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German Pages 448 [451] Year 1957
SCHRIFTEN UND QUELLEN DER ALTEN WELT HERAUSGEGEBEN VOM Z E N T R A L I N S T I T U T F Ü R ALTE G E S C H I C H T E U N D A R C H Ä O L O G I E DER A K A D E M I E DER W I S S E N S C H A F T E N DER D D R
BAND 1
APULEIUS METAMORPHOSEN ODER DER GOLDENE ESEL LATEINISCH UND DEUTSCH VON RUDOLF HELM
7., unveränderte Auflage
AKADEMIE-VERLAG • BERLIN 1978
Redaktor der Reihe: Günther Christian Hansen Redaktoren dieses Bandes: Bruno Doer und Werner Krenkel
Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Straße 3-4 © Akademie-Verlag Berlin 1956 Lizenznummer: 202 • 100/252/78 Herstellung: VEB Druckerei „Thomas Müntzer", 582 Bad Langensalza Bestellnummer: 751 605 5 (2066/1) • LSV 7381 Printed in GDR DDR 15,— M
INHALT Vorwort 7 Einführung 9 Literatur 38 Metamorphosen, lateinisch und deutsch 42 1. Buch: Wanderung des Lucius nach Hypata zu Milo • 42 2. Buch: Begegnung mit seiner Verwandten Byrrhena, Kap. 2 - 5 68 Verabredung mit Photis, der Magd Milos, Kap. 6—10 72 Liebesszene mit ihr, Kap. 15—17 80 84 Festmahl bei Byrrhena, Kap. 19—31 Kampf mit den Schläuchen, Kap. 32 96 3. Buch: Fest des Lachgottes, Scheingericht über Lucius, Kap. 1 - 1 2 98 Neue Liebesszene mit Photis, Verwandlung des Lucius in einen Esel und seine Entführung durch Räuber, Kap. 13—29 108 4. Buch: Peinvolle Wanderung zur Räuberhöhle, Einbringung einer Prinzessin, Kap. 1—27 124 5. Buch 158 6. Buch: Vergeblicher Fluchtversuch der Prinzessin und des Esels, Kap. 25—32 208 7. Buch: Rettung beider durch den Bräutigam, Kap. 1 - 1 4 218 Leiden des Esels und drohende Kastrierung, Kap. 1 5 - 2 7 232 8. Buch: Flucht der Gutsleute mit dem Esel, Kap. 1 5 - 2 2 258 Der Esel bei den Kybelepriestern, Kap. 23—31; 268 Buch 9, Kap. 1 - 1 0 9. Buch: Rettung des Esels aüs Lebensgefahr, Kap. 1 - 4 278 Der Esel in der Mühle, Kap. 10—31 286 Der Esel beim Gärtner, Kap. 32 308 Der Esel als Beute eines Soldaten, Kap. 39—42 314
Inhalt
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10. Buch: Der Esel beim Zuckerbäcker und Koch, Kap. 1 3 - 1 9 Der Esel in Korinth, Liebesabenteuer mit einer Dame, seine Bestimmung zur öffentlichen Schaustellung, Kap. 19—29 Der Esel als Zuschauer bei den Vorführungen und seine Flucht nach Kenchreä, Kap. 29—35 11. Buch: Das Frühlingsfest und die Erlösung durch Isis, Kap. 1—21 Einweihung des Lucius in die Mysterien der Isis und des Osiris, Kap. 22—30 NOVELLEN Die Hexen Panthia und Meroe und das entwendete Herz, Buch 1, Kap. 5 - 1 9 Marktszene, Buch 1, Kap. 24—25 Der entlarvte Chaldäer Diophanes, Buch 2, Kap. 12—15 Thelyphron und die Totenwacht, Buch 2, Kap. 20—31 Räubernovellen, Buch 4, Kap. 7—27 Erzählung von Amor und Psyche, Buch 4, Kap. 28 bis Buch 6, Kap. 24 Ende der Prinzessin und ihres Mannes, Buch 8, Kap. 1 — 14 (Siegfriedmotiv) Bestrafung eines seiner Frau untreu gewordenen Sklaven, Buch 8, Kap. 22 Der Galan im Faß, Buch 9, Kap. 5—7 Der Galan und die vergessenen Sandalen, Buch 9, Kap. 1 7 - 3 1 Der Galan im Getreidetrog, Buch 9, Kap. 22—28 . . . Der Galan unter dem Walkergestell, Buch 9, Kap. 24—25 Die Rache der Bäckersfrau, Buch 9, Kap. 29—31 . . . . Der habgierige und brutale Gutsnachbar, Buch 9, Kap. 3 5 - 3 8 Verschmähte Liebe der Stiefmutter und ihre Rache, Buch 10, Kap. 2—12 (Phaedramotiv) Die Mörderin aus Eifersucht, Buch 10, Kap. 23—28 • • •
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Erläuterungen
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Register 1. Namenregister 2. Sachregister
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VORWORT Die neue Reihe der zweisprachigen Ausgaben eröffnet ein einzigartiges Werk des Altertums, der einzige ganz erhaltene komische oder Sitten-Roman, den wir besitzen; denn Petrons realistischer und satirischer Roman ist ja nur in Bruchstücken überliefert. Apuleius' Metamorphosen aber besitzen wir vollständig und haben in ihnen ein lebendiges Bild des antiken Lebens in seiner ganzen Mannigfaltigkeit und seiner schillernden Buntheit. Wir sehen die vornehme Gesellschaft wie die bittere Armut, Edelmut und Lüsternheit, Frivolität und Priestertrug, Zauberei und fromme, religiöse Hingabe, das qualvolle Dasein der Sklaven und Volksbelustigungen, Räuberwesen und Frechheit der Soldateska, kurz, während wir den zum Esel verwandelten Menschen auf seiner Wallfahrt begleiten, rollt sich ein wesentlicher Teil des menschlichen Lebens in all seinen Schattierungen bis in seine tiefsten Tiefen vor uns ab. In die Mitte aber und unmittelbar hinter den Räubernovellen, so den Wechsel deutlich markierend, hat der Verfasser die halb satirische, halb märchenhafte und halb burleske Erzählung von Amor und Psyche gestellt, die zu einem Schatz der Weltliteratur geworden ist. Man darf hoffen, daß auch der moderne Leser der Mahnung folgen wird, mit welcher der Autor seine Vorrede schließt: „Leser, merk auf! Du wirst deinen Spaß daran haben." Der Stil der Darstellung ist nicht einheitlich; denn oft läßt sich der Schriftsteller von der Strömung seiner Zeit dazu verleiten, schwülstig und manieriert zu reden, und so sehr man sich auch bemüht, in der Übersetzung das wiederzugeben, um eine richtige Vorstellung von der Schreibweise zu erwecken, immer läßt die Verschiedenheit der Sprachen es nicht zu, im Deutschen völlig die Wortspiele und Künsteleien nachzumachen, auf welche Apuleius Gewicht gelegt hat. Aber der Leser wird es empfinden, wo Gleichklang und Reime die Sprache würzen sollen. Der benutzte Text ist der bei B. G. Teubner erschienene. Sein kritischer Apparat ist gekürzt und auf das Wesentliche beschränkt, seine lateinische Schreibung modernisiert. Dabei hat vor allem Dr. Doer mitgewirkt, der auch sonst die Arbeit der Drucklegung überwacht hat. Dafür gebührt ihm aufrichtiger Dank, nicht nur von mir, sondern auch von allen, die an dieser Ausgabe ihre Freude haben. R. Helm
EINFÜHRUNG Das zweite nachchristliche Jahrhundert war in besonderem Maße ein Zeitalter innerer Zerrissenheit und inneren Ringens. Dem Verlangen nach Befriedigung der Sinne gesellte sich ein tief innerlicher Drang nach Erlösung aus dem Elend des Erdendaseins. Tierhatzen und blutige Spiele lockten die Menge ebenso wie die weltfremden, schöngedrechselten und mit einem Schein von Wissenschaft verbrämten Reden der Vertreter der sogenannten zweiten Sophistik mit ihren aus der Vergangenheit geholten oder sich um irgendwelchen Tand drehenden Stoffen, obwohl nicht alle so witzig waren wie Lukians Loblied auf die Fliege oder so fesselnd wie Apuleius' Apologie. Der zersetzenden Richtung der epikureischen und dem Nihilismus der kynischen Lehre stand der Schicksalsglaube der Stoiker gegenüber, die einen Anwalt auf dem Kaiserthron fanden, und der Mystizismus des mit pythagoreischen Vorstellungen durchsetzten und dem Dämonenglauben huldigenden Piatonismus. Die Sehnsucht der Menschen nach einem festen Halt im Leben und einer Gewähr für eine bessere Zukunft suchte in den verschiedensten Mysterien Befriedigung, Schwärmer wie Peregrinus Proteus und Betrüger wie Alexander von Abonuteichos konnten Anhänger finden, Zauber- und Okkultistenwesen blühte, Isis- und Mithraskult verbreiteten sich, und die junge christliche Religion war mit Kampfeseifer dagegen auf den Plan getreten. Apologeten wie Minucius Felix und Tertullian bei den Römern, Justin, Aristides und Tatian unter den Griechen erhoben ihre Stimme. In diese Zeit fallt das Leben des Afrikaners Apuleius. Er ist ein Gegenbild zu seinem Zeitgenossen, dem Spötter Lukian, mit dem er bei aller Verschiedenheit des Charakters doch manches Gemeinsame in Schicksal und Wirken aufweist, da beide lernend und lehrend die Welt durchzogen, beide als Verteidiger vor Gericht oder als Lehrer der Rhetorik wirkten, beide mehr oder minder sich mit Philosophie befaßten und beide ihren Hauptruhm dem glücklichen Umstand verdanken, ein geeignetes älteres Vorbild gefunden zu haben. Apuleius ist in der römischen Kolonie Madaura in der Provinz Afrika (heute Mdauruch in Algerien) geboren als Sohn eines dortigen hochstehenden Beamten in bester Vermögenslage. Seine erste Ausbildung erhielt er in der Heimat, um dann in Karthago und später in Athen sich in allen damals beliebten Wissenszweigen zu vervollkommnen. Dort ist er auch in die platonische Philosophie eingeweiht worden, zu der er sich hinfort bekannte, wenn er sich als „philosophus Platonicus" bezeichnen läßt. Vielleicht hat er in Athen denselben Nigrinus ge-
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hört, den Lukian in seiner kurzen philosophischen Periode so überschwenglich gepriesen hat. Die in der Philosophie herrschende mystische Richtung mußte auch sein Interesse für die Mysterien wecken, die dem religiösen Verlangen des bedrückten Menschen entgegenkamen. Er rühmt sich selber, daß er sich in die meisten Mysterien in Griechenland habe aufnehmen lassen, und in dem Schlußbuch seiner Metamorphosen mit der eingehenden Schilderung des Isiskultes spiegeln sich auf alle Fälle eigene Erlebnisse wider. Weit ausgedehnte lange Reisen, die ihn auch nach Asien führten, verstärkten seine Hinneigung zu den mit Geheimnissen umgebenen Kulten des Ostens. Nach einem Aufenthalt in Rom, wo er als Rhetor, sei es lehrend, sei es als Sachwalter, wirkte, kehrte er nach Afrika in die Heimat zurück. Auf einer Reise von dort nach Alexandria berührte er das Städtchen Oea in Tripolis. Aus einer kurzen Unterbrechung der Fahrt, wie er geplant hatte, wurde ein langes Verweilen, und ein verhängnisvoller Roman nahm seinen Anfang. Er erkrankte, und ein jüngerer Studiengenosse seiner Athener Zeit, Pontianus, lud ihn in das Haus seiner Mutter Aemilia Pudentilla, die nach dem Tode ihres Gatten als Witwe lebte. Vierzehn Jahre hat sie sich dem Drängen ihres Schwiegervaters widersetzt, der sie mit ihrem Schwager Sicinius Clarus vermählen wollte unter der Drohung, anderenfalls ihre Söhne zu enterben. Auch nach dem Tode des Alten hatte sie den zahlreichen Freiern widerstanden. Jetzt aber suchte Pontianus ihre Ehe mit seinem älteren Studienfreund zu vermitteln, zumal ein Vortrag des Apuleius so viel Begeisterung weckte, daß man ihn aufforderte, Bürger in Oea zu werden. Nach einigem Sträuben willigte er ein, die Hochzeit mit der älteren, etwa vierzigjährigen Pudentilla zu feiern, sobald Pontianus selber seine beabsichtigte Vermählung vollzogen hätte. Plötzlich einsetzende Intrigen, durch dessen Schwiegervater Herennius Rufus hervorgerufen, entfremdeten ihm dann vorübergehend seinen jungen Freund, der die erst angeregte Verbindung auf einmal zu verhindern suchte. Allein Apuleius blieb fest, und auf einem Landgut wurde die Ehe geschlossen. Nun begann die Verdächtigung, daß hier magische Künste mitgewirkt hätten, um die Witwe zu gewinnen, und als bald darauf Pontianus nach reumütiger Aussöhnung mit seinem Stiefvater starb, wurde selbst dessen Tod mit in die Vorwürfe einbezogen. Aber wenn auch Herennius der eigentliche Anstifter war, die gerichtliche Verfolgung kam doch erst zustande, als der zweite Sohn der Pudentilla, Pudens, von ihm verleitet, das Haus seiner Mutter verlassen und eine Stütze in seinem Oheim Aemilianus gefunden hatte, der nun im Namen seines Neffen eine Anklage wegen Zauberei gegen Apuleius einreichte. Der Prozeß fand während der Regierung des Antoninus Pius etwa im Jahre 158 unter dem Vorsitz des Proconsuls Claudius Maximus zu Sabrata statt. Die Behauptung unlauterer Motive bei Eingehung der Ehe mit der reichen Witwe konnte der Angeklagte leicht durch sein uneigennütziges Verhalten gegenüber seinen Stiefsöhnen widerlegen. Dagegen darf die selbstbewußte, stark überhebliche und die Gegner spöttisch herabsetzende Art des Redners, welcher alle
