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German Pages 424 Year 1838
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Militär - Beitung. Her a u 8 gegeben Don
einer Geſellſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten. WF
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Leipzig und Dar m ftad t. Disdaad Berlag Don Carl Bilhelm geste. LIBRARY UNIVERSITY OF CALIFORNIA DAVIS
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Re g i ft er Ne uber die
Allgemeine Militärzeitung vom Jahre 1838 . (Die Zahlen deuten anf die Seiten.)
A caurten. Zuſtand der Armee. 137. Afrika. Die Streitfräfte des Emir Ubb : el - Kader. 801. Ain erita . Hayti. Beſtand der Armee , 473. Merico. Me: ricaniſmes Militärweſen , 587. 596. 603. 610. 617. 653. 660.
Nordameritauiſche Freiſtaaten. Botſchaft des Präſla teiten an den Kongreß in Beziehung auf die Urmee , 33. Beſtand der regulären Armee, 122. Stehended Heer, Milizeu, Militärafademie, 337. Vermehrung der Armee , 514. Artillerie.
Baden ,
673.
713. 739.
Bayern , 253. 261.
268. Franpreid ), 387. 396. 403. 410 . Griechenland , 435. Großherzogthum Heſſen , 2.556. 563. 571. Preußen , 284. 684. 693. Rußland , 587. Schweden , 92. Bomben und Ra : feten mit Fallſchirmen , 88. Einige vergleitende Bemerkungen über Percuſſions , und frictionszündungen für Geſchüße, 229. 237. 245. Ueber einige Joeen des Generals Undreoiſo , hins
richtlich des Gebrauchs der Urtillerie bei Vertheidigung feſter Pläße , 811. 820.
A vaucements,. Drdens verleihungen und ronftige uns : 3 ei c n ungen , Penſionen , Jodesfälle ic. Badent, 81 . 385. Bayern , 33. 81. 100. 169, 226 , 233. 242. 297. 305. Belgient , 826. Braunſchweig, 473. Däneinarl, 132. 433. 673. Deutſcher 386. 578. 593. 689. • 710.729. 795. 825.
riaes Uebungelager , 185. 202. 225. 241. 529. 537. 553. Neue Diſciplinarſagungen für die Landwehr, 185. Umriſſe des mo difizirten banriſchen Seldartillerieſyſtems, 253. 261. 268. Ver: fügung in Veziehung auf die Uebung und Inſpizirung der Truppen , 265 . Geſuche von Landwehrpffizieren , nach ihrer
Entlaſſung die Uniform forttragen' zu dürfell, 393. Aufhebung der feſtung Forchheim , 475. Verordnung über vie militäriſchen Ehrenbezeigungen , beſonders bei dem farholiſchen Militärgot: tesdienſt, 547. 826. Revue und Kirchenparadezu München, .
553. 577.
Aenderung iu der Bewaffnung der ſchweren Cadas
lerie , 769. Beſtimmung über die gegeu beurlaubte Soldaten auszuübende Polizeigewalt, 789. Belgien. Stårte der Urmee , 1. 169. 788. Kriegsbudget, 33. 788. Zuſtand der Armee , 49. Verhandlungen im Senat über die Organiſation der Militärſchule , 81. 132. 217. Gerets über die Militärpenſionen , 252. Lager von Beverloo , 409. 577. Militäriſche Widtigkeit der Eiſenbahnen , 489. Notizen über die Urmee , 497. Einführung einer Normal : Elementarſdule zur Bildung von Lehrern für die Regimentsſchulen , 713, Thronrede des Königs in Beziehung auf die urmee , 755. Einübung des Infanteriſten in dem Mauðvriren mit der Ra noite , 804.
Bund , 257." Fraufreid), 25. 57. 155. 177. 322. 386. 444. .
454. 547. 579. 641. 659. 689. 713. 793. Großbritannien , 115.
219. 258. 325. 361. 491. 554. 676. 738. Hannover , 20. _73. 393. Großherzogthum Heſſen , 19. Kurfürſtenthum Seſſen ,
146. 195. 212. 527. 586." Helfen :Homburg , 761. Holland, .
172. 186. 211. 220. 257. 374. 386. 548.
Stirwenſtaat , 454 .
Mecklenburg -Strelit , 700. Deſtreich , 146. 209, 258. 314. 328. 513. 561. 602. 644. 710. 729. 761. 803. 827. Oldenburg, 387. Preußen , 75. 100. 156. 212. 236. 249. 284. 375. 387.
409. 465. 476. 523. 533. 628. 713. 820. Rußland, 26. 33. 74. 122. 132. 196. 253. 315. 364. 455. 500. 556. 769. Königreich Sachſen , 315. 429. 539. Soweden , 261. 387. 409. Spanien ,
Cambronne , General, 544. Cavalerie. Bayerit, 769. Hannover , 19.
Dänemark. Roſten für den Landmilitäretat , 1. Sortgang der Gymnaſtif im Militär : und Civilſtand , 201. Vorſdag jur Heranbildung vou Unteroffizieren , 201. Abstellung der dießjährigen Truppenzuſammenziehung . 305. Roniglide Ent: ſchließung über die ſtändiſchen Unträge hinſichtlid der allges meinen Wehrpflicht, 369. 657. der Truppenl , 447. 460.
Generalrevne und Mauðvers
Jürfei , 268.
Deutscher Bund. Zuſammenfeßung der Militárcommiſſiou der deutſchen Bundesverſammlung , 156. Feſtungsbau zu Gers mersheim , 370. Zuſtand der deutſchen Feſtungen , 445.
Baben. Kirdenparadent , 163. Verordnung über die Präfing
Deutſchen Reiter und Landsknechte, die, des 16tea
325. 514. 677.
Schweiz , 42. 455. 530. 635.
Württemberg , 10. 177. 652.
Jahrhunderts , 702.
der Rednungen der Militäradminiſtration , 233. Stand der . Duellweſen. 187. 305. 409 , 464. 499. 555. 579. Militär: Wittwentaſſe, 475. Einführung der Steinkohlenfeues ifih: Flintentaure, das Brüniren der,, 88. rung in den Cafernen, 489. Truppenübungen , 569. Epifch rung einperſöniger Betten für die Soldaten, 625. 657. Neues franfreich. Beſtand des Perſonals des Kriegsminiſteriums, Artillerieſyſtem , 673. 713. 739 . 20. Schießverſuche mit Infanteriegewehren , 25. Errichtung Banera. Berwendung von Offizieren bei dem topographiſden einer Direction der feftungswerfe in Lyon, 65. Bau der von Nantes nach Lourout durch das 40. Infanteries Beerſtraße UnBenehinens der Betreff des Bureau , 57. Verfügung in regiment, 81. Berhandlungen in der Deputirtenfammer über teroffiziere und Soldaten gegen Civilbehörden , 121. Dießjah-
den Antrag auf Einführung mildernder Umſtände bei den Ers tenntniſſen der Kriegsgerichte , 99.
Deßgleichen über die der
Wittwe des Generals Damremont zu bewilligende Penſion ,
769. Mandver bei Luneville , 809. Errichtung eines Sagers
bataillons , 827, Koſten des Leigenbegäugniſſes des Marſdaus Lobau , 828,
113. Jagsbefehl des Kriegsminiſters über eiu ſtattgehabtes
Duelt, 115. Gefeßentwurf über die fünftige Zuſammenſtellung Generalitab. Frankreich, 121.
des großen Geueralſtabs der Urmee , 121. Das Kriegsbudget
für das Jahr 1838 und 1839 , 129. 777. Zuſammenſebung des
Difizierscadre des Genie , 131. Pulverpreiſe für das Jahr 1838 , 131.
Verhandlungen
in der Deputirtenkammer über
eine Penſion der Wirtme des Dberſten Combes , 145.
Deß:
gleichen über die Mängel der Stellvertretung , i45. Petition des Generals Chambray , die Uebertragung von Civilſtellen an penſionirte Militärs betreffend, 153. Petition wegen Unſtel: iung von Geiſtliden bei deu im Selde ſtehenden Truppen , 161. Berathungen in der Pårs : und Deputirtenfammer über den
Gerebentwurf wegen des Truppencontingentes von der Klaſſe des Jahres 1837 , 161. 313. Unzahl der Difiziere der Armee, waffenweiſe geordnet, 171. Neue Gewehrſchaftung, 177. Efa fectivſtand der Urmee, 177. Verſuche mit Percuſſionsgewehren,
177. Stärfe der Kriegs- und Sandelsmarine,185. . Avance:
Genie, FranFreid , 131. Griechenland , 539. Griechenland. Beibehaltung der deutſchen Truppen , 1. Das neue Conſcriptionsgeſek , 25. 241 . Ueber die militäriſchen Verhältniſſe Griechenlands, 49. Geſetz über die Dotation der Phalangiten , 121,. Ueber die Militärmacht Griecheulands,
276. Militärbudget, $313. 676. Rücktritt von deutſchen Dific zieren , 393. Uebungen der Rafetencompagnie , 435 . Neue Formation der Truppen , 492. 539. Großbritannien. Vertheilung der engliſchen See- und Land: macht,. 57. 689. Weſentliche Veränderungen in der Armee , 65 . Prüfung der Artillerie : und Ingenieur : Kadetten jui
Woolwid , 66. Militärbudget und Verhandlungen darüber im Unterhauſe , 155. 193.
Berkündigung der Königin wegen
den Feldern von Waterloo , 177. 209.
Errichtung eines Monuments auf Penſionsbewilligung für die Wittwe des Generals Daumesnil , 220. Geſetzentwurf
Aufrechthaltung der Sittlichkeit und Religion im Land- und Seedienſte, 171. Debatten im Unterhauſe über mehrere Dr: densverleihungen , 185. Belohnung berühmter Udmirale und Generale, 210. Theilweiſe Auflöſung der Yeomeury : Cavalerie,
wegen eines Zuſchuſſes zu den Militärpenſionen , 227. ' Verbot des Spielens in Theatern und bei Båten fiir die Regime1118
211. Denkmal für Nelſon , 217. 409. 521. Starfe der Kegis menter , 217, Udreſſe des Unterhauſes wegen eines beſſeren Beförderungsſyſtems für die Offiziere, 228. Motion im Uns
ment im Jahre 1837 , 201.
muſiler , 228. Verhandlungen in der Deputirteufammer wegen rüdſtändigen Gehalie der Ehrenregion , 233. 433. Neue Grunds
fäße über das Difiziersavancement, 265. Beſondere Perhält:
.
terhauſe über die Peitſchenſtrafe , 235.
Verſtärkungder aus:
niſſe der Offiziere der in Paris garniſonirenden Regimenter ,
wärts ſtehenden Regimenter , 267. Oberſt Michels Wert über militäriſche Daftit , 297. Verhandlungen im Unterhauſe über
265. Commiſſion wegen Verbeſſerung der Pferdeſtälle, 266.
das Arlilleriebudget, 323, 327. Deßgleichen über die Unter:
401. Auflöſung des Batailluns der Tiradicure von Áfrika , 266. Verhandlungen der DeputirtenPammer über den Geſeka
haltung der Yeomenry , 324. Verleihung eines Feldzeichens an das 1. Dragonerregiment, 337. Revue der Artillerie , 461. Empfang des Marſchals Soult in England , 490. Große Vorräthe in den Urſenalen der Admiralität, 491. Mo : t1on aur Berberierung der glottenoffiziere, 506. Stärke der franzöſiſchen und engliſchen Marine, 513, 594. 827. Erſcheinen des `11. Bandes der Depeſchen des Herzogs von Wellington , .
entwurf des Material der Cavalerie , der Urtilerie und dés Genie , 273. 281. 321. 345. Deßgleidhen über den Stainm des Generalſtabs, 289. 425. Ordonnanz über das avancement in der Urmec, 297. Verhandlungen in der Deputirtenkammer über das Duell, 305. Bildung einer Scarfſdatencompagnie, Sdlagfertigteit der franzöfifden Armee , 312. 308. 353.
545.
Verhandlungen in der Deputirtenkammer, die Penſiouirung der
einer Jury über ein Piſtolenduell , 619.
Offiziere der Verwaltung betr. 321. Beſtand des Materiels der Urs
weſtindiſchen Kolonien , 769. Zuſtand des Armeeweſens in den
mee, 322. Beſtand und Koſten der Militärmuſifen, 353. Percuſ: ſionsgewehr , erfunden von Heurteloup, 369. 674. Neuerfuns dene hydrauliſche Pumpe für Schiffe, 374. Effectivſtand der
oſtindiſcheu Belitungeni, 809,
.
Schiffbau in Franfreich und England 1, 576. Entſcheidung
Sterblidyfeit in deir
Ueberſicht der von der franzöſiſchen
annover . Neue Formation der Cavalerie , 19. Berorán:
Artillerie ſeit dem Jahr 1830 bis einſchließlidí zu dein Jahr
fung der Befugniß zur Urlaubsertheilung , 66. Neue Forma: tidli der Juifanterie , 73. Koſten der neuen Organiſatiou der Urmee , 115. Neue Benennung der Landdragoner, 115. Vera
Urmer für 1839 , 386.
1836 ausgeführten hauptſächlichen Arbeiten , 387. 396. 403. 410. Verhandlungen in der Deputirtenkammer über das Mis litärbudget für 1839 , 417. Das neue Reglement sur le ser vice de la solde et sur les revues , 441. 449. 457. Die französ fiſche Armee in Algier , 448. 455. ' Ueber dei moraliſchen Zu
ſtand der franzöſiſchen Urmee , 452. Redtsſprechung des Kar lationshofes über das Duell, 474. Cavalerielager zu Luneville, 475. Fortgang der großen Karte von Fraufreich , 490. Eins weihung des Polygons Vincennes , 498. Lager von St. Omer, 507. 649. Seltſanier Conflict der MilitärPolizeibehörde iedenheitund Doulland, 31 521 , Meinungsverſch über die Strafs barkeit des Duell8, 539. 555. Rangverhältniſſe der penſionir ten Offiziere , 547. Stärke der Beſaßung von Paris , 555. Schiffbau in Franfreich und England , 576. Kaſernirung der
Offiziere, 593. Bertheilung der Landmacht . 594. Ein Ereig, niß der Fuſubordination zu Perpignan , 609. Zuſammenſtellung der ſeit 1792 geſtorbenen franzöſiſchen Generale , 633. Bez !
ſtimmung über den Vollzug der Degradation don Militárs in
der 1. Militärdiviſion , 642. K. Ordonnanz in Beziehung auf die Munizipalgarde zu Paris , 658. Militariſche Ausarbeitun: geu von Offizieren und Unter offizieren , 674. 785. Vorſlag en , 674. Militárſervitut von für und Vermindering zur Ubrahaffung Stellung der Pferde auf Staatsfoſten die Lieutenante der Artillerie und des Trains , 721.
Jaſpection der nichtactiven
chiedene Neuerungen in der Armee,675. Ankauf inländiſcher Pferde für die Armee, 738. geſien , Kurfürſtenthum. Verhandlungen in der Stånde : verſammlung über den Militäretat, 10. Deßgleiden über die Stellvertretung,73. Ubänderung einiger Beſtimmungen in den Statuten der Militär - Wittwent : und Waiſenanſtalt , 327.
Gerebentwurf über die Militägerichtsbarkeit., 361,505. Herbſt: Hefren , Großherzogthum . Die in der Urtillerie proviſo: übungen , 601 , 625. 642. 697.
riſo eingeführten Frictionsſchlagröhrchen zur Entzündung der Geſchüßladungen , 2. Verordnung über das Uvancement der Difiziere, 17. Serbſtübungen , 548. Einige Betrachtungen
über gewiſſe Einrichtungen der heſirchen Feldartiiterie, 556. 563. 571, Errichtung eines Iuftiturs unter der Benennung
» Ludwigs. Veteranenfift « , 675. Beridtigung eines Beridts im Soldatenfreund über das großherzogl. beliſche Militär , 703 .
Holland. Prüfungen auf der Militära fademie 31 Breda , 9. Zahl der Offiziere der Armee , 66.
Ueberſicht der Offiziere
und Beamten der Marine , 257. Aufforderung von Urtillerie:
Offizieren und Unteroffizieren für den Dienſt von Oſtindien , 555.
Offiziere, 721. Klagen über den geringen Gehalt der Sub : alternoffiziere , 737, Verfügung , wonach Verzeichniſſe der von
Infanterie. Hannover, 13. lleber die Formation der 91 :
den Kriegegeridyten gefällten Urtheile an den Thoren der Kas ſernen angerd lagen werden ſollen , 745. Die Marineoffiziere
Vou der Infanterie, 325, 331. 340. Werth der gufanterie,
in Toulan , 760. Neue Organiſation der Marineregimenter ,
800,
fanterie auf zwei oder auf drei Glieder , 140 , 146. 204. 379.
Ariegogerdidte , über den Nußen der , als Mittel zur Bildung junger Militärs , 667.
Striegs funt. Aphoriemen über die Kriegskunſt , 595, 723 ,
Lübec , freie Stadt. Berichtigung in Beziehung auf das porjährige Lager bei Falkenberg, 266 ,
Eruppenübungen bei Poren , 628. Ubanderung der Kriegsare tikel bei Ausſtoßung aus dem Soldatenſtande , 633. Neu abs geſchloſſene Convention mit den Nachbarſtaaten in Betreff der Militärſtraßen , 644. Beiziebung der Israeliten zum Militars dienſt, 644. Truppenübungen in Sdleſier , 650. Deßgleichen
bei Königsberg, 659. Preußiſche Anſicht über das Artillerie: ſüſtem des Generals
Baden , 569. Bayern , 185. 202. 225. 241, 529. 537. 553. 585. Belgien, 409. 577. Dänemarf , 447. 460. Sranfreich , 474. 507. 809. Kurfürſtenthum Heſſen', 601,
Mauóperd.
625. 642. 697. Großherzogthum serien , 547. DeclenburgSorerin , 434. 447. Neapel, 33i. Naſſau , 692. Deftreich, 492. 602. 627. Preußen , 329. 347. 363. 532. 561. 580. 586. 650, 659. Rolland, 476. 587, Schweiz , 259. 318, 396, 409,
556. 635. Dürfei, 309. 702. Württemberg , 660.
Medienburg - 6 weriu. Hebungslager der Truppen, 434 ,
. Zouer , 676. Sargſchmuck für den ver:
ftorbenen Herzog Karl von Medlenburg - Strelitz, 677. Repue eiuer Urtiữeriebrigade vor Sr. S. H. dem Prinzen Auguft von Preußen , 684. 693. Vorbereitung zur Serbeiſchaffung der ers forderlichen Pferte im Fall einer Mobilmadung , 692. Feier des 18. Ditobers zu Berlin , 701 . Studinm des Artillerie : weſens von Seite des Perſonals der türfiſchen Geſandtſdaft , 702. Ankunft einer ruflichen Gardebatterie in Berlin , 739. Verlegung der Pulverfabriť zu Berlin nach Spandau , 763. Geſchent von Pferden von Seiten des Kaiſers von Rußland , 764.
Ueber das beſtehende
Recrutirung eryſtem , 817 .
In
Sdwenen gegoffene Geſchüße , 820 , Ankunft ruffiſcher Articles
447 .
Nilde Anſtalten . Kurheffen , 327. Rußland , 455.
ricoffiziere zu Berlin , 820.
Militáridulen. Belgien , 217. Holland, 9 .
Militärſtrafgereggebung. Preußen , 267. 633. Rußland, Römisches Lager bei Haltern an der lippe , 711, 720. Königreid Sachſen , 330,
Rußland. Augemeine Parade der Garde zu Petersburg, $ 3.
Nasſau. Eruppenübungen , 692.
freigebung von Eöhnen der Wittwen von Militárs niederen Grades, 83. Beitrag aur Characteriſirung des Generals Eumaroro,
Neapel. Auflöſung der Sanitätsbehörden 301 Neapel wegen
123. Unlegung von Militárcolouieen dies : und jenſeits des Rau :
514.
.
Uebungslager
Paſus , 163. Bemerkungen des Marſdalls Marmont über die
bei Capua , 331. Abendpromenade der Truppen der Garniſon in Neapel , 454. Bevorftehende Auflöſung der Sdweizerregimenis ter , 460. Nächtlides Ererciren zu Neapel, 483. Ungünſtige Lage der Reiterei , 548. Verbot des Duells, 555,579. Trups penſchau zu Neapel, 650 . Norwegen , l. Sweden . eft reich . Uebernahme der Fortificationsthürme bei Linz für den Staat, 252, Verordnung über den freiwilligen Eintritt der Minderjährigen in den Militärdienſt, 266. Verfaliung der Armee im Jahr 1837 , 484. 492. 501. 508. 514. Truppens übungen , 492, 602. 627. Veränderte Grundſäte bei dem
Befedilidhfeit bei der Recrutenaushebung, 67.
Einrichtungen der ruſſiſchen Armee, 189. 196. Kriegsweiſe der Tíderbeſſen , 203. 481. Beurlaubung und Beabſchiedung lange gedienter Militárs aus dem Königreich Polen , 253.
Vortheilhafte Bedingungen für die in der Urmee des Kaukaſus Dienſt nehmenden Offiziere,, 258. Urtheile über verſchiedene Generale wegen Unterſdileife, 355. 364. Belobung des Krieges miniſters wegen der abfaſſung eines vouſándigen Simods der Militärgelege, 364. Verfügung hinſichtlid best faufafilden
Urmeecorpo , 379. Befeſtigung des Städtchens Uleraudroff in Kaupaſien , 401. Unterſtübungen von Seiten des Invaliden comité, 455. Lager von Powoust, 476. Bewilligung von
Uvancement zuin Stabsoffizier, 492. Gehalioverbeſſerung der Offiziere, 507. 522, 537. 628. 763. Allgemeine Einführung der Percuſſionsgewehre, 522. Uebungen des Huſarenregiments
Auszeichnungen an die Fahnen und Staudarten der Regimenter, 483.507. Verordnung wegen Beförderung der Militárunter: ſuchungen , 314. Manifeſt über eine nene Recrutenaushebung , 523 . Kriegsverwaltung , 555. Aufhebung der Lagers bei
Kaiſer Nicolaus , 545. ' Creirung einer dritten Majorsſtelle bei den leidten Cavalerieregimenteru , 587. Verbeſſerung in der Staſeruirung , 602. Bevorſtehende Veränderungen in der Ur: mee , 738. Zuſtand der Armee in Italien, 745. Befeſtigungen
dronosfi'iden Kanonengießerei, 587.
.
im öſtreimiſchen Staate , 789. 803. Nene Errichtung eines
Krasnoje : Selo und Peterhof , 587. Thätigkeit in der Alerans
Beitrag des Tſcherpeſſis
Ichen Udele zum Beſten des Petromst: Poltawa’ldren Cadetteue corps, 628. Anſiedelung ausgedienter jüdiſder Soldaten , 660. Neuerbaute Triumpfpforte zu Petersburg , 789.
Grángbataillone, 790. Neues Recrutirungsſyſtem , 695 .
Oſtindien. Stärke des Heeres im Königreich Lahore , 659. 780 ,
Percusſionsgewehre. Deftreid , 522. Sachſen , 348. Polen 1. Rußland. Preußen . Einführung neuter Dienft : find Ererzierreglements , .
20. Kabinetsordre in Beziehung auf die Erbberechtigten zum
iſernen Kreuz, 74. ubrendung von Urrillerieoffizieren nud Unteroffizieren nach Conſtantinopel, 172. Projeetirte Einführung des franzöſiſchen Tritte , 211. 268. 498. Veränderungen
im Commando der Armee, 235. Veränderte Stimmenzahlung bei den Kriegs- und Standgerichten , 267. Commiſſion wegen Einführung leichterer Geſchübe, 284. Bevorſtehende dende: rung des Enftems hinſichilich des freiwilligen einjähriden Dieu: ites , 298. Cabinetsordre megen unentgeltlicher Ertheilung des
Virgerrechts in den Städten an Soldaten , 314. Lager bei Charlottenburg , 329. Großer Zapfenſtreid in Berlin , 346 . Truppenübungen bei Berlin , 347. 363. 561. 586. Gründung der Sadetteninſtitute 311 Wahlſtart und Bengberg , 361. 522. Cabinetsordre über das Verhältniß des Gouverneurs von Ber: lin , 379. Erkenntniß wegen eines Duells , 499. Aufidiing der Garniſonscompagnieen , 522. Große Zahl der Untaunlichen bei der Recrutiruug,531. Preußiſche Militärs in der Türkei, 532. Manöver bei Magdeburg, 532. 580. Verordnung über die Sportelfreiheit der Militärperſonen , 537. Verord111113 wegen der untergliden Deſertenre, 547. Ueber das Militär: iytein Preußens, 569, Der preußiſche Wintelried , 584,
Sadren , Rönigreid. Einführung eines gemeinſchaftlichen Mittagstiſches für die Subalternoffiziere, 82. Neues Penſionse gereß hinſichtlich der Militárperſonen und deren Hinterlaſſenen , 89. 97. 105. 122. Neues Militärſtrargelegbuch , 330. Einfüha rung der Percuſſionirung der Feuerwaffen , 348. Beſtand der Armee , 634.
Sadren. Coburg : Gotha.
Gründung einer Sicherheitsans
ſtalt für Stellvertretung , 227. So wäbiſchen Streis :Militärverhältnisſe, die vors maligen , im Allgemeinen und in beſonderer Beziehung auf
Wirttemberg und deſſen Contingente , 461. 468. 477. Sowed e 11. Verſuche mit eiſernen Kanonen , 92. Vertheidis auug der Kriegsverwaltung gegen die Angriffe der liberalen Zeitung, 242. Statiſtiſch : niilitäriſche Karte von Schweden ,
387. Erforderniß von Sprachkenntniſſen der im Generalitat angeſtellt werdenden Dffiziere, 810. Sißung der Urademie der Kriegewiffenídaften , 828.
Sardinien . Neues' Recrutirungsgeſet , 513. Schladit, die , 677, 681 .
Soweiz. Verſammlung der Militäraufſichtsbehörde, 259. 507. Uebungslager bei Surſee , 259. 318. 556 , 635. Staud und Verhandlungen über die neurevidirte eidgenöſſiſche2 Militärors ganiſation , 315. 481. 561. Nener Straffoder , 318. Militär:
ſchule in Dhill, 318. 396. 409. 1838 , 330.
Züricher Militárbudget für
Diefjährige eingenoſtiſche Inſpectionen , 337,
Kreisſdireiten des Vororts über die allgemeine Militārorgani, fation , 377. Bericht über die im Jahr 1837 gemachten trigo
Militár :Ausgabenbudget für 1839 , 401. Berſamınlung des eibgenofiſchen Difigtervereine , 435. Entlaſſungsgeſuch des Generais Guigier von Prangins , 500. Inſpection der Contingente von Graubündten nnd Deffin, 507. Reduung über die eidgenöſſiſchen Kriegsfonds , 523. tometriſden Arbeitett , 394 .
Beſtand der Urmee : 539. 660.
Freiſchießen zii St. Gallen ,
548. Ueber nie Wehrhaftigkeit der Soweiß , 665. Ueber die neueſten Zuſtände und Riftungen in der Soweiß , 721. 729.
Militariſche Drganiſation des roweizeriſchen Stubenvereine, 753. Eidgenöſſiſche Kriegsfonds . 764. Spanieit . Militäriſche Dperationen der fremdenlegion in Spanien , 284,293. 300. 349. 356. 36t. Ausweis der Vir:
lufte der tarliftiſden Armee, 631.
Berſtärfung der Armeeres
ſerve , 755. 828 .
Spedie , Daniel , der Kriegsbaumeiſter, 776 .
Verzeichniß der angezeigten Schriften. Undeutingen für den Angriff und die Vertheidigung mit dein Bajonnet in beſtimmten taftiſchen Verhältniſſen, 132. 0. Bechtold , militäriſte Sandbibliothee für die Offiziere der f. t. Oſtreichiſchen Cavalerie , 375.
Beſchreibung der Einrichtung und Gebrauchsweiſe der unter dem engliſchen Namen Shrapnel oder sperical- case - shot bekannten Kartärograuaten u . , 436. 629. 636. 645. 731 .
Bibliographie, 406. 414. 614. 622. 814. 822. 830. v. Biomart , die königlico preußiſche Reiterei unter Friedriit dem Großen , oder der General der Savalerie Freiherr roll Seydliß , 540. 550. 0. Ela u rewid hinterlaffene Werfe. 10. Bd. 524. 533.
Chriſtmaun , theoretiſch :praftiſche Anleitung des Hau : Stoß :
Cartit. Gegenſeitige Unterſtübung der verſchiedeneu Waffesks gattungen im wechſelnden Terrain , 212. 220 .
Surtei. Notizen über die Kriegsverfaſſung des türkiſchen Rei: des im Jahr 1836 , 27. 34. 41. 51. 59. 67. Berſud zur Ein führung des Ejaco's , 165. Uebungslager für die Milijen , 309.
Cinführung eines Kriegsraths , 394. Neue Verordnung über die Lieferung von Lebensmitteln andie Soldaten , 500. 533. Verbeſſerung in der Seemacht und Muſterung der Miliz , 549. Pilgern vou Militárperſonen nach Mella , 562. Manöver der Miliz im Lager Haidar: Parca, 702.
Uebungstager, aber die . 771 . Unteroffiziere.' Heber Vorſdriften für deren Verhalten , 421. 429.
Deterani's Söhle und Graben , 79.
fechtens und den Schwadronenhauens , 781. 790.
De militaire Spectator tijdschrift voor liet nederlandsche leger , 716. 724 .
Die reitende Artillerie in Cavaleriegefecht , 756. 765. 0. Faber ou four , Blätter aus meinem Portefeuille , 207. Friccius, preußiſche Geretſammlung , 272.
Geſchichte des Feldzugs 1815 in den Niederlanden und Frank: reidy. 1. u. 2. Theil. 11. 20. 742. 746. 0. Gironcourt, Repertoriuin der Militärjournaliſtik des 19teit Jahrhunderts bis zum Jahre 1837 , 125 , 580. 591.
Guggenberger, das Infanteriebataillon auf Kriegodalier 16. , 75. 84. 92. 101. 110. 116. 3. Hartwig . Elementartaltif der preußiſchen Armee. 5te ind 6te Lieferung. 46.
Handbibliothee für Difiziere. ( 12. Band.) 795. 804. v . Lorrau , Jdeale der Kriegführung , 156. 165. 173 . Merig , das Kleid des Soldaten , vom ärztlichen Standpuncte alis betrachtet . 178 .
Römer , Burze Anleitung zum Ulfnehmen mit der Meßforte
Württemberg. Dermehrung des Gehalts der Invaliden aus dem ruffirden Feldzuge, 10. Verhandlungen in der Kammer der Abgeordneten über die Beſtrafung des Zweifampfes, 187. 409. Bürgergarbe in Stuttgart , 201. Dieſjährige allge:
meine Concursprüfung der Bewerber um Offiziersſtelleu , 652. Sruppenübungen , 660 .
und dem Meßtiſche ic. , 120.
Shouw, erklärende Bemerkungen zu Capitain v. Olen's phy : Dänemart. 520. firch - geographiſcher Karte von
.
v. Soðning, des General-Feldmarſchaus D. auf Gannewitz Leben und Kriegsthaten, 127. v. Staroſt , Siraittiren der Infanterie ic., 309. Daftie für die Subalternoffiziere der Jufanterie Waffenlehre; zweite gänzlich ungearbeitete Anflage (andbibliothek für Offiziere), 272.
G. v. Nazmer 318. und vermehrte ii., 608.
Nr. 1.
Mittwoch, 3. Jan. 1838 .
Allgemeine Militar . Zeitung.. Gri e denland.
Då ne m ar f.
Kopenhagen , 12. Decbr. 1837. Bekanntlich gibt
Athen , 26. Novbr. 1837. Die Journale verlangten
das Budget von 1835 die jährlichen Koſten für den
dieſer Tage mit Heftigkeit die Entfernung der fremden
land militaretat im Total auf 2,652,000 Röthlr. S.
Truppen. Um ſich von der nationalen Stimmung über
an. Aus Capitain . Råder's intereſſantem Werfe über die Drganiſation der däniſchen Armee" erfahren wir jeßt,
dieſen Gegenſtand Gewißbeit zu verſchaffen , that der Konig einen Schritt, der ebenſo ſehr von ſeiner Weis .:
wie dieſe Summe zu ſpezificiren iſt. Das Perſonal des
heit, als von ſeiner Aufrichtigkeit zeugt. Er berief den
eigentlichen ſtehenden Heeres koſtet:
Staatsrath, dieſen ehrwürdigſten und nationaliten Rór. per Griechenlands, und forderte ihn auf, mit Freimuth
2
1
Garde zu Pferde und zu Fuß (außer der Remontirung ..
Röthlr. 91,402
9 Gavalerieregimenter ( außer der Remontirung)
rbſ. 72
drůden , damit se. Majeſtät einen hiermit conformen
13 Infanterieregimenter 4 Tågercorps ..
479,096 51 793,636 3112/2 101,939 80 '/2
Das Artilleriecorps
144,332
Das Ingenieurcorps
18,866 11 '/
.
7,800
Das Raketencorps
und Gewiſſenhaftigkeit ſeine Meinung hierüber auszus und definitiven Entſchluß faſſe. ,, Ich bedarf“ , ſprach der Ronig, ,, feiner fremden Peibwache; Meine ſicherſte Scubwehr iſt die Liebe und Treue Meines Bolfes . " Er reiste hierauf auseinander, wie es ſein Wunſch und Wille ſei, die fremden Truppen durd nationale zu ers
reßen und zu ergånzen, und wie er zu dieſem Behufe
-
dem Staatsratbe den Entwurf eines Conſcriptionsgeſebes
Zuſammen : 1,547,073 54'/ Die übrigen Ausgaben für die Ars mee betragen alſo ... 1,104,926 41 % Lotal : 2,652,000 Außer den 2,652,000 Rothirn. , welche das General. .
babe vorlegen laſſen . Eine ſolche Ergänzung und Dr. ganiſirung des Nationalbeeres fónne freilich nur nach
und nach , analog den übrigen Bedürfniſſen des landed, und namentlich in Uebereinſtimmung mit den Intereſſen der Agrifultur und Induſtrie bewerfftelligt werden u. 1. f.
Commiſſariatscollegium zum Bedarf des landmilitårs
Der Staatsrath faßte hierauf den einſtimmigen Beſchluß,
von den Finanzen bezieht, hat es noch die Zinſen von
daß Se. Majeſtåt, in Betracht der dermaligen Nothwen.
folgenden ſpeziellen Fonds – außer einer unbedeutenden
digkeit der deutſchen Truppen in Griechenland zu bitten Röthlr. rbs. rei, dieſelben bis zur Organiſirung des Nationalbeeres Sportelfaſſe zu verwenden : 1) Kriego , Hoſpitalsfaſſe, betragend 1,126,711 15 %, in ſeinen Dienſten zu behalten . $
2) militáriſder Penſions- und Rentes fonds ,
beſtebend
aus 621,450
Nbt[ r. in Obligatinonen u. 33,202 Rbtir. 50 '/, rbſ. in Raffa , zu. ſammen
Die in der großherz. heſſiſchen Artillerie pros
654,652 50 % viſoriſch eingeführten Frictionsſchlagrdhrchen
3 ) Rentefonds, erridytet durch fónigl Reſolutionen vom 6. Auguſt und 6. Sept. 1826, beſtehend aus circa
zur Entzündung der Geſchüßladungen. ( Mit Abbildungen auf Safel I. )
60,000
Zuſammen : 1,841,363
Belgie 17.
66
Bei den Schießübungen im Sommer 1834, ſowie bei den, in demſelben Jahre ſtattgefundenen, Herbſtmand. vern batte man die vom franzöſiſchen Capitain Burnier
Brüsſel, 13. Decbr. Einem der Repräſentanten , angegebenen papiernen Frictionsídlagrdhrchen verſuchs. fammer geſtern übergebenen Gefeßentwurfe zufolge, wird weiſe angewendet, obne jedoch den, von demſelben vors fichiun nådſten Sabre das belgiſche Heer auf 110.000 geſchlagenen Knopf auf der entgegengelegten Seite des Mann auf dem Kriegsfuße und 12,000 Mann als Aus. Zůndloches und die , in dieſen Knopf einzuhångende hebungskontingent des Jahres 1838 belaufen .
Gegenſchleife anzubringen. Hierbei zeigte es ſich nun,
4
3
daß zwar meiſtens der Schlagſaß ſich entzündete, baß wie die Erfahrung lehrte, durch die Erploſion auseins aber oft das Feuer uicht durch die Röhre zur ladung andergeriſſen und zum Nachtheil der Bedienungsmanns fortgepflanzt wurde. Dieſe Erſcheinung dien eines Theils saber zu rüb,
ſchaft umbergeſchleudert werden können. Das ſo beſchaffene Röhrchen wird mit feinem Mus,
ren, daß die in der Róbre befindliche Zündſchnur nicht fetenpulver ausgeſchlagen . Dieſes geſchieht über einem ſicher genug Feuer fing, indem die Detonation des Dorn, der unten 1 '/ A" , oben /,"" ſtart und in einem Schlagfases deren Anfeuerung wegſchlug, oder indem 1/2 " dicen eiſernen Unterfaß eingeſchraubt iſt, mittelſt ſdon fråber der gebörige Zuſammenhang zwiſchen Zünd, eines entſprechenden Stempels Fig . 3. Iſt das Róbrchen ausgeſchlagen , ſo wird die, durch ichnur und Solagſaß aufgeboben worden war ; andes ren Theild ſuchte man die Urſache darin, daß beim Abs die Querarme gebildete Mulde mn , m'n' Fig. 2 , mit ziehen die Rohre ſich bog und zuſammenfnicte , was dein , als ziemlich ſteifer Brei bearbeiteten Knauſaß vera ebenfalls der Feuerfortpflanzung binderlich ſein fonnte. ſebent. Dieſer beſteht aus chlorſauerem Rali und Sowes
Auch ging die unten an der Rohre angebrachte, mit felantimonium zu gleidhen Theilen . Beide Beſtandtheile einer feinen Deffnung verſehene Anfeuerung, welche das
find , jeder für rich , in trocenem Zuſtande zerrieben ,
Herausfallen der Zündſchnur verhindern ſollte, mand,
dann gemengt, mit Brantwein, der einen kleinen Zuſaß
mal los und gab dadurch zum Verlieren der Zündſchnur von aufgeldjitem Gummi erhålt, befeuchtet und zu jener
Veranlaſſung. Hiernach erſchien es vortheilhaft, nicht teigartigen Maſſe angerührt worden. allein eine recht ſichere und fråftige Feuerleitung von
Der Saß wird, nachdem der obere Theil des in das
g desſelbſtauseiner Solagſaß an dieauch Ausmündun Róbrcens arts zubringen , bis ſondern die Röhrchen
Röhrcher eingeſchlagenen Pulvers einwenig aufgelockert worden iſt, mit einem Spatel oder Haarpinſel ſo in die
ſtårferen Subſtanz zu fertigen. In der erſten Beziehung wurde es wünſchenswerth
erwähnte Mulde aufgetragen , daß er dieſelbe ausfügt und die Deffnung des Röhrchens bededt, ohne jedoch
befunden , die Röhrchen mit Kernpulver ausſchlagen zu tief in dieſelbe einzudringen . Zu weites Eindringen des
können,undda hierzu die Röhrden wiederum eine ges Schlagſabes nämlich kann ,daft wie diegefährl Erfahrung lehrt, ein ßen iches Zerrei nungsmanní für die Bedie
hörige Widerſtandsfähigkeit haben mußten, wie ſie ſtars
feres oder geleimtes Papier, Carton u . dgl. nicht geben ,
und Zerſplittern des Röhrchens zur Folge haben , und
ſo berfiel man auf das verzinute Eiſenblech , das in
eben um ein dergleichen tiefes Eindringen zu verhindern,
anderen Artillerieen ſchon lange für die gewöhnlichen Schlagröhrchen genommen wirő. In blechernen Röhrs den liegen ſich aber der Zúndſag und das geſchmirgelte Åbzugsedibchen nicht mehr nach Burnier anbringen , es wurde vielmehr nothwendig, der Röhre eine andere Form zu geben , die im Folgenden nach derjenigen Einrichtung beſdrieben werden ſoll, auf welche man, nach vielfäls tigen Proben und Verſuchen , als die vorzüglichere ges
ohne jedoch den Durchſchlag des Feuers zu gefährden , iſt die obere Ausmündung der inneren Höhlung des Röhrchens möglichſt eng gehalten. Vielfache Verſuche haben ergeben, daß dadurd , in Verbindung mit den oben angeführten Verſtårkungen an den Armen , alles Zerſplittern bei der Erploſion vermieden wird , indem die Röhrchen ganz und meiſt ſo unverſehrt, durch das Pulver der entzündeten ladung, aus dem Zündloche en gerade in die Höhe
fommen iſt.
Schießübungen wieder eingeſammelten Stüde zum zweis
diſchem Maß , die Gewichte in Frankfurter Pfunden
tenmale verwenden kann.
1
getrieb
Die vorkommenden Dimenſionen ſind in rheinlånts
ausgedrücft.
werden , daß man die bei
Nachdem der Schlagſaß in der Mulbe vollfommer
über und iſt in dieſer Breite überall ſorgfältig aufgeld. thet. Dicht unter den beiden Armen m , n iſt ein bles cherner Ring um das Róbrchen gelöthet, der 1" Breite bat. Auch ſind die Winfel p. p. der Arme mit etwas loth ausgeſtrichen . Dieſes , ſowie der erwähnte Ring, dient zur Verſtärkung des Róbrchens in den oberen Theilen, auf welche zunächſt die beftige Wirkung des
getrocnet iſt, wird das, die Reibung und Entzündung bervorbringende Abzugfólbchen eingelegt. Dieſes iſt im Weſentlichen nach Burnier gefertigt und hat die Form und Einrichtung , wie ſie Fig. 4 darſtellt; doch iſt dabei Folgendes beſonders zu merken, was ebenfals als Res ſultat vieler und oft wiederholter Verſuche und Erfab . rungen angeſehen werden muß. Das mit Schmirgel zu verſehende Ende muß , zur beſſeren Verbindung mit dem warmen Tiſolerleim , in den es getaucht wird, vorber etwas aufgedreht werden . Dieſe Vorſicht iſt wichtig; ohne ihre Beobachtung fann es kommen , daß beim Abziehen , denn das solchen etwas feſt eingeſchnürt worden iſt, das Bindfadenende rich von der Schmirgelumlegung trennt, ohne dieſe hers ausgeht und keine Reibung und Entzündung des Sages entſteht. – Ebenſo wichtig iſt es, den leim immer bin. långlich dünn, flüßig und warm zu erbalten, damit er gehörig in die lißen des Bindfadens eindringen und ſich mit demſelben verbinden fann. Beim Roden des in
Solagſabes geht und welde , ohne dieſe Borfebrungen
Leim getauchten Endes in Schmirgel, muß legterer daran
Die 27 linien langen und 2 " . 9 diden Röhrchen ſind aus dünnem verzinnten Eiſenblech nach Fig . 1 zus geſchnitten und über einem eiſernen Dorn gerundet, wobei die beiden Theile m , n redtwinflich zu einem 2 "" breiten , muldenförmigen Trog umgebogen werden . deſſen fånge im Ganzen und einſchließlich der runden Deffnung der Rohre 121 beträgt . Das Röhrchen erhålt bierbei die Form Fig. 2.
Sit der Mitte jedes Armes der Mulde ſind mittelſt eines ſtumpfen Durchſchlago Vertiefungen angebracht, damit der hier einzubringende Schlagſaß beſſer hafte. An der Naht des Röhrchens greift das Bicch 1' /,"
5
feltgedrückt werden , indem man das beſagteEnde, mits Ferder muß das geſchmirgelte Endemöglichſt genau cys lindrifd geformt werden, weil hiervon die gleichförmige Umſchließung derEinſchnürungabhängt, die wieder von Midrigkeitfürdiefidere Erzeugungder erforderlichen Reibung iſt. Endlich iſt auchdie Stärke deg, zurAbs
6
zugeſchleife in vertikale lage, die Schleife ſelbſt aber angebrachten Hebels, ein Gewicht in die Schleife und lågt daſſelbeeinen Augenblic frei daran ſchweben . Dies fes Gewicht beträgt 10 Pfund; ſeine Regulirung beruht aufvielen Verſuchen, durch welche ermittelt wurde, daß Röhrchen , deren Abzugsſchleife daſſelbe zu tragen vers
· Felpe eines kleinen Rollirbretdiens,auf einem Tiſcheroút. nach unten zu fommt. Hieraufhångtman,mittelſt eines
gugdſchleife mit Kolbchen zu verwendenden Bindfadens mag, für die Erzeugung der erforderlichen Reibung hins beſonders zu berüdſichtigen. Bei zu ſchwachem Biudfas långlich feſtgewickelt ſind, während bei zu loſe geſchnür, den zerreißt die Schleife båufig durch die Heftigkeit des tert das Kolbden aus der Umwidelung gezogen wird .
Zuges, wenn die Umſchnürung etwas feſt iſt; und es faßteres geſchieht in der Regel ohne Detonation ,ſo daß genügt in der Hinſicht nicht, die Bindfaden von grós man die auf dieſe Weiſe ausrangirten Róbrohen nicht Berer Didezu nehmen, die obnebin, wenn das Ganze perliert , ſondern nur aufs Neue umwideln zu laſſen nicht zu ſteif werden ſoll, ibre Grånze bat, vielmebr braucht. muß dieſer Bindfaden mit beſonderer Sorgfalt, und
Da man ſich auf die angeführte Weiſe wohl gegen
zwar aus Zwirn , dergeſtalt angefertigt werden, daß er die Annahme zu leicht gemidelter Röhrchen ſichern, keis aus 3 Lißen beſteht, deren jede aus 3 Fåden gedrebt ift. nesroege aber ſolche entdecken kann, welche etwa zu feſt Ueber das , auf die Mulde des Röhrchens gelegte, umſchnürt ſind, ſo bleibt es eine weſentliche Regel für geſchmirgelte und ebenfalls ganz getrocknete fólichen die Arbeiter, eber zu loſe , als zu feſt zu wickeln. Röhrchen , welche zu långerer Aufbewahrung oder der Abzugeídleife fommt eine Rappe. Dieſe beſteht aus einem 12" langen, g !" breiten Papierſtreifen, auf zum Feldgebraude beſtimmt find, erhalten, um ſie gegen welchen ein ebenſo großes Stück baumwollene Sonur Einflüſſe der Feuchtigkeit zu ſchügen , einen den bewiks gefleiſtert iſt, das man , nach der völligen Abtrocknung, felten Arm umgebenden Ueberzug von Blaſe. Man mit etwas dünnerem Sdlagfaß mittelſt eines Pinſele
feuchtet dieſelbe zuvor etwas an; die Enden werden
beſtriden hat. Auch dieſe Kappe muß vodkommen tros mit leim befeſtigt. cert fein , und vor dem Auflegen wird ihr durch wies Das Abziehen der ins Zündloch der Geſchüße geſteds derboltes Biegen die erforderliche Geſchmeidigteit in der ten Röhrchen geſchieht, wie es auch von Burnier ans
Art gegeben, daß ſie ſich gehörig um das Kid!bchen ans fidhließen läßt. Hierauf werden die Arme des Róbrchens, das Kólbchen und die aufgelegte Rappe mit einem Binds faden von // Dice bemidelt, wodurch das Ganze die
gegeben wird, mittelſt einer 3/2 Fuß langen leine, an deren einem Ende ein kleiner hölzerner Knebel zum Ein . bången in die Schleife des Rolbdens, am anderen Ende aber ein großer bölzerner Knebel ( Griff) angebracht iſt,
Form, wie in Fig. 5 , erhátt. Dieſe Bewicelung muß den man mit der Hand faßt. Die Erfahrung mehrerer moglidit gleichförmig und in der Art feſt erfolgen, daß beim Auszieben der Abzugsídleife ein geböriger, zur Erzeugung der erforderlichen Reibung binreichender Wis derſtand ſtattfindet, obne daß das Kõlbden zu feſt fißt.
Jahre hat für dieſe feine und den Ranebel auf die in Fig. 6 angemerkten Abmeſſungen geführt und ferner als ſebr zweæmißig für die Ausdauer und Haltbarfeit ers geben , die feine, bei jenen Abmeſſungen, aus Zwirn
Bielfache Berſuche baben gelebrt , daß dieſer Zweck verfertigen zu laſſen. Das abziehen muß mit einem kurzen , fråftigen ,
erreicht wird, wenn bei der Bewickelung die den Binds faden anſpannende Kraft beiläufig 4 Pfund beträgt. Indeſſen hat es für dieſe Róbrchen , wo der zu umwits felnde Lheit mit der eigentlichen Róbre einen rechten Winkel bildet, Schwierigkeiten bei Anfertigung im Gros Ben nen zu umwidelnden Bindfaden wirklich durch ein dergleichen Gewicht anſpannen zu laſſen , obgleich man dadurch am volfоmmenſten der Anwendung einer ſtets
etwas abwåris gebenden Zug erfolgen. Lesteres desnes gen, damit ſich das Róbrchen nicht aus dem Zündloche bebe. Nur bei ſehr ausgeſchoſſenen Zündlódhern fann ein ſolches Herausheben deſſerungeachtet vorfommen. Um dieß für ſolche Fälle zu verhüten, bleibt dann nichts übrig, als entweder, nach Burnier , eine am Röhrchen angebrachte Gegenſchleife an einen , auf der anderen
gleichförmigen , ſowie einer den Forderungen entſpree Seite des Zůndiodes eingeſchraubten metallenen Knopf dendenKraft verſichert wäre. Man begnügte ſichdeß's zu hångenoder , den Arm des Róbrchens mitder Schleife balb bisher damit , die Umwickelung aus freier Hand unter einen , auf der Seite des Abziehenden, neben dem vom Arbeiter bewerkſtelligen zu laſſen, To jedoch , daß Zůndloche eingeſeßten Hacken, Fig. 7, zu ſteden . Dieß der minder Geúbte während der Ausführung ſeine Kraft,
Peştere hat ſich ſebr bewährt gezeigt, geſchieht ohne den
die er dabei anzuwenden batte, nach jenem Gewicht regue geringſten Aufenthalt und erſcheint vorzüglider, als das liren mußte, indem er daſſelbe an einem, über eine Rolle Andere, weil man nicht allein jene, obnehin bei der gefübrten Bindfaden von Zeit zu Zeit indie Höbe zog. Verpackung hinderliche Gegenſchleife entbehren fann , Hiermit in Verbindung ſteht eine Probe , die mit ſondern weil auch das Einbången derſelben in den er,
allen , nad der beſchriebenen Weiſe gefertigten Róbreben wähnten Knopf, zumal bei Nacht, umſtändlicher iſt. zu dem Ende vorgenommen wird, um etwa zu loſe ges Uebrigens wird das Eine oder andere , wie bemerkt , mickelte Röhrchen zu entdeden und auszuſcheiden. Hierzu nur für ſehr ausgeſchoſſene Zündlódher wünſchenswerth ;
werdendie Röhrchen, eines nad demanderen, in ein außerdem aber iſt für den Gebrauch dieſer Róbrden borizontal,angebradites loch einer Bank oder eines der keinerlei Vorriðtung am Geſchůz nothwendig. Bei Ger
artigen Gerüſtes geſtedt, ſo daß derArm mit der Abs ſchüßrohren, die,wie die Haubigen, weniger weitnach
7
8
binten über die Rider vorſtehen, wird die Abzugsleine, erfolgt eine ſolde bei Röhrchen , die auf der Erde lies nachdem das eingehångte Schlagröhrchen eingeſegt wors gen und auf welche getreten wird. Nur dann , wenn den iſt, ohne allen Nachtheil zwiſchen den Speichen des bei barter feſter Unterlage eine beftige (dlag. und ham. correſpondirenden Rades durchgezogen .
merartige Kraft auf dieſelben einwirkt, wenn z. B. auf
Nachdem man mehrere Jahre bindurch mit den , im Steinen liegende Röhrchen von einer 4-5 Fuß hoch bere Dorbergebenden beſchriebenen Frictionsröhrchen Ver. abfallenden Kanonenkugel getroffen werden , oder wenn ſuché angeſtellt und jene, in Folge der geſammelten Ers man ſie mit aller Gewalt gegen barte feſte Gegenſtande fahrungen , möglichſt verbeſſert und auf den Grad von ſchleudert, fann die Entzündung veranlaßt werden . Was die Einwirkung der Feuchtigkeit anbelangt, ſo Vervollfommnung gebracht hatte , wonach ihre nåbere
folgende Verſuche angeſtellt. Einrichtung hier angegeben worden iſt, haben dieſelben wurden Man ließ eine gewiſſe Anzahl Röhrchen mit Blaſens
im Jahre 1837 das Reſultat geliefert , daß von 1705
Stůcken, die theils bei ſcharfen , theils bei blinden Scůſ,
überzug 3 Wochen lang in einen feuchten gewölbten
ſen zur Verwendung famen , 12 Stück, alſo %10 prēt., Keller legen und eine andere Anzahl 7 Tage lang ders
Stúde ent. ſelben Feuchtigkeitsprobe ausſeßen, welche in der große verſagten. Bei einem dieſer 12 verſagenden daß die Róbre herzogl. beſſiſchen Artillerte mit neuem Pulver vorge. zündete ſich nur der Schlagſaß, obne
durchgebrannt håtte. Bei den übrigen 11 ſchien die Úr, nommen zu werden pflegt. Hierzu dient nåmlich eine ſache lediglich in einer zu feſten Umwickelung zu liegen, ein Beweis von der Wichtigkeit der bereits oben erwähne ten Regel, das Zuſchnüren aus freier Hand eher zu loſe, als zu feſt vorzunehmen . Wird dieſe Vorſchrift gehörig eingehalten, ſo muß ſich , da alle Röhrchen mit zu leicht
mit Waſſer gefüllte Bútte , in welcher blecherne Teller mit dem Pulver, hier mit den Solagrdhrchen , ſchwim . men , und welche mit einem gut paſſenden Dedel vers ſchloſſen wird. An den im Reller geweſenen Rohrchen war außerlich keinerlei Veränderung zu bemerken , und
Abziehen ſehr gut. Diejenigen, welche berauszuziehender Schleife durch die angeführte Probe, fie gingen beim ohne weiteren Nachtheil ausgeſchieden werden fónnen, man nad 7 Tagen aus der oben beſchriebenen Bütte und beſonders nach unten bin, der Betrag der verſagenden Stúde nod, ungemein vers nabm, waren außerlich etwas verroſtet, auch fühlte ſich der Blaſenůberzug etwas inindern . Auch über das Verhalten dieſer Frictionsſchlagrdhr: feucht an ; alle verhielten ſich indeſſen beim Abziehen den beim Transport unter verſchiedenen Umſtänden, bei
ebenfalls gut , nur glaubte man zu bemerfen , daß der
zufälligen Ereigniſſen , im Regen und in der Feuchtigkeit Knau derErploſion etwas gedämpfter ſei. Ferner wurden mit dem gewöhnlichen Blaſenüberzug ſind Verſuche angeſteût worden. In der erſten Beziehung wurde eine Anzahl Röhrs verſebene Röhrchen , während ſie im Zündloche des Ges den , theils in Pädchen zu je 10 und zu je 5 Stúd , ſchůbes ſtecken , mehrere Secunden hindurch , und zwar theils einzeln und mit einer Wergbedeckung oben , in bis zu 10 Secunden, einem ſtarfen , mittelſt einer Gieß. die gewöhnlichen Patrontaſchen der reitenden Artillerie fanne erzeugten fünſtlichen Regen ausgeſeßt, ehe das
gethan und ſo wåhrend mehrerer Erercirtage bei der Commando v Feuer ! " erfolgte. Die Röhrchen entſpres Reitübungen mitgeführt. Jede Reitübung dauerte im chen unter dieſen Umſtänden ſo gut, wie in vollkommen Ganzen 2 Stunden , während welcher Zeit man ſich bei,
läufig / bis 1 Stunde im Trab bewegte. Påde und
trodenem Zuſtande.
Endlich wurden trodene , mit dem Blaſenüberzug
einzelne Róhrchen waren nach dieſer Probe ganzunvers verſehene Röhrchen während 15 , 20, 30 und ſelbſt wåbs rebrt geblieben. Man wiederholte dieſen Verſuch wib- rend 40 Secunden mit dem vertappten Kopf und der rend mehrerer anderen Reitübungen derſelben Art, fo Schleife geradehin in Waſſer getaucht, dann in das jedoch, daß weder die Pädchen noch die einzelnen Röhrs
Zündloch geſtedt und abgezogen . Sie zůndeten alle ; nur
then durch Werg feſtgehalten wurden und daß in den bemerkte man, daß bei denjenigen, welche 30 und 40 Ses Patrontaſchen, ſowohl bei jenen als bei dieſen, ein bes cunden im Waſſer geweſen waren, das Adibchen leichter deutendes Hins und Herſchlottern ſtattfand. Man fonnte ſich berauszog. Bei denen von 40 Secunden war aud
hierauf an den Pådchen nur einige leicht geriebene Stels das Redlichen zum Theil naß, und die Entzündung len des Umſchlagpapiers und an den einzelnen Róbrchen erfolgte ungern und ſchwerfädig , während Fie bei den nur einige, faum bemerkbare Abnußungen des Blaſens anderen von 15 und 20 Secunden gleich wie bei ganz ůberzugs gewahr werden. Das eingeſchlagene Pulver trodenen Röhrchen vor ſich gegangen war. blieb das eines wie das anderemal ohne alle Veråndes Dieß im Vorbergebenden beſchriebene günſtige Ber.
rung und ſämmtliche Stufe entſprachen beim Abziehen halten der fraglichen Percuſſionsſchlagrdhrchen , verbum wolfоmmen. Hinſichtlich des Transports in den Munis den mit ihrer Einfachbeit und dem ungemein wichtigen
twnsbehältern und in den gewöhnlichen Schlagrobrtas Umſtande, daß ſie feine, oder nur ganz einfache Bor. iden beim Ererciren , bei Mandvern und auf militas kehrungen am Geſchůßrohr verlangen , bat die Verans riſden Uebungemårfchen hat ſich in mehreren Jahren laſſung gegeben, daß ſolche vorläufig , ſtatt ber, in der großherzogl. heſſiſchen Artillerie im Gebrauche geweſenen niemals ein Anſtand ergeben.
Ein gewöhnliches Fallenlaſſen der Róbrchen, einzeln früheren Zündungen (als die franzöſ. Schilfröhrchen ,
oder in Parthicen zuſammen ," bewirkt, ſelbſt wenn es das Zündlicht und die funte) eingeführt worden ſind. von ziemlich betråchtlicher Höhe geſchiebt und der Boden
bart oder gepflaſtert iſt, feine Entzündung . Ebenſowenig
( Hierzu bie Abbildungen auf Safel I. )
Redigirt unter Beruntivortiideit der Berlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.
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Nr. 2.
Samſtag, 6. Jan. 1838 .
Allgemeine Militar - Zeitung . auf ſpezielle Prüfung zu ſtellen. Jedenfalls müſſe man
Holland .
Breda , 12. Dec. 1837. Die hier wieder hergeſtellite vie Regierung in den Stand reßen, die Ausgabe volls Militårakademie gibt unſerer Stadt vieles Leben , bes ſtandig zu beſtreiten. Die proponirte Summe ſei nicht ſonders jeßt, wo die Prüfungen abgehalten werden, zu zu boch ; ſie überſteige nicht die Kräfte des fandes. Er
denen ſich eine große Anzahi Theilnehmer eingefunden tritt deßhalb dem Antrage des Hrn. v. Reudel bei. -hat. Unter dieſen befinden ſich 10 erſte Lieutenante, die Hr. Schwarzenberg ſprach eine andere Anſicht aus. ſei nicht eine Differenz von 2000 Rthlr., ſondern wenn ſieerlangen, die Prüfungen beſtehen , dadurch Ans Es ſprůche vor derglúdlid Zeit zu Hauptleuten befördert von 28,000 Rthlr. Er beantrage , es bei der früherent
zu werden . Seit einigen Wochen werden ſie ſchon alle Bewilligung von 680,000 Rthlr.zu belaſſen ,da er fichi Tage früh von 9 bis Nadmittags 1 uhr, und Nache von der Nothwendigkeit einer großeren Verwilligung mittags von 5 bis Abends 9 geprüft und dieſes wird nicht überzeugt habe. – Der Hr. Präſident (prad ſich für den Antrag des Hrn. v. Keudel aus. Bei der
wohl noch houdndiſchen 8 Tage lang Armee geſehen. Vor Kurzem wur. deninder 11 Oberſtlicutenantezu In Abſtimmung trat jedoch Stimmengleichheitein. – Jn Oberſten , 8 Majore zu Oberſtlieutenanten , 12 Haupts der Sißung am 18. Decbr. brachte der Präſident den in -
leute zu Majoren, 21 erſte lieutenante zu Hauptfeuten , der vorigen Sißung durch Stimmengleichheit unentſchies 65 zweite lieutenante zu erſten Lieutenanten , und 67 Uns den gebliebenen Antrag des Hrn . 0. Keudel, für den teroffiziere zu zweiten Lieutenanten befördert . General Militäretat 710,000 Rihlr. zu bewilligen , zur Abſtim .
de Tombe wurde Commandirender in der Proving mung. – Der Antrag wurde mit 26 gegen 24 Stimmen Gelderland. Der General Ghaffé , Oberbefehlshaber genehmigt . von Breda, verläßt wegen Krånflichkeit ſeine Wohnung i rttemberg. nicht mehr. Stuttgart , 23. Dec. 1837. Schon wieder hat die Kur herre 11.
württembergiſche Armee einen ihrer wc.cferen Führer
In der Sigung der Ståndeverſammlung vom 16ten verloren. Der Generalieutenant und Diviſionår von
Decbr. v. I. erſtattete Hr. v. Eſchwege Bericht über Stocmaier iſt in der vergangenen Nacht plößlich hier den Militåretat und beantragte eine Verwilligung von 708,000 Rthlr. für die geſammten Militärbedürf: niſſe. - Der Regierungscommiſſår, Hr. Oberſt Schmidt bemerkte: Das Kriegsminiſterium babe nadsgewieſen ,
in Stuttgart – wo er von füdwigsburg zum Beſuche herübergekommen war - geſtorben . Das Andenken des Generale Stocmaier wird beider Armee und bei Allen, die ihn fannten , ſtets geehrt werden.
daß es mit feiner andern Summe, als der proponirten
Nach fürzlich erlaſſenen Bekanntmachungen ſoll
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von 711,000 Rthlr. ausfommen fónne, dod wolle man denjenigen Invaliden , welche -den ruſſiſchen Feldzug ſie um 1000 Rthlr. vermindern. Bei einer Differenz von mitgemadt haben , nicht in dem Genuſſe der Löhnung 2000 Rthlr. werde der Ausſchuß wohl nicht auf ſeiner eines Ehren : Invaliden ſtehen , und einer weiteren Un ,
Anſicht beharren. Könnten einzelne Erſparungen eintres terſtügung bedürftig ,ſind, der einfache Invalidengehalt ten , ſo werde das Kriegsminiſterium fic herbeizuführen
um den dritten beil, vom 3. Novbr. d. J. an, erhöht
ſuchen. Pieber ſei es dem Miniſterium geweſen , wenn werden. Ebenſo ſoll der Gehalt für diejenigen bemeſſen man den Etat nach einzelnen Titeln geprüft båtte. werden , welche dieſen Feldzug mitgemacht haben , und Hr. v. Reudel nahm die Propoſition von 710,000 Rthlr. ießt oder ſpäter noch den Anſpruch auf einen Invalie -
auf. – Hr. Båbr: Man foune nichts Beſſeres thun, dengehalt nach den bisherigen Beſtimmungen nachweiſen -
als der gerechten Forderung des Kriegsminiſteriums, fónnen. Sodann wird denjenigen ehemaligen Unteroffie hinſichtlidi der Prüfung, zu entſprechen ; dieſes Verfahs zieren und Soldaten , welche den ruſſiſchen Feldzug mits ren babe mar ja bei allen Zweigen eingehalten , wåhs gemadt , und ſtatt eines Invalidengebalts eine Civils
rend man mit dem Militáretat nach einer Discuſſion anſtellung erhalten haben, deren Einkommen jährlich die auf 3 fandtagen noch immer nicht im Reinen ſei. Jeßt Summe von 200 fl. nicht erreicht, derjenige Invaliden.
freilid rei es wohl nicht mehr an der Zeit, einen Antrag gehalt, welchen dieſelben ſchon genoſſen, aber durch die
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Anſtellung verloren haben , oder welchen ſie ihren Vers erproben kann. Aus einer ganz einfaden Erzählung der
båltniſſen gemäß erhalten Håtteu ,aber wegen der Ans Lhatſachen iſt ſelten genau zu erſehen , ob der Verfaſſer ſtellung nicht erhielten , neben ihrem Dienſteinkommen , allen einwirkenden Nebenumſtånden , für welche ſich nicht
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vom 6. Novbr. d. J. an, in der Art bewilligt werden , immer ein ſchidlider Plat zur Aufnahme findet, die
daß derjenige, deſſenEinfommen mit demſelben die erforderliche Aufmerkſamkeit gewidmet hat. Ueberdie Summe von 200 fl. úberſteigen würde, von leßterem haben dergleichen Betrachtungen noch den Nußen , daß !
.
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Gehalte noch ſoviel erhält, daß die Summe feines Eins derjenige , welchem ſie nicht genügen , durch ſie veran ,
kommens dadurch auf 200 fl. ergånzt wird. Der ruſſis laßt wird , beſſere an ihre Stelle zu reßen , was ohne ſdhe Feldzug allein gibt einen ſolchen Anſprud nicht, ihr Vorhandenſein nicht leidt geſchehen dürfte. Sind ſondern ein ſolcher wird nur durch Wunden und die aber die Betrachtungen oberflådlich , die daraus gezos
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Folgen von Feldſtrapazen , welche die Arbeitsfähigkeit genen Folgerungen unrichtig , ſo darf man annehmen, beſchránfen, den Nahrungserwerb vermindern und den dng das ganze Wert auch feinen hiſtoriſchen Wertb babe, vormaligen Krieger bei nicht hinreichendem Vermogen und erſpart ſonad Zeit und Geld. Referent geſteht ganz offen, daß ihn die einzige Bes in einen bedürftigen Zuſtand verſeßen , begründet. - Se. Maj. der Konig haben den Generalmajor, merkung über die Verwendungen der verſchiedenen Trup,
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Brigadecommandanten der Artillerie ?c . , v. Brand , pengattungen in der Sclacht bei ligny bewogen hat, zum Generallieutenant, Commandanten der zweiten dieſes Buch, ungeachtet ſeines hoben Preißes (ber erſte Infanteriediviſion und Gouverneur von fudwigsburg Theil foſtet 3 Thaler ), Tofort zu faufen ; denn wo To beforbert, in welder neuen Stellung derſelbe ſeine bis . praftiſche Anſichten vorherrſchen, darf man mit Zuvers lidt auf gründliche Belehrung boffen. berigen Functionen im Kriegsminiſterium aufgibt.
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Nach dieſem Vorworte erlauben wir uns einige Fris
Li t e r a t u r . Geſchichte des Feldzuges 1815 in den Nieders
tiſthe Bemerfungen über Einzeln beiten, ohne damit einen Tadel verbinden zu wollen . S. 99 hat und die Bemerkung überraſcht,, daß Napo ..
landen und Frankreich. Erſter Theil. Mit dem leon bei ſeiner Rückfehr von der Inſel Elba Eruppen genug vorgefunden habe, um ſogleich die Offenſiveer: Plane der Splacht bei ligny. Verlag von Mittler greifen zu können. Soldaten waren allerdings genug in Berlin , 1837. Auf dem Titel dieſes Buches iſt zwar fein Verfaſſer vorhanden , aber die Armee mußte erſt neu organiſirt, genannt. Aber aus der Vorrede erſieht man , daß dieſe die Cavalerie zum Theil beritten gemadt, die Ärtillerie Geſchichte bauptſächlich nach den hierüber gebaltenen beſpannt werden . Daß das nicht das Werf weniger Vortrågen des f. preußiſchen Generals der Infanterie,
Wochen iſt, fonnte dem Hrn. Derf. wohl befannt ſein.
Hrn . v . Grolman , damals Generalquartiermeiſter der Napoleons eigene Angaben in Betreff ſeiner Mittel ver Armee des Fürſten Blücher, ferner nach Originalberichs dienen wenig Glauben, ſind jedenfallsvon der Eitelkeit ten der verſdiebenen Truppencorps, ſowie näch anderen diftirt worden , ſtehen überhaupt init ſeinen Handlungen zuverläsſigen Quellen, durch den Major v. Damiß im Widerſpruche. Wären jene Truppenfórper, von deren
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abgefaßt worden iſt, welcher ſich die Autorſchaft wahr. Vorbandenſein in den Memoiren die rede iſt, bereits ſcheinlich aus Beſcheidenheit nicht hat zueignen wollen. marſd) - und ſchlagfertig geweſen , ſo würde man die
Dem leſer fann es ziemlid , gleidigiltig ſein , wer Defonomie ſeiner Streitfrafte reir fehlerhaft nennen und gerade dieſe Dekonomie war ia ſtets die das Buch eigentlich geſdrieben bat, denn der militaris müſſen , und che Rang eines Schriftſtellers gibt einen ſehr unſicheren ſtårfſte Seite in Napoleons Strategie. Maßſtab für den Werth ſeiner Geiſtesprodukte. Daß obin båtte überhaupt eine Offenſive mit unzurei : aber das vorliegende Wert zu den vorzüglicheren dieſer dhenden Kräften führen können ? Die Zeiten waren vors Gattung gehört, und zugleich das vollſtändigſte über über, wo Napoleon durch eine einzige ſiegreicheSchlacht dieſen Feldzug iſt, glaubt Referent foon vornweg vers ſeine Gegner zu demüthigen vermochte. Der Krieg batte ſichern zıl dürfen , und darauf fomnt ja Alles an .
ſeit 1812 einen anderen Charakter angenommen , der
Der uns vorliegende erſte Theil, 450 Seiten in gr. 8°, allgemeine Kampf gegen ihn war harrnådiger geworden . bei Belle-Aüiance Er mußte alſo mebr auf ein glüdliches Ende, als auf ſchließt mit derNiederlage Napoleons ab , zerjáūt in zwei Abtheilungen und vier Abſchnitte, einen glúdliden Anfang bedacht ſein. Gen. Glauſewiß iſt aber nicht paragrapbirt. Statt deſſen ſind mitten im bat in ſeiner Sfizie des Feldzuges 1815 dieſen Gegens Terte Ueberſdriften angebracht, welche das beigefügte itand ſchårfer ins Auge gefaßt , und die Berbåltniſſe
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Sibaltsverzeichniß wohl entbehrlich gemacht hatte. Die noch bierzu gebårigen Plane der Schlacht bei Belles
Napoleons richtiger beurtheilt .
Alliance und des Gefechts bei Wawre rollen mit dem
neuen Organiſationen im preußiden Heere angeführt ,
S. 10 u . f . werden etwas ermúdende Details der
die fein allgemeines Intereſſe baben, und ohne Nachtbeil Die Darſtellung der Begebenheiten iſt ſorgfältig , wegbleiben fonnten ; es genügte , die Organiſation der umſtåndlid ), leidenſchaftlos und möglidiſt unpartbeiiſch . Armee des Fürſten Brüder anzufübren , und in Betreff
zweiten Theile nachgeliefert werden.
hier und da ſind fritiſche Betrachtungen eingeflochten, der übrigen lid ſich auf die Beilagen zu beziehen . die wir, wenn ſie nur ſonſt gebaltvoll jind, bei geſchicht, lichen Werfen iets gern ſehen , weil man den Scharfſinn
und die Urtheilskraft des Verfaſſers sin beſten daran
Die Beſchreibung des Kriegeſc auplages zeichnet ſich it und durch ihre durch ihre Klarbe Klarbeit und Kürze aus , ſie füüt nur drei Seiten ,, entſpricht aber dem Zwecke .
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Wir können die S. 39 geäußerte Beſorgniß für die linte Flanfe der preußiſchen Aufſtellung vor Beginn der Feindſeligkeiten nicht theilen. Aus welchem Grunde båtte Napoleon auf dem rechten Ufer der Maas gegen Lüttich vorbringen ſollen ? Würde dieß nicht eine ſdhnellere und
er , nachdem die Offenſivoperationen einmal im Zuge waren , manchę wichtige Angelegenheit mit einer gewife ſen vornehmen Nachlåſſigkeit betrieb, und ſich auf die intelligente Mitwirkung feiner Unterfeldherrn mehr als ſonſt verließ .
ungeſtórtere Vereinigung zwiſchen Wellington und Blús
S. 73 wird Napoleons Dispoſition zum Aufbrude
der zurFolge gebabt baben ? Beiden zugleich die Spiße gegen Charleroimitgetheilt , wobei zu wünſchen bleibt, einzeln angreifen ; nur auf dieſe Weiſe war ein Sieg genannten Corps ausgingen, angegeben worden waren , über Beide denkbar, und nur ein vollſtåndiger Sieg über weil man ſich ſonſt von dem Enſemble feine Rechen .
zu bieten , war Napoleon zu ſchwach , er mußte Jeden daß auch die Puncte, von denen die Bewegungen der Beide war vermögend, die übrigen noch nicht ſchlag. ſchaft geben kann . Aus der Darſtellung der Gefechte am 15. Juni blicft fertigen Armeen der Berbündeten vom Eindringen in
Frankreich abzuhalten. Die Bedrohung einer ſtrategie ein leiſer Tadel der Befehlshaber beiter Partheien her. iden Flanke ,obne die Wabrſdeinlichkeit, einen glåns vor. Namentlich wird dem Gen. 6. Zieten der Vorwurf
zenden taktiſchen Erfolg daran zu knüpfen, der bet dem
gemacht, daß er nicht durch eine concentrirte Aufſtellung
beſagten Mandver durch die Maas unmöglich gemacht des ganzen erſten Corps bei Gily die Sambreübergånge wurde , båtte Napoleons Angelegenheiten um Nichts bartnådiger vertheidigt habe. Dieß wäre allerdings
gebeſſert, ſie vielmehr weitgrößeren Gefahren blosges weſen möglich, nur undbåtte auchman für indasdieſem Ganze ſehr vortheilhaft gea Falle auf die Berebung ſtellt. Das wäre ein Stoß ins Blaue geweſen . Aus dieſen Gründen können wir auch die vorl &ufige der Uebergånge oberhalb Charleroi und des Terrains Aufitellung der preußiſchen Armee nicht gang zweckmißig jenſeits des Pietonbaches ganz verzid ,ten miffen . Ob
finden, und die Vereinzelung der Corps auf beiden Ufern hierdurch viel gewonnen worden, iſt ſehr die Frage, der Maas möchte nur durch die Schwierigkeit des Uns denn der franzöſiſche linfe Flügel båtte dann die Sambre terbalts gerechtfertigt erſdeinen. Dagegen verdient die bei Thuin ungehindert åberſchreiten und , Fontaine bei Anordnungder Vorpoſten beobachtete Oefonomie der l’Eveque links laſſend, den Pietonbach noch vor Mitrag Krafte die brifälligſte Anerfennung. Die faſt 12 deutſche erreichen fónnen . Wurde der Uebergang deffelben nidt Meilen betragende linie von Rochefort bis Bind), wurde wenigſtens durch eine Brigade ſtreitig gemadt, ſo war von 6 ' /, Bataillonen und 18 Sdwadronen bewacht.
zu beſorgen , daß die Preußen ſchon am Nachmittag in
Die S. 52 angegebenen benöthigten Zeiträume für die Nachtheile eines umfaſſenden Angriffs gericthen , die die Concentrirung der einzelnen Armeecorps find wohl Stellung bei Fleurus nur mit großer Mulbe und gros
nur für die trođene Witterung giltig. Ein beftiger Ges beren Verluſten erreichten. Nach unſerer Meinung war witterregen, wie am 17. Juni, wurde bei den ſchlechten eine langere Vertheidigung der Samhreibergänge nur Querwegen gewiß eine ſtarte Differenz hervorgebrad )t dann möglich, wenn das ganze críte Corps zur Pofal, babeu , da nur einzelne Truppentheile ridj der Chauſſeen vertheidigung verwendet und das zweite Corps als Re : bedienen fonnten . Dieſe Bemerkung ſchien und deßhalb ſerve bei Gilly aufgeſtellt werden konnte. Unter den wichtig , weil das vierte Gorps , obgleich aus anderen
obwaltenden Verhältniſſen ſcheint General Zieten Alles
Urſachen , wirklich zu ſpät auf dem allgemeinen Sam : melplage eintraf. Die Franzoſen waren in dieſer Bes ziebung beſſer daran , ſie fonnten dieſſeits und jenſeits ter Sambre Chauſſeeri benußen , der Angriff mochte
getban zu baben , was ſich billigerweiſe von ihm fordern ließ. Wollte er mehr thun , ſo mußte er auch mehr was gen. Man denfe ſich aber die weiteren Folgen , wenn ſein Gorps dadurch in eine ſo üble Verfaſſung gerieth,
gegen Blücher oder Wellington gerichtet ſein.
daß es am nächſten Tage in das Hintertreffen geſtellt
Des letzteren Streitfråfte waren noch weit mehr ger, ſplittert, webalo denn auch mehrere Truppentheile gar
und mitgrofer Sdonung verwendet werden mußte.
nicht zur Mitwirkung gelangten. Er fimpfte bier zum eritenmale an der Spite ſo bedeutender Truppenmaſſen , und ſcheint die räumlichen Verhältniſſe nad) den in Cras nien gemachten Erfabrungen beurtheilt zu haben. Viels
die Stellung bei Giliy vorrückten, und dieß erſt gegeri
Dic franzoriid en Generale werden getadelt , daß ſie
nach der Einnahme von Charleroi uicht ſogleich gegen Abend nach vorheriger ferſönlicher Recognoſcirung des Kaiſers thaten . Aber man wolle bereiten , daß ibre
leidt baute Wellington such zu feſt auf die Verſpreduns Truppen bereits 4 Meilen marſchirt und einige Stun, geu Fouché's , der ihm alle Bewegungen und Abſichten den im Gefechte gewefen waren, daß durch die zorůck,
Napoleons mittbeilen wollte, doch aber einiges Bebenfen gebende Brigade Steinmet die linfe Flange der von trus, als es zur Sache fam. Die Verpflegung der nieder ,
Charleroi gegen Gilly verrücferten Truppen bedrobe
få indiſchen Armee batte durchaus feine Sowierigkeite1i.
wurde , und daß Napoleon ded) wohl nid )t ganz beſtimmt
Napoleons einleitenden Bewegungen zur Eröfnung
wuête, für den Augenblice nnt das erſte prouf . Corps
des Feldzuges tißt der Hr . Verfaffer volle Gerechtigfeit
gegen ſich zu haben . Er trollte ja an dieſem Tage
wide : fabren , und in der That möchte es auch faum überbaupt nur ſeine Armee auf das linte Ufor dir etwas Gelungeneres geben . Hierdurch findet die Bes Sambre bringeni . baiprung einiger Schriftſteller ,
daß die Geiſteefräfte
So vorſichtig und beſcheiden auch die Kritif des Hrn .
diejis außerordentlichen Mannes in der leßten Periode Perfo. ift, fo fdeint er doch den Partheien eine Ucócr ſeiner Feldherrnlaufbahn im Abnehmen geweſen , ihre Ficht und Würdigung der Verhältniſſe 31131'iturben, wie
beſte Widerlegurg ; obdon nicht zu verkennen iſt, daß man ſie nur fpåter, aber nidis mitten im sempfsctům ,
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inel erlangen fann, beſonders wenn der Kampfplat To Allgemeinen kein neues Licht über dieſe höchſt blutige ausgedehnt und ſo ſchwer zu überſeben iſt.
Begebenheit verbreitet , ſo findet man hier doch Tebr
Š . 101 iſt von den Urſachen des verſpäteten Eius treffens des vierten preußiſchen Corps die Rede. Man erfährt aber nicht, wie es zuging, daß der erſte an den General Búlow ausgefertigte Befehl in Hannut unbes
intereſſante und belehrende taftiſche Details. Auf dem beigefügten, von Jaifs funſtfertiger Hand geſtochenen Schlachiplane iſt nur die Truppenſtellung furz vor Ein , tritt des entſcheidenden Moments cingetragen, dod kann
fördert liegen bleiben fonnte. Hat der Ueberbringer den Hals gebrochen , oder war er nicht gehörig inſtruirt ? Faſt möchte man das Lebtere vermutben , denn ſelbſt
man ſich die vorhergebenden Bewegungen mit leichter Mübe verſinnlichen.
anderswo aufgeſucht haben , wenn er ihn in Hannut
daß es nur bei notoriſcher Ueberlegenbit ratblam it, eine Schladt, in welcher Dorfgefechte die Hauptrolle
Uus dem Gange dieſer Schlacht kann ſich aber der ein gewöhnlicher Ordonnanzreiter wurde den General Taftifer von der Richtigkeit des Grundſabes überzeugen,
nod nicht antraf.
Des Herzogs Wellington Zögern mit der Vereinigung ſpielen , in den Dörfern ſelbſt entſcheiden zu wollen . ſeiner Armee entſprang wohl hauptſådlich aus der Uns Die von den noch verfügbaren Truppen a ußerhalb befanntſchaft mit Napoleons Kriegsmethode, dem er hier der Dorfer errungenen Vortbeile werden ſtets die zilin erſtenmale gegenüber ſtand. Jedem , den der Blitz: lirabl feiner großen Schlachten je getroffen , drångte ſich
Entſcheidung geben. In den Dörfern St. Amand ſtanden ſich auf beiden
die Ueberzeugung auf, daß Napoleon mit verſammelter Kraft zuerſt gegen Einen ſeiner beiden Gegner losbres chen würde. Im engliſchen Hauptquartiere ſcheint man aber davon nicht die leiſeſte Ahnung gehabt zu haben, deint es wurde dort geſdymauſt und — getanzt, als die Preußen mit den Franzoſen bereits im heftigſten Kampfe
Seiten zuleßt 30 , in ligny 21 Bataillone gegenüber. Hierbei iſt zu bemerken, daß die preußiſchen Bataillone durchſchnittlich 700 Mann, die franzöſiſchen nur 550 M. ſtart waren. Die Streiterzahl der Vertheidiger in den Dörfern war alſo bedeutend großer , als die der Ans greifer, woraus ſich die Ueberlegenheit der Pesteren im
Wir wünſchen zwar die Freuden des
freien Felde ergibt; denn nach Angabe des Hrn. Derfs .
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gejelligen Lebens mit den Beſchwerden des Kriegerlebens batte jede Armee 80,000 Mann zum Gefecht verwendet. überaü verbunden zu ſehen , wo es ohne Nadtheil ges Das 3te preußiſche Corps wurde vom franzöſiſchen 6ten idebon fann. Wer aber einen Napoleon zum Gegner Corps in Schach gebalten. Napoleon batte alſo noch bat und nicht concentrirt iſt, muß beſſer auf ſeiner Hut einen Ueberſchuß an den Garden zu Fuß, mit denen er,
ſein. Welches auch die Vorausſetzungen des engliſden von den Růraſſieren Milhauds unterſtüßt, zwiſchen ligny Feldherrn geweſen ſein mögen , ſo hatte er doch ſchon und Sombref den Ausſchlag gab. Es wird jedoch pom am 15. früh ſein Hauptquartier nad Nivelles verlegen Hrn. Verfaſſer die Vermuthung ausgeſprochen, daß auch dieſer Tempoſtoß glücklich parirt worden wåre , wenn folirit , uin den Ereigniſſen nåber zu ſein. 6. 109. Blúchers Entſchluß zur Annahme der Schlacht man ihn zeitiger wahrgenommen båtte. Gegen 8 Uhr bei ligny iſt dein Charafter der drei Hauptperſonen , den Abends ſou ſich aber durch Gewitterwolfen der Horizont
Eigenihümlichfeiten der drei Armeen und den allgemeis ſo verdunkelt haben , daß man die Bewegungen auf große nen Verhältniſſen ſo angemeſſen , daß es einer Rechtfers
Ranonenſchußweite nicht mehr habe im Auge behalten
tigung faum bedurft båtte . Wir glauben ſogar, daß fönnen. Dieſen Moment benußte Napoleon , um mit jedes andere Verfahren fehlerbaſt geweſen ſei, ſelbſt
den Garden den lignybado zu überſchreiten . Nachdem er
men auf die fråftige Mitwirkung der Engländer mit auf der jenſeitigen Hobe angekommen , wurde es wieder Beſtimmtheit nid )t zu zählen war. Eine růcgångige beder , und er konnte nun die partiellen Gegenangriffe Bewegung der Preußen wurde den Geiſt der Truppen
der Preußen leichter abwehren , ſie ſelbſt zurüdwerfen .
intergraben, ein bloßes Engagement des Gefechts ohne
Napoleon iſt alſo bei ligny im buchſtäblichen Sinne des
poſitiven Zweck bingegen Verbältniſſe berbeigeführt has ben , denen man nidit immer gewadſen blieb. Gewiß
Wortes vom Himmel begünſtigt worden. S. 184 u. f. ſtelt der ør. Derf. einige Betrachtungen über dhe
bat iniu ſich auch ſtillſchweigend eingeſtanden , daß die Lufſtellung und Verwendung der beiderſeitigen Truppen an , die uns, wie bereits erwähnt, ſehr befriedigt haben, obſchon wirnicht franzöſiſden Generale in ſchneller Benußung eintretens gang damit einverſtanden ſind. Vor Beginn der Schlacht und in
deren erſten Momenten hat Blücher febr weiſe gehandelt, und die der Blófen mehr Geſchic befaſſen. g Worte Napoleons bei Recognoſcirung der preußiſchen Stellung: denPunct welche der Verhältniſſe, Bezeichnun Die zur S dyladit und die Wahl der Aufſtellung beſtimmten, le vieux rénard ne débusque pas , ſind das ich meichelhafteſte Roma pliment, welches er ſeinem Gegner machen konnte. Es ſcheint aber, Klarheit geſchrieben. und Schlachtfelde Umſicht it mit g des s , die ſich von als babe ſich der alte Feldmarſchall ſpäter vom Feuereifer hinreiſs Bei großer Beſchreibun
allen fortificatoriſchen Floskeln frei gehalten, båtte auch fen laſſen, mehr Truppen ing Gefecht zu führen, als gerade noths wendig war, um die Stellung zu behaupten. Namentlich wurde der Zuſtand der Nómerſtraße angegeben werden ſollen, die Savalerie viel zu früh zu offenſiven Zwecken verwendet . Damit von der doch nicht vorauszuſeien war , daß ſie für hätte man warten ſollen, bis auf eine unterſtüßung der Engländer mit Gewißheit zu rechnen war. Sie unterblieb bekanntlich aber
geweſen.haben wir die Darſtellung brauchbar Gerdjii Mittz großem Vergnügen Der Solacht bei ligny geleſen , welche 50 Seiten ein , nimmt; ſie iſt ſehr unpartheiiſch gebalten , und vers 1 weigt ſelbſt die eigenen Febler nicht. Wird aud im
gang, weßhalb auch die Anſtrengungen Blüchers bei Bagnelé nicht die gewünſchten Folgen haben konnten. Indelſen hatte er dadurch reine Mitte geſchwächt, und als am ſpäten Abend die franzöſiſchen Garden den Durchbruch verſuchten, fehlte es auf den entſcheiben : den Puncte an Kraft zum Widerſtande. (Schluß folgt.)
Redigirt unter Verantivectrofeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 3.
10. Jan. 1838 .
Allgemeine Militár - Zeitung. daß vielmehr jede Beförderung lediglich von Meiner ogthum Großherz Heffen. nt der Offis Entſchließung abhångt. In Beziehung 9. Ueber die Qualification Avanceme auf das -
folgende ziere & chite Ordre erſchienen s zu : verords Nachſtehende MichAllerh bewogen, „Ichiſtfinde
nen : 1. Das Avancement der Subalternoffiziere bei der Infanterie geht fünftig durch die ganze Waffe, je nach dem Datum des Patents als Premier: oder als Ses condlieutenant . Dieſe Anordnung tritt mit dem 1. Jan. Stellen ,, welchebis noch 1839 bis dahin in Wirkſamfeit. dahin gung fommen ,Stellen igen in Erledi werden welche nach der feithernoch -
und das Verhalten der Offiziere ſind zu Anfange jedes
Jahres Beurtheilungsliſten, nach dem von Mir geneb, migten Schema, auf dem Dienſtwege einzuſenden .' Hins ſichtlich der Aufſtellung und weiteren Eingabe dieſer Liſten beſtimme Ich Folgendes : a) Die Beurtheilungos liſten über die Capitaine ( Rittmeijier) und lieutenante eines Regiments oder Corps werden, unter dem Dorlike des Commandeurs , von ſämmtlich anweſenden Stabs.
2. Subalternoffiziere jeder Waffe, offizieren des betreffenden Regiments oder Corps vers welche die Qualification zum nächſibdheren Grade nicht faft und von denſelben unterzeichnet. Die Mitglieder
Norm befekt.
-
baben oder welchen eine tatelnswerthe Aufführung zur dieſer Commiſſion baben gleiches Stimmrecht. ngen . PaſtDas fåut, werden aus im der Avanc 3. Vorrücken 2tenement in dieåberga 1te Klaſſe der
Bei
Meinungsverſchiedenheit ſind die Anſichten der Minoris
tåt, unter der Rubrik „ Bemerkungen “, in der Piſte kurz
Capitaine und Rittmeiſter geſchieht, wie bisher, nach anzuführen oder , falls der Raum dazu nicht ausreicht, dem Dienſtalter im Grade durch alle Waffengattungen auf eine beſondere Beilage niederzuſchreiben und ſolche
4. Bei dem Avancement vom Capitain "(Ritimeiſter ) mit der Liſte einzuſenden. - Bei Stimmengleichbeit zum Major fommt nicht die Anciennetåt allein, ſondern wird die Anſicht, womit der Regiments: (Corps-) Coms Þauptſächlich auch die perſönliche Befähigung zu dieſem mandeur einverſtanden iſt, als die der Majoriíåt an. Grade in Erwägung. Wer die zu einem Stabsoffizier geſehen . So oft dieſer Fall eintritt, wird ſolches in erforderlichen Eigenſchaften nicht beſißt, fann auch nicht der Rubrik , Bemerkungen “ ausdrüdlich angeführt. -
dazu befördert werden. – 5. Wenn ein Capitain ( Ritts meiſter) , an welchem nach ſeiner Unciennetåt die Reihe
b) Wenn ein Bataillon ( Diviſion ) von dem Regiments. ſtabe getrennt garniſonirt, ſo ſtellt der betreffende Com .
ſteht, Major zu werden , aus phyſiſchen oder anderen Rückſichten eine ſolche Stelle in der finie nicht zu er ,
mandeur dieſer Abtbeilung die Beurtheilunge liſte über ſeine unterbabenden Offiziere auf und ſchidt folche an den Regimente commandeur ein , welder fie der Goms
-
rie zu verbleiben balten , ,ſondern r die ges miſſion bei ihrem Zuſammentreten zur Einſicht mittheilt. wünſcht ſo bat in er ſeiner davon Dienſtkatego ſeinem Commandeu eignete Eröffnung zu machen. Von leßterem geht auf Sind der Regimentecommandeur und die übrigen Stabss
dem Dienſtwege die weitere Anzeige an das Kriegemis offiziere mit den Einzeichnungen dieſer Bataillons . (Di. niſterium , welches Mir darüber Meldung zu erſtatten viſions) fiſe einverſtanden , ſo werden deren Anſage dienſtliche Anſehen des betreffenden Offiziers nicht; ſie
in die Regimentsbeurtheilungsliſte aufgenommen ; im entgegengeſeßten Falle wird leßtere nach der Stimmen .
fann vielmehr die Adtung ſeiner Vorgelegten und Kas
mehrheit verfaßt ( wobei die Stimme jenes Bataillons (Diviſions. ) Commandeurs mitzahlt) , in Bezug auf die
bat .
Eine ſolche freiwillige Verzichtung gefährdet das
MajorWaffe 6. Vom meraden fürnant ihn nur erhoben. zum in jeder geht die Beförderung -
Oberſtlieute nach dem Dienſtalter im Grade. – 7. Bei dem Avans
Anſichten der Minoritåt aber nach der Beſtimmung sub a. verfahren . — c) Die liſten , mit ihren etwaigen Beilas -
-
cement zum Oberſt, ſowie vom Oberſt weiter aufwärts,
gen , geben ſodann an den Brigadecommandeur oder,
deßgleichen bei freiwilligen Verzichtungen auf dieſe bós beren Stellen, fommen die Beſtimmungen der Ss. 4 11.5 in Anwendung - 8. Die vorſtebenden Normen dienen
wo Fein ſolder beſteht, an das Kriegsminiſterium . Der
Brigadecommandeur prüft die lijten und macht ſeine Bemerfungen dazu , im Falle er mit einem oder dem
-
dem Kriegsminiſterium als Grundlage bei ſeinen fünfs
anderen Puncte darin nid)t einverſtanden ſein ſollte. Er
, mit ſeiner Unterſchrift verſehen , an en in Meinem Offizier: das ſie biernådiſt ſendetKrieneminiſt erium ein. d ) Gleide liſten werden Offizier ein Recht auf die nächſthöhere Stelle geben, von dem Regiments : oder Corpscommandeur über die
Beförderung tigen Vorſchlagen aber von ſelbſt , daß ſie feinem corps. Es verſtehtzuſich
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unterhabenden Stabsoffiziere verfaßt und an den Bris goner ; – 8) 4. Regiment, Kronprinz Dragoner, bis , gadecommandeur oder , wo fein ſolcher beſteht, an das berige 2. Diviſion 3. Regiments Herzog von Cambridge Kriegsminiſterium eingereicht.. genaueſte – Der Brigadecom Cavalerie bildet vom Januar 1838 an Eintheis DiviſionenDie vad 1.folgender 4 Brigaden, und ſich 2Dragoner. und erklärtman. deur prüft dieſe Liſten auf das entweder damit cinverſtanden , oder fügt ſeine abwei . lung. I. Diviſion, Stabsquartier Hannover. Diviſionår : -
dende Anſicht bei.
-
e Ueber die Regimentscoms
mandeure werden dieſelben Liſten von dem Brigadecom -
mandeur aufgeſtellt und eingeſchickt. - f) Såmmtliche Beurtheilungsliſten werden in duplo gefertigt und an das Kriegsminiſterium eingeſandt. fepteres reicht das eine Eremplar an mich ein , das andere Eremplar bes en bålt es, um bei ſeinen Vorſchlagen zu Befdrderung . die geeignete Rückſicht darauf nehmen zu fónnen
.
Se. Ercellenz der Generallieutenant Graf v. Riel. 1. Brigade, Stabsquartier Hannover.
mandegge.
-
du Corps , Brigadier : Oberſt o. Hattorf. Garde, Garde . Rúraffierregiment , Stabsquartier Nordheim . – 2. Brigade, Stabsquartier Hannover. Brigadier: Gen.Major v . Krauchenberg, 3. Regiment, Herzog v. Cambridge Dragoner, Stabs, 3
Stabsquartier Hannover.
quartier Celle.
4. Regiment , Kronprinz Dragoner ,
II Diviſon , Stabequars g) Die Ueberſchriften der Liſten,, die Grade und Namen Stabsquartier Lüneburg . - 11. der Offiziere, ſowie deren Alter , Dienſtzeit, Feldzüge,
tier Verden. Diviſionår : ad interim. Generalmajor von
Orden und Ehrenzeichen , können die Commandeure durch ihre Adjutanten, oder auch ſelbſt durch die Stabs . fouriere eintragen laſſen ; die eigentliche Charakteriſtik der Offiziere aber baben dieCommandeure, oder bei den Commiſſionen ein Mitglied dieſer, nach dem Beſchluſſe
der Deden. – 3. Brigade , Stabsquartier Verden. Brigadier : Oberſt v. Uslar , Gleiden. GardesHuſas renregiment, Stabsquartier Berden . 1. Regiment Rd , nigo Dragoner, Stabsquartier Stade. – 4. Brigade, Stabsquartier Osnabrúc. Brigadier : ad interim. Oberſt
jeder Commiſſion und in deren Gegenwart, eigenhåndig 6. Poten , vom 1. Regiment Königs Dragoner. Kónis einzuzeichnen. – h ) Bei denjenigen Offizieren , welche gin Huſarenregiment, Stabsquartier Dsnabrúd . 2. Res -
.
freiwillig auf die Beförderung zum nächſthoberen Grade giment Leibdragoner , Stabsquartier Aurich. verzichtet haben , iſt ſolches in den Beurtheilungsliſten unter der Rubrif:
„ Qualification zum nächſtbåberen 10. Ich erwarte und
Grade " jedesmal zu bemerken.
F r a n frei ch .
Eine Drdonnanz vom 25. November v. I. verfügt,
mache es den betreffenden böberen Offizieren zur beſon . daß das Perſonal des spriegsminiſteriums aus deren Pflicht, daß ſie die Charakteriſtik ihrer unterbas 2. Generaldirektoren , 7 Diviſionschefs, 23 Bureauchefs, benden Offiziere in die jabrlichen Beurtheilungsliſten 372 Souchefs, Hauptcommis und ordentlichen Commis ,
möglichſt genau und ihrer vollen Ueberzeugung entſpres und ſo vielen Hůlfs- und überzähligen Commis, als chend aufnehmen werden. Darmſtadt, den 20. Decbr. der Dienſt erfordere, beſtehen rode. 1837. ludwig. “ - Am 19. Oftober 7. J. iſt der Generalieutenant
P r é u B e n. Berlin , 24. Dec. 1837. In dieſem Augenblide, wo
und Commandant der Reſidenz Freiberr v. Follenius
mehrere Staaten die Einfübrung neuer Dienſt und
auf ſein Nadſuchen in Rubeſtand verſet ( er iſt inzwis
Erercirreglements bewirken , iſt zu demſelben Zwed in
Ichen am 3. d . mit Lode abgegangen) und am 8. Nov. Berlin, unter dem Vorſiße des Prinzen Wilhelm , Sobno 1. I. der Oberſt v . Carlſen, Commandeur des 4ten Sr. Majeſtát, eine Commiſſion niedergeſeßt, welche aus Infanterieregiments, zum Generalmajor und Placoms Generalen , Stabss und Öberoffizieren aller Truppen, mandanten von Darmſtadt ernannt worden.
abtheilungen beſteht. Mitglieder derſelben ſind naments
lid die Generallieutenante Krauſeneď ( Chef des $ annove, r.
Generalſtabs), v . Zbile ( Generaladjutant) , die Ge.
Hinſichtlich der neuen Formation der Savas neralmajore v. Neumann, v. Seluſinski, die Terie, deren wir bereits erwähnt haben , enthålt eine
Oberſten v . Sydow , v . Werder , der Major v. Ers .
Generalordre an die Armee vom 18. Decbr. 1. I. fol. bardt ( Commandeur der Gardeartillerie) u . f. w. gende nåbere Beſtimmungen : Se. Majeſtát baben zu befehlen gerubt, daß die Savalerie vom 1. Januar 1838 an in 8 Regimenter , jedes zu 3 Schwadronen , einge,
Literatur.
theilt werden ſoll, weldemnach vom genannten Lage an
nachſtehende Formation eintritt: 1 ) Gardes du - Gorps, Geſchichte des Feldzuges 1815 in den Nieder, bisberige 1. Diviſion der Garde - du -S Corps ; 2 ) Gardes
landen und Franfreich. Erſter Theil. Mit dem
Kuraſſierregiment, bisherige 2. Diviſion der Garde , dus Corps ; -3) Gardes Huſarenregiment, bisherige 1te Diviſion 1. Regiments sónigo Dragoner ; — 4) Ronis
Plane der Splacht bei figny. Verlag von Mittler
6
in Berlin , 1837.
( S dluk. )
Was die Berwendung der Cavalerie insbeſondere
betrifft, ſo ſind wir weit entfernt, die preußiſche zu beſüldigen, daß ſie zu wenig gethan babe. Sie iſt vielmebr zu früh in Tbåtigfeit gefeßt worden. Ebenſo. wenig mochten wir aber auch die Verwendung der fran . zoſiſchen Cavalerie tadeln. Eine glänzende Rolle fonnte giment , Herzog von Cambridge Dragoner, bisherige es für die beiderſeitige Cavalerie überbaupt nicht geben; 1. Diviſion 3. Regiments Herzogo von Cambridge Dra. es war alſo flug , põe für unvorbergeſehene Fåde aufs .
gin Huſarenregiment, bisherige 1. Diviſion 2.Regiments Rdnigin Dragoner ; – 5 ) i. Regiment, Königs Dra. goner, bisherige 2. Diviſion 1. Regiments Königs Dras goner; – 6) 2. Regiment, Reibdragoner, bisherige 2te Diviſion 2. Regimenis Sónigin Dragoner ; - 7) 3. Res C
21
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zuſparen , und das hat Napoleon ganz gegen ſeine Ges wenn der Gegner auf dieſe Eigentbůmlichfeis wohnheit gethan. Durch das Vorrúden des iten und
ten Rúdſidyt nimmt, was die Franzoſen faſt nies
2ten Cavaleriecorps gegen Thielemanns Stellung wurde malé, am wenigſBeſchwe dieſer Schladt gerban baben. ten in rlichke nåchtli
das ganze 6te franzöſiſche Corps intaft erhalten , auch
S. 266. Die
iten des vom
chen
verhindert, daß die preußiſche Reſervecavalerie zwiſchen Regen durchmeid ten Bodens möchten doch mohl ein ligny und Mont Potriaur durchdrang, um den Angriff triftiger Grund,geweſen ſein, daß Napoleon erſt Mits gegen ligny abwehren zu belfen. Dieß hat zwar nicht tags zum Angriffe gegen die engliſche Stellung ſchritt; in der Abſicht des preußiſden Feldherrn gelegen, wäre aber doch vielleicht gut geweſen , und wurde ſogar noths wendig, als General v . Jagow aus ligny debouchirte. Man kann ſich nicht verheblen , daß die offenſiven Res
die gleichzeitige Angriffsbewegung der Preußen beweiſt
nichts dagegen. Napoleon batte einen in voller Schlachts ordnung ſtehenden tapferenFeind anzugreifen, und fand beim Porrůcen feine Deckung gegen das verbeerende
gungen der preußiſchen Armee theils unzeitig, theils ohne Geſchůßfeuer; bier war alſo Schneüigfeit der Bewegung Üebereinſtimmung waren. Doch iſt der angeführte Ents nothwendig, um nicht allzu erſchüttert an den Feind zu duldigungsgrund, daß Blücher die Einſtellung des fommen. Die Preußen beabſichtigten einen allgemeinen Ungriffs gegen ſeinen rechten Flügel für den Anfang Flanfenangriff und marſchirten im bedecten Terrain ; einer allgemeinen rúdgångigen Bewegung angeſehen, je ſpåter ſie zum Gefechte kamen , deſto wirkſamer mußte allerdings ſehr triftig, ſowie überhaupt dergleichen Irrs ihr Angriff werden, ſobald Wellington ſich noch in ſeis thümer faſt immer entſcheidend werden, gleichwohl aber nie ganz zu vermeiden ſind.
ber Befehl an Groudy geſchickt haben , in dem anges
Üeber die Darſtellung der Gefechte bei Quatrebras und das Benehmen der beiderſeitigen Partheien daſelbſt, haben wir nichts zu bemerfen. Daß jenen Gefechten und ihren Folgen nur ein ſehr untergeordneter Werth beizulegen ſei, und daß dort die Sachen überhaupt nicht viel anders, wenigſtens nicht günſtiger für die Franzos
deuteten Sinne zu operiren ,1 ſo war dieß ein zweiter Grund, mit der Hauptſchlacht nicht zu frůb loszuſchlas gen, damit der Marſchall ihn hierbei unterſtüßen fonnte. Aber man darf nicht vergeſſen , daß die Verbåltniffe anders waren , als Napoleon rich dachte, und daß ein früherer Angriff ihm jedenfalls mehr Vortheil gebracht
ſen ausfallen fonnten , Ney mochte mit mehr oder we . niger Energie zu Werfe geben ,, – das hat Niemand flarer bewieſen , als General Clauſewiß im 8. Bande
haben würde, wenn die Annäherung der Preußen ihm befannt geweſen wäre. Daß er hiervon feine Ahnung batte, war ſein Unglúd , welches jedoch zum Zbeil ſelbſt
ner Stellung bebauptete . Sollte Napoleon wirklich frůs
ſeiner hinterlaſſenen Werfe , S. 103-107 .
verſchuldet iſt, weil er für Dedung der rechten Flanke Mit vollem Rechte wird S. 214 den Englånbern zur faſt gar nichts that, und den Preußen ganz unbewußt
Paſt gelegt, daß ihre ſpåte Vereinigung - die am 16. Abends 10 Uhr faum ſoweit beendigt war , daß ſie die
einen Blick hinter die Couliſſen zu thun erlaubte. S. 273 wird die Meinung geåußert, daß Napoleon , als er die Annäherung der Preußen erfuhr , nidot die Mitte, ſondern den linfen Flügel der Englånder båtte
ſchon Nachmittags 2 Ubr verſprochene Hülfe båtten leis Menn Blücher wußte, daß er ohne Hülfe bleiben würde, angreifen ſollen , um Beide von einander zu trennen.
ften fónnen – den Preußen große Opfer gefoſtet habe.
båtte er gewiß andere Maßregeln ergriffen , weniger Wir glauben hingegen, daß die Gefahr für Napoleon hierdurd nur noch großer geworden wäre , weil die Preußen ihn dann ſogleich im Rüden ſtatt in der Flanke Daß die Verfolgung der Preußen am 17. mit großer angegriffen baben wurden. Ueberhaupt fam es in dies
Berluſt gebabt und ſeine Stellung , die dann anders geweſen ſein würde , vielleicht behauptet . Nadláſſigkeit , ſowohl von Napoleon als von ſeinen Generalen , betrieben worden, iſt allgemein bekannt. Es
ſem Augenblice weniger auf geometriſche Verhältniſſe, als darauf an , den Engländern einen ſo erſchütternden
grånzt aber faſt an das Unbegreifliche, daß man über Stoß beizubringen, daß ſie außer Stande gelebt wurs die Richtung des Rückzugs auch nur einige Stunden in den , ihre Stellung bis zum wirklichen Angriffe der Zweifel ſein tonnte , denn das 3te preuß. Corps reßte Preußen zu behaupten . Dieſer Stoß durfte aber deß, ſich erſt kurz vor Aufgang der Sonne in Marſch , und halb nicht gegen den linken Flügel gerichtet ſein , weil blieb bis Nachmittags 2 Uhr bei Gemblour , nur eine derſelbe der ſchwåchite Theil der ganzen Armee war , Meile vom Schlachtfelde! und deſſen Ueberwältigung mithin feine entſcheidenden In der Angabe der engliſchen Schlachtordnung bei Folgen haben fonnte. Da die Armee Wellingtons in Belles Alliance ( S. 254 ) iſt uns aufgefallen , daß die völlig entwickelter Schlachtordnung ſtand, mußte ein 4 Bataillone der 10ten und die 3 Bataillone der 4ten Durchbruch der Mitte jedenfalls die größte Wirkung engliſchen Brigade als „ Reſerven " aufgeführt werden , bervorbringen, obſchon dieſes Mandver nicht ohne große
da ſie doch eigentlich zum zweiten Treffengebórten. Eine Gefahr für den Angreifer iſt. S. 281 fommt der sør. Infanteriereſerve batte der Herzog v . Wellington übers Verf. noch einmal darauf zurůd und ſagt: „Die Erfolge, baupt gar nicht, was ſich nur durd die Eigenthůmlich , feit der engliſchen Schlachtenfunſt, die der Hr. Verfaſſer ſehr treffend charakteriſirt, erflåren fået. Die Englåns der múffen daber in einer bartnådigen Defenſivſdhlacht anverhältnißmäßig viel Menſchen verlieren , wenn das Lerrain ihrer Artillerie und den Gegenangriffen ihrer ſtarfen Cavaleriebrigaden nicht ſehr günſtig iſt , und
welche die einzige Diviſion Durutte bier" ( gegen den linken Flügel) erkämpfte, geben den Maßſtab für die Reſultate, die hier mit dreimal ſtårferen Kräften er . fåmpft werden fonnten , deren Anwendung außerdem noch durch das Terrain begünſtigt wurde. Die gewiffe Meldung von der Annåberung der Preußen muße gerade das Motiv ſein, die Engländer auf dieſer Seite zu wers
23
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fen, und die Vereinigung zu verhindern. “ Es ſcheint, alé babe der Hr. Berf. die räumlichen Verhältniſſe hier ganz aus der Ächt gelaſſen, und nur Terraingewinn im Auge gehabt, der hier von ſehr untergeordneter Bedeus tung war , da es ſich um Vernichtung der feindlichen
nicht ſtårfer war als der Herzog Wellington , und nur eine Üeberlegenbeit an Artillerie batte. S. 346 wird geåußert, daß , wenn Marſchal Ber. thier noch Majorgeneral geweſen , die Unordnungen , Verſäumniſſe und Bernachläſſigungen in Ausfertigung
Hauptmacht bandelte.
der Befehle wahrſcheinlich vermieden worden waren
Tem franzöſiſchen Angriffe wird fein neues Licht verbreis
wichtige Function jeßt von einem Anderen verſehen
Ueber die ſpeziellen taftiſden Anordnungen bei dies was wohl auch nicht zu bezweifeln iſt. Da aber dieſe,
Sollte es durch eingezogene Erfundigungen nicht wurde, fåut die Schuld auf Napoleon zurüd, der auch möglich geweſen ſein , die obwaltenden Zweifel zu löſen ? frúber ſchon in wichtigen Momenten die Details ſelbſt Sonderbar genug fommt der Hr. Verfaſſer S. 284 ſelbſt zu der Anſicht, daß (påter ( 4 '/2 Uhr) nur in dem
angeordnet hat. Die Gefechte bei Wawre gewähren ein vielſeitiges
Sprengen der engliſchen Mitte die Möglichkeit für den
Intereffe, ſind ſehr ausführlich beſchrieben, und gereis
Gewinn der Schlacht gelegen habe. Gleichwohl waren
then ſowohl dem General y. Thielemann , als den unter
die Preußen ( don ro nabe , daß Napoleon ihnen das ſeinen Befehlen geſtandenen Truppen ſehr zur Ehre. 6te Infanteriecorps entgegenſtellen mußte. Er wagte Sehr bemerkenswerth iſt es aber, daß ſich Thielemann alſo ungleich mebr als frůber, und durfte nicht einmal
am 19. Nachmittags faſt in derſelben lage befand , in
auf glänzenden Erfolg rechnen, weil ein ſo ſtarfer Feind
welcher Grouchy den 17. Nachmittags war. Jeder hatte
im Rücken die fiegreichen Maſſen bald zum Stehen ges
bracht haben würde. Aus dieſen Gründen wäre es mabr,
eine überlegene Macht vor ſich, von deren Rückzug man überzeugt war, gleichwohl aber weder deren Rückzugs,
rdeinlich beſſer geweſen , nach dem vorletzten mißlungenen Angriffe auf die engliſche Mitte die Schlacht allmählic abzubrechen, wenn Napoleon niiht mit Gewißbeit dars auf rechnen durfte, bei einem nochmaligen Verſuche zum Durchbruche glüdlicher zu ſein. Aber in einer ſolchen Kriſe, und wenn ſoviel auf die Spige des Schwerts geſtellt iſt, wie hier bei Napoleon, darf man die Fordes
linie, noch die neue Operationslinie der andern Haupta armee kannte, von welcher man blos wußte, daß ſie im Vorrůden begriffen rei. Hieraus enrſprangen ſo vielers lei Zweifel, daß die Zuſammenwirkung unmöglich wurde. Der Unterſchied in den Verhåltniſſen Beider módyte blos darin beſtehen , daß die preuß. Ärmee am 16. Abends nur geſchlagen, die franzöſiſche unter Napoleon am 18.
rungen an die fritiſche Vernunft nicht ſehr hoch itellen, Abends hingegen udlig vernichtet war, woraus aller, das Gefübl gewinnt die Oberband, man låßt ſich durch dinge einige Folgerungen gezogen werden fonnten , die augenblickliche Eingebungen leiten , bålt den kleinſten den Operationen des Gen. Thielemann am 19. Abends Hoffnungsſthimmer feſt und legt das legte daran , um etwas mehr Beſtimmtheit båtten geben ſollen. In Folge nur Etwas zu gewinnen.
Die Daritellung der ganzen Schlacht bålt fid in
dieſer Ungewißheiten leiſtete Grouchy am 18. und Thies lemann am 20. nicht, was von Beiden erwartet werden
gemeſſenen Gränzen. Daß die Mitwirkung der Preußen
durfte. Aus gleichen Urſachen verfehlte aud General
in einem glänzenden lichte erſcheinen, ihnen der Haupts v. Pird, welcher Grouchy von Namur abſchneiden ſollte,, antheil am Siege zugeſprochen werden würde, ließ ſich ſein Ziel. vorausſeben , iſt aber auch der Wabrheit vollig anges Die Folge dieſes nachtheiligen Zuſammentreffens von meſſen . Napoleon batte abermals ſeine Kräfte po baus, Umſtånden war das ſehr blutige Gefecht bei Namur, bålteriſch verwendet , daß ihm noch eine ftarfe Reſerve welches außerdem leicht vermieden werden fonnte. Es
übrig blieb, nachdem Wellingtons Truppen bereits alle liegt in dieſen Ereigniſſen die wichtige lehre : daß man
ins Gefecht gezogen und gewaltig erſchüttert worden die Einwirkungen des Zufalls niemals zu gering ans waren. Daß aber die Preußen faſt alle disponible frans
ſchlagen darf, und daß ſelbſt der poſitivſte Zwed , nåms
zöſiſche Truppen auf ſich zogen, lågt ſich nicht beſtreiten, lich die Verfolgung des weichenden Gegners , nicht immer und dieß war die Haupturſache der franzöſ. Niederlage. mit Sicherheit erreicht werden kann, wenn man nicht Eine nid)t andere Frage iſt, ob Napoleon jenen muß Flankens auch ſein Ziel fennt. ſchivåchen Im höchſten Grade auffällig iſt sie unthälinkeit der engliſchen angriff håtte fdnnen ? Man aber zugleich nach dem Siege. Herzog Wellington ließ ſie den Tag dar: geſteben , daß von ſeiner Seite faſt nichts gethan wors Urmee Nivelles vorrücken , und begab ſich für ſeine Perſon auf nur den iſt , ſeine Verbindung mit Grouchy auf dem kürzes nad — bis Brüſſel, wo er aud den 20. blieb, an welchem Tage die ſten Wege zu unterhalten . Eine Infanteriebrigade in Engländer bis Bind rücten . In Folge einer Ucußerung des Ber: dem Walde bei Friſchermont würde bierzu hingereicht 3096 über die preußiſche Diſciplin iſt dieſer Punct in öffentlichen -
und verhindert baben , daß die preußiſchen Streifcorps Blättern bereits fo vielfado beſprochen worden , daß wirihn hier von dort aus ganz ungeſtört alle Schritte Napoleons mit Stillſchweigen übergehen können. Es leuchtet aber ein , das Organiſation und Eigenthüma ihrer Rampfe Urmee, belauſchten , wodurch Blücher in Stand geſeßt wurde , cine hartnädigen dedorganiſirt lidhteiten jedemdermode , nachwelche, iſt, ohne mit voller Einſicht in die Verbåltniffe ſeine Mitittung beſſer organiſirter Bundestruppen niemals – wenig, Anordnungen zu treffen , wåbrend Napoleon nicht wußte, ſtens nicht in Europa und gegen europäiſche Armeen - auf daue
was in ſeiner rechten Flanke vorging , und ſich noch ernde Erfolge rechnen darf. überdieß durch irrige Vorausſegungen in eine verderb . liche Sicherbeit einwiegen ließ. Auch darf nicht unbes rúdlichtigt bleiben , daß Napoleon bei Belle Alliance
Zu bedauern iſt, daß die plane zur Schlacht bei Belle -luiance und zum G fechte bei Wawre dem vorliegenden Bande nicht mit :
gegeben wurden , wodurch die Darſtellung an Deutlichkeit gewoons nen hätte, şoffentlich wird der 2te Band recht bald ericheinen.
Redigirt unter Berantwortlicrcit der Verlagshandlung : C. N. Peste in Darmſtadt und in deſſen Orijin gedrudt.
Nr. 4 .
Samſtag, 13. Jan. 1838 .
Allgemeine Militar - Zeitung.. F r a n frei ch. Paris , 1. Jan. Der Herzog von Orleans bat ſich nad Vincennes begeben , um daſelbſt verſchiedenen Ar. tillerieerperimenten beizuwohnen , und die unlängſt nad einer neuen Grundlage organiſirte Fußiägercompagnie Bu muſtern. Dieſe Compagnie iſt 190 mann ſtart. Die
Demoraliſirung werde, iſt es verboten , die in Art. 9
Leute führen Karabiner , und legten eine ungemeine Bebendigkeit an den Tag , als ſie mit dieſer Waffe in verſchiedenen Diſtanzen ibofſen. Ebenſo ſchoffenmeh, rere, mit Piſtonflinten nach verſchiedenen Modellen bes
welche ſich an den offentlichen wiſſenſchaftlichen Anſtal. ten zum Staatsdienſte vorbereiten ; die dem geiſtlichen Stande fich Widmenden ; die einzigen Söhne, die Vors münder der Unmündigen , die, welche forperlicheGes
waffnete Compagnieen Infanterie, in Gegenwart des Prinzen , nach der Scheibe. Mit mehreren Wallflinten wurden alsdann Berſuche angeſtellt, und dabeigefund ben, daß ſie eine große Diſtanz mit merkwürdiger Präs ciſion vereinigten .Alle Erwartungen aber hatdiezulegt probirte Schrampel'ſche Haubiße , die eine mitKugeln gefügte hohle Büchſewirft,übertroffen. DieſeHaubige wird von einem einem einzigen Pferde gezogen , und
des Strafgeſebes bezeichneten Verbrecher anzunehmen. Damit jedoch dieſer Dienſt auch nicht zu låſtig werde, wurden von demſelben folgende Klaſſen ausgenommen : die Verheiratheten ; die anden Gymnaſien und der Unis verſītåt als ordentliche Schüler Studirenden ; diejenigen ,
breden haben ; die åtteſten Brüder der vater , und Schwiegerſohne in Ermangelung einesSohnes ; die erſte geborenen Enfel einer Wittwe, welche feinenSohn bat, oder eines blinden Greiſes; die zweitålteſten Brüder im Falle der Blindheit oder torperlichenVertrüppelung des Erſtgeborenen , undendlich die älteſten von zwei oder mehr Brüdern ,welche zu gleicher Zeit dasloos trifft,
mutterloſen Waiſen ; die älteſten Söhne; die einzigen
wenn der jüngſte zum Miliiårdienſte brauchbar iſt. [åßt fich leicht überallhin transportiren . - Der Generalieutenant Voirol iſt an die Stelle
des in Non - Aftivitåt geſetzten Gen. Lieutenants Petit
Ruland.
Petersburg , 20. Dec. 1837. Ein höchſter Lagss
zum Commandirenden der 13.Militardiviſion( Bourges ), befehl vom 12. o. verabſchiedet den Chef des faufafi[den Marechals de camp Rourret an die Stelle des nach Armeecorps und Civil Oberbefehlshabers der Provinzen Afrika berufenen General Rapatel zum Commandiren , Raufafien, Georgien und Armenien, den Generaladju. den im Ober-Saonedepartement, - Marechal.de camp tanten , General der Infanterie, Baron Roſen Marechalodes- camp l., » . Rigny zum Commandirenden im Departement der gemåß ſeiner Bitte, von dieſen Chargen , und beſtimmt, -
2
-
Indre , - Marechals Descamp 8. Bar zum Comman . Baß er mit Beibehaltung des General Adjutantenranges direnden der Departemente Ober : Garonne und Tarn , Sig und Stimine im dirigirenden Senat nehme. und Marechals des camp Chatry de faforfe zum
Der Generalieutenant Golomin I. , der bisher in
Gommandeur einer Brigade im Obſervationecorps an
Warſdan der Stelle eines Generaldirektors und Präs
-
fidenten im Verwaltungscomité der inneren und geiſts geauó und die Generalmajore Bro und Beurmann lichen , wie der Angelegenheiten des öffentlichen Unter, Den Pyrenåen ernannt. – Der Generalieutenant Bus -
ſind zu Großoffizieren der Ehrenlegion ernannt worden.
richts im Czarthum Polen vorſtand ,, iſt zum Befehles baber des detaſdirten faufafiſchen Armeecorps, wie zum
Griech en l a n d.
Civil. Oberverweſer in den Provinzen Kaukaſien , Geor, Atben , 12. Decbr. 1837. Das neue Sonſcriptions. gien und Armenien ernannt. - Die Stelle des Diris geſetz bat zur Baſis der Militärconſcription eine 4jábs girenden und Präſidenten im Verwaltungscomité der -
rige Dienſtzeit für Jeden ; 8000 Mann auf 4 Fabre,
inneren , geiſtlichen und der Angelegenbeiten des öffent,
von welchen jábrlich 2000 Mann durch das loos geslichen Unterrichts im Ozarthum , iſt dem Mitgliede im zogen werden , und an deren Stelle nach Ablauf des
Militárconſeil, Generaladjutanten s dipom I. , mit
4jährigen Dienſtes eine gleiche Anzahl Conſcribirter ein. Beibehaltung ſeiner bisherigen Function übertragen. tritt. Das Alter iſt in der erſten Capitulation von 18 Der beim Generalſtab attaſdirte Oberſt Rosebue II. bis 20 Jahren und in den folgenden von 18 bis 22 iſt zum ſtellvertretenden Chef vom Stabe des detaſcire feſtgeſeßt. Damit der Militärdienſt keine Schule der ten faufaſiſden Armeecorps ernannt.
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Notizen über die Kriegsverfaſſung des tür- · Inſeln undſicherenHafen, von einem Volke beherrſcht, das ſich noch vor wenigen Jahrhunderten an friegeriſcher kiſchen Reiches im Jahr 1836. Tüchtigkeit mit allen europäiſchen Staaten meſſen fonnte ( Von einem deutſdien Offizier. )
und von dem man erwarten durfte , daß es von den
Stiftern ſeiner Religion zugleich deren Neigung zu bereits ſo vielfach beſprochenen Gegenſtand auch ſeine es faſt unbegreiflich , wie dieſes nämliche Reich heut zu Bemerkungen niederzuſchreiben , ſo geſchab es in der Tage thatſächlidh zur unterſten Stufe politiſcher Ent. doppelten Ueberzeugung , theils von der boben Bedeus würdigung, und dieſes nåmliche Volk zum böchſten Grade tung eines Sdauplaßes , auf dem ſido úber furz oder ſtupider Apathie bat berabſinfen fønnen . Ohne unterſus
Wenn Verfaſſer dieſes es unternahm , über einen Kúnſten und Wiſſenſchaften erben würde, - ſo erſcheint
lang große europäiſche Kriegsereigniſſe zutragen dürften,
chen zu wollen, ob der Charakter des türkiſchen Stam ,
theils von der Unzulänglidfeit der bisher hierüber vers
med oder die Unfabigfeit ſeiner Regierer die größere
öffentlichten Nachrichten , deren Berichterſtatter und obero, Sduld trage,, darf man weder über die dereinſtige mögs flächlicher Kenntniß , oder aus Gründen perſönlichen liche Wiedergeburt dieſes Reiches geradezu verneinend Intereiſes meiſt nur ein entſtelltes Bild von den Ans
gelegenheiten des Orients, dem europäiſchen Publicum entworfen , welches vor Adem Allein in militariſcher Hinſicht nicht den geringſten Werth und Glauben verdient.
abſprechen , noch) vielweniger aber dieſelbe aus einzelnen böchſt fragmentariſchen , wenn gleich mit vieler Emphaſe im Moniteur Ottoman und ähnlichen Blåttern ange . kündigten Verbeſſerungen folgern. Vorzugsweiſe hat die
Der Verfaſſer dieſes meint daher ſeinen deutſchen öffentliche Meinung unſeres Welttheils in dem Áft der Kameraden einen Dienſt zu erzeigen , wenn er – durch Janitſcharenvertilgung und der proflamirten Subſtituis einen längeren Aufenthalt in der Türfei hierzu berech
rung eines europäiſch -diſciplinirten Heeres, jene Wies
in dergeburt zu erblichen geglaubt und Rie iſt durdy die tigt – ſeine ſelbſteigenen Beobachtungen nachſtehend einem Aufſaße zu gruppiren verſucht, der an ſtrenger Thatſachen der letzten 10 Jabre enttäuſcht worden ; die Wahrheitsliebe wiedeicht erreßt, was ihm an Vollſtåns Regierung hatte ein zu gefährliches Werkzeug mit einem digkeit und logiſcher Anordnung abgebt, da er ſich zum zu wenig gefábrlichen vertauſcht. Sie hat ſeitdem ans geknüpft, deren Werth rie Gefeße machte, nichts niederzuſchreiben ,wovonernicht dere Verbeſſerungen daran Augenzeuge war , oder wenigſtens aus erſter Quelle mehr dunfel fühlt als deutlich erfennt; allen ihren Res
ſchöpfte, und da er zu lange mit manderlei militariſchen formen fehlt der Stempel der eigenen Ueberzeugung, Verhältniſſen vertraut , um ſich ſelbſt Illuſionen hinzus der Gründlichkeit und des Zuſammenhange in der Auss geben , zugleich zu gewiſſenhaft iſt, um an die Stelle führung, und ſie hat die große Kunſt nicht verſtanden ,
einfader Chatſachen das Papier mit raiſonnirenden Ges fremde Inſtitutionen der eigenen Individualitåt, und meinſågen zu füllen. Sollte nach dieſer Verſicherung nichts beſtoweniger das zu entwerfende Gemälde als zu ungünſtig und nur die Schattenſeite bervorhebend er. ſcheinen, To darf ſich der Verfaſſer dreiſt auf das Urtheil berjenigen berufen , welche neuerdings die militäriſchen
zwar mit möglichſter Schonung der Vorurtheile eines aberglaubiſchen Volfes, anzupaſſen. Bor Adem bedarf eine Regierung in ſo gewichtiger Epoche, und am meis ſten eine ſo rein -monarchiſche Regierung, eines Mannes von eminentem Talent an ihrer Spiße, der, die Feſſeln
Zuſtände dieſes landes in der Nåbe fennen gelernt einer beſchrånfenden Serailetifette abſtreifend , überall und dieſer Mann baben , um ſo mehr, da er ſich ſelbit nie in dem Falle ſelbſt liebt, urtheilt und beſchließt, die Eigens entfernt, Weir II. nicht. Mahmud Sultan iſt uns eines Stellung befand, durch irgend ein Motiv die
partheiiſchen Beobachters aufzugeben ; freilich aber mehr ſchaften eines Peter des Großen, ja nicht einmal dieje. oder weniger den europäiſden Maßſtab ähnlicher Zus nigen eines Mehmed: Ali, jeßigen Paſha *) von Aegypten dem erſten Schritte ſtånde anlegen zu dürfen glaubte - wie wenig auch die zu beſigen ,iſt er gewiſſermaßen bei Abgründen , welche Beziehungen des Orients in dieſen Rahmen paſſen da ſtehen geblieben ; erſchreckt vor den die Barbaren , in ſo fern ſie ſich zu Schülern der Civis inn überall zu umgeben ſchienen , und vielleicht ſeine
liſation gemacht, dieſen Maßſtab gewiſſermaßen ſelbſt eigene Unzulänglichfeitzu einem ſo großen Unternehmen fühlend , führt er ein beſorglich zurückgezogenes Leben Bevor in das Detail der neuen Kriegsverfaſſung auf ſeinen Schldilern, verfehrt nur mit ſeinen nächſten
provociren.
des türkiſchen Reiches eingegangen wird, ſei es geſtattet, einen kurzen einleitenden Ueberblick der inneren politis ſchen Verhältniſſe deſſelben voranzuſchicken , ſoviel als möglich das Gebiet der åußeren Politik vermeidend.
Umgebungen und zeigt ſich dem Volfe nur ſelten und dann ångſtlich von Wachen beſchůzt. Auch weiß er wes der durch eine geſchickte Wahl ſeiner Diener und Raths geber den zerrůtteten Finanzen aufzuhelfen und die auzu
Das Reich der Domanen, den einen Fuß auf Aſien ,
loder gewordenen Zügel der Verwaltung in den Provins
den anderen auf Europa ſebend , mit langem Arm über
zen ſtraffer anzuziehen , noch die auswårtigen Einflüſſe abzulehnen, oder wenigſtens ohne Herabwürdigung zu neutraliſiren . Dieſe Wahl wird aber bei der allgemeis
den größeren Theil der Nordlúſte Afrika's gebietend, ſcheint ſchon vermoge eines oberflåchlichen Blics auf die Landkarte zu einerFügt hohen recht eigents lich auserleben. manpolitiſchen zu dieſer Rolle allgemeinen Welts ſtellung die Fruchtbarfeit des Bodens feiner, vom glúd,
lichſten Klima beginſtigten aſiatiſchen und europäiſchen Beligungen , überal vom Meere umſpült, reid an großen
*) Der Verfaſſer hat in den meiſten türkiſden Wörtern die
Drthographie des Landes beibehalten , welde mit der Uus ſprache nicht immer zuſammentrifft ; To ſpreden die Türken das alleinſtebende » s « wie » lda, dagegen » sz « oder vzw wie » s « im Deutſden aus.
29
30
nen kraſſen Unwiſſenheit der Türken ſchwierig, doch ben Echec von Navarin gånzlich zerſtörten Flotte vers anderſeits durch den Umſtand begünſtigt, daß hier kein dankt und beide in Konſtantinopel ungleidh nůblicher
durch Geburt zu Aemtern bevorrechteter Stand eriſtirt, båtten verwendet werden können . Wie man vernimmt, da das Geſek, mit Ausnahme des faiſerl. Geſchlechts, iſt Tahir -Paſba jedoch ſeitdem wieder nach Ronſtantis
hierin alle Muſelmånner vollkommen gleichſtellt. Nur nopel und in die Gunſt des Großherrn zurůdgekehrt. den unzähligen Nachfommen der Familie des Propheten
war bisher als eine Art ariſtos fratiſchen Vorrechts eingeräumt, den grünen Turban zu tragen, den ſie auch bis jeßt bartnådig gegen die alls gemeine Einführung des Fell behauptet haben , welches Emire genannt
So geſellen ſich Schwankungen in den Perſonen zu denen des Syſtems, und in Bezug auf jene ſcheint der Geiſt des Mißtrauens fich mehr und mehr eines Man nes zu bemächtigen , der gewiß noch immer viele treue Diener finden würde, da er von Natur, bei einigem
jedochnicht hindert, daß dieſe Leute ſelbſtzu dem aller: Jåbzorn, doch edelmüthig und wohlwollend iſt, ſich aber niedrigſten Standpuncte des Gluds und der bürgerlis
freilid andererſeits nicht verbeblen fann, unter derMaſſe des Volfs wenig beliebt zu ſein und darunter viele indi. Es iſt ſogar feſtſtebende Marime der Regierung, ihre viduelle Feinde zu zåblen , welche bei vorfommender Geles Diener aus der unteren Volfsklaſſe abſtammend, zu genheit, troß der ihn bisher, als Nachfolger des Propheten, wählen , hierdurch eine vollſtändigere Abhängigkeit von ſchůßenden theofratiſchen Verehrung, rich wenig beſinnen
den Verrichtungen herabgefommen ſind.
ſich bezwedend. Auch thut ſie in ſo fern hieran wohl, würden, ihn durch einen Dolchitoß oder anderweitig in als gerade dieſer Beſtandtheil es iſt, welcher die fråfs
das Paradies der Gläubigen zu befördern. Sein pers
tigſten, geiſtig und körperlich geſundeſten Naturen ents ſónliches Benehmen, die růcſichtsloſeArt der Einführung bålt, während die reicheren Türfen durch ihre trage und mancher Neuerungen , jene der Regierung von Seiten úppige lebensweiſe frühzeitig enervirt und demoraliſirt der europäiſchen Seemachte faſt tåglich zugefügten Der
werden . Nur freilich haben bisher über dieſe Wahl mehr müthigungen , welche der Stolz der Türfen nur ſchwer zufällige perſönliche Gunſt der Großen und förperliche vielen Belegen frühererund jeßiger Zeit zur Beſtätigung gedachter Marime finden ſich wohl die beiden ſchlagenda Vorzüge, als Talent und Charakter entſchieden . Außer
überwindet, und vor allem die blutige Ausrottung der Janitſdaren , ſind davon die nåchſte Urſache. Umſonſt wurde ein großer Theil der befannten Anhänger dieſer einſt ſo bevorrechteten als vielverzweigten Corporation
ften in den Perſonen des vorhinigen und des im No. durch Schwert, Feuer und Strick vernichtet – in Rons vember 1836 an deften Stelle ernannten Serasfiers, jest ſtantinopel allein an 16,000 - umſonſt in allen Mo. der oberſten und einflußreichſten Würde des landes. ſcheen ihr Name verflucht und das Verbot proflamirt, Erſterer eröffnete ſeine Laufbahn in Konſtantinopel mit in Zukunft von einem Muſelmann auch nur genannt zu .
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dem Barbierbeđen , lekterer, ießt überdieß einer der beis gekaufter, ſpåter als Sohn adoptirter Sklave, während der andere Schwiegerſohn als Sllave im Serail debus tirte. Von jeher ſind die meiſten Paſha’s auf dieſem
werden ; umſonſt ſchonte der wirkliche oder erkünfteite Haß felbſt die ſonſt gebeiligten Grabſtätten nicht, indem der Sultan Befehl gab, die Janitſcharenturbane von den Leichenſteinen berunterzubauen ; denn noch immer leben viele in den Verzeichniſſen jener Innung einſt
Wege entſtanden. Wie viel leichter es iſt, ſolche Indis
Eingetragenen , und es ſind wenige tůrfiſde Familien ſtend Freunde unter den Ermordeten zåhlen. Wie ſebr
den Schwiegerſohne des Großberrn , iſt ein von jenem
viduen , jung und roh , doch von guten Anlagen , aus in Konſtantinopel, welche nicht Mitglieder oder wenige dem Volfe zu wählen, ſie durch Gründung einbeimiſcher Schulen oder durd Studien und Reiſen im Auslande
zuzuſtufen und ihnen ſodann Staatsamter anzuvers
fich daber auch die Janitſcharen während ihrer Eriſtenz durch ihr anmaßendes Betragen, welches nur zu håufig
trauen , als die in Vorurtheilen und Unwiſſenheit aufs in die empórendſte Mißhandlung des Volfes und vor. gewachſene åltere Generationmit Reformen zu beauf, zugsweiſe der Chriſten ausartete, die allgemeine Abneis
tragen, wovon ſie nicht das Mindeſte begreift, leuchtet gung zugezogen hatten, in einem Grade, daß die türkiſche ein. – Ganz im Gegentheil ſcheint der Sultan recht Bevölkerung der Hauptſtadtnach ergangenem Aufruf an .
abſichtlich fich mit mittelmäßigen Kopfen zu umgeben , alle Rechtglaubigen durch Aufpflanzung der Fahne des die wederdurch Fähigkeit nochEhrgeiz ihm einigen Args Propheten zu jener nicht ganz loyalen Meßelei wirfram wohn einfloßen , und er bemüht ſich unausgeſeßt, die . jenigen von ſeiner Perſon und dem Mittelpuncte der
beitrug , ſo liegt es zu ſehr in der menſchlichen Natur, den Ueberwundenen milder zu beurtheilen, als daß ſich,
Geſchaffte durch Entſendungen und Anſtellungen in den troß der fataliſtiſchen Indolenz der Lúrfen, nicht ſeitdem Provinzen zu entfernen , welche ihm wichtige Dienſte entgegengeſeßte Gefühle båtten entwideln ſollen, um ſo erzeigt oder ſich im Munde der Nation einen Namen
mehr , da die Ereignifie der daran geknüpften Erwars
gemacht haben . Dieſes Schickſal haben unter anderen tung den Glanz des Halbmondes neu belebt zu ſehen , Huſſein und Lahir- Paſha gehabt, beide ibres Charats nicht entſprachen. ters und ihrer Energie wegen von Lürfen und Chriſten
Dieß moge zur Charakteriſtit der Fehlgriffe bes
mit Achtung genannt, jener bisher mit einem entlege . Staatsoberhaupts nach Innen genügen. Andererſeits nen Paſbalit in Bulgarien, dieſer fürzlich mit dem von iſt nicht in Abrede zu ſtellen, daß in der Zhat mande
Tripolis belehnt, wibrend der Sultan dem Einen den Grundlagen zu verbeſſerungen des Beamtenweſens von fühnen Angriff und die Vertilgung der Janitſdaren , demſelben ausgingen . So ſind die ſonſt ſo båufigen wobei ſeine perſönliche Theilnahme nur gering war, Hinrichtungen und autoriſirten Ermordungen der bobes
dem Anderen die ſucceſſive Wiederherſtellung der durch ren Würdentråger feineswegs mehr an der Lagesords
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nung , und was die Behandlung des Voltes durch dieſe Finanzen von der Adminiſtration und eine dadurch betrifft, ſo beflagt man ſich weit mehr, ſelbſt von Seis mögliche fire Beſoldung der Paſha's erforderlich . Dies ten der Chriſten , über deren fraftloſe Milde, als über wurde zugleich dazu beitragen , das jeßt fafriſch beſter
ihre Strenge. Jene Derminderung der Lodesſtrafe hångt bende Beſtedungsſyſtem zu beſeitigen, welches vom erſten wiederum mit der wichtigen, durch den Sultan ausges Beamten der Pforte abwärts durch alle Grade corrums ſprochenen Verfügung zuſammen , den binterbliebenen pirend dringt und wiederum einen Grund zu der unter Familien das Attivvermogen verſtorbener Beamten erbs ihnen berrſchenden , in nichtswürdigen Intriguen ſide lich zu belaſſen , wåhrend daſſelbe bisher, dem Rechte -
befundenden Uneinigkeit abgibt. Einen Wetteifer edlerer
nach dem Sultan zufiel, – ein Gereß, welches nicht weniger das Leben abkürzte und deſſen Abſchaffung nur vortheilbaft auf die Moralitåt jener Individuen einmirs ten kann, zugleid aber auch nunmehr die Nothwendig. keit berbeiführt, dem Staatsſchaße , der ſich früberhin vorzüglich auf dieſem Wege reſtaurirte , in der Folge
Art zu erzeugen , hat der Sultan in dem Moniteurs Dttoman einen, wie es ſcheint, erfolgloſen Verſuch ges macht, indem ein eigener Artikel regelmäßig die Kritik Des Benehmens der hohen Staatsbeamten , beſonders derer in den Provinzen enthielt. Indeſſen hat dieſes Blatt durch den Cod feines nicht talentloſen Redacteurs
rechtlichere und geregeltere Kanåle zu eröffnen.
Blaque den Gnadenſtoß erhalten. Zu den wünſcends
Bei dem Aden iſt der Modus der Berwaltung nad Wertben Reformen der gedachten Kategorie gehört auch wie vor derſelbe geblieben ; die Staatsåmter werden , noch die der ſo ſebr bevorrechteten Ülemma's, beſonders in Rüdſicht der ewigen Geldnoth , noch immer fåuflich deren Berwaltung der firchlichen Einfünfte betreffend. den Meiſtbietenden verabfolgt; feine geordnete Miniſtes
Ju der Gerechtigfeitspflege find die Türfen meiſt
rien ſtehen der Provinzialadminiſtration vor. Die euros påiſden und aſiatiſchen Beſißungen der Türfen ( jene von denſelben Rumeli, dieſe Anatoli genannt) werden ſouverain durch Paſha's verwaltet, welche grundſåßlich ale 1-2 Jahre wedſeln und wenigſtens formel, wie
ftrenger gegen fich ſelbſt als gegen die Chriſten und befümmern ſich um dieſe wenig , wenn nicht dringende Klagen großtentheils , von leßteren ſelbſt , einlaufen , indem ſie ſich das Anſehen geben, ſie zu verachten . Bei dem Aden fann man, und vorzüglich in den zumeiſt mit
alle anderen böheren Staatsamter, einer jährlichen Bes
Dürfen bevolferten Orten mit Siderheit reiſen , denn
ſtåtigung bedürfen , ſowie auch die Territorien der Pas Gaſtfreiheit, ſtrenge Ehrlichkeit und eine gewiſſe plumpe Gutmútbigfeit verläugnen ſich ſelbſt bei den Niedrigſten und Aermſten in dieſem volte åußerſt ſelten, ungeachtet
ſhalifs ſelbſt ſich bald vergrößern, bald verkleinern. Da, wo dieſe Paíba's ſich nicht durch eigene Mittel Achtung
zu verſchaffenwiſſen, zumal im Inneren, wo ihnen wes des verderblichen Verkehrs mit den Unglaubigen . Leider nig reguläre Zruppen zu Gebore ſteben , herrſcht eine find dieſe ſchönen Eigenſchaften zugleich mit einem üblen
Freiheit, welche alle Kennzeichen der Anarchie trågt und das Band der Furcht aufgeldſt hat, wodurch allein die beterogenen Elemente dieſer Monarchie zuſammengehals ten wurden, denn die Autorität der Pforte reichte von
Hang zum gedantenloſen Müffiggange und mit einem großen Mangel an Anſtelligkeit zur Uneignung von Runſten und Gewerben, ſowie überhaupt an allem Ors ganiſationgs und Bildungstalent gepaart. Auch hat ihr
jeher nur bis zu ihrer Såbelſpiße. Dieß wird insbeſons
unſprünglicher friegeriſcher Sinn und ihre bisherige
dere an den vielen Orten füblbar, wo die Chriſten die Lehnsverfaſſung, von der unſeres Mittelalters weſentlich Mebrzahl ausmachen, und vor Aden ſind die Griechen nur dadurch verſchieden, daß die fehn nie erblich wur, hierin die am übelſten Berüchtigten . In den Hauptors den - thnen eine ſoentſchiedene Abneigung gegen die ten , wo ausmårtige Ronſuln oder die Geſandtſchaften felbſt anweſend ſind, wird das Anſeben der tůrfiſden Autoritåten noch durch den Mißbrauch vermindert, daß Rich viele Rajab’8 (nicht-mubamedaniſche Untertbanen) unter die ſpezielle Protektion einer europäiſchen Groß. macht begeben und ein beſonderes Abzeichen dieſes Schus Bes am FeB tragen dürfen. Die Paſba's begnågen
Verrichtungen des Aferbaues eingefldßt, daß dieſelben ausſdließlich den Rajab's überlaſſen geblieben ſind, welche ihrerſeits ſo wenig Terrain kultivirten als mogs lid , in derFurcht, ſich nurzum Vortheil der Türfenju bereichern. Dieß iſt der Hauptgrund, warum das gange
fürfiſche Reich, bei oft herrlichem und ſo zu ſagen junge fráulichem Boden , einer Wüſte gleicht; denn man kann
ſich in der Regel, die Abgaben beizutreiben, welche die annehmen , daß nur der vierte Zheil ſeiner Oberfläche Pforte von ihnen verlangt, und dieſe beſtehen, den urbar gemacht iſt, während die übrigen drei Viertheile Obſervanzen gemål, - bei einer faſt unbedingten Hans - mit Einſchluß der meiſt unbemaldeten Gebirge delsfreiheit und einer gånzlichen Bernadlåſſigung der rich im vollkommenen Naturjuſtande befinden ,nur mit -
Bergwerke
nur in geringer Grundſteuer, einigen Seidetraut und bier und da mitniedrigem Geſtrüppe
Monopolen und dem Ropfgelde der Rajah’s. udein bedeckt erſcheinen und zu Viehmeiden benußt werden . aud ſie ſind oft ſchwer beizutreiben und die Paſba's Auchbeſchränken ſich die von den Türfen ausgeführten
meiſt in den Händen der, Vorſchüſſe leiſtenden griechie Handelsartifel immer noch auf die robíten Naturpro. ſdhen und armeniſchen Banquiers von Konſtantinopel, dufte , als: Baumwolle, Del , Tabak , Vieb und einige
welche wiederum die Regierung dadurch auszubeuten Südfrüchte, während andere fånder des Oriente zur nicht verfehlt, daß ſie ſic von Zeit zu Zeit von ihnen Zeit weit eblere und werthvollereErzeugniſſe zu Marfte Geſchenfe maden låßr.
Um einige Regelmåßigkeit in die Regierungsmaſdine zu bringen ,wåre vor allen Dingen eine Trennung der
bringen. ( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlungi 6. W. Leste in Darınſtadt und in deßen Orijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 5 .
16. Jan. 1838 .
DER
910
way นามที่นอน
Allgemeine Militár - Zeitung. Ba y le r 11.
mein Vorgånger , ſchlage ich Vermehrung der militari.
Bei der am 1. Januar ſtattgehabten Verleihung des ſchen und topographiſchen Ingenieure vor. Die Militárs Verdienſtordens des heil. Michael erhielten das Großs kreuz: der Generallieutenant und Stadtcommandant zu München von Braun ; Bas Commandeurfreuz : der Kriegsminiſter u. Generalieutenant Frhr. von Herts ling, der Generallieutenant Graf v . Seyffeldo ? Air und der Generalmajor von Zoller. Belgien .
afademie entſpricht fortwährend ihrem Zwede, und lies fert nicht blos Offiziere für die Armee, ſondern dient auch dazu , unter die Maſſe der Bürger Månner von militäriſcher Bildung, welche die Renntniſſe des Mili, tårs und Civilingenieurs beſißen , zu verbreiten. Nach den gegenwärtigeu Gefeßen beträgt die Dienſtzeit der Zöglinge blos 5 Jahre, alſo blog 1 Jahr über die Dauer ihres Unterrichtscurſes. Ich ſchlage vor, ſie auf 7 Jahre
Brüſſel, 6. Jan. In der Repräſentantenkammer zu erhöhen. Ferner beantrage ich die Errichtung einer wurde geſtern das Kriegsbudget mit 10,737,194 Fr. National-Kanonengießerei, einer unter der Leitung des votirt. Der Kriegsminiſter batte 11,136,104 Fr. begehrt.
Sedúbamtes ftehender Pulverfabrit und einer neuen
Ueber die Verkürzung von circa 400,000 Fr. wurde lebs haft debattirt ; zuleßt entſchieden 42 Stimmen gegen 40 , die Reduction rolle ſtattfinden. Der Kriegsminiſter, das durch gendthigt, 3000 Mann von der Armee nach Haus
Gewehrfabrik ( für die weſtlichen Staaten .) "
zu (chiden , erflårte , die Verantwortlich feit dafür laſte auf der Kammer. Ru B
Notizen über die Kriegsverfaſſung des tür fiſchen Reiches im Jahr 1836.
an 0.
Der Generalmajor Panoff I. iſt an die Stelle des
( fortresung. )
Hieran mogen ſich einige ſtrategiſche Betrachtungen
auf ein Jahr beurlaubten Grafen Zucato zum Come reihen . Der allgemeineZerraincharakter des türkiſchen mandanten der Feſtung Anapa ernannt worden.
Gebiets iſt zwar überall der eines Berglandes , doch
Verein. Staaten von Nordamerika .
wechſeln die eigentlichen und zwar weniger boben und zuſammenhångenden , als (droff - felſigen Gebirge viels
Aus der Botſdaft des Präſidenten an den Kongreß theilen wir folgende auf die Armee bezügliche Stelle mit: Der größte Theil der Armee ſteht in Florida, um den dortigen Krieg mit den Indianern zum Ende zu brin, gen. Da aus den Poſten an der Küſte und an den Binnengrånze die Beſaßungen berausgezogen werden
fach mit weiten Thålern oder geråumigen , nur durch tiefe Gründe eingeſchnittenen Plateau's ab ; doch dieſe bleiben unbebaut, denn vermoge des Nichtvorhanden. ſeins aller Waſſer• und Landſtraßen im Inneren würs den die Erzeugniſſe immerhin faſt vdlig werthlos ſein. Bekanntlich geſchehen in dieſem Fande alle Transporte
mußten , um eine Armee von 4000 Mann in das Feld von Sachen und Perſonen beinahe ausſchließlich durch ſtellen zu können, ſo ergibt ſich die Nothwendigkeit, Pferde oder Kameele, und man fennt nur an wenigen unſere regelmäßigen Streitfråfte zu vermehren. Der Orten Wagen, die dann ſtets mit Ochſen beſpannt ſind. Kriegsſecretár hat deßwegen die Reorganiſation und Daher beſtehen die ſogenannten lands oder Poſtſtraßen
Erhöhung des Stabs der Ármee und der Artillerie vors meiſt nur aus ſchmalen Fußſtegen, hier und da gepflas geſchlagen. Es iſt jedoch mit dem Intereſſe des Volkes nicht vereinbar, in Friedenszeiten eine regelmåßige Ar.
ſtert, um nid)t im Schlamm zu verſinfen ; Brüden das gegen über die vielen zu paſſirenden und beim Regen
mee, welche zur Vertheidigung unſerer ausgedehnten
anſchwellenden Bergſtrome ſind, als Ueberbleibſel aus
Gränzen hinreicht , zu halten. In Zeiten der Gefahr rómiſd) - griechiſcher Zeit, nur außerſt ſelten vorhanden, und der Unruhe müſſen wir uns vornåmlich auf eine und es iſt ſelbſt eine Art religóſen Grundlages , ders gut organiſirte Miliz verlaſſen . Um die Wirkſamkeit gleichen nicht zu verfertigen . Zwar feblt es derRegies derſelben zu erhöhen , wird der Kriegsſecretår Maßre. rung keineswegs an Vorſchlagen zu Anlagen fahrbarer geln zum Zwecke der Inſtruction ihrer Offiziere undder Straßen, wie es denn im Aagemeinen an fremden Pros Organiſation von Freiwilligencorps vorſchlagen. Wie jektmachern in Konſtantinopei nicht mangelt ; bis jest
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aber iſt jeder dieſer Vorſchläge an den fortſpieligen
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Dbige Beſchaffenheit bat namentlich die Hauptver,
Vorbereitungen als : Bauanſchlag, Vermeſſung, Nivels theidigungslinie der europäiſchen Türfei gegen Norden, lement ac. geſcheitert, deren Nothwendigkeit der Túrke welche durch den , von Biddin abwärts breiten , auf nicht einfiebt, und welche allerdings gemeiniglich bier wårts aber eingeengten und deſto reißenderen Donau . großere Ausgaben veranlaſſen, als die Ausführung ſelbſt, ſtrom gedeckt, aus den FeſtungenBelgrad, Neu :Drſowa, da alle offentliche Bauten durch eine Art Aufgebot der Viddin, Ruſczuf und Siliſtria beſtebt. Barna , welches
Unterthanen der Pforte geſdeben, welchen nur als Gnas als der Schlußpunct dieſer Rinie, an das Meer anlebs denſade und um ſie dem Hungertode zu entzieben, ein
nend, zu betrachten iſt , erbielten die Túrfen nad dem
ſebr niedriger fohn ertheilt wird, eine Einrichtung, die es allein erklärlich macht, daß das Gouvernement, bei faſt ſtets leerem Beutel, in neuerer Zeit in sonſtantis nopel und Umgegend viele große und ſchöne, aber freis
lebten ruffiſden Kriege volig demantelirt zurúd , und es wird gegenwärtig noch immer an der Wiederbefeſtigung ſtart gearbeitet, doch aud bier nur im früber bezeich neten Styl : ein baſtionírter Wal mit niedrigem Reves
lich weniger ſolide Gebåude bat ausführen laſſen können. tement und trodenen Graben nach der Landſeite , eine Steinmaterial findet ſich überdieß zu rolden Bauten faſt frenelirte Mauer mit einigen vorliegenden Batterieen
ůberall an Ort und Stelle ſelbſt in Menge und Gute ; gegen Hafen und Meer bilden die ganze Enceinte und der Holzbedarf dazu fommt ohne große Koſten über nirgends iſt für bombenfreie oder gar zur Vertheidigung
Meer. Gene Wegebauten anlangend, bat man jedoch eingerichtete Räume der Art , geſorgt. Geſchüß iſt hier Hoffnung, daß wenigſtens eine, die beiden Hauptſtådte jedod hinreidend vorbanden, wozu die Engländer wie des" fandes , Conftantinopel und Adrianopel, verbino auch anderwårto , natürlich gegen gute Bezahlung, an dende Art Runſtſtraße im nådyften Fabre begonnen
150 Stück geliefert baben . 216 einziger Hafen an dies
werden wird. Die weitere Fortfeßung derſelben über fer Küſte des ſchwarzen Meeres für größere Sdiffe, iſt Schumla gegen die Donau dürfte in militariſcher Hin . Barna für die Türfen nicht ohne Werth, obgleich auch
ſicht zu ſebr die Bedenklidkeiten der Regierung erregen, dieſer Hafen nur ſchlecht genannt werden fann , da er um deren Ausführung zu geſtatten , obgleich auch hier gegen Wind und Meer übel geſichert iſt, überdieß ſchwer feine große Terrainbinderniſſe zu überwinden ſind. Es ſei nunmehr erlaubt, einige Worte über die túrs fiſden Feſtungen und Befeſtigungen zu ſagen . Wer in der Türkei dergleichen im europäiſchen Geſamad und nach neueren Prinzipieni angelegte ſucht, der würde ſidy ſebr getåuſcht leben. In der Slanjperiode der ogs maniſchen Madtberrſchte zu ſehr das offenſive Element
zu vertbeidigende Zugånge und für große Kriegsſchiffe wenig Waffertiefe belibi. Jedenfalls wichtiger würde jener Punct in den Händen der Ruſſen ſein , wenn es ſich darum handelt , eine Offenſive jenſeits des Balfan zu baſiren. Im Inneren des Landes beſißt die Türkei, Fowohl in Europa als Afien , gegenwärtig gar keine Feſtungen mehr und nur hin und wieder durch die Zeit 2
vor , um auf dergleichen Anlagen Kräfte und Geld zu halb zertrümmerte Raſtede, wie leicht auch einige der verwenden ; ießt, wo beide fehlen, denkt die Pforte vers gebens an dieſe Schußmittel. So ſind die vorhandenen Befeſtigungen größtenteils Reſte aus der römiſch , gries diſchen oder venetianiſchen Epoche und diejenigen, welche die Türken erbaut oder jenen hinzugefügt haben, laſſen fide kaum mit unſeren unvollkommenſten proviſoriſchen Anlagen der Art vergleiden. Eine uraite Mauer, welde
meiſten auf Anhóben erbauten Städte wenigſtens pros viſoriſo zu befeſtigen , namentlich die Umgegend pon Soumia zu einer Art Waffenplat umzuſchaffen wåre. Durdo Abtretung der aſiatiſdien Grånzprovinzen an Rußland und degypten ſind alle dort befindliche Plåße verloren und das tůrfiſde Gebiet von dieſer Seite vól, lig zugänglich geworden.
nur auf den erſten Kanonenſchuß zu warten ſcheint, um
Man bat in unſeren Tagen offentliche Blätter mehr,
einen Vorwand des Einſturzes zu baben , bier und da fach die neuen Befeſtigungsanlagen am Bosporus und mit einem neuen Stück frenelirter Mauer oder bloßer Dardanellenfanal růbmen hören, obgleich dieſelben bis Paliſadenwand ausgeflidt, ein Erdwal und vorliegens
jeßt nur in der Einbildung jener Blåtter eriſtirten.
der trockener Graben mit halbverfallenen Revetements, Dieſer Gegenſtand iſt an ſich zu wichtig, um nicht dar, bin und wieder flankirt durch enge Baſtionen, die aus über etwas weitlåuftiger werden zu dürfen. einer niedrigen Futtermauer mit aufgelegten , aus Fa. Es leuchtet ein, daß beide Meerengen die Schlüſſel
ſchinen gebauten Merlong für Geſchübſtände beſteben, zu der Hauptſtadt des Reiches ſind , von deren Beſit ſtungen. Dazu kommt, daß in allen Städten der Túrs ſtens in Europa, unbedingt abbångt. Demungeachtet iſt
bilden die einzigen Beſtandtheile dieſer ſogenanntenFes wiederum die Eriſtenz der tůrfiſchen Herrſchaft, wenigs
ken die Häufer nur aus bölzernen Baraden beſteben , für Verſtårfung der ſchlechten fortificatoriſchen Anlagen weßhalb bei dem Mangel aller Raſematten jedes Bomberſelben bis jest ro gut als nichts, für die Befeſtigung bardement entſcheidend werden muß ; und man kann es
Konſtantinopelo relbſt aber rein gar nichts geſchehen .
größtentheils nur den Schwierigkeiten des Artileries
Die einzige Verbeſſerung der erſteren beſteht darin, daß
transports in dieſen unwegſamen Gegenden zuſchreiben , wenn in den bisberigen Kriegen ſolche Feſtungen einis gen Widerſtand leiſteten. Dagegen iſt es begreiflich, wie in den engen, unebenen und winfelichen, für Artillerie
die Regierung die vorhandenen Schlöſſer und Batterieen bat weiß anſtreichen laſſen , eine Maßregel die auch bei den Donaufeſtungen angeordnet worden iſt, um hierdurdy eine allzu leicht zerſtörbare Tåuſchung zu erzielen. Die
und Cavalerie unzugångliden Straßen und bei dem vorhandenen Werfe am Bosporus anlangend, ro beſtes
bekannten Charakter der Türfen die dfteren gewaltſa. men Angriffe febr blutig ablaufen mußten .
ben dieſelben aus 6 altergrauen Schlöſſern im Inneren des Kanals , je 2 fich gegenüberliegend und 2 andere
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gegen das ſchwarze Meer gefehrt, mit wenigen ſchlechten wohl glauben fonnte ; und ſich den darin verhandenen Kaſemattirungen und Geſchůßemplacements , am Abs Strömungen allein anvertrauen, wovon die von Norden bange der bergigen Ufer ; ferner aus 22 Batterieen zu nach Süden vorberrſcht, iſt da unzulaffig , wo das Ge. 6 bis 20 meiſt eiſernen Geſchüßen , die Mehrzahl am lingen von Schnelligfeit der Bewegung abhångt. Alles europäiſchen Ufer , und von dieſen wieder die größere fommt zuleßt darauf an , rich Konftantinopelo bemächs Hålfte am nördlicen Drittheil des Ranals , zwiſden tigen zu fónnen, und es wird vielleicht einigen Refern Bujufdere und der Mündung zerſtreut. Dieſe Batterieen dieſes Aufſaßes nicht unerwünſcht ſein, in Bezug hier, .
find fåmmtlich von der früber angegebenen Bauart, auſs
auf eine kurze Beſchreibung dieſes Centralpunctes der
ferdem in der Reble offen und å fleur d'eau angelegt, túrfiſchen Macht aus dem militårijden Geſidiopuncte was zwar den Vorzug eines raſirenden Feuers, dagegen
zu erhalten .
den Nachtheil berbeiführt, ibrerſeits weit leichter von
Konſtantinopel , van der Mündung des Bosporus
dem Feuer der Kriegsſchiffe efraſirt oder von der Sands
in das Meer von Marmora gelegen, einſchließlich aller
feite überbóbend beidhofen werden zu fónnen. Dieſe Vorſtådte böchſtens 500,000 Seelen enthaltend , wovon abſtrahirt Befeſtigungen enthalten – auf einer långenausdehnung etwa 300,000 Türfen ſein mögen , wird /
des Ranals von 4 deutſchen Meilen bei einer wechſelns den Breite von 1 bis 3000 Sdritten – etwa 400 Ges
von der, am aſiatiſchen Ufer des bier an 2500 Scritte breiten Ranals gegenüberliegenden Vorſtadt Scutari -
Ichüßſtande, wozu hódoſtens 300 Geſchüße vorhanden durch den Hafen , ebedem das goldene Horn , von den Zúrfen Liman genannt, in zwei Theile getbeilt, wovon Aehnliche Verhältniſſe walten im Ranal der Dardanels der ſüdlidbe das eigentliche, größtentheils von Túrfen
fein mogen .
len ob, der jedoch eine doppelte fånge und durchſdonitte lidh größere Breite befißt: erſtere an 8 deutſche Meilen, loftere abwechſelnd 2-5000 Scritte betragend — wie der
bewohnte Stambul , der nördlide die Vorſtådte Pera, Galata , Lopana und weiterhin långs des Bosporus ſich daran ſchließend die kleineren : Dalma: bafiſche und
vorige, durdgångig gebdrige Waſſertiefe für die Schiffs Beſit , tas enthält ; die erſteren beiden meiſt von Chriſten fahrt enthaltend , ſo daß die größten Kriegsſchiffe rich bevólfert. Auch zu beiden Seiten des etwa eine deutſche faſt aller Orten bis wenigſtens auf 100 Schritte dem Meile in nördlicher Biegung fich forirebenden , durch,
Ufer nåbern können. Die Befeſtigungen liegen auf der ſchnittlich 800 Sdritte breiten liman erſtregen ſich meh. ſüdlichen Hälfte und beſtehen aus 5 Kaſtelen , 2 und 2
rere elende Vorſtådte. Beide Theile ſind auf einigen,
fich gegenüberliegend, wovon die 3 am ſüdlichen Auss dem Hafen parallel laufenden , ziemlich ſteilen Hügels gange -
2 davon liegen auf der europäiſchen Seite - ruden erbaut und ſeit dem Herbſt 1836 durch eine ſolide,
zwar den Namen der neuen Dardanellen tragen , doch fahrbare , 600 Sdritte lange, zunächſt für die ſchnelle ein nicht viel geringeres Alter haben als die 5 Stunden Communication der Truppen beſtimmte Floßbrúce úber nordlider liegenden alten Dardanellenſoloſſer , welche gedachten liman verbunden. Der nördlide Tbeil iſt, obs an der größten Verengung des Kanals - 1500-2000 gleich eine alte, mitten durch die Stadt gebende Mauer .
Sdritte betragend - erbaut erbaut ſind. Von dieſen aus er, Galata von der Weſtſeite umfaßt, ſowohl land , als ſtreden ſich bis etwa 1 Stunde nördlich mehrere Battes ſeewårts , als ganz unbefeſtigt zu betrachten . Der ſúds
rieen, åbnlich denen des Bosporus, nur grófer und von etwas ſolideren Profilen, da hier wenigſtens die Mers lons aug túdrigen Quaderſteinen beſteben. An dem europäiſchen Ufer liegen ? , an dem aſiatiſchen 3 derſel. ben zu 40- 50 Geſchüßſtånden. Außerdem ſchließen ſich an das aſiatiſche, viereckig und gleidfaus à fleur d'eau erbaute Raftell zwei dergleichen Batterieen von obiger Große an. In beiden Schlöſſern befinden ſich die bes rühmten ſchwerfålligen Ranonen , in jedem einige 20 ,
liche, Konſtantinopel im engeren Sinne - ein Dreied bildend, wovon das Serail die abgeſtumpfte Spiße gegen Oſten , die mit dem lande in Verbindung ſtehende Weſt. die Baſis feite reite die Baſis conſtruirt conſtruirt - iſt auf den dem Liman und dem Meerezugefehrten beiden Seiten durch eine bodiſt baufällige , einfache, 20 — 40 Fuß hobe Mauer einges (doloſſen, welche durch viele Thore durchbrochen iſt, denen wieder Håuſergruppen vorliegen. Nur die das Serail umfaſſende Mauer iſt hergeſtellt und bat den -
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welche jedod, von dem verſdiedenſten Kaliber ſind. Es
beliebten weißen Anſtrich erhalten ; auch fónnte aus.
fönnen in fåmmtlichen Befeſtigungen etwa 400 Geldúße placirt werden , welche auch größtentheils vorbanden ſind, dabei aber die buntfchedigſte Beſchaffenbeit baben, Vorgedachte, und zwar zum Theil neu erbaute Batte . rieen, an die bergigen Tbalrander gelebnt, ſind zwar in der Reble nothdürftig durch kleine, die Beſabung enthal. tende Raſernen geſchloſſen, dürften aber leicht, mittelſt einer landung außerhalb des Kanals, durch einige 1000 Mann Infanterie , im Rüden zu nehmen und dadurch die Hauptvertheidigung paralyſirt ſein . Die großere
ſchließlich hier artillerie placirt werden, da die Mauer nach Innen , den Teraffen der Serailgårten zugefehrt, nur wenige Fuß Hobe bat. - Die dritte Seite , dem
Pande zugewendet, bat eine dreifache Mauer, feit gries diſder Zeit ohne Reparatur geblieben, daber au meha reren Puncten ſelbſt obne leitern zu erſteigen ; die bins
tere Mauer , 30-40 Fuß boch, entbålt von 50 zu 50 Schritte vieredige verfallene Thůrme, worauf nicht eine Kanone mebr placirt werden fann ; die zweite Mauer iſt etwa 20 und die vordere 10-12 Fuß body, mit vorlies
Schwierigfeit der paſſage ſowohl dieſes Kanals als des genden ſeichten und trodenen Graben. Durch dieſe Maus darin :: nur darin Zeit nur zur Zeit Bosporus für eine Escadre liegt zur
ern führen 6 Stadthore. Die Endpuncte bezeichnen: an
günſtigen Wind zu treffen und den Rüdweg frei zu bes der Südſpiße die ſogenannten ſieben Thürme, wovon balten, welches in dieſen ſtürmiſchen Meeren, wo feine mehrere reſtaurirt ſind und auf der Platform notho úrfs
periodiſde Winde eriſtiren, nicht ſo leicht iſt, als man tig einige Geſchůße aufnehmen könnten ; an der Nords
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fpiße: die langs dem Liman ridh ndrdlid; erſtređende grab und Pyrgos liegenden Reſervoirs bezogen werden Portadt Ejub. Dieſe ganze 2 Stunden lange Weſtſeite muß, da nur wenige ſchlechte, im Sommer austrocnende
iſt außerhalb des Grabend mit einem mehrere hundert Schritte breiten Gürtel von Kirchhofen - wie auch die åußere Seite von Pera - umſchloſſen , welde, mit Oys Preſſen und Grabſteinen dicht bepflanzt, als ein ſehr coupirtes Terrain zu betrachten ſind. Jenſeits derſelben erhebt ſich der Boden aumåhlich , etwa 1500 Sdr. lang,
Brunnen vorhanden ſind. Doch ließen ſich, wie zur griechiſchen Zeit, für dieſen Fall einige große Ciſternen anlegen und die noch im balbverfallenen Zuſtande diss poniblen früheren wieder herſtellen. Das Innere der Stadt und der Vorſtådte betreffend , ſo paßt darauf ganz, was früher über die Bauart túrs
bis zu einem weiten Plateau, welches nur in der Nähe fiſcher Stådte überhaupt geſagt worden , und die Stras des Liman von tiefen Gründen durchfurcht iſt, auf der Ben, überdieß von Brandſtåtten wimmeind, ſind nur
Weſtſeite einigen Ackerbau enthält, gegen Norden aber unſeren elendeſten Dorfgaſſen zu vergleichen , da ſelbſt
ganz unfultivirt blieb. Hier liegen die vier großen , die reichen Einwohner ſich hüten, ihre etwaige Pracht. auſſerhalb der Stadt neu und höchſtelegantvon Stein liebe zurSchau zu ſtellen. Doch geſchieht, da der Suls erbautent Kaſernen , jede derſelben ein Vieredt bildend, tan leidenſchaftlicher Bauliebhaber iſt und unter anderen
und,ihrerGröße nach, Raum für reſp.4--5000 Mann immer neue Schloſſer am Bosporus aufführen fåßt, enthaltend. Von den beiden nordlichen heißt die erſte die von Dolma - baftſde und ſchließt ſich an dieſe am Bosporus gelegene Vorſtadt an ; die zweite, die von Pera , auch Tafszim -Kislaszi genannt, ſtoßt nördlid an 2
dieſe Borſtadt. Jenſeits des limans dagegen und dem nach auf der Weſtſeite erheben ſich , 1800 Schritte von der Stadtmauer und unter ſich entfernt , die Raſernen
deren er bereits fünfbeſikt, auch Einiges zur Berichd. Hafen angelegt und einige Straßen erweitert, auch eine Gießerei undDampfmaſchinen Bobranſtalt für Geſchůß
nerung der Stadt, und eswerden theilweiſeQuai's am erbaut, nachdem die benachbarte große Gewehrfabrik vor Kurzemi vollendet worden iſt. Dagegen finden die Vorſchläge für fortificatoriſche Vertheidigung
Hauptſtadt tein Gehör. um auf dieſe noch einmal zurückzus Ramiß - Triflik und Daoud : Paſha. Zwiſchen beiden der kommen , so iſt dieſelbe immer nur unter der Bedingung möglich, Tiegt ein in ihnlicher Art erbautes Hoſpital. Es leuchtet jedem Beſchauer dieſer lokalitåten ein, wenn maneiner feindlichenFlotte die Paſſage des Bosporus oder wie vortrefflich ſich die beiden erwähnten Plateaus dieß der Dardanellen verwehren kann, denn eine Einſdließung Konſtans tinopels von der Waſſerſeite würde allein, und zwar ſpäteſtens in
und jenſeits des liman zur Anlage detaſcirter Forts im wenigenWochen, zur uebergabe nöthigen, da die Stadtihregange ng
großen Ges
neueren europäiſchen Styl eignen, deren 5 bis 6 volls Upproviſioniru jeewärts bezieht und die vorhandenen kommen binreichen würden, und es bat vielleicht ſelten traidemagazine nicht länger ausreichen. Zur Würdigung diefer Page ein ſo großer zu befeſtigender Plaß einen fürzeren Raum dient, daß in Konſtantinopel die Zahl der von Almoſen und from zu deden gehabt. Konſtantinopel würde bei einer obers men Stiftungen lebenden Urmen allein 30,000 beträgt. Boiksa uf
Hådlichen Herſtellung ſeiner Mauern unter gegenmårs ſtände würden, den Fall der Stadt, auch bei einer bloßen Ginſch lies
noso beſchleunigen ; aber freilich dürften fich foldbe zunächſt tigen Umſtänden von derlandſeite für uneinnehmbar kuingia an der zahlreichen chriſtlichen Bevðiterung rächen , wenn ſolche nicht und geſthúft gegen ein Bombardement zu halten ſein. zur Seiblivertheidigungvon außerhalb in den Stand gelegt wird, Obengedachte 4 Kaſernen bezeichnen ungefähr die linie, und der untergehende çalbmond würde ſich unfehlbar in der Feus wo dieſe Forts zu erbauen waren und fðnnten ihrerſeits ersbrunſt von Pera, ſpiegeln. leicht durch einige Feldverſchanzungen , als reſp. zwis Uuf einen erfolgreichen Widerſtand ber türkiſchen Flotte
Ichens und růdwärtige Puncte, in Pertheidigungszuſtand if dabei wenig zu zäblen .Diefelbe, einſt durch die Schlacht von Navarin gänzlich zerſtört, beſteht gegenwärtig aus 9 Linienſchiffen
gelegt werden . Geſchůt dazu iſt im Ueberfluß vorhans den , denn es liegen zur Zeit unbenußt im Artilleriedepot zu Lopana 250 und im Marinearſenal mehr als noch eins mal ſoviel, meiſt metaleneRöhren von ſchwerem Kaliber. Mitten in dem eigentlichen Stambul, auf der Crete des die Stadt durchſeßenden Höhenrudens, ragt das alte Serail ( Eszfy :Serai) bervor, ſo genannt zum Un terſchiede von dem eigentlichen großherrlichen Serail an der Spiße ( Serai s burnu ) , früher von der Sultanin Mütter bewohnt, jeßt zurBehauſung des Seraskiers, zu
davon 2 Dreideder, über 100 Kanonen führend
etida eben
foviel Fregatten und Corvetten und mehreren tieineren Seriegsfahrs zeugen , sämmtlich neu conſtruirt ; 4 bis 5 große Sciffebefinden ſich auf den Werften zur Reparatur oder zum Neubau. Die linien : fediffe find meiſt nach ameritaniſchem Modell von Baumeiſtern die ſer Nation gefertigt. Que Schiffe ſind complet und zwar mit etwa 1800 metallenen Geſchüßen armirt und ebenſo vollzählig mit kräfs
tigen , ießt aubſchließlid türkifden Matroſen und Marinemiliz bemannt. Dennoch iſt die Regierung ro beſorgt, ſich einer neuen
ueberraſchung der früheren Art auszuſegen, daß namentlid die Lie
nienſdiffe nur höchſt ſelten über das Meer von Marmora hinaus
Kaſernen und Erercirplåßen benuşi, von einer30 Fuß Pommen, vielmehrdas ganze Jahr unthätig verbleiben, denSom Bosporus und während des Winters im mer über en parade im
wie auch alle Bafen Konſtantinopele vordemdaſelbſt befindlichen , an Pera an. übrigen faiſerl. Schlöſſer am Kanal nach der Landſeite ſtoßenden Arſenal vor Unter liegen . Uud tann ein deffauſīges son deren fünf Seiten jede 4-500 Schritte Motiv darin geſucht werden, daß die Pforte, obwohl an den hafen lang iſt; hier ließe sich zum Ueberfluß eine, Stadt und reiden Küſten Kleinsdſiens vielfach eine Zuflucht gegen Stürme 08 rind,
bobert Mauer bermetiſch um d loſſen ,
-
Hafen dominirende Citadelle, als Reduit im Inneren,
findend; gegenwärtig füdlich der Dardanellen keinen wohlbefeſtig ten Kriegshafen beſigt, daher um ſo eher die Flotte gern à portée
vortheilhaft und leicht anlegen.
behält.
-
Immerhin geht aus dem Geſagtenbervor, in wie fern
Ein Uebelſtand für Konſtantinopel, als Feſtung ges
auf eine , zwar aus beſſeren Schiffen als früher beſtehende, doch
dacht, bleibt es jedod , daß der ſåmmtliche und bei den
nur ſowache und wenig geübte Marine, für Mitwirkung zur Ver:
Zúrfen ungeheuere Bedarf an Waſſer durch Waſſerleistheidigung Konſtantinopeis und ſeiner Zugänge, gerechnet werden ( Fortſepung folat.) tann. tungen aus, 3 Stunden nördlich bei den Dörfern Belo Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Offizin gedrudt .
Co
Samſtag,
SA
m
Nr. 6.
20. Jan. 1838 . aid
son
und
Sie machen
...
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findet nämlich die Einrichtung ſtatt, daß alle Wachen auf långere Zeit, einige 14 Tage, andere aber bis auf Monate lang bezogen werden , welches bei denen in der entfernten Umgegend der Hauptſtadt, z. B. am Bospos rus beſtehenden, einigermaßen motivirt, dagegen bei den
Ausſchlag geben ; und wie im Orient überhaupt ſtets der Höhere dem Niederen mit Geringſdåßung begegnet, welche jener feinerſeits durch ſtlaviſche Unterwürfigfeit provocirt, ſo ſtehen um ſoviel mehr die Subalternoffis ziere, ſowohl ihrer Individualitåt als Behandlung nach,
innerhalb aufgeſtellten , ganz obne zureichenden Grund iſt. Hier fröhnen denn auch dieSoldaten ungeſtört dem beliebten Müfriggange, der nur durch Strümpfeſtriden , aderhand Perlenarbeiten und dergleichen unmilitäriſche Verrichtungen , mit deren Reſultat ſieeinen kleinen Hans
ganz in der Kategorie der einheimiſchen Unteroffiziere, allein noch weit tiefer, als die Unteroffiziere der meiſten europäiſchen Armeen. Während ſie auf der einen Seite mit den Soldaten fraterniſiren , ſieht man ſie oft einem höheren Offizier dasPferdbalten oder neben dem Reis
del treiben , unterbroden wird. Dabei wimmelt es in
ter berlaufen , um ibm deſſen Pfeife und Regenichirm
Konſtantinopel überall von Wachepoſten ; ihr Dienſtbes nad jutragen . Der höhere Vorgeſepte würde leidt die
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Fußroblen irgend einen Mangel an Zuvorkommenheit als es in der Chat angewendet wird , und wurde auch entgelten laſſen fónnen : denn bis zum Oberſten abwarto weder das Vertrauen noch die Adtung der Zürfen vers tít jenen die Befugniß verlieben , den Stock mit dieſen mebren. Auch iſt , wenigſtens in der túrfiſchen Armee, in Berührung zu bringen, was auch nicht ſelten geſchieht. dem Verfaſſer fein Beiſpiel befannt, daß ein folches Erſt mit den Stabsoffizieren fångt eine Art vonGeltung Subjekt zur Zeit dadurch eine gewiſſe Carrière gemacht der Perſon an ; dieſe ſind entweder frúbere Günſtlinge
båtte, wozu allgemein nicht Verdienſt, ſondern Protels
der Großen und aus deren Dienerſchaft bervorgegangen, tion , Intrigue und Beſtechung den Weg bahnen. tůchtige oder Söhne und Anverwandte von Paſha's, daber oft
Dieſe Verbältniſſe baben denn auch faſt alle
noch unerfahrener, als die Subalternoffiziere, meiſt iúns fremde Offiziere aus der Túrfei verſdeucht und der geringe zurückgebliebene Theil beſteht, mit wenigen Aus. ger als dieſe und oft faum der Kindheit entwachſen. Es fann hier die Frage entſteben , warum, da man nahmen , aus dem Bodenſate der Nationen, meiſt vers io Vielerlei aus der Fremde entlehnte, dieß nicht auch unglúdten franzöfiſchen Unteroffizieren , die ſich hier für mit Offizieren geldab , denen man wenigſtens anfänglich Offiziere ausgegeben und durch ihr ſchlechtes Betragen die Bildung der neuen Armee úberlaſſen fonnte und die
die Bedenklichkeiten der Türfen in der Placirung von
fid unſtreitig in hinreidender Qualität und Quantitat Fremden überhaupt vermehrt haben. Zu jenen Franzos. gefunden haben würden ? Allein der Stolz und das Mißtrauen gegen die Europäer reßt dieſe Barbaren ſo ſehr'mit ihren Abſichten in Widerſpruch, daß ſie es ſtets abgefébut haben, dergleichen Offizieren irgend Gommans do's anzuvertrauen oder ſie auch nur in den Regimens tern ſelbſt fubaltern zu placiren. Demgemäß hat ſich die Rolle dieſer Fremdlinge bis jetzt ohne Ausnahme nur auf die ſehr untergeordnete ſogenannter Inſtructoren
ien geſellen ſich noch einige Polen , welche das gaftliche Britannien an dieſe unwirthliche Kúſte geſchleudert bat. Eine Unterbandlung wegen Eintritt einiger in Konſtans, tinopel jeßt anweſenden Dffizieren der engliſchen Armee ſelbſt hat ſich , wie man bebauptet, ebenfalls aus den angegebenen Gründen zerſchlagen und dieſe Herren mas chen Anſtalten zur Rúdreiſe. Deutſche Offiziere ſind am wenigſten vorhanden und nur ein einziger bekannt, der
(Talimji) erſtreckt, wovon jedem Regiment in der Regel bei der Organiſirung der Artillerie im Ranal eine etwas einer attaſchirt ſein ſoll. Dieſelben ſind zwar, in Unſes bung der Beantichung, ,vor Stodſchlagen geſichert, wers den auch ziemlich gut bezahlt, da ſie monatlich 4-500 Piaſter *) und, wenn ſie es vorziehen, freie Wohnung in den starérnen erbalten ; fie baben aber meder oeſtimmte Autoritåt noch Rang in der Armee , baber ſie ſich auch
ſelbſtändigere Spbåre erhalten bat. - Einer jener frans: ſeine Annahme noch dazu viel Zeit und Mühe foſtete, i
sofiſchen Inſtructoren , und zwar einer der beſſeren , dem
fagle dem Verfaſſer ofters aufrichtig genug : man müſſe
ſebr unglücklich ſein , um bier eine Anſtellung zu ſuchen oder in ihr nur 24 Stunden zu bleiben. Man würde indeſſen unſtreitig ſeine Zuflucht zu auss
willführlich fleiden können, avanciren nie und bleiben im Fal eines Feldzuges bei den Depots zurück. Ihre Answärtigen Militárs nehmen müſſen , wenn man einen
ſtellung, die von dem Serasfier vollzogen wird, iſt in jedem Augenblice der Zurücnabme ausgelegt, und zwar oft auf einen bloßen nachtheiligen Bericht des Oberſten, deſſen Perſon ſie Fie beigeordnet ſind, um, wenn es ihm gefaüt, die Rathſchläge und Erläuterungen des Inſtruc. tors entgegenzunehmen , ohne daß legterem irgend ein
Generalſtab oder ein Ingenieurcorps errichtet båtte ; Spur vorbanden und die allernothwendigſten Verrichs tungen - des leßteren bleiben der Artillerie überlaſſen. Um bieriu inzwiſchen ein Juste - milieu einzuſdlagen und überbaupt - nachdem ſich fürzlich einige bóbere türkis
Referat an den Serasfier freiſtünde.
ſche Offiziere durch den Augenſchein von der Verfaſſung
allein von einem ſolchen wiſſenſchaftlichen Corps iſt keine
Im günſtigſten Falle beſteht ſchon ein Haupthinders anderer europåiſcher Truppen unterrichtet – dem ends -
niß der Wirkſamkeit jener Heere darin , daß fie bódít lich gefühlten Mangel beſſerer militariſcher Ratgeber ſelten auch nur einige Geläufigkeit in der türkiſchen zu begegnen, bat der bisherige Seraskier den Großherrn Sprache erlangen , deren Erlernung nicht leicht iſt.
Da aber nun úberjaupt jeneRegimentscommandeure größtentheils zu feinerlei Verbeſſerungen und Thåtigfeit aufgelegt ſind, ſo fann ſich der Inſtructor nur dadurch am beſten bei ihnen inſinuiren , wenn er ſich um Nichts bekümmertund den müſſigen Schlendrian auf feine Weiſe
vermocht , auf Zuſendung mehrerer óſtreichiſcher und
preußiſcher Offiziere und ůnteroffiziere bei dieſen Måd , ten anzutragen , doch, wie man behauptet, ſpåterhin eine ablehnende Antwort erhalten. *) Wenn der Verfaſſer fick über die letgedacten Zuſtände weit : läufig verbreitete, lo geſchah es mit in der guten Abſicht, diejenis vielleicht geneigt wären ,
gen ſeiner deutſchen Sameraden , welche zu ſtoren ſich herausnimmt, dabingegen den Neigungen ihre vaterländiſchen Berhåıtniſſe' aufgebend, im Orient eine aben:
theuerlida erſcheinende Babn ' gu betreten , davon abzuſchrecken ,
und Meinungen ſeines Chefs orientaliſch ( flaviſch bul, digt, wofern er nicht bei dem Seraskier verlåumdet und und er würde ſich glüdlich ſchägen, auch nur in einem Falle bierku ſchließlich abgelegt ſein will, ein Schickſal, weldes ibn
beigetragen zu haben . Uebrigens befteht für den Zuständer faſt
auch gemeiniglich beim Sturze ſeines etwaigen Protets tors , der zunächſt ſeine Anſtellung auswirfte , ereilt. Das verzweifelte Mittel der Beförderung aber : ſido zum Renegaten zu machen, ſchlägt noch weit ſeltener an,
Giấc zu machen , d. h. Geld zu erwerben, gegenwärtig nur darin : ſich in einem Zweige des Baufaches verwenden zu laſſen; mohla
die einzige Art, in conftantinopel ( was man dort nennt) fein berſtanden , wenn er dabei mit Schlauheit und einiger Prableret 1
zu Berte geht.
( fortſ. folgt. )
*) Daß ſpäter preußiſche Offiziere nach Konftantinopel abges *) 10 dergleichen Piafter ( türtiſch : Gruſo genannt ) gelten gangen ſind ; iſt bekannt.. ( Unmerk. d. Redaction .) gegenwärtig i Gulden Münze Gjireichiſch. Redigirt unter Verantwortlidkeit der Berlagshandlung: E. W. leste iniDarınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 8.
27. Jan. 1838.
m
pas
Allgemeine Militar - Zeitung. München , 9. Jan. Dem Vernehmen nach iſt iſt vor vor
Mittelmeer eine Flotte von 26 Schiffen vertheilt, darunter 8 finienſchiffe : Prinzeß Charlotte 104 K.,
einiger Zeit von Seite des fónigl. Kriegsminiſteriums an alle Regimenter die Aufforderung ergangen , túd , tige Offiziere, welde luft haben, bei dem hieſigen topos graphiſchen Bureau zu arbeiten, zu bezeichnen. Dieß iſt, wie man bort, auch bereits erfolgt; Se. Majeſtät der König haben ihre Genehmigung zu Einberufung meb rerer dieſer Offiziere ertheilt und dadurch den Anfang gemacht, eine fortwährende Pflanzſchule für den Genes
Rodney 92 K. , Aſia 84 K. , Bellerophon und Vanguard 80 K., Pembroke, Ruſſel und Calavera 74 R. Ferner 4 Fregatten : Portland 52 K. , Barbam 50 K. , Caſtor und Pique 36 R., 10 Corvetten von 16 - 28 K. und 4 kleinere Fahrzeuge nebſt 5 Dampfbooten. Vor fiſſabon liegen 4 Linienſchiffe : Donegal 78, Edinburgh, Herfules, Minden 74 S. ,. und 4 andere Fabrzeuge von 24, 16 und 10 R .; an der Nordků ſte Spaniens der North
ralſtab ins leben zu rufen .
Star 28 R. , der Tweed 20 und der Royaliſt 10 K. In
B a y d r 11.
den engliſchen Håfen : Portsmouth, Plymouth, Oba. tham, Sheerneß liegen 21 Fabrzeuge, darunter finiens Zum Commandanten der Artillerieſchule in la Fère ſchiffe: Britannia 120, San Joſeph 110, Victory, Royal Adelaide, Temeraire 104, Malabar und Haſtings 74 K.; iſt der General faplace ernannt worden. F r a n k re i ch .
die übrigen Fahrzeuge find meiſt Corvetten von 16 bis Großbritannien.
28 K. Das Merkwürdigite in dem engliſchen Seedienſte Die Aagemeine Zeitung enthält hinſichtlich der Ver, iſt die ſteigende Anzahl von Dampfbooten ; man zählt theilung der engliſchen Sees und fandmacht folgende ihrer gegenwårtig nid)t weniger als 45 im Dienſte, und Angaben : Es befinden ſich gegenwärtig etwa 200 Schiffe fürzlich lief wieder eines vom Stapel, der Gordon von im Dienſte, welche auf die mannidfachſte Weiſe vertheilt
1150 Lonnen ; dieſes Fahrzeug roll für 20 Zage Roblen
ſind. An den ſüdamerifaniſchen Rüften ſteben 18,
einnehmen , und kann außer ſeiner eigenen Mannſchaft
worunter fich fein linienſchiff befindet, jedoch 3 poweré
von 156 Köpfen noch 1000 Mann Truppen aufnehmen,
Fregatten , Dublin 50, Preſident 52 und Stag 46 ; die und zu Adem dem noch Vorråthe für dieſe ganze Manns meiſten anderen, nåmlich 9, find Corvetten von 16 - 28 Kanonen, die übrigen führen nur 6-10 Ranonen. In Weſtindien und Nordamerika , welche beide Statios
ſchaft auf 6 Monate. Die Dampfmaſdinen ſind von 320 Pferdefraft und das Schiff iſt ſo gebaut , daß die Dampfmaſchine kaum durch feindliche Schüſſe erreicht nen zuſammengerechnet werden müſſen , indem die Schiffe werden kann. - Die engliſde fandarmee beſteht aus hier båufig ihren Aufenthalt pechſeln , ſteben 23 Schiffe 2 Regimentern feibgarde, 1 Reg. Reitergarde, 7 Reg . -
und 3 Dampfboote. Hier ſind die Schiffe rchon ſtårfer; Gardedragoner und 17 Reg. Linienreiterei , wovon 9 es befinden ſich daſelbſt i finienſchiff , der Cornwallis
Dragonerregimenter, 4 Huſarenregimenter und 4 fans
don 74 Kanonen, 2 ſchwere Fregatten, der Madagascar und Seringapatam , je mit 46 K., 13 Corvetten von 16 -28 R. und 6 kleinere Schiffe. An der afrikanis ſchen Küſte, wo es die Beaufſichtigung und Unters drůdung des Sklavenbandels gilt, ſteben meiſt fleine Schiffe, 2 von 18, 2 von 16, 7 von 10 R. und 4 fleis nere Fahrzeuge, doch iſt auch eine ſchwere Fregatte, die Thalia, 46 R., hier aufgeſtellt, und ein linienſchiff, der Melville, 74 R., iſt nach dem Cap abgeſendet worden. In den oſtindiſchen Meeren Freuzen 17 Schiffe, darunter 1 finienſchiff, der Wellesley, 74 R. , 1 ich were
zierregimenter. Die Infanterie beſteht aus der Grenas diergarde 3 B. , Golſtreamgarde 2 B. ., Fuſeliergarde 2 B., ſodann aus 99 linienregimentern, wovon das 1te und 60te je 2 B., die anderen alle nur 1 B. von 10 Compagnieen haben, die im Frieden gewöhnlich nur 75, im Kriege aber 90—100 Mann zählen. Außer dieſen Truppen und der ganz abgeſonderten Artillerie beſteht noch eine Jagerbrigade in 2 B. und einige in den Kolonieen gebildete Corps, wovon wir hier nur das Neufundländer Beteranencorps anführen wollen . Die Regierung hat nåmlich ſeit dem Frieden eine Menge
Fregatte, der Wincheſter, 52 R., 10 Corvetten von 16 ausgedienter Soldaten in Canada und den davon ab. bis 28 K. und ein kleineres Fahrzeug von 10 K.
bångenden Kolonieen , Neubraunſchweig , Neuſdottland
Geben wir nun nach Europa über, ſo finden wir im und Neufundland, ſowie auch in Auſtralien angeſiedelt,
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und dieſe tonnen ndthigenfalls weſentlich zu der Vers ſen und der gegen Mehmeds Ali belehrt, daß jener Hebel theidigung der Kolonieen beitragen. Die Bertheilung für das Schlachtfeld nicht ausreicht und, weit entfernt der oben angegebenen Truppen iſt folgende: Auf dem ſtets den Sieg zu verbürgen , nicht einmal immer vor Feſtlande von Oſtindien ſtehen 4 R. Pinienreiterei und
dem Auseinanderlaufen einer Armee Schuß gemåbrt ;
21 R.Inf., in Ceylon 4 R. Juf., auf Mauritius 4 , in es ſei denn , daß andere poſitivere Eigenſchaften , vor. Auſtralien 4 , auf dem Cap 3 , auf St. Helena 1 R., in Weſtindien u . Demerary 14, auf den joniſchen Inſeln 6, auf Malta 5 und in Gibraltar. In Canada und den davon abhängenden Rolonieen ſteben 9 R .; es iſt aber
zugsweiſe in einer intelligenten feitung und einem ebrs liebenden Difiziercorps beſtehend, binzufámen. Es wåre daber wohl der Mühe werth , den Berſuch zu machen, wenigſtens das leßtere von dieſer Strafart auszuſchlies
zu bemerken,daß mit Ausnahme der 25 R., welche in Ben, dafür aber ndthigenfalls Degradation anzuwenden, Indien und Auſtralien ſtehen, von den anderen alen und würde dadurch vielleicht in den Augen der Nation nur je 6 Compagnieen oder etwa 450 Mann an Ort dieſem Stande eine Achtung zurůdgegeben , die er bis und Stelle lid befinden , wåbrend 4 Compagnieen als ießt nicht beſißt. Depot in England bleiben, ein Uebelſtand, auf den die Für die Zeit des Friedens bat das gegenwärtige
militariſchen Zeitſchriften Englands ſchon wiederholt Syſtem allerdings thaiſådlich ausgereicht; denn wie aufmerkſam gemacht haben.
Die Naval and Military
überhaupt Diebſtahl, Betrug, Schuldenmachen und ans
Gazette, aus welcher dieſe Details hauptſächlich ents dere gemeine Verbrechen bei den Türfen ſelten vorkoms lehnt ſind, ſtellt nun die Vermehrung, die nach Canada men, ſo kann man ſich auch über einen Hang zur Jn. beſtimmt iſt , folgendermaßen zuſammen : Ein Reg. Reiterei vermehrt auf . Das 93. Reg. Hochlander vermehrt auf .
Gine Gardebrigade
450 Mann 600 2000
Das 65. Reg. aus Weſtindien ver, mehrt auf .
600 1200
Eine Vermehrung von je 100 Mann
Offiziere urtheilt , ausgeſprochen ; lettere wird , ſowie mehrere Arreſtgrade, gegen Unteroffiziere und Soldaten
vom Compagniechef, gegen Subalternoffiziere vom Res gimentscommandeur incl. aufwärts verhångt und darf
für alle 9 Reg . , die in Canada ,
Neuſchottland u. Neubraunſd weig 900
ſtehen
nicht ſehr genau genommen . Es treten daber die, durch ein vorbandenes Geſeßbuch angeordneten Todes , und Rettenſtrafen nur außerſt ſelten und ſelbſt die des Stods nicht allzu båufig ein. Erſtere werden durch eine Art
ſtandredilicher Commiſſion , welche auch über bóbere
Das 23. u . 71. Reg. , welche in Eng. land lagen , vermehrt auf
ſubordination bei dieſen Truppen nicht beſchweren ; was aber eigentliche Dienſtfehler anlangt, ſo wird es damit
5750 Mann
ſich bis auf mehrere 100 Baſtonnadenſtreide erſtrecken .
Das Maaß von Strenge jedoch , welches hierin bei
den Regimentern berrſcht, von e ab. größtentheils en den ten ihrer Commandeurbångt Einige derſelb bei Ferner rollen das 11.und 73. Regiment aus dem Mits Anſich telmeere berufen werden und gleidfaus nach Canada
abgehen, was abermalsUm1200 oder beinabe 7000 M. zuſammen ausmacht. denM.Abgang imMittelmeere
der Infanterie haben ſtillſdhweigend den Gebrauch ein.
geführt, einem anderen benachbarten Cheile des Körpers
Strafe zuzuwenden, um die Marſcirfånigfeit nicht zu erſegen , ſollen auch die dortigen Regimenter je um jene zu unterbrechen iſt dieſer Gebrauch nicht fanctio , 100 M. verſtårft werden, und dieß wird wohl alges nirt. Außerdem; dod bindert das erwähnte Strafgeſeßbuch
meine Verſtårfung der Armee um 20,000 M. ergeben, nicht, daß bei ungewöhnlichen Anläffen das frühere
wovon in der lebten Zeit die Rede geweſen iſt.
nachtliche Erdroffeln ohne Richterſpruch nod angewen .
det wird, wie denn auch Abſegungen in gleicher Art und zwar weit ofter eintreten ; eigentlide Penſioniruns
Notizen über die Kriegsverfaſſung des túrkiſchen Reiches im Jahr 1836. ( Fortres ung. )
gen aber faſt nie.
Die vorhandenen Belohnungen oder Ermunterungen beſtehen theils in Vorzügen im Avancement, theils in Geſchenken, jedoch nur in ſeltenen Fällen , theils in Auss
Was die in der türkiſchen Armee herrſchende Diſcís theilung eines Ordens. Dieſer iſt får die niederen Grade plin betrifft, ſo reſultiet deren Weſen ſchon ſo ſehr aus der Armee in Form einer Medaide geſtiftet, welche ſich dem Vorbergebenden , daß darüber nur wenige Worte
für die hoberen noch mit einem Kranz von Brillanten
binzuzufügen bleiben. Daß in dieſem ſo entſchieden dess potiſchen Staate und bei der niedrigen Stufe ſittlicher Bolfsbildung der Stod hier eine Hauptrolle ſpielt, iſt in der Ordnung und verdient um ſo weniger Mißbili, gung , als mit Stoddlågen fein entehrender Begriff hier zu lande verbunden iſt, da dieſelben über Hobe und
ziemlich geſchmadlos umgibt. Die Austheilung dieſes Toilettenſtůds war bisher , wenigſtens innerhalb der Armee ſelbſt, nur ſparſam ; dod ſteht zu erwarten, daß die Türfen auch hierin den zur Zeit herrſchenden euro , påiſchen Moden mehr buldigen werden . Sie haben dieß
Niedere verhångt werden. Eine gerechte und einigermas Ben beſchränkte Anwendung dieſes Hebels vorausgeſeßt,
bereits in der Stiftung ſilberner und goldener Medaillen als Denkmünzen für einzelne Unternehmungen gethan. Das Avancement , bei den Subalternoffizieren vom
ließe ſich demnach biergegen nichts einwenden, nur freis Regimentscommandeur abbảngig , geſchieht" jedoch meb . lich hat und die Geſchichte überhaupt, und neuerlich in rentheils hier nad dem Dienſtalter; vom Stabsoffizier
Anſehung der Lürfen der leßte Feldzug gegen die Ruſo aufwårts aber ganz milführlich nach Gunſt und Gefällen .
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2. Heerdtonomie. Die Bekleidung des osmanis mit Leppichen belegten Zimmer die Pantoffeln zurůd.
idhen Heeres iſt, wie alles Andere, ohne Wahl großens zulaſſen , in welden türkiſdie Männer und Frauen auf theils nad europäiſchem Zuſchnitt angeordnet, wiewohl der Straße noch ein Paar gelblederne leichte Stiefeln die im Orient gebräuchliche, vielleicht mit geringen Mos tragen , auf jenem Wege zum Theil beſeitigt wird. Eine andere Obſervanz unterſagt den Muſelmånnern dificationen, dem Klima nicht nur angemeſſener, ſondern auch geſchmadvoller und den Sitten entſprechender ers Handſchuhe zu tragen und dieſe trifft man vouſtandig ſcheint. Auch bier bat Mehmed :Ali den glüdlichen Daft durch alle Abſtufungen der Armee reſpeftirt; dagegen
gebabt, ſeine neu geſchaffenen Truppen , mit Ausnahme findet ſich ſolche ſchwer in die befohleneZierde der Hals der Bewaffnung, die bisher übliche Dolfstracht im Wer binden , welche der Lürfe bisher ſo glüdlich war nicht fentlichen zu belaſſen und dadurch einen Anſtoß mehr zu fennen. Doch werden dieſe in der That ebenſo felten vermieden , in der Üeberzeugung, daß jene recht wohl mit getragen, als die eingeführten Spornen und Hoſenſtege einer ſonſt europäiſchen Organiſation beſteben könne.
bei der Cavalerie.
Deſto baufiger ſieht man ſie den
Die Bekleidung des túrfiſchen Soldaten iſt demnach grauen Raputmantel, der für Offiziere und Soldaten
gegenwärtig aus dem ſogenannten Feß, einer Luciade, von gleichem Ausſehen iſt, benußen. bergleichen Pantalons und Schuben ohne Gamaſchen zu.
Der Soldat fou jảhrlich eine Garnitur der großen
ſammengeſeßt. Der Feß, griechiſchen Urſprungs, beſteht und 2 bis 3 der kleinen Montirungsſtúde empfangen ; aus einer ſchirmloſen Kappe von rothem, dünnem und
allein obwohl die Regierung dafür an die hier alles
weichem Filz mit vom Scheitel binten berabbängender blauer Troddel. Bei den Elegants iſt derſelbe cylinders förmig , etwa 6 Zoll hoch und die blauſeidene Troddel auf der oberen Seite fåcherartig ausgebreitet ; Andere tragen an leßterer ein ausgeſdinittenes weißes Papier als Berzierung,, und eine weiße Unterfappe ſtoßt unter dem Rande des Feß vor. Die ſo beſchaffene Müße wird von allen Waffen nnd Graden der Armee getragen, ſo wie anderſeits vom Großherrn ſelbſt - hier nur durch
Material beſtreitenden Lieferanten reichlich zahlen muß, ſo bekümmert man ſich höheren Orts ſo wenig um rich tige Berabfolgung , daß dadurch allerhand Unterſchleife wie wenig auch Spielraum erhalten und die Armee überhaupt in der Türkei das Auge durch Propretåt und - in Wahrheit einer Zigeus Kleiderlurus verwohnt iſt – nerbande åbnlich ſieht. Man muß jedoch einräumen, daß die Garderegimenter etwas beſſer bekleidet erſcheinen , ſo wie ſie denn auch den beſtausſebenden Erſaß erhalten.
eine Diamantaggraffe und dann und wann durch einen Reiberbuſch verziert –- ferner von allen Hofchargen und
Das Leberzeug des Soldaten , in Patrontaſche mit
der Großen etwas gelegen iſt. Da dieſe, an ſich uns
um den Leib von gleichem Stoff und mit gelbem Sdild
fchwarzlebernem Bandelier und Såbelkuppel beſtehend, denjenigen anderweitigen Türfen, welchen an der Gunſt wird, da kein Såbel vorhanden iſt, durch einen Gurt
ſodne und oft ſehr ſchmußige, im Zimmer aber niemals abzulegende Bededung noch dazu über den balben Kopf, einſchließlich des großeren Theils der Ohren und Stirn, berübergezogen wird, ſo kann man ſich hiernach allein
verſehen , zuſammengebalten ; doch niemals gerußt oder röthlichen Urfarbe wieder genåbert. Die Unteroffiziere tragen zur Unterſcheidung weißes Pederzeug und Såbel,
nur gereinigt, baben ſich dieſe alten Stide långſt ihrer
einen Begriff von dem impoſanten Ausſehen jener Sols
die Offiziere nur Schleppſábel, welche die hoberen Chars
datesfa maden.
gen an goldtreffene Kuppel bången oder auch mit einem
Die Jade, ohne Schoße, iſt aus dunkelblauem Tuch franzöſiſch geformten Degen vertauſchen, da in allen mit rothem Kragen gefertigt , und bei der Cavalerie Anzugøſtúden viel Willkühr zugelaſſen iſt; außer Dienſt außerdem mit rothen Huſarenſchnüren beſeßt; doch aus werden keine Waffen getragen . Uebrigens iſt die, gleich dem allerſchlechteſten Zuch gefertigt, ſpielt dieſes Kleis falls vom Großherrn gelieferte Kleidung des Subaltern , 3
dungsſtůc ſchon nach kurzer Tragzeit" in allen Farben offiziers ganz die des gemeinen Soldaten und von wenig und erſcheint überal zu eng und kurz, wozuaußer der beſſerem Stoff. Statt der Face tragen , vom Stabsoffic Witterung aud das Wadsthum der ohne Maßnahme
gier ab, alle bóberen Chargen dunkelblaue Ueberrode mit
hineingeſtedten Leiber das Seinige beitragen mag. Von einer Reihe Knopfe und ſtehenden Kragen ohne weitere gleicher Beſdaffenheit ſind die, jedoch weiteren Panta . ions, dunkelblau mit einem roten Streifen, welche im Sommer, als Interimstracht bei der Infanterie , mit grauleinenen , ebenfalls roth beſtreiften vertauſcht were den. Schmuß und kumpen machen überdieß an dieſem
Abzeichen . Dieſelbe Tradt findet man aber auc ges wöhnlich bei allen denjenigen Civilperſonen, welche den Feß angenommen haben, und iſt denſelben nur verboten , gedachten Ueberrod mit rothem Paſſepoil und blanken Knopfen zu tragen . Selbſt der Großherr macht von
Anzuge unfenntlich , was ihm noc von Farbe übrig
dieſem Koſtům feine Ausnahme, indem er ſich nur durd
ein oder zwei große diamantene Schilder auf der Bruſt geblieben ſein ſollte. Als Fußbekleidung hat man der Infanterie Schube auszeichnet und in der Regel noch eine Art Mantelfra,
mit Strümpfen, der Cavalerie kurze Stiefeln verlieben ; gen von den Souttern berabhången hat, welcher Ehren . doch ſieht man beide, ſelbſt im Dienſte, oft mit ebema : mantel genannt und nur den höchſten Würdentrågern ligen Schuben , welche långſt zu Pantoffeln herunterges ( Miniſtern , Bezieren und Muſiren ) als Auszeichnung treten ſind , und man muß geſtehen, daß dieß in den verlieben wird . Die Hoffarbe iſt dunkelgrün. Das weſentliche Rennzeichen der verſchiedenen Mili , bódoſt unbequemen, vom Roran beſtimmten vielen taglio chen Waſchungen der bloßen Füße einige Entſchuldigung tårgrade beſteht ausſchließlich in einer auf der Bruſt findet, wie denn auch eine durch die beibehaltene Sitte berabhängenden Decoration, welche mit dem aufſteigens erzeugte Verlegenheit : beim Eintritt in die faſt jederzeit den Range großer und complicirter wird. So tragen
,, ?
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Die Reiterei bat den ſcharfen , ebedem ſo gefürchtes die Unteroffiziere bad osmaniſche Wahrzeichen : den Stern auf einer Seite von dem Halbmond umgeben , ohne weisten Türkenſábel ( Kilits ) mit dem geraden und långeren
tere Verzierung etwa 1 ' , Zoll im Durchmeſſer und von weißem Blech ; die Offiziere von Silber oder vergoldet, ſtatt des Halbmondes einen Blåtterfranz, und vom Stabsoffizier an, nach Maßgabe der Charge, mit wes
europäiſden vertauſcht, bei derMehrzahl von der Form des in der franzöſiſden leichten Cavalerie gebräuchlichen. Außerdem führt ſie einen Karabiner und lange Piſtolen in den Halftern. Zur Ungebühr ſind den Garderegis
niger oder mehr Edelſteinen ausgeſtattet. Wie ſehr nun auch der Grundlaß der Einfachheit, der in der Bekleidung von Offizieren wie Soldaten offenbar vorgewaltet bat - und welcher , obgleich im böheren Sinne, ſo ſchon von den alten Kalifen gebands
mentern noch langen mit rothen Fåbnchen gegeben , die unſtreitig vor dem Feinde.bald weggeworfen werden ; denn ſchon jeßt ſind die Leute mit dieſem im Orient ungewóbnlichen Weſen in großer Verlegenbeit.
babt wurde - alle Anerkennung verdient, ohne unter ſuchen zu wollen, ob derſelbe nicht hinſichtlich der Offis ziere zu weit ausgedehnt worden, ſo bleibt dagegen die geſchmacloſe Wahl und beſonders eine allen Türfen
verſchiedenen Kalibern bewaffnet, von denen die grün angeſtrichenen laffeten und Fubrwerke noch die meiſte Uebereinſtimmung haben . Auch bei dieſer Ausrüſtung diente das åttere franzöſiſche Modell zum Muſter; dems
anklebende Malpropretát des Anzuges zu tadeln , und
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Die Feldartillerie iſt mit nur leichten Geſchüßen von
nach fübrt ebenmäßig die Fußartillerie Kurzgewehre.
man kann den Wunſch nicht unterdrúden, der Prophet Die Beſoldung und Verpflegung der Armee moge von den fünf tåglich vorgeſchriebenen Reiniguns iſt in Betracht der landesverhältniffe gut zu nennen . gen von Geſicht, hånden und Füßen auch wenigſtens Sene betreffend, ſo erhålt nämlich an monatl. Gehalt : eine für die Kleidungsſtücke beſtimmt haben.
der Muſir - Paſha (commandirende General) 30,000 Pias
Doch wir kehren zur Ausrüſtung der Truppen zurück. Diejenige der Infanterie vervollſtändigt ein großer Tors niſter. Die Paderei der Cavalerie dagegen iſt bunts ſchedig und ohne allgemeine Norm. Die Ausrüſtung der Pferde iſt großentheils orientaliſch geblieben ; ſo beſteht
ſter, der Ferit: Paſha (Diviſionsgeneral) 15,000 Piaſter, der liva : Paſha ( Brigadegeneral) 2500 Piaſter, der Mir-Atlai ( Oberſt) 1200 Piaſter, der Kaimakan (Oberſts lieutenant) 900 Piaſter, der Bin- Baſhi ( Bataillonscom. mandeur) 500 Piaſter, der Yüz -Baſhi ( Capitain ) 1ter
die Záumung nur in einer Kandare obne Trenſe; das
Klaſſe 200 und 2ter Klaſſe 150 Piaſter , der Mulaszim
Mundſtück jener iſt in der Mitte etwa 3 Zoll aufwärts ( lieutenant) tter Klaſſe 120 , 2ter Klaſſe 100 Piaſter, gebogen und durch die obere Spiße geht ein eiſerner der Bulufemini ( Feldwebel ) 50 Piaſter, der Zetanet Ring, in welchen , als Kinnfette dienend, die hintere (Serſdant) 40 Piaſter, der On Baſbi ) ( Corporal)
Rinnlade des Pferdes eingepaßt wird ; auch ſind die 36 Piaſter, der Soldat (Nefer ) der Garde 24 Piaſter, 6 Zoll und darüber langen Seitenſtangen der Kandare der finie 20 Piaſter.bezieben die Grade vom lieutenant Un Verpflegung am Ende noch mit einem Eiſenſtabe verbunden . Die gräßliche Wirkung eines ſolchen Inſtruments leuchtet einſchließlich abwärts tåglich eine Mundportion , vom ein und bat zur Folge, daß die Pferde bald alles Ges Lieutenant aufwärts : von 2 bis 60 Mundportionen , fühl im Maul verlieren . Ebenſo orientaliſch unvollfoms zum Wertb von 30 - 40 Piafter monatlich ; auch ders men ſind, nebenbei bemerkt , die Stallungen , wo die
gleiden Rationen, vom Stabsoffizier an. Leßtere beſte.
ben, wie im Orient allgemein, aus Gerſte und Stroh, dieſes nur zur Fütterung beſtimmt, da die Streu aus getrocknetem Pferdemiſt bereitet wird. Sowohl Portio. nen als Rationen kommen übrigens der Regierung ſebr verbindenden Strics angelegt werden . billig zu ſtehen , da ſie vom lande gegen niedrige Vers Die Infanterie iſt mit Gewebren von allen , meiſt gütung in die Magazine geliefert werden müſſen. franzöſiſchen Modellen bewaffnet; man trifft daher in Es geht aus vorſtebender Ueberſicht hervor, daß die demſelben Bataillon ein Gemiſch von fürzeren, leichten böberen Offiziergrade überſchwenglich, die niederen das und längeren Linien-Infanteriegewebren mit gelben und gegen fehr ſchlecht dotirt ſind, wozu noc) , bei der une weißen Garnituren , ohne alle Rangirung. Doch wirb ordentlichen Verwaltung und dem Geldmangel, eine ſehr an einer neuen Lieferung für den Feldgebrauch gearbeis unregelmäßige Auszahlung des Soldes kommt, und zwar tet, welche größtentheils Toon in den Depots vorhanden in dem Maße der Entfernung von der Hauptſtadt. ſein , theils durch auss und inländiſche Fabrifen vers Dagegen wird die außerordentlich reichliche Mundpros pouítåndigt werden ſoll. In den leßteren geſchieht aber viſion den Soldaten ſtets in vorſchriftsmåßiger Menge Pferde ohne lattirbåume, dicht zuſammengedrångt, im Winter und Sommer mit dicen Woilachs ſteben und ſtatt mittelſt Halfter, an einen Pfabl in der Erde vers moge eines die Feſſeln eines Vorder- und Hinterfußes
aud die Arbeit meiſt durch Ausländer; denn wie man
uud Güte, und zwar mittelſt Monagen in den Raſernen ,
hier zu lande in allen Rúnſten zurüdgekommen , ſo iſt an denen auch die Offiziere Theil nehmen, verabreicht. dieß auch mit denen ſonſt unter dem Namen Damaſt
(im Orient : Tabán genannt) befannten und ſo geſås. ten Klingen und Flintenläufen der Fall geweſen, deren Ueberbleibſel ießt nur noch als eine Raritåt, beſonders von Fremden, in dem Waffenbazar Ronſtantinopels zu theueren Preiſen aufgekauft werden.
( Schluß folgt. ) *) Die Benennungen : Bin :, Yüz : und Dn : Baſbi ſind von
der Zahl der Mannſchaft entlehnt, welche dieſe Chargen bes fehligen, da im Türkiſchen bin : 1000 , yűz : 100 und on : 10 bedeutet. Den Titel Paſha (ließ : Paſdan) führen alle Ge: nerale der Urmee.
Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagshandlung : E. B. Leste in Darmſtadt und in deſien. Dipijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 9.
31. Jan. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung.. Durch eine f. Ordonnanz vom 30. Novbr. v. 3. ſoll
Fran fre i d.
Erleichterung des Dienſtes , wie auch der Verbeſſerung der Nahrung der Soldaten getroffen; und den Offizieren
in fyon eine Direction der Feſtungswerfe errichtet wers ben , welche die Departemente Roone, Ain, Saone und
in Oſtindien iſt ihr Gebalt um 20 % vermehrt worden. - Se. 8. Hobeit der Herzog von Cambridge haben
foire, Adier, Puyades Dome , Obere Poiré , loire, und vor Kurzem in Begleitung einer großen Anzahl von
das Arrondiſſement Vienne in dem Departement 3ère Generalen und Stabsoffizieren der balbjährlichen Průs unter ſich begreifen wird. Großbritannie n .
fondon, 4. Jan. In dem verfloſſenen Jahre haben in dem britiſden Heere mehrere Veränderungen ſtattges
fung der Artillerie , und Ingenieurs Radetten zu Woolwid beigewohnt. Es wurden 13 derſelben für
fåbig crflårt , Offizier zu werden. Yeoman ry , Königin hat der die I. Majeſtát Erlaubniß Worceſterſhire von die Gavalerie
funden, deren eine auf die organiſde Geſtaltung deſſels ertheilt, den Namen : „ Regiment der Konigin “ beneinen weſentlichen Einflußüben muß. Bekanntlich (Queens Own Regiment) anzunehmen. bildet das Anwerbungsſyſtem das einzige Element des $ anno ve r. britiſden Heeres. Eine folgerechte Wirfung dieſes alto curopäiſchen Syſtems iſt nicht blos der dienſtliche, ſono Nach einer erſchienenen Beſtimmung roll fünftig dern auch der moraliſdie Abſtand zwiſden Soldat und die Befugniß zur Urlaubsertheilung beim Militår bes
Offizier, weil das Vorurtheil nur den Auswurf des deutend beſchrånft werden , und wenn der Urlaub über Volfes oder die dem Charakter nad Zweideutigen zur eine beſtimmte Zeit binausdauert, bedeutende Gehalts Werbung tauglid hålt ; in der That betrachtet noch in dieſem Augenblice der engliſche Bauer oder ein fonfti.
ger rechtlicher Arbeiter, wenn auch arm, die Werbung ſeines Sohnes als eine Sdande, die ein foldes Kind
abzuge ſtattfinden. Hollan 8 . Zu Ende vorigen Jahres záblte unſere Armee 1 Felds
über ſeine Familie bringe. Zu Offizierſtellen im Kriege marſhall, den Prinzen von Oranien ; 1 Generaloberſten , ausgenommen ) fonnten ſie nicht gelangen. Feldwebel den Prinzen Friedrich der Niederlande; 3 Generale der
(Sergeant-Major) war die bódyſte Würde, die dem Solo Infanterie, unter welchen Baron Chaſſé ; 16 General. daten offen fand, von weldier er aber bei dem mindes ften Bergeben wieder zum Soldaten degradirt werden konnte. Dieſer Zuſtand bat nun aufgehört. Im vorigen Jahre hat die Regierung nicht weniger als den dritten Theil der vacanten Unterlieutenantss oder Fähndrichs.
licutenante, unter welchen der Herzog Bernhard von Sachſen -Weimar ; 40 Generalmajore; 38 Oberſten, uns ter welchen die beiten å teſten Söhne des Prinzen von Dranien; 18 Oberſilieutenante ; 76 Majore ; 251 Capis taine ; 523 Premiers und 387 Secondlieutenante. Die
ſtellen (Ensigns) foſtenfrei an Feldwebel vergeben, und Cavalerie zählt 2 Generalmajore, 6 Oberſten , 14 Oberſte fomit 35 Perſonen aus dem Soldatenſtande in einem lieutenante, 16 Majore , 69 Rittmeiſter , 80 Premiers Jahr zu Offizieren und Gentlemen erhoben. Dieſe große und 45 Secondlieutenante der ſchweren Cavalerie und
Veränderung, im Stillen unter einem liberalen Mic 31 lieutenante der leichten Dragoner. Die f. Mares mijterium vorbereitet und befördert, fann als eine mo. chauſſée zählt 3 Majore, 5 Capitaine, 5 Premiers und raliſche Revolution in der britiſchen Armee angeſeben 8 Secondlieutenante. Die Artillerie zåhit 1 General, werden , die auch den aufrichtigſten Beifall faſt aller Prinz Friedrich der Niederlande; 1 Generalieutenant,
britiſchen Offiziere hat, weil der britiſcheOffizier, troß 5 Generalmajore, 7 Oberſten , 10 Oberſtlieutenante, 17 des Werbungs- und ſchledisten Strafſyſtems im Heere, Majore, 57 erſte Capitaine, 28 zweite Capitaine,140 ebenſo buman als wohlwollend gegen den Soldaten iſt.
