Nerli im Borgo San Niccolo zu Florenz. — Aus der früheren Zeit des Meisters. Pappelholz, h. 0,72, br. 1 , 8 2 . —
Erworben 1 8 8 9 durch Rumohr.
A n b e t u n g d e r H i r t e n . Unter einem auf Balken ruhen- 204 den Strohdache knien Maria und Joseph, einander zugewandt, in Verehrung vor dem Kinde, das an einen Sack gelehnt auf der Erde liegt. Hinter Joseph steht der Stifter, links ein Hirt. In der bergigen Landschaft auf einer Anhöhe rechts Ochs und Esel, links in der Ferne der Erzengel Raphael mit Tobias und auf einem Hügel die Verkündigung an die Hirten. Pappelholz, h. 1 , 3 2 , br. 1 , 4 7 . — Sammlung Solly,
1821.
Pinturicchio. Bernardino Pinturicchio. Nach dem Vater Bernardino di Betto Biagio. Umbrische Schule. — Geb. wahrscheinlich zu Perugia um 1454, f zu Siena den 1 1 . Dezember 1 5 1 3 . Unter dem Einflüsse Fiorenzo di Lorenzos (vielleicht als dessen Schüler) in Perugia und als Arbeitsgenosse Pietro Peruginos (in Rom) ausgebildet. Tätig in Perugia, Rom von 1 4 8 1 — 1 5 0 2 mit Unterbrechungen, Orvieto (1492/94 und 1496), Spello ( 1 5 0 1 ) und längere Zeit zu Siena (seit 1503 mit kurzen Unterbrechungen).
296 132A
Pinturicchio.
Piombo.
Reliquiarium. Der K i r c h e n v a t e r A u g u s t i n u s mit d e n hl 1. B e n e d i k t u n d B e r n h a r d . Oben, in der von zwei Engeln getragenen Mandorla schwebt der hl. Augustinus (oder Donatus) in bischöflichem Ornat. Unten links der hl. Benedikt, den Weihwedel (älterer Form) in der Rechten, rechts Bernhard von Clairvaux mit dem Krummstab. Grund blauer Himmel mit leichten Wolken. Aus der Frühzeit des Meisters, noch unter dem Einflüsse Fiorenzo di Lorenzos. — Die Holztafel, auf der das Bild gemalt ist, bildet mit dem Rahmen und Untersatz ein Ganzes. Rahmen und Untersatz enthalten in verglasten kleinen Behältern Reliquien. — Ehemals in einem Nonnenkloster S. Donato in Polverosa bei Florenz. Wasserfarbe. Lindenholz, oben abgerundet, h. 0,43, br. 0,23. — Erworben 1875 in Florenz vom Bankier Brini.
143
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria hält das auf ihrem Schöße stehende Kind, das mit beiden Händen ihren Schleier faßt, in der Linken einen Apfel. Dunkler Grund. Maria Halbfig. in T/3 Lebensgr. Tempera. br. 0,33. — Erworben 1829 durch Rumohr.
Pappelholz, h. 0,46,
Piombo. Sebastiano del Piombo. Zeichnet sich Sebastianus Venetus. Nach dem Vater Sebastiano di Francesco Luciani. Venetianische Schule. — Geb. zu Venedig um 1485, f zu Rom den 21. Juni 1547. Schüler Gio. Bellinis, unter dem Einflüsse Giorgiones in Venedig, dann Michelangelos in Rom weiter ausgebildet. Tätig zu Venedig und Rom seit 1511, 1527/28 vorübergehend wieder in Venedig. 234 M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Mit langem braunen Vollbart, etwas nach links gewendet und nach links blickend. In schwarzem Gewand und Barett. Dunkelgrauer Grund. Früher und vielleicht mit Recht für das Bild Pietro Aretinos ausgegeben, mit dem der Künstler in vertraulichem Verkehre stand. Lebensgr. Brustbild. 1829 durch Rumohr.
237
Schieferstein, h. 0,70, br. 0,52. — Erworben
Der tote Christus von Joseph von A r i m a t h i a und M a g d a l e n a b e t r a u e r t . Der Leichnam Christi wird zur Linken von Joseph von Arimathia gehalten, während zur Rechten Magdalena, deren blondes Haar aufgelöst herabfällt, die linke Hand Christi zum Munde führt. Dunkler Grund.
Piombo.
Pisano.
297
Ebenso wird das Seitenstück zu diesem Gemälde, der kreuztragende Christus, das sich noch im Besitze des Herrn Zir zu Neapel befindet, von dessen Vorfahren auch das Berliner Bild erworben wurde, vielleicht eher von einem italienischen Meister vom Ende des 16. Jahrhunderts. Überlebensgr. Halbfig. Schieferstein, h. 1 , 5 5 , br. 1 , 1 3 . — Erworben 1 8 4 1 / 4 2 in Neapel.
B i l d n i s e i n e s E d e l m a n n e s in d e r R i t t e r t r a c h t d e s 259A O r d e n s S a n t J a g o . Mit braunem Vollbart, etwas nach links gewendet und nach rechts blickend. In schwarzem Wams, Barett mit Agraffe und weißer Feder. Auf dem Wams und Mantel das rote Kreuz des Ordens. Die Linke oberhalb des Schwertgriffes in die Hüfte gestützt, in der Rechten die Handschuhe. Grüner Grund.
Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 1 , 1 1 , br. 0 , 9 1 . — Erworben 1 8 7 5 vom Marchese Patrizi in Rom.
B i l d n i s e i n e r j u n g e n R ö m e r i n . Nach links gewendet, 2S9B den Kopf dem Beschauer zugewandt. In reicher Kleidung. Das volle Haupthaar mit einem römischen Kopftuche bedeckt; den pelzgefütterten roten Sammetmantel, der über die linke Schulter fällt, mit der rechten auf der Brust haltend. In der Linken ein Körbchen mit Früchten. Durch das Fenster Ausblick in venetianische Hügellandschaft bei Abendlicht. In der Sammlung zu Blenheim »Raphael« genannt und für das Bildnis der Fomarina, der Geliebten des Künstlers, ausgegeben. Allein schon 1 8 3 5 von Waagen als »Sebastiano del Piombo« erkannt, ebenso von Passavant. — Eine Wiederholung des Bildes, früher und vielleicht jetzt noch in Verona befindlich — alte Kopie? — , ist schon 1657 im Microcosmo della Pittura von Scanelli als hl. Dorothea beschrieben. Das Veroneser Bild befand sich noch 1 8 2 9 zu Verona im Besitze der Signora Cavallini-Brenzoni (jetzt in Casa Persico Citadellaf) und kann also nicht das Bild aus Blenheim sein, das schon 1 7 7 9 dort war (damals in einer von John Boydell herausgegebenen Sammlung von Stichen »nach den hervorragendsten Gemälden in England« veröffentlicht). — Aus der ersten römischen Zeit des Meisters (nach 1 5 1 2 ) . Lebensgr. Halbfig. Pappelholz, h. 0,76, br. 0,60. — Erworben 1885 aus der Sammlung des Herzogs von Marlborough zu Blenheim (s. Scharf, A List of the Pictures in Blenheim Palace, S. 43).
Pisano. Vittore Pisano, gen. Pisanello. Zeichnet sich zumeist Pisanus Pictor, seltener Pisanus. Schule von Verona. — Maler und Medailleur, geb. vermutlich zu S. Vigilio am Gardasee (Gebiet von Verona) um 1380, f im März 1451, vielleicht zu Rom. Tätig vornehmlich zu Verona (da-
Pisano.
298
Poelenburgh.
selbst ansässig bis um 1435), zeitweilig in V e n e d i g (um 1420—1424), in Pavia (wahrscheinlich um 1430), in R o m (um 1 4 3 1 / 3 2 und wohl noch später), in Ferrara (um 1435 und um 1441—1444), in Rimini (1445), in Mailand (vor 1447), in Mantua (um 1439 u n d !447) u n ( l in Neapel (1448/49). 95A
Anbetung der Könige. Vor der Hütte sitzt zur Rechten Maria mit dem K i n d auf dem Schöße. Der älteste K ö n i g ist in die K n i e gesunken und küßt dem Knäblein die Füße. Links hinter ihm stehen die beiden anderen Könige, mit goldenen Gefäßen in den Händen und dicht gedrängt die Männer des Gefolges, zum Teil reich und modisch gekleidet. Mehr links die Pagen auf den reichgeschirrten Pferden ihrer Herren. Hinter der Hütte rechts zwei Kameele mit einem Mohren, auf dem Dachfirst ein Pfau. In der L u f t zwei Falken einen Reiher schlagend. Hintergrund reiche Landschaft. Die Könige und ihre Begleiter scheinen zum Teil Porträtfiguren zu sein; an einzelnen Gewandstücken und an einem Pferdegeschirr sind Devisen in goldenen Lettern angebracht, die auf florentinische Persönlichkeiten hinzuweisen scheinen. An dem Mantel eines neben dem vom Rücken gesehenen Jüngling stehenden Mannes: atttsi Ott U (monde = Zeichen des Orbis terrarum, globus cruciger); am Oberkleid eines neben dem knieenden König stehenden Mannes: grate fttt btt (wahrscheinlich: gräce fait Dieu); an der Kopfbedeckung eines Reiters zur Linken: ttttpo (tempo); an dem Riemenzeug des Schimmels vorn zur Linken: HONIA B O A I N T E N P O R (omnia bona in tempore). Zeichnungen zu der reichgekleideten, vom Rucken gesehenen Figur, zu einigen Tieren und den Vögeln im Codex Vallardi im Louvre. Die Zuweisung an Pisanello ist neuerdings in Frage gestellt, und die frühere Bestimmung auf Pesellino wieder aufgenommen worden. — Sammlung Barker in London, 1 8 7 4 (als »Fra Filippo Lippi« bezeichnet. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,84. — Erworben 1 8 8 0 in Paris.
Pistoia.
S. Gerino, Lionardo.
Poelenburgh. Cornelis van Poelenburgh oder Poelenborch. Holländische Schule. —• Maler und Radierer, geb. zu Utrecht 1586, f daselbst den 12. August 1667. Schüler Abraham Bloemaerts, während eines längeren Aufenthalts in Italien (vornehmlich in R o m um 1 6 1 7 ) unter dem Einflüsse Elsheimers weiter ausgebildet. Tätig zu Utrecht (seit 1627), vorübergehend zu London (1650).
259 B.
Sebastiano del Piombo.
Poelenburgh.
299
Pallaiuolo.
A m a r i l l i s r e i c h t M y r t i l l d e n P r e i s (Szene ausGuarinis 956 Pastor fido II, 1). Amaryllis, von ihren Gespielinnen zur Schiedsrichterin erwählt, welche am besten zu küssen verstände, sitzt zur Rechten auf einer Anhöhe, im Begriffe, dem als Mädchen verkleideten Myrtill, der mit gekreuzten Armen vor ihr steht, den Blumenkranz als Siegespreis aufzusetzen. Rings umher sitzen und stehen ihre Freundinnen zuschauend, weiter zurück links andere tanzend und musizierend. Auf der bewaldeten Höhe in der Ferne zur Linken die Ruinen des Grabmals der Horatier und Curiatier. Vorn links am Boden erlegtes Wild, ein mit Blumen bekränzter Strohhut, Köcher, Bogen und weiter links zwei Jagdhunde. Bez. unten in der Mitte:
OP-
Gegenstück zu No. 9 5 8 (s. Herrn a n S a f t l e v e n ) und mit diesem zu einer Folge gehörig, aus der andere Stücke sich in der Gemäldegalerie zu Sanssouci befinden. Leinwand, h. 1 , 1 5 , br. 1,46. — Königliche Schlösser.
Pollaiuolo. Antonio Pollaiuolo. Eigentlich del Pollaiuolo. Nach dem Vater Antonio di Jacopo (mit dem Zunamen Benci), älterer Bruder Piero Pollaiuolos. Florentinische Schule.— Goldschmied, Maler, Erzbildner und Kupferstecher, geb. zu Florenz 142g (nach Vasari 1426), f zu Rom den 4. Februar 1498. Schüler seines Vaters, des Goldschmieds Jacopo (bis 1459). Tätig in Florenz und Rom (seit 1484). D e r j u g e n d l i c h e D a v i d . Barhaupt, in der Rechten 73A die Schleuder, steht er siegesstolz mit gespreizten Beinen über dem vom Rumpfe getrennten Haupte Goliaths. Hintergrund Architektur. Früher Piero Pollaiuolo genannt. Pappelholz, h. 0,46, br. 0 , 3 4 . Privatbesitz.
—
Erworben
1 8 9 0 aus
Florentiner
Pollaiuolo. Piero Pollaiuolo. Eigentlich del Pollaiuolo, wie sich auch der Künstler selbst zeichnet. Nach dem Vater Piero di Jacopo (mit dem Zunamen Benci). Florentinische Schule. — Goldschmied, Maler und Bildhauet, geb.
300
Paliamolo.
Ponte.
Poorter.
z u F l o r e n z 1443, f v e r m u t l i c h z u R o m ; 1496 als v e r s t o r b e n angeführt (nach Vasari, der Pieros Geburt fälschlich der A n t o n i o s (1429) b a l d f o l g e n l ä ß t , i m A l t e r v o n 65 Jahren). S c h ü l e r A n d r e a d e l C a s t a g n o s , unter d e m E i n f l ü s s e s e i n e s Bruders Antonio weiter ausgebildet. T ä t i g vornehmlich in F l o r e n z , e i n i g e Z e i t in S a n G i m i g n a n o u n d v i e l l e i c h t a u c h in R o m . 73
Verkündigung Mariae. In e i n e m w e i t e n Prunkg e m a c h e , d a s s i c h i m M i t t e l g r u n d in z w e i R ä u m e teilt, sitzt z u r R e c h t e n auf p r ä c h t i g e m , m i t E d e l s t e i n e n v e r z i e r t e m S e s s e l M a r i a u n d n i m m t mit ü b e r d e r B r u s t g e k r e u z t e n H ä n d e n d i e B o t s c h a f t d e s l i n k s v o r ihr k n i e n d e n E n g e l s e n t g e g e n . I n d e m G e m a c h e r e c h t s ein r e i c h v e r z i e r t e s B e t t , i m G r u n d e ein a n d e r e s k l e i n e s G e m a c h , in d e m k n i e n d drei E n g e l mit Geige, O r g e l und L a u t e musizieren. D u r c h die beiden B o g e n f e n s t e r A u s b l i c k auf d i e S t a d t F l o r e n z u n d d a s Arnotal. Der Entwurf wird zumeist Antonio, die Ausführung dagegen Piero zugeschrieben. Vgl. Jahrb. d. k. pr. Ksts. XV, S. 232. Pappelholz, h. 1,50, br. 1,74. — Sammlung Solly, 1821. P o n t e . Francesco da Ponte, g e n . Bassano. V e n e t i a n i s c h e S c h u l e . — G e b . z u B a s s a n o d e n 26. J a n u a r 1549, f z u V e n e d i g d e n 4. J u l i 1592. S c h ü l e r u n d G e h ü l f e seines V a t e r s Giacomo. T ä t i g zu Bassano und v o r n e h m l i c h zu V e n e d i g (seit e t w a 1580).
314
Der barmherzige Samariter. D e r Samariter verbindet das B e i n des v e r w u n d e t links v o r ihm liegenden Israeliten. R e c h t s e i n E s e l u n d ein H u n d . In d e r F e r n e der seines W e g e s ziehende Levit. W a l d i g e Berglandschaft. Eine bei den Bassani häufig vorkommende Darstellung, der wohl ein Original von der Hand Giacomos zugrunde liegt (wahrscheinlich das in den k. k. Hofmuseen zu Wien befindliche Gemälde). Leinwand, h. 0,60, br. 0,89. — Königliche Schlösser. Pontormo.
S. Carrucci.
P o o r t e r . Willem de Poorter. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — G e b . z u H a a r l e m (?) u n d d a s e l b s t n o c h n a c h 1645 t ä t i g . Schüler R e m b r a n d t s m u t m a ß l i c h s c h o n in L e i d e n (also i n d e r Z e i t z w i s c h e n 1627 u n d 1630). T ä t i g zu H a a r l e m (zuerst 1635 erwähnt.
Poorter.
Porcellis.
Porta.
30I
G e f a n g e n n a h m e S i m s o n s . Zur Linken Simson, im 820A Schöße Delilas eingeschlafen. Ein Philister ist im Begriff, ihm das Haar abzuschneiden, ein anderer kniet vorn mit Ketten, die er Simson anlegen will. Hinter dieser Gruppe ein vornehmer Philister in orientalischer Tracht, verschiedene Krieger und ein junger Neger mit einem Hunde. Rechts im Grunde des weiten Raumes eine Gruppe anderer Krieger. Links hinter Delila ein Tisch mit den Resten eines Mahles. Bez. am Tiirsturz:
W . D - p
Eichenholz, h. 0,50, br. 0,62. — Erworben 1873 in Berlin aus dem Besitze des Restaurators Schmidt.
Porcellis. Jan Porcellis. Holländische Schule. — Maler und Radierer von Seestücken, geb. zu Rotterdam (um 1580?), f den 29. Januar 1632 in Soeterwoude bei Leiden. Vermutlich von Adam Willaerts beeinflußt, heiratet 1605 zu Rotterdam, 1615 zu Antwerpen tätig, woselbst er 1617 als Meister in die Lukasgilde aufgenommen wurde, alsdann in Haarlem (nachweisbar von 1622—1628) und in Soeterwoude. S c h i f f e auf d e r See. Auf leicht bewegter See vorn 832A zur Linken ein kleines Segelschiff, weiter zurück ein zweites. Rechts vorn ein Segelboot. In der Ferne wird der Strand sichtbar. Bez. auf einer Planke vorn rechts: Eichenholz, h. 0,22, br. 0,18. — Erworben 1846.
Porta. S. Bartolommeo. Porta. Guiseppe Porta, gen. Salviati (nach seinem Lehrer Francesco Salviati). Venetianische Schule. — Geb. um 1520 zu Castel nuovo bei Garfagnana, f um 1575 zu Venedig. Tätig in Rom und Venedig. B i l d n i s e i n e s j u n g e n E d e l m a n n e s . Etwa im Alter 339A von vierzehn Jahren, von vorn gesehen, mit geringer Wendung nach rechts. In rotem geschlitzten Wamms, darüber ein schwarzseidener Mantel mit dem Kreuze des Malteserordens. Grauer Grund. Früher irrtümlich dem Francesco Rossi de' Salviati zugeschrieben. — Auf der Rückseite steht zweimal der Name Salviati (einmal auf
302
Porta.
Pot.
Potter.
einem aufgeklebten Papierblatt in der Schrift des 16. und ein zweites Mal auf dem Holz in der des 1 7 . Jahrhunderts). Unser Bild scheint eine W i e d e r h o l u n g in kleinerem Maßstabe nach einem Porträt in L e b e n s größe, das Sir Frederik C o o k in Richmond unter dem N a m e n Tizians besitzt. K l . Kniestück. Nußbaumholz, h. 0,18, br. 0,14. — E r w o r b e n 1880 in Mailand.
Pot. Hendrik Gerritsz. Pot. Holländische Schule. — Geb. um 1585 in Haarlem, f Anfang Oktober 1657 in Amsterdam. Schüler Karel van Manders und beeinflußt von Frans Hals. Tätig in Haarlem, einige Zeit in London (1632). 1486 L u s t i g e G e s e l l s c h a f t . In einem Gemach, an dessen Rückwand Landschaften und ein Spiegel hängen, sitzen an einem mit grünem Teppiche bedeckten Tische drei jugendliche Paare, trinkend und rauchend. Hinter dem links sitzenden Paare steht ein junger Mann, weiter gegen die Mitte eine alte Frau, eine Zinnkanne in der Hand. Zuäußerst rechts am Boden ein kupfernes Becken, ein Hund und eine Katze. Bez. an einem S c h e m e l : Eichenholz, h. 0,35, br. 0,53. — von Jakob W i l h . Mossner.
1486A
Erworben 1875, als Vermächtnis
D e r S t r e i t u m d i e E r b s c h a f t . In einem Zimmer, das vorn eine hochgeraffte violette Stoffgardine abschließt, liegt rechts in halboffenem Sarg ein Toter. Seine Angehörigen, die Witwe, der Sohn und zwei Töchter, streiten sich um den Nachlaß an Geld, Kostbarkeiten und Büchern, der teils auf einem großen Tische mit grüner Decke aufgestapelt ist, teils am Boden umherliegt. Während die Witwe mit gierigen Händen nach den Geldstücken greift, hat der Sohn die eine Schwester an den Haaren gepackt, wird aber von der anderen Tochter hinterrücks zurückgerissen. Eichenholz, h. 0,50, br. 0,72. — Erworben 1891, als Geschenk v o n Prof. Dr. K n y .
Potter. P a u l u s Potter. Holländische Schule. — Maler und Radierer von Tieren und Landschaften, getauft den 20. November 1625 zu Enkhuizen, begraben zu Amsterdam den 17 Januar 1654. Schüler seines Vaters Pieter in Amster-
Potter.
Pourbus.
303
dam und Jacob de Wets zu Haarlem. Tätig zu Delft (1645 bis 1648, 1646 in die Gilde aufgenommen), im Haag (1649 in die Gilde eingetreten) und in Amsterdam (seit 1651). A u f b r u c h z u r J a g d im » B o s c h « b e i m H a a g . Auf 872A der vom Haag zum Huis im Bosch führenden Allee fährt im Mittelgrunde links eine Karossse, von sechs Schimmeln gezogen. Im Vordergründe, von der Meute der Jagdhunde umgeben, zwei Männer mit Jadfalken und Jäger zu Pferde. Ihnen begegnen einige Kühe, die ein Hirt von rechts herantreibt. Bez. links unten:
E i n e alte, nicht eigenhändige W i e d e r h o l u n g in der Galerie zu Dresden. — Sammlungen Prinz Conti, Herzog v o n Choiseul, Fürst Radziwil, W o m b w e l l , Stevens. L e i n w a n d , h. 0,60, br. 0,76. — S a m m l u n g Suermondt, 1874.
Potter. Pieter S y m o n s z . Potter. Holländische Schule. — Geb. zu Enkhuizen 1597, begraben den 4. Oktober 1652 zu Amsterdam. Als Maler von Sittenbildern und Stilleben unter dem Einflüsse der Schule des Frans Hals ausgebildet, als Landschafter mehr den italienisierenden Meistern wie Uijtenbroek, Lastman u. a. folgend. Tätig zu Enkhuizen, zu Leiden (1627—1630) und zu Amsterdam (seit 1631); einige Zeit auch im Haag (1647). S t i l l e b e n (sog. V a n i t a s ) . Auf einem Tisch ein großer 921A Globus, davor durcheinander liegend verschiedene Bücher, Urkunden, ein Totenkopf, Stundenglas, Schlapphut, umgestürzter Krug und Glas. Links auf der Tischdecke ein Kohlenbecken und ein paar Tonpfeifen. Grauer Grund. Bez. auf einem Eichenholz, h. 0,27, br. 0,35. —
S a m m l u n g Suermondt,
1874.
Pourbus. Frans P o u r b u s d. A. Niederländische Schule. —• Geb. zu Brügge 1545, f zu Antwerpen den 19. September 1581. Schüler seines Vaters Peeter und seit 1562
Fourbus.
304
Poussin.
des Frans Floris, tätig zu Brügge und vornehmlich zu Antwerpen (wohl seit 1562; daselbst 1569 als Meister in die Lukasgilde aufgenommen; in demselben Jahre Meister zu Brügge). 683 M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Mit Spitzbart, etwas nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzer Kleidung und schmaler Fraise. Dunkler Grund.
- E
Bez :
Tourbus
~fe,
Gegenstück zu No. 686. Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, oval, h. 0 , 4 3 , br. 0 , 3 1 . — Königliche Schlösser.
686
W e i b l i c h e s B i l d n i s . Nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzer Haube und pelzgefüttertem schwarzem Kleide, mit hohem schmalem Halskragen. Dunkler Grund.
Bez.: jr
Poarius
Je
Gegenstück von No. 6 8 3 . Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,56, br. 0,48. — Schlösser.
Königliche
Poussin. Gaspard Poussin. S. Dughet. Poussin. Nicolas Poussin. Französische Schule. — Geb. in Villers bei Les Andelys (Normandie) im Juni 1594, f zu Rom den 19. November 1665. Schüler des Quinten Varin, zu Paris des Ferdinand Elle und George Lallemand, in Rom unter Dominichino und durch Studien nach Raphael und nach der Antike ausgebildet. Tätig zu Paris (von 1618 bis Ende 1623 und wieder von 1640—1642 als »Peintre du Roy«) und vornehmlich zu Rom. 463
L a n d s c h a f t m i t J u n o und d e m g e t ö t e t e n A r g u s . Juno, rechts unter hohen Bäumen kniend, hält den Pfau auf ihrem Schoß und überträgt auf seinen Schweif die hundert Augen des getöteten Argus, der mit abgeschlagenem Haupte rechts neben ihr liegt. Zuäußerst rechts Junos Wagen. Links J o als weiße Kuh, in ängstlicher Bewegung. Oben in der Luft der nach vollbrachter Tat enteilende Merkur. Zur Linken unter einer Baumgruppe an
Poussin.
305
einen Felsstein gelehnt eine r u h e n d e N y m p h e , d e r ein kleiner Genius ein F ü l l h o r n mit F e l d b l u m e n d a r b r i n g t , w ä h r e n d ein a n d e r e r B l u m e n pflückt. Z u ä u ß e r s t links steht eine zweite N y m p h e an d e n Felsen gelehnt. I m M i t t e l g r u n d e felsiges mit L a u b h o l z b e s t a n d e n e s Gelände, in d e r F e r n e rechts Gebirge. Aus der früheren Zeit des Meisters. Leinwand, h. 1,20, br. 1,95. — Sammlung Giustiniani,
1815.
J u p i t e r a l s K i n d v o n d e r Z i e g e A m a l t h e a g e - 467 n ä h r t . E i n e N y m p h e , links a m B o d e n k a u e r n d , läßt d e n in ihrem A r m e r u h e n d e n kleinen J u p i t e r aus e i n e m Gefäße trinken. E i n k n i e n d e r Satyr melkt die rechts s t e h e n d e Ziege Amalthea. Eine zweite auf" e i n e m Felsen sitzende N y m p h e e n t n i m m t einem Bienenstock eine H o n i g w a b e . Hintergrund Landschaft. Nach der antiken Sage nährten die Nymphen Adrastea und Ida auf der Insel Kreta den kleinen Jupiter mit der Milch der Ziege Amalthea und mit Honig. — Eine andere Darstellung des Gegenstandes von der Hand des Meisters im Dulwich-College bei London. Leinwand, h. 0,97, br. 1 , 3 3 . — Königliche Schlösser.
H e l i o s u n d P h a e t o n m i t S a t u r n u s u n d d e n v i e r 478 Jahreszeiten. Zur R e c h t e n Helios, v o m Tierkreis umgeben, auf Wolken t h r o n e n d , mit d e r L i n k e n auf die L y r a gestützt. Vor ihm kniet b i t t e n d sein S o h n P h a e t o n , rückwärts auf den S o n n e n w a g e n d e u t e n d . N e b e n d e m W a g e n zwei H ö r e n mit Schmetterlingsflügeln, die eine ein Sonnenroß f ü h r e n d . N e b e n H e l i o s der Frühling, eine j u g e n d l i c h e w e i b l i c h e Gestalt, Blumen s t r e u e n d , von drei Genien ums c h w e b t ; mehr links der S o m m e r , eine auf W o l k e n sitzende F r a u , die in den H ä n d e n einen Spiegel hält, ihr zur Seite Getreidegarben. U n t e r h a l b zur L i n k e n der Winter, ein k a u e r n d e r Greis, zwischen zwei K o h l e n b e c k e n ; zur R e c h t e n , i h m gegenüber, der H e r b s t als t r u n k e n s c h l a f e n d e r Satyr, n e b e n i h m ein Füllhorn mit F r ü c h t e n . In der Mitte, die Zeit vorstellend, der g r a u b ä r t i g e geflügelte Saturnus in rascher Bewegung u n d d e n Stein zum M u n d e f ü h r e n d . Hintergrund Himmel. Leinwand, h. 1,22, br. 1 , 5 3 . — Königliche Schlösser.
L a n d s c h a f t a u s d e r r ö m i s c h e n C a m p a g n a m i t 478A M a t t h a e u s u n d d e m E n g e l . A m T i b e r u f e r sitzt u n t e r antiken T r ü m m e r n Matthaeus, d a s E v a n g e l i u m auf einem Verz. d. Gemälde.
20
306
Poussin.
Previtali.
Procaccini.
Blatte niederschreibend. Der Engel steht neben ihm, Blatt haltend und mit der Rechten darauf deutend.
das
Freie Darstellung des Tibertals bei Acqua acetosa; die Stelle, die dem Künstler das Motiv gab, ist noch heute zu erkennen (außerhalb des Bildes vorn rechts das Brunnenhaus Berninis, links hinter der Baumgruppe der Monte Mario). Leinwand, h, 0,96, br. 1 , 3 2 . — Erworben 1 8 7 3 aus dem Palazzo Sciarra zu Rom.
Previtali. Andrea PreVitali. Zeichnet sich Andreas Bergomensis und Andreas Previtalus, auch Andreas Cordelle agi (bei Vasari Cordegliaghi). Schule von Bergamo. — Geb. zu Bergamo um 1470—1480, f daselbst angeblich den 7. November 1528. Schüler Gio. Bellinis, später namentlich von Cima und Lorenzo Lotto beeinflußt. Tätig zu Venedig und Bergamo (vornehmlich von 1511 bis zu seinem Ende). 39 M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . Maria legt, das segnende Kind aui dem Schoß haltend, die Rechte auf das Haupt eines hl. Bischofs, dessen Kopf in Seitenansicht links unten sichtbar ist. Rechts von Maria die hl. Katharina, links die hl. Magdalena und der Apostel Paulus. Vor den Figuren eine Brüstung. Hintergrund bergige Landschaft. 45
Halbfig. etwas unter Lebensgr. Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Pappelholz, h. 0,68, br. 0,84. —
V e r l o b u n g d e s C h r i s t k i n d e s m i t d e r hl. K a t h a r i n a . Das Christkind, auf dem Schöße der Maria sitzend, steckt mit der Rechten den Ring an die linke Hand der rechts stehenden Katharina. Zur Linken neben Maria der Apostel Petrus. Hintergrund bergige Landschaft. Das Bild stimmt stilistisch überein mit dem ehemals in der Sammlung Eastlake zu London befindlichen mit dem Namen Andreas Cordelleagi bezeichneten Bilde. Halbfig., etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,57, br. 0,79. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Procaccini. Giulio Cesare Procaccini. Schule von Bologna. — Maler und Radierer, geb. 1548 (?) zu Bologna, f zu Mailand um 1626. Schüler seines Vaters Ercole; angeblich eine Zeitlang in der Akademie der Carracci zu Bologna, dann durch Studien nach Correggio, in Rom nach Raphael, in Venedig nach Tintoretto weiter ausgebildet. Tätig in Bologna und Mailand, einige Zeit in Genua.
Procaccini.
Raoux.
Ravesteijn.
307
Der T r a u m Josephs. Den schlafend zur Rechten 355 sitzenden Joseph mahnt der herabschwebende Engel zur Flucht nach Ägypten. Im Hintergrunde links nährt Maria das in der Wiege sich aufrichtende Kind. Eine alte Kopie in der Galerie zu Nîmes. Pappelholz, h. 0,40, br. 0,28. — Königliche Schlösser.
Raffaellino. S. Garbo. Raffaello. S. Santi. Raibolini. S. Francia. Raoux. Jean Raoux. Französische Schule. — Geb. zu Montpellier 1677, f zu Paris 1734. Schüler des Jean Ranc in Montpellier, dann des Louis de Boullogne zu Paris. Tätig nach einem längeren Aufenthalt in Italien zu Paris. C e p h a l u s und P r o c r i s . Der unter Bäumen verwundet 498A zusammengebrochenen Procris sucht Cephalus, der sich über sie beugt, mit ihrem Hemd das Blut zu stillen. Vor ihnen der verhängnisvolle Speer, weiter zurück ein ruhender Hund. Waldige Landschaft. Leinwand, h. 0,36, br. 0,28. — Erworben
1865.
Ravesteijn. Jan Antonisz. van Ravesteijn oder Ravestijn. Holländische Schule. — Bildnismaler, geb. 1572 (?) im Haag, f daselbst den 21. Juni 1657. Tätig im Haag (seit dem 17. Februar 1598 Mitglied der Lukasgilde). B i l d n i s d e s H e r r n R e y n i e r P a u w v a n N i e u w e r k e r k 757A (1512—1652). In jungen Jahren, mit blonden Locken. Etwas nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. In schwarzseidenem Rock mit geschlitzten Ärmeln und flach anliegendem Spitzenkragen. Grauer Grund. Auf einem Zettel aui der Rückseite in der Schrift des vorigen Jahrhunderts: . . . Herr van niwerkerk Getrout met Maria Jonkhey, und: Ravestyn Pinx, 1 6 3 3 . Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,64, br. 0,48. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
M ä n n l i c h e s B i l d n i s . In älteren Jahren. Etwas nach 757B rechts gewendet und den Beschauer anblickend. Ein schwarzes Käppchen bedeckt das lange dunkle Haar. In schwarzem Gewand und Mantel, die Rechte auf die Brust gelegt. Grauer Grund. Bez. rechts im Grunde :
20*
3O8
i
Ravesteijn.
Rembrandt.
a/u-cd
Auf der Rückseite in alter Schrift der Name Sweerts de Landas (noch jetzt existierende freiherrliche Familie in Holland). Halbfig. in Lebensgr. Eichenholz, h. 0,73, br. 0,53. — Erworben 1875 als Vermächtnis des Herrn Mossner.
Rembrandt. Rembrandt Harmensz. van Rijn. Holländische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Leiden den 15. Juli 1606, begraben zu Amsterdam den 8. Oktober 1669. Schüler Jacob van Swanenburghs zu Leiden, dann Pieter Lastmans zu Amsterdam. Tätig zu Leiden und vornehmlich zu Amsterdam (seit Ende 1631). 802 Simson bedroht seinen Schwiegervater, der ihm d i e F r a u v o r e n t h ä l t . Vor seinem Hause steht Simson in reicher orientalischer Tracht, das wallende Haar von einem Diadem zusammengehalten. Mit der geballten Rechten droht er seinem rechts aus einem Fenster schauenden Schwiegervater. Hinter ihm zwei Mohrenknaben, die eine kleine Truhe tragen. (Buch der Richter, 15.) Bez. rechts am Pfeiler wie umstehend: Die letzte Ziffer, die durch eine alte Rentoilage beschädigt ist, ist als 5 zu lesen. Letztere Zahl steht in Einklang mit dem Charakter und der Behandlung des Bildes. — Eine alte Kopie befand sich in der Sammlung des Herzogs von Hamilton zu Hamilton Palace in Schottland, jetzt im Privatbesitze zu Montreal. Lebensgr. Kniestück. Leinwand, h. 1,56, br. 1,29. — Königliche Schlösser (Oranische Erbschaft, 1676).
805
D i e F r a u d e s T o b i a s m i t d e r Z i e g e . Inmitten einer Hütte, in die durch ein großes Fenster links das Abendlicht fällt, sitzt der alte Tobias an einem offenen Feuer und ver-
Rembrandt.
309
weist seiner Frau den Diebstahl der Ziege, die sich durch ihr Meckern verraten hat. Bez. rechts unten:
Genti pan Gegenstück zu No. 806. — Eine Zeichnung dazu in der Albertina zu Wien. Unbekanntes ausländisches Holz, h. 0,20, br. 0,27. — Königliche Schlösser.
D e r T r a u m J o s e p h s . Den schla- 806 fend dasitzenden Joseph mahnt ein lichtumflossener Engel zur Flucht nach Ägypten. Weiter vorn rechts auf einem Strohbündel lagert Maria mit dem Kinde; daneben der Kopf eines Rindes. Bez. unten auf einem Brette:
Gegenstück von No. 805. — Eine Zeichnung dazu im kgl. Kupferstichkabinet zu Berlin, eine zweite im Privatbesitze zu Göttingen. Unbekanntes ausländisches Holz, h. 0,20, br. 0,27. — Königliche Schlösser.
S e l b s t b i l d n i s . Mit langem Haar, 808 nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. Im Sammetbarett mit grüner Feder, um den Hals einen eisernen Halskragen, über dem. grauen Mantel eine goldene Kette. Grauer Grund. 1 6 3 3 oder 1 6 3 4 gemalt. Lebens.gr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,55, br. 0,46. — Königliche Schlösser.
S e l b s t b i l d n i s . Mit starkem locki- 810 gern Haar und keimendem Schnurrbarte.
3io
Rembrandt.
Nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In Sammetbarett, Mantel, Pelzkragen und grünlichem Halstuche. Grauer Grund. Bez. rechts unten:
Qvnßmmft f Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,57, br. 0,46. — Königl. Schlösser.
811
Moses zerschmettert die G e s e t z e s t a f e l n . Moses, in langem weißem Rock und wallendem Mantel, im Begriffe, die hoch erhobenen ehernen Tafeln, in die mit goldener Schrift die zehn Gebote eingegraben sind, an einem Felsen zu zertrümmern. Hintergrund die Felsen des Sinai. Bez. rechts unten wie nebenstehend. Lebensgr. Kniestück. Leinwand, h. 1,67, br. 1 , 3 5 . — Königl. Schlösser.
811A
D e r M a n n mit d e m G o l d h e l m . (Rembrandts Bruder, geb. 1597 oder 1598, f 1654). In vorgerücktem Alter, etwas nach rechts gewendet und niederblickend. Mit kurz gehaltenem weißem Schnurrbart und kleinem Kinnbart. Auf dem Haupt einen prächtigen
Rembrandt.
Renaissancegoldhelm, Dunkler Grund.
um
den
Hals
3 "
einen
Eisenkragen.
Um 1 6 5 0 gemalt. — Stammt aus Schweizer Privatbesitz. Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h. 0,67, br. 0,50. — Erworben 1 8 9 7 aus dem Londoner Kunsthandel. — E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m s - V e r eins.
R e m b r a n d t s G a t t i n S a s k i a . Etwas nach links ge- 812 wendet und den Beschauer anblickend. In hoher Pelzmütze, die mit einer von Agraffen gehaltenen Perlenschnur geziert ist, und offenem, auf die Schultern fallendem Haar. Um den Hals ein Perlenband, über den Schultern eine breite gedrehte Goldkette. Mit der Linken den Mantel zusammenhaltend. Dunkler Grund. Bez. rechts über der Schulter:
Saskia van Ulenburgh, Tochter des Predigers Rombertus van Ulenburgh, mit der sich Rembrandt am 22. Juni 1 6 3 4 vermählte, starb bereits im Jahre 1 6 4 2 . Wahrscheinlich hatte also der Künstler dieses Bildnis bei ihrem Tode noch nicht vollendet und führte es erst im zu folgenden Jahre, 1643, Ende. Lebensgr. Brustbild. Mahagoniholz, h. 0,72, br. 0,58. — Königliche Schlösser.
R a u b d e r P r o s e r p i n a . Pluto mit der geraubten Pro- 823 serpina, die er in beiden Armen gepackt hält, auf seinem von feurigen Rappen gezogenen Wagen in die Tiefe tauchend. Die Gespielinnen, bemüht, Proserpina an ihrem langen Mantel zurückzuhalten, werden durch die blumige Wiese neben dem Wagen hergeschleift. Eine Zeitlang Jan Joris van Vliet, einem Schüler Rembrandts, zugeschrieben; allein in den alten Inventaren, die bis auf den Prinzen
312
Rembrandt.
Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien zurückführen, »Rembrandt« genannt und durch die neuere Forschung (auch schon von Waagen) mit Recht dem Meister zurückgegeben, für dessen Jugendzeit (um 1 6 3 2 ) das Bild durchaus charakteristisch ist. — E i n ähnliches bezeichnetes und 1632 datiertes Werk, der Raub der Europa, wurde mit der Sammlung des Herzogs von Morny 1865 versteigert und ist jetzt im Besitze der Duchesse de Broglie zu Paris. Eichenholz, h. 0,83, br. 0,78. — Königliche Schlösser. (Oranische Erbschaft 1676.)
828
Jakob mit dem Engel. Der Engel in langem weißem Gewände, mit ausgebreiteten Flügeln, stemmt seih rechtes Bein und die linke Hand in die Seite des vor ihm stehenden Jakob, um ihm die Hüfte auszurenken, während er mild auf ihn herabblickt. Unbestimmter bräunlicher Grund. Bez. rechts unten wie nebenstehend. Die Bezeichnung, wahrscheinlich aus dem früher größeren Bilde ausgeschnitten, ist eingesetzt. — Aus der späteren Zeit des Meisters, um 1660. Lebensgr. Kniestück. Leinwand, h. 1,37, br. 1 , 1 6 . — Sammlung Solly, 1821.
828A
Bildnis eines Rabbiners. Mit grauem Vollbart. Von vorn gesehen und auf den Beschauer blickend. In breitem schwarzem Barett und dunklem pelzgefüttertem Mantel, um den Hals eine goldene Kette. In einem
812.
Rembrandt van Rijn.
Rembrandt.
313
LeHinsessel sitzend, mit der Linken den Mantel zusammenhalttend. Graubrauner Grund. Bez. links unten:
Samumlungen W . Beckford zu Fonthill Abbey, 1 8 2 0 ; Durand-Duclos, Pariss 1 8 4 7 ; I. Nieuwenhuis, 1 8 5 4 ; Theodore Patureau, Paris 1 8 5 7 . ILebensgr. Kniestück. Leinwand, h. i , i o , br. 0,82. — Sammlung Suerrmondt, 1 8 7 4 .
] B i l d n i s d e r H e n d r i c k j e S t o f f e l s . Etwas nach links 828B g e w e n d e t und den Beschauer mit geneigtem Kopfe anblicikend, lehnt sie auf der Fensterbrüstung und hält mit der Rechten den Griff des geöffneten Flügels. In rotem pelzzverbrämtem Mantel, Häubchen von goldbesetzten Bänderrn, mit Perlohrringen und Perlarmband. Dunkler Grund. j A u s der späteren Zeit des Meisters (um 1 6 5 8 / 5 9 ) . — Hendrickje StoffTels lebte in den fünfziger und sechziger Jahren in Rembrandts Hauss. ILeinwand, h. 0,86, br. 0,65. — Erworben 1 8 7 9 in Paris.
I M i n e r v a . Die Göttin sitzt, im Profil nach links, den 828C mit einem Olivenzweig bekränzten Kopf halb nach vorn gedireht, in reicher phantastischer Tracht auf einem Stuhl. Auf ; dem Tisch verschiedene Folianten, Laute und Harnisch, an (der Wand eine Trophäe, bestehend aus Helm, Schild mit Medusenhaupt und Schwert. Grund die dunkle Wand des Gemachs. IBez. ganz rechts in der Mitte (einige noch zur Bezeichnung höremde
ge-
Rembrandt.
314
Jugendwerk des Meisters (um 1 6 3 1 ) . — Im Verzeichnisse der aus den Königlichen Schlössern ausgewählten Bilder als »Minena von R e m brandt« angeführt; nach Eröffnung der Galerie unter dem Namen »Ferdinand Bol« kurze Zeit aufgestellt. Eichenholz, h. 0,59, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
828D
D e r G e l d w e c h s l e r . Hinter einem Tische sitzt ein alter Geldwechsler mit Brille, zwischen den f i n g e r n der Rechten eine Münze haltend, die er an der F h m m e eines Leuchters aufmerksam betrachtet. Auf dem Tische B ü c h e r , Dokumente, eine Goldwage und Münzen. Im G r u n d ein geöffneter Schrank und ein Ofen. Bez. links auf einem Buche: >
Von besonderem kunstgeschichtlichem Interesse, da das Bild neben dem »Paulus« der Stuttgarter Galerie das früheste bezeichnete Gemälde des Meisters ist. Eichenholz, h. 0 , 3 2 , br. 0,42. — Als Geschenk von Sir J . C . Robinson in London 1 8 8 1 durch Ihre Majestät Kaiserin Friedrich der Gemäldegalerie überwiesen.
828E
S u s a n n a u n d d i e b e i d e n A l t e n . Der jüngere der beiden Richter sucht Susanna, die nackt die Stufen zum Bassin herabsteigt, das Linnen, mit dem sie ihren Schoß verhüllt, fortzureißen. Weiter zurück der zweite Richter, eben aus dem Eingange der Grotte hervortretend, mit der Linken auf einen Stock gestützt, mühsam heranhinkend. Auf der Steinbrüstung rechts das reiche Gewand Susannas. Hintergrund Park mit Renaissancepalast u n d turmartigem romanischem Kastell dahinter. Bez. rechts unten:
828 B.
Rembrandt van Rijn.
Rembrandt.
315
V i e l l e i c h t das Bild, Susanna darstellend, das Adriaen Banck im Jahre 1647 f ü r 500 Gulden von Rembrandt kaufte. V g l . Oud Holland 1885, S. 92. A u s g e f ü h r t e Studie zur Figur der Susanna, ohne die beiden Alten, aber dlurch die eigentümliche Beleuchtung und die u m g e b e n d e L a n d schaft zu einem selbständigen Bilde gestaltet, im L o u v r e ( S a m m l u n g L a Caize); eine zweite Studie, Susanna bis zur Brust, im Besitze des H e r r n L é o n Bonnat zu Paris (früher in der S a m m l u n g His de la Salle). Zeichnungen und Skizzen zum Bilde in der S a m m l u n g v. Beclkerath in Berlin u. a. a. O. — D i e bekannte L e g e n d e von Susanna, der Gemahlin des Jojakim, die v o n den Richtern im Bade überfallen w u r d e , steht im Zusammenhange mit der Geschichte des Propheten Daniel. D e r Geschichte Daniels ist auch der Gegenstand des folgenden B i l d e s entnommen; der romanische Turm, ein T e i l des Palastes in Susan, kehrt dort wieder. — Das Bild béfand sich im 18. Jahrhundert in d e r S a m m l u n g von Sir Joshua Reynolds, der in seinen Schriften (The W o r k s of Sir J. R., London 1809, II. 344) das Bild rühmt. Bei dem Verkaufe dieser Sammlung g i n g es 1 7 9 5 in den Besitz der Familie B a r o n e t Lechmere in the Rhydd über, woselbst es b i s in die neueste Zeit verblieb. E i c h e n h o l z , h. 0,76, br. 0,91. —
E r w o r b e n 1883 in Paris.
D i e V i s i o n D a n i e l s . Links an dem steilen Ufer eines 828F Baches ist Daniel in die Knie gesunken. Er horcht scheu auf d e n Engel, der mit ausgebreiteten Flügeln hinter ihm steht und ihm jenseits des Baches die Erscheinung des Ziegen-
3i6
Rembrandt.
bockes mit dem wunderbaren Gehörn deutet. Hintergrund Gebirgslandschaft mit einem romanischen Rundbau, dem Palaste von Susan. Rembrandt hat aus dem 8. Kapitel des Propheten Daniel den Moment zur Darstellung gebracht, da der E n g e l Gabriel erscheint, den in Ohnmacht zur E r d e gesunkenen Daniel wieder aufrichtet und ihm auf göttliches Geheiß das Gesicht von dem W i d d e r und dem Z i e g e n b o c k auslegt (danach bedeutete der Widder, »vor dem kein andres Tier bestehen konnte«, die K ö n i g e in Medien und Persien, der Ziegenb o c k aber mit dem großen Horn, das aus den kleineren Hörnern immer mächtiger emporwuchs und mit dem der B o c k nach der Vernichtung des Widders die W e l t zu zerstören drohte, den K ö n i g von Griechenland). — D i e Entstehung des Bildes ist um 1650 zu setzen. — D i e Skizze befindet sich im Besitze des Herrn L é o n Bonnat zu Paris. — D a s Bild stammt, wie die Susanna, aus den Sammlungen Reynolds und Lechmere, s. No. 828E. L e i n w a h d , h. 0,96, br. 1,16. —
828H
Erworben 1883 in Paris.
J o s e p h w i r d b e i P o t i p h a r v o n d e s s e n F r a u verk l a g t . Neben einem reichen Himmelbette sitzt Potiphars Weib, mit sprechender Gebärde Joseph, der jenseits des Bettes steht, bei ihrem Gatten verklagend. Zu ihren Füßen der grünliche Mantel Josephs. Bez. über dem Mantel Josephs:
(Membran Ein w e n i g verschiedenes Bild mit demselben G e g e n s t a n d in der Eremitage zu St. Petersburg ( 1 6 5 4 und 1655 datiert); eine Z e i c h n u n g dazu in der Pinakothek in München. — Sammlung Sir John Neeld in Grittieton House. L e i n w a n d , h. 1,10, br. 0,87. — E r w o r b e n 1883 in Paris.
828J
D e r A l t e m i t d e r r o t e n M ü t z e . Mit vollem grauem Bart und hoher roter pelzgefütterter Mütze. In einem Lehnsessel sitzend, leicht nach links gewendet. Die rechte Hand
828 H.
Rembrandt van Rijn
Rembrandt.
auf die Seitenlehne des Sessels einen Stock. Dunkler Grund.
317
stützend,
in der Linken
Studie aus Rembrandts späterer Zeit (um 1655). Leinwand, h. 0,51, br. 0,37. — Erworben 1890 in London.
Predigt J o h a n n i s des Täufers. Auf einer Er- 828K höhung des Erdreichs steht predigend der Täufer, indem er sich mit lebhafter Gebärde zu dem zahlreich versammelten, bunt durcheinander gewürfelten Volke wendet. Unter den Zuhörern, die der Predigt mit verschiedenen Empfindungen folgen, einige Bildnisse, so, zu Füßen des Täufers, der Kopf des Malers, rechts neben ihm seine Mutter. Hintergrund bergige Landschaft im Dämmer mit Aquädukt und einer Säule mit einer römischen Kaiserbüste. Das Bild ist ein sog. »groutje«, d. h. grau in grau gemaltes Bild (Vorlage für einen Stich, der indessen nicht ausgeführt zu sein scheint). Ursprünglich kleiner in den Maßen, ist es vom Künstler ringsum um etwa 10 cm vergrößert und in skizzenhafter Weise erweitert worden. Entstanden 1635 oder 1636; ehemals in der Galerie des Bürgermeisters Jan Six, 1702 an dessen Neffen Pieter versteigert. Im Anfange des vorigen Jahrhunderts beim Kardinal Fesch, seit 1845 beim Earl of Dudley. Vgl. Bode, Jahrb. der k, pr. Ksts. XIII S. 213fr. Ausgestellt 1857 in Manchester. Rembrandt hat einen schwerfälligen Barockrahmen zu dem Bild entworfen, Federskizze in der Sammlung Bonnat zu Bayorme (Lippmann, No. 172A). Leinwand auf Eichenholz, h. 0,62, br. 0,80. — Erworben 1892 auf der Versteigerung Dudley in London.
D e r M e n n o n i t e n p r e d i g e r A n s l o (1592—1646). Der 828L Prediger Cornelis Claesz. Anslo sitzt in schwarzer Gewandung, mit Hut, weißer Krause und Pelzschaube in seinem Studierzimmer am Arbeitstische, dessen Smyrnateppich zurückgeschlagen ist, und wendet sich in lebhafter Anrede an eine alte Frau, die, die Hände im Schoß, in der Linken das Spitzentaschentuch, rechts sitzt und ihm aufmerksam zuhört. Sie trägt ein schwarzes Gewand, niedrigen Mühlsteinkragen und weiße Haube. Auf dem Arbeitstisch ein Lesepult mit geöffnetem Folianten und ein eiserner Leuchter. Im Hintergrunde des Predigers Bücherei, größtenteils von einer Gardine verhängt. Bez. links uAten wie umstehend. Uber Motiv, Studien und Geschichte des Bildes vgl. Bode, Jahrb. der k. pr. Ksts. XVI, S. 3 fr. und S. 197 f. — Die Frau, die für
318
Rembrandt.
eine von dem Prediger getröstete Witwe gehalten wurde, ist vielleicht seine Gattin. Lebensgr. Kniefig. Leinwand, h. 1,72, br. 2,09. — Erworben 1 8 9 4 von L o r d Ashburnham.
828M
Bildnis eines jungen Juden (Studie). Von vorn gesehen. Mit kurzem Vollbart. Mit schwarzem Käppchen, brauner Gewandung und weißem Kragen. Heller, bräunlicher Grund. Studie nach dem L e b e n , aus der Mitte der vierziger Jahre, vielleicht für eines der Emmaus-Bilder, die Rembrandt damals ausführte. Früher in belgischem Privatbesitz. Brustbild in '/a Lebensgr. Eichenholz, h. 0 , 2 4 5 , br. 0,205. — Erworben 1 8 9 6 aus dem Wiener Kunsthandel. — E i g e n t u m d e s Kaiser Friedrich-Museums-Vereins.
Rembrandt. Schule des Rembrandt van Rijn. Holländische Schule. 815B R u h e auf d e r F l u c h t nach Ägypten. Maria sitzt unter einem großen Baume, das schlafende Kind auf dem Schöße. Rechts hinter ihr Joseph auf erhöhtem Erdreiche zu Maria niederblickend, vor ihm das Reisegerät. Zur Linken in der Ferne ein steil abfallender Berg mit einer Ortschaft auf der Höhe, davor im Mittelgrund ein Viadukt. Unter dem unverkennbaren Einflüsse von Rembrandts heiliger Familie in der Pinakothek zu München (datiert 1 6 3 1 ) oder dem nah verwandten Bilde bei Mr. Boughton Knight gemalt. Eichenholz, h. 0 , 7 3 , br. 0,58. — Sammlung Suermondt, 1874.
Rembrandt. Alte Kopie nach Rembrandt. Holländische Schule. 821 B i l d n i s e i n e s R a b b i n e r s . Etwas nach rechts gewendet, der Kopf von vorn gesehen. In weißem Turban und weitem, mit goldener Spange auf der
Rembrandt.
Reni.
319
Brust zusammengehaltenem Mantel, die Hände ineinander gelegt. Im Grund ein durch ein hohes Fenster erleuchtetes Gemach mit Tisch und Arbeitsstuhl. In einer Nische die von der ehernen Schlange umwundene Säule. Kopie nach einem Originale Rembrandts, das sich, mit dem Namen und der Jahreszahl 1 6 3 5 bezeichnet, beim Herzog von Devonshire in Chatsworth befindet. Alte Kopien kommen in mehreren Sammlungen vor (u. a. in Dresden, Turin, Emden, Galerie Liechtenstein zu Wien, Kingston Lacy). Halbfig. in Lebensgr. Eichenholz, oben rund, h. 0,96, br. 0,76. — Königliche Schlösser.
Reni. Guido Reni. Schule von Bologna. — Maler und Radierer, geb. zu Calvenzano bei Bologna den 4. November 1575, f zu Bologna den 18. August 1642. Schüler Dionysius Calvaerts und hauptsächlich Lodovico Carraccis zu Bologna; in Rom unter dem Einflüsse Caravaggios und Annibale Carraccis, und durch Studien nach Raphael und nach der Antike weiter ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Bologna, kurze Zeit zu Rom (insbesondere von 1605 bis 16x0) und Neapel (1621). M a t e r D o l o r o s a . Maria halb nach rechts gewendet, 363 den Blick schmerzvoll aufwärts gerichtet, das Haupt mit einem bräunlichen Tuche bedeckt. Dunkler Grund. Lebensgr. Brustbild. Schlösser.
Leinwand, h. 0,49, br. 0,38. — Königliche
D i e E i n s i e d l e r P a u l u s und A n t o n i u s in der Wüste. 373 In einer Felsenhöhle sitzt zur Rechten Paulus mit langem grauem Haar, den nackten Körper lose mit einer Decke umhüllt, und spricht zu dem ihm gegenüber sitzenden Antonius, der, die Hände auf den Krückstock stützend, ihm zuhört. Oben Maria mit dem Kind auf Wolken gelagert, von verehrenden Engeln umflogen. Über den Einsiedlern ein schwebender Rabe, der ein Brot im Schnabel bringt. Aus der früheren Zeit des Meisters. — Ursprünglich für die Kapelle des Monsignor Monterenzio in S. Francesco zu Bologna gemalt, konnte das Bild eines Irrtums in den Maßen wegen nicht in die Altararchitektur eingefügt werden und ging alsbald in den Besitz des Marchese Giustiniani zu Rom über. — Es ist der Moment der Legende dargestellt, da Antonius, der sich nach fünfundsiebzigjähriger Buße für den ältesten Einsiedler hielt, auf göttliche Weisung den hl. Paulus besuchte, der neunzig Jahre in seiner Höhle zugebracht hatte, und nun
320
Reni.
Ribera.
in ihm seinen Meister fand. Der Rabe, der sonst dem Paulus zu seiner täglichen Nahrung ein halbes Brot zutrug, brachte an diesem T a g e für beide ein ganzes. Überlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2 , 9 0 , br. 1,87. — Sammlung Giustiniani, 1 8 1 5 .
Ribera. Jusfepe de Ribera, gen. Spagnoletto. — Spanische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Jàtiva (jetzt San Felipe) im Königreich Valencia den 12. Januar 1588, f zu Neapel den 2. September 1652. Schüler desFrancisco Ribalta zu Valencia; durch Studien in Rom, Parma und Venedig, dann zu Neapel unter dem Einflüsse Caravaggios weiter ausgebildet. Tätig vornehmlich zu Neapel. 403 D e r hl. H i e r o n y m u s . Der Heilige, stark abgemagert, mit entblößtem Oberkörper, hält, den Blick aufwärts nach rechts gerichtet, einen Folianten in den Händen. Neben ihm zur Linken ein Totenkopf. Dunkler Grund.
405B
Das Bild scheint eine Nachahmung, vielleicht ein Jugendwerk Luca Giordanos. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 1 , 1 6 , br. 0 , 9 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
D e r hl. S e b a s t i a n . Der Heilige, dessen Handgelenke hoch an zwei Baumäste gebunden sind, ist, von einem Pfeil durchbohrt, in die Knie gesunken. Vom am Boden zwei Pfeile. Hintergrund felsige Landschaft und tiefdüsterer Himmel mit der Mondsichel. Bez. unten links wie umstehend. Leinwand, h. 2,00, br. 1,49. — Sammlung Suermondt, 1874.
416
Ribera. Kopie nach Ribera. Spanische Schule. M a r t y r i u m d e s h l . B a r t h o l o m ä u s . Der nackte Heilige, mit beiden Händen an ein Querholz festgebunden, wird von zwei links stehenden Henkersknechten an einem Pfahl hinaufgezogen, um geschunden zu werden. Ein dritter Knecht faßt ihn am Bein. Zur Rechten hinter einem Felsstück ein Soldat, ein Alter und eine Frau, die dem Vorgange zuschauen. Zur Linken im Mittelgrund eine zweite Gruppe von Zuschauern. Hintergrund Himmel, rechts ein Felsen. Das voll bezeichnete und datierte Original von Ribera befindet sich im Prado zu Madrid. Unser Bild, geringer in der Zeichnung und weniger kräftig in der Färbung, kann nur für eine Kopie aus der zweiten Hälfte des 1 7 . Jahrhundert, von einem Nachfolger Murillos, gelten. Geringere Kopie im Privatbesitze zu Madrid. Leinwand, h. 2 , 1 8 , br. 2 , 5 1 . — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Ribcia.
05
S
322
Rillaer.
Ring.
Ricci. S. Pedrini. Rillaer. Jan van Rillaer. Niederländische Schule. — Geburtsjahr unbekannt, f 1568 zu Löwen, wo er seit etwa 1520 tätig war (seit 1547 als Stadtmaler). 1630 U r t e i l S a l o m o n i s . In einer prächtigen Renaissancehalle sitzt links auf reichem Throne Salomon. Vor dem Throne kniet mit über der Brust gekreuzten Armen die eine der Mütter; vor ihr liegt auf den Stufen das tote Kind. Rechts weiter zurück steht die andere Mutter. In der Mitte zur Seite des Thrones ein Soldat mit bloßem Schwert, in der Linken das schreiende Kind haltend. Im Hintergrunde Zuschauer, rechts Ausblick auf einen Hof. Bez. links unten an den Thronstufen und nochmals auf der Thronlehne:
Oben in der Architektur:
Eichenholz, h. 0,74, br. 0,62. überwiesen.
— 1904 aus dem Kupferstichkabinet
Ring." Ludger tom Ring d. A. Deutsche Schule (Westfalen). — Geb. zu Münster 1496, f daselbst am Tage nach Palmsonntag 1547. Tätig zu Münster. 700 B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Mit langem, zweigeteiltem Vollbart. Von vorn gesehen, mit geringer Kopfwendung nach links und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Barett und schwarzer pelzgefütterter Schaube. Die Linke, die einen Brief hält, auf einerSteinbrüstung ruhend. Grüner Grund. Bez. oben : Unten an der Brüstung die Aufschrift: N A T V S ANNO. M. C C C C C X . — Das Wappen auf dem Ringe der linken Hand ist höchst wahrscheinlich das der in Westfalen weitverbreiteten Familie von Keppel. Die teilweise undeutliche Aufschrift auf dem Briefe wird demnach Joost von Keppel zu lesen sein. Brustbild in Vi Lebensgr. Eichenholz, h. 0,43, br. 0,28. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Roberti.
Robusti.
323
Ring. Ludger tom Ring d. J. s. u n t e r d e n M i n i a t u r e n , am S c h l ü s s e d e s K a t a l o g e s . Roberti. Ercole de' Roberti. Nach seinem Vater Ercole di Mastro Antonio. Schule von Ferrara. — Geb. wahrscheinlich zwischen 1450 und 1460 zu Ferrara, f ebenda gegen Ende Juni 1496. Herangebildet unter dem Einflüsse vielleicht Jacopo Bellinis und der Schule von Padua, vor allem aber unter Cosme Tura. Zuerst erwähnt 1479 * n Ferrara, um 1482 in Bologna, seit i486 wieder in Ferrara, wo er 1487 Hofmaler der Este wird und mit kurzen Unterbrechungen (zweifelhafte Reise an den Hof des Mathias Corvinus, 1489 in Venedig, 1492 in Rom) bis an sein Ende tätig ist. J o h a n n e s d e r T ä u f e r . Der Heilige steht auf felsiger 112C Plattform am Ufer eines Sees, mit beiden Händen das Kreuz vor sich haltend. Eine felsige Landzunge mit der Ruine einer Brücke erstreckt sich quer in den See. Am jenseitigen Ufer eine Stadt, an deren Landungsplatze mehrere Schiffe vor Anker liegen. Der Heilige, der durch das freilich wenig sichtbare härene Gewand als Johannes bezeichnet ist, wurde auch als Hieronymus angesehen. — Sammlung Dondi-Orologio zu Padua, wo das Bild als »Mantegna« galt. Pappelholz, h. 0,54, br. 0 , 3 1 . — Erworben 1 8 8 5 in Venedig, als Geschenk des Herrn Wilhelm Wolff.
M a r i a m i t d e m K i n d . Auf einer von einem Baldachin 112D überdeckten Steinbank sitzt Maria und betet mit gefalteten Händen das auf ihrem Schöße liegende Kind an. Zu den Seiten Ausblick in die Landschaft. Das Bild ist in Komposition und Faltengebung von Cosme Tura abhängig, unter dessen Namen es Rosini beschreibt (III, 72). — Früher in der Sammlung Costabili in Ferrara, dann bis 1 8 7 9 bei Mr. Barker in London. Pappelholz, h. 0,33, br. 0 , 2 5 . — Erworben 1 8 9 1 in London auf einer Versteigerung anonymer Sammlungen, als Geschenk des Herrn Geheimrat Bode.
Robusti. Jacopo Robusti, gen. Tintoretto (als der Sohn eines Färbers, tintore). Venetianische Schule. — Geb. zu Venedig 1518, f daselbst den 31. Mai 1594. — Schüler Tizians (nur kurze Zeit); weiter ausgebildet durch das Studium Michelangelos. Tätig in Venedig. B i l d n i s e i n e s P r o k u r a t o r s d e s hl. M a r c u s . In 298 mittleren Jahren, nach links gewendet, den Kopf nach dem 21*
324
Robusti.
Beschauer gedreht. Mit langem Vollbart und kurzem Haupthaar. In der Amtstracht, rotsammtnem Mantel und grüngewässertem Band über der Brust. Die Rechte mit sprechendem Ausdrucke vorstreckend, die Linke unter das Band schiebend. Dunkler Grund. Lebensgr. Halbfig. Solly, 1 8 2 1 .
298A
Leinwand,
h. 1,05,
br. 0,83. —
Sammlung
V e r k ü n d i g u n g . In einer Halle, die sich in der Mitte auf einen Park mit Laubgängen öffnet, steht rechts Maria an einem Lesepult und wendet sich dem links auf Wolken herabschwebenden Engel zu, der ihr die Botschaft überbringt. Oben in der Mitte schwebt in einem hellen Lichtschein die Taube herab. Leinwand, h. 2 , 0 1 , br. 2,89. — Erworben 1899, als Geschenk des Herrn Generalkonsul Hermann Rosenberg. — E i g e n t u m d e s K a i s e r Friedrich-Museums-Vereins.
299
B i l d n i s e i n e s P r o k u r a t o r s d e s hl. M a r c u s . Kahlköpfig und mit grauem Vollbart, etwas nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. In rotem hermelingefüttertem Sammt-Mantel. Die Linke deutet mit sprechender Gebärde vorwärts, die Rechte ruht am Körper. Durch ein Fenster rechts Ausblick auf Landschaft. Lebensgr. Halbfig. Solly, 1 8 2 1 .
300
310
Leinwand,
h. 1 , 1 2 ,
br. 0,95. —
Sammlung
M a r i a m i t d e m K i n d e v o n d e n E v a n g e l i s t e n Marc u s u n d L u c a s v e r e h r t . Maria sitzt mit dem Kind in der Glorie auf der Mondsichel; zwei Engel halten die Sternenkrone über ihrem Haupte. Unten links Marcus auf Wolken sitzend, das Evangelium auf den Knieen, hinter ihm der Löwe. Zur Rechten Lucas, im Begriff, das Evangelium niederzuschreiben, hinter ihm der Ochse. Hintergrund- Himmel und Wolken. Aus der späteren Zeit des Meisters. Leinwand, h. 2,28, br. 1,60. — Erworben 1 8 4 1 in Venedig.
L u n a m i t d e n H ö r e n . Diana als Mondgöttin, mit Speer und Köcher, auf ihrem mit Edelsteinen geschmückten Wagen ruhend, vollendet bei den Strahlen der aufgehenden Sonne ihre Bahn durch die Lüfte. Auf dem Vorderteile des Wagens kniet eine Höre, die Zügel führend, die zweite stürmt mit einem Speer in der Linken vorwärts, die dritte zur Seite des Wagens setzt, in der Linken Rosen haltend,
Robusti.
Roghman.
325
D i a n a einen Blätterkranz aufs Haupt. Ü b e r dem W a g e n der Tierkreis mit dem Zeichen des Krebses. A u s dem Fondaco dei Tedeschi in V e n e d i g . L e i n w a n d , h. 1,48, br. 2,53. — E r w o r b e n 1841 aus der Sammlung des Grafen L e c c h i in Brescia.
V e n e t i a n i s c h e P r o k u r a t o r e n (Camerlenghi) v o r d e m 316 hl. M a r c u s . Der Evangelist Marcus links auf erhöhtem T h r o n e sitzend, scheint drei Prokuratoren, die in ihrer Amtstracht vor dem Throne knieen, in ihren Pflichten zu unterweisen. L i n k s am Boden der L ö w e . Hinter den Prokuratoren ein älterer und ein jüngerer Venetianer, gleichfalls Bildnisse. L i n k s Ausblick aus der Säulenhalle auf die L a g u n e n im Hintergrunde. D i e Prokuratoren gehören nach den drei W a p p e n am Sockel des Thrones zu den Geschlechtem Zane, Cornaro und Molino. Unter den W a p p e n die Jahreszahl 1 5 6 9 : über ihnen die Inschrift: P E N S A T E L A F I N (bedenket das Ende) und: T R E S E T V N V S . D a s Bild stammt aus dem Palazzo del Magistrato dei Camerlenghi di C o m m u n e neben dem Rialto, w o es zuerst von Boschini erwähnt wird. D r e i N o b i l i verwalteten dort gemeinsam (daher die Inschrift tres et unus) das A m t . A l l e Staatseinkünfte flössen dort zusammen und alle Auszahlungen erfolgten v o n hier (darauf bezieht sich die Geste des Heiligen und die M a h n u n g : pensate la fin). Das Bild war über der T ü r angebracht, in der Mitte eine Darstellung des Marcuslöwen von Carpaccio, auf der anderen Seite wieder ein Gemälde Tintorettos, andere Camerlenghi in Verehrung vor der hl. Justina darstellend (jetzt in der A k a d e m i e zu V e n e d i g ) . D i e Prokuratoren lebensgr. Kniefig. L e i n w a n d , h. 2,08, br. 1,77. — E r w o r b e n 1842 in Rom.
R o g h m a n . Roelant Roghman. Holländische Schule. — Maler und Radierer von Landschaften, geb. zu A m s t e r d a m um 1620, f daselbst 1686 oder 1687. N a c h Reisen in den A l p e n g e g e n d e n tätig zu Amsterdam. G e b i r g s l a n d s c h a f t . Auf einem breiten W e g e , der in 807A weiter K r ü m m u n g einen Berg hinanführt und am F u ß eines steilen Felskegels links einen G e b i r g s b a c h überschreitet, sitzen links vorn z w e i Landleute, die mit einer Schäferin sprechen. Bez. rechts unten:
L e i n w a n d , h. 1,15, br. 1,72. — E r w o r b e n 1867 in Stuttgart.
326
Romanino.
Romanino. Girolamo Romanino, bisweilen Girolamo Bresciano genannt. Zeichnet sich selbst öfters Hieronymus Rumanus de Brixia. Schule von Brescia. — Geb. zu Brescia um 1485, f ebenda 1566. Angeblich Schüler des Stefano Rizzi oder Floriano Ferramola zu Brescia; später von den Venezianern der Hochrenaissance beeinflußt. Tätig vornehmlich in Brescia und Umgegend (Valle Camonica), zeitweilig in P a d u a (1513), Cremona (nach 1517, vielleicht auch schon vorher) und Trient (um 1540). 151 B e w e i n u n g C h r i s t i . Der auf dem Bartuche liegende Leichnam wird von Johannes gestützt, während Maria kniend das H a u p t hält und Magdalena sich über die Füße beugt. Hinter Johannes steht Joseph von Arimathia mit den Kreuzesnägeln in der Rechten, neben ihm rechts der Stifter in schwarzer Kleidung. Auf der anderen Seite zwei Apostel, Zange und Hammer haltend. Zuäußerst links und rechts Maria Kleophas und Maria Salome, beide wehklagend. Hintergrund links die Grabeshöhle, rechts in der Ferne Jerusalem.
157
155
Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Ehemals in S. Faustino maggiore zu Brescia. Pappelholz, h. 1,85, br. 1,82. — Erworben 1 8 4 1 aus dem Besitze des Grafen Bragnoii in Brescia.
Maria mit dem K i n d und Heiligen. Maria hält, auf dem Throne sitzend, das Kind in ihren Armen. Vorn rechts der hl. Rochus in Pilgertracht, mit der Linken auf die Wunde an seinem Beine weisend; neben ihm sein Hund. Links der hl. Ludwig von Toulouse im Königsmantel, in der Rechten den Krummstab, den er in die Königskrone am Boden stellt (Verzicht auf den Thron des Königreichs Neapel). Zwei schwebende Engel halten den Vorhang des Thrones, ein dritter, vorn auf der Thronstufe sitzend, spielt die Laute. Hintergrund Landschaft. Aus der früheren Zeit des Meisters. — Ehemals auf einem Altar in S. Francesco zu Brescia. Pappelholz, h. 1,69, br. 1,20. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Romanino? J u d i t h . In venetianische Tracht gekleidet, den Kopf des Holofernes auf silberner Schüssel tragend. Sie wendet sich leicht nach der Magd, deren Kopf links hinter ihr sichtbar ist. Rechts ein schlafender Kriegsknecht und Ausblick ins Freie.
Rosa.
Rosselli.
327
Möglicherweise identisch mit dem v o n G i o . Battista Carboni erwähnten B i l d e Romaninos in S. G i o v a n n i zu B r e s c i a (Pitture e sculture di Brescia, 1 7 6 0 , pubblicate di L . Chizzola, p. 4 7 ) . — E i n ähnliches B i l d im Privatbesitze zu Mailand ist mit dem N a m e n des F r a n c e s c o Prato da C a r a v a g g i o (Schüler Romaninob) bezeichnet. Halbfig. etwas unter L e b e n s g r . P a p p e l h o l z , h. 0,84, br. 0 , 7 0 . — Sammlung S o l l y , 1 8 2 1 .
Rosa. Salvator Rosa. Schule von Neapel. — Maler und Radierer, geb. zu Arenella bei Neapel den 20. Juni 1615, f zu Rom den 15. März 1673. Schüler seines Schwagers Franc. Fracanzano, dann Riberas und Aniello Falcones. Tätig abwechselnd in Rom und Neapel bis 1650, dann einige Zeit in Florenz (1650—1660), und zuletzt wieder in R o m . S t ü r m i s c h e S e e . R e c h t s ' f e l s i g e Küste mit gewaltiger 421 Brandung. Ein Dreimaster, von den vom Sturme aufgewühlten Meereswogen der Küste zugetrieben, droht zu scheitern. In der Nähe der Küste ein B o o t bei einem einzelnen aus dem Wasser ragenden Felsen, links einige vom Meer ausgewaschene Felsen. In der Ferne eine Bergkette, davor die Mauern und Bauten eines Hafens. Vorn am Ufer zwei Figuren. L e i n w a n d , h. 0 , 7 5 , br. 1,12,
— Erworben
1 8 4 2 in Berlin.
Rosselli. Cosimo Rosselli. Nach dem Vater Cosimo di Lorenzo di Filippo. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz 1439, t daselbst den 7. Januar 1507. Schüler und Gehilfe des Neri di B i c c i zu Florenz, unter Benozzo Gozzoli daselbst weiter ausgebildet. T ä t i g zu Florenz, einige Zeit in R o m (zwischen 1480 und 1484) und Pisa (1466). M a r i a in der H e r r l i c h k e i t m i t H e i l i g e n . Oben 59 Maria, in einer Mandorla von Cherubim, in beiden Händen Kränze haltend; auf ihrem Schöße das bekleidete, segnende Kind, das in der Linken die Weltkugel trägt. Schwebende Engel halten eine Krone über ihrem Haupt und Spruchbänder, deren Inschrift sich auf die schirmende Barmherzigkeit der Maria bezieht. Unterhalb in dichtgedrängter Schar von Gläubigen der Papst, der Kaiser, die hl. Katharina von Siena, der Erzbischof Antonino von Florenz, der hl. Dominicus und Bischöfe. Ganz unten in der Mitte das Brustbild des Stifters, eines Dominikaners. Goldgrund. Tempera.
Pappelholz, h. 1 , 8 9 , br. 1 , 7 7 . — S a m m l u n g Solly, 1 8 2 1 .
A n n a S e l b d r i t t m i t H e i l i g e n . Maria, unter einem 59A säulengetragenen Bau von reicher Architektur thronend, hält
328
Rosselli.
Rotari.
Rottenhammer.
das segnende Kind auf dem Schöße. Hinter ihr die hl. Anna, sie mit beiden Händen umfassend. Links stehen der Erzengel Michael und die hl. Katharina, rechts Magdalena und Franciscus.
71
Bez. unten in der Mitte: A N O . X P I . M C C C C L X X I . I . D . Das Bild ist die früheste unter den datierbaren Arbeiten des Meisters. Pappelholz, h. 1,63, br. 1,63. — Sammlung SoIIy, 1 8 2 1 .
G r a b l e g u n g C h r i s t i . Vor einer Rosenhecke erhebt sich das Grab in der Form eines Tabernakels. Johannes im Grabe stehend, hält den Leichnam Christi aufrecht vor sich. Neben ihm, gleichfalls im Grabe, stehen Joseph von Arimathia und Nikodemus, den Leichnam zu beiden Seiten stützend. Vor dem Grabe knien, die Hände des Heilands küssend, rechts Maria, links Magdalena. Grund Landschaft. Tempera.
Pappelholz, h. 0 , 5 1 , br. 0,34. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Rotari. Conte Pietro Rotari. Venetianische Schule. — Geb. 1707 zu Verona, f 1762 zu St. Petersburg. Schüler des Antonio Balestra in Venedig. Tätig an verschiedenen Höfen, zuletzt in St. Petersburg als Hofmaler der Kaiserin Katharina. 500A B i l d n i s d e s p ä p s t l i c h e n N u n t i u s am D r e s d e n e r H o f e J. A c c o r a m b o n i . Stehend nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Gewände mit weißen Manschetten. Auf der Brust einen Orten an rotem Bande. Die Rechte hält ein Buch, das er auf einen mit blauer Decke bedeckten Tisch stützt. Grauer Grund. Lebensgr. Halbfig.
Leinwand, h. o,88, br. 0,69. — Erworben 1846.
Rottenhammer. Johann Rottenhammer. Deutsche Schule. -— Geb. zu München 1564, f zu Augsburg 1623. Schüler seines Vaters Thomas und seit 1582 Joh. Donauers zu München. In Italien, vornehmlich in Venedig nach Tintoretto ausgebildet. Tätig zu Venedig (noch 1605), dann abwechselnd in Augsburg und München (seit etwa 1606). 690 Die Künste: Dichtkunst, Musik, Malerei undBauk u n s t . Im Vordergrund eines Parks sitzt links vor einer Staffelei eine junge nackte weibliche Gestalt, Venus malend, die rechts weiter zurück auf einem Throne sitzt und von Amor bekränzt wird. Über dem Throne breiten zwei schwebende Genien baldachinartig einen goldgewirkten Teppich aus. Vorn rechts sitzt die Musik, die Laute spielend, links die
Rottenhammer.
Rubens.
329
Dichtkunst, schreibend. Weiter zurück die Baukunst am Meßtisch und Minerva mit zwei jungen Frauengestalten. Kupfer, h. 0,28, br. 0 , 2 1 . — Königliche Schlösser.
Rubens. Petrus Paulus Rubens. Zeichnet sich meist Rubbens. Vlämische Schule. — Geb. zu Siegen den 28. Juni 1 5 7 7 , f zu Antwerpen den 30. Mai 1640. Daselbst Schüler des Tobias Verhaegt (nur kurze Zeit), des A d a m van Noort ( 1 5 9 1 — 1 5 9 4 ) und vornehmlich des Otto van Veen (1594 bis 1598). T ä t i g von 1600—1608 in Italien, insbesondere in Venedig, in Mantua, in R o m und in Genua (im Dienste des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga); seit E n d e 1608 bis zu seinem T o d e vornehmlich in Antwerpen (seit 1609 Hofmaler des Erzherzogs Albrecht, dann des Erzherzogs Ferdinand und seiner Gemahlin Isabella), in Paris (wiederholt zwischen 1 6 2 1 und 1 6 2 7 ) , in Madrid (1603/4 und 1628/29) und in L o n d o n (1629/30). K r ö n u n g Mariä. Maria schwebt auf Wolken empor 762 mit aufwärts gerichtetem B l i c k e zwischen Gott-Vater und Christus, die ihr gemeinsam die K r o n e aufs Haupt setzen. Ü b e r der K r o n e die Taube des hl. Geistes. Zu Füßen der M a r i a drei aufwärts schwebende Engel. In den E c k e n oben je zwei Cherubim. Die Ausführung gehört im wesentlichen Schülerhänden an. Leinwand, h. 2,64, br. 1,82. — Königliche Schlösser.