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Register der Sophistik aufzieht, sich geistreich und witzig bei Nebensächlichem aufhält, ohne den Kernpunkt der Anklage wirklich zu berühren, und die Lektüre der Apologie dadurch zu einer so amüsanten macht, nicht darüber hinwegtäuschen, daß die übrige Beschuldigung nach der Auffassung jener Zeiten vielleicht doch nicht ganz unberechtigt war. Daß ihm die Beschäftigung mit dem, was als Magie galt, nicht fremd war, ergibt sich aus den einzelnen Punkten der Anklage sowie aus der Kenntnis, die er bei seiner Verteidigung verrät, und entspricht auch seinem ganzen Streben, transzendenten Einflüssen nachzuspüren. Die Gefahr für ihn war also nicht gering, da Zauberei in Rom mit dem Tode bestraft wurde. Wenn in der Rede vor Gericht auch nicht die geringste Spur von Besorgnis zu beobachten ist, so liegt natürlich die Möglichkeit vor, daß sie ihre jetzige Form erst nach der Freisprechung erhalten hat. Darf man einer späten Nachricht glauben, so i&t Pudentilla hinfort dem Schriftsteller und Redner eine treue Helferin geworden. Der Aufenthalt in Oea aber war ihm vielleicht durch dieses Erlebnis verleidet. Wir finden ihn später in Karthago, wo er Priester des Äskulap war und wo man ihn zum sacerdos provinciae machte. Dort hielt er vor dem Proconsul Severianus etwa 162 einen Vortrag. In die gleiche Zeit der Kaiser Marcus und Verus weist eine andere Rede, die sich an den Proconsul Scipio Orfitus richtet. Derartige Erzeugnisse sophistischer Rhetorik, die begeisterten Beifall fanden, füllten sein Leben aus und trugen ihm Ehrendekrete und Statuen ein. Daneben aber entwickelte er eine äußerst fruchtbare Schriftstellerei, getrieben von dem Ehrgeiz, auf den verschiedensten Gebieten, in Vers und in Prosa, zu glänzen. Er schrieb und sprach über alles und jedes. Ohne falsche Bescheidenheit hat er selber in einer seiner Reden öffentlich darüber berichtet und sich gebrüstet, daß er dem Ideal der Sophisten mit Erfolg nachgestrebt habe. Poesie jeder Art in ernstem und heiterem Stil, Satiren, Rätsel, Geschichtsdarstellungen, philosophische Dialoge, Reden, und zwar ebensowohl in griechischer wie in lateinischer Sprache, zählt er als seine ausgeführten oder beabsichtigten Werke auf, wie er auch betont, daß er allen neun Musen diene, nicht nur einer einzelnen. Für den Wechsel zwischen lateinischer und griechischer Sprache haben wir noch einen Beleg in der Rede über das Daimonion des Sokrates, in welcher er angibt, nun weiter lateinisch zu reden, nachdem er bisher dem Wunsch eines Teils seiner Hörer und seinem Versprechen gemäß griechisch gesprochen hatte. Ebenso hören wir von einem Hymnus auf Äskulap in beiden Sprachen, der in einen gleichfalls zweisprachig abgefaßten Dialog eingelegt war. Selbst seine wissenschaftlichen Arbeiten waren so aufs Lateinische und Griechische verteilt. Nicht alles war dabei lediglich aus Büchern erlesen, sondern er experimentierte und untersuchte selber. Erhalten sind von den Poesien nur die Proben spielerischer und erotischer Art, welche in die Apologie aufgenommen sind, die letzten bezeichnenderweise der päderastischen Literatur angehörig. Zahlreicher waren jedenfalls die prosaischen Werke, von denen die meisten verlorengegangen sind, darunter ein zweiter Roman, Hermagoras betitelt, naturwissenschaftliche Forschungen, Historisches,
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Schriften über Arithmetik und Musik, Übersetzungen u. a. Die Unbilden der Zeit überstanden haben aber außer den Metamorphosen nur die Verteidigungsrede in dem Prozeß wegen Magie sowie Bruchstücke epideiktischer Vorträge, sodann einiges von der philosophischen Schriftstellerei. Die Apologie, die einzige uns überlieferte Gerichtsrede der Kaiserzeit, ist als Hauptquelle für das Leben des Apuleius von Bedeutung, nicht minder aber als Beispiel einer sophistischen Rede, die mit den mannigfachsten Kenntnissen prunkt, Geschichten aller Art anbringt und Witz und Spott als stets bereite, fein geschliffene Waffen gegen die Gegner zur Verfügung hat. Von den sonstigen Erzeugnissen seiner Beredsamkeit sind unter dem Titel „Florida" bald kürzere, bald längere Stilblüten erhalten, die offenbar hervorragend erschienen, teils besonders schön ausgeführte Bilder, teils Erzählungen aller Art, auch Bemerkenswertes aus Geographie und Naturkunde, in einem barocken, durch Künsteleien und Wortgeklingel übermäßig gezierten Stil, wie ihn die Metamorphosen und die Apologie nicht in dem gleichen Maße zeigen, die ersten wegen des anders gearteten Stoffes, die zweite wegen des trotz allem nachwirkenden Einflusses Ciceros. Sie sind trotz ihres fragmentarischen Charakters bezeichnend für den Sophisten, der auf allen Gebieten menschlichen Wissens zu Hause sein will und mit seinen Kenntnissen vor dem Publikum sich brüstet. Die philosophischen Arbeiten des Platonikers Apuleius sind für uns jetzt durch eine nicht sehr tief durchdachte Zusammenfassung platonischer Anschauungen, wie sie sich in dem Piatonismus des zweiten Jahrhunderts darstellten, die Rede über das Daimonion des Sokrates und eine nicht ganz tadellose Bearbeitung bzw. Übersetzung der fälschlich unter Aristoteles' Namen gehenden Schrift „Über das Weltall" vertreten. Ein philosophischer Geist war der Verfasser dieser Bücher nicht. Bei seiner Neigung zur Mystik zog ihn der Dämonenglaube besonders an, wie er sich seit Xenokrates in der platonischen Schule entwickelt hatte. Ihn sucht er zu verbreiten. So hat er in der Vorstellung der nächsten Jahrhunderte als Magier und Zauberer fortgelebt. Als Kind einer stark dekadenten, innerlich zerrissenen Zeit huldigt er all ihren Fehlern. Er spreizt sich als Philosoph, ohne es wirklich zu sein. Er treibt Wissenschaft auf allen Gebieten ; allein, wenn er auch bei seinen Zeitgenossen etwas galt, wir haben keinen Grund, ihm tiefere Entdeckungen zuzutrauen. Er prunkt mit seiner Beredsamkeit, ohne seinen Reden wirklichen Gehalt zu geben. Ein hervorragend gewandter Sprachkünstler und Beherrscher des Worts, ist er doch nur ein Verehrer des äußeren Scheins, der in der Manieriertheit die Kunst sieht. Ihm schafft es Ansehen, daß zwei seiner Werke jetzt vereinzelt in der römischen Literatur dastehen, da Petrons Roman ja nur verstümmelt vorliegt; und seine Verbindung mit der Magie hat ihm das Fortleben gesichert. Aber es ist eine Verkennung dieser eitlen Persönlichkeit, wenn man ihn wegen seiner phantastischen Schwärmerei gleichsam zu einem Propheten und Künder einer Heilswahrheit machen will. So interessant seine Apologie ist und so reizvoll als Kulturbild seine Meta-
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morphosen für uns auch sind, wahre Originalität mangelt doch trotz der zutage tretenden Neigung zum Humor; und wie Lukian in Menipp den Führer für seine besten Schöpfungen fand und ihm im Grunde seinen Nachruhm verdankt, so hatte er das Glück, für seinen Roman in den Erzählungen des Lukios von Patrai passendes Material zu erhalten, und wie jener, dem Ideal seines Jahrhunderts entsprechend, stets Rhetor und Sophist geblieben ist, so hat man in Apuleius vor allem einen Vertreter der zweiten Sophistik zu sehen, der mit seiner Vorliebe für unnatürliche, bis ins Geschmacklose gesteigerte Ausdrucksweise all ihre Schwächen teilt. Die Metamorphosen des Apuleius mit der bezeichnenden Einleitung „lector intende: laetaberis" bringen eine Anzahl von Abenteuern und unterhaltenden Geschichten, zusammengehalten dadurch, daß der Held des Romans sie erlebt oder auf seiner Wanderung erfahrt. Die Wanderung selber unternimmt er in Gestalt eines Esels, in den er verwandelt wird, ein Motiv, das auch sonst in der Weltliteratur verkommt. In den Grimmschen Märchen zeigt das vom Krautesel (122) einen ähnlichen Stoff; anderes hat Weinhold in seinem Aufsatz über das Märchen vom Eselmenschen gesammelt. Möglich ist, daß bei der ursprünglichen Verwendung des Motivs eine Parodie pythagoreischer Seelenwanderungslehre beabsichtigt war, wie sie Lukian so drastisch im „Hahn" vorgenommen hat; denn daß der Held gerade die Gestalt eines so niedrigen Tieres erhält und daß gerade dessen hervortretende Eigenschaft, die, wie Ed. Schwartz sagt, für den Griechen Meister Langohr zum komischen Tier par excellence machte, schließlich die Entwicklung herbeiführt, die ihn aus seiner struppigen Hülle befreit, kann von beabsichtigter Verspottung zeugen. Bei Lukian wird in der „Unterweltswanderung" der Beschluß gefaßt, die Reichen dadurch zu bestrafen, daß sie Myriaden von Jahren immer wieder als Esel leben müssen, wie andererseits der Esel für ihn auch der Vertreter besonderer Geilheit ist. Auch Piaton läßt schon die Seelen aller den sinnlichen Genüssen Hingegebenen in Eselsgestalt wandeln. Immerhin, wenn schon das Märchenmotiv der Verwandlung in ein Tier benutzt werden sollte, so ergab sich der Gedanke an den Esel als naheliegend; denn, um es die verschiedenen Abenteuer wandernd erleben zu lassen und die verschiedenen Situationen menschlichen Daseins damit in Verbindung zu bringen, mußte es ein Tier sein, das mit dem Menschen in engster Berührung und Hausgemeinschaft lebte. Aber was auch immer ursprünglich bei der Schaffung der Erzählung mitgewirkt haben mag, Apuleius lagen diese Erwägungen völlig fern. Denn die Metamorphosen stellen ja kein Originalwerk dar, sondern sind die Bearbeitung eines griechischen Werkes, das sich seinerseits in die Entwicklung griechischer Erzählerliteratur einreiht und mit seiner lebendigen Schilderung von Menschen und Dingen als einziges erkennbares Überbleibsel dieser realistischen Gattung — falls man nicht auch für Petron schon eine griechische Vorlage anzunehmen hat — in einem beachtlichen Gegensatz steht zu den uns sonst erhaltenen sophistischen Liebesromanen. Der Patriarch Photios (Mitte des 9. Jahrhunderts) berichtet uns nämlich von einem Werke des Lukios von Patrai, dessen erste beiden Bücher mit der unter
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Lukians Namen gehenden, der Sprache nach aber ihm nicht gehörenden Erzählung AOÜKIO2
