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German Pages 556 [465] Year 1971
SCHRIFTEN U N D QUELLEN DER ALTEN WELT HERAUSGEGEBEN VOM Z E N T R A L I N S T I T U T UND
FÜR ALTE
GESCHICHTE
ARCHÄOLOGIE
DER D E U T S C H E N AKADEMIE DER ZU
BERLIN
BAND
1
WISSENSCHAFTEN
APULEIUS METAMORPHOSEN ODER
DER G O L D E N E ESEL LATEINISCH UND DEUTSCH VON RUDOLF HELM
Sechste durchgesehene und erweiterte Auflage besorgt von Werner Krenkel Mit 3 Tafeln
AKADEMIE-VERLAG 1970
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BERLIN
Redaktor der Reihe: Günther Christian Hansen Redaktoren dieses Bandes: Bruno D o e r f und Werner Krenkel
Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße j—4 Copyright 1956 by Akademie-Verlag G m b H Lizenz-Nr. 202 • 100/252/70 Herstellung: IV/2/14 V E B Werkdruck, 445 Gräfenhainichen • 5098 Bestellnummer: 2066/1 • E D V 751 605 5 • ES 7 M
INHALT Vorwort Vorwort zur 6. Auflage Einführung Literatur Metamorphosen, lateinisch und deutsch 1. Buch: Wanderung des Lucius nach Hypata zu Milo 2. Buch: Begegnung mit seiner Verwandten Byrrhena, Kap. 2—5 Verabredung mit Photis, der Magd Milos, Kap. 6—10 Liebesszene mit ihr, Kap. 15—17 Festmahl bei Byrrhena, Kap. 19—31 . . . . Kampf mit den Schläuchen, Kap. 32 . . . 3. Buch: Fest des Lachgottes, Scheingericht über Lucius, Kap. 1—12 Neue Liebesszene mit Photis, Verwandlung des Lucius in einen Esel und seine Entführung durch Räuber, Kap. 13—29 4. Buch: Peinvolle Wanderung zur Räuberhöhle, Einbringung einer Prinzessin, Kap. 1—27 . . . 5. Buch 6. Buch: Vergeblicher Fluchtversuch der Prinzessin und des Esels, Kap. 25—32 7. Buch: Rettung beider durch den Bräutigam, Kap. 1—14 Leiden des Esels und drohende Kastrierung, Kap. 15-27 8. Buch: Flucht der Gutsleute mit dem Esel, Kap. 15—22 Der Esel bei den Kybelepriestern, Kap. 23—31; Buch 9, Kap. 1—10 9. Buch: Rettung des Esels aus Lebensgefahr, Kap. 1—4 Der Esel in der Mühle, Kap. 10—31 . . . . Der Esel beim Gärtner, Kap. 32 Der Esel als Beute eines Soldaten, Kap. 39-42
7 8 9 38 42 42 68 72 80 84 96 98
108 124 158 208 218 232 258 268 278 286 308 314
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Inhalt 10. B u c h : D e r E s e l b e i m Z u c k e r b ä c k e r u n d K o c h , Kap. 13-19 332 D e r Esel in K o r i n t h , L i e b e s a b e n t e u e r m i t einer D a m e , seine B e s t i m m u n g z u r ö f f e n t lichen Schaustellung, K a p . 19—29 340 D e r Esel als Z u s c h a u e r bei d e n V o r f ü h r u n g e n u n d seine F l u c h t n a c h K e n c h r e ä , K a p . 29—35 3 5 ° 11. B u c h : D a s F r ü h l i n g s f e s t u n d die E r l ö s u n g d u r c h Isis, K a p . 1—21 E i n w e i h u n g des L u c i u s in die Mysterien d e r Isis u n d des Osiris, K a p . 22—30
360 380
NOVELLEN Die H e x e n P a n t h i a u n d Meroe u n d das e n t w e n d e t e H e r z , B u c h 1, K a p . 5—19
46
M a r k t s z e n e , B u c h 1, K a p . 24—25
64
D e r e n t l a r v t e Chaldäer Diophanes, B u c h 2, K a p . 12—15
78
T h e l y p h r o n u n d die T o t e n w a c h t , B u c h 2, K a p . 20—31 .
86
R ä u b e r n o v e l l e n , B u c h 4, K a p . 7—27
130
E r z ä h l u n g v o n A m o r u n d P s y c h e , B u c h 4, K a p . 28 bis B u c h 6, K a p . 24
148
E n d e d e r Prinzessin u n d ihres Mannes, B u c h 8, K a p . 1—14 (Siegfriedmotiv)
246
B e s t r a f u n g eines seiner Sklaven, B u c h 8, K a p . 22
266
Frau
untreu
gewordenen
D e r G a l a n i m F a ß , B u c h 9, K a p . 5—7
282
D e r G a l a n u n d die vergessenen Sandalen, B u c h 9, K a p . 17—31 D e r G a l a n i m Getreidetrog, B u c h 9, K a p . 22—28
292 . . .
298
D e r G a l a n u n t e r d e m Walkergestell, B u c h 9, K a p . 24—25
302
Die R a c h e d e r B ä c k e r s f r a u , B u c h 9, K a p . 29—31
304
. . .
D e r habgierige u n d b r u t a l e G u t s n a c h b a r , B u c h 9, Ka P- 35-38 V e r s c h m ä h t e Liebe d e r S t i e f m u t t e r u n d ihre B u c h 10, K a p . 2—12 ( P h a e d r a m o t i v )
Rache,
Die Mörderin a u s E i f e r s u c h t , B u c h 10, K a p . 23—28
3io 320
. .
344
Erläuterungen
394
Register
421
1. N a m e n r e g i s t e r
421
2. Sachregister
426
Tafelverzeichnis T a f e l 1—3
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VORWORT Die neue Reihe der zweisprachigen Ausgaben eröffnet ein einzigartiges Werk des Altertums, der einzige ganz erhaltene komische oder Sitten-Roman, den wir besitzen; denn Petrons realistischer und satirischer Roman ist ja nur in Bruchstücken überliefert. Apuleius' Metamorphosen aber besitzen wir vollständig und haben in ihnen ein lebendiges Bild des antiken Lebens in seiner ganzen Mannigfaltigkeit und seiner schillernden Buntheit. Wir sehen die vornehme Gesellschaft wie die bittere Armut, Edelmut und Lüsternheit, Frivolität und Priestertrug, Zauberei und fromme, religiöse Hingabe, das qualvolle Dasein der Sklaven u n d Volksbelustigungen, Räuberwesen und Frechheit der Soldateska, kurz, während wir den zum Esel verwandelten Menschen auf seiner Wallfahrt begleiten, rollt sich ein wesentlicher Teil des menschlichen Lebens in all seinen Schattierungen bis in seine tiefsten Tiefen vor uns ab. In die Mitte aber u n d unmittelbar hinter den Räubernovellen, so den Wechsel deutlich markierend, h a t der Verfasser die halb satirische, halb märchenhafte und halb burleske Erzählung von Amor und Psyche gestellt, die zu einem Schatz der Weltliteratur geworden ist. Man darf hoffen, daß auch der moderne Leser der Mahnung folgen wird, mit welcher der Autor seine Vorrede schließt: „Leser, merk aufl D u wirst deinen Spaß daran haben." Der Stil der Darstellung ist nicht einheitlich; denn oft läßt sich der Schriftsteller von der Strömung seiner Zeit dazu verleiten, schwülstig und maniriert zu reden, und so sehr man sich auch bemüht, in der Übersetzung das wiederzugeben, u m eine richtige Vorstellung von der Schreibweise zu erwecken, immer läßt die Verschiedenheit der Sprachen es nicht zu, im Deutschen völlig die Wortspiele und Künsteleien nachzumachen, auf welche Apuleius Gewicht gelegt hat. Aber der Leser wird es empfinden, wo Gleichklang und Reime die Sprache würzen sollen. Der benutzte Text ist der bei B. G. Teubner erschienene. Sein kritischer Apparat ist gekürzt und auf das Wesentliche beschränkt, seine lateinische Schreibung modernisiert. Dabei h a t vor allem Dr. Doer mitgewirkt, der auch sonst die Arbeit der Drucklegung überwacht hat. Dafür gebührt ihm aufrichtiger Dank, nicht nur von mir, sondern auch von allen, die an dieser Ausgabe ihre Freude haben. R. Helm
VORWORT ZUR 6. AUFLAGE Etwa ein Jahr vor seinem Tode bat mich mein Lehrer, Rudolf Helm (1871 bis 1966), künftig seine zweisprachige Ausgabe der Metamorphosen des Apuleius zu betreuen. Dieser Bitte des Nestors der deutschen Altertumswissenschaft habe ich gern und dankbaren Herzens entsprochen. Bei dem neuen Satz konnten einige störende Fehler berichtigt und Literaturangaben zu Apuleius angefügt werden, die demjenigen Leser, dem größere Bibliographien nicht erreichbar sind, ein weiteres Vertiefen in das vorliegende Werk erleichtern sollen. Bei der Herstellung des Registers hat mir stud. phil. J. Brutscheck geholfen. Rostock, im November 1968
Werner
Krenkel
EINFÜHRUNG Das zweite nachchristliche Jahrhundert war in besonderem Maße ein Zeitalter innerer Zerrissenheit und inneren Ringens. Dem Verlangen nach Befriedigung der Sinne gesellte sich ein tief innerlicher Drang nach Erlösung aus dem Elend des Erdendaseins. Tierhatzen und blutige Spiele lockten die Menge ebenso wie die weltfremden, schöngedrechselten und mit einem Schein von Wissenschaft verbrämten Reden der Vertreter der sogenannten zweiten Sophistik mit ihren aus der Vergangenheit geholten oder sich um irgendwelchen Tand drehenden Stoffen, obwohl nicht alle so witzig waren wie Lukians Loblied auf die Fliege oder so fesselnd wie Apuleius' Apologie. Der zersetzenden Richtung der epikureischen und dem Nihilismus der kynischen Lehre stand der Schicksalsglaube der Stoiker gegenüber, die einen Anwalt auf dem Kaiserthron fanden, und der Mystizismus des mit pythagoreischen Vorstellungen durchsetzten und dem Dämonenglauben huldigenden Piatonismus. Die Sehnsucht der Menschen nach einem festen Halt im Leben und einer Gewähr für eine bessere Zukunft suchte in den verschiedensten Mysterien Befriedigung, Schwärmer wie Peregrinus Proteus und Betrüger wie Alexander von Abonuteichos konnten Anhänger finden, Zauber- und Okkultistenwesen blühte, Isis- und Mithraskult verbreiteten sich, und die junge christliche Religion war mit Kampfeseifer dagegen auf den Plan getreten. Apologeten wie Minucius Felix und Tertullian bei den Römern, Justin, Aristides und Tatian unter den Griechen erhoben ihre Stimme. In diese Zeit fällt das Leben des Afrikaners Apuleius. Er ist ein Gegenbild zu seinem Zeitgenossen, dem Spötter Lukian, mit dem er bei aller Verschiedenheit des Charakters doch manches Gemeinsame in Schicksal und Wirken aufweist, da beide lernend und lehrend die Welt durchzogen, beide als Verteidiger vor Gericht oder als Lehrer der Rhetorik wirkten, beide mehr oder minder sich mit Philosophie befaßten und beide ihren Hauptruhm dem glücklichen Umstand verdanken, ein geeignetes älteres Vorbild gefunden zu haben. Apuleius ist in der römischen Kolonie Madaura in der Provinz Afrika (heute Mdauruch in Algerien) geboren als Sohn eines dortigen hochstehenden Beamten in bester Vermögenslage. Seine erste Ausbildung erhielt er in der Heimat, um dann in Karthago und später in Athen sich in allen damals beliebten Wissenszweigen zu vervollkommnen. Dort ist er auch in die platonische Philosophie eingeweiht worden, zu der er sich hinfort bekannte, wenn er sich als „philosophus Platonicus" bezeichnen läßt. Vielleicht hat er in Athen denselben Nigrinus ge-
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Einführung
hört, den Lukian in seiner kurzen philosophischen Periode so überschwenglich gepriesen hat. Die in der Philosophie herrschende mystische Richtung mußte auch sein Interesse für die Mysterien wecken, die dem religiösen Verlangen des bedrückten Menschen entgegenkamen. Er rühmt sich selber, daß er sich in die meisten Mysterien in Griechenland habe aufnehmen lassen, und in dem Schlußbuch seiner Metamorphosen mit der eingehenden Schilderung des Isiskultes spiegeln sich auf alle Fälle eigene Erlebnisse wider. Weit ausgedehnte lange Reisen, die ihn auch nach Asien führten, verstärkten seine Hinneigung zu den mit Geheimnissen umgebenen Kulten des Ostens. Nach einem Aufenthalt in Rom, wo er als Rhetor, sei es lehrend, sei es als Sachwalter, wirkte, kehrte er nach Afrika in die Heimat zurück. Auf einer Reise von dort nach Alexandria berührte er das Städtchen Oea in Tripolis. Aus einer kurzen Unterbrechung der Fahrt, wie er geplant hatte, wurde ein langes Verweilen, und ein verhängnisvoller Roman nahm seinen Anfang. E r erkrankte, und ein jüngerer Studiengenosse seiner Athener Zeit, Pontianus, lud ihn in das Haus seiner Mutter Aemilia Pudentilla, die nach dem Tode ihres Gatten als Witwe lebte. Vierzehn Jahre hat sie sich dem Drängen ihres Schwiegervaters widersetzt, der sie mit ihrem Schwager Sicinius Clarus vermählen wollte unter der Drohung, anderenfalls ihre Söhne zu enterben. Auch nach dem Tode des Alten hatte sie den zahlreichen Freiern widerstanden. Jetzt aber suchte Pontianus ihre Ehe mit seinem älteren Studienfreund zu vermitteln, zumal ein Vortrag des Apuleius so viel Begeisterung weckte, daß man ihn aufforderte, Bürger in Oea zu werden. Nach einigem Sträuben willigte er ein, die Hochzeit mit der älteren, etwa vierzigjährigen Pudentilla zu feiern, sobald Pontianus selber seine beabsichtigte Vermählung vollzogen hätte. Plötzlich einsetzende Intrigen, durch dessen Schwiegervater Herennius Rufus hervorgerufen, entfremdeten ihm dann vorübergehend seinen jungen Freund, der die erst angeregte Verbindung auf einmal zu verhindern suchte. Allein Apuleius blieb fest, und auf einem Landgut wurde die Ehe geschlossen. Nun begann die Verdächtigung, daß hier magische Künste mitgewirkt hätten, um die Witwe zu gewinnen, und als bald darauf Pontianus nach reumütiger Aussöhnung mit seinem Stiefvater starb, wurde selbst dessen Tod mit in die Vorwürfe einbezogen. Aber wenn auch Herennius der eigentliche Anstifter war, die gerichtliche Verfolgung kam doch erst zustande, als der zweite Sohn der Pudentilla, Pudens, von ihm verleitet, das Haus seiner Mutter verlassen und eine Stütze in seinem Oheim Aemilianus gefunden hatte, der nun im Namen seines Neffen eine Anklage wegen Zauberei gegen Apuleius einreichte. Der Prozeß fand während der Regierung des Antoninus Pius etwa im Jahre 158 unter dem Vorsitz des Proconsuls Claudius Maximus zu Sabrata statt. Die Behauptung unlauterer Motive bei Eingehung der Ehe mit der reichen Witwe konnte der Angeklagte leicht durch sein uneigennütziges Verhalten gegenüber seinen Stiefsöhnen widerlegen. Dagegen darf die selbstbewußte, stark überhebliche und die Gegner spöttisch herabsetzende Art des Redners, welcher alle
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Register der Sophistik aufzieht, sich geistreich und witzig bei Nebensächlichem aufhält, ohne den Kernpunkt der Anklage wirklich zu berühren, und die Lektüre der Apologie dadurch zu einer so amüsanten macht, nicht darüber hinwegtäuschen, daß die übrige Beschuldigung nach der Auffassung jener Zeiten vielleicht doch nicht ganz unberechtigt war. Daß ihm die Beschäftigung mit dem, was als Magie galt, nicht fremd war, ergibt sich aus den einzelnen Punkten der Anklage sowie aus der Kenntnis, die er bei seiner Verteidigung verrät, und entspricht auch seinem ganzen Streben, transzendenten Einflüssen nachzuspüren. Die Gefahr für ihn war also nicht gering, da Zauberei in Rom mit dem Tode bestraft wurde. Wenn in der Rede vor Gericht auch nicht die geringste Spur von Besorgnis zu beobachten ist, so liegt natürlich die Möglichkeit vor, daß sie ihre jetzige Form erst nach der Freisprechung erhalten hat. Darf man einer späten Nachricht glauben, so ist Pudentilla hinfort dem Schriftsteller und Redner eine treue Helferin geworden. Der Aufenthalt in Oea aber war ihm vielleicht durch dieses Erlebnis verleidet. Wir finden ihn später in Karthago, wo er Priester des Äskulap war und wo man ihn zum sacerdos provinciae machte. Dort hielt er vor dem Proconsul Severianus etwa 162 einen Vortrag. In die gleiche Zeit der Kaiser Marcus und Verus weist eine andere Rede, die sich an den Proconsul Scipio Orfitus richtet. Derartige Erzeugnisse sophistischer Rhetorik, die begeisterten Beifall fanden, füllten sein Leben aus und trugen ihm Ehrendekrete und Statuen ein. Daneben aber entwickelte er eine äußerst fruchtbare Schriftstellerei, getrieben von dem Ehrgeiz, auf den verschiedensten Gebieten, in Vers und in Prosa, zu glänzen. Er schrieb und sprach über alles und jedes. Ohne falsche Bescheidenheit hat er selber in einer seiner Reden öffentlich darüber berichtet und sich gebrüstet, daß er dem Ideal der Sophisten mit Erfolg nachgestrebt habe. Poesie jeder Art in ernstem und heiterem Stil, Satiren, Rätsel, Geschichtsdarstellungen, philosophische Dialoge, Reden, und zwar ebensowohl in griechischer wie in lateinischer Sprache, zählt er als seine ausgeführten oder beabsichtigten Werke auf, wie er auch betont, daß er allen neun Musen diene, nicht nur einer einzelnen. Für den Wechsel zwischen lateinischer und griechischer Sprache haben wir noch einen Beleg in der Rede über das Daimonion des Sokrates, in welcher er angibt, nun weiter lateinisch zu reden, nachdem er bisher dem Wunsch eines Teils seiner Hörer und seinem Versprechen gemäß griechisch gesprochen hatte. Ebenso hören wir von einem Hymnus auf Äskulap in beiden Sprachen, der in einen gleichfalls zweisprachig abgefaßten Dialog eingelegt war. Selbst seine wissenschaftlichen Arbeiten waren so aufs Lateinische und Griechische verteilt. Nicht alles war dabei lediglich aus Büchern erlesen, sondern er experimentierte und untersuchte selber. Erhalten sind von den Poesien nur die Proben spielerischer und erotischer Art, welche in die Apologie aufgenommen sind, die letzten bezeichnenderweise der päderastischen Literatur angehörig. Zahlreicher waren jedenfalls die prosaischen Werke, von denen die meisten verlorengegangen sind, darunter ein zweiter Roman, Hermagoras betitelt, naturwissenschaftliche Forschungen, Historisches,
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Einführung
Schriften über Arithmetik und Musik, Ubersetzungen u. a. Die Unbilden der Zeit überstanden haben aber außer den Metamorphosen nur die Verteidigungsrede in dem Prozeß wegen Magie sowie Bruchstücke epideiktischer Vorträge, sodann einiges von der philosophischen Schriftstellerei. Die Apologie, die einzige uns überlieferte Gerichtsrede der Kaiserzeit, ist als Hauptquelle für das Leben des Apuleius von Bedeutung, nicht minder aber als Beispiel einer sophistischen Rede, die mit den mannigfachsten Kenntnissen prunkt, Geschichten aller Art anbringt und Witz und Spott als stets bereite, fein geschliffene Waffen gegen die Gegner zur Verfügung hat. Von den sonstigen Erzeugnissen seiner Beredsamkeit sind unter dem Titel „Florida" bald kürzere, bald längere Stilblüten erhalten, die offenbar hervorragend erschienen, teils besonders schön ausgeführte Bilder, teils Erzählungen aller Art, auch Bemerkenswertes aus Geographie und Naturkunde, in einem barocken, durch Künsteleien und Wortgeklingel übermäßig gezierten Stil, wie ihn die Metamorphosen und die Apologie nicht in dem gleichen Maße zeigen, die ersten wegen des anders gearteten Stoffes, die zweite wegen des trotz allem nachwirkenden Einflusses Ciceros. Sie sind trotz ihres fragmentarischen Charakters bezeichnend für den Sophisten, der auf allen Gebieten menschlichen Wissens zu Hause sein will und mit seinen Kenntnissen vor dem Publikum sich brüstet. Die philosophischen Arbeiten des Platonikers Apuleius sind für uns jetzt durch eine nicht sehr tief durchdachte Zusammenfassung platonischer Anschauungen, wie sie sich in dem Piatonismus des zweiten Jahrhunderts darstellten, die Rede über das Daimonion des Sokrates und eine nicht ganz tadellose Bearbeitung bzw. Ubersetzimg der fälschlich unter Aristoteles' Namen gehenden Schrift „Über das Weltall" vertreten. Ein philosophischer Geist war der Verfasser dieser Bücher nicht. Bei seiner Neigung zur Mystik zog ihn der Dämonenglaube besonders an, wie er sich seit Xenokrates in der platonischen Schule entwickelt hatte. Ihn sucht er zu verbreiten. So hat er in der Vorstellung der nächsten Jahrhunderte als Magier und Zauberer fortgelebt. Als Kind einer stark dekadenten, innerlich zerrissenen Zeit huldigt er all ihren Fehlern. Er spreizt sich als Philosoph, ohne es wirklich zu sein. Er treibt Wissenschaft auf allen Gebieten ; allein, wenn er auch bei seinen Zeitgenossen etwas galt, wir haben keinen Grund, ihm tiefere Entdeckungen zuzutrauen. Er prunkt mit seiner Beredsamkeit, ohne seinen Reden wirklichen Gehalt zu geben. Ein hervorragend gewandter Sprachkünstler und Beherrscher des Worts, ist er doch nur ein Verehrer des äußeren Scheins, der in der Manieriertheit die Kunst sieht. Ihm schafft es Ansehen, daß zwei seiner Werke jetzt vereinzelt in der römischen Literatur dastehen, da Petrons Roman ja nur verstümmelt vorliegt; und seine Verbindung mit der Magie hat ihm das Fortleben gesichert. Aber es ist eine Verkennung dieser eitlen Persönlichkeit, wenn man ihn wegen seiner phantastischen Schwärmerei gleichsam zu einem Propheten und Künder einer Heilswahrheit machen will. So interessant seine Apologie ist und so reizvoll als Kulturbild seine Meta-
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morphosen für uns auch sind, wahre Originalität mangelt doch trotz der zutage tretenden Neigung zum Humor; und wie Lukian in Menipp den Führer für seine besten Schöpfungen fand und ihm im Grunde seinen Nachruhm verdankt, so hatte er das Glück, für seinen Roman in den Erzählungen des Lukios von Patrai passendes Material zu erhalten, und wie jener, dem Ideal seines Jahrhunderts entsprechend, stets Rhetor und Sophist geblieben ist, so hat man in Apuleius vor allem einen Vertreter der zweiten Sophistik zu sehen, der mit seiner Vorliebe für unnatürliche, bis ins Geschmacklose gesteigerte Ausdrucksweise all ihre Schwächen teilt. Die Metamorphosen des Apuleius mit der bezeichnenden Einleitung „lector intende: laetaberis" bringen eine Anzahl von Abenteuern und unterhaltenden Geschichten, zusammengehalten dadurch, daß der Held des Romans sie erlebt oder auf seiner Wanderung erfährt. Die Wanderung selber unternimmt er in Gestalt eines Esels, in den er verwandelt wird, ein Motiv, das auch sonst in der Weltliteratur vorkommt. In den Grimmschen Märchen zeigt das vom Krautesel (122) einen ähnlichen Stoff; anderes hat Weinhold in seinem Aufsatz über das Märchen vom Eselmenschen gesammelt. Möglich ist, daß bei der ursprünglichen Verwendung des Motivs eine Parodie pythagoreischer Seelenwanderungslehre beabsichtigt war, wie sie Lukian so drastisch im „Hahn" vorgenommen hat; denn daß der Held gerade die Gestalt eines so niedrigen Tieres erhält und daß gerade dessen hervortretende Eigenschaft, die, wie Ed. Schwartz sagt, für den Griechen Meister Langohr zum komischen Tier par excellence machte, schließlich die Entwicklung herbeiführt, die ihn aus seiner struppigen Hülle befreit, kann von beabsichtigter Verspottung zeugen. Bei Lukian wird in der „Unterweltswanderung" der Beschluß gefaßt, die Reichen dadurch zu bestrafen, daß sie Myriaden von Jahren immer wieder als Esel leben müssen, wie andererseits der Esel für ihn auch der Vertreter besonderer Geilheit ist. Auch Piaton läßt schon die Seelen aller den sinnlichen Genüssen Hingegebenen in Eselsgestalt wandeln. Immerhin, wenn schon das Märchenmotiv der Verwandlung in ein Tier benutzt werden sollte, so ergab sich der Gedanke an den Esel als naheliegend; denn, um es die verschiedenen Abenteuer wandernd erleben zu lassen und die verschiedenen Situationen menschlichen Daseins damit in Verbindung zu bringen, mußte es ein Tier sein, das mit dem Menschen in engster Berührung und Hausgemeinschaft lebte. Aber was auch immer ursprünglich bei der Schaffung der Erzählung mitgewirkt haben mag, Apuleius lagen diese Erwägungen völlig fern. Denn die Metamorphosen stellen ja kein Originalwerk dar, sondern sind die Bearbeitung eines griechischen Werkes, das sich seinerseits in die Entwicklung griechischer Erzählerliteratur einreiht und mit seiner lebendigen Schilderung von Menschen und Dingen als einziges erkennbares Überbleibsel dieser realistischen Gattung — falls man nicht auch für Petron schon eine griechische Vorlage anzunehmen hat — in einem beachtlichen Gegensatz steht zu den uns sonst erhaltenen sophistischen Liebesromanen. Der Patriarch Photios (Mitte des 9. Jahrhunderts) berichtet uns nämlich von einem Werke des Lukios von Patrai, dessen erste beiden Bücher mit der unter
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Einführung
Lukians Namen gehenden, der Sprache nach aber ihm nicht gehörenden Erzählung AOOKIOS F| övos übereinstimmten. Das Werk, das den Titel „Metamorphosen" trug, ist verloren. Die pseudolukianische Schrift besitzen wir und können durch Vergleich mit Apuleius und Untersuchung der Darstellung selber feststellen, was dem Patriarchen nicht ganz sicher war, daß der AOOKIOS ein Auszug aus einer etwas umfassenderen Erzählung ist, die auch dem Afrikaner vorgelegen hat. Die beiden erhaltenen Schriften gehen also auf die gleiche Quelle zurück. Aus dieser ist offenbar auch der Titel Metamorphosen genommen; der von Augustin gegebene „Der Goldene Esel" kann unmöglich von dem Verfasser stammen, sondern ist das Erzeugnis eines Lesers, der sich an der Geschichte begeistert und seinem Entzücken durch das Adjektivum Ausdruck verliehen hat. Die griechische Vorlage in ihrer Gesamtheit hat man sich als eine Sammlung von amüsanten Novellen zu denken, vielleicht durch einen Rahmen zusammengehalten in der Art von „Tausendundeine Nacht", Boccaccios „Decamerone" und Chaucers „Canterbury Tales", wenn man annehmen will, daß dies schon im ersten Buch des Apuleius sich findende Kunstmittel dem Original seine Entstehung verdankt. An der Hand dieses Originals hat der lateinische Schriftsteller seine eigene Darstellung gestaltet. Er hat aber zahlreiche mehr oder minder ausgeführte Novellen eingefügt und damit unsere Kenntnis der leichten Erzählungsliteratur auf lateinischem Gebiet mit diesen Parallelen zu Petrons beiden Novellen vom „Werwolf" und von der „Matrone von Ephesus" wesentlich bereichert. Sie reihen sich den Herodotischen Novellen würdig an, mit deren einer die eine Räubergeschichte deutliche Berührung zeigt. Apuleius hat aber auch da aus griechischer Quelle entlehnt, wie er auch die Herkunft des Ganzen nicht verheimlicht. Er spricht zu Beginn von einer „Fabula Graecanica" und stellt Milesische Geschichten in Aussicht. Die Bezeichnung stammt von dem Werk des Aristides von Milet, der seine Sammlung höchst pikanter, schlüpfriger Erzählungen mit dem Titel „Milesiaka" versehen hatte und im ersten vorchristlichen Jahrhundert auch in Rom durch die Übertragung des Cornelius Sisenna populär geworden war. Als punische, d. h. aus Afrika stammende Milesiae werden des Apuleius Bücher bezeichnet, als Septimius Severus dem Clodius Albinus zum Vorwurf machte, er habe nur derartige kurzweilige Lektüre getrieben. Auch bei Aristides fand sich nach dem Zeugnis Ovids eine Aneinanderreihung verschiedener Geschichten zu einem Ganzen, so wie Apuleius in dem Prolog hervorhebt, daß er mannigfache Erzählungen miteinander verknüpfen will. Daß durch solche Einschübe, wie er sie vorgenommen hat, auch Änderungen gegenüber der Darstellung des Originals erforderlich wurden, ist selbstverständlich; besonders deutlich ist das bei der Einfügung der Psycheerzählung, die statt des einmaligen einen doppelten Auszug der Räuber zur Folge hatte. Geändert sind dem griechischen Vorbild gegenüber auch die Namen, die ebenso wie bei Petron und in der Komödie meist redende sind, selbst derjenige der Palästra, der mindestens ebenso eindeutig war wie des Apuleius Photis, um den nächtlichen Nebenberuf der Magd zu kennzeichnen. Manchmal ist auf die Bedeutung des Namens noch besonders
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hingewiesen und eine Begründung für ihn hinzugefügt. So benennt sich der Bräutigam der Charite mit dem Räubernamen Haemus (7, 5), weil er von Menschenblut, wie er behauptet, genährt ist, und bei seinem Nebenbuhler Thrasyllus wird ausdrücklich die Übereinstimmung von Charakter und Namen hervorgehoben (8, 8). Mehrfach ist römisches Kolorit hineingetragen. Der wesentlichste Unterschied ist aber der völlig geänderte Schluß im 1 1 . Buche. In dem Original ging er folgerichtig und in dem gleichen Geiste vor sich. Der Esel, der zur Vorstellung im Amphitheater dienen soll, raubt einem vorübergehenden Diener aus dem Korbe Rosen, wird entzaubert und kehrt zu der Dame zurück, die ihn vorher so lieb gewonnen hatte, in der Meinung, daß sie ihn nun als Menschen erst recht schätzen werde. Aber darin sieht er sich schwer getäuscht; da er jetzt in allem nur menschliche Formen hat, ist sie in ihren sodomitischen Gelüsten empört über seine Dreistigkeit, zu ihr zu kommen, und läßt ihn durch ihre Diener kurzerhand vor die Tür werfen. Diese Burleske, die dem Ton des ganzen Werkes entspricht und ihm eine Krönung gibt, hat Apuleius umgewandelt, gleich als ob er des frivolen Tones plötzlich satt geworden wäre, und hat an das Ende eine stimmungsmäßig durch die vorhergegangenen Bücher in nichts vorbereitete hochfeierliche Darstellung des Isiskultes gesetzt und damit seinem Sittenroman einen unerwarteten und grell abstechenden Abschluß gegeben. Denn ein Sittenroman ist es, der sich unter dem Motto : „Lector, laetaberis" aus Abenteuern aufbaut und so eine bunte Reihe von Situationen ohne zwangsläufigen Zusammenhang ermöglichte. Lebendige Bilder mit den verschiedensten Typen rollen sich vor unseren Augen ab und bieten uns mit ihrem oft köstlichen, oft erschreckenden Realismus Einblick in die verschiedensten Verhältnisse des menschlichen Lebens. Wir sehen den Helden des Romans selber in Geschäften nach Thessalien reisen, einen anderen mit Honig und Käse Handel treiben und umherziehen, um billig Waren aufzukaufen, wobei ihm ein Großhändler den Rang abläuft, sehen das Treiben auf dem Fischmarkt und das Wirken der Marktpolizei, erleben an anderer Stelle den Verkauf des Esels und die anrüchigen Anreißerwitze des Verkäufers mit; wir sehen auch das unselige Dasein von Mensch und Tier in dem entsetzlichen Sklavendienst der Mühle. Der Gutsbetrieb mit großem Gestüt und Pferdezucht, das kümmerliche Leben eines kleinen Kätners wird uns gezeigt. Wir kommen in eine jämmerliche Kneipe mit dürftiger Unterkunft, wohnen einer pikanten Küchenszene bei, ziehen mit auf die Jagd, hören nicht nur das Gespräch in kleinem Kreise im Hause des Gastfreundes, der den Reisenden aufnimmt, sondern teilen auch die vornehme Unterhaltung, wie sie sich bei zufälligem Zusammentreffen auf der Straße in der Wiedererkennungsszene des Lucius mit seiner Verwandten entwickelt oder wie sie dann in ihrem prachtvoll eingerichteten Heim stattfindet, das wir ebenso Gelegenheit haben zu bewundern wie die fürstliche Ausstattung des Tisches bei dem von ihr veranstalteten Festmahl. Wir erfahren, daß beim Handel falsches Geld im Umlauf ist und man sich dagegen schützen muß. Volksbelustigungen durch Spiele, selbst in kleinen
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Städten, Vorstellungen im Amphitheater, Gaukler und Degenschlucker werden erwähnt. Chaldäer mit ihren trügerischen Prophezeiungen ziehen durch Stadt und Dorf, Räuber üben ihr Unwesen auf den Landstraßen aus und brandschatzen Gehöfte und kleine Orte. Man erfährt, wie die vornehme Jugend des Nachts in mehr als übermütigem Treiben die späten Wanderer belästigt und angreift — ganz entsprechend der Schilderung Juvenals vom Treiben in Rom —. Bettelpriester der syrischen Göttin treten auf, jeder Unzucht ergeben, in orgiastischer Selbstzerfleischung sich berauschend, die nötigen Lebensmittel von der Mildtätigkeit der Gläubigen erbettelnd oder auch mit Hilfe sinnloser Weissagungen von der törichten Menge sich verschaffend, dem Diebstahl nicht abgeneigt, wo es sich fügt, und doch von ihren abergläubischen Verehrern hoch geschätzt. Der Aberglaube spielt überhaupt eine besondere Rolle; nicht nur Chaldäer und orientalische Priester finden Gehör. Wahrsagungen aus der Lampe werden beachtet, Träume werden erzählt und ihre Bedeutung erörtert. Besonders aber die Vorstellung nicht allein von Wundern, welche ein Unheil vorherkünden, sondern von Hexen und Zauberei durchdringt das ganze Werk. Menschen werden in Frösche, Widder, Vögel und Esel verwandelt. Lebenden wird das Herz aus der Brust geholt. Tote werden durch Beschwörung zu vorübergehendem Leben erweckt. Schläuche können Menschengestalt annehmen. Gespenster treiben den Bedrängten zum Tode. Drachen locken als Menschen, um den Verführten zu verschlingen, und der Liebeszauber gilt als etwas, dem man nur schwer und zu seinem eigenen Unheil widersteht. Dazu kommt dann im Schlußbuch als edlere Form der Hingabe an das Übersinnliche der Isiskult mit seiner Feier, seinen Mysterien, seinen Verpflichtungen und seinen Verheißungen. Daß die Erotik in mannigfachster Form in einem Sittenroman nicht fehlen kann, versteht sich von selbst. Wir treffen sie in der edelsten Art, der bräutlichen und der Gattenliebe, in der ehebrecherischen Leidenschaft lüsterner Frauen, die sich die Abwesenheit des Ehemannes zunutze machen, die mit Zaubermitteln den Galan herbeizuziehen suchen und selbst vor dem Fehltritt innerhalb der Familie nicht zurückscheuen, in den lockeren Abenteuern der Magd bis zu der perversen Art, die als Strafvollzug bei dem ertappten Buhlen von dem beleidigten Ehemann ausgeübt wird, und der Sodomie, welche die Abenteuer des Esels abschließt. Der Fülle der Situationen entspricht die Menge der menschlichen Typen, die in diesen naturgetreuen Gemälden handelnd auftreten. An der Spitze steht der Held, der zwar als vornehmen Aussehens, von hoher Bildung und jugendlicher Schüchternheit geschildert wird (1, 23; 2, 2), im Grunde aber von einer sträflichen Leichtfertigkeit ist und mit einer starken Sinnlichkeit und Lüsternheit nicht eine Wißbegier, die dem Wesen aller Dinge nachzuspüren sucht, wie man es hat deuten wollen, sondern eine ganz gewöhnliche, geradezu eselhafte Neugier verbindet. Die Hervorhebung dieser Eigenschaft zieht sich deshalb durch das ganze Werk. Nach jeder Neuigkeit dürstet er (1,2, 4); und wenn er auf der Wanderung auch zu den Gefährten sagt: „Ich bin zwar nicht neugierig, aber ich möchte
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doch gern alles wissen", so ist das nur eine Verbrämung, und an anderen Stellen schreibt er sich ausdrücklich eine angeborene Neugier zu (3, 14, 1 ; 9, 12, 2; 13, 4), die selbst den Hunger zurücktreten läßt (9, 12, 2), die ihn veranlaßt, fremden Fehltritten aufzulauern (9, 15, 2), die ihm so viel Spaß macht, daß er darüber sein eigenes Leid vergißt (9, 13, 3). Noch unmittelbar bevor er der größten Gefahr ausgesetzt ist, mitsamt dem verurteilten Weibe im Amphitheater von den Bestien zerrissen zu werden, bereitet seine Neugier ihm das Vergnügen, die Pantomime des Parisurteils durch das geöffnete Tor mit anzuschauen (10, 29, 3). Einen schlimmen Streich aber spielt sie ihm, als sie ihn treibt, aus der Dachluke den Kopf herauszustrecken, um nach dem Grund des Getümmels auf der Straße zu forschen, und er auf diese Weise das Versteck seines geflüchteten Herrn verrät. Mit Recht betont er da nicht nur seine Eselhaftigkeit, sondern auch seine Frechheit, wenn er sagt (9,42, 2): „Ich, ein übrigens neugieriger Esel von aufdringlicher Dreistigkeit." Dabei ist von einer Entwicklung des Charakters oder einer Besserung ebensowenig die Rede wie in der Psycheerzählung bei der Heldin, die zum Schluß wieder ihrer Neugier zum Opfer fällt. Um so erstaunlicher ist der Widerspruch, wenn im 1 1 . Buch (16, 2) die Menge den Entzauberten preist, weil er offenbar durch die Unschuld seines früheren Lebens und seine redliche Gesinnung sich den Schutz des Himmels erworben habe. Neben der Hauptperson treten die anderen natürlich in einem Abenteuerroman wesentlich zurück und erscheinen nur vorübergehend. So der geizige Gastfreund Milo, der Geld zu Wucherzinsen ausleiht, aber nur gegen kostbare Pfänder; der aufgeblasene Leiter der Marktpolizei, der in höchst seltsamer Weise Händler bestraft, welche den Fremden übervorteilen; der betrügerische Chaldäer Diophanes, der in einem unüberlegten Augenblick sich vergißt und so seine eigenen Prophezeiungen Lügen straft. Eine Parallele zu dem Helden selber bildet der leichtfertige Thelyphron, der ähnlich wie dieser auf sein Vergnügen bedacht ist und dabei den Hexen in die Hände gerät wie der unglückliche Sokrates in der Expositionsszene im ersten Buch. Besonders plastisch tritt die Schar der Räuber heraus, tapfer und verschlagen, gierig im Essen und dem Trunk ergeben, der gefangenen Jungfrau gegenüber rücksichtsvoll, solange sie nur an das Lösegeld denken, aber grausam bis aufs äußerste, als ihr Groll durch den Fluchtversuch erregt ist. Auch ihr Treiben, so sehr auch die Romantik ihren Schimmer über die Erzählung ausbreitet, ist bis zu einem gewissen Grade der Wirklichkeit nachgezeichnet. Lebendig wird durch die Darstellung auch der Bräutigam des geraubten Mädchens, der sich, um seine Braut zu befreien, mutig in die Höhle der Banditen wagt und schließlich als Opfer seiner edlen Vertrauensseligkeit durch Meuchelmord von der Hand des falschen Freundes fällt. Dieser, sein Gegenspieler, der vornehme, aber durch und durch verderbte Thrasyllus, der, wie Hagen den Siegfried, den Jagdgefährten hinterlistig tötet und dafür selber ein schlimmes Ende findet, wird vom Schriftsteller sogar einer besonderen Charakteristik gewürdigt, um seine Bedeutung zu heben. Unter den zahlreichen Quälgeistern des armen Esels zeichnet sich der bösartige Junge aus, der ein sadistisches Vergnügen 2
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daran hat, immer neue Foltern für ihn zu ersinnen und das ihm anvertraute Tier durch Erschwerung der Last, durch Schläge, ja sogar durch Feuer zu peinigen. Der unzuverlässige Sklave begegnet uns in dem zur Bewachung seiner Herrin Bestellten, der nach anfänglichem Sträuben doch der Verlockung des Goldes erliegt, wie in dem andern, der seiner Herrin bei dem beabsichtigten Giftmord an ihrem Stiefsohn Beihilfe leistet. Das Opfer des Anschlags, das ja dann gerettet wird, vertritt die Reihe der edlen Jünglinge, da er allen unsittlichen Werbungen gegenüber standhält. Der gewissenlose Arzt, der an einem solchen ruchlosen Plan beteiligt ist und dabei selber zugrunde geht, findet sein Gegenstück in dem gewissenhaften, der alles tut, um den Mord zu hintertreiben und die verbrecherische Absicht aufzudecken. Solche Gegensätze bilden auch der unzüchtige Priester der syrischen Göttin mit dem bezeichnenden Namen Philebus (Jugendfreund), der rechte Führer der ganzen geilen Gesellschaft, die ihn umgibt, und auf der anderen Seite der ehrwürdige Oberpriester der Isis, der die Einweihung des Lucius vollzieht. Zu dem armen Kätner, der den geringen Ertrag seines Gartens in die Stadt bringt, um so ein kümmerliches Leben zu fristen, gesellt sich der reiche Gutsherr, der sich dem weniger Bemittelten wohlwollend und mildtätig zeigt, und diesem steht wieder der brutale Großgrundbesitzer gegenüber, der auf Kosten seines Nachbarn sein eigenes Besitztum gewaltsam zu vergrößern bemüht ist. Zweimal begegnen uns die vornehmen Herren, die der Sucht des Volkes nach blutigen Spielen entgegenkommen und deshalb wilde Tiere aufkaufen, um sie zur Befriedigung des rohen Verlangens im Amphitheater auftreten zu lassen. Bäcker, Walker, Zuckerbäcker und Koch ziehen an uns vorüber. Die Soldateska erhält ihren Vertreter in einem gegen den armen Landmann roh und unverschämt vorgehenden Centurio, der doch handfesten bäuerlichen Schlägen gegenüber den kürzeren zieht. Unter dem weiblichen Personal des Romans spielen nur die leichtfertige, zur Liebelei sofort bereite Magd Photis, deren sinnliche Reize anschaulich gemalt werden, und die unglückliche, aber noch rechtzeitig aus den Händen der Räuber befreite Braut eine besondere Rolle. Mit der ersten erleben wir recht deutlich ausgeführte Liebesstunden, mit der anderen teilen wir den Kummer und die Sehnsucht, mit der sie an ihr Haus und den Geliebten denkt, und freuen uns, daß sie auch dem Esel, der sie aus der Höhle hat entführen wollen und der sie ja schließlich auch heimträgt, den Dank dafür abstatten möchte; in dem weiteren Verlauf der Handlung, bei der Ermordung ihres Gatten und der frivolen Werbung des Mörders wächst sie dann zu tragischer Größe empor. Die ehrwürdigen Matronen erscheinen nur in der Gestalt der Verwandten des Lucius, Byrrhena, die in großem Stile lebt, ein sehr vornehmes Haus mit prachtvollem, künstlerisch ausgeschmücktem Atrium besitzt und große Gesellschaften gibt, sowie in der Plotina, die ihrem Manne getreulich in die Verbannung folgt, in der Gefahr Geistesgegenwart beweist und durch ihre Bitten beim Kaiser die Begnadigung ihres Gatten erreicht, eine Gestalt, die offenbar in bewußtem Gegensatz
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als Lichtgestalt geschaffen ist. Denn im übrigen schneiden die Frauen in dem Sittenroman begreiflicherweise sehr schlecht ab. Wenn man auch absieht von den Hexen, die sich an Lebenden und Toten vergreifen, von der in allen Zauberkünsten erfahrenen Frau des Gastfreundes, Pamphile, der, wie ihr Name andeutet, ein jeder Jüngling recht ist, um ihn in ihren Liebesbann zu zwingen, oder von der verrückten, trunksüchtigen Alten, welche den Räubern in ihrer Behausung als Magd dient, so zeichnen sich eigentlich sämtliche Frauen durch Treulosigkeit, Eifersucht, Bosheit und ein Ubermaß von Sinnlichkeit aus. Höchstens könnte man noch ein Beispiel ehelichen Zusammenhaltes erkennen, wenn die Frau des Kochs, dem ein Hund die zum Mahle bestimmte Hirschkeule entführt hat, ihrem Mann, um ihn am beabsichtigten Selbstmord zu hindern, den guten Rat gibt, einfach den Esel zu schlachten und so den Verlust zu ersetzen; und der Verfasser lobt diese Treue, obwohl sie auf Kosten der Ehrlichkeit geht. Aber sonst, ob es die Frau des Arbeiters ist, die, beim Ehebruch ertappt, sich noch vor dem Manne aufspielt und in unglaublicher Frechheit in seiner Gegenwart ihrem Galan Gelegenheit gibt, sein Liebesspiel fortzusetzen, ob die Frau des Müllers oder des Walkers, die, sobald der Mann fern ist, immer bereit sind, einer Liebschaft zu frönen, alle gleichen sich in der Unsittlichkeit, und es ist noch wenig, wenn sie nur ihrer Leidenschaft sich hingeben und nicht zu Mörderinnen werden, wie die Matrone in der Thelyphronepisode oder die Stiefmutter in der Novelle mit dem Phädramotiv. Den Gipfel der Schamlosigkeit aber erreicht die Dame in Korinth, die allein in sodomitischer Betätigung ihre Befriedigung findet. Andere führt ihre Eifersucht zum Verbrechen, wie jene Sklavin, die aus Zorn über die Untreue ihres Gefährten das Haus mit dem Verräter anzündet und sich und ihr Kind ertränkt. Am schlimmsten ist das Weib, das im Verein mit dem Esel durch seine Todesqual zur Belustigung der Zuschauer im Amphitheater wirken soll; aus Eifersucht wird es zur Furie, und, einmal in Frevel verstrickt, schreitet es auf der Bahn des Verbrechens fort und reiht Mord an Mord. Demgegenüber ist die Habgier und Bosheit der Verwaltersfrau oder der Rachedurst, welchen die Mutter des von einem Bären zerrissenen Jungen an dem schuldlosen Esel löscht, oder auch die Freude an der Tierquälerei bei der Müllerin noch etwas Geringes; für die Stimmung jener Zeit ist dabei bezeichnend, daß das vom Schriftsteller als Ausbund von Lasterhaftigkeit charakterisierte Weib, nach seinen Andeutungen zu schließen, als Christin gedacht ist (9, 14, 3). Sogar in dem Phantasiereich der Psycheerzählung macht sich diese düstere, an J u venals Schilderung erinnernde Beurteilung der Frauen bemerkbar; Neid und Gehässigkeit erfüllen die Schwestern, sie selbst in ihrer kindlichen Harmlosigkeit verrät eine Torheit, wie sie nur im Märchen vorkommt, ist voll der niedrigsten Rachsucht und erliegt immer wieder ihrer unbezwinglichen Neugier. Schließlich macht die absprechende Darstellung auch vor den Göttinnen nicht halt, und gerade Venus ist nichts weniger als die liebliche, alle erfreuende Spenderin höchsten Glückes. Vollkommen an die römische Satire und Juvenal erinnert es auch, 2*
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wenn das Treiben der Bettelpriester, die sich in Ekstase versetzen und das Erfülltsem von der Gottheit vorspiegeln, kritisiert wird mit den Worten: „ g e r a d e als ob die Anwesenheit der Götter die Menschen schwach und krank m a c h t e und nicht vielmehr besser als sonst" (8, 27, 4). Dieser bei aller Phantastik der Umrahmung und mancher Einzelheit durchaus lebensnahe Sittenroman ist aber trotz eingestreuter ernster Novellen ebenso wie der Petrons auch ein komischer Roman. „Lector intende: laetaberis" ist als Motto vorangesetzt, und das wird wahrgemacht. Man hat das Ganze als übermütige Eselsposse bezeichnet, und sie verrät sich überall im Gang der Handlung, welche die Abenteuer dieses Pechvogels ausfüllen. Freilich streift die K o m i k , wie in Shakespeares Kaufmann von Venedig, oftmals hart ans Tragische. W as in dieser Hinsicht nach Ansicht des Verfassers dem Leser als komisch z u g e m u t e t werden kann, beweist die Thelyphronepisode, da die Zuhörer sich ausschütten vor Lachen über den törichten Gesellen, der sich so großartig sicher v o r k a m und dann bei der Totenwacht durch die Hexen Nase und Ohren einbüßt, ebenso auch die Gerichtsszene gegen Lucius selber, die zu Ehren des Lachgottes s t a t t findet und bei der man sich an der Angst des Angeklagten weidet, wenn er mit allen erdenkbaren Foltern bedroht wird, weil er drei Schläuche tapfer durchbohrt hat. Bei den Abenteuern des Esels läuft es im Grunde immer darauf hinaus, daß der dumme Kerl, der er trotz seiner Bildung ist, von unabänderlichem Unglück verfolgt und geprügelt wird, und das Spaßige ist, daß er sich das selbst durch seine maßlose Neugier eingebrockt hat. Er möchte es einmal probieren, als Vogel sich in die Lüfte zu schwingen, und wird statt dessen zum struppigen Grautier. Rosen können ihn aus seiner Hülle wieder befreien, aber sie sind im Augenblick nicht zur Hand, und als er im Stall glaubt ihrer habhaft zu werd en, gerbt man ihm das Fell. Er vertröstet sich auf den Morgen, da kommen die Räuber und führen ihn als Lasttier fort. Unterwegs meint er Rosen zu finden, aber es sind Rhododendronblüten, und obendrein erntet er Schläge. Betont wird dabei die Komik der Vorstellung noch durch den immer w achgehaltenen Gedanken an den Gegensatz zwischen dem reichlich törichten und neugierigen Esel und dem ihm innewohnenden Menschen mit menschlichem Denkvermögen und menschlichem Empfinden. Der Erzähler treibt mit dieser Eselsgestalt, in der er gesteckt haben will, beständig selbst seinen Spott. A u c h ein Esel, heißt es, konnte aus der Art der Begrüßung der Räuber durch die Dorfbewohner wahrnehmen, daß sie miteinander bekannt waren (4, 1, 1). Wenn er den blumenbedeckten Hain mustert, so beruft er sich darauf, daß er doch n icht so völlig zum Tier geworden war, um sich nicht Venus und die Grazien d o r t weilend zu denken (4, 2, 2). Die Schilderung der Räuberhöhle, die zu einer P r o b e rhetorischer Darstellungsfähigkeit wird, leitet er ein mit der Aufforderung festzustellen, ob er auch nach Verstand und Empfinden ein Esel gewesen sei (4, 6 , 1 ) . Eselhafte Scheu ist es, die ihn veranlaßt, endlich mit dem Fressen aufzuhören (4, 23, 1). Andererseits ist er nicht so völlig Esel, daß er die Leckerbissen bei dem Zuckerbäcker verschmäht hätte (10,13, 5). Wenn er einen Augenblick B e .