B i l d n i s d e r I s a b e l l a B r a n t , d e s M e i s t e r s e r s t e r 762A G a t t i n (f 1626). Etwas nach rechts sitzend, den Blick auf den Beschauer gerichtet. In blauem, tief ausgeschnittenem S a m m t g e w a n d e mit reichem Schmuck und schwarzem Überkleid mit weißseidenen Ärmeln. U m den Hals trägt sie eine doppelte Perlenkette. Über den linken A r m fällt ein Pelzumhang. In den Händen hält sie einen Fächer. T i e f roter Grund. Die Tafel ist ringsum bedeutend angestückt und war wohl zunächst nur als Brustbild gemalt (um 1 6 1 5 ) . Erst später wurde sie vergrößert. Das Bild befand sich lange im Besitz des Porträtmalers Winterhalter in Paris, dann im Besitz I. M. der Kaiserin Friedrich in Friedrichshof. Kniestück in Lebensgr. Eichenholz, h. 0,96, br. 0,70. — Erworben 1 9 0 3 von S. H. Prinzen Friedrich Karl von Hessen unter Beihilfe S. M. des Kaisers.
B e k e h r u n g P a u l i . Paulus ist über den Kopf seines 762B P f e r d e s , das in die K n i e gesunken ist, herabgestürzt
330
Rubens.
und liegt mit geschlossenen Augen am Boden. Ein Begleiter ist bemüht,. ihn aufzurichten. In dem blendenden Lichtstrahle, der ihn von oben trifft, erscheint Christus. Hinter Paulus ein dichter Knäuel von Reitern auf sich bäumenden Pferden und erschreckte Soldaten. Ganz links im Vordergrund ein gerüsteter Reiter, dessen Pferd wild nach hinten ausschlägt. Entstanden um 1 6 1 7 . Ein Entwurf zu unserem Bilde in der Grosvenor Gallery zu London. — Nach Waagen befand sich das Bild früher im Besitze der Familie Montesquieu, von der es Delahante erwarb und nach England verkaufte. Im Jahre 1806 war es im Besitze von Hastings E l w y n , der es für 4000 Guineen an Hart Davies überließ. In einer Versteigerung im Jahre 1 8 1 0 ging es für 2 5 5 0 Guineen weg. — Sammlung Miles zu Leigh Court. Leinwand, h. 2 , 6 1 , br. 3 , 7 1 . — Erworben 1903 im Pariser Kunsthandel.
762C
763
D i a n a m i t N y m p h e n v o n S a t y r n ü b e r f a l l e n . Zwei Satyrn überraschen von links her die Göttin, die mit zwei Begleiterinnen sich bei einem Wasserbecken zu baden anschickt. Links sitzt Diana nackt auf ihrem roten Gewände, neben sich Köcher und Bogen, und wendet sich überrascht zu dem Satyr, der ihre Schulter mit der Linken berührt und ihr mit der Rechten ein Fell darreicht. Weiter rechts umschlingt ein zweiter Satyr eine sich sträubende Nymphe, deren Gefährtin sich erschreckt nach rechts wendet. Rechts die Schale eines Springbrunnen, durch dessen herabfließendes Wasser weiter hinten ein Windspiel sichtbar ist. Rechts im Hintergrund eine Felswand, links flache Landschaft und blaue Luft. Galerie Sanssouci. Eichenholz, h. 1 , 9 0 , br. 2,49. — Erworben 1 9 0 3 als Geschenk S. M.' des Kaisers.
B i l d n i s e i n e s K i n d e s (des zweiten Knaben) d e s K ü n s t l e r s . Im Profil nach links, mit dichten blonden Locken. Im Hemdchen, mit einem Halsband von Korallen und Perlen. Mit der Linken eine Meise am Band haltend. Dunkelgrauer Gründ. Das Bildnis ist zugleich Studie zu einem der E n g e l auf dem Bilde der Münchener Pinakothek, Maria mit dem Christkind innerhalb eines von Engeln getragenen Blumengewindes. Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0,49, br. 0,40. — Königliche Schlösser.
762 A. p. P. Rubens.
Rubens.
331
D i a n a auf d e r H i r s c h j a g d . Diana ist im Begriff, 774 einen Hirsch, den ihre Hunde eben erreicht und gepackt haben, von hinten mit dem Jagdspieße zu durchbohren. Ihr folgen zur Rechten ein bärtiger Alter, zum Wurf mit dem Speer ausholend, eine bogenspannende Nymphe und ein Jäger, das Jagdhorn blasend. Waldige Flachlandschaft. Die Tiere sind von der Hand des F r a n s S n y d e r s , die Landschaft von J a n W i l d e n s (Landschaftsmaler, geb. zü Antwerpen 1586, f daselbst den 16. Oktober 1 6 5 3 , Schüler des Peeter Verhulst, tätig zu Antwerpen). — Das Bild befand sich bis zum Tode des Meisters in dessen Haus und wurde 1 6 4 1 unter seinen Kunstschätzen mit versteigert. Die Originalzeichnung zu den Figuren befindet sich im Louvre, Sammlung His de la Salle. Eine Kopie von de Vos in der Galerie Czernin zu Wien. Unser Bild gehört zur Oranischen Erbschaft (1676). Leinwand, h. 1,76, br. 4,79. — Königliche Schlösser.
N e p t u n u n d A m p h i t r i t e . Auf einem Felsen, unter 776A dem eine Quelle hervorbricht, sitzt Neptun mit dem Dreizack, zu der rechts neben ihm stehenden Amphitrite gewendet. Sie hat ihren rechten Arm um den Nacken des Gottes gelegt und greift mit der Linken in eine mit Schmuck und Edelsteinen gefüllte Muschel, die ihr ein aus den Wellen emportauchender Triton reicht. Ein geflügelter Amor legt ihr eine Perlenschnur um das Handgelenk. Links hinter Neptun zwei Flußgötter, von denen der eine auf dem Schoß eine Urne hält, der andere, von negerartigem Typus, mit beiden Händen über seinen Kopf weg Wasser aus einer großen Muschel schüttet. Rechts im Vordergrunde schwimmt ein Krokodil, an das sich eine Nereide anlehnt, herbei; aus dem Schilf tritt ein Nilpferd ; am Ufer vorn, sich anfauchend, Löwe und Tiger, dahinter der Kopf eines Nashorns und in der Ferne zwei Ibisse. Über Felsen und Schilf, an einem Mäste ausgespannt, ein großes Segel. Das Bild hieß früher »Neptun und Venus«, dann »Neptun und Thetis«. Über die Deutung der Göttin als Libye s. Julius Meyer im Jahrb. der k. pr. Ksts. I I S. 1336?. — Als Gegenstück zu diesem Gemälde oder doch im Zusammenhange damit schuf Rubens das im Format nahezu übereinstimmende Bild der k. k. Hofmuseen zu Wien, die ruhenden Flußgötter des Nildelta. — Unter dem Einflüsse seiner italienischen Studien, aus der Zeit um 1 6 1 2 — 1 6 1 4 . Verkleinerte Kopie (in Breitformat) aus dem Ende des 1 7 . Jahrhundert in der herzoglichen Galerie zu Gotha, unter dem Namen Rubens; Miniatur-Kopie, bez. F. Bouly pinxit 1 7 0 3 , in dem Gemach der Miniaturen der Königl.
332
Rubens.
R e s i d e n z zu M ü n c h e n ( Z i m m e r K a i s e r K a r l s V I I . ) , eine dritte in L y o n . D i e M i t t e l g r u p p e findet sich g e n a u k o p i e r t in d e m B i l d e v o n D a v i d T e n i e r s d. J., N e p t u n u n d A m p h i t r i t e . ( N o . 866 E . ) L e i n w a n d , h. 2,30, br. 3,05. — E r w o r b e n 1881 aus der S a m m l u n g des G r a f e n S c h ö n b o r n in W i e n .
776B
B a c c h a n a l . Der trunkene Silen wird von Pan zur Linken und einem Mohren zur Rechten, der ihn an seinem linken Schenkel faßt, geführt. Vor ihnen schreitet ein Bacchant und bläst die Querpfeife. Vor Silen eine Gruppe von drei Obst naschenden Kindern; ganz links springt ein Tiger auf einen Rebenzweig zu und faßt ihn mit dem Maul. Zur Rechten eine blonde Bacchantin, das Tambourin schwingend; hinter ihr ein Satyr, der sie mit dem rechten Arm umfaßt, während er den linken um eine zweite Bacchantin schlingt. Hintergrund Landschaft mit Buschwerk. A u s der mittleren Z e i t des Meisters um 1 6 2 0 ; a n s c h e i n e n d mit B e i h i l f e A . v a n D y c k s ausgeführt. — W i e d e r h o l u n g e n des g a n z e n B i l d e s v o n S c h ü l e r h a n d in W i l t o n H o u s e (nach Smith) u n d , früher »Jacob Jordaens« genannt, i m Vorrate der h i e s i g e n Galerie (II 309). In E m d e n , S a m m l u n g der G e s e l l s c h a f t für b i l d e n d e K u n s t u n d vaterl ä n d i s c h e Altertümer, eine alte K o p i e der K i n d e r g r u p p e . Lebensgr. Fig. L e i n w a n d , h. 2 , 1 2 , br. 2,66. — E r w o r b e n aus der S a m m l u n g des H e r z o g s v o n M a r l b o r o u g h zu B l e n h e i m .
776C
1885
A n d r o m e d a . Am Meeresufer steht, von vorn gesehen, das jugendliche Weib, nur mit einem Schleier leicht umhüllt, den Blick angstvoll nach oben gerichtet, die Hände über dem Haupt an den Felsen geschmiedet. Zu ihren Füßen rechts ihr rotes Gewand. Über ihr ein schwebender Liebesgott, mit der rechten auf Perseus deutend, der auf dem geflügelten Pegasus durch die Luft zur Rettung herbeistürmt. Links unten im Wasser das Ungeheuer. Hintergrund Meer und Abendhimmel. A u s der letzten Z e i t des Meisters. E i n e ä h n l i c h e H a l t u n g hat die A n d r o m e d a i m B i l d e des M u s e o del P r a d o zu M a d r i d s o w i e M i n e r v a i m »Urteil des Paris« in der N a t i o n a l G a l l e r y zu L o n d o n . D i e A n d r o m e d a trägt u n v e r k e n n b a r die Z ü g e der z w e i t e n Gattin des Künstlers, H e l e n e F o u r m e n t . — E i n e K o p i e des B i l d e s aus R u b e n s S c h u l e im M u s e o del P r a d o zu M a d r i d , eine zweite i m Privatbesitze zu Paris. — D a s B i l d war n o c h b e i m T o d e des Meisters in dessen Besitz u n d -ist unter N o . 85 im A u k t i o n s k a t a l o g e seines N a c h l a s s e s verzeichnet. E i c h e n h o l z , h. 1,89, br. 0,94. — E r w o r b e n 1885 aus der S a m m l u n g des Herzogs v o n MaTlborough zu B l e n h e i m .
776 C.
p. p. Rubens.
Rubens.
333
L a n d s c h a f t b e i S o n n e n u n t e r g a n g . In einer flachen 776D mit B ä u m e n b e s t a n d e n e n L a n d s c h a f t f ü h r t rechts eine Brücke über einen Fluß zu einem h o h e n T u r m .
Dieselbe Landschaft hat Rubens zu seiner Darstellung des Turniers im Louvre benutzt. Eichenholz, h. 0,23, br. 0,30. — Erworben 1899 aus der Sammlung des Lord Francis Pelham Clinton Hope.
L a n d s c h a f t m i t d e m S c h i f f b r u c h e d e s A e n e a s . 776E Weites V o r g e b i r g e bei a b z i e h e n d e m Gewitter, auf dessen h ö c h s t e m Gipfel ein L e u c h t t u r m steht. E i n Schiff ist von der aufgeregten See gegen einen Felsen links im V o r d e r g r u n d e geschleudert worden. Gerettete k l i m m e n links im V o r d e r g r u n d e das Ufer hinan. R e c h t s eine G r u p p e Gestrandeter bei einem Feuer. Offenbar die Vorlage für den gegenseitigen Stich von Bolswert. Leinwand, h. 0,60, br. 0,98. — Erworben 1899 als Geschenk des Herrn Alfred Beit in London aus der Sammlung des Lords Francis Pelham Clinton Hope. — E i g e n t u m des K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e ums V e r e i n s .
M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . Maria t h r o n t 780 auf der F r e i t r e p p e eines Barockbaues, auf d e m Schofle das K i n d , das der links vor i h m k n i e n d e n hl. K a t h a r i n a d e n R i n g ansteckt. Links zwischen Säulen die Apostel P a u l u s u n d Petrus. Rechts Joseph, J o h a n n e s der T ä u f e r , der begeistert n a c h o b e n weist, von wo zwei E n g e l h e r a b s c h w e b e n , u m Maria zu bekränzen, u n d zwei Engel, das L a m m die Stufen h i n a u f z i e h e n d . Auf d e n unteren Stufen zehn H e i l i g e in Verehrung, d a r u n t e r die hll. Franciscus, Laurentius, Georg, Sebastian. Skizze zu dem Gemälde in der Augustinerkirche zu Antwerpen, vielleicht dieselbe, die der Meister Francisco de Rochas schenkte. Eine ganz ähnliche Schülerkopie, von fast gleichen Maßen (o,79x 0,64), unter dem Namen »Allegorie der Ecclesia militans« im Museo del Prado zu Madrid, sein erster Entwurf im Städelschen Museum zu Frankfurt a. M. Auch Descamps (Peintres Flamands I, 3 1 3 ) erwähnt drei Skizzen zu dem Altargemälde der Augustinerkirche, mit dem Zusatz, alle drei befänden sich in Frankreich. Eichenholz, h. 0,79, br. 0,55. — Königliche Schlösser.
D i e h l . C a c i l i a . D i e Heilige, h a l b n a c h links gewendet, 781 sitzt vor einer links s t e h e n d e n kleinen Orgel u n d blickt w ä h r e n d des Spiels begeistert n a c h oben. Links n e b e n ihr zwei K i n d e r e n g e l , d e m Spiele l a u s c h e n d ; vorn links ein
334
Rubens.
dritter, an einer Sphinxfigur, die den Fuß der Crgel bildet, hinaufkletternd. Rechts oben vor einem Vorhang ein schwebender Engel, die Heilige mit Rosen Dekränzend. Durch eine Säulenhalle links Blick in die abendlich beleuchtete Landschaft. Aus der letzten Zeit des Meisters, um 1639/40. — Die Heilige trägt die Züge von Rubens zweiter Gattin Helene Foument, mit der er sich am 6. Dezember 1 6 3 0 vermählte. — Das Bild befand sich i n den Wohnräumen des Rubensschen Hauses und wurdt mit seineim Nachlasse versteigert. 1 7 4 2 im Besitze des Prinzen Cirignan, 1 7 5 6 beim duc de Tallard. Eichenholz, h. 1 , 7 7 , br. 1,39. — Königliche Schlösser.
783
Auferweckung des Lazarus. Christus in Seitenansicht, zur Rechten stehend, hat segnend die Arme gegen Lazarus erhoben, der, den Blick auf den Heiland gerichtet, aus dem Grabgewölbe zur Linken heraufsteigt Petrus und eine vorn kniende Schwester des Auferweckten befreien Lazarus von seinem Bartuche. Weiter rechts ein anderer Apostel, der erstaunt dem Wunder zuschaut, während vor ihm die zweite Schwester dankerfüllt zum Heiland aufblickt. Links der Felsen des Grabes mit einigen Bäumen auf der Höhe, rechts Himmel. Aus der mittleren Zeit des Meisters, um 1 6 2 4 ; anscheinend mit Beihilfe A. van Dycks ausgeführt. — Eine kleine Skizze im Louvre. Das Gemälde gehörte zu den nach Paris verschleppten, 1 8 1 5 wieder zurückgeholten Bildern. Leinwand, h. 2,63, br. 1,96 (ursprünglich oben abgerundet). — Königliche Schlösser.
785
Perseus befreit Andromeda. Perseus, in' voller Rüstung mit rotem Mantel, ist zu der rechts an den Felsen gebundenen nackten Andromeda herangetreten, um ihre Bande zu lösen. Amoretten sind ihm dabei behilflich, während sich links andere Liebesgötter mit dem Pegasus zu schaffen machen. Ganz links auf den Meereswogen das erschlagene Ungeheuer. Aus der früheren Zeit des Meisters. — Eine Schulkopie Bildes (auf Leinwand) in der Galerie Liechtenstein zu Wien. Eichenholz, h. 0,99, br. 1 , 3 7 . — Königliche Schlösser.
798B
des
M a r s m i t V e n u s u n d A m o r . Venus, an ein Postament gelehnt und die Linke auf den kleinen Amor gelegt, der sich an sie schmiegt, wendet sich zu Mars, - der in voller
781.
P. P. Rubens.
Rubens.
335
Rüstung rechts hinter ihr steht und den linken Arm um sie geschlungen hat. Im Grunde rechts ein roter Vorhang und Ausblick ins Freie. Skizze zu einem nicht nachweisbaren Gemälde des Meisters. — Sammlung Jabach zu Köln. Eichenholz, h. 0 , 3 1 , br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
Fortuna. Den linken Fuß auf einer K u g e l , schwebt 798 C Fortuna, einen Schleier hochhaltend, den der Wind zum Segel aufbläht, nach rechts über die Fläche des leicht bewegten Meeres. Skizze. — Eine ganz ähnliche Darstellung in Lebensgröße im Museo del Prado zu Madrid, zu der unser Bild der Entwurf ist. — Sammlung Jabach zu Köln. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
D i e E i n n a h m e v o n P a r i s d u r c h H e i n r i c h I V . 798E Heinrich I V . berührt mit seinem Szepter die zu seinen Füßen kniende Lutetia (Paris). Hinter ihm ein Fahnenträger, der seinen Fuß auf die am B o d e n sich krümmende Furie der Zwietracht setzt. V o n der Brücke werden gefesselte nackte Männer in die Seine gestürzt. Skizze. — Gehört wohl mit dem Seitenstück im Wallace-Museum in London zu den Entwürfen für eine Folge von Darstellungen aus dem Leben Heinrichs IV., die für Maria de' Medici im Palais de Luxembourg zu Paris ausgeführt werden sollten (begonnen zwischen 1 6 2 7 und 1630). Zu der Folge gehören die unvollendet gebliebenen großen Gemälde in den Uffizien zu Florenz, die Schlacht von J v r y und der Einzug in Paris. Eichenholz, h. 0,24, br. 0,45. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
B r u s t b i l d e i n e s M a n n e s . Das von vorn gesehene, 798F von einem Vollbart umrahmte Antlitz ist ein wenig aufwärts gewendet. In weitem faltigem Mantel, der über die linke Schulter geworfen ist. Dunkler Grund. Studie zum Apostel Petrus im »Gastmahle bei Simon« in der Eremitage zu St. Petersburg. Wie das Bild in der Ausführung wesentlich van D y c k angehört, so ist vielleicht auch unsere Studie, wofür die braune Färbung und der leuchtende Ton sprechen, eine Arbeit van Dycks. — Sammlung Theodore Patureau, Paris 1 8 5 7 , Lebensgr. Brustbild. Eichenholz, h. 0 , 6 1 , br. 0,49. — Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
D i e E r o b e r u n g v o n T u n i s d u r c h K a i s e r K a r l V. 798G (1535). Erbitterter Reiterkampf zwischen den Kaiserlichen und den Berbern. L i n k s im Mittelgrund in voller Rüstung
Rubens.
336
der kaiserliche Feldherr, Don Juan d'Austria, den Kommandostab erhoben. Hinter ihm reitet Kaiser Karl. In der Ferne die brennende Feste von Tunis. Die Figur Kaiser Karls V. ist kopiert nach dem berühmten Reiterbildnisse Tizians im Museo del Prado zu Madrid. Eichenholz, h. 0,765, br. 1,20. — Erworben 1 8 7 2 in St. Petersburg.
798H
D e r hl. S e b a s t i a n . An einen Baumstamm gefesselt, mit einem weißen Lendentuche bekleidet, von Pfeilen durchbohrt, fleht der Heilige mit aufwärts gewandtem Blick um Erlösung. Links vorn auf den Wurzeln des Baumes Bogen und Köcher. Hintergrund abendliche Landschaft. In einem Briefe von Rubens an Sir Dudley Carleton vom 28. April 1 6 1 8 unter den Gemälden angeführt, die er als »die Blüte seiner Sachen« (fior di roba) in seinem Hause habe: »Ein nackter h. Sebastian von meiner Hand«. In den letzten Jahren seines italienischen Aufenthaltes gemalt. 1 8 1 1 auf der vente Hill in London. Leinwand, h. 2,00, br. 1,28. — Erworben 1 8 7 9 in Paris (aus der Sammlung Munro zu London).
798K
B e w e i n u n g C h r i s t i . Hinter dem auf dem Bartuch hingestreckten Leichname Christi wehklagen Maria und Magdalena mit aufgelösten Haaren. Dunkler Grund; rechts eine brennende Fackel. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,27. — Erworben der Sammlung Demidoff.
917
iSSo
in Florenz
aus
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria, in einem mit Miniaturen geschmückten Buche blätternd, hält mit der Rechten das Kind, das, den Kopf an ihre Brust gelehnt, in Seitenansicht auf einem mit persischem Teppiche bedeckten Tische steht. Zur Rechten ein K o r b mit Früchten, links blühende Rosen. Im Grunde Parklandschaft. Früher nur als Schule des Rubens bezeichnet, indes ist die Madonna ein eigenhändiges Werk des Meisters, während die Früchte vorn von F r a n s S n y d e r s , die Blumen von D a n i e l S e g h e r s und die Landschaft von J a n B r u e g h e l herrühren. Maria lebensgr, Halbfig. liche Schlösser.
758
Leinwand, h. 1 , 5 1 , br. 1,08. — König-
Rubens. Schule des P. P . Rubens. Vlämische Schule. B i l d n i s der H e l e n a F o u r m e n t , R u b e n s zweiter G a t t i n . Leicht nach links gewendet, an einer Treppe
783.
P. P. Rubens.
Rubens.
Ruijsch.
337
stehend. In weißem Atlaskleide mit rotem Überwurf. In der Rechten eine Palme haltend. Hintergrund Architektur und Landschaft. Leinwand, h. 1,86, br. 1,06. — Königliche Schlösser.
C h r i s t u s b e i d e n S c h w e s t e r n d e s L a z a r u s . In 798 der Mitte sitzt Christus im Gespräche mit Martha, die links neben einem Tisch steht, auf dem allerlei Geflügel liegt. Rechts neben Christus sitzt, nachdenklich den Kopf in die Hand gestützt, Maria. Im Grunde Durchblick in die Küche. Leinwand, h. i ,88, br. 2,26. — Königliche Schlösser. — 1 8 9 3 an das Reichskanzlerpalais abgegeben, 1904 zurückgenommen.
Rubens. Werkstatt des Petrus Paulus Rubens. mische Schule.
Vlä-
D a s C h r i s t k i n d m i t J o h a n n e s u n d E n g e l n . Das 779 Christkind, in Seitenansicht unter einem Baum auf einem Kissen sitzend, streichelt die Wange des kleinen Johannes, der, vom Rücken gesehen, in lebhaftem Gespräch ihm zugewendet vor ihm sitzt. Von links bringt ein Engel das Lamm herbei; ein kleines Mädchen, hinter dem Christkinde kniend, hält eine Weintraube in der Rechten. Vorn rechts liegen Früchte, am Baumstamm eine rankende Rebe. Hintergrund waldige Landschaft. Das Original befindet sich in den k. k. Hofmuseen zu Wien. — Die Früchte von F r a n s S n y d e r s . — Wiederholungen bei Lord Pembroke in Wilton House, in Privatbesitz zu Antwerpen, in Kingston Lacv in England (mit Veränderungen und umrahmt von einem Fruchtkranze von Snyders). — Das kleine Mädchen soll die christliche Kirche, die Braut Christi, vorstellen. Eichenholz, h. 0,95, br. 1,25. — Königliche Schlösser.
Ruijsch. Rachel Ruijsch. Holländische Schule. — Stilllebenmalerin, geb. zu Amsterdam 1664 oder 1665, f daselbst den 12. Oktober 1750. Schülerin des Willem van Aelst. Tätig vornehmlich zu Amsterdam, im H a a g (daselbst mit ihrem Gatten Jurriaen Pool, mit dem sie sich 1695 vermählt hatte, 1 7 0 1 in die Lukasgilde aufgenommen) und in Düsseldorf von 1 7 0 8 — 1 7 1 6 als Hofmalerin des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz. V e r z . d. G e m ä l d e .
22
338
999
Ruijsch.
B l u m e n s t r a u ß . Auf einer Marmorplatte steht in einem weiten Glas ein reicher Strauß von Gartenblumen, den- allerlei Insekten heimsuchen. Auf der Tischplatte Pfirsiche, Pflaumen und ein großer Nachtfalter. Dunkler Grund. Bez. rechts unten an der Platte wie nebenstehend. Leinwand, h. 0,92, br. 0,69. — Erworben 1 8 3 4 in Frankfurt a. M.
Ruijsdael. Salomon van Ruijsdael. HolländischeSchule. — Landschaftsmaler, geb. um 1600 zu Haarlem, daselbst 1623 als Meister in die Gilde aufgenommen, begraben am 1. November 1670. Bildete sich im Anschluß an Esajas van de Velde und J a n van Goijen. Tätig zu Haarlem. 901A
Flußlandschaft. Breite Flußmündung, auf der links ein Schiff mit vollen Segeln treibt. Am Ufer rechts im Mittelgrund ein Weg mit Fuhrwerken und ein Dorf. Eichenholz, h. 0,40, br. 0,35. — Sammlung Suermondt, 1874.
901B
Holländische Flachl a n d s c h a f t . Auf einer Straße, die sich an Weidenbäumen vorbei durch flaches Land nach einer in der Ferne sichtbaren Ortschaft zieht, werden von Reitern geraubte Viehherden herangetrieben. Bez. unten links:
Ruijsdael.
Ruijsdael.
Ruisdael.
339
Leinwand, h. 1,06, br. 1,48. — Erworben 1 8 7 0 auf der Versteigerung Mecklenburg in Paris.
H o l l ä n d i s c h e L a n d s c h a f t . Zur Rechten vorn ein 901C großes, von Bäumen umgebenes Gehöft, auf das ein mit einem Schimmel bespannter Karren zufährt. Am Horizont wird ein schmaler Streifen See sichtbar. Bez. links unten im Erdreich:
Eichenholz, h. 0,67, br. 1,04. — Erworben 1 8 8 0 in Berlin aus der Sammlung v. Gruner.
Ruisdael. Jacob Isaaksz. van Ruisdael. Zeichnet sich selten (auf einzelnen früheren Bildern) Ruijsdael. Holländische Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, geb. zu Haarlem 1628 oder 1629, begraben ebenda den 14. März 1682. Vielleicht unter dem Einflüsse Cornelis Vrooms und seines Oheims Salomon van Ruijsdael ausgebildet. Tätig zu Haarlem (1648 in die Lukasgilde aufgenommen) und vornehmlich zu Amsterdam (wo er schon 1657 wohnte und bis 1681 blieb). B e w e g t e S e e b e i a u f s t e i g e n d e m W e t t e r . Über der 884 aufgeregten See ziehen von rechts her düstere Wolkenmassen auf. Vorn fährt ein Boot mit vollem hellbraunem Segel, dahinter ein holländisches Kriegsschiff, das eine Salve abgibt. In der Ferne rechts Amsterdam. Leinwand, h. 1,00, br. 1,46. — Königliche Schlösser.
L a n d s c h a f t mit Klosterruine. Über ein breites 884B Wasser, an dessen Ufer im Vordergrunde sich eine Laubwaldung hinzieht, liegt eine Klosterruine an einem bewal22*
Ruisdael.
340 deten H ü g e l . Ziegen.
Rechts
vorn
sitzende Figuren
und
einige
Aus der früheren Zeit des Meisters. Mit geringen Abweichlungen in der Komposition übereinstimmend mit dem etwas größeren Bilde in der Dresdner Galerie und einer ganz kleinen Studie in der Londoner National Gallery. — Sammlung Kums, Antwerpen. Eichenholz, h. 0,46, br. 0,62. — Erworben 1 9 0 1 aus der Sammlung Henry J . Pfungst in London. — E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d rich-Museums-Vereins.
885
H ü g e l i g e L a n d s c h a f t . Zur L i n k e n unter einer G r u p p e h o h e r E i c h e n ein W a n d e r e r im G e s p r ä c h e mit einer F r a u , deren Maultier die Straße weiterzieht. Jenseits eines stillen Wassers, an d e m eine H e r d e g e t r ä n k t wird, ein m i t B u s c h werk u n d B ä u m e n b e s t a n d e n e r H ü g e l . Bez. rechts
Figuren und Tiere sind von J a n L i n g e l b a c h (Maler und Radierer, geb. zu Frankfurt a. M. Anfang 1624, j- zu Amsterdam im Nov. 1 6 7 4 nach längeren Reisen in Holland tätig). Leinwand, h. 0,48, br. 0,63. — Königliche Schlösser.
885C
H a a r l e m von den Dünen bei Overveen gesehen. I m V o r d e r g r u n d , am F u ß e der D ü n e n , Overveen, auf dessen Wiesen L i n n e n zur Bleiche ausgebreitet sind. I m H i n t e r g r u n d H a a r l e m mit seinen roten D ä c h e r n , W i n d m ü h l e n u n d Kirchtürmen, überragt von dem hohen Dom. Bez. rechts Ruisdael hat dieses Motiv öfters behandelt; s. unten No. 885 E, ferner in der Galerie zu Amsterdam, in der Sammlung Vieweg in Braunschweig u. a. a. O. Leinwand, h. 0,52, br. 0,65. — Sammlung Suermondt, 1874.
885D
A n s i c h t d e s D a m p l a t z e s zu A m s t e r d a m . I m Mittelg r u n d e links d e r alte Bau der S t a d t w a g e mit d e m f a r b i g e n S t a d t w a p p e n (von 1565), v o r deren offenen T o r e n Säcke gewogen w e r d e n . Links e i n e s c h m a l e Gasse, rechts der breite, v o n B o o t e n b e l e b t e K a n a l , ü b e r dessen H ä u s e r r e i h e
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Ruisdael.
Ruthart.
343
Der Wasserfall. Ein breites Wasser, das zwischen 899A niedrigen felsigen H ö h e n von rechts herabfließt und sich vorn erweitert, bildet im Vordergrunde zwischen Felsblöcken einen niedrigen Fall. Jenseits des Stromes auf einem W e g e mehrere Fußgänger und einige Schafe am Ufer. Bez. rechts an einem
Felsen:
L e i n w a n d , h. 0,69, br. 0,53. —
Erworben
1858.
Hütte unter hohen Eichen. Ein breiter W e g führt 899 C von vorn an einer mächtigen E i c h e vorüber zu einer Brücke aus Backsteinen und zu einer Bauernhütte, die im Mittelgrunde zwischen Bäumen und Buschwerk liegt. In der Ferne rechts unter schwer b e w ö l k t e m H i m m e l die fahl beleuchteten Dünen. Bez. unten auf dem W e g e :
A u s der Frühzeit des Meisters, um Eichenholz, h. 0,68, br. 0,90. — des Restaurators Schmidt in Berlin.
1646. Erworben 1873
aus
dem Besitze
Vergl. auch No. 899 B (Victor). Ruthart. Karl Ruthart. Deutsche Schule. — Geburtsund T o d e s d a t u m unbekannt, geb. wahrscheinlich in Süddeutschland. T ä t i g zu Antwerpen, wo er 1 6 6 3 — 1 6 6 4 Meister der G i l d e war, und in Italien (nach 1672). Bärenhetze. Im Vordergrund einer hügeligen L a n d - 973 schaft K a m p f zwischen H u n d e n und Bären. Ein Bär ist gefallen, ein anderer wendet sich zur Flucht. Bez. unten in der Mitte:
Ruthart.
344
Ryckaert.
Í^Úéfí Gegenstück zu No. 979. Leinwand, 0,75, br. 0,89. — Königliche Schlösser.
H i r s c h j a g d . Im Vordergrund einer hügeligen Landschaft ein von zwei Hunden niedergerissener Hirsch, zwei andere an ihm vorbei jagend. Rechts in der Ferne ein Jäger zu Pferde mit einem Hunde, links ein flüchtiger Hirsch.
Bez. links unten:
Gegenstück von No. 973. Leinwand, h. 0,74, br. 0 , 9 1 . — Königliche Schlösser.
Ryckaert. David Ryckaert d. J. (der Dritte). Vlämische Schule. — Getauft zu Antwerpen den 2. Dezember 1 6 1 2 , f daselbst den 1 1 . November 1661. Schüler seines gleichnamigen Vaters, unter dem Einfluß Adriaen Brouwers und David Teniers d. J. weiter ausgebildet. Tätig zu Antwerpen, wo er 1636—37 in die Lukasgilde aufgenommen wurde. D e r D o r f n a r r . Ein halbwüchsiger Bursche, von hinten gesehen, in hohem Hute, geflickter Jacke, mit nackten Beinen und weiten Schuhen, wird von einem neben ihm stehenden Jungen gehänselt. Rechts gegen die Mauer eines Hauses eine dritte Figur. Im Grund ein Dorf zwischen Bäumen. Eichenholz, h. 0 , 3 2 , br. 0,24. — Sammlung Suermondt,
1874.
Ryckaert.
Saft-Leven.
345
D e r D o r f c h i r u r g . Der Chirurg, ein alter Mann in 856C roter Jacke und blauer Mütze, legt einem rechts vor ihm sitzenden Bauern ein Pflaster auf das rechte Schienbein. Rechts ein Holztisch mit Geschirr und ein angelehnter Topf mit glühenden Kohlen. Links im Hintergrund eine Tür, durch die ein auf Krücken gehender Junge eintritt. Bez. links unten:
Ä
Leinwand, h. 0,49, br. 0,63. — Erworben 1887 durch letztwillige Verfügung der Fürstin Alma zu Carolath-Beuthen.
Saft-Leven. Herman Saft-Leven (II.) d. J . Holländische Schule. — Landschaftsmaler und Radierer, geb. angeblich 1609 zu Rotterdam, f zu Utrecht den 5. Januar 1685. Schüler des J a n van G o i j e n , wahrscheinlich auch seines älteren Bruders Cornelis. Tätig zu Rotterdam und vornehmlich zu Utrecht (seit ungefähr'1633). S i l v i o r e i c h t d e r v e r w u n d e t e n D o r i n d a d e n P f e i l . 958 (Szene aus Guarinis Pastor fido IV, 8.) Links die verwundete Dorinda, die zusammensinkend von ihrem greisen Pfleger Linco unterstützt wird. Ihr gegenüber der knieende Silvio, der die in ein Wolfsfell Verkleidete aus Versehen mit einem Pfeile getroffen und ihr nun einen anderen darreicht mit der Bitte, ihn damit zu töten. Über Dorinda schwebt Amor, seinen Bogen auf Silvio abschießend. Vorn rechts Silvios weifler Hund. In der waldigen Berglandschaft am Wasser zwei Hirten mit Ziegen, weiter zurück ein anderer Hirt mit seiner Herde. Bez. rechts unten an einem Steine:
• Gegenstück zu No. 956 von C. van Poelenburg (s. diesen). Frühestes datiertes Bild des Meisters und eine seiner seltenen figürlichen Darstellungen. Leinwand, h. 1 , 1 4 , br. 1,40. — Königliche Schlösser.
Salvi.
346
Sant-Acker.
Salvi. Giovanni Battista Salvi, gen. Sassoferrato. Römische Schule. — Geb. zu Sassoferrato (in der Mark Ancona) den i i . Juli 1605, f zu Rom den 8. April 1685. Schüler seines Vaters Tarquinio; ausgebildet nach Raphael, sowie durch das Studium der Carracci und ihrer Nachfolger, vermutlich besonders unter dem Einflüsse Domenichinos in Neapel. Tätig vornehmlich zu Rom. 420 B e w e i n u n g C h r i s t i . Im Schöße der ohnmächtigen Maria, die rückwärts von einer der Frauen gestützt wird, ruht der Leichnam Christi. Eine hl. Frau hält die Beine, eine andere sein Haupt. Dahinter stehen links Joseph von Arimathia, zur Rechten Magdalena, ganz rechts mit gefalteten Händen Johannes, hinter ihm eine zweite männliche Gestalt. Hintergrund Landschaft, rechts Golgatha. Leinwand, h. 0,68, br. o,6o. — Erworben durch Waagen.
458
D i e h e i l i g e F a m i l i e . Maria sitzt zur Rechten vor einem zurückgerafften Vorhang und hält mit beiden H ä n d e n das auf ihrem Schöße stehende K i n d , das in der Linken zwei Nelken hat. Links Joseph, der vorgebeugt des Kindes rechte H a n d küßt und dessen Schultern mit seiner Linken umfaßt. Schwärzlicher Grund. Eine kleinere Wiederholung bei Marquess of Bute in England. Maria und Joseph Halbfig. etwas unter Lebensgr. Leinwand, h. 0,73, br. 0,95. — Königliche Schlösser.
Salviati.
S. Porta.
Sant-Acker. F. Sant-Acker. Holländische Schule. — Stilleben- und Genremaler, tätig in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Künstler ist nur durch einige bezeichnete Bilder bekannt. 9G9C
S t i l l e b e n . Vor einer grauen Nische ist ein Rebhuhn an einem blauen Band aufgehängt. Bez. links unten:
Sant-Acker.
Santa Croce.
347
Der erste Buchstabe (Vorname), nicht mehr ganz deutlich, muß F (und nicht A , wie seinerzeit in der Suermondtschen Sammlung) gelesen werden. Das ergibt sich mit Sicherheit aus den Bildern des Meisters bei A. Bredius und Victor de Stuers im Haag, die deutlich »F. Sant Acker f. 1668« bezeichnet sind. Leinwand, h. 0,54, br. 0,40. — Sammlung Suermondt, 1874.
Santa Croce. Francesco da Santa Croce. Nach dem Vater Francesco di Simone. Zeichnet sich Franciscus de Santa f . Venetianische Schule. — Geb. zu Santa Croce im Brembotale unweit Bergamo. Geburtsjahr unbekannt, f Ende Oktober 1508 zu Venedig. Schüler Gio. Bellinis, unter dem Einflüsse der Nachfolger Bellinis ausgebildet. Tätig in der Umgegend von Bergamo und vornehmlich zu Venedig. A n b e t u n g d e r K ö n i g e . Maria hält auf dem Schöße das in weißes Linnen gehüllte K i n d , das die Rechte segnend erhebt. Rechts die Könige, die ihre Geschenke darbringen. Grund bergige Flußlandschaft mit Baulichkeiten. Bez. links an der Wand auf einem Blättchen:
Nach einem Originale Mantegnas, das sich jetzt bei Lord Ashburton zu London befindet. — Eine Wiederholung von Santa Croce selbst in der Eremitage zu St. Petersburg, andere Wiederholungen in der städtischen Galerie zu Verona, bei Mr. Butler in London. Halbfig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,62, br. 1,00. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Santa Croce. Girolamo da Santa Croce. Venetianische Schule. — Geb. zu Santa Croce im Brembotale bei Bergamo. Geburtsjahr unbekannt, f den 9. Juli 1556. Wahrscheinlich in früher Jugend Schüler Gentile Bellinis und nach dessen T o d e in der Werkstatt Cimas tätig. Tätig vornehmlich zu Venedig.
348 24
Santa C r o c e .
Santi.
G e b u r t C h r i s t i . Maria und Joseph verehren in einem offenen Schuppen das in der Krippe liegende Kind. Engelchen, auf Wolken schwebend, halten die Marterwerkzeuge und ein Spruchband mit der Inschrift »Gloria In Excelsis Deo«. Im Giebel der Hütte der segnende Gott-Vater. In der Landschaft links die Verkündigung an die Hirten, rechts der Zug der Könige. E i n v e r w a n d t e s B i l d d e s Meisters in d e r Galerie zu ( N o . 55). P a p p e l h o l z , h . 0,57, b r . 0,76. — S a m m l u n g Solly, 1 8 2 1 .