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Stadt Platää hinauf. Dort vernahmen wir gerade ein lebhaftes Gerede über einen Demochares, der Fechterspiele geben wollte; denn der Mann, der vornehm von Geburt, reich an Vermögen und ausgezeichnet durch Freigebigkeit war, pflegte die Volksbelustigungen mit einem seinem Vermögen entsprechenden Glänze auszustatten. Wer wäre so begabt, wer so beredt, daß er die einzelnen Arten der vielfachen Anstalten mit geeigneten Worten darzulegen imstande wäre. Da gab es Fechter von berühmter Tapferkeit, dort Jäger von bewährter Schnelligkeit, anderswo Verbrecher, die in heilloser Gemütsruhe selber schmausten, um dann zur Mast für die Bestien zu dienen, starke Stützen für das zusammensetzbare Gerüst, hohe Bauten, mit ihrem Brettergefüge gleich einem herumfahrbaren Hause, Blumengemälde, kurz, eine herrliche Stätte für das kommende Jagdschauspiel. Außerdem welch eine Anzahl, welche Sorte von wilden Tieren! Denn mit ganz besonderem Eifer hatte er auch von außerhalb solche von edler Art kommen lassen, in denen zum Tode Verurteilte ihre Grabstätte finden sollten. Aber außer der sonstigen Zurüstung für das prächtige Festspiel suchte er mit den ganzen Mitteln seines Vermögens auf alle Weise eine große Anzahl ungeheurer Bären zu beschaffen; denn neben den durch die eigenen Jagdzüge erbeuteten, neben den durch teuren Ankauf erworbenen hatten ihm auch Freunde verschiedentlich um die Wette ein Geschenk damit gemacht, und alle ließ er in kostspieliger Pflege sorgsam hegen. Allein diese herrliche und glänzende Ausstattung zur Volksbelustigung entging dem bösen Blick des Neides nicht. Denn zugleich durch die lange Gefangenschaft mitgenommen und durch die Sommerhitze abgemagert, auch schlaff wegen des trägen Stillsitzens, schwanden sie infolge einer plötzlichen Seuche nahezu ganz dahin. Überall auf zahlreichen Straßen hätte man das Strandgut halbtoter Tierkörper sehen können. Da stürzt denn das gemeine Volk, welches schmutzige Armut dazu zwingt, ohne Auswahl der Speisen für den verhungerten Bauch unsauberes Zeug zur Füllung und kostenloses Essen zu suchen, zu dem allenthalben bereitliegenden Schmaus herbei. Da sinnen ich und der Babulus hier folgenden feinen Plan aus, wie er sich aus den Umständen ergab. Ein Tier, das vor den übrigen sich durch Körpermasse auszeichnete, schleppen wir zu unserem Schlupfwinkel, als wollten wir es zur Speise bereiten, ziehen das Fell ordentlich von dem Balg, erhalten aber sorgsam die ganzen Tatzen, lassen auch den Kopf der Bestie bis dahin, wo der Nacken endet, unversehrt, dann schaben wir emsig die ganze Rumpfhaut dünn, bestreuen sie mit feiner Asche und legen sie an die Sonne zum Trocknen. Und während ihr durch die Strahlen der Himmelsglut die Feuchtigkeit entzogen wird, mästen wir uns unterdessen tüchtig an dem Fleisch und stellen für das bevorstehende Unternehmen folgende Verabredung auf: Einer aus unserer Zahl, nicht so sehr, wer durch Körperkraft, sondern wer durch Mut vor den übrigen hervorragt, solle, und zwar freiwillig, in der Hülle jener Haut den Bären spielen, sich in das Haus des Demochares schaffen lassen und dann bei günstiger nächtlicher Stille uns den Zugang durch die Tür ermöglichen.
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Nec paucos fortissimi collegii sollers species ad munus obeundum adrexerat. q u o r u m prae ceteris Thrasyleon factionis optione delectus ancipitis machinae subi vit aleam. iamque habili co rio et mollitie tractabili vultu sereno sese recondit. tunc tenui sarcimine summas oras eius adaequamus et iuncturae rimam, licet gracilem, setae circumfluentis densitate saepimus. ad ipsum confinium gulae, qua cervix bestiae fuerat execta, Thrasyleonis caput subire cogimus parvisque respiratui circa nares et oculos datis foraminibus fortissimum socium nostrum prorsus bestiam factum inmittimus caveae modico praestinatae pretio, quam constanti vigore festinus inrepsit ipse, ad hunc m o d u m prioribus inchoatis sic ad reliqua fallaciae pergimus. Sciscitati nomen cuiusdam Nicanoris, qui genere Thracio proditus ius amicitiae s u m m u m cum ilio Demochare colebat, litteras adfingimus, ut venationis suae primitias bonus amicus videretur o r n a n d o muneri dedicasse. iamque provecta vespera abusi praesidio tenebrarum Thrasyleonis caveam Demochari cum litteris illis adulterinis offerimus; qui miratus bestiae magnitudinem suique contubernalis opportuna liberalitate laetatus iubet nobis protinus gaudii sui gerulis decern aureos, ut ipse habebat, e suis loculis adnumerari. tunc, ut novitas consuevit ad repentinas visiones animos hominum pellere, multi numero mirabundi bestiam confluebant, q u o r u m satis callenter curiosos aspectus Thrasyleon noster impetu minaci frequenter inhibebat; consonaque civium voce satis felix ac beatus Demochares ille saepe celebratus, quod post tantam cladem ferarum novo proventu q u o q u o m o d o F o r t u n a e resisterei, iubet novalibus suis confestim bestiam summa cum diligentia reportari. Sed suseipiens ego: "Caveas", inquam, "domine, fraglantia solis et itineris spatio fatigatam coetui multarum et, ut audio, non recte valentium committere ferarum. quin potius d o m u s tuae patulum ac perflabilem locum, immo et lacu aliquo conterminum refrigerantemque prospicis? an ignoras hoc genus bestiae lucos consitos et specus roridos et fontes amoenos semper incubare?" talibus monitis Demochares perterritus n u m e r u m q u e perditorum secum recensens non difficulter adsensus, ut ex arbitrio nostro caveam locaremus, facile permisit. "Sed et nos", inquam, "ipsi parati sumus hic ibidem pro cavea ista excubare noctes, ut aestus et vexationis i n c o m m o d o bestiae fatigatae 1 obediendum F verb. Vulg. 9 praedestinatae F verb. Beroaldo stiam in F: iret iubet, tilgt Liitjohann
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Nicht wenige aus unserer tapferen Gesellschaft hatte der gescheite Gedanke angestachelt, die Aufgabe zu übernehmen. Vor den übrigen wurde jedoch Thrasyleon durch die Wahl unseres Trupps auserlesen, und er unterzog sich dem Würfelspiel dieser gefahrlichen List; sofort barg er sich heiteren Angesichts in dem geschmeidigen Fell, das sich mit seiner Weichheit leicht anschmiegte. Dann passen wir mit einer feinen Nath die äußersten Ränder desselben aneinander und verschließen den Riß der Fuge, so schmal er auch war, unter den dichten Zotteln, die ihn umgeben; ans Ende des Schlundes, wo der Nacken der Bestie herausgeschnitten war, muß Thrasyleon seinen Kopf stecken — kleine Löcher waren für die Atmung um Nase und Augen gemacht —, dann setzen wir unsern tapferen Kameraden, nachdem er ganz zur Bestie geworden, in einen für mäßiges Geld erstandenen Käfig, in den er festen Mutes eilends von selber hineinkroch. Nachdem auf diese Weise der Anfang in die Wege geleitet war, schreiten wir folgendermaßen zur weiteren Ausführung der List. Da wir den Namen eines gewissen Nikanor erfahren hatten, der, aus thrakischem Geschlecht entstammt, die innigste Freundschaft mit jenem Demochares pflegte, so erfinden wir weiter einen Brief, so daß es scheinen sollte, als ob der gute Freund seine erste Jagdbeute zur Ausstattung der Spiele gestiftet habe. Als der Abend schon vorgerückt war, nutzen wir den Schutz der Dunkelheit aus und bringen Demochares den Käfig des Thrasyleon mit jenem gefälschten Schreiben. Er bewundert die Größe des Tieres und freut sich über die gerade rechtzeitig bewiesene Freigebigkeit seines Freundes und befiehlt, wie er da ging und stand, uns als den Überbringern dessen, was ihm Freude machte, sofort aus seiner Schatuelle zehn Dukaten zu zahlen. Da strömten denn, wie die Neuheit die Menschen zu sofortiger Besichtigung anzulocken pflegt, zahlreiche Leute von Staunen über die Bestie zusammen, deren neugierige Blicke jedoch unser Thrasyleon recht schlau durch drohendes Vorstürmen dauernd fernhielt. Einstimmig wurde Demochares von den Mitbürgern immer wieder glücklich und überglücklich gepriesen, daß er nach dem großen Verlust an Tieren durch einen neuen Zuwachs auf jede Weise dem bösen Schicksal ein Schnippchen schlagen könne. Er befiehlt dann, eilends das Tier mit größter Sorgfalt auf sein Landgut zu bringen. Aber da ergreife ich das Wort: „Hüte dich, Herr", sage ich, „das durch die Sonnenhitze und den langen Weg ermüdete Tier zu der Menge vieler und, wie ich höre, nicht völlig gesunder anderer zu tun. Sorge lieber für einen offenen und luftigen Platz in deinem Hause, besser noch einen in der Nähe eines Sees gelegenen, kühlen. Oder weißt du nicht, daß diese Art von Tieren immer dicht belaubte Haine und taufeuchte Höhlen sowie liebliche Quellen zum Lagerplatz wählt?" Solche Warnung erschreckte Demochares, und er dachte im stillen an die Zahl der Verlorengegangenen; so stimmte er unschwer zu und erlaubte gern, daß wir den Käfig nach unserem Gutdünken aufstellten. „Wir sind auch selber bereit", sagte ich, „hier vor dem Käfig die Nächte hindurch Wache zu halten, um dem durch die lästige Hitze und die Strapazen ermüdeten Tier sorgfaltiger die rechtzeitige
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et cibum tempestivum et p o t u m solitum accuratius offeramus." "Nihil indigemus labore isto vestro", respondit ille, "iam paene tota familia per diutinam consuetudinem nutriendis ursis exercitata est." Post haec valefacto discessimus et portarti civitatis egressi m o n u m e n t u m q u o d d a m conspicamur procul a via remoto et abdito loco positum. ibi capulos carie et vetustate semitectos, quis inhabitabant pulverei et iam cinerosi mortui, passim ad futurae praedae receptacula reseramus et ex disciplina sectae servato noctis inlunio tempore, quo somnus obvius impetu primo corda mortalium validius invadit ac premit, cohortem nostram gladiis a r m a t a m ante ipsas fores Democharis velut expilationis vadimonium sistimus. nec setius Thrasyleon examussim capto noctis latrocinali m o m e n t o prorepit cavea statimque custodes, qui propter sopiti quiescebant, omnes ad unum, mox etiam ianitorem ipsum gladio conficit clavique subtracta fores ianuae repandit nobisque p r o m p t e convolantibus et d o m u s alveo receptis demonstrat horreum, ubi vespera sagaciter argentum copiosum recondi viderat. quo protinus perfracto confertae m a n u s violentia, iubeo singulos commilitonum asportare, q u a n t u m quisque poterat auri vel argenti, et in iIiis aedibus fidelissimorum m o r t u o r u m occultare propere rursumque concito gradu recurrentis sarcinas iterare; quod enim ex usu foret o m n i u m , me solum resistentem pro domus limine cuncta rerum exploraturum sollicite, d u m redirent. nam et facies ursae mediis aedibus discurrentis ad proterrendos, si qui de familia forte evigilassent, videbatur opportuna, quis enim, quamvis fortis et intrepidus, immani forma tantae bestiae noctu praesertim visitata non se ad fugam statim concitaret, non obdito cellae pessulo pavens et trepidus sese cohiberet? His omnibus salubri Consilio recte dispositis occurrit scaevus eventus. n a m q u e d u m reduces socios nostros suspensus opperior, quidam servulum strepitu scilicet divinitus inquietus proserpit leniter visaque bestia, quae libere discurrens totis aedibus commeabat, premens obnixum silentium vestigium suum replicat et utcumque cunctis in d o m o visa pronuntiat. nec mora, cum numerosae familiae frequentia domus tota completur. taedis, lucernis, cereis, sebaciis et ceteris nocturni luminis instrumentis clarescunt tenebrae. nec inermis quisquam de tanta copia processit, sed singuli fustibus, 22 vigilassent F verb.