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denken hegt, wer ihn wohl aufnehmen wird, falls er den Räubern ausreißt, so n e n n t er das selber eine ganz eselhafte Erwägung (6, 26, 6). Die geraubte J u n g f r a u ist so schön und vornehm, daß sie selbst einem solchen Esel, wie er ist, begehrenswert erscheint (4, 23, 2). Ihr hemmungsloses, verzweifeltes Schluchzen entlockt auch ihm Tränen (4, 24, 2), und im Gedanken an die entsetzliche Bestrafung, die ihm f ü r seine Flucht droht, bleibt ihm nichts anderes, als sich auszuweinen (4, 32, 3). Als er die Erzählung von Amor u n d Psyche mit anhört, bedauert er, nicht Schreibtafel u n d Griffel zu haben, u m eine so nette Geschichte aufzuschreiben (6, 25, 1). D a der Erzähler sie ja trotzdem bringt, liegt eine b e w u ß t e Illusionsstörung zum Zweck der komischen Wirkung vor. D a ß die ger a u b t e J u n g f r a u sich erheitert, als der angebliche R ä u b e r h a u p t m a n n , in Wahrheit ihr Verlobter, der Bande vorschlägt, s t a t t sie zu töten, sie lieber einem K u p p ler zu verkaufen, r u f t einen Tadel f ü r das ganze Weibergeschlecht hervor, u n d philosophierend fügt er hinzu: „So hing damals die Anschauung über alle Frauen u n d ihren Charakter von dem Urteil eines Esels a b " (7, 2, 10); endlich erkennt er aus den Worten des Jünglings, die einem klugen Esel nicht dunkel bleiben konnten, den wahren Sachverhalt (7, 12, 1), nachdem er vorher noch sein lebhaftes Mißfallen über das zärtliche Benehmen der beiden ausführlich geäußert h a t (7, i i , 4). So wirkt es auch komisch, d a ß der Esel an den Anblick des P a n t o m i m u s von dem Urteil des Paris eine Betrachtung über die Bestechlichkeit der Richter im allgemeinen k n ü p f t u n d sich dann selber zur Ordnung r u f t : „Aber wer wird sich einen philosophierenden Esel gefallen lassen?" (10, 33, 5). D a s ist die gleiche Art von Betrachtung, wie sie die Räuber anstellen, als sie die geraubten Schätze in den Grabmälern verstecken u n d dabei erwägen, daß auf die Lebenden doch gar kein Verlaß mehr ist, sondern Treue u n d Zuverlässigkeit nur noch bei den Toten vorkommt (4, 21, 4), oder wie sie in der Psycheerzählung sich findet, wo die dem Toten mitgegebene Münze mit dem Geiz des Gottes der Unterwelt in Verbindung gebracht wird und sich eine allgemeine Beobachtung über die H a b s u c h t damit verbindet (6,18, 5). Ganz ausführlich spielt der Verfasser mit dem Gegensatz zwischen menschlichem Denken u n d dem Äußern des als töricht geltenden Tieres, als der nach dem Uberfall auf H y p a t a zurückgelassene Späher zurückkommt u n d n u n berichtet, Lucius sei auf Grund eines klaren Indizienbeweises als der Schuldige erkannt worden. D a fällt dem Esel ein, daß man F o r t u n a mit Recht als blind dargestellt habe, weil sie ihre Gaben ohne Rücksicht auf Würdigkeit verteile (7> 2 . 3); u n d zur Posse wird die Erzählung, wenn er nun seine Unschuld beteuern will u n d über die Negation nicht hinauskommt, deren Klang ja, freilich mehr im Griechischen, dem Brüllen des Esels etwa entspricht (7, 3, 2), so wie er vordem kurz nach seiner Verwandlung bei dem Anruf des Kaisers, der ihm helfen soll, nichts weiter als das O zustande bringt (3, 29, 3). Der gleiche Scherz kehrt noch ein drittes Mal wieder, als der Esel seine E m p ö r u n g über das unsittliche Gebaren der Bettelpriester zum Ausdruck bringen will; auch da gelingt i h m von dem ganzen Entrüstungsruf nur das O. Aber das melodische Schreien
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hat zur Folge, daß er seine Herren verrät und zur Bestrafung dann weidlich durchgeprügelt wird (8, 29, 4; 30, 2). Mit Schmunzeln verfolgt der Leser es auch, wenn die Personen des Romans mit dem Gedanken spielen, der Esel könne menschliche Stimme annehmen und als Zeuge auftreten, oder ihn spöttisch wie einen Menschen behandeln, ohne zu ahnen, daß hinter dem Langohr ein Mensch steckt (7, 25, 5; 27, 4, auch 6, 29, 3; 8, 24, 4; 25, 1). Spaßig ist ebenso die verschiedene Beurteilung, welche die Eselsgestalt bei dem Verwandelten selber findet. Als ihm nach der Befreiung der Jungfrau und ihrer Rückkehr zu den Eltern Gerste vorgeschüttet wird in einer Masse, die für ein Kamel aus dem Baktrerland genügt hätte, verwünscht er Photis, daß sie ihn nicht lieber zu einem Hunde gemacht hat, da er dann am Tisch mitgefüttert würde (7,14, 1). An anderer Stelle dagegen freut er sich, daß er als Esel wenigstens mit so langen Ohren versehen ist, um selbst entfernte Gespräche leicht aufnehmen zu können, und tröstet sich so über das Versehen der Magd (9, 15, 5), oder er gratuliert sich, daß er in seiner Verwandlung seine angeborene Neugier hat befriedigen und viele Erfahrungen sammeln können (9,13, 6). Der groteske Vergleich, der so entsteht zwischen dem Helden der Sage, Odysseus, und dem des Romans, zieht die ganze Erzählung ins Burleske, das noch betont wird, wenn das Homerzitat mit den pompösen Worten eingeleitet wird: „Der göttliche Sänger altehrwürdiger Poesie bei den Griechen." Homeranspielung trifft man auch sonst. Lucius überlegt bei sich, ob er die leichtsinnige Photis, die ihn ins Unglück gestürzt hat, nicht mit Huftritten oder Bissen ins Jenseits befördern soll, aber dann siegt die bessere Einsicht, daß er sich nicht durch ihre Bestrafung selber die Aussicht auf baldige Rettung raube, auf die er ja noch hoffen kann (3, 26, 1; vgl. 3, 29. 5)- Das ist bewußt nach dem Vorbild des homerischen Odysseus geformt, der in der Höhle des Polyphem sich von den gleichen Erwägungen leiten läßt (Od. 9). Wenn ein Sklave im Hause des reichen Herrn zur Unzeit wach wird und den schlauen Anschlag der Räuber durchkreuzt (4, 19, 1), so geschieht es nur, weil das Geräusch ihn weckt, oder auch durch göttliche Einwirkung, mit deutlicher Erinnerung an einen ähnlichen homerischen Gedanken (Od. 9, 339). Der homerischen Ausdrucksweise, mit welcher der Kyklop des Odysseus Mahnung, die Götter zu achten, ablehnt (9,273): „Du bist ein Tor oder von ferne gekommen", entspricht genau das, was der junge Thelyphron zu hören bekommt, als er über die Sitte der Toten wacht erstaunt ist (2, 21, 4). Den Humor empfindet man auch, wenn die Schilderung der Räuberbehausung mit einem Satz eingeleitet wird, wie ihn der Historiker für eine Digression verwendet (4, 6, 1; vgl. auch 9, 32, 1) oder wenn die Zeitbestimmungen in parodistischer Art mit Wendungen gegeben werden, welche der Poesie abgelauscht sind (2, 26, 1; 3, 1, 2; 7, 1, 1 ; 1 1 , 3; 9, 22, 5; 28, 2; 32, 3). Das steht auf gleicher Stufe wie die scherzhafte Benutzung juristischer Formeln und Vorstellungen, die nicht nur die Erzählung von Psyche, sondern auch der eigentliche Roman aufweist, z. B. bei dem Streit zwischen dem Esel und seiner Reiterin am Kreuzweg (6, 29, 5), oder der Ge-
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brauch der militärischen Ausdrücke, die ebenso reichlich über das Ganze verstreut sind, am stärksten freilich wirksam, wo sie in obszönem Sinne sich finden, in der erotischen Szene zwischen Lucius und Photis. Das sind nicht einfache Metaphern, sondern bewußt komisch verwertete Ausdrücke, welche die Vorstellung von dem Gegensatz zwischen der im niedrigen Milieu spielenden Szene und der ernsten oder bedeutsamen Handlung, für die sie geprägt sind, erwecken sollen. Und nicht anders ist es, wenn von dem Atrium der Räuber die Rede ist (4, 6, 4) und die Bauern die Gefangenen in ihr Tullianum schleppen (9, 10, 4). Am stärksten aber verrät sich diese Neigung in der Hereinziehung des Mythologischen. Es ist schon komisch, daß der Erzähler behauptet, Apollo habe ihm zuliebe dem Vater der Psyche den Orakelspruch in lateinischer Sprache gegeben. Aber auch die komischen Vergleiche mit mythologischen Persönlichkeiten durchziehen den ganzen Roman, ganz abgesehen von dem Sprichwörtlichen, wie wenn von den Irrfahrten des Odysseus die Rede ist oder jemand scharfsichtiger als Lynkeus und Argus genannt wird (2, 14, 1 ; 23, 2). Wenn die Hexe einen Tag Aufschub erhält und so Zeit gewinnt, ihre Rache auszuüben, so wird an Medea erinnert, die ebenso noch Gelegenheit fand, Kreon und sein Haus zu vernichten (l, 10, 2). Den ungetreuen, doch nicht mehr sehr jugendlichen Liebhaber bezeichnet sie als Endymion oder Ganymed. Sie will auch nicht wie eine zweite Kalypso von ihrem listigen Odysseus verlassen werden, um ihm nachzutrauern (1,12,3). Der geprügelte Toten Wächter, der durch ein ungeschicktes Wort von böser Vorbedeutung den Zorn des Gesindes herausfordert und dafür nahezu zerrissen wird, gemahnt den Erzähler an Pentheus und Orpheus, die dieses Schicksal erfuhren (2, 26, 5). Das Gelage der Räuber ähnelt dem Tumult der Lapithen und Kentauren bei der Hochzeitsfeier des Peirithoos (4, 8, 3). Der Zank zwischen zwei Sklaven wird dem haßerfüllten Streit der feindlichen Brüder Eteokles und Polyneikes verglichen (10,14,7). Aber auch der Held des Romans selber fordert immer wieder Beziehungen zu den alten Sagen heraus. Die Parallele mit den Abenteuern des Odysseus, der vieler Menschen Städte sah und viel auf seinen Fahrten erfuhr, wird witzig angedeutet, wenn der Esel sich ebenfalls, wenn auch nicht klug, so doch als vielwissend erscheint (9,13, 6). Wenn beim Zuckerbäcker die Leckerbissen heimlich verschwinden, weil sie der Esel verschlingt, so gibt das Anlaß, der Harpyien und des Mahles des Phineus zu gedenken (10, 15, 2). Auch Iphigenie wird in spaßiger Weise herangezogen, wenn das von dem Oberpriester auf dem Markt erstandene Grautier bei den Bettelpriestern erscheint — nicht eine Hirschkuh statt der Agamemnonstochter, sondern ein Esel statt des von den Wüstlingen erwarteten jungen Mannes (8, 26, 3). Der Kampf des Lucius mit den drei Schläuchen, die er für Räuber hält, gleicht dem des Herkules mit dem dreileibigen Geryones (2, 32, 4) oder mit dem dreiköpfigen Cerberus (3, 19, 1); und wie Ajax sich auf die Herde in seinem Wahnsinn, so hat er sich noch weit tapferer in seinem tollen Mut auf die drei aufgeblasenen Ziegenschläuche gestürzt (3, 18, 3). Die Szene des davoneilenden Esels, der die ihn
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festhaltende Alte mit sich fortschleift, erinnert den Erzähler an die bekannte Gruppe der Dirke, die an den Stier gefesselt wird (6, 27, 3); und als die Alte, deren Jungen der Bär gefressen hat, ihre Wut an dem unschuldigen Esel ausläßt und er sich nur durch ein nicht gerade wohlriechendes Mittel ihrer erwehren kann, da kommt er sich vor wie Meleager, dessen Leben von dem Scheit der Althäa abhing wie sein eigenes von dem Feuerbrand, mit dem ihn die Megäre verfolgt (7, 28,2). Die verliebte Dame aus Korinth vergleicht er der Mutter des Minotaurus. Als er die geraubte Jungfrau aus der Räuberhöhle fortträgt, drängt sich dieser die Ähnlichkeit mit Bildern der Sage auf: Phrixus auf dem Widder, Arion auf dem Delphin und Europa auf dem Stier (6, 29, 2). Besonders tritt die komische Wirkung in der Benutzung der Pegasussage zutage, wenn ein Räuber behauptet, der Esel habe das Flügelroß an Schnelligkeit übertroffen (6, 30, 3), oder wenn er sich selber dem Pegasus gleichstellt und dabei noch die rationalistische Deutung hinzufügt, auch dessen Geschwindigkeit sei ja nur durch die Angst vor der Chimära veranlaßt (8, 16, 3). So nennt er auch den Wanderer, der sich seiner bemächtigt hat und auf ihm reitet, seinen Bellerophon (7, 26, 2). Wie beim Pegasus, so ergeht sich der kluge Esel auch sonst noch in Mythendeutung; denn die bösen Hengste, die seine schönen Hoffnungen auf ein fröhliches Liebesspiel mit den Stuten auf der Weide zunichte machen, lassen ihm die Geschichte von dem Thrakerkönig durchaus glaublich erscheinen, der seinen Pferden die Fremdlinge vorwarf, offenbar, wie vermutet wird, weil es ihm an dem nötigen Vorrat an Gerste gebrach (7, 16, 5). Diese Verwendung der Mythologie zum Zwecke der Komik teilt der Roman mit Komödie und Satire, und sie erscheint in gleicher Weise bei Petron. Hinzu kommt schließlich zu diesem humoristisch-satirischen Ton die Ironie, welche das Ganze beherrscht. Der Chaldäer, der im übrigen als Betrüger entlarvt wird, hat Lucius geweissagt, er werde eine Berühmtheit werden und den Stoff zu einer Geschichte bieten, und sein Gastfreund Milo wünscht ihm, der Chaldäer möge in diesem Falle einmal die Wahrheit getroffen haben (2, 12, 3 ; 14, 5). Das erfüllt sich dann, freilich in anderem Sinne als der junge Reisende erwartet hatte. Die gleiche Ironie des Schicksals begegnet noch einmal, als er den Wunsch der freundlichen Hausherrin Byrrhena, er möge auch etwas zum Fest des Lachgotts beitragen, seinerseits mit der größten Bereitwilligkeit beantwortet, ohne zu ahnen, wie sehr er auch ohne seine Absicht zur Belustigung der Stadtbewohner mitwirken wird (2, 3 1 , 3). Aber auch in manchem kleinen Zug verrät sich die Neigung zum Tragikomischen, wenn z. B. der Esel sich vor Verzweiflung das Leben nehmen möchte, um nicht mit der Mörderin öffentlich auftreten zu müssen, aber mit seinen Hufen sich außerstande fühlt, ein Schwert zu zücken (10, 29, 1 ; vgl. 7, 24, 1), oder wenn der Alte, der drei Söhne verloren hat, sich die Gurgel durchschneidet mit dem Messer, das er eben zum Käseschneiden benutzt hat (9, 38, 7). Schließlich gehört auch die Ironie hierher, mit welcher die Personen charakterisiert werden, wenn die Räuber als gut, die ungetreuen oder boshaften Frauen als trefflich, die dreiste Kupplerin als furchtsam bezeichnet
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werden (z. B. 2, 29, 5; 5, 9, 1 ; 1 , 7, 6; 9, 16, 1). Zum Überfluß hat der Schriftsteller selbst den komischen Gehalt seiner Erzählung betont, wenn er ihr den Soccus, den Schauspielerschuh in der Komödie, zuschreibt (10, 2, 3), von dem er sich ausnahmsweise einmal erhebt. Der Roman des Apuleius ist ein Ich-Roman, wiedererzählt von demjenigen, der fingiert, ihn erlebt zu haben, wie Lukians „Wahre Geschichten", des Achilles Tatios Roman von „Leukippe" oder Petrons „Satirikon", und leidet infolgedessen an der Schwierigkeit, alle Vorgänge, die der Leser wissen soll, mit einiger Wahrscheinlichkeit anzubringen; so muß ein „wie ich später erfuhr" (9, 41, 1), wodurch es dem Leser überlassen bleibt, seine eigene Phantasie walten zu lassen, oder scherzhafte Ausführung (10,7, 2) darüber hinweghelfen. Auch das ist nicht klar, wie es dem Esel möglich war, die Erzählung von Psyche mit anzuhören, welche die Alte doch innerhalb der Höhle vorträgt und nicht in dem Vorraum (4, 7, 1 ; 23, 3), oder wie er die Ehebruchsgeschichte bei der Müllersfrau miterleben und dabei rächend eingreifen konnte (9, 27), während man den Vorgang im ganzen doch weder ins Haus noch auf den Hof verlegen kann. Der Schriftsteller scheucht auch die auftauchenden Bedenken des Lesers fort, indem er ihnen scheinbar nachgeht, ohne doch in Wirklichkeit eine Aufklärung zu geben, wie er zu seiner Kenntnis gekommen ist (9, 30, 1). Da es sich um die Anreihung von Abenteuern handelt, ist die Komposition im ganzen kunstlos. Es geht nur darum, eine Verbindung zwischen den einzelnen zu schaffen. Und das war ja durch die Vorlage bereits geschehen. Ob immer ganz passend, kann man nur fragen. Die Flucht der Hirten und Landarbeiter mit Kind und Kegel nach dem Tode der Charite und ihres Mannes hat etwas Unmotiviertes. Einzelne Geschichten hat Apuleius gegenüber seiner Vorlage, wie wir sahen, eingeschaltet oder auch in den Gang der Handlung selber verflochten; freilich ist nicht immer festzustellen, besonders bei den für die Entwicklung des Romans bedeutsamen Novellen, ob sie nicht schon im griechischen Text gestanden haben. Zur Einfügung in den Gesamtrahmen hat er sich der gleichen Mittel bedient, wie sie etwa Ovid im Anschluß an seine alexandrinischen Vorbilder verwandt hat, und ist wie dieser dabei mit mehr oder minder großer Geschicklichkeit oder Sorgfalt verfahren. Der natürlichste Kunstgriff ist es, sich dabei der Form des Gespräches zu bedienen. So erzählt Aristomenes (1, 5) auf dem Wege nach Hypata sein Erlebnis mit seinem Gefährten Sokrates, Thelyphron berichtet (2, 21) sein Unglück bei der Toten wacht auf einem festlichen Gelage, die garstige Vettel, welche den Räubern dient, bringt dem gefangenen Mädchen zum Trost die Geschichte von Amor und Psyche an (4, 28), vielleicht etwas weniger passend in Hinsicht auf den Charakter der Alten. Ist es doch, als habe der Schriftsteller selber den Vorwurf, den man ihm machen könnte, im voraus entkräften wollen, wenn er gleich von sich aus den Gegensatz zugibt und bemerkt: „Das erzählte die verrückte, trunksüchtige Alte dem gefangenen Mädchen." Wie Ovid hier und da räumlich oder sachlich zusammengehörige Mythen zusammenstellt, wie etwa im vierten Buch der Metamorphosen die Töchter des
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Minyas beim Spinnen sich allerlei Geschichten erzählen oder im achten Buch in einer Tischgesellschaft der Helden verschiedene Sagen berichtet werden, so gibt die Zusammenkunft der Räuber Gelegenheit, drei Novellen aus der Räuberromantik zu bringen (4, 9—21). Der Bräutigam der entführten Charite schildert in der Versammlung der Banditen die von ihm fingierten Raubzüge und die Tapferkeit der Plotina (7, 5), die ihrem Gatten aufopferungsvoll in die Verbannung gefolgt ist. Den tragischen Tod des nach dem Entkommen aus der Räuberhöhle glücklich vereinten Paares, der für die weitere Irrfahrt des Helden ein neuer Antrieb ist, meldet einer von den Dienern der Charite (8,1). Anderes ist nur mangelhaft vermittelt. Ganz locker ist die Anknüpfung bei der kurzen Erzählung von der Bestrafung des ehebrecherischen Sklaven (8, 22) sowie bei der Novelle von dem Galan im Faß (9, 5). Auch die drei miteinander verknüpften Novellen des neunten Buches (14—31) sind nur lose eingeschaltet, obwohl der unglückliche Ausgang der Rahmengeschichte von dem Bäcker gerade den Anlaß zu den weiteren Schicksalen des Esels bietet, weil er nach dessen Tode seine Wanderschaft fortsetzen muß. Zu dieser Bedeutung stimmt aber die nichtssagende Einleitung: „Ich möchte euch eine besonders treffliche Geschichte erzählen" in keiner Weise. Ebenso wird die Erzählung mit dem Phädra-Hippolytus-Motiv (10,2) ganz äußerlich angefügt: „Ich entsinne mich da einer grausen Tat und bringe sie vor, damit auch ihr sie lest." Schließlich, wenn der Grund zur Bestrafung des ruchlosen Weibes, mit welchem der Esel öffentlich im Amphitheater auftreten soll, ausführlich berichtet wird (io, 23), so kann der Schriftsteller auch hier nichts sagen als: „Ich hatte als Anlaß zu ihrer Bestrafung folgende Geschichte vernommen", ohne doch anzugeben, wie das geschehen. Die nüchterne Einleitung bei manchen dieser Episoden in der zweiten Hälfte des Werkes oder die gezwungene Erklärung dafür, wie es dem Esel möglich war, sie zu bemerken oder sie zu erfahren (vgl. 9, 15, 5), zeigt ganz deutlich, daß es sich um eingeschobenes Gut handelt und wir hier des Apuleius eigenes Schalten beobachten können. Wenn er 9, 30 den Leser selbst einwenden läßt: „Wie konntest du superkluger Esel das erfahren, da du doch in die Mühle gebannt warst?", so macht er witzig auf diese Schwäche aufmerksam, um eben dadurch über die UnWahrscheinlichkeit hinwegzuhelfen. Nur bei den ersten dieser eingeschobenen Novellen, mit Ausnahme der Marktszene im ersten Buch, kann man sagen, daß Apuleius sie geschickt eingefügt hat, um die Spannung bis zur Verwandlung des Helden zu erhöhen und so auf die Verzauberung vorzubereiten, während der Ablauf der Handlung am Schluß mit Hilfe der öffentlichen Schaustellung ja schon durch den griechischen Text nahegelegt war. Von allen übrigen Novellen läßt sich nicht behaupten, daß sie in der Ökonomie des Romans eine Rolle spielten, und man bemüht sich umsonst, in der Anordnung eine gewisse Regelmäßigkeit oder gar Kunst zu erkennen. Verständig war es, die umfangreiche Erzählung von Amor und Psyche in die Mitte zu stellen, wo sie allein angebracht werden konnte, ohne das Gesamtgefüge ganz auseinanderzureißen. Die romantischen Räubergeschichten konnten nur
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im Anschluß an die Heimkehr der Räuber in ihre Höhle berichtet werden. Daß es drei sind, ist gewiß überlegt; eine größere Anzahl würde leicht den Zusammenhang sprengen und ermüden. Die vierte Räubergeschichte, mit welcher der Bräutigam der Charite sich bei den Spießgesellen gut einführen will, trotz aller Flunkerei diejenige, welche sich am meisten in den Grenzen der Wahrscheinlichkeit hält, steht völlig abseits. Sie wegen der hehren Gestalt der aufopferungsvollen Plotina mit der Chariteepisode und der Psycheerzählung zu einer Dreiheit vereinen zu wollen ist Spintisiererei. Im achten Buch ist neben dem mit der Haupthandlung verbundenen Bericht über die Rache der Charite und ihren Tod nur die kurze Erzählung von der grausamen Bestrafung eines ehebrecherischen Sklaven eingelegt, deren Zweck man selbst vom Standpunkt der Unterhaltung nicht recht einsieht und die nur als Kulturbild von Bedeutung ist. Dagegen stehen im neunten Buch vier Liebesgeschichten : zunächst die spaßige vom Liebhaber im Faß und dem Faßverkauf, von Boccaccio und La Fontaine übernommen, dann gesondert davon die drei ineinandergeschachtelten, zwei davon ebenfalls durch Boccaccio entlehnt. Die erste vom Liebhaber, der seine Sandalen zurückgelassen, erzählt die Kupplerin der Müllersfrau. Die zweite vom Galan unter dem Walkergestell und dem zu früh heimgekehrten Gatten und die dritte von dem gestörten Liebesstündchen der Müllerin bilden die Umrahmung und dienen zur Fortführung der Handlung. Das ist zwar sehr verzwickt, aber eine besondere Kunst ist darin nicht zu erkennen; ja es ist dem Verfasser sogar nicht einmal ganz gelungen, die Verschmelzung zu vollbringen und Widersprüche auszugleichen. Denn die Charakteristik des energischen Draufgängers Philesitherus aus der ersten Novelle, der jede weibliche Festung zu stürmen bereit ist, paßt nicht zu der Zeichnung des knabenhaften Liebhabers der dritten, obwohl er derselbe sein soll. Gewiß ist es kein Zufall, daß auch der Name des Philesitherus in dieser dritten Novelle nicht wiederkehrt. Diesen erotischen Erzählungen, die doch immerhin mit einer gewissen Komik ausgestattet sind, wenn auch die letzte eine tragische Folge hat, stehen im zehnten Buch ganz ernste oder gar tragische gegenüber, welche an die von der Witwe in der Thelyphronepisode erinnern: Die Liebe zum Stiefsohn und der Mordversuch an ihm, sowie die aus der Eifersucht sich entwickelnde Reihe von Morden durch die Verbrecherin, die dann bei der öffentlichen Schaustellung zum Tode durch die wilden Tiere verurteilt ist. So ist diese letzte Geschichte wieder eng mit der Haupthandlung verbunden. Beides sind geradezu selbständige Romane, auf knappem Raum zusammengedrängt, immerhin durch ihre Länge den eigentlichen Hergang zerreißend. Besonders gilt das von der ersten Erzählung, die dazu noch in wenig kunstvoller Weise angefügt ist. Der Schriftsteller kennzeichnet die ganz andere Art dieser Einschübe selber, indem er zugleich den komischen Charakter der übrigen Darstellung betont, wenn er bemerkt, er steige nun vom Soccus zum Kothurn empor (10, 2, 3). Auch hier kam es ihm mehr darauf an, den Rahmen zu füllen als einen organischen Zusammenhang herzustellen. Man darf durch die Lebendig-
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keit der einzelnen Bilder und die Frische der Darstellung sich nicht dazu verleiten lassen, die künstlerischen Absichten und Fähigkeiten des Apuleius zu überschätzen. Widersprüche kleinerer Art mag man dabei hinnehmen oder zu erklären suchen. So wechselt die Zahl der Diener des Lucius. Bei seinem Eintreffen in Hypata hat er mehrere (2, 15, 4), und nach seiner Entzauberung ist die Rede von denen, die er dort zurückgelassen hat (11, 20, 5); dagegen zum Gelage bei Byrrhena begleitet ihn nur einer (2, 31, 4), der als Zeuge dienen kann (3, 8, 1). Das könnte man verstehen; aber auch der von den Räubern beauftragte Späher weiß nur von einem Sklaven zu berichten, der bei Milo gefunden sei (7, 2, 2). Als er bei dem Müller seine Arbeit beginnen soll, führt der Esel seine Kenntnis von der Tätigkeit am Mühlstein auf Beobachtungen zurück, die er früher als Mensch gemacht hat (11, 11,4). Dabei hat er vergessen, daß er in diesem Frondienst schon eigene Erfahrungen besaß, da ihn die geizige Verwaltersfrau dazu gezwungen hatte (7, 15, 3). Daß der Gastfreund als Geizhals geschildert wird und Lucius sich deshalb das eigene Essen auf dem Markte beschaffen muß (1,21,4), er dann aber Byrrhena gegenüber sagt, er habe keinen Grund, sich über die Aufnahme im Hause Milos zu beklagen (2, 3, 3), könnte man aus der Situation heraus begreifen, da die Einladung der Verwandten in höflicher Form abgelehnt werden soll, wenn nicht in der griechischen Vorlage die zu jener Behauptung besser passende Darstellung (42) besagte: „Das Mahl war nicht ganz schlicht, der Wein aber süß und ein alter Jahrgang." Da ist also offenbar der Widerspruch bei Apuleius durch dessen gesteigerte Charakteristik des Milo und das Bemühen, die Marktszene und die komische Bestrafung des Fischhändlers hineinzubringen, entstanden. Außer den erzählenden Einschüben hat der Sophist es sich nicht versagen können, hier und da seine Kunst als Rhetor zu beweisen, und an diesen Stellen verrät er sich meist auch im Stil. So wird das Atrium im Haus der Byrrhena mit der Plastik der Aktäongruppe ausführlich geschildert (2, 4); der Zug der Venus durchs Meer (4, 31) erinnert ebenfalls an eine künstlerische Darstellung der Malerei. Die Behausung der Räuber (4, 6), sodann in der Psycheerzählung der Wunderpalast Amors (5, 1), der schlummernde Liebesgott (5, 22) haben in gleicher Weise den Schriftsteller gereizt, sophistisch kunstvolle Beschreibungen in der Art des Philostratos zu geben. Eingehend und in allen Einzelheiten wird der Pantomimus des Parisurteils (10, 30ff.) vorgeführt, um von den Schilderungen des elften Buches, der Isiserscheinung (11, 4), der Prozession (11, 8), des Mystenmantels (11, 24) abzusehen. Aber all diese Stellen stehen doch mit der Handlung selber im engsten Zusammenhang und sind nur Ausweitung der Erzählung. Aber die Deklamation über das Haar als Schmuck der Frau (2, 8) und die Erörterung über die Ungerechtigkeit und Parteilichkeit der Richter im Anschluß an den Parismimus (10,33) sind Abschweifungen. Die letzte auch dadurch echt sophistisch, daß sie mit mythologischen und historischen Beziehungen prunkt. Freilich hat der Verfasser das ins Komische gewandt, wenn er auf den
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Gegensatz zwischen diesen von Welterfahrung zeugenden Beobachtungen und der Person des Esels, der sie vorbringt, eigens aufmerksam macht. Die Komposition des Ganzen ist also eine durchaus lockere, wie das bei dem Abenteuerroman natürlich ist und wie sie ja auch den ernsten sophistischen Erzeugnissen dieser Gattung eigen ist, wenn man von der wirklich kunstvollen Gestaltung bei Heliodor absieht, der darin einem modernen Kriminalroman ähnelt. Wie die Novellen ganz ungleichmäßig auf die Bücher verteilt sind, so ist auch sonst das Gleichmaß in keiner Weise gewahrt. Drei Bücher braucht der Verfasser als Einleitung bis zum Beginn der Irrfahrten des Esels, etwa zwei Bücher nimmt die Psycheerzählung ein; das elfte Buch scheidet aus als Zusatz nach der Entzauberung. So bleiben im Grunde nur vier Bücher für die eigentliche Handlung, die auch noch durch die zum Teil recht langen Novellen beschränkt sind. Die Einheit wird auch nicht durch eine treibende Kraft bewirkt. Gewiß ist die Triebfeder Fortuna, auf deren bösen oder guten Willen immer wieder hingewiesen wird, so wie Tyche im griechischen Roman die bewegende Kraft ist. Sie spielt auch bei Petron ihre Rolle, und selbst in der mit christlichem Firnis überzogenen Form des Apolloniusromans ist noch eine Spur ihrer Einwirkung vorhanden, wie auch Lazarillo in dem Schelmenroman (Kap. 3) noch darüber klagt, daß das feindliche Geschick nicht müde wird, ihn zu verfolgen. Wie der Tyche in der Geschichtsschreibung ein Einfluß eingeräumt wird, so erhält sie auch in diesen Geschichten der Phantasie eine besondere Stellung. Sie ist aber bei Apuleius doch nicht an die Stelle der Gottheiten getreten, die sonst etwa die Irrfahrten des Helden durch ihren Zorn veranlassen oder ihn verfolgen, wie der grollende Poseidon in der Odyssee oder bei Petron der erboste Priap. Ein Überbleibsel dieser Vorstellung findet sich noch, wenn Lucius im Gebet an Isis sagt (11, 2, 7): „Falls ich irgendeine Gottheit gekränkt habe und sie mich mit ihrem unerbittlichen Grimm verfolgt", aber als Motiv ausgenutzt ist dieser Gedanke in den ersten zehn Büchern nicht. So ist auch Fortuna keine dauernde Feindin, sie kann auch einmal gütig lächeln. Ihre Macht wird auch ebenso in den Nebenerzählungen wie in der Haupthandlung bemerkt. Sie verfolgt den Esel, wenn er glaubt, Rosen zu finden (4, 2, 3), und wenn er zu den Pferden auf die Koppel gelassen wird (7, 16, 1). Sie ist unersättlich wie der Dämon bei Heliodor (5, 2, 39), wenn er zum mühseligen Holztragen bestimmt wird (7, 17, 1). Sie ist hartnäckig, selbst wenn er seinem Peiniger entronnen zu sein meint (7, 25, 2). Die grimme Fortuna war es, die ihn mit seinem eigenen Pferd auf die gleiche Stufe gestellt hat (7, 3, 4). Ihr kann er nicht entgehen. Und sie läßt ihn in die Hände des sittenlosen Bettelpriesters gelangen (8, 24, 1), da sie ihre blinden Augen feindselig auf ihn richtet. Sie bringt ihn, als er dem Messer des Schlächters entrinnt, in eine neue Lebensgefahr, der Tollwut verdächtig zu scheinen (9, 1, 4). Aber sie schaut auch einmal etwas freundlicher auf ihn, wenn sie ihn vor dem Feuertod rettet (7, 20, 1) oder wenn sie ihm gestattet, sich an den erfreulichen Sachen beim Koch und dem Kuchenbäcker
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gütlich zu tun ( 1 0 , 1 3 , 3 ; 16, 2). Im übrigen schmälen auch die Schwestern der Psyche sie als blind (5,9,2), so wie der Esel selber über ihren Mangel an Gerechtigkeit philosophiert, der auf ihre Blindheit zurückzuführen sei (7, 2, 3), und sich dafür witzig auf die Aussprüche der Weisen beruft. So ist es verständlich, daß er sich nach der Entzauberung von ihr und ihrer Grausamkeit erlöst glaubt, da er sich in die Hände der Isis gibt ( 1 1 , 1 2 , 2; 15). Auch sonst spielt ja im Roman eine Göttin die Rolle der Retterin; so bei Xenophon von Ephesus die gleiche Isis (5, 4, 6; 13, 4), bei Chariton Aphrodite mit ihrem Heiligtum. Da aber Isis mit Fortuna identifiziert wird, so konnte sich der Gegensatz einer blinden und einer sehenden Fortuna leicht ergeben, und da die erste aus der Vorlage und dem allgemeinen Romanstil übernommen war, lag es nahe, das Motiv zu benutzen, um die eine Fortuna der anderen mit Betonung rhetorisch gegenüberzustellen. Der Gegensatz ist aber um so weniger bedeutsam für die Erklärung des ganzen Romans, als die Mitwirkung der Isis völlig überflüssig ist. Wir wissen ja von Beginn an, daß Rosen das Heilmittel sind, die sich mit dem Frühling von selber einstellen müssen. Der Verfasser weist auch selber nicht nur im siebenten (7, 15, 1), sondern noch im zehnten Buch darauf hin (10,29, 3), daß jetzt, da die Erde sich mit der bunten Blütenpracht bekleidet, auch die Rosenknospen sich entfalten und ihm seine frühere Gestalt wiedergeben werden. Auch da ist von göttlicher Einwirkung noch nicht die Rede, ein deutlicher Beweis, daß das Motiv der erlösenden Göttin erst nachträglich nach dem üblichen Romanschema aufgepfropft ist. Die Vorstellung der alles beherrschenden Fortuna ist in den ersten zehn Büchern auch weder als die einer Feindin noch sonst konsequent durchgeführt. An ihre Stelle tritt sors (4, 5, 1), Fatum (5, 22, 1 ; 10, 13, 1), eventus (4, 19, 1), und mehrfach ist statt dessen auch von der Providentia divina oder caelestis die Rede, wie sie nachher der Isis selber zugeschrieben wird (11, 12, 2). In der Psycheerzählung ist es die divina Providentia oder Providentia bona (5. 3, 1; 6 , 1 5 , 1), die sie schützt. In der Novelle von der Giftmischerin (10,12, 4) führt sie den glücklichen Ausgang herbei; die caelestis Providentia hilft dem Esel, die Müllersfrau zu entlarven (9, 27, 1), und einmal (9,1, 4) wird sogar die böse Fortuna mit der Schicksalsbestimmung der divina Providentia gleichgesetzt. Von einem bewußt durchgeführten Gegensatz zwischen der blinden, bösen Fortuna in Buch eins bis zehn und der sehenden, guten in Buch elf ist also nichts zu spüren. Und wenn er im Anschluß an vorhandene religiöse Anschauungen nachträglich im Schlußbuch aufgestellt wird, so ist das ebenso unvermittelt wie der Gegensatz zwischen dem aus Griechenland stammenden Lucius und dem Mann aus Madaura (11, 27, 7), zwischen dem Reisenden, der in eigenen Geschäften Hypata aufsucht, und dem Rhetor und Advokaten, der dann auf dem römischen Forum tätig ist, zwischen dem Ton der komisch-satirischen Szenen der ersten zehn Bücher und dem religiös gestimmten des elften Buches. Denn ganz und gar verrät sich dieser Mangel einer von Anfang an'wohldurchdachten, einheitlichen Komposition in der Änderung des Schlusses gegenüber dem griechischen Original und der Zufügung des elften Buches, das nach Stil
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und Inhalt so völlig anders geartet ist. Mit Recht hat man diesen mystischerbaulichen Schluß, der so völlig gegen den humorvollen Ton der ersten zehn Bücher absticht und nichts mehr von dem „laetaberis" verspüren läßt, als unpassend und unorganisch bezeichnet. Nichts deutet in den vorhergehenden Abenteuern auf einen religiösen Ausgang dieser Art. Denn trotz Reitzensteins vergeblichem Bemühen läßt sich auch in der Psycheerzählung nicht die geringste Andeutung finden, daß der Fall der Psyche oder ihr Leiden einen tieferen Sinn berge. An dieser Auffassung kann auch die Stellung in der Mitte des Romans nicht irre machen. Daß sie gerade diesen Platz wegen ihres Umfangs gefunden hat, mag man als geschickte Komposition anerkennen, obwohl schwer zu sehen ist, welch andere Gelegenheit der Verfasser hätte finden können. Auch daß der Verbindung von Eros und Psyche ursprünglich ein tieferer Sinn zugrunde lag, mag man zugeben. Aber Apuleius hat nicht daran gedacht, ihn zum Ausdruck zu bringen, er hat im Gegenteil alles getan, ihn zu unterdrücken und nicht aufkommen zu lassen. Sehr richtig faßt P. Monceaux das Wesentliche zusammen, wenn er sagt: „In den Metamorphosen ist sicherlich diese lange Geschichte, die in einer Räuberhöhle vorgetragen wird von einem trunksüchtigen Küchenweib und die aufgezeichnet wird von einem Esel, nur eine Geschichte zum Lachen." Apuleius hat sie zu einer rechten Götterburleske im Stile der Lukianischen Dialoge gestaltet. Die eifersüchtige, wie ein Marktweib keifende Venus, die in der gemeinsten Weise ihrem leidenschaftlichen Zorn gegenüber der Nebenbuhlerin die Zügel schließen läßt, die beiden Göttinnen Ceres und Juno, die wie zwei Gevatterinnen zu ihr zum Besuch kommen und die gegen die Wünsche der braven Verwandten nichts zugunsten des unglücklichen Mädchens zu unternehmen wagen, der Ausrufer Merkur, der Göttervater, der im Augenblick, da er Psyche die Unsterblichkeit zusagt, seine Natur als Don Juan nicht verleugnet, die Einberufung der Götter zur Ratssitzung bei Strafe unentschuldigten Ausbleibens, die Vorstellung von Psyche als einer entlaufenen Sklavin, die durch Steckbrief verfolgt wird, und der Lohn, der für ihre Auffindung in Aussicht gestellt wird, sieben Küsse der Venus, darunter ein Zungenkuß, die Einmischung römischen Kolorits, das in dieser Zauberwelt besonders komisch wirkt, kurz, der ganze Ton, mit dem der Götter Auftreten und Reden ins Niedrige gezogen wird, beseitigt bei unbefangener Lektüre die Annahme, der Schriftsteller habe tiefsinnige religiöse Ideen in die Erzählung legen oder beim Leser damit erwecken wollen. Und wer noch zweifeln könnte, den müßte der Ausgang belehren. Denn nicht die Vereinigung der Psyche mit Eros, nicht das Aufgehen der Seele im Göttlichen bildet den Schluß der Erzählung, sondern, ganz menschlich, die Geburt einer Tochter, „die wir Wollust nennen". Wo ist da noch von religiösem Empfinden die Rede? Es ist eine Milesische Geschichte unter anderen. Es ist auch kein Zufall, daß wir innerhalb derselben noch einmal an den Charakter des ganzen Werkes erinnert werden, wenn scherzhaft und unter Störung der Illusion zur Erklärung der lateinischen Verse des Orakelspruchs bemerkt wird, Apollo, obwohl Grieche und Ionier, habe dem Verfasser des Milesischen Romans
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zuliebe diesmal dem Vater der Psyche lateinisch geantwortet. Und zum Schluß stellt der Esel fest, daß dies eine nette Geschichte war, weiter nichts (6, 25, 1). Der gänzlich unvorbereitete und unmotivierte mystisch-religiöse Schluß mit seiner vielfach hochpoetischen Redeweise wirkt also wie ein dunkler Flicken auf einem buntscheckigen Gewand. Die Milesischen Geschichten sind vergessen, vergessen ist der Lucius, der aus Thessalien stammen soll und Plutarch und Sextus zu seinen Ahnen zählt. Statt dessen ist der Held plötzlich aus Madaura (11, 27). Die Sache wird auch nicht anders, wenn der Verfasser, wie man geglaubt hat, seine Metamorphosen anonym herausgegeben hätte und durch die Andeutung seiner Heimat sich die Autorschaft hätte sichern wollen. So wenig Wert legt er auf den Zusammenhang. Mit souveräner Gleichgültigkeit gegen konsequente Durchführung seines Planes folgt er einer plötzlichen Eingebung, die ihm offenbar durch eigenes Erleben nahegelegt wurde, und ergeht sich in Darstellung der Mysterien, soweit dies vor Uneingeweihten gestattet ist. Man muß glauben, daß Apuleius der Gedanke an diesen Schluß und diese Art der Erlösung erst spät gekommen ist. Daß dann der Versuch gemacht wird, das Buch nachträglich mit dem heterogenen Bestandteil der ersten Bücher zu verketten, ist selbstverständlich. Die Aufzählung der Leiden des Lucius in der Rede des Priesters (11, 15, 3) mag also wohl die Verbindung herstellen, erklärt aber nicht im geringsten, wie der Schriftsteller dazu gekommen ist, gerade die Geschichte von Lucius, dem Esel, seiner Verherrlichung des Isiskultes zugrunde zu legen. Stellt die Einweihungsgeschichte des elften Buches in ganzem Umfang Apuleius eigenes Erlebnis dar, so könnte man vermuten, der Priester Asinius Marcellus, dessen Namen er selber (11, 27, 6) zu der Verwandlung in Eselsgestalt in Beziehung setzt, habe ihn auf den Einfall gebracht, diese Form der Lösung zu wählen und deshalb auch den Schauplatz der Handlung von Thessalonike, wo die Geschichte bei Ps.-Lukian endet, nach Korinth zu verlegen. So sehr man also auch im Schlußbuch die rein religiöse Stimmung empfindet, so unmöglich ist es mit Rücksicht auf die ersten zehn Bücher, in dem Ganzen einen Erziehungs- oder Bildungsroman zu erkennen, unmöglich auch, in dieser Erzählung von Abenteuern schlüpfrigster Art, in dieser Ausmalung allergröbster Unsittlichkeiten, wie sie nur bei Petron noch wiederkehren, einen erbaulich religiösen Roman zu sehen entgegen der deutlichen Ankündigung des Verfassers am Anfang, daß er einen Milesischen Roman zum Ergötzen der Leser schreiben wolle, den er durch das Wort „Graecanicus" noch ausdrücklich als leichtfertig charakterisiert. Mit demselben Recht könnte man Grimmelshausens „Simplizissimus" und „Springinsfeld" oder den „Lazarillo de Tormes" für ein Erbauungsbuch ausgeben. Wir haben nichts als einen Sittenroman mit komisch-satirischer Tendenz in den ersten zehn Büchern, dem ein Schluß angehängt ist, auf welchen, so wertvoll er für unsere Kenntnis der religiösen Zustände des zweiten Jahrhunderts auch sein mag, Horaz zweifellos das „turpiter atrum desinit in piscem" angewandt haben würde, weil er nicht im geringsten irgendwie bestimmend und zielsetzend auf die Darstellung der ersten zehn Bücher eingewirkt hat.