26
Dresden
M a r t y r i u m d e s hl. S e b a s t i a n . Unter einer offenen Halle thront zur Linken Diocletian mit seinen Räten. Vor ihm, an eine Säule gefesselt, der Märtyrer von Pfeilen durchbohrt, die fünf Bogenschützen auf ihn abgeschossen haben. Ein von rechts herabschwebender Engel bringt dem Heiligen, der zu ihm emporblickt, die Palme und die Krone des Märtyrers. Auf den Stufen des Thrones ein Kind und ein Hund. Hintergrund bergige Landschaft. P a p p e l h o l z , h . 0 , 6 1 5 , b r . 0,89. — S a m m l u n g Solly,
1821.
Santi. Giovanni Santi. Zeichnet sich Johannes Santis. Umbrische Schule. — Der Vater Raphaels, geb. zu Colbordolo (Gebiet von Urbino) vermutlich zwischen 1430 und 1440, f zu Urbino den 1. August 1494. Unter dem Einflüsse des Piero della Francesca und namentlich des Melozzo da Forli ausgebildet. Tätig zu Urbino, kurze Zeit in Cagli, Pesaro und vermutlich in Fano. 139 T h r o n e n d e Maria mit dem K i n d und Heiligen. Auf dem Throne, dessen Vorhang von zwei Cherubim gehalten wird, sitzt Maria, das Kind auf dem Arme. Vorn zur Rechten der Apostel Thomas, in der Rechten die mit einem Fähnchen gezierte Lanze, hinter ihm der hl. Antonius der Abt, in der Linken einen Krückstock; zur Linken der hl. Thomas von Aquino, ein Kirchenmodell in der Linken, hinter ihm die hl. Katharina, vor ihm zuäußerst links der kniende Stifter, ein Graf Matarozzi. Auf dem Buche des Apostels: 4 S. TOMAS APOSTOLVS, auf dem Buche des hl. Thomas von Aquino: S. TOMAS DE AQVINO. Im Grunde Landschaft. P a p p e l h o l z , h . 1,92, br. 1,82. — E r w o r b e n
1842 in Rom.
Santi.
349
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria, das Haupt nach links 140A geneigt, umfaßt mit der Rechten das vor ihr auf einer niedrigen Brüstung stehende K i n d und stützt mit der Linken dessen linken emporgehobenen Fuß. Das K i n d blickt nach links heraus. Schwarzer Grund; oben zu beiden Seiten ein roter Vorhang. Maria Halbfig. etwas unter Lebensgr. Erworben 1846.
Pappelholz, Ii. 0,62, br. 0,46.
Santi. Raffaello Santi, gen. Raffaello da Urbino. N a c h dem Vater Raffaello di Giovanni Santi. Zeichnet sich Raphael Urbinas. Umbrische Schule. — Maler und Architekt, geb. zu Urbino den 29. März oder 7. April 1483, f zu R o m den 6. April (Charfreitag) 1520. Nachdem er die erste Unterweisung von seinem Vater Giovanni empfangen, Gehilfe Pietro Peruginos zu Perugia (nach einigen vielleicht schon seit E n d e 1 4 9 5 , nach anderen wohl erst seit 1499 oder 1500) und wahrscheinlich Schüler Timoteo Vitis zu Urbino; in Florenz (seit E n d e 1504) unter dem Einflüsse der Werke Lionardos und in Wechselbeziehung mit F r a Bartolommeo weiter ausgebildet; in R o m (seit 1508) durch das Studium der Antike und eine Zeitlang durch Sebastiano del Piombo und Michelangelo beeinflußt. T ä t i g zu Perugia und Florenz (vermutlich bis 1 5 0 4 in Perugia, von 1504 bis 1 5 0 8 abwechselnd in Perugia und Florenz); kurze Zeit in Città di Castello (zwischen 1 5 0 2 und 1504), Siena (1504), Urbino (zwischen 1502 und 1507) und vornehmlich zu R o m (seit 1508 bis zu seinem Tode). M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria liest in einem Buche, 141 das sie in der Rechten hält, mit der Linken stützt sie den Fuß des auf ihrem Schöße sitzenden Kindes, das einen Stieglitz in der Linken hält. Hintergrund Landschaft. Aus der Zeit, da der junge Meister in der Werkstatt Peruginos arbeitete und unter dessen bestimmendem Einflüsse stand (etwa um 1 5 0 1 ) . Unter dem Namen M a d o n n a d e r S a m m l u n g S o l l y bekannt. — Über die fünf auf dieses Bild sich beziehenden Handzeichnungen s. Koopmann, Raffaelstudien p. 47. Maria Halbfig. in */2 Lebensgr. Pappelholz, h. 0,52, br. 0,38. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Maria mit dem K i n d und Heiligen. Maria hält 145 mit beiden Händen das in ihrem Schoß auf einem Kissen
350
Santi.
sitzende Kind, das mit der Rechten segnet. Links der hl. Hieronymus mit Kardinalshut, rechts der hl. Francisscus. Hintergrund bergige Landschaft. Aus der Zeit, da Raphael noch unter dem Einflüsse Peruginos stand (etwa 1 5 0 2 oder 1503). Eine entsprechende Handzeichnung im Berliner Kupferstichkabmet. (Vgl. Jahrb. der ki p. Ksts. II S. 62 ff.) Kl. Halbfig. Pappelholz, h. 0,34, br. 0,29. — Erworben 1829 vom Baron von der Ropp.
147
Maria mit dem Maria stützt mit der Kind, das den von segnet. Hintergrund
K i n d und dem kleinen Johannes. Linken das auf ihrem Schöße sitzende links herantretenden Johannesknaben Landschaft.
Bekannt unter dem Namen M a d o n n a d e l l a C a s a D i o t a l e v i , nach dem früheren Besitzer Marchese Diotalevi zu Rimini. Dort galt das Bild für ein Werk Peruginos; jedenfalls ist es in dessen Werkstatt entstanden. In der Behandlungsweise ist es den Jugendwerken Raphaels nahe verwandt: insbesondere stimmt das Christkind mit den Kinderfiguren des Meisters in der Madonna des hl. Hieronymus (Nr. 145), in der Madonna Terranuova (Nr. 247 A) und der Madonna Solly (Nr. 1 4 1 ) überein. Maria Halbfig. etwas über Lebensgr. Pappelholz, h. 0,69, br. 0,50. — Erworben 1842 vom Marchese Diotalevi in Rimini.
247 A
Maria mit dem K i n d und dem k l e i n e n Johannes. Maria hält, vor einer Brüstung sitzend, das Kind, das mit beiden Händen ein Spruchband (ECCE AGNVS DEI) erfaßt, dessen Ende der kleine Johannes in der Rechten hält. Rechts ein kleiner Knabe mit Heiligenschein zu Maria aufblickend (wahrscheinlich Jacobus minor). Hintergrund bergige Landschaft. Bekannt unter dem Namen M a d o n n a d e l D u c a di T e r r a n u o v a , da sich das Bild lange im Besitze dieser Familie zu Genua (später in Neapel) befand. — Aus der florentinischen Zeit (um 1 5 0 5 ) . —• Eine Zeichnung zu unserem Bild im Museum zu Lille, eine andere von mehr perugineskem Charakter im Berliner Kupferstichkabinet. Nahezu ganze Fig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,86. — Erworben 1 8 5 4 in Neapel vom Duca di Terranuova.
248
M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria, in der Linken ein offenes Buch emporhaltend, unterstützt mit der Rechten das Kind, das sich auf ihrem Schoß aufrichten will. Hintergrund Landschaft.
145.
Raffaello Santi.
Santi.
351
Belkannt unter dem Namen M a d o n n a di C a s a C o l o n n a , da sicli dais Bild lange im Besitze dieser Familie zu Rom befand. — Nicht vollendet, daher die helle Färbung und der Mangel an Schatten. — Vermutlich aus der letzten Zeit des Florentiner Aufenthaltes, etwa Ende 1507 o>der erste Hälfte des Jahres 1508. Das Bild zeigt in den Typen wie in den Formen eine nahe Verwandtschaft mit der Madonna Niccolini (bei L o r d Cowper), die mit der Jahreszahl 1508 bezeichnet ist. Zeichmungen mit verwandten Motiven in Florenz und in Wien (Albertina). Über andere Zeichnungen, die zu unserem Bilde in Beziehung stehen, s. Crowe und Cavalcaselle, I 347 und 350. — Crowe und Cavalcaselle halten dafür, daß nur Erfindung und Zeichnung von Raphael herrühren, während die malerische Ausführung, soweit dieselbe gediehen, einem Gehilfen der Werkstatt zu Perugia und zwar dem Domenico Alfani zuzuweisen sei. Maria Kniefig. etwas unter Lebensgr. Pappelholz, h. 0,77, br. 0,56. — Erworben 1827 von der Familie Lante in Italien.
Santi. Kopie nach Raffaello Santi. Römische Schule. J o h a n n e s d e r T ä u f e r in d e r Wüste. Auf felsigem 242 Erdreiche sitzt der Täufer in jugendlichem Alter, ein Pantherfell umgeworfen, das nur einen Teil des linken Armes und der rechten Hüfte bedeckt. Mit der erhobenen Rechten deutet er auf das links neben ihm an einem Baumstamme befestigte Kreuz. Die Linke hält ein Spruchband mit der Inschrift: Agnus Dei. Öde felsige Landschaft, links ein hoher Fels, dem eine Quelle entspringt. Nach dem in den Uffizien zu Florenz befindlichen Gemälde, das Raphael selbst zugeschrieben wird. Der Original-Entwurf, eine Zeichnung in Rötel, befindet sich gleichfalls in den Uffizien. Die Berliner Kopie galt in Florenz, als sie durch Rumohr erworben wurde, für eine Jugendarbeit Francesco Rossi de' Salviatis; ob mit Recht, bleibe dahingestellt, Vasari spricht von einem Bilde des als Jüngling dargestellten Täufers von der Hand des Rossi für den Kardinal Salviati, erwähnt aber nicht, daß dasselbe eine Kopie nach Raphael sei. Pappelholz, h. 1,65, br. 1,50. — Erworben 1829 durch Rumohr. — 1884 an das städtische Museum zu Hildesheim abgegeben, 1904 nach Berlin zurückgenommen.
Santi. Schule des Raffaello Santi. (Jmbrische Schule. D r e i B i l d c h e n in e i n e m R a h m e n . In der M i t t e : 144 C h r i s t u s auf dem Rande seines Grabes sitzend, hinter ihm das Kreuz. — L i n k s : Bischof E r c o l a n o , Schutzpatron von Perugia, in der Linken den Krummstab. — R e c h t s :
352
Santi.
Sarto.
B i s c h o f L o d o v i c o (oder Costanzo?), ein anderer Schutzheiliger von Perugia, in der Linken den Krummstab haltend. Schwarzer Grund. Kl. Halbfig. (Christus beinahe ganze Fig.) Pappelholz, rund, jedes Bild im Durchmesser 0 , 1 4 5 . — 1 8 3 0 von Ruinohr dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen übergeben.
Sarto. Andrea del Sarto. Urkundlich Andrea d'Agnolo di Francesco genannt. Den Beinamen del Sarto erhielt er nach dem Handwerk seines Vaters, der Schneider war. Florentinische Schule. — Geb. zu Florenz den 16. Juli i486, f daselbst den 22. Januar 1531. Schüler Gian Bariles, eines unbedeutenden Malers, dann des Piero di Cosimo, unter dem Einflüsse Fra Bartolommeos, Lionardo da Vincis und Michelangelos weiter ausgebildet. Tätig zu Florenz, kurze Zeit zu Paris (1518/19). 240
B i l d n i s e i n e r j u n g e n F r a u . Etwas nach links gewendet, Kopf und Blick nach rechts gerichtet. In gelbem Kleide mit weißem Brusttuch, ein weißes Tuch turbanartig um den Kopf geschlungen. Grünlicher Grund. Alla prima gemalte Studie. — Galt früher für das Bildnis der Lucrezia di Bartolommeo del Fede, der Gattin des Malers. Lebensgr. Brustbild. Pappelholz, h. 0 , 4 4 , br. 0,37. — Erworben 1 8 2 9 durch Rumohr.
246
T h r o n e n d e Maria mit dem Kind und Heiligen. Maria, in einer Nische auf leichtem Gewölk über zwei Cherubim thronend, hält das auf ihrem Schöße sich aufrichtende Kind. Links Petrus, die Schlüssel in der Hand, der hl. Bruno im weißen Mönchskleide, den Weihwedel in der Linken, und der nackte greise Onophrius, die Hüften mit einer Epheuranke umgürtet; rechts der hl. Markus, Antonius von Padua, das flammende Herz in der Hand, und die hl. Katharina mit einem Bruchstück ihres Rades. Unten links der hl. Celsus in weltlicher Kleidung, rechts die hl. Julia, die Linke, die einen Rosenkranz hält, auf die Brust gelegt. Bez. mitten auf der obersten Stufe: A N N . D O M . M D X X V I I I . — Ein Hauptwerk des Meisters, von Vasari (Sans. V p . 4 6 f.) beschrieben. Die zur Altartafel gehörige Lünette, die Verkündigung darstellend, jetzt in der Galerie Pitti zu Florenz (ursprünglich ein Halbrund, später durch zugesetzte Stücke in ein Viereck verwandelt). — Wurde im Auftrage des Giuliano Scala für Sarzana im Florentinischen gemalt, wo
247 A.
Raffaello Santi.
Sarto.
Sassetta.
Sauts.
353
das Bild bis zur Revolution von 1789 geblieben zu sein scheint. Von da kam es nach Genua und später nach Paris in die Sammlungen Laperiere und Lafitte; aus der letzteren wurde es 1 8 3 4 durch den letzten Besitzer, einen Engländer Arrow Smith, angekauft. — Handzeichnungen zu den hll. Marcus und Antonius von Padua im British Museum. Pappelholz, h. 2,28, br. 1,85. — Erworben 1 8 3 6 in Paris.
Sarto. Schule des Andrea del Sarto. Florentinische Schule. D i e h e i l i g e F a m i l i e m i t E l i s a b e t h u n d d e m 342 k l e i n e n J o h a n n e s . Maria, am Boden sitzend, hält mit der Linken das K i n d auf ihrem Schoß. Ihr gegenüber, links weiter hinten, die hl. Elisabeth, die den kleinen Johannes auf dem Schoß hält und zu Joseph hinüberblickt, der zuäußerst rechts hinter Maria auf seinem Stabe lehnt. Dunkler Grund.
Alte, wahrscheinlich niederländische Kopie nach einem Bild im Louvre, dessen Echtheit jedoch infolge von Übermalung nicht genau festzustellen ist. Auch in anderen Sammlungen kommen mehrfach Kopien vor. Eichenholz, h. 0,85, br. 0,6g. — Königliche Schlösser.
Sassetta. Stefano di Giovanni gen. Sassetta. Schule von Siena. — Urkundlich seit 1427 tätig, 1428 in die Sieneser Malerzunft aufgenommen, f um 1450. V o n den L o renzetti und Bartolo di Maestro Fredi beeinflußt. Tätig zu Siena. M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria hält das nackte K i n d 63B auf dem Schoß, über ihrem Haupte halten zwei schwebende E n g e l die Krone. Ganz oben Gott-Vater, der die T a u b e herabsendet. Goldgrund. Tempera. Pappelholz, in gotischer Giebelform abgeschlossen, h. 0,47, br. 0,25. — Vermutlich Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Sauts. T. Sauts. Holländische Schule. — Stillebenmaler, dessen Lebensdaten unbekannt sind, von dem bezeichnete Bilder auf verschiedenen Versteigerungen vorkamen. Vermutlich der Haager Schule angehörig und um die Mitte des 1 7 . Jahrhunderts tätig. Stilleben. Auf einer mit grünem T u c h e bedeckten 983E Tischplatte liegen zwei Taschenkrebse, eine geöffnete und drei geschlossene Austern. Mehr rechts ein halbgefüllter Verz. d. Gemälde.
23
354
Sauts.
Savoldo.
Römer, hinter dem ein Zweig mit Pflaumen liegt und eine Walnuß. Brauner Grund. Bez. im Grand über den Muscheln:
T ,
^ A V
I ' S *
Eichenholz, h. 0,24, br. 0,35. — Erworben 1 8 9 1 in Köln, als Geschenk des Herrn Geheimrat v. Kaufmann.
Savoldo. Giovanni Girolamo Savoldo. Früher zumeist Gian Girolamo oder Girolamo Bresciano genannt; zeichnet sich öfters Joannes Jeronimus de Brescia. Schule von Brescia. — Geb. zu Brescia; Geburts- und Todesjahr unbekannt. Unter dem Einflüsse Gio. Bellinis und Tizians ausgebildet. 1508 als Meister in die Gilde zu Florenz aufgenommen, 1548 zu Venedig noch am Leben; angeblich daselbst in hohem Alter gestorben. Tätig zu Brescia und vornehmlich zu Venedig, kurze Zeit in Florenz und Treviso. 307
D i e V e n e t i a n e r i n . Junge Frau, nach links gewendet, aus der gelben Mantille, die sie über den Kopf geworfen hat, hervorblickend. Im Grunde Ruine einer Mauer, darüber Himmel. Bez. links an der Mauer:
Eine~nicht bezeichnete Original-Wiederholung mit Veränderungen (hl. Magdalena) kam aus der Sammlung Fenaroli zu Brescia in die National
246.
Andrea del Sarto.
Savoldo.
Schaeufelein.
355
Gallery zu London. — Eine alte Kopie des Berliner Bildes in Warwick Castle, unter dem Namen Lodovico Carracci, der recht wohl der Kopist sein kann. — Schon Ridolfi (1646) gedenkt des Bildes als eines be-. rühmten Gemäldes, von dem es viele Kopien gäbe, indem er als das Original das Bild in der Casa Fenaroli (damals in der Casa Averoldi) beschreibt. Doch ist auch das Berliner Bild ein unzweifelhaftes Original. Lebensgr. Halbfig. Leinwand, h. 0,92, br. 0,73. — Sammlung Solly, 1821.
T r a u e r um den L e i c h n a m Christi. Maria, auf 307A ihrem Schöße den Leichnam Christi haltend, stützt mit der Rechten das Haupt, Johannes faßt den rechten Arm, Magdalena beugt sich rechts weinend über die Füße des Heilands. Im Schatten links die Stifter als Joseph von Arimathia und Nikodemus mit den Nägeln und der Dornenkrone. Hinter Maria der Kreuzesstamm, der sich scharf gegen den farbigen Abendhimmel absetzt, und Landschaft. Noch in einer Guida di Brescia (Le Pitture e Sculture di Brescia, 1760, pubblicate di L. Chizzola) von 1760 als das Gemälde des Hauptältars in S. Croce angeführt, später verschollen. Die von Ridolfi (1646) erwähnte Darstellung des Gegenstandes in der Casa Antelmi zu Brescia (»in Casa Antelmi vi e un deposto di Croce«) scheint ein anderes Bild zu sein. Leinwand, h. 1,86, br. 2,26. — Erworben 1875 in Brescia.
Schaeufelein. H a n s Leonhard Schaeufelein oder Schaeufelin. Deutsche Schule (Nürnberg). — Maler und Zeichner für den Holzschnitt, geb. vor 1490 zu Nürnberg, f zu Nördlingen 1 5 3 9 oder 1540. Schüler und Gehilfe Albrecht Dürers (bis 1505), tätig zu Nürnberg und Augsburg (daselbst um 1 5 1 2 ) und vornehmlich zu Nördlingen (seit 1 5 1 5 ) . D a s A b e n d m a h l . In einer Halle sitzt Christus mit 560 seinen Jüngern um einen runden Tisch bei der Feier des Osterlammes. Rechts neben Christus Johannes, mit dem Haupt an der Brust des Erlösers ruhend. V o m rechts am Tisch einer der Apostel, aus einem K r u g e sein Glas füllend. Weiter rechts schleicht J u d a s , den Seckel in der Hand, davon. Einer der Jünger zur Linken, in schwarzem Gewände, scheint der Stifter des Bildes zu sein. Bez. an der Bank rechts: 23*
Schaeufelein.
356
M
Schalcken.
Schiavone.
J f XI.
Weißtannenholz, h. 0,79, br. 1,06. — Sammlung Solly, 1821..
Schalcken. Godfried Schalcken. Holländische Schule. — Maler und Radierer, geb. zu Made bei Geertruidenberg 1643, t im Haag den 16. November 1706. Schüler des S. van Hoogstraten in Dortrecht und Gerard Dous in Leiden. Tätig zu Dordrecht und, nach mehrjährigem Aufenthalt in England (seit 1662), im Haag, wo er 1691 Mitglied der Gilde wird. 837
A n g e l n d e r K n a b e . Unter einer alten Weide rechts sitzt ein Knabe angelnd am Wasser. Zu seinen Füßen ein Topf mit Wasser und ein Fisch. Auf den von einem Sonnenblicke getroffenen Blüten hoher Wasserlilien links wiegen sich Schmetterlinge. Bez. rechts unten:
G Schalcken •
Eichenholz, h. 0 , 3 1 , br. 0,25. •— Königliche Schlösser.
Schiavone.
Andrea Schiavone.
S. Meldolla.
Schiavone. Gregorio Schiavone. Schule von Padua. — Aus Dalmatien gebürtig, weshalb er sich Dalmaticus zeichnet. Geburts- und Todesjahr unbekannt. Lernte zu Padua bei Francesco Squarcione, als dessen Schüler er sich bezeichnet, tätig daselbst um 1440—1470 (1441 in der dortigen Malerzunft). 1162 T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d e . Maria, nach rechts blickend, sitzt auf dem Thron und hält das Kind, das von der Thronwange links auf ihren Schoß herübersteigt. Jederseits steht ein Engel mit einer Weintraube. Hintergrund Landschaft. Bez. auf einem Papierstreifen unten rechts:
Schiavone.
Schongauer.
357
Mittelstück eines Triptychons. Die beiden Flügel mit je zwei Heiligen befinden sich noch im Dome von Padua, in der Sakristei der Canonici (der ganze Altar früher in S. Francesco; doch wird schon 1 7 7 6 das Mittelbild allein erwähnt, das sich 1 8 1 7 im erzbischöflichen Palast in Padua befand). Pappelholz, oben abgerundet, h. 0 , 8 1 , br. 0,57. — Sammlung Solly, 1821.
Schongauer. Martin Schongauer. Deutsche Schule (Kolmar). — Maler und Kupferstecher, geb. zu Kolmar n um 1445, f i Breisach den 2. Februar 1491. Tätig vornehmlich in Kolmar. G e b u r t C h r i s t i . Unter einem Balkenvorbau, der sich 1629 an eine Ruine lehnt, kniet Maria anbetend vor dem auf Kissen am Boden ruhenden Kinde. Links hinter Maria steht Joseph mit gefalteten Händen, rechts knien anbetend zwei Hirten, über denen sich ein Mönch (der Stifter?) verneigt. Im Hintergrunde Landschaft mit einer an einem Flusse liegenden Stadt. V g l . die Bildchen unter No. 1 6 2 9 A und 1 6 2 9 B , die vielleicht ursprünglich als Flügelbilder zu unserer Geburt Christi gehörten. Eichenholz, h. 0,375, br. 0,28. — Erworben 1902 aus dem Londoner Kunsthandel. — E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d r i c h - M u s e u m s Vereins.
Zwei Altarflügel. 1629A-1629B L i n k e r F l ü g e l . I n n e n s e i t e (2 Bilder übereinander). 1629A O b e n : K r e u z t r a g u n g . Nach dem Kupferstiche Schongauers (Bartsch 16). U n t e n : K r e u z i g u n g . Nach dem
358
Schongauer.
Kupferstiche Schongauers (Bartsch 17). — A u ß e n s e i t e . D e r hl. J a k o b u s d. Ä. Nach rechts schreitend, mit Stab, Pilgermantel und Buch. Dunkelbauer Grund. 1629B
R e c h t e r F l ü g e l . I n n e n s e i t e (2 Bilder übereinander). O b e n : G r a b l e g u n g C h r i s t i . Nach dem Kupferstiche Schongauers (Bartsch 18). U n t e n : A u f e r s t e h u n g C h r i s t i . Nach dem Kupferstiche Schongauers (Bartsch 20). A u ß e n seite. D i e hl. M a g d a l e n a . Von vorn gesehen, in rotem Gewand, in der Rechten die Salbbüchse haltend. Dunkelblauer Grund. Die zwei Bildchen gehörten vielleicht ursprünglich als Flügel zu No. 1 6 2 9 , sind aber weit schwächer in der Ausführung und nur in der Werkstatt Schongauers entstanden. — Sammlung von Rumohr. Fichtenholz, jeder Flügel h. 0,368, br. 0 , 1 1 5 . — Erworben 1 9 0 3 aus Berliner Privatbesitz. — E i g e n t u m d e s K a i s er F r i e d r i c h - M u seums-Vereins.
Schongauer. Schule Martin Schongauers. Deutsche Schule (Kolmar). 562 F l ü g e l a l t a r . M i t t e l b i l d : C h r i s t u s am K r e u z e m i t M a r i a u n d J o h a n n e s . Unten knien links der Stifter mit acht jungen Söhnen, rechts seine Gattin mit zwei Töchtern (in kleinerem Maßstabe). Gemusterter Goldgrund. — L i n k e r F l ü g e l : D e r hl. H i e r o n y m u s ( P ) . Im Bischofsornat, in der Linken das Kruzifix an grünendem Holz, über ihm der Kardinalshut. Gemusterter Goldgrund. — R ü c k s e i t e (jetzt abgesägt und daneben aufgestellt): D i e hl. A p o l l o n i a . In der Linken die Zange. Grund Himmel. — R e c h t e r F l ü g e l : D e r hl. B e r n h a r d i n v o n S i e n a . In Franziskanertracht, in der Rechten die Scheibe mit dem von Flammen umgebenen Monogramm Christi. Gemusterter Goldgrund. — R ü c k s e i t e (jetzt abgesägt und daneben aufgestellt): D e r h l . S t e p h a n . In Diakonentracht, einen Teufel zertretend. Grund Himmel. Für die Kreuzigung sind Christus aus Schongauers kleiner Kreuzigung (Bartsch 17), Maria und Johannes aus der großen (B. 2 5 ) mit geringen Abweichungen kopiert. Die Apollonia ist freie Kopie nach B. 62, desgl. Stephan nach B. 5 6 (Laurentius). —
Lindenholz, Mittelbild h. 1,36, br. 0 , 7 7 ; Flügel je h. 1 , 3 6 , br. 0 , 3 1 . Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
1629.
Martin Schongauer.
Schoubruck.
Scorel.
359
Schoubruck. Peeter Schoubruck oder Schaubroek. Vlämische Schule. — Geburts- und Todesjahr unbekannt. Tätig von 1597 —1605 (nach den Daten auf seinen Gemälden) in Frankenthal in der Rheinpfalz. Schüler des Gillis van Coninxloo. L a n d s c h a f t . Im Vordergrunde rechts auf bewaldetem 680 Felsen ein schloßartiges Gebäude, links Blick auf bergige Ufer und das Meer, auf das aus dunklen Wolken ein Lichtstrahl fällt. Als Staffage wandernde Bauern mit Saumtieren. LindenhoLz, h. 0,29, br. 0,35. — Königliche Schlösser.
Scorel. Jan van Scorel. Urkundlich auch Schoorle gen. und so auf einem Bilde sich zeichnend. Niederländische Schule. — Maler und Baumeister, geb. zu Schoorl (Scorel) bei Alkmaar den 1. August 1495, f den 6. Dezember 1562, vermutlich zu Utrecht. Schüler des Willem Cornelisz. zu Haarlem (um 1509—1512), dann des Jacob Cornelisz. .zu Amsterdam und des Jan Mabuse zu Utrecht. Nach Reisen in Deutschland, durch Steiermark und Kärnthen (1520) und einer Fahrt über Venedig nach Jerusalem, in Italien, besonders in Rom (um 1522/23) durch die italienische Kunst beeinflußt. Tätig vornehmlich in Utrecht (seit 1524), kurze Zeit in Haarlem (um 1527). B i l d n i s d e s C o r n e l i s A e r n t s z . v a n d e r D u s s e n 644 (Sekretärs der Stadt Delft seit dem Jahre 1550). Etwas nach rechts gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem gemustertem Unterkleide, schwarzem pelzgefüttertem Mantel und schwarzer Kappe. Die Rechte sprechend erhoben, in der Linken einen Brief. Grund Landschaft. Auf dem Briefe die Aufschrift: Sy gtgeuen aenden Ersame discreten . . . nclis aerntsz secretarius tot delft. • — Gemalt bald nach 1550. — Eine alte Kopie im Rijksmuseum zu Amsterdam. Lebensgr. Halbfugur. Eichenholz, h. 0,98, br. 0,74. — Sammlung Solly, 1821.
W e i b l i c h e s B i l d n i s . Halb nach links gewendet und 1202 ebendahin blickend. In weißem Kopftuch und pelzgefütterter schwarzer Jacke über weißem Unterkleide. Dunkler Grund.
360
Scorel.
Segherà.
Galt als Porträt der Agathe von Schoenhoven w e g e n der Übereinstimmung mit dem Porträt in der Galerie Doria zu Rom, das die Bezeichnung »Agatha Sconhouiana 1529 per Scorelium pin.« trägt. Die Ähnlichkeit ist aber nicht überzeugend. Unser Bild scheint eher ein Werk Jan Gossaerts zu sein. Unten ist ein beträchtlicher Streifen abgeschnitten, wie ein Stich Gottfried Bartschs zeigt, der E n d e des 17. Jahrhunderts am Berliner Hofe tätig war und das Bild unter dem Namen Bauburren gestochen hat. Brustbild etwas unter Lebensgr. Eichenholz, h. 0,35, br. 0,33. — Königliche Schlösser.
Seghers. D a n i e l S e g h e r s (auch S e g e r s und Zeghers). Vlämische Schule. — Stillebenmaler, geb. zu Antwerpen den 5. Dezember 1590, f daselbst den 2. November 1661. Schüler seines Vaters Peeter und vornehmlich Jan Brueghels. Tätig zu Antwerpen (seit 1611 in der Gilde); daselbst nach seinem Übertritte zum Katholizismus Mitglied des Jesuitenordens (1614). 976 Stilleben. Ein reiches Blumengewinde ist, zu drei Gruppen geordnet, um den breiten Barockrahmen eines Steinreliefs gelegt, das zwei nackte spielende Kinder darstellt. Schmetterlinge umfliegen die Blumen und sitzen darauf. Dunkler Grund. Bez. nach A n g a b e des alten Katalogs: D . S. — Das Relief ist gemalt von der Hand des E r a s m u s Q u e l l i n u s (geb. den 19. N o vember 1607 zu Antwerpen, ")• daselbst den 7. November 1678: Schüler seines Vaters, des Bildhauers Erasmus, sowie des Jan Verhaegen zu Antwerpen; tätig zu Antwerpen). Eichenholz, h. 1,01, br. 0,71. — Envorben 1832 in Berlin aus dem Besitze des Geh. Ober-Finanzrates Rosenstiel.
978
Stilleben. Ein reiches Blumengewinde umgibt in vier Gruppen den breiten Barockrahmen eines Steinreliefs, das Maria mit dem K i n d und dem Johannesknaben darstellt. Schmetterlinge sitzen auf den Blumen und Blättern. Schwärzlicher Grund. Bez. links unten wie umstehend. — Das Relief ist gemalt von der Hand des E r a s m u s Q u e l l i n u s (s. die Bemerkung zum vorigen Bilde), dessen Bezeichnung (E. Quellinus) sich nach Angabe des alten Katalogs auf dem Bilde befunden haben soll. — Vermutlich dasselbe Bild, das der Große Kurfürst von einer Antwerpener Kirche gegen eine Reliquie eintauschte (s. Jahrb. der k. pr. Ksts. X I S. 122). Leinwand, h. 1,29, br. 0,95. — Königliche Schlösser.
Vergl. auch No. 917 (Rubens).
Seghers.
361
Seghers. Hercules Seghers o d e r Segers. Z e i c h n e t sich selbst zumeist Segers. H o l l ä n d i s c h e S c h u l e . — L a n d s c h a f t s m a l e r und R a d i e r e r , geb. 1589, f zu A m s t e r d a m u m 1645. 1607 in Amsterdam S c h ü l e r des Gillis v a n Coninxloo. T ä t i g um 1633 vorüberg e h e n d i m H a a g , später w i e d e r in Amsterdam. H o l l ä n d i s c h e F l a c h l a n d s c h a f t 806B m i t d e m S t ä d t c h e n R h e n e n . Über h ü g e l i g e s G e l ä n d e führt ein breiter W e g zu d e m an e i n e m Flusse g e l e g e nen S t ä d t c h e n mit h o h e m K i r c h t u r m . In der flachen w e i t a u s g e d e h n t e n Ferne links ein z w e i t e r K i r c h t u r m . Früher in der Galerie zu Karlsruhe, wo es sich noch 1833 befand. — S a m m l u n g v. L a n dauer, Stuttgart, 1860. E i c h e n h o l z , h. 0,26, br. 0,35. — Samml u n g Suermondt, 1874.
H o l l ä n d i s c h e F l a c h l a n d s c h a f t 808A m i t d e m S t ä d t c h e n R h e n e n . Über l e i c h t e H ü g e l w e l l e n vorn führt ein W e g zu der k l e i n e n S t a d t h i n a b , die sich im M i t t e l g r u n d an e i n e m F l u ß e n t l a n g zieht. A m anderen U f e r des Flusses w e i t e E b e n e mit einzelnen K i r c h t ü r m e n in der Ferne. V o r n z w e i H i r t e n mit ihrer S c h a f h e r d e . Bez. links unten:
Eines der b e i d e n bezeichneten Gemälde dieses seltenen Meisters. — A u f einer Versteigerung in L o n d o n als »van Goijen« verkauft. E i c h e n h o l z , h. 0 , 4 2 , br. 0,66. — Sammlung Suermondt, 1S74.
3Ó2
Sellaio.
Sellaio. Jacopo del Sellaio. Nach seinem Vater Jacopo di Arcangelo. Florentinische Schule. — Geb. 1442 zu Florenz, f daselbst im November 1493. Gebildet unter dem Einflüsse der Florentiner Hauptmeister, namentlich Sandro Botticellis und Domenico Ghirlandaios. Tätig zu Florenz. 1055
B e w e i n u n g C h r i s t i . Unter, dem Kreuze sitzt Maria, auf deren Schöße der Leichnam Christi liegt. Zur Linken kniet der hl. Fredianus, das Haupt Christi mit einem Tuche stützend, zur Rechten der betende Hieronymus. Über Maria schweben zwei trauernde Engel. Im Vordergrund auf einem Tuche die Leidenswerkzeuge. Hintergrund felsige Landschaft.
Die Tafel wurde 1483 von der Brüderschaft von S. Frediano bestellt und ist identisch mit einer der von Vasari erwähnten, die Richa noch in S. Frediano sah und unter Ghirlandaios Namen aufführt. Tempera. Pappelholz, h. 1,82, br. 1,83. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
1132
J u l i u s C a e s a r v o r s e i n e r E r m o r d u n g . Caesar steht rechts, den warnenden Brief in der Rechten, von dem von rechts herantretenden Decimus Brutus beredet, in den Senat zu kommen. Hinter Caesar nach links eine Gruppe von drei Männern in Unterredung. In der Mitte ein gerüsteter Jüngling von hinten gesehen, der an sein Schwert greift. Neben ihm Portia, die dem vor ihr stehenden Marcus Brutus ihre Wunde zeigt. Zuäußerst links ein Alter, im Abgehen mit einer Frau sprechend. Die Figuren stehen unter einer Bogenhalle, durch die man auf Wiesen mit der Trajanssäule, einen Fluß und die Stadtmauer Roms mit der Cestiuspyramide blickt. Jenseits der Mauer felsige Landschaft. S. die Bemerkung zum folgenden Bilde. Tempera. Pappelholz, h. 0,46, br. 0,72. — Sammlung Solly,
1133
1S21.
J u l i u s C a e s a r s E r m o r d u n g . Caesar wird von beiden Seiten von zwei Verschworenen bedroht, die mit Dolchen auf ihn eindringen. Links zwei die Flucht ergreifende Männer. Auf einer längs der "Hinterwand laufenden Bank sitzen die Senatoren, ihre Bestürzung äußernd. Zuäußerst rechts und links stehen zwei Greise. Durch die Öffnungen der Halle — Kurie des Pompejus — Blick in landschaftliche Ferne.
Sellaio.
Schule von Siena.
Signorelli.
Die beiden Gegenstücke (No. 1 1 3 2 und 1 1 3 3 ) dienten mit anderen Tafeln als Füllungen zum Schmucke von Möbeln, Truhen oder dergl. Eine dritte zugehörige Tafel ehemals im Florentiner Kunsthandel. Tempera. Pappelholz, h. 0,46, br. 0,72. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Siena. Schule von Siena um 1350—1380. D a r s t e l l u n g aus der L e g e n d e d e r hl. M a r g a r e t h a . 1069 Die Heilige spricht zu dem lorbeerbekränzten Feldherrn Olybrius, der hoch zu Roß mit Gefolge vor ihr hält; rechts zwei klagende Gefährtinnen. Felsige Landschaft mit einem Bach und einer Brücke. Goldgrund. Die Heilige, die in Pisidien die Herden ihres Vaters Theodosius, eines heidnischen Priesters in Antiochien, hütet, wird auf Befehl des Olybrius (Feldherrn des römischen Kaisers Aurelian), der sie zum Weibe begehrt, hinweggeführt. Nach einer anderen Erzählung der L e gende hütete Margaretha die Schafe ihrer Amme, bei der sie auf dem Land im christlichen Glauben aufgewachsen war. — Das Bild steht der Art des Sano di Pietro nahe. Tempera. Pappelholz, h. 0,22, br. 0,40. —• Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Signorelli. Luca Signorelli, gen. Luca da Cortona. Nach dem Vater Luca d'Egidio di Ventura. Zeichnet sich zumeist Lucas Cortonensis, bisweilen Lucas Coritius, in späteren Jahren auch Lucas Signorellus. Umbrisch-toskanische Schule. — Geb. zu Cortona vermutlich 1441, f daselbst zwischen dem 16. Oktober und 8. Dezember 1523. Zuerst Schüler des Piero della Francesca zu Arezzo, unter dem Einflüsse der florentinischen Meister weiter ausgebildet. Tätig vornehmlich in Cortona, Perugia und Loreto (1476—1479), längere Zeit in Rom (insbesondere um 1482—1484), in Monte Oliveto (1497—98?), Siena (1506 und 1509) und in Orvieto (zwischen 1499 und 1504); kürzere Zeit in Arezzo, Città die Castello (1474), Spoleto (1485), Florenz und Volterra (1491). Z w e i F l ü g e l b i l d e r e i n e s A l t a r s m i t je d r e i H e i l i - 79 gen. — L i n k e r F l ü g e l : Die hl. Katharina von Siena mit Buch und Lilienzweig in den Händen, neben ihr rechts die hl. Magdalena, das Salbgefäß haltend, beide stehend. Vor ihnen kniet der hl. Hieronymus, sich mit einem Steine kasteiend. Grund Landschaft mit zwei Figuren. — R e c h t e r F l ü g e l : Zur Linken Augustinus, stehend, in vollem Bischofs-
364
Signorelli,
ornat, d i e C a s u l a m i t f a r b i g e n S t i c k e r e i e n aus d e r G e schichte Christi geschmückt. V o r ihm kniet der hl. A n t o n i u s v o n P a d u a , r e c h t s d a n e b e n steht K a t h a r i n a v o n Alexandrien, Buch und Palme haltend. Grund Lands c h a f t . •— D i e F i g u r e n b e i d e r F l ü g e l unter o f f e n e n B o g e n s t e l l u n g e n , v o n d e n e n nur d i e A n s ä t z e d e r G e w ö l b k a p p e n sichtbar sind. Aus der mittleren Zeit des Meisters (um 1498) und bei Vasari (Sans. III p. 687f. beschrieben. •— Die beiden Gemälde bildeten die Seitenflügel zu einem Mittelstück, auf dem der hl. Christopherus mit dem Christkind auf der Schulter im Relief dargestellt war (von Giacomo della Quercia?); das ganze Altarwerk war für die Kapelle S. Cristoforo in S. Agostino zu Siena bestimmt. Die Staffel enthielt die Darstellungen der Hochzeit zu Kana, des toten Christus auf dem Schöße der Maria und des Martyriums der hl. Katharina und scheint wie das Relief des Christophorus beim Brande der Kirche im Jahre 1655 zugrunde gegangen zu sein. Pappelholz, jeder Flügel h. 1,44, br. 0,74. — 1821. 79A
Sammlung Solly,
P a n als G o t t des N a t u r l e b e n s und als Meister d e r M u s i k m i t s e i n e n B e g l e i t e r n . Auf einem Felsstücke sitzt d e r j u g e n d l i c h e P a n , b o c k s f ü ß i g , m i t l a n g e m l o c k i g e m H a a r , auf d e m v o n e i n e m G l o r i e n s c h e i n u m g e b e n e n H a u p t e die Mondsichel, über den Schultern das mit Sternen besetzte Luchsfell. I n d e r L i n k e n h ä l t er d i e R o h r f l ö t e , in d e r R e c h t e n e i n e n S t a b . R e c h t s s t e h t ein j u n g e r H i r t ( O l y m p o s ? ) , auf d e r F l ö t e s p i e l e n d , l i n k s e i n alter H i r t , d e r , auf e i n e n Stab gestützt, aufmerksam zuhört und mit der R e c h t e n den T a k t a n g i b t . V o r n a m B o d e n h i n g e s t r e c k t ein j u n g e r n a c k t e r S a t y r , m i t d e r L i n k e n d i e F l ö t e , auf d e r er s p i e l t , e m p o r haltend. L i n k s vorn steht eine nackte N y m p h e (Echo oder Syrinx?), m i t d e r L i n k e n e i n e l a n g e R o h r f l ö t e z u m M u n d e führend. R e c h t s ein zweiter älterer Hirt, aufmerksam d e m Spiele lauschend. Im Mittelgrunde der Landschaft zwei N y m p h e n , die eine sitzend und eingeschlafen, die andere stehend, in der Ferne zwei Reiter bei e i n e m Triumphbogen. Bez. auf einem Täfelchen, das an dem Stabe der im Vordergrunde stehenden Nymphe hängt, wie Umstehend. Wahrscheinlich das für Lorenzo de' Medici ausgeführte Gemälde, dessen Vasari gedenkt
Signorelli.