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Nahrung und den gewohnten Trank zukommen zu lassen." „Wir bedürfen eurer Bemühung nicht", antwortete er, „es ist ja fast mein ganzes Gesinde durch lange Gewohnheit schon in der Ernährung von Bären geübt." Darauf verabschiedeten wir uns und gingen fort; als wir aus dem Stadttor heraus waren, sehen wir fern vom Wege an einem zurückgelegenen und versteckten Platz ein Grabmal. Dort machen wir die Särge, die infolge von Fäulnis und Alter nur noch halbgedeckt waren und in denen verstaubte und schon zu Asche gewordene Tote lagen, allenthalben auf zur Aufnahme der kommenden Beute, und entsprechend dem Brauch unserer Zunft passen wir in der mondlosen Nacht die Zeit ab, in welcher der sich einstellende Schlaf in der ersten Wirkung die Herzen der Menschen mit größerer Kraft befallt und fesselt, und lassen unsere Schar, mit Schwertern bewaffnet, unmittelbar vor dem Tor des Demochares Posten fassen, gleichsam als Bürgschaft für die Ausplünderung. Ebenso ergreift Thrasyleon pünktlich den Augenblick der Nacht, der den Räubern gehört; er kriecht aus seinem Käfig heraus, tut sofort die Wächter, die in der Nähe eingeschlafen ruhten, alle bis auf den letzten, dann auch den Pförtner selber mit dem Schwerte ab, zieht den Riegel fort und macht die Flügel der Pforte weit auf, und wie wir flugs zusammenströmen und im Innern des Hauses aufgenommen sind, zeigt er uns die Kammer, wo, wie er scharf beobachtet hatte, am Abend eine Fülle von Silber verwahrt worden war. Diese brechen wir sofort auf mit der Kraft unserer zusammengeballten Schar, und ich befehle den einzelnen Kameraden, an Gold und Silber fortzutragen, soviel ein jeder vermochte, in jenem Haus der Toten, auf die man sich ja verlassen kann, es eilends zu bergen und dann in beschleunigtem Schritt wieder zurückzulaufen, um eine zweite Last zu holen; ich würde zum Nutzen aller allein vor der Schwelle des Hauses zurückbleiben und alles aufmerksam auskundschaften, bis sie zurückkämen. Denn die Gestalt des Bären, der mitten im Hause hin- und herlief, schien ausreichend, um abzuschrecken, falls jemand von dem Gesinde zufällig aufwachen sollte. Denn wer hätte sich nicht, wäre er auch noch so tapfer und unerschrocken, beim Anblick einer Bestie von solch ungeheurer Gestalt, zumal bei Nacht, sofort zur Flucht gewandt, nicht den Riegel an seiner Kammer vorgeschoben und angstvoll zitternd sich versteckt gehalten? All das war nach einem vernünftigen Plan richtig vorgesehen, und trotzdem arbeitete ein schlimmes Geschick dem entgegen. Denn während ich mit Spannung unsere zurückkehrenden Kameraden erwarte, schleicht sich einer von den Dienern, infolge des Geräusches natürlich oder aus einer dunklen Ahnung heraus unruhig geworden, sachte hervor, und wie er die Bestie sieht, die sich durch die ganzen Räume frei bewegte und herumlief, da wahrt er hartnäckiges Schweigen, setzt seinen Fuß zurück und teilt allen im Hause irgendwie mit, was er gesehen hat. Unverzüglich füllt sich das ganze Haus mit der Menge des zahlreichen Gesindes. Von Fackeln, Lampen, Wachskerzen, Talglichtern und sonstigen Mitteln nächtlicher Beleuchtung erhellt sich die Finsternis. Und keiner von dem großen Haufen kam unbewaffnet zum Vorschein, sondern mit Knütteln,
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lanceis, destrictis denique gladiis armati muniunt aditus. nec secus canes etiam venaticos auritos illos et horricomes ad comprimendam bestiam cohortantur. Tunc ego sensim gliscente adhuc ilio tumultu retrogradi fuga domo facesso, sed plane Thrasyleonem mire canibus repugnantem, latens pone ianuam ipse, prospicio. quamquam enim vitae metas ultimas obiret, non tamen sui nostrique vel pristinae virtutis oblitus iam faucibus ipsis hiantis Cerberi reluctabat. scaenam denique, quam sponte sumpserat, cum anima retinens nunc fugiens, nunc resistens variis corporis sui schemis ac motibus tandem domo prolapsus est. nec tamen, quamvis publica potitus liberiate, salutem fuga quaerere potuit. quippe cuncti canes de proximo angiportu satis feri satisque copiosi venaticis illis, qui commodum domo similiter insequentes processerant, se ommiscent agminatim. miserum funestumque spectamen aspexi, Thrasyleonem nostrum catervis canum saevientium cinctum atque obsessum multisque numero morsibus laniatum. denique tanti doloris impatiens populi circumfluentis turbelis immisceor et, in quo solo poteram celatum auxilium bono ferre commilitoni, sic indaginis principes dehortabar: "o grande", inquam, "et extremum flagitium, magnam et vere pretiosam perdimus bestiam." Nec tamen nostri sermonis artes infelicissimo profuerunt iuveni; quippe quidam procurrens e domo procerus et validus incunctanter lanceam mediis iniecit ursae praecordiis nec secus alius et ecce plurimi, iam timore discusso, certatim gladios etiam de proximo congerunt. enimvero Thrasyleon egregium decus nostrae factionis tandem immortalitate digno ilio spiritu expugnato magis quam patientia neque clamore ac ne ululatu quidem fidem sacramenti prodidit, sed iam morsibus laceratus ferroque laniatus obnixo mugitu et ferino fremitu praesentem casum generoso vigore tolerans gloriam sibi reservavit, vitam fato reddidit, tanto tamen terrore tantaque formidine coetum illum turbaverat, ut usque diluculum, immo et in multum diem nemo quisquam fuerit ausus, quamvis iacentem, bestiam vel digito contingere, nisi tandem pigre ac timide quidam lanius paulo fidentior utero bestiae resecto ursae magnificum despoliavit latronem. sic etiam Thrasyleon nobis perivit, sed a gloria non perivit. confestim itaque constrictis sarcinis illis, quas nobis servaverant fideles mortui, Plataeae terminos concito gradu deserentes istud apud nostros animos identidem reputabamus merito nullam fidem in vita nostra repperiri, quod ad manis iam et mortuos odio perfidiae nostrae demigrarit. sic onere vecturae simul 7 facibus F verb. Vulg.