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Nur in einem Punkte ist eine gewisse Sorgfalt der Komposition zu beobachten, in der Buchtrennung. So ungleich die Bücher auch sind — das kürzeste erste hat an 540 Zeilen, das längste achte etwas über 900 Zeilen und auch die anderen variieren beträchtlich — und so wenig geschickt es scheint, daß die Geschichte der Psyche im vierten Buch gegen Ende anhebt und dann bis über die Mitte des sechsten hinausreicht, der Abschluß der einzelnen Bücher verrät doch die Absicht des Schriftstellers, an spannenden Stellen eine Pause eintreten zu lassen. So schließt Buch eins mit der Ankunft des Lucius in Hypata und dem ersten Abend dort, Buch zwei mit seiner Heldentat gegen die vermeintlichen drei Räuber, deren wahre Natur ja der Leser noch nicht ahnt, Buch drei mit der Entführung des Esels und seinem ersten durch Klugheit gebotenen Verzicht auf die erlösenden Rosen. Und wenn auch die VerteilungMer Psycheerzählung auf drei Bücher auffällig ist, so ist doch nicht zu leugnen, daß Buch vier mit der Aussetzung der Jungfrau und ihrer Fahrt in das Wunderland ebenso gut abschließt wie Buch fünf mit dem Zorn der Venus und der beginnenden Verfolgung der von Amor Verlassenen. Mit dem Ende von Buch sechs bleiben wir in der schrecklichen Sorge, ob der unglückliche Esel wirklich der angedrohten Ermordung anheimfällt, die ihn in so grausamer Weise zugleich mit der geraubten Braut treffen soll. Am Schluß von Buch sieben sehen wir ihn aus den Händen der wütenden Alten befreit, die ihn mit einem brennenden Holzscheit martern will, während wir Buch acht verlassen, wie der Schlächter gerade sein Messer wetzt, um den Esel zu schlachten und so Ersatz für die vom Hund gestohlene Hirschkeule zu erhalten. Buch neun endet mit dem Tableau des aus der Dachluke schauenden Esels, der so in seiner Neugierde zum Verräter an seinem Herrn wird, während Buch zehn am Schluß die Flucht aus dem Amphitheater an den Strand vorführt und damit in uns die Spannung erweckt, ob nun endlich sich die Erlösung vollziehen wird. Wenn der Verfasser seinen Roman in einzelnen Teilen vorgelesen hätte, so hätte er, abgesehen freilich von der Psychegeschichte, kaum geschickter verfahren können, um seine Zuhörer anzuspornen, nun auch die Fortsetzung das nächste Mal zu vernehmen. Die Sprache des Romans ist durchaus wechselnd. Neben schlicht Erzählendem finden sich prunkvoll aufgeputzte Schilderungen, neben vornehmer Umgangssprache in den Gesprächen die einfache Ausdrucksweise des Volkes. Im ganzen überwiegt aber der Eindruck gesuchten Schwulstes und affektierter Worthascherei. Zu der einfachen Erzählungsart gehört der Mangel an Perioden und die häufige Anreihung der Sätze mit „et", während „autem" auffällig selten ist, zur Volkssprache die massenhafte Verwendung der Deminutiva ohne besondere Absicht und der Gebrauch sprichwörtlicher Redewendungen. Andererseits sind sämtliche erdenkbaren Kunstmittel, die der Gorgianischen Prosa und der Poesie eigen sind, über die Darstellung ausgebreitet, Parallelismus mit Gleichklang, Antithesen, Wortspiele, Vertauschung der Adjektiva, Wechsel zwischen Singular und Plural, Metaphern, vor allem aus der Juristen- und der Soldatensprache usw. Auch Beobachtung der Klauselgesetze ist, wenn auch nicht regelmäßig und nicht 3
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streng, durchgeführt. Ebenso schillernd ist die Wortwahl. Hochpoetische und gesuchte Wörter wechseln mit so prosaischen und vulgären wie das „facessit" oder „se facit" statt „abire". Wie der Sophist sich in allen Künsteleien betätigt, so verrät sich auch der Anhänger der archaistischen Richtung Frontos in der Nachahmung der Schriftsteller vergangener Jahrhunderte sowohl in den einzelnen Wörtern wie in der Syntax; und mit den archaisierenden Wendungen mischen sich auffällige Neubildungen. Auch Gräcismen kommen hinzu, um dem Stil sein buntfarbiges Gepräge zu geben. Wenn dieser bis aufs äußerte manierierte Stil auch erst in den Reden des Apuleius seinen Höhepunkt erreicht hat, so ist doch auch sein Roman in vielem schon ein Muster dieser vor lauter Bemühen, Gefallen und Aufsehen zu erregen, ins Geschmacklose gesteigerten Redeweise, in welcher bombastischer Schwulst und tändelnde Zierlichkeit sich die Hand reichen. Die Abfassungszeit der Metamorphosen läßt sich nicht sicher bestimmen, falls man nicht aus den etwas dunkel angedeuteten Familienbeziehungen des Helden zum Philosophen Sextus einen Schluß ziehen kann. Nur das ist sicher nach dem Gebet des Priesters bei dem Frühlingsfest zur Eröffnung der Schiffahrt (11, 17, 2), daß dieser Abschnitt nicht während des Kondominats zweier Herrscher geschrieben sein kann, also nicht während der gemeinsamen Regierung Mark Aurels mit seinem Bruder L. Verus (161—69) oder mit seinem Sohn Commodus (177—80). Da auch in der Apologie, etwa 158, des Romans nicht gedacht ist, obwohl er den Gegnern so viele Anhaltspunkte bieten konnte, so verengt sich der für die Abfassung in Frage kommende Zeitraum noch weiter, und es wird wahrscheinlich, daß er frühestens 169—77 geschrieben ist. Dazu stimmt auch der Hinweis auf den wissenschaftlichen Ruhm des Verfassers (11, 27, 8) besser als auf eine Zeit vor 158. Daß der Roman des Apuleius in der Folgezeit beliebt gewesen ist, dafür bürgen die Zeugnisse, ganz abgesehen von Grammatikerzitaten und der erkennbaren sprachlichen Einwirkung auf spätere Schriftsteller. Clodius Albinus wurde es von Septimius Severus verdacht, daß er ihn las, so wie man es einst den Soldaten des Crassus zum Vorwurf gemacht hatte, daß sie des Aristides Milesiaka mit ins Feld nahmen. Der Kirchenvater Augustin, der häufig den Zauberer Apuleius erwähnt, auch von seinen zahlreichen Lobrednern mit Geringschätzung spricht, verrät ebenfalls eine Kenntnis des „Goldenen Esels". Macrobius in seinem Kommentar zu Ciceros somnium Scipionis 1 , 2 , 8 zeigt genaue Bekanntschaft mit ihm, wenn er ihn mit Petron zusammenstellt, und charakterisiert die Art der Metamorphosen richtig als allein auf den Ohrenschmaus berechnet. Hundert Jahre später hat Fulgentius (um 500) zumindest die Erzählung von Amor und Psyche noch gelesen, da er ihren Inhalt angibt und sie in seiner Weise allegorisch zu deuten sucht, wie er auch sonst den „Goldenen Esel" zitiert. Für das Jahr 395 ist durch die Angabe der Konsuln Olibrius und Probinus eine Rezension der Metamorphosen und der Apologie in einer Subskription der Handschrift F bezeugt, die sich am ausführlichsten hinter Buch neun der Metamorphosen findet.
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Sie wurde von einem Sallustius Crispus vorgenommen, der sich als Schüler des Rhetors Endelechius in Rom bekennt, und ist dann im Jahre 397 zu Konstantinopel noch einmal nachgeprüft. Auf diese Arbeit geht die Erhaltung der drei zusammen überlieferten Werke zurück, wie sie uns heute vorliegen. Einzelne Novellen sind seit der Humanistenzeit in eigene Sammlungen aufgenommen oder sonst verwertet worden. So haben Boccaccio, Ser Giovanni Fiorentino, Lesage, Lafontaine Anregungen von Apuleius erhalten. Ein eigenes Nachleben hat begreiflicherweise die eingeschobene Erzählung von Amor und Psyche gehabt, wie sie ja auch schon im ausgehenden Altertum der rein allegorischen Deutung verfiel. Sie hat vom Altertum bis auf die Neuzeit auf Maler und Bildhauer ebenso wie auf Dichter befruchtend gewirkt und sie zur Nachschaffung angeregt. Unter den künstlerischen Darstellungen ist der Psychezyklus Raffaels in der Farnesina zu Rom die bedeutendste. In der deutschen Literatur hat, wie die Zusammenstellung von H. Blümner zeigt, die feine, in ideal gesinnten Herzen hellen Widerklang findende Geschichte, vor allem sobald sie von der barocken Sprachverbrämung befreit und des burlesken Charakters entkleidet war, den die apuleianische Darstellung aufweist, mehrfach in den verschiedensten Formen Bearbeitung gefunden. So hat Wieland ein allegorisches Gedicht „Psyche" geplant, von dem freilich nur einige in dem bei ihm üblichen Stile verfaßte Bruchstücke vorliegen (Ges. Werke, hrsg. von der Preuß. Akad. d. Wiss., Abt. I, Bd. 7, Berlin 1 9 1 1 , S. 208), und in Wielandscher Manier hat Ernst Schulze (Sämtl. Poet. Werke, Bd. 3, Leipzig 1882) ein Werk gleichen Titels in mehreren Gesängen verfaßt. Völlig idealisiert hat die Erzählung R. Hamerling in seiner Dichtung „Amor und Psyche" und in eigenartiger Versetzung in nordische Landschaft H. G. Meyer in dem Epos „Eros und Psyche", Berlin 1899. Die Geschichte des Textes seit Erfindung der Buchdruckerkunst hat Oudendorp gegeben. Die Editio princeps erschien 1469 zu Rom; sie zeigt nahe Verwandtschaft zu Handschriften des 15. Jahrhunderts, welche immerhin der besseren Klasse angehören. Im Jahre 1500 folgte dazu der Kommentar des Philipp Beroaldus. Die Aldina vom Jahre 1 5 2 1 wurde dann von der zweiten Juntina (Florenz 1522) abgelöst, die dank dem Bemühen des Bernardus Philomathes aus Pisa wesentliche Fortschritte aufwies. Dann geht die Beschäftigung mit Apuleius über zu den Niederlanden, wo in der Plantinschen Offizin Gottschalk Stewech 1586 zu Antwerpen seine Quaestiones et coniecturae erscheinen ließ. Peter Colvius Leyden 1588, Bonaventura Vulcanius ebendort 1594, Joh. Wowerius 1606 (van der Wouweren), Gewerhart Elmenhorst Frankfurt 1621, Joh. Pricaeus (Price aus London) Gouda 1650 haben einzelne Berichtigungen vorgenommen, aber bis auf Philomathes und Elmenhorst durch Heranziehung minderwertiger Handschriften die Grundlage nicht gerade verbessert. In der zweiten Juntina dagegen und bei Elmenhorst sind schon die Florentiner Handschriften zur Verwertung gekommen. Die Ausgabe des Floridus in usum Delphini Paris 1688 enthält außer einer erklärenden lateinischen Paraphrase einen 3*
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Index verborum, der erst durch den trefflichen Index Apuleianus von W . A. Oldfather, H. V . Canter und B . E. Perry, Middletown, Conn., 1934, überflüssig geworden ist. Was an Erklärungen und kritischen Bemerkungen im Laufe der Jahre beigesteuert wurde, ist dann in der Ausgabe von Oudendorp gesammelt, die Ruhnken 1786 in Leyden herausgab. An ihn hat sich Hildebrand im ganzen angeschlossen, Leipzig 1842, der nur einige Konjekturen beigetragen hat. Nach Keils Nachweis, daß der Laurent. F die Quelle der Überlieferung sei, hat Otto Jahn die Erzählung von Amor und Psyche Leipzig 1851, dann F. Eyssenhardt die gesamten Metamorphosen Berlin 1869 herausgegeben, jener nach einer Keilschen, dieser nach eigener Collation der maßgebenden Florentiner Handschrift; freilich läßt Eyssenhardt die gewünschte Sorgfalt vermissen. Während diese aber richtig von F ausgingen und die Abschrift cp nur daneben zur Kontrolle einsahen, kehrte van der Vliet, Leipzig 1897, die Methode um, indem er q> vollständig durchsah und F nur zum Vergleich heranzog; außerdem aber ließ er seiner Neigung zu Konjekturen übermäßig die Zügel schießen. Die nachfolgenden Ausgaben von Helm, Lips. 1907, Giarratano, Aug. Taur. 1929, D. S. Robertson, Paris 1940 (mit französischer Übersetzung von P. Valette) haben sich dann bemüht, mit immer größerer Genauigkeit die Lesungen der Haupthandschrift, des Florentiners F, zu erkennen und wiederzugeben, die beiden letzten besonders auch unter Ausnutzung weiterer Handschriften außer der Abschrift cp, und sind infolge der wachsenden Erkenntnis des apuleianischen Sprachgebrauchs mehr und mehr zu dem dort Überlieferten zurückgekehrt. Denn die Überlieferung der Metamorphosen sowie der Apologie und Florida desselben Verfassers ist, nur rein äußerlich betrachtet, eine sehr einfache, da H. Keil den Nachweis geliefert hat, daß alle Handschriften auf den einen Laurentian. 68, 2 (F) in der Mediceerbibliothek zu Florenz zurückgehen, der uns nicht nur diesen eigenartigen lateinischen Roman erhalten hat, sondern auch als einziger Zeuge für Tacitus' Annalen 1—16 und Historien 1—5 besondere Bedeutung hat. E r stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist in der im Kloster Monte Cassino heimischen sog. beneventanischen Schrift geschrieben. In diesem Codex ist durch einen keilförmigen Einriß des Blattes 160 eine Lücke entstanden, welche in den Kapiteln 7—9 des achten Buches eine Anzahl von Buchstaben und Wörtern verschlungen h a t ; diese Verletzung muß sehr früh stattgefunden haben, da schon in der ältesten uns erhaltenen Abschrift, die einige Jahrzehnte später gemacht wurde, dem Laurentian. 29, 2 (cp) hier der R a u m freigelassen war und erst nachträglich ausgefüllt worden ist. Eine gleiche Spur der A b hängigkeit der anderen Handschriften v o m Laurentian. F findet sich in der Apologie (p. 64, 12 Helm), wo ein von der Rückseite durchschimmerndes u die Abkömmlinge von F irregeleitet hat. A u c h die sorgsamen Untersuchungen der übrigen Handschriften durch Robertson haben nur zu dem Resultat geführt, daß es vergeblich ist, auf Entdeckung einer von F unabhängigen Überlieferung zu hoffen. Man könnte also glauben, es sei möglich, sich mit einer genauen
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Kollation von F zu begnügen. Aber leider wird die Uberlieferungsfrage durch den eigentümlichen Zustand dieser Handschrift verwickelter, als es zunächst den Anschein hat. Denn die Schrift ist vielfach durch Aufrauhung und Aneinanderreihen der Pergamentblätter undeutlich geworden, die Farbe ist geschwunden, so daß man nur allenfalls den Eindruck der Feder verfolgen kann, um die Buchstaben zu erraten, dann aber ist die Hand des Korrektors darüber gekommen, verblichene Wörter sind nachgemalt oder zwischen den Zeilen wiederholt worden, und dabei hat es oft genug an der nötigen Sorgfalt gefehlt. Auch hat der Korrektor die Verbesserungen der ersten Hand, die als Randbemerkungen gegeben waren, oder die ebenso am Rand eingetragenen Variae lectiones nach Rasur des ursprünglich Geschriebenen in den Text gesetzt und es dadurch erschwert oder unmöglich gemacht, die erste Niederschrift, die durchaus nicht falsch gewesen zu sein braucht, wiederzuerkennen. Eine Hilfe dazu bietet vor allem die Handschrift
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schuldigung nicht an. Also mußte ich mich an Photis wenden und mir von ihrem Wink die Entscheidung erbitten gleichsam als Zeichen des Himmels. Sie gewährte mir zwar ungern, weil ich von ihr mich um mehr als Nagelsbreite 2 entfernte, aber trotzdem huldvoll einen kurzen Urlaub vom Liebesdienst. „Aber bitte", sagte sie, „sorge dafür, daß du zeitig vom Essen zurückkommst. Denn 3 eine wahnsinnige Horde vornehmer junger Leute stört den öffentlichen Frieden. Überall kannst du mitten auf der Straße Ermordete liegen sehen, und die Truppen des Statthalters sind fern und können die Stadt vor einem solchen Unwesen nicht bewahren. Dich aber kann leicht deine glänzende Vermögenslage, auch die Mißachtung, die alles Fremde trifft, heimlichen Anschlägen aussetzen." „Sei ganz ohne Sorge, liebste Photis", erwiderte ich, „denn abgesehen 4 davon, daß ich einem Mahle bei Fremden mein eigenes Vergnügen vorziehen würde, ich werde dir auch die Angst durch zeitiges Heimkommen nehmen. Ich will jedoch nicht ohne Begleitung gehen. Denn mit dem gewohnten Schwert gegürtet, werde ich selbst den Schutz zu meiner Sicherheit bei mir haben." So vorbereitet begebe ich mich zum Essen. Da findet sich eine große Anzahl von Tischgenossen und, wie bei einer Frau aus der ersten Gesellschaft begreiflich, die Blüte der Bürgerschaft. Die reichen Tische strahlend von Citrusholz und Elfenbein, die Lager mit goldenen Teppichen bedeckt, die großen Pokale mannigfach an Schönheit, aber einheitlich an Wert. Hier gibt es kunstvoll geschliffenes Glas, dort reines Kristall, anderswo helles Silber und gleißendes Gold und wunderbar ausgehöhlten Bernstein und Trinkgefäße aus Stein, und alles Unmögliche ist dort vorhanden. Zahlreiche prachtvoll gekleidete Diener reichten geschickt umfangreiche Platten, lockige Knaben in schönen Gewändern boten immer wieder Becher alten Weins an, die aus Edelsteinen geformt waren. Schon wurde Licht hereingebracht, das Tafelgespräch wurde lebhaft, schon nahm das Gelächter überhand, und freie Scherze und Witzelei kamen von hüben und drüben. Da hebt Byrrhena so zu mir an: „Wie sagt es dir zu in unserer Stadt? Soweit ich weiß, an Tempeln, Bädern und sonstigen Gebäuden sind wir den übrigen Städten weit voraus. An Lebensmitteln haben wir außerdem reichlich. Sicherlich herrscht hier Freiheit nach eigenem Belieben, und der Reisende, der in Geschäften kommt, findet einen Verkehr wie in Rom, der anspruchslose Fremde aber Ruhe wie auf dem Lande; schließlich für die ganze Provinz sind wir die Vergnügungsstätte."
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Darauf nahm ich das Wort: „Das ist ganz richtig, was du bemerkst, und 20 nirgends in der Welt habe ich mich freier gefühlt als hier. Aber ich habe große Angst vor der magischen Kunst, die unsichtbar und unentrinnbar in ihrem Versteck lauert. Denn wie man sagt, sind selbst die Ruhestätten der Toten nicht 2 sicher, sondern aus Grabmälern und Scheiterhaufen holt man Uberreste und Leichenteile, um sie zum Verderben der Lebenden zu verwenden. Und alte Zauberweiber vereiteln ja selbst im Augenblick des Leichenbegängnisses mit rasender Schnelligkeit die Beisetzung ihnen ganz Fremder." Zu diesen meinen 3 Worten fügte ein anderer hinzu: „Ja sogar nicht einmal die Lebenden werden
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et nescio qui simile passus ore undique omnifariam deformato truncatus 4 est.' inter haec convivium totum in licentiosos cachinnos effunditur omniumque ora et obtutus in unum quempiam angulo secubantem conferuntur. 5 qui cunctorum obstinatione confusus 'indigna' murmurabundus cum vellet exsurgere, 'immo mi Thelyphron', Byrrhena inquit, 'et subsiste paulisper et more tuae urbanitatis fabulam illam tuam remetire, ut et filius meus iste 6 Lucius lepidi sermonis tui perfruatur comitate.' at ille: 'tu quidem, domina', ait, 'in officio manes sanctae tuae bonitatis, sed ferenda non est quorundam insolentia'. sie ille commotus. sed instantia Byrrhenae, quae eum adiuratione suae salutis ingratis cogebat effari, perfecit, ut vellet. 21 Ac sic aggeratis in cumulum stragulis et efïultus in eubitum suberectusque in torum porrigit dexteram et ad instar oratorum conformat articulum duobusque infimis conclusis digitis ceteros eminens et infesto pollice clementer 2 subrigens infit Thelyphron: 'Pupillus ego Mileto profectus ad spectaculum Olympicum cum haec etiam loca provinciae famigerabilis adire cuperem, peragrata cuncta Thessalia fuscis avibus Larissam accessi, ac dum singula pererrans tenuato admodum viatico paupertati meae fomenta conquiro, 3 conspicor medio foro procerum quendam senem. insistebat lapidem claraque voce praedicabat, si qui mortuum servare vellet, de pretio liceretur. et ad quempiam praetereuntium : "quid hoc", inquam, "comperior? hicine mortui 4 soient aufugere?" "Tace" respondit ille, "nam oppido puer et satis peregrinus es meritoque ignoras Thessaliae te consistere, ubi sagae mulieres ora mortuorum passim demorsicant, eaque sunt illis artis magicae supplementa." 22 Contra ego: "et quae, tu", inquam, "die sodes, custodela ista feralis?" "Iam primum", respondit ille, "perpetem noctem eximie vigilandum est exertis et inconivis oculis semper in cadaver intentis nec acies usquam 2 devertenda, immo ne obliquanda quidem, quippe cum deterrimae versipelles in quodvis animal ore converso latenter adrepant, ut ipsos etiam oculos Solis et Iustitiae facile frustrentur ; nam et aves et rursum canes et mures, 3 immo vero etiam muscas induunt. tunc diris cantaminibus somno custodes obruunt. nec satis quisquam definire poterit, quantas latebras nequissimae 8 manes Aldus mones bitum [in torum] v. d. Rasur) porrigens (aus Leo 22 medioque
F 9 instanti F verb. Vulg. 1 1 suberectusque in euVliet 1 2 oratorium F verb. Vulg. 1 3 eminens (en auf porrigit korr.) F eminentes porrigens Vulg., porrigens tilgt Pricaeus
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hier geschont. Und ein gewisser Jemand hat etwas Ähnliches erlebt und eine Verstümmelung erfahren, da er überall im Antlitz gänzlich entstellt worden ist." Während dieser Worte brach die ganze Tischgesellschaft in ein ausgelassenes 4 Gelächter aus, und alle richteten Gesicht und Blicke auf einen Bestimmten, der in der Ecke für sich lag. Durch das hartnäckige Anstarren aller wurde er ganz verwirrt und als er, „Abscheulich!" murmelnd, sich erheben wollte, sagte Byrrhena: „Nein, mein lieber Thelyphron, bleib noch ein Weilchen, und mit 5 deiner gewohnten Liebenswürdigkeit wiederhole deine Geschichte, damit auch mein Sohn Lucius hier sich an deiner netten, anmutigen Erzählung erfreuen kann." Doch jener erwiderte: „Du, Herrin, bleibst dir immer gleich in Aus- 6 Übung deiner verehrungswürdigen Güte; aber unerträglich ist die Unverschämtheit gewisser Leute." So er voll Entrüstung. Jedoch Byrrhenas Beharrlichkeit, die ihn bei ihrem eigenen Leben beschwor und so zwang, auch wider Willen zu reden, bewirkte endlich seine Einwilligung. Und so schob er die Decken auf einen Haufen, stützte sich auf den Ellbogen, 21 und halb aufrecht auf das Polster gelehnt streckte er die Rechte aus und formte nach Rednerart die Hand, die beiden untersten Finger schlug er ein, die übrigen streckte er vor und hob sie mit aufgerichtetem Daumen gelinde empor, und so begann Thelyphron: „Noch als minderjähriger Waisenknabe reiste ich von 2 Milet zu den Spielen in Olympia. Da ich auch diese Stätten der berühmten Provinz hier aufzusuchen wünschte, durchwanderte ich ganz Thessalien und kam unter einem Unglücksstern nach Larissa. Und während ich überall herumwandre und für meine Notlage nach einer Abhilfe suche — mein Reisegeld war mir nämlich ziemlich knapp geworden —, sehe ich mitten auf dem Marktplatz einen hochgewachsenen Alten. Er stand auf einem Stein und rief mit lauter 3 Stimme aus, wenn einer Lust habe, einen Toten zu bewachen, so solle er wegen des Preises seine Forderung stellen. Zu einem der Vorübergehenden sagte ich da: „Was höre ich da? Haben hier die Toten die Gewohnheit davonzulaufen?" „Still!" antwortete der, „du bist doch sehr jung und recht fremd und weißt 4 deshalb natürlich nicht, daß du in Thessalien stehst, wo die Zauberweiber überall den Toten das Gesicht abfressen; das dient ihnen dann als Hilfsmittel bei ihren magischen Künsten." Darauf sagte ich: „Und was ist das für eine Leichenwache, bitte, sage mir 22 das!" „Zunächst", antwortete er, „muß man eine ganze Nacht ununterbrochen vollständig wach sein, die Augen weit offen und, ohne sie auch nur einenAugenblick zu schließen, immer auf den Leichnam gerichtet; man darf seinen Blick nirgends sonst hinwenden, ja nicht einmal etwas seitwärts, denn die abscheu- 2 liehen Hexen verwandeln ihr Aussehen in jedes beliebige Tier und kriechen dann heimlich heran, so daß sie selbst das Auge der Sonne und der Gerechtigkeit leicht täuschen. Sie nehmen ja die Gestalt von Vögeln und andererseits wieder von Hunden und Mäusen an, ja sogar auch von Fliegen. Dann versenken sie 3 durch ihre gräßlichen Zaubersprüche die Wächter in Schlaf. Niemand kann völlig angeben, wieviel Schliche die ruchlosen Weiber zur Befriedigung ihrer
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2. Buch
mulieres pro libidine sua comminiscuntur. nec tamen huius tam exitiabilis 4 operae merces amplior quam quaternivel seni ferme offeruntur aurei, ehem, et, quod paene praeterieram, si qui non integrum corpus mane restituerit, quidquid inde decerptum deminutumque fuerit, id omne de facie sua desecto sarcire compellitur." 23 His cognitis animum meum conmasculo et ilico accedens praeconem: " c l a m a r e " , inquam, " i a m desine, adest custos paratus, cedo praemium." "Mille", inquit, "nummum deponentur tibi. sed heus iuvenis, cave diligenter 2 principum civitatis filii cadaver a malisHarpyis probe custodias." " I n e p t i a s " , inquam, "mihi narras et nugas meras. vides hominem ferreum et insomnem, 3 certe perspicaciorem ipso Lynceo vel Argo et oculeum t o t u m . " vix finieram, et ilico me perducit ad domum quampiam, cuius ipsis foribus obseptis per quandam brevem posticulam intro vocat me et conclave quoddam (recludens) obseratis luminibus umbrosum demonstrat matronam flebilem fusca veste contectam, quam propter adsistens: " h i e " , inquit, "auctoratus ad 4 custodiam mariti tui fidenter accessit." at ilia crinibus antependulis hinc inde dimotis etiam in maerore luculentam proferens faciem meque respect a n s : "vide oro", inquit, " q u a m expergite munus obeas." " S i n e cura sis", inquam, "modo corollarium idoneum compara." 24 Sic placito consurrexit et ad aliud me cubiculum inducit. ibi corpus splendentibus linteis coopertum introductis quibusdam septem testibus manu revelat et diutine insuper fleto obtestata fìdem praesentium singula demonstrat anxie, verba concepta de industria quodam tabulis praenotante. 2 " E c c e " , inquit, "nasus integer, incolumes oculi, salvae aures, inlibatae labiae, mentum solidum. vos in hanc rem, boni Quirites, testimonium per3 hibetote", et cum dicto consignatis illis tabulis facessit. at ego: " i u b e " , inquam, "domina, cuncta, quae sunt usui necessaria nobis exhiberi." " A t quae", inquit, " i s t a s u n t ? " " L u c e r n a " , aio, "praegrandis et oleum ad lucem luci sufficiens et calida cum oenophoris et calice cenarumque reliquiis discus 4 ornatus." tunc ilia capite quassanti: " a b i " , inquit, "fatue, qui in domo funesta cenas et partes requiris, in qua totiugis iam diebus ne fumus quidem visus est ullus. an istic comisatum te venisse credis? quin sumis potius loco 5 congruentes luctus et lacrimas?" haec simul dicens respexit ancillulam e t : "Myrrhine", inquit, "lucernam et oleum trade confestim et incluso custode cubiculo protinus facesse." 1 3 et F ad Gruterus | erg. Helm 20 ocin surrexit F fleto Heinsius usu perfleto F 32 istuc Oudendorp
verb. Leo
22 insuper
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Wünsche ersinnen. Und doch wird für diesen verhängnisvollen Dienst kein höherer Lohn angeboten als vier bis sechs Dukaten etwa. J a , und was ich beinah 4 vergessen hätte, wenn einer des Morgens den Körper nicht unversehrt abliefert, dann muß er, was auch immer davon abgerissen oder verstümmelt ist, das alles von seiner eigenen Gestalt abschneiden lassen und damit das Fehlende ersetzen." Sobald ich das erfahren, fasse ich mir ein Herz, trete sofort zu dem Ausrufer 23 und sage: „Laß jetzt dein Schreien! Der Wächter ist da. Her mit dem Lohn!" „Tausend Groschen werden für dich deponiert werden", erwiderte er. „Aber Achtung, junger Mann! Paß sorgfältig auf, daß du den Leichnam vor den bösen Harpyien gründlich bewachst — es handelt sich um den Sohn von Honoratioren der Stadt." „Torheit", sagte ich, „und reine Possen, was du mir erzählst! Du 2 siehst einen Menschen von Eisen vor dir, der den Schlaf nicht braucht und der sicher scharfsichtiger ist als Lynkeus selbst oder Argus und ganz und gar nur Auge." Kaum hatte ich geendet, so führt er mich auf der Stelle zu einem Hause, 3 dessen eigentliche Tür verrammelt war, so daß er mich durch ein kleines Hinterpförtchen hineinruft. Dann öffnet er ein dunkles Zimmer mit verriegelten Fenstern und weist auf eine schwarzgekleidete Dame in Tränen hin, an die er herantritt mit den Worten: „Der junge Mann hier hat die Verpflichtung übernommen und sich beherzt zur Bewachung deines Gatten gestellt." Doch sie 4 strich die ins Gesicht hängenden Haare links und rechts zur Seite und zeigte ihr auch in der Trauer noch eindrucksvolles Gesicht; und mit einem Blick auf mich meinte sie: „Ich bitte, sorge dafür, daß du deinen Dienst so wachsam als möglich versiehst." „Sei ohne Sorge", erwiderte ich, „nur gib mir ein gehöriges Trinkgeld." Nachdem es so abgemacht war, erhob sie sich und führte mich in ein anderes Gemach. Dort enthüllt sie eigenhändig den mit glänzenden Leinen bedeckten Leichnam vor sieben Zeugen, die hereingeholt waren, und nachdem sie lange über ihm geweint und die Anwesenden bei ihrer Gewissenhaftigkeit beschworen hatte, weist sie ängstlich die einzelnen Gliedmaßen nach, während jemand die formelhaft gefaßten Worte mit Fleiß auf einer Tafel verzeichnet. „Seht", sagte sie, „die Nase ist ganz, die Augen unversehrt, die Ohren sind wohlerhalten, die Lippen nicht verletzt, das Kinn vollständig. Ihr, meine trefflichen Mitbürger, sollt dafür Zeugnis ablegen." Zugleich mit diesen Worten wird das Protokoll unterzeichnet, und sie will sich davonmachen. Doch ich sagte: „Laß nun alles für mich beschaffen, Herrin, was ich notwendig brauche." „Ja, was ist das?" fragte sie. „Eine recht große Lampe", erwidere ich, „und öl, das fürs Licht bis zum Tageslicht ausreicht, und warm Wasser nebst Weinkorb und Becher und eine Platte, beladen mit den Tafelresten." Da sagte sie unter Kopfschütteln: „Geh doch, du Narr, der du Tafeleien und Überreste davon in einem Trauerhaus suchst, in welchem schon so viel Tage hintereinander nicht einmal irgendein Rauch zu sehen war. Glaubst du etwa gekommen zu sein, um hier zu schwelgen? Denk lieber der Stätte entsprechend an Trauer und Tränen." Während sie dies sagte, sah sie zugleich auf ihre Magd und sagte: „Myrrhine, gib eilends Lampe und Öl her, schließ den Wächter ein und mache dich sofort aus dem Zimmer!"
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Sic desolatus ad cadaveris solacium perfrictis oculis et obarmatis ad vigilias animum meum permulcebam cantationibus, cum ecce crepusculum et nox provecta et nox altior et dein concubia altiora et iam nox intempesta. mihique oppido formido, cumulatior quidem, cum repente introrepens mustela contra me constitit obtutumque acerrimum in me destituii, ut tantillula animalis prae nimia sui fiducia mihi turbarit animum. denique sic ad illam : "quin abis", inquam, "inpurata bestia, teque ad tui similes in hortulos recondis, antequam nostri vim praesentariam experiaris? quin abis?" terga vortit et cubiculo protinus exterminatur. nec mora, cum me somnus profundus in imum barathrum repente demergit, ut ne deus quidem Delphicus ipse facile discerneret duobus nobis iacentibus, quis esset magis mortuus. sic inanimis et indigens alio custode paene ibi non eram. Commodum noctis indutias cantus perstrepebat cristatae cohortis. tandem expergitus et nimio pavore perterritus cadaver accurro et admoto lumine revelataque eius facie rimabar singula, quae cuneta convenerant : ecce uxor misella flens cum hesternis testibus introrumpit anxia et statim corpori superruens multumque ac diu deosculata sub arbitrio luminis recognoscit omnia, et conversa Philodespotum requirit actorem, ei praecipit, bono custodi redderet sine mora praemium. et oblato statim: "summas", inquit, "tibi, iuvenis, gratias agimus et hercules ob sedulum istud ministerium inter ceteros familiares dehinc numerabimus." ad haec ego insperato lucro diffusus in gaudium et in áureos refulgentes, quos identidem manu mea ventilabam, attonitus: "immo", inquam, "domina, de famulis tuis unum putato, et quotiens operam nostram desiderabis, fidenter impera." vix effatum me statim familiares omnes nefarium exsecrati raptis cuiusque modi telis insecuntur; pugnis ille malas offendere, scapulas alius cubitis inpingere, palmis infestis hic latera suffodere, calcibus insultare, capillos distrahere, vestem discindere. sic in modum superbi iuvenis Aoni vel Musici vatis Piplei dilaceratus atque discerptus domo proturbor. Ac dum in próxima platea refovens animum infausti atque inprovidi sermonis mei sero reminiscor dignumque me pluribus etiam verberibus fuisse merito consentio, ecce iam ultimum defletus atque conclamatus processerai 7 in hortulos Helm mosculos F (aus maculos korr.) masculos cp musculos Vulg. 25 omnes F vert. Kronenberg omen Gruterus 28 adoni F verb. Heinsius | mustejvatis F verb. Oudendorp | pipletis laceratus F verb. Purser
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So allein gelassen, um den Leichnam zu trösten, rieb ich mir die Augen und waffnete sie, um wachzubleiben, dann ermutigte ich mein Herz mit Gesang, und sieh, schon wurde es Dämmerung, und die Nacht rückte vor, und die Nacht wurde tiefer und dann noch tiefere Schlafenszeit, und endlich war es totenstille Nacht. Und ich hatte gewaltige Angst, erst recht, als plötzlich ein Wiesel hereinschlüpfte, sich vor mir aufstellte und den Blick scharf auf mich richtete, so daß dies kleine Tierchen wegen seiner gar so großen Dreistigkeit mich in Bestürzung versetzte. Schließlich sprach ich so zu ihm: „Willst du wohl fortgehen, du schändliches Biest, und dich zu deinesgleichen in den Garten scheren, bevor du meine Gewalt leibhaftig zu spüren bekommst! Willst du wohl fortgehen!" Da macht es kehrt und entschwindet flugs aus dem Zimmer. Unverzüglich läßt mich mit einmal ein tiefer Schlaf in bodenlosen Abgrund versinken, so daß selbst der delphische Gott nicht leicht hätte unterscheiden können, wie wir beide dalagen, wer mehr tot war. So leblos und selbst eines anderen Wächters bedürftig war ich, daß es fast so war, als wäre ich nicht da. Eben ließ auf den Höfen die Wachtmannschaft mit dem gezackten Kopfschmuck ihren Ruf durch die Ruhe der Nacht erschallen. Da wachte ich endlich auf, und, von großem Schrecken gepackt, laufe ich zu dem Leichnam, halte die Lampe heran und nehme die Hülle von seinem Gesicht; eben war ich dabei, im einzelnen, was alles protokolliert war, nachzuprüfen, da stürzt auch schon die arme Gattin weinend mit den Zeugen von gestern angstvoll herein; sofort wirft sie sich auf den Körper, küßt ihn viel und lange und mustert dann alles unter der Beleuchtung der Lampe. Darauf wendet sie sich um und ruft nach ihrem Verwalter Philodespotus; ihm befiehlt sie, dem trefflichen Wächter unverzüglich seinen Lohn zu erstatten; er wurde mir auf der Stelle gegeben, und sie fuhr fort: „Wir sagen dir heißen Dank, junger Mann, und werden dich, weiß Gott, wegen dieses sorgsamen Dienstes von jetzt an zu den Freunden des Hauses rechnen." Auf diese Worte hin war ich wegen des unverhofften Gewinns außer mir vor Freude, und voller Staunen über die glänzenden Goldstücke, die ich immer wieder in meiner Hand hin und her drehte, sagte ich: „Nein, Herrin, betrachte mich als einen von deinen Dienern, und so oft du wieder meine Hilfe nötig hast, so befiehl mir nur getrost!" Kaum hatte ich die Worte heraus, und sofort fallen die Hausangehörigen sämtlich unter Flüchen gegen den Frevler mit Waffen aller Art, die sie irgendwo aufrafften, über mich her. Einer schlug mir mit den Fäusten auf die Backen, ein anderer bohrte mir die Ellbogen in den Rücken, dort wieder puffte mich einer feindselig mit den Händen in die Seite, trat mich mit den Füßen, raufte mir das Haar und zerriß mir die Kleidung. So nach Art des stolzen aonischen Jünglings oder des pimpleischen Sängers Musicus zerrissen und zerzaust, jagt man mich aus dem Hause.
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Und während ich mich noch in der nächsten Straße wieder erholte und mich 27 dabei, nur zu spät, auf meine unselige und unvorsichtige Rede besann und mir mit gutem Grund eingestehen mußte, daß ich noch mehr Schläge verdient hätte, sieh, da war schon nach der letzten Klage und dem Abschiedsgruß der Tote
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2. Buch
mortuus rituque patrio, utpote unus de optimatibus, pompa funeris publici 2 ductabat(ur) per forum, occurrit atratus quidam maestus in lacrimis genialem canitiem revellens senex et manibus ambabus invadens torum voce contenta 3 quidem, sed adsiduis singultibus impedita: "per fidem vestram", inquit, "Quintes, per pietatem publicam perempto civi subsistite et extremum facinus in nefariam scelestamque istam feminam severiter vindicate, haec enim nec ullus alius miserum adulescentem, sororis meae filium, in adulteri 4 gratiam et ob praedam hereditariam extinxit veneno." sic ille senior lamentabiles questus singulis instrepebat. saevire vulgus interdum et facti verisixnilitudine ad criminis credulitatem impelli, conclamant ignem, requirunt saxa, párvulos ad exitium mulieris hortantur. emeditatis ad haec ilia fletibus quamque sanctissime poterai adiurans cuncta numina tantum scelus abnuebat. 28 Ergo igitur senex ille : "Veritatis arbitrium in divinam providentiam reponamus. Zatchlas adest Aegyptius propheta primarius, qui mecum iam dudum grandi praemio pepigit reducere paulisper ab inferís spiritum corpusque 2 istud postliminio mortis animare", et cum dicto iuvenem quempiam linteis amiculis iniectum pedesque palméis baxeis inductum et adusque deraso capite 3 producit in medium, huius diu manus deosculatus et ipsa genua contingens: "miserere", ait, "sacerdos, miserere per caelestia sidera, per inferna numina, per naturalia elementa, per nocturna silentia et adoperta Coptitica et per 4 incrementa Nilotica et arcana Memphitica et sistra Phariaca. da brevem solis usuram et in aeternum conditis oculis modicam lucem infunde, non obnitimur nec terrae rem suam denegamus, sed ad ultionis solacium exi5 guum vitae spatium deprecamur." propheta sic propitiatus herbulam quampiam ob os corporis et aliam pectori eius imponit. tunc orientem obversus incrementa solis augusti tacitus imprecatus venerabilis scaenae facie studia praesentium ad miraculum tantum certatim adrexit. 29 Immitto me turbae socium et pone ipsum lectulum editiorem quendam lapidem insistens cuncta curiosis oculis arbitrabar: iam tumore pectus extolli, iam salubris vena pulsari, iam spiritu corpus impleri : et adsurgit ca2 daver et profatur adulescens : "Quid, oro, me post Lethaea pocula iam Stygiis paludibus innatantem ad momentariae vitae reducitis officia? desine iam, 2 ductabat F
verb.tp, pompam . . . ductabat Terzaghi
fámulos Giarratano
21 adepacooeptitica F
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verb. Roaldo (Vulg.)
Petschenig
a d y t a C. Scaliger
27-—29- Kapitel
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aus dem Hause gebracht worden; und nach Väterbrauch, da es sich ja um einen der Vornehmen handelte, wurde er in feierlichem Zug eines öffentlichen Leichenbegängnisses über den Markt geführt. Da tritt ihm ein schwarzgekleideter Greis, 2 traurig und in Tränen sein ehrwürdiges weißes Haar zerreißend, entgegen und, mit beiden Händen die Bahre anpackend, sagt er mit angestrengter, aber von häufigem Schluchzen behinderter Stimme: „Bei eurer Ehrenhaftigkeit, Mit- 3 bürger, bei eurer Liebe zur Bürgerschaft steht dem ermordeten Mitbürger bei und rächt die gräßlichste Schandtat streng an dem ruchlosen und frevelhaften Weibe dort! Denn sie und kein anderer hat den armen Jüngling, den Sohn meiner Schwester, ihrem Buhlen zu Liebe und um die Erbschaft zu erbeuten, mit Gift getötet." So richtete der Greis jammernde Klagen an die einzelnen. 4 Das Volk tobte derweilen und ließ sich wegen der Wahrscheinlichkeit der Tat leicht dazu bringen, die Anschuldigung zu glauben. Man ruft nach Feuer, sucht große Steine und hetzt die Jungen auf, das Weib umzubringen. Dagegen wies sie ein so ungeheures Verbrechen von sich, indem sie unter erkünstelten Tränen alle Götter hoch und heilig beschwor. Also sagte der Greis denn: „Legen wir die Entscheidung über die Wahrheit in die Hand der göttlichen Vorsehung! Zatchlas ist zugegen, ein ägyptischer Prophet ersten Ranges, der es schon längst gegen hohes Entgelt mit mir abgemacht hat, für kurze Zeit den Geist aus der Unterwelt zurückzurufen und diesen Körper durch Rückkehr vom Tode zu beleben"; und mit diesen Worten führt er einen Jüngling in den Kreis, mit linnenen Gewändern angetan, die Füße in Sandalen aus Palmblättern gesteckt und das Haupt völlig geschoren. Dessen Hand küßte er lange, und selbst seine Knie berührend sagte er: „Erbarmen, du Priester, Erbarmen! Bei den Gestirnen des Himmels, bei den Göttern der Unterwelt, bei den Naturelementen, beim Schweigen der Nacht und den Mysterien von Koptos, beim Wachsen des Niles und den Geheimnissen von Memphis und der heiligen Klapper von Pharos! Gewähre einen kurzen Genuß der Sonne und laß in die für ewig geschlossenen Augen ein wenig Licht strömen. Wir sträuben uns ja nicht und wollen der Erde ihr Eigentum streitig machen, nein, wir bitten nur um eine kurze Lebensspanne, um den Trost der Rache zu haben." Auf diese Weise gnädig gestimmt, legt der Prophet dem Leichnam ein Kraut auf den'Mund und ein anderes auf seine Brust. Dann betete er, nach JA
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Osten gewandt, schweigend die allmächtige, aufgehende Sonne an, und durch das feierliche Aussehen der Szene spannte er die Aufmerksamkeit der Anwesenden, daß sie um die Wette das große Wunder erwarteten. Ich dränge mich in die Schar der Begleiter, und unmittelbar hinter der Bahre 29 auf einen etwas erhabenen Stein tretend nahm ich alles mit neugierigen Blicken in Augenschein: Schon schwoll die Brust an und hob sich, schon schlug die Lebensader, schon füllte sich der Körper mit Odem, und der Leichnam richtet sich auf, und der Jüngling spricht vernehmlich: „Was ruft ihr mich, bitte, da 2 ich nach dem Lethetrank schon auf den stygischen Gewässern schwamm, für einen Augenblick zu den Verrichtungen des Lebens zurück? Laß ab jetzt, ich
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3 precor, desine ac me in meam quietem permitte." haec audita vox de corpore, sed aliquanto propheta commotior : "quin refers", ait, "populo singula tuaeque mortis illuminas arcana? an non putas devotionibus meis posse Diras 4 invocali, pos setibi membra lassa torqueri?" suscipit ille de lectulo et imo cum gemitu populum sic adorat: "Malis novae nuptae peremptus artibus 5 et addictus noxio poculo torum tepentem adultero mancipavi." tunc uxor egregia capit praesentem audaciam et mente sacrilega coarguenti marito resistens altercai, populus aestuat, diversa tendentes, hi pessimam feminam viventem statim cum corpore mariti sepeliendam, alii mendacio cadaveris fìdem non habendam. 30 Sed hanc cunctationem sequens adulescentis sermo distinxit ; nam rursus altius ingemescens: "dabo", inquit, "dabo vobis intemeratae veritatis documenta perlucida et quod prorsus alius nemo cognoverit indicabo." 2 tunc digito me demonstrans: "Nam cum corporis mei custos hie sagacissimus exertam mihi teneret vigiliam, cantatrices anus exuviis meis inminentes atque ob id reformatae frustra saepius cum industriam sedulam eius fallere nequivissent, postremum iniecta somni nebula eoque in profundam quietem sepulto me nomine ciere non prius desierunt, quam dum hebetes artus et membra frigida pigris conatibus ad artis magicae nituntur 3 obsequia. hic utpote vivus quidem, sed tantum sopore mortuus, quod eodem mecum vocabulo nuncupatur, ad suum nomen ignarus exsurgit et in exanimis umbrae modum ultroneus gradiens, quamquam foribus cubiculi diligenter obclusis, per quoddam foramen prosectis naso prius ac mox 4 auribus vicariam pro me lanienam sustinuit. ut que fallaciae reliqua convenissent, ceram in modum prosectarum formatam aurium ei adplicant examussim nasoque ipsius similem comparant. et nunc adsistit miser hic 5 praemium non industriae, sed debilitationis consecutus." his dictis perterritus temptare formam adgredior. iniecta manu nasum prehendo: sequitur; aures pertracto: deruunt. ac dum directis digitis et detortis nutibus praesentium denotor, dum risus ebullit, inter pedes circumstantium fri6 gido sudore defluens evado, nec postea debilis ac sic ridiculus lari me patrio 5 cum gemitu Schickerade congestu F 13 perlucide (aus -et korr.) F verb. Vulg. \ cognominarli F verb. Vulg. 20 (at) Robertson 24 sustinuit Helm suscitavit F 28 formam Gruterus fortunam F
29.—30 Kapitel
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flehe, laß ab und gib mich meiner Ruhe wieder." Diese Stimme ließ sich aus 3 dem Körper vernehmen, aber der Prophet rief noch etwas lebhafter: „Was berichtest du dem Volk hier nicht die Einzelheiten und klärst das Geheimnis deines Todes? Oder meinst du, ich könnte mit meinen Beschwörungen nicht die Furien anrufen, könnte nicht deine müden Glieder martern lassen?" Da hebt jener 4 von der Bahre an und redet mit einem tiefen Seufzer das Volk also an: „Von meiner jung vermählten Frau bin ich durch böse Künste umgebracht und zu einem Gifttrank verurteilt worden und habe so das noch warme Lager für den Buhlen freimachen müssen." Da nimmt die treffliche Gattin, wie es der Augen- 5 blick ihr eingibt, eine dreiste Haltung an, setzt sich in ihrem schurkischen Sinn gegen die Anschuldigungen ihres Mannes zur Wehr und streitet mit ihm. Das Volk schwankt, weil verschiedener Stimmung, da die einen meinen, man solle das schlechte Weib sofort lebend mit dem Körper ihres Mannes bestatten, die anderen, man dürfe der verlogenen Aussage eines Leichnams nicht Glauben schenken. Allein diesem Zaudern macht die folgende Rede des Jünglings ein Ende; denn wieder seufzte er tief auf: „Ich will euch", sagte er, „ganz einleuchtende Beweise der lauteren Wahrheit geben und, was durchaus kein anderer weiß, mitteilen"; dann, mit dem Finger auf mich weisend: „Während dieser scharfsichtige Wächter meines Leichnams für mich aufmerksame Wache hielt, drohten die Zauberweiber meinen sterblichen Überresten. Mehrfach hatten sie sich zu dem Zweck vergeblich verwandelt. Da sie nun seinen emsigen Eifer nicht zu hintergehen vermochten, senkten sie schließlich eine Wolke des Schlafes über ihn, und wie sie ihn in tiefen Schlummer begraben hatten, riefen sie mich unaufhörlich mit Namen, bis die erstarrten Gelenke und eiskalten Glieder in schwerfälligen Versuchen sich rührten, um der magischen Kunst sich zu fügen. Doch der hier, der zwar lebendig war, aber ganz wie ein Toter schlief, steht, weil er ebenso heißt wie ich, bei seinem Namen, ohne etwas von sich zu wissen, auf und schreitet freiwillig wie ein entseelter Schatten daher, und obwohl die Tür des Gemachs sorgsam verschlossen war, schneiden sie ihm durch ein Loch darin zuerst die Nase und dann die Ohren ab. So hat er an meiner Stelle die Verstümmelung über sich ergehen lassen. Und zur Vervollständigung des Betruges kleben sie ihm nach seinen abgeschnittenen Ohren geformtes Wachs genau an und machen ihm eine seiner eigenen ähnliche Nase. Und nun steht der Ärmste da und hat den Lohn nicht für seine Sorgsamkeit, sondern für die Verstümmelung erhalten." Bei diesen Worten mache ich erschreckt die Probe mit meinem Gesicht. Ich führe die Hand empor, um meine Nase zu fassen: sie gibt nach. Ich berühre die Ohren: sie fallen ab. Und während die Anwesenden mit ausgestreckten Fingern und seitwärts gerichteten Blicken auf mich weisen, während ein Gelächter losbricht, suche ich zwischen den Füßen der Umstehenden, von kaltem Schweiß Übergossen, zu entkommen. Ich habe es auch später, verstümmelt und darum lächerlich geworden, nicht fertiggebracht, mich zum väterlichen Haus zurückzubegeben, aber ich habe dadurch, daß ich die Haare
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reddere potui, sed capillis hinc inde laterum deiectis aurium vulnera celavi, nasi vero dedecus linteolo isto pressim adglutinato decenter obtexi.' Cum primum Thelyphron hanc fabulam posuit, conpotores vino madidi rursum cachinnum integrant, dumque bibere solita Risui postulant, sic ad me Byrrhena: 'sollemnis', inquit, 'dies a primis cunabulis huius urbis conditus crastinus advenit, quo die soli mortalium sanctissimum deum Risum hilaro atque gaudiali ritu propitiamus. hunc tua praesentia nobis efficies gratiorem. atque utinam aliquid de proprio lepore laetificum honorando deo comminiscaris, quo magis pleniusque tanto nummi litemus.' 'Bene', inquam, 'et fiet, ut iubes, et vellem hercules materiam repperire aliquam, quam deus tantus affluenter indueret.' post haec monitu famuli mei, qui noctis admonebat, iam et ipse crapula distentus, protinus exsurgo et appellata propere Byrrhena titubante vestigio domuitionem capesso. Sed cum primam plateam vadimus, vento repentino lumen, quo nitebamur, extinguitur, ut vix inprovidae noctis caligine liberati digitis pedum detunsis ob lapides hospitium defessi rediremus. dumque iam iunctim proximamus, ecce tres quidam vegetes et vastulis corporibus fores nostras ex summis viribus inruentes ac ne praesentia quidem nostra tantillum conterriti, sed magis cum aemulatione virium crebrius insultantes, ut nobis ac mihi potissimum non immerito latrones esse et quidem saevissimi viderentur. statim denique gladium, quem veste mea contectum ad hos usus extuleram, sinu liberatum adripio. nec cunctatus medios latrones invado ac singulis, ut quemque conluctantem offenderam, altissime demergo, quoad tandem ante ipsa vestigia mea vastis et crebris perforati vulneribus spiritus efflaverint. sic proeliatus, iam tumultu eo Photide suscitata, patefactis aedibus anhelans et sudore perlutus inrepo meque statim utpote pugna triura latronum in vicem Geryoneae caedis fatigatum, lecto simul et somno tradidi. 4 solita Risui Lipsius 22 invado cp involo F
solitarias F veri. Heraeus 26 pugna trium Salmasius
13 prospere F pugnarium F
verb. Vulg.