365
(»dijpinse a Lorenzo de' Medici, i n u n a t e l a , alcuni Dei ignudi, che gli furono molto commendati«, Vasari, Sans. III p. 689); 1865 an einetr Decke im Palo Corsi bei S. Gaetano in Florenz wieder aufgefundden. — Signorelli hat den Gegenstand später nochmals behandelt, im IPalaste des Pandolfo Petrucci zu Siena (Fresko, nicht mehr erhalteen). Leinwand, h. 1,94, br. 2,57. — Erworben 1873 in Florenz.
79 A
lYOVCO RTONMN» i M a r i a v o n E l i s a b e t h b e g r ü ß t . Rechts steht Elisa- 79B betHi, die zutraulich vorgeneigt die Rechte der Maria mit beidden Händen ergreift. Links sitzt Joseph, das Christkind auf dem K n i e haltend, während Zacharias mit beiden Hämden den kleinen Johannes emporhebt, der über dem Hauipte des Jesusknaben ein silbernes Becken leert (Ans p i e l u n g auf die Taufe). Dunkler Grund. IBez. auf einem Papierstreifen, der am Boden liegt:
TOZCOTCTOHA
366
Signojelli.
Simone.
Wohl aus der späten Zeit des Meisters. — Alte Kopie mit Veränderungen 1 8 7 6 im Kunsthandel zu Rom, jetzt bei Girolamo Mancrni in Cortona. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,70. — Erworbsn 1875 in Rom vom Marchese Patrizi.
79C
Bildnis eines älteren Mannes. Dreiviertel • nach links gewendet und nach links blickend. Mit roter Mütze und in rotem Gewände, dem »lucco«, um die Schultern die schwarze Stola des Patriziers, die rechts herabhängt. Grund Landschaft mit Figuren und Architektur; rechts zwei nackte Hirten, der eine liegend, der andere stehend zu ihm geneigt, dahinter die Ruine eines antiken Triumphbogens; links zwei lebhaft heranschreitende bekleidete Frauen, dahinter ein Rundbau. Galt mit Unrecht ehemals als Selbstporträt des Meisters. Aus des Meisters reifster Zeit, um 1 5 0 0 . — Casa Torrigiani zu Florenz. Lebensgr. Brustbild. Pappelholz, h. 0,50, br. 0,32. — Erworben 1894 aus dem Florentiner Kunsthandel.
Simone. Simone Martini. Schule von Siena. — Nach Vasari geb. 1284, f 1344. Tätig in Siena und Umgebung (1321—33), Pisa, Florenz, Orvieto und Avignon (von 1339 ab). 1070A G r a b l e g u n g C h r i s t i . In das von klagenden Frauen umgebene Grab wird der Leib Christi gebettet. Maria küßt ihm das Haupt, eine andere hl. Frau die Hand, Nikodemus, dem Joseph von Arimathia eine Urne mit Spezereien bringt, salbt die Füße Christi. In der Mitte strebt wehklagend Magdalena mit ausgebreiteten Armen auf den Heiland zu. Rechts steht abseits Johannes und verhüllt weinend sein Haupt. Im Hintergrund heben sich Palmen und Orangen-, bäume vom Abendhimmel ab. Bildete ursprünglich den rechten Flügel eines Klappaltärchens, dessen übrige Stücke sich im Museum zu Antwerpen und im Louvre erhalten haben. Zweifellos gehörten die 4 Antwerpener Bilder (Doppeltafel der Verkündigung für die Außenseite, Kreuzigung und Kreuzabnahme) mit der Kreuztragung des Louvre und der Berliner Grablegung in der Weise zusammen, daß das geöffnete Altärchen auf dem linken Innenfliigel die Kreuztragung, auf dem rechten die Grablegung, in der Mitte das Doppelbild der Kreuzigung und Kreuzabnahme zeigte. Wahrscheinlich ist der Altar in Avignon, in Simones letzter Zeit ( 1 3 3 9 bis 1 3 4 4 ) , entstanden. — Vgl. Schubring, Jahrb. der k. pr. Ksts. X X I I I , S. 1 4 1 ff.
79 C.
Luca Signorelli.
Simone.
Slingeland.
Snyders.
367
Tempera. Pappelholz, h. 0,22, br. 0,15. — Erworben 1901 von Emil Pacully in Paris. •— E i g e n t u m d e s K a i s e r F r i e d r i c h Museums-Vereins.
Simone. Schule des Simone Martini. Schule von Siena. M a r i a m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . Die thronende 1 0 7 1 A Maria hält das auf ihrem Schöße stehende Kind. Vorn zur Linken der hl. Franciscus, rechts der hl. Bruno, weiter zurück links Jacobus d. Ä., rechts der hl. Laurentius. Im Giebelfelde der in spitzem Dreieck überhöhten Tafel in drei Runden: Christus im Grabe stehend, die trauernde .Maria, Johannes. Goldgrund. Tempera. Pappelholz, in der ursprünglichen Einrahmung mit dem Giebelfeld h. 0,56; das Hauptbild, oben rund, h. 0,35, br. 0,22. —. Erworben 1863 p).
Slingeland. Pieter Cornelisz. van Slingeland oder Slingelant. Holländische Schule. — Geb. zu Leiden den 20. Oktober 1640, f daselbst den 7. November 1691. Schüler Gerard Dous. Tätig zu Leiden. B i l d n i s e i n e s j u n g e n M a n n e s . Mit langem schwarzem 854B Haar, etwas nach rechts gewendet und den Beschauer anblickend. In schwarzer Tracht und flach anliegendem Spitzenkragen; die Linke auf die Brust gelegt. Im Grunde rechts eine Säule. Kupfer, oval, h. 0,10, br. 0,08. — Sammlung Suermondt, 1874.
Snyders. Frans Snyders. Vlämische Schule. — Maler von Tierstücken und Stilleben, getauft zu Antwerpen den 1 1 . November 1 5 7 9 , f daselbst den 19. August 1657. Schüler des jüngeren Peeter Brueghel (seit 1593) und Hendrik van Baiens. Tätig in Antwerpen seit dem Jahre 1602, in dem er in die Lukasgilde aufgenommen wurde, und nach einer Studienreise in Italien (1608/09) dauernd daselbst. S t u d i e v o n v i e r H u n d e k ö p f e n . Unten die K ö p f e 774A von zwei weißgefleckten Windhunden, darüber links eine braune gefleckte Bracke; daneben ganz verkürzt der Kopf eines grauen Schäferhundes. Brauner Grund. Sammlungen Lyversberg zu Köln, Fay zu Aachen. Eichenholz, h. 0,52, br. 0,77. — Sammlung Suermondt, 1874.
Snyders.
368
Schule von Soest.
774B
Stilleben. Auf einer T i s c h p l a t t e steht n e b e n einigen Muscheln eine mit Obst gefüllte S c h a l e von j a p a n i s c h e m Porzellan. Hellgrauer Grund. Sammlung Rothan zu Paris. Eichenholz, h. 0 , 5 1 , br. 0,70. — Sammlung Suermondt, 1874.
878
Der Hahnenkampf. Zwei H ä h n e mit hellbuntem Gefieder kämpfen erbittert miteinander. Zur R e c h t e n zwei H e n n e n . I m H i n t e r g r u n d e d e r flachen L a n d s c h a f t e i n B a u e r n gehöft zwischen niedrigem Buschwerk. Bez. rechts unten;
. x
415
Bez. unten am Sockel auf einem Zettel wie nebenstehend. Das Hauptwerk des Meisters aus seiner mittleren Zeit, gemalt um 1490 (?) für S. Maria dei Battuti zu Belluno. Dort befand es sich auf einem privilegierten Altar unter dem Sängerchor und war vermutlich von Giovanni Corner di Andrea, Prokurator von S. Marco (f im August 1493) für sein Grab gestiftet. Kam nach Aufhebung der Kirche in den Besitz des Grafen Marino Pagani in Belluno. Pappelholz, oben rund, h. 3,85, br. 2 , 3 1 . — Sammlung Solty, 1 8 2 1 .
Maria m i t d e m K i n d u n d H e i l i g e n . 1165 Maria in einem offenen gewölbten Räume thronend, hält mit der Linken das Kind, das auf ihrem Schöße stehend mit der Rechten segnet. Neben dem Throne links stehen der hl. Hieronymus, weiter vorn Johannes der Täufer, rechts der hl. Augustinus, weiter vom der hl. Sebastian. Pappelholz, h. 2,59, br. 1 , 8 1 . — Sammlung Solly, 1821.
Vivarini. Schule des Luigi Vivarini (?). Venetianische Schule. Maria m i t d e m K i n d u n d E n g e l n . 40 Maria hält das vor ihr auf einer Brüstung stehende Kind. Unten vor der Brüstung, auf der eine Schale mit Früchten steht, zwei zur Laute singende Engel. Hintergrund bergige Landschaft. Die Bestimmung dieses Bildes ist noch nicht gelungen. Weder die Färbung noch die Zeichnung und die Typen deuten auf rein venetianischen Ursprung; während die Landschaft nach Verona weist, verraten die Engelköpfe Mantegnas Einfluß. Maria Halbfig. Pappelholz, h. 0 , 7 2 , br. 0,49. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Vivarini. Schule der Vivarini da Murano. Venetianische Schule. D r e i t e i l i g e s A l t a r b i l d . M i t t e l b i l d : D e r 1163 hl. H i e r o n y m u s . Thronend, das Modell einer Kirche mit der Linken auf dem Schoß haltend, die Rechte segnend erhoben. —• L i n k s : D i e
4t6
Vivarini.
Vlämischer Meister.
Vliet.
hl. M a g d a l e n a . Stehend, das Salbgefäß in der Linken. — R e c h t s : D i e hl. K a t h a r i n a . Die Linke auf das Rad gestützt. — Hintergrund der beiden Seitenteile hügelige Landschaft. Bez. unter der Figur des Heiligen auf einem Blättchen (teilweise restauriert): SUMUS R U G E R I MANUS. — Früher infolge der unverständlichen Inschrift Rugeri genannt. Von einem Nachfolger oder Gehiilfen der Vivarini. Im 18. Jahrhundert war es in einem schmalen Gang aufgestellt, der von der Kirche S. Gregorio zum benachbarten Kloster führte, befand sich jedoch zu Lanzis Zeit (gegen Ende des 1 8 . Jahrhunderts) im Pal° Nani zu Venedig. Vielleicht Teil eines größeren Altarwerks. Tempera. Pappelholz, Mittelbild, oben rund, h. 1,47, br. 0,46. Seitenbilder, oben rund, je h. 1,47, br. 0,42. •— Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
1170A
B e w e i n u n g C h r i s t i . Der Leichnam Christi mit halbem Leib aus dem Grabe ragend, wird von Maria und Johannes gehalten und betrauert. Grund dunkelblauer Himmel. An das bezeichnete Bild des Lazzaro Bastiani in S. Antonino zu Venedig, gleichfalls eine Beweinung Christi, erinnernd, das aber farbiger und weicher in der Behandlung ist.. Mehr als Halbfig. in Lebensgr. br. 0,78. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
797
Tempera.
Pappelholz,
h. 0,94,
Vlämischer Meister um 1615. D i e R e i t s c h u l e . Drei Reiter auf flachem Felde: der eine zur Linken, fast ganz von vorn gesehen, auf einem Apfelschimmel; der zweite, in der Mitte auf einem zum Galopp anspringenden Pferd, ebenfalls einem Apfelschimmel, in Seitenansicht genommen; der dritte auf braunem Schecken, fast von hinten gesehen und sich nach dem Beschauer umwendend. Sämtlich in jüngeren Jahren, mit kurzgehaltenen Vollbärten und im Reitkostüm der Zeit. Im Grund hinter Buschwerk die Stadt Antwerpen. Früher R u b e n s genannt, dem die Ausführung nahe kommt. Skizze zu dem Bild unter R u b e n s ' Namen im Buckingham Palace zu London. Eine kleinere Wiederholung unter dem Namen A. v a n D y c k ehemals in der Sammlung Lionel de Rothschild zu London. Leinwand, h. 1 , 2 5 , br. 1,94. — Königliche Schlösser.
Vliet. Hendrik Cornelisz. van Vliet. Holländische Schule. — Maler von Bildnissen, Sittenbildern und namentlich von Architekturstücken. Geb. zu Delft 1 6 1 1 oder 1616, begraben
Vliet.
Voet.
Vos.
417
ebenda den 28. Oktober 1675. Schüler seines Oheims W i l l e m van V l i e t und des Michiel van Miereveit zu D e l f t (nach Houbraken). T ä t i g zu D e l f t (Mitglied der Gilde seit 1632). I n n e n a n s i c h t e i n e r K i r c h e . L i n k e s Seitenschiff einer 830A niederländischen gotischen K i r c h e , mit schrägem Durchb l i c k nach den anderen Schiffen. Links ein hoher Lettner v o r dem Chore, rechts an einem Pfeiler des Hauptschiffes die hölzerne K a n z e l . In der K i r c h e verschiedene Figuren, vorn links zwei H u n d e . Eichenholz, h. 0,47, br. 0,44. —
S a m m l u n g Suermondt,
1874.
Voet. Jacob Ferdinand Voet (Vouet). V l ä m i s c h e Schule. — Bildnismaler, getauft zu A n t w e r p e n den 14. März 1639, ausgebildet daselbst unter dem Einflüsse van Dycks, dann in R o m unter dem Carlo Marattis. T ä t i g etwa um 1 6 6 0 — 1 6 9 1 , vornehmlich i n R o m (unter P a p s t A l e x a n d e r VII. und Clemens IX.), in Turin, Paris und schließlich in Antwerpen. B i l d n i s d e s K a r d i n a l s D e z i o A z z o l i n i . In mittle- 413 ren Jahren, etwas nach rechts g e w e n d e t und den Beschauer anblickend. In einem Lehnsessel sitzend, auf dessen Seitenstützen die A r m e ruhen. Auf den dunklen L o c k e n ein rotes Sammetkäppchen. In w e i ß e m C h o r h e m d und rotem Überkragen. In der Rechten hält er die Kardinalsmütze. Hintergrund aufgeraffter V o r h a n g und Zimmerwand. Ein Kupferstich nach diesem Bilde befindet sich in der v o n de Rossi (Rubeis) in Rom unter dem Titel »Officia, nomina et cognomina Alexandri Papae V I I . ( 1 6 5 5 — 1 6 6 7 ) et R . R. D . I). Cardinalium nunc viventium« veröffentlichten S a m m l u n g v o n Kardinalsbildnissen und trägt die Unterschrift: Decius S. R. E . Presbyt. Card. Azzolinus Firmanus II. Martii M D C L I I I I . Ferd. V o e t pinx. A l b . C l o u w e t sc. — Dezio Azzolini, geb. zu Fermo den 4. April 1623, wurde den 2. März 1654 zum Kardinal ernannt und starb zu Rom den 10. Juni 1 6 8 9 ; mit dem Beinamen A q u i l a (wegen der Schärfe seines Geistes). Lebensgr. Kniestück. 1835 in Paris.
Leinwand,
Vos. Cornelis de Vos. lich Bildnismaler, geb. um den 9. Mai 1651. Schüler T ä t i g zu Antwerpen (1608 Verz. d. G e m ä l d e .
h. 1 , 1 7 , br. 0,94. —
Erworben
V l ä m i s c h e Schule. — Vornehm1585 zu Hülst, f zu Antwerpen des D a v i d R e m e e u s (seit 1595). in die G i l d e aufgenommen). 27
418
Vos.
831
B i l d n i s e i n e s E h e p a a r e s . E i n j u n g e s E h e p a a r sitzt in reicher dunkler T r a c h t , sich bei der H a n d haltend, rechts auf e i n e r T e r r a s s e , d i e h i n t e n d u r c h e i n e n V o r h a n g a b g e s c h l o s s e n i s t , u n d von d e r links e i n e T r e p p e zu e i n e m G a r t e n h i n a b f ü h r t . Bez. oben am Postamente der Säule wie nebenstehend. Leinwand, h. 1,65, br. 2,22. — Königliche Schlösser.
832
Die Töchter des Malers. Im Alter von e t w a drei u n d v i e r J a h r e n , in f a r b i g e n K o s t ü m e n , am B o d e n sitzend. D i e ä l t e r e zur L i n k e n b l i c k t ü b e r d i e S c h u l t e r h e r a u s , w ä h r e n d sie d e r j ü n g e r e n in d i e e n t g e g e n g e h a l t e n e S c h ü r z e K i r s c h e n legt. I m Hintergrund eine F e l s w a n d und A u s b l i c k in abendliche Landschaft. Die beiden Mädchen sind in einem anderen Werke des Meisters, dem Familienbildnis im Museum zu Brüssel, als seine eigenen Töchter dargestellt. Leinwand, h. 0,78, br. 0,92. — Erworben 1837.
757
^ ^ ^
^
Vos? B i l d n i s e i n e s G e l e h r t e n mit s e i n e m Töchterchen. D e r V a t e r , in m i t t l e r e m A l t e r , hinter einem mit persischem T e p p i c h e bedeckten T i s c h e s t e h e n d , etwas n a c h rechts g e w e n d e t und d e n B e s c h a u e r a n b l i c k e n d in s c h w a r z e m g e b l ü m t e m S e i d e n w a m s und schwarzem M a n t e l . Zur R e c h t e n sein T ö c h t e r l e i n , e t w a v i e r j ä h r i g , m i t g e f a l t e t e n H ä n d e n wie der V a t e r . A u f d e m T i s c h ein aufgeschlagenes Gebetbuch. Hintergrund der Pfeiler e i n e r K i r c h e , links e i n g e m a l t e s K i r c h e n f e n s t e r . Bruchstück eines Altarflügels. — Ehemals Ravesteijn zugeschrieben. , Lebensgr. Halbfig. Eichenholz, h. 1 , 0 8 , br. 0,72. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
% J^»
Vos. S i m o n de V o s . Vlämische Schule. — G e b . zu A n t w e r p e n d e n 28. O k t o b e r 1 6 0 3 , f d a ^ selbst den 15. O k t o b e r 1676. S c h ü l e r des Cornelis W de V o s , mit d e m er j e d o c h in keiner verwandt- I s c h a f t l i c h e n B e z i e h u n g steht. T ä t i g zu A n t w e r p e n . ( 704 D i e Z ü c h t i g u n g A m o r s . Vorn inmitten eines reichen R e n a i s s a n c e s a a l e s z ü c h t i g t e i n j u n g e r M a n n m i t der R u t e den sich sträubenden A m o r . L i n k s erhebt sich von einem
Vos.
Vries.
419
Vroom.
Himrpelbette klagend Venus, die durch Mars zurückgehalten wird, Amor zu Hilfe zu eilen. Rechts auf der Erde sitzen drei junge Frauen, die weinend ihre Instrumente von sich geworfen haben. Hinter ihnen eine Alte, den leergewordenen Geldbeutel zeigend. Erschreckte Liebesgötter fliehen nach einem offenen Bogen rechts, durch den ein reicher Renaissancebau sichtbar ist. In einem zweiten Bogen daneben ein Jüngling in fröhlicher Gesellschaft beiderlei Geschlechts beim Mahle, von jungen Frauen bedient. Dahinter Ausblick in bergige Landschaft mit einer Stadt. In dem dritten geschlossenen Bogen links reiches Tafelgeschirr auf einem hohen Schenktische. Die Darstellung illustriert wohl die Erfahrung, die der züchtigende Kavalier eben gemacht hat: Amor war nur so lange willfährig, als der Beutel gefüllt war. Eichenholz, h. 0,54, br. o,8o. — Königliche Schlösser.
Vries. Abraham de Vries. Holländische Schule. — Bildnismaler, geb. zu Rotterdam, gest. 1648 (?) im Haag. Tätig um 1630—1640 in Amsterdam, 1635 zeitweilig in Paris, seit 1644 im Haag, wo er 1648 sterbenskrank sein Testament macht. M ä n n l i c h e s B i l d n i s . Etwas nach links gewendet und 803 den Beschauer anblickend. Mit spärlichem Vollbart, auf dem langen dunklen Haar ein purpurrotes Barett; Mantel von gleicher Farbe über dunkelviolettem Rock, darüber eine goldene Kette. In der Linken hält er einen Brief empor. Dunkler Grund. Lebensgr. Brustbild. 1 8 3 5 oder 1 8 3 6 .
Eichenholz, h. 0,65, br. 0 , 5 1 .
—
Erworben
Vroom. Cornelis Hendrickz. Vroom. Holländische Schule. — Landschaftsmaler, geb. zu Haarlem vor 1600, begraben daselbst den 16. September 1661. Vermutlich Schüler seines Vaters Hendrick Vroom. Tätig zu Haarlem (schon vor 1628). W a l d l a n d s c h a f t . H o h e Eichen am R a n d eines stehen- 888C den Wassers, eine mit gebräuntem Laube. Zwischen den Bäumen hindurch Blick in die Ferne. Bez. links unten 27*
420
Vroom.
Walscapele.
Watteau.
Die Bezeichnung stimmt, wenn auch nur ein »o« enthaltend, mit der Inschrift auf dem Bilde der Schweriner Galerie überein, das noch die Jahreszahl 1 6 3 0 aufweist. Vroom war schon bei seinen Zeitgenossen zu großem Ansehen gelangt, und wird in seinen späteren Werken (zu denen auch unser Bildchen gehört), nicht selten mit Ruisdael, Hobbema u. a. verwechselt. — Sammlung Blockhuizen, Rotterdam; versteigert Paris, 1870. Ehemals dem Jac. van Ruisdael zugeschrieben. Eichenholz, h. 0 , 1 6 , br. 0 , 2 1 . — Sammlung Suermondt, 1874.
Walscapele. Jacob van Walscapele oder Walskapel. Zeichnet sich auch Wals-Kappel und Walscapelle. Holländische Schule. — Geburts- und Todesjahr unbekannt, tätig nach den Daten auf seinen Bildern um 1670—1680, lebte zu Amsterdam schon vor 1667 und noch um 1 7 1 7 - 1 8 (nach Houbraken). Schüler des Blumen- und Früchtemalers Cornelis Kick. 905 F r u c h t - u n d B l u m e n g e h ä n g e . Über einer Steinplatte schwebt, mit einigen Blumen untermischt, ein reiches Fruchtgehänge. Auf der Steinplatte zur Linken eine Maus und ein Käfer. Dunkler Grund. Bez. rechts auf der Tischplatte:
Leinwand, h. 0,58, br. 0,82. — Erworben 1 8 3 7 .
Watteau. Antoine Watteau. Französische Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Valenciennes (in Flandern) den 16. Oktober 1684, f zu Nogent bei Vincennes den 18. Juli 1 7 2 1 . Schüler des Claude Gillot und des Claude Audran zu Paris, durch Studien nach Rubens und Paolo Veronese weiter ausgebildet. Tätig zu Paris, kurze Zeit in England, 1720/21. 468 D i e f r a n z ö s i s c h e K o m ö d i e . In einem französischen Parke tanzt, umgeben von Schauspielern und Spielleuten, ein junges Paar Menuett. Auf der Steinbank dahinter lagert ein Jüngling, durch einen Kranz von Weinranken als Bacchus charakterisiert. Er stößt, das Weinglas in der Hand, mit
Watteau.
Weenix.
421
einem jungen Herrn zur Rechten an, der durch den K ö c h e r als A p o l l o gekennzeichnet wird. Der Herr zuäußerst rechts in der schwarzen Tracht des Scaramuz. Hinter der Bank ein hoher Pfeiler mit einer weiblichen Büste. Bekannt unter dem Namen »L'Amour au Théâtre Français« (Concourt, Catalogue raisonné etc. No. 65). — Gegenstück zu No. 470. Leinwand, h. 0,37, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
D i e i t a l i e n i s c h e K o m ö d i e . In der Mitte eines von 470 den Schauspielern gebildeten Kreises steht Pierrot, die Laute spielend; zu ihm beugt sich von hinten links eine junge Dame (Colombine?). Weiter links in schwarzem Kostüm mit langer künstlicher Nase der Dottore di Bologna. Rechts neben Pierrot steht Harlekin, daneben die Maske des Mezzetin, der mit einer F a c k e l die Szene beleuchtet. Zuäußerst rechts zwei junge Herren im Kostüm (Scapin und •Brighella?) Bekannt unter dem Namen »L'Amour au Théâtre Italien« (Goncourt, Catalogue raisonné etc. No. 69). — Gegenstück von No. 468. Leinwand, h. 0,37, br. 0,48. — Königliche Schlösser.
D a s F r ü h s t ü c k im F r e i e n . Unter hohen Bäumen 474A lagern auf grünem Rasen zwei junge Damen, die von zwei Herren bedient werden. Hintergrund flache Landschaft. Bekannt unter dem Namen »La Colation« (Goncourt, Catalogue raisonné etc. No. 1 1 8 ) . — Sammlung Léonard, Köln 1865. Leinwand, h. 0,35, br. 0,30. — Sammlung Suermondt, 1874.
G e s e l l s c h a f t i m F r e i e n . Unter hohen Parkbäumen, 474B auf einem freien von einer Steinbank begrenzten Platz unterhält sich eine Gesellschaft von Herren, Damen und Kindern. In der Mitte ein junger Mann mit einer Laute, der zu einem links neben ihm sitzenden Mädchen spricht, das ein Notenblatt in den Händen hält. Ganz rechts ein zum Tanz antretendes Paar. Weiter zurück steht ein anderes Paar neben einem von einer Puttengruppe überragten Bassin. Nicht vollendet. Leinwand, h. 1 , 1 1 , br. 1,63. — königlichen Schlössern Uberwiesen.
1889 aus den
Weenix. Jan Weenix. Holländische Schule. — Maler von Stilleben und Bildnissen, geb. zu Amsterdam 1460, f daselbst den 20. September 1 7 1 9 . Schüler seines Vaters J a n Baptist und wahrscheinlich auch seines Onkels Gijsbert
422
Weenix.
Werff.
d ' H o n d e c o e t e r in Utrecht. T ä t i g zu Amsterdam und kürzere Zeit in U t r e c h t (1664 und 1668 als Mitglied der M a l e r g i l d e verzeichnet); von 1 7 0 2 — 1 7 1 2 vom Kurfürsten J o h . W i l h e l m von der Pfalz in Düsseldorf für das Schloß Bensberg bei K ö l n beschäftigt. 919B
T o t e r Hase und Vögel. Auf die Platte eines S t e i n tisches, dessen vordere Seite ein antikes Relief trägt, hängt vor einer Säule ein Hase herab. Daneben auf der P l a t t e ein Eisvogel, ein Gimpel, ein Birkhahn und ein R e b h u h n . Dahinter ein K ä f i g und Falkeniergerät. I m Hintergrunde links durch ein barockes T o r B l i c k in einen Garten. Leinwand, h. 1,09, br. 0,90. — Erworben 1887 zu Berlin auf der Versteigerung der Sammlung von Kramm-Sierstorpff in Driburg. 974A T o t e r H a s e u n d V ö g e l . Auf einer Marmorplatte liegt n e b e n einer R o h r d o m m e l und kleineren toten V ö g e l n eine F l i n t e und anderes Jagdgerät. V o n einem Baumast hängen ein paar T a u b e n und ein H a s e herab. Zwischen den B ä u m e n links A u s b l i c k in die Landschaft. Leinwand, h. 1,25, br. 1,07. — Erworben 1862. 1001
Blumenstrauß. Auf dem B o d e n steht ein flaches irdenes Gefäß mit einem Strauß von Gartenblumen. Links L a n d s c h a f t mit einer Villa, zur R e c h t e n Buschwerk. Leinwand, h. 0,67, b. 0,56. — Erworben 1843 aus der Sammlung Reimer zu Berlin. Werff. Adriaen van der Werff. Zeichnet sich nach 1 7 0 3 Chevalier van der Werff oder ähnlich. Holländische Schule. — Geb. zu K r a l i n g e r - A m b a c h t ( W e i c h b i l d der Stadt K r a l i n gen) bei R o t t e r d a m den 21. J a n . 1659, f zu R o t t e r d a m den 12..Nov. 1 7 2 2 . Schüler des Cornelis P i c o l e t t und des E g l o n van der Neer, tätig zu R o t t e r d a m (seit 1696 auch als Hofmaler für den Kurfürsten J o h a n n Wilhelm von der Pfalz.
492
S c h ä f e r s z e n e . Neben einem Baumstamme, zur R e c h t e n umarmt ein Schäfer ein sich sträubendes Mädchen, das vorn auf erhöhtem Erdreiche sitzt. L i n k s neben ihr liegt ein Blumenstrauß. Hinter dem B a u m ein spähender Schäfer. R e c h t s etwas zurück eine Faunsherme. I m Mittelgrunde nahe bei einer Pyramide ein S c h ä f e r und drei Schäferinnen, die lachend zuschauen. Abendlicht. Kl. Halbfig. Leinwand, h. 0,46, br. 0,38. — Königliche Schlösser.
Westfälische Schule.
423
Westfälische Schule um 1200 bis 1230. A l t a r a u f s a t z in drei A b t e i l u n g e n . L i n k s : Christusl216A v o r K a i p h a s . Christus steht, mit gefesselten Händen, von drei Kriegsknechten umgeben, vor Kaiphas, der mit einem Richter hinter einem Tische sitzt und in der Linken ein Spruchband hält mit den Worten: Quousque animas nostras tollis Si tu es XPC die nobis palam. Rechts vier Schriftgelehrte, davon einer mit spitzem H u t (Kennzeichen der Juden). Hinter Kaiphas Säulen mit einer Draperie, als Andeutung des Gemachs. — I n d e r M i t t e : K r e u z i g u n g . In der Mitte der Gekreuzigte, die gekreuzten Füße von einem Nagel durchbohrt und auf ein schräges Fußbrett (suppedaneum) gestützt. Unter dem Kreuze zur Linken Johannes, Maria und drei heilige Frauen. Zur Rechten der Hauptmann mit zwei Begleitern, hinter ihnen zwei Pharisäer. Unter dem Querholze des Kreuzes zur Rechten die Synagoge mit verbundenen Augen, im Arme die Gesetzestafeln, durch einen Engel vom Kreuze fortgestoßen, zur Linken die Ecclesia, von einem Engel zum Kreuz hingeleitet, um das Blut Christi in einem Kelch aufzufangen. Über dem Querholze zu beiden Seiten je eine Gruppe von sechs klagenden Engeln. — R e c h t s : d i e M a r i e n a m G r a b e . Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Apostels Jacobus minor und Maria Salome kommen mit Salbgefäßen zum Grab. Auf dem vom Grabe weggewälzten Steine sitzt der Engel, auf die leere Grabhöhle deutend. Vorn eine Gruppe von sieben schlafenden Soldaten. — Goldgrund. Die beiden Seitenbilder auf etwas vertieften Rundfeldern. — In den vier oberen Zwickeln die Brustbilder von vier Propheten mit Spruchbändern in den Händen, von denen eins noch lesbar: Ipse autem vulneratus est propter iniquitates nostras (Jsaias, 53, 5). Vier Brustbilder anderer Propheten in den fast ganz zerstörten unteren Zwickeln. — In den spitzigen Feldern, mit denen die Tafel nach oben abschließt, die Halbfiguren von vier Engeln. Hervorragendes Werk der ältesten deutschen Tafelmalerei, aus der Wiesenkirche zu Soest stammend, für deren älteren Bau es wohl ursprünglich gemalt war, vermutlich von einem Soester Meister. Unter byzantinischem Einfluß entstanden, wie besonders das Seitenbild der Myrrhophoren am Grabe bezeugt, dessen Komposition ganz ahn-
424
Westfälische Schule.
lieh schon in älteren byzantinischen Darstellungen vorkommt und daher auch in späteren italienischen Malereien, vornehmlich auf dem D o m b i l d in Siena von D u c c i o ( 1 3 1 0 ) , wiederkehrt. Vergl. Aldenkirchen, D i e mittelalterliche Kunst in Soest, 1875, und namentlich C l . Freiherr v o n H e e r e m a n - Z u y d w y k , D i e älteste Tafelmalerei Westfalens, 1882. — D a s Altarwerk, ursprünglich, wie sich deutlich aus seiner Form e r g i b t , ein Superfrontale, ist wohl eine Zeitlang als Antependium benutzt worden und war daher in den unteren T e i l e n stark beschädigt. Neuerdings derartig restauriert und ergänzt, daß durch den anderen T o n des Grundes (ohne G o l d ) die neu hinzugefügten T e i l e als solche erkennbar sind. Tempera. Pergament auf Eichenholz, h. (bis zur Rundung des Mittelbildes) 0,81, br. 1,94. — E r w o r b e n 1862 aus der Wiesenkirche zu Soest.
Westfälische Schule um 1250 bis 1270. 1216B
A l t a r a u f s a t z in d r e i A b t e i l u n g e n . Die Dreie i n i g k e i t mit Maria und Johannes dem E v a n g e l i s t e n . Die Felder sind durch plastisch hervortretende Säulen, die Rundbogen tragen, abgeteilt. I n d e r M i t t e : Gott-Vater, auf reich verziertem Thronsessel von romanischen Formen sitzend, hält den gekreuzigten Christus vor sich. Unter dem Haupte Gott-Vaters schwebt in einer goldenen Scheibe die Taube des heiligen Geistes. Neben dem Haupte GottVaters die Buchstaben A und u>, weiter unten rechts (Fi)lius. — L i n k s : Maria, die ausgestreckten Hände zum Gebet erhebend. Zuseiten des Hauptes: S. Maria. — R e c h t s : Johannes der Evangelist, in der vom Mantel verhüllten Linken eine Schriftrolle haltend. Zuseiten des Hauptes: S. Johannes E. — In den vier Z w i c k e l n oben vier Engel in Halbfig. — Goldgrund. Große Ähnlichkeit zeigt die B e h a n d l u n g der Gestalten in den Wandmalereien der Nikolaikirche zu Soest, so daß diese wohl mit allem Recht demselben Meister zugeteilt w e r d e n : s. Cl. Freiherr von Heerem a n n - Z u y d w y k , D i e älteste Tafelmalerei Westfalens, S. 88 f. Von demselben Künstler ein Madonnenbild im Museo nazionale zu Florenz (aus der S a m m l u n g Garrand) kleiner und feiner als unsere T a f e l . — Stammt wie das vorige Bild aus der Wiesenkirche zu Soest, scheint aber für eine ältere Kirche daselbst gemalt gewesen zu sein. S. L ü b k e , Kunst in Westfalen, S. 335, und besonders von Heereman, a. a. O . S. 80 ff. Tempera. Eichenholz, h. 0,71 br. 1,20. — kirche zu Soest erworben.
1862 aus der Wiesen-
Westfälische Schule.
Weyden.
Westfälische (?) Schule des 13. Jahrhunderts. A l t a r b i l d in K l e e b l a t t f o r m . O b e n : Krönung Mariä; 1570 darunter in der Mitte Christus am Kreuz mit den hll. Maria, Johannes, Katharina und Aegidius, daneben Sonne und Mond. L i n k s : oben Christus vor Kaiphas, darunter die Geißelung; r e c h t s : oben die Auferstehung, darunter die Kreuztragung. Tempera. Tannenholz, h. 1,70, br. 2,85. — Erworben 1868 (aus der Aegidiuskirche zu Quedlinburg). — 1 8 8 0 an den westfäl. Kunstverein zu Münster abgegeben, 1904 nach Berlin zurückgenommen.
Westfälische Schule des 14. Jahrhunderts. V e r a I c o n . Das Antlitz Christi, geradeaus blickend, 1217 in einem vergoldeten Oval. In den Zwickeln von blauer Farbe zwölf verehrende Engel in blauen Gewändern. Tempera. Eichenholz, h. 0,495, br. 0 , 3 5 . — Erworben 1 8 4 3 . — 1880 an den westfäl. Kunstverein zu Münster abgegeben, 1904 nach Berlin zurückgenommen.
Westfälische Schule um 1350. Antependium. In der Mitte Christus segnend, in 1519 einem Vierpaß. Zu beiden Seiten in Nischen mit gotischem Maßwerk je vier Heilige. In den Bogenzwickeln musizierende Engel. Goldgrund. Im Rahmen in kleinen Rundungen Brustbilder. Tempera. Eichenholz, h.. 1,04, br. 3,42. — Erworben 1862 (aus der Wiesenkirche zu Soest). — 1880 an den westfäl. Kunstverein zu Münster abgegeben, 1904 nach Berlin zurückgenommen.
Weyden. Roger (Rogier) van der W e y d e n , auch Roger de la Pasture, und in älterer Zeit öfters Roger v o n Brügge oder Roger v o n Brüssel gen. Niederländische Schule. — Geb. 1399 oder 1400 zu Tournay, daselbst den 1. August 1432 als Meister in die Gilde eingetragen, f zu Brüssel den 16. Juni 1464. Schüler des Robert Campin in Tournay Tätig (seit dem 5. März 1427); Nachfolger J a n van Eycks. zu Tournay und namentlich zu Brüssel (1436 als »Maler der Stadt« erwähnt), einige Zeit in Löwen, vielleicht auch in Brügge, 1449/50 in Italien, wahrscheinlich am Hofe des Lionello d'Este zu Ferrara. M a r i e n a l t a r . L i n k e r F l ü g e l : D i e hl. F a m i l i e . In 534A einem gotischen Gemache sitzt links Maria und betet das Kind an, das auf ihrem Schöße liegt, rechts der schlafende
426
Weyden.