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Lanzen, gezückten Schwertern bewaffnet, sichern die einzelnen die Zugänge. Ebenso hetzen sie auch die langohrigen, zottigen Jagdhunde, die Bestie zu fassen. Da mache ich mich sachte, während das Getümmel noch zunimmt, rückwärts flüchtend aus dem Hause, aber ich sehe, selbst hinter der Tür versteckt, noch deutlich den Thrasyleon, wie er sich wunderbar gegen die Hunde wehrt. Denn obwohl er dem letzten Ziele des Lebens sich nahte, vergaß er doch seiner und unser nicht noch seiner früheren Tapferkeit und leistete, schon im Rachen des zuschnappenden Cerberus, noch Widerstand. Kurz, die Rolle, die er freiwillig übernommen hatte, hielt er fest, solange noch Atem in ihm war, und bald fliehend, bald sich durch mannigfache Stellungen und Bewegungen seines Körpers zur Wehr setzend, schlüpfte er endlich aus dem Hause. Allein, obwohl er die freie Straße erreichte, vermochte er doch nicht sein Heil in der Flucht zu suchen. Denn alle Hunde aus der nächsten Gasse — und sie waren recht wild und recht zahlreich — gesellten sich scharenweise jenen Jagdhunden bei, die eben aus dem Hause in gleicher Weise auf der Verfolgung vorgestürmt waren. Ein jammervoll traurig Schauspiel sah ich da, unseren Thrasyleon von der Meute wütender Hunde umgeben und belagert und von zahllosen Bissen zerfleischt. Schließlich halte ich den großen Schmerz nicht mehr aus und mische mich unter die Scharen des herumflutenden Volkes, und — womit ich allein dem braven Kameraden versteckte Hilfe bringen konnte — ich mahnte die Anstifter der Hetze in folgender Weise: „Welch gewaltiger und gräßlicher Skandal!" rief ich. „Das große und wahrhaft kostbare Tier richten wir ja zugrunde!" Doch nützten meine schlauen Worte dem unglücklichen Jüngling nicht; denn ein großer und starker Kerl, der aus dem Hause stürzte, warf ohne Zögern dem Bären seine Lanze mitten in die Brust und ebenso ein zweiter, und nun schüttelten auch die meisten die Furcht ab und schlugen sogar aus nächster Nähe um die Wette mit Schwerten auf ihn ein. Doch Thrasyleon, diese hervorragende Zierde unserer Truppe, ward auch da, nachdem viel mehr seine der Unsterblichkeit würdige Seele als seine Kraft zu dulden bezwungen war, weder durch Schreien noch auch durch Heulen seinem Fahneneid untreu, sondern, schon von den Bissen zerfleischt und vom Stahl zerhackt, ertrug er das Unglück, das ihn befiel, mit hartnäckigem Brummen und tierischen Lauten; den Ruhm erhielt er sich so, sein Leben mußte er dem Schicksal opfern. Immerhin hatte er jener ganzen Menge einen solchen Schrecken und solche Angst eingejagt, daß bis zum Morgen, ja bis hoch in den Tag hinein niemand es gewagt hat, die Bestie, obwohl sie ruhig dalag, auch nur mit dem Finger zu berühren; endlich schnitt dann langsam und furchtsam ein etwas beherzterer Fleischer den Bauch der Bestie auf und schälte aus dem Bären den wackeren Räuber heraus. So ist auch Thrasyleon für uns jetzt tot, aber von seiten des Ruhmes ist er nicht tot. Eilends schnürten wir also die Bündel, welche uns die treuen Toten verwahrt hatten, und verließen in beschleunigtem Schritt die Grenzen Platääs; dabei mußten wir immer wieder in unserem Herzen daran denken, daß man doch wirklich in unserer Welt Treue nicht mehr findet, da sie ja aus Haß gegen unsere
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et asperitate viae toti fatigati tribus comitum desideratis istas, quas videtis, praedas adveximus.' Post istum sermonis terminum poculis aureis memoriae defunctorum commilitonum vino mero libant, dehinc canticis quibusdam Marti deo blanditi paululum conquiescunt. enim nobis anus ilia recens hordeum adfatim et sine ulla mensura largita est, ut equus quidem meus tanta copia et quidem solus potitus saliares se cenas crederei, ego vero, numquam alias hordeum tunsum minutatim et diutina coquitatione iurulentum semper esse ac tu in auf Rasur P (at. . .le F) 12 recta Viilg. secta F 18 mei F 2 meum F 24 perflavit F verb. Helm 25 munita F verb. Lipsius 27 exitium F verb. Stewech | clade F verb. Stewech 31 spiritus F verb. Braniz
12.-15. Kapitel
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hehren Geiste mit deinen Augen ein Totenopfer bringen. Aliein warum sollst du durch diese Zeitspanne einen Aufschub der verdienten Marter gewinnen und vielleicht von meiner Umarmung träumen, die dir zum Verderben werden soll? Verlaß die Finsternis des Schlafes und erwache zu einem andern Dunkel, das deine Strafe ist. Erhebe dein Gesicht mit den leeren Augenhöhlen! Erkenne die Rache! Erfasse dein Unglück! Ermiß dein Leid! Auf diese Art hat eine züchtige Frau an deinen Augen Gefallen gefunden, auf diese Art haben die Hochzeitsfackeln dein Ehegemach erhellt. Die Furien wirst du als Brautführerinnen haben, die Blindheit als Begleiter und den ewigwährenden Stachel deines bösen Gewissens.' So verkündet ihm die Frau. Dann nimmt sie vom Haupt eine Haarnadel, sticht Thrasyllus völlig die Augen aus und verläßt den gänzlich Geblendeten. Und während er infolge des ungeahnten Schmerzes den Rausch zugleich mit dem Schlaf von sich schüttelt, rafft sie das bloße Schwert an sich, mit dem sich Tiepolemus zu umgürten pflegte, und stürzt in wahnsinnigem Lauf mitten durch die Stadt. Kein Zweifel, irgendeine schlimme Tat im Sinne. So eilt sie geradeswegs zum Denkmal ihres Gatten, aber wir und das gesamte Volk folgen eifrig — ganze Häuser bleiben leerstehen — und mahnen uns gegenseitig, das Schwert ihren rasenden Händen zu entwinden. Doch Charite stellt sich neben das Grab des Tiepolemus, wehrt die einzelnen mit dem blinkenden Schwert ab, und wie sie die reichlich fließenden Tränen und die mannigfachen Klagen aller sieht, ruft sie: ,Laßt die unpassenden Tränen, laßt die Trauer, die nicht zu meinem tapfern Handeln stimmt. Ich habe die Rache vollzogen an dem grausamen Mörder meines Gatten, bestraft habe ich ihn, der sich so unheilvoll die Ehe mit mir erstehlen wollte. Nun ist es an der Zeit, daß ich mir mit diesem Schwert den Weg hinab zu meinem Tiepolemus suche.' Darauf erzählte sie einzeln der Reihe nach, was ihr im Traum ihr Gatte verkündet und mit welcher List sie Thrasyllus verlockt und angegriffen hatte. Dann stieß sie sich das Schwert unter der rechten Brust in den Körper und brach zusammen. Im eigenen Blute sich wälzend, hauchte sie schließlich, unverständliche Worte stammelnd, ihre mannhafte Seele aus. Da wuschen die Hausgenossen eilends den Leichnam der armen Charite aufs sorgsamste und gaben sie in dem Grabe, das nun sie vereint, ihrem Mann für immer zur Gemahlin. Als Thrasyllus aber alles erfaßt hatte, sah er keine Möglichkeit, dem Unglück, das er jetzt angestiftet hatte, einen angemessenen Abschluß zu geben, und war gewiß, daß für seine große Schandtat nicht einmal das Schwert ausreiche. Darum ließ er sich aus freien Stücken hinführen, und ebendort bei dem Grabmahl rief er mehrfach: ,Hier naht freiwillig euer Opfer, ihr feindlichen Geister!' Dann versperrte er sorgsam den Zugang hinter sich und beschloß durch Nahrungsverweigerung das Leben auszulöschen, das er nach eigenem Spruche verwirkt hatte." Das berichtete der Bote, tiefe Seufzer ausstoßend und bisweilen unter Tränen, den schwer bekümmerten Leuten vom Lande. Da schicken diese sich an zu 17*
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et i n f o r t u n i u m d o m u s erilis altius m i s e r a n t e s f u g e r e c o n p a r a n t . sed e q u o r u m magister, q u i m e c u r a n d u m m a g n a ille q u i d e m c o m m e n d a t i o n e susceperat, q u i d q u i d in casula p r e t i o s u m c o n d i t u m q u e servabat, m e o a t q u e a l i o r u m i u m e n t o r u m d o r s o r e p o s i t u m a s p o r t a n s sedes prístinas deserit. g e r e b a m u s i n f a n t u l o s et mulieres, g e r e b a m u s pullos, anseres, h a e d o s , catellos et q u i d q u i d i n f i r m o g r a d u f u g a m m o r a b a t u r , nostris q u o q u e p e d i b u s a m b u l a b a t . nec m e p o n d u s sarcinae, q u a n q u a m e n o r m i s , u r g u e b a t , q u i p p e gaudiali f u g a d e t e s t a b i l e m ilium exectorem virilitatis m e a e r e l i n q u e n t e m . silvosi m o n t i s a s p e r u m p e r m e n s i i u g u m r u r s u s q u e reposita c a m p o r u m spatia pervecti, i a m vespera s e m i t a m t e n e b r a n t e , p e r v e n i m u s ad q u o d d a m castell u m f r e q u e n s et opulens, u n d e n o s incolae n o c t u r n a , i m m o vero m a t u t i n a e t i a m p r o h i b e b a n t egressione: l u p o s e n i m n u m e r o s o s g r a n d e s et vastis c o r p o r i b u s sarcinosos ac n i m i a f e r o c i t a t e saevientes p a s s i m rapinis a d s u e t o s infestare c u n c t a m illam r e g i o n e m i a m q u e ipsas vias obsidere et in m o d u m l a t r o n u m p r a e t e r e u n t e s adgredi, i m m o e t i a m vesana f a m e r á b i d o s f i n i t i m a s e x p u g n a r e villas, e x i t i u m q u e i n e r t i s s i m o r u m p e c u d u m ipsis i a m h u m a n i s c a p i t i b u s imminere. d e n i q u e o b iter illud, q u a n o b i s erat c o m m e a n d u m , iacere semesa h o m i n u m c o r p o r a suisque visceribus n u d a t i s ossibus c u n c t a c a n d e r e a c p e r h o c n o s q u o q u e s u m m a c a u t i o n e ingredi d e b e r e i d q u e vel in primis observitare, u t luce clara et die i a m p r o v e c t o et sole f l o r i d o vitantes u n d i q u e latentes insidias, c u m et ipso l u m i n e d i r a r u m b e s t i a r u m r e p i g r a t u r i m p e t u s , n o n laciniatim disperso, sed c u n e a t i m s t i p a t o c o m m e a t u diffìcultates illas t r a n s a b i r e m u s . Sed nequissimi fugitivi d u c t o r e s illi nostri caecae festinationis t e m e r i t a t e a c m e t u incertae insecutionis spreta s a l u b r i m o n i t i o n e nec expectata luce p r o x u m a circa t e r t i a m f e r m e vigiliam noctis o n u s t o s n o s ad v i a m p r o pellunt. t u n c ego m e t u praedicti periculi, q u a n t u m pote, t u r b a e m e d i u s et inter c o n f e r t a i u m e n t a latenter a b s c o n d i t u s clunibus meis a d g r e s s i o n i b u s ferinis c o n s u l e b a m ; i a m q u e m e cursu celeri ceteros e q u o s antecellentem m i r a b a n t u r o m n e s . sed illa pernicitas n o n e r a t alacritatis meae, sed f o r m i dinis i n d i c i u m ; d e n i q u e m e c u m ipse r e p u t a b a m P e g a s u m i n c l u t u m illum m e t u m a g i s v o l a t i c u m fuisse ac per h o c m e r i t o p i n n a t u m p r o d i t u m , d u m in a l t u m et a d u s q u e c a e l u m subsilit ac resultai, f o r m i d a n s scilicet igniferae 5 anseres F 2 passares F sionibus F verb. Vulg.