30.—32. Kapitel
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auf den Seiten links und rechts wachsen ließ, die Verletzung der Ohren zu verbergen gesucht, die Verschimpfierung der Nase jedoch habe ich durch dies eng angeklebte Leinenpflaster anständig verdeckt." Sobald Thelyphron diese Geschichte beendet hatte, brachen die vom Wein 31 berauschten Zecher wieder in ein Gelächter aus. Und während sie den üblichen Ehrentrunk für den Lachgott forderten, sprach Byrrhena so zu mir: „Ein Fest- 2 tag, der seit den ersten Anfängen dieser Stadt festgelegt ist, kommt morgen, der Tag, an dem wir allein von allen Sterblichen den heiligen Gott des Lachens in heiterem, lustigem Brauche verehren. Ihn wirst du durch deine Gegenwart 3 uns noch angenehmer machen. Ich wünschte, du ersännest aus eigenem Witz etwas Fröhliches dem Gott zu Ehren, damit wir seiner Hoheit desto mehr und vollständiger Genüge tun." „Jawohl", sagte ich, „es soll nach deinem Wunsch 4 geschehen; und ich wollte, weiß Gott, ich könnte irgendeinen Stoff finden, den ein so großer Gott in reichstem Maße sich zu eigen machen könnte." Darauf erhob ich mich flugs auf Mahnung meines Dieners, der mich an die Nacht erinnerte, selbst auch schon bis zum Platzen berauscht, begrüße eilends Byrrhena zum Abschied und ergreife schwankenden Schrittes den Heimweg. Aber als wir die erste Straße wandern, wird plötzlich das Licht, auf das wir 32 uns verließen, durch einen Windstoß ausgelöscht, so daß wir uns nur mit Mühe aus dem Nebel der undurchsichtigen Nacht herausfanden und müde zu unserem Quartier zurückkamen; die Zehen hatten wir uns freilich dabei an den Steinen abgestoßen. Während wir uns schon untergefaßt nähern, da stürzen drei starke 2 Burschen mit mächtigem Körperbau aus voller Kraft gegen unsere Haustür, lassen sich auch durch unsere Gegenwart nicht im geringsten schrecken, sondern springen erst recht, wetteifernd mit ihren Kräften, immer wieder an, so daß sie uns und vor allem mir mit vollem Recht als Räuber erschienen, und zwar von der grimmigsten Sorte. Auf der Stelle packe ich das Schwert, das ich, in meinem 3 Gewände versteckt, zu dem Zweck mitgenommen hatte, und ziehe es aus den Falten hervor. Ohne Zaudern dringe ich mitten unter die Räuber und senke es jedem, wie er mir als Gegner entgegentrat, tief in den Leib, bis sie schließlich zu meinen Füßen, von zahlreichen, riesigen Wunden durchlöchert, ihren Atem aushauchten. Nach dieser Schlacht schleppe ich mich keuchend und schweiß- 4 übergössen hinein — Photis war schon durch diesen Lärm aufgeweckt und hatte das Haus geöffnet —, und erschöpft von dem Kampf mit den drei Räubern wie vom Morde des Geryones sank ich zugleich aufs Lager und in den Schlaf.
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Commodum poenicantibus phaleris Aurora roseum quatiens lacertum caelum inequitabat, et me securae quieti revulsum nox diei reddidit, aestus invadit animum vespertini recordatione facinoris; complicitis denique pedibus ac palmulis in alternas digitorum vicissitudines super genua conexis sic grabattum cossim insidens ubertim flebam, iam forum et iudicia, iam sententiam, ipsum denique carnificem imaginabundus. 'An mihi quisquam tarn mitis tamque benivolus iudex obtinget, qui me trinae caedis cruore perlitum et tot civium sanguine delibutuminnocentempronuntiarepoterit? hanc illam mihi gloriosam peregrinationem fore Chaldaeus Diophanes obstinate praedicabat.' haec identidem mecum replicans fortunas meas heiulabam. quati fores interdum et frequenti clamore ianuae nostrae perstrepi; nec mora, cum magna inruptione patefactis aedibus magistratibus eorumque ministris et turbae miscellaneae (frequentia) cuncta completa statimque lictores duo de iussu magistratuum immissa manu trahere me sane non renitentem occipiunt. ac dum primum angiportum insistimus, statim civitas omnis in publicum effusa mira densitate nos insequitur. et quamquam capite in terram, immo ad ipsos inferos iam deiecto maestus incederem, obliquato tarnen aspectu rem admirationis maximae conspicio: nam inter tot milia populi circumsedentis nemo prorsum, qui non risu dirumperetur, aderat. tandem pererratis plateis omnibus et in modum eorum, quibus lustralibus piamentis minas portentorum hostiis circumforaneis expiant, circumductus angulatim, forum eiusque tribunal adstituor. iamque sublimo suggestu magistratibus residentibus, iam praecone publico silentium clamante repente cuncti consona voce flagitant, propter coetus multitudinem, quae pressurae nimia densitate periclitaretur, iudicium tantum theatro redderetur. nec mora, cum passim populus procurrens caveae conseptum mira celeritate conplevit ; aditus etiam et tectum omne fartim stipaverant, plerique columnis implexi, alii statuis dependuli, 1 3 turba miscellanea Vulcanius | (frequentia) Helm cursu) Terzaghi, den Genitiv vert. Robertson
(conventu) Castiglioni
(con-
DRITTES BUCH Eben fuhr Aurora mit purpurgeschmücktem Gespann, den rosenroten Arm schwingend, zum Himmel empor, und ich wurde der sorglosen Ruhe entrissen, da mich die Nacht dem Tage widergab. Heiß überfiel es mich bei dem Gedanken an die Tat vom Abend. Mit übergeschlagenen Beinen und die Hände mit verschlungenen Fingern über dem Knie gefaltet, so saß ich darum zusammengekauert auf dem Bettgestell und vergoß Tränenströme; denn im Geist sah ich schon Gericht und Prozeß, schon den Urteilsspruch, schließlich gar den Henker vor mir. „Oder wird mir ein so milder, so wohlwollender Richter zuteil werden, der es fertigbringt, mich für unschuldig zu erklären, da ich von dreifachem Morde befleckt und mit dem Blute so vieler Bürger besudelt bin? Das ist also die ruhmvolle Reise, die mir der Chaldäer Diophanes so fest verhieß!" Solche Erwägungen stellte ich immer wieder bei mir an und wehklagte laut über mein Schicksal. Unterdessen Klopfen am Haustor und der Widerhall von lebhaftem Geschrei an unserer Tür. Unverzüglich wurde das Haus mit gewaltigem Andrang geöffnet, und alles füllte sich mit Beamten und deren Dienern und der Masse einer bunt zusammengewürfelten Schar; sofort legen zwei Amtsdiener auf Befehl der Obrigkeit Hand an mich und schicken sich an, mich fortzuschleppen, ohne daß ich mich freilich widersetzte. Und während wir die erste Gasse betreten, folgt uns sofort die ganze Stadt, in seltsam dichtgedrängter Menge auf die Straße strömend. Und obwohl ich das Haupt zur Erde, nein, geradezu zur Unterwelt geneigt, traurig dahinschritt, sah ich doch, sobald ich den Blick etwas zur Seite wandte, eine höchst merkwürdige Sache: unter den vielen Tausenden des Publikums, das herumlagerte, war durchaus niemand, der nicht vor Lachen platzte. Als wir endlich durch alle Straßen gestreift waren und ich nun an allen Ecken umherziehen mußte wie die rings um den Marktplatz geführten Schlachtopfer, mit denen man bei den Sühnefeiern die Drohungen böser Vorzeichen abzuwenden sucht, läßt man mich auf dem Markt und vor dem dortigen Sitz des Gerichts haltmachen. Schon hatten die Beamten auf der erhöhten Tribüne Platz genommen, schon rief der städtische Herold Stille aus, da fordern plötzlich alle einstimmig wegen" der großen Versammlung, die bei dem allzu starken, dichten Gedränge sich behindert fühlte, man solle einen so wichtigen Prozeß im Theater stattfinden lassen. Unverzüglich stürzte das Volk überall vor und füllte die Ränge des Zuschauerraums mit bewundernswerter Schnelligkeit; auch die Zugänge und das ganze Dach war gestopft voll, sehr viele hielten sich an den Säulen, andere hingen an den Statuen, einige waren an Fenstern und Öffnungen
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nonnulli per fenestras et lacunaria semiconspicui, miro tarnen omnes studio 6 visendi pericula salutis neclegebant. tunc me per proscaenium medium velut quandam victimam publica ministeria producunt et orchestrae mediae sistunt. 3 Sic rursum praeconis ampio boatu citatus accusator quidam senior exsurgit et ad dicendi spatium vasculo quodam in vicem coli graciliter fistulato ac per hoc guttatim defluo infusa aqua populum sie adorat: 2 'Neque parva res ac praeeipue pacem civitatis cunctae respiciens et exemplo serio profutura tractatur, Quirites sanetissimi. quare magis congruit sedulo singulos atque universos vos pro dignitate publica providere, ne nefarius homicida tot caedium lanienam, quam cruenter exereuit, inpune com3 miserit. nec me putetis privatis simultatibus instinetum odio proprio saevire. sum namque nocturnae custodiae praefectus nec in hodiernum credo quemquam pervigilem diligentiam meam culpare posse, rem denique 4 ipsam et quae nocte gesta sunt cum fide proferam. nam cum fere iam tertia vigilia scrupulosa diligentia cunctae civitatis ostiatim singula considerans circumirem, conspicio istum crudelissimum iuvenem mucrone destricto passim caedibus operantem iamque tris numero saevitia eius interemptos ante pedes ipsius spirantes adhuc, corporibus in multo sanguine palpitantes. 5 et ipse quidem conscientia tanti facinoris merito permotus statim profugit et in domum quandam praesidio tenebrarum elapsus perpetem noctem delituit. sed Providentia deum, quae nihil impunitum nocentibus permittit, priusquam iste clandestinis itineribus elaberetur, mane praestolatus ad 6 gravissimum iudicii vestii sacramentum eum curavi perducere. habetis itaque reum tot caedibus impiatum, reum coram deprensum, reum peregrinum. constanter itaque in hominem alienum ferte sententias de eo crimine, quod etiam in vestrum civem severiter vindicaretis.' 4 Sic profatus accusator acerrimus immanem vocem repressit. ac me statim praeco, si quid ad ea respondere vellem, iubebat ineipere. at ego nihil tunc temporis amplius quam fiere poteram, non tam hercules trueulentam accusationem intuens quam meam miseram conscientiam. sed 2 tarnen oborta divinitus audacia sic ad ilia: 'Nec ipse ignoro, quam sit arduum trinis civium corporibus expositis eum, qui caedis arguatur, quamvis vera dicat et de facto confiteatur ultro, tamen tantae multitudini, quod 3 sit innocens, persuadere, sed si paulisper audientiam publicam mihi tri-
2.-4- Kapitel
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nur halb sichtbar, alle jedoch kümmerten sich vor lauter Eifer zuzuschauen nicht um die Lebensgefahr. Da führen mich die städtischen Diener wie ein Opfertier quer durch den Vorraum und stellen mich dann mitten auf die Bühne. Dann erhebt sich, durch abermaligen lauten Heroldsruf zitiert, als Ankläger ein alter Mann; zur Bemessung der Redezeit wurde Wasser eingegossen in ein nach Art eines Durchschlags fein durchlöchertes Gefäß, das tropfenweise abfloß. Darauf redet er so das Volk an: „Hier handelt es sich um eine Sache, die nicht geringfügig ist und in besonderer Weise den Frieden der ganzen Stadt angeht und die von Nutzen sein wird, wenn ein strenges Exempel aufgestellt wird, meine verehrungswürdigen Mitbürger. Darum schickt es sich um so mehr, daß ihr, jeder einzelne für sich und alle insgesamt, für das öffentliche Ansehen Sorge tragt, damit nicht ein ruchloser Mörder eine so vielfache Menschenschlächterei, die er grausam verübt hat, ungestraft begangen hat. Glaubt nicht, daß ich aus persönlicher Feindschaft meinen eigenen Haß toben lasse. Ich bin nämlich der Vorsteher der nächtlichen Wache und glaube nicht, daß bis heute jemand meiner wachsamen Sorgfalt einen Vorwurf machen kann. Ich will also den Tatbestand selbst und, was in der Nacht vorgegangen ist, wahrheitsgemäß vortragen. Als ich nämlich, etwa in der dritten Nachtwache schon, mit eingehender Aufmerksamkeit Tür für Tür in der gesamten Stadt, alles einzeln betrachtend, meine Runde machte, da sehe ich diesen grausamen Burschen, wie er mit gezücktem Schwert nach allen Seiten zum Morden ausholt und schon drei Opfer in seiner Wut umgebracht hat, die vor seinen Füßen, noch atmend, zuckenden Körpers in einer großen Blutlache liegen. E r selbst riß natürlich im Bewußtsein seiner großen Schandtat auf der Stelle aus, und unter dem Schutze der Dunkelheit schlüpfte er in ein Haus, wo er die ganze Nacht versteckt blieb. Aber mit Hilfe der göttlichen Vorsehung, die den Schuldigen nichts ungestraft hingehen läßt, war ich, ehe er auf heimlichen Wegen entwischen konnte, frühmorgens zur Stelle und habe ihn vor euer durch ernsten Eid verpflichtetes Gericht stellen lassen. Da habt ihr ihn also, einen Angeklagten, der durch so viel Morde befleckt ist, einen Angeklagten, der auf frischer Tat ertappt ist, einen Angeklagten, der aus der Fremde kommt. Nun fällt also energisch euern Spruch gegen diesen Fremdling wegen eines Verbrechens, das ihr auch an eurem Mitbürger streng bestrafen würdet."
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So sprach der Ankläger heftig und ließ seine laute Stimme verstummen. Und 4 sofort hieß der Herold mich zu beginnen, falls ich etwas darauf antworten möchte. Allein ich konnte in dem Augenblick nichts weiter als weinen, weiß Gott nicht so sehr mit Rücksicht auf die furchtbare Anklage wie auf mein elend schlechtes Gewissen. Aber doch kam mir durch göttliche Eingebung die Kühnheit, und ich entgegnete so auf die Anklage: „Ich weiß selbst sehr 2 wohl, wie schwierig es ist, wenn drei Bürgerleichen hier ausgestellt sind, für den des Mordes Beschuldigten, mag er auch die Wahrheit sagen und hinsichtlich der Tat freiwillig ein Geständnis ablegen, trotzdem eine so große Versammlung von seiner Unschuld zu überzeugen. Aber wenn eure Menschlichkeit mir nur 3
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buerit humanitas, facile vos edocebo me discrimen capitis non meo merito, sed rationabilis indignationis eventu fortuito tantam criminis invidiam frustra sustinere. Nam cum a cena me serius aliquanto reciperem, potulentus alioquin, quod plane verum crimen meum non diffitebor, ante ipsas fores hospitii — ad bonum autem Milonem civem vestrum devorto — video quosdam saevissimos latrones aditum temptantes et domus ianuas cardinibus obtortis evellere gestientes claustrisque omnibus, quae accuratissime adfìxa fuerant, violenter evulsis secum iam de inhabitantium exitio deliberantes. unus denique et manu promptior et corpore vastior his adfatibus et ceteros incitabat: "Heus pueri, quam maribus animis et viribus alacribus dormientes adgrediamur. omnis cunctatio, ignavia omnis facessat e pectore: stricto mucrone per totam domum caedes ambulet. qui sopitus iacebit, trucidetur; qui repugnare temptaverit, feriatur. sic salvi recedemus, si salvum in domo neminem reliquerimus." fateor, Quirites, extremos latrones — boni civis officium arbitratus, simul et eximie metuens et hospitibus meis et mihi — gladiolo, qui me propter huius modi pericula comitabatur, armatus fugare atque proterrere eos adgressus sum. at illi barbari prorsus et immanes homines neque fugam capessunt et, cum me viderent in ferro, tamen audaciter resistunt. Dirigitur proeliaris acies. ipse denique dux et signifer ceterorum validis me viribus adgressus ilico manibus ambabus capillo adreptum ac retro reflexum effligere lapide gestit. quem dum sibi porrigi flagitat, certa manu percussum feliciter prosterno, ac mox alium pedibus meis mordicus inhaerentem per scapulas ictu temperato tertiumque improvide occurrentem pectore offenso peremo, sic pace vindicata domoque hospitum ac salute communi protecta non tam impunem me, verum etiam laudabilem publice credebam fore, qui ne tantillo quidem umquam crimine postulatus, sed probe spectatus apud meos semper innocentiam commodis cunctis antetuleram. nec possum repperire, cur iustae ultionis, qua contra latrones deterrimos commotus sum, nunc istum reatum sustineam, cum nemo possit monstrare vel proprias inter nos inimicitias praecessisse ac ne omnino mihi notos illos latrones usquam fuisse; vel certe ulla praeda monstretur, cuius cupidine tantum flagitium credatur admissum.'
4-—6. Kapitel
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eine Weile in aller Öffentlichkeit Gehör schenken will, dann werde ich euch leicht beweisen, daß ich in diese Lebensgefahr nicht durch mein Verschulden geraten bin, sondern es nur dem zufälligen Eintreten einer berechtigten Empörung verdanke, daß ich unter der Mißgunst einer so schweren Beschuldigung grundlos zu leiden habe. Als ich mich nämlich ziemlich spät von einem Gastmahl heimbegab, im übrigen 5 bezecht — denn ich will meine wahre Schuld nicht leugnen —, da sehe ich vor der Tür des gastlichen Hauses — ich wohne bei dem guten Milo, eurem Mitbürger — ein paar wilde Banditen, wie sie einzudringen versuchen und sich bemühen, die Haustür durch Herausbrechen des Türzapfens loszureißen und nach gewaltsamer Entfernung all der sorgsamst vorgelegten Riegel schon bei sich an die Vernichtung der Einwohner denken. Einer schließlich, der rücksichtsloser 2 draufging und riesiger an Körperbau war, trieb mit folgender Ansprache auch die anderen an: „Hallo, Burschen, so mannhaft wie möglich und mit frischen Kräften die Schlafenden angefallen! Alles Zaudern, alle Feigheit fort aus der 3 Brust! Mit gezücktem Dolch wandle die Mordlust durchs ganze Haus! Wer im Schlafe liegt, soll abgeschlachtet, wer Widerstand versucht, niedergemacht werden. Nur so werden wir selbst unverletzt zurückkehren, wenn wir im Hause niemand unverletzt lassen." Ich bekenne es, Mitbürger, da hab' ich 4 diese schlimmen Räuber — ich hielt es ja für die Pflicht eines guten Bürgers, hatte zugleich auch für meine Gastfreunde wie für mich große Angst —, da habe ich, bewaffnet mit dem kurzen Schwert, das mich wegen derartiger Gefahren begleitete, es unternommen, sie zu verjagen und abzuschrecken. Aber diese ganz 5 rohen und unmenschlichen Banditen ergreifen nicht die Flucht und leisten, obwohl sie mich in Waffen sehen, verwegenen Widerstand. Die Schlachtreihe formiert sich zum Kampf. Der Führer und Bannerträger selber greift mich mit starken Kräften an; er packt mich mit beiden Händen am Haar, beugt mich zurück und will mich mit einem Stein zerschmettern. Während er schreit, man soll ihm einen reichen, durchbohre ich ihn mit sicherer Hand und strecke ihn glücklich nieder. Und dann töte ich einen anderen, der sich fest an meine Beine klammert, mit einem abgemessenen Hieb über die Schultern, und den dritten, wie er unvorsichtig gegen mich anrennt, durch einen Stich in die Brust. Da ich so den Frieden hergestellt und das Haus meiner Gastfreunde wie das Allgemeinwohl geschützt habe, glaubte ich nicht so sehr, straflos zu bleiben, als vielmehr öffentliches Lob zu verdienen; war ich doch bisher auch nicht einmal wegen des kleinsten Vergehens belangt, sondern rechtschaffen geachtet bei den Meinen und hatte immer die Unschuld allem Gewinn vorgezogen. Ich kann auch nicht finden, warum ich jetzt für das gerechte Rachegefühl, das mich gegen die schändlichen Räuber trieb, diese Anklage über mich ergehen lassen muß; es kann ja niemand nachweisen, daß persönliche Feindschaften zwischen uns vorhergegangen sind, ja daß mir die Räuber überhaupt irgendwie bekannt gewesen sind; oder man soll mir irgendeine Beute zeigen, um derentwillen ich glaublicherweise eine solche Schandtat verübt hätte."
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3- Buch
Haec profatus rursum lacrimis obortis porrectisque in preces manibus per publicam misericordiam, per pignorum caritatem maestus tunc hos, tunc illos deprecabar. cumque iam humanitate commotos, misericordia fletuum adfectos omnis satis crederem, Solis et Iustitiae testatus oculum casumque praesentem meum commendans deum providentiae, paulo altius aspectu relato (laetum) conspicio prorsus totum populum — risu cachinnabili diffluebant — nec secus illum bonum hospitem parentemque meum Milonem risu maximo dissolutum. at tunc sic tacitus mecum: 'en fides', inquam, 'en conscientia; ego quidem pro hospitis salute et homicida sum et reus capitis inducor, at ille non contentus, quod mihi nec adsistendi solacium perhibuit, insuper exitium meum cachinnat.' Inter haec quaedam mulier per medium theatrum lacrimosa et flebilis atra veste contecta parvulum quendam sinu tolerans decurrit ac pone earn anus alia pannis horridis obsita paribusque maesta fletibus, ramos oleagineos utraeque quatientes, quae circumfusae lectulum, quo peremptorum cadavera contecta fuerant, plangore sublato se lugubriter eiulantes: 'per publicam misericordiam, per commune ius humanitatis', aiunt, 'miseremini indigne caesorum iuvenum nostraeque viduitati ac solitudini de vindicta solacium date, certe parvuli huius in primis annis destituti fortunis succurrite et de latronis huius sanguine legibus vestris et disciplinae publicae litate.' post haec magistratus, qui natu maior, adsurgit et ad populum talia: 'De scelere quidem, quod serio vindicandum est, nec ipse, qui commisit, potest diffiteri; sed una tantum subsiciva sollicitudo nobis relieta est, ut ceteros socios tanti facinoris requiramus. nec enim veri simile est hominem solitarium tres tam validos evitasse iuvenes. prohinc tormentis Veritas eruenda. nam et qui comitabatur eum puer clanculo profugit et res ad hoc deducta est, ut per quaestionem sceleris sui participes indicet, ut tam dirae factionis funditus formido perematur.' Nec mora, cum ritu Graeciensi ignis et rota, cum omne flagrorum genus inferuntur. augetur oppido, immo duplicatur mihi maestitia, quod integro saltim mori non licuerit. sed anus ilia, quae fletibus cuncta turbaverat: 'prius', inquit, 'optimi cives, quam latronem istum, miserorum pignorum meorum peremptorem cruci adfigatis, permittite corpora necatorum revelari, ut et formae simul et aetatis contemplatione magis magisque ad iustam indignationem arrecti pro modo facinoris saeviatis.' his dictis adplauditur 6 (laetum) Helm verb. Beroaldo
7 diffluentem Vulcanius
; Parenthese
nach Leky
29 flagiciorum F
7-—9- Kapitel
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Nachdem ich dies ausgesprochen, brachen mir wieder die Tränen hervor, ich 7 streckte flehentlich die Hände aus und bat bekümmert bald diese, bald jene bei dem rein menschlichen Erbarmen, bei der Liebe zu ihren Kindern. Als ich 2 schon alle hinreichend von Menschlichkeit bewegt, von Mitleid mit meinen Tränen gerührt glaubte, da ich das Auge der Sonne und der Gerechtigkeit zu Zeugen anrief und meinen augenblicklichen Fall der Vorsehung der Götter empfahl, richtete ich meinen Blick ein wenig empor und sah das ganze Volk höchst vergnügt — sie wollten vor ausgelassenem Lachen vergehen —, ebenso meinen guten Gastfreund und Vater Milo, wie er sich vor gewaltigem Lachen ausschüttet. Da sprach ich so bei mir: „Das nennt man Treue, das nennt man Gewissen! Ich 3 werde für die Rettung meines Gastfreundes zum Mörder und auf Tod und Leben verklagt; aber er, nicht zufrieden damit, daß er mir nicht den Trost seines Beistandes gewährt hat, schlägt obendrein noch eine Lache an über mein Unglück." Unterdessen kommt eine Frau mitten durchs Theater herabgelaufen, weinend 8 und jammernd, in schwarzer Kleidung, einen Kleinen an der Brust, und hinter ihr weiter eine Alte, mit schauerlichen Lumpen bedeckt, ebenso trauernd in Tränen, beide Ölzweige schüttelnd. Sie stellen sich um die Bahre, auf welcher 2 die Leichen der Ermordeten zugedeckt lagen, erheben ein lautes Wehgeschrei, und, sich kläglich bejammernd, rufen sie: „Bei dem allgemeinen Mitleid, bei dem allen zustehenden Recht auf menschliches Gefühl, erbarmt euch der unwürdig abgeschlachteten Jünglinge und verschafft uns in unserem Witwenstand und der Vereinsamung durch die Rache einen Trost. Steht jedenfalls 3 diesem Kleinen, der schon in den ersten Jahren verlassen ist, in seinem Unglück bei und tut mit dem Blute dieses Banditen euren Gesetzen und der öffentlichen Zucht Genüge!" Darauf erhebt sich der Älteste der Beamten und spricht 4 folgendes zum Volk: „Was das Verbrechen betrifft, das ernstlich zu bestrafen ist, so kann es auch der Täter nicht leugnen; jedoch eine anderweitige Sorge bleibt uns noch, nämlich die übrigen Genossen bei dieser großen Schandtat aufzuspüren; denn es ist doch nicht wahrscheinlich, daß ein einzelner Mensch drei so kräftige Burschen aus dem Leben befördert hat. Darum müssen wir die Wahr- 5 heit durch die Folter herausbringen. Denn auch der Sklave, der ihn begleitete, ist heimlich geflohen, und so läuft die Sache also darauf hinaus, ihn selbst durch hochnotpeinliche Befragung dazu zu zwingen, die Teilnehmer an seinem Verbrechen anzugeben, damit der Furcht vor einer so schauerlichen Rotte von Grund aus ein Ende gemacht wird." Unverzüglich werden nach griechischem Brauch Feuer und Rad, werden 9 Geißeln aller Art hereingebracht. Mein Kummer steigert sich, nein, er verdoppelt sich, weil ich nicht wenigstens unverstümmelt sterben darf. Aber da ruft die 2 Alte, die mit ihrem Geheul alles in Aufregung versetzt hatte: „Bevor ihr, beste Mitbürger, diesen Straßenräuber, den Mörder meiner Kinder, ans Kreuz schlagt, erlaubt, die Leichen der Getöteten zu enthüllen, damit ihr durch Betrachtung ihrer Schönheit zugleich und ihrer Jugend mehr und mehr in die richtige Entrüstung geratet und dann entsprechend der Missetat Strenge walten laßt!"
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et ilico me magistratus ipsum iubet corpora, quae lectulo fuerant posita, mea manu detegere. luctantem me ac diu renuentem praecedens facinus instaurare nova ostensione lictores iussu magistratuum quam instantissime compellunt, manum denique ipsam e regione lateris trudentes in exitium suum super ipsa cada vera porrigunt. evictus tandem necessitate succumbo et, ingratis licet, abrepto pallio retexi corpora, dii boni, quae facies rei? quod monstrum? quae fortunarum mearum repentina mutatio? quamquam enim iam in peculio Proserpinae et Orci familia numeratus, subito in contrariam faciem obstupefactus haesi, nec possum novae illius imaginis rationem idoneis verbis expedire. nam cadavera ilia iugulatorum hominum erant tres utres inflati variisque secti foraminibus et, ut vespertinum proelium meura recordabar, his locis hiantes, quibus latrones illos vulneraveram. Tunc ille quorundam astu paulisper cohibitus risus libere iam exarsit in plebem. hi gaudii nimietate graculari, illi dolorem ventris manuum compressione sedare, et certe laetitia delibuti meque respectantes cuncti theatro facessunt. at ego ut primum illam laciniam prenderam, fìxus in lapidem steti gelidus nihil secus quam una de ceteris theatri statuis vel columnis. nec prius ab inferis emersi, quam Milo hospes accessit et iniecta manu me renitentem lacrimisque rursum promicantibus crebra singultientem clementi violentia secum adtraxit et observatis viae solitudinibus per quosdam amfractus domum suam perduxit, maestumque me atque etiam tunc trepidum variis solatur affatibus. nec tamen indignationem iniuriae, quae inhaeserat altius meo pectori, ullo modo permulcere quivit. Ecce ilico etiam ipsi magistratus cum suis insignibus domum nostrani ingressi talibus me monitis delenire gestiunt: 'Neque tuae dignitatis vel etiam prosapiae tuorum ignari sumus, Luci domine; nam et provinciam totam inclitae vestrae familiae nobilitas conplectitur. ac ne istud, quod vehementer ingemescis, contumeliae causa perpessus es. omnem itaque de tuo pectore praesentem tristitudinem mitte et angorem animi depelle, nam lusus iste, quem publice gratissimo deo Risui per annua reverticula sollemniter celebramus, semper commenti novitate florescit. iste deus auctorem et (ac)torem suum propitius ubique comitabitur amanter nec 4 trudentes Helm tundentes F 15 gratulari F Vollgraff et torem (durchgestrichen) F
verb. Armini
33 et actorem
g.—Ii. Kapitel
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Diesen Worten spendet man Beifall, und auf der Stelle heißt mich der Beamte, 3 selber die auf der Bahre liegenden Körper eigenhändig zu enthüllen. Wie ich mich dagegen wehre und mich lange sträube, die voraufgegangene Tat durch erneuten Nachweis widererstehen zu lassen, nötigen mich die Stadtdiener auf Befehl der Beamten aufs heftigste, stoßen mir schließlich sogar den Arm von der Seite fort und halten ihn gewaltsam, damit er sein eigenes Verderben beschleunigt, gerade über die Leichen. Unter der Macht des Zwanges erliege ich 4 endlich; und so nahm ich, wenn auch widerwillig, die Hülle fort und deckte die Körper auf. Ihr gütigen Götter! Was sieht man da! Welch Wunder! Welch plötzlicher Wandel meines Schicksals! Obwohl eben schon zum Besitz der Proserpina und zum Gesinde des Orkus gerechnet, stand ich nun plötzlich der entgegengesetzten Lage betäubt gegenüber; ich kann die Wirkung dieses unerwarteten Anblicks gar nicht mit geeigneten Worten schildern. Die besagten 5 Leichen der ermordeten Männer waren nämlich drei aufgeblasene Schläuche, die von mannigfachen Löchern durchbohrt waren und, soweit ich mich meines Kampfes vom Abend vorher entsann, an den Stellen aufklafften, an denen ich die Räuber verwundet hatte. Da breitete sich das Lachen, das bisher durch die Schalkheit einiger eine Weile eingedämmt war, nunmehr frei über die ganze Menge aus. Die einen gackerten vor lauter Vergnügen, die anderen mußten sich zur Beschwichtigung mit den Händen den Bauch halten, der ihnen weh tat. Jedenfalls machen sich alle im Freudenrausch aus dem Theater auf, indem sie sich dauernd nach mir umsehen. Aber ich stand, sobald ich jenes Tuch ergriffen hatte, da, zu Stein geworden, eiskalt, nicht anders als eine von den übrigen Statuen oder Säulen des Theaters. Und nicht eher tauchte ich wieder aus der Unterwelt auf, als bis mein Gastfreund Milo herantrat, mir die Hand auflegte und mich trotz meines Widerstrebens, während ich unter den wieder hervorbrechenden Tränen dauernd schluchzte, mit sanfter Gewalt mit sich zog und unter Beachtung einsamer Straßen auf gewissen Umwegen in sein Haus führte. E r tröstete mich in meinem Kummer und der noch immer dauernden Erregung mit mannigfachem Zuspruch. Trotzdem vermochte er die Entrüstung über die Kränkung, die sich tief in mein Herz gesenkt hatte, auf keine Weise zu beschwichtigen.
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Doch sieh da, im Augenblick treten die Beamten, versehen mit den Zeichen 1 1 ihrer Würde, in unser Haus und geben sich Mühe, mich mit folgenden mahnenden Worten zu beruhigen: „Wir kennen deine angesehene Stellung und auch die Sippe der Deinen sehr wohl, Herr Lucius; denn die ganze Provinz ist ja voll von dem Adel eurer Familie. Auch das, worüber du jetzt so heftig stöhnst, ist 2 dir nicht widerfahren, um dich zu beschimpfen. Scheuche also die ganze augenblickliche Betrübnis aus deiner Brust und verjage die Herzensangst. Dies Spiel, das wir öffentlich dem holden Gotte des Lachens zu Ehren in jährlicher Wiederkehr festlich begehen, zeichnet sich immer durch eine neue Erfindung aus. Dieser Gott wird seinen Förderer und Schauspieler überall mit seiner Huld liebe- 3 voll begleiten und niemals zulassen, daß du Herzenskummer hast, sondern deine
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umquam patietur, ut ex animo doleas, sed frontem tuam serena venustate laetabit adsidue. at tibi civitas omnis pro ista gratia honores egregios obtulit; nam et patronum scripsit et ut in aere stet imago tua decrevit.' ad haec dieta sermonis vicem refero : 'tibi quidem', inquarti, 'splendidissima et unica Thessaliae civitas, honorum talium parem gratiam memini, verum statuas et imagines dignioribus meique maioribus reservare suadeo.' Sic pudenter allocutus et paulisper hilaro vultu renidens quantumque poteram laetiorem me refingens comiter abeuntes magistratus appello, et ecce quidam intro currens famulus: 'rogat te', ait, 'tua parens Byrrhena et convivii, cui te sero desponderas, iam adpropinquantis admonet.' ad haec ego formidans et procul perhorrescens etiam ipsam domum eius: 'quam vellem', inquam, 'parens, iussis tuis obsequium commodare, si per fidem liceret id facere. hospes enim meus Milo per hodierni diei praesentissimum numen adiurans effecit, ut eius hodiernae cenae pignerarer, nec ipse discedit nec me digredi patitur. prohinc epulare vadimonium differamus.' haec adhuc me loquente manu fìrmiter iniecta Milo iussis balnearibus adsequi producit ad lavacrum proximum. at ego vitans oculos omnium et, quem ipse fabricaveram, risum obviorum declinans lateri eius adambulabam obtectus. nec qui laverim, qui terserim, qui domum rursum reverterim, prae rubore memini; sic omnium oculis, nutibus ac denique manibus denotatus inpos animi stupebam. Raptim denique paupertina Milonis cenula perfunctus causatusque capitis acrem dolorem, quem mihi lacrimarum adsiduitas incusserat, concedo cubitum venia facile tributa et abiectus in lectulo meo, quae gesta fuerant, singula maestus recordabar, quoad tandem Photis mea dominae suae cubitu procurato sui longe dissimilis advenit; non enim laeta facie nec sermone dicaculo, sed vultuosam frontem rugis insurgentibus adseverabat. cunctanter ac timide denique sermone prolato: 'ego', inquit, 'ipsa, confiteor ultro, ego tibi huius molestiae (causa) fui', et cum dicto lorum quempiam sinu suo depromit mihique porrigens: 'cape', inquit, 'oro te, et (de) perfida muliere vindictam, immo vero licet maius quodvis supplicium sume. nec tamen me putes, oro, sponte angorem istum tibi concinnasse; dii mihi melius, quam ut mei causa vel tantillum scrupulum patiare; ac si quid adversi tuum caput respicit, id omne protinus meo luatur sanguine, sed quod alterius rei causa facere iussa sum, mala quadam mea sorte in tuam reccidit iniuriam.' 6 meisque F
verb.
Beroaldo
29 und 30 erg. Vulg.
Ii.—13« Kapitel
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Stirn beständig mit seiner strahlenden Anmut aufheitern. Aber die gesamte Bürgerschaft hat dir für deine ihr erwiesene Gunst besondere Ehren zugedacht; denn sie hat dich zu ihrem Schutzherrn erklärt und beschlossen, daß dein Bild in Erz aufgestellt wird." Auf diese Worte erwiderte ich: „Dir, hochangesehene und einzig dastehende Bürgerschaft in Thessalien, weiß ich für so große Ehren den gebührenden Dank, allein Statuen und Ehrenbildnisse empfehle ich für Würdigere und Bedeutendere, als ich bin, aufzusparen." So sprach ich bescheiden und, ein Weilchen ein heiteres Gesicht machend und mich, soweit ich konnte, fröhlicher stellend, grüße ich die Beamten höflich bei ihrem Weggehen. Da eilt auch schon ein Diener herein: „Deine Tante Byrrhena läßt dich bitten und erinnert an die Gesellschaft, für die du gestern abend zugesagt hattest; die Zeit ist schon nahe." Darauf entgegnete ich voll Schreck und mit einem Schauder schon aus der Ferne allein vor ihrem Haus: „Wie gerne möchte ich, mütterliche Freundin, deiner Aufforderung Folge leisten, wenn ich es mit ruhigem Gewissen dürfte! Mein Gastfreund Milo hat mich nämlich bei der mächtigen Gottheit des heutigen Tages beschworen und veranlaßt, daß ich mich bei ihm zum Essen heute verpflichtet habe; er weicht nicht von meiner Seite und läßt mich nicht fortgehen. Darum muß ich schon das versprochene Erscheinen zum Essen verschieben." Während ich noch so redete, legte Milo fest seine Hand auf mich, befahl, das Badezeug solle nachfolgen, und führte mich zum nächsten Bad. Doch ich schritt versteckt an seiner Seite, indem ich aller Augen mied und dem Gelächter der Begegnenden, das ich selbst hervorgerufen hatte, aus dem Wege ging. Und wie ich gebadet, wie mich abgetrocknet, wie nach Hause wieder zurückbegeben habe, darauf kann ich mich vor Scham nicht besinnen. So sehr war ich außer Fassung und starr, weil alle mit Blicken, Winken, schließlich sogar mit Fingern auf mich wiesen.
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Eilends nahm ich dann Milos armseliges karges Mahl ein, schützte heftigen Kopf- ^ schmerz vor, den mir das fortgesetzte Weinen verursacht hatte, und zog mich zum Schlafen zurück, wozu ich leicht die Erlaubnis erhielt. Auf meinem Bett 2 liegend, bedachte ich traurig im einzelnen die Vorgänge, bis meine Photis endlich ihrer Herrin Lager besorgt hatte und erschien — aber ganz anders, als sie sonst ausgesehen hatte; denn sie war nicht heiterer Miene und schnippisch im Reden, sondern die finstere Stirn mit den aufsteigenden Falten verriet nur Ernst. Zögernd und zaghaft brachte sie endlich die Worte hervor: „Ich selber, ich be- 3 kenne es freiwillig, war der Anlaß für die Belästigung, die du erfahren hast", und mit diesenlWorten nimmt sie einen Riemen aus ihrem Bausch, reicht ihn mir und sagt: „Nimm, bitte, und räche dich an der treulosen Dirne, ja vollziehe jede größere Strafe, die du magst! Doch glaube bitte nicht, daß ich dir frei- 4 willig diese Angst eingebrockt habe; die Götter sollen mich bewahren, daß du um meinetwillen auch nur so viel Unruhe erdulden solltest! Und wenn irgend etwas Böses dein Haupt bedroht, so möge es sofort ganz mit meinem eigenen Blute gesühnt werden! Allein was ich auf Befehl zu anderem Zweck zu tun hatte, ist infolge meines bösen Geschickes zur Kränkung für dich ausgeschlagen."
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3- Buch
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Tunc ego familiaris curiositatis admonitus factique causam delitiscentem nudari gestiens suscipio: 'Omnium quidem nequissimus audacissimusque lorus iste, quem tibi verberandae destinasti, prius a me concisus atque laceratus interibit ipse, quam tuam plumeam lacteamque contingat cutem. 2 sed mihi cum fide memora : quod tuum factum (fortunae) scaevitas consecuta in meum convertit exitium? adiuro enim tuum mihi carissimum caput nulli me prorsus ac ne tibi quidem ipsi adseveranti posse credere, quod tu quicquam im meam cogitaveris perniciem. porro meditatus innoxios casus 3 incertus vel etiam adversus culpae non potest addicere.' cum isto fine sermonis oculos Photidis meae udos ac tremulos et prona libidine mareidos iamiamque semiadopertulos adnixis et sorbillantibus saviis sitienter hauriebam. *5 Sic illa laetitia recreata: 'patere', inquit, 'oro, prius fores cubiculi diligenter obcludam, ne sermonis elapsi profana petulantia committam grande flagitium', et cum dicto pessulis iniectis et uncino firmiter immisso sic ad me reversa colloque meo manibus ambabus inplexa voce tenui et admodum 2 minuta: 'paveo', inquit, 'et formido solide domus huius operta detegere et arcana dominae meae revelare secreta, sed melius de te doctrinaque tua praesumo, qui praeter generosam natalium dignitatem, praeter sublime ingenium sacris pluribus initiatus profecto nosti sanctam silentii fidem. 3 quaecumque itaque commisero huius religiosi pectoris tui penetralibus, semper haec intra conseptum clausa custodias, oro, et simplicitatem rela4 tionis meae tenacitate taciturnitatis tuae remunerare, nam me, quae sola mortalium novi, amor is, quo tibi teneor, indicare compellit. iam scies omnem domus nostrae statum, iam scies erae meae miranda secreta, quibus obaudiunt manes, turbantur sidera, coguntur numina, serviunt elementa. 5 nec umquam magis artis huius violentia nititur, quam cum scitulae formulae iuvenem quempiam libenter aspexit, quod quidem ei solet crebriter evenire. 16 Nunc etiam adulescentem quendam Boeotium summe decorum efflictim deperii totasque artis manus, machinas omnes ardenter exercet. audivi vesperi, meis his, inquam, auribus audivi, quod non celerius sol caelo ruisset noctique ad exercendas inlecebras magiae maturius cessisset, ipsi Soli 2 nubilam caliginem et perpetuas tenebras comminantem. hunc iuvenem, cum e balneis rediret ipsa, tonstrinae residentem hesterna die forte con5 erg. v. d. Vliet
(fati) Rohde
14.—16. Kapitel
Iii
Da fühlte ich mich an meine gewöhnliche Neugier gemahnt, und im Verlangen, 1 4 den verborgenen Anlaß für das Geschehene enthüllt zu sehen, hebe ich an: „Dieser allerschändlichste dreiste Riemen, den du bestimmt hast, dich zu geißeln, soll eher, von mir in Stücke gerissen und zerschnitten, selber zugrunde gehen, als daß er deine flaumweiche, weiße Haut berührt. Doch erzähle mir ge- 2 wissenhaft: Was war das für eine Handlung von dir, der das böse Geschick folgte, um sie in mein Verderben zu kehren? Ich schwöre dir bei deinem mir teuren Haupt, daß ich gar niemand und selbst dir nicht, wenn du es selber versichertest, glauben könnte, daß du irgend etwas zu meinem Unglück ersonnen hast. Ein bedenklicher oder sogar ein feindlicher Zufall andrerseits kann nicht bewirken, daß harmlosen Absichten ein Verschulden zugeschrieben wird." Sogleich, wie 3 ich mit meinen Worten geendet hatte, bedeckte ich meiner Photis feuchte und verschwimmende Augen, die vor sehnsüchtiger Lust vergingen und schon halb geschlossen waren, gierig mit heftigen, lechzenden Küssen. Nachdem sie so ihre Fröhlichkeit wiedererlangt hatte, sagte sie: „Laß mich, bitte, zunächst die Zimmertür sorgsam verschließen, damit ich nicht das große Verbrechen auf mich lade, daß durch meine schändliche Leichtfertigkeit meine Worte in die Öffentlichkeit dringen", und dabei legte sie die Riegel vor und steckte den Bolzen fest hinein. Dann wandte sie sich zurück zu mir, schlang beide Arme um meinen Hals und sagte mit leiser und flüsternder Stimme: „Ich habe ja so unsägliche Angst, aufzudecken, was dies Haus verbirgt, und die versteckten Geheimnisse meiner Herrin zu enthüllen. Aber ich habe eine so gute Meinung von dir und deiner Gelehrsamkeit, da du ja, abgesehen von dem vornehmen Adel deiner Herkunft, abgesehen von deinem edlen Charakter auch in mehrere Mysterien eingeweiht bist, so daß du die heilige Verpflichtung zu schweigen auf alle Fälle kennst. Was ich also auch dem Inneren deines gewissenhaften Herzens anvertraue, das wahre, bitte, immer verschlossen in diesem Gehege und belohne meinen offenherzigen Bericht durch dein unverbrüchliches Schweigen. Denn mich treibt die Liebe, die mich an dich fesselt, dir mitzuteilen, was ich allein von den Sterblichen weiß. Du wirst jetzt das ganze Wesen unseres Hauses erfahren, wirst jetzt die wunderbaren Geheimkünste meiner Herrin erfahren, die Tote zum Gehorsam treibt, Gestirne in ihrem Laufe stört, Götter bezwingt und Elemente dienstbar macht. Und niemals bedient sie sich mehr der Gewalt dieser Kunst, als wenn sie einen Jüngling von nettem Aussehen mit Wohlgefallen erblickt hat, und das pflegt oft bei ihr vorzukommen.