Joseph, die Hände auf seinen Stab gestützt. Oben ein schwebender blauer Seraph, in den Händen eine Krone und ein Spruchband. In der Hohlkehle des rahmenden gotischen Bogens sind grau in Grau plastische Darstellungen gemalt; von oben links beginnend und nach oben rechts schließend: Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Hirten, Anbetung der Könige, Darbringung im Tempel; darunter links die Statue des Apostels Petrus, rechts die des Lukas. — M i t t e l b i l d : B e w e i n u n g C h r i s t i . Maria hält den Leichnam Christi auf ihrem Schöße. Rechts Joseph von Arimathia, links Johannes. Durch die offenen Bogen der gotischen Halle sieht man in eine hügelige Landschaft. Oben schwebend ein violetter Seraph, in den Händen Krone und Spruchband. In der Hohlkehle des einrahmenden Bogens: Christi Abschied, Maria mit zwei Aposteln, Kreuztragung, Aufrichtung des Kreuzes, Kreuzigung, Grablegung; darunter links die Statue des Apostels Johannes, rechts die des Matthäus. — R e c h t e r F l ü g e l : C h r i s t u s e r s c h e i n t M a r i a . Der Auferstandene erscheint, seine blutenden Wunden zeigend, der erschreckt von ihrem Betschemel aufblickenden Maria. In der Landschaft die Auferstehung und weiter hinten die drei heiligen Frauen auf dem Wege zum Grab. Oben schwebend ein blauer Seraph, in den Händen Krone und Spruchband. In den Hohlkehlen des einrahmenden Bogens: die drei Frauen Maria die Auferstehung Christi meldend, Himmelfahrt Christi, Ausgießung des heiligen Geistes, der Engel Maria den nahen Tod verkündigend, Tod Mariae, Krönung Mariae; darunter links die Statue des Apostels Markus, rechts die des Paulus. Wie überhaupt Maria der Mittelpunkt der gesamten Schilderung ist, so beziehen sich auch die lateinischen Spruche auf den von den Seraph gehaltenen Bändern auf die Eigenschaften der Maria, um deren willen ihr die »Krone des Lebens« verliehen wurde. — Frühestes erhaltenes Bild des Meisters. E s kam als Geschenk Papst Martins V . an König Johann II. 1 4 4 5 nach der Karthause Miraflores bei Burgos. Karl V . soll es von hier mitgenommen und als Reisealtärchen bei sich geführt haben. Nach seinem T o d e befand sich das Werk wieder in Burgos bis zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Damals fiel es kurz vor dem Brande des Klosters in die Hände des Generals d'Armagnac, der es einem Weinhändler verkaufte. Dann erstand es Nieuwenhuys, der es an K ö n i g Wilhelm von Holland weiter verkaufte.
427
Weyden. Eichenholz, jede Tafel h. 0 , 7 1 , br. 0 , 4 3 . — Erworben der Sammlung K ö n i g Wilhelms von Holland im Haag.
1850
aus
J o h a n n e s a l t a r . L i n k e r F l ü g e l : G e b u r t J o h a n n i s 534B d e s T ä u f e r s . Maria steht links mit dem kleinen Johannes vor Zacharias, der den Namen des Kindes zu schreiben im Begriff ist. Elisabeth liegt weiter hinten in einem großen Himmelbette, dessen Decke eine Magd richtet. Im Hintergrunde kommt durch die offene Türe eine junge Frau mit einer Dienerin zum Besuch. In der grau in Grau gemalten portalartigen Umrahmung unten die Standbilder von: links Jacobus minor und Philipp, rechts Thomas und Matthäus; oben die Gruppen links (von unten nach oben): Zacharias erscheint der Engel im Tempel, Zacharias verstummt aus dem Tempel tretend, Vermählung Josephs mit Maria; rechts (von oben nach unten): Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi. — M i t t e l b i l d : T a u f e Christi. An Christus, der im Flußbette des Jordans steht, vollzieht Johannes die Taufhandlung. Rechts kniet ein Engel, das Gewand Christi in den Händen. Oben erscheint Gott-Vater (in roter Farbe), von dem die Schrift ausgeht: hic est filius meus . . . Im Hintergrunde das Tal des Jordan. In der Umrahmung unten links die Apostel Petrus und Alldf§äS, fgehts Jaeobus major und Johannes; oben links Zacharias, die Zukunft des Johannes weissagend, Johannes im Gebet in der Wüste, Johannes in der Wüste taufend; rechts Christus vom Teufel versucht in drei Darstellungen. — R e c h t e r F l ü g e l : E n t h a u p t u n g d e s J o h a n nes. Der reich geschmückten links stehendenden Salome legt der Henker den abgetrennten Kopf des Johannes auf eine Schüssel, die sie abgewandten Hauptes hinhält. Auf einer Treppe, die zu dem unterirdischen Gefängnisse führt, der Rumpf des Johannes. Durch einen offenen Bogen schauen vom Hof aus zwei Männer dem Vorgange zu. Im Hintergrund ein Gemach, worin Salome kniend den an der Tafel sitzenden Herodes und Herodias das Haupt des Johannes überreicht. Rechts Ausblick in einen von hoher Mauer umgebenen Hof. In der Umrahmung unten links die Apostel Paulus und Bartholomäus, rechts Thaddäus und Matthias; oben links Johannes von den Zöllnern befragt, Johannes zwei Jüngern Christus als den Messias zeigend,
428
YVeyden.
Johannes den Herodes zur Rede stellend; rechts Johannes ins Gefängnis gebracht, Johannes am Gitter des Gefängnisses von seinen Jüngern besucht, Tanz der Salome vor Herodes. A u s der früheren Zeit des Meisters. E i n e S c h u l k o p i e von kleineren M a ß e n im Staedelschen Institute zu Frankfurt a. M . E i c h e n h o l z , j e d e A b t e i l u n g h. 0 , 7 7 , br. 0 , 4 8 . — E r w o r b e n 1 8 5 0 , die zwei ersten T a f e l n aus der S a m m l u n g K ö n i g W i l h e l m s von H o l l a n d im H a a g , die dritte T a f e l in E n g l a n d .
535
B l a d e l i n a l t a r . M i t t e l b i l d : A n b e t u n g des Kindes. Unter einer mit einem Strohdache bedeckten Ruine von romanischer Bauart kniet Maria vor dem am Boden liegenden Kinde, das drei kleine Engel verehren. Links Joseph, in der Linken ein Licht haltend. Rechts kniet der Stifter Peeter Bladelin, der Gründer der Stadt Middelburg und Schatzmeister des Herzogs von Burgund (f 1 4 7 2 ) . Im Grunde der Ruine Rind und Esel. In der Landschaft rechts eine Stadt, links die Verkündigung an die Hirten. — L i n k e r F l ü g e l : Die Sibylle von Tibur. Durch das offene Fenster eines Gemachs zeigt die Sibylle dem in burgundische Herzogstracht gekleideten Kaiser Augustus, der kniend ein Rauchfaß schwingt, die Erscheinung der über der Landschaft schwebenden Maria mit dem Kinde. Rechts drei hohe Würdenträger, dem Vorgange zuschauend. — R e c h t e r F l ü g e l : Der Stern e r s c h e i n t den K ö n i g e n aus dem M o r g e n l a n d e . Die drei Könige knien, andächtig zu dem links am Himmel im Strahlenglanze erscheinenden Christkinde emporblickend. Rechts Flußlandschaft mit einer Stadt. — R ü c k s e i t e d e r F l ü g e l : V e r k ü n d i g u n g . L i n k s : M a r i a , kniend, hinter ihr eine Vase mit einer Lilie. R e c h t s : D e r E n g e l G a b r i e l niederkniend. Er hält in beiden Händen ein langes Spruchband, auf dem die Worte des englischen Grußes stehen. — Beide Figuren grau in Grau. D i e drei Bilder g e b e n eine in sich abgeschlossene Darstellung, die sich auf die weltumfassende Herrschaft Christi bezieht, Geburt Christi (Mittelbild), V e r k ü n d i g u n g derselben an den Herrscher des A b e n d l a n d e s ( A u g u s t u s ) und an die Herrscher des Morgenlandes. — Gemalt f ü r den Hauptaltar der K i r c h e von M i d d e l b u r g (in Brabant), w o sich n o c h eine K o p i e befindet. — E i n Hauptwerk des Meisters aus seiner mittleren Zeit (bald nach 1 4 5 0 ) . — D i e Rückseiten der F l ü g e l sind viel geringer und Schülerarbeit.
Weyden.
—
Wijnants.
429
Eichenholz, Mittelbild, h. 0 , 9 1 , br. 0 , 8 9 ; Flügel je h. 0 , 9 1 , br. 0 , 4 0 . Erworben 1 8 3 4 von Nieuwenhuys in Brüssel.
B i l d n i s K a r l s d e s K ü h n e n , H e r z o g s v o n B u r g u n d . 545 (1433—1477). Mit kurzem Haar, halb nach links gewendet. In schwarzem bis zum Halse geschlossenem Gewände, darüber den Orden des goldenen Vließes. Die Hände werden unten links am Schwertgriffe sichtbar. Blauer Grund. Brustbild in etwa 3/ 4 Lebensgr. Sammlung Solly, 1821.
Eichenholz, h. 0 , 4 9 , br. 0 , 3 2 .
—
M a r i a mit dem K i n d e . Maria, in einem oben ab- 549A gerundeten Fensterrahmen stehend, reicht dem vor ihr auf der Brüstung sitzenden Kinde die rechte Brust. Rechts hinter Maria eine blaue Lilie.
Maria Halbfig. in Erworben 1 8 6 2 .
j
2 }
Lebensgr.
Eichenholz, h. 0 , 4 2 , br. 0 , 3 1 .
—
Weyden. Kopie nach Roger van der Weyden. Niederländische Schule. Kreuzabnahme. Der Leichnam Christi, den Simon 534 von Cyrene vom Kreuz abgenommen hat, wird von Joseph von Arimathia unter den Armen ergriffen, während Nikodemus die Beine hält. Rechts steht Magdalena die Hände ringend, hinter Nikodemus Petrus mit dem Salbgefäß der Magdalena. Links Johannes und Maria Salome, welche die zu Boden sinkende Maria unterstützen, und Maria Kleophas. Goldgrund. Bez. in den oberen Ecken in gotischem Maßwerk mit je einer Armbrust und der Jahreszahl 1488. — Alte Kopie nach dem Originale Rogers, das sich im Escorial befindet. Andere alte Kopien im Museo del Prado zu Madrid (No. 1818, vielleicht von Michiel von Coxie, und Nr. 2 1 9 3 a , früher im Museo Nacional de la Trinidad), in der Peterskirche zu Löwen (in kleinerem Maßstabe, Mittelbild des Triptychons in der Agatha-Kapelle), in der Bridgewater-Sammlung zu London etc. Uber das Original und die in Spanien befindlichen Kopien s. Madrazo, Museo Espanol de Antignedades, IV. — Früher ohne Grund Roger van der Weyden der Jüngere genannt. Eichenholz, h. 1,49, br. 2 , 6 5 ; oben in der Mitte viereckiger Aufsatz, h. 0 , 5 1 , br. 0 , 5 7 . —• Erworben 1 8 3 0 in Aachen.
Wijnants. Jan Wijnants. Holländische Schule. — Landschaftsmaler, geb. um 1625, f wahrscheinlich zu Amsterdam nach dem 18. August. 1682. Tätig in Haarlem (bis ungefähr 1660), darauf in Amsterdam.
430
Wijnants.
Wilt.
Witte.
H ü g e l i g e L a n d s c h a f t . Zur Rechten ein Stoppelfeld, auf dem zwei Leute beim Aufhäufen der Garben beschäftigt sind. Ein verfallener Zaun grenzt das Feld von einem Weg ab, der sich von der Mitte des Bildes nach links zu der hügeligen, spärlich bewaldeten Ferne zieht. Hinter dem Felde Laubholz. Auf dem Wege vorn ein Mann, der einen Knaben zurechtweist. Im Mittelgrund ein Reiter und ein Fußgänger. Bez. rechts Die Staffage ist von A d r i a e n v a n d e V e l d e (s. diesen). Leinwand, h. 0,27, br. 0,34. — Erworben 1 8 7 4 in Hamburg.
Wilt. Thomas van der Wilt. Holländische Schule. — Maler und Stecher (Schabkunst), geb. im Dorfe Piershilden den 29. Oktober 1659, t z u Delft 1733. Schüler des Jan Verkolje zu Delft. Tätig zu Delft. D a s B r e t t s p i e l . Eine junge Dame, die ein Herr um die Taille faßt, steht vor einem Tisch und folgt mit Aufmerksamkeit dem Zuge, zu dem ein ihr gegenüber sitzender Herr ansetzt. Eine Zofe links weiter hinten bringt einen Teller mit Früchten. Unter dem persischen Tischteppiche kommt ein Hund hervor. Durch die offene Tür links Ausblick in eine Parklandschaft. Bez. rechts unten:
Hauptbild des Künstlers, der sich hier, indem er den deutlichen Einfluß von Verkolje bezeugt, zugleich an Terborch und Ochtervelt anlehnt. Leinwand, h. 0 , 7 1 , br. 0,57. Königliche Schlösser.
Witte. Emanuel de Witte, urkundlich auch de Wit genannt. Holländische Schule. — Vornehmlich Architekturmaler, geb. wahrscheinlich zu Alkmaar 1 6 1 7 , f zu Amsterdam 1692. Schüler des Evert van Aelst zu Delft. Tätig zu Alkmaar (1636 in die Lukasgilde aufgenommen), Rotterdam (um 1639), Delft ( r 6 4 i in die Gilde eingetreten) und namentlich zu Amsterdam (seit 1650).
Witte.
Wouwerman.
431
D a s I n n e r e e i n e r K i r c h e . Aus der Vorhalle einer 898 Renaissance-Kirche führt eine Treppe in das von einem Tonnengewölbe überdeckte Hauptschiff. Durch die Kreuzung, über der sich eine Kuppel erhebt, blickt man in den hell erleuchteten Chor. Einzelne Figuren in der Vorhalle und im Innern der Kirche. Bez. auf einer Grabtafel links:
Leinwand, h. 1,32, br. 1,06. — Königliche Schlösser.
I n n e r e s d e r N i e u w e k e r k zu A m s t e r d a m . Vom 898A Querschiff aus sieht man schräg in das Langschiff der gotischen Kirche. Im Mittelgrund auf einer Holzkanzel ein Prediger, um den sich die Gemeinde versammelt hat. Ganz vom zur Linken ein junger Kavalier und eine Frau mit zwei Kindern. Links zwei Hunde. Leinwand, h. 0,83, br. 0,67. — Sammlung Suermondt, 1874.
Wouwerman. Philips Wouwerman. Holländische Schule. — Maler und Radierer, getauft zu Haarlem den 24. Mai 1619, f daselbst den 19. Mai 1668. Schüler seines Vaters Paulus Joosten Wouwerman, des Frans Hals, Pieter Veerbeck und Jan Wijnants, vielleicht auch des Pieter de Laer. Tätig zu Haarlem (seit 1640 in der Gilde). D i e R e i t s c h u l e . Vor dem Tor einer Festung, auf 899 deren verfallenen Wällen eine einzelne Kanone steht, reitet ein Offizier einen Schimmel um einen Pfahl ein. Links von ihm halten zwei Burschen ein paar andere Pferde. Vorn rechts eine Säule, auf deren Postament ein Knabe hinaufklettert. Links ein breiter Fluß mit einem ankernden Schiff und Badenden. In der Feme Gebirge. Bez. rechts unten: (Die Bezeichnung besteht aus den verschränkten Buchstaben des Vornamens Philips und aus einem W). Aus der mittleren Zeit des Meisters. Leinwand, h. 0,77, br. 1,20. — Königliche Schlösser.
Wouwerman.
432 900
H a l t e i n e r J a g d g e s e l l s c h a f t am F l u ß . An einem Brückenbogen, der ein Flüßchen überspannt, hält eine Jagdgesellschaft von drei Herren und einer Dame zu Pferd. Ein Reitknecht in rotem Rocke bläst das Jagdhorn. Auf dem Wasser ein Kahn mit zwei Badenden. Hügelige Ferne. Bez. links unten:
900B
Gegenstück zu No. 903. Eichenholz, h. 0,35, br. 0,39. — Königliche Schlösser.
A u f b r u c h z u r J a g d . An der Treppe eines Schlosses nähern sich ein Herr und eine Dame den von Dienern gehaltenen Pferden, einem Schimmel und einem dunklen Apfelschimmel. Hinter dem Paar ein Jäger zum Aufbruche blasend. Rechts ein Mann mit der Meute und ein Diener, der sich die Schuhe bindet. Links Blick über hügelige Ferne mit einem alten Schlosse. Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Sammlung Schönborn, Wien 1866. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,40. ,— Sammlung Suermondt, 1 8 7 4 .
900C
900D
903
P f e r d e v o r d e r S c h m i e d e . Vor einer Schmiede, die in eine Felsenhöhle eingebaut ist, beschlägt der Schmied einen braunen Gaul. Daneben ein Schimmel aus einem Korbe fressend, den ihm eine Frau vorsetzt. Oben auf dem Felsen das Häuschen des Schmiedes. Links Ausblick auf hügelige Ferne. Aus der mittleren Zeit des Meisters. — Sammlung Schönborn (Pommersfelden), Paris 1867. Eichenholz, h. 0,40, br. 0 , 3 1 . — Sammlung Suermondt, 1874.
W i n t e r l a n d s c h a f t . Auf einem schneebedeckten Pfade, der am Fuß eines steilen Felsens über einen Bach führt, ein Reiter und zwei Fußgänger. Aus der früheren Zeit des Meisters. Eichenholz, h. 0,27, br. 0,23. — Sammlung Suermondt, 1874.
D e r H e u w a g e n . Vor einem halb zerfallenen Kastell steht ein Wagen, auf den zwei Männer aus einem Boot Heu überladen. Daneben grasen die abgeschirrten Gäule. Weiter rechts eine Magd zu Pferde mit einem Heurechen. Im Grund hügelige Ferne. Gegenstück von No. 900. Eichenholz, h. 0,34, br. 0,39. — Königliche Schlösser.
Zacchia.
Zaganelli.
433
Zacchia. Paolo Zacchia d. A. Florentinische Schule. — Lebensverhältnisse unbekannt. Vermutlich gebildet unter dem Einflüsse Fra Bartolommeos, sowie des Beccafurni. Tätig um 1520—1530 in Lucca und wahrscheinlich in Florenz. M a r i a m i t d e m K i n d und d e m k l e i n e n J o h a n n e s . 278 Maria, auf einer Rasenbank sitzend, reicht dem Kind auf ihrem Schoß einen geöffneten Granatapfel. Das Kind segnet den kleinen Johannes, der von einem Engel links herangeleitet wird. Im Hintergrunde Landschaft. Pappelholz, rund, Durchmesser 0,85. — Sammlung Solly,
1821.
Zaganelli. Francesco di Bosio Zaganelli. Zeichnet sich auch Zanganelli. Schule der Romagna. — Geb. zu Cotignola, tätig zu Ravenna, nach den Daten auf seinen erhaltenen Gemälden von 1505—1527. Schüler des Niccolö Rondinelli, unter dem Einflüsse Gio. Bellinis und der Schule von Bologna weiter ausgebildet. V e r k ü n d i g u n g m i t H e i l i g e n . In einer mit vergolde- 1164 ten und farbigen Ornamenten reich geschmückten Säulenhalle steht Maria auf verziertem Sockel zu dem Engel emporblickend, der von links herabschwebt. Über Maria die Taube. Zur Linken Johannes d. T., den Stifter empfehlend, der vor ihm kniet. Rechts vorn der hl. Antonius von Padua in Anbetung. Im Hintergrunde Landschaft. Bez. auf einem Blättchen unten in der Mitte: 1 5 0 9 A Aprilys; darüber noch Spuren einer ausgelöschten Inschrift, die wohl den Namen des Künstlers enthielt. Pappelholz, h. 1,98, br. 1,56. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
E i n W u n d e r aus d e r L e g e n d e d e s hl. A n t o n i u s 236 v o n P a d u a . In der Mitte kniet der Maulesel vor einem Sieb, in dem die Hostie liegt; ihm gegenüber Antonius und ein Ordensbruder, beim Anblicke des Wunders zum Gebete niederkniend. Zu beiden Seiten Zuschauer, rechts weiter zurück einige Mönche in weißen Kutten (Camaldulenser?). Es ist der Vorgang geschildert, wie der Heilige den Ketzer Bovidilla, der an die wirkliche Gegenwart Christi im Sakrament nicht glauben will, zu bekehren sucht, indem er dem Maulesel des Bovidilla befiehlt, vor der Hostie niederzuknien. — Gehört mit dem nachfolgenden Bilde zu einer Predella. Pappelholz, h. 0,19, br. 0,49. — Erworben 1 8 4 1 / 4 2 in Italien. Verz. d. Gemälde.
28
434 241
Zaganelli.
Zampieri.
E i n W u n d e r aus d e r L e g e n d e d e s hl. A n t o n i u s v o n P a d u a . Der Heilige spricht auf einer kleinen Kanzel an der Rückwand eines Gemachs eindringlich zu einem Fürsten, der, von seinem Gefolge umgeben, auf einem Thronsessel sitzt. Vor dem Fürsten ein kleiner nackter Knabe, mit lebhafter Bewegung auf ihn zueilend. Dem Fürsten gegenüber kniet eine gekrönte Frau mit weiblicher Begleitung; weiter zurück Nonnen im Gebet. Das Bild scheint die Legende darzustellen, wonach der Heilige einen Edelmann (im Bilde scheint ein Fürst gemeint zu sein) zu Ferrara, der verleitet worden war, seine Gattin für untreu zu halten, und seinen neugeborenen Sohn nicht anerkennen will, von der Unschuld seiner Gattin mit Hülfe des Kindes selbst überzeugt; er läßt das Kind aus den Windeln nehmen und befiehlt ihm, kundzutun, wer sein wirklicher Vater sei, worauf das Kind seine Hand nach dem Edelmann ausstreckt und dessen Namen nennt. — S. die Bemerkung unter No. 236. Pappelholz, h. 0,19, br. 0,49. — Erworben 1 8 4 1 / 4 2 in Italien.
Zampieri. Domenico Zampieri, gen. Domenichino. Schule von Bologna. — Maler und Architekt, geb. zu Bologna den 21. Oktober 1581, f zu Neapel den 15. April 1641. Anfangs Schüler des Dionysius Calvaert, weiter ausgebildet in der Akademie der Carracci zu Bologna. Tätig zu Bologna., Rom (von etwa 1600 bis gegen 1617 und wieder von 1621 bis 1630) und zu Neapel (von 1630 bis zu seinem Tode). 375 B i l d n i s des B a u m e i s t e r s V i n c e n z o Scamozzi (1552—1616). Mit kurzem grauem Vollbart. Etwas nach links gewendet und auf den Beschauer blickend. In schwarzem Barett, schwarzem Rock und weißem Kragen; in der Rechten einen Zirkel. Grauer Grund. Lebensgr. Brustbild. 1829 von Rumohr.
362
Leinwand, h. 0,65,
br. 0,53. — Erworben
D e r hl. H i e r o n y m u s . Der Heilige, mit einem roten Mantel bekleidet, sitzt, begeistert nach oben blickend, zur Linken neben einem Tisch. Er läßt beide Hände auf der heiligen Schrift ruhen, die aufgeschlagen auf dem Tische liegt. Neben der heiligen Schrift ein zweites Buch, Tintenfaß und Stundenglas. Rechts hinter dem Tisch hängt an der Wand der Kardinalshut. Lebensgr. Kniestück. Solly, 1 8 2 1 .
Leinwand, h. 1,27, br. 0,99. — Sammlung
Zampicii.
Zeeman.
Zeitblom.
435
D e r hl. H i e r o n y m u s . Der Heilige, mit einem roten 376 Mantel bekleidet, kniet, das Kruzifix in der Linken, in der Rechten den Stein, mit dem er sich kasteit, vor einer Felsbank, auf der die heilige Schrift und ein T o t e n k o p f liegen. Er wendet sich nach rechts um, wo in einer Glorie ein E n g e l herabschwebt. G a n z rechts in den W o l k e n ein K i n d e r e n g e l . Links vorn ruht der L ö w e . Hintergrund Landschaft. L e i n w a n d , h. 0,57, br. 0,39. —
Königliche
Schlösser.
Zeeman. Reinier (Remigius) Nooms, gen. Zeeman. Holländische Schule. — Maler und Radierer von Seestücken, geb. 1623 wahrscheinlich zu Amsterdam, f zwischen 1667 und 1668. T ä t i g zu Amsterdam, kurze Zeit auch in Frankreich (um 1650) und nach Nicolai (»Nachrichten von Berlin . . .«) vorübergehend in Berlin. R u h i g e S e e . Auf flachem Strande liegen zwei größere 875B Boote. R e c h t s zwei Fischer bei einem kleinen Nachen. In der Ferne verschiedene B o o t e auf der stillen See. Bez. am B o d e n links nahe der Mitte: ß t L e i n w a n d , h. 0,24, br. 0,22. —
"Z-OC^AflJf^
Sammlung Suermondt,
1874.
Zeitblom. Bartholme Zeitblom. Deutsche Schule (Ulm). — G e b . zwischen 1450 und 1455 (?), f nach 1517. Vermutlich Schüler des Hans Schüchlin zu U l m , dessen Schwiegersohn (seit 1583) und Gehülfe er war. T ä t i g in U l m und U m g e g e n d . D e r hl. gespannten B u c h und Grunde der
Petrus. Der H e i l i g e steht v o r einem auf- 561A T e p p i c h von Golddamast, in den H ä n d e n ein den Schlüssel. Oben auf d e m dunkelblauen N a m e des Heiligen.
Eichenholz, h. 0,53, br. 0,24. — Hirscher, Freiburg i. B.
Erworben 1850 aus der Sammlung
D a s S c h w e i ß t u c h d e r V e r o n i k a . Z w e i E n g e l halten 606A das T u c h , auf dem das überlebensgroße A n t l i t z Christi mit der Dornenkrone erscheint. Grüner Grund. V o r d e r e Staffel des für die Pfarrkirche von E s c h a c h bei Gemünd um 1496 gemalten Altares, dessen übrige Teile sich in der Galerie zu Stuttgart befinden. D i e E n g e l lebensgr. Halbfig. Föhrenholz, h. 0,67, br. 1,82. E r w o r b e n 1850 aus der S a m m l u n g Hirscher, Freiburg i. B. 2S*
—
Zoppo.
436
Zurbaran.
Zoppo. Marco Zoppo. Schule von Padua. — Geb. zu Bologna. Geburts- und Todesjahr unbekannt. Schüler des Francesco Squarcione zu Padua. Tätig um 1465—1498 zu Padua, Venedig und zu Bologna, wo er gestorben sein soll. 1170 T h r o n e n d e M a r i a m i t d e m K i n d und H e i l i g e n . Maria auf einem Throne sitzend, über den sich ein Fruchtgewinde spannt, reicht dem auf ihrem Schöße stehenden Kind einen Apfel. Links neben dem Throne der hl. Franc i s c o und Johannes d. T., zur Rechten der hl. Paulus mit Buch und Schwert und der hl. Hieronymus, in der Rechten einen Stein, in der Linken ein Kruzifix haltend. Im Grunde bergige Landschaft. Bez. unten auf einem Blättchen: (verkleinert)
T 1 T~ ' MÄPj0O ZOPP CtoABOLO1 i 1 GNIA PINSIT A\CCCCLXXl Tvinexiä. 1
/i
Das Hauptwerk des Meisters. Vasari erwähnt das Bild als in S. Giovanni Evangelista zu Pesaro befindlich; später kam es angeblich zu den Osservanti ebenda. — In Gubbio, in der Sammlung des Conte U. Beni befanden sich ehemals zwei Bildchen, die gleichfalls aus Pesaro stammten und vielleicht als Stücke der Predella zu dem Berliner Bilde gehören, kleine Halbiig. des hl. Martin und der hl. Lucia. Tempera. Pappelholz, h. 2,62, br. 2,54. — Sammlung Solly, 1 8 2 1 .
Zurbaran. Francisco (de) Zurbaran. Spanische Schule (Sevilla). — Getauft zu Fuente de Cantos in Estremadura den 7. November 1598, f zu Madrid 1662 (?). Schüler des Juan de las Roelas zu Sevilla. Tätig zu Sevilla und Madrid (als Hofmaler Philipps IV.). 404A D e r hl. B o n a v e n t u r a v e r w e i s t d e n hl. T h o m a s v o n A q u i n o auf den G e k r e u z i g t e n als d i e Q u e l l e a l l e s W i s s e n s . In seiner Zelle schlägt der hl. Bonaventura den Vorhang rechts vor einem Büchergestell zurück und weist den hinter ihm eingetretenen Thomas von Aquino auf
baran.
437
das B i l d des Gekreuzigten. Hinter den b e i d e n H e i l i g e n zur L i n k e n n o c h vier Franziskaner. D u r c h die offene T ü r Blick auf einige Häuser. Bez. links unten wie nebenstehend. — A u s der früheren Zeit des Meisters. — Gehört zu einer Folge von vier Darstellungen aus dem L e b e n des hl. Bonaventura, früher in S. Bonaventura (Kirche des Franziskaner-Kollegs) zu Sevilla, von denen sich zwei jetzt im L o u v r e zu Paris und eine in der Dresdener Galerie befinden. Unser Gemälde stellt die folgende Begebenheit dar: »Thomas v o n Aquino erstaunt über die Kraft und den Reichtum der mystischen T h e o l o g i e Bonaventuras, besuchte diesen (der damals noch ein junger Lehrer der T h e o l o g i e an der Pariser Universität war) und bat ihn, ihm seine Bibliothek zu z e i g e n , damit er sich die Werke anschaffen k ö n n e , aus denen jener eine so vielseitige und umfassende Wissensfülle schöpfe. D a wies ihm jener das Bild des Gekreuzigten, aus w e l cher ergiebigen Quelle er alles das empfangen zu haben bekannte, was er gelesen und g e schrieben.« (Pietro Galesini A c t a Sanct. p. 874.) L e i n w a n d , h. 2,26, br.2,56. — Krwoiben 1852 aus der Sammlung Soult zu Paris.
Miniaturen. Ausgestellt im Kabinett zwischen de7i beiden Rubenssälen in Rahmenkäste?i. Eine Auswahl aus der umfangreichen, zum Teil der königlichen »Kunstkammer« entstammenden Sammlung, Die Nummern beziehe« sich auf ei?i besonderes Inventar ( y . .). Die Anordnung der Miniaturen in den beiden Kästen wird aus den vorgedruckten Aufstellung splänen ersichtlich.
Großer Rahmenkasten. 220
338
220 A
5"
510
509
221
372
137
5°4
5°5 229
266 116
114 53°
204
106
546
306
493 271
380
410
399 520
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35S
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284 496
494
Miniaturen. Deutscher Meister u m 1600 (Augsburg?) Bildnis eines jungen Mannes. Gegenstück zu No. J. 220A. Öl auf Messing, oval, h. 0,1 II, br. 0,087. B i l d n i s e i n e r j u n g e n Frau. Gegenstück zu No. J. 220. Ol auf Messing, oval, h. 0,111, br. 0,087.
439 J. 220 J. 220A
Brentel. Friedrich Brentel. Deutsche Schule. — Miniaturmaler und Radierer, geb. zu Langingen 1580, f zu Straßburg 1651. Z w e i S z e n e n aus der T o b i a s - G e s c h i c h t e . J. 510 Bez.: F. Brentel 1636. Deckfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,15. Ring. Ludger tom Ring d. J . Deutsche Schule (Westfalen). — Geb. zu Münster nach 1521, f zu Braunschweig 1583/84. Schüler seines Vaters Ludger tom Ring d. A. (Vgl. S. 322.) B i l d n i s e i n e s M a n n e s in m i t t l e r e n J a h r e n . J. 511 Bez.: Aetatis 42 Anno 1564 und mit der Signatur des Meisteis. — Auf einem dem jüngeren tom Ring ebenfalls zugeschriebenen Gemälde, der H o c h z e i t zu C a n a (Vorrat No. 708) hängt unsere Miniatur bei dem Miniaturbildnisse des Malers. Öl auf Holz, h. 0,16, br. 0,123. Bol. H a n s Bol. Niederländische Schule. — Geb. zu Mecheln 1534, f zu Amsterdam 1593. (Vgl. S. 36 und No. J. 512, J. 506, J. 508.) Das Fischerstechen. Bez.: H. Bol 1585. Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,164, br. 0,112. Johns. Niederländische Schule. — Lebensverhältnisse unbekannt. B i l d n i s eines Fürsten. Bez.: Johns ft 1791. Elfenbein, oval, h. 0,077, br. 0,057. L a Tour. Elisabeth (?) de l a T o u r , n é e S i m o n s . Französische Schule. — Geb. zu Brüssel 1780, f 1830 (?). B i l d n i s einer j u n g e n D a m e mit w e i ß e r Haube. Bez. : Latour. Auf dem Medaillon, das die Dame um den Hals trägt, befinden sich die verschlungenen Initialen IO. Elfenbein, oval, h. 0,075, br. 0,06. Französischer Meister u m 1800. B i l d n i s eines älteren Mannes.
J. 509
J. 338
J. 137
J. 266
440
Miniaturen. Bez. mit dem Monogramm
J. 504 J . 503 J . 505
J. 372
J . 221 J. 229 J. 1 1 6
J. 530
J. 1 1 4 J. 204
T. 541
6 94 Elfenbein, oval, h. 0,065, br. 0,054. B o s s e , n a c h «Abraham B o s s e (1602—1676). Französische Schule. D e r T a n z ( l e b a l ) . Duplessis No. 1400. Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,150. D i e H e i m f ü h r u n g der j u n g e n Gattin (la mariée r e c o n d u i t e c h e z e l l e ) . Duplessis No. 1 3 7 5 . Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,148. D e r E h e k o n t r a k t ( l e c o n t r a t ) . Duplessis No. 1374. Wasserfarbe auf Pergament, h. 0,104, br. 0,150. Aus einer Folge, von der ein viertes Bildchen sich unter den nicht ausgestellten Miniaturen befindet. Hoskins. J o h n H o s k i n s . Englische Schule. — Geb.?, f 1664. B i l d n i s C r o m w e l l s (?). Bez.: J H 1649. Öl auf Kupfer, oval, h. 0,086, br. 0,069. Niederländischer Meister, Ende d e s 17. Jahrhunderts. B i l d n i s eines M a n n e s in m i t t l e r e n J a h r e n . Ol auf Kupfer, oval, h. 0,09, br. 0,07. Französischer Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. B i l d n i s eines j u n g e n Mannes. Ol auf Kupfer, oval, h. 0,066, br. 0,052. Deutscher Meister, Mitte d e s 18. Jahrhunderts. B i l d n i s A u g u s t s III., K ö n i g s v o n P o l e n . Wasserfarbe auf Papier, h. 0,056, br. 0,073. Hall. Pierre Adolphe Hall. Französische Schule. — Geb. zu Boras (Schweden) 1 7 3 9 , f zu Lüttich 1793. B i l d n i s e i n e s M a l e r s (?) Unvollendet. Elfenbein, h. 0 , 1 0 5 , br. 0,083. Deutscher Meister u m 1735. B i l d n i s A u g u s t s III., K ö n i g s v o n P o l e n . Deckfarbe auf Papier, h. 0 , 0 5 1 , br. 0,070. Deutscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. B i l d n i s A d o l f F r i e d r i c h s III., H e r z o g s v o n M e c k lenburg-Strelitz. Elfenbein, oval, h. 0,052, br. 0,042. Chodowiecki (?). D a n i e l C h o d o w i e e k i . Deutsche Schule. — Geb. zu Danzig 1726, f zu Berlin 1 8 0 1 . (Vgl. S. 64.) H a l b f i g u r e i n e s j u n g e n M a n n e s in S e i t e n a n s i c h t . Bez.: Ch. Wasserfarbe auf Papier, oval, h. 0,071, br. 0,059.
Miniaturen. Deutscher Meister u m 1700. B i l d n i s des M a r k g r a f e n L u d w i g Wilhelm von Baden. Papier, oval, Ii. 0,064, br. 0,05. Zincke. Christian Friedrich Zincke. Deutsche Schule. — Geb. zu Dresden um 1684, f zu South Lambeth 1767. B i l d n i s K ö n i g G e o r g s I. v o n E n g l a n d . Bez.: C. F. Zincke. fecit 1 7 1 6 . Email, oval, h. 0,048, br. 0,038. Deutscher Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts. B i l d n i s e i n e s M a n n e s in m i t t l e r e n J a h r e n . Öl auf Kupfer, oval, h. 0,056, br. 0,047. Meytens. Martin v a n Meytens, auch Mijtens und M y t e n s . Schwedische Schule. — Geb. zu Stockholm 1695 oder 1698, f zu Wien 1770. B i l d n i s eines älteren Mannes. Bez.: M. de Meytens pinx. Email auf Kupfer, oval, h. 0,05, br. 0,04. Deutscher Meister u m 1640. B i l d n i s e i n e r F r a u mit ihrem K i n d e . Auf der Rückseite: B i l d n i s des Gatten der Frau. Öl auf Papier, h. 0,085, br. 0,065. Mabuse, n a c h J a n Gossart, gen. Mabuse. U m 1550. Niederländische Schule. (Vgl. S. 159.) B i l d n i s des M a r k g r a f e n Heinrich von Nassau. Bez.: H E R I C ' . CO . N A S S A V I A E . MAR . Z E N E T A E . Gegenstück zu No. J . 514. Deckfarbe auf Pergament, h. 0,082, br. 0,055. Füger. Friedrich Heinrich Füger. Deutsche Schule. — Geb. zu Heilbronn 1 7 5 1 , f zu Wien 1 8 1 8 . Bildnis dreier Prinzessinnen Radziwill. Bez.: peint par Füger 1788. Von dieser Miniatur sind mehrere Originalwiederholungen bekannt. Ganze Fig. Elfenbein, h. 0,178, br.'0,137. Deutscher Meister (?), A n f a n g d e s 17. Jahrhunderts. B i l d n i s d e r v e r w i t w e t e n H e r z o g i n A u g u s t a zu Schleswig-Holstein. Bez.: A ° 1620. Öl auf Papier, h. 0,083, br. 0,065. Mabuse, n a c h J a n Gossart, gen. Mabuse. U m 1550. Niederländische Schule. (Vgl. S. 159.) B i l d n i s der G e m a h l i n des M a r k g r a f e n H e i n r i c h von N a s s a u .
441 J . 546
J . 306
J. 380
J. 296
J. 1 3 3
J. 513
J . 106
J. 519
J. 5 1 4
442
Miniaturen. Bez.: MENCIA . M E N D O C A . MAR . Z E N E T A E . Gegenstück von No. J. 5 1 3 . Deckfarbe auf Pergament, h. 0,082, br. 0,055.
J. 2 7 1
Deutscher Meister, 2. H ä l f t e d e s 17. J a h r h u n d e r t s . B i l d n i s L e o p o l d s I. v o n O s t e r r e i c h ( 1 6 4 0 — 1 7 0 5 ) . Email auf Gold, oval, h. 0,046, br. 0,037.
J. 493
Deutscher Meister (?), 1. Hälfte d e s 18. Jahrhunderts. Bildnis einer Dame. Elfenbein, oval, Ii. 0,035, br. 0,027.