19 ingredi Helm via reddi F
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flüchten, ebenso voller Angst vor dem neuen Wechsel der Herrschaft wie voll tiefen Mitleids mit dem Unglück ihres Herrenhauses. Aber der Stallmeister, der mich mit jener bedeutsamen Empfehlung zur Pflege empfangen hatte, packt alles, was er in seinem Häuschen an Kostbarem und Aufgespeichertem verwahrte, auf meinen und der anderen Zugtiere Rücken, um es auf diese Weise fortzuschaffen, und verläßt seinen früheren Wohnsitz. Wir trugen die kleinen Kinder und die Frauen, wir trugen Hühnchen, Gänse, Böcklein und Hündchen; und was sonst alles durch sein langsames Schreiten die Flucht verzögerte, das wandelte auch mit unsern Füßen. Aber mich quälte das Gewicht der Last nicht, wenn es auch ungeheuer war; denn bei dieser erfreulichen Flucht ließ ich ja jenen abscheulichen Kerl, der mir meine Mannheit ausschneiden wollte, hinter mir. Als wir die rauhe Höhe eines waldreichen Gebirges durchmessen hatten und wieder durch tiefliegendes Gelände von Feldern gezogen waren, kamen wir, da schon der Abend den Pfad in Finsternis hüllte, an ein dichtbevölkertes, reiches Dorf, wo uns die Einwohner am Weitermarsch in der Nacht, nein, auch noch zu früher Morgenstunde hinderten. Zahlreiche riesige Wölfe, wuchtig durch ihren mächtigen Körperbau und in ungeheurer Wildheit tobend, hieß es, die gewöhnt seien, allenthalben ihre Raubgier zu befriedigen, machten die ganze Gegend unsicher, lauerten schon selbst auf den Straßen und griffen nach Art von Wegelagerern die Vorüberziehenden an. Ja, rasend vor wahnsinnigem Hunger fielen sie die benachbarten Landhäuser an, und das Schicksal wehrloser Tiere drohe schon selbst Menschenkindern. Kurz, den Weg entlang, auf dem wir wandern müßten, lägen halbverzehrte Menschenleichen, und alles sei weiß von Gebeinen, denen das Fleisch abgenagt sei. Deshalb müßten auch wir mit größter Vorsicht Weiterreisen und ganz besonders darauf achten, bei hellem Licht und vorgerücktem Tag und strahlender Sonne nicht in truppweise zerstreutem, sondern in keilförmig zusammengedrängtem Zuge jene Schwierigkeiten zu überwinden, um so die auf allen Seiten im geheimen drohenden Angriffe zu vermeiden, wenn das Licht selber auf das Ungestüm der grausen Bestien hemmend wirkt. Allein jene nichtsnutzigen Ausreißer, unsere Treiber, schlugen im Leichtsinn ihrer blinden Eile und in der Angst vor einer ungewissen Verfolgung die nützliche Mahnung in den Wind und warteten nicht erst auf das nächste Tageslicht, sondern trieben uns mit unseren Lasten um die dritte Nachtwache etwa auf den Weg. Da suchte ich mich aus Angst vor der uns angekündigten Gefahr möglichst in der Mitte der Schar und unter den dichtgedrängten Lasttieren heimlich zu verstecken und mir so für meine Keulen vor dem Angriff der Raubtiere Schutz zu verschaffen. Und schon wunderten sich alle, daß ich in schnellem Lauf die mit im Zuge befindlichen Pferde übertraf. Aber diese Schnelligkeit war nicht ein Zeichen meiner Frische, sondern meiner Furcht. Schließlich erwog ich selber bei mir, daß den berühmten Pegasus vielmehr die Angst beschwingt gemacht hat und man ihn deshalb mit Recht als geflügelt bezeichnet hat, sofern er in die Höhe und bis zum Himmel sprang und hüpfte, weil ihn
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morsum Chimaerae. nam et illi pastores, qui nos agebant, in speciem proelii manus obarmaverant : hie lanceam, ille venabulum, alius gerebat spicula, fustem alius, sed et saxa, quae salebrosa semita largiter subministrabat ; erant qui sudes praeacutas attollerent; plerique tarnen ardentibus facibus 5 proterrebant feras. nec quicquam praeter unicam tubam deerat, quin acies esset proeliaris. sed nequicquam frustra timorem ilium satis inanem per6 functi longe peiores inhaesimus laqueos. nam lupi, forsitan confertae iuventutis strepitu vel certe nimia luce flammarum deterriti vel etiam aliorsum grassantes, nulli contra nos aditum tulerunt ac ne procul saltem ulli comparuerant. 17 Villae vero, quam tunc forte praeteribamus, coloni multitudinem nostram latrones rati, satis agentes rerum suarum eximieque trepidi, eines rabidos et immanes et quibusvis lupis et ursis saeviores, quos ad tutelae praesidia curiose fuerant alumnati, iubilationibus solitis et cuiusce modi voeibus 2 nobis inhortantur, qui praeter genuinam ferocitatem tumultu suorum exasperati contra nos ruunt et undique laterum circumfusi passim insiliunt ac sine ullo dilectu iumenta simul et homines lacerant diuque grassati pleros3 que prosternunt. cerneres non tam hercules memorandum quam miserandum etiam spectaculum: canes copiosos ardentibus animis alios fugientes arripere, alios stantibus inhaerere, quosdam iacentes inscendere, et per 4 omnem nostrum commeatum morsibus ambulare, ecce tanto periculo malum maius insequitur. de summis enim tectis ad de proxumo colle rusticani illi saxa super nos raptim devolvunt, ut discernere prorsus nequiremus, qua potissimum caveremus clade, comminus canum an eminus 5 lapidum. quorum quidem unus caput mulieris, quae meum dorsum residebat, repente percussit. quo dolore commota statim fletu cum clamore sublato maritum suum pastorem ilium suppetiatum ciet. 18 At ille deum fidem clamitans et cruorem uxoris abstergens altius quiritabat: 'Quid miseros homines et laboriosos viatores tam crudelibus animis invaditis atque obteritis? quas praedas inhiatis? quae damna vindicatis? 2 at non speluncas ferarum vel cautes incolitis barbarorum, ut humano sanguine profuso gaudeatis.' vix haec dicta et statim lapidum congestus 3 cessavit imber et infestorum canum revocata conquievit procella, unus illinc denique de summo cupressus cacumine: 'at nos', inquit, 'non vestrorum spoliorum cupidine latrocinamur, sed hanc ipsam cladem de vestris 20 inscindere F verb. Colvius 27 pastorem F 2 parem F 1 iam Colvius 30 am Rande eine Variante (ac prosternitis?) ausradiert F | inhiatis Eyssenhardt munitis F vultis Helm 34 at Vulg. ad F
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doch das Grausen packte vor dem Biß der feuerspeienden Chimära. Auch die Hirten, welche uns trieben, hatten sich wie zum Kampfe bewaffnet: der eine trug eine Lanze, der andere einen Jagdspieß, ein anderer Speere, wieder ein anderer einen Knüttel, aber auch Steine, die der holprige Weg reichlich darbot. Manche hielten vorn angespitzte Pfahle, die meisten suchten jedoch die Bestien mit brennenden Fackeln zu verscheuchen. Und nichts fehlte, ausgenommen die Kriegstrompete, daß es eine richtige Schlachtreihe gewesen wäre. Allein ganz umsonst standen wir diese recht nichtige Angst aus: statt dessen blieben wir in weit schlimmeren Schlingen hängen. Denn die Wölfe rückten keineswegs gegen uns an, und nicht einmal aus der Ferne waren irgendwelche sichtbar, vielleicht weil sie durch den Lärm des dichtgedrängten jugendlichen Trupps oder wenigstens durch das helle Licht der Fackeln abgeschreckt waren oder auch weil sie anderswohin streiften. Aber die Bauern des Gehöftes, an dem wir damals gerade vorüberzogen, hielten unsere große Schar für Räuber; und reichlich besorgt um ihr Eigentum und ausnehmend ängstlich hetzen sie reißende, riesige Hunde, die grimmiger waren als irgendwelche Wölfe und Bären und die sie zu ihrem Schutz sorgsam aufgezogen hatten, durch das übliche Geschrei und Zurufe aller Art auf uns. Diese, die nun, abgesehen von der angeborenen Wildheit, noch durch den Lärm ihrer Herren angestachelt wurden, stürzen auf uns los, umgeben uns von allen Seiten, springen uns allenthalben an und zerfleischen wahllos Tiere zugleich und Menschen, und da sie sich lange austoben, so strecken sie die meisten zu Boden. Da konnte man, weiß Gott, nicht ein erzählenswertes, sondern ein erbarmenswertes Schauspiel sehen: zahlreiche Hunde, die einen, wie sie in heißer Wut die Flüchtenden packten, andere, wie sie sich an die Stehenden hängten, einige, wie sie sich auf die Liegenden warfen, kurz, wie sie um unsern ganzen Zug beißend herumsprangen. Doch nun folgt eine noch größere Bedrängnis, als diese Gefahr bedeutete. Hoch oben von den Dächern und von dem nächsten Hügel wälzen die Bauern in aller Eile Steine auf uns, so daß wir gar nicht mehr unterscheiden konnten, vor welchem Unheil wir uns am meisten in acht nehmen sollten, vor den Hunden in der Nähe oder den Steinen aus der Ferne. Einer von diesen traf plötzlich den Kopf der Frau, die auf meinem Rücken saß. Aus Schmerz darüber erhob sie sofort unter Weinen ein Geschrei und rief ihren Mann, jenen Aufseher der Herden, zu Hilfe. Aber der beschwor alle Götter, wischte seiner Frau das Blut ab und jammerte laut : „Was fallt ihr uns arme Menschen und mühselige Wanderer so grausam an und macht uns zuschanden? Nach was für Beute giert ihr? Welche Schädigung rächt ihr an uns? Aber ihr bewohnt ja auch nicht Höhlen wilder Tiere oder Felsen von Barbaren, daß es euch Freude machte, Menschenblut zu vergießen." Kaum war das gesagt, da hörte sofort der dichte Steinregen auf, und der Sturm der bösartigen Hunde kam zur Ruhe, da man sie zurückrief. Einer rief schließlieh von der höchsten Spitze einer Zypresse: „Wir treiben ja nicht Raub voller Gier, euch Beute abzunehmen, sondern wollen gerade dies Unglück von eurer
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protelamus manibus. iam denique pace tranquilla securi potestis incedere.' sic ille, sed nos plurifariam vulnerati reliquam viam capessimus alius la4
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pidis, alius morsus vulnera referentes, universi tarnen saucii. aliquanto denique viae permenso spatio pervenimus ad nemus quoddam proceris arboribus consitum et pratentibus virectis amoenum, ubi placuit illis duetoribus nostris refectui paululum conquiescere corporaque sua diverse laniata sedulo recurare, ergo passim prostrati solo primum fatigatos animos recuperare ac dehinc vulneribus medelas varias adhibere festinant, hic cruorem praeterfluentis aquae rore deluere, ille spongeis inacidatis tumores comprimere, alius fasciolis hiantes vincire piagas. ad istum modum saluti suae quisque consulebat. Interea quidam senex de summo colle prospectat, quem circum capellae pascentes opilionem esse profecto clamabant. eum rogavit unus e nostris, haberetne venui lactem vel adhuc liquidum vel in caseum recentem inchoatum. at ille diu capite quassanti: 'vos autem', inquit, 'de cibo vel poculo vel omnino ulla refectione nunc cogitatis? an nulli scitis, quo loco consederitis?', et cum dicto conductis oviculis conversus longe recessit. quae vox eius et fuga pastoribus nostris non mediocrem pavorem ineussit. ac dum perterriti de loci qualitate sciscitari gestiunt nec est qui doceat, senex alius, magnus ille quidem, gravatus annis, totus in baculum pronus et lassum trahens vestigium ubertim lacrimans per viam proximat visisque nobis cum fletu maximo singulorum iuvenum genua contingens sie adorabat : 'Per Fortunas vestrosque Genios, sic ad meae senectutis spatia validi laetique veniatis, deeepto seni subsistite meumque parvulum ab inferis ereptum canis meis reddite. nepos namque meus et itineris huius suavis comes, dum forte passerem incantantem sepiculae consectatur arripere, delapsus in proximam foveam, quae frutieibus imis subpatet, in extremo iam vitae consistit periculo, quippe c u m de fletu ac voce ipsius avum sibi saepicule clamitantis vivere ilium quidem sentiam, sed per corporis, ut videtis, mei defectam valetudinem opitulari nequeam. at vobis aetatis et roboris beneficio facile est suppetiari miserrimo seni puerumque ilium novissimum successionis meae atque unicam stirpem sospitem mihi facere.' Sic deprecantis suamque canitiem distrahentis totos quidem miseruit. sed unus prae ceteris et animo fortior et aetate iuvenior et corpore validior auique solus praeter alios incolumis proelium superius evaserat, exurgit alacer et percontatüs, quonam loci puer ille decidisset, monstrantem digito 24 decrepito Beroaldo