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Auch jetzt ist sie in einen jungen, hervorragend hübschen Böotier sterblich 1 6 verliebt und setzt mit heißem Eifer die ganzen Mittel ihrer Kunst, kurz, alle Hebel in Bewegung. Gestern abend habe ich gehört, j a mit diesen meinen Ohren, sage ich, habe ich's gehört, wie sie selbst dem Sonnengott Verdunklung durch Wolken und ewige Finsternis androhte, weil die Sonne sich nicht schneller vom 2 Himmel gesenkt und der Nacht früher Platz gemacht hätte, damit sie ihren Liebeszauber ausüben könnte. Diesen jungen Mann hat sie, als sie selber vom Bade zurückkehrte, zufällig am gestrigen Tage in der Barbierstube sitzen sehen
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3- B u c h
spexit ac me capillos eius, qui iam caede cultrorum desecti humi iacebant, 3 clanculo praecepit auferre. quos me sedulo furtimque colligentem tonsor invenit et quod alioquin publicitus maleficae disciplinae perinfames sumus, 4 adreptam inclementer increpat : 'Tune, ultima, non cessas subinde lectorum iuvenum capillamenta surripere? quod scelus nisi tandem desines, magistratibus te constanter obiciam.' et verbum facto secutus immissa manu scrutatus e mediis papillis meis iam capillos absconditos iratus abripit. 5 quo gesto graviter adfecta mecumque reputans dominae meae mores, quod huius modi repulsa satis acriter commoveri meque verberare saevissime consuevit, iam de fuga consilium tenebam, sed istud quidem tui contemplatione abieci statim. 17 Verum cum tristis inde discederem, ne prorsus vacuis manibus redirem, conspicor quendam forficulis adtondentem caprinos utres; quos cum probe constrictos inflatosque et iam pendentis cernerem, capillos eorum humi iacentes flavos ac per hoc illi Boeotio iuveni consimiles plusculos aufero 2 eosque dominae meae dissimulata veritate trado. sic noctis initio, priusquam cena te reciperes, Pamphile mea iam vecors animi tectum scandulare conscendit, quod altrinsecus aedium patore perflabili nudatum, ad omnes, orientales ceterosque, aspectus pervium, maxime his artibus suis 3 commodatum secreto colit. priusque apparatu solito instruit feralem officinam, omne genus aromatis et ignorabiliter lamminis litteratis et infelicium navium durantibus damnis, defletorum, sepultorum etiam, cadaverum 4 expositis multis admodum membris; hie nares et digiti, illic carnosi clavi pendentium, alibi trucidatorum servatus cruor et extorta dentibus ferarum trunca calvaría. 18 Tunc decantatis spirantibus fibris litat vario latice, nunc rore fontano, nunc lacte vaccino, nunc melle montano, libat et mulsa. sic illos capillos in mutuos nexus obditos atque nodatos cum multis odoribus dat vivis 2 carbonibus adolendos. tunc protinus inexpugnabili magicae disciplinae potestate et caeca numinum coactorum violentia ilia corpora, quorum fumabant stridentes capilli, spiritum mutuantur humanum et sentiunt et audiunt et ambulant et, qua nidor suarum ducebat exuviarum, veniunt 3 et pro ilio iuvene Boeotio aditum gestientes fores insiliunt: cum ecce craI humidiiacebant F
verb, «p
2 praecipitavi ferre F verb.
Scioppius
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und mir aufgetragen, seine Haare, die schon mit der Schere abgeschnitten waren und am Boden lagen, heimlich fortzuholen. Wie ich sie emsig und ver- 3 stöhlen sammelte, hat mich aber der Barbier ertappt, und weil wir im übrigen allgemein wegen unserer gottlosen Wissenschaft mehr als verrufen sind, so packt er mich und schimpft schonungslos auf mich ein: .Willst du wohl ablassen, du 4 Ausbund von Frechheit, immer wieder das Haar ausgesuchter junger Herren zu rauben? Wenn du mit dieser Verruchtheit nicht aufhörst, so werde ich dich ohne Wanken der Behörde ausliefern.' Und dem Wort läßt er die Tat folgen, streckt die Hand aus, grabbelt mir mitten zwischen den Brüsten und reißt von dort die Haare, die ich schon versteckt hatte, voller Ingrimm fort. Dadurch 5 war ich schwer bekümmert, und da ich den Charakter meiner Herrin bei mir bedachte, daß sie ja durch eine derartige Zurückweisung gewöhnlich ziemlich heftig erregt wird und mich dann in brutalster Weise schlägt, so kam mir schon der Gedanke an Flucht, aber den habe ich sofort mit Rücksicht auf dich verworfen. Allein, als ich von dort wegging, bekümmert, ich möchte mit leeren Händen heimkehren, da erblicke ich jemand, der mit der Schere Ziegenschläuche abschert; da ich sie ordentlich zusammengeschnürt und aufgeblasen und schon hängen sah, nehme ich eine größere Anzahl ihrer am Boden liegenden Haare, die blond und deshalb denen des jungen Böotiers ähnlich waren, mit und übergebe sie meiner Herrin, ohne ihr die Wahrheit zu gestehen. So steigt denn bei Beginn der Nacht, bevor du dich vom Mahl zurückzogst, meine Pamphile, schon außer sich vor Erregung, hinauf zu dem Dachraum unter den Schindeln, der, auf der einen Hausseite gelegen, ungeschützt, so daß der Wind hindurchweht, jeden Blick, nach Osten wie nach den anderen Richtungen, ermöglicht und den sie deshalb als besonders für ihre Künste geeignet aufzusuchen pflegt. Zunächst versieht sie ihre unheimliche Werkstatt mit der gewohnten Ausrüstung, Spezereien aller Art, Blechplättchen mit unverständlichen Schriftzügen, den noch vorhandenen Überbleibseln verunglückter Schiffe, ziemlich zahlreichen bereitgelegten Gliedmaßen von beklagten, sogar beerdigten Toten; hier finden sich Nasen und Finger, dort Nägel mit dem Fleisch von Gehenkten, anderswo das aufbewahrte Blut von Ermordeten und ein verstümmelter Schädel, der den Zähnen wilder Tiere entrissen ist.
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Dann spricht sie ihren Zauberspruch über den zuckenden Fasern und opfert 18 mit mannigfachem Naß, bald mit Tau der Quellen, bald mit Milch der Kuh, bald mit Honig von den Bergen, opfert auch Met. Und nun wirft sie jene Haare, ineinander verschlungen und verknotet, mit vielen Wohlgerüchen auf lebendig flackernde Kohlen zum Verbrennen. Da nehmen dann stracks infolge 2 der unwiderstehlichen Macht der magischen Kunst und der geheimen Gewalt der bezwungenen Geister die Körper, deren Haare zischend rauchten, menschliches Leben an und fühlen und hören und wandeln und kommen dorthin, wohin sie der Geruch der von ihnen genommenen Haarabfälle zog, und stürmen, statt jenes jungen Böotiers, Einlaß verlangend, gegen die Tür, als du plötzlich in wein- 3 8
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pula madens et inprovidae noctis deceptus caligine audacter mucrone destricto in insani modum Aiacis armatus, non ut ille vivis pecoribus infestus tota laniavit armenta, sed longe fortius qui(dem) tres inflatos caprinos utres exanimasti, ut ego te prostratis hostibus sine macula sanguinis non homicidam nunc, sed utricidam amplecterer.' At (ego plau)si lepido sermone Photidis et in vicem cavillatus: 'ergo igitur iam et ipse possum', inquam, 'mihi primam istam virtutis adoriam ad exemplum duodeni laboris Herculei numerare vel trigemino corpori Geryonis vel triplici formae Cerberi totidem peremptos utres coaequando. sed ut ex animo tibi volens omne delictum, quo me tantis angoribus inplicasti, remittam, praesta quod summis votis expostulo, et dominam tuam, cum aliquid huius divinae disciplinae molitur, ostende ; cum deos invocat ; certe cum reformatur videam; sum nam que coram magiae noscendae ardentissimus cupitor. quamquam mihi nec ipsa tu videare rerum rudis vel expers. scio istud et plane sentio, cum semper alioquin spretorem matronalium amplexuum sic tuis istis micantibus oculis et rubentibus bucculis et renidentibus crinibus et hiantibus osculis et fraglantibus papillis in servilem modum addictum at que mancipatum teneas volentem. iam denique nec larem require nec domuitionem paro et nocte ista nihil antepono.' 'Quam vellem', respondit ilia, 'praestare tibi, Luci, quod cupis, sed praeter invidos mores in solitudinem semper abstrusa et omnium praesentia viduata solet huius modi secreta perficere. sed tuum postulatum praeponam periculo meo idque observatis opportunis temporibus sedulo perficiam, modo, ut initio praefata sum, rei tantae fidem silentiumque tribue.' sic nobis garrientibus libido mutua et animos simul et membra suscitai, omnibus abiectis amiculis hactenus denique intecti atque nudati bacchamur in Venerem ; tum quidem mihi iam fatigato de propria liberalitate Photis puerile obtulit corollarium. iamque luminibus nostris vigilia marcidis infusus sopor etiam in altum diem nos attinuit. Ad hunc modum transactis voluptarie paucis noctibus quadam die percita Photis ac satis trepida me accurrit indicatque dominam suam, quod nihil etiam tunc in suos amores ceteris artibus promoveret, nocte proxima in avem sese plumaturam atque ad suum cupitum sic devolaturam; proin 3 qui F verb. Kronenberg, (tu) fortius qui Robertson 6 erg. Helm (risi) Damsté (ego risi) Giarratano, ad(ri)si . . . sermoni Robertson 13 reformatur Elmenhorst res ortatu (ornatu tp) F res ornat, ut Leo | (fac) videam v. d. Vliet 20 inquit respondit F, Respondit illa : 'quam vellem' inquit Giarratano 27 tum Helm cum F 29 altum Scioppius alium F
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feuchtem Rausch und getäuscht durch den undurchdringlichen nächtlichen Nebel, kühn, mit gezücktem Schwert nach Art des wahnsinnigen Ajax bewaffnet — nicht wie jener, gegen lebende Tiere wütend, ganze Herden zerfleischt hat, nein, viel tapferer — drei aufgeblasene Ziegenschläuche ums Leben brachtest. So sollte ich dich, nachdem du deine Feinde ohne einen Blutstropfen zu Boden gestreckt hattest, nicht als Menschenmörder, sondern als Schlauchmörder in die Arme schließen." Aber ich spendete auf die witzige Rede der Photis Beifall und scherzte meiner- 19 seits: „Also kann auch ich", sagte ich, „mir diesen als den ersten Sieg meiner Tapferkeit nach dem Muster einer der zwölf Arbeiten des Herkules zählen, wenn ich dem dreileibigen Geryones oder dem dreigestaltigen Cerberus ebensoviel Schläuche gleichsetze, die ich umgebracht habe. Allein, damit ich dir bereit- 2 willig von Herzen dein ganzes Vergehen erlasse, durch das du mich in so große Ängste versetztjhast, gewähre mir, wonach ich so sehnlich verlange, und zeige mir deine Herrin, wenn sie irgendetwas von ihrer Zauberkunst ins Werk setzt; wenn sie die Götter anruft, jedenfalls, wenn sie sich verwandelt, möchte ich es mit ansehen; denn ich bin ja so glühend darauf erpicht, die Zauberei mit eigenen Augen kennenzulernen. Allerdings scheint mir, daß auch du selbst nicht ganz 3 fremd und unerfahren in diesen Dingen bist. Ich weiß das und fühle es genau, da du mich, der ich sonst von Liebschaften mit vornehmen Damen nie etwas wissen wollte, so mit deinen funkelnden Augen, den rosigen Bäcklein, den glänzenden Haaren, dem halboffenen Mäulchen und den duftenden Brüstchen festhältst wie einen Sklaven, der dir verpflichtet und zu eigen ist; und ich lasse mich gern halten. Ich frage schließlich schon nicht mehr nach meinem Hause noch rüste ich zur Heimkehr, und nichts geht mir über die Nacht bei dir," „Wie gern", antwortete sie, „möchte ich dir, Lucius, deinen Wunsch gewähren; aber abgesehen von ihrem mißgünstigen Charakter pflegt sie derartige geheime Handlungen immer verkrochen in Einsamkeit und fern von aller Gesellschaft vorzunehmen. Aber deinen Wunsch will ich höher stellen als die Gefahr, die ich laufe, und die günstige Zeit abpassen, um ihn dir recht zu erfüllen; nur, wie ich anfangs gesagt habe, wahre bei einer so bedenklichen Sache deine Zusage und dein Schweigen." Während wir so schwatzten, regt das gegenseitige Verlangen uns zugleich Herzen und Glieder auf. So werfen wir denn alle Hüllen ab und toben uns schließlich ganz unbekleidet und nackt aus — Bacchanten zu Ehren der Venus; dann, als ich schon müde war, bot mir Photis noch aus eigener Freigebigkeit eine Zugabe nach Knabenart. Und schon ergoß sich der Schlummer in unsere vom Wachen matten Augen und hielt uns bis hoch in den Tag hinein umfangen. Auf diese Weise hatten wir einige wenige Nächte voller Lust hingebracht, da kommt Photis eines Tages erregt und ziemlich ängstlich und teilt mir mit, ihre Herrin werde, weil sie mit den übrigen Mitteln noch nichts gegenüber dem Geliebten ausrichte, in der nächsten Nacht sich zum befiederten Vogel wandeln und so zu ihrem Ersehnten fliegen. Darum solle ich mich behutsam vorbereiten,
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2 m e m e t a d rei t a n t a e s p e c u l a m c a u t e p r a e p a r a r e m . i a m q u e c i r c a p r i m a m noctis vigiliam a d illud superius cubiculum suspenso et insono vestigio m e perducit ipsa perque r i m a m ostiorum q u a m p i a m iubet arbitrari, q u a e 3 sic g e s t a s u n t , i a m p r i m u m o m n i b u s laciniis se d e v e s t i t P a m p h i l e e t a r cula q u a d a m reclusa pyxides plusculas inde depromit, de quis unius o p e r culo r e m o t o a t q u e i n d i d e m egesta u n g u e d i n e d i u q u e palmulis suis a d f r i c t a a b i m i s u n g u i b u s sese t o t a m a d u s q u e s u m m o s c a p i l l o s p e r l i n i t m u l t u m q u e 4 cum lucerna secreto conlocuta m e m b r a tremulo succussu quatit. quis l e n i t e r fluctuantibus p r o m i c a n t m o l l e s p l u m u l a e , c r e s c u n t e t f o r t e s p i n n u lae, d u r a t u r n a s u s i n c u r v u s , c o g u n t u r u n g u e s a d u n c i : fit b u b o P a m p h i l e . 5 sic e d i t o s t r i d o r e q u e r u l o i a m s u i p e r i c l i t a b u n d a p a u l a t i m t e r r a r é s u l t a t , m o x i n a l t u m s u b l i m a t a f o r i n s e c u s t o t i s alis e v o l a t . 22 E t illa q u i d e m m a g i c i s s u i s a r t i b u s v o l e n s r e f o r m a t u r , a t ego n u l l o d e cantatus carmine, praesentis t a n t u m facti stupore defixus quidvis aliud 2 m a g i s v i d e b a r e s s e q u a m L u c i u s : sic e x t e r m i n a t u s a n i m i , a t t o n i t u s in a m e n t i a m vigilans somniabar; defrictis adeo diu pupulis, a n vigilarem, scire q u a e r e b a m . t a n d e m d e n i q u e r e v e r s u s a d s e n s u m p r a e s e n t i u m a d r e p t a 3 m a n u Photidis et a d m o t a meis luminibus: 'patere, oro te', inquam, ' d u m d i c t â t occasio, m a g n o e t s i n g u l a r i m e a d f e c t i o n i s t u a e f r u c t u p e r f r u i e t impertire nobis u n c t u l u m indidem per istas t u a s papillas, m e a mellitula, t u u m q u e m a n c i p i u m i n r e m u n e r a b i l i b e n e f i c i o sic t i b i p e r p e t u o p i g n e r a a c 4 i a m perfice, u t m e a e V e n e r i C u p i d o p i n n a t u s a d s i s t a m t i b i . ' ' A i n ' , i n q u i t , 'vulpinaris, amasio, m e q u e sponte asceam cruribus meis inlidere compellis? sic i n e r m e m v i x a l u p u l i s c o n s e r v o T h e s s a l i s ; h u n c a l i t e m f a c t u m u b i q u a e ram, videbo quando?' 23
' A t m i h i scelus i s t u d d e p e l l a n t c a e l i t e s ' , i n q u a m , ' u t ego, q u a m v i s i p s i u s aquilae sublimis volatibus t o t o caelo pervius et s u p r e m i Iovis c e r t u s n u n tius vel laetus armiger, t a m e n n o n a d m e u m n i d u l u m post illam p i n n a r u m
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d i g n i t a t e m s u b i n d e d e v o l e m . a d i u r o p e r d u l c e m i s t u m capilli t u i n o d u lum, quo m e u m vinxisti spiritum, m e nullam aliam meae Photidi malie, t u n c etiam istud meis cogitationibus occurrit, c u m semel a v e m t a l e m perunctus induero, d o m u s omnis procul m e vitare debere, q u a m p u l c h r o 3 enim q u a m q u e festivo m a t r o n a e perfruentur amatore bubone? quid, quod istas n o c t u r n a s aves, c u m p e n e t r a v e r i n t l a r e m q u e m p i a m , sollicite p r e h e n s a s f o r i b u s v i d e m u s adfigi, u t , q u o d i n f a u s t i s v o l a t i b u s f a m i l i a e m i 1 3 magicis Vulg.
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35 ululatibus ? Helm
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das wichtige Ereignis heimlich mit anzusehen. Und schon führt sie mich, so um die erste Nachtwache, schwebenden und lautlosen Schrittes zu jenem Obergemach und heißt mich durch eine Türritze beobachten, was dort in folgender Weise vor sich ging. Zunächst entkleidet sich Pamphile aller Gewänder, schließt eine kleine Truhe auf und entnimmt daraus mehrere Büchsen; von einer von ihnen entfernt sie den Deckel und holt daraus eine Salbe, die sie lange in ihren Händen reibt; dann bestreicht sie sich ganz und gar von den Zehenspitzen bis oben zu den Haaren, spricht im geheimen viel mit der Lampe und schüttelt in zitternder Bewegung ihre Glieder. Und während sie in sanfter Schwingung sich wiegen, sproßt zarter Flaum hervor, es wachsen ihr starke Fedem, in einer Krümmung verhärtet sich die Nase, die Fußnägel ziehen sich zusammen und biegen sich zu Krallen: Pamphile wird zum Uhu. So gibt sie ein klagendes Krächzen von sich, und hüpft schon, um ihre Fähigkeit zu prüfen, allmählich vom Boden; dann hebt sie sich in die Höhe und fliegt mit mächtigem Flügelschlag hinaus.
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Während sie mit Hilfe ihrer Zauberkünste sich nach Wunsch verwandelte, war ich, ohne durch einen Spruch verhext zu sein, nur durch das Staunen über den Vorgang, den ich miterlebte, an die Stelle gebannt und schien mir alles andere als Lucius zu sein; so ganz außer mir, bis zum Wahnsinn betroffen, träumte ich wachend; gar lange rieb ich mir die Augen und suchte zu erfahren, ob ich wirklich wachte. Endlich kehrte ich zum Bewußtsein der Lage zurück, ergriff die H a n d der Photis, führte sie an meine Augen und sagte: „Laß mich jetzt, ich bitte dich darum, solange die Gelegenheit dafür spricht, einen ganz besonderen Vorteil vo n deiner Zuneigung genießen und gib mir etwas von der Salbe dort, bei deinen lieben Brüstlein da, du meine kleine Honigsüße! Verpflichte deinen Sklaven so für immer durch eine Wohltat, die ich nie vergelten kann, und mach jetzt, daß ich als ein beschwingter Cupido mich neben dich als meine Venus stellen k a n n . " „Was du nicht sagst!" meinte sie, „du bist ein schlauer Fuchs, mein Liebling, und willst mich dazu treiben, daß ich mir selbst ins eigene Fleisch schneide. Ich kann dich, wehrlos wie du bist, ja so kaum vor den thessalischen Wölfinnen schützen; wenn du zum Vogel geworden, wo soll ich dich dann suchen, wann wiedersehen?"
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„ Könnte ich auch mit dem stolzen Fluge des Adlers selber den ganzen Himmel 23 durchstürmen und des hohen Juppiter zuverlässiger Bote oder fröhlicher Waffenträger sein", erwiderte ich, „die Götter sollen mich vor dem Frevel bewahren, daß ich nicht trotzdem nach dieser meinen Schwingen verdankten Würde immer wieder zu meinem Neste niederfliege. Ich schwöre es dir bei diesem süßen Knoten 2 deines Haares, mit dem du mein Herz gefesselt hast: ich mag keine andere lieber als meine Photis. Dann fällt mir auch das ein: wenn ich einmal infolge der Salbe eine solche Vogelgestalt angenommen habe, muß ich ja alle Häuser von weitem meiden; denn was für einen schönen und netten Liebhaber werden die Damen an einem Uhu haben? Außerdem sehen wir ja, daß man diese Nachtvögel, wenn 3 sie in ein Haus dringen, voller Angst fängt und an die Türen nagelt, so daß sie
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nantur exitium, suis luant cruciatibus. sed, quod sciscitari paene praeterivi, quo dicto factove rursum exutis pinnulis illis ad meum redibo Lucium?' 'Bono animo es, quod ad huius rei curam pertinet', ait. 'Nam mihi domina singula monstravit, quae possunt rursus in facies hominum tales figuras reformare. nec istud factum putes ulla benivolentia, sed ut ei redeunti medela salubri possem subsistere. specta denique, quam parvis quamque futtilibus tanta res procuretur herbulis: anethi modicum cum lauri foliis immissum rori fontano datur lavacrum et poculum.' Haec identidem adseverans summa cum trepidatione inrepit cubiculum et pyxidem depromit arcula. quam ego amplexus ac deosculatus prius utque mihi prosperis faveret volatibus deprecatus abiectis propere laciniis totis avide manus immersi et haurito plusculo uncto corporis mei membra perfricui. iamque alternis conatibus libratis brachiis in avem similem gestiebam: nec ullae plumulae nec usquam pinnulae, sed plane pili mei crassantur in setas et cutis tenella duratur in corium et in extimis palmulis perdito numero toti digiti coguntur in singulas ungulas et de spinae meae termino grandis cauda procedit. iam facies enormis et os prolixum et nares hiantes et labiae pendulae; sic et aures inmodicis horripilant auctibus. nec ullum miserae reformationis video solacium, nisi quod mihi iam nequeunti tenere Photidem natura crescebat. A c dum salutis inopia cuncta corporis mei considerans non avem me, sed asinum video, querens de facto Photidis, sed iam humano gestu simul et voce privatus, quod solum poteram, postrema deiecta labia, umidis tamen oculis oblicum respiciens ad illam tacitus expostulabam. quae ubi primum me talem aspexit, percussit faciem suam manibus infestis et: 'occisa sum misera', clamavit; 'me trepidatio simul et festinatio fefellit et pyxidum similitudo decepit. sed bene, quod facilior reformationis huius medela suppeditat. nam rosis tantum demorsicatis exibis asinum statimque in meum Lucium postliminio redibis. atque utinam vesperi de more nobis parassem corollas aliquas, ne moram talem patereris vel noctis unius. sed primo diluculo remedium festinabitur tibi.' Sic ilia maerebat, ego vero quamquam perfectus asinus et pro Lucio iumentum sensum tamen retinebam humanum. diu denique ac multum 7 herculis F verb. Lipsius
8 rore F verb. Hildebrand
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durch eigene Qualen das Unglück abbüßen müssen, das sie durch ihren Unheil kündenden Flug dem Haus androhen. Aber was ich beinah zu fragen übersehen hätte: was habe ich zu sagen oder zu tun, damit ich dann wieder die Federn loswerde und mein Lucius wieder ersteht?" „Was diese Sorge betrifft, sei guten 4 Mutes", sagte sie. „Die Herrin hat mir das im einzelnen gezeigt, was solche Wesen wieder in Menschengestalt umwandeln kann. Glaube aber nicht, daß sie das aus irgendeinem Wohlwollen getan hat, sondern nur, damit ich ihr bei der Rückkehr mit einem heilsamen Hilfsmittel zur Hand gehen kann. Kurzum, sieh, 5 mit wie geringen und wertlosen Kräutlein etwas so Wichtiges ins Werk gesetzt wird: nur etwas Dill mit Lorbeerblättern in Quellwasser wird als Bad und als Trank gegeben." Indem sie mir dies wiederholt versichert, schleicht sie in größter Angst in 24 das Gemach und langt eine Büchse aus der Truhe. Ich nahm sie an mich und küßte sie zunächst und betete, sie möge mir einen günstigen Flug verleihen; dann warf ich eilends die ganzen. Kleider ab, tauchte gierig die Hände ein, schöpfte eine tüchtige Menge Salbe und rieb die Glieder meines Körpers damit ein. Und schon schwang ich versuchsweise die Arme auf und nieder und mühte 2 mich, zu eben solchem Vogel zu werden: doch nichts von Flaum und nirgendwo Federn, sondern meine Haare verdicken sich völlig zu Borsten, meine zarte Haut härtet sich zum Fell, an den äußersten Handflächen und Sohlen büßen die ganzen Finger und Zehen ihre Zahl ein und ziehen sich in einen Huf zusammen, und vom Ende des Rückgrats geht ein großer Schwanz aus. Weiter: 3 ein riesiges Gesicht, ein großes Maul, weit offene Nasenlöcher und hängende Lippen; so nehmen auch die Ohren unmäßig zu und starren von Haaren. Und ich sehe keinen Trost für meine jämmerliche Verwandlung, als daß mein Zeugungswerkzeug an Größe zunahm, wenn ich auch Photis nicht mehr in den Armen zu halten vermochte. Und während ich in meiner Hilflosigkeit alles an meinem Körper betrachtete und mich nicht als Vogel, sondern als Esel wiederfand, beklagte ich mich über die Tat der Photis; aber da ich schon der menschlichen Gebärde und Stimme beraubt war, machte ich ihr, was mir allein noch möglich war, nur schweigend Vorwürfe, indem ich die Unterlippe hängen ließ, sie jedoch mit feuchten Augen von der Seite ansah. Sobald sie mich in solcher Verfassung sah, schlug sie sich das Gesicht mit erbosten Händen und rief: „Ich bin des Todes, ich Unglückliche! Ich habe mich in der Aufregung und Eile versehen, und die Ähnlichkeit der Büchsen hat mich getäuscht. Aber gut, daß doch ein leichteres Mittel für diese Verwandlung vorhanden ist. Sobald du nämlich Rosen abbeißt, wirst du den Esel ausziehen und sofort wieder in die Gestalt meines Lucius zurückkehren. Hätte ich doch nur abends wie üblich uns ein paar Kränze zurechtgemacht, daß du nicht so lange darauf warten müßtest, und wenn es auch nur eine Nacht ist. Aber beim ersten Tagesgrauen sollst du das Gegenmittel schleunigst erhalten."
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So sprach sie voll Kummer. Ich aber, obwohl ein vollkommener Esel und 26 statt des Lucius ein Lasttier, behielt doch mein menschliches Empfinden. Lange
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mecum ipse deliberavi, an nequissimam facinerosissimamque illam femi2 nam spissis calcibus feriens et mordicus adpetens necare deberem. sed ab incepto temerario melior me sententia revocavit, ne morte multata Photide salutares mihi suppetias rursus extinguerem. deiecto itaque et quassanti capite ac demussata temporali contumelia durissimo casui meo serviens ad equum illum vectorem meum probissimum in stabulum concedo, ubi alium etiam Milonis quondam hospitis mei asinum stabulantem 3 inveni. atque ego rebar, si quod inesset mutis animalibus tacitum ac naturale sacramentum, agnitione ac miseratione quadam inductum equum 4 illum meum hospitium ac loca lautia mihi praebiturum. sed pro Iuppiter hospitalis et Fidei secreta numina! praeclarus ille vector meus cum asino capita conferunt in meamque perniciem ilico consentiunt et verentes scilicet cibariis suis vix me praesepio videre proximantem: deiectis auribus iam 5 furentes infestis calcibus insecuntur. et abigor quam procul ab hordeo, quod adposueram vesperi meis manibus illi gratissimo famulo. 27 Sic adfectus atque in solitudinem relegatus angulo stabuli concesseram. dumque de insolentia collegarum meorum mecum cogito atque in alteram diem auxilio rosario Lucius denuo futurus equi perfidi vindictam meditor, respicio pilae mediae, quae stabuli trabes sustinebat, in ipso fere meditullio Eponae deae simulacrum residens aediculae, quod accurate co2 rollis roseis equidem recentibus fuerat ornatum. denique adgnito salutari praesidio pronus spei, quantum extensis prioribus pedibus adniti poteram, insurgo valide et cervice prolixa nimiumque porrectis labiis, quanto maxime 3 nisu poteram, corollas adpetebam. quod me pessima scilicet sorte conantem servulus meus, cui semper equi cura mandata fuerat, repente conspiciens indignatus exurgit et: 'quo usque tandem', inquit, 'cantherium patiemur istum paulo ante cibariis iumentorum, nunc etiam simulacris deorum infestum? quin iam ego istum sacrilegum debilem claudumque 4 reddam'; et statim telum aliquod quaeritans temere fascem lignorum positum offendit rimatusque frondosum fustem cunctis vastiorem non prius miserum me tundere desiit, quam sonitu vehementi et largo strepitupercussis ianuis, trepido etiam rumore viciniae conclamatislatronibus profugit territus. 38 Nec mora, cum vi patefactis aedibus globus latronum invadit omnia et singula domus membra cingit armata factio et auxiliis hinc inde convolantibus obsistit discursus hostilis. cuncti gladiis et facibus instructi noc1 an Vulg. ac F 1 1 & fides & secreta numina F 2 am Rande ) sacrata 32 conclamantis F verb. Colvius
Brantz
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und viel erwog ich deshalb bei mir, ob ich nicht das nichtsnutzige und verruchte Weib ordentlich mit den Hufen schlagen und mit den Zähnen beißen sollte, bis sie umkäme. Aber von dem unüberlegten Beginnen rief mich die bessere Einsicht zurück, daß ich nicht etwa, wenn ich Photis mit dem Tode bestrafte, mich um die Hilfe zur Wiedererrettung brächte. Ich verschluckte also die augenblickliche Schmach, ergab mich in mein hartes Mißgeschick und trollte mich mit gesenktem und hin- und herwackelndem Kopfe zu meinem braven Reitpferd in den Stall, wo ich noch außerdem den Esel des Milo, der ach! mein Gastfreund gewesen war, eingestellt fand. Und ich glaubte, wenn die Tiere eine stille, natürliehe Verpflichtung empfänden, werde mein Pferd mich wiedererkennen und mir aus Mitleid Gastfreundschaft, Platz und Bewirtung gewähren. Aber o gastlicher Juppiter und du, verschwiegene Gottheit der Treue! Dieses mein herrliches Roß mitsamt dem Esel stecken die Köpfe zusammen und sind sofort einig zu meinem Verderben, und, für ihr eigenes Futter besorgt, sahen sie mich kaum der Krippe nahen, da legen sie schon die Ohren zurück, schlagen böswillig mit den Hufen auf mich los, und ich werde so weit wie möglich von der Gerste fortgejagt, die ich des Abends mit eigenen Händen jenem dankbaren dienenden Geschöpf vorgeschüttet hatte. Da ich so behandelt und in die Einsamkeit verbannt war, hatte ich mich in einen Winkel des Stalles begeben, und während ich über die Unverschämtheit meiner Standesgenossen bei mir nachdenke und für den nächsten Tag, wenn ich mit der Rosenhilfe wieder Lucius sein werde, auf die Bestrafung meines treulosen Gaules sinne, sehe ich gerade in der Mitte des Mittelpfeilers, welcher die Balken des Stalles trug, das Bild der Göttin Epona, thronend in einem Kapellchen, das sorgsam mit frischen Rosenkränzen geschmückt war. Wie ich das Heilmittel erkenne, stürze ich voller Hoffnung drauflos und erhebe mich mächtig, soweit ich mit den ausgestreckten Vorderbeinen reichen konnte. Mit langem Halse und tüchtig vorgestreckten Lippen suche ich die Kränze zu erreichen. Aber das versuchte ich natürlich zu meinem Unglück; denn mein Sklave, dem immer die Sorge für das Pferd anvertraut gewesen war, sah mich plötzlich und erhob sich voller Entrüstung und rief: „Wie lange werden wir dies Vieh uns noch gefallen lassen, der es erst auf das Futter der Tiere und jetzt sogar auf die Götterbildnisse abgesehen hat. Ich will doch diesen Tempelschänder krumm und lahm schlagen." Und sogleich sah er sich nach irgendeiner Waffe um. Da fand er ein zufällig dort liegendes Holzbündel, daraus suchte er einen knotigen Knüppel, der stärker war als die übrigen, und damit schlug er unaufhörlich auf mich Ärmsten los, bis mit heftigem Lärm und gewaltigem Krachen gegen die Türe geschlagen wurde, auch die Nachbarschaft mit angstvollem Geschrei „ R ä u b e r ! " rief und er voller Schrecken da vonfloh.
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Unmittelbar danach War das Haus gewaltsam geöffnet, und ein Haufen Räuber 28 dringt überall ein. Die einzelnen Räume des Gebäudes umgibt eine bewaffnete Schar, und der Hilfe, die von hier und von da herbeieilt, tritt feindlicher Widerstand entgegen. Alle, mit Schwertern und mit Fackeln ausgerüstet, erhellen die
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3- Buch
2 tem illuminant, coruscat in modum ortivi solis ignis et muero, tune horreum quoddam satis validis claustris obseptum obseratumque, quod mediis aedibus constitutum gazis Milonis fuerat refertum, securibus validis adgressi diffindunt. quo passim recluso totas opes vehunt raptimque constrictis sarcinis singuli partiuntur. sed gestaminum modus numerum geru3 lorum excedit. tune opulentiae nimiae nimio ad extremas incitas deducti nos dúos asinos et equum meum productos e stabulo, quantum potest, gravioribus sarcinis onerant et domo iam vacua minantes baculis exigunt unoque de sociis ad speculandum, qui de facinoris inquisitione nuntiaret, relicto nos crebra tundentes per avia montium ducunt concitos. 29 Iamque rerum tantarum pondere et montis ardui vertice et prolixo satis itinere nihil a mortuo difierebam. sed mihi sero quidem, serio tamen subvenit ad auxilium civile decurrere et interposito venerabili principis no2 mine tot aerumnis me liberare, cum denique iam luce clarissima vicum quempiam frequentem et nundinis celebrem praeteriremus, inter ipsas túrbelas Graecorum genuino sermone nomen augustum Caesaris invocare 3 temptavi; et 'O' quidem tantum disertum ac validum clamitavi, reliquum autem Caesaris nomen enuntiare non potui. aspernati latrones clamorem absonum meum, caedentes hinc inde miserum corium nec cribris iam 4 idoneum relinquunt. sed tandem mihi inopinatam salutem Iuppiter ille tribuit. nam cum multas villulas et casas ampias praeterimus, hortulum quendam prospexi satis amoenum, in quo praeter ceteras gratas herbulas 5 rosae virgines matutino rore florebant. his inhians et spe salutis alacer ac laetus propius accessi, dumque iam labiis undantibus adfecto, consilium me subit longe salubrius, ne, si rursum asino remoto prodirem in Lucium, evidens exitium inter manus latronum ofíenderem vel artis magicae su6 spectione vel indicii futuri criminatione. tune igitur a rosis et quidem necessario temperavi et casum praesentem tolerans in asini faciem faena rodebam.
28.-29. Kapitel
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Nacht; wie die aufgehende Sonne schimmert das Feuer und der Stahl. Dann gehen 2 sie mit starken Beilen an eine bestimmte Kammer, die, durch recht starke Riegel versperrt und verschlossen, mitten im Haus gelegen, mit Milos Schätzen angefüllt war, und brechen sie auf. Sobald sie diese völlig geöffnet, schaffen sie die Schätze fort, schnüren Bündel zusammen und verteilen sie auf die einzelnen. Allein der Umfang des Gepäcks übersteigt die Zahl der Träger. Da führen sie, 3 durch das Ubermaß des übergroßen Reichtums schachmatt gesetzt, uns zwei Esel und mein Pferd aus dem Stalle, bepacken uns möglichst mit den schwereren Bündeln und, wie das Haus schon leer ist, treiben sie uns, mit Knütteln drohend, davon. Einen von den Spießgesellen lassen sie als Kundschafter zurück, der 4 über die nachfolgende Untersuchung der Angelegenheit Bericht erstatten sollte. Uns aber versetzen sie in eiligen Lauf und führen uns unter häufigen Schlägen durch die Einöde des Gebirges. Schon war ich von dem Gewicht des schweren Gepäckes, dem Anstieg des steilen Berges und dem reichlich weiten Weg so gut wie tot. Aber da kam mir endlich, jedoch ernstlich der Gedanke, meine Zuflucht zur staatlichen Hilfe zu nehmen und mich dadurch von dem vielen Kummer zu befreien, daß ich den ehrwürdigen Namen des Kaisers geltend machte. Als wir also schon bei hellstem Tageslicht an einem dicht bewohnten und durch den Markt belebten Flecken vorüberkamen, versuchte ich mitten im Getümmel den erhabenen Namen des Cäsar in meiner griechischen Muttersprache anzurufen. Das „O" allein brachte ich beredt und mit mächtigem Schreien heraus. Aber weiter konnte ich den Namen Cäsar nicht aussprechen. Die Räuber wollten von meinem mißtönenden Geschrei nichts wissen. Sie hieben von links und von rechts auf mein armes Fell ein und ließen es in einem Zustand, daß es nicht einmal zum Sieb mehr getaugt hätte. Aber endlich bot mir der gütige Juppiter unerwartet Gelegenheit zur Rettung. Denn wie wir an vielen kleinen Landgütern und ansehnlichen Häusern vorbeizogen, sah ich einen recht lieblichen Garten, in welchem neben anderen schönen Pflänzlein jungfräuliche Rosen im Morgentau blühten. Nach diesen gierig verlangend und in der Hoffnung auf Rettung frisch und fröhlich, schritt ich näher heran. Doch während ich schon mit lüstern bewegten Lippen danach hasche, kommt mir ein weit vernünftigerer Gedanke. Ich würde, wenn ich die Eselsgestalt wieder ablegte und als Lucius zum Vorschein käme, unter den Händen der Räuber augenscheinlich meinem Untergang entgegengehen, ob nun wegen des Verdachtes der Zauberei oder wegen der Beschuldigung, ich könnte sie künftig anzeigen. Da enthielt ich mich also der Rosen, und zwar notgedrangen. Und mein gegenwärtiges Mißgeschick tragend, versuchte ich hinfort nach Eselsart am Heu zu rupfen.
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Diem ferme circa medium, cum iam flagrantia solis caleretur, in pago quodam apud notos ac familiares latronibus senes devertimus. sic enim primus aditus et sermo prolixus et oscula mutua quamvis asino sentire praestabant. nam et rebus eos quibusdam dorso meo depromptis munerabantur et secretis gannitibus, quod essent latrocinio partae, videbantur indicare, iamque nos omni sarcina levigatos in pratum proximum passim libero pastui tradidere. nec me cum asino vel equo meo conpascuus coetus attinere potuit adhuc insolitum alioquin prandere faenum. sed piane pone stabulum prospectum hortulum iam fame perditus fìdenter invado et quamvis crudis holeribus, adfatim tamen ventrem sagino deosque comprecatus omnes cuncta prospectabam loca, sicubi forte conterminis in hortulis candens repperirem rosarium, nam et ipsa solitudo iam mihi bonam fiduciam tribuebat, si devius et frutectis absconditus sumpto remedio de iumenti quadripedis incurvo gradu rursum erectus in hominem inspectante nullo resurgerem. Ergo igitur cum in isto cogitationis salo fluctuarem, aliquanto longius video frondosi nemoris convallem umbrosam, cuius inter varias herbulas et laetissima virecta fulgentium rosarum mineus color renidebat. iamque apud mea non usquequaque ferina praecordia Veneris et Gratiarum lucum illum arbitrabar, cuius inter opaca secreta floris genialis regius nitor relucebat. tunc invocato hilaro atque prospero Eventu cursu me concito proripio, ut hercule ipse sentirem non asinum me, verum etiam equum currulem nimio velocitatis effectum. sed agilis atque praeclarus ille conatus fortunae meae scaevitatem anteire non potuit. iam enim loco proximus non illas rosas teneras et amoenas, madidas divini roris et nectaris, quas rubi felices (et) beatae spinae générant, ac ne convallem quidem usquam nisi tantum ripae fluvialis marginem densis arboribus septam video, hae arbores in lauri faciem prolixe foliatae pariunt in modum floris odori porrectos caliculos modice punicantes, quos equidem fraglantis minime rurestri vocabulo vulgus indoctum rosas laureas appellant quarumque cuncto pecori cibus letalis est. 13 frutectis Elmenhorst protectus F 24 felicis (ohne et) Koziol ac Vulg. at F 27 inodori F verb. Vulg.
25 (et) Vulg. |
VIERTES BUCH Etwa um die Mittagszeit, als es vor Sonnenglut schon recht heiß war, kehrten wir in einem Dorf bei alten Leuten ein, die den Räubern bekannt und vertraut waren. Das ließen gleich der Eintritt, eine ausgedehnte Unterhaltung und die gegenseitigen Küsse selbst einen Esel merken. Sie beschenkten sie auch mit bestimmten Sachen, die sie von meinem Rücken nahmen, und in geheimem Geflüster schienen sie ihnen mitzuteilen, daß sie durch Raub erworben waren. Nun befreite man uns von der ganzen Bürde und ließ uns auf die nächste Wiese zum freien Grasen. Doch konnte mich die Futtergenossenschaft mit dem Esel oder meinem Pferde nicht fesseln, da ich im übrigen noch nicht gewohnt war, Gras zu fressen. Aber ganz nahe der Stallung sah ich ein Gärtchen, und da ich schon vor Hunger umkam, ging ich getrost hinein und mästete mir zur Genüge den Bauch mit Kohl, wenn er auch roh war. Dann betete ich zu allen Göttern und hielt Ausschau über die ganze Gegend, ob ich vielleicht irgendwo in den benachbarten Gärtchen eine schimmernde Rosenhecke fände. Die Einsamkeit selber gab mir guten Mut, falls ich abseits vom Wege und durch Gebüsch versteckt das Heilmittel zu mir nähme und ohne jeden Zuschauer mich aus der gebeugten Haltung des vierfüßigen Zugtieres wieder aufrecht zur Menschengestalt erhöbe. Wie ich also in dieser Gedankenflut umhertrieb, sehe ich etwas weiter entfernt ein reichbelaubtes Gehölz in schattigem Talkessel, unter dessen mannigfachen Kräutern und üppigem Grün das Rot der Rosen leuchtete. Schon glaubte ich in meinem nicht in jeder Hinsicht eselhaften Herzen, jener Hain, in dessen schattigem Versteck der königliche Glanz der edlen Blume leuchtete, müsse der Venus und den Grazien eigen sein. Da rufe ich denn den heiteren und beglückenden Gott des Erfolges an und stürze mich eilenden Laufes darauf los, so daß ich weiß Gott die Empfindung hatte, ich sei nicht zum Esel, sondern wegen meiner großen Schnelligkeit gar zum Rennpferd geworden. Allein der behende und glänzende Versuch konnte doch meinem bösen Mißgeschick nicht den Rang ablaufen. Schon war ich nämlich dem Platz nahe, da sehe ich keine zarten, lieblichen Rosen, wie, feucht von göttlichem Tau und Nektar, glückbegünstigte Hecken und gesegnete Dornbüsche sie tragen. Und es war auch nirgendwo ein Talkessel, sondern nur ein Flußufer, das mit dichten Bäumen umsäumt war. Diese Bäume, reichlich mit Blättern in der Form des Lorbeers versehen, bringen nach Art einer duftenden Blüte vorgestreckte, mäßig rötliche Kelche hervor, die ohne jeden Geruch sind und die der Laie Lorbeerrosen nennt. Sie zu fressen ist für alles Vieh tödlich.
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4- Buch
3 Talibus fatis implicitus etiam ipsam salutem recusans sponte illud ve2 nenum rosarium sumere gestiebam. sed dum cunctanter accedo decerpere, iuvenis quidam, ut mihi videbatur, hortulanus, cuius omnia prorsus holera vastaveram, tanto damno cognito cum grandi baculo furens decurrit adreptumque me totum plagis obtundit adusque vitae ipsius periculum, 3 nisi tandem sapienter alioquin ipse mihi tulissem auxilium. nam lumbis elevatis in altum, pedum posteriorum calcibus iactatis in eum crebriter, iam mulcato graviter atque iacente contra proclive montis attigui fuga me 4 liberavi, sed ilico mulier quaepìam, uxor eius scilicet, simul eum prostratum et semianimem ex edito despexit, ululabili cum plangore ad eum statim prosilit, ut sui videlicet miseratione mihi praesens crearet exitium. cuncti enim pagani fletibus eius exciti statim conclamant canes atque, ad me 5 laniandum rabie perciti ferrent impetum, passim cohortantur. tunc igitur procul dubio iam morti proximus, cum viderem canes et modo magnos et numero multos et ursis ac leonibus ad conpugnandum idoneos in me convocatos exasperari, e re nata capto Consilio fugam desino ac me retrorsus 6 celeri gradu rursum in stabulum, quo deverteramus, recipio. at illi canibus iam aegre cohibitis adreptum me loro quam valido ad ansulam quandam destinatum rursum caedendo confecissent prof ecto, nisi dolore plagarum alvus artata crudisque illis oleribus abundans et lubrico fluxu saucia fimo fìstulatim excusso quosdam extremi liquoris aspergine, alios putore nidoris faetidi a meis iam quassis scapulis abegisset. Nec mora, cum iam in metam diei prono iubare rursum nos ac praecipue 4 2 me longe gravius onustum producunt illi latrones stabulo, iamque confecta bona parte itineris et viae spatio defectus et sarcinae pondere depressus ictibusque fustium fatigatus atque etiam ungulis extritis iam claudus et titubans rivulum quendam serpentis leniter aquae propter insistens sub3 tilem occasionem feliciter nactus cogitabam totum memet flexis scite cruribus pronum abicere, certus atque obstinatus nullis verberibus ad ingrediundum exsurgere, immo etiam paratus non fusti tantum, sed ma4 chaera perfossus occumbere. rebar enim iam me prorsus exanimatum ac debilem mereri causariam missionem, certe latrones partim inpatientia morae, partim studio festinatae fugae dorsi mei sarcinam duobus ceteris 7 posterioribus F verb. Oudendorp 16 Consilio F 2 Helm meridiem F 31 percussus laudata sagacitate destinatae iam lanienae cultros acuebat. 21 destinata etiam F verb.
Lipsius
30.—3i. Kapitel
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der Handpauken sowie die einschmeichelnden Weisen des phrygischen Gesanges angelockt. E r heißt die Göttin gastlich willkommen, bringt uns alle in dem Bezirk seines geräumigen Hauses unter und eilt, die Gottheit durch große Ehrfurcht und reiches Opfer zu gewinnen. Hier geriet ich meines Wissens in die größte Lebensgefahr. Ein Bauer hatte nämlich als Anteil seines Jagderfolges unserm Wirte, seinem Herrn, eine feiste Hirschkeule zum Geschenk gesandt. Diese hatte sich aber, weil sie unvorsichtig hinter der Tür nicht sehr hoch aufgehängt war, ein Hund, der ebenso auf die Jagd ging, heimlich angeeignet und war, froh über die Beute, eilends allen etwa wachsamen Augen entronnen. Als der Koch diesen Verlust bemerkte, schalt er seine Nachlässigkeit und jammerte lange unter nutzlosen Tränen, und als nun der Herr augenblicklich nach dem Mittagsmahl verlangte, da nahm er, bebekümmert und jedenfalls in größter Angst, Abschied von seinem kleinen Sohn, ergriff einen Strick und wollte in der geknüpften Schlinge den Tod suchen. Seinem treuen Weibe entging jedoch der Verzweiflungsschritt ihres Mannes nicht, sondern sie packte den verhängnisvollen Strick heftig mit beiden Händen und rief: „Hast du denn im Schreck über das augenblickliche Unglück deinen Verstand verloren und siehst gar nicht das glückliche Rettungsmittel, das die Vorsehung der Götter dir darbietet? Denn wenn du in diesem argen Wirbelsturm des Schicksals noch etwas wieder zur Besinnung kommst, dann hör mir aufmerksam zu: Führe den fremden Esel da fort an einen entlegenen Platz und schlachte ihn dort! Hack ihm die Keule so ab, daß sie der verlorenen gleicht! Koch sie mit Sorgfalt schmackhaft in einer Brühe und setze sie dem Herren an Stelle der Hirschkeule vor!" Dem nichtsnutzigen Galgenstrick gefiel diese Rettung, die er aus meinem Tode gewinnen sollte. E r lobte den Scharfsinn seiner Mitsklavin sehr und schärfte schon zu der beschlossenen Schlächterei das Messer.