Premiers und 102 Secondlieutenante. Das Jugenieur,
Mit der Zeit wird auch ein beſſeres Unterrichtsſyſtem corps 1 Generalieutenant, 2 Generalmajore, 4 Oberſten , in allen Regimentern eingeführt werden, woran es jeßt 6 Oberſtlieutenante, 8 Majore, 29 erſte, 13 zweite Cas noch ſehr fehlt. Somobi'in Weſt , als Oſtindien wur. pitaine, 35 Premiers und 34 Secondlieutenante. Unſere
den gleichfalls mehrere vortreffliche Anordnungen zur Truppenmacht in Oſtindien zählt in der Infanterie
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3 Oberſten , 9 Oberſtlieutenante, 22 Majore , 100 mit Portalen und Edpavillons verziert, gewähren durch
Capitaine , 129 Premiers und 197 Secondlieutenante. ihre elegante und reinliche Auſſenſeite einen bödſt er. Außerdem an Eingeborenen 3. Capitaine und 31 Ses freulichen Unblick. Die größte derſelben , die von Scus condlieutenante. Die Cavalerie 1 Oberſt, 3 Majore, tari an das Südweſtende dieſer Borſtadt und den Bose 9 Rittmeiſter , 10 Premiers und 18 Secondlieutenante. porus anſtoßend , gegenüber der Serailſpiße,1 iſt einer Die Artillerie 1 Directoroberſten , 2 Oberſtlieutenante,
kleinen Stadt zu vergleichen , denn ſie fann in ihren
4 Majore, 18 Capitaine, 22 Premiers und 23 Ses 3 Stockwerfen und Stallungen 8000 Mann und 600 condlieutenante. Das Genie- und Sappeurcorp8 zábit Pferde beberbergen ; ſie iſt für die Garde beſtimmt. 1 Directoroberſten, 1 Oberſtlieutenant, 1 Major, 9Cas Von den drei anderen zunächſt größten Kaſernen : der pitaine , 9 Premier , und 11 Secondlieutenante. In von Pera , Ramiß - Triflik und Daouds Paſha, jene für Weſtindien hat unſere Infanterie 1 Generalmajor , 1 Oberſtlieutenant , 1 Major, 2 Capitainquartiermeiſter, 5 Capitaine, 6 Premiers und 16 Secondlieutenante. Die Artillerie 1 Capitain, 2 Premiers u. 4 Secondlieutenante.
Artillerie , letztere beide für Infanterie , bat jede für 4-5000 Mann Raum. Im Inneren Konſtantinopels find gleichfaus viele Kaſernen vorhanden, unter denen die größten: die für Artillerie in Topana, für die Mas
N e a pé 1.
alle drei am Hafen liegend ; die für Cavalerie im See
rine im Arſenal, für die Bombardiere weiter oberhalb,
Neapel , 26. Dec. 1837. Vor wenigen Tagen ers rail und für Infanterie in Erki -Serai und auf dem folgte die Auflöſung der hieſigen Sanitátóbehörde durch Atmejdan oder Pferdeplas ( dem alten Hyppodrom .) den König , wobei ein großer Theil ihrer Mitglieder Endlich iſt auch die Cavaleriefaſerne in Beglerbeg, eine gånzlich außer Thåtigkeit gereßt wurde. Die Partheilichs Stunde von Ronſtantinopel, am aſiatiſchen Ufer des
keit und Beſtechlichfeit dieſer Beamten bei ihren Func. Ranals gelegen, hierher zu rechneu. - In fåmmtlichen tionen in der Recrutenaushebung, wo ſie damit bes zur Stadt gehörigen Kaſernen fónnen demnach 40 bis auftragt ſind, die förperliche Tauglichfeit der jungen 50,000 Mann placirt werden, und da die gegenwärtige Mannſchaft zuun Kriegsdienſte zu unterſuchen, ſcheint Garniſon höchſtens die Hälfte betrågt, ſo iſt es unvers Veranlaſſung zu dieſem Sdritte gegeben zu haben. Der zeiblich, daß die Mannſchaft nid)ts deſtoweniger in den Unfug muß ſehr weit gegangen ſein und gedroht haben, Stuben enge zuſammengebåuft iſt, wåbrend andere gerade die zu Strapaben geeignetſten jungen Peute vom Räume leer ſtehen . Sin Uebrigen findet man faſt in Militárdienſte loszumachen , und nur ſolde in die Reis allen Kaſernen die Sorge für Reinlichkeit und demnado
ben zu ſtellen, welche theils zu den verworfenſten Klaſſen geboren, theils wegen des Élendes, in welchem ſie früs her gelebt, feine hinlänglichen Kräfte zu den Beſchwer. den des Kriegsbandwerfes mitbringen können. Die Bequemlidifeitdes Neapolitaners ſcheut obnedieß nichts ſo ſehr als die Ordnung und Beſchwerlichkeit des Mis litårſtandes, und er wendet den leßten Cavallo daran, um ſich damit zu löſen ; ja es geſchieht häufig , daß Res
Geſundheit lobenswerth berückſichtigt. Ameublement iſt freilich kaum vorbanden , denn bloße Eſtraden an den Wånden, mit Matten belegt , bilden, nach Art des ges meinen Zürfen , bei Lage den Siß und bei Nacht dag Bett des Soldaten . Die regimentirten Offiziere wohnen ſämmtlich in dieſen Behauſungen, und da in ihnen feine Frauenzimmer Zutritt haben , ſo muß die große Mehrs zahl, deren Einfünfte ihr feine Haushaltung in der
cruten ſich verſtůmmeln oder mit ungeldſchtem Rall, den
Stadt nebenbei erlauben , auf die ſtillen Freuden des
ſie auf die Augenlieder legen, das Geſicht ſchwächen, um Harems verzichten. Was den Soldaten betrifft, ſo were nur dem Dienſte zu entgeben. Der König, der das Mi. den dieſe mindeſtens vom Großherrn dadurch entſchå .
litår liebt und ſeine Truppen auf den Erercirplåßen
digt, daß in Konſtantinopel eine Anzahl weiblider
ſtatuirt iſt. tüchtig herumtummelt, fam endlid , nachdem ihin die Geſchöpfe zu ihrer Benußung Ein Teil der Truppen , wenigſtens der in Konſtant. Folgen ſchon aufgefallen , hinter den Grund dieſer Ers i'cheinung,, und ſein Zorn führte den obenerwähnten tinopel befindlichen, iſt übrigens nur in den Wintermos naten wirklich faſernirt und bezieht - die Infanterie
Borfall berbei.
durdweg - die größere Hälfte des Jahres Zeltlager, -
gewöhnlich in der Nåbe ihrer Raſernen . Die Zelte ſind
Notizen über die Kriegsverfaſſung des túra fiſchen Reiches im Jahr 1836.
grún angeſtrichen , von runder Form , dabei aber febr niedrig und mit Bewohnern überfüllt; die Pagerordnung iſt die franzöſiſde. Dieſe lager werden für die Geſunds
( S dl u .)
beit ſehr zuträglich gebalten, was zwar in Bezug auf Die Unterbringung der Truppen unter Dach und die Peſt – die aber gerade meiſt gegen den Winter in -
Fad fann , den Dolfsſitten nachgebend , in der Türfei Konſtantinopel eintritt - zugegeben werden mag , da nur durch Kafernen ( Rizlaßi) bewirft werden , und ſie gegen dieſe friſche Luft und geſunde Nabrung vielleicht
ſind in der That die lichtſeite der dortigen Militárs einrichtungen. Dieſe , auch außerhalb Ronflantinopels größtentbeils neu geſchaffenen Gebåude bilden freilies gende geſchloſſene Vierece, maſſiv und 2 Stod boch,
das beſte Präfervativ ſein dürfte ; nicht ſo aber in An , febung der im Sommer vorherrſchenden Fieber, denn die im fager befindlichen Truppen geben ia dieſer Beziehung den Hoſpitälern mebr Nahrung, als die faſernirtev.
nach dem Hofraume mit offenem Corridors und meiſt Zroß den in Rede geſtellten, im Allgemeinen zwed , auch mit einer fleineren Morbé ( Dzſami) verſehen. Die mißig zu nennenden Ceranſtaltungen iſt die Sterblich ,
fünf neuen und bodliegenden Kaſernen der jauptſtadt, teit im Heere übermäßig groß. Die Urſache liegt theils in
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der förperlichen Dispoſition der Soldaten, theils in den berrſchenden Epidemieen und endlich in den mangelhaften Sanitätsanſtalten. Die erſtere hat wiederum ihren Grund in der ſchw &dlichen , im Wachsthume begriffenen Cons ſtitution der größeren Mehrzahl bei unregelmäßigem
der Regierung mit Gewißheit anzunehmen, daß in der Peſtepoche dieſes Jahres bis zum Ablauf deſſelben von der Garniſon Konſtantinopels úber 2000 Mann, fomohl Offiziere wie Soldaten, ein Opfer der Seuche wurden , daber ſolche im buchſtäblichen Sinne dezimirt hat.
febert, auch Heimweb und dergleiden. Unter den Epis
rid riließlich Zu jenen Sterblidsfeitemotiven gefedtfic
demieen iſt die Peſt die verzehrendſte; obgleich man als noch die großentheils üble Verfaſſung der Hoſpitaler ihren ſteten Ausgangspunct degyten anführt, ſo erliſdt und der Mangel an Aerzten. Jene betreffend, To find
fie auch in Konſtantinopel eigentlich nie ganz und tritt zwar die Peſtfranken ſtets in einem eigenen lokal abges aus, wiewohl im ſchwächeren Grade, auch über benach dem ehemals ſogenannten Leanderthurm , poetiſchen Ans
gemoshnlich im Herbſt ſichtbarer bervor , ſich von hier ſondert , welche für die Garniſon Konſtantinop : 18 in barte Provinzen verbreitend. Befanntlich hat man bisher dem Bolfe
vielleicht
denkens, an der aſiatiſchen Küſte des Bosporus gegens über Scutari gelegen , etablirt worden ; in den übrigen
um es über eine Calamitåt zu beruhigen, gegen welche aber liegen die Patienten bunt durcheinander.
Vur
man bis jeßt fein Mittel fennt ") - weiß gemacht, die dasjenige von Scutari, für die Garde beſtimmt, macht Peſt ſei eine von Allah geſandte Wohlthat; dod , da durch ſeine Einrichtungen eine rühmliche Ausnahme. beſonders in dieſem Jahre, wo gedachte Wohlthat einen Auch würde das Gegentheil von jener Erſdeinung in ungewöhnlichen Grad von Energie, Umfang und Dauer
einem lande Wunder nehmen, wo es zur Zeit noch an
batte, die Armee große Verluſte erlitt , ſo hat ſich der geſchickten europäiſchen Aerzten ) ſehr mangelt und die Großherr bewogen gefunden, auch hier in Widerſpruch einheimiſden von Unwiſſenbeit ſtrogen. Unter letteren mit den früheren Grundſåpen zu treten, und diejenigen ſpielen wieder die Griechen eine Hauptrolle; dodh ſie Vorſichtemaßregeln angeordnet, welche die chriſtlichen übertreffen die Türfen mebr an Verſchmitztheit, als an .
Bewohner des Orients ſchon längſt unter ſich und meiſt reellen Kenntniſſen . Anderſeits iſt meiſt bei der Nation mit Erfolg beobachten. So rollen 3. B. für die Folge
noch immer ein Widerwille vorbanden , ſich chriſtlichen
alle Häuſer, worin ein Peſtfranfer vorhanden iſt, abges ſperrt und nachher auf einige Zeit geräumt und gereis nigt werden ; auch, wenn es Kauflåden ſind, dieſe 40 Tage geſchloſſen ſein . Deßgleichen ſind in den Eingång gen der Raſernen und vor den Wachtbåuſern ſtete Råus
Aerzten anzuvertrauen , und ſelbſt der Titular Oberarzt des Großherrn iſt ein Túrfe, wiewohl ein chriſtlicher in der That verordnet. Mau weiß, welche Abneigung die Bekenner des Jólam gegen das Studium der Änatomie haben , und fann daraus abnehmen , daß die Chirurgie cherungen vorgeſchrieben. Doch die Vorurteile Vorurtheile und noch weit mehr im Argen liegt. Auch hierin iſt zwar Indolenz der Türfen laſſen jene wohlgemeinten Verfüs die Bahn gebrochen, in ſo fern ſeit mehreren Jabren gungen ſelten zur vollen Ausführung kommen und were bereits eine Art Pflanzſchule unter Leitung eines erfahs
den überhaupt ſolange ungenügend wirfen, als man die renen franzöſiſchen Arztes zu Konſtantinopel beſteht, deren Eleven inzwiſchen bisher viel zu jung und unreif ungeſunder Lebensweiſe befreit, auch die ſteten fórs zu den Regimentern geſandt wurden , um von ibuen zur Bevólferung der Hauptſtadt nicht vom Eiend und von
perliden Berührungen der Türken unter ſich und den Zeit noch, große Leiſtungen erwarten zu können. 3. Eintbeilung und Stårfe des Heeres. Die gemeinen Bazar, ſelbſt in der Peſtſaiſon , nicht zu hins beutige osmaniſdie landmacht zerfågt in das fiebende tertreiben vermag . Heer und die irregulåren Truppen ; erſteres wies Da ebenfalls in Aegypten ſchon langer jene Vor, derum in Garde und finie, deren jede aus Infanterie, ſichtsmaßregeln eingeführt ſind , ſo laßt ſich vielleicht Cavalerie und Artillerie beſteht und in Diviſionen zu boffen , daß eine Krankheit einſt zum Erlöſchen gebracht 2 Brigaden å 2 Regimenter eingetheilt ſein ſoll.
Verfauf einer Maſſe alter Kleidungsſtúce auf den allo
wird , welche durch ſide ſelbſt eine Geißel jener difer
Das Infanterieregiment ſoll aus 4 Bataillonen zu
und durch die dagegen aufgeſtellten , ſo unwürdig als bart eingerichteten Kontumazanſtalten des Abendlandes **) eine faſt nicht minder große Geißel der aus der levante tommenden Reiſenden ſind. - Dem ſei wie ihm wolle , To iſt, ungeachtet der großen Geheimhaltung von Seiten *) Inzwiſchen hilft manden Kranken ihr gutes Black dard ; in io fern ſich nämlich die Beffbeuten nach Außen ſtatt nad
8 Compagnicen à 100 Mann, ausſchließlich 1 Capitain , 2 lieutenanten und 13 Unteroffizieren , gebildet rein; das Cavalerieregiment aus 6 Escadronen zu 148 Mann oder 120 Pferden, ausſchließlich 2 Rittmeiſter , 44 lieutenante und 17 Unteroffiziere. Allein diefes Tchdne Jocal yon Stårke bleibt unerreicht , oft bis zur Hälfte , und Der, faſſer fab niemals eine Compagnie oder Ploton über 20
und eine Escadron über 30 - 35 Rotten ſtark ausrücken . der Generenden iſt in der Regel " oder /s ; in dieſem Jahre, deure am wo die Epidemie einen ſeit 20 Jahren unerhört bösartigen Die Artillerie anlangend , ſo iſt nur bei der der Charakter batte , war es etwa ' /, bis '/ g.
Innen ergießen, in welch leßtgedachtem Falle der Jod , und
ſte $ t, mogen die Regimentscomman . zwar unter heftigen Symptomen , erfolgt. Das Berbátniß Wo der Ueberreſt beſten wiſſen.
**) Berfaſſer farieb einen Theil dieſes Aufrages in dem Kontus Hauptſtadt, und bei jener zur mobilen Armee in Aſien
mazlazareth zu Trieſt,wohin er ausderLevante mit einem gehörigen , an eine Art von Formation zu denken ; die öftreid ifchen Bandeididiffe zuradgetehrt war und welches, ganze Feldartillerie der erſteren belauft ſich jedoch nicht indem es die Sanitätsgerege auf die under damtefte Brife jober , als auf 12 Batterieen zu 6 Geſchůßen , 5 der burd nächtliches Contrebandiren an der dalmatiſden Küfte verlegte , ihm zugleich den Beweis lieferte , wie illuſoriſch diefe Gelege im Ganzen find.
*) Einige unter denfelben fangen an auch hier bombopatbilde Suren zu maden.
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Garbe und in der Linie zugetheilt , von letteren aber nur ungefähr 5000 derſelben in den Regiſtern aufges
and nur 3 beſpannt. Die Ärtillerie der aſiatiſchen Ars gåhlt, und wenn gleich die Regierung wohl gertan bat, jene vortheilhafte Inſtitution nicht ganz fallen zu laſſen
inee iſt ungefähr von gleichem Belang.
Die Siårfe der Infanterie belauft ſich gegenwärtig ſo fónnte bei einer gründlichen Unterſudung ihrer Ans auf 4 Gardes und 22 Linienregimenter (nad Nummern ſprüde die Zahl jener Feudalcavalerie leicht um das benannt), die der Cavalerie auf 4 Garde. und 2 finis Fünffache vermehrt werden. Dahingegen hat ſie jenes enregimenter. Rechnet man daber durdîd nittlich dürftige Fragment zu Regimentern formirt und geſtattet das Infanterieregiment zu 2500, das Cavalerieregiment nicht mehr durchweg wie ehemals die willführliche Núfo
zu 700,und nimmt die Artillerie , einſdließlich der in fehr in die Speimath nach eingetretenem Frieden oder ben Feſtungen , zu 8000 Mann an, ſo enthält die türfie beim Beginn der üblen Fahrszeit. Auch fctc difciplinirte Armee am Schluß des Jahres 1836 : 65,000 Mann Infanteric , 4200 Mann Cavalerie und 8000 Mann Artillerie – in Summa 77,200 Mann. Doch sollen , wie man behauptet, in dem folgenden Jahre wies
befinden ſich zur Zeit wirflich etwa 1000 Mann derſelben bei der aſiatiſden Armee , und die übrigen werden nur als in der Heimatb beurlaubt betrachtet. Hiernady würden ſie zwar zur regulären Armee zu zahlen ſein , während ſie
ber einige neue Regimenter erriditet werden; dagegen ſich jedod, anderſeits durch ihre alttúrtiſche Bewaffnung mnuß 1 Infanterieregiment, zur Ausrüſtung der Flotte und ihre Verwendung davon unterſcheiden. verwandt, abgerechnet werden. Man darf überdieß das Die Nationalmilind dagegen iſt ein ungereiftes bei nicht vergeſſen, daß dic Regimenter in ſich von der Produft der Gegenwart und repräſentirt eine Nacab. perfdic denten Starfe ſind, denn während die der Ins mung der deutſchen Landwehreinrichtungen , die man
fanterie der Garde und der mobilen Armee in Aſien an 2000 Mann. Endlich beſigen auch nur die Garden und etwa die Hälfte der finie eine wirkliche Zuſammenſtels
ihrer Wohlfeilheit wegen bewundert, obne ſich ihr Wes europäiſche diſciplinirte Nationalbewaffnung bezwecft, wird dieſelbe wohl ſtets eine Shimåre bleiben, denn es
lung in Brigaben und Diviſionen .
möchten ſich weder Mittel finden , gedachte Miliz euro . påiſch auszurüſten, noch ſie, wenn auch nur nothdürftig,
3000 Mann gåblen, erreichen die übrigen oft nur 1 b18
Noch verwirrter wo möglich iſt die Dislocation die,
fer , ziweilen ſelbſt Bataillonsweiſe in verſdiedenen 1
ſen flar gemacht zu bäben. Ju fo fern man dadurch eine
einzuüben. Sollten aber in der Folge Bedingungen eins
Welttheilen verzettelten Armee , und der bisherige Ses
freten , welche die Theilnahme des Volfes an der Ders
radfier wußte oft ſelbſt faum , wo ſeine Truppen zu finden waren. Im Allgemeinen ſind dieſelben jedoch in größeren Garniſonen vereinigt und ihre Vertheilung ungefähr folgende : Konſtantinopel und Umgebungen
theidigung ſeiner Eriſtenz mehr anregen, als es in den leßten Zeiten der Fall war, jo fónnte dieſe Schöpfung gewiß mit Erfolg zur Vertheidigung feſter plage wie dieß zur Bedienung der Artiüerie in derſelben ſchon
20,000 Mann. Der Dardanellen 2000 Mann. Garnis immer der Fall war
und für die Verrichtungen des
fonen der Donaufeſtungen und von Varna 5300 Mann. Fleinen Krieges , wozu die landesberdaffenheit hinreis Garniſonen im Inneren von Rumeli 13,400 Mann, dende Veranlaſſung bietet , benußt werden. G3 reicht in der Zúrfei nicht bin , einen neuen Ges tavon allein an zwei Drittheile in Albanien , welche Pro ,
vinz in ihrer ebenſo friegeriſden als råuberiſchen , feit danfen auszuſprechen, um ihn volfstbůmlich zu machen , der Vernichtung Ali Paſha’s von Janina wieder zum und man dürfte dieſem Reiche nicht Zeit genug und
Tbeil verwilderten Bevölkerung (Arnauten ) der Pforte Gelegenheit gewahren , ihn zu verwirklichen. Grundſåşs noch die beiten Recruten liefert. In Aſien mogen 34,000 lich ſollen aie waffenfábigen Muſelmanner von 20 bis Mann diſciplinirte Truppen vorbanden ſein , wovon 40 Jahren zu dieſer Nationalmiliz geboren und man hat etwa 20,000 im fager von Koniab und Umgegend, zur damit angefangen , – vielleicht ſich ſelbſt mehr dadurdy mobilen Armee hafiz- Parba - Nachfolger des im Nos betrügend, als Andere, - vor der Hand etwa 50,000 veinber 1536 verſtorbenen , durch den glüdlichen , doch derſelben , bezírfsweiſe zu Bataillonen vereinigt , in die .
idenig blutigen Feldzug gegen die aufrühreriſchen Kurs liſten einzutragen und mit Bezug darauf den größeren den , Towie durch Beendigung des unglüdlichen gegen Theil des Gebiets in 10 Muſirate oder Generalcommans
Ibrahim Paſha in Syrien befannt gewordenen Reſhidi do's zu theilen , auch weitläufrige , doch weder verſtans Paſha - geboren und 14,000 Mann in verſchiedenen dene noch befolgte Reglements über dieſe Organiſation Paíba
zu laſſen . Gränze, ausgeben Der Verfaſſer beſchließt hiermit dieſen Auffat , indem bisherigen Kayudan Paſha , befinden ſich außerdem er fidy der Hoffnung bingibt , ein ziemlid flares Bild der Verhältniſſe in Bezug auf die Kriegsverfaſſung des etwa 2500 Manu detaſdirt.
Garniſonen , von Smyrna bis zur perſiſchen pertheilt ſind. Zur Erpedition von Tripolis, unter dem Die irregular en Truppen beſtehen aus den Spa, bis und der ſogenannten Nationalmilig . Sene ſind ein
fdwades Ueberbleibfel der einſt ſo zahlreichen und ges fürchteten tůrfiſden Rehndreiterei, und da unter ſie nad ben Eroberungen in Aſien und Europa der größere Theil der Bodencinfünfte als perſónliche león vertheilt waren , fo batten ſie die Verpflichtung, bei entſtehendem Kriege
ibre Ausrüſtung ſelbſt zu beſtreiten. Gegenwärtig ſind
türkiſden Reidjes im weiteſten Sinne gegeben zu haben .
Tauſcht nicht Alles , lo ſcheint dieſes Reich unwies derbringlich ale politiſche Selbſtändigkeit verloren zu haben und deſſen Fortdauer lediglich von dem derein ſtigen Zuſammenſtoß jener beiden großen europäiſchen Potenzen abzubingen , deren Eiferſucht den türkiſchen dieren in der That zuin Kinde gewordenen Kolof Greis - bisher in der Sdwebe erhalten bat.
Redigirt unter Verantwortlichfeit der Verlagshundlung : E. 20, lenge in Darınstadt und in deſſen Difijin gedrudt .
Samſtag,
Nr. 10.
3. Febr. 1838 .
བ།
Allgemeine Militår - Zeitung.. ſammlung moge bewirfen, daß die Stellvertretung von
H a r. i over. Se. Maj. der König baben zu befchlen gerubt, daß die Infanterie vom 1. Februar 8. 3. an in 8 Regimens ter , jedes 311 2 Bataillonen von 4 Compagnieen, und
der Staatsregierung übernommen werde, wobei auf die gleiche Einrichtung im Groſberzogthum heijen hinge: wieſen wird. - Der Ausíduß batte die Regierung im
in 4 leidte Bataillone formirt werden ſoll. Die Eintheilung der Infanterie nach Diviſionen uud Brigaten iſt folgende : 1. Diviſion, Stabsquartier Haus
Mittheilung ihrer Anlidt erſucht, und das Kriegemini, ſterium , unter Darlegung der Gründe, ſich gegen die Uebernabme ausgeſprodjen. Der Ausſchuß bålt die
nover. Diviſionár : Gen.Lieutenant von dem Bufíde. 1. Brigade , Stabsquartier Hannover. Brigadier : Genes ralmajor Frhr. v. Baring. Garderegiment, Garniſon Garniſon Hannover. Hannover. " is over le bregiment, : 2. Brigade, Stabequartier Gelle. Brigadier : Generals
Sache für zu wichtig , und einer nochmaligen Prüfung werth , und ſtellte caber den Antrag , die Geſuche der Regierung zur geeigneten Berücfſid)tigung dringend zu empfeblen, mit dem Erſuchen , den fraglichen Gegenſtand einer nochmaligen Prüfung zu unterwerfen , und über
major 4. v. d. Dede n. 28 Infanterieregiment, Gars
das Reſultat derſelben , und über eine etwaige Reviſion des Recrutengerebes in den vorbemerfien Beziehungen
niſon : 1. Bataillon Hildesheim, 2. Bataillon Hameln.
JI Diviſion,, der Ståndeverſammlung eine geeignete Vorlage macien 38 Jifanterieregimeni, Garniſon Gele . – 11. .
Stabsquartier Hannover. Diviſionar: Gen.Lieutenant zu laſſen. Der Antrag des Ausſchuſſes wurde genehs Halfett : 3. Brigade, Stabsquartier fúneburg. Bris migt. - Hr. Wippermann berichtete ſodann über die sadier : Generalmajor v. Boib mer. 48 Infanterie. Ausgaben der Militárverwaltung aus den Jahren 1831 regiment, Garniſon fúneburg. 58 Infanterieregiment, bis 1833. Aus der Hauptſtaatsfaſſe ſind für das Mis .
Garniſon Stade. 4. Brigade, Stabdquartier Osnabrücf. Brigad ier: Generalmajor v. Bod . 68 Infanterieregi,. ment , Garniſon Denabrúc . 78 Infantericre giment Garniſon: 1. Bataillon ad interim Nienburg, 2. va. taillon Aurich. leichte Brigade, Brigadier und Inſpec.
litår für 1831 abgegeben 1,077,280 Rthlr. urid 1832 821,069 Ribir. Es bat dabei gegen die Verwilligung für 1831 eine Ueberſchreitung von 228,64 5 Rthlr. ſtatt: gefunden ; der Ausſchußtrågt jedod in Berúcichtigung, daß die Verwilligung erſt im Jahre 1832 erfolgte, die
teur der leid teu Truppen : Generalmajor 9. Důring. Garde- Jägerbataillon, Garniſon Hannover. 18 leichtes Bataillon , Garniſon ad interim Cortingen ; 28. leichtes Bataillon , Garniſon Einbec ; 38 leidites Bataillon,
Ausgabe aber ſchon früber gemacht worden war, dars auf an , die Verrechnung der verausgabten Poſten im Allgemeinen zu genehmigen. Dieß wurde beídloſſen. Der Bericht zahlt ſodann die einzelnen Ausgaben auf,
Garniſon Goslar. – In Folge dieſer neuen Formation bei weldoem die, von dem Ausíduſſe erhobenen einzel. nen Ausſtellungen und Bedenfen durch die Erlauteruns
iſt der feitherige Brigadier Generalmajor Ernſt von
Důring zum Inſpecteur der leichten Infanterie, der gen des Hrn. Regierungscommiſfårs beſeitigt wurden. disponible Generalmajor A. v. d. Decen zum Brigas dier der 2. Infantericbrigade, und ſind 5 Majore zu Dberſtlieutenanten, 9 Capitaine zu Majoren 26. 2c beför .
Ru Bland.
gerichteten ale Durch Lagos an die befebt find 7 Contreadmir 6. Decbr vom einen . v.faiſ.3. Marine "zu
dert worden .
Biceadmiralen und 5 Seecapitaine eriten Ranges zu Kur berre 17.
Gontreadmiralen befördert worden . - Der General der
In der Sißung der Ståndeverſammlung vom 18ten Januar kam der in einer frůberen Sißung erſtattete Bericht über die Eingaben mehrerer Stådte,' die Stell, vertretung im Militár betreffend, zur Berathung . Es waren nåmlid) aus den Städten Kafjel, Hanau , Here, feld , Eldwege, Homberg , Gelnhauſen , Trendelburg , Karlshafen und Helmarsbauſen Geſuche eingegangen ,
Infanterie Weliaminoff I. (der in Licherfeſjien como mandirte) und der Viceadmiral Stojen sfy ," Befehls, baber des Kriegshafens von Sebaſtopol, ſind geſtorben . Pre u
6 e 1.
Berlin , 22. Jan. Se. Majeſtät der König haben
nachſtehende Rabinetsordre an die Generalcommande's
welche ſämmtlich dahin gerichtet ſind, die Ståndevers der verſchiedenen Armeecorps zu erlaſſen geruht : ,, In
75 76
Meiner Ordre vom 31. Dec. 1831 habe ich allen noch des diireichiſchen Dienſtes dominirend find ; allein aud im Heere und ſeinen Abtheilungen ſtehenden Erbberedis die Solidi: it and practiſche Erfahrung dieſes Dienſtes tigten zum eiſernen Sireuz 2r Klaſſe die Anlegung des ſpricht ſid ) darin aus und zeigt es von einer wichtigen, Ordens ſelbit geſtattet , ſobald ſie mit Doppelrechnung hódoſt angiebenden Seite , weiche Jeden , dem etwa die der Kriegsjahre von 1813 – 1815, ſeit Erwerbung ihrer Macht der Gewohnheit ' Einzelnes in Beziehung auf Erbberechtigung 25 Jahre gedient baben würden , und
Formationen und Evolutionen nicht ganz anſprechend
es baben demgemäß jammtliche Erbberechtigte aus dem erſcheinen ließ , nid) t nur ſogleid, ausſóhuen , ſondern Feldzuge von 1813 ſofort, aus dem Feldzuge von 1814 auch mit hoher Achtung für den Hrn. Verfaſſer erfül, am 31. Mirz 1835 und aus dem Feldzuge von 1815 len wird . Von den berihrten Eigenthúmlichfeiten abſtrahirt, am 7. Juli 1836 den Drden ſelbſt erhalten. Da nun mit dem Ablauf der Jahre 1837 , 1838 und 1839 ſeit haben wir eigentlich nichts Weſentliches an dem Werfe
jenen denkwürdigen Kriegen voile 25 Jahre verfloſſen auszuſeßen gefunden, als daß die darin gebotene Quinto Find, ro wil Ich nunmehr auch den fåmintliden in der eſſenz einer reichen Erfahrung und hohen Iitelligenz beurlaubten landwehr und in bürgerlichen Verhältniſſen dieſe Qualitåten a priori ſchon in einem hóberem Grade lebenden Erbberechtigten aus dem Feldzuge von 1813 vorausſetzt, als , ſelbſt unter den günſtigſten Verbalts jetzt gleid), aus dem Feldzuge von 1814 zum 31. März niſſen , bei einem auf Kriegsdauer formirten 1838 und aus dem Feldzuge von 1815 zum 7. Juli 1839 Bataillon gefunden werden dürften . - Scheinen und die Anlegung des Ordens geſtatten , welchem gemäß das auch die in dieſer Hinſicht gemachten Anforderungen Generalcominando die dieffilligen Verzeichniſſe der Roms hoch geſtellt , ſo müſſen wir aber doch mit den ausges petenten zur rechten Zeit an die General Ordenscoms ſprochenen Marimen im Allgemeinen und vollkommen miſſion einzureichen hat, welche nach Prüfung derſelben einverſtanden erflåreni. 3
Zu möglichſter Verbreitung der gediegenen Anſichten die erforderlichen Decorationen überſenden wird. Berlin, 31. Dec. 1837. ( sez. ) Friedrich Wilhelm . " in dem fraglichen Werfe, und uir unſere Poſer gebårig - Bei der Feier des am 21. Januar ſtattgehabten mit dieſem befannt zu machen , werden wir, in ſo weit -
Krónungs- und Ordensfeſtes, wurde dein Generallieus der Raum dieſer Blätter es geſtattet , den Jubalt dero tenant und Vicegouverneur von Mainz, 4. Múffling und dem Generallieutenant und Commandeur der
en
ſelben nåber andeuten und Auszüge aus einzelnen sa, Kan. piteln mittheilen, welchen unſere etwaigen Bemerfunge
Diviſion , v. Thiele II. der rothe Adlerorden 1r Klaſſe beizufügen , uns vergonnt ſein möge. mit Eichenlaub ; dem Generalmajor v. Brauch itd), Gommandeur der 1. Garde : Savaleriebrigade, dem Ges
Das Werf, Sr. Durdlaudit dem Hrn. Philipp
neralmajor v. lutow , Commandeur der 9. Diviſion,
Pring zu Herren , Homburg , f. f. General . Felds
dem Generalmajor v . Robr , Direktor des Militar: Defonomiedepartements im Kriegsminiſterium , dem Ges
Zeugmeiſter, Inhaber des Infanterieregiments Nr . 19, commandirender General in Jüyrien , Diner - Deſtreich and Tyrol 2c. gewidmet, ſtrebt, - nad des Hrnt. Vers und S
neralmajor v. Weyrach , Commandeur der 3. Diviſion er Klaſſe mit Eidells der Stern zum rothen Adlerorden 2r Inub; dem Generalmajor v. Barner, Commandeur der 2. Cavaleriebrigade, dein Gen.ficutenant v. Borſell , Commandant von Stralſund , den Generalmajoren v. Ganiß und v. Gorel, dem Generalmajor und Ins
fafiers Worten in der vorgedruckten Zueignungsſchrift dahin, meinen möglichen Weg anzubeuten , wie der Offis zier im Frieden die Felopraris , mindeſtens zum Theil, ſich ſelbſt verſinnliden uno geliufig machen könne. ' Seine Gedanken , Andeutungen und Vorſchläge hierüber
ſpecteur der 2. Ingenieurinſpection , v. liebenroth ,
Wagen fid) - den Vorwort zufolge - nur ſchůdytern
11. Infanteriebrigade ,
Erachtens -- noch weniger als Träume wåren ." nes Erachtens folgenden Erörterung Bei derbiernach
„ Dein Generalmajor v . lucadon , Commandeur der in die Deffentlichfeit hinaus, ohne welche ſie aber dem Generalmajor v. Neus
reis
man 1 , Commandeur der 2. Garde , landwehrbrigade, der Tendenz dem Generalmajor . Pritt witz, Commandeur der ſeines Werfes , fübrt der Hr. Verfaſſer ( S. IX ) febr 1. Garde . Jufautericbrigade , der rothe Adlercrden 2r richtig an : ,, es dürfte demnad ) , beſonders für junge Klaſſe mit Eichenlaub verlieben worden ; außerdern Offiziere, eine ſehr nothwendige Rúdjicht ſein , ſchon bei wurde noch eine bedeutende Anzahl Offiziere vom Obers Zeiten auf ſolche, ebenſo wichtige als hocfliche Fille und tert abwärts decorirt.
Vorfoinmnifje einige Aufmerkſanıfeit zu verwenden , und ſich nad Thunlid )fcit init ihnen etwas vertrauter zu
L i t e r a t u r.
inachen , damit man ſeiner Zeit nicht ſelb;t überraſcht
wird, no malt ſtetsUngewö ſein ſoll, feine vorzub Manna junge ereite Das Infanteriebataillon auf Kriegsdauer , fchaft aud) auf das bereithnlich e gehdrig n oder Gedanken über die einfachſte und ſchnellſte Auss und ſie auf folche Weiſe vor allen ungünſtigen Ein , bildung eines ineu errichteten Infanteriebataillons drücken des Unerwarteten möglichſt zu bewahren . “ für Dienſt und Kampf. Von 19. M. Guggenbers Andeutung eigentln, nábere deſſenSpradj des ich ent. , wase bringe läge zur ger , f. F. Gapitainslieutenant im Jägerregiment HrnDie ſers Vorſch . Verfaſ .
Saiſer. Mit 6 Kupfertafeln . Wien. Verlag von bålt das nachfolgende Jubaltsverzeichniß : 1 I. G. Heubner, 1837. Einleitun des auf friend, g. I. Zuſammenſet Bataillons. zung . III, Il. Befleidung neu erriditeten Jeder Dienſt hat ſeine Eigenthümlich feiten und es dauer iſt unverfennbar , daß im genannten Werfe diejenigen Bewaffnung. IV. Ausrüſtung. V. Ausbildung.
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Erſte Abtheilung. ( Abrichtung der Mannſchaft .) der Kopfbedeckung leicht veranlaſſen kann. *) Eben ſo 1) Abrid tung des einzelnen Mannes. 2) Abrichtung in wenig ſind wir für einen Mantel mit einer Reihe Kids in einem Gliede. 3) Abrichtung in Abtheilungen.
pfen , da der mit zwei Reiben Bruſt und Scenfel beſſer
3 weite abtheilung. (Waffenübungen in geſchloſs Tener und zerſtreuter Ordnung.) A. Mit Compagnieen. B. Mit Doppelcompagnieen.c. Mit dem Bataillon . Entwurf für die Waffenübungen eines auf Striegsdauer neu errichteten Bataillons ingeſchloſſener und zerſtreuts
por Regen und Kålte ſchützt und beim Maríde nicht ſo ſehr behindert, als befürchtet zu werden ſcheint. Bei weſentlicher Behinderung wäre es übrigenscine Klei: nigkeit, dieſelbe durch Ümknopfen der Vordertheile des Mante18 zu beſeitigen. – Schube und Gamaſden enda
ter Gefechtsordnung. Geſchloſſene Ordnung. Zerſtreute lich erachten auch wir für die zweďınåßigſte Fußbefleis Ordnung. Unterweiſung im Fechten mit dem Bajonnet. dung des Infanteriſten und ſcheint uns die vorgeſdlas
Dritte Abtheilung. (Kriegsübungen .) 1) Auøs gene Art Schuhe mit Strümpfen , weldie die für den Soldaten fortſpieligen und oft låſtigen Gamaſchenſtege machen ,ſebr beachtungswerth. ſtellung und Dienſt der Vorpoſten . 2) Vertheidigung entbehrlich
und Angriff einzelner Gegenſtande. Gefecht auf bedecktein
Die für die Bewaffnung (S. 6-8 ) aufgeſtellteit
bedeus Bedingungen müſſen im Allgemeinen practiſch erachter Ueberſchreitung Durch: und durchídonitt Boden. 3)Hinderniſſe. .a) tender Hinderniſſeenem Vertiefte Hinderniſſe . aa) tender Hinderniſſe aa) Durchs werden .a) Vertiefte ; insbeſondere iſt es jene, hinſichtlich der Bes
(chreitung der Gervåſſer. der Gewiſſer. Beweglicher Uebergang.bb)2)Ueberſetzung 1) Feſter Uebersang. b) Er: ſchaffenheit des KolbensamGewehr, der, wo manhiers
böhte Hinderniſſe. aa) Erſtůrmung ſehrſteilerHöhen und auf nicht Rückſidit nimmt, allerdings dem jungen Sole daten zum Popan ; wird . - Die Kugel dreifach mit
1) Verthe der Schanz Angriff )der der Schans Scans. berten idigungg der Papier ladungsſchwi zu umwiceln, en.. 2)2)Angriff erſcheintwegen uns, ,der hiernady; beförs Bertheidigun Schanzen erigkeiten 1) bedenklich ange. zen . a) möglichſte Deciung der vor dem Graben gang melſener würdenwir es finden den Spielraun durch , blos geſtellten Angriffe colonnen . bc) Arbeiten in dem
Graben und Erſteigung der Bruſtwehr. 3) Kurze Mår. Vergrößerung der Kugel auf das erforderlidhe Minis
reduciren, mum zuBezieh Riſiko die anges Idhe als zuſammengefeste Kriegsübung. A. Im Bor. deutete erwartweniger wennfürſolches ung zuwobei en iſt, als von
rúden. B. Im Rückzug. Schluß.
den oft nur ephemár commandirten Patronenfabrifanten
Anbang. ( Vereinfachte Ausrüſtung der Offiziere bei anggelt. - And die gemiſchte Armirung mit gezogenent mebr Bequemlichfeit .) 1 ) Das Felleiſen . 2) Der Dop, ausgebt und glatten Gewehren in ein und derſelben Abtheilung peltefjel. 3) Die laterne, als Wärmemaſchine. 4) Das ſpricht und nicht an, indem hierdurch mancherlei Incong Blechſervice. 5) Pacordnung des Reitpferdes. venienzen entſtehen , wie z. B. beim Laden , wenn die Nunmehr, im Sinne des Sdiluſſes unſerer Eingangss hinteren Glieder die Gewehre wedſeln . – Das wahre
bemerfung , zu aphoriſtiſchem Detailreferate übergehend, Bedürfniß gezogener Rohre in einem Linienbataillort
bemerfen wir Folgendes.
reducirt fid) auf Spezialfälle und für dieſe dürfte im
Die Einleitung ( S. 1 11. 2 ) enthält ſchöne Wahr, Allgemeinen dic Armirung der Unteroffiziere damit 1118 . beiten ; 8. B. ,, Brauchbarfeit iſt die erſte und einzige
reichen . Zu beſonderen Unternehmungen verwendet man
Forderung an den Soldaten; ſeine Führer müſſen auch befanntlich auch beſondere Truppen, wo man daber noch für die nådſt bóvere Stufe vorbereitet ſein . Uns wirklich der sezogenen Robre bedarf, wird es auch nicht gehinderte feitung allein gibt ihnen Spielrauin des an damit verſehenen Scharfſchüben fehlen. Wirfens" 26.
Tas in der Abhandlung Ausrüſtung ( S. 8-16 )
Gegen die Zuſammenſetung des auf Kriegs. über Riemenzeug Geſagte iſt richtig und wichtig : ,,311 Dauer neu errichteten Bataillons ( S. 2-4 ) ſdmal ſchneidet es ein , zli breit vermehrt 8 ohne Zweck /
finden wir nichts zu erinnern, vorausgeſetzt, daß die. Die sollen und madt über Bruſt und Nicken zu heiß ." ſelbe ſtets nach den Eigenthůmlid; feiten des Dienſtes ridy 06 die vorgeſchlagene Schließung der Pairontaide modificiren dürfe, der ſolche Bataillore errichtet. Den mittelſt einer Sdíleife von Eiſenblech and hinſichtlich
für den Bataillonscommandeur in Ausfidit genommenen ihrer Dauer der bekannten Pederſd)leife zum Einfripfert berittenen Signaliſten , der ihn überall hin begleitet,
borzuziehen ſei , müßte practiſdie Erfahrung lehren.
,, um, vorzüglich im Feuergefechte, wo die Stimme nidt Schlosfutterale dürften , namentlich in Hinſicht auf immer wobl ausreicht, gewiſſe Befehl@worte zu unters demnichſige Percuſſionirung der Gewehre, entbehrlid; ſtúzen und allgeinein vernebmbar zu inaden
ero
erſcheinen erſdeinen . -
Beſondere Beachtung dagegen verdienert
achien wir als ein weſentliches Förderungsmittel der die Vorſchläge über die Befeſtigung und den gefd we i fa Penfſamfcit.
ten Zuſchnitt der Torniſter . Tragriement und
Hinſichtlich der Berleidung ( S. 4-6 ) ſind wir ſehr damit einverſtanden, daß ſie ,,bequem , einfach und dennoch vollſtindig lci" ; iedod muß ſie auch dauerhaft ſein und der Fihigkeit nidht ermangeln , gebårig vor der
über das Feldhochgerdirr, durd deren Realiſrung die Mannſchaft weſentlicher Erleichterung und bezies bungoleiſe Fürſorge lidh zu erfreuen båtte. Die seſdir derre Schwierigkeit des Transports der Kochgeſitirre
Witterung zu ich üben. Für Seitens und Piacenſchirme erſcheint uns intojen etwas überſd /åßt; auch etwas an der Ropfbedeckung ( C ;afo ) find wir nicht, weil er minder leichte Seſſel ? c., wie die vorgeſchlagenen , ditrfo
ein beguemes Tragen des Gewehres nicht geſtattetund ten van:entlich von da ab, wo ſie täglic in Gebrauch beim Zurüdbiegen des Kopfes durch Anſtoßen an den genommen werden , alternireud in den korporalſdjaften auf dem Lorniſter befindlichen Mantel das Herabfallen
*) Bergl. 2. M. 3. Nr. 103 u, 106 vom I. 1835 ,
79
80
getragen werden können. Abgeſehen von der zweæmis biefer entfernt. Die Donau bildet dafelbſt eine 490-Fuß breite von Bigſten techniſchen Form des Gefäßes , wird die pracs Felfen der Hötle ift, bequem fitrvon alſo auch von Stromengeund dem Sitome, derwerbirrHerr in feiner es eingeklemmte siſchste Rocheinridytung im Felde immer diejenige ſein, iſt gangen Breite beſtriden verden kann . Die pölle iſt eine natür: woſo große Gefäße vorhanden ſind, daß etwa Rorpo. vide Filſenbildung, wobei die seunit nur wenig nachgeholfen hats ralſchafisweiſe gefocht und ( bei einein probliden Aufs ſie iſt 970 Fuß lang, 70 breit und 60 boch, ſo daß ſie an 1200 bruch z. B. ) aus den großen Menagefeſſela in fleinere Mann faſſen kann. Oben hat ſie eine 8 Fuß weneDefinuta, durdo Gefäße, wovon jeder Mann eines beſiüt, ausgeſchöpft welchedas licht fält,und derkaum 4 Fuß hohe und 3 Fuß breite werden kann, um nicht die gefochten oder balbgaren Singang It mit :fträude bewachſen. IhrenNumen verdankt jie dem öſtreichiſchen Feldmarſdall Weterani welcher , fie 1692 mit 300 Mann und 5 Circügen unter den boupímann o . Urnau brs
Speiſen wegwerfen zu müſſen , ſondern ſie im neuen
Gtabliſſement genießen oder nöthigenfaus gar fochen zu
leben lich. Dieler vortheidigte die Böhle-45Tage lang gegen die
fónnen . Wo man jeden Mann in ſeinem eigenen Bes
Duikin,
Jin F. 1718 iurde die Höhle von den Deſtreidhern
dirr wollte foden laſſen , fónnte man rider darauf befeſtigt, indem man vor dem Eingange Verſchanzungen anbrachte, dieſen durch eine eiſerne Iyüre ſchloß, für Pritſchen , Waſſer und giblen, nad) einer Reihe anſtrengender Mårſde die einen Badofen ſorate und Lebensmittel und Munition dureibſt an : Mehrzahl in den Bivouafs eingebußt zu baben ; denn häufte. In 3. 1788 , als Lascy' das Fordonſyſtem * ) ins Leben wer abgeſpannt und ermüdet anfommt, rebnt ſich nach rief, war die Virtheidigung der Höhle dem Major v. Stein über: Rube und fröhnt oft unwillkührlich dem Schlafe. In tragen, welcher 1500 Grenadiere unter fich hatte. Im 9. Uuguit der Regel finden ſich daber Abends nach anſtrengenden wurde er auf freiem Feide von 20,000 Tüitin angegriffen, büßte Mirſchen, faum noch einige Mann per Korporaiſchaft, in einem 4lündigen Kampfe die Hälfte ſeiner Mannſchaft ein und -
301 fich mit dem Rift in die Höhle, welche bereits von einer som :
die nod) fåbig ſind , die Nacht, oder einen Theil der's
pajnie Jäger und Kroaten unter dem Hauptınann Grafen Ibun felben, mit Kodien hinzuzubringen, – und es erſcheint beregt mar. Die Türken bombardirten die şöhle und marjen ſtin fonad ), im Intereſſe der Erhaltung der Mannſchaft Einde Körper hinein , allein erft am 31. 2u3uit bat Major Stein, nothwendig , im Felde cine ſolche Rodeinrichtung zu deflen ganze Manndaft vom Fieber angegriffen war, um freien treffen, die nur wenig leute in Anſpruch nimmt, und Ubud, melder auch von den türken unter ehrender Unerkennung Itanrhaften Virtheidigung, bewilligt fie wourte. ausmarſch rendenDeltreicher iraren fo Ichmach,daß von denDieTürken unter:is fomit die Möglichkeit gewahrt, die erſchöpften Schlafer der
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bei ihrem Erwaden durch Speiſe zu ſaben und für die ſtügt werden mußten. Sonderbarerweiſe wurde aber nichtMajor folgenden Strapatzen wieder zu ſtårfen, welchen ſie uns
o . Siein , ſondern Hauptmann Graf Ihun für die murhoolle Wers
febibar nach einigen Tagen erliegen würden , wenn cin theinigung der Höhle mit dem Thereſienkreuze berobnt. Fernervin wurde übrigens die Höhle nicht mehr militäriſch benugt und irirb Jeder von ihnen für ſich ſelbſt zu ſorgen bitte. Der etwa 5 Fuß lange Strict , womit jeder Mann aucta in künftigin Striegen ohne Bedeutung bleiben . Die obere führt bei Rugos den Namen » Vereranengraben . , Iemes indem hier Veterani am 21. Auguſt 1695 mit 6000 Mann die tür:
verieben werden ſoll, „um bei gefährliden Wegen im Gebirge, bei Ueberſteigung bober Mauern , Durchſetung oder ücberſchreitung tiefer und reifender Gewäſſer ?c., zur Herbeiſchaffung der Lagerbedürfniſſe 2c." ſich ſeiner
1
Eirche Armee einen ganzen Tag aufhielt und dabei eines ruhmoel: len Indes ſtarb ,
ør. 0. Sammer, deſſen klaſſiſches Weit nur
the
bis zum Jahre 1777 reicht, beridtet die erſte Bertheidigung der
Höhle alſo : » Čechs Stunden over Orſorra , auf dem zu bedienen , erſcheint als eine ſehr practiſche Zugabe. Veterani'ſchen linken ufer der Drau , **) mo ſie ſich bart durch Felſen drängt, Die ſåmmtlichen einleuchtend erörterten Vorſdlåge im
gåbnt eine Füllenhöhle , welche Freiherr 0. Urnau auf Beterani's
beſprochenen Kapitel ſind überdieß noch durch deutliche Figuren anſchaulich gemacht.
Befehl befeste und topfer vertheidigte, als Uibanefer mit Steig
Was S. 16-20 über Ausbildung geſagt iſt, muß vorzüglich genannt werden ; z . B. ,,Die Eigenſdaften der Oberoffiziere und der Grad ihrer allgemeinen oder militäriſchen Bildung mag Abſtufungen zeigen, aber in
ſtücke auf die Bertheidiger der Böhle binabwälzten . Von dem an: beren ufer warenKanonen auf den Eingang der Höhle gerichter,
pilen die Felſen ober der Höhle erſtiegen und von dort aus Felſens *
dem Beſtreben, das im vollen Sinne zu ſein , was man vorſtellt, ſollte möglicherweiſe fein Unterſchied eintrez
die Dreihundert tämpften mit Waſſermangel und Pulverdampf,
in Gefabr zu verdurſten und zu erſiden , dennoch hielten ſie ſich bis alle Musketen zerſprungen oder unbrauchbar. Seito: m heißt die Höhle die Viterani's .« Dag tragiſche Ende von Veterani ers
zähli er alſo: » Um früheſten Morgen brach der Sultan ſelbſt mit
dem ganzen peere auf gegen Veterani, welcher nur 6000 Mann ten " 26. - „ Es darf weder Eiferſuchtelei nodimußdie Gleidys hart, der Ehre des Ganzen während die Türken um 5mat ftärker." Biterani war von giltigkeit geben ; - in in der Ehre des Ganzen muß die einer Seite durch die Semes, von rückwärts durch einen Ball, von
eigene Auszeichnung wie ein abgeſonderter Kern in der
der anderen Seite durch eine ) Wagenburg gedectt. ***) Der Sui:
gemeinſchaftlichen Hảde liegen" 26. - ,, Die Deffente i'ichkeit des militariſden Wirkens erfordert eine gewiſſe Zuverſicht und ein unverrůdbares Gleichgewicht ic. Die beſtimmte Ueberzeugung ſeiner Sache gewiß zu fein , iſt ſicher das beſte Sdußmittel gegen dasSchwan:
tan erließ ein Bandſdyreiben an den Großwefir, ihm ſeinen Willen kündend, daß er felbft mit den Sipahi und Silindaren ( denBa den der heiligen Fabne ), mit den Bogenſchüben und Lanzenträgern (greifen reinen molle, eigenenwährend Leibwachen in dem Mittelpuncir von voinen an: der) Tatarchan über die Temes reben und Dem Feinde in den Rücken fallen rolle. Der anſatlaggelang;
felt vor der Truppe. Daher Kenntniß und Uebung.
Veterani murde umringt, er ſelbſt erſt von zweiSäberhieben und
21
8
le 31
Dieß gilt für den Commandanten iwie für den leßten einer Flintenkugel verwundet, von den Eŭrten ereitt und ihm Mann " 20.
( Fortſ, folgt.)
sogleich der Kopf abgehauen . «
*) U16 daſſelbe unglüdlich ablief, blieb Lascy , glüdlicher als
Miſcellen .
Mode , fortwährend in der Gnade reines Kaiſers .
M
[ Veteran i'6 Höhle und Graben.) Die Veterani' dhe **) Ein ſinnentſtellender Dructfehler, Höhle befindet ſich 3 Meilen oberhalb Orioma in dem Berge ***) Man ſieht hier ſogleid , daß der ør. Berfaſſer nicht Sols anantillhes auf dem linken Ufer der Donau und 3000 Fuß von dat iſt. !
Redigirt unter Berantwortligkeit der Berlagshandlung : C.
, Eesfe in Darmſtadt und in Deſten Difijin gedrudt.
Nr. 11 .
Mittwoch , 7. Febr. 1838 .
Allgemeine Milità r - Zeitung. fiaben , wo man den militäriſden ciſt dadurch berab: n. fene Nacht ſtarb Baden -BadenBao , 16. Jan. e Derflof bahier der penſionirte Generallieutenant v. Schäffer , früher Präſident des Kriegsminiſteriums. Aus dem Hannoverſchen gebürtig , trat er zuerſt in die Dienſte ſeines landesherrn , dann in engliſche, in herzogl.naſs ſauiſde und 1810 in großherzogl. badiſche Dienſe . Er zeichnete ſich in allen Feldzügen , vorzüglich in Spanien, als ein tapferer , unterrichteter Offizier aus und beſaß
zuſtimmen glaubt, daß man den Soldaten von Zeit zu Zeit die Muskete mit der Schaufel vertauſchen läßt. Gleichwohl waren die beſten und ſtreng diſciplinirten Soldaten , welche die Erde gefannt bai, zugleich die råſtigſten Wege- und Brückenbauer . Ronigreidh Sachſen. Dresden , 18. Jan. Kameradſchaft iſt die Seele
der Heere , und alle Einrichtungen , welche darauf hins
zielen , dieſelbe zu erweden , müſſen von wohlthåtigen auch als Privatmann allgemeine Adjtung. Folgen für ſie ſein. In dieſer Hinſicht verdient ein Feſt rn . der Herzog Mar Beachtung , weldes in dieſen Tagen unter den hieſigen Minden , 20.Ba Jan. ySe.é Hoheit
von Leuchtenberg , welcher ſchon längere Zeit überſte Offizieren ſtattfand. Die Staatsregierung batte nåmlich an den legten Landtag ein Poſtulat zu Gunſten der
r des ts rg inliegen rleger Inhabeegimen in Bambe Chevauhre eine- Dra In.. Subalternoffiziere geſteüt, um dieſen eine Erleid terung dieſemden Frühja iſt, wird' gonerr
hinſichtlich des Mittagstiſches zu gewibren . Da die
the ammlung dieſes billige und wünſdienswer n hat nen n über daſſelbe nhalten. Ståndeverſ der Herzogane Geſter ſpectioen, zu Poſtul an bis Gemei gefang at bewilligt batte, ſo fand am 10. Decbr. v. I. et , zu man machen ,und bekleidvom er bereitsDienſt Charge,dendieübliche der F. ſah ihn vor dem Thore der Küraſſierfaſerne am Poſten das erſte gemeinſchaftliche Mittagseſſen im Jägerhof in nheit ſtehen. Daſſelbe wird noch an 2 Tagen der Fall ſein. en .
geſchmackvoll decorirten Sålen und unter Anweſe des Kriegsminiſters , Generallieutenants 1. Zezſchwitz ( des Gründers der Einrichtung ) , des Generallieutes
Bé Igi Brüſſel, 24. Jan. Im Senate fam geſtern der nants und Gouverneurs v . Gablenz und des Generals Gefeßentwurf úber die Organiſation der Militáridule, lieutenants v. Gerrini ſtatt. Die Tafel beſtand aus 180 wie er von der Repräſentantenkammer angenommen Couverts. In demſelben Raume, welcher zum gemeins worden , zur Discuſſion. Die Prüfungscommiſſion batſchaftlichen Speiſeſaale der Offiziere beſtimmt iſt , wers als Amendement beantragt : ans dem Entwurfe" jedwede den ſids dieſelben fünftig alle Mittwoch zu einem geſells Bezeichnung eines Ortes , wohin der Sitz der Militärs daftlichen Zirfel vereinigen, und was dieſe Anordnung ſchule zu verlegen ſein würde, zu ſtreichen und die Bes, ſtimmung darüber der Regierung rolig frei 311 laſſen. Die Debatte über die von der Majorität der Repråſens tantenfammer gegen die Meinung des Miniſteriums
beſonders heilſam macht, was nicht verfehlen kann, den wohlthåtigſten Einfluß auf den Geiſt unter dem ganzen Offiziercorps zu üben , was dazu beitragen muß , ale mit dem Bande der Kameradſchaft zu umſchließen , iſt
angenommene Verfügung , den Sitz der Militärſdule der Umſtand, daß der Kriegsminiſter und der commaits geſeblich zu beſtimmen und einen Waffenplab zu dieſem Behufe zu erwählen , iſt noch nicht zu Ende. “)
dirende Generallieutenant ſich dieſem Zirfel , den ſie geſtiftet haben , perſönlich anſchließen werden. Dieſe
freundſchaftliche Berührung zwiſchen dem höheren und dh . Nantes nada dem Subalternoffizier iſt es ja eben, was das Ganze Heerſteraßei von iſt dientr Vor Kurzem Fra Vor kurzem iſt die Heerſtraße von Nantes nach das im Dienſte durch die ſtrengen Formen der Subor.
Lourour, zu deren Bau das 40. linien - Infanterieregis dination zuſammengehalten wird, zugleich mit dem Geiſte ment verwendet wurde, vollendet worden . Die Soldas der Freundſchaft und Genoſſenſchaft durchdringt. ten haben dieſe Arbeit mit der größten Bereitwilligkeit Außerdem fand am 16. Januar noch ein anderes Feſt übernommen und zu Ende geführt, und das Wert Tollſtatt, das vom Generalmajor Bevilaq ua zu Ehren der Anſtelligkeit ſeiner Urheber Göre machen . Dieſes des Oberſten Schneider, ehemaligen Oberſtlieutenants Beiſpiel wird in anderen Ländern wenig Nachahmung der leichten Infanterie, veranſtaltet wurde. Bevilaqua *) Siehe S. 793 der 2. M. 3. vom I. 1837.
war einſt Brigadier der leichten Infanterie, gab derſels
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ben 1821 mit einem neuen, in anderen Heeren nadages tårs niederen Ranges, die in Schlachten geblieben oder im ahmten Erercirreglement eine neue Organiſation, und Dienſte geſtorben ſind, einer ihrer Söhne abgegeben wird. bångt noch immer mit liebe an einer Waffe, die ihm
Toutel verdankt. Es war daber natürlid), das von ihm
Li t e r a tu r.
an die Waffengefährten des Oberſten Schneider, der Das Infanteriebataillon auf Kriegsbauer ic. einer der ålteſten Veteranen jener Truppengattung iſt, die Aufforderung erging , denſelben freundidaftlich zu
Bon Ig. M. Guggenberger. ( Fortrefung. ) Mit dem S. 20-26 über die Abrido tung des
begrüßen . Das Offiziercorps der leichten Infanterie einzelnen Mannes Geſagten , können wir uns nur batte früber dem Oberſten vor ſeiner Abreiſe von Leip, einverſtanden erklären . Das Húlfømittel, zur Erzeus
einenEhrenſábel, und die Unteroffiziere einen ſilbers gungund Firirung des Gleichgewichts im Manne,ibn zig nen Becher überreicht. ofters ſo zu ſtellen, daß die Abraße feine Unterlage bas
B l an 0. Petersburg,R17.uJan. Die hieſigen Blåtter berich ,
ben , z. B. auf einer Chürſchwelle , an einer ausgegras
benen Linie uc. erſcheint ( gleich dem andermårts ein .
ten: ,, Da Se. Maj. der Kaiſer ſeit dem AntrittIhrer gefübrten Steben auf den Fußſpißen oder auf den Reiſe das Gardecorpå nicht mehr in ſeinem vollen Be, Ferſen mit erhobenen Fußſpißen ) ſehr practiſch ; deßs ſtande geſehen hatten, ſo gerubten ſie jeßt eine alges gleichen iſt der Maríde rebr gut definirt. Dieſer
meine Parade deſſelben anzuordnen, um zu gleicher Zeit auch den Helden" der Kriege von 1812 bis 1815, deren Statuen am 25. Decbr. ( a. St.), als dem Tage der Befreiung Rußlands von demfeindlichen Einfalle , ents
Definition zufolge darf die Schwere des Rörpersnicht, Elſtern , oder Sperlingsſprüngen åbnlich, plößlich von einem Fuße zum anderen übergeben , wie ſolches an manchen Orten im übertriebenen Erercireifer verlangt
búut worden waren , die gebührende Ehre zu erzeigen. Mitt mod den 29. Decbr. ( 10. Januar ) ſtellten ſich um 11 Uhr Vormittags alle Truppen , welche die Garniſon von Petersburg bilden, auf dem Admiralitătoplaße auf. Um Mittag ritten Se. M. der Raiſer mit Ihrer Suite durch die Reiben Ihrer tapferen Krieger und führten
wird , ſondern der Schwerpunct ruht auf dem vor, diefen momentanen Stütpunct nicht auf dem vorderen Fuße , ſondern ſleudert ſogleich den zurůdbefindlichen Fuß in die Luft nach und hårt in dieſer Stellung an, Towirft ſich in demfelben Momente auch dieSowere
.
deren Fuße. Gönnt man der Schwere des Körpers
dieſelben nach dem Newstiſchen Proſpect. Als die Zrup, des Körpers wieder zurück auf den binteren Fuß, pen dem Standbilde des Feldmarſdals Fürſten Bars Se. Majeſtát' dieſelben Halt machen, worauf sie das Gewehr präſentirten, und dem Feldherrn, der im Jahre clay.de: Touy gegenüber angefommen waren , ließen
und ſtatt des , durch die Natur der Sache bedingten, wibrend dieſes unnatürlichen Marſches zugleich ein Streben der Sowere des Körpers nad Rickmårts, ſo
permanenten Impulſes nach Vorwärts , entwidelt rid
1812 die Kriegsoperationen begonnen und in 20 Monas daß derſelbe füglich einer Fahrt mit dem Hemmſchuh ten das ruffiſche Heer nad Paris geführt batte, Hurrah verglichen werden kann . In der Anordnung des Hrn. zuriefen. Ebenſo ließen Se.Majeſtät bei der Statue Verfaſſers, den Mann gleich vorn berein vor derScheibe des Fürſten Kutuſom. Haltwelcher madenim und er. Ehre demSmolenskt dieſelbe Heerführer, wieſen Herzen Rußlands die Kriegsmacht des bisher unbeſieglichen Ers oberers umringt, ihn darauf ausunſerem Gebiete vers trieben und zum unſterblichen Ruhme der ruffiſden
ſcarf laden und ſchießen und gleichzeitig mit dem Ge .
brauche desGewehres als Feuerwaffe, abwechſelnd ihn auch den Gebrauch des Gewebres a16 Stoßwaffe zu lebren, erkennen wir den Prakrifus, derden eigentiis chen Zweck der Abrichtung ſcharf im Auge bebått. Die , für die Abrichtung in einem Gliede Waffen den Grund zu allen gelegt Erfolgeu weiteren pbes b (S. 26 – 29 ) ausgeſprochenen Grundſåße müſſen im Zrium des und Sieges des Hurra hatte. Das erfüllte zum zweitenmale die l'uft. Das rührende Ser Allgemeinen als richtig erfannt werden. Was die für den Frontmarſch angedeutete Richtungsgrundlage, durch rkeit dt die ges gegen Dankba der und Ehrfur der fübt rechten Monarchen bewegte die Herzen der unerſcrođes Vortreten der Sbargen auf den Flügeln , betrifft, ſo
nen Krieger, der Zeugen und Theilnehmer des großen glaubenwir, daß dieſes Verfabren mehr als ein geeig. Triumphes. Die tapferen Veteranen , die Mitfämpfer metes Mittel zur gründlichen Ausbildung der Chargent, im vaterländiſchen Kriege, waren von der angenehmen wenn ſie nod nichi ſind, was ſie ſtets ſein ſollten, denn Erinnerung an ihre Mühen und Tbaten und an den eine abſolute Nothwendigkeit zur Erhaltung der Rids Ruhm ergriffen , der den unvergeflichen Alerander, den tung im Gliede zu erachten fei. Auch wiü uns , der großen und weifen Führer zum Siege , fronte. Ihre Gleidſchritt vorausgeſeßt, die Richtigkeit der Behaups
jungen Gefährten erglübten von Eifer , in die Fuß: tung nicht einleuchten, daß beim Reibenmarſch ,, der
und nad vollkommen groß gemacht nur nach Scritnt könne tapfen der großen Vorbilder zu treten und ſich zu werde " , - da bierbei nidots den Hintermant -
ihren würdigen Nachfolgern zu machen .“
behindert , ſeinen Fuß an die Stellen zu reben , über
Se. Mai, derKaiſer haben befohlen , daß den welche der des Vordermanns bereits weggeſdritten iſt; Wittwen derjenigen Militárs niederen Grades , welche indem mit dem Aufſeßen des Fußes befanntlid aud måbrend ihrer Entlaſſung auf unbeſtimmten Urlaub ſtets der Körper fich vorſchiebt. – Nichts deſtoir eniger geſtorben ſind , einen ibrer legitimen Söhne nach ihrer aber erkennen wir die Zwed måßigfeit des Reibenmar . 1
eigenen Wahl aus der Zahl derKantoniſten auf immeriches mitausgerüdten Rotten als eine practiſde E** abgegeben werden ſoll, gleidwie den Wittwen von Mili. leichterung der Mannſdaft in dieſem Berbåltniſſe an.
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In der Abhandlung über die Abrichtung in Ab , nur thut, was er nicht meiden kann, ſelten mehr denn tbeilungen ( S. 29 – 32 ) wird Eingangs ſehr richtig Erbårmliches leiſtet. bemerkt : ,, Die Abridtung im Zuge iſt dem Bebauen
Bon S. 39-41 folgt nun ein Entwurf für die
und Zurichten der regelmäßigen Bauſteine zu vergleis Waffen übungen eines auf Kriegsdauer nell
chen . Je genauer ſelbe vorgerichtet ſind, deſto ſchneller errichteten Bataillons in geldloffener und und beſſer wird ſich das Gebäude fügen.“ Auch die nun folgenden Andeutungen zur Ausführung erſcheinen uns im Allgemeinen practiſch und können wir insbeſondere unſeren Beifall der Stelle nicht verſagen, welche (S.31 ) ,, als den Solußſtein aller Uebungen : die boonſte Fer. tigkeit im Auflöſen und Wiedervereinigen bezeichnet, ſo daß jeder Mann, gleichſam im Finſtern ,
zerſtreuter Gefechtsordnung. Da das Inbalts ., verzeichniß dieſen Entwurf nicht ſpeziell docirt, ſo ers mangeln wir nicht, ibit zur Ergånzung deſſelben biermit unſeren Leſern vorzulegen . Entwurf 2c.
Geroloffene Ordnung. I. finienſtellung
des Bataillons. II. Bewegungen . 1 ) Wendung
und in jeder Lage ſeinen Plaß im Zuge zu finden wiſſe.“ des Ropfes und des Körpers, auf der Stelle und im - Nichtpractiſd dagegen erſcheint uns die Anordnung, Marſche. 2) Richtungen: a) gleichlaufende , b ) ( chräge. daß zur Bildung der Coloune mit Doppelreiben , die 3) Frontmarſch :a ) in ſenfrechter, b) in ſchräger Marſchs C
Peute der geraden Rotten , ſich zwiſchen die correſpons richiung. 4 ) Brechung der Front in Colonnen und Ents
direnden leute der ungeraden Rotten einſchieben ſollen , widelung in die Front. A. Colonne aus einfachen Reis wodurch der innere Zuſammenbang allzuſehr aufgelockert ben . B. Colonne aus doppelten Reiben. C. Colonne und,bei ſchwierigen Verbåltniſſen , eine gewaltige Pros aus Abtheilungen bis zu einerCompagnie. D. Verfürzte vocation zur Unordnung und äuihren gefährlichen Fol. und geſchloſſene Colonne. E. Staffel colonne, und zwar : gen zu liegen ſcheint. Angemeſſener würden wir ein a) Bildung, b ). Marſch: aa) in gerader, bb) in ſenfrecht ganz einfaches Ausrüden der in ſich geſchloſſenen Rots oder ſchräg gebrochener Marſdrichtung, ce) ziehungen; ten nad der Wendung und das Wiedereinrúden derſel. c) Vergrößerung und Verringerung der Colonnenbreite. ben nad Halt Front! finden . dy Colonnenentwickelung in die Front : aa) urſprüng. Sehr richtig wird im Kapitel : Waffenů 6 x ngentliche Front, bb) gleichlaufende oder verkehrte Front, cc) mit Compagnieen ( S. 32 ) bemerkt , der schnellſte und ſicherſte Erfolg wird unſtreitig da ſich zeigen , wo der Commandant die innere rege Tbeilnahme jedes Eins zelnen zu erweden und zu erhalten verſteht. Weiß er dieſe gar nicht bervorzurufen, oder låßt er ſie erfalten , dann fruchtet ſein perſönliches , ſogenanntes Feuer, bei der thätigſten Anſtrengung und Beweglichkeit nur ſehr
dung der Plånklerfette: a ) auf der Stelle, b ) im Vor, geben . Aufſtellung der Unterſtüßungen und Ruchalte (Reſerven .) 2) Vorrúden und Zuricfgeben , Rechtssund
wenig weit dieſe Funfen nicht zůnden . "
linksziehen der Kette
Front' in der Flanke. 5) Bildung und Marſch der vols len und boblen Maſſe. III . Gefecht. 1 ) Linienfeuer.
2) Maffenfeuer gegen Cavalerie. 3) Bajonnetangriff. Zerſtreute Ordnung. L. Bewegungen. 1) Bilo
Vor-
Zurücfnehme
. 3) und n der Don S. 33–39 folgen nun Andeutungen für die Flügel. 4 ) Verlängerun g, 5 ). Verſtärkung, 6) Abdſung
Waffen übungen mit dem Bataillon , wobei dem der "Rette. 7) Vereinigung der Kette, Unterſtübungen Commandanten deſſelben beberzigenswerthe Wahrheiten
und Rüdbalte in Klumpen gegen Cavalerie. Il. Ses
in Erinnerung gebracht werden ; do B. , Die erſte mes fecht. 1 ) Plåntlerfeuer . 2) Vertheidigung gegen Savas fentlichſte Eigenſchaft zur Leitung eines Bataillons iſt Verie mit Schieß, und Stofwaffe. 3) Bajonnetangriff. obne Zweifel: Ueberblid. Man muß alles fomment Unterweiſung im Fedten mit dem Baion, ſebent , um Herr zu bleiben ; iſt der Fehler ſchon dar net. I. Gymnaſtiſche Borůbungen . A. laufen : dann kommt die Hülfe zu ſpåt“ 20. Einbeit und 1) Auf kurze Strecken im Trabe. 2) Auf långere Strecken Beſtimmtheit in Allem , was vom Commandanten aus . ' im Wechſelſdritte. B.Springen úber Gråben . II. Vors gebt , iſt das beſte Mittel die Truppen zu eleftriſiren . übungen zum Gefecht. A. Kurzer Ausfall : 1) Auf Rube mit vogelſchneller Beweglichkeit, leiſe Andeutun
der Stelle. 2 ) Im laufe. B. fanger Ausfall : 1) Auf der
gen mit donnerndem Befehlsruf, ein tadelnder Blick Stelle. 2 ) Im Laufe. C. Schlag auf die Naſe des Pfers mit beiterer aufmunternder Miene c. múffen ſich forts desmit gebedtem Sprunge ſeitwärts und Nadſtof. måbrend verſchmelzen ; hierzu noch im rechten Augene IIE. Gefecht . A. Mit Infanterie: 1 ) Gefecht zweier blide immer am rechten Orte ſein, wird vollends ein Fußjåger mit Gewehr . 2 ) Gefecht mit der Handwaffe Mißlingen faſt zur Unmöglichkeit werden laſſen " 20..
Chefs , wie ſie biernach und nach noch anderen eben ſo beherzige'nswertben Andeutungen in dieſem Kapitel bedingt werden , ſind wahre Normalchefe , und die ers folgten Andeutungen 2c . ſelbſt, obgleich auf unſerem unvollkommenen Erdenrunde, nicht von dem zu reas lifirent, find für die erforderlichen Capacitaten durchaus practiſch zu erachten ; denn die Erfahrung lehrt ung, daß auch in jeder anderen Beziehung die Anforderung gen bod geſtellt werden müſſen , um nur Erträglichen.
gegen das Gewehr. B. Mit Cavalerie : 1) Gegen dert
Säbel. 2) Gegen die lange. Die nach dieſem Entwurfe von S. 41 – 105 ertheilteit
Anweiſungen ſind unſeres Erachtens , geſdhickte Führung vorausgeſekt, leicht und furz und daher im Augemeinert gleichfalls als practiſch zu erachten . In wie fern wir im Einzelnen anderer Anſicht ſind, ſei uns in Nadfel gendem zu bemerken geſtattet. I. finienſtellung des Bataillons ( S. 41-43. )
Die Eintheilung der Chargen ſcheint und etwas coms
geleiſtet zu ſeben , und daß, wer nicht nach Idealen plicirt; dieg bångt indeſſen von den Eigenthumlichfeiten Žrebt, ſondern nur das Gewöhnlide im Auge bat, und des betreffenden Dienſtes und der Organiſation ab und
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låst ridy baber eigentlich nichts dagegen einwenden.
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Die Formation der wollen und boblen Maſje
Der S. 43 berührte Vorſchlag die großen Leute binten ( S. 63-68 ) ſowohl aus der linie als Colonne, fann
hin zu rangiren " bat ſeine Bedenklichkeiten , weil die überall nur auf befannte åbnliche Weiſe vollzogen wers großen Peute im Durchſchnitt breiter als die kleinen ſind, den ; wir beſchränken uns daher auf die Erinnerung, wodurch die Vorderen getrennt zu ſtehen fámen , wåh,
daß diejenige Formation, welche am ſchnellſten zum Ziele
rend die Hinteren geſchloſſen ſtehen, was mißſtändig iſt führt, die beſte, und da dieſe Wirkung ein Reſultat der und bei den Evolutionen leicht zu Unordnungen Anlaß
Uebung iſt, diere bei allen practiſchen Ausführungen
gibt, und weil in mehrfacher Beziehung auch der als die Hauptſache erſdeinen dürfte.
( Fortſ. folgt. )
Eindruck zu berückſichtigen ſein dürfte, welchen der freie Anblick impoſanter ſtarfer Månner bervorbringt.
Miſce ile n .
II . Bewegungen ( S. 43–68.) Mande der in dieſem Abſchnitte enthaltenen Ausführungen durften ſich
[ Da6 Brūniren der Flintenlå ufe. ] ueber dieſen Gle
nach den Grundſätzen des franzöſiden Erercices vers
genſtand macte ør. Ettrid in einer der Sinungen der Britiſh
einfachen laſſen . Und z. B. erſcheinen einfache Rottere 2 ffociation mebrere Bemerkungen, welde dasAthenäum alſo zu:
ung eines des in derFärbung nufläufe nad der Frontſeite und den beiden Flanken manenten ueberzug8 von Eiſenperornd und Erzeug für alle vorkommenden Verhältniſſe zu genügen und für Dryde. Es gelang ørn. Ettrice nicht nur alle Schatrirungen von die Mannſchaft eines auf Kriegsdauer formirten Bas Braun, ſondern auch ein voukommenesSdwarzzu erzeugen, indem taillons practiſcher, als das theilweiſe complicirte Zwis er einen Theil Salpeterſäuere mit 100 Th.iien Waſſer verdünnte, dieſe verdünnte Sáuere mit einem lumpen auf den Flintenlauf cheneinlaufen einzelner Rotten zur Formirung ver. und auftrug . Es kommt hierbei weſentlich darauf an , daß der Lumpen fchiedener Golonnenbreiten 2. Die Compagnie 2c. mag nur ſo ſtark beneßt iſt, daß das Eiſen nur feucht wird ; denn würde formirt ſein , wie ſie will: in Plotons , Sectioncn 2c. , fich die Flüſſigkrit in Strömchen bilden , fo würde die Oxydation oder in Zügen ?c. , ſo formirt ſie rid), je nach der vers ungleid mäßig ausfallen. Uuch muß der kauf vor dem Brüniren Ichiedenen Wegesbeſchaffenbeit in mehr oder minder breite
gut polirt und mittelſt fait von allem Fette gereinigt werden ,
Abtheilungen. Daß die Mannſdaft in die bezeidhnete feuchtung indem conſtiſtkein beurs Braun erzielt werden kann. Nach der Bes der Lauf für eine Stunde oder auch länger an einem
Abtheilung aufzulaufen und dieſe Abtheilung ihrerſeite, Fenſter Bem Sonnenſchein auózufeßen, und wenn dieſes Verfahren durch entſprechende Wendung und wiederholt entſpre.
dreimal wiederholt worden in , ſo iſt der überflüſſige Roſt mit einer
dhenden Auflauf der einzelnen Rotten, nach jeder belies
aus feinen Eiſendräyten beſtehenden Krogbürſte abzutragen . Nach
bigen Direction bewegt werden fónine, ſcheint Alles, was acht : bis zehnmaliger Wiederholung dieſer Manipulationen hat man gewöhnlich ein ſchönes Braundie erzielt, dem nur mehr eigentiiche für die Gvolutionen erforderlich , unddürftedurch min.unſehen gu nehmen und dafür Farbe zudasgebenroſtige it.
der complicirte Mittel zu erreichen ſein , als ſie von S. 50 an für Colonnen in doppelten Reihen ſich anges
Dieß wird mittelſt ciner Zuflöſung von 1 Gran ralpeterſaueren Silber3 in 500 Theiten Waſſer bewirkt, die auf dieſelbe Weiſe, wie
deutet finden. Dieſe Rottencomplicationen, durch Dops die zum Brüniren dienende Flüſſigkeit aufgetragen wird. Je dunk
pelreiben, ſind bis jeßt das Weſentlichſte, was uns nicht ler man denlauf haben will, um ſo öfterer muß dieſes Auftragen der lekteren Flüſſigkeit geſchehen ; ein: bis ſechsmal reicht für alle
practiſch geſdienen ,weil,wie bereitserwähnt, füle hin. um eine duntte Farbe zuerzielen , muß der lauf,aber: ganz durch ſie der innere Zuſammenhang der Abtheilungen mals in die Sonne gebracht werden. Bulegt muß man mit orr zu ſehr aufgelockert, ia faſt ganz aufgehoben wird.
Krabbürſte frei und leicht darüber fabren uno endiich mit Wachs »
Dem, in dem Kapitel Entwicelung in die linie poliren.» S. 56-60 ) , für die Deployements (Einlaufen in die [Bomben und Raketen mit Fallidirmen. ) Im April Front ) S. 59 angeordneten Schrågmarſch , würden wir 0. I. wurden auf der großen Ebene von Belleville in Gegenwart den mehr Ordnung geſtattenden Flankenmarſch vorzie. einer zahlreichen, fachkundigen Berſammlung von ørn. Charon,
hen ; die Abtheilungen jedoch auch bierbei auf derKys
mit ſeinen vervollkommneten Kunſtfeuerwerfer in Paris, Proben k.Fallſchirmen leuchtkugeln Bomben
pothenuſe, und nicht, wie faſt allgemein noch üblich iſt,
nommen. Die Fallſchirme der Ratiten haben 5 -- 6 Fuß im Ums
auf beiden Ratheten , nach der Bataillelinie bin mars Tchiren laſſen. - Wenn wir bemerken, daß zu Fig. 28
dem Zerplagen der Nakete loemacht und dann 5 – 10 Minuten lang
für Raketen und
oder
vorge
fange und ſind an ein kleines Schiffchen gebunden, irelches ſich nach
die Erläuterungsbuchſtaben x u , y fehlen, ſo deute rols in bedeutender Höhe lo reben bleibt. In das Schifid en ſelbſt iſt ches dem Hrn. Verfaſſer ait, daß wir ſeinem Werke auch
ein Zündſtoff gebracht, der beim Planen der Rakeie Feuer fängt
in dieſen Details gefolgt ſind; und bemerfen wir ferner, daß der Hr. Verf. zu den Wendungen und zum Kehrts
ridhtung wird auch an den Bomben angebracht, nur hat hier der Fauschirm gegen 30 Fuß im Umfange lind das Schiffchen eine dies
machen bios Wendung recht8 ! ( links ) und Wens dung rechts um ! commandirt, ſo geſchieht ſolches blod,
ſem angemeſſene Größe. Die von den Bomben und Raketen aus: geworfenen Fallſchirme können als Signate, oder wenn man vorher
und einen weiten bollen Kreis um ſich verbreitet .
Dieſelbe Vors
um eine der Eingangs berührten Eigenthůmlidykeiten über die Farben übereinkommt,auch als telegraphiſche Zeichen dies ; ihre mit brennbaren Stoffin gefülltin Schiffchen laſſen ſich nåber zu bezeichnen. Obgleich man an ſolde Eigene nen benußen , um Gebäude ſowohl als Schiffe in Brand zu ſtecken;
thümlichkeiten ſich leicht gewohnt, ſo geſtehen wir doch, ebenſo kann man mit mehreren derlei Falſchirmen auchbedeutende daß uns die Macht der Gewohnheit noch in ſolchem der Préciſion der Ausführung eben nid )t ſehr förderlich
Grade beberrſcht, daß dieſe Art zu commandiren, uns
Strecken bei dunkler Nadt beleuchten, was im Kriege und bei Vorrichtungen in der Feuerwerkerkunſt mit ausgezeichnetem Effect
Sdiffbrücken von großem Nugen werden kann ; endlich finden dieſe die mannidfachſte Unwendung . Nichts kann ſchöner rein , als eine
erſcheint; da namentlich es uns bedůnfen will , es fonne, zu den große Anzahl zugleich geporfener Naketen mit derfdieden gefärb: Wendungen , im Accentuiren des commans
do's nicht wohl ein Avertiſſement angedeutet werden.
ten Feuern in den Schiffd;en der Fauſdirme. ( Journal de l'Académie de l'Industrie.)
Redigirt unter Berantwortlichfeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darmftadt und in deſsen Offigin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 12.
I
10. Febr. 1838 . 2153
21
Allgemeine Militar - Zeitung. A dnigreich Sachſen.
erfülltem 45. Dienſtjahre , 2/2, des Dienſteinfommens
.
Am 17. Decbr. 1837 iſt über die Penſionen der pom begonnenen 46. bis mit erfülltem 50. Dienſtjabre, f. fåchſiſchen Militårperſonen und deren Hinterlaſſenen 21/2. des Dienſteinfommens bei mehr als 50 Dienſtjahren . 24
24
nachſtehendes Geſeß erſdienen : Wir Friedrich Auguſt, Der bodiſte Saß einer Penſion darf die Summe von von Gottes Gnaden König von Sadſen 2c. verordnen, 3000 Thalern niemals überſteigen. Ergeben ſich bei Bes
unter Zuſtimmung unſerer getreuen Stände, hinſichtlich rechuung des Penſionsgebührniffes Pfennige, welche in der vierteljábrigen oder monatlichen Penſionsauszablung der Penſionen für Militárperſonen Folgendes : Bruchtheile berbeiführen , ſo wird die zu verwilligende A. Hinſichtlich der Offiziere, der im Range Penſion um ſoviel Pfennige erbóbt, als zur Erfüllung der Offiziere ſtehenden Militårårzte und eines Groſchend erforderlich iſt. – S. 3. Diejenigen Hinterlaſſenen der Vorgenannten. Offiziere und Militárårzte, welche entweder unmittelbar S. 1. Ein Anſprud auf Entlaſſung mit Penſion wird im Dienſte, oder in unmittelbarer Folge deſſelben , gång -
erlangt: a) nach einer wirklichen Dienſtzeit von 40 Jabs lich erblinden, einen Arm , eine Hand, oder einen Fuß ren, b ) bei erwieſener, obne eigenes Verſdulden übers kommener , phyſiſcher oder geiſtiger Dienſtunfähigkeit, nach einer ivirflichen Dienſtzeit von 10 Jabren . Bei vorſtebender Jahresberechnung fommt die S. 12 erwåbnte Vergünſtigung nicht in Betract. – S. 2. Die Penſion wird folgendermaßen beſtimmt: Für die , welche ein
verlieren, oder des Gebrauchs der Sprade gånzlich bes raubt worden ſind, ſollen , ohne Rüdſicht auf die Dauer ihrer Dienſtzeit, ihr volles Dienſteinfommen ( S. 8 ) als Penſion erbalten. Doch ſind diejenigen , welche in der oben erwåbnten Weise verſtůmmelt worden , eine ibren Kräften , und früheren Dienſtverhåltniſſen angemeſſene
Dienſteinkommen von 700 Thaler und weniger bezieben : 8/74 des Dienſteinkommens vom erfüllten 10. bis mit
anderweite Anſtellung im Staatsdienſte anzunehmen vers bunden, und wird ihnen, wenn der Gebalt dieſer Stelle
-
10
erfüdtem 15. Dienſtjahre, 1/4 des Dienſteinfommens der ihnen gebührenden Penſion nicht gleich kommt, das vom begonnenen 16. bis mit erfülltem 20. Dienſtjahre, · Feblende aus dem Penſionsfonds zugelegt. - $. 4. Eine 12/22 deš Dienſteinfommens vom begonnenen 21. bis mit Erhöhung der normalmåßigen Penſion fann ferner ſtatts erfültem 25. Dienſtjabre , " /2. des Dienſteinfommens
finden , wegen ſchwerer vor dem Feinde erhaltener Bers
vom begonnenen 26. bis mit erfülltem 30. Dienſtjahre,
wundung , wenn der Offizier 26. zu den gewöhnlichen
24
16/2. des Dienſteinfommend vom begonnenen 31. bis mit febendverrichtungen fremder Hülfe nicht entbebren fann ; erfůdtem 35. Dienſtjahre , 18/24 des Dienſteinkommens ingleichen auch , wenn eine S. 3 bezeichnete Invaliditát vom begonnenen 36. bis mit erfülltem 40. Dienſtjabre, erſt ſpåter, jedoch als unbezweifelte Folge des Dienſtes
20/24 des Dienſteinkommens vom begonnenen 41. bis mit eingetreten iſt. Eine ſolche Erhöhung, durch welchejedoch erfülltem 45. Dienſtjahre, 22/24 des Dienſteinfommens der Betrag der Penſion nie über drei Viertheile des vom begonnenen 46. bis mit erfülltem 50. Dienſtjahre, Dienſteinfommens ( S. 8 ) anſteigen darf, wird von dem 24/24 des Dienſteinfommens bei mehr als 50 Dienſtjahren. Kónig beſtimmt. In dieſen , ſowie in den 3. 3 bezeich , Bei denen dagegen, welde ein jabrliches Einkommen von neten Fållen wird die Penſion auch vor Ablauf der erſten mehr als 1700 Zbalern beziehen , findet folgende Norm 10 Dienſtjahre bewilligt werden. Wunden, welche feine ſtatt: 8/4 des Dienſteinfommend yom erfüllten 10. bis nadtbeiligen Folgen zurückgelaſſen haben, geben keinen mit erfüütem 15. Dienſtjahre, %24. des Dienſteinkommens
Anſpruch auf frühere ober böhere Penſion.
vom begonnenen 16. bis mit erfülltem 20. Dienſtjabre, 10/24 des Dienſteinfommens vom begonnenen 21. bis mit erfüdtem 25. Dienſtjahre, " /24 des Dienſteinfommens vom begonnenen 26. bis mit erfülltem 30. Dienſtjahre,
mogensumſtånde fommen bei der Penſionirung nicht in Betracht. Betracht. – S. 6. Bei großer Dürftigkeit fann jedoch in einzelnen Fällen eineErhöhung der vermoge der Dienſts zeit zuſtebenden Penſion erfolgen, indeſſen darf dieſe Ers
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S. 5. Vers
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" /24.des Dienſteinfommens vom begonnenen 31. bis mit böhung nicht mehr als "/2. des Normalſaßes betragen erfådtem 35. Dienſtjahre, 16/2. des Dienſteinfommens und die Penſion ſelbſt niemals den Betrag des ganzen vom begonnenen 36. bis mit erfülltem 40. Dienſtjahre, Dienſteinfommens überſteigen . – $. 7. Wird ein Dffi. -
18/24 des Dienſteinfommend vom begonnenen 41. bis mit
zier 2c . innerhalb der erſten 10 Jahre durch Krankheit,
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oder ſonſtiges geiſtiges oder phyſiſches Unvermögen, wel, in Zurechnung, wenn ein Individuum nach erreichtem des auch auf unverſchuldeten Urſachen beruhen muß , 19. lebensjabre , vor ſeinem Eintritt in die Bildungs , zur Fortſeßung ſeines Dienſtes untüchtig, ſo iſt ihm , in anſtalt, Ein Jahr lang wirklich in einer Truppe Dienſte io fern die Beſtimmungen von $. 3 u. 4 nicht eintreten , leiſtete ; ferner bei denen , bis zum Jahre 1810 beſtans wenn ſeine Dürftigkeit gehörig nachgewieſen iſt, bei ſeis denen Radetten . Unteroffizieren , welche als folde das
ner Dienſtenlaſſung eine den Verhältniſſen angemeſſene
Fåbndrichsavancement an ſich vorüber geben ließen und
jährliche Unterſtüßung auszuſeßen. Deren Betrag darf das Avancement zum Souslieutenant der Infanterie im jedoch den niedrigſten Penſionsſaß nicht überſteigen. gedachten Corps abwarteten. In dieſem Falle wird
Wird dagegen ein dergleichen Individuum während der erſten 10 Dienſtjahre duro einen ohne reine Schuld im Dienſte erlittenen Unfall zu Fortſegung deſſelben uns tůchtig , ſo iſt ihm der s. 2 angegebene niedrigſte Pens ſionsſaß zu bewilligen und dabei auf ſeine Bedürftigfeit
dann die Dienſtzeit von dem Tage an gerechnet, wo ſtatt ſeiner der Hinterinann zum Fåbndrich bei der Ins fanterie befördert wurde. Bei denjenigen , welche Teit Errichtung der neuen Militárbildungsanſtalt aus ders ſelben in die Armee getreten ſind, oder fünftig treten
teine weitere Rücklicht zu nebmen. – S. 8. Der Rubes
werden , wird das , dieſem Austritt folgende fabr, in
gehalt ( die Penſion ) wird nach dem Dienſteinfommen berechnet, welches der Dffizier 26. zur Zeit ſeiner Ents laſſung zuleßt bezogen hat. Hat jedoch ein Offizier 2c. in den , der Penſionirung zunächſt vorbergegangenen 2 Jahren , ein verſchiedenes Dienſteinfommen genoſſen, ſo wird der Rubegehalt nach dem Durchſchnittsbetrage deſſelben berechnet, dafern nicht die Penſionirung pldt lidi durch einen unverſchuldeten Unfall, oder durch eine Vermundung im Kriege veranlaßt worden iſt. Das
welchem ſie ſich als Portepéejunfer zum Offiziersſtande practiſch vorzubereiten baben, nicht mit in die Dienſtzeit eingerechnet. eingerechnet.- $. 11. Einem Offizier ?c. , welcher láns . ger als 2 Jahre in Wartegeld ſteht , werden nur die erſten 2 zur Dienſtzeit gegåbit. - $. 12. Jedes Dienſt. jahr , in welchem der Offizier ic. einem Feldzuge beis wohnt , wird binſichtlich der Penſionsbeſtimmung für 2 gerechnet. Es wird von dem König beſtimmt werden, welche Feldzüge als ſolche gezahlt werden ſollen. -
Dienſteinfommen des Öffiziers beſteht aus dem feſten S. 13. Denen in Gefangenſchaft gerathenen Offizieren ?c. baaren Gebalte und dem im Patente oder Beſtallungos wird nur das Jahr als Campagnejahr doppelt gerech . decrete beſtimmten Dienſtgenuß. Bei den Gebalten von
2500 balern an , bis zu 3500 Thalern ausſchließlich , findet jedod ein Abzug von 300 Lbalern, bei den Ge.
net , in welchem ſie in Gefangenſchaft gerietben . S. 14. Die in einer fremden Armee verbrachte Zeit kommt bei Berechnung des vaterlåndiſchen Dienſtes nicht in
balten von 3500 Chalern und darüber, ein Abzug von Anſaß , dafern nicht deßhalb in einzelnen Fällen ſogleich 500 Thalern vom Normalgebalte ſtatt, unbeſchadet des beim Eintritt in den fónigl. Kriegsdienſt vom König Grundſabes ( 9. 2 ) , daß feine Penſion über 3000 Tblr. anſteigen darf. Alles , was den offizieren oder Militárs årzten über das im Vorſtehenden beſtimmte Dienſtein , fommen für gewiſſe Zeit bewilligt worden, als : Vergů.
Etwas Beſonderes beſtimmt wird.
tung für den Dienſtaufwand, Tafelgelder, perſdnliche Zulagen, robald ſie nicht auf die ganze Dauer der Dienſtzeit bewilligt worden ſind, Vergütungen für ein beſonderes Geſchäfft, Ortszulagen, Bureaugelder , Ras tionsgenuffe, oder wie es Tonit benannt werden moge,
ſowie bei den Stúdgießereien zu Finspång und zu üfer vier franzöſiſche Artillerieoffiziere auf, vor ibrer Regie. rung geſandt, um Beſtellungen auf eiſerne Kanonen ins Werk zu richten , die zu Verſuchen in Vergleidung mit ſolchen von gleicher Conſtruction aus franzófiden und
bleibt bei der Berechnung der Penſion außer Betracht.
engliſden Gießereien dienen ſollten. Dieſe Verſuche wur .
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( Fortſ. folge.)
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Stod bolm , 9. Jan. Im J. 1832 hielten ſich bier,
Ueberall, wo in dieſem Geſeße das Dienſteinkommen der den in Frankreich im Herbſte 1836 unter Leitung eines Offiziere und höheren Militárårzte in Frage fommt, iſt niedergelegten wiſſenſchaftlichen Comité's beendigt und es auf die Beſtimmung dieſes S. Rüdlicht zu nehmen . - wurde nach geſchloſſenen Erperimenten der erſte Rang, S. 9. Die Berechnung der Dienſtzeit Bebufs der Pens in der Haltbarfeit der Stúde, denen aus üfer , der Nionsanſprüche bebt mit dem Tage an, an welchem der zweite denen aus Ruelles in Franfreid), der dritte denen
in den Dienſt Tretende in den Beſtandsliſten der aftis aus Finspång, der vierte denen aus Carron in Schotts ven Armee in Zuwachs gekommen iſt, vorausgereßt, daß land zuerkannt. *) er mindeſtens das 19. Lebensjabr angetreten bat. Nur wenn ein junger Mann vor dem genannten Rebensjabre einem Feldzuge beiwohnte, wird ſeine Dienſtzeit von dem
Liter a t u r . Tage an gerechnet, an welchem die Truppenabtheilung, Das Infanteriebataillon auf Sriegsbauer ic. welcher er angebörte , auf den inobilen Etat trat. Die Feſtlegungen dieſes S. leiden im Uebrigen anf diejenigen
Von Ig. M. Guggenberger. ( Fortregung. ) III. Gefedt ( S. 68-73. ) Sdulgerechtes Zielen
Öffizieredesund hoberen Militárårzte, weldeim bei cation gegenwårtigen Geſekes bereits rådPublis lifchen Militárdienſteſtehen, keine Anwendung, indem es bin : Fichtlich der Berechnung des Beginns ihrer Dienſtzeit bei den Beſtimmungen des Refcripts vom 19. Novbr .1824
beim linienfeuer, wie es s. 68 verlangt wird, dürfte aus Rúdſicht auf Staub , Pulverdampf, das Commandowort zum Abfeuern c . nicht immer möglid ſein ; die Gewöhnung der Mannſchaft an einen feſten,
bewendet. - $ . 10. Die in einer Militärbildungsanſtalt verbrachte Zeit kommt als Dienſtzeit nur erſt dann mit
* ) Ein Bericht über dieſe Verſuche findet ſich in dem Journal
-
des sciences militaires , Bift 56 , Jahrgang 1837.
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ficheren ; borizontalen Anſchlag ſcheint uns daher in dies verzögerter Feuerwirkung , die ganze Maſſe aufgeregt, Tem Verbåltniß die Hauptſache. Beim Tirailliren dages ihre Ordnung und der Zuſammenhang geſtört und auf. gen verbålt ſich die Sache in dieſer Beziebung anders.
gelocfert werden. - Es gibt hier nur zwei Beziehungen
S. 69-12 bandelt vom Marienfeuer gegen für Tirailleure, entweder ſind ſte nahe bei ihrer Maffe, Reiterei. Die bier berührten Plånkler, oder vielmehr oder ſie ſind entfernt davon ; im erſten Falle werfen ſie ihr Verhalten bilden oft bei den Uebungen ſchon ein fich , wie geſagt, einzeln vor die nächſten Rotten , im
gewaltiges Impediment; viel mehr noch durften ſie es im Ernſtfale, wenn man nicht darauf Bedacht nimmt, durch einegediegene Einůbung ſiefür ihr Berhåltniß zu routiniren. Einige wollen dieſelben ,der Anordnung
lepteren attruppiren ſie ſich für ſich , unabbängig von der Maſſe, auf einer der Verlängerungen der durch dieſelbenführenden Diagonallinien . - Mit der Anords nung das Gewebrwechſeln zu commandiren ,ſowie,
des Srn. Verfaſſers åbnlich, auf den Eden attruppiren, daß bei gezogenen Gewehren des dritten Sliedes ( ein
woſelbſtſie knieend das Gewehr fallen unddie vordes Inconvenient, daswir bereits vorn berührten ) der Hin. ren Slieber der Maffe über ſie wegfeuern ; Andere : ſie termann die entſprechende Munition aus der Patrons durch die fügen der Maſſe ins Innere derſelben zurück. tarde des Vordermanns nehme, tónnen wir uns nicht
geben ; wieder Andere: fie an der Tete oder Queue (der einverſtanden erklären ; erſteres iſt zeitraubend, leßteres wenigſt bedrohten Seite)rich geſchloſſen ſammeln oder in die Feuerwirkung beeinträchtigend, da die Manipulation eſchloffenen Abteilungen die Flankenlågen der Maſſe des Hintermanns an der Patrontaſche des Vordermanns, ftopfen " laffen x . - unſeres Erachtens hångt ihr Vers dieſen am Zielen ( im ruhigen feſten Anſchlage) bebins balten von den momentanen Umſtänden und Verhålts dert. Dagegen ſind wir ſebr von der Richtigkeit der
niſſen ab und beſteht ihre Hauptaufgabe darin , ſobald folgenden weiteren Anführungen des Hrn . Verfaſſers ibre Feuerthätigkeit aufhört, diejenige der Maſſe mogs
überzeugt 1 ) „ Das Aufſparen der Sdúffe des erſten
des Hrn. Hrn. Gliedes auf den allerleßien Augenblic hät, nebſt der lidſt wenig zu behindern. – Die Anordnung des
Verfaffers ,ſich einzeln dicht vor den nächſten Rotten größeren Wabrſcheinlichkeit im Treffen auch nod den niederzuwerfen , oder knieend das Bajonnet zu fållen " vielleicht wichtigſten Vortheil, daß eine ſolche Ers erſcheint uns biernach durchaus practiſch . Auf dieſe plofion vor ihrer Naſe die im Pulverrauche wie blind Weiſe wird, da gegen Cavalerie die Tirailleure höchs
vorrennenden Pferde noch wegicheucht und zum Ausweis
ſtens 15 - 20 Schritte von der Maſſe entfernt ſind, im Nu die Fronté demaskirt ſein , und jeder einzelne rich rider unter den Bajonneten des erſten Gliedes bergen können , während dieſe nicht ohne ſtdrende und gefábrs liche Unruhe und Verzögerung erfolgt, robald gleichzeitig ein Attroupement, rei es auf den Eden oder einer Flanfe 26. , ſtattfindet. — Wir würden daher bei der Einůbung der Lirailleure für das beſprochene Berhåltniß, durchgreifend den Grundſaß adoptiren , daß jeder Lirailleur , einzeln auf kürzeſter linie , fich
chen bringt, wo ſie ſonſt nichts mehr aufhalten kann.“ 2) ,, Die Entfernung, auf welche die erſte lage des zweiten Gliedes zu geben iſt, bångt von dem Ermeſſen des Maſſecommandanten, der Erfolg der ganzen Vers theidigung von der Ruhe und Ordnung der Maſſe ab. Der Commandant allein befehligt ; lautloſe " Stille begünſtigt das genaue Vollziehen und feſtes Zuſams menbalten , ohne Drången und Schwanfen , zeigt dem Feinde, daß die Form wie der Muth unerſchüttert iſt.“ 3) ,, Bricht aber dennoch die Reiterei in die Maſſe, ſo
unter den s du B der nach ſten Rotte in der
iſt noch wenig verloren, wenn die Mannſchaft belonnen
Maffe begebe , und daß etwaige geſchloſſene Untersund feſt entſchloſſen bleibt, bier von ihrer Fertigkeit in terſtüßungstrupps ( deren es jedoch bier, ſowie überal, ſchneller Vereinigung zu ihrem eigenen Heile den groß. wo ſie nicht wenigſtens 50 Schritte vor der Fronte ſich ren Nußen zu årndten. Die erſten einbrechenden Reiter aufſtellen können, durchaus nicht bedarf) da, wo ſie ſich ſtürzen gewöhnlich , die folgenden erweitern den Riß und eben im Momente der ſupponirten oder wirklichen Ges ſprengen erſt die Maſſe. Wie gering wird die Wirkung
fahr befinden , zur Verſtärkung dieſes Theils der Maſſe und wie groß das Erſtaunen derſelben ſein , im Se's mit Rube und Ordnung *) an , oder einflemmen. Ein Ein
tümmel aus einer geſprengten Maſſe dicht geſchloſſene
Zerſtůčeln ſolcher Abtheilungen, um ſie nach den Ecken Klumpen entſtehen zu reben , die den erſten günſtigen der Maſſe zu detaſchiren oder etn Durchdrången derſels Augenblick zu erfaſſen bereit ſind , ſich wieder zu ver ben und der Lirailleure ins Innere der Maſſe, balten einigen .“ Üeber den Bajonnetangriff ( S. 72 ) ſpricht ſich wir für das Allerunpractiſchſte, indem hierdurch nådſt Hr. Verfaffer folgendermaßen aus : ,, Zwei Dinge *) Zur Ordnung hierbei zählen wir für den Uebungsfall unter. der Underem auch : daß die Unführer, entſprechend in derſelben wirfen : der Druck der Mafie und der Rampf mit der
Beife , wie die von ihnen befehligte Abtheilung das fuppo:
Handwaffe. Erſterer um ſo fråftiger und ausdauernder,
nirte Verhältniß markiren , und nicht wie es , bes Sachken: als die Liefe großer iſt ; lekterer im Handgemenge wird ners Uuge gröblich låtirend , öfters geſehen wird , mit der: mörderiſcher und ſchneller entſchieden ſein , jemebr die chränkten ,dem Feinde den Rüden manchmal ſogar nochUrmen vonmehreren Chargen und kehrend, den Signaliſten in Körperkraft ſich durch Gewandtheit erhöht, ia verviel:
ähnlicher Beire umgeben , daſtehend betroffen werden ;todaß ſo eine nöllige Theilnahmsloſigkeit an dem , was geübt wird , Das Beiſpiel der Oberen iſt vermuthet werden könnte.
fåltigt. - Der Druck mit der Maffe iſtdemnach durd die taftiſche Angriffsform , die ſchnellere Entſcheidung des Handgemenges durch die größere Ausbildung in
betanntlich der wirkſamſte Bebel für die untergebenen ; w0
geldidter Handhabung des Bajonnets bedingti 20.
daher Eifer, Jakt und Prắciſion herrſchen ſollen , muß man nicht erwarten, daß ſie ohne Impuls von Oben ber ſich von
Vorausſegung und Folgerung erſcheinen allerdings rich tig ; aber man erfährt im Nachfolgenden nur, wie man
Telbſt erzeugen werden .
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die Colonne zum Angriffe formirt und führt, nicht aber volkommen erſeßt werden . Hierzu führt wohl nichts fiches wie ſie ſich , wenn das Handgemenge nothig wird , zurer, als die außerſte Einfachbeit und Natürlichfeit 2c. Hinſichtlich der Signale wird S. 76 angefübrt : verhalten hat, um wirklich dazu zu gelangen : deßbalb båtten wir gewünſcht, den Moment des möglichen und ,, Dieſe Zeichen müſſen ſehr einfach, alſo leicht zu mer. wirklichen Aufeinandertreffens berausgeboben zu ſeben. fen , flar, alſo wohl zu unterſcheiden und nidt unnús
Es iſt in neuerer Zeit, namentlich in dieſen Blåttern, mehrfach bierüber geſtritten worden, und es wäre gewiß von bobem Intereſſe geweſen , des intelligenten Herrn Verfaſſers Anſicht, in dieſer ſpeziellen Beziehung kennen
vervielfältigt ſein ." . Sebr practiſd erſcheint es , audy mit der Trommel Signale zum Zirailiren geben und ſie aus bereits in dbnlicher Beziehung befannten beſtehen zu laſſen . Der Hr. Verfaſſer ſlågt z. B. den ordinào
zu lernen.
ren Marid : zum Vorgeben, den Geſchwindmarſd : zum
Dadurch , daß ſie der erfolgten Anordnung gemäß Eilſchritte, den Zapfenſtreid : zum Zurúdgeben ic. vor. die Gewehre ,, in der rechten Hand mit Kolben tief "
S. 78-80 bandelt von der Bildung der Rette
tragen , erſcheint uns der Antheil der binteren Abtheis und der Aufſtellung der Unterſtů ß ung und lungen der Colonne am wirklichen Bajonnetfampfe nicht des Růdhalts. Die Bildung der Rette aus Retten . verbürgt. Wollten ſie, wenn die Tete den Feind nicht gliedern , welche die Mannſchaft der einzelnen Rotten in wirft oder durchbricht, abwarten, bis dieſer ſich bis zu ihnen in die Golonne einbohrt, oder ihre Flanken um.
der Art bewirft, daß ſie ſich zu dreien , mit 3 Sdritte Abſtand , nebeneinander ſtellt und, von Rettenglied zu
faffend, angefallen , ſo iſt es wahrſcheinlicher , daß die Rettenglied, 10 Sdritte übſtand wahrt , will uns nicht Golonne geſprengt oder erliegen, als ihnen es möglich recht anſprechen , indem bierdurch , wo feine Deckung werde, denſelben nun noch zu überwältigen ; was leich möglich, dem Gegner eine beinabe um 2/3 größere Ziel. ter wohl båtte geſchehen können , wenn a priori ſchon ſcheibe geboten wird , als wenn die Mannſchaft der des Feindes Flanken, durch angemeſſenes Verbalten der
einzelnen Rettenglieder nabe zuſammen hintereinander
der Angriffscolonne vorbergebenden aufgelocerten Abs bliebe. Die Anordnung dagegen, daß in bededtem Lers theilung , oder zeitiges Ausbrechen der hinteren Abs rain Plånkler , Unterſtüßung und Ruchalt durd Zwis
theilungen aus der Colonne , bedroht und angefallen ſcentrupps ſich im Auge behalten , um die beſtimmten Abſtände zu wahren , erſcheint uns practiſd .
worden wåren.
Zerſtreute Ordnung ( S. 73-87.) Die S. 75
von S. 80-83 wird das Vorrúden und Zurůd
angegebenen Stärke, und " Entfernungsverhältniſſe fos geben, das Rechts und linksziehen der Rette, wobl der Plånfler, als ihrer Unterſtüßungen , ſind im öas Berlängern und Einberufen eines Ibeils Ernſtfalle durch die Verhältniſſe bedingt und daher relas und das Verſtárfen derſelben angeordnet, wobei tio ; da jedoch ohne Form feine Einübung möglich , ſo wir nichts zu erinnern finden. mußte allerdings zu dieſem Bebufe eine ſolche angedeus Ueber die Ablöſung der Stette ( S. 83 ) ſagt der
tet werden, und erſcheint die angedeutete practiſd , da Hr. Verfaſſer Folgendes, dem wir unſere vole Zuſtims fónnen. ,, Deftere Ablöſung der fie in vielen Fälleu wohl wird in Auwendung fome mung nicht verſagen können. men fónnen. Rette gibt dem Plånflergefecht immer neue Kraft. -
Die Signále verſtehen und richtig befolgen , rich Mit der Erſchlaffung des Feuers vermindert ſich im ſchnell zerſtreuen und , den Verhältniffen entſprechend, fich wieder verſammeln , ſich gut deden und rider trefs fen, ſind die Hauptſachen für Plånfler und wurden dieſe Beziehungen vom Hrn. Verfaſſer mit Einſicht und Ges wandtheit erörtert, wie ſolches folgende Ercerpte bezeu. gen dürften. 1 ) ,,Gute Dedung und wirkſamer Schuß allein geben dem Plånfler ſeinen Werth . " –— 2) ,, Das Plánflergefecht eröffnet den Kampf der Avantgarde und iſt die leßte Kraftåußerung der Arrieregardë. Ganze Züge und Compagnieen werden hierbei beſſer zuſammen mirfen, als leute des dritten Sliedes verſchiedener Ab, theilungen 2c. “ – 3) ,, Auf ganz offenem Boden vere búllen Plånfler nichts , und ohne Deckungsmittel fann ihr Widerſtand nicht namhaft ſein . Sie ſind bei jedem Anprellen fleinerer Reiterabtheilungen gezwungen , ihr
Algemeinen auch die Richtigkeit der Schüſſe, die Wirks ſamfeit folglich doppelt. ;- Die Ablóſung roll alſo nie zu ſpåt erfolgen “ 20. Auch die Verhältniſſe des Vereinigen
der
Kette , Unterſtů s ungen und Rů d halte in Klumpen und Maſſen gegen Cavalerie erörtert der Hr. Verfaſſer ( S. 85 ) mit practiſchem Scharfſinn und gediegener Sachkenntniß. Seine Grundanſicht er, gibt ſich aus dem nachfolgenden Eingangsſaße: ,, Ueber ein freies Terrain obne Deđungen, das uns Savaleries anfällen ausſeßt, muß die Kette ohnehin vereinigt, alſo in geſchloſſenen Abtheilungen geführt werden. Nur ein
zelne Plånfler, und das nicht immer , werden die Abs theilungen umgeben, begleiten " 26. Ueber das pienfierfeuer außert ſich der Hr.
Feuer einzuſtellen, die Bajonnete aufzupflanzen, und in Verfaſſer ( S. 86 ) unter Anderem wie folgt: ,, Reine Haufen zuſammen zu rennen. Auf durchſchnittenem und
Kugel ſou obne beſondere Abſicht, obne erreichbares Ziel
bedecten Boden jedoch wird die Cavalerie nur ſelten
abgeſchoſſen werden . Der Schůße ( der mit der Büchſe
ein Fledchen finden, eine Plånfſerfette in Klumpen zu bewaffnete Mann des dritten Gliedes) insbeſondere darf zwängen und oft Bedenken nehmen müſſen , beim Ri &: faſt keinen Fehlſduß thun! Das beugt aller Munitiones fehren nicht in eine Falle zu gerathen."' "- 4) ,,Der bei verſchwendung vor , Mann und Gewehr ſind långer der zerſtreuten Fechtordnung aufgelocerte åußere Zus fampffähig und der Erfolg wird nicht ausbleiben “ 2c. fammenhang muß durch einen entſprechenden inneren
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantivertlichkeit der Verlagshandlung : 8. W. Peste in Darınſtadt und in deſſen Difizin gedrudt.
Mittwoch , 14. Febr. 1838.
Nr. 13 .
ME
Allgemeine Militar - Zeitung. Königreich Sachſen . ( Fortretun ... ) $. 15. Ein auf Invaliditåt begründetes Penfiongs geſuch erfordert a) ein Zeugniß des Militårarztes nach der sub A enthaltenen Anleitung. In demſelben muß der Invaliditätszuſtanddes Bittenden, die Veranlaſſung
gung darf er, bei Verluſt des Wartegeldes, ſeinen Au. fenthalt nicht im Auslande nehmen , auch, obne vorans
gegangene gånzliche Entlaſſung, nicht in ausländiſche Dienſte treten. Bei erwieſenermaßen eingetretener Dienſt. unfábigfeit, iſt derſelbe mit Gewåbrung der , ſeiner Dienſtzeit entſprechenden Penſion , zu entlaſſen. Bei
deſſelben und das Weſentliche der årztlichen Beband's deren Beſtimmung wird der Betrag des vorherigen Dienſte lung möglichſt ausführlich angegeben und bemerkt ſein, einfommens zu Grunde gelegt, doch darf der Betrag der in welcher Maße die Invaliditåt die Dienſtunfähigfeit ſpåter bewilligten Penſion niemals den des bezogenen bewirke; b ) ein nach Anleitung sub B *) abzufaſſendes Wartegeldes überſteigen. – S. 18. Wird ein im Civil, Invaliditåtszeugniß des Commandanten . – S. 16. Je ſtaatsdienſte angeſtellter und aus dieſem Grunde verab. der Offizier kann von dem König in Wartegeld verlebt ſchiedeter Offizier ac. vor Ablauf der erſten 2 Jahre oder, -
-
werden; er bebått in dieſem Falle 7 feines Dienſt: vermoge des Auffündigungsrechts, ſeiner Givilanſtellung einkommens, dafern er nicht bereits Anſpruch auf eine obne Penſionwieder entboben , ohne daßjedoch eine der sub . 20 angegebenen Urſachen dieſen Betrag überſteigende Penſion haben ſollte , in welchem Falle dann das Wartegeld bis zu demſelben zu
die Veranlaſſung bierzu
gibt, ro bat er auf diejenige Militårpenſion Auſprüche,
erhöhen iſt. – S. 17. Ein in Wartegeld verſekterDfis welche ihm zur Beitſeines Austritts aus der Armee zier zc. bleibt für die Zeit, als er Wartegeld genießt, vermogę ſeines Militardienſtes zuſtand. Tritt ein Pen. zum Staatsdienſte verpflichtet, und kann zu jeder Zeit ſionår in den königl. Hofdienſt ein, ſo iſt der Betrag zu einer ſeinen Fähigkeiten und ſeinen früheren Dienſts des Dienſteinfommens von der Penſion auf die Dauer -
berbåltniſſen angemeſſenen Stelle wieder berufen wer.
der Anſtellung abzuzieben. - $. 19. Penſionirte Offis
den, melche er bei Verluſt des Wartegeldes anzunehmen ziere 2c. ſind verbunden, einzelne, ihren früberen Dienſts verbunden iſt. Er erhålt ſolchen Faus, vom Antritt der verhältniſſen angemeſſene Aufträge zu übernehmen, fos neuen Function, dafern der Gehaltund die Emolumente bald ſie hierzu berufen werden . Sie erhalten in einem derſelben ſich nicht bóber, als die der früheren Stelle ſolchen Falle für die Dauer des Auftrage eine ange. belaufen, das Dienſteinfommen der lekteren. Er darf meſſene Entſchådigung und, bei Verſendung außerhalb ſich bei Verluſt des Wartegeldes nicht weigern, einzelne ibres Wohnortes , Vergütung des Reiſeaufwandes und Auftråge der Staatsbehörde zu übernehmen ,doch erbålt Unterfommens.. - $. 20. Auer Anſprüche auf Penſion er dann für die Dauer des Äuftrage , eine angemeſſene verluſtig iſt ein Offizier und Militårarzt , wenn gegen Entſchädigung, wie dieß aud S. 19 für die Penſionars denſelben , nach den Beſtimmungen des Militärſtrafges -
auf förmliche Caſſation erfannt, oder Ent. beſtimmt wird. Ohne des Königs beſondere Genebmis ſeßbuches, laffung obne Abſchied verfügt worden iſt. – S. 21. 06 *) Die Unleitung sub A wird vollſtändig folgen. Aus der Unteis und vorbandener auf wie demſelben bei erweislich tung subB heben wir folgende derſelben angefügte allgemeine Dürftigkeit Familie eine oder, ſeiner jährliche , lange jedod -
Bemerkungen aus: 1) Generale und Brigadecommandanten
wenn ſie auch nicht Generale find) ſollen von Beibringung eines Invaliditätsatteftes entbunden fein und das ärztliche Zeugniß des Generalſtabsarztes mit ihrer pflichtmäßigen Ver: ficherung über die Berantaſſung ihrer Dienftunfäbigkeit genüs
Unterſtüßung zu bewilligen ſei, hångt lediglich von der Entſchließung des Königs ab. Es darf aber jene Un. terſtüßungsfumme in keinem Falle die Hälfte desjenigen Penſionsſabes überſteigen , welcher dem Entlaſſenen nach
gen. 2) Bei nicht regimentirten Offizieren und Militärbeams feiner Dienſtzeitzugeſtanden båste. Nad ſeinem Tode ten iſt die Beldeinigung des Invaliditätsatteſtes von dem,
nach dem Dienſtzweige und der Berfaſſung dazu berufenen ſteht den Hinterlaſſenen deſſelben ein Anſpruch auf die Vorgeregten zu ertheiler. 3) Jede ; als abſichtlich erwieſene Hälfte der S. 43 des Civilſtaatsdienergeſeßes geordneten Unrichtigteit in den Angaben und Beſcheinigungen wird nach Penſion zu , jedoch nur in dem Falle, wenn dem Ents Borſchrift der Gefeße mit aller Strenge geahndet werden und laſſenen ſelbſt Unterſtüßung bewilligt war. - S. 22.
foufürden, der ſich dadurch unrechtmäßige Vortheile beider nimmt der Penſionår ſeinen weſentlichen Aufenthalt im -
Penſionirung verſchafft hat, nicht nur deren Berluſt, ſondern aud den des Penſionsanſpruches felbft , zur Folge haben .
Auslande, ſo erleidet er, wenn die ihm bewilligte jábrs
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100
liche Penſion über 200 Thlr. beträgt, einen Abzug von 10%, dafern ihm nicht dieſer Abzug von dem König erlaſſen wird, oder derſelbe zu denen Penſionårs gehört, auf welche Art. XIV der mit Preußen abgeſchloſſenen
leiter der Strafen aber, wie ſie im Civilgereßbuche bes ſtehe, im Militärſtrafgeſezbuche nicht zu finden rei ; hier folge hinter der Todesſtrafe ſofort die entehrende Strafe 5jähriger Kettenarbeit, und hinter dieſer die 10jährige
Hauptconvention vom 28. Auguſt 1819. anwendbar iſt, oder auch die Beſtimmungen eines etwa fünftig mit auswärtigen Regierungen abzufdließenden , dieſen Ges genſtand betreffenden Vertrags anwendbar ſind. – S. 23. Der Penſionår verliert ſeinen Rubegehalt: 1) wenn er wegen eines erſt nach ſeiner Entlaſſung entdeckten Ver : brechens oder Dienſtvergebens, welches, wåre es wähs rend der Dienſtzeit zur Unterſuchung gekommen , die
Kugelſtrafe, die nicht entehrend ſei; wollte man nun das Erkennen auf mildernde Umſtände auch bei den Kriegsgerichten einführen, ſo mußte man damit anfan , gen, das Militårſtrafgeſekbud) umzuarbeiten. Der Mi. niſter ſchloß in folgender Weiſe: „Die Diſciplin in der Armee läßt in dieſem Augenblicke nichts zu wünſchen übrig; die Militárgeleggebung ſchadet ihr in feinerlei Weiſe.. Daß leßtere gleichwohl noch wichtiger Verbeſſe.
Entlaſſung ohne Penſion zur Folge gebabt baben würde, rungen fånig lei, leidet feinen Zweifel; es muß aber verurtheilt, oder wegen eines im Penſionsſtande begans genen anderen Verbredens mit Zuchthausſtrafe, oder wegen eines Verbrechens, welches nad allgemeinen Bes griffen für entehrend gehalten wird , mit Arbeitshaus : ſtrafe belegt wird , doch bleibt dem Ermeſſen der Staatss behörde vorbehalten, ihm und ſeiner Familie nach $. 21 dieſes Geſebes ein Suſtentationsquantum zu bewilligen ; 2) wenn der Penſionår im Auslande eine Anſtellung annimmt; 3) wenn die Penſion ? Jahre hintereinander nicht erhoben worden iſt, wodurch jedoch blos die nicht erhobenen Penſionsgelder verloren geben und dem Penfionår die Berechtigung verbleibt, die fünftig gefällig werdenden Penſionsgelder zu erheben . Sollten aber dem Penſionår erhebliche Entſchuldigungsgründe wegen des
dabei mit großer Vorſicht verfahren werden , und dieß iſt auch der Grund, weßhalb die von den geſcheidteſten Månnern des fandes ausgearbeiteten Entwürfe bis jeßt noch nicht haben den Kammern vorgelegt werden kön , nen ; indeſſen iſt man unabläſſig mit denſelben beſchaffs tigt , und ſobald an dieſe große Arbeit die leßte Hand gelegt worden , ſoll ſie Ihnen mitgetheilt werden. Bis dahin beſdhwore ich Sie, den Grundſatz des Erfennens auf mildernde Umſtånde von der Hand zu weiſen ; Sie würden durch die Annahme deſſelben nur den Keinn der Indiſciplin in eine Armee werfen , die bisher bei jeder Gelegenheit ihre Pflichten ſo gewiſſenhaft erfüllt hat.“ Hr. Billaut ſtimmte dem Miniſter bei , wåbrend die Herren v. Golbery und Midel die entgegengeſepte
Verzugs in Erbebung der Penſion zur Seite ſtehen ,
ünſidi geltend machten . Der lettere behauptete nas
ſo fann ihm die Behörde auf ſein Bitten auch die Ers mentlich, daß die große Strenge des Militårſtrafgeſeks bebung der von ihm 2 Jahre hintereinander nicht erho : buches die Richter am meiſten abſchrece, und ſie oft benen Penſionsgelder ganz oder zum Theil geſtatten . - veranlaffe, einen Sduldigen lieber gånzlich freizuſpres S. 24. Die Vorſchriften wegen der legitimation zu Emschen . Der Großſiegelbewahrer beſtritt dieſes, und pfangnabme des Wartegeldes ,
der Penſion und der
ließ ſich über die Unzuláſigkeit des gemachten Antrags
Ausſtellung der Quittungen darüber, ſind Gegenſtände ziemlich in derſelben Weiſe wie der Kriegsminiſter ver . adminiſtrativer Verordnungen.
Etwaige Streitigfeiten
nebmeit. Nachdem Hr. von Parochefaucauld neue
unter den Prwatperſonen über das Recht zur Erhebung Beweggründe für ſeine Propoſition mit dem Bemerken geboren in den Rechtsweg. – S. 25. Statt der früher geltend gemacht batte ,, daß er zunáchſt nur die Ernens beſtandenen dreimonatlichen Abzüge findet nur ein eins nung einer Commiſſion zur náberen Prüfung derſelben
monatlicher Abzug des Gehalts , oder der Erhöhung babe berbeiführen wollen , verlangten die Herren von deſſelben , zum Staatspenſionsfonds ſtatt. – S. 26. Hin : Schauenburg und Iſambert gleichzeitig das Wort. ſichtlich der Wittwen und Waiſen der Offiziere und hos Der Erſtere war der Meinung, daß man den erwåbno beren Militårårzte finden die in den SS. 38 bis init 50 ten Antrag bis zur Reviſion der Militárgereßgebung des Gerekes vom 7. März 1835 , die Civilſtaatsdiener verſdieben müſſe, während der lettere blos eineandere betreffend , enthaltenen Beſtimmungen, und zwar vom Abfaſſung deſſelben beantragte. Es fam in dieſer Sibung Tage der Publication nurgedachten Geſeßes an , volle nod) zu feiner Entſcheidung, in der folgenden aber wurde Anwendung. Das hierbei zum Grunde zu legende Dienſt: der Antrag verworfen. einfommen der Offiziere und Militårårzte iſt nach S. 8 dieſes Gefeßes feſtzuſtellen .
B a y
( Sdlus folgt .)
d r 11 .
Augsburg , 4. Febr. Heute Nacht verſchied dahier Frankreich . der Commandant der Stadt Augsburg , Philipp Freis In der Sißung der Deputirtenkammer vom 27ten herr v. Reichlin Meldegg, Inhaber des Ehren. Januar entwickelte der Graf von Parochefoucauld , freuzes des Ludwigsordens und Ritter der franzöſiſden fiancourt einen Antrag in Bezug auf die Einführung
Ebrenlegion.
mildernder Umſtånde bei den Erkenntniſſen der Kriegos gerichte Der Kriegsminiſter widerſette ſich dieſer Neuerung auf das aüerentſchiedenſte, indem er dieſelbe
P r e u B e n.
Berlin , 31. Jan. Am 29. d. M. ſtarb zu . Magbes
für hodit gefährlich zur Aufrechthaltung der Diſciplin, burg der Generallieutenant und 1te Commandant dieſer aber auch ſchon um deßhalb für unzuläſſig hielt , als Stadt und Feſtung, Graf v. Hade, nach einem langen das Vorbandenſein mildernder Umitånde jedesmal eine
und ſchmerzbaften franfenlager. Bemåbrte Anbånglich
Milderung der Strafe bedinge , eine ſo große Stufens feit an das Vaterland , den König und das königliche
1
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Haus ( ſo ſchreibt man von dort), gewiſſenhafte Erfüllung gere Streden im Wechſelſchritte ( S. 90. ) Der Nußen der Pflichten ſeines Berufes, treue Gaitens, Kindes- und und die Nothwendigkeit der laufübungen bei der Šn. Freundesliebe, ſichern ihm ein ehrenvolles Andenken. fanterie , auch auderwärts bereiis zur Genüge beſpro : dhen und tbeilweiſe anerfannt, werden vom Hrn. Vers
Li t e r a tu r.
faſſer gehörig berausgehoben ; namentlich ſagt er S. 90 : ,, Eine größere Abtbeilung mit möglichſter Sdinelligkeit
Das Infanteriebataillon auf Kriegsdauer 2. auf einen wichtigen entfernten Punct zu bringen , hat Bon Ig. M. Guggenberger.
( Fortsegung .)
ſich im Kriege ſchon oft nothwendig und faſt immer ent
Die Fähigkeit, das Gewebr auch als Stoßwaffe zu ſcheidend erwieſen. Für jede Infanterie beurfundet es gebrauchen, als integrirenden Theil der taktiſchen Aus. eine beſondere Höhe ihrer Beweglichkeit, wenn man ihr bildung erachtend, bemerkt der Hr. Verfaſſer in dem eine ſolche Aufgabe mit der Zuverſicht überlaſſen kann, Kapitel Verteidigung gegen Cavalerie mit daß nicht blos Einige mit erſchöpfter Kraft, ſondern Schuß und Stoßwaffe ( S. 87 ) ganz kurz Fols Alle, noch volig ſtreitfähig , in möglidſt furzer Zeit gendes : „ Gegen kleine Reiterabtheilungen werden auf dahin gelangen .“ bebedtem und durchſchnittenem Boden das Zuſammens
halten und Anlehnen an einen dedenden Gegenſtand nebſt einigen Treffern das Beſte thun."“ - ,, Mit eins zelnen Reitern ein Gefecht anzubinden , kann den Plånfs Iern , die mit dem aufgepflanzten Bajonnet umzugeben
,,Ein Wechſelſdritt ( halb fauf balb Schnellſchritt)
in ungezwungener und ganz anſtrengungsloſer Abwech , felung nimmt die lunge nicht zu ſehr in Anſpruch , und 1åßt ſich in jeder taktiſchen Form ohne Schwierigkeit durchführen . Das Gewehr muß auch hier in der rechten
wiffen , ohnehiş feinen Augenblic Bedenken foſten , und Hand mit Kolben tief getragen werden, weil eß, auf es fals wobl nie zu ihrem Nachtheil ausſchlagen , wenn die der Schulter liegend, durch Nachprellen ſehr låſtig nådhrten ſich immer flug unterſtügen. 11“
Wenn der Hr. Verfaſſer S. 87 in der Abhandlung Bajonnetangriff Eingangs ſagt: ,, Bajonnetangriffe - ſelbſt mit der verdichteten Pianflerfette – fónnen wohl nur in ſehr ſeltenen Fällen zu irgend einem Zweck
Bewegung hindern würde. “ len und dadurch ſelbſt die Wir ſind hiermit in der Hauptſache vollkommen einver,
führen “ , ſo ſcheint uns ſolches durch ſeinen eigenen
mit geſchloſſenen Abteilungen lauft, da hierbei von
Nachlag widerlegt ; denn es dürfte fein unweſentlicher
einem eigentlichen Schnelllauf nicht die Rede ſein kann,
ſtanden ; nur hinſichtlich des Gewehrtragens mit dein Kolben tief, glauben wir, daß es den taftiſden Formen angemeſſener gefunden werden dürfte, überall, wo man
Zwecf erreicht werden , ,, wenn durch das Mitſlůrmen das Gewehr überhångend auf der linken , beffer noch von Plånflern auf beiden Flügeln der Unterſtüßungos rediten Schulter , und nur beim Laufen in zerſtreuter abtheilungen , die ganze feindliche Plånklerfette beſdıåff: Ordnung ( als Plånkler 2c. ) mit dem Kolben tief tra
tigt und ſo abgehalten wird , ſid gegen den Angriffs . gen zu laſſen . És ſcheint uns hierdurch mehr Ordnung punct zu vereinigen , oder dabin zu wirken . "
und innerer Zuſammenhang in den geſchloſſenen Abtheis
Seine Anſicht vom Bajonnetfechten überhaupt, mit jungen erhalten werden zu fónnen , und die Gefahr, Welcher wohl jeder practiſche Infanteriſt ſich einverſtans durch die geladenen Gewehre der Hinterleute Berdådis den erklären wird, ſpricht der Hr. Verfaſſer ( S. 87 2c .)) gung zu erleiden, vermindert zu werden. Beim Planfler dabit aus : ,, Die Gewandtheit im einzelnen Bajons netgefecht erlangt man nur durdy Uebung , welche
fallen dieſe Rückſichten weg , und fommt es bei ihm , wenn er einmal lauft, nur auf rade Bewegung an ,
jedoch nicht gar zuviel Zeit erfordert, weil wenig Feints welche durch die beim Gewebr tief Tragen gewährte beiten zu ſtudiren ndthig ſind." – „ Ein ſicherer Sprung, Nadbúlfe des Armſd ) wingens befördert wird . kråftiger Stoß, Umblick zum Abwehren ( Pariren ) und
Springendas Gråben B. und ( S. 91. aufden ) Sehr hierüber flinker Nachſtoß ſind mit einiger Luft an der Sachebald ridrig Geſagte gut iſt úber , bis
begriffen und angeeignet."
-
Auf das Lechniſde der
Punct, daß rdieanfaſſen linke Hand Sprungs des das Entbehrung Sade fönnen wirhier nicht eingeben ;es fommt auch Seitengeweh indem diedes roul, während darauf
gar nichts
an. Gleichviel, ob man den Infans Schwungs des linkenArms als Hemmſchuh wirkt , wel:
teriſten nach der fàdh riſchen , dåniſchen , Öſtreichiſchen , dem Impediment durch ein angemeſſenes Hången des franzöſiſchen oder irgend einer anderen Methode Ba: Seitengewehres wohl begegnetwerden konnte . Wenn jonnetfechten lehrt; wenn er es überhaupt nurſeiner das Gefäß des Seitengewehresüber dem linfen Hin . Lendenz gemåß gelehrt wird, ſo iſt die Uebung an und
für ſich ſchon eine practiſche Erinnerung an denZweď terbacken und die Spiße der Klinge neben der rechten bes Vorbandenſeins des Bajonnets , und dieß iſtund Kniebiegung , dieſe etwas überragend, ſich befindet, fann Sprung fördernd, ſchwingen. bleibt unter allen Verhältniſſen , in dieſer ſpeziellen Bes
frei der linfe Arm, den II . Vorů bungen zum Gefecht ( S. 92. ) . Sehr
ziehung , die Hauptſache. Wir zollen übrigens dem Hrn. Berfaſſer gern die Anerkennung , daß , in ſo weit wir es zu beurtheilen verſtehen , auch ſeine techniſche Erörterungen und im Allgemeinen practiſch geſchienen. Mir berühren deßhalb nur dasjenige kurz , womit wir
richtig bemerft hier der Hr. Verfaſſer: ,,Das Bajonnet, gefecht in Angriff und Bertheidigung fann jedenfalls nur als Einzelngefecht betrachtet werden, wenn aud ganze Abtheilungen Bajonnetangriffe machen. Jeder
ridt , oder ganz beſonders einverſtanden ſind.
Mann findet im Handgemenge immer einen oder auch
1. Gymnaſtiſche Vorů bungen. A. laufen. mehrere Gegner, mit denen er vorerſt fertig geworden 1) Auf kurze Streden im Trabe (Š. 89.) 2) Auf lån, ſein muß , ehe er mit anderen anbindet. Dieß iſt beim
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Gefecht mit dem Bajonnet als Hauptgrundſaß zu be .
Man findet ſoviele brave Peute , die Alles mitges macht haben ; zum Nußen und Frommen ihrer jungen
trachten, deſſen Feſtbaltung über jedes Zuviel und Zus
wenig der Üebungen den ſicherſten Mittelweg bei
Ariegsgefährten bleibt aber oft nichts davon , als die
Unterrichtung und Anwendung wird finden laffen " ?c.
unzweifelbafte Gewißheit, daß ſie dabei waren. Das iſt
,,Bei dem Bajonnetgefecht in der Kriegsanwendung eine magere Erndte auf. ſo reichem Felde !" wird wohl am ſeltenſten ſchulgered te Regelmås
,, Die große Kunſt, feine, ſelbſt nicht die kleinſte Er.
Bigfeit zu erwarten ſein ; alſo darf dieſe nur fabrung ohne einſtige Nubanwendung verloren geben begründen und anleiten , nicht die Zeit und zu laſſen, erfordert auch noch eine beſondere Gewandte fuſt verzebren " 2 .
beit, nämlich die, durch ein geſchicktes Anſichhalten das
Zu bebauern iſt nur , daß der vom Hrn. Verfaſſer pråſumirte Mittelmeg größtentheils noch nicht gefunden worden, und daß die taftiſchen Reglements nåberer Andeutungen entbehren : wie man zum Handgemenge gelange , dabei ſich verbalte und darnach ſich wieder ordne , was doch nach Einführung des, blos
Herausfinden des Guten und Brauchbaren gleichſam jedem Anderen ſelbſt zu überlaſſen. Dieß erwe&t pracs tiſchen Wetteifer in der Kultivirung des eigenen Gets ſtes, weil deffen Produkte Wertb baben. Ein Bataillons. commandant, der dieſe Kunſt mit der überall ndthigen Umſicht in ſeinen Kreis einzuführen und auszubeuten
für das Handgemenge geeigneten Bajonnetfechtens als
verſteht, wird endlich durch bloße Winke mehr erreichen ,
ein dringendes Bedürfniß erſcheint, da es anſonſt im als ein anderer durch die detailſůchtigſten Auseinan. Ernſtfalle ſehr gewagt ſein dürfte, auf Unternehmungen derſeßungen .“ ſich einzulaſſen , für welche man ſich nicht durch entſpres „. Je mehr die Oberleitung erſchwert wird, deſto freier chende Einübung vorbereitet bat.
geſtaltet ſich die Wirkſamkeit der Unterleitung. Nur der
Hinſichtlich des weiter Geſagten über den Ausfall , Eintlang des thatfräftigen Selbſthandelns der Kleinen , den Schlag auf die Naſe des Pferdes , das erſeßt den Nachtheil der gehinderten Gefechtsleitung. .
A us weichen vor dem Reiter, die Dedung je kluger , zwedmåßiger, ineinandergreifender, deſto gegen die lange und das Gefecht ( S. 94-101 ) bezieben wir uns auf die Eingangsbemerkung vor I.; jedoch beanſtanden wir den langen Ausfall , der
erfolgreicher. ,, Dieſen ſo wichtigen Punct ſoll man aber nicht gleidſam dem Inſtinfte der Einzelnen im einſtigen Aus
uns ſchwierig und als zuviel Bioße gebend , risfant erſcheint. Ein gewohnliches Vortreten mit quer aufges reztem rechten Fuß und Uusfall unmittelbar darnach, dem ſogleich der Rúdſprung folgt , dürfte denſelben
genblice der Nothwendigkeit anbeimſtellen. Man ſoll bei Zeiten die dlummernden Kräfte weden ; man ſoa im Frieden die deußerlichkeiten herbeiführen, den Spi, ritus wird ſeiner Zeit der Strieg ſchon entzünden . “
Zweck einfacher , raſcher und ſicherer erreichen .
,, Die Anwendung der taftiſchen Formen auf vers
Dritte Abtheilung. Kriegs übungen ( S. 102 ſchiebenem Terrain wird am Begreiflidiſten zeigen, was bis 154. ) Das hierüber Eingangs Geſagte, einer gluds und wieviel jedes Terrain vertrågt. Je ſchwieriger die liden Compilation taftiſcher Sentenzen nicht unáhnlich, Aufgabe , deſto lehrreicher . “ erſcheint uns ſo gebaltvoll, daß wir glauben , deſſen ,, Die Ueberwindung der Bodenbinderniſſe iſt die
vollſtändige Anführung unſeren Leſern nicht vorenthal,
erſte und nöthigſte Uebung. Die Gewandtbeit hierin
ten zu dürfen.
wird endlich ein Maßſtab für die Beweglid ;feit und
,,Uebertragung in die Wirklichkeit gibt den taktiſchen vorzügliche Brauchbarkeit der Infanterie. Die Infantes abſtufen und zuſammenſegen und doch ihren Grunds lentíam , ſondern überall mit zuſammenwirkender Be.
Formen erſt ihren Werth. Sie werden ſich vielfältig rie muß nicht nur auf dem Erercirplaße beſonnen und charakter beibebalten . "
Die Form dem Boden anpaſſen ; das Truppenzabls verhältniß dem Raume entſprechen laſſen , und aus der
ſtimmtheit aufzutreten wiſſen . Nichts ſoll ſie in völlige
Verwirrung bringen können.“ „ Der einzelne Soldat , die Charge und der Goms
Zeit den rechten Augenblic herausfinden , ſind unerlågs mandant rollen ſich zu belfen wiffen ; dann wird es liche, aber nicht immer leicht auszuführende Dinge. " gewiß immer zuſammengeben. Der größte Nußen aller ,, Der Commandant fann nicht überall zugleich rein ; Kriegsübungen beſteht darin , daß ſie bald für die Goms er bedarf gleichgeſtimmter und thatkräftiger Unterbes mandanten der kleineren Abtheilungen nur mehr furze
fehlshaber. Alle , bis zum Unterſten , durch ſtufenweiſe Andeutungen ndthig machen , weil denſelben die Ausfüb. Anleitung dahin zu führen, iſt ebenſo wichtig als ſchwies rung ſolcher Aufträge geläufig wird , und ſie bierdurch rig , weil man ſich bei allen Uebungen im Frieden nur Zeit übrig behalten , die beſonderen Umſtände ſchårfer tbeilweiſe und im Aeußerlichen der Wirklidfeit nåbern
ins Auge zu faffen und darnach zu handeln . "
fann ; und doch nur die Wirklichkeit allein entſcheidet, ,, Jede Äengſtlichkeit verſchwindet; Alles geht ruhiger ob man Erwas gelernt bat. Eigene und fremde Erfabs feinen feſten Gang, und man wird es gleich von Haus rungen werden für die Gegenwart und Zukunft nur aus merfen , daß ſolcher Kriegsübung nur der Kampf
dann nicht verloren ſein, wenn man , wie die Biene den fehlt , um vollſtåndig zu ſein. " Honig, das Belehrende daraus zu ſammeln und ju vers Wir enthalten uns aller Anmerkungen, da uns das brauchen weiß. Dann leiſten ſie unberechenbaren Nugen Recitirte weder eines Commentare zu bedürfen , noch als Ehrenſäulen zur Nacheiferung, oder als Warnungos reellen Widerſpruch befürchten zu müſſen ſcheint. tafelli , denn es gibt auch bitteren Honig . “ ( Fortſegung folgt.) Redigirt unter Berantivertiid feit der Vertigshandlung: C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag ,
Nr . 14.
17. Febr. 1838.
2015
Balm
130,00
Langit 1790
als
เอว 211 21112l524 S 190 na 110 0110
Traditions
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Allgemeine Militar - Zeitung . 361
DE
Königreich Sachſen. 3d
205
570 1130121
(Sch I u ß . )
Dienſte, einen Arm , eine Hand, einen Fuß, die Sprache oder die Sebfraft verloren haben, erbalten in der 1. 2.
B. Hinſichtlich der Unteroffiziere, Gemeinen u. 3. Klaſſe eine monatliche Penſionserbobung von 2, und dieſen im Range gleich ſtebenden und in der 4. Klaſſe eine dergleichen von 3. Lbalern . Den in den Liſten der Regimenter geführt wer. penſionirt jenigen ,welche wegen zurücgelegter 35jähriger Dienſtzeit werden, und die måbrend eines Tbeils dieſer LE 1 , S. 27. Såmmtlichebei den Regimentern und Par: Zeit als Stellvertreter dienten, iſtder BetragderApro: theien angeſtellte und in deren Liſten ſtebendeChargen, zentigen Zinſen von der S.47 des (Seſebes vom 26.Oft. denden Armeebeamten .
auch wenn ſie in adminiſtrativen Stellen angeſtellt ſind,
1834 für die Zeit des Friedens feſtgeſeßten Einſtande:
ſowie die Gemeinen, haben aufMilitårpenſion Anſpruch: ſumme an der Penſion zu kürzen, ſo , daß ſie nur ſoviel
1) nadzurückgelegter 35 jähriger wirklicher Dienſtzeit; an Penſionerhalten, als jenen Betragüberſteigt. 2) wegen überfommener Unfåhigkeit zu fernerer Milis S.33. Die Penſionen für Invaliden 2ten Grades richten tárleiſtung , ſofern dieſelbe in dem Dienſte felbſt, oder ſich zwar auch nach den s. 32 nåber bezeichneten Feſt: in Folge deſſelben eingetreten iſt. – S. 28. Das Dienſts ftellungen, es wird jedoch nach dem Verbåltniſſe der fer. 1
unvermögen (die Invaliditat) iſt nach drei Graden zu neren Erwerbsfähigkeit im bürgerlichen Leben , ein Abzug
beurtbeilēn .- s.29.Als Invalid 1ten Grades iſtder von'/, bis
ſtattfinden. - $. 34. Wegenauf jenige zu betrachten, welcher zur Dienſtleiſtung als Sol, ferordentlichzurHälfte er Verhältniſſe, insbeſondere wegen geleiſtes dat und zur Sicherung ſeines Unterhalts im bürgerlichen ter ganz ausgezeichneter Dienſte , fann bei dem König Reben ganz unfähig geworden iſt. - $. 30. As Invalid auf eine beſondere Penſionserbóbung von 1-2 Tbaler 2ten Grades iſt derjenige anzuſehen , welcher zum Dienſte iſt, ſich einen weſentlichen Theil feines Unterhalts zu erwerben . - $. 31. AI8 Invalid 3ten Grades find aüe diejenigen anzuſehen, welde zwar für den Militärdienſt
monatlich, angetragen werden. Dergleichen Antråge ſind im Offiziersrange ſtehenden Armeebeamten, welche durch Beſtallungsdecrete als Civilſtaatsdiener bezeichnet und dadurch dem Civilſtaatsdienergeſeße unterworfen ſind,
in ſo weit unbrauchbar wurden , daß ſie nur noch bei
wird, dafern ihre Invaliditåt eine unmittelbar vor dem
als Soldat nicht mehr geeignet, doch aber noch im Stande ſind jedoch beſonders zu motiviren. – $. 35. Allen nicht -
Garniſontruppen verwendet werden fönnen , beim Růd : Feinde in ihrem Dienſte erlangte oder eine unmittelbare
tritt ins bürgerliche Leben jedoch ſich ihren nothwendigen Folge einer militäriſchen Dienſtleiſtung iſt, für den Fall, Lebensunterhalt zu erwerben, durch die Invaliditåt nicht daß mit ihnen in gleichem Dienſtverhåltniſſe Stebende, behindert werden . - $. 32. Die Penſion für die S. 27 durch dieſes Geſeß Anſpruch auf eine bóbere Penſion bezeichneten Militárperſonen, welche entweder 35 Jahre haben ſollten , dieſe gleidhmåfig gewåbrt werden. wirklich gedient haben , oder als Invaliden Iten Grades S. 36. Invaliden 3ten Grades baben auf Penſion feinen dazu berechtigt ſind, besteht 1 ) für Wachtmeiſter, Felds Anſpruch . Zur Beförderung ibres Fortfommend nach webel, Sappeur. u . Pontonnierſerſchanten, Regiments ihrem Austritt aus der Armee, kønnen jedoch denen, bei
ſecretáre, Robårzte, Compagnieårzte , Oberfeuerwerfer, welchen entweder das Bedürfniß eine Unterſtůßung bes Muſifdireftoren , Stabstrompeter, Stabsſignaliſten, Ars ſonders nothwendig macht, oder bei welchen es auf eine tillerie-Brigadeſignaliſten und Portepéejunfer, in monat: Belobnung vorzüglich geleiſteter Dienſte anfommt, nach lich 8 Thalern; 2 ) für Standart und Fahnenträger, Maßgabe der Verhältniſſe, Gratificationen bis zu 25 Unterwachtmeiſter, Feuerwerfer, Serſchanten ,Fouriere, Tbalern verabreicht werden. - §. 37. Unteroffizieren Sappeur- und Pontonnierkorporale, Profoſe, Hautboiá und Gemeinen, welche ohne dienſtliche Veranlaſſung ſo ſten 1r Klaſſe, in monatlich 6 Thalern ; 3) für Ober: invalid wurden , daß die fünftige Sicherſtellung ihres jager , Korporale, Trompeter, Hautboiſten 2r Klaſſe , Lebensunterbalto ermangelt , kann, wenn ſie vorwurfs. Bataillonstamboure , in monatlid 4 Thalern ; 4) für frei gedient haben, bei ihrer Verabſchiedung, nad dem Oberſappeure, Oberpontonniere, Oberkanoniere, Gefreis Ermeſſen der Staatsbehörde, eine jábrliche Unterſtübung ten, Hautboiſten 3r Klaſſe, fåmmtliche Handwerfer und verabreicht werden, welche jedoch die Hälfte der normal .
Gemeine aller Waffen , in monatlich 3 Thalern . Dies måßigen Penſion nicht überſteigen darf. Ein Recurs
jenigen , welche vor dem Feinde , oder unmittelbar im
gegen eine deßfalſige Entſcheidung findet jedoch keines
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Falls ſtatt. – S. 38. Die Invaliditåtsatteſtate werden von den Regiments oder resp. Bataillonsårzten nach Anleitung des beigefügten Shema's sub c ausgeſtellt und von den betreffenden Bataillonss oder Schwadrongs commandanten , ingleichen von dem Compagniecomman, danten mit unterzeichnet . Weichen die Ünſichten der vorgeſeßten Militárbebörde von der des atteſtirenden Militårarztes ab , ſo bat ſelbige dieß ausdrůdlich zu bemerken . Das Kriegsminiſterium bat in leßter Inſtanz die Meinungsverſchiedenheit nåber zu prüfen , und nach
Grades, vor der Verfallzeit weder freiwillig an andere abtreten, noch darf den Glåubigern derſelben, durch Vers fümmerung oder Hülføvollſtredung ein Recht auf ein Mehreres eingeräumt werden , vielmehr iſt Beides , in ſo fern es dieſe Beſtimmung überſchreitet, für nichtig zu achten , doch bleiben die vor Erlaſſung dieſes Geſekes
Maßgabe des Befunden das Weitere zu verfügen. S. 39. Müſſen Invaliden bei ibrer Entlaſſung aus der
Wartegelde zu ſeiner Befriedigung zu zteben . - S. 46 . Gegenwärtiges Geſet iſt auch auf die bereits angeſtell. ten Militárperſonen aller Grabe anzuwenden. Auf die
von Glaubigern bereits erlangten mebreren Rechte bei
Kräften. Nur der Staatsfiscus iſt, ſoweit ihm ein Coms penſationsrecht zuſtebt , befugt , ein bóheres Quantum als ein Drittheil von der monatlichen Penſion oder dem
Armee gegen Bezahlung des Verpflegungoquantums aus Staatsfaſſen in offentliche Verſorgungsanſtalten gebracht vor Erlaß dieſes Geſebes bereits entſeßten, entlaſſenen, werden , und überſteigt der Betrag der ihnen nach ges oder in Penſion oder Wartegeld geſtellten Individuen, genwärtigem Geſeke gebührenden Penſion den des Vers leiden die neuen Beſtimmungen feine Anwendung, dafern
pfleggquantumo, ſo iſt ihnen der Ueberſchuß zu Gute zu dieß nicht in dieſem Geſeße ausdrücklich bemerft iſt. Aud ro Zeitpuncte aber an , zu weldem ſie werden alle früheren , dem vorſtehenden Gefeße entges redonen. Von dem
aus der Verſorgungsanſtalt wieder entlaſſen werden ,
genſtehenden geſeßlichen Verordnungen und Obſervanzen
fommt ihnen die Penſion ohne Abzug zu. Steht aber folchen Perſonen fein Anſpruch auf Penſion zu , ſo iſt ihnen , im Falle ſie eine Unterſtüßung nicht entbehren
hiermit außer Giltigkeit gereßt. Urfundlich baben wir dieſes Geſet eigenbändig unterſchrieben und das fönigl. Siegel beidruden laſſen . Dresden , 17. December 1837.
können , eine ſolche in angemeſſener Weiſe nach obigem Friedrich Auguſt. (L.S.) I. A. 6. Zezſchwiß . abe eßen s Maßſt ene auszuſ . – 40. S. Bereit entlaſſ etener Uns teroffiziere und Gemeine baben wegen eingetr Ers A. Beſtimmungen über die Ausſtellung der werbsunfähigkeit oder vermehrter Invalidität zwar keinen årztliden Atteſte úber Jnvaliditei der Anſpruch auf Penſion , jedoch iſt für einzelne beſondere Fålle die Staatsbehörde ermächtigt, den Invaliden 1ten und 2ten Grades folche zu gewähren , ſobald auf den "Grund eines ausführlichen årztlichen Zeugniſſes und
Offiziere und Militárbeamten .
S. 1. Sedes årztliche Zeugniß über Invalidität eines Offiziers oder Militárbeamten fou von einem oberen Militår , und zwar vom Generalſtabsarzt abwärts bis
unter Beſtätigung der oberen Medizinalbehörde der Ars zum Bataillonsarzt ir Klaſſe einſchließlich, für regiment . mee erweislich dargetban werden kann , daß die einges tirte Offiziere aber, in der Regel, von dem Regiments ,
tretene Erwerbsunfähigkeit die unbezweifelte Folge der oder Bataillonsarzt ir Klaſſe des Truppentheils, bei unmittelbar im Dienſte úberkommenen Invaliditát iſt. welchem der offizier ſtebt, ausgeſtellt werden . Es iſt Altersſchmåche oder erſt nach dem Austritt aus der Ars bierzu jedesmal Seiten des Borgeſepten des Offiziers mee fich erzeugte Krankheitszufälle fönnen keine Pens oder des Beamten eine Aufforderung an den Arzt noths fionsanſprüche begründen . – S. 41. Vermögensumſtånde wendig. - $. 2. Es ſoll darin , nach der Allerhöchſten kommen bei Penſionsbewilligungen für Invaliden 1ten Ordre, der Zuſtand des Invaliden mit ſeiner Veranlaſs und zien Grades und für ůnteroffiziere und Gemeine, ſung und Behandlung ausführlich und ſeine Einwirkung welche wegen 35jábriger Dienſtzeit ausſcheiden , nicht in auf die Dienſtfåbigkeit , beſtimmt angegeben werden . Betracht. – S. 42. Invaliden ſind gehalten, Anſtelluns S. 3. Der Zuſtand des Invaliden iſt die ganze Baſis des gen im Staatsdienſte, in ſo weit ſie ihren Geiſtess und Atteſtes und muß daber von ſeiner Entſtebung an, bis Körperfråften angemeſſen ſind, anzunehmen . Wollen ſie zu ſeiner dermaligen Beſchaffenbeit mit ſeiner ſeitberigen dieß nicht, so ſind ſie ihrer Penſion verluſtig . In feinem Einwirkung auf die Dienſtverrichtung ſo ausfübrlich , als Falle kann ihnen jedoch angefonnen werden, eine Stelle es die Sdranken eines Atteſtes erlauben , von dem Mis zu übernehmen , welche ihrem vormaligen Berhältniſſe in litårarzt beſchrieben , beſonders aber müſſen bei innerlis der Armeenicht entſprechend iſt. – S. 43. Der penſios chen den förperlichen Fehlern , die Krankheitserſcheinungen nirte Unteroffizier und Gemeine wird der Penſion ebens und andere, aus dem Habitus bergenommene Merkmale fals in den s. 20 dieſes Geſetes bezeichneten Fållen angeführt werden, die den Arzt auf das wirkliche Vor. verluſtig. - S. 44. Hinterlaſſene von Unteroffizieren und bandenſein ſolcher Fehler zu ſchließen berechtigen. Die -
Gemeinen baben feinen Anſpruch auf Gnadengenuß; bei Angaben der Betheiligten allein dürfen den Arzt nicht
denen aber, deren Månner oder Båter vor dem Feinde leiten oder vermogen, einen Krankheitszuſtand als vors geblieben , oder im laufe des Feldzuges und in Folge banden anzugeben , von welchem er ſich nad Zuſammens
deſſelben geſtorben ſind, wird den hinterlaſſenen Witts ftellung und Vergleichung ader Umſtände nicht vollfoms wen eine monatliche Unterſtübung von 1 Thaler, jebem men - ſoweit ſolches nach årztlichen Einſichten möglich der hinterlaſſenen Kinder aber eine von 16 Groſden bis iſt - bat überzeugen konnen. – S. 4. Wo die Veran . zu erfülltem 18. Lebensjahre gewåbrt. C. Allgemeine Beſtimmungen . n
laſſung zu dem die Invaliditåt begründenden Zuſtande dem Arzt bekannt iſt, weil dieſer bei der erlittenen Be.
S. 45. Mehr als ein Drittheil der Penſio oder des ſchädigung, oder bei anderer auf den Körper nachtheilig Wartegeldes darf eine Militárperſon ohieUnterſchied des eingewirkter Søådlichkeit entweder zugegen war, oder
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gleich darauf zur ärztlichen oder wundårztlichen Húlfes Wiederherſtellung des Offiziers 2c. zum Dienſte zu er. leiſtung hinzugerufen wurde , und den Kranken beban , warten ſtånde, daber'die Invaliditåt zum ferneren Mis delte, bat der Ärzt ſolches anzugeben ; wo dieß aber nicht fitárdienſte ( S. 6 ) ausgeſprochen werden müffe. Auf der Fall war, bät derſelbe die deßfalls von dem Invas
gleiche Weiſe muß verfabren werden, wenn ein Militår,
liden gemachte Ausſage anzuführen und ſich noch darüber
arzt über die Invaliditåt eines Militarbeamten årztlich
auszuſprechen, ob er ſich aus der Beſchaffenheit des vote beſtimmen ſoll, der yon einem Sivilarzt bebandelt wors bandenen fórperlichen Fehlers überzeugt balte, daß ders
den iſt. - S. 8. In beſonderen Fällen ſteht es dem Milis
ſelbe nach årztlichen Grundſåßen mit Conſequenz aus der tårarzt zu, bei dem höheren Truppenbefehlshaber darauf von dem Invaliden angegebenen Veranlaſſung berzulets ten ſei. Es bleibt nun Sache des Commandeurs , rich
anzutragen, daß noch ein Regiments, oder Bataillons arzt, oder an Orten, wo es zuläſſig iſt, zwet derſelben
über die Ausſage nåbere Gewißbeit zu verſchaffen , ober beauftragt werden, ihm bei der Unterſuchung beizutreten und mit ihm gemeinſchaftlich das Zeugniß auszuſtellen .
wo dieß unmöglich, zu bezeugen , daß fein Grund vors
banden ſei, die Richtigkeit derſelben in Zweifel zu zies Sollte ſich auch dieſe Commiſſion weder durch årztliche, ben. - $ .5. Es iſt notwendig, eine allgemeine Ueberſicht noch durdy andere, allgemein aus dem Habitus ac. her. des årzlichen Verfahrens überhaupt, mit einer ganz alls genommene Merkmale von dem wirklichen Vorbandenſein
gemeinen Bemerkung über die innerlich und äußerlich des Uebels und deſſen Unbeilbarkeit überzeugen, mithin angewendeten Arzneien zu geben. Starkwirkende Arz- fich über die wirklich eingetretene dauernde Dienſiuntaugs neien , deßgleichen fünſtliche oder natürliche Minerals lichkeit nicht ausſprechen fónnen , ſo bat ſie ſolches in brunnen oder Båder müſſen aber beſonders nambaft ibrem Atteſte anzugeben , zugleich aber auc , ob nach
gemacht werden. Ferner iſt die Dauer der Rur, vb ſel. bige ununterbrochen fortgefeßt worden, wie der Kranke den Anordnungen Folge geleiſtet babe und wie der Er. folg der Rur geweſen, anzuführen . Bei der Kur ſolcher Krankheiten und fórperlichen Fehler, deren Unheilbarfeit nicht deutlich am Tage liegt, muß übrigens die gehörige
Arztlichem Piſſen , bei der Natur des Uebels, dergleichen Abweſenbeit äuer Strantheitsmerfmale ofter vorfommen . -
- S. 9. Der Militärarzt muß bei Abfaffung ſeiner Ins
validitåtsatteſte auch die verſchiedenen Verhältniſſe und Dienſtobliegenbeiten der Militärperſonen gebörig berúc. fidtigen und biernach beurtheilen ,in wiefern die körper,
Zeit genommen und kein zur möglichen Heilung (dicflich lichen Fehler und Gebreden bei dem einen mehr, bet dem es auf eine etwas längere oder fürzere Zeit nicht per bebindern fónnen. – 9. 10. Es wiro den Militär,. anfommt.. – 9. 6. Wenn aber nach langer fruchtloſer årzten auf ihren geleiſteten Amtseid nochmals eingeſchårft, Behandlung das Uebel ſich entweder ganz unbeilbarges bei Ausſtellung der Invaliditåtsatteſte , ohne Rüdlicht geglaubtes Arzneimittel unverſucht gelaſſen werden, ins dem andern weniger die Dienſtverrichtungen erſchweren .
zeigt bat, oder doch nicht in dem Maße gewichen iſt, daß auf alle etwaigen Nebenumſtånde und Verbåltniffe , zu der Offizier u . im Staude iſt, ſeinen Dienſt verrichten verfahren und lediglich nur ihrer beſten Einſicht und
zu können, und der Arzt hiernach die Ueberzeugung ers Ueberzeugung zu folgen. Jede erwieſene abſichtliche Un, langt hat, daß eine Wiederherſtellung zum Dienſte nicht abgeſehen werden fann, ſo muß er dieſe Ueberzeugung, mit der beſtimmten Erklärung über den Grad der Invas liditåt, dabin ausſprechen , daß der Offizier 2c. entweder
richtigkeit in den Angaben des Militårarztes , welche bei einer anderweitig unternommenen Unterſuchung des Zu. ſtandes des Offiziers oder Beamten , oder durch dieFolge der Zeit entdeckt wird , roll an dem Ausſteller des Atteſtes
zum ferneren Dienſte bei den Feldtruppen untauglich, mit Feſtungsarreſt geahndet werden und, nach Befinden oder aber zu jedem ferneren Militárdienſte und zur mis der Umſtände, Caſſation zur Folge haben. litåriſchen Anſtellung unfåbig ſei. - $. 7. Iſt der Offis zier x . in der Krankheit , welche den Grund zu ſeiner
L i te r a tu r. Invaliditåt abgibt, nicht von dem Militårarzt des Trup, pentheils, ſondern von einem andern Militärarzt bebans Das Infanteriebataillon auf Kriegsdauer u. Von Ig. M. Guggenberger. delt worden ; ſo muß dieſer leßtere das ärztliche Zeugniß ( Fortresung.) über die Invaliditát unter Beobachtung der voranges Die Kriegsübungen des Bataillons ſelbſt ſollen führten Vorſchriften ausſtellen. Hat die Behandlung aber beſtehen : von einem Sivilarzt ſtattgefunden, ſo bleibt es Sache des
Difiziers 2c ., von dieſem Arzt ein genaues Zeugniß über ſeinen Zuſtand , deffen Beranlaſſung und über die feits berige Behandlung in der Art, wie es g. 4 u. 5 gefordert iſt, beizubringen und ſich biernach von dem Militårarzt des Zruppentheils unterſuchen zu laſſen , der ſich dem. nåchſt darüber pflichtmäßig auszulaſſen hat, ob er nad erfolgter Unterſuchung des Körperzuſtandes die Uebers
jeugung gewonnen , daß der in dem jedesmal beizufů . genden ärztlichen Atteſte angegebene Krankheitszuſtand
1 ) In Beobachtung des Feindes zur eigenen Sichers beit und zur Auskundſchaftung deſſelben . ( Vorpo , ſten , Patrouillen , Recognoſcirungen .)
2 ) In Anordnung zu den Gefechten , auf verſchiedenem Boden , wo möglich immer unter den Augen des ganzen Bataillons.
3 ) Gn der Durchfeßung und Ueberſchreitung ſolcher bedeutender Hinderniſſe, wo die Gewandtbeit allein nicht mehr ausreicht und deßhalb Vorbereitungen nothig werden .
( dhidlich geglaubte Mittel verſucht worden , und daß bei
4) In furzen Mårſchen mit allen Vorſichten gegen den Feind , welche durch den ſteten Terrainwechſel als
der Art des Uebels und bei deſſen langer fruchtloſer
die beſte Scule und Vorbereitung für den wirklis
Bebandlung feine völlige Beſeitigung deſſelben oder
den Kampf zu erachten ſeien.
wirflic vorbanden ſei, daß alle zur möglichen Heilung
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Wir befinden und von hier ab in einer eigenthům. bungen der beſprochenen Art des Hrn . Dfs.Andeutung: in ro innigem Zuſammenbange , daß es nicht wobl geslichkeit gemäß , zu berüd ſichtigen " , gebdrig beberzigen trenntwerden kann ; es iſt aber auch ſo gebaltvoll, daß zu wollen. - Wenn ferner webrface controverſe Wabr.
liden fage, Alles, was der Hr. Verfaſſer anfübrt, ſtebt , vorbandene Terraingeſtaltung, ſtets ihrer Eigenthúm.
wir nicht den Entſchluß fallen tonnen , und dainit zu nehmungen uns veranlaſſen, aud in Beziebung auf den begnügen, es blos angedeutet zu baben . Wir laſſen das Inbalt der nachfolgenden weiteren Ercerpte dieſes Ra.
her , unter Verweiſung auf das Wert ſelbſt, zur Obarat, pitelo, obiger Bitte das bekannte Detto unterzulegen, teriſtik des gediegenen Inbalte der nachfolgenden Kapitel auszugsweiſe einige Bruditůde aus denſelben folgen.
ſo moge dieſem Verfabren feine andere Tendenz
als
Intereſſe an der Sache untergeſchoben werden.
1 ) Ausſtellung und Dienſt der Borpoſten ,, Alle Aufträge , welde eine Abrbeilung bekommt, (S. 105-107.) ,, Die Beobachtungen anderer werden ſollen ganz einfach ſein. Derwidelte Anordnungen tras für jeden Commandanten , groß und klein , nur durd
gen ſchon den Reim möglicher Verwirrung in ſich, und
die Berichte bierüber benußbar und fruchtbringend. Die ermangeln gewohnlich der Hauptſache: des Nachdruď8. Verläßlichkeit der Rapporie, Meldungen, Berichte, bes Eine nur etwas mangelhafte Auffaſſung oder Auslegung ſtimmt allein deren Werth. Dag fie vor allem berſtånd, madt die Verwirrung unvermeidlich ." - ,, Beehrt man
lich ſein müſſen, ſcheint feiner Erwähnung zu bedürfen den Unterbefehlshaber mit einem beſonderen Auftrage , und dennoch bört man ſich hierůber oft am meiſten bes fennt er genau reinen Zwed, und bat er die Mittel dazu flagen. - lang und breit und mit allen Formen der erhalten , To úberlafie man ihm die Ausführung, bis neue Courtoiſie bebångt, fehlt doch der eigentliche Kern , wels Anordnungen nothig ſind. Man fann eine mitten in der cher oft in zwei Worten alles erſchöpft“ 2c. – „ llehung Handlung begriffene Truppe nicht ſo am Schnürchen glaus
im Erzählen gerebener Dinge iſteine unterhaltungsſache, ben, um alle Augenblice reine Verfügungen zu ändern ; aber die beſte Scute zum Berichterſtatten. Die militås iſt der Stein aus der Hand , muß man reinyonAuffallen Seiten riſche Einfleidung vollendet dann den verläßlichen An. erwarten . " - ,, Raum und Zeit bedürfen und Erwägung genaueſten der melder " 2. - ,,Bei der Beobachtung des Feindes darf aller Befehlshaber immer man rich weder optiſch noch ſonſt tåuſchen laſſen. Vor · Berechnung. Unnüß erſchöpfte Kraft foſtet wieder Zeit zur Alem búte ſich jeder, aus unſicheren Vorausſeßungen Erbolung ; Entfernung und Bodenbinderniſſe fürzt und I
Schlüſſe zu ziehen “ 20. Das weiter über die Art wie bei den Uebungen die
ebnet weber Rúdſidtstofigkeit nod ungeduld." Bertheidigung ( S. 109. ) , Unter allen Umſtänden iſt jene
Meldungen ? . zu veranlaſſen ſeien , Geſagte, fonnen Bertheidigung am kräftiaften , deren Anſtalten dahin zielen, jeden günſtigen Augenblid zum benußen. Man Wertbeidigung wir aus eigener Erfabrung beſtåtigen ; indem es ſich eine durchSelbſtangriff alleMittel zuzuverſtårten ſuchen,muß aberdaher ſich und ſtets als eine ſehr practiſche liebung, ja als einziges
felbft nie abſperren, nie die Bände binden. Dieß leuchtet ein ; in der
Mittel bewährt hat, einen ſicheren Maßſtab zur Beur,
Uusführung macht es ſich jenoch nicht immer ſo leidt. Den rech
theilung der practiſchen Meldungsfähigfeit unſerer Un, tergebenen zu erlangen : fie , ſowohl als Patrouilleurs ,
ten Uugenblick erkennen , erhaſchen und ausbeuten , * ) darin liegt das Geheimniß ; wer ſido deſſelben glüdlich bemachtigt, hat oft der
als aus der Pianflerfette der Marſchſicherung über das
Ungunft ſeiner lage ein Lächeln abaezwungen . " ,, Ein Angreifer, der feſt seinen Hauptzided verfolat, und dabet
von einzelnenPuncten aus ( . B. Waldede, Hóbe, Auge auf alle Zwiſchenfäde fo gefaßt iſt, daß er sie abzulenten weiß, ehe gang eines Ortes, Kirchthurm 2.) Wahrgenommene, in fie in reine Unternehmung ſtörend eingreifen konnte, beurkundet dieß Beziehung auf die Richtung in der man Driſdaften ,
ſchon durch Bertheilung der Truppen. Wo ſeine Sauptkraft, auf
Wålder, Wieſen, Wege, Hoben, Alleen , leeres Feld 2c.
der alles beruht, anregen wird, darf der Feind erſt durch die uns widerſtehlichkeit Ungriffs , alſo erſt dann inne werden , wenn oder Perſonen erblicie, rapportiren zu laſſen und von der Erfolg idon des errungen wurde. Deßhalb darf Niemand als der leşteren zugleich : in welcher Verrichtung ſie im Mos Commandant wiſſen , was Sdeinangriff iſt oder nicht. Jeder er: mente des Wahrnehmens begriffen waren . reidte Vortheit bleibt ohnehin ftets ein wahrer, wenn er gehörig
2) Vertbeidigung und Angriff einzelner Gegenſtande ( S. 107 - 115.) ,,Annahmen dürfen ſich
benußt wird. ". Vertheidigung u . U ngriff der şöhen (S. 110-112 .)
,, Jede Pufftellunghinterdem Saume freier Höbengewährt am blos auf Maßregeln und Anordnungen , feinesmegs aber .Sebe auf Bodens , Raum
und Zeitverhältniſſe erſtreden . Etwa
meiſten Dedung ; allein der Angreifer kom int bald unter den Sduß.
Tritt man zu früh vor, so iſt die Dedung aufgegeben, und man
einige Terraintheile für ungangbar, oder eine mögliche fiebt fich von allen Seiten deſtomehr 6108aeftellt." - Es iſt ein Verſtårfung eines Idwachen Punctes als vorbanden an , zunebmen, ließe ſich denfen, aber offenen Boden für be
großer Mißſtand ( Fehler, weſentlicher Nachtheit ?) wenn die Vor:
truppen einer Bertheidigungsſtellung so ſehr zögern bie Front zu
decten oder umgefehrt, ſteile Hoben für ſanfte oder für säumen, das der Feind Zeit und Gelegenheit gewinnt, fich mitihnen
gar feine gelten laſſen zu wollen, hieße die Phantaſie zugleich der Stellung zu nähern,oder gar einzudringen " 26. ,,Der Angriff wird am nachdrücklichften vorbereitet und unter:
att des Hausverſtandes in Anſpruch nehmen , zudem
füst , und man tann jeden Augenblid , mo Feuerwirkung nöthig
auch jede reelle Theilnabme ertódten , und den Zweck,
wird, auf fie rechnen , ohne den eigenttichen Ungriff zu beirren,
ein Abbild der Wirklichfeit zu geben , geradebin vernid. wenn die Ungriffsabtheilungen in kurzer Entfernung ihren Plänts lern nadrüden und diefe , ſobald der Angriff erfolgt , ſich in den ten . " Dieſe Beziebung bietet leider der Kritik noch Zwiſchenräumen der Angriffspuncte zuſammenziehen und ro mit reichhaltigen Stoff; indeſſen exempla sunt odiosa - ſtatt Dordringen ." (Schluß folgt.) einer Strafpredigt, die ſich hier in extenso balten ließe, * ) Sowie etwa beim gewöhnlichen Fechten nach gehöriger Dedung eſchránfen wir uns daber auf die dringende Bitte, zu und Parade, der Moment zur Ripoſte oder Offenſivattake nicht -
Nußen und Frommen des Kriegsdienſtes, bei allen les
verſäumt werden darf ?
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deßen Offijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 15.
21. Febr. 1838. S15
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101 Tapi បវរ
in
ឬ=
Allgemeine Militar -Zeitung . F r a n fre i dh. In der Sibung der Deputirtenkammer am 5. Febr.
und aufzumunterit, ſobald ſie mit einem verſtändigen Sinne, mit richtigen und vernünftigen Begriffen gepaart
fam der Geſeßentwurf wegen der, der Wittwe des Gene, ſeien. Dieß laſſe ſido nun aber im vollſten Sinne des
rals Damrémont zu bewilligenden Penſion zur Beras Wortes von dem General Damrémont behaupten , zu thung . Der Berichterſtatter, General Jacqueminot, hatte darauf angetragen, daß die in Vorſchlag gebrachte Penſion von 10,000 Fr. auf 6000 Fr. ermäßigt werde. — Dieſer Propoſition widerſeßte ſich der'Kriegøminiſter. Es ſei hier gar nicht die Rede, meinte er, von einer bloßen Finanzangelegenheit, vielmehr handle es rich darum , der ganzen Arinee in der Perſon der Wittwe ibres Oberbefehlshabers , der mitten auf feiner Siegess
welchem der König auch ein ſolches Vertrauen gehabt babe , daß er ihm gleichzeitig das Militár , und "Civil, commando einer großen Provinz übertragen. Der Rede ner erinnerte hierauf an das tragiſche Ende des Generals und wunderte ſich, daß man beffen Wittwe und Kindern , nicht etwa eine glänzende Dotation, ſondern ein måßis ges Jahrgeld von 10,000 Fr. ſtreitig machen wolle. Der Berichterſtatter, General Jacqueminot, ſuchte 9
bahn von dem Tode ereilt worden , cine Belohnung zu den Antrag der Commiſſion dadurch zu rechtfertigen , daß ſie ein richtiges Verhältniß zwiſchen der Generalin Damrémont und den Marſchauswittwen babe herſtellen wollen. Ohne Zweifel, fügte er hinzu, wäre der General Damrémont dereinſtzu der höchſten militariſchen Würde gelangt; bei ſeinem Tode aber ſei er erſt ſeit 4 Monaten Oberbefeblohaber und als ſolcher außer Stande geweſen ,
Theil werden zu laſſen. ,, Sie haben geleſen , ſprach der Miniſter, mit welchem Enthuſiasmus die fterbliche Hülle des Generals Dairémont auf dem ganzen Wege bis hierber begrüßt worden iſt; Sie ſind Zeugen gewes ſen, welche Huldigung man ihr in Paris ſelbſt darges bracht hat. Es iſt jest Sade der Rammer, ſich dieſer Huldigung durch einen Beweis Ihrer Freigebigkeit beis zugeſellen , - eine Handlung, die von den glüdlichſten Folgen für den Geiſt der Armee rein wird. Die Sols
vielen mit Wunden bedeckten Marſchållen verdanfe. Der Conſeilspråfident entgegnete hierauf, daß die
werden erfahren , welch' lebhaften Antheil Sie , m. H. , an dem Schidſale der Tapferen nehmen, die ihr
Regierung in dem vorliegenden Falle auch feineswegs beabſichtige , einen Aft ſtrenger Gerechtigfeit zu üben,
-
dieſelben glänzenden Dienſte zu leiſten , die der Staat ſo -
Blut auf dem Schlachtfelde verſprisen . Es handelt ſich ſondern eine glänzende Waffenthat würdigzu belohnen , erfenntlichkeit, und ich bin daber gemiß, daß die Rams der Fall ereigne, daß ein Oberbefehlshaber auf dem Herr Schlachtfelde bleibe. Bei dieſen Worten wurde der Mis mer ſid derſelben nicht entziehen werde. “ Gauguier erflårte, daß er die Anſprüche der Wittwe niſter von mehreren Mitgliedern der linken Seite unter,
bier, ich wiederhole es , um eine Frage der Nationals indem ſich gewiß nicht oft im Laufe eines Jahrhunderts
Weiſe beſtreiten wolle, daß in. brochen, die viele andere Heerführer aufzählten, welche
Damrémont in feinerlei deffen der Staat noch åltere Schulden abzutragen habe. ibren Tod auf der Wahlſtatt gefunden. - Hr. Parabit Man ſolle nicht vergeſſen, daß, als vor einigen Jahren lobte die Abſicht der Regierung, gab aber zugleich den eine Penſion für die Wittwe des hochverdienten Genes Wunſch zu erkennen, daß man aud) für die Hinterblies Tals Daumesnil beantragt wurde, die Rammer dieſen benen des braven Oberſten Combes, des Generals Pers
Vorſchlag von der Hand gewieſen babe ; andere Genes regaur und vieler anderen Offiziere und Unteroffiziere, rale, die nicht minder wichtige Dienſte dem Vaterlande die vor Konſtantine geblieben , etwas thun möchte. geleiſtet, wåren ebenſo wenig berückſichtigt worden , und Hr. Thiers ſtimmte dieſer Anſicht bei und årndtete foon ſeit vielen Jahren reclamirten die Ehrenlegions dafür einige Zeichen des Beifalls von Frn . Guizot ein. ritter ihren rückſtändigen Gehalt. Er verlange lonach Hr. Paranque , Deputirter von Marſeille, hielt dem die Vertagung des vorliegenden Geſetzentwurfé. – Der Gen. Damrémont eine Gedächtnißrede. – Hr. Dubois General lamy , der bei dem Tode des Generals Dams war der Meinung , daß man mit den Nationalbelobs rémont zugegen war , hielt eine Rede , in welcher er nungen auch nicht allzu freigebig ſein dürfe , und daß orhob.. – Nach ihm ließ ſich Hr. die Generalin Damrémont vollfommen zufrieden ſein deſſen Verdienſte bervorhob -
-
Guizot vernehmen. Es ſei die Tendeng unſeres Zeit: könne, wenn man ſie wie die Wittwe eines Marſchaus alters, bemerfte er, die hochherzigen Gefühle zu nähren behandle. - Niach einigen Bemerkungen Hrn. Thiers -
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im entgegengeſeßten Sinne fam es zur Abſtimmung. Da indeffen bei zwei übſtimmungsverſuchen die Verſamm,
Li te rat u r.
1
lung" faſt gleich getbeilt ſchien , ſo mußte zurKugelwahl Das Infanteriebataillo'n auf Kriegsdauer ic. Bon 39. M. Guggenberg
geſchritten werdent, worauf der Antrag der Commifſion, der Wittipe Damrémon't ſtatt 10,000 Fr. nur 6000 Fr.
zu bewilligen, mit 192 gegen 176 , alſo mit einer Ma.
joritåt von 16 Stimmen , genehmigt wurde.
er. ( dolus. ) Gefecht auf bededtem und durchnittenem
Boden ( S. 112-115.) ,, Der Vertheidiger bringt die meiſten Vortheile auf ſeine Seite, wenn er den Angreis
Am 14. Januar iſt folgender Tagsbefehl des fer zwingt, bei jedem Terrainabſchnitt gleichſam wieder
Kriegsminiſters erſchienen : ,,Ein Escadronschef bat einen unter ſeinen Befehlen Riebenden Capitain berauds gefordert, und dieſer der Herausforderung ſeines Vors gelegten entſprochen . Das beklagendwerthe Reſultat
pon vorn anzufangen . Selbſt unbedeutende Gegenſtände baben bei geſchicier Benußung auf dieſe Weiſe foon oft große Berühmtheit erlangt.“ ,, Den rechten Aus genblid zur Verlaſſung des einen Puncteszu treffen,
dieſes Zweifampfes bat die Armee eines braven und
um dem anderen nicht ſeine volle Wirkſamkeit zu ſchmás
zur Kenntniß der gedienten Offiziers beraubt. – Der Der zur der lern , erfordert Geſchidlichkeit. Dieß gilt vorzüglich bei Armee gebrachte Tagsbefehl des Miniſtero, meines Vor: bintereinander liegenden Terrainabidhnitten. Der Růd.
gångers, vom 13. Juni 1835 bätte jeder Erneuerung einer ſo groben Verlegung der Regeln der Diſciplin vorbeugen ſollen . Dieſer, ſeiner Pflichten als Commans dant vergeſſene Schuldige, dieſer Umſturz aller Sub. ordination , erbeiſchen eine ſtrenge Beſtrafung. - Der Escadronsch ef, welcher ſeinen untergebenen berausge.
zug auf dieſelbeniſt keineswegs immer ſo leicht ,weil er meiſtens nur gegen die Flanken ausgeführt werden darf. Alſo nur nie zu ſpåt! Das iſt auch das beſte Schußmittelgegen jede Üebereilung, die überall roads
fordert hat, iſt von ſeiner Stelle entfernt worden. Der Zeuge von demſelben Grade, welcher die Fortſeßung des Kampfes zugegeben hat, obgleich der Capitain vier ſchwere Wunden erhalten hatte, wird mit einem Monat Gefängniß beſtraft. Der zweite Zeuge erleidet einen ſtrengen ärreſt von 15 Zagen , deßgleichen der Oberſt des Regiments, welcher ſeine Autorität zur Aufrechtbal,
bereilung zu verwahren meint , den wird des Frindes Zubringlichkeit ſtets belåſtigen, auf allen Puncten über. bolen und zulegt fommt er , troß doppelter Eile und dodh überall zu ſpåt. Jede Bewegung muß Anſtrengung daber im rechten Zeitpuncte begonnen und raſch aus, geführt werden , weil man dadurch früber ſein Ziel erreicht, und zugleich die Dauer ſeiner ſomådſten Aus
lidh wird, im Rúdjuge ſogar vóllige Auflöſung zur Folge
haben fann. Wer ſich jedoch durch langſamkeit vorue.
geltend zu machen gewußt genblicke -- den Marſch – móglidſt abkürzt" uc. tung der Subordination nicht bat. - Der gegenwärtige Befehl rod bei drei aufeins Alles ſehr wahr ; aber dennoch ſcheint es uns , es båts .
ander folgenden Verleſen den Offizieren einesjeden ten auch bier einige náhere Andeutungen über das Wie der Realiſirung dieſer Grundſåße erfolgen dürfen. Daß der Hr. Verfaſſer im Allgemeinen den Grundſaß aud commans Generallieutenant, durch den die Subdiviſion anerkennt : Wie ſowieriger die Aufgabe, deſto direnden Marechal, descamp, oder durch die Corpschefe
Regiments durch den die Diviſion commandirenden
den Corpo, welche ſich nicht in dem Hauptorte der nothwendiger die Vorbereitungdazu , ein Diviſion und Subdiviſion befinden, vorgeleſen werden.“ Grundſaß der unſeres Erachtens durdgreifend für alle ſich Gefechtsverbältniſſe adoptirt werden mußte , ergibt
aus ſeiner nachfolgenden Aeußerung S. 114 : ,, Bei des Die Armee bat fürzlich einen ihrer ausgezeichnetſten berwältigung der feſteſten Terrainabſchnitte erleidet man Offiziere verloren , den Gen.Major Sir A. Norcott , durch die Schwierigkeit der Ann å berung , der Erſteigung oder Ueberſchreitung die größten der zu Marysborough in Irland verſtorben tít. Großbritannie n .
Verluſte. Da nun an Minuten ſoviel bangt , bleibt es H a nuove r.
wobl ein außerſt widriger Gegenſtand, die dahin gebós
Hannover , 30. Jan. Ein Correſpondenzartifel, rigen Vorbereitungen und Arbeiten dem Soldaten be.
angeblich aus Hannover, im deutſden Kurier , enthält fannt und geläufig zu machen , und je ſchwieriger die unter anderen Åbgeſchmacıbeiten die Bebauptung: daß Ausführung erſcheint, ibn deſto gründlicher darin zu durch die neue Organiſation der bannover'ſchen Armee úben. " Zur Gemåbrung der Móglid)feit hierzu handelt nun. ,, dem lande ungeheuere Koſten aufgebůrdet wurden , und daß das bewilligte Militårbudget faum zur Hälfte mebr der nadfolgende Abſchnitt von lauter einzelnen, ausreichen werde ! " Solcher Unſinn ſoll in Hannover außergewöhnlichen und ichwierigen Fällen , deren An.
geſchrieben worden ſein, wo Jedermann weiß, daß die wendung bei den Kriegsúbungen und Gefechten ſich von ürmee um feinen einzigen Mann verſtårft worden iſt, ſelbſt ergibt. daß lediglich aus 4 Cavalerieregimentern 8 , aus 16 Ba. 3 ) Ueberſdreitung bedeutender Hinders taillonen 20 , je von ſoviel geringerer Stårte, gemacht nije (S. 115-140.) ,,'Dieſe Hinderniſſe , ſagt der
find, und daß die ganze Koſtenvermehrung außer der Sage Hr. Verfaſſer , zerfallen in zwei Hauptklaſſen : vero für die erforderlich gewordenen 12 mehreren Stabsoffis tiefte und er bobte. Die Runſi vereinigt beide in den ( Hannov. Zeit.) ziere nicht des Nennens werth iſt . Schanzen ." – Hierauf gebt er auf die Erörterung des -Durch eine f. Verordnung vom 13. Januar ift Details der Ausführung in den verſchiedenen ſpeziellen den landdragonern die Benennung : Pandgendar, Fällen ein , denen wir unmöglid folgen fónnen , obne merie beigelegt worden. noch mehr Ropiſt zu werden , als wir es ſeither ſoon
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waren. Es genüge die Bemerkung, daß nicht wohl ein lich vorgetragen , ſondern größtentheils auch durd ents Peſer nach Durchficht dieſer Erörterungen das Buch ohne ſprechend deutliche Figuren anſdaulich gemacht ſind. Im nun folgenden leßten Kapitel ,,Kurze Mårfche Befriedigung und irgend eine oder die andere practiſde als zuſammengeſeßte Kriegsúbungo (S. 140 Belebrung aus der Hand legen wird.
Bu roich practiſden Belehrungen zählen wir unter 154 ) erörtert der Hr. Derf. auf die ibm 'eigenthůmliche
Zu Anderen , namentlich für Solde , welden wirkliche
gediegene Weiſe die Verbåltniſſe der Avantgarde, Arris
Kriegserfahrung mangelt , folgende Andeutungen und
eregarde und Hauptmadt, im Vorrüden und Rúdzuge.
Wird uns auch bier eben nichts Neues geboten , ro 1) S. 117. Náchſt der eigentlichen Anordnung glauben wir doch als Prebeſtúde der Darſtellungemeile
Erörterungen :
zur Durchſchreitung von Gewäſſern: das hierbei und der im Hrn. Verfaſſer dominirenden Ideen die angegebene Verfabren um Munition und Gewehre vor Nåfje zu düßen .
nadfolgend ercerpirten Apboriemen mittbeilen zu ſollen. ,, Nebſt der gründliden Uebung in der unumgångs
2) S. 119ac. Die Erdrterungen über beweglichen liden Beibehaltung der inneren Maridordnunggeben und feſten Uebergang bei Ueberrebung der Ges zweďmäßig eingeleitete Mårſde den mannichfaltigſten to årter , welche , die bedingte entſprechende Uebung Stoff zur practiſchen Belehrung und zur richtigen ge.
vorausgeſest, gewiß die böchſte Beachtung verdienen .
wandten Ausführung der verſchiedenſten Aufgaben für
alle Abteilungen von der kleinſten Patrouille bis zur
3) S. 125. Vorausgeſeßt , daß ſie ſich durch prac. Hauptmacht. Hier erhålt jeder ſeinen Auftrag an ört tiſche Verſude bemåbrt babe : die originelle Anordnung,
durd welche beim Auf, und Abſteigen feiler
und Stelle , oft nur ganz kurz angedeutet; es fommt alſo auf ibn an , was unter ſeinen Hånbcn daraus
Höhen und Rånder, das Auseinanderkommen der werden soll . Seine Verantwortung jedoch bezieht ſich
geſchloſſenen Angriffscolonne verhindert werden soll, ebenſo ſebr auf das Befehlshaber Zuwenig,als dasAvantgarde Zuvici" .c . indem Unteroffiziere vorgehaltenen Sewebe Vorzüglich
die mit quer , iſt der der nur dann Herr ſeiner Aufgabe und ſeiner Mittel, wenn er Mannſchaft mit der einen Hand erfaßt, und so , durch alle vorn und ſeitwärts zerſtreutwirfenden kleineren entſprechendes Vorſchieben , Nadziebenund Zurůchals Abtheilungen gleidſam an elaſtiſchen , ſchnell wirkenden ren hinter den Gliedern Schranken bilden , welche die
ten , die Gobåſion im Ganzen ſich erhålt.
4) S. 126 2. Der Vorſchlag: zur Erſtårmung
Fåden bålt ; ein kleiner Drud ſeiner Hand muß ſogleich am außerſten Ende fúblbar werden " 20. — ,, Ein dem
bober Mauern , ſucceffiv immer ein Drittheil der Einzelnen ſehr unſcheinbarer Umſtand fann oft das größte Mannſchaft dadurch auf dieſelbe gelangen zu laſſen , Gemidht in die Wagſchale legen . Deßhalb müſſen alle daß je zwei Mann nebeneinander gebůct , rich an den Nachrichten nach der Mitte fliegen , die bierdurch beding Hånden faſſen , einen dritten auf ihre Arme, ſofort ten oder erforderlichen beſonderen Maßregeln aber von Schultern , "ſteigen laſſen , und dann rich langſam auf. Dort erwartet werden. Jemebr und beffer dieſe Benach richten 2c. Ein Vorfdlag, den, obgleich deſſen Aug. richtigung wie ein lebendiger Telegraph arbeitet, deſto führbarfeit gegen eine vertheidigte Mauer mehr denn zuverſichtlicher, zugleich ſo neller und wirkſamer fann der problematiſch erſcheint, wir dennoch bier aufnehmen , Avantgardecommandant den Ereigniſſen entgegengeben.“ weil ihr eine durchaus practiſde Tendenz zu Grunde Šowie die Haupttruppe nicht von jedem Hinders liegt, indem er nicht blos geeignet iſt, Jocen wedend, niffe, das die Avantgarde aufbålt, gleich mitbetroffen die Phantaſie des jungen Militårs anzuregen, ſondern und zum Anbalten gezwungen werden ſoll , ebenſo darf auch, ihn für Verhältniſſe zu routiniren, wo es ſich blog der Kern der Avantgarde nicht von jeder Sowierigkeit, um die Ueberwindung Örtlicher Hinderniſſe bandelt. welche die Flanqueurs nur mit Mühe überwinden fons 5) S. 129 2. Das für die Verteidigung und nen , zu einem wurmartigen Borfriechen bewogen werden, den Angriff der Gdanzen angeordnete Berfahren wobei es ſich treffen konnte , daß man gerade an den
im Augemeinen , wobei wieder als insbeſondere prac. für ein mögliches Gefecht nachtheiligſten Puncten Halt tiſd in die Augen ſpringen :
a) der , die Beſchießung der Grabenſohle und das
Erſteigen der Bruſtwebr zum Bajonnetfampfe ers
maden mußte.
Daber rúdt der Kern der Avantgarde
ſtets růcfweiſe von Stellung zu Stellung vor, obne fich jedod zu entwideln . Auf dieſe Weiſe fann man am
ſicherſten jeden Zwiſchenvorfall und deſſen Aufbellung und Beſeitigung erwarten “ 26. „ Je ſelbſtändiger die Sdlagpfable ; Avantgarde, deſto größer der geſicherte Raum für die c) die leicht transportabeln, zur Deckung der Lirails nachmarſch irende Hauptmacht; je geſchickter der Avant, leure ac. am Grabenrande aufzuſtellenden Fard is gardecommandant die erlangte Kenntniß der Orts- und nen tamboure , und feindlichen Verbåltniſſe zu Gunſten und zur Richtſchnur leichternde Balkenauftritt;
b) die den Aufenthalt im Graben erſchwerenden
d) die gleichfalls teicht transportabeln zur Beſchleu . nigung des Grabenůberganges und Stürmens an. zulegenden Umſchlagbrúden.
der haupimacht zu beurtheilen und zu benußen verſtebt, deſto rubiger, müheloſer, ununterbrochener iſt der Marſd
Wie geſagt, nicht ohne Belehrung und Anerkennung
- ,,Es gibt feine vortheilhafteren Arrieregardegefechte ,
des practiſden Scharfſinns des Hrn . Verfaſſers wird
als wenn ſich die leßten fåmpfenden Abtheilungen immer in jenem Augenblicke ſchon dem Feinde entziehen fous
man die angedeuteten Abhandlungen leſen , deren Des
derſelben , deſto fraftvoller das Anlangen am Ziele“ 2.
tailerörterungen nicht blos ſebr rcdn, bündig und faß. nen, wo derſelbe eben mit ſeinen entſcheidenden Kräftea
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beranfommt , und ſeine Uebermacht geltend machen will . Dieſes Entidhlüpfen aus dem Bereiche der augenblick,
120
Ueber den Anhang zu dem Werke haben wir ſchließ. lich zn bemerken , daß aud die hierin enthaltenen , im
den Ueberlegenheit des Feindes , nachdem man ihn Inhaltsverzeichniß und durd, deutliche Figuren im Werke
gezwungen, ſelbe zu entwickeln , verſchafft doppelten nåber docirten Vorſdlåge die volle Beachtung der Mis Nußen mit verhåltitißmißig geringeren Rriften , weil lítår - Adminiſtrationsbehörden die Zeit des Heranziehens der überlegenen Geräfte dem Vertheidiger zu Gute fommt , und das Entziehen vor
dem eigentlichen entſcheidenden Schlage ihn vor großeren Berluſten bewahrt“ 20.
und aller jener Offiziere verdienen , die mit Padpferden ausgerüſtet werden . Wir ſcheiden ſonach nunmehr mit hoher Achtung und dem Wunſche vom Hrn. Verfaſſer , daß ihm redit
,,Die Arrieregarde fann aber bald der eigene Wirkungskreis die Möglichkeit verleihen auch in die lage kommen , zuweilen Alles daranſeßen möge , durch ſelbſtändige Anordnungen den praktiſchen .
zu müſſen, um Alles zu retten ; dann bedarf ſie der größten Ausdauer , um Boden und leben nur für den böchſten Preiß dahin zu geben “ .
Iit einem beſonderen Schluſſe ( S. 154-156 ) recas pitulirt nunmehr der Hr. Verf. in gedrångteſter Rürze ſeine Grundideen und erwåbnt bierbei ſehr richtig : ,,Je mehr das ſtebende Heer ohne eigenen Nachtheil Obers und Unteroffiziere zu den Rahmen bergeben kann, deſto
Werth ſeiner Ideen zu bewåbren.
Aurze Anleitung zum Aufnehmen mit der Meprette und dein Meßtiſde, oder Auflöſung
der wichtigſten Elementaraufgaben beim Feldmeſſen,
errichtet werden können. Je unterrichteter und ausges
zunådiſt zum Gebrauche für die Militårſchule in Oldenburg entworfen von Romer , Hauptmann und Direktor der Brigade - Militårſchule in Olden. burg. Mit 7 Lafeln inSteindruct. Oldenburg 1837.
bildeter jene Rabmen ſind , deſto dneller werden dieſe Bataillone alle Dienſte leiſten ; denn der gemeine Solbat
In der Schulze'den Buchbandlung ( W. Berndt.) In der Militärſchule zu Didenburg wird das Aufs
leichter werden Bataillone für die Dauer des Krieges
bedarf nur ſtehen , ſich wenden und richten, gerade aus
nehmen jeden Sommer mit der Meßfette, dem Meßtiſche,
marſchiren, richtig ſchießen und gewandt ſtoßen, rich
Reflektor ic. gèůbt und mit dem Croquiren der Beſchluß
auseinanderziehen und wieder vereinigen zu fónnen ."
gemacht. Jeder Schüler erhålt ſeine eigene Aufgabe und
Hierzu müſſen wir dem Hrn. Verfaſſer bemerken , daß aus dem angeführten Grunde es wohl angemeſſener erſcheinen dürfte, dieſe Rahmen auch nur dasjenige in
in Berůdlichtigung der Schwierigkeit der Controlle ars beitete der Hr. Verfaſer die vorliegende Anleitung aus, welche jeder Schüler bequem bei ſich führen kann.
Anwendung bringen zu laſſen, was ibiten in der frúbe
In dieſem Werfchen wird nicht mehr gegeben a18
ren Praris geläufig geworden, und nicht die Belehrung
der Titel verſpricht, aber dennoch ſoviel, daß es hins
Anderer in Dingen von ihnen zu verlangen , die ſie theilweiſe erſt ſelbſt zu erlernen haben, indem dieß nicht obne ſonſt vermeidliche Verzögerungen erzielt werden kann , die bei der Ausbildung von Bataillonen auf Kriegsdauer , wohl nach Möglichkeit vermieden werden
reicht und die ganze theoretiſche Anleitung umfaßt. Das Intereſſanteſte im Ganzen iſt die Aufldſung der Aufgabe: den Standort auf dem Meßtiſche vermittelft dreier auf dieſem gegebenen Puncte zu beſtimmen. Es werden folgende Wege angegeben :
1 ) Vermoge der
můßten . Wir erwähnen dieß in Beziehung auf eimge Orientirbouſſole. 2 ) Bermittelſt durchſichtigen Papiers. der, in den von der Abrichtung und vebung bandelnden Kapiteln enthaltenen Elementaranforderungen , welche
Wenn die 3 auf dem Meßtiſche gegebenen Puncte a , b und c und der zu beſtimmende d , die correſpondirenden
den aus dem ſtehenden Heere entnommenen Chargen
auf dem Felde A , B , C und D beißen , ſo lege man
wohl nicht ganz gel&ufig ſein dürften , ohne darum ben bohen practiſchen Werth des beſprochenen Wertes zu
verkennen , den wir auch dadurch nicht zu ſchmälern beabſichtigen , wenn wir , mit Bezug auf anderweitige Vorſchläge, im Augemeinen unſere Anſicht über taftiſche Uebungen dahin ausſprechen: Daß beut zu Tage nicht ſowohl durch neuerungsſuchtige Modis ficationen , als vielmehr durch werftbåtige Steigerung der vorhandenen taftiſchen Po , tenzen vervollkommnung zu erzielen ſei. Unſer, nicht auf wiſſenſchaftlichen Dúnfel,wohl aber einige practiſche Erfahrung balirtes Endurtheil über des Hrn. Verfaſers Werf geht dahin , daß es , auch unter Feſthaltung der eben ausgeſprochenen Anſicht, als eine zeitgemiße Anregung practiſcher Ideen anerfannt wers ben müſſe, das um ſo mehr empfohlen zu werden ver , dient, als ſowohl der Theoretifer, mit nur einigermaßen
das durchſichtige Papier auf den Meßtiſch und viſire von einer beliebig eingeſteckten Nadel oder einem ſonſt
martirten Puncte d ' nach A , B und C. Hierdurch erhält man in d' die richtigen Winkel adb und bdc und indem man jeßt das Papier ſolange dreht, bis die gezogenen
Wifirlinien von'd' durch a , b und e geben , fo befindet fich d' unmittelbar über dem Puncte d. Jeßt drebe man ben Meßtiſch ſolange , bis da in A einſchneidet, ſo iſt der Meßtiſda orientirt. 3 ) Mit Hülfe des dreifüßigen Zirkels. Von einem beliebigen Puncte d ' viſire man nach A , B und C. Jest trage man vermittelſt des drets füßigen Zirkels ein den Dreied abc congruentes a'b'c' in die Biſirlinie und lebe in gleicher Weiſe an ab und be
die Dreiecke a'b'd' und b'd'di, ro beſtimmt ſich hierdurch .
der Punct d auf dem Meßtiſche 2c. 4) Durch das febs
Cerzeigende Dreieck. Endlich 5) vermittelſt genauer gede metriſcher Conſtruction. – Der Ungeübte wird ſich am
practiſchem Sinne , wie auch der reine Empirifer mit
beſten der dritten Methode bedienen , welche ſicher und
gleicher Befriedigung für die angedeutete Sphäre Be , lebrung daraus ſchöpfen fónnen.
forderlich iſt; die genaueſten Reſultate liefert die Ver. bindung der erſten und vierten Methode.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruct.
Samſtag,
Nr. 16 .
24. Febr. 1838.
8
Allgemeine Militar - Zeitung.. Bay e r n .
den erſten drei Jabren obne fónigl. Genehmigung nicht
München , 10. Febr. In Betreff des Benehmens der Unteroffiziere und Soldaten gegen Givilbebörden lautet eine Verfügung der betreffenden beiden Minis ſterien dabin, daß von nun an jeder Unteroffizierund
verdufert werden. Jeder Pbalangit, der nach den Bes ſtimmungen des gegenwårtigen Gefeßes land erwirbt, erhålt zugleich eine Geldunterſtübung im Betrage ſeiner Jahresbeſoldung und genießt Steuerfreiheit für 3 Jahre.
Soldat bei Civilamtshandlungen zum Zeichen der ges bührenden Achtung in completer Montur zu erſcheinen
Verein. Staaten von Nordamerika. offiziellen Berichten beſteht die reguläre Armee Vereinigten Staaten Generalmajo der Nach
und die Ehrenbezeigungen nach militäriſcher Art ohne
r, 2 Bri.
aus 1
wogegen erweiſen der Kopfbedeckung "Abnahme mit Gemeinen die habe, angewiefenzu ſind, Civilbehörden die
gadegeneralen, 1 Generaladjutanten, 2 Generalinſpecs , 1 Generalquartiermeiſter, 4 Quartiermeiſtern , „Er" und die Unteroffiziere mit ,,Sie angureden . Die toren Generalcomm in Urlaub befindlichen Soldaten aber, welche nicht die
1
bürgerlichen Formen zu richten .
miſfår für die Anfäufe, 2 Militår: Magazinverwaltern,
iſſår für das Proviantweſen ,
2 Gom ,
vollſtändige Montur und auch den Såber nicht mit in miſfåren , 1 Generalarzt, 15 Oberårzten, 60 Unterårzten, Urlaub nehmen dürfen, haben ſich nachden beſtehenden 1. Generalzahlmeiſter , 17 Bablmeiſtern, 1 Generalcom 15 Oberſten , 15 Oberſtlieutenanten , 23 Majoren , 146 Capitainen , 336 lieutenanten , 1000 Unteroffizieren ,
F r a n fre i d .
In dem Gefeßentwurf über die fünftige Zuſammen . ſtellung des großen Generalſtabs der Armee , den der Kriegsminiſter in der Sißung am 3. Februar der Des
272 Muſifern, 108 Ouvriers 2c. und 5908 Gemeinen . Ru B
an 0.
Generalmajo Der dem Feldataman r Orloff iſt zum abgeſonderte n faukaſiſchen der bei ſtebenden Corps
putirtenkammer vorlegte, wird die Zabi der Marſchåde und die der Generalmajore auf 160 feſtgeſeßt. Solange doniſchen Roſađenregimenter ernannt worden.
nach wie vor auf 12 , die der Generallieutenante auf 80 der Generalſtab eine größere Anzahl von Generalen als die hier feſtgelegte enthält, darf immer erſt auf drei
Königreich Sachſen. 12 – 14 der A. M. Z. ( in Nr. Nach dem S. 26 des Penſionsgeſebes rollen Militár -
Vacanzen eine Beförderung fommen , es ſei denn, daß mitgeteilten ) neuen
-
3
ein Krieg ausbråche. Von den gegenwärtigen Genera. hinſichtlich der Wittwenund W aiſen der Offiziere len bebalten ihre jebige Stellung : 1 ) die im Jabr 1830
und bóberen Militårårzte ") die Beſtimmungen des Eis in den Reſerveſtamm verſeßten Generale , bis ſie ents vilſtaatsdien ergeſebes Anwendung finden . Dieſe Beſtims
weder penſionirt oder wieder in Aktivitåt gefeßtwerden ; mungen ſind im Weſentlichen folgende : 2) diejenigen Generale , die vor 2 Jahren auf Inaftis vitåtsſold geſegt wurden. Grieden land .
Athen , 16. Jan. Vorgeſtern iſt das Gefes über die Dotation der Phalangiten erſchienen.
1 ) As Gnadengenuß bezieben die Wittwen und Kinder des im aftiven Dienſte oder im Genuſſe von Wartegeld verſterbenden Staatsdieners deſſen Gebalt oder Wartegeld annoch jedoch auf einendreimonatlider Monat außer dem Sterbmonat
. Es kann
ein
Gna.
In dem erſten
Artikel dieſes Gefeßes beißtes , daß jeder in den Phas dengenuß bewilligt werden, wenn die Dienſtverhältniffe Art ſind, daß und Uebertragun eine Koſten der Stelle,, g inVerwaltung Schwierigkeiten lanr bereits eingereihte Offizier , mit Verzid tleiſtung von ohne der für die Nationallän dereien als voles Eigen : dieſe Zeit hindurch ſtattfinden fann. ſeiner Beſoldung , thum erhalten kann. Wer eine monatliche Beſoldung von 140 Drachmen bat, fann ein Grundſtüc im Wertbe
2) Die Penſion der Wittwe eines Staatsdieners
von 8400 Drachmen , und ſo nach dem Quantum der beträgt den achten Theil des jenigen Dienſteinkommens, Beſoldung abwårts bis zu dein Werthe von 2880 Drados men erwerben. Die Erwerbungsart iſt die öffentliche
Verſteigerung. Die erworbenen Grundſtüde dürfen in
..) Auf die bei der Militärjuftiz und Militärverwaltung ange : ſtellten Beamten war das ganze Civilſtaatsdienergelet icon von Anfang an für anwendbar erklärt .
123
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den ihr Ehemann zuleßt im wirklichen Dienſte bezog,
und ſeine Peute dann ausſagten, er ſchliefe, ſo geſchab
ſelbſt wenn derſelbe zur Zeit ſeines Ablebens in Wartes das, weil er ſich einſchloß , um zu arbeiten. Früher war geld oder Penſion geſetzt war. Jedes Kind bekommt, ſein Betragen nicht eben von dem anderer Menſchen wenn und ſolange die Mutter lebt, ein Fünftheil, nach verſchieden . Aber als Ratharine II. einſt in ſeinem Bei.
deren Tod aber drei Zebntbeile der Wittwenpenſion. ſein geſagt hatte , die erſte Bedingung, um ſein Glück Der niedrigſte Saß der Penſion einer Witowe iſt jedoch bei Hofe" zu machen , ſei, ſich durch irgend etwas im auf jábrlich 12 Thaler, eines Kindes auf 6 Tbaler, und einer bater- und mutterloſen Waiſe auf 9 Zbaler bes
Aeußeren vor dem großen Haufen auszuzeidnen, ſpielte er eine Art Verrücktbeit, die ihn berechtigte , Ades zu
ſtimmt. Für Fålle ganz beſonderen Bedürfniſſes iſt die thun und alles zu ſagen. Um dieſe Zeit ſtanden viele Zubilligung einer größeren Penſion , als die geſeßliche balbunterrichtete Menſchen mit boben Anſprüchen in den iſt, welche jedoch den vierten Theil derſelben nicht übers Zur Penſion nicht bes
ſteigen darf, vorbebalten.
bóberen Stellen , und verſperrten geſcheidteren Peuten den Weg. Suwarow machte fid's zum Seſdåfft, fie
rechtigt ſind : a) die Hinterlaſſenen , melde aus einer lächerlich zu machen , und ſtellte ſide, als verachte er alle während des Penſionszuſtandes von einem emiritir. Kenntniſſe. Er ſtrebte danach , zmar für talentvoll, aber ten Staatsdiener geſchloſſenen Ehe berrühren ; b) eine auch für unwiſſend zu gelten , und ſuchte ſich das ans , Mittwe, welche 25 Jahre jünger iſt , als ihr verſtorbes leben zu geben, als verdanke er ſein Kriegsglüd mehr . ner Ehemann, im Fall er ſie erſt nach ſeinem vollendes ſeinen Inſpirationen , als ſeinen Studien ,, Er batte lid auf der Fuß geſest, ſeine tollen Ein, ten 65. febensjahre gebeiratbet bat ; c) Kinder , welche das 18. Jahr bereits erfúüt baben ; d ) die Hinterlaſſes fåde aud vor der Raiſerin zu äußern, welche die Bere. nen derjenigen penſionirten Staatsdiener , welche fiche den beſtimmten Abzugen nicht unterwerfen . Würden
jedoch unverebelichte Tochter oder gebrechliche Sobne auch nad zurücgelegtem 18. Jabre ohne ihr Verſchulden
dienſte eines ſolchen Mannes zu ſmåßen wußte. Nur
gegen einen einzigen Mann, den Marſchall Romanzoff, der zuerſt fortwåbrend die Zürfen mit fleinen Armeen (dlug, zeigte er große Verebrung.. Sein Ueberblic im
erwerbsunfähig und unvermogend ſein, auch von ihren Kriege war bewundernswürdig ; er mußte genau , dem Verwandten nicht unterſtüßt werden können , ſo kann Feinde gegenüber, die Zeit zu berechnen, die ihm zu ihnen auch über das 18. Jahr hinaus eine angemeſſene Sebote itand, und nie hat er ſich in ſeinen Berechnuns . Unterſtübung zugeſtanden werden. – Zur Erleichterung gen getå uſor. An der Rimnif von dem Großvezier an -
der vom Stagte für Staatsdiener Wittwen und Waiſen
übernommenen Penſionslaſt ſind von den Staatsdienern
der Spiße von 80,000 Mann bedroht, denen er nur 18,000 entgegenzuſtellen hatte, ſollte er von der óſtreis
folgende Betråge für den Penſionsfonds, mittelſt Abs chiſchen Armee unter dem Herzog von Roburg unterſtüßt. zugs von dem Dienſtgebalt, dem Wartegeld
oder der Penſion , zu erheben : a) wenn der jábrliche Gehalt 2c.
werden, den er mit Ungeduld erwartete. Die Beweguns gen des Großveziers deuteten auf einen nahen Angriff,
1000 Thaler oder weniger betrågt , jábrlid 1 Procentdeſſen Vorbereitung aber noch einige Stunden Zeit ers davon, b) wenn der Gebalt s . über 1000 Thaler und forderte. Suwarow, reiner Sache gewiß, badet ſich erſt. nicht über 2000 Thaler betrågt , jährlich 1/2 Procent, Sobald man ibm meldet , daß die sſtreichiſche Colonne
c) wenn er åber 2000 Thalerbetrågt, jährlich 2 Proct. ſichtbar wird, geht er aus dem Babe, fißt auf, reitet Ueberdieß findet zum Beſten des Penſionsfonds ein eins
dem Feinde entgegen, ebe er ſich fertig aufgeſtellt, und monatlicher Abzug von jedem Gehalte und von jeder ſchlågt ihn die Flucht. Bei Rinburn batte er nur eine Gebaltserbóbung ſtatt. Den Penſionsbeiträgen ſind die Handvoll Soldaten, und die, welche weiterhin fantornir, im aftiven Dienſte oder in Wartegeld ſtehenden Diener ten , waren noch nicht angekommen , als die Zürfen ſich aud dann unterworfen , wenn ſie unverbeirathet oder ausſchifften. Um die Zeit bis . zur Ankunft der übrigen finderlos ſind ; die penſionirten aber nur ſolange, als auszufüllen , giebt er mit den anweſenden . Iruppen in Tie penſionsåbige Frauen oder Kinder baben, oder nicht die Kirche und läßt ein Tedeum ſingen. Unterdeſſen kommen die erwarteten Compagnieen. Er verlåßt die auf die Penſionen für ihre Hinterlaſſenen verzichten. Kirche, ſtürzt auf den Feind and lågt Alles, was ges landet batte , niederbauen..
Beitrag zur Charakteriſtik des Generals Suwarow .
Marſchall Marmont , Herzog von Raguſa , machte auf ſeiner Reiſe in dem ſúdliden Rußland die Befannts
Suwarow fannte beſſer, als irgend ein General, den Geiſt des Soldaten und die , moraliſche Seite des
Krieges, wodurch auch Napoleon den anderen ſo über,
legen war.