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Seite uns fernhalten. Jetzt könnt ihr ohne Sorge in tiefstem Frieden dahinziehen." Als er. Doch wir wandern unsere Straße weiter, vielfach verletzt; denn der eine trug Wunden von einem Stein, der andere von einem Biß davon, stark mitgenommen waren wir jedoch alle. Nachdem wir endlich eine Strecke Weges zurückgelegt hatten, kamen wir zu einem von hohen Bäumen bestandenen Hain mit lieblichen Wiesenflächen. Dort beschlossen unsere Führer zur Erholung ein bißchen zu ruhen und ihren in verschiedener Weise zerfetzten Leib sorgsam zu pflegen. Also strecken sie sich zunächst allenthalben am Boden aus und suchen ihre müden Seelen wieder zu erfrischen. Dann beeilen sie sich, in mannigfacher Weise für ihre Wunden Heilung zu schaffen. Hier wäscht einer das Blut ab mit dem Naß des vorüberfließenden Wassers, dort drückt einer einen essiggetränkten Schwamm auf seine Geschwulst, ein anderer umwickelt die klaffenden Wunden mit Binden. Auf diese Weise sorgte jeder für sich. Inzwischen schaut ein alter Mann von der Höhe eines Hügels auf uns — die um ihn herum weidenden Ziegen verrieten untrüglich den Hirten. Den fragte einer von den Unsern, ob er Milch zu verkaufen habe, sei es noch flüssige, sei es eben zu frischem Käse geronnene. Doch er erwiderte mit anhaltendem Kopfschütteln: „Ihr könnt jetzt an Speise oder Trank oder überhaupt irgendwelche Erquickung denken? Wißt ihr denn gar nicht, an welchem Platz ihr euch niedergelassen habt?" Und mit diesen Worten trieb er seine Schafe zusammen, machte kehrt und zog sich weit zurück. Seine Rede und Flucht jagte unsern Hirten einen nicht geringen Schrecken ein. Und während sie voll Angst sich mühen,-die Beschaffenheit des Platzes zu erforschen, und niemand da ist, sie zu belehren, nähert sich auf dem Weg ein anderer Alter, groß, von Jahren beschwert, ganz auf seinen Stock gebückt und nur müde seine Füße schleppend, der reichlich Tränen vergoß. Und wie er uns sah, umfaßte er die Knie der einzelnen jungen Männer unter heftigem Weinen und sprach sie folgendermaßen an: „Bei eurem Glück und dem Schutzgott, der euch behütet, mögt ihr gesund und fröhlich bis zu einem so hohen Alter wie ich kommen! Doch helft einem um sein Glück betrogenen Greis und gebt meinen grauen Haaren meinen Jungen wieder, den mir die Unterirdischen entrissen. Mein Enkel, der süße Gefährte meines Weges, schwebt in äußerster Lebensgefahr. Während er einen Vogel zu erhaschen suchte, der in der Hecke sang, ist er in eine nahe Grube gefallen, die unter dem Gebüsch sich ausdehnt; an seinem Weinen und seiner Stimme, da er immer wieder nach seinem Großvater ruft, merke ich zwar, daß er lebt, aber wegen meiner geschwächten Körperkraft kann ich ihm, wie ihr seht, nicht helfen. Aber euch ist es dank eurer Jugend und Stärke ein leichtes, einem unglückliehen Greis beizustehen und mir den jüngsten Knaben meiner Nachkommenschaft und meinen einzigen noch vorhandenen Sprößling am Leben zu erhalten." Wie er so bat und seine weißen Haare raufte, jammerte es uns alle. Aber einer, der an Mut tapferer, an Alter jünger und an Körperkraft stärker war als die übrigen und der allein im Gegensatz zu den andern aus dem früheren Gefecht unversehrt hervorgegangen war, erhebt sich eifrig und fragt, wo denn
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non longe frutices horridos senem illum inpigre comitatur. ac dum pabulo nostro suaque cura refecti sarcinulis quisque sumptis suis viam capessunt, clamore primum nominatim cientes illum iuvenem frequenter inclamant, mox mora diutina commoti mittunt e suis arcessitorem unum, qui requi3 situm comitem tempestivae viae commonefactum reduceret. at ille modicum commoratus refert sese buxanti pallore trepidus: mira super conservo suo renuntiat, conspicatum se quippe supinato illi et iam ex maxima parte consumpto immanem draconem mandentem insistere nec ullum usquam 4 miserrimum senem comparere illum. qua re cognita et cum pastoris sermone conlata, qui saevum prorsus hunc illum nec alium locorum inquilinum praeminabatur, pestilenti deserta regione velociori se fuga proripiunt nosque pellunt crebris tundentes fustibus. 22 Celerrime denique longo itinere confecto pagum quendam accedimus ibique totam perquiescimus noctem. inibi coeptum facinus oppido me2 morabile narrare cupio, servus quidam, cui cunctam familiae tutelam dominus permiserat suus quique possessionem maximam illam, in quam deverteramus, villicabat, habens ex eodem famulitio conservam coniugam, liberae 3 cuiusdam extrariaeque mulieris flagrabat cupidine. quo dolore paelicatus uxor eius instricta cunctas mariti rationes et quicquid horreo reconditum continebatur admoto combussit igne, nec tali damno tori sui contumeliam vindicasse contenta, iam contra sua saeviens viscera laqueum sibi nectit infantulumque, quem de eodem maritio iam dudum susceperat, eodem funiculo nectit seque per altissimum puteum adpendicem parvulum trahens 4 praecipitat. quam mortem dominus eorum aegerrime sustinens adreptum servulum, qui causam tanti sceleris uxori suae praestiterat, nudum ac totum melle perlitum firmiter alligavit arbori fìculneae, cuius in ipso carioso stipite inhabitantium formicarum nidificia borriebant et ultro citro commeabant 5 multiiuga scaturrigine. quae simul dulcem ac mellitum corporis nidorem persentiscunt, parvis quidem, sed numerosis et continuis morsiunculis penitus inhaerentes, per longi temporis cruciatum ita, carnibus atque ipsis visceribus adesis, homine consumpto membra nudarunt, ut ossa tantum viduata pulpis nitore nimio candentia funestae cohaererent arbori. 23 Hac quoque detestabili deserta mansione, paganos in summo luctu relinquentes, rursum pergimus dieque tota campestres emensi vias civitatem
4 mora Vulg. hora F 9 miserinum F vert. Leo, verb. Vulg. 10 evum F verb. Eyssenhardt | cocorum F verb. Vulg. 11 praeminebat (Rasur über t) F praeminebatur A verb. Vulg. 14 inibi Beroaldo ubi (aus in korr. ?) F mihi
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wie die gescheiten Leute es lehrten, wir immer denselben Geschmack hatten. Aber die Billigkeit läßt nicht zu, daß die Frau mehr Geltung hat als der M a n n . " Nachdem er ihn so mit freundlichen Worten verspottet hatte, führte er den Jungen zum Lager; er wollte zwar nicht, mußte aber folgen. Dann sperrte er die keusche Gattin auf der andern Seite aus, und allein mit dem Jungen ruhend, genoß er die angenehmste Rache für die gestörte Ehe. Aber sobald das leuchtende Sonnenrad den Tag geschaffen hatte, rief er zwei tüchtige Kerle aus seinem Gesinde, ließ den Jungen möglichst hoch heben, und, während er ihm mit der Rute den Hintern verprügelte, sagte er: „ D u weiches und zartes Jüngelchen willst die Liebhaber um deine Jugendblüte betrügen und gehst Weibern nach, noch dazu freien, störst gesetzlich geschlossene Ehen und nimmst so vor der Zeit den Namen eines Galans in Anspruch?" Nachdem er ihn mit diesen und noch anderen Worten beschimpft und obendrein zur Genüge mit Schlägen gezüchtigt hatte, ließ er ihn zur Türe hinauswerfen. Aber dieser tüchtigste aller Liebhaber flüchtete bekümmert davon; denn wenn er auch sein Leben gerettet hatte, so war doch sein weißer Hintern bei Nacht und bei Tage gründlich zerrissen. Ebenso gab der Müller seiner Frau den Scheidebrief und jagte sie ohne Umstände aus seinem Hause hinaus. Doch sie, abgesehen von der angeborenen Schlechtigkeit nun auch noch durch die Schande, wenn sie auch gerecht war, trotzdem tief betroffen und erbittert, kommt wieder auf ihre alten Sprünge und greift in ihrer Erregung zu den üblichen Künsten der Weiber. Sie macht mit großer Sorgfalt ein durchtriebenes Weib ausfindig, das in dem Rufe stand, es könne durch Verwünschungen und Zauberei alles Mögliche erreichen. Dies fleht sie mit vielen Bitten an und stopft es voll mit Geschenken; dabei verlangt sie eins von beiden, entweder ihr Mann solle wieder milde gestimmt werden, um sich mit ihr zu versöhnen, oder, wenn das nicht angehe, so solle sie ein Gespenst oder einen bösen Geist senden, um ihm das Leben gewaltsam zu rauben. Da plänkelt diese Zauberin, die über den Himmel Macht hat, zunächst mit den ersten Waffen ihres ruchlosen Handwerks und versucht, den heftig beleidigten Ehemann umzustimmen und zur Liebe zu reizen. Als dies anders ablief, als sie gedacht hatte, war sie empört über die Geister, und, abgesehen von dem ihr bestimmten Vorteil der Belohnung auch noch durch diese Mißachtung angestachelt, beginnt sie nun dem Leben des armen Ehemannes nachzustellen und den Schatten eines gewaltsam umgebrachten Weibes zu seinem Verderben aufzuhetzen. Aber vielleicht wirst du als gewissenhafter Leser meine Erzählung tadeln und so folgern: „Woher konntest du, superkluger Esel, der du doch in den Grenzen der Mühle gehalten warst, wissen, was im geheimen, wie du versicherst, die Weiber vorgenommen haben?" Vernimm also, wie ich als neugieriger Mensch in der Gestalt eines Lasttiers alles erfahren habe, was zum Verderben meines Müllers vorgenommen wurde. — Ungefähr um die Mittagszeit erschien plötzlich in der Mühle ein Weib, entstellt durch elendes und auffällig trauriges Aussehen, nur halb verhüllt durch jämmerliche Lumpen, mit nackten und unbeschuhten 20
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c i e q u e f o e d a t a , et d i s c e r p t a e c o m a e s e m i c a n a e s o r d e n t e s i n s p e r s u cineris p l e r a m q u e eius a n t e v e n t u l a e c o n t e g e b a n t f a c i e m . h a e c talis m a n u p i s t o r i c l e m e n t e r iniecta, q u a s i q u i p p i a m s e c r e t o c o n l o c u t u r a , in s u u m sibi cubic u l u m d e d u c i t e u m et a d d u c t a f o r e q u a m d i u t i s s i m e d e m o r a t u r . sed c u m esset i a m c o n f e c t u m o m n e f r u m e n t u m , q u o d i n t e r m a n u s o p i f i c e s t r a c t a v e r a n t , n e c e s s a r i o q u e peti d e b e r e t a l i u d , servuli c u b i c u l u m p r o p t e r a d s t a n t e s
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d o m i n u m v o c a b a n t o p e r i q u e s u p p l e m e n t u m p o s t u l a b a n t . a t q u e u t illis saepicule et inter v o c a l i t e r c l a m a n t i b u s n u l l u s r e s p o n d i t d o m i n u s , i a m f o r e m p u l s a r e v a l i d i u s et, q u o d diligentissime f u e r a t o p p e s s u l a t a , m a i u s p e i u s q u e a l i q u i d o p i n a n t e s , nisu v a l i d o r e d u c t o vel d i f f r a c t o c a r d i n e , t a n d e m p a t e f a c i u n t a d i t u m . nec u s p i a m r e p e r t a illa m u l i e r e v i d e n t e q u o d a m tigillo c o n s t r i c t u m i a m q u e e x a n i m e m p e n d e r e d o m i n u m e u m q u e n o d o cervicis a b solutum detractumque summis plangoribus summisque lamentationibus a t q u e u l t i m o l a v a c r o p r o c u r a n t p e r a c t i s q u e f e r a l i b u s officiis, f r e q u e n t i p r o sequente comitatu, tradunt sepulturae.