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Sic ille nequissimus carnifex contra me manus impías obarmabat, at ego precipitante consilium periculi tanti praesentia nec expectata diutina cogitatione lanienam imminentem fuga vitare statui, protinusque vinculo, quo fueram deligatus, abrupto cursu me proripio totis pedibus, ad tutelam salutis crebris calcibus velitatus, ilicoque me raptim transcursa próxima porticu triclinio, in quo dominus aedium sacrificales epulas cum sacerdotibus deae cenitabat, incunctanter immitto nec pauca rerum adparatus cibarii, mensas etiam genialis impetu meo collido atque disturbo, qua rerum deformi strage paterfamilias commotus ut importunum atque lascivum me cuidam famulo curiose traditum (iubet) certo aliquo loco clausum cohiberi, ne rursum convivium placidum simili petulantia dissiparem. hoc astutulo commento scitule munitus et mediis lanii manibus ereptus custodela salutaris mihi gaudebam carceris. sed nimirum nihil Fortuna rennuente licet homini nato dexterum provenire nec Consilio prudenti vel remedio sagaci divinae providentiae fatalis dispositio subverti vel reforman potest, mihi denique id ipsum commentum, quod momentariam salutem repperisse videbatur, periculum grande, immo praesens exitium conflavit aliud. Nam quidam subito puer mobili ac trepida facie percitus, ut familiares inter se susurrabant, inrumpit triclinium suoque annuntiat domino de proximo angiportu canem rabidam paulo ante per posticam impetu miro sese direxisse ardentique prorsus furore venáticos canes invasisse ac dehinc proximum perisse stabulum atque ibi pleraque iumenta incurrisse pari saevitia nec postremum saltern ipsis hominibus pepercisse; nam Myrtilum mulionem et Hephaestionem cocum et Hypatophilum cubicularium et Apollonium medicum, immo vero et plures alios ex familia abigere temptantes variis morsibus quemque lacerasse, certe venenatis morsibus contacta non nulla iumenta 8 genialis Helm genus F io erg. cp am Rande 24 hypatafium F verb. Helm. i6 videbar v. d. Vliei
n astulo F verb. Roaldo 26 contracta F verb. Vulg.
NEUNTES BUCH So bewaffnete der nichtsnutzige Henker seine gottlosen Hände gegen mich, aber ich beschloß, der drohenden Schlächterei mich durch die Flucht zu entziehen — die dringende große Gefahr beschleunigte meinen Entschluß, und auf eine lange Erwägung konnte ich nicht warten —; sofort reiße ich das Halfter, mit dem ich angebunden war, los und jage hastig auf allen vieren davon; zum Schutz meiner Sicherheit plänkele ich dabei, wiederholt mit den Hufen ausschlagend. Schleunigst durchlaufe ich die nächste Säulenhalle und stürze mich ohne Zaudern in den Speisesaal, in welchem der Hausherr mit den Priestern der Göttin das Opfermahl genoß; bei meinem Hereinstürzen zerschlage ich einen beträchtlichen Teil des Speisegeräts, sogar die festlichen Tische, und bringe alles durcheinander. Über diese garstige Verwüstung entsetzt, übergibt mich der Hausherr als übermütigen Störenfried einem Diener und befiehlt, mich an einem sicheren Ort sorgsam eingeschlossen zu halten, damit ich nicht das gemütliche Gelage noch einmal mit gleicher Ausgelassenheit stören könnte. Da ich so durch meinen schlauen Gedanken fein gesichert und unmittelbar den Händen des Schlächters entrissen war, freute ich mich über den Schutz durch das Gefängnis, das mich rettete. Aber natürlich kann nichts einem Menschenkind zum Glück ausschlagen, wenn das Schicksal nicht will, und durch keinen klugen Entschluß und durch kein scharfsinniges Mittel kann die verhängnisvolle Bestimmung der göttlichen Vorsehung umgestürzt oder geändert werden. Mir drohte eben schließlich aus dem Einfall, durch den ich für den Augenblick scheinbar Rettung gefunden hatte, eine große Gefahr, ja der sofortige Untergang auf andere Weise.
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Denn plötzlich, als die Hausgenossen untereinander flüsternd sprachen, bricht 2 ein Junge mit aufgeregtem und ängstlichem Gesicht hastig in den Speisesaal und meldet seinem Herrn, aus der nächsten Gasse sei vor kurzem ein toller Hund durch die Hintertür mit mächtigem Satz eingedrungen, habe in geradezu hitziger Wut die Jagdhunde angefallen, sei dann in den nächsten Stall gestürmt und habe dort die Mehrzahl der Zugtiere mit gleicher Wildheit angegriffen und zum Schluß selbst die Menschen nicht geschont. Denn den Maultiertreiber Myrtilus 2 und den Koch Hephästion und den Kammerdiener Hypatophilus und den Arzt Apollonius, ja auch noch andere mehr vom Gesinde, die ihn versuchten fortzujagen, habe er einen jeden mit mannigfachen Bissen verletzt; sicherlich seien einige Tiere infolge seiner giftigen Bisse vor gleicher Tollheit jetzt wild geworden.
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g. B u c h
3 efferati simili rabie. quae res omnium statim percussit animos, ratique me etiam eadem peste infectum ferocire arreptis cuiusce modi telis mutuoque, ut exitium commune protelarent, cohortati, ipsi potius eodem vesaniae 4 morbo laborantes, persecuntur. nec dubio me lanceis illis vel venabulis, immo vero et bipennibus, quae facile famuli subministraverant, membratim compilassent, ni respecto subiti periculi turbine cubiculum, in quo mei do5 mini devertebant, protinus inrupissem. tunc clausis obseratisque super me foribus obsidebant locum, quoad sine ullo congressionis suae periculo pestifi lentiae letalis pervicaci rabie possessus ac peresus absumerer. quo facto tandem libertatem nanctus, solitariae fortunae munus amplexus, super constratum lectum abiectus, post multum equidem temporis somnum humanum quievi. 3 Iamque clara die mollitie cubiculi refota lassitudine vegetus exurgo atque illos, qui meae tutelae pervigiles excubias agitaverant, ausculto de meis sic 2 altercare fortunis : 'Adhucine miserum istum asinum iugi furore iactari credimus?' 'Immo vero iam virus increscente saevitia prorsus extinctum.' sic opinionis variae terminum ad explorationem conferunt ac de rima quadam 3 prospiciunt sanum me atque sobrium otiose consistere, iamque ultro foribus patefactis plenius, an iam sim mansuetus, periclitantur. sed unus ex his, de caelo scilicet missus mihi sospitator, argumentum explorandae sanitatis meae tale commonstrat ceteris, ut aquae recentis completam pelvem offerrent potui meo, ac si intrepidus et more solito sumens aquis adlibes4 cerem, sanum me atque omni morbo scirent expeditum : contra vero si visum contactumque laticis vitarem ac perhorrescerem, pro conperto noxiam rabiem pertinaciter durare ; hoc enim libris etiam pristinis proditum observari solere. 4 Isto placito vas immane confestim aquae perlucidae de proximo petitae fonte, cunctantes adhoc, offerunt mihi: at ego sine ulla mora progressus etiam obvio gradu satis sitienter pronus et totum caput inferens salutares 2 vere equidem illas aquas hauriebam. iamque et plausus manum et aurium flexus et ductum capistri et quidvis aliud periclitantium placide patiebar, quoad contra vesanam eorum praesumptionem modestiam meam liquido 3 cunctis adprobarem. ad istum modum vitato duplici periculo, die sequenti rursum divinis exuviis onustus cum crotalis et cymbalis circumforaneum 4 mendicabulum producor ad viam. nec paucis casulis atque castellis oberratis devertimus ad quempiam pagum urbis opulentae quondam, ut memorabant I efferatria F verb. Vulg. 9 adsumerer F Lipsius
3 baeraniae F verb. Vulg.
verb. Vulg.
8 concessionis F
verb.
2.-4- Kapitel
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Das versetzte alle sogleich in große Aufregung, und im Glauben, ich könne von der gleichen Seuche gepackt und toll sein, ergriffen sie Waffen jeglicher Art und machten sich gegenseitig Mut, das gemeinsame Unheil abzuwehren; so verfolgen sie mich, während sie vielmehr selbst an der gleichen Krankheit der Tollwut litten. Und zweifellos hätten sie mich mit jenen Lanzen oder Wurfspeeren, ja sogar mit Äxten, welche ihnen die Diener bereitwillig gereicht hatten, in Stücke zerhackt, wenn ich nicht diesen Sturmwind plötzlicher Gefahr beachtet und flugs in das Schlafgemach eingebrochen wäre, in dem meine Herren logierten. Da verschlossen und verriegelten sie hinter mir die Tür und belagerten den Raum, bis ich, von der andauernden Heftigkeit der tödlichen Seuche völlig ergriffen und verzehrt, schließlich hingerafft würde, ohne daß sie bei einem Zusammentreffen irgendeine Gefahr liefen. Darauf hatte ich endlich meine Freiheit erhalten; ich ergriff das Geschenk, das in dem Glücksfall der Einsamkeit lag, warf mich auf das mit Decken ausgestattete Lager und ruhte nach langer Zeit im Schlaf wie ein Mensch. Als es schon heller Tag war, war meine Müdigkeit durch den weichen Schlafplatz behoben; frisch erhebe ich mich und höre, wie die, welche zu meinem Schutz die Nacht hindurch Wache gehalten hatten, sich so über meinen Zustand unterhalten: „Sollen wir glauben, daß der arme Esel noch immer von der Tollwut gejagt wird?" „Ach nein! Mit zunehmender Raserei ist das Gift gewiß völlig erloschen." So lassen sie denn die Meinungsverschiedenheit mit einer Erkundung enden und schauen durch einen Spalt, wie ich gesund und normal in aller Muße dastehe. Gleich öffnen sie die Tür und prüfen noch vollständiger, ob ich schon wieder zahm sei. Aber einer von ihnen, der mir offenbar vom Himmel als Retter gesandt war, zeigt den übrigen folgendes Mittel, meine Gesundheit zu erproben: man solle mir einen Eimer frischen Wassers zum Trinken reichen, und wenn ich ohne Angst und wie gewöhnlich es annähme und am Wasser Gefallen fände, dann könnten sie sicher sein, daß ich gesund und von jeder Krankheit befreit sei. Wenn ich es dagegen vermiede, das Naß anzusehen und zu berühren und davor schauderte, dann halte sicherlich die schädliche Wut noch an. Das sei nämlich so auch in alten Büchern überliefert und werde allgemein beobachtet. Man war damit einverstanden, und auf der Stelle hält man mir, zunächst noch mit Zagen, ein riesiges Gefäß klaren Wassers hin, das aus der nächsten Quelle geholt war. Aber ich ging ohne irgendwelchen Verzug ihnen sogar entgegen und schlürfte, vornübergebeugt und den ganzen Kopf hineinsteckend, recht gierig dies wahrhaft heilsame Wasser. Ich ließ mir auch weiter das Beklatschen mit den Händen, das Umbiegen meiner Ohren und das Ziehen am Halfter und alles andere ruhig gefallen, als sie es probierten, bis ich gegen ihr Wahnsinnsvorurteil meine Harmlosigkeit allen klar bewiesen hatte. Auf diese Weise war die doppelte Gefahr vermieden. Am folgenden Tage werde ich wieder, mit der Ausrüstung der Göttin beladen, mit Klappern und Zimbeln auf die Straße geführt, um herumziehend zu betteln. Nachdem wir eine beträchtliche Zahl von Häusern und Höfen abgestreift hatten, kehren wir in einem Dorf ein, das auf den halb-
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9- B u c h
incolae, inter semirata vestigia conditum, et hospitio proxumi stabuli recepti cognoscimus lepidam de adulterio cuiusdam pauperis fabulam, quam vos etiam cognoscatis volo. Is gracili pauperie laborans fabriles operas praebendo parvis illis mercedibus vitam tenebat. erat ei tamen uxorcula etiam satis quidem tenuis et ipsa, verum tamen postrema lascivia famigerabilis. sed die quadam, dum matutino ille ad opus susceptum proficiscitur, statim latenter inrepit eius hospitium temerarius adulter, ac dum Veneris conluctationibus securius operantur, maritus ignarus rerum ac nihil etiam turn tale suspicans inprovisus hospitium repetit, iamque clausis et obseratis foribus uxoris laudata continentia ianuam pulsat, sibilo etiam praesentiam suam denuntiante. tunc mulier callida et ad huius modi flagitia perastutula tenacissimis amplexibus expeditum hominem dolio, quod erat in angulo semiobrutum, sed alias vacuum, dissimulanter abscondit, et patefactis aedibus adhuc introeuntem maritum aspero sermone accipit: 'Sicine vacuus et otiosus insinuai is manibus ambulabis mihi nec obito consueto labore vitae nostrae prospicies et aliquid cibatui parabis? at ego misera pernox et per diem lanificio nervos meos contorqueo, ut intra cellulam nostram saltern lucerna luceat. quanto me felicior Daphne vicina, quae mero et prandio matutino saucia cum suis adulteris volutatur!' Sic confutatus maritus: 'et quid istic est?' ait; 'nam licet forensi negotio officinator noster attentus ferias nobis fecerit, tamen hodiernae cenulae nostrae prospexi. vide sis, ut dolium, quod semper vacuum, frustra locum detinet tantum et re vera praeter impedimentum conversationis nostrae nihil praestat amplius? istud ego quinque denariis cuidam venditavi, et adest, ut dato pretio secum rem suam ferat. quin itaque praecingeris mihique manum tantisper accommodas, ut exobrutum protinus tradatur emptori.' e re nata fallaciosa mulier temerarium tollens cachinnum: 'magnum', inquit, 'istum virum ac strenuum negotiatorem nacta sum, qui rem, quam ego mulier et intra hospitium contenta iam dudum septem denariis vendidi, minoris distraxit.' additamento pretii laetus maritus: 'et quis est ille', ait, 'qui tanto praestinavit?' at ilia: 'olim, inepte', inquit, 'descendit in dolium sedulo soliditatem eius probaturus.' Nec ille sermoni mulieris defuit, sed exurgens alacriter: 'vis', inquit, 'verum scire, mater familias? hoc tibi dolium nimis vetustum est et multifariam rimis hiantibus quassum' ad maritumque eius dissimulanter con4 is F (?)
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T a r t a r a siehe 1, 8, 3, Cerberus 3, 19, 1.
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L a m i a e sind v a m p i r a r t i g e D ä m o n e n , Gespenster ( R . E . X I I 544).
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5.4
Wie E u k l i o n ( P l a u t . Aul. 3oiff.) auf d e n R a u c h o d e r g a r auf seinen A t e m a u f - 21,4 p a ß t , d a ß e r n i c h t e n t w e i c h t , so p a ß t d e r Geizhals Milo auf, d a ß i h m n i c h t e t w a s von dem Rost wegkommt. D i e A u f n a h m e , welche T h e s e u s v o r d e m K a m p f m i t d e m m a r a t h o n i s c h e n Stier 23,3 i n der armseligen H ü t t e d e r H e k a l e f a n d , w a r der Stoff eines b e r ü h m t e n G e d i c h t e s v o n Kallimachos, d a s z u m Teil w i e d e r g e f u n d e n i s t ( I d a K a p p , Callimachi H e c a l a e f r a g m . , Diss. Berlin 1 9 1 5 ; Callimachi f r a g m e n t a ed. R . Pfeiffer, B o n n 1923, S. 78). D e r N a m e P h o t i s (mit L i c h t , L a m p e z u s a m m e n h ä n g e n d ) ist a n Stelle der P a l a i s t r a (Ringplatz) des griechischen T e x t e s gesetzt (vgl. E i n f ü h r u n g , S. 14).
23,4
nummus u n d denarius sind o f f e n b a r gleichzusetzen (vgl. 9, 10, 5); d a n n m u ß a b e r 24,2 d e r D e n a r a n d e n v e r s c h i e d e n e n Stellen des A p u l e i u s v e r s c h i e d e n b e w e r t e t w e r d e n . D e r Esel wird 8, 25, 5 f ü r 17 D e n a r e v e r k a u f t , 9, 10, 5 u m 7 D e n a r e t e u r e r , 9, 31, 4 d a g e g e n v o n d e m a r m e n G ä r t n e r zu d e m h o h e n Preise v o n 50 D e n a r e n e r s t a n d e n , schließlich 1 0 , 1 3 , 1 v o n d e m C e n t u r i o , d e r i h n g e r a u b t h a t t e , f ü r 11 D e n a r e losgeschlagen. Als N o r m a l p r e i s f ü r die M i t t e des 2. J a h r h u n d e r t s s e t z t Olck (R. E . V I 644, 22) 25—30 D r a c h m e n o d e r D e n a r e = zirka 23—27 M a r k a n . D a n a c h ist es u n d e n k b a r , a n u n s e r e r Stelle f ü r d e n E i n k a u f der w e n i g e n F i s c h e 100 D r a c h m e n
Erläuterungen
398
oder Denare gleichen Wertes als Preis anzunehmen, wenn auch schließlich nur ein Fünftel davon gezahlt wird. Es ist also hier mit dem abgesunkenen Denar (unter Trajan bis Severus 0,46—0,30 Mark) zu rechnen (Hultsch, R. E. V 210, 25), während sonst der Denar zwischen 90 und 80 Pfennig anzusetzen ist. Wenn hier Groschen und an anderen Stellen Mark als Übertragung gegeben wird, so stellt dies keine mathematische Währungsberechnung dar. 26,1 Die Erwähnung des Essens und die Einladung dazu steht im Widerspruch zu 24, 2, stimmt aber zu Aovx. 3. Die satirische Marktszene ist also Einschub des Apuleius (vgl. Einführung, S. 14,28).
ZWEITES 3,3
Zu
sine
ulla
querela
vgl. Einführung,
BUCH
S. 28.
4.1 Das Viktoriabild entspricht offenbar dem von Augustus nach der Schlacht bei Aktium geweihten: die Siegesgöttin auf der Weltkugel (Roscher III 354, 63). Zum Atrium vgl. 4, 6, 4. 4.2 Die zu den Kykladen gehörige Insel Paros lieferte besonders für Skulpturen geeigneten Marmor, der sich durch seine Weiße auszeichnete (Plin. nat. hist. 36, 14; Strab. 10, 5, 7 [487] ; H. Blümner, Terminologie und Technologie der Gewerbe, Leipzig 1884, III, S. 31). Der Schriftsteller benutzt die Gelegenheit, die Schilderung eines ungewöhnlich großartigen Atriums anzubringen (vgl. H. Blümner, Rom. Privataltertümer, München 1911, S. 37) mit einer plastischen Gruppe der Göttin Diana und des Aktäon, der die Badende belauscht, zur Strafe dann in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen wird (Ovid met. 3, 138). 5.2 Der Name Pamphile (bei Aovx. fehlt ein Name für die Frau des Gastfreunds, der dort Hipparch heißt) paßt für dieses Allerweltsliebchen. 5.3
mit Bezug auf die Verwendung von Leichen und Leichenteilen bei der Zauberei, vgl. 2, 20, 2; 3, 17, 3.
Carmen sepulchrale
6.4 Der gewöhnliche Segenswunsch bei Beginn einer Handlung : quod fortunatumque (oder salutareque) sii wird frivol parodiert.
bowum felix
faustum
7,1 Die Art der Abstimmung im Senat, das Dafür und Dagegen durch Wechsel des Platzes und Einreihen unter die Gleichstimmenden auszudrücken (pedibus in sententiam ire Plin. epist. 8, 14, 20; R.E. Suppl. V I 716, 48), ist witzig auf die Erwägungen der Einzelperson bezogen. Im modernen Parlament entspricht der sogenannte Hammelsprung, das Hinausgehen der Abgeordneten und Wiedereintreten durch zwei verschiedene Türen, die das Ja oder Nein bedeuten. 7,4 Die Stelle hat Le Sage, „Gil Blas", X 10 (Oeuvres, Paris 1857, S. 355) benutzt, wo es heißt: peste! dis-je en moi-même, je m'accommoderois volontiers de quelqu'un de ces ragoûts qui prennent mon nez; je me contenterois même d'y tremper les quatre doigts et le pouce.
Erläuterungen
398
oder Denare gleichen Wertes als Preis anzunehmen, wenn auch schließlich nur ein Fünftel davon gezahlt wird. Es ist also hier mit dem abgesunkenen Denar (unter Trajan bis Severus 0,46—0,30 Mark) zu rechnen (Hultsch, R. E. V 210, 25), während sonst der Denar zwischen 90 und 80 Pfennig anzusetzen ist. Wenn hier Groschen und an anderen Stellen Mark als Übertragung gegeben wird, so stellt dies keine mathematische Währungsberechnung dar. 26,1 Die Erwähnung des Essens und die Einladung dazu steht im Widerspruch zu 24, 2, stimmt aber zu Aovx. 3. Die satirische Marktszene ist also Einschub des Apuleius (vgl. Einführung, S. 14,28).
ZWEITES 3,3
Zu
sine
ulla
querela
vgl. Einführung,
BUCH
S. 28.
4.1 Das Viktoriabild entspricht offenbar dem von Augustus nach der Schlacht bei Aktium geweihten: die Siegesgöttin auf der Weltkugel (Roscher III 354, 63). Zum Atrium vgl. 4, 6, 4. 4.2 Die zu den Kykladen gehörige Insel Paros lieferte besonders für Skulpturen geeigneten Marmor, der sich durch seine Weiße auszeichnete (Plin. nat. hist. 36, 14; Strab. 10, 5, 7 [487] ; H. Blümner, Terminologie und Technologie der Gewerbe, Leipzig 1884, III, S. 31). Der Schriftsteller benutzt die Gelegenheit, die Schilderung eines ungewöhnlich großartigen Atriums anzubringen (vgl. H. Blümner, Rom. Privataltertümer, München 1911, S. 37) mit einer plastischen Gruppe der Göttin Diana und des Aktäon, der die Badende belauscht, zur Strafe dann in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden zerrissen wird (Ovid met. 3, 138). 5.2 Der Name Pamphile (bei Aovx. fehlt ein Name für die Frau des Gastfreunds, der dort Hipparch heißt) paßt für dieses Allerweltsliebchen. 5.3
mit Bezug auf die Verwendung von Leichen und Leichenteilen bei der Zauberei, vgl. 2, 20, 2; 3, 17, 3.
Carmen sepulchrale
6.4 Der gewöhnliche Segenswunsch bei Beginn einer Handlung : quod fortunatumque (oder salutareque) sii wird frivol parodiert.
bowum felix
faustum
7,1 Die Art der Abstimmung im Senat, das Dafür und Dagegen durch Wechsel des Platzes und Einreihen unter die Gleichstimmenden auszudrücken (pedibus in sententiam ire Plin. epist. 8, 14, 20; R.E. Suppl. V I 716, 48), ist witzig auf die Erwägungen der Einzelperson bezogen. Im modernen Parlament entspricht der sogenannte Hammelsprung, das Hinausgehen der Abgeordneten und Wiedereintreten durch zwei verschiedene Türen, die das Ja oder Nein bedeuten. 7,4 Die Stelle hat Le Sage, „Gil Blas", X 10 (Oeuvres, Paris 1857, S. 355) benutzt, wo es heißt: peste! dis-je en moi-même, je m'accommoderois volontiers de quelqu'un de ces ragoûts qui prennent mon nez; je me contenterois même d'y tremper les quatre doigts et le pouce.
Erläuterungen
399
Venus ist im Besitz des Zaubergürtels, der Liebe wirkt und den sich Hera Horn. 8,4 IL 14, 214 leiht, um Zeus zu betören. Ihre Ehe mit Vulkan findet sich schon bei Horn. Od. 8, 270. Beim Avernersee, einem Kratersee in Campanien, nahm man den Eingang in die Unterwelt an (R.E. II 2286).
11,3
Weissagung aus der Flamme fand beim Opfern statt (R.E. V 2543, 44), die aus der Lichtschnuppe kennt a u c h V e r g i l Georg. 1, 392; Plin. nat. hist. 18, 357.
11,4
Sibyllen, gottbegeisterte Frauen, die in der Ekstase die Z u k u n f t voraussagten, 11,5 kannte das Altertum eine ganze Anzahl. A m bekanntesten ist die von Cumae in Campanien, welche dem K ö n i g Tarquinius nach der Sage die sibyllinischen Bücher zum Verkauf anbot, deren Befragung in Zeiten der N o t zu einer staatlichen Institution wurde (Rzach, R . E . I I A 2091, 9; 2105, 12). T r o t z der Begründungspartikel begründet die folgende Geschichte die Möglichkeit der Weissagung aus der L a m p e durchaus nicht.
12,2
Der Name Cerdo (von xißöog Gewinn) stimmt zu dem Beruf des Kaufmanns, wie der 13,3 des Chaldäers Diophanes ironisch den bezeichnet, der von Zeus die Z u k u n f t zu künden (cpatveiv) weiß. Das Steuerruder wurde im Altertum oft paarweise angebracht, an jeder Bordseite eines (Miltner, R . E . Suppl. V 941, 67).
14,2
Über die Zahl der Sklaven vgl. Einführung, S. 28.
15,4
Die Alten tranken den Wein gemischt (H. Blümner, R o m . Privataltertümer, 15,4 München 1911, S. 401); hier ist der Wein schon eingegossen und harrt der Mischung. Zur Lesung pullulatim hier und 5, 20, 3 vgl. die Bildungen frustatim tatirn 3, 3, 1, laciniatim 8, 15, 6, capreolatim 11, 22, 7.
2, 7, 2, gut-
16,2
Die Fetialen bilden ein römisches Priesterkollegium, das über das Völkerrecht zu 16,4 wachen hatte und die Kriegserklärung überbrachte (G. Wissowa, Religion und K u l t u s der Römer, München 1912, S. 553). auspicium (Vogelschau) ist die zur Erkundung des Götterwillens vorgenommene Be- 18,1 obachtung des Vogelflugs; Zustimmung oder Ablehnung von Seiten der Götter wird so an bestimmten Zeichen erkannt (Wissowa, a. a. O., S. 386). Citrus, ein der Zypresse ähnlicher B a u m , dessen Holz zitronenartigen Geruch hat 19,1 und sich durch seine schöne Maserung auszeichnet; es gehörte zu den allerteuersten Hölzern (Plin. nat. hist. 37, 204; Olck, R . E . I I I 2621, 43). Die hier geäußerte Angst des Helden paßt schlecht zu dem vorher (2, 1, 6, vgl. 20,1 3, 19, 2) geschilderten Verlangen, in die Zauberei Einblick zu erhalten, und verdankt ihre Existenz nur dem Bestreben, die folgende Erzählung von Thelyphrons Erlebnis einzufügen. Die anzuwendenden Gesten bilden ein eigenes Kapitel der Unterweisung des Red- 21,1 ners, so Quint, inst. orat. 11, 3, 92. Die hiesige Stelle hat Fulgentius Vergil. cont. 86, 19 Helm im Auge.
400
Erläuterungen
21,2 fuscis avibus mit Bezug auf die Zeichen des Vogelflugs (siehe 2, 18, 1): „während dunkle Vögel sich zeigten". Die Vorstellung ist durch eine uns geläufige ersetzt; es ist vielleicht kein Zufall, daß Thelyphron aus Milet kommt, da es sich hier nach 1 , 1 , 1 um milesische Geschichten handelt. Die Olympischen Spiele, die sich bis ans Ende des 4. Jahrhunderts erhielten, zogen aus der gesamten griechischen W e l t die Zuschauer nach Olympia in Elis und konnten so auch dem Milesier sehr wohl A n l a ß bieten, auf dem W e g e zum Peloponnes Thessalien zu berühren. 21,4 Zur Verwendung der Leichenteile bei der Magie vgl. 3, 17, 3. 22,2 versipellis bezeichnet die Verwandlungsfähigkeit in jedes Tier; darum heißt der Werwolf (Petron. 62) so (vgl. O. Keller, Tiere des klass. Altertums, Innsbruck 1887, S. 165; J . G r i m m , Deutsche Mythologie, Berlin 1876, S. 915). 23.1 Die Harpyien, geflügelte Fabelwesen (gedeutet als Sturmwolken, Roscher I 1845) von riesiger Freßgier, die dem K ö n i g Phineus die Speisen von der Tafel rauben (vgl. 10, 15, 2) und den Rest besudeln, gelten überhaupt als die Unholdinnen. 23.2 Lynkeus, der Held mit dem Luchsblick, berühmt wegen seines scharfen Gesichts, mit welchem er selbst feste Gegenstände zu durchdringen vermochte, ist typisch geworden (R. E . X I I I 2470, 35; vgl. Hygin. fab. 14, 12 Rose) wie Argus, der von H e r a zur Bewachung der in eine K u h verwandelten Jo, der Geliebten des Zeus, eingesetzte Wächter mit hundert Augen (Ovid met. 1, 624; R . E . I I 791, 9). Die Stelle ist bezeichnend für die Plautuskenntnis des Verfassers (Plaut. Aul. 555: quos si Argus servet qui oculeus totus fuit) und bietet so mit einen Anhalt für die richtige Deutung des Proömiums 1, 1, 3 (s. o.). 24.1 Die Sieben ist eine heilige Zahl und erschien z. B. den Pythagoreern (vgl. 11, 1, 4) besonders verehrungswürdig (Jamblich. Theol. arithmet. S. 57, 13 de Falco); W . H. Roscher, Abhandl. d. Sächs. Ges. d. Wissensch. 24, Nr. 6, 1906, Die Hebdomadenlehren. Die geschilderte Bestandsaufnahme vor Zeugen parodiert wirkliche juristische Vorgänge (F. Norden, Apuleius von Madaura und das römische Privatrecht, Leipzig 1912, S. 151). 24.2 Die römische Anrede „ Q u i r i t e n " hier und anderswo gehört zu der Hineinmischung römischen Kolorits mit komischer Wirkung (vgl. Tullianum 9, 10, 4, Einführung, S. 22f.). 25.4 Das Orakel des Apollo zu D e l p h i gilt als Stätte der höchsten Weisheit. 26,1
Siehe Einführung, S. 22.
26.3 Philodespotus (der seinen Herrn liebt), ein geeigneter Name für den Verwalter. 26.5 Jedes gesprochene, unvorsichtige W o r t kann als böses Vorzeichen gelten wie hier das Angebot zu weiteren ähnlichen Diensten (vgl. R . E . X V I I I 373, 67). Pentheus, K ö n i g von Theben in Böotien (aonisch genannt nach den Aoniern, einem alten Volksstamm, dessen N a m e noch an einem Teil des Landes haftete und von den Dichtern auf ganz Böotien ausgedehnt wurde, R . E . I 2657, 31), wurde zur Strafe für seine Feindschaft gegen den Gott Dionysos und dessen K u l t von den Mänaden, die ihn für ein wildes Tier ansahen, zerrissen (Ovid met. 3, 709; Eurip. Bacch.). Der N a m e Musikos als Sohn des Euktaios und einer N y m p h e kehrt in Eusebius' Chronikon
Erläuterungen
401
wieder (Hier, chron. 421 Helm); ihm ist offenbar das Schicksal zugeschrieben, das sonst von Orpheus, dem Sohn des Oiagros und der Muse Kalliope, berichtet wird. Danach wird er wegen seiner Weiberfeindschaft nach dem Verlust der E u r y d i k e von rasenden Bacchantinnen zerrissen (Ovid met. 11, 1). Pimpla mit B e r g und Quelle in Pierien (Makedonien) gilt als Musensitz (Roscher I I I 2508, 57). In Ä g y p t e n war die Zauberei besonders verbreitet, wie die Fülle der ägyptischen 28,1 Zauberpapyri beweist (R.E. X I V 301). Der Name soll fremdartig klingen; ähnlich ist der Babylonier Zachalias Plin. nat. hist. 37, 169; den Dämon Saclas vergleicht A . Souter, Journ. of Theol. Stud. 37, 1936, 80. Alles, was von getöteten Tieren herrührt, wird bei sakraler Kleidung vermieden; 28,2 daher linnene Gewänder: R . E . V I 2476, 5 1 ; Apul. apol. 56 lineo iexto . . . quod purissimuwt est rebus divinis velamentum . . . indutui et amictui sanctissimis Aegyptiorum sacerdotibus . . . usurpatur (dazu A . A b t , Religionsgesch. Versuche u. Vorarbeiten I V , H. 2, S. 289; A m m . Marc. 29, 1, 31; Herodot 2, 37: ¿o&rjra di
Protesilaus 4, 26, 4 Providentia 6, 15, 1 Psyche 4, 30, 5; 4, 32, 1; 4, 32, 2; 4, 34, 1 ; 4, 35, 3 ; 5, 1. 1 ; 5. 2, 1 ; 5. 3. 1 ; 5. 4, 1 ; 5, 4, 2 ; 5. 5, 1 ; 5, 6, 6; 5, 7, 1 ; 5, 7, 4; 5, 8, 3 ; 5, 1 1 , 3 ; 5. 12, 1 ; 5, 1 2 , 2; 5, 12, 4; 5, 13, 1 ; 5, 1 3 , 4; 5, 14, 3 ; 5, 18, 4; 5, 2 1 , 2 ; 5, 22, 1 ; 5, 22, 3 ; 5, 23, 1 ; 5. 23, 2 ; 5, 24, 1 ; 5, 24, 2 ; 5, 25, 1 ; 5. 25, 3 ; 5. 26, 1 ; 5, 26, 2 ; 5, 27, 1 ; 5, 27, 4; 5, 28, 1 ; 5, 28, 6 ; 5, 28, 7 ; 5, 3 1 , 2; 6, 1, 1 ; 6, 1, 4; 6, 2, 1 ; 6, 2, 3 ; 6, 2, 4; 6, 3, 2 ; 6, 5, 1 ; 6, 7, 3 ; 6, 8, 2 ; 6, 8, 3 ; 6, 9, 3 ; 6, 10, 3 ; 6, 1 1 , 3 ; 6, 1 2 , 1 ; 6, 12, 2; 6, 1 3 , 1 ; 6, 14, 4; 6, 16, 1 ; 6, 17, 1 ; 6, 20, 1 ; 6, 2 1 , 2 ; 6, 2 1 , 3 ; 6, 2 1 , 4; 6, 23, 3 ; 6, 23, 5 ; 6, 24, 1 ; 6, 24- 4
Pythagoras 11, 1, 4 Pythias 1, 24, 3; 1, 24, 6; 1, 25, 4 Pythicus 5, 17, 4
Quies 11, 15, 1 Quirites 1, 1, 3; 2, 24, 2; 2, 27, 3; 3, 3, 2; 3, 5. 4; 8. 29, 4
Rhamnusia 11, 5, 3 Risus 2, 31, 1; 3, 11, 2 Rivalitas io, 24, 1 Roma 10, 13, 1; 11, 26, 2; 11, 29, 5 Romanus 2, 19, 5; 8, 24, 4; 11, 17, 2; 11, 28,5
Sabadius 8, 25, 3 Salacia 4, 31, 4 Salvia 2, 2, 4 Salus 10, 25, 4 Samos 6, 4, 1 Sarapis 11, 9, 6 Saronicus 10, 35, 2
Namenregister Saturus 6, 24, 3 Scorpio 9, 17, 1 Sextus (Enkel des Plutarchos) 1, 2, 1 Sibylla 2, 1 1 , 5 Siculus 6, 2, 4; 1 1 , 5, 3 Sirenes 5, 12, 5 Sobrietas 5, 30, 3 Socrates (Kaufmann) 1, 6, 1 ; 1, 6, 2; I, 1 1 , 1 ; 1, 1 1 , 3; 12, 3; 1, 13, 2; 1, 13, 3; 1, 16, 4; 17, 2; l, 17, 4; 1, 18, 2 Sol 2 , 2 2 , 2 ; 3 , 7 , 2 ; 3 , 1 6 , 1 ; 1 1 , 5 , 3 ; i i , 24, 4; 1 1 , 26, 4 Solicitudo 6, 9, 2 Sospita 6, 4, 2 Spartiacus 1, 1, 2 Stygius 2, 29, 2; 4, 33, 2; 6, 13, 3; 6, 15, 2; 6, 21, 1 ; 1 1 , 5, 3; 1 1 , 6, 5 Styx 6, 15, 2 Superi 6, 29, 2 Sulla 1 1 , 30, 5 Syria (Göttin) 8, 24, 3; 8, 25, 3; 8, 29, 1 ; 9. 10, 3 Taenarus 1, 1, 2; 6, 18, 1 ; 6, 20, 1 Tartarus 1, 8, 3; 1, 15, 4; 2, 5, 3; 6, 17, 1 ; 6, 17, 3; 1 1 , 25, 3 Terror 10, 31, 4 Thebae 4, 9, 2 Thebanus 4, 13, 1 Thelyphron 2, 20, 5; 2, 21, 1 ; 2, 31, 1 Theron (Räuber) 7, 5, 5 Theseus 1, 23, 3 Thessalia 1, 2, 1 (zweimal); 1, 5, 1 ; 1, 5, 2; 1, 5. 3; 2, 1, 1 ; 2, 21, 2; 2, 21, 4; 3, I I , 4; 10, 18, 2; 1 1 , 20, 1 Thessalicus 1, 25, 2; 10, 18, 3 Thessalus 3, 22, 4 Thiasus 10, 18, 1 ; 10, 19, 1 Thracius 4, 16, 1 ; 7, 5, 5; 7, 16, 5 Thrasyleon (Räuber) 4, 15, 1 ; 4, 15, 2; 4, 16, 2; 4, 16, 3; 4, 18, 3; 4, 20, 1 ; 4, 20, 5; 4, 21, 2; 4, 21, 3
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Thrasyllus 8, 1, 3; 8, 3, 1 ; 8, 4, l ; 8, 5, 1 ; 8, 5. 4; 8, 7, 1 ; 8, 7, 4; 8, 8, 1 ; 8, 8, 3; 8, 8, 4; 8, 8, 5; 8, 9, 3; 8, 10, 1 ; 8, 10, 3; 8, 1 1 , 1 ; 8, 13, 1 ; 8, 14, 1 ; 8, 14, 3 Tiepolemus 7, 12, 1 ; 7, 13, 3; 7, 13, 5; 8, 2, 2; 8, 4, 1 ; 8, 5, 1 ; 8, 5, 3; 8, 5, 4; 8, 6, 3; 8, 8, 3; 8, 9, 4; 8, 12, 4; 8, 13, 1 ; 8, 13, 2; 8, 13, 3 Tonans 6, 4, 1 Tristities 6, 9, 2 Tritones 4, 31, 5 Tullianum 9, 10, 4 Tyrius 10, 20, 2 Ulixes 1, 12, 3; 10, 33, 2 Ulixeus 2, 14, 1 Ultrices 8, 12, 5 Venerius 1, 8, 1 ; 5, 31, 1 ; 6, 20, 2; 10, 2, 7; io. 34. 5 Venus 2, 8, 4; 2, 1 1 , 2; 2, 15, 4; 2, 17, 1 ; 2, 17. 3; 3. 22, 3; 4, 2, 2; 4, 28, 3; 4, 29,2; 4 , 2 9 , 3 ; 4 , 2 9 , 4 ; 4 , 3 0 , 1 ; 4, 31. 5; 4. 34. 4; 4. 34. 5; 5. 21, 4; 5. 22, 6; 5, 24, 2; 5, 26, 4; 5, 28, 2; 5, 28, 4; 5. 28, 7; 5, 31, 3; 5, 31, 7; 6, 2, 1 ; 6, 4, 4; 6. 5. 2; 6, 6, 1 ; 6, 6, 4; 6, 7, 1 ; 6, 7, 2; 6 , 8 , 2 ; 6 , 8 , 3 ; 6 , 9 , 1 ; 6 , 9 , 3 ; 6> 4, 4; 6, 1 1 , 1 ; 6, 1 1 , 3; 6, 13, 1 ; 6, 15, 3; 6, 16, 1 ; 6, 16, 3; 6, 19, 1 ; 6, 21, 4; 6, 23, 4; 6, 24, 3; 7, 14, 3; 7, 21, 2; 8, 3, 1 ; 8, 25, 3; 9, 5, 2; 9, 20, 1 ; 10, 31, 1 ; 10, 32, 1 ; 10, 32, 4; 10, 34, 1 ; 1 1 , 2, 1 ; 1 1 , 5. 3 Veritas 8, 7, 1 Voluptas 6, 24, 4 Vulcanus 2, 8, 4; 6, 6, 1 ; 6, 24, 2 Zacynthus 7, 6, 4 Zatchlas (Prophet) 2, 28, 1 Zephyrus 4, 35, 3; 5, 6, 5; 5. 7. 3; 5. 8, 4; 5. 13. 2; 5, 16, 1 ; 5, 26, 6; 5, 27, 2 Zygia 6, 4, 1