Dabei beſaß Suwarow noch eine leider !
nur zu ſeltene Eigenſchaft der Armeebefehlshaber; er
Fichaft eines alten ruſtiſden Generals, Namens stores, war abgebartet in Beſchwerden , ohne alle Bedürfniſſe, weldher lange Zeit Chef in Suwarow's Generalſtabe theilte die Entbebrungen der Soldaten und ging úberad war , und theilt aus deſſen Erzáhlungen über dieſen mit ſeinem Beiſpiele voran. In den Jahren 1796 und berühmten Krieger in ſeinen Reiſebemerkungen Folgen . 1797 folgte er mit großem Intereſſe dem italianiſchen des mit :
Feldzuge und den Bewegungen Bonaparte's, und ſagte
,,Suwarow batte eine ſorgfältige Erziehung, genoſſen ; zum General Rores : ,,Wenn ich nicht balo bingeſdict er ſprach und idrieb ganz richtig nicht weniger denn werde, den Bonaparte zu bekämpfen , ſo bezwingt er fieben Sprachen, und war dabei ſehr in der Geſchichte die Deutſchen und bringt uns den Krieg bierber.“ bewandert, und wenn er ſchon Morgens zu Mittag aß
1
126 125
1834-1836 benußt ; *) aud müſſen wir bierbei, nicht Le i te r a tu r.
و حجم
gerade im Einverſtåndniß mit dem Recenſenten der erſten
Repertorium der Militår: Journaliſtik des Auflage (Militár Literaturzeitung Bd. 16 , S. 472) bee 19. Jabrhunderts bis zum Jahre 1837. Sachlich
werfen , daß wir es weit lieber geſehen hätten , wenn
geordnet von A.v. Gironcourt, Premierlieutes der Berfaſſer, ſtatt der engliſden Zeitſchriften, die vor. e nant im kurbeſliſchen Generalſtab . Zweite Auflage.
züglicheren Abbandlungen der ſchwediſchen Alademie der
8º. Raffel 1837. Krieger’s Berlagsbudobandlung. Kriegswiſſenſdaften ausgezogen båtte, da die Militar. journale Englands wobl vielen anderen an militariſchem
( XII udie . 154 Ueber erſteSeiten.) , im Jahre 1834 erſchienene Auflage dieſer Schrift,baben idon die MilitårLiteraturzeitung BD. 16 ,S. 184 und 472, und Gersdorf's allgemeines Repertorium Bd. 7, S. 81 ausführlichere Beurtheiluns gen und reſpective Anzeigen geliefert ; namentlich aber þat erſtere S. 184 auf den Nußen und die Schwierig. keit einer ſolchen Arbeit genugſam hingewieſen. Es wåre daher überfluffig, das dort bierüber Geſagte bier
Intereſſe nachſteben , wie ſdon aus ihrem Inhaltsver: geichniß bervorgebt, das oft Auffäße über anderweitige Gegenſtande, als Reiſen, Seeabentheueru .dgl. m . ent: bålt , und wie namentlich daraus entnommen werden kann, daß die Spalten dieſer Zeitſchrift fogar mit Ans zeigen und Beurteilungen von Bulwer's Pelham (United service journal 1835 , part. III, S. 412 ) und Holmann's voyage round the world ( Ebendaſelbſt 1835 , part. III.
noch einmal zu wiederholen, und Referent fann daſſelbe
552 ) , angefüllt ſind. Obgleidh nun das Streben des Verfaſſers nach Ver ,
,
nur aus eigener Erfahrung und Ueberzeugung voukoms
vollſtåndigung feiner Schrift nicht verfannt werden darf, menDer beſtåtigen . Verfaſſer
hat für dieſe, ungefåbr 50 Seiten ſo muß dennoch Referent geſtehen , daß ihm einmal ſtårtere Auflage dieſelbe ſyſtematiſche Eintheilung, wie mande fúden übrig geblieben zu ſein ſcheinen und das bei der erſten,beibebalten . Die Zeitſchriften , überwelche ferner , ſeiner Anſicht nach, úberhaupt bei einer Zuſam . menſtellung der Art, von einem etwas verånderten Ges
um Richtspuncte båtte ausgegangen werden müſſen. ſindwors 1837 erſtredt, Jahre bis zumund das Werfchen vermehrt 2 engliſche 3 franzöſiſde 4fidhdeutſche, den, *) und es gebt bierans bervor, daß es dem Verf. darum zu thun war, ſeiner Schrift immer mehr Werth und großere Brauchbarkeit
Bleiben wir vor Allem bei Erſterem ſtehen , ſo kön ,
nen wir nicht unterlaſſen , den Verfaſſer in Nachfolgen .
zu verſchaffen undzu gleicher demnur auf einige deutſche Zeitſchriften hinzuweiſen,
Zeit die ihm in den Recenſionen der erſten Auflage ges die wir ungern in ſeinem Verzeichniſſe vermißthaben. gebenen Winfe zu benußen. Wünſchenswerth wäre es Dabin geboren : die Denkwürdigkeiten der militaris irt von . Adentas aber noch geweſen , daß derſelbe ebenfalls dasjenige Geſellſchaft zu Berlin redig mehr berüdſichtigt båtte, was dort über die Ordnung ſchen (1802-1804 ),in welche ,Männer wie Scharnhorſt , 1
derAuffäße unter den einzelnen Rubrifen ,ſowieüber die Anführung der zu den Auffäßen gehörigen Plane geſagt worden iſt. Uebrigens bat ſich dem Referenten bei Bergleidungen und beim Nadſchlagen in denbes
m .lofſau und Andere Auffäße geliefert baben; das rohweizeriſche Militárardiv ; Xylanders Kriegsſdriften ; Pallas von R. v. .; Benitens Zeitſchrift für Kriegs: geſchichte. Ueberbaupt kann man nicht umbin,, hierbei
an den von Bleſſon (Militår Literaturzeitung Bd. 16, ſprochenen Wunſch zu erinnern , daß die ergeben . So unter der Rubrif 1 , 13 (Rußland ) ,, die S. 185 ausge ) , iſchen Zeitſchrift Kräfte ruſſiſche Armee " in der dſtreich. Imilitär Mebrerer ſich zur weiteren Vervollkommnung
treffenden Journalen immer noc Manches als feblend
1819, Bd. 4, S. 243-272 ; unter I , 15 ( Schweden ) und Ausdehnung eines Unternehmens, wie das vorlies oder unter XIV (Kriegsgeſchichte im udgemeinen ) ,,biſtos gende, vereinigen möchten. Aber auch ohne dieß würde
riſche Sfizie der F. idwediſchen Armee und ueberſicht n Zuſtan ärtige ihres dſtreich. der- 209 ift 1818, Zeitſdr riſchengegenw 1, S.in183 Bd.des undmilitå Bd. 2,s S. 23-54; unter 1, 17 ( Lárfei ) ,,die Janitſcharen “ in der dſtreid . militåriſchen Zeitſdrift 1813 , Bd. 2, 8. 69-100 u . l. f. Auch binſichtlich der engliſchen Zeit: ſohriften vermißt man Einiges z. B. unter XIII (Zeich
vielleicht die Benußung der Anzeigen und Beurtheilun. Journalen, wie z.B.folgende gen ſind, inmande zu empfehnlenkritiſch ſein. enSo findet man in den Göttins ger gelehrten Anzeigen von 1805 (Stúc 26 , 29, 33, 91, 96 4. 100 ), ſowie in der Halliſchen augemeinen Literaturzeitung von 1804 ( Nr. 310 ) und von 1805 gen ( Nr. 52) Recenſionen und Inhaltsanzei
über Gior
nen , Aufnebmen sc.) „ Vorſchlag für militäriſche Aufo nale dell academia militare etc. 8º. Milano 1802 ; im nahmen " im United service journal 1836 , part. I, S.93; Spectateur militaire 1836 ( Mårz- und Decemberbeft ) 1824 und 1837 (Auguſtbeft) über Antologia militare 8º.Napoli der in unter der Erftur (Krieg Englänmung rung und ) ,, Belage 1826XVIII,5 von Indien Bhurtpore " 1836 und 1837 ; in den Jahrgången 1798 ( Nr. 144), im United service journal 1834 , part. II , S. 188. Vom 1801 (Nr. 158 ) und 1803 ( Nr. 162) der Haliſden United service journal find überhaupt nur die Jabrgånge allgemeinen Literaturzeitung überdieerſten Bändeder 1
Abbandlungen der ſchwediſchen Akademie der Kriegs,
*) Sie ſind folgende: Scharnhorſts militäriſche Denkwürdigteiten, wiſſenſchaften ; in der Haliſchen algem. literaturzeitung Urchio für die Dffiziere der k. preuß.Urtillerie: und Inges 1796 ( Nr. 86 ) und 1798 ( Nr. 144 ) über die Krigs 8º. Stockholm 1794–1798 u. a. m . Polytechniſches nieurcorps, Journal Samlingar l'armée, ,Polytech: JournalvondeDingter von Prechti,Journal niſche Jahrbücher Was den zweiten der oben erwähnten Puncte be . de l'infanterie et de la cavalerie , Journal des armes spé ciales , The naval and military magazine , The united service journal .
Es erſcheint bereits ſeit 1829 ; ſiebe Bulletin des sciences militaires 1829. T. VII. S. 67.
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trifft, ſo glaubt Referent, dag bei einer Arbeit, wie die vorliegende, nicht allein diejenigen Journale zum Grunde zu legen fein dürften, welche nach Zwed und Titel als
reinsmilitäriſche erſcheinen , ſondern daß , zur größeren Vervollſtåndigung, auch ſolche Zeitſchriften und vielleicht
ſelbſt ( obne zu weit zu geben ) ſolde periodiſch erſchies nene und erſcheinende Sammlungen afademiſcher Abs bandlungen beigezogen werden müßten , welche, wenn gleich eine allgemeine Tendenz habend, doch zugleich auch vieles , in militåriſcher Hinſicht Intereſſante enthalten.
von ihm errichteten und 48 Jahre als Commandeur en chef gefübrten bekannten Garde- Reiterregiments
Gensd'armes. Ein Beitrag zur brandenburgiſchs preußiſchen Armeegeſchichte von Kurd Wolfgang von Schoning. Mit dem Bildniſſe des Generals
Feldmarſchals und mit 57 Facſimile's von boben und ausgezeichneten Zeitgenoſſen . Berlin, bei E. S. lúderiß . 1838 . Dem ausgezeichneten Fleiße und dem unermüdlichen
Schon die Militár,Literaturzeitung iſtunter der Rubrif Quellenſtudium des Herrn Verfaſſers iſt esgelungen, dem militariſchen Publikum hier abermals ein reiches
„ Journaliſtik" von einem åbnlichen Geſichtspuncte aus, gegangen, und der Verfaffer unſerer Militår: Journa : Geſchenk zu bieten. ) Wer ſelbſt dfter in dem Falle
liſtik bat auch ſchon das Dingler'ſche polytechniſche Jours war , die Geſchichte in den eigentlichen Documenten zu nal und Prechtl polytech uiſche Jabrbücher benubt. Allein ſtudiren , dem iſt nicht nur dieſes můbſame undankbare
Leßteres iſt, in dem von uns angedeutetenSinne,bei Geſchafft zum Ueberdruffe bekannt, erfühlt ſich aud zu weitem nicht genügend. Denn werfen wir nur einen hohem Danke gegen Månner verpflichtet , welche das Blick auf die hiſtoriſchen Magazine des In- und Aus; Geſammelte wiedergeben , indem ſie hierdurch Anderen landes, lo finden wir eine überreiche Menge der werth: das Nachſuchen erſparen , und ihnen ſo eineandermets vollſten Auffäße und Notizen aus der älteren und neues
tige Verwendung ihrer Kräfte möglich machen . Ueber ,
ren Kriegsgeſchichte, und in den Abhandlungen der haupt ſind wir bis jeßt noch nicht im Beſige einer
gelehrten Akademieen dergleichen aus faſtallen Fächern feriegsgeſchichte und der Bau dieſes erhabenenWertes der Kriegswiſſenſchaften, und es bedarf nur einesfleis iſt nur möglich, wenn er von Grund aus neu aufge.
bigen Forſchers und Sammlers, um eine Maſſe bis führt wird. Die Elemente dazu befinden ſich mehrin dabin wenig bekannter und oft ſehr ſchåsbarer Sachen den Urchiven als in den Bibliotheken, und dort war es an das licht zu ziehen. Archenholz und Bran's Minerva auch, wo der Hr. Verfaſſer vorzugsweiſe schöpfte. lei. der fann die Kriegsgeſchichte nur die Zeiten umfaſſen , allein enthalt in ihren Jabrgången von 1792 - 1837dieſer eine bedeutende Menge Beiträge can dritthalbhundert) Art,ebenſo Hormayr’s Archiv für Hiſtorie, Geographie, 1816-1828 ) unó Staats( 4º.(8'Wien al Kriegskunſt °.. Wien 1811 - 1826) Geiſt der Zeit Journund das dergleichen, namentlich in Bezug auf die neuere Kriego: geſchichte Deſtreichs. Ebendahin gehören nodi ( außer denen, die ſchon Militär:LiteraturzeitungBd . 16, S. 186
welche dem 7jábrigen Kriege vorhergehen . Von da bis zum Sturze Napoleons wird es vielleicht für alleZeiten unmöglich werden, eine Kriegsgeſchichte zu ſchaffen , in : dem in dieſer Periode die offiziellen Aftenſtücke es ſind ,, welche der Wahrheit ermangeln und daherderausges zeichnetite Fleiß, die feinſte Combinationsgabe nicht bers zuſtellen vermogen, was hier in den Quellen verpfuſcht
angeführt ſind) , zum Theil aus den letzten Decennien iſt. Der einzige Weg , zu einer ſolchen Kriegsgefchidite des vorigen Jahrhunderts : Büſching's Magazin für zu gelangen , wåre vielleicht, wenn eine europäiſche Mis
Geſchichte und Geographie, das hiſtoriſche Portefeuille, litárakademie dieſelbe bearbeitete. Jeder Staat,welcher Woltmann's Zeitſchrift für Geſchichte undPolitif, Rúbó Krieg geführt hat, müßte ſeine Delegirten, ſo weit als Zeitſchrift fürGeſchichte, Buchbol; Journal fürDeutſch möglich Augenzeugen des Kampfes, bei dieſer Akademie land, Eſcher und Hottinger Archiv für ichweizeriſche baben und der Soldatenebre müßte es widerſtreben, etwas Geſchicht8 . und fandeskunde, Polik Fabrbücher für Ges Anderes dabei erzielen zu wollen als die Wahrheit. ſchichte und noch viele andere. Ohne die Spalten mit
In dem vorliegenden Werfe findet man des Intereſ,
Verzeichniſſen der hierher gehörenden literatur anfüllen ſanten und deg, auch für den Geſchichtskundigen Neuen zu wollen , verweiſt man nur noch, namentlich in Bezug po Vieles, daß wir nur unſer freudiges Erſtaunen dar. auf die Abbandlungen der Akademieen , auf J. D. Reuss, úber ausdrücken fónnen, wenn wir auch durch die Mos
Repertorium commentationum (49. Göttingen 1808) Bd.VII nographie des Feldmarſchals Schöning gewiſſermaßen S. 467-488, wo ſchon unter dem Litel „ ars militaris”
vorbereitet waren. Daſſelbe bilder von dieſer eine Ergáns
die betreffenden Aufſätze bis zum Jahre 1808 aufges zung und Fortſetzung im ausgedehnten Sinne , ſo daß beide Werke als ein Ganzes betrachtet werden fónnen, zeichnet ſind. .
Indem Referent hier ſchließt, bemerkt er nur , daß die ſonſtige Einrichtung und Ausſtattung des Werfchens
wodurch ihr Werth ſich nur gegenſeitig ſteigern fann.
faſer nicht ermangeln mdge , die in der Einleitung
Wege erzielen, aber das Gediegene mißt ſich nicht nach
verſprochenen Supplementhefte von Zeit zu Zeit folgen
der Seitenzahl.
Möchte es dem Hrn. Verfaſſer gefallen , die Bahn, Nichts zu wünſchen übrig laſſen ; er glaubt übrigens welche er mit ſo vielem Glúd betreten , auch fernerbin noch den Wunſch ausdrůden zu müſſen , daß der Vers zu verfolgen. Er wird zwar nicht Folianten auf dieſem zu laſſen . Des General- Feldmarſchals Dubislav Oneomar von Nakmer auf Gannewiß leben und
Kriegstbaten , mit den Hauptbegebenheiten des
*) Des Hrn. Verfaſſers " Leben und Kriegsthaten des General:
Feldmarſchalls pans adam von Sdöning « fanden bereits in Nr. 32 , 33 u. 34 der 4. M. 3. dom I. 1837 eine ehrenvolle Anerkennung.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berligshandlung: C. W. leote in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 17.
28. Febr. 1838.
Allgemeine Militár - Zeitung. s
lebensmittel und Heißung.
F r a n k re i ch. Das Kriegsbudget für das Jahr 1838 beträgt 226,299,942 Fr. , von welchen 202,861,891 Fr. auf
Perſonnel
Frankreich, 791,552 Fr. auf die Beraßung von Anfona und 22,646,499 Fr. auf die Beſißungen im nördlichen Afrika fommen. Die Hauptpoſten des Budgets find
Heißung und Beleuchtung
folgende : Centralverwaltung .
Perſonnel
( Perſonnel. ) Sebalt des Miniſters .
Beſoldungen der Chefs und Commis Deßgleiden der Dienſtleute .
Fr.
Pebensmittel
Hoſpitåler. 2,147,507 8,087,741 125,000 10,360,248
Bebandlung der Kranken Reſerveborråthe
100,000
1,188,000 93,000 1,381,000
Centralverwaltung . ( Materiel. ) Allgemeine Lieferungen
Fr. 755,000 16,731,337 2,526,450 20,012,787
Marchdienſt. Militårtransporte Marſdgelder .
748,485 1,985 , 125
Koſten für Einquartirung und Civils gefängniſſe .
Unterbaltung der Gebåude und Hotels .
180,000 54,000 234,000
Allgemeine Drudkoſten .
350,000
Ståbe.
Gebalt der Marſchålle von Frankreich , der Generals , Stabss und anderen Offiziere des Stabs . 6,999,387 Oebalt der Militárintendang 2,144,674 Gehalt der Prabſtåbe 1,265,059 Gehalt des beſonderen Stabs der Artillerie 2,211,278 Deßgleichen des Genie 2,259,266 14,879,664 Gendarmerie .. 17,257,149 Recrutirung 475,000 Militárju ſtiz 250,069
275,110
3,008,720
Lotal für Sold und Unterhaltung der Zruppen ... 121,447,516 Kleidung und lagerung. Perſonnel
130,000
Materiel .
12,164,238 12,294,238
Militárbetten .
4,878,709
Allgemeine Transporte. Directe Transporte
769,000
Militårequipagen
83,500
Poſts und Kurierkoſten
168,000 1,020,500 2,878,923
Allgemeine Remonte Pferdegeſchirr. Für die Cavalerie .
182,000
.
Artillerie
Gold u. Unterhaltung der Zruppen.
40,000
Militárequipagen
12,000 234,000 19,768,448 1,040,434
Sold
der Infanterie Cavalerie Artillerie des Genie
Der Militårequipagen . 1
Veteranen der Armee
54,763,354 18,578,395 9,821,434 2,085,780 980,348 1,836,450
88,065,761
Fourage . Nidtaftivitats ſold Temporåre Ausgaben . Nichtaftivitatss und Urlaubsſold Difizieren .. Reformgehalt
von 1,570,000
993,000
131
132
Temporåre Sebalte für die in Reform ge. fallene Angeſtellte
Unterſtůßungen
Zuſchuß zum Retraitegehaltsfonds Kriegsdepot und neue Karte von Frankreich . Kriegsdepot .. Karte von Frankreich Materiel der Artillerie.
Arſenale , Directionen, Shulen und Gens traldepot der Artiüerie
pulver zu 1 Fr. 77 6t.; für das Marinebepartement 4,545 der Kilogr. Kriegspulver zu 1 Fr. 60 Ct. , der Kilogr. 909,000 Minenpulver zu 1 Fr. 32 Št.; für das Finanzdepar. Fr.
3,476,545
tement der Kilogr. Kriegspulver zu 1 Fr. 60 t., der
344,577
Kilogr. Minenpulver zu i Fr. 32 Ct. , der Kilogr. Puls ver für den auswärtigen Handel zu 1 Fr. 21 Ct. , der
Kilogr. feines , ſuperfeines und Royal - Jagopulver zu 1 Fr. 92 Ct. , zu 2 Fr. 12 Ct. und zu 2 Fr. 43 Ct. 181,000 200,000
3,025,000 735,290
Gieſereien und Schmieden
Ankauf von Pulver .
Belgie 17. Brüffel , 26. Jan. Der Senat hat ſich geſtern mit
381,000 24 Stimmen gegen 20 dahin entſchieden : das der Re. gierung die Wahl der Stadt , wo die Militárſchule definitiv errichtet werden ſoll, völlig freigeſtellt bleiben 1,976,560
Handwaffen .
.
ſolle. D
Å ne ma r f.
Kopenhagen , 13. Jan. Der Chef des F. Ingen
441,700 nieurcorps, Generaớieutenant o. Kragh, iſt am 3. d . 6,178,550
plóglich am Schlagflufſe geſtorben . An ſeine Stelle iſt
Materiel des Genie. Fortificationen
4,580,000
der um das Wegeweſen der Herzogthümer ſo verdiente Oberſt v. Prangen wieder zum Chef des Ingenieur.
Militärgebåude
5,925,000
corps ernannt worden.
Ru B r a n d.
Anſtalten für den Dienſt des Genie und
zufådige Ausgaben
Petersburg , 27. Jan. Se. Mai. der Kaiſer haben 10,903,000 dem Generalmajor und Commandeur des leibgardes 398,000
Dragonerregiments, Baron Wrangel 1. , den Stanis .
Militårſchulen. Polytechniſche Schule
590,910
Militårſchule von St. Gyr
456,000
lausorden 1r Klaſſe verlieben. – Der Gen. Lieutenant Mura wieff I. bat , bauslicher Umſtände wegen , mit Bewilligung ſeines vollen Gehalts als Penſion ſeine
Das königl. Militárcollegium
186,0000 55,000
326,00
Entlaſſung erhalten.
120,000
r a tu r. L i t Andeutungen für den Angriff und die Ver. theidigung mit dem Baionnet, in beſtimm ,
Die Cavalerieſchule ... Die Spezialſchule des Generalſtabs
.
Die Applicationsſchule der Artillerie und
des Genie zu Met Militárgymnaſien Regiments dulen der Infanterie und Gas
44,000
ten taktiſchen Verhåltniſſen . Darmſtadt 1837, bei 135,000 1,912,910
valerie
Rriegsinyaliben. Verwaltungsfoſten
Unter dieſem Titel iſt ein Sdriften erſchienen ,
welches dem großhrzogl. beſſiſden Bajonnetirreglement 130,000
als Supplement dienen rou. Im Vorworte ſpricht ſich der Hr. Verfaſſer über die Nothwendigkeit aus , auch für den Rampf in geſchloſs
2,860,710
ſener Ordnung bei Anwendung des Bajonnetgefechts
272,750 2,457,960
Sold und Verpflegung Gebäude und Mobiliar
einige formelle Beſtimmungen zu geben, damit dem nur zu machtig einwirfenden Zufalle der Spielraum immer
Regelmåßiger Militárdienſt in Afrika Givildienſt in Afrifa
Ludwig Pabít.
493,000 iebr beſchränkt werde.
•
.
Zufållige und geheime Ausgaben
1,282,000
Im Widerſpruche mit dieſer
Anſicht iſt ein Aufſat in Nr. 59 u. 60 des vorigen
78,000 Jahrgangs der A. M.3.,wovon wir gleichzeitig Notig nehmen wollen , da er ebenfalls viel Gutes enthalt.
In Folge der Beſtellung einer neuen Fortificas Vielleicht gelingt es uns, zwiſchen beiden Verfaſſern den tionsdirection zu lyon hat der durch die Ordonnang Bermittler zu machen , was für die gute Sache obne vom 24. Septbr. 1831 auf 400 feſtgeſetzte Offiziercadre Zweifel erſprießlicher iſt, als für oder wider die eine des Genie folgende Zuſammenſetung erhalten : 26 Ober .
oder die andere Anſicht Parthei zu nehmen, wobei man
ſten , 26 Oberſtlieutenante, 72 Bataillonschefs, 138 leicht auf Abwege geråth, wenn man immer conſequent
Capitaine ir Klaſſe, 138 Capitaine 2r Klaſſe und bleiben wil . Der Kürze wegen wollen wir den Hrn. lieutenante .
Verfaſſer der hier angezeigten Schrift mit A , ſeinen
- Durch t. Orbonnanzi vom 20. Decbr. 8. I. ſind die Pulverpreiſe für das Jahr 1838 wie folgt feſtgelegt
Gegner mit B bezeichnen . A verlangt alſo formelle Beſtimmungen für das Bas
worden : Für das Kriegsdepartement der Kilogr.
jonnetgefecht' in geſchloſſener Ordnung. B iſt hingegen
Kriegøpulver zu 1 Fr. 60 Ct., den Kilogr. feines Jagd . Der Meinung ,, daß es nur der individuellen Ein,
134 133
ibung im Bajonnetfechten bedürfe, und dasjenige , was
Es kann freilid in der geſchloſſenen Ordnung die
. Er glaubt ſogar, daß man in Beſcrånfung der perſönlichen Tbåtigkeit ebenfaus zu l ſei glements ſoon zu weit gegans weit geben, was der Fall ſein würde, wenn der Anfühs Uebeetirre darüber,dervomBajonn Betreff gen , zuviel feſtgeſtellt habe, was dem eigenen Ermeſſen des Fechters anheimgeſtellt werden müſſe, und wir müſs ſen ihm darin Recht geben . Daraus folgt aber noch
rer z. B. bei einem Bajonnetgefechte die anzuwendenden Stoße und Paraden commandiren wollte . Die Abſur
nicht , daß åbnliche Vorſchriften für geſchloſſene Streit.
ditåt eines ſolchen Verfahrens liegt aber zu flar am Lage, als daß man befürchten dürfte, ein Abtheilungs ,
baufen unſtatthaft und nad theilig ſind, was wir zus
commandant werde ſich jemals ſo weit vergeſſen . Nach dieſer vorausgeſchidten Betrachtung
vörderſt beweiſen wollen .
wollen
Bei jedem Gefecht in aufgelöſter Ordnung mit blans wir nun die von A vorgeſchlagenen Verfahrungsarten
fer Waffe fommt es hauptſächlich darauf an , daß der Individualitet der größtmöglichſte Spielraum gelaſſen
in Erwägung nehmen.
Bei Uebung der Handgriffe in geſchloſſener Ordnung
werde , um von der erworbenen Kampfgeſchidlichkeit roll nach . Fåuts Gewehr!" die Ausführung einiger binlånglichen Gebrauch machen zu fönnen . Darin bes ſteht der Hauptvortheil dieſer Kampfordnung. Durdy eine ſehr ins Einzelne gebende Feſtſtellung der Verfabs
einfachen Stöße und Paraden ſtattfinden. Dagegen iſt nichts zu ſagen , vorausgeſeßt , daß man hiermit feine
andere Abſicht verbindet, als die Mannſd;aft daran zu
rungsarten wird aber dieſer 3wed ſehrunvollſtändig gewöhnen, denn mit dem bloßen Fällen desGewebres iſt erreicht; denn Alles , was der Soldat auf das Coms mandowort auszuführen gelehrt wird , erlangt nie den
die Sache natürlid nicht abgemacht. Es dürfte jedodi gut ſein, die Wahl der Stoße 2c. der Mannſdaft ſelbſt
en Grad von igteit erforderlich mehr auf Gleichförm it Kunſtfertigke , weil immer als aufitGenauigke
zu überlaſſen. Auf ,, Achtung !" gebtJedermann wieder in die
der Stöße und Paraden geſehen wird. Die Bajonnets
.
Bei einem Bajonnetangriffe in Golonne verlangt A,
daß die Lete, nachdem ſie bis auf 15 Schritte dem behandelt Kunſt weil alszufreie mehr fechtkunſtſollte methos beſchránker darauf ſich man ſollte werden nicht Feinde ſich genåbert, im laufſchritt auf ihn losgebe, bezeichnen ,, den desalſoUnterrichts diſchen ;Gang und daß die zu beiden Seiten befindlichen Zirailleure
Jeder, der mit dieſem Unterrichte beauftragt wird, ein fich gleichzeitig mit dem Bajonnet auf die Flankender methodiſcher Ropf iſt. Ueberdießhindertjede reglement
tariſche Beſtimmung des Verfahrens die weitereAusbils feindlichen Colonne ſürzenſollen. Etwa 4 Schritte vom dung der Bajonnetfechtkunſt, welcher hierdurch Scrans Feinde wird die Fechterſtellung angenommen , wer noch fen gelegt werden, die augenfädig nur nachtheil , feinen Vortheil bringen können. Ob in einem Regiment ſo , bajonnetirt wird völlig , iſt einen anders anderennur und in dem wenn dadurch die Mannſchaft gleichgiltig, bóberen Grad von Rampfgeſchidlichkeit erbålt. Durch
eine Kugel im Laufe hat, ſchießt ſie in die feindliche Maffe, und beginnt dann das eigentliche Bajonnetges fecht. - Nach unſerem Dafürbaiten würde es beffer
ſein , wenn dieTirailleure ſich auf ein lebhaftes Feuer beſdrånften , denn ein Angriff mit blanfer Waffe in aufgelöſter Ordnung gegen einen troßig die Stirn bies
eit des Verfahrens tenden Feind in geſchloſſener Ordnung hat wenig Auss s ein größerer Verſchiedenh diedarau würde ſogarentſtehende Wetteifer entſpringen , der gewiß manches Neue und Beſſere zu Lage bringen
ſicht auf Erfolg.
Wenn eine Golonne ohne Zirailleure angreift, ſollen würde , als die dermaligen Bajonnetirreglements ents halten . Hierin ſind wir alſo mit B vodkommen ein, ſich die beiden der Tete folgenden Plotons resp. rechts und links im Laufſchritte berauszieben, dann die Front
Verhalten in geſchloſſener Ordnung hat es wieder herſtellen und zum Bajonnetangriffe gegen die dagegen eine ganz andere Bewandniß. Hier muß der Flanfen der feindlichen Colonne mitwirken. Wenn A freie Wille beſchrånft und auf ein gleichförmiges Ders hierbei vorausgeſeßt bat, daß das feindliche Feueraus fahren bingewirkt werden , denn darin beſteht ja die irgend einer Urſache faſt gånzlich verſtummt iſt, ſo find Starfe dieſer Kampfordnung. Die größere Geſdicklich, wir ganz damit einverſtanden, nur muß dieſes Deploye: ment mindeſtens 100 Schritte vom Feinde begonnen in werden wenig Ges kommt davon Einzelnen und Gewandtheit feit , ſonſt méchte ſich derſelbe zum Gegenangriffe Gelegenheit einmal er hat nid)t des Betracht, fühlen. Auch bei dieſer Ångriffsweiſe mür aufgefordert Vortheil nid)t wenigſtens kann oder machen, zu brauch daraus ziehen . Der Anführer iſt hier derjenige, wel, den wir die gegen die Flanfen dirigirten Plotons por cher durch zeit- und zweďgemäße Anordnungen den Sieg dem Einbruche mit dem Bajonnet Feuer geben laſſen, herbeiführen rol , ihm muß man daher Freiheit im Hans denn man muß Feuer und Stoß ſoviel wie möglich in . verſtanden Mit dem
deln geſtatten, nicht dem einzelnen Kämpfer, der ſeinen
Verbindung bringen.
-
Die binteren Plotons låßt A
Willen dem höheren Befehle ſtets unterzuordnen hat. febr weiſe in Reſerve. B båt ein folches Angriffsverfahren für ganz uns in ſolchen Momenten zu Erflårungen keine Da aber Zeit iſt, da vielmehr das Gommandowort die ganze ausführbar, und ſtellt eine Berechnung an , wieviel Maſſe augenblicklich in eine beſtimmte Thåtigkeit vers ſeßen muß, ſo leuchtet ein, daß alle verlangte oder für nothwendig erfannte Zhåtigkeitsformen vorber alſo reglementariſch - beſtimmt und eingeübt worden ſein .
müſſen. Hierin ſind wir alſo mit A einverſtanden .
Mann das angreifende Bataillon bis zu dieſem Mos mente durch das feindliche Feuer verloren haben konnte. Das Reſultat dieſer Berechnung iſt aber ganz unrichtig,
weil Niemand in ſolchen Fällen mit Ruhe und Sicher's beit dießt und von mancher vollen Salve aud nicht
135
136
eine Kugel trifft. Davon ſind Beweiſe in Menge vor banden. Unter dem Schuße von Lirailleuren hat übris gens ein ſolches Flanfenmanóver gar keine Gefahr, nur muß es nicht zu nahe am Feinde befohlen werden. Die
ichen Feuers dem Commando ebenſo wilig Folge lei, ſteten , wie auf dem Erercirplaße. In ålteren Zeiten wurde dieſer bewundernomertbe Geborſam nicht Telten
Zirailleure würden ſich , nachdem jente beiden Protons
man bat aber die Forderungen in neueſter Zeit etwas
gemißbraucht. Davon iſt man freilich zurückgekommen,
die Front hergeſtellt haben, auf den åußerſten Flügeln zu niedrig geſtellt. Der Kanonier muß noch jeßt alle zur derſelben in Truppe formiren. Bei dieſem ganzen An: ſchnellen Bedienung des Geſchůßes erforderlichen Hand . griffomandver muß jedoch vorausgeſetzt werden, daß griffe mitten im Kartåtſchenhagel ausführen. Wollte das Infanteriefeuer des Gegners nur ſchwach , und man alſo die Infanterie nicht fånig balten, unter gleis
weder feindliche Cavalerie noch Artillerie zugegen ſei. chen Umſtänden , eine ſo einfache Bewegung, wie das Eine nicht auf die Mitte formirte Angriffscolonne wird Herausziehen der Plotons zum umfaſſenden Angriffe, zu das erwähnte Deployement nur nach einer Seite be, bewirken , ſo würde ſie, was taktiſche Diſciplin betrifft, wirken können , wenn nicht die innere Ordnung des
eine Stufe tiefer ſtehen als die Artillerie .
Bataillons geſtört werden ſoll.
2) Es gibt Fålle , in weldien das Feuer der Ins fanterie aus manderlei Urſachen verſtummt oder ſebr
Wenn der Feind in linie ſteht, rollen die Lirailleure
der Angriffscolonne denſelben wirkſam beſchießen, bevor ſchwad wird. In ſolchen Fåden erlangen die blanket ſie ſelbſt zum Bajonnetangriffe übergeben. Einverſtanden . Waffen eine höhere Bedeutung und fordern eine methos Iſt aber der Feind nicht durch das Feuer zum Weichen diſche Anwendung. In Bezug auf taktiſche Bewegungen zu bringen , ſo möchte ein Bajonnetangriff der Lirails lauft jedoch alles auf theilweiſe Umfaſſung des Gegners hinaus ; hier muß alſo das Commandowort ertönen. leure noch weniger wirkſam ſein . Bei den empfohlenen Bajonnetangriffen in linie Bei dem Zuſammentreffen der Mannſchaft aber laſſe baben wir blos zu bemerken , daß der Äusdruď offen man Jeden nach eigenem Ermeſſen bandeln ; das Eins ſiver und defenſiver Angriff'r die Kritif unmöglich paſſis zelngefechtvermag kein Sterblicher zu leiten, der Offi, ren kann. Es muß heißen : Angriff und Gegenangriff. zier kann nur ſagen , wann und wo es beginnen oder Haben wir uns vorher gegen jeden Bajonnetangriff enden roll. von Tirailleuren im freien Felde ausgeſprochen , ſo wolle 3) Bajonnetangriffe in aufgeldſter Ordnung gegen
der leſer das nicht auf Angriffe gegen Gebolze , Dórs geſchloſſene Abtheilungen ſind aus dem Grunde nicht zu fer ac. ausdehnen . Hier iſt die aufgelöſte Ordnung das empfehlen w , eil das Mißverhältniß der Stärke hierbet Mittel zum ſchnelleren Anlauf, zum leichteren Einniſten auf feine Weiſe ausgeglichen wird , und auch im glůc. in den eroberten Stellen. Ob daraus bier und da ein lichſten Falle das Reſultat ni ht folgenreich ſein fenn. Bajornetgefecht entſteht , iſt ganz zufällig. Gelingt es ſchon der Cavalerie höchſt ſelten , einen ges Infanterietrupp auf dieſe Weiſe zu durch. ſchloſſenen gsverfahren bei Verteidigun angedeutete das Gegen feindlichen Cavalerieangriffen haben wir etwas Erhebs bredien, auch wenn derſelbe nicht ſchießen kann, ſo darf liches nicht zu ſagen, nur würden wir das Niederlaſſen ſich eine Tirailleurlinie noch weniger Hoffnung machen ;
des vorderen Sliedes auf ein Knie dem Niederbiegen denn jeder Angreifer ſtoßt mindeſtens auf drei Vertheis vorziehen, weil dieſe Stellunggar keine Feſtigkeit nnd diger, und måbrend er dem Einen die Bajonnetſpige mithin auch keine Widerſtandskraft gibt. Hauptſache bleibt immer , daß die Infanterie das Spiel nichtvers loren gebe , wenn die Cavalerie bis an die Bajonnets ſpißen " berangeritten iſt. Das Selbſtvertrauen wird aber geweckt, wenn die Mannſchaft liebt, daß auch für dieſen Fall Unordnungen zur Vertheidigung getroffen worden ſind , und ein Commandowort wirft hierbei im, mer vortheilhafter auf die Maſſe, als der bloße Zuruf
applicirt, würde er von den beiden Anderen unfehlbar durchbohrt werden. Wenn alſo die Anwendung des Feuers , megen Mangel an Munition , unmöglich ſein ſollte, laſſe man ſtets nur geſchloſſene Abtheilungen zum Bajon netangriffe vorrůden . In einem ſolchen Falle finden wir es aber ganz in der Ordnung, daß der Ans führer einer des Bajonñetgefechts fundigen Truppe auf 4 Schritte vom Feinde ,,Halt!“ und „, Stoße gegen
zum Standhalten.
Infanterie !" commandirt, weil nur durch das Herauss
Die Anweiſung zum Eindringen in einen mit gefåll. treten Einzelner ein Bajonnetgefecht herbeigeführt wers tem Gewehre ſtehenden Trupp iſt ſehr practiſch.
den kann , in welchem der geübtere Theil den Vortheil
Zum Schluffe erlaubenwir uns noch einige allges auf ſeiner Seite bat. Ade Hinterleutedienenin dieſem meine Bemerkungen über dieſen Gegenſtand, die haupt. Falle zur Unterſtüßung, und ihre Nabe wird manchen fåchlich auf die Anſichten des Verfs. B Bezug haben. 1) Die Thätigkeit eines jeden in geſchloſſener Drds
ſogenannten Bravo anfeuern , ſich bemerkbar zu machen.
Auf ähnliche Weiſe lieferten die Griechen und Römer
nung fåmpfenden Trupps muß wo möglich immer durch ihre Sefechte, es liegt alſo in dieſer Anforderung nichts das Commandowort geregelt werden. Wer die Bebaups Phantaſtiſdes. tung aufſtellt, daß das im Angeſicht des Gegners nicht moglide rei, ſåugnet das Daſein einer taftiſchen Diſcis Verbeſſerungen . plin . Die Mehrzabt der Menſchen wird durch Gemonts beiten beberridt; dieſe Gewohnheiten begründet das Seite 76 Seile 14 0. u. l. beillidae ft. hedlidhe. Commandowort auf eine oft Erſtaunen erregende Weiſe. Man bat gefeben , daß Bataillone im Bereiche des feinds
»
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12 v. 0. I. Strupfen ft. Strünipfen . 12 0. u. 1. Fußgänger ft. Fußiäger.
Redigirt unter Gerantwortlidfeit der Berlagshandlung: C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 18.
3. März 1838 . Bere
Allgemeine Militar .- Zeitung.. Ebenſo ſchlimm , wie mit dem åußeren Erſcheinen , ſteht enaus ypt Aeg . einem årteren r theilt Merku Der Schwäbiſche Schreiben eines gewiſſen Rielmaier über den Zuſtand der ágyptiſchen Armee " Folgendes mit: „ Wie überhaupt von avem leben und Treiben hier , ſo hat man auch vom Militår ganz falſche Begriffe in Europa. Eine grånzenloſe Unordnung und Berwirrung in allen Zweis gen der Verwaltung ſteht hier vor Adem oben an.
eß mit dem Geiſte der ägyptiſchen Truppen . Offiziere und Soldaten baffen alle dieſe Neuerungen und thun alles mit Widerwillen . Die Theorie zu erlernen , fie dem Unteroffizier und Soldaten zu erflåren , Alles vor, zumachen, ſeinen majeſtátiſchen Gang nach dem Schlage des Tambours zu richten , 5-6 Stunden des Lages ſeine Pfeife weglegen und ſich půnctlich nach einer Vor,
Keine regelmäßige Bezahlung, keine Beſtimmung über ſchrift anziehen zu müſſen, das iſt von einem Türfen keine Gleichheit in der Armatur und Uniformirung,fein dination zu haben und zu beobachten , betrachtet und feſtes Reglement hinſichtlich der taktiſchen Ausbildung , behandelt jeder Vorgeſepte vom höchſten bis zum nies
die Zeit , wie lange die Montirungsſtúde zu tragen, und Araber zuviel verlangt. Ohne die wahre Subor, kurz. Alles , was das Auge eines europäiſden Soldaten beleidigt, was er, nach ſeinen Begriffen von Ordnung, für Zeichen einer nahe bevorſtehenden gånzlidien Auf's lóſung balten muß, das findet er hier beiſammen . In Tah mehrmals die hieſigen Regimenter ererciren : da ſteht ein Soldat mit einer weißen Leinwand . Uniform neben einem anderen mit einer braunen tuchenen , der eine hat einen türkiſchen Såbel umgeſchnalt, der andere einen ausgemuſterten Sibel der franzöſiſchen Infanterie, der dritte ein Faſchinenmeſſer, der vierte gar feinen der eine hat ſein Lederwerk angeſtrichen ( aber wie ! ) , der andere nicht, der dritte hat ſchwarzes; der eine bat die Patrontaſche um den leib , der andere über die
derſten den ihm zunåchſt Untergebenen als ſeinen Knecht und dieſer låßt es ſich gefallen ; dann aber kann man beſonders auf den ſehr zahlreichen Wadien der Stadt, die alle von Offizieren commandirt ſind — wieder ſehen , wie Soldaten mit den Offizieren ſpielen und einander neden ; hat es der Offizier ſatt, ſo ſchlägt er den Sols daten mit dem Pfeifenrobr ins Geſicht, der ſich jodann ſchimpfend entfernt, während der Offizier ganz gleich , giltig, als hörte er es nicht, fortraucht. Hundert åbn. liche Fålle konnte ich anführen , die Niemand glauben mag, bis er ſich mit ſeinen eigenen Augen von der Wahrheit überzeugt hat. Das Avancement iſt – außer bei den vor dem Feinde ſtehenden Regimentern , mo -
Schultern , und die Gewehre ſind eine Sammlung und Muth noch belohnt wird — feinem Gefeße unterworfen ,, wahre Muſterfarte von alten und neuen Ordonnanze gewehren aller europäiſchen Staaten: kurze , lange mit Moſſing . oder Eiſengarnitur, aber alle im ídilediteſten Zuſtande und mit Röſt überzogen , sieht man nebeneins ander. Bei Ausführung der Bewegungen herrſcht feine Ruhe und feine Ordnung , weder von Seiten der Vors
ſondern ganz und gar der Widkůbr der Beys und Pas ſcha's anheimgeſtellt, die ihre jungen Günſtlinge aus den Bildungsanſtalten zu den hódſten Stellen in den Regimentern vorrúden laſſen. Etwas mehr Ordnung und beſſerer Geiſt, als bei der übrigen Armee herrſcht bei den Garderegimentern , die ſich durch Gleichbeit der
geſeßten noch der Soldaten ; da erſtere ihrer Sache Uniform und übrigen Ausrüſtung, ſowie durch prächtige ungewiß ſind, ſo beſteht ein immerwährender Streit zwiſden Offizieren und Unteroffizieren , wie es båtte gemacht werden ſollen, und nicht ſelten miſchen ſich auch die Soldaten darein . Um ein Quarré zu formiren ,
Muſiken auszeichnen . Der Anzug der Offiziere in gros Ber Uniform iſt prachtvoll. Sie erhalten Kleider und Lebensmittel von der Regierung ; ihre Bezahlung iſt gut, ein Oberſt (emir alay) erbålt " (neben freier Koſt und brauchten ſie eine volle halbe Stunde ; die Handgriffe Wohnung , wie alle Offiziere ) monatlich 8000 Piaſter allein wurden mit einiger Práciſion ausgeführt , ebenſo ( 20 P. = 2 fl. 24 fr. ) , ein Bataillonscommandant
die verſchiedenen Feuer ; das Commando iſt türkiſch. Die (Bimbaschi) 2000 P. , ein Hauptmann (jus baschi) und Reiterei und Artillerie ſind etwas beſſer inſtruirt und
die Adjutanten (sag colagasi ) 1000 P. , ein Oberlieute ,
dreſſirt, ſtehen jedoch in feinem Vergleiche mit einer europäiſchen . Die Marine ſah ich in Alerandrien , id fand hier mehr Ordnung und Diſciplin , als bei der Landmacht; die Kriegsſchiffe ſind im beſten Zuſtande.
naut (mulasem evel) 400 und ein Unterlieutenant (mu lasem ) 300 P. Dér Oberſtlieutenant ( kaimakan ) bat 4000 P. Die Mundportionen ſind ſo, daß Jeder Babei noch ordentlich gewinnen kann , wenn er ſie verkauft
140
139
und im Wirthshauſe ißt. Aber leider iſt dieſer Sold gen ſie es aber ſelten, dabei ſind ſie in der Regel von oft Jahre lang im Rücſtande, was die Zufriedenheit den Muſelmånnern noch mebr verachtet und gebaßt, als derer, die ibn beziehen ſollen, natürlich nicht ſehr befórs dert. – Die Eintbeilung der Regimenter iſt ganz fran . zóriſd . Die hier garniſonirenden Regimenter ſind, außer einem Tbeile der Garde, in lagern außerbalb der Stadt, in der Wüſte, verteilt ; ſie liegen unter Zelten , welche,
die Chriſten ſelbſt, denn der Muſelmann bålt gar nich 18 auf einen Menſchen , der ſeinen Glauben åndert. Soli, man Paſcha ( der franzöſiſche Renegat Seves) ſelbſt iſt durchaus nicht geachtet und hat beinahe gar keinen Eins fluß. Ibrahim Paſcha leitet alles ."
von Außen wenigſtens , nicht übel ausleben ; die lagers ordnung bat viel Aehnlichkeit mit der würtembergiſchen ;
die Offiziere baben ſido Häuſer von lehm und Kalfſteis nen bauen laſſen , die bóberen aber wohnen meiſtens in
Ueber die Formation der Infanterie auf
der Stadt. Die Wüſte gewährt ihnen einen Erercirplaß,
zwei oder auf drei Glieder.
Dieſer Gegenſtand, welcher in dieſen Blåttern fdon lich die Offiziere ſind , ſo abgebårtet find dagegen die mehrfach abgebandelt wurde, iſt in neuerer Zeit aud in der zwar ſehr groß, aber auch ſehr beiß iſt. So weidos
Soldaten ; gut gebaut,måßig, mit dem ſolchteſten Eſſen der franzöſiſchen Armee zur Sprache gefommen , indem zufrieden , laufen ſie den ganzen Tag , beſchuht oder nicht, unermüdet im Dienſte ihrer Vorgeſeßten oder für eigene Bedürfniſſe im Sande der Wüſte oder in der Stadt herum und legen ſich Nachts auf den Boden , in ihren Mantel eingebült. Auch ſollen ſie ſich in Hedſchas ( Arabien ) gut geſchlagen haben , und alle Schuld der Unfälle, welche die Armee dort erleiden mußte , einzig und allein an der Faulbeit, Feigbeit und fårglichen
der Herzog von Orleans während der vorjährigen Trup, penverſammlung in dem lager von Compiegne unter mehreren Preisfragen über militäriſche Gegenſtände aud eine in der vorliegenden Beziehung ſtellte. Von den Memoiren der zur fóſung dieſer Frage aufgetretenen Concurrenten iſt demjenigen des Hrn. Capitain Trauer der Preis zuerfannt worden , deſſen Mittheilung den Reſern der Á.M. Z. nicht obne Intereſſe ſein dürfte, und
welches wir daber aus dem Spectateur militaire in der Ausbildung der Offiziere liegen . Die Neger gelten für Ueberſebung folgen laſſen.
die beſten Soldaten , ſie baben auch ſtets die wichtigſten
Die geſtellte Aufgabe war : „ Zu unterſuchen , wel. Wachen und Poſten , dürfen aber , troß ihrer Vorzüge, der nur bis zum Serſchant avanciren. Die Armee iſt ſtetsches die Vortheile und Nachtheile der Formation Be
auf dem Kriegsſtande; an einer gleichmäßigen Ausrüs
Infanterie aufdrei und auf zwei Slieder ſeien .
ſtung wird gegenwärtig viel gearbeitet. – Der Wirs kungsfreis der Inſtructoren iſt folgender : ſie haben bei jedem Ererciren die Aufſicht, machen das Meiſte ſelbſt vor und verbeſſern die Fehler der Offiziere, wo folche
ſtehen zu Gunſten der zweiten Formation hinreichend wichtige Gründe, um ſie vorzugsweiſe vor der erſteren einzuführen, wie dieſes bei mehreren fremden Mächten und unter anderen in der engliſchen Armee bon ſtatt,
.
gemacht werden ; ſie ſind bei dem theoretiſchen Unters gefunden hat ? – Welche Veränderungen würde die ridite , den die Stabsoffiziere den Subalternen geben Formation auf zwei Glieder in der Zuſammenſebung müſſen , anweſend , und erklären, was von dieſen nicht der Infanterie zur Folge baben müſſen ? " r -
verſtanden wird. Außer dieſem baben ſie nichts zu thun ;
Die ldſung dieſer Aufgabe iſt in nachſtehende
fommt ein Regiment in das Feld , ſo muß zwar der Weiſe verſucht. Um dieſe Fragen zu Idſen , erſcheint es ndtvig, zuerſt Inſtructor mit , bat aber in Beziebung auf den Feind
lediglich nichts zu ſagen und anzuordnen , ja wåbrend in eine Prüfung der allgemeinen Grundſåße einzugeben, derSchlacht ſelbſt hat er ſich bei dem nicht combattans auf welchen die Organiſation der Armeen und derWire
ten Theile des Regiments aufzuhalten ; er hat nie Ges fungskraft ( force d'action ) beruhen muß, welche aus Tag zu legen, und fann ſich nur als guter Korporal gebt. Dieſe Prüfung wird nothwendig zu gewiſſen Thats
legenheit , ſeine Kenntniſſe und ſeinen Muth an den dem Zuſammenwirfen der verſchiedenen Waffen hervors auf dem Grercirplaße bemerflch machen . Die Inſtrucs jachen über diejenige Formation führen müſſen , welche
toren ſind in zwei klaſſen getheilt, die ſich aber nur in ſich für die Infanterie am beſten eignet. der Bezahlung, nicht im Wirfungsfreiſe von einander
Die erſten Grundſåße der allgemeinen Laftif zeigen,
unterſcheiden . Die einen haben Capitaings,. die anderen daß jede für ein geordnetes Gefecht organiſirte Truppe
Lieutenantsgage , alle erhalten ein Pferd nebſt Ration. nur dann denjenigen Grad von Kraft, deſſen ſie fähig Im Range ſind ſie einander gleich, ſie haben feine Auss zeichnung als Offiziere , die meiſten ſind ungebildete, gemeine Menſchen , früher Unteroffiziere, oft ſogar nicht einmal Militárs; wie z. B. der Inſtructor der hieſigen Artillerie, ein Deutſcher, der, wie er mir ſelbſt erzábite, .
iſt, erreichen fann , wenn ſie ſich in eine Maſſe formirt, welche zum Angriffe und zum Widerſtande fåbig iſt und deren Élemente gleichzeitig wirfen fónnen . Dieſe Maſſe muß ſich , durch eine einfache und methodiſche Anords nung ihrer urſprünglichen Elemente unter fich, nach
frůber fadendiener war , hier aber ein Reglement ein Wigfúbr formiren und zertheilen fónnen . Das zu Erfüllung dieſer Andeutungen wenig durchſtudirte, und dann , ſich für einen Artilleries
offizier ausgebend, ſogleid) ſeine jebigeAnſtellung erhielt. Will Jemand in der Armee ſelbit angeſtellt werden, ſo muß er nothwendig Renegat werden ; Mehrere baben dieſes Mittel ergriffen, und erhielten Stellen als Regi., menteadjutanten oder als Bataillonschefs, weiter brin.
zu allen Zeiten angewendete Mittel beſtand darin , die Rotten gleichmaßig zu formiren und ſie aneinander zu fügen, indem man alle Rottenführer auf eine gerade linie aufs ſtellte, ſo daß ibre Anzahl in der Länge und Tiefe den Bedingungen der Kraft und Beweglichkeit entſprach.
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Dieſe Stellung laßt wahrnehmen, daß dieMaſſe Rich auf Erfahrung die Gränzen dieſer Einheiten, Bataillone ges einer geraden Linie mit unter ſido parallelen Gliedern nannt, zwiſchen 500 und 1000 Combattanten feſtgeſteät. zertheilen kann. Die Figur, welchebierdurch entſteht, wenn ſich die Krafteinheiten der geringeren Grånze nå, iſt augenſcheinlich ein rechtwinklides, mehr oder weniger bern, ſo haben ſie nicht die erforderliche Conſiſtens, und langes und mebr oder weniger tiefes Parallelogramm. wenn ſie ſich der höheren Grånze nåbern, ſo verlieren ſie Die Schlachtordnung der Infanterie fann nach mebs die Fåbigkeit, mit der wünſchenswerthen Schnelligkeit
reren Umſtänden veränderlich ſein; iſt ſie aber einmal und Behendigkeit zu marſciren und zu manovriren . Abgeſeben von dieſen Rüdlichten , ſind dieſe Kraft, feſtgeſtellt, ſo muß die ganze Maſſe oder irgend eine Anzahl ihrer Theile die Fåbigkeit haben , ſich mit der einbeiten auch noch von den Bewegungen abhångig ,
größten leichtigkeit zu bewegen und in dem Moment welche in der Art berechnet ſein müſſen , daß die auf des Gefechts die größte Wirkung zu verſchaffen. Dieſe leßtere bezüglichen Commandowórter gebört werden kön
Eigenſchaften von Beweglichkeitund Kraft konnen bei nen, was nothwendig die Ausdehnung begränzen muß, der Infanterie, wenn man ſie in ihrer Schlachtordnung und daß ſie mit Ordnung und in der kürzeſten Zeitfriſt betrachtet, nur in ſo weit vorbanden ſein, als ſie mit vollzogen werden könneñ. Es folgt bieraus , daß die den Elementen oder Krafteinheiten derſelben unzertrenn , von den Unterabtheilungen dieſer Krafteinbeiten aus, lido verbunden ſind.
laufenden Horizontallinien ſich niemals freuzen und daß
Um dieſe Eigenſchaften der Kraft und Beweglichkeit die Summe dieſer finien ein Minimum ſeien. zu erlangen , iſt es ferner nótbig , daß die Grundele.
Die Erfahrung bat zu allen Zeiten und bauptſächlid
mente derſelben ro mit einander verbunden ſeien , daß in dem leßten Kriege bewieſen , daß der Marid der ſie tiefe und dünne Schlachtordnungen darbieten , welche Hauptſchlüſſel von allen militáriſdhen Operationen war in gegebenen Berhåltniffen die vortbeilhafteſte Derwens und daß ſich der Sieg zuleßt immer zu Gunſten der. dung der Waffen , ſei es als Wurf , oder als blanfejenigen Truppen erflårt, welche die auf eine rade Bes Waffen , geſtatten. wegung bezüglichen Operationen am beſten auszuführen Die Bernunft lebrt, úbereinſtimmend mit der Erfahs
verſtehen , beſonders wenn ſie wohl geordnet ſind , um
rung, daß eine Fufanterielinie, deren Front eine gewiſſe von den durch ihre Waffen erlangten Erfolgen zur red , Ausbebnung bat, und welche in dünner Ordnung auf, ten Zeit Vortheil zu ziehen. Nach dieſen Betrachtun.
geſtellt iſt, ſich nur ſehr langſam bewegen kann , indem gen iſt es unumgånglich , daß die Truppen angemeſſen fie ſonſt ſich bricht und beträchtliche und gefährliche welo aufgeſtellt werden, um die Feuergefechte und diejenigen lenfdrmige Bewegungen macht; daß ferner eine ſolche mit der blanken Waffe auf die vortheilhafteſte Weiſe Infanterie von einer anderen ſtårfer geordneten leicht auszuführen. und daß alsdann die getrennten
Da nun die materiellen Erfolge , welche man von
Theile leicht in Unordnung gebracht werden . Die dünne Schlachtordnung entſpricht daber nur in dem Fall, wo die Infanterie, beinabe ſtiliſte bend , von ihrem Feuer Gebraud machen muß, und in dens jenigen Fåden , wo man ſie den Wirkungen der feinds lichen Artillerie entziehen will. Die Infanterie beſigt demnach in der dünnen Ordnung nicht das Marimum
der guten Anwendung der Waffen erhalten kann , von
ihrer Kraft und Beweglichkeit.
fer Prüfung müſſen ſich einige ridere Data über die
Die Zaftifer haben die Bemerkung gemacht, daß die tiefe Ordnung in Colonne, d. b . diejenige, deren Front wenig beträchtlich iſt, für den Marſch ſehr günſtig ware, in ſo fern die Tiefe nicht gewiſſe Srånzen überſchritte. Diere Grången können auf höchſtens 15 Glieder feſts geſeßt werden, um die wünſchenswertben Bedingungen der Beweglichkeit zu erfüllen. Bei einem beſd leunigten
Liefe ergeben, welche die Infanterie in ihrer Schlacht. ordnung haben muß . Vollzugs des Musketenfeuers nicht einverſtanden. Die Einen wollen, und dieſer Gebrauch wird allgemein be , folgt, daß die Feuer in drei Glicdern ſtatthaben, indem das erſte Glied ein Knie auf die Erde niederreßt. Ans
Mandver bebålt dieſe Anzahl von Gliedern noch die
dere ſind der Anſicht, daß das Feuer nur in zwei Glies
durch broden wird ,
der Art der Stellung der Infanterie abhångt, ſo iſt es entſprechend, gründlich zu prüfen, von welcher Beſchafs fenbeit ihre Feuer ſein müſſen , um die Gewißbeit zu erlangen , ob die Mittel zur Ausführung derſelben in ihrem moglichen Umfange in Anwendung kommen , obne dabei der Richtigkeit des Sduſſes zu ſchaden. Aus dies
Die militariſchen Schriftſteller ſind über die Art des
nöthige Beweglichkeit; wenn man aber dieſelbe Bemes dern ſtattfinden ſolle: die Einen wollen regelmifige, die gung mit einer größeren Anzahl Glieder ausführen will, ſo wird die Geſchwindigfeit merklich geſtórt, und die
Anderen willführliche Feuer. Um ſich eine richtige Idee von der allgemeinen Weiſe
Colonne beſigt nur die Eigenſchaft der Kraft ; dicſer
zu verſchaffen , in welcher man im Kriege die Feuerge, fechte liefern muß, iſt es ndtvig, die Erfahrung und Aus dieſen Gründen fand man ſich beſtimmt, Krafts die Meinung großer Kriege minner über dieſe wichtige
Fal tritt bei den tiefen Colonnen ein.
einheiten zu organiſiren . Um aber den beabſichtigten
Frage zu hören ; ſie iſt in der Encyclopädie von Schrifts
Zweck zu erfüllen, dürfen rie hinſichtlich der Anzahl der
ſtellern bebandelt worden , welche ebenſo ausgezeichnet
Combattanten , aus welchen ſie zuſammengeſeßt ſind , ſind durch ihre Erfahrung, wie durch ihre Talente. Kriegserfahrungen liefern den ſehr evidenten
gerciſſe Grånzen nicht überſchreiten und müſſen ſo orga. niſirt und geübt ſein , daß ſie ſchnelt die dinne Ordnung
Beweis, daß die verſchwenderiſch vervielfältigten, aber
annehmen und von dieſer zur tiefen Ordnung übergeben ſchlecht dirigirten Feuer wenig Wirkung hervorbringen, können. Um dieſen Bedingungen zu entſprechen, bat die und daß dagegen die mit Ruhe und in guten Anſdlage
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143 Hollzogenen Feuer eine große Wirffamfeit haben, jebody immer vorausgeſeßt, daß ſie nicht zu lange andauern , weil die Empfindlichkeit unſerer Waffen deren Wirkun .
Aus dem Vorausgeſchidten gehen nadſtehende Fole gerungen hervor :
1 ) Die Infanterie muß als Krafteinheit ſo organiſirt
gen mit der Zeit vermindert und man annehmen kann, ſein , daß fie ſchnell zwei verſchiedene Schlachtordnungen daß die Erfolge der Feuer in directem Verhältniſſe mit anzunehmen im Stande iſt, nämlich: die dünne und die der Richtigkeit des Schuſſes ſteht und im umgekehrten tiefe Schlachtordnung. Verhältniſſe zu der Zeit, welche man zu deren Ausfübs rung verwendet. Es iſt daher nothig , daß das Feuers
2 ) Die dünne Sdlachtordnung der Krafteinheit Carf nur eine Ausdehnung haben, welche mit dem mittleren
gefecht feine Bewegung veranlaßt, welche die Schlachts Umfange der Stimme im Verhältniß ſteht, ſo daß die ordnung oder die Stellung der Glieder ſtóren fonnte.
Gommandomórter des Chefs , welcher dieſe Einheit bes
Nach dieſen Betrachtungen iſt die Methode, im erſten febligt, gebieteriſch ſein , von Aden gehört werden und
Gliede der Infanterie ein Knie niederzuſeßen , damit wirklich fortreißend ſein können. Dieſe Bedingungen das dritte Glied feuern fónne, in verſchiedenen Bezies fönnen aber nur dann erfügt werden , wenn die der
bungen ſehr ſchwierig in der Ausführung; ſie iſt gefährs dünnen Schlachtordnung gegebene Ausdehnung nicht lich und faſt untbunlich in der Hiße eines Treffens,
140 Metres oder etwa 210 Schritte überſchreitet.
ſelbſt wenn man die Leute des erſten Gliedes einzeln 3) Die tiefe Schlachtordnung der Krafteinheit fann dieſe Stellung annehmen låßt. nur dann den Grad der nöthigen Beweglichkeit erreichen,
Die regelmäßigen und auf's Commando gegebenen Bataillonss , Halbbataillons:26. Feuer ſind,wenn gleich bei den Friedensmandvern von ſchdnem Effect, wegen der Púncilid)feit, welche ſie erfordern , faſt ebenſo uns ausführbar im Kriege. Im Allgemeinen ſind dieſe Feuer
wenn ſie gewiſſe Grånzen nicht überſchreitet. Denn nach den aufgeſtellten Grundſåpen fönnen nicht alle Elemente, aus welchen dieſe Einheit beſteht, eine gewiſſe Geſchwin. digkeit der Bewegung beibehalten , wenn ſie mehr als 50 Schritte in der Länge und 15 Schritte in der Liefe
ſchlecht gezielt und liefern faſt immer nur Sdublinien, einnehmen. welche mit der Front rechtiinfelig ſind, was durch die Unabhångig von den Verhåltniffen , welche die Aus . dehnung der Rrafteinbeit in den beiden Sd lachtordnun . Erfahrung binreichend beſtätigt wird.
Aus dieſer Bemerkung foigt, daß das Rottenfeuer gen beſtimmen , treten noch andere nicht minder wichtige ernunft im im Rüdſichten in Beziehung auf die der Einheit zu gebenden das einzige zu ſein ſcheint, welches die Bernunft uugemeinen zulaffen fónne; es iſt leicht auszuführen, inneren Einrichtungen ein . Dieſe Rückſichten beruhen
feßt den Soldat feiner der aus und macht keine Grundråben: Bewegung im Inneren Gefahr Sdlachtordnung nothig : auf1 ) folgenden Die Krafteinheit der Infanterie muß in egale Abtheiluns wichtige Vortheile , welche noch durch die Leichtigkeit gen und unterabtheitungen eingetheilt werden , so daßſie in der
vermehrt werden, mit welcher die Soldaten die entſpres möglichenkürzeſten Zeit die tiefe und die dünne Slachtordnung kann . annehm chendſten Schußlinien nehmen können und einen binreis
2) Die tiefe Ordnung muß eine ſolche Formation haben, daß
der Einbeit, um aus der tiefen in die dünne denden Spielraum gewinnen , um mit Bequemlichkeit die übtheilungen g überzugehen , und umgekehrt , in den ihren Ele: auf die Puncte zu zielen, welche ſie treffen rollen .
Shlachtordnun
keine Uenderungen erleiden . Dieſe Stellungen Dieſe Folgerung hinſichtlich der Art der Ausführung menten gegebenen in dem möglich kürzeſten Zeitraume gleich und, mit zeitig handeln müſſen der Musferenfeuer ſcheint auf den Grundſatz zu führen, Urtheilungen der Einheit verglichen, dieſelben relativen daß die Infanterie in Schlachtordnung auf zwei Glieder Eigenſchaften darbieten. 3 ) In der dünnen Ordnung müſſen die Elemente, aus welchen geſtellt werden müſſe, um die Ausführung der Feuer zu erleichtern. In der That werden bei dieſer Aufſtellung die unterabtheitungen der Einheitgebildet ſind, in der Urt geftelt
alle Elemente, aus welchen ſie zuſammengeſegt ift, aus ſein , daß ſie zu gleicher Zeit die größte Summe der Wirkung der
leis ate Wurf- oder als Stobwaffen , darbieten. genblicklich in Tbåtigkeit treten und ihr ganzes Feuer in Waffen, Uus dieſen Betrachtungen folgt, daß die tiefe Schlachtordnung .
einer bequemen lage entwideln fónnen , um mit Rich mit einer großen Beweglichkeiteine gewiſſe Summe von Wirkung, tigkeit zu zielen. Da indeſſen das Feuergefecht nicht die und daß die dünne Ordnung mit einer großen Wirkungskraft eine verbinden muß. - uue diere Folgerungen gewiſſe Beweglichkeit einzige Rückſicht iſt, welche man bei der Formation der können mathematiſda dargethan werden und bilden die Baſis der
Infanterie nehmen muß, ſo iſt es angemeſſen, auch zu prüfen , ob es nicht vortheilhaft wäre, le ſtårfer ſu Srundſäge,auf welche ſich dieOrganiſation der Bataillone der Ur: mee ſtüßt, eine Organiſation, die man nothwendig einer ſtrengen ordnen , damit ſie in dem Marimum der Entwickelung Unalyſe unterwerfen muß ,um zu prüfen , ob jene ihren Zweck eine compactere linie und eine größere Suime von
vollſtändig erfüllen . - Ehe wir zu dieſer Unalyſe übergeben, iſt es
Airfung oder von Widerstand carbiete.
weſentlich zu bemerken, daß die Krafteinheit der Infanterie in ihren
Da die Infanterie in ihrem Ganzen als die Haupt. Beſtandtheilen anſehnlich genug ſein muß, um von den ſie bildenden waffe zu betrachten iſt, deren böherer 3 we of rein Elementen eine gewiſſeMenge wegnehmen zu können , ohne ſie deße halb zu ciner neuen Drganiſation zu nöthigen. Die Kriegserfahrung
muß, mit der blanfen Waffe zu agirell, ſo muß lehrt, daß die Bataillone einigeMonate nach Eröffnung des Feld; n aud ibre innere Organiſatio diciein Zweck entſprechen
Kuges um ein Bedstheil herabgebracht find , ſei es in Folge der
blos durch oder welcher vortheilhafte Märſche und mit der die Kenderung LebensweiſeEndlich des Mus der { cute; Umſtand, zu werden der verbunden beachtet fetenfeuers ſein.ſtenEsVerwendung verdient. noths: ein muß iſt nicht weniger wendig , daß dieſe Organiſation auch den Stellungen bei der dünnen Ordnung dieKrafteinheit fo befchaffen ſein , daß ſie allen eventuellen Bedürfniſſen in der möglich kürzeſten Zeit begegs
entſpredie, welche genommen werden müſſen , um den Angriffen der Truppen der verſdiedenen Waffen zu widerſtchest
nen kann, d . 6. , daß ſie in einer Ordnung formirt ſein muß, in welcher ſie der feindlichen Infanterie und deren Gavalerie die Spigo ( Schluß folgt. ) bieten kann .
Redigirt unter Verantivortlic!eit der Berlagshandlung: 6. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
L
Nr. 19.
Mittwoch, 7. März 1838 .
M
Allgemeine Militár -Zeitung. 1 1
tungsſyſtems gerügt. Der Deputirte Bidau erwähnte . i chmmer re enka n k tirt ng rdera Depu am 9. Febr. unter anderen , in den Jahren 1836 u. 1837 ſeien unter In der SiguF entwicelte der Oberſt Garraube einen früher geſtello 1000 Recruten 237 und 235 Stellvertreter geweſen ; ten Antrag, der Wittwe des Oberſten Gombes eine ſobann von 60,846 Stellvertretern , welche ſich im Jahr
onalbelohnung zu bewil. 1837 in den Regimentern befunden, ſeien nur 11,581 Penſion von 3000 Fr. al8 Natier ligen. Der Finanzminiſt widerſeşte ſich dieſem Ercapitulanten geweſen, 49,265 båtten noch nicht gedient Vorhaben. Es gebe Pflichten, åußerte er , deren Erfül. gehabt und ſeien großen Theils unbrauchbar geweſen. ſurberre n .
lung mitunter ſehr ſchmerzlich ſei, indeſjen müſſe er die
Kaſſel , 14. Febr. Se. Hoheit der Kurprinz und
Kammer vor einer allzugroßen Freigebigkeit warnen . 1
Damit cine Nationalbelohnung nicht ihren Werth ver. Mitregent haben den bisherigen Commandeur des ra: gemäß , liere,dürfe ſie auch nur bei außerordentlichen Gelegen. Dettencorps, Oberſten v. Ries, ſeinem Anſuchen n d elbe Chas den eßen, demſ ſtan und verſ zu weCombes Ruhe den in mer te Witt der eten n Ram die Woll . beite eintr eine Nationalbelohnung zu Theil werden laſſen, ſo ſei rafter als Generalmajor à la suite der Armee zu vers gar kein Grund vorhanden , eine ſolche den Hinterblies
leiben geruht.
benen des Grafen Perregaur, des Hauptmanns Sérigny
De tre i do.
und ſo vieler Tapferen zu verweigern. Der s. e dieſe Anſic d befimpft ht des Miniſter eauanderen Gen. Bug
Wien , 22. Febr. Der
Feldmarſdall , lieutenant
Es ſei keineswegs zu beſorgen, meinte er, daß man den 8. Pley, General. Hofbaudireftor, iſt geſtorben , und Schat zu ſehr belåſtigen würde , wenn man der Wittwe der Feldmarſdalls lieutenant v. Pauſch erhielt das Combes das beantragte Jahrgeld bewilligte, da ſich nicht Commandeurkreuz des berzogl . parmaſchen Konſtantins oft der Fall ereignen módte , daß ein Öffizier, wie der St. Georgordens. Dberſt Combes, an der Spige ſeiner Grenadiere auf der eEreigs ich; einig lteComb e. Lebe zuglees erzäh DernRedn Breſ erte ſten er erinn Ober deser dem ausblieb niſſe de daran , daß derſelbe dem Kaiſer Napoleon nach Elba gefolgt ſei, und daß er in der Sdladt bei Waterlo der legte geweſen , der an deſſen Seite gefochten habe.
ermaßichen mir rf machen die Stillenden Bugeaud, daß Hir. muß,gewif , ſo ſchloß kommt“Vorwu ,,im Hierzu
Ueber die Formation der Infanterie auf zwei oder auf drei Glieder. (Schluß. )
Seben wir nun, ob das Bataillon in ſeiner gegen.
wårtigen Drganiſation alle dieſeBedingungen poutom , men erfüllt .
Die mittlere Stårfe des Feldbataillons iſt nach dem
Urface des Todes des Oberſten Gombes geweſen zu ſein.
Derſelbe befand rich in Perpignan, als ich ubt im eBegriffe Reglement über den Dienſt der Truppen im Felde , Er gla , mida nadh Bonaeinzuſchiffen .Er e gewöhnlich 840 Mann. Um die Ausdehnung ſeiner ſtand, glaubt Urſach jor ert lma den eind h nich ſei. wor befngördzu kla nochab em Id gen, e Zurüdſeku ent, zum er Schlachtlinie in der dủnnen Ordnung zu drei Gliedern einera über Gen zu
erwiederte ihm hierauf, daß er zu ſeinem Avancement zu finden, muß man von dieſer Zahl 49 Unteroffiziere
noch etwas thun fonne, und daß er mit mir nad Afrita einſdyließlich des Adjutanten , und 17 Camboure ein, ſchließlich des Bataillonstambours, abziehen ; es bleiben
d wie ß er en möc hte. beſchlo bemnach 774 Mann inden Gliedern , ſodann 9 plos Lob fand un ſei dort DaIhnen, geb ß darauf enmeh Die t.r“: tonschefs mitInbegriff des aufdemlinken Flügel des er ihnKamme fand,r iſt mitnengroßerStimm m . H., hinlänglich bekann Bataillons ſtehenden Serſchanten. Man findet die Zahl
beit, den Antrag des Hrn. Garraube in Erwägung zu der Rotten dieſes Bataillons durchfolgende Gleichung : 774 + 9 Februar fam Sigun das gewöhn g der liche rtenfammer den"Aufruf In der DeputiGeſeßüber vom 19ten 3 + = = 267 Rotten, welche mit 19 300 ,, der mittles 3
ziehen.
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ren Breite eines Mannes im Gliede multiplicirt, 5,073 von wurden dabei e. Zoll, und dieſe mit 24 dividirt, 211 Søritte oder etwa vertr ers dieRecruten MängelzurdesBerathung. beſtehendenEsStell beſond80,000
1
! 1
1
147
148
140 Meters geben. Dieſes Bataillon erfügt demnach in ſehr ſchwierig ſind, ſo mußman ihnen das Rottenfeuer Hinſicht auf die Ausdehnung ſeiner dünnen Ordnung ſubſtituiren, wodurch die Wirkung, welche die Wurfwaf. eine der erſten Bedingungen . fen hervorbringen ſollen , ein wenig gelåhmt werden. Nach den Anordnungen ſeiner Organiſation fann Um dieſem Nachtheil zu begegnen , konnte man ſich zu dieſes Bataillon für die Mandvers in 4 Abtheilungen , der Anſicht befugt balten, daß es vielleidt vortbeilhafter
und für die Mandvers und die Verwaltung in 8 Uns wäre , die Infanterie auf zwei Glieder zu ſtellen, damit terabtheilungen gebrochen werden. Dieſe Organiſation alle Elemente zuſammen in Wirkſamkeit tråten ; denft verſtattet , daſſelbe auf drei verſdiedene Arten zu rans man aber über die allgemeinen Bedingungen ihrer Dr. giren , nåmlich ; ganiſation ein wenig nach und prüft man vornehmlid 1) In linie auf drei Glieder in einer Ausdehnung die anderen Nachtheile gewiſſenhaft, welche aus diefer von 211 Sdritten ; lepteren Formation bervorgeben, To gelangt man zu dem
2) in tiefer Ordnung auf 12 Glieder ( Diviſions, ſebr evidenten Beweis, daß es untſug ſein würde, fie auf eine dünnere Schlachtordnung zurückzuführen ; man 3) in tiefer Ordnung auf 24 Olieder ( Plotonsa mürde dadurd), wenigſtens wie wir glauben, ohne Nußen
colonne) in einer Ausdehnung von 52 Sqritten ; colonne ) in einer Ausbehnung von 26 Sdritten.
das Gleichgewicht ſtören , weldes zwiſden ihr und den
Es beſtehen außerdem noch andere Unterabtheilungen Truppen aller Armeen Europa's beſteht und ſie in Bes zur Erleichterung der Mandvers und Mårſde.
ziehung auf dieſe in einen Zuſtand von Schwache ver.
Die zweite dieſer Formationen bietet alle wünſchens. jeßen , welche aus der beſſer combinirten Wirkung der wertben Bedingungen der Kraft und der Beweglichkeit
Elemente anderer Armeen bervorgeben würde.
dar , Durde eine ſehr einfache Verwandlung kann das Bataillon auf eine ſeiner inneren Diviſionen ployirt werden und auf dieſe Weiſe eine ſehr große Wirkungss
Um ſich von dieſer wichtigen Wahrbeit zu überzeugen , muß man ſich erinnern , daß der Zweck der Infanterie ſein muß , nad Bollzug des Musfetenfeuers mit der
fraft erlangen . Denn da der Stoß irgend eines Rórpers dem Product ſeiner Maffe aus der mittleren Geldwin digkeit aller ſeiner Elemente gleich iſt, ſo fann derjenige des Bataillons auf das Marimum der Stärfe durch die innere Anordnung, welche jenem gegeben iſt , gebracht werden . Sich mit einer Liefe von 12 Gliedern bewes
blanten Waffe thátig zu werden, wodurch ihr eine ſtarke Organiſation unumgänglich nothwendig wird, um jeden Augenblick die zu Anwendung des Bajonnets günſtigen Bedingungen darzubieten. Was würde nun aber aus einer zwei Mann bod geſtellten und gegen einen ſtårfer formirten Feind marſhirenden Infanterie werden , beo
gend und in Maſſe geſchloſſen, bildet es ein rechtwint, ſonders nach einem erſten Zuſammentreffen, deſſen Res lidhes Parallelogramm , deſſen Umfang mit den aufges ſultat, eben wegen der Verſchiedenheit der Zahl, nur ein ſtellten Grundſägen übereinſtimmend iſt. Alle Theile, nad theiliges geweſen ſein wird ? ' Sicher wurde dieſer aus welchen es beſteht, ſind zu einer gleichmäßigen Nachtheil noch viel größer werden, wenn ihr der Feind
Bewegung gendthigt und bilden eine compacte zuſam . entgegenmarſchirte. Da der Stoß ſeiner Maſſe nothwens menhängende Maſſe, welche leicht zuſammengehalten dig eine großere Wirkung darbieten muß, ſo würde dieſe und geführt werden fann, ſei es um den Angriffen der Infanterie, wenn nicht vernichtet, über den Haufen ges Cavalerie zu widerſtehen , ſei es um eine weniger ſtark worfen und in vollſtåndige Verwirrung gebracht werden. geordnete Infanterie zu durchbrechen ,
Dieß würde die unglüdliche Folge eines Fehlídhluſſes
DiefedemBataidon gegebene Einrichtungerleichtert in derAbmågung der Eigenſdaften des zweigliederi, gleichmäßig alle große Evolutionen , in welde es als gen Feuers gegen diejenigen des dreigtiederigen ſein. bewegliches Element mit eingreift. Es folgt hieraus, Die Anſicht iſt durchaus unrichtig , daß leşteres Feuer daß ſeine Organiſation den allgemeinen Grundfåßen den dritten Theit der Wirfung, welche man von den volfommen entſpricht und feine Modification erbeiſcht. Musketenfeuern erlangen fann, vernichte. Obgleich nur In der Schlachtordnung auf drei Glieder belißt das die Leute der beiden erſten Glieder laden und feuern entwickelte Bataillon feine ebenſo große Beweglichfeit,
fónnen, To fann doch das dritte Glied gleichfalls laden
als wenn es in tiefer Ordnung formirt iſt. Dieſe Bewega und gibt ſein Gewehr an das zweite Elied, ſo daß
lichkeit wird båufig durch die Schwierigkeit beſdırånft, wirklich nichts verloren geht , als die Zeit, welche der welche der linienmarſch barbietet, wenn er auf freiem Mann des zweiten Gliedes anwendet, die beiden Ger
Felde, wo ſide fast immer Hinderniſſe vorfinden , geſchloſs wehre abzufeuern. Dieſer Feuerverluſt fann, genau ber fen und mit Schnelligfeit ausgeführt werden Toul; das rechnet, auf 1/9 der ganzen Wirkung geſdåbt werden,
gegen iſt es in dem Beſit der ganzen Wirkungsfraft, welche ſich bei der Annahme ergeben würde , daß die welche aus der Anwendung ſeiner Waffen , ſei es als
drei Glieder nach Wilfúbr ſchießen fónnten.
Dieſe legtere Folgerung , deren Wahrheit ſich leicht Sleid wohl ſcheint ein einziger Nachtheil aus dieſer begreift, verdient allerdings berückſichtigt zu werden ,
Wurf- oder blanfe Waffen , bervorgebt.
letzteren Formation hervorzugehen , daß nåmlich die Leute, allein Pie muß ganz vor den Nachtbeilen verſchwinden , aus welchen die drei Glieder des Bataillons beſtehen, welche aus der Formation der franzöſiſchen Infanterie nicht zu gleicher Zeit ihr ganzes Feuer in einer beques auf zwei Glieder hervorgeben würden . Um ſich davon men Stellung entwickeln können , um auf die Puncte , zu überzeugen, iſt es unumgånglich, auf dem Wege der welche ſie treffen ſollen , gut zu zielen. Da die regels Vergleichung die Elemente der phyſiſchen Stärke zu prů. mißigen , auf's Commando vollzogenen Feuer in ihrer fen, aus welchen die europåiſchen Armeen beſtehen , weil Ausführung gefährlich und in der Hiße eines Gefechts aus dieſer Prüfung nothwendig materielle Rüdlichten
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bervorgeben müſſen , welche geeignet ſind, als Grundlage nung zu geben, die das Gleichgewicht gånzlich fioren einer guten Organiſation für unſere Infanterie zu dienen. würde, welches zwiſden unſerem Bataiion und dem
Nach der géographiſden fage Franfreiche und nad jenigen der fremden Armeen beſteht? Gewiß nicht; dieß dem politiſchen und militariſden Zuſtande der Båtfer, bieße fich freiwillig in einen Zuſtand von Schwäche
welche daſſelbe umgeben , fanu es ſich zu der Anſicht verfeßen , welcher zum Verderben fübren könnte. Es würde überdieß ein großer Irrthum ſein , angu . berechtigt balten, daß es auf eine ernfilide Weiſe nur von den im Norden von Europa organiſirten Armeen nebmen , daß dieſes Gleichgewicht durch die aus einer angegriffen werden wird, wie dieſes denn auch faſt im . Formation der Infanterie auf zwei Glieder hervorges mer der Fall war, Nun iſt es aber unwiderſprechlid , bende Bermehrung der Bataillone leicht wiederbergeſtellt daß die Udifer dieſer Gegenden mit einer größeren werden fónne. Nicht von der Anzahl der Bataillone
pbyfiſden Kraft begabt ſind, als die unter gemäßigten Zonen lebenden . Die Elemente, aus welchen ihre Infans terie beſteht, müſſen daber bei gleicher Zahl und unter gleichen Verhältniſſen eine großere materielle Stärke
bångt der Sieg ab, ſondern von ihrer mit anderen (beis len der Armee in Verbindung gebrachter beſonderen Wir . fungskraft; dieſe iſt aber das Ergebniß der individuellen Kräfte eines jeden Bataillons und die Wirkungsfraft darbieten , als diejenigen der franzöſiſchen Infanterie. eines jeden Bataillons das Ergebniß der individuellen Dieſe Folgerung verdient um ſo mehr Aufmerkſams Kråfte von allen Elementen , aus welden es beſtebr.
feit , als ſie auch noch aus unſerer Recrutirungsweiſe Dieſe Etemente müſſen daber auf die vortheilhafteſte
bervorzugeben ſcheint. Nad den in dieſer Beziehung Weiſe geordnet ſein , um die größten Wirfungen gegen beſtehenden Gelegen und beſonders nach dem Geiſt der
die Truppen aller Waffen bervorzubringen, ſei es beim
damit verknüpften Inſtructionen theilt man der Infans Angriffe, rei es bei der Vertheidigung . terie im angemeinen nur diejenigen Peute zu, welde Nach dieſem Grundſaße iſt es nicht binreichend, daß flein , fehr jung,ſchwad und größtentheils unfähig ſind , die Bataillone blos für das Infanteriegefecht geordnet die Strapaben eines befchwerlichen Feldzuges zu ertras ſeien , fondern daß auch ihre Widerſtandsmittel gegen
gen . Man fann mit Wahrheit behaupten , daß dieſe die Angriffsmittel einer zahlreichen und unternehmenden Infanterie von allen Corps unſerer Armee dasjenige Gavalerie" im Gleichgewicht ſteben. Unter dieſem Ge.
iſt, deſſen Elemente, individuell geſchåßt, die geringſte richtopuncte alſo und demjenigen der allgemeinen Taftif Wirfungskraft darbietet.
muß man die Nachtheile aufmerkſam prafen , welche mit
Es iſt ferner nicht unnúblich zu bemerfen , daß die der Formation der Infanterie auf zwei Glieder verbun. Völfer des Nordens durch den neblichten und falten den ſind. Zuſtand ihrer Klima's, durch die Raubeit des Bodens, welchen ſie bewohnen, durch ihre ſtarke Conſtitution und beſonders durch ibre Lebensweiſe geeigneter erſcheinen ,,
In Beziehung auf die allgemeine Daftif ſind fols
gende Grundlage aufgeſtellt worden : 1) Die Bataillone der Infanterie müſſen an Manns zufammengeſeßt. ſein , damitdie die Strapagen des Krieges ertragenzukönnen , und schaft zablreichgenug während Mårſche und der erſten
der zwar um ro mehr, als bei ihrer Annaberung andie Berluſte, welche ſie Grånzen Frankreichs die Temperatur für ſie mitder Gefechte eines Feldzugeserfahren , die Wirkungskraft wird, während dieſelbe für unſere Armee ſtrenger wird,
nicht zerſtören fonaenund dieſelben hierdurch zu einer
wenn wir einen Invaſionsfrieg gegen ſie führen . Unabhängig von den portbeilhaften Verbåleniffen, in
neuer Organiſation nothigen . Dieſe Bataillone, in Bedingung ihren Grundelemelle welchen ſichdieſe Völfer in Bezug auf die Formation ten 2)zahlreid genug, um obgleich dieſe erſte zu erfül.
ihrer Armeen befinden , muß man ferner bedenken, daß len, dürfen fich in ihrer größten Entwicelung nur etwa Alle das Waffenbandwert treiben ; daß nad den herra auf 200 Sdritte ausdehnen . Ohne dieſes fann die Tchenden Sitten , unterſtúkt durch die Vorſchriften ihrer Stimme des Chefs nicht hinreichendverſtanden werden Recrutirungogerebe, die Elite ihrer Bevölferungen in die armee eintritt, und daß feine gerebliche Anordnung , und ſind dieſe Bataillone rower zu führen und zuſama
wie bei uns, die Vertretung verſtändiger und fråftiger menzuhalten 3) Endlich müſſen dieſe Bataillone eine hinreichende Månner durch ſolche erleichtert, welde febr båufig nur Stårfe berißen, um den Angriffen der Truppen auer febr mittelmäßige phyſiſche und moraliſde Eigenſchaften Starte an den Tag legen .
Die Strenge ihrer militariſchen Diſciplin iſt ferner
Waffen zu widerſteben . Nun baben wir aber geſehen, daß das Kriegsbatail .
ein Umſtand, welcher ihren Armeen ſehr große Mittel lon , wie es das Felddienſtreglement vorſchreibt, 840 der Ordnung und Beweglichkeit darbieter ; aber ihre Mann ſtarf war, Von dieſer Zabl 49 Unteroffiziere und Wirkungskraft geht vornehmlich aus den Anordnungen 17 Tamboureabgezogen, bleiben 774 Mann in Reibe bervor, welche den conſtitutiven Elementen des Batail. und Glied zu ſtellen ; dieſer Zahl muß man noch 8 Plo :
long gegeben ſind. Denn man weiß , daßdasBataillon tonschefs und einen Serſpanten auf dem linken Flügel ihrer Infanterie auf drei Glieder geſtellt und genau nach beifügen, es würde demnach die Gleidung den Verbåltniſſen formirt iſt, welche ſich aus den Grunds
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+9 die 2
Organiſation unſerer Ba.: Menge der Rotten des Bataillons geben. Dieſe Zaht fågen ableiten,, die bei der Würde es nun unter ſolchen beträgt 396 , welche mit 19 Zol , der mittleren Breite
taillone beobachtet ſind.
Umſtånden angemeſſen ſein, die Formation unſerer Ins des Mannes im Gliede , multiplicirt und in Schritte fanterie abzuåndern , um ihr eine dünne Sdladtords von 2 Fuß oder in Metres reducirt, eine Ausdehnung
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von 313 Schritten oder 209 Metres in der Linie auf hen unſerer Armee finden , oder gåbe es aud deren , zwei Glieder gibt . Dieſe Ausdehnung überſchreitet bei welche ſich durch den Geiſt der Neuerung ſo weit vers Weitem die durch die vorgeſchriebenen Grundſåße bes führen ließen, eine ſolche Organiſation unſerer Infan , ſtimmten Grånzen. terie zu verlangen , ſo dürften ſie nur unſere Kriegos Wenn man dieſes Bataillon auf die aufgeſtellten geſchichte um Rath fragen ; ſie wird ihnen den flaren
Grundſåße zurückführen wollte , ſo würde es in ſeiner Beweis liefern , daß die Formation auf zwei Glieder dünnen Ordnung nur 250 Rotten haben , d. b. , Teine
daxin ſtets feblerbaft ſein werde, daß ſie immer nur
Stárfe würde, einſchließlich der Unteroffiziere, nicht 566 das Minimum der Wirkungsfraft gibt, ohne größere Mann überſchreiten; nun iſt aber dieſe Zahl viel zu Beweglichkeit zu gewähren. ſchwach, um auf eine genügende Weiſe die Eigenſchaften berzuſtellen , welche das Bataillon baben muß : denn dies ſes auf zwei Glieder entwickelte Bataillon würde einer ſtårker geordneten Infanterie nur einen ſchwachen Wis derſtand leiſten können. In Doppels oder Diviſions, colonne ployirt, würde ſeine Tiefe nicht 8 Glieder übers ſchreiten und ronach auch in dieſer Stellung unter dem
Dieſer Beweis fann ſich auf folgende Thatſachen
ſtúßen. Während der erſten Periode des Rúdzugs aus Rußland wurden mehrere Bataillone, welche durch die Kriegsereigniſſe ſehr geſchwächt worden waren , auf zwei Glieder formirt und behielten demohngeachtet ibre Schlachtordnung bei. Die Armee fand hierdurch Geles genheit, noch einmal wahrzunehmen , wie fehlerhaft dieſe
Marimum der Stårke ſein, ohne eine größere Bewegs Organiſation ſei. Da dieſe Bataillone weder binreis lichkeit zu beſigen.
chende Conſiſtenz in ihrer Maſſe, noch Zuſammenhang
Unabhängig von dieſen , offenbar beweiſenden Rúds in ihren Elementen hatten , ſo wurden ſie öfters und fichten , wird man, wenn man die Wirkungěmittel einer ſelbſt durch die irregulare Cavalerie zurückgedrängt, auf ſolche Weiſe formirten Infanterie gegen eine unters Dieſer Zuſtand der Schwåche der Infanterie iſt ſoon nehmende Cavalerie prüfen will, feine Bedingung der lange anerkannt worden. Als Bonaparte mit einer aus
Sicherheit außer Acht laſſen können. Denn wenn man Infanterie und Artillerie zuſammengeſepten Armee Aes dem Bataillon eine für die Dauer nöthige Anzahl leute gibt , ſo betrågt ſeine Sdladitlinie 313 Schritte und zwei Bataillone werden demnach, einſchließlich der Zwis ſchenräume, eine Ausdehnung von 674 Schritten einnehs men. Die in einer Infanterielinie gebildeten Quarré's
gypten eroberte, nahm er die tiefe Schlachtordnung an ; er verdoppelte feine Quarré's und ſtellte auf deren Flans fen bewegliche Batterieen, welche ein Kreuzfeuer abga : ben , da er eine zahlreiche Cavalerie zu bekämpfen hatte, welche ſebr tapfer, aber nur mit wenigen Kanonen vers
zweier Batailone werden ſich nun aber nicht wirkſam ſeben war und es nicht verſtand, ſich in geſchloſſene und genug gegenſeitig decen können , weil sie beinahe 650 eng verbundene Corps zu vereinigen. Schritte von einander abſtehen ; die Quarré's dreier
Aus udem , was vorausgeſchickt worden iſt, gebt hervor, daß das Bataillon unſerer Infanterie auf drei Glieder geſtellt werden muß, um daß Marimum ſeiner
Bataillone werden mehr als 1000 Schritte von einander entfernt und folglich ganz außerhalb der Wirfungsſphäre der Quarré's ſein , welche ſich ihnen zunächſt befinden. Wenn man das Bataillon nur aus 566 Mann bils det, ſo wird es feine der für die Einheit der Kraftder
Wirkung zu erreichen.
Infanterie unumgånglidhen Eigenſchaften beſißen . Uns der Natür ſeiner Formation hervorgeht, werden es ſchon die durch die erſten Strapagen eines beſchwerlichen Feldzuges verurſachten Verluſte zu einer neuen Orgas
Gleichgewicht. Es iſt wahr, daß die engliſche Urmee ſeit langer Zeit die Fors mation auf zwei Glieder angenommen zu haben ſcheint ; aber man erinnere fic wohl, daß ihre Infanterie , bei Strafe vernichtet zu werden , ſich ſo oft auf drei Glieder wird formirro müſſen , als fie fich einer ſtarter formirten und fonit in gleichen Verbältniſſen
niſation nothigen .
befindlichen Infanterie oder auch einer unternehmenden Savalerie
abhängig von dem Zuſtande der Sdwiche, wel le aus
Dieſe Formation allein rebt ſie
mit den Truppen aller Waffen der europäiſchen Ars meen, deren Bataillone dieſelbe Formation haben , ins
Wo werden ſich nun nach Vorſtehendem die Militårs gegenüber befinden wird, welche das Gefühl ihrer Kraft hat. Die finden , upeiche in der Kriegführung ſo wenig unterrichtet im Jahr 1815 bei Charleroi von einer Gavaleriediviſion der fran: ſind und welche ſo wenig gründliche Kenntniß von den zöſischen Urmee zuſammengebauenen Bataillone von ihren beſten verſchiedenen lagen haben , in welche Batailone einer Truppen , und der Umſtand , daß ſie einige Tage ſpäter auf dem Plateau von Mont Saint Jean drei Slieder bildeten , liefern ſtart geordneten Infanterie gegenüber kommen können, einen neuen Beweis , daß bei der dünnen Schlachtordnung die um es zu wagen , dieſe Batailone auf zwei Glieder zu Formation auf drei Glieder allein dieBedingungen der Stärke ſtellen ? Wo werden ſich die erfahrenen Militars finden, und Sicherheit erfüllt. welche, nachdem ſie über die ( auf den moraliſchen Zus
Endlich ſtreitet auch noch eine lebte Betrachtung, geſchöpft aus
Urmee, bei zu der Gunften der Forma: ſtand ſo großen Einfluß übende ) gegenwärtige pbyriſche den tion Rüderinnerungen unſerer Infanteriederaufgroßen drei Glieder dünnen Schlacht
Kraft unſerer Gifanteriſten reiflich nachgedacht haben, ordnung. Man erinnere rich wohl, daß die Söhne Frankreichs mit es wagten, dieſe auf zwei Glieder zu ſtellen, in Gegens GülfedieſerFormation, ihtes Muthes und des Genies ihrer Chefs
wart einer Gavalerie , deren Wirkung durch das ganze während 20 Jahren aŭe gegen ſieverbündete Armeen zurückge: werden wird, weldoe ſchon durch Strapazen geſchrácht von Maico bis zum Kremlin geführt haben . Dieſe Mittel beſigt Gefühl ihrer Ueberlegenheit über Menſchen vermehrt wieſen, und daß ſie mit Hülfe dieſer Mittel ibre fiegreichen Fahnen
jungen Armee und muß dieſelbe gur Frankreich noch in ſeiner Find und deren Gewehrfeuer durch úble Witterung gros Aufredthaltung ſeiner Unabhängigteit und die Dauer einer neuen
Ben Theils aud noch unwirkſam gemacht ſein kann ? Siderlich werden ſich ſolche Militárs nicht in den Reis
Dynaftie, von welcher ſein ganzes Glüd und ſeine Sicherheit un :
zertrennlich ſind , ſorgfältig bewahren.
redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt .
Samſtag,
Nr . 20.
10. März 1838.
ar
Allgemeine Militår - Zeitung. Dåne m ar f.
merkungen bei : „Dieſe Petition iſt in der Deputirtens
Kopenbagen , 6. Febr. Se. M. der König laſſen rid, alljährlich einen auerunthånigſten Bericht über den Fortgang und den Zuſtand der Gymnaſtik im Milis i årå und Giviletat mittheilen, und auch für das Jahr 1836 iſt ein ſolcher erſtattet und jeßt im Auszuge
fammer durch die Tagesordnung zurücgewieſen worden ; vielleicht wird ſie in der Rammer der Pairs daſſelbe Schickſal haben. Wie dieſem aber aud fei, ſo werden die ganze Armee, ſowie alle diejenigen , welche in ihren Reiben gedient haben, dem Hrn. General v. Chambray
veröffentlicht worden. Hiernach ſind die Gymnaſtik und für ſeinen edelmüthigen Verſuch Dank wiſſen . Ebenſo
die damit verbundenen Waffenübungen nicht blog in wird die Armee die Bemübungen der Herren Generale ſåmmtlichen militäriſchen Lehranſtalten und Sdulen eins geführt und mit Glúc betrieben worden , ſondern die Gymnaſtik bat auch ſchon in faſt allen gelehrten, ſowie in den Volfes und Bürgerſchulen des Reiches Eingang
yon la Bourdonnaye und B ugeaud danfend ans erfennen , unſeren Gereßgebern alles das begreiflich zu machen, was in dem Decret vom 3. März 1811 Geredo tes und ſelbſt Patriotiſches liegt, deſſen VollzugGeneral
gefunden, und überdieß batman ſeit längerer Zeit, . Chambray reclamirte. Die Armee wird aber auch außer bei den dåniſchen Schullehrerſeminarien , aud ) bei nicht ohne Erſtaunen und ohne Kummer geſehen haben, Detal Seminar in Londern Unterricht in der Oymnaſtik daß dieſer Vorſchlag von demjenigen bekämpft worden ertheilt, ſo daß fie im Ganzen in 2382 militåriſche und iſt , welder ibn båtte unter ſeinen Schuß nehmen ſollen. civile Inſtitute und Schulen eingeführt iſt und über Wie bat Hr. General Bernard , der Kriegsminiſter, 100,000 Individuen daran Tbeil genommen haben.
den traurigen Muth baben fónnen , die Tagesordnung
Wenn nun auch in mehreren Volfs- und Bürgerſchulen zu unterſtüßen , welde die Commiſſion aus dem Grunde wegen des Alters oder der Schwächlichkeit mancher lebs beantragt batte, weil, wie ſie behauptet, ein Priviles
rer, oder als Folge lokaler sfonomiſcher Hinderniſe, gium zu Gunſten der Armee aufgeſtellt werden würde ?
noch viel zu wünſdien übrig bleibt, ſo, lágt es ſich auf als obder Mann , welcher ſeine ſchönſten Jahre und der anderen Seite doch nicht låugnen daß dieſer Uns öfters mehr als 30 Jahre dem Dienſte ſeines Vaters ferricht in mardhen jener Schulen mit einem Glúd landes widmet ; als ob der Mann , welcher ſtets bereit
betrieben wird , welches ſowohl von der Sorgfalt der rein inuß, ſein Leben zum Opfer zu bringen, nicht nach
beifommenden Vorgeſepten, als von dem Fleiß und den Gerechtigkeit und Gefeß den Vorzug verðiente vor dem Beſtrebungen der Schüler ein genügendes Zeugniß gibt.
erſten beſten Intriganten , welcher ſeine Stimme einem
anderen Intriganten zur Verfügung geſtellt haben wird Frankrei d . gegen das Verſprechen einer einträglichen Stelle, welche Durch ein faiſerl. Decret vom 8. Mårz 1811 ma. man einem verſtůmmelten Soldaten verweigern wird
ren für die ausgeſchiedenen oder wegen Gebrechen oder der, nur ſeine Ehre, ſeine ruhmvollen Rücerinnerungen Wunden penſionirten Militárs verſchiedene Givilſtellen und ſein beſcheidenes Verdienſt beſigend, an dem Tage beſtimmt worden. Dieſes Decret war bisher weder voll, des Wahlkampfes für nichts gåhlt. – Auf den Widero -
zogen , noch durch ein Gefeß aufgehoben worden. Der ſpruch des Generals Bernard und des Finanzminiſters General v. Chambray , allgemein befannt durch die Pacaveslaplagne , welcher , wie man bebauptet, von ihm verfaßte Geſchichte des Feldzuges von 1812 in Genieoffizier geweſen und als Capitain ſeinen Rüdtritt Rußland und durch andere Schriften, fand ſich hierdurch genommen haben fou, iſt die Petition des Hrn. v. Chama zu einer Petition an die Rammer der Pairs und der bray mit einer großen Mehrheit verworfen worden. Deputirten veranlaßt , in welcher er darauf antrågt , Was haben nun die einige und ſechzig Militárs, welche
nidht nur daß jenes Decret in Vollzug gereßt , ſondern daß auch ein Geſeß erlaſſen würde, welches zu Gunſten derjenigen Militårs, welche eine beſtimmte Zeit gedient baben würden , über einen Theil der Civilſtellen , zu deren Verſebung ſie fähig wåren , verfüge. Die Sentinelle, welche hierüber berigtet, fügt noch folgende Ber
Mitglieder der Kammer ſind, und die ganze linke Seite , welche ſich unter gewiſſen Umſtånden ſo patrios tiſch vernehmen laßt, in der Sigung am 3. Februar zu Gunſten der alten Trümmer unſeres militariſchen Rubs mes gethan ? Sie haben für die Lagesordnung und gegen die Petition geſtimmt, welche wir wdrtlid mittheis
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len werden, damit die Armee mit Sachkenntniß jedem Invaliden u. drgl. , wåbrend, andererſeits beträchtliche ſein Recht widerfahren laſſen fann .“ – Die Vortheile, Offizierspenſionen heimgefallen ſind. Hiernad reducirt C
welche ſich General o. Chambray von ſeinem Vorſchlage
ſich jene Mehrausgabe für den effectiven Dienſt des
verſpricht, ſind folgende : ,,Man würde einige Soldaten Jahres 1838/39 auf 79,716 Pfo . und eine gute Anzahl von Unteroffizieren bei den Fahs Die Voranſdlage für die Flotte ſind im Unterhauſe nen behalten , während gegenwärtig beinahe alle nach vorgelegt worden und in Druck erſchienen . Die ganze Vollendung ihrer Dienſtzeit dieſelben verlaſſen , um in für 1838/39 zu votirende Summe iſt 4,596,024 Pfd., ihre Heimath zurückzukehren : man würde daher ein adits 34,504 Pfd. mehr als im vorigen Jahre. Der Belauf bares Unteroffizierscorps erhalten , ein großes Reſultat, der fohnungen und folglich auch die Zahl der Mann da die Unteroffiziere die Seele der Regimenter ſind. ſchaft ſind die nämlichen geblieben ; die Hauptvermebs
Man würde die Zahl der Individuen vermehren , aus rung trifft die Verproviantirung der Schiffe, die wegen der geſtiegenen Preiſe der Lebensmittel 52,000 Pfd . mehr
welden man zu den Offiziersſtellen wählen fann , und man würde dennoch die Goncurrenz vermindern. . -
als im vorigen Fabre foſten wird. Dazu fommt dann
Man würde denjenigen Leuten einen Ausweg eröffnen, welche feinen Beruf zu den Waffen in ſich fühlen, aber dennoch in dem Dienſte bleiben, weil dieſer das einzige Mittel ihrer Erhaltung iſt. Man würde in das Avancement, das in Friedenszeiten ſo langſam iſt, mehr Leben bringen, und man fónnte alsdann hoffen, einige Offiziere bei den Fahnen zu bebalten, welche" ein unabs bảngiges Vermögen beſißen, was zwar in militäriſder Beziehung unbedeutend, unter dem politiſchen Geſichtss puncte aber ſehr wichtig iſt. — Man würde die Achtung für den Waffendienſt vermehren. - Man würde die Armee durch neue Bande mit dem politiſchen Stande
nod eine Bermehrung des Poſtens ,, Magazine" um 18,000 Pfb., und der Rubrif verſchiedene Ausgaben" um 26,090 Pf., wogegen in dem wiſſenſchaftlichen Zweig eine Verminderung von 6000 Pro. eingetreten iſt. So beträgt der Voranſdlag für den aktiven Dienſt eigents lich 73,000 Pfd. mehr als im vorigen Jahre, dagegen ergeben ſich anderwårts beträchtliche Recuctionen : der Halbſold betrågt nåmlich 27,000 und die Penſionen 11,000 Pro. weniger als 1837. Es iſt erfreulich zu bemerfen, daß ſich in dieſen leßtgenannten oneroſen Rubrifen endlich eine erhebliche Berminderung der Staatsfoſten fühlbar macht.
.
der Dinge verfnüpfen . - Man würde eine Art Ver. C
brüderung zwiſchen dem Militårs und Civildienſte ber,
De ut der
Bund.
ſtatt eines Geiſtes der Eiferſucht und der
Die Militárcommiſſion der boben deutſchen Bundes .
Manwürde dieStaatsausgaben für Zahs lung der Penſionenvermindern , wasſebr wichtig ſein würde in einer Zeit, wo die Finanzfragen alle anderen beberrſchen . — Wenn man behauptete, daß ich ein Prie
verſammlung iſtgegenwärtigwie folgt zuſammengeſeßt: Für Oeſtreid : Feldmarſchall lieutenant Freiberr 0. Welden , Präſidirender der Militårcommiſſion ; der Major im Ingenieurcorps Zoe di v . Morecci; der
beiführen , Rivalitåt.
.
vileg zu Gunſten der Militárs nachſuche, ſo würde ich Hauptmann Schmitſon; die Oberlieutenante Zboma .
antworten , daß alle Franzoſen dem Militárdienſte uns terworfen ſind, und daß ein Vorzug zu Gunſten derje. nigen , welche ſich nicht baben vertreten laſſen können, oder welche ſich der militariſchen laufbahn gewidmet
ſius und Ritter v. Schonfeld alsProtokollführer. Für Preußen : der Major im Generalſtabe v. Rados will ; der Hauptmann Zzahn. - Für Bayern :der Oberſt im Generalquartiermeiſterſtabe Freiherr v. vol. .
haben, wenn ſie auch die Vortheile, welche ich angeführt derndorf und Waradein ; der Hauptmann im Inge. babe, nicht darbieten wird, mir als ein Art der Gered : nieurcorps 5. Xylander. - Für das adhte Armees -
tigkeit erſcheint.“
Der Gen.ſieutenant Graf Dupont- Chaumont iſt zu Chaillot bei Paris am 16. Februar geſtorben.
corps : der f. württembergiſche Major und Adjutant des Königs Frhr. Für dasjorneunte pidd Armeecorps v. Růpplin. Ingenieurma
: der f. rad riide
teril ; der f . niederlånbilde Major im Generalſtabe
Großbritannien.
Pan buy 8. – Für das zeb nte Armee corps :
Die Voranſchlage für die Armee ſind auf Befehl des Unterhauſes befannt gemacht worden. Es geht daraus
f. dåniſche Oberſt im Generalſtabe und Oberadjutant
-
der k. hannoverſche Oberſtlieutenant Meine Fe ; der
bervor, daß die ganze Bermebrung ihres Effectivſtandes des Sdnigs v. Trepka. für das laufende Jabr 7996 Mann und 580 Pferde be.
P r e a B e n.
frågt. Im vorigen Jahre zählte man in Allem 101,031 Berlin , 24. Febr. Der Generalieutenant und Maun, in dieſem 109,027. Die angegebene Vermehrung Commandeur' der 7. Diviſion ( Magdeburg ) Thile II.
wird die Compagnieen und Bataillone blos vervollſtåns iſt interimiſtiſch zum erſten Commandanten von Magdes digen, daber es auch fommt, daß die Zahl der offiziere nur um 26 vermehrt wird. Die Ausgaben für den Effecs
burg ernannt worden.
tivdienſt dieſes Jahres werden auf 4,324,352 Pro. be .
Li te r a t u r. recutet, wovon die oſtindiſche Compagnie 682,948 Pfo. zabit. Die Mebrausgabe gegen das Jahr 1837 belauft Ideale der Kriegfúb rung. Von dem General. Fich für den effectiven Dienſt auf 144,996 Pro. Die Zahl der zum nichts effectiven Dienſte gehörigen Milis tårs bat fidh ebenfalls um 334 verinehrt, die Ausgaben
lieutenant 0. Porſau .
Mit Karten und Planen.
Zweiter Band.
Die Behandlung des Stoffes iſt rich im udgemeinen
aber haben ſich vermindert, denn dieſe 334 find Chelſeas gleich geblieben, doch hat der ør. Derfaſſer für nöthig
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erachtet, die einzelnen Feldzüge als die naturgemäßen Hrn . Verfaſſer viel zu wenig gewürdigt zu werden, wie Abſchnitte ſeiner Darſtellungen zu betrachten, was frůs aus deſſen Neußerungen S. 93 u. 96 deutlich bervor, geht. Der Umſtand , daß lange Zeit nad Wallenſteins
ber nicht der Fall war.
Guſtav Ådolph, König von Schweden. Seine Tode Niemand wagen durfte, die zum Theil låderlichen
Feldzüge gegen die Dånen , Reifen, Polen und in Preus Ben werden nur ganzfurz erwähnt. Ueber das Zuviel oder Zuwenig läßt ſich auerdings mit dem Verf. nicht gut redhten, weil er nur eine Analyſe verſprochen hat, für die es feinen Maßlab gibt. Allein es will uns
Beſchuldigungen, welche man dem gefallenen General, lifſimus aufbůrdete, zu widerlegen und etwas zu ſeinem Lobe zu ſagen, hat viel dazu beigetragen , über deſen Feldberrntalent falſche Anſichten in Umlauf zu bringen. Der beſchránkte Naum geſtattet uns nicht dieſe Anſich
bedúnfen , daß die Auswahl deſſen , was dem Plane ten hier zu berichtigen , wir wollen aber wenigſtens an zufolge mitgetheilt werden ſollte, nicht immer glüclich Wallenſteins ungebeuere Conſequenz und Energie erins oder genügend zu nennen iſt. Auch haben wir noch nern , Eigenſchaften, welchen alle große Feldherrn, ind,
manche andere Ausſtellung zu machen. So wird z. B.
beſondere Friedrich und Napoleon , ihre glångendſten
S.29 geſagt, daß die Cavalerie ehemals die Mitte der
Erfolge verdankten.
in der neueſten Zeit wiederholten - feine Nachweiſung gefunden haben . Ferner jou die dwediſche Infanterie ſchon 1625 in Bataillone als Unterabteilung der
beſonderer Maßſtab angelegt werden. Wenn das S. 123 über den General Torquato ges fåüte Urtheil ſelbſtändig, und nicht anderen Seſichts
Zur Beurtheilung Hallenſteins Sdilachtordnung gebildet habe, wovon wir in der Ge. muß übrigens, ſeiner eigenthümlidien Stellung zum ſchichte – ſeltene Nusnahmen abgerechnet, die ſich aud Kaiſer und zu manchem ſeiner Gegner wegen, ein ganz S
Regimenter – formirt worden ſein , in den Schlachts ſchreibern nachgebildet worden iſt, müſſen wir bedauern, berichten jener Zeit iſt -
aber nichts davon zu leſen .
S. 33. Ueber Guſtav Adolphs erſte Feldſchlacht, bei Walbof 1626 , iſt allerdings nur wenig bekannt , doch båtte auch das Wenige, was aus den citirten „, Arfens bolziſchen Handſdriften " zu entnehmen war, den Leſern nicht vorenthalten werden ſollen , weil daraus zu erſes ben iſt, auf welche Weiſe der König eine gegenſeitige
daß der jr. Verfaſſer manden weſentlichen Umſtand
überſehen bat. Torquato batte Befehl, ſich bis zur Ans funft Tillys in Pominern zu behaupten. Nadı damaligen Begriffen und ſelbſt nad, der Saclage konnte darunter nichts anderes als die Belegung der Hauptorte verſtan , den werden. Hierdurch entſtand eine Zerſtůdelung der Streitfråfte, die den Verluſt des Uebergewichts im freien
Unterſtüßungder verſchiedenenWaffen zu bewirfenſuchte. Felde - das überhaupt nur unbedeutend geweſenſein Die Borwürfe, welche S. 51 dem polniſchen General würde – zur Folge batte. Dennoch brachte Torquato Koniecpolski gemacht worden, ſind wohl nicht ganz vers
etwa 16,000 Mann zuſammen, mit denen er eine ſtarte
dient , denn die polniſche Infanterie war damals über Stellung bei Gark an der Oder nahm . Die Gegenden, alle Begriffe ſchlecht, weil jeder Pole, der von einigem welche den Schweden überlaſſen werden mußten , wurs friegeriſchen Geiſte beſeelt war, den Reiterdienſt vorzog. den vorher ausgeplündert und verbeert. Wir können
Von Diſciplin war aber bei den Polen keine Rede, der hierin feinen Fehler entdecen . Was båtte Torquato General fann alſo für ihre Unterlaſſungsſünden nicht Beſſeres thun follen ? Eine Schlacht liefern ? Der Uns, zur Verantwortung gezogen werden.
gang war hodiſt zweifelbaft, da die fowediſchen Trup . Das Urtheil über Wallenſteins Unternehmen gegen pen , unter perſönlicher Anführung des Königs, ibre
Stralſund ( S. 64) fónnen wir nicht unterſchreiben ; moraliſhe und taftiſche Ueberlegenheit bereits geltend nod viel weniger wil und die Richtigkeit der Folgerung
gemacht hatten. Auch warTorquato viel zu flug, das
einleuchten , daß dieſes Unternehmen allein hinreichend
zu thun , was der König lebhaft wünſchte. Wie rebr
ſein möchte, ihm einen Plaß unterden bedcutenden übrigens deſſen Fortſchritte durch Torquatos Stellung
Feldherren ſtreitig zu maden.Der Beſiß von Stralſund bei Garß gehindert wurden, hat der Verlauf des Feld, war ihm durchaus unentbehrlich zur Begründung ſeiner zuges zur Genüge bewieſen . Herrſchaft an Deutſchlands Nordfůſte; er hat fein Mito Die Operationen Guſtav Adolphs im Frübjahre 1631. tel unverſucht gelaſſen, ſid Kriegsſchiffe zu verſchaffen, båtten wohl eine gründlichere Würdigung verdient. Wir
glaubte aber die Belagerung deßhalb nicht verzögern zu ſehen bier Tidy und den Konig fic indirekt befåmpfen, dürfen , weil die Schiffe nicht zu erlangen waren . Der indem Jeder einen Ort in ſeine Gewalt zu bringen ſucht, Schreden , der vor ihm berging, das entſchiedene Uebers deſſen Erhaltung dem Gegner am Herzen liegen mußte.
gewicht der faiſerlichen Mädt in jener Zeit , wog den Mit anderen Worten: Lily belagert Magdeburg, um Werth einer Flotte auf, und manche Feſtung von gleis den König von einem Einfalle in Soleſien abzubalten, der Wichtigkeit und Feſtigkeit iſt unter åbnlichen Ums und der König marſchirt gegen Frankfurt, um čiùy von
ſtånden in viel firzerer Zeit und durch Anwendung viel Magdeburg wegzuziehen. Dieſe Art Kriegführung, mos geringerer Angriffsmittel wirklich erobert worden. Die Regel ſagt zwar: man fod Nichts mit unzureichenden Mitteln unternehmen ; die wahren Ideale der Kriegfůbs rung möchten aber gerade diejenigen ſein , welche gegen dieſe Regel am båufigſten geſündigt haben und ihren Zwed dennoch erreichten. Aber freilid wer den Schas
bei der Zwed weniger durch Waffengewalt, als durch ſtrategiſche Manóver erreicht werden ſollte, war völlig neu und båtte den Hrn. Verfaſſer veranlaſſen ſollen, eine Unterſudung über die momentane Widtigkeit dieſer beiden Operationsobjecte anzuſtellen. Es ſcheint, daß Tily richtiger calculirt habe als der König , denn er
den hat, darf für den Sport nicht ſorgen ."“ Ueberhaupt erreichte ſeinen Zweck. - Die Zerſtörung Magdeburgo roheinen Wallenſteins Verdienſte als Feldherr von dem wird von dem Hrn. Verfaſſer ſtreng getadelt (S. 156.)
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Moraliſch betrachtet, find wir ganz ſeiner Meinung ; Frankreich an den Main gerufen ; was bort zu soll . ermågt man aber die Umſtånde genauer , behålt inan bringen war, durfte er feinem Bundesgenoſſen , feinem die urſprüngliche Zendenz und den Charakter dieſes Unterfeldherrn übertragen , und wir fónnen und nicht Krieges im Auge, ſo lautet das Urtheil ganz anders. genug wundern , wie man jeßt noch einen Augenblic Ueberdieß iſt es zur Zeit noch gar nicht erwieſen , daß in Zweifel ſein fann, wohin der König nach dem Siege Tilly dieſe Zerſtörung gewollt habe; er hatte vielmehr bei Breitenfeld rich båtte wenden rollen. Die politiſchen die Abſicht, die Belagerung aufzuheben , da ihm die
Verbåltniſſe, welche im 30jährigen Kriege von überwies
Nåbe des Atónigs große Beſorgniſſe einfloßte. Pappens
gendem Einfluſſe warent , drieben ibm den Einfall in
beim muß als die Seele der ganzen greuelvollen Unters
Franfen , Schwaben und Bayern gebieteriſch vor.
nehmung betrachtet werden, er war für die Erſtürmung In der Beſchreibung der Ereigniſſe am Lech 1632 und der Erſte auf dem Walle. Die Zügelloſigkeit der ſcheinen ſich einige Unrichtigkeiten eingeſchlichen zu haben. Soldateska 'möchte aber wohl die Haupturſadhe jener Nicht der linke, ſondern der rechte Flügel ſtúpte ſich an Greuel geweſen ſein. Die Proteſtanten wurden hier das Städtchen Rain , der linfe hingegen an ungangs durch eingeſchüchtert; der König batte Můbe , rich in bares Terrain und fortificatoriſche Verſtärkungsmittel. ihren Augen wegen unterlaſſener Hülfe zu rechtfertigen , Das Lager des ligiſtiſd : bayeriſchen Heeres batte den und fam in große Verlegenheit. Es will und mithin Acha . oder Aichafluß nicht im Rüden, ſondern vor dir
gar nicht einleuchten , daß dieſe Zerſtörung gegen das Front ; doch war zwiſden der Aicha und dem lech ein Intereſſe des Kaiſers geweſen ſei. Corps von 8000 Mann aufgeſtellt, und es follen auch S. 179 tadelt der Hr. Verf. einen Ausdrud Schils nur dieſe, zur Verhinderung des Uebergangs beſtimmten lers in ſeiner Darſtellung der Schlacht bei Breitenfeld , Truppen im Gefechte geweſen ſein . Endlich iſt General der weder wichtig , noch überhaupt tadelnswertb fein Aldringen nicht tödtlich verwundet worden, er war nur módote. Statt dieſes Wortſtreites wäre es jedenfalls betåubt und 2 Tage ſpradlos, erhielt anch gleid, dar .
beſſer geweſen , die Hauptmomente dieſer Sdlacht und auf den Oberbefehl an des geſtorbenen Zilly Stelle. die Haupturſachen des Sieges anzugeben, worüber nur So erzählt wenigſtens Mauviüon , dem der Hr. Verf. Albefanntes und ſelbſt manches Oberflächliche geſagt Borzugsweiſe - meiſt auch in den angeſteuten Bes wird , was in Werfen von dieſer Tendenz unmöglid trachtungen - gefolgt iſt, und der aus guten ſchwedis
befriedigen kann , zumal wenn ein General von literas ſden Quellen ſchöpfte. riſdem Rufe der Verfaſſer iſt.
Die Operationen und der Rampf um den Beis von
In der Beurtheilung des fönigl. Operationsplanes
Nürnberg båtten abermals reichbaltigen Stoff zu Beg
nach dem Siege vermiſſen wir den umfaſſenden Blic
trachtungen liefern können , wir finden aber nur Bes
des Geſchichtſdreibers. Der Hr. Verfaſſer theilt mit fanntes wiederholt und ſind dadurch nicht befriedigt Drenſtierna die Anfidit, daß der fidnig ſofort båtte nach worden. Ueber die Schlacht bei fügen wird ebenfalls Wien marſchiren und den Kaiſer zum Frieden zwingen fein neues licht verbreitet. Es iſt unangenehm , wenn ſollen, hat aber gleich Jenem einen Hauptumſtand gar man ein Buch mit großen Erwartungen in die Hände nicht in Betracht gezogen . Seit Wallenſteins Abdanfung nimmt, und dieſe ſo wenig in Erfüllung geben ſieht! batte nåmlich Kurfürſt Marimilian auf die Angelegens Ueberdieß båtte der Hr. Verf. in demſelben Kriege eiten in Süddeutſchland ſo großen Einfluß erbalten ,
fübnen und ſiegreichen Feldmarſchall Baner an dem fúbnen
daß er ein ebenſo michtiger und gefährlicher Gegner ein Ideal finden können , das Štoff genug zu einer war als der Raiſer, den man um ſo weniger zur Seite lebendigen und ſehr belebrenden Schilderung geliefert laſſen durfte, da Tilly rich bekanntlich nach Norddeutſchs baben würde. Es ſcheint aber faſt zum guten Ton zu land zurückzog, wo noch viele feſte plåge in ſeiner Ges walt und friſche Truppen zu ſeiner Verfügung waren . Wie fonnte der König unter ſolchen Umſtanden an einen
geboren , nur vom König von Schweden zu ſprechen , und ſeine Gegner oder Unterfeldherrn entweder mit Geringſdåßung zu behandeln oder ganz zu ignoriren .
Marſch nach Wien denfen ? War es nicht viel politie ſober , den Kurfürſten von Sachſen in dieſer Richtung yordringen zu laſſen, um ihn mit dem Raiſer noch mehr zu verfeinden , den Erwerb von Böhmen und måbren
Würen nicht die politiſchen Berhältniſſe der friegfüh. renden Parteien allzuſebr verwidelt , zum Theil ſelbſt unbekannt, ſo würden wir das Studium des 30jährigen Krieges vorzugsweiſe empfehlen , denn es ſind herrlide
in Ausſicht zu ſtellen,, wodurch Jobann Georg ganz an Beiſpiele von Ausdauer, Kühnheit, Schnelligkeit, Unter, Sdywedens Intereſſe gefettet worden wåre ? Dieſer Fürſt nebmungogeiſt u . drgl. darin zu finden. Die unendlich verſchiedenen Triebfedern , durch welche die Mafien in Sachſen zu einer Hauptmacht Deutſchlands auf eine Bewegung geſeßt, oder wider ihren Willen zur Unthås ziemlich rechtliche Weiſe zu erheben , denn die barten tigkeit gezwungen worden ſind , machen es aber faſt Bedrůdungen ſeiner Glaubensgenoſſen forderten ihn unmöglich, fich von dem, was geſdab oder nicht gerdab, zum gewaltſamen Einſchreiten auf, und jedenfalls durfte Rechenſchaft zu geben , und es gehört ſchon ein gut bat damals die ſchönſte Gelegenheit vorbeigeben laljen,
er das Scubrecht dieſer Lander in Anſpruch nehmen . -
organiſirter Ropf dazu, nur den inneren nothwendigen
Außer der Üeberwältigung der ligiſtiſchen Fürſten , die
Zuſammenhang der Begebenheiten zu erfaſſen und mit
jeßt nothwendig an die Reibe fommen mußten , wurde einiger Klarheit darzuſtellen.. – Doch wir müſſen unſere
der König auch durch die beabſichtigte Kurfürſtenvers fammlung in Frankfurt und durch das Bündniß mit
Blicke einem neuen Ideale zuwenden . ( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Dipijin gedrudt.
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Mittwoch,
Nr . 21 .
14. März 1838.
THE
Allgemeine
Militär - Zeitung.
F r a n frei ch .
wogegen Hr. Billault es für billiger fand , daß ſolche
Paris , 18. Febr. Die geſtrige Sigung der Depus im Verhåliniß der Waffenfibigen erfolge. Von der tirtenfammer wurde faſt ausſchließlich durd Petitions . berichte ausgefüllt. lebhaftere Debatten veranlagte nur eine dieſer Petitionen , welche den Wunſch ausdrůdte, die Regierung möchte mit irgend einerfirchlichen Gor's
Geſammtzahl der Militärpflidrigen ſind im Durchſchnitt 53 % unbrauchbar oder gereklid, vom Dienſte befreit ; geſetzt nun , daß es in einem Departement febr viele folder zum Dienſte untaugliden oder erimirten Subjecte
poration eine Uebereinkunft treffen , um die im Felde gibt, ſo wird bier die ganze Conſcriptionsliſte erſchöpft, ſtehenden Truppen mit Geiſtlichen zu verſehen. Einige Mitglieder widerſeßten ſich einer rolden Einrichtung, in welcher ſie bereits den „ Jeſuitismuiga wieder auftauchen faben. Von der anderen Seite wurde geltend gemacht, baß man die Soldaten nicht, wie bei Konſtantine gee ſcheben, obne die Trdſtungen der Religion ſterben larjen Tolle , daß es ſich nur um die afrifaniſchen Belizungen bandle, wo man feine chriſtlichen Prieſter finde, als wenn man den Regimentern Feldkaplane beigebe , und daß man auf die bisherige Weiſe den dortigen Mubas medanern einen fehledyten Begriff von der chriſtlichen Religioſität beibringe. Am Ende wurde mit großer Majoritåt die Ueberweiſung der Petition an die Minis
um das ausgeſchriebene Kontingent zu beſchaffen, wibs rend in anderen Departements, wo dieß nidi der Fall iſt, die Hälfte, zwei Drittel oder wohl gar drei Viertel der in die Liſte Eingetragenen zu Hauſe bleiben. Einen zweiten Uebelſtand, den der Redner hervorheb , war die in Frankreich noch immer úbliche Methode der Zulaſſung von Stellvertretern. Es lift ſich annehmeit , daß der vierte Theil der Armee aus felden Stellvertretern bes ſteht. Wird irgend ein Diſciplinars oder ſonſtiges Vers gehen begangen , ſo iſt es in der Regel in Stellvertreter, der ſich befien ſchuldig macht und dafür dem Kriegsges richt anbeimfáar . Hr. Billault verlangte iun, daß man binfůbro als Stellvertreter nur ausgediente Soldaten
ſter des Krieges und des Kultus beſchloſſen. *) In der Sißung der Deputirtenfammer am 19ten
Anſeben gewinnen würde. Hr. Ladeze außerte ſich in
-
zulaſſe, indem die Armee dabei an innerer Kraft und an
Februar fanden die Berathungen über den Goſeentwurf Bezug auf die Erimirung der Söhne folcherAusländer, haben wegen Aushebung des Truppenfontingents der p aul wie Fr. Delespaul. Zugleich befämpfte er die Anſicht , Mann von der Klaſſe von 1837 ſtatt. Hr. Deles80,000 man den noch der Reviſions. verlangte , daß man auch die Söhne der in Frankreich daß conſeils größerenMitgliedern einen militariſden Einfluß als bisher ein, anſ& frigen Auslånder dem Recrutirungsgereße unters muffe. Auch Hr. Fuldiron trat gegen das Privilegium werfe, wobeierzugleich bemerkte, daß im Jahre 1836 raumen der Ausländer auf. In Manufakturſtådten ,
allein im Departement des Nordens 228ſolderjungen bemerkte er,gebe manihnen den Vorzug vor den eige. Tault beſchwerte ſich über die nod immer ungleide terworfen waren , ,und wenn es auf cine Heiratht an.
Leute vom Militárdienſte frei geweſen wåren. Hr. Bilo
Repartition des jährlichen Kontingente. Die Ausbebung fomme, jo múffe faſt immer derFranzoſe dem Ausländer
geſchiebt nåmlich in dem Verhältniß der Geſammtzahl weichen .". Ja wobt!" rief beidieſenWorten Hr.Delesa der Militärpflichtigen iu jedem Bezirke oder Kanton , paul, „ die Sobne von Ausländern baben das Monopol *) Uude die Sentinelle reclamirt in dem Sinne dieſer Petition, der guten Heirathen . “ ( Gelächter. ) ,, Und dieß nicht indem ſte hofft, daß durch einen fleißigeren Kultus der chriſt: lichen Religion die Achtung der Diaber gewonnen und hiermit
blod in den böheren und Mittelklaſſen ,“" fügte Herr
Fulchiron hinzu , ſondern auch in den unteren , denn ein unbemittelter Familienvater, der für ſeinen Eidam feinen Stellvertreter bezahlen fann, zieht ebenfaus den Auslånder vor. Wir haben bei uns junge Leute, deren Borfabren ſchon ſeit vier oder fünf Generationen in taniſchen Boden genährt wird, anerkennend, iſt es jedoch un: widerſprechlid , daß und die triegeriſchen Gewohnheiten mehr Frankreich Franfreich domilicirt ſind. Handelt es ſich daruin , unheitvou als nüglich ſein werden, wenn ſie nicht die Drönung, irgendwo ein Amt oder eine Würde zu ergattern , ſó die Moral und beſonders die Religion zur Grundlage haben .“ ſind ſie gleich bei der Hand ; rollen ſie aber die Staars. die Betrichaft der Franzoſen in Afrika befeſtigt werde. Audi erkennt ſie dieſen Kultub 918 eine Nothwendigkeit fürdie franzöſiſchen Soldaten , indem ſie am Schluß inreg Urtitels ſagt: ,, für unſer gegenwärtig nur zu friebliches Frankreid das Köſtlide des Briegeriſchen Geiſtes, welcher auf dem afris
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laſten tragen helfen, po zeigen ſie ihren Fremdenſchein vor. Kuban bis Gagry wohnen ; doch wird dabei die Unters Dieß iſt eine offenbare Ungerechtigkeit. Wenn ein Frems werfung des ſüdlichen Rabanufers und die Anlegung der ſich bei uns all’ der Vorzüge erfreut, die einem Frans von Militárfolonieen an demſelben in Ausſicht geſtellt.
zoſen ſelbſt nur immer zu Cheil werden können, ſo darf Der in der Petersburger Zeitung publicirte erſte Theil er ſich auch den laſten nicht entziehen. Ich verlange daher des Auszugs' lautet : "Se. Mai. der Kaiſer haben am ausdrúdlid), daß die Sohne der in Franfreich anſåfjis 10. Oftbr. 1837 in Liflis ein Reglement über die An ,
gen Ausländer der Conſcription unterworfen werden.". legung von Militárkolonieen im Kaufaſus Allerhöchſt Der Großſiegelbew abrer berief ſich ſeinerſeits auf zu beſtåtigen geruht. Der Zwed der Anlegung von
die gegeuwårtige Geſeşgebung, die das Heranziehen der Militárfolonieen im Kaufaſus iſt die Anſiedelung von crutirungsgeſeß vom Jahre 1832 erkläre ausdrůdlich, Bevölkerung in den fåndern der Gebirgsvölker , um
Ausländer zum Militárdienſte nicht geſtatte. Das Re. ausgedienten Militars und Vermehrung der ruptiſchen Daß man Franzoſe ſein müſſe, um in die Armee auf unſere Grinzen und Wegeverbindungen vor feindlichen genommen zu werden, und das Civilgeſeßbuch beſtimme, Einfållen zu ſchüßen , den Acerbau , Handel und Ge.
daß ein Ausländer nur dann als Franzoſe zu betrachten werbfleiß in jenen Gegenden zu befördern und vermit. fei, wenn er , ein Jahr nach ſeiner Volljährigkeit, erklåre, telft der gegenſeitigen Bedürfniſſe und Vortheile endlich daß er Franzoſe werden und ſein Domicil in Frankreich einen feſten Grund zur Annäherung der uns bisher ab, nehmen wolle. Die natürliche Folge hiervon ſei , daß, geneigten Vóſferſtamme zu legen. Die Militåranſiedes
wo eine ſolche Erklärung nicht abgegeben worden , die Regierung auch fein Recht habe, einen Uusländer dem Recrutirungsgeſeß zu unterwerfen . Wenn nun vielleicht auch für ſolche Fülle, wo eine Familie bereits durch
lungen im Kaufaſus werden keine Bezirfe , wie unſere übrigen Militárfolonieen bilden, ſondern aus abgeſons derten Niederlaſſungen und aus Anſiedelungen bei der feſten Stabsquartieren der Truppen beſtehen. Erſtere
mehrere Generationen in Franfreich lebe, jene geſeglis werden den Linienbataillonen als den mehr anſäſſigen chen Beſtimmungen zu modificiren ſein möchten , ro rei Truppen zugezählt, lebtere aber als zu den Stabsquar, dod, wenigſtens ſoviel gewiß, daß auf Anlag des der tieren der Truppen gehörend, angeſehen . Zur Militars Berathung vorliegenden Geleges eine ſolche Aenderung
anſiedelung in abgeſonderten Niederlaſſungen werden
nicht vorgenommen werden fónne. Der Kriegsminis folgende Puncte beſtimmt: 1 ) An der faufaſiſchen linie : fter råuinte feinerſeits ein, daß das Recrutirungsgeſet
a) auf dem linfen Ufer des Fluſſes Sungha von der
noch weſentlicher Verbeſſerungen fåbig ſei, weßhalb denn Feſtung Grosnaja bis zur Vereinigung der Sundha mit auch die Regierung lidi mit dieſem Gegenſtande unaus,
dem Zeref, und weiter von der Vereinigung dieſer Flüffe
gelegt beſdåfflige . Nadidem noch einige andere Depus nach Südoſten in den fumyfiſden Beligungen bis zu tirte ſich über dieſe Materie hatten vernehmen laſſen, den fatſchalyfowskiſchen Gebirgen , und b ) in der flei. faßte der Berichterſtatter die Debatte zuſammen , und
nen und großen Rabarda an der gruſiniſden Militår.
die fünf Xrtifel des betreffenden Geſetentwurfs wurden nadi einander init einer einzigen unweſentlichen Aendes rung in der Abfaffung angenommen. In der Sißung vom 20. Februar erfolgte die Annahme des ganzen Ges
ſtraße und an der fubaniſchen und fislowodskiſchen linie. Nach Gründung von Militaranſiedelungen an dieſer finie fann die Militárfoloniſation in der Nähe unſerer fubaniſden Befeſtigungen und endlich jenſeits des Rus
ſebes mit 235 gegen 14 Stimmen.
ban, nad Unterwerfung der Transfubaner, unternoms men werden. 2) In Transfaufalien : a) in der ofbar.
Ba 0 e 11.
fden Proving, auf der alaſansfiſden Ebene ; b) an dem
Seit einigen Monaten bemerkt man wieder mehr oftlichen Ufer des fichwarzen Meered von der türkiſchen
Regelmäßigkeit in dem Beſuche derverſchiedenen Kirs Grånze an bis zum Fort Gagry , wo das faufaſiſche Ges dhen yon Seiten des Militars. Die früher üblich gewes birge bis ans Meer auslauft, und c) in Imeretien. fenen Kirchenparadent batten in neueſter Zeit aufgehört, Alle an den bezeichneten Stellen befindlichen Kronlån . und die neueren Anordnungen ſchließen nun ſogar aud den Offizier nicht aus .
Rußlaut 8.
dereien werden vom Givilreſſort an die Militárverwars tung übergeben. In den abgeſonderten Militårnieder . laſſungen im Raufaſus follen angeſiedelt werden : 1 ) an dem Fluſſe Sunsba 600 Familien , 2) in der großen
Petersburg , 17. Febr. Die hieſigen Zeitungen und kleinen Rabarda 900 Familier , 3 ) in dem alaſang, publieiren jetzt einen wichtigen Beſchluß in Bezug auf Eiſden Thale 300 Familien, 4) an den ditliden Küſten
die Sonſolidirung der ruffiſchen Herrſchaft zwiſchen dem des fchwarzen Meerco 700 Familien, darunter bei Poti, fchwarzen und kaspifchen Meere; es rollen nämlidy in Redut. Kalé und am Fluſje Ingura 200 Familien; im jesten Provinzen Militárfolonieen angelegt werden, und Slamurſadyanskiſchen Bezirke, von der Ingura bis zum zivar dieſfeits des Kaufaſus , weſtlich und ſüdlid , von
Fluſſe Galisga 100 Familien , und von der Galisga bis
Teref unb nordlich som Kuban, jenſeits des Kaufaſus zum" Fort Gagry in AbsAlien 400 Familien ; 5) in
in der Oſhnarſchen Provinz und an der Oſtküſte des Imeretien 400 Familien; im Ganzen 2900 Familien . ſchwarzen Meeres in Imeretien und Ab- Aſten bis an Im erſten Jahre nach Erlaſſung dieſes Reglements were die Feſtung Gagry (Gagra oder Rotosh ) , alſo rings den an der gruſiniſchen Militärſtraße 250 Fanrilieil, an berum nu " die lande der Líderfefſen und der übrigen dem neu angelegten Wege am rediten Ufer des Flufſes noch nicht unterworfenen Völferſchaften, welche im Ges Jugura , bei dem Forr Dranda und nahe beim Flüſſe birge an der Dilliſte des Idwarzen Meeres ſüdlich vom Blyba 200 Familien , und in der anſaustiſden Ebene
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50 Familien, im Ganzen 500 Familien angeſiedelt. Die Abſonitte oder hinter der Jufanterie nehmen, und Zita Militåranſiedelnngen bei den feſten Stabsquartieren renne båtte jene Rataſtrophe am beſten verhüten fone
der Truppen ſind ſchon mehr oder weniger eingerichtet. men, wenn er ſeine Cavalerie, woraus die Hälfte ſeiner
Deßhalb werden alle beiden Stabsquartieren anſåffi,
Armee beſtand , hinter die Zauber verlegt hårte . - Was
gen verheiratheten Militárs niederen Grades, die 15 die Kühnheit der Mårſche Turenne's am Schluſſe des Jahre gedient haben , aus den Regimentern und Ba. Feldzuges 1646. betrifft, ſo verdient ſie zwar alle Bes faillonen entlaſſen und zum Beſtande der Militárfolo: wunderung, war aber bei den ſchwediſchen Feldherrn, insbeſondere bei Baner und Torſtenſon , fo an der Zas nieen gezählt.
Lů r fe i.
gesordnung, daß ſie wenigſtens nicht überraſchen fans .
So ſind z. B. Baier und Torſtenſon zweimal von Meds Konſtantinopel, 24. Jan. Die Kopfbedeđung lenburg and in einem Zuge bis tief in Boomen vorge, des türkiſchen Militárs , nämlich der Fes , ſcheint in drungen , haben ſich daſelbſt långere Zeit behauptet, obne den Augen des Sultans bereits ſeine gehörige Würdis zu beſorgen , daß das nur halb bezwungene Sachſen gung gefunden zu haben, indem ſie ſich durchaus weder ihren Rüden gefährden fónne. Hierzu war ſchon ein
bedeutend größeres Maß von Kühnheit erforderlich , durch irgend einen Nußen, nod) als Zierde des Soldas die ten empfiehlt. Der Sultan båtte darum lange ſchon
wenn wir auch zugeben wollen , daß eine ſolche Offens
Einführung von Szako's gewünſcht; allein die Religion livbewegung aus vielen, von dem Hrn. Derf. aber nicht
verbietet den Túrfen, eine Kopfbededung mit Sdild zu angedeuteten Urſachen damals minder gefährlich war. tragen, welcher doch für den Soldaten von ſehr weſents Die Bemerfungen des Hrn. Verfaſſers über die Bere lidiem Dortheil iſt. Es iſt demnach Aufgabe, jenen relia pflegung der Armeen (S. 407 2c. ) "wird gewiß jeder gidſenEinwurf zu beſeitigen ; zu dieſem Zweck ſind die Sadikundige unterſchreiben , und es ſcheint, daß die Militárårzte insbeſondere angewieſen , die Krankheiten Militärgelehrten darüber einerlei Meinung find. der Soldaten, wo es ſich thun låßt, durch Sonnenſtich
Die Unternehmungen Turenne's in dem Kriege der
zu erklären und den Kranfen wenigſtens bis zurHeis lung und zur Verhütung eines Rücfalls Kopfbedeckung mit Schild anzurathen , wodurch nad und nach das Nuge des Zürfen an Ejako’s gewohntund die Einfüb: rung dieſer Kopfbedecung in der Armee vorbereitet
Fronde ſind überaus (dhwer zu würdigen , weil hierbei eine Menge perſönlicher Verhåltniſſe in Betracht fommen, die faum zu durchdringen ſein möchten. Ebenſo ſchwer möchte es ſein ,Eurenne's Schuld wegen ſeiner Schilds erhebung gegen die Königin . Regentin genau abzuwi,
werden ſoll.
gen, und Napoleons Urtheil iſt in dieſein Puncte für uns feine genügende Entſcheidung . Bei dem bekannten uneigennúbigen Charafter Turenne's darf man voraus. feben, daß er ſeinem Vaterlande, durd) Unterſtützung der Segner Mazarind , am beſten zu dienen glaubte. Das Beſte iſt aber nicht immer das Beſſere , und Turenne båtte jedenfalls flåger gehandelt , rich bis zur Beendio gung jenes Kampfes in das Privatleben zurückzuziehen. Hódſt merkwürdig bleibt es aber , daß der größte Theil
Li te ra t u r.
Ideale der Kriegführung. Von dem Generals lieutenant v . foliau. Mit Karten und Planen . Zweiter Band. ( Fortretung. ) Turenne. „ Er diente von unten berauf als
gemeiner Soldat, wurde jedoch nach einem Jabre zum
Hauptmann befördert." Wenn man der legitime Sohn ſeiner Truppen ihn verließ , ſobald er ſich offen gegen eines ſouverainen Fürſten iſt, und ſchon im 16. Jahre die Regierung erklärte, und es fdeint dennach , daß zum Hauptmann cruannt wird ,I iſt das Dienen von unten berauf nur eine Redensart und verdient faum
eine Erwähnung .
der robe Haufe der Soldaten vorzugsweiſe nur der Pflicht gebordt und ſeinem Eide
Turenne kämpfte in den Nieders treu bleibt, die Regierung inag nun von ihm geach
landen , in Deutſchland, Fralfreich und Italien unter verſchiedenen Feldherren mit Auszeichnung, und wurde im 32. Jahre dafür mit dem Marſchallsſtabe belohnt. Er folgte 1643 dem Marſchall Guébriant über den Rhein , und erhielt nach deſſen Tode .den Oberbefehl ůber das franzöſiſche Hülfecorps. Die ausführlide Darſtellung ſeiner Unternehmungen beginnt erſt von dieſer Zeit an.
Bei Erwähnung des Ucberfalls , welchen Turenne
tet oder verachtet werden. Nur das gegenwårtige Jahre hundert bat Beweiſe vom Gegentheil aufzuweiſen , was bei der veränderten Heerverfaſſung um ſo größere Ver. wunderung erregt. Man muß alſo vorausſeßen , daß die Soldaten Wallenſtein's, Werth's , Turenne's und Dumouriez's ihre Eide heiliger hielten , als die gebits Deteren Krieger des 19. Jahrhunderts , die gleichwohl nicht inchr zu den Söldnern geboren .
S. 477 inacht der Hr. Verf. eine Bemerkung über
1645 bei Herbſthauſen (oder Mergentheim) erlitt, ſtellt das Nachrichtenweſen , die ganz aus unſerer Seele ges der Hr. Verfaſſer einige Betradytungen an , wie derſelbe ſchrieben iſt. Wenn man gute leichte Cavalerie und båtte vermieden werden fönnen. Im Allgemeinen mödie bierbei intelligente Offiziere bat , wird man nicmals dagegen wohl nichts einzuwenden ſein , nur erlauben Urſache baben , über Mangel an zuverlåfiger Nachrich , wir uns die Bemerkung , daß ſo ausgedehnte Kantons ten zu flagen. Der gewöhnliche Sicherheitsdienſt iſt zwar .
nirungen durch zuſammenhängende Dorpoſten füglich in neuerer Zeit ſebr vervollfomwnet worden , aber es nicht geſichert werden fdnnen, wenn man wie bier - ſcheint, als babe man dem Kundidaftsdienſte, d.b. die die Cavalerie möglich it donen will. In einem ſolchen Entſendung arferer Partheienauf die Entfernung mehs
Falle muß ſie ifre Quartiere Binter einem ſchůgenden rerer Tagemårſche, weniger Aufmerkſamkeit gefchenft,
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benn in der Lehrbüchern iſt faſt immer nur von ſowas in die eigene Kraft wird der Vertheidiger im Inneren den Patrouiden die Rede, welche ſchon ibrer Schwäche ſtets Sieger bleiben. wegen ein geringes Beobadtungsvermogen baben. Man
4 der zweiten Abtheilung dieſes Bandes ſpricht bat dieſem Uebelſtande durch ſogenannte Partheigångers der S. Syr . Derf. den Wunſch aus , daß die Bürger jeder corps abbelfen wollen
, es gibt aber noch ein Mittelding , Stadt zu deren Bertheidigung verpflichtet, organiſirt welches dem Zwed vielleicht am beſten entſprechen dürfie. und eingeübt werden möchien , damit der Staat nicht ſo Wir werden zu ſeiner Zeit uns ausführlicher darüber viele Beratungstruppen zu halten genótbigt ſei. Rein ausſprechen .
militåriſch betradytet iſt der Vortheil einer ſolchen Eins
Die Operationen zwiſchen Turenne und Condé, wels der fein Gegner geworden war, bieten allerdings viel intereſſante Seiten dar. Durch gut gewählte Stellungen entzog' rich Turenne den Angriffen des überlegenen Feins des, und bing ſich bei jeder Offenſivbewegung an deſſen Ferſert, oder blieb ihm zur Seite. Im eigenen Lande,
richtung nicht zu verkennen. Stellt man ſich aber auf einen böberen Standpunct, ro módyte es nur wenige Fåde geben , die das wünſchenswerth machen. Der Krieg ganz abgeſehen von ſeiner bisweiligen iit nämlich Nothwendigkeit - ein uebel, das man möglichitſchnell beſeitigen muß. Die Ibeilnabme aller waffenfähigen
mit ſo kleinen Armeen (8- 10,000 Mann), die nur ſehr wenig Geſchüß batten, iſt das freilich um Vieles leich: ter, zumal wenn der Feind Grunde bat , die Entſchei. dung durd, Waffengewalt nicht zu ſuchen. Es war ein Strieg im Kleinen , unter ganz eigenthümlichen politiſden
Bürger an der Ortsvertheidigung würde die Entſcheio dung ſehr verzögern, wovon der 30jährige Srieg ein warnendes Beiſpiel gibt. Ein vieljähriger Krieg bringt aber ſelbſt dem Sieger ſo tiefe Wunden bei , daß die darin errungenen Dortheile ein völlig ungenügender
-
Berhåltniſſen, åbnlid, denen, wie wir ſic ießt in Spas Erfaß ſind. Die neuere Kriegführung , welde mit ges nien ſehen, weßhalb man fib) nicht wundern darf, daß ſammelten Kräften auf ſchnelle, wenn auch ſehr blutige dort die Sache ebenfalls nicht ſchneller zur Entſcheidung Entſcheidung ausgeht, iſt daber unbedingt vorzuziehen. gebracht wird.
Wir würden daher nur einem fleinen Staate, der vero Dem Raiſonnement des Hrn. Verfs. in Betreff der möge ſeiner geographiſchen Lage und politiſchen Vere
Circumvallationslinien können wir nidt ganz beiſtime båliniffe den überlegenen Angriffen ſeiner Nachbarn men,, und Napoleon mócte wohl Rechthaben, wenn er ausgelebt iſt, anrathen , zu einer földen Maßregel ſeine deren Anwendung in beſonderen Fåden empfichlt. Die Zufludit zu nehmen, weil er ohne dieſelbe nichi zu wis Beſaßung einer Feſtung im Zaume halten , dem Ents Gerſteben vermag, bis ihm fremde Hülfe zu Theil wird. ſaßcorps entgegengeben , daſſelbe (dlagen und an jeder Die gegenwärtige politiſche Geſtaltung Deutſchlands
Růdkehr bindern , bis die Feſtung fapitulirt bat , fett madot pie aber entbehrlich. Ein Anderes iſt es mit den eine Ueberlegenheit voraus , deren man ſich ſelten bes
Bewohnern der Hauptfeſtungen eines lanbes,
an welde wußt iſt. Bei gleider Güte der Truppen muß das jene Forderung allerdings geſtellt werden könnte. Einſchließungscorps an Infanterie mindeſtens doppelt S. 41. Die bartnådige Vertheidigung der Praße ſo ſtart fein als die Beſaßung, weil dieſe jeden beliebi.
gen Punct von deſſenStellung pldplich mit Uebermacht St. Venant und Ardres durch 2-300 Mann , hätte den
Berfaſſer wohl auf den Gebanken bringen fónnen, angreifen kann. Das Dedungscorps muß ebenfalls um, Hrn. angefochtenen Circumvallas von ihm wieder daß die Dienſtegeleiſtethabenwürden, 1/3ſtårfer ſein als dasEntſafcorps, wennmitSicher. tionen ebenfalls beſſere holt beit auf den Sieg gerechnet werden ſoll. Iſt man aber
nichtsoſtarf, dannwird man die Gerſanzungskunſt zu Hülfe müſſen ; wenn denn die es wäre doch wohl uns gereimterufen Forderung, Belagerung untereineſolchen ůmſtånden ganz eingeſtelltwerden ſollte, fiefannia unumgånglich nothwendig ſein . Sowenig wir übrigens zu den Berehrern zuſammenhängender Verſchanzungen
wenn ſie von denn Truppen mit gleider Hartnådigkeit idigt worde waren. Ueberbaupt láßt ſich wohl verthe
gar nicht beſtreiten, daß man ſelbſt hinter weitläufigen berſchanzungen größeren Widerſtand leiſten fann,als und da , ſcheint derdamals in zahlreichwaren Gebraud folder. Big wenig Feide, Linienden damaligen Umſtånden vollfommen angemeſs
geboren , ſo glaubenwir doch, daß ihre mehrmals ſchnell fen , ohne daß wir deßhalb deren Wiedereinführung erfolgte Ueberwältigung mebr der unzweckmåßigen Vers bevorworten möchten. Die Unternehmung Lurenne's gegen Dünfirchen iſt Geſtalt derſelben iſt. Der Febler und liegt Verbindung gewöhnlich darin, daßzuzuſdireiben der Vertheidiger alle eine feiner ſchönſten Chaten, und der Hr. Verfaſſer bat theidigungsmethode der einzelnen Schanzen , als der
ſeine Kräfte zur Verhinderung des Grabenůbergangesvolle Anſprüche auf den Dank der leſer , daß er die verwendet und ſich verloren glaubt, wenn der Angreifer Sdwierigkeiten ſo kurz und treffend geſchildert bat. die Bruſtwehr erflettert. Es bat uns aber immer geſchie. Auch ſtimmen wir ihm gern bei,wenn er den Marſchall nen , daß der Graben hauptſächlich den Zweck babe, die gegen Napoleon, der mit der Benußung dieſes Sieges Ordnung des Gegners zu brechen , ihn aufzubaltenund nicht zufrieden iſt, in Schuß nimmt. Die Anſtrengungen der Franzoſen waren ſo groß geweſen , daß man von zu damit derdes Vertbeidiger im Inneren wo ihnen dieermüden, Entſcheidung Kampres erfolgt,, den füglich nidt mehr fordern konnte, denn ohne eine Vortheil großerer Ordnung und ungeſchwächter Kraft zweite Schlacht båtte Brüſſel doch wohl nicht genommen
auf ſeiner Seite habe. Bei nur einigem Selbſtvertrauen werden können.
( Soluß folgt. )
Redigirt unter Verantwortlid )feit der Berlagshandlung : 6. W. £ cote in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 22 .
17. März 1838.
ar
Allgemeine Militůr- Zeitung. Unteroffizieren und Soldaten ; tas Bataillon der Schelde
B a y er n .
M å n doen , 3. Mårz. Vermoge allerhöchſten Reo mit 28. Offizieren und 867 Unterofizieren und Soldaten ; ſcripts wurde der bisherige Brigadier der 3. Armce . 9 Regimenter Reſerveinfanterie mit 208 Offizieren und diviſion zu Nürnberg , Generalmajor v. Kunſt , zum 856 Unteroffizieren und Soldaten , ſodann mit 23,000
Chef der 6. Section im fónigl. Kriegsminiſterium und Unteroffizieren und Soldaten, welche 20 Tage unter den zugleich zum Brigadier der i. Armeediviſion München Waffen ſind; dieSedentárcompagniecn mit 12 Offizieren ernannt ; an ſeine Stelle nach Nürnberg kommt der und 483 Unteroffizieren und Soldaten ; die Strafcom : bisherige Brigadier der 1. Armeediviſion zu Münden, paguicen mit 10 Offizieren und 401 Unteroffizieren und Soldaten ; das Depot der Deſerteure mit 5 Offizieren
Generalmajor y. Nide18.
und 122 Unteroffizieren und Soldaten ; Total der Ins Belgi e
.
Nach dem Journal de l'armée belge iſt der Beſtand
fanterie : 1917 Offiziere und 78,855 Unteroffiziere und Soldaten. - Cavalerie : 2 Regimenter Fåger zu
der belgiſden Armee folgender: Ståb der Armee: Pferde mit 148 Offizieren , 2616 anweſenden und 200 1 Diviſionsgeneral, Chef des Generalſtabs, 7 Diviſions. beurlaubten Unteroffizieren und Soldaten ; 2 Regimenter
generale, 20 Brigadegenerale,4 Oberſten -Provinzcoms lanzierevon gleicher Stårfe ; 2 Regimenter Kůraſſiere mandanten, 3 Oberſten vom Generalſtab, 2 dem Gene. ralſtabe beigegebene Oberſten, 4 Oberſtlieutenante vom Generalſtab, 1 Oberſtlieutenant- grand prevôt, 6 Majore vom Generalſtab, 17 Capitaine 1r und 2r Klaſſe vom
mit 98 Offizieren, 1381 anweſenden und 138 beurlaubs
Generalſtab , 5 dem Gcneralſtab beigegebene Capitaine
441 Offiziere und 7915 Uuteroffiziere und Soldaten.
ten Unteroffizieren und Soldaten ; 1 Regiment Guiden
mit 47 Offizieren und 711 anweſenden und 50 beurlaub , ten Unteroffizieren und Soldaten ; Total der Cavalerie :
der Cavalerie, 12 lieutenante vom Generalſtab, 1 Dis Artillerie: 3 Regimenter "mit 218 Offizieren und viſions- und 4 Brigadegenerale in Disponibilitåt; zus 6019 anweſenden und 1059 beurlaubten Unteroffizieren ſammen 87 Offiziere. – Plaßſtab: 31 Plazcommans und Soldaten ; die Trainescadron mit 21 Offizieren -
danten 1r und 2r Klaſſe, 54 Plakadjoints 1r, 2r und
und 518 anweſenden und 100 beurlaubten Unteroffizies
3r Klaſſe; zuſammen 85 Offiziere und außerdem 31 ren und Soldaten ; die Compagnie der Handwerfermeiſter Unteroffiziere und Soldaten.
Intendanz : 1 Obers mit 4 Offizieren und 122 Unteroffizieren und Soldaten ;
intendant, 7 Intendanten 1r und 2r Klaſſe, 19 Unterins die Pontonniercompagnie mit 6 Offizieren und 195 Une tendanten 1r und 2r Klaſſe und Adjoins, 3 Aſpiranten ; teroffizieren und Soldaten; die Feuerwerfercompagnie zuſammen 30. - Besonderer Stab der Artilles -
mit 4 Offizieren und 110 Unteroffizieren und Soldaten ;
rie: 3 Oberſten, 5 Oberſtlieutenante, 5 Majore, 10 Ca. Total der Artillerie: 253 Ofiziere und 8153 Urteroffis pitaine ir Klaſje, 27 Officiers gardes 1r, 2r u . 3r Riaſſe, giere und Soldaten.. - Das Sappeur:- Mineurs 7 Controleure 1r und 2r flaſie, 4 Reviſoren 1r und bataillon mit 52 Offizieren und 666 anweſenden 2r Klaſſe; zuſammen 61 Offizicre.. – Beſonderer und 400 beurlaubten Unteroffizieren und Soldaten . .
-
Stab des Genie: 3 Oberſten , 6 Oberſtlieutenante, Gendarmerie : 43 Offiziere und 1194 Unteroffiziere 6 Majore, 21 Capitaine 1r Siraſie, 9 lieutenante , 6 und Soldaten. Soldaten . – Aerzte von verſchiedenen Graden : 42. -
Unterlieutenante, 26 Gardes du génie 1r und 2r Klaſſe; Apothefer : 12. - Beamte und Angeſtellte bei
zuſammen 77 Offiziere und außerdem 22 Unteroffiziere den Ambulancen und Spitälern: 40 Offiziere und Soldaten. - In Nidtaftivität und Reform -
und 355 Unteroffiziere und Soldaten. - In Nichts -
ſind : 52 Offiziere des Genie , 43 Offiziere der Gendars aktivittåt und Reform ſind: 3 Brigadegenerale, merie, 53 Aerzte und Apothefer, 40 Offiziere des Diens 4 Oberſten , 3 Oberſtlieutenante, 5 Majore, 37 Capitaine ſtes der Spitäler und Ambulancen ; zuſammen 188. - 1r und er Klaſſe , 26 lieutenante und 38 Unterlieutes -
Infanterie: 12 Linienregimenter mit 1368 Offizieren, nante ; zuſammen 116 Offiziere. - Im Ganzen zählt -
23,376 anweſenden und 20,736 beurlaubten Unteroffis demnach die Armee : 3140 Offiziere und in Offizierss
zieren und Soldaten ; 3 Regimenter Fußjáger mit 286 rang ſtehende Angeſtellte und 97,591 Unteroffiziere und
Offizieren und 5363 anweſenden und 3648 beurlaubten Soldaten.
171
172
Fran fre i ch.
wachen , und alle diejenigen zu beſtrafen , die ſich einiger
nante.
Oberſts
ſten.
Obers
Infanterie ..
lieutes
In der franz. Armee iſt die Anzahl der Offiziere som der vorbemerkten Vergehen ſchuldig machen werden . Wir machen ſie verantwortlich für die nachtheiligen Folgen, Oberſt abwärts und waffenweiſe geordnet, folgende: welche aus ihrer Nadláſſigkeit in ſolcher Beziehung rich ergeben fónnen , und befehlen , daß gegenwärtige Ver,
96
90
383
56 45
178
Artillerie .
55 45
Genie
28
28
Cavalerie .
137 80
2603 2603 2603 fündigung wenigſtens viermal vorgeleſenwerde in allen 815 573 338
815
413 97
815 150 11
Pfarreien und Kapellen Unſeres Któnigreichs, durch die Pfarrer und Kaplane, und zwar unmittelbar nach dem Gottesdienſte. " H OIl a n 0.
100 100 100 300 Generalſtab . 30 30 Hiernad iſt in allen Waffen die Zahl der Oberſtlieus
Aus dem Haag , 16. Febr. Schon ſeit långerer
tenante derjenigen der Oberſten beinahe gleich. Die Zahl der Bataidons's und Escadronschefs verheit ſich zu derjenigen der Oberſtlieutenante bei der Infanterie wić 4 zu 1 , bei den anderen Waffen wie 3 30 1.
Zeit war viel von bevorſtehenden Veränderungen im Perſonal unſerer Armee die Rede ; dieſe Angaben beſtås tigen ſich. Dieſe beiden Commandanten der Reſervedis viſion und der 3ten Diviſion der Armee , die Generale
Die Zabr der Gapitaine verbålt ſich zu derjenigen Cort Heyligers und A. F. Meyer , ſind durch einen der Bataillong . und Escadronschefs oder Majore bei fönigl. Beſchluß vom 13. d. M. penſionirt, der Erſtere
der Infanterie wie ng zu 1 , bei der Cavalerie mie mit dem Range eines Generals der Infanterie. Auch 5 zu 1 , bei der Artillerie und dem Genie wie 4 zu 1, bat der Oberſt Buſch von der Groningſchen Schutterei, bei dem Generalſtab wie 3 zu 1. Bei der Infanterie Commandant der zweiten Brigade der Reſervediviſion , und Cavalerie iſt die Zahl der Lieutenante gleich der ſeinen Abſchied erhalten. Zum Commandanten der Res
der zweiten Brigade derſelben jenigen der Capitaine. Bei der Artillerie iſt die Zahl ſervediviſion und zugleich iſt der Generalmajor K noßer, und zuin Commandanten
der lieutenante und Unterlieutenante zuſammengenoms
men kleiner als diejenige der Capitaine. Bei dem Genie der 3ten Diviſion der aktiven Armee der Generalmajor und dem Generalitab kommt 1 lieutenant auf 3 Sapis de Fauvage ernannt. taine. Bei der Infanterie und Cavalerie gibt es ebenſo viele lieutenante als Unterlieutenante , bei der Artillerie verhniten ſie ſich beinahe wie 3 zu 1 , bei bem Genie wie
Pre u B
e n.
Die Leipziger allgemeine Zeitung theilt aus Berlin
9 zu 1. – Unter den Ordonnanzoffizieren des Königs unterm 19. Februar Folgendes mit: ,, Das Commando befinden ſich : fein Capitain von der Infanterie, 3 von
von zwei Artillerieoffizieren und Unteroffizieren, welches
der Cavalerie, 1 von der Artillerie, i von dem Genie nach Konſtantinopel gehen ſoll, wird nach der bisheris und 3 vom Generalſtab; unter den Ordonnanzoffizieren gen Beſtimmung am 10. März abgeben. Man ſagt, es
des Kronprinzen ſind: féin Capitain von der Infanterie,
erwarte nod das Eintreffen des túrfiſden Geſa:idten
2 von der Cavalerie , feiner von der Artillerie, 1 von hieſelbſt. Wenn man ſich inzwiſchen erinnert, wie unbes dem Genie und 1 Escadronschef vom Gcneralſtab. Der ſtimmte Verzögerungen der Abgang unſeres früher nach Stab des Kriegeminiſters zählt : feinen Offizier von der
Ronſtantinopel beſtimmten Militäre erlitten bat ,
ſo
Infanterie, 2 von der Cavalerie, 1 von der Artillerie, móchte der anberaumte Termin wohl auch noch nicht mit keinen von dem Genie und 5 vom Generalſtab. * ) Großbritanni e n .
Zur Aufrechtbaltung der Sitilidyfeit und Religion
voller Gewißheit angenommen werden dürfen . Unſere jungen Leute ( man bat auch unter den linteroffizieren
junge Männer von Bildung gewihlt) ſind übrigens ſehr erfreut über dieſes Gommando. Außer ihrem Unteroffis
in dem land , und Seedienſte erließ die Königin beiziersgebalte befommen ſie von preutiſcher Seite eine ihrer Tbronbeſteigung folgende Verfündigung : ,, Um Zulage von 20 Thlr. und von túrfiſder eine von resp. allen faſtern und Ausſchweifungen zuvorzufommen und 60 - 80 Thlr. monatlich, und auferdem in der Türkei
die Beobachtung der Religion durd Offiziere, Soldaten, Seeleute und andere Angeſtellte in Unſerem lands und Seedienſte zu ſichern, empfeblen Wir auf's Förmlichſte allen Commandirenden und Oberoffizieren dieſer Corps,
cine völlig freie Verpflegung, aud ) Wohnung und Natus rallieferungen. Ihre Miſſion beſteht zunädſt nur darin, das ganze preußiſche Erercitium in moglidit ausgedehn, ter Weiſe der tůrfiſchen Artillerie cinzuüben ; jede Art
ſtreng zu machen , daß feinerlei Entbeiligung, Ausſchweis
diplomatiſcher Beziehungen fåut bei dieſen Commando
fung oder Unſittlichfeit von ihren Untergebenen begans weg . Dagegen wird daſſelbe noch ſoviel als möglich gen werde. Wir fdjárfen ihnen ein , durch gute Lebens, andere nůzliche Einrichtungen unſerer Artillerie nach der weiſe und reine Sitten, wie durch ihre Reden, das Beis Türkei zu verpflanzen ſuden , und z. B. Maſchinen , ſpiel der Frömmigkeit und der Tugend allen denen zu Handwerkszeug und Gerithe aller Art, die bei der Ars geben, die ſich unter ihrer unmittelbaren Autoritat bestillerie in Gebrauch ſind, defgleichen Munitionsverfers finden , wie auch auf's ſtrengſte ihr Betragen zu übers tigung, fogenarinte Erwtfeuerwerferei, werden eben ro viele Gegenſtände der Belehrung bilden. Die Erpedition
) Diere Zuſa nmenft.llung iſt einem Auffage in der Sentinelle verſiebt ſich daber auch mit Inſtrumenten, Modellen ?c. entnommen , in welchem der Verfaſſer nachweiſt, wie ſehr die Auch für 1118 ſoll dieſelbe nicht ganz ohne Ausbeute Offiziere der Infanterie im Verateiche mit denjenigen der fein, ba Jeder der Theilnehmer verpflichtet iſt, einen
übrigen Waffen beeinträchtigt ſeien ,
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Bierteljahrsbericht einzuſenden über das, was ihm nad und Foſtete jeder Parthei über 1000 Zodte und Bere ſeiner individuellen Anſchauung werkwürdig geworden iſt. wundete. Gleichwohl beſtand der Kampfplaß nur aus Drei Jahre wird nach der bisherigen Beſtimmung dieſe mehreren kleinen Hoch , und Waldebenen , von ziemlich unebener Beſchaffenbeit. Wenn die beutige Savalerie ſich auf ihre größere Beweglichfeit etwas einbilden will, jo Follte ſie vor allem beweiſen , daß ſie audy in ſchwie rigem Terrain daraus Nußen zu ziehen verſtebe. Das
Miſſion dauern . "
a t . u Von r. dem Generals Studium der Kriege des 17. Jabrhunderts iſt den Reie e rrung i tgfüh Ideale der Lfrie
lieutenant v . poliau . Mit' Rarten und Planen . teroffizieren deßhalb ſehr zu empfehlen , man erblickt ( Sqlu .)
Zweiter Band. Suilderung des Krieges gegen Holland hat Die und ebenfalls ſehr angeſprochen . Bemerkenswerth iſt das Auftreten Ludwigs mit ſo impoſanter Macht. Wie konnte da noch der Sieg zweifelhaft ſein, wenn ſeine faufmånniſden Gegner eine Reihe von Friedensjahren
bindurch rich vorzugsweiſe mit Erſparniſſen am Heers
da biufig Reiterſchaaren von 10 – 15,000 Mann , die freilich weder von der modernen Reitfu1117, noch von
den fünſtliden Evolutionen etwas wußte , aber ebenſo wenig von der modernen Pferdeſchonung und von Zer: rainbinderniſſen , bei denen Mårfche von 6-8 Meilen feine Seltenheit waren, und die im Schwarzwaldgebirge , im Thüringerwaldgebirge und in den Vogeſen ſich eben To nützlich zu machen wußten , als in den Ebenen von
un ., Peipzig. ftigen Erfahrurg ? Hierzufamen nochunddieCuremb weſenundbeſchaf e cines Wegen Mangel an Raum müſſen wir hier abbre. Turenne, Condé Talent gen denen der 22 jáhrige Prinz Wirbelin von Oranien die dhen , empfehlen aber zugleich den geehrten Peſern den Spige bieten ſollte, und nid)tblos ein wohlgerůſietes 9ten Band der hinterlaſſenen Schriften des Generals Heer, ſondern auch Partheien im Inneren zu befå mpfen v. Glauſewiß , worin eine Analyſe der letzten vier batte. Turenne, den man im letzten Kriege faſt immer Feldzige Turenne's entoalten iſt, und die feblerbaften nur Feſtungen belagern ſieht, widerråth diefmal ernſt: Sdilubfolgerungen einiger Theoretiker mit vielem Scharfo lich die Belagerung vor Maſtridt , womit der Feldzug ( 1672 ) eröffnet werden ſollte, empfiehlt die bloße Eins idhließung des Platzes , der 12,000 Mann Beſatzung batte , und bewirft, daß man ohne Verzug gegen den
file widerlegt werden. Eugen . Seine Unternehmungen werden auf 340 Seiten beſchrieben . Im 30. Jahre zum Feldmarſchall ernannt, bikämpfte er die Türfen mit Glück, und wurde
Niederrheint marſcirt, Weſel, Rees und Emmerich eros bert , dann den Rhein überſdreitet, zwiſchen dem Led
bei Ausbrud, des ſpaniſchen Erbfolgefrieges nach Obers Italien geſendet , um das Herzogthum Mailand für den
und der Waal vordringt , Arnheim nimmt und ro den Feind , welcher hinter der MiTel ſtebt, ohne Schwertſtreich
Kaiſer in Beſitz zu nehmen. Sein Feldzug gegen Catis nat ( 1701) iſt durch die Eröffnung merkwürdig gewors
zum Rückzuge bis gegen Amſterdam nöthigt. Das heißt den, weil er über die ganz unwegfamen Trienter Alpen
bei der Armee, allerdings einen guten Gebrauch von der materiellen ging;nungefähr 8000 Neiter befanden ſichführen , fament Ueberlegenheit machen . Man fónnte zwar ein wenden , daß auch die Belagerung jener Rheinfeitungen übers
mufte einzeln ihre Pferde am Zugel aber dod mit der Infanterie fort, und machten ſich
ber bei den ſtrategiſchen Operationen an der unter flüſſig geweſen , aber ſie batten ſchwade Beſatzungen nadi ren Etſch ſehr nützlich. Eugen wurde ſehr durch den Tage. wenige und man ſich gegen die Angriffe des Kurfürſten von Bran: Umſtand begünſtigt, daß ſein Gegner die Erſch nicht denburg ſchützen , der zu Gunſten der Holländer ſich
überſchreiten durfte . Wo wo er aber mit der Hauptmacht
e. iſche rüſtete und auf eine óſtreich ang Armee wartet uſe
über dieſen Fluß ging , haben wir in dem Werfe vers
S. 93 wird der Ueberg bei dem Zollba erzählt. gebens geſucht; es bleibt zweifelhaft, ob das bei Badia Würde man jetzt wohl wägen, mit 6000 Reitern durd öder Sarpi oder ſonſt wo geſchehen iſt. Die Betrad . den Rbein zu reben , wenn man weiß , daß in der Mitte tungen des Hrn. Verfs. über dieſe Operation modhten des Stromes eine Strecke von circa 20 ) Schritten nicht wobl die meiſten leſer unbefriedigt laſſen . Ein ſchr anders als ſchwimmend zurücgelegt werden fann ? Der weſentlider Umſtand iſt dabei ganz unberückſichtigt ges General Graf Nogent und mebrere Reiter ertranfen blieben, nämlich die Verteilung der Strafte. Ein Gorps bierbei . Am anderen Ufer ſtieß man auf den Feind. iſt zur Beſchafftigung der Franzoſen vor Rivoli zurück,
Prinz Condé wurde ſchwer verwundet, ſein Neffe, der geblieben , ein andere in der Richtung auf Ferrara Herzog von longueville getódtet, der Feind aber ges gegen den Po vorgegangen , man erfährt aber nicht, dlagen und das war die Haupiſache. Dieſe Unters wie ſtarf dieſelben waren , noch mit wieviel Truppen nehmung gibt Stoff zu mancherlei Betrachtungen . Eugen über die Eiſdh ging ; bei ſtrategiſchen Operatio Das Gefecht bei Sinsheim ( 167+ ) erinnert uns an ner iſt das Stårfenverhältniß die Hauptſache. einige Argumente der Gegner großer Reiterabtheilungan , In Betreff des Gefechts bei fuzzara ( 1702 ) müſſen
welche in den ineiſten Gegenden Deutſchlands kaum Platz genug zum Gebrauche von 3—4000 Reitern zu finden glauben . Turenne batte bier -4000 Mann Infans terie und 5000 Neiter, fein Gegner 1500 Mann Infante terie und 6000 Reiter. Das Gefecht wurde alſo baupts ſådhlich von der Cavalerie geführt, dauerte 7 Stunden
wir geſteber , daß cs und immer ſonderbar geſchienen hat , daß die Geſchichtſchreiber auf das Verbergen Eus gens mit einer Armee von ungefähr 30,000 Mann, nebſt zahlreicher Cavalerie, hinter einem Damme ſo gros Ben Werth gelegt haben . Einem Villeroi gegenüber möchte eine ſolche liſt vielleicht von Erfolg geweſen ſein ;
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tvir können aber faum glauben , daß Eugen den flugen Cavalerie in der Mitte der vereinten Schlachtordnung. Vendome auf eine ſo plümpe Weiſe habe überliſten wol. Obgleich alle Bortheile des Terrains auf Seiten der len , wenigſtens mußten mehr Chatſachen beigebracht Franzoſen und Bayern waren, wurde die Schladt dens werden , wenn man darin etwas Geniales erblichen ſoll. noch durch einige ſehr fübne und unter den ſchwierigſten Mit Bergnügen beinerfen wir dagegen, daß der Hr. Umſtänden ausgeführte Cavalerieangriffe entſchieden , Berf. fich durch die moderne Strategie , welche nur von webbalb dieſe Schlacht von Reiteroffizieren insbeſondere Operationsbaſen, finiert, Winfeln und imaginaren Dbs ſtudirt zu werden verdient. Sene 27 Baraillone und 12 jeften zu ſprechen weiß , den Zwec des Kriegführens Schwadronen , welche in und bei Blindbeim gefangen aber bäufig ganz darüber aus dem Geſicht verliert, nicht genommen wurden, baben Alles aufgeboteu, lid bis zum
im Mindeſten bat berůden laſſen ; er betrachtet das Kriegführen als eine freie Kunſt, die ihre Grundſåpe und Verfahrungsarten aus den jedesmaligen Verbålts niſſen ableiten muß. Bei ſo glücklichen Naturanlagen ,
Einbruche der Nacht zu bebaupten, was S.383 bezwei . felt zu werden ſcheint, unterlagen aber den wiederholten ungeſtümen und übermächtigen Angriffen der Sieger , welche ſie auf Gewebrſchußweite mit Kartatſden bes
die nicht Jeder hat, ließ ſich allerdings Beſſeres erwars
ſcoffen und das Dorf durch Haubitgranaten in Brand
ted ; es ſcheint aber dem Hrn. Verf. an Zeit, Materias lien, vielleicht auch an Geduld gefehlt zu haben, denn Die meiſten Raiſonnements ruben auf locerem hiſtorio ſchen Grunde, und ſind eben deßhalb nicht immer ſtichs baltig, namentlich fehlt ihnen , wegen håufiger Nichtbes adtung der politiſchen Verhåltniffe, der Stúppunct.
ſteckten. Die Franzoſen fåmpften mit der Wuth der Vers zweiflung, ſuchten auch durch Unterhandlungen Zeit zu gewinnen , General Churdid ( Marlboroughs Bruder ) verlangte aber augenblicfliche und unbedingte Unterwer fung; was blieb ihnen da noch übrig ? Die Betrachtungen über den Feldzug 1704 ( S. 389–
S. 370 bemerkt der Hr. Verf., daß Marlboroughs 402) enthalten viel Wahres. Marlboroughs Verdienſte Angriff auf die verſchanzte Stellung des bayeriſchen ſcheinen aber vom Verf. zu gering geſchågt zu werden. Feldmarſchalls Arco bei Donauwörth etwas übereilt
S. 421 åußert der Hr. Verf. die Meinung , daß es
geweſen zu ſein ſcheine; 8 båtten ihm aber wohl die beffer geweſen ſei, wenn Vendome ( 1705) Turin zu
perſönlichen und militäriſchen Gründe befannt ſein ſol. erobern geſucht hatte, bevor Eugen in Italien einrücken len, welche dieſen brüskirten Angriff nothwendig mados ten. „ Jede Stunde Verzug, fagte inder Marlborough den FolgezuLau: Schwierigkeitsmachern, würde uns fende von Menſchen foſten . " ( S. deſſen leben und Denkwürdigfeiten von W. Core , I. 386. ) S. 372 bleibt es zweifelhaft,ob die beiden Armeen
konnte. Es iſt aber die Frage, ob man ſich nicht hoffs
nungmachen durfte, tag der obne Hülfegelaſſene Her, zog von Savoyen ſich mit Frankreid vergleichen werde ?
War dieß der Fall, ſo würde eine Belagerung der Hauptſtadt leicht die entgegengeſepte Wirkung beroor .
gebracht haben. Ueberdieß fonnte vor der Üebergabe
durch den Pech oder durch Verſchanzungen getrennt ge . von Berua , die erſt den 14. April erfolgte , an eine
weſen ſind, und man erſieht das Ueberſchreiten des leci Belagerung von Turin nicht gedachtwerden ,und es iſt durch die Verbåndeten nur daraus , daß ſie Stellung erlaubt zu zweifeln , daß die Franzoſen zu lekterer Zeit bei Friedberg genommen haben. Dieſe ganze Operation und Material genug gehabt haben dürften. verdiente jedenfalls mehr Aufmerkſamkeit.
Obgleich mit dem Hrn. Verf. über die Enabrüſtiakeit jenes ſtra:
In den Tadel über Marſchall Tallard's Vorſicht
tegiſchen Schulmeiſterthums (da überall geſicherte Operationsbaſen
beim Ueberſchreiten des Schwarzwaldes ( S. 373 ) vers und einien haben, und ohne dieſelben keinen Schritt vorwärts thun mögen wir nicht einzuſtimmen ; auch hat der Hr. Verf. will) vollkommen einverſtanden , müſſen wir doch bemerkbar ma:
die Wichtigkeit Villingens bei dieſer Operation gewiß den , daß ſelbſt Eugen in einem Briefe an Marlborough ſeine
zu gering geſchågt. Ein Zug von 2000 Wagen mit Lage ſuhe precăr ſchildert, und den Ruin ſeiner Iruppen am Ende des Feldzuges 1705 hauptſächlich dem Mangel an feſten Plägen,
Munition und Heergeråthe fordert unſtreitig eine mogs 8. b. hier einer ſoliden Bafie, guſchreibt. lichſt geſiderte Operationslinie. Moreau bät 1796 viel
Die großen Rüſtungen der Franzoſen zur Belagerung von Iurin,
die hartnäckige Bertheidigung diefer Feſtung ( 1706 ), irelche weniger Kúbnheit an den Tag gelegt und mehr Ruhm sowie weiterhin erzählt wird , beweiſen zur Genüge, daß des ørn. Verfs. geerntet.
oben mitgetheilte Unſicht, der ausreichenden Gründe entbehrt, ob :
oder Blinds bei hódítábt Sdracht ber1704), Betreff beimIn( 13, Auguſt welche ihrer ungebeueren Res Idhon mir gegen eine sonſtigen Betrachtungen über legteren Felda zug ( 1706 ) nichts einzuwenden haben .
ſultate wegen wohl etwas mehr Aufmerkſamkeit verdient
Die Darſtellung der folgenden Feltzüge wird, mit Uusnahme
båtte , haben wir folgende Irrthümer zu rügen. Ein Dorf Oberflau gibt es in dortiger Gegend nicht , es beißt der in Rede ſtehende Ort Oberglauheim . Die Ders bündeten ſind zwar allerdings in der Art vorgerudt, daß ibre Cavalerie ſich auf beiden Flügeln befand ; aber – wohl
ber von 1712 und 1717,immer türzer ; wir glauben und deshalb einer weiteren Mittheilung um ſo mehr enthalten zu dürfen , da wir in Betreff der Behandlung des Stoffs 'nur bereits Geſagtes
-
wiederholen müßten.
Schließlich bemerken wir, daß es uns wahrhaft leid gethan hat,
kein günſtigeres Urtheit fällen zu können .Vielleicht hatten wir eine
gemerft jede der beiden vereinten Armeen hatte ihre zu hobe Meinung von den Talenten des von uns hochverehrten Ørn . Cavalerie auf beiden Flügeln, ſo daß ſich in der Mitte Verfaſſers. Der etwas ſchwankende Standpunct, von welchem der:
der ganzen Schlachtlinie 78 Schwadronen befanden, die felbe bei der Bearbeitungausging, mag ebenfallseinenTheil der
dort auch ganz auf ibrem Plaße waren , an den Ufern Sould tragen, das die Arbeit hinter den Erwartungen geblieben ift. Da die zu dem Werke gehörenden Karten und Plane von uns
der Donau und auf den waldigen Abhängen aber nicht ferer Buchhandlung noch nicht zu erlangen geweſen ſind , können piel genůßt haben würden. Der Feind batte ſeine ganze wir auch nichts darüber fagen . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 23.
21. März 1838.
Allgemeine Militår - Zeitung. F r a'n frei do.
Li te r a t u r.
Der Kriegsminiſter hatte die Genehmigung ertheilt, Das Kleid des Soldaten , vom årztlichen Stand, einem Hrn. Grimpré ſein Verfahren zur Bearbeitung der Gewehrſchafte abzufaufen. Troß aller Maßregeln und Aufforderungen von Seiten der Verwaltung hat
jedoch der Erfinder ſeine Verpflichtungen noch nicht erfüür. Die Proben , die ſithon längſt båtten geendigt
puncte aus betrachtet.
Ein Beitrag zur Kriege's
Hygienie, von Dr. F. Chr. Heiur. Neßig , fónigl. preuß. Bataillonsarzte. liña u. Leipzig, Druck und
Verlag der E. Günther'ſchen Buchhandlung, 1837. Wenn im Kriege die Heere unverhältnifmåßig große
noch nicht einmalangefangen. Der müſſen,erſind ſein Kriegsminiſt hat daber beſchloſſen , den mit Grimpré Verluſte durd) Kranfheiten erleiden, wenn ganze Ärmeen, abgeſchloſſenen Kauf aufzubeben , wenn er nicht in ganz durd) Epidemieen aufgeldit, zu Grunde gerichtet werden, To nimmt uns dieß nicht ſehr Wunder ; wir tröſten und kurzer Zeit ſeine Verpflichtungen erfülle. *) Durch das Armeebudget für 1839 iſt folgender mit der Ueberzeugung, daß es in der Unmöglichkeit liege, Effectivſtand der Armee feſtgelegt: für den Dienſt im ſolchen Uebeln mit wirkſamen Mitteln begegnen zu föns Inlande 278,066 Mann Infanterie und 51,276 Reiter, nen. Wenn aber im Frieden Erfrankungen unter den Beſatzung von Ancona 1522 M. Infanterie, Armeecorps Soldaten noch båufiger vorfommen , als bei Leuten deſs in Afrifa 38,000 M. Infanterie und 8779 Reiter ; zus ſammen 317,588 M. Infanterie und 60,055 Reiter. - Der Kriegsminiſter hat eine Summe von 150,000 -
ſelben Alters im bürgerlichen Stande, wenn unter den Truppen einer Garniſon anſtecende Krankheiten auss, brechen , von welchen die übrigen Bewohner des Orts
verſchont bleiben , ſo muß dieß im hddyſten Grade bes
Franfen zur Verwandlung vonSteinſchlöſſern in Pers cuſſionsſchloſſer an 9-10,000 Stück Soldatengewehren fremden , da ſo leicht nachgewieſen werden fann, daß in und Behufe der zur Vergleichung der Dauerhaftigkeit den meiſten Staaten die Vorſorge für die Geſundheit der und anderer Vorzüge des einen oder des anderen Sys Soldaten faſt nicht weiter getrieben werden fann . Es ſtems anzuſtellenden Verſuche, ausgeworfen .
fehlt ihnen nicht an fráftigen Nahrungsmitteln, ſie er.
Nach der Sentinelle hat der König zu dem zu
balten warme Kleidungen und geſunde Wohnungen, und
dem Andenfen der bei Waterloo gefallenen Krieger zu
bei Erfrankungen erfreuen ſie ſich einer aufmerkſamen
errichtenden Denfmal nicht nur ſeine Zuſtimmung geges årztlichen Behandlung, wie ſie denmeiſten Menſchen im ben, ſondern will auch unter die Zahl der Subſcriben. bårgerlichen Stande nicht zu Theil wird. Rann nun in allem dieſem zu außergewöhnlichen Krankheiten keine ten aufgenommen werden. Der General lacroir iſt in ſeinem 67. Jahre Veranlaſſung gefunden werden, ſo wird ſolche node weniger in einer dazu vorherrſchenden fúrperlichen Dis, mit Tode abgegangen . .
Dů r tremb er g.
poſition der Soldaten ſelbſt vermutbet werden können , denn die meiſten Heere der neueren Zeit beſtehen aus
Se. Maj. der Köniz baben am 27. Februar teit den fråftigſten und geſundeſten Menſchen ,aus der Elite bisherigen Generalquartiermeiſter und Chef des Genes des Polfes . Eine genügende Erklårung des Mißverhält, ralquartiermeiſterſtabs,I Generalmajor v. Bangolo , niſſes der Erfrankungen der Soldaten dürfte ſonach nur zum Generallieutenant und Commandanten der 1. Sus
in dem Soldatenleben ſelbſt zu finden fein , in welchem
fanteriediviſion, und zugleid zum Gouverneur von vorzugsweife der Contraſt, welchen dieſes leben mit der Stuttgart , - den Generalmajor und Commandanten früber gewohnten bildet , die nåchſte Gelegenbeit dazu
der 2. Infanteriebrigade, v, Miller , zum Generals quartiermeiſter und Chef des Generalquartiermeiſters ſtabs , – und den Oberſten und Commandanten des 1. Infanterieregiments, v . Valois , zum Generalmajor und Commandanten der 2. Infanteriebrigade ernannt.
darbietet. Der Soldat iſt bei allen ſeinen dienſtlichen Bornehmungen an ein ſtrenges Bebarren des ihm Aufs erlegten gebunden ; er darf ſich nicht nachgeben , viel. weniger ſich die Erleichterungen verſchaffen , deren er ſich bedürftig fühlt. Die Nothwendigkeit ſich vorſdriftsmåßig
* ) Wir haben dieſen Gegenſtand bereits in Nr. 37 der 2, M.3. zu fleiden , geſtattet ihm auch nicht, bei Temperatur. dom I. 1836 erwähnt.
wechſeln wiüführlich ſolche Veränderungen an ſeiner
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180
Befleidung vorzunehmen , wie ſie ſeinen jedesmaligen
fórperlichen Zuſtanden zuſagen und am angemeſſenſten
Der Abſchn . II. enthält einen fragmentarijden Abriß der Naturgeſchichte des Menſchen. Eine
ſind, und gerade bierin , in der Nothwendigkeit, ſo häufig
gedrängte Abhandlung von den äußeren und inneren
den Schuß gegen die Einflüſſe der Witterung entbehren
Erforderniſſen zum Leben in den Gränzen der Gefund .
zu müſſen , dürften die meiſten Veranlaſſungen zu den gewöhnlichen Krankheiten der Soldaten, und die feidhs figfeit der Verbreitung unter denſelben gefunden werden. Wenn nun hieraus bervorgeht, daß eine bedeutende Einwirkung auf den Geſundheitszuſtand der Soldaten der Befleidung beizumeſſen iſt, so ſtellt ſich von ſelbſt die Anforderung an dieſelbe, daß ſie vermoge ibrer Einrichs tung ſoviel als möglich das erreße, was dem Soldaten in dieſer Hinſicht durch die eigenthümlichen Verhältniſſe feines Standes zu entbehren auferlegt iſt. Wir glauben daber, daß der Hr. Verfaſſer der vorliegenden Schrift
beit, und von den Richtungen , welche der Organismus auf ſeinem Wege zum Erfranken nimmt; klar und deut. lich abgefaßt und auch dem Nidtarzte verſtändlich, der die gewöhnlichen Erſcheinungen im täglichen Leben nicht unbemerkt an ſich bat vorübergeben laſſen . Eine lithograpbirte Lafel, welche dem Buche " beigefügt iſt , und eine Darſtellung des Sfelets und des Rumpfs des Menſchen enthält, veranſdaulicht den inneren Zuſam . menhang der einzelnen Theile, verſinnlicht die ſcháds lichen Einwirkungen auf dieſelben , und dient febr zur beſſeren Verſtåndigung des Inhalts dieſes Abſchnitts. etwas recht Verdienſtliches unternommen hat, indem er In dem Abſdn. lit. find Betrachtungen über ſich bemübte, die årztlichen Grundſåße zuſammenzuſtel, die lebensverhåltniſſe des Soldaten im Fries len , welche der Befleidung des Soldaten unterlegt wers
den müſſen , wenn ſie den Anforderungen , die von dieſer Seite an ſie gemacht werden , genügen ſol.
den wie im Kriege , angeſtellt. Die Beobachtungen , auf welche dieſe Betrachtungen ſidy ſtúten , ſind ſcharf, und treu wiedergegeben , und obgleich der Hr. Perf.
Da der Titel dieſer Schrift glauben laſſen könnte, hierbei ſpeziell den preußiſchen Soldaten im Auge geo als ſei fie blos für Aerzte und denfelben verſtändlich babt hat, ſo bat doch dieſer Abſchnitt dadurch nichts an
geſdrieben, ſo wird es nicht überflüſſig erſcheinen, mit allgemeinem Intereſſe verloren, weil die Lebensverhålts dieſer Anzeige eine nábere Angabe ibres Inbalts zu verbinden. Sie zerfå ut in VI Abſchnitte und in einen Nadytrag .
niffe der Soldaten ſich überall ziemlich gleich ſind . Eine dieſen Betrachtungen beigegebene Zabelle ,, tes
berſicht des Kranfenzuſtandes der fönigl. preuß. Armee
Der Abſchn. I. iſt eine kurze Geſchichte der Bes vom Jahr 1829 bis incl. 1833" liefert ein zu auffallen .
fleidung des Kriegers, von der frůbeſten bis auf des Reſultat, als daß es nicht hier einen Platz finden die neueſte Zeit. Es iſt Schade, daß ſie der Hr. Verf.
ſollte. Nach dieſer Tabelle bat die preuß. Aimee in den
nicht vollſtåndiger hat liefern können. Die nåchſte Ur. 5 Jabren 1,046,018 Kranfe gehabt und 12,748 durch ſade zu der Hauptverfümmerung und Zerſtucelung des den Tod verloren . Es fallen zwar in dieſe Periode die Soldatenfleides würde deutlicher bervorgetreten ſein und Mobilmachung mehrerer Armeecurps und die Choleras den ørn. Vrf . nicht zu dem Ausſpruche berechtigt haben, jabre 1831 und 1832 ; rechnet man aber auch die durch ,daß der Zwang der Mode das Gute und auf richtige die Cholera herbeigeführten Todesfälle, welche auf 1526 Erfahrung Gegründete verdrångt habe, zu welchem die angegeben werden, von der letzteren Summe ab , ſo neueſte Beit nur nach und nach wieder zurücfführe." bleibt das Erfranfungs- und Sterblidyfeirøverhåltniß Wir geben zwar zu , daß die Mode ihren Antheil daran der preuß. Armee in den gedachten 5 Jahren immer gehabt bat , ſowie überhaupt noch jeßt die Befleidung noch ein außerordentliches. des Soldaten der Herrſchaft der Mode unterworfen iſt
Der Abſchn. IV. enthält Erörterungen der
und derſelben nie ganz wird entzogen werden fdnnen ; allein die Haupts und zwecwidrigſten Verånderungen fallen mit Einführung der Uniformen zuſammen und tragen zu ſehr das Gepräge einer Alles hintanſebenden
Aranfbeiten , denen der Soldat im Frieden wie im Kriege vorzüglich ausgereit iſt, mit Hinweiſung auf die gew dbnli diſten Veran, larrungen derſelben. Dieſen Erörterungen iſt ein
Defonomie , als daß ihr innigfter Zuſammenhang mit dem Soldierwelen verfannt werden fóunte. Wer Sold . truppen biekt oder zu ſtellen batte, fuchte ſie ſo wohlfeil
Auszug aus Prengle's Geldichte der Feldzüge der engliſchen Armee in Deutſdıland in den Jahren 1742 bis 1748 , die Kranfengeſdidhte dieſer Armee, vorauss
als möglid auszurůſten. Eine Verpflichtung zur Fürs geſchickt; ſie bat zum Zweck, die auf Ibatſaden beru, ſorge für dic leibliche Wohlfabrt der Angeworbenen nach benden Krankheitsverhåltniſſe einer im Felde geſtandenen abgelaufener Gontractjeit war nicht vorhanden; auch Armee feſtzuſtellen, um ſodann durch Vergleichungen ab .
war es nicht råtblich, an leuten, deren Treue man nicht Febr verſichert fein fonnte, viel auf Kleidungsſtücke zu verwenden. Die Kriegführung der damaligen Zeit nos thigte auch nicht, vorſorglich für die falte Jahreszeit auf
zuleiten, wie ſich dieſe Verhältniſſe der" icßigen Heere unter ähnlichen Umſtånden etwa geſtalten mögen. Zu dieſem Zwede war eine Vergleichung der Zuſtande jener engliſchen Armee mit denen einer Armee unſerer Zeit,
warme Bekleidung Bedadit zu nehmen . Daher ſeben wir, in Bezug auf Befleidung und Verpflegung ?c. durchaus mie man von dem Zwedinåßigen und Nůžlichen des nothwendig. Die nåberen Angaben bierzu feblen aber, früheren Soldatenkleides nur den Schein zu behalten und wir haben ſie nur ungern vermißt, zumal wir mit
fushte, der ſich am auffallendſten in den falſchen Wer den Anſichten des Hrn. Verfs. nicht einverſtanden ſein ſten , der aufgenåbten Rabatten und Umſchlagen 2c.
fónnen . Der Hr. Verf. nimmt allgemein an , daß die
fund gab, wie ſie lite zum Theil noch bis auf die neueſte engliſche Armee vor einer der beutigen ohne Frage darin Zeit erhalten haben.
eineu Borzug beſefien babe, daß ſie aus atteren Leuten
182
181 biſtand ,
,, welche zum Theil das Kriegshandwerk zu wir mit dem Hrn. Bf. darin einverſtanden ſein müſſen ,
ihrem lebensberufe machend, in anderen Heeren ſchon daß die Geſchichte der engliſchen Armee nichts enthält,
gedient hatten .“ Wir ſtellen dieſen vermeintlichen Vors was nicht jede andere, ſelbſt im tiefen Frieden , treffen zug ſehr in Frage, indem wir der Anſicht ſind, daß junge konne ; denn über die unſichtbaren, geheimnißvollen wir , gebieten . rúſtige Månner , auch abgeſehen von ihren ſonſtigen fungen der Natur fann fein Sterblicher en Borzugen für den Felddienſt, die Strapaben eines Kries
Nach den angeſtellten Vergleichung
geht der Hr.
ges befjer ertragen, als bejahrte leute, welche, wie man 9f. zu den Erörterungen der verſchiedenen Krankheiten
zu ſagen pflegt, bereits viel mitgemacht haben . Die über, wie ſie ſich im gewöhnlichen Leben des Soldaten beutige Kriegführung insbeſonders erfordert fråftige, darbieten , und gelangt ſo zu der Solußfolge : feurige Jugend. – Sodann wird angeführt, daß zwar die Vorfehrungen zur Erhaltung der Geſundheit der .
die meiſten Krankheiten der Heere aus Erfåltungen ,,„ daß entſtehen, und ihren Hauptſit im Unterleibe haben ,
beutigen Heere lich weiter erſtreden, als es bei der enge über deren Richtigkeit wir als Nichtarzt nidt entſchei.
liſden Armee der Fallwar, daß aber der ganze hieraus den, dem Hrn . Verf. aber auf's Wort glauben wollen . entſtebende Unterſchied durch die Ausrüſtung mit fagers Der Abſchn . V. iſt überſcrieben Darlegung :
des
zelten, welche die beutigen Heere entbehren , mehr als
Verbåltnifres der üblichen Bekleidung des
aufgehoben zu betrachten ſein dürfte. Hierzu erlauben
soldaten zu ſeiner Geſundheit und zu den
wir uns eine ausführlichere Bemerfung, weil der Wunſch Krankheiten , von denen Armeen am meiſten nach Zelten auch ſchon anderorts ſidi hat bóren laſſen. zu beſorgen baben. - Kurze Betrachtungen über Eine Hütte von Holz und Strob erbaut iſt an und und für die Einfluffe der veränderlidhen Witterung auf den Sols
ſich ſchon ein geſunderer Aufenthalt und gewährt mehr daten wåbrend ſeines Verbaltens auf Mårſden , beim Schuß, als ein aus dúnner Leinwand gefertigtes Zelt, Ererciren und Manövriren, in Kantonnirungen undim welches dem Eindringen der Feuchtigfeit nicht widerſteht zeltlager ; Unterſuchungen mehrerer auffallenden Krank,
und bei warmer Witterung eine übermäßige Hiße in ſich beitserſcheinungen und ivrer mebr als wabrſcheinlichen fchließt, die durch die Ausdúnſtung der darin zuſamments Veranlaſſungen , weide der Hr. Verf. in ſeiner Dien
geſchichteten Mannſdaft bis zum Unertråglichen geſteis ſtesſtellung als Militårarzt anzuſtellen Gelegenheit hatte, gert wird. Dieß ſind jedod die Nachtheile der Zelte verbunden mit ſeinen ſonſtigen reichen Erfahrungen, nicht allein , ſie baben noch weit größere im Gefolge. In haben ihn zu Ergebniſſen geführt, von welchen wir die der Regel werden dieZeltequipagen nicht gleichzeitig mit wichtigſten bier mittheilen wollen, indem ſie am deut ,
den Truppen auf dem lagerplaße ankommen können; lichſten die Ridhtung zeigen , welche die Unterſuchungen bis zu ihrer Ankunft reben oder legen lid die erhitten und erſchöpften Soldaten auf den Falten , feudyten Bos
des Hrn. Verfs. genommen baben . ,,Der gemeinſame Urſprung der Krankheiten , vont
den und ſind ſo den Erkältungen vorzüglich ausgeſcit. denen wir Armeen am meiſten bedroht ſehen , liegt in Treffen die Zeltequipagen in der Nacht ein, und es ploßlicher oder allmähliger Unterdrückung der Haut, fonnte vorher nicht für das nöthige fageriirob geſorgt werden , ſo legen ſich die Soldaten ohne ſoldies in die
thatigkeit. “ Von ganz beſonders hoher Bedeutung iſt die drts
aufgeſchlagenen Zelte nieder , und es iſt begreiflich, lide Ertaltung des Unterleibes , und gerade diejenigen welde Folgen eine einzige folche Nacht für den Ges Krankheiten, die erfabrungsgemäß einer Armee vorzugs. ſundheitszuſtand der Truppen haben kann. Tritt endlich weiſe verderblich werden, erfennen dieſe Urſache als ibre der Fall ein , der ofter gar nicht wird vermieden were vorzüglichſte an ; gerade die Krankheiten und Franfheits, den können , daß die Soldaten , auf die Ankunft der dispoſitionen , die ſelbſt den leichteſten Verwundungen
Zeltequipagen vergeblich barrend, keinerlei Vorſorge für tódilidie Gefahr geben, entſtehen , wie durch Erfåltung Schußes und ſind allen nachtheiligen Einfluſſen des Bos ganz beſonders leicht.“
für ein Obbad getroffen haben, dann entbebren ſie jetes überhaupt, ro durd, die eindringlichere des Unterleibes, dens, der Witterung und des Klima’s überbaupt aus , geſetzt. Sind dagegen die Truppen gewöhnt und gehal. ten , rich Hütten oder auch nur Schirme zu bauen , ſo bleiben ſie nach beendigtem Marſche in einer leidten , angemeſſenen Bewegung, die ein zu ſchnelles Abfühlen
1. Zu den örtlichen Erkältungen des Unterleibes bien
tet das übliche Kleid des Soldaten dadurch, daß dieſer wichtige empfindlide , von früber ber vermobnie Róre pertheil - den die Natur am wirmſten gebalten zit werden beſtimmte – überbaupt , oder doch verhältnis, -
verhindert und die aufgeregten lebensthåtigkeiten nur måßig weniger, als alle übrigen gefchůßt iſt, in jeder nach und nach wieder ins Gleichgewicht bringt, was lebenslage des Soldaten beſtåndige Veranlaſſung . * alles , verbunden mit dem bereiteten trockenen Rubelas ,,Alle für das Gefundheitswobl des Soldaten berechs ger, der Geſundheit der Soldaten nicht anders als zus neten Einrichtungen werden, ſolange dieſem Uebelftande fråglid, rein fann. Wenn daher die Entbehrung der nicht abgeholfen worden , weder einen wahren Erfolg
Zeltequipagen nidt nur feinen nachtheiligen , ſondern vielmehr einen günſtigen Einfluß auf den Geſundheitss zuſtand der Truppen äußern dürfte, ſo möchte eine Armee der neueren Zeit, verglichen mit jener engliſchen von 1742 , auch obne Rusſicht ihrer beſſeren Bekleidung, denn die Engländer batten nicht einmal Mániei, ents føieden ein Uebergewicht haben. Demohngeachtet werden
baben, noh überhaupt das leiſten , was felbſt die bila ligſten Anſprüche von ihnen fordern; ohne ſeine Abſtet. lung werden auch die umfaſſendſten Maßregeln feine Sicherheit darüber geben können , daß nicht die Unfälle die Armee treffen , welche zu verbåten überhaupt alle Anſtalten beſtimmt ſind; die Aufldſung der Hjeere durch Krankheiten ; die Niederlage ohne Sdiladhten . "
183
18+
Der leßte Abſchnitt enthält Vorſchlage zu Abån. Der Ozako, urſprünglich eine Nationaltracht der derungen , die ſich aus dem vorangegangenen Ungarn , iſt von da an die übrigen Nationen überges als nüblich , als nothwendig ergeben. – Die kommen . Der ungariſche Czafo war cylinderformig, von -
angeführten Ergebniſſe des vorigen Abſchnittsgeben gutem Filze, und ſchmiegte ſich leicht an den Kopf an. hinlänglich Andeutung, daß die vorgeſchlagenen Abån. Såtte man ihn in dieſer Form gelaſſen , ſo würde er ſeis derungen auf Erzielung eines möglichſt vollkom . nein Zweck immer noch gut entſprechen . Man hat ihn menen S duB es des Unterleibes gerichtet ſein aber verbeſſern wollen , und zu dem Ende ſeine cylindris
werden. Da nun aber der Soldat nicht mit vielerlei iche Form in die eines abgeſtuzten Segels 'umgeſchaffen. Kleidungsſtüden ausgerüſtet, und ihm überhaupt nicht Unglücklicherweiſe ſcheint ein Verſehen dabei vorgefallen geſtattet ſein kann , ſeinen Anzug immer nad dem Bes zu ſein , indem man den Dedel anitatt auf der kleinen, dürfniß, welches der Wechſel der Witterung , ſowie der auf der großen Grundfläche des Regels anbrad)te. Der {ags und Jahreszeiten erheiicht , einzurichten , ſo ſtellt ſo zugerichtete Szafo fonnte nun ſeine Befeſtigung auf der Hr. Verf. noch die weiteren Forderungen :
daß das Kleid, das der Soldat beſtandig tragen ſoll, für alle ſeine lebensverhältniſſe , für alle Jahress ſoviel als es ſich in einem Stúc und Tageszeiten vereinigen laßt - in ſich ſelbſt die Fähigkeit trage,
dem Kopfe nur mittelſt des unteren ſteifen Ringes er. balten , der feſt anſchließen muß , wenn der Czafo feſt Tigen roll . Zur Beſeitigung der hieraus entſtehenden , oben angeführten Nadibeile wurden die Kinnbånder , und im Inneren eine beſondere Haube angebracht , um
den bånfigen Abwechſelungen ſtets adéquat entgegen die Berührungsfläche mit dem Kopfe zu vergrößern . zu irirfer . "
1
Beide Ausbúlfsmittel reichen aber nicht bin, dem Czafo
Das Vorbild zu einem ſold)en Kleide findet er nun einen feſten Siß zu verſchaffen , ohne daß der untere in dem ebemaligen Ueberrod der preußiſchen Landwehr, Ring feſt an den Schadel angepreßt wird. Die Haube in dem mitwv, in der Aermel. Tunica der Alten, in dem bat noch den beſonderen Nachtheil, daß ſie , indem ſie
Waffenrode des Mittelalters , welcher erſt, gegen die den Kopf eng umſchließt, das ganze Gewicht des C ;afo's neueſte Zeit ber zu der jebigen Uniform verkümmert iſt, auf den Scheitel bringt und die freie Ausdunſtung des
an welcher noch der andersfarbige Vorſtoß der Stoße Ropfes hindert, alſo erhißend wirkt, was ſich gewöhus das Futter zeigt, das in átterer Zeit den Unterleib lid durch beftiges Kopfweb aufert. wohltbåtig erwårmend dedte. " - Sein Vorſchlag zu Der Czafo , in der ſo veränderten Regelform , faun Abånderungen geht rodann dahinbis , den Uniformsfrac durch einen gefütterten kurzen, an das Anie reis alſo den oben geſtelltenBedingniſſen nid)t entſprechen,
wird ,demie größer derDurchmeſſer des Decels Maaße nachſtehen chendenUeberrock, mit der Vorrichtung, die Vordertheile und in im glaubt, daß wenn hierzu der Mantei kommt, und eine Vergleiche zu dem des unteren Ringes iſt, mit weldern wollene Permeljacke hinzugefügt wird, welche den gans zen Unterleib deckt, ſo ſei der Soldat vollkommen auss
ber ( zako auf dem Kopfe auffigt. Eine andere Frage iſt die , auf welche Weiſe der
geſtattet und habe ein Kleid, das allen Anforderungen, Nađen und der Hintertheil des Kopfes gegen dieNach: welche vou årztlicher Seite an daſſelbe gemacht werden theile geſdůft werden ſollen, welche durch die gånzliche 2
können , in jeder Hinſicht entſpreche. Der Nachtrag gibt einige Betrachtungen über die übrigen Kleidungsſtücke des Soldaten , in ſo fern ſie auf das Leben und die Geſundheit von bedingenden deußer: lichkeiten find. Wir beben hier nur die über die Kopfbedeckung, als der weſentlichſte Theil derſelben , hervor. Nach einigen kurzen Erörterungen über die Einwirs fung der Kopfbedeckung auf den Schädel, namentlich
Entbidßung dieſer Theile herbeigeführt werden können.
Die ſogenannten Nackenſchirme find allgemein als unzus reichend bierzu befunden worden. Und doch ſcheint dies ſer Gegenſtand einer ganz beſonderen Beachtung werth, ſeitdem ſich unter den Truppen mander Garniſonen eine contagioſe Augenfrankheit verbreitet bat, die zur furchto
baren Geiſel der Heere werden fann. Dadurch , daß dic Bewohner der Garniſonsorte, von dieſer Krankheit nicht
auf die Blutgefäße, welche, wenn ſie an den Schadel ergriffenwerden, iſt ihr Entſtehungsgrund in einen engen gepreßt werden, Blutcongeſtionen nach dem Auge , dem Kreis geban.*: doch ihn zu erforſden , iſt, ſoviel uns inneren Ohr und dem Gehirne berbeiführen , nid )t nur
befannt, den Aerzten bis jeßt nicht gelungen. Sollten
für den Augenblick, ſondern für das ganze leben Nache die Einwirkungen von Näſſe und Rålte auf den ſtets theile bringen können, ſtellt der Hr. Derf. die Beding entblößten Nacen nicht einigen Antheil daran haben niſſe feſt , welchen die Kopfbedeckung entſprechen foủ. fönnen ? - Schon die Natur hat uns angewieſen , dem .
Die wichtigſten derſelben find :
,,daß die Kopfbedeckung wärme, ohne z11 erhiben; "
Nacen einen beſonderen Scuß zu verleiben , ſeitdem man ihn des natürlichen Scuses beraubt bat; womit
den Haarzopren nicht eine Robrede halten und ihre Wieders daß ſie weder durch eine unrichtig vertbeilte Befes wir einführung wünſchen , aber unfere ueberzeugung ausſpređen wole
ſtigung auf dem Kopfer , , od durch, übertriebene len, daß ihr Verluſtein ſehr ſchmerzlidher war, der bis jegt noda Sdwere, Druck oder Spannung errege ;
Die Frage, in wie weit der (bei den Preliten) übliche
nicht wieder erregt ijt.
Erſcheinen dieſe Unſichten begründet, ſo kann nicht länger
Czafo dieſe Bedingungen erfütle, finden wir inur zum bezweifelt werden, das der übliche Czało nicht nur ſeiner Form Zheil erörtert, weshalb einige Bemerkungen bierzu nicht wegen, Kopfbedeckung ſondern überhaupt nicht den Bedingniſſen entſpricht, welche des Soldaten gemacht werden müſſen. am unrechten Drte ſein werden.
an die
Redigirt unter Beran divortlichfeit der Verlagshandlung: E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt .
Samſtag ,
Nr. 24 .
24. März 1838. ไร้าง
Allgemeine Militar - Zeitung. Bay e r n. Burgberſb , Sir H. Worsley und Sir Donald Månden , 18. März. Obgleich das im nåchſten Macleod das Commandeurfreuz ertheilt. Dagegen Herbſt zu baltende Uebungslager eines Armcecorps durch batten auch Generallieutenant Keating, Generalmajor
ein höchſtes Reſcript beſtimmt, und demnach unzweifel. Sir W. Job nſt o n und Oberſt de facy Evans baft iſt, ſo iſt doch die Beſtimmung des Orts , moes gebalten werden ſoll, noch nicht ausgeſprochen, und manche Gründe verſchafften dem Gerüchte Glauben, daß daſſelbe nicht auf dem Pechfelde bei Augsburg, ſondern wohl bei München in der Nabe von Schleißheim in der Ebene gehalten werden könne, wo im J. 1804 die ganze bayeriſche Armee und im 3. 1813 das Uebungslager derſelben ſtand , nachdem ſolche nach den Verluſten in Rußlaud neu organiſirt worden war. Gründe der Ers
(Generalieutenant in ſpaniſchen Dienſten ) das Coms mandeurkreuz erhalten , ohne zuvor Ritter geweſen zu fein, wozu ſie vielmehr erſt am 21. Februar geſchlagen wurden. Im Unterbaufe ſtellte nun Hr. Braorbam die Frage : ob dieſe ungewöhnliche Ernennung durch das Kriegsamt gegangen und auf Empfehlung des Oberbes feblshabers vorgenommen worden ſei. ford Palmer, fton erwiederte: die Ernennung ſei auf übliche Weiſe und unter Verantwortlich feit der Miniſter vorgenommen ;
(parung ſcheinen für ein lager bei München zu ſpre. auch ſei es feineswegs nothwendig oder auch nur als den , indem die ganze Garniſon dieſer Hauptſtadt , in unwandelbare Obſervanz anzuſehen , daß die Ausübung 5 Regimentern beſtehend , daran Tbeit nehmen wird, dieſer Kronprårogative nur nad vorgängiger Zuziebung die größtentheils hier faſernirt bleiben könnten , wåbé des Oberbefeblebabers vorgenommen werden můffe. Er
rend ihr Marſch nach der Gegend von Augsburg und ſelbſt hielt übrigens die Beförderung des Oberſten Evans ibr Unterbringen daſelbſt mit Schwierigkeiten und Ros für wohl verdient. Oberſt Evans fragte nunmehr, ſten verbunden iſt.
ob der Oberbefehlshaber jenes Mitglied zu einer ſolchen
- Es ſind für die Nationalgarde des Königreids Anfrage autoriſirt babe? 'was Hr. Bradfbaw in Abrede neue Diſciplinarſaßungen erſchienen ,in denen ſids, im ftellte , dagegenim Namen ſolcher Offizierezu reden ers Vergleiche mit den früberen Beſtimmungen , eine große tiårte, die unbilligerweiſe übergangen. worden ſeien. -
Strenge zeigt und worin namentlich in Bezug auf die
Holland.
on die Nationalgarde mit dem afrivenHeere Subordinati Aus dem Haag , 19. Febr. Am 11. d. M. ſtarb der ſo ziemlich auf gleichen Fuß geſtellt wird. Die Verge. penſionirte ContreadmiralDe Jong van Rodenburgh bungen gegen Offiziere werden nach den Beſtimmungen im 76. Lebensjabre. Erwar Mitglied des Munizipal. über die Bergeben gegen Civilbebörden geahndet. conſeils im Haag, Berfaſſer mebrerer geſchåßten Reiſe. beſchreibungen , und durch die perſönliche Freundſchaft F r a n trei d.
Die Kriegos und Handelsmarine in Frankreich iſt des Königs geehrt. gegenwårtig 110,589 mann ſtarf, wozu noch Penſioni, Breda , 1. Mårz. Im vergangenen Monat fand ſten u. drgi. fommen. Der Stab beſteht aus 28 Admi, hier das feierliche Reichenbegångniß des Oberſten De ralen , 221 Stabs , und 1250 Subalternoffizieren. In Boer, Adjutanten des Generals Obaffé ſtatt. Der aftidem Dienſte find 10 finienſchiffe, 12 Fregatten, 26 Oberſt wurde mit den leßten Ehrenerweiſungen eines Sloops, 63 Briggs und Schoners, 17 Dampfboote ic.
Generals zu Grabe gebracht. Die halbe Garniſon und ſelbſt die in der Umgegend der Stadt liegenden Trup,
Großbritannien.
pen folgten ſeinem Sarge. Bier Generale trugen die
Mehrere vor Kurzem ſtattgebabte Ordensverleihun . Zipfel des Leichentuchs. Der Zug ging unter Trauers gen gaben in der Sibung des Unterhauſes am 23. Febr. muſik eine balbe Stunde weit nad dem Dorf Ginnde,
Beranlaſſung zu einer Debatte. Die Königin batte nám . wo der Sarg in die für ihn bereitete Gruft geſenkt lich den Herzog v. Sufſer zum wirklichen Großmeiſter wurde. Für General Cbaſſé iſt De Boer's Ableben ein des Batbordens ernannt , dem Generalieutenant Sir unerſeblicher Verluſt. Der Oberſt war 30 Jahre lang 21. Bradford das Großkreuz, den bisherigen Rittern Chaiſes Ádjutant , und wobute mit ſeiner Frau und
( Knights , Campanions ), den Generalmajoren lord ſeinem Sohne (don ſeit 7 Jahren in des Generals
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Hauſe. In verſdiebenen Gefediten ſland er dieſem zur nåmlich auf Stid und Schuß , damit die Duelle auf Seite, und mußte, mit Wunden bebeat, aus zweien den weniger gefährlichen Hieb ſich reducirten. Die Ses derſelben vor den Augen des Generals hinweggetragen cundanten rouen ganz ſtraffrei bleiben , ausgenommen,
werden. Chaſſé ſelbſt lebt ſehr zurü&gezogen; doch iſt wenn das Duell auf Schuß oder Stich beredet worden
er, obſchon frånflich, fortwährend beiguter faune. Er ſei. y . Feuerfein hålt den Antrag nicht für ausführ, bat in der Nähe von Breda ein Stück Landes gekauft, bar. Wenn zwiſchen den Waffen unterſchieden würde, und will ſich darauf eine Grabſtåtte bereiten laſſen . ſo werden, um deſto muthiger zn ſcheinen , die Duellans
Nad Pollendung derſelben ſoll De Boer's leichnam ten zu den Piſtolen häufiger greifen. Hiermit iſt Graf ſeiner jeßigen Gruft entnommen und in dieſer Grab, v. Degenfeld einverſtanden . Wenn der Antrag ange. ſtåtte beigeſeßt werden , da Chaffé einſt an ſeines treuen Gefährten Seite zu ruhen wünſcht. De Boer’s Gattin bleibt bei dem General , welcher ohne Familie iſt, wohnen. Sein Sohn iſt Radet in der hieſigen
nommen würde, fo würde das Duell auf Sábel nicht mehr für ehrenhaft angeſehen , bemerkt 8. Priefer. Nicht nach dem Unterſchiede der Waffen , ſondern nach den Folgen des Duells múffen die "Strafen bemeſſen
Militárakademie.
werden. Frhr. v. Gultlingentheilt dieſelbe Anſicht.
