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German Pages 132 [136] Year 1930
LEHRBÜCHER DES SEMINARS FÜR ORIENTALISCHE SPRACHEN ZU BERLIN
H E R A U S G E G E B E N VON DEM
DIREKTOR DES
BAND
SEMINARS
XXXIII
B E R L I N UND L E I P Z I G 1930
VERLAG VON W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. TORMALS G. J.GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG — J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG — GEORG REIMER — KARL J. TRÜBNER — VEIT & COMP.
BENGALISCHE TEXTE IN URSCHRIFT UND UMSCHRIFT
HERAUSGEGEBEN VON
DR. REINHARD WAGNER
BERLIN UND LEIPZIG
1930
VERLAG VON W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. VORMALS G. J. GÖSCHENSCHE VERLAGSIIANDLUNG — J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG — GEORG REIMER — KARL J . TRÜBNER - VEIT & COMP.
Druck ron J . J . Augustin in Glflckatadt und Hamburg.
HEINRICH LUDERS UND SUNITI KUMAR CHATTERJI IN DANKBARKEIT! «Ì
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Inhalt. Einführung
9
Texte
12
Bemerkungen zu der Aussprache
76
Abkürzungen
80
Glossar
81
Einführung. In dem Büchlein kommen zwei Westbengalen und ein Ostbengale zu Worte. Der eine der westlichen Dichter, Rabindranäth Tagore, ist gleichzeitig der mutige Vertreter des Standard Colloquial, der Calit-Bhäsä von Calcutta, während Hemendra Kumär Ray in seinen hier aufgenommenen Kurzgeschichten in der Erzählung die SädhuBhäsä, die Literatursprache, in den Gesprächen die Calit-Bhäsä von Calcutta gebraucht. Der gelehrte Ostbengale Nalinikänta Bha^tasäll dagegen bedient sich fast durchweg der Sädhu-Bhäsä. Die beiden letzten Erzähler verwenden außerdem an je einer Stelle Volksdialekt. Über Rabindranäth Tagores weltbekannte Persönlichkeit Biographisches zu bieten, erübrigt sich. Hemendra Kumär Räy wohnt in Calcutta. Über sich selbst schreibt er in einem Brief an den Herausgeber: 'As regards my life, I have very little to say, save that in the field of Bengali literature I am one of the followers of Dr. Rabindranath Tagore and that I have edited and contributed to several monthly, weekly and daily papers and magazines in the Bengali language. Many of my novels and short stories and essays on literature and art have appeared therein. Besides, I have written and published numerous poems and songs and a volume of poetry composed by me has also seen the light.' Es folgt eine Aufzählung von vier Bändchen Kurzgeschichten (Chota Galpa), elf Novellen und Romanen, Kinderbüchern, Sammlungen von Gedichten und Liedern, Essays, einem Schauspiel und noch anderen Werken. Nalinikänta Bhatt-asäli, M. A., schickte eine fesselnde handschriftliche Selbstbiographie, die zeigt, wie der junge Publizist, Literaturkritiker und Dichter schließlich zum angesehenen Gelehrten, zum Kurator des Museums in Dacca wird. E r ist 1888 in dem Dorfe Naynanda im Bezirk Dacca geboren und begann früh in Vers und Prosa zu dichten. Märchenerzählungen, Rämäyana und
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Mahäbhärata in ihrer bengalischen Gestalt, Täraknäths Svarnalatä nährten die hungrige Phantasie früher Knabenjahre, nach denen der Jüngling als Leser, Beiträger und Herausgeber in den Bann der erwachenden bengalischen Journalistik geriet. Seine Kurzgeschichten, die auch den Einfluß R. Tagores (Chinnapatra) verraten, verfaßte er mit 22 Jahren, gesammelt erschienen sie 1914 unter dem Titel Häsi o Asru. Seit 1914 ist N. K. Bhatt&säll im wesentlichen Philolog und Archäolog. Seine Arbeiten werden von indischen und europäischen Gelehrten als wichtige Leistungen gewertet. Mit dem Stück VlraVikrama (A Drama adopted from Ibsen's Vikings) hat er sein Interesse für westliche Literatur tätig bekundet. Als wichtige indische Textausgaben seien seine Veröffentlichungen der mittelbengalischen Denkmäler Maynämatir Gän und Mlna-Cetana (Die Erweckung des Mlnanäth) genannt! Mit dem letzteren Stück bietet er eine selbst gefundene Handschrift. Unsere Texte sind in bengalischer und in lateinischer Schrift gegeben. Das Glossar bringt, von wohl nur einer Ausnahme abgesehen, bloß den Sinn der Stichworte, der an den betreffenden Stellen der Proben vorliegt. Dabei zeigen sich gelegentlich Bedeutungen, die man selbst in großen bengalischen Wörterbüchern vergebens sucht. Die verzeichnete Aussprache ist die des Calcuttaer Standard Colloquial, 'observing the fact that the colloquial of Calcutta has become the speech of educated classes everywhere in Bengal.' (S. K. Chatterji, Origin and Development of the Bengali Language, Calcutta, 1926, I, 135). Die bedeutsamen grammatischen und phonetischen Arbeiten dieses großen bengalischen Philologen gewährten dem Herausgeber treffliche Unterstützung. Für Hilfe in einigen Fällen ist er Herrn B . C . Guha aus Calcutta (Med. D., Berlin) verpflichtet, der auch die Aussprachedarstellung des ganzen Glossars freundlichst geprüft hat. Die Kontrolle der Textumschreibung besorgte der Calcuttaer Freund S. C. Bhaftäcäryya (Diplomingenieur und Dr. ing., Berlin). Ihm verdankt das kleine Wörterbuch ebenfalls mancherlei. Aufrichtiger Dank gebührt ferner den Herren Geheimrat Prof. Dr. Heinrich Lüders und Prof. Dr. Eugen Mittwoch, Direktor des Seminars für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin, die
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bei der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft für die Bewilligung der Druckkosten und bei dem Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung für die Erteilung eine Lehrermächtigung für Bengalisch an den Herausgeber eingetreten sind. Herrn Prof. Dr. Mittwoch, der die Aufnahme des Werkchens in die Sammlung der Lehrbücher des Seminars für Orientalische Sprachen gestattete, sei für dieses Entgegenkommen noch besonders gedankt! Wirtschaftlich ermöglicht wurde die Veröffentlichung der Texte durch die Hilfe der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft und durch Herrn Ministerialdirektor Prof. Dr. Werner Richter, der die Zahlung des größeren Teils der Herstellungskosten veranlaßt hat. Ihm und der Notgemeinschaft fühlt sich Herausgeber in hohem Maße verpflichtet. Diese Arbeit dürfte das erste deutsche Buch sein, das Texte in bengalischen Lettern bietet. Daß der ganze Druck in Deutschland ausgeführt werden konnte, ist das Verdienst der mutigen alten Offizin von J . J . Augustin in Glückstadt, deren Inhaber als erster deutscher Drucker sofort und vorbehaltlos zur Anschaffung bengalischer Typen schritt. Eine fast wörtliche Übersetzung der hier abgedruckten Texte findet sich in dem Buch: Bengalische Erzähler, ,Der Sieg der Seele'. Übersetzt von Reinhard Wagner. Weltgeist-Bücher und Volksverband der Bücherfreunde. Berlin-Charlottenburg, 1927. Berlin-Tempelhof im September 1928. Dr. R e i n h a r d Wagner, Dozent für Bengalisch am Seminar für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin.
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