SACHREGISTER Abhören eines Gesprächs 1 , 1 1 , 1 Abstimmung durch Hammelsprung 2, 7, 1 ; 6, 32, 3 Abteilung von Soldaten 7, 7, 4 Adler 3, 23, 1 ; 6, 6, 4; 6, 15, 1 Adoption 5, 29, 3 Adynata (Sonne steht) l , 3, 1 Ägypter verehren Isis 1 1 , 5, 3 Ähren der Ceres 1 1 , 3 , 5 ; — Gerste, Weizen 6, 1, 3; von Esel getragen 7, 8, 1 Ährenhaufen 6, 1, 3 ; 6, 2, 5 Ämter am Hofe des Kaisers 7, 6, 1 Ämterlaufbahn 10, 18, 1 Äther 4, 33, 2; 6, 6, 4 Affe i i , 8, 3 Allgemeinwohl 3, 6, 3 ; 4, 10, 4 Almosen 7, 4, 5; 8, 28, 5 Alraunsaft als Betäubungsmittel 10, 1 1 , 3 Altar 4, 29, 2; 6, 3, 3 ; 7, 10, 4; 1 1 , 10, 4 Alter eines Esels (Zähne) 8, 23, 4 Altersschwäche 6, 30, 3 Altweibermärchen 4, 27, 5 Ambrosia 5, 22, 4; 6, 23, 5; 8, 9, 4; 10, 22, 1 ; 10, 3 1 , 1 ; 1 1 , 4, 3 Ameisen 6, 10, 4; 8, 22, 4 Amme 2, 3, 1 ; 8, 10, 4; 8, 1 1 , 2 Amoretten bei Venus 2, 8, 4 Amtsdiener 1, 25, 3 ; 3, 2, 1 ; 9, 41, 6; 10, 10, 3 Anbetung eines Menschen 4, 29, 3 Angeklagter 3, 3, 6; 3, 4, 3 ; 3, 7, 1 ; 10, 7, 2; 10, 7, 3 ; 10, 8, 2; 10, 8, 3 Angelhaken 1 1 , 8, 2 Angst verleiht Flügel 6, 26, 3 ; vor Banditen 3, 5, 4; vor Räubern 1, 23, 1
Angstschweiß 1 , 1 3 , 1 Anhauchen von Zweigen (Zauber) 2, 5, 3 Ankertau 1 1 , 16, 7 Anklage 3, 7, 3 ; 10, 6, 3 ; 10, 7, 1 ; 10, 7, 3 ; gegen einen Esel 7, 2 1 , 2 Anmaßung von Ehren 4, 30, 3 Anmeldung eines Besuchers 1, 22, 3 Antipoden 1, 8, 4 Anwerbung von Räubern 7, 4, 3 Arbeiten des Herkules 3, 19, 1 Arbeitskraft, Esel als — 7, 23, 1 Armer beraubt 9, 35, 3 ; vor Übergriffen geschützt 9, 36, 3 Armut eines Gärtners 9, 32, 4; eines Zimmermannes 9, 5, 1 ; des Volkes 4, 14, 2 Arzneikunst zum Wohle der Menschen erfunden 10, 1 1 , 2 Arzt 8, 25, 4; 9, 2, 2 ; 10, 2, 6; 10, 8, 2 ; erklärt Alpträume 1, 18, 3 ; gewissenloser — 10, 25, 2 Asche aufs Haar 9, 30, 2; 10, 6, 1 ; als Zeichen der Trauer 7, 27, 2 ; zum Präparieren einer Bärenhaut 4, 14, 3 ; 7, 22, 3 Astrologe 8, 24, 4 Auge, Mensch ist ganz — 2, 23, 2 ; untermalt 8, 27, 1 ; blau 2, 2, 5 Augenbrauen, hochgezogen (Zorn) 9, 21,2 Ausrufer 8, 23, 3 ; 8, 25, 3 ; 9, 10, 4 Ausrüstung einer Zauberin 3, 17, 3 Aussage, falsche 10, 8, 3 Aussteuer 10, 23, 5 Bacchantinnen 1, 13, 2 Bad am Abend 1 , 5, 4; 1, 25, 5; als Freizeitbeschäftigung 2, 1 1 , 3 ; öffentliches
Sachregister 3, 12, 4; in Quellwasser 3, 23, 5; warmes 4, 7, 3; 5, 2, 4; v e r t r e i b t Müdigkeit 5, 3, 1 ; d a m p f e n d e s 5, 15, 1 ; 8, 7, 4; 9, 17, 6; vor der Mahlzeit 9, 24, 2; 8, 29, 1; n a c h der Mahlzeit 10, 13, 5; 10, 15, 5; 1 1 , 23, 2 Badezeug 3, 12, 4; Diebstahl von — 9, 21, 4 Bäcker (Sklave) 10, 13, 2 B ä r e n f ü r Jagdspiele 4, 13, 4; R ä u b e r als — 4, 14, 4; Lagerplatz f ü r — 4, 17, 1; F l u c h t vor — 7, 24, 4; zerreißen Menschen 7, 26, 1; zahme — 1 1 , 8, 3 B a h r e 2, 29, 1; f ü r Leichen 3, 8, 2 Baktrisches K a m e l 7, 14, 1 Balg eines Bären 4, 14, 3 Balsam 6 , 1 1 , 1 ; zum Besprengen der S t r a ß e n 11, 9, 3 B a n d i t e n s t ü r m e n ein H a u s 3, 5, 1; Angst vor — 3, 5, 4; leisten Widers t a n d 3, 5, 5; 4, 24, 4; überfallen Hochzeitsgesellschaft 4, 26, 3 B a r b a r e n 8, 18, 2; 10, 6, 4 Barbier 3, 16, 3 B a u e r n 5 , 1 7 , 4 ; 7 , 2 6 , 3 ; wehren sich gegen R ä u b e r 8, 17, 1 ; 8, 17, 4 Bausch des Gewandes als Tasche 8, 28, 5 B e a m t e zu Hilfe geholt 9, 4 1 , 3; ordnen H a u s s u c h u n g a n 9, 41, 6; holen Mörder vor Gericht 3, 2, 1; f ü h r e n a b 9, 4 2 , 4 ; halten O r d n u n g 1 0 , 6 , 3 ; vor Gericht 10, 10, 3 Becher aus Edelstein 2, 19, 3 B e f r a g u n g des Angeklagten 3, 8, 5; des Orakels 4, 32, 3 Begräbnis 8, 6, 4; 10, 6, 1; 10, 25, 1; im Meer 4, 1 1 , 5 Beifall f ü r witzige Rede 3, 19, 1; vor Gericht 10, 12, 1 Beil 3, 28, 2; 7, 24, 2 Beine werden vor einer Operation festgebunden 1, 13, 2 Beinschienen eines Gladiators 11, 8, 2 Beischläfer (Sklave) 8, 26, 4 Belohnung als Anreiz 7, 4, 4; wird ausgerufen 6, 7, 2
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Bemessen der Redezeit (Wasseruhr) 3, 3. 1 Bergkristall, Gefäß aus — 6, 1 3 , 4 Bernstein 2, 19, 2 Bestechung eines Sklaven 9, 18, 4 B e t t der Schankwirtin 1, 7, 5 ; als Versteck 1, 12, 2; gegen die T ü r gestellt 1, 11, 3 Betteln 1, 6, 1 ; 8, 24, 2; mit Götterbild 9, 4. 3; 7. 4. 5 Bewachung eines T o t e n 2, 2 1 , 3 Beweise der Anklage 10, 7, 4; vor Gericht 10, 1 1 , 1 Biber 1, 9, 1 Bild auf dem F u ß b o d e n 5, 1, 4; der Isis erscheint im T r a u m 11, 3, 2 Binden f ü r W u n d e n 8, 18, 5; K o p f - 8, 27, 1; Brust- 10, 2 1 , 1; Leichen- 10, 12, 3 Binsen, K a h n aus — 6, 18, 4 Blechplättchen m i t Schriftzügen als Zaubermittel 3, 17, 3 Bleichen v o n T u c h 9, 24, 3 Blindheit 7, 28, 2; 8, 12, 5 Blumengemälde 4, 13, 3 B l u t des Menschen aufgefangen 1 , 1 3 , 3 ; als Zaubermittel 3, 17, 4; E r b r e c h e n von — 4, 12, 7 Blutquell als böses Vorzeichen 9, 34, 1 Bockopfer f ü r Mars 7, 11, 1 Bolzen sichert Riegel 3, 15, 1 Bordell 7, 9, 6; 7, 10, 2; 10, 2 1 , 2; -wirt 7, 9, 6; 7, 10, 2 B r a n d m a l auf der Stirn 9, 12, 4 B r a u t f a c k e l 4, 33, 4; - n a c h t 6, 6, 1; -schleier 4, 33, 4; -schmuck 4, 26, 3 ; 4. 33. 1 B r o t u n d Käse als F r ü h s t ü c k 1, 18, 5; grobes 6, 11, 1; schlechtes 6, 19, 4 B r u s t d u r c h Binde geschnürt 2, 7, 3 ; 10, 2 1 , 1; 7, 28, 1 (am Kleid); geschlagen aus Verzweiflung 4 , 2 5 , 1 ; aus 4. 34» 3; 5. 7. T r a u e r 7, 27, 2; 2 8, 7. ; 9, 31. 1 B u c h der Musen 6, 23, 2 B ü h n e des T h e a t e r s 3, 2, 5 Bühnenbild (übertragen) 6, 27, 3
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Sachregister
Buhlknabe 8, 24, 2 Busenband 7, 28, 1 ; vgl. Brust Buße durch Selbstquälerei 3, 23, 3 Chor 5, 3, 3 ; 5, 15, 2; -tanz 10, 34, 1 Citrusholz für Decke 5, 1, 3 ; für Tisch 2, 19, 1 ; für Schiffbau 1 1 , 16, 6 Cornelisches Gesetz 8, 24, 4 Dach des Theaters voller Zuschauer 3, 2, 5 Dachraum 3, 17, 2 Dampfbad 4, 7 , 4 ; Dampf zum Erwärmen von Wein 7, 12, 2; zum Schmoren von Fleisch 10, 13, 2 Decke, getäfelt 5, 1, 3 ; auf einem Lager 4, 12, 3 ; auf Reitesel 10, 18, 4 Delphine des Arion 6, 29, 2; des Palaemon 4, 3 1 , 4 Deutung von Träumen 4, 27, 5 Diener prachtvoll gekleidet 2, 19, 3 ; als Kind angenommen 5, 29, 3; bei Tisch 4 , 8 , 2 ; Dienerin 2, 7, 3; Dienerschaft 2, 2, 2; 4, 9, 1 Dill als Zaubermittel 3, 29, 5 Dirne, ehrbare Ehefrau wird zur — 9, 26, 2; treulose 3, 13, 3; 8, 1, 3; im Bordell 10, 2 1 , 2 Diwan 1, 26, 2 Dorfbewohner 4, 3, 4 Dornen als Marterinstrument f ü r Esel 7, 19, 1 ; -gestrüpp in Tälern 4, 6, 2 Drachen zieht Wagen der Ceres 6, 2, 4; bewachen die S t y x 6, 14, 3 ; 6, 15, 3 ; indische 1 1 , 24, 3 Dreigestalt der Proserpina 1 1 , 2, 4 Dreiweg als Platz eines Bettlers 1, 6, 1 ; als Scheideweg 6, 29, 3 Dukaten als Bezahlung 4, 16, 2 Dunkelheit durch Wolken 3, 16, 1 ; als Schutz für Räuber 4, 16, 2 Durchfall 4, 3, 6 Eber 8, 4, 3 ; -zähne 8, 8, 5 Edelsteine 2, 9, 3 ; 5, 8, 4; 5, 9, 3; Joch aus — 6, 6, 2 Efeu 1 1 , 27, 3
Ehe, Frau eines Vermißten wird zu neuer — gedrängt 1 , 6 , 3 ; 1» 19» 6; bürgerliche 2, 3, 2; günstiger Tag f ü r — 2, 1 2 , 2; -bund 4, 26, 2; durch Cupido gestört 4, 30, 4; vom Orakel erbeten 4, 32, 3 ; nicht rechtsgültig 6, 9, 5; nach bürgerlichem Recht 6, 2 3 , 4 ; Reife zur — 8, 2, 1 ; Schändung der — 9, 26, 2; gesetzlich geschlossen 9, 28, 2; zweite 10, 2, 2; -bett 2, 6, 3 ; 8, 22, 3 ; -bruch 8 , 3 , 1 ; 9 , 4 , 4 ; 9,21,1; rechtlich geahndet 9 , 2 7 , 4 ; 9 , 3 1 , 2 ; Ehefesseln hemmen Übermut 6, 23, 3 ; -gemach 8, 12, 5; 10, 6, 2; -lager auf der Bühne des Theaters 10, 34, 4; -paar liegt am Kopf der Tafel 6, 24, 1 ; -Schließung durch Priester beraten 9, 8, 2; -vertrag 4, 26, 2 Ehren, göttliche für Psyche 4, 29, 4; 4, 34, 4; der Bürgerschaft 3, 1 1 , 3 ; f ü r einen Esel 7, 14, 3; -bildnis 3, 1 1 , 4 Eiche 8, 30, 2 Eichel als Nahrung 1 1 , 2, 1 Eid 10, 15, 1 ; vor Gericht 3, 3, 5 ; 10, 8, 3 ; bei allen Göttern 9, 17, 4; 9, 2 1 , 4; beim eigenen Leben 9, 36, 2; des Soldaten 9, 41, 2; -bruch 10, 8, 3 Eingebung, göttliche 3, 4, 1 ; 1 1 , 12, 3 Eingeweide 5, 27, 3 ; 6, 3 1 , 4; 6, 32, 1 ; eines Esels 7, 22, 3 ; von Ameisen zerfressen 8, 22, 5; von Gift zerstört 10, 26, 7; eines Drachen 5, 18, 2 Elefant 1, 9, 3 ; im Vergleich 7, 17, 3 Elemente dienstbar gemacht 3 , 1 5 , 4 ; Ursprung der — 4, 30, 1 ; Gesetze der — 6, 22, 2 Elfenbein 2, 19, 1 ; Kämme aus — n , 9, 3 ; zur Täfelung einer Decke 5, 1, 3 Empfangstrunk 9, 23, 1 Empfehlungsschreiben 1, 22, 5; 7, 1, 4 Entgelt für Weissagfungen 9, 8, 1 Erblinden durch Trauer 1 , 6, 3 Erbschaft durch Giftmord 2, 27, 3 ; versteigert 9, 3 1 , 3 ; Gesetz über — 10, 28, 1 ; — von Kindern fällt an Mütter 10, 28, 2 Ermordete liegen auf der Straße 2, 18, 3
Sachregister Erntearbeit 6, l , 3 ; -brauche 6, 2, 4 Erpressung von Lösegeld 4, 23, 3f. Esel, Verwandlung in einen — 3, 25, 1; als Lasttier 3, 26, 1; 3, 28, 3; in der Unterwelt 6, 18, 3; hat dickes Fell (übertr.) 6, 26, 5 ; Arbeit des — 7, 8, 1; in Stampfmühle 7, 15, 4 ; weidet mit Pferden 7, 16, 2 ; werden verkauft 8, 2 3 , 3 ; F u t t e r für — 7 , 1 4 , 4 ; verschnitten 7, 23, 2; als Tischgenosse 10, 17, 5; -gestalt 3, 29, 5 ; -milch 8, 28, 4; -treiber 6, 18, 3 ; 6, 20, 1; 7, 18, 2; -treiberin 7, 8, 2 Essen, religiöses 11, 24, 5 Essenz, Zimt- 2, 8, 4 Essig heilt Geschwulst 8, 18, 5 Eunuchen 10, 20, 2 Fackel 2, 10, 5 ; 3, 28, 1 ; 4, 19, 2 ; 4, 26, 3; 4, 35, 1; 8, 12, 5 ; verscheuchen Wölfe 8, 16, 4; 8, 16, 6; eines Beamten i i , 8, 2; bei Priesterweihe 11, 2 4 , 4 ; des Cupido 4 , 3 1 , 1 ; 5 , 2 9 , 3 ; 5. 30, 4 Fälschung eines Schreibens 4, 16, 2 Fahneneid der Räuber 4, 1 1 , 3; 4, 2 1 , 2 Fasten 7 , 2 4 , 1 ; 8 , 7 , 3 ; 8 , 1 4 , 3 ; als religiöses Gebot 1 1 , 2 3 , 3 ; 1 1 . 2 8 , 4 ; 11, 30. 1 Faustkämpfer 9, 12, 4 Fechterspiel 1 , 7 , 3 ; durch Privatmann gegeben 4, 13, 1 Feile für Ziselierarbeit 6, 6, 1 Fell mit Asche präpariert 7, 22, 3 Fenster 1, 16, 3; 1, 2 1 , 3 ; im Theater 3, 2, 5; in einer Hütte 4, 12, 2 Festschmaus der Salier 4, 22, 2 ; 9, 22, 3 Festtag des Lachgottes 2, 3 1 , 2 Festzug für Isis 1 1 , 6, 1 ; 1 1 , 8, 1; 1 1 , 9, 1 Feuer als Strafe 2, 27, 4 ; 3, 9, 1; 10, 10, 4 Fieber, Heilmittel für — 10, 25, 2 Finderlohn für Esel 7, 25, 4 Fische werden verkauft 1, 24, 2; 1, 24, 6 Flamme als Omen 2, 12, 1 Fleisch für Ragout 2, 7, 2; gekocht 4, 7, 3; geschmort 10, 13, 2; gewürzt 10, 16, 3
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Fleischer 4, 2 1 , 3 Fliegen, Hexen verwandeln sich in — 2, 22, 2 Flöte, Hochzeits- 4, 33, 4; 5, 15, 2; der Musen 6 , 2 4 , 3 ; zum Tanz 8 , 2 7 , 2 ; 10, 32, 4; spielen lydische Weisen 10, 3 2 , 3 ; zum Festzug 1 1 , 9 , 5 ; -bläser ein Sklave 8 , 2 6 , 4 ; 1 0 > 31» 5; dem Sarapis geweiht 11, 9, 6 Fluch der Götter 9, 20, 4; gegen Gatten 9, 23, 2 Flügel einer Tür 1, 14, 1; 4, 10, 1; 4, 18, 3 Folter 3 , 8 , 5 ; 3 , 9 , 1 ; 6 , 3 1 , 1 ; 7 , 2 , 2 ; 1 0 , 1 0 , 4 ; bei Gericht 1 0 , 1 1 , 4 ; 1 0 > 28, 6 Forum 1 0 , 3 3 , 1 ; 1 1 , 2 8 , 5 ; n . 3°. 3; 11, 30, 4 Fragen zur Begrüßung 1, 26, 3 Frau mit Schwert 1, 12, 2 ; sitzt bei Tisch 1, 22, 4 ; räumt Platz für Gast 1, 23, 1; mit viel Dienerschaft 2, 2, 2 ; Frauenkleidung, blumig 7, 8, 1 Freier 4, 32, 2 ; 7, io, 2 ; abgelehnt 8, 2, 1; hingehalten 8, 8, 3 Freigelassener 10, 1 7 , 1; beschenkt 10, 23, 2 Fremder wird mißachtet 2, 18, 3; findet Ruhe in Hypata 2 , 1 9 , 5 ; a l s Angeklagter 3, 3, 6 Frosch 1, 9, 2 Füllsel für Ragout 2, 7, 2 Fürsorge, göttliche 6, 29, 1; 8, 28, 1; 11, 12, 2 ; 1 1 , 27, 8; 1 1 , 30, 2 Furien 1, 19, 1; 2, 29, 3; Schwestern wie — 5, 12, 2; gehetzt von — 5, 2 1 , 2; 9, 36, 4 Fußboden aus Mosaik 5, 1, 4 Fußfall 4, 12, 3; 6, 2, 3 Gänse als Haustiere 8, 15, 3 Gärtner 4, 3, 2 ; ersteigert Esel 9, 3 1 , 4; lebt in Armut 9, 32, 4 Gallien, Zugpferd aus — 10, 18, 3 Gardinen im Theater 10, 29, 5 Gastfreundschaft der Tiere 3, 26, 3 ; unter Menschen 7, 3, 1; 8, 2, 4
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Sachregister
Gastgeschenk 2, 11, 1; 9, 10, 3 Gastwirt in Frosch verwandelt 1, 9, 2 Gaukler verschluckt Säbel 1, 4, 2 Gebärden beim T a n z 10, 32, 4; im Schauspiel 10, 34, 1 ; nachahmende 11, 9, 3; 11, 11, 2 Gebet gen Osten 2, 2 8 , 5 ; zu einem Mädchen 4, 28, 2; beim Orakel des Apoll 4, 32, 3; 6, 2, 4; 6, 4 , 1 ; 11, 1, 4; 11, 3 , 1 ; 11, 5, 1; 1 1 , 9 , 5 ; -formel 2, 28, 3 Gefährt der Ceres 6, 2, 4 Gefängnis, Staats- 9, io, 4; Stadt- 7, 2, 2; 9, 42. 5 Gefäß aus Bergkristall 6, 13, 4; aus Gold 4, 8, 1 ; mit Schlange auf dem Griff 11, 4, 2; zur Milchspende 11, 10, 6; aus Silber 9, 41, 3; aus Stein 2, 19, 2; aus Zinn 10, 21, 1 Gefolge eines Amtsträgers 1, 24, 5 Geheimgemach eines Heiligtums 11, 22, 7 Geheimschrift 11, 17, 2 Geier 4, 4, 4; 6, 26, 2; 10, 17, 4 Geilheit eines Esels 7, 23, 1 Geißeln 3, 9, 1 ; 6, 9, 3; zur Selbstzüchtigung 8, 28, 2; 8, 28, 3; für Esel 8, 30, 2; vor Gericht 10, 10, 4 Geister quälen eine Stadt i , 10, 4; aus der Unterwelt 2, 28, 1; durch Magie bezwungen 3, 18, 2; im Tartarus 6, 17, 1 ; in der N a c h t 6, 30, 1 Gelächter über körperliche Mängel 2, 3°, 5 Geld für Weissagung 2, 12, 2; für Reise 2, 21, 2; für Leichenwache 2, 23, 4; -erpressung 4, 23, 3f.; Macht des — 9, 18, 2 ff.; -büße wegen Fehlens auf Götterversammlung 6, 23, 1 Gemächt aus Rache abgeschnitten 1, 13. 2 Gemälde, Blumen- 4, 13, 3; Tafel- 6, 29, 1 Gemüse, rohes, bewirkt Durchfall 4, 3, 6 Gerät zur Erntearbeit 6, 1, 3 Gericht, Sitz des — 3 , 2 , 3 ; durch Eid gebunden 3, 3, 5; A c h t u n g vor — 10, 10, 3; K n a b e vor — 10, 12, 3; des Kriegs-
gottes 1 0 , 7 , 2 ; -platz 1 0 , 6 , 1 ; -Verhandlung 3, 3, 1 ff.; 10, 6, 3 Gerste für Pferd 1, 24, 1 ; 3, 26, 5; 4, 22, 2; 6, 10, 1 ; und Esel 7, 14, 1 ; 7, 14, 4; in Stampfmühlen 7, 15, 5; 7, 16, 5; 8, 28, 5; -ähren 6, 1, 3; 7, 8, 1 ; -graupen 6, 18, 2; -suppe 4, 22, 2 Gerücht 4, 10, 4; 8, 1, 3; 8, 6, 3; 10, 17, 5 Gerüst, zusammensetzbar 4, 13, 3 Gesang, um sich Mut zu machen 2, 25, 1 ; zur Hochzeit 4, 26, 3; phrygischer 8, 30, 4; beim Festzug 11, 9, 5 Geschenk 5, 6, 3; B ä r als — 4, 13, 5; eines Freiers 8, 2, 1; eines Bauern 8, 31, 1 ; eines Freigelassenen 10, 23, 2; vgl. Gastgeschenk Geschlechtsteile des Bibers 1, 9, 1 Gesetz, attisches 10, 7, 2; Cornelisches 8, 24, 4; Julisches 6, 22, 3; über E r b schaft 10, 28, 1; zum Schutz der Armen vor den Reichen 9, 36, 3; über A u f n a h m e fremder Sklaven 6, 4, 4; der Elemente 6, 22, 2 Gesinde 4, 18, 6; 4, 19, 2; 4, 24, 3; 4, 26, 4; unterstützt seinen Herrn 2 , 2 6 , 5 ; 9, 38, 5 Gespenster, Räuber als — verkleidet 4, 22, 4; in der N a c h t 6, 30, 1 ; von Proserpina gebändigt 11, 2, 4; v g l . Geister Geständnis 3 , 4 , 2; durch Folter 7, 2, 2 Gestirne im Lauf gestört 3, 15, 4; 6, 19» 4; Wechsel der — 6 , 2 2 , 1 ; 9 , 3 2 , 3 ; 11, 9, 4; 11, 25, 2; 11, 25, 3 Gestütmeister 7, 15, 1 Gesuch an den Kaiser 7, 7, 3 Getreide in der Stampfmühle 7, 15, 4; gereinigt 9, 23, 2; 11, 10, 6 Gewand aus Flicken 7, 5, 2; aus Leinen 2,7,3; 2,28,2; 11,10,2; 11,14,2; 11, 23, 5; 11, 27, 3; abgelegt 2, 17, 1 ; 3.21,3; 9,7.3; blumiges 7,8,1; dunkles 7, 27, 2; glänzendes 5, 9, 3; mit Gold bestickt 6 , 3 , 3 ; gelbes 11, 8, 3; 8, 27, 1; seidenes 11, 8, 1 ; vielfarbiges 11, 3, 6; bunt bestickt 11, 24,
Sachregister 2; weißes 1 1 , 9, 1 ; 1 1 , 10, 1 ; enthält Goldstücke 7, 4, 2; für Räuberhauptmann 7, 9, 1 ; als Verkleidung 7, 8, 2; eines Jägers 8, 5, 5; vor Trauer zerrissen 8, 8, 1 ; Schwert im — versteckt 2, 32, 3 Gift von Drachen 5, 17, 3; von Nattern 5, 12, 2; einschläferndes 7, 12, 3; 8, 1 1 , 3; 10, 1 1 , 3; in Wein 10, 5, 1 ; sofort wirkend 10, 4, 7; 10, 9, 1 ; 10, 9, 5; 1 0 , 2 5 , 3 ; in Büchse 1 0 , 2 7 , 3 ; -tod des Sokrates 10, 33, 3; tödliches 10, 1 1 , 2 ; 10,25,3; 10,26,5; 10,28,3; -mörderin 2, 29, 5; -mord am Gatten 2, 27, 3; 2, 29, 4; wegen Erbschaft 2, 27, 3; 10, 5, 2; Anschuldigung 10, 5, 4; 10, 7, 6 Gladiatorenspiel von drei Tagen 10, 18, 1 ; Gladiatoren aus Thessalien 10, 18, 2; -kaserne 1 1 , 8, 2 Glas, geschliffenes 2, 19, 2 Göpelwerk einer Stampfmühle 7, 15, 5 Götter durch Magie bezwungen 3, 15, 4; angerufen 3, 19, 2; Gebet zu den — 4, I, 4; schwören bei Styx 6, 15, 2; werden beschworen 8, 18, 1 ; Haus- 1 1 , 2 7 , 3 ; Götterbild 3 , 2 7 , 3 ; 8 , 2 5 , 4 ; 8 , 3 0 , 3 ; auf einem Krug 1 1 , 1 1 , 4 ; I I , 2 4 , 2 ; 1 1 , 2 4 , 6 ; -mutter 9 , 9 , 4 ; 9, 10, 3 ;
-Versammlung
6, 16, 3 ;
6,
23, 1 Göttin, Sterbliche wird — 5 , 9 , 4 ; syrische 8, 24, 2; 8, 25, 3; 8, 29, 1 ; auf einem Tragtier 8 , 3 0 , 2 ; 9 , 4 , 3 ; der Wahrheit 8, 7, 1 Gold verpfändet 1, 2 1 , 4 ; 1, 22, 1 ; -sacke 4, 9, 3; in Kammern aufbewahrt 4, 18, 4; als Geschenk 5, 6, 3; als Beute der Räuber 4, 8, 1 ; 7, 4, 5; 7, 13, 4; Macht des — 9, 18, 2 ff.; als Schmuck 2, 2, 2; 2, 9, 3; -fäden in Kleidung 4, 8, 1 ; -Stickerei 6, 3, 3; -arbeiten 5, 8, 4; für Götterbild 1 1 , 1 1 , 3; -gefäße 4, 8, 1 ; 6, 6, 1; -plättchen 10, 30, 4; -säulen 5, 1, 3; Schafwolle aus — 6, 13, 1 ; -wände 5, 1, 5; -färbe von Schafen 6, 1 1 , 3; -glänz der
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Locken 5, 30, 5; -schmied Vulkan 6, 6, 1 ; -stücke als Lohn 2, 26, 4; im Gewand 7, 4, 2; werden verschmäht 7, 5, 3; im Gürtel 7, 6, 3; geraubt 7, 8, 3; zur Bestechung 9, 18, 4; für Gift 10,9, 3 Gott des Erfolges 4, 2, 3; des Krieges 7, 5, 3; des Lachens 2, 31, 2; 3, 1 1 , 2; der Leidenschaft 5, 23, 2; der Liebe 5, 23, 2; der Treue 3, 26, 4; einziger Gott 9, 14, 3 Grabmal 2, 20, 2; 4, 13, 4; 4, 18, 1 ; 8, 14, 3; auf väterlichem Boden 9, 35, 4; 10, 12, 1 Grazien 2, 8, 4; 4, 2, 2; 5, 28, 5; 6, 24, 2; 10, 32, 3 Grenzstreit 9, 35, 3 Griechisch als Muttersprache 3, 29, 2; 9, 39, 4; 1 1 , 17, 2; griechischer Brauch der Folterung 3, 9, 1 ; 10, 10,4; Waffenreigen 10, 29, 4 Griffel 6, 25, 1 ; 8, 1, 2 Großmutter, Venus als — 6, 9, 4 Haar mit Asche bestreut 7, 27, 2; aufgelöst 2, 16, 5; 2, 17, 1 ; blond 2, 2, 5; ehrwürdig grau 4, 26, 1 ; graumeliert 5, 15, 4; 8, 20, 1 ; io, 6, 1 ; geschoren 7.6,3; 9,12,4; 1 1 , 1 5 , 1 ; 11,28,4; 1 1 , 30, 5; honigfarben 2, 9, 1 ; weißes 8, 21, 1 ; langes welliges — einer Göttin 1 1 , 3, 4; gerauft aus Betrübnis 4, 23, 2; 4. 34. 3; 5. 1 ; 8, 8, 1 ; 9, 31, 1 ; 10, 6, 1 ; verdeckt fehlende Ohren 2, 30, 6 Habgier unter Toten 6, 18, 5 Hafen des Augustus 1 1 , 26, 2 Hahnenschrei, erster 8, 1, 1 Halbgott 5, 1, 4 Halfter eines Esels 6, 29, 3; 7, 18, 2; 7. 25, 3; 9. 1. 1 ; 9, 4. 2 Halle eines Hauses 2, 4, 1 ; eines Palastes 5. 1. 5 Hammel, sanftmütiger 7, 23, 3 Handkuß 4, 26, 1 Handel um Preis von Fischen 1, 24, 2; -artikel Honig und Käse 1, 5, 2; -reise von neun Monaten 1, 7, 4
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Sachregister
Hauer eines Ebers 8, 4, 3 Hauptmann, Räuber- 7, 8, 3 Haus wird geplündert 7, 8, 2; durch Zauberin versetzt 1, 10, 5 ; -suchung 9, 41, 6; -götter 1 1 , 27, 3 Heiratsgelöbnis 4, 26, 2 Helm eines Gladiators 1 1 , 8, 2; der Minerva 10, 30, 5 ; der J u n o 10, 3 1 , 3 ; glänzender 10, 1, 2 Hemd vor Trauer zerrissen 8, 9, 1 ; mit Purpurstreifen 8, 27, 1 Hengste, Beschälung 7, 16, 3; zerfleischen Nebenbuhler 7, 17, 1 Henker 3, 1 , 2; 10, 8, 2 Herberge l , 7, 2; 8, 23, 1 ; 8, 29, 5 Herold 3, 2, 4; 3, 4, 1 ; ruft Stadtväter zur Versammlung 10, 7, 1 ; zum Prozeß 10, 7, 2; -stab 1 1 , 1 1 , 1 Heu und Gerste für Pferd 1 , 24, 1 ; für Esel 3, 29, 6; 7, 14, 1 Hexen 1, 17, 5 ; 2, 5, 3; 2, 22, 2 Hilfe, staatliche 3, 29, 1 ; des Volkes angerufen 4, 27, 3 ; -ruf 1 , 14, 3; 6, 27, 3 ; nicht gewährte — führt zur Strafe 7, 26, 6; in Lebensgefahr 8, 5, 6 Hirse 6, 10, 1 Hirten 7 , 2 2 , 1 ; mit Hunden 7 , 2 2 , 3 ; fällen Spruch 7, 22, 4; suchen Tier 7, 25, 2; Roheit der — 7, 25, 6; von Ziegen 8, 19, 1 ; bewaffnet 8, 16, 4; ziehen in die Stadt 8, 23, 2; -gott 5, 26, 1 Hochzeit gestört 4, 26, 4; verhängnisvoll 4, 33, 4; Grabes- 4, 34, 1 ; gesetzliche — 7, 13, 5; nach Mordtat 8, 8, 5 ; 8, 9, 6; voller Unglück 8, 1 1 , 1 ; widernatürliche eines Esels 7, 2 1 , 2; 7, 22, 2; -fackel 4, 35, 1 ; 8, 12, 5; -feier 4, 26,2; -flöte 4, 33, 4; -gäbe 6, 6, 1 ; -gelage 6, 1 1 , 1 ; -gesang 4, 26, 3 ; -lied 4, 33, 4; -mahl 6, 10, 3 ; bei Göttern 6, 24, 1 ; -nacht 7, 14, 3; -tag 7, 14, 1 Hof des Kaisers 7, 6, 2 Holz vom Berg geholt 7, 17, 1 ; verkauft 7, 20, 3 ; Citrus- 5, 1, 3 ; -scheit als Waffe 7, 28, 2; -stäbchen mit Spruch 9, 8, 2
Honig als Handelsartikel 1 , 5 , 2 ; als Opfer 3, 18, 1 ; 8, 22, 4; -wein 6, 18, 2 Horoskop 8, 24, 4 Hufe eines Esels 4, 4, 2; 8, 23, 6; 9, 13, 2; 7. 17. 2 Hühnchen als Gastgeschenk 2, 1 1 , 1 ; als Haustier 8, 15, 3 Hunde der Diana 2, 4, 3 ; Hexen verwandeln sich in — 2, 22, 2; Dorf4. 3. 4; Jagd- 4, 19, 3; verfolgen Räuber 4, 20, 3 ; Cerberus 6, 19, 2; reißen Eingeweide heraus 6, 32, 1 ; ernähren sich von Speiseresten 7, 14, 2; von Eingeweiden 7, 22, 3 ; zur J a g d abgerichtet 8, 4, 2; als Haustier 8, 15, 3 ; schützen Gehöft 8, 17, 1 ; toll 9, 2, 1 ; von Widder getötet 9, 34, 3 ; zerreißen Schäfer 9, 37, 1 Hurengewölbe 7, 9, 6; 7, 10, 2 Inder verlieben sich in Zauberrin 1, 8, 4 Indien, Schildpatt aus — 10, 34, 4 Indischer Drachen 1 1 , 24, 3 Isis, Tag der — 1 1 , 5, 5 ; Entrückung der — 1 1 , 7 , 1 ; vom Marsfeld 1 1 , 2 6 , 3 ; Anbetung der 1 1 , 26, 3 ; als Traumerscheinung 1 1 , 3, 2 Isthmos, ephyreischer 1 , 1, 2 J a g d 5, 8, 3; 8, 4, 1 ; 8, 5, 1 ; -beute gestiftet 4, 16, 1 ; 8, 4, 2; -hunde 4, 19, 3 ; 9, 2, 1 ; -speer 1, 4, 2; 8, 5, 2; -spiele 4. 13. 3; -spieß eines Hirten 8, 16, 4; -züge zur Beschaffung von Bären 4. 13. 5 J ä g e r 4, 13, 3; 5, 17, 4 Joch aus Edelstein 6, 6, 2; Ochsen im — 9, 8, 2; 9, 8, 3 ; in einer Stampfmühle 7, 15, 3 ; am Wagen 4, 3 1 , 5 Julisches Gesetz 6, 22, 3 Jungfräulichkeit verloren 5, 4, 2 Juno als Geburtshelferin 6, 4, 1 Juwelen als Geschenk 5, 6, 3 Käse als Handelsartikel 1, 5, 2; verursacht Erstickungstod 1 , 4 , 1 ; aus Thessalien 1, 5, 3; — und Brot als
Sachregister Frühstück l, 18, 5; 1, 19, 2; Ziegen8, 19, 1 ; 8, 28, 5; Teil des Mahles 9, 38, 7 Kahn aus Binsen 6, 18, 4 Kaiser, Name des — 3, 29, 1 ; Hof des — 7, 6, 2; Gesuch an — 7, 7, 3 ; Wunsch des — 7, 7, 4; Schwur beim Genius des — 9 , 4 1 , 5 ; als Zeuge angerufen 9, 42, 1 ; in Rom 10, 1 3 , 1 ; Segen für — 1 1 , 17, 2 Kalypso als Typenbezeichnung 1, 12, 3 Kamel, baktrisches 7, 14, 1 K a m m für das Haar 2, 9, 2; aus Elfenbein 1 1 , 9, 3 Kammer 3, 28, 2; Schatz- 4, 18, 3 ; 5, 2, 1 ; -diener 9, 2, 2; 10, 28, 6 Kampf, Liebes- 2, 15 4; 2, 16, 4 Kanal, enger 6, 14, 2 Kapelle im Stall 3, 27, 1 Kasse, gemeinsame der Räuber 7, 4, 2 Kastration eines Esels 7, 23, 3 ; 8, 15, 3 Kauf von Fischen 1, 24, 2 Kaufmann 5, 15, 4 Kebsweib 5, 30, 2 ; 10, 24, 2 Keiler greift Jäger an 8, 5, 5 Kelch, goldener 9, 9, 4; 9, 10, 1 ; 10, 16, 5 Kentauren 4, 8, 3 Kerker 9 , 2 1 , 4 ; 1 0 , 3 4 , 3 ; Palast erscheint als — 5, 5, 4 Kerzen, Talg- 4, 19, 2; Wachs- 4, 19, 2; 10, 20, 3 ; 1 1 , 9, 4 Ketten 5, 9, 5 Keuschheit verkauft 9, 19, 4 Kind als Liebespfand 5 , 1 2 , 1 ; uneheliches 6, 9, 5; Hoffnung auf 4, 26, 3 ; Kindesliebe 5, 28, 3 Klapper von Pharos 2, 28, 3 ; von Bettelpriestern 8, 24, 2; 9, 4, 3; der Isis 1 1 , 4, 2; eines Isispriesters 1 1 , 6, 1 ; 1 1 , 12, 1 ; silberne und goldene 1 1 , 1 0 , 2 Kleidung mit Goldfäden 2, 2, 2; aus Seide mit Goldfäden durchwirkt 4, 8, 1 ; als Schmuck 2, 9, 3 ; der Diener 2, 19, 3 ; schwarze 2, 23, 3; 3, 8, 1 ; abgeworfen 3, 24, 1 ; aus Trauer zerrissen 4, 23, 2; männliche einer Frau 7, 6, 3 28 Apulcius
433
Kleie als Futter 7, 1 5 , 5 Kleinodien 5, 9, 3 Kloake als Vergleich 9, 1 4 , 2 ; -gestank des Harns 1, 1 7 , 5 Klöße aus Gerstengraupen 6, 18, 2; 6, 19, 1 Klopfen am Haustor 3, l , 3 Kneipe am Meer 7, 7, 1 ; Herumtreiben in - 8, 1 , 3 Knie, Umfassen der — 10, 6, 2; -gelenke eines Esels durchschnitten 4, 5, 2 Knoten des Haares 2, 9, 4; 3, 23, 2 Knüttel 3 , 2 7 , 4 ; 3 , 2 8 , 3 ; als Waffe gegen Einbrecher 4, 19, 3; Waffe der Hirten 8, 16, 4 Koch, Sklave 8, 3 1 , 2; 9, 2, 2; 10, 13, 2 Köcher des Cupido 5, 22, 6; 5, 23, 1 ; 5, 3 ° , 4 König einer Stadt 4, 28, 1 ; 4, 32, 1 ; der Thraker 7, 16, 5 ; Königin 4, 28, 1 ; -bürg des Jupiter 6, 7, 1 Kohl im Garten 4, 1, 4; zum Verkauf 9, 32. 2 Kohlen 3, 18, 1 ; 7, 19, 3 Kopfbinde, gewirkt 7, 8, 1 ; 8, 27, 1 Kopfschmerz durch Wein 3, 1 3 , 1 Kopfschütteln aus Unwillen 4, 29, 4 Koppel für Pferde und Esel 7, 14, 4 Korporalstock 9, 39, 3 ; 9, 40, 1 Kostüme im Festzug 1 1 , 8, 1 Kothurn 10, 2, 3 Kränze 2, 16, 2; 3, 25, 4; 4, 27, 2; 4, 29, 3 ; 6, 1, 3; 9, 16, 3 ; 1 1 , 12, 1 ; für Osiris 1 1 , 27, 7 Kraut auf Mund und Brust des Toten 2, 28, 5; als Zaubermittel 3, 23, 5 Kreuz, Kandidat für — 1, 14, 2; -igung 3, 9, 2; 6, 3 1 , 1 ; 10, 12, 3 Krieg, Götter werden befragt 9, 8, 4; -göttinMinerva 10, 3 1 , 5 ; -gott 7, 5, 3 ; 10, 7, 2 ; -trompete 8, 16, 5; -trophäen 10, 3 1 , 6 Krippe, Futter- 3, 26, 4; 7, 14, 1 ; 7, 27,3; 8,26,4; 9 , n , 2 ; 9 , 1 2 , 1 ; 9,13,2; 9, 15, 1 Krug für Wein 2, 15, 4; 8, 1 1 , 3 Küken 9, 33, 6
434
Sachregister
Kürbis im Vergleich s t a t t Schädel i . 15, 1; 5. 9. 5 Kuhmilch als Opfer 3, 18, 1 Kultgegenstände in Truhe 1 1 , 1 1 , 3 ; -statten 11, 2, 4 Kundschafter der Räuber 3, 28, 4; 4, 18,5 Kunst, magische 2, 6, 1; 2, 20, 1; 3, 15, 4; 3. iß, 2; 3, 22, 1 Kunstfertigkeit der Götter 5, 1, 2; 5, 1. 4 Kupfermünzen 8, 28, 5; 9, 19, 5 Kupplerin 5, 28, 7 Kuß zur Nacht 2, 6, 4; auf Haar 2, 10, 1; zwischen Verwandten 2, 2, 3 ; Schwestern 5, 7, 4; Brautmutter und Tochter 4, 26, 3 ; beim Wiedersehn I, 24, 3 ; 2, 13, 4; zwischen Gastgebern und Gästen 4 , 1 , 1 ; unter Räubern nach Wahl des Hauptmanns 7, 9, 1 ; der Venus 4 , 3 1 , 3 ; 6 , 8 , 2 ; Hand4, 26, 1 ; 1 1 , 6, 1 ; auf die Wange 6 , 2 2 , 2 ; Zungen- 2 , 1 0 , 4 ; 6,8,2; Schein- eines Esels 7, 21, 2 Kutschwagen mit und ohne Verdeck 10, 18, 3 Lachen, Gott des — 2, 3 1 , 2; 3, 1 1 , 2 Laden eines Walkers 9, 25, 4 Läufer meldet Unheil 10, 5, 4 Lager, bedeckt mit Teppichen 2, 19, 1 Lampe 1, 12, 2; 2, 1 1 , 2; 2, 24, 3 ; 2, 2 4 , 5 ; 4 , 1 9 , 2 ; 5 . 2 0 , 2 ; 5 , 2 2 , 2 ; 5, 2 6 , 5 ; 1 1 , 9 , 4 ; a l s Mittel der Weissagung 2, 1 1 , 4; 2, 12, 1 ; 3, 21, 3 ; als Gehilfin der Liebe 5, 23, 4; mit goldenem Schiffchen 1 1 , 10, 3 Landestrauer 4, 33, 4 Landhäuser geplündert 7, 8, 2; von Wölfen überfallen 8 , 1 5 , 5 ; -leute 7, 23, 1 ; 8, 15, 1 Lanzen 4, 19, 3 ; 4 , 2 1 , 1 ; 8 , 5 , 2 ; 8 , 5 , 4; 8 , 5 , 6 ; 8 , 8 , 5 ; 8 , 1 6 , 4 ; 9 , 2 , 4 ; 9, 37. 5 ; 10, 1, 2 ; 3°, 5 Lappen zum Verstopfen einer Wunde 4, I I , 2 ; als Umschläge gegen Gicht 5, 10, 1
Lasttiere 8, 16, 2; Esel als — 9, 30, 1 ; 9, 39, 5 Latein, ohne Lehrer gelernt 1, 1, 3; unkundig des — 9, 39, 3 ; 1 1 , 28, 5 Lattich, Nahrung eines armen Gärtners 9, 32, 6 L a u b als Schutz 8, 5, 1 ; -frosch 9, 34, 3 ; -hütte eines Gärtners 9, 32, 4 Lebensmittel 2, 19, 5 ; 8, 23, 2; -markt 1, 24, 2; 1, 25, 1 ; 2, 2, 2; -Versorgung 1, 24, 5 Leckereien, süße 4, 27, 5 Legionssoldat 9, 39, 2 Lehmboden 9, 32, 5 Leichnam gewaschen 8, 14, 2; 9, 30, 5; auf Vollständigkeit geprüft 2, 24, 1 f.; Leichenbegängnis 2, 20, 2; 2, 27, 1 ; 4 , 3 4 , 1 ; 8 , 6 , 4 ; 1 Q . 5. 3,' 10,6,1; Leichenfeier 8 , 7 , 3 ; 9 , 3 0 , 5 ; 1 0 , 2 7 , 1; Leichenteile in der Magie 2, 20, 2 ; Leichenbinden 10, 12, 3 ; Leichenwache 2, 22, 1; Lohn für — 2 , 2 2 , 3 ; 2 , 2 3 , 4 ; 2 , 2 6 , 3 ; Leichenzauber 1, 10, 3; Leiche von Ermordeten aufgebahrt 3, 8, 2; in Sand bestattet 1, 13, 3 ; in Erde 7, 26, 2; mit Leinen bedeckt 2, 24, 1 ; richtet sich auf 2, 29, 1 ; vom Mörder enthüllt 3, 9, 2 ; in Leinen gehüllt 2, 24, 1 ; 4, 11, 5 Leinengewand 2, 7, 3 ; eines Propheten 2, 28, 2; 1 1 , 3, 6; 1 1 , 10, l f . ; 1 1 , 14, 2; bunt bestickt 11, 24, 2; eines Geweihten 11, 27, 3 ; -pflaster verdecken verstümmelte Nase 2, 30, 6 Liebe, Kindes- 3, 7, 1 ; 5, 28, 3 ; mütterliche 4, 31, 1 ; 10, 23, 4 Liebesabenteuer eines Esels 7, 23, 1 ; -geflüster 5, 6, 5 ; -leidenschaft, Merkmale 10, 2, 7; -spiel 2, 15, 4; 2, 17, 1 ; 2, 17, 3," 7, 14, 3 ; 9, 24, 2 ; -zauber 3. l 6 > 1 Liebhaber in Biber verwandelt 1, 9, 1 ; gewonnen 6, 10, 2 ; Cupido als — 5, 24, 2; Esel als - 7, 21, 3 ; 7, 23, 3 ; Knabe als — 9, 22, 5 ; Stier als — 1 0 , 2 2 , 3 ; vor dem Gatten versteckt
Sachregister 9, 23, 2 ;
einer Zimmermannsfrau
9,
5, 2 Lied, Hochzeits- 4, 33, 4; Tanz- 6, 24, 3 ; zum Preis des Mars 4 , 2 2 , 1; der Musen 6, 24, 2 linker Fuß, ungünstiges Omen 1, 5, 4 Linsen 6, 10, 1 Lob, öffentliches 3, 6, 3 Locken 2 , 9 , 2 ; des Cupido 5 , 1 3 , 5 ; 5 , 2 2 , 4 ; blonde 5 , 3 0 , 5 ; 10,30,3; graue — eines alten Buhlknaben 8 , 2 4 , 2 Lösegeld, Erpressung 4, 23, 3 f . ; 4, 25, 4 Löwen, im Vergleich 4, 3, 5; -gespann der J u n o 6, 4, 1 Lohn für Sackträger 1, 7, 6; für Weissagung 2, 13, 2 ; hundert Groschen 2, 13, 4; für Leichenwache 2, 22, 3; 2, 26, 3; sieben Küsse der Venus als — 6, 8, 2 Lorbeerblätter als Zaubermittel 3, 23, 5 ; schmücken das Haus zur Hochzeit 4, 26, 2; -rosen als tödliches Gift fürs Vieh 4, 2, 5 ; -zweig 1 1 , 10, 6 Los bestimmt Posten 4, 6, 5 ; Diener 4, 8, 2 ; Wohnsitz eines Verbannten 7, 6, 4; angenehmes 10, 13, 2 ; von Göttern gelenkt 11, 1, 2; glückliches für Unwürdige 5, 10, 2 Lüge 5, 16, 1; 5, 27, 1; 10, 5, 6; eines Zeugen 1 0 , 8 , 3 ; eines Eseltreibers 7, 22, 1; -geschichten 1, 20, 1 Lunge von Gift zerfressen 10, 28, 3 Lustspiel 10, 2, 3 Luxus wird verschmäht 7, 6, 2 Lydische Klageweise 4, 33, 4 Mäuse, Hexen verwandeln sich in — 2, 22, 2 Magd, einzige eines Geizigen 1 , 2 1 , 4 ; des Milo 7, 1, 5 Magie 1, 3, 1; 2, 2 0 , 1 ; 3 , 1 8 , 2 ; vgl. Kunst, magische Mahl, umVenus gnädig zu stimmen 4,29,3 Majestät des Kaisers 7, 7, 3 Mantel, seidener 8, 27, 2; schwarzer 11, 3, 7; mit Blumenborte n , 4, 1; mit Tierbildern 11, 24, 2 28»
435
Markt für Lebensmittel 1, 24, 2 ; 1, 25, 1; 2, 2, 2; in einem Flecken 3, 29, 2 ; 7» 23, 3 ; Tragtiere werden angeboten 8, 23, 3; 9, 6, 1; Sklave zum — geführt 9, 2 1 , 1 Marmor, parischer 2, 4, 2 Marsfeld, Isis vom — 11, 26, 3 Marterholz 4 , 1 0 , 3 ; 6 , 3 2 , 1 ; -instrument für Esel 7, 18, 9; -pferd und R a d zur Folter 10, 10, 4 Maultierzucht 7, 14, 4 ; -treiber 9, 2, 2 Meer, Reisen über das — 4, 29, 1; ruht auf Wunsch der Venus 4, 3 1 , 3; seine Schrecken 7, 6, 4 Mehl, Herstellung 9, 11, 1 Mensch ist ganz Auge 2, 23, 2 ; in Wasser verwandelt 2, 1, 2 ; in Stein 2, 1, 2; Menschenblut als Nahrung 7 , 5 , 5 ; Menschenleiber als F r a ß für wilde Rosse 7, 16, 5; Menschengestalt 3, 23, 4; -mord 1, 19, 6; Menschlichkeit 3, 4, 3; 3, 7, 2 Messer an der Hand geschärft 5, 20, 2 ; zweischneidig 5 , 2 0 , 4 ; 5 , 2 6 , 3 ; an Wetzstein geschärft 7, 22, 4 Met als Opfer 3, 18, 1; Becher voll — 10, 16, 4 Metamorphosen 1, 1, 4 Meuchelmörder 8, 11, 4 ; vgl. Mord Meute der Hunde 4, 20, 5 ; spürt Beute auf 8, 4, 2 Milch, Kuh- als Opfer 3, 18, 1; Ziegen8, 19, 1; 8, 28, 5 ; Milchspende 1 1 , 10, 6 ; -schwester 2, 3, 1 Milesischer Roman 4, 32, 3 ; Stil 1, 1, 1 Mitgift, Sklave als — 10, 4, 6; 10, 23, 7 Mittelpfeiler des Stalles trägt Balken 3. 27, 1 Mörderin soll durch Feuer und Steine sterben 2, 27, 4 ; Mörder soll bestraft werden 3, 3, 2 ; blutrünstig 7, 11, 4; als — beschuldigt 7, 26, 2 ; 8, 8, 5 ; 8, 1 1 , 4; 9, 37, 5 ; 10, 6, 2 Möve, geschwätzig 5, 28, 3 Mohn 6, 10, 1 Mord vor den Augen eines Zeugen 1, 14, 4; 1, 19, 6; Gift- an Gatten