Vor kurzem fand ein großes Avancement uns Aeltere Männer, die auch noch Ehre im Leibe haben, ter den Stabsoffizieren der holländiſchen Armee ſtatt; können ſich nicht wie Studenten berumſchlagen, daber 19 Oberſten wurden Generale.
Unter ihnen befindet ihnen nur die Piſtolen übrig bleiben. Frhr. v . Dw :
ſich auch der ålteſte Sohn des Kronprinzen , der am Bei dem Nachgeben der Regierung auf die nicht enteh. 19. Febr. 1817 geborene Prinz Wilbelin , welder bei rende Strafe ſollte der Commiſſionsantra angenommen der Armee allgemein beliebt iſt. Wů r t t ember g.
werden, die Secundanten aber ſollten ſtraffrei bleibert. Prålat v. Mårklin fann ſich nicht enthalten, ſein Be. dauern auszuſprechen , daß die Kammer eine ſo große
Bei der gegenwärtig ſtattfindenden Berathung des Nachricht bei dem vorliegenden Verbrechen an Tag lege. Strafgeſeßbuches in der Kammer der Abgeordneten , Es haben die Völker des Alterthums, die Griechen und
kam in der Sißung am 13. März der Art. 190 über Römer, das Duell gar nicht gefannt und doch ihre Ehre den 3 weifampf zur Sprache. Dieſer Artikel lautet wie folgt :
zu bewahren verſtanden. Jedenfalls genüge die Strafe
Wer einen Anderen zum Streite mit tødt. des Feſtungsarreſtes nicht, da ſie allzuwenig abſchreckend
!!
lidhen Waffen herausfordert , und wer auf eine ſolche ſei. Der öffentlicher Meinung , ſofern ſie der Civiliſa . Herausforderung fich zum Streite ſtellt , wird, wenn
tion widerſpreche, Tolle die Gerekgebung entgegenwirfen.
der Zweikampf wirklich vor ſich gegangen iſt, beſtraft: Haas : Die Sammer werde dießfalls zwar den Stein 1 ) mit Feſtungsſtrafe nicht unter 5 Jahren , wenn unter der Weiſen nicht finden, allein die Anträge der Regie: beiden Theilen verabredet wurde, daß der Zweifampf rung und der Commiſſion werden die ſich beſtreitenden ſolange fortgereßt werden ſoll, bis einer der Råmpfens
Anſichten gewiß verſohnen.
Wal } : Der Eingang des
den getódtet ſei, und die Tódtung wirklich erfolgt iſt ; Artifels habe eine lúde, da er das Boren übergebe. – 2) mit Feſtungsſtrafe nicht unter 3 Jahren , wenn ohné Es handelt ſich ſofort um die Beſtrafung des erſten folde Verabredung ein Theil getódtet worden iſt ; 3 )
Falles, wofür Frhr. v. Dw ein Minimum von 5jábri.
mit Feſtungsſtrafe bis zu 3 Jahren, wenn ein Theil oder wenn beide Tbeile lebensgefährlich oder mit bleis bendem Nadtheil für die Geſundheit beſchädigt worden ; 4) mit Fejiungsarreſt von 2 Monaten bis zu 1 Jahr, wenn eine geringere oder gar keine Beſchädigung vors
gem und ein Marimum von 6 jábrigem Feſtungsarreſt beantragte. Dieſer Antrag wird unit 56 gegen 32 Stims men abgelehnt. Woder rdlågt ein Minimum von 8 Jahren vor. Der Commiſſionsantrag, vereinigt mit dem Wocherſchen Amendement, wird mit 59 gegen 27
Die Gommiſſion iſt der Anſidt, daß der
Stimmen genehmigt. – Für den zweiten Fall bålt die
gefallen iſt.al
in Nr. 1 aufgeführte ſchwerſte Fall zu gelind beſtraft Commiſſion eine Strafe, die den Verluſt der bürgerlio würde, und ſchlägt daber vor, zu feten : Feſtungsſtrafe den Ehre und der Dienſtrechte zur Folge hat , für zit von 5 bis 15 Jahren. Hiermit bat ſich die Regierung hart und dylågt Feſtungsarreſt von 2 bis zu 6 Jahren bereits einverſtanden erklärt. v. Prierer : Er ſei ers
vor.
Auch biergegen finden die vorläufigen Entídlic.
machtigt, zu erflaren , daß durchaus an die Stelle der Bungen nichts zu erinnern. Sogleich angenommen . entehrenden Feſtungsſtrafe die Strafe des Feſtungsarres
Für den dritten Fall fchlågt die Commiſſion Feſtungs.
ſtes treten könne. 0. Zeller : Die Anſtalt des Ehren . arreſt von 1 bis zu 3 Jahren vor. Xuch ſogleich genebs gerichts , welche ſich bei unſerem Militår finde, verdiene migt. - Der Fall 4 des Seebentwurfs wird durd Nadabmung. Auch die Carolina babe das Duell nicht Zuruf angenommen. Hiermit iſt der Artikel erledigt. verpónt. Seine Anſicht ſei, der Zweifampf rolle ganz
Art. 191 des Inhafts : ,, Innerhalb dieſer Strafbeſtim .
traffrei bleiba ! und in offentlicher Volfeverſammlung Jatifinden, nadidem ein Ehrengericht denſelben zuläſſig erfannt habe. Fihr. 8. Hornſtein: Die Duelle feien unentbehrlich ; es gebe Beleidigungen , die weder durch Gerichte beſtraft, 1100 überhaupt definirtwerden können . Berwerfe ihn ja ſelbſt das ſchöne Geidylecht nicht, das den muthigen Bertheidiger feiner Ehre achte. Er will, daß nur auf die gefährliden Fåle Strafe geſetzt werde ;
mungen iſt immer der Herausforderer bóber zu beitra, fen , als der Geforderte. Geht jedod) aus der Art der Beleidigung oder dem ſonſtigen Benchmen des Gefor , derten bervor, daß er es darauf angelegt, dein Anderen eine Herausforderung abzundthigen , ro iſt jener als Herausforderer anzuſehen und zu beſtrafen " , wurde ſogleich genehmigt .
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Bemerkungen des Marſchals Marmont,
2) Grenadiercorps. Es beſteht aus 1 Diviſion reichs ter Cavalerie von 4 Regimentern , 3 Diviſionen Infante.
Herzogsvon Raguſa, über die Einrichtungen rie von 12 Regimentern , 2 Batterieen reitende Artillerie, der ruſſiſchen Armee. * ) Die ruſſiſche Armee bat neuerdings bedeutende Ders beſſerungen erfahren, wodurch die Recrutirung ſchneller und ſicherer von Statten geht. Früher erforderte dieſe immer eine gewaltige Zeit wegen des Umfang
15 Batterieen zu Fuß. Bei der Garde baben die Regi.
menter der Cavalerie 7 Sdwadronen, die der Infans terie 3 Bataillone; beim Grenadiercorps die Reiterei 8 Sdwadronen , die Infanterie 4 Bataillone, 3 aktive
des und eins Reſerve.
Reides., Die langen Mårſche, welche die aus fernen
3) Sechs numerirte Armeecorps , jedes beſtehend aus
Provinzen kommenden Recruten zu madenbatten, was 1.Diviſion leichter Reiterei von 4 Regimentern , 3 Dis oft obne gehörige Sorgfalt unter den erſten beſten Bes viſionen Infanterie von 4 Regimentern jede, das Regio feblshabern geſchah, mußte nothwendig, einen großen ment mit 4 aftiven Bataillonen, in allem12 Regimenter, Berluſt an Mannſchaft herbeiführen. Dieſem Nachtheil nebſt 2 Batterieen reitender Artillerie und 15 Batterieen
iſt nun unter dem jeßigen Kaiſer folgendermaßen ab . 3! Fuß. Ade 6 Armeecorps betragen demnad): 24 Re. geholfen worden.
gimenter leichte Cavalerie , 72 Regimenter Infanterie , Das ruſſiſche Gebiet iſt jeßt in zwei Tbeile getheilt: 12 Batterieen reitende Artillerie, 90 Battericen zu Fuß.
1) in die entfernteren und ſchwach bevólferten Provin,
Ferner 3 Reſervecorps Cavalerie, jedes von 2 Divis
zen, die gar nicht zur Recrutirung der aktiven Armee fionen, die Diviſion zu 4 Regimentern, im Ganzen alſo benußt werden , ſondern nur die ſpeziellen Bedürfniſſe 24 Regimenter, nebſt 12 Batterieen reitender Artillerie
der nåchſten Gränzen befriedigen, und Armeecorps, die und 2 Reſervecorpo Infanterie, jedes von 3 Diviſionen nicht zu den finientruppen geboren , recrutiren , und
zu 24 Bataillonen jede , gebildet aus dem 5ten und 6ten
2) in die bevólferteren Provinzen, die allein die nöthige Bataillon der Regimenter der aktiven Armee. Mannſchaft der finiertruppen ſtellen . Dadurch wird die
Corps mit beſonderer Beſtimmung find noch : am
Armee aus einer Bevolferung von etwa 40 Millionen Raukaſus 1 Regiment Dragoner , 3 Diviſionen Infan, Seclen recrutirt, und zwar auf einem nicht allzuweit terie, 16 Batterieen Artillerie zu Fuß ; in Orenburg ausgedehnten Gebiet. Ferner iſt die Armee in Regimens
1 Diviſion Infanterie von 16 Bataillonen und ebenſo
ter von 6 Bataillonen organiſirt worden ; ein ſiebentes, viel Battericen; in Sibirien 1 Diviſion Infanterie; in unvollſtåndiges ſteht in den Arrondiſſements der Recrus Finnland 1. Diviſion Infanterie ; im Inneren 10 Batail. tirung, nimmt die Recruten auf, kleidet ſie ein und Tore Sappeure, 50 Bataillone landwehr zum Feitungs. bringt ſie zu den Reſervebataillonen , wo ſie eingeübt und vódig equipirt werden. Jedes Regiment ſtellt 4 Bas tailone zur aktiven Armee ; 4 Regimenter, alſo 16 Bas taillone, bilden eine Diviſion , 3 Diviſionen ein Armee,
dienſte und in den Gouvernementsſtådten . Jeder Diſtrift bat iberdieß nod 1 Compagnie landwehr und 1 Dis viſion reitender Reſerveartillerie, beſtehend aus 9 Bat, terieen. Außerdem ſind noch 4 Bataillone reitender
corps , und 6 Armeecorps find auf dieſe Art gebildet. Das 5te und 6te Bataillon der Regimenter eines Armeecorps bilden eine Reſervediviſion , die daher aus
Artillerie am Don , 2 am dwarzen Meere, 2 in Dren. burg , 2 in Sibirien. Die Roſadenregimenter zählen nach der neuen Eins
24 Bataidonen beſteht, und 3 Reſervediviſioneu bilden ein Reſervecorps. Das zum Sacenſchen Armeecorps gehörige Reſervecorps ſteht unter dem Grafen Witt, die Reſerve des Armeecorps Pasferitſch commandirt der Großfürſt Michael. Die Feldbataillone müſſen alle
richtung jedes 800 Mann. Es ſind ihrer 56 ain Don, 21 am ſchwarzen Meere , 12 am Raufaſus , 2 an der Donau, 1 in Azow , 3 in Aſtradan, 3 Baſdfiren, 2 in Newropol, 12 am Ural, 20 in Orenburg, 12 in Sibis rien, 2 in Klein , Rußland, zuſammen 146 Regimenter. Muſterregimenter ſteben überdieß in Petersburg : 1000 Mann haben , die Riſervebataillone in Friedenes
zeiten 500. Das Grenadiercorps und die Garde, die 1 Infanterieregiment, i Cavalerieregiment, 2 Batterieen iedes allein ein dónes Armeecorps bilden , ſind nicht zu Fuß, 1 reitende und 1 Bataillon Sappeure. Aufer. dem ſind nod 4 Normalregimenter, jedes von 4 Batail. init in dieſe Organiſation begriffer.
So ſehr indeſſen durch die neuen Einrichtungen die tonen, beſtehend aus Soldatenſóbnen, die zu Unterofft Recrutirung erleid ;tert worden , ſo muß dennoch Rußs land , um die politiſdie Rolle zu ſpielen , zu der ſeine Madht'es berechtigt, in Friedeniszeiten eine größere Ars mee balten , als die übrigen Mächte Europa's , deren mehr zuſammengedrängte Bevðiferung leichter auf den Kriegsfuß zu reben iſt. Die ruſſiſche Armee bat nun folgende Einrichtung :
zieren in den Linientruppen gebildet werden. Auf den erſten Blick erfchridt man vor den Koſtent , wilde die Unterhaltung eines ſolchen Militäretats ver, urſachen muf. Alcin der Unterhalt der Truppen foſter aud) bier bei weitem weniger, als anderswo , und die Schwärme von Koſacen in Friedenszeiten faſt gar nidis. Dem Kaiſer Alerander waren die Vorzüge der øjtreis
1) Raiſerliche Garde. Sie beſteht aus einem Armces chiſoben Militargränze aufgefallen, und er faßte ſogleid, corps von 3 Cavalerics und 3 Infanteriediviſionen und den Gedanken , in ſeinen Staaten etwas Aehnliches zu såbit 12 Cavaleries , 12 Infanteriercgimenter, Saps begründen. Schon unter der Regierung der Raiſerin peurs, 1 Marine , 1 finuiſdied Jägers , t bewaffnetes Eliſabeth batten Servier, die ſich in den Gouvernements .
Invaliden bataillon , 4 reitendi und 12 Fußbaitericen .
von Neut. Rufland niederließen , fåndereien erhalten,
*) qu Xus& den Riiſebeme:tungen deſſelben ürer ungirn , Sad: and waren zu verſdiedenen Regimentern Reiterei ge's Ruflaud , die europäilde und aſiatiſche Türtii.
bildet worder . Disſe koloniſation gelang damals zicuns
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lich gut ;, aber unter der Regierung Katharinens II. , wo die Bauern, als die aufzunehmenden Soldaten bequem eine neue Organiſation der Armee ſtattfand, wurde das zu faſſen ; die Bauern erhielten die Materialien unent.
Syſtem aufgegeben. Im I. 1817 erhielt der Kriegsmi. geltlich und neue Dörfer mit ſchönen Pflanzungen erhos niſter Befehi, Militárfolonicen zu gründen. Es gefdab ben ſich überall. Jedes Dorf wurde ſo groß gebaut, als an den Ufern der Wolfoff für die Infanterie , an denen es zu einer ganzen oder halben Schwadron erforderlich des Bug , der Siguiska und des Dnieper für die Ta. war, und da eine Schwadron in Rußland aus 180 M.
valerie. Für die beiden erſten batte man übel gewåblt ; beſteht, ſo wurden in jedem Dorfe 180 oder 190 Häuſer es feblte an der Bevólferung, und der Boden war uns fruchtbar, ſo fonnten denn dieſe nicht beſtehen. Beſſer ging es mit den Kolonieen im Süden. Die Bevölferung ſtand im Verbåltniß zu den Truppen, und ſie befanden ſid, in endloſen und außerſt fruchtbaren Ebenen ; aber das befolgte Syſtem taugie nichts. Der General Witt, der unter den Befehlen Araftſdejeffs dabei angeſtellt war, ſah die Fehler der Einrichtung ein und ſchlug eine andere vor, ſo daß Raifer Alerander ibm 1821 erlaubte, einen Verſuch mit der 3ten Diviſion der Ruraſſiere zu maden. Da die vollkommen gelang , ſo beſdiloß der jett regierende Kaiſer, dieſe Einrichtung bei allen Kos Ionieregimentern anzuwenden, deren jeßt 20 ſind, welche 5 Diviſionen bilden, 3 im Gouvernement Cherſon und
gebaut. Jedem Beſißer wurde aufgelegt 1 ) einen Solo Daten aufzunehmen und zu bekoſtigen ; 2 ) der Krone zum Anbau der Kronländereien und ſonſtigen öffentli, den Arbeiten 2 Frobntage die Woche zu leiſten, welche jedoch lange nicht alle gefordert werden, da die ganze Frobnarbeit nur etwa 44 Tage jährlich betrågt. Dieß iſt àbrigens die einzige directe oder indirecte Steuer dieſer Bauern. Endlich 3) wurde die ganze månnliche Jugend zur Recrutirung des dort ſtehenden Regiments beſtimmt, blieb aber in Friedenszeiten beſtandig darin fantonnirt. Außerdem wurden Häuſer für die Offiziere und Unter , offiziere, für die Verwaltung, die Schulen, die Popen , Stelle für die Pferde, und endlich in jedem Dorf eine Kirche erbaut. Der Stab jedes Regiments wurde, ſo
2 in dem von Cbarfow. Die 3 erſten habe ich beſucht, und fann alſo darüber ins Einzelne geben . Die dazu beſtimmte Bevolferung beſtand aus den
viel möglich, mitten in das zu ſeinem Arrondiſſement
gebörige Gebiet gebracht. Da erheben ſich eine Kaſerne Roſaden vom Bug , welche ebedem 3 irregulåre Roſa , felsweiſe kommen alle Schwadronen binein, und bringen cenregimenter bildeten, und einer ziemlich großen Menge ſo eine beſtimmte Zeit unter den Augen des Oberſten zu.
und Ståde für eine dienſtthuende Somadron, und weds
von Baladen , Moldauern und Bulgaren , welche die Dort befindet ſich auch noch eine bedecte Reitbahn und Türkei verlaſſen hatten und zu verſchiedenen Zeiten dort ein Krankenhaus für die Soldaten und Tranfen beiders
hin gekommen waren ; endlich aus Bewohnern von Kleins lei Geſchlechts, die unentgeltlich darin verpflegt werden. Rußland , der Ufraine und Bauern aus dem Inneren
A18 Ades eingerichtet war, befanden ſich die Soldas
desReiches, die dorthin gedicht worden waren, weil es ten da inKantonnirung unter den unmittelbaren Bes ihnen an ländereien feblte. Dieſe lebten bießen Krons fehlen ihrer Offiziere,die andererſeits feine Gewalt über bauern und ſollten eine Steuer von 10 Rubeln jährlich
die Einwohner, und feine andere Forderung an ſie zu
für den mannlichen Kopf zahlen ; aber da feine regels
thun baben , als den in jedem Hauſe einquartierten Sols daten zu bekoſtigen . Dagegen iſt noch eine andere Bes
måßige Einrichtung ſtattgefunden hatte, lo zog die Res
unter deren Gewalt die Bauern .Die borde beim Regiment, gierung niditdieHälfte von dem, was ihr zufam Rópfe ganze Bevölkerung belief ſich auf 65,000 männliche K opfe. ſteben, und anderenSpiße ſichein Oberſt oder Oberſts åmlich eine von Nun wurden 3 Diviſionen folonifirt, 'n lieutenant befindet, der, mit Hülfe einiger dazu beſtimm ,
Růraſſieren und zwei von lanzieren, welche leßtere die
ter Offiziere, die Verwaltung beſorgt. Das Gebiet jeder ten
Sowadron ſteht unter einem verwaltenden Capitain, Diviſionen der Ukraine und des Bug bildeten . Bevolferung und fåndereien wurden nach Maßgabe der 1 Premierlieutenant, 2 Secondlieutenante und eine des Bedürfniſſes der Regimenter vertheilt, so daß auf gewiſſe Anzahl Unteroffiziere zu Gebülfen bat. Unter jedes eine Bevdiferung von 11 - 12,000 Seelen fam . dieſen Dffizieren ſteht Ädes , was die Verwaltung be. Die Påndcreien jedes Regiments wurden in zwei Tbeile trifft, die Polizei, die Frohnarbeit, die Magazine 2.
getheilt; einen erhielten dieEinwohner, der andere blieb Zur Ausführung der Arbeiten haben ſienochaußer den der ferone. Als Maßſtab nabm man bei der Vertheilung Frobnen der Bauern 200 Paar Reſerveochſen, nebſt den der fåndereien die Quantitåt Acer an, zu der ein Pflug oazu ndthigen Wagen , die bei dem Stab jedes Regi.
erforderlich iſt. Dieſe beſtand aus 90 DefTetinen land, ments gehalten werden. Endlid ſteht auch die Erziehung was in 4 oder 5 in den verſchiedenen Kantonen geles genen Theilen geteilt wurde, um den Werth und Ers trag ſoviel möglich gleich zu machen. Zu jedem Pfluge geborten 3 Paar Ddſen, 1 Paar zur Reſerve, 2 Zug . pferde, 2 Rübe und 12 Sdafe. Der Bauer, der dieſe
der Jugend unter ihrer feitung , kurz Ades , nur nicht der Befehl über die aftiven Truppen. Ueber dieſe beiden
völlig pon einander unabhängigen Gewatten ſteht der Briaadier, der bei einem etwaigen Streite zwiſchen dem Militäroberften und dem des Gebiets die Entſcheidung hat. Der Generallieutenant,
der Diviſion , hat ſein Hauptquartier und Wohnbaus Quantitåt Vieh beſaß, erbielt 90 Deſſetinen zum Anbau. Befehlshaber mitten in ſeiner Diviſion , der General, der ein aus 2 Diviſionen
Wer nur einen Theil davon beſaß, wurde mit einem anderen zuſammengetban , ſo daß beide Familien ges
meinſd aftlich einen Pflug beſaßen. Soviel Häuſer als Pflüge wurden nun nach einein regelmäßigen Plane gebaut, und zwar von hinreichender Große, um ſowohl
beſtehendes Cavaleriecorps commandirt , wohnt gleichfalls in der Mitte. Die Geſchäffte gehen durch beide Stabsoffiziere, und toms men nöthigenfalls in ligter Inſtanz vor den Generalinſpessor, der über alles entſcheidet, und deffen þauptquartier ſich in Odeſſa befindet,
( dhluß folgt.)
Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmstadt und in deſſen Dffigin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 25.
28. März 1838.
Sato
Allgemeine Militar- Zeitung. Großbritannien. In der Sißung des Unterhauſes am 5. März legte, wie wir bereits in Nr. 20 der A.M.Z. crwåbut haben , der Admiralitåtsſecretár, Hr. 6. Wood, die Marines Veranſchlagungen vor. Er machte zuvörderſt darauf
in dieſem Jahre geringer, weil die Verwaltung von Ir.
land es übernommen hat, ihre Verbrecher auf eigene Koſten zu transportiren . Ich bedauere ſehr, daß ich mich gendthigt ſebe, eine größere Summe zu verlangen , als im vorigen Jabre. Ich kann indeſſen verſichern , daß
aufmerkſam , daß diejenigen Artifel, welche ſich im voris man diegrößte Sparſamkeit angewendet hat, ſoweit ſich gen Jahre unter den nasıråglichen Forderungen befun. dieſelbe mit den Bedürfniſſen des öffentlichen Dienſtes
den båtten, dieſmal ſogleich in das Hauptbudget aufges vereinigen ließ. Ich beantrage ſchließlid , daß für das
nommen worden , wodurchſich die ſcheinbare Vermehrung mit dem 31. März 1839 endigende Jahr 25,165 Matro. einiger Artikel erkläre. Sodann ging er die einzelnen ſen und Schiffsiungen und 9000 Seeſoldaten für den Artikel durch und bemerfte : ,, Die Zahl der Seeleute Marinedienſt Ihrer Majeſtåt verwendet werden ſollen." und Schiffsjungen, ſowie die Koſten ihrer Unterhaltung, Hr. Hume klagte wieder darüber, daß fcine Erſparniſſe bleiben dieſelben, wie im vorigen Jahre, dagegen iſtdie im Marinedeparment gemacht worden , und ſah keinen zu bewilligende Summe für die Lebensmittel bedeutend Grund, warum das Budget nicht wieder auf den Betrag
großer, als im vorigen Budget ; dieß iſt aber eine Folge des Jahres 1819 zurückgeführt werden könne. Wozu der hoben Preiſe der Lebensmittel, namentlich der Ers zeugniſſe Weſtindiens. Auch für das Admiralitåtsamt
brauche man jeßt 34,000 Matroſen und Seeſoldaten , wảhrend furz nach dem Kriege, in den Jahren 1819 bis
iſt die Summe großer, weil der Gehalt eines fords der 1821 nur 20 - 21,000 erforderlich geweſen ſeien ? Weil
Admiralitåt vermehrt und die Lage der Secretåre jenes man große Flotten unterhalte , um ſich in die Angeles Departements verbeſſert worden iſt. Für das Departes genheiten anderer fånder zu miſden , von denen man ment zur Einregiſtrirung der Kauffahrtei - Matroſen iſt nur als unbefugter Stórenfried betrachtet werde. deßhalb die Veranſchlagung bedeutender, weil die Zahl Hr. C. Wood entgegnete, man müſſe eine Seemacht im der Secretáre deſſelben bat vermehrt werden müſſen.
Stande haben , die den Streitfråften anderer Nationen
Bei Errichtung dieſes Amtes betrug die Zahl dieſer Ein,
entſpreche ; die Flotte, welche Rußland in See babe, ſei
regiſtrirungen nur 5400, während ſie am 1. Februar der britiſchen an ſchweren Schiffen bei weitem ůber, dieſes Jahres auf 19,400 geſtiegen iſt. Die Veranſdlas
legen ; auch die franzöſiſche Flotte im mitrellåndiſchen
gung für wiſſenſchaftliche Zwecke iſt in dieſem Budget Meere ſei verſtårkt worden ; er glaube zwar nicht im um 5000 Pfd. geringer ; die größeren Koſten im vorigen entfernteſten, daß etwas vorkommen wurde,- was die Jahre entſtanden dadurch , daß der Schiffsalmanach eine freundſchaftlichen Verhåltniſſe zwiſchen dieſen fåndern verånderte Einrichtung erhalten bat und jeßt auch für
und Großbritannien ſtören könnte; aber man müſſe
Rauffahrer braud bar iſt. Für die Marinevorråthe zur ihnen doch immer das Gleichgewicht halten. – Sir E. -
Erbauung und Ausbeſſerung der Schiffe, Dods, Werfs Codrington war ſogar der Meinung, daß England ten 2c. iſt die Veranſchlagung bedeutend großer, als im ſeine Marine viel zu ſehr vernachläſſige, währenð alle
vorigen Budget. Diejenigen Herren , welche vor zwei anderen Staaten Guropa's die ihrige verſtärkten ; in Fabren Mitglieder des Hauſes waren, werden ſich erins nern , daß ich damals vorher ſagte, das Haus moge ſich
England, behauptete er, ſtehe es jeßt damit ſo rdíecht, daß , wenn man morgen 5 finienſchiffe brauchte, man
auf eine beträchtliche und progreſſive Vermehrung der ſie nicht würde bemannen fónnen ; boffentlich, fügte er
Nusgaben in dieſem Zweige gefaßt machen . Dieſer Fall hinzu, werde die Regierung recht bald den Sold der im iſt jeßt eingetreten , und ich muß eine Vermehrung beans aktiven Dienſte befindlichen Seeleute erhöhen, denn jeßt tragen, um dieſes Departement in den Stand zu regen, ſei derſelbe im Vergleich zu dem Halbſolde höchſt flågs welchen die wichtigkeit deſſelben verlangt. Für die Bes lidh: — Hr. Langdale erwähnte des Matroſenpreſſens, -
förderung der Poſten von Falmouth nach Gibraltar iſt auf deſſen Abſchaffung er antragen wolle, wegbalb er ein Zuſchuß von 30,000 Pro. erforderlich. Die Summe die Regierung für berechtigt baite, die Streitfråfte auf
für die Armee und das Feldzeugamt iſt etwas größer, andere Weiſezu vermehren, um im Nothfall hinreichende wegen der größeren Truppenbewegungenin dieſem Jahre. Mannſchaft zuſammenbringen zukönnen. – Hr. Hume
Für den Transport derVerbrecher iſt die Veranſchlagung erklärte ſich zwar auch von der Nothwendigkeit der 46,
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roaffung des Matronenpreſſens überzeugt und wünſchte mit der weiteren Beſtimmung verſeßt, daß derſelbe à la den Gold und die Diſciplin ſo eingeridtet zu ſehen, daß fie Aufmunterung zum freiwilligen Eintritt in den Sees dienſt darboten , aber er glaubte nicht, daß die vorges dlagene enorme Bewilligung dazu etwas helfen würde,
suite der Armee geführt werde. Rußla itd.
Warſchau ., 2. Mårz. Se. M. der Kaiſer bat dem
denn unter den für den Dienſt des folgenden Jahres Generaladjutanten, Generalieutenant Joſeph Rau .
verlangten 34,000 Mann befanden ſich nur 11,694 Mas tenſtr a udh , Mitglied des Adminiſtrationsrathes des
troſen ; die Folge der Bewilligung werde nur eine Bes Königreids Polen , für ſeinen mehr als vierzigiåbrigen ſchwerung der Halbſoldliſte ſein
. Der erſte Poſten des Dienſt eine jährliche Penſion von 44,670 Gulden bis zu Budgets wurde hierauf ohne Abſtimmung bewilligt; die ſeinem Lodé bewilligt; die Zahlung derſelben beginnt
beiden folgenden veranlaßten kaum eine Discuſſion ; ſie mit dem 1ten d. M. und roü , ſolange der Gen. Raus enthalten die Bewilligung von 1,072,497 Pfo. für die tenſtrauch in aktivem Dienſte verbleibt, zugleich feinen Beſoldung der Matroſen und Seeſoldaten und 520,747 bisher aus dem Schate des Königreichs Polen bezoges Pfo. für das denſelben zu verabreichende Proviant. Bei nen Gehalt mit vertreten . dem nåchſten Poſten , 112,637 Pfo. zur Beſoldung der
Beamten der Admiralitåt, fragte Hr. L. Attwood , ob
die britiſche Flotte im Kanal ſich jetzt in dem Stande Bemerkungen des Marſchaus Marmont, befinde, um 26 ruſſiſchen Kriegsſchiffen,wenn dieſelben Herzogs von Raguſa, über die Einrichtungen dort erſchienen, die Spite zu bieten , und ob die britis ſche Flotte im Mittelmeere gegen 16 Kriegsſchiffe eben jener Madt, wenn dieſe etwa die Dardanellen paſſirent fouten , daſſelbe vermogen wurde. - Hr. C. 6. 2000 ſollten
der ruſſiſchen Armee.
(Schluß.) Die Verwaltung der bürgerlichen Juſtiz iſt folgens
antwortete: ,, Ich glaube nicht, daß wir 26 Kriegsſchiffe dermaßen geordnet : Bei jeder Schwadron befindet ſich im Kanal haben, aber ich zweifle deßhalb doch nicht, ein Ausſchuß, beſtehend aus dem Chef der Schwadron
daß wir im Stande ſein würden, es mit der ruſſiſchen als Präſident, dem Premierlieutenant, dem Serſchanten , und drei von den Koloniſten ges dem Dorfgeiſtlichen aufzunehmen, wenn eine ſolche daſelbſt erſchiene.“ wählten Flotte Deputirten. Dieſe leßten bilden zugleich einen Hr. Attwood : „ und im mittellandiſden Meere ? " Hr. W000 : ,, Was dieſes Meer anbetrifft, ſo glaube ich , daß das ehrenwerthe Mitglied die Stärke der dort
Gerichtshof der Sühne, dem Alles vorläufig unterwore fen wird, und der , nachdem er die Sachen unterſucht
befindlichen ruſſiſden Flotte überſdåbt ; id) glaube, ſie und ſeine Meinung gegeben hat, den Partheien zweimal beſteht nur aus 9 , nicht aus 16 Schiffen , und die dort
vierundzwanzig Stunden Zeit lapt, um ſich zu vergleis
ſtationirte britiſche Flotte dürfte wohl auch im Stande den. Kommt der Vergleich nicht zu Stande , ſo geht ſein, der ruſſiſchen jederzeit die Spiße zu bieten .“ Auf eine Frage des Hrn. Hume , warum der Gehalt des einen Pords der Ádmiralitåt von 1000 auf 1200 Pro. erhöht worden , antwortete Hr. Spring Rice, weil
die Sache ihren lauf und wirdvor den Ausſchuß ge . bracht , der darüber entſcheidet , wobei der Chef der Schwadron 2 Stimmen hat. Bei voliger Einſtimmigs feit iſt die Sage in leßter Inſtanz entſchieden , außer.
derſelbe ſeine Amtswohnung zur Aufbewahrung der Res
dem fann an den Ausſchuß des Regiments appellirt
giſtrirungsakten , für die in Somerſethouſe nicht mehr werden. Jedenfalls geht der Chef der Schwadron cin, Platz genug rei, eingeräumt habe. Es wurden darauf, mal die Woche an den Hauptort des Regiments und außer dem letzterwähnten Poſten, noch 2425 Pfd. für erſtattet Bericht über die in erſter Inſtanz entſchiedenen die Regiſtrirung der Rauffabrtei-Matroſen, 26,230 Pfo. Saden. Der Ausſchuß des Regiments beſteht aus dem für die ſcientifiſchen Departements der Marine, 121,793 Oberſten, der den Vorſitz führt, 4 Schwadronschefs des Pft. für die einheimiſchen und 18,884 Pfo. für die Mas Arrondiſſements , 2 lieutenanten , dem Regimentsgeiſts rineinſtitute außerhalb Großbritanniens , 450,093 Pfd. lichen und 1 Auditeur. Dieſer Ausſchuß entſcheidet nad für die Beſoldung der Marinehandwerker daheim und Mehrheit der Stimmen und der Oberſt þat 2 Stimmen. 24,850 Pfo. zu gleichem Zwedł außerhalb Großbritans Von da fann noch an den General der Brigade appels
niens, 554,383 Pfd. für Materialzum Schiffbau, 89,786 lirt werden, der alle Monate in Begleitung eines Au. Pfd. zu neuen Bauten und Ausbeſſerungen, 17,847 Pfo. für die Marine Apotheken, 783,682 Pfo. für Halbloid, 525,856 Pfo . für Militårpenſionen , 200,633 Pro. für Civilpenſionen , 149,636 Pfo. zur Beſtreitung der Frac. ten von Zruppen und Geſchüß und 66,330 Pfo. für den Transport von Verbredern nad Neu- Súd:Wales und
diteurs eine Viſitation bålt. Die Sade wird dann durch eine von ihm ernannte Commiſſion unterſucht, und dem Chef des Armeecorps vorgelegt, der mit Hilfe eines Raths ſeine Meinung abgibt, und endlich wird ſie von dem Generalinſpektor entſchieden, der ſeine Entſcheidung veröffentlicht, was auch bei der Entſcheidung des Res
Vandiemensland bewilligt.
gimentsausſchuffes geſchieht. Kriminalſachen ſteben unter dem Kriegsrathe , der fowohl bei Bauern als Soldaten darüber entſcheidet,
Burberre 17.
Raffel, 20. März. Se. Hoheit der Kurprinz und und alle Urtheile des Gerichts werden dem Generals Mitregent baben den Generallteutenant ». Codenhaus infpektor vorgelegt, obne deſſen Zuſtimmung ſie nicht ſen , Pråſes der Militarſtudien und Eraminationss vollzogen werden können. Die Gewalt des Generale
commiſfion, ſeinem Anſuchen gemåß, in den Ruheſtand inſpektors geht Toweit, daß er, wegen bedeutender Urſa,
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den, die Offiziere , den Oberſtlieutenant mit inbegriffent, denn Kranfe und was ſonſt immer aus irgend einem einſtweilen ihrer Stelle entſeßen und vor Gericht ziehen Grunde abweſend ſein mag, wird ſogleich aus der Re.
fann . Seine Entſcheidung wird aber in den Kolonieen gleich ſerve erſeßt; und reichte dieſe nichtaus würde ſos Bevólferung Mannſdaft aus der, ſo die nöthige bekannt gemacht.
Was den Unterricht und die Recrutirung betrifft, ſo erhalten vom Geiſtlichen und ſeinen Gehülfen den erſten Unterricht. Sie lernen alle Leſen, Sdreiben und Rech: nen und werden in derReligion unterrichtet. Im 18.
ausgehoben . Jedes Regiment iſt alſo beim Ausrüden volle 1200 Mann ſtarf, und bei der Menge ſchon eins geübter landesfinder können mehrere Jahre lang die nothigen Detaſdements, ſogar ſdon im Voraus, abges ſchict werden , um nach etwaigem Verluſte die Corps
Jahre lernen ſie Reiten und Ererciren, ſo daß ſie beim erſten Aufruf in Reibe und Glied treten können. Sos bald das aber geſdeben iſt, bleiben ſie in ihrer Familie, bei der Feldarbeitund ſonſtigen Geſchäfften . Bei jedem Regiment befindet ſich eine Schule von 300 jungen leu . ten von 14 - 20 Jahren, lauter Soldatenſóhne , die der militäriſchen Mannszucht unterworfen ſind, und ſoweit
gleich wieder vollſtåndig zu haben . Selbſt im Fall eines fangen und mörderiſchen Krieges , wo es bidig wäre, auch andere Provinzen Mannſdaft ſtellen zu laſſen , wird das Einůben der Recruten ſehr dadurch erleichtert, daß man ſie hierher ſchicken könnte, wo ſich alles dazu Nöthige vorfindet. Dieſe koloniſirten Regimenter fónn . ten ſogar beſtändig dazu angewendet werden , die Res
ſind in allen Dörfern Schulen errichtet, und die Kinder
da hier alles ausgebildet werden , als es für Soldaten und ſelbſt cruten der anderen Regimenter einzuüben, geringen Koſten zu vereint iſt, um dieß ſchnell und mit
Unteroffiziere nothig iſt. Sie tragen Montur, werden tåglich im Reiten geibt und geben in die Schule der Schwadron. Im 20. Jahre treten ſie als Soldaten in die Regimenter. Alle Soldaten ſind berechtigt, zu hei
bewerkſtelligen. Ja, das lehrende Perſonal ließe ſich nó, thigenfalls dadurd, vermehren, daßman die geldheidteren Peute aus der Reſerve den Unteroffizieren beigeſellte.
rathen , aber im Durchſchnitt benuben nur 4-500 jedes Regiments dieſe Erlaubniß. Da die Zahl der männli.
Zu dieſen Vorzügen will id) nun nod einen gar nicht unwichtigen , ſittlichen anführen. Bekanntlich iſt
chen Soldatenfinder nicht zur Recrutirung ausreicht, ſo . Ehrliebe der Sporn des gemeinen Soldaten ſowohl, wird die jährlich nöthige Zahl von 50 durch die Sols als des Generals. Solange der Soldat beim Corps datenfinder vervollſtåndigt , die der Kaiſer in den vers ſteht, genießt der tapferſte ſeiner Compagnie ebenſowohl ſchiedenen Gouvernements in beſonderen Anſtalten uns ſeines Ruhms, als der General, der Schlachten gewone terhålt , und deren Zahl ſich bis auf 70,000 belauft. Außer dieſen werden 50 andere aus den obenerwähnten fohon unterrichteten 20jährigen Bauerſohnen genommen,
nen , nur freilich in bedrånfterem Kreiſe. Rebre er aber in ſeine Heimath zurüd , ſo weiß oft Niemand mehr, was er geleiſtet bat. So iſt es aber in den Mis
ſo daß dieſe Recrutirung von 100 Mann in Friedens, litárfolonieen nicht. Hier ergraut der Soldat mitten zeiten mehr als hinlänglich für ein Regiment iſt. Man unter ſeinen Kampfgenoſſen , und die errungene forbeers Tiebt daber , daß die Recruten ſåmmtlich ſchon unters frone domůdt fein Haupt bis ans Ende ſeines Lebens. richtet ſind, und wenn auch die Hälfte aus anderem Man weiß, wie ſehr der Ruf eines Regiments auf ſeine Stande kommt, ſo beſteht die andere Hålfte aus den gute Haltung einwirft; bier aber vertheidigen die Sols
zum Kriegsdienſte beſonders erzogenen Soldatenkindern, daten zugleich die Ehre des Regiments und der Provinz. die eine Pflanzſchule von guten Unteroffizieren und Die ganze Familie theilt ihren Sieg , und erwartet rie Offizieren abgebent.
bei der Rúdfebr , um ihnen Ehre zu erweiſen . Dieſe
Jeder Soldat der Kolonicen dient 15 Jahre in den alten Soldaten, die in beſtåndiger Berührung mit der aktiven Schwadronen , 5 in der Reſerve, und bleibt Jugend fommen , die einſt ihre Stelle einnehmen ſoll ,
dann noch 5 Jahre dienſfähig in ſeiner Familie, was entflammen ihre Phantaſie durch ihre oft lügenhaften Er's eine Dienſtzeit von 25 Jahren gibt. Mittelſt dieſer orszáhlungen, und prägen ihnen ein übertriebenes Pflichte ganiſirten Reſerven, und der Unterſtüßung, welche die gefühl ein. Nicht ſelten ſind überhaupt die bravſten Bevölkerung barbietet, die , obwohl alle die nöthigen Truppen ſolche, die aus jungen Leuten beſtehen ,welche Dorfenntniſſe baben , doch jährlich nur 5 Mann von
mitten unter álteren zum erſtenmale ins Feld ziehen.
1000 Seelen ſtellt, hat jedes Regiment im Fall eines Sie gedenken dann deſſen, was ſie gehört, glauben, nie Krieges eine disponible Reſerve von 3000 Mann, was
genug thun zu fónnen , um ſich ihrer ålteren Kameraden
drittehalbmal ſoviel betrågt, als das Regiment ſelbſt, würdig zu zeigen, und übertreffen ſie. In den Militår. und dieß Verhältniß muß immer zunehmen. kolonieen aber zeigt ſich dieſe Wirkung beſtåndig bei der Die Frau eines Soldaten bleibt nebſt ihren Kindern
Jugend. Da nun der ruffiſche Bauer von Natur muthig
im elterlichen Hauſe, und erhält auf ihr Verlangen aus und empfänglich für Vaterlandsebre iſt, und ſeinen den Reſervemagazinen eine Ration für ſich und jedes Kaiſer faſt gottlich verehrt, ſo begreift man , daß bier ihrer Kinder über 9 Jahren, und eine halbe für Rinder das höchſt mögliche Ziel erreicht werden muß . Eine Hauptbedingung zu einer guten Cavalerie ſind unter dieſem Alter ; ſelten aber wird dieſe Unterſtüßung gefordert. Růckt das Regiment aus , ſo bleiben Frau ferner gute Pferde, und auch hierin iſt alles nur Móg.
und Kinder bei den Eltern unter dem beſonderen Schuß liche geleiſtet worden. Jedes Regiment hat feinGeſtüt, der Offiziere des Bezirfs.
das jest don Dreiviertel der Remonte liefert und in
In den übrigen europåiſden Armeen vermindert ſich
2 Jahren die ganze wird liefern können. Dieſe Geſtüte
beim Ausrúden eines Regiments ſeine effective Zahl um
beſtehen aus ruftiſden Stuten und Hengſten von engs
ein Fünftheil ; hier aber bleibt die Zahl immer gleidh; liſder Race, und das fand iſt der Pferdezucht ſo güns
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ftig, das Steppengras ſo nabrhaft, die Einrichtungen zum Beſten des Regiments bebauten Aeder baben. Die fo zmeđmåßig, daß die meiſten Pferde der gemeinen Reis ſchnellen Fortſchritte dieſer Kolonieen liefern mir den ter ſelbſt für einen Stabsoffizier ſchon genug wären. Betrachtet man nun die Militárfolonieen mit Rüds ficht auf die Militárverwaltung und den faiſerlichen Schaß, fo findet man Folgendes : Der Kaiſer gibt das Geld für die Soldaten , das Zuch zur Montur, ſowie die Bewaffnung für die Truppen her; alles Uebrige wird
Beweis einer långſt gebegten Ueberzeugung, daß die Ci, viliſation nur dann raſch und ſicher von Statten geht , wenn ſie von einer aufgeflårten Regierung ausgeht , ohne beren Hülfe ſie aber das ungewiſſe Wert von Fahrhunderten iſt.
Um das Bild zu vervollſtåndigen, will ich nun noch aus den Kolonieen felbſt gezogen. Daraus ergeben ſich die in 17 Jahren bier vorgefallenen Veränderungen ans
folgende Bortheile : Ein Cavalerieregiment von 1600
deuten. Die 12 foloniſirten Regimenter des Gouverne .
Männ foſtet in Rußland dem Schake 600,000 Rubel jährlich, in den Kolonieen aber nur 250,000; außerdem gaben die dem Raiſer gehårigen decker, die zum Behuf der Regimenter durch Frohnen bearbeitet werden, noch ſoviel Ertrag, daß ſie einen großen Theil der Verpro.
ments Cherſon hatten urſprünglich eine Bevdikerung von 65,000 Seelen, ſpåter wurden 27,219 hinzugefügt ; jeßt belauft ſie ſich auf 113,426 Seelen. Die Bauern beſaßen 96,692 Stúc Rindvieb , jeßt 220,110 ; 101,000 Stúd Wollenvieh ſind zu 204,505 angemadſen ; ſonſt fåeten ſie 98,252 Tſchetwer Getreide aus, jeßt 218,322. Ues berdieß befaßen außer die ;Militårkolonieen der Unter, ſtůßung, die ſie aus ihren Magazinen während eines 2jährigen Mangels erhielten , noch 1834 hinreichenden Vorrath , um bei abermaligem Mißwachs die Bevoltes rung noch 1 Jahrzu erhalten. Und dennoch haben in dem erſten tårfiſchen Feldzuge dieſe nåmlichen Magas zine der Armee 178,000 Židhetwerz Mebl und 80,000
viantirung für den türfiſchen Krieg lieferten , und der durch 3jährige Dürre entſtandenen Noth abbalfen . Die
Kolonieen baben nichts von der Noth empfunden , die auf anderen Provinzen laſtete, ſo daß, wenn einmal die Reſervemittel auf einen beſtimmten Punct gebracht ſind, die Bebórden noch jährlich zum Vortheil des Schabes eine anſehnliche Menge Korn werden verkaufen können.
Hinſichtlich der Einfünfte wurde die jeßige Bevóle
ferung der Rolonieen aus 113,426 minnlichen Kopfen Hafer geliefert, in dem zweiten 32,000 Eichetwerz Mebl beſtehend, nach der Steuer der übrigen Provinzen, nåm, und 80,000 Hafer; endlich 1833 für die nad Ronſtan , Tich 10 Rubel den Ropf, 1,134,260 Rubel zahlen , ſtatt tinopel geſchickten Truppen 31,000 Tſchetwerz Mehl deſſen liefert ſie 350,000 Rubel auf das Regiment, was und 38,000 Hafer. bei 12 Regimentern 4,200,000 Rubel macht, ohne noch Nur ein günſtiger Zuſammenfluß von Umſtänden den Ertrag der Aeder zu rechnen , was ſpåterhin viel: leicht eine ebenſo große Summe wird.
fonnte indeſſen ein ſolches Gebeiben dieſer Anſtalten
berbeiführen ; eineorganiſiren Bevölkerung, ohne Widerſpruch unermeßliche Sieht man nun auf den Zuſtand der Bevölkerung, jich nach Willkühr ließ ; die , đußerſt
fo findetſich's, daß dieſer ſehr gewonnen hat, und tågs fruchtbare Aeder, welche die Krone beſaß ; und endlich, lich beſſer wird. Noch vor 20 Jahren unſichere Beſitzer
waszwar überall, aber doch ziemlich ſelten zu finden iſt, Mann, wie der Graf Witt, der Geiſtesfraft, Aus talien und ohne Scuß, halfen ſie ſich armſelig von einem ein und Thätigkeit genug beſaß, um es durchzufübs dauer Lage zum anderen in ſchlechten Hütten bin ; ießt beſigen ren , und ſo glücklich war , in den Einſichten und dem ſie gute Häuſer, gute Uecker, merfen ihre Steuern faum, ſeinesſichKaiſers eine nieBedingungen feblende Stůße finden Denft man und werden auf alle Weiſe in ihrer Thåtigkeit und Spes Willen eine dieſer weg zu war. , ſo
Toiect" bebauter Aeder, mit wenigem Vieh , one tapis
culationen unterſtüßt. Hat ein Bauer ſeinen Viebſtand
ein ſolcher Erfolg unmöglich
. und ſeine Mittel genug erweitert, um einen zweiten Pflug Vergleicht man nun die öſtreichiſchen Gränzregimenter mit den zu übernehmen, ſo erhälter wieder 90 Deſſetinen land, ruſſiſchen Militärkolonieen, To finden ſich bei der großen Wehnlich : und dieſer neue Pflug iſt bis jeßt noch gar keiner Steuer keit, doch auch bedeutende Ubweichungen. In den Gränzregimena
unterworfen . Bei einer in Difdanfa ſtehenden Reſerves
tern ſind Soldaten und Bauern im Durchſchnitt eins, das ließ ſich
Tietywadron beſaßen die Bauern ſchon 300 pflüge, ſtatt auch bei derInfanterie leicht vereinen ; indenMilitärkolonieen aber ſind Soldat und Bauer verſdieten , was bei der complicirte
180, und jene überzähligen 120 batten wéder Soldaten ren Bewaffnung der Reiterei nicht wohl anders ſein konnte. Die zu befóſtigen , noch Frohnen zu leiſten, noch ſonſt etwas Gränzregimenter zahlen ihre Steuern theils in Geld, theils in zu zahlen . Dabei iſt nun noch , aus den Erſparniſſen Frohnen ; in den Golonieen hat der Bauer, außer der Beköſtigung bei der Verwaltung, eine leihbank zur Unterſtützung der
eines Soldaten, was hier nicht viel ſagen wil, nur ſeine Frohnen
Bauern errichtet worden, deren Kapital aus 2 Milios zu leiſten. Indeſſen beſaß auch die Regierung in Deſtreich keine um ſie auf ihre Rechnung bebauen zu laſſen, und hätte ſie nen Rubel beſteht. Ein Koloniſt kann bis auf 500 Nubel Neder, deren gehabt, ſo wären es ſchlechte geweſen, dahingegen der ruſſis
borgen. Daserſte Jahr zahlt er feine Zinſen, das zweite ide Kaiſerweitläufige undauberft fruchtbare Aeder dazu anwenden nur 3 Procent.
Vor 20 Jahren war ferner die Bevölkerung rob ; jekt ſtellt ſie ein Muſter von Ordnung und guter Ders waltung auf. In wenigen Jahren werden alle leſen, richtig ſchreiben und rechnen können ,1 und dabei baben
ſie religidſe und ſittliche Grundſåße, und tüchtige Rennts
konnte. In den armen , aber ſtark bevölkerten Provinzen Deſtreichs war es paſſender , viel Infanterie zu halten , in den fruchtbaren , aber menſchenarmen ruſſiſchen mehr Reiteret, weil dieſe weniger
Mannſchaft braucht und mehr Geld koſtet. In Deftreich hatten die Gränzregimenter noch überdieß den beſonderen Zwed , eine ausges dehnte Grånze regelmäßig zu bewachen, was durch Infanterie alein zu bezwecken war. Scurz , in beiden Ländern iſt, dũnkt mich , gethan
niffe in der Landwirthſchaft, weil ſie gute Beiſpiele in worden , was bei dem vorgeregten Zweck, dem Ort, der Zeit und der von den Offizieren geleiteten Bewirthſchaftung ber den Umſtänden nach , das Paffendſte war. .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6, W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Diljin gedrudt.
Samſtag, Hold
31. März 1838.
Nr. 26,
Allgemeine Militar - Zeitung.. Då nema r f. tårpflichtigfeit befreite , nahm die Zheilnahme an dems Kiel , 15. Mårz. Das leßte Stůd der militariſchen ſelben bedeutend ab. In den Kriegozeiten unter Adnig
Zeitſchrift, welche in Kopenhagen erſcheint, entbått einen Friedrid , wo dfters alles disponible Militar ins Feld ſehr beberzigungswertben Aufſat des Hauptmanns von Michelſon vom fauenburg'ichen Jågercorps. Darin wird auf den Grund der Erfahrung überzeugend ente widelt, daß das bisherige Verfahren , Unteroffiziere zu werben , ſie lange Jahre im Dienſte zu behalten und ihnen das Heiraihen zu geſtatten, nichts werth iſt, und daß es dagegen vorzuzieben ſein möchte, aus den milis tårpflichtigen Recruten die nöthige Zahl der Unteroffis ziere heranzubilden , und ihnen dafür, daß ſie in den
rúden mußte , wurde die hieſige Bürgerſchaft in Come pagnieen getheilt, und alle Bürger unter 60 Jahren wurden zum Wachedienſte verwendet. Sie wurden von der Farbe ihrer Kleidung ( blaue Pantalons und Frad mit einem ſ. g. preußiſchen Hute ) die Blauen genannt, und waren blog mit einem Såbel bewaffnet. Vor uns gefähr 10 Jabren bildete ſide aus ihnen ein freiwilliges bürgerliches Schübencorps mit ſchöner grüner Uniform , welches ganz auf militáriſden Fuß organiſirt wurde,
beſchwerlicheren Dienſt der Unteroffiziere übertreten , 2 Jahre an der ordentlichen Dienſtzeit zu erlaſſen . Auf dieſe Weiſe würde fein Unteroffizier långer als 4 Jahre im ordentlichen Dienſte bleiben, und der Staat für die
und ſeine vollſtändige Bewaffnung (Flinte, Sábel, Pas trontaſche ?c. ) durch die Gnade des Rdnigs aus dem Arſenal erbielt. Da der Dienſt, in welchen ſich die Schüßen mit den Stadtreitern theilten , doch manche
Reſerven, die Verſtårfungsbatailone im Falle eines Zeit in Anſpruch nahm, verminderte ſich neuerlich auch
Strieges eine Menge tüchtiger Subjecte für den Unters die Theil nahme an dieſem Corps, und vielen Mitglie. offiziersdienſt gewinnen. Es iſt zu hoffen , daß dieſer Vorſchlag, der, wie geſagt, nicht auf eine Theorie, ſons dern auf eine reiche Erfahrung und Beobachtung rich ſtúßt, gehörig erwogen und wenigſtens ein Verſuch zu
dern deſſelben wollte es unbillig ſcheinen , daß ſie neben dem perſönlichen Dienſte, gleich den übrigen Bürgern, welche ſeit der Errichtung des Scůßencorps gegen ein in die Stadtfaſſe fließendes f. g. Wachegeld von dem
feiner Ausführung gemacht werde. F r a n fre i dh .
perſönlichen Dienste befreit waren , auch dieſes Wade, geld bezahlen ſollten . Hierzu kamen noch die Reibungen mit anderen Bürgern, und dem Vernehmen nach folen
Aus einer Angabe im Moniteur erhelt, daß im Jahr die ſåmmtlichen Offiziere des Schúßencorps ihre Ents 1837. 1875 Avancements im Heere ſtattfanden , nämlich : laſſung eingegeben haben. Dieſes fou den Stadtrath 17 Generale, 48 im Generalitab, 1130 in der Infante. beraniaßt haben , vorläufig befannt zu machen , daß die rie , 309 in der Artillerie , 4 im Train, 94 im Genies ganze Bürgerſchaft wieder in Compagnieen eingetheilt corps und 70 in der Gendarmerie. w i rt t em ber g .
Stuttgart, 18. März. Seit ungefähr 200 Jahren beſteht hier eine Bürgergarde zu Pferde, die ſogen. Stadtreiter. Dieſes Corps batte große Privilegien , wie denn z. B. die bei demſelben eingereihten Bürgerſohne
werden ſolle , und dieſe Bekanntmachung iſt nun der
Gegenſtand vielſeitiger Beſprechung. Da bei uns kein Gereß eriſtirt, welches die Bürger nach erfüllter Milts tårpflicht und nach Verfluß der Jahre, in denen die ausgedienten Soldaten noch zur Reſerve gerechnet wer, den , zu weiteren Dienſten verpflichtete, To dürfte die ermåbnte ftadtråthliche Anordnung mancherlei Widers
von der gewöhnlichen Militårpflichtigkeit ausgenommen ſprud finden. waren. Seine Beſtimmung war in der neueſten Zeit Bayern . blos dicſe, bei beſonderen Feierlidykeiten ( z. B. bei dem Volksfeſte in Kannſtadt , bei der Eröffnung oder dem Nach einem an das Diviſions commando in Augsburg
Schluß einer Ståndeverſammlung ) den König zu bes ergangenen allerhöchſten Befehl iſt es nunmehr entſchie. gleiten und, wenn das Militár zu Mandvern ausmars den, daß das angeordnete Uebungslager in der Nähe von ( chirt war, die Wache an den Wohnungen der Mitglieder Augsburg , und zwar zwiſchen Gerſthofen und Kriegss der königl. Familie zu übernehmen . Seit aber der Ein
haber ſtattfinden wird (wodurch ſich die , in einem år.
tritt in das Stadtreitercorps nicht mehr von der Milie tikel aus München nach dem Nürnberger Correſpondent
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*
gedußerteMann Vermuthung wird rie aus, onen Cavale er 16 EscadrDaſſelbe , woruntwiderlegt.9) 16,000 beſteben, und am 1. September ſeinen Anfang nehmen . Die Fourage. und anderen Naturalankaufe baben bereits begonnent.
Franzöſiſche Anſichten über die Formation der Infanterie, ob in zwei oder drei Gliedern ?
Die Frage von der Aufſtellung der Infanterie, ob in zwei oder drei Glicdern, iſt in dieſen Blåttern icon mehrmals zur Sprade gekommen, und es dürfte daber
Ru B l an 0. nicht ohne Intereſſe ſein, auch die Unſichten der Fran . Der „ Courrier français" enthält einen Artifel über zolen hierüber kennen zu lernen. Ein Aufſaß im Nos den Krieg der Rautafier mit den Ruſſen , von einem vemberbeft 1837 des Spectateur militaire * ) ſcheint uns Difizier, der lange Zeit unter jenen Volkblámmen lebte, ganz beſonders geeignei bierzu zu ſein, weil dieſer Aufo worin Folgendes bemerft wird : ,, Die Bergvólfer des jag in dem Uebungslager bei Compiegne mit dem Preiſe
Raufaſus führen Krieg, wie die Völker des Älterthums gefront wurde, welcher auf die beſte Beantwortung die. Fer Frage ausgelegt war, alſo auch die in demſelben enthaltenen Anſichten nicht als die Anſichten eines eins zelnen Individuums allein , ſondern als die eines Mis iitårcomité's, welchem die Beurtheilung derſelben anbeim geſtellt war , zu betrachten ſind. Der beſagte Aufſaß beginnt mit der Unterſuchung Gelegenheit zu rauben und ſich zu bereichern gibt; wåbs
und die Araber unſerer Tage, nid )t um einen politiſchen Zwed zu erreichen , oder war zu erobern , ſondern der Beute wegen , welche der Preis des Kampfes ift. Sie ſind eiferſüchtig auf ihre Unabhängigkeit, laſſen ſich aber die Nachbarſchaft der Ruſſen gern gefallen, weil ſie ihnen
rend die Ruffen große und vergebliche Anſtrengungen machen , um dieſen Krieg , der ihnen ſoviel Geld und Blut foſtet, zu beendigen , ſuchen die Tſcherkeffen ihn nur zu verlängern. Der Tag, an welchem die Ruſſen
der allgemeinen Prinzipien, welche der Zuſammenſeßung Unterſuchung iſt, daß größtmöglidie Beweglichkeit und größtmögliche Anwendbarkeit der Feuer, und Stoßwaffe
der Infanterie zu Grunde liegen. Das Reſultat dieſer
ibre Blokadelinie zurúdziehen, würde ein Tag der Trauer Die Grundbedingungen ſind, auf welchen die Formation für dieſe Bergvólfer ſein, denn ſie båtten dann nur noch der Infanterie berubt. Gieich folgerecht wird ſodann
arme und zerſtreuteBolfer zu berauben. Die Tſcherfeſo in Beziehung auf die größtmöglide Anwendbarkeit der Fen befißen weder die militariſche Zucht noch das nöthige Feuerwaffe," als ſolche , nachgewieſen, daß nur die Kriegsmaterial, um einen Feldzug machen zu können : zweigliederige Stellung dieſer Bedingung vollkommen ſie überrumpeln nur, fallen plóßlich die ruſſiſchen Linien an und ziehen ſich zurück, ſobald ſie auf eine überwie,
entſpreche. Nun rollte man glauben , daß das nåmliche Rais
ſonnement auch beziehungsweiſe auf die größtmögliche Anwendbarkeit der Stoßwaffe, auch ohne Rücfſicht dar. deneneine gleiche Anzahl leerer PferdemitleerenSåđen, auf, daß so ſelten von ihrGebrauch gemachtwird und um die Beute zu tragen , folgt; ſie ſind folgſam wie gemacht werden kann, angeſtellt würde, weil in der
n abgeſch nmachtErpeditions fürchte oder Truppe gende corps zu werden . Ihre beſtehen ausnitten 400 nenſtoßen, bis 500 eten wohlberitte und wohlbewaffn Männern,
Hunde, und laſſen ſich durchSebebrde und Stimme leis imeigliederigen Stellungoffenbar mehr Bajonnete in Dhåtigkeitt fommen fónnen als bei drei Gliedern. Dem
ten .Nichts widerſteht dieſen tapfern Reitergeſd madern ; iſt jedoch Der Verfaſſer des Auffages ſtellt ihr Angriff zerſtreut jedesmal die ruſſiſchen Schwadros ſtatt deffennichtſo. den Grundſaß auf, daß die Hauptibå, nert und durchbricht ſelbſt die ſtårfiten Quarré's der Arts fanterie. Die Zſcherfeffen geben wie die Araber in dertigkeit derInfanterie in der Anwendung der blanfen Waffe beſtebe , und indem er biermit einen
Schladt feinen Pardon , jedem ruſſiſchen Gefangenen am leben,ſie führen rolagen ſie aber den Kopf ab, in unddieStlaverei. nur die PolenSitdieErs laſſen ſie
anderen , bekannten Rebríaß aus der Dynamit in Ver.
bindung bringt, welcher alſo lautet: die Krafteines Korpers iſt gleich dem Produfte aus ſeiner
pedition vollendet, treiben ſie die mit Beute beladenen maiie in die mittlere Geſchwindigkeit ſeiner
Pferdevor ſichher, die durch dasdicíte Geſtrüpp rolei. den und jeder Verfolgungentſchlüpfen. Sie ſelbſt sieben , bis ſiein ihren Berg. guter Nich Ordnungzurüc, in Die gebrac idruchten ihre Beute in Siderbeit Roſ adehtn haben. gegen dieſe
Elemente, lo rdließt er hierauf,, daßdie zweigliedes rige Stellungzu wenig Maſſe beſiße, deren Elemente ſeien folglid auchnicht die gebdo felen, genug gebunden nicht t habe, Stoße einer ſtårfer formirten um dem rige Kraf
Ruffen führten diemuhamedaniſchen Infanterie, und dem Anranne der Cavalerie widerſtehen Bergválter in den Rampf; dieſe verleugneten ihre ans zu können . Alles dieſes finde ſich aber in gehörigem geborene Zapferfeit und hielten die Tiderfefien im Maße bei der Stellung in drei Gliedern.. Svad ; dieſe ſchen aber nicht verſprachen jedem mubamedani Reiter die Freiheit und einen Theil der Beute , der zu
Sodann ſtellt der Verfaſſer eine eigene Betrachtung an, um der Sache eine eigenthůmlide franzófilde Seite
ihnen vorfån überginge; , wie man ange verſichert, bewogen. abzugewinnen ... Er ſtellt nämlich die Behauptung auf, dige hierdurch zum Ueberg Regimenterwurden zwei daß die nordiſchen Bölfer vermoge ibres Klima und ſche KriegRegistrer die der faufafi berdafftigtruinirt Jahren Generale, Seit beſten 10ruſſiſden die ruffiſchen Lebensweiſe kraftiger ſeien ,als die Südländer, und daß erſtere an pbyliſden Kräften zunehmen, wenn
menter und erfohdpft Rußlands Finanzen .“ og Bergl. Nr. 24. der 3. M. 3 .
ſie in ein wårmeres Klima verſeßt werden, wåbrend bei *) Eine Ueberrepung dieſes Auffages findet ſich in Rr. 18 u. 19 der 1. M , 3 ,
( Unm, der Red. )
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leßteren der umgekehrte Fall eintrete, je weiter fie in ein fåtteres Klima vordringen. Da er nun ferner glaubt
Gliedern formirt worden ſein .. Da fie aber in dieſer Formation feine hinreichend conſiſtente Maſſe bildetex
annehmen zu dürfen , daß Franfreich einen Angriffferid ,
und in ihren Elementen nicht genug gebunden ſein fonn.
fer Art nurvon nordiſchen Armeen zu befürchten babe, ten, fofei die Folge davon geweſen, daß ſie dfter, ſelbſt jo bålt er es für die Franzoſen auch nicht råtblich, die ro zweigliederige Stellung anzunehmen , weil ſie an und für ſich ſchon ſchwacher als die nordiſchen Truppen, bei jebem Zuſammentreffen mit denſelben , es ſei im Norden oder im Süden , immer noch ſchwåcher , jedenfalls den Rúrzeren zieben mußten. Alles dieſes bebauptet der Ver. faſſer ganz ſeridie , und das Gomité , welches ihm für
wurden , woraus die Armee fattíam babe erleben fon nen , wie fehlerhaft die zweigliederige Stellung ſei. Sdade, daß und der Verfaſſer nicht geſagt hat, wie es den anderen geſchwåchten Bataillonen, welche ihre dret Glieder beibebalten haben , ergangen iſt !
ſeine Arbeit den Preis zuerfannt bat, muß ihm , oder
Ten , wo er eine zabireiche und ausgezeichnet tapfere
es, aud geglaubt baben . Wir wollen ihnen den Glaus
Cavalerie nur mit Infanterie und Artiüerie zu befäm .
ben an die Inferiorité ihrer Infanterie nicht rauben ,
pfen batte, die Maſies und Quarréſtellung anwendete,
durch irregulare Cavalerie zurücgeſchlagen ( refoulés )
Ferner rol die Chatſache, daß Napoleon in Aegyp.
balten es jedoch auch nichtfür råtblich, vorkommenden als Beweis gelten, nicht, daß die zweigliederige Stele Falls zuviel darauf zu bauen.
lung zu dwad rei , ſondern daß die Infanterie über,
Die oben angefübrten Hauptgrundſåße , auf welche haupt ſich in einem Zuſtande der Sowäche befinde. der Verfaſſer ſeine Schlußfolgerungen baſirt bat, anbes
Weiter führt der Verf. nod an , daß es feine ,
langend, ſo können wir uns einige Bemerkungen bierzu nicht verſagen.. Anerkennen wir, daß die Hauptihátig Feit der Infanterie in der Anwendung der blanfen Waffe
als babe die engliſde Armee ſchon ſeit längerer Zeit die Formation in zwei Gliedern angenommen ;; allein man moge ſich doch erinnern, daß eben dieſe Infanterie,
beſtebe, dann haben ſich alle diejenigen , welche bisher an die großen Derånderungen in der Kriegekunſt, die
um der Vernichtung zu entgeben , jedesmal die Glieder
durch die Erfindung des Schießpulvers und die Einfühs
fanterie, oder einer unternehmenden Cavalerie gegens
triplirt babe, ſo oft ſie ſich einer ſtårfer formirten Ins
rung der Muskete bewirktworden ſind, geglaubthaben, über befunden habe. in einem großen Irrthume befunden, und es dürfte daber
Erinnern wir uns recht, ro fanden die Englander
zu erwarten ſteben , daß die franzöſiſche Infanterie mit ſeit 1807, ſeit welcher Zeit ſie die zweigliederige Stels Nåchſtem wieder mit dem Spieße und dem Schladits lung allgemein angenommen haben, bis zum Jahr 1815
Ichwerte bewaffnet werden wird, denn über die linvolls den dreigliederigen Franzoſen gegenüber. Es båtte alſo kommenheit der Muskete, als blanfe Waffe, werden ſie dem Verfaſſer nichi Tower fallen dürfen 1, recht viele
nicht im Zweifel ſein, und die fieblingsphraſe der Frans
Beiſpiele zur Unterſtüßung ſeiner Behauptung zu ſam ,
zoſen „ la bajonnette dans les reins ” wird ſich verwans
meln und anzufübren . Statt deſſen bat er ſich aber
deln in „ la pique dans les reins.” Geben wir ferner begnügt, nur eines Falles aus dem Feldzuge von 1815 zu , daß die Thätigkeit eines Infanteriebataillons nach zu gedenfen , wo die beſten engliſden Infanteriebatail. dein Produkte aus ſeiner Maſſe in die mittlere Ges lone, sabrés prés de Charleroi par une division de
ſchwindigkeit ſeiner einzelnen Rotten oder Mann zu 'cavalerie de l'armée française, einige Tage bernach auf bemeſſen ſei , daß überhaupt ein Gefeß , welches nur
dem Plateau von Mont - St. Jean in drei Gliedern
von leblojen, mechaniſchen Körpern gilt, auch auf lebens dige, mitWillen und beſonderen geiſtigen und fórperlis den Fábigkeiten begabte Weſen Anwendung finde, dann bat man Unrecht, ſoviel Zeit und Múbe auf die Aus. bildung der Soldaten zu verwenden ; eg würde genús gen , eine compacte Maſſe aus ihnen zu bilden , und
aufgeſtellt wieder gefunden worden ſeien. ( ! ? )) und
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dieſer Fall ſoll als ein neuer Beweis gelten , das in der finienſtellung nur die Formation in drei Gliedern den Bedingungen der Kraft und Sicherheit entſpreche. Mit dieſer Darlegung franzófilder Anſichten über
die Formation der Infanterie tønnen wir nicht umhin ,
dieſer Maſſe zur gehörigen Zeit den Impuls zum nós auch ein Wort über die Einrichtung der Franzoſen zu thigen Gräd der Gelowindigkeit der Bewegung mits ſagen , in ihren Uebungslagern Preisaufgaben an die zutheilen . Das Uebrige wird dem Zufalle anbeimges Truppen zu ſtellen . Der Nußen, welcher aus dieſer itellt werden müſſen, denn die Intelligenz der einzelnen Einrichtung gezogen werden ſoll , dürfte hauptſächlid
Elemente und ihr angeeignete Geſchidlichkeit in der darin beſtehen, Offiziere, mit den nöthigen Kenntniffen Handhabung der Waffe können nicht mehr in Anſchlag ausgerüſtet, zu ſdriftliden Bearbeitungen militáriíder gebracht werden. - Man ſieht hieraus, wohin fich der Gegenſtånde anzuregen und aufzumuntern. Werden
Verfaſſer verirrt hat, um einen plauſiblen Grund für ſodann die für gut erkannten Bearbeitungen verðffents Beibehaltung der dreigliederigen Stellung aufzufinden, lidt, ſo kann es night fehlen, daß ſie von den übrigen weil ihm zwei Glieder zu dünn erſcheinen , oder, wie Offizieren mit beſonderem Intereſſegeleſen werden, und man zu ſagen pflegt, nidt Halt genug baben. ſo zur Belebrung Aber beitragen. Wenn dagegen ſolde
Zur Unterſtüßung ſeiner Anſichten führt der Verf. Abhandlungen , in welchen offenbar falſche Grundraße aud einige geſichtliche Zbatſachen an ; ſie ſind aber aufgeſtellt, und ebenſo falſde Solußfolgen daraus aba dürftig ausgefaden und , wie uns ſcheinen will, uns geleitet ſind, als gefrónte Preisſchriften der Deffentlics glüdlich gewählt. So ſollen in der erſten Periode des feit übergeben werden, ſo erhalten dieſe Grundſäße mit
Rudzugs der franzöſiſden Armee aus Rußland mehrere allen Conſequenzen gewiſſermaßen die Weihe, ſieerſcheis Bataillone, weil ſie ſehr geſowat waren , in zwei nen für alle diejenigen , welche feine Nadiforſdungen
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Hierůber anſtellen können ober wollen , als ſanctionirt,, Rolotofoi auch in den an der Straße liegenden Dörfern
und ſind ſomit ganz geeignet , irrige Anſichten zu vers eine große Menge Berwundeter untergebracht. Mehrere breiten und zu befeſtigen. dieſer Dörfer brannten ſpäter ab und ſo wurden Zau . Von dem , was uns bis iegt von den Franzoſen
fende von Unglüdlichen ein Opfer der Flammen. Auf
hiervon zu Geſicht gefommen iſt, müſſen wir unbeſtimmt den Brandſtåtten lagen häufig die verbrannten Körper dieſes Urtheil fållen, und deßbalb die Núßlich feit der reihenweiſe, wie auf dem Boden der Zimmer. Ein folch dauderbaftes Bild führt uns der Hr. Verfaſſer vor Einrichtung noch ſehr in Zweifel ziehen. Augen : man ſieht ein abgebranntes Dorf und die zu Literatur.
Gerippen verbrannten Verwundeten bebeden den Bos den ; andere find dem Brande entwiſcht und friſten ſters bend ibr trauriges leben. Ein Serſantmajor von der
Blåtter aus meinem Portefeuille im Baufe des
alten Garde, mit dem Kreuz der Ehrenlegion geſchmådt,
Feldzuges 1812. In Rußland an Ort und Stelle bat noch lebensfraft, aber ſein verwundetes Bein feſſelt gezeichnet von C. W. 8. Faber du Faur , und
ibn an die Státte des Sammers und der Zerſtörung ;
mit erläuternden Aninerfungen begleitet. Ch. F. mit foldatiſcher Reſignation blidt er in die ſchaurige Autenrieth. Stuttgart.
Scene , und wenn es ihm auch nicht vergönnt iſt , mit
Mit unermüdlichem Fleiße feßt der Hr. Verfaffer den Siegern in die Hauptſtadt derCzaren einzuziehen,, ſein rdones Bert fort und abermals haben wir ein fo folgen ſeine Gedanken dennoch dem Mariche reiner Heft vor uns liegen , welches die Nummern 20 , 28 , Waffengefährten . Unfern von ihm iſt ein Zambour, 59 , 76 und 79 enthält.
wabrſcheinlid zur Pflege der Verwundeten zurücgelaſ.
Nr. 20 führt uns auf die Straße zwiſchen Beſchens ſen, mit Kochen beſchaffrigt, der ſein Auge mit Ehrfurcht fowitſchi und Dſtromono am 31. Juli. An dieſem Tage verließ die württembergiſche Artillerie, durch die Bayern
auf den Veteranen beftet. In Nr. 76 befinden wir uns an dem Chor von
abgelöſt, Beſchenfowitſchi, um ſich zu ihrer Diviſion in daš lager von liozna zu begeben. långit ſchon mußte die große Armee zahlloſe feidhen zurüdlaſſen, welche eher eine Niederlage, als einen Siegeszug anzudeuten schie. nen. So traff denn auch die Artillerie wenige Stunden
Kaluga in Mostau den 19. Oftober um die Mittagszeit. Die Vorbereitungen zum Aufbruche von Moskau batte Napoleon mehrere Tage vorher getroffen : was ſich von Kranfen transportiren ließ , war auf der Straße nach Moshaiff abgegangen, die übrigen wurden in dem gro,
vor Berchenfowitſdi zwei leiden von der württembers Ben Findelhauſe untergebracht; die etwa 4000 Mann şirden Infanterie. Sie ſieht man im Vordergrunde und ſtarke demontirte Reiterei wurde in 4 Bataillone ein. im Hintergrunde ſind Artilleriſten mit einem traurigen Liebesdienſte, der Bereitung eines Grabes, beſchåfftigt. Reine Umgebung zieht uns von dem Bilde des Lodes ab; um ſo ungeſtörter können wir mit den Gråbern
getheilt ; am 17. War Muſterung der Garde , am 18. der Diviſionen von Ney ; am 19. reßten fidi alle Trup. pen, die demontirte Reiterei und die junge Garde auss genommen, mit Anbruch des Tages in Bewegung. In
unſer Gebet für den Seelenfrieden der Hingeſchiedenen dem vorliegenden Bilde ' ſieht man nun die württembers vereinigen
giſche Artillerie eben defiliren . Napoleon , von ſeinen
.
Die Gegend von lionmamitſchi am 13. Auguſt 1ſt Generalen umgeben und von der alten Garde gefolgt, in Nr. 28 dargeſtellt. Am 12. Auguſt hatte der Raiſer befindet ſidh in der Mitte des Vordergrundes und das
ſeine Bewegung angefangen, wodurch er von der Opes Ganze würde nur militariſden Glanz zeigen,wenn wir rationslinie nach Ditebst auf die nad Minsk úberging. nicht in der Nåbe Napoleons mitten auf der Straße ein Die württembergiſche Diviſion verließ das lager von zertrümmertes Fuhrwerf und ein gefallenes Pferd er, fiozna und gelangte am 13. in die Nähe des Dniepers.
blickten . Bor dieſem Theut ſcheut ein an einen Wagen Vers
An dieſem Lage paffirt fie lionwawitſchi, wovon man wundeter geſpanntes Pferd, und ein Soldat der alten jedod nur den Kirchhof erblidt. Außerdem ſieht man Garde iſt damit beſchäfftigt, daſſelbe anzuhalten , um Truppen im Hintergrunde marſchiren und im Vorders alles Unglück von ſeinem Raiſer abzuwenden, während grunde wird ein polniſcher Jude von einem franzöſiſchen dieſer die Scene feines Blices wurdigt. Cavaleriften und zwei württembergiſchen Infanteriſten Nr. 79 verſekt ung zwiſchen Dorogobuſch und Mis escortirt. Der Fude iſt nicht erſchrocent, ſcheint aber
falemfa am 7. November. Der Winter batte ſich zwar
dem ihn ausforſchenden Franzoſen gegenüber ſeine Worte erſt am 5. in feinem weißen Gemande gezeigt , aber auf der Goldwage abzuwägen . Wenn derartige namentlich der 7. war ein Tag, wo Sturm und Schnee Gruppen gewöhnlich ſpurlos an dem Soldaten vors fich den Sieg ſtreitig machten , und ſo reben wir am
übergeben , fo bat dagegen die darſtellende Runſt das Abend Württemberger, Franzoſen ac.an einem Feuer Berdienſt , ſolche Momente aufzufaſſen und ihnen das vereinigt, wohin ſie der fchwache Schein dieſes gezogen
Gleichgiltige zu nehmen, wodurch denn auch das ganze Kriegerleben geiſtig bewegter und von höherer Bedeu . tung wird. In Nr. 59 ſeben wir uns an der großen Straße von
hatte, während die große Armee im Hintergrunde vor, úberzieht. Die plößliche Wirkung der kaum erſt einges tretenen Rålte iſt hier grauſenhaft in ein einziges Bild zuſammengedrångt.
Mosbaist nach Krymsfoje den 18. September. Nach der
Die ſåmmtlichen Bilder find, das Fizzirte Nr. 20 ausgenommen , von Hrn. Emminger lithographirt.
Solacht an der Moskwa wurde außer in der Abtei
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W, leste in Darmſtadt und in deffen Offiğin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 27.
4. April 1838. 2521
Allgemeine Militar - Zeitung.. damit beſchafftigt, theils auf diplomatiſchem , theils auf
De ſt r e i ch.
Wien , 23. März. In der f. k. Armee haben ſich direftem Wege bei den Perſonen , welche uns zur Erreta folgende Veränderungen ergeben: der Feldmarſchallschung des Ziels behůlflich ſein konnten ,I die erforderlis Lieutenant und Feſtungocommandant zu Joſephſtadt, den Schritte zu thun ; es gibt alſo feine Schwierigteiten Frhr. v. Watlet, wurde zum Unterlieutenant bei der mehr zu überwinden. Wir bezweifeln nidt, daß der
Arcieren Leibgarde und dagegen der Feldmarſchall Lieus König der Belgier feinen Anſiand nehmen wird , die tenant und Diviſionår in Måbren, Frhr. v. Scheibler, Erlaubniß zu ertbeilen, auf dem Schlachtfelde von Was terloo ſelbſt ein Monument zu errichten , und der Herr ernannt. zum Edler Marſchall Gérard, welcher als Mitglied der Commiſſion v. Wieland, Frhr.Joſephſtadt -lieutenante von Feldmarſchallmmandanten Die Feſtungsco . Tazza, Frhr. v. Rebbach , Tomie die Generalmas beigetreten iſt, hat von Sr. Majeſtåt ludwig Philipp
jore v. Riebrich, Frhr. v. Haugmiß und v . Sanda den Auftrag erhalten , uns zu benachrichtigen , daß Se. wurden in Penſionsſtand verſetzt und der Generalmajor Prinz Friedrich von Naifau auf ſein Anſuchen
Majeſtät nicht allein Ihre perſónliche Zuſtimmung die. ſem Projefte ertheilte , ſondern daß Sie zugleich den
wegen Krånflichkeit ohne Gebühr beurlaubt.
Subſcribenten ſich anreihte. *)
F r a n k re i ch.
Den erſten Anſtoß zu dem Plane , auf den Feldern von Waterloo ein franzöſiſche 8 Monument
Die Ärmee wird leidt
die Folgen des Beitritts ihres höchſten Ebefs einſehen , und wie ſebr nunmehr unſer Denkmal der unſterblichent Trůmmer der großen Armee, die hier und dort in den Feldern Belgiens zerſtreut liegen , würdig gemacht wers
neben dem niederländiſchen fömen zu errichten , gab eine den kann. Wir boffen , nåchſtens im Stande zu ſein, die Aufforderung in der ,,Sentinelle de l'Armée " , und zwar
liſte der Mitglieder der Commiſſion befannt zu machen,
von ihrem Redakteur, demn Capitain Hippolyt de Maus und den Tag der Eröffnung der Subſcription anzuzei. duit, welder der Armee bewies, daß es durchaus feine
gen, ſowie die Art und Weiſe der Einſendung für die,
Scande rei, eine Niederlage zu erleiden , wenn man nur mit Muth und Ausdauer würdig gefallen. Die
dieſer erhabenen Gedictnißfeier beſtimmten Beitrage."
Ebenen von Waterloo ſeien Zeugen eines Heldenfams
pfes geweſen,eigentlich nur dieden ſehrUnfall zweifelhafte Führungdervieler Corpsbabe herbeigeführt, un.
Großbritannien.
Seit der Regierung Georg8 II. ſind drei engliſche
Obergenerale auf dem Schlachtfelde gefallen . w offe
ter anderen Umſtånden nicht eingetreten wåre; es fei bei der Schlacht von Quebec , Sir John Moore bei mithin des franzól. Heeres würdia, durch ein Monument Corunna, und Sir Ralph Abercromby in Aegypten,
zu befunden , daß man auf den Feldern, wo man eine als das engliſche Lager von Menou angegriffen wurde.
Sdlacht verloren, auch Ruhm erworben haben könne, Wolfe und Moore farben im Colibat, aber Sir Ralph undſomit zu bezeugen , daß feineMuthloſigkeit dadurch Abercromby war verbeiratbet. Seine Wittwe wurdezur veranlaßt ſei. Dieß fand im Heere großen Antlang, Baronin und Pairin von England erboben, mit einer und in Folge Deſſen ſteht in der
Sentinelle" vom
Penſion von 2000 Pf. St. ( 24,000 fl.) Der Admiral
16. Febr. folgenderArtifel: ,,Es machtund glüdlid , Nelſon erhielt nach derSchladtvonSanta Cruz eine der Ärmee anzeigenzu fónnen , daß unſer patriotiſcher
Penſion von 1000 Pf. St. nach der Schlachi von
Gedanke, dem ſie mit einem Eiferbeigetreten iſt, der fie ebrt, bald ſeine Erfüllung erhalten wird. A18 Urheber dieſes Vorſchlags, aufden wir ſtolz ſind , mußtenwir ihn mit Beharrlichkeit unterſtüten ; viele Hinderniſſe waren vorauszuſehen , und waren von uns vorausges
Ábutir bewilligte ihm das Parlament einePenſion von 2000 Pf. St., welche nachſeinem Tode auf ſeine zwei nächſten Erben überging. Die indiſche Compagnie machte ihm damals ein Geſchenk von 10,000 PF.St. (120,000 fl.) Nach der Solacht von Trafalgar endlid , wo dieſer
feben worden an dem Cage ,wowir ihn laut werden Napoleon zur See getddtet wurde, übertrug England
ließen , am 16. Juni1837,in unſerem ArtikelzumGer ſeine FreigebigkeitaufdieFamilie des berühmten Erbli,
dådtniß der Schlachten von ligny, Quatre-Bras und denen . DasParlamentvotirtejeder ſeinerSchweſtern Waterloo . Seit der Zeit haben wir uns fortwährend
*) S. Nr. 23 ber x, M. 3.
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eine Penſion von 1000 Pf. St. Sein áiterer Bruber, maſchinenartige ſteife Sicherheit des beſtehenden Parade. ein Geiſtlicher , wurde zum Pair mit dem Titel eines ſchritres beizubringen, unter weldem der Boden zittert, Grafen Nelſon und Discount Trafalgar erboben ; er als die grazioſe Ungezwungenheit und tanzende Reges erhielt eine Penſion von 6000 Pf. St. und eine Summe ritåt , zu welcher unſere compacten Márfer und Pom .
mern weit weniger als die beweglichen Franzoſen ges ſind. eignet es war Aber unter allen Generalen Großbritanniens
von 100,000 Pf. St. , um ſich ein Pandgut zu faufen. -
ford Wellington , weldem das Kriegsglůch am eins
Berlin , 24. Mårz. Dem beutigen Militár:Wochens
tråglichſten war. Nach der Schlacht bei Talavera erhielt blatt zufolge, ſind der Generalmajor und Commandeur
Sir Arthur Wellesley eine Penſion von 2000 Pf. St. der 2ten Diviſion, v . Schmidt, als Genersillieutenant; und wurde mit dem Titel Viscount Wellington zum der Generalmajor und Commandeur der 7. Infanteries
Pair von England erhoben ; die Einnahme von Ciudad brigade, v. 3glinipfi, der Oberſt und Commandeur
Rodrigo braçte ihm den Titel eines Grafen , mit einer des 36.Infanterieregiments, » . Deliß, als General: neuen Penſion von 2000 Pf. St. Nach der kurzen Bes major ; der Oberſt und Gommandeur des 40. Infanteries ſegung von Madrid wurde ihm der Titel eines Mars regiments, v. Knappe, als. Generalmajor; der Oberſt
quis, mit einem Geſchenk von 10,000 Pf. St. zu Theil, und Cominandant in Korel, Baron 6. Beaufort; der was beide Häuſer ihm einſtimmig zuerfannten. Beim mig zuerfannten.
Oberſt und Commandeur des 2. Infanterieregiments , Friedensſchluß 1814 erhielt er den Titel eines Herzog8 , Baron v. Steinacer , und der Oberſt und Comman.
ein neues Geſchenf von 300,000 Pf. St. und noch die ere
deur des 30. Infanterieregiments , v. Sad , mit Penſion
forderliche Summe, um ſeine Penſion auf 17,000 Pf. St. in den Rubeſtand verſeßt, der Oberſt und Commandeur zu bringen , endlich zahlte ihm das Parlament nach der
des 2. Dragonerregiments, v. Bojanowsfi, aber als
Schlacht bei Waterloo 200,000 Pf. St. , und machte ibm Gen.Major mit Penſion zur Dispoſition geſtellt worden. noch überdieß das Landgut Strathfieldſay zum Geſchenf, Nach dem in der Geſebſammlung enthaltenen all. welches auf 500,000 Pf. St. geſchåzt wird. Alſo ertheilte gemeinen Etat der Staatseinnahmen und Ausgaben für England dem Herzog v. Wellington eine jährliche Pen . Das Jahr 183$ betrågt das Budget des Kriegs.
ſion von 220,000 f. und noch dazu 13,000,000 fl., ohne miniſteriums, einſchließlich der Zuſchüſſe für das große Militärwaiſenhaus zu Potsdam und deſſen Fi. Held von Waterloo ſowohl von ſeinem eigenen König, iialanſtalten 23,436,000 Rihlr. Die Summe ſämmtlis
1
der Menge Titel und Würden zu erwåbnen, welche der als von den Souverainen von ganz Europa erhalten hat Durch einen Beſchluß des Miniſteriums des Ins neren iſt die Yeomanry Cavalerie ( eine aus der 2
.
der Staatsausgaben iſt 52,681,000 Rthlr. I u r berre n . Raffel , 26. März. Se. Hoheit der Kurprinz und
Klaſſe derlandbeſiger gebildete , zur Zeit des leşten Mitregent haben gnådigit gerubt, den Generalmajor und europäiſden Krieges, wo man in England eine fandung Generaladjutant 'v.fepei, bisherigen erſten Chef des der Franzoſen fürchtete, neu organiſirte Miliz ) in Eng Generalſtabs , zum Pråſes der Militärſtudien- und Eras land und Schottland großentheils aufgelöſt , undStelle ford minationscommiſſion , und den ſeitherigen zweiten Chef Minchilſea , ber Commandant derſelben , ſeiner
1
des Generalſtabs , Oberſten Schmidt , zum Chef des
1
überhoben worden. Der ultratoryſtiſde lord ſuchte in
der Oberbausſitzung vom 13. März die Maßregel zu bekämpfen , aber ohne Erfolg ; ſelbit der Herzog von
Wellington erachtete eine Umgeſtaltung dieſer Streits macht für nothig. H o II a no.
Generalſtabs zu ernennen .
Gegenſeitige Unterſtützung der verſchiedenen Waffengattungen im wechſelnden Terrain. *) Wenn man die ſtarfen und ſchwaden Seiten der
Aus dem Haag , 13. März. Se. Maj. der König einzelnen Waffengattungen fennen gelernt hat, den Eins bat verſchiedene Beforderungen im MarinesOffiziercorps fluß des Terrains auf ihre Wirkſamkeit zu würdigen
vorgenommen . Die Schiffocapitaine E. Lucas und verſteht, und im Klaren die zu iſt, erreichenden Zwecke im der und G. A. Pool find zu Gontreadmiralen ernannt , fechte mit ſich über wird man ſich von Ges dagegen die Contreadmirale J. A. van der Straten gegenſeitigen Unterſtüßung der verſchiedenen Waffen
und J. H. Balfen mit dem Range eines Viceadmis audy bald eine richtige Vorſtellung machen fönnen. Doch rals ehrenvoll penſionirt worden. P r é u B e n.
iſt zwiſchen dem Begreifen und Ausführen immer nod
eine große Kluft, und es gehört ein nicht ganz gewohn licher Taft dazu , in den verſchiedenen Gefechtsmomens
Berlin , 12. Mårz. In der Armee wird jeßt, nadhe ten jeder Waffengattung die vollſtändigſte Wirkung zu dem schon früher die ſteifen ruſſiſchen Gamaſchenboren ſichern , ohne die Schweſterwaffe dadurch in Nachtheil abgeſchafft wurden , auch der leichte " franzöſiide Tritt oder Gefahr zu bringen .
mit ungezwungenen frummen Knieen eingeúbt, während
Infanterie und Artillerie zu Fuß. Durch die
bisher die Füße mit geſenften Spigen gerade ausgeſtreďt Verbindung der Infanterie mit Artillerie erlangt man werden mußten. Die Offiziere und Unteroffiziere ſind in voller Uebung und bis zu den großen Frůbjahrsparaden ſoll das Gardecorps eingeübt ſein . Indeſſen empfindet
taltiſchen Belehrung, für Subalternoffiziere
man es , daß es leichter iſt , den jungen Soldaten die
der Infanterie und Cavalerie ; bearbeitet von Pz . «
Bruchſtück aus einer im Druď befindlichen Schrift , welche den Titel führt : » Berruch eines feitfaden zur
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den böchſten Grad der Feuerwirkung, mithin auch der pereint wirken können, was nur an Ort und Stelle zu Zerſtörungsfábigfeit, was ſowohl beim Angriffe der Vertheidigung wünſchenswerth iſt.
wie bei Da aber die
beurtheilen iſt.
Das Verbalten beim Angriffe fåßt ſich noch viel
Artillerie des beſtåndigen Schußen anderer Truppen weniger in unabånderliche Regeln bringen, weil die bedarf, im offenen und ebenen Terrain am wirkſamſten Benubung der fofalität durch den Gegner hauptſächlich
ift , die Infanterie hingegen das bedecte und durch darüber entſcheidet. Es fragt ſich dabei immer, obman Schnittene Terrain am liebſten zum Kampfplaße wählt, den Widerſtand auf einzelnen Puncten durch Geſchůßs und überhaupt ( vermöge ihrer Feuerwirkung und Fås feuer mehr als durch Gewehrfeuer zu entkräften vermag,
bigkeit zum Handgemenge ) die meiſte Selbſtändigkeit und es wird dieſe Frage ſelbſt an Ort und Stelle zus bat, ſo folgt daraus, daß im laufe des Gefechts eine weilen erſt nach einigen praktiſchen Verſuchen genügend dieſer beiden Waffengattungen bald mehr bald weniger zu beantworten ſein. Wer einen geübten Blid bat – das
im Nachtheil ſein wird. Aus dieſem Grunde iſt man militariſche coup d'oeil – welcher Einigen angeboren iſt, auch wieder von dem Gebrauche abgegangen , jedem bei Anderen ſich erſt durch praftiſde Üebung ausbildet, Bataillon permanenteinige Geſchůße zuzutheilen , was der wird bald ermeſſen, ob und wenn man der Artilles
ungleich mehr Nachtheile als Portheile hatte, obgleich rie oder der Infanterie die Vorhand laſſen müſſe, und beinahe ein Jahrhundert vergangen iſt, bevor man zu die andere Waffe wird dann ſo zu verwenden ſein, daß ſie der entſcheidenden Waffe volle Wirfſamfeit richert, dieſer Ueberzeugung gelangte. Es würde ein ſehr fruchtloſes Bemühen ſein, wenn ſie wenigſtens nid)t durch ungeſchidte Bewegungen man alle denkbare Gefedtsverhältniſse , die aus dieſer daran bindert. Waffenverbindung entſtehen founen, ' theoretiſch zerglie, Es iſt zwar nicht unſere Abſicht, über das Verhalten dern wollte, weil dann die Waffenverbindung des Gege gegen den Feind in weitere theoretiſche Erörterungen
ners und das Anjabiverhältniß der verſchiedenen Trup , pengattungen ebenfalls in Erwägung gezogen werden müßten, auch die Terrainbeſchaffenheit und die beſons deren Zwede des Gefechts ebenſowenig unberückſichtigt
einzugeben , weil die Theorie ſonſt Gefahr lauft, ridin nußloſe Speculationen einzulaſſen und unfrafriſch zu werden. Doch wollen wir uns eine einzige Andeutung erlauben, für den Fall, daß Infanterie mit Geſchůß von
bleiben dürften. Wir wollen und mithin darauf bes einem gleich ſtarfen Gegner angegriffen werde. Sehr oft ſieht man , daß ſowohl die Geſchuße als len, die ſich nach Zweck und Umſtänden leidi modificiren die Bataillone fich gegenſeitig insbeſondere beſchießen ,
ſchránfen , einige ganz allgemeine Grundſätze aufzuſtel: laſſen werden .
was wir im allgemeinen nicht zur Nachabmung empfehs
Sobald ein Bataillon mit 4 Geſchüßen irgendwo zur len fónnen, weil hieraus ein Gleidgewicht der wirfen . Bertheidigung aufgeſtellt worden iſt, wird man vor den Kräfte entſpringt, und der Erfolg mehr vom Zufall Allem Sorge tragen müſſen , daß die Geſchüße den als von den taftiſchen Anordnungen abhångig wird.
Gegner ſchon in weiter Ferne wirkſam beſchießen fónnen ; Wo es daber die lokalitát nur geſtattet, ſuche man ſich das Bataillon wird dabei eine etwas untergeordnete mit einem Theile der Infanterie den feindlichen Ges Role baben , und gewiſſermaßen inehr zur Bedeckung ſchützen möglichſt gedeckt zu nåbern , und den Haupttheil der Geſchüße dienen . Die Wirkſamkeit des Bataillons ſo aufzuſtellen , daß er vom feindliden Geſchůßfeuer nur nimmt erſt dann einen anderen Charakter an, wenn die wenig leidet. Das eigene Geſchů ſtelle man hingegen Geldjüße aus irgend einem Grunde zur Abfahrt gends ſo auf, daß es vom feindlichen nicht leicht getroffen thigt ſind, und weiter rúdwårts eine andere Aufſtellung werden, die feindliche Infanterie aber wirkſam berdies nehmen ſollen. Es wurde dann Aufgabe der Infanterie ſein, dieſe Bewegung durch ihr Feuer zu decken , wobei hartnådige Infanteriegefechte einzelner Abtheilungen ein . treten fönnen , und den eigenen Rúczug ſo zu vollzieben , daß er wiederum durch das Geſchüßfeuer gededt werde. Sollte das Terrain der Artillerie nur eine geringe Rus gelwirkung geſtatten , ſo ſcheint es beſſer zu ſein , ganz darauf zu verzichten, die Geſchúte vielmebr verdedt und zwar ſo aufzuſtellen , daß ſie die möglichſt vollfommenſte
Ben fann. Wer dieß zu bewirfen verſteht - und bei Gefechten zwiſchen kleinen Truppentheilen im wechſeln den Terrain iſt das nicht ſo ſchwer — iſt offenbar im Bortheil. C
.
Infanterie und Cavalerie . Wenn die Infan,
terie durch Verbindung mit Artillerie in den Stand gefeßt wird , den Kampf aus der Ferne mit großerem Nachdrud zu führen, was beſonders bei der Vertbeidi. gung wichtig iſt; ro erhält ſie in Verbindung mit Savas
Kartåtſchenwirkung haben. Wäre auch das nicht zu lerie mehr Fåbigfeit für den Kampf in der Nähe, alſo erzielen , und es bdte ſich dem Bataillon gleich wohl eine für den Angriff, weil bierbei in leßter Inſtanz die blans günſtige Vertheidigungsſtellung dar, ſo laſſe man die fen Waffen den Ausſchlag geben müſſen. In ålteren Geſchůße anfangs ganz aus dem Spiele und bediene Zeiten war man von dieſer Wahrheit ſo durchdrungen, ſich ihrer erſt in einem ſpäteren Gefechtemomente.
daß die Regimenter dieſer beiden Waffengattungen in
Es geht daraus hervor , daß von Hauſe aus nicht der Schlachtlinie abwechſelnd nebeneinander geſteut und beſtimmt werden fann, ob die Geſchübe vor der Front, angewieſen wurden , ſich gleichmäßig gegen den Feind
auf einem Flügel, oder in der Mitte des Bataillons zu bewegen . Dieſe Miſchung der Truppengattungen aufzuſtellen ſind ; das lebtere wird überhaupt nicht ims
findet man von den ausgezeichnetſten deutſchen , frans
mer vereint, ſondern bisweilen in getrennten Compag. zofiſdhen und ſchwediſchen Heerfübrern des 17. Jahrhun , nieen handeln , und es fann F& de geben , in welchen derts båufig angewendet. Die Cavalerie wurde jedoch
auch die Geſchüße in zwei Züge getrennt mehr als hierdurch verhindert, von ihrer vornehmſten Eigenſchaft,
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ber Schnelligkeit , Gebrauch zu machen . Ihre ſpätere tet dadurch den Angriff der Infanterie ein, worauf ſie Vertheilung auf beide Flügel der Schlachtordnung vers ſich eine Zeitlang rubig verhålt, um den Erfolg des In. minderte zwar dieſen uebelſtand , doch war ihr Wirs fanteriefeuers abzuwarten. Sind die Umſtånde günſtig , fungsfreis immer noch zu beſchrånft, da ſie ſich von ſo fónnen damit drohende Bemegungen im Rüden ver ,
der Infanterie faum einige hundert Schritte entfernen
bunden werden , die ' ſelten ohne moraliſchen Eindrud
Wehrhaftigkeit der jeßigen Infans bleiben. Jedenfalls aber muß die Cavalerie in wirtſas durfte. Die größere terie bat ſo jarte Rüdlichten überflüſſig gemacht , was mer råbe ſein , den Gang des Gefedts mit Adleraugen für beide Truppengattungen von Vortheil iſt, indem ſie
beobachten , die möglichen Ereigniſſe vorherſehen , dem
nach Umſtånden ſich trennen und wieder vereinigen fons Feinde fortwährend Beſorgniſſe einfldfen , und jeden nen , wodurd ihr gemeinſames Wirfen erfolgreicher, und ichwachen Moment deffelben mit Bligesſchnelle zum An. für ſie ſelbſt minder gefahrvoll geworden iſt.
Soll ein Bataillon mit 2 Schwadronen die Vertheis digung eines kleinen Terrainabídınitts übernehmen , ſo wird man der Infanterie jedenfalls die Hauptrolle übers
tragen , und ihr den örtlichen Widerſtand anvertrauen. Nur an einzelnen ſchmalen Zugangen im offenen Ters rain , wie z. B. bei Furten , Brüden und Dämmen , würden einzelne Reiterzuge zur Vertheidigung mitwirfen · fonden. Håtte ſich der Feind aber auch roon der Zu .,
griffe benußen. Die Vortheile , welche die Infanterie allein erringt , ſind ſelten von ſo wichtigen Folgen , wenn die Savalerie ſie nicht vervollſtändigt. Wer ſich auf das Beobachten verſteht und Entſchloſs ſenbeit damit verbindet , wird oft Gelegenheit zu den
ſchönſten Thaten finden. Einer beſonderen Belehrung über das Verbalten dabei bedarf es faum ; auch würden alle Regeln Dem nichts belfen , dem es an Laft ge . bridt, denn es kommt hierbei weniger auf die Form ,
gånge bemächtigt, ſo wurde er doch immer noch das
als auf den richtigen Moment des Angriffs an, der Im Allgemeinen wird aber das genwart von Cavalerie rebr erſchweren fann. Iſt daber Streben darauf gerichtet ſein müſſen , den Gegner von
Bataillon aus dem Felde ſchlagen müſſen, was die Ges ſchnell vorübergeht.
aud die Mitwirkung jener 2 Schwadronen Anfangs ſehr beſchränkt, wird ſie überhaupt erſt durch die Dertlichfeit bedingt, ſo fann ſie doch in den entſcheidenden Momen . ten des Gefechts ſehr einflußreich werden, indem die Schwadronen das ſchnelle Vordringen des Gegners ( der bier obne Cavalerie gedacht werden muß ) erſchweren ,
ſeiner Húlfswaffe zu trennen , oder ihre Unterſtüßung zu erſchweren. Stånde z. B. ein Bataillon mit einigen Geſchüßen gegenüber, ſo würde die Cavalerie ihr Äu. genmerk bauptſächlich auf leştere zu richten haben , ſie fortwährend durch einzelne Zuge im Rüden bedrohen , und dadurch im ruhigen Schießen ſtóren. Sobald die
fich mit Ungeſtum auf ſeine Flanfen werfen ,, ihn bei nigſtens die baldige Wiederholung des Angriffs verbins
Geſchüge eine Bewegung machen ,, muß die Kúbnbeit
abgeſchlagenen Angriffen auseinanderſprengen , oder wes der Reiter ſich verdoppelli. Beiſpiele maden Vieles flar , was die beorie im
dern. Ueber die Art und Weiſe Taſſen ſid aber ebenſo Halbdunfel låßt. Wir erinnern daber an die Leiſtungest wenig Perhaltungsregeln aufſtellen , und man muß ſich der Rarabiniers und Fußjåger des Grafen Wilhelm von mit dieſen allgemeinen Grundſåsen begnügen. Schaumburg - lippe, Búdeburg im 7jährigen Kriege. *) Noch größer wird der Nußen dieſer beiden Sdiwas Auch wird man aus dem umſichtigen Benehmen des dronen , wenn die Umſtånde den Rückzug gebieten. Sollte ditreichiſchen Oberſtlieutenants Grafen von Rlenau int er durch ein unweglames Terrain geben, ſo dürfte ziar Dem Gefechte bei Handdubbeim oder Heidelberg , des
das Gegentheil eintreten, wenn die Cavalerie nicht eilt, vom plaße zu fommen. Im offenen Terrain iſt aber ibre nibe deſto búlfreicher , und" rolange ſie ſelbſt nicht von feindlicher Cavalerie aus dem Felde geſchlagen wird, fann ſie ebenſo gut die Niederlage ihrer Infanterie vers båten, als dem unvorſichtigen Verfolger den Siegesfranz
ſådhſiſchen Generaló v. Bezíchwiß in dem Gefecte bei Welar, des preußiſchen Generals Grafen Kalfreuth bei Moorlautern, des ruſſiſchen Generals v. Geismar bei Bojeleſchtí, viel núbliche Lehren sieben fónnen. **) .In den Feldzügen 1812, 1813 u . 1814 hat ſich bei dent ſáchſiſchen Scůßen und Huſaren die enge Verbindung
entreißen. Jedenfalls wird die Savalerie feindliche Ums der Infanterie und Savalerie bei allen kleinen Gefech
gebungen zeitig entdeden und wohl auch vereiteln , ſo ten ſo vortheilhaft bewährt, daß hieraus zwiſchen Beis wie überhaupt die Infanterie ſide mit großerer Freibeit den das intimſte fameradſchaftliche Verhältniß entſprang,
bewegt , wenn Cavalerie ſie ſchůßend begleitet. und man wird anderwärts unſtreitig åbnliche Erfahruna Aber auch die Cavalerie zieht aus dieſer Verbindung gen gemacht haben. ( Sdluß folgt.) manche Vortheile.
Sie fain mit großerer Zuverſicht
bandeln, wenn die hinter ihr befindlichen Defiléen , oder
*) Eine Geſchichte derſelben befindet ſich im Jahrgange 1827
fleine in ihrer Flanke ſtehende Gebólze von Infanterie
der Zeitſchrift für Runft, Wiſſenſchaft und Geſchichte des
bereßt ſind. Wird die Cavalerie geſchlagen und in die Enge getrieben , lo fann ſie ſich in Dörfer, licyte Ges bölge und Defiléer flüchten, und unter dem Sduß ibrer
Krieges.
**) Genügende Nachrichten hierüber findet man im Militárs Converſationslepiton in den Artikeln Handſchuhheim , Webs lar , Kaiſerslautern und Bojeleſdhti.
Infanterie ſich bald wieder ſammelni.
Im angreifenden Verhältniß erbålt die der Infans D r u febrer. terie zugetheilte Cavalerie eine viel bóbere Bedeutung. In Nr. 25 der 2. M. 3. Seite 195 , 3. 1 0. 0. iſt zu leſen : Sie umſchwärmt den Gegner, überzeugt ſich von ſeiner Stårte oder Sdywache, unterſucht das Terrain und leis » Matroſenpresſen . « .
Redigirt unter Verantwortlicfeit der Berlagshandlung : E. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Diflrin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 28.
7. April 1838.
ན།
Allgemeine Militar - Zeitung. Belgien.
36 Compagnieen, welche nicht in Canada ſteben, machen
Brüſſel, 20. März. In Medeln wird eine Nors allein ſchon 2700 Mann aus, und es bleiben alſo nur mal . Militárſdule errichtet, die nach dem Beiſpiele 4050 übrig. Rechnet man vollends Deſerteure, Kranke, der freußiſchen Schulen der Art für die Soldaten und Verſtorbene, Offiziersbediente 2c. ab, ſo wird wohl noch
Unteroffiziere beſtimmt ſein ſoll. Dieſes Beiſpiel wird, ein Viertheiloder 1000 M. wegfallen , und ſtatt 6750 M., wie jedes gute Beiſpiel, Nacheiferung finden, und mit welche dort ſein ſollten, zibli man in Reih' und Glied, werden in dieſer Hinſicht in furzer Zeit mit anderen wie geſagt, faum 3000 M. Seit Jahren ſchon ſchreiben gebildeten und aufgeklärten Staaten gleidhen Schritt die militårijden Zeitungen gegen dieſen Unfug, 4 Coms balten fónnen.
pagnieen von jedem Regiment in England 311 laſſen , wåbrend der Stab dejjelben in einem anderen Welttheil
Großbritannien.
Vor kurzem fand in London eine zweite Verſamme lung in Betreff eines dem Admiral Nelſon zu errich, tenden Denkmals ſtatt.. Eswurde berichtet, daß Se. K. Hoheit der Herzog von Cambridge und eine große Anzahl hochſtehender Perſonen dem Unternehmen ihren
ſteht; jeßt aber wird das Geſchrei ſo laut, und die Fols gen fallen bei Gelegenheit des canadiſchen Aufſtandes ſo ſehr in die Augen , daß die Regierung mohl eine Aenderung wird treffen müſſen, wenn nåmlich die Rücks Fichten, welche gegen eine Menge reicher und vornehmer Familien zu beobachten ſind, vor dem Gebot der Noth
Beiſtand zugeſagt hatten und bereits über 4000 Pf. St. zurudweichen . Jeft ſendet die Regierung auf's eil. unterzeichnet ſeien , ſowie, daß die Regierung den Plan fertigſte Verſtärkungen nach Canada, und dieſe Verſtår. -
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billige und auch ſchon einen Plaß zu dem Monument fungen beſtehen nicht blos in neuen Regimentern , Tons im Mittelpuncte von Trafalgar Square, der Nationale dern in einerercirten Truppen aus den Depots , welche
galerie gegenüber, angewieſen babr. Wegen Abweſenheit die Compagnieen auf 100 Mann bringen rollen. „ Nur die Regimenter in Indien ſind vollzählig , wünſcht, blieb die Ernennung eines Ausſchuſſes, ſowie d. h. ed ſtehen wenigſtens ſåmmtlidye Compagnieen dort, der Beſchluß über die Art des Denkmals, noch ausgeſeßt. und jedes Regiment bat nur ein fleines Depot in Eng.
mehrerer einflußreiden Perſonen, deren Mitwirfung man
Ueber die Stårfe der Regimenter enthålt land, um ſich ſtets zu recrutiren, und den beſonders in
das Ausland nachſtehende Notizen: ,, Die lange Fries Indien ſtarken Abgang zu erleben. Man fann deßhalb, densperiode bat wie gewöhnlich mandhem Miebrauch beſondere Krankheitsfáde abgerechnet,ein Regiment in Thür und Thor geöffnet , und das von Gewohnheits. Indien immer auf 800 – 900 Mann rechnen, fo daß die menſden geprieſene , von allen Bernünftigen aber vers Geſammtſtårfe des in Indien befindlichen Truppencorps worfene Syſtem des Stellenfaufs bat unter der engs von 31 Regimentern Infanterie ſich auf 17 – 18,000 M. -
lifchen Armee gleich einem Unfraut gewuchert. Ein belaufen wird. engliſches Regiment bat 10 Compagnieen , welche je 90
,, Die Reiterregimenter, welche in 8 Compagnieen
Mann baben ſollen, gewohnlich aber, nämlich in rubis zerfallen, haben nidt völlig 450 Pferde, welche Zahl in gen Zeiten , nur 75 baben , was die Stärfe des Regi. Kriegszeiten manchmal verdoppelt wird ; die Compag. mento auf 750 Mann bringt. Nun ſtehen in Canada nieen ſind alſo ungemein ſchwach , indeſſen beſteht bei 9 Regimenter , und man foute meinen , 6730 Mann der Reiterei das gebåſſige Depotſyſtem nidt , indem möchten hinreichend ſein , Quebeck und Montreal zu von allen den zahlreichen Regimentern nur 4 auswirte,
bereßen und einzelne Aufſtånde niederzuſdilagen ; aber nåmlich in Indien ſtehen. ſtatt 6750 Mann ſind faum 3000 taſelbit, da von den
Der Grund , weßhalb die Regimenter , oder viele
10 Compagnieen je 4 in England ſtehen, als Depot, mehr die Compagnieen , - denn das Bataillon, Regis das gewöhnliche Refugium für reiche Söhnlein , welche ment -
genannt, iſt die taftiſche Einbeit, - fo flein ſind, -
den harten Dienſt in den Rolonieen nicht lieben , und bångt wohl mit dem Recrutirungsſyſtem zuſammen . Zu doch gerne in Uniform umber ſtolziren möchten . Die der Zeit, als das engliſche Militár ſeine jeßige Geſtal. 4 Compagnieen von jedem Regiment, oder zuſammen tung erhielt, nåmlid im Laufe des vorigen Jahrhunderts ,
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beſtanden die durch Werbungen erhaltenen Truppen , wie allenthalben , ſo auch in England, meiſt aus Geſindel,
Holland.
In Surinam iſt der Generalmajor de Veer , gewes
das man allenthalben zuſammenraffte, beſonders weil rener Gouverneur dieſer Kolonie, mit Tode abgegangen . damals noch die Schotten aus nationaler und religiöſer Abneigung håufig in franzöſiſche und ſpaniſche Dienſte traten, und in dem gewerbreichen England faſt nur der
F r a n fre i ch .
In der Sibung der Deputirtenfammer vom 23. März Auswurf fich anwerben ließ. Dieſer Auswurf lieferte fam die Propoſition der Herren Vatry und Marcillac
nicht einmal tüchtige Unteroffiziere , ſo daß der Dienſt zur Beratbung, der Wittwe des Generallieutenants faſt ganz durch die Offiziere geſchehen mußte, zu welchem Daumesnii eine Penſion von 3000 Fr. auszuſeßen. Zweck man die Zahl der Offiziere groß, die der Manns. Der Kriegsminiſter erklärte, daß die Regierung ſich dem ſchaft aber klein machte. Während des langen Krieges Antrage anſchließe. ,, Hobe Kriegsthaten", dußerte er, traten mehr und mebr Peute von beſſerem Schlage interund ein großer moraliſcher Müth haben dem braven Dienſt, und die Notb zwang dazu, eine Angabl derſels General Daumesnil für ewige Zeiten einen Anſpruch ben zu Offizieren zu befördern, welche dann freilich nach auf die Erfenntlichfeit der Nation erworben . Nichts dem Kriege wieder vernachläſſigt wurden, ſo daß fieu, vermag, jene Thaten aus den Jahrbüchern unſerer
tenante von 20—30 Dienſtjahren eben nichts Seltenes Militärgeſchichte zu vermiſchen . Daumesnil hat sich waren, obgleich man meinen ſollte, bei dem fortwåbrent. während ſeiner langen und ſchönen laufbahn , an den den halben Kriegsdienſte in den Kolonieen müßte das Tagen des Ruhms , wie in denen der Bedrängniß, Avancement doch ſchnell gegangen ſein . Aber mit dem
immer als einen der edelſten Vertheidiger des Landes
Frieden wucherte das Syſtem des Stellenverkaufs wies erwieſen. Sein Name wird ſtets mit Stolz genannt der luſtig empor, und der unbemittelte, aus den Linien werden und in ſchwierigen Zeiten gewiß zu manchen bervorgezogene lieutenant ſah bald durch Rauf junge Thaten bochherziger Begeiſterung aufmuntern. Die Re.
leute zu Capitainen und Majoren avanciren , welche gierung bat daher auch ihrerſeits nie aufgehört, die zum Theil noc faum auf der Welt geweſen waren, als Nationalgeſinnungen über den waderen Daumesnil zu er ſchon aus den Reihen ſeiner Kameraden ſich zum
theilen , und demgemäß war ſchon im Jahre 1833 ein
Offizier emporgeſchwungen batte. ) Doch iſt auch wåbs rend des Friedens die allmählige Umformung des Mis litärweſens fortgeſdritten , denn Tren und Schotten , namentlich Bergſchotten, zum Theil aus guten Famis lien, ſind, wie ebedem in franzöſiſche und ſpaniſche, To jeßt in engliſdhe Dienſte getreten. Die Mittel, Stellen zu kaufen , fehlen ihnen, ſonſt aber beſiken ſie alleerfor,
Antrag zu Gunſten ſeiner Wittwe den Kammern vorges legt worden.“ Der Präſident verlas hierauf die Pro. poſition , wonach die gedachte Penſion der 3000 Fr. ( wogegen die bisherige von 1500 Fr. ceſſirt) bei dem Abſterben der Wittwe Daumesnil zu gleichen Theilen auf ihre 3 Kinder bis zu ibrer Volljährigkeit übergeben roll ; dieſelbe ging bei der Abſtimmung mit 206 Stims
derlichen Eigenſchaften , und ſomit ſab ſich die Regierung
men gegen 68 durd.
veranlaßt, manche von ihnen unentgeldlich zum Offizier vorrúden zu laſſen . "
- Am 21.März ſtarb zu Edinburg, 68 Jahre alt, Gegenſeitige Unterſtüßung der verſchiedenen -
der Graf v. Dalhouſie, Generat in der britiſchen Armee , Generalcapitain der f. Compagnie Hartſchiere (archers), und Gouverneur der f. Banf von Sdottland. Er begann ſeine militariſce faufbahn als Major des
Waffengattungen im wechſelnden Terrain . ( S dlu . )
Gavalerie und reitende Artillerie. Bei dieſer
2. Infanterieregiments ( das Patent batte er gefauft) Verbindung tritt das höchſt günſtige Verhältniß ein , daß auf Martinique, diente ſpåter mit Auszeichnung in beide Waffengattungen einerlei Terrain bedürfen , um Aegypten unter Sir Ralph Abercromby (er ſtarb gerade ibre vollſtändigſte Wirkſamfeit zu äußern, was bei teis
am Tage der Schlacht von Ulerandrien), auf der Halbs ner anderen Waffenverbindung der Fall iſt. Dieſe Ver. inſel, für welche Dienſte er den öffentlichen Danf beider einigung geſtattet alſo den bóditen Grad von Schnellig.
Parlamentshauſer erhielt, und wurde im J. 1819zum feit, verbunden mit beträchtlicher Feuerwirfung. Beides Generalcapitain der ganzen britiſden Streitmadi in entſpricht den Bedürfniſſen des Angriffs wie der Vertheis den nordamerifaniſden Rolonieen ernannt.
digung , mehr jedoch den erſteren, obgleidh auch in der
- Der Generallieutenant Sir F. Barnes, welcher Vertbeidigung das Verfahren ſo ziemlich daſſelbe bleibt. E.
Ein Cavalerieregiment mit vier gut beſpannten Geo
im Peninſularfriege und bei Waterloo mit Auszeichs ſchůssen fann im offenen und ebenen" Terrain ſelbſt die nung im Stab und als Brigadecommandeur diente, iſt groete Infanteriemaſſe mit Erfolg angreifen , wenn dies dieſer Tage im 62. Jahre in london geſtorben. Er war jelbe obneArtillerie iit. Die Geſd ůize favren bis auf
Großkreuz des Bathordens, Ritter des óſtreidsiſchen 500 Schritte – oder auch noch nåber
bera !ı, einzelne
Maria Ibereſienordens und Ritter des ruſſiſchen St. Reiterzüge balten die feindliden Pånfler ab ; cas Re. Annenordens ir Klaſſe.
giment türzt ſich nicht eber auf den Feind, bis er durch
*) Die Naval : and Military : Gazette vom 6. Januar o. I.
das Feuer in Unordnung gebracht worden iſt. Dieſes
von einem alten , durch Surapazen im Kolonia:dienſte erſcçöpf
tet werden , ud muß unter folden Umtinden Tonell eine große Wirkung bervorbringen . Die Gavalerie würde
enthält in dieſer Beziehung eine wahrhaft rubrende Riage Feuer fann concentriſch gegen ein Flügelbataillon geridos ten Cubalternoffiziet.
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ſich in dieſem Fall in offener Solonne zwiſchen beri beis an Raum zum Gebrauche der Uebermacht fehlt , und
beſchränkt iſt, den getrennten Gerdusjugen aufſtellen , und beim Ans dieſer ausſchließlid) auf Frontalangriffe griffe das zuerſt durchbrochene Bataillon auf die nächſten würde das einzelne Regiment fich Hoffnung auf einen Bataillone werfen , welche dadurch an jedem fråftigen
Widerſtande gehindert werden. Während hier der Kampf mit der blanfen Waffe beginnt, verändern die Geſchůze ihre Stellung, beſchießen die noch geordneten Bataillone und vollenden dadurch die Niederlage. Hiermit iſt aber auch die Theorie des Angriffs zu Ende, und jedes ans
dere Verfahren bångt von ümſtånden ab. Man begreift leicht, daß die Aufgabe ſchwieriger
glüdlichen Ausgang des Gefechts machen dürfen . Infanterie, Cavalerie und Artillerie in Verbindung gibt die größte Stårfe, Selbſtändigfeit und Unabhängigkeit vom Terrain. Wir haben geſeben , daß , wenn nur zwei Waffengattungen vereint ſind, Beide ſelten zugleich mit voller Kraft wirfen können, daß ſogar die Thårigkeit der Einen durch die Rückſichten auf die Andere beeinträchtigt wird, indem ſie oft in
wird, ſobald dem Feinde ebenfalls Geſchůße zu Gebote einem Terrain fåmpfen muß , welches ihren Eigenthům , ſteben , weil die reitende Artillerie dann nicht mit ſolcherlichfeiten nicht ganz entſpricht. Am wenigſten iſt das
Redbeit zu Werfe geben , die Cavalerie nicht in folcher viclleicht der Fall, wenn Infanterie und Cavalerie zu . Nåbe bleiben fann , ohne ſich ſelbſt betråchtlichen Vers ſammen verbunden ſind , da Beide auf fürzere Zeit ſich luſten auszuſeßen . Sit der Kampfplak ſtellenweile von trennen, und unter gunſtigeren Verhältniſſen ſich wieder
Graben durdſdynitten , oder mit Gebolz bedeckt, ſo wird dereinigen fönnen . Ist aber eine dieſer " beiden Trup, die Aufgabe noch ſchwieriger, die Gelegenheit zu erfolgs pengattungen mit Artillerie verbunden, lo fann an eine reichen Angriffen ſeltener , und die Cavalerie wird nicht
Trennung natürlich nicht gedacht werden , man mußte
verhindern können, daß die Infanterie fortwährend Ters denn die Artillerie fchon vorher unter Bededung zurúds rain gewinnt. Unter ſolchen Umſtänden muß die reitende
ſchicfen , was auch nur zuweilen thunlich , und immer
Artillerie ihre größere Beweglichkeit geltend zu machen mit Nachtheilen verknüpft iſt. Durch die gegenſeitige Unterſtübung aller drei Haupts verſtehen und immer ſo manovriren , daß ſie die feind, liche Batterie in der Flanke beſchießt. Veråndert dieſelbe waffen wird jedoch ein ganz anderes Verbåltniß herbei.
ihre Fronte, ſo wird ſie doch nicht verhindern können, geführt, weil dann - einzelne ſeltene Fådeabgerechnet daß die nächſten Bataillone flankirt werden. Doch ſind, faſt immer zwei derſelben mit Vortheil wirfen können, wie ſchon geſagt, die Wechſelfålle ſo mannichfaltig, daß und die Gegenwart der dritten in mancher anderen vins das Verfahren der Cavalerie und reitenden Artillerie richt zur Berubigung dient , ſollte ſie auch für den Au. nur von den Eingebungen des Augenblicks abbangig
genblick feinen Antheil am Gefecht nehmen.
Das iſt
gemacht werden fann. Welche Fehler aus unzeitiger hauptſåd lid im wechſelnden Terrain der Fall. Kampfbegierde der Cavalerie entſpringen können, davon
Die Vortheile einer ſolchen Waffenvereinigung find
liefert das Gefecht bei Krasnoi, am 14. Auguſt 1812, ein warnendes Beiſpiel. ( S. Militar. Converſ.Perifon .) Je mehr das Terrain ſchnelle Bewegungen erſchwert, deſto mehr gewinnt auch die Infanterie bas Uebergewicht, und die andere Parthei wird ſich am Ende auf die Vers theidigung beſdiránfen müſſen . Hierbei muß die reitende Artillerie das Beſte thun . " Sie wird daber ſo manovris ren, daß ſie gegen das feindliche Geſchůz- und Plånklers feuer moglidiſt gedeckt iſt, und mehr gegen die Flanken zu wirfen, als direften Widerſtand zu leiſten . Der Cas valerie bleibt dann nur die Schnelle Benußung zufäuig entſtehender Unordnungen übrig , wobei ſie aber ihre
ſo groß, daß ein Corps von 5 Bataillonen und 8 Schwa. dronen mit 12 Geſchüßen den Kampf gegen 8 Bataillone mit 12 Schwadronen von gleicher Starfe, aber ohne Gee fchůbe, im wedſelnden Terrain ſiegreich beſtehen fann, wenn Manovrirfåbigfeit, Kampfgeſchidlichkeit und Bras vour auf beiden Seiten gleich ſind. Bei größeren Trups
penmaſſen dürfte ſich das Uebergewicht eines aus allen Waffen zuſammengeſepten Corpo noch glänzender be. påbren , aber umgekehrt nicht bei Gorps von bedeutend geringerer Stårfe. Würden z. B. 2 Bataillone, 2 Schwa . dronen und 4 Geſchůze von 3 Bataillonen und 4 Schwas dronen angegriffen, ſo iſt der Sieg der ſchwåcheren Par. thei fchon febr zweifelbaft. Es ſteht nämlich zu befürchten , ganze Energie entwicein muß . Obgleich die reitende Artillerie der Caralerie große daß die 2 Sdwadronen von der Doppelt ſo ſtarfen Gai Unterſtüßung gewährt , ſo fann ſie ihr doch auch bins valerie des Gegners febr bald aus dem Felde geſchlagen
derlich ſein , wenn der Feind ebenfalls aus Cavalerie werden, worauf die 2 Bataillone ibre 4 Geſchiße zwi. beſteht und an Zahl ſebr überlegen iſt. In cinem Ters fchen ſich nebmen , ſich überbalıpt febr paſiv verhalten rain , welches feine natürliche Flaufen Deckung gewährt, mußten , um der feindlichen Cavalerie feine Bloßen zu wellenförmig iſt und die Kartåtſchenwirkung vermindert, geben , woraus mancherlei nad theilige Verbåltniſſe ents dürfte ein Regiment mit 4 Geldůßen febr im Nachtheil fteben fónnen. Zur Erläuterung dieſer Anſichten , die gewiß Nies ſein , wenn es von 2 Regimentern obne Geſchůß anges griffen wird , und beide Partbeien ebenſo gut beritten, mand, der den Krieg fennt , für theoretiſche Hirngeſvinſte als manovrirfähig und fampfluitig ſind. Wenn nämlich balten wird, führen wir Folgendes an. 1 ) Ein Corps die ſtårfere Partbei einer Schwadron den Auftrag gibt,
von m
reren Tauſend Mann iſt aus einer 'verhältniß ,
die feindliché Batterie unausgelebt zu bedroben, ſo bleis marig größeren Anzahl Bataillone , Schwadronen und ben noch 7 Schwadronen gegen 4 ° zu verwenden , die Batteriec : zuſammengeſett, fa :in mithin ſeine Stelluns noch dazu durch die Sorge für die Sicherheit der Ges gen und Bewegungen weit mannichfaltiger combiniren .
ſchüße an jedem fühnen Gegenangriffe mit verånderter Es beberrídit 2) durch ſeine Ausdehnung und die gro ,
Fronte gehindert werden . Nur wenn es dem Gegner ßere Anzahl ſeiner Geſdůfe einen viel größeren Flå.
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dhenraum , fann mithin nicht ſo leicht in der Flante a ) für den Angreifer. Man berwende diejenige angegriffen oder umgangen werden ; die Wirkung der Waffengattung zuerſt und mit Naddruc , an welcher Gerduge iſt folglich geſichert, und der Gegner fann ſich
man dem Gegner bedeuteud überlegen iſt, dieß führt
ihr bei dem Angriffe auf die Truppen nicht ſo leicht oft zu ſchneller Entſcheidung. entzieben, wodurch das Mißverbättnin ausgeglichen wird.
Man bediene rich vorzugsweiſe derjenigen Waffen .
3) Bei ſehr ſchwachen Corps, wie wir ſie zulekt anges gattung , zu welcher man das größte Vertrauen bat , nommen haben , tritt von Ullem das Gegentheil ein. oder die vermoge des Terrains am vortheilhafteſten Auch werden Artillerieoffiziere gewiß damit einverſtan , den ſein , wenn wir behaupten , daß 12 Geſcúße dem
wirfen fann.
viel größere concentriſche Wirfung der Geldofſe denkbar
Eine zu neutraliſiren .
Man biete Alles auf, die gegenſeitige Unterſtüßung Gegner nid) t blos dreimal ſoviel Schaden zufügen, als der feindlichen Waffengattungen zu erſchweren , ſie wo 4 Geſdůfe, ſondern vielleicht ſechsmal rovicl, weil eine möglich von einander zu trennen , oder wenigſtens die
Steht der Gegner ſehr gedrångt, ſo laſe man vors Bewegung, die dem Angreifer natürlich mehr Vortheile zugsweiſe die Artillerie, im ertgegengeſeßten Falle aber iſt. Endlich hat 4) ein kleines Corps mehr Freiheit der bringt, als dem Bertheidiger eines Terrainabſchnitts.
die Cavalerie wirfen, in ſo fern die lúden in der feind .
Wenn ſich im Kriege die Reſultate zuweilen anders lichen Stellung für Cavalerie zugånglich ſind. geſtaltet haben , ſo darf man nitt überſehen , daß die Fit der Gegner an Artillerie überlegen , ſo muß man Bataillone und Schwadronen ſelten von gleidher Stärfe, die Anhåufung von Truppen auf engem Raume vers noch ſeltener von gleidher Güte ſind, und daß auch die führung des Gefechts auf einer oder der anderen
meiden und viel manövriren.
Beſteht die Ueberlegenheit des Gegners in Cavales
Seite oft viel zu wünſchen übrig läßt. So bat z. B. rie, ſo båte man ſich vor großen lüten in der Aufſtel, General Gouvion St. Cyr am 27. Oktober 1799, bei lung, denn ſie laden zum Durdbrudhe ein, der oft viel Bosco in Ober : Jralien , mit 4500 Mann Infanterie , 200 Reitern und 2 mit Bauernpferden beſpannten Ges
Unbeil bringt. Eine Ueberlegenheit des Gegners an Infanterie fann
chüßen ein óſtreichiſches Corps von 6900 Mann Infans nur dadurdy ausgeglichen werden, daß man ſie in das terie, 2000 Reitern und 8 Geſchůzen in freier Ebene offene und ebene Terrain zu loden ſucht, und dort mit angegriffen und vollſtändig geſchlagen. ( S. die Relation Nachdruck befämpft. dieſes Gefechts in der Zeitſchrift für Kunſt, Wiſſenſdaft
b) Für den Verteidiger ſind zwar dieſelben
und Geſdichte des Krieges , Jahrgang 1836 , zweites Grundſåße giltig, doch fordert ſeine lage noch einige Heft S, 98 - 107. ) Was die Theorie des Gebraudes aller drei Waffen
andere Berúc ſidotigungen.
Er wird , als der Schwachere, faſt Alles von der betrifft, ſo geſtehen wir offen , daß es ungleich ſchwerer Benußung der Pofalitäten und von der gegenſeitigen iſt , einige haltbare Grundſåße darüber aufzuſtellen ; Unterſtübung erwarten müſſen , und nur in ſeltenen denn das Anzahlverhältniß der einzelnen Waffen , der Fällen mit vereinten Kräften einen Gegenangriff uns Grad ibrer tedyniſchen und taftiſchen Ausbildung , der ternehmen dürfen. Geiſt, welcher jede einzelne beſeelt und oft febr verſchies Die Artillerie und Infanterie haben alſo bei ihm
den iſt, beſonders aber ihr zeitgemißes Zuſammenwirken die Hauptrollen , und die Cavalerie wird ſich meiſtens - haben im laufe der Zeiten beinabe jede Verfahrungos auf abwehr von Flanfenangriffen beſdyrånfen müſſen , art gut geheißen , und ſie fann wohl überhaupt nur weßhalb ſie hinter die Infanterie zu ſtellen iſt. nad Berückſichtigung dieſer ganz individuellen Verhålts Er darf die einzelnen Waffengattungen ſo wenig als nije feſtgestellt werden . möglich iſolirt verwenden ; nur eine lieberlegenheit an Wollte man nur die Waffenwirkſamfeit in Betracht Cavalerie macht hiervon eine Ausnahme, weil die Wir, ziehen, ſo würde die Artillerie zuerſt, dann die Infan. fung derſelben von eigenthümlicher Art iſt, und ein terie und zuleßt die Cavalerie in Thátigkeit geſeßt wers glücklicher Cavalerieangriff die taktiſchen Verhältniſſe den müſſen, man möge angreifen oder ſich vertheidigen . Plößlich åndern fann. Bevor aber die Maſſen überhaupt wirfjam werden ,
Schließlich bemerken wir, daß gerade dieſer Sheil der Theorie
baben kleine Recognoſcirungsgefed te bereits die Einleis ourd Beiſpiele am Beſten erläutert wird, webhalb wir das Stu : tung dazu gemacht, und es wird in der Mehrheit der dium gut durchgeführter Gefechte aus dem taktiſchen Geſichtspuncte Fälle von dem Gange dieſer Gefechte abhängen, welche als ein vorzügliches Belehrungsmittel ganz beſonders empfehlen. dadurch zu der Ueberzeugung gelangen, Erfolgen keinesideasſo derdrei Hauptwaffen zunadhit wirkſam werden müſſe. Der daß Subalternoffizier ſein Untheil an denwirdglüdliden gering
Håtte man nun z. B. die Entdeckung gemacht, daß der Gegner ſehr ſchwach an Cavalerie, ſeine Stellung gleich . wobl dieſer Truppengattung leicht zugånglich ſei, ſo wurde ein entſchloſſener Oberbefehlshaber ſich gewiß bierdurch veranlaßt fühlen , mit ſeiner Savalerie das Hauptgefecht zu beginnen ,um aus dieſer Ueberlegenheit
lei, und daß die umfidrige und entſchloſſene Verwendung eines Eleinen Irupps den größeren Ubtheilungen oft den Weg zum Siege bahnt , fie wenigſtens aus mancher Verlegenheit befreien kann. Bierzu iſt aber nothwendig, daß er von der Führung eines grös Beren Gefechts und von der Verwendung aller Waffengattungen eine klaremuß Vorſtellung hat ;die denn ſeine eigene Rolle gut ſpies ſichauch in Lagewer ien will, derMithandelnden zu verrepen
alle nur mögliche Vortheile zu zieben .
miſſen , er muß vorkommende Fehler Underer wieder gut zu ma: 1
Im Augemeinen dürften jedoch folgende Grunds verſtehen doen , Fehler deb Gegners aber zu beurtheilen und zu benußen .
ſå be einige Beachtung verdienen :
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Diljin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 29.
11. April 1838.
Allgemeine Militår - Zeitung. Richtung des Kirchthurms von Gerſthofen ausdehnen .
B a y er n.
Nach den nunmehr ergangenen Befehlen wird die Die Cavalerieregimenter und das Artillerie - Fuhrweſen 1. u. 2. Armeediviſion mit 4 Batterieen Artillerie und werden kantonniren. Das Infanterieregiment Prinz Karl einer Abtheilung der Pontonnier , und der Sappeurs
und das Shevaurlegersregiment Konig faſerniren in
compagnieen am 1. Septbr. o . I. ein Uebungslager Augsburg. Für die Unterbringung der Kranfen , der bei Augsburg beziehen. – Zur 1. Diviſion geboren 4 lagernden und der fantonnirenden Abtheilungen wird, -
Infanterieregimenter ( leibregiment, König, Kronprinz, nebſtdem Militár-Kranfenhauſe zu St. Georg noch das vac. Herzog Pius ), das erſte Jägerbataillon , 2 Rús St. Sebaſtian - Hoſpital zu Augsburg beſtimmt. s
Ein am 30.März erſchienener Armeebefehl ento raſſierregimenter ( Prinz Karl und Prinz Johann von Sächſen ), ſodann zwei 6pror. Battericen des 1. Artils bålt die Ernennung des Generalmajors und Brigadiers, ſerieregiments. Zur 2. Diviſion gehören 4 Infanteries Fürſten von Thurn und Taris von der vierten regimenter (Prinz Karl, vac. Pamotte, Franz Hertling, Armeediviſion in Würzburg zum Generallieutenant und Karl Pappenheim ), das 4. Jågerbataillon, 2 Chevaur's Commandanten der dritter Årmeediviſion ( Nürnberg ) ; legersregimenter (Kónig und Herzog Marimilian ), zwei
ferner des Generalmajors und Brigadiers Kirſchbaum
6 Pfor. Batterieen des 2. Artillerieregiments, rodann die in Nürnberg, zum Generallieutenant und Stadicommans Pontonniers und Sappeurabtheilungen . – Die Infans danten in Augsburg. Zu Generallieutenanten wurden teriercgimenter marſchiren mit 2 Bataillonen und 12 ferner ernannt: der Commandant der Feſtung Wůlzburg, -
Compagnieen, die Jågerbaiaillone mit 6 Compagnieen,
Generalmajor Rittmann , der Generalmajor und Bris
die Cavalerieregimenter mit 6 Escadronen. Jede Battes
gadier der Artillerie , Frhr. v. 3oller , der Generals
rie beſteht aus acht 6Pfor. Kanonen, acht 6Pfdr. Wurſts major und Chef des Ingenieurcorps, v. Streiter , der Munitionswagen und einer Feldſchmiede, die Felds Generalmajor und Premierlieutenant der Hartſchier. Brüdenequipage aus 24 Pontons . Im Ganzen nehmen leibgarde, Graf von Tattenbach , und der General. alſo an dem lager Theil: Infanterie 18 Bataillone
major Marimilian Kronprinz von Bayern R. Hoh.
oder 108 Compagnieen , Cavalerie 24 Escadronen , Artillerie 4 Battericen oder 32 Ranonen , techniſde Compagnieen i Sappeurabtheilung und 1 Pontons nierabtheilung mit 24 Pontons. – Das lager, in einer
Zum Generalmajor wurde der Oberſt und Flügelndju. tant, Graf Paumgarten , befördert. major und bisherige Flügeladjutant Frhr. v. Gumps Penberg iſt als Brigadier nach Würzburg verſeki ,
-
Geſammtſarfe von 16 – 17000 Mann, ſou von Sr. Oberſt Herrmann vom Infanterieregiment Franz K. Hobeit dem Kronprinzen , ad latus Sr. Durchlaucht Hertling zum Generalmajor und Brigadier in Nürnberg dem Hrn . Feldmarſchall Fürſten Wrede , die 1te Dis befördert ; Generalmajor Graf yrenburg in Augss viſion von dem Generallieutenant Grafen Karl Paps burg wurde Inhaber des vacant gewordenen Infante. penbeim , die ete von dem Generallieutenant Grafen
rieregiments lamotte ; Oberſtlieutenant Robr vom
4. Pappenheim commandirt werden. Die Poutonniers 3. Fågerbataillon avancirt zum Oberſten im Regiment abtheilung ſteht unter dein Befehl des Artilleriecommans Friedrich Hertling ; 3 Majore wurden zu Oberſtlieute,
danten , die Sappeurabtbetlung iſt dem Hauptquartier zugetheilt. – Die Vorübungen in den Garniſonen begins nen bei der Infanterie 4 Wochen, bei der Artillerie und Pontonnierabtheilung 2 Monate vor dem Ausmarſch in -
nanten ; 4 Hauptleute zu Majoren ; zu Hauptleuten ir Klaſſe 15 Hauplevte 2r Klaſſe ; zu Rittmeiſtern 3 Ober, lieutenante ; zu Hauptleuten 2r Klaſſe 15 Oberlicutes nante ; zu Oberlieutenanten 18 Unterlieurerante von der
das lager, und die Beurlaubten werden alſo ſdon To Infanterie, 6 von der Cavalerie, 5 von der Artillerie und
viel früber einberufen. - Der Einmarſch in das Lager erfolgt am 1ten , der Ausmarſch aus demſelben am 14. September. Das aufzuſdlagende lager wird ein Gaſſenlager ſein. Daſſelbe wird ſich zwiſchen Oberhaus ſen und Kriegshaber an die Straße nach Günzburg
i vom Ingenieurcorps; zu Unterlieutenanten 29 Juns fer von der Infanterie, 5 von der Cavalerie und 3 von der Artillerie; zu Junfern 37 Kadetten und Unteroffis ziere ic. befördert. – Die nachgeſuchte Entlaſſung erhielt der charakteriſirte Generalieutenant Fürſt Ludwig Grato
anlehnen und ſich, die Fronte gegen Augsburg , in der von Dettingen -Wallerſtein. - Schließlich bringt
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der Armeebefehl in lobender Anerkennung dem Heere weil er, nach dem Gefeße, nicht wieder eingeſtellt wer. zur Kenntniß, daß der am 5. Februar 1837 verſtorbene den fann. Ich ſage hier unumwunden, m. H. , wie ich Generallieutenant Frhr. v. Golonge einen Fonds von
über die Sache denfe, und nehme dabei gar feine Rücks
6000 fl. geſtiftet hat, wovon die Zinſen jährlich bei den richt auf irgend eine politiſche Meinung ; es gibt unter Artillerieregimentern und der Duvrierscompagnie unter die bulfebedürftigen Unteroffiziere und Soldaten vers
den Gencralen Månner von den verſdiedenſten Unſide
theilt werden ſollen , welche verheirathet ſind, oder im Wittwenſtande leben und unverſorgte Kinder haben.
wird Ihnen morgen vielleicht ganz wohlgefallen . Ich
Sachſen - Coburg - Gotha.
ten, und dieſer oder jener, der Ihnen heute nicht zuſagt, behaupte nur, daß ein General, deſſen Alter reine phys fiſchen Kräfte noch nicht erſchópft bat, nicht leiditfertig von der Arinee entfernt werden dürfe. Der Miniſter
Gotha , 21. März. Im vorigen Jahre wurde hier des öffentliden Unterrichts berief ſich ſeinerfeits eine Verſicherungsanſtalt für Militárſtellvers auf das Recht, das der König, als das Oberhaupt der tretung gegründet, welche ſich als rebr nißlich bewährt geſammten Armee, von jeher gehabt habe, die Penſionis
hat, und deßhalb ießt mit Hinzufügung eines Mitglies rungen nach eigenem Ermeſſen vorzunehmen ; der Staat des aus der Militárverwaltungsfammer zu einer bera dogliden Commiſſion erhoben worden iſt.
muffe allerdings die ihm geleiſteten Dienſte belohnen , indeſſen ſei er nicht gehalten, ſolche Offiziere in ufrivis tåt zu belaſſen , die entweder nicht mehr dienen wollten,
F r a n trei ch. oder nicht mebr dienen fonnten , und er ſei hierüber In der Sißung der Deputirtenkammer vom 23. März Niemanden Rechenſdaft ſchuldig. Hierauf entgegnete fam die Tagesordnung an den Gerebesentwurf wegen eines Zuſchuſjes von 900,000 Fr. zu den Militårs
Hr. v. labourdonnaye Folgendes : ,,Es ſcheint, daß das Miniſterium die Gründe nicht angeben will , weß .
penſionen. Auf den Wunſch des Generals v. las balb vor Kurzem mehrere Generale in Rubeſtand vers bourdonnaye gab der Kriegsminiſter zuvörderſt fegt worden ſind; ich bemerke daber nur noch, daß diefe einige Aufſchlüſſe über die Art und Weiſe , wie gegens
Generale ſich bereit erflårt batten , noch ferner zu dies
wärtig die Penſionirungen bei dem Militar erfolgen.
nen . “
Er bemerkte, daß im vorigen Jahre 1665 Militårs jeg ,
Nach einer weiteren ſtürmiſden Verhandlung, wozu einige Neußerungen des Redners über die Julio
Tiden Ranges penſionirt worden waren, und zwar alle
revolution Veranlaſſung gaben, wurde der Geſebesents
( mit Ausnahme von 45 ) auf ihren eigenen Wunſch.
wurf mit 224 gegen 20 Stimmen genehmigt. Paris , 22. Mirz. Der Plaßcommandant von Paris hat einen Tagsbefehl erlaſſen , wodurch die Óberſten aufgefordert werden , den Muſifern ihrer Regimenter das Spielen in Tbeatern und bei Bållen zu unterſagen. Die Veranlaſſung zu dieſeun
Man fónne biernad nicht bebaupten , daß die Regierung
bei den Penſionirungen mit Wilführ und etwa blos in der Abſicht verfahre, den jüngeren Offizieren das Avan. cement zu erleichtern. Jedermann wiſſe, daß geſeßlich alle Offiziere, die eine 30jährige Dienſtzeit båtten , in
den Ruheſtand verſeßt werden könnten ; håtre nun die Befehle war politiſcher Natur. Regierung dieſer Beſtimmung punctlich Folge geben wol, len, ſo würde ſie im vorigen Jahre ſtatt 1,900,000 Fr., 7 Millionen an Penſionen baben verausgaben müſſen .
Großbritannien. Das Unterbaus batte in der Nacht vom 27. auf den
Es ergebe rich hieraus wobl binlänglich , daß die Bes 28. Februar eine Adreſſe wegen eines beſſeren Befors fchuldigungen des Hrn . v . labourdonnaye völlig unbes Derungsſyſtems für die Difiziere des Heeres und der gründet ſeien ." Der General v . Pabourdonnaye Flotte votirt. Am 5. Mårs erſchien lord J. Ruſſell an ergriff darauf noch einmal das Wort, um das kürzlich den Schranken des Hauſes und überbrachte die Antwort gegen einige Generale befolgte Verfahren zur Sprache der Königin auf dieſe Adreſſe. Dieſe Antwort lautete : zu bringen , die man penſionirt babe, obſchon ſie noch „1, Ihre Majeſtät wird unverzüglich die zweckmäßigſten wichtige Dienſte båtten leiſten fönnen . ,, Die Billigkeit" , Mittel erwägen , um die in einem , die Beförderung der åußerte er, „ das allgemeine Beſte und das Intereſſe des Offiziere der Seeſoldaten betreffenden Antrag ausgedrück. Sdaßes erheiſchen in gleidhem Maße, daß die Pens fionirungen nur im ſtrengſten Nothfalle geſcheben ; ſie müſſen als Belohnungen betradytet, nicht als Strafen
ten Wünſche Ihrer getreuen Gemeinen mit gehöriger Rids ſicht auf die offentlide Sparſamfeit und die Rechte aller in dem Flotten- und Armeedienſte ſtehenden Partheien zu
aufgelegt werden . Solange noch ein Militár zu dienen
erfüllen .“ Der Miniſter erinnerte, daß ſchon mehrmals
im Siande iſt und ſeine Entlaſſung nicht ſelbſt wünſcht,
von dem Hauſe, und zwar ſtets nur mit geringer Mehrs
muß er auch im aktiven Dienſte bleiben . “ Der General beit , ähnliche Adreſſen an die Krone erlaſſen worden Reydet rdloß ſich dieſer Anſicht an : ,, Hr. v. labours wåren. Die Regel ſei, daß die Beförderungen von der donnaye " , ſagte er ,
at vollfomuten redyt ,. wenn er
Krone ausgeben , die Gemeinen aber für die dazu nos
verſichert, daß Generale penſionirtworden ſind, die faum thigen Geldmittel zu ſorgen båtten. Wenn aber Anträge 46 Jahre alt waren. Mir robeint, daß ein General grobe der Art unaufhörlich aufeinander folgen , werden die Lergeben begangen haben müſſe , um auf ſoldie Weiſe Offiziere der Flotte und Armee, ſobald ſie die gewünſchte
ums Leben gebracht zu werden. Id bedieue mich dieſes Beförderung durd, die Miniſter der Krone nicht erlangt Ausdruck8 abſichtlid) ; denn yon dem Augenblicke an , haben, ſich an das Haus der Gemeinen wenden, glai. wo ein General penſionirt wird , iſt er für die Armee bend, ſie hätten ein Recit, von dieſem zu erbalten, was todt, ſeine Dienſte und ſeine Erfahrungen ſind verloren, ihnen die vollziehende Gewalt verweigerte. Er fóune fiche
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nicht erwehren, die Aufmerkſamkeit des Hauſes, wie es bisher verſuđiten Methoden enthalten , die Geſchüßla.
ſeine Pflicht ſei, bicrauf zu lenken, weil ſonſt eine große dungen mittelſt Percuſſion oder Friction zu entzünden, und verderbliche Aenderung Plaß greifen würde, indem und am Schluß derſelben das Reſultat gezogen , dag nian die Krone ſo anſehen mödie , als wünſche ſie die dieſer Zweck mittelſt Percuſſion nicht erzielt werden
angemeſſene Belohnung der Verdienſte zu verweigern , fónne, vielmehr nur durch die Frictionsjúndungen zu und das Haus der Gemeinen als die Macht betraditen erreichen wäre. Bei Abfaſſung dieſes Aufſabes müſſen jedenfalls würde, dieſe Belohnungen zu verleiben, welche doch ins,
beſondere der Krone zuſteben . Er betrachte daber den reiche Quellen zu Gebote geſtanden haben , um den Ger
Gegenſtand unter dieſem Geſichtspunct als keine gering , genſtand ſo umfaſſend abbandeln zu können , und die fügige und für ſich allein abzuthuende Sache, ſondern abgegebenen Urtheile ſind ohne Zweifel die Reſultate die Miniſter der Krone båtten außer zu der mitgetheilten vielfacher Verſuche, über deren Ergebniſſe ausfübrlide Antwort auch dazu gerathen, daß die Königin die Ers Berichte vorlagen. Sollten aber nicht die weſentlidhen nennung einer Commiſſion oder eines Ausſchuſfes von Vorzüge der Percuſſionszún8ungen zu ſehr in den Schat, Flottens und Armeeoffizieren bedeutenden Ranges ems
ten geſtellt ſein , und von den Frictionsjúndungen Vors
pfehlen möge, weldie ſammt anderen Perſonen , die bes theile erwartet werden , welde dieſelben nie gewähren deutende Erfahrung in den Civilangelegenheiten båtten, dürften ? die Beförderung im Dienſte úberhaupt, ſowie das ganze
Nach Aufführung der Gründe , aus denen die uns
gegenwärtigeSyſtem der Belohnungen für Verdienſte in tauglichkeit der bisher verſuchten Sdılagvorrichtungen der Flotte oder im Heere in Erwägung ziehen ſollten. mit und ohne Federn , ſowie der mit denſelben anges
Schließlich verbreitete ſich der Miniſter über den Koſtens wandten Zündungen, Teien es Zündpillen, Zindhütchen punct und ſagte, die Verwaltung des fordø liverpool babe Sparſamfeit im großen Umfange eingeführt, die des Herzogs v. Wellington noch mehr , und die des Grafen Grey in noch viel höherem Grade. Wolle das Haus, daß reichere Belohnungen ertheilt werden, ſo würde nad
oder Schlagróhren, zur Erreichung einer geeigneten Ents Zündung der Padungen , gefolgert wird , geſchieht der bis jebt bekannt gewordenen beiden Arten Frictionezůn , Dungen Erwähnung , nämlich der Sallerſtrøm'ſchen mit Schwefelſäuere vorgerichteten Zündrobren, und der von
Unterſuchung der Frage wegen der Beförderung und der Burnier angegebenen , durch eine mit geſchmirgeltem Höhe jener, noch immer für Mittel zu ſorgen ſein, den Bindfaden erzeugte Reibung,, zu entzündenden Etou dadurch vermehrten Ausgaben zu genügen. "Daran moge pilles fulminantes. man ſich ja erinnern, denn wenn Freigebigfeit in einem
Dieſe werden zwar ebenfalls beide, wegen der ihnen
einzelnen Falle geübt wird , werde jedes Mitglied ſich eigentbůmlichen Mangel als unzwecmißig verworfen ; beeifern , immer mehr und immer höhere Belohnungen den, der allgemeinen Einführung der 'lebteren entgegen zu gewähren ; wenn aber die Steuern zur Sprache fom Pichenden Einwendungen, foll jedoch großentheils durch men , dann zeige man die Neigung, die Krone jener eine beſſere Einrichtung derſelben begegnet werden kön, Mittel zu bérauben, in deren Beſib ſie die Machthatte, nen , wozu folgender Vorfchlag gemacht wird : ,, Ueber dem Kopfe unten mit Pulver vollgeid lage,
ſolde Belohnungen zu bewilligen . Er glaube durch dieſe Darſtellung der Sachlage eine Pflicht erfüllt zu haben Hr. Goulburn ſprach feine Zuſtimmung zu den von
ner Blechróbren , werden balb offene Robrden, ebenfalls von Bled), mit dem Knalpråparat gefüllt, angebracht,
dem Miniſter aufgeſtellten Grundråpen aus und fügte binzu, daß es nothwendig ſei, das Haus auf die Wichs tigkeit aufmerkſam zu machen, ſich in das Recht der Res gierung, in Bezug auf Beförderung und Gehalt in den verſchiedenen Zweigen des öffentlichen Dienſies nidt zu miſchen . Sir E. Codrington (pradh ſeinen ungetheils
in welches leptere ein zuſammengedrehter mit Schmirger verfebener Draht eingelegt wird, der an dem einen Ende mit einer Defe zum Einbången des Hafens der Abzieh, ſchnur verſehen iſt. Die Rohre fowie der Draht werden mit Papier und Bindfaden feſt umwickelt, und dieſe Umwidelung noch in Schellat getaucht. “
ten Beifall mit dem vom Ford Ruſſell eingeſchlagenen
Am Geſchügrobr rol bierbei feine beſondere Einrich
Verfahren aus. ate Offiziere båtten durch den Mangel inng erforderlich ſein , fondern daſſelbe bleiben, wie es eines guten und zweckmäßigen Syſtems der Beförderung gegenwärtig iſt. So vortheilhaft aber auch die Einführung von der, gelitten. Er habe die Regierung Fahr für Jahr auf dieſen Gegenſtand aufmerkſam gemacht, aber ſeine Bes gleichen Frictionsjúndungen erfcheinen mag, weil mait zu ihrer Entzündung feiner Schlagvorrichtung am Ses mübungen båtten feinen Erfolg gehabt. ichůßrohr bedarf, därften dod, auch nachfolgende mens
Einige vergleichende Bemerkungen über Percuſſions - und Frictionszündungen
gel derſelben nicht zu verfennen ſein : 1 ) Dergleiden Zündróhren ſind fchwieriger anzue fertigen , als ſelbſt die mit Zundhütchen verſehenert Sdilagrdhren , welde lettere offenbar die am meiſten
für Gefchúße. zuſammengeſetzte aller Pereuſſionszündungen genannt Im Archiv für Artillerie- und Ingenieuroffiziere werden muffen . Band V , Heft 1 , Berlin 1837 , iſt unter dem Titel :
Sdon dic Blechrobren derſelben ſind durch die Ans
Ueberſicht deſſen, was in Bezug auf Percuſſionezůns
bringung eines zweiten Röhrchens für das Knalprå.
bungen beim Geſchig bis jest befannt geworden iſt “ ,
parat zuſammengefester, und daber ſchwieriger anzus
eine Zuſammenſtellung der Pors und Nachtfeile aller fertigen , gerbredt lider und fortſpieliger, als die jur
!
132
232
Percuſſion einzurichtenden Schlagröhren , und dieſes zuweilen im Kriege vorkommen wird, ſein müſſen , bes Róbrchen für das Analpråparat muß entweder vor dem Vollſchlagen der eigentlichen Zündrobre mit Pulver , mit der leşteren verbunden werden , wodurch dieſe vers
darf wohl feines Beweiſes. Wenn man ferner nach dem am Schluß des in Rede
rieen gebråuchlich find, cine ſebr migliche Sache - noch
bált , um jede Detonation und das durch dieſe entite,
ſtehenden Aufſages gemachten Vorſchlage, zu dergleichen långert, und daher das Schlagen derſelben – - ſchon bei Zündróbren einen nicht erprodirenden Frictionsja den kurzen Röhrchen, wie ſie jeßt in mehreren Artilles anwendet, der anſtatt chlorſauerem Kali, Salpeter ents
mehr erſchwert wird, oder dieſe Verbindung bleibt nach bende Herumſprigen des Zündſaßes und ſeiner Hülle zu erfolgtem Schlagen auszuführen, wodurch aber derſelber vermeiden, ſo wird zwar dieſer leßte Zweck erreicht, und Schwerlich die notwendige Dauerbaftigfeit gegeben wers
cine móglide Beſchädigung der Bedienungemannſchaft
den dürfte, und in allen Fällen die Zuſammenſeßung verhütet ; den in dieſer Art eingerichteten Zündrohren würden dagegen , außer den bereits angeführten , nody eine ſehr gefünſtelte wird. Vorzüglich aber möchte eine ſehr große Schwierigfeit folgende Nachtheile zugeſchrieben werden müſſen : in ber vorgeſdriebenen Umwicelung des Drahtes und 1 ) Die Zubereitung dieſes Saßes - 75 Tbeile Sals der Róbre mit Papier und Bindfaden (1. o.) begründet peter, 24,25 Schwefel und 0,75 Koble, auf Pulverfa. ſein , da es, ſobald dergleiden Arbeiten nicht durch pers brifen höchſt innig gemengt, werden mit Gummiſchleim
manente , einigermaßen techniſch ausgebildete Leute , in zu einem Leige gefnetet, nachdem man den letteren bis den Artillericlaboratorien ausgeführt werdent , ein wes
etwa + 60° R. erwårmt, und etwas Phosphor darin
ſentlicher Uebelſtand iſt , wenn man , ſelbſt bei der eine aufgeldit, und durch Reiben gleichmäßig vertheilt hat fachſten Vorrichtung das wie weit ! nicht auf's Bes
iſt theilweiſe auf Pulverfabrifen , und theilweiſe in den
jimmteſte vorſchreiben fann. Welche Grånzen roll man laboratorien, und zwar hier auf warmem Wege, wobei aber für das mehr oder weniger feſte Anziehen des felbſt eine Beobachtung der Demperatur nothwendig Bindfadens bei dieſer Umwidelung angeben ? – und wird, zu bewerkſtelligen , und daher beſonders bei Ans
dennoch wird durch zu feſtes Anziehen das Heraus: fertigungen im Großen , mindeſtens ebenſo umſtändlich reißen des Drahtes, wodurch die zur Entzündung erfors zu nennen, als die Zubereitung irgend eines Zündmits derliche Friction bewirkt werden ſoll, gehindert, alſo die tels zu Percuſſionsſchlagröhren . 2) In dern mehrer våhuten Aufſaße iſt unter Andes Wirkung der Zündróhren ganz unmöglich gemacht; und bei nicht binlånglich feſtem Anziehen , entſteht der rem als ein Nachtheil der Percuſſionsſchlagröhren anges
noch viel größere Nachtheil, daß die geringſte Berüh . führt, daß bei ihnen die Entzündung der Geſchüßladung rung der Drahtóre die Friction bewirfen , und durch von dem richtigen Zuſammenwirfen dreier verídiedenen te abhängt, indem das Knalpräparat detoniren , To entſtehende unzeitige Entzündungen die größten Un. Elemen dieſes dem Saß im Róbrcen das Feuer mittheilen, und glůcfsfälle herbeiführen kann. durch deſſen Strahl endlich die Kartuſche entzündetwers Wie bódoſt dywierig und gefährlich muß 2 ) der Transport und Gebrauch ſolcher Frictions: den müſſe. zůndróhren ſein , wie leidt fann eine Drabtoſe hången Bei den Frictionsrohren mit nicht erplodirendem
bleiben und eine Erploſion erzeugen; 9) wie leichtfann Zündfaße kommt noch ein viertes Elementhinzu , da Nr. 4 auch hier beim Herausnehmen derſelben aus der hier der durch Reibungentzündete Phosphor dem Sal: Schlagrobrtaſche , wegen der vielen Drahtoſen mehrere peterſchwefel , und dieſer erſt dem Pulver im Róbrcen
ſtatteiner faſſen und herausreißen , wodurch Störung bas Feuer mittheilen muß, durch deſſen Strahl endlich der Bedienung, Verluſt an Solagrdhren und Ges die Kartuſche entzündetwird. in fahr entſteht. Beſonders aber muß
Auch wird
3) bei Anwendung ſolcher Frictionszůndrobren feis neswege der Vortheil erreicht, daß die Geſchůßrobre ganz unverändert bleiben fónnen ;denn was ſoll dieſel. ben ſonſt beim Herausreißen des Drabtes im Zündloche
3) dieſer Zündſaß den Einwirkungen der Feuchtigkeit
in einem hohen Grabe unterworfen ſein, wie dieß ( don die jest allgemein gebråuchlichen Streichzundhdizchen, nach deren Båndſaß der in Rede ſtehende zuſammenges feßt iſt , zur Genůge beweiſen , da dieſelben ,abgeſehen
Verſagen, ſelbſtin trockenem Zu: feſthalten, wennnichtder von Burnier, zu dieſem Zwecho von ihrem båufigen gſten Einwirkung der Feuchtigkeit dergerin bei he ftande, Vorric ähnlic eine irgend bene oder Rampf, angege tung dieſer Art am Zündloche angebracht wird. Dann ganz unbrauchbar werden .
iſt aber auch an den Zündrohren, eben ſowie an den
Sollte man aber dieſen Uebelſtand bei ſorgfältiger
Etoupilles fulminantes, noch eine zweite Schleife, die ůber jenen Knopf gehangen wird, erforderlich, und wie låſtigdieſe vielen Schleifen für die Bedienung, beſon: ders bei ungünſtiger Witterung und zur Naditszeit, ſo
Anfertigung und Aufbewahrung ſolcher Zündungen, durch geübte Arbeiter und in ganz trođenen Räumen aud ) zu vermeiden im Stande fein , ſo dürfte dieß doch torien, und bei deren Anfertigung in unſeren labora s
wie bei weniger geübten leuten, welcher Fall doch auch beſonders im Feldebei den laboratorien Colonnen, ſo *) Im I. 1834 veranlaßte die durchunvorſictigkeit herbeige: wie bei ihrer Aufbewahrung in den Magazinen, Munis tionswagen 2c. niemals zu erwarten ſtehen . führte Entzündung einer Burnierichen Etoupille fulwinaute, das in die Höhegeben des laboratoriums zu Urras.
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Verar twortlid feit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Dffijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 30 .
14. April 1838.
Allgemeine Militår - Zeitung. Bao e 11 .
1820, welches einige Beſtimmungen zu Gunſten der fes
In Bezug auf die Prüfung der Rechnungen der Militäradminiſtration iſt am 29. März nach . ſtehende Verordnung erſchienen : ,, 1 . Die Verordnung vom 11. Oftbr. 1832, die Prüfung der Staatsrechnuns gen betreffend, findet auf die Redinungen der Militår: adminiſtration Anwendung. – 2. Die Oberrechnungs . fammer bat růdſichtlich der Reviſion und Superreviſion dieſer Rechnungen und der Controlirung der decretirens
gionåre enthalte, welche unter dem Einfluſſe der Geſebe von 1814 und 1815 geſtanden båtten . Hierauf ging er auf die Angabe der Summe jener rückſtändigen Ges balte, welche Oberſt l'espinaſſe viel zu gering angegeben batte , nåber ein. Sie betragen nach genauen Berech . nungen für die Offiziere 6,148,800 Fr., für die Ritter 13,620,000 Fr. , d. b. nur für die Klaſſe Derer, welche vor 1811 ernannt ſind.
Denn im Ganzen beträgt die
den Behörden gleiche Befugniſſe und Verpflichtungen, wie Summe dieſer růckſtåndigen Gehalte 45,716,700 Fr. růdſichtlich der übrigen Staatsredinungen . - 3. 3. Alle Alle Vorſchriften über die Einrichtung und Form des Rechs nungsweſens der Militáradminiſtration bat mie bisher auch fünftig das Kriegsminiſterium zu erlaſſen , die nöthigen Inſtructionen über die Rechnungsabbór aber die Oberrechnungsfammer im Einverſtändniß mit dem Kriegsminiſterium zu ertheilen . - 4. Die' Oberrechs nungskammer hat bei Ausübung ihrer Befugniſſe růds .
Auch in Betreff der zur Deckung dieſer Rücſtånde diss
poniblen Fonds ſchwebe Oberſt fespinaſſe im Irrthume; die Ebrenlegion ret jeßt , anſtatt in der Depoſitenfaſſe Ueberſchüſſe zu beſitzen , mit 761,304 Fr. 41 Ot. gegen ſie im Rúdſtande; ebenſo beruben die übrigen Berech , nungen der Húlfsmittel auf falſden Vorausſeßungen.
Folglich müffe der Staat , wenn der Vorſchlag durch geben ſollte, nur neue laſten übernehmen , da es darauf
ſichtlich des Militárrechnungsweſend jedeAnordnung oder anfomme, eine Anzahl immermåbrender Renten zu einem Weiſung im Wege der Communication durch das Kriegs, Wertbe von einer Million zu ſchaffen. Nun fónne aber miniſterium , dem die rechnungspflichtigen Beamten und der Staatsſchaß feineswegs verpflichtet ſein, die Unge, die Reviſionsanſtalt unmittelbar ſubordinirt ſind, zu rechtigfeiten der früheren Regierung abzubüßen , und deßhalb bitte er die Kammer , den Vorſchlag nicht in erlaſſen ." Bayer
.
Das Großfreuz des f. Ordend vom heiligen Midjael bat erbalten : der Sen.lieutenant und Commandant von München S. v. Braun. Das Commandeurfreuz diefes Ordens: der Kriegsminiſter, Gen.ſieutenant Frs. Frhr. Capitain -d'Air du ; der ,Generalmajor nani Mar Graf v. Seyffel, und Brigadier der Artillerie K. Frbr. v. 3oller. Der
Beratbung zu sieben.
Hr. Lacroire ſprach für die
Berathung des Vorſdlagen und ſuchte die finanziellen Beſorgniſſe des Miniſters durch die Bemerkung zu zers ſtreuen, daß das allmåbliche Abſterben der legionare audh den Betrag ihrer Gebalte bedeutend vermindern werde. Nachdem noch mebrere Redner in åbnlichem Sinne dafür oder dagegen geſprochen batten , gab Oberſt Lespinaſſe zur Beſtätigung ſeiner Behauptung noch
Kriegsminiſter v. Hertling erhielt außerdem auch das folgende ſtatiſtiſche Notiz über den Perſonalitand der Ehrenfreuz des ludwigsordens .
befoldeten Mitglieder der Ehrenlegion: 1412 legionåre mit einein Gehalte von 1000 Fr., worunter 13 Groß
freuze , 72 Großoffiziere, 273 Commandeure und 1054 Frankreich. Gin Antrag des Oberſten Lespinafſe, modurd der. Offiziere; 18,401 Legionåre mit einem Gehalte von
ſelbe den růcitändigen Gebalt der Mitglieder des Ordens 250 Fr. Jeder, worunter 5 Großkreuze, 28 Großoffiziere, der Ehrenlegion wieder zur Sprache brachte, fam 232 Commandeure, 1703 Offiziere u . 16,433 Ritter. Die am 10. März in der Deputirtenfammer zur Verbands Kammer entſchied hierauf mit einer ſchwachen Majoritat, lung. Der Finanzminiſter fuchte zuerſt den geſchichts daß der Vorſchlag in Betracht gezogen werden ſolle. liden Stand der Sache ins rechte Picht zu ſtellen ; er
- 3u Nizza ſtarb am 26. Mårz der Gen.Lieutenant
gab zu , daß die Reſtauration unrecht gebandelt babe , indem ſie jene Gebalte im J. 1814 auf die Hälfte ber's abgeſeßt; jedoch babe ſie dieſes Unrecht bereits ſelbſt wieder einigermaßen gut gemacht durch das Geſek von
Balazé , der alle Feldzüge der Republik und des Kaiſerrei, ches mitgemacht, insbeſondere durch ſeine geſchickte Peitung der Belagerung von Saragoſſa, und ſeine Tbeilnahmean der Eroberung von Algier 1830 ſich ausgezeichnet bat.
.
-
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Großbritannien.
der Kriegsminiſter ford Howid erklärten ſich gegen die Motion . legterer bemerkte , die Sache ſei zu groß und zu wichtig , als daß ſie nach dem Gutachten einer Ibeſon.
Im Unterbauſe entwidelte am 26. März Capitain Boldero eine Motion binſichtlich der Peitſchenſtrafe
bei der Armee. Seit 10 Jahren , ſagte er, bat die deren Comité entſchieden werden fónne. Peider ſei die
Civiliſation erfreulide Fortſdritte gemacht. Vergeben wider die Kriegojucht, welche man ſonſt mit 1000 Peits ſchenbieben beſtrafte, werden jeßt nur noch mit 200 beſtraft, und es gibt Offiziere , welche noch mildere Strafmittel anwenden. Ich beantrage die Niederſebung einer Gomité, welche unterſuchen ſoll, ob es nicht mög,
Verminderung der Eðrperlichen Strafen ſeit 1835 nicht von einer entſprechenden Abnahme in der Zahl der Vers geben begleitet geweſen. Im J. 1835 reien 4708 Sols Daten durch Kriegsgerichte gerichtet, und 1737 derſelben zur Peitſchenſtrafe verurtheilt worden ; im Jahre darauf feien 8965 Kriegsgerichte nothig geworden, was beweiſe,
lich wäre, eine minder ſtrenge, minder berabwürdigende
daß man in dieſer Sache nur mit großer Vorſicht weiter
.
Strafart einzuführen. Die Kriegøzucht inuß allerdings
geben könne. Capitain Boldero's" Antrag wurde mit
aufredyt gehalten werden, denn ohne ſie wåre die Armee
169 gegen 76 Stimmen verworfen .
nichts als eine zugelloſe Meutererbande in Friedenszeis ten, und in Kriegszeiten fånig zu Ausſchweifungen jeder Art. Man fragt, warum der engliſche Soldat, gewiß
P r é u B e n. Berlin , 2. April. Des Rdnigs Majeſtát haben am
der beſte Soldat in Europa , der einzige iſt, welcher 30. März folgende Beförderungen in der Armee vorzu. noch unter der Peitſchenſtrafe ſtebt. Neun Zehntel der
nehmen geruht: zum General der Infanterie den Genes
von dem engliſchen Soldaten begangenen Fehler baben
rallieutenant Krauſened , Chef des Generalſtabs der
ihren Grund in der Zrunfenbeit.. Aber betrinfen ſich die
Armee ;; - zu Generallieutenanten : die Generalmajore
Soldaten anderer fånder weniger ? Auch der deutſche
W. Wrangel, Commandeur der 13. Diviſion , Groß ,
Soldat frinft nicht übel (drinks deeply), doch bleibt in
berzog von Medlenburg -Schwerin R. H. , Chef
ſeiner Betrunfenheit gewdhnlich noch ein ſchwached leuch , des 24. Inf.Regiments , Graf Noſtiß , Generaladjus
Trunfenbold wåre einſames Gefängniß eine ſehr wirf,
tant ; - zu Generalmajoren : die Oberſten y. Wedell, Commandeur der 10. Cavaleriebrigade , v. S dha per, Command. der 6. Infanteriebrigade, v. Dedenroth , Command. der 10. Infanteriebrigade, V. Belowo, Coms mand, der 1. Garderlandwebrbrigade, v. Toll , Com mandant von Graudenz ( Charafter ) , v. Wißleben ,
ſame Strafe. Sie würde mehr zu ſeiner Heilung beis
Commandeur der 9. Landwehrbrigade, v. 3 immers
ten von Vernunft in ibm. Auch der franzoitide Soldat
trinkt , aber mit Maaß , und nur ſehr ſelten ſieht man einen franzoſ. Soldaten berauſcht. Der britiſche Soldat
dagegen betringt ſich båufig auf viebiſche Weiſe, und in ſeinen Orgien verläßt ihn die Vernunft völlig. Für den
tragen als Peitſchenbiebe.
-
Ich bin übrigens nicht für mann , Commandant von Schweidnis ( Charakter ),
gånzliche Abſchaffung legterer Strafart." Der Redner,
V. Arnauld , Commandeur der 12. Infanteriebrigade,
welder den mebrfach erörterten, tiefer liegenden Grund,
9. Holleben , Gommand. der 14. Landwehrbrigade,
warum es als unmöglich erſcheint, die Peitſchenſtrafe 8. 3 aſtrow , Commandeur der 13. Landwehrbrigade, ganz abzuſchaffen, daß nåmlich die engliſdie Armee nicht 6. Túmpling , Command. der 1. Garde- Cavaleriebris durch Conſcription, ſondern durch Werbung zuſammens gade, v. Frólic;,, Command. der 3. Cavaleriebrigade ; geſeßt wird, nicht erwähnte, entwarf rodann ein důſtes ferner zu Oberſten 14 Oberſtlieutenante , ſowie den res Gemilde von der Strafe mit der neunſchwänzigen Major Prinz Adalbert von Preußen K. H. , Rabe , welche manchmal den Tod des ſo grauſam Bes ſtraften , noch dfter lange , ſchmerzhafte Strankheit zur
Folge babe, und beantragte ſchließlich die Niederlegung einer Spezialcomité.
Gleich als Capitain Boldero
ſeine Rede über dieſen oft und viel durchgeſprochenen Gegenſtand begann , waren die Banfe auf beiden Seiten
des Hauſes faſt gånzlich leer geworden . Doch entſpann
aggregirt der Garde - Artilleriebrigade ; - endlich zu Oberſtlieutenanten 18 Majore .
Die Hannoverſche Zeitung enthält Folgendes aus Berlin vom 1. April : ,, Das allgemeine Tagsgeſpräch iſt ſeit geſtern die große Verånderung im Commando der Armee, die , wie gewohnlich, zum 31. März an. geordnet wurde. Eine ro totale Umwandlung im Per,
ſich unter den Zurücgebliebenen eine ziemlich lebhafte fonale der böchſten Armeeſtellen bat ſeit vielen Jahren Debatre. Sir G. Sinclair unteritützte den Antrag .. nid t ſtattgefunden . Nicht weniger a18 9 Diviſionen , Oberit Davies befämpfte ibn , weil bereits ein Gomité
12 Brigaden, ſind neu beſeßt, cine noch größere Anzahl
die Sade unterſucht und nach ſorgfältiger Erwägung die Abſchaffung der Strafe für unmöglich erklärt babe,
von Regimentern bat andere befs erhalten , und die Commandanturen der wichtigſten Pråbe find neu ver,
was auch die Anſicht des Herzogs von Wellington, der geben worden. Von einem der ausgezeichnetſten hieſigen zuverläſſigiten Autorität in Militárſachen , rei.
Man
Militårs wurde mir verſichert: man fónne im Publicum
follte den gemeinen Soldaten die Ausſicht auf beſſere
gar nicht beurtheilen, wie trefflich und mit welcher feis
Belohnung langjähriger treuer Dienſte bieten , das würde
nen Diſtinction dieſe Anordnungen getroffen ſeien. Die
dann der wirkſamſte Antrieb zu gewiſſenhafter Pflicht. Wahl des Königs iſt augenſcheinlich nur durch die Rücs erfüllung werden. Sir G. de Pacy Evans vertbeidigte
ſicht auf Zuchtigkeit und Renntniſſe geleitet worden ,
ſich gegen die von Capitain Boldero wiederholten Ber måhrend die auf Anciennetåt," die ſonſt im Heere
ſduidigungen, daß er in der Legion in Spanien einen und bei der Adminiſtration mit großer Unpartheilichkeit ſebr båufigen Gebrauch von der Peitſche babe maden beobadytet wird , bei der Bereßung von Befehlshabers laſſen. Der Generalfeldjeugmeiſter Sir H. Vivian und ſtellen , die eine beſondere Umſicht und Thåtigkeit vers
237
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Tangen, ganz hat zurüdtreten müſſen. Ueberſpringungen weniger oft vorkommen ; ſei es nun, daß ſie durch fdwes find dabei unvermeidlich; doch nur aufdieſeWeiſe iſt es, bende Etaminſtůde oder durch die pyrophoriſche Eigens zu erreichen, daß die Armee auch im Frieden von oben ſchaft des Pulverrůdſtandes entſteben , welche jeßt beide berunter erneut und jung und friſd erhalten werde. vollſtåndiger verzehrt werden. Ferner fann man ſich bei Anwendung der Percuſ, Nicht unintereſſant iſt dabei zugleich , daß ſich unter den geſtrigen Beförderungen viele hobe Offiziere fatholiſcher fionszúndungen ſowohl einer Pulverſorte bedienen, deren Confeſſion befinden ; es wird dadurch auf erfreuliche Körner durch eine bóbere Politur, als bei weniger fråfs Wetſe dargethan , daß ſich der Konig durch die Bemůstigen Zündmitteln zuläſſig iſt , mehr gegen die Eins bungen ultramontaner Biåtter, Mißtrauen unter den wirkungen der Feuchtigkeit 2c., und daher gegen die Confeſſionen zu verbreiten , in ſeiner Unpartheilichkeit Nachtheile einer langen Aufbewahrung und anhaltenden nicht irre machen lågt. Ferner iſt als eine dem dießs
Transports geſichert ſind, oder ſelbſt ſchlechteres , d. b.
maligen Avancement ganz eigenthümliche Erſcheinung zu betrachten , daß drei fónigliche Prinzen ( der Kronprinz, Prinz Wilhelm und Prinz Friedrich ) das Commando von Ärmeecorps abgeben und Inſpectionen über ſoges
weniger Salpeter enthaltendes, und daher weniger raſch
nannte Armeeabteilungen ( iede von zwei Armee,
corps ) übernehmen. Dieß gibt ihnen einen großeren
zuſammenbrennendes Pulver anwenden ,
welches alſo
Wohlfeiler ſein wird , ohne auf die eine oder die andere Art der guten Wirkung unſerer Geſchůße Eintrag zu thun. momentan erfols
Auch wird durch die ſtets ſichere und Entzündung zwedmåßig eingerichteter Percuſſions: gende
und weniger mit Colliſionen verbundenen Wirfungsfreis, zündungen Zeit am Abfeuern gewonnen , die man bei und ſo dürfte wohl auch derPrinz Karl das Commando gleicher Schnelligkeitim Feuern auf die übrigen Theile des vierten Armeecorps bald abgeben und dafür die Der Bedienung , das faden und Richten , verwenden , Inſpection über die noch unvergebene Armeeabtheilung folglich erſteres mit mehr Vorſicht und legtered beffer erhalten . “
ausführen kann , wodurch ebenfalls mögliden , durch
Die Armeeinſpectionen und Armeecorps find folgens
Uebereitung veranlaßten Unglüdsfållen vorgebeugt, vor
Armeeinſpectionen für das
Adem aber eine beſſere Wirfung erzielt wird. Endlich aber dürfte noch anzuführen ſein, daß, wåh ,
dermaßen bereßt:
Sahr 1838. Erſte Armeeabtheilung : General der Infan ,
ferie, Kronprinz von Preußen ; zweite : Gen.lieutenant rend man ro großen Werth auf moraliſche Rraft, Bers Prinz Friedrich von Preußen ; dritte : Gen.ſieutenant trauen zu ſeiner Waffe, Imponiren des Feindes ac. legt, sprinz Wilhelm von Preußen , mit Beibebaltung des
nichts To ſebr im Stande ſein dürfte, dieß Alles bervors
Generalcommando's des Gardecorps . Armeecorps. zubringen und aufredyt zu erhalten , als gerade dieſe Gardecorps : Gen.ſieutenant Prinz Wilhelm ; zweites prompte Abgabe des Feuers, wie ſie nur durch Anwen ,
Armeecorps ( in Stettin ) : ad interim Gen.lieutenant dung der Percuſſionszúndungen zu erreichen iſt, wo % . Blodf ; drittes Armeecorps ( in Frankfurt a. d. D. ) : Commandowort und Ausführung zuſammenfallen , und Sen.lieutenant v . Thile ; ſiebentes Armeecorps : Gen. wodurch in dem Artilleriſten ein Gefühl der Sicherbeit Lieutenant v. Pfuel.
Einige vergleichende Bemerkungen über Percuſſions- und Frictiouszúndungen für Geſchůße. ( fortregung. ) Endlich wird
erregt werden muß , das ihn mehr als irgend etwas Anderes vermogen wird , alle Verrichtungen bis zum lebten Augenblice rubig und obne Uebereilung auszu . führen, und den nabenden Feind faltblütig bis auf die günſtigſte Entfernung beranfommen zu laſſen . -. Hiers
nach dürfte man daber zu dem Sdluſſe berechtigt werden, daß die Frictionszúndungen an und für ſich fein ſo bes ſonders gutes Zündinittel , und im Vergleiche init den Percuſſionsjúndungen den leßteren keineswegs vorzuzies
4) bei Anwendung ſolcher Frictionsjúndrohren , ſelbſt ben ſind. unter den günſtigſten Umſtänden , die Entzündung der
Erwägt man aber jeßt die Nachtheile nåber, welche
ladungen wenigſtens nicht mit der Energie erfolgen, in jenem Aufſabe den Percuſſionszúndungen zugeſdries mit welcher dieſelbe durch die Percuſſionszúndungen ben werden , und die ihrer Anwendung entgegenſtehen bewirkt wird ; denn da man bei dieſen Zündrobren jede rollen , ſo ſind dieß , wenn man vorzugsweiſe die mit Erploſion möglichſt vermeidet, und ein langſames Nies
Zundbútchen eingerichteten bölzernen Percuſſionsſchlags
derbrennen des Frictionsſabes abſichtlich berbeifübrt, ſo
róhren im Auge bebålt , die ſich von allen durch einen
iſt auch der ganze Prozeß, mitteilt welchem der ladung
Schlag zu entzündenden Einrichtungen dieſer Art am
das Feuer mitgetheilt wird, hierdurch verlangſamt, und
beſten bewåbrt, und in Holland, Weimar , Naſſau 2c. ,
alle Bortbeile , welche die Percuſſionszündungen durch ſowie auch bei den in der preußiſchen Artillerie , nach die fråftigere Entzündung der Padungen, und deren ro
Zuſammenbrennen gewähren, geben bewirktes " raſcheres en
ganz verlor .
einer Angabe des Hrn . Oberſt v. Deder damit anges
ſtellten Verſuchen , ſo günſtige Reſultate gegeben baben, folgende : ,, 1 ) Dieſelben bedingen eine beſondere Schlagvorrich ,
Hierber gehört zunächſt die Verminderung der Selbſts ſouffe, die namentlich beim Feuern mit Mandverfartus tung am Geſchüßrohr zum Abfeuern , wodurch, ſelbit bei iden noch ro båufige Unglüdsfåde veranlaſſen, und die
Anwendung der einfachſten Vorrichtung dieſer Art, fol .
bei Anwendung der Percuſſionsjúndungen unfehlbar gende Nattheile erzeugt werden :
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,, a) Durch die Anbringung dieſer Schlagröhren am Geſchüßrohr wird das Metall des letteren an einer
ſehr gefährlichen Stelle bedeutend geſchwächt , was für bronzene Geldhútróbre ſehr ſchädlich und für eiſerne ganz unzuläſſig iſt.
Ferner wird hierdurch c) die Schlagvorrichtung aud noch vereinfacht, da man ießt feines Schlagfiſſens mehr bedarf, indem die Hammerflinte vorne, d. 6. nach dem Zündlode zu, auf die jeßt bóber geſtellte Platte ſelbſt aufichlågt, und die
,, b) Dieſelben ſind in ihren Leiſtungen Zufälligkeiten binten , beim Zürůđprallen derſelben , mittelſt eines auf unterworfen , die Stórungen im Feuer , und vielleicht gerade in den wichtigſten Momenten erzeugen ' fónnen, welche beim Abfeuern mit Lunte oder Zündlirht nie zu
derſelben angebrachten naſenartigen Vorſtandes, welcher gegen zwei dergleichen an der inneren Seite der Baden
befürchten ſind. Der Abzugsriemen fann ſich verwideln
Vor Allem aber wird es
befindliche anſdlågt, zwedentſprechend ſtattfinden kann.
oder abgleiten , eine Schraube fann nachlaſſen , der d) durch dieſe Anbringung möglich , das Hammer, Hammer fann ſich biegen oder zerbrechen , die Vorrichs ſchloß mittelſt löſung der 4 Schrauben durch jeden Ra. tung fann durch feindliche Schüſſe oder beim Umwerfen nonier in wenigen Minuten abnebmen , und durch ein des Geſchůze8 2c. beſchädigt werden , und die Abfeus anderes erleben laſſen zu fónnen , was bei eingelaſſener erungsnummer nicht fråftig genug anzieben , und Platte nur von geübten Handwerkern mit großem Zeits 1
,,c) die Schlagrobren müſſen entweder ſehr entzündlich und alſo gefährlich anzufertigen und zu transportiren
aufwande ausgefübrt werden fann. Nimmt man daber per Batterie zwei dergleichen
ſein, oder der Abfeuernde wird ermüdet, und bei wies Porrathsſchlöſſer mit, ro fann jeder vorkommenden Bes
der durch einen feindlichen Schuß 2 . derboltem , verſtårftem Anzuge das Geſchůz aus der ſchådigung, ſelbſt augenblicklich abgeholfen werden. Verſieht man ferner Richtung gezogen." Zu 1. Das einfachſte , bis jest zum Abfeuern der
die Hammerflinfe zum Feſthalten des Abzugsriemens
Percuſſionsſchlagrobren in Vorſchlag gebrachte Hammers mit einem Loche, *) ſtatt mit einer Naſe, nimmt durdy ſchloß iſt das vom Hrn . Oberſt v . Decer angegebene , dieſes die Schleife des Abzugsriemens von unten nad nach welches ſich bei allen innerbalb eines Zeitraums von oben durch und ſchlingt ſie dann um die Hammerflinke , beinahe 4 Jahren damit angeſtellten Verſuchen ganz lo fann auch ein Abgleiten des Abzugsriemens nicht vorzüglich bewahrt bat. Gegen die Art der Anbringung itattfinden . Eine Verividelung dieſes leßteren dürfte Defelben am Geſchůzrobr iſt jedoch allerdings die Eins ebenſo , wie das Verbiegen oder zerbreden der Ham . wendung zu machen , daß durch das Einlaſſen der Fußs merflinte, zu den ganz beſonderen und faum denfbarett platte in das Geſchůsmetall das legtere an einer ſehr Fållen gebdren ; weder das Eine noch das Andere fann gefährlichen Stelle bedeutend geſchwicht wird, und eine
aber nach dem bereits Angefübrten je eine Störung
folche Anbringung an eiſernen Geſtüßrohren nicht ſtatts
verurſachen . Endlich erfordern zweďmåßig eingerichtete
finden könnte. Dieſes Einlaſſen der Fußplatte erſcheint aber auch gar nicht notwendig, und bewirft feineswege
Percuſſionsidlagróhren nie mebr als einen Schlag zu ihrer Entzündung , und zwar keinen ſtårferen , als von
eine feſtere Verbindung der leßteren mit dem Robre , indem der Feitigkeit dieſer Verbindung vorzüglich die
mebrerer Stunden geleiſtet werden fann. Das Ermüden
einem jelbit ſelbſt nur mittelmäßig ſtarken Manne während
Anzüge und Schlage mit der Hammerflinfe entgegen der Abfeuerungsnummer , beſonders aber das aus der wirfen, welche mittelſt der Schloßbacfen , die ihnen als - Ridung Zieben des Geſchůbes ſind daber ebenfalls Hebel dienen , an den Schrauben rütteln , welche die
Uebelſtånde , die nie vorfommen durften. Peşteres beſouls
Platte am Robr feſthalten. Ob nun dieſe leßtere 0,25" boch mit Metall umgeben iſt oder nicht, fommt hierbei
ders iſt möglicherweiſe nur in dem Falle denkbar, wenn das Rohr nicht feſt in den Pfannen liegt. In der preus
gar nicht in Betracht. Befeſtigt man daher die Platte Biſchen Artillerie z. B. wird aber auf's ſtrengſtedarauf auf der Oberfläche des Metals, ohne ſie einzulaſſen , *) gehalten, daß ade zum Schießen beſtimmte Geſchůß. und nimmt bierzu 4 Schrauben , die jede 0,70 " ins Mes robre eine gute und feſte fage in den Pfannen haben, tall eingreifen , ſtatt das 7. Decer'ſche Hammerſchloß und in den übrigen Artillerieen wird ohne Zweifel daſs nur mittelſt ziei ſolcher Schrauben , die um 0,55" ins Metall eingreifen , angeſchraubt iſt, ro wird hierdurch
ſelbe ſtattfinden . Auf dergleichen unerhebliche Störungen und Unbes
a ) das Schloß noch feſter mit dem Rohr verbuns quemlichkeiten dürfte übrigens um ſo weniger Werth zu legen ſein , da ſie in viel bóberein Grade beim Abfeus wern z. B. die Puders
den , und
b ) die Schwächung des Metalls beſeitigt , da jeßt ern nat alter Art vorkommen; das Herausarbeiten einer 2" breiten, 4" (in der Sebne) langen und 0,25" ſtarfen Platte aus dem legteren nicht mehr nöthig , und nur das Einſchneiden von + Schraus benlöchern , die mindeſtens 1" von einander entfernt
doſe in die Luft geht, oder die Schlagrohre die Punte mit in die Höhe reißt, das Mehlpulver feucht geworden iſt, Punte oder Zündlicht nicht gut brennen , oder erſtere anzuſtecken ganz vergeſſen worden iſt, wie dieß im Kriege wiederholt vorgefommen ſein ſoll ! – und doch bat dieſe teben , erforderlich iſt. Nuf dieſe Art ließe ſich daher die Schlagvorrichtung Methode ſo lange Zeit allen Anforderungen entſpro . -
auch an eiſernen Geſchizróhren anbringen . *) Soupie . B. das naſſauiſche und ein in England zum Vers fuche gekonnenes Himm: richlok in diefer Urt auf der äußeren Fläce des Geſchüßrohres angeſchraubt ſind.
chen , und iſt ſelbit jest faurz durch eine allen Anſchein ( Schluß folgt.) nach viel beſſere zu verdrången . *) Wie dieß an der engliſchen Hammertlinke ſtattfindet.
Redigirt unter Berantwortlichseit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 31 .
18. April 1838.
HRT
)
Allgemeine Militar - Zeitung. Gri e di en land.
Das erſte Artillerieregiment hat überdieß noch Einen
Athen , 14, Mårz. Das Gonfcriptionsgeſet iſt Stabsoffizier als Commandanten der geſammten Artils in dem faum vor wenigen Jabren einem langwierigen lerie und der Pontonnierabtheilungen mit 1. Adjutanten "Kriege entronnenen Griechenland ohne die geringſte und einer berittenen Ordonnanz in das Hauptquartier
Oppoſition durchgeführt worden . Ja , es fand daſſelbe zu geben . – Aus §. 4. Die FeldsBrůđenequipage nicht nur keine Oppoſition , ſondern es baben ſich übers iſt auf eine mittlere Strombreite von 300 Fuß anzu , dieß in allen Landestheilen, im Peloponnes allein übe: nehmen, und bat daber mit einem Drittel Reſerve aus 150 Freiwillige aus den beſten Familien gemeldet, um 24.Pontons zu beſtehen. Alle Unteroffiziere und Pons
Denen, die durch das loos zum Militärdienſte berufen würden , mit gutem Beiſpiele voranzugeben. Und dieß geſchah in Griechenland, wo in dieſem Augenblicfe fein Krieg mit einem auswärtigen Feinde, feine Gefahr des Vaterlandes die Begeiſterung der Bevölkerung bervors
tonniere , welche bei der Abtheilung in Germersheim entbehrt und von der Feſtungsbaudirection Ingolſtadt abgelaſſen werden können, ſowie die råmmtlichen Beurs laubten der ganzen Compagnie, mit Einſdluß jener der Abtheilung in Germersheim , ſind für den lagerdienſt
gerufen hat ; wo die jungen Peute befavntlich große Abs einzuziehen , und für die Vorübungen nach Ingolſtadt neigung gegen das taftiſche Militår baben, und der euros zu beordern. påiſche militåriſche Rock noch vor furzer Zeit ein wabres Als Nachtrag zum Armeebefehl iſt zu bemerken, Abſchreckungsmittel für den jungen Mann war. Auch daß mittelſt beſonderen allerhöchſten Reſcripts die chas -
baben die verſchiedenen irregulåren Corps den Wunſch
rakteriſirten Generallieutenante y. Hofnaaß , Viceprás
ausgeſprochen , für den regulåren Dienſt eingeübt und
rident des Generalauditoriats ; v. 3 entner, Commans dant von Forchheim , V. Sarny, Commandant von Würzburg , als wirflide Generallieutenante, und die
mit der europäiſchen Uniform bekleidet zu werden.
B a . y eir n. charakteriſirten Generalmajore v. Cronegg, Comman, Das in Betreff des Uebungslagers bei Augsburg dant von Ingolſtadt; v. Fladt, Chef der Reviſiongs erlaſſene allerhöchſte Reſcript enthält unter anderen noch abtheilung des Kriegsminiſteriums; Merz v. Quirn , folgende Beſtimmungen : $. 3. Jedes der beiden Artils beim , Commandant von Paſſau, Frhr. v. Nesſelrodes
Terieregimenter hat zwei 6 Pfor. Batterieen , welche die Hugenpoet, Commandant vonNürnberg, als wirkliche bisherigen leichten ſein ſollen, in das lager zu beordern. Seneralmajore mit ihren bisherigen Bezügen vorrúden. Sede dieſer Batterieen roll aus acht 6 Pfor. Ranonen, acht detto Wurſtmunitionswagen und einer Feldſchmiede
sdh me oe n.
müſſen von dem neuen Feld - Artilleriery ſteme entnommen werden. Der Stand jeder Batterie iſt anzunehmen , und zwar die Artillerie zu 4 Offizieren, 1 Oberfeuerwerfer , 2. Feuerwerfern , 6 Korporalen , 2
Stod holm , 20. Mårz. Nachdem eine unſerer libes ralen Zeitungen , Dagligt. Allehanda, rich allerlei Ins vectiven gegen unſere Kriegsverwaltung wegen Verwendung einer halben Million Rthlr. ſchwed . Bco . zu den Vertheidigungsanſtalten erlaubt, enthält nun die
Trompetern , 67 Bombardieren und Ranonieren, wor.
Staatezeitung eine Zurechtweiſung in dieſer Hinſicht. –
bejteben .
Såmmtliche faffeten ,
Proßen und Wagen
unter 3 Compagnieen Duvriers ſein müſſen . Das Fuhrs Nach einer furzen Ueberſicht der verſchiedenen Anſichten weſen zu 1 Offizier, 5 Unteroffizieren , 1 Trompeter, 1 des Miniſteriums und der Oppoſition , ſowie der Vers Schmied und 1 Sattler, dieſer unberitten . Die Reſerve båltniſſe derſelben zu der periodiſden Preſſe, geht die zu 2 Reits und 6 Zugpferden , zuſammen mit 4 Artil. Staatszeitung zur Hauptſache úber , und " å u Zert ſich Ieries Fuhrweſensſoldaten . Die Zahl der Artillerie Fuhr,
unter anderem folgendermaßen : „Unter allen während
weſensſoldaten ergibt ſich aus der durchgängig zu ſechs der leßten Zeit von der ſogenannten Oppoſitionspreſſe Pferden anzunehmenden Beſpannung. Für je 2 Battes and licht geforderten Produften möchten wohl die vom rieen iſt von dem treffenden Artillerieregiment 1 Stabs.
Dagligt: Aűebanda fürzlich geåußerten Urtheile über uns
offizier, 1 Adjutant, 1 Arzt ( beritten), 1 Pferdearzt (besſere Kriegsverwaltung und den Zuſtand unſerer Vertheir ritten ), 1 Aftuar, 1 berittene Ordonnanz zu beordern . digungsanſtalten vor Alem eine Berichtigung bringend
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243
1
erheiſchen . Der betreffende Artikel athmet eine bedenks dieſer Waffe, der nicht theils eine zweddienlichere Form, liche Bitterfeit geçen dieſen Zweig der offentlichen Vers theils eine vollſtåndigere Entwicelung früherer Verbers waltung, und enthålt ſo wahrbeitswidrige Darſtellungen, ſerungen erhalten hätte. Innerhalb der leßtverfloffenen daß Viele , die den wahren Stand der Dinge nid)t fen- ſechs Jahren ſind 128 neue Feldſtúde mit dazu gebos
nen, denſelben leicht Glauben beimeſſen dürften, obgleich renden Paffeter, Proßen, Munitionsfarren und übrigem nicht, wie die gedachte Zeitung, ihre irrigen Anſich. ſie ten durch die Preiſe zu verbreiten bemüht ſind. - Die
Fubrwert angefertigt worden , und das ganze Marerial
Die Angabe, daß man nach einem langjábrigen Frieden dens
bat bei allen Sachverſtåndigen ein entſdiedenes Pob ges funden . - Die Sdule zu Marieberg bat dadurch ihre
nod das Heer und die Landwehr ſchlecht befleidet und
Zwedmåßigkeit dargethan , daß mehrere ſehr geſchidte
-
noch ſchlechter bewaffnet antreffe,, iſt durdaus lugenbaft. Dffiziere aus derſelben bervorgegangen und in die Ars Ade, ſowohl Schweden, als Ausländer, die unſere Zrup: mee eingetreten ſind. ſind . - Aus dieſer ſebr kurzen Ueberſicht -
pen geſehen, werden noch nie in Abrede geſtellt haben, mag der Beſer entnehmen, daß die ſchwediſche Artillerie baß ſelbige als Muſter der Reinlichfeit , ja ſogar der noch fortmåbrend ihren ebrenvollen Rang unter den ge.
Zierlichkeit angeſehen werden dürfen , obgleich die zu achterſten Europa’s bebauptet. Zur Completirungdieſer ſolchen Zweden veranſdılagten und geforderten Mittel Waffe iſt auch ein, der Anzahl nach, freilich beſchränk. öfters von den Reichsſtånden verweigert worden .
In
tes Raketencorps gebildet worden , wozu die ndthigen
unſeren Magazinen ſind neue Montirungen für die ganze Mittel aus dem für die Artillerie bewiligten Etat, durch Armee vorräthig, welche im Verhältniß zu dem Berg verbåltnißmåßige Verwendung des Effectivbeſtandes bes brauche der Grercirperiode ausgegeben werden. – Ein ſchafft wurden. Bei dem Material der Flotte, bei dem -
ganz geſundes Prinzip in der Defonomie erfordert, daß
Unterrichte und der Bildung des Perſonals derſelben ,
man die beſten Gewehre des Heeres, ſollen ſie im Kriege bat ebenfalls ein fortwåbrendes Streben zur Verbeſſer von Nußen ſein , nicht während des Friedens zu den rung und Vermehrung ſtattgefunden. Die praftiſche Üe. Erercitien verwende; ſelbigeſind daber bei uns in den bung dieſer Waffengaitungauf ihrem Erercirfelde - dem Magazinen wohl aufbewahrt, und zwar für das Pers - Meere – iſt zwar innerhalb der Grånzen beſchrånkt geo ſonal des ganzen Heeres , wogegen nur die Erercirungos blieben , welcher die dazu bewilligten Mittel ibr reßen gewehre an die Armee vertheilt ſind; beide Gattungen mußten. Es iſt jedoch durd politiſche und commercielle aber entſprechen vollfommen ihrem Zwed. - Eine Eine jede
Verbindungen einem Theile unſerer Seemacht bier und
andere Behandlung der Kriegsbedürfniſſe an Kleidung da Gelegenheit zu ausgedehnteren Uebungen vergönnt und Waffen wurde von höchſtem Unverſtande , ſowie worden . Das Material der Flotte , anſtatt, nach der von der ſchlechteſten Bewirthſchaftung der ſo ſparſam Bebauptung des Dagligt.Auebanda, ſeit dem leßten dazu bewilligten Mittel zeugen . Die Behauptung: Kriege verringert zu ſein, bat im Gegentheil auf eine -
,,daß man unſere Vertheidigungswerfe, bei fortwährend hochit zufriedenſtellende Weiſe ſich vermebrt , und obne zunehmenden Ausgaben und nach einem 23jährigen Fries in eine gar zu weitläuftige Erörterung über djeſen Ge. den , dennoch in weit ſchlechterem Zuſtande als früber
genſtand oder über die Anzahl der größeren Kriegsſchiffe
finde, und daß die Feſtungen Kungsholm und Carlsborg und einzulaſſen, möge nur beiſpielsweiſe aufgeführt wir . die einzigen ſeien , die für die materielle Bertheidigung bergebende, einer ernſtlichen Berichtigung. – Neue Fes
den, daß die Scheerenflotte, welde nach dem Kriege und noch im F. 1827 - faum ſeefábig war, jeßt über 240 Scheerenfahrzeuge záblt, die alle in beſtem Zuſtande
ſtungen, mit Ausnabme der beiden ebengenannten, ſind
ſind.“ – Hierauf liefert die beſagte Staatszeitung eine
freilich in dieſen 23 Jahren nicht angelegt worden ; denn,
Ueberſicht ůber Alles , was zu der fórperlichen Pflege
errichtet worden '' , bedarf ebenſo febr , wie das Bors -
CH
17
abgeſehen von den bedeutenden Koſten , welche Arbeiten des Soldaten vorgeſeben und angeordnet worden, als : dieſer Art erfordert hatten , haben die Fortſchritte neues Verbeſſerung der Bekleidung , welche zum Zweck bat, rer Zeiten in der Kriegowiſſenſchaft dargethan, daß dies deſſen Geſundheit zu erhalten, ohne ſeine Bewegungen
res itehende Vertheidigungsſyſtem weit weniger poſitiven zu erſchweren ; die Anlegung von Militár - Hoſpitalern , Nußen mit ſich führt , als das bewegliche mittelſt der
die Anfertigung der vortrefflichſten chirurgiſchen Inſtru . .
Truppenmacht, und daß mithin das erſtere nur mit mente innerhalb des Landes ; ferner die Errichtung meb. genauer Berechnung der Pofalverhältniſſe angewandtrerer anderer Anſtalten , als : Veterinarſchulen , verbeſ, werden darf. - Dieſer langjährige Friedenszuſtand iſt ferte Ranonengießereien, welche ſogar nad dem Auslande aud von unſerer Kriegsverwaltung nicht ſchlecht benußt
eine Menge Kanonen haben liefern fónnen ; Beredlung
worden . In den meiſten Zweigen des Heeres ſowohl als der Flotte ſind Verbeſſerungen in großerem oder Fleinerem Maße alljährlich vorgenommen worden. Zum Behufe der moraliſchen Bildung und der mechaniſchen
der Pulverfabrication ; Anlegung einer Normal-Gewehr, faftorei , wo Gewebré, den beſten ausländiſchen gleich, unter Aufſicht und Leitung geſdicter Militárs , welche im Auslande die nöthigen Methoden erlernt, angefertigt
Tüchtigkeit des Soldaten ſind Bildungss und Inſtrucs
werden ; das neue Lóbnungsreglement; Bertheilung und
tionsſchulen ſowohl für Gemeine und ůnteroffiziere , als Verlegung der Armee in ſechs Militárdiſtrikte, zur Ben auch für Offiziere errichtet, die wohl vielen anderen fåns förderung einer ſchnelleren Bewegung 2. Der gedachte dern zu Muſtern dienen können. Die wichtigſte Waffe, Artifel ſchließt alſo : ,,Die nunmehr von den Freunden die Artillerie, bat erſt in neueren Zeiten eine Höhe ers der wahren Aufflårung allgemein gehegte Ueberzeugung, rungen, die jeder Sachveritåndige, er rei Schwede oder daß fein Erzeugniß der Preſſe, wenn auch noch ro ſebr Ausländer, anerkennen muß. Es iſt beinabe kein Zweig gegen Perſönlichkeiten gerichtet, die Achtung und das
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Vertrauen, die auf einer rechtlichen Handlungsweiſe im offentlichen oder Privatleben begründet ſind, zu ſchmås lern oder zu vernichten im Stande iſt, theilen auch wir . vollfommen und glauben daber , wie ſo viele Andere , daß es ſich nicht der Mühe lohnen würde, in Folge ſols cher Vorſadungen vor dem Forum der offentlichen Meis nung zu erſcheinen und ſich gegen eine Parthei zu vers theidigen , welche nicht ſelten, in Ermangelung wirklicher, Beſchwerdegrunde, ſich umlaufender Gerüchte zu bedie . ' nen oder gar dergleichen in Umlauf zu ſeben ſich nicht (deut, um wenigſtens mit einem Anſcheine von Wahrs beit ihre Gegner anzugreifen ; wo es aber, wie Dagligt
dirt bat. Auch anderwårts ergab ſich daſſelbe, und von 90 Stück der reitenden Artillerie 3 Tage lang beim Ma. nóvriren ic. in die Schlagrobrtaſche gegebenen Percuſ, ſionsſchlagróhren , die bernach verfeuert wurden , war feine beſchädigt, keine verſagte. In Betreff ihrer Wirs fung und der denſelben Schuld gegebenen Beſchädigung der Bedienungsmannſchaften,aber, darf man nur anfübs ren, daß von 1783 mit Mandverfartuſchen und ſcharfen Schüſſen verfeuerten Percuſſionsídlagrobren mit Zünds bútchen , nur 39 verſagten , und im Ganzen 5 Mann unbedeutend durch Fleine Splitter von Zündbütchen ges troffen wurden, obne daß jedoch irgendwo eine andere
Allehanda bier ſich ausſpricht, darauf abgefeben iſt, die
Spur , als ein rotbes Flechen auf der Haut , zurůd.
bobe Fürſorge und die Beſtrebungen , welche nichts Ges geblieben wäre. Wie viel größeres Unbeil iſt dagegen ringeres, als die Sicherſtellung der Selbſtändigkeit einer
auch in dieſer Beziehung , beim Abfeuern nach alter
ganzen Nation zum Zwed baben, mit derlei Sd,måhuns Art , durch in die Höhe gegangene Puderdoſen, oder gen anzugreifen, da iſt ein ſolcher Verſuche zu beachtens durch Selbſtſchůſſe entſtanden ? Dennoch iſt man mit dem Abfeueru nad alter Art werth, um einer gebührenden Rüge zu entgehen. “ ſeit lange auf das Innigſte vertraut, wảhrend die Ans wendung der Percuſſionsjúndungen erſt im Entſtehen
Bemerkungen vergleichende über Einige Percuſſionsund Frictionszündungen für Geſchůße. (Schluß.)
begriffen iſt, und daber bei fortgeſeßtem Gebraudbe, fomobl in Bezug auf Anfertigung als Anwendung ders ſelben , die Reſultate ſich immer günſtig herausſtellen dürften. Wenn man übrigens ſtatt der bölzernen , bles derne Schlagröhren anwendet , ſo wird hierdurd nod
ſollen ferner Percuſſionsſchlagröhren ?? Die ſowierig anzufertigen ,von geringerDauerbafs gleichzeitig der Vortheil erreicht,, daß 2) Vergroßerung des Zúnblochdurchmeſſers 1 ) eine
tigkeit und unſicherer Wirkung ſein, und die Bedies nicht nöthig wird, und ſich die ganze am Geldúßrohr nungømannſchaft durch das Sprißen der Zündbútchen c . vorzunehmende Verånderung auf das Einſchneiden der beſdådigen. 4 Sdıraubenlöcher zum Anbringen des Hammerſchloſſes
Zu 2. Die einzige Schwierigkeit, welche in der An , beſchränkt, und fertigung liegt , iſt das Schlagen der Röhrden , in ſo
2 ) auch hierbei *) dieſelben Schlagróbren , welche
fern man dieſe von Holz macht, weil das Aufreißen zur Percuſſion beſtimmt oder bereits dazu eingerichtet derſelben hierbei nur durch můbſame Vorkehrungen und ſind, in ganz kurzer Zeit durch Ausfüllung ihres Nápfs große Aufmerkſamfeit perhütet werden kann, ein Uebelschens mit Anfeuerung, zum Abfeuern nach alter Art tand , der bei weniger ſorgfältiger Anfertigung derſels eingerichtet werden können . ben oder minder gutem Material, welche Mängel, wenn
Zwar hat man der Anwendung der blechernen Schlag. die Solagróbren in großer Anzahl beſchafft werden muss röhren entgegengeſtellt,daß ſie bei långerer Aufbewah ,
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ren , nicht immer zu vermeiden ſein dürften, noch mehr rung roſten, und beim Abfeuern , durch Aufreißen der bervortreten wird. Alles Uebrige kann von jedem nur Pothung, im Zündlode ſteden bleiben . Erſteres wurde
einigermaßen brauchbaren Arbeiter ſehr bald in genů . jedoch hauptſächlich bei den aus Eiſenbledgefertigten gender Güte ausgeführt werden.
, , deren Brantwein mit dem Nimmt man daber blecerne Schlagrdhren ſtatt liche Anfeuerungverurſacht der bdlzernen , dieden Solågen beim Laden mehr Fes aus der Atmoſpbåre angezogenen Sauerſtoff Eſſigſäuere ftigteit entgegenſeßen , und deren Material weniger bildet, welche die Verzinnung zerſtört und das Eiſen {prode iſt, To wird dieſer Uebelſtand ſogleich beſeitigt, und den anderweitigen , den hölzernen Schlagröhren eigenthümlichen Nachtheilen , dem möglichen Aufreißen derſelben oder Roſewerden des Sages beilängerer Aufbewahrung, anhaltendem Transport bei ungünſtiger
orydirt; und iſt daber, wenn die Schlagróhren mit Zündbürchen verſehen werden , nicht zu befürchten ; und nimmt man Meſſingblech ſtatt Eiſenblech, fo werden die Schlagröhren zwar etwas theuerer,aber auch um ro mehr gegendas Roſten geſichert ſein. Das Aufreißen
Witterung 2c . ebenfalls begegnet .
und dadurch entſtehende Stedenbleis Die übrigen dieſen Percuſſionsſchlagróhren 'zuges der ben Solagröhren im Zündloche , findet aber nur bei mangelhafter ſhriebenen Nachtheile, ſind durch alle Erfabrungen Anfertigung derſelben ſtatt, und iſt daher durch gute
bereits genügend widerlegt, und haben beſonders die Lothung ebenfalls ganzzu vermeiden. Auch fönnen dieſe in Nafjau 1828 angeſtellten Verſuche von der großen beiden Nachtheile hier nicht in Betracht fommen, da zu
Dauerhaftigkeit ihrer Zuſammenſeßung , die hinlänglich
den in jenem Aufſaße vorgeſchlagenen mehr beſproches
ften Beweiſe gegeben , indem man dieſelben auf alle nen Frictionszůndróbren ebenfalls Blechróbren genous mögliche Art verſucht, auf weiten Mårſden in den
Laffetenkaſten transportirt, und zuleßt 40 Stůd in zwei Schachteln 3 Stunden lang in einem Rondirfaſſe rons
nem werden ſollen. *) Wie dieß auch in der holländiſchen Urtillerie ftattfindet.
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Ebenſo muß es einzig und allein einer höchſt mans geſtopft wird , der man durch zugeſeßten Gummi aras gelhaften Anfertigung Schuld gegeben werden , wenn durd berumfliegende Theile des Näpfchens 20. rolcher Blechiclagrobren , die Bedienungsmannſchaften jemals
bicum hinlängliche Bindungsfähigkeit gibt , und dann den Saß in Röhrden mit einer Nadel durdiſticht. Rein ſonſt zu den Schlagróhren angewandtes Ma.
beſchädigt worden ſind, wie man dieß bei den in Holsterial , ſchüßt das Pulver in denſelben ſo vollſtändig land angeſtellten Verſuchen erfahren haben will; wenigs gegen das Berderben, als Federpoſen und engliſche ſtens iſt bei den hierorts verfeuerten 2000 Stück ble . Salagröhren vom Jahr 1815 , die 1824 in Hannover, chernen Percuſionsſchlagröhren niemals ein ſolcher Fal alſo nach 9jábriger Aufbewahrung und weitein Transs vorgefommen.
port über Waſſer, perfeuert wurden, waren noch voll .
Dergleichen blecherne Schlagróbren , * ) aus einem fommen gut erhalten . ) Man erhålt daber durch dieſe Röhrden mit oben angelótheten Näpfchen beſtehend , Zuſammenſeßung Schlagrobren , deren Vorrichtung zur gewähren überdem , im Vergleiche mit bölzernen Schlag: Percuſſion fich bereits durch die ausgedehnteſten Vere robren, die nur durch geübte Handwerker gefertigt wer : fuche bewährt hat, bei denen der Saß im Róbrchen mehr
den - fónnen, noch den Vortheil, daß ſie, bei Benußung als durch irgend eine andere Eiurichtung gegen das ganz einfacher Vorrichtungen hierzu, ebenſo wie die Verderben geſchützt iſt, beſonders wenn man daſſelbe Zündhůtchen und Zündkegel , in den Artillerielaboratos zum Ueberfluſſe, unten ebenfalls mit einer kleinen Platte rien ſelbſt angefertigt werden fónnen , ohne daß die verſchließt, und deren Strahl bei einem Zuſaß von 15 %
Arbeiter . mehr tedyniſche Kenntniſſe oder Fertigkeiten zu chlorſanerem Kali zu der Anfeuerung, dieſelbe Energie, beſitzen brauchen, als zur Anfertigung der übrigen ges als die der geſdılagenen Schlagröhren , mithin auch die , wöhnlich in den laboratorien gefertigten Feuerwerkss
ſelbe Zündfähigkeit beſikt.