Deutscher Meister, 1. H ä l f t e des 18. J a h r h u n d e r t s . Bildnis eines Feldherrn. Deckfarbe auf Pergament, oval, Ii. 0,03, br. 0,025. Prieur. Peter Prieur. Französische Schule. — Tätig nach den wenigen von ihm bekannten Arbeiten zu Genua um die Mitte des 17. Jahrhunderts. J. 284 Bildnis eines F e l d h e r r n mit dem g o l d e n e n Vließe. Auf der Rückseite: Der F e l d h e r r lor beer b e k r ä n z t , in d e r R e c h t e n e i n e n L o r b e e r z w e i g , s t e h e n d in g a n z e r F i g u i l i n k s n e b e n e i n e m O b e l i s k e n , d e r in die S t r a h l e n d e r S o n n e h i n e i n r a g t . Auf den Seiten die Umschrift: Praemium Honor virtutis. Bez.: prieur Fecit 1645. Email auf Gold, oval, h. 0,048, br. 0,038. Deutscher Meister, Mitte des 18. Jahrhunderts. J- 533 Bildnis einer Dame (Schwester Friedrichs des Großen?) als Aurora. In der Art und nach einer Komposition Nattiers. (1685 bis 1766.) Elfenbein, h. 0,046, br. 0,067. Bol. H a n s Bol. Niederländische Schule. — (Vgl. No. J. 509 und S. 36.) J. 5 1 2 V o r n e h m e F a m i l i e im Z i m m e r b e i m S p i e l . Bez. am K a m i n : Hans Bol. 1583. Deckfarbe auf Pergament, h. 0 , 1 1 5 , t>r' 0,082.
J. 496
J. 358
J- 399
Niederländischer Meister u m 1700. Portrait eines jungen Mannes. Ol auf Pappe, h. 0,063, br. 0,049. Französischer Meister, 2. H ä l f t e d e s 18. Jahrhunderts. Bildnis eines jungen Fürsten. Elfenbein, oval, h. 0,058, br. 0,047. Cosway. D e u t s c h e r N a c h a h m e r d e s Richard C o s w a y (1740—1821).
Miniaturen.
443
Bildnis einer j u n g e n (russischen?) Dame. Elfenbein, oval, h. 0,062, br. 0,047. Zucchero (?). Federigo Zucchero, auch Zuccaro. Italienische Schule. — Geb. zu S. Angelo in Vado 1542 oder 43, •j" zu Ancona 160g. Bildnis einer vornehmen Dame. Ol auf Kupfer, oval, h. 0,065, br. 0,049. Französischer Meister, Ende des 18. Jahrhunderts. B i l d n i s der M a r i e - A n t o i n e t t e . Elfenbein, oval, h. 0,045, br. 0,037. Deutscher Meister, Ende des 18. Jahrhunderts. (Angelica Kaufmann? 1741—1807.) Bildnis einer j u n g e n Dame. Elfenbein, oval, h. 0,045, t>r- °>°37Deutscher Meister, Ende des 16. Jahrhunderts. W e i b l i c h e s Bildnis. Öl auf Silber, oval, h. 0,041, br. 0,031.
Kleiner Rahmenkasten. 3"4 552
553 55° 567
555 53i
556
557 320 560
558 297
J. 410
J. 520
J. 528
J. 340
J. 494
444 J. 552 J. 304 J' 553
J. 555
J. 550
J. 567
J. 531
J. 557 J. 320
J. 556 J. 560
Miniaturen.
Französischer Meister, Ausgang des 17. Jahrhunderts. Männliches Bildnis. Email auf Gold, oval, h. 0,035, br. 0,03. Niederländischer Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts. Bildnis eines Fürsten. Email, oval, Ii. 0,035, br. 0,025. Deutscher Meister um 1660. B i l d n i s e i n e r F r a u in m i t t l e r e n J a h r e n . Email, oval, h. 0,035, br. 0,027. Huaut. Johann Peter und Amicus Huaut, auch Huault. Französische Schule. — Miniaturmaler, tätig' zwischen 1686 und 1700 am kurfürstlichen Hofe zu Berlin. Bildnis eines Fürsten. Bez.: Fratres Huaut pinxerunt. Email, oval, h. 0,039, br. 0,034. Petitot. Jean Petitot. Französische Schule. — Emailmaler, geb. zu Genf 1607, f zu Vevey 1691. B i l d n i s L u d w i g s XIV. Email, oval, h. 0,026, br. 0,024. Dinglinger. Georg Friedrich Dinglinger. Deutsche Schule. — Goldschmied und Emailmaler. Tatig am Dresdener Hofe, f 1720. Bildnis einer Frau. Bez.: G. F. Dinglinger fec. 1705. Email, oval, h. 0,03, br. 0,025. Niederländischer Meister um 1630. Bildnis der Gräfin Solms, Gemahlin des Prinzen F r i e d r i c h H e i n r i c h von Oranien. Pergament, oval, h. 0,028, br. 0,024. Französischer Meister, Nachahmer des Jean Petitot, um 1690. B i l d n i s e i n e s P r i n z e n in m i t t l e r e n J a h r e n . Email, oval, h. 0,027, br. 0,024. Deutscher Meister, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. B i l d n i s e i n e s M a n n e s in m i t t l e r e n J a h r e n . Bez.: Aetatis Suae 39 Jahr. 3 M. Anno 1677. 8. Julius. Email, oval, h. 0,025, br. 0,023. Französischer Meister, Anfang des 18. Jahrhunderts. B i l d n i s d e s F r e i h e r r n v o n G u n d l i n g (?). Email, oval, h. 0,03, br. 0,025. Deutscher Meister um 1700. B i l d n i s L e o p o l d s I., K a i s e r s v o n D e u t s c h l a n d . Email, pval, h. 0,02, br. 0,017.
Miniaturen.
445
Deutscher Meister, Mitte des 17. Jahrhunderts. B i l d n i s der L a n d g r a f i n H e d w i g S o p h i e v o n H e s s e n K a s s e l (1625—1683). Email auf Gold, U. 0,025, br. 0,022. Deutscher Meister, A n f a n g des 18. Jahrhunderts. Bildnis eines Edelmannes. Email, oval, h. 0,021, br. 0,018.
F r e i an d e r s e l b e n W a n d w i e d i e b e i d e n hängende Bol.
J. 297
J. 558
Rahmenkästen
Miniaturen.
H a n s Bol. Niederländische Schule. — Vgl. S. 36 und No. *]. 509. L a n d s c h a f t mit H a g a r u n d I s m a e l . J. 506 Bez. rechts auf einem Baumstamm: H Bol 15S3. Deckfarbe auf Pergament, h. 0,135, br. 0,19. Parklandschaft mit Baulichkeiten und v i e l e n J. 508 Figuren. Bez. links unten an einem Baumstamm: Hans Bol 1589. Deckfarbe auf Pergament, h. 0,235, br. 0,325. Deutscher Meister u m 1580. G e b i r g s l a n d s c h a f t mit J ä g e r n . J. 507 In der Art des H a n s Bol. Deckfarbe auf Pergament, h. 0,13, br. 0,195.
VERZEICHNIS I. Die Bilder nach der Nummernfolge. (Die Zahlen hinter den N a m e n beziehen sich auf die Seiten.) 1. 2. 456. 78. 910. 11.
Marziale, 226. Cima, 66. Bellini, 22. Basaiti, 19. Vivarini, 4 1 2 . Basaiti, 20. Cima, 67. Antonello, 13. Mantegna, 223. \ Bellini, 25.
I
12. Bellini, 27. 12 A . Giorgione, 156. 13. Antonello, 13. 14. Carpaccio, 59. i517. > Cima, 68. I7A.I 18. Antonello, 12. 18 A. Antonello, 13. 19. Catena, 63. 20. Basaiti, 20. 2 1 . Ghirlandaio, 1 5 1 . 22. Santa Croce, 347. 23. Carpaccio, 59. 24. Santa Croce, 348. 25. Antonello, 14. 26. Santa Croce, 348. 26 A . Barbari, 18. 27. Mantegna, 224. 27 A. Squarcione, 3 7 1 . 28. Bellini, 26. 29. Mantegna, 224.
)
30. Libri, 205. 30 A . Lombardische Schule, 211. 3 1 . Palma, 285. 32- Catena, 63. 36. Bellini, 2 1 . 37- Basaiti, 21. 38. Vivarini, 4 1 4 . 39- Previtali, 306. 40. Vivarini, 4 1 5 . 41. | Bissolo, 32. 43Montagna, 256. 444 4 B . Montagna, 257. 45- Previtali, 306. 46. Morone, 259. 4 6 A . Liberale, 204. 46 B. Morone, 260. 46 C . Bonsignori, 38. Fogolino, 135. 4747 A . Murano, 264. 48. Mansueti, 223. 49. Venetianische Schule, 4 0 1 . 515254-
Borgognone,
41.
Melozzo, 245.
54A. Melozzo, 246. 555758. 58 A. 58B. 58 C,
Conti, 7 1 . A n g e l i c o , 12. L i p p i , 208. |
Masaccio, 227.
Masaccio, 228.
Verzeichnis nach der Xummernfolge. \ Rosselli, J n27. 59A. i ' ' 60. Angelico, 10. 60 A. Angelico, 1 1 . 60B. Benozzo, 28. 6 1 . Angelico, 1 1 . 62. Angelico, 1 2 . 63 A. Neroccio, 268. 6 3 B . Sassetta, 3 5 3 . 64. Domenico, 97. 68. Mainardi, 222. 69. Lippi, 20S. 70 A. Verrocchio, 408. 7 1 . Rosselli, 328. 71 A. Florentinischc Schuic, 134. 72. Verrocchio, 408. 73. Poliamolo, 300. 73 A. Poliamolo, 299. 74. Ghirlandaio, 1 5 3 . 75. Ghirlandaio, 152. 76. Ghirlandaio, 1 5 3 . 77. Mainardi, 222. 78. Botticelli, 43. 78 A. Lippi, 206. 79. Signorelli, 363. 79 A. Signorelli, 364. 7 9 B . Signorelli, 365. 79 C. Signorelli, 366. 80. Verrocchio, 409. 8 1 . Botticelli, 45. 82. Lippi, 207. S385. > Mainardi, 222. 86. ) 87. Garbo, 147. 88. Ghirlandaio, 1 5 1 . 89. Credi, 67. 90. Garbo, 147. 90 A. Lombardische Schule 2 1 1 . 9 0 B . Lionardo, 206. 9 1 . Ghirlandaio, 1 5 3 . 93. Verrocchio, 409. 94. Lippi, 209. 94 A. Machiavelli, 220. 95. Lippi, 208.
)
95 A. 96. 97. 98. 00. or.
Pisano, 298. Lippi, 207. Granacci, 163. Garbo, 147. Credi, 85. Lippi, 207.
°2'. 02 A. 03. 04 A. 05. 06.
ì Botticelli, 43. ( ' Credi, 85. Verrocchio, 407. Florentinische Schule, Botticelli, 43.
447
135.
06 B. ) B o t t i c e l l i ' 4407. Piero, 295. 08. Verrocchio, 408. 09. Bazzi, 22. 1 1 . Tura, 390. 12. Costa, 75. 12 A. Ferrara, 129. p C I Roberti IID.} ' 3231 3 . Panetti, 287. i 3 A . C o s s a , 75. 14. Modenesischer Meister 253. 15. Costa, 76. 15 A. Cossa, 74. 16 A. Meister aus denMarken, 243. 17. Longhi, 2 1 2 . 18. Aspertmi, 15. 19. Coltellini, 7 1 . 2 1 . Francia, 1 3 8 . 22. Francia, 1 3 7 . 25. Francia, 1 3 8 . 29. Fiorenzo, 1 3 2 . 32. Bertucci, 3 1 . 32 A. Pinturicchio, 296. 37. Umbrische Schule, 393. 37 A. Buonfigli, 54. 39. Santi, 348. 41. 43. 44. 45.
Santi, 349) Pinturicchio, 296. Santi, 3 5 1 . Santi, 349.
Verzeichnis nach der Nummernfolge.
448 146 A. 147. 151. 152. 153. 155. 1 5 5 A. 156. 157. 158.
Gelino, 1 5 1 . Santi, 350. Romanino, 326. Venetianische Schule, 402. Lotto, 2 1 7 . Romanino, 326. Ferramola, 1 2 S . Bordone, 40. Romanino, 326. Calderari, 56.
160! } 160A.) 161. /
Veoellio
...
VcccIll0
> 397> 395-
Vecellio
166 167. 169.
I > 396. Moroni, 260. Bordone, 39.
170B. 174. 176. 182.
Meldolla 244. / " Palma, 285. Brescia, 48. Lotto, 2 1 7 .
1 8 2 B . ) M e l d o l l a ' 2 441 8 3 . Palma, 285.
ili:
)
Cariani sS
'
'
190. 191.
Calcar, 56. Bordone, 39.
'93I93A. 195. 196. 197.
1 Moroni, 260. ( Bordone, 40. Marconi, 226. Bonvicino, 38.
\ Palma, 286. 197B./ 198. Bordone, 40. 200. Bonifacio, 37. 204. Piero, 295. 205. Pedrini, 289. 207. Boltraffio, 37. 2 0 7 A . Mailandische Schule 2 2 1 . 208. Conti, 72. 209. Fasolo, 1 2 7 .
2 1 0 A . M a r c o d'Oggiono, 279. 2 1 3 . Ferrari, 1 3 2 . 2 1 4 . Boltraffio, 3 7 . 2 1 5 . Pedrini, 289. 2 1 6 . Allegri, 5. 2 1 7 . Luini, 2 1 9 . 2 1 8 . Allegri, 4. 222. Melzi, 246. 225. Solario, 369. 227. Dossi, 98. 229. Granacci, 1 6 3 . 230. Brescianino, 49. 234. Piombo, 296. 2 3 5 . Franciabigio, 140. 236. Zaganelli, 4 3 3 . 237. Piombo, 296. 239. Carticci, 62. 240. Sarto, 352. 2 4 1 . Zaganelli, 434. 242. Santi, 3 5 1 . 243. Tisi, 388. \ Franciabigio, 140. fa 245 A . / 246. Sarto, 3 5 2 .
T}
2 249. 255.
350. Bartolommeo, 19. Ferraresischer Meister, 130.
259B. 261. 264A. 266.
Piombo, 297. I Tisi, 388. Leonbruno, 202. Mazzolini, 2 3 1 .
267A.} Ubertini' 392' 268. Marchesi, 225. 27
°' 273274. 275. 278. 280. 282. 283. 284.
l Mazzolini, 2 3J 2 . J Ferraresischer Meister, 130. Mazzolini, 233. Zacchia, 4 3 3 . Francucci, 1 4 1 . Ferrara, 1 3 0 . Bugiardini, 54. Giolfino, 154.
Verzeichnis nach der Nummernfolge. 286. 287. 298. 298 A, 299. 300. 301. 3°33°43°53°7307 A.
Lionardo, 205. Francia, 139. Robusti, 3 2 3 . Robusti, 324. Vecellio, 396. Veronese, 405. Farinaio, 1 2 7 . Savoldo, 354. Savoldo, 3 5 5 . Veronese, 406. Robusti, 324. Veronese, 406. Ponte, 300. Robusti, 325. Lotto, 2 1 7 .
309310. 3"314316. 320. 323- | Lotto, 2 1 8 . 325. 326. Veronese, 406. 327328. | Veronese, 407. 32933°337Bronzino, 50. 338. 338 A, 3 3 8 B . Bronzino, 5 1 . 339 A. Porta, 3 0 1 . 34°- Allori, 5. 342. Sarto, 3 5 3 . 352. Crespi, 85. 353- | Amerighi, 9. 354355- Procaccini, 307. 356- Amerighi, 9. 358. Cambiaso, 57. 362. Zampieri, 434. 363- Reni, 3 1 9 . 364- Carracci, 6 1 . 365- j- Amerighi, 9. 369372- Carracci, 6 1 . 372A, Carracci, 60. V e r z . d. G e m ä l d e .
449
373. Reni, 3 1 9 . 3 7 5 . Zampieri, 434. 376. Zampieri, 435. 3 8 0 B . Feti, 1 3 2 . 3 8 1 . Amerighi, IO. 403. Ribera, 320. 404 A. Zurbaran, 436. 4 0 4 B . Giordano, 1 5 5 . 405. Suttermans, 378. 4 0 5 B . Ribera, 320. 406 B. Coello, 7 1 . 407. Carreho, 6 1 . 408. OberitalienischeSchule,278. 408 A. Spanischer Meister, 370. 408 B. Cerezo, 63. 408 C. Spanischer Meister, 370. 4 1 2 . Morales, 258. 4 1 3 . Voet, 4 1 7 . 4 1 3 A. Velasquez, 399. 4 1 3 C. Velasquez, 397. 4 i 3 D . V e l a s q u e z , 399. 4 1 3 E . Velasquez, 398. 4 1 4 . Murillo, 265. 4 1 4 B . Cano, 57. 4 1 6 . Ribera, 320. 4 1 7 . Spanischer Meister, 3 7 1 . 4 1 8 . Marinas, 226. 420. Salvi, 346. 4 2 1 . Rosa, 327. 4 2 6 A. Maratti, 225. 428. Gellée, 149. 4 2 8 A . Feistenberger, 1 2 7 . 437. Strozzi, 3 7 7 . 4 4 1 . Giordano, 1 5 5 . 443. Cerquozzi,' 63. 444. Honthorst, 180. 447. Cignani, 66. 448 B. Gellée, 149. 454. Tiepolo, 386. 4 5 4 A . Panini, 287. 455. Liberi, 204. 458. Salvi, 346. 459- 1 4 5 9 A . \ Tiepolo, 387. 459B.J 29
Verzeichnis nach der Nummernfolge.
450
463. Poussin, 304. 465. Mignard, 2 5 1 . 466. Lesueur, 202. 467. Poussin, 305. 468. Watteau, 420. 469. Troy, 390. 470. Watteau, 4 2 1 . 4 7 1 . Lebrun, 2 0 1 . 473- Lancret, 199. 474- Dietrich, 96. 474A. Watteau, 4 2 1 . 474B. 478. j- Poussin, 305. 478 A. 478 B. Millet, 252. 482. Chodowiecki, 64. 483. Mengs, 249. 484. Vernet, 404. 484 A.' j- Lurgilliere, 200. 484 B. 485- Chodowiecki, 64. 4 8 5 B . Französischer Meister 487 A. Trinquesse, 389. 489. Pesne, 292. 489B. Mengs, 249. 491 4 9 1 A . Chodowiecki, 64. 4 9 1 B . | Chodowiecki, 65. 491 c . 492. Werff, 422. 494- Pesne 293. 494 C. Greuze, 163. 496. Pesne, 293. 496 B. Pesne, 294. 498 A. Raoux, 307: 499- Kauffmann, 192. 500 A. Rotari, 328. 500 B Chodowiecki, 65. 501 E . J- Guardi, 164. 501 F. 503 B. | Belotto, 27. 503 C. S°4- Batoni, 22. 5o7- Lairesse, 198. 52i- Eyck, 1 1 7 .
Eyck, 1 1 7 . 513 514 515 Eyck, 1 1 8 . 516 517 518 519 520 Eyck, 1 1 9 . 521 522 Eyck, 120. 523 523 A. Eyck, 1 2 2 .
}
}
H&} ^
123-
126. 120. 121. 123. 126.
141.
523D.Eyck, 524. Eyck, 525. Eyck, 525 A. Eyck, 525 B. Eyck, 525 C. Eyck, 124. 525D.Eyck, 121. 525 E . Eyck, 1 2 2 . 5 2 5 F . Eyck, 1 2 5 . 525 G. Eyck, 1 2 4 . 526. Niederländische Schule, 272. 52ÖA.1 Niederländischer Meister, 527. J 271. 528. Eyck, 1 2 5 . 528 A. Eyck, 126. 528B.I .. 529. ] M e m l m g > 2 47529 A. Cristus, 86. 5 2 9 B . Cristus, 87. 529 C. Memling, 248. 530. Meister der Himmelfahrt Maria, 236. 532. Cristus, 87. 532 A. Ouwater, 282. 533. Bouts, 46. 534. Weyden, 429. 5 3 4 A . Weyden, 425. 534 B. Weyden, 427. 535. Weyden, 428. \ Meister von Flemalle, 240. 537A.J ' *
Verzeichnis nach der Nummernfolge. 537B. Meister von Flemalle, 241. 538. Niederländischer Meister, 274. 538 A. Meister von Flemalle, 240. 538B. Niederländischer Meister, 272. 539- Bouts, 46. 539A. ^ Niederländischer Meister, 539B- J 273. 539C. 539 D- Niederländischer Meister, 274. Meister der Himmelfahrt 540. Maria, 236. 541542. Niederländischer Meister, 272. 543- Bouts, 47. 544- David, 92. 544 A. Cranach, 77. 545- Weyden, 429. 545 B. Bouts, 46. 545 C. Bouts, 47. 548. Niederländischer Meister, 274. 548 A. Niederländischer Meister, 272. 549A. Weyden, 42g. 5 5 i A . Gossart, 159. 5 5 i B . David, 92. 552. Niederrheinischer Meister, 277. 5 5 2 B . Baidung, 17. 554- Mostaert, 2 6 1 . 556. Amberger, 8. 557- !• Dürer, 105. 557B. 557C. j- Dürer, 1 0 1 . 557 D. 557E. Dürer, 102. 557 FDürer, 103. 557 G, 5 5 7 « , j- Dürer, 104. 5571558. Hemessen, 175. 559- Cranach, 77.
}
451
Scbaeufelein, 355. Massys, 229. . Zeitblom, 435. Schongauer, 358. Cranach, 77. ¡' j |
Strigel, 375. Cranach, 78.
| Cranach, 79. Burckmair, 55. Heemskerck, 1 7 3 . Burckmair, 55. 572 David, 92. 573 Meister des Todes Maria, 574 2395 7 4 A . Leyden, 203. 574B. | Massys, 229. 574C. 5 7 4 D . Massys, 230. 575- | Meister von Frankfurt, 2 4 1 . 575A. 575B. Meister von Frankfurt, 242. 577- Amberger, 8. 578. Meister des Todes Maria, 238. 578 A. Meister der hl.Sippe, 235. 578B. 578 C: 579- Cranach, 83. 5 8 1 . Cranach, 80. 582. Pencz, 290. 583. Amberger, 8. 5 S 3 A . | Strigel, 375. 583B. 584. Burckmair, 55. 584A. j- Leyden, 203. 584B. 585- Pencz, 2 9 1 . 585 A, Mor, 257. 586. Holbein, 177. 586 A, Gossart, 159. 29*
Verzeichnis nach der Nummernfolgc.
452 586B. 586C. 586D. 587. 588. 589. 590. 591-
J- Holbein, 178. Holbein, 1 7 9 . Pencz, 2 9 1 . Bruyn, 53. Cranach, 80. Cranach, 8 1 . Niederländischer Meister, 275.
593- | Cranach, 8 1 . 594596 A. Kulmbach, 197. 597 A. Breu, 49. 600. Memling, 248. 603. Baidung, 1 7 . 603 A . Baidung, 18. 606 A. Zeitblom, 435. 606 B. 606 C. | Strigel, 3 7 7 . 607. Cornelisz, 73. 608. Patinir, 289. 609. Engelbrechtsen, 1 1 3 . 6 1 2 . Bruyn, 54. 6 1 4 . Cranach, 84. 6 1 5 . Meister des Todes Maria, 238. 6 1 6 . Meister des Todes Maria, 2396 1 8 . Cranach, 8 1 . 6 1 9 A. | MeistervonMeßkirch,242. 619B. 6 2 1 . Mostaert, 2 6 1 . 623 A. Utrecht, 393. 624. Bles, 3 3 . 626. Niederländischer Meister, 275. 629. Deutsche Schule, 94. 6 2 9 A . Deutsche Schule, 95. Niederländischer Meister, 630. 276. 630 A . 6 3 1 . Meister von Meßkirch, 242. 632. Neufchatel, 2 7 1 . 633- Niederländischer Meister, 276. 6 3 3 A. Cleve, 70.
}
635- Cranach, 82. 636. Cranach, 83. 637- Cranach, 82. 638. Altdorfer, 5. 63SA. Altdorfer, 6. 638B. 638 C. 638D. | Altdorfer, 7. 638 E . 639- Bruyn, 53. 6 4 1 . Bellegambe, 24. 644. Scorel, 359. 645- Meister der weiblichen Halbfiguren, 237. |
Gossart, 160.
. Bol, 36. .Francken, 1 4 1 . Lombard, 2 1 1 . Heemskerck, 1 7 2 . . Gossart, 1 6 1 . Gossart, 160. > Elsheimer,
112.
J ' | Elsheimer,
113.
J
Massys, 229. Lastman, 200. Brueghel, 52. ..Uden, 393. Brueghel, 52. Schoubruck, 359. Pourbus, 304. .. Holländischer Meister, Pourbus, 304. ..Brueghel, 52. Rottenhammer, 328. Huvs, 184. Bassen, 22. Jordaens, 190. Ring, 3 2 2 . Vos, 4 1 8 . Molenaer, 254.
Vcrzciclinis nacli der N u m m c r n f o l g c . 7 1 4 . Bri], 50. 7 1 7 . Isaaksz, 191. 7 1 9 . Aertsen, 2. 722. Bloemaert, 33. 726. Aertsen, 2. 7 3 0 A . V e l d e , 401. 734. Cornelisz, 73. 735. T e m p e l , 378. 7 3 9 A . Steenwijck, 374. 7 4 1 . Palamedesz, 283. ^ ' t W Venne, 402. 741 B . / ' * 742. Brueghel, 53. 743 A. } 9'7 4 3 B . C u i j p , 90. 7 4 8 c } Mierevelt- 2 5 750. Keijser, 192. 750 A. Janssens, 187. 7 5 0 B . Keijser, 192. 750 C . Keijser, 193. 753. Moreelse, 259.
a
E l i a s , in. 753B.J 756. D e l e n , 93. 757. Vos, 418. 7 5 3
757B } 758.
RavesteiJn>
3°7-
Rubens, 336.
7 5 8 B } -P a ^ a r n e < i e s z i 760 A . A v e r c a m p , 16. 762. , 762 A . [ Rubens, 329. 762B. J 763°'}
Rubens
r d i n ' l 8 9 " 850. Netscher, 269. 8 5 0 A . Musscher, 265. 850C.}
Netscher
'
853B.'} B r o u w e r > 8 5 3 H . B r o u w e r , 52. 854. D o u , 99. 854 A . Duchatel, 100. 8 5 4 B . Sling-eland, 367. 8 5 4 C . B o s c h , 42. 855- 1 855 A . } Ostade, 280. 855B. J 855 C . Ostade, 2 S 1 . 856. Teniers, 379. 8 5 6 A . Craesbeeck, 76. 8 5 6 B . Ryckaeit, 344. 856 C. Ryckaert, 345. 857. Teniers, 380. 858. T e m p e l , 378. 858 A . K i c k , 193. 859. Teniers, 380,
nacli der Nummernfolge. 860. Bergen, 29. 861. C u i j p , 89. 861 A.-I 861 B. > C u i j p , 90. 861 G.J 862. Bergen, 29. 863. Both, 42. 864. Duck, 100. 8 6 4 B . Coques, 72. 865. 865 A . 8 6 5 B . i Goijen, 158. 865 C . 865 D . I 865 E. Goijen, 159. 866. Teniers, 379. 866 A.-, 866 B. [ Teniers, 381. 866 C . J 866 D.-, 8 6 6 E . [ Teniers, 382. 866F. J 868. Crayer, 84. } Be?a' 872 A. Potter, 303. 873. Molenaer, 255. 8 7 4 c } Heem> 875. Verelst, 403. 875 A . Cappelle, 57. 8 7 5 B . Zeeman, 435. 876 A . Hondecoeter, 180. 877 A . Verspronck, 410. 878. Snyders, 368. 879. Jordaens, 190. 883. -, 883 A . } Fyt, 142. 883B. J 884B. } R u i s d a e 1 ' 3 3 9 " 885. -, 885 C. \ Ruisdael, 340.
885D.J
885 E . Ruisdael, 341,
456
Verzeichnis nach der Nummernfolge.
885 F. | Ruisdael, 341. 885 G. 885 H. Ruisdael, 342. 886. Hobbema, 177. 888 C. Vroom, 419. 891 A.. Diepraem, 95. 892 Hackaert, 165. 893 Ruisdael, 342. 895 Bakhuysen, 17. 896 Berchem, 29. Witte, 431. 898 A. 899- Wouwerman, 431. 899A Ruisdael, 343. 899B. Victor, 411. 899C, Ruisdael, 343. 900. 900B. J Wouwerman, 432. 900 C. 900D. 901. Goijen, 159. 901A. | Ruijsdael, 338. 901 B. 901 C. Ruijsdael, 339. 901D. Meister IVR, 243. 901 E. Meister TvA, 243. 9°3- Wouwerman, 432. 903 A. Velde, 400. 9°5- Walscapele, 420. 905 A. Hals, 169. 906. 906 A. | Heem, 170. 906 B. 906 C. Heem, 1 7 1 . 909 A. Ferguson, 128. 909 C. Sant-Acker, 346. 912A. Boursse, 45. 912B. Meer, 233. 91,2 c . Meer, 234. 913- Everdingen, 115. 916. Hagen, 165. 917. Rubens, 336. 918A. Angel, 10. 919B. Weenix, 422. 921. Aelst, I.
921 A. Potter, 303. 922 B. | Velde, 400. 922 C. 934 C. Ast, 15. 939- Peeters, 290. 944 Mahu, 221. 945 Herp, 176. 946 Molenaer, 255. 948 | Claesz, 69. 948 A. 948 C. Treck, 389. 948D. Kalf, 191. 948 E. Luttichuis, 219. 948 F. Kalf, 191. 949- Molenaer, 255. 956. Poelenburgh, 299. 958- Saft-Leven, 345. 961. Aelst, 1. 963- Heem, 171. 967. Fyt, 143. 967 A. Sorgh, 370. 970. Lansinck, 199. 972. | Huijsum, 185. 972 A. 972 B. Huijsum, 186. 973- Ruthart, 343. 974 A. Weenix, 422. 975- Aelst, I. 976. Seghers, 360. 977- Nason, 266. 977 A. Verendael, 403. 978. Seghers, 360. 979- Ruthart, 344. 982. Palamedesz, 284. 983 A. Beijeren, 23. 983C. Gillig, 154. 983 D. Beijeren, 24. 983E. Sauts, 353. 983 F. Gelder, 148. 985. Hondecoeter, 179. 98 5 A. Claesz, 69. 989. Fyt, 143990. Lelienbergh, 201. 993- Decker, 93. 994- Mol, 254.
Verzeichnis nacli der Nummernfolge.
998. Huijsum, 186.
999. Ruijsch, 338. IOOI. Weenix, 422. 1004. Wilt, 430. 1006. Stoop, 374. 1007. Kupeczky, 197. 1007 A. Nason, 266. 1008. Honthorst, 1 8 1 . 1009. Honthorst, 182. 1 0 1 1 . Bosch, 42. 1 0 1 2 . Verkolje, 404. 1014. I Denner, 94. 1014B. 1 0 1 7 . Honthorst, 182. 1 0 2 1 . Gaesbeeck, 146. 1 0 2 2 . Kupeczky, 198. 1 0 2 3 A. Dietrich, 96. 1024. Netscher, 269. 1026. 1028. j Dijk, 971 0 3 4 A. 1 0 3 4 C. Graff, 162. 1034D. 1 0 3 4 F. 1038. Bois, 35. 1039. Florentinischc Sclmle, 1 3 3 . 1040. Gaddi, 144. 1 0 5 5 . Sellaio, 362. 1 0 5 6 . Tzane, 3 9 1 . 1058. Vivarini, 4 1 2 . 1062 A. Duccio, 99. 1 0 6 2 B . Vannuccio, 394. 1064. Bernardo, 30. 1067. Lippo, 209. 1069. Siena, 363. 1 0 7 0 A . Simone, 366. 1 0 7 1 A . Simone, 367. 1 0 7 2 . Lippo, 209. 1073. | Gaddi, 144. 1074. 1 0 7 4 A .Giotto, 156. 1 0 7 6 . Alegretto, 3. 1077. Lorenzetti, 2 1 5 . 1077 A Lorenzetti, 2 1 6 . 1078. Alegretto, 4.
079. I Gaddi, 1 4 5 . 080. 0 8 1 . Gaddi, 146. 081 A. Lippo, 209. 094 Lorenzetti, 2 1 4 . 094 A. 097 Lorenzetti, 2 1 5 . 109. Mazzola, 2 3 1 . 1 1 2 B . Giovanni, 1 5 7 . Gaddi, 146. »31 1 7 . Botticelli, 45. 1 2 3 A . Lorenzo, 2 1 6 . 124. Botticelli, 44. 1 2 7 . Matteo, 230. 1 2 8 . Botticelli, 45. 1 2 9 A. Palmezzano, 286. 1 3 0 . Gentile, 1 5 0 . 132. | Sellaio, 362. '331 4 1 . Florentiniscbe Schulc, 1 3 4 . 1 4 3 . Vivarini, 4 1 4 . 144. Padua, 283. 146. Antonio, 14. 147. Ferrari, 1 3 1 . 1 5 4 . Giambono, 154. 155- Murano, 264.
}
}
156. Crivelli, 88. 1 5 6 A. 160. Vivarini, 4 1 3 . 162. Schiavone, 356. 163. Vivarini, 4 1 5 . 164. Zaganelli, 433. 1 6 5 . Vivarini, 4 1 5 . 166. Pennacchi, 2 9 1 . 170, Zoppo, 436. 1 7 0 A ..Vivarini, 4 1 6 . 1 7 0 B | Tura, 3 9 1 . 170C. 173- Crivelli, 89. 175- Ferrara, 129. 176. Giolfino, 1 5 4 . 177- j Bellini, 26. 1 7 7 A. 180. Bellini, 25. 1 8 1 . Lombardische Schule, 2 1 2 .
45S
Verzeichnis nach der Nummernfolgc.
1182. 1190. 1191. 1192. 1193.
Ferrari, 1 3 1 . Cranach, 82. I (2 r a n a c jj g-, J ' J Meister von Cappenberg, 2391199. Kölnische Schule, 195. 1202. Scorel, 359. 1205. Mittelrheinischer Meister, 252. 1205 A. Kölnischer Meister, 194. 1206. Mittelrheinischer Meister, 252. 1207. Berthold, 3 1 . I2
°8" 1209. 1210. 1212. 1216.
\ Berthokl, 30. J J Berthold, 3 1 . Engelbrechtsen, 1 1 4 . Niederrheinischer Meister, 277. 1 2 1 6 A. Westfälische Schule, 423. 1216B. Westfälische Schule, 424. 1 2 1 7 . Westfälische Schule, 425. 1 2 1 9 . Böhmisch-Schlesische Schule, 34. 1 2 2 1 . Böhmisch-Schlesische Schule, 35. 1222. Soest, 368. 1 2 2 4 A . Nürnberger Schule, 278. I2331 Soest, J369. y 1234. / 1235. Meister des Marienlebens, 2371 2 3 5 A . Meister der Verherrlichung Maria, 236. 1238. Kölnischer Meister, 195. 1262. Basaiti, 21. 1290. Brekelenkam, 47. 1 3 1 0 . Cornelisz, 74. 1 4 0 1 . Hooch, 182. 1 4 1 1 . Keirrinckx, 193. 1424. Lombardischer Meister, 212. 1 4 5 1 . Moeijaert, 253. 1455. Bonsignori, 38.
1469. Oost, 279. i486. 1 D „ 1486A.) Pot' 3 ° 2 ' 1 5 1 9 . Westfälische Schule, 425. 1550. Lombardischer Meister, 212. 1570. Westfälische Schule, 425. 1614. Domenico, 98. 1 6 1 5 . Francesco, 137. 1 6 1 6 . Boccati, 34. 1 6 1 7 . Fouquet, 136. 1618. Albani, 3. 1619. Goya, 1 6 1 . 1619B. 1620. 1621. 1621A. 1621B. 1621C. 1621D. 1621E.
Goya, 162. 3 f ' Oberdeutsch. Meister, 278. Multscher, 261. 1 J Multscher, 262. )
1621G. I 1623. 1624. 1625. 1626. 1627.
Multscher, 263. 0 '
Heyden, 176. Böhmische Schule, 34. Brescia, 48. Dughet, 100. Kölnischer Meister, 194.
„ ' . > Parentino, 288. 1628A.J ' 1 6 2 9 A . } S c h o n S a u e r 3571629B. Schongauer, 358. 1630. Rillaer, 322. 1 6 3 t . Geertgen, 148. 1632. Maineri, 223. I. 39. Carpaccio, 60. I. 133. Foppa, 135. I. 206. Florentinische Schule, 134. II. 241. Niederländ. Meister, 276. II. 344. Moeijaert, 253. II. 467. Lisse, 210.
VERZEICHNIS IL Die Meister nach Schulen und chronologisch geordnet. Deutsche Schulen. I. Mittelalter. W e s t f ä l i s c h e Schule, um 1200 bis 1230; 1250—1270; des 13. Jahrh.; des 14. Jahrh.; um 1350. N i e d e r r h e i n i s c h e r Meister, um I3Z5—135°II. 15. und 16. Jahrhundert. Schwaben. O b e r d e u t s c h e r (?) Meister, um 1400. Hans M u l t s c h e r , um 1400 bis um 1467. Martin S c h o n g a u e r , um 1445 bis 1491. Schule des Martin S c h o n g a u e r , um 1480. Bartholme Z e i t b l o m , geb. um 1450, f nach 1517. Bernhard S t r i g e l , 1460/61 bis 1528. Hans B u r c k m a i r , 1473—1531. Hans B a i d u n g , gen. Grien, 1475/80—1545. Hans H o l b e i n d. J., 1497—1543Jörg B r e u , tätig schon 1501, f «536. M e i s t e r von Meßkirch, tätig um 1525—I55°Christoph A m b e r g e r , um 1500 bis 1561/62. D e u t s c h e Schule, von 1527.
Franken. Meister B e r t h o l d , Anfang des 15. Jahrhunderts. M i t t e l r h e i n i s c h e r Meister, um 1450. N ü r n b e r g e r Schule, um 1480 bis 1500. Albrecht D ü r e r , 1471 —1528. Hans von K u l m b a c h , geb. um 1476, f 1522. Albrecht A l t d o r f e r , geb. vor 1480, f 1538. Hans Leonhard S c h a e u f e l e i n , geb. vor 1490, f 1539/40. Georg P e n c z, geb. um 1500, f 1550. Sachsen. Lucas C r a n a c h d. A., 1472 bis 1553Werkstatt Lucas C r a n a c h s d. A. Lucas C r a n a c h d. J., 1515 bis 1586. Niederrhein. K ö l n i s c h e r Meister, um 1350. K ö l n i s c h e r M e i s t e r ( ? ) , um 1400. K ö l n i s c h e r Meister vom Anfang des 15. Jahrhunderts. K ö l n i s c h e r Meister, um 1470 bis 1500. M e i s t e r des Marienlebens, tätig um 1463—14S0.
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
460
M e i s t e r der Verherrlichung Maria, tätig um 1460—1490. N i e d e r r h e i n i s c h e r Meister, um 1480—1500. M e i s t e r der hl. Sippe, tätig um i486—1520. M e i s t e r von Frankfurt, tätig um 1500—1520. Bartholomaeus B r u y n , 1493 bis 1553/57Westfalen. Schule von S o e s t , um 1470. M e i s t e r von Cappenberg, tätig um 1500—1525. Ludger tom R i n g d. A., 1496 bis 1547D e u t s c h e Schule, 1530—1550 (Westfalen). Östliche Marken. B ö h m i s c h e Schule, um 1350.
B ö h m i s c h - Schlesische um 1400.
Schule,
III. 17. und 18. Jahrhundert. Johann R o t t e n h a m m e r , 1564 bis 1623. Adam E l s h e i m e r , 1578—1620. Johann K u p e c z k y , 1Ó66 —1740. Karl R u t l i a r t , nachweisbar ym 1663/64. Joseph F e i s t e n b e r g e r , 1684 bis 1735Balthasar D e n n e r , 16S5—1749Christian Wilh. Ernst D i e t r i c h , 1712—1774. Daniel C h o d o w i e c k i , 1726 bis 1801. Anton G r a f f , 1736—1813. Anton Raphael M e n g s , 1728 bis 1779. Maria Angelica K a u f fm a n n , 1741 bis 1807.