436
Sachregister
2, 27, 3; 10, 5, 2; als Grundlage einer Hochzeit 8, 8, 5; 10, 5, 3; Justiz- 10, 8, 3; -lust 3, 5, 3 Morgentau 3, 29, 4; -Wanderung 1, 17, 6 Mosaik 5, 1, 4 Mühle 7 , 1 7 , 1 ; 9 , 1 0 , 5 ; 9 , 1 1 , 3 ; Esel an — gespannt 9, 15, 1 ; 9, 22, 1 ; 9, 30, l f . ; mit verschieden großem U m lauf von Tieren bewegt 9, 11, 1; -steine 7. 15. 5; 9, 11, 1 ; 9. 11, 4; 9» 12, 1 Müller k a u f t Esel 9, 10, 5; 9, 14, 1 ; 9, 26, 1 ; 9, 27, 3; 9, 28, 3; 9, 30, 1 Münzen 4, 8, 1 ; 6, 18, 6; im Gürtel aufbewahrt 7, 6, 3; 8, 28, 5 Mundschenk 6, 15, 1 ; 6, 24, 2; 10, 17. 3 Muschel als Trompete 4, 31, 5 Musen 5, 28, 5; tragen Götter in ein B u c h ein 6, 23, 2; singen Lieder 6, 24, 2 f . ; 11. 9. 5 Musselin 8, 27, 1 Muttersprache, Griechisch als — 3, 29, 2 Mysterien von K o p t o s 2, 28, 3; Einweihung in - 3, 15, 2; 11, 29, 5
Nachbar u m Hilfe gebeten 4, 10, 4 Nachkommenschaft, göttliche 5, 12, 1 ; künftige 8, 2, 4 N a c h t ungünstig f ü r Reiseantritt 1 , 1 5 , 1 ; Hochzeits- 7, 14, 3; -lager 1, 17, 6; Nachtwächter, Vorsteher der — 3, 3 , 3 ; erste Nachtwache 3, 21, 2; 8, 10, 4; 11, 1, 1 ; dritte 3, 3, 4; 8, 16, 1 Nacktheit 1, 14, 2; Verliebter 3, 20, 3; 8, 29, 3; der Venus 10, 31, 1 ; N a c k t e r kann nicht ausgeplündert werden 1, 15. 2 Nagel als Zaubermittel 3, 17, 4; großer 4. 10. 3 N a m e des Toten 2, 30, 2; des Kaisers 3, 29, l f . ; Mutter- als Würde 5, 12, 1 Narbe fehlt trotz Verwundung 1, 18, 2 Nase aus W a c h s geformt 2, 30, 4; verstümmelt 2, 30, 6; wird zum Schnabel 3, 21, 4; -rümpfen 7, 9, 2 Natterngift 5, 12, 2
Nektar 4, 2, 4; süß 5, 3, 2; auf Schwingen Cupidos 5, 30, 5; Wein der Götter 6, 24, 2 Netz für Jagd 8, 4, 4 Niederkunft 6, 9, 5; 6, 24, 4; Axtemis hilft bei — 11, 2, 3 Niesen, Gesundheitswünsche beim — 9. 25, 1 Nil, Wachsen des — 2, 28, 3 N o t zwingt zu Räuberei 4, 23, 3 Nüchternheit 7, 12, 2 N y m p h e n 5, 28, 5 Obergemach eines Hauses 3, 21, 2; einer H ü t t e 4, 12, 2 Odysseus als Typenbezeichnung 1, 12, 3 Öffnungen und Fenster im Theater 3. 2, 5 ö l f ü r L a m p e 2, 24, 3; 2, 24, 5; 5, 20, 2; siedendes — 5 , 2 3 , 3 ; 5 , 2 6 , 5 ; zum Salben im B a d 4, 7, 4; als Belohnung 9» 33» 2; -zweige als Zeichen der Trauer 3, 8, l Offenherzigkeit 3, 15, 3 Ohnmacht 4, 26, 4 Ohren aus W a c h s 2, 30, 4; fehlende — durch H a a r verdeckt 2, 30, 6; Reiben des rechten — 6, 9, 1 Olivenkranz auf dem H e l m der Minerva 10, 30, 5; vgl. ö l Omen, böses 2, 26, 4; wird bestraft 2, 26, 5; als unvorsichtige R e d e 2,27, 1 Opfer vor Hochzeit 4, 26, 2; f ü r V e n u s 4, 29, 3; Apoll 4, 32, 3; -tier 7, 10, 4; um den Markt geführt 3, 2, 3 ; E s e l als — 7, 22, 2; Widder 8, 29, 1 ; 9, 34, 4; für T o t e 8 , 1 2 , 4 ; 9> 31) 3> Morgenopfer 11, 22, 7; -bräuche 1, 13, 4 ; -mahl einer Göttin 9, 1, 2 Orakel des Apoll 4, 32, 3; -spruch 2, 1, 3; 4. 34. 5 Packsattel, Esel w i r f t — ab 7, 21, 1 Palast 5, 1, 2; 6, 18, 1 Palme, Sieges- 11, 4, 3; -blätter f ü r Sandalen 1 1 , 8 , 2 ; -kränz 1 1 , 2 4 , 4 ; -zweig des Anubis 11, 11, 1
Sachregister Papier, Roman auf — 8, 1, 2 Papyrus 1, 1, 1 Parfüm, arabisches 2, 9, 2 Parodie einer Gerichtsverhandlung
3,
3, iffPasteten 5, 15, 1 Pastophoren 11, 27, 6; 11, 30, 5 Patron eines Freigelassenen 10, 17, 2 Pfähle als Waffen 8, 16, 4 Pfand aus Gold 1, 22, 1; Liebes- 5, 12, 1 Pfeife 1 1 , 9, 5 ; Quer- 1 1 , 9, 6 Pfeile des Cupido 4 , 3 0 , 4 ; 4,31,1; 5,22,6; 5,23,1; 5,29,3; 5,30,4; 5, 3 1 , 7 ; 6, 21, 3 ; der Liebesgötter 10, 32, 2; -spitze 5, 23, 1 Pferd, Pflege des — 1, 2, 2; geht neben dem Herrn 1, 20, 4; bekommt Gerste 1, 24, 1; als Packtier 3, 28, 3 ; auf Koppel 7, 14, 4; 7, 16, 1; stürmische — werden kastriert 7, 23, 2; -hüter 7, 16, 1; 8, 1, 2 ; auf Markt verkauft 8, 23, 3; -zucht 10, 18, 3 Pflaster verdeckt Nase 2, 30, 6 ; gegen Gicht 5, 10, 1 Pförtner liegt hinter der Tür 1 , 1 5 , 1 ; 1, 17, 1 ; 4, 18, 3 Philosoph 10, 33, 4 ; 11, 8, 2 Phrygischer Gesang 8, 30, 4 ; Hirt (Paris) 10, 30, 2; 10, 32, 5; Mundschenk (Ganymed) 6, 15, 1 ; Prachtkleid 1 1 , 8, 3 Platane 1, 18, 5; 1, 19, 3 ; 6, 12, 3 Polizei auf Lebensmittelmarkt 1, 24, 5 Polster 6, 24, 1; der Göttermutter 9, 9, 4 Preis für Übernachtung 1, 17, 6; Fische I , 2 4 , 2 ; Bewachung eines Toten 2, 21, 3 ; durch Ausrufer verkündet 8, 2 3 , 3 ; für Esel 8 , 2 5 , 5 ; leeres F a ß 9 , 6 , 2 ; Gift 10, 9, 1 ; 10, 9, 2; 10, 27, 2 Priester 9, 8, 1; 9, 10, 3 ; 1 1 , 5, 5 ; trägt Klapper 11, 6, 1; erhält Weisung 11, 6, 2 ; tragen Leinen 1 1 , 10, 2; 1 1 , 12, 1; 11, 13, 1; führt Kandidaten zum Bad I I , 2 3 , 1 ; ins Heiligtum 11,23,5; 1 1 , 25, 7; 11, 29, 3 ; 11, 30, 1; -schaft der Salier 4, 22, 2
437
Prophet 2, 28, 1; trägt kahlen Kopf 2, 28, 2; droht mit Furien 2, 29, 3 ; Prophetie 4, 33, 3 Protokoll vor Leichenwache 2, 24, 2 Provinz, Vergnügungsstätte der — 2, 19. 5; 4. 29, 1; 5« !5> 4.' - Achaia 10, 18, 1; 1 1 , 28, 1; 1 1 , 29, 5 ; fürchten Räuber Haemus 7, 5, 5 ; Provinzialrichter bestimmt Vormund 1, 6, 3 Prozeß im Theater 3, 2, 4; Verstecken vor — 9 , 4 0 , 5 ; ordnungsgemäßer 10, 6, 4; 10, 7, 5 ; -redner in Widder verwandelt 1, 9, 2 ; durch Herold angewiesen 10, 7, 2 Purpur, tyrischer 10, 20, 2; -streifen auf Hemd 8, 27, 1; -teppich der Tragödie 1, 8, 3; -Verbrämung am Gewand von Beamten 11, 8, 2 Quell, Blut- als Omen 9, 34, 1; künstlicher auf Bühne 10, 30, 1; bewässert stygischen Sumpf 6, 13, 3; heilig 6, 1 5 , 2 ; bei Dianastatue 2, 4, 5 ; kristallhell 5, 1, 2 ; 9, 4, 1; 3, 18/ i ; Lagerplatz für Bären. 4, 17, 1; -wasser 1» 19. 3 ; als Zaubermittel 3, 23, 5 R a d als Folterwerkzeug 3, 9, 1 ; 10, 10, 4 Ränge im Theater schnell gefüllt 3, 2, 5 R ä u b e r überfallen Händler 1, 7, 4; 1, 14, 4 ; können Armen nicht plündern 1, 15, 2; Angst vor — 1, 23, 1; plündern Schiffbrüchige 2, 14, 3 ; mit Schwert getötet 2, 32, 3 ; plündern Haus eines Reichen 3, 28, 1; haben Kundschafter 3, 2 8 , 4 ; wohnen in Höhlen 4, 6, 1 ; aus Not 4, 23, 3 ; haben gemeinsame Kasse 7, 4, 2; werben neue Leute an 7, 4, 3 ; werden gefangen 7, 13, 3 ; -banden 8, 1, 3 ; 8, 17, 1 ; 9, 8, 4; in Mazedonien 7, 5, 4; -hauptmann aus Thrazien 7, 5, 5 ; 7. 8, 3 ; 7, 9, 1 ; -Versammlung 6, 3 1 , 1 Ragout 2, 7, 2 ; 7, 1 1 , 2; 9, 22, 3 Rathaus als Versammlungsort 10, 7, 1
438
Sachregister
Ratsherr 9, 17, 1 ; 10, 1, 3 ; 10, 6, 2; 10, 6, 4; 10, 8, 1 ; auf Gerichtsplatz 10, 6, 3 ; 10, 7, 5 Raubüberfall auf Gastfreund 7, 3, 1 Raufen der Haare 4, 34, 3 ; 5, 1 1 , 1 ; 7, 27, 2 ; 8, 2 1 , 1 ; 9, 3 1 , 1 Rausch bewirkt schwere Träume 1, 1 8 , 3 ; 7. 12. 2 f Recht, bürgerliches 6, 23, 4 Rede, unvorsichtige, als Omen 2, 27, 1 ; -zeit durch Wasseruhr bemessen 3, 3, 1 ; -gebärde 2, 21, 1 Rehe, J a g d auf — 8, 4, 1 ; 8, 4, 2 f . Reichtum wird verheimlicht 4, 9, 3 ; unerkannter — macht nicht glücklich 5. 10. 5 Reise von Milet nach Olympia 2, 2 1 , 2; nach Korinth 10, 19, 1 ; 10, 4, 2 ; -kosten 1 1 , 28, 1 ; nach Rom 1 1 , 26, 2 ; -antritt vor Tage 1, 1 1 , 2 ; über das Meer 4, 29, 1 ; Handels- 2, 19, 5 ; -geld 2, 2 1 , 2 ; 6, 18, 5; -gepäck 1, 14, 6; I, 17, 6; durch Räuber gefährdet 1 , 15, 1 ; 7, 4, 2; Reisende verabscheuen Wirtshauspack 1 , 1 7 , 2 Reitersäbel verschluckt 1 , 4, 2 Reitpferd 3, 26, 2; thessalisches 10, 18, 3 ; Schimmel 7, 2, 1 Religion 9, 14, 3 ; 1 1 , 1, 4; 1 1 , 1 1 , 3 ; I I , 26, 3 ; verwandt 1 1 , 28, 4 Rennpferd 4, 2, 3 ; 6, 28, 1 Resignation 4, 3, 1 ; 6, 5, 1 Rettung durch Schwimmen 2, 14, 2 ; nicht gewährte — führt zu Strafe 7, 27, 6; eines Mädchens 8, 2, 4 Riegel an der Tür 1, 10, 3 ; 1, 14, 1 ; 1,14,6; 1,22,1; 1,22,3; 3.5.i; 3. 15. 3.28,2; 4,18,6; 5,2,2; 5 . 9 . 5 . " 9 . 2 , 5 ; 9 , 5 . 3 ; 9 . 2 0 , 4 ; 10, 19, 2 ; vor Fenster 2, 23, 3 Riemen zur Züchtigung 3, 13, 3 ; 3, 14, 1 Rinder weissagen 2, 1, 3 Rinderhirten 8, 1, 2 Ring, Esel an — gebunden 4, 3, 6 Römischer Bürger darf nicht als Sklave verkauft werden 8, 24, 4 Rohrdach 4, 6, 5
Rom, Verkehr wie in — 2, 19, 5; Sitz des Kaisers 10, 13, 1 ; Reise nach — 1 1 , 26, 2; 1 1 , 29, 5 Roman 8, 1, 2 Rosen am Gewand 2, 16, 1 ; als K r a n z 2, 16, 1 ; als Zaubermittel 3, 25, 3 ; schmücken Kapelle 3, 27, l ; im Garten 3, 29, 4; in einem Tal 4, 2, 1 ; an Hecken 4, 2 , 4 ; umwinden Körper der Venus 6, 1 1 , 1 ; -hecke 4, 1 , 4; gestreut 6, 24, 2; zu Frühlingsbeginn 7, 15, 1 ; 10, 29, 2; n , 13, 2 ; -kränz 1 1 , 6, 1 Rosse des Thrakerkönigs 7, 16, 5 Ruf um Hilfe 1 , 14, 3 ; der Wachmannschaft 2, 26, 1 ; schlechter 5, 28, 2 ; 5, 2 8 , 4 ; guter — eines schlechten Menschen 7, 2, 4; guter — durch Herkunft 9, 35, 2 Ruhm 4 , 2 1 , 3 ; väterlicher 7 , 8 , 2 ; 10, 19, 2 Sackträger verdienen wenig 1, 7, 6 Sänfte 1 1 , 8, 3 Särge enthalten Beute 4, 18, 1 Säulen im Atrium 2, 4, 1 ; besetzt von Zuschauern 3, 2, 5 ; goldene 5, 1 , 3 ; murtische 6, 8, 2; -halle 9, 1 , 2 Safran in Wein gelöst 10, 34, 2 ; -blüte 1 1 , 3. 6 Salbe im Bad 1 , 7, 2; als Zaubermittel 3 . 2 1 , 3 ; 3 , 2 4 , 1 ; 4 , 2 7 , 2 ; als Duftstoff auf Straßen 1 1 , 9 , 3 ; f ü r Haar 1 1 , 10, 1 Salier 4, 22, 2 Sandalen aus Palmblättern 2, 28, 2; 9 , 2 1 , 1 ; 1 1 , 4 , 3 ; 1 1 , 8 , 2 ; gestohlen 9 , 2 1 , 4 ; zurückerstattet 9 , 2 1 , 5 ; 10, 2, 3 Sattel, Pack- 7, 2 1 , 1 ; bunter 10, 18, 4 Satyr 6, 24, 3 Schädel mit hohlem Kürbis verglichen 1 , 15, 1 ; verstümmelt 3, 17, 4 Schäfer, Pan als — 5, 25, 4; -hund 9, 34. 3 ; 9. 36, 4 Schärfen eines Messers 5, 20, 2
Sachregister Schätze in K a m m e r 3, 28, 2 ; Palast 5, 1, 5 ; eines Räubers 7, 6, 1 ; öffentlich verwaltet 7, 1 3 , 5 Schafe, Umhegung f ü r — 4, 6, 4; in Goldfarbe 6, 1 1 , 3 ; 6, 12, 2 ; -knöchel in Geißel 8, 28, 2 Schalmei 6, 24, 3 Schankwirt 1, 1 7 , 6; -in als Zauberin 1, 8, 2 ; 1 , 7, 5 ; 1 , 2 1 , 1 Schatten eines Ermordeten 8, 8, 3 ; 9, 29, 5 Schatulle 4, 16, 2 Schatzkammer eines Tempels 9, 10, 4 Schauspiel in Larissa 1, 7, 4; Olympia 2, 2 1 , 2 ; öffentliches 1 0 , 2 3 , 2 ; w o l lüstiges 1 0 , 3 5 , 1 ; -Spieler 3, 1 1 , 3
Scheidebrief 9, 28, 3 Scheiterhaufen 2, 20, 2 Schenken beziehen Waren von Händlern 1 , 5, 2 Schere f ü r Ziegenschläuche 3, 1 7 , 1 Scherze beim Mahl 2, 19, 3 ; 4, 8, 3 Schicksal bestimmt Lebenslauf 1, 20, 2 ; in Träumen verkündet 4, 27, 4; straft an Ehre, Vermögen 4, 3 1 , 2 ; allmächtig 9, 1, 4; durch göttliche F ü r sorge überwindbar 1 1 , 12, 2 ; Osiris bestimmt — des Menschen 1 1 , 27, 7 Schiff strandet durch Wirbelsturm 2, 14, 2 ; mit zwei Steuern 2, 14, 2 ; 5, 1 2 , 2 ; 5, 14, 1 ; Flucht zu — 5, 2 1 , 1 ; 5, 27, 1 ; -brüchige 2, 14, 3 ; günstiger T a g f ü r Schiffer 2, 1 2 , 2 ; festliche E r öffnung der Schiffahrt 1 1 , 1 7 , 2 Schild eines Soldaten 10, 1, 2 ; der Minerva 10, 30, 5 ; eines Gladiators 1 1 , 8, 2 ; -patt aus Indien 10, 34, 4 Schilf 6, 12, 1 ; 6, 1 3 , 1 Schimmel als Reitpferd 1, 2, 2 ; 7, 2, 1 Schindeln 3, 1 7 , 2 Schlachtbank 7, 25, 1 ; -messer 4, 4, 3 ; 7, 22, 4; -opfer werden um den Markt geführt 3, 2, 3 Schläge, Dienerin erhält — 3, 16, 5 Schlaf überkommt Wächter 2 , 2 5 , 4 ; wie T o d 2, 30, 3 ; fesselt Herzen 4, 18, 2 ; durch G i f t 8, 1 1 , 3 ; tod-
439
ähnlich 10, 1 1 , 3 ; 10, 1 2 , 2 ; T r a u m bild im — 1 1 , 3, 1 ; -gemach 4, 27, 1 ; 5 , 2 , 4 ; 8 , 1 0 , 4 ; 8 , 1 1 , 2 ; 9 , 2 , 4 ; 9, 15. if-.' 9 , 2 0 , 1 ; 9, 20, 3 f . ; 9 , 2 2 , 2 ; in einer Kneipe 7, 7, 2 ; -trunk 10, 12, 3 Schlagen der B r u s t in Verzweiflung 4, 25, 1 ; 4. 34. 3 ; 5,7.i; 7. 27, 2 ; 8, 7, 2 ; 9. 3 1 . 1 Schlangen 6 , 2 2 , 3 ; 9 . 3 4 . 3 ; ".3.5.' 11, 11, 4 Schlauch 3 , 9 , 5 ; 3 , 1 7 , 1 ; f ü r Wein 7. 1 1 . 1 ; 9, 33. 3 Schleier, seidener 4, 3 1 , 5 ; B r a u t - 4, 33, 4 Schlinge 1, 16, 3 ; zum Aufhängen 5, 1 6 , 3 ; 6 , 3 0 , 4 ; 8 , 3 1 , 2 ; 9 , 3 0 , 5 ; 9. 31, 2 Schloß einer T ü r 1, 14, 1 ; 5, 2, 2 ; 7, 1, 5 ; durch Schlüssel betätigt 1, 14, 6 Schlüssel 1, 14, 6; Öffnung f ü r — 4, 10, 2 Schmuck aus Gold 2 , 2 , 2 ; 2 , 9 , 3 ; K o p f - 2, 26, 1 ; B r a u t - 4, 26, 3 ; 4, 33, 1 ; Kränze als — 4, 27, 2 ; im Gürtel aufbewahrt 7, 6, 3 ; -stücke 5, 8.4 Schnarchen nach Weingenuß 1, 1 1 , 3 ; 1, 17, 1 Schneide eines Messers 5, 22, 2 ; der Zähne 7, 16, 4 Schönheit der Psyche 4, 28, 1 f . ; 4, 32, 1 ; Haß der eigenen — 4, 32, 2 ; der Venus 4, 30, 2 ; -streit zwischen Venus und Psyche 4, 30, 5 Schoß, glatter 2, 1 7 , 1 Schreiben, gefälschtes 4, 16, 2 ; -tafel 6, 25, 1 Schriftsteller 6, 29, 2 ; -zeichen 1 1 , 22, 7; -züge auf Blechplättchen 3, 1 7 , 3 Schütteln des K o p f e s aus Unwillen 4, 29, 4 Schuhe f ü r Frauen sind weiß 7, 8, 1 ; goldgelb 8, 27, 1 Schuld aus Trunkenheit 3, 5, 1 ; -bewußtsein 7, 27, 4 Schulkamerad 1 , 25, 5 Schutzbefohlene 7, 1 3 , 1 ; -gott 8, 20, 1 ; -herr 3, 1 1 , 3
440
Sachregister
Schwamm 1, 12, 2; schließt W u n d e n 1, 13. 5; 1. 19, 4; ^ E s s i g gegen Geschwulst gedrückt 8, 18, 5 Schwangere u n t e r s t ü t z t von J u n o 6, 4, 2; -schaft 5, 16, 3; 5, 18, 1; 10, 23, 3; ewige 1, 9, 3 Schwefeldampf bleicht Tuch 9, 24, 3 I ; Tod durch — 9, 25, 2; 9, 27, 4 Schweigegeld 10, 7, 6 Schwein als Gastgeschenk 2, 11, 1 Schwert von F r a u getragen 1, 12, 2; bis zum H e f t im Körper 1, 13, 3; zur Sicherheit 2, 18, 4; kurzes 3, 5, 4; im Gewand versteckt 2, 23, 3; 3, 28, 1 ; verlorenes — verletzt Soldateneid 9, 41, 2; eines Gladiators 11, 8, 2; -stich in Brust 3, 6, 2 Schwimmen 2, 14, 2 Schwingen des Cupido 5, 30, 5 Schwur 1, 26, 2; bei jemandes H a u p t 3, 14, 2; beim Knoten des Haares 3 , 2 3 , 2 ; — der Götter 6 , 1 5 , 2 ; bei Ceres 9, 23, 4; beim Genius des Kaisers 9, 41. 5 Seide, Gewänder aus — 8, 27, 1; Schal aus — 10, 31, 1 Selbstmord durch Rosengift 4, 3, 1; durch Messer 5, 22, 3; Erhängen 5, 1 6 , 3 ; 6 , 3 0 , 4 ; Fasten 7 , 2 4 , 1 ; als Sühneopfer 8, 14, 3; eines Räubers 4, 11, 4; 4, 25, 2; 5, 25, 1 Sessel 5, 15, 1; 6, 20, 2 Seuche unter Tieren 4, 14, 1; Tollwut 9, 2, 3; tödlich 9, 2, 5 Sichel zur Getreideernte 6, 1, 3 Siebenzahl der Zeugen 2, 24, 1; religiöser Handlungen 11, 1, 4 Siegel 1 0 , 9 , 3 ; 10> 9, 4; 3; auf einem Ring 10, 24, 5 Siegesgöttin im Atrium 2, 4, 1; -preis 7, 16, 1 Silber 2 , 1 9 , 2 ; verpfändet 1, 2 1 , 4 ; 1, 22, 1; -münzen 4, 8, 1 ; -gefäße 4, 8, 1; in K a m m e r bewahrt 4, 18, 4; getriebenes 5, 1, 3; geraubt 7, 13, 4; als Almosen 8, 28, 5
Sklaven schlafen vor Zimmern 2, 15, 4; Liebhaber f ü h l t sich als 3, 19, 3; durch W o h l t a t verpflichtet 3, 22, 3 ; f ü r Pferde 3, 27, 3; flieht vor R ä u b e r n 3, 27, 4; ängstlich 4, 8, 6; im Kerker 4, 24, 3; entlaufen 6, 4, 4; als Zeuge gegen H e r r n 7, 2, 2; demütigendes Dasein der — 7, 4, 4; h ü t e t Hauswesen 8, 22, 2; Strafe f ü r — 8, 22, 4; römischer Bürger darf nicht als — verk a u f t werden 8, 24, 4; als Flötenbläser 8, 26, 4; als Koch 8, 31, 2; h ü t e t Herrin 9, 17, 3; 9, 18, 3; wird bestochen 9 , 1 8 , 4 ; gefesselt 9 , 2 1 , 1 ; 9 , 2 1 , 3 ; verlangen Arbeit 9 , 3 0 , 3 ; melden Unheil 9, 35, 1; 9, 36, 2; hilft seinem Herrn 9, 37, 6; 10, 1, 3; als Mitgift 10, 4, 6; als Zeuge 10, 7, 4; lügt 10, 8, 3; 10, 10, 3; gekreuzigt 10, 12, 3; 10, 17, 1 ; treu 10, 24, 3; Esel als — 8, 26, 1; 8, 26, 3; Sklavin 8, 22, 2; 8, 31, 5; siehe Magd; Ehefrauen fühlen sich als Sklavinnen 5, 9, 2 Skorpion als Beiname 9, 17, 1. Soldaten 7, 6, 3; zur Bewachung 7, 7, 2; Abteilung 7, 7, 4; hochmütig 9, 39, 2; frech 9, 39, 3; 9, 39, 4; unerbittlich 9, 40, 1; 9, 41, 1; 9, 41, 3; rufen Kaiser als Zeugen a n 9, 42, 1 f.; schwören beim Genius des Kaisers 9, 41, 5; 10, 1, 1; bringt Schreiben zum Kaiser 10, 13, 1 ; -eid 9, 41, 2 Sonne, Auge der — 3, 7, 2; senkt sich 3, 1 6 , 1 ; Umlauf der — 1 1 , 2 , 5 ; -glut 4, 1, 1; 6, 1, 3; 6, 12, 2; m i t Schleier abgewehrt 4, 31, 5; -gott 3, 16, 1; 11, 26,4; -rad 9 , 2 8 , 2 ; -scheibe 2 , 1 , 3 ; -wagen 7, 1, 1; 10, 35, 3 Speise 1, 18, 4; 5, 18, 1; -gerät zerschlagen 9, 1, 2; -saal 5, 3, 1; 5, 15, 1; 9, 1, 2; 9, 2, 1; 10, 20, 1 Spelt 8, 28, 5 Spenden von Kränzen 4, 2 9 , 3 ; zum T a g der Schiffahrt 11, 5, 5; von Milch 1 1 , 10, 6 Sperlinge geleiten Venus 6, 6, 3
Sachregister Spiegel 4, 3 1 , 5; über der Stirn 11, 3, 5 ; 11. 9, 3 Spiel zu Ehren des Lachgottes 3, 11, 2; Fechter- 4, 13, 1 Spinnweben 4, 22, 3 Spitze, Pfeil- 5, 23, 1; -säulen 6, 8, 2 Sprache, ohne Lehrer erlernt 1, i , 3; Mutter- 3, 29, 2; Bilder- 11, 22, 7; griechische — 3, 29, 2 ; 9, 39, 4 ; lateinische — 1, 1, 3; 9, 39, 3; 1 1 , 28, 5 Spreu 9, 13, 2 Spruch, lateinischer 4, 32, 3; 4, 33, 3; 4» 34< 5; pythischer — 5, 17, 4; Hirten fällen — 7, 22, 4; auf Holzstäbchen 9, 8, 2; Urteils- 10, 8, 1; der Isis 11, 7, 1 Staatskleid der Jugend 11, 9, 5 Stab des Hermes 11, 10, 5; Herolds- 11, i i , 1 ; Thyrsus- 1 1 , 27, 3 Stadtdiener 3 , 9 , 3 ; -gefängnis 7 , 2 , 2 ; -tor 4, 18, 1; -väter 10, 7, 1 Stallmeister 8, 15, 2 ; Stalltür mit Stange befestigt 7, 28, 1 Stammhalter der Venus 5, 29, 3 Stampfmühle 7, 15, 3 ff. Statthalter 1, 26, 4; 7, 6, 1; 9, 39, 5 ; 9, 41, 3 f . ; spricht Urteil 10, 23, 3 ; 10, 28, 4f. Statuen verzaubert 2, 1, 3 ; 2, 4, l f . ; des Aktäon 2, 4, 6; im Theater 3, 2, 5 Steckbrief der Psyche 6, 7, 3 Steine verwandelt 2, 1, 2 ; 6, 14, 4 ; für Plastik 2, 4, 4; magisch angehaucht 2, 5, 3 ; junge Männer in — verwandelt 2 , 5 , 5 ; als Waffe 3 , 6 , 1 ; 8,16,4; 8, 17, 4 ; 8, 18, 2 ; vor Überraschung zu — werden 3, 10, 2; Totschlag mit — 4, 27, 3; Finger vor Gicht wie — 5, 10, 1; reiben Hufe ab 6, 25, 4; 7, 17, 2 ; in Kleie 7, 15, 5; als Gewichtsausgleich 7, 17, 4; Wetz- 7, 22, 4 ; Stimm- 10, 8, 2 ; Steinigung 1, 10, 1; 2, 27, 4; 10, 6. 3 Steinbock 9, 32, 3 Stellung, gut bezahlte — eines Statthalters 7, 6, 1 Steuerruder 2, 14, 2 Stiefel vor Wasser geschützt 7, 18, 1
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Stiefmutter 9, 3 1 , 2 ; 10, 2, 2 ; -vater 5, 3°. 1 Stier der Dirke 6, 27, 3; der Europa 6, 29, 2 Stil, milesischer 1, 1, 1 Stimmen als Dienerinnen 5, 2, 4 ; 5, 3, 2 Stimmstein 10, 8, 2 ; 10, 32, 5 Stirn mit Brandmal 9, 12, 4 ; — der Schafe steinhart 6, 1 2 , 2 ; -band der J u n o 10, 30, 5 Stola 1 1 , 24, 1 ; 1 1 , 24, 3 Strafe durch Riemen 3, 13, 3 ; des Schicksals 4, 3 1 , 2 ; für Hochmut 5, 10, 6; für Wortbrüchige 5, 24, 4 Strick um Hals 7, 25, 6; zum Selbstmord 4, 25, 2 ; 8, 22, 3 ; 8, 3 1 , 2 f.; zum Verschnüren einer Last 7, 19, 3 Stürme 2, 14, 2 Stützen für Gerüst 4, 13, 3 Stuten mit Eseln gepaart 7, 14, 4 ; 7, 16, 2 Südwind 11, 7, 4 Sühne durch Blut 3, 13, 4 ; für Verbrechen 7, 2, 2 ; durch Opfertiere 9, 34. 4 Suppe aus Gerste 4, 22, 2 Täfelung einer Decke 5, 1, 3 Tafelgemälde 6, 29, 1 Tag, günstiger für E h e 2, 12, 2 Tagelöhner, Essen der — 7, 22, 3 Talar 10, 33, 1 Talglicht 4, 19, 2 Tanz eines Gauklers 1, 4, 3 ; -lied 6, 24, 3; Tänzer im Theater 10, 29, 3; nach Flöte 10, 31, 5 ; Solist und Chor 10, 34. 1 Tauben bei Venus 6, 6, 2 Tempel in Hypata 2, 19, 4 ; Opfer im — 4, 26, 2; der Isis 1 1 , 23, 2 ; 1 1 , 24, 2; 1 1 , 26, 3 ; der Venus verfallen 4, 29, 2 ; auf Berggipfel 6, 1, 2 ; -räuber 9, 9, 3; -Schänder 3, 27, 3 ; -Schatzkammer 9, 10, 4 Teppiche 2, 19, 1 Theater als Prozeßstätte 3, 2, 4 ; -ränge 3, 2, 5 ; -Zugänge 3, 2, 5 ; -dach voller
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Sachregister
Zuschauer 3, 2, 5; Fenster im — 3, 2, 5; 1 0 , 2 3 , 2 ; ovales 1 0 , 2 9 , 3 ; -szene 10, 32, 1 ; 10, 34, 2 ; -Vorhang 1, 8, 3 ; 10, 29, 5 Thron der Juno 6, 4, 1 Thyrsusstäbe 1 1 , 27, 3 Tiere, Verwandlung junger Männer in — 2, 5, 5; Hexen verwandeln sich in — 2, 22, 2 ; Herden- 6, 22, 3 ; für Gladiatorenspiele 4, 13, 4; 10, 18, 2; für Opfer 7, 10, 4; Tod durch — 6, 3 1 , 1 ; -bilder auf Gewand 1 1 , 24, 3 ; — aus Silber 5, 1, 3; -knöchel in einer Geißel 8, 30, 2; halbtote Tierkörper auf Straßen 4, 14, 1 Tische aus Citrusholz 2, 19, 1 ; neben dem Lager 2, 15, 4 Tod verglichen mit Schlaf 2, 30, 3 ; des Sokrates 1 0 , 3 3 , 3 ; trennt Geist von Körper 6, 17, 3 ; gewaltsamer, Arten 6, 3 1 , 1 ; ähnliche Todesart für Mörder 8, 12, 2; durch Freundeshand 4, 1 1 , 4; Erdrosselung 9, 30, 5; Schwefeldampf 9, 25, 2; Stein 4, 27, 3 ; wilde Tiere 10, 23, 2; 10, 28, 6; 10, 34, 3 ; Rachen des — 7, 7, 4; Wahl der Todesart 7, 24, 2; -gefahr 7, 27, 5; -schlingen 10, 24, 2; -strafe 10, 8, 1 ; 10, 1 1 , 1 ; Tötungeines neugeborenen Mädchens 10, 23, 3 Tollwut als Seuche 9, 2, 3 ; eines Esels 9, 3. 2 Toter bewacht 2, 2 1 , 3; verzaubert 3, 15, 4; Gliedmaßen zur Zauberei 3, 17, 3 ; Vergleich mit — 4, 5, 1 ; wird zu Asche 4, 18, 1 ; aus dem Haus gebracht 2, 27, 1 ; 8, 6, 4; Habgier der — 6, 18, 5; -blässe 5, 22, 3 ; -gruft 4, 7, 2; -feier 1 , 6, 3 ; -haus 6, 16, 3 ; -klage 1 , 6, 2; -opfer 8, 12, 4; am neunten Tag 9. 3 1 . 3 Trab eines Pferdes 6, 28, 1 Tränen eines Angeklagten 3, 7, 1 f.; Freuden- 8, 7, 1 Tragödie 10, 2, 3 Tragtiere zum Verkauf 8, 23, 3; Esel als - 8. 25, 4 Trauben als Plastik 2, 4, 5
Trauer 2, 24, 4; -gebärde 2, 27, 2; -haltung 3, 1, 2; 3, 2, 2 ; 8, 7, 2; -kleidung 3, 8, 1 ; 7, 27, 2; Landes- 4, 33, 4; gesetzmäßige 8, 9, 5 Traum im Wachen 3, 22, 2; schrecklicher 4, 27, 1 ; am Tage gilt als falsch 4, 27, 4; Isis erscheint im — 1 1 , 6, 2; -bild 1 1 , 13, 4; 8, 14, 1 ; 1 1 , 27, 5 ; 1 1 , 29. 3 ; 30. 1 ; 30, 3 ; -deutung 4, 27, 5," widersprechen sich 4, 27, 4; durch Weingenuß 1, 18, 3. Treiber, Esel- 6, 18, 3 ; 6, 20, 1 ; 7, 25, 4; 8, 16, 1 ; Maultier- 9, 2, 2; bei J a g d 8, 4, 2; Eseltreiberin 7, 8, 2 Treue zum Eid 4, 2 1 , 2; ist verschwunden 4, 2 1 , 4; eines Sklaven 9, 17, 3; zum Versprechen 7, 26, 3 Tribüne 3, 2, 4 Trinkgefäß aus Stein 2, 19, 2 Trinkgeld 2, 23, 4 Trocknen eines Bärenfells 4, 14, 3 Trog zum Reinigen des Getreides 9, 23, 2 Truhe einer Zauberin 3, 2 1 , 3 ; 3, 24, 1 ; mit Kultgegenständen 1 1 , 1 1 , 3 Trunkenheit 1, 17, 4; als Schuld 3, 5, 1 ; vor Freude 7, 13, 1 Truppen des Statthalters 2, 18, 3 Tür 1, 14, 1 ; 6, 3, 2; strahlen vor Gold 5, 1, 5; gesichert 1, 10, 3; i , 1 1 , 3 ; 2, 23, 3 ; verriegelt 1, 22, 1 ; 9, 5, 3 ; 9, 30, 4; 10, 19, 2; -ritze 3, 2 1 , 2; -schlösser 7, 1, 5; -zapfen 3, 5, 1 ; 9, 3 ° . 4> bestürmt 2, 32, 2; Hinter- 9, 2, 1 ; Stall7, 28, 1 ; Zimmer- 3, 15, 1 Turm auf einem Berg 4, 6 , 4 ; zum Selbstmord 6, 17, 2; hat Gabe der Weissagung 6, 20, 1 Tyrannenwillkür 10, 6, 4 Überfall der Banditen 4, 26, 3 Überladen des Magens 1, 18, 3 Überlieferung aus Büchern 9, 3, 4 Ubermut durch Ehe gehemmt 6, 23, 3 Überwurf, bunter 8, 27, 1 Uhu, Verwandlung in — 3, 2 1 , 4; 3, 23, 2 f.
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Sachregister U m a r m u n g zwischen F r a u und E s e l i o , 21, 3 U m h e g u n g aus F l e c h t w e r k 4, 6, 4 U m s c h l a g gegen G i c h t 5, 10, 1 Unglück, U h u b r i n g t — 3, 23, 3 U n s a g b a r k e i t s t o p o s 1 1 , 3, 3 ; 1 1 , 25, 5 U n s t e r b l i c h k e i t 4, 2 1 , 2 U n t e r n e h m e r m i t Zimmerleuten 9, 6, 1 U n t e r s u c h u n g einer S t r a f t a t 7, 1, 3 U n t e r w e l t 2, 28, 1; 3, 10, 3 ; 6, 16, 3 ; 6, 18, 1 ; 6, 20, 1 ; 8, 1 2 , 3 Unwillen der V e n u s 4, 30, 5 Unwürdige v o m G l ü c k b e s c h e n k t 7, 2, 4 Urin l , 14, 2 U r n e für S t i m m s t e i n e 10, 8, l f . Ursprung der E l e m e n t e 4, 30, 1 U r t e i l der ganzen W e l t 2, 1, 1; d u r c h Stimmsteine 1 0 , 8 , 1 ; -spruch des S t a t t h a l t e r s 10, 23, 2 ; f ü r Geld verk a u f t 10, 3 3 , 1; in A t h e n 10, 3 3 , 3 Venus pendula 2, 1 7 , 3 V e r b a n n t e r von F r a u begleitet 7, 6, 2 ; V e r b a n n u n g freiwillig 1, 19, 6 ; L e b e n wie in — 5, 9, 2 ; eines kaiserlichen S t a t t h a l t e r s 7, 6, 2 ; lebenslänglich 10, 12, 3 V e r b r e c h e r bei Spielen 4, 1 3 , 3 V e r b r e n n u n g als S t r a f e 4, 25, 4 ; 6, 3 1 , 1 Vergewaltigung 10, 5, 5 Verhandlung geschlossen 10, 7, 6 Verheimlichung von R e i c h t u m 4, 9, 3 Verhüllen des H a u p t e s 1, 7, 1 V e r k a u f einer J u n g f r a u ins B o r d e l l 7, 9, 5 ;
Versteigerung der E r b s c h a f t 9, 3 1 , 3 f . V e r s t ü m m e l u n g des K ö r p e r s 2, 30, 3 ; durch F o l t e r 3, 9, 1 Verteidigungsrede 3, 4, 1 V e r t r a g , E h e - 4, 26, 2 V e r u r t e i l t e v o r Tieren 4, 1 3 , 4 ; z u m T o d 10. 5, 7 Verwandlung 1, 1, 1 ; 1 1 , 1 3 , 4 ; durch Zauberspruch 2, 1, 2 ; in B i b e r 1, 9, 1; in F r o s c h 1, 9, 2 ; W i d d e r 1, 9, 2 ; S t e i n e und Tiere 2, 5, 5 ; 2, 22, 2 ; E s e l 3, 24, 2 f f . ; V ö g e l 2 , 2 2 , 2 ; 3,21,1; H u n d e 2, 22, 2 ; Mäuse 2, 22, 2 ; Fliegen 2 , 2 2 , 2 ; U h u 3 , 2 1 , 4 ; J u piters 6, 22, 3 V e t t e r n h e i r a t 4, 26, 2 V i e h weissagt 2, 1, 3 Vlies 6, 11, 3 ; 8, 28, 2 Völlerei 4, 8, 3 Vogel, H e x e n verwandeln sich in — 2, 22, 2 ; 3, 2 1 , 1; 3, 23, 2 ; 6, 22, 3 ; f r i ß t Aas 5, 27, 3 ; des J u p i t e r 6, 1 5 , 1; -steller 11, 8, 2 V o l k g l a u b t Anschuldigungen 2, 27, 4 ; l e b t in A r m u t 4, 14, 2 ; u m Hilfe geb e t e n 4, 27, 3 ; -belustigung 4, 1 3 , 2 ; 4.
14.
*
v o n Holz 7, 20, 3 ; eines E s e l s 8, 23, 6 V e r k e h r wie in R o m 2, 19, 5 V e r l o b t e r als R ä u b e r 7, 12, 1; V e r l o b u n g
V o r g e r i c h t 9, 23, 1 V o r h a n g i m T h e a t e r 10, 29, 5 ; i m T e m p e l der Isis 11, 24, 4 V o r m u n d durch R i c h t e r b e s t i m m t 1, 6, 3 Vorsehung 2, 28, 1 ; 3, 3, 5 ; 3, 7, 2 ; 6, 1 5 , 1 ; 1 0 , 1 2 , 4 ; 8 , 3 1 , 3 ; 9 . 1 , 4 ; 9, 27, 1 V o r s t e h e r der N a c h t w a c h e 3, 3, 3 ; der P a s t o p h o r e n 11, 30, 5 Vorzeichen 9, 34, 2 ; i o , 1 7 , 4 ; 1 1 , 14, 1
4. 32, 2 V e r m ä h l u n g 4, 32, 2 Vermögenslage, R ä u b e r erforschen — 4, 9, 2 ; eines Wechslers 4, 9, 3 V e r n a r b u n g einer W u n d e 6, 2 1 , 2 Verpfändung 1, 21, 4 V e r s a m m l u n g der G ö t t e r 6, 16, 3 ; 6, 2 3 , 1; der R ä u b e r 6, 3 1 , 1 Verschneiden eines E s e l s 7, 23, 2 ; 7, 26, 4 Versorgung m i t L e b e n s m i t t e l n 1, 24, 5
W a c h e , L e i c h e n - 2, 22, 1 ; 2, 23, 1 ; 2, 23, 4 ; - m a n n s c h a f t 2, 26, 1; V o r s t e h e r der — 3, 3, 3 ; R ä u b e r h a l t e n — 4, 6, 5 ; vor B ä r e n k ä f i g 4, 1 7 , 2 W a c h s , Nase und Ohren aus — 2, 30, 4 ; -kerzen 4, 19, 2 ; 10, 20, 3 ; 11, 9, 4 W ä c h t e r ermordet 4, 18, 3 ; eingeschlossen 2, 24, 5 ; eingeschläfert 2, 22, 3 ; 2,25, 4 ; erhält L o h n 2, 26, 3 ; 2, 30, 2
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Sachregister
Waffenreigen, griechischer 10, 29, 4; -träger des Jupiter 3, 23, 1 ; der Minerva 10, 31, 5 Wagen der Venus 4, 31, 5; 6, 6, 1 ; 6, 6, 3 Wahnsinn vor Kummer 8, 6, 3 Wahrheit, Göttin der — 8, 7, 1 ; durch Folter ermittelt 3, 8, 5; -beteuerung 1, 5. 1 ; 3. 3. 3; -findung 2, 28, 1 Waisenknabe 2, 21, 2 Walker 9, 22, 3; 9, 24, 1 ; 9, 26, 1 ; 9, 27. 4 Wand aus Gold 5, 1 , 5 ; Wände reden 2, 1. 3 Wanderer, armer, von Räubern verschont 1, 15, 2; am Morgen 1, 17, 6; I, 19, 2; günstiger Tag für 2, 12, 2; für Räuber gehalten 8, 18, 1 Wasser aus Menschenkörpern 2, 1, 2; für Wein 2, 16, 2; -uhr für Redezeit 3. 3. 1 Weberinnen 6, 19, 1 ; 6, 20, 1 Wechsler 4, 9, 3; 10, 9, 3 Wegelagerer 8, 15, 5 Wehrgehenk 1 1 , 8, 1 Weide, Schaf- 6, 1 1 , 3; Weidengestell für Walker 9, 24, 3 Weihe eines Bildes für Tempelschatz 9, 10, 4; der Isis 1 1 , igff.; 1 1 , 27, 2; des Osiris 1 1 , 27, 2; 1 1 , 27, 7; Geld für — I I , 28, 3; dritte 1 1 , 29, 1 ; -gaben 1 1 , 16, 7; -gefäß 1 1 , 20, 4 Wein als Gastgeschenk 2, 1 1 , 1 ; als Spende 8, 28, 5; Belohnung 9, 33, 2; soll Schüchternheit tilgen 2, 1 1 , 2; süß wie Nektar 5, 3, 2; mit Gift 8, 1 1 , 3 ; 10, 4, 7; 10, 5, 1 ; fesselt 7, 13, 4; -rausch 7, 12, 2; von — wie tot 7, 12, 3; angewärmt 7, 12, 2; Honig- 6, 18,2; -spende für tote Kameraden 4, 22, 1 ; -ranken als Plastik 2, 4, 4; -Schläuche 7, 1 1 , 1 ; 9, 33, 3; -keller 9, 34, 2 Weinen um Gefährten 1, 19, 5; führt zu Kopfschmerz 3, 13, 1 Weissagung aus Lampe 2, 12, 1 ; für Geld 2, 12, 2; für hundert Groschen
2, 13, 4; Gabe der — 6, 20, 1 ; göttliche 9, 8, 3; fingierte 9, 8, 4 Weizen 6, 1, 3; 6, 10, 1 ; 8, 28, 5 Werbung um Mädchen 8, 2, 1 Werg als Last eines Esels 7, 19, 3 Werkstatt einer Zauberin 3, 17, 3 Werkzeug für Kastration 7, 23, 3 Wetteifer um Lohn 6, 8, 3 Wetzstein 7, 22, 4 Wicken als Futter 7, 14, 4 Widder, Verwandlung in — 1, 9, 1 ; als Opfertier 8, 29, 1 ; tötet Hund 9, 34, 3 Wiehern, bösartiges 7, 16, 4 Wiesel 2 , 2 5 , 2; schleppt Schlange 9, 34. 3 Wild gejagt 8, 4, 1 Wirbelstürme auf dem Meer 2, 14, 2 Wirt, Bordell- 7, 9, 6; 7, 10, 2; -haus am Stadteingang 1, 21, 1 ; 10, 1, 3; Wirtshauspack verabscheut 1, 17, 2 Wissenschaft, Geheimkunst als gottlose - 3 > 16, 3 Witwe 5, 30, 1 ; 3, 8, 2 Wolf, Beute f ür — 4, 4, 4; tötet Esel 7, 22, 3; machen Gegend unsicher 8, 15, 5; greifen nicht an 8, 1 6 , 6 ; Wölfin, thessalische 3, 22, 4 Wolken 5,24, 1 ; weichen vor Venus 6, 6, 4 Wolle, Schaf- 6, 1 1 , 3; -arbeit einer Zimmermannsfrau 9, 5, 5; der Frau eines Ratsherrn 9, 17, 6 Wortgeholper, unartikuliertes 1, 26, 4 Wucher 1, 21, 4 Würde, Zeichen der — 3, 1 1 , 1 ; des Mutternamens 5, 12, 1 Würmer zernagen Körper 6, 32, 1 Wüstling 8, 25, 2 Wunde mit Lappen verstopft 4, 1 1 , 2; mit Schwamm 1, 19, 4; Pflege der — 8, 21, 2; Heilung 8, 18, 5; vernarbt 6, 21, 2; seelische — aufgerissen 5, 1 1 , 2 Wunder 3, 9, 4; 1 1 , 14, 2; der Wiederbelebung 2, 28, 5; der Schönheit 4, 29, 1 ; -bild 5, 26, 4; -kraft 1 1 , 13, 4 Wunsch der Liebsten steht über Gefahr 3, 20, 2 Wurfspeer 9, 2, 4
Sachregister Zähne von Hengsten 7, 16, 4; zur Altersbestimmung 8, 23, 4; eines Bären 7, 26, 1 ; eines Drachen 6, 15, 3 Zapfen der Tür 1, 14, 1 ; 3, 5, 1 Zauberin zieht Himmel herab 1 , 8 , 3 ; 9 , 2 9 , 4 ; bewirkt Schwangerschaft 1, 9, 3; -sprüche schläfern ein 2, 22, 3 ; drohen Leichnam 2, 30, 2; -weiber fressen Gesicht ab 2, 2 1 , 4; 2, 30, 3; verhindern Leichenbegängnis 2, 20, 2; erhält Geschenk 9, 29, 2; soll gesteinigt werden 1, 10, 1 ; -sprüche aus Thessalien 2, 1, 1 ; -gürtel der Venus 2, 8, 4 Zaum des Pferdes 1, 2, 2; Esel 8, 25, 5 Zecherei bei Tage 8, 1, 3 Zehrgeld durch Raub erworben 7, 8, 2 Zepter der Juno 10, 30, 5 Zeugen, Siebenzahl der — 2, 24, 1 ; eines Verbrechens 1 , 14, 4; vor Gericht 10, 7, 4; 7, 25, 5; Trau- 6, 9, 5; bei Leichenwache 2, 26, 2; Auge der Sonne als — 3, 7, 2 Zeugungswerkzeug 3, 24, 3 Ziege auf Weide 5, 25, 3 ; -hirt 8, 19, 1 ; -milch 8, 19, 1 ; -käse 8, 19, 1 ; -Schläuche 3, 17, 1 ; 3, 18, 3
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Zimbeln 8, 24, 2; 8, 30, 4; 9, 4, 3 Zimmermann lebt in Armut 9, 5, 1 ; 9, 7. 4
Zimtessenz 2, 8, 4 Zinn 10, 2 1 , 1 Ziselierarbeit an Wagen 6, 6, 1 Zither 5, 3, 3 ; 5, 15, 2; 6, 24, 3 Zorn der Götter als Grund für Abenteuer 1 1 , 2, 7 Zotteln eines Bärenfells 4, 15, 2 Zucht, öffentliche 3, 8, 3 ; 4, 30, 4; 6, 22, 3; 1 0 , 6 , 4 ; des Hauses 9 , 1 8 , 2 ; Pferde- 10, 18, 3 Zügel, silberne 10, 18, 4 Zufall 3, 14, 2; 5, 26, 5 Zugänge des Theaters 3, 2, 5 Zugpferd aus Gallien 10, 18, 3 ; -tier Esel 4, 1, 5 ; 8, 15, 2; 9, 2, 1 Zunft der Räuber 4, 9, 2 ; 4, 18, 2 Zungenkuß 2, 10, 4; 6, 8, 2 Zuschauerraum 3, 2, 5 Zweige von Zauberin angehaucht 2, 5, 3 Zwinkern der Augen 2, 10, 2 Zypresse 5, 24, 2; 6, 30, 4; 8, 18, 3
TAFEL VERZEICHNIS 1. Bäckerehepaar. Wandgemälde aus Pompeji (l. Jh.). Neapel, Museo Nazionale. Mit freundlicher Genehmigung des Nederlands Klassiek Verbond entnommen aus: Imago 1969, Alkmaar/Holland, S. 42. 2. Marmorporträt eines Mädchens (2. Jh.). R o m , Thermenmuseum. A u s : Imago. Kalender v a n het Nederlands Klassiek Verbond 1969, S. 46. 3. Folgen des Gelages. Griechische Schale. A u s : G. v. Lücken, Greek Vase Paintings, Den H a a g 1921, Tafel 90 (mit freundlicher Genehmigung des Verfassers).
l . Bäckerehepaar.
2. Marmorporträt eines Mädchens.
3. Folgen des Gelages.