Dergleichen Schlagröhren
ſtúden erforderlich ist. Eine Handpreſſe zum Prigen durchſchlugen unter der Sdlagrobrprobe eine eben ſo der Zündbütchen , Zündkegel und Schlagrobnápfchen , große Anzahl Bogen Papier , wie die Deder'ſchen mit und eine Zugbant, åbnlich der, welcher ſich die Golds Pulver geſchlagenen Percuſſionsſchlagröhren , und in ſchmiede råglich zu åbnlichen Zwecken bedienen , zum Bezug auf die Dauerhaftigfeit der Verbindung der Róbr. Ausziehen der Rohrchen , ſind hierzu die weſentlichſten den mit den Näpfchen fand ſich an 100 Stück ſolcher Erforderniſſe. Hierdurch wird man aber nicht allein
Schlagröhren ,
die in bolzernen Schachteln vertheilt ,
beim Anfertigen der Schlagröhren , ganz unabhångig 3 Stunden lang, in einem Rondirfaſſe rondirt worden von militåriſchen und bürgerlichen Handwerfern, cheunis waren , auch nicht die geringſte Spur eines Lorewerdens ſchen Fabrifen 2c. , da auch das Füden der Zündhůtchen der erſteren. Dieſelben waren mit dickem leim in den in den laboratorien ausgeführt werden fann, wie dieß auch bereits in Frankreich und mebreren anderen Artils
Nápfchen befeſtigt. Da dergleichen Näpfdhen ſehr leicht aus vorher hiers
lerieen der Fall iſt, und was beſonders bei Ausbruch zu abgedrehten Holzcylindern geſchnitten , und mit dem eines Krieges von größtem Vortheil ſein dürfte, ſondern es wird auch hierdurch bedeutend an Roſten geſpart.
durchgehenden löche für das Röhrchen , ſowie mit der
Sollte jedoch dieß Alles noch nicht hinlänglich für die blechernen Schlagrobren ſprechen , ſo bleibt noch ein anderer Ausweg übrig, alle Vortheile der Percuſſions zündungen zu erreichen, und die, den bölzernen Schlag.
kleinen Einſenfung für den Regel, und der fladen Rinne zum Feſtbinden der Papierplatte verſehen werden kön , nen , To find ſolche Schlagrdhren ebenfalls in unſeren laboratorien zu fertigen, und dabei noch wohlfeiler als die bledernen, oder irgend eine andere Sorte.
röhren durch das mögliche Aufreißen der Rohrden ,
Wenn es daher durch dergleichen Einrichtungen mögs
Verderben des Saßes durch Feuchtigkeit 2c. , eigenthůms lich iſt, alle den Percuſſionsſchlagröhren zugeſchriebenen liden Nachtbeile, zu vermeiden , indem man von den ' Nachtheile zu beſeitigen , ſo dürfte es wohl zwedmåßig bölzernen Percuſſionsichlagrobren nach Angabe des Hrn. erſcheinen, ſelbſt eine Schlagvorrichtung am Geſchüßrohr Oberſt y. Deder nur den Kopf , d. 6. das Näpfchen mit eingeſeptem Regel und Zündbútchen benubt, und in das erſtere ein Róbrchen von Federpoſe einſekt, das , nach Art der engliſchen Solagróbren , die bekanntlich
anzubringen , um ſid ihre großen Vortheile vor jeder anderen Entziindungsmethode zu richern , um ſo mehr,
da dann durch Schlagvorrichtung, Zündkegel und Zünds bútchen nicht allein Punte und Zündlicht , ſondern aud
nur aus Federpoſen gemacht werden , mit Anfeuerung luntenſtoc , luntenverberger, lichterklemme, lichters büchle, Mehlpulver , Puderdoje, Puderdoſenfutter und *) Ganz roſo , wie ſie bis jegt in der preußiſchen Artillerie zum Pelzlappen verdrängt werden. Ubfeuern nadi alter Urt gebräuchlich ſind ; nur müſſen die
bei jenen zum Feſthalten der Unfeuerung im Näpfchen befinds lidhen von unten nach oben durchgehenden 4 löcher, hier wega fallen . Die Zündkegel zu dieſen Schlagröhren ſind mit einem hinlänglich breiten Rande zu berſeben , damit ſie im Näpfchen feſt ſtehen . Dieſer Kegel, das auf denſelben geregte Zündhűt:
chen und das Näpfchen werden mit einer dachförmigen Papier: platte umid loſſen , die man auf der unteren Fläche des Näpfs chens feſtleimt. Zum beſſeren Feſthalten derſelben wird noch eine kleinere Platte von unten über das Rührchen geſchoben, ebenfalls feſtgeleimt, und endlich auch das Pulver unten im Röhrchen mit einer kleinen Platte derſchloſſen.
Rayſer, Feuerwerker-lieutenant in der k . preuß. 8. Artilleriebrigade.
( Dem Serrn Verfaſſer des vorſtehenden Uufrages ſcheint der Uuffag in Nr. 1 der udg. Militärzeitung vom laufenden Fabre : » Die in der großherz. heftiſden Urtillerie proviſoriſch eingeführten Frictionsſchlagröhrchen zur Entzündung der Ses ſchůbladungen« nicht bekannt geweſen zu ſein . Wir glauben daher, auf dieſen legteren Auflag zur Bergleichung aufmerks ſam machen zu müſſen. Die Redaction der 3. M. 3.) *) lugem. Militärzeitung von 1827, Nr. 35.
Redigirt unter Berantworttidſeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in defien pitijin gedrudt .
Samſtag, 21. April 1838.
Nr . 32.
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w
THE
an
Allgemeine Militar - Zeitung. Preuß e
.
1te Gardeslow. Brig.: Gen.Major 4. Below, Comm.
Die bereits erwähnten, am 30. März erfolgten weis teren Perſonalverånderungen in der Armee
der 12. Landw. Brig.
5te low. Brig.: Oberſt v. Hagen , Commandeur des 10. Inf. Regiments .
find folgende:
1) Neue Beſeßung der Gouvernements. Berlin : General der Infanterie . Múffling , Com. mandeur des 7. Armeecorps.
Danzig: Generallieutenant v. Růchel , Kleiſt, Com . mandeur der 4. Diviſion . 2) Diviſionen .
6te
Oberſt Fürſt Radziwill, aggregirt dem 11. Inf. Regiment.
8te
Oberſt v. Bresler , Commanb. des
12te
31. Inf. Regimenis. Oberſt u. Gru 83cynski, Gomm. des 18. Inf. Regiments.
Comm. d. Garde- Inf.: Gen.Major 8. Rober , Comm. 16te
N
11
II
Oberſt v. Podobammer,
Comm.
des 23. Inf. Regiments.
der 6. Diviſion . Cav.: Gen.Major v. Brauchitídy , Comm . der 1. Garde-Cav.Brig .
1te Garde-Cav. Brig.: Gen. Major v . Lů m pling,
2te Diviſion : (Danzig ) Gen.Major v. Gra b o no ,
2te Cav. Brig. Oberſt v. Simolin , Command. deo
12
Comm. des 1. Gardes Uhr. Inow. Reg.
.
8. Huſarenregiments .
Comm. der 8. Inf. Brig. 4te 6te
11
( Stargard ) Gen.Major 9. Sobr , Comm. der 13. Cav. Brig.
3te
11
( Torgau) ad inter. G.M. . Quaft I. ,
12te
u
Gomm. des 1. Rúraſſierregiments .
Comm. der 2. Garde - Inf. Brig.
(Magdeburg) Gen.Major y. Ditfurth,
7te
(in Stettin) Gen.Major v. Frolid ,
13te
Il
11
Somm. der 16. landw. Brig. '
Oberſt v. Rbein baben , Comm. des 7. Huſarenregiments. Oberſt v. S dredenſtein , Comm . des 10. Huſarenregiments. Gen.Major v. Barner , Comm. der
( Poſen ) ad inter. Gen.Major v. Hedes
14te
11te
mann , Comm. der 6. landw. Brig. ( Breslau ) Gen.lieutenant Graf Brans denburg , Inſpeftor der Garde-Sav.
4) Regimenter. Garbe: Ref. Inf. (fandw.) Reg. ad inter. Oberſtsfieut.
12te
· Neiße) ad inter. Gen.Major v. P fuel,
10te
U
Gomm. der 3. Inf. Brig. 14te
( Düſſeldorf) ad inter. Gen.Major Graf
15te
(Róln) Gen.Major v. Colomb, Comm . der 12. Cav. Brig. 3) Brigade 1 .
Groeben , Comm. der 3. Gav. Brig.
11
2. Cavaleriebrigade.
0. Zenge , vom 2. Garde:Landw . Reg . 1tes Inf. Reg. ad inter. Oberſt lieut. v. Kleit, 5
vom 14. Inf. Regiment. ad inter. Dberſt : fieut. Graf Herzo berg , vom 14. Inf. Regiment.
2tes
10tes
Oberſt v. Blument , Command. Des 20. Pandw. Regiments.
2te Garbe. Inf.Brig.: ad inter. Oberſt v. Ainobel8. 18tes
ad inter. Oberſt lieutenant v. Bojas
dorff, Gomm. des Garde, Ref.Inf. Reg.
now & fi , vom 20. Inf. Regiment. ad inter. Oberſt - lieutenant 0. Sjwy.
3te Inf.Brig.: Oberſt v. Fabed, Comm . des 1. Ints 19tes nte
ste
fanterieregiments. Gen.Major v. Brandenfteint, Comm. 21tes der 5. landr . Brig. Oberſt v. Drygalbti , Comm. des
I
12
zinski , vom 21. Inf. Regiment. ad inter. Oberſt v. S deliba , vom
23tes
32. Inf. Regiments. 13te
Oberſt v. Grabowski , Comm. des,, 29tes
15te
Oberſt v. hird feld , Comm. des 29. Inf. Regiments.
11
19. Inf. Regimente.
30te8
fowsfi , vom 3. Inf. Regiment. ad inter . Oberſt.Lieut. 8. Prond,
12
13. Inf. Regiment. ad inter. Oberſt- fieut. 8. Uttens boven , vom 16. Inf. Regiment. ad inter. Oberſt v. Rudorff, vom
15. Inf. Regiment.
251
252
31tes Inf. Reg. ad inter, Oberſts lieut. B. 3 al u $
6. Rdder , Oberſt im Generalſtabe, von dem Verhålts
fow & fi , vom 9. Inf.Regiment. 32tes
12
36tes
0
ad inter. Dberſt - lieut. v. Salid ,
niß als Obef vom Generalſtabe des 2. Armeecorps entbunden und als zweiter perſönlicher Adjutant bei
vom 14. Inf. Regiment.
Sr. Ronigl. Hobeit dem Rronprinzen belaſſen , wird
ad inter. Oberſt : fieut. v. Carnap , vom 24. Inf. Regiment. ad inter. Graf Brůbi, vom 7tent Inf. Regiment.
40t08 11
beim Generalſtabe als aggregirt geführt. V. Salpius , Oberſtlieutenant und Chef vom Generals ſtabe des Gardecorps , als Chef eines Kriegstheaters ,
in den großen Generalſtab verſeßt.
20tes know . Reg. ( Führer ): Major v. Schaď , vom 6. Gerlad , Oberſtlieutenant vom großen Generalſtabe, zum Chef vom Generalſtabe des 3. Armeecorpo.
20. Inf. Regiment.
1tes Garde . Ubl. (fandw . ) Regimt. ad inter. Major W. Brandt, Major vom großen Generalſtabe, zum Chef vom Generalſtabe des 2. Armeecorps. v. ledebur , Flugeladjutant. 1tes Kúr. Reg. ad inter. Major v. Reißenſtein , D. Cariſien , Major vom Generalſtabe des 3. Armees vom Regiment Garde du Corps.
corps, zum Chef eines Kriegstheaters im
Oberſt v. heudud, Gommand. 6c8
Generalſtabe.
$
3t48
I
5tes
Il
Sdmidt I., Major vom großen Generalſtabe , zum
5. Kúraſ. Regiments. ad inter . Major v. Heiſter , Garde Rúraff. Regiment.
M
großen
vom
Generalſtabe des 7. Armeecorps berſett.
Schmidt II. , Major vom Generalſtabe des 7. Armee,
2tes Drag. Reg. ad inter. Major v. 0. Dit en , vom Garde : Drag. Regiment. 7tes Huſ. Reg . ad inter. Major v. Wolff, vom
corps , zum großen Generalſtabe berreßt. Hobnborſt, Major vom Generalſtabe des sten, zum
6. Hur. Regiment. ad inter. Major v. Na gmer , som
4. Unruh, Oberſt und adjutant beim Generalcoms mando des 3. Armeecorps , zum perſónlichen Adjus tanten des Prinzen Wilhelm von Preußen K. Hob.
Stes
NI
9. landm . Regiment. 10tes
Generalſtabe des 3. Armeecorps verſeßt.
ad inter. Major S ch ach v. Wits 6. Falfenb a uſen , Major und Adjutant von der tenau , vom 3. Huſ. Regiment. 6 o m m a no anture n.
5)
Köln , 1te, ad inter. Gen. Major v. Golomb , Comm. der 15. Diviſion .
1. Gardediviſion , ins 12. Juf. Regiment perſeßt. v. Arnim , Major und Adjutant der 3. Diviſion , fcheidet aus dem Etat der Adjutantur , und wird
als aggregirt zum 1. Ublanenregiment verſeßt.
Straut, Major und Adjutant der 4. Diviſion, zum Magdeburg, 1te, ad inter. Gen. Major v. Ditfurth, B. Generalcom mando des 2. Armeecorps verſeßt. Comm. der 7. Diviſion. Po'en , 1te , ad inter. Gen.Major v. Hedemann , Ewald , Major und Adjutant der 6. Diviſion , ins 20. Inf. Regiment verſest. interim. Comm . der 10. Diviſion . Torgau , ite, ad inter. Gen.Major v. Quadt I. , Kundel.v . ldwenſtern, Major und Adjutant der 10. Diviſion , zum Commandeur des landwehrba . taillons 38. Inf. Regiments . Neiße , 1te , Gen.Major 4. Stran II. , bisher Comm. 4. PrittwiB, Generalmajor und Commandeur der der 1. Gardeslandw. Brigade.. Weſel , Gen.Major v. ledebur II. , bisher Comm. 1. Garde. Infanteriebrigade, auch zum Commandans interim. Comm. der 6 , Diviſion . .
ten von Potsdam.
der 8. fandw. Brig .
Koſel, Oberſt v. 3 ursWeſten , bisher im Kriegs. Prinz Waldemar von Preußen Königl. Hobeit, miniſterium .
Magdeburg , 2te , Oberſt 4. Infanterieregiment.
. Fiſcher , bisher im
aggregirter Premierlieutenant vom 2. Garderegiment zu Fuß , zum Capitain. Be I gi e
n.
6) Zur Dispoſition iſt geſtellt mit der gere Blichen Penſion.
Brúfiel , 3. April. In ihrer heutigen Sißung zur Berathung ſchritt Militårpenſionen ſich beziehenden über Ges Oberſt v. Preußer , Comm. des 3. Kúrafſ.Regimente, ben aufdiedieRepräſentantenkammer Generalmajor. mit dem Charakter als rebentwurf. Der erſte Artifel wurde in nadſtebender 7 ) In den Rubeſtand ſind verſeßt. Faſſung angenommen : „ Die Militårs jedes Grades Gen. Lieut. v. Hofmann , Comm. der 10. Diviſion . und jeder Waffengattung haben nach 40jähriger Dienſts Gen. Major v. Hülſen , vom Kriegsminiſterium . zeit Anſprüche auf eine Penſion. Ihre Penſionirung 8) Ferner : können ſie indeſſen nicht vor dem vollendeten 55. Jahre
Prinz Karl von Preußen Königl. Hobeit , von fordern ." – In der Sißungvom 5. April wurde das dem Verhältniß als interim. Commandeur der 2ten
Gefeß in allen ſeinen Theilen angenommen .
Gardediviſion entbunden .
Graf Noſtiß , Gen. Lieutenant, von dem Berhåltniß als zweiter Commandant von Berlin entbunden . .
O e lt r é i dy.
Wien , 6. April. Das Raiſerl. Handſchreiben , wos
v. Revber , Oberſt und Chef vom Generalſtabe der durch die Uebernahme der nad dem Plane und auf 3. Armeecorpo, in gleicher Eigenſchaft zum General, eigenes Riſiko Sr. R. Hob. des Erzberzogø Marimilian commando des Gardecorps verſeßt. von Efte erbauten 32 Fortifications tb ürme bei
253
254
Linz, beren Zwedmåßigkeit ſich durch vorgenommene Anforderungen der neuen Taftif Genüge leiſtet. Nada
Proben hinlänglich bewährt hat, für den Staat anges dem die Artillerieen einiger Staaten in der jüngſt vers ordnet wird , iſt bereits an die betreffende Behörde floſſenen Kriegsepoche ſchon auf dieſer Bahn voranges ergangen und es wird dieſer Aft in den nåchſten Wos ( chritten waren, wurde die Rube des Friedens allenthal, den ſtattfinden . Scon ſind eine Diviſion Artillerie und eine Diviſion Pionniere von der bieſigen Garniſon bes
ben benußt, um ſich zu etwa neu entſtehendem Rampfe zweckdienlicher zu růſten , und ſich beſonders durd ein ,
ordert , ſich zum Marſche nach linz in Bereitſchaft zu fache, leichte und dennoch ſolide Conſtructionen mehr balten , um nad geſchebener Uebernahme zur Vollendung
Bewegungsfåbigkeit zu verſchaffen.
der noch bin und wieder fehlenden Ergänzung der Fes
So verſchieden die gemachten Erfahrungen, die dars
ſtungowerfe im Allgemeinen und zur Vervollſtändigung
aus entwickelten Ideen und beſonderen Zwede rind ,
der Ärmirung der Thürme verwendet zu werden. Bibs welche man hauptſächlich dabei im Auge zu haben ſich ber mar blos einer oder der andere der Thürme zum bemühte, ebenſo verſchiedenartig mußten auch die Vers Zweck der Proben in vollfommenen Stand gefeßt. Der beſſerungen ausfallen . Dadurch entſtanden verſchieden . Betrag der Uebernabmeſumme iſt an Se. k . Hobeit in artige, ja weſentlich von einander abweichende Syſteme, beſtimmten Raten abzuführen . Polent.
welche ſich jedoch alle unter Blodt- und Wand . Caffetens ſyſteme claſſifiziren laſſen . Auch in Bayern wollte man die Ruhe des Friedens
Waridau, 3. April. Se. Majeſtät der Kaiſer hat nicht unbenugtverſtreichen laſſen. Auf Befehl Sr. Maj. Polen gebürtigen Militárs niederen Ranges, ſowohl gen Staaten Europa's, welche ſich durch eigenthimliche
unterm 12. v. M. verfügt, daß die aus dem Königreich des Rönigs bereiſten bayeriſche Artillerieoffiziere diejenis bie, welche jebi in der lands und Seemacht dienen, als Einrichtungen im Artilleriefache auszeichneten , um an auch die, welche in Zukunft noch darin dienen werden , Drt und Stelle zu ſehen und zu prüfen, was ſo oft in
nach 15jährigem tadelloſen Dienſt auf unbeſtimmte Zeit Büchern nicht vollſtändig genug bezeichnet iſt. Nad 3u beurlaubt und ſpåter, nachder im Allgemeinen für die rúdfunft dieſer Offiziere wurden Vergleichungsverſuche niederen Militärs der ruſſiſchen Armee undFlotte feſts angeordnet, und zu dieſem Zwecke eine Paffete nebſt gelebten Ordnung, ganz vom Dienſte befreit werden ſols Wagen nach einem verbeſſerten franzöſiſchen Syſteme, len , unter Beobachtung der beſonderen am 10. Januar und ebenſo eine Caffete nebſt Wagen nach dem rein 8. ſ. von Sr. Majeſtät beſtåtigten Vorſchriften.
engliſchen , alle jedoch mit Gabeldeichſeln verfertigt. Unbeſtreitbar beriben dieſe Syſteme bedeutende Vors
B a n d. Petersburg,Ru 28. März. Ein höchſter Tagsbefehl theile vor dem alteren, in Bayern beſtandenen Wand. faffetenſyſteme, Gribeauval'ſcher Conſtruction , denn vom 20. d. bezeugt dem Oberbefehlshaber des Gardes jedein Unbefangenen mußte die durchdiegleich hoben corps, Großfürſten Michael, die innige Erkenntlich. Råder bedingte größere leichtigkeit in der Bewegung keit, wie allen Brigades und Regiments commandeuren und das beſondere Wohlwollen Sr. Maj. des Kaiſersfür Faden. Der bayeriſche Generalund Brigadier derAuge
Ar. ile die bei der lebten Revue über einen Theil des gedachten tillerie, Frhr. v. 3oller, mochte allerdings die Vorthe
Corps befundene Ordnung und den trefflichen Beſtand der Blodiaffeten vor den bayeriſchen anerkennen , glaubte der Truppen.
aber ſeinerſeits die Wandlaffeten unter Verbindung der
Nach einem weiteren Tagsbefehle vom 21. d. iſt anerkannten Vortheile der Blocklaffeten ro modificiren
der Kriegsgouverneur von Reval, Graf Heiden , zum zu können, daß dieſelben deren Nachtheile, beſonders in Oberbefehlshaber des Reval'ſchen Hafens ernannt, uns der Beſpannungsweiſe, ausſchließen, und ließ daber mit ter Verbleibung bei ſeiner früheren Charge. Der Chef bdberer Genehmigung, nodmåhrend die Bloclaffeten
des Reval’ſchen Hafensund Direftor aller feudtthürme gebaut wurden , nach ſeinen Ideen eine faffete nebit der Oſtſee, Generallieutenant Spafarjew , wird auf Wagen zu den Bergleidungsverſuden berſtellen . Da den Leſern die Conſtruction des engliſchen und
ſeine Bitte dieſer Chargen enthoben , und hat ſich zum
Marineminiſterium zu rechnen. Der Chef der 2. Brigade franzöſiſchen Syſtems hinreidend bekannt ſein möchte, iſt zum Chef der Donaus Seebáfen und der 3. Brigade ten bayeriſchen Syſtems über.
in der 5. Flottendiviſion , Contreadmiral Iofmann , ſo geht Referent gleid zur Beſchreibung des modificirs der gedagten Diviſion ernannt.
Umriſſe des modificirten bayeriſchen FeldArtillerieſyſtems. *)
allgemeine Beſchaffenbeit des modificirt bayeriſden Feld - Artillerieſyſtems. Dieſes Syſtem iſt aus dem in Bayern jüngſt noch beſtandenen bervorgegangen, und bezwedt bauptſächlich
in ſeinen neuen Einrichtungen eine großere Beweglid , Die leßten Kriege riefen immer mehr und mehr die feit und dadurch geſteigerte Manévrirfähigkeit. Nothwendigkeit einer beweglichen Feldartillerie hervor, Eine große Mandvrirfånigfeit der Artillerie fannt welche, indem ſie weniger Terrainbinderniſſe ſcheut, un nur durch Wendſamfeit der Fahrzeuge nach den Seiten mit Raſdheit und Rübnheit dieſelben úberſdreitet, den oder Horizontalrichtungen, und durch Gelenkſamkeit orr. ) Dieſer Auffag dient zur Bervolftändiaung der in Nr. 1 u. 2 felben in vertikaler Richtung erreicht werden. Dabei darf, in ſteter Berudſigtigung der Belaſtung der Fahrs der U. M. 3. von 1837 mitgetheilten Rotizen.
256
255
zeuge, dennoch nur ſo wenig als möglich von demjenis
Nach roldhen Erfahrungen wurbe die Spanntette am
gen geopfert werden , was die Wirkung erhöht , als modificirt bayeriſchen Syſteme entfernt, indem es unter nämlich Mitführung ſowohl der Bedienungsmannſchaft, folchen Umſtänden mit den beiden anderen hinſichtlid wie auch einer angemeſſenen Anzahl von Munition.
der Bewegungsfähigkeit feine Concurrenz balten fonnte;
Das einzige Mittel, um den Fahrzeugen mehr Wends dagegen ſuhte man die Haltung der Deichſel durch Ver: ſamkeit zu verſchaffen, und um mehr Munition wie biss reßungen des Probkaſtens und durch Aenderungen des ber mitführen zu können, beſtand in der Einführung des Probloches zu beſtimmen . Durch vielſeitige Verſuche die. weiten Geleiſeð; zur Gewinnung einer freieren vertifas ſer ärt gelang es endlich nach raſtloſem Beſtreben dem len Bewegung der Deichſel, um coupirtes Terrain paſſie Hrn. General Frhrn. v. Zoller, die Stellung der Deichs ren zu können , mußte das Reib- oder Lentſcheit eniferntſel durd) eine Conſtruction des Proßloches , ſowie durch werden , und nun war es die Hauptabgabe, die Stel, die ganze Zuſammenſeßung der Proße ſo zu beſtimmen ,
lung und Haltung der Deichſel durch ſolche Einrichtuns daß dieſelbe ſich ſelbſt trågt, nie ein Schlagen verur gen zu beſtimmen , daß das Gewicht derſelben , ſowie fast und dabei eine Vertikalbewegung beſigt, ſo daß eines Theils des Fahrzeuges nicht, wie es bei den
ein Brechen der Deichſel ſelbſt bei Paſſirung eines rebr
Blodlaffeten der Fall iſt, den Pferden zum Tragen coupirten Terrains durch allenfallſige Spannung in dem aufgebůrdet wird. Anfangs ſtellten ſich den in leßter Proßloche nidyt leidt vorfommen kann. Beziehung ausgeführten Projecten viele Schwierigkeiten Die wichtigſten Einrichtungen und Abänderungen,
entgegen . Um der Deichſel mehr Stabilität in ihrer welche zu einer allgemeinen Beurtheilung des modificirt Haltung zu geben, ließ der Hr. General Frhr. v. Boller bayeriſchen Feld Artillerieſyſtems dienen können, móch . eine Spanntette anbringen, welche am hinteren Theil ten etwa folgende ſein , und zwar : des Proßgeſtelles eingetnebelt wurde, und robin das Aufwärtsgeben der Deichſel verhinderte. Durch die
a) an der Paffete. Das modificirt bayeriſche
die umfaßt, dem Långeelder Reite waren Gränzen Einführungzufolge, Kaliber, nåmlich d ie derBewegungder dieopfoge. und 3 Deichſ in vertitater Richtung wohl beſtimmt, dadurch 12pfoge . Kanone"und die 24pfdge. Haubige . Der Hr. Feld
aber feineộwegs innerhalb denſelben der eigentliche Zweck General Frhr. v. Zoderwollte hingegen zu den oben ifrer Anbringung erfúút, d. b. dem Schlagen der Deichſel ermåhnten 3 Ralibern noch die lange 12pfoge. (4,36" nicht begegnet. "Es war robin in Bezugeiner größeren im Durchmeſſer) baltende Haubiße hinzufügen , und das Gelenkſamkeit nichts gewonnen , indem ſich durchdie durch bei den opfogn .Batterieen die Verſchiedenheit der Sette nur die Spannungsweiſe der Deichſel im Gegens Laffeten in denſelben aufheben , da dieſe Haubiße auf
balt des Reibſcheites geändert, abernicht gebeffert hatte, der opfdgn. faffete gebraucht wird. und man fonnte ſich daher nicht wundern, daß bei Paſjis
ten
ns
ungen
Die Conſtruction der laffetenwände, ſowie deren
Terrai , wo Erhöh coupirwechſelten eines ziemlichſchnell rungVertiefungen und (eines alten Schanze Beſchlage, mit Ausnahmejenes des Propriegelb , iſt plages der Artillerie), die Deichſel oder die Rette bradi, ungeandert geblieben ; dagegen wurde die Spur und ipenn dieſelben durch ihre Stellung gegeneinander ihre der genannte Riegel den Neuerungen unterworfen. Die
Grånzen überſchreiten mußten. Dagegen fam bei den Ridimaſchine iſt gleid)fals die don beſtandene, beſter Blodlaffeten mehrmals der Umſtand vor, daß das in bend aus der Richtſpindel, der beweglichen Spindela der Gabel gehende Pferd ſtürzte. Da die Caffeten und mutter und dem Richtbrete. Die neue eiſerne Achſe iſt, Wagen des leftgenannten Syſtems den Proßhafen bats außer der ſich durch die vergrößerte Geleisweite erges
tert, ſo konnten dieſe Unfälle nicht in einer zu geringen benden Verlångerung des Mittelſtůdes, der früherent Gelenkigkeit, ſondern in der Beſpannungsweiſe geſucht 6pfogn . Achſe ähnlid . Dieſelbe iſt für alle Fahrzeuge werden . Die angeſtellten Unterſuchungen gaben folgens der Feldartillerie dieſelbe, nur iſt ſie, je nachdem ſie hier des Reſultat : Da die Erhöhungen mit ihren Gruben oder dort mehr oder weniger zu leiden hat, durch får. nidt ſo hoch und keine ſo breite Rrone batten , daß der feres , ſchwächeres oder gar kein Achsfutter umgeben.
gange ſechsſpånnige Zug auf den Böſchungenund oben
Die Råder ſind bei den opfogn. und 12pfdgn. Kanonen
jidi zugleich befand, ſondern die Mittel, und Vorreits im Durchmeſſer der Bohrung, wie auch in jenen des pferde auf der einen Seite ſchon über die Erhöhung Kranzes gleich, und unterſcheiden ſich untereinander nur herunter waren, noch ehe die Stangenpferde ſolche auf durd die ſtårferen Dimenſionen der lekteren Gattung.
der anderen Seite ganz erſtiegen hatten , lo zogenerſtere, Die Geleisweite , von der Mitte der Felgen gerechnet, da ſie an legtere geſpanntwaren und ſich auf der ſteis betrågt 58'7 ". Statt der früher gebråudlichen Sperr, len Böſchung nicht außer Zug balten fonnten, dieſelbe fette befindet ſich nun. an der Caffete und an allen
im Herabſteigen gleidiſain zu Boden, wozu auch nod die Fahrzeugen der Artillerie ein Radſchuh mit der gewohns Laſt der Deichſel das Ibrige beigetragen haben mochte. lidhen Kette. Dieſes fonnte bei dem modificirts bayeriſchen Syſteme Aus dem Angeführten geht hervor , daß die alten nicht vorfommen, weil dort jedes Pferd von dem andes kaffeten, außer dem Propriegel ganz verwendet werden ren gewiſſermaßen unabhängig geſpannt iſt, nichts am können , welcher Umſtand beſonders in Betracht des Widerruſt zu tragen hat, und ſich demnad freter bemes vielen vorräthigen Materials von weſentlichem Vor.
gen fann.
theil iſt.
(Fortſ. folgt. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deffen Difijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 33.
25. April 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Deutider Bund.
Frankfurt a. M. , 11. April. Der Präſident der Militárcommiſſion der boben deutſchen Bundesverſamm . lung, der kaiſ. Öſtreichiſche General. Feldmarſchall licus tenant Frhr. v. Welden, verläßt unſere Stadt, indem
geſtellt, und die gerichtlichen Verhandlungen gingen ibren Gang. Der Staatsanwalt, Hr. Nouguier, ſtellte ſein Requiſitorium , Hr. Michel ſprach als Bertheidiger des Angeklagten , und die Geſchworenen zogen ſich in das Berathungszimmer zurúd . Nach einer Berathung
er zu einer boben Militarſtelle im Kaiſerſtaate befördert von 10 Minuten traten die Geſdworenen wieder ein:
worden iſt. Man bedauert den Verluſt dieſes bier alls ihr Spruch lautete auf fåmmtlicheFragen verneinend. gemein in hoher Achtung ſtehenden Dffiziers. H OIl a n
d.
Sofort wurde der Angeklagte losgeſprochen und unmits
telbar in Freiheit geſeßt. Wir müſſen übrigens hinzufüs gen, daß in Bezug auf den ſpeziellen Fall die Umſtånde
Aus dem Haag, 7. April. Folgendes iſt eine Ueberſicht der jetzigen Offiziere und Beamten unſerer Marine: Se. k . Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande iſt Admiral und Generaloberſt; nächſt dieſem gibt es 3 Viceadmirale : Gobius , Ruyſch und
zu Gunſten des Angeklagten ſprachen : er war, wie ſich aus den Verhandlungen ergibt, der beleidigte Theil, und zwar auf eine muthwillige Weiſe, ohne Veranlaſſung, ſchwer beleidigt, und obwohl Verſöhnungsverſuche gemacht wurden, ſo hatte doch ſein Gegner ſich den betreffendent
Wolterbeed ; 6 Contreadmirale : Iwent, 8. Man , Ziers
Erklårungen ſeiner Secundanten nicht angeſchloſſen.
vogel, Dibbelz, Lucas , Pool; rodann 18 Capitaine, 41 Capitainlieutenante, 84 lieutenante 1r Klaſſe, unter
Großbritannie 11.
Heinrich 1rbefindet Prinz Wilhelm ſich auch der denen 174 Lieutenante 2r Riafle; 77 Fåbndriche Klaſſe;;
Der General Wynyard , Chef des 48. Infanteries
13 Chirurgen 2r Klaſſe , 17 3r Klaſſe. F r a n k re i ch.
De ft re i dh. Wien , 6. April. Der Major und Redacteur der
regimente , iſt, 76 Jahre alt und im 59. Dienſtiabre 6 Oberchirurgen 1r Klaſſe 9 2r Riaffe, 12 3r Klaije; ſebend , in london mit Tode abgegangen.
Das Affifengericht der Seine war am 1. April mit ſich des Sprudes bung vonionsho Intereſſe erinnert fes iſt. . 3. , wodurch, dem 20. Juniv vom Man des Caſſat Antrage des Generalprocurators Dupin gemäß, erkannt
ſtreichiſch - militäriſden Zeitſchrift, v. Schels , hat für ſein ausgezeid)netes Geſchichtswerk, die Regierungspe, riode Raiſer Leopolds bebandelnd, von Sr.Maj.dem Kaiſer von Rußland das Commandeurkreuz des fönigi. polniſchen Stanislausorden erhalten .
wurde, daß eine Tödtung im Duel unter die Anflage des Mordes falle. ") Die Veranlaſſung batte ein Duel
R 16 la 10.
5
Petersburg , 25. Mårz. Ein Ufas des Raiſers in Tours gegeben, worin einer der beiden Gegner auf Nikolaus vom 20. März im ruſſiſchen Invaliden , dem dem Plaße blieb ; es war eine gerichtliche Unterſuchung amtlichen Journal der rufiſchen Armee, mitgetheilt, ents
,, 1) Die Offiziere, welche eingeleitet worden, die Anklagefammer des Gerichtshofes bålt folgende Verfügungen: Dienſte in der Armee des Raufaſub nehmen wollen ,
von Orleans erklärte aber, daß bei dem Stillſchweigen
des Geſebes über dieſen Punct fein Gerichtsverfabren erhalten einen vollſtåndigen Fabresſold zum voraus; Plaß greifen könne. Der Caſſationshof interpretirte 2) während der Dauer ihres Dienſtes in dieſer Armee anders , caſſinte den Spruch und verwies die Sache vor Ton ihnen der Sold , der gewöhnlich für jeden Grad
den Gerichtshof von Bourges ,welcher jedoch ebenſo ero angewieſen iſt , doppelt bezahlt werden ; 3) ſie ſollen fannte, wie früber der von Orleans. Indeſſen beharrte außer ihrem Sold ibre Reiſekoſten bezahlt erhalten ;
der Caſſationshof bei ſeiner Interpretation, und wies 4) ihr Sold und alle ihre etwaigen Gratificationen ſolo den Fall abermals vor die Anklagefammer eines anderen len in Papiergeld fripulirt, aber ihnen in baarem Gelde Gerichtshofes, wozu der von Paris auderſeben wurde. al Pari bezahlt werden. “ Seit der Befanntmachung Diemal wurde der Angeklagte wirklich vor die Affiſen dieſes Ufales hat die Kriegskanzlei eine große Menge von Geſuchen von Offizieren erhalten , welche Dienſte *) S. Nr. 55 der 4. M. 3. von 1837 .
259
260
bei der Armee des Raufaſus ſuchen. Man bemerkt, daß Oberſtlieutenant Egloff aus dem Kanton Thurgau, der
die Wahl des Kriegsminiſtersvorzugóweiſe auf kurlán ſen Adjutant, Stabsbauptmann Gonzenbach von St. Gallen . Zum Generaladjutanten iſt der eidgen. Stabs . diſche und liefländiſche Offiziere fåut, die man mit Recht major . Muralt von Zürich bezeichnet. Die Pagers für die geſchidteſten Offiziere der ruffiſden Armee balt. Schwe i s.
ingenieure ſind der Stabshauptmann Dießinger und Ingenieuroberlieutenant Paur von Zürich. Der Parts
Die eidgen. Militärauffi dotebehörde war vom offizier wird aus dem Kanton Luzern beigezogen . Das 12. Mårz bis 4. April zu ibrer Frůbiabroſībung in der Bundesſtadt Luzern verſammelt . Sie beſteht für das Jahr 1838 aus Herrn Soultheißen Kopp von luzern und den eidgen . Oberſten , General Guiguer , Herzog ,
Kriegscommiſſariat wird durch die eidgen. Kriegocom. miſſåre Major Zündt und Stabshauptmann Pidier aus dem Kanton Luzern und Oberlieutenant Deci von Thun beſorgt. Das Geſundheitsperſonale iſt durd den eidgen.
Hegner und Cuvini. Der Geſchaffte lagen ſehr viele Diviſionsoberchirurg Dudan, zwei Ambulancechirurgen vor; zum Theil noch unerledigte" Bearbeitungen von Reglements blieben wieder in der Geſchåfftstaſche, wie ſeit Jahren ; mehr als je ſchien Entmuthigung die Ober., band gewonnen zu haben . Die fachkundigite Bebörde
erſter und zweiter Klaſſe und 4 Krankenwårter , dann einen Pferdearzt zur feitung des Veterinárdienſtes bes reßt. - Die erſte Brigade commandirt der eidg. Oberſt Hauſer von Wådenſdweil, Kantong Zürich ; deffen
erlabmt am Ende, wenn leidenſchaften es ſich zur Aufo Stabsadjutanten ſind: Stabshauptmann Hárlimann gabe maden, über ſie berzufallen, und nicht genug vom
von Richterſowcil, Kantons Zürid und Stabsoberlieus
Rednerſtuble berab, ſondern auc gleichzeitig, denſelben tenant Gondini aus Graubündten. Die zweite Brigade verlaſſeno, durch die öffentlichen Blåtter, ebenſo unbil. lig al8 unkundig, aber unausgefeßt, mit verdächtigenden Anſchuldigungen ſie zu beladen. Die militäriſchen zwei Hauptinſtitute, Thunerſchule und lager , nabmen dießs mal die Berſammlungszeit der Militäraufſichtsbehörde ganz vorzüglid) in Anſpruch , denn es traff ſich unge. ichidherweiſe, daß die nach früherer Anordnung auf dasjenige Jahr, in welchem fein Uebungslager gebalten
wird von dem eidg. Oberſt Rilliet s Conſtant von Genf befehligt; deſſen Stabsadjutanten ſind : v. Reding von Schwyz, Hauptmann und Revilliod von Genf, Öbers lieutenant im eidgen . Generalſtabe. Die Savalerie ſteht unter dem Befehle des eidgen. Oberſtlieutenants van Ploten von Schaffhauſen ; Cavalerieadjutant iſt der eidg. Stabshauptmann Grásli von laufen im Ranton Bern . Der Kanton Zürich liefert die Sappeure ; Bern
worden, verlegteAusdehnung der Militärſchule in Thun eine Compagnie Cavalerie; Freiburg und Solothurn , auf die dritte Abtheilung des Inſtructionsplanes, nåms jeder Kanton eine halbe. Der Kanton Luzern ſtellt die lich die Herbeiziebung und den Unterricht der Ståbe und
Artillerie und den Train ; Uri und Sdwyz die Sdarf
Cadres, auf das Jahr 1838 feſtgelegt worden , in wel, důßen . Die Kantone luzern , Solothurn und Deſſin chem bei Surſee im Kanton fuzern ein Uebungslager ſtellen ein jeder ein Bataidon , Bern drei. der Eidgenoſſenſchaft , bei den vorbandenen politiſchen
Zwiſchen den Behörden des Kantons Aargau und der eidgen. Militaraufſichtsbehörde wurde binſichtlid der
und militariſchen Einrichtungen , die obnebin zahlloſen gungen , noch von polis eine Unzahl Detailsbeſor tiſchen , ökonomiſchen und durch perſönlichen Rúsſichten und Bedenken erſchwert. Nod iſt iſt fein Direftor für fein Direttor für die die dießs dießs jábrige Militårſdule in Thun bezeichnet; die eidgen.
Theilnahme aargauiſder Truppen an ermåbniem les , nz Nåbe und, die in Correſponde lebhafte eine, mit bungslager dem die erſteren Hinweiſung auf diegepflogen verbåltnißmåßig geringeren Koſten , ein Bataillon Ins fanterie in das Lager abzugeben gewünſcht und , als
ſtattbaben wird. Bei ſolchen Unternehmungen werden in
Oberſten Hirzel , Dufour und somiel haben die Ers
dieſes Geſuch nicht zulaffig cradtet worden , dringend
nennung abgelehnt.
verlangt batten, wenigſtens eine Compagnie Cavalerie,
Das u ebungslager bei Surſee , welches im
an der Anſtalt Tbeil nehmen zu laſſen , darauf geſtůst,
Auguſt bezogen werden ſoll, wird aus 2256 Mann
daß im Jahr 1834 100 Mann aargauiſcher Mannſchaft
beſteben , nåmlich
vom Train ,
weniger, als das Rantonalbetreffniß, die Cadresidule in Zbun beſucht habe. Die Berechnung erzeigte ſich aber unrichtig und es wurde auf das Begebren nicht Rücklicht genommen , ſondern Aargau auf das nächſte Uebungo, lager vertröſtet, welches im Jahr 1840 ſtattfinden ſoll.
jwei reglementariſch organiſirte Cavales
Zur Aufnahme einer Cavaleriecompagnie von Aargau
riecompagnieen ,
in das lager von Surſee , auf Koſten des Rantons , zeigte die Militäraufſichtsbehdrde Bereitwilligfeit. Im
73 vom Generalſtab in allen Zweigen , 6 Sappeuren ,
54 Mann einer Compagnie Artillerie, 25 128 100
11
Scharfidúßen , zwei Compagnieen zu
50 Mann mit vollſtändigen Cadres ,
Gegenſaße von Aargau ſchien die Regierung des Rans tons Leſſin wenige Geneigtheit zu baben, ein Infante. riebataillon in das dießjährige Uebungslager abgeben Das fagercorps bildet wie jedesmal eine Diviſion zu laſſen, indem ſie, auf die daherige Anzeige der Mi.
1870
in 6 Bataillonen zu 6 Compagnieen von 50 Mann mit vollſtåndigen Cadres .
von zwei Brigaden. Der Stab wird beſtehen aus dem
litaraufſichtsbehörde, derſelben die Antwort ertheilte, ſie
Oberbefehlshaber , dem eidgen. Oberſt Zimmerlin von werde das Begehren dem großen Rathe vorlegen . Die Bern und den Stabsadjutanten Major Müller von eidgen. Militårbebörde erwiederte jedoch ſogleich der Zug, Stabsbauptmann Pfander von Bern und Barera Regierung von Teſſin , daß die Mittheilung an den
and dem Kanton Leſſin. Chef des Stabs iſt der eidgen. großen Rath ihr überlaſſen bleiben müſſe, im Sinne
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Der Proßfaſten enthalt bei der 6pfogen . Ranone einer Kenntnißgabe , nicht aber einer Anfrage, indem die Einberufung eines Deſſiner Bataillons in das Lager 40 Kugelpatronen in 4 Verſchlagen , dann 10 Kartåtſch , bei Surſee auf eidgen. Beſchlüſſen berube, denen nad). patronen in dem abgeſonderten Face ;
bei der
zukommen, Pflicht eines jeden eidgen. Standes ſei und 12pfogn. Kanone 24 Rugelpatronen in 3 Verſchlagen
n Fache; es nicht von dem Willen eines großen Rathes abhåns und 6 Kartåtſdpatronen in dem abgeſondertetronen gen dürfe, dieſelbe je nad Befinden des Augenblics
bei der 24pfogn. Haubiße 24 Granatenpa
zu verſagen .
6 Rartåtſd patronen in dem abgeſonderten Fade. sdh mé
e n.
und
Da ſich an dem zum Geſchůße gehörigen Wagen eine
gleiche Proße befindet, ſo ſind bei dem 6Pfor, in beiden
Stoďholm , 30. März. Ein ausgezeichneter Patriot, Proßen 100 Schüſſe zum momentanen Gebrauche in Generalieutenant Graf Michael A ndardwård , iſt Bereitſchaft. Es wäre allerdings möglich , wenn die am 23.d.M. auf Karlslund in Nerife im 97. lebens: Padung der Kugelpatronen nicht in Verſdlågen , ſon, jabre geſtorben . Er war der Revolution Guſtavs Ill.dern auch in Fådern geſchåbe, noch mehr Munition
im J. 1772 , als er in Finnland ſtand, rebr förderlich, mitführen zu können ; allein die in den Feldzügen bes was ihm ( deſſen urſprünglicher Zuname Codwa war ) måbrten Vortheile der erſteren ſcheinen ein paar Patronen die Erhebung in den Adelbſtand zuwege brachte, diente mehr oder weniger wohl aufzuwägen, beſonders wenn in der Folge mit großem Ruhme im Heere, gleichfalls man Folgendes im Auge hålt: Durch die Verſchlåge iſt
in Finnland , wurde fandeshauptmann in Calmar, und
Ergånzen ausgeſchoſſenen Proße beſchleunigt; von Rarl XIII., der ihm gleiches Vertrauen wie ſein das Munition ſie ſich über dieeiner nichtallein mehr gegen die
Bruder ſchenfte , 1809 zum Pandmarſdall ernannt.
Einflüſſe der Witterung , ſondern geſtatten eber Waſs
ſerdurchgånge und vermindern die Feuergefährlichkeit wåbrend des Schießens. Außerdem geſtatten und erleich
bayeriſchen Feld Umriſſe des modificirten Artillerieſyſtems.
tern dieſelben das Umpaden der Munition, conſerviren
( Fortretung. )
mithin etwas geſchwächter auf ſie wirft, und endlidi
b ) Die Proße. Die Proße iſt für alle Fahrzeuge der Feldartillerie gleich , ſo daß jede beliebige Proße an den nådſten beſten Wagen und an die faffete jeglichen Kalibers verwendet werden fann. Dieſelbe beſteht aus
machen ſie es in Kantonnirungen möglich, die Munition entweder in dieſen oder in den Proztaſten, welche nur durch Schließen an dem Vordergeſtelle befeſtigt ſind, an Orten , die gegen die Witterung gedeckt ſind, aufzu ,
dem Proßfaſten , welcher breiter und hóber als der früs bere iſt, wodurch er nicht allein viel Munition zu faſſen
bewahren.
leştere beſonders wåbrend der Bewegung , indem der Stoß des Fahrzeuges nicht direct, ſondern mittelbar,
Die an der Proße, und zwar oberhalb der Deidſel
vermag, ſondern auch zum bequemen Siß von 3 Männ befeſtigte Zugwage hat keine ſogenannten Dritteln oder dient. Die Padung der Munition in dem Kaſten ges Ziebſdheite, ſondern an derſelben befinden ſich 4 auf, ſchiebt in hölzernen Kiſtchen , ſogenannten Verſchlagen, wårts gebogene Einſpannhaken , in welche die Zug,
welche mit ledernen Handbaben verſeben ſind. Die Kars ſtrånge , welche am Ende ovale eiſerne Ringe haben, tåtſchpatronen ſind in einem durch ein Bretchen abges ſonderten Fache eigens gepackt. Durch die Verſchiedens
beit der Raliber wurde es , um die Proße für jeden derſelben augenblicklich dienſtfånig zu machen , natürlich nothwendig , die erwähnten Abſcheidungsbretchen des Kugels vom Rartåtſpatronenverſdlage nicht zu befeſtis gen, ſondern correſpondirende Leiſtchen an den Wänden des Kaſtens zum Verſtecken der Bretchen einzurichten. Der Raſten rubt auf dem Probgeſtelle, welches aus den beiden Deichſelarmen, dem Absfutter, Adſe , Rabmen, Proßſchemel mit Proßnage!, Deichſel und Zugwage bes ſteht. Der Kaſten iſt auf dem Rahmen um 4 Zoï vers ſchiebbar, um durch dieſe Manipulation zur Regulirung der Stellung der Deichſel zu dienen , indem der Druck des Wagens beftiger auf den Proßſchemel wirft, als jener der Paffete. Die ganze Zuſammenſtellung der Proße iſt ferner ſo geordnet , daß die Stangenpferde bei aufs geproßten Fabrzeugen durchaus nichts zu tragen haben, demnach fein Borgewicht beſteht. Dieſes iſt ein weſents lider Bortheil vor dem Blod • Caffetenſyſteme, bei wels dem es durchaus nicht zu vermeiden iſt, daß ein Theil des Gewichts des Fahrzeuges einem oder beiden Pfers ben aufgebůrdet wird , was nur die freie Bewegung derſelben bemmen muß.
mit deren dúnnſter Stelle eingehångt werden.
Hobe Råder am Vordergeſtell baben anerkannte Bors tbeile, indem durch ihre großere Peripberie nicht allein Terrainbinderniſſe, dieſe mögen nun Erbdhungen oder Vertiefungen ſein , leichter überwunden werden können , ſondern auch dieſelbe zur leichteren Ueberwindung der Friction um die Achſe beiträgt. Der Umſtand, das ſide die ganz boben , nåmlich mit den hinteren gleich großen Vorberråder nicht leicht mit den Wandlaffeten vereinen laſſen , und zum Theil die nachfolgenden Anſichten módy . ten zur Einführung zwar großerer, nåmlich 45 Zoll im Durchmeſſer baltender, aber dennoch nicht gleich hober Råder gedient baben . Die Vorderråder des neuen Sy, ſtems find nämlich um 5 Zoll großer , als die ålteren, erreichen jedoch, wie geſagt, die (55 Zou im Durchmers ſer baltenden ) Hinterräder nicht. Steht dadurch das Syſtem den Bloc l'affetenſyſtemen in Beziehung der Gleichbeit der Råder an Einfachheit nac , ſo haben andererſeits die etwas niederen doch einiges Gute für fich, denn ſo unlåugbar der Vortheil der gleich hoben Råber auf ebenem Boden, und zur Ueberwindung von Terrainbinderniſſen auf denſelben iſt , ſo unlåugbar iſt der Nachtheil derſelben in der Bewegung bergauf und bergab , indem ſie in dem einen Falle durch die erfors .
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derliche größere Zugkraft, in legterem Falle wegen des Infanteries und Cavaleriemunition beſtimmte Wagen iſt erſchwerten Aufhaltens ſtdrend einwirfen. Iſt ferner ein von dem Wurſtwagen beſonders darin verſdieden, daß
Fahrzeug mit gleich boben Rädern durch erhöhte Gangs derſelbe nicht zum Aufſiben der Mannſdaft eingerichtet, arten in Bewegung geſeßt, ſo vermogen die Stangens ſondern mit einem unit Eiſenblech beſchlagenen Sattel pferde faum daſſelbe aufzubalten , wodurch ſie vor der dache gedeckt iſt. Der Kaſten iſt auf dem Wagengeſtelle
Zeit dienſtunfähig werden. Auch vermehren die boben mitrelli Scließen befeſtigt und länger , als jener des Råder das Gewicht des Vordergeſtelles, beeintrådytigen die Wendſamkeit, werfen leichter um , und zwar meiſtens
Wurſtwagens. Die Hinterråder dieſes, ſowie des Wurſtwagens find
um und um , und erſchweren endlich die Beibringung 6Pfor. Laffetenrader. Da, wie ſchon geſagt, der Durch. der Munition und das Aufſteigen der Bedienungsmanns melſer und die Bohrung aller Råder gleich ſind, ro fann ſchaft auf die Proßkaſten. Es ſcheint beinahe, daß die eine 6Pfdr. Batterie einer 12Pfor. Batterie und umges boben Råder weniger der durch ſie erlangten Einfachbeit fehrt ausbelfen ; jedoch ſind aus dem Grunde, daß die
balber, als um den ſonſt zu tief hångenden Proßſtoc, 12 Pfor. laffetenråder nothwendig ſtårker ſein müſſen , der ſich bei wellenformigem Terrain obnebin noch öfters
die 6Pfor. Råder aber doch die beiweitem großere Zahl
eingråbt, zu erhöhen , eingeführt wurden . Da alle Rås bilden , beide Gattungen in der Stårfe der Felgen, Nas der der bayeriſchen Feldartillerie gleiche Bohrung baben, ben und Speiden nicht gleich gebalten, um die größere ſo iſt es bei der außerordentlichen Gelenfigfeit der Fabr. 3abl nicht auf Unfoften der minderen leiden zu laſſen . zeuge möglich, im Falle die Reſerveråder einer Gattung Der Munitionswagen enthält bei dem 12 Pfunder
vergriffen wiren, jene der anderen Gattung anzuſteden , 82 Schüſſe und bei der 24 pfogn. Haubiße 60 Sdůſſe. und ſo das Fahrzeug aus dem Gefechte zu bringen.
e) Der Batteriewagen. Bei jeder Batterie bes
Auf dem mit Eiſenblech beſchlagenen Proßkaſtendedel finden ſich 2 Batteriewagen , welche zur Aufnahme des ſind gepolſterte Siße zum Gebrauche aufgerdynallt.
Gepäces und einiger Reſervetbeile , dann der Koblen
c) Der Wurſtwagen. Die zu den 6pfogn. Batte. rieen geborigen Munitionswagen ſind aus den alten, in Bayern bei den leichten Batterieen beſtandenen Wurſts wagen hervorgegangen. Dieſelben haben als Vorderges
beſtimmt ſind. Der Raſten des Wagens iſt mit einem runden Placerbache bededt, und erhebt ſich ſenfrecht auf dem Wagengeſtelle, welches im Rungriegel das dem Wurſtwagen gleiche Proßloch enthält. Statt des vors
ſtel die der Ranone oder der Haubiße gehörige Proße,
derſten , vor dem Proßloche befindlichen Riegels ragt
ſind demnach zum Abproßen eingerichtet. Iſt der Wurſts wagen abgepropt, ſo wird das Hintergeſtell nad dem Hinwegfabren der Proße durch untergeſtellte Pferdes pfloce ſolange unterſtüßt, bis wieder aufgeproßt wird.
unter dem Rungriegel eine bogenförmige Schiene yor, welche auf dem Proßhemel aufliegt, den erſteren erſeßt und dem Wagen die durch ſeine größere Breite ohnedieß geſchmålerte Wendſamkeit wieder erhöht.
Dieſer Fall tritt namentlich ein ; " wenn die Proßen f) Die Feldſchmiede. Die Feldſchmiede iſt dem neuen Syſteme angepaßt, d. b. zum Abproßen einges gewechſelt werden. Der Hinterwagen beſteht aus dem Wagengeſtelle mit richtet worden. Der Blasbalg und bintere Werfzeugfa .
Trågern und Querholzern, über welche in 4 alaunleders ſten, in welchen der Ambos fommt, wurden, conſequent leßteren iſt gerundet und mit einem gepolſterten leders nierbåndern und Schließen verſehen , zum Abnehmen
nen Riemen der Wurſtfaſten hångt. Der Dedel des mit dem allgemein beobachteten Verfahren, mit Scars
nen Siß bedeđt. Der Rungriegel enthält das Proßloch, welches von jenem der Kanone verſchieden conſtruirt ift. In dem Kaſten befindet ſich in drei Hauptabtheilungen die Munition, dann das Feuerzeugkäſtchen ,die Punten, ein Reſerveproknagel 2c .
eingerichtet. Wenn die Feldſchmiedezum Arbeiten ab, gepropt wird , iſt das Hintergeſtell durch eigens hierzu mitgeführte 3 Stůßen geſtüßt, welche in die unten am Rungriegel befeſtigten viereckigen Stúßfappen eingreifen. Am Rungriegel befindet ſich die don erwåbnte
Von dem Motive ausgehend, daß ein oder ein paar eiſerne Schiene. 8) Die Gefd irre. Die bei der Bzipannung an. Piecen långere Zeit detaſdirt werden fónnen , mithin vom Batteriedepot entfernt ſind, in der Abſicht, den gewandten Geſchirre ſind etwas einfacher, als die frůs Verluſt eines wichtigen Theils ſchnell, mo möglich im Beren , und unterſcheiden ſich hauptſächlich durch die Gefechte ſelbſt erſeßen zu können , wozu die Conſtrucs Stangen, welche beide Pferde haben, dann durch eiſerne,
tionsweiſe allenthalben die Hand bietet, führt das neue ſtatt iedernen Aufbalten , ferner durch die Ausbindzügel, Syſtem die wichtigſten Reſervetheile für jedes Fahrzeug welche in dem oberen rechten Auge der Stange des mit ſich . So befindet ſich an jedem Wurſtwagen da fic Handpferdes , und dann am Rummet eingeſchraut wers keine ganze Deichſel wegen ihrer fånge anbringen låßt, eine abgegliederte Reſervedeid ſel. Dieſelbe iſt nämlich in der Mitte ſchråg abgeſchnitten, und wird durch eine eiſerne Hülſe nebſt Hafen zu einer ganzen verbunden. Ferner befindet ſich an jedem Wagen ein Reſerverad, Borzugwage, dann die Schanztheile und laterne, leßi
den, um den Pferdskopf deſſelben etwas rechts zu ſtellen, und ſo das Pferd dem Sattelpferde mehr anzuſchließen, und endlich durch didere, mit ovalen Ringen verſebene Strånge. Durch einige Vereinfachungen in den zwei anderen Theilen der Geſchirre, und durch die ganzeZus ſammenſeßung derſelben iſt es möglich, in ſehr kurzer ,
tere in einem Korb vermahrt.
Zeit von der Bivouacs in die Rampfbereitſchaftsſtellung
d ) Der Munitionswagen . Der zu den 12Pfbr. ůberzugeben. Hierin waren die Bloc - Caffetenſyſteme ( Soluß folgt.) Batterieen , dann zum Reſerves Artilleriepark und zur bedeutend im Nachtheile. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offigin gedrudt .
Samſtag,
Nr . 34 .
28. April 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Ba y er 1.
Dienſt als die übrigen Garniſonen, ſondern die Dffiziere
Bei den nicht in das fager růcenden Heeresabtheis lungen fallen , zufolge Kriegsminiſterialreſcripte , die Einberufung der Beurlaubten zu den Herbſtmandvern und die Herbſtinſpicirung durd die Diviſions , und Brigadecommandanten ( mit Ausnahme der Cavaleries regimenter und der Truppen in der Pfalz ) in dieſem
derſelben ſind auch einer Vorſchrift unterworfen , die etwas ungemein Demüthigendee für den Rang eines Offiziers bat. Ebe der monatliche Gebalt ausgezahlt wird , muß nåmlich jeder Offizier die Quittungen über die Mietbe ſeiner Wobnung und über das bezahlte Ellen ſeines Speiſewirths einreichen. Dieſe empörende Maßs
regel mag einen Grund haben , welchen ſie wil ( und man gibt dafür an, daß die Regimenter der Garniſon Frantre i dh . ſebr oft ſchnell wechſeln , wodurd Squidforderungen In Bezug auf das Offiziers - Avancement entſtehen ), ſo laßt ſich der Schimpf, welcher dadurch
Jahre weg .
ſcheint man gegenwärtig nach anderen Grundſåßen, als dem Stande des Offiziers angethan wird, nicht rechts bisher , verfahren zu wollen . Eine Pariſer Zeitung fertigen . ( Soldatenfreund .) (prieb neulich : ,,Es famen uns zahlreiche Reclamatios - Der Kriegsminiſter bat eine Specialcommiſſion
nen gegen den Erlaß desKriegsminiſters zu, wodurch die Beförderungsliſte zu den bøberen Offis ziersgraben feſtgelegt wurde. Dieſe Piſte wurde von einigenzu Paris rich aufhaltenden Generalinſpektoren entworfen. Dieſelben ſcheinen durch einen gånzlich auſ ſerhalb der Verwaltung ſtehenden Einfluß , welcher die moblerworbenſten Rechte zu Gunſten junger Schüßlinge bedroht, geleitet worden zu ſein. Bei der vorgenom . menen Růdſicht genommen . Vielmehr bildete es einen Bewegs grund zur Ausſchließung. So bemerkt man z. B. , daß yon 26 Oberſilieutenanten, welche auf die Beförderungs, liſte gereßt worden waren , 14 oder 15 geſtrichen , und
beauftragt, ihmeinen Bericht über zwecmåßige Borken. rungen zu befſerer Unterbaltung der Pferde in der Armee zu erſtatten , ſowie, über Verbeſſerung der Stålle gezeigt babe, der Cavalerieregimenter da ſich daß ſo viele Krankheiten der Pferde in Folge der fehlerhaften Einrichtung der Ståde entſtanden ſeien. Verfügung vom 2. Mårz bat der Rönig Durch befobleneine das Bataillon der Zirails , daß -
leure in Afrika aufgelöſt werden ſolle. Freie Stadt få bed.
Ein Artifel in Nr. 72 der Augem. Militárzeitung
von 1837 ſprach die Beſorgniß aus , daß unter dem Kontingent (welches am 19. Auguſt in das yon den 11 oder 12, welche beibehalten wurden, die Růbediſchen .
der Erwerbung ihres Range und dem Dienſtalter nach fager bei Faltenburg marſchirt war und am Jüngſten auf der dem König vorzulegenden Liſte vors angeſtellt wurden. Die goldene Jugend " (jeunesse dorée ) des Pavillon Marſan , die Ordonnanzoffiziere, die den Geſandtſchaften beigegebenen oder auf Miſfios
13. Oftober in Lübeck eintraff) iſtKrankheiten ents Propbezeibung glüdlicherweiſe teben módyten. Dieſe wieder nicht eingetroffen ; vielmehr war der Geſundbeitszuſtand der Mannſchaftauf den Mårſchen und im lager vors
nen an fremden Hdfen befindlichen Offiziere, die Offis
trefflich , und die Zahl der Kranten überſtieg nicht 3
ziere, die zugleich Práfeften ſind ?c. , kurz, die nicht – Irrig iſt auch Angabe jenes Artifels entſtandenen eingereihten und doch in Attivitát ſtehenden Offiziere von daß 100. das 'lager für die fübeck Koſten, die durch
-folien vor gedienten Männern den Vorrang baben . Die auf 40,000 fl. veranſdlagt worden ſeien : ſie waren nur jungen Offiziere in den Regimentern, welche nichts für auf 13,000 fl. veranſchlägt. Ueberhaupt betragen die Fiche baben , als ihre gute Aufführung, ihre Fábigkeit, Roſten des Púbedtiſchen Militárbaushalte nicht mehr mit Einem Worte ihr Verdienſt, werden nicht beſſer ber als 1/7 der Brutto . Staatseinnahmen. bandelt ; ſie müſſen fürchten , daß man ſie in den nie. deren Graden ausſterben låßt, in welche ſie fraft ihres
Dienſtalters vorgerůdt ſind. “
De ſt r e i dh.
Wien , 27. Mårz. Ein åußerſt humanes Geſes iſt .
Die in Paris garniſonirenden Regimenter haben fürzlich in Betreff der Minderjåbrigen, welcheobne nicht allein in vielen Beziehungen einen ſchwereren Erlaubniß ihrer Eltern oder Vormünder in den f. f.
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Militardienſt getreten ſind, erlaſſen worden. Das Res
dert, daß, wenn ſich bei dieſem Zählen ſowohl Hinſichts
clamationsrechi der Våter oder Vormünder erliſcht nad der Strafbarkeit, als Hinſichts der Art und des Maßes demſelben erſt nach Ablauf eines vollen Fabres , von
der Strafe ,
nicht eine unbedingte Mehrheit für eine
dem Lage an gerechnet, wo ihnen das freiwillige Els Meinung ergibt , die Stimmen für die hårteſte Strafe gagement ihrer Söhne und Mündel von den Geburiøs den nåchſt gelinderen Stimmen ſolange beizuzählen ſind, obrigkeiten unter ausdrüdlicher Andeutung dieſes Prås bis eine unbedingte Stimmeninebrheit vorhanden iſt, cluſivtermind befannt gemacht worden iſt , über welche nad welcher Vorſdrift auch bei Berechnung der Stims Bekanntmachung ſie den Obrigkeiten eine ſchriftliche
men in den einzelnen Klaſſen des Kriegss oder Stand,
Beſtätigung zu ertheilen haben. Die Geburtsobrigkeiten gericht verfahren werden ſoll. Dieſe Beſtimmungen müſſen von jedem freiwilligen Eintritte Minderjähriger ſollen in der Armee vorlåufig ſolange zur Anwendung durch die betreffenden Militärbehörden ohne Verzug in
kommen , bis durch die zu erwartende Militár - Strafo
Renntniß gereßt werden. Wird ein reclamirter Mindere jábriger entlaffen, fo bat der Vater oder Vormund weis , ter nichts zu erreben als das Handgeld ; aber wegen dieſes Erſages darf in keinem Falle die Entlaſſung
Prozeßordnung über die fünftige Organiſation der Mis litårſpruchgerichte das Verfahren bei denſelben definitiv feſtgeſtellt werden wird .“ % ) – In Folge dieſer Ordre iſt denn auch nun die bisherige Obſervanz aufgehoben,
ſelbſt verzögert werden.
nad welcher das Votum des Praſes den Ausſchlag gab, wenn einſchließlich deſſelben Stimmengleich beit vors
Großbritannien. handen war. ( Circulare des Generalauditoriats vom Durch einen Armeebefehl iſt den auswärts ſtebenben 24. Oftober 1837. ) Regimentern , die jeßt nur 659 Mann ſtart ſind , ges Berlin , 28. März. Der neue Militáridritt iſt
ſtattet, ſich bis zum Nominalbeſtande von 769 Mann nach einigen Verſuchen aufgegeben worden , und der zu recrutiren.
frúbere Parademaríd wird demnad in ſeinem alten Redte bleiben .
Preußen. In Bezug auf die Berechnung der Stimmen bei den auf folgende vorhin und Standgericht Kriegssverfahren en wurde Weiſe : Das Votum jeder einzelnen klaſſe
záhlte für eine Stimme, das des Präſes gleichfallsfür die Stimme einer Klaſſe. Ergab rich hierbei 1) abſolute Stimmenmehrbeit , ſo wurde das Erfenntniß nach der Meinung dieſer Majoritåt abgefaßt. 2) Waren aber auf dieſe Weiſe für zwei verſchiedene Meinungen , mit Einſchluß der Stimme des Präſes gleich viel Stimmen
Dů r t e f.
Ronſtantinopel, 14. Mårz. Am 12. Mårz wurde
mittelſt großherrlichen Hattiſcherifs der erſteSchwies gerſohndesSultans, Rifat Halit Paſcha , derWürde eines Seriaskers von Rumelien oder Generaliſſis mus der regulären Truppen enthoben , und der zweite Schwiegerſohn des Sultans und bisherige Ses riasfer von Anatolien , Mohammed Said Paſda, ju jenem wichtigen Poſten ernannt.
vorbandeu, To begründete die des Priſes das Ueberges wicht, er modte für die gelindere oder für die bårtere
Meinung geſtimmt haben. 3) Ergabenſich mehr als zwei Meinungen über die Art und das Maas der Strafe, oder auch über die Schuld oder größere oder geringere
Umriſſe des modificirten bayeriſchen Feld
Strafbarfeit, ſo wurde das Urtheil immer auf diejenige
Reſultate der Verſuche.
Artillerieſyſtems. ( Schl u 6. )
Strafe gerichtet, für welde die meiſten gleichförmigen Mit den drei oben ermåbnten Eremplaren begannen Stimmen vorhanden waren, jedoch wiederum ſo , daß, wenn ſich für zwei verſchiedene Meinungen gleich wie die Verſuche mit Paſſiren von durdſchnittenem Zerrain Stimmen gefunden hatten , und unter dieſen die des
und tiefen Gråben, wobei Anfangs das modificirt, bay
Praſes ſich befand, die leßtere den Ausſchlag gab. eriſche Syſtem in Beziehung auf Gelenkſamkeit ſolange ( Wenn . B. bei einem, obne den Präſes , aus 7 Klaſs nachſtand, bis die beſdriebenen Abänderungen gemacht,
ſen beſtandenen Kriegsgerichte 2 Klaſſen auf zehnjáb. rige und 3 Klaſſen auf lebenslängliche Feſtungsſtrafe, 2 Klaſſen aber auf Todesſtrafe erkannten , und der Praſes der Meinung der leßteren 2 Klaſſen beitrat, ſo
beſonders das neue Proßloch angebracht wurde. Bei den Verſuchen wurde die Gabeldeid ſel aus mehreren Gründen , die ſchon zu oft erörtert, jedoch zum Theil von den Anhängern dieſer Gattung von Deichſel beſtrit,
mußte, da für die lebenslängliche Feſtungoitrafe und für ten wurden , beſonders in Bezug auf die Pferde für nicht die Todesſtrafe gleich viele Stimmen vorhanden waren, entſprechend erachtet, indem dieſelben durch dieſe Art unter den får lettere ſich erklärenden aber die des Prås von Deichſel, welcheſie beſtåndig zu tragen haben, zu ſes ſich befand , auf Todesſtrafe erkannt werden . )
leiden ſcheinen. Ebenſowenig bemåbrte ſich bei den Vers
Dieſe Einrichtung iſt durch eine fónigl. Rabinetsordre vom 12. Auguſt 1837 abgeåndert worden , welche alſo lautet : „Ich habe auf die Berichte des Generalaudis toriats und der Immediatcommiffion - zur Reviſion der
ſuchen mit einem modificirt - engliſden Syſteme die Taug. lichfeit der dabei angewandten einfachen Deichſel. Eine beſtåndige Haltung der einfachen Deichſel fann bei Paf, feten , welche den Proßhafen haben , nur durch Vorges
Militárgereße nach den Anträgeri derſelben das bisbes wicht bezweckt werden , welches die Pferde dann , was rige Verfahren bei dem Zåhlen der Stimmen ſowohl
eines Kriegsi als eines Standgerichts dahin abgeån:
*) Dieſelbe Einrichtung iſt in den württembergiſchen und große herzogl. beſigen Militärſtralgelegen vorgeſchrieben,
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immer für künſtliche Vorrichtungen auch angebrachtwer: Leichtigkeit dieſe Uebergånge ausführen ; allein es blieb den , zu tragen haben. Freilich fann die Rückſicht auf bei den ausgedehnten und wiederholten Proben dieſer die Pferde der Erreichung höherer Zwecke, nåmlich der
Art bei dem modificirt bayeriſchen Syſteme ebenfalls
durch den Hafen erweiterten Gelenkſamkeit ,, geopfert werden; da jedoch das bayeriſche Syſtem die nöthige Gelenkſamkeit bei einer Einriq tung, wobei die Pferde durchaus nichts zu tragen haben , in den Vorverſuchen mit dem einen Gremplar binlänglich dargethan hatte,
nichts zu wünſchen übrig, und es entſprach daſſelbe aus folgendem Grunde eber noch beſſer. Soviel Gelenfigfelt nåmlich die Fahrzeuge der Blodlaffetenſyſteme für ſich batten, ſo zeigten ſich dennoch bei Paſſirung folder Stels len, namentlich bei Erhöhungen , die Eingangs ermåbn.
und da noch der Umſtand, daß bei dem modificirt bays
ten Nachtheile der Bespannungsweiſe , nåmlich das
eriſchen Syſteme das alte Material verwendet werden kann, zu berůd ſichtigen war, lo ſchienen dieſe Grunde hinreichend, weitere Berſuche und zwar im Großen vors zunehmen, und ſo wurde denn eine ganze Batterie von 6ausGeſchüßen mit allen zugebórigen Wagen zur Hälfte altem Material abgeändert, zur Hälfte aber neu
Stürzen des Stangenhandpferdes. Bei Beurtheilung eines Artillerieſyſtems fann aber unmöglich die Cons ſtruction des Fahrzeuges und deſſen daraus folgende Beſpannungsweiſe getrennt behandelt , ſondern Beides muß in Bezug auf die wechſelſeitige Wirkung betrach, tet werden .
gefertigt, um deren Dauerbaftigkeit, ob die Abåndes
Bei den Verſuchen über die Wendſamfeit zeigten
rungen nåmlich nicht einzelne Theile ſchwächen, průfen ſich die Vorzüge der Wandlaffeten noch überwiegender. zu können. Folgendes ſind die Winfelgrade der Wendſamfeit der Die zu den Berſuchen alſo bergeſtellte Batterie bes verſchiedenen Fabrzeuge , nach einer Seite genommen : ſtand gemå
bober Ordre aus 4 6 pfogen. Kanonen ,
2 24 pfogen . Haubißen , 6 Wurſt - Munitionswagen , 2 Batteries Requifitenwagen und 1 Feldſamiede, fåmmts
lich 6ſpånnig beſpannt, wodurch es möglich war, rich dem Zwed ihrer Einrichtungen gemäß ichnell zu bewes gen, und im Falle des Verluſtes von ein paar Pferden
eine bedeutende Berminderung der Manövrirfähigkeit zu verhüten .
Bei der bayeriſchen 6pfogn. faffete 1 IL
12pfbgn. engliſchen 6pfogn . 11
I
91° 89° 41 ° 81 ° 88° 79°
dem bayeriſden Wurſtwagen Munitionswagen Batteriewagen 1 78° Feldſchmiede Durch dieſe große Wendramfeit der Fahrzeuge ist es II
n
1/
Die Reſultate der auf ein Pferð treffenden laſten bei möglich, auf ſehr beengtem Raume zu wenden . Um dieß den verſchiedenen 6ſpånnig beſpannten Fahrzeugen ſind : zu erproben, wurde öfters auf die landſiraße aufgeſchloſſenen Colonne ,, Kehrt im Trabegefahren und bei completer Ausrüſtung kommt auf ein Pferd eine faſt von 490 Pft. bei der 6pfgn. faffete » 12pfgn.
0
, 24pfgn . Haubige , dem 6pfgn. Wurſtwagen
, 12pfgn. Munitionswagen 11
#
24pfgn . Haubißwagen
I/
12 11
670 660
U
11
520 600
11
550
in der Eud, " vollzogen ; ja dieſes wollte man noch ſteigern und wiederholte dieſes Manóver in Anweſenheit meh , rerer boben Offiziere auf einem bódítens 5 bayeriſche Schritte breiten Vicinalwege , ſo daß die Vorreit , und Mittelpferde gerade noch an den Stangenpferden und den Geld üßen vorbei fonnten , gewiß das Marimum ,
Ehe die Batterie zu den Berſuchen übergeben wurde, was in dieſer Beziehung bisher geleiſtet wurde. Die wollte man ſich von der Dauerhaftigkeit der Achſen übers Bloclaffeten fonnten das ,,Kehrt - Euch'', gemåß ihres zeugen , und machte aus jeder Piece 30 Schüſſe mit der geringen Lenkungswinkels, nur durd Aufs und Abpro. bodſten Elevation, die man geben konnte. Nachdem ſid, Ben bewerkſtelligen, wasnatürlich mehr Zeit in Anſpruch wie nach der vorausgegangenen gewöhnlichen A disprobe nahm . Durd die kurzen Wendungen iſt die bayeriſche .
zuerwarten war, bei der vorgenommenen genauen uns Artillerie in den Stand geſekt, den Aufmarſch rückwärts terſuchung nirgends eine Biegung , noch ſonſt an den Paffeten ein Mangel entdeden ließ, wurde die Batterie zu den Uebungen übergeben. Es wurde hierauf nach einem neu entworfenen Reglement mehrere Monate lang unter ſteter Beobachtung der hierzu beſtellten Commiſſion
zum Chargiren mit vielem Vortheile gegen die anderen Artillerieen anzuwenden, indem die Zielſcheibe während der Wendung nicht großer als bei dem gewöhnlichen Ubproßen iſt und viel weniger Zeit erfordert. Wie ſehr die furzen Wendungen auf die Schnelligkeit in der Auss
erercirt und bierbei bemerft, von welchem großen Vor,
führung einzelner Mandvers wirfen , baben die durch
theil die kurzen Bendungen, beſonders in Beziehung auf zwei Batterieen parallel ausgeführten Verſuche gezeigt. die zurüdzulegenden Wege und auf Raumerſparniß ſeien. Es wurde nåmlich genau die Zeit der einzelnen Wen, Bei erlangter Fertigkeit der Fubrſoldaten wurde immer dungen und der Vollendung jeder Bewegung notirt, und mehr durchſchnittenes Terrain aufgeſucht, und endlich hierbei ergab es ſich, daß die nach dem modificirten Sy,
einige Paſſagen vorgenommen , bei welchen es fich davon ſteme gebaute Batterie ihre Manóvers meiſtens in der bandelte, das Marimum , was ſich leiſten laſſe , zu ſus Hälfte der Zeit ausführte, welcher die alte Batterie und chen. Die unter dieſen Paſſagen einbegriffenen Gråben die Bloclaffeten bedurften. 1
find ſo tief und haben ſo ſteile Ränder, daß ſolche wohl
Die abgegliederte Reſervebeidſel , welche, wie ſchon
nur ſehr außergewöhnlich im Felde zu pafſiren ſein wers erwähnt, an jedem Wurſtwagen angebracht iſt, bat die den, auch módte der Uebergang bei ermüdeten Pferden Beſtimmung, den Verluſt einer ganzen Deichſel im Ges manchmal ſchwer gelingen. Die Blodlaffeten und deren fechte ſolange zu erſeßen, bis der Erſaß vom Parf aus
Wagen konnten ebenſo gut, ja mit anſcheinend größerer möglich iſt. Die mit ihr gemachten Verſuche fielen åuſ.
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ſerſt befriedigend aus. Es wurde nåmlich mit vollſtån. menden Hohlwege kommend, denſelben zu verlaſſen und dig ausgerüſteten Wagen in allen Gangarten gefahren, einen denſelben quer durchſchneidenden Holzweg eins kurze Wendungen gemacht und mehrmals auf der Stelle zuſchlagen. gehalten , dann Grabenůbergånge vorgenommen , und Da die Bewegung der Fahrzeuge mit leidtigkeit endlich eine Anbóbe von 15 - 16 Gr. aufs und abwärts geſchiebt, die Pferde durch ein Schlagen der Deidſel -
befahren , ohne daß rids der mindeſte Anſtand zeigte. oder überhaupt durch das Fahrzeug nichts zu leiden Noch mehr verſchafften die damit auf den großeren baben , ſo war es bei den einfachen und gut angepaß . Mårſchen im Gebirge angeſtellten Verſuche die Uebers ten Geſchirren nicht anders zu erwarten , als daß fich zeugung von ihrer Anwendbarfeit.
auch die Beſpannungsweiſe als zwecmåßig erweiſen Das Auf- und Abproßen mit den 30derſchen l'afo würde. Nach den eingezogenen Erkundigungen fam auf feten geſchab mit feinem merklichen Zeitunterſchiede im dem ganzen Marſche fein Rummetdruď vor. Vergleiche mit den engliſchen Laffeten. Da das ſonſt
Auf die vorzunehmenden Reparaturen iſt bei der
bindernd entgegengeſtandene Reibſcheit entfernt iſt, ro Conſtruction allenthalben Bedacht genommen , ſo daß braucht der Mann nicht, wie früber, an die Mitte der dieſelben an jedem einzelnen Theile, ohne das Ganze Caffete zu treten und ſich vorzubeugen , ſondern er kann zu zerlegen , vorgenommen werden können . unmittelbar an den Proßſtoc treten; dadurch wirkt beim .
Die beſchriebene Padungsweiſe der Munition bat
Aufheben des Proßſtockes die länge der kaffete als Hebel fich durch die Erfabrung frůberer Campagnen erprobt;
mit, und vermittelſt der eigends bierzu angebradyten wenn daber bei geſchehener Viſitation der Zuſtand der.
Handhaben iſt es dem Manne nun um Vieles erleich
ſelben unverleßt gefunden wurde, ſo war dieß nicht
tert, hurtig abzuproßen . Ferner iſt das Proßloch gegen
anders zu erwarten. Nachdem rich hiernach die Zwedmåßigkeit dieſes Sys Aud beſchleunigen die ſtatt der früberen Proßkettenbas ſtems allenthalben erwieſen , und nachdem demgemäß die fen nun angebrachten Knebel ſehr dieſe Handlung, in . zur Unterſuchung niedergereßte Commiſſion ihr Gutach . dem der Ranonier nur denſelben durch den Ring fallen ten abgegeben batte, genehmigten Se. Maj. der König unten weiter, mithin bei dem Aufprogen von Bortbeil.
zu laſſen braucht.
Nachdern die Erercirzeit hindurch Fleine Lagmårſche
die Einführung des Syſtems und den augenblidlichen Bau von 12 neuen Batterieen. v. Si.
auf Feldwegen , und dabei Evolutionen auf coupirtem Zerrain ausgeführt worden waren, beſchloß man gemäß Li te r a t u r. Miniſteria [reſcripts die Verſuche mit einem 3 wochigen Waffenleh bayeriſchen re. Zweite gånzlich umgearbeiteteund vers Marſche in den gebirgigſten Gegenden des Oberlandes.
Um die Wirkung der Fahrzeuge und der ganzen
mebrte Auflage. Mit 3 Rupfertafeln . Berlin, 1837.
Verlag von Friedrich Auguſt Herbig.
Beſpannungsweiſe auf die Pferde zu erproben , waren Dieſe Waffenlehre bildet den 3ten Band der Hands keineRaſttage geſtattet, ſondern die Batterie marſcirte bibliothek für Offiziere und erſcheint hier in einer ganz måfrend der angegebenen Zeit auf den ihr beſtimmten neuen Geſtalt. Schon eine oberflådolide Vergleidung
Wegen . Auf dieſen Mårſchen, welde hauptſächlich die zeigt den reicheren Inhalt dieſer Ausgabe gegen die Beobachtung hinſichtlich des Geleiſes zum Zweck batten, frühere, wie wir denn auch mit Bergnügen alle Zuſage
wurde wirklich öfters gewagt, und derArtilleriſt batte fanden , welche durd den Fortſchritt der Zeit bedingt dabei nicht nur Gelegenheit, ſeine um Vieles verbeſſerte maren. Hierber gehört namentlich die engliſche laffetis
Waffe kennen zu lernen , ſondern auch den Beweis abs rung und die Percuffiongzündung. Auf dieſe beziehen zulegen , daß allen Anforderungen entſprochen wurde.
die Kupfertafeln , welche den Mechanismus der Roberts, Refaucheurs und Zúndnadel. Gewehre Zur Beobachtung des Durchfommens mit dem weis ſich Wall.,
ten Geleiſe, wurden bauptſächlich tiefe Hohlwege auf. Darſtellen. Die den Bildern entſprechenden Beſchreis
geſucht, und das Ergebniß war, daß Fahrzeuge alter bungen reichen übrigens nicht aus und es wåre zu Conſtruction , mithin mit dem engen Geleiſe,nicht durch
wünſchen , daß in einer demnächſtigen Auflage das Ers
gekommen waren, indem ſolche ſelbſt für das alte Artils forderliche nachgebolt und in dieſer Beziehung die Mes l'eriegeleis zu eng waren . Die tiefiten dieſer Hoblwege, thode des gegenſeitigen Unterrichts zum Grunde gelegt welche oft Stunden lang ſteil auf, oder abwärts führt würde. ten, dabei durch Steinmaſſen und Baumwurzeln ſchnell aufeinander folgende Erbäbenheiten und löcher bildeten, Preußiſche Militår Gere.Sammlung. Zweite fonnten nur bei der großen Lenkſamkeit des Fabrzeuges, Fortſeßung, enthaltend die auf die militariſche der ſteten Haltung der Deichſel, und mit dem weiten Geleiſe paſſirt werden, denn nur dieſe Vortheile geſtats teten , daß die Råder einer Seite 3 Fuß bóber, als jene
der anderen Seite , oder gar ſich durchfreuzend liefen , ohne das Fabrzeug umzuwerfen. Ohne die Wendſamfeit der Fahrzeuge hatte eine
Paſſage auf dieſem Wege gar nicht ausgeführt werden können , weil es ſich bandelte , aus einem bergabfoms
Rechtspflege fich beziehenden Verordnungen aus dem
Jahr 1837. Herausgegeben von Dr. R. Friccius , Generalauditeur der Armee. 4.° Berlin u. Elbing, in der Nicolai'den Budhandlung. 1838. ( 90 S.)
MitBergnügen zeigen wir die weitere Fortſeßung dieſer Sammlung an , hinſichtlich welcher wir uns auf die Anzeige in Nr. 26 der A. M. 3. vom vorigen Jahre bezieben .
Redigirt unter Beran twertlidfeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Dirijin gedrudt.
Nr. 35.
Mittwoch , 2. Mai 1838.n Da
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Allgemeine Rititur . Zeitung. thi
die für die Infanterie und die Cavalerie immer augens e i ch. fr n a r F mmer dliche Zögerungen in dem enfa war vor Kurzem von dem blicfidh ſein fónnte, unvermei Der Deputirt Ouróxveron uus. Sio Militårs iwws uit Uusiurisp uwo iche rfrord entl er Stefr i nwvio hen niſt Kredenit equipagen betrifft, erfahren . Dieſe Ungleichbeit in den oleg auße podentwu welc durchgsmi porn Geroeinen ein ede Krie
von 4,404,843'Fr. zur Ergänzung 008 Materials Actionsmitteln rühre davon her, daß die Organiſation der Cavalerie , der Artillerie und des Genies der ſpeziellen Waffenarten für den Friedensfuß nur woefens verlangte. Die mit der Prüfung dieſes Ges einen faum, ſowohl für ihren Unterricht, als für Vol. rebes beauftragte Commiſſion batte auf die Verwerfung ziebung der Dienſte, die ſie leiſten foulen, zureidenden
deſſelben angetragen. Sie hatte ſich folgende Fragen geſtellt: 1) Haben unſere åußeren Verhältniſſe einen
Effectivſtand gewåbre . Daraus entſtebe eine Störung des Gleichgewichts und des Zuſammenhangs , der man
eit, daß Franfreich nothwendig dadurch abbelfen múffe , daß man der Ar: folden Charakter derUnbeſtåndigk eines Tages in die Nothwendigkeit verlegt werden könne, tillerie, dem Genieweſen und dem Militårfubrmeren die 1
augenblidlich eine bewaffnete” Demonſtration zu unters nehmen ? 2) Sind die Mittel des Effectivbeſtandes der beſonderen Waffengattungen auf dem Friedensfuße uns zureidend , um einer folden Demonſtration zu genügen
ihnen mangelnden Actionsmittel gewähre, obne die be. ſtehenden Cadres zu vermehren, die für alle Bedürfniſſe zureichten. '- General De'marçay trat in umſtåndlie der Rede gegen den Entwurf auf . Was die Militår,
Die Commiſſion glaubte mit der Regierung ,daßFrant. equipagen betreffe, ſo ſeifrůber feinBugpferd vondem n eine de ,000 r imvonStan Tage in eini ſein muß, imme reid Punct jedem auf gen orps Mann 25-30 Armeec
Staate bezahlt worden ; die Verwaltung babe mit Un . ternebmern Uccorde geſchloffen , die dann die Trans .
zu verſammeln . In Hinſicht der zweiten Frage war ſie porte beſorgt båtten . Sofet es in den erſten Fabren aber nicht der Anſicht der Regierung, ſondern der Meie der Republik gebalten worden. Erſt bei dem Feldzuge nung, daß in dem Effectiv unſerer Ärmee auf dem Fries des Generals Bonaparte babe der Gebrauch der Artil. densfuße hinlångliche Hülfsmittel zu finden ſind , um lerietrainbataillone begonnen. Man babe .rich gut dabei jedem möglichen Falle die Spiße zu bieten . Demnac befunden, und ſpäter dieſen Gebrauch auf das Militar, ' .
erklärte die Commiſſion : 1) Bei dem gegenwårtigen fubrweſen ausgedehnt. In den erſten Zeiten babe man Stande der Organiſation der .beſonderen Baffengattuns vers Grundzuvorhan Armee fein Kredit gen inn der rdentliſtichen gen, . den langte außero bewilliden 2) Was den Abgang von 2400 Cavaleriepferden anbelangt, ſo ſei dieſem ſofort abzuhelfen , aber durch einen Zuſchuß zu dem gewöhnlichen Budget. – Am 9. April begann die Berathung über den Geſebese - ntwurf in der Depus
dieſe Unternehmung nach dem Aufhören des Krieges immer wieder aufgegeben , und babe damit ebenſo vere
fabren, als die Pferde dem Staate gebört båtten. Nas türlich ſei man nicht ſo tboricht geweſen , Trainpferde zu unterbalten , wovon jedes dem Staate jährlich 750 Fr. für Futter und Unterhalt foſte. Der nod jeßt beſtebende Mißbrauch babe unter der Reſtauration begonnen . Wenn
damals Redner auf der Tribüne ſich dagegen aufgebal. Die öffentlichen Tribunen waren uns ten båtten , ſo habe man, wie bei Auem unter der Res tirtenfammer . t ver. Gerüchme das Annah ſich der da aus gewöhnlich breitet hattezahlrei , daßchdiebeſeßt, Miniſter des ſtauration , ſtatt durch Gründe , blos durch gebaltloſe
Geſebesentwurfs eine Kabinetsfrage machen würden . Sopbismen geantwortet. Von den 9 Compagnieen , woraus das Corps der Militårequipagen beſtebe, ſeien r im onnie Hr. Eſper ſprach zuerſt Gunſte zu die des Ents nden 6 in Afrika, 3 in Paris,, lyon und an den Pyrenäen. n für ſich nergebe Friede måſſe Man wurfs. Bedürfniffe ſorgen , weil ſie dann am beſten gewürdigt In dringenden Fällen fónnten die leßteren für's Feld werden könnten , wo feine Gefahr die Gemüther in ibrent gebraucht werden , und es würde leidt ſein für das
Anſichten trúbe, und auf die zu faſſenden Entſdlüſſe Bedürfniß der Militare in dieſen Stådten burd Accorde einfließen fónne. Es ſei gewiß, daß jede der Waffens arten , welche denEdFriedensfuß ausmaden , nicht in gleichem Grade die Uebergangsmittel zu einem plöblid möglichen Kriege beſiße. So würde, die Mobiliſirung,
zu ſorgen.. Was die in dem Entwurfe verlangten 66 neuen Wagen und Geſchirr betreffe, jo laffe fide deren Nothwendigkeit unmöglich motiviren. Außer den 145 int
Paris, Bernon und Lyon gebrauchten Wagen ſteben noch
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960 in ben Erbauungsparts. Aehnliche Einwendungen
mer darum anzugehen ; denn es hat ſich gezeigt, daß
machte Hr. Demarçay in Betreff der Corps des Genie, weſens, der Artillerie und der Cavalerie, undſuchtebei allen zu zeigen, daß der gegenwärtige Effectivſtand dies ſer Corps in Friedenszeit binreitend lei. – Hr. las corte unterſtüßte den Entwurf. Die Erfahrung habe gezeigt, daß der Friedensfuß der Artillerie zu ſchwach
wir nicht in jedem beliebigen Augenblicke die für 25 bis 30,000 Mann ndthige Artillerie zufammenziehen können. ( Unterbrechung.) a) Ich glaube, den Einwand zu vers nebmen , daß wir 14 Artillerieregimenter beſiben , und daß wir die Pferde, die Kanonen und die Leute nehment fónnen, wo wir ſie finden, um ſie an den bedrohten
jel, um die erſten Operationen bei einem drobenden Puncten zuſammenzuziehen . Aber, m. H., bedenken Sie, is: ,, Darf welchen Zweck wir eigentlich im Auge haben. Wir wol, Kriege leicht zu vollziehen . .- Hr. Augu : ich dem öffentlichen Gerüchte glauben, ſo bat das Mis, len und gegen ein augenblickliches und dringendes Bes
niſterium die Abſicht, aus dieſem Enwurf eine Kabi- dürfniß ficher Relen , und können in einem ſolchen Falle netøfrage zu machen . Vor einigen Tagen hateß aus unmöglich das Material, welches wir z. B. an der bele der Forderung eines Zuſchuſſes von 1,500,000 Fr. fůrgiſchen Grånze gebraudien , von Toulouſe, lyon oder die gebeimen Fonds ebenfalls eine Kabinetsfrage gees Rennes fommen laſſen. Die koſtbarſte Zeit und der Vors macht; offenbar ſind die miniſteriellen Actien , die das theil des augenblicklichen Einſchreitens würden dadurch mals'auf 1,500,000 Fr. ſtanden, jeßt auf 4,400,000 Fr. verloren geben. Wir verlangen von Ihnen , m. H. , zehn geſtiegen . ( fathen und Murren.) Dieß iſtitu.noch ſtärker Batterieen auf dem Kriegsfüße : alſo nur das, was für Mob . als dos toigon $ . Ourgebnit. uus vi ingeneyteten Fålle, bringend nothwendig ift. Man men Sie ſich in Acht, dieſe Forderung zu bewilligen , bat uns gefragt, wv vv wir denn einta Ariog, fürchteten ? 4
fonſ dürften Sie noch andere Entwürfe in ſolchem Sinne
Nein, m . H., wir beſorgen feinen Krieg ; aber ein Ers
Þorgelegt ſeben.? + Hr. Stourm ſpridt zu Gunſten eigniß , wie das , welches zu der gegenwärtigen Forde. 1
des Commiſſionsantrage. Aredite, wie dieſer, konnten auf conſtitutionelle Art nur mit dem Generalbudget der .
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rung Anlaß gegeben hat, kann id wiederholen, und es iſt durchaus nothwendig, daß unsåhnliche Fälle nicht
Tanigt werden, weil man dann erſt Gleichgewicht zwis wieder unvorbereitet finden. Man hatuns eingewendet, Ichen Ausgaben und Einnahmen feftſeßen könne. Nur daß jedenfalls der verlangte Kredit erſt auf dem Bud, bei einem dringenden Fall, bei plößlich drobender Gea get von 1839. geſtellt zu werden braudte.
Wenn wir
fahr , dürfe man davon eine Ausnahme madhey . In und damit begnügen zu können glaubten , ſo würden einer ſolchen fage befinde man ſich jest nicht. Nur der wir unſeren Antrag ſicherlich nicht jeßt gemacht haben.
König vonHolland habe Beſorgniß einfloben fónnen ; Die Sadhe liegt ganz einfadi ſo: „ Wir ſchlagen Ihnen eine Maßregel der Vorſicht und der Klugbeit vor ; wir
allein er ſei überzeugt , daß man dafür feine Streits .
machtvermebrung bedürfe. Set nun dieſe Sache geringe wollen , daß gewiſſe Ereigniſſe, deren Möglichkeit nahe fügig ,, fo brauche man den Effectivſtand nicht zu verſtår, liegt uns nicht unvorbereitet treffen; und wenn Sie , 30,000 Mann, ſondern davon, die ganze Armee auf den
unſeren Antrag verwerfen , ſo ſind wir nicht mehr für die Ereigniſſe verantwortlich. (Unterbrechung zur linken. ) Wir nehmen keinen Anſtand, Ihnen dieß zu fagen , und
Kriegsfuß zu ſtellen , denn Preußen und Deſtreich würs den die Verbündeten des Königs von Holland fein . -
vielleicht werden wir Sie ſpäter daran erinnern müſſen , daß wir es an Warnungen nid )t baben fehlen laſſen .“
fen ; drobe ſie aber einen algemeinen Krieg , fo bandle es Fidy Dalt nicht mehr um einen Effectivſtand von
Der Conſeilspräſident, Hr. v. Molé, trat zur Widerles (lebhafte und anhaltende Aufregung.) (Saluß folgt.) gung der Rede des Hrn. Steurm auf und ſagte: „ Das ebrenwerthe Mitglied, welchesi fo eben die Rednerbúbné
Ueber die Militärmacht * Griechenlands verlåßt, bat mir über die Beſchaffenheit unſerer auss wärtigen Verhältniſſe viclen Aufſchluß ertheitt. Gr bat im Jahre 1837. **) Ihnen geſagt, daß es feinen Mittelweg ziviſd en einem Die militariſchen Elemente, welche demjenigen, was allgemeinen Kriege und einem tiefen Frieden , zwiſchen man die gegenwårtige Armee nennt, zur Grundlage einer Beſorgniß vor einem allgemeinen Kriege und einer Wolfominenen Sicherheit gebe. Dieſe Art, die Frage zu * ) Bierzu bemerkt die Frankfurter Oberpoftamtszeitung : ,,Xas ſtellen , ſcheint mir ebenſowenig practiſch als der Wahr , wohl Carnot und Napoleon, könnten ſie noch ſprechen , hierzu ſagen würden ? Der Convent und der Kaiſer ſtampften auf Beit gemäß ; denn wir brauchen nur an das zu denken, den Boden Frankreichs und ftreitfertige Beere organiſirten fich was noch ganz fürzlich geſcheben iſt, und was rich ſehr mit Blißesichnelle. Hunderttauſende von Kriegern fanden leicht wiederholen kann . Ein Ereigniß, welches , wenn Waffen , Pferde , Geldübe ; das ganze land war eine Werts man ihm freien Pauf ließe , die auertraurigſten Folgen
ſtätte des Mars. Und heute, im achten Jahre nad einer,um:
baben könnte, tann in vielen Fällen durch eine energi. iche Demonſtration unſdådlich gemacht werden. Dieſe Rúdſicht iſt das Argument , auf welches ſich der vors liegende Geſeßesentwurf Rüßt. Wir verlangen nur die
wälzung , die lange mit einem Prinzipienkriege drohte und von
Mittel, in jedem Augenblice 25 - 30,000 Mann mit der ndthigen Artillerie mobiliſiren zu tónnen. Es bat fidy
uns bei einer neuerlichen Gelegenheit die Nothwendig.
Zerreißung der Verträge murmelte , beute, in der unter Stürs men erſtartten conſtitutionellen Monarchie, bei einem Budget von einer Milliarbe und ungemeſſenem Staatékredit, bei der bedentriden faſt eines Militäretats in Afrika und dem zwela deutigen Proviſorium in Europa, geſteht der Conſeilpräſident Molé auf der Rednerbübne , es habe, als man ohnlängſt die Grünewaldsdemonſtration zweckdienlid erachtet, an Artillerie
von 30,000 Mann ."
gúc Qusrüſtung eines Corps keit eines ſolchen Hálfsmittels zu deutlich fundgegeben , **) gefehlt Wir entlehnen dieſe Mittheilung aus einem Auffage in dem
als daß wir långer Anſtand nehmen dürften, die kam ,
Spectateur militaire.
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gedient haben, ſind von dreierlei Art: 1 ) Die kleine noch benten zu allen Graden wurde in eine Phalanr vers ůbrige Anzabl der griechiſchen regulåren Soldaten, welche einigt , eine Art Bataillon von Offizieren , welche den den Freiheitsfrieg mitgemacht haben; 2) die Palicaren Sold der Activitåt beziehen und feinen Dienſt leiſten . Die aus allen dieſen verſchiedenen Elementen gebils
oder Armatolis, irregulare Soldaten ; 3 ) die bayeriſchen
Freiwilligen. Ein kurzer Ruđblic wird dazu dienen, die dete Armee bietet gegenwärtig einen Effectivſtand von gemiſchte Beſchaffenheit dieſer Armee zu erflåren.
etwa 8500 beſoldeter leute dar , von welden aber ein
Wenn man das regelmåßige Corps ausnimmt, deſſen großer Theil nicht activ iſt. Zur beſſeren Verſtåndigung
Effectivſtand vielfältig gewechſelt hat, beſtanden die den laſſen wir bier noch einige Worte über den Urſprung Zürfen entgegengeſtellten Truppencorps aud zahlreichen des regulären Corps und über die Palicaren folgen, Banden undiſciplinirter Truppen, welche von allen Puncs aus welchen der größere Theil der bewaffneten Bevols ten Griechenlands bergefommen waren. Bald einzeln, ferung beſteht. Regulares Corps. Es wurde im Jahr 1822 von bald vereinigt fåmpfend , erkannten ſie niemals andere
Generale an, als ihre Capitaine, deren Autoritat ſogar öfters beſtritten wurde. Wenn der Kampf beendigt war, bildete jede Bande ein beſonderes Corps , welches ſich da niederließ. mode foinom (Ghof Befiel. und nahm einen mehr oder weniger lebhaften Antheil an den Unrugen,
dem Fürſten Ypſilanti, welcher auf deſſen Organiſation beinabe ſein ganzes Vermogen verwendete, -errichtet und war aus den Philhellenen aller fånder und aus gebil. deten Griechen zuſammengeſegt. Es årndete ſeine erſten loroeer in Spirusi ſie waren blutig und ſeine Vers
die unter der Präſidentſchaft des Grafen Capo d'Iſtria luſte bedeutend. Es wohnte dor Belagerung von Nau .
den Peloponnes verwüſteten. Jeder Capitain war Ges plia bei. Im Jahr 1824 reorganiſirie es der Oberſt nerał und mad ;te dieß mit den Waffen in der Hand Fabvier und brachte es auf 4000 M. Infanterie, Cava, geltend. Es gab nicht eine einzige politiſche Combina. lerieAthen und Artillerie . Verſchiedene Gefechte in der Ebene Bertheidigung der Acropolis brachten tion , durdy welde das griechiſde Volf ſeine Rube wies
bei
, die
,
der zu erlangen ſtrebte , der ſich dieſe ehrgeizigen und dieſe Anzahl ſchnell berunter; gleid wohl hielt dieſes ſtolzen Chefs nicht widerſetten. Die franzör. Occupas Corps alle Sdwierigfeiten dieſes Krieges bis zur Ans tion brachte Siderheit in das land und alle Intereſſen funft der Franzoſen aus, wo der GeneralTrezel das vereinigten ſich in dem Gedanken an die gemeinſame Bertheidigung. Die Anweſenheit der Franzoſen brachte
Commando deſſelben übernabm. Durd die von Frant. reich gelieferten måchtigen Mittel erreichten die regulås
Griechenland reichliche Vortheile; ſe organiſirten Corps,
ren Truppen eine Stärke von 3200 Mann, während ſie
bildeten Arſenale aus ihren Mitteln, machten Truppen
nach und nach unter dem Commando der Gen. Heided
zu Pferbe beritten , und die Anerkenntniß ihrer Uebers
und Gerard ſtanden.
Bei Ankunft der Bayern wurde
legenheit und das Beiſpiel ihrer Diſciplin mußte die dasPalicaren. Corps aufgelöſt, um reorganiſirt zu werden . Griechen auf die Errichtung einer regulåren Armee bins In Folge der blutigen Kriege Mabos führen. Es wurden von den Franzoſen Corps organiſert med II. in Epirus erhielten die Chefs der Banden oder und unterrichtet, und man kann mit Recht behaupten, rumeliotiſden Capitaine von dem Sultan die Ermådhs
daß, wenn Griechenland noch einige Hundert regulare tigung, zur Handbabung der Ordnung und offentlichen Soldaten beſigt , es dieſe der franzöſiſchen Occupation
Rube eine gewiſſe Anzahl Soldaten zu balten. Die
zu verdanten hat. Dieſe kleinen Corps nahmen indeffen Túrfen nannten ſie urmatolis oder bewaffnete feute, Parthei bei den inneren Spaltungen Griechenlands, und die Griechen Capitaine und die Soldaten Palicas Protopalicar. Tapfere, lieutenant einige Zeit vor der Ankunft des Königs waren ſie der That nach aufgelöſi.
Mit der Ankunft des Königs Otto aus Bayern ſchien die Zeit des Sedeibend für das Land und beſonders der
ren oder der hieß Fortwåbrend unter den Waffen , wurden dieſe Leute
durch die Sclaverei nicht entnervt und erhoben ſich an dem Lage der Unabbảngigkeit als die erſten Soldaten
Armee beginnen zu müſſen. Man glaubte, daß das der griechiſchen Revolution . Auf dieſe Weiſe hatte die regulåre Corps reorganiſirt, die Palicaren regulariſirt ottomaniſche Pforte den Kern der feindlichen Armee und alle diejenigen angeſtellt werden würden , deren
gebildet. Den Zwang der Diſciplin nicht duldend, bat
Anſprüche darauf begründet waren. Allein der König brachte 3000 Freiwillige mit ſich , welche die Dienſte der griechiſchen Soldaten unnüş machten ; die Cadres wurs den mit Fremdlingen ausgefüllt, die Franzoſen verließen Griechenland und gaben ihre Zöglinge in andere Hånde.
der Palicare eine Kriegsweiſe angenommen, von welcher er ſich durchaus nicht abbringen läßt. Ein unerſdrodes ner Guerilla trågt er ſeine Waffen , fein Bette ; feine
Nahrung ſtets bei ſich. Eine lange Flinte mit Steins floß, ungebeuere Piftoren , ein Yatagan, ein Dold ſind
Der Unterricht wurde aufgegeben und Entmuthigung die Rüſtzeuge ſeiner Vertheidigung ; ein Regenmantel bemåchtigte ſich der Soldaten . Dieſe Unzufriedenheit bildete Fich in Rumelien in Inſurrectionen aus. Die bayeriſchen Truppen wurden zur Unterdrůdung derſel. ben verwendet, erreichten jedoch nicht vollſtåndig ihren Zwed. Gleichwohl fonnte man jene über das ganze land zerſtreuten Truppen , welche ſich ſelbſt bezabit machten und das flache land verwüſteten, nicht obne Organiſas tion laſſen. Man bildete ſie in leichte Bataillone zur Bewadung der Grången , und die Menge von Pråten ,
dient ihm als Bett und als Mantel ; aus einem Såd, chen Mebl , aus einigen Driven beſteht ſeine Nabrung.. Die ſchroffeſten Gebirge, die wildeſten Gegenden ſind das Theater ſeiner Kriegsweiſe als Lirailleur, in wels her er ercellirt . Ein Stein, der Rumpf eines Baumes dient ibm zur Stüße ſeiner Flinte , wodurch ihm die Richtigkeit des Schufes geſichert wird. Bei einer Bes weglichkeit, die jeder Fatigue troßt, iſt der Angriff der Palicaren ebenſo bißig, als ihr Rüdzug raſch, Sie ſind
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ein unſichtbarer Feind, der verwundet , obne fich reben Artillerie (Bayern .) Sie beſteht aus 1 Bataillon zu laſſen und auf gleiche Weiſe fliebt. Uebnlich den zu 4 Compagnieen, deren jede záblt: 1 Capitain, 1 lieu ,
Helden des Homers ermuntern ſie ſich durch Geſchrei tenant, 2 Ünterlieutenante, 1 Ådjutant , 1 Feldwebel, zum Rampfe und beleidigen den Feind, ebe ſie ibn rolas 3 Serſchanten , 1 Fourier, 8 Korporale, 6 Handwerfer, gen. Ihre Tbaten baben Dichter gefunden und Volfss 12 Bombardiere, 64 Ranoniere, 3 Trompeter , 1 Profos.*) geſånge übertreiben ihre Großtbaten . Das Volt hat Die Uniform iſt europäiſch. Jede Compagnie bedient eine Batterie von 6 Geldhúßen , unter welchen 2 4 Pfor.
darum auch bei ſeinen Vorurtbeilen feinen Begriff von
einer anderen Truppe ; feine andere iſt tapfer ," feine 2 6Pfor. und 2 Haubigen ſind. - Es beſteben 2 Artil,, andere national. lerie - Handwerfercompagnieen, deren jede 50 Handwers
Nachfolgende Ueberſicht enthält die Organiſation der fer 1r Klaſſe, 50 2r Klaſſe und 20 lehrlinge zählt. Genie ( Bayern. ) Es beſteht aus 2 Compagnieen. Stab der Armee. 3 Generale, 1 Oberſt, 1 Oberſts Der Stab záhlt i Oberſtlieutenant, 1 Major, 2 Aerzte, lieutenant, 2 Capitaine, 1 Unterlieutenant ; zuſammen 8. 6 Capitaine, 6 lieutenante, 4 Unterlicutenante, 8 Adjus Armee in completem Stande.
28. - Die Compagnie beſteht aus tanten;; zuſammen plasſtab. 1 Oberſt,1 Oberſtlieutenant, 3 Majore, tanten zuſammen 28. 12 Capitaine, 7 lieutenante, 1 Unterlieutenant; zuſams 1 Capitain, 1 lieutenant, 2 Unterlieutenanten,, 1 Feld,
.
men 25 .
Pivsnitten ir klaſie, 61 Pionnieren 2r Klaffe, 10 febrs
Gin Corps des Generalsta 60, vejjen beſondere
lingen , 3 Trompetern ;zuſammen 161 Kópfen . Die Unis
Functionen beſtimmt waren, beſteht nicht; man bat blog unter dieſer Benennung die als Aides de camp bei dem
form iſt europäiſch.
S
gåhlt 749 Offiziere allen Gra. Uniform ; von König und dem Kriegsminiſter angeſtellten Offiziere den.DieSiePhalanr batfeine beſondere im Allgemeinen vereinigt. Die Intendan
diejenige der Palicaren. Gendarmerie ( Griechen .) Sie záhlt 1 Oberſtlieu .
beſteht aus einem Intendant ,
welder an der Spiße der Verwaltung ſtebt und Uns
Unter117zuFuß, -Mirarken terintendanten unter ſeinen Befehlen ,bat,welche tenant, Brigadiere )zu, 22 Klaſſe, 15 (Capitaine Pferde, Iter, 19 11 2r Mirarfen 5
in den Gorps die Functionen der Quartiermeiſter vers ſehen.
150 Gendarmen zu Pferde, 1001 zu Fuß, 22 Horniſten ; zuſammen 1358 Kópfe. Die Kleidung iſt europäiſch , die
Regulare Infanterie ( Bayern .) Sie beſteht aus
Bewaffnung beſteht aus dem Karabiner und Piſtole im
4 Batailonen, jedes zu 6 Compagnieen . Der Stab des Gürtel (wohl auch aus dem Såbel ? ) Bataillons gåbit 1 Oberſtlieutenant, 1 Major , 1 Feld .
Veteranen . Invaliden ( Griechen . ) Sie zůhlen geiſtlichen, 1 Arzt , 1 Bataillonsadjutant, 1 Unteradjus 1 Capitain,1 lieutenant , 2 Unterlieutenante,1 Adjus tant, i Stabstrompeter, 1 Profos ; zuſammen 8. Eine tant, 2 Feldwebel, 35 Serſchanten , 14 Korporale, 40 Compagnie zählt i Capitain , 1 Lieutenant, 1Unter. Soldaten, 2 Tamboure; zuſammen 98 Kopfz. Sie
lieutenant , 1 Feldwebel , 2 Serſchanten , 1 Fourier ,
werden zum Garniſondienſte verwendet.
8 Rorporale , 110 Soldaten , 3 Tamboure ; zuſammen
Sie beſteht 1 Oberſt, 1 Ma. Unterlieutenanten 128 Köpfe. DieKleidung, Bewaffnung und Ausrüſtung jor,,Militárſchule. 1 Arzt,, 3 Lieutenanten ,4 aus , so
iſt europäiſch .
leichte Infanterie (Palicaren .) Sie beſteht aus 3dglingen. – Nach Verlauf von 6 Studienjabren tre.
ten die Zöglinge alsGenie. und in das Adjutanten à la suite in die Ars 4 Bataillonen , welche wie die reguláre Infanterie for. tillerie
mirt ſind, jedoch betrågt der Effectivſtand der Compags nie nur 50 Mann. Die Bewaffnung beſteht aus der Bajonnetflinte und furzem Såbel ; die zwei Mainotten. bataillone führen Piſtolen. Die Kleidung iſt griechiſch. Die Gradabzeichen in der griechiſden Armee find
Wiederholung. **)
Regelmå ßige Armee. Stab der Armee
im Augemeinen die nämlichen , wie in der bayeriſden :
Infanterie Gavalerie Artillerie
Borden am Rodfragen bezeichnen die Grade . Nur die Gendarmerie trågt Epaulette .
Cavalerie ( Griechen und Bayern.) Sie beſteht aus 5 Escadronen, worunter 3 Jäger und 2 Panziere .
Genie . .
Gendarmerie
Der Stab zählt 1 Oberſtlieutenant, 2Majore, 1 Felds geiſtlichen , i Arzt , 1 Adjutant , 2 Unteradjutanten , i Stabstrompeter, 1 Pferdearzt, 2 Unter - Pferdeårzte,
Palicaren Pbalanr
5
1 Buchſenmacher, 1 Profos ; zuſammen 13. – Die Ess
•
Zotal
Offiziere. 33 124 20 28 40 53
Soldaten.
298 210 749
5598
1257
7398
3024 535 420 314 1305
1800
cadron besteht aus 1 Capitain, 1 lieutenant, 1 Unterlieus
tenant, 1 Oberwachtmeiſter, 2 Wadimeiſtern, 1 Fourier,
.
*) Der Stab der Artillerie iſt nicht angegeben.
8 Korporalen , 90 Reitern u . 3 Trompetern ; zuſammen **) Wir theilen dieſe Biederholung mit, ſowie fie der Spectateur 110 Kópfen. Die Bewaffnung iſt europåiſch aus Sábel, gibt , bemerken indeſſen dabei , daß dieſelbe mit den voraus : Karabiner oder lanze und Piſtolen beſtehend.
gegangenen Ungaben nicht übereinſtimmt,
Redigirt unter Verantworttichkeit der Berlagshandlung : E. WB . Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 36 .
5. Mai 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Frantre i do. (Schluß des in voriger Nummer abgebrochenen Ariters .)
irgend einer Gollifion vorbanden ſei. Dieſe beiden Bes bauptungen waren übertrieben ; man fónne niemals mit
Hr. Mauguin eilte auf die Reduerbübne, wo er boliger Gewißheit auf einen dauernden Frieden recuen;
eine Zeit lang die Wiederherſtellung der Ruhe in der aber ebenſo wenig ſei eine dringende Beſorgniß wegen Verſammlung erwarten mußte , dann åußerie er ſich eines Krieges vorhanden. Es ſei hier von nichts als im Weſentlichen folgendermaßen : „ Man verlangt von
von einer Vorſichtsmaßregel die Rede, zu der das Ras
Ibnen , daß Sie in Bezug auf einige Waffengattungen binet, durch die vorgefundenen Sd)wierigfeiten bei Ger den Effectivbeſtand des Friedens , nicht etwa auf den Effectivbeſtand des Krieges,, ſondern auf einen Zwis ſchenzuſtand erhoben ſollen, der die augenbliclide Mos biliſirung eines Corps von 25 - 30,000 Mann erlaubt;
legenheit der Demonſtration an der belgiſchen Grånze veranlaßt werde. – Nadidem ſich noch Hr. Mathieu de la Redorte gegen den Geſekosentwurf hatte vernehmen laſſen , wurde die weitere Beratung auf -
man verlangt dieß nicht auf den regelmäßigen Wege . Morgen verſchoben. des Budgets, ſondern durch einen Gereßesentwurf, der
Vor Eröffnung der Sibung vom 10. April waren
das periculum in mora für ſich in Anſpruch nimmt. Nun muß man natürlich die Miniſter fragen , wober dieſe Dringlichkeit entſteht, und wie ſie dieſelbe redtfers tigen können ? Wie ! Nachdem man uns 8 Jahre lang beſtändig von Frieden geſprochen hat, und nadidem wir denſelben für geſicherter als jemals balten müſſen, ruft man uns pldßlich zu : ... Hútet Euch ! Wir müſſen Rús ſtungen vornehmen , wir müſſen uns , wenn auch nicht auf einen allgemeinen Krieg , doch auf einen Krieg gefaßt machen , zu dem wir vorläufig 30,000 Mann
Ader Augen auf eine der öffentlichen Tribunen gerichs tet, wo Ben,Arach , der Abgeſandte Abdel Kader’s , mit Ben Durand und ſeinem Dolmetſcher Plaz genommen batten . Die Debatte wurde durch den Krieg o minis ſter eröffnet, der bisher an den Erörterungen feinen Theil genommen batte , und der ſich ausführlicher wie ſeine Collegen in die einzelnen Details des Geſebesents wurfs einlieg. Er åußerte rid ungefähr folgendermaßen : „ Meine Herren ! Der Ihnen vorgelegte Geſebesentwurf hat zum Zweck, Berbeſſerungen einzuführen , die wir aus $
brauchen dürften... Wir haben ein Recht, m. H., von dem militåriſchen Geſichtspuncte betrachtet, für dringend dem Miniſterium deutliche und beſtimmte Aufſchlüſſe zu nothwendig balten. A18 es darauf anfam , gegen Ende verlangen ; wir haben das Recht, zu fragen, wober es des vorigen Jahres ein Obſervationscorps an der bels kommt, daß man und bald die entſchiedenſten Friedenss
giſchen Grånze zuſammenzuziehen , wurde es uns klar,
verſicherungen gibt und bald die Beſorgniſſe vor einem daß wir in militäriſcher Hinſicht auf gewiſſe Fälle nicht Kriege gegen uns ausſpricht. Was mich betrifft, ſo genugſam vorbereitet ſind. Es zeigte ſich uns, daß es erkläre ich, daß , froß meines aufrichtigen Wunſches, die größten Schwierigkeiten haben würde, einem Gorps dem Hrn. Conſeilspråſidenten Glauben doenfen zu fons bon 30,000 Mann die nothige Artillerie zu verſchaffen. nen, doch in meinem Geinůthe Zweifel bleiben , die ſich Was unſere Infanterie und unſere Cavalerie betrifft, nicht allein auf den allgemeinen Zuſtand der offentliden ſo ſind wir im Stande, binnen 24 Stunden 250 Batail
Angelegenheiten , ſondern auch auf das Benehmen des Kabinets ſelbſt gründen. Man (deint zu glauben, daß uns von Norden ber eines Tages irgend eine Gefahr droben fónne. Die Zuſtände in den an unſerer Nordo grånze liegenden Låndern baben ſich aber ſeit Kurzem wes fentlich geändert." Der Redner ließ ſich hier in nåbere
politiſche Auseinanderſebungen ein , worin er von dem Conſeilspråſidenten ofters durch Verneinungen unters brochen wurde. – Der Miniſter des Inneren fand es ſeltſam , daß gerade Hr. Mauguin, der ſeit 7 Jabs ren beſtåndig und überal Anlåfie zum Kriege erblicte, jeßt behaupte, daß auch nicht die geringſte Urſache zu -
lone und 150 Schwadronen völlig ausgerüſtet marſchis ren zu laſſen . Wie ſteht es aber mit unſerer Artillerie? Wenn wir nicht alle für den Lehrdienſt beſtimmten Pferde in Beſchlag nehmen wollen , ſo iſt es uns unmöglich, mehr als 3 oder 4 und vielleicht 5 Batterieen zu mobis lifiren ,. Der Zuſtand unſerer Artillerie iſt, mit kurzen Worten folgender : Wir haben 14 Regimtr. Artillerie; von dieſenſtehen 7 im Süden und Weſten Frankreide, in Toulouſe, in lyon und in Rennes ; die 7 anderen in Paris, Douai, la Fère, Meß und Straßburg. Jedes dieſer über die ganze Oberfläche Frankreichs verbreiteten Regimenter beſteht aus 12 Compagnieen oder 12 Battes
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rieen. Wir haben alſo 168 Batterieen , deren jede aus entſpann ſich ein langer und årgerlicher Streit zwiſchen 6 Stůc Geſchüß beſteht. Es ſind dieß theils reitende dem Präſidenten und den genannten beiden Deputirten , Batterieen , theils ſogenannte montirte, d . b. ſolche, wo nad deſſen Beendigung die Erörterung des Geſebesent. die Artilleriſten neben dem Geſchůß zu Fuße geben , und
wurfs fortgerekt, aber derſelben von Seiten der sam,
beim Marſde auf dem Munitionskaſten ſißen . Eine reis mer feine weitere Aufmerfſamkeit geſchenkt wurde. Man tende Batterie auf dem Friedensfuge bat 46 Mann und ſchritt bald darauf zur Abſtimmung. Es ergaben ſid : auf dem Kriegsfuße 222 Mann. Die Zahl der Pferde belauft ſich beim Friedensfuße auf 72 , worunter 24 Zugpferde , und beim Kriegsfuße auf 258 , worunter
156 Zugpferde . Eine montirte Batterie bat auf dem Friedensfuße 34 und auf dem Kriegsfuße 204 Pferde. Nachdem ich dieſe Details vorausgeſchickt habe, homme
für den Geſebesentwurf 221 Stimmen gegen denſelben ...... 177 Majoritåt für die Miniſter 44 Stimmen . P re u Be n. Berlin , 17. April. Zwei ſebr ausgezeichnete Ves
ich zu der Frage, was wir denn eigentlich verlangen. Wir wollen nåmlich für jeden möglichen Fall und ſo terane der Armee ſind in dieſen Tagen bier mit Lode
einrichten, daß wir einem Corps von 25–30,000 Mann abgegangen . Am 3. d. M. der Generalieutenant Georg die nöthige Artillerie jeden Augenblick zuſenden fönnen. v. Pird , in der Armee unter der Bezeichnung Generai Nun laſſen Sie uns einmal ſeben , welche Hilfsmittel 5. Pirc !. bekannt. Sein Name ſteht ehrenvoll einge. wir haben , um 10 beſpannte Batterieen zu mobilifiren. zeichnet in der Geſchichte der Feldzüge von 1813-1815, er bei Gulm , feipzig, Paon und Belle Alliance icon Wenn auch nur die erſte nothwendige Munition , alſo wo Spiße bedeutender Heeresabtheilungen wohlver, der an 200 Schüſſe pro Geſdůß, mitgenommen werden ſollen, Am 15. d. M. ſtarb der ſeit erwarb.
ſo braucht jede Batterie 180 Pferde. Der Bedarf im Ganzen wäre alſo 1800 Pferde. Auf welche Weiſe rols len wir uns nun diefelben verſchaffen ? Wollte man ſie von den 4026 Pferten nehmen, die in allen verſchiedes
dienten Ruhm 2 Jahren bier wohnende Generallieutenant Farode 6. Starfenfels , der in den lebten Feldzugen eine Reiterbrigade führte, nach dem Frieden ein Commando
, ſo würde man in Breslau batte und bis zum Jahre 1836 Commandant
nen Artillerierogimentorn mehrere Monate brauchen,pertheilt ebe manſind dieſelben zuſammen der Feſtung Schweidniß war. Ibm gebührt der Rubm ,
bråchte. Woute man aber, wie ich es im December thun die zabtreichen Orden ,die ſeine Bruſt ſomůdten, ſåmmt, mußte, nur die 7 im Norden liegenden Regimenter in lich auf dem Schlachtfelde erworben zu haben . Anſpruch nehmen, ſo ergibt ſid, beim erſten Anblick, mie
Berlin , 19. April . Die bier zu einer Commiſſion ,
ungenügend und unzureichend eine ſolche Maßregel ſein würde, und es erſcheint mir daber, wie geſagt, dringend nothwendig, die vorgeſchlagene Maßregel in Ausführung gebracht zu ſehen. Die Artillerie macht in unſeren Tas
wegen der Einführung leidterer Beſchůbe, vers ſammelt geweſenen Generale und Oberſten der fånigl. Artillerie baben ihre Geſchaffte beendigt und zum Theil unſere Hauptſtadt wieder verlaſſen. Man erfährt, daß
gen die Hauptſtårfe einer Armee aus , und ſeien Sie
die in dieſer Bezichung von Seiten des Majors v. Ras
ůberzeugt, daß . falls wir wieder einen Krieg zu führen båtten, die erſten Schlachten durch die Anſtrengungen der Artillerie gewonnen werden würden. Dieß, m . n ., ſind die furzen Aufſchlüſſe, die ich der Rammer zu geben batte, und ich bitte Sie, die Regierung nicht in die Uns
dowiß , gegenwärtig Militárcommiſſarius am deutſden Bundestage, beantragten Gegenſtånde als am zweckmå, Bigſten befunden und angenommen worden ſind. Die bereits ſehr großartig eingerichtete bieſige Artilleriewerk, ſtatt wird nun noch eine Dampfmaſchine von bedeutens
.
möglichkeit zu verſeten, die Artillerie nöthigenfalls mos der Kraft erhalten . biliſiren zu fónnen .
Wir baben uns in die möglichſt
engen Grånzen gehalten. Ich hoffe daber, die Kammer werde und den verlangten Kredit nicht verweigern ." Hr. Jaubert trat gegen den miniſteriellen Gerebesents wurf auf, und gab im Verlaufe ſeiner Rede zu verftes ben , daß das Miniſterium bei der vorliegenden , un .
Militariſche Dperationen der Fremdens
legion in Spanien. *) Die Frembenlegion , etwa 6000 Mann, in 6 Batail.
erflårlichen Forderung vielleidt weniger die belgiſche lonen, ſtarf, bielt verſchiedene Puncte von Algier befekt, Grånze als die afrifaniſchen Beſißungen im Auge ges als ſie in Folge des Vertrags der Quadrupelallianz babt, und daß es ſehr möglich rei, man wolle die Vere und vermoge der Convention vom 18. Juni 1835 an mebrung des Effectivbeſtandes einzelner Waffengattuns Spanien absetreten wurde. gen der afrifaniſden Armee zu Gute fommen laſſen.
Die legion fam am 16. Auguſt auf der Rhede von
A8 Hr. Jaubert im Begriffe" ſtand , ſich weitläufiger ůber dieſen Gegenſtand auszulaffen , borte man von mehreren Seiten die Bemerfung , eine ſolche Erörterung ſei in Gegenwart Ben : Arach's wohl nicht ſehr raſjenő und der Pråſident unterbrad den Hrn . Jaubert"mit der Bemerfung, daß er ſich von der vorliegenden Frage
Tarragona an Bord von 9 Fabrzeugen der franzöſiſchen Flotte an und wurde am 17. ausgeſchifft. General Bernelle, Commandant der legion , wurde durch den Brigadier Emilio empfangen, welcher durd) den Genes ralcapitain von Arragonien abgeſandt war, um dem General anzuzeigen , daß die legion, deren endliche Bes
9
entfernc.
A13 r. Jaubert darauf nicht Rücflicht nebs
men wollte, rief der Präſident ibn und Hrn . Piscatory, der ſich des Redners annabm , zur Ordnung . Hierauf
*) Uus der Sentinelle de l'Armée Nr. 108 - 111 von 1837 ;
der Verfaſſer iſt Uuguſt v. Collerille, Capitain und Udjutanta major der Legions.
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ſtimmung Saragoſſa ſei, lid zu Carragona ausruben ſirter während ſie nur 3 Offiziere und einige Soldaten Bleſ. batte.
ſolle, bis fie reorganiſirt ſei.
Den 20. benachrichtigte der Generalcapitain den
Den 16. September erreichte die 600 Spanier und
General Bernelle, daß eine Colonne von 5000 Carliſten 4 Compagnieen unter Capitain Ferrary ſtarfe Colonne ſich nad Ober. Catalonien dirigire, und am 22. u. 23.
unter dem Oberſt Antonio Niubo zu Macta eine Par.
jog die Region in 2 Colonnen , die ite unter dem 2ten thie von 800 Carliſten und zwang den größten Eheil Commandant , Oberſt Conrad, die 2te unter General Bernelle, aus Tarragona undfam den 24. und 25. zu ferida an, wo ſie neue Befehle erwarten ſollte. Den 26. gab der Generalcapitain von Catalonien von dem Marſche des Feindes Kunde, indem er die Nothwendig
davon durch einen lebhaften Angriff, rich in das alte Schloß von Guimera zu werfen. Den 17., 18. und 19. wurden laufgråben vorgetrieben und den 20. ergab ſich die Garniſon auf Discretion ; die Chefs und die vor, nehmſten Einwohner der benachbarten Dörfer , welche
Eeit ausdrücre, Balaguer mit 2000 Mann zu bereizen , ſich unter den Gefangenen befanden, wurden erſchoſſen. worauf Oberſt Conrað am 29. mit 3 Bataillonen dabin Dieſes glúdliche Reſultat war großen Theils der Se marſcirte. Den 27. waren 4 Compagnieen unter Cas ſchidlichkeit und Energie des Capitains Ferrary zu
Der Infanterielieutenant Rouſſet, früher pitain Ferrary von Lerida nach Tarrega marſdirt, wo verdanken. Quartiermeiſter bei der Artillerie, wußte einen ſchlech
jie ſich mit einer ſpaniſden Colonne unter dem Oberſt
Antonio Niubo vereinigen ſollten, und 600 Mann nebſt
ten 8Pfúnder berrlid) zu benußen , welcher mit großer
130 Mann ſpaniſcher Infanterie und Cavalerie über
Múbe vor das Schloß war gebradot worden. General
Aspa nach Grenadilla , indem die hier in einem befes Bernelle übertrug ihm ſpåter die Organiſation der ſtigten Hauſe durch 1000 Carliſten belagerten Conſtitus Gebirge , Haubißbatterie , welche der legion ſo große $
tionellen entreßt werden ſollten . Das Haus hatte ſich Dienſte leiſtete. am 27. ergeben , die Carliſten aber floben bei dem Áns
A18 ani 27. der Bataidonschef Dumesgail , Com,
der Regionstruppen zu ferida , erfubr, daß mandant marſche der Truppen der Region und dieſelben rúdten eine Bande Carliſtent auf 1 '/, Stunde von Grenadilla
am 31. wieder zu ferida ein .
Am 2. September marſcirte General Bernelle von
einen Berg beſest balte und ein von ferida ausgeldid
ferida aus, um ſich zu Balaguer mit dem Gen. Paftor tes Detaſchement angegriffen habe, ſo ließ er 400 Mann zu vereinigen ; dieſer war jedoch nichtmehr daſelbſt und unter dem Grenadiercapitain Ghariatte aufbrechen ,
jener febrte wieder nach lerida zurüc, nachdem er Ba: welche die Poſition der Carliſten nahmen , worauf rich dieſe zerſtreuten und ihre Bleſſirten mit rid nabmen. laguer, Tarrega und Agramunt recognoscirt batte. Indeſſen verfolgte die mit General Paſtor vereinigte Zur ſelben Zeit ſchlug Capitain Anetb , welcher allein Colonne unter Oberſt Conrad die Sarliſten in Obers
mit ſeiner Compagnie zu Balaguer geblicben war, den
Catalonien. Die Truppen der Region, auf verſdiedenen Angriff einer feindlichen Parthie von 4-500 Mann Puncten dieſer Provinz vertheilt , beſtanden mehrere fråftig zuric. Seit langer Zeit beflagte ſich General Bernelle bei glänzende Gefecte. Bom 10. bis 22. September hielten 2 Compagnieen dem Gencralcapitain von Catalonien bitter über die der Legion , unter dem Capitain Noue in dem Fleden Art, womit man die Truppen der Region theilte und Sena Huga mehrere ernſtliche Angriffe aus.
Dieſe
ſchwache Garniſon räumte dieſen Ort nur aufausdrúd
abermals theilte ; cin ſolcher Zuſtand der Dinge mußte
die ſchleunige Aufloßung des Corps berbeiführen . Ins
lichen Befehl des Generals Bernelle, indem ſie, ebe ſie dem jedoch dieſe Borſtellungen ohne Erfolg blicben , ſo ſich nach Agramunt, dem gemeinſamen Samuelpuncte wendete ſich General Bernelle direct an den Kriegsmis
dieſer Detaſements, begab, den lieutenant Bazaine zu niſter, welcher die alsbaldige Vereinigung der Region Pons entſegte, welcher ſich ſeit mehreren Tagen gegen eine anordnete. Der General begab ſich demnach nach Ba, Tehr überlegene Partbie Carliſten fråftig vertbeidigte. Den 18. wurde die 150 Mann ſtarfe Garniſon von
laguer , weldes er als allgemeinen Sammelplaß bezeichs nete. Den 25. rúdte Oberit Conrad zu Balaguer ein ;
Arteſa, unter dem Capitain Malet, von 800 Carliſten denſelben Tag fam daſelbſt der Oberſt van Halen an, kraftig angegriffen . Ein / Stunde vom Dorfe entferns welcher als ipaniſcher Commiſår der fogion den Bris
tes ' Hans diente als Vorpoſten und war mit 30 Mann gadier Emilio erfekte. Den 28. und 29. febte ſich die unter dem Second lieutenant Dumoutier beſetzt. Dieſer
Region , mit Ausnahme des Aten Bataillons zu Berita
junge Offizier vertheidigte ſich mehrere Stunden auf's und dreier Compagnieen zu Tremp, in 2 Colonnen nach lebbafteſte ; indem er aber das Ausgehen der Munition befürchtete, wollte er ſich nach Arteſa durch dlagen , wurde aber , von ſeinem Führer irre geleitet , von den Carliſten umringt, und nach lebhaftem Widerſtande ges fangen genommen. Da er verweigerte, dem Pritendens ten zu dienen , ſo wurde er einige Tage darauf nebit dem mit ihn gefangenen Unteroffizier füſilir. Die Sols
Barbaſtro in Marſch , wo ſie den 30. September und 1. Ofrober anfam und bis zum 15. blieb. Vom 4. zum 5. Oktober bemidrigte ſich Capitain Taupin an der Spitze yon 3 Compagnieen der Region mit offener Ge. walt der Stadt Gerri, welde von einer ziemlich bes trådtlid en feindlichen Parthie beſetzt mar. Den 14. Follten ſich , nad den pefeblen des Genes
daten aber wurden gezwungen, Dienſte zu nehmen, and ralcapitains von Aragonien, die ſpaniſche Diviſion von ſeitdem iſt 18 mehreren gelungen, ſich wieder mit der Ober , Aragonien unter dem Oberſt Rodriguez de Bera
Pegion zu vereinigen. Die Garniſon jedoch trieb dem und 3 Bataillone der Region unter dem Oberit Conrad ungeachtet den Feind nad, beträchtlichem Verluſte zurúc, vereinigen, um nach der Noguera hin zu operiren und
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die Carliſtenbanden Cataloniens ohne Einhalt zu vers folgen . General Bernelle erhielt gleichzeitig Befehl, ſich zuerſt nach Sos zu begeben , dann nach Jaca , um die Auflóßung des Corpo der Freiwilligen von Iſabella II. ,
Offizier hatte gegen die ſpaniſdien Militar : Autoritaten zu fåmpfen , welche behaupteten, daß Tremp nur auf Befehl des Generalcapirains von Catalomen geråumt werden fónne, allein die Befehle des Generals Bernelle
weldes ſeit 2 Monaten in Spanien eingerůdt war, zu
lauteten beſtimmt. Oberſtlieutenant Magnier beſiegte
1
bewerkſtelligen. Er marſcirte am 15. mit 1000 Mann alle Hinderniſſe, welche man ihm in den Weg legte , von der Region ab, nachdem er die Aranfen, die Hands und erfüllte die ihm anvertraute Mifſion zur vollen werfer und Alles, was die Truppen nicht mit ridy nebs Zufriedenheit ſeines Generals . *) men fonnten, auf Monzon dirigirt hatte. Die Aufldgung Den 23. erfuhr Gen , Bernelle zu Monzon, daß die carliſtiche .
der Freiwilligen hielt der General bis 3110 10. Novbr.
zu Jaca feſt. — Indeſſen griff Oberſt Conrad, welcher
Diviſion Guergue, durch die beſtändigen Niederlagen in Catalonien
ermüdet, ſich über Barbafito nachNaparra dirigire. Indem er zu Monzon nur 3 – 400 Mann difponibel batte, ſo konnte er ſich
nicht nämlichen I'ages auf Barbaſtroin Marſch regen ,woGuergue den Befehlder Diviſion von Ober: Aragonien übernom men hatte, zu Pobla die 3700 Mann ſtarfen catalonio übernachtete, welden er überdieß durch die Diviſion von Obers fchen Carliſten an, welche ſich daſelbſt verſchanzt hatten , Aragonien, damals 2 Bataillone und 120 Pferde unter dem Oberſt und nahm die Stadt nad einein bartnådigen Rampfe. Miranda , verfolgt glaubte. Den 24. Novimber, ein Bataillon von nach der Legion zu OberſtConrad, welcher den Eiferſeiner Truppen ſehr monzon eingetroffen Bernelle Barbaftro war,nadidem braco General
lobte, verlor nur 5 Mann, der Feind bedeutend viel.
.
auf , indem er hoffte, daß Oberſt Conrad, zu puesca mit 2 Bas
Gen. Bernelle ging den 10. Novbr. mit 4 Compagnieen nach Monzon ab , wo er den 14. anfam . Nad der Befeblen des Generalcapirains von Aras gonien rollren lid 600 Mann von der Region, unter dem
taillonen , den Maríds von Guergue erfahren und ſich gegen Bars gu Barbaſtro einrückte, börte er ein lebhaftes Kleingewehrfeuer
Ankunft zu Verdun erfuhr dieſer, daß 4000 navareſiſche
Gonrad bei Ungues ein lebhaftis und glänzendes Geferte mit der
baſtro bin in Bewegung gereßt habe. U18 in der That der General
in der Richtung von Ungues – ein Dorf auf der Straße von
nado buesca, 3 Stunden von dieſer Stadt am Bataillonschef Drouault auf Sos dirigiren. Bei ſeiner Barbaſtro anderen Lage erfuhr er auf dem Marſche gegen Şuroca, daßundOberft
Carliſten unter Jturalde am anderen Tage daſelbſt eins Diviſion Guergue beſtanden habe, welche gänzlich aufgerieben wors treffen würden, um von da in Aragonien einzubrechen ; den wäre, wenn die Diviſion von Ober:Uragonien , wenigſtens die der Feind batte bereits zu Verdun Rationen verlangt. Der Commandant Drouault nahm ſogleich alle Maßs
Cavalerie, ihren Marſch berdhleunigt hätte , ftatt ihn 2 Stunden von Ungues , ob ſie gleich das Feuer hörte, einzuſtellen. ** ) Oberſt Conrad und Guergue wollten Beide die Nacht zu Ungues
regeln zur Vertheidigung und erwartete den Feind mit zubringen und teiner hatte von dem anderen beſtimmte Nachricht, Entſchloſſenheit. Am anderen Tage debouchirten die Žuf Gewehrſchußweite von Ungues wurde Oberſt Conrad durch
Carliſten in der Frühe aus den benadhbarten Bergen ließ einen ſogleich Bauer einige von demCornpagnieen Unmarſche der Carliſten benachrichtigt: er porbrechen , um das Dorf zu
und formirten ſich auf Kanonenſchußweite von Verdun.
Nachdem Sturalde 24 Stunden im Angeſichte dieſes becken und ſich deſſelben zu bemächtigen. unglüdlicherweiſe wurde eine derſelben , als ſie eben aufmarſchirte, durch 100 Cavaleriſten ſchwachen Bataillons ſtehen geblieben, febrte er , ohne chargirt und litt großen Bertuſt: die Offiziere,mehrereUnteroffie etwas verſucht zu haben , wieder nach Navarra zurůd. ziere und Soldaten blieben, viele wurden verwundet. uue ver
Den 16. famen zu Monzon dic Bataillone der Region Bewunderung Pheidigten ſich mit einem Muthe, welchernod jeet Gegenſtand der der Navarreſen iſt, welche bei dieſer Charge mens rere Cavaleriſten und deren Commandant verloren , einen GeneralBernelle erhielt gleichzeitig vom Gouvernes adhtung genießenden Offizier. OberſtConrad gögerte nicht,hohet mit
unter Oberſt Conrad an .
ment den Befehl, alle Bataillone der Region auf Huesca ſeiner Solonne heranzulommen und der Rampf wurde bald auges zu dirigiren. Von da ſollten ſie ſich nadı Sos 2c. bes
mein. Der Feind, welcher dreimal das Dorf nehmen wollte, wurde
geben und ſodann die Armee des Nordens erreichen. gebragt. poenſo oftmit Verluſt zurückgeworfen und endlich in unordnung Die Reſultate dieſes Sieges konnten nicht groß ſein, da
Oberſt Conrad Tages ging am 18. Gen. Novbr.Bernelle nadı Huesca ab. Oberſt Conrad keine Cavalerie zu ſeiner Verfügung hatte; der Nämlichen erhielt einen Brief des Feindes war beträchtlich, Mann. Guergue zogderſichdieſſeitige yon dem Gouverueur von Tremp, worin ihm angezeigt Verluſt aufBoleabelief ***) ſich auf 60 tampfunfähige
über
wird , daß die Garniſon dieſes befeſtigten Fledens, Huesca nad Navarra – zurück und erreichte einige Tage darauf .
-
6 Compagnieen von der Region unter dem Bataillons chef Korain, ſeit dem 12. blokirt ſei, tåglich durch 2500 Catalonier und Navarreſen angegriffen werde , an les bensmitteln und Waſſer Mangel leide und ſich übers
glücklich Navarra. Oberſt Conrad, welder zu Guesca ſeine Bleſs ſirten unterbringen und Lebensmittel empfangen mußte,konnte den Feind niąt zum zweitenmale erreichen. Wie schon geſagt, war der ErfolgWillen wegen der Mangel vollſtändig und beſchloß von dem böfen ChefsanderCavalerie ſpaniſchennicht Truppen überzeugt,
baupt in einer fritiſchen Lage befinde, obgleich die Sofa daten vom beſlen Geiſte beſeelt ſeien und ihr Chef,
den in der Begion vorhandenen Elementen, was auch einige Monate
welcher schon mehrere glüdliche Ausfälle ausgeführt ,
darauf ausgeführt wurde.
eber zu ſterben als zu capituliren entſchloſſen ſei.
Um
dieſe 6 Compagnieen vor einer Kataſtropbe zu bewabs ren , welche er nach dem Briefe des Gouverneurs von remp nabe glauben mußte, und um úberdieß den Bee
damals Gen. Bernelle die Errichtung eines Cavaleriecorps aus ( Fortſ. folgt.)
*) Ob die 6 Compagnieen wirklid blotirt und in dem vergleic felten Zuſtande waren, geht hieraus nicht hervor. Die ſpas niſchen Militär: Uutoritäten modhten übrigens das Recht auf ihrer Seite gehabt haben. ( Unmerk. des Einſ. ) ** ) In gleicher Weiſe handelte Gen. Bernelle. ( 3. d. E.)
feblen des Gouvernements gemäß zu handeln , entſendete ***) Diefe Stadt liegtauf der geraden Straße von Barbaſtro General Bernelle den Oberſtlieutenant Magnier init
6 Compagnieen von der legion , um die blofirte Gar. niſon zu befreien und ſie mit ſich zurückzubringen. Dieſer
über Huesca nade Navarra ; Oberſt Conrad, murde alſo aus dem Wege geſchleudert, ftalt daß ſich Guergue vor ihm hätte zurüdziehen müſſen .
( 2. d. E.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gebrudt.
Mittwoch,
Nr. 37.
9. Mai 1838.
MI1 răng 39ung
nhớ >
Allgemeine Milit år - Zeitung. F r a n fre i dh.
zurückzufehren , wornach ein General nach 30jähriger
Die Deputirtenkammer (dritt in der Sißung vom Dienſtzeit penſionirt werden fann , faus rein Geſunds 11. April zur Beratbung über den (in Nr. 16 der Aug. beitszuſtand ibm die Fortſeßung ſeines Dienſtes nicht Milit.Zeitung erwähnten) Geſebesentwurf, welder den noch erlaubt. Die Commiſſion bringt aber nun als
Stamm des Generalitabs der Armee feititellen fout. Amendement zu dem ibr vorgelegten Gefeßesentwurf in In Bezug auf dieſen Geſebesentwurf batte die mit Prús Vorſchlag, daß die Beſtimmung , ein Generallieutenant fung deſſelben beauftragte Commiſſion mehrere Verans
folle mit 65 und ein Gencral mit 62 Jabren penfionirt
derungen vorgeſdlagen . Bei der Berathung hielt zuerſt werden, fünftighin Geſebesfraft erhalte. Eine ſolche Bes Hr. Boyer de Peyrcleau eine geſchriebene Rede gegen ſtimmung ſcheint mir geeignet, der fónigl. Prårogative den Entwurf. Nach ibm ſuchte Hr. lacoſte in umiande Eintrag zu thun. Das Gefeß darf dem Staate nicht an
licher Rede die Trefflichfeit des Entwurfs zu beweiſen. Hr. Augais fuchte zu zeigen , daß unter dem Kaiſer reiche die Zahl der Generale in Vergleidung mit dem Effectivſtande derArmee weit geringer als gegenwärtig geweſen ſei. Gleid, wobl wolle er den Entwurf nicht von dieſem Geſichtspuncte austadeln. Er erinnerte, daß die
einem beſtimmten Tage Dicner rauben; die noch fånig daber dieſem Vorſchlage der Commiſſion. Ebenſo fónnen wir dem Amendement der Commiſſion nicht beitreten , durch weldies der Regierung das Recht genommen wer's den ſoll, Generale auch vor Ablauf ihrer 30jährigen
ſind , denſelben zu vertheidigen. Wir widerſeben uns
Ordonnanz vom 5. April 1830 die Generallieutenante Dienſtzeit zu penſioniren ."
Der Miniſter entwicelte
mit 65 und die Maréchaur - de - camp mit 62 Jahren zum ziemlid ausführlich die Gründe, weldoe die Regierung Rúdtritt zulaſſe. Er tadelte alle die Armee betreffenden veranlaſſen könnten , einen General vor Ablauf ſeiner Ausnabmsverfügungen; diejenigen , welche ihre Eriſtenz 30jährigen Dienſtzeit zu penſioniren . Es würde, bebaup, der Bertheidigung des Vaterlandes weihten, mußten den
tete er , nicht allein eine Sdwidung der militariſchen
anderen Staatsdienern gleichgeſtellt und nach 30jäpris gem Dienſte zum Rúdirittsgehalt zugelaſſen werden. Der Kriegs miniſter bemerfte hierauf folgendes : „ Indem die Regierung Ihnen einen Geſegesentwurf über die Feſtſtellung des Stammes des Generalſtabs der Armee vorlegte, entſprach ſie einem von der Rammer
Diſciplin, ſondern auch an und für ſich eine Unbilligkeit ſein, wenn ein General das einſeitige Recht þaben ſolle, ſeine Penſionirung zu verlangen , und die Regierung ihrerſeits dieſelbe nicht verfügen fónne. Der General labourdonnaye behauptete, die Regierung dürfe Offiziere nicht ohne ihr eigenes Verlangen in den Res -
im J. 1832 ausgedrückten Wunſche.Es wurde in einem traiteſtand verſeßen . General Bugeaud verlangte Gas damals erlaſſenen Geſetze feſtgeſtellt, daß in Friedens, ranticen für die Armee. Die Armee babe eine abgeſon.
zeiten und ſolange, bis eine geſebliche Beſtimmung den derte Eriſtens, die ganz beſondere Inſtitutionen haben Stamm des Generalſtabs der Armee definitiver feſtges múſie, und da die böberen Grade ſo ſd wer zu erringen reßt babe, fein Generallieutenant oder General ernannt ſeien, ſo fónne man das Recht, den Staat der Dienſte werden ſolle , bis nid)t drei Vacanzen in jedem dieſer eines alten Offiziers zu berauben , nicht der miniſteris .
Grade ſtattgefunden hårten. Es ſchien in der Thatnoths ellen Wilfůbr überlaſſen. Dieſe Leußerungen erhielten wendig, das Perſonal des Generalſtabs zu vermindern , allgemeinen Beifal . Hr. v. Salvandy vertheidigte da daſſelbe rich damals auf 367 Generalieutenante und mit Wärme die Ausübung der fånigl. Prảrogative, die Generale belief, und es wurde , um dieſen Zweck zu man nicht ohne Gefahr beſchrånfen dürfe. Hr. 8. Mor's erreichen, ſchon früber verfügt, daß ein Generallicutes nay , Commiſſionsmitglied, behauptete, der Entwurf nant, ſobald 65 Jahr, ein General, ſobald er 62 Jahr gebe der Widführ und dem Favoritismus der Regierung werden .
alt ſei, penſionirtwerden ſolle. Hierdurch wurde erreidt, Raum , und er würde , wenn er angenommen daß der Generalitab der Pandarmee jebt nur 90 Ser ſollte , eine Strafe ſein, die man 30 jábrigen Dienſten
nerallieutenante und 129 Generale záhlt; da aber ein aufgelegt båtte. – Die allgemeine Erdrterung wurde der Präſident den ſolcher Effectivbeſtand dem Bedürfniſſe nicht mebr ents bierauf gerdiloſſen. Sofort verlas erſten Artifel des miniſteriellen Geſebesentwurfs , der rei, zu Zeit , daßes Regierung die glaubt ſpricht , ſo den früheren Prinzipien unſerer Militär, Geſeßgebung alſo lautet : ,,Die Zahl der Marſchade von Frankreich -
>
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bleibt auf 12 feſtgelegt."
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Die Commiſſion hatte dies dienen oder zu den Cadres der Armee gehören können ,
ſen Artifel folgendermaßen geåndert: ,, Die Zahl der wie es ſich auch ſonſt mit der Dauer ihres Dienſtes Marſdåde von Frankreich iſt in Friedenszeiten auf 6 verhalten mag . ' feſtgelegt und fann in Kriegszeiten bis auf 12 vermebrt In der Sißung vom 12. April nahm bei Erörterung werden . Der Kriegsminiſter erhob rich gegen dieſe des 3. Artifelo Hr. Schauenburg in Bezug auf den Beſchränkung. Marſhall Ola uzel bezeugt dem Coms zweiten Paragraph deſfeiben das Wort und ſuchte zu
miſſionsvorſchlage feinen großen Beifal. ,, Ich fordere, zeigen , daß der Commiſſionsantrag in einer unbeſtimms
ſagte er, die Kammer auf, dem edlen Ehrgeiz der Ober, ten Reihe von Jahren die Steuerpflichtigen ſtart belaſten generale einer Armee zur Kriegszeit eine weitere Bahn würde. Den von ihm angeführten Gründen widerſprada
zu eröffnen . Wäre der Cadre zur Friedenszeit voll, ſo der Berichterſtatter, Hr. Sapey. Der Kriegsminiſter
würde im Kriege feine Stelle verfügbar ſein , und es und Hr. Auguis wiederholten ſie dann in neuer Form . wåre fein Grund zur Aemulation vorhanden. Nun be . Der lettere trug darauf an, daß die Generale nad dürfen aber die Generale der Aemulation ; denn man 30jährigem Dienſte als der Retraite nothwendig beim führt nicht frieg , um nicht8 zu erbalten ; die Generale gefallen betrachtet werden ſollen . Bei dieſem Anlaß
können wegen des edlen Ehrgeizes, zum erſten Grad der Armee, zur glänzendſten Belohnung der dem Vaterlande geleiſteten Dienſte, die ſo mübſam , (dwierig und gefährs lich, und ſonach ſo belohnungewürdig ſind, zu gelangen , nicht geradelt werden . Der Antrag der Commiſſion wurde hierauf faſt einſtimmig angenommen, da nur Hr.
wurden einige lebhafte Worte zwiſchen Hrn . Auguis und dem General Subervic gewechſelt, an deren Soluß Hr. Auguis erflårte, daß er für den General die tiefſte Verebrung bege. Hr. Doilon.Barrot vertheidigte den Commiſſionsantrag und erklärte in Bezug auf eine von Hrn. Äuguis zwiſchen der Armee und der Nation
Datout ſich dagegen erhoben batte. Selbſt dieſer bat gemachte Unterſcheidung , daß die aus den Reihen des fidh nur eine råbere Beſtimmung darüber aus, was man Dolfes hervorgegangene Armee durchaus national rei , unter Kriego, und Friedenszeit verſtehe. Hr. Jacques und daß er glaube, der Commiſſionsantrag werde haupts minot , Commiſſionsmitglied, antwortet, daß wenn eine ſächlich die Angſt verhüten, welche ein General bei uns
Schlacht geliefert ſei, der König , ſowie ihm der Bericht darüber vorgelegt ſei, nicht ermangeln würde, den Ger nerallieutenant, welcher der Armee einen ausgezeichneten Dienſt geleiſtet habe, ſogleich zu belohnen , und ihn zum
nåberung des Greiſenalters empfinden mußte, wenn er mit Gewalt aus den Cadres jener Armee, deren Rubm er getheilt, ausgeſchloſſen werden ſollte . Der den Tag zuvor paragraphenweiſe angenommene 3. Artikel wurde
Marſchall von Frankreich zu ernennen. - Der zweite
bierauf auch im Ganzen mit großer Mehrheit angenoms men . - Der 4. Artifel: ,,Wenn der Activitatscadre des
Paragraph des 1. Artifel , den die Kammer ebenfalls
annabm , Test feſt, daß nur Generallieutenante, die das Generalſtabs der Armee die durch den 2. Artifel feſt . Obercommando über eine Armee oder über ein aus meh .
gelegten Sdranfen überſchreiten fogte, ſo ſoll dann nur
reren Diviſionen beſtehendes Armeecorps geführt haben, Eine Ernennung auf drei Erledigungen gemacht werden Marſchålle' werden können. - Der 2. Artifel der Com , fónnen, außer bei ganz ausgezeichneten im Tagsbefehl
miſſion lautet: ,, Die Generalieutenante und die Ma, der Armee aufgeführten Dienſten “ , wird angenommen.
réchaur ,des camp bilden einen Cadre, der in zwei üb. Der 5. Artifel: Zur Friedenszeit ſollen die den Ges thellungen zerfåut, wovon die erſte die Activitåt und neralen angewieſenen Stellen ausſchließlich den in der Disponibilitat, die zweite die Reſerve begreiſt. Die erſte Abtheilung beſteht aus 80 Generallieutenanten und 160 Maréchaur- de - camp. Die zweite begreift alle Generale, die nicht zur erſten Abtheilung gehören, und deren Rüds trittspenſion zur Zeit der Promulgation gegenwårtigen Geſebes nicht liquidirt worden wäre. " Der Kriegs. miniſter erflårt ſich gegen dieſe Faſſung, der Artifel
erſten Abtheilung begriffenen zugewieſen werden. In Kriegszeiten rollen die in der zweiten Abtheilung be . griffenen Generale gebraudt werden fónnen" , wurde ebenfalls angenommen. – Bei dem 6. Artifel, lautend:
wird aber doch angenommen .
folgende Art zu amendiren : ,,Die Generale der zweiten
3
C
Der 3. Artifel der
S
,, Die Generale der zweiten Abtheilung ſollen nur drei
Fünftel des Soldes ihres Grades ohne Nebeneinnahmen beziehen " , ſchlug Hr. Fulchiron yor, den Artikel auf
Commiſſion lautet: ,, Die Generallieutenante hören mit Abtheilung rollen nur die Hälfte des Soldes ihres Gras 65 , und die Maréchaurs des camp mit 62 Jahren auf, des, ohne Nebeneinnabmen , genießen." Hr. Bugea ud zur erſten Abtheilung zu gehören , und geben in die fing an, ſebr eifrig gegen dieſe Amendirung zu ſprechen , zweite über. In Zukunft follen die Generale zur Re : wurde aber durch den Ruf : jur Abſtimmung! unterbros .
-
traite, unter dem Titel der Dienſtanciennetát nur auf chen. Das Amendement wurde hierauf angenommen. ihre Bitte zugelaſſen werden . Auf den Vorſdlag des Der 7. Artikel, lautend : ,,Die gegenwärtig zu dem durch Generals Schramm , dem die Commiſſion einſtimmig beis k. Ordonnanz vom 15. Nov. 1830 errichteten Reſervecadre tritt, wird noch folgendes Amendement beigefügt und gehörigen , und die durch f. Ordonnanz vom 28. Aus
von der Rammer angenommen : „ Vorſtehende Verfügung guſt 1836 in Nichiactivitåtverlegten Generale rollen , je it nicht auf dicjenigen anwendbar, welde den Verfüs
nach ibrem Alter, in die erſte oder zweite der durch den
gungen des 27. Artifels des Geſetzes vom 19. Mai 1834 2. Artikel gegenwärtigen Geiches errichteten Abiyeilung ausgeſetzt geweſen wåren, nod auf diejenigen , welche verſeßt werden " ; der 8. Artikel: ,, Die in den Artifeln wegen einer der in den Artifeln 9-13 deſſelben Geſeßrs 9–13 des Geſetzes vom 19. Mai1834 über den Etat anogeſprodjenen Urſachen von einem Unterſuchungscons der Offiziere enthaltenen Verfügungen ſind auf die Ges feil als ſolche anerfannt waren , die nidt mehr activ nerale von dem Generalſtab der Armee anwendbar ",
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293
Bei dem 9. Artifel : ,, Die
Einige Tage darauf empfing General Bernelle von
wurden angenomment . en Zahl der Marſchålle Franks dem commandirenden General neue Befehle und brach Reduction der gegenwärtig reichs roll durch Erlöſchung geſcheben “ , fragi Hr. Pors mit den 5 Bataillonen am 4. Januar 1836 nach Vitto , talis den Kriegsminiſter, ob Hr, Marmont unter die ria auf, während das 6te (das 2te der legion ) forts
Marſdille gerechnet werde , ohne den Eid geleiſtet zu während zu lerida in Garniſon ſtand . baben. Der Kriegsminiſter antwortet nicht , Hr. Su ,
Die legion zog den 13. Januar zu Vittoria ein. Der
bervic ſagt aber, es ſei allgemein bekannt, daß der
commandirende General und Generallieutenant Evans
Herzog von Raguſa den Eid geleiſtet habe , und vom batten ihre Generalſtábe dem franzdſ. General entgegen Konig ermächtigt worden ſei, im Auslande-zu wohnen. geſchickt. Die ganze Armee bewunderte dieſes ſchöne Der Artikel wird hierauf angenommen. - Die Rammer Corps, deſſen Mannſchaft von bobem Wudſe war und -
votirt dann im gebeimen Scrutin, und nimmt das ganze auf ihren männlichen Geſichtern die Spuren von 5 Tab. Geſet mit 193 weißen gegen 103 ſchwarze Kugeln an. ren der Múbe und des Kampfes in Afrifa trug , was den alten ſpaniſchen Offizieren des Freiheitsfrieges die Soldaten der kaiſerlichen Armeen zurůcrief. -
Militäriſche Operationen der Fremdenlegion in Spanien. ( Fortresung.)
Der
Kriegsminiſter , Graf Almodovar , befand ſich damals im Hauptquartier . Gen. Gordova batte zu Vittoria und in der Umges gend die Elite der Armee des Nordens vereinigt; dabei
General Bernelle kam den 26. November zu Huesca befand ſich auch eine Schwadron von der Gärdes du , an , wo er ſich ſogleich bei dem Generalcapitain von corps der Rónigin. Die engliſche Hülfölegion war eben ,
Aragonien über das Benehmen des Oberſten Miranda faus daſelbſt, wo ſie jeden Tag durch eine epidemiſche beſchwerte, welder den Feind zu Barbaſtro und Angues båtte erreichen fónnen, wenn er ſeinen Aufforderungen und denen des Oberſten Conrad nachgegeben hätte. Miranda wurde einige Tage darauf in ſeinem Coms mando erſeßt und nach Saragoſſa beſchieden , um das
Arankheit, Folge von Ausſchweifungen, viele Soldaten verlor. Die engliſden Offiziere fonnten , ungeachtet ihres Eifers und ihres guten Willens, der Unmißigkeit ibrer Untergebenen feinen Damm regen. Während ihres Aus fenthalts zu Vittoria und auch ſpåter bei jedem Zuſam ,
mentreffen haben die engliſden und franzöſiſchen Offi. Oberſtlieutenant Magnier fam den 27. zu Huesca ziere immer auf dem beſten Fuße miteinander gelebt ."
felbſt gerichtet zu werden.
an. Oberſt Conrad war mit ſeinen beiden Bataillonen General Bernelle theilte zu Vittoria die der Region von zu Jaca, wohin ihm Gen. Bernelle den Befehl ſchicte, dem Gouvernement ") bewilligten Ehrenzeichen aus. Tid nad S08 2c. zu begeben und eben dabin braden
die Truppen von Huesca am 5. December auf.
Den 16. marſhirten die Truppeit in 3. Gorps aus Vittoria : das redite, die engliſche Diviſion, dirigirte ſich
Sen. Bernelle ging den 5. December nad Saras' auf Alcarin , indem ſie das Schloß von Guevara bes goffa , um mit dem Generalcapitain von Aragonien die drobte , welches die Carliſten ſeit einigen Tagen befes Maßregeln zur Einnahme von Sangueſa zu beſprechen. ſtigien ; das in der Mitte, unter Gen. Bernelle, welches Verſchiedene Gerdaffte verlängerten ſeinen Aufenthalt aus der Region und einer ſpaniſchen Diviſion beſtand, bis zum 16. , wo er nach Sos ac. abreiſte. Dort war ſchlug die Straße von Salinas ein. Bei dieſem Gorps es auch, wo der General eine Gebirgs:Haubigbatterie, befand ſich der Commandirende und 10 Geſchůße )
welche der Legion ſo große Dienſte leiſtete, mit aus der waren demſelben atrachirt. Das Corps des linken Flús Legion genommenen Elementen erridtete. * )
gold war die von dem Generalieutenant Espartero bes
Bei ſeiner Ankunft zu Sos ac. fand Gen. Bernelle fehligte Diviſion, welche gegen Salvatierra (?) operirte. 5 Bataidone von der Region ** ) vereinigt. Den 23. bes Die Mitte route die Dörfer von Ulibarri . Gamboa ſekte er, an der Spitze dieſer Diviſion , Sangueſa , wo beſeßen und daſelbit dasVorſchreiten der Flügel zune Die Autoritåt der Königin niemals anerkannt worden Angriffe abwarten. Die Hiße der franzöſiſdien Soldas
war. Kaum hier angelangt, erhielt Gen. Bernelle von ten vereitelte dieſe: Plan . Zwei Voltigeurcompagnieen dem Kriegsminiſter Befehl, ſogleich der Armee des Nors von der legion , unter Capitain Renault , bildeten die dens rich anzuſchließen und ſich mit feiner Diviſion nach Arantgarde und eine Abtheilung Cavalerie unterſtüßte fie. Die feindlichen Vorpoſten bei Ulibarri- Gamboa žo. Den 24ten brachte ein Adjutant vom Generalcoms gen fictz vor ihnen bis zu einer Venta zurück , wo ein mando der Arinee des Nordens dein Gen. Bernelle den feindliches Bataillon aufgeſtellt war. Dicre ſollte nach Befehl, den Abmarſch von Sangueja aufzuſdieben und den Befehlen des commandirenden Generals genomment an dem Aragon eine ſtarfe Colonne navarreſiſcher Cars werden und General Bernelle beauftragte damit das liſten abzuwarten, welche nad den erhaltenen Berichten 4. finienregiment, deffen Oberſt Narvaez im Augens
Pampeluna zu begeben .
in Aragonien einzudringen beabſichtige. Der General blicke verwundet wurde, als er den Feind in Unordnung ließ ſogleich 2 Bataillone Thiermae und Verdun berebest bratte. Allein dieſe Poſition war nicht haltbar , ſolange und ließ im Sangucſa einige Werfe aufführen , um die Carliſten nid)t von den beberrſchenden Höhen vers dieſen Plaß gegen einen Handſtreich zu fidjeru .
jagt weren , welche Rie in Moſle beſetzt bielten : Das ite
*) Die Batterie mar 4 Haubigen ftark, welche von der ſpani: Bataillon der legion unter Öberſilieutenant Magilier, ( U , D. E. ) idhen Regierung geſtellt wurden. ** ) Die Daubigbatterie wird er mitgebracht haben,
Bon dem ſpaniſchen .
**) Darunter wohl die Baubigbatterie?
( u . 8. E. ) ( 2, d. E.)
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weldern 2 Elitencompagnieen des 4. Pinieuregiments über Paraſoana , Zubiri , Viscaret und Roncevaur zu folgten und die Boltigeure des Capitains Renault vors befeſtigen , wodurity er eine direfte Communication zwis angingen, erhielt von General Bernelle den Befehl, die den Pampeluna und Franfreich erhielt, große Hinder,
Stellungen des rechten Flügels zi1 nebmen . Die Carlis niſſe dem Zuge der Carlijten von Navarra nad Arago, Iten wurden mit Entídloijenbeit angegriffen und 3 ihrer
nien in den Weg legte und das Erbeben der Thiter zu
Bataillone nach einer Stunde Rampfes zurückgeldilagen. Gunſten der Königin unterſtüßte. Die Ausfübrung bot Das carliſtiſche Bataillon , welches das 4. finiens
jedoch Sdwierigkeiten und fonnte nur ausgezeichneten
regiment von der Venta vertrieben hatte, hatte ſich auf Truppen anvertraut werden . Cordova wåbite dazu die die von 6 anderen Bataillonen bereßten Hoben zurücs Pegion und ſtellte überdieß das 2te Garde . , das 17te
gezogen und dieſe fündigten durch ihre Anordnungen Linien , und das 6te leichte Regiment unter die Befehle einen fråftigen Widerſtand an . Das 4. finienregiment des Generals Bernelle.. — Den 28. ging Gen. Bernelle batte ſich mitten auf dein Abbange eines Didichts be, mit dieſen Truppen von Vittoria nad Pampeluna ab. måchtigt und wurde von dem Feinde gedrångt, welder während des Aufenthalts der l'egion zu Vittoria mar daſeibſt die Offenſive ergriffen batte. General Bernelle
Oberſt Conrad nad Frankreich zurücgefehrt.
ließ darum ſogleich dieſes Regiment durch das 5te uns Um 5. Februar kam die Legion zu Pampeluna an , wo ihr zu terſtůßen und eritieg an der Spiße beider die Höbe, Tarragona zurücgebliebenes Depot zu ihr fties. - Gen. Bernede vom Kriegsminiſter dazu ermädrigt, am 6ten 3 Des wo er von einem mórderiſchen die Feuer Hiße empfangen wurde. prganiſicte, der Truppen met compagnicen,welche später auf 6 erhöht wurden , und eine
DerFeindindeſſen fonnte gegen
Um 9. marſcirten Cordova und Sen.
der Königin nidit aushalten: die Poſition wurde genoms
Bernelle an der Spige der Truppen aus Pampeluna aul. Das
men und die Carliſten floben gegen Salinas. Artils ſerie und Cavalerie leiſteten wibrend des Kampfes die Dienſte, welche man von ihnen erwarten fonnte . Das 4. u . 5. Regiment batten 80 – 100 Mann kampfunfähig und darunter mehrere Offiziere. Die einbrechende Nacht und die Ermüdung der Truppen hinderten die Verfol. gung des Feindes ; jedes Corps bivouafirte in der Stel, lung, welde eß inne batte. Gordova bezcugte dem Gen.
Ibal pon Eſteribar wurde bereßt und die Legion kantonnirte zu
-
kararoana, wohin das bauptquartier der Diviſion kam , und zu Zuriani, Unchoris und Zabaldica. Die ſpaniſden Truppen nahmen den rechten Flügel der linie ein . Der Commandirende nahm zu Zubiri Quartier. Die Cantonnements wurden befeſtigt und überal fliegen Werte auf.,
Den 14, begaben ſich Gordova und General Bernelle nach St. Jean Pied : de : Pont, um den Generalieutenant Harispe zu beſus chen ; ſie blieben 3 Tage aus. – Nachdem General Draa erfahren .
hatte, daß mehrere carliſtiſche Bataillone rich am Eingange in das non utzama gezeigt hatten , fo beregte er ulzama mit aller Bernelle ſeine volle Zufriedenheit über die Art, womit hal'
erdie Truppen gelenkt hatte , und ſchmückte ihn auf dem Macht und ließ nur einigeBataillone inden Linien. Das Baupt: Schlachtfelde mit dem St. Ferdinandsfreuze 3r Kiafie. quartier tam nach Dlague. Die Legion kehrte wenige Tage darauf Den 17, zwiſchen 8 und 9 Uhr des Morgens benuß. in die Linien zurück und nahm mit Eifer die Befeſtigungen wieder auf. Den 22. perlegte Cordova ſein Hauptquartier nach fis ten die Sarliſten einen ſehr didten Nebel zum Angriffe, faffo. Den 24. erfuhr Gen. Bernelle durch eine Depeſche des allein dieſer wurde überall abgeſchlagen und ſie mußten ſich nach einigen Stunden Kampfes zurúdzieben.
Die
Commandanten Dumesgail , baß 4 Compagnieen des 2. Bataillons der Begion gu St. fena in Catalonien ein glänzendes Gefecht gegen
Truppen der Konigin behaupteten ihre Stellungen , 2400 Carliften beſtanden hätten .- Den 27. begabſich Cordova Eine mit einem Sheil der ſpaniſden Iruppen nach Vittoria und Gen. große Anzahl Deſerteure ſagte aus, daß der Verluſt der Bernelle blieb als Chefdes Operationscorps vonNavarra zurück.
welche ſie erſt in der folgenden Nacht verließen.
Carliſten beteutend geweſen ſei; der dieſſeitige belief ſich
u. 3. März erſchienenihrer 4 navarrefilde in dem CompagnieenBataillone ThaiDinvon2. uizama undeinige tiraillitten mit
nur auf 500 Podte und Blefjirte, wobei ſich viele Diffis den Vorpoſten der Conſtitutionellen. In der Nacht vom 4. auf ziere befanden. Die Generale Evans und Espartero den 5. marſdirten die Garliften auf Eugui , welches von einem traffen nicht ernſtlich mit dem Feinde zuſammen und Bataillon des 7. Linienregiments und einer Geniecompagnie beregt am 18. fainen die Truppen nad Vittoria zuric. war. Der von dem Unmarrdhe des Feindes benachrichtigte Dberft dieſes Bruftmhrenund Regiments räumte, inftatt Feind zuhinter den ſchon ader ziemlich erwarten,in Am 24. begab ſidh Gen. Cordova mit beträchtlichen honin den denHäufern Eile
Streitfriften in die Ebene. Die Garliſten nabmen die das Dorf und gerieth, irre geführt, mitten in die Carliſten , welche
Sdıladıt nicht an, ſtiegen nicht von ihren Bergen berab ſeine Bataillone auseinander ſprengren , wovon jedodo, durch die und nåmlichen Lages ging man nach Vittoria zurück, Dunkelheit begünſtigt, der arößere Sheil ſich retten konnte. Die Den 27. muſterte der nad Madrid zurücffebrende Striegøminiſter die Region, wobei ibn die Generale Gor dova und Gvand begleiteten , welche die Haltung der Truppen bewunderten. *)
Eurliſten aber befesten Eugui und die umliegenden Dörfer.
JA
fotge delen inarſcirte General de Meer, Bicekönig von Navarra, mit mehreren Bataillonen von Dampeluna nach Zubiri, wo Gen.
Bernelle mit 3 Bataillonen von der Legion zu ihm, ſtieß. Das üble Wetter, weldes mehrere Tage anhielt, erlaubte ihnen inders
Der Aufenthalt der Region zu Vittoria rollte nicht ſen nicht, auf Eugui zu marſmiren , welchesder Feind wenige Tage von langer Dauer fein . Wichtige Nachrichten waren darauf räumte.
Den 6. harte Gen. de Meer eine Compagnie
einige ſpaniſche Tirailleure vorausgingen, auf's dem Gommandirenden zugefommen : die Zvåler von der Legion, welcher Dieſes gewöhnlich von Cars: Roncal und Medcoa (pradien rid offen für die Königin Fouragiren liſten berigtenachDorfteranas Stunde von Zubiri entfernt."Diefelben iſt ausgeſchidt.
aus und begehrten Waffen und Scub. Gordova bes fogen ſich nach einigen Flintenſchüſſen zurück , tehrten aber ball, ſoloß daber, die linie von Pampeluna nad Balcarlos von einem Bataillon unterſtübt, wieder. Eine Voltigeurcompagnie unter Capitain Renault nahm das Detaidement auf , welches in
*) Die Begleiter batten gar keine Bergunderung auszuſprechens das Urtheil ſtand nur dem Spriegsminiſter zu , welcher es ſuspendirt zu haben ſcheint,
( U, d, E.)
der größten Unordnung zurücefloh, und der Feind mußte von fers nerem Verfolgen abſtehen. Die Gefangenen von der legion wurden ( Fortf. folgt. ) alsbald vom Feinde erſchoſſen.
Redigirt unter Verantwortligteit der Berlagsbandlung : €, W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Dirljin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 38 .
12. Mai 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Bayer 11.
jonnet ſelbſt , das in einem rechten Winkel davon ab,
Der nachgeſuchte Dienſtestauſch zwiſchen dem , zum Stadtcommandanten in Augsburg deſignirten Generals lieutenant Rird b a um und dem bisherigen Stadt, commandanten von Nürnberg, Generalmajor Freiberrn b . Nesſelrode .Hugenpoet, iſt von allerbodyſter
ſpringt;, und endlich die ſchwankende Klinge des Bajons nets , die wieder nach der rechten Seite fich binbiegt ; dieſe ganze Ziczac , Waffe mißt vom Rolben bis zur Spiße 6 Fuß 2 Zoll ; ſtebt in der Stellung zum Angriffe 3/2 Fuß von dem Körper des Soldaten ab, und wiegt
Stelle genehmigt worden.
12 Pfund. Wie fann man erwarten , daß die Soldaten mit dieſer Waffe, in deren Gebrauch lie ganz ungeübt
5
Franfrei ch .
s
ſind, dem Såbel Widerſtand leiſten fónnen , der bequeme
Eine vom 16. März datirte Ordonnanz über das ſten und wirkſamſten Waffe, die je in die zerſtörende Avancement in der Armee iſt erſchienen . Sie beſtimmt Hand eines Mannes gegeben wurde, und deſſen Sowins
unter anderem , daß die fonigl. Prinzen mit vollendes gen ſchon eine begeiſternde Macht auf den Muth des tem 18. Jahre Oberſten werden können, hinſichtlich des Tapferen ausübt ?a. Es werden dann eine ganze Reihe Vorrúdens zu böheren Graden aber den allgemeinen von Beiſpielen aus jedem europáiſchen Volfe aufgeführt, Vorſdriften unterliegen, ausgenommen, wenn ſie einen in welchen ſich die Bajonnete der Infanterie gegen den Feldzug mitgemacht haben. Angriff mit dem Såbel als nußlos erwieſen . Großbritannien . von Oberſt Mitchell iſt ein Wert über militás
P r e u B e n. Potsdam, 6. April. Das Amtsblatt für Berlin
riſche Taftif erſchienen , worin derſelbe die Anſicht, und Potsdam entbålt wieder eine Erinnerung an die daß Infanterie mit dem Bajonnet bewaffnet und in geſeßlichen Beſtimmungen, daß Jeder, welcher auf den Duarré geſtellt ganz unangreifbar rei, umzuſtoßen vers freiwilligen einjährigen Dienſt Anſpruch ma.
ſucht. Ade große Schlachten der Engländer, von der zu chen zu können glaubt, ſich vor dem 1. Auguſt jeden Talavera bis zu der von Waterloo, ſind zwar mit dem Jahres, in welchem er ſein 20. Jahr vollendet, bei der Bajonnet und nach jenem Grundlaße durdgefochten wors Departementscommiſſion melden müſſe , wenn er nicht den, aber dennoch taugt, nach der Anſicht des Oberſten , der gewöhnlichen dreijährigen Militårausbebung anheim dieſe Waffe und dieſer Grundlaß nichts. Er erfiårt
fallen wolle. Es iſt dieſe Erinnerung eine wohlwollende
das Bajonnet ſei die ſchlechteſte Waffe, die je dem Sols Fürſorge der Behörde für diejenigen jungen Peute der daten in die Hand gegeben worden ſei; ein wirkliches
gebildeteren Stande , welche obnebin ſchon durch das
Gefecht mit dem Bajonnet habe nie ſtattgefunden, und könne nicht ſtattfinden ; Cavalerie ſowohl als Infanterie fónne mit dem Såbel alle Bajonnetreiben in der Welt durchbrechen, wenn nur die Furcht vor dieſer Waffe vernichtet wäre , und die Angreifenden den Muth båts ten, ihr entgegenzutreten und wirklich einen Angriff zu
Militáredict vorzugsweiſe belaſtet werden. 418 daſſelbe im Jahre 1814 erſchien , begründet durd die traurigen und erfreuliden Erfahrungen der Jabre 1806-1814 , wurden die verderblichen und nicht mebr anwendbaren Grundfäße des Kantonreglements vom Jabre 1792 das durch beſeitigt, nach welchem die fait des Militárdiens
machen , der aber gewöhnlid nur auf ein furchtſames ſtes nur allein auf der årmeren Klaſſe der Einwohner und fruchtloſes Anſprengen bis in die Nåbe der feind , ruhte , und jeder , der dazn ausgeboben wurde , gleich
lichen Quarrês fich beſchränke. Der ganze erſte Theil 20 Jahre dienen mußte. Die beſte Zeit feines Lebens dieſes Werfes des Oberſten Mitchell iſt beſtimmt, die ging ihm unter dieſen Umſtänden verloren, und wiewohl Bajonnettheorie zu ſtürzen. ,, laßt doch nur Einen mit der größte Theil der Soldaten in Friedenszeiten auf ſeinen ausgeſtrecten Armen eine Flinte mit dem Bajons
die langſte Zeit des Jahres beurlaubt wurde , ſo war
net balten, das Gewicht und die Zwedmåßigkeit prüfen, derſelbe doch immer durch den Militárdienſt gebunden, und die Geſtalt davon anſeben ; der dice, plumpe Rols fonnte nur ſehr ſchwer den Abſdied erhalten , um eine
ben frůmmt ſich herunter zu ; dann folgt die gerade linie ibm ſich etwa darbietende Gelegenbeit zu benußen, ſich
des faufes mit feinem ſchweren Schloß; dann das Bar håuslich niederzulaſſen. Je großer er gewadſenwar, je
299
300
fahmieriger war es. Ueber alle dieſe Bedrůdungen bat Friedens- Militärdienſte mehr an dieſen jungen Leuten bas Militäredict you 1814 glücklich fortgebolfen . Jeder, verliert, als er auf der anderen Seite zu gewinnen hofs der förperlich tauglich iſt, hat die Verpflichtung, im fen fann. Dabei ſoll auch zugleid), darauf Bedacht ges Militår zu dienen, aber auch nur 3 Jahre im ſtehenden nommen werden , die vielen unfreiwilligen Ausgaben,
Heere, dann 2 Jahre in der Kriegsreſerve,uud 7 Jabre welche dieſer Dienſt leider jeßt verantaßt, zu vermeiden, bleibt er dann noch dem erſten Aufgebote der Landwehr die, nicht im Gereße begründet, den Angehörigen um ſo verpflichtet. Junge Leute, welche viel Zeit brauchen, um unangenehmer ſein müſſen , als die jungen Leute wåb,
fich zu ihrem fünftigen Berufe vorzubereiten, und deren Erziehung daber auch gewöhnlich ſehr foſtbar iſt, braus chen nach dem Geſeße nur 1 Jahr im ſtehenden Heere zu dienen , müſſen ſich, aber während dieſer Zeit ſelbſt
rend dieſes Jahres ſchon von ihnen unterhalten und ausgerüſtet werden müſſen , und die geiſtige und wiſe ſenſchaftliche Ausbildung derſelben, durd, die ſie dereinit ihr Brod erwerben müſſen, wohl růdwårts, aber nicht
unterhalten und auch auf eigene Koſten ausrüſten , 10 vorwärts (dreitet, und ſiedadurch noch mehr verlieren . daß ſie vom Staate weder Gold noch Montirung, ſons dern nur die Waffen erhalten.
( leipz. Aug. Zeitg.)
Dieſes Verbåltniß des
1 und 3jábrigen Dienſtes paßte für die Zeit , wo das Gefeß erlaſſen war , und wo durch die vorbergebenden Kriege faſt alle junge Leute zum Militárdienſte beran , gezogen waren. Der lange Friede und das Heranwad. ſen ſo vieler jungen Mannſchaften bat darin eine bedeus
Militäriſche Dperationen der Fremden
tende Veränderung bervorgebracht. Das ſtehende Heer
Den 23. März erhielt Gen. Bernelle die Nadridt,
legion in Spanien. ( Fortſesung.),
iſt nicht mehr im Stande, die zum 3jährigen Dienſte daß zmei navarreſiſche Bataillone nebſt einigen Reitern zubilden ; man iſt daber ſchon genothigt geweſen , durd Meer geſchlagen und durch ſeine Diviſion verfolgt wors das loos Heere Diejenigen beſtimmen , welche beim den, ſīdsin Unordnunglång des Thales von Eſteribar ſtebenden eintreten ſollen, zu dielaſſen Üebrigen verfallen Verpflichteten aufzunehmen und zum Militårdienſte auss unter Manolin , nachdem ſie zu Urroy von General de
der fandwehr, werden bei den Stämmen derſelben aus: zurúdzogen, um zweifelsohne die Arga an einem Puncte der fandwehr, werden bei den Stammen derſelben aus der Linie zu überſdreiten. ade Truppen erhielten dem. erercirt nnd dann nur zu den jährlichen Uebungen eins nad Befehl, fidh marſchfertig zu halten und die Furtben
berufen , an welchen auch nur Wenige Antheil nehmen und Brüden wurden mit Sorgfalt bewacht. Den 24. können . Auch ſelbſt Diejenigen, welche das loog getrof ſollte ſich Oberſtlieutenant Magnier mit dem 4. Batail.
fenbat, beim ſtebenden Heere einzutreten, bleibenmeiſt nur 2 ſtatt 3 Jahre beidemſelben, ſo daß derenSahid. fal ſebr erleidtert iſt. Bei den zum 1 jábrigen Dienſte Verpflichteten findet dagen keine Verlooſung ſtatt , le müſſen Ade dienen, wenn ſie dazu körperlich tauglid
lon der Region und 2ſpaniſchen Compagnieen auf die Höhen von Borda : Inigo begeben , um dem Feinde den paß abzuſchneiden. Das Wetter war abſcheulich: es regnete,ſchneite und der Wind ging ſehr ſtark. Oberſts lieutenant Magnier ging nad Zubiri zurúc , nachdem 5
ſind, und dieß ſeßt die gebildete Klaſſe daber in ein uns er mehrere Stunden in der Stellung geblieben war, und
günſtiges Verhältniß gegen die unteren Stande. Ihnen
ſein Bataillon befand ſich gerade in einem Hoblwege,
raubtder Militärdienſt ein ganzes Jahr ihres Lebens, fie fommen ebenſo viel körperlich Zeit gegennichtſo Diejes nigen ihres dadurdum Standes zurück, welche růſtig ſind. Den unteren Stånden iſt dagegen der 2 und 3jährige Dienſt, wenn ſie überhaupt durch das loos
als der Feind lid zeigte : das überraſchte 4. Bataillon zog ſich einige Schritte in Unordnung zurück ; die Vole tigeure indeſſen , obgleichdurch die Cavalerie chargirt, hielten Stand und bald erholte ſich auch das Bataillon
zu demſelben berufen werden , in ihrer Ausbildung ers
wieder von ſeinem Schreden , ging zur Offenſive über
und warf fich mit Entſchloſſenheit auf die Arrieregarde
ſprießlich. Sie erhalten nicht nur fortgeſeßten Unterricht der feindlichen Colonne, welche bei den erſten Flintens oder überhaupt zu förperlidí ſchuſſen bereits übergegangen war . Gen. Bernele war kenntniffen, sondern werden auch kenntniſſen, ſondern werden auch überhaupt zuförperlich aus Zubiri an der Spiße des 5. Bataillonsmarſdirt, gewandten Menſchen ausgebildet.
Es ſoll daber auch
um den Feind zum zweitenmale abzuſchneiden , allein er einigeAugenblice zu ſpät uud die Nadzůgler allein im Werte ſein , das Schicſal der bóberen Stånde in tam Hinſicht des Militardienſtes wiederin ein richtiges Per: wurden gefangen genommen . Die Gefangenenwurden båltniß gegen , die unterenfürStånde bringen , nureine da dieſer auf dem Schlachtfelde erſchoſſen. *) Der dieſſeitige Bers Friedens , Militärdienſt ſie dodzu eigentlid
Form iſt , und man nicht 1 Jahr Zeit braucht, um, im Fall eines Krieges , ſie zu brauchbaren Militårs auss zubilden , wie die Erfahrungen der Kriegsjahre von
*) Man muß der Menſchlichkeit des Generals Bernelle Gerecha
1813-1815 zur Genüge bewieſen haben. Das Syſtem
der Vertrag Eliot auf die Hülfetruppen angewendet werde.
des. Generals v. Scharnhorſt, durch welches die jungen Peute in 6 Wochen auserercirt und dann entlaſſen wur. den, wird wahrſcheinlids für die höheren Stånde als der geeignetſte Ausweg befunden werden , um ihnen nicht 1 Jabr ibres Lebens zu rauben und zu vermeiden, daß der Staat ſelbſt nicht durch den Zeitverluſt in dieſem
Der Prätendent wollte jedoch niemals einſtimmen und der
tigkeit widerfabren laſſen , welcher nur mit unluft tergleichen Repreſſalien duldete. Er ließ oft in dieſer Hinſidet dem Com: mandirenden Vorftellungen zugehen, worin er verlangte, daß
folgende Dagsbefehl liefert davon einen überzeugenden Beweis : » Nr. 186. Diviſionsbefehl den 6. Juli 1836. Nachdem der Commandirende von den Chefs der feindlichen Banden benados richtigt worden, daß den Soldaten der franzöſiſden und eng liſden legion, welche in ihre Hände fallen , fein Pardon geges ben werde, wovon jedoch die auf dem Schlachtfelde und in den
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luft in dieſer Affaire betrug 90 Mann Lobter oder Vers chem die Carliſten bisher verdeckt auf die vorgeſchobenen wundeter , wobei ſich mehrere Offiziere befanden . Der Verluſt des Feindes war viel beträchtlicher : 200 Gewehre,
Schildwachen geſchoſſen hatten.
Den 26. gegen Mittag frónten feindliche Zirailleure
Pferde und Gepåd fielen der legion in die Hände; der die Höhen von Tirapegui und begannen ein Feuer auf Commandant des 10. Bataillons von Navarra, El Rojo, das Blodhaus, welches erwiedert wurde. Bald beſeßten war geblieben. Das Benehmen des Generals de Meer
ſie das ganze Gebirge und man fonnte aus ihrem Ver ,
lief auf das von Miranda bei Angues hinaus : wie dies ſer fam er einige Stunden zu ſpåt, weil er, eine Stunde von dem Feinde entfernt, geraſtet hatte. - Den Den 28. ſtieß
balten ſchließen , daß ſie ſich auf Maſſen ſtúßten . Zwei Compagnieen erhielten Befehl, ſich auf der linfen Seite
endlich, das 2. Bataillon aus Catalonien zur Legion.
Feuern einzulaſſen ; eine andere Compagnie ſollte ebenſo
Den 2. April beſepte General. Bernelle Zubiri und
des Blodbauſes verdeckt aufzuſtellen und ſich in fein auf der rechten Seite verfahren .
Allein die Soldaten,
Saigos. Er batte erfahren, daß einige carliſtiſche Bas durch ihre gewohnte Hiße verleitet, ſtúrzten ſich auf den taillone die Lhåler von Roncal und Aescoa bedrohten. Feind und der Kampf entzündete ſich auf der linfen und Das ſehr üble Wetter widerſeßte ſich indeſſen ieder auf der rechten Seite, was den Gen. Bernelle zwang , Operation und der Feind zog ſich in das Thal von dieſe 3 Compagnieen zu unterſiúßen. Er rúdte mit ulzama zurúd .
500 Mann und 4 Haubigen aus faraſoana ,
wo er
Eine Carliſtenbande unter Pascanza bielt ſich ſeit hinlänglid Mannſchaft zur Bewachung dieſes Punctes einiger Zeit zu Eſain und beunrubigte beſtåndig die zurüdlaſſen mußte. Die Carliſten griffen mit neuen Borpoſten, und reizte und verhalf zur Deſertion, welche Druppen die Zirailleure lebhaft an und man mußte ſich ſeit einiger Zeit bei der Region eingeſchliden hatte. ihre Poſition nehmen , was General Bernelle an der Der Voltigeur Simonnetti ging daher zum Feinde über,
Spiße ſeiner Colonne that: 4 Haubißen *) warfen in ein
blieb mehrere Tage zu Eſain, unterſuchte ſorgfåltig die Zugånge des Dorfes und kam dann wieder zur Legion zurůd , nachdem er nnr ſeinem Capitain ſein Vorhaben mitgetheilt batte. In der Nacht feiner Růdfebr vom 6. zum 7. April diente er einem Detaſchement zum Fübs rer, welches Eſain umzingeln und die Bande gefangen
Tannengebórz, in welchem ein Carliſtenbataillon ſtand, Granaten; ein anderes Carliſtenbataillon fam den Hang des Gebirges berab ; ein drittes war links der Borta **) von Eſain aufgeſtellt und ein viertes ſtieg durch einen tiefen Hohlweg berab. Dieſe Truppen kamen in der Richtung von Erice. Der Feind wollte die Poſition wieder nehmen , allein dreimal wurde er mit dem Ba , jonnet zurůcgeworfen. Die Soldaten der Region, unter die Carliſten gemiſdht, zeigten bei dieſer Gelegenheit den größten Mutb ; indem ſie aber endlich der Uebermadt weichen mußten, zogen ſie ſich auf das Blockhaus zurücf.
nehmen ſollte. Allein dieſe Operation batte nicht den
gewünſchten Erfolg : die ganze Bande , mit Ausnahme eines Offiziers und einiger Mann , entwiſchte. Der Offizier war Franzoſe und gehörte einer achtbaren Fas milie des Südens an . General Bernelle hatte ſtrenge befohlen , die Gefangenen gut zu behandeln , und der Der Feind bielt auf der Krone des Gebirges an, wo, Offizier erhielt ein Zimmer des Kloſters , in welchem von ihn jedoch das Geſchůßfeuer bald vertrieb. Gen. fich das Depot der Legion befand, zum Gefängniß, in Bernelle kehrtegegen 7 Uhr des Abends nach laraſoana welchem er ein von dem Commandirenden zu beſtims
zurúd. An dieſem Tage wurden gegen 100 Mann von
der legion fampfunfähig. Der lieutenant Ferrandy, mendes Schickſal abwarten ſollte ; allein wenige ,Tage darauf gelang es ihin und ſeinen Mitgefangenen ſich von Carliſten umringt und zum Ergeben aufgefordert, zu befreien .
vertheidigte ſich långere Zeit mit Entſdiloſſenheit, mußte
Gen. Bernelle widmete der Vollendung der Befeſtis aber endlich der Zahl weichen und ſtarb den Tod der gungsarbeiten alle Sorgfalt ; er ergånzte Tie, indem er
Braven . Der Feind geſtand ſelbſt, daß er beträchtlichen
nad und nach die Kirche von Guendulain in Bertheis
Verluſt erlitten hatte. Dieſer Kampf , obgleich nicht
digungsſtand reßen und ein Blockhaus auf den Hoben entſcheidend, bewies dem Feinde das dieſſeitige Uebers von faraſoana erbauen ließ. Der Feind beunrubigte
gewicht, da dieſer an 3000 Mann in finie und nur
die Arbeiter nur ſchwach , welche überdieß durch impo. 500 Mann gegen ſich vatte. Der carliſtiſche General fante Streitkräfte geſchüßt wurden, und als die Arbeiten Garcia, welcher in dieſer Affaire befehligte, jog rich am vollendet waren, ſo bot die finie einen furchtbaren Ans anderen Lage nach dem Thal von uizama zurück. blic und konnte allen Anſtrengungen des Feindes troben. A18 am 16. Mai Gen. Bernelle erfahren , daß der Den 24. und 25. hatten unbedeutende Gefechte auf carliſtiſche Brigadier Zubiri ſich mit 4 Bataillonen in die
den 5dben von Tirapegui zwiſchen Voltigeuren und Ihåler von Äescoa und Roncal geworfen båtte , ſo Carliſten ſtatt, indem dieſe die Arbeiter angriffen, welche brach er am 17. in der Frübe mit 4 Bataillonen und Geſtråuch und ein Tannengebdlz fåden ſollten , aus wela 80 Pferden ***) nad Viscaret auf. Nachdem er die Hos Spitätern gefundenen Bleſſirten ausgenommen ſeien , ſo befiehlt der die franzöſ. Qülfodiviſion commandirende General, gagen
*) Die Legionsbatterie.
die feindliche Urmee Repreſſalien zu gebrauchen , indem er jedoch die auf dem Schladtfelde und in den Spitälern gefuns denen Bleſſirten , ſowie die vom Feinde übergehenden Deſerteure
( a . d. E. ) ( X. d. E.) ***) Gen. Bernelle muß schon früher das 3 Somadronen ſtarte Cavaleriecorps der Legion errichtet und die 80 Pferde wer:
geſchont wiſſen wil. Demnach ſoll jeder auf dem Schlachtfelde gefangene Carlift unmittelbar erſchoſſen werden. Für gleich des Generalſtabs lautende Ubſchrif( Unterz.) t: der Chef Boraïn. Bernell Parc
jedoch nur aus Infanteriften beſtanden haben , welche man mit ihren Gewebren 26. auf geraubte Pferde gelegt hat, indem ( 2. 0. E. ) man ſie außerdem mit langen bewaffnete ?
**) Scheune mit Schafftau.
den dieſem Corps angehört haben. Das Cavaleriecorps wird
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hen yon linzoain erreicht hatte, ſtieß er auf den Feind, mit der legion und fand daſelbſt die Diviſion Rivera, welcher ſeinen Rückzug übereilt bewerkſtelligte, wobei er welche, von dem Brigadier Jrribarren befehligt, aus zum Theil das Dorf Garalda verbrannte. Die Bewobs . 500 Pferden von den verſchiedenen Regimentern der ner des Chales von Aescoa, unterſtüßt durch die cons
fönigl. Garde und dem 6ten leichten Regiment beſtand.
ſtitutionellen Freiwilligen, vertheidigten ſich mit Ents Die Truppen bivouafirten vor Oteiza. Den 19. theilte ſchloſſenheit. Die carliſtiſche Diviſion von Zubiri entging
nur durch ein Wunder einer gånzlichen Zerſtörung, um
Gen. Bernelle ſeine Truppen ſehr frühe in 3 Colonnen und marſcirte auf Eſtella. Man fab die carliſtiſden
ro mehr, als General de Meer am Mittag mit mehres
Bataillone rich vereinigen , Stellung nehmen und ſich
ren Bataillonen ju Viscaret eintraff. Die legion beſepte zur Vertheidigung der die Stadt umgebenden Hoben Viscaret , Espinal und Burguette, wobin das Haupts rüſten. Allein General Bernelle ließ es bei einer blo , quartier fam , welches einige Tage darauf wieder nach Ben Demonſtration : einige Haubißen wurden nach dem Paraſoana verlegt wurde.
Feinde geſchickt und nur die Voltigeurcompagnie unter
In der Nacht vom 23. auf den 24. Juni brachten Renault war lebhaft mit den feindlichen Tirailleuren die Carliſten einige Geſchůße auf die Höben von laras
-
engagirt. Die conſtitutionellen Freiwilligen - Tiradores
ſoana, auf welches ſie mit dem Lage ein lebhaftes Feuer oder Sdüßen genannt - legten auf dem Rüdjuge Feuer an einige Saatfelder ; derſelbe geſchah in der größten mit" Erfolg, denn nach einigen Stunden eines Feuers, Drdnung , war aber ' in Folge der großen Hiße ſebr welches ſich immer mehr verlangſamte und welches fets mühſam . Nach dieſer Erpedition hielt die Region meh. nen Schaden anrichtete, 309 ſich der Feind zurück. Allein rere Tage Mendigorria , Puente la Reyna und Dugo eröffneten. Die Artillerie einer Redoute antwortete ihnen .
der Gen. de Meer war mit mehreren Bataillonen aus
Pampeluna gerůđt und begegnete den Carliſten auf den Hében von Zuriain , wo ſich ein lebhafter Kampf ents ipann, der bis in die Nacht dauerte. Beide Theile lit, ten betrådtlichen Verluſt.
Den 4. Juli erſchienen die Carliſtenauf den Hohen
nos beſeßt. Den 1. Auguſt bedrohte der Carliſtengeneral Villareal mit 17 Bataillonen die linie. Er ſtellte eine Batterie vor der Redoute von Inigo auf , welche die Borda daſelbſt erlebt hatt ; allein der
Ungriff war ohne Erfolg. Eine ſpaniſche Diviſion , welche alle Dörfer der dielinie von von Huarte bis und Burguette , mars ſchitte auf Höhen Zubiri tämpfte belegt währendhieltmehrerer
von Inigo in bedeutender Stårfe. Während der Nacht Stunden gegen die zahlreichen cartiftifchen Bataiilone, welche ihr erreichten ſie der Borda gegenüber eine Batterie, welche teine einzige poſition entreißen konnten . Sen. Bernelle tam gegen ſie mit dem Tage demasfirten: einige Ranonenſdůffe Mittag mit den 6. Bataillonen der Legion * ) und dem 17. Liniens reichten hin, dieſes alte Gebiude zu demoliren , und als regimentzu Zubiri an . Er gönnte ſeinen Iruppen einige Augens eine Compagnie vom 17. Linienregiment daſſelbe råus men wollte, ſo wurde ſie umringt und gefangen. Das 2. Regiment von der königl. Garde, welches Zubiri und
blide Ruhe, ertundigte ſich nach der Stärke und den Vornehmungen
des Feindes und gab dann ſeine Befehle zum Ungriffe. Villareal,
welcher, wahrſcheinlich von der Ankunft des Generals Bernelle benachrichtigt, ſeine rückgängige Bewegung angefangen hatte, wird
die umliegenden Dörfer beſeßt hielt, ſtürzte rich fühn auf gezwungen , ſeine Iruppen anzuhalten und die Schlacht anzunehs die Hében von Fernandorena und ließ ſich mit dem Feinde in ein lebbaftes Gefecht ein. General Bernelle
men ; das Schlachtfeld war beinahe cine Stunde ausgedehnt. Die Carliſten werden aus ihren furdibaren Poſitionen vertrieben : die Entmuthigung befält ſie und baid wird die Unordnung allgemein .
fam unterdeſſen mit der Region an und ergriff ſogleich DieNachtregtdem Kampfe ein Ziel, welder mehrereStunden die Offenſive.
Die Hiße war unerträglich und verurs
gedauert hatte und fügt die Fliehenden. Die Legion und die
ſachte den Lod mehrerer Menſchen. Der Feind wurde aus allen ſeinen Stellungen geworfen und 30g rich in
Eruppen der Königin bidouatirten auf dem Schlachtfelde. ude Corps rivaliſirten dieſen glänzenden Tag an Eifer: eine Schwas
Unordnung zurůd . Sein Verluſt überſtieg bedeutend den
dron lanziere **) nahm eine escarpirte Stellung , in welcher der Feind Bruſtwehren von Erde errichtet batte ; die Artillerie der
dielſeitigen. Gen. Cordova, welcher indeſſen von Pams legion ftellte ſich fühn unter dem Feuerzweier feindlichen Batails peluna angekommen war und mit dem Gedanfen um .
lone auf und trug den Job in ihre Reihen . Der dieſſeitige Bers
ging , dasBaſtanthal zu beſeßen, wohnte dieſem Gefechte luft war geringer als der der Carliften, vonwelchen mehr als 600 bei. Die Einnahme von Balmazeda durd Caſa :Eguia , auf den verſchiedenen Puncten gefangen wurden . den commandirenden General der Carliſten , nothigte
Den 10. Auguſt übergab Gen. Bernelle dem Grafen Glonarb +)
das Commando des Operationscorps von Navarra und dem Oberite ibn , in aller Eile nach Vittoria zurůczufebren . lieutenant Cros der Region. Nachdem er von nad dem Den 12. paſfirten einige carliſtiche Bataillone die franzöſiſden ſpaniſchendasGouvernement die Erlaubniß und d'Avenas
Arga oberhalb des Dorfes Oſtrain und warfen ſich in Frankreich zurüdkehren zu dürfen , erbeten und erhalten hatte, das Chal von Carascal, um Contributionen zu erheben reiſte er gegen Ende des Monats von Pampeluna ab und mit ihm und waffenfàbige junge Leute aufzuheben. Gen. Ber nelle brach den 13. von Villava zu ihrer Verfolgung
auf. Wahrſcheinlich hiervon benachrichtigt gingen die Bataillone den 13. bei guter Zeit wieder über die Arga
zurůd. Die Legion nahm hierauf neue Quartiere auf der Straße von Puente la Reyna nach Pampeluna. Nach den Befehlen des commandirenden Generals,
welcher ſich, in Alava zu operiren , vorbereitete , ſollte General Bernelle die Aufmerkſamkeit des Feindes auf Eſtela ziehen. Er begab ſich demnach den 18. nach Oteiza
der Chef ſeines Generalftabø , Oberſtlieutenant porain. tt ) ( Fortſegung und Schluß folgt nächſtens.) *) Nebſt der Cavalerie und Urtillerie der legion ? (2. d. E.) War dieſes vielleicht eine der Schwadronen der Legion ? (4.D. &.)
+) Belchen Grad dieſer Graf bekleidete, ob er bei der legion oder in ſpaniſchen Dienſten ftand, iſt nicht geſagt. (U. d. E. ) ++) Warum erbat ſich Gen. Bernelle die Erlaubniß zur Rüds tehr und warum begleitete ihn Oberftlieutenant Şoraïn ? ( a. d. E. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Gerlagsbandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt und in denen Offijin gedrudt .
Mittwoch,
Nr. 39 .
celet
16. Mai 1838.
a
Allgemeine Militar - Zeitung. nicht zu verhindern vermochte. Ihre Commiſſion , m. H. ,
B a y er n .
München , 25. April. Einer geſtern erſchienenen bat die Widtigfrit der durch die Bittſteller angeregten Entſchließung zufolge, wird der früber nach Würzburg Fragen vollkommen verſtanden, aber ebenſo hat ſie ſich ſich beſtimmte Brigadier, Generalmajor Frhr. v. Gump's die Stårke des Vorurtheils nicht verheblt. Sie bat die penberg ( bis jet Hofmarſdaú ) nunmehr als Bris nicht verbeblt, daß es Fålle gibt , wo die Ebre,
gadier der erſten Armeediviſion in München verbleiben ; wahrbafte Ehre auf dem Spicle ſtebt, und ein Mann dagegen iſt der Generalmajor v. Greis als Brigadier von Muth gezwungen iſt, zum Degen zu greifen . ( nefs von der erſten zur vierten Ármeediviſion nad Würzburg tiges Murren .) Ja , m. H., es gibt dergleichen ernſte Fåde, wo ein beilig - ernſter Unwille rege gemadt wird, und einen ſolchen Unwillen muß man adsten. Wer wagt
verſeßt. Då ne m ar f.
zu behaupten , daß man geſd ruhigmåbt, bleiben wenn einer das eines Vaters wennmuß, die Ehre Die in dem fónigl. Parolebefehl vom 26. Mårz d. I. Andenfen beſtimmte Truppenzuſammenziehung und Kantons Mutter oder einer Schweſter angegriffen wird ? An nirung im Monat Juni in und bei Aarbuus, Randers wen ſoll man ſich in einem ſolchen Augenblicke wenden , und Beile, lind in Folge Allerhöchſten Beſdluſjes vom wenn nicht an ſeinen Degen ? Hernad mag man ſeinem
24.April contremandirt worden . Dagegen rollen ſämmte Pande und ſeinen Ridsternſagen : ,,„ Zbut euere Schul,
lideRegimenter auf Fübnen und in Nord. Jutland, digfeit,ich babe die meinige gethan !" " (lebhafte Un, nebſt der Artilleriebatterie in Randers , jedoch mit Aus. terbrechung.) Hr. Odilon Barrot: ,,Es ziemt einem nahme von Prinz Frederik Ferdinands Regiment leich. Berichterſtatter nicht, dergleichen Dinge zu ſagen! Das
ter Dragoner, 23 Tage lang in ihren Standquartieren ind unbalibare Grundfäße !" Hr. Garnier Pages: 5
ererciren.
Die Gommiffion wird als im Namen der Kammer Fran fre i d .
ſprechend betrachtet; eine ſolche Erörterung iſt daber
In der Sißung der Deputirtenkammer vom 27. April nicht zu dulden !“ – Der Berichterſtatter fortfah , m H. , hat ſich daher gehütet erſtattete Hr. Perignon Bericht über mehrere bei der rend : ,, Ihre Commiſſion , m. -
Kammer eingegangene Bittſdriften, in welchen ein bes zu erklären, daß ein Duell immer ein Verbredien fei ; Ver ſtimmtes Geſet , in Bezug auf das Duell, verlangt aber ſie behauptet, bei jedem Duell, welches eine Ver.
wird. Der Berichterſtatter ließ ſich in eine ausführliche wundung oder den Tod zur Folge hat, werde ein Erörterung dieſer Bittſdriften ein, an deren Schluß erbrechen pråſumirt und es müſſe die Juſtiz einſchreiten. fid ungefähr ſo außerte: ,, Das Duell iſt ein unglücks ( Mehrere Stimmen : ,, Das läßt ſich hören !" ) Ihre liches Borurtheil , aber muß man es deßhalb der Bers Commiſſion ſchlågt Ihnen deßhalb vor, die Bittſchriften, achtung weihen ? Nein , m. H. , dieſer Anſicht ſind wir in foweit ſie ein neues Geſeß oder Modificationen des nicht. Aber muß man es gut beißen , muß man ihm Strafgeſetzbuches in Bezug auf das Duell verlangt, dem
ſogar lobſprüche ertheilen ? Nein ! Hier glauben wir Großſiegelbewahrer zu überweiſen ." - Nad dieſem Bes im Namen des Landes , im Namen der Civiliſation, ridhte gab ſich eine ungemein lebhafte Aufregung fund. gegen jenes verderbliche Vorurtheil proteſtiren zu müss Hr. Dupin , der ſich auf dem Präſidentenſtuhle batte fen , dem wir alle unterworfen ſind , ſo gern wir es erſeßen laſſen, eilte auf die Rebnerbúbne; wo er in auch verbannen möchten. Und hat man nidit eben deßs einem glänzenden Vortrage die Anſichten des Bericht:
balb in unſeren Tagen das Duell gewiſſen Regeln uns erſtatters widerlegie. Vorerſt ſprach er ſich über die Art terwerfen wollen, die für Ade ein Geſeß werden ſollten , und Weiſe aus, wie der Berichterſtatter, ſtatt den Ge. und die dem Rampfe wenigſtens Gleichbeit und Rechts genſtand einfach auseinanderzuſeßen , die vorliegende
lichkeit richern ? Aber jenes Duelgeſezbuch , das wir Frage argumentirt habe. ,,Eine Meinung, ſagte er, die .
loben, weil ſeine Abſichten ebrenwerth und wohlthuend durchaus nichts Gefährliches hat , wenn ſievon einem waren , konnte nicht von der Legislatur ausgeben , es einzelnen Mitgliede ausgeht, das ſeine Anſichten aus .
konnte nicht in das Heiligthum der Juſtiz eindringen ; ſpricht, kann ein außerordentliches Gewicht erhalten, es iſt daher ein obnmåd tigesWert, welches das Üebei wenn ſie außerhalb dieſer Verſammlung für eine Anſicht
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der ganzen Rammer gåtte. So würde die Meinung des ich verlange, daß man unter dem Vorwande,ein neues Hrn . Perignon , wenn er ſie als Mitglied der Kummer Geſet zu machen , nicht die Kraft der bereits beſtehen ,
geäußert båtte, beantwortet oder nidt, nur die Meis den Geſec ſchwache ; ( ſehr gut ! ) man verwirre die nung eines Einzelnen geweſen ſein. Aber was würde Begriffe nidt, indem man gegen die Wirkungen eines beſtehenden Gerekes Gerekes anfåmpft geſcheben, wenn ſein Bericht, den Sie ſo 'eben vernoms beſtehenden ankämpft,, -- eines Gerebes, das men haben , ohne eine Widerlegung von unſerer Seite bereits vorhanden und in gleidhem Maße ein göttliches, durchginge, und dem Miniſterium überſendet würde ? ein moraliſches , ein geſellſchaftliches, ein Naturgereß iſt. Wir haben jeßt ein Geſek, das alle Mórder ſtraft, der Es heißt : ,,,, Du foüſt nicht tödten ! " Ih nannte es Lodtſchlag lei nun im Duell oder auf eine andere Weiſe ein geſellſchaftliches Geſet ; ich darf es , wenn ich das verübt worden, ein Geſeß, das dic Duellanten nicht für Duell entſcheidend angreifen will, ein conſtitutionnelles eine privilegirte Kaſte anſieht, ſondern ſie dem gemeis nennen . Id gebe zu, daß in jenen barbariſcheu Zeiten, nen Rechte unterthänig madit. In dieſer Hinsicht iſt ein als die menſchliche Geſellſdaft noch durd, feine Geſebe gerichtliches Verfahren durd) ein feierliches Urtheil des geſchüßt war, Jedermann ſogleich zum Degen griff, daß erſten Gerichtshofes des Königreichs gegründet worden. ihm dieſer das einzige Werfzeug der Radie, ſein einzi.
Dieß verlangt die Infiruction , die Ueberlieferung der ger Sdutz war. Uber ſpåter , als erſt eine gefeßliche Angeklagten an die Gerichtshofe, gerid )tlides Verfahren, Wirdigung der obwaltenden Umſtånde , Freiſpredung oder Verurtheilung; in jedem Fall aber fordert es , daß man dem Geſetze genug thue. Ale Urtheile der Jury , von welcher Anſicht ſie auch ausgegangen ſein mag, halte id) für die Urtheile des lantes; aber das ganze land bat unter dem Einfluß des Geſetzes gerichtet, und für dieſe feierliche Form der Verfolgung , der Verurs theilung oder der Freiſprechung verlange ich Achtung. Statt deſſen müßte die Abhandlung des Hrn. Beridits erſtatters " als ein im Voraus entworfenes Plaidoyer
Ordnung der Dinge eingeführt war, galt in den rein monarchiſchen, deſpotiſchen Staaten die Herausforderung zum Duell für eine Auflehnung gegen den landesherrn; Tie galt für eine Auflehnung gegen das Seſek , wenn nur das Geſet allein im lande berrfdte. Und jeßt,
unter einer geſetzmäßigen , contitutionnellen Regierung, wollten Sie das Duell ſchůzen ? Sie wollten dulden , daß man ſich zur Ausgleichung eines Streites auf einen Platz begebe, der weder der Aufenthalt des Richters, noch der Gerechtigkeit iſt, woraus nie die Billigkeit des Urtheils ,
noch ein moraliſches Ergebniß hervorgeben
betrachtet werden ; ſie würde eine Waffe ſein , die man fann ,, das man von einer geſeßlichen Debatte ſtets in die Hände der vor den afiſenhofen plaidirenden erwarten darf ? Únd Sie , in einem conſtitutionnellen Advokaten legte. Denn wenn das difentliche Miniſte. Staate lebend, die Wohltuat der Charte genießend, mit rium aus dem beſtehenden Geſet oder aus der Juris .
einer Nutional Repräſentation , der Deffentlichkeit der
prudenz des Caſſationsbofes argumentiren wollte , ſo Debatten , der Freiheit der Vertheidigung vor Geridt würden die Advokaten von dem zu machenden Geſebe, von der Bittſchrift dieſes oder jencs Herrn , von der
beglüct , Sie wollten die Wirkſamkeit der gerichtlichen Behörden ſchwächen ? Wollten dulden , daß man die
Zuſtimmung ſprechen , welche die Commiſſion derſelben öffentliche Gewalt angreife, indem Sie geſtatten , daß ichon ertheilt habe. Man würde ſagen , daß die Gom :
rich Jedermann mit dem Degen in der Hand zum Selbſts
miſſion das Duel fein Verbrechen und fein Vergebeil, ridíter aufwerfen darf ? Und weßhalb ? Um eines elens ondern ein Vorurtheil nenne, welches zu allen Zeiten den Streites, um eines ſchiefen Blices willen ? Denn eriſtirt babe. Nein , m . M. , jenes Vorurtheil war nicht mit wenigen Ausnahmen , entſtehen Euere Duelle dody allen Zeiten eigen ; es batte ſeinen Urſprung in der
nur durch ein Kaffeehaus, oder Theatergeſchwät . Und
barbariſchen Zeit des Mittelalters und iſt nur von denen gepflegt worden, die den Sitten und Gebrauchen deſſels ben fortwährend anbangen. Aber auch in jenen Zeiten galt das Duell nicht für ein Vorurtheil. Man hat alle
Sie , meine Herren! (ſich zur linken Seite wendend) Sie, welche die Großmuth weiter treiben als alle Uebris gen , Sie , die ſo lebhaft auf die Abſchaffung der Tor desſtrafe gedrungen haben, Sie , die einem geſetzmäßig
verſdiedenen Stadion durchgemacht. Das Duell fonnte conſtituirten Gerichtshof, trotz vorhergegangener In. in jenen Zeiten , bei dem Mangel an allen Gereken , ſtruction , Vertheidigung und feierlicher Verurtheilung, für ein gerichtliches Hůlfsmittel gelten ; aber ſeitdem es bas Recht ſtreitig machen , einen Verbreder zum Tode Geſeke gibt, hat es für eine Auflebnung gegen dieſelbe zu verurtheilen , ( ſehr gut!) Sie wollen duiden, daß
gegolten ; bei der gegenwärtigen lage der Dinge iſt es ein einzelner Bürger, die Geſeße mißfennend , dieſe vers fein Vorurtheil mehr. Nein ! Es iſt ein Verbrechen , das böhne, ſich ſelbſt Recht verſchaffe und ſeinen Gegner zum ſich umſonſt mit dem Mantel des Vorurtheils zu ums Lode verurtheile! Ich verlange die Tagesordnung! båden ſucht ( Beifall ); eine Entſchuldigung, welche die Die Kammer ging hierauf faſt einſtimmig zur Tages, That nicht ungeſchehen macht; die der Sache einen Sdein von Vernunft gibt , um die Größe des Verbres
ordnung über. - General Houdetot bat eine neue Compagnie
cens zu mildern ; das aber dennoch ſtets ein Verbredien Sharfſchüßen nach Art der Zyroler Sdůßen gebil.
bleibt, deſſen mildernde oder erſchwerende Umſtånde die Jury jedesmal zu erwägen bat ; es bleibt ſtets eine verabſcheuung &würdige Ibat , die wie ein Frevel, ein Verbreden geabntet werden ſoll. (febbafter Beifaa.)
det. Sie ſollen in Afrifa verwendet, und wenn der Ver. ſud gut ausfådt, ein ganzes Regiment ſolcher Schüßen errichtet werden . Sie tragen kurje übereinandergeſchlas gene blaue Róde mit ſchwarzledernem Gürtel , Czafo's
Ich leugne nidht, daß man alle Theile der Geſezgebung mit herabfallendem ſchwarzen Federbuſd), wollene Epaus åndern kann , und man åndert in der That viel ; aber lettes , graue Beinkleider mit gelben Paſſepoils. Der
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Torniſter iſt von ſchwarzem leder , der Karabiner iſt der geraden 3 Schritte zurüd, vor welche ſich alsdann
etwas länger als der der Cavalerie, und das Bajonnet mittelſt links um die dritten Glieder der neben ſtehenden kann als Sibel verwendet werden.
ungeraden reßen. Jeder auf ſolche Weiſe formirte Zug
erhålt 1 Lieutenant , 3 Unteroffiziere und den Horniſt. Zů
r r e i.