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D i e s e q u e n t i filia eius a c c u r r i t e p r o x u m o c a s t e l l o , in q u o d p r i d e m d e n u p s e r a t , m a e s t a a t q u e c r i n e s p e n d u l o s q u a t i e n s et i n t e r d u m p u g n i s o b t u n d e n s ubera, q u a e nullo q u i d e m d o m u s i n f o r t u n i u m nuntiante cuncta cog n o r a t , sed ei p e r q u i e t e m o b t u l i t sese flebilis p a t r i s sui facies a d h u c n o d o rev i n c t a cervice e i q u e t o t u m n o v e r c a e scelus a p e r u i t d e a d u l t e r i o , d e m a l e f i c i o
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et q u e m a d m o d u m l a r v a t u s a d i n f e r o s d e m e a s s e t . ea c u m se d i u t i n o p l a n g o r e c r u c i a s s e t , c o n c u r s u f a m i l i a r i u m c o h i b i t a t a n d e m p a u s a m l u c t u i fecit, i a m q u e n o n o d i e rite c o m p l e t i s a p u d t u m u l u m s o l l e m n i b u s f a m i l i a m supell e c t i l e m q u e et o m n i a i u m e n t a a d h e r e d i t a r i a m d e d u c i t a u c t i o n e m . t u n c u n u m l a r e m v a r i e d i s p e r g i t v e n d i t i o n i s i n c e r t a e licentiosa f o r t u n a , m e denique ipsum pauperculus quidam hortulanus comparat quinquaginta n u m m i s , m a g n o , u t a i e b a t , sed u t c o m m u n i l a b o r e v i c t u m sibi q u a e r e r e t . R e s i p s a m i h i p o s c e r e v i d e t u r , u t h u i u s q u o q u e serviti m e i d i s c i p l i n a m exponam. m a t u t i n o m e multis holeribus o n u s t u m p r o x u m a m civitatem d e d u c e r e c o n s u e r a t d o m i n u s a t q u e ibi v e n d i t o r i b u s t r a d i t a m e r c e , d o r s u m i n s i d e n s m e u m , sic h o r t u m redire, a c d u m f o d i e n s , d u m i r r i g a n s c e t e r o q u e i n c u r v u s l a b o r e d e s e r v i t , e g o t a n t i s p e r o t i o s u s p l a c i d a q u i e t e r e c r e a b a r . sed ecce s i d e r u m o r d i n a t i s a m b a g i b u s p e r n u m é r o s d i e r u m a c m e n s u u m r e m e a n s a n n u s p o s t m u s t u l e n t a s a u t u m n i delicias a d h i b e r n a s C a p r i c o r n i p r u i n a s 3 sibi cubiculum Petschenig sibiculum (in cubiculum 2 pistoris F verb. Beroaldo verb.) F 8 verb. Helm (Plasberg) intentius vocaliter Bursian 30 mercede F verb. Stewech
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Füßen, durch gelbliche Blässe und Magerkeit verunstaltet; und zerzauste, halbergraute Haare, schmutzig von der aufgestreuten Asche, bedeckten, vorn herabfallend, den größten Teil ihres Gesichts. Dies Scheusal legte dem Müller sanft die Hand auf, als wollte sie im geheimen etwas mit ihm besprechen, und führt ihn in sein Gemach; dann zieht sie die Tür zu und verweilt sehr lange dort. Aber als schon alles Getreide erledigt war, das die Arbeiter zur Bearbeitung in den Händen gehabt hatten, und man notwendigerweise neues anfordern mußte, riefen die Sklaven, vor dem Zimmer stehend, ihren Herrn und verlangten für ihre Arbeit weiteren Stoff. Und als auf ihr häufiges und in Zwischenräumen wiederholtes lautes Rufen kein Herr sich vernehmen ließ, klopften sie nunmehr heftig an die Tür, und weil sie sorgfaltig verriegelt war, vermuteten sie etwas Bedeutsameres und Schlimmeres, zogen mit kräftigem Ruck den Türzapfen weg oder brachen ihn los und erzwingen sich endlich den Zugang. Doch jenes Weib findet sich nirgends, dagegen sehen sie an einem Balken erdrosselt und schon entseelt ihren Herrn hängen. Sie lösen die Schlinge von seinem Hals und nehmen ihn herab, widmen ihm lebhafte Klagen und lebhaftes Jammern und versorgen ihn mit dem letzten Bade; dann nach Erledigung der Leichenfeier übergeben sie ihn unter zahlreichem Geleit dem Grabe. Am folgenden Tage kommt seine Tochter aus dem nächsten Ort, in den sie vorzeiten geheiratet hatte, herbeigeeilt, voller Trauer die wirr hängenden Haare raufend und dazwischen die Brust mit Fäusten schlagend. Sie hatte alles erfahren, ohne daß ihr jemand das Unglück des Hauses gemeldet hätte. Aber während der Nachtruhe zeigte sich ihr das jammervolle Bild ihres Vaters, noch den Hals mit der Schlinge gefesselt, und eröffnete ihr den ganzen Frevel ihrer Stiefmutter betreffs des Ehebruchs, betreffs der Zauberei und wie er, durch ein Gespenst behext, zu den Toten gelangt sei. Als sie sich lange mit Klagen gequält hatte, wurde sie endlich durch die zusammengeströmten Freunde daran gehindert und machte der Trauer ein Ende. Und nachdem am neunten Tage das Totenopfer bei dem Grabhügel dem Brauche gemäß beendet war, schafft sie das Gesinde, das Hausgerät und alle Lasttiere zur Versteigerung der Erbschaft. Da versprengt denn das willkürliche Schicksal der unberechenbaren Versteigerung den Inhalt eines Heims in alle Winde. Mich ersteht endlich ein ärmlicher Gärtner für 50 Mark, teuer, wie er sagte, aber er wollte sich in gemeinsamer Arbeit mit mir den Lebensunterhalt verschaffen. Die Sache selbst erfordert es, wie mir scheint, daß ich die Art und Weise auch dieses Dienstes darlege. Frühmorgens führte mein Herr mich gewöhnlich reich mit Kohl beladen zur nächsten Stadt, und wenn er den Verkäufern die Ware übergeben hatte, kehrte er auf meinem Rücken sitzend in seinen Garten zurück. Und während er grabend, während er gießend und bei den sonstigen Verrichtungen mit gekrümmtem Rücken seiner Arbeit oblag, konnte ich mich solange bei gemütlicher Ruhe in Muße erholen. Aber sieh, das Jahr, das nach dem geordneten Wandel der Gestirne durch die Zahl der Tage und Monate kreist, war nach den Freuden des mostreichen Herbstes zum winterlichen Reif des 20*
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deflexerat et adsiduis pluviis n o c t u r n i s q u e rorationibus sub dio et intecto conclusus stabulo c o n t i n u o discruciabar frigore, quippe c u m m e u s d o m i n u s prae nimia p a u p e r t a t e ne sibi q u i d e m , n e d u m mihi posset stramen aliquod vel exiguum tegimen p a r a r e , sed f r o n d o s o casulae contentus u m b r a c u l o degeret. ad hoc m a t u t i n o l u t u m nimis frigidum gelusque p r a e a c u t a f r u s t a nudis invadens pedibus enicabar ac ne suetis saltern cibariis ventrem meura replere p o t e r a m . n a m q u e et mihi et ipsi d o m i n o cena p a r ac similis, o p p i d o tarnen tenuis aderat, lactucae veteres et insuaves illae, q u a e seminis e n o r m i senecta ad instar s c o p a r u m in a m a r a m caenosi sucus cariem exolescunt. N o c t e q u a d a m paterfamilias q u i d e m e p a g o p r o x i m o tenebris inluniae caliginis impeditus et imbre nimio m a d e f a c t u s atque o b id a b itinere directo cohibitus ad h o r t u l u m n o s t r u m iam fesso e q u o deverterat receptusque comiter p r o tempore, licet n o n delicato, necessario tarnen quietis subsidio, remunerari benignum hospitem cupiens, promittit ei de praediis suis sese d a t u r u m et f r u m e n t i et olivi aliquid et amplius d u o s vini cados. nec m o r a t u s meus sacculo et utribus vacuis secum a d p o r t a t i s n u d a e spinae m e a e residens ad sexagesimum stadium p r o f e c t i o n e m c o m p a r a i , eo iam confecto viae spatio pervenimus ad praedictos agros ibique statim m e u m d o m i n u m comis hospes opipari p r a n d i o participat. i a m q u e iis poculis m u t u i s altercantibus mirabile p r o r s u s evenit o s t e n t u m . u n a d e cetera c o h o r t e gallina per m e d i a m cursitans a r e a m clangore genuino velut o v u m parere gestiens p e r s o n a b a t . earn suus d o m i n u s intuens: 'o b o n a ' , inquit, 'ancilla et satis fecunda, q u a e m u l t o i a m t e m p o r e cotidianis n o s p a r t u b u s saginasti. n u n c etiam cogitas, ut video, gustulum nobis p r a e p a r a r e . ' et 'heus', inquit, 'puer, c a l a t h u m fetui gallinaceo d e s t i n a t u m a n g u l o solito collocato.' ita, uti f u e r a t iussum, p r o c u r a n t e p u e r o gallina consuetae lecticulae spreto cubili ante ipsos pedes d o m i n i p r a e m a t u r u m , sed m a g n o p r o r s u s f u t u r u m scrupulo prodidit p a r t u m , n o n enim o v u m , q u o d scimus, illud, sed pinnis et unguibus et oculis et voce etiam p e r f e c t u m edidit pullum, qui m a t r e m suam coepit c o n t i n u o comitari. N e c eo setius longe m a i u s o s t e n t u m et q u o d o m n e s merito perhorrescerent exoritur. s u b ipsa enim m e n s a , q u a e reliquias prandii gerebat, terra dehiscens imitus largissimum emicuit sanguinis f o n t e m ; hinc resultantes uberrimae g u t t a e m e n s a m c r u o r e perspergunt. ipsoque ilio m o m e n t o , q u o stupore defixi m i r a n t u r ac trepidant divina praesagia, concurrit u n u s e cella 6 enitabar F verb. Kronenberg
14 praesidiis F verb.