Niederländische Schulen. I. 15. und 16. Jahrhundert. Südliche
Niederlande.
Hubert van E y c k , geb. um 1370, f 1426. Jan van E y c k , geb. um 1390, t I44INachahmer Jan van E y c k s . Petrus C r i s t u s , tätig 1446 bis 1467. Roger van der Wey d e n , 1399/1400 bis 1464. Hugo van der G o e s , j- 1482. M e i s t e r von Flemalle, tätig um 1430—1460. Hans M e m l i n g , vor 1430 —1494. Schule des Hans M e m l i n g .
Gerard D a v i d , geb. um 1460, t 1523Nachfolger des Gerard D a v i d . Der sog. M o s t a e r t , tätig im Anfange des 16. Jahrhunderts. Quinten M a s s y s , geb. um 1460, t 1530. Nachfolger des Qinten M a s s y s . M e i s t e r des Todes Maria, tätig um 1510—1530. Art des M e i s t e r s des Todes Mariä. Jan Sanders, gen. Jan van H e rn e s s e n , geb. um 1504, f 1555/66. Jan G o s s a r t , gen. Jan van Mabuse, geb. um 1470, f 1541.
Verzeichnis nach Schulen geordnet. Nachfolger des Jan G o s s a r t . Herri B l e s , gen. Civetta, geb. um 1480, f nach 1521. Joachim de P a t i n i r , nachweisbar seit 1515, f vor 1524. Jean B e l l e g a m b e , nachweisbar seit 1504, f um 1 5 3 3 . M e i s t e r der weiblichen Halbfiguren, tätig um 1 5 2 0 — 1 5 4 0 . J a n van R i l l a e r , f 1568. Michiel van C o x i e , 1 4 9 7 — 1 5 9 2 . Lambert L o m b a r d , 1 5 0 5 — 1 5 6 6 . Joos van C l e v e , f nach 1 5 5 4 . Cornelis M a s s y s , 1512 bis nach 1580. Peeter H u y s , tätig um 1545 bis 1570. Nicolaes N e u f c h a t e l , gen. Lucidel, 1527 (?) bis nach 1590. Hans B o l , 1534—1593Cornelis M o l e n a e r , gen. de Scheele Neel, geb. 1540. Marcellus K o f f e r m a n s , seit 1549 urkundlich erwähnt. Frans P o u r b u s d. Ä., 1545 bis 1581. Holland. Aelbert van O u w a t e r , tätig um 1430—1460. Dierick B o u t s , geb. 1410/20, f 1475. G e e r t g e n tot Sint Jans, um 1465 bis um 1493. M e i s t e r der Himmelfahrt Maria, tätig um 1470. Cornelis E n g e l b r e c h t s e n , 1468 (?)—1533Jacob C o r n e l i s z . van Amsterdam, tätig um 1 5 0 0 — 1 5 3 3 . Cornelis C o r n e l i s z . van Haarlem, 1 5 6 2 — 1 6 3 8 . Lucas Jacobsz., gen. Lucas van L e y d e n , 1494—1533.
Jan van S c o r e l , 1 4 9 5 — 1 5 6 2 . Pieter A e r t s e n , 1 5 0 7 / 8 — 1 5 7 5 . H o l l ä n d i s c h e r Meister um 1 5 3 0 . Jacob van U t r e c h t , tätig I 5 o 6 ( ? ) bis 1523/24. Maerten van H e e m s k e r c k , 1498 bis 1574. Antonis M o r , I 5 i 2 ( ? ) — 1 5 7 6 / 7 S . Peeter I s a a k s z . , 1 5 6 9 — 1 6 2 5 . Unbestimmte n i e d e r l ä n d i s c h e Meister. N i e d e r l ä n d i s c h e Meister, um 1 4 5 0 ; um 1460; um 1480; um 1 4 8 0 — 1 5 0 0 ; um 1 4 9 0 — 1 5 1 0 ; um 1500; um 1 5 1 0 — 1 5 2 0 ; um 1 5 2 0 ; um 1 5 3 9 ; um 1 5 5 0 ; um 1598. II. 17. u n d 18. Jahrhundert. Vlämische
Schule.
Paulus B r i l l , 1 5 5 4 — 1 6 2 6 . Jan B r u e g h e l , gen. Sammetbrueghel, 1 5 6 8 — 1 6 2 5 . Peeter S c h o u b r u c k , tätig um 1597—1605. Abraham J a n s s e n s van Nuyssen, geb. um 1 5 7 5 , f 1632. Frans F r a n c k e n d. J. (II), 1 5 S 1 bis 1642. Petrus Paulus R u b e n s , 1577 bis 1640. Schule des Petrus Paulus R u b e n s . Werkstatt des Petrus Paulus R u bens. V l ä m i s c h e r Meister, um 1 6 1 5 . Frans S n y d e r s , 1 5 7 9 — 1 6 5 7 . David T e n i e r s d. A., 1582 bis 1649. Gaspar de C r a y e r , 1 5 8 4 — 1 6 6 9 . Cornelis d e V o s , 1 5 8 5 ( 7 ) — 1 6 5 1 . Daniel S e g h e r s , 1 5 9 0 — 1 6 6 1 . Jacob J o r d a e n s , 1 5 9 3 — 1 6 7 8 .
4Ô2
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Hans J o r d a e n s d. J., gen. der lange J a n , geb. um 1595, f 1643/44. Lucas van U d e n , 1 5 9 5 — 1 6 7 2 . Abraham van Diepenbeeck, 1596—1675. Jost S u t t e r m a n s , 1 5 9 7 — 1 6 8 1 . Peeter van M o l , 1 5 9 9 — 1 6 5 0 . Antonius van D y c k , 1599 bis 1641. Werkstatt des Antonius van D y c k . Alexander K e i r r i n c k x , 1600 bis nach 1652. Jakob van O o s t d. A., 1600 bis 1671. Simon de V o s , 1 6 0 3 — 1 6 7 6 . Adriaen B r o u w e r , 1605/6 bis 1638. Jan Davidsz. de H e e m , 1606 bis 1683/84 (s. auch Holländische Schule, Utrecht). Joos van C r a e s b e e c k , geb. um 1606, f nach 1654. Jan F y t . 1 6 1 1 — 1 6 6 1 . Frans de M o m p e r , 1603 bis 1660/61 (s. auch Holländische Schule, Amsterdam. David T e n i e r s d.J., 1 6 1 0 — 1 6 9 0 . David R y c k a e r t d. J., 1 6 1 2 bis 1661. Cornelis M a h u , 1 6 1 3 — 1 6 8 9 . Bonaventura P e e t e r s , 1 6 1 4 bis 1652. Guilliam van H e r p , 1 6 1 4 — 1 6 7 7 . Gonzales C o q u e s , 1 6 1 8 — 1 6 6 4 . Peeter M e e r t , 1 6 1 9 — 1 6 6 9 . François D u c l i a t e l , 1625 bis 1694 p). Jacob Ferdinand V o e t , geb. 1639, tätig um 1 6 6 0 — 1 6 9 1 . Cornelis de H e e m , 1 6 3 1 — 1 6 9 5 (s. auch Holländische Schule, Utrecht). Nicolaes van V e r e n d a e l , 1640 bis 1 6 9 1 .
François M i l l e t , 1642 — 1679 (s. auch Französische Schule). Holländische Schule
von
Schulen. Utrecht.
Paulus M o r e e l s e , 1 5 7 1 — 1 6 3 8 . Abraham B l o e m a e r t , 1564 bis 1651. Cornelis v a n P o e l e n b u r g h , 1586 bis 1667. Gerard van H o n t h o r s t , gen. Gherardo dalle Notti, 1590 bis 1656. Willem van H o n t h o r s t , 1604 bis 1666. Jacob D u c k , um 1600 bis nach 1660. Balthasar van der A s t , tätig von 1 6 1 9 bis nach 1656. Jan Davidsz. de H e e m , 1606 bis 1683/84 (s. auch Vlämische Schule). H e r m a n S a f t - L e v e n d.J., 1609(?) bis 1685. Dirck S t o o p , 1 6 1 0 — 1 6 8 6 . Jan B o t h , 1 6 1 0 — 1 6 5 2 . Cornelis de H e e m , 1 6 3 1 — 1 6 9 5 (s. auch Vlämische Schule). Jacob G i l l i g , i 6 3 6 ( ? ) — 1 7 0 1 . Schule von
Dclft.
Michiel Jansz. M i e r v e i t , 1567 bis 1 6 4 1 . Evert van A e l s t , 1 6 0 2 — 1 6 5 7 . Anthonij P a l a m e d e s z . , gen. Stevaerts, 1601 (?)—1673. Palamedes P a l a m e d e s z . , gen. Stevaerts, 1 6 0 7 — 1 6 3 8 . Hendrik Cornelisz. van V l i e t , 1611/12—1675. Willem van A e l s t , 1626 bis um 1683.
Verzeichnis nach Schulen geordnet. Jan van der M e e r van Delft, 1632 bis 1675. Pieter S t e e n w i j c k , nachweisbar 1642—1654. Thomas van der VVilt, 1659 bis 1733Schule des
Haag.
Jan Antonisz. van R a v e s t e i j n , I572(?)—I657. Adriaen Pietersz. van de V e n n e , 1589—1662. Esajas van de V e l d e , I590(?) bis 1630 (s. auch Schule von Haarlem). Jan van G o i j e n , 1 5 9 6 — 1 6 5 6 (s. auch Schule von Leiden). Bartholomeus van B a s s e n , geb. um 1590, f 1652. Abraham de V r i e s , tätig um 1630 bis 1648. Pieter N a s s o n , 1 6 1 2 — 1 6 8 8 / 9 1 . Pieter V e r e i s t , nachweisbar 1638 bis 1668. Joris van der H a g e n , •(• 1669. Diederick van d e r L i s s e , f 1669. Cornelis L e l i e n b e r g h , nachweisbar seit 1646, tätig bis 1672. Abraham van B e i j e r e n , 1620/21 bis nach 1675. William Gouw. Ferguson, 1632/33 bis nach 1695. Caspar N e t s c h e r , 1639—1684. Schule
von
Haarlem.
Frans H a l s d. A., 1580/81—1666. Esajas van de V e l d e , i59o(?) bis 1 6 3 0 (s. auch Schule des Haag). Jan V e r s p r o n c k , 1 5 9 7 — 1 6 6 2 . Dirk H a l s , 1 5 9 1 — 1 6 5 6 . Jan Miense M o l e n a e r , um 1 6 1 0 bis 1668.
463
Judith L e y s t e r , 1 6 0 5 — 1 6 6 0 . Cornelis Hendricksz. V r o o m , um 1600 (?)—1661. Dirk van D e l e n , 1607 (?) bis I673 (0Pieter C l a e s z . van Haarlem, geb. um 1590, nachweisbar seit 1 6 1 7 , f 1661. Salomon van R u i j s d a e l , Meister seit 1 6 2 3 , f 1670. Adriaen van O s t a d e , 1 6 1 0 bis 1685. Willem de P o o r t e r , nachweisbar von 1635 bis nach 1645. Frans H a l s d. J., tätig 1637 bis 1669. Philips W o u w e r m a n , 1 6 1 9 bis 1668. Cornelis B e g a , 1 6 2 0 — 1 6 6 4 . Allaert van E v e r d i n g e n , 1 6 2 1 bis 1675. Nicolaes Pietersz. B er c h e m, 1620 bis 1683. HendrikH e e r s c h o p , geb. 1620/21, tätig noch 1672. Jan W i j n a n t s , um 1625 bis 1682. M e i s t e r J V R , tätig um die Mitte des 17. Jahrh. Guillam du B o i s , Meister seit 1646, f 1660. Isack van O s t a d e , 1 6 2 1 — 1 6 4 9 . Hendrik M o m m e r s , 1623 (?) bis 1693Jacob Isaaksz. van Ruisdael, 1628/29—1682. Jan van der M e e r van Haarlem d. A., 1 6 2 8 — 1 6 9 1 . Dirck van B e r g e n , tätig 1 6 6 1 bis 1690. Schule
von
Amsterdam.
Pieter Pietersz. L a s t m a n , bis 1 6 3 3 .
1583
464
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Hendrik Gerritsz. P o t , geb. um 1585, t i657Hendrick A v e r c a m p , geb. 1 5 8 5 , f um 1663. Pieter Symonsz. P o t t e r , 1597 bis 1652. Nicolaes E l i a s , 1590/91 bis 1643/56. Comelis J a n s s e n s van Ceulen, 1 5 9 3 bis um 1664. Thomas d e K e i j s e r , 1596/97 bis 1667. Hercules S e g h e r s , geb. 1589, f um 1 6 4 5 . Roelant R o g h m a n n , geb. um 1620, f 1686/87. Nicolaes Comelisz. Moeijart, geb. vor 1600, •)• 1659. Pieter C o d d e , 1 5 9 9 / 1 6 0 0 — 1 6 7 8 . Aert van der N e e r , 1 6 0 3 — 1 6 7 7 . Frans d e M o m p e r , 1 6 0 3 — 1 6 9 0 / 9 1 (s. auch Vlämische Schule). Symon K i c k . 1603 — 1 6 5 2 . Reinier Nooms, gen. Z e e m a n , 1623—1667/68. Gilles d ' H o n d e c o e t e r , f 1638. Jan Jansz. T r e c k , 1 6 0 6 — 1 6 5 2 / 5 3 . Jan L i v e n s , 1607—1674. R e m b r a n d t Harmensz. van Rijn, 1606—1669. Schule R e m b r a n d t s van Rijn. Gerrit Willemsz. H o r s t , tätig um 1640—1650. Jacob Adriaensz. B a c k e r , geb. 1608/9, f 1 6 5 1 . Salomon K ö n i n c k , 1 6 0 9 — 1 6 5 6 . Simon L u t t i c h u i s , 1 6 1 0 bis 1662/63. Bartholomeus van der Heist, 1613—1670. Pieter van den B o s c h , geb. um 1 6 1 3 , ")• nach 1660. Jacob van L o o , 1 6 1 4 — 1 6 7 0 . Govert F l i n c k , 1 6 1 5 — 1 6 6 0 . Ferdinand B o l , 1 6 1 6 — 1 6 8 0 .
Philips Köninck, 1619 bis 1688. J . W. L a n s i n c k , tätig um 1 6 5 0 . Jan V i c t o r s , 1 6 2 0 — 1 6 9 5 . Carel F a b r i t i u s , 1 6 2 0 (?) bis 1654Emanuel de W i t t e , 1 6 1 7 (?) bis 1692. Willem K a l f , 1 6 2 1 / 2 2 — 1 6 9 3 . Gerbrandt van den E e c k h o u t , 1621 —1674. Paulus P o t t e r , 1 6 2 5 — 1 6 5 4 . Jan van de C a p p e l l e , 1624/25 bis 1679. Nicolaes van G e l d e r , um 1 6 2 5 bis kurz vor 1677. Jan H a c k a e r t , 1629—IÖ99(?). Melchior d ' H o n d e c o e t e r , 1 6 3 6 bis 1695. Esaias B o u r s s e , 1 6 3 1 — 1 6 7 2 . Ludolf B a k h u i s e n , 1 6 3 1 — 1 7 0 8 . Pieter de H o o c h , geb. 1 6 2 9 , f nach 1677. Nicolaes M a e s , 1 6 3 2 — 1 6 9 3 . Karel du J a r d i n , 1 6 2 2 — 1 6 7 8 . Adriaen van de V e l d e , 1 6 3 6 b i s 1672. Jan van der H e y d e n , 1 6 3 7 bis 1712. Jan W e e n i x , 1 6 4 0 — 1 7 1 9 . Jacomo V i c t o r , tätig um 1 6 6 3 bis 1670. Meindert H o b b e m a , 1638 bis 1709. Jakob van W a l s c a p e l e , tätig vor 1 6 6 7 — 1 7 1 8 . Gerard L a i r e s s e , 1 6 4 1 — 1 7 x 1 . Michiel van M u s s c h e r , 1645 bis 1705. Rachel R u i j s c h , 1664/65 bis 1750. Nicolaes V e r k o l j e , 1 6 7 3 bis 1746. Jan van H u i j s u m , 1 6 8 2 — 1 7 4 9 . Philip van D i j k , 1 6 8 0 — 1 7 5 2 .
Verzeichnis nach Schulen geordnet. Schule von
Leiden.
Jan P o r c e l l i s , i58o(?)—1632. Jan v a n G o i j e n , 1596—1656 (s. auch Schule des Haag). Gerard D o u , 1 6 1 3 — 1 6 7 5 . Quieringh B r e k e l e n k a m , um 1620—1668. Adriaen van G a e s b e e c k , f 1650. Abraham Lamberts Jacobsz., gen. Abraham van den T e m p e l , 1622/23—1672. Nicolaes van G e l d e r , geb. um 1625, f vor 1677. Jan S t e e n , 1626 (?)—1679. Gabriel M e t s u , i63o(?)—1667. Frans van M i e r i s d. A., 1635 bis 1681. Pieter Cornelisz. van S1 i n g e l a n d , 1640—1691. Schule von
Dordrecht.
Jacob Gerritsz. C u i j p , 1594 bis 1651/52. Benjamin Gerritsz. C u i j p , 1612 bis 1652. Aelbert C u i j p , 1620—1691. Samuel van H o o g s t r a e t e n , 1626 bis 1678. Arent D i e p r a e m , 1622—1670.
465
Godfried S c h a l c k e n , 1643 bis 1706. Aert.de G e l d e r , 1 6 4 5 — 1 7 2 7 . Schule von
Middelburg.
Philips A n g e l , 1683.
1616
bis
nach
Schule von Rotterdam. Hendrick Maertensz. S o r g h , gen. Rokes, 1611 (?)—1670. Antonis de L o r m e , tätig um 1640—1666. Adriaen van der W e r f f , 1659 bis 1722. Schule von
Deventer.
Geravd T e r b o r c h , Schule von
1617—1681. Zwolle.
Dirk Jan van d e r L a e n , 1759 bis 1828/29. Unbestimmte Holländische
Schule
M e i s t e r T v A , tätig um 1620. J. D e c k e r , tätig um 1640—1660. T . S a u t s , tätig um die Mitte des 17. Jahrh. F. S a n t - A c k e r , tätig in der zweiten Hälfte des 17. Jahrh.
Italienische Schulen. Byzantinische Emanuel T z a n e , bis 1660.
Schule.
tätig um 1640
Florentinische (Toskanische) Schule. G i o t t o di Bondone, geb. um 1266, t 1337Verz. d. Gemälde.
Taddeo G a d d i , geb. um 1300, 11366. Art des Taddeo G a d d i . Agnolo G a d d i , f 1396. B e r n a r d o da Firenze,, tätig um 1320—1347. F l o r e n t i n i s c h e Schule,um 1375. Fra Giovanni A n g e l i c o da Fiesole, 1 3 8 7 — 1 4 5 5 . 3°
466
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Schule des Fra Giovanni A n g e l i co da Fiesole, 1455. Don L o r e n z o , gen. il Monaco, tätig um 1 3 9 0 — 1 4 2 5 . Tommaso di Ser Giovanni di Simone Guidi, gen. M a s a c c i o , 1401 —1428. Fra Filippo L i p p i , geb. um 1406, t 1469Schule des Fra Filippo L i p p i . B e n o z z o Gozzoli, 1420—1498. Zanobi M a c h i a v e l l i , 1 4 1 8 bis 1479Antonio P o l l a i u o l o , 1429 bis 1498. F l o r e n t i n is c h e Schule, um 1450. F l o r e n t i n i s c h e S c h u l e , u m 1460; um 1 4 5 0 — 1 5 0 0 . D o m e n i c o Veneziano 1400/1410, t Mèi. Andrea del V e r r o c c h i o , 1436 bis 1488. Schule des Andrea del V e r rocchio. Werkstatt des Andrea del V e r rocchio. Cosimo R o s s e l l i , 1 4 3 9 — 1 5 0 7 . Jacopo del S e l l a i o , 1442 bis 1493Piero P o l l a i u o l o , geb. 1443, t 1496 Sandro B o (?)t t i c e l l i , geb. 1444/5, t 151°Filippino L i p p i , geb. um 1457, t *5°4Domenico G h i r l a n d a i o , 1449 bis 1494. Davide G h i r l a n d a i o , 1452 bis I525Benedetto G h i r l a n d a i o , 1458 bis 1497. Bastiano M a i n a r d i , tätig seit 1482, f 1 5 1 3 . F l o r e n t i n i s c h e S c h u l e . u m 1480; um 1520.
L i o n a r d o da Vinci, 1 4 5 2 — 1 5 1 9 (s. aucli Mailändische Schule). Lorenzo di C r e d i , 1 4 5 7 — 1 5 3 6 . P i e r o di Cosimo, 1 4 6 2 — 1 5 2 1 . Raffaellino del G a r b o , geb. um 1466, f 1524. Francesco G r a n a c c i , 1477 bis '543Fra B a r t o l o m m e o della Porta, 1472—1517. Guiliano B u g i a r d i n i , 1475 bis 1554L i o n a r d o da Pistoia, geb. 1483, f nach 1 5 1 8 . Ridolfo G h i r l a n d a i o , 1483 bis 1561. Raffaello S a n t i , gen. Raffaello da Urbino, 1 4 8 3 — 1 5 2 0 (s. auch Umbrische u. Römische Schule). Andrea del S a r t o , 1 4 8 6 — 1 5 3 1 . Schule des Andrea del S a r t o . Francesco Bigi, gen. F r a n c i a b i g i o , 1482—1525. Paolo Z a c c h i a d. A., tätig um 1520—1530. Jacopo C a r u c c i , gen. Jacopo da Pontormo, 1 4 9 4 — 1 5 5 7 . Francesco U b e r t i n i , gen. Bacchiacca, 1 4 9 4 — 1 5 5 7 . Angelo di Cosimo, g e n . B r o n z i n o , um 1 5 0 2 — 1 5 7 2 . Alessandro A l l o r i , gen. Bronzino, 1535—1607. Schale von Siena. D u c c i o di Buoninsegna, nachweisbar seit 1278, j- 1 3 1 9 . Simone M a r t i n i , 1 2 8 4 — 1 3 4 4 . Schule des S i m o n e Martini. L i p p o Menrni, f 1356. Pietro L o r e n z e t t ì , nachweisbar seit 1305, tätig bis 1348. Ambruogio L o r e n z e t t i , nachweisbar 1 3 2 3 — 1 3 4 5 .
Verzeichnis nach schulen geordnet. Schule des Ambruogio L o r e n zetti. Schule von S i e n a , um 1 3 5 0 bis 1380. Francesco di V a n n u c c i o , nachweisbar 1 3 6 1 — 1 3 8 8 . G i o v a n n i di Paolo, gen. del Poggio, nachweisbar 1 4 2 3 bis 1482. Stefano di Giovanni, gen.S a s s e t t a , nachweisbar seit 1427, f um 1450. M a t t e o di Giovanni, gen. Matteo da Siena, um 1 4 3 5 — 1 4 9 5 . N e r o c c i o di Bartolommeo, 1447 bis 1500. Giovanni Antonio B a z z i , gen. Sodoma, 1 4 7 7 p ) — 1 5 4 9 ( 5 . a u c h Lombardische Schule). Andrea del B r e s c i a n i n o , tätig 1 5 0 7 bis nach 1 5 2 5 . Umbris ch-Toskanische Schule. Art des Piero della F r a n c e s c a (Pier Borghese), geb. um 1420, t "492. M e l o z z o da Forlì, 1 4 3 8 — 1 4 9 4 . L u c a S i g n o r e l l i , gen. Luca da Cortona, 1 4 4 1 ( 7 ) — 1 5 2 3 . M e i s t e r aus den Marken, um 1500. Marco P a l m e z z a n o , 1 4 5 6 — 1 5 3 8 . Umbrische
Schule.
A l e g r e t t o Nuzi, tätig 1 3 4 6 bis angeblich 1 3 8 5 . Gentile da Fabriano, geb. 1360/70(?), f um 1 4 2 7 . Giovanni B o c c a t i , tätig um 1445. Giovanni S a n t i , 1 4 3 0 / 4 0 — 1 4 9 4 . Benedetto B u o n f i g l i , um 1420 bis 1496. Bernardino P i n t u r i c c h i o , um 1454—'Be-
467
F i o r e n z o di Lorenzo, geb. um 1440, f nach 1 5 2 1 . U m b r i s c h e Schule, um 1480. G e r i n o da Pistola, tätig um 1500—1529. Raffaello S a n t i , gen. Raffaello da Urbino, 1 4 8 3 — 1 5 2 0 (s. auch Florentinische und Römische Schule). Schule des Raffaello S a n t i . Giovanni Battista B e r t u c c i , tätig um 1 5 1 3 — 1 5 1 6 . S c h u l e der R o m a g n a . Francesco di Bosio Z a g a n e l l i , tätig 1 5 0 5 — 1 5 2 7 . Luca L o n g h i , 1 5 0 7 — 1 5 8 0 . Schule von
Bologna.
Marco Z o p p o , tätig um 1 4 6 5 bis 1498 (s. auch Schule von Padua). Francesco Raibolini, gen.F r a n c i a , 1450—1517. Lorenzo C o s t a , 1 4 6 0 — 1 5 3 5 ( s auch Schule von Ferrara). A n t o n i o da Crevalcore, nachweisbar seit etwa 1480, f vor I525Amico A s p e r t i n i , geb. um 1 4 7 5 , t "552. Girolamo M a r c h e s i , gen. Cotignola, geb. um 1 4 8 1 , f um 1 5 5 0 (s. auch Römische Schule). Giacomo F r a n c i a , geb. vor 1487, f 1557Giulio F r a n c i a , geb. 1 4 8 7 , f 1543Innocenzo F r a n c u c c i , gen. Innocenzo da Imola, geb. um 1493/94, f um 1 5 5 0 . Giulio Cesare P r o c a c c i n i , geb. um r 548 (f), f um 1626. Agostino C a r r a c c i , 1 5 5 7 — 1 6 0 2 . 30*
468
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Annibale C a r r a c c i , 1 5 6 0 — 1 6 0 9 . Guido K e n i , 1 5 7 5 — 1 6 4 2 . Francesco A l b a n i , 1 5 7 8 — 1 6 6 0 . Domenico Z a m p i e r i , gen. Domenichino, 1 5 8 1 — 1 6 4 1 . Carlo C i g n a n i , 1 6 2 8 — 1 7 1 9 . Schule von Ferrara. Cosma T u r a , gen. Cosmè, 1 4 3 2 (?) bis. 1495. Francesco C o s s a , geb. um 1 4 3 5 , t H77Ercole d e ' R o b e r t i , 1450/60 bis 1496. FrancescoBianchiFerrari, j-1510. Gian Francesco M a i n e r i , geb. um die Mitte des 1 5 . Jahrh. Lorenzo C o s t a , 1 4 6 0 — 1 5 3 5 (s. auch Schule von Bologna). Dosso D o s s i , um 1 4 7 9 — 1 5 4 2 . Domenico P a n e t t i , geb. um 1460, t I5W12Schule von F e r r a r a , um 1460 bis 1470. Schule von F e r r a r a , um 1 4 8 0 ; um 1 5 3 0 . FerraresischerMeisterum 1530; um 1 5 3 9 . Lodovico M a z z o l i n i , geb. um 1478, f 1528. Benvenuto T i s i , gen. Garafolo, I48I(?)—•'559Michele C o l t e l l i n i , nachweisbar I529—I535Schule von Modenesischer 1520. Schule von
Modena. Meister,
um
Parma.
Antonio A l l e g r i , gen. Correggio, 1494—1534. Filippo M a z z o l a , •)• 1 5 0 5 .
Mailändische (Lombardische)
Schule.
Vincenzo F o p p a, tätig seit etwa 1 4 5 6 bis nach 1500. Ambrogio B o r g o g n o n e , geb. um 1440/50, f I523L i o n a r d o da Vinci, 1 4 5 2 — 1 5 1 9 (s. auch Florentinische Schule). Andrea S o l a r i o , geb. 1465 (?), f nach 1 5 1 5 . Giovanni Antonio B o l t r a f f i o , 1467—1516. Marco d' O g g i o n o , i47o(?) bis I53o(0Gaudenzio F e r r a r i , geb. um 1 4 7 1 , t '546. Bernardino L u i n i , geb. 1475/80, t I53I/32. Giovanni Antonio B a z z i , gen. Sodoma, 1 4 7 7 p ) — 1 5 4 9 (s. auch Schule von Siena). L o m b a r d i s c h e Schule, um 1 4 8 0 bis I500(?); um 1 5 0 0 . Lorenzo L e o n b r u n o , 1489 bis 1537Francesco M e l z i , 1 4 9 1 / 9 2 bis nach 1566. Bernardino de' C o n t i , tätig 1499 bis nach 1 5 2 2 . Lombardischer Meister vom Beginne des 16. Jahrhunderts. Mailändische Schule, um 1510. Giovanni P e d r i n i , tätig um 1 5 1 0 bis 1 5 3 0 . Bernardino F a s o l o , nachweisbar 1520. Defendente de F e r r a r i , nachweisbar 1 5 3 0 . Giovanni Battista C r e s p i , 1 5 5 7 bis 1 6 3 3 . M a i l ä n d i s c h e Schule, um 1600. O b e r i t a l i e n i s c h e Schule, 1 7 . Jahrhundert.
Verzeichnis nach Schulen geordnet. Schule von
Genua.
Luca C a m b i a s o , geb. f um 1 5 8 5 . Bernardo S t r o z z i , gen. Genovese, 1 5 8 1 — 1 6 4 4 .
1527, Prete
Schule von Padua. Francesco S q u a r c i o n e , 1394 bis 1474Gregorio S c h i a v o n e , tätig um 1440—1470. Andrea M a n t e g n a , 1 4 3 1 — 1 5 0 6 . Bernardo P a r e n t i n o , tätig um die Wende des 1 5 . Jahrhundert. Schule von P a d u a , um 1 4 7 0 bis 1480. Marco Z o p p o , tätig um 1465 bis 1498 (s. auch Schule von Bologna). Venetianische
Schule.
Michele G i a m b o n o , tätig 1420 bis 1462. Antonio V i v a r i n i , gen. Antonio da Murano, tätig seit etwa 1435, t I470. Schule von M u r a n o , um 1 4 5 0 ; um 1480. Bartolommeo V i v a r i n i , t ä t i g i 4 5 0 bis 1499. Werkstatt des Bartolommeo V i v a rini. Gentile B e l l i n i , 1 4 2 7 p ) — 1 5 0 7 . Giovanni B e l l i n i , I 4 2 8 ( ? ) — 1 5 1 6 . Schule des Giovanni B e l l i n i . A n t o n e l l o da Messina, geb. um 1 4 1 4 , f um 1479. Luigi V i v a r i n i , tätig seit 1464, t 1 503/5Schule des Luigi V i v a r i n i . Schule der V i v a r i n i da Murano. Carlo C r i v e l l i , geb. um 1430/40, tätig bis 1 4 9 3 .
469
Vittore C a r p a c c i o , tätig 1489 bis 1 5 2 2 . Jacopo de' B a r b a r i , geb.um 1450, f vor 1 5 1 5 . Giovanni Battista da Conegliano, gen. C i m a , tätig 1459/60 bis 1517/18. Marco B a s a i t i , tätig um 1490 bis nach 1 5 2 1 . GiovanniMansueti, 1470 —1530. Marco M a r z i a l e , tätig 1492 bis I507Francesco B i s s o l o , tätig 1492 bis 1 5 3 0 , f 1 5 5 4 . Petrus de I n g a n a t i s , tätig 1 5 2 9 bis 1 5 5 0 . Vincenzo di Biagio, gen. C a t e n a , tätig seit 1495, f 1 5 3 1 . Lorenzo L o t t o , geb. um 1480, t I556/57Giorgio Barbarelli, gen. G i o r g i o n e , g e b . 1478, f spätestens 1510. Tiziano V e c e l l i o , 1476 oder 1477—1576. Schule des Tiziano V e c e l l i o . Giacomo P a l m a , gen. Palma Vecchio, um 1 4 8 0 — 1 5 2 8 . B o n i f a c i o Veneziano (B. di Pitati da Verona) 1 4 8 7 — 1 5 5 3 . V e n e t i a n i s c h e Schule, um 1 5 0 0 bis 1 5 1 0 ; um 1 5 1 5 — 1 5 2 5 . Francesco da S a n t a Croce, j - 1 5 0 8 . Rocco M a r c o n i , tätig um 1 5 0 4 bis nach 1 5 2 9 . Sebastiano del P i o m b o , geb. um 1485, f 1 5 4 7 (s. auch Römische Schule). Girolamo da S a n t a Croce, t 1 5 5 6 . Marcello F o g o l i n o , tätig 1 5 2 0 bis 1 5 4 0 (s. auch Schule von Vicenza). Johannes Stephan von C a l c a r , gen. Giovanni da Calcar, geb. um 1499, f 1546.
47°
Verzeichnis nach Schulen geordnet.
Paris B o r d o n e , 1 5 0 0 — 1 5 7 1 . Giovanni Maria Zaffoni, gen. C a l d e r a r i , tätig 1 5 3 4 — 1 5 6 4 . Giuseppe P o r t a , gen. Salviati, geb. um 1520, f 1 5 7 5 . Jacopo R o b u s t i , gen. Tintoretto, 1518—1594. Andrea M e l d o l l a , gen. Schiavone, geb. vor 1 5 2 2 p), f 1 5 6 3 . Paolo Caliari, gen. V e r o n e s e , 1528—1588. Francesco da P o n t e , gen.Bassano, 1549—1592. Pietro L i b e r i , 1 6 0 5 — 1 6 8 7 . Giovanni Battista T i e p o l o , 1696 bis 1770. Pietro R o t a r i , 1 7 0 2 — 1 7 6 2 . Bernardo B e l o t t o , gen. Canaletto, 1 7 2 0 — 1 7 8 0 . Francesco G u a r d i , 1 7 1 2 — 1 7 9 3 . Schule von
Friaul.
Pier Maria P e n n a c c h i , 1528Schule von
1464 bis
Vicenza.
Bartolommeo M o n t a g n a , nachweisbar seit 1480, f 1 5 2 3 . Marcello F o g o l i n o , tätig 1 5 2 0 bis 1 5 4 0 (s. auch Venetianische Schule). Schule von
Verona.
Vittore P i s a n o , gen. Pisanello, geb. um 1380, f 1 4 5 1 . L i b e r a l e da Verona, 1 4 5 1 — 1 5 3 6 . Francesco B o n s i g n o r i , 1 4 5 5 bis 1519Francesco M o r o n e , 1473/74 bis 1529Girolamo d a i L i b r i , 1 4 7 4 — 1 5 5 6 . Niccolo' G i o l f i n o , 1 4 7 6 — 1 5 5 5 . Paolo F a r i n a t o , 1 5 2 2 — 1 6 0 6 .
Schule von
Bergamo.
Andrea P r e v i t a 1 i , geb. um 1470/80, f 1 5 2 8 (?). Giovanni Busi, gen. Cariani, geb. 1480/90, f nach 1 5 4 7 . Giovanni Battista M o r o n i , geb. 1520/25, f 1 5 7 8 . Schule von
Brescia.
Floriano F e r r a m o l a , geb. vor 1480, f 1528. Girolamo R o m a n i n o , geb. um 1485, f 1 5 6 6 . Giovanni Girolamo S a v 01 d o, tätig 1508 bis nach 1548. Alessandro Bon vicino, gen. Moretto da Brescia, geb. um 1498, f 1554Schule von B r e s c i a , um 1530/40. Schule von B r e s c i a , um 1540. Römische
Schule.
Girolamo M a r c h e s i , gen. Cotignola, geb. um 1 4 8 1 , f um 1 5 5 0 (s. auch Schule von Bologna). Raffaello S a n t i , gen. Raffaello da Urbino, 1 4 8 3 — 1 5 2 0 (s. auch Florentinische und Umbrische Schule). Sebastiano del P i o m b o , geb. um 1485, f 1 5 4 7 (s. auch Venetianische Schule). Michelangelo A m e r i g h i, gen. Caravaggio, 1 5 6 9 — 1 6 0 9 . Domenico F e t i , geb. f um 1 6 2 4 . Michelangelo C e r q u o z z i , gen. delle Battaglie oder Bambocciate, 1 6 0 2 — 1 6 6 0 . Giovanni Battista S a l v i , gen. Sassoferrato, 1605 — 1 6 8 5 . Carlo M a r a t t i , 1 6 2 5 — 1 7 1 3 .
Verzeichnis nach Schulen geordnet. Giovanni Paolo P a n i n i , 1692 bis 1768. Pompeo B a t o n i , 1 7 0 8 — 1 7 8 7 . Neapolitanische Jusepe de R i b e r a ,
Schule. gen.
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noletto, 1 5 8 8 — 1 6 5 2 (s. auch Spanische Schule). Salvator R o s a , 1 6 1 5 — 1 6 7 3 . Luca G i o r d a n o , gen. Fapresto, 1632—1705.
Spag-
Französische Schule. Jean F o u q u e t , geb. 1 4 1 5 / 2 0 , f um 1480. Nicolas P o u s s i n , 1 5 9 4 — 1 6 6 5 . Gaspard D u g h e t , gen. Poussin, 1613—1675. Claude G e l l é e , gen. Claude le Lorrain, geb. um 1600, f 1682. Pierre M i g n a r d , 1 6 1 2 — 1 9 9 5 . Eustache L e s u e u r , 1 6 1 6 — 1 6 5 5 . Charles L e b r u n , 1 6 1 9 — 1 6 9 0 . François M i l l e t , 1642 — 1 6 7 9 . Nicolas L a r g i l l i è r e , 1656 bis 1746.
F r a n z ö s i s c h e r Meister, um 1 7 0 0 . Jean R a o u x , 1 6 7 7 — 1 7 3 4 . Jean François de T r o y , 1 6 7 9 bis •752Antoine P e s n e , 1 6 8 3 — 1 7 5 7 . Antoine W a t t e a u , 1684—1721. Nicolas L a n c r e t , 1 6 9 0 — 1 7 4 3 . Claude Joseph V e r n e t , 1 7 1 2 bis 1789. Jean Baptiste Greuze, 1 7 2 5 bis 1805. L . R . T r i n q u e s s e , tätig in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Spanische Schule. Luis de M o r a l e s , geb. zu Anfang des 16. Jahrhunderts, f 1586. Alonso Sanchez C o e l l o , 1 5 1 5 (?) bis 1590. Jusepe de R i b e r a , gen. Spagnoletto, 1 5 8 8 — 1 6 5 2 (s. auch Neapolitanische Schule). Francisco (de) Z u r b a r a n , 1598 bis 1662 (?). Diego V e l a z q u e z (de) Silva, 1599—1660.
Alonso C a n o , 1 6 0 1 — 1 6 6 7 . Don Juan C a r r é n o de Miranda, 1614—1685. Bartolome Estéban M u r i l i o , 1 6 1 8 bis 1682. Henrique de las M a r i n a s , 1 6 2 0 bis 1680. S p a n i s c h e r Meister, um 1 6 3 0 . S p a n i s c h e r Meister, um 1650. Mateo C e r e z o , 1 6 3 5 — 1 6 7 5 . Francisco G o y a , 1 7 4 6 — 1 8 2 8 .
Verzeichnis der Druckfehler. S. 8 bei Amberger ? fehlt No. 577. S. 29, Zeile 1 4 : 1690 statt 1640. S. 1 2 4 bei Jan van Eyck, Bildnis eines Ritters vom Goldenen Vließ 525 G statt 525 D. S. 1 3 9 , Zeile I I :
1487 statt 1847.
S. 148 bei Geertgen fehlt No. 1 6 3 1 . S. 2 2 1 bei Maes?: 8 i 9 B statt 9 1 8 B . S. 223 bei Maineri fehlt No. 1 6 3 2 . S. 4 2 1 , Zeile 3 von unten: 1640 statt 1460.