Sämmtliche Zirailleurzúge ſteben unter dem Befehl des
Ronſtantinopel , 31. März. Der Moniteur Ditos Tirailleurcapitains, welcher ſeine Stelle binter der Mitte man enthalt in ſeinem offiziellen Theil Folgendes: ,, Die des Bataillons hat; bei verſammeltem Regiment führt Verordnungen, welche die Miligen betreffen , befehlen der fünfte Stabsoffizier das Commando. Der zweite den mit ihrer Unterweiſung beauftragten Offizieren auf und dritte Zug bleiben ſolange binter ihren Compag.
das Nachdrücklichſte, dieſelbe in allen Uebungen und nieen , bis der erſte und vierte ſich vor das Bataillon Manövern der regelmäßigen Truppen zu unterrichten. begibt, wo ſie alsdann der beiden leßteren Stellen bin. Dieſe zweďmäßige Vorſchrift iſt bis jeßt nicht mit der ter dem rechten und linken Flügel des Bataillons ein. in den Verordnungen gebotenen Strenge ausgeführt
nebmen.. - Bei rechts abmarſdirter geöffneter Golonne -
worden, weil die Intereſſen des landbaues, der bei den rücken die dritten Glieder der ungeraden und geraden båufigen Verſetzungen der landbewohner batte leiden Züge mittelſt rechtsum aus der Colonne , und bilden müſſen , der Beachtung des Sultans als überwiegend hier die Tirailleurzuge, welche mit einem Abſtande yon .
erſdeinen . Anderen dürfen die erwibnten Verordnuns 2 Schritten vom Bataillon auf die Höhe der ungeraden
gen doch nidt ganz in Vergeſſenheit gerathen; deßhalb Züge růden. Das Wiedereintreten der Lirailleurzüge iſt jeßt für den Frühling die Zuſammenziebung von Ue, bungslagern in den Hauptſtådten derjenigen Diſtrifte, welche ſich weniger mit dem landbau beſdiáfftigen, ans befohlen worden. Gegen Annäherung der Aerndtezeit
in die Golonne geſchieht mittelſt linfoum auf dein nåd ). ſten Wege. Iſt das Bataillon links abmarſdirt, ſo zie. ben ſich die dritten Glieder mittelſt linfsum aus der Colonne und aligniren ſich in formirten Tirailleurzů .
ſollen die in den Provinzen organiſirten Miligen wieder
gen mit den geraden Zügen der Colonne. – Bei einer
beurlaubt werden . "
geſchloſſenen Colonne iſt die Formation der Zirailleur, zuge analog mit der eben bemerften . Deployirt die Go.
L i t
r a tu r.
lonne, ſo nehmen die Tirailleurzúge ibre Stellung in finie ein. - Steht das Bataillon in Angriffscolonne,
Das Tirailliren der Infanterie , mit Bezug auf ſo gefthieht die Formation der Tirailleurzüge, indem die das Erercirreglement und die neueſten Beſtimmuns dritten Glieder der Züge zur Rechten der Fahne rich gen und Feſtſtellungen zu demſelben . A18 Leitfaden mittelft redste um uud diejenigen zur finfen der Fahne
für dieſen Dienſtzweig , mit Aufnahme der Com mittelſt linfsum aus der Colonne ziehen, einen Abſtand pagniecolonnen und der kleinen Bataillone bildlich von 6 Sdritten von derſelben gewinnen und compag dargeſtellt von Staroſt, Hauptmann im 22. Innteweiſe die Tirailleurzüge bilden , welde fidh mit den
fanterieregiment. Mit 31 illüminirten Abbildungen. zweiten Gliedern der vierten , zweiten , fünften und ſies Neiſſe u . feipzig, Verlag von Ih . Henning8, 1838.
benten Züge aligniren.
Nach der Vorrede ſind in dieſer Schrift, welche 50
Tirailleurzůge hinter die Colonne ſeßen, und so begeben ſich der erſte und zweite hinter den erſten, öer dritte und vierte Tirailleurzug hinter den achten Zug des Ba. taillons. – Sind die " Zirailleurzůge noch, nidt formirt und es rollen ſich die Zirailleure in dem Raume deban , diren , welche das deployirte Bataillon einnehmen würde,
Seiten enthalt Beſtimmungen, der Infanterie der preußiſchen
und in 16 ss. zerfåüt , alle diejenigen welche in Beziehung auf das Tiraidiren theils durch die höheren Vorgeſeten in Armee gegeben , theils durch das febr,
Sollen ſich die ſo formirten
Infanteriebataillon feſtgeſtellt worden ſind, mit Bezug fo geſchieht dieß durd, die dritten Glieder des erſten und auf das Grercirreglement zuſammengetragen ;, ſodann weiten , liebenten und achten Zuges, welche ſich auf dem
findet rid darin die Formation der Compagniecolonne fürzeſten Wege in die Intervallen begeben und ſich auf und der Fleinen Bataillone. Es dürfte von Intereſſe das zweite Slied der vorderen Zuge der Colonne eins
ſein, die vorkommenden taktiſchen Formen etwas nåber richten. Sind dagegen die Tirailleurzůge bereits formirt, anzubeuten.
ſo debandirt ſich der zweite und dritte reſp. rechts und
Der . 1 dient als Einleitung, in welcher die Anfor, links in die Intervaden und der erſte und vierte bes derungen an einen Infanteriſten überhaupt, insbeſons geben ſich an die Queue der Colonne. - Bei einem dere aber an den Zirailleur, der Zweck des Tiraillirens retirirenden Quarré treten die Tirailleure nidit in die und das Verhalten dabei nad practiſchen Anſichten feſts Intervallen , ſondern nur die erſten Glieder der erſten geſtellt ſind .
Section des fünften und der leßten Section des vierten
Der S. 2 enthält die Beſtimmungen über die Fors mation der Zirailleurzůge in den verſdiedenen Berbåltniſſen. Wenn das Bataillon, weldes in 8 Züge getheilt iſt, in linie ſtebt, treten die dritten Glieder der
Zuges 8-12 Schritte vor, um die etwa beranprellende Cavalerie abzubalten . Bei den Flügelbataillonen treten aus der dem Feinde zuſtehenden Flanſe einige Rotten zu gleichem Zwede yor. ungeraden Zuge rechts der Fabne 2 Sdritte zurüd , Der $ . 3 bandelt von der Auflöſung eines hinter welche ſich rodann mittelſt rechtsum die dritten Trupps in eine Schůßenlinie. Wenn die Zirail, Glieder der neben ſtehenden geraden Züge reßen ; von leurzüge formirt ſind, und das Bataillon in linie ſteht,
den Zügen links der Fabne treten die dritten Glieder machen auf das Signal ,, Sowårmon “ jene , welche
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rechts der Fahne ſtehen , rechtsum , und welche links ders Bataillons ;uge , von der Stärke der vorgehenden Secs ſelben ſind , linfoum . Der erſte Tirailleurzug geht ditt tionen und von dem Terrain ab ; es iſt Grundſaß, daß um den rechten Flügel des Bataillons ; die erſte Section die Flügel des Bataillons um wenigſtens 4-5 Schritte
deſſelben debandirt, ſowie ſie ſucceſſive den rechten Flis von den Tirailleuren überreicht werden. Sowårmt gelmann des Bataillons paſſirt bat, ohne weiteres Coms eine ganze Compagnie oder ein ganzes Bataillon aus, mando nad der Mitte des Bataillons bin , wobei die
ro duplirt das dritte Glied in das erſte ein.
Leute nid )t traben , ſondern nur in einem munteren Der S. 4 bandelt von der Verft å rfung der Schritte ſich bewegen, und die Rotten ihre Diſtanzen Feuerlinie. Es ſind hierbei folgende Perhåltniſſe rechts nehmen; die übrigen Sectionen marſdiren in ges unterſtellt: Wenn die Feuerlinie ſtebt; wenn ſie ſtebt
ſchloſſener Ordnung vor dem zweiten Zuge des Batail: und chargirt ; im Avanciren; im Retiriren, ohne zu lons "auf. In åhnlicher Weiſe verfährt der hinter dem chargiren ; im Retiriren chargirend; durd Perlånges linken Flügel des Bataillons befindliche vierte Tirails rung. In den drei erſten Fällen geben die Rotten leurzug, deſſen geſchloſſene Sectionen vor den ſiebenten ſtrahlenförmig aus der geſchloſſenen Abtheilung vor Zug des Bataillons als Soutien zu ſteben fommt. An
und dupliren in die Tirailleurlinie ein ; beim Retiriren
die Stelle deu zum Schwårmen vorgegangenen erſten ſchwärmen die Sectionen auf der Grundlinie aus und
und vierten Zuges treten reſp. der zweite und dritte. erwarten die retirirende Feuerlinie; die Verlängerung Wird das Signal ,,Schwärmen " zum zweiten
und
geſchieht entweder, indem eine Section auf den zit vers
drittenmal gegeben, ſo dupliren die zweiten und legten långernden Flügel ausſchwärmt, oder indem die Rotten Sectionen der Soutiens in die Tirailleurlinien ein. größere Diſtanzen unter ſich nehmen. (Slu $ folgt.) Von einem Tirailleurzuge von vier Sectionen fdwårmen
bei dem erſten Signal jedesmal zwei , bei dem zweiten
und dritten eine Section. Hat der Tirailleurzug rechs Sectionen , fordhwärmen deren jedesmal zwei aus 20 .
Mirce.Il e n . ( Schlagfertigkeit der franzöſiſchen Urmee. ) Im
Iſt die Schwärmerlinie im Marſche begriffen , ſo růct Berliner politiſchen Wochenblatt lieſt man folgende Miſcelle: „ Das die Verſtårfung im Trabe ſie im Feuern franzöſische Kabinet crhielt die legtbewilligte Summe zur Birmen: begriffen , ſo geſchieht dieß inim dieſelbe; muntereniſtSchritte. Wenn rung der Urtilleriepferde nur mitteiſt einer kipinen Pift. * ) Dec
die leßten Sectionen des erſten und vierten Tirailleur: cembers Sniegsminiſter bekannte: in der »unruhvollena Nace des 27. Des vorigen Jahres – während welcher die berühmte Grpes zuges ausgeld wårmt ſind, ſo rüden der hinter den Flüs dition gegen die Holzfäller im Grünewalde angeordnet wurde gein des Bataillons befindliche zweite unddritte Tirail: die Entdeckung gemacht zu haben, daß eraußer Stande rei, aus leurzug vor und dienen jenen als Soutien . Wenn das genbliclica 60 beſpannteGeſchüße mit einfacher Munitionsausrūs Bataillon einen Bajonnetangriff macht, ſo formiren die
ſtung an der Gränze aufzuſteden ; 60 Kanonen aber ſeien für ein
Lirailleure, ohneweiteres Commando abzuwarten, wies Corps pon 30,000Mann ganzunentbehrlid, und ein ſolches Corps Wenn das
müſſe Frankreich immer in Bereitſchaft haben , um ſeinen Unters
Bataillon in Angriffscolonne • ſtebt und es wird das Signal ,,Schmårmen " gegeben , ſo geben der zweite und dritte Tirailleurzug vor, der erſte und vierte Folgen als Soutien . - Wenn die Tirailleurzuge nod nicht
ausgeſprochen , daß Gefahrim Verzug liege und mit geheimnik: voller Miene angedeutet, wie man aisbald in den Fall kommen könne, das Mittel zu bedürfen. Dieſe Behandlungsweiſe des Ges genſtandes mag mit parlamentariſcher Sdlauhoit darauf beređnet
formirt ſind und es erfolgt das Signal ,,Schwarmen " , ſo werden dieſelben zuerſt formirt und wird ſodann ver. fahren wie vorbemerft. Wenn das Bataillon in linie
Tein , die Kammer für den vorliegenden Fall fügſam und wegen der Rentenreduction bedenklich gu madeni in Bezug auf das Uusland können wir nicht umhin, ſie als etwas linkiſch anzuſpre:
retirirt und es wird das Signal zum Sdwårmen ges geben , ſo trabt zunáchſt das ganze dritte Glied 6-8 Schritte geradeaus. Das dritte Glied des erſten Zuges macht ſodann linfsum , geht um den rechten Flügel des
monſtrationen zu bedeuten haben, die wir biếweilen im Weſten mit vielem Geräuſche machen ſehen , und dieſe konnte die Prome nade einiger Regimenter Zeitungsleſer nur erheitern. verninuntjenet Geſtändniß, Über die große Maſſe der am lepten Jahreswechſel
der das dritte Glied des Bataillons.
-
bandlungen Nachdruck zu geben . Dabei wurde mit klaren Worten
den . Freilich wiſſen hier nicht Wenige, was die Priegeriſchen Des
obenein in ſo authentiſcher Weiſe, dod wohl zum erftenmale. Ebenſo
Bataillons und marſchirt ſodann auf ; das dritte Glied wiſſen Biele, daß beut bei europäiſchen Fragen 30,000 Mann tein des zweiten Zuges folgt demjenigen des erſten und reßt Gericht in die Wagſchale der unterhandlungen werfen, in fo fern ſich hinter daſſelbe als zweites Glied. Nachdem auf nicht dieGewißheit vorhanden iſt, daß ſie nur der Vortrab 'von
100,000 reien , und dieſe Gewißheit erſchien ihnen bisher in vers dieſe Weiſe der Tirailleurzug gebildet iſt, bleibt die erſte (diedenen Fällen äußerſt ungewiß . Jißt erfährt nun alle Welt, Section deſſelben ſtehen und debandirt, wåbrend die daß es ſich nicht um die Sache, ſondern lediglich um den Schein,
übrigen Sectionen fehrt machen dem Bataillon nicht um ein ídlagfertiges Heer, ſondern um einen Vortrab, und folgen . Auf ähnliche Weiſe erfolgt und die Formation und nur um dieſen handle ; daß 30 000 Mann mit 60 fanonen als iſt das Verhalten des vierten Zirailleurzuges , wobei alzeit verwendbares Schreďmittel gegen diejenigen dienen ſollen,
jedoch das dritte Glied des ſiebenten hinter dasjenige werdhe 10 gütig ſind, ſich einfdüdtera zulaſſen . Es iſtunmöglid auf naivere Weiſe auszuſprechen , daß man bellen, aber nicht des achten Plotons zu ſtehen fommt. Der zweite und
beiſs
ren wolle. Mögen dieſe Eröffnungen wenigſtens das Gute haben,
dritte Tirailleurzug formiren ſich im Trabe und ſeßen folche ſchwade Gemüther einigermaßen zu kräftigen , die ſich er: rich vor das zweite Glied des rechten und linken Flügel, füttert fühlen,ſobald der gadiſche Bahn etwas lauter krähi ale zuges des Bataillons. – Die Entfernung der debandi, gewöhnlich. « renden Rotten untereinander hångt von der Stärke der *) S. 2. N. 3. Nr. 35. -
Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagsbandlung : E. W. Lesfe in Darmſtadt und in deſien Difisin gedrudt.
Nr. 40 .
B
19. Mai 1838.
a
Samſtag,
Allgemeine Milità r - Zeitung. . Dazu kommen aber noch für die Pbalanr 710,000 , für Frankreich Bei der Verhandlung der Pair stammer am die Grånzbataillons 1,150,000 und für Militár - Witt: 17. April über den Geſebesentwurf zur Audbebung wens und Waiſenpenſionen 517,208, zuſammen 2,377,208
von 80,000 Mann aus der Altersklaffevon 1837 Dr. Nimmt man dazu den Poſten für die Gendarmen trug Marſhall Grouchy rehr umſtändliche Betrachtuns gen über eine neue Organiſation der Cadres der Armee vor. Die Zahl der militäriſchen Streitmacht můſſe dem hundertſten Theile der Bevölkerung gleidfommen . Der
mit 850,000 , ſo geben dieſe zuſammen mit dem Aufs wand für die Armee und Marine die Summe von 9,885,308 Dr., d. i. nabe an 10 Millionen oder nahe au fünf Siebentel der ganzen regelmäßigenJahresein.
Redner tadelte ſodann das gegenwårtige Reſerveſyſtem , nahme, welchevorderHand für die bewaffnete Macht das, indem es 40,000 Mann wieder nach Hauſe ſobice, und Militarwittwengebalte zu zahlen ſind. dieſe an der Uebung in der Handbabung der Waffen bindere , und auf dieſe Art dem Staat in Tagen der
Gefahr eine große Hülfequelle entziebe.
Hr. d'Am .
De
ft
rei d. ich
Die dſtreid iſche Armee betrauert den Tod des
brugeac fragt, ob die gegenwärtige Einrichtung der allgemein geachteten Majors Altersbeim . Er widmete Armee dem Staate die Garantien der Ordnung und
in ſeinen ſpätern Fabren fidy dem Pebrfache und war
Sicherheit, die er mit Recht fordern fónne, semåbre. 30 Jahre lang Profeſſor der Geograpbie, Geſchichte Seiner Anſicht nach ſei die jabrliche Auebebung von und Statiſtih in der Militar Afademie in Wieneriſches 5
Der Kriegeminiſtee Neuſtadt. Ihm verdanft Deſtreich großentheils ſeine antwortet , der gegenwärtige Effectivitandº ſei völlig vorzüglichen Offiziere des Generalitabes , da er durdy vollſtändig. Er beſtehe aus 270,000 Mann, in Afrifä feine Lehrmethode ſchon frübzeitig ſeinen Schülern die 80,000 Mann unzureichend.
aus 48,000, in Ancona aus 1500 Mann . Die Reſerve Richtung nach den bóbern militäriſchen Renntniſſen zu belaufe fich auf 148,000 Mann. Daraus gebe berpor, geben wußte. daß der disponible Effectivſtand der Armee 537,000 Wien , 3. Mai. Bei der kaiſerlichen Armee baben Mann betrage. Dieſe Ziffern ſeien ſehr genau und ſich wieder einige Derånderungen ergeben , und zwar
leicht zu verificiren. Schon die Etats der Regimenter ward der Feldmarſchal-Lieutenant Freiberr v . Weiden und die Soldcontrole würden dieß beweiſen . Die ge :
von Frankfurt nach Gråß verſett; Generalmajor Frör.
genvårtige Refrutirungsart müſſe, vorzüglich ſeit ſie v. Rodify von Wien nach Frankfurt ;Generalmajor gebeſſert worden ſei, beibehalten werden . Hr. d'Am : Graf Bellegarde pon Guns nach Wien ; G. M. brugeac beharrt darauf , der Rriegsminiſter babe hier nur die Ziffern der zwei verfloſſenen Jabre vor Augen gehabt , ein Gebrauch, den er von der Finanzverwals tung entlehnt zu haben ſcheine. Dieſe Ziffern gewähren Etat feinen ſichern Schluß auf den gegenwärtigen aber der Armee. Auch Marſhall rouch y wiederbolt ſeine frůberen Betrachtungen , und der Kriegeminiſter bebarrt auf ſeinen Berechnungen. Die Kammer nimmt den Entwurf mit 127 weißen gegen 6 ſchwarze Kugeln an. Griechenland.
Graf Spannocchi von Gråß nach Güns. Der bes reits in Penſion befindliche Generalmajor . Ras , quin iſt zu Prag geſtorben . Pre u B e n.
Berlin ,, 3. Mai.
Das beutige Blatt der Geſet ,
ſammlung enthält nachſtehende Gabinetsordre , die uns entgeldliche Ertheilung des Bürgerrecht in den Städten an Soldaten betreffend. ,, Auf den Bericht .
und Antrag des Staatsminiſteriums vom 22. Februar d. J. beſtimme ich , daß nach Anleitung der in den
In dem fürzlich befannt.gemagten Staatsbudget alten Provinzen früber gúltig geweſenen Verordnung iſt die Armee mit nabe an vier Millionen , nemlich 3,919,940 Dr. , die Marine mit 2,660,160 beide zus ſammen mit 6,658,100 . Dr. angelegt, d. i. mit mehr als zwei Fünfteln der regelmäßigen Jahreseinnahmen.
vom 13. März 1733 , fünftig in ſåmmtlichen Provinzen meiner Monarchie den Soldaten , die entweder zwölf Jahre im activen Militår gedient haben , oder , abges ſeben von der Zabl ihrer Dienſtiabre , durch Bunden
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im Kriege invalide geworden ſind, das Bürgerrecht in den Städten unentgeldlich ertheilt und dieſe Borſdrift ůberal in Anwendung gebracht werden soll, mit der Maßgabe , daß nur diejenigen auf dieſe Befreiung An , ſpruch machen können , welche ſich über ihre gute Füb. rung auszuweiſen vermogen und durch ein Zeugniß
ſie das Wohl des Vaterlandes und ſeine Stellung ges gen das Ausland rein im Auge behielten. Was Zers ſplitterung im Militárweſen werth ſei, hat die nicht ferne Zeit genüglich dargethan. Es mag allerdings ſein , daß einige radikale Brausfópfe oder gutmüthige Schwachfópfe ſich dem Wabne bingeben , das Heil der
zweier unbeſcoltener Bürger des Orts beſcheinigen,
Schweiz beſtebe in politiſcher Einbeit , wodurch dieſelbe
daß fie ohne Beeinträchtigung ihres Nahrungsſtandes als eine Macht aufzutreten vermochte , um in den die Koſten des Bürgerrechts zu bezahlen nicht im Stande Welthåndeln ein gewichtiges Wort abzugeben ; die das ſind. Berlin, den 7. April 1838. Friedrich Wilhelm .“ Eigenthůmliche von Bolt und Natur in den eidgendfſis den Sauen überſeben oder für nichts adten und fide der Meinung überlaſſen , es dürfte ihnen durch eine
Ru B l a n d.
Petersburg, 28. April. Nach den leßten aus fråftige Militärorganiſation leicht werden , ihre Zwede dem Raufaſus hier eingegangenen Nachrichten , iſt der zu erreichen ; daß aber rubige Kópfe , erfahrene Staats. tapfere Rommandeur unſeres dortigen Armee : Corps, manner , fonſervative Kantone, lidh ſoweit einſchüchs General Lieutenant Weliaminoff ii., in Folge einer
tern lieben , es würde wirklich durch größere Centralis
langwierigen Krankheit, obwohl während derſelben einige ſirung unſeren militariſchen Einrichtungen , der Bosheit mildere Epochen ſeine Geneſung boffen ließen , dem und dem Unverſtand ein Mittel gegeben , zum Verder, Der Kaiſerliche Peibarzt , der im ben der Eidgenoſſenſchaft, begreift man nicht leicht, da Zode unterlegen . böchſten Auftrage vor einigen Wochen zu ſeiner Bes ſelbſt die Regierungen der regenerirten Rantone rich an bandlung nach dem Raufaſus abging , traf ibn don der Revolution von 1830 und 1831 erſättigt haben. .
nicht mehr am Leben. Sein Verluſt iſt ſehr empfindlich für den Staat und den Monarchen , weil der beldens müthige Krieger in ſeiner dortigen Stellung , der er 15 Jahre mit ausgezeichnetem Eifer vorgeſtanden hatte,
Uebrigens haben aber aud regenerirte Kantone (wie 8. B. St. Gallen und fuzern, die Verwerfung des res bidirten Entwurfes der Militårorganiſation ausgeſpros den. Herr fandammann Baumgartner von St. Gallen
durch die genaue Kenntniß der dortigen Pofal. und - font ſtets dem eidgenöſſiſchen Webrweſen febr un. geneigt - ſprad bei dieſem Anlaß lebhaft für die Ans Völfer - Verhältniſſe unentbehrlich geworden war. nahme, aber der Gr. Rath verwarf beinahe einſtimmig. Sad ſe n . Das Motiv , welches Herr Baumgartner für die Ans I
Dresden , 18. April. Nach einer mehrmonatlichen nahme vortrug , ,weil man nåinlich mit den radifalen Krankheit iſt der General- lieutenant von Nortiz, Rantonen gleichen Schritte geben müſſe “ wußte der Kommandant der Feſtung Rönigſtein , geſtern Dormittag Constitutionel Neufchatelois für die Anſicht ſeiner Farbe hier mit Lode abgegangen.
portrefflich zu benußen. Dieſes Benemen Baumgarts ners , Tagte er , beweiſe beſſer als irgend etwas Andes
Sdte i . res , daß es ſich hier um eine politiſdze und feineswego Ueber der neurevidirten eidgenöſſiſchen Militårs um eine militariſche Angelegenheit handle , und daß organiſation (dwebt fortmåbrend tiefes Dunfel, oder dieſes ro body geprieſene Project nichts anders ſei, als vielmehr darüber , was an ihre Stelle treten foll ;
ein Mittel , um den Kantonalregierungen auf eine
denn es wird ſich ohne Zweifel an der nächſtbevorſtes benden Cagſabung darthun , daß wobl zwei Drittheile der Kantone ſie verworfen haben , indem mehrere Raus tone , deren Geſandſchaften an vorjábriger Lagſagung unter Vorbehalt der Ratifitation ihrer Comittenten,
künſtliche Weiſe die feitung des Militárweſend aus den Händen zu winden , um ſelbe an die Radikalen zu übertragen , welche leßtere, ſobald ſie einmal in vol. fommenen Beſibe davon ſich befinden werden , faktiſd und unbeſchränkt Herren und Meiſter über die Soweiz
ihre Zuſtimmung gegeben batten , durch ihre Großen fein würden , denn der Scepter rei zu allen Zeiten
Råthe die Verwerfung ausgeſprochen haben , wie gerade unzertrennlid geweſen an dem Schwerdte. Ueber die der eidgenöſſiſche Vorort Luzern. Sicher iſt , daß das Nüßlichkeit und Zweckmäßigkeit der neuen Militåror. /
Reglement von 1817 nicht mehr paßt , nicht mebr taugt ganiſation ſtellte das gleiche Blatt mebrere Betradtun.
und nicht mehr ausführbar iſt, ſo ſehr man auch von einer Seite ber, die Verwerfung damit entſchuldigen will , daß eine neue Organiſation nicht nothwendig ſei, man moge nur das Beſtehende vollziehen. Allein das Militárreglemeut von 1817 beſteht einmal nicht mehr und zwar in wichtigen Theilen und das Beſtehende iſt eben ein Chaos , aus dem viele Kantone nidt mehr
gen an , deren Richtigkeit nicht zu beſtreiten iſt , wenn die Vorausſeßung einer fümmerlich erhaltenen Mehrheit den Standesſtimmen zuläſſig iſt. Wir entbeben ders ſelben Folgende: , Zwolf" Rantonen nehmen die neue Drganiſation an ; wir- ſagen zwölf und glauben damit genug geſagt zu baben ; wir halten ſelbſt dafür , daß, um dieſe Zahl auszumaden , irgend ein Kanton durch .
auf das Reglement von 1817 berausfommen fonnten , den Reiz einiger materieller Vortheile oder durch den
ohne großen Koſtenaufwand , um etwas Mangelhaftes eiteln Ruhu : auch als Freund des Fortſchritis zu berzuſtellen. – Das Traurigſte bei der Sache iſt, daß gelten , werde gewonnen werden müſſen. Dieſe zwolf foridaurend aufgeregte Gemüther auch die Politik in Rantone ſpannen alſo die zehn übrigen in das Jodi
die Militárfrage bineinziehen , eine Frage über deren der eidgenöſſiſchen Militärorganiſation..... Hier bes Beantwortung alle Partheien einig ſein ſollten , wenn ginnen nun die Sowierigkeiten.
Unſere unbedingten
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Milităreiferer bilden ſich ohne Zweifel ein , daß dies bei ihren einmal erhaltenen Inſtruktion fortgeübt wird ? jenigen Regierungen und Volterſchaften , welche heute Nichts ! eine ſolde Batterie iſt vielmebr als ein fünftes das Reglement verwerfen , für die Bollziehung deſſelben , Rad am Wagen zu betrachten. Was koſtet aber die
von demAugenblic ſeiner Niederlegung in's eidgenoßis Inſtruktion der fraglichen Mannſchaft? Wenn anges ſche Archiv an , ganz dafür begeiſtert ſein werden; ſie nommen wird , daß dieſelbe zum mindeſten ſechs Wochen leben es ſchon , wie die Kantonalbebórden ſich in die jährlich – was das Mindeſte iſt - zuſammengezogen Wette bemúben werden , den Befehlen der eidgenöſſiſchen werden muß , ſo foſtet dieſe Inſtruktion jährlich wenigs Militärbehörde eutgegenzukommen ; wie der Handelss ſtens 6000 Fr. für die Mannſchaft und für die unents mann , der Advofat , der Fabrifant u. dgl. ſich um die
behrlich nothwendigen Pferde , ſchaffe man ſie berbei
Dffiziersſtellen ſtreiten , um ihre Zeit fern von ihren auf welchem Wege man wolle, wenigſtens 3000 Fr.
Familien und ihren Geſchaften in den eidgenöſſiſchen Der Kanton Luzern båtte alſo eine Mehrausgabe von fagern und Radresſchulen zubringen zu können . " Man 9 - 10,000 Fr. jabrlich zu beſtreiten .
Man fonnte
muß ſich nicht tauſchen ; man macht immerſchlecht, was höchſtens noch zum Reglementsentwurfe ſtimmen , wenn man gegen feinen Willen thut ; alle Kantone , welche dem Kanton Luzern die ihm zugemuthete Haubißenbats die Minderbeit gebildet baben werden , ſelbſt diejenigen , terie abgenommen , dagegen aber aufällig eine anges
welche beute einen ſo großen Eifer zeigen , die durd meſſene Zugabe in Betreff einer andern Waffengattung Annahme des Reglements freiwillig übernommene gemacht werde. Das eidgenoßiſche Uebungslager bei Surſee wird Mittel aufzufinden , um ſich eben dieſen Verpflichtuns am 11. Auguſt bezogen und am 26. verlaſſen werden gen , welche in einem gehaßigen lichte erſcheinen wers und folglich långer dauren , als die frúbren , welche den , zu entziehen ; ſo bringt es die Natur der Sache gewöhnlich mit Eins und Ausmarſdtagen nur 14 Tage
Verpflichtungen zu erfüllen , werden bald nur trachten ,
mit fidh; dieſe ganze Hierarchie von Behörden und sons trolen , um deren Einführung es ſich bandelt , wird an der Unthätigkeit und faubeit ihrer Ausführung
währten . Der neue Straffoder für die eidgend Biſchen Zruppen iſt von dem Vorort den Kantonsregierungen
ſcheitern ; den Kriegsrath , den Kriegsdirettor , die Ge
zugeſdıict worden und tritt mit 1. Auguſt d. J. in Kraft. Noch bat ſich kein Direktor für die dießjábrige eids was weiß man nicht allem , werden ſich nicht auszus genoßiſche Militarſchule in Thun gefunden . Aud helfen wiſſen , ſelbſt die Zwangsmittel werden nichts die eidgend Biſchen Oberſten Donaß und Maillardoz fruchten ; die Militåreretutionen bieten ein Mittel dar, Baben das Anſuchen abgelehnt .
neralinſpektoren der Infanterie und Cavalerie und von
welches man nicht oft in Anwendung bringen darf, und welches ſelbſt , das eine oder andere Mal , gerade ges gen diejenigen , die es gebrauchen , gebraucht werden
L i t e r a t u r.
dürfte. zuDenthunannehmenden Kantonen ,glavben wir neue nicht Unrecht , wenn wir behaupten daß ſie das
Das Dirailliren der Infanterie, mit Bezug auf ment
Reglement, geradeſo wie das gegenwärtige vollziehen werden , nåmlich meiſtentheils böchſt unvoüſtåndig.. Im Kanton luzern iſt von der Abſtimmung über
die neurevidirte Militårorganiſation , dem Gr. Ratbe
von 111 Offizieren , nämlich von 6 Oberſtlieutenanten,
das Erercirregle und die neueſten Beſtimmun , gen und Feſtſtellungen zu demſelben . A16 Peitfaden für dieſen Dienſtzweig , mit Aufnahme der Coms pagniecolonnen und der kleinen Bataillone bildlich dargeſtellt von Staroſt , Hauptmann im 22. Ins
4 Majoren , 32 Hauptleuten , 25 Ober- und 26 Unter's
fanterieregiment. Mit 31 illuminirten Abbildungen. Neiffe u . Leipzig, Berlag von Ih. Hennings, 1838.
lieutenanten eine Vorſtellungsſdrift eingegeben worden. Die Bittſteller errinnerten an zwei von dem Gr. Rathe ſeinen Geſandten an verſchiedene Lagſaßungen ertheilte
(Schluß.) Der s. 5 bandelt von der Verminderung der
Inſtruktionen , welche immer dahin gingen , daß der Feuerlinie . Wenn die Feuerlinie feſtſteht, ſo ziehen Ranton luzern bereits als beigetreten zu der neuen ſich die Lirailleure nad, dem Flügel des Soutiens, von Militárverfaſſung angeſeben werden müffe, beſonders weldem ſie ausgegangen ſind, in gerader Richtung zus noch , daß der Ehrengerandiſdaft auf dem leßten Tage in luzern ſelbſt die Vollmacht ertheilt worden ſei, un,
ſammen und rúden auf die Stelle , welche ſie früher eingenommen batten , wieder ein.
Beim Avenciren
bedingt und ohne Ratifikationsvorbebalt beis bleibt die betreffende Section ſtehen , zieht ſich zuſams ſtimmen zu fönnen. -
Der Entwurf wurde jedoch
men 1, erwartet den Soutien und fließt ſich an denſel,
dießmal mit großer Mehrbeit von der Hand gewieſen. ben an. Beim Retiriren der Feuerlinie wird die Bers Der Roſtenpunft war wohl hier der meſentlidite Grund.
minderung wie in feſter Stellung, jedod mit beſchleus
Eine Haubigenbatterie nach engliſchen Modell, wie der Kanton Luzern zu ſtellen båtte , hieß es, ſei feine Kleinigkeit. Die Anſchaffung des Materiellen, abgeſehen von dem bereits vorhandenen , iſt mit 40,000 Fr. viel
nigter Geſchwindigkeit , bewirkt. Wenn bei entwidelter finie die Liraideure auf das Signal ,,Retraite“ zu rückgezogen werden ſollen , ſo ziehen ſie ſich bei ihren Soutiens zuſammen , welche rich alsdann im Trabe
.
zu tief angeſchlagen : die Erfahrung würde lebren , daß binter das Bataillon ziehen und das dritte Glied fors 80,000 Fr. bierfür nicht genügen . Was nübt dann aber miren . Iſt das Bataillon in Angriffscolonne, ſo reben eine Batterie , wenn die Mannſdaft, welche dieſelbe zu bedienen beſtimmt iſt , nicht gebdrig inſtruirt und
ſich die Tirailleurzüge an die Queue und formiren beim
nåchſten Deployiren das dritte Glied.
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Der s. 6 bandelt von der Richtung. Diefe ift bei Wenu feine andere Beſtimmung vorausgeht, ziehen ſich den Schwarmern eines cinzelnen Bataillons nach der die Compagnieen' von der Mitte des Bataillons ausein , Mitte , bei mehreren Bataillonen trach dem Richtunge ander und nehmen einen Abſtand von fechzig Sdritten. bataillon ; im Durchſchnittenen Terrain wird ſie indeffen Die Capitaine faffen alsdann das dritte Glied der
durch die vorhandenen Deckungsgegenſtånde beſonders beſtimmt.
Der §. men dabei ciren ; im Flanke im
Compagnie feche Sdritte zurücktreten , den zweiten Zug rich binter den erſten und den aus dem dritten
7 handelt von der Chargirung. Es foms folgende Fälle vor : Im Steben ; im Avans Retiriren ; im liegen ; im Knien ; aus der Stehen und Avanciren ; aus einem Graben ;
Glied gebildeten dritten Zug binter den zweiten regent. Wird in dieſer Stellung das Signal ,,Schwårmen's gegeben , ſo gebt jedesmal der vorbere Zug zum Tirail, firen vor , wåbrend die beiden anderen Züge als Sous
im Walde im Stehen , im Avanciren und Retiriren. tien dienen. Das Berbalten bei dieſem Tiraidiren iſt Bei dieſen Obangierungsorten find folgende allgemeine wie das früber beſchriebene. Der s. 12 enthält die Anleitung zur Formation Grundfåge aufgeſtellt: Anfangs beginnt das Feuer mit
überſpringenden Rotten ; von den zu einer Rotte ges der kleinen Bataillone'a uszwei Compagnieen. Mann feuert der eine erſt dann , wenn Zwei folder Bataillone werden aus einem gewöhnlichen börigen zweiwiedergelade n bat ; fein Lirailleur ſoll einen
der andere
Bataillon formirt , zu welchem Zwed die rechte und
Schuß thun , obne ſeinen Gegner genau auf das Korn linge Flügelcompagnie und die beiden mittleren Coms enommen zu haben und überzeugt zu ſein , daß er pagnieen zuſammenſtoßen. auch in dem Bereich des Rernfauſſes iſt ; bei allen
Die Bildung eines kleinen Bataillons geſchieht in der Art , daß das dritte Glied
Aufſtellungen und Bewegungen roll jeder Tirailleur, einer jeden der beiden Compagnieen ſich in einen Zug ſo weit es die befohlene Bewegung erlaubt , jeden
zwei Gliedern formirt und ſich auf die äußeren Terraingegenſtand dergeſtalt benußen , daß er gegen von Flügel dieſer Compagnieen reßt. Ein ſolches Bataillon das feindliche Feuer perſönlich ſicher geſtellt und hiermit beſteht demnad aus ſechs Zügen , von welchen die in den Stand geſeßt iſt, durch ein ruhiges und gut Flügelzüge Lirailleure fint. Wird das Signal zum
gezieltes Feuer dem Gegner um ſo gewiſſer Schaden Schwärmen gegeben , ſo treten die zweiten Glieder dieſer zuzufügen .
Der s. 8 har bandelt It von den Bewegungen.
Züge vor und formiren , indem ſich die geraden Rotten Ale
binter die ungeraden (egen , zwei Glieder. Die Hälfte dieſes auf folche Weife formirten Zugs gebt dann als
Bewegungen des Tirailleurs follen zwar in einer raſden , munteren " Gangart vollzogen , alle Uebertreibungen aber Zirailleure vor, wåbrend die andere Håifte als Sou: vermieden werden , und das Paufen nur dann ſtattfins tien dient ac. den , wenn wichtige Zwede zu erreichen ſind. Im S. 13 wird die Formation der fleinen Bas Der S. 9 bandelt von dem Verbalten der Sou . tiens. Die Entfernung der Soutiensvon der Feuer: taillone aus einer Compagnie beſchrieben . Sie linie fou der Art ſein , daß ſie dem wirkſamen feindlis geſchieht in der Weiſe , daß die binteren Glieder der
chen Gewehrfeuer entzogen ," jedoch im Stande ſind, Züge reſpective redes und links deployiren , woraus die abzuidſen . In ganz offenem Zerrain befinden ſieſich werden die dußeren Sectionender Flügelzüge vers wendet
die Feuerlinie ſchnell zu unterſtůben , zu verſtårfen, Stellung in einem Glied bervorgebt. Zum Zirailliren .
mitten zwiſchen der Tirailleurlinie und dem Bataillon. Der S. 10 bandelt von Railliren.
Um die Zis
uc.
Der S. 14 handelt von den Signalen.
Der
railleure in geſchloſſene linien zu ſammeln wird ent. $. 15 enthält Beiſpiele für das Verhalten der Zirails Bewegungen und Entwidelun. weder Vergatterung geſchlagen oder das Signal „Ruf“ leure bei verſchiedenen gegeben , worauf ſich die Tirailleure bei ihren Soutiens gen. - Der S. 16 endlich liefert die im Fabr 1809
fammeln und dieſe in die befohlene Aufſtellung råder. erſchienene Inſtruction über den Gebraud des Wird das Signal ,,Golonne formirt" gegeben , fo eilen dritten Gliedes. die Zirailleure nach ihren Soutiens , melcbe jenen ents
Indem wir die Anzeige dieſer Schrift ſchließen ,
gegen geben ; beiden bilden alsdann zuſammen nåuel. ſeben wir uns zu der Bemerkung veranlaßt, daß bei wird ſodann wieder das Signal ,,Schwarmen " geges dem Seben derſelben eine großere Sorgfalt båtte ver, ben , ſo geben die Tirailleure wieder vor. Solche Rnåuel wendet werden ſollen. Die bäufig vorfommenden Feb. werden indeſſen nur dann gebildet , wenn die Lirailleure ter ſind oft den Sinn entſtellend und iſt darum eine nicht mehr zum Bataillon gelangen können, was der Berichtigung derſelben zu empfehlen , ehe man die Schrift Zirailleuroffizier zu beurtbeilen bat.
Dieſer Offizier
ſelbſt lieſt.
.
Uebrigens haben wir durch eine Bergleis
beſtimmt auch durch ſeine Stellung den Sammelpunct, welcher , wenn es ſein fann , vor den Flügeln des Bataillons iſt. Wenn zu Bildung jener Knäuel feine Zeit mehr iſt, ſo wird den Tirailleuren empfohlen , ſich
chung derſelben mit der von dem Hauptmann Hellrung ausgegebenen wiederholt beſtåtigt gefunden , daß bei den tactiſchen Ausführungen in der preußiſchen Armee
nieberzuwerfen .
Mannichfaltigkeit im Verfahren ſtattfindet , ein Uebel , ſtand , welcher durch das gegenwärtig bearbeitet wer.
Der S. 11 bandelt von den Compagniecolonnen .
unter dem Titel : ,, Der Dienſt der Infanterieri sc . ber .
Die Formation derſelben geſchiebt auf folgende Weiſe : dende Reglement der Beſeitigung entgegenſieht. Redigirt unter Gerariwortricofeit Orr Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Difinin gedrudt.
1
Mittwoch ,
Nr. 41.
23. Mai 1838.
19
3
Allgemeine Militár - Zeitung. fra n trei ch . In der Sigung der Deputirten Rammer , som :
habe 20,045 Unteroffiziere, und im Durchſchnitt würde
man deren jährlich für die Verwaltung nur 46 ges
30. April, war an der Tagesordnung die Erörterung brauden . Nachdem ſich noch Herr Dupin, der Ges
eines Geſet :Entwurfes hinſichtlich der Anwendung der neral Subervic und der Oberſt Pairband für die Beſtimmung über die Penſionen für Offiziere der land. Anſicht der Commiſſion ausgeſprochen hatten, daß man 2
Armee auf das Offigiercorps'der Verwaltung, die Beamten jener Verwaltung nid)t Offiziere nennen nemlich auf die Militärbeamten bei den Hoſpitälern, ſollte , ward , troß der eifrigen Gegenrede des Kriege , 5
bei dem Proviantweſen , bei der Montirung und bei
Miniſters, die Relation der Commisſion angenommen,
dem Lager. Die mit der Prüfung dieſes Geſet .Ents und eben ſo die vier erſten Artikel des Entwurfes. wurfes beauftragt geweſene Commiſſion batte den Bes
Der fünfte Artifel aber , durch welchen die bisherige
amten der Armeeverwaltung den Offizierstitei ſtreitig gemacht und vorgeſchlagen, daß man ſie Adminiſtrations, Agenten nennen rolle. Herr Boilly D'Anglas erhob fich gegen dieſe Anſicht der Commiſſion , und meinte,
Penſionscaſſe der Verwaltungsagenten aufgehoben und mit der allgemeinen Penſionscaſſe aſſimilirt werden ſollte, ward verworfen , und da dieſer Artifel den eigentlichen Zweck des Gerebes ausſprach , ſo ließ ſich
es ſei dies eine falſche Empfindlichkeit, die man im das Schisſal deſſelben vorherſehen. Von dieſem Augens Namen der Armee an den Lag lege. Eine gute Milis blide an nahm auch die Kammer feinen Antheil mehr tårverwaltung ſei eine ſehr wichtige Sache und man
an den Beratbungeu , und als es zur Abſtimmung über
den ganzen Entwurf tam , ward derſelbe mit 187 gegen müſſe denjenigen , die ſich derſelben gewiſſenhaft unter: al 45 Stimmen verworfen . zogen , jede Art von Achtung beweiſen. - Der Der Gener General Der am 20. April der Pairsfammer zu vorläufiger Paidet machte auf einen anderen Umſtand aufmerkſam , der ihm etwas Ehrenrübriges zu haben ſchien . Durdy Prüfung der Bureaur vorgelegte Entwurf über die eine königliche Ordonnang in Bezug auf das neue
speciellen Waffenarten bot von Seite aller Mili.
Adminiſtrationscorps ſei nåmlich beſtimmt worden, daß tåre dieſer Rammer eine allgemeine Oppoſition erfahren. Niemand Adminiſtrationseleve werden könne, der nicht Die für die Commiſſion gemachten Wahlen , die aus wenigſtens zwei Jahre lang Unteroffizier in Activitåt allen Generalen beſteht, welche den Entwurf am lebs geweſen ſei.
Wenn er aud nicht in Abrede ſtellen
bafteſten angegriffen baben , fónnten wohl das Mini.
wolle, daß die Militárverwaltung wichtige und nüßliche fterium zu dem Entſchluſſe bringen , aus der Annahme Dienſte leiſte , ſo proteſtire er doch dagegen , daß man
oder Verwerfung des Gerekes vor der Pairsfammer
ſie mit der Armee auf gleichen Fuß ſteden wolle. man
nicht , wie vor der Deputirtenfammer , eine Cabinets,
könne einem Soldaten ,der jeden Augenblic bereitſei, frage 3p machen. Nach amtlichen
ſein Blut für das Vaterland zu vergießen , nicht zus
Angaben belißt das landheer , ohne
muthen , daß er nach mehrjährigen , gutgeleiſteten Dien : Einſchluß der Nationalgarde, gegenwärtig 3000 bron , ſten vielleicht der Secretár eines Militår Intendanten zene Belagerungs-Kanonen , 1567 Feldſtúde, 862 eiſerne
werden , oder ſtatt der Flinte die Rationen tragen, Geſchůße , 1562 Haubißen , 4,100,000 Kanonenkugeln, Möbeln aufſtellen , oder Betten machen rolle. Das 4 Min. Gewehrfugeln, 1 Mill. Haubigenkugeln, 719,000 ſtebe im Widerſpruche mit dem Geiſte, der die Armee Bomben, 10 Mil . Kilogrammen Pulver , 1,256,000 .
Der Kriegsminiſter Semebre , 74,000 Stußen , 850,000 Infanterie- und erwiederte darauf , das neue Adminiſtrationscorps leiſte 130,000 Cavalerie:Såbel , 5200 Aerte , 44,000 Klingen ſehr weſentliche Dienſte , und könne nicht von der und 18,000 Kůraſſe. Der König bat aus Anlaß ſeines Namensfejtes den Armee getrennt werden ; der Unteroffizier, der verwalte, belebe und beleben müſſe.
-
babe eben ſo viel Recht auf Achtung als der Soldat ;
Schiffscapitán Hrn. 7. Bougainville zum erſten
er theile ſeine Gefahren und ſeine Štrapazen. Uebris gens rei ja auch den Unteroffizieren der Eintritt in die Adminiſtration freigeſtellt, und es würden ſich wahrs ſcheinlich nur zu viel Bewerber melden ; denn die Armee
Gegenadmiral, den Schiffocapitán Hrn . Baudin zum zweiten Gegenadmiral ernannt. Auch wurden mebrere Schiffscapitáne, Corvettencapitáne und Schiffslieute. nante ernannt.
323
324
Großbritannien.
meiſteramts unabånderlich aufrecht erhalten wolle , und
In der Unterbausfißung vom 27. Aprit legte Sir Huſey Vivian , der Generalfeldjeugmeiſter , das Artillerie budget vor. Daſſelbe zeigt eine Erhöhung des Voranſchlags von 9171 Pf. Sterl. wegen der nach Canada abgegebenen Artillerieverſtärkung. Der minis ſteriell Redner bemerf , wie die Verwen g von Ar. tilleriſeten im auswårtigten Dienſt den Effectdun ivſtand dieſer Waffe im Inland Tehr vermindert habe ; ſo ſeien in dem Artilleriedepot zu Woolwich nur 321 Mann , ob gleich dort der tägliche Dienſt 226 Mann in Anſpruch nehme . 3 Compagnien ſind neuerlich nach Canada , 1 nach St. Kits und 1 nach Bermuda abgegangen . Ein Credit von 28,388 Pf. St. über den vorjährigen Betrag wird ferner für die Unterhaltung der Feſtungen und Caſernen im Inland wie in den Golonieen verlangt. Dabei wird bemerkt , der Staat babe für 605 größere und kleinere Feitungswerfe mit 7247 Kanonen zu ſor. gen , und es ſei zu verwundern , daß ihre Unterhaltung nicht mehr forte. Der Mehrvoranſdlag für Frland iſt 5000 Pf. ; im vorigen Jahre betrugen die einſchlägigen Ausgaben für dieſes land 45,000 Pf.; für das laufende Jabr werden ſie auf 50,000 ſteigen . Für die Waffen : por ein Zuſchuß von 15,000 Pf. ver. rat Dieſer rd nót er wirei langt . hshauſ big , bemerfte Sir H. Vivian ,
bei welchem Erſparungen unmöglich ſeien. Es ließe rich , meint er , um ein Bedeutendes vereinfachen . Uebris geng lobt er das brittiſche Geniecorps , welches er als das beſte in der Welt bezeichnet ; cagegen babe das
franzöſiſche , das belgiſche und das preußiſche Heer beſſere Flinten , als der engliſche Soldat . Es tauge unter vier bis fünf Flinten immer faum eine etwas, und als er in Indien geweſen ſei, babe er gar gehört, die Flinten , welche die dortige Armee von England aus erhalte, hårten oft feine Zündlódher ; es ſei ihm daher ſehr lieb , von dem Feldzeugmeiſter zu vernehmen , daß der Vorrath der Flinten von 900,000 auf 200,000 reduzirt worden ; noch beſſer håtte man getban , auch dieſen Reſt in die Themſe zu werfen ; man ſolle lieber 49 ſtatt 19 Schillinge für eine Flinte geben und ſich beſſere verſchaffen . Nach einiger weitern abſpringen , den Discuſſion wurde dieſer , ſo wie die übrigen Pos ſten des Budgets (bas Ganze beträgt 1,546,950 Pf. St. ) votirt. In derſelben Sißung veranlaßte ber Antrag , 80,282 , Pf. St. für die Unterhaltung des unter dem Namen Ø comanry bekannten Freiwilligencorps , ſo weit das, ſelbe in Folge ſeiner resten Reduction noch beſteht, 34 bewill igen , eine lebhafte Debatte, indem nåmlich Hr.
einmal weilſehr viele Flinten des Militárs uubrauchs Hume aurVerweigerung des Votums antrug , da das bar geworden , und dann weil in den Waffen der gange Corps unnöthig ret, und nur (toryſtiſchen ) Par ,
Armee , nach dem Beiſpiel anderer Staaten , mancherlei Verbeſſerungen einzuführen ſeien , zu welchem Ende ein eigenes Comité niedergelebt ſei. Er wiffe wohl, daß das ehrenwerthe Mitglied für Rilkenny (Hume) gegen jede Vermehrung der Waffenvorråthe ſei ; auch ſtimme er darin mit ihm überein , und ſeit dem Jahre 1815 feien die während des großen Kriegs aufgebäuften Magazine um einen Betrag von 2 Millionen Pf. St. an Werth reducirt worden . Ein Zuſchuß von weitern 15,000 Pf. St. wird gefordert für anzufertigende 68pfunder , die auf Weiſung der Admiralitåt beſtellt worden ſeien. Der reine Mehrbetrag der Ausgaben für das laufende Jahr iſt 50,205 Pf., obwohl das dießjährige Budget das vorjährige um 148,708 Pf . überſchreitet; von leßterer Summe fommer aber betrådhte
bemerkte der leftgenannte bochtoryſtiſche Baronet , rei die geeignetſte bewaffnete Macht zur Aufrechthaltung der Ruhe im lande . Lord J. Ruſſell vertheidigte das Benehmen der Regierung , indem er beſonders herauss bob , es ſei im Falle offentlicher Ruheſtörungen , wo die Polizei nicht mehr ausreiche , weit geeigneter , regels måßiges Linienmilitår zu verwenden , als Bürger gegent
liche Reductionen in andern Poſten , namentlich im Commiſſariatsweſen , in Abzug. A13 Beweis , wie das
Bürger , und Radbarn gegen Nadbarni . Ücbrigens babe die Yeomanry früher unter dem Herzog v. Wel,
.
1
reizweden diene, zu welchem Ende er einen Brief von lord Sondes , vormaligem Major in der Yeomanry , las , der gebåſlige Geſinnungen gegen das jebige Mi, niſterium ausſprichr. Eine Reihe toryítiſcher Mitglieder die HH. C. W. Wynn und Sir E. Anatchbull , voran , erhoben ſich mit Eifer , um ihrem Verdruß über die theilweiſe Auflöſung dieſes Gorps , nåmlich der bes rittenen Yeomanry , luft zu machen .
Die Yeomanry ,
Feldjeugmeiſteramt bemüht ſei, in ſeinem Departement lington nur 8000 Mann betragen , und die Herren ges Erſparungen einzuführen , erwåbnt Sir Huſey , daß genüber fónnten ſich um ſo weniger beklagen , daß dies bloß an den beiden Arſenalen im Tower und zu Wools Pelbe, nachdem ſie im Jahre 1831 unter damaligen wich ſeit 1830 32,000 Pf. St. erſpart worden ſeien. beſondern Umſtånden rebr vermehrt worden , jegt auf Uebrigens ſeien die Geldhafte dieſes Departements ſo 14,000 Mann reducirt worden ſei. Er boffe, die Zeit weitläuftig , daß ihm perſónlich In Einem Jahre 1500 werde nicht ferne ſein , wo ſich für das land eine wirk, Documente vorgelegt und 7000 Briefe zugeſaudt worden ſamere und núblichere und dabei verfaſſungsmäßiger ſeien ; das Manual des Bureau's aber rei für Ein Streitmacht organiſiren laſſe, nåmlich eine gute Milize. Jabr 13,767 Seiten ſtarf. Bei einem ſolchen Geſchäfts. (Hort!) Wa s den Brief von Ford Sondes und eine umfang laſſe ſich das Perſonal dieſes Amtes nicht weiter frühere Adreſſe von lord Winchelſea an die Yeomen Der Redner ſchloß , indem er als erſten betreffe , ſo ſeien dieſe Schreiben auf keine Weiſe zu Poſten 60,408 Pf. für den Feldzeugmeiſter und das rechtfertigen ; denn was würde man z. B. von einem
vermindern .
übrige Hauptperſonal des Departements verlangte . Dragonerobri n zu halten haben , der, wenn ſein Re. Hr. Hume erbebt rich mit Raddrud gegen das, wie giment durd ſte einen königlichen Beſchluß reducirt wurde , er es naunte , eben ſo foſtſpielige als mangelbafte Sys in einer Adreſſe an ſeine Soldaten darüber als über eine
ſtem , das die Regierung in der Leitung des Feldjeug. verfaſſungswidrige Acte ſich beklagen wollte ? Spließlich
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wurbe Hrn. Hume’s Amendement mit 203 gegen 57 deren Eigenthümlidfeiten noch der Verbeſſerung fabig Stimmen verworfen ,und die verlangte Subſidie votirt. Find , und deren Wirfungofreis , durch ihr Leiſtungver, Am 24. April iſt der Generallieutenant James
mogen , ſich vergrößern fann.
Man mag hinſichtlich
Moore , im 78ſten Jahre ſeines Alters mit Tode ab , der Infanterie und Cavalerie überlegen wie man will, gegangen . De ft reich .
Wien , 24. April. Gegenwärtig werden zur Rom . plettirung der Armee , wegen der Austretenden , Verſtorbenen u . dgl. , wie aljábrlid), in der Monarchie 34,000 Mann ausgehoben. S
p
a
n
i
e
11 .
nie wird man bei erſterer das Bajonnetgewehr , bei leßterer die Panze , den Såbel und das Pferd durch Beſſeres erſeten fónnen . Nachdem ihre Bewaffnung
den Gipfel der Verbeſſerungen erreicht , wäre Alles, was noch zu ihren Gunſten geſchehen fónnte , daß man etwa einige Evolutionen im Geiſte der bóberen Zaftif
erfånde , nicht aber ihre Impulſivkraft ånderte. - Bei
Durch Decret vom 1. Mai hat die Königin Regentin der Artillerie verbålt es ſich anders.
Wenn einmal
von Spanien den General Espartero , Grafen von
die congreviſchen Rafeten und insbeſondere die Scraps
Puchana , zum General Capitain der ſpaniſchen Armeen
nel- Granaten verbeſſert ſein werden , werden ſie der
ernannt.
1
Dieſe Würde entſpricht derjenigen eines Artillerie eine ſo gewaltige Zerſtörungskraft verleiben,
Marſchalls von Frankreich , wird aber weit ſeltener ers theilt. Dem General Espartero iſt ſie zu Theil gewors den als lobn ſeines Sieges bei Pedrahita über das Carliſtencorps unter dem Grafen Negri.
daß dieſe Waffe wirklich eine Geißel der Menſch beit werden kann. – Der menſdliche Geiſt iſt zu fruchtbar
und unſer Jabrhundert zuaufgeklärt, als daß dieſe Vervolfommnung nicht ſtattfinden ſollte , und ohne mir den Titel eines Propbeten anmaßen zu wollen , glaube ich vorauszuſeben , daß eine Zeit fommen wird , in der
Von der Infanterie. (unter dieſer Aufſchrift enthältdas Novemberheft des Spectateur dieKunſt der Sdlachten auf die Wirkungen der Artil, Worldläge zur Verbeſſerung dro Infanterie- Gewehrs betannten Herrn Guſtav Delvigne, früher Offizier der königlid französ fiſchen Garde, welcher dem Wette des ruſſiſchen Generals Okounef, betitelt : ,, Xbhandlung über die Veränderungen , welche eine gut inſtruirte und gut verwendete Artillerie in der höheren Tactit der Neueren berdorbringen tann,
lerie rich gründet , die ſich zur Hauptwaffe aufwerfen wird, indem ſie den beiden anderen ſecundare Wirkungs, freiſe anweiſet. Nachdem die beiden Erfindungen , von welchen ich eben geſprochen , ſich in furzer Zeit gefolgt ſind , iſt fein Grund zur Annahme vorhanden, daß nun der menſdliche Erfindungegeiſt in ſeinen Neues
als Erwiederung dienen rou. )
rungen ſtilſteben werde , und da die Artillerie die eins
inililair vum Jahr 1836 din nachſtehenden Aufſaß des durch ſeine
-
„ Gute Infanterie iſt ſtets von allen aufge , sige Waffe iſt, bei welcher noch Verbeſſerungen ſtatts flårten Völkern als die Hauptwaffe einer finden können , ſo wird der Scharfſinn der Gelehrten wohl organiſirten Armee era dtet worden.“ Dieſer , aus den Betrachtungen über die Rriegsfunſt vom Hrn . General Roginat ertrahirte Satz muß weit weniger als das Stundgeben einer individuellen Anſicht,
Rich nur ihr zuwenden und ſie allein wird alle Frůdyte deſſelben árndten . "
Das Syſtem
des Hrn . General Okounef beſteht
darin , die Tactif und alle Phaſen der Schlacht ſo zu
denn als eine allgemein anerfannte Wahrheit erachtet combiniren , daß er durch die Anwendung großer Bats werden , welche, in Folge ihrer Wichtigfeit,es verdient, terieen von 80 – 100 Kanonen , welde er auf 200 oder durd, Krieger , deren Namen Autoritaten ſind , oft in 150 Toiſen von den Infanterie: Pinien etablirt , das Erinnerung gebracht zu werden.
Centrum der feindlichen finie ſprengt und ſomit den
Wenn ein åbnlicher Grundſaß , welcher der Orga , Sieg entſcheidet. – Wenn ich , um die Infanterie zu niſation der bewaffneten Macht zur Baſis dient , durch
vertbeidigen , dem Hrn. Berfaſſer des Werfdens in
einen Militår angegriffen wird , deſſen Erfahrung und ſeinen wiſſenſdjaftlichen Erdrterungen und insbeſondere hobe Stellung Einfluß auf die öffentliche Meinung da , wo er in ſeinen tieffien Combinationen das blutige ůben fann , ſo iſt es natürlich , daß ein roldes Ders
Drama der Sdlachten erörtert und beurtheilt, båtte
fahren die Aufmerkſamfeit auf ſich lenft , und daß die folgen müſſen , ſo würde ich mich gehütet haben , die erſte Anregung zur Vertheidigung des angegriffenen Grundſages auffordert, inſofern nicht ſeine Irrigkeit
Stimme zu erheben ; da aber der Wille , welder die großen militäriſcheu Operationen lenkt , ſich nur der
bis zur böchſten Evidenz erwieſen iſt. Der Peſer moge Elemente zum Erfolg bedienen kann , welche ihm die ſelbſt entſcheiden , ob nicht der nachfolgende Auszug drei Waffen , und insbeſondere die Infanterie, bieten ; aus der Abhandlung des Hrn. General Ofounef den und da , um zur Feſtſtellung eines neuen Syſtems zu Eingangs ausgeſprochenen Grundſaß auf das beſtimme gelangen , der ruſſiſche Herr General dieſes lettere teſte angreift.
Element in ſeinem Weſentlichſten angreift , ſo habe ich
,, II. Capitel. Allgemeine Betrachtungen über die Artillerie. Jede Waffe für ſich genommen , oder auch in Verbindung mit den übrigen , iſt die Verans laſſung zum Siege; der Vorrang muß aber doch immer derjenigen eingeräumt werden, welche die meiſten Dienſte leiſtet, indem ſie dem Feinde den meiſten Schaden zu , fügt. Bon allen Waffen , welche tbåtigen Antheil an den Schlagten nehmen , iſt die Artillerie diejenige,
geglaubt , daß es mir erlaubt ſein dürfe, es zu ver . theidigen. Sind es nicht in der That diejenigen , die durch ihre Pflicht berufen ſind , den Infanteriſten zu bilden , welche ibn genau fennen müſſen ? Von dieſer erſten Inſtruction , von dieſer tågliden Ueberwachung, welche ihnen anvertraut iſt , bångt die Güte dieſes Elements und der Ruhm des Generals ab , der es am 1
Soladottage in Thårigkeit reßt. Wie wir geſeben baben,
328
327
iſt die Infanterie insbeſondere hinſichtlich des Gebrauchs welche mit Einſicht und unerſchrođenheit das Gefechtss und der Wirkung ihrer Waffen angegriffen worden ;
feld überſchreiten, die ſich vereinigen , wenn es rich von
da es nun gerade dieſe Beziehung iſt , welcher ich meine
einem Angriff derſelben Waffe , oder einer Vertheidis
ganze Aufmerkſamkeit gewidmet babe , ſo erachte ich
gung gegen feindliche Flanquere handelt, ſich zerſtreuen,
mich um ſo mehr berufen , dieſe Frage abzubandeln.
um eine Bewegung fu decen oder den Feind zu übers
Nat gediegenen Gründen, zu Gunſten des Infanteris raſchen , werden mit leichtigkeit das feindliche Artille. ſten , forſchend , um ſie dem Verfaſſer des Werfchens riefeuer entfråften , indem ſie unerwartet und gedeďt entgegen zu ſtellen , fand ich in einen ſeiner eigenen
an das Zerrain ſich ſchleichen , welches die Geſdůfe
Werke: ,, Grindliche Unterſuchung der Eigenthůmlich, beſeßt halten , durch wohlgezielte Schüſſe ihre Bedienung feiten der drei Waffen ( 1832) “ eine ſo entſchiedene außer Gefecht reßen und durch Hohlkugeln die Mus
Lobrede auf die Waffe der Infanterie , daß ich geglaubt nitionswagen in die luft ſprengen .“ babe , nidyt beffer toun zu fónnen , als ſie hier anzus
führen :
Die Infanterie iſt die Hauptwaffe.
Die
Wie wir Teben , Teßt der Hr. Verfaſſer 1832 voraus, daß die Infanterie , von der er ſpridit, gut inſtruirt
Leichtigkeit, mit welcher der Infanteriſt alle Sowierig ſei, was auch in der That der Fall ſein muß. 1836 feiten , welche die Geſtaltung des Terrains erzeugt, führt ſein Werkchen den Titel : ,,Von den Aende . überwindet; die feichtigfeit ſich darin verborgen zu balten , um an den Feind zu kommen und ihn unvers
rungen , welche eine gut inſtruirte und gut verwendete Artillerie erzeugen fann 2c.“
Auch
muthet anzugreifen, Towie ferner das Terrain zu bes gegen dieſe Vorausſeßung läßt ſich nichts einwenden, nußen , einen ungleichen Stampf zu vermeiden oder zu
aber wie kommt es, daß er ſofort hauptſächlich nach
unterhalten , oder ſich unter dem Stuße des Terrains dem Erfolg einer {batſache, von der er Zeuge war, zu bewegen, um den Nachtheile zu begegnen , welche und bei welcher die Artillerie vollfommen gut inſtruirt, die Ueberlegenheit des Feindes erzeugt , weiſen mit Recht der Infanterie den erſten Rang unter den drei Waffen an . Die Infanterie , welche ſich faſt überall den Weg bahnen kann , die zahlreichſte, am leichteſten zu ergänzen und zu bilden , der Zerſtörung am wenigs iten unterworfen und , hinſichtlich der Vielfåltigkeit ihrer tödtlichen Wirkungen , am ſchredlichſten iſt: muß notb . wendig auch die Waffe der großen militäriſchen Opes
die Infanterie dagegen ſchlecht eingeübt und ſchlecht verwendet war , die den beiden andern Waffen beſtimmte Zufunft prophezeit ? Der ruſiſche Herr General führt, zu Gunſten des neuen Gebrauchs, welden er von der Artillerie machen will , das Ergebniß der Erſtürmung Warſchaus im Jahr 1831 an ; ia er erklärt ſogar in ſeiner Vorrede, daß die Erfahrung , welche daſelbſt gemacht wurde, der Punkt ſei , von dem er ausgebe. -
rationen ſein , deren Erfolg großen Theils von der
Wäre es nicht vielleicht an ſeinem Orte , bier jene ges
Menge der Truppen , welche man verwenden kann, baltvolle Bemerkung anzuführen , welche man Seite 7 ſo wie von ihrer Gewohnheit die Beſchwerden der der Vorrede feiner Gründlichen Unterſuchung 2c. .
Marſche zu ertragen und der Leichtigkeit abhångt , rich vom Jahr 1832 findet ? „Eine glänzende Ibat reißt auf alle Punfte begeben zu können , wo ihre Gegenwart
und oft bin , führt uns irre, und entfernt uns unfreis
Die Infanterie iſt noch außerdem darin den beiden anderen Waffen überlegen , daß ſie mit Vor: theil in der Offenſive und Defenſive verwendet werden und ſich behaupten kann . Ihre verſchiedenen Forma: tionen bieten ihr hierzu volle Möglichkeit, ſo wohl durch ihren innigen Zuſammenhang und ihr ſchredliches, vers
willig von den Grundſågen , welche , ſo zahlminder Rie audi ſeien, dennoch die Baſis der Kriegswiſſenſchaft bilden müſſen .. “ Auch folgende Stelle , aus des Herrn General lamarque Abhandlung : Bom militariſchen Geiſt, ſcheint und bier paſſender Weiſe erwähnt wers dürfent :: ,, Die Infanterie iſt es , welde die zu dürfen den zu
nothig iſt. -
.
Sturm angriff, angriff wahre Stårfe ausmacht , ſie iſt es mit der man ſich vielfachtes Feuer , als durch ihren Sturm
während die Cavalerie , in Thåtigkeit verſeßt, nur eine bloß offenſive Rolle hat , und die der Artillerie, wenn ſie nicht von den anderen Waffen vertbeidigt wird, bloß defenſiv iſt. -- Die Hauptwaffe des Infanteriſten, feint Gewehr , macht ihn der Artillerie furchtbar, und bietet ihm zugleich alle Mittel, der Kraft des Cavales riechocs das Gleichgewicht zu halten. Handelt ſicho
überall und immer beſchäftigen muß ; fie kann Ales, aber nichts fann ſie erſeßen . Infanterie war es , mits tels welcher Guſtav Adolph und Carl XII. den ſchwe: diſchen Namen unſterblich machten ; durd die Vervolls kommnung ſeiner Infanterie triumphirte Peter I. über ſeinen furchtbaren Nebenbubler ; weil es dieſelbe vers nachlaffigte, bat Polen aufgehört , eine Nation zu ſein !"
darum , das Feuer der Artillerie znm Schweigen zu
Wenn es wahr iſt , daß das Schickſal der polniſchen
bringen , indem wir ſie ihrer Bedienung berauben , ſo nehmen wir unſere Zuflucht zur leichten Infanterie ;
Nation 1831 aufs neue durch die Wirkung einer Bat. terie von 120 Ranonen entſchieden wurde , welche in
.
.
denn ohne weſentlichen Berluſt wird ſie den Raum
einem Abſtand von 150 Loiſen vor einer Reibe
fåubern, welchen die anderen Waffen zurückzulegen
mit Artillerie uud Infanterie beretter Re .
baben , um ſich in den Beſitz der Batterieen zu reken, bereiten , indem ſie der Verheerung vorbeugt, welche in der Regel das Feuer der Geſchüre unter denen anrich,
douten aufgefahren iſt, könnte man dana nicht die Anführung des General lamarque wiederholen, und ſagen : „ Weil es reine Infanterie vernach lårligte bat Polen von Neuem aufgehört , eine
tet , welche ſie angreifen.
Nation zu ſein !"
und wird ihnen bierdurch eine leichte Eroberung vors Geididte Lirailleure,
( Fortfegung folgt. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : €, W. leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 42.
26. Mai 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Großbritannien .
Bei den Verhandlungen im Unterhauſe über den Bedarf des Feldzeugantes bracite ford Sandon einige beſondere Gegenſtände zur Sprache. Er fragte unter Anderun , ob etwas geſchehen ſei, das Militår mit
( Obriſtlieutenante und Majore ) von 216 auf 252 Thaler, für die 3. Abtheilung (Capitáne 1r Klaſſe) von 180 auf 210 Thaler , für die 4. Abtheilung (Capitåne 2r Klaſſe) von 120 auf 140 Thaler , für die 5. Abtheis lung (Auditeure, Regimentsårzte zc.) von 72 auf 84 Cha.
Bůderſammlungen zu verſehen. Der Kriegsminis ſter ,Lord Howick , antwortete , man habe anfänglich ben Gedankengehabt, Regimentsbibliothefen anzulegen, dieſen Plan aber wieder aufgegeben , da der håufige Garniſonswechſel der Regimenter die Ausfübrung ſehr erſchweren würde; man habe ſich daber fürGarniſonss
ler , für die 6. Abtheilung (Premierlieutenante) von 60 auf 72 Thaler , für die 7. Abtheilung ( Secondlieutes nante) von 48 auf 60 Thaler. – Sodann iſt beſtimmt worden : ,,Werden Offiziere oder andere nad S. 1 zum Militärſtaat gehörige Diener in den Hof , oder Civils dienſt verſeßt; ſo ſind dieſelben nach wie vor zur Theil,
bibliothefen entſchieden und boffe , dieſe Einrichtung werde bald eintreten fónnen. Es wurde bemerkt , dat, wenn man die verdiedenen Garniſonsbibliotheken mit verſtåndiger Auswahl unter der Aufſicht von Militår, beamten anlegen ließe , die Soldaten bei dem Eintritt in eineneue Beſabung den Vortheil haben würden,
nahme an der Militár: Wittwens und Waiſen . Anſtalt, ſowie zu allen , den zum Militårſtaat gehörigen Intes reſſenten obliegenden, ordentlichen und außerordeutlichen Beiträgen verpfliditet. Dagegen iſt ibnen aber auch geſtattet, in diejenige Beitragsflaſſe der Anſtalt zii treten , in welche die mit ihnen in gleichem Rangvers
friſche Nahrung für geiſtige Unterhaltung zu finden. båltniß ſtehenden Militár: Beamten und Angeſtellten der Auch fragte ford Sandon , ob man noch nicht daran Militår. Verwaltung nach s. 9 der Statuten geboren. gedacht babe, den Soldaten in den Beratungsortern Wenn jedoch der in den Hof- oder Civildienſt verſeßte
einen Plaß für gymnaſtiſde Uebungen zu verſchafe fen, und der .. Courier " empfiehlt dringend, dieſe Nebungen einzuführen , da ſie auf die moraliſche Hal, tung der Soldaten günſtig einwirfen und ſehr dazu .
Intereffent zu feiner deracht Silaſſen der Rangordnung gebort, ro ſou derſelbe, je nachdem ſeineDienſtſtellung derjenigen der Angeſtellten der Midtår. Verwaltung gleich zu achten iſt , welche zu der ſechſten oder ſiebenten .
beitragen würden , ſie von Ausſchweifungen abzuhalten. Beitragsflaſſe ziblen , ?" puer dieſer beiden Klaſjen
Es würde ſich in allen Beſaßungsortern leichtein Plas nad Maaßgabe ſeii.co Gobalts berangezogen werden. finden laſſen , wo die Soldaten , wie in Preußen , unter Dabei verſteht es ſich von ſelbſt, daß , wenn ein Ju einem eigens dazu angeſtellten lehrer in der Gymnaſtik tereſient bei ſeinem Ausſcheiden aus dem Militárdieus
unterrichtet werden fonnten , und wie in Preußen, moge bereits in einer höherer Beitragstaſſe als derjenigen ſtebet , welche ihin der Rarg oder ino Dietverhältniß
man auch Sdwimmſchulen anlegen. Au r herre n. Nach einer Bekanntmachung des Kriegsminiſteriums vom 30. April 8, I. ſind einige Beſtimmungen der
Statuten der MilitareWittwen- und Waiſens
ſeiner Hof- oder Civilſtelle gewihrt , ikin dieſe hóbere Klaſſe , wenn er es verlangt, verb !eilen mum. " De ſt r if i chy. Wien , 9. Mai. Folgende Beränderungen haben Der General: ſtart gebabt. bei der kaiſerlichen Armee
Anſtalt vom 18. Februar 1828 * ) abgeåndert worden. major Georg Freſherr r. Waidſidtten wurde zum Namentlich ſollen die bisherigen Penſionen vom 1. Mai Feldmarſchaulieutenant ernannt, und erhielt eine Dis d . f. an , und ſo lange es der finanzielle Zuſtand der viſion in Agram . Generalmajor Graf Procop r. Hart: Anſtalt ohne Erhöhung der Beiträge geſtattet, alſo mann , zugetheilt bei'm Hofkriegsrathe, wurde ebenfalls widerruflich , auf folgende Betråge erhöht werden: zum Feldmarſchalllieutenant befördert , und verbirint Für die 1. Abtheilung ( Generale und Oberſten ) , von in ſeiner gegenwärtigen Anſtellung. Folgende General jábrlich 288 auf 336 Thaler , für die 2. Abtheilung majore avancirten zu Feldmarſchallieutenanten : Vincenz Freiherr v. Auguſtin, Kommandant des Feuerwerksa .
* ) Siehe Nr. 25 der allgemeine Militär : Zeitung von 1828 .
corpo , mit Beibehaltung dieſes Kommando's ; der Ars
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Königreid Sadren. Das 7. Stúc des ,,Gefeß- und Verordnungsblatts " Dedenburg erhielt. – Zu Generalen wurden folgende enthält das neue Militärſtrafgeſeßbuch vom 5. April tilleriebrigadier Natalis Berwaldo Bia'n doiní; ends
lich der Graf Felir v. W oyna , der die Diviſion in
Obriſten ernannt , und erhielten das Kommando der 1838 , welches den vielfach gerügten Mångeln der frús
unten beigefügten Brigaden : Jobann Frhr. v. Dandels bern geſeblichen Beſtimmungen abhelfen ſoll und ein Brigade in Thereſien . dringendes Bedürfniß war , ſeit die Strafrechtspflege
mann , von Roburg. Huſaren -
.
ſtadt; Joh. Wania,bei Paumgartten Inf. – Brigade durdi ein neues allgemeines Gefeßbuch geordnet iſt. zu Podgorcze; Heinrich Ritter v. febzeltern , im Ingenieurcorps - bleibt in ſeiner Anſtellung ; Franz Edler . Weigelsberg, Kommandant des oritten Fågerbataillons -- Brigade in Mailand; Karl v. S Schón.
ſonen, welche entweder als gemeine Verbrechen in dem
bais , Generaladjutant bei dem F. M. Gr. Radeßfy -
Criminalgeſetbuch , oder als Militárperbrechen in dem
Zu dem allgemeinen Criminalgereßbuche ſteht das Mis litårſtrafgeſezbuch in dem Verhältniſſe , daß auf diejes nigen Handlungen oder Unterlaſſungen der Militärper .
bleibt in ſeiner Anſtellung; Leopold Edler v. Raja- neuen Militårſtrafgeſetze , den Worten oder dem Sinne
fovich, bei Deutſchbanater Inf. - Brigade in Mis nach mit Strafe bedroht ſind , zunächſt die Beſtimmung trovit ; Wenzel Edler v. Gliatſdef. Siebenburg ; gen des lettern , zu deren Ergånzung aber die Anords nungen des erſtern ſtattfinden . Die gegen Militárpers
bei Richter Inf. – Brigade Innsbruck; Bernhard Graf v . Gaboga , vom Ingenieurcorps , Ajo bei den Sóbs nen des Herzogs von Modena - bleibt bleibt in Modena ;; Anton Graf v . Meraviglia , bet Kaiſer Chevaurlee gers , Oberſthofmeiſter bei Sr. faiſerlichen Hobeit dem Dicefónig von Pombardei - Venedig - bleibt ebenfalls -
-
fonen anwendbaren Strafen , ſowohl wegen gemeiner als militåriſcher Vergebungen , ſind : 1) im Allgemeinen ohne Unterſdied des Grades : Todesſtrafe, Zuchthauss ſtrafe erſten und zweiten Grades , Arbeitsbausſtrafe, Gefängnißſtrafe, Geldſtrafe , Verweis ; 2) gegen Offis
in ſeiner gegenwärtigen Anſtellung ; Jof. Edler v . Glås ziere und die ihnen im Range gleichſtehenden Militår, fer, bei Raiſer . Chevaurlegers - erbålt eine Brigade beamten : Caſſation , Feſtungsarreſt erſten, zweiten und bei dem mobilen Corps; Pufas v. Medin, bei St. dritten Grades , einfacher Offiziersarreſt; 3) gegen Un: Georger G. Inf. — Brigade in Pancſowa ; Karl Ritter teroffiziere und Gemeine : Ausſtoßung aus dem Sol. s
V. Hartlieb, beim General - Quatiermeiſterſtabe - datenſtande , Militärarbeitsſtrafe erſten und zweiten Brigade zu Karlſtadt. Ferner fommt Feldmarſchalls Grades , ſtrenger Arreſt, mittler Arreſt, einfacher Arreſt ; lieutenant Villata v. Vilatburg ala Diviſionår nach 4 ) gegen Gemeine ausſchließend: Flintens, Sattel
Kaſdau , Feldmarſchallieutenant Piccard v. Grún , thal wird Feſtungscommandant in Peterwardein , Ge. neralmajor Baron Pirquet v. Ceſenatico Feſtungos commandant in legnago, der Generalmajor GrafZhurn fommt als Brigadier nach Grå , der Generalmajor Frhr. v . Mylius als ſolder nach Prag und der Ges neralmajor job. y . Maina nach Verona. Penſionirt wurden Feldmarſchallieutenant ». Milanes, der Ges neralmajor Frhr. v. Gorbey mit Feldmarſchallieutes
und Rugeltragen , und 5 ) ausſchließend gegen Gemeine, welde wegen Dienſtvergehung in die zweite Klaſſe vers feltworden ſind, förperliche Zůchtigungen. Die Todes . ſtrafe , wenn ſie wegen Militårverbrechen zuerfannt iſt, oder wegen gemeiner Verbrechen bei den im Felde ſtehenden Truppen im Auslande vollzogen werden ſoll, wird durch Erſchießen vollſtreckt. Die körperliche Zuchs tigung wird durch Schlåge , entweder mit einer am ſtarfen Ende '% Zoll im Durchmeſſer haltenden Ruthe
nants . Charafter , und die Obriſten Frhr. v. Dla ubos auf den mit dem Hemde bedeckten Rúden oder mit westy , 0. Jordis und Brebm , alle drei mit Ges einem nicht über 4 , Zoll dicken Stod auf das GeſåB neralmajors - Sharafter. im Beiſein einen Offiziers und eines Militårarztes volls zogen und darf nicht über 36 ſteigen ; 12 Hiebe gelten P r é u B é n. einer Woche einfachen Arreſted gleich . Berlin , 15. Mai.
Geſtern bezogen das 6. und
7. Kůraſſiers , das 3. Huſaren , und das 3. Ulaneno Regiment , ſo wie 4 reitende Geſchůße , das lager bei Charlottenburg. Naddem S. M. der König die
Sme i Schw
.
Am 24. April wurde im großen Rath zu Zürich das Budget für 1838 beratben . Der Anſatz für das Mis
Front heruntergeritten waren , ließen Allerhöchſt dieſelben litårweren fand Befämpfung , worauf Oberſtlieutes
1
die genannten Truppen defiliren , bei welder Gelegens
nant Muralt das Wort nahm , ihn zu verfechten . „ Die
beit S. M. der König von Hannover das 3. Huſaren . Regiment als deſſen Chef vorüberführte. Um dieſelbe Zeit rúdten die Potsdamer und Spandauer Garniſon und die 3. Infanterie , Brigade , beſtehend aus dem 2.
67,000 Mann des eidgenöſſiſchen Bundesbeered ſeien grade das rechte Maß , wenn auch nicht um nad allen Seiten hinaus Fronte zu inaden , doch um ein Gewicht in die Wagicale des Krieges zu werfen , das der Soweiz
und 9. Infanterieregiment , ſo wie acht Fuegcſúße
ihre Neutralitåt ſichern durfte ; die Sdweiz würde im
der 2. Artillerie:Brigade hier ein. Die 3. Infanteries Brigade batte die Ehre , von S. R.H. dem Kronprinzen cingebolt zu werden , und empfing Hochitdieſelben mit. einem freidigen Furrah. Natdem die Brigate in der Stadt vor S. N. H. vorbeimarſdirt war , begaben Sich
Fall eines Krieges zwiſchen zwei großen Mächten die Achtung ihres Gebietes am beſten dadurch erzwingen , daß ſie erflärte , mit ihren 67,000 Mann für den gan , zen Krieg auf die Seite derjenigen Madt zu treten, deren Gegner ihr Gebiet verletzte ; das Zürdheriſche
1
Hochitoieſelben nach den lager von Charlottenburg . - Contingent beträgt nun 7400 Mann , und um daſſelbe Die Truppen haben beute Rubetag . aud wirklich in's Feld zu ſtellen , ſeien die 8000 Mann C
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Auch gab Hr. v. Muralt noch zu bedenken , der Schilling , ben man in Friedenszeiten auf die Inſtruction der Mann. ſchaft verwende, erſpare den Thaler im Augenblice des Krieges. Zeugberr Hirzel ſprach für Vollſtändigkeit des Kriegsmaterials und beklagte ſich über das jährliche,
er durch Rühnheit zur Genüge die Wirkung des Infans teriefeuers entfråften fónne, um ſeine Abſicht zur Aus, fübrung zu bringen. Wäre jenes Sadverbåitniß bei der Infanterie unabånderlich , gewiß Herr Ofounef þåtte ein wirfſames Mittel in Vorſchlag ge bracht; - ſollte er aber nicht, vielleicht aus Beſorgniß
To gebåſige Wiederfebren der Angriffe auf das Mili, tarweſen , die auch auf die Militárpflichtigen einen
es ſei dem alſo , dabin gefommen ſein , ſich zu übers reden : die Bewaffnung der Infanterie babe wirf,
des Santonalmilitars feineswegs zu viel. "
ůbeln Eindruck machen , indem ſie ihre Unluſt durchlich den Gipfel ibrer Vervollfo mm nung erreicht ? die Vorſtellung nåbren , als wåre überhaupt das Mis So ſcheint es , und bier liegt der ſdhwache Punft. Es litårweſen etwas überflüſſiges. Staatsrath Meier von fann nicht in Abrede geſtellt werden , daß die gange Kenonau bob die politiſche Wichtigkeit für Zúrichs An , Infanterie Europas etwa auf gleich niedriger Stufe ſeben bervor. ,,Wenn du Frieden willſt , ſo růſte dich ſich befindet; der ungeheure Aufwand an Patronen, im wir Vergleich zur Zahl der dadurch außer Gefedyt Geſeften, Und ſeit ein altes Sprůchwort. und zum Kampf", ſeit wir “ ſei Wall Prüfen wir nicht mehr hinter und Mauern uns vertheidigen liefert einen unwiderlegbaren Beweif. fónnen , ſollten wir deſto gerüſteter im freien Felde einen Augenblick mit Sorgfalt den Zuſtand der Bes ſein. Zehnder nahm das Militår auch für die Orde waffnung und den Hergang , welcher bei der Inſtrucs nungsliebe , die es dem Bürger einfloße, in Schuß. tion befolgt wird , ſo werden wir erkennen , daß die Mit großer Mehrheit wurde bei der Abſtimmung der auf dem Schlachtfelde erlangte geringe Wirkung , nur Antrag des Referenten angenommen , einer Commiſſion eine natürliche Folge derſelben iſt; und wir werdent das Militárgeſetz zur Prüfung im Sinne der Erſparung eingeſteben müſſen , das, was unerhört und beklagens , zu überweiſen . Auch die Vertheidiger des Militårweſens werth iſt , Millionen Menſden Gewehre und Patronen hatten ſich hiermit einverſtanden erflårt.
Der Gegene
erbalten , obne daß ſie gelebrt werden , ſich ihrer anges
antrag, für den ſich aber nur fünf Stimmen erhoben, meſſen zu bedienen , und ohne daß man ihnen jenes war , der Commiſſion eine beſtimmte Summe auszus Vertrauen einfloßt , das ſich auf ihre Angriffs , und ſprechen , nach welcher ſie das Geſeß einzurichten båtte. Vertheidigungsmittel gegen die verſchiedenen Waffen gründet, welche zu bekämpfen ſie in den Fall fommen können ! Und dieſe ſtrafbare Sorgloſigkeit beſteht, wåhs Neapel , 19. April. Seit Kurzem befindet ſich ein rend man mit der größten Umſtändlid feit darauf Be , Uebungslager bei Capun . Der König machte den dacht nimmt , den Schritt zergliedern zu laffen , damit N
a pe 1.
Marſch der ins Lager abgebenden Truppen am 17. d .
der Mann geben lerne ! So beſteht , während wir
bei böchſt ungünſtiger, ſtürmiſcher und regnigter Witter die Artillerir rúſtig in der Babn der Verbeſſerungen rung an der Spiße ſeines Generalſtabes bis Capua zuvorſchreiten ſeben , deren Zwed fein anderer" iſt , als Fuß ( ?) mit. Die Vorbereitungen zu den Mandvers dahin zu gelangen , noch wirkſamer zu zerſtören ! ſind großartig , und beſonders hat man , was an Reis Ich werde nicht in großere Einzelnheiten über dieſen terei aufzutreiben war , zuſammengezogen , da man bei Gegenſtand eingeben , den ich bereits in den verſchiede:
dieſer Waffengattung am meiſten dasBedürfniß fühlt, nen Aufiázen, die ich veröffentlicht, gründlid; abgehan , ſie beſſer einzuúben. Capua ſelbſt wird in ſeinen delt habe; nur eine Anmerkung füge ich noch bei. Mocha Mauern das Hauptquartier baben und mehrere Regis ten alle Militárs , welche ſeither dem Studium der
menter werden dabin zu liegen fommen ; die übrigen Zruppen werden in der Umgegend verſchiedene fleine fager beziehen und unter Zelten campiren. ( Nach ſpå.' tern Nachrichten wurde das lager bald bernach wegen ausgebrodenen Krankheiten 2. wieder aufgehoben .)
Von der Infanterie.
Zerſtörungsfraft, welche der Infanterie inwohnen fann und roll, keine beſondere Aufmerkſamfeit widmeten, die lage der franzöſiſchen Armee in Afrika ins Auge faſſen ; möchten ſie in Erwägung des Zwec8 , welcher erreicht werden ſoll , die Mittel dazu gebörig prüfen , und ſie werden die Ueberzeugung einer traurigon Wahrheit er : langen , nemlid ): daß die Bewaffnung der Infanterie, und insbeſondere ihre Unterreifung binſidtlich
des
( Fortretung. )
Schiefens , viel zu wünſchen übrig läßt. Ein fechsjab ,
Wie dein auch rei , Herr General Okounef hat eine Ihatſache angeführt, und überdieß , auf die Anſidst des Marſchalls Baskewitſch fich ſtůbend , ſcheint er die Uebers zeugung zu begen , daß das Verfabren , welches er der Artillerie vorſchreibt , faſt immer denſelben Erfolg baben werde. Ist dieſe Meinung gegründet ? Dieß iſt die eigentliche Frage. Den Zuſtand der Infanterie auf.
riger Kampf, der die Sache nodi nicht viel gefördert, und eine Ausgabe von 100 Millionen , ſind ein welts fundiger Beweiß der flåglichen Erfolge , die man er, langt , wenn der Infanteriſt, dieſes erſte Element des bewaffneten Macht , nid)t iſt , was er ſein kann und rein foll . Keinerlei Raiſonnements wiegen dieſe Tvatſache auf; auch werde ich , ſtatt über die Urſachen
merfiam prüfend , nicht in der Art wie ibn der Verfaſſer des Vorbandenſeins des Uebels , das ich beſtimmt nach gewiefen , Erörterungen anzuſtellen , wie is) bei meiner felbſt in ſeiner ,, Oründliden Unterſudung 2c. es thun zu müſſen geglaubt , als verlangt ,, ſondern wie er wirflich iſt,, Ruckfehr aus Afrifa eß glaube ich ,hat der ruſſiſche Herr General den wunden beſtes Mittel dazu zu ndihigen , den Urſachen rádizus
$dildert und
Slect getroffen, und er hat ganz richtig geurtheilt, daß ſpüren und Abhülfe zu gewähren , nur nicht aufhören,
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die Folgen zu ſchildern , die ſich für uns daraus abs muß das Ergebriß jener eines jeden einzelnen Infants
leiten. Bergeblid) wird die Eigenliebe einiger Männer teriſten ſein , aus denen es zuſammengeſegt iſt. Moge, es zu verhindern ſuchen , daß ſie augenfällig nerden, um der Cavalerie beſſer zu widerſtehen , der Soldat um dadurch die Straffålligkeit, welche daraus für ſie erfahren , daß 10 Pferde, welche in einer Escadron folgen würde , von ſich zu entfernen , die Wahrheit wird ſtürzen , hinreichen , um Unordnung in derſelben zu er .
endlich doch zu Tage kommen. – Pergeblich wird man jeugen, und um nicht ſucceſſiven Angriffen zu erliegen, ſich zu Conſtantine feſtreben ,,nur mit großen Anſtren , erfahre er , daß es bódít nöthig iſt, ſein Feuer gebörig gungen und Opfern werden Armeen das Pand durch aufzuſparen . “ Um die Artillerie fråftiger zu befåmps ziehen ; überall wird man die Araber zurücdrången, fen , muß , wie ich es in der Abhandlung über ein neues aber weldes Uebel ihnen auch der Erfolg ſolcher Un. Bewaffnungsſyſtem vorídlage , uur ein Theil , unter
ternehmungen zufügen möge, ſo wird es nie , denke ich, den fråftigſten , ausgewählter leute mit gezogenen
Ges nicht verhindern , fofort wieder zu den Gewehrſchüſſen wehren von der möglich größten Schußweite verſehent zurückzukommen und zu verſuchen , ſich auf alle mögliche Weiſe zu råchen . Unſere lage iſt die des von Horniſſen angefallenen Lówen ; eine Kraft die nie erreichen fann, um zu vernichten , iſt vor eine Steinfraft ; ich beziehe mich in dieſer Hinſicht auf das, was ich in meiner Ab . bandlung über ein neues Bewaffnungsſyſtem gee
werden , ohne daß jedoch deren Gewidyt die Beweglich . feit bemme. Die Generale und Offiziere der Infanterie anlans gend , ſo iſt es hobe Zeit, daß ſie über den wirfliden Stand der Sache die Augen öffnen ; es handelt ſich darum , ihre Waffe mit den raſden Fortſchritten der ſagt habe. — Da beſtimmt nur in der Beweglichfeit und Artillerie in ein richtiges Verhältniß zu bringen ; um in der Art , wie die Gewehrſchüſſe geſcheben , ſich das mich des Ausdrucs des Herrn General Roginat zu
Mittel finden wird , die Sdwierigfeiten zu überwinden, bedienen : es bandelt ſich darum , zu verhindern, daß welche man erfährt, ſo iſt es nöthig, einem Zuſtande ihre Waffe bis auf den Punft berabfomme , die Rolle abzuhelfen , auf welchen ſeiner Seits der ruſſiſche Herr wirklich übernehmen zu müſſen , welche ihr der Herr General fich ſtúßt, um eine Aenderung in den Regeln General Dfounef prophezeit. anzufündigen , welche der Organiſation der bewaffneten Macht zur Grundlage dienen.
Wenn die Infanterie ferner in dem ſtationåren Zus
wendung großer Batterieen überraſchen , um
verwendete Artillerie in dem Syſtem der bobes
ſtande verbleibt, in dem ſie ſich allerdings befindet, ſo So lange die durch dieſen Herrn General angezeigte haben wir, im Falle eines Krieges , jene Veränderung neue Taktif rid, alſo definiren laßt: durd die An , zu befürchten , welche eine gut inſtruirte und gut das Feuer der Bataillone zu entfråften , in . ren Laftif der Neueren bervorbringen kann. dem man ihren Mutb erſcúitert und ſie ſofort Wir ſind hiermit an jene Stelle des Werfchend ges dertrůmmert, muß es bemerkenswerth erſcheinen, kommen , wo der Herr General Ofounef der Infanterie von einer anderen Seite den Herrn General Lieutenant ſeine ſchwache Seite zeigt , indem er ihr anfündigt, dag Grafen Bismark in der Schilderung, welche er von ſie hinſichtlich ihrer Bewaffnung den Gipfel der mögs der rufiſden Cavalerie entwirft , die Anſicht ausſpree liden Verbeſſerungen erreidt habe , woraus erfolgert, .
den zu bóren , daß die Zaftif dieſer Waffe rich etwa daß der Scharfſinn der Gelehrten den Verbeſſerungen auf dieſelbe Vorſdrift beſchránft, nåmlich : ,,mit großen zu Gunſten der Artillerie ſich zuwenden , und daß dieſe Cavaleriemaſſen å berraſden , um den Mutb zu gelehrte Waffe ſich zur Hauptwaffe erheben werde, um .
erſchüttern und ſogleich zu ſucceſſiven Angriffen
Den anderen Waffen Nebenrollen zuzuweiſen ! – Es iſt
Schreiten ! “ Iſt es nicht augenfällig , daß die Infans ſehr natürlich, daß alle Militars , weldhe, obne gerade terie , in ihrem gegenwärtigen Zuſtande, rolchen vers der Artillerie anzugeboren , ſich für die Fortſdritte der einigten Mitteln nicht wurde widerſtehen fónnen , zumal
Kunſt intereſiren , durch Behauptungen in Aufregung
als auf deren Erfolg ſo zuverſichtlich gezählt zu werden gebracht werden , die nicht bloß die Intereſſen ihrer ceint, daß man dreijt verfündet , die Anwendung die
Waffe breintråchtigen , ſondern ſogar auf den Umſturz
fer Vorſchriften müſſe bis zum Augenblic des Triumph8 bis beute allgemein gültiger Grundſäße abzielen . Ich mit eiſernen Willen durdgeführt werden ? - Abet
perſónlid , mufte um ſo mehr mid) betroffen fühlen ,
dieſe ſo oft wiederholte Vorſchrift: ju überraſchen , 218 ,, wenn dasjenige ,1 was Herr General Dfounef bes
richtig ſteht, ich nur als ein Träumer erfdeis um den Muth zu erſchüttern , liefert ſie nicht einen bauptet, nen würde , und alle Anſtrengungen und Opfer, welche .
ſpredjenden Beweis von der Macht des infanteriefeus
ers , deſſen Wirfung man ſich zu entzieben bemüht, ich ſeit 12 Jahren dargebracht, um dazu beizutragen , indem man dieſen Mutb zu erſchüttern ſucht ? die Infanterie' aus ihrem gegenwärtigen Verhältniſſe Woblan , To ſetzen wir dieſen Angriffsmitteln geeignete zu bringen , zu nichts führen könnten. "Glüdlicherweiſe
Bertheidungsmittel entgegen : fräftigen wir den Mutb ſteht meine , auf Erfahrung fich gründende, Ueberzeu . des Infanteriſten , indem wir ihm die innere Ueberzeus gung ſeiner individuellen Kraft einfloßen ; jene Uebers zeugung , welche er als Brudyſtúc , eines Bataillons baben fónnte , das ins Blaue Kugeln vor ſich hinſået,
gung : daß die Bewaffnung und Inſtruction berinfanterie weſentlich verbeſſert werden fónne, ſo feſt, daß das Durdleſen des in Rede ſtebens den Werfdens ſie nicht im mindeſten zu erſchüttern
genügt nicht mehr; die moraliſche Kraft des Bataillons vermodyte.
( Sdluß folgt. )
Redigirt unter Berantwertrichfeit der Verlagshandlung : C. M. Leffe in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt .
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Mittwoch ,
Nr. 43 .
و
30. Mai 1838..
Allgemeine Milit år - Zeitung. Anzahl der Offiziere und Unteroffiziere im Verhältniß Sch we i i Im laufe des gegenwärtigen Jahres Tollen folgende' zu der Gemeinen erſehen wird. Im Fall eines Kriego, eidgenolliſde inſpectionen vorgeben : über die oder wenn es ſonſt der Congreß für notwendig halten
beiden Contingente der Stånde Glarus und Wallis; ſollte, fónnte durch Einreihung von die Infanterie und die Scharfſchüßen des Reſervecon: numeriſche Stårfe des Ganzen, obne tingents des Standes Züridh ; das geſammte Reſerves verändern , leicht auf das Dreifache contingent des Standes Bern ; die Cavalerie des erſten Dieſe kleine Armee iſt in die Forts
Freiwilligen , die die Forniation zu gebracht werden. auf den Grenzen
und die Artillerie beider Contingente des Standes vertheilt, und bat hauptſächlich die Beſtimmung, das .
1
Schaffhauſen ;die beiden vouſtändigen Contingente des land vor den Zinfauen und Verbeerungen der indianis Kantons Graubündten und das geſammte Reſervecon. Der Stand Graus tingent des Kantons Thurgau . bündten hat zwar in einem Kreisſdreiben an ſämmte liche Kantone das Begebren geſtellt , es möchte die Bundesverſammlung , in abweichung von einem dießt fats am 21. Heumonat 1837 gefapien Tagfaßungsbes ſchluſſe, die Inſpection beider Contingente dieſes Rane
fchen Stämme zu bewahren.
Der fait unterbrochene
Kriegszuſtand, in dem ſie hier leben , macht ihren Dienſt
ſehr beſowerlich, ſie erlangen aber durch die fortges ſeßten Nedereien und Feindſeligkeiten eines liſtigen und beweglichen Gegners auch eine Abhårtung und eine Kenntniß und Erfahrung im kleinen Krieg, daß ſie in dieſer Beziehung den beſten Truppen an die Seite geo tons auf unbeſtimmte Zeit verſchieben. Der eidge, ſtellt werden dürfen. Sie ſind ſehr gut bezahlt und nöſſiſche Vorort unterſtügt indeß dieſes Begehren feio perpflegt, aber troß dem ſollen Deſertionen ziemlich neswegs bei den Stånden , bemerkt denſelben vielmehr, båufig vorkommen. - A18 ihre Hauptſtüße in Zeiten daß das erſte Contingent des Standes Graubündten der Gefahr, als das Bollwerk ihrer Freibeit betrachten ſeit dem Jahr 1821 und das zweite ſeit dem Jahr 1828 die Amerikaner ihre Milizen. Dieſes Inſtitut datirt Feine ordentliche Inſpection mehr beſtanden habe , und nicht , wie Manche glauben , aus den Unabhångigkeits ,
daß es Pflicht des Bundes ſei, ſich eine genaueKenntniß
friegen, es iſt faſt lo alt wie die Niederlaſſungen ſelbſt
von der Art und Weiſe zu verſchaffen , wie der Kanton Graubündten, dieſer wichtige Grånzfanton, ſeine milit. Obliegenheiten gegen die Eidgenoſſenſchaft erfülle.
auf dieſem Boden , undwar lange Zeit der einzig wirf: ſame Schuß gegen die Einfälle der wilden Eingebornen.
Großbritannien.
Die Königin hat dem 1. Dragoner Regiment dao Feldzeichen eines Adlers zum Andenken an die
Die erſten Anſiedler mußten ſtets bewaffnet und gerüſtet
ſein , ihren Herd und den ihres Nachbars zu vertbeidi. gen , ſie lebten in beſtåndigem Krieg mit den rothbåus
tigen Söhnen der Wildniß , die ihnen jeden Schritt ſtreitig machten.
Dieſe frúbe Gewöhnung der Selbſts
Erbeutung eines franzöſiſchen Adlers in der Schlacht vertheidigung hat gewiß nicht wenig dazu beigetragen, bei Waterloo verlieben.
Vereinigte Staaten von Nordamerikā .
jenes ſtolze Gefübi der Selbſtſtändigkeit und Unabs bảngigkeit bei dem Amerifaner zu entwideln , tas ibn ſpåter antrieb , die britiſche Oberherrſdaft abzuſchůttelu.
Ihreř glüdlichen geographiſchen lage verdanken die Den Beſchwerden des Milizdienſtes unterzog ſich der in Nordamerikaner den bedeutenden Vortheil, daß ſie Feis Coloniſt gern ; lieber als er engliſche Garniſonen Kriegen
nes großen ſtehenden Heeres bedürfen . Ihre ganze, aus Freiwilligen und Geworbenen beſtehende Armee , belåvft ſich in dieſem Augenblice nad den offiziellen Angaben des Kriegsminiſters nur auf 7958 Mann,
ſeinen Provinzen fab. Selbſt in auswärtigen leiſteten die Miligen der engliſchen Regierung trefflide Dienſte ; im Oſtreichiſchen Erbfolgefrieg vertbeidigten ſie die Kolonie gegen die Angriffe Franfreiche und erober,
darunter ſind 646 Offiziere ; Aerzte und Militårbeamte
ten ohne allen Beiſtand des Mutserlandes die wichtige
in Offiziersrang, 1000 Unteroffiziere, 272 Trommels Feſtung fouisburg ; auch im Fiebenjábrigen Kriege ver , ſchlager und Muſiker, 108 Duvriers und 5008 gemeine danfte England ihrem Mutbe großrentheils die Erobe, Soldaten . Dies ſind jedoch eigentlich nur die Cadres rung Canadas und Floridas , und Washington bat an
des ſtehenden Heeres , wie man leidyt aus der großen der Spiße der virginiſden Milijen jene Kriegserfahrung
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erworben , die ihn ſpåter in den Stand reßte , ſeinem jener foloſſalen Eiſenbahnen und Kanåle leiten , die Vaterland die Unabbảngigkeit zu erringen . 1
Als die die europäiſchen Reiſenden ſo ſehr in Erſtaunen reßen ;
Revolution ausbrach , batte man feine andere Truppen rie vergelten dadurch tauſendfältig die Koſten , die das als dieſe, gegenüber den großen Kriegðmitteln Englande; land zu ihrer Ausbildung aufgewendet bat. - So C
aber ſchlecht bewaffnet wie ſie waren, und ohne jenes wenig der amerikaniſche Bürgerſoldat in Beziehung auf antrifft, haben ſie durch Beharrlichkeit und Muth doch ſchen Anforderungen entſprechen mag , ſo muß man doch
Zuſammenwirfen , das man nur in regulären Heeren taftiſde Ausbildung auch den ſtrengeren militaris zulebt den Sieg davongetragen . Daber das große geſteben , daß er ſeinem lande , gerade ſo wie er iſt, Vertrauen , das rie noch jest beſeelt, ein Vertrauen , bis jet dolfommen genügt , und daß bei deſſen eigen.
das bei den meiſten bis zur Ueberſdåßung der Vorzüge thůmlichen Verhältniſſen das Unterhalten eines großen des Milizſyſteme geht, und ſie gegen alle Mångel und ſtehenden Heeres eben ſo annúß und verderblich fein 」
Gebrechen blind macht, an denen dieſes Inſtitut leidet, werde, als für Deutſchland die ro oft angeprieſene und die bei der amerikaniſchen Verfaſſung ſo ſchwer zu Nachahmung des amerikaniſchen Syſtems. Nordamerika beilen find .
Berechnet man die Stårhe nach der Zabliſt durch ſeine geographiſche fage und durd die politi,
der Bajonnete, lo gebieten die vereinigten Staaten ſchen Verhältniſſe feiner Nachbarn , vor den Angriffen
gegenwärtig über eine Machtvon mehr als 1 Million großer geregelter Heere richer,eine fandung an ſeinen Die Offiziere werden von den Corps gemåblt undbei oder die Verbeerung einer Anzabi stådte zur Folge Streiter ; jeder iſt Soldat , der die Waffen tragen fann. Küſten , wenn ſie auch die Bereßung einiger Punkte dem herrſchenden demokratiſchen Geiſt gewöhnlich obne baben ſollte, würde noch zu feiner Eroberung führen ;
Rüdlicht auf Stamm und Vermögen; die Popularitåt um ſie zu verſuchen , müßten Heere von Hunderttauſen : bei der Menge entſcheidet, und man ſieht båufig arme
den aufgeboten werden , und auch dann wåre der Ers
Handwerker das Commando der Compagnie führen , wihrend reiche Kaufleute als Gemeine im Glied ſtehen. Bei der wohlhabenden Klaſſe iſt das Milizſyſtem baber auch nicht ſehr beliebt, man betrachtet es als einefaſt, während es der Bolfemaſſe ein Gefühl von Wichtigkeit gibt , in der ſie ſich ſehr gefällt. Der Reiche auch Reiche hat batauch hier ſchon Mittel gefunden , jener låſtigen Gleichbeit
folg noch ſehr zweifelhaft. Eine gewonnene Schlacht, Die Einnahme einer Hauptſtadt , die in Europa öfter ſchon den Sturz machtiger Dynaſtieen und Reiche her. beigeführt, wurde auf dieſem Boden noch nichts ents ſcheiden ; nad ſolchen Erfolgen und wåren fie nodo ſo glänzend , würde der Feind , um das fand zu unters werfen , immer genótbigt ſein , in das Innere zu drin., gen , in dieſen unermeßlichen Raum von 110,000 O M. von Defileen , Wäldern , Bergen , breiten , und tiefen Stromen , auf denen die größte Arme verſdiwinden muß , und dabei entfernt von allen Hülføquellen. Hier wurde der Krieg , den der Amerifaner zu führen vers ſteht, erſt ſeinen Anfang nehmen. Unermüdlich in Mår. ichen und Bewegungen , ein trefflicher Schuße, in ver. trauter Bekanntſchaft mit dem Boden und ſeinen Hülff. quellen , würde es ihm wahrſpeinlich bald gelingen , die Macht der Feinde in tauſend kleinen Gefechten zu ichwåden und aufzureiben. (Frånf. Merfur.)
zu entgehen , und die jungen Leute von Stand und
Vermogen treten zuſammen und bilden abgeſonderte freiwillige Compagnieen, „,, Indepedenten " genannt. Ihre Uniformirung , gewöhnlich nur darauf berechnet, ibren Reichthum zur Schau zu tragen , iſt oft ſo phantaſtiſch, daß ein Europåer bei ihrem Anblick das fachen ſower wird unterdrücken fónnen ; man ſiebt ſolche Indepeden, tencompagnieen zu Fuß in den Uniformen von ungaris fchen Huſaren und polniſden ublanen. Die Milizer eines jeden Staates verſammeln fidh an beſtimmten Zagen zur Inſpection und zu militäriſchen Uebungen , die übrigens , wie ſich erwarten låßt , auf Ordnung und Zaftif gar feinen Anſpruch machen . - Eine bes C
ſondere und rühmliche Erwåhnung unter den militás riſden Inſtituten der Vereinigten Staaten verdient die Militárakademie zu Weſt Point , im Staate New York, die nach dem Muſter åbnlicher Anſtalten
Von der Infanterie. (Si u k . )
Die Veränderung , welche Herr General Dfounef
in Franfreich eingerichtet iſt. Sie bat die Beſtimmung, weifagt g, ründet ſich auf die Vorausſeßung, daß die der Armee tüchtige Offiziere zu liefern , und entſpricht Infanterie in ihrem gegenwärtigen Zuſtande verbleibe ; dieſem Zweck voufommen ; die mathematiſchen und phys unſeres Erachtens würde man aber, wenn man die fifaliſchen Wiſſenſchaften werden mit großem Eifer bes Waffen und Intruction derſelben vervollfommnet und trieben. Die Union beſireitet nid )t nur die Roſen des ihren Wirkungsfreis vergrößert vorausſeßt, zu einer .
Unterrichts, ſondern die Cadetten ſind auch beſoldet ganz entgegengeſeßten Folgerung gelangen, nemlid und werden überhaupt ſo angeſeben , als geborten lie ſie Ber : Daß die artillerie in dem Verhältniſſe an
ſchon der Armee an ;nach Vollendung ihres vierjährigen Wichtigteit verlieren wird, als die Infanterie Curſus waren ſie bisher verpflichtet , noch eln Jahr im Fortſdritte macht. – Die aufgeworfene Frage iſ nad, der lebten Botſchaft Van Burens aber wird dieſer nåberen Erdrterung derſelben ſich alles Tasjenige deut. Dienſt zu bleiben , ehe ihnen der Rúdtritt frei ſtand ; von bohem Intereſſe, und wird ſofort während der .
Termin wahrſcheinlich um 2 Jahre verlängert werden.
Sicher berausſtellen , was dieſer wichtige Theil des Diens
Was dieſer Afademie noch eine beſondere nationale ſtes zu wünſchen übrig låßt.. – Die Denfſchrift, welche Wichtigkeit giebt , iſt der Umſtand , daß aus ihr meiſiens id bei meiner Rúdfebr aus Afrika verfaßt babe, und die trefflichen Ingenieure bervorgen , welche den Bau welde in der 57. und 60. Lieferung des Spectateur -
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Militair eingerůdt worden iſt, beweißt , daß die Infans terie darnach ringt , ihre Waffen zu vervollkommnen, und daß die Artillerie nicht ſonderlich aufgelegt ſcheint, fie bierin zu unterſtüßen , was , ohne Zweifel, der Hr.
ſchaft (denn das iſt das rechte Wort) erklärt ſich durch die Anregung der Eigenliebe , welche nicht, wie beim glatten Gewehre, es möge aud noch ſo gut ſein , den Nichterfolg der Waffe zuſchreiben kann. Beim Schießen
General Õhounef rich vollfommen zu erflaren wiſſen mit dem gezogenen Gewehre fann der nur wenig ges Die Grånzen des vorliegenden Aufſabes er, übte Schüße, um mich des üblichen Ausdrucks zu be. lauben mir nicht, in dieſer Beziehung auf eine weits dienen , ſeinen Schuß angeben , d. h. in dem Au . läufigere Erörterung einzugeben ; es genügt hier der genblick als er eben losgedrückt hat, ſehr nabe den
wird .
-
Sache auf den Grund zu kommen. Punft beſtimmen , wohin er treffen wird. Geringe Urſachen können oft wichtige Erfolge ver, Die Leidenſchaft zum Schießen , findet überdieß eine
anlaſſen , allein es iſt dann ſowierig , ſich ihrer zu ver, ſichern und ſie vorauszuſehen; wenn dagegen ein Grunds jag fich aufwirft, deſſen erſte Anwendung ein guter Erfolg front, ro gefåüt ſich die Einbildungsfraft darin, die entfernteſten Folgen vorauszuſehen. Ich denke, die fünftige Zerſtörungskraft der Infanterie ſei in dem Beſteben eines ſolchen Grundlages enthalten, und welche
måchtige Anregung in dem edlen Gefühle der Liebe zum Vaterlande,. welchem die Geübtheit im Schießen måchtige Bertheidigungsmittel fichert. Die Anwendung dieſes Grundſages beim Schießen , iſt mit den Waffen der Infanterie allgemein möglich , man möge dabin gelangen auf angemeſſene Weiſe von binten zu laden, oder des von mir angegebenen Mittels ſich bedienen,
Folgen die Anwendung dieſes Grundſaßes , über wels durch den Stoß des ladſtocs die Kugel auf den Grund
chen ich einige Worte ſagen werde , herbei führen zu der Seele zu ſchieben. *) Der Einwurf, daß eine ſehr müſſen ſcheint, habe ich in meiner Abhandlung über große Genauigkeit beim Schießen der Infanterie nicht ein neues Syſtem der Bewaffnung angeführt. - Die C
nöthig wåre , fann ridtig ſein , wenn es ſich von ges
Zerſtörungsmittel zu vergrößern und zu ſichern, iſt ohne ſchloſſenen Feuern handelt , aber er iſt durchaus falſch, Widerrede einer der wichtigſten Punkte in der Kriegs
in Beziehung auf das Schießen der Zirailleure , und
kunſt , aud führten Aenderungen in der Form und man weiß dodo , daß die ganze Infanterie , ohne Untere Wirfung der Waffen oft mehr oder minder vollſtändige chied , zu dieſem Dienſte berufen iſt. Uebrigens beißt Ummålzungen in der Organiſation der bewaffneten es nur einen Theil der Frage umfaſſen , wenn man
Macht und in der Art zu fåmpfen herbei. – Seit der bloß die materielle Wirkung in Betracht ziebt ; das Erfindung des Pulvers iſt insbeſondere die Artillerie
Bewußtſein feiner Kraft iſt es , weldes man dem Sole
mit dieſem wichtigen Theile des Kriegsdienſtes beſchåf. daten einflößen muß , damit man in der Aufregung tigt geweſen , und es fann nicht geleugnet werden, daß, während des Gefechts wenigſtens auf einen ger als leptes Ergebniß, ibre tiefen Studien und zahlreichen wiſſen Theil der materiellen Wirkung i å bien
Werke vorzüglich darauf abzielen , dahin zu gelangen, fónne, welche ihm beiden Uebungen an geeignet die Geſchoffe mit der möglich größten Rraft und Ge : wird. In dieſer Beziehung alſo bauptfådylidh , 'muß nauigkeit zu ſchleudern. Von allen zur Sicherung der
man ſeine Zuflucht zur Anwendung des Grundſabes
Direction des Geſchoſſes angewandten Mitteln bat dass nehmen , deſſen machtige Erfolge ich gezeigt habe. jenige, demſelben eine zur Fluglinie ſenfredyte umdre . Es muß hier angeführt werden , daß nicht wohl andere bende Bewegung zu geben , unſtreitig den meiſten Ers Perſonen als ſolche , welche gewohnt ſind , mit Fener, -
folg gebabt.” Beim Schießen mit der Feuerwaffe, hat waffen , und insbeſondere mit gezogenen Gewehren, man dieſe Wirkung durch die ſinnreiche Erfindung von umzugeben, vollkommen jene Zerſtörungskraft und das Zúgen erlangt , welche långs der inneren Wand des Selbſtvertrauen erkennen , welche ſie jenen gewåtren, Robres angebracht ſind , und eine mehr oder minder Es wird wohl erlaubt ſein , zu glauben , daß die Annahme dieſes Mittels den glüdlichſten Einfluß auf die Bewaffnung der Infanterie
frumme Spirallinie bilden . -
die ſie führen. Ich berufe mid mit Vertrauen auf das Zeugniß ſolcher Leute, und es erſcheint angemeſſen, ſie zu Rathe zu zieben , um nicht oberflächlid), und ohne Kenntniß der Urſachen , einen Grundſatz zu bekämpfen,
ůben würde. Fragen wir indeſſen die Erfabrung um der vielleicht die einſtigen Fortſdritte der Kriegskunſt Rath ! Weldes war die faſt unmittelbare Folge der in ſich ſchließt. Anwendung dieſes Grundlages beim Spiegen mit der · Feuerwaffe ? Die Annahme des gezogenen Gewebro *) Nach des Serrn Delvignes Idee enthalten ſowohl die Puts
bei den meiſten Armeen Europas , für die Schüßens
verkammer a18 das breite Iheil deg ladftods auf einanders
und fågercorps , welchen es ſogleich eine furchtbare Zerſtörungskraft verlich ! Bald verbreitete es rich in Aſien , Afrifa und Amerifa , und eine , in dieſer Ben ziebung merkwürdige Chatſade iſt es , daß unter der
paſſende Balbkugelaushöhlungen , daß Pulger wird , mit: telft Pulverhorn , loſe in den Lauf gebracht, und ſofort die blante Kugel ohne Zwiſdienpropfen mit dem concaven lads
Zahl der in dem Fort der Marine zu Argier eroberten
frođende in die angedeudete Mündung der Pulverkammer So ſehr wir auch im Augemeinen den Anſichten Herrn Delvignes beipflichten , so ideint uns doch
Gefdůße , wir ein altes arabiſdes Stücf von Bronce mit einen Calibre von 30 — 36 fanden , das Spiralzüge batte. - Welden Einfluß bat nicht in der Folge die
die eben angeführte Procedur praktiſdet modificirt werden zu müſſen , da es uns nicht recht einleudten will, wie das loſe Pulver , obne an den fohmierigen Wänden des Eaufs
Anwendung des gezogenen Gewehrs bei jenen Bevóls kerungen gebabt , welche 08 verſtanden , daraus die
leidenſchaft zum Schießen zu entwickeln ! Dieſe Seidens
feft eingeſchoben.
hängen zu bleiben , den Boden der Pulverkammer erreichen fou , indem das Nachfolgen der blanken Kugel weit eber geeignet iſt , die angehängten Pulvertörner zu zerknitſden , als ſie hinabzufdiebea .
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Man erw & ge reiflich , es handelt ſich bier von der Bildung des Weſentlichſten bei dem Haupt . Elemente aller bewaffneten Madt : vom Infanteriſt en ! Die gelehrteſten Goms binationen der Taftif und Strategie werden oft zu Hirngeſpinſten , wenn ihnen nicht die
Stelle aus den Betrachtungen über die striegs . kunſt ſcheint mir dieſe Frage zu beantworten. Es iſt ein anerfannter Grundſaß , daß die Menge der Artils lerie , der Beſchaffenheit der Truppen untergeordnet ſein muß. Hat man ſchlechte Infanterie , welche beim Anmarſch gegen den Feind fußt und ſich fürchtet an
wirklichen, oder möglichen leiſtungen dieſes ihn zu gerathen, ſo iſt man genothigt, ſein ganzes Vertrauen in die Artillerie zu reßen, und , bloß Ra . Ich habe mich dieſes Jahr zu dem großen Föderats nonenſchůſſe wechſelnd, einen Geſchütfrieg zu führen .
Elements zur Grundlage dienen.
ſchießen nach fauzanne begeben, welches allen Schießs
Dieſe Waffe wird dann die entſcheidende für den Ge.
Liebhabern das lebhafteſte Intereſſe gewährte. Dieſes winnſt der Schlachten , und der Infanterie , welche ſich Feſt bat 7 Tage gedauert , wåbrend welcher , von den beſten Schützen der Schweiz und Schießliebhabern vers
zur ſecundåren Waffe berabgewürdigt , verbleiben nur noch die Functionen, die Artillerie während ihrer Mårs
schiedenerfånder , ungefähr 220,000 Búdſenſchüſſe auf ſche zu esfortiren und ſie auf dem Schlachtfelde zu bes eine Reibe von 45 Scheiben geſchaben . Die Koſten wachen.. - Hat man gute Infanterie , ſo muß man dieſes Feſtes beliefen ſich auf ungefähr 60,000 Franken, dieſe zu große Menge von Artillerie als eine unnúte Beläſtigung verſchwinden machen. Die Armee wird Dieſe Preiße werden von der hierdurch leichter und manovrirfähiger ;; ſie vervielfältigt
und zabíreiche Preiße , bis zu demſelben Betrage , wurs
den herausgeſchoffen.
Schweiz bewilligt , um die liebung im Sdießen mit ſich durch die Geſchwindigfeit ihrer Bewegungen ; fie
ti
einer Waffe zu fördern, welche ſofort aus Eigenliebe ſpottet der feindlichen Kanonen , indem ſie ſie aufdem mit Leidenſdaft betrieben wird ; - und Frantreid Marſch überfáut, im Gefechte' wegnimmt; durch die bewilligt der geſammten Infanterie unter der Rubrit: Geſchwindigkeit ihres Angriffs troßt ſie den Batterieen,,
&
„,Preiße für das Spießen mit dem Ordonanzgewebres, welche um ſo weniger gefährlich ſind, als mau raſc erachtet -– die Summe von ungefähr 3000 Franken !!! aufgeklärten Vólfern als die Hauptwaffe einer wohl, Dagegen bat es aber auch ſchon 100 Millionen gezahlt, organiſierten Armee erachtet werden .
Y
welches der Soldat nur als einen låſtigen Arbeitsdienst ſich ihnen nåbert. Gute Infanterie iſt ſtets von allen
Schließlich dürften wohl den allgemeinen Betrach , um einen Krieg gegen arme Nomadenſiảmme zu unters tungen über die Artillerie , womit das II. Capitel der Arbeit des Herrn Seneral Dfounef beginnt , als Wird unter ſo vielen Kriegsminiſtern , welche ſich Inbegriff des von uns bisher Geſagten , folgende Be, in deu Geſchäften folgen ,, nicht endlich einer erſdeinen, tradiungen über die Infanterie entgegen geſtellt der , die Wichtigkeit dieſer Frage erfennend , einige werden können. von allen Waffen , welche tbåtigen balten !!!
Stunden Zeit erübrigt, um ſeinen Namen zu großen Anteil an den Schlachten nehmen , iſt die Infanterie
und nůbliden Verbeſſerungen berzuleiben ? Einige Ors diejenige, deren Eigentümlichfeiten noch der Verbeſſer durch
donnanzen,auf deren Ausführung mit Feſtigkeit gebalten rung fähig ſind , und deren Wirkungsfreis auch wird ,,werden genügen , um die Infanterie , in Bezie, ihr Leiſtungevermögen ſich vergrößern kann . Man mag
bung auf ibre Bewaffnung , auf den Weg der Verbeſſes hinſichtlich der Artillerie überlegen wie man will , Man gebe nur den Impuls, jo bleibt dieſe Waffe doch ſtets an jene gewichtigen und es ist ſich erwarten , daß die Infanterie bald den Erzmaſſen gefettet, welchen mit Recht die alte Bener.., daher ein. ftationåren Zuſtand aufgeben wird, in dem ſie ſich bes nung Impedimenta gebührt, und es iſt Infanterie findet, und daß ſie , troß aller Hinderniſſe aus ſich ſelbſt leuchtend, daß in dem Verhältniß , als die rungen zu bringen . -
Waffen jene Zeritórungsfraft zu entwickeln wiſſen wird , welche ihre Beweglichkeit erhöhen und den Erfolg ihrer fichern wird, indemie deren Wirkungsfreis erweitert,
der verſtändige Gebrauch der tragbaren Feuerwaffe ges
Es bleibt nun noch eine wichtige man immer mehr und mehr die fraglichen Impedimenta, Bemerfung binſichtlich der neuen Rolle übrig , welche und die enormen Ausgaben vermeiden wird , welche ſie der hr. Hr General Dfounef der Artillerie zuweiſet, ſie berurſachen . Wenn einmal das gezogene Gewehr und wåhren kann.
beſteht darin , daß dieſe Rolle nur auf dem Schlacht: die Hohlkugel eingeführt und vervoukommnet fein wero felde in der Sphåre der hoberen Taftif der Neueren erfdeint,
den , werden ſie der Jufanterie eine ſo gewaltige Kraft verleihen , daß dieſe Waffe wirklich die Geißel
Die Vervollkommeungen, deren die Infanterie fånig der Artillerie werden kann. iſt , führen geradezu dahin , den Urmeen eine größere Der menſchliche Geiſt iſt zu fruchtbar und unſer Beweglich feit zu geben , ſollte man nicht in den ſtrates Jahrhundert zu aufgeklärt , als daß dieſe Vervollforms giſchen Bewegungen (bei welchen die Rolle der Artille . nung nicht ſtattfinden ſollte , und ohne Propbet zu ſein ,
rie, und insbeſondere die der ſchweren Artillerie , eben glaube ich vorauszuſehen , daß eine Zeit kommen wird, nicht die glänzendſte iſt ) die Mitel finden , die zahls
in weldoer die Kriegsfunſt auf die Wirfungen der In ,
reichen Combinationen zu entfråften , welche nach dem
fanterie ſich ſtůßt, welche, nachdem ſie entſchiedenerweiſe
Befenntniſſe des Herrn Verfaſſers , das sine quo non
den Vorrang erlangt hat , der Artillerie eine ſehr ſecuns
des Gelingens ſeines Projects ausmaden ? – Folgeude dåre Rolle zuweiſen wird. Fedigirt unter Gerantwertlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .
t r
R 6
Samſtag,
Nr. 44.
2. Juni 1838 .
.
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n freich .
dienten fobeserhebungen 201len ſollte.
Aber ich danke
In der Sißung der Pairskammer am 8. Mai nochmals dem General dafür , daß er mir Gelegenheit tabelte aus Anlaß der Erórterung des Geſebesentwurfe, gegeben hat , dieſer Hauptwaffe , welche die Stärfe der den Credit für ſpecielle Waffeu arten betreffend, Heere ausmacht, eine glänzende Huldigung darzus
Hr. Du baudage die von der Regierung angenommené bringen . “ P re, u B é n. unſelige Gewohnheit , unaufhörlich Zuſchußcredite zu verlangen , und erklärte ſich gegen die Anträge. Gene. Berlin , 20. Mai. Nachdem geſtern II. MM. ral Ambrugeac bezeichnete die Vermehrung der Ar: der Kaiſer und die Kaiſerin von Rußland dahier an. tilleriecadres als übertrieben , und verlangte Bermindes gefommen waren , wurde Abends nach 6 Uhr vor dem rung derſelben . Marſchal Soult widerlegte in ums königlichen Shlofie ein großer Zapfenſtreich gebalten.
ſtåndlicher Rede die Gründe des Hrn. Ambrugeac, und Ueber dieſes impoſante Concert ſchreibt die Reipziger bewies, daß das gegenwårtig in Europa angenommene Aug. Zeitung Folgendes : ,,Såmmtliche Muſifchöre der
Kriegsſyſtem dieſe Vermehrung unerläßlid, mache, ia in Berlin befindlichen Regimenter, nåmlich 9 von der daß ſolche eigentlich ungenügend ſei. Der Effectivbes ſtand der Franzöſiſchen Armee betrage ießt 320,000 Mann , fónne aber auf 500,000 Mann gebrad)t wers den ; dafür habe man 168 Batterieen Artillerie ; es
Infanterie , 11 von der Cavalerie , dazu alle Tambours und Pfeifer der Garniſon , waren verſammelt. Dieſes Orcheſter betrug 1074 Mann. Es wurde in 3 Seiten eines Vierecs aufgeſtellt. Die Mittelſeite nahm die
tåmen alſo auf 1000 Mann nur 2 Stůck GeſchůB,
Infanteriem uſit ein ; dieſe Linie war 120 Schritt lang
während auf 1000 Mann in Rußland 4 Stück , und und wenigſtens fünffach beſeßt. Die Seitenflügel, jeder in Deſtreio und Preußen 3 Stúc gerechnet wåren. Die 65 Schritt lang ( es war ein eigener topographiſcher Rammer hörte noch den Berichterſtatter, Hrn. y. laplace Plan dazu entworfen ) , beſtanden rechts aus der Cas und Hrn. v. lariboiſſiere, der ein Amendement vore valeriemuſit ( lauter Blaſeinſtrumente ) , links aus den ſchlug , das aber feine Unterſtüßung fand. Der Ents Trommlern und Pfeifern . Die noch offene Seite des wurf ward mit 99 gegen 7 Stimmen angenommen. Oblongums wurde von dem Offiziercorps, wobei die
Ein intereſſentes Intermezzo fiel zwiſchen dem General ganze Generalitåt, Alles im glänzendſten Paradeanzug, Ambrugeac und dem Marſchall Soult in Bezug auf eingenommen. In der Mitte des Vicrecs ſtand der den Werth der Infanterie vor. Es hatte nämlich Oberdirigent , vor jedem Muſifcorps deſſen beſonderer
der Marſdal Soult, als Beweis für die glänzenden Kapellmeiſter, Alle mit Tactſtocen verſehen. Der Obers Dienſte der Artillerie , die Schlachten vou lüßen und dirigent winft , alle Unterdirigenten geben zugleich das Baußen angeführt , hierbei aber der Infanterie keine
Zeichen , und plößlich brauſt der foloſſale Muſikſtrom
Ermåhnung gethan. General Ambrugeac verlangte das Wort und bemerkte : ,, Indem ich dem verdienten fob beiſtimme, welches der Hr. Marſhall der Artillerie ertheilt hat, erlaube ich mir, ihn an eine Vergeſſenheit gegen ſeine arme Infanterie zu erinnern , welche ſo großen Antheil an den Siegen von lúßen und Baußen
in die lüfte , daß rings die Häuſer erzittern. Die ruſ: fiſche Bolfshymne : ,, Gott regne den Kaiſer " , machte den Anfang. Der Eindruck war in der That großartig. Eine wahrhaft dem brauſenden Meere zu vergleichende Zonwelle, ringsum Kopf an Kopf , ſo dicht gedrångt, daß fein Apfel zur Erde konnte, die ungebeure Mens
Hierauf ermiederte Marſdal Soult : ſchenmaſſe , die bis weit in die Breite und Königsſtraße 1. Ich danke dem ebrenwerthen General für dieſe Bes bineingedrängt ſtand , in den Fenſtern des predstigen merkung. Aber Gott verhüte , daß ich mich einer ſolchen Plaßeš ringšumber Kopf an Ropf, webende Tücher gebabt bat. "
Vergeſſenheit ſchuldig machen könnte! Ich ebre zu ſehr und plößlich überall her ſtürmiſder Jubelruf – dann die franzöſiſche Infanterie , (und ich erinnere mich ſehr das Erſcheinen des faiſerlichen Paares auf dem hell
gut , daß ich aus dieſer Waffe bervorgegangen bin ,) beleuchteten Balcon .
Die Muſik dloß um 9 Uhr mit
und ich habe ſie ſtets mit zu viel Zapferfeit , Ergebung einem ruſſiſchen Zapfenſtreid und Nachtgebet. " Den 22 . und Selbſtverleugnung fid) benehmen reben , als daß Der heutigen Preuß. St, 3tg . iſt ein
ich ihr nicht jederzeit und bei jeder Gelegenheit die vers namentliches Verzeichniß der zu den dießjábrigen Früb.
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jahrsübungen in Berlin aus auswärtigen Garniſonen die Truppen fich für den nun folgenden Vorbeimaride
eingetroffenen t . Generale und Staabsoffiziere, ſowie formirt batten , führten S. Majeſtät der König dieſels der in "fremdberrlichen Dienſten ſtehenden Generale, ben S. Majeſtät dem Kaiſer Allerhöchſtſelbſt vor. Der Staabs- und Subalternoffiziere, welche bis zum 20. Mai
vorbeimarſch geſdab bei der Infanterie in Compagnie.
Mittags i Uhr angemeldet wurden , beigefügt. Es ſind fronten , bei der Cavalerie in balben Escadronen . Se. Generale : 29 preuß ., 8 ruſſ., 1 niederl. , 4 bannou . und 1 braunſchweigiſcher, zuſ. 43; Dberſten: 17 preuß., 10 rufl., 1 dſtreid ., 1 braunſchwo ., 1 hannov ., zuſ. 30 ; Oberſtlieut.: 2 preuß ., 2 ruſſ., 1 ſacr. altenburg., i bannov . , juſ. 6 ; Maiore : 43 preuß. , 1 braunſaw ., 2 medlenb. ſower., 1 ſacſ. weimar. , juſ. 47 ; Subs I
Majeſtát der Raiſer von Rußland , welcher die Uniform des 6. Preußiſchen Küraſſierregiments trug, reßte rich bei Annaberung des Regiments an die Spiße deſſelben und führte es bei Sr. Majeſtåt dem Könige vorüber, wobei die faſt unüberſehbare Menge der Zuſdauer in ein freudiges Hurrabgeſchrei ausbrach. Auch der Großs
alternoffiziere in fremden Dienſten : i niederland., fürſt. Thronfolger und Sé. Majeſtát der König von 14 hannov . , 1 ſachſ. weimar. , 1 oldenburg. , 5 ſadiſ. Hannover führten das 3. Ulanens und 3. Huſaren . altenburg., 1 furf. hell., 2 braunſchweig. , 2 ruſi., regiment bei dieſer Gelegenheit vorůber. Die Cavaa 2 medlenburg. ſchwer., i Öſtreich ., zuſ. 30. - Seitdem Icrie verließ nach geendigtem Vorbeimarſd den Parade. .
!
.
ſind noch mehrere Offiziere eingetroffen , z. B. der würt. Geſandte Gen. lt. Graf Bismark. Berlin, 22. Mai. S. D. der Herzog von An , balts Debau iſt nad Debau abgereiſt. - Angefoms men : Der Fürſt Waſil Dolgorudi, und der Fürſt leo Radziwill , von St. Petersburg. Berlin , 22. Mai. Die zum dießjábrigen Frühjabro.
Mandver in Berlin verſammelten Truppen begannen geſtern die Reibefolge der Uebungen mit einer großen Parade. Mit dem Schlage 9 Uhr Vormittags ſtanden ſimmtliche Regimenter in Parade - Aufſtellung auf dem großen Ererzirplaß am Kreuzberg, die Front nach Schöneberg , den rechten Flügel gegen Tivoli, den lins fen gegen Tempelhoff, die Infanterie in Bataillones colonnen bereit. Im erſten Treffen befand ſich die
plat ; die Infanterie aber formirte ſich zu einem zweiten Parademarſch in Regimentscolonnen. – Um 11 %, Uhr war die Parade vorůber. Das ſchdnſte Wetter batte ſie begunſtigt.
( Pr. St. 3tg.)
Rönigreich Sadren.
Dresden , 18. Mai. In der f. råch riſchen Armee iſt nach vielfaden , im Einzelnen und im Großen ſtatt. gehabten Verſuchen und den dabei gewonnenen außerſt günſtigen Reſultaten die Perkuſſionirung der Feuer, Waffen eingeführt und rowohl durd Abånderung der bisherigen Steinſchloßgewebre, als durch Anſchaffung neuer Perfuſionsgewebre bewerkſtelligt worden . Die Einrichtung des Perfuſſionsſchloſſes iſt im Aus gemeinen mit der bei mehreren anderen deutſchen Armeen
geſammte Infanterie in 2 Diviſionen , 4 Brigaden , angenommenen übereinſtimmend, mithin auf den Ges 8 Regimentern zu 3 Bataillonen und 2 Jåger's und brauch der Zündbürchen berechnet. Soußen . Bataillonen , zuſammen 26 Bataillonen . Dem
Der Anfang der Perfuſſionirung wurde in den
linfen Flügel der Infanterie ſchloß ſich die Fuß. Artil. ſerie der Garde mit 24 Geſchüben und 8 Geſchüßen der 2. Artilleriebrigade an. Im 2. Treffen ſtanden 2.Die viſionen Savalerie , 1 Garde . Cavaleriediviſion und i kombinirte Cavaleriediviſion , in 5 Brigaden und 10 Regimentern zu 4 Escadronen , die febrescadron, und am linken Flügel 12 Geſchüße der reitenden Gardes
Jahren 1833 und 34 mit den Buchſen der Jäger von der leichten Infanterie gemacht ; man verſah dieſe Wafs fen hierbei mit Patentowanzſchrauben und nahm eine mittlere Größe der Zündbürchen , ſo wie deren Füllung mit Knallqueckſilber an. Zur Siderung vor unzeitigem fosgeben bei aufgeſteckten Zündbútchen auf dem Mars rohe ?c., dient ein Abzugsbügel befeſtigtes , ringartig
artillerie und 4 Geſchübe (reitende) der 2. Artillerie,
ausgeſchnittenes Pederſdeibchen von angemeſſener Stårfe,
brigade. -
Ein trüber Nebel hatte bis gegen balb 10 Uhr auf der ganzen Gegend gelegen , aber mit der Ankunft S. M. des Ådnigo,Allerhöchſtwelcher am rech , ten Flügel des Infanterietreffend ſeine Erlauchten Gåſte
welches über das Hütchen aufgeſteckt wird. Der Jäger fübrt die Zündbütchen in einem Tårdchen am Leibrie, men neben der vorn getragenen Cartouche. Außerdem befindet ſich ein Vorrath von Zündbútden in der leße
empfing , durchbrach die Tchónſte Frůbiabrsſonne den
teren.
Wolfenſchleier , und das flarſte Wetter begünſtigte bis Die Abånderung der Gewehre der Linieninfanterie zum Ende die ſchöne militariſche Feier. Fire Majeſti. zur Perkuſſion wurde im Jahr 1835 mit einem Batail. ten der Kaiſer von Rußland und der König von Hans Ion , dann mit einem Regiment und , da die Einrich nover ritten demnáchſt an der Seite Seiner Majeſtåt tung rich vollfommen bewibrte , im vorigen Jahre bei
die Front des erſten Treffens herunter , wobei die Trup , allen finieninfanterie.Regimentern , ſo wie an den glats pen in ein lautes Hurrabrufen ausbrachen und die
ten Gemebren der Schußen bei der leichten Infanterie
Muſik die ruſſiſche Nationalhymne: ,, Den Kaiſer er bewerkſtelligt. Je mehr die Truppen ſich darauf einges halte Gott", ſpielte. – Am linken Flügel der Infans richtet haben , je vorzüglicher iſt das richtige Schießen , terie und Fußartillerie angekommen , wendeten ſich worin die fachſiſche Infanterie durch beſondere , darauf
Se. Majeſtåt und ritten das zweite Treffen (Cavalerie) verwendete Sorgfalt ſoon beim Steinſohloßgewehre zu vom linken zum rechten Flügel binunter. Ihre Majeſtåt einer gelungenen Ausbildung gelangt war. Zur Siches die Kaiſerin von Rußland und alle föniglichen Prinzeſs rung vor unzeitigem losgeben dienen ähnliche , jedoch finnen befanden ſich in Hofequipagen in der glänzens dicere Piſtonkappen von leder , wie an der Búdre.
ben und ungewohnlich zabtreichen Suite. - Naddem Die Piſtons und die Zündpútchen ſind die größten unter
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den bekannten ; die Füllung iſt Chlortaliſaß. Die Zünd, ſeite , welche ein Bataillon der Region nehmen , während bůrchen werden in einem ſteifen ledertåſdchen geführt, ein anderes mit einigen conſtitutionellen Freiwilligen, welches über der Bruſt des Mannes auf dem Patros nach der Einnahme von lanz, den Feind abzuſchneiden Die Garliften leiſteten nur maden nentaſchenriemen angeſchnallt iſt. Ein mehrerer Vorrath
fuden ſollte.
von Zündbütchen befindet ſich in der Patronentaſde. Die neuen Infanterie · Perfuſſionsgewehre, welche vor der Hand nicht in Gebraud kommen , ſind nach einem im vorigen Jahre definitiv feſtgeſtellten Normal,
Widerſtand und zogen ſich in das Thal von Ulzama
d
zurůd ; Eugui batten ſie auf die Nachricht pom ans marſche des Grafen Clonard eiligſt geråvmt. Der diese ſeitige Verluſt beſtand in 20 fampfunfähigen Mann.
gewehre gebaut.
Die Truppen brachten die Nacht in Zubiri, faraſoang
Endlich werden gegenwärtig auch die Feuerwaffen und anderen Dörfern der finie zu ; am anderen Tage der Reiterei (glatte und gezogene Karabiner und Pie kehrten ſie in ihr Cantonnements zurúdf. ſtolen ) zur Perkuſſion abgeändert, wozu man in andes Den 20. fam Oberſt Conrad mit einem ſchwachen ren Armeen nod wenig geſdritten iſt. Die Einrichtung
Bataillon aus Frankreich bei der Pegion an , in welche
und Zündung iſt dieſelbe, wie bei dem Infanterieges webre; uur iſt am Schloſſe noch zur Sicherung eine
daſſelbe untergeſteckt wurde.
eiſerne Klappe angebracht, welde über den Piſton meg. geht und das Zündhůrchen ſowohl vor dem Herabfallen,
neralinſpecteur der General Le Beau fortmåbrend blieb. • Den 29. begab ſich dieſer mit dem Operationscorps
Er erhielt das 2. Coms
mando der legion , deren oberer Commandeur und Ges
aló vor dem unzeitigen Aufſchlagen des Hahns ſchůßt. in die Rivera.
Drei Bataillone der Region blieben
Der Hahn liegt auf der Klappe auf , welche, zum allein zum Squße der finie in der Umgegend von Schießen , nach dem Spannen des Habnes zurůdgeſchlas Pampeluna. gen wird. Die Zündbútchen rollen in einem an der Betrådtliche carliſtiſche Streitkräfte hatten ſich in Cartouche befindlichen Taſchen , ſo wie in dieſer ſelbſt, der Gegend von Solana geſammelt ; der commandirende 1
aufbewahrt werden. Ueber die Perfuffionirung der Geſchůbe , welche,
General Drao beſchloß , ſie anzugreifen , und verſtån . digte ſich zu dem Ende mit dem General Pe Beau.
bereits ſeit 10 Jabren üblich , ſich vortrefflich bewährt Den 14. September war die Affaire von Arroniß . Dier dem Brigadier Conrad, bat , geſchieht hier keine weitere Erwähnung , da , nad Bataillone der Region , unterdaran. Sie bildeten den fo langjährigem Beſteben , deren Einrichtung als alges nahmen rühmlichen Antheil åußerſten rechten Flügel des Operationscorps von Na. werden darf. vorausgefeßt befannt mein barra . Gd fouten mehrere Dörfer und furchtbare Pos
Militäriſche Operationen der Fremdenlegion in Spanien.
fitioneu genommen werden ; alle dieſe Hinderniſſe wur, Den beſiegt und 2 Bataillone feßten ſich zuerſt auf den Hében feſt, welche Eſtella beherrſchen . Die Carliſten , 18 - 20 Bataillons ſtarf , wurden auf allen Punkten .
( Fortſegung des in Nr. 38 abgebrochenen Artikels. )
Das franzöſiſche Gouvernement batte beſchloſſen , die Streitfråfte zu vermebren , welche es nach ſeinem Coos porations. Syſtem nach Spanien geſchickt hatte. Batail. ione aus Freiwilligen der verſchiedenen Regimenter wurden zu Pau organiſirt: ein Cavaleriecorps und eine Batterie folten die Organiſation der neuen Divis
durch die Truppen des Generals le Beau geſchlagen , welche allein engagirt waren. Der Feind zog ſich auf
Eſtella zurůd , welches er für das Ziel des Angriffes hielt ; allein die Abſicht des commandirenten Generals war nur , ihn in dem Augenblice zu demoraliſiren , wo er eine Erpedition nad Gaſtilien vorbereitete. Der
Berluſt der Region belief ſich auf 10 Offiziers und 60
ſion vollenden ; allein von der anderen Seite führte der
Mann Lodten und Verwundeten.
Fall der Miniſter und die Proclamation der Conſtitus tion von 1812 ihre Aufloßung in dem Augenblicke her, bei, wo ſie ſich anſchickte, die Grenze zu überſdreiten. Der Oberſt le Beau vom 57. Finienregiment, *) welchem die ſpaniſche Regierung den Grad eines Mares dal de Camp übertragen , übernabm den 13. Auguſt das Commando der fegion und das des Dperationes
auch er Capitain Renault , welcher ſeit einiger Zeit das 1. Bataillon commandirte. Er wurde nach dieſer Affaire zum Bataillonschef befördert , wie auch der Capitain nnd adjutantmajor Meyer, welcher ſeit einigen Monaten ebenfaus ein Bataillon mit Auszeichnung beo febligte. Der Commandant Ferrary , welcher ſich in allen Gefechten durch ſeine Bravour auszeichnete , und
corps von Navarra.
ſeine Truppen immer
Unter dieſen war
Muth
zu beleben wußte, Den 17. combinirte er eine Bewegung mit dem wurde Oberſtlieutenant. mit Grafen Clonard , welcher ſich auf Eugui werfen ſollte, Den 21. erhielten das 4. und 5. Bataillon der les während er ſelbſt in dem Thal von lang an der Spiße gion und ein Bataillon vom 17. Linienregiment den der Region und des 2. Garderegiments vordringen wollte. Befehl , uuter dem Oberſtlieutenant Gras d'Ävenas nad Dieſe Golonne paffirte ein langes Defilee , wo ſie
Salaborra aufzubrechen , um eine ſpaniſche den Carlt.
gegen Erwarten nicht aufgehalten wurde . Die Carliſten ſten Chamez verfolgende Diviſion zu erſeßen. Zu fos bielten lang beſeßt und ziemlich ſchöne Poſitionen jens doſa angekommen erhielt der Oberſtlieutenant die Bee
*) Oberft le Beau ,Commandeur de 57. franzöſiſchen linien: ſtimmung, ridnad Murillo,Agoncillo und Arrubal Regiments , ſtand früher nicht bei der Region und wurde
zu begeben , von wo die Bataillone die zahlreichen Fur,
wohl zum Erfage des Generals Bernelle von der franzöſi: then über den Ebro Tag und Nacht bis zum 25. Okto , den Regierung nad Spanien geldidt.
(4. 0. E.)
ber ſorgfältig bewachen mußten. An dieſem Tage wurs
351
352
ben ſie durch ſpaniſche Cruppen abgeldſt , worauf ſie wieder zu ihrem Corps in der Umgegend von Pampes
Andenken blieb. Er billigte niemals das Syſtem der linien, welches durch die testen Chefs der Urmee des Nordens adoptirt wurde. * )
luna ſtießen . Den 5. November vereinigte General Le Beau zu Larraga das Operationscorps von Navarra mit Uusnahme dreier Bataillone, welche auf der Linie von Zubiri blieben. Den 6. 30g General Le Beau um 7 uhr des Morgens bei Regenwetter aus Barraga und kam um 11 Uhr zu Oteyſa an . Der
General Irribarren kam gleichzeitig mit 2 Bataillonen und 400 Reitern der Garde von berin an.
Um 7. ließ General te Beau
Den 17. kehrte die Legion in die linie zurück und blieb das ( Fortresung folgt. ) *) Der nachſtebende Brief , obgleich einer ſpäteren Zeit angea hörig , giebt Zeugniß , wie le Beau die Operationen geführt
ſelbſt bis zum 1. December.
zu ſehen gewünidet hätte.
an den Generallieutenant Oraa , Generalcapitain der Königreidge Uragonien und Balencia , com niandirender Ge: neral der Urmee des Sentrums.
Mein General,
Erlauben
Lebensmittel von Barraga kommen . Um 8. Morgens 6 Uhr waren die Iruppen unter den Waffen : das Gepäcke blieb in Oteyja unter der Obhut eines Batailons
Sie einem Baffengefährten
vom 6. leichten Regiment, und um 7 uhr regte ſich das Corps in 3 Colonnen in Marſch. Die Eegion bildete die rechte ; ſie rollte die Greten der Kügel einhalten , welche an der Straße von Oteyra Bad Bilatuerta binzogen . Die Golonnen hielten ſich eine Ranos
um Ihnen die falſche Cage zu zeigen , in welche ſic Don
nenſchuß moeite auseinander und Elärten ihren Marſch gehörig auf ; die feindlichen Vorpoſten widgen zurück. Oberft Conrad umging auf Befehl des Commandirenden einen ſehr hohen Şüzel , welcher
Muth zu Rath gezogen, nie gethan hätte , indem er meines
welcher gegen Sie eine deſto lebhaftere Zuneigung begt , als ſie auf den Schlachtfeldern einen unerwar : entſtand , 100 Sie ro fehr zu Hauſe ſind teten Umſtand zu benußen , auf welchen ich länaſt wartete, -
Carlos verreßt hat : es hat lange gedauert , bis er ſich ma: varra zu verlaſſen entſchloß ,! was er , wenn er nur reinen
Bilatuerta derbarg , und beauftragte eines ſeiner Bataillone mit
Gruthtens das Ganze für das Ganze einſeßt ; allein bei ſei: ner Partei und namentlich ſeinen lieutenanten paſſirte er für
der Einnuhme von Villatuerta , in wilchem überlegene carliſtiſche
Towacy, oder weniger ehrfurchtsvoll geſprochen , für feige ,
Dieſer Befehl wurde mit Ent:
und so wirde er gegen ſeinen Willen zu dem Uuszuge ges
chloſſenheit und Kraft ausgeführt: indem ſie ein ſchreckliches Feuer
trieben. Man muß von dieſer Kurzſichtigtrit profitiren : ein
aushielten , brangen die Voltigeure und eine Schwadron lanciere * ) in das Dorf, 12lches ihnen der Feind überließ . Die Artillerie **)
Grund mehr , daß die Armee der Königin jeßt nicht das Feld halte wie er. Er iſt nicht mehr in Navarra , reinein verheiſenen Caribe , dem ſeiner Anhänger , woraus ein trau :
Streitkräfte aufgebäuft waren .
hatte zu dieſem Erfolge beigetragen , indem ſie in die Straßen des Dorfes und mitten in die feindlichen Maſſen mehrere ius bißen warf, welche große Unordnung derurſachten . Der Brigadier Conrad ließ ein Batailon ju Villatuerta , wohin die ambulance kommen ſollte , und zog ſich raidh mit dem Reſte ſeiner Colonne nach ſeinem rechten Flügel , wo er zwei andere Dörfer nach und
nad nahm ; die beiden anderen Colonnen manövrirten mit gleichem Erfolge. Nad mehreren Stunden einps hartnäckigen Stampfes übirließ und der Feind alle pöhen an deren Fuß Eſtella liegt. Der
Zwed des Generals le Beau, eine der Bertheidigung von Bilbao,
riges Syſtem (das der Linien) eine uneinnehmbare Feſtung geſchaffen hatte. Was macht Ihr commandirender General mit ſeinen vielen Bataillonen zu Pampeluna ? Er manövrirt vor einigen Bataillonen , welche ihm Don Carlos gelaſſen hat , um ihn von dem Ziele ſeiner Erpedition abzulenken, wie man einem Kinde eine Klapper läßt , um es zu amuſi: ren . Möje er 2 bis 3 Bataillone all mobile Colonnen zus
rüdlaſien , welche hinreichen werden , um die fatale Linie von Baliorlog bis an das Ende des ungeheuren , Navarra 1
wac jeft erreicht und es wäre unnük geweſen , Etela anzugreifen ,
umfaſſenden Kreiſes zu beleben , welche aber überhaupt nicht mehr Früchte getragen hat , als jedes Syſtem , welches auf
deſſen Einwohner mit ihren Scoſtbarkeiten geflohen waren † ) Ge:
dem ſtarren Fifthalten gewiſſer Punkte beruht.
neral le Beau begünſtigte ſich daber , einige 100 Granaten nach Eſtella iderfen zu laſſen , und ordnete ſodann den Rüdzug an ; dec
ſodann mit ſeinen anderen Bataillonen aufbrechen und dahin geben , wa die bauptrolle geſpielt wird : es bedarf eines Zieles im Kriege , wenn er mit Erfolg beendigt werden soll . Napoleon hatte das der Hauptſtädte , das Ihrige möge ſein , auf Don Carlos zu marſciren , ihn ohne Hufhören zu neden ,
welches der Prätendent belagerte, günſtige Diverſion auszuführen ,
Feind , deſſen Feuer gänzlich aufgehört hatte, erwartete dieſe rất: gängige Bewegung mit ungeduld , um ſogleich die Offenſive zn ergreifen ; allein die Compagnieen der Urriergarde thaten alle ihre
Möge er
Schuldigkeit und namentlich zeichneten ſich die Grenadiere des 5 . Bataillons der Legion unter Capitain Denođe aus , welcher leicht
ihm nicht die Zeit zu geben , ſeine Urmee nach einer Nieder:
bleſſirt wurde. Die Truppen nahmen jenſeits Bilatuerta einige Hugenblice Stellung , worauf ſich jede Colonne auf Otenſa dirigirte.
er durchzieht, ſeiner Partei mit Gewalt einzuverleiben .
Der dieſſeitige Berluſt war weit geringer als der des Feindes, wel:
der viel durch das Urtilleriefeuer leiden mußte.
Die Begion hatte
mehrere ich wer verwundete Offiziere zu bedauern und an 50 Mann
waren ihr tampfunfähig geworden. General Le Brau, welcher auf dem Rűkzuge große Gefahr gelaufen war , indem er ſich immer an der Spige der Urrierrgarde aufhielt , war mit den Druppen rebe
lage zu belohnen , noch die Einwohner der Gegenden , welche Warum , General Draa , hat man Sie von der Dperationss arinee entfernt ? man konnte Ihnen das Uvancement geben, welches Sie durch tauſend Gifahren ſo wohl verdient haben, und Sie bei dem braven commandirenden General Espartero a18 Chef des Generalſtabs laſſen , welchen Poſten ein Andes rer ſchwerlich beſſer ausgefüut hätte als Sie. Ulein wie durch Zauber nabt ſich das Kriegstheater den Orten , wohin
zufrieden ; die Soldaten der Begion waren bei der Einnahme der
Sie die Politik Shres Gouvernements hat geglaubt berleben
Dörfer eben ſo muthig und feurig , wie ſie Ruhe und Dronung
zu müſſen.
auf dem Rüdzuge beobachteten. Den 9. , 10. und 11. November beregte die Legion Doanos und Mendigorria , worauf ſie in ihre Cartonnements bei Pampeluna zurüdkehrte.
General Be Beau hatte während des Gefechtes von Eitella von dem Gouvernement die Eclaubniß erhalten , nach Frankreich zurüc: tehren zu dürfen. tt ) Er übergab am 15. dem Grafen Glonard das
Commando des Operationscorps, bei welchem er im ehrenvollſten War dieſe Swad, von der Legion ? **) Der legion .
(2. 6. E. )
(2. d. E.) +) Sonderbare Schiare , sonderbare Berbindungen ! ( 1. d. E.)
tt ) Warum ſuchte er dieſelbe nach ?
Ernennen Sie einen Stellvertreter und mars
diren Sie Ihrerſeits dahin , wo die gerichtigſten Würfel falen , übernehmen Sie das Gommando , verſammeln Sie Ihre Iruppen , verabreden Sie Ihre Bewegungen mit dem General de Meer , welcher Don Carlos am nächſten drängt, und Sie werden gewiß , bis zur Untunft des Generals Ess
partero , dem Prätendenten und ſeiner Urmee üble Stunden Udieu , mein General , vergeſſen wir nicht, bereiten . worüber wir uns in unſeren traulichen Geſprächen vereinigt haben : daß jedes im Kriege Derbrannte Zündkraut mehr
Wirkung bervorbringt als Wort und Schrift. Ihr ergebe: ner Waffengefährte, Ergeneral in ſpaniſchen Dienſten , soms mandant des Operationscorps von Navarra , Oberſt des 57. Linieninfanterie - Regiments . Unterzeichnet Be Beau.
(ü. 6. E.) St. Jean de Luz den 30. Juni 1837. " Redigirt unter Berantworttidseit der Berlassbandlung : e . W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .
Mittwoch ,
Nr . 45.
6. Juni 1838.
911
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei ch.
rung .
Bis jetzt wurden Freiwillige aus der Armee
Die franzöſiſden Militårmuſiken beſtanden im dazu aufgenommen . In Zukunft beabſidstigt man junge Jahr 1788 aus 5 Muſifern per Regiment;zurZeit der Förſter und Männer aus dem Gebirge dieſem Corps Republik und des Kaiſerthums ſtieg die Zablº auf 8, einzuverleiben , ein Gedanfe , der ſchon von Napoleon zur Zeit der Reſtauration anfänglich auf 12, bald ber's ausging. - Bewaffnung. Der Chaſſeur iſt mit StußerDrangſdub nad neuer Art bewaffnet, ſich , obgleichmit ſchnell wiewelcher nach aber auf 27Muſifer. Dieſ iſt noch jeßt der Pers einem ein gewohn, , ebenſo -
fonalbeſtand einer Regimentsmuſik bei der Infanterie
und dem Genie; ein Cavalerie - und Artillerieregiment liches Infanteriegewehr laden läßt; er hat ein "Perfuſ: þat 18 Muſiker , wovon jedoch 14 Trompeter, welche ſionsſchloß mit Kapſeln ; das Kamin iſt unmittelbar am laufe angebracht; ebenſo hat er ein bewegliches in die Formation der Schwadronen und ſid,alſo: Batterieen Abſeben; mit der Hälfte der gewöhnlichen Infanteries zählen . In der franzöſiſchen Armee befinden
hålt ,er8.auf eine von 700 - 800 Mètres bei 88 Infanterieregimentern (à27 M.) — 2376 Muſifer , Laduna nod Shuß Scritt bis 1200 b. 1050 Weite ; in einer -
1
3 Genieregimentern (à 27 M.)
-
81
11 53 Cavalerieregimentern (à 18 M.) - 954 252 1, 14 Artillerieregimentern (à 18 M.)
Entfernung von 300 – 400 Mètres oder 450 bis 600 Schritt fann man einen Mann ziemlido ficher treffen . -
-
Zuſammen 3663 Muſifer.
Davon die Trompeter der Cavalerie und Artillerie abgezogen mit .....
938
ſo bleiben 2725 Muſifer.
Zu allen dieſen Vortheilen geſellt ſich derjenige , daß
er 1/2 Pfund wenigerwiegt, als eine Infanterieflinte. Man tadelte an den alten ( franzöſiſchen ) Stußern, daß ſie wegen ihrer Kürze nicht zur Handwaffe dienen fónn .
ten ; dieſes neue Modell , obgleich etwas weniger lang
Die Unterhaltung eines Muſifers foſtet bei der Infans
als eine Voltigeurflinte, iſt hingegen dazu geeignet,
rerie jährlich 434 Fr., bei dem Genie 555 Fr. , bei der
da man ein 21 Zoll langes gegen die Spiße zweiſchneis
Gavalerie mit dem Pferd 935 Fr. , bei der Artillerie
diges Bajonnet aufpflanzen fann , das dem Soldaten,
mit dem Pferd 797 Fr. Die Geſammtfoſten der frans zöſiſchen Militårmuſiken (ausſchließlich der Trompeter
da es einen Griff von Meſſing bat , auch zum Såbel dient. Aus dieſem Stußen wird mit Patronen geſchoſs
der Cavalerie und Artillerie ) belaufen ſich auf jåbrlich
ſen . Die Patronen ſind noch zu complicirt ; man iſt
In Saumur und in der Rue Blanche ſind Militär:Muſifículen ; in der erſteren ben finden ſich 100 , in der letzteren 91 Eleven. - Ein dem Kriegsminiſter fürzlich eingegebenes Memoire trågt auf
aber darauf bedacht , Abbülfe zu treffen. Die Kapſeln ſind an den Patronen befeſtigt, was man übrigens zu åndern , und eine Rapſelbüchſe einzuführen beabſichtigt. Per Compagnie ſind ferner 25 ausgeſuchte Chaſſeure
2,490,268 Franfen. -
-
abermalige Vermehrung der Muſifer und auf Verbeſſes
mit d wereren Stußen als die beſchriebenen bewaffnet,
rung ihrer lage, namentlich auf Erhöhung ihres Ran,
deren Kugeln doppelt ſo groß ſind , mit ciuer noch bes
ges und Soldes an .
Ein gegen dieſe Anforderungen deutenderen Wirkſamkeit auf 800 Metres oder 1200 Sdiritt
gerichteter Aufſaß im Maibeft des Spectateur militaire Entfernung ; und gefährlich für Maſſen auf noch viel
ſucht dagegen nachzuweiſen , daß die gegenwärtige Zahl größere Diſtanzen . Man hat mit dieſen leßtern Stußen der Muſifer ohne Anſtand auf ? / , reducirt werden können .
vielverſprechende Verſuche mit boblen Kugeln (balles
Ueber die unter der Leitung des Generals Houdetotobus) gemacht. - Befleidung . Der Ozafo von gebildete Sdarfích úßen compagnie ( . Nr. 39 der leder , mit blauem Tud überzogen ohne Plaque; ſeine U. M. 3.) theilt die belvetiſche Militårzeitſdrift nach Form iſt foniſch , ein waſſerdichtes Luch , zum Herab , der Revue des armées de terre et de mer Folgendes laſſen , iſt hinten daran angebracht und geht bis auf mit :
„ Organiſation.
Die Compagnie beſteht aus die Sdultern. Der Czafo iit leichter als alle anderen
1 berittenen Hauptmann als Chef, 4 Offizieren , 8 Uns
Kopfbedeckungen und ſehr elegant, eine Hahnenfeder
teroffizieren , 16 Corporalen , 1 berittenen Trompeter ziert ihn. Statt der gewöhnlichen Polizeimůße iſt eine und 200 Gemeinen ; ſind mehrere ſolcher Compagnieen gegen Regen und Sonne beſſer ſchůßende Kappe eine vorhanden , ſo bilden ſie ein Bataillon. - Refrutt. geführt. Die Aermelweſte iſt beibehalten ; ftatt des -
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Uniformrocfes und Sapots ein furzer Roc und ein ſenzow , der den Oberbefehl über ſie im December 1823 Mantel; auf dem erſteren grüne Epaulettes mit gelbem übernahm , rechtfertigte ihr Benehmen als geſeklid , Bord . Der Rock iſt von blauem Tudo , gelb paſſepois ſtatt daſſelbe zu abnden. Er befabl, die genommenen lirt , ſtebendem Rragen und 2 Reiben Knopfen auf der Suminen zu andern Bedürfniſſen der Regimenter zu Bruſt. Der Rod geht bis 4 301 über das Knie. Der verwenden , als die urſprüngliche Angabe lautete. Die Mantel von waſſerdichtem Tuch iſt ein Rechte
von
Sade fam zur Unterſuchung des Generalauditoriats,
6 Fuß lange auf 3 %, Hobe; ſo wird er im Bivouac welches das Strafurtheil über ſie fällte , und die von auf die Erde ausgebreitet, 2 Mann legen ſich darauf ihnen zur Wiedererſtattung der depenſirten Kronſummen Unterlegung
und der Mantel des zweiten dient ihnen beiden zur zu erlegende Geldſtrafe beſtimmte.
Bei
Dede. Auf dem Marſch wird er anfgewidelt oder zum des Urtheils an Se. Majeſtát den Kaiſer unterließ es Theil entrollt als Mantel gebraucht, zum Sdub Schuß für jedoch nicht, die betheiligten Individuen der höchſten
den Mann ſowie für ſein Brod und ſeine Munition . Gnade zu empfehlen , für welche es nachſtebende Mils Die Hoſen blaugrau mit gelben Paſſepoils. Fußbes derungsgründe angab : 1 ) Beregte Beamte batten die kleidung . Gamaſden von Peder und Scube ; wahr. ſcheinlich werden Halbſtiefeln (Bottinesbrodequins sans
300,000 Rubel Krongelder nicht zu ibren perſónlichen Vortbeilen , vielinebr zu verſchiedenen in den von ihnen
làcet) eingeführt. – Equipement. Ein kleiner Sac befebligten Regimentern nöthig befundenen Bedürfniſſen von waſſerdichtem ſchwarzem leder enthålt die wenigen verwandt , batten aus ihnen Unterſtützungen den Sol. Effekten des Soldaten ; unten an demſelben iſt eine daten gewåbrt , beſſere Nabrungsmittel für ſie anges Schublade zur Aufbewahrung der vorräthigen Patronen
fauft , um ſie während der ſiebenjährigen Dauer ver .
und des übrigen Schießgeråthes ſo angebracht, daß der ſchiedener Landescalamitaten in den Coloniebezirken : Mann ſie berauszieben kann , ohne den Sac eröffnen wie Mißwachs, Dürre , Heuſdređenplage, epideiniſche zu müſſen . Dieſer Sac wird nicht nur vermittelſt Adh .
Kranfbeiten , beſſer zu verpflegen , hatten davon den
ſelriemen getragen , was immerhin ermüdend iſt , ſons Aufbau nöthig gewordener Häuſer und Caſernen zur .
dern er iſt aud durch Riemen an einem Reibgurte bes feſtigt, ſo daß , wenn der Mann ſich an den Achſeln ermüdet fúblt , er ſich Erleichterung verſchaffen fann,
Pocirung der Soldaten beſtritten , für welden Gegen, ſtand die Regierung feine Summen beſtimmt barte, während er allein an 170,000 Rubel gefolter; 2) ſtellte
indem er di: faſt durch den Gurt tragen hilft. Dieſer, es den bisherigen langen und untadelhaften Dienſt dies
Gurt von ſdwarzem leder dient ferner zum Tragen des
fer Krieger der höchſten Erwägung vor, ihre mehreren
Bajonnets und einer kleinen Patrontaſche, welche in Feldzüge und Schlachten gegen den Feind , in welchen, Form einer Jagdkartouche, übrigens ganz einfach und wie überhaupt im Dienſte , ſie ſich ſehr ausgezeichnet leicht mit behaartem Ralbfell bedect , vermittelt Schleis fen von hinten nach vorne gebracht werden fann ; ſie
batten , wofür ſie freilich mit Rang und Ordensdecos rationen belohnt worden waren ; 3 ) ſtellte es die dürfe
enthålt mehr Patroner als die großen Taſden , welche tige fage derſelben bor ; Wenige von ihnen beſitzen uns jeßt noch die Infanterie trågt. Man ſieht , daß man bedeutendes eigenes Vermögen , faſt alle haben zahlreiche bei der Equipirung darauf bedacht war, die Bruſt von Familien. Dieſer Gründe wegen bat das Seneralaus .
allem lederzeug , was der Geſundheit der Soldaten ſo ditoriat, die ihnen gereßlid, zuerkannte Geldſtrafe zu nachtheilig iſt , zu entledigen , und ſich auf das Noths erlaſſen , ſie aber ihrer bisher befleideten Chargeu zu
wendigſte zu beſchränken. - Inſtruction. Die Manns entlaſſen und nirgends wieder anzuſtellen .
Schließlich
ſchaft ſtellt sich auf 2 Glieder. Die Handgriffe ſind verwandte es ſich noch für den Generalmajor Schwarz wie diejenigen der Unteroffiziere der Infanterie. Die dahin , ihm die für mehrere ſchwere Bleſſuren ertheilte Zirailleurmandvers wurden vermehrt und verbeſſert.
Peibrente zu laſſen. Der Kaiſer geruhte dieſem Antrag
Dem Schießen wurde beſonders viel Aufmerkſamkeit
des Gencralauditoriats am 8. März in allen Theilen die bódíte Sanction zu ertheilen. (Aug. Zeit.)
geſchenkt. R u B r a n d.
Die früber bei den am Bug angeſiedelten Cavale.
rieregimentern attaſchirten Generalmajore Grews , Lafitid , Schwarz und der Oberſtlieutenant Sera ,
ko w bfji forderten eigenmächtig während der Jahre 1820 bis 1827 von dem in Baltha (Cantonsſtädtchen im Gouvernement Podolien) befindlichen Commiſſariat anſehnliche Aronſummen ( 300,000 Rubel), vorgebend, ſie bedürften ihrer für die in den temporåren hoſpitås lern befindlichen franfen Soldaten . Dieſe lazarethe beſtanden aber gar nicht, einige Monate der Jahre 1824
Militäriſche Operationen der Fremden legion in Spanien. ( fortſetung. )
Da General Irribarren nach dem Ebro mit ſeiner
Diviſion gegangen war, ſo begaben ſich 3 Bataillone der Region am 2. Dec. in die Rivera , wo ſich ihnen bald die anderen Truppen des Operationscorps anſchloſſen. Die Region war am 10. December wieder zu Pampes luna , von wo ſie am 11. abermals aufbrad , um nach und nach lodoſa , Mendavia und lerin zu beſeßen .
und 1825 ausgenommen. Nächſt dieſen unerlaubten Die leiden der legion waren um dieſe Zeit ſchon groß: Handlungen ließ ſich der Generalmajor faſitich , wie der Oberſtlieutenant Serafowsfji noch andere Ungeregs lichkeiten zu Schulden fommen. Der Chef der am Bug coloniſirten Cavaleriediviſion , Generallieutenant Mes
indem die Meiſten, das was ſie in Natur ſtellten ,nicht vergútet erhielten , ſo ſtellten ſie ihre Arbeiten ein, weder Offiziere noch Soldaten erhielten Sold und dies ſer Zuſtand verſchlimmerte ſich alle Lage.
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Den 21. brad der Brigadier Conrad mit den 6 Ba. taillonen , der Cavalerie und Artillerie der Region um
3 Uhr des Morgens von ferin auf , um in dein Dorfe Alo eine ſtarfe Contribution von Lebensmitteln und
In den erſten Tagen des Mårz hatte General Sars. field bei Pampeluna 14 Bataillone und 4 Edwadronen vereinigt. Die Truppen Teßten ſich am 11. Morgens 9 Uhr
Geld zu erheben : er wollte hierdurch die Einwohner auf der Straße von Pampeluna nach Toloſa in Marſd ; zůchtigen , welche an dem Urberfalle und Mord von um 11 Uhr iſt die Colonne im Angeſicht von Saraga. 25 Dragonern des 5. Regiments Theil genommen batten. Drei Gompagnieen des 8. Bataillons von Navarra Die Golonne fam um 7 Uhr vor Auo an : die Batails
leiſten in dieſem Dorfe ſchwaden Widerſtand und das ,
lone nabmen auf den umgebenden Höhen Stellung und die Rcquiſitionen begannen alsbald in dem Dorfe;
ſelbe wird durch die Brigade der Avantgarde genommen. Der Feind zieht ſich auf Erice zurüd , indem das 8.
allein der Feind von dem Anmarſde benadrid)tigt, vers ſammelt ſich eiligit und bald wird der Kampf allgemein.
Bataillon den Hang beſeßt , auf weldiem die Häuſer ſteben . Er hofft, durch in Eile erbaute Bruſtwebren
Der Brigadier Conrad 1, welder ſich nicht in einer Af- und alte Mauern geſdrüßt, den Marſch der Colonne faire , die ſehr ernſthaft werden fonnte , compromittiren aufbatten zu fönnen. Allein die Stellungen werden wollte , ordnete , da er ſich die feindlichen Streitkräfte ibm bald von der Avantgarde entriſſen und er zieht jeden Augenblic mehren ſab, den Rudzug an. * ) Die ſich auf den Håben nach der Barunda zurück. Um Region batte ein ebenes und freies Feld zu durchzieben. 3 Uhr erreichte das Corps Irurzun , ein Dorf auf der Die Cavalerie, auf dem außerſten rechten Flügel, bielt Straße, am Eingange des Thales der Borunda und die dreimal ſtårfere des Frindes im Reſpeft ; die Bas im Angeſichte von las dos Hermanas. *) Die Truppen tailone zogen ſich in Echelons zurück , indem ſie die
ſtellten ſich in Bataillonscolonnen auf dem Plateau von
größte Ordnung beobachteten ; die Artillerie benußte ale günſtige Stellungen , um ſich aufzuſtellen und in die feindlichen Maſſen Haubißen zu werfen. Plötzlich und ohne Befehl des Generals werfen ſich die Schwas dronen unklugerweiſe auf die feindlide Savalerie : ſie werden in Unordnung auf die Infanterie zurückgewors
Edaverri auf, wo unter unaufhörlichem Schnee und Regen bivouafirt wurde. Da General Sarsfield bis zum 12. feine Mitthei,
lung von den Generalen Evans und Espartero erhalo ten batte , da er úberdieß fürchtete , daß das úble Wetter dieſelben verhindert babe , aus St. Sebaſtian und Bils .
fen ; die Bataillone bildeten Carrés. Die feindlichen bao vorzubredien und da er endlich gehört hatte, daß Lanziere bereiteten ſich zum Chof vor , allein das Feuer des 5. Bataillons und einiger Haubißen hielten ſie zus růc. Da ſich die dieſſeitige Savalerie ſchnell geſammelt batte , ſo wurde der Marſch in derſelben Ordnung forts gereßt und um 4 Uhr traf die Region zu lerin ein . Die Legion verlor mehrere Offiziere und 25 - 30 Mann. Sie brachte von allo Geißeln mit und einige Mauls
der Jofant Don Sebaſtian mit beträchtlichen Streits fråften gegen Eſtella vorrúde, **) ſo befahl er den Rüd, zug nach Erice , wo die Avantgarde blieb , während die
anderen Truppen nach Saraſa, ugaſti und Áldaba famen. Bis zum 18. widerſeßte ſich das Wetter jeder Dpe.
-
thiere mit Getreide und Meht.
ration . Dem General Sarsfield erlaubte Teine See ſundheit an derIrribarren Spiße derinArmee zu bleiben : er er batte dennicht, General ſein Hauptquarti
Den 24. bezog die legion wieder die Cantonnements nach Orcoyen entboten .
Dieſer ließ dem Brigadier
Diego de leon das Commando der Diviſion der Rivera ,
bei Pampcluna.
Im Monat Januar 1837 litt die legion ſehr durfam den 19. an und übernahm ſogleich das Commando die Kälte und fand faum Schuß in den verfallenen des Corps von Navarra. General Sarsfield ging nach Håuſern ; ſie erhielt keinen Sold und Rationen nur ſehr Pampeluna zurück. General Irribarren beídloß , Rich nach dem Zbal unregelmäßig. Zu einiger Erleichterung ließ Oberſt Conrad öfters die Quartiere wechſeln .
von ulzama zu wenden , und am 20. ſepten ſich die
Den 19. Februar wurden die 6 Bataillone der Truppen in Marſch . Die feindlichen Vorpoſten ftanden Legion , welche bis zu 2100 Mann berabgeſchmolzen auf den Höhen von Ociniaga . Zwiſden ibnen und den
waren , auf 3 reducirt.**) Brigadier Conrad widmete conſtitutionellen Freiwilligen, welche die Colonnen flan, firten entſpann
dieſer neuen Organiſation alle Sorgfalt.
,
ſich das Feuer , während zwei feinds
Soon lange batten die Generale Espartero, Evans
liche Bataillon vor dem diefſeitigen linken Flügel ſide
ſeit einiger Zeit an der Stelle des
zeigten und auf den Höhen und in dem Gcholze vors
und Sarsfield
-
Grafen Glonard Commandantder Truppen von Nas wärts von Musquiez Stellung nahmen. Die dieſſeitige barra eine offenſive Bewegung combinirt; die Auss Avantgarde, 3 Compagnieen Voltigeure von der fånig, führung wurde aber zuerſt durch das üble Wetter und
lidhen Garde und dem Regiment Malaga , engagirte
dann durd den gånzliden Mangel
Geld und les ſich übereilt, ohne die Ankunft der Colonne abzuwarten , bensmitteln verzögert. Nachdem die anletteren Hinders wurde zurücfgeworfen und verlor einige Mann und niſſe durch das ( ſpaniſche) Gouvernement und den Pas 3 Offiziere ; das Bataillon der conſtitutionellen Freis triotismus einiger Kaufleute von Pampeluna beſeitigt waren , ſo wurde die Erpedition definitiv befoloſſen . *) Die beiden Schweſtern ; alſo heißen zwei ungeheuere Felfen , zwiſchen wilchen die Straße von Pampeluna nach Toloſa durch ) Zur Plünderung war man demnach bereit, nicht aber zum ( H. d. E.) Stampfe. ** ) Cavalerie und Urtillerie werden unverändert geblieben ſein. ( 2. d. E.)
zieht.
**) Mit anderen Worten : ,, Da General Sarsfield in das eigent: lich carliſtiſche Land nicht einzudringen und ſich nicht weiter von
Pampeluna zu entfernen wagte, fo befahl er ac." ( 1. d . E.)
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wiligen wurbe ebenfalls zum Rüđzuge 'gezwungen. bald Kenntniß von der Bewegung und ſeine Tirailleure Adein das 2. Regiment der fønigliden Garde und das eröffneten das Feuer , ehe die Region farainzar geräumt Provinzialregiment von Malaga ſtellten das Gefecht batte. General Irribarren hielt ſich beſtåndig bei der wieder her und vertrieben die Carliſten aus al ibren Arrierrgarde und nahm die weiſeften Maaßregeln; die Poſitionen. Die Action *) dauerte eine Stunde. Die Bataillone zogen ſich in Echelons zurúd . Aüe Corps Golonne ſammelte ſich hierauf auf dem Plateau von wetteiferten an Muth. Die Carliſten , obgleich zahlreich Musquiez und dirigirte ſich auf farainzar. Die Trups und unternehmend , vermochten nicht, die Arrierrgarde pen erreichten ihre Cantonnements nur ſehr ſpåt; das anzutaſten oder zu überflügeln : nachdem ſie wahrſchein , Hauptquartier fam nach liſaſo. lich Verſtårkung erhalten , verdoppelten ſie ihre Anſtren . Das Dorf Parainzar , wobin die legion mit einem gungen , als eben die Colonne zu Dſtig einrücfte. Feßt ſpaniſchen Bataillon fain , wird durch die Höhen bes aber wollte ihnen General Irribarren beweiſen , daß
berrſcht, an deren Fuß es liegt. Am 21. März ſchickte er nicht vor ihnen fliebe: er ließ die Bataillone auf der Brigadier Conrad mit dem Tage eine Geniecoms dem Plateau von Oſtiz anhalten und bot dem feindlis pagnie , unterſtüßt durch das 4. Bataillon der Legion, chen General das Gefecht an. Dieſer aber weit ents auf die Höben , um in zwei verfallene Håuſer für vors fernt es anzunehmen , hielt ſeine Maſſen aus dem Ka. geſchobene Poſten Schießſcharten zu breden.
Eines
nonenſchuß und rief ſeine Tirailleure zurück ; das Feuer
dieſer Håuſer war bereits in Vertheidigungsſtand geregt borte eine halbe Stunde auf. Hierauf reste ſids die und von einer Compagnie dieſes Bataillons, unter Colonne wieder in Marſch und die Carliſten folgten Capitain Hebid , bereßt, als ſich der Feind in beträchte mit derſelben Hartnådigkeit. Sie záhlten rider auf
licher Stårfe zeigte. Da das 4. Bataillon nicht den zwei ihrer Bataillone, welche nach Sorauzen entſendet Befehl hatte, den Feind zu erwarten **), ſo 309 es ſich nad Larainzar , während die Carliſten ohne Erfolg das von Capitain Hebich beſegie Haus angriffen. Der Brigadier Conrad begab ſich nunmehr ſelbſt mit den 3 Bataillonen der Region auf die Hdben , wo ſich ein
waren , um der Colonneden Weg nach Pampeluna abzuſchneiden. Es fehlte wenig, daß dieſes Vorhaben gelungen wåre: das Bataillon der conſtitutionellen Freis willigen , welches auf dem rechten Flügel der Golonne marſcirte und von ihr durch einen kleinen Fluß ges
furchtbarer Kampf entſpann. General Irribarren war trennt war , war überraſcht und in die Flucht geſchlas bei den erſten Flintenſchůſſen von Piſalſo nach dem gen worden , allein das 2. Regiment der fåniglichen Kampfplaße geeilt und er ertheilte dem Brigadier Cons Garde fam žu Sorauzen mit den Carliſten an und trieb rad den Befehl , ſich auf Parainzar zurückzuziehen , t)
ſie auf die Håben zurück , von wo ſie gekommen waren.
hier ein Bataillon zu laſſen nnd mit den anderen in dem Thale , jenſeite des in demſelben fließenden kleinen Fluſſes, Stellung zu nehmen. Die Carliſten entſpras chen nicht der Erwartung des Generals Irribarren, welcher ſie auf ein ſeiner Cavalerie günſtiges Terrain zu locken hoffte : um 3 Uhr zogen ſie ſich nach betråchts lichen Berluſte zurück.
Einige in ihre Maſſen von der Artillerie der Legion geworfene Granaten brachten große Unordnung bervor, Der Feind folgte nicht jeuſeits Sorauzen. Um 10 Uhr des Abends erreichten die Truppen ihre Cartonnements um Pampeluna , nachdem ſie 12 Stunden gefochten batten. Niemals war der Feind den Dieſer Rückzug macht dem General Irribarren die
dielſeitigen Bajonneten ſo nahe gefommen. Die Legion, größte Ehre , welcher ſich ſchon in der Armee als Ca, weide gegen doppelt überlegene Streitfraft gekämpft, valeriegeneral einen glånzenden Ruf erworben þatte. batte mebrere Offiziere verloren ,I andere ſtarben ſchwer verwundet einige Tage ſpäter und mehr als 100 Mann waren todt oder bleſſirt. Die Nothwendigkeit , die Bermundeten vom 20. und
Er führte mit Erfolg eine der ſchwierigſten Operationen des Krieges aus , in welcher die Generale der Königin ibm faſt immer geſcheitert waren. Die Armee denkte ( ſeit dieſem Tage ihr Zutrauen und bald that dieſes
21. März in Spitälern unterzubringen, und der Mans auch das Gouvernement, indem es ihm das Commando gel an Munition und Lebensmitteln zwang den General des Operationscorps von Navarra übertrug und ihn Grribarren , ſich wieder Pampeluna tt) zu nåbern. Den zum Vicefonig von Navarra ernannte. 22. Morgens 8 Uhr ſeßten ſich die Truppen in Marſch ;
Ade Corps verdienten lob ; allein die Legion , wele
die Wagen der Bleſſirten waren unter der Escorte von cher immer der gefährlichſte Poſten anvertraut war, 3 Bataillonen an der Spiße der Colonne und kamen und das 2. Regiment von der Garbe , deſſen Verluſt bei guter Zeit zu Pampeluna an. Der Feind hatte füblbar war , zeichneten fide vor Aden aus. * ) Der Brigadier Conrad und Oberſtlieutenant Ferrary leiſtes ten wie immer die größten Dienſte , indem ſie naments
*) Wobei Irribarren nicht als Meiſter, ſondern als Lehrling des lich den Muth der Soldaten durch ſeltene Unerſdrocen . bütirte. ( U. d. E.) (Schluß folgt. **) Solche Schlüſſe entſprechen nicht der gewohnten franzöſiſchen Bibe. beit erwedten. ( 2. d. E.)
+) Vielleicht hätte ſolches Oberſt Conrad auch ohne Befehl gethan. ( U. d . E.)
*) Die Arriergarde , welche zum Iheil aus einer Qunte der Legion gebildet war, und das Garde - Regiment zeichneten ſich aus .
tt) Pampeluna 'war für die chriſtiniſchen Generale das Eldorabo,
Hätten folches auch die Bataillone der legion gethan , ſo hätte
wornadh ſtets ihre ſehnſüchtigen Blicke gerichtet maren.
es in der eigentlichen Geſchichtserzählung angeführt werden müſſen.
( 2. d . E.) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt .
( A. 0. E.)
Samſtag,
as
Nr. 46 .
9. Juni 1838.
ma
20
50
Na
Allgemeine Militar - Zeitung. Großbritannien . nigen 3dglinge , bei denen dieß nicht der Fall iſt , ver. Der Gouverneur von Jerſey , Generalmajor Sampe bleiben bis zu ihrem , nach dem vollendeten 17. Lebens
bell, iſt am 12. Mai im 69ſten Jahre ſeines Alters jahre erfolgenden Eintritte in die Armee in den Pro, mit Tode abgegangen. Er diente ſeit 1794 in der Engs vinzialinftituten und werden daſelbſt zur Ablegung des liſchen Armee und nahm unter Anderen auch an der Portepre Fähnrichseramend vorbereitet; diejenigen 38g . linge endlich , bei welden nad vollendetem
Schlacht bei Bittoria Theil.
14. Pebends
jabre zu úberſeben iſt, daß ſie auch dieſes Ziel nach Aur 5 errein.
Verlauf vou drei Jahren nicht erreichen fónnen , ſo
In der Sißung der Ståndeverſammlung vom 18. Mai wie diejenigen , welche ſich ihrer Führung wegen , als theilte der Landtagscommiſjár einen Geſebentwurf, die für das Cadettencorps ungeeignet erweiſen , ſollen, den Militár , Gerichte barfeit betr. , unter dem Bemers Allerböchſten Beſtimmungen entſprechend , ihren Anges ken mit , daß die HH. Oberſt Schmidt und Oberges börigen zurückgegeben werden. Die vierte Klaſſe des Hauptinſtituts gebt fünftigbin ein. Die Zahl der etates richtsrath Günſte den Entwurf vertbeidigen würden . måßigen Cadetten in ſåmmilichen Inſtituten nach deren Preuß e n .
Erweiterung iſt auf 720 feſtgeſtellt worden , von denen
Berlin , 27. Mai. Ueber die Gründung zweier jedodh nur die Hälfte Freiſtellen erbalten , für die ans neuen Cadetren . Inſtitute iſt nachſtehende Verord- dere Hälfte dagegen , um die Koſten der Erweiterung nung erſchienen : ,, Um der bisherigen Unzulänglichkeit des Corps wenigitens tbeilweiſe zu decen , Erziebungss des Cadettencorps zur Befriedigung des vorbandenen beitrage , und zwar für 144 Steden ein jåbrlicher Beis Bedürfniffes zu begegnen , ſo weit als dieß obne Betrag von 60 Rthlr. , für 216 Stellen aber ein folder eintrådhtigung ſeines Hauptzweckes und ohne eine uns von 100 Riblr. entrichtet werden ſollen . Bei Belegung verhältnißmäßige Belaſtung der Staatofaſſen geſchehen der Freiſtellen baben die Söhne derjenigen Offiziere, kann , bat Se. Majeitåt der König eine Erweiterung welde vor dem Feinde geblicben , oder in Ausführung deſſelben durch die Gründung zweier neuen Cadettens dienſtlicher Aufträge geſtorben ſind , demnächſt aber inſtitute , und zwar mit Rüdlicht auf eine möglidſt vaterloſe Waiſen überhaupt, den Vorzug. Die Ver. gleichmäßige Vertheilung dieſer Anſtalten in die Prostheilung der übrigen Concurrenten in die verſchiedenen vinzen der Monarchie zu Wahlſtattbei liegniß in Nie, Categorieen erfolgt mit Berückſichtigung aller übrigen derſchleſien und zu Bensberg bei Göln am Rhein , zu dienſtliden und ſonſtigen Verhältniſſe der Våter , nad beſchließen und die nunmehrige Ausführung dieſes Bes dem Grade ihrer Bedürftigkeit. Außerdem können noch ſdhluſſes zu verfügen geruht. Die beiden neu zu ers 86 Halbpenſionare gegen einen ermäßigten Penſionsſaß ,
richtenden Cadatteninſtitute, ein jedes zu zwei Compags
in den Provinzialinſtituten von 160 Rthlr., im Haupt.
nieen und 160 Zöglingen , treten in die Categorie der inſtitute von 200 Rthlr. jährlich , und 86 Ganz pen . bisherigen Vorbereitungsinſtitute zu Kulm und Poiss ſonaire, für welche in den Provinzial- Inſtituten eine .
jåbrlidhe Penſion von 250 Riblr. , in dem Haupts In .
dam, jedoch dergeſtalt , daß fünftighin
das Prov.--Inſtit. zu Kulm für den Bez. der 1. Armeeabt. ſtitute dagegen eine ſolche von 300 Rthlr. zu entridten 2. ., Potsdam , ,, Wahlſtatt,,, 1 , Bensberg ,, ..
,, 3.
iſt , aufgenommen werden.“ Für dieſe Penſionår - Stellen ſind vorzugsweiſe
.
die Sobne von Generalen , Regiments - Commandeuren
beſtimmt iſt. „„ Das Hauptinštitút zu Berlin bebáit im
oder ſonſt bemittelten Offizieren in Vorſchlag zu brins
Allgemeinen reine bisherige Beſtimmung, jedoch ſollen gen , und zwar nach Maßgabe ihrer økonomiſdien oder künftighin nur diejenigen Zöglinge der Provinzialinſtis anderweiten Verbåltniffen für die eine oder die andere tute mit dem vollendeten 14. lebensjahre in daſſelbe der vorgedachten beiden Kategorieen .“ übertreten , welche bei vollkommen guter Führung die Ausſicht gemåbren , nach einem dreijährigen Kurſus da.
;; Die Penſionen und Erziehungsbeiträge werden in balbjábrigen Raten am 1. Februar und am 1. Auguſt
felbſt , das Offiziereramen ablegen zu können. Diejes jeden Jahres an die Hauptkaſſe ſåmmtlider Cadetten ,
363
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inſtitute zu Berlin eingezahlt, wobei jedoch beſtimmt gender Generalibee aus : Ein von der unteren Elbe
wird, daß die Einziehung der Zahlungebeiträge für vorgerůctes Weſt- Corps hat Spandau genommen , alle diejenigen Zöglinge , deren Våter noch wirklich in
und
der kommangirende General deſſelben , davon unterrich ,
Dienſten ſteben oder Penſionen beziehen , von der Ges tet , daß ein Dits Corps auf dem linken Spree - Ufer neral Militair Raſſe durch die betreffenden Regierunges rich von Berlin ber der Feſtung nåbert , befoließt, dem
Hauptfaſſen gegen Quittung der Hauptfaſſe des Cadets Feinde mit einem Theil ſeiner råfte entgegen zu geben und durch eine Rolonne, welche bei Pichelsdorf mittelſt
tencorps erfolgen ſoll."
einer Schiffbrúce die Havel überſchreitet, auf dieſem Marſche reine rechte Flanfe zu ſichern. Auf dem Char, lottenburger Plateau treffen die Corps auf einander und es fommt zum Gefecht. Das Weſt- Corps wird theils in Spandau binein , theils über die Schiffbrüde zurückgeworfen, worauf das Oit: Corps unter Beuufung der vom Feinde nur flüchtig zerſtörten und einer über den zweiten Flußarm neu zu dlagenden Pontonbrüde bei Pichelsdorf die Havel pafſirt und auf dem rechten wendung. " Ufer dieſes Fluſſes lid womöglich der Feſtung durch ,,Die Geſuche wegen dereinſtiger Aufnahme in das einen gewaltſamen Angriff zu bemächtigen ſucht. Einige ,,Die bisher bei der Aufnahme von Penſionåren für Ameublement, Fagerſtelle, zweite Einfleidung und für den ConfirmandensŮnterrid t zu zahlenden Nebenfoſten båren vom 1. Auguſt 1839 auf, und haben dagegen die Angehörigen der Penſionåre von dieſem Zeitpunkt ab zu der vorgedachten Penſion einen noch nåber zu beſtim menden Zuſchuß in halbjährigen Raten zu entrichten .“ Auf die gegenwärtig vorhandenen Penſiouảre fins den jedoch dieſen verånderten Zahlungsſåpe feine An,
Cadetteucorps als etatsmåßiger Zögling oder als Halbs Bataillone und einige Geſchúße bewirken gleichzeitig Penſionår ſind mit dem 8. febensjahre der Knaben auf dem linfen Havels Ufer den Angriff und die Lego dem Commandeur råmmtlicher Sadetteninſtitute einzus nahme des Strefows. reichen , welcher die bierzu geeigneten Knaben , deren Våter als Difiziere im ſtehenden Heere vorwurfsfrei gedient haben müſſen , auf der Erpeftanten liſte notis
RUB la
Petersburg , 16. Mai.
n
8.
S. Maj. der Kaiſer
ren und ſeine Vorſchläge über ibre wirkliche Aufnahme nach zurücgelegtem 11. lebensjahre , ſo wie über ihre Bertheilung in die verſchiedenen Zahlungs - Rategorieen Sr. Majeſtåt dem Kdnige zur Allerhöchſten Verfügung
haben an den Kriegsminiſter folgendes Reſcript erlar, ren : ,, In der Zahl vieler wid,tiger Maßregeln , die in den letzten zebu Jabren zur Organiſirung der eins zelnen Theile der Militárverwaltung genommen wurs
vorlegen wird.“
den , verdient die Abfaſſung eines vouſtändigen Siwods
1
Die Aufnahme von Penſionåren gegen Entrichtung der Militárgereße beſondere Aufmerkſamkeit. Dieſe um, der vollen Penſion , ſofern ſie Inländer ſind , bleibt, faſſende Arbeit iſt durd Ihre und des wirklichen Ges wie bisher , dem Commandeur ſåmmtlicher Cadettenins beimerathes Speranſkij vereinte beſtändige Sorgfalt 12
ſtitute überlaſſen , und ſind daher die deßfaurigen Ges mit vollfommnem Erfolge beendigt worden.
Bei den
ſuche an denſelben zu richten . Ausländer haben ſich den vielfältigen Sorgen für die Ihnen anvertraute dieſerhalb an die Gnade Sr. Majeſtát des Königs zu ausgedehnte und ſchwierige Verwaltung, in der Sie wenden . "
alle meine Anordnungen in Kriegszeiten und alle meine
Gine ſpecielle Nachweiſung der Aufnahme- Bedin . Vorſchriften hinſichtlich der Umbildung der einzelnen
gungen undwiſſenſchaftlichen Anforderungen beim Eins Theile der Militárverwaltung mit ausgezeichnetem Ers fritte in das Badettencorps wird von dem Commans folge ausgeführt, haben Sie auch beſtåndig eine wirts deur ſämmtlicher Cadetteninſtitute auf Verlangen noch fame Aufmerkſamkeit uuf die wichtige Sadie der Abfaſs
beſonders mitgetheilt. Es wird jedoch aus dieſen Aufo inng eines Siwods der Militärgereße gerichtet, und daß fittlich , geiſtig oder körperlid verwahrloſte, und und durch unabláſſige Aufſicht zur ſchnellen und ſo bes
nahme- Bedingungen ſchon bier beſonders bervorgehoben, durch dieſe Sorgfalt, durch gute Wahl der Beamten , überhaupt ſolche Knaben, welche ſich in dieſen drei Beziehungen zum fünftigen Eintritte in die Armee als Offizier oder Portepee .Fåhnrich nicht zu eignen ſcheis nen , in das Cadettencorps nicht aufgenommen werden
friedigenden Beendigung deſſelben unmittelbar mitges wirft . Indem ich dieſen neuen Beweis Ibres muſterbaft nützlichen Dienſtes mit der lebhafteſten Erfenntlichkeit aufnehme, rechne ich es mir zum beſonderen Vergnügen,
können , und daß eben ſo alle diejenigen Zöglinge, Ihnen mein vollſtändiges und voufommenes Wohlwollen welche ſide ſpåterhin als hierzu ungeeignet erweiſen , auszudrůden. Id verbleibe Ihnen auf immmer wobla unnadh richtig ihren Angehörigen zurückgegeben werdeu gewogen ." - Ein åbnlides buldvolles Reſcript haben Š. Maj . auch an den Gebeimenrath Speranſkij erlaſſen . müſſen , theils um Würdigeren Plaß zu machen , vor., S. nemlid ) aber , um die Cadetteninſtitute , ſo weit als
dieß überhaupt möglich iſt, vor dem verderblichen Eins fluſſe ſchlechter Beiſpiele zu bewahren ." Den 25. Das vorgeſtrige Corps -Manóver ward vom freundlichſten Wetter begünſtigt, ſo daß die Hoben Gåſte S. Maj. an dem ſchonen militåriſden Schaus ſpiele ungeſtórt Theil nemen konnten. Heute und morgen führen die bier verſammelten
Militäriſche Operationen der Fremden legion in Spanien. (Schlu k.)
Den 25. März verlegte Irribarren ſein Hauptquatier nach Pampeluna.
Indem General Irribarren wußte , daß die Garliften
Zruppentheile ein großes Feld , Mandver nach fols eine Erpedition in das Innere beabſichtigten , und es
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ben Regeln gemäß erachtete, daß ſie unmittelbar den tierra und Arguedas und am 21. nach Tauſte. Die Ebro wurden zu paſſiren ſuchen, ſo brach er am 19. April Carliſten befanden ſich in den Dörfern der Sierra de mit dem Operation corps von Pampeluna nach Podola funa . *) Den 23. überſchritt der Pråtendent den Gallego bei auf , wo er den 20.anfam . Er erfuhr hier , daß die
Carliften eine Brüdenequipage nach Echarri gebracht Gurrea und Irribarren bei Zuera , worauf er in Gurs båtten und daß ſie ſich bei dieſem Dorfe concentrirten. rea **) übernachtete. Er befahl demnad eine růdgångige Bewegung und ver, Am 24. wurde das Corps um 10 Uhr zu Almudes legte ſein Hauptquatier nach Puente la Reyna. Die
Gruppen cantonnirten in den Dörfern der Umgegend. Þar verſammelt , wo10000 Rationen ausgetheilt wur . Der Feind batte auch impoſante Streitfråfte zu den, welche die Carliſten requirirt und bereits auf Golana vereinigt, womit er den Ebro bedrohte. Uno Wagen geladen batten. Irribarren erfuhr zu Almude's
in der Ungewißheit, welches das Erpeditionscorps fei, par, daß derPratendent durch einen forcirten Nacht: ließ Irribarren das Operationscorps bis zum 17. Mai marſch bis Huesca gekommen ſei.
Durch Bauern er.
weiter , daß unddaßdie fuhr ernungherrſche in der carliſtiſchen die größte SoldatArmee Stra en , durch mehrmals den Weg von Pampeluna nach Lodoſa zu. Unord růcklegen. * )
Vom 4. bis 6. Mai wurde die legion in 2 Batails pagen und Hunger gedruct, außer Stand zu fechten lond und 2 Sowadronen organiſirt. Der Verluſt in ſeien. Hierdurch wurde General Irribarren beſtimmt, den Gefechten des Monats April und der Abgang von am nämlichen Tage das foo8 der Waffen zu verſuchen . Um 5 Uhr des Abends erſchien das Corps , welches 200 Beabſchiedeten nach Frankreich nöthigten dazu , ein
Bataillon und ein Somadron mit den beiden anderen zu verſchmelzen . Das franzöſiſde Gouvernement , indem es den wiederholten Bitten des Brigadiers Conrad, welcher ihm niemals die jåmmerliche Page der Region verbarg , nachgab , licß endlich die Effekten zu ihr ges .
in 3 Colonnen marſchirte , wovon die Region mit einem Bataillon des 6. leichten Regiments die rechte bildete, wahrend die Cavalerie auf der Straße folgte , vor Huesca. Die Garliſten , welche , von dem Anmarſche benad
langen , welche die ſchon über 6 Monate untaugliden richtigt, zu den Waffen geeilt waren , nahmen alsbald Stellung und in dieſem Augenblide håtte vielleicht ein
erſeßen ſollten.
General Irribarren war zu Perin , als der Pråtens rader Angriff der Cavalerie ihre Bataillone über den
dent die Arga zu Echarri am Abend des 16. Mái über. Haufen geworfen. Das 1. Bataillon der Region , Bri, ſchritt; ſogleich wurden Ordres an die verſchiedenen gadier Conrad an ſeiner Spiße , ging mit großer Ents Corps zu Carcar , Andoſilla und Podola erpedirt. Die ſchloſſenheit gegen Huesca vor , warf udes vor fic ,
Truppen retten ſich um Mitternacht in Marſd und nieder, und gelangte bis auf halbe Piſtolenſchußweite waren um 11 Uhr in dem Thal Carascal in der Höhe vor einem der Thore ; allein da esnicht unterſtüßt von Anorbe und der Venta von Campanas. Der Pra wurde ***) , ſo mußte es ſich vor den feindlichen Mailen tendent war damals zu Noain ; nur die leßten Batails und vor einer zahlreiden Cavalerie zurüdzieben . lone der Erpedition faſſirten die Arga.
General Irs
Bom Anfange des Gefechtes brachte der Feind über,
ribarren beſorånkte ſich auf eine Recognoscirung mit 2 Schwadronnen. Warum bat er nicht den Pratendent in dem Zhal von Carascal angegriffen ? Die Offiziers der Region begreifen es nid )t , was ihn davon abge :
legene Streitfråfte in die linie und jeden Augenblic ließ er ueue Truppen einrúden. Der Brigadier Diego de Pron fübrte eine glänze Charge an der Spiße vont 4 Schwadronen aus , wodurch er mehrere Bataillone bracht hat. ") in Unordnung , allein da er unter die Bravour bis Die Nadt des 17. brachte das Gorps von Navarra zur Verwegenbeibrachte t ſteigerte , ſo fand den Mauern er in den Dörfern Dterga , Legarda , Obanos und Mu . von Huesca den Tod; auf allen Punkten ſtritt man ruzabal zu .
mit unbeſchreiblicher Erbitterung.
Den 18. empfingen die Truppen auf drei Tage les bensmittel zu Obanas und. dirigirten ſich auf Tafalla . General Irribarren war noch über die Richtung des Pratendenten ungewiß ; da er aber zu Tafalla gehört
ment und das 10. der Linie fdlugen , in Carrés for, mirt , die Cavalerie ab , deren wiederholte Angriffe an den Bajonneten ſcheiterten. Die Legion und das 6. leichte Regiment , welches nur einen Augenblic Un ,
hatte , daß er ſich nach dem Aragon wende, ſo begab
ſchlüsſigkeit zeigte, fåmpften ehrenvoll gegen weit über.
Das 2. Garderegis
er ſich den 19. nach Caporoſo und wartete bier neue legene Streitfräfte, welche die rechte Flanke zu gewins Nadridten ab .
nen ſtrebten. Damals warf ſido Frribarren , auf wels
Am Morgen des 20. erfuhr General Irribarren , chen der Tod von Diego de leon einen tiefen Eindrud daß der Pråtendent die befeſtigte Brúce von Caſeda, gemacht hatte , an der Spiße - einiger fanziere mitten
welche 40 Schúßen von Aragonien über 24 Stunden vertheidigten , forcirt båtte und in Aragonien einges
drungen ſei. Irribarren marſcirte ſogleich auf Bals
*) Ein Uusläufer der Pyrenäen zwiſchen dem Uragon und Gal: lego.
( 2. d. E. )
**) sier war eigentlid Irribarren vor Don Carlos am ficherften. * ) Wer nicht die Kraft zur Shat hat, entwidelt oft eine Ihä : tigkeit , womit er jene erregen will.
(2. d. E. )
*) Den Offizieren der legion war Dergleichen nichts Neues. (2. 6. E.)
( 3. d . E.)
***) Das lag doch nur an dem Brigadier Conrad ; mit der Phraſe ſelbſt kann es aber dera Verfaſſer unmöglich Ernſt geweſen ſein .
( U. d. E. )
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in die feindlichen Bataillone: bald you einer lange in
General Draa brach mit dem Tage am 2. Juni
der rechten Seite getroffen , og er ſich auf Almudevar von Berbegual gegen Barbaſtro auf. Die 1. Brigaden jurůd , nachdem er dem Brigadier Conrad das Coms bildeten das erſte , die 2. das zweite Treffen. Die Diviſionschefs batten den Befehl, ſich nicht ernſthaft Der Rückzug auf Almudevar wurde , ungeadtet der zu engagiren und blos auf's Tirailiren zu beídyrånfen.
mando iibergeben hatte,
Erbitterung der fråftig verfolgenden Sarliſten , mit Hierdurch war eine einfache Recognoscirung angedeutet, Ordnung bewerkſtelligt. Die Verwundeten famen um
allein die Diviſion , bei welcher der Commandirende
Mitternacht an und die Truppen bivouafirten bei dem war Diviſion , griff die zur Carliſten an und warf ſie auf Barbaſtro. fingen folgte dieſer Bewegung und Die Dorfe. General Irribarren hatte nur 10 Bataillone und
500 Pferde unter ſeinem Commando . Die Sawierig
die Truppen fronten die Höhen ,
welche Barbaſtro
beherrſchen : Die Unordnung zeigte ſich bereits in der
feiten des rebr coupirten Terrains erlaubten ihm nicht, Armee des Pråtendenten und man gewahrte eine große feine 12 Geſchůße in die linie zu bringen. * ) Die Cars Anzabl Flüchtlinge, welche der Cinca zueilten . Allein liſten waren 17 Bataillone und 1200 Pferde ſtarf,
die Dinge ånderten ſich plóglich.
Die Truppen des Generals Irribarren waren ſehr ermüdet und am anderen Tage route er durch die ſtarfe Diviſion des Generals Buerens verſtärft werden, Håtte er dieſe abgewartet , ſo würde wahrſcheinlich die Affaire
die Schwäche des diefſeitigen Centrums bemerfte , warf er ſich auf daſſelbe, wodurch er einen unermeblidhen Zwiſchenraum zwiſchen den Flügeln bewirfte. Ein ges ſchitterer ( ?) Feind würde beide abgeſchnitten haben ,
entſcheidend geworden ſein .
allein errichtete alle Bemübungen nur gegen die Dis
Juidem der Feind
Die Cavalerie von der Garde bat in der Affaire viſion des linfen Flügelb , welche der Brigadier Conrad den von ihr in Navarra erworbenen glänzenden Rufe befehligte. Die l'egion und das 2, Garde, Regiment entſprochen ; ſie litt bedeutenden Verluſt.
hielten den Angriff einige Zeit tapfer aus , allein da
Die Region hatte der Commandant Montallegri, die carliſtiſchen Streitkåfrte lich ſtets mebrten , ſo befabl melcher an der Spiße ſeines Bataillons fie!, 25 andere
der General den Rudzug. *)
In dieſem Augenblice
Offiziers und 300 Mann Todten oder Berwundeten ſtellte ſich der Brigadier Conrad an die Spiße derles zu bedauern.
gion , um ſich noch einmal auf den Feind zu werfen , General Irribarren ſtarb den 26. an ſeiner Wunde, als ihn ein rødtlicher Sauß erreichte. An dieſem Tage fam General Buerens zu Almude
Die Region nahm den Rórper ibres letzten Chefs
var an , wo er das Commando der daſelbſt vereinigten mit ſich und folgte der allgemeinen Bewegung. Die Zruppen, 16 Bataillone, 1200 Pferdeund 3 Batterieen, Truppen rammelien ſich wieder außerbalb der Olivens übernahm. Der Brigadier Conrad behielt das Com wilder, in welchen der Kampf ſtattgehabt hatte , und mando über das Operationscorps von Navarra. Den 27, famen die dieſeitigen Truppen nadı Seza
weldje die Carliſten nicht zu überſchreiten für gut biels ten . Um 7 Uhr des Abendstrafen die Truppen zu
und Perruza , die Carliſten råuinten Huesca und der Berbegualein. Die legion hatte 40 – 50 Mann Der ver,
Pråtendent růcte den 28. Morgens 2 Uhr zu Barba. loren , welche fampfunfábig geworden waren .
Commandant Meyer , der einzige Stabsoffizier der les Den 28. ließ General Buerens eine Diviſion die gion , erbielt furz vor dem Tode des Brigadiers Conrad Cinca auf der Fibre von Monzonp aſſiren ; 600 Pferde eine ſchwere Wunde an dem rechten Arme. General Draa ſab ein , daß der Verluſt der Region in gingen durch die Furth. In der Nacht des 29/30. übers
Itro ein.
raſditen dieſe Truppen die cataloniſchen Banden , welche dem letzten Gefechte, namentlich der Abgang des Brigas
dem Pråtendenten vorangingen und Barfen zum Ueber, diers Conrad, die wenigen Hundert, weldoe noch übrig ges gange der Cinca beigebracht batten , fdlugen ſie in die geblieben waren , desorganiſiren und ſogar demoraliſiren Flucht und vernichteten die Barfel. Die Truppen des mußte. Der Reſt der legion erhielt daber Befehl , nado anfam , Generals Buerens beſepten jeßt die Dörfer Berbegualt Pampeluna ju marſchiren , wo er den 13. Juniquartirt , þurnillos , Selgua und Gaſteion, Der Pråtendent Er wurde bierauf in ein Dorf der Umgegend wo die offiziers und Soldaten , welche dem großen
war fortwährend zu Barbaſtro.
Generallieutenant Oraa , Generalcapitain von Aras Schiffbruche entgangen ſind, abwarten , bis das ſra. gonien , fam den 31 , zu Berbegual an und übernahm niſde Gouvernement über ſie entſcheide, den rückſtåns digen Sold bezahle und denen , welche nicht definitiv
von General Buerens das Commando.
Die Berluſte bei Huesca beſtimmten den Brigadier in die Dienſte der Königin treten wollen , die Mittel Conrad, die beiden Bataillone der legion am 1. Juni verſchaffe, in ihr Vaterland zurückzukehren. **) in ein einziges zu verſchmelzen . **) * ) Die ſpaniſchen Generale müſſen den Franzofen immer den
*) Wo die beiderſeitigen Cavallerien frei agirten , ſollten die Geldüße nicht in die Linie zu bringen geweſen ſein ? ( 2. d . E. )
**) Mit Orn 2 Schwadronen wird keine Beränderung vorgegana gen ſein und auch nicht mit der Urtillerie.
(u. d. E. )
Rüđzug befehlen , weil dieſe ſonſt nicht dazu zu vermögen find. ( 2. d . E. ) **) So ging die Begion aus wie ein licht zum warnenden Beia
ſpiel für alle Cooperateure. Wo Schleichwege eingeſchlagen werden , ſei es in der Politik , ſei es im gemeinen Beben , da müßte der Uusgang immer ein ähnlicher ſein . (2. d. E. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit dsr Gerlagsbandlung : C. L. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gebrudt.
1
Mittwoch ,
Nr. 47 .
13. Juni 1838.
This
Allgemeine Militår - Zeitung. Då vem 11 e mar f.
der Habn auf das fleine abgeſchnittene Stůc Anal ,
In dem für das Herzogibum Sdleswig erſchienenen pulver ſhlage und es entzünde. Mit dieſem Gewehr, fandrageabſdied fommt in Beziehung auf allgemeine welches den Eigennamen Soptipteur erhalten bat, Wehrpflicht folgende fönigliche Entſchließung vor : ſind nun vor einiger Zeit mehrfache Verſuche angeſtellt ,,Den bierauf gerichteten Antragen haben wir eine vors
worden , worüber wir aus dem Journal la Sentinelle
žůgliche Aufmerkſamfeit zu widmen gerubt. Wir haben zur nåberen Verſtåndigung Nachfolgendes mittheilen : ,, Etwa 150 Offiziere von allen Graden und Waf. aber bei der großen Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes denſelben annoch in nähere Erwågung zu nebmen Uns fen, worunter 15 Generaloffiziere, mehrere Pårs und Allerhöchſt bewogen finden můfen und wollen Uns
Unſere Entſchließung vorbehalten . “
Deputirte , ſowie Offiziere fremder Måchte, haben auf unſere Einladung den Berſuchen beigewohnt, mit wel. den Herr Baron Heurteloup am 12. April den Anfang madote.
Deut I der Bund.
Nachdem aber 320 Sdüfen geldeben waren ,
Vom Main , 28. Mai. Zuverläſſigem Dernehmen
glaubte er die Verſuchen nicht fortſeßen zu müſſen ,weil
nach iſt der Feſtungsbau bei Germersheim , den bes
das Pulver mangelhaft war. Man entdeckte and bald, daß sie Patronen von Kanonenpulver , welches ein
fanntlich die Krone Baiern übernommen , und womit
im Jahr 1835 der Anfang gemacht wurde , nunmehr
Feuerwerfer für Patronenpulver verkauft hatte , vers
ſo weit gelangt, daß man bereits im nichſten Jahre
fertigt worden waren.
ſeiner Vollendung entgegen reben fann.
Die Haupts
320 Schüſſen nicht ein einziges Berſagen des Zünds
werfe nåmlich ſteben bereits fertig da ; ſie ſind nach
frauts , londern nur ein dreimaliges Verſagen der las
Gleid wohl fand bei dieſen
einem ſo großartigen Plane angelegt, das ſich ein ſehr
dung ſtatt, welches ſich bei Unterſuchung der Zund,
bedeutendes Heer unter ihrem Schuße ſammen und,
fanile der Gewehre vollſtåndig aufklårte.
Dieſe Ras
in unbezwingbarer Stellung, bis es ſeinerſeits zum nåle enthielten Rügelchen von dem Durchſựnitt einer Angriff ſchreitet, jedem Angriffe Troß bieten fann. finie von beinahe lauter , von dem Pulver rich abge, Zur Beſtreitung der Koſten " roü übrigens , wie vers ſondertem Sd;wefel, welche ſich in kleinen Kreiſen zus fichert wird , die dazu ihrer Zeit überwieſene Quote ſammenbauften . -
Die Wirfung dieſer Waffe , ihre
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der franzöſiſden Contributionsgelder nicht hinreiden , Einfachbeit und Dauerhaftigkeit bat, wie wir es voraus wohl aber das Fehlende , das auf mebrere Millionen geſehen hatten , die tiefe Aufmerkſamkeit aller anweſen , angegeben wird , von der Krone Baiern aus eignen den Offiziere auf rich gezogen ; alle baben ihr Erſtaunen Staatsmitteln beſtritten werden.
-
Auch die Unters
an den Tag gelegt , daß eine ſo wichtige Erfindung von
bandíungen wegen Ermittelung des für die noch am denjenigen faum bemerkt worden ſei, welche ſchon vor Oberrhein zu erbauende Bundesfeſtung geeigneteſten mebreren Jahren berufen worden waren , ſie zu prů. Punftes ſollen nunmehr ſo weit gedieben ſein , daß man
fen.
Nach Beendigung des Schießens wurden die
noch vor Ablauf dieſes Jahres zu einem definitiven
vier Gewebre Stück für Stůđ auseinandergelegt und
Reſultate zu gelangen hoffen darf.
in zwei oder drei Minuten blos mit Hilfe eines Sdrau.
benziehers mit einer Leidytigkeit wieder zuſammengeſeßt, F r a n frei ch .
welche beſonders die Aufmerkſamkeit der Infanterieof.
Wir haben bereits in Nr. 47 der U. M. 3. Jahr, fiziere auf ſich zog. - Herr Delvigne batte die Ge. -
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gang 1835 einneues Percuſſio:isgewehr erwähnt, deſſen fåligkeit, den anweſenden Offizieren eine Idee vonder Grfinder ein Herr Heurteloup iſt und womit beſons
furchtbaren Wirkung ſeiner Granatfugeln auf die Mu.
ders der Vortheil' verbunden ſei, daß man 80 Schüſſe nitionsfájten zu geben. Drei von ihm abgeſchoſſene aus demſelben thun fónne , obne das Zündfraut zu Kugeln zündeten die zu dieſem Zwed hingelegten Künſt, erneuern , welches dadurch bewirkt wird , daß von einer feuerſtoffe. * ) " langen , mit Knallpulver gefüllten Rohre von weidem
Metall durch einen Drud vermittels einer Klinge Cheile abgeſchnitten würden und daß in demſelben Augenblid
*) Das in dieſer Beziehung erſchienene Wert des Serrn Dels vigne ift in Nr. 3 u . 4 der 4. M. 3. Jahrgang 1837 angezeigt.
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,,Die am 19. April in Gegenwart einer Menge Ofs „ Man nabm robanu wieder das Gewehr Nr. 1 und fiziere von allen Graden und Waffen fortgeregten Vers that aus demſelben 50 Schüſen hintereinander unter ſuche mit dem Gewehr des Baron Heurteloup fielen denſelben Vorſichtsmaßregeln ," ſo daß aus jedem der
gleich günſtig aus. Bei 350 Schüſſen fand weder ein beiden Gewehre so Schüſſe geſchaben. – Bei dem 36.. -
Berſagen , noch ein Nadbrennen, noch ein Ausraumen und 72. Scuß wurden neue Zündrohren angebracht." des Zündlodes ſtatt , aile gingen frei los , obgleich je. ,,Die Geſchwindigkeit des Feuers iſt etwa 4 Souſſe des Gewebr , ohne ausgewaſchen zu ſein , mehr als in der Minute wegen der zum Aufſeßen der ladung 80 Rugelpatronen verfolien hatte.
Eine von dieſen erforderlichen Zeit ,wenn der fauf durch den Warme.
Waffen , nåmlich diejenige, aus welcher mehr als 6000 ſtoff ausgedehnt wird , welchen ihm ein raſdes Feuer .
Kugelſchüſſe geſchehen waren , wurde auseinandergelegt, und ihr Schloß war ſo uinverſebrt, als ob es eben
mittheilt."
,, Die bei der ladung der Gewehre verwendeten aus den Händen des Handwerfers gekommen ware ac. " Rugelpatrouen waren im Jahr 1834 von den Bürger. Die Sentinelle enthalt ferner den Bericht einer zu garden abgeliefert und ſeitdem in einem feuchten Mas Brüſſel zur Prüfung des Gewehrs Roptipteur nieders gazin aufbewahrt worden , weshalb ſie zum Theil vers
geſeßten Commiſſion , welchen wir hier in ſeinem gans dorben waren. Gleichwohl fand nidot ein einziges Pers zen Umfange mittheilen. ſagen ſtatt ; alle Scůſſe gingen raſch los , lo groß iſt
,,Die Ärtilleriecommiſſion , beſtehend aus dem Dis viſionsgeneral, Staatsminiſter Baron Evain , als Prå. ſident ; dem Brigadegeneral von ficm , Generalinſpector der Artillerie ; dem Oberſt Van , Mons , Diviſionschef der Artillerie im Kriegsdepartement; dem Oberſtlieutes nant Winſinger , Artilleriedirector zu Brüſſel ; dem Major Rigano , Commandant der Artilleriereſerve; dem Artilleriecapitain Bormann, Drdonnanzuffizier des Rds nigd ; verſammelte ſich nach den Befeblen des Krieges miniſters am 26. Februar Morgens um 10 Uhr , um die Prüfung des Gewehrs Kaptipteur, von der Erfins dung des Herrn Baron Heurtoloup , vorzunehmen , der ſich mit den beiden Gewebren auf den Schießplaß bes geben hatte , welche den von der Commiſſion vorzunehs 1
die Durdoidlagkraft des zůndenden Stoffes , welder das Feuer der Radung durch eine Deffnung mittheilt, deren Durdmeffer nicht einen balben " Midimeter bes trågt. " ... Durch dieſen erſten Verſuch wollte sich die Com.
miſſion Gewißheit verſchaffen , ob dieſe Gewehre , welche bis dahin mit gutem feinem Pulver verſucht worden waren , auch den großen Vortheil carbdten, daß ſie felbſt mit Pulver , welches die Feuchtigfeit im Felde verdorben haben fann , was ſebr båufig vorfommt, nidt verſagen . " ,,Nad Beendigung des Schießend wurden die fåufe
der beiden Gewehre aus ihren Schaften genommen , die Zündfanåle abgeſdraubt und der Medianismus , ges
menden Verſuden unterworfen werden ſollten . Dieſe nannt Batterie, von ſeiner Stelle genommen . “. beiden Gewebre ganz åbnlid denjenigen , welche bereits , Zuerſt wurde anerfannt , daß der Mechanismus
zu Petersburg uudº fondon geprüft worden waren, eben lo rein und tüchtig ſet, wie vor dem Feuern .“ wurden und von dem Erfinder mit dem Bemerfen übers
,, Bei Unterſuchung des coniſchen Zündfanals , an .
geben , daß dieſelben alle Vervollfommnungen erhalten deſſen abgeſtumpfter Spiße fide die Deffnung des Zünd. båtten , welde er ihnen babe geben wollen . "
lods befindet , ergab ſich , daß fid Somuß , welcher
, Die Commiſſion ſchritt zuerſt zur Prüfung der durch die Verbrennung des Pulvers entſtanden war, Medianismus , welcher die Stelle des gewohnlichen an den inneren Wände angelegt hatte , ohne jedoch die Schloſſes vertritt und deſſen Wirkung darin beſteht, daß Verbindung des Zündlodes mitdem Laufe zu verſtopfen ." mit dem jedesmaligen Spannen des Habns unter die Die faufe waren gleichfalls an ibrem unterſten Auffd lagſtelle deſſelben eine platte , biegſame und ſehr Theil bercmußt, eine nothwendige Folge der 80 Ku. dünne Röhre gebracht wird, welche unter einer Hülle gelſdüſſe, welche man daraus gethan hätte ." yon Metall einen Knalzündſtoff enthält, von weldem
,, Die Zündkanále wurden , nachdem ſie etwa 5 Mi.
der bei jedem Schuß abgeſchlagene Tbeil als Zündfraut nuten im Waſſer gelegen hatten , mit der größten leido.
dient und die auf gewóbnliche Weiſe in den Gewebr. tigfeit gepußt, und die ausgewaſsenen und abgetrod. lauf gebrachte Pulverladung augenblidlich entzündet."
neten fåufe wurden eben ſo reinlich bergeſtellt, wie ſie
Jede Röhre von 21 bis 24 Centimetres fånge reicht vor dem Schießen waren . " für 36 Schüſſe hin , dieſelben mogen hintereinander weg Da ſich hierauf die Commiſſion Gewißheit vers oder mit Zwiſchenräumen gethan werden. " fdaffen wollte über den Unterſchied zwiſden der Menge
,,Das Gewehr Nr. 1 feuerte, nadidem es mit ſeiner Zündrdhre ( tube d'amorce ) verſehen worden war, zus erſt 30 Schiffe hinter einander in 8 Minuten ab. Da durch die Raſchheit des Feuers der lauf deſſelben rebr erbißt und ſo ausgedebnt worden war, daß die Rugeln
des Schmußes , welche bei den Verſuden des Tages durch die Verwendung von verdorbenem und ſchlechtem Pulver bervorgegangen war, und derjenigen , welche feines Jagdpulver, wie man es im Handel findet , bers vorbringen würde , ſo verſchob ſie das Schießen aus
nur mit Schwierigkeit berabgedrůdt werden konnten, dieſen beiden Gewehren mit dieſer Gattung Pulver auf ſo nabm man das Gewehr Nr. 2 zur Hand , aus melo den folgenden Tag , den 27." dem 80 Schůſle hinter einander abgefeuert wurden, ,, Nachdem ich die Commiſſion am 27. Febr. Mor.
indem man die Vorſicht gebrauchte , den lauf deſſelben gens 10 Uhr auf dem Schielplaß verſammelt batte, mit einem Sadtuch zu umwideln , wodurch man den. wurde zu einem neuen Verſuch geſchritten , welder
ſelben anfaſſen konnte, obne die Hand zu verbrennen . “ darin beſtand, aus jedem der beiden Gewehre 60 Saúde
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die Zündung beſtimmt iſt, die Koſten der Zünd . robren compenſirt ;
binter einander auf die ſchnellſte Weiſe abfeuern zu
laſſen , indem man rid Patronen bediente , welche von Jagdpulver verfertigt waren . " ,, Nach dieſem Schießen , welches ohne Unterbrechung ausgeführt worden war , wurden in den Lauf eines jeden dieſer Gewebre nach und nach und fdnell 20 Puls
7 ) daß dieſe Robren hinſichtlich ihres Transports in
verladungen ohne Kugeln gethan , welche in weniger
8) daß es anerkannt iſt , daß man den lauf und
als 2 Minuten abgefeuert wurden. " ,, Bei dieſen 140 aus dieſen beiden Gewehren ge. thanen Schüſſen war nicht ein einziger Verſager : die Souffe gingen raſd los und es war fein Nachbrennen
alle heile der Garnitur des gegenwärtigen Ges
Råſten und Pulverwagen und ihrer Erhaltung
in den Händen des Soldaten keine Gefahr dar. bietet ;
webrs benußen fann , indem man es zum Kops tipteur umwandelt ;
9 ) daß endlich mit dem Gewehr Roptipteur , obne
ſichtbar. ' ,,Die Zündróhren reichten alle für 35 Schüſſe aus, und bieten den Vortbeil dar , daß man ſelbſt , wenn
Verſagern ausgeſeßt zu ſein , in dem ſchlimmſten
man die Zahl der durch die Robre verſorgten Schüſſe
ſeines Mechanismus" téren , noch die Entzündung
nicht fennt, von dem Eintreffen der leßten Zündung
des Zündfrauts bindern könne. " ,,Nach den Reſultaten dieſer Verſuche und den Fol,
benadridhtigt wird , welde man in verſchiedenen im
Krieg vorkommenden Fällen reſerviren kann , ebe man eine neue Róbre aufſtedt. "
Regen und Schneewetter gefeuert werden fann,
obne daß das Waſſer im mindeſten das Spiel
gerungen , welche rie daraus zieht , erklårt die Coms webr Roptipteur allen denjenigen überlegen erſcheint, welche bis zu dieſem Tag zur Bewaffnung von Truppen vorgedragen worden ſind ; ſie ſpricht ferner den Wunſch aus , daß die Regierung mit dem Erfinder Arrangements miſſion mit vollſtändiger Ueberzeugung , daß das Se.
,,Bei Unterſuchung der fåufe und Zündkanále ſtellte es ſich beraus , daß der durch die Berbrennung des Jagdpulvers erſchienene Schmuß in weit weniger bes trächtlider Menge vorbanden war , als bei dem zu den
Verſuchen des vortgen Tages verwendeteu Pulver, und treffen möge , um 2000 Gewebre verfertigen zu laſſen , daß bei ihrem Zuſtand ſowohl die Zúndfanåle als die mit weldent Das 1. Fågerregiment zu Fuß zu bewaffnen
Laufe eine große Anzahl von Sdüſſen båtten aushalten ſie vorſdlågt, um ſich die Gewißheit zu verſd)affen , können , ohne einer Reinigung zu bedürfen oder obne daß die Soldaten , ſei es in finie ., ſei es als Tirail. daß man in der Nothwendigkeit geweſen wåre , den leure bei dem Gebrauch dieſer Gewebre alle die Voró Erſaß -Zündfanal einzuſeßen , womit jedes Gewehr vers zůge finden , welche bei den Theilweiſen Verſuchen mit ſehen iſt, was ein andauerndes Feuer geſtattet. “ Die Commiſſion , welche amtliche und detailirte
denſelben anerfannt worden ſind. “ ,,Und wenn , wie ſie zu glauben berechtigt iſt, dieſe
Renntniß des Reſultats der neulid) zu fondon ange. ſtellten Verſuche erhalten hatte , hielt es nicht für nótbig, eine großere Anzahl von Schúffen aus den beiden zum Berſuch gegebenen Gewehren tbun zu laſſen . " ,,Dadie Commiſſion gleichmäßig von dem Protokol
Vorzüge durch 1000 Schüſſe aus jedem Gewehr und bei jeder Witterung dargethan ſind , ſo zögert die Coms miſion nicht, die definitive Annahme deſſelben für alle
Renntniß genommen hatte , welches in Beziehung auf
.
Truppen der Infanterie vorzuſchlagen ."
Gerdehen , Brüſſel am 28. Februar 1838. Der Diviſionsgeneral, Präſident
den erſten Verſuch mit dem Gewehr Raptipteur am
Evain .
24. April 1837 zu Brüffel gefübrt worden war , ſo bezieht ſie ſich auf die Motive , welche die Vorzüge bes
Ein franzöſiſcher Ingenieur bat ein Patent auf eine
zeionen , die dieſe Waffe vor derjenigen mit dem Steins Erfindung genommen , die von der böchſten Wichtigkeit ichloß oder Piſton , oder welche anderSdwarzſchraube für die Marine zu ſein ſcheint. Esiſt dies eine Art geladen wird , darbietet, und glaubt hier die Darſtel. bydrauliſder Pumpe, um bei Schiffen , welde einen
lung derjenigen Vorzüge beifügen zu müſſen ,welche 1 ) daß der Mechanismus , genannt Batterie, nicht ndthig bat, nach 80 Schúffen gereinigt zuwerden ; 2) daßmanhierdurd ſehr felten in die Nothwendig.; feit verſeßtwird , ihn abzunehmen ,und daßfolg.
fie ſelbſt erfannt hat und folgende ſind :
.
lid ſeine Erbaltung menig 3 ) daß die Conſtruction dieſes und dauerhaft , und die Idnell und leicht iſt ; 4 ) daß der Preis der Waffe ,
Sorgfalt erfordert; Medanismus einfach Befeſtigung deſſelben wenn ſie im Großen
red erhalten ,das eindringende Waſſer ſchnellberauss zuſchaffen. Mit dieſer Maſchine kann man, im Fall eine 24 pfündige Rugel ein Roch in den Riel bohrt, bas Waſſer geſdwinder berauspumpen, als es eindringen tann. Man begreift, von welcher Wichtigkeit dies ſein muß ,wenn währendeines Seegefectes mehrere Kugeln .
zugleich durch den Riel (olagen. Il a 1 d. Haag , den 26. Mai. Am 21. d. M. ſtarb bier in dem Alter von 76 Jahren der Generallieutenant
fabrizirt wird , geringer werden fann, als derjes Janſſens , ein bodit ausgezeichneter Militár, der unter dem Könige Ludwig Kriegsminiſter, ſpåter Die nige der gegenwärtigen Flinte ; 5) daß ihre Handhabung einfacher und ſchneller ift, vifionsgeneral in franzöſiſchen Dienſten war , und nados als diejenige der Steinſchloß- und Piftongewebrr ; dem er 1814 aus ſelbigen wieder ausgeſchieden , 1815
6 ) daß die Verminderung um den vierten Theil der unter ſeinem angeſtammten Regenten wiederum dem
gegenwårtigen ladung des Gewehrs, welder får Kriegsdepartement vorſtand.
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Pre u B é n.
unveranderte Auflage " und zerfåat in zwei Ab , theilungen. Die erſte umfaßt die Berhaltungen eines auf Commando abgebenden Offiziers überhaupt; die zweite die beſonderen Verhaltungen in Betreff der' vor, ſdriftsmåßigen Erfüllung der beſonderen Zwecke von abs geldidten Commanden oder von commandirten Offizieren .
Berlin , 28. Mai. S. M. haben in einem Zages , befehl dem Gardecorps auf eine rebr bezeichnende Weiſe Ihre ganze Zufriedenheit ausgeſprochen. Aud die fremden Monarchen haben bei vielen einzelnen Mos menten wie im Allgemeinen ihre Bewunderung und volfommene Anerfennung über die Haltung und das
Ausſebn der Truppen ſowie über die Pråciſion aller re er, er Sechs Stabsoffizie Bewegungen laut befundet. Sechs Stabsoffiziere bielten geſtern den rotben Adlerorden. Der König von Hannover bat dem Oberſten Frhrn. v. 0. Horſt, Coms mandeur des ſeinen Namen führenden Huſarenregiments
Der dritte Band , aud unter dem beſonderen Titel :
,, Kriegsſchule mit den Gemeinen und Unter , offizieren offizieren u? c.. 3 weite gånzlid umgearbeitete Auflage , gerfåüt in zwei Abrheilungen , deren erſte von den Feldverhaltungen und der Kriegsſchule für den Gemeinen , und deren zweite über die Belehrung
Nr. 3 eine erhöhte Klaſſe und mehreren andren Ober, der Unteroffiziere vor dem Feinde bandelt. Der vierte und fünfte Band fubren auch den bes offizieren das Ritterfreuz des Guelpbenordens verlies ben.
Der Prinz Carl v. Biron Gurland iſt aus ſonderen Litel : ,, Die Stellung8. und Gefecto ,
dem activen Heere geſchieden und begiebt ſich in ſeine lebre der Cavalerie und des Cavalerie.Ge Standesherrſdaft Wartenberg in Schleſien. Der Kaiſer ( di Bes, " und zerfallen in eine Einleitung und ver,
von Rußland hat dem ſeinen Namen führenden 6. Kús ſchiedene Abtheilungen mit Abſchnitten. In der erſteren raſſierregiment und dem Ublanenregiment des Groß, bebt der Hr. Verfaſſer beſonders bervor , daß für den Cavalerieoffizier die Kenntniß den reglementaren Vors fürſten . Thronfolgers 150 ſchöne Pferde geldenft. ſchriften und der Beſiß von techniſchen Fertigkeiten nicht genüge, ſondern daß er ſich alle die Kenntniſſe aneig . Li te r a t u r. nen müſſe, die ihm die Mittel an die Hand geben, um Militariſde Handbibliotbel für die Offiziere der allen Forderungen zu entſprechen , welche man im Felde t. t. sſtreichiſden Cavalerie , von Oberſt Baron Bechtold . Wien. Verlag von I. G. Heubner 1837.
mit Recht an iön machen fónne. Denn , beißt es, nur dadurd) wird er in den Stand geſeßt , die ihm unters
Nach dem Vorwort iſt der Zweck dieſes Werfes, ,, für die angebenden Krieger der Cavalerie in der f. f. dſtreichiſden Armee einen Leitfaden zu entwerfen , nad welchen ſie die Dienſtpflichten ihrer Waffengattung im Frieden ſowohl als im Kriege , in jeder Beziebung nicht
ſtehende Druppe in allen ihren Dienſten und Obliegens heiten gegen den Feind gründlich zu unterweiſen und Rie ſo unterrichtet , auf das Feld der Ehre zu führen , ihr Vertrauen zu ihm in den fritiſch'ften Augenblicken zu befeſtigen , und dadurdy ihren Muth zu erhöhen, daß
allein fennen lernen , ſondern ſelbe auch in allen Ges
er alle ſeine Unternehmungen mit der Zuverſicht eines
1
legenheiten praktiſch zu erfüllen in den Stand gelebt glücklichen Erfolges ausführen fann 2c." - Die Haupts werden ſollen. "
rubriken der Abtheilungen und Abſchnitte ſind folgende :
Man erſieht ferner aus dieſem Vorwort, daß feit dem Jahr 1806 in der dſtreichiſchen Armee zum Zweck möglichſter Ausbildung Winter : Regimentorculen eins geführt ſind , welche , wo ihre Tendenz richtig aufges faßt wurde, zur Ausbildung junger Offiziere weſentlich beigetragen baben. Allein viele Hinderniſſe traten der Durd,führung dieſes Inſtituts entgegen : Mangel an ålteren ganz geeigneten Offizieren ; theils zu tief ges ſtellte , theils zn body geſpannte Anforderungen ; Nichts
Die Stellungs- und Gefechtslehre der Savalerie und des Cavaleriegeſchüßes, jede Waffe für ſich betrachtet; innere Organiſation und Elemente der Wirkſamfeit der Cas valerie ; mechaniſche Zuſammenſeßung des Cavalerie. geſchüßes und Elemente ſeiner Wirkſamkeit; allgemeine Beſtimmungen der Cavalerie im Kriege, Eigenthümlich , feiten derſelben ; allgemeine Beſtimmung des Cavalerie. geldhúßes, Eigenthümlichkeiten deſſelben ; Aufſtellungund Fechtarten der Cavalerie ; Fechtart des Cavaleriegeſchůs
berúcſichtigung der auf dieſem Wege erworbenen Rennt.
Bes ; Bedeckung des CavaleriegeſchůBes ; Aufſtellung des
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niſſe; weitſchichtige Bequartierunsgoweiſe beſonders bei CavaleriegeſchůBed; Gefechtslehre der beiden verbundes der Cavalerie auf dem Rande sc.
Das Werf beſteht aus fünf Bånden.
nen Waffen der Cavalerie und des Cavaleriegeſchüßes ; Der erſte Gefechtsformen ; gegenſeitiges Verbalten der beiden vers
derſelben führt auch den beſonderen Titel : ,,Der EB , cadronsdienſt. Für die f. t. dftreichiſche Oas
bundenen Waffen bei beſonderen Borfaden des Krieges.
Zweite underånderte Auflage, "
1600 Seiten enthält, lernt man nicht blos den Dienſts
und zerfaut in eine Einleitung und vier Abtbeilungen, von welden die erſte über die allgemeinen Grundſåße
betrieb bei der öſtreichiſchen Cavalerie fennen , ſondern er bietet auch viel lehrreiches und Wiſſenswerthes aus
des Escadronsdienſtes ; die zweite von den beſonderen Pflichten des Subalternoffiziers,.als Zugecommandant; die dritte über die Berbaltungen des Subalternoffiziers als detaſchirter Stationscommandant; die vierte über den inneren Dienſt des Subalternoffiziers im Felde handelt. Der zweite Band fübrt nebenbei den beſonderen
den Erfahrungen und Kenntniſſen eines praftiſchen und mobl unterrichteten Offiziers dar. Ob der Herr Ber. faſſer ſide nicht in die Details der Artillerie tiefer ein. gelaſſen habe, als es für den Cavalerieoffizier Bedürf. nig iſt, laſſen wir dabin geſtellt ſein. Jedenfalls ers deint uns“ das Buch in den beiden eben bemerkten
Zitel : ,, Der innere Regimentsdienſt 2c. Zweite
Beziehungen empfehlenswerth .
valerie 2c.
Aus dem Inhalt dieſes Werfes , weldes obngefähr
Redigirt unter Verantwortrinkeit der Berlagsbandlung : C. m . Leste in Darmſtadt und in deſſen offisin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 48 .
16. Juni 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Waadt und Wallis , ſo wie Barelslandſchaft , Sch me i go In dem unterm 25. April eidgenöfiſche zu mabnen, ihre definitiven Erklärungen über die vor's an ſämmtliche Stånde erlaſſenen Kreisſchreiben des Vororts ," die liegende Angelegenheit nicht långer zurůczubalten, ſons Trattanden der dießjährigenTagfaßung betreffend, heißt dern durch ibre dießfalls_zu treffenden Entſchließungen ,
es über die allgemeine Militårorganiſation : die Eidgenoſſenſchaft aus einerfür alle Kantone gleich „ I. Bermittelſt dreier zu verſchiedenen Zeiten erlaſſener Kreisſchreiben , und zwar am 7. Weinmonat 1837, 21. Januar und 4. März 1838, hat der eidgenöſſiſche Vorort die betreffenden Štånde eingeladen , über die revidirte eidgenofiſche Militärorganiſation , wie dieſelbe aus der Berathung der Lagſabung von 1837 bervors gegangen iſt, mit wünſchbarer Beſchleunigung definitive Schlußnahmen zu faſſen. In Folge defien , sowie der auf der Tagſabung von 1837 ſelbſt abgelegten definis tiven Voten iſt – a) der Entwurf der erwähnten Mis litårorganiſation förmlich genehmiget worden durch die Ståndë 3ůrich , Bern , Glarus , Solothurn , 1
-
nachtheiligen Fortdauer unentſchiedener Schwankungen in Betreff des vaterländiſchen Wehrweſens zu befreien, und einem Zuſtande möglichſt bald ein Ende zu machen, in welchem von verſchiedenen Seiten , die militåriſchen Bundespflichten nach Maßgabe des in Kraft beſtebens den Militárreglements von 1817 zu offenbarem Nach , theile des Bundes verabſ& umt, und die Pflichten auch nicht erfüllt worden ſind , welche durch die im Entwurfe vorliegenden , einen alljährlichen und bisanbin nie zum Ziele führenden Berathung unterlegenen Gefeße vors geſchrieben wåren . II. Mag aber die revidirte eidges nöſſiſche Militårorganiſation durch eine Mebrbeit von
Schaffbauſen, Thurgau und Genf, mithin durch Standesſtimmen zum verbindlichen Bundesgeſel erho, ſieben Stånde, ſo wie durch Appenzell Außers ben , oder mag dieſelbe verworfen werden , und das Rhoden. b ) Dagegen wurde der Entwurf jener Mis dermalen beſtehende Allgemeine Militårreglement von 1817 in Kraft verbleiben, ſo ſind jedenfalls die dem litårorganiſation verworfen durch die Stånde luzern, einen wie dem andern dieſer Gefeße beigefügten Tas en ,g, Freyburg Unterwald uri , Schwyz , und , St. d't bellen über die Eintheilung der Mannſchaftsbeitråge mithin durdha Neuenbur Zeffin Gallen,
Stånde , so wie BaſelsStadttheitund Appenzell ſåmmtlicher Stånde in taktiſche Einbeiten , nach Maße Inner Rboden. c ) Hinwieder haben die Stånde gabe der im Jahr 1837 durch die Tagſaßung vorges Zug, Graubündten , Aargau , Waadt und Wals nommenen und unter Vorbehalt der definitiven Ausmits lis , ſowie Baſel - Lanordaft, bis jeßt weder für telung der Bevdiferungsverhältniſſe in den Rantonen noch gegen jenen Entwurf ſich noch nicht definitiv Bern und Graubündten für zwanzig Jahre durchges ausgeſprochen. Sollten die regteren Stånde lidhings führten Reviſion der Stala úber die Leiſtungen der geſammt für die revidirte eidgenöſſiſche Militårorganis Kantone an Mannſchaft zum Bundesheer , neu feſtzus fation ausſprechen , ſo würde dieſelbe durch eine vers reben , was durch die Čagſaßung unbezweifelt ohne faſſungsgemåße Mehrbeit von zwolf Standesſtimmen weitere Erdrterung wird angeordnet werden wollen. angenommen und zum Bundesgeſeß erhoben werden ; Ob aber eine ſolche Arbeit nach dem bei dem eidgenöſſic Toute hinwieder aber auch nur einer der leßterwåbniſchen Militárreglement von 1817 in Berückſichtigung ten Stånde , jene Militärorganiſation verwerfen, ſo gefallenen Grundſaß, daß die Beiträge der Kantone låge die abſolute Unmöglichfeit vor, daß dieſelbe an Mannſchaft zum Bundesheer , im Verhåltniß zu eine verfaſſungsgemäße Mehrheit von Standesſtimmen 4 Mann auf 100 Seelen für beide Kontingente zuſam , Da der ans fonnte. fönnte auf vereinigeneintreten dere ſich Wedſelfad , ſo eine mußwiefichderunter
den obwaltenden Umſtånden der eidgenöſſiſche Vorort einer jeden einläßlichen Behandlung des "vorliegenden Gegenſtandes in ſeiner Allgemeinheit für einmal ents balten . Er fühlt ſich hinwieder im Intereſſe gefamm ter Eidgenoſſenſchaft dringend verpflichtet, " mit allem Nachdrüc dieStånde 3ug ; Graubündten, Aargau,
men , feſtzuſeben ſeien , oder nach dem für die revidirte
Militårorganiſation voriges Jahr angenommenen Maß , ſtab von 3 Seelen auf 100 für beide Bundeskontingente zuſammen , vorgenommen werden ſoll , das dürfte noch einer nåheren Erörterung zu unterwerfen ſein , bei welcher die im Abſchied von 1837 enthaltene Úeber, Ficht über die vorhandenen faktiſchen Verhältniffe meb . rere Auffdlúffe zu geben geeignet wåre. Solange
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noch die Möglichkeit vorliegt, daß der Entwurf der revidirten eidgenöſſiſchen Militärorganiſation zum Bes roluß erhoben werden kann, ſoll der Vorort die Stånde darauf aufmerkſam machen , daß in ſo fern jene Mögs
Capitain Trauer und das Comité, welches ſeinem Aufo ſabe den Preiß zuerfannte,. auftritt, in Nr. 5 vorigen Jahres reine Anſichten über 2gliederige Aufſtellung der Infanterie ausgeſprochen . Dort baſirte er ſein Raiſons
lichkeit zur Wirklichkeit wird , verſchiedene Berathungen nement insbeſondere auf die in einem früberen Aufs gepflogen und Verbandlungen vorgenommen werden faze ( Nr. 101 von 1836 ) bedingungsweiſe zugegebene múffen , um die revidirte eidgenöſſiſche Militarorganis Nidttheilnahme des 3ten Gliedes am Kampfe, wonach ſation in Anwendung zu bringen ; dabin geboren :
a ) die Ernennung eines Direktors des Kriegsweſens ; b) die Beſtellung des eidgenöſſiſchen Kriegsrathes ; c) die Abfaſſung und Annahme eines allgemeinen Pflichtreglements für den Direktor des Krieges
er folgerte, ,,daß ein Glied zuviel oder entbehrlich ſeis und den Grundſaß aufſtellte: „, die gleichzeitige Feuer wirfung müſle den Hauptbeſtimmungsgrund fir die Gliederzahl der Infanterie abgeben ." iſt ihm hierauf in Nr. 23 v. J. auf gediegene Weiſe replis cirt worden , und der Gegenſtand fam feitdem nur erſt
weſens ;
d) die Berathung und Annahme eines alle Verhålts durch den Aufſaß des Capitain Trauer (Spect. milit., niſſe ſorgfältig umfaſſenden Geſchäfftsreglements Novemberheft 1837, und Augem . Militárzeitung Nr. 18 für den eidgenöſſiſchen Kriegsrath. - Dem Dem Vorort Vorort u. 19 von d. I. ) wieder in Anregung. - Dieſer Auf -
genügt es, dieſe Puncte angedeutet zu haben ; je nadaß nun gibt jenem Freunde der 2gliederigen Formation Maßgabe die endlichen Eröffnungen einzelner Stånde, Veranlaſſung, in dem erwähnten Blatte einzelne Bes betreffend den Entwurf der revidirien eidgenöſſiſchen bauptungen des Capitain Trauer zu analyſiren und
Militårorganiſation , behålt er ſich dießfaus weitere vermeintlich die Irrigkeit ſeiner Schlußfolgerungen, ergo die Zwedwidrigkeit der 3gliederigen Aufſtellung darzus
Mittheilungen vor. "
thun. Obgleich auch wir nicht unbedingt allen Bebaups Ru B l a n d.
tungen des Capitain Trauer beiſtimmen , ſo folgern
Petersburg , 30. Mai. Sehr viele Offiziere, die wir doch anders , als es in Nr. 26 geſchehen und wis im faufafiſchen Ärmeecorps dienen, haben wegen bes derſprechen insbeſondere geradezu ver, für dießmal wieſener Tapferkeit in Gefechten gegen die Bergvólfer zwar nur folgerungsweiſe behaupteten Borzüglichkeit /
Ordensdecorationen erbalten .
Der Reichsrath bat die
der 2gliederigen Aufſtellung als Normalformation der
Verfügung getroffen , daß Jeder , der einen von den Infanterie. In dem Falle befindlich, die Rechtfertigung unſeres kaukaſiſchen Bergodlfern erbeuteten Gefangenen aus den
niedern Volfbflaſſen losfauft , dafür mit 100 Rubeln Widerſpruchó blos aus den factiſch beſtehenden Vers Silber zu entſdådigen iſt. Bei dem fosfauf von Bes båltniſſen ableiten zu müſſen , da wir, als reiner Ems amten und Edelleuten gelten andere Beſtimmungen . B e n.nachſtehende e u haben Se. Majeſtät Pderr König
pirifer nicht auch die firen Gelege der Dynamik und die variabelen Reſultate der Geſchichte theoretiſch mit
Rabis in Betrachtungziehen können und wollen , legen wir
netsordre an das Kriegsminiſterium erlaſſen : „ Ich biermit, 34 beziehungsweiſer Verſtändigung a priori, den verebrlichen Reſern die Baſis unſerer Ueberzeugung beſtimme, daß der zeitige dieſer Gouverneur Berlin als por, die erſte Militarbebörde Meiner von Reſidenz anges welche im Allgemeinen dieſelbe des Capitain Trauer ſeben werden ſoll, obne daß ihm der commandirende iſt, nämlich : 1 ) die notoriſche Unmöglichkeit für die gewöhnliche
General des Gardecorps untergeordnet ſeineBerichte erſtattet in geeignetenFåden wird. Der Mannsſtimme das in linie entwicelte, auf 2 Glieder Gouverneur unmittelbar an Mid , und hat in dieſer Hinſicht ſos formirte, 800 - 1000 Mann ſtarke Bataillon unter allen
wohl, als in Anſehung ſeines Verhältniſſes zum Kriegs. Verhältniſſen vernehmbar zu leiten ; 2) die größere Conſiſtenz des 3gliederigen Truppe, des Gouvernes ſowohl als Gerichtsherr miniſterium , ſowie mentsgerichts, die Befugniß eines commandirenden in Beziehung auf ſeine Widerſtandes als Än:
Generals. Ihm liegt die Fürſorge für die militäriſchen griffsfähigkeit, die , nicht ohne Einfluß auf das mora. Maßregeln zur Aufrechthaltung deröffentlichen Rube liſche Element, ganz einfach in dem numeriſchen Vers
liegt , und und Ordnung ob , und es ſtehen in dieſer Beziehung hältniſſevon 3) " die in 23:3Gliedern reſervirte
ſämmtliche Zruppen der Garniſon zu ſeinerDispoſition. Fåden und bandelt in ſeinem Auftrage. Das Krieges miniſterium bat biernachdas weiter Erforderliche zu vers fügen. Berlin, 13. Mai 1838. Friedrich Wilhelm .“ Der Gommandant vertritt den Gouverneur in allen
, ohne durchTirailleur bie taktiſcheGintbeilungzu ſtören, ſichMöglichkeit e deđen , oder der fofalität und ſonſtiger Nothwendigkeit entſprechend, in eine großere zuſammenhängende linie ausdehnen zu können. 1 ) und 3 ) unſerer Baſis bedürfen feines Beweiſes ,
und 2 ) faſt ebenſowenig; doch geben wir theilweiſe auf
ein, weil derGeſichtspunct, in dem wir dieſeMaterie Noch eine Stimme für 3-, nicht 2gliederige fie aufgefaßt, noch nicht zur Sprade gekommen Aufſtellung der Infanterie.
, und
der Gegenſtand wohl widtig genug erſcheinen dürfte, um
( Audiatur et altera pars. ) es zu verdienen , mehrſeitig erörtert zu werden ; wobei Irren wir nicht , ro bat bereits derſelbe Råmpe, wir von der Anſicht ausgeben, daß, obgleid ſolche Ers
welcher in Nr. 26 dieſer Blåtter gegen den franzöſiſchen drterungen, in Folge vorgefaßter Meinungen , in der
1 1
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Regel nur einſeitig geſcheben , am Ende doch die Maſſe des pro und contra dieſer einſeitigen Anſichten eine gewiſſe Bielſeitigkeit bietet, die den unbefangenen Beur: tbeiler in den Stand reßt, den richtigen Schluß zu zieben . Die Hauptargumente gegen das 3te Glied : deſſen Nichttbeilnahme am Kampfe , der durch deſſen Borbandenſein erhöhte Berluſt und die durch deſſen Entfernung vergrößerte Feuerwirfung, beruben ,
der 2gliederige Gegner dem 3gliederigen auch in ſeinen Unterabtheilungen nur eine gleiche Fronte, dieſer jenem a priori um z an Streiterzahl überlegen und ſonach auch vorn berein ſchon im Stande wäre, ihn um ſo leichter zu überwältigen , bedarf wohl feiner weiteren Erörterung. Es wire fonach auch erwieſen , daß der behauptete größere Verluſt in 3gliederiger Aufſtellung nur illuſoriſch beſteht.
unſeres Erachtens, auf einem Irrthume ; es ſind ſonadh
Wie das Feuer einer 2gliederigen finie lebhafter
alle daraus gezogenen Folgerungen falſch , und hoffen
(wirkſamer ) als das einer 3gliederigen ſollte ſein kön,
wir, durch die nachfolgend nähere Beleuchtung der dars
nen , will uns vollends gar nicht einleuchten.
Beim
auf bezüglichen Anführungen in den erwähnten vers 3gliederigen Feuer fliegen ſtets 3 Rugeln in der pers ſchiedenen Auffäßen, die Ridytigkeit unſerer Bebauptung zu erweiſen .
Eine Nichttheilnahme des 3ten Gliedes am Stampfe beſteht , wie uns die Berfahrungsweiſe ſåmmtlicher eu. ropäiſcher Infanterie factiſch beweiſet, nur da, wo fein
pendiculåren Richtung einer jeden Rotte dem Feinde entgegen, während beim 2gliederigen nur 2 dieſer Babu folgen ; wober nun bei dieſen eine größere , die unter
gleichen Verhältniſſen abgeſchoſſener dreier Kugeln übers bietende Wirkſamkeit entſtehen ſoll, ' ſdheint uns ein ſolches vorhanden iſt. Dieſes Glied wirft bekanntlich gewöhnlicher Menſdenverſtand nicht wohl capiren zu
entweder direct beim Rampfe mit , indem ihm das 1te
fónnen , da dieſelbe in controverſen Verhältniſſe zu
Glied durch Niederlaſſen auf ein Knie die Möglichkeit
natürlicher Urſache und Wirfung ſteht.
der Theilnahme an der gleichzeitigen Feuerwirkung
Wollte man die erhöhte Wirkung vom richtigeren
der 3 Glieder gewährt, oder es wirft indirect mit , ins Zielen c. in 2 Gliedern ableiten, ſo erwåge man doch,
dem es mit dem 2ten Gliede geladene Gewehre gegen daß ſelbſt da , wo noch eine gleichzeitige Feuerwirkung abgefeuerte wechſelt, und hierdurch die Feuerwirkung dieſes Gliedes verdoppelt. In Ermågung dieſes factis
der 3 Glieder in Anwendung kommt, bei dem practiſch ſten der geldloſſenen Feuer , dem Rottenfeuer, ſowohl
fchen Sachverbältniſſes mußte es befremden, daß, wenn
in 2. wie in 3gliederiger Formation , ja ſtets nur die
auch nur bedingungsweiſe, die Nichttheilnahme des 3ten zwei vorderen Glieder es ſind, welche zu zielen Gliedes am Kampfe zugegeben und ſomit die Möglichs haben , wenn anders cin foldes im Pulverdampfe 26. teit zu Folgerungen gewåbrt worden , die offenbar auf möglich, folglich eine Beziehung auf das 3te Glied in einer falſchen Vorausſeßung beruben . Wenn man man in in - Wenn
dieſer Hinſicht gar nicht anwendbar iſt. Solange daber
neuerer Zeit theilweiſe das Niederknieen des Iten Glies nicht bewieſen werden kann, daß 2 mehr iſt als 3,wers des aufgegeben bat, ſo beweiſet dieß unſeres Erachtens den wir auch glauben, daß 3 Kugeln, die in einer Ridh, noch nicht die Zwecwidrigkeit des hierdurch aus directer tung fliegen , wirkſamer ſind alo 2 , und ſonat auch
Kampfthårigkeit geſeßten 3ten Gliedes ; vielmehr dürfte der Regel nach, daß das 3gliederige Feuer dem 2gties es nur beweiſen , daß man Mittel gefunden, auf bes quemere und erfolgreichere Weiſe die 3 Feuergewehre einer Rotte wirkſam ſein zu laſſen, und daß nicht, wie
derigen vorzuziehen ſei. Wir glauben dieß um ſo unehr , als beim Fernge, fechte der Infanterie es bauptſádlich darauf ankommt,
die gerade gegenüber befindliche Feuerwirfung zu pa : ralyſiren und dieß , wie aus der nachfolgend bildlichen Darſtellung der gegenſeitigen Verhältniſſe fich ergibt, únter ſonſt gleichen Verhåltniſſen, mit 3 Gliedern zweien derigen nachſteht , werden wir ſpåter zeigen. gegenüber mit der höchſten Wabrſcheinlichkeit, ia als Die Folgerung eines um '), größeren Verluſtes beim gewiß , angenommen werden darf. Man betrachte die Vorhandenſein eines 3ten Gliedes anlangend, ro läßt erwåbnte Darſtellung, welche sub l. die gegenſeitige ſich wohl dagegen Folgendes erwiedern. Feuerwirkung eines 2. und 3gliederigen Bataillons von Was bei der 2gliederigen Stellung an Tiefe abgebt, gleicher Frontlånge, sub II. dieſe Wirkung, ſolcher Bas geht an Frontlange zu , und je großer die Zielſcheibe, taidone von gleicher Starfe vergleicht , und entſcheide
behauptet worden, ,,die gleichzeitige" , ſondern die móg . lich größte Feuerwirkung der Beſtimmungsgrund für die Gliederzahl der Infanterie ſein müſſe. Wie ſehr in dieſer Beziebung die 2gliederige Aufſtellug der 3glies
um ſo leichter bekanntlich das Treffen ; 30,000 Mann in 2 Gliedern z. B. find in der Frontlånge 40,000
dann ſelbſt über die Vorzüglichkeit der einen oder der
anderen Formation in Beziehung auf das Feuergefecht Mann in 3 Gliedern ; mithin nimmt man in erſterer und das Endreſultat des Rampfes.
Aufſtellung einen großeren Raum ein, bietet im Anges meinen dem Gegner eine größere Zielſcheibe. Nimmt
I.
man die gegenſeitigen finien in gleicher Truppenſtårf an und daß, was wohl immer der Fall ſein wird, nichte
3glieberiges Bataillon . B.
A.
die eine von der anderen ſich überflügeln laſſe, ſo bies tet die Aufſtellung der in 3 Glieder formirten Truppen
mebr leere Zwiſchenräume zum Durdlaſſen der feindlis den Kugeln , als die der in 2 Glieder formirten , ohne
darum ichweder zu ſein, als dieſe. Die Richtigkeit, ſos
wohl dieſer , als der fernereu Behauptung : daß , bote
C.
D.
2gliederiges Bataillon.
383
384
Da nur das 1te und Ate Glied feuern, leßteres aus ſeinen eigenen und den Gewehren des 3ten Gliedes, ſo ſendet A. B. unter allen Verhältniſſen ( im Rottens , Glieder- und Maſſefeuer ), in C. D. gleich günſtigen Umſtånden , dieſem immer ), Kugeln mehr zu . Das Verbåltniß der gegenſeitig wirkenden Feuergewehre iſt 3 : 2, C.D. alſo offenbar im Nachtheil. – Eine untrúg . Andeutung für die Richtigkeit des Geſagten liegt ganz einfach in den gegenſeitigen Commando's zum Feus Bei A. B. und C. D. nåmlich wird commandirt: Bataillon - Fertig! Tann! Feuer ! worauf gegenſeitig 2 Glieder ( 1tes und 2tes) gegen zwei gleiche Glieder feuern ; nachdem nun das 2te Glied mit dem 3ten die Gewehre gewechſelt hat und während das 1te und 3te Glied laden , wird bei A. B. wieder comman. dirt : 2tes Glied Tann ! Feuer ! während bei C. D. fein derartiges Commando erfolgen kann, da ſeine eins
der Vertheidigung gegen Cavalerie 2c. vor der 2gliedes rigen hat, und schmeicheln wir uns mit der Erwartung, daß jeder unbefangene, practiſche Infanteriſt unſere Ueberzeugung theile, wenn wir uns hiermit gegen die 2gliederige Aufſtellungsweiſe als Normalformation der Infanterie ausſprechen. - Ihrer ausnahmsweiſen Ans wendung dagegen widerſprechen wir um ro ſo weniger , als wir gerade einen der weſentlichſten Vortheile der beſtehenden 3gliederigen Normalaufſtellung darin finden , daß ſie zur Vermeidung einer nachtheiligen Frontver. minderung , ohne Stdrung des taktiſchen Organismus, die Möglichkeit gewahrt , in jene übergeben zu fönnen, Wåhrend eine 2gliederige Aufſtellung a priori, die Aus. gleichung eines eingetretenen åbnlichen Mißverhältniſſes
sigen beiden Glieder noch im Laden begriffen ſind. -
eingeben , ſo würden wir noch mancherlei zu widerlegen finden , was uns jedoch nur über die Gränzen unſeres Vorhabens führen
nicht geſtattet. Wolten wir auf eine nähere Erörterung der in Nr. 5 von1837
enthaltenen, aufden vorliegenden Gegenſtand bezüglichen Anſichten
Unter 3 gegenſeitig erfolgenden Salven gibt alſo immer würde , ohne zugleich die Bediegenheitder Replit in Nr. 23 zu das 3gliederige Bataillon zwei ( eigentlich von 2/2 , erreiden . Wenn wir deshalb einer weiteren Biderlegung jener 172 ) , wåbrend das zglied. Bataillon nur eine gibt. Un ſichten uns enthalten zu müſſen glauben , ſo tönnen wir dodo nicht umhin, den Schluß jenes Aufſages beziehungsweiſe zu ergänzen und zu traveſtiren , indem wir der Philippite : ,, daß das Eine * ) zwar neu, aber nicht gut, und das Undere **) gut, aber nicht neu
11.
3gliederiges Bataillon . A.
fei ", in Beziehung auf den erörterten Gegenſtand ſelbſt beifügen : bag'aber dennoch das Beanſtandete +) beſſer , als das Borgerdlas
B.
gene ++) iſt; und ferner , gewiß mit derſelben Gültigkeit , den Solußlaß alſo ſtellen : Es gibt Wahrheiten , welche als ſolche erkannt werden müſſen, wenn auch einige Ihatſachen nicht zu ihren D.
C.
Gunſten ſprechen ; deßhalb ſcheint es gar nicht nöthig zu ſein, daß die ſeither als practiſch bewährte 3gliederigeStellung der Infans terie gar keine Nachtheile biete , um ihre Vorzüglichkeit vor der
nur problematiſchen 2gliederigen zu behaupten." – Eine Behaups tung , beren Richtigkeit ſich als unzweifelhaft darftellen dürfte,
2gliederiges Bataillon .
man erwägt, daß die 3gliederige Uufftellung nicht nur alle A. B. bekämpft / der ihr gegenüber befindlichen wenn Vortheile der 2gliederigen gewährt , ſondern noch weitere, deren linie mit einem um '/, lebhafteren Feuer , wird aber dieſe nicht fähig iſt.
3
unter gewiſſen Vorausſegungen , wennnåmlich der Geg .
Was endlich die in Nr. 26 d. I. erörterten vermeintlichen Ins
ner auf das ſchwierige, ſonſt in der Regel faſt wirs fungsloſe Schrågfeuer gehörig eingeübt, und nicht durch die befannten Urſachen am entſprechenden Zielen ges bindert iſt, auf den Flügeln concentriſch beſchoſſen. -
conſequenzen betrifft, ſo dürfen wir nicht, durch eine Erwiederung darauf, den direct Betheiligten vorgreifen ; jedoch glauben wir nicht, daß es dieſen schwierig werden foute, zu beweiſen , daß die Geſeße der Dynamit nicht blog ,, für lebtore , mechaniſche Körper gelten “ , ſondern allerdings auch auf lebendige, mit Willen und
Weſen begabte Fähigkeiten und ",körperlichen geiſtigen beſonderen Verluſt erleiden, mehr Centrum wirdim c.D. Folge. voraus: Fale, dieſem in ſie gen daß und können finden Anwendung auf Vorausſeßun obigen unter B. A. und aloA.B., den Flügeln hårter mitgenommen werden als C.D. - gerekt , daß man dem ertheilten Rathe keine Folge gibt , ſondern -
Im Augemeinen wird ſich der Verluſt gleich bleiben, wie
es ſich angelegen ſein läßt, Zeit und Mühe auf practirde Aug
er gleich bliebe, wenn A. B. fidh auf 2 Glieder formirte bildung der Soldaten zu verwenden ,daß ſie, ſagen wir, in dieſem Falle, der Eigenthümlichkeit der erfolgten Modification entſpres und lonac dieſelbe Frontlange einnahme, wie C.D. - chend, ju höher potenzirten Reſultaten führten , 218 in jenem. Beruht etwa die Formation und Verwendung unſerer Ungriffe: unter ſelbſt Speziell betrachtet, dürfte aber doch C. D. obigen ihm guinſtigen Vorausſeßungen , im Nachtheile colonnen und Bertheidigungsmaſſen nicht auf den beſtrittenen See ſein , weil ſein Centrum , der Rern des Bataillons, mehr feßen der Dynamil: der Lehre von dem Weſen der Kräfte und C
eríd úttert worden. Geben ſich A. B. und C. D. nach er.
ihrer Anwendung ? - Daß übrigens der fragliche Widerfacher das
Sophiſtiſche ſeiner Behauptungen ſelbſt gefühit, gibt er uns das
folgter Feuerwirkung zu ſeibe, ſo iſt aus dem anges durch zu erkennen ,daß er, ungeachtet der gerne gefolgerten Infe führten Grunde mehr Wahrſcheinlichkeit dafür, daß A.B. riorität der 3gliederigen franzöſ. Infanterie, 18 doch für räthlich bält, ,,vorkommenden Falls nicht allzuviel darauf zu bauen " ; ein C. D.Nicht durchbrechen als umgekehrt. geſonnen ,werde, in ſo weit wir es noch vermöchten, Rath, ber , tror feiner equivoquen Beranlaſſung, insbeſondere in einer Zeit volle Beherzigung verdient , in der lange andauernde alle Nuancen hier anzuführen, durch welche die 3glies Friedensverhältniſſe das Weſentliche gegenſeitiger kriegeriſcher Na
derige Aufſtellung der Infanterie noch beſondere Vors tionaleigenthümlichkeiten der großen Maſſe entfremdet haben. tbeile gewahrt, beſchrånfen wir uns auf die Bemerkung,
daß es wohl feines großen Scharfſinns bedarf, auch die Vorzüge zu erfennen , welche dieſe Aufſtellungsweiſe bei der Feuerwirkung in Defenſivverbåltniſſen , namentlich
unmittelbar vor Gegenangriffen init dem Bajonnet, bei
*) Niederlegen oder Sauern des 3ten Gliedes in einiger Ents fernung .
**) Geldüçte Lufftellung. + ) 3gliederige Kufſtellung der Infanterie.
++) 2gliederige Aufſtellung der Infanterie.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Difijin gedrudt.
Nr. 49.
Mittwoch, 20. Juni 1838 .
Allgemeine Militär - Zeitung. gangenen Kriegsjahre an den Feldzügen unſerer Trupo . er, welche die alle Karlsruhe, 8.B Junai. 0 Eine e nFei gemeine Theilnahme lebhaft in Anſpruch nimmt, verets nigte heute die Mehrzahl der Offiziere des großherzogl. Armeecorps in der hieſigen Reſidenz; – das 50jährige lieutenants Dienſtjubiläum des großherzoglichen Generadað
pen ſtets den ehrenvollſten Antheil genommen, und wie ſeitdem , neben den Obliegenheiten ſeines eigentlichen Berufes , mehrere diplomatiſche Sendungen ſeine Welts erfahrung , Geſchåfftskunde und Pflichttreue, vielfache gemeinnüßige Beſtrebungen ſeinen Bürgerſinn und ſeine
und Diviſionårs der Infanterie , commandirenden Ges Humanitát glänzend bewährt haben . B a y é r 17. nerals in Mannheim , Chef des 4. Infanterieregiments ,
Münden , 2. Juni . Heute Morgens verſchied das
Freiberrn v. Stod horn . den iere erderdes iſoniren bracht die Zur ſchon offizVorfei hierTages und in Durlenach Abend garngeſtern
bier im 65. Lebensjahre der GeneralieutenantMichael 8. Streiter , Chef des Ingenieurcorps und Großkreuz
imuſ igaden , Führ vere chor . ſi Am enitMu ebrhrte f: einigt i verNach anteri tenen ,Infdem miterdreeine erſ
des Civilverdienſtordens der bayeriſchen Krone.
heutigen Morgen empfing derſelbe zuerſt die Glückwün , ſche aller Stabs- und der außerdem bier anweſenden
Franfrei d . Nach dem Budget des Miniſteriums des Krieges iſt
nteriediviſion, deren gefamm der Effectivbeſtand desHeeres für 1839 auf319,348 lternoffiziere dier, Hrn. Generalmajor Corneli, einen ſchon gearbeie pen ſtehen in Frankreich 279,826 Mann und 54,221 22 nn ier 000 tetenSpåt Dege überr ernwur deeiche ihm ndieließ.Ehre, aus den Hånden Sr. Pferde ; in Ancona15 Ma ; in Alg 38, M. derInfa Suba O figiercorps ihm tes hierauf durch den åtteſten Briga. Mann und 63,000 Pferde feſtgereßt. Von dieſen Trups
K. Hoheit des Großberzogs, in Gegenwart der ſämmt. Julirevolution den Kriegsfug der Armee feſtgeſeßt auf n Caſimir Perier noch 300 Ba. lic 2.hen , zu dieſem Zwed hier verſammelten Stabsoffiziere 500,000 Mann , welche chte; uzufügen onalgarden geda
des großherzogl. Armeecorps , auch der hier wohnenden ,
tailone mobiler Nati
derer der großherzogl. Hausorden der Zreue und des
noch nicht auf dieſe Summe verringe . – Die Ausgas ben für die Truppen in Frankreich betragen 207 Min .
hinz
foutenach den Beſtimmungen desMar. r. (daŭs310,00 gefäh affen derFriedensfu0ßMann enden früh erenWchen ſtan befinedlich lid t , Decora imin Ruhe jekt nen, deren Befinerlid befinde nament betragen ; er rtiſtjedoch bisjest e de tios ten, als würdig zu bercirs Zugab zahlrei
Friedrichs Verdienſtordens zu empfangen , eine Auszeiche Fr.; für die in Ancona 800,000 Fr.; für die in Algier
Karl
. Fr. ,wozunoch 45 Mil.Fr. für Militärpen : 31 miu. 240 nung, die nach denStatutendesOrdeng nur wenigen fione en . - Von den 33,558 Pferden der eigent . n fomm fann , und daber auch zur Zeit, außer zu Tbeil werden oß, lichen Cavalerie fónnen blos 18,000"als tüchtig in das iehendesiſt.groß ße Tafe Schland Dara mehrverl chen Hauſ ogliwargro es , lanimNiem herzuf den Prinzen zu welcher , auf Befehl des Großberzogs, die ſåmmtli . Feld zu ziehen angeſehen werden , indem die übrigen den Stabsoffiziere des Armeecorps zugegen waren . Beſondere Ehrenbezeugungen und Ehrengaben find dem Vernehmen nach vorgeſtern , in Mannheim , dem
entweder zu jung oder zu alt ſind. Durd) Ordonnanz vom 28. Mai wird der Prinz
von Joinville zum Grade eines Corvettencapitains
Jubilar von Seiten der dortigen Offiziercorps, der uns befördert . Holland . onen 26.den en , Cor en . poratiführen Stadtziere il gew , der Beh ntsord teroffi des örd , ſeinen zu The Namen Regime , der Aus dem Haag , 30. Mai . Se. Mai. der Ronig Die , durch alles dieſes rühmlich anerfannten Vers bat, an die Stelle des verſtorbenen Generals Janſſens, dienſte des, noch in voller Zhatfraft wirfenden Mannes den Miniſter des Inneren , General de Rock , mit der einzeln aufzuzählen, bleibt billig einer entfernteren Zus Ausübung der Functionen eines Ranglers des nieders funft vorbehalten ; ſeinen Zeitgenoſſen lebt mittlerweile låndiſchen fówens und militáriſden Wilhelmsordens in noch friſchem Gedächtniß , wie er während der vers beauftragt.
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Dio en 6 ur g . monie zu bringen . Man wird kurz auseinanderſeßen, Am 29. Mai erfolgte nad nach mehrmonatlichem Rrån, was zur Erreichung dieſes Reſultats geſcheben iſt. Reglement von 1835 über den Dienſt und feln das Ableben des Generals Wardenburg , Chefs den unterricht in den Schulen. Unabhångig von der Didenburg • hanſeatiſchen Brigade. dem bereits angegebenen Grund, daß nåmlich viele Bes P r é u B e n. Se. Majeſtát der Raiſer von Rußland haben Se.
ſtimmungen des alten Reglements nicht mebr anwend,
bar waren , batte man auch durch die Erfabrung rich
von der Nothwendigkeit úberzeugt, viele Mörificationen des Königs ) unterm 22. Mai zum Chef des 3. Aſtra . darin aufzunehmen . Dieſen doppelten Zwedt zu erreis den , hat man ſich in dem Reglement von 1835 zum danſden Küraſſierregiments ernannt.
8. Hobeit den Prinzen Wilhelm ( Bruder Sr. Maj.
Ziel geſteckt. ©
т е р е п.
Stoďholm , 18. Mai. Die von dem ſchwediſchen Oberſten Whitelod berausgegebene ſtatiſtiſcmis litariſche Rarte von Schweden bezeichnet in bódít belebrender und intereſſanter Weiſe ſämmtliche Befeſtis gungen , Kanalbauten und Anlagen neuer Wege und. Håfen, ſowie die Flußverbindungen, die in der Periode
Reglement über den inneren Dienſt der Truppen der Artillerie. Der Entwurf des Reglements für den inneren Dienſt der Truppen der Artillerie iſt ſchon långſt gefertigt, allein die definitive Annabme deſſelben bat vertagt werden müſſen , bis meb. rere Fragen", welde die allgemeinen Grundſåse des Dienſtes berühren und welche durch die lebten Regles
von 1810 – 1837 unternommen worden und zu Stande
ments über den inneren Dienſt der Infanterie und Gas
gefommen ſind und mehr als 15 Mid. Thaler gekoſtet valerie entſtanden waren , entſchieden werden konnten.
baben . So gibt es gegenwärtig in Schweden, mit Ein . Bei dem gegenwärtigen Staude der Sachen ſteht zu erwarten , daß die Artillerie bald in dem Beſit dieſes nicht weniger als 18 größere und kleinere Kanäle, und wichtigen Reglemente ſein wird .
foluß der großen Gothas und Troubåtta - Kanallinie,
16 Flüſſe und fahrbare Gewäſſer im Inneren des fans
Reglement über den Unterricht zu Fuß und
des find mit einem Roſtenaufmande von beinabe 400,000
zu Pferd. Dieſes Reglement mußte naturgemiß auf
Thalern gereinigt oder vertieft und für die inländiſche Schifffahrt braudbar gemacht worden . Die verſiedes pen Wegearlagen im nordlichen Schweden , ſowie die Verbeſſerung der Communicationen zwiſchen Schweden und' Norwegen baben beinabe 300,000 Thaler gefoſtet. Bedenft man, daß ſo ungeheuere Reſultate chne irgend eine einheimiſche oder auswärtige Anleibe erlangt wor;
dasjenige der Cavalerie vom 6. Decbr. 1829 wegen der vielfachen Beziehungen zwiſden dem Dienſte der Artil. lerie und der Cavalerie begründet werden ; man bat ſich darauf beſdrånft, darin diejenigen Detailmodificationen aufzunehmen , welche die Verſchiedenheiten in der Bes waffnung, der Ausrüſtung und den Spezialitäten des Dienſtes der Artillerie unumgånglich machten . Die Nachforſvungen , zu welchen die Redaction dieſes Reg, lements Beranlaſſung gab, führten zu der Prüfung, ob die Artillerie , welche eine eigenthümlide Órganiſation bat , ihren Unterricht zu Fuß und zu Pferd nicht nach
den ſind,, so kann man einer Regierung Anerkennung nichtverſagen, welcher Schweden ſo große Perbefferun . gen verdankt, die indeſſen vielleicht nicht möglich gewes, ſen waren , båtte man nicht die Soldaten zu dieſem Bebufe benußt , die dadurch nicht allein zu Fleiß und Tbåtigfeit angebalten wurden , ſondern ſich auch einen nicht unbedeutenden Verdienſt verſchafft haben.
dieſer einrichten fónne, indem ſie die Batterie als For mationscinbeit nåbme, wie dieß für die Infanterie das Bataillon und für die Savalerie die Escadron iſt. Nad
Stockholm , 22. Mai. In einem großen, am 11. d. einer gründlichen Prüfung der Frage verzichtete man gehaltenen Ordensfapitel ſind unter ſehr vielen Anderen aber beſonders aus der Rüdlicht darauf, weil dadurch ernannt worden : Zum Seraphinenritter Generalieutes die Artillerietruppen den Mandvers der anderen Wafs nant Frhr. Bror Cederſtrom ; zum Großkreuz des fen gånzlich entfremdet worden waren, was nicht ohne Nadtheil geweſen ſein würde, påbrend große Vortbeile Schwertordens Generalmajor clairfeldt. damit verbunden ſind, ſich denſelben anzuſch miegen, in
dem die Bewegungen der Artillerie auf dem Schladito
Ueberſicht der von der franzöſ. Artillerie ſeit Cavalerie felde faſt combinirt immer mitdenjenigen derInfanterie oder ſind .
dem I. 1830 bis einſchließlich zu dem I. 1836 ausgeführten hauptſächlichften Arbeiten. *) 1. Reglements und andere auf den unters richt bezügliche Gegenſtande. Eine der nothwendigen Folgen der Organiſation som F. 1829 war die Reviſionder allgemeinen Reglemente über den Dienſt der Artillerietruppen , ſowie des großes
Inſtruction über die Manóvers und Gvo .
lutionen der beſpannten Batterieen.
Im
I. 1830 wurde eine proviſoriſche Inſtruction entworfen, um den erſten Bedürfniſſen des Augenblics zu genügen ;
die Beobachtungen , deren Gegenſtand ſie wåbrend mebs rerer Jahre geweſen iſt, haben die Mittel gegeben, eine Ausarbeitungdieſe8Zweiges des practiſchen poufåndige
Unterrichts vorzubereiten . Dieſe Arbeit beſteht aus zwei
ren Theils derjenigen für den ſpeziellen Unterricht , um Zheilen :der erſte, welcher die Mandvers einer beſpann. ſie mit dem Grundíaße der neuen Organiſation in Har, ten Batterie umfaßt , iſt bei den Regimentern ſchon in *) Aus dem Spectateur militaire entnommen , welcher dieſe Urberſicht aus dem Memorial de l'artillerie ausgezogen hat,
Kraft getreten ; der zweite, auf die Evolutionen bezüg , lide Cheil wird im Laufe des Jahrs 1837 erſdeinen.
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Inſtruction über den Dienſt der Gebirgs. Plan deſſelben , ſowie den dabei befolgten Gang und in den leßten Zeiten bei dem Materiel derſelben einges chend bekannt; es erſcheint indeſſen angemeſſen, hier führten Verbeſſerungen eine große Wichtigkeit erlangt; einige Nachrichten über die Art beizufügen , in welcher
batterie en. Die Gebirgsartillerie hat in Folgeder die bei der Ausführung angewendeten Mittel hinrei.
dieſe Artillerie" mußie ſeitdem der Gegenſtand einer bes eines ſeiner Hauptfapitel zuſammengeſet worden iſt. fonberen Inſtruction werden , um den Dienſt und die
Schußtafeln , welde in das neue Aide
Mandvers derſelben zu reguliren . Zu dieſem Zwed Memoire aufgenommen worden ſind. Ein der wurde ein Entwurf in die Schulen geſchickt, um geprüft weſentlichſten Theile des Aide-Memoire iſt obne Zweifel und verſucht zu werden. Die verlangten Beobachtungen derjenige , welcher die zur Anleitung bei dem Schießen werden die Mittel an die Hand geben , die Inſtruction mit den Gefdúßen geeigneten Regeln und Andeutungen beſtimmt feſtzuſeßen ; ſie wird auf die Inſtruction über enthålt. Man bat ſich darauf beſdyrånft, nur dasjenige die Manders der Feldgeſdůße folgen , deren Reviſion darin aufzunehmen , was der gegenwårtige Stand un.
nothwendig und deren neue Auflage man unverzüglich ſerer practiſchen Kenntniſſe als poſitiv liefern konnte. Bei Vergleichung der beſtehenden Lafeln unter ſich
beantragen wird.
Proviſoriſdes Reglement über den Dienſt nahm man merklidhe Verſchiedenbeiten wahr und , was der Artillerie directionen. Schon lange Zeit noch mebr iſt, feine dieſer Tafeln ſtimmte mit den wirk,
verlangte man für die Directionen der Artillerie ein lichen Schießreſultaten überein . Außerdem fand man Reglement, welches den Bedürfniſſen des Dienſtes ents ſprache; in dieſer Abſicht wurde das in Kraft beſtehende Reglement entworfen und verſuchen unterworfen , damit man die Modificationen fennen lerne , deren es fånig
darin feine beſtimmte Angabe über den Kartåtſdſduß, welcher mehr wie jeder andere gut dirigirt werden muß, weil man bei dem Rartåtſchenfeuer im allgemeinen auf eine geringe Anzahl Schúſie beldrånft iſt, welde ents
ſein fónne , ebe es definitiv angenommen wird.
Ideidend ſein müſſen , und weil unter Umſtånden , wo
febrbefte (cours) über Bie bauptſächlichſten Theise des Dienſtes der Artillerie. Um den
daſſelbe in Anwendung kommt , keine Zeit zu Berichti. gungen vorbanden iſt.
ſpeziellen Unterricht des Corps auf die für den Dienſt Man hatte Anfangs die Idee , die Reſultate der vortheilhafteſte Weiſe zu leiten , wurde beſchloſſen, daß Uebungen zu Rathe zu ziehen , welche jábrlich in den über die hauptſächlichſten Theile , aus welchen dieſer Schulen ſtattfinden ; da dieſe aber hauptſächlid für den Unterridt beſteht , febrbefte vorbereitet werden ſollten.
Unterricht der Kanoniere gewidmet und durch die Auf.
Zu dieſem Zweck wurden Programme entworfen und inſtellung der Batterieen, ſowie durch die Menge der be. die Schulen und Etabliſſements geſchict, wo ſie zu willigten Munition beſchránkt ſind, ſo waren ſie wenig
Arbeiten Veranlaſſungen gaben , welche viele Materias geeignet, über die weſentlichen Bedingungen des Sduro fes und der unter den mannidfaltigen Verhältniſſen des båltniſſe in der Reviſion dieſer Materialien und ihrer Krieges anwendbaren Regeln genaue Beobadtungen lien verſchafft haben. Da man burde eingetretene Ders
definitiven Redaction mehrmals unterbrochen wurde, ſo
iſt das im J. 1833 gedructe Lehrheft das einzige, wel.
zu liefern . Man gelangte daher zu der Anſicht, daß das einzige
ches bis jeßt erſchienen iſt. Die Bearbeitung der übris Mittel zur Erreichung des Zwecks darin beſtehe, in den gen febrhefte wird mit Eifer wieder aufgenommen und Sculen Commiſſionen zu bilden , mit dem Auftrage, verfolgt werden. Da jedoch die vorhandenen Documente allen für die Schießpraris weſentlichſten Data nadiju. in einigen Puncten für unzureichend erkannt worden find, ſo wurden in mehreren Schulen Commiſſionen gebildet, um die fehlenden Data zu verſchaffen ; die zu dem Ende getroffenen Einrichtungen ſind in ſolcher Weiſe berechret, daß eine neue Urſache der Verzögerung nicht eintreten fann. Man darf ſich daber der Hoffnung bin, geben, daß die feit langer Zeit gemadten Verſpreduns gen durch die ſucceſſive Bekanntmachung aller Lehrbefte, deren Programme in die erſte Nummer des Memorial eingerůdt worden ſind, in Erfüllung geben werden. Neues Aide - Memoire der Artillerie.
Die
forſchen , bei den gewöhnlichen Uebungen diejenigen zu ſammeln , welche mit Zuverſicht dargeboten werden könnten, und nöthigenfaus directe Verſuche anzuſtellen, um dieſelben zu vervollſtåndigen. Nachdem dieſe dem Miniſter vorgeſchlagene Maßs
regel deſſen Genehmigung erhalten hätte , wurden den Soulen zu Straßburg, Met, Cafère, Douai, Zoulouſe und Vincennes Inſtructionen ertheilt, um dieſe Nach forſchungen zu leiten und die Beſchaffenbeit und den Zwed derſelben genau zu beſtimmen. Dieſe unverzüglich begonnene Arbeit wurde bis zu
jablreichen ſeit 1827 in der Artillerie ftattgefundenen den erſten Monaten des Jahres 1835 fortgeſeßt. Sie Veränderungen machten den größeren Ebeil der durch lieferte die Mittel, in dem neuen Aide-Memoire Sduß.
das Aide -Memoire des Generals Gaffendi gegebenen tafeln und verſdiedene Andeutungen zuſammenzuſtellen, Notizen für den Dienſt unanwendbar; man fand übers
welche vollſtändiger ſind als diejenigen , welde bisber
dieß dieſes Buch ſowohl in Rúdſidyt der Ordnung , in
der Praris dargeboten waren , und obne Zweifel be,
welder die Materien darin vertbeilt ſind , als auch in
ſtimmter, weil ſie hauptſächlid auf die beobachteten
Rüdlicht des zu groß gewordenen Volumens ſeiner Bes
Wirfungen gegründet ſind. Unter dieſen Tafeln verdienen diejenigen , welche von der Commiſſion zu Toulouſe für den Bogen , und
ſtimmung auf die angemeſſenſte Weiſe nicht mehr ents ſprechend. Aus dieſen Gründen fand man ſich beſtimmt,
ein neues Aide -Memoire entwerfen zu laffen und bes Ricochetſchuß der Belagerungss und Feſtungsbatterieen kannt zu machen. Die Vorrede dieſes Werfes macht den zuſammengeſtellt worden ſind , eine beſondere Erwåb,
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nung , wegen des Umfangs der Dperationen , welche nothig geweſen ſind , und wegen der Methode , welche
Die ndthigen Berſude zu maden, um das Eindrin , gen der Geſchoſſe in die Erde; in das Mauerwert , in man befolgt bat. Holz , in Metalle, in Flüſſigkeiten, ſodann die nöthige Man ließt nicht dieſen Artifel , ohne den Herren bide bei den verſchiedenen Bauten auszumitteln , um
Artillerieoffizieren die ihnen zugegangene Einladung ind
dem Stoß der Bomben zu widerſteben ; die Wirkungen
Gedächtniß zu rufen, alle Bemerkungen , welche rich der Erploſion der Bomben und Granaten und die Dide ihnen bei Durdleſung des neuen Aide- Memoire dars der Erde auszumitteln, welche dieſe Erploſion bei der bieten fdnnten , mit Sorgfalt aufzuzeichnen und zur gewöhnliden Ladung oder bei gånzlich angefüdtem Kenntniß zu bringen, um ſie zur Verbeſſerung des Wer. Raume indie Höhe beben- fano. Eine Theorie über das Eindringen der Geſchoffe
fes benußen zu können , wenn man eine neue Auflage
veranſtalten wird. Die zu liefernden Bemerkungen were aufzuſtellen. den die Berichtigung überſebener Fehler und den Zuſas
Die in den Schulen gebildeten Commiſſionen haben
einiger Artikel zum Gegenſtande baben , welche, obne über den größten Theil der bemerktenFragen unver.
dieTragbarkeit des Buches merklich zu beeinträchtigen, Unterſuchungen gúglid unterſuchungenbegonnen; dieErgebniſſe NůB . und dieſer haben bis ießt die Wichtigkeit darin nod Praß finden fonnten . , in Beziehung auf die lichkeit derſelben dargethan ; ſie baben außerdem in den
Unterſuchungen Grundſåße des Souffes . Da die eben berührte meiſten Schulen den rebr weſentlichen Vortheil berbets Arbeit nur dazu beſtimmt iſt , für das neue Aide-Me: geführt, daß ſie bei den Offizieren den Geſchmadfür moire Materialien zu liefern, ſo konnte ſie nicht die die dem Dienſte erſprießlichen Studien fördern, die zahl
Fragen enthalten , welche ſich auf die Grundfäße des der über die Wirkungen des Souſſes geſammelten Bes beziehen. obachtungen vermebren und durch neue Erfahrungen Schuſſes und auf die baliſtiſchen Cheorieen Unterſucuns einige der Grundſåße beſtåtigen , welche dazu dienen, Der Umfang und die Schwierigkeit dieſer gen , welche dieſe Fragen erfordern , würden die Be, dieſelben zu erklären . Die Schule zu Meß, welche nun
kanntmachung dieſes Buches ſebr verzögert baben. In
noch allein mit der Fortſeßung dieſer Arbeit beauftragt
dejen muß ihre Auflöſung lebhaft gewünſcht werden. und in den Stand geſeßt iſt, den Fortgang derſelben zu
Außer dem Intereſſe, welches die Theorie dabei haben ſichern , hat ſehr bemerkenswerthe Reſultate erhalten , konnte, wird die Praris einen wirklichen Nusen daraus welche geeignet ſind , in der Praris wie in der Theorie
ziehen , um ſich in vielen Fällen darnach zu richten. des Scießens wahrhafte Fortſchritte herbeizuführen. Unter die Fragen , womit dieſe Scule beauftragt Darch ein miniſterielles Schreiben vom 29. Mai 1833, wurde daher die Aufmerkſamkeit der Schulen auf dieſen war , befand ſich auch diejenige über das Eindringen wichtigen Gegenſtand geleitet unddie zubehandelnden der Geſchoſſe. Die Commiſſion war unter Benußung der bauptfachlichen Gegenſtånde wie folgt angegeben :
Selegenbeit , welche die Demolirung eines Theil des
Die Beziehungen zu beſtimmen, welche zwiſchen den anfänglichen Geldwindigkeiten der Geſchoſſe und den gleiden ladungen von Pulvern verſchiedener Stårfen beſtehen, wobei dieſe Stårfen durch die Tragweiten des
Baffelbe Breide zu legen. Außer den weſentlichen That. ſaden hinſichtlich des Problems des Eindringens, lies ferte dieſe Dperation noch andere ſebr bemerkenswerthe in Beziehung auf die Eröffnung der Breſchen, aus wel:
Probemorſers oder durch irgend ein anderes Probemit: chendie Commiſſion neue Regeln abgeleitet bat, welche fel ausgedrůdt ſind ;
bei der Ausführung des Breſcheſchießen befolgt werden zu deßgleichen zwiſchen den anfänglichen Geſchwindig. müſſen ſcheinen ; ſie hat die erſte Frucht dieſer Arbeiten feiten , den Pulverladungen (wobei die Stårfe des in zwei im J. 1834 eingeſendeten Berichten niedergelegt. Pulvers als unverånderlich angenommen it), den Kas Die Fortſeßung ihrer Unterſuchungen über das Eins libern , den fången der Seele , dem Spielraume ; dringen iſt der Gegenſtand eines Memoire, welches im
deßgleichen zwiſchen den Tragweiten, den anfänglis J. 1836 vorgelegt worden iſt. Dieſes Memoire , ſowie
then Geſchwindigkeiten, den Gewichten der Geſchoſſe, die weſentlichen Cheile der Berichte ſind in die Nr. 4 den Richtwinkeln .
des Memorial eingerücft. Man muß hinzufügen , daß
Die der größten Wirkung entſprechende Långe der die Berichte die hauptſächlichſten Elemente zu den bei,
Seele, das Marimum der Padung , den Einfluß der den Artikeln in dem Aide-Memoire getiefert baben , Långe der ladung , der Form und des Raums der welche ſich auf das Breſdeſchießen und das Eindringen
Kammern, des Durchmeſſers und der Stelle des Zünde der Die Geſchoſſe beziehen. ferneren Fragen ,
loches auszumitteln . Das Geſetz des Widerſtandes der fuft feſtzuſtellen .
mit welchen ſich dieſelbe Commiſſion beſchäfftigen ſoll, ſind diejenigen, welche ſide auf die anfänglichen Geichwindigkeiten und auf die Berbindungen beziehen, welche zwis
fchen dieſen Geſchwindigkeiten und den ladungen von einem und Die bauptſächlichſten Urſachen der Unregelmäßigkeit demſelben
der Scuffe zu zeigen .
Pulver , zwiſchen dem Gewicht und der Dichtigkeit der
Geſchule, den Kalibern, den Seelenlängen, dem Spielraume, den
Die Theorie des Ricochetſchuſſes , die Beziehungen Iragmeiten und den Richtwinteln beftiben. Die 10 befriedigenden
zwiſchen den anfänglichen Geſchwindigkeiten, den Souß, Refuttate, welcheſie bis jest erhalten,machen es wünſchenswerth, winkeln, den fången der erſten und zweiten Ricochete daß ſie auf der Bahn fortidreiten, welche ſie eingeſchlagen hat. und der ganzen Tragweite zu beſtimmen.
( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Gerlagshandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Ditjin gedrudt.
Samſtag, 23. Juni 1838.
Nr . 50.
Allgemeine Militar : Zeitung. Bayern .
ihre Entlaſſung nachgeſucht, welche auch feinem von
Se. Maj. der König baben allergnådigſt zu beſtim . Aden vorenthalten wurde. Man iſt auch auf den Růd men geruht , daß Geſuche von landwehroffizieren um
3
tritt mehrerer deutſchen Dffiziere bieſiger Garniſon vor.
die Erlaubnie, nach ihrer Entlaſſung die für die entlaſ. bereitet , was in dieſer Stedung nicht überradt. ſenen Pandwehroffiziere vorgeſchriebene Uniform tragen zu dürfen, entweder a ) durch den Nachweis einer min . deſtens 30jábrigen , mit treuer Pflichterfüllung verbuns
Z úr fe i.
Konſtantinopel, 9. Mai. Zu den neueren Ein,
denen perſönlichen Dienſtleiſtung , in welche übrigens richtungen gehört auch die Einführung eines Kriegs. and die im ſtebenden Heere zugebrachten Dienſtjahre rathe, der ſeine Sißungen im Pallaſt des Seriaskers eingerechnet werden dürfen , oder b) durch den Nach , balten ſoll .
weis ganz beſonders ausgezeichneter , nicht in dem ges mobnlichen Pflichtfreiſe begründeten Pandwehrdienſte
belegt werden müſſen, und bei dem Mangel dieſer Vers
S
dh we
.
Von der eidgen. Militaraufſichtsbehörde iſt dem Vors
bindungen gar nid)t geſtellt werden dürfen . Uebrigens orte nachfolgender Beridht an die eidgen. Tagſagung begründet auch das Vorbandenſein dieſer Verbindungen über die im Jahr 1837 gemachten trigonometrijden für die landwehroffiziere in keinem Falle ein Recht auf Arbeiten eingegeben worden : ,,, Tit. ! Die eidgen. Militaraufſichtsbehörde batte die ehrenvolle Auszeichnung , nach ibrer Entlaſſung die
in Frage ſtehende Üniform tragen zu dürfen , ſondern es ſchon die Ehre der 5. Tagſabung in ihrem lekten Bes iſt die Bewilligung hierzu immerhin ein Ausfluß allers böchſter königl. Gnade, weßhalb jedes hierauf gerichtete Geſud), obne Rückſicht auf den Grad des Bittſtellers, unter der Vorausſeßung der erforderlichen Begründung
richt anzuzeigen , daß die große Rette der die weſtliche Gránze mit der ditlichen verbindenden Primardreiece vollendet iſt, und daß die durch die eidgen. Ingenieure erhaltenen Ergebniſſe in wiſſenſchaftlider Beziebung ſehr
ſind. Durch gegenwärtigen Berichthat ſie befriedigend zum Zweđe der Vorlage an Se. Maj. den König an nun das Vergnügen , hochderſelben zu melden , daß dies das f. Miniſterium des Inneren einzuſenden iſt. $ anno 8 e r .
jenige lúde, die im Inneren der Schweiz noch beſtand, nunmehr ausgefüllt iſt , und daß gegenwärtig ſåmmt .
Hannover , 16. Juni. Es baben in der Armee folgende Beförderungen ſtattgefunden. Zu Generalieu , tenanten : die Generalmajore von der Deden , der Kronprinz St. Hob . , der Prinz Georg von Cams bridge ; zu Generalmajoren : die Oberſten v. Hodens berg , Dammers , Prott , Georg v. Důring ; zu
ten wird, als die Detailaufnahmen dieſe Arbeiten noths
Oberſten 6 Oberſtlieutenante.
wendig machen . Die eidgenoſ. Militäraufſichtsbehörde
Griechenland.
liche Theile des eidgen. Bodens durch ein zuſammenbån. gendes Netz von Dreiecen unter ſich gehörig verbunden ſind , welches nun den ſpåteren Arbeiten und den Se. cundars und Tertiarvermeſſungen zur Grundlage dienen
und zu welchen letzteren man nur in dem Maße ſchreis nimmt fich daber vor, alle zu ihrer Verfügung geſtellten Mittel, von nun an auf die Ausfùbrung des topogras
Athen , 27. Mai. Der herannabende erſte Juni, phiſchen Theils in der Hoffnung zu verwenden, daß auf das Thronbeſteigungs- und Geburtsfeſt Sr. Maj. des dieſem Wege die Karte ſchnelle Fortſdiritte machen werde. Königs, ſou verſchiedene Reſcripte bringen, welche Ers Der Hr. Oberſtquartiermeiſter bat bereits der eidgen.
ſparniſſe in allen Zweigen des Staates und beſonders Militaraufſichtsbehörde ein Muſterblatt nach dem Maß. im Militårbudget enthalten werden . Viele Offiziere der ſtabe von 1000000 vorgelegt, um ihr zu zeigen, wie dieſe regulåren Truppen ſollen von dieſem Tage an in Dio , ponibilitåt, ſonach auf halben Sold gelegt werden. Sieben deutsche Offiziere, worunter zwei Stabss und fünf Subalternoffiziere in der Garniſon Nauplia, find dieſer f. Verordnung zuvorgekommen und haben um
Arbeit ausgeführt ſein müſſe, um zum Stechen befördert zu werden . Folgendes ſind die Anordnungen , die in Betreff der Ausführung der Blåtter feſtgelegt worden ſind : 1 ) Die Titel und Erflårungen werden in deutſcher Sprache abgefaßt ; 2) die Namen der Ortſchaften wer.
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ben in der Sprache des Kantons geſchrieben , welchem ten Beobachtungen von Winteľn beendigt hatte , regte ſie angehören; 3) ein das Litelblatt des Atlas begleis tendes Verzeichniß wird diejenigen Ortſchaften angeben, die verſpiedene Namen in den drei in der Schweiz ges ſprochenen Sprachen tragen ; 4) die Berge und Gewiſs ſer, welche in dem gleichen Kanton verſchiedene Benens nungen haben, werden auf der Karte nur unter einem Namen aufgetragen und zwar unter demjenigen , wel,
die lepre band an alle jene Beredinungen , vermittelſt welcher die Entfernungen zwiſchen den verſchiedenen trigonometriſchen Puncten , ihre Långe und Breite, ibre Hobe über das Meer und endlich ihre Coordinaten für das Syſtem der angenommenen Projection beſtimmt werden. Das Regiſter, in welchem dieſe Ergebniſſe, ro wie dit fic gu " Futten angewendeten Rechnungsmethos
cher der verbreitetſte iſt, oder aber unter jenem ,welter von den Ortsbehörden angenommen wird. Durch die Herausgabe der Karte wird dann ſpårer dieſe einzige Benennung einigermaßen zur offiziellen werden. És
den aufgezeichnet ſind,bildet eine in mehrerer Beziehung intereſſante Sammlung, deren Bekanntmachung fürdie Wiſſenſchaft ſebr nůßlich und für die Eidgenoſſenſchaft ſehr ebrenvoll wäre. Die geometriſche Beschreis
wäre auch nicht wohl möglich , ohne der Deutlichkeit zu bung der Soweiz würde ihren Plas in der Biblios ſchaden , die übrigen Namen , ſowie vorgeſchlagen wors thet der Gelehrten neben denjenigen der benachbarten
den , neben den angenommenen einzuklammern . Eine Lånder finden, deren Vervollſtändigung ſie wäre, und folche Ueberfüllung mit Geſchriebenem würde nur Ber. wir würden auch auf dieſe Art von unſerer Seite zur wirrung verurſachen ; ein großer Fehler in topographis fden Karten , dem ſchwer auszuweichen, wenn der Maß , ſtab nichtgrößer als 100,000 iſt. Damit auf einer ſolchen Rarte nichts vergeſſen und zugleich alles deutlich unters ſchieden rei, muß man ſich wohl båten , mehrere Namen
Errichtung eines in gegenwärtigen Zeiten ſich auszeichs nenden Denkmals beitragen. Die eidgen. Militårauf, ſichtsbehörde wird ſich ſpåter die Ehre geben, der boben Tagſagung einen Vorſchlag in dieſem Sinne zu machen. Sie fann es in dieſem Augenblice noch nicht thun, weil
für einen einzigen Gegenſtand aufzunehmen.
ihr noch einige Angaben fehlen , die ſie ſich noch nicht
,, Jedes Blatt wirð zwei Maßſtäbe enthalten ; der verſchaffen konnte. Der Hr. eidgen. Oberſtquartiermeis
eine in Schweizerruthen zu 10 Fuß, der andere in
ſter bat unterdeſſen einen neuen , den früheren vervoll.
Stunden von 16,000 Fuß eingetheilt, ‘mit Bezeichnung ſtändigenden trigonometriſchen Plan lithographiren und ihres Verbåltniſſes zu den wirklichen Größen .
ein Verzeichniß der Hében der vorzüglichſten Berge, wie
,, Die Detailaufnahme bat auf mebreren Puncten ihren Anfang genommen . So haben im Kanton Aargau
ſie ſich folgen , drucken laſſen , um einige Eremplare davon ſowohl den Regierungen ſåmmtlicher Kantone,
die dießfädigen Arbeiten ſchon ſeit leßtem Spåtjahre als auch denjenigen der benadbarten Staaten , welche begonnen und ſind ſeither obne Unterbrechung fortgeſeßt und ſchon öfters wichtige Mittheilungen gemacht haben, worden . Die Regierung dieſes Kantons bat zu dieſem
zu überſenden.
Bebuf einen Vertrag mit einem fremden Ingenieur abs ,, Da in den folgenden Jahren wie in dem gegens geſchloſſen, gemäß welchem dieſer Peştere verbunden iſt, wärtigen die topographiſchen Arbeiten in der nämlichen
rich den Vorſchriften der eidgen. Militäraufſichtsbehörde Ausdehnung und mit der gleichen Thårigkeit fortgeſeßt zu unterziehen und ihr jährlich einen Bericht über die werden ſollen, ro erfordern ſie auch die nåmlichen Geld, Arbeiten der Campagne einzugeben. In dem Kanton
mittel. Die eidgen. Militäraufſichtsbehörde richtet daber
Waadt werden , ſobald die Jahrszeit es erlaubt, zwei an die bobe Tagſabung das ehrerbietige Anſuchen, ihr Ingenieure und mehrere beſtellte Feldmeſſer mit der
wie das leşte Jahr einen Kredit von 14,000 Fr. fúr
Aufnahme des Kantons rich beſchafftigen . Die Karte die im Jahr 1839 auszuführenden trigonometrijden är,
des Kantons Genf wird bis am Endedes Jahres vols beiten zu bewilligen .“ lendet ſein .
Drei Ingenieure ſind beſtimmt, an drei
- Die Ablehnung von ſechs eidgen. Oberſten , die Leitung der Militärſchule in Tb un zu überneh, großen Theil des Kantons Wallis und einzelne Stúde men, hat nun zur Folge, daß die dritte Abtheilung der der vier Abtbeilungen des Blattes XVII , welches einen
angränzender Kantone in ſich begreift, zu arbeiten. Schule dieſes Jahr nicht gehaltenwerden kann. Der Endlich reßt man in den Kantonen Bern , Appenzell Vorort trågt an , Beſchluß und Kredit für die ganze und Baſel: Landſchaft die Reductionen der für die Feſto Schule zurůdzunehmen . ſebung des Rataſters entworfenen , ſowie auch anderer
Plane fort.
Mehrere Blåtter des Atlas werden alſo
auf Vorſorge dieſe Weiſe verfertigt werden. Durch die des miteinander Hrn. eidg.Oberſtquartiermeiſtersfind
Ueberſichtder von der franzöſ. Artillerie feit
ſie bereits gehörig ausgearbeitet und von ihm einem dem I. 1830 bis einſchließlich zu dem I. 1836 geſchidten Zeidner ørn. God in Zürich, zur Ausfüb , ausgeführten hauptſächlichſten Arbeiten . rung übergeben worden, welcher nun ſeit dem Anfange des Jahres daran arbeitet , und ſeine Arbeit nur im II.
Fall von Krankheit ausſeßen wird. Hr. Sulzberger bat die lebten Blåtter der reducirten Karte des Kantons
Zhurgau eingeſandt und dieſer Theil befindet ſich nun vollſtändig im topographiſchen Depot der Eidgenoſſens ſchaft. ' Hr. Eſchmann, naddem er im Laufe des Jabres ſeine auf den böchſten Bergſpißen der Schweiz gemachs
( Fortſegung . ) Materiel.
Seit Erſcheinung der leßten Numiner des Memorial bat das neue Materiel die einzige Probe , welche ihm noch fehlte , nämlich diejenige des Krieges, beſtanden; und überall, in Afrika, wie bei den Operationen der Armee des Nordens bei der Belagerung von Antwer. 1
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pén , hat dieſe Probe die Vorzüglichkeit deſſelben beo
von Krankheiten und Verluſten einiger Pferbe, Geſchirre
wåbrt. Wenn es gleich in ſeinem Ganzen und in ſeinen aufnehmen muß, deren Erhaltung der Batterie vom allgemeinen Einrichtungen den Bedürfniſſen des Diens größten Intereſſe iſt. Aus dieſen außer Zweifel geſtelis ftes auf eine ſo vortheilhafte Weiſe entſprach, so ſtand ten Gründen beſtimmte man ſich dieſes Fahrzeug zu 1
voch zu vermuthen, daß eine långere Erfahrung Vervolls modificiren . Durch die angenommenen Veränderungen , kommnungen im Detail und theilweiſe Verbeſſerungen welche ſich jedoch nur auf den hinteren Theil beziehen , berbeiführen würde, welche bei einer erſten Errichtung iſt der Raum des neuen Wagens beinabe verdoppelt. ůberſeben werden und welche nur die Zeit bervorhebt;
Er iſt ſo eingerichtet , daß man eine mit Delfarbe be.
dieß traf auch wirklich ein . Man wird einige der wichs
ſtrichene Ueberdede anbringen fann , von welcher man
tigſten Modificationen, welche angenommen worden oder jedoch nur bei dem für Zuggeſchirre beſtimmten Wagen nur erſt projectirt ſind, zur Kenntniß bringen. Munitionsfaſten . Von allen Theilen, aus wel den das Materiel der Felbartillerie beſteht, iſt vors
Gebrauch machen wird , da die anderen Gegenſtande feiner Bedeckung bedürfen. Berladung der Werfzeuge jeder Art ,
zugsweiſe der Munitionstaſten der Gegenſtand einer beſonderen Aufmerkſamkeit geweſen. Man gelangte bald zu der Ueberzeugung , daß die Erhaltung derMunition wegen der in das Innere eindringenden Feuchtigkeit nicht so vollſtåndig geſichert war , als man wünſchen konnte; man hatte auch wahrgenommen, daß die Stoße
welde die Artillerie im Felde anwendet. Da der Parkwagen des neuen Materiel8 zu dem Transport der Werkzeuge und Geråthſchaften , welde die Artillerie mit ins Feld führt, dienen ſoll, so hat man ſich mit den
Mitteln beſchafftigt, ihn für dieſe Beſtimmung geeignet zu machen, indem man mit den Holzwerkzeugen der
Nach verſchiedenen des Wagens die Munition in den Kåſten , welche auf Handwerfercompagnieen begann.vortheilhaft, Verſuden erfannte man es für
den Adſen ſtehen , ſchnell verdirbt.
ſich Riften
Um das Innere des Kaſtens gegen die Einwirkung zu bedienen , welche zuſammen genau in den inneren des Wagens paſſen . Vier ſolcher Kiſtent enthal, der Feuchtigkeit zu ſchüßen , haben der Dedel und die Raum Eden bedeutende Verbeſſerungen erhalten ; der Boden ten die Werkzeuge einer halben Compagnie. Außer einer iſt úber die Tragbåume erhöht und durch eiſerne Båne
einfachen und bequemen Anordnung entſpricht dieſe
der frei geſtellt worden , um die Circulation der luft Einrichtung auch noch der wichtigen Bedingung, das
Korporalſchaft ndthige Werkzeuge zuzulaſſen und den Aufenthalt des Waſſers zwiſchen zwei Kiſten alle einerwenn Bedürfniß des Dienſtes
dem beinahe dicht ſchließenden Holzwerk zu vermeiden.
enthalten , ſo daß ,
das
Man hatte die Idee gebabt, die Kaſten auf Federn erfordert, ſie zu detaſchiren , ſie unmittelbar mit ihren ruben zu laſſen , um den Stoßen des Wagens zu bes gegnen und dem Verberb der Munition vorzubeugen ;
Werkzeugen verſehen werden kann. Man bat ſich hierauf überzeugt, daß dieſelbe Art
man erkannte aber bald an,,daß dieſes Mittel bei auch bei den Werkzeugen der Pontonniercompagnieen Kriegsfabrzeugen unzuläſſig wäre und daß die beſte mit Vortheil angewendet werden könnte. Drei Riften föſung des Problems der Erhaltung der Munition aus enthalten die zu den Reparaturen an den Brüdenzügen der Conſtruction der Kåſten bervorgehen müfte, obne ins deſſen daran die weſentlichſten Einrichtungen zu ändern.
am meiſten in Gebrauch kommenden Werkzeuge ; die vierte Kiſte enthålt die großen Werkzeuge, welche wes niger gebraucht werden , ſowie einige Vorråthe.
Spåterbin fúbrten Unterſuchungen über die bis jeft
Dieſelben Kiſten fonnten nicht zur Verladung fonets
in Franfreich und im Auslande angewendeten verſchies
dender Werkzeuge verwendet werden , weil ſie ein zu
den Verbeſſerungen in der Art der Verpadung und in
denen Mittel zur Erhaltung der Feldmunition darauf, beträchtliches Gewicht gehabt haben würden , um mit diejenige Art der Verpadung aufs Neue zu prüfen, leichtigkeit gehandhabt werden zu können. Úm dieſen welche für das Fahrzeugſyſtem des gegenwärtigen Feld : Nachtheil zu vermeiden, hat man ſich entſchloſſen , ſtatt materiels am beſten geeignet erſcheint und welches darin vier Kiſten deren acht zu haben , deren Dimenſionen beſtehen würde, bei der Munition für die Feldfanonen genaue Abtheilungen des Wagens bilden . das Pulver von den Geſchoſſen zu trennen und folglich
Da dieſes Transportmittel augenſdeinlich nicht bet
den Gebrauch der Patronen aufzugeben. Dieſe verbeſs
den Pionnierwerkzeugen angewendet werden kann , ſo
ſerte Art iſt einer langen Reihe von Verſuchen in dem
wird man dieſelben fernerbin, wie die
Centraldepot unterworfen worden. Die Reſultate ders ſelben baben hinreichend befriedigend geſchienen, um die Aufmerkſamfeit der Schulen auf dieſe Frage zu leiten
iſt, verladen. Da aber die Zahl der Werfzeuge, welche dieſer neue Pacwagen faſſen fonnte, nur zwei Drit, theile des Gewichts ſeiner gewöhnlichen ladung betras
bisher geſchehen
und ſie Verſuchen im Großen zu unterwerfen. Dieſe gen haben würde, ro bat man den Raum des Wagens, Verſuche, welche ausgeführt worden ſind, werden dabin führen , eine flare Anſicht über die vorgeſdlagene Art
wenn er zu dieſem Dienſte verwendet wird , vermittelſt eines Rahmens vergrofert , welcher denſelben um 20
zu bilden und die Vortheile und Nadiheile derſelben
Centimetres erbdht und geſtattet, dieſe Werfzeuge in bina
zu würdigen .
reichender Menge darauf zu legen, ſo daß das Gewicht
Batteriewagen. Die Erfahrung von zwei Felds zügen in Belgien und diejenige, welche aus den zahls reichen Marſchen im Inneren bervorgebt ,
baben die
derſelben ſich nur wenig von der gewöhnlichen ladung entfernt. Um dieſes Syſtem der Verladung zu vervollſtåndi.
Unzulånglidfeit des Raums des Batteriewagens gezeigt, gen , bleibt noch die Verladung der Geråthſchaften zu beſonders wenn er, für Zuggeſdirr verwendet, in Folge reguliren, welche zur Verfertigung der Eruftfeuer dienen.
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Man hat der Feuerwerksſchule eine hierauf bezügliche
leiſtete, und daß die Fallhöhen der Maſſe, um wenig .
Arbeit mit der Bedingung aufgetragen , hierbei ſoviel
ſtens den Schußproben gleiche Wirkungen hervorzubrins
als möglich die ſchon für die Handwerfer und Pionniere angenommene Verladung in Kiſten einzuführen. Rart å tích bú chren. Vereinfachungen in der Zus ſammenſebung der Kartatſchbüchſen waren (chon ſeit langer Zeit gefordert worden. Man flagte mit Recht über die Zahl und die Verſchiedenheit der Sugeln ,
gen , im Verbåltniß der Raliber wie folgt geordnet
welche dabei angewendet waren. Man weiß , daß die Geſchůße der landarmee zwei Gattungen von Patronen batten , welche unter der Benennung große und kleine Kartåtſpatronen befannt ſind , und daß in jeder Pas trone Rugeln von verſchiedenen Kalibern fich befinden, ſo daß dreizehn Arten von Rugeln für die Zuſammen ,
werden müßten :
3,50 Metres für die faffetenwände des 123dNigen 2,40 1,40
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Da dieſe neue Probeart ſo reelle Vorzüge vor der alten, ſowohl in Betradt des Öfonomiſchen als in der
leichtigkeit und Schnelligkeit der Ausführung darbot, ſo wurde dieſelbe angenommen und wird in der Folge für die Annahmeproben der Mörſerlaffeten gebraucht merden. Eiſerne faffeten. Die Idee, eiſerne faffeten zu
conſtruiren, iſt ſicherlich ſehr alt; es gibt deren mehrere ſegung dieſer Patronen vorhanden ſind. in unſeren Feſtungen , deren Beſchreibung ſich in St. A1B im Jahr 1831 das Bedürfniß des Dienſtes es Remy vorfindet. In leßterer Zeit wurden mehrere Ver. erbeiſchte, daß eine bedeutende Menge Kartåtſchfugeln ſuche gemacht, um ſowohl die Eigenſchaften dieſer lafs
verfertigt wurde , um die beinabe erſchöpften Vorråthe
feten als auch den Widerſtand, den ſie dem Stoße der
zu ergänzen , benußte das Comité dieſen günſtigen Mos ment, dem Miniſter einen Antrag vorzulegen , welcher
Projectile leiſteten , kennen zu lernen ;, aber da dieſelben abgeſondert und ohne beſtimmten Zweck gemacht worden -
die Genehmigung deſſelben erhielt und folgende Beſtims
waren, batten ſie nur wenige Aufflårung verſchafft, ſo
mungen enthalt : Jedes Geſchůß wird nur eine einzige
daß in dieſem Betracht ſichere Notizen feblten . Indeſſen
Kartåtſpatrone baben.
verurſachten verſchiedene Umſtånde, daß man die Frage über die etſernen Paffeten mit neuem Eifer wiederaufs leben ließ ; man machte die in der Gießfunſt eingeführs
.
Der platte Rartåtſchſpiegel
wird nur alein in Anwendung fommen. Es wird nur
5 Rugelnummern im Ganzen geben , nåmlich 2 für die Feldgeſchüße und zwar 1 für den 12 Pfünder und die 60llige Haubiße und 1 für den 8 Pfünder und die
ten Verbeſſerungen geltend , man erinnerte , im Falle eines Erfolgs, an die zahlreichen Vortheile, welche man
24pfoge. Haubiſe. Ferner 1 Nummer für den 16 Pfúns durch ein beinabe unzerſtörbares material, im Vers der, i Nummer für den 24 Pfünder und 1 Nummer für
gleich gegen dasjenige, was gegenwärtig im Gebrauche
den 36 Pfünder. Die beiden erſten Nummern dienen auch für die 12 und 8pfoge. Feſtungsfanonen. Für die 4 und Pfünder wurden zwei andere Nummern provis
iſt, erhalten würde , und an die immer mehr ſteigende
ſoriſch beibebalten. Annabmeproben
hierüber die Erfahrung zu Rathe zu ziehen . der Morſer.laffetens
Seltenheit des Holzes, welches ſich zu faffeten eignet. Durch alle dieſe Betradtungen wurde man beſtimmt, In der Sdule zu fafère fanden im I. 1834 Vers
w ånde. Die bisher úbliche Probe der faffetenwände
ſuche mit drei eiſernen Feſtungs- und Küſtenlaffeten, durd den Schuß mit dein Geſchůz batte den Nachtbeil, beren Rahmen von gegoſſenem und geſchmiedetem Eiſen daß es langwierig, umſtåndlich und fortſpielig war ; ſie maren, ſtatt. Zwei dieſer Raffcten, von denen eine zur bot indeſſen alle als nothwendig erfannten Garantieen. Raſemattenbewaffnung eingerichtet war , waren in den Man war über den Vortheil einverſtanden , welcher Werfítåtten des Centraldepots verfertigt, die dritte zu
ſtattfinden würde , wenn man die aus der Erploſion Fourchambault geſchmiedet worden . des Pulvers hervorgehende Wirkung durch eine andere von derſelben Stärke erſeßte , welcher von dem Stoß
Dieſe Verſuche zeigten auf eine febr entidiedene
Weiſe, daß die eiſernen faffeten bei der Verteidigung
eines Rörpers herkime, den man vermittelſt einer eins feſter Plate nidit angewendet werden könnten , wegen fachen und leicht anwendbaren Zurüſtung auf jede lafs der zerſtörenden Wirkungen des Ricodetſchuſſes. Dieſe fetenwand fallen ließe. Im Jahr 1834 legte der Oberſt Wirkungen ſind der Art, daß ein einziger Schuß hins
Parizot , Direktor des atelier de précision einen Plan reicht, eine Caffete dienſtuntauglich zu machen, und die vor, welcher die Frage löſen zu müſſen ſchien. Er bes umberfliegenden Splitter ſind ſo gefährlich, daß der ſteht in der Anwendung einer ſphäriſchen Fallmaſſe aus Wallgang eines durch ſolches Material vertheidigten Gußeiſen von 677 Riiogr. Gewicht. Die Einridtung Werkes nicht baltbar rein würde. Aber da die Armis
des Apparats iſt ſo , daß dieſe Maſſe, vermittelit Kets rung der Karematten ganz verſchiedenen Bedingungen unteriporfen iſt, ſo ſchien es, daß die eiſerne, für dieſen Gebrauch vorgeſchlagene Laffete, mit Vortheil angewen , Reibung bogen beſchreiben muß, was jede Art von verhindert. Da die erſten Verſuche ziemlich genügende det werden fðnne. " Um über dieſe Frage Aufklärung
ten, welche ſi hb nach ihrer Bahn erſtrecken, einen Preise
Reſultate gegeben hatteit, ſo fanden im Jabr 1836 im
Arſenal zu Guronne Verſuche ſtatt zur Vergleichung der alten Probeart durch den Schuß und der neuen durch den Stoß.
zu erhalten, wurden drei neue Paffeten dieſer Art cons ſtruirt, von denen zwei nad Monts Dauphin geſchidt wurden , um damit Verſuche in den Raſematten dieſes Plages zu machen , die dritte nad Lafère, um dazu zu
rfannte, daß die Probe durch den Stoß mit dienen, die Verſuche, welche ſich in dieſer Schule forts Ma ( Forti. foigt. ) dem vorgeſchlagenen Apparat alle erwünſchte Garantie repen , zu vervollſtåndigen . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 51.
27. Juni 1838. we
M
Allgemeine Militar - Zeitung.. Frantre i dh . Paris , 5. Juni. Die Commiſſion , welche der
Aufträge und Sendungen ; für Anfauf von Kar. ten und Planen ; für die eidg. Magazine; für
Kriegsminiſter beauftragt hatte, die Stålle aller Bureauauslagen verſchiedener Militärbeamten . Reiterregimenter zu unterſuchen und Vorſchläge und des Kriegsſecretårs und für Verſchiedenes, zur Berbeſſerung der Einrichtungen in denſelben zu ſowie für die dem Hrn. Oberſt- Artillerieinſpector maden , *) bat ihren Bericht erſtattet. Gegenwärtig
nach der Weiſung der Lagſaßung von 1835 zu
verlieren unſere Regimenter von 10 Pferden jährlich 3, d. b. im Ganzen von 60,000 etwa 18,000 , welche in Folge der Feuchtigkeit des Bodens in den Stållen fals
4 ) Für eidgen. Inſpectionen 5 ) Für die Hälfte der Beſoldung des eidg.
len oder dienſtuntůdtig werden . Die Commiſſion bat Kriegsſecretárs 6 ) Für die Beaufſichtigung und den Unter .
ſtåde mit Erdbar; pflaſtern zu laſſen. Man bofft
halt der im I. 1831 bei žarberg, auf der fus
auf dieſe Weiſe die Pferde vor Feuchtigkeit zu bewah., ztenſteig, bei St. Morigen und bei Gondo auf ren und die Streu långer friſch zu erhalten . Bereits geführten Feſtungswerte .. 7 ) Für Anſchaffung und Unterhalt von eidg. find verſuchsweiſe mehrere Ståle zu lyon und Paris -
Infanterieregiments bewilligt. Rußland.
Ein Privatſchreiben aus dem Rantonsſtädtchen Ale. randroff in der Provinz Raufaſien , vom Ausgange des Mårz , madt nadſtebende Meldung : „Unſer Stådt . den wirb jeßt zur ſtarfen Feſtung gemacht und bald ein Soreden für die jenſeitigen Orånzbewohner ſein . A16 Baumaterial dabei bedienen wir uns größtentbeils
der zu den Füßen des alten ebrwürdigen Alagos um.
berliegenden Pavalagen , den Zeiden ſeiner früheren vultaniſden Ausbrüche. "
3,000
1,000
nun dem Miniſter vorgeſchlagen , ſåmmtliche Regiments ,
mit Erdbarz gepflaſtert worden. - In der Sigung der Deputirtenkammer am 23. Mat wurden die Koſten für die Errichtung eines Marines
Fr.
vergütenden Honoranzen an ſeine Gebülfen .. 10,850
3,000
Rriegsmaterial :
a ) zur Ergånzung und zum Unterhalt des Pon. tontrains :
Fr.
für 2 neue Pontons zu 185 Fr. 370 für 1 Scertau
190
für Seilausrüſtungen u. Fabr , 140 geſdirr 700
b ) für Material zum Gebrauche der eidgen . Militáridule :
für 3 Caiſſons zu 1175 fr... 3525
für Traineffekten
675
4200
s ) für Unterhalt des vorhandenen Ma. teriellen für das Genie und die Artillerie .
100
Sd we i za
5,000
Von der eidgen. Militåraufſichtsbehörde iſt das nachs
8 ) Für trigonometriſche Bermeſſungen . . . 14,000
ſtebende Ausgaben budget für das I. 1839 dem Vororte eingegeben worden, welches den Stånden mits
Summa 90,850
getheilt wird.
A. Drdentliche Ausgaben. 1) Für die eidgen. Militårídule, mit Ein . ſchluß der für die dritte Unterrichtsabtheilung
B. Außerordentliche Aufgaben . 1 ) Zu Beſtreitung der Koſten der Umarbeis tung der Ordonnanzen über das Materielle 2c .
und der Verificationsinſtrumente für die Inſpecs toren wegen Einführung der neuen ſchweizeri, chen Maß- und Gewichtsordnung in den eidg. 2) Für das 10te Uebungslager, erſte Hälfte 29,000 Militárverhåltniffen 6. Fr. 4000 3) Für die unmittelbaren Bedürfniſſe der Abhaltung Kriegs, einer 2 ) Zu commiſſariatsſchule . eidgen . Militäraufſichtsbehörde, als : für Tags 1200
Fr. derſelben beſtimmten jährlichen 5000 Fr. .... 25,000
gelder der Mitglieder derſelben ; für beſondere *) S, Nr. 34 der 2. M. 3.
5,200 Summa 96,050
404
403
Zu Dedung des voranſtehenden Voranſchlags hat einem wirkſamen Wurf leicht durch einige Mann trans . der Vorort folgendes Einnahmenbudget entworfen : portirt werden fónne. Es fam mithin darauf an , die A. Ordentliche Einnahmen. 1) Der Pafioſaldo der Koſten der mas
Fr. Rp. 256 17 }
teriellen Anfdaffungen vom Jahr 1837 . 2) Aus den Zinſen der eidgenöſſiſchen 73,951 60) Kriegsfonds
.
1,842
vorzüglideren zu entdeden.
Dieß war der Zweck der erſten 1835 bei der Artil. lerieſchule zu Meß angeſtellten Verſuche. In Erman,
gelung einer laffete für den Mörſer vom Kaliber des 24 Pfunders, bediente man ſich nur 6zóNiger Mörſerlafo
3) Aug den ordentlichen Beiträgen der 20,000 Stånde . B. Außerordentl. Einnahmen. Zuſchuß zu den Roſten der trigono, metriſchen Vermeſſungen , der Saldo des legats Boiffier mit
beiden vorbandenen Muſter vergleichenden Verſuchen zu unterwerfen , um ſie biernad zu würdigen und den
feten ; doch wurden mit derjenigen für den 24pfündgn. Mórſer die zu ihrer Brauchbarkeit erforderligen Ber. ånderungen vorgenommen. Dieſe Verſuche ergaben nun , daß , bei gleichen las 22
Summa 96,050
dungen , der 24pfoge. Mörſer größere Wurfweiten als der 6zódige gibt ; daß unter gleichen Umſtånden der
24pfoge. weniger Rüdlauf bat; daß er ſich ſehr ſelten überſchlagt, was oft beim 6zólligen vorkommt ; daß leß. terer bald ſeine Laffete und ſeine Bettung zerſtört, was 24pfdgn
Ueberſicht der von der franzöſ. Artillerie ſeit beim
. nicht ſtattfindet; daß der 63ddige Mors
dem J. 1830 bis einſchließlich zu dem I. 1836 ler, bezúglich zum Projectil, zu leicht iſt, um ſo große ausgeführten hauptſächlichſten Arbeiten. Wurfweiten , wie der 24pfoge., geben zu fónnen , daß endlich , für gewöhnliche Weiten , die Abweichungen des ( Fortſegung. )
24pfogn. wenig von denen des 6zólligen verſchieden ſind. III. Seſ d ů B e. Da , wie man ſieht, dieſe Berſuche zu Gunſten des Unterſuchungen in Betreff der Richtung 24pfogen . Mörſers ſprachen , ſo wurde dieſer Kaliber, des 3 undlodhes der Kanonen. Man fühlte ſchon auf Vorſchlag des Comitês , vorgezogen und ſeine Ans lange Zeit das Bedürfniß, beſtimmte Angaben zu haben,
nahme der Hauptſache nach entſchieden .
welche die oft beſtrittene Frage über den Einfluß, wel. Man revidirte bierauf die Conſtruction des beſtes den die Stellung des 3ůndloches auf die Erhaltung benden Mörfers dieſer Art und ließ daran diejenigen des Geſdüşes ausübt , aufklåren konnten. Dieſe An: Berichtigungen eintreten , welche die Erfahrungen als gaben erſchienen um ſo mehr nothwendig , da keinerlei núblich fund gegeben batten. Zugleich wurde das Mus Gründe für die jeßige Richtung des Zündloches nieders ſter einer für dieſes Geldhúß geeigneten Laffete feſtges gelegt waren. Durch dieſe Betrachtungen fand man ſich ſtellt und in der Art eingerichtet, daß das Ganze der veranlaßt, Verſuche zu unternehmen, welche im I. 1829 wichtigen Bedingung Genüge leiſtete, leicht durch vier in den Schulen zu Douai , Straßburg und Toulouſe Mann transportirt werden zu fónnen. Der ro regulirte ſtattfanden. Man wendete 3 Kanonen an, deren Zünds neue Mörſer und ſeine faffete wurden 1826 zu Straß
löcher bei einer nach der Verlängerung der Seelenachre, burg ausgeführt und in demſelben Jahre in dieſem bei der anderen unter der Neigung von 30° auf dieſe Plase neuen Proben unterworfen . angebracht waren , während bei der dritten das Zund ,
Die Reſultate dieſer lebteren ſind noch nicht bekannt ; lod die gewohnliche Stellung hatte. Dieſe Proben , alle man kann indeſſen zum Voraus vermuthen, daß ſie die
zum Vortheil des Geſchüßes , deſſen Zündloch die gem wöhnliche Richtung batte , ſowohl hinſichtlich der Ges nauigkeit des Schuſſes als hinſichtlich der Tragweite, ſowie in Betreff der Erweiterungen der Seele am Ku ,
günſtige Meinung, welche ſich binſichtlich des 24pfogn. Mörſers gebildet hatte, nur beſtårigen und zur defini. tiven Annahme dieſes Geſchüßes und ſeiner Baffete beſtimmen werden.
gellager und an der Stelle der ladung , zeigten auf
Gußeiſen. Adtollige Haute Rüftendienſt eine unwiderlegbare Weiſe, daß die gegenwärtigeAn . bißeGerd für úße den von . Die dritteNummer des bringung des Zündloches für dieWirkſamkeit des Schuſ. Memorials batte angefündigt, daß alsbald Verſuche ſes die geeignetſte iſt und beſſer alsdie beiden anderen angeſtellt werden würden mit einer für die Küſtenvers
Einrichtungen die Erbaltung der Geldúße verbürgt. tbeidigung langen Haubiße aus Gußeiſen . Morfer vom Kaliber des 24 P fúnders. Wab. Mit Redt beſtimmten bielt man dafür, daß dieſer erſte Verſuch
rend der lebten Kriege wurden nacheinander 2 Mörſer zum Uebergange von den Bronzegeſchüßen zu den eiſer, von kleinem Kaliber adoptirt, der eine von 6 ' 1" 6 "V,
nen der nåberen Prüfung werth Tei, da er eine große
der andere von 5" 7 " 21V oder vom Kaliber des
Erſparniß bei Ausrüſtung der Feſtungen und Zuſam .
24Pfúnders. Beide baben die Conſtruction des Gomes menſeßung der Belagerungstrains baben würde. Die riſchen Mörſers , und der erſtere wiegt 110, der andere angekündigten Verſuche wurden 1830 und 1831 in der 118 Kilogramme .
Artillerieſchule zu Pafère mit zwei , auf der neuen Fe.
Man batte einſtimmig den Nußen erfannt, in das ſtungs- und Küſtenlaffete des 36 Pfunders befindlichen
beſtehende Geſchůbſyſtem einen Mörſer von geringerem und aus der Gießerei von Ruelle" bezogenen Haubigen Kaliber als der szóllige, definitiv aufzunehmen, der bei angeſtellt. Sie hatten weſentlich zum Zwed, die Widers
405
406
ſtandsfähigkeit des Geſchůßes und der laffete, ſowie die
Die Proben dieſer Geſchůße werden eben in der Schule
Zragweite und Genauigkeit des Schuſſes zu conſtatiren. zukafère vorgenommen, indem man mit den 24 Pfun. Zu dem Ende wurden die beiden Haubißen anfang, lid unter verſchiedenen Winkeln beſchoſſen , von 1'72 °
dern den Anfang macht. Man hat allen Grund, zu erwarten , daß dieſe Vers
( Biſirſchuß) bis zu 18°, weldi lektere Elevation Sie ſuche, für welche Nichts vernadlåffigt worden iſt,dem großte, durch die Cafferenconſtruction geſtattete iſt. Bei vorgeſetzten Zweck entſprechen und" bald ein klares Ur: jedem dieſer Winkel wendete man die ladungen von 2,50 Kilogr. , 3 Kilogr. und 3,50 Kilogr. an. Vermoge
theil über dieſe wichtige Frage erlauben werden. Das Folgende gibt einige Einzelnbeiten über die
des guten Zuſtandes, in dem ſich die Geſchüße erhielten, Conſtruction der den Proben unterworfenen Belage: wurden ſie dann auch noch, unter dem Marimum der rungs- und Feſtungsgeſchůbe, welche Conſtruction für Elevation, mit den ladungen von 4 Kilogr., 4,50 Ris die in Frankreid, gegoſſenen , ſowie für die aus dem logr. und 5 Kilogr. beſchoffen . Man erkannte die Tragweite unter den verſchiedes
Auslande bezogenen Stúde befolgt wurde. Man wollte Anfangs dieſe Geſchüße nach denſelben
nen Winkeln für vortheilhaft und den Bedürfniſſen des Abmeſſungen , wie ſie die Bronzegeſchůße baben, gießen Dienſtes entſprechend; die Genauigkeit des Schuffes war laffen ; indeſſen fürchtete man dodo , daß es gefährlich befriedigend und ließ wenig zu wünſchen übrig .
werden könne, wenn Stücke aus Eiſen, deſſen Zábigfeit
Beide Haubißen zeigten , nach dieſer erſten Vers geringer als die der Bronze iſt, ſchwächere, als diebis ,
fuchsreihe, keinerlei Spur von Kugelanſchlågen; das ber gebräuchlichen Abmeſſungen, erhielten . Auf der an: Innere war ebenſo ſauber und glatt, wie vor dem
deren Seite fonnte man aber auch nicht wohl die eiſers
Schießen, und die Zündlocher hatten nicht die mindeſte nen Kanonen der Marine hierin als Muſter gelten Abnußung erlitten .
Man unternahm hierauf eine zweite Reihe von Bers ſuchen in der Abſicht, dieſe Haubißen einem lebhafteren und långeren Schießen zu unterwerfen , als es bei den erſten Verſuden geſchehen konnte, um hierdurch eine
laſſen, da ihre Abmeſſungen nach beſonderen , dem Mas
rinedienſte eigenthümlichen Bedingungen feſtgeſtellt ſind; Geſchůße ganz beſonders berücfſichtigt werven . Daber combinirte man dann ihre Conſtruction in der Art, daß
es mußte vielmehr die Art der Beſtimmung der nenen
voaſtåndigere Garantie für deren Widerſtandsfäbigfeit ſowohl hinſichtlich des Schießens , als hinſichtlich des orts und des Dienſtes im allgemeinen alle die zu erlangen. Eine große Zahl auf dieſes Schießen Transp verwendeter Verſuchstage boten indefien feine neuen Bedingungen erfüllt wurden , denen die Stúde aus Bemerkungen dar ; die Haubigen zeigten ſich wie An: Bronze entſprechen. Sie haben dieſelbe Långe der Seele,
fang8 , und es ergab ſich keine merkbare Veränderung denſelben Richtwinkel, wie die correſpondirenden Bronges geſc
an denſelben .
Was die Caffete anlangt , ſo erkannte man an ders
hüße. Die Neigung des Zündloches iſt ebenfalls die nåmliche ; ebenſo haben ſie daſſelbe Geridt , måbrend
hinlängl durcPulver den die die Metandlldi haus kraft gehalte wie ich ſtarf für den Wis n und,ſoviel gegen felbeneinige Modificationen für nothwendig , um ſie derſta
dieſer neuen Beſtimmung anzupaſſen und ihrdie erfors möglich, nach den bereits für die Suiffsfa, nonen bes derliche Haltbarfeit zu geben. Da hiernach die Verſuche feinen Zweifel über die,
ſtimmten Abmeſſungen angeordnet ſind .
BeeiBedi mit der Verwendung dieſes Geſcüßes zur Küſtenvers wiemFern nträchti Wideen oblerimm ngungung hatte rſta er man ohne als g ange nds ! desnomm , daß,
theidigung verbundenen Vortheile ließen , ſo ſchlug das
cation ganz en an nurprec zegeſchü Comité deſſen Annahme vor. Mehrere Umſtånde bielten vermog laffetenens hendleichte wendden der, entſ be noth en BronModifi ig bis jeßt einen definitiven Ausſpruch über dieſe Haubiße werden dürften. zurück ; dod muß auf die gegenwårtig in der Scule ju aus bei, erhielten wie es ße , feine en dieſe h sfanon Schiff Handh aben L'afère' ſtattfindenden Verſuche nothwendig eine Entſcheis allenEndlic Fall iſt, der Geſchü dung in dieſer Hinſicht erfolgen. Kanonen aus Gußeiſen. Die günſtigen , mit den für den Rüſtendienſt beſtimmten eiſernen Haubigen erbaltenen Reſultate waren ein erſter Schritt zur ldſung der wichtigen Frage über die Einführung des Eiſens,
weil dieſe bekanntlid in Gußeiſen zu zerbrechlich ſind . ( Schluß folgt. )
ſtatt der Bronze , bei Ranonen von ſchwerem Kaliber ,
Bibliographie. *)
und es ſchien nunmehr die Zeit gekommen zu ſein, ſich biermit zu beſchafftigen. Man entſaloß ſich daber 1833, Verſuche in der Hinſicht anzuſtellen und , um dieſelben
en. I. 1. BARREIRAS. Ensais sobre os principios geraes da stratigia e
vollſtändiger und folgereicher zu machen , ſo ſollten ſie
2. BOUSMARD ,
fich nicht allein auf die in Franfreich gegoſſenen Ge.
ícůke, ſondern auch auf ſolche der geſchåbteſten euros påiſchen Gießereien , jedoch nad franzöſiſchem Kaliber verfertigt, erſtreden. Artillerieoffiziere wurden zu dem Ende nacheinander nad Schweden und England geſen . det, und man ließ zu gleicher Zeit von Ruelle und aus Sweden Geſchüße von jedemder Feldfaliber tommen.
Rriegswiſſenſchaft
grande tactica. Lisboa 1837. DB . Essai général de fortification d'attaque et défense des places , dans lequel ces deux sciences sont ex pliquées et mises l'une par l'autre à la portée de tout le monde revue édit., vol. 8º. 40Paris ; 3me Bogen 1837. (91 Bog. u .t.624 Kpfr.) atlaspar4º.Mr. ) avec ( j Augoya fr.
*) Man hat es für nicht unintereſſant erachtet , unter dieſer diejenig Rubrit anten Militär auch auf en militäri ſchen oder für denperiodiſ intereff auffäße in nidtmilitärifden , welche ch
erſcheinenden Schriften enthalten ſind , aufmertfam zu machen .
407
408
3. Breithaupt, t. 2. Borleſungen aber die Syſtematit der Artillerie für Offiziere aller Waffen. ( Subſcriptionsanzeige. 27 – 30 Bogen in 8 ° mit Iabellen und Zeichnungen in 3 Lies ferungen à 1 fl. 45 tr. )
4. CHAMBRAY, DE. Philosophie de la guerre suivie de mélanges ; 3me édit. 18º. Bruxelles 1838 de Petit (510 pag.)
Rec, nederlandsche milit. spectator. deel VI. pag. 182.
dem Jahr 1792. Sheil 6 , Band 1. ) Mit 2 planen. 8º. Berlin 1838. Mittler. ( XII. u. 235 S.) 2 Rthlr . Rec. Gersdorf's Repertorium 1838. Bd. XVI, S. 158 .
23. Höft, 1. I. Napoleons Felttog i 1813 og 1814, udarbeidet
efter Napoleons egna udfage og de paadeligſte andre Rilder ; med Porteaiter. 8. Kiőbnhaon 1838. Höft. 1. Hft. (5 Bogen . ) 24. Huguenin. Histoire de la guerre de Lorraine et du siège
5. Damia eyer, F. B. Taldenbuch für den Offizier. gr. 12º. Berlin 1838. Beymann. ( XXVII. und 570 S.)
1473 – 1477. Ouvrage enrichi de détails inédits tirés de
Rec. Soldatenfreund von Schneider Nr. 246. Dejear, Comte. Observations sur l'ordonnance sur l'exercice et les évolutions de la cavalerie du 6. decembre 1829. 8º.
chroniques manuscrites de Metz et des archives de Lor raine. 8º. Metz 1838. ( 22 } Bogen. 4 Kupfer u . 1 Plan.) 25. JOLY , J. Crétineau. Histoire des généraux et de chefs ven déens. 8. Paris 1838. ( 28} Bogen.) 7 fr. 50 ct.
Paris 1838.
de Nancy, par Charles - le - Temeraire , duc de Bourgogne,
7. Exerciciodas armas para Infanteria. (In Portugal erſchienen 26. Müller, K. 2. Forſchungen auf dem Gebiete der neueren im I. 1837. ) Söldnerweſen in den
Geſchichte , 2te Lieferung enthält : das erſten Zeiten des 30jährigen Krieges , nach handſchriftlichen Quellen des t. ſächſiſchen Haupt:Staatsarchivs. Ein Beitrag
8. Jacobi , S. U. Beſchreibung des Materials und der aus:
rüſtung der großherz. heſſiſchen Feldartillerie. Mit 4 Stein : tafeln und 15 Labetten . 8 °. Mainz 1838. Fl. Kupferberg.
zur Kriego : und Sittengeſchichte des 17. Jahrhunderts. 8 °. Dresden 1838. Fleiſder.
( X. u. 101 S. )
Histoire de Napoleon ; 8me édit. 8º. Bruxelles Norvins15, de. 9. Posiçao e servicodos postos avancados. 1. T. (In Portugal 27. 1838. fr.
erſchienen im I. 1837.) 480 Reiß oder 1 fl. 24 fr. 10. Räder , I. Den Danſke Urmees Organiſation og rammes Bedtommende. 8°. Kiðbnhavn 1838. Meißel. 3 Rothir . 48 B.
11. Renaud , E. Pratriſche Unweiſung zur Fabritation des Schießpulvers und zur Bereitung ſeiner Beſtandtheile. Uus dem Franzöſiſchen ins Deutſdhe übertragen von Dr. I. F. .
1
28. Ryneveld , J. C. van . Die Militärgeldichte der Niederlande, im niederländiſchen Muſeum . $ . 2. 6. 100 — 111. ( Wird in den ſpäteren Beften derſelben Zeitſchrift fortgeſept.) 29. Röder, 0. Des taiſerlichen Generalieutenants Markgrafen Ludwig von Baden -Baden Feldzüge wider die Türken, größs
und Leipzig 1838. Baſſe.
Hartmann. ४० . Quedlinburg ( 106 S.) 1 fl. 12 tr.
tentheils nach bis jept unbenugten Manuſcripten aus Seinem und des t. Sofkriegsraths: Präſidenten Martgrafen Bermana von Baden hiſtoriſchem Radglaſſe. ( Subſcriptionsanzeige.
12. Sangran, Navarro. Système de pointage généralement appli cable à toutes les bouches à feu de l'artillerie, trad. de les. pagnol en franç. 8º. Paris 1838. (3 B. u . 1 Kpfr.) 2 fr. 75 ct.
13. Spores, L. a. Instrucçao militar. ( In Portugal erſchienen im 3. 1837. )
14. SGHAUENBURG , de. De l'emploi de la cavalerie à la guerre. 8. Paris 1838. ( 21; Bogen und 64 Kupfer.) 15 fr. 15. Schulf, t. 2. F. Methode eines Dirailleurcorps, mit eins leitendem Borworte. 12º. Königsberg i. d. N. 1838. Wins dolff u. Steieſe. ( 1j Bogen und in den Seft gedrudte Big
2 Bände in 8°. Karlsruhe bei Maler ; jeder Band von 26 bis 30 Bogen ſoll im Subſcriptionspreis etwa 2 Rthlr. 8Ggr. koſten ; der erſte erſcheint in dieſem , der zweite im nådſten Jahre.) 30. S doning , A. W. 8. Des General:feldmarſchalls Dubislav
Gneomar v. Nagmer auf Gannewig Leben und Kriegsthaten, mit den Hauptbegebenheiten des von ihm errichteten und 48 Jahre als Commandeur en chef geführten betannten Gardes Reiterregiments Gendarmen . Ein Beitrag zur bran:
netten.) 6 gr.
denburg : preußiſchen Urmeegeſchichte. Mit dem Bildniſſe des Feldmarſchall und 57 Facſimile's . 8. Berlin 1838. Lüderit. >
16. Starroft. Das Sirailliten der Infanterie, mit Bezug auf das Erercirreglement und die neueſten Beſtimmungen und Feſtſtellungen zu demſelben . 8º. Neiſſe 1838. Hennings. ( XII. U. 50 S, nebſt 17 lithogr. u. illum . Bi.) 20 Øgr. Rec . Soldatenfreund von Schneider Nr. 230 oder 5t'er Jahrg. 183/3, Nr. 22. - 20g. Mil. Zeitg. 1838. Nr. 39 .
17. Wedell , $ . 0. Beitfaden für den Selbſtunterricht eines Offiziers in den Elementarwiſſenſchaften . 8 °. Breslau 1838 . Graß u. Comp. ( XII . u . 115 S.)
10 Ggr.
II. Ariegsgefchichte , Ariegstunft gerdidete, Striegergeſchichte. 18. Barthold , F. B. Hermann Chriſtopher von Roßwurm,
( XIV. u . 497 S.) 2 Rthlr. 6 Ogr. Militär: Rec. Udgem. Milit. Zeitung 1838 , Nr. 16. wochenblatt 1838 , Nr. 11. 31. Segūr , Ph . 0. Napoleons Felttog i Rusland, eller Napos Teong og Norarmeens Hiſtorie i Uaret 1812. 6te Beft. 8º. Kiöbnhavn 183. Höſt. ( 5 Bogen und 1 Portrait.) 32. Shisn etc. , d. i. leben des Gen.Lieutenants Fürſten Madatom. St. Petersburg 1837.
33. Sobow , Platon. Podwigi etc. , 0. i. Thaten der Ruſſen im Kaukaſus , von der Uebertragung des Oberbefehle daſelbſt an den General Jermolom bis zum Ünfange des legten perſiſchen
t. k. Öſtreich. Feldmarſchall; in Raumers hiſtoriſchem Taſchen : bude für 1838. ( 8 °. Leipzig 1838. Brockhaus .) S. 1 — 142.
(Bergi. Gersdorf'& Repertorium 1838. Bd. XV. S. 183. ) : 19. Bernhard , Herzog von Sachſen - Weimar, t. niederländiſcher
Generallieutenant (biographiſche Skigge), im niederländiſchen Muſeum . ( 8. Karlsruhe 1838. Groos .) Heft 2. S. 112–123.
20. Βυζαντιος , Χρ. Σ ., [ 393 antios, Skr. 6. Ιστορία του τακ.
Tixoù otputoù tus 'Ellados 26., 0. i. Geſchichte des regulären Corps in Griechenland von ſeiner erſten Errichtung im Jahr 1821 bis zum Jahr 1832. Uihen 1837. Rec. Blätter für literar. Unterhaltung , 1838. Nr. 104 .
21. CHAMBRAY, DE. Histoire de l'expédition de Russie ; 3me cdit. 3 vols. 8º. Paris 1838. Piltet et Anselin. ( 89; Bogen. 10 Kupfer und 9 Karten. ) 18 fr. Rec. Spectateur militaire 1838. T. XXIV. pag. 690. 19. und Deutſchland im Jahr 1838.in Nr. Militärwochenb 22. Geſchichte der latt Feldzüge Italien
1800 (a. u, d. Iitel : Geſchichte der Kriege in Europa reit
Krieges. St. Petersburg 1837.
Persidskaja woina etc. , d. i. der perfilde Krieg während der Regierungszeit uleranders des Erſten. -
34.
St. Petersburg 1837. 35. Southey , R. Nelſons levnet, et biographiſe Maleri; for danſlet poa engelſk af Fr. Schalbemoſe ; ite beft. 8º. Kiðbn : havn 1838. Hoft. ( 6 Bogen . )
36. Sur l'expédition et le siège de Constantine en 1837. Marches , travaux, détail de l'assaut , avec 3 plans. 8º. 1838. Anselin et Leneveu .
37. Tableau des guerres de la révolution de 1792 – 1815 par P. G **. 8. Paris. ( 38 ] Bogen , 20 Karten , 30 Portraits und 1 Tabl.) 12 fr. 38. TORENO , DE.
Histoire du soulévement, de la guerre et de
révolution d'Espagne ; traduite de l'espagnol. Tom. V. 8 °. Paris. ( 32 Bogen. ) 7 fr. 50 ct. 39. Vie du général Campredon . 8º. Montpellier. ( 6; Bogen.) ( Schluß folgt. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Les fc in Darmſtadt und in deſſen Difljin gedrudt.
Samſtag , 30. Juni 1838 .
Nr . 52 .
Allgemeine Militar - Zeitung. Be I g i en,
beider Rammern über das Strafgeſekbud der 3 weis
Brüſſel, 11. Juni. Unſere Truppen werden am fampf wieder zur Sprade. Zu Art. 190 batte die zweite 14ten d. M. das fager von Beverloo beziehen, wo Kammer beldloſſen , daß die Strafe in Feftungsarreſt von ſich dieſesmal 2 Infanteriebrigaden, 1 Cavaleriebrigade 8 - 15 Jahren beſtehen soll, wenn der Zweifampf auf und mehrere Batterieen Artillerie befinden werden .
Leben und Zod verabredet worden und eine Tödtung wirk. lid erfolgt iſt. Die erſte Rammer dagegen hatte beſchlor.
Großbritannien. ſen, daß Feſtungsarreſt von 5- 6 Jabren eintreten ſolle, Zu jebem der Monumente , die dem Admiral Nelſon weil daduro die långſte Dauer der Arreftſtrafe ausge. und dem Herzog v. Wellington in fondon errich , drůdt werde und die Regierung dieſelbe aud durch ihre
tet werden ſollen , hat Ihre Majeſiåt die Königin 500 Commiſåre zugegeben babe. Die Commiſſion aber trågt Guineen geldenft. .
darauf an, die Kammermoge auf ihrem Beſchluſſe bebars Der Morning . Herald bålt es für wahrſcheinlich, ren . Die Regierung fann jedoch von dem Syſteme des
daß die Peitſchenftrafe, wenigſtens im inländiſchen Entwurfs nicht abgeben , wonach die Strafe des Fes Militárdienſte, nun bald werde abgeſchafft werden , da, ftungsarreſtes nicht mehr als 6 Jahre betragen rode. nach Berichten aus Dublin , das in der dortigen Gar. Es entſpinnt ſich eine lebbafte Debatte , wbrend wel . niſon verſuchte Strafſyſtem des Schweigens"( ? ) ſich der Schmid die betreffende Stelle des tridentiſden als ſehr zweckmåßig bewåbrt haben ſoll.
Concilium
verlieſt, welche das Duell aus religioſen
Gründen auf das Höchſte verpánt. Er fügt bei, daß er Pre u B e n. nicht begreife, wie man ein guter Katholik ſein und Se. Majeſtåt der Konig hat der idnigs von gleichwohl das Duell vertheidigen könne. Die Rammer Württemberg Majeſtät zum Efrenchef des 15. Ins beſchließt mit 50 gegen 37 Stimmen , ſich mit der erſten Rammer zu vereinigen . - Den Fall , wenn ohne eine
fanterieregiments ernannt. Schio
de 11.
folche Verabredung Einer getódtet worden iſt , bat die zweite Rummer mit Feſtungsarreſt von 2 bis 6 Jabren
bedrobt; die erſte Rammer aber wil das Minimum auf 3 Jahre erhöhen . Die zweite Rammer bebarrt auf ihrem Beſdhluſſe. den Functionen eines Oberbefehlshabers der bieſigen früheren - Den Art. 194 ( Beſtrafung derer, Stocholm , 31. Mai. Der Gen.ſieutenant, Frhr.
fowiſin , bat auf ſein Anſuchen ſeine Entlaſſung von
-
Beſabung erhalten , die dem Generalmajor foriche die wegen unterlaſſener oder nicht angenommener Here übertragen worden ſind . Sd we i
.
ausforderung dem Anderen Verachtung bezeigt haben ) wil die erſte Kammer weglaſſen ; die zweite aber bes
Der Vorort hat den Stånden angezeigt , daß die fdließt deſſen Beibehaltung. Abhaltung der dritten Abtheilung der Militarſchule yon bun für dieſes Jahr unmöglich geworden , da
6 eidgen. Oberſten dieLeitung der ganzen Schuleabges Ueberſichtder von der franzöſ. Artillerie feit
lehnt baben , daber für die Direction der beiden erſten dem J. 1830 bis einſchließlich zu dem I. 1836 Abtheilungen ein Stabsoffizier minderen Grades aufs
ausgeführten hauptſächlichſten Arbeiten.
geſucht werden mußte. Der Vorort ſucht deßhalb den
(SI u . )
Kantonen beliebt zu machen , den vorjährigen Beſchluß der Tagſagung, welcher jene Abhaltung verordnete, ro wie den dafür bewilligten beſonderen Kredit von
15,000 F. zurůđzunehmen. Wůrttemberg.
IV. Handwaffen . Seit denjenigen Verbeſſerungen an den Handwaffen , von denen im leßten Nummer des Memorials die Rede iſt, haben neue Muſter die vorbandenen erſebt, es bats
ten Aenderungen in einigen Theilen der Fabrication
In der Sigung der Kammer der Abgeordneten vom ſtatt und es wurden Verſuche zur Vervoukommnung 18. Mai fam bei Berathung der abweidenden Beſchlüſſe dieſer Waffen unternommen.
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Unter den neuen Muſtern bieten ſich vorerſt var der Stahls, ſtatt des Eiſens, für alle Schrauben, mit Aus,
Karabiner der Artilerieund derSåbel für den berits nabine der Holzſdrauben , ſowie für die Agraffender tenen kanonier, welche im I. 1829 entſtanden, um die Rúraſſe, ſodann in den Uebernahmsproben, denen man Bewaffnung der Artilleriſten weniger hinderlich für die die Federhaken und die fleinen Waffenrequiſiten unters
Geſchüßhandhabung zu haben. Der Karabiner, leichter worfen hat. und weniger hinderlid als die Artillerieflinte, unters ſcheidet ſich von dem Cavaleriefarabiner nur dadurch ,
Die Einführung der Percuſſionsflinte ſtatt des Stein. dloßgewebres, womit man ſich fchon ſeit vielen Jahren
daß er feine faufſtange bat, daß das Rohr långer iſt und daß zwei Bügel für den Dragriemen angebracht find. Der Såbel, weniger ſchwer als derjenige der leich ten Cavalerie, iſt außerdem durch Weglaſſung der Seir
beſchäfftigt, war ſeit 1830 der Gegenſtand noch ernſtlis cherer Unterſuchungen. Zwei Muſter, welche weſentlich durch die Art der Aufſeßung des Zündſtoffs verſchieden find, wurden an zwei Infanterieregimenter abgegeben.
tenſpangen des Korbs bequemer geworden . Die ebemalige Artillerieflinte ohne Bajonnet wurde
Bei dem erſten , das Sr. Brunéel von Ryon vorſchlug, iſt jede Patrone mit einer Zündkapſel ( Zündbútden ) verſehen . Dieſe befindet ſic ), unterhalb der Kugel und in der Richtung der Achre der Patrone, in einem , zu dem Ende centriſd) angebrachten loch eines kleinen ból.
zur Bewaffnung der Dragoner beſtimmt. Es folgen nun :
1) Der Såbel der Fußtruppen nach dem Muſter von
beſtimmt, den Artillerie : sowie den Infanteries zernen Rugelſpiegels . Ein Cheil des boblen Cylinders 1831, ſåbel zu erſezen. Er hat die Hauptabmeſſungen des vom Durchmeſſer der Patrone umgibt den Zündfegel erſteren und ſeine Vorzüge als Waffe behalten, übers
( Piſton ) und dient für die richtige Dirigirung der Zund .
trifft ihn aber als Sdineids und Hauwerkzeng vermögé faprel beim Aufſeßen derſelben auf den Zündkegel. Zu der Form der Rlinge und einer beſſeren und dauerhaftes dem Ende braucht nåmlich der Soldat, nachdem er die ren Verbindung des Dorns der Klinge und des Griffs. Patrone da , wo ſich das Pulver befindet, erfaßt hat,
2) Die Wallflinte nach dem Muſter von 1831, welche cuſſionsſcloß und einen federnden Hebel an der Uns telage unterſcheidet. Dieſe Waffe , deren Vortheile lich in der algieriſchen Campagne bewährt hatten , war nicht mit gleichem Glúd beim Ängriff der Citadelle von Ants
nur die Baſis des Rugelſpiegels auf jenen Directions,
ſich von der im J. 1828 adoptirten nur durch das Pers cylinder zu ſeßen und, indem er gegen die Kugel drůdt,
in gerader Richtung einen Stoß zu thun, ſo gelangt die Zündkapſel auf den Regel und bleibt auf demſelben ſteden. Das andere Gewehr, von Hrn. Charoy, Buch, renmacher zu Paris , vorgeſchlagen , iſt mit einerVor.
werpen verwendet worden ; vielmehr hatten die feitdem richtung zum Aufſeßen der Zündkapſel berſeben . Dieſe
gegen die Richtigkeit des Schuffes erhobenen Klagen und
Vorrichtung iſt am vorderen Theilder Schloßplatte ans
die im 3. 1833 in allen Artillerieſdulen und in drei gebracht und um eine Achſe drehbar, ſo daß derSoldat, Waffenfabrifen angeſtellten Proben zu der Befürchtung indem er auf das Ende derſelben einen Druck ausübt,
Veranlaſſung gegeben, es möchte die Neigung der Züge eine Zündkapſelauf den Zündkegel bringt, deſſen Vers des laufes zu ſtart ſein. Man hat in der Waffenfabrik ſtårkung an die Zündlodfläche des Rohrs angeldther iſt. zu Maubeuge Verſuche angeſtellt , ſowohl um vors Bei dieſer Einrichtung enthält jedes Patronenpådden ibeilhafteſte Neigung jener Zügezu ermitteln, die als auch eine kleine Rohre von weißem Blech , in welcher ſich die um das faden von hinten abzuſchaffen und bierdurd Zindkapſeln befinden ; der Soldat bringt lettere aus
Abnußungen zu begegnen, die zwar gering, aber von dieſer Röhre in ein beſonderes, von der Waffe feparir, dieſer Art zu laden unzertrennlich ſind. Die bis ießt tes Inſtrument, Magazin genannt, welches die ladung
erhaltenen Reſultate laſſen boffen, daß dieſe Unterſus der eben erwähnten, zum Aufſeßen beſtimmten Vorrich, dungen den vorgeſetzten Zwed erreichen werden.
tung, erleichtern ſoll .
3) Der Såbel der finien durcheine und Reſervecavalerie vom Muſter 1832, vorgeſchlagen ausGeneralen undStabsoffizieren der Cavalerie zuſammengeſepteCom : miſſion. Die Klinge iſtgerade, einen Meter lang und bat drei bohlgeſchliffene Seitenflächen , åbnlich denen des Bajonnets. Das Stichblatt iſt muſchelförmig, ſtark gewölbt, mit ſieben ſymmetriſch geordneten Spangen.
sches Gewebr das vorzüglichere rei,nicht ganzaufflären können , weil ſie nicht vergleichend waren, indem jedes deroben erwähnten Regimenter nur mit einer Art erpes rimentirt hat. Ueberbaupt aber konnten die Reſultate, welche man erzielen wollte , auf keinen Fall definitio ſein , da für die Beantwortung einer ſo wichtigen Frage nothwendig eine große Zahl derCorps der Armee bei.
Die jest beendigten Proben haben die Frage, wel,
Muſter dieſes, nur zum
Die Gonſtructionstafel und das StichbeſtimmtenSåbels wurdenfeſtgeſtellt, ſonſtwurde gezogenwerden muß.
derſelbe aber nicht in Arbeit genommen.
Berſuche , die im F. 1833 angefangen wurden , um einen zur Bewaffnung eines Theils der Truppen geeig.
4) Die Piſtole für Offiziere vom Muſter 1833 mit neten Rarabiner feſtzureßen , ſind gleichfalls beendigt Percuſſionsſchloß und gezogenem Robr, ſowie mit ders worden. Dieſe Waffe roa mit der Percuſſionseinrichtung felben "Einrichtung die Rugel einzupreſſen, wie bei dem die Möglichfeit verbinden , die Rugel" obne Beibúlfe weiter unten vorkommenden Karabiner.
eines Hammerdens , durd einige Stoße des fadſtods
5) Endlich das analoge jedod kleinere Mufter für einzutreiben, nach der von ørn. Delvigne , Infanterie. die Gendarmerieoffiziere.
offizier der ehemaligen fónigl. Garde , vorgeſdlagenen
Die wichtigſten bei der Waffenfabrication eingeführ. Anordnung. Das Robr bat eine Kammer, beren Durch . ten Veränderungen beſtehen in der Anwendung des mefſer kleiner als der Durchmeſſer der Seele iſt . Die
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Patrone iſt derjenigen des Bruneeliſchen Gewebres åbns noch diejenige Sanction , welche nur allein die Zeit lich und hat außerdem eine auf den Spiegel geleimte geben fann; und es müſſen die ſo getrodneten Hölzer fettige Binde. Die Kugel gebt willig durch die Muns bung und ruht auf dem Spiegel, welcher auf dem , durch den Anſchluß der Rammer und des Rohrs gebildeten Rande riben bleibt. In dieſer lage reiden einige Stoße mit dem ladſtock, deſſen Kopf verſtärkt iſt, bin , um den Querdurchſchnitt der Kugel auseinanders und ſoldie in
eine gewiſſe Reihe von Jahren bindurch gebraucht wors den ſein, um zu erfahren , ob ſie nicht in Folge einer Behandlungsart, die von der durch den älteſten Gebrauch gebeiligten ſo verſchieden iſt, durch irgend eine unvor, bergeſehene Urſache des Verderbs angegriffen werden.
die Züge einzutreiben.
chem , unter Anwendung von mechaniſchen Hůlfsmitteln, die Schaftung der Feuerwaffen ſchneller ausgeführt wers den ſoll. Dieſes Verfabren iſt jedoch noch Eigenthum feines Erfinders, des Hrn. Grimpé; und außerdem ſåßt ſich auch in ſo lange Nichts davon ſagen, als nicht die Verſuche, welche angeſtellt werden ſollen , die Mittel zur Würdigung des Werths der Sache liefern.
Man bat auch ein Verfahren erfunden , nad wel.
In Folgeder großen Ausdehnung, welche die Vers håltniſſe in den leßten Jahren der Fabrication der Hands waffen gegeben haben , ſind auch mehrere , die Arbeit beſchleunigende Mittel verſucht worden, die jedoch nicht alle durch den Erfolg gefront wurden. So hat unter Anderen die Fabrication der låufe auf Walzwerfen nur minder gute Robre geliefert und nach den zablreichen,
Die jabrliche Centralunterſuchung der Erzeugniſſe
bis zum heutigen Lage unternommenen Verſuchen muß man glauben , daß dieſes Verfahren niemals ſo ſchöne und ſo gute Laufe, wie das gemdhnlide , geben wird. Dieſelben Verſuche haben außerdem noch Dasjenige , was man bisher ſchon von dieſer Fabricationsart wußte, beſtåtigt, daß nåmlich das Walzwerf nicht im Stande iſt, dem Eiſen alle die Eigenſchaften zu geben , welche ibm nothwendig ſind und die es während der vielen aufeinander folgenden Erhißungen beim gewöhnlichen
der Manufakturen , welche in Folge der außerordentlis chen Umſtände mehrere Jahre hindurch unterblieben war, bat von Neuem im J. 1834 ſtattgehabt. Man bat dabei den Zuſtand der Fabrication der regelmäßigen Waffen immer für genügend erkannt, ungeachtet einiger Unvoll. kommenheiten, welche unzertrennlich waren von der , durch die Bedürfniſſe des Augenblics aufgezwungenen Ausdehnung der Arbeiten, ſowie von der Ermächtigung zur Anfertigung von Gewehren Nr. 1. Die Fehler,
Robrſchmieden durch den Hammer erhålt, ſomie, daß es
!
welche man entdecte, ſind jeder Fabrit namhaft gemadt
ein weſentlicher Febler der gewalzten Robre iſt, in der worden , und an alle hat man detailirte Bemerkungen Soweißung inangelhaft zu ſein . über diejenigen Theile der Fabrication ergeben laſſen , Nicht ebenſo verhålt es ſich mit dem heut zu Tage Welche ganz beſonders die Aufmerkſamkeit der Offiziere in allen königl. Waffenfabrifen angewendeten Mittel, und der Angeſtellten der Artillerie in jenen Etabliſſe. das Holz zu den Gewebren durch Dampf auszutrocnen.
mente auf ſich ziehen müſſen . Endlich hat man durch einige Modificationen an
Die vor deſſen Einführung ſtattgehabten zablreichen Proben baben alle günſtige Erfolge gegeben. Die Hóls zer werden in einen Kaſten oder ſonſtigen paſſenden Bebålter aufgeſtapelt und zu 500 bis zu 1000 Stúd auf einmal der Wirfung des Dampfes ausgereßt. Dieſer durchdringt ſie , nimmt ihnen alle auflöslichen und gåbs
den Reglemente , und namentlich durch eine Reviſion des Preißtarifs der Reparaturen , noch beſſer die Inters eſſen des Soldaten und die des Staates zu vereinigen, ſowie mehr und mehr die Erhaltung der in den Händen der Truppen befindlichen Waffen zu ſichern geſucht.
rungsfåbigen Stoffe und erſeßt folde durch eine leicht
Dieß iſt im Weſentlichten das Wichtigſte , was in
verdunſtbare Feuchtigkeit. Man feßt die Hölzer hierauf den verſchiedenen Zweigen des Artilleriedienſtes , feit
während einer gewiſſen Zeit der Austrođnung durch die Erſcheinung der leßten Nummer des Memorials , geſches ben iſt. zu vermeiden , welche eine zu ſchnelle Verdunſtung ber. freie Luft aus, um Spalten und andere Beränderungen
vorbringen fonnte. Zulest bewerkſtelligt man die volls kommene Austrocnung ſebr ſchnell in einer fünftlich
geheizten Trockenſtube . Hierbei iſt es jedoch wichtig, daß warme , die Hölzer umgebende fuftmaſſe in ihrer die ganzen Ausdehnung beiläufig
Bibliograph i e. (Schlu B. ) III. Militäriſche Bülfewiffenfchaften .
dieſelbe Zemperatur 40. Van Convent ten Oever H. J., EN Verstur J. Aanteke
ningen en bedenkingen op het krimineel wetboek voor het darbiete und daß fie beträchtlich genug ſei , damit ſie krijgsvolk te lande. Breda by Merk. (Ankündigung.) nicht durch Nachläſſigkeit in der Heizung oder durch 41. friccius, Dr. E. Preußiſche Militär:Gerebrammlung; 2te
ſonſt eine Zufålligkeit zu merkliche Veränderungen er: leiden tonne.
Dieſes Verfahren reducirt die für die völlige Aus.
Fortregung, enthaltend die auf die militäriſche Rechtspflege fich beziehenden Berordnungen aus dem Jahre 1837. Nr. 438 – 468. 4º. Berlin u. Elbing 1838. Nicolai. ( II. u. S. 29-90 mit 1 Sabelle . ) 16 Ogr.
trodnung erforderliche Zeit auf einige Monate und 42. ' Morin, A. Aile -mémoire de mécanique pratique, à l'usage erlaubt dadurch bei den Borråthen eine Minderung von des officiers d'artillerie. 8º. Metz 1837. (22 } Bogen . ) 6 fr. 50 ct.; 2me édit. Ebend. 1838. (25; Bogen.) 7 fr. wenigſtens zwei Drittheilen , wodurch ſich eine anſebns liche Herabreßung der Holzpreiſe ergibt , während zu . 43. Morin, 2. Qülf& bud für practiſche sitedanit zum Gebrauche fűc Artillerieoffiziere. Uus dem Franzöſiſchen ins Deutſche gleich die Bedürfniſſe einer ſehr ausgedehnten Fabrica . überfekt von C. Bolemann. 8. Karisrube 1838. Groos. (VII . tion geſichert ſind. Wiemobl man indefjen bis auf dieſen u. 233 S. mit 58 eingedr. Holzſchnitten . ) 1 Rthlr. 8 Ogr. Lag nur befriedigende Reſultate von dieſer neuen Auss (Eine zweite deutſche ueberlegung iſt von Mittler in Berlin angetündigt.) trodnungsmethode erlangt bat, ſo fehlt ihr dod immer
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44. Soulten , C. Sandbuch militäriſcher Lusarbeitungen oder Unleitung fu ſchriftlichen Bearbeitungen militäriſcher Aufs gaben , für angehende Linien- und Landwehroffiziere,. forie unteroffiziere und Freiwillige deß ftehenden Beeres . Köln, Berlin u . teipzig 1838 . Rec. Militärwochenblatt 1838 , Nr. 19. 45. Sydow , 2. 0. Das Planzeichnen, die Unwendung der Mefe
67. Deftreichiſch-militariſche Zeitførift. Rebacteur : 3. B. chelt.
inſtrumente und das militäriſche Lufnehmen und Croquiren.
Bearbeitet als practiſcher Leitfaden zum Selbſtſtudiumy rowie auch bei Vorleſungen auf Militärſchulen 26. Mit 8 Kupfertaf. 8º. Berlin 1838. Umelang. ( XXII. u. 602 S.) 3 Rthlr. 12 Gr. Mec. Militärwochenblatt 1838 , Nr. 19.
IV. Zeitsdriften und vermijdte militari de S driften . 46. Anthologia militare. 8º. Napoli 1838.
8 °. Wien 1838. Strauk. ( Jährlid 12 Befte.) 3
68. Militär: Literaturzeitung. Redactoren : 0. Deder, D. Malis . zewski, E. Bleſſon. 4º. Berlin 1838. Mittler. (Jährl. 6 Befte.) 69. Uugem . Militärzeitung. 40. Darmſtadt 1838. 6. W. teste. ( 3ährtido 104 Nummern .) 70. Xehrenleſe auf dem Felde der Kriegsgeſchichte. Eine Samms lung von Helden : und Charatterzügen berühmter Feldherrn und tapferer Krieger. 16 °. Unsbach 1838. Brügel. 18 Ggr. 71. Annuaire de l'état militaire de la Belgique. 8 °. Bruxelles. 1838. 2 } Rthlr. 72. Annuaire de l'état militaire de France pour l'année 1838 .
12 °. Strasbourg 1838. Levrault. ( 25 } Bog .) 1 Rthlr. 20 Ggr. 73. Baur , 0. Bericht über die Kriegsübungen der t. württems bergiſchen Truppen im Jahr 1837. 8 °. Ludwigsburg 1838 . Naſt. ( 10 Bogen .) 16 Ogr.
47. Urchiv für die Offiziere der königl. preußiſchen Artillerie und
74. La belgique militaire , 5 vols. avec lithogr. 8 °. Bruxelles.
Ingenieurcorps . 8 °. Berlin 1838. Mittler.
48. Bibliothet för Krigshiſtoria och Krigskonſt , udgifet af e. Hamilton och Otto Peterſen ; 4te Deien 1te Seft. 8º. Stods holm 1838. 32 ft.
49. The naval and military gazette , and east India and colo nial chronicle . 4º. London 1838.
50. Kongl. Krigs - Wetenskap : Academiens bandlingar od Sidge trift. 8°. Stocholm 1838. ( Jährlich 12 Befte.) 51. Journal de l'armée belge. go. Bruxelles 1838 ; librairie mi litaire. ( Jährlich 12 Befte.) 52. Journal des armes spéciales publié par J. CORRÉARD. 8º. Paris 1838. ( Såbrlich 12 befte .) 53. Journal des exercices militaires. Paris 1838. ( Jährl. 12 Befte.)
6 Rthlr.
75. Militár - Converſationstepikon , bearbeidet af flere danſke Offi cerare. 2te Bo. 4te bis 7te Seft. 8º. Kiðbnbavn 1838. Pões. lipſen u. böft. 76. CREUTZ- LeICÁLEITNER , W. J. Algemeen militair Zak -Woor denboek in drie dalen hollandsch , fransch en hoogduitsch. (Ankündigung. )
77. État militaire du corps royale de l'artillerie de France. 12º. Strasbourg 1838. Levrault. ( 18 Bogen.) 78. FROMMENT, J. Du projet de concentrer le monopole des remplacemens militaires entre les mains du gouvernement. 18º.' Paris 1838. ( 2 Bogen .) 1 fr.
54. Journal militaire (officiel.) Paris 1838. ( Jährlich 12 Şefte.) 55. Journal des sciences militaires
79. Militár : Bandbud des Königreichs Bayern für 1838. 8 °.
mer. 8 °. Paris 1838. CORRÉARD. ( Jährlich 12 Befte.) 56. The united service journal and naval and military magazine. 89. London 1838 , print. for Colburn. ( Jährlich 12befte.) 57. Revue militaire. Journal de l'armée belge. 89. Bruxelles
80. augemeiner Militårtalender für die preußiſche Armee auf das
München 1838. ( 248 S.)
des armées de terre et de
1 Rthlr.
Jahr 1838 ; 1r Jahrg . 8. Glogau 1838. Flemming. ( 208 S. und 2 lithographirte plane.) 10 Sgr.
Rec. Soldatenfreund von Schneider. Nr. 244 oder Ster Jahrgang 183/38 , Nr. 36.
1838. ( Jährlich 12 Befte.)
58. Revue militaire et de la marine. 8º. Bruxelles 1838. (Jährs
81. lübe , $ . E. W. von der. Militär : Converſationsteriton 7 Bb . 18 oft. 8º. Udorf 1838. Berlagsbureau . /
lidh 12 Befte.) 59. La Sentinelle , journal des intérêts de l'armée. Paris 1838 .
( Erldeint wöchentlich 3mal.) 60. Der Soldatenfreund. Zeitſchrift für faßliche Belehrung und Unterhaltung des preuß. Soldaten, herausgeg. von e. Soneis
der. 4º. Berlin 1838 bei Qayn. (Jährlich 52 Nummern.); 61. Spectateur militaire ; rccueil de science , d'art et d'histoire
militaires. 8. Paris 1838. Noirot. ( Jährlich 12 Şefte.) 62. De militaire Spectator, tijdscrift voor het nederlandsche leger. Hoofd .
Redacteur: J. C. van RYNEVELD. 4.
Breda
1838. Broese et Comp. ( Jährlich 12 Bifte.) 63. Militairs Iidende for Danmart og petugdomeene; redig. og udgif. af J. B. 0. Schepeleen . 4º. Kiőbnhavn 1838. Soft. ( Jährlich 52 Nummern . )
64. Militärwochenblatt. Redaction : der tönigl. Generalſtab. -4 °. Berlin 1838. ( Jährlido 52 Nummern. )
65. Helvetiſch- mititäriſche Zeitſchrift. Redacteur : Hauptmann Balthard. 40. Bern 1838. ( Jährlid 12 Nummern .) 66. Zeitſdrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges. Redactoren : 0. Deder und Bleſſon. 8 °. Berlin 1838. Mitt: ler. ( Jährlich 9 befte .)
82. Proteich von D ften. Aphorismen über Kriegskunft; im iten Heft der deutſchen Vierteljahrsſchrift ( 8°. Stuttgart u. Tübingen 1838 , Cotta) S. 323 — 371,
83. Reinbold, F. Dan't, ſvenſk, tydre ,I franſt miliär : techniſl 3R * Drdbog; 18 bis 38 $éft. 8. Kiöbnhavn 18 ° /34. Reißel. 84. Mititär: Nepertorium , 3r Hargang. 8º. Kiőbnhavn 1838 . 3
Reißel. 85. ROSTAING , De, Nouvean système militaire. 8º. Paris 1838. ( 7 Bogen und 1 Tabelle.) .
86. dufter , J. S. Neues ungariſos Deutſches Wörterbud ic. Zuſäße. 1. augemeine militäriſche Kriegstunſtroðrter und Kunſtausdrüde. 8 °, Wien 1838. Somidis Wittwe u . Klaag.
( 10 S. ohne Pagina und 167 S.) 18 Gg. 87. ùeber die Stellung, die Pflichten und das Benehmen der Mis litärvorgefesten der niederen Grade. Seinen jüngeren Kame: raden geridmet von einem Beffiſchen Offizier. 8º. Kaſſel 1838. Krieger.
88. WelljettON , duke of. Despatsches by colonel Gurwood. 20 sh .
Vol. X. 8 °. London.
( Wird demnächſt fortgefegt.)
Von der Allgemeinen Militárzeitungerſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind.' – Die Verſendung geſchieht porttáglich durch die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchbändel. – Die Beſtellungen müſſen am Ende eines jeden Semeſters erneuert werden , wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten ſoll. Der Preis eines halben Jahrgangs , wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den ; init dem Obers Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Cour. oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. – Der Umſchlag dieſer Zeitung ſteht zu Bekanntmachungen aller Art -
.
S
offen . Die Einrůdungsgebühren werden für die Zeile mit 1 Gr. oder 4 fr. berechnet. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. B, este in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.
!
Mittwoch ,
Nr. 53.
4. Juli 1838.
MILE
an
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n tre i dh.
In den Sißungen der Deputirtenkammer vom 11. und 12. Juni wurde das Militår budget für 1839 berathen. Dberſt Garraube glaubte , es ſei endlich Zeit, daß die Percuſſionsgewebré in der Armee eingeführt wurden. General Boguereau : Das Per.
Strümpfe verweigere, welche die Regierung den Sol, baten geben wolle. Weiße Beinfleider båtten die belgie (den, die preußiſchen und die ruffiſden Soldaten . Sie ſeien eine wahre Erſparung, denn die wollenen Zuchs beinkleider würden daduro geſchont. Hr. lacoſte: Man moge auch der Reiterei folde ſeinene Beinkleider
cuſſionsgewehr, welches Herr Heurteloup fürzlich der geben. Sie trüge im Sommer wollene mit leder bereßte, Afademie der Wiſſenſchaften vorgelegt babe, ſei roon
õie ſehr beſchwerlid wåren . Der Kriegsminiſter Bers
eine alte Erfindung, und für die Ärmee ganz unbrauca nard: Es ſei gegen die Reinlichkeit, daß der Soldat nur ein einziges wollenes Beinkleid beſiße. Die Soldas bar.ſein Das, und Gewebr Soldaten ſtart und diere eins ten fach leichteines gepußt werdenmůffe können ; alle liebten den Puß. Man babe ihnen fürzlid Hand.
Bedingungen erfüde aber das Gewehr des Hrn . Heur, ſchube verwilligt, und ſie fånden ſich dadurch ſebrges teloup nicht. General Subervic : General Rogniat ſameichelt. Hr. b. Mornay : Die wollenen Beinkleider
habe. doch in der Akademie der Wiſſenſchaften einen
ſchůßten den Soldaten vor einer Menge Krankheiten,
Bericht zu Gunſten dieſer Entdeckung erſtattet. General Boguereau: Er wiſſe nicht, in wie fern die Afadémie der Wiſſenſchaften über die Brauchbarkeit von Waffen im Kriege entſpeiden könne. Oberſt Garr a ube:' Er
ſelbſt in warmen Gegenden . Die Goldaten båtten ſich aude nicht ſo rebr åber die Handſchuhe gefreuet, da man ſie zwinge, fie nur auf Spaziergången , nicht aber auch im Dienſte zu tragen. Oberſt Sarraube: Man habe
babe Verſuchen mit dem Gewehr von Heurteloup bei, die Torniſter der Soldaten verkleinert, nun möge man gewohnt. Das Feuer des Zündloches finde nicht oben auf dem laufe, Tondern unter dem Laufe ftatt, und die natürliche Folge davon ſei, daß die Kleidung der Sol, daten dadurch ganz verbrannt werde. Dieſes Gewebr
nicht ihr Gepåď vergrößern wollen, ſonſt würden die Beimagen der Regimenter nur vermehrt. General Des marcay : Der Soldat müſſe ſo wenig Gepåd haben, als möglich. Wollte man die leinenen Beinkleider ber's
fónne in der Armee gar nicht gebraucht werden.
ſtellen , ſo tonnte man eben ſo gut die Napoleonſden
Hr. Dubois bemerkte , daß der Sold der lieu, tenante und der Unterlieutenante bei der In fanterie und bei der Cavalerie. zu gering ſei. Sie er, bielten weniger als ein Handelscommis , weniger als die Arbeiter in den Werkſtätten. Der Kriegsminiſter,
Bårenmäßen wieder einführen , die man nur noch bei der Nationalgarde ſebe. Der Kriegsminiſter Bernard : Die taiſerliche Garbe babe mit ſeinenen Beinfleidern ,
Handſduben und Bårenmůßen im Zorniſter ganz Eus ropa durchzogen . Eine Stimme: Sie babe furze
mit Gamaſden getragen.Hr. Demarcay: General Bernard: Der Sold der lieutenante und der Beinkleider einerlet ; es ſet thdricht geweſen . General Bú ,
Unterlieutenante ſei allerdingg zu gering. Es ſei bereits ſoon die Einrichtung getroffen, daß fie in der Cavalerie auf Koſten des Staates ihr Pferd erhielten ; aber es müſſe aud etwas für dieſe Offiziere in der Infanterie gerdheben, und er werde im nådſten Jahre hierüber ein
Das ſei geaud: Der Soldat muffe nicht zweierlei Kleidung baben, eine für den Krieg, eine andere für den Frieden. Die leinenen Beinfleider feien beſonders bei den feuch ten Nädten in Afrifa gefábrlid . Der Soldat moge
Gefeß vorlegen. General Demarcay warf dem Miniſterium vor,
ſeinen Zorniſter lieber mit Reiß und Brod ausfüllen ,
als mit ſeinenen Beinfleidern und Handſduben. In
daß die Prinzen des fonigl. Hauſes zu Generalen
Rußland trügen die Soldaten ſogar Pelzbandſdube, ernannt worden ſeien , und mehr Adjutanten und Drs aber in Frankreid reien Handſoube für den Dienſt uns donnanzoffiziere um ſich båtten , als ihre Stellen erfors bequem . Bei der åb ftimmung wurden die 2 Min . derten . Die Rammer wünſchte nicht, daß der Miniſter Franken für leineneBeinfleider und Strümpfe der Gols
ſich gegen dieſe Vorwürfe vertbeitige, ſondern gingzur daten, demAntrage der Commiſſion gemäß, abgelehnt. Tagesordnung über.
Hr. Stourm : Er wundere fide, daß die Commiſſion
Hr. v. farode.Foucauld verlangte eine Reform
des Strafgereßbudes , weil die Strafen zu ſtreng .
die Gelder für die weißen Beinfieider und die ſeien und dieß zur Indiſciplin fübre; denn wegen der
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übermäßigen Strenge ber Strafen lebe man den Leuten nur die Vorlegung des Gefeßentwurfs, wie er von der durch die Finger, und ſo wirfe dieſelbe auf Strafloſig . Pairsfammer votirt worden iſt , beſcheinigen ." Nad feit hin. Aufder anderen Seite reien im leßten Fabre dieſer Erflårung wurde der Vorſchlag der Commiſſion allein 9 Lodesurtheile vollzogen wurden, 7 wegen Des mit großer Majoritåt angenommen . Bei dem Artifel über das Material des fngés ſertion und 2 wegen Inſubordination. Bei dem Artitet,, der von dem Gebalte des Genes mieurcorptsrug die Commiſſion auf eineReduction
ralſtabs der Armee bandelt, ſchlug die Commiſſion von 300,000 Fr. an , indem ſie die Wiederherſtellung der Feſtungswerfe von Chaumont und Wiſſembourg für indem ein beſonderes Gefeß über dieſen Gegenſtand vors unnúß erklärte. Der General Bugeaud åußerte ſich gelegt, von der Deputirtenfammer angenommen worden bei dieſer Gelegenheit in folgender Weiſe: ,, Die uns vor , dieſe Gehalte nur auf 6 Monate zu bewilliger ,
fei, und in dieſem Augenblice in der Pairsfammer vers
glüdliden Ereigniſſe der Jahre 1814 und 1815 baben
bandelt werde. Hr. 6. Mornay nahm dieſe Gelegen , beit wahr, um den Kriegsminiſter zu fragen , was ihn veranlaßt babe, der Pairsfammer den erwähnten Ge. ſebentwurf in der urſprünglichen Form und ohne Hins zufügung der von der Deputirtenkammer beliebten Pers ånderungen vorzulegen . Der Seriegsminiſter erklärte,
mich zum ernſten Nachdenken über den Werth der Fe . daß es in Kriegszeiten feinen ſchlechteren Mißbrauch gibt, ale den , den man mit den Feſtungen treibt. Es iſt gefåhrlich, wenn die Zahl derſelben zu groß iſt, ſie rauben der aktiven Vertheidigung des Bodens eine zu ſtungen gebracht. Zuvörderſt habe ich mich überzeugt,
daß er hierbei frůbere Beiſpiele zu Rathe gezogen babe. große Anzahl fampffähiger Bürger. Ein land wird nicht Die Miniſter båtten oft auf åbnliche Weiſe verfahren, durch Feſtungen, ſondern durch Armeen und Schlachten
wenn die von der Deputirtenfammer votirten Amendes gerettet. In den Augenblicken der größten Gefahr iſt ments der Anſicht der Regierung widerſprechend gewe, man genótbigt, die Garniſonen ins Feld růcken zu laſ fen waren. Hr. Odilon Barrot bemerkte, daß frúbere ſen , und dann fällt der Nußen der Feſtungen von ſelbſt Borgånge dem Miniſterium in dieſem Falle allerdings fort. Wenn man im Jahre 1814 nicht 50,000 Mann zur Entſchuldigung dienen konnten, daß aber von dem Franzoſen jenſeits des Rheing in den Feſtungen zurůd , Augenblicke an, wo die Frage angeregt wurde, dieſelbe gebalten båtte, wer weiß, was geſchehen wåre ? Man eine große Wichtigfeit erlange, und beſonders in dem
mißverſtebe mich aber nicht. Id Tåugne den Werth der
gegenwärtigen Augenblice. ,,Wenn ein Gefeßentwurf"“ , Feſtungen nicht; ich ſpreche bier nur von dem Miß, fügte Hr. Barrot hinzu , „,der Deputirtenfammer vors brauch. Erlauben Sie mir bei dieſer Gelegenheit, m . H., gelegt wird,, ſo ſteht es ihr frei, denſelben zu modificis auf die große Frage wegen der Befeſtigung der
ren , wie es auch der Regierung freiſteht, dem modificirten Hauptſtadt zurückzukommen. (Hört, hört !) Ich glaube, Gefeßentwurf beizutreten, oder ibn zurůdjunebmen , die Aufmerkſamkeit der Rammer und der Regierung neuer. denſeiben der Pairskammer vorzulegen oder nicht. Wenn dinge auf dieſen Gegenſtand lenfen zu müſſen. Mir liegt ſie ihn aber in die Pairsfammer bringt, ſo eignet ſie ſoviel als irgend Jemand an der Popularität; aber die fich das Werk der Deputirtenkammer an ; denn wenn
Würde und das Intereſſe meines Vaterlandes zicbe id
ſich die Regierung neutral verhalten und zu der Pairs, fammer ſagen wollte: da iſt der Beſdluß der Deputire tenfammer, ich will nichts damit zu thun haben, macht mit ihm , was ihr wollt, ſo würde ſie geradezu einen Conflict zwiſchen den beiden Rammern herbeifübren ,
doch vor, und ich nehme feinen Anſtand, zu erklären, daß ich die Ueberzeugung babe, daß, ſolange Paris nicht befes ſtigt iſt, wir in Europa das uns gebührende Uebergewicht nicht einnehmen werden. Wiſſen Sie, m . H., wer ſich am meiſten darüber freut, daß Der Gedanfe , Paris zu ber
und das iſt es , was ſie vor allen Dingen vermeiden feſtigen , aufgegeben worden iſt ? Es ſind die fremden muß." Der Großſiegelbew abrer meinte, daß eben Mächte. ( Bewegung.) Hr. Arago : ,,Ganz im Gegen, durch das Verfahren ſeines Rollegen ein ſolcher folder Conflict theil !" General Bugeaud : „ Ich will mich hier auf vermieden und der Pairskammer Gelegenheit gegeben keine Erörterung über das Befeſtigungoſyſtem einlaſſen ; werden ſolle, ſich ganz unbefangen auszuſprechen . Uebris
id ſage nur, daß Paris, welches der Mittelpunct der
gens , bemerfte der Miniſter, ſeien doch die Verändes rungen der Deputirtenkammer nur Amendements, die nodi feine Gefeßesfraft erhalten båtten. Dieſer Anſicht widerſebte rich Hr. Oditon Barrot ſehr entſchieden.
Künſte und des Gewerbfleißes iſt, welches nur60 Stun , den von der Grånze liegt, befeſtigtwerden muß. - Ich babe die Aufmerkſamkeit der Regierung noch auf eine andere , ebenſo wichtige Frage zu lenfen , nåmlich auf
Von dem Augenblice an, wo die Rammer die Amende ,
die Organiſation einer allgemeinen Reſerve.
I
-
ments votirt° båtte, můßten ſie als zu dem Geſeßents Bei dem gegenwärtigen Zuſtande der Dinge iſt die Rer wurf gehörig , betrachtet, und konnten nicht mebr von ſerve rein iluſoriſch. Um núblich zu ſein , müſſen die demſelben getrennt werden . Der Präſident ſelbſt gab Soldaten encadrirt werden, ſie müſſen eine militariſme ſeine Anſicht über dieſen Streit durch folgende Worte
Unterweiſung erhalten und müſſen , wenn die Bedürf
zu erfennen : ,,Die Rammer bat ſich bei dieſer Gelegens niffe des Dienſtes es erbeiſchen , in wenigen Tagen zu.
beit nicht über die Art und Weiſe auszuſprechen, wie ſammengezogen werden können . Gegenwärtig wird der ' der Gelegentwurf über den Generalſtab der Armee der
größte Zbeil der Soldaten gar nicht unterwieſen ; ſie
anderen Rammer vorgelegt worden iſt; aber ich erkläre, daß wenn der Fall umgekehrt geweſen wäre, d. b. wenn uns ein Gefeßentwurf unter denſelben Umſtänden und in derſelben Form vorgelegt worden wäre, ſo würde ich
bleiben rubig in ihrer Heimaib, überzeugt, daß man ſie niemals einberufen wird. Man könnte eine núblide Reſerve faſt ohne alle Roſten organiſiren , wenigſtens was die Infanterie betrifft; ſchwieriger dürfte dieß
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vielleidt mit der Artillerie und Cavalerie ſein , aber tåren Vorſchrift, welche eine ſpezielle Zuſammenſtellung jedenfalls iſt auch dieſer Gegenſtand der Sorgfalt der alles deſſen enth, ålt , was den Unteroffizieren in jeder Regierung zu empfeblen ." - Hr. Allard trat bins Beziehung des practiſchen Dienſtes obliegt und welche fichtlid der Befeſtigung der Hauptſtadt der Anſicht des in einer Weiſe abgefaßt iſt, daß darnad jeder Obere Generals Bugeaud bei. Er glaube, ſagte er, daß man der Unteroffiziere ſie leicht ,belebren und jeder Unters die Befeſtigung beeilen müſſe, und er hoffe zu Gott,daß offizier ſelbſt, nöthigenfalls Selbſtbelehrung daraus -
es nicht ſchon zu ſpát ſei. – Die von der Commiſſion
beantragte Reduction wurde hierauf genehmigt und
das ganze Budget des Kriegsminiſteriums angenommen. Scre i jo
chópfen kann. Die Reglements der verſchiedenen Dienſte enthalten
gewöhnlich blog vielfältig zerſtreute, allgemeine Andeus tungen und nur für einzelne Berhåltniſ
beſonder Vors
ſe e Unteroffiz wedeus unddara iere alte r der fähig das Verb nſind , gt, für jeder Offiz befu Hr. General Guiguer von Pranging þat in ſchri dieſe,ftennoch und ier beziehung ergå
dem großen Raibe des Kantons Waadt , deſſen Mitglied eine erläuternde,
sweiſe
ngende und dem
er iſt, bei Anlaß der Berathung der Inſtruction für die
Dienſ Zagſaßungsgeſandtſdaft erfiårt, bei den wiederholten beſſe ſtel lungn rfniſ wabrnenſich entwZuſa abſtr ihne erfemmen oderpred abireſen entſ zu ende n , was zutbedü
ebrangreifenden Beſchlüffen , welche die Tagfaßung gegen
Unte ihre wor rgeb ſie ach oder Miliihrer leiſt aufunnuſich zuftesbele enen egt, táraufſi enn obli ge zu die eidg lich febeer chts bebogefa rde bezüg Zuſarbiern mmen ſteleine entw erſcheübe Berl Dien babe Sißu lungvon orfe Es ſolch eint ängeen. als wegebren n. ne Bess ngen rung ßt babe, veranlaßt, bei der Bundesbehörde ſeine Enlaſſung aus dürfniß zur Möglichkeit einer angemeſſen gründlichen dem Militárdienſte zu begehren. Belebrung der Unteroffiziere. Man hat auch dieſes Bee
Ueber Vorſchriften für das Verhalten der
dürfniß bereits lange mebrſeitig gefühlt, und daber die Entſtehung einer Menge von febrbüchern für Unteroffis
ziere, von welchen jedoch bis jeßt noch feines dem von Unteroffiziere. Auge gefaßten Zwede : ſpezielle Belehrung Züchtige Unteroffiziere ſind ein zu wichtiger wirffas ung rkommenden Dienſt beziebungen , für ins alle vo mer Hebei in dem Triebwerf des Militårorganismus, ganz entfpricht. Die einen ſind zu viels oder einfeitig,
als daß nicht jedes Mittel, ihre dienſtliche Ausbildung . die anderen übers oder unvollſtåndig. Dasjenige , der zu fördern, gern ergriffen werden route ; und doch wird uns bekannt gewordenen Bůdyer dieſer Art, welches am nicht überal dieſem wichtigen Gegenſtande diejenige meiſten unſerem Zweck entſpricht, iſt das für den Ednigl. Sorgfalt gewidmet , welde er verdient.
württembergi Vorſchriften für beſtimmte:welc n Dien Unterſtoffis I. 1836 iere" , ,, hes im n der Was Sraf Bismark am Schluſſe ſeiner gehaltvollen das Verbalteſche Krie erſch jedo gfüh gehö ienen iſt; es ch in die Kategorie der rung rt Kritif über den 3. Band der Jdeale der ſehr treffend ſagt, nåmlich : „ für Generale einer Armee ubervollſtändigen und zu vielſeitigen ; ein eigenthümlis
Lehrbücher zu ſchreiben, bleibtein unfruchtbares Bemüs cher Fehler zwar , aber, unter Feſthaltung des practis ben. Die wenigen Regeln, welche ſyſtematiſch dargelegt werden können, müſſen ihnen befannt ſein , bevor ſie zu
einem Commando gelangen" - glauben wir, in Beziei hung auf das Ertrem der genannten Kategorie, dabin modificiren zu dürfen : daß es um deßwillen in mehri facher Beziehung ein verdienſtliches, nicht erfolgloſes -
iden Geſichtspunctes , darum nicht minder ein Fehler. Es entſpreden biernach die beſtebenden Borſdriften zur Belehrung der Unteroffiziere, deren wir , vom Jahr 1809-1836 , 14 kennen gelernt, nicht den Anforderuns gen, welche wir an ein practiſches Buch dieſer Art mas den, indem ſie theils zu viel, theils zu wenig enthalten.
Unternehmen rei, für die Unteroffiziere einer jeden Ars Unſeres Erachtens mußten und dürften ſie um obiges mee lehrbücher zu ſchreiben, weil ſie gewodhnlich zu einem Prádicat zu verdienen , beziehungsweiſe nur oder wirks Commando gelangen , bevor ſie noch die Regeln erkett, nen gelernt haben , die ihrem Berfahren zu Grunde liegen müſſen, wenn ſie, wie ihre Stellung es bedingt als wirkſame Hebel in dem taftiſden und difciplinari. (den Drganismus und als thåtige Peiter und Erhalter eines achten militariſchen Geiſtes ſich bewåbren wollen.
lidh dasjenige enthalten , was die Tendenz und das formelle der Handlungswei , ſe der Unteroffiziere in allen vorfommenden Dienſtbeziebungen betrifft, um hierüber fie nie zweifelhaft zu laſſen. So aber finden wir in den meiſten der beſtehenden Borſdriften , daß fie entweder nur einen Theil der vorkommenden Dienſtbeziebungen oder aber dieſelben mit einer ſolchen Umſtåndlichkeit
Nicht Geſchichte , Geographie , Mathematit u , drgl . erórtern , und ſoviele , den eigentlich practiſchen Wir . genſtånde mander Regimentsſchulen ſelbſtgefådig prans kungsfreis der Unteroffiziere überſteigende Beziebungen gen, ſind es, welche wir den Unteroffizieren beſonders mit bineinverfledten , daß fie theils durch das Minutidſe nöthig eradten ; ſondern ein practiſches Dien {twiſſen , einer Menge der erfolgten Anführungen , vielmehr den Wiſſenſchaften , welche in den Verzeichniſſen der febrges
um das, was ihnen obliegt, vorkommenden Fauß audi militäriſden Geiſt ertódten , als ihn erzeugen und fürs wirklich zu fönnen , dieß iſt es, was wir im Intereſſe
dern , theils auch nur Begriffverwirrend einwirken fons
des Dienſtes für nöthig erachten, und auf deſſen Erzies nen , weil ſie zuviel höhere, über der Sphäre und dem lung mit practiſcher Sachfenntniß und eifriger Sorgfalt Faſſungsvermogen der Unteroffiziere liegende Verhålts
hingewirkt werden muß. Das Mittel bierzu erkennen niſſe berühren. Dahin zu trachten, daß der Unteroffizier beffer wiffe und fónne, was ſeinen Untergebenen , Individuen , wie bereits angedeutet, in einer reglemen , daß er genügend wiſſe und fóninë, was ihm ſelbſt zu wir , nåchſt practiſcher Leitung und Ueberwadung der
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I. Von der Beſtimmung und den beſonderer Soldatenebre beſeelt ſei , bezeichnet die Tendenz der Eigenfoaften des Unteroffiziers; Schilderung rsbelehrung und ſomit die Anforderungen ſeines Wirfungstreifen und ſeiner Haupto Unteroffizie und Grånzen eines fcorbudes für dieſelben in unſes Pflichten im allgemeinen . rem Sinne. II. Von den Pflichten und eVerhåltniffer Teiſten obliegt und daß er dabei von achter Treue und
So furz dieſer Ausſpruch iſt, ſo iſt darum doch nicht einzelner Unteroffiziersgrad . 1) Der Rorpos geſagt, daß eine ihm entſprechende Vorſchrift für das ral. a ) Obliegenbeiten und Verhältniſſe im Allgemeinen ;
Berhalten der Unteroffiziere auch rich ganz kurz faſſen
b) Belehrung der Recruten über Ordnung, Anzug und
laife. Was dieſelben wiſſen und können ſollen , iſt im. Rüſtung, ſowie über die Beſtimmung ſeines neuen merhin ſo vielſeitig , daß es unvermeidlich wird , eine Standes; c ) Behandlung des Recruten mit Rückſicht große Mengevon Verhältniſſen zu berühren. Nicht alſo auf ſeine Individualitåt ; d ) Berfahren binſichtlich der im Umfange deſſen , was das Unterrichtsbuch berührt, taftiſchen , dienſtlichen und ſittlichen Bildung des Sols
tann es kurz ſein, ſondern nur in der Art, wie es die Verhältniſſe erdrtert, die es berührt. Die Abſicht, Ridi bierbei furz zu faſſen, muß die dominirende ſein ; jedoch barf fie darum nicht veranlaſſen, nur aphoriſtiſche Ans deutungen zu geben. Dieſe würden dem Faſſungsdet.
daten ; e) beſonderes verbalten als Vorſteber einer Korporalídaft; f) als Zimmercommandant. 2) Der Fourier. 3 ) Der Serdant . 4) Der Feldwebel 26. UI. Von dem Verbalten des Unteroffiziers binfidhtlich des inneren Dienſtesim allgemei.
mogen der Unteroffiziere nicht genügen und würden nen und wåbrend beſonderer Verbåltnisſe
namentlich nicht eine Erdrterung des Warymo itrer derfelben. Verhalten des Unteroffiziers. 1) Vom perſönlichen Dienſtbandlungen geſtatten , worauf unſe:. Modedienſte; 2 ) von der Inſpection ; 3)vor ,wäb.
Erachtens
rend und nad der Madtparade ; 4 ) als Ordonnanz ;
Grund .fennt, , wovon man dasjenige aber 5 ) als Inſtructor ; 6 ) in Beziehung auf das Ererciren ; Damit fann vollführen undden lernennicht nur mechaniſch man
reichen Unteroffiziere nicht aus, ſonſt könnte man ſtatt 7 ) bei Ertheilung des theoretiſchen Unterrichts. ibrer aud ebenſo vieler Automaten ſich bedienen. Sie
IV. Bom Verbalten des Unteroffizier 8 im
bilden bekanntlich im Organismus der Heere den Stüb. Garniſons, und bewaffneten Dienfte über, punct des Hebels, der dieſen gewaltigen Mardinen den baupt. Verhalten des Unteroffiziers 1 ) als Wachecom . Geiſt einfloßt, und üben , in Folge ibres directen Gin
mandant; 2) auf einer Wade, die unter den Befehlen
wirfens auf die Maſſe der Soldaten und ihrer permas nenten Berührung mit derſelben , einen boben Einfluß auf dieſe, der ſowohl in ſeinen Dor . als Nachtheilen Beſchaffenheit beruht. auf ihrer lediglich dieſer Bedachtgenommenwerden, daraufindividuellen Es muß alſo die erforderliche Soliditåt zu geben , und das Mittel
eines Offiziers ſtebt; 3),als Anführer einer Patrouide; 4 ) auf Erecution commando; 5 ) auf Siderungscoma mando V. .Verhalten des Unteroffiziers im Felde: 1) beim Quartiermachen ; 2) vor , wäbrend und nach dem Marſde; 3) bei Fouragircommando's; 4 ) bei
bierzu : gründliche Belebrung der Unteroffiziere erſcheint Transporten und Escorten; 5 ) m lagerſicherungs, demnach als eine Normalbedingung, ohne deren Erfül, dienſte ( insbeſondere als Commandant einer Feldwache);
lung nie der ådte gute Geiſt die Maſſebeleben wird. 6 ) beim Patrouilliren ; 7) im Marſo ſicherungsdienſte
Wo der Individualität der Unteroffiziere die bedingte ( insbeſondere bei der Avantgarde, bei der Arrieregarde Dienſtfoliditåt mangelt, dürfte ſogar eine ſolche als und bei der Seitendedung); 8 ) vor, wåhrend und nad Gemeingut auch weiter vergeblich zu ſuchen ſein , und dem Gefechte. zwar ſowohl aufs als abwärts ; denn måre fie aufs mårts, ſo würde und müßte ſie ſich nad abwårto ver.
VI. Berbalten des Unteroffiziers außer Dienft ; insbeſondere vom Verbalten gegen
pflanzt haben , und unten fdnnte ſie biernach nicht zu Kameradent, gegen Vorgerepte , gegen Unters finden ſein , weil ſie oben feblt. Gründliche Belebrung gebene und gegen Perſonenbürgerlichen der Unteroffiziere erbeiſcht indeſſen nicht ſchulmeiſterlid Standes ; ſowie derren Verbalten in Urlaub, pedantiſche Deductionen in der Beantwortung der Fras bei Krankheit 2c. gen , welche man an fie richtet ; ſie erbeiſcht vielmehr
anbang. Beiſpiele zu ſchriftlichen Melo
unſeres Erachtens: daß man aus dem , was ſie ſagen, dungen und ſonſtigen Ausfertigungen , wilde die Ueberzeugung gewinnen könne, daß ſie verſteben, was fie ſprechen ; daß fie ferner in dieſer Weiſe von
Unteroffizieren aller Orade in ihren ver. diedenen Dienſtverbåltniſſen vorfomment
Alem zu ſprechen wiffen , was ihnen zu thun obliegt, tonnen, nebſt kurzen Erlåterungen über und daß endlid ihr Handeln ihren Reden entſpreche. Form und Inhalt derſelben. Meldungen 1) von
Sie ſelbſt entſprechen dann unfehlbar den Bedingun.
Garniſonsmachen ; 2) von Feldwachen ; 3) Meldungen
gen , welche an tüchtige Unteroffiziere geſtellt werden ."
und Anzeigen aus Marſch- und Kantonnirungsquar,
Håtten wir ein Lehrbuch für Unteroffiziere zu ents tieren ; 4) Privatſchreiben an Borgeregte, Anfragen , werfen, ro würden wir , unter Beachtung des Angeführs Schreiben in befehlenden Verhältniſſen , Mittheilungen ten folgende Berhältniſſe berühren, die als Inbaltsvers an bürgerliche Behörden 2c.; 5) Quittungen. ( Soluß folgt. ) geid niß eines ſolchen Buches pafſiren mogen. Redigirt unter Verantwortridteit der Berlagsbandlung: 6. m . Leste in Darmſtadt und in deffen Offijin gedrudt.
Samſtag ,
Nr. 54 .
7. Juli 1838.
Allgemeine Nilitar - Zeitung. F r a n k r e i dh . Der Arieg o miniſter: „ Wir ſchlagen die Zahl 8 In den Sißungen der Pairskammer vom 12. 13. 14. vor. " - Der auf dieſe Weiſe amendirte Paragraph 15. 16. u. 18. Juni wurde der Gefeßes entwurf wurbe, nachdem eine erſte Abſtimmung zweifelhaft ges
åber den Stamm des Generalitab discutirt. blieben war, durd 67 gegen 40 Stimmen angenommen . Die Regierung hatte der Rammer den Entwurf nicht in Der zweite Paragraph wurde verworfen und derdurd der Faſſung, in welcher er von der Deputirtenkammer Graf Ambrugeac hinzugefügte Paragraph genehmigt. angenommen war , (f. Nr. 37 ber 4. M. 3.) ſondern Sißung vom 15. Junt. In dem zweiten Artifel ganz unveråndert in der urſprünglichen Faſſung vors wird die Zahl der aftiven Generalieutenante auf 80 gelegt. Beſonders dieſes ungewöhnliche Verfahren und und die der Diviſionsgenerale auf 160 feſtgeſeßt. Der deſſen Conſtitutionalität gab den Stoff zu der allgemei. General v. Preval ſchlug vor, die Zahl der Diviſions. nen Berathung, welche am 12. u. 13. Suni ſtattfand.
C
generale auf 140 zu vermindern. Dieſes Amendement
Am 14. Juni begann die Discuſſion über die einzelnen wurde aber nad einigen Worten des Kriegsminiſters -
Artikel. Der Präſident verlas den erſten Artifei, wie verworfen, und der zweite Artikel angenommen. - 3u er von der Deputirtenfammer amendirt worden iſt.
dem dritten Artikel ſchlug der Graf v. Ambrugeac
Derſelbe lautet folgendermaßen : „ Die Zahl der Mars folgendes Amendement vor: „ Die Generalieutenante
ſchade von Frankreich iſt in Friedenszeiten auf 6 feſte treten nach zurúdgelegtem 65. Jabre unddie Generale geſeßt und kann in Kriegszeiten bis auf 12 geſteigert nach zurücgelegtem 62. Jahre aus dem aktiven Dienſte werden. Dieſer Grad fann nur an Generalieutenante in die Reſerveabtheilungüber. Indeſſen kann durch eine verliehen werden , die den Oberbefehl über eine Armee
königl. Beſtimmung die Aktivitát der Generalieutenante
oder über ein aus mehreren Diviſionen beſtehendes Ara . - Der Graf v . Ambrugeac meecorps geführt haben." dlug ein Amendement vor, durch welches dieſen beiden Paragraphen noch ein dritter angehängt werden ſollte,
bis zum zurückgelegten 68. Fahre und die der Generale bis zum zurůdgelegten 65. Jabre verlångert werden.“ – Der Baron v . Morogues verlangte, daß der ganze dritte Artifel, als die königl. Prárogative beeinträchtie
Verminderung der Mar, gend, verworfen werbe. - Der Graf Dejean wünſchte worin geſagt wird, daß die ſchålle durd Ausſterben bewirft werden ſolle. Der zu wiſſen , welche Anſicht die Regierung in Bezug auf .
Arieg 8miniſter bemerkte , daß die Wahl der Mars
jenen Artikel babe. Der Ariegsminiſter erklärte dars
ſdåde ſchålle der Krone zuſtebe und daß ihre Prårogative durch
auf, daß die Regierung zwar mit der Altersgrånze eins
die Bedingungen, die man ihr vorſchreiben wollte, beeins trächtigt werde. Was die Zahl der Marſhåde betreffe, ſo glaube er, daß dieſelbe nicht übertrieben ſei, und daß wenn man dieſelbe in Friedenszeiten auch beſchränkte, der Regierung ein Mittel geraubt wäre , nad einem
verſtanden ſei, daß fie aber wünſche, es möge ihrer Entſcheidung úberlaſſen bleiben , die Offiziere nad Er. reichung jenes Alters entweder im aktiven Dienſte zu behalten , oder in die Reſerveabtheilung zu verfeßen. Der General v. Caur trat dieſer Anſicht des Miniſters
langen Kriege ausgezeichnete Dienſte würdig zu belobs der Verminderung der Zahl der Marſdåde, nod, mit den Bedingungen , die man zur Erlangung jener Würde fid aufſtellen wode, einverſtanden erflåren. Naddem ſich der Baron Dupin , der Graf Dejean , der Baron
bei und ſchlug daber folgende Abänderung vor: ,,Es 65. Jahre, und die Generale nadh zurůdgelegtem 62. Jahre in die Reſerveabtheilung verreßtwerden. Der Graf v. Ambrugeac erklärte , daß er ſein Amendement aufgeben wolle, obgleich er nicht verkenne, daß man der
nen . Die Regierung könne ſich daber auch , weder mit können die Generalieutenante nur nad zurůdgelegtem
Pelet und Hr. Billemain entſchieden zu Gunſten königl. Prárogative mit dem Vorſchlage, wie er jeßt bes Amendements ausgeſprochen hatten , fand ſich der abgefaßt worden ſei, ein trauriges Geſchenk mache; benn Kriegsminiſter veranlaßt, zu bemerken , daß er ſich es würden Reclamationen von Seiten der Generale ge.
nicht weigere, einen Unterſchied zwiſchen der Zahl der macht werden , welche die Regierung in mancherlei Vers Marſdåde in Friedens , und Kriegszeiten feſtzuſtellen , legenheiten ſeßen dürften . Das Amendement des Gen. nur erſcheine ihm die Zahl 6 zu gering. Mehrere v . Caur wurde angenommen und man wollte ſdon zu Stimmen : ,,Solagen Sie ein Amendement vor! " - dem vierten Artikel übergeben, als der Graf Pernetiy -
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erklärte , daß er das Amendement des Grafen 6. Am . brugeac in folgender Faſſung wieder aufnehme: „Indele ſen können die Generalieutenante nur bis zum 68. Jahre und die Diviſionsgenerale nur bis zum 65. Jahre im aftiven Dienſte behalten werden. “ Der Kriegsminis ſter bemerkte, daß dadurch die Altersgrånze, welche die Kammer habe abſchaffen wollen, wieder bergeſtellt werde. Nichtsdeſtoweniger wurde über das Amendement des Grafen 0. Pernetty abgeſtimmt, und das Bureau ers klärte nach langer Zögerung, daß das Amendement mit
eines Armeecorps geführt haben." – Der Graf Dejean erflårte, daß er dem erſten Theile des Artifels voúfom men beiſtimme, daß es ihm aber nicht paſſend erſcheine, die Vergünſtigung auch auf die Generalieutenante der Artillerie und des Genieweſens auszudebnen. - Der Kriegsminiſter ſagte, es můffe dem Staate von eben ro großer Wichtigkeit ſein , einenChef der Artillerie, als einen Chef der Infanterie oder der Cavalerie långer im aftiven Dienſte behalten zu fónnen. – Der Graf von Ambrugeac beſtand darauf,daß das ganze Amendes
67 gegen 65 Stimmen angenommen worden ſei.
-
Eine
ment zu den tranſitoriſdien Artikeln geboren ſolle, indem
lebhafte Aufregung gab ſich nach dieſem Reſultat in der Kammer fund. Hr. Giros de l’ain : ,, Ich babe zwar für das Amendement geſtimmt, aber ich glaube doch, daß, wenn bei einer rowichtigen Frage rich durch Aufs ſtehen und Niederſeben nureine Majoritåt von 2 Stim men ergibt , es der Vorſicht gemäß iſt, zur gebeimen Abſtimmung zu ſchreiten ." Es erhob ſich ein lebhafter
die darin enthaltene Beſtimmung wohl keine dauernde ſein könne. Nach einigen Bemerkungen des Conſeilsprås identen wurde der ganze Artikel in der von der Com, miſſion vorgeſchlagenen Weiſe angenommen . Die Rammer ging nun zu dem Paragraphen über, dem rich das Miniſterium bereits in der Deputirtenfammer ro eifrig widerſekt batte. Derſelbe lautet ' folgendermaßen :
Streit zwiſden mebreren Pairo , ob dieſer Antrag des
„ In der Folge rollen die Generale nur auf ihr Geſude
-
Hrn. Girod zuläſſig rei, den aber der Präſident durch wegen langiähriger Dienſtzeit penſionirt werden können. die Erflårung endete , daß es dem Reglement und der Die vorſtebende Beſtimmung iſt nicht anwendbar auf Würde der Kammer zuwider ſei, dem Wunſche des Hrn. diejenigen, die ſich der im Artikel 27 des Gefeßes vom
Girod, der einen Zweifel in die gewiſſenhafte Entſcheis 19. Mai 1834 angeführten Vergeben ſchuldig gemacht dung des Bureau vorausſebe, zu genügen. Der Kriegss
baben , noch auf diejenigen , welche aus den in dem.
miniſter ſchlug darauf vor, dem ro eben votirten Para. ſelben Geſetze angeführten Gründen durch ein Unterſus graphen noch folgende Worte anzubảngen: „ Wenn nicht chungsconſeil für unfähig erfannt ſind, im aktiven Dienſte
der König auf den Bericht des Kriegsminiſters anders zu bieiben. – Der Graf v. Ambrugeac ſchlug ein entſcheidet."" - Der Baron Mounier widerſeşte fich dieſem Amendement, weil es , ſeiner Anſicht nach, das vorber Beldloſſene wieder aufhóbe; und nachdem auch der Herzog v . Broglie erklärt batte, daß, wenn man den Zuſaß des Kriegsminiſters annahme , er gegen den .
Amendement vor , wonach die Beſtimmung auch nicht auf diejenigen Generale anwendbar ſein ſolle, die be. reits nach dem Geſeße von 1834 die Rechte zur Pen ſionirung erlangt båtten. Der Kriegsminiſter ſprache lid entſchieden gegen den Grundfat des Paragraphen
ganzen Artifel ſtimmen werde, wurde das Amendement aus, indem die fonigl. Prárogative dadurch weſentlich mit großer Majoritat verworfen .
Man ſchritt biers
beeinträchtigt wurde, denn wenn ein General nad 30jåb.
auf über den dritten Artikel zur geheimen Abſtimmung, riger Dienſtzeit ſeine Penſionirung geſeßlich verlangen indem 15 Pairs, wie es das Reglement verlangt, auf fónne, ſo müſſe es auch dem Staate freiſtehen , nad
dieſe Form beſtanden hatten. Der Artifel wurde mit 89 Verlauf einer ſolden Dienſtzeit den General zu penſio . gegen 59 Stimmen angenommen ,
Der Graf von
niren. Wenn man für die Scnerale ein ſolches Privile.
Montalembert beantragte hierauf einen Zuſaßartifel, gium feltrebe, ſo würden auch bald die Offiziere niederen der gleich nach dem dritten Artikel folgen ſollte und alſó Ranges auf eine ähnliche Vergünſtigung antragen , und lautete:
0 Die in dem leßten Paragraph des vorigen
es ſei dieß daher offenbar der erſte Schritt zur Desors
Artifels enthaltenen Beſtimmungen ind nicht auf dies ganiſation der Armee. Die weitere Berathung über dies jenigen Generallieutenante anwendbar , die den Ober. fen Ärtifel wurde bis zur nådſten Sißung verſchoben. befebl úber eine Armee , oder über ein aus mehreren Am 18. Juni wurde die zuleßt erwåbnte Discuſſion Diviſionen beſtehendes Armeecorps geführt haben .“ fortgereßt. Der Graf Dejean tabelte den Mißbrauch, Dieſer Zuſagartikel , dem der Kriegsminiſter beitrat, den man mit der Penſionirung der Generale treibe, ohne wurde an die Commiſſion verwieſen , die weitere Beras daß dieſe ibre Penſionirung verlangt båtten. Er habe, ſagte er, dieſen Mißbrauch unter der vorigen Regierung thung auf den anderen Tag vertagt. In der Sißung vom 16. Juni berichtete der getadelt, und er balte ihn noch für weit verdammlicher Baron Mounier im Namen der Commiſſion , daß der unter der, aus der Julirevolution hervorgegangenen von dem Grafen Montalembert vorgeſchlagene Zuſaß. Regierung. Der Graf Roguet trat dieſer Anſicht bet artikel von der Commiſſion genehmigt , aber in der und ſuchte darzuthun, daß durch die vorgeſchlagene Aus. .
Abfaſſung auf folgende Weiſe" abgeändertworden ſei: nahme zu Gunſten der Generale die fonigl. Prárogative .. Inbeffen können auch über den feſtgelegten Termin hinaus im aktiven Dienſte behalten werden: diejenigen Generallieutenante, die im Felde den Oberbefehl über eine Armee oder über ein aus mehreren Diviſionen bes ſtehendes Armeecorps geführt haben , ſowie auch dieje. nigen Generalieutenante , die den Oberbefehl über die Artillerie oder über das Geniemeſen einer Armee oder
nicht gefährdet werde. Der Graf Jacqueminot von Ham war dagegen der Meinung, daß eine ſolche Aus. nabme zu Gunſten der Generale die übelſten Folgen baben könne, indem ſpäter auch die Offiziere niederen Ranges auf eine ähnliche Begünſtigung beſieben wir den. Es wurde hierauf überden Artikel abgeſtimmt und derſelbe mit 88 gegen 67 Stimmen verworfen.
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Nachdem nun noch die übrigen Artifel angenommen wors faffen kann .". Andere widerſprechen dieſer Anſicht; fie den waren,ſchritt man zur Abſtimmung ůber den gangen geben wohl die Núßlichkeit, aber nicht die Nothwendige Geſebesentwurf, welder mit 86 gegen 51 Stimmen keit eines ſolchen Buches zu und meinen : das viele genehmigt wurde. Königreich Sach re n .
Febren tauge nichts, practiciren müſſe man, dieß ſei die rechte Scule ; man babe der Bücher genug , jemehr Bücher, jemehr. Afterweisheit und pedantiſche Theoretis fer . Pebrbücher in die Hände der Unteroffiziere zu geben,
Dresden , 21. Juni. Vor einigen Tagen iſt der růbmlich befannte Berfaſſer der Bajonnerfechtlebre, veranlaſſe ſie nur, ihre Oberen zu fritiſiren u . drgl. m. Hauptmann v. Selmniß, mit Lod abgegangen. Wir befinden und in dem eigentbůmlidhen Falle, beiden Partheien Redt geben zu müſſen ; indem wir gegen die Einen nicht in Abrede ſtellen fónnen , daß allerdings .
ein Mittel vorbanden fein müſſe, die Unteroffiziere über alle ihre Dienſtobliegenbeiten gründlich zu belehren , und Unteroffiziere. gegen die Anderen : daß allerdings das Practiciren die ( Schlu k . ) beſte Schule rei. Verſuden wir es , zu erweiſen , daß Nachſt der allgemeinen Andeutung deſſen, was ihnen bierin fein Widerſpruch liege. Man weiß, daß die Ei,
Ueber Vorſchriften für das Verhalten der
in formeller Beziehung in den bezeichneten verſchiedenen genthämlichkeiten unſeres Standes, deffen Angehörige, Verbåltniſſen obliegt, würden wir insbeſondere den
der Mebrzahl nad , ihre Energie und Intelligenz nur
Geiſt andeuten , der ſie beleben muß , in welchem ſie dem ertremen Ernſtfalle widmen , in den Anordnungen auf ihre Untergebenen zu wirken und welchen ſie dens ſelben einzufloßen baben , ſowie bei Kardinalpuncten : warum ihr Verbaften ſo und nicht anders beſchaffen
Centraliſirung bedingen , um nicht in der Ausfübrung der nothwendigen Uebereinſtimmung zu ermangeln ; und ferner weiß man, daß das Practiciren vor ačem Seles
ſein dürfe. Nur bierin finden wir eine Bürgſchaft das genheit dazu erfordert und daß, um gut zu practiciren, für , daß nicht blos medaniſde , ſondern mit jener Ues
man ſich dazu vorbereitet baben muß. Da nun in einem
berjeugung und Einſicht verfahren werde , woraus das militäriſche Selbſtgefübl und Vertrauen und jener uns
lebrbuche, wie wir es verlangen, die bier erforderliche
ſchikbare Zaft ſich entwickeln, welder auch in unerörtert
Centraliſirung der Anordnungen realiſirt wäre, da fers ner im Frieden nicht alles practicirt werden fann, was
gebliebenen Verhältniſſen , welche oft zufällige Verans laſſungen unerwartet berbeiführen, mit Entſchloſſenbeit richtig bandeln lebrt. Die Form des Buches anlangend, ſo würden wir ihm nicht die fatechetiſche geben. Dieſe
die Unteroffiziere wiſſen müſſen, und wenn ſie nicht zu dem vorbereitet ſind, was man mit ihnen practiciren fann , oder ſie über das aufftårt, was man mit ihnen practicirt hat, eine Inconfequenz von Seiten derer bes
Form verbürgt unſeres Erachtens nicht, daß der Mann gangen zu werden ſcheint, welche practiciren und doch verſtehe, was er auf Befragen ſagt ; indem ſeine Ante nicht das Mittel wollen , es mit gehörigem Erfolg zu wort auch ebenſo gut blos das Reſultat eines guten können : ſo dürfte es im Intereſſe beider Parteien lie.
Gedächtniſſes, wie das wirklicher, eigener Erkenntniß gen, im Beſiße eines angemeſſenen lehrbuches für ihre ſein kann. Fragen dagegen , welche aus einem darauf Unteroffiziere zu ſein , indem ein ſolches, wie erörtert, bezüglichen zuſammenbängenden Zerte beantwortet wers beider Zwecken entſpråde. Unterwirft man den Gegen, den müſſen, ndibigen den Quåſionirten ſeine individuelle ſtand noch einer weiteren Erdrterung , ſo dürfte viel. Anſicht auszuſpreden, wobei es nicht darauf ankommt, leidt auch noch alſo raiſonnirt werden können. welcher Worte er ſich bedient, als vielmehr , daß man Gleidaförmigkeit in der Ausführung iſt ein ficherer ſeine eigentliche Meinung wirflid, fennen lerne, gleichs Prüfſtein für die Solidität eines jeden Dienſtes. Ber. viel ob die eigentbúmliche Spredweiſe des Befragten miſſen wir dieſelbe, ſo ſtoßen wir auf die verſchiedents fie in mehr oder minder zierlichen und correcten Wor, artigſten Eigenthümlichkeiten, welche nicht mehr jene , Handelt es ſich um die Einführung eines Pehrbuches
durch die Gewobnbeit vererbten und durch erlangte Ans tiquitåt ehrwürdigen ſind, ſondern fold wandelbare, die
der beſprochenen Art, ſo bórt man , wie es bei allen menſchlichen Unternehmungen und Ereigniſſen der Fall ift , viel pro und contra. Die Einen ſagen : ,, Ja , ein ſolches Buch iſt Bedürfniß ; ohne ein ſolches vermogen wir nicht Uebereinſtimmung in dem Verbalten der Ün:
nid)t nur mit den Individuen und deren Eigentbůmlichs feiten , ſondern auch je nad den momentanen Anſichten derſelben , wechſeln, weil ſie nicht auf einer ſtabilen , dem wabren Bedürfniffe des Dienſtes und beſtebender Berbåltniffe angemeſſenen Concentrirung der Anordnuns
teroffiziere zu erlangen , ja nicht einmal fie über ihre
gen beruben . Die biernad in einem jeden Dienſte erfor.
ten zu erkennen gibt.
fåmmtliden Obliegenbeiten gründlich zu belebren ; da die ſpårlichen Andeutungen und Vorſchriften für die Maſſe deſſen, was ihnen zu leiſten obliegt, ſo vielfältig zerſtreut in den verſchiedenen Reglements fich vorfinden , daß ohne eine beſondere Zuſammenſtellung und Ergån zung derſelben ſich gar feine eigentliche Ueberſicht davon
derliche Gleichförmigfeit und jene berührte ehrwürdige, • charakteriſtiſche Geſammteigenthümlidfeit , wird aber leichtbegreiflicherweiſe nicht wohl da erzielt und erhale ten werden können, wo in Ermangelung ſpezieller febrs bücher oder ſpeziell concentrirter Detailvorſdriften , der Spielraum der Individualitåten unbegränzt iſt, indem gewinnen lågt, und man daher auch nur, je nad Bes man jeden der Betheiligten in die Nothwendigkeit vers barf, gelegenbeitlich und zwar, weil feine ſpezielle Bor, feßt , die Mafie der in den verſchiedenen Reglements .
bereitung möglich, aud nur oberflådlich rich damit bes vielfältig gerſtreut liegenden allgemeinen Beſtimmungen
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ſelbſt zu ſammeln und ſich das Detail der Ausführung eigenthümliche Marimen und Verfahrungsweiſen auch bei
nad individueller Anſicht ſelbſt zu interpretiren. Daß dienſtliden Handlungen in Anwendung bringen dürfe. ein ſolches Verhältniß auf die Dienſttůchtigkeit der Uns
Weld cin Chaos von Barietåten in der Ausführung ,
teroffiziere höchſt nachtheilig einwirfen müſſe, rowie, daß wenn, wo man beſondere Vorſchriften für das Berbal.
weld heterogene Nuancirung theoretiſcher , practiſcher, adminiſtrativer, ångſtlid pedantiſcher , oder rådſichtslos
ten der Soldaten befißt, feine dergleichen für die wichs
sans faconirter Art müßte nothwendig entſtehen, wenn
tige Branche der Unteroffiziere beſtehen , durch dieſe man, obiger Vorausſeßung zuſtimmend, geſtatten wollte, Unterlaſſungsſünde mindeſtens eine ſchädliche Inconſes daß die praſumirten Vorgefeſten , vom roben Elementar, quenz begangen worden, wird wohl nicht beſtritten were taktiker, bis zum úberfeinen ſtrategiſchen Freigeiſte, jeder den . Abgeſehen von der verſchiedenartigen Interpres einſeitig nach der ihm eigenenWeiſe, die Eigenthůmlid . -
tation und ihren divergirenden Wirfungen im Erfolg
feiten ſeiner individuellen Anſichten in den Formen, die
(der äußeren Erſcheinung in den Dienſtleiſtungen ), er in Anwendung bringen ließe, ausprågen fönnte. ſpringt es aber auch in die Augen , daß unter ſolchen Verhältniſſen nicht einmal ein allgemeines Befanntſein der wirklich vorliegenden Beſtimmungen vorausgeſeßt werden darf, da bekanntlich nicht allgemein gleiches Ins tereſſe und gleiche Fähigkeit vorwaltet, eine dem Dienſte erſprießliche Compilation zu realiſiren ; ja vielmehr, Er, fahrungsgemäß, leider mit hoher Wabrſcheinlichkeit vor. ausgelegt werden muß , daß nur wenige Einzelne rich
Erinnert man ſich zuleßt noch, daß da, wo man zwar allgemeine Reglements , nicht aber auch beſondere Bors ſchriften für das Verhalten der Unteroffiziere beſigt, bei beren Commandirung zu ungewöhnlichen Dienſten in der Regel die ganze Inſtruction, welche man ihnen ertheilt, in der Aufforderung beſteht, ihre Schuldigkeit zu thun , obne ihnen dieſe nåber anzudeuten , weil man bierzu entweder ſich nicht disponirt oder gewachſen fühlt , oder
Damit befaſſen werden , während die großeMehrzahl, weildie Zeit drångt und man vorausſeßt, derunter: und vielleidt nicht mit Unrecht, die Reſuitate lediglic offizier wiſſe, was ihm obliegt ; erwågt man ferner, dan dem bequemen Dienſtſchlendrian überlaſſenwird .Die derUnteroffiziernurdasjenige, was ihmin der tåglio Erzielung eines befferen Reſultates in der beſprochenen den Praris nad und nach zu eigen geworden, dieſer -
Beziehung, das der gleichmäßigen, dem wahren Dienſts im Frieden gewig bódít einſeitigen - Belebrung ento bedürfniſſe entſprechenden Belehrung der Unteroffiziere, ſprechend erlernthat, dagegen alles andere , bei weitem deſſen Nothwendigkeit wohl evident ſein dürfte , wenn die wichtigeren Obliegenheiten ſeines Berufes , in Ers
nicht zweifel an der Uebereinſtimmung, Solidität und mangelung von Belehrung und GelegenheitzurPraris .
Laktfeſtigkeit in den Dienſtleiſtungen der betreffenden nicht fennt; und endlich, daß: wenn die Unteroffiziere Kategoriegerechtfertigt erſcheinen ſollen, bedingt daber im Beſik eines, alle ihre Obliegenheiten ſpeziell enthal, eine dienſtlich angeordnete, -0. b . eine ſolche Compilation tenden Inſtructionsbudhes ſich befånden, ſie in den Stand der verſchiedenen , die Unteroffiziere betreffenden Vors geſeßt waren, in allen vorkommenden Fåden durch Selbſts ſchriften, welche nach den Anſichten der höchſten Behdrde belehrung rich helfen zu können, ſo dürfte wohl, insbes
ſtattgefunden, damit nicht als weſentlich betrieben oder
ſondere bei Friedenss und Conſcriptionsverhåltniffen ,
angeſehen werden könne, was nicht der höchſten Inten, wie ſie bei dem deutſchen Bundesheere beſtehen , nicht tion gemäß es iſt; denn den Eigentümlichkeiten der blos der Nußen, ſondern auch die Nothwendigkeit eines
Individualitäten darf nur die Möglichkeit geſtattet ſein, ſolchen ſpeziellen Inſtructionsbuches einleuchtend erſcheis in der Art, wie ſie zum Zwede gelangen , nicht aber darin
nen . – Die erwähnte Menge der bereits vorhandenen
ſich geltend zu machen , daß ſie in der Interpretation des
Bücher dieſer Art, obgleid), wie geſagt, unſeres Erach . tens noch feines derſelben ſeinein Zwede ganz entſpricht,
zweckes ſelbſt und ſeiner eigentlichen Realiſirung von
einander abweichen , und hierdurch dem abſolutnothi bewahrheitet die Richtigkeit dieſer Behauptung, und fei. wendigen Gemeingeiſt entgegen oder doch idrend auf denſelben wirfen, was allerdings die Folge wäre, wenn man nicht den Spielraum hierin durd angemeſſene Centraliſirung begrånzte. Man fennt genugſam die Varietåt in den Perſona lichkeiten, um es nicht blog begreiflich, ſondern vielmehr ſehr wahrſcheinlich zu finden , daß man z. B. unter 20 , 40 mehr oder wenigeren Vorgeſepten, weiden ſåmmtlid ,
nes derſelben, inſofern es nicht mehr enthält, als ſpeziell dem Unteroffizier obliegt, provocirt Superflugbeit oder Recenſentenſinn; vielmehr dürfte dieſer Nachtheil nur da
jedem nach etgener Anſicht, die Unterweiſung ſeiner Uns
Unſere Standes ableiten laſſen, würde es uns freuen ,
entſtehen fónnen, wo man den Unteroffizieren volſtån .
dige, auch die Obliegenbeiten ihrer Dberen enthaltende Reglemente in die Hand gibt. Wahrlich nicht aus per. ſdnlichen Rüdſichten , wobi aber aus jenen, die ſich aus bem woblverſtandenen und lebhaft empfundenen Intereſſe
tergebenen obláge, weſentliche Verſchiedenheiten entſtehen wenn es den vorſtehenden Anführungen gelungen wäre, ſeben würde, die leicht dabin ausarten könnten, daß bei
mit zur Feſtſtellung der Anſicht beizutragen , daß es
Berſeßungen ihrer Untergebenen aus einer Abtheilung in die andere , die Divergenz der neuen Anforderung gen , welche an ſie geſtellt wurden, ſie, ohne daß ſie ihren Dienſtgrad verändert båtten, in den Fall verſeßen könnte, rich ihrem ſeitherigen Wirkungsfreiſe gånzlich
nicht blog b108 råtbitch und angemeſſen , ſondern nothwendig rei , den Unteroffizieren eine zu . ſammenſtellung ihrer Obliegenheiten in Form eines reglementaren febrbud es in die Hand zu geben, indem dieß als das practiſdhſte Mittel entfremdet zu fühlen , was offenbar nicht für die Solis erſcheint, ſowohl durch Selbſtbelehrung, als auch durdo
dität des Dienſtes ſprechen würde, da nicht zugegeben leichtere und gleichförmigere Inſtruction durch ihre Obes werden wird, daß jede Compagnie ac. andere, nur ihr
ren auf die dienſtliche Ausbildung derſelben zu wirken .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Lebte in Darmſtadt und in deſſen pffljin gedruckt.
Nr. 55.
Mittwoch , 11. Juli 1838.
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Allgemeine Militar - Zeitung. miſſion, und wird dabei mehrmals durch Reclamationen Då neJuni. mar Kopenhagen , 18. Das1. ſeit einiger Zeit verbreitete Gerücht, als habe der Erbpring Frederic was Ober:Militárcommando von Jütland erhalten , mag in folgendem f. Armeebefehl ſeine Erklärung und Berichti: gung finden. Derſelbe lautet folgendermaßen : ;,1) die
unterbrochen. Nach einigen weiteren Debatten wurde zur Abſtimmung darüber geſchritten , ob zur Erdrterung der Artikel übergegangen werden ſolle. Eine doppelte Probe durch Sißenbleiben und Aufſtehen blieb zweifels baft. Die ganze linke votirte für den Vorſchlag, mit
Feſtung Fridericia und ihre Garniſon ſou hinführo
Ausnahme der HH. Taillandier , Colomé, Zeulon und Garnier . Pagès. Die HH. Zailandier und Golomes
unſerem Jütlan Willends gemäß mehrn zum Genera n lcoms mando gehörennicht , ſonder iſt dagege unter votirten gegen den Vorſchlag. Die HH. Garnier Pagès und Deulon nahmen feinen Theil an dem Votum . Da
das. Generalcommando von Fübnen gelegt; 2) ſtatt die Probe zweifelhaft blieb , ſo ſchritt man zum gebei, des verſtorbenen Gen.Lieutenants v. Gaſtonnier, der als men Scrutin , wo dann die Kammer mit 149 ſchwarzen e, haben d ric dirend fungirt in Jütlan Genera comman nand gegen 119 weiße Kugeln entſchied , daß ſie nicht zur al, lPrinz Ferdi bierzu denerGener Frede wir Erörterung der Artikel des Vorlage des Hrn. Pes zu Dånemark gnädigſt ernannt. ſpinaſſe übergeben wolle. F r a n tre i ch. Medlenburg - Sdwerin. In der Sißung der Deputirtenfammer am 15. Mai in ng lags rung , 20. Juni. Die Truppen ſind gegenwårs Sdwer ordnu Vorſch des Erörte an kam die Tages
tig in einem Uebungslager vereinigt. Das lager liegt hart an der Ludwigsluſter Chauſſee, '/, Meile von bier , am Saume des Haſelholzes, füdwårts von der Stadt , in einer Vertiefung der im Vordergrunde von einzelnen Hügelfetten durchzogenen Fläche. Am Rande der Ehrenregion die nöthigen Vorſchüſſe zu machen , um des Gehölzes zieht ſich eine Reibe von Buden und Mars den vor dem 6. April 1814 ernannten legionåren und fetendergezelte'n hin. Hier ſind Conditoreien, Weinſdens
*) des Oberſten Leſpinaffe über die Ehrenregion. ** Hr. farabit hatte an die Deputirten ein Amendement vertheilen laſſen , das ftatt einer von der Commiſſion vorgedragenen Unterſtübung von 300,000 Fr. darauf antragt, daß der Finanzminiſter ermächtigt werden ſolle, Offizieren der Ehrenregion den Betrag der an ihrem
fen, eine Materialwaarenbandlung , Reſtaurationen 2c.
Gehalt gemachten Abzůge zu bezahlen.Hr . Gaugier In ungefähr 100 gecigneten Strohhütten lagern die findet den Vorſchlag des Oberſten leſpinaſſe edel und Truppen, welche circa 1400 Mann ſtarf ſind. Ein recht großmüthig und tabelt die von der Gommiſſion anges
ſchon decorirter Speiſeſaal, aus Brettern, zuſammen ,
brachten Modificationen . Hr. liadières erklärt, er gefügt, iſt für die Offiziere errichtet , wåhrend, einzelne ſei weder für die Anſicht des Oberſten , noch für die der
weifblinfende Zelte für den Hof, den Stab, die Waches
Commiſſion. Der Staat ſchulde den regionåren noch poſten 2c. zerſtreut umberſtehen. An Rochſtellen, Waſſers eine Summe von 11,750,000 Fr. Die Drdonnanz vom
behåltern ic. fehlt es nicht, und ein Carouſel dient u. 4. 9
19. Juli 1814 ſei ungefeßlich, und die Reſtauration habe fó angefangen , wie ſie auch geendigt habe, nåmlich durch eine Verlegung des Geſekes. Der Rammer von 1838 gebühre es , die Schuld Frankreichs an diejenigen, welche ihr Blut für das Baterland vergoſſen , zu bezahlen. Er Tchlågt als Amendement vor : ,, Es ſoll eine Commiſſion
zur Beluſtigung der Mannſchaft, vor welcher auf Allers höchſte Verfügung auch die bier anweſenden Beduinen ihre athletiſchen und gymnaſtiſchen Uebungen jüngſt pros ducirten. Die ganze Einrichtung iſt nettund zwecmåßig und gewåbrt einen angenehmen Ueberblic . Morgens um 4 Uhr weckt ein Kanonenſchuß die Krieger aus dem
von 18 Mitgliedern ernannt werden, um eine Unterfus dung über die Forderungen der Mitglieder der Ehrens
Schlafe, welche bis 6 Uhr zum Pußen, Zuridten , Reis nigen und Frůbſtúden Zeit haben , dann beginnen die
legion anzuſtellen, und das Reſultat dieſer Unterſuchung Erercitien, die bis 11 Uhr dauern ; der Nachmittag ver, ſolle in der nåchſten Seſſion vorgelegt werden. " Herr ſtreidt unter rachdienliden Uebungen und Beſchaffti, p. Perpin alle beſtreitet das Amendement der Coms gungen, der Abend unter Zerſtreuungen ; um 9 '/, Übr gibt ein Kanonenſchuß das Signal zur Ruhe. *) S, Nr. 30 des 2. M. 3,
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Griechen I å * o.
Oberffen Mirzet bezeugt hat, und Anmaßung und Miß .
Athen, 12. Juni. Dieſer Tage kam die Congrebt trauen in der Verwendung des Vereins finden dürfte. dhe Rafetencompagnie von Nauplia hierher , um zur Unterſtüßung der bel etiſchen Militårzeit im Angeſicht Sr. Maj. des Königs ihreErperimente zu ſchrift wurde für 1838 ein Beitragvon 400 Fr. be. machen . Das Ziel zur Scheibe war auf 6 u. 900 Schritre ſchloffen . Zum Verſammlungsort für 1839 famen in
geſteckt. DieSrperimente erfüllten vollrommen die Ers Vorſdlag: Rapperswyl ,Luzern, Freiburg,Solothurn, wartungen , die man ſich von dieſem verbeerenden Ges Glarus. Eine große Mehrheit entidied für Rappers. ſchoß verſprach, welches vorzüglichin einem Gebirgefande wyt; mar wollte den Waffenbrüdern von Graubünd,
von unberechenbarem Nugen iſt, indem nur Pferde oder ten, Appenzell, St. Gallen, Glarus und der mittleren Maulthiere zum Transport der Munition unddes eins ,. Schweiz nåber růđen . – Zum Pråſidenten måhlte man -
nant Gmůr von Scảnis, zui Vice. Hrn . Oberſtlieute fachen Geſc üßeð nöthig ſind,was in eiirem wegloſen präſidenten Hrn. Hauptmann Scheitlin vonSt. Gals
Pande wie hier, woeineinziger Wagen eine ganze Urmee aufzuhalten im Stande wäre, die böchſte Beachtung ver, dient. Se. Maj. der König außerten gegen den Chef der Compagnie Ihre vollkommene Zufriedenheit.
***
Schweiz.
len, zum Aftuar Hrn. Major Gurti von Rappersidyl. Hierauf folgte auf dem Schúßenplaße ein fröhliches Mittagsmahi, Toaſte , Gefang. Alles fchied in brüder , licher Eintracht und in freundlicher Dankſagung für den berzlichen Empfang in Sdaffbauſen. -- Der Kanton
Der jährliche eidgenöſſiſche Offiziers verein Zürich hatte die meiſten der Anweſenden geſendet, dann bielt dieſes Jahr feine Verſammlung am 11. Suni in Thurgau und Schaffhauſen ; von Aargau , Bern , lus Schaffhauſen , unter dem Vorſiß des Hrn. eidgenöſſiſchen
zern , Solothurn und Zug waren nur wenige Offiziere
Oberſtlieutenants van Bioten. Eine bedeutende Anzahl anweſend. Offiziere fand ich don Tage vorber daſelbſt ein und
begab ſich, naddem der borberathende Ausſchuß ſeine
Liter a t u r.
Geſchaffte erledigt batte, gemeinſchaftlich in die reizen , den Anlagen beim Raſino und zum Rheinfall. Am 11 .
Berichtigung einiger der Irrtbůmer, welche
Bormittags 9'Ubrgogen fåmmtliche anweſende Offiziere
ich in der, im vorigen Jahre bei Job. Friedrich Reid
( ohngefähr 1507 unter Begleit einer Bataillonsmufit in Leipzig erſchienenen Schrift,., betitelt : und unter Ranonendonner von dem Geſellſchaftebaufe „Beſchreibung der Einrichtung und Gebrauchsweiſe zum Rüden in die Münſterkirche. Månnerchor begrüßte der unter dem engliſchen Namen Shrapnel - shelle ſie mit fräftigem Geſange. Nach einer einfachen berza oder Spherical-case-shot befannten Kartåtfograr lichen Anrede des Präſidenten, begannen die Verbands naten und der unter dem Namen Congrevede lungen öffentlich. Die angeſebenſten Magiſtratsperſonen oder Brandrafeten bekannten & riegørafeten , des Rantons und der Stadt beehrten den Verein mit nebit einer Beurteilung ibrer Wirkſamfeit und An , wendbarkeit im Kriege. Beſtůßt auf ihre Theorie, auf ibrer Gegenwart, Anziehende Verhandlungsgegenſtånde waren wenige vorhanden , da feine Arbeiten eingegans
die Ergebniſſe der damit angeſtellten Verſuche, und
gen waren und die neue Arbeitscommiſſion fich noch nicht
auf die Kriegserfahrungen ſeit 1808. Bon e'i'ne'in
deutſchen Artillerieoffizier. Erſtes Heft. Mit einer lithographirten Figurentafel. 'Leipzig 1837" abgetreteren Arbeitscommiſſion zur Bearbeitung vergebs' vorfinden . conſtituitt batte. Hr. Oberſtlieutenant Rogg ( aus dem
Kanton Zhurgau ) ergriff den Anlaß, über eine von der
lich ausgeſchriebenen Frage , betreffend die Inſtruc.
tion &meiſe ' der Infanterie, ſeine Anſichten zu entwideln. Die Berathung hierüber endete mit dem Befbluß , die eidgen. Militäraufſichtsbehörde um bal. dige Anordnung einer Inſtructionsfoule anzugeben , .
in weicher Anſtalt der Verein ( nicht vielleicht auch die Militäraufſichrsbehdr8e ? !:) das wirkſamſte Mittel er :
Es bat dem ungenannten Hrn . Verfaffer vorſte . bender Schrift beliebt, in dieſer ſeiner Schrift ein eben fo ungerechtes als gebåffiges Urtheil über die Ergebniſſe des, Seitens der fånigi, belgiſchen Artillerie im I. 1835
auf dem Uebungsplaße von Brasſchaet bei Antwerpen angeſtellten Verſuchen, betreffend das Spießen mit Gras
naifartåtſchen oder Kartaiſdgranaten ) zu fåden, von blict, Gleichförmigkeit und Gründlichfett im Unterricht Welchem ich mich (aus Gründen , die nicht hierher gebd,. der Milizen zu erzweden. Dem Antrage des Hrn. eidg. ren ) berufen gefübft babe, dem geehrten militariſden Oberſtlieutenants Egloff aus dem Thurgau , die Mi, Publicum eine gedrångte Ueberſicht in einer im Sepe
litåraufſichtsbehörde zu verſuchen , für die practice temberbeft 1836 der zu Paris erſcheinenden Zeitſdrift: Bildung der offiziere des Generalſtabs mehr „ Journal des armes spéciales” eingerůcten Abbandlung, zu tun, folgte die Verſammlung. Es wurde dann ber betitelt : Considérations et expériences sur le tir des ſchloſſen , die Dagſagung zu bitten, den verebrten Hrn, Oberſt .Artillerieinſpefror Hirgel auf geeignete Weiſe >
obus à balles, porzulegen. Dieſe Abbandlung iſt ſpäter beſonders, und dann in
zu vermogen zu ſuchen, feine Stelle noch beizubehalten., mehreren -franzöſiſchen Zeitſchriften , unter anderen im So febr ebrenvoll ein ſolcher Shritt für den Wertb des
Jonrnal des sciences militaires, Monat December 1836 ,
verdienten Mannes und die vaterländiſchen Geſinnun ,. vollſtåndig abgedruckt worden ; deßgleichen iſt hier. gen der Bittſteller zeugt, ſo wollte man ihn dennod bier
von in Deutſchland erſchienen :
und da beleidigend für die Tagſagung erachten, welche idon oft die Anerkennung der boben Verdienſte des Hrn. ſchon
1 ) eine ſehr gute und vollſtändige Ueberſegung von dem Hrn. Ingenieurmajor Bleron, in der von ihm
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berausgegebenen Beitfdrift für Runfts Wiſſens Y
tung des Verfaffers die Ergebniſſe des Schießens am
fchaft und Gerdichte des Krieges, Fahrgang
zweiten Verſuchorage, und beſonders auf 800 Scritte
1837, 28 Heft;
Entfernung ; and bat fich, mebrerer anderen durch dieſe
) ein Auszug aus dem franzöſiſchen Driginal, im Gattung Zünder verbürgten Vortheilenichtzu gedenten, bis jetzt in der belgiſchen Artillerie der Fall noch nicht
Ärdin für die Dffiziere der fonigl. preußiſchen Artillerier und Ingenieurcorp 8, 3r Jahrgang ,
ereignet, daß eine Rartátídgranate im Geſchůßrohre ges
5r Band , 28 Deft. Berlin 1837; und
ſprungen ſei, und wird ſich auch nicht ereignen , ſolange
3 ) eine von dem Major der fónigl. preußiſden Ars die zum Schießen dieſes Geſchoffes von dieſen Zündern
tiderte, Hrn. du Vignan , abgefaßten Kritik der franzöſ. Gebrauc macht; der Verf. fann aber nicht nachweiſen, Driginalſchrift, in der Berliner Militár-literaturzeitungi
daß dieſer Rachiheil bei Anwendung der von ihm em's
18r Band, 68 şeft, Fabrgang 1837 . Der Verf. Anfangs genannter Sdrift ſagt S. 57 :
problenen Zander nicht ſtattgefunden habe.
Dann gefällt es dem Verfaſſer, die in Tab . III. für
,,Geben wir endlich zu den merkwürdigen Reſultaten jeden einzelnen Schuß aufgeführten Erfolge , in einem ůber, welche ein Verſuch ergeben , der von der bel, giſchen Artillerie vom 26. bis 29. Ditbr. 1835
tabellariſchen Auszuge zu geben , welcher die urſprüng. liche Form der Tabelle nicht mehr abnen läßt. Hierbei
auf dem Plieger von Brasſdaet angeſtellt wurde, beachtet der Verf. ebenſo wenig die 4te Bemerkung zu und aber welchen im Journal des sciences militaires Tab. III. in $. 4 meiner Abhandlung, daß dieſelbe Rugel December 1836 , berichtet wird. Dieſer Berſuch iſt mitunter mébrere Blenden durchſdhlagen haben muß, ſehr lebrreich - nicht an fide , ſondern durd den franzöſiſchen Bericht darüber , und ich werde -
addirt rúdfidhtoio8 die auf jeder Entfernung erlangten Treffer zuſammen , und giebt daraus Mittelzablen : ein
ihn daber etwas umſtändlich darſtellen . Man wird · Verfahren , was in dieſem beſonderen Fade gar nicht daraus erfeben , was dem Publicum bisweilen aufs ſtatthaft iſt, wie ihn auch der in der erwähnten Bers gebunden und wie es zu' falſchen Urtbeilen über liner Zeitſchrift 1, Urchiv 2c.“ gegebene Auszug belebrt. Folgende Worte begleiten dieſe vom Verf. zuſams Dinge verleitet wird, die es nicht gefeben hat. "
und in der zu dieſer Stelle gehörigen Anmerkung 6. 58: mengestellte Tabelle 6. 59: ... Ich batte , als ich dieſes ſchrieb, das Journal des sciences militaires nicht mehr zur Hand , und ich
Alle biftorifobe Wahrheit beruht in menſchlichen
habe die folgenden Angaben aus der dftreichiſchen Militárzeitſchrift 58 Heft 1837 entnommen . “ Der Verf. glaubt, nach ſeiner Borrede zu urtbeilen , über den fraglidhen Gegenſtand Alles geſammelt zu baben , was die literatur bietet, und behauptet fogar,
wie die vorſtehenden , berichtet, muß enimoeder keinen
Glauben an menfchliches Zeugniß. Wer aber Dinge Glauben anſprechen , oder von ſeinem Publicum eine
darin falida, mas mabr ift; mer fich jedoch die Múbe
ſebr åble Meinung begen . Wem dieß midt don von ſelbſt aufgefallen iſt , der beliebe der Beweiss fúbrung meiner vielleidot zu gewagt deinenden Be . bauptung zu folgen. " Um dieſe, unbeſcheidene Aeuferung zu entfråftigen ,
geben will, gedachten Auffas in der öſtreichiſchen Milis fårzeitſdrift, der die Aufſchrift: ,,Ueber die Hranatkarı tåtſchen und die neueſten Verſuche mit denfelben " fübrt, näher zu prüfen , wird ſich batd überzeugen , wie ſehr rich der Verf. darin tauſcht, wie wenig ihm daran getee
habe ich die Ehre, dem militariſchen Publicum hiermit zu verſichern , daß der in meiner Abhandlung S. 4 ers wähnte Berſuch von einer geſegmåßig ernannten Artil, leriecommiſſion, unter dem Vorfiß des damaligen Gom. mandanten der Artillerie in der Feſtung Antwerpen,
Gelegenheit gehabt zu haben , ſich zu überzeugen , was
.
gen geweſen ſein muß, der Wahrheit treu zu bleiben, ausgeführt worden iſt, und daß die in meiner Darſtel. indem er, rich nicht mehr erinnernd, was er im Journal lung aufgenommenen Angaben, betreffend die Anordnung des sciences militaires geleſen bat, feine Meinung auf zu dem Schießen , wie die dabei erlangten Wirkungen
Aufſaß bani und ſtattgehabten beſonderen Ereigniſſe, aus dem von
dieſen Auffas gründen konnte ; denn dieſer " nur beiläufig von dem Berfuche in Brasſchaet, ents diefer Gommiſſion an die höchſte Artilleriebebórbe abges delt hårt nur einen hodiſt mangelhaften Auszug aus meiner Batteten Rapport, entnommen ſind, wie noc jest aus Originalbehandlung und ſelbſt einige Frrſchlüſſe. Dieſe dieſem Protokoll erweislich iſt, und beſonders giit dieß nimmt der Berf. zum Tbeil mit auf, entſtellt aber noch
von den drei meiner Abbandlung zugefügten Tabellen
Thatſachen , wie z.B. die Angabe von der Starfe der Tab. I. II . u. III. Zum Ueberfluß erwåbne ich noch, daß Bretter, der zu dem Derſuche verweribeten Blenden, am ich ſelbſt als derjenige, welcher den Verſuch vorgeſchla . Schluſſe der Anmerkung S. 58 , beweift. gen bat, nicht Mitglied dieſer Commiſſion geweſen bin, In den folgenden Zeilen ergießtſich nun der Verf. und daß die Mitglieder dieſer Commiſſion vor dem in bitteren Ladel über die Unvollkommen beit des Zem : Berſuche nichts weniger als für die Einführung des pirens der Zünder, ohne auch nur seinen der Gründe
neuen Gefdoſſes geſtimmt waren , alſo gewiß nur mit
anzuführen , welche in den Bemerkungen zur Tab. 1. $.4 Unredit der Partheilichkeit belduldigt werden fónnten. Der Verf. verliert ſich nun S. 59-62 in nußloſe meiner Abhandlung, in der 4ten Anmerkung auf Tab.I.
und im Schluß §. 5 angegeben ſind, um nachzuweiſen, Muthmaßungen und Schlüffe, um die Anzahl der Trefs daß die von mir zu dieſem Verſuche vorgeſchlagenen fer richtiger zu beſtimmen, als ſie die von der Commiſſion metallenen Zünder, namentlich für einen erſten Berſud), zur Beobachtungan den Blenden aufgeſtellt gewefenen ibren Zweď über alle Erwartung gut erfügt haben. — Offiziere aufgezeichnet haben ; můbt fic rogar ab, in der Man Tebe zum Beweis des Gegentheils von der Bebaup . 8. , 9. , 10., 11. 12. u . 13. Figur ſeiner Steintafel, die
439
440
Feuergarbe für ſeine Annahmen zu projectiren , anſtatt über dieſen Gegenſtand gehörigen Ortes Erkundigung einzuziehen . Dagegen, erlaubt ſich derfelbe S. 62 zum Schluß feblgeſchlagenen Beweisführung die uns paſſendeſeiner Bemerfung :
Munition verdientempfohlen zu werden; daß aber die Commiſſion nicht partheiird für die Granatfartåtſében entſchieden bat, dasübernehmeid , geſtüßt auf den bereits angedeuteten Grund , Jedem zu erweiſen , dem es darum zu thun ſein könnte , ſowie darzuthurt, daß
*
.
",,,und wir nåbern ung ro -- wenn die Ergebniſſe das Ergebniß des Schießend mit gewöhnlichen Kartta von Brasſihaet auch immer noch als außerordentlich daſteben - den Erfahrungen anderer fånder, derent Artillerie der belgiſchen in feiner Hinſicht nachſtehen dürfte , und von welcher dieſe, namentlich in Bezug auf das Tempiren der Granaten , noch ſehr viel lernen fónnte. “ Wir können uns hier nicht rühmen, den Hrn. Verf.
ſchen, bei dieſem Verſuche, in den Gränzen des Gemobrt. lichen geblieben iſt; um aber zu zeigen , wie unhaltbar der Grund iſt, aus welchem ſich der Verfaſſer zu obiger Vermuthung berechtigt, fühlt, vergleide man nur die betreffende Stelle meiner Abhandlung S. 4 , Tab. N. IN . Punct 2 - mit obigen in geſperrter Schrift gedruckten Worten - wonach ihm, wenn es nicht Bosheit iſt, ihr
perſönlich zu kennen, beurtbeilen ihn daher nur nach ſolchen Sinn unterzuſchieben , zu rathen wäre, rich fer feiner Schrift, welche mir Gelegenbeit gibt , von ihm nerbin nicht mehr mit dem úeberfeßen zu befaffen. zu ſprechen, darnad aber verråth er cine große Unwiſs - Der Verfaffer legt meinen Worten noch den Sinn fenheit über die in der hieſigen Artillerie beſtehenden unter, als betrachtete ich den Streuungsminfel der Gras
Einrichtungen, die nach ſeiner Anmerkung S. 58 ſoweit natfartåtſchengarbe auf alle Entfernungen gleich groß.
zu geben (dieint, daß er bei Niederſchreibung ſeiner Ideen Wie ungereimt aber dieſe Beſchuldigung iſt, beweiſt am nicht einmal eine richtige Vorſtellung von den Eigenſchafa ten der belgiſchen Feldhaubiße gehabt hat, mit welcher der Verſuch zu Brasſchaet angeſtellt worden iſt. Es wåre daher ſeinerſeits wohl weiſer geweſen, ſich nicht Urtheile über Dinge anzumeſſen, die er nicht verſteht; vielleicht erkennt das Publicum aus den hier aufgeführten Thats
beſten die in $. 2 meiner Abhandlung aufgeſtellte Theos rie des Schießend dieſer Geſchoſſe und der gewöhnlichen Hohlfugeln. Derſelbe würdigt bieſe Theorie nicht eines Wortes, und wie ſchon angedeutet, hårt er ebenſo wenig für werth, von den Einrichtungen zu ſprechen, welche in Betreff der Zünder und der Granaten in der hieſigen
fachen , oder es wird ſpåter Gelegenheit haben zu erken. Artillerie getroffen worden ſind, denen ich aber vorzugos nen, daß im Gegentheil, er, der Hr. Perfaffer, von der Weiſe die Ueberlegenheit der hier erlangten Ergebniſſe belgiſchen Artillerie, und namentlich in Bezug auf das bes Granatkartåtſchenfeuers im Vergleiche mit den unter Lempiren der Zunder zu dem Schießen mit Granaten ſonſt gleichen Umſtånden in anderen Ländern erlangten oder Granatkartåtſden , noch Manches båtte lernen Reſultaten , zuſchreibe. Fönnen , wenn er ſich mit ihren Einrichtungen bekannt Der Verfaſſer ſteht fich daburd, aber ſelbſt im fidte ,
gemacht båtte, welche Einrichtungen übrigens von ans indem feine Zünder- und Granatkartåtſchenconſtruction, deren Männern , die ebenfalls nur nach ihren wie zufällig die Belgiſche, vortheilhafter für die von Werfen beurtheilt als Artilleriſten weit über ihm ſelbſt S. 21 – 26 und Fig. 6 ſeines Werfes aufge .
dem Hrn. Verfaſſer ſtehen müſſen , als vortreffs ſtellte Theorie der Wirkung lektgenannter Geſchofie iſt, doch mag ich biermit dieſer Theorie , beiläufig geſagt, S. 63 ſchreitet der Verf. zu einem Vergleiche der feine Aufnahme in der belgiſchen Artillerie ver, von ihm nunmehr in das Reid der Wirklichkeit durch bürgen, weil ſie im Weſentlichen für diejenigen Artilles Rechnung zurückgeführten Reſultate unſeres Verſuches, riſten entworfen zu ſein ſcheint, die mit ihren Begriffent lich anerfannt worden ſind.
mit den durch das Schießen gewöhnlicher Büchſenkaró über die Einwirkung der Reibung noch nicht ganz im tåtſchen auf daſſelbe Ziel am 29. Oktbr. 1835 erlangten Ergebniſſe. Er findet abermals für gut, die Sache nad
ſeiner Artzu geſtalten, weil ihm das wirklich erlangte
Klaren ſind. Offenbar glaube ich durch vorſtehende Auseinanderſegung dase gethan zu haben, dasdieUbricht des Berfaſſers erwähnterSárift an betreffendem Orte dahin gegangen iſt, entweder mich , da meine
Ergebniß zum Vortheil derGranatkartåtſchen werfleis übhandlung mit meiner Namensunterſchrift verſehen iſt, in den nert wordent zu ſein ſcheint; ich will ihn aber, um nicht zu weitlåufig zu werden , in dieſen Betrachtungen nicht weiter folgen, da ſie auf keinen haltbareren Gruns den beruben , als die obenerwåhnte Berechnung. Der Verf. fåhrt auf derſelben Seite ſeines Buches fort : ,, Ziehen wir noch einzelne, ganz unbegründete Deus Berungen des mit offenbar zu großer Vorliebe für
Augen des Publicums herabzuregen , oder das zu verläumden, was er nicht kennt, das zu verſchweigen, was nicht in ſeinen Seram paßt. Weichen Glauven, welches Bertrauen demnach der Verfaſſer von Seiten dieſes Publicums verdient, molle daſſelbe nun geneigteſt durch eigene Vergleichung der Unfango genannten Schriften , beurtheilen.
Gern nehme ich Lehre und Zurechtweiſung von Männern an,
welche ihre Meinungen durch haltbare Gründe unterfügen , aber
das neue Geſchoß abgeſtatteten Berichts in Betracht, ich halte es füs heilige Pflicht, nach Kräften dazu beigutragen, wie die, daß die Granatfartåtſchen auf jede Ents dem Unweſen zu ſteuern, welches durch abfprechende Beurtheilungen fernung gleich wirfiam find 2c. , To werdent
nach Urt des oft genannten Berfaſſers, getrieben wird, und dieß
mich bewegen , meine Gedanken hierüber zur Steuer der wir zu der Vermuthung berechtigt, daß der Perſuche mußte Wahrheit, öffentlich auszuſprechen. bódoit partheiiſde, und nur in der Abſicht angeſtellt Braffet , 14. April 1838 . war, die Granatfartåtſchen zu empfehlen. " Karl Wilhelm Bormant , bat ganz Recht, daß der Verſuch in leßtgenann , Capitain der Artillerie , Drdonnanjoffiziet
ter Abſicht von mir vorgeſchlagen worden iſt, weil dieſe
Sr. Maj . des Königs der Belgier.
Redigirt unter Berantwortligkeit der Verlagshandlung : E. B. Ledke in Darinftadt und in deffen offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 56.
14. Juli 1838.
Militar - Zeitung.
Allgemeine
descamp 2000 , der ein Regiment commandirende. Oberſt
F r a n fre i ch.
Ein vom 25. December 1837 datirtes „ Reglement oder Oberſtlieutenant bei der Infanterie, Artillerie und sur le service de la Solde et sur les Revues" iſt am Genie 1800, bei der Cavalerie 1500 Fr. (Art. 167 – 172. 20. Januar d. I. ausgegeben worden. Es enthält Tarif 37. ) -
667 Artifel und 53 Tarife, außerbem ſind ihm 67 Fors
Sodann erhalten alle Offiziere, welche nicht in Ra.
mulare beigefügt. Aus den intereſſanteren Beſtimmun: ſernen oder ſonſtigen öffentlichen Gebäuden wohnen,
Fr.
fr.
Fr.
Fr.
-
10,000
.
Oberſt
6250 5000 5500/6750/6250 5300 4300 470015700 5300
Oberſtlieutenant Escadronschef, Batailongs. chef, Major .
Capitain 1r Klaſe .
1650 1450 1650/1900/1700
Maredal des camp
.
Oberſt ... Oberſtlieutenant
Bataillonschef, Escadronschef , Major
.
Capitain Lieutenant , Unterlieutenant .
1200 600 540/ 480
400 200 180 160
216 | 108
1441
72
3åblt man die ſammtlichen Geld bezüge zuſams men , ſo erhalten j. B. bei der Infanterie jabrlich Gars In der
-
99
Generallieutenant
In der Garniſon Paris beträgt die Vergütung die 2500 2400 2500 3000 2800 Hålfte mehr. ' ( Tarif 39. ) 2000 2300/2600/2400
.
fr.
6000 2000 11800! 600
4500 3600 |4000 4900 4500
99
Lieutenant 1r flaſſe
Meub.
tier.
Fr,
Quar
Genie.
30,0001 15,000
Seneralieutenant
2r
Artillerie*.1
Fr.
2r
Charge nt. Marſdal , der eine Armee Generalieutenant, commandirt
Marſchall.. Marechal , des camp
CavalerieI.
Infanterie Il.
Generalität
ralftab.
bargen .
und Genes
betrågt jabrlich :
lirung.
eine Vergütung für Quartier und Meublirung von nachſtebendem Betrage :
gen dieſes Reglements heben wir die folgenden aus. Der Activitáterold der Offiziere
130001450 1700 1500
1300l 1200/13501 Unterlieutenant Auf dem Kriegsfuß erhålt der Marſdal den jährli. den Gehalt von 70,000 Fr. , und der Generallieutenant,
( barge n .
der eine Armee oder ein Armeecorps commandirt, einen folchen von 40,000 Fr. Fr.
Die zur Garniſon Paris gendrenden Offiziere vom Oberſt abwärts erhalten eine Zulage, welche z. B.
bei derInfanteriefür den Unterlieutenant400 ,für den
Fr.
.
2r štaffe : 2000 Die Generale und Corpschefs beziehen Repråſen . lieutenant “Ir 1450 2r
commandirende Generallieutenant (nach 2 Klaſſen ) 9000 Unterlieutenant
.
beziehen einen geringeren Sols, welcher demjenigen der Ges nieoffiziere gleich ift.
-
1300
112001
dem beſonderen État-major de l'artillerie gehörigen Offiziere
Fr.
3600
,
.
oder 7000, der eine Brigade commandirende Marechal, *) Bezieht ſich nur,auf die artillerieregimenter. Die zu
Fr.
750019
Capitain ir Klaſſe 600 ,fürden Oberſt 1000 Fr. jähr. Capitain irKlaffe Capitain 1r Klaſſe . . 2400 lid beträgt. ( Art. 139–142. ) tationszulagen , nåmlich der eine Militárdiviſion
Fr. 1 Fr.
15000 18001600 200 7600/9000 Oberſt . 540 180-5020 /6240 Oberſtlieutenant . 43001 Bataillonschef Major
-
480 160 4240 5290 216 108 272+ 3486 216 108 2324 2982 144 72 166612258 144 72 1516 2058
144 | 72 | 1416| 1924
An Fourage beziehen ( auf dem Friedensfub ) bei der Savalerie und Artillerie der Oberſt und Oberſtlieu , tenant 3 , der Escadronschef, Major und Capitain 2 , der Lieutenant und Unterlieutenant 1 Ration . - Alle -
443
444
Generale , ſowie die fourageberechtigten Offiziere der chef und Major der Infanterie 1. – Die Capitaine , nicht berittenen Corps erhalten ſtatt der Fourage eine fieutenante und Unterlieutenante der Infanterie, welche Geldvergütung, welche unverånderlich für die täglide über 50 Jahre alt ſind, haben Anſpruch auf eine Fous -
Ration auf 1 Frant feſtgefeßt iſt. Die Anzahl der zu rageration, wenn fie einer activen Armee angehören vergütenden Rationen iſt : Generalieutenant 6 , Mares und wenn ſie ſich darüber ausweiſen , daß ſie beritten dal, descamp 4 , Oberſt und Oberſtlieutenant 2, Escas find. ( Art. 306.) - Die Platoffiziere beziehen nur im chals
Fr.Et. Fr. Et.
Unteradjutant Sergent -major, Maréchal des logis chef Sergent, Maréchal des logis , Fourrier Caporal, Brigadier . Soldat ir klaſſe 2r
.
.
Tambour , Horniſt , Trompeter
2 22 | 2 | 17
Fr. 2
1/35| 130
1
1] 5
65 55 150
87
1
160 501
45 82)
55 45 40 77
Genie.
VaruSodwaj
312 ) 3/12
Fr. Et. Fr. St. Fr. Et. 2 12 3
1 841 1 84 118 118 89 *) 89-89
174 | 1/15 ) 110 8 1821–172 158 53 79
Et. Fr. Et. Fr., St.
18 85
Infanterie. is Elitens
Fuß
Charge n.
Centrums.foio
Artillerie. *)
Cavalerie .
compagniels
dronschef und Capitain des Generalſtabs 1, Bataillons. Fall einer Belagerung des plates Fourage. Der Activitatsfold der Unteroffiziere und Soldaten betrågt tåglich :
63 54 177
63 ) 54
60 55
177
771-1521
42
37 47
In der Garniſon Paris findet auch hier eine und Soldaten ertheilt wird, hört jeder Soldbezug auf. Zulage ſtatt, welche z. B. bei der Infanterie für den
Bei der Entfernung mit permission , ſowie init den unter
Soldaten täglich 5 oder 7 '/2 Cent. , für den Rorporal
b . c. d. genannten Urlaubsgattungen wird der Urlaubs.
12 '/, oder 15 , für den Sergentsmajor 22 oder 24 t. ford bezogen, jedoch bei dem Urlaub wegen perſönlicher ( je nachdem ſie bei den Eliten , oder Centrumscompags Angelegenheiten (welchen nur der Kriegsminiſter erthei. nieen ſteben ) beträgt len kann ) auf nicht langer als 6 Monate. Bei dem Auf dem Marſobe ( in Corps oder Detaſchements ) Geneſungsurlaub fann in beſondern Fällen der Kriegos wird ein höherer Sold (Marſch ford ) verabreicht. ' miniſter den Präſenzſold bewilligen. Bei Urlaub ins Der tågliche Mehrbetrag iſt bei der Infanterie - und Ausland wird fein Sold bezogen ; bei Urlaub in die .
ziemlich ebenſo bei den anderen Waffen für den Oberſt und Oberſtlieutenant 5 Fr. , für den Major 2c. 4 Fr. , für den Capitain 3 Fr. , für den lieutenant und
Colonieen wird der Sold nicht länger als 1 Jahr lang verabreicht. Der Semeſterurlaub dauert ſtets vom
1. October bis 31. März, für die Truppen auf Korſifa
Unterlieutenant 21% Fr. , für den Unteradjutant 85 Ct., vom 1. April bis 30. September Wie vielen Indivi. für den Sergent major 25 St. , für 3
den Sergent und
duen per Regiment dieſer Urlaub ertheilt werden fann,
Fourier 20 Čt., für den Corporal 10 Ct. , für den Sols iſt durch Drdonnanzen und beſondere Inſtructionen bes ſtimmt; die Bewilligung geſchieht bei den jabrlichen In. dat , Tambour, Horniſt 2c. 10 Ot. Der Urlaubsfold iſt beſonders regulirt. Er bes ſpectionsrevuen durch die Generalinſpecteure. ( Art. 68 ſteht bei den Offizieren in der Hälfte des Präſenzſoldes. bis 77.) – Die Unteroffiziere und Soldaten, welche bei
Hinſichtlich der ůnteroffiziere und Soldaten iſt er bes ihrer Růdfehr aus Urlaub oder aus einem Kurorte nicht ſonders regulirt ; bei der Infanterie z. B. erhalt der
ein von dem betreffenden Maire ausgeſtelltes Zeugniß
Unteradjutant tåglide 80 St., der Sergents major 32"/21
guter Uufführung mitbringen, ſind des růđſtändigen Sols
der Sergent und Fourier 26 , der Corporal 15 , der
des fitr die Dauer ihrer Abweſenheit verluſtig. (Ärt. 99.)
Soldat 7 '/, Gent. ic. – Den Fall der Krankheit oder
( Fortſegung folgt.)
General Haro iſt am Morgen des 25. Juni um
Verſchidung ausgenommen , kann ſich ein Militår nur dann von ſeinem Poſten oder von ſeinem Corps entfer.
1 Uhr geſtorben . Die Armee verliert an ihm einen aus,
nen, wenn er Erlaubniß ( permission) oder Urlaub (congé) bat. Die permission fann den in den Gorps ſtebenden Militárperſonen auf nicht länger als 30 Tage, den nichtsregimentirten Offizieren auf nicht långer als 8 Lage ertheilt werden ; zu långerer Abweſenheit iſt Urlaub nöthig. - Es gibt 4 Arten von Urlaub : a ) un. beſtimmter Urlaub , b ) balbjähriger Urlaub (welcher
gezeichneten General, und das Geniecorps einen ſeiner Beſten Chefs . Er ſtammte von einer polniſchen Familie, die ſich in lothringen niedergelaſſen hatte, und war der Reffe des Generals Haro, Charette's furchtbarſten Geg. ners, der in dem Winterfeldzuge von 1794 umfam. Nachdem er in Paris ſeine Studien mit Auszeichnung vollendet, trat er in das Artilleriecorps. Er war darin
.
semestre genannt wird), c) Úrlaub zum Bebuf der Seidon bei der Blokade von landau lieutenant der Mi.
neſung, d ) Urlaub wegen perſönlicher Angelegenheiten.
neure, als er beim Beginnen ſeiner laufbahn eine Wunde
Im unbeſtimmten Urlaub, welcher blog Unteroffizieren erhielt , die ihm beinahe das Leben gekoſtet båtte, und *) Der canonnier servant bei der Fußartillerie erhält jedode ihn auf mehrere Jahre bintend machte. Dadurch wurde in 1r Klaſſe 53 , in 2r Klaſſe 44 Cent.
er gendthigt, die Armee einige Zeit zu verlaſſen , die er
446
445
dann dazu benußte , ſeine Studien zu vervollkommnen, erhoben werden . Die Ausführung des zu dem Ende ſo daß er dann einer der erſten Brigadechefs der polys entworfenen neuen Plans wird von preußiſchen. Inges
techniſchen Schule wurde. Da inzwiſchen die Mineure nieuren geleitet, und ein Theil der Beſaßungstruppen dem Senteweſen wieder beigegeben wurden, ſo wurde wird zu den Arbeiten verwendet. Um aber dieſen gegen
General Haro zu dieſer Waffe verſeßt. Er leitete nach jeden etwaigen Verſuch dußerer Störung Schuß zu ges einander die Geniearbeiten als Capitain zu Bitſch und währen , befinden ſich in der Gegend des von furemburg
zu Genf, und wurde dann bei der Armee von Italien nur 2 Tagemårſde entfernten Trier preußiſche Irup. verwandt, wo er den Grad eines Bataillonschefs erhielt. Seit 1800 machte er alle Feldzüge bis 1813 mit, wo er, vom Kaiſer Napoleon dem General Vandammę beigeges ben , mit dieſem in die Niederlage bei Kulm verwidelt und gefangen wurde. Er leitete 1809 die Belagerungen von Mequinenza und ferida; 1815 wurde er mit der Befeſtigung von Paris beauftragt und war der Anſicht, daß dieſer Zwed nur mit einer nach der Gråte der Hös ben , die Paris unmittelbar umgeben , gezogenen Mauer erreicht werden fønne. Als nach der Julirevolution von
penabtheilungen vom 8. Urmeecorps aufgeſtellt. Dieſe militariſche Maßregel , die ſich jedoch unter allen Ums ſtånden rechtfertigen würde und die , irren wir nicht, ſchon lange vor den jeßt in Belgien fich fundgebenden Bolfsbewegungen angeordnet wurde, bat, alem Vers muthen nac , zu den von belgiſchen und franzöfiſden Blåttern verbreiteten Angaben von Rüſtungen und Truppenzuſammenziehungen Anlaß gegeben, welche , ihrer Behauptung nad , eben jene Bewegungen in der preußiſchen Rheinprovinz bervorgerufen haben ſollen.
Befeſtigung der Hauptſtadt die Rede war , ſchlug er Man ſieht nun, worauf ſich das Á des reducirt. neuerdings ein rich aneinander ſchließendes Syſtem von
Von
den in Folge des zweiten Pariſer Friedens von Frank
Baſtionen vor ; damals fühlte man aber weniger das reich zu zablenden Contributionsgeldern wurden 1, wie Bedürfniß , den Freunden den Eintritt in Paris zu man weiß, beträchtliche Summen zur Errichtung neuer verweigern, als Stellungen gegen die Bevölferung der Feſtungswerfe an zwei verſchiedenen Puncten des Obers Hauptſtadt einzunehmen : das Syſtem der abgeſonderten rheins zurückbehalten und dieſem Zwede überwieſen . Forts wurde vorbereitet. Dieſe Verſchiedenheit der An . lidt bei einem ſo wichtigen Gegenſtande båtte ihm leicht
Den Bau des einen dieſer Werte übernahm die Krone Bayern, und es wurde Germersheim als der ſchico
die Ungnade der Regierung zuziehen können ; die Herrs lidoſte Punct auserſehen . Wahrſcheinlich aus ſchon vors ſchaft aber, welche das wabre Talent ſelbſt in der Spbare
bin angedeuteten Urſachen wurde dieſer Bau jedod erſt
der Höfe ausübt , iſt ſo groß , daß , als es rid) davon
im Jahr 1835 begonnen ; nunmehr aber iſt derſelbe ſo
.
bandelte, den Hollandern die Citadelle von Äntwerpen weit vorgerudt, daß in dem nächſtkommenden Jabre abzunehmen , in den Tuilerien General Haro als der deſſen Vollendung mit Gewißheit zu erwarten iſt. Es tauglichſte Mann für dieſe Unternehmung erachtet wurde. iſt aber die raſche Förderung dieſes nach einem wahr. Es iſt befannt, mit welcher Geſchidlichkeit er dieſe Aufs baft großartigen plane ausgeführten Bauwerks um ſo bóber anzuſchlagen , wenn man erwagt , daß zu dem ( Meſſager.) gabe vollführte. .
Behuf ein ſehr bedeutender Rheindurchſtid bewirft wer.
Deutider Bund.
den mußte und auch auf der rechten Rheinſeite ein måch .
Fortificationen Die Leipziger Allgemeine Zeitung enthält folgenden tiger Brüdenkopf errichtet wird. *) Dieſe gelegenen fandau,
Artikel aus Frankfurt a. M. vom 29. Mai : ,, Bis in
nün, in Verbindung mit dem unfern
die neueſte Zeit batte die Errichtung ſchůßender Bolle werden eine unbezwingliche Stellung bilden, innerbalb werfe an der ſüdweſtlichen Grånze des deutſchen Bun .
deren ein Heer von mehr als 100,000 Streitern fich
desgebietes noch manderlei Anſtände gefunden ; auch ſammeln und auch fleinere Abtheilungen deſſelben den wurde, ſich damit zu beeilen , während der Reſtauras zahlreichſten Feinden ſolange Widerſtand zu Teiſten vers tionsperiode vielleicht nicht für dringend erachtet. Seits mögen, bis es zu der erforderlichen Stärke angewachſen dem aber wurde ernſtlich Hand ans Werk gelegt , und iſt, um ihnen im offenen Felde die Spiße bieten zu kön. wir wollen fürzlich zeigen , wie es jetzt um die Sache , nen. Man gewahrt, ohne weitere Erflärung, den ſtrate . ſteht. Um unſere Aufgabe vollſtåndig zu löſen , ware giſchen Zweck dieſer umfangreichen Fortificationsanlage; allerdings erforderlich , auch die neueſte Organiſation was aber nicht unerwåbnt bleiben darf, 'iſt, daß Bayern des Bundesbeeres mit in Betrachtung zu zieben ; wir ihnen eine so große Ausdehnung gegeben , daß die zu ſeßen dieſe jedoch als thatſåchlich befannt voraus und deren Herſtellung beſtimmte Contributionsquote nicht beſchrånken uns daber in dem Betreff auf die flüchtige ausreicht, dieſes daher aus eigenen Staatsmitteln das Bemerkung, daß dieſe Organiſation, ſowie ſie in neues Fehlende zuſdießt. Es ſoll die zu dem Behufe verans ſter Zeit bewirft wurde, feine hinſichtlich der Zwedmås Tchlagte Koſtenſumme auf 6-8 Millionen Gulden rich Bigkeit an ſie geſtellte Forderung unbefriedigt laffen belaufen. - Endlich bleibt noch zur Vervollſtåndigung dürfte. Was aber den hier beſonders in Rede ſteben von Deutſchlands Vertheidigungsſyſtem ein anderer den Gegenſtand betrifft , ſo bietet ſich und zunächſt die Purct am Oberrhein zu befeſtigen übrig. Zu dieſem Bundesfeſtung Mainz dar. An der Erweiterung und Zwede wurde bereits um 1820 vom deutſchen Bunde Berſtårfung dieſes Plages wurde ſeit 1830 mit großer die dazu beſtimmte Summe, deren Quelle don angeges Zbåtigkeit gearbeitet , und derſelbe fann nunmehr mit ben worden, beim Hauſe Rothſchild hinterlegt und dies den erſten Plåßen Europa's wetteifern . Zu einem zwar ſem gegen einen mäßigen Zins, dabei jedoch unter der nicht dem Umfange, aber doch doch der Stårfe nach Bedingung , rolde innerhalb ganz kurz anberaumter gleichen Range roll die Bundesfeſtung furemburg *) S. Nr. 47 der 4. M. 3. -
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Zeitfriſten der Kündigung wieder zur Verfügung des Standarte und Fahne , welche die Gnade Sr. Rdnigl. Bundes zu ſtellen , zur einſtweiligen Benußung überlaſs Hobeit des Großherzoge beiden einige Tage vorher vers ſen. Unter Zurechnung der indeſſen aufgelaufenen und lieben. Die im lager befindlichen Truppen hatten, tros wahrſdeinlich wieder kapitaliſirten Zinſen , mag dieſe des theilweiſe ſehr ſchlechten Wetters , verhältnißmäßig Summe wohl auf den Betrag von 30 Mil. Franken nur wenig Kranke , was vor allen Dingen der guten .
angewachſen ſein . "
fagerung und reichlichen Verpflegung zugeſchrieben wers
Då ne m ar f.
den muß .
Ropenhagen , 26. Juni. Donnerſtag den 28. 8. M. Mirce Ile n . iſt auf dem Norderfelde große Generalrevue úber franzöſiſche Urmee in argier. ] Ueber den Zu: [ Die fåmmtliche hier befindliche Truppen, 8000 Mann, die in ſtand der franzöſiſchen Eroberungen in Nord :Ufrika, wie derſelbe den leßten Tagen abwechſelnd roon theils auf Seeland, vor der Occupation des landes geweſen und ſich ſpäterhin bis zum
theils auf Amad Manóver ausgeführt haben. Der Jahre 1837in militäriſcher und adminiſtrativer Beziehung geftaltet Rönig iſt im erwünſdteſten Wohlſein ,und faſttåglido Quelle bat,theiltdiePreußiſ cheStaatszeitung mehrere ihrausficherer zugekommene intereſſante Notizen mit, woraus wir Nachs
erblickt man ihn an der Spige ſeiner Regimenter, deren im Ganzen hier gegenwärtig 7 zur Stelle find, mit faſt jugendlicher Kraft ſein Roß tummeln. Beſonderes Wohls gefallen roul der Monarch an den Evolutionen des von Aarbuus aus vor Kurzem erſt hier angefommenen leich ,
ſtehendes entnehmen .
1. Urmeebeſtand und militäriſche ausgaben. Die türtiſchen regulären Druppen in der Provinz Algier bes liefen ſich bei der Belegung dieſer legteren durch die Franzoſen auf
beinahe 15,000 Mann. Dagegen betrug nach der Eroberung Ula
des Prinzen Ferdinand finden, giers die im Auguſt 1830 dem Commando des GeneralsClauzel Dragonerregiments ten auch die Augen des Publicums beſonders auf untergebene franzöſiſche Erpeditionsarmee37,357 Mann, mit 3094 welches
ſich zu ziehen ſeint. Dieſes benutte bei demſchönen Pferden .Dennoch waren die Umſtände so ſchwieriger Urt, dieBahl Wetter der lebten Lage die Gelegenheit der durch die verſchiedenenen militäriſchen Aufzüge ihm dargebotenen Unterhaltung um ſo mehr, als es befannt iſt , daß bei
der zerſtreuten Corps, welche unter Unführung einzelner, nadi des Erbſchaft Chefe ftanden, des Buffein Den trebender so bedeutend, und die Elemente der unordnung so groß , daß der franzöſiſche Oberbefehlshaber es nicht für räthlich hielt, mit den für ihn dis :
der Generalrevue übermorgen nur 600 Zuſchauer gegen poniblen Iruppen , welche überdieß mit jedem Iage nach Frankreich zurückberufen werden konnten , auf allen Puncten die Unterwerfung Karten von der Generaladjutantur zugelaſſen werden . und Beruhigung des Landes zu verſuchen . Seine Vorſicht wurde Nach Beendigung derſelben wird noch ein Cavaleries aud bald gerechtfertigt, denn die franzöſiſche Regierung fand ſich manóver der Dragoner, lanziere, Huſaren und berittes in Folge der durch die Julirevolution erhaltenen Stellung bewo nen Garde ſtattfinden. gen , den größeren Theil ihrer in Ufrita befindlichen Streitkräfte furűđzuziehen , ſo daß die Erpeditionstruppen mit Einſdluß der fremden Corps ſich im Jahre 1831 nur auf 17,939 Mann mit Medlenburg - Schwerin . 1413 Pferden beliefen. In den folgenden Jahren wurden indeſſen Shwerin , 26. Juni. Das großherzogliche Trups dieſe Truppen , und zwar in nadhiftehendem Berhältniſſe, wieder pencorps , welches ſeit der am 2. Juni ſtattgefundenen dermehrt. Sie beliefen fich
Zuſammenziehung das preußiſche Erercitium angenom ,
Mann.
men, iſt beute von Sr. Rönigl. Hobeit dem Großherzog
im Jahre 1832 auf 22,431 »
entlaſſen worden, und ſind die beiden Musketierbatail.
»
lone, welche 3 Wochen bindurch iin fuger geſtanden , demnächſt wieder nach ihren reſp . Garniſonen Wismar
1833 1834
»
27,762 31,863
>>
31,450
>>
30,885
1835 >>
und Roſtoc abmarſcirt. Die Uebungen der Truppen im
1836 1837
42,067
Pferde. 1810 3052 4731 4582 5050 7204
größeren Maßſtabe ſchloſſen geſtern , Montag den 25ten, In der Sifung der Deputirtenkammer vom 24. Febr. 1838 mit einem Schulmanover auf der ſogenannten Waslos hielt der franzöſiſche Kriegsminiſter einen ausführlichen Vortrag, wer Räume, wo die Bataillone, Schwadronen und Bat.
um darzuthun, daß der mit Waffengeralt eroberte Friede, wenn
terieen unter dem Commando des Generallieutenants
er Dauer verſprechen ſollte , ein bewaffneter ſein müſſe. Er beans tragte demnach eine Erhöhung des Effectivbeſtandes der Dccupa:
v. Both rich die Zufriedenheit Sr. Königl. Hoheit des tionsarmee auf 48,000 Mann mit 11,372 Prerden , welche blos an Großherzog8 erwarben . Nach dem Urtheile aller Sach . Sold eine Mehrausgabe von 16 Mid . Franken nöthig machte. verſtåndigen leiſteten die Truppen Ausgezeichnetes, um Außer dieſer Summe verlangte der Kriegsminiſter noch bedeutende so mehr, als über 900 Recruten ſich bei der Brigade Kredite für dienachſtehenden Erforderniſie: 1) Für Bewaffnung der Pläge und Errichtung befanden, und ſelbſt die vom Urlaub einberufenen Manns 5,300,000 Fr. von Magazinen schaften ſeit ganz kurzer Zeit erſt das ihnen neue preus
2) Für Erbauung von Staſernen , soſpitälern
Biſche Erercitium eingelernt hatten.
und bleibenden Befeſtigungen 6,100,000 3,300,000 3 ) Für Straßen 2,500,000 4 ) Für Wustrocknungen ...... 5) Für Verlängerung des Safendammes von
Am Tage vorher
batte auf dem Plateau vor dem fager ain Haſelholze eine große Parade ſtattgefunden , die von dem conſten Wetter begünſtigt wurde, und den Tauſenden von Zus
ſchauern, welche theils aus Wismar, Güſtrow, Roſtod, Dobberan und ſelbſt aus Hamburg und Berlin anwes
Algier ........
9,000,000
>>
»
600,000 6) Für ein Lazareth in Ulgier ....................... Im Ganzen 26,600,000 Fr.
rend waren , einen herrlichen Anblick gewährte. Das Dieſe Summe route jedodo , nach dem Vorſchlage des Minis Dragonerregiment und das leichte Infanteriebataillon fters, nidt auf einmal grzahlt, ſondern auf eine Reibe vonJahren ( Schluß foigt.) erſchienen bei dieſer Gelegenheit zum erſtenmale mit der vertheilt werden . Redigirt unter Berar tivortlichfeit der Verlagsbandlung: E. W. Leske in Durinſtadt und in deffen offisin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 57.
18. Juli 1838.
SU
Allgemeine Militar - Zeitung. Franfre i dh.
Kriegsgefangenen. Die friegsgefangenen Offiziere ic.
( Fortſeßung des in voriger Numiner abgebrochenen Artikels.)
von allen Mächten erhalten folgenden Sold monatlich:
Im fazareth beziehen die Offiziere ihren Präſenz. Gen: lieutenant 250 Fr., Generalmajor 166?) , Oberſt ſold fort,jedoch mitCapitainen einem Abzug, welcher bei Stabós 100 , Oberſtlieutenant 83/3 , Major29 75% , Capitain 50, offizieren 3 Fr., bei 2 Fr., bei lieutenanten Lieutenant 37 '/2, Unterlieutenant Fr. Die 17. Fr. und bei Unterlieutenanten 1' /, Fr. tåglich be, friegsgefangene Mannſchaft von allen måchten , Eng. trågt. Die Unteroffiziere u . Soldaten erhalten , während land ausgenommen , erbålt tåglich : Unteroffizier 36 Ct., ſie ſich im lazareth befinden , feinen Sold , mit Ausnahme Corporal 26 '/2. Soldat 18 '/ Ct., außerdem eine Ras der Unteradjutanten ,welche einen täglichen fazarethſold tion Brod und Holz, Die Weiber und Kinder erbalten Die engliſden von 53/1, St. ( bei der Infanterie), und der Tamboure nur eine Ration Brod und Holz. und Horniſten, welche einen ſolchen von 10 St. bezies Kriegsgefangenen (Unteroffiziere und Soldaten ) erhal, -
ben. – Wenn Militárperſonen, während ſie mit Sold .
ten ohne Unterſchied des Grades tåglich 7' /, St., auſ.
bezug beurlaubt ſind , erfranken, ſo werden ſie in die
ſerdem eine Ration Brod oder Zwieback , Fleiſch , Reis
fazarethe aufgenommen . Die Offiziere beziehen dann
oder Gemüſe , Salz und Holz,,–
ihren Urlaubsſold , jedoch mit den vorhin erwähnten Abzugen fort. – Die Militárperſonen , welche erkrans fen, während ſie ohne Soldbezug beurlaubt ſind, können gleichfalls in die lazarethe aufgenommen werden , und zwar die Unteroffiziere und Soldaten unentge!tlich; die Offiziere dagegen gegen die vorhin erwähnten Vergů: tungen , welche ihnen ſpåter an ihrem laufenden Sold
Unterhaltungsmaſſe von 6 Fr. jährlich, und eine Maſſe für kleine Montirung von 5 St. täglich per Mann regulirt. ( Tarif Nr. 33.( Der Disponibilitåtsſold betrågt die Hälfte des Activitåtsſoldes und der Vergütungen für logis und Fourage, nämlich für den Generalieutenant jährlich 9495 Fr., für den Marechal.de - camp 6300 , für den
abgezogen werden. ( Art. 109. 110. )
Oberſt 3790 , für den Oberſtlieutenant 3285 , für den
Die in gefånglicher Haft befindlichen Offiziere beziehen die Hälftedes Activitåtóſoldes ; die in gefångs licher Haft befindlichen Unteroffiziere und Soldaten aber erhalten feinen Sold . Im Falle der Freiſprechung wird jedoch den Erſteren die andere Hälfte ihres Soldes, den Peşteren der Urlaubsſold nachbezahlt. ( Art. 111- 114.) Den Gefangenſchaftsfold (welcher bei den mei ften Graden der Hälfte des Activitårsſoldes gleich iſt ) bat jeder Offizier 2c. von dem Tage an , wo er in Kriegos gefangenſchaft gerathen iſt, bis zu dem Tage ſeiner Rücks kehr nach Frankreich anzuſprechen. Die Auszahlung ers folgt nach der Růdfebr. - Die aus Kriegsgefangenſchaft zurückkehrenden Unteroffiziere und Soldaten erbalten nur als Unterſtüßung einen zweimonatlichen Activitåtsſold , .
-
auch iſt ihnen eine
S
Escadronos oder Bataillonschef 2672, für den Capitain 1540 Fr. Es erhalten denſelben diejenigen Generaloffis ziere des Activitåtscadres , diejenigen in den Organis ſationscadres des Generalſtabs, der Militárintendanz, ſowie in der Artilleries und Genieſtabs begriffenenen Offiziere, welche nicht in wirklicher Dienſtthåtigkeit ſind ( qui ne sont pas pourvus de lettres de service.) Ein ſolcher Offizier darf nur mit Genehmigung des Kriegs. miniſters ſeinen Wohnort åndern. ( Art. 120 – 125.) Offiziere und Militárbeamten , welche zu einer außer landes marſchirenden Armee geboren, oder welche nach
Korſifa oder in die Colonieen beordert werden, fönnen zum Vortheil ihrer Familien oder dritter Perſonen bis
zum vierteu Theil ihres Soldes anweiſen (déléguer.)
wenn ſie wenigſtens 2 Monate in der Gewalt des Feins des waren ; im entgegengeſepten Falle erhalten ſie nur
Zur Anweiſung einer größeren Quote iſt die Ermådytis
letteren , anweiſen. ( Art. 115-119. )
soldaten . Der erſte Chevron wird nach 17 Dienſtjah,
gung des Kriegsminiſters nöthig . (Art. 126 – 132.) den Sold für die Dauer der Gefangenſchaft. Wåho Am Namenstage des Königs erbalten die prås rend ſich ein Offizier u . in Kriegsgefangenſchaft befindet, ſenten Unteroffiziere und Sodaten die Hälfte eines Ta. fann der Kriegsminiſter ſeiner Familie die Hälfte des gesſoldes als Zuſchuß zu den Menagen. ( Art. 138.) Dienſtarterzulage der Unteroffiziere und Gefangenſchaftsſoldes , als Abſchlagszahlung auf den
Das Reglement enthält auch den Larif für die ren, der doppelte nach 11 , der dreifache nach 15 Dienſt Verpflegung der in franzöſiſcher Gewalt befindlichen Jahren erworben.
451 .
452 Infante:
Cavalerie und
rie. Et .
Spezialwaffen . Et.
Kriege aus anderen Veranlaſſungen erleiben, wird auf beſondere Bewilligung eine åbnliche Entſdådigung ge.
8
12 15
leiſter. Die Lieutenante der Cavalerie ſind hiervon auss geldloffen , weil ihnen die Pferde in Natur geſtellt und
Die Zulage beträgt tåglich für den erſten Chevron zweiten
10
Mit dem dritten Chevron iſt keine höhere Zulage erſetzt werden. (Art. 212–218. Laróf 43. ) Die zu Offizieren beförderten Unteroffiziere erhalten
verbunden. ( Art. 149-165 .)
Bureauforten bezieben die Chefs der Generalſtabe der Militärdiviſionen ( bei der 1. Militárdiviſiou jähr. die Fr.)Regus 2400erer nach jährlicherbisbeſond Militárintendanten 10.anderen lirung, die Direttoren der Artillerie, des Genie und der Militårequipagen ( 1400 bis 1800 Fr. ) 20. , - Todann in
eine Equipirungo :Gratification, wel de bei der Infanterie 550 ,Dragonern bei den Karabinieren Růraſſieren Chaſſeuren 1050, bei den und , fanzieren , und Huſaren 950 , bei der Artillerie 950 Fr. betrågt. Bei Truppen zu Pferde haben ſie außerdem das Recht, rich bei erſter Remonte ein Pferd ohne Bezahlung auszu .
den Regimentern blos die Majore (300 Fr.) und die wiblen. (Art. 221 – 223. Tarif 45.) .
Zu Belobnungen Unteroffizier für die mit der Inſtruction
Berpflegsoffiziere (z. B. bei einem Infanterieregiment beſonders chargirten e , Corporale sc. find von 4 400 ,der officier pageur 1800 , Fr.) DieBu. iedemInfanteriebataillon jabrlich 100 Fr., jedem Ca. billement
reangelder der Regimentsbefebishaber ſind in den Res palerieregiment 200, jedem Artiderieregiment600 Fr. pråſentationszulagen mitbegriffen.
( Art. 202-207.
Zarif 40. )
beſtimmt, welche die Generalinſpecteure jährlich am Ende der Inſpection unter die verdienteſten Inſtructos ren dertheilen. ( Art. 224. 225. Zarif 46.)
Bei außerordentlichen Truppenverfammus
Bei dem Anfange eines Feldzuges erhålt
wird Stabsoffizier monatlich60 , Sapirain bei jeder daran Theil nehmende Offizier und Militárbeamte Waffen beträgt: Waffen betrågt: Stabsoffizier monatlich 60 ,, Capitain eine Gratification in nachſtehendem Betrage:Marſdall tåglidy5 15 Unteradjuta Fr. , -Brigadier 40 ,, Lieutenant Unteroffizier 8 , 30 Corporal, undntSoldat St., 12,000 Fr., Generallieutenant 6000, wenn er aber
en chef commandirt, 8000 Fr. , Marechal - de - camp
( Art. 211. )
Berittene Offiziere, welche auf andere Art als durch
4000 Fr. , ferner
Capitulation in Kriegsgefangen [chaft gerathen, erbalten bei ihrer Rüdfebr eine Entid å digung für den
Verluſt ihrer Pferde und, wenn ſie ſogleich wieder in Campagne geben, eine Entſchädigung für verlo, rene Effecten , und zwar in nadſtebenbem Betrage :
Marſchall ... Generallieutenant . Maredal de - camp
für
für
Pferde.
Effecten.
Fr.
Fr.
5400 1800
6000 3000
b) der Truppen zu Fuß Oberſtlieutenant a) 9
.
i
b)
Gscadronschef Bataillonschef
Capitain a) der Infanterie Lieutenant u . Unterlieutenant a) d. Infant. 99
zu Fuß.
Fr.
Fr.
1800 1200
1200 1000
Capitain .
1000 700
600
lieutenant , Unterlieutenant
· 500
400
Oberſt .. Oberſtlieutenant Escadronschef , Bataillonschef, Major
900
u . f. w. ( Art. 226 - 230. Zarif 47. ) ( Schluß folgt. )
2000
800-900 900 800-900 800 800-900 800 800-900 700 400-450 700 400-450 600 400- 450 500
dffentliche Meinung mit dem bei dem Pairsbofe zu ver,
1350
Oberſt a) des Generalſtabs und der .
Iruppen
- Die Allgemeine Zeitung entbålt folgenden Artikel :
3
Zruppen zu Pferde .
Truppen
zu pierde.
Paris , 30. Juni. In dem Augenblice, wo ſide die
400
400-450 400 300
bändelnden Prozeſſe wegen einer Broſchüre beſchafftigt,
die der Regierung gefährlich erſcheint, weil ſie in großer Menge unter den Regimentern vertbeilt wurde , dürfte es von einigem Intereſſe ſein , den moraliſchent Zuſtand der Armee zu ſchildern . Troß der båufigen
amtlichen Berichte der Diviſions generale über die gute Siimmung der Truppen , iſt die Armee doch weit ents fernt, einen befriedigenden Zuſtand darzubieten. Sie enthålt Elemente in ihrem Schooße, welche die Diſcis
Für Verluſte der erwåhnten Art, welche ein Offizier plin untergraben. Man fanu in Frankreich nie unge. unter anderen als den ermåbnten Umſtånden erleidet,
ſtraft eine Ärmee von 300,000 Mann unterbalten, wenn
wird nur auf beſondere Bewilligung des Kriegsminiſters eine Entſchädigung gegeben. Für jedes im Gefecht gegen den Feind getödtete Pferd wird eine Ents ſchädigung gegeben, welche für die Offiziere des Genes ralſta5s, der Intendans, des Genie, der Artillerie, der Karabinier- und Kuraſſierregimenter 450, für alle übris gen 400 Fr. beträgt. - Für außerordentlichen Pferdes verluſt, welchen die Capitaine der Cavalerie und Artilles rie, die fieutenante und Unterlieutenante der Artillerie, die Aerzte der Cavalerieregimenter im Frieden oder im
man nichts bat, um ibre Thätigkeit zu beſchåffrigen. Während der drei erſten Jahre der Revolution von 1830 drångte ſich eine Menge Freiwilliger in die Armee. Eine Maſſe von mehr als 50,000 enthuſiaſtiſchen und ehrgeizigen jungen Leuten , die aus den Schulen und Collegien famen , reihte ſich unter die Fahnen , von der Hoffnung des Krieges herbeigelooft und von dem Wan . ſche" beſeelt, ſich ſo , wie ihre Våter unter der Republik und dem Kaiſerreich, mit dem Degen in der Hand eine Laufbahn zu eröffnen. Befanntlich iſt die unterrichtete
454
453
und aufgeklärte Jugend nicht abgeneigt, mit dem nieders beſten Kredit ſtanden. Was den Straßburger Vorfall ften Grade des Soldaten zu beginnen , um zur Offizierss ſelbſt betrifft, ſo iſt es nicht blos dieſes von der Jury
epaulette zu gelangen , und man hat båufig Jünglinge ſanctionirte unerbórte Beiſpiel von Indiſciplin und von den beſten Familien, Söhne von Marſchauen, Hers Meuterei, welches die moraliſche Unordnung der Armee zogen, Pairs von Frankreich in den Reiben der Armee geſteigert hat, ſondern die durch den verwegenen Neffen neben den Söhnen der Bauern , ihre Pferde ſelbſt beſors Napoleons wieder erwecten militäriſchen Erinnerungen
gend und rich den beſchwerlichſten Militårarbeiten übers des Kaiſerreichs haben auch manchen glühenden Ehrgeiz Tafſend , denſelben Gefeßen , denſelben Entbebrungen ,
und mande unruhige Einbildungskraft neu belebt. Man
derſelben Diſciplin , wie der gemeinſte Soldat unters denke nur an die Beifallsrufe, womit die von der Jury worfen geſeben . Man kann ſich nun denken , wie viele freigeſprochenen Artillerieoffiziere in Straßburg und in Ehrgeizige durch das vorherrſchende Friedensſyſtem mißs allen Städten , wo ſie durchfamen, empfangen wurden .
ſtimmt werden , und wie viele Unzufriedenheit mit der Man gabihnen zu Straßburg, zu Meß, zu Verdun,zu beſtehenden Ordnung unter jener Maſſe unterrichteter Militárs erweckt werden mußte, die ſich in ihren Hoff: nungen getåuſcht, alle ihre Zukunftstråume bis jeßt vereitelt ſahen. Jeßt iſt ein großer Theil dieſer freiwils lig Angeworbenen in die Unteroffiziersgrade eingerůdt, die faſt alle von ihnen beſeßt ſind . Dieſer Umſtand iſt rebr ernſt; denn in Franfreich baben , bei den Alles durchdringenden democratiſchen Ideen , die niederen Grade des Heeres den größten Einfluß auf den Sol. daten bei politiſchen Kriſen , weil ſich zu dem Vortheil, dem gemeinen Soldaten nåber zu ſtehen und genauer von ihm gefannt zu ſein , bei ibnen das aus einer bó : Heren Erziehung entſpringende Anſeben geſellt. Mar erinnert ſich, daß es dieſe Klaſſe junger aufbrauſender und nach Avancementſtrebender Peute war, welche die
Nancy Bankette, wo es nicht an Doaſts fehlte. Nichts fommt aber dem offentlichen Scandal gleich, welches der Marſch des 4. Artillerieregiments ( bas Regiment des Oberſten Vaudrey, weldhes den Prinzen louis Napoleon proclamirte ) von Straßburg nach Douay darbot. In jeder Stadt zogen die Soldaten unter das Volf gemiſcht dem aufrůbreriſchen Regiment entgegen und bewiúfomms neten es mit den bezeichnendſten Vivais, und als dieſes Regiment zu Douay angekommen war, veranlaßten die Maßregeln der Behörden, wodurch 14 Offiziere und faſt alle Unteroffiziere diefes Corps fortgeſchidt wurden , nur neue Unordnungen und neue Scandale bei den anderen Artillerieregimentern, welchen dieſe Militárs einverleibt wurden. Endlid weiß man , daß diejenigen Offiziere, welche die größte Entſdiloſſenheit bewieſen , um dem
Armee 1830 desorganiſirt, indem ſie die meiſten Offiziere
Aufſtande Einbalt zu thun , darauf beſtåndig bei ihren
beberrſchte , oder aus den Regimentern vertrieben hat. Aud laßt ſich kaum ausdrücken, welche Beſorgniß dieſe ídlechte Stimmung der niederen Grade der Regierung, vorzüglich ſeit dem beklagenswerthen Vorfall von Straß. burg bereitet. Dieſer aufbrauſende Theil der Armee würde jedoch weniger gefährlich ſein , wenn er nidt bei Gelegenheit unter der Leitung von offenkundigen Chefs
Corps die größten Unannehmlichfeiten erfuhren ; daß unter Andern der Anfragezeuge Capitain Raindre, nachs dem er von ſeinen Kameraden von 2 oder 3 Regimeno tern ausgeſtoßen war, ſich gezwungen ſab , bei den unregelmäßigen Truppen in Afrifa Dienſte zu nehmen. Solden Thaiſaden gegenüber laßt rich die Beſorgniß wohl begreifen , welche der Regierung das in Marie
in den höheren Graden der Militárbierarchie ſtånde. Id ſpreche weniger von den Generalen , die, meiſtens in ihrem Phyſiſchen wie in ihrem Geiſtigen alt und abs
unter den Regimentern verbreitete Bonapartiſtiſche Pamphlet bereiten mußte. " - Der Generalieutenant Baron Delaitre iſt am
genußt , der Regierung Pfänder der Treue gegeben zu 1. Juli im 62. Jabre in Paris geſtorben . Er war einer baben ſcheinen , obgleich Antecedentien vorhanden ſind, die dieſen Pfåudern fein großes Gewicht geben. Bei der
gegenwärtigen Militårorganiſation in Franfreich ſpielen aber dieſe Generale als moraliſche Autoritaten für den
der adjutanten Kleber's in Aegypten geweſen. Rirden ft a a t. Rom , 9. Juni. Geſtern ſtarb der hieſige friegs.
Geiſt der Armee nur eine untergeordnete Rolle. Sie miniſter , Monſignore Fabrizi. Auf dem Wege zum .
find mehr Adminiſtratoren als Zruppenchefs. Die Sols
Papſt bemerkte der Rutſcher bei St. Gelſo ein Geråuſch
daten kennen ſie faum dem Namen und dem Geſicht nach. Die wahre wichtige Einwirkung gehört den Oberſten und den Stabsoffizieren der Regimenter. Unter den letteren befinden ſich nun die Trümmer der LoiresArmee, die in den 23 Jahren, ſeit ſie von ihrem Kaiſer getrennt ſind, „ nichts gelernt und nichts vergeſſen haben .“ Man erins nere ſich nur, wenn es eines Beiſpiels bedarf, an den
im Wagen, und als er ſich imſab, war ſein Herr, vom Schlage getroffen , niedergeſtürzt. Sein Berluſt wird hoch angeſdlagen. Gerechtigheitsliebe und Pflichttreue ſollen ibn auf eine ſeltene Weiſe ausgezeichnet haben. Seinem Amt als Kriegsminiſter ſtand er erſt feit furzer Zeit vor, indem er der Nachfolger des unlängſt zum Kardinal erhobenen Ugolini war.
Vorfall in Straßburg , wo man außer dem Oberſten N e a pe 1. noch zwei Cavalerieoberſten , die im Elſaß in Vaudrey Beſaßung waren , abießen fah. Id babe hier nidyt zu Am 6. Juni Abends hat der Ronig mit ſåmmtlichen unterſuchen , welchen Antheil dieſe Offiziere an jenem Truppen der Garniſon nach abgebaltenen Manóvers
Attentate baben mochten ; erwågt man aber dieſe Maß
beim prachtigſten Mondſchein eine Abendpromenade
regeln der Behörde, ſo muß man traurige Betrachtungen unternommen und die verſchiedenen Corps endlich um deraus ableiten , denn dieſe Offiziere gehören zu denen, 1 uhr nach Mitternacht vor dem fönigl. Palaſte vors welche bei der Armee ſonſt im ſchönſten Rufe und im beidefiliren laſſen .
455
456
R 16 la 16.
Das in jedem einzelnen Bezirte gekaufte Bieh hat für die
der , wegen , wobin ausgereicht, auf Bugia Petersburg , 20. Juni.Se. Maj. Her sed nig Lokalconſumtion Feindſeligen Beſinnungen Segend lebenden Äraber: der inbisdortiger
von Hannover iſt zum Chef des Lubensfiſchen Hus ſtämme, das Bieh don Bona oder Algier aus geſchafft werden ſarenregiments ernannt , das in Zukunft den Namen mußte . Ubbet-Raber hat die 5000 Stüt Odlen beinahë vouftans
er durch den Vertrag an der Tafna zu tiefern geliefert, welche big verpflichtet ,,Huſarenregiment Sr. Majeſtåt des Königs von Han, fich hatte. In der Umgegend von Wigier iſt der nover “ führen ſoll.
derbau im Zunehmen, ſo daß man bofft, daſelbſt, ſowie in Oran, Petersburg, 30. Juni. Ein Bericht des Invas Uſoviel Getraibe zu gewinnen, als der unterhalt der Armee erfor:
lidencomité's gibt die Zahl der bei demſelben im
dert. Dagegen hat es häufig an Mitteln zum Mahlen des Korns
verfloffenen Jahre eingegangenen Bittſdriften auf 1430 gefehlt, daher es dringend nöthig wird, mechaniſche Bertzeugeund an ; 57 Offiziere wurden in die liſte der Kandidaten durch die lokalitäten begünſtigte bewegende Kräfte zu benußen , um aufgenommen , 18 wurden definitiv, 28 proviſoriſch an, jenem Mangel abzuhelfen. uebrigens iſt das afrikaniſche harte Korn Brodbereitung ſehr geeignet, meiſt oft dem durch aus Europa eins geſtellt, und 172 erhielten eine einmalige Unterſtüßung zur gebrachten Dreht vorzuziehen, weilund tegteres den Waflets
im Betrage 79,283 Rubeln. Die Zahl ſåmmtlicher vom
transport und dieVuibewahrung in den Magazinen leidet.
Seit
Comité unterſtüßten Invaliden belief ſich am 1. Januar 2 Jahren hat der Gewinn anşeu für das Bedürfnißin Higier 1837 auf 6953 , von denen 327 im Laufe des Jahres
und Bona hingereicht und nur für Oran und Bugia mußte Seu
geſtrichen wurden. Außerdem erhielten noch Aeltern, aus Europa eingeführtwerden. Doch läßt ſich erwarten , daß auch ſich indagegen der Folge ein allen beſſeresPuncten Verhältniß geſtaltenAusbeute werde. Wittwen und Waiſen gefallener Krieger Rubegehalte hierbei un Strohift auffaſt nur geringe
und einmalige Unterſtügungen. Am 1. Januar 1838 belief fide das Rapital auf 12,523,463 Rubel.
Der
Gerſte wird beinahe ganz aus Europa herübergebracht. an Golf fehlt es gänzlido; in Ulgier, Bona und Dran find weder
geweſen .
„ Rufiſche Invalide'' brachte42,077 Rubel ein, und vom
Holz noch bolz- oder Steintohlen zu haben. Nur in Bugia hat
Ordensfapitel wurden über 36,000 Rubel eingeſandt. - Am 28. Juni ſtarb zu Riſſingen der fail. ruſſiſche General der Infanterie und Generaladjutant Sr. Maj. des Raiſers von Rußland, v. Biſtrom aus Petersburg.
es daran, in Folge der Iransporte von Brennmaterialien, welche die Mauren von Djigeli dorthin bringen , nicht gefehlt. IV. Militär s mofpitäter . In den Jahren 1831 — 1837 find in die Hoſpitäler der Pläße Algier , Oran , Bona , Bugia und Moſtaganun reſp. eingebracht
Der Verſtorbene batte früher die militariſche Ausbildung 224,822 und entlaſſen worden 207,331. Seftorben find von den in den gedachten Jahren 16,482. - Die Zahl der des Raiſers geleitet, der, ſolange er ſelbſt als Großfürſt Eingebrachten Jodten war im J. 1837 wegen des Eindringeng der Cholera in die noch in der Armee diente, ſtets unter deffen Commando
Ligier, uno con tantine am ſtäteſten , indem nur allein geitanden hatte. Bekannt iſt auch deſſen ausgezeichnete Provinzen in dieſem Jahre 4500 Todesfälle vortamen. Bei den Krankheis Zheilnahme an der blutigen Schlacht von Oſtrolenka. Schwe i z.
Die Regierung von Neuenburg hat in einem Kreis ,
ten fanden in den Jahren 1835 – 1837 folgende Verhältniſſe fatt : Fieberkranke ...................... 16 Zwanzigſtel » 3 Bleſſirte
Vineriſche und Kräßige ....
»
1
ſdreiben alle eidgenöſſiſche Stände eingeladen , durch Man darf jedoch das afrikaniſche Klima nicht als Urſache des Beſtimmung einer Jahresbeſoldung von 1600 Fr. , den ſtarten Verhältniſſes der Fieberkranken betrachten ; denn zu dieſen auch die von der Cholera Ergriffenen und alle die Kran : Hrn . eidgei. Oberſten Hirzel , welcher zugleich Zeugs wurden gerechnet, deren Uebel nicht in einer" Bleſſur, in Venerie oder Hausinſpector in Zürich iſt, ganz für den eidgenöſſiſchen ken Grābe beftant.Auch find die Strapagenund großen die außerges Dienſt und zu Beibehaltung ſeiner Stelle als Oberſts wöhnlichen Arbeiten , welche die Truppen verrioten mußten ,sowie Artillerieinſpector zu gewinnen. An der Bereitwilligfeit der Umſtand hierbei in Anſchlag zu bringen , daß, wegen Mangels der Stande dürfte wohl nicht zu zweifeln, ob aber aud
an Kaſernen , die Truppen theiimeiſe in ſchlechte Gebäude oder
an derjenigen des Betheiligten, eine andere Frage ſein.
Zelte untergebracht werden mußten . – Mit Uusnahme der Stadt
Bona , die wegen der ſie umgebenden Moräfte ungeſund iſt , ſind .
die meiſten I heile der von den Franzoſen beregten Nord : Afrika
Miſce il e n . [ Die franzöſide armee in atgier. Slu .]
II . Allgemeine ausgaben für die franzöſiſchen Nies derlaffungen in a frita , für Rechnung des Krieg 8 : Departements.
niſchen tånder gefunder, als mandhe Garniſonen in Frankreich. So finden ſich verhältnißmäßig mehr Kranke jährlich in Rochefort, La Rochelle, Dunkirchen , Gravelines , als in Ufrika. V. Xfrikaniſche Miliz.
Dieſe Truppe, welche früher die Benennung Nationalgarde führte, beſteht aus Europäern im Alter von 20 – 50 Jahren . Doch
können auch Eingeborene , Mauren , Uraber oder Juden unter ge: Dieſe betrugen in runden Summen, in faſt immer ſteigender willen Bedingungen darin aufgenommen werden . Der General Progreſſion : Får 1831 1)
»
>
III .
1832 1833 1834 1835 1836 1837
15,450,000 Fr. 19,762,000 22,720,000 23,620,000 22,654,000 25,299,000 39,827,000
gouverneur ernennt in ſelbiger die Oberoffiziere, gauptleute, Ser: geant : majore und Fouriere. Das Corp8 hat fich bei mehreren
Gelegenheiten durch Pünctlichkeit, Eifer, Badramteit und ungers droſſenheit ausgezeichnet. Es beſteht aus 2500 Mann , welche in 5 Bataillone in die verſchiedenen Städte vertheilt ſind. > » >>
Berproviantirung der Armee und
Eandesproduťte. Die Külfemittel , welche das Uigier'idhe Gebiet für die Sub:
ſiſtenz der Urmee darbot , beſtanden in Bieb , Korn und Heu.
Berichtigung. In Nr. 54 der 2. M. 3. find auf S. 426 u . 427 mehrin als » Diviſion Sgeneraler oder » Generale « neben » Generallieutenantena genannt. Die beiden erſteren Bezeidonungen ſind unridtig ; es muß > )
ſtatt derſelben heißen : » Marechaur : de: camp ( Generalmajore.) « >
Redigirt unter Berantivertlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Dirljin gedrudt .
Samſtag,
Nr . 58.
21. Juli 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung.. F r a n fri i dh. ( Saluß des in voriger Numiner abgebrochenen Artikels. )
Art. 34. 35. Ein neu angeſtellier oder avancirter Offizier, der bei ſeinem Corps anweſend iſt, bezieht den
Der Nichtactivitåtsgebalt gebührt jedem Offis 'neuen Sold vom Tage ſeiner Vorſtellung an ; zier, welcher in den durch das Geſeß vom 19. Mai 1834
-
der im
Dienſte abweſende Offizier aber von dem Tage an , an
beſtimmten Fåten ( . A.M.Z. von 1834 , Nr. 59 ) zu welchem er die Nachridit von ſeiner Ernennung erbått.
deſſen Empfang berufen wird. Dieſe Fille ſind a) Aufs lepteres gilt aud ), wenn der arancirte Offizier in einem Isſung des Corps , b) Aufbebung der Dienſtſtelle, c ) Rücfer aus der Kriegsgefangenſchaft, d) temporáre Gebrechlich feit, e) Entziebung der Dienſtſtelle oder Sugs penſion von derſelben . Der Gehalt beträgt in den Fål: a , b , c u . d die Hälfte , und nur für lieutenante und Unterlieutenantes des Activitatsſoldes , im Fall e aber 27, dieſes Soldes, - wobei úbrigens, wenn ſich der Grad -
belagerten Paße zurückgebalten wird. Art. 43. Ein zum Grade des Marechal , des camp
beförderter Oberſt, welcher fortfábrt ſein Regimentzu commandiren, bat nur Anſpruch auf den Gehalt reines alten Grades , bis er aufbort die Functionen des leß. teren 311- verſehen .
Art. 49. Jede in einem unbeſtimmien oder balbjåh , 3
oder die Stelle in Klaſſen tbeilt, nur der Gehalt der letzten rigen Urlaub befindliche Militárperſon, weldie als Zeuge Klaſſe den Maßſtab gibt, ſo daß alſo z. B. der Capitain vor ein außerhalb ſeines Aufenthaltsortes befindliches ir šlaſſe nur ), oder reſp. '/, des activitårsſoldes der Civil, oder Militärgericht selaren wird , erhält den Capitaine 2r Klaſe erhålı. ( Art. 231 - 233. Tarif 48.) Activitåtsſold vom Lage der Abreiſe von ſeinem Aufents Der Sold der zuim Sadre der Reserve záblendent
baltsorte an bis zu dem Tage ſeiner Rüdfebr in ſeine
Generale beträgt für den Gen.lieutenant 7500 Fr., für Heimath oder zu ſeinem Corps. den Marechal , descamp 5000 Fr. ( Art. 234. Tarif 32.) Den Sold der Offiziere in unbeſtimmtem Urlaub erbalten diejenigen Offiziere jedes Grades , welche in Folge der Ordonnanzen vom 11. Auguſt und 30. Sept. 1830 aufgebórt baben , einen beil der Cadres
Art. 325. 326. Die Offiziere und Militarbeamten
erbalten ihren Sold und alle übrige Emolumente am Ende jedes Monats . Jeder Vorſdouß darauf iſt be , ſtimmt verboten . Art. 328. Die Póbnung der Mannſdaft nebſt den
der Armee auszumachen. Er beſteht in dem Halbſolde der Dienſtalterzulagen 2c. wird immer auf 15 Tage vor. lebten Klaſſe jedes Grades. Dieſer Sold iſt tranſitoriſch ausbezabit, und zwar am 1. und 16. jedes Monats. und fommt ſpåter nicht mehr vor. ( Art. 235. 236. )
Außer dem Angeführten durften noch folgende Bes ſtimmungen einer Erwähnung werth ſein : Art. 26. Der aus feindlicher Gefangenſchaft zurüds febrende Offizier bat , wenn er in ſeiner Stelle erſet
Art. 329. Bei den Armeen , und wenn die Truppen Felo Pebensmittel bezieben , wird die fóbnung am Ende der 15tågigen Periode ausbezabit, in ro fern nicht der Zuſtand der Corpsfaſie die Vorausbezahlung zulågt. Art. 330. Die Soldzablung an die fremden Kriegos
worden iſt, von dem Tage ſeiner Anfunft in Franfreich gefangenen , welde in Depots vereinigt ſind, erfolgt in an nur auf den Nichtactivitåtsgebalt Anſpruch. Art. 31. Der Sold, welchen der Staat den verſtors benen Offizieren und Militárbeamten verſchuldet, gebort bis zum Todestage einſchließlich ihren Erben oder den
ſonſt Berechtigten. - Der Sold dagegen,, welcher, unter welchem Titel es ſei, den Unteroffizieren , Corporalen ,
denſelben Terminen und Perioden , wie in Art. 325 . 326. 328. 3:29. beſtimmt iſt. Art. 444- +52. Solda bzüge an den Gehalten
der Offiziere und Militárbeamten finden ſtatt 1 ) wegen der an Frau und Kinder zu zablenden Alis mente. Dieſe Abzüge fann der Kriegsminiſter, unabs
Brigadieren und Soldaten gebührt, welche geſtorben oder hångig von allen ſonſtigen Abzügen , anordnen ; deſertirt oder ( wegen langer Abweſenheit oder wegen Verurteilung) in den liſten ausgeſtrichen worden ſind ,
2 ) wegen Schulden , in der Regel auf gerichtliche Ar reſtverfügungen ; doch fann auch der Kriegsminiſter von
gehört dem Staate. )
*) Info weit hier die Soldrücftände geſtorbener Soldaten ihren Erben abarſprochen werden , iſt 18 ſchwer zu begreifen, wie eine solche Beſtimmung gerechtfertigt werden kann. Die
deutſchen Reglements gehen von rechtlicheren Grundſäßen aus, indrun darin beſtimmt ausgesprochen iſt, daß die Soldrücftande verſtorbener Militärs aller Grade einen Theil ihrer Verlaſſen : soaft ausmachen.
459
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Amtswegen dergleichen Abzüge anordnen , und in den Nichtactivitåt. Er fann ſeinen Wobnort åndern, reiſen,
Regimentern können die Schulden der Offiziere, beſons ſich verbeirathen obne die Erlaubniß des Kriegsminiſters ders für Roſt, Wohnung, Kleidung, mittelſt eines von
oder der local - Militärbehörde. Er fann den Reform ,
dem Commandeur verfügten Abzugs bezahlt werden.
gebalt mit einem Civil - Activitåtsgebalt cumultren.
3
Die Soldabzüge fónnen den fünften Theil des Soldes Då ne
nicht überſteigen , ausgenommen auf Verfügung des Kriegsminiſters und wegen der Sculden für Roſt, Wobnung und Kleidung.
m ar f.
Kopenhagen , 2. Juli. Ihre Majeſiåten wohnten .
geſtern nebſt allen Mitgliedern der Familie auf dem
Art. 461. Die Controlirung der ſåmmtlichen zu
Norderfelde einem großen Manóver bei, das von
einem Regiment oder Corps geborigen Individuen in
ſåmmtlichen bier befindlichen Truppen ausgeführt wurde.
Bezug auf die Verpflegung beſorgt der Major. Art. 473. Jeden Morgen , nach dem
durch das
Nachdem die Truppen wieder in die Stadt gerůdt wa .
ren, ließen Se. Majeſtåt ſie dem Schloſſe Chriſtiansburg
Dienſtreglement vorgeſchriebenen Rapport, empfängt vorbeidefiliren, wo ſie mit Gefolge auf dem Schloßplaße der Major den von jedem Compagniebefehlsbaber uns bielten , und der Großfürſt Thronfolger, welcher durd verfloſſes Unpåflich feit verbindert geweſen , der großen Revue nen Tage. Sogleich nach deſſen Empfang trågt er die beizuwohnen , vom Schloßfenſter aus zuſah. terſdriebenen Stand der Veränderungen am
Beränderungen in die Generalcontrole ein. Art. 475. Außerdem führt jeder Capitain eine Con, trole für ſeine Compagnie.
N
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pel.
Ne apel , 28. Juni. Schon früber hat man oft
Urt. 476. Die Controlen werden zu Anfange jedes bebauptet, Se. Majeſtát werde ſich entſchließen , die Jahrs erneuert, und es wird alsdann die leßte Veråns Schweizerregimenter nicht in neue Capitulation zu derung jedes zu dieſer Zeit abweſenden Individuums nehmen , wahrſcheinlid weil die Entfernung der frems in die neue Controle übergetragen. den Truppen unter die fieblingswünſche aller Neapolis Art. 480. Erſt dann, wenn ein Mann 6 Monate lang taner gebårt. Daß dieſelben in dieſem Bezug nicht in abweſend iſt, obne daß man weiß, was aus ihm gewors Erfüllung geben ſollten, bat ſich ſpåter bei der Wieders den, wird deſſen Name in der Controle ausgeſtrichen. verlängerung der Capitulation gezeigt. Nur erſt in den Art. 485. 486. Auch über die Dienſtpferde und die allerjüngſten Tagen ſcheint wieder Ausſicht zum Gegens Offizierspferde wird eine Controle durch den Major theil zu ſein , wenigſtens wollen ſonſt gut unterrichtete geführt. Perſonen wiſſen , der König babe die Entfernung der Art. 490. 491. Die Militår Unterintendanten fühs Schweizer definitiv beſchloſſen, To ro jedoch, daß durch den ren ein Duplicat von allen Gontrolen, welche von den Abgang derſeiben nicht nur feine Púce entſtehen , son, unter ihrer Ueberwachung ſtehenden Gorps geführt wers den. Die Etats über die täglichen Veränderungen wers den ibnen durch die Majore úberſdict .
dern vielmehr sin weſentlicher Vortheil für das Na . tionalbeer berbeigeführt werden ſolle.
folgender.
Der Plan iſt
Die Regimenter löſen ſich auf.
Gemeine,
Art. 493. 494. Jeder Offizier , welcher abweſend Unteroffiziere u. Offiziere, die der italiäniſchen Sprache war oder zum erſtenmal bei dem Corps anfommt, muß ganz michtig ſind und ſonſt tauglich befunden werden, ſich bei dem Unterintendant melden ; die Unteroffiziere und Soldaten werden demſelben in den erſten 24 Stun . den nach ihrer Anfunft durch einen Fourier vorgeführt, um als pråſent in die Controle eingetragen zu werden .
bleiben unter Beförderung zu bóberen Graden, Erlans gung einer Gratification und Zuweiſung einer Penſion im Fall langerer , treuer Dienſte. Auch Gemeinen , bei denen ſich obige Erforderniſſe der Bildung nicht finden ,
Art. 519. Die Unterintendanten laſſen jedes Corps iſt der fernere Dienſt geſtattet. So ſollen neue Regimen ter aus Eingeborenen gebildet werden, unter der Peitung
wenigſtens einmal monatlich die Revue paſſiren , um den Effectivſtand der Mannſchaft und Pferde zu con :
der fremden Offiziere, und mit der von dieſen geübt wers
ſtatiren . – Sie empfangen dabei zugleich die Reclas denden Mannszucht. Nach anderen Verſionen würden .
mationen , die etwa in Bezug auf die Adminiſtration erhoben werden.
Art. 529. Die Militárintendanten laſſen alle im
nun bedeutende Wedſel unter den Offizieren ſtattfinden, deren Viele unter neapolitaniſche Regimenter fåmen, wibrend ihre Erfagmanner aus der Schweiz nachfåmen .
Bereid ihrer Diviſion ſtationirten Corps zur Zeit ihrer Die Schweizer würden dann nach Sizilien verlegt , adminiſtrativen Inſpection und ſo oft es ſonſt das während die neugebildeten Regimenter unter dem Goms dienſtlide Intereſſe erfordert , die Revue paſſiren.
mando der fremden Offiziere in der Hauptſtadt blieben .
Art. 625 - 650. Reformgebalt. Die Anſprüche A18 gewiß fann ich nur zweierlei melden . Eine Aen. auf den Reformgebalt in den durch das Geſeß vom derung der jeßigen Verhåltniſſe der Schweizerregimenter 19. Mai 1834 ( ſ. 4. M. 3. von 1834, Nr. 60 ) vorgeſe. wird gewiß ſtattfinden. Veranlaſſung dazu baben zus benen Fiden und in dem dort beſtimmten Betrage ſind
nicht die Erfabrungen gegeben , welche während des
der Gegenſtand einer liquidation , welche durch das dem Kriegsminiſterium attachirte Comité des Staatsraths revidirt und dann durch den Kriegsminiſter feſtgeſtellt wird. - Der in den Reformgehalt verſeşte Offizier iſt dem bürgerlichen Leben zurücgegeben und befreit von den Verbindlichkeiten des Standes der Activitát und der
jüngſten Feldlagers bei Capua gemacht worden ſind. Daß gleichzeitig durchgreifende Reformen in Bezug auf die Nationalarmee im Werfe ſind, unterliegt eben ſo wenig einem Zweifel. Im erſten Zweck derſelben werden eine Menge Söhne aus den erſten Familien demnächſt nach Deſtreich abgeben , die jüngeren , um in Militars
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Schulen , die åtteren, um als Volontårs bei den Regis ábrigen Truppen der verſchiedenen Reichskreiſe, welde mentern gebildet zu werden und Dienſte zu thun. So zuſammen die ebemalige deutſche Reid sarmee nach dem viel höre ich von ganz gut unterrichteten Perſonen. gewöhnlichen Kriegsfuße von 120,000 Mann in allen
Wenn und in welcher Ausdehnung dieſe Maßregel ins Waffen bildeten , ihrer früheren Formation nad gångs Werf gelegt werden würde , auch ob mit den Abſichten lich auf. Es móchte jedoch noch ein Rüdblick in die beſtandene in Betreff der Schweizer die große Nachricht im Zuſams
menbange ſteht, mit welcher man das beimliche Entweis allgemeine Kreis - Militárverfaſſung von jenen Zeiten, chen vieler einzelnen Soldaten zu den Werbern Mehemed wozu wir das ſchwäbiſche Truppencorps als Beiſpiel Alis': anſiebt, vermag ich nicht zu beſtimmen . ( Frånf. Merfur.)
nehmen , nicht unwillkommen ſein und u einer grund, lichen Vergleichung und Beurtheilung fübren , wie ſich
durch die große Reform der vorigen Verhältniſſe die Großbritannien .
Am 6. Juli fand auf den Plumſtead - Marſhes bei dem Dorfe Woolwich an der Themſe, wo ſich der fónigl. Artillerieparf von faſt 8000 Stück Geſchůß, cine Studs gießerei, eine fónigl. Militárakademie ic. befinden, eine große mit Uebungen verbundene Revue der Artils Perie ſtatt. Der Weg von london her mar von frübem Morgen an mit Equipagen , Reitern und Fußgångern bededt. Unter den boben Anweſenden bemerfte man die Familie Cambridge , den Herzog von Nemours , den
jeßige Militárverfaſſung in den Staaten , welche vor, mals dem zu ſehr gerſtůdelten deutſchen Reiche angehors ten , ſchon im Laufe der leßten Kriege und namentlich ſeit erfolgtem Frieden in jeder Hinſicht gegen jene ges boben hat, und wie nun aus gedachten Staaten im vorkommenden Falle eine bedeutende, fråftige und ſtets geübte Armee im Augenblicke formirt werden , ausmars ſchiren und jedem Feinde mit Muth und Vertrauen auf die Eintracht und innere Kraft des deutſchen Heeres entgegen geben kann.
Prinzen briſtian von Holſtein . Glúceburg und die
I. Entſtehung der Kreisverfaſſung.
.
S
Man rechnet ,
daß die
Hatte ſdon der Graf Eberhard, nachber Herzog Manóvers über 100,000 Neugierige berbeigezogen hats Eberhard I. von Württemberg, ein Hauptmitglied oder ten. Auch wurde der Marſdal Soult , der ſeine volle ſo zu ſagen der Stifter des ſchwäbiſchen Bundes, weil meiſten fremden Geſandten .
Bewunderung der engliſchen Artillerie , ſowohl was Material als Preciſion und Raſchbeit der Bewegungen betrifft, ausſprad , von dem Volf und den Truppen auf das herzlichſte empfangen.
er durch ſeine Verwendung und Thätigfeit, und belons
ders durch ſeinen freiwilligen alles entſcheidenden Beis tritt den Grundſtein bierzu legte , in großem Anſehen bei Kaiſer und Reich geſtanden ; ſo war ſpåterhin der Herzog Obriſtopb von Württemberg - nachdem Deſts reich mit Rüdlicht auf die Vorderoſtreichiſden lande in
Die vormaligen ſchwäbiſchen Kreis- Militår: Schwaben, an die Stelle des ſchwäbiſchen Bundes einen verhältniſſe im allgemeinen und in beſonderer anderen Verein dieſer Art zum Nachtheil der Reicho: Beziehung auf Württemberg und deſſen Contingente. ( Geſchrieben im Juli 1837. * )
ſtånde, wie man damals glaubie, begründen wollte nicht weniger bemüht , die allgemeine Kreisverfaſſung im deutſchen Reiche, und namentlich die Preiseinridos tung für Sowaben in der Mitte des 16. Jabrbunderts ins Werf zu ſeben und dadurch den vermeintliden Ans
So ſchwierig der Bau der deutſden Reichs , und von Seite Deſtreichs fraftvoll zu begegnen. Kreisverfaſſung, beſonders auch binſichtlich des zum maßungen Das beſondere Zutrauen, welches dieſer Fürſt ſeiner g des Reichseraufzuſtellen Bertheidigun und zur Scuß nach über., Zeit im Allgemeinen genoß , erwarb ihm , als dem erſten ſo rubte war, aufzuführen Militårs den
wundenen vielen Hinderniſſen endlich dod Jabrhunderte durd auf einemFundament, welches derentfernteſten Zeit zu troben ſchien und jedenZweifel über ſeineForte den vers auch ihn dauer niederſchlug. des, Schidſals Bau, die ergriff meintlich böſe "laune felſenfeſten Dennoch
weltlichen Stand des" (dwabiſchen Kreiſes , das Direcs torium und das Kreisoberfeuamt ( Feldmarſchallamt) und in Gemeinſchaft mit dem Fürſtbiſchof von Augs, burg, nachber von Konſtanz, auch das Kreisausſchreib ,
amt ( hodiſte vorgeſepte Bebörde des ſchmåbiſchen Kreiſes
Regierungs , und Militårangelegenheiten) , was auch zu der Zeit, als ſie, mittelſt eines beſonderen Werfzeugs, in den nachfolgenden Regenten Württembergs und den jeweis mebrs ſdon Zeiten vergangenen långit früheren das in Zod über Deutſchland verbreitet ligen gefürſteten Biſchofen von Konſtanz bis zur Auflo . und Berderben malo fung der Reichs- und Kreisverfaſſung verblieben iſt. Herzog Chriſtoph batte übrigens in dieſer Eigenſchaft ſtorend und verbeerend , das Alterthum nicht achtend, Gewalt eindrang und , unter anderen bedeutenden viel zu fámpfen ,und es war in der That feine geringe mit batte, in das Innerſte der meiſten europäiſchen Staaten
Regierungsumwälzungen , auch das genanntemůbſam Aufgabe,einen in Schwaben ſovielfado zuſammengeſetbe oder , Aebtiſſinnen, Grafen und Herren erſchütterte und zum gång. Fürſten , Prälaten ebenfalls Gebåude errichtete z brachte lichen Einſtur . .
Mit dem Grloſchen der Reichs- und Kreisverfaſſung nebſt mehreren Reichsſtädten ( im Ganzen 104 Stånde oder Theile ) zu einer Einigkeit und Gleichförmigkeit zu
Idſte ſich denn auch das ſowäbiſche Militár, wie die bringen , namentlich auch in Beziehung auf die gemeins ſchwäbiſchen Trups ſchaftliche bewaffnete Macht der verſchiedenen Kreiſe , *) Der Verfaſſer diente in dem vormaligen
welche nadher unter veränderten Umſtånden die Reits pencorps.
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armee bildete und in vorkommenden Fållen von dem nie ſteliten ), der lieutenant bingegen von Württemberg Reichsoberbaupt als ein púlfsbeer gum Kampfe aufs und der Reichsſtadt Heilbronn alternative ernannt. leße gefordert wurde.
terer in den Rbeinfeldzugen durch den Abgang des würts
Nicht ohne vielfache Berathungen auf manchen Kreios tagen zu Ulm , dem gewóbnlichen Site des Kreiøcons vents , fam man endlich am 22. November 1563 über eine neue Ordnung überein , welde im Allgemeinen die
tembergiſchen Contingents - lieutenants von der Stadt Heilbronn geſtellt, fonnte jedoch nie Rittmeiſter, ſomie der zu dieſem Gontingent geborige Corporal nie Wachts meiſter bei dem Regiment werden , indem der Stand
Grundlage für die ganze Folgezeit geblieben , und nur
weder die eine noch die andere Stelle in demſelben zu
.
zuleßt, wenigſtens in Bezug auf das Militar des ſchwas beleßen batte ; wogegen der lieutenant vom Stande biſchen Kreiſes, durch eine dem Zeitgeiſte mehr entſpres Württemberg nach ſeinem Dienſtrange bei dieſer oder einer anderen Compagnie des můrtiembergiſchen Cons dende Organiſation verbeſſert worden iſt. Bei der Ausfübrung gedachter neuen Verfaſſung vom tingents zum Rittmeiſter und ſofort ſpåter bis zum J. 1563, welche im ganzen Reiche ſoviele Schwierigkeis Commandeur des Regiments vorrúden fonnte. Bei ten fand, ging der ſchwåbiſche Kreis, ungeachtet auch anderen Standen in dieſem und den übrigen Regimens
bei dieſem ſich ſo manche Hinderniſſe zeigten, doch durch tern , wenn Rittmeiſter oder Hauptleute in dem Con. das fråfrige Einwirfen und die Bebarrlichfeit des Kreiss tingent begriffen waren , trat derſelbe Fall ein. Dieſer directoriums den anderen Kreiſen des deutſchen Reis Umſtand, der das Vorrúden manches waderen Offiziers ches voran . oder brauchbaren Unteroffiziers und Soldaten bei den Ueber die Zuſammenſetzung und Formation des minder bedeutenden Mitſtånden durchaus nicht zuließ,,
idiwåbiſchen Truppencorps iſt von jenen Zeiten im Des diente freilich nicht ſehr zur Aufmunterung und zum tail nichts mehr befannt. Es darf indeſſen angenommen Eifer , vielmebr båtte derſelbe zu manchen Unannehms werden, daß die Stellung der Contingente ( deren Zahl lichfeiten im Dienſte Veranlaſſung geben tónnen ; allein auch , wie früber bei dem ſchwåbiſden Hunde, nach da der Grundſaß vor Jahrhunderten aufgeſtellt worden Berbåltniß der Gefabr für Kaiſer und Reich in beſons roar und da man dabei bebarrte , ſo gab dieſe einmal deren Aufgeboten , nur unter einer anderen Benennung, eingefübrte Methode durchaus feinen Anſtoß mehr, denn in das einfache, anderthalbfache , dreifade 2c. , wie aus man wußte nicht anders. *) ( Fortſ. folgt.) den unter Ill. vorfommenden Concurrenzliſten erſichtlich *) Der Stand Württemberg z. B. hatte wegen der vom şerzog iſt , abgetheilt war) vollzogen wurde und bei der Vors Sari durdy Kauf neu errorbenen Herrſchaft Juſtingen in liebe zum Alten auch feiner weſentlichen Veränderung Oberſchwaben , neben ſeinem gewöhnlichen bedeutenden Gon : II. Formaton und innere Verbåltniſſe des
tingent zu Pferde und zu Fuß , auda noch 3 Mann zu dem Kreisreiterregiment Hohenzollern zu ſtellen und aud wirklich
ich w å biſchen Truppercorps in den leßten
geſtellt, welche jedoch bei demſelben ebenfalls nicht Corporale werden konnten . Der berzog wählte hierzu gediente und
unterworfen war. Feld zit qen am Rbein .
ſolide reiter Patholiſcher Religion , weil das ganze Regiment
In den Jabren 1792 – 1796 war es das leßte Mal,
mit kleiner Ausnahme dieſer Confeſſion zugethan war. Uuf gleiche Weiſe mußte dieſer Stand aus obiger Urſache auch 21 Mann , dieſe jedoch zum Kreis . Infanteriereaiment Würt:
daß das ichid ibiſche Armeecorps nach ſeiner urſprüngs
liden eigenthümlichen Einrichtung formirt wurde , um ſich an die faiſerl . óſtreichiſche Armee anzuſchließen. Die Darſtellung der beſonderen militariſchen Verhältniffe von dieſer Periode, wobei die beiden Kreisregimenter, Dra . gonerregiment und Infanterieregiment Württemberg , als Beiſpiel aufgestellt ſind, fúbrt ſo ziemlich zur Renats niß der ſchwåbilden Militárverfaſſung in der åtteren und neueren Zeit, bis auch ſie nach einem Verlauf von 2 ' /, Fabrbunderten bei der großen Reform des deuts fchen Reid ) e8 im S. 1802 erloſchen iſt. Das Dragonercontingent vom Stande Württemberg
bildete zum ſowibiſchen Kreis · Dragonerregiment auf den Kriegsfuß nicht ganz die Hälfte dieſes Regimento, nåmlich 4 Compagnieen , wovon jedod die erſte oder Leibcompagnie ſchon einen Theil der Mannſchaft von den fleineren Mitſtånden in ſich aufnabm ; die übris
gen 4 Compagnieen waren von verſchiedenen Stånden des Kreiſes zuſammengereßt. Der Capitains lieutenant
( Stabsrittmeiſter) der Peibcompagnie, die der jeweilige Regimentsinhaber zugleich als Chef und Rittmeiſter inne batte , wie es auch bei den anderen Regimentern der
temberg ſtellen , welche übrigens nicht in dem Nachtheil wie
jene Reiter waren, weil ihnen kein Hinderniß zum Vorrüden im Wege ftand . U18 Entidadigung erhielten die Reiter vom
Stande Bürttemberg Unteroffiziersgebalt. Es lag überhaupt hin und wieder eine Differenz in dem Gehalte der Mannſchaft von gleidher Waffe und in einem Regiment, was aber nicht in der Organiſation der Iruppen und dem allgemeinen Berpfleasetat ſeinen Grund hatte , fons
dern von den einzelnen Ständen ausging. Nach dem Etat des (atwäbiſoen Kreiſes über die Stellung der Mannſchaft, ſowie über die $210 und Naturalverpflegung der Mannſchaft, war für jede Waffe, Artillerie, Cavalerie, Infanterie und das
Fuhridefensperſonale, der Gehalt nach den verſchiedenen Bra: den ohne Unterschied ganz genau voraezeichnet und beſtimmt. Jedoch haben einzelne Stånde den Unteroffizieren und Soldas ten ibres Contingenis , beſonders wo die Zahl derſelben nicht bedeutend war, eine Zulage zu dem etatmäßigen Kreiégebatt aus ihren eigenen Kaſſen ausgelegt. Undere bedeutendete
Stände, wie z. B. Württemberg und Baden, die zum Beſten des Dientes einen Theil ihrer zuvor beſtandenen Garden in ihr Gontingent eingereiht haben , wollten dieſer Mannſchaft den vorher in der Garniſon gehabt en höheren Sold jest im laufe des Feldzuges nicht mindern, und ſo entſtand ein Unteridied
( weil dieſer Stand volle %sS und die anderen Stånde
auch in der Virpflegung , welcher übrigens nicht nachtheilig auf den Dienſt viitre, weil es wahrſcheinlich in frührren Bei: ten derſelbe Fall geweſen ſein mag, und es in jeder vinſicht blos als ein Geldent der betreffenden Standesberren zu be:
zuſammen ramach 's an Manní haft zu dieſer Compag .
trachten war.
Fall war, wurde hier fortwährend von Württemberg
Redigirt unter Berantiertlichkeit der Verligsyandlung : 6. W. Leske in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .
Nr. 59.
Mittwoch , 25. Juli 1838 .
Allgemeine Militar : Zeitung. e n . zu Roblenz die u B wurde und 1. Juli Am 30. Juni Pre
Jubelfeier des commandirenden Generais v. Borſtell auf eine ſo großartige , berzergreifende und würdevolle Weiſe begangen, wie vielleicht niemals früher ein Feſt dieſer Art gefeiert wurde . Die Rhein- und Moſelzeitung berichtet darüber Folgendes : „ Am Sonnabend den 30. Juni begann die Feier. In zabüoſer Menge waren Fremde
ger Weiſe auf des Gefeierten leben im lager und im Familienkreiſe hindeuteten. - Von den dienſttbuenden
Adjutanten und den am Generalcommando atraſdirten Chargen wurden die erſten Gratulationen dargebracht; ſie überreid)ten ihm einen ſchon gearbeiteten und innreich berzierten ſilbernen Pofal. – Um 8 '/ Uhr überraſchte -
Se, R. H. der Prinz Wilhelm den Gefeierten in ſeiner Wohnung und úberreichte ihm eine Allerhódíte Rabinets , ordre und den dwarzen Adlerorden in Brillanten . .
eingetroffen. Drei Dampfbote langten zugleich vor uns dnete und en Abgeor aus Gäſte bracht an und Stadt ſden ſerer rheini n , wie Gegen Städte Ferne. aus weiter den
Abend batten ſich die freuiden und die hieſigen Offiziere, 4 Muſifcorps und eine große Anzahl Soldaten , die less teren mit Faceln verſehen , auf dem Fleinen Paradeplaße verſammelt; um 9 Uhr begab ſich, von einer zahlloſen , freudig bewegten Menge begleitet, der Zug mit brennens den Fackeln nad der Wohnung des Jubilars auf dem
Raum hatte ſich Se. R. Hobeit entfernt, als um 9 Uhr
eine Deputation des 8. Armeecorps , deſſen Anführer der
General v.Borſtell iſt, bei ihm eintrat. Der Sen.lieu, corps die herzlichſlen Glüdwunſdze aus und überreichte dem verehrten Chef, als Weibgeſdhenf des 8. Armcecorps, einen maſſiv in Gold gearbeiteten Ehrendegen , deſſen Griff mit Diamanten beſeßt, und auf deſſen Klingedie
tenant, Graf v. Dobna, ſprach im Namen des Armees
Kaſtorhufe bin . Hier hatte ſich unterdeſſen die Nadbar Namen Großbeeren , Dennewiß und Leipzig, die Glanze ſchaft zur Mitfeier vorbereitet. Die Straßen waren mit puncte ſeiner militåriſchen Laufbabn , eingravirt ſind. Bäumen und Maien, die Håuſer mit Laubgewinden und Einzelne Offiziere deſſelben Corps übergaben bierauf dem Flaggen feſtlich geſd mücft , die Fenſter übrigens reidh General verſchiedene Schreiben , die ihm aus den ents beleuchtet, und hier und da ſprach ein zierliches Trans. fernteſten Theilen zur Beglůdwünſchung zugeſandt wors parent in ſolichten Worten den Geiſt der Feſtfeier trefs den. Unter dieſen Briefen befand rich, außer denen der fend aus . An demſelben Abend noch traf Se. R. Hob. übrigen commandirenden Generale des preuß. Heeres, der Prinz Wilhelm von Düſſeldorf ein . Auf dem Ehrens der alten Waffengefährten des Generals , und einem breitſtein und den beiden Feſten Franz und Alerander Schreiben des. Prinzen Auguſt, eines von Sr. A. Hob.
loderten Freudenfeuer ; der Thurm auf der Moſelbrúde
dem Kronprinzen von Königsberg aus, demſelben Orte,
war prachtvol beleuchiet und flammte mit tauſend brens wo der Gen. v. Borſtel früher das Generalcommandó nenden Lampen dem erſehnten boben Gaſte den Will. Sefúbrt batte. - Nachdem das 8. Armeecorps ſeine fommgruß entgegen .
Heiter, wie der Vorabend gemes Glückwünſche dargebracht, trat der Major v .Heiſter,
ſen , brach der feſtliche Zag ſelbſt an. Eine ſchdne, růb. rende Scene begann die Feier. Aus Inſterburg war ein Unteroffizier des 5. Kúraſjierregiments, deſſen Chef der General v. Borſtell iſt, angekommen, der in aller Frúbe erſchien und ſich ihm mit den Worten vorſtellte: ,, Auf : ." Befehl des Königs melde ich mich als Ordonnanz
Commandeur des 5. Kúraſſierregiments , bas in Inſter, burg liegt, und deſſen Chef der Jubilar iſt, vor dieſen, und brachte ihm aus weiter Ferne ber die Huldigung und Verehrung ſeines Regiments und überreichte im Namen deſſelben einekoſtbare ſilberne Ehrenſäule, auf welcher ſich oben ein Standartenträger zu Pferdein der Uniform
Jebt erklang unter den Fenſtern des Generalcommando's eines Ruraſſiers befindet. Auch die Prinzen von Solms, eine ſchöne Morgenmuſif, wobei das lied : „ Rheinlands Bitte geſungen wurde, das gleichſam der Rheinlande beißeſte Segenswünſche dem Helden zum Morgengruße darbradite. "Im Inneren des Hauſes aber batte ſich eine ſtillere Scene vorbereitet. Die Familie des Generals und ſeine nächſte Umgebung ſprachen dem Jubelgreiſe ihre Glüdwünſche aus und überreichten ihm ihre Weibges
der Fürſt von Wied und Prinz Már von Wied batten ſich eingefunden und in dem Gen. v. Borſtell dem Vers dienſte buldigen wollen. – Die Regimenter, die in den ewig denkwürdigen Jahren des Freibeitsfampfes 18 " / . unter dem Befeble des Jubilars mitgefochten , wurden durch den Major u. Zichlinsky vertreten . Ihr Weibges ſent war ein vergoldeter, filberner Commandoſtab, mit -
ſchenke, die, von kunſgeübten Händen gefertigt, in ſinni. Lorbeeren ſanedenförmig umwunden . – Unter Vortritt
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des Generals 6. Pfuel erſdienen die fremden Generale und alle die folgenden aufgenommen wurden , das brauchen wir und Offiziere anderer Armeecorps, und eine Deputation nicht zu ſagen. Der dritte Toaſt galt dem königl.Saufeund nas der dſtreidiſden Offiziere aus Mainz wurdedurchden mentiidſeinem Graf , Ihn brachte, Repräſentanten, dem anweſenden Pringen Wilhelm Gen.Lieutenant und Bicegouverneur von Mainz, Frhrn. Donna aus. Der erſte Civitbeamte,derOberpräſident o. Bobele v. Müffling, vorgeſtellt. - Nach den Deputationen des ſwingh , brachte den vierten Loaft dem Beere aus. Der fünfte Heeres" führte derOberpräſident v. Bodelſchwingb, als Coaſt galt derEinheit des Boltes und des Beeresundwurdevon erſter Beamter der Rheinprovinz, die Abgeordneten der dem Generallieutenant o. Pfuel, dem commandirenden General des Urmeecorps, ausgebracht. Noch mehrere Toaſte wurden jeft Civilbehörden und der Stådte bei dem Jubelgreiſe ein. 7. ausgebracht. Gegen Abend hob der Prinz die Safel auf, mit einis
Hr.v . Bodelſchwingb ſprach im Namen Ader die innige genWorten, die,wiealles , was er ſprad , die Gemüthermächtig
ſten und berzlichſten Glücfwünſche zu der hohen Feier und ergriffen. unter rauſchendem Lebehochruf trennte fid die Bers den Dank aus für das viele Gute , das Se. Ercellenz fammlung. Das Feſt des Tages l'obloß ein glänzender Ball auf der Gen. 7. Borſtel während des Zeitraums, den er an dem großen Raſinoſaale , der zu dieſem Zwec febr anſprechend
der Sriße der Rheinprovinz geſtanden , bewirft hatte , ſeinem Beſuchewar. und eröffnete ihn an beehrte der Sand der FrauGeneral
und überreichte im Namen der Verwaltungsbehörden 0.ſeinem Beſucherund eröffnete ihn an der Band der Frau General Borſtell. Nach einigen Stunden des Berweilens zog ſid şöchftr der Rheinprovinz eine mit außerordentlicher Pracht und
derſelbe zurüd, Yowie derJubelgreis.
U16 Nachfeier kann ein
Kunſt gearbeitete ſilberne Vaſe. Hierauf fand die Vor, glänzendes Diner angeſehen werden, welches Se. S. Þoheit des ſtellung der einzelnen Perſonen und Deputationen ſtatt, Prinz Wilhelm am folgenden Tage gab. Um Abend war bei dem
wobei von Seiten der StådteKöln, Roblenz und Bonn, General . Borſtell ein zahlreicher Ball, und die Stadt war wies fowie des Oberbergamts zu Bonn Geſchenke überreicht der ſchön erleuchtet.“ wurden . Der Jubilar nahm dann das Wort und ſprach ſeinen Dank mit inniger Rührung gegen alle Anweſen.
den aus, mit der Bitte, ihm das Wohlwollen auch für Die vormaligen ſchwäbiſchen Kreis - Militär
erhalten , auf wel.beger ſtolz und wels verhältniſſe im Allgemeinen und in beſonderer
die Zukunft zu des zu erhalten immer ſein Wunſch fein werde. Nach
Beziehung auf Württemberg.
dem die Behörden und Abgeordneten dem Jubelgreiſe ihre Glúdwünſche dargebradt hatten, holte Se. Königl. Hobeit ihn zum feierlichen Gottesdienſte in der hieſigen
( Fortretung. ) Je zwei Compagnieen formirten bei dem Dragouers
evangeliſchen Kirche ab. Höchſtderſelbe und der Prinz regiment wie bei dem Kreis- Reiterregiment Hobenzollern von Solms Durchlaucht geleiteten ihn in das Chor der eine Sowadron , die von einem Stabsoffizier befehligt Kirche. Der Oberprediger , Hr. Moelhauſen , bielt eine wurde. Dom Rittmeiſter und Hauptmann an ging die
feierliche Rede und ſprach ſchöne Worte über die Zugens den eines chriſtlichen Kriegers, wie bei ihm unter allen Umſtånden, im Kriege und im Frieden, vor Freund und Feind, die Tapferkeit mit der chriſtliden fiebe gepaart ſein müſſe. Alle Gemúther fühlten ſich tief ergriffen , als
Beförderung bei den Cavalerie- und Infanterieregis mentern nach der Rangordnung zum Stab über, ohne Rüdlicht auf den großeren oder kleineren Stand. Zu Ende der Rheinfeldzüge commandirte z. B. das Dragos nerregiment der nach und nach zum Oberſt avancirte
er am Soluß der Predigt in das aūgemeine Gebet ein
Rittmeiſter vom Reichsſtadt Haller Dragonercontingent,
beſonderes für den Jubelgreis aufnahm . — Nath beens und das Infanterieregiment Württemberg der gleidfalls detem Gottesdienſte war große Parade und um 2 Uhr zum Oberſt vorgerugte Hauptmann vom fúrſtlich hedhins holte der Prinz Wilhelm den General zum Feſtmabl ab, giſchen Contingent. Der auf folche Art zum Stabsoffis .
das in dem großen ehemaligen Afademieſaale gefeiertjier oder Regimentscommandeur beförderte Rittmeiſter
wurde. Der Saal war unter der Leitung des Ingenieur, und Hauptmann behielt den dieſer Charge gebühren. bauptmanns Sonißler auf eine des Feſtes würdige den Gehalt von ſeinem betreffenden Stande bei , und
Weiſe ausgeſchmüct. An 400 Gäſte batten ſich zu dem die weitere Gebühr bezahlte die Kreisfriegskaſſe. Eine Feſtmahl vereinigt. Es war ein ſchöner' erbebender Ans ſolche Compagnie von der Cavalerie wie Infanterie blick, wie hier ein geliebter Königsſohn mit hochſtehen , wurde ſodann vom Oberlieutenant derſelben geführt den Beamten und treuen Bürgern zu Lafel faß, wie in dieſem Kreiſe berzliches Wohlwollen und unbefangene
Heiterfeit waltete ; es war ein Schauſpiel, auf das wir ftolz ſein dürfen , und das feine Zeit in der Erinnerung derer, die daran Theil genommen , verwiſden wird. Die Veranlaſſung des Feſtes, die Gegenwart des Königss ſohns, Alcs trug dazu bei, die Herzen der Anweſenden mit freudigem Hochgefühl zu erfügen. Als aber jeßt der gefeierte Grets ſich erhob und den Toaſt ausbrachte auf
und commandirt.
Nur die übrigen Chargen vom Stab , die im Frie. den nicht zum Stande des Regiments gerechnet und im Kriege als ertra aufgeſtellte Stabsparthieen geführt worden ſind, nåmlich : Regimentsquartiermeiſter , Audio tor, Regimentsfeldſcherer, Feldprediger, Wagenmeiſter 2. und früher audi die Hautboiſten, wurden auf den Kriegs. fuß vom bedeutendſten Stande oder auch von dem be. treffenden Regimentschef vorgeſchlagen und beſeßt und .
Se. Mai. den König, da erſcholl ein fråftiges, ſtürmie zuin Theil, vorzüglich die Regimeniøquartiermeiſter als ſches Lebeboch. Dazwiſchen donnerte das Geſchů , und init Begeiſterung ſtimmte die ganze Verſammlung den Geſang an : ,, Heil Dir im Siegerkranz!" Den zweiten Toaſt brachte der Prinz Wilhelm Sr. Ercellenz dem
Rechner, auch im Frieden beibebalten. Das württem, bergiſche Infanteriecontingent bildete auch im Frieden fortwährend ein felbſtändiges Regiment, das Dragos nercontingent aber verſchiedene Cavalerieabtheilungen ,
Gen. v. Borſtell. Mit welchem Jubel aud dieſer Toaſt
welde beim lebten Ausbruche des Krieges gegen Franfs
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reiss wieder zuſammengezogen und nadi der Kreisorbono aber gebdrten ſie folden immer an. Sieerhielten name nanz eingekleidet und armirt wurden. * ) lich die Verpflegung von dem Regimentsquartiermeiſter AlsdieZuſammenſeßung des Kreis:Infanterieregis des betreffenden Regiments. Der älteſte Feldíderer oder ments Württemberg auf den Kriegsfuß zum Vollzuge tam , wurden , obne das ſpäter binzugekommene 3. Bas taillon , von Seiten Württembergs 2i complete Grenas dier- und 81 Musketiercompagnieen zu dieſem Regiment
Compagniearzt des Bataillons verlab unter der feitung des Regimentsarztes die Stelle eines Oberfeldíderers im Bataillon, und Grenadiere, deuen ein ſchweres Ver. gehen zur Laſt fiel, wurdeu an den Stab des Regiments
geſtellt.In Hinſicht der Beförderung zum Stabsoffizier zur Unterſuchung und Beſtrafung abgegeben unddann im Regimentund der Beſeßung der Chargen vom Mita bei dem Regiment eingetheilt. tel . und Unterſtab, traten dieſelben Verhältniſse aud bier
Noch iſt hier beizufügen, daß bei der icon in åltes
ein, wie bei dem Dragonerregiment erwähnt worden .
ren Zeiten gemachten Eintheilung der Contingente in die
In Hinſicht der Beförderung bei einzelnen Contins gentsoffiziereu und Chargen waren die beſonderen Fåde bei der Infanterie noch auffalleuder wie bei der Cavas Ierie. Es ergab ſich nämlich bei den minder bedeutenden Kreisſtånden etlichemal der Fall, daß bei einer Coms pagnie, wo z. B. ein Stand den Hauptmann und Unters Lieutenant, und ein anderer Stand den Oberlieutenant
Regimenter auch auf die Religion Rüdſicht genommen wurde, in der Art, daß das Reiterregiment Hohenzollern und die Infanterieregimenter Wolffegg und Fürſtenberg möglichſt aus.Ratholifen , und die übrigen Regimenter, nämlich das Dragonerregiment Württemberg mit den Infanterieregimentern Württemberg und Baden , aus Proteſtanten zuſammengeſetzt waren.
mit der dazu gebörigen Mannſchaft zu ſtellen hatte,
Bei dem Generalſtab fand ein Gleiches ſtatt, ſo daß
bei Abgang des Hauptmanns der Unterlieutenant zum bei geraden Zahlen der Angeſtellten die Hälfte Ratholic Hauptmann vorrúdte und nun der Vorgeſepte ſeines fen und der andere Theil Proteſtanten waren ; in eins Oberlieutenants wurde. ( Im Frieden wurden dergleis zelnen Chargen, wo es anging, wurde meiſtens auf die den vacant gewordene Stellen gewöhnlich fåuflich hins fatholiſche Religion Rudlicht genommen . Bei der Kreiss gegeben .) Ein andermal fam es ſogar vor, daß der artillerie ergab ſich dieſes Verhåltniß von felbſt durch
Feldwebel einer Compagnie mit Uebergehung des Fahn : die Lage der zwei Kreiszeughauſer in den vormaligen drichs zum Unterlieutenant ſeines Contingents und bei Reichsſtädten Rottweil und Eßlingen , wovon die Eins derſelben Compagnie befördert wurde.
Die Grenadierbataillone der Schwaben , und zwar das erſte beſtand aus den Grenadiercompagnieen vom
wobner erſten Drts Katholiken und jene des zweiten Orts Proteſtanten ſind , indem fid ſeit ålteren Zeiten meiſt Bürgerſohne aus dieſen Städten und der Umges genb freiwillig zur Artillerie meldeten und immer auch ein Theil im Frieden zum Dienſte und Unterricht beis
Regiment Württemberg und vom Regiment Fürſtenberg unter dem Commando eines Stabsoffiziers von dieſen zwei Regimentern ; das zweite Grenadierbataillon war behalten wurde, um Unteroffiziere nadzubilden. Die aus den Flügel, oder Grenadiercompagnieen der Regis Artillerieoffiziere waren auch in die 2 Stådte verlegt. menter Wolffegg und Baden - Durlach zuſammengeſept, Da ſich jedoch die Eintheilung der Contingente in und ebenfaus dem Befehle eines Stabsoffiziers von die Regimenter nicht genau nad den beiden Religionen ausführen ließ, und aud durch die Werbung der Mann. dieſen beiden Regimentern untergeordnet. Dieſe Grenadiercompagnieen waren durch ihre Fors (daft zu den Contingenten eine Miſchung der Religions mation in beſondere Bataidone nur in rein militåriſcher verwandten nicht zu umgehen war, fo wurden jedem Beziehung von ihren Regimentern getrennt ; im Uebrigen der 6 Regimenter ein katholiſder und ein evangeliſcher *) Bei der legten Formation des Kreit: Dragonerregiments im Feldprediger beigegeben. – Die beiden ålteſten von Frühjahr 1793, (ein Theil hiervon, und zwar vom württems dieſen waren zugleich die Vorgeſeßten der anderen und bergiſchen Contingent , war ſchon im Septbr. 1792 mit dem
ſtanden in dieſer Beziehung unmittelbar unter dem Ges
in Kreiſebloid getretenen herzoglich württembergiſchen Felds neralcommando des Tdwabiſchen Truppencorps, wohin Artilleriecorps und einem größeren Theile des Infanteriecon : fie auch ihre Meldungen und Antråge in Betreff der , ) angeſtellten Feldprediger und des Gottesdienſtes "direct am Rhein in Kehl deſſelben tingents der zugleich für aud aufgeſtellt ; zufolge Kreisordonnan älteren Standes welches
den Infanteriedient beſtimmt war , wurden auf"Unordnung einzugeben hatten. Sie führten als Vorgeſepte den des Kreis -Feldmarſchaus, Berzogå Karl von Württemberg, der das nach langer Zeit wieder zu einem Feldtruppencorps neu organiſirte chwäbiſche Militär am Rhein muſterte, die bisher üblich geweſenen Hautboiſter und Damboure duro Íroms
Titel Feldſuperior und Feldprobſt.
III. Formation derKreisregimenter aus den einzelnen Contingenten , - oder Concurs -
renzliſten von einem Cavaleries und
peter erreßt. In den früheren Zeiten hatte das Regiment eine Muſit von 7 Sautboiſten und 1 Irompeter, und außer dieſem jede Compagnie 1 Jambour , die ebenfalls beritten waren ; bei dem Rüraſſiers oder jegt Reiterregiment befanden ſich aber
Die Mannſd aftsſtellung zum ſchwabiſden Truppens
von ſeiner erſten Organiſation an Trompeter und 1 Pauker,
corps beruht nodi auf einer Kreisordonnanz von 1681 ),
der jedoch auch wegfiel. Mit dieſer Veränderung tamen auch die Bajoonete auf den Gewehren oder Karabinern der Dragoner , ſowie bei den Cavalerieregimentern , Dragonern
*) Nach dieſer Drdonnanz waren (8 4 geiſtlide Fürften und Stifter , 19 weltliche Fürſten und Stifter , 18 Prälaten,
und Küraſſieren die ſehr koſtbaren breiten goldenen oder ſilbers
5 Uebtiſſinnen, 20 Grafen und Şerren und 31 Reichsſtädte,
nen Treſſen auf den Güten der Mannſchaft in Ubgang ; wie
zuſammen alſo 97 Stände des ſchwäbiſchen Kreiſes , welche zu dem ſchwäbiſchen Truppencorps beigetragen hatten . Da
einem Infanterieregiment.
.
denn auch eine zwedmäßigere Ordonnanj in der Montirung bald hierauf projectirt und vom Kreiscondent genehmigt wors
fteute z. B. der Prälat oon JBny 1 ; Infanteriſten , die Webs
eine Uhänderung , die jedoch im Laufe des Feldzuges
tiffin von Gutenzell Cavaleriſten und 3} Infanteriften , die Reichsſtadt Buchau 13 Infanteriften afe
den
* nur noch einem Sheil nach zur Ausführung gekommen ift .
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und dieſe ältere Repartition iſt in der Folgezeit im 7jåb,
b) Sdwåbiſdes Sereis.Infanterieregiment
rigen Kriege, und beſonders aud 30 Jabre ſpäter bei Aufſtellung des fdwäbiſchen Truppencorps im J. 1793
úrttemberg.
gsfußl. Striedeni 3fachs:, Krieg
1.2 . Muotetiercomp.
75
fuß.
or4,:}1 außerfado
Ijroch Frie:,
densfuß.
Hechingen Haigerloch .
Heilbronn 1. Compagnie, Raufbeuren Peibcompagnie. Aalen Ibny
•
1
.
Zuſammen Hall
Gmünd . Nördlingen .
37 74'111 121 2+ 36 33 11 | 22
3. Compagnie.] Württemberg
225
2
4
6
Württemberg ...
751 150! 225
99 .
Sigmaringen . Sidingen
9. Musketiercomp. Juſtingen
O
.
.
.
75
1501 225
35 22 8 71 3
70) 105 441 66 24 16 14 21 9 6
10
20
30
2
4
1
2
6 3
1
2
3
37
74
111
Zuſammen 751 1501 225 10. Musketiercomp.1 Württemberg ... 1 751 1501 225 Summe des Regimento 850/1700/2550
37 74111
Hieran ſtellte Württemberg imGanzen 1| 742 148+/ 2226
Bopfingen •
150
75 150 225 75 ! 150] 225
6. Musketiercomp. 7. 8.
1
Zuſammen
Württemberg
2. Compagnie. Giengen Peutfirch Zuſammen
2
22 12 6 3
150
100 150 150 225
150 225 75 150 ) 225 441 881 132 181 36 ! 54 221 33 11
Weil die Stadt . 23 | 45 7 15 4 8 4 2
100
75 75
Württemberg 3. 4.
5. Musketiercomp. Wieſenſtaig . Württemberg
50 50
außeror: faca,4
.
fuß.
1. Grenadiercomp.} Württemberg .
2.
Solche Neuten :
Compagnieen . Concurrirende Kreisſtände.
Kreisſtånde.
denti Krieg fuß.&
Goncurrirende
Compagnieen .
a ) Schw & biſches Kreis . Dragonerregiment w úrttemberg .
1jfach Frie,: densfuß.
zwei nachfolgenden Concurrenzliſten , welde als Beiſpiele bier aufgefübrt werden, und die zugleich auch eine richa tige Ueberſicht gemåbren, wie die verſchiedenen Contins gente in die Gompagnieen und Regimenter eingetheilt worden ſind , dartbun. Die Offiziere ſind unter der Zabl der Mannſqaft begriffen.
Kriegss 3fadh,
Solche felten :
am Rhein , ſo ziemlid in Anwendung gekommen , wie die
Weil die Stadt
83
Der Regiment8 ſt a b von jedem Cavaleries und
19 9 Zuſammen 37 | 741111 5. Compagnie. Württemberg | 37 ) 741111
ខ្ញុំ
Infanterieregiment entbielt, neben dem Regimentsinha . ber, der gewóbnlich nicht ausmarſdirte, auf dem Kriego. fuß Chargen (nach der damaligen, Rangords nung)folgende und Regimentscommandant : 1Oberſt 1 Oberſts lieutenant, 1 Premiermajor, 1 Secondmajor , 1 Auditor
15
29
44 (bei der Cavalerie zugleich Secrerår ), 1 Regimentsquar.
10 7
20 13
30 tiermeiſter , 2 Feldprediger, je 1 fatboliſcher u. 1 evange. 19 liſcher , 1 Regimentsadjutanten, 1 Regimentsfeld derer,
5
11
17 4 Fabnens oder Eitandarten- Junfer, 1 Wagenmeiſter,
28 55 7 ! 13 2 66
Ulm Lindau
I 4. Compagnie. Ravensburg
.
Augsburg Wallerſtein
.
Rottweil
6. Compagnie. Memmingen Wieſenſtaig
1
Baden Durlach
22 44 713 5 9
Dinfelſpiel .
7. Compagnie.
Biberad Rempten
3
Wieſenſtaig Zuſammen
1
1 Profos (mit ſeinen Leuten .) - Bei einem Infanteries
regiment außerdem Bataillonsadjutanten 1 Regi. Cavalerieregimentund 37 | 741111 mentøtambour ;bei 2einem 4 Fabnetts Cory
Zuſammen
66 ſattler. - Die Fabnenſdomiede fommen bei den Cava. 19
leriecompagnieen vor. – Jedes Infanterieregiment und .
15 Grenadierbaraillon hatte eine Militärmuſit; da aber
7
10
die Zahl der Muſifer aus den Regimentern genommen
1
1
wurde und nichts Beſtimmtes darüber geſagt war, und da
371 7411u
die Anſdaffung der Inſtrumente und der beſonderen koſts ſpieligeren Montirung der Muſiker vom Regimentschef
8. Compagnie. Württemberg
| 37 | 74 | 111 abhing,To tam weder die Zahl der Muſifer, noch das
Summe des Regiments 1296 1592| 888 Uebrige dieſer Abtheilung im allgemeinen Erat in Beo Hieran ſtellte Württemberg im Ganzen ( 131 267 | 401 tradt . ( Schluß folgt. )
the
Redigirt unter Berantwortlidfeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 60 .
28. Juli 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Br a un ich we i g.
erwarten kann ; Niemand wird darin aufgenommen , der
Braunſchweig , 8. Juli. Am 5. d. M. ſtarb der Gen.lieutenant v. Herzberg, ein Mann vol Heldens muthes und deutſcher Redlichkeit. Er bat die Schlachten bei Salamanca, Vittoria, Pampeluna und Ormez mits gefochten, und war dort Einer von denen, welche durch Entſchloſſenheit ſich auszeichneten . Im I. 1815 , nadh dem Tode des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun
nicht gute Sitten und ein untadelhaftes Leben gleichſam zur Caution ſtellt. Die übrige Armee begreift die Garde des Präſidenten , die finientruppen und die Nationale garde oder Miliz in ſich. Peştere iſt die zahlreidſte ; fie beſteht aus Einwohnern über 15 Jahre alt; die aus dem Dienſte getretenen Offiziere geboren dazu, aber ſie bilden eine Elitencompagnie, die von dem älteſten unter
ſoweig , welcher ihn wegen ſeines geraden Charakters ihnen commandirt wird und an der Spige des Batail. ſehr hoch ſchåßte, übernahm er das Commando derlons marſchirt. In mehr als einer Hinſicht iſt dieſe berzogl. braunſchweig. Truppen. Nach Braunſchweig Miliz nach denſelben Grundfäßen wie die Nationalgarde zurúd gefehrt, wurde er bald zum Generalmajor , und
von Frankreid gebildet. Wie dieſe erbålt die Garde von
1829 zum Generalieutenant ernannt. (Frånf. Merf.)
Hanii feinen Sold ; Jeder , der über 60 Jahre alt iſt,
Hay t i. *)
ſowie wer 7 legitime Kinder bat, iſt frei vom Dienſte. Die Nationalgarde von Hayti bat auch ihr Conſeil der
Folgendes war der Effectivbeſtand der Armee Diſciplin und ernennt ihre Offiziere ; nur die Gtabs im J. I. 1827, und er iſt jeßt ungefåhr noch ſo. In dieſem offiziere werden vom Präſidenten ernannt. Nad der Jabre waren bei und von dem Pråſidenten angeſtellt Nationalgarde fommt die Garde des Präſidenten . Dieſe 27 Adjutanten , 11 Diviſions generale im Dienſte und 3
Garde beſteht aus 3 Regimentern Reiterei, jedes zu 288
in Nichtactivitåt, 18 Brigadegenerale und 3 Generals und 2 Regimentern Infanterie, jedes zu 1300 Mann. adjutanten in Activitåt. Der Generalſtab der Armee. Der Reſt der land - Armee beſteht aus 2 Regimentern
beſtand in 1 Generaloffizier und 3 Adjutanten, 1 Gener nicht equipirten Dragonern, die einen Beſtand von 576 ralinſpector der Muſterungen und 5 Kriegscommiſſåren.
Mann bilden ; aus 5 Regimentern Artillerie, zuſammen
Dieſe General offiziere commandirten in den verſchiedes nen Arrondiſſements, wo ſie zugleich Militår , und Cis vilbeamte ſind. Das Corps der Ingenieure gåhlte und zählt noch ausgezeichnete Offiziere. Es iſt mit der Befe.
3500 Mann, und aus 33 Linienregimentern , deren jedes aus 2 Bataillonen von 600 Mann beſteht.
-
Dazu kommt
nun noch die See- Armee. Dieſe wird befebligt von 1 Oberadmiral , dem Präſidenten , 1 Viceadmiral, 10
itigung der Stadte, mit der Aufſicht über die Artillerie. Capitainen 1r und 9 2r Klaſſe; die Zabl der Lieutes depots und der Leitung und Einrichtung der Zeugbåuſer nante, der Fähnriche, der Eleven und Matroſen iſt uns beauftragt. Die Gendarmerie iſt das erſte Corps d'Elite ; nicht befannt; aber dieſe Zahl muß ſehr klein ſein , wenn Niemand kann hineintreten , wenn er nicht eine gute
Aufführung bewahrt und 3 Jahre in einem anderen
man in Betracht ziebt, daß die Marine kaum aus 8 bis 10 Schoonern beſteht, die größtentheils in den Hafen
Corps gedient bat. Dieſes Corps iſt mit der Polizei vor Anker liegen oder långs der Küſte freuzen ,um beauftragt;; es bringt die Regierungsdepeſchen in die
Truppen und Lebensmittel in die entfernteſten Puncte
verſchiedenen Quartiere der Inſel, fübrt die Urtheile
der Inſel zu bringen.
aus, die von den Juſtizbofen aus fließen und beſteht aus 6 Regionen, die zuſammen 48 Compagnieen , jede zu 50
Mann betrågt, was denn einen Beſtand von 2400 Mann
F r a n t re i d. Paris , 9. Juli. Der Caflationshof fábrt fort, ſeine
gibt. Nach der Gendarmerie fommt das Corps der Pos Doctrin über Strafbarkeit des Duells ins Wert zu lizei, das aus 8 Gompagnieen beſtebt, welche in den regen . Ein neueres Erfenntniß des Gerichtsbofes von
kanddiſtricten zur Aufredothaltung der Ordnung ver. Orleans, das von der Anſicht ausging, Códtung oder theilt ſind. Dieſes Corps , wie das der Gendarmerie, Berwundung im Duell falle nicht unter die beſtehenden bietet alle moraliſche Bürgſchaft dar, die man davon Strafbeſtimmungen , iſt auf Antrag des Staatsanwalts 9 Aus den Statistical Mastrations, mitgetheilt von den literas - 'caffirt, und die Sache vor den Pariſer Gerichtshof ges riſchen und kritiſchen Blättern der Börſenhalle.
wieſen worden.
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— Das dießjährige Cavalerielager von Punes . aus dieſer weiſen allerhöchſten Anordnung der große ville wird aus 20,000 Mann beſtchen ; 4 Regimenter Dortheil , daß ihre Richtung jeßt nicht mehr durch ſtras Rúraſſiere, 2 Regimenter Dragoner und 2 Regimenter tegiſche Rückſichten bedingt iſt. - Se. Maj. der König Uhlanen werden, ſowie einige Batterieen reitender Artils bat den Bau einer neuen Cavaleriefarerne für
lerie, einen Theil davon ausmachen. Die Corps, welche 3 Escadronen in Bamberg befohlen. Dadurch wird das dahin berufen werden ſollen , ſind noch nicht beſtimmt bisher in 4 Raſernen an den entgegengeſeßten Enden bezeichnet. Die Uebungen ſollen in der Mitte des Auguſt der Stadt vertheilte Chevaurrlegersregiment in 2 Kaſer, beginnen.
nen dereinigt, zum großen Gewinn für den Dienſt, und Bade 11 .
ebenfalls zu beträchtlicher Erſparniß an jährlichem Baus Nach der neueſten , von dem Kriegsminiſterium im und anderem Aufwande. Staatss und Regierungsblatte befannt gemachten Ues Preußen.
berſicht des Standes der badiſchen Militár - Witts
we'nfaſſe betrug am 1. Juli 1837 das Vermögen Nachſtehendes iſt die Allerhöchſte Kabinetsordre , 1) der erſten Abtheilung dieſer Kaſſe (für Offiziere) welche dem commandirenden General des 8. Armees 895,741 fl. — Am 1. Juli 1833 *) betrug es 869,440 fl. corps , General per Cavalerie v. Borſtell, am Lage und hat ſich demnach in 4 Jahren um 26,301 fl. vermehrt. ſeines 50jährigen Dienſtjubilåums zu Tbeil geworden 2) Das Vermogen der zweiten Abtheilung ( für Uns iſt: ,, Nachdem Ich erfahren babe, daß Sie am 1. Juli -
teroffiziere und Soldaten) beſtand am 1. Juli 1837 in d. I. Ihr 50jährige Dienſtjubiläum feiern werden , 706,247 fl ., am 1. Juli 1833 in 642,746 fl. , und hat made Id Mir das Vergnügen, Ihnen zu dieſem ſeltes ſich alſo in 4 Jahren um 63,501 fl. vermehrt. nen Ereigniſſe Glück zu wünſchen , und Ihnen für die
In der erſten Abtheilung beſteht der Wittwen, oder Mir bisher in allen Ihnen anvertrauten wichtigen Vers Waiſengebalt (Beneficium ) in jährlichen 20 fl. von jedem håltniſſen geleiſteten treuen und guten Dienſte Meinen Gulden Beitrag des verſtorbenen Mitglieds. Am 1.Juli aufrichtigen Danf auszuſprechen . Indem ich Ihnen 1837 waren an Beneficiaten vorhanden : 85 Wittwen
zum öffentlichen Beweiſe deſſelben Meinen Towarzen
und 10 Waiſenparthieen, zuſammen 95 , deren Gebalte Adlerorden in Brillanten verleibe, deſſen Inſignien Šie zuſammen jährlich 37,683 fl. betrugen.
hierbei erhalten, boffe fd, daß Sie Meiner Armee noch
In der zweiten Abtheilung iſt, in Folge einer höchs lange ein Vorbild der Kriegserfahrung und Tapferkeit ſten Entſchließung des Großherzoge, vom 1. Jan. 1837 ſein , sich auch noch ferner auf dem Shrer Umſicht und an eine Erhöhung der bisherigen Wittwen- und Wais
Feſtigkeit anvertrauten boben Standpuncte, wie bisher
ſengehalte dergeſtalt eingetreten, daß die Wittwen und unſprůdye auf Mein Woblwollen und Meine Achtung ers Maifen werben werden. Berlin, 17. Juni 1838. ( gez.) Friedrich 1) eines Feldwebels , Wachtmeiſters , Kapellmeiſters Wilhelm. An den General der Cavalerie v. Borſtell." und Regimentstambours, ſtatt frůberer 5 fl. 30 fr. , nun monatlich 8 fl. oder jährlid 96 fl ., 2) eines Sergeanten , Quartiermeiſters und Hauts
Rußland und Polen. wardau , 7. Juli. In den erſten Tagen dieſes
boiſten 1r Klafe, ſtatt frůberer 4 fl. 30 fr ., jebi mo.: Monats ik urden in Gegenwart des Kaiſers groge Wafs fenübungen im lager zu Powo no f gehalten . Mitts. 3 ) cines Gorporale, ſtatt frúberer 3 fl. 30 fr. , jeßt wod ), am 4., begannen dieſelben abermals in aller
natlich 5 fl. 30 fr. oder jährlich 66.fl.,
.
monatlich 4 fl. oder jährlich 48 fl.,
Frübe , und Se. Majeſtät der Kaiſer , der dieſe Nacht
4) eines Hautboiſten 2r Klaſſe, Trompeters , Ges wieder mitten unter reinen Kriegern in einem Zelte freiten , Carabinier und Soldaten, ſtatt frůberer 3 fl ., geruht batte , war mit unter den Erſten zu Roſſe und ebenfalls monatlich 4 fl. oder jährlich 48 ft. erbalten. im Waffendienſte. Nachdem die Mandvers gegen Mitrag
Am 1. Juli 1837 waren 170 Beneficiaten der zweiten beendet, verfügte er ſich nach laſchienfi zurůd. Donners Abtheilung vorhanden, deren Gehalte jährlich zuſammen ſtag, am 5. , weilte der hobe Gait den ganzen Vormittag über in ſeiner Wohnung , und durchfuhr erſt gegen Mits 10,896 ft. betrugen.. tag die Stadt, um ſich zu der am entgegengeſeßten Ende B a y er u. liegenden Citadelle zu verfügen, wo dieſesmal eine auf, Bamberg , 17. Juli. Die Feſtung Forchheim ſerordentliche Waſſenübung ſtattfinden ſollte. Dieſe Fe. wird von jest an als ſolche aufhören. Die Feſtungs. tung nåmlich ſollie von einem Tbeile der Truppen vers ,
commandantſchaft iſt mit allen ihren Attributen bereits theidigt, von dem andern berdoſien und erſtürmtwerden . deren beträchtliche Vorråthe an andere Waffenplåße ges durchbaute, rief die Bewobner in die der Citadelle nabe aufgeboben, die Zeugbauſer werden alsbald geråumt, Ein fürchterlicher Kanonendonner, der plößlich die Stadt
bracht, und die råmmilichen Militárgebåude ſind ſchon dem Civildienſte überlaſſen. Wålle, Mauern und Grås ben ſollen jedoch in baulichem Stande verbleiben. Der Kriegsfaſſe geht dadurch eine namhafte jährliche Erſpars niß žil, ohne irgend eine Benachtheiligung der Landes, vertheidigung ; für den Ludwig : Donau , Mainkanal und die Nürnberg, Bamberger . Eiſenbahn aber entſpringt *) S. 2. M. 3. von 1834 , Nr. 58.
gelegenen Straßen , wo ihnen das fürchterlich schone Schauſpiel fich darbot. Gegen Abend legte ſich der Sdeinfampf, begann aber wieder um Mitternacht, und baute lebhaft biß gegen 3 Uhr Morgens ( 6) fort, wo dann mit dem legten Sturme die Waffenübungen ges ſchloſſen waren. Der bobe Gait fubr dann nad Paſchienfi zurůd, wo er ſich nur kurze Erbolung gönnte, und dars auf gleidh nach der preußiſden Gränze abreiſte.
478
477
Die vormaligen ſchwäbiſchen Kreis- Militär- zeitgemäß organiſirt worden , fam nicht den einzelnen Ständen zu, wie bei der übrigen Mannſchaft, ſondern
verhältniſſe im Augemeinen und in beſonderer geworben die Leutewurden in den geſammten fdwabiſchenfanden , in den ſchwåbiſchen Reichsſtädten Gblingen Beziehung auf Württemberg. und Rottmeil, welche Orte Kreiszeugbåuſer batten, uns
(Scht u . ) Eine Cavaleriecompagnie, movon je zwei eine Escadronformirten , beſtand aus 1 Rittmeiſter, 1Lieus tenant, 1 Kornet, 1 Wachtmeiſter, 1 Quartiermeiſter, 1 Feldſcherer, 3 Corporalen , 1 Trompeter, 1 Fahnen: ſomied, 3 .(auf demFahnen außerordentlichenKriegs, ſatiler, movon jeder fuß 100)rodann Gemei6nen ( Die 2 Compagnieen oder 1 Escadron zuverſehen batte, ſind
tergebracht und dort zu Artilleriſten gebildet. Die Ge: ſammtkoſten für Aufitellung, Unterhaltung und Ber: pflegung, ſowiedie Ausrüſtung an Geſchüß , Wagen, Munition 1c ., mußte die Kreiskriegetaſje beſtreiten. In auch in Friedenszeiten gedachten Orten deßhalb ßige Anzah tnißmåwurde l Offiziere, Unteroffiziere eine verbåt und gediente Artilleriſten , als Stamm oder Rahmen ,
ntsſtaeb-Grenadie bei Eine dem Regime aufgeführt.)rcompagnie záblte Infanteri
corps beibehalten. Von der Abtheilung in Eßlingen 309
auf den Fall einer Mobilmachung des Kreis. Artilleries
1 Hauptmann, 1 Oberlieutenant, 1 Unterlieutenant, der Herzog Karl von Württemberg an den Manover, 1 Öberfeldwebel, 1 Unterfeldwebel, i Fourier, 1 Feld tagen ofters auch einige Geſchůße mit der Bedienungss ſderer, 4 Corporale, 1 Fourierſchüß, 2 Zamboure , 2 mannſdaft von der Kreisartillerie bei, um ſolche mes Pfeifer, 8 Gefreiten und 76 Gemeine; zuſammen 100 nigſtens einigermaßen in der practiſchen Renntniß vom Kdpfe. Auf dem außerordentlichen Kriegsfuße famen Dienſte und vom Gebrauche des Geſdhúßeszu erhalten. Der Stand dieſer ſchwäbiſden Kreisartillerie war
noch hinzu i Fähnrich , 1 Fahnenjunfer, 1 Fübrer und 47 Gemeine, wodurch die Köpfezahl auf 150 ſtieg. Eine Infanterie , Musfetiercompagnie hatte denſelben Beſtand, wie eine Grenadiercompagnie , nur
in den Rheinfeldzugen von 1792 bis 1796 folgender: 1 Generalmajor als Chef, der nicht mit ausmarſchirte, 1 Major und Feld : Artilleriecommandant, 2 Hauptleute, 2 Oberlieutenante und 1 Unterlieutenant, 6 Stúd.
daß ſie 8 Corporale, 3 Lamboure, keine Pfeifer, ſodann junfer ( Fåbnride), 1 Sommiffår und Zeugwart mit Krieg8s lieutenantscharakter, 1 Unterzeugwart, i Zeugſchreiber, 2 Zimmerleute u. 117Gemeine (auf dem außerord. rfer , 2 rfer, Ganzen 150
fuße 189 ) zählte, ſo daß die Compagnie im (auf dem außerord. Kriegsfuße 225 ) Kópfe ſtarf war.
Außer der bemerften Mannſchaft eines Reiter , und
eines Infanterieregiments, follte
zufolge einer reiches
6 Jungfeuerwe 4 Alt oder Oberfeuerwe Quartiermeiſter , 2 Feldſcherer , 24 Corporale , 80 Alt: oder Oberfanoniere, 1 Sattler, 2 Schmiede, 1 Wagner,
2 Fourierſchüßen , 156 Jungfanoniere ; zuſammen 296
oberhauptlichen Anordnung – jedes der 4 ſchwäbiſchen Kopfe. Köpfe. –— Außerdem batte dieſe Artillerie zur Führung Kreis - Infant.Regimenter etwa um ein Drittheil vermehrt und Beſpannung des Geſchůßes und Wagenwerks 127 -
und aus dieſer Vermehrung ein 3tes Bataillon Musketiere
Mann und 288 Pferde , und überdieß, als commandirt
g ſtellte auchdiefmal ( 1795) beimRegimentsführweſen, 14 Mann und 56 Pferde. gebildet werden. Württember zum Kreis Infant.Regiment Würts
ein ſolches Bataillon
Das Geſchůß und Wagenwerk gedachter Artillerie
temberg, ohne Beimiſchung der zu beſagtem Regiment ges beſtand 1 ) aus der Regimentsartillerie, nämlich 4 Stück 6pfdgn. u. 10 Stůá 3pfdgn. concurrirenden anderen Kreismitſtånde, welches 7pfogn. Haubißen , 10 Stůcagen wohnlich durch den Oberſtlieutenant beffelben Regiments commans Reſerve, ; --2) dirt wurde. Bei den andern 3 Infanterieregimentern war
aus der Kanonen , 38 Munitionsw nåmlich 4 Stúd 12pfdgn. Kanonen, 21 Munitions: und
wurde ſonſtigen Artilleriewagen. Bataillons im Entſtehen, die Formation desbald3ten ens zwiſchen erfolgten n Separatfried wegen des Kreiſeslande aber ſchwäbiſchen Regie: V. Stand des in Reicho, und freiſesiolo und der franzóf. den rung , welcher die Auflórung des (dwåbiſchen Armeecorps
geſt a ndenen berzoglich württembergiſchen Feld .Artillerie corps.
im Juli 1796 zur Folge batte, nicht mehr ausgeführt,
Beim Ausbruch des franzöſiſchen Revolutionsfrieges
Durch die erwähnte außerordentliche Anſtrengung wurde der Herzog Karl von Württemberg von dem frůber: ſchwäbiſchen Kreisconvent erſucht, eine Artillerieabtheis s Württemberg Regentenbau bat Württem 4000ſchon in weldem( wie im 9.1683, beſonders und das berger als Kreisbeibülfe noch rühmlichen Antheilan dem lung mit den erforderlichen Geſchůben und Wagen in Entſaße von Wien nabmen 2c.) ſich vor vielen anderen
den Dienſt und Sold des Kreiſes zu geben , bis die
Kreisartillerie (nach einer Reihe von 30 Friedensjahren) Stånden des Kreiſes ausgezeichnet und den durch den erſt wieder neu organiſirt und zum Ausmarſche geeignet Regierungswechſel im Oktober 1793 auf kurze Zeit vers ſei . Als Feldmarídal und erſter weltlicher Mitſtand des ſchobenen Erſat des Abgangs bei ſeinem Contingent am
Rhein mit ſchönen Prozenten ausgeglichen. IV . Aufſtellung der du må bilden Rreisartil, lerie und Stand derſelben.
Die Aufſtellung der Artillerie zu dem ſchwäbiſchen Truppencorps, welche von dem damaligen berzoglich
ſchwäbiſchen Kreiſes, wollte nun der Herzog dieſes Ans linnen nicht ablebnen , und ſo marſcirte ein ausgerås itetes Artilleriecorps ( die ſeit 1784 erridtete berittene Artillerie, welche in 4 Lagen in ein Fold Artilleriecorps
zu Fuß umgewandelt wurde ) am 18. Auguſt 1792 von Hohenheimn aus nach Kehl am Rhein, um vorerſt dieſen
württembergiſchen General v. Nikolai, zugleid, befrichtigen militariſchen Poſten zu beleben , der im Aus
genblicke ganz entblößt war, und blieb auch (auf berone der Kreisartillerie , frůber auch Inhaber des württem bergiſden Artillerieregiments, zum Ausmarſch an Rhein dere Vorſtellung des damals in der Gegend commandis
479
480
renden f. f. Oberfeldherrn , Generals v. Wurmſer, der das aus lauter gedienten Peuten beſtandene Artillerie,
VII. Ganzer Stand des ſdowåbilden Erup. pencorps im December 1795.
corps nåber fennen lernte und zu dåßen wußte) dann noch in Verbindung mit dem kaiſerl. dſtreichiſchen Heere, als die Kreisartillerie im I. 1793 in ihrer neuen Ge.
Regimenter , Bataillone und
ſtalt, wie oben bemerft , gleichfalls in das Feld gerůdt
Corps.
war. Es wurde jedoch das erwåbnte württembergiſde Artilleriecorps von dieſer Zeit an nicht mehr von der
DragonerregimentWürttemberg .
der Reichs . Operationskaſſe befoldet und verpflegt, und
Zuſammen Cavalerie
Rand deßhalb nun in Reiches und Kreiſesjold und
Kreisartillerie incl. Fubrweſen
Das genannte Feld-Artilleriecorps zählte : 1 Haupt. Herzogl. württemb. mann und Commandanten, 1 Oberlieutenant mit Haupts mannscharakter , 2
.
Effectiver Stand.
mann. Ipferde. mann. Pferde.
domåbiſchen Kriegsfaſſe allein , ſondern auf Rechnung Reiterregiment Hobenzollern .. Subſidien .
Completer Stand
99
99
Zuſammen Artillerie
, 1
8881 8881
7041 673
888
768/ 753
888
1776 17761 1472 1426 4211 288) 178 124
421 | 288
599/ +12
599 , 412
6001 600
527 575
1781 124
dem Charakter alé Oberarzt, 22 Premierferícbanten oder Grenadiere ztes Bataidon : Oberfeuerwerker, 2 Secondſerſchanten oder Feuerwerfer, Infant.Regiment Württemberg
3360
2462
1 Quartiermeiſter, zugleich unter Feldzeugwart, 12 Cor.
3360
1946 ! 2031 1784
99
porale, mit Einfluß eines dienſtthuenden Feldzeugſchrei. bers, 1 Sattler, 1 Schmied, 1 Wagner, 100 Kanoniere ;
Wolffegg
Fürſtenberg 3360 ! Baden - Durlach ! 3360 Zuſammen Infanterie ( 16640 Hauptſumme der Regimenter 9
zuſammen 125 Kópfe , ſodann 53 Mann beim Fuhrwe. ſen , worunter 1 Wagenmeiſter und 1 Geſchirrmeiſter , mit 2 Reits und 122 Zugpferden – nebſt 7 Stůd ſowes ren 12pfogn. und 5 Stúd ſchweren 6pfogn. Kanonen ,
ſodann 20 Wagen für Munition und Requiſiten.
VI. Perſonale vom activen Generalſtab des ſchwabiſchen Truppencor p 8. Der active Generalſtab des erwåbnten Truppencorps
beſtand in den leßten Rheinfeldzügen aus nad ſtehendem Perſonale :
ndirender General ( General- Felbzeugmeiſter ), Ii comma Generallieutenant ( Diviſionár ) ,
1901512188111396 1838 25 68 14
59 56
25 68
14
59 56
Summe dieſer Abtheilungen 107 115 107 115 Summe des ganzen Corps 11912262303111503 1953 Stander des Truppencorps blieb vom Decemb ange der Fran. 1795rowåbiſchen bis zum Ueberg fich Dieſer
adjutanten
zofen am 24. Juni 1796 ziemlich gleich, weil Zuwachs und Abgang die Mittelzahl bielt. Der Rampf mit den
des commandia
Franzoſen am Tage des Uebergangs und an den føl,
3 Generalmajore und Brigadiere , 2 Generaladjutanten ( Stabsoffiziere )
und Corps Seneralſtabsperſonale Stabsparthieen . . Regimentofuhrweſen
9325
2 Flügeladjutanten ( Hauptleute )
renden Generale. genden Tagen lichtete aber das genannte Corps bedeu . 4 Adjutanten der untergeordneten Generale (Haupts tend (es wurden nåmlich beim Uebergang in Rehl und leute und lieutenante ) ,
2 Feld - Kriegscommiſſáre ( mit Majorscharafter ),
auf dem Kniebis 44 Offiziere und 1633 Mann bleſſirt, getódtet und gefangen ) , und der Reſt deſſelben , mit Ausnahme des württembergiſden Gontingents, welches
1 Kriego - Commiſſariatsoffizier (mit fieut.Gharafter ), 1 Oberauditor ( Hauptmann ) , zur Beſeßung des wichtigen Kniebispaſſes und Freudens 2 Feldmedici , tadt nach dem Uebergang detaſchirt war, wurde rodann 2 Stabschirurgen ,
im Monat Juli 1796 bei Bibrach in Oberſchwaben von
1 Feld lazarethcommiſſår ,
einer großen Abtheilung des Oſtreichiſchen Heeres mit
2 Stabsfouriere ,
Tagesanbruch unvermuthet eingeſchloſſen , entwaffnet und aufgelöſt. Die verſchiedenen Contingente, großere oder kleinere Abtheilungen des ſchwäbiſchen Militars,
3
1 Stabsprofos. 25 Perſonen .
Die Artilleriecorps hatten Meldungen und Rapporte gogen nich nun im Einzelnen auf mancherlei Wegen in
unmittelbar an das Generalcommando zu erſtatten. ibre Friedensgarniſonen undHeimatbländer zurüd. Nur noch einmal ſollten ſich die Sowaben in ihrer
Von den Regimentern und Bataillonen gingen ſolche vorigen Eigenſchaft, jedoch ſchon in einer veranderten durch den Inſtanzenweg dem Generalcommando zu.
Organiſation , aber immer noch als Reichøcontingente,
Die Cavaleriebrigade enthielt das Dragoner : und in dem Feldzuge 1800 als befreundete Krieger ſehen das Reiterregiment, und die beiden Infanteriebrigaden
und mit dem Faiſerlich oſtreichiſchen Heere gegen die Franzoſen fechten . Bald nach dieſem Feldzuge, welcher In dem Hauptquartier war ſtets ein Grenadierbas rich durch den im Febr. 1801 erfolgten Frieden endigte,
jede i Grenadierbataillon und 2 Infanterieregimenter.
taillon und eine Abtheilung Reiterei mit einem Dffizier isſten ſich dieſe und andere Verhältniſſe in dem deuts ſchen Reichskdrper befanntlich ganz auf. zum Dienſte commandirt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. Ledke in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruct.
Mittwoch , 1. Auguſt 1838.
Nr . 61.
Allgemeine Militar - Zeitung. S do we i i. erbauen , um ſich dadurch allmählich Rüſte und land zu In der Sizung der Tagſabung vom 13. Juli wurde unterwerfen; denn bis jeßt ſind ſie, troß dieſen feſten die neue Militarorganiſation vollends verw or Puncten, noch nirgends Herren. Die Tſderfeiſen forno
fen. Bisher hatten ſie definitiv angenommen : Zurich , ten böchſt wabrſcheinlich die ſchlecht angelegten Feſtuns Bern, Glarus , Solothurn , Scaffbauſen, Thurgau, gen , in die man von den Bergen bineinſdiefen fann, Genf und Appenzell 4. R .; 7'), Definitiv verworfen : überrumpelnd erſturmen, aber zu ſoldem Kraftaufwande fuzern , Uri, Sdw9;, Unterwalden , Freiburg, Teffin, iſt das friegeriſche Element viel zu ſowad. Die Aus. St. Gallen, Neuenburg, Baſelſtadt unð AppenzellJ.R ; führung eines ſolchen Plans ſcheitert an den vielen
8 und /
Die übrigen Stånde saben nun folgende Bedenklichfeiten, die ein jeder Angriffsplan in ſeinem
Erklärungen ab : Zug verwirft. Graubündien erwartet Urheber und in allen anderen zu bekämpfen bat. Die tåglich Inſtruction. Aargau þar Inſtruction, aber wil Tíderfefſen baben großen Mangel an Pulver , Blei , fie erſt nad Behandlung der Geldſcala eröffnen . Waadt und jedem Kriegematerial; in einer erſtürmten Feſtung
ratificirt die Annabure. Wallis oorwirft. Baſelland vers fånden ſie dieß alles, und wohl gar einige ihnen brauchs wirft, da ihm zu große laſten darin überbunden würden. So iſt nun die neue Militårorganiſation von der Lage ſabung nach jahrelangeu můbſeligen Berathungen zu Grabe getragen ! Die freiſinnigen Rantone verlangten jeßt, es möchte wenigſtens die eidgen . Militårauffidis. bebörde eine beſſere Örganiſation und die Offiziere eine
bare Ranonen . Dennoch iſt fein einziger Verſuch zu einer ſolden Erſturmung gemacht worden. Die ruffiſche Ins fanterie verſd wendet, wie jede europäiſche, in den bier und da ftatifindenden Gefechten ihre Munition, und ihr Feuer iſt der Licherkeſſen veráchtlich. Dieſe geben ses wohnlict nur mit 4 bis 5 Patronen ein Jeder in das
tuchtigere Inſtruction erbalten. Für Reduction des Buns
Gefecht. Natürlich baben ſie alle Urſache,ihre Schüſſe
descontingents ſtimmten 15 Siande. Ernannt wurde nicht auf das Ungewiſſe fortzugeben , ſie reben ſich alſo ſofort zum Oberauditor und Chef des in Folge des neuent gendthigt, dem Feinde nabe auf den Peib zu růden ; dieß
eidgen. Militårſtrafgeſekes zu errichtenden Juſtizſtabes , gibt den Gefechten einen von dem europäiſchen verſchies mit Oberſtenrang, Dr. Keller von Zúrich.
öenen Charafter. Man fdlågt ſich von beiden Seiten mit vieler Tapferfeit. Der Ausgang des Rampfes am
RUBI and.
Kaufaſus liegt wahrſcheinlich noch ferne. Die Reiterci
Die Berliner Voßiche Zeitung enthäft einen Artikel über die Tſcherkeſſen, von einem friegekundigen Deuts rden geſchrieben , aus dem wir Folgendes entnehmen : ., Es ſind nur die beiden weſtlichen Ståmme der Saus
der Zſcherferien iſt äußerſt gewandt. Jeder einzelne Mann befibi eine ſehr große Fertigkeit im Schießen und Treffen mit Flinte, Piſtole und Bogen im vollen lauf der Pferdes. Der Bogen und ſein Pfeil erſcheint einem
taſusbewohner, welche mit den Ruſſen im Kriege leben. Europaer im erſten Augenblice als ein ſehr unzulång. Ade übrigen haben Frieden, jedoch keine Handelss oder liches Kriegsinſtrument; dem iſt aber nicht alſo, wenn ſonſtigen Verbindungen . Was man aud in Europa bin man nur von europäiſcher Cavalerie abſieht. Dieſe bat und wieder darüber verbreitet haben mag , jo liegt es nåmlich in ihren Verbåltniſſen faſt allgemein vollauf zu dod vóllig in der Natur der Sade , daß ein 9 Jahre
thun, fide zu eleganten und nebenbei auch tůchtigen Reis
dauernder Krieg nur rebr ſchwach fortglimmen fann ; tern auszubilden, ſowie um Såbel und lange oder Pals denn ware dem anders, ſo müßten ſich die Kriegführené lard führen zu lernen. Außerdem braucht ſie bei ihrer
den nothwendig långſt an einander aufgerieben haben, Wirfung in Maſſe auch faum ein Mehreres. Anders iſt d. b. nicht etwa Rußland, ſondern nur Rußlands faus es mit den Tſcherfeffen, die von Kindesbeinen auf den faſildes Corps und die beiden Zíderfefjenſtamme. Es iſt Chatſade, daß die Gefedite in der Zeit um 6 und mebrere Monate auseinander liegen. Die Ruſſen baben etwa 8 fleine Feſtungen långs der Küſte des ſchwarzen
Pferden liegen, wo jeder Soulfnabe ſein Schießgewehr hat oder ſeinen Bogen und ſicher zu treffen weiß. Da wird das Spießgewehr aud für den Reiter eine beden , tende Waffe, und eine Cavalerie, die, im vollen Raufe
Meeres erbaut, die größte zu 1500, die kleinſte zu 800 angreifend, mitten im Carrière , obne zu ftußen , dem Mann Berapung , und dürften dergleichen noch mehr Gegner erſt eine Flinten , dann eine Piſtolenkugel 2
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entgegenſchiďt und, im lebten Augenblidezum Sabel Uhr nach Mitternacht in die Stadt einziehen. Die Bår. greifend , fido bewußt iſt, daß im Gebrauche dieſer Waffe und in dem der Sporen ihre Hauptwirkung beſteht; eine ſolche Reiterei, gut geführt und diſciplinirt, dürfte ibrem europäiſchen Gegner I, wie er jeßt iſt , wohl ſehr über.
ger ſind es ſchon gewobat, regelmäßig aus dem ſanften Schlafe gewecft zu werden, da die Trommeln , Paufen und Trompeten an der Spiße eines jeden Bataillons in der Stille der Nacht einen um ſo gewaltigeren fårm
/
legen ſein . fepterer mag fich nicht ohne Grund damit verurſachen . tröſtent, daß ſo vollfommene Ausbildung aller Einzelnen
in Vereinigung mit guter Diſciplin in der Praris nicht
leicht gefunden wird. DieWirkung des orderfeffiſchen Ueberſicht der Verfaſſung dert.t. dſtreichiſchen Bogens iſt etwa der einer Piſtole gleich, und wenn man
Armee im I. 1837.
erwagt, daß ein Piſtol auf dem Pferde und beim Hin
( Pon einem deutſchen Difizier. ) Stårte und Formation. 1. Infanterie. Die finieninfanterie beſteht
und her des lebhaften Sdarmuzirens, oder beim ſchnels
len lauf des Verfolgens oder Fliebens ſchwer zu laden iſt, ſo wird man vom Bogen , der leidt geſpannt und
auf den der Pfeil im Nu aufgelegt iſt, nicht mebr allzu gegenwärtig: veráchtlich denken. A18 Sdufwaffe bedienen ſich die
a ) aus 58 Regimentern , måbrend deren Rum
Tſcherkeſſen vielfältig des Panzerhemdes , von denen . mern bis 63 laufen ; das 5te, 6te, 46te, 50te und 55te mitunter ſehr gute gefunden werden, durd welche eine ſind in frůberer Zeit aufgelóſt und dagegen 6 Garni, Flintenfugel nicht durchdringt, ſondern nur eine Contus ſonbataidone errichtet worden. Die Regimenter werden fion macht. Unter dem Panzerbemde muß natürlich eine vorzugsweiſe nad den Namen ibrer Inbaber benannt.
Wattirung getragen werden . Die tſderteſſiſchen Pferde ſind gut und tüchtig , nur an Smónheit und auch an Kraft ſtehen ſie Bollblut Pferden freilich nach , geben ihnen aber wahrſcheinlich an Ausdauer in Kriegeſtras pazen voran. Die eigentlichen Kriegspferde, welche vors zugsweiſe geſchåbt werden und theuer ſind, beſiken als Haupteigenſchaft Dreiſtigkeit. Im Uebrigen tüchtige Pferde werden zur Dreiſtigkeit ganz beſonders abgerichs tet. Beim etwaigen Verfaufe eines rolden Pferdes wird es unter anderen folgenden Prüfungen unterworfen : Sowohl ſtebend als im vollen lauſe darf es bei uns erwartetem Scießen ſeines Reiters nicht rúden , und
Dað Infanterieregiment hat 3 Bataillone, davon die beiden erſten zu 6 , das 3te zu 4 Compagnieen ; 2 und 2 Compagnieen bilden jederzeit eine Diviſion. Bei ents ſtebendem Kriege wird auch das 3te Bataillon um 2 Compagnieen augmentirt, welche jedoch Reſerve beißen und im Werbbezirk des Regiments, mit den Functionen eines Depots, zurúgbleiben. Außerdem erhalten alle In . fanterieregimenter ( deutſche, polniſche und italianiſche) mit Ausnahme der ungariſden , im Mobilmadungsfalle noch 2 landwehrbataillone à 6 Compagnieen. Im Jahr 1831 wurde per Regiment 1 landwebrbataillon formirt, doch vor einigen Jahren eine Diviſion ( 2 Compag.) defe
ferner muß es mit ihm durch eine Reibe aufgeſtellter ſelben wieder aufgelöſt und deren Offiziere ſupernumerar Månner , die mit Waffen und anderen Inſtrumenten , ſo wie mit ihren Seblen den größtmöglichſten fårmen und nebenbei die drobendſten Pantomimenmachen, obne den geringſten Anſtoß bindurdſprengen. Im vollen Carrière
zur ſucceſſiven Einrangirung unter die Infanterieregi. menter vertheilt.
Endlich formirt jedes Infanteries
regiment eine Grenadierdiviſion ( 2 Compag.) ( Hiervon 1. unter b. ) - Der Stab eines Infanterieregimento
auf dem Fled pariren , gehört natürlich auch zu den iſt zuſammengefeßtaus: 1 Oberſt , 1 Oberffieutenant, Bedingungen, die man für den Werth eines Kriegsroſo 2 Majoren, 1 Regiments. und 3 Batailondadjutanter, fåmmtlid beritten. Die Charger einer Compagnie
ſes fordert. "
Petersburg, 14. Juli. Ein an den Kriegsminiſter ſind: 1 Hauptmann oder 1 Capitain-lieutenant , 1 Öbere gerichtetes Refcript Sr. Maj. des Raiſers, enthält den
lieutenant , 1 Unterlieutenant , 1 Fåbnric ( Offizier ),
Aderboditen Befehl, daß , um in der ruffiſchen Armee 1 Feldwebel, 6 wirfliche und 7 Dicecorporale und auſe
das Andenken an ihren unvergeßlichen Gründer zu bes ſerdem noc 2 Tamboure und 1 Zimmermann. – Urber wahren und die Grootbaten eines jeden Regiments der die Stårfe einer Compagnie in Kriegs , und Friedenss Nachwelt und dem Militår als Beiſpiele zur Nadeifes zeiten iſt kein beſtimmterEtat feſtgeſeßt. Dieſelbe wird rung zu überliefern , die Fahnen und Standarten ber vielmebr nach Umſtånden von Seiten des Hoffriegsraths
ſondere , in Ordensbåndern beſtehende Auszeiibnungen beſtimmt. Gegenwärtig beſteht deren ausrúdender Stand aus 150 - 200 Mann, dagegen im Kriege wohl aus 200 bis 250 ( zuweilen ſogar bis 280 Mann .) Die Compag.
erbalten follen . Neapel.
nieen der ungariſchen und Grånzregimenter ſind, der
Reapel , 10. Juli. Die bier licgenden Truppen find
ſeit einiger Zeit Tebr in Anſprud genommen , denn es iſt eine Lieblingsrade des Königs , Tolde beim Monds
Regel nado, etwas fterfer , als die übrigen. Uebrigens ܂
läßt ſich annehmeu , daß der erſtgedachte ausrúdende ( Friebens. ) Stand bei allen Regimentern nur zur Zeit
fdein auf dem eine Stunde von der Stadt entferntent, der ſogenannten Contraction im Herbſt jedes Jahres
Marsfelde ererciren zu laſſen , und nach Beendigung vollzählig iſt . Sonſt.aber iſt bei denjenigen Regimen. dieſer Uebungen , die gewöhnlich bis 10 oder 11 uhr tern , deren Garniſon nicht allzuweit von ihrem Werb. dauern , madıt er noch ſogenannte militäriſche Prome. bezirt entfernt iſt, ein Drittheil bis zur Hälfte der naden , wobei Se. Majeſtät gerdbnlich zu Fuß voran . Mannſchaft beurlaubt. Nad den noch geltenden Reg.
gebt, und wovon die Truppenmeiſt erſtum 1 oder 2 lementsvorſøriften vom Jahr 1807 foll der ausrüfenóc
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Friedensſtand einer deutſden Infanteriecompagnie aus Dieſer Cordon beſteht im Weſentlichen aus Polen vor 168 , einer ungariſchen aus 180 und einer Grenadier.
5 bis 10 Mann, welche långs der türkiſchen Gränze in
compagnie úberbaupt aus 120 Gemeinen beſteben. Die kleinen , etwa / Stunde von einander entfernten Wacht.
Augmentation für den Krieg iſt,wie geſagt, darin nicht båuſern untergebracht ſind und alle Monate abgeloft werden . Die, für ihre Mitglieder verantwortliden Fas nåber bezeichnet. baben , gegen jährliche Entſchädigung von milienvåter Grundſåpen aufgeſtellten gegenwårtig den Nad ſollen bei ausbrechendem Kriege nur die beiden erſten 12 fl. per Kopf, die Befleidung, und unentgeldlich die Bataillone ( aud Feldbataillone genannt ) jedes Regis Befóſtigung während des Dienſtes zu beſtreiten. Außer. ments eigene Armeccorps bilden und ſogleich ins Feld dem baben ſie audy, wiewohl geringe, Abgaben zu żab. rúden. Die 3ten Batailone růden, wieder in beſondere
len. Die beſſere Organiſation dieſer Dijiricte bat auf
Corps formirt, nach und endlich , als zte Berſtårfung, die Kultur des Bodens und der Bewohner, im Vergleid die Pandmebrbataillone, deren Formation - da fie im der anſtoßenden landſtride, einen fichibar guten Einfluß Frieden wenig vorbereitet werden, feine Cadres vorban. gebabt ; dod iſt durch die Beſchwerden des Militardien . C
den ſind und die-Mannſdaft nie zu einer Uebung con.
ftes eine Unzufriedeubeit mit der an ſich ſo ſodnen Ein .
trabirt wird , aud zur Completirung viele Recruten richtung entſtanden , welche oft ganze Familien auf das erforderlid ſein dürften - wohl wobl mehrere mebrere Monate in türkiſche Gebiet deſertiren macht, was namentlich im Anſpruch Bebmen wird.
b) Aug 20 Grenadierbataillonen .. Dieſelben beſtehen aus den größten und muſterbafteſten Peuten der
Winter über die zugefrorene Donau, und zwar zumeiſt nach Serbien , ftatibaben toll. Zur Grånzinfanterie wird aud das zaififtent .
Infanterieregimenter, denen ſie zugehören, müſſen zuvor bataillon gerednet, welches , in Ungarn aus Schiff. von leßteren vollkommen ausgebildet werden und fön . leuten gebildct, zum Pontonnierdienſte eingeübt wird nen bei ſchlechter Aufführung gegen andere vertauſcht und im Feldezur Bewannung einer etwa aufzuſtellen . werden , daber bier faſt gar keine Beſtrafungen durch den Donauflottille zu verwenden iſt. Stoddlåge vorfommen. Jedes Infanterieregiment fors
d) Aus 1 fågerregiment und auferdem 12 gås
mirt eine Grenadierdiviſion , welche zwar ibre Regiments, benennung beibehalt , deren aber je 3 * ) unter einem Bataillonscommandanten zuſammengeſtellt ſind , deſſen
gerbataillonen. Erſteres , 3 Bataillone zu 6 Soms pagnieen ſtarf, beſteht nur aus Zyrolern und iſt die einzige Truppe, deren Ergånzung dieſer Provinz obliegt. .
Namen die Bataillone führen. Die Stärfe der Grena .
Reptere erbalten ibren Erlaß aus allen Theilen der Mos
diercompagnieen iſt geringer als die der Fuſeliercom . paguieen und beträgt, wie erwähnt , nur circa 120 Ge,
narchie, mit Ausnabme Ungarns, und werden übrigens ausſdließlich nach ibrer laufenden Nummer benannt,
meine. Die Grenadierbataillone haben keine Muſifcorps da lie, wie auch die National - Grånz's Infanterieregis ( Muſifbanden genannt), wie die Infanterieregimenter.
menter keine Inbaber beſißen .
c) Aug 17 National Grånz Infanterieregi. . ll. Cavalerie. Dieſelbe beſteht aus 8 kůraffiers , mentern zu 2 Bataillonen . Dieſelben haben ihre Bes 6 Dragonero, 7 Obevaurleger os, 12 Hurarens zirfe langs der túrfiſchen Grånze von Siebenbürgen bis und 4 Ublanen regimentern. Die erſteren dret Gattuns einſchließlid Dalmatien. Auf dieſer Ausdehnung iſt in
gen werden eigentlich insgeſammt zur ſchweren Cavalerie
großerer oder geringerer Breite der Boden fait auss' gerodnet und barnad remontirt. Die Provinzen tragen roließlid unter freie Bauern vertbeitt, welche dafür die
ſebr ungleich zur Formitung der Cavalerieregimenter
Berpflichtung baben , unausgelegt und unentgeldlich die bri ; lo fedit z.B. Stalien nur 1 Cheraurlegersregiment, Bewachung der Grånze mittelſ eines Cordons zu beo dagegen Böhmen 4 Kúrafier , 3 Chevaurlegero, und .
wirfen , und deren waffenfàbige Individuen außerdem theilweiſe Herbſt jedes Sabres einige Wochen zur
Uhlanenregimenter den Vorzug, eine wahre National.
militäriſchen Ausbildung in Diviſionen contrabirt were
cavalerie zu ſein, denn jene werden nur in Ungarn eina
im
1 Dragonerregiment. Endlich haben die Huſarens und
den .. Es iſt in dieſer Beziehung Grundſaß , daß von dließlich Siebenbürgen, dieſe nur in Gallizien gebildet, 3 Männern jeder Familie einer , von 5 zwei zum Strieges dienſte berangezogen werden . Im Kriege fann die Res gierung dieſe Regimenter auch auf anderen Schauplåßen
Ungarn und Polen ſind aber geborene leichte Reiter . Uebrigens baben alle genannte Gattungen der Savale, rie in fide laufende Nummern und Inhabernamen , mit
verwenden, und ſie treten von dem Augenblicke an in lohnung, wo ſie ihren Bezirk verlaſſen . Die Offiziere und Unteroffiziere allein ſind ſtets befoldet und woönen
Ausnahme des 11. Huſarenregimenis , welches Sjeffer Huſaren genannt wird, in Siebenbürgen ftationirt und áhnlich der Grånzinfanterie organiſirt und verwendet iſt.
in dem Bezirte ; unter erſteren befinden ſich viele , die
Ein Kůrafiers oder Dragonerregiment bat 6 Esca.
,
nicht felddienſtfähig ſind, ſowie denn auch dieGrángre, dronen ( 3 Diviſionen ), ein Cheraurlegero's, Huſaren. gimenter Aſyle für diejenigen Kadetten abgeben, welde daran verzweifeln, in der Linie vorwärts zu fommen.
oder Ublanenregiment 8 Escadronen ( 4 Divifionen . )
Der Etat
C
im Frieden und Kriege ziemlich derſelbe
Alle mannliche Bewohner der Militárgrånze ſteben für jene iſt circa 900 Mann und800 Pferde, für dieſe unter Militárjurisdiction ; zudem baben jene Chargen 1300 Mann und 1200 Pferde , daber die Escadron dort den Soulunterridht in den Drtſhaften zn betreiben und etwa 130 , hier 150 Pferde zählt. cin Theil iſt alteruirend auf dem Cordon ſelbſt im Dienſte. Die råmmtlichen Ebargen eines Cavalerieregiments Es find jedoch unter den Grenadierbataillonen zwei, welche ſind : 1 Oberft, 1. Oberſtlieutenant, i Major bei der Dur 2 Diviſionen oder 4 Compagnieen enthalten.
ſchweren und 2 bei der leichten Cavalerie, ſodann per
487
488
Escabron : ein fr und ein 2r Rittmeiſter, 2 Oberlieutes Die Artillerieregimenter haben laufende Nummern, nante, 2 Unterlieutenante, 2 Wachtmeiſter, 1 Trompeter, aber feine Inbaber ; der Erzberzog fudwig iſt General. 12 Corporale und außerdem t Sattler und 1 Schmied. direftor fammtlicher obengenannten Artilleriecorps. Rúdt die Armee ins Feld , ro formirt jedes Regiment
IV. Genie. Daſſelbe beſteht a) aus den eigentlichen
eine Reſerveescadron als zurüdbleibendes Depot. Die Ingenieuroffizieren oder Offizier . Geniecorp8, Cavalerie fomobl, wie auch die Artillerie , baben keine welches zum Feſtungsbau in der Monarchie Dertheilt iſt; eigentliche Landwehr, und werden die entlaſſenen Maun . b ) dem Mineurcorps zu 6 Compagnieen und c) dem ſchaften der fandmebrinfanterie überwieſen .
Sappeurcorps zu 6 Compagnicen. Dieſe 3 Abtbeis
III. Artillerie. Solde beſteht a) aus 5 felde lungen ſtehen nominell unter der Generaldirection des Artillerieregimentern à 18 Compagnieen zu 200 Mann ; jede Compagnie bereßt 3 Batterieen zu 6 Geſdjús Ben. Die Fußbatterieen fübren vier 6, 12 oder 18pfoge. Ranonen und zwei 7pfoge. Haubitzen ; die 6Pfor. mit 4, die 12 Pfor. mit 6 und die 18 Pfor. mit 8 Pferden bes
Erzberzogs Jobann. Abgeſondert beſteht noch ein pionniercorps zu 12 Compagnieen und ein Pontonnierbataillon zu 6 Compagnieen , weldes , ſeiner Ausbildung balber, ſtets in der Nähe der Donau ſtationirt iſt. ſpannt. Die ſogenannten Cavaleriebatterieen enthalteni V. fubrweſencorp8 , zur Beſpannung der Artil: vier 6 Pfor. und ebenfalls zwei 7pfoge. Haubißen. Dieſe lerie und des Trains beſtimmt und bei allen Regimens
mit 6 Pferden beſpannten Cavaleriegeſchüße baben die tern und Corps der Armee gegenwärtig eingerbeilt, Einridtung , daß der fånge nad über den Paffetens dod ſeit den lebten Reductionen wieder bedeutend fowanz eine, von beiden Seiten mit Auftritten berſebene vermindert.
Wurſt binlauft, auf welcher 5 Mann der Bedienung bintereinander rittlings und ſehr zuſammengepreßt auf. fißen , und in deren Raſten nur 12 - 14 Kartuſden (Pa.
Die übrigen nicht zu den Feldtruppen zu rechnenden Gorps find :
VI. Die Garden , zerfalend in a) die Arcieren, tronen genannt ) vorhanden ſind, während die 6pfogn. Peibgarde , gewóbnlich Hatſchierengarde genannt und
Fußgeſchüße derer 20 in ihrer Proße ( Magazin genannt) aus altgedienten Offizieren gebildet ; b ) die ungariſbe mitfübren . Eine andere Quantitat wird bei erſteren auf adeliche Reibgarde (aud ungariſche Nobelgarde ges Padpferden nadgeführt. Die Bedienung der Cavaleries nannt ), aus jungen ungariſchen Edelleuten beſtebend,
geſchüße unterſcheidet ſich in der Ajuſtirung nicht von die nach 6 Jahren als Oberlieutenante zu den Cavales derjenigen der Fußgeſchůße; vielmehr ſind alternirend rieregimentern verſeßt werden ; ihr Dienſt beſchränkt ſich einzelne Compagnieer der Regimenter dazu befebligt. auf Wachtbaltung in den innneren faiſerlichen Gema. Såmmtliche Geſchüre werden von Rnechten des Fubrs dern ; auch werden ſie wohl zu Courierreiſen verwandt; weſens gefahren . Je 2 Geſchůben folgt ein 2råderiger c) die Trabantensfeibgarde (auch Soweizergarte
und 2ſpånniger Munitionswagen zu 80 – 100 Patronen. genannt) aus altgedienten Unteroffizieren componirt une Sede Batterie wird in der Regel nur von 1 Offizier ebenfalls mit dem Dienſte im Inneren der faiſerl. Wurg
befepligt, je 2 Geſchüße von i berittenen Unteroffizier. beauftragt; endlich d) die Hofburgwache, ebenfaus Die unteren Chargeu bei derſelben beſteben aus 1 Feuer werfer, 2 Bombardieren und 4 Corporalen. Die Artil. Seriemannſdaft trågt ifr Gepåd nicht, ſondern nur den turzgerollten Mantel, an einem Riemen über der Schul.
aus alten Unteroffizieren , auch wohl Gemeinen der Armee gebildet und zum außeren Burgdienite benut. fede dieſer Garden záblt durdſơnittlich 120 Kópfe. Nur die ungariſde ift beritten. ter bangend. Aud bei der Fußartillerie fibt die Bedie. VII. Die Garniſonsbataillone , 6 an der Zahl nung bei ſchnellen Bewegungen tbeile auf dem Magazin, theils auf den Zugpferden , auf. - Es criſtiren aus
und in ebenſoviel Stationen garniſonirend. VIII. Die Krieg 8 - Marinetruppen , beſtebend
noch einige 3pfoge. Feldbatterieen, welche normalmåßig a) aug 1 Matroſencorp8 , woju nur Dalmatiner per Geſchis nur mit 2 Pferden beſpannt werden.
b) Aus einem Bombardiercorps zu 5 Compag.
und Benetianer Derwandt werden ; b) aus 1 Marine
Infanteriebataillon , zur Bemannung der wenigen
nieen , als Sdule für die Unteroffiziere der Artillerie vorhandenen Fregatten , Corvetten , Briggs und kleines bienend und im Felde bei den Batterieen eingetheilt.
ren Kriegsfabrzeuge; c ) aus einem Marines Artiller
c) Aus einem Feuerwerfø , oder Rafetencor pe tie corps und d) einem Marine. Geniccorps . zu 6 Compagnieen . IX . 1 Gendarmerieregiment , für Stalien e , nad den d) Aus der Militarſtationen Garniſonsartilleri baupiſachlichſten der Monarchie in 14 beſtimmt, während in den übrigen großen Stådren der
Diſtricte eingetheilt, aus altgedienten Artilleriften beſte. Monardie nur Polizeiſoldaten beſtehen . Es würde nach dem Vorſtebenden und in etwas bend zur Bedienung Feſtungsartilleriebeſtimmt. atdem Materiel ermäßigter Annabme demand die dſtreichiſde Armee Sinne,zerf& im weiteſtender leßtere, Dieſe und
beſtehen aus : in Bertheidigungs- undBelagerungsgeldůg, gegenwärtig nadwieder 1) geſammte Infanterie dieſes aus 12 , 18 und 24pfogn. metallenen Kanonen ,
210,000 Mann.
2)
Gavalerie
35,000
10, 30 u . 60pfogn. metallenen Mortieren und 10pfdgn.
Baubißen - jenes aus 6 , 12 und 18 pfogen. eiſernen
3) Artiferie, Genie sc.
20,000
Šanonen und Mortieren von demſelben Metall zuſam , mengereßt.
Zuſammen 265,000 Mann.
( Fortſegung folgt. ) Redigier unter Berantwortlichkeit der Serlagsbandlung : C. w..este in Darmftadt und in defien Difijin gedrudi.
Samſtag,
Nr . 62.
4. Auguſt 1838.
Allgemeine Militår -Zeitung. zu fónnen. Aus dieſer neuen Unordnung wird ferner eine außerordentliche Erſparung für den offentlichen Spaß an den Marſofoſten bervorgeben, die jedes Jahr bedeutende Summen verſchlangen. Dieſen dreifachen Bortbeil baben wir wieder der Anlegung der Eiſenbabn ( Politique.) zu verdanfen. nidt gerechnet , im Vergleiche des Holzbedarfs bei dem Frantrei d. nåmlichen Hibegrad nur außerſt geringe pecuniáre Vors Bekanntlich wird ſchon långere Zeit unter der Leis tbeile gewahrt. Im leßten Winter wurden caber mit Holz , Zorf und Steinfoblen ſowohl zum Heizen der tung des Gen.ſieutenants Pelet an der großen Karte Zimmer, als auch für die Zubereitung der Speiſen uns von Frankreich gearbeitet, die von den Offizieren ter feitung eines erfahrenen Offiziers Verſuche gemacht, des Generalſtabs entworfen und von den geſchickteſten Bade
.
Badiſche Blåtter (dreiben aus Rar(drube, vom 19ten Juli : Seit 2 Jabren iſt dem Militår der hieſigen Be. faßung der Brennmaterialienbedarf großentheils in Zorf verabreicht worden. Die Erfahrung hat indefjen gezeigt, daß die Torffeuerung , verſchiedene Unannehmlichkeiten
nach welchen die Steinfohlen auf eine ganz entſchiedene Künſtlern geſtochen wird. Sie ſoll aus 259 Blåttern Weiſe als das wohlfeilſte Brennmaterial erkannt wurs den. Nebſtdem verbreitet ſich dadurd in den Zimmern feine der Geſundheit nachtheilige Ausdůnſtung , und ebenſo wenig verlieren die Speiſen durch unangenehmen Geruch ihren Wohlgeſchmac , in ro fern an Defen und
beſtehen ; 48 dieſer Blåtter ſind ſchon erſchienen ; von 12 anderen iſt der Stid febr vorgerůct ; 8 andere ſind in der Ausführung ; für 27 andere ſind die Vermeſſuns gen weit fortgeſchritten, und für einen großen Theil der übrigen ſind die Dreiecke aufgenominen. Dieſe Blåtter
Rochberden die erforderlichen Vorkehrungen getroffen ſind jedoch ſehr theuer , zumal die Platten, wegen der ſind. Es wird daber nach dem Beſchluß des friegomis feinen Ausführung derſelben, nicht viele Abdrücke zulaſs niſteriums für das großherzgl. Militár die Steinfobs ſen. Allein es iſt jeßt gelungen , die Abdrůde von den lenfeuerung eingefübrt. Dadurch ergeben ſich für Kupferplatten mit der größten Genauigfeit wieder auf
die Folge bedeutende Erſparniſſe, die allerdings in den lithographiſche Steine abzudrucfen , und ſie dadurch zu erſten Jabren durch den Koſtenaufwand der nothwendis vervielfältigen. Auf dieſe Weiſe iſt š. B. der Preis gen Einrichtungen aufgeben werden. Die Steinfoblens
der Karte des Departements Niederrhein , welche aus .
feuerung bei dem Militår dürfte aber auch auf die 6 Bhittern beſteht, auf 6 Fr. heruntergebracht worden, Holzpreiſe wirfen , die ſeit Aufbebung des bier beſtan während die Abzüge von der Rupferplatte ſelbſt wenige denen Holzhofes mit jedem Fabre bedeutend geſtiegen , ſtens 9 – 10mal ſo viel foſten. was namentlich ſeit dem Anſchluß des Großherzogthums Großbritannien. an den Zollverein der Fall iſt. Es iſt eine merfwürdige Erſcheinung, mit welchem Belgien . Enthuſiasmus der Marſchall Soult bei ſeiner An .
Lüttid , 20. Juli. Der Kriegsminiſter hat vier weſenheit in England aus Veranlaſſung der Strónung große Depots in den durch die Eiſenbahn verbuns der Königin Victoria überall, beſonders vom engliſchen denen vorzüglichſten Städten errichtet. Rünftig werden Polfe , aufgenommen und begrüßt worden iſt. Inter.
die Milizen und Beurlaubten nicht mehr genórbigt ſein, efſant iſt es auch , ihn dem Herzog v. Wellington gegens 30 bis 40 Meilen zu machen , ja ſelbſt das land von einem Ende bis zum anderen zu durchziehen , um ihre Waffen aus den verſchiedenen Depois dér reſp. Regis menter, wozu fie geboren, zu holen oder dort abzugeben . Von einer anderen Seite wird man durch die Leichtigkeit
über zu reben . Bei dem großen Banfett,, welches am 14. Juli die City von london den fremden Prinzen und Geſandten zu Ehre veranſtaltete, brachte man auch den Zoaſt aus: ,, Der Feldmarſchau Herzog v. Wellington und Marſchall Soult , Herzog v . Dalmatien !“ Dons
der zwiſchen dieſen verſchiedenen Depots errichteten Vers
nernder Beifallsruf; viele Gåſte ſteigen auf ihre Stühle,
.
bindungen in weniger als 24 Stunden eine ganze Armee um die beiden Kriegshelden zu ſehen, die ſich zum Dan. verſammeln, um ſie mit aller wünſchenswerthen Schnels ten erboben baben ." Der Herzog v . Wellington: ,, Id ligkeit nach einem bedrohten Puncte des Gebiets bringen fühle tief die Ehre, meinen Namen mit dem eines ſo .
491
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berühmten Mannes verſchwiſtert zu ſehen . Ich freue
neulich ein in der Themſe untergeſunkenes Fabrzeug
mich herzlich , daß die Verdienſte dieſes erlaudhren Freins ſprengte; ferner eine Menge mörderiſcher Erfindungen , den, den wir ießt unter uns beſiben , vom engliſden welche die engliſche Regierung von Zeit zu Zeit" an Volfe ſo gebührend anerkannt worden ſind. ( Beifall .) In dem Rieſenkampfe, in welchem er und ich einander gegenüber ftanden , war fein perſönliches uebelwollen ,
fid fauft , obne ein Wort zu ſagen , und indem ſie die Stimme des Erfinders mit Gold erſticft.' Am 20. Juli ſtarb der Admiral ter blauen Flagge,
Gegner, ſtets perſönlich bodygeachtet, und noch einmal, Michaels, und St. Georgs,ordens.
feine perſdaliche Bitterfett; ich babe ihn, meinen großen Sir Pulteney Malcolm , Großkreuz des Batb., St.
id fühle mich geehrt, meinen Namen verbunden zu
bören mit dem Sr. Érc. des Herzogs v. Dalmation. " Die letzten Worte des Herzog8 v. Wellington waren in
Gr i ed en land.
Eine f. Drdonnang bringt die neue Formation
den begeiſterten Cheers, die von allen Seiten des Saals der Infanterie und Cavalerie. Die bis jeßt be. ertónten , kaum hörbar. Marſchau Soult, der ungefähr ſtandenen 8 Bataillone Infanterie ſollen auf 5 , davon 12 Siße von Wellington entfernt ſtand, bordte mit 3 linien , und 2 Jägerbataillone, und die 6 Cavalerie. geſpannter Aufmerkſamkeit, und ließ ſich von einem escadronen auf 4 reducirtwerden. Die Ordonnanzen neben ihm ſtehenden Englander zum Verſtändniß belfen. Er' danfte bierauf mit gerührtem Tone in franzöſischer Sprace: ,, Die Worte des edlen Herzoge, des tapfers ſten, hochberzigſten und edelſinnigſten Gegners , dem man im Felde gegenüberſteben fónne, ſeien ihm ins Herz ges drungen. Auf dem Schlachtfelde habe er den Mutb und die Lapferfeit der Britten kennen gelernt ; jeßt erfenne er in dem Empfange, den er als Friedens- und Freus denbote auf Englands Boden gefunden , ein neues uns
der Reorganiſation des übrigen Corps werden demnacht veröffentlicht. Auch das Urlaubsſyſtem wurde neu bes ſtimmt. Es ſollen immer nur ſo viele leute im Dienſte itehen , als abſolut nothwendig ſind. Alle übrigen Solo Daten werden in die Heimath geſchickt, wo ſie ovne Sold wibrend des Urlaubs Feld und Herd beſtellen können, durc welded Syſtem der Dortheil gewonnen wird, dab, daß ohne die militariſden Kräfte zu ſchwachen , die Ausgabe der Armee anſebnlich verringert wird. Die Erpedirung
terpfand der herzlichen Freundſdaft, die nun zwiſchen der in Disponibilität kommenden Offiziere iſt theilweiſe den beiden Volfern beſtebe und ſich mehr und mehr bes
feſtigen werde. Zwiſchen England und Franfreid müſſe
pohon erfolgt. De ft rei d. Wien , 20. Juli. Zu den Uebungen , welche bier
ein emiges Bündnis ſein . " Die amtliche Gazette vom 20. Juli benennt eine
ziemliche Anzahl Offiziere von der Armee und Flotte, während der Anweſenheit des Großfürſten -Zhronfolgers die mit dem militäriſchen Batborden in verſchicdenen von Rußland ſtattfinden werden , ſind das Infanterie. Graden decorirt worden ſind. Admiral Sir H. Sid regiment ,, Guſtav Prinz von Waſa", das in der Ums
ney Smith , der berühmte Vertheidiger von Jean gegend von Wien pislocirte Infanterieregiment ,, Frhr. D'Acre, jeßt meiſt in Paris lebend, die Sen.lieutenante 0. Pangenau " , das Cavalerieregiment ,, Graf Waumo.,
Sir J. Lambert und Sir R. W. D'Callagban , der den Gimborn Rúraſſier“ , das Cavalerieregiment „Frhr. Graf v. Gosford , vormaliger Gouverneur von Nies
3. Mengen Kúraffier", 1 Diviſion von „ ,& rzberzog Rari
der - Canada , Pord G. W. Ruſſell , Geſandter am
Ublanen "'', dann die bieſige Garniſon, beſtebend aus den
preußiſdien Hofe, und ford Howaró de Walden , Infanterieregimentern , Erzherzog Karl“ und „, Pring Geſandter am portugieſiſden Hofe, ſind zu Ertra- Groß: von Heſſen - Homburg " , 5 Grenadierbataillonen , dem 5
frenzen des Ordens ernannt, und ſollen in allen Rapis
Cavalerieregiment ,, Kaiſer Chevaurlegers " mit Artils teln des Ordens und bei ſonſtigen Feierlichfeiten den lerie und Ertracorps, im Ganzen etwa 15,000 Mann, Rang gleich nach den jebigen regelmäßigen Ritterns beordert. - In dem leßten Avancement bemerkt man , wie bei Großkreuzen und vor allen fünftig zu ernennenden eins C
nehmen ; ſtirbt einer dieſer Ertra . Großfreuze , ſo ſoll der Vorrú dung zum Stab soffizier .., gegen die fücke nicht ausgefüllt werden. Admiral (awford, den früber ſtrenge beobachteten Grundſaß der Anciennes Gontreadmiral Sir J. A. mmaney und 20 Armees
tåt , vorzüglidh darauf geſeben iſt , daß fråftige, jedem ,
offiziere von Generalsrang, darunter die Generalmajore C. M. Napier und G. J. Napier, ſind zu Ritters commandeuren , und 64 Offiziere geringeren Ranges zu ,, Companions" dieſes bochangeſehenen Ordens ernannt. - Man lieſt in einem belgiſchen Journal : ,, Man
auch dem angeſtrengteſten Dienſte gewachſene Offiziere nach dem Beiſpiele anderer Staaten an die Spige der Armee fommen. Die älteren auf folche Weiſe übergan. genen Offiziere werden auf andere Weiſe beſtmöglicht entſdådigt.
macht ſich nidit leicht eine richtige Vorſtellung von den gebeimen Hülfsmitteln, welche in den Arſenalen der engs
liſchen Admiralität für den Fall eines Striegesaufgebäuft Ueberſicht derVerfaſſungder k.k. Öſtreichiſchen liegen. Da gibt es untertauchende Boote, vervollfomm, netc Lorpillen , Pumpen , die einen Feuerregen auf die feindlichen Segel gießen, ohne daß die Kanonen das feu , erſprůbende Dampfboot angreifen können, Congreve'ſche
Armee im
I. 1837.
( Fortresung. )
Ober . Militárb ebórden. Die höchſte Bebörde,
Waſſerrafeten , die ſich an die Flanken eines Schiffes welcher die Sorge für Organiſation , Ausbildung und feſtbeften – eine Waffe analog derjenigen , womit man Dekonomie des Heeres obliegt, iſt der Hoffriegørarbe..
494
493
und bat derſelbe ganz die Functionen eines Kriegsminis ſchen Regimentern , vielleicht zumeiſt aus politiſchen fteriums. Dagegen iſt mit Grund anzunehmen , daß er Gründen, vorberrſchende Abſicht zu ſein. in zufünftigen Kriegen nicht mehr mit Peitung der Ope . Die jeßige Vertheilung der Armee iſt folgende :
die des Genieweſens und das Militår s Appellations,
in Italien in Dalmatien, Croatien und Jayrien
.
in den deutſchen Provinzen . gericht ; ſowie denn auch derſelbe gepiſſermaßen die Böhmen . hobere Inſtanz für die Befugniſſe der Regimentsinhaber . Kdnigreich Königreich Ungarn , mit dem Bannat abgibt. Endlich ſteben die 12 commandirenden Generale und Siebenbürgen in den verſchiedenen Theilen der Monarchie unter ſeis Gallizien . nen Befeblen. in der Bundesfeſtung Mainz detaſdirt Eine eigene Adjutantur eriſtírt nicht ; dagegen wer: 1
Cav.
Reg. Meg.
13 3 16 7
3 .
8 8
9
11
9
7
1
3 1 1
.
Zuſammen 58 37
den zu fåmmtlichen Generalen von den Regimentern ,
Art.
Inf.
Reg.
حر اب
Unter der
Controle des Hoffriegsratos ſteben auch : der Generals quartiermeiſterſtab, die Generaldirection der Artillerie,
COS
rationen ſelbſt beauftragt werden wird.
3
deren Inhaber ſie ſind, oder ſonſt, Offiziere nach eigener
Von den 20 Grenadierbataillonen fteben 5 in Wien,
Auswahl der erſteren commandirt. Im Dienſte tragen übrigens alle als Adjutanten fungirenden Offiziere zur Unterſcheidung die Schårpen über die Schulter gchångt. Erra ß . Derſelbe wird in den deutſchen und ita, lianiſchen Landestbeilen durch eine Art Conſcription
3 in Prag, je 2 in Mailand, Lemberg und Brúnn , und je eines in den Stådten Dumůß , Verona, Venedig , Das tyroler Få. Trieſt, Ofen und Hermannſtadt. gerregiment garniſonirt zu Innsbruct ; die übrigen får gerbataillone theils in Böhmen , theils in Italien und
bewirkt , wovon in den erſteren nur der Adel, in den leşteren Niemand erimirt ſein ſoll. Die Dienſtzeit (Cas
Dalmatien.
in dieſen dagegen nur 6 Sabre. Inzwiſden fann man
ſelbſt im Falle der Verbeirathung , verpflichtet in den
Karernirung. Die geſammte Infanterie und Ar. pitulationszeit) dauert für die ausgebobenen Individuen tillerie iſt durchweg faſernirt, nur mit Ausnahme kleiner in jenen fandestheilen gegenwärtig 14 Jahre , wozu und paſſagerer Detafdirungen ; alle regimentirten Offis außerdem eine 6 jábrige Landwehrverpflichtung kommt, ziere bis zum Regimentscommandeur aufwårig ſind , 5
ſich dort wie hier loskaufen oder Stellvertreter liefern.
Kaſernen zu wohnen ; dagegen erhålt jeder Stabsoffizier,
Beiderlei Lånder find in ſogenannte Werbbezirfe eins
robald er in einem Privatbauſe wohnt, eine Schilawade. Die Fahnen der Regimenter werden gewöhnlich auf der
getheilt.
Der Erſaß der ungariſchen Regimenter muß jederzeit Hauptwache aufbewahrt. Die faſernirte Mannſchaft beſonders vom fandiage bewilligt , und alsdann vom liegt meiſt in großen, unfreundlichen Stuben febr dicht Adel beigetrieben werden ; dabei iſt die Mehrzahl der aufeinandergebåuft; auch fdlafen jederzeit 2 Mann in
Stådte gånzlid, erimirt. Da dieſe Lieferung felten auss einem Bette. Es wird gewöhnlich ſtubenweiſe Menage reicht, ſo muß der Ausfall durch freiwillige Werbung gemacht und iſt hierzu die Compagnie in ſogenannte aufgebracht werden, wozu der Regierung das Recht zus Rameradſchaften Kameradſchaften – als Unterabtheilung der 4 Corpo. ſteht. Dieß iſt beſonders ſeit der verkürzten Dienſtzeit ralſchaften einer Compagnie eingetheilt. .
nothwendig , welche von der ganzen Lebenszeit auf 10
Einquartierten Offizieren und Soldaten haben die
Jahre reducirtworden, eine um ſo zwecmåfigere Maß .
Quartiergeber feine Verpflegung zu verabreichen, ſelbſt
regel, als die frühere effectiv durch Selbſtverſtummelung, nicht auf dem Marſde, da der Staat als Entſchädigung Heimweb oder bloße Simulation febr verfürzt wurde , nur den ſogenannten Sclaffreuzer zabit. Aud wird ſo daß viele Individuen ſchon nach 2-3jábriger Dienſts weder den Offizieren nodi der Mannſchaft auf Mår. zeit als Invaliden entlaſſen werden mußten. Uebrigens ſchen eine Zulage bewilligt, daber, zumal bei dem Vors
dienen die leute , beſonders bei der Cavalerie, Tehr oft bandenſein des Fubrweſens, dem Aerar daraus fag gar freiwillig fort und es gibt hier faſt bei allen Regimens tern folche, die 50 Fabre und darüber im activen Dienſte
feine Koſten - erwachſen . Bei den Herbſtzuſammenziehungen mehrerer Regimen ,
geſtanden haben. Auch die Pferde haben eine lange
ter werden die Truppen in der Regel nicht einquartiert,
Dauer , da ſie erſt ſpåt angeritten werden , und es bes ſondern beziehen eigende für dieſen Zwed erbaute lange ſteht in dieſer Hinſicht die gute Einrichtung, daß ein Mann , der ſein Pferd 10 Jahre geritten bat, als ſoges nanntes Reitdouceur ein Geſchenk von 3 Ducaten und ſpåterhin jährlich 1 Ducaten Zulage erhålt. Vom 2ten Rittmeiſter einer Escadron an ſteht jedem Offizier ein Dienſtpferd 311, welches inzwiſchen erſt nach 8 Jahren ſein Eigenthum wird.
bólzerne Baraken , auf beiden Seiten mit Pritſchen als Schlafſtellen verſehen , wobei es , zumal da die Manns (d)aft zu didtaufeinander gedrångt iſt, ſelten an Krank, beiten fehlt. Hier beriſchte unter anderen vorzugsweiſe die Cholera zur Zeit der Prager Königsfrdnung, im Serbſt des Jahres 1836. Die Cavalerie betreffend , ſo iſt folche, und zwar aus
Dislocation. Es iſt Grundraß, die Regimenter økonomiſchen Rüdſichten, meiſt auf dem platten fande oft ibre Garniſonen wechſeln zu laſſen , daber nur wenige in kleineren Abteilungen dislocirt, welche nur zur Zeit derſelben långere Jahre eine und dieſelbe beibehalten der jährlichen Contraction ſich in Diviſionen (2 Escas und die Regimenter ſelten in der Nabe ibrer Werbbes Es deint die Dislocirung in anderen
zirke bleiben .
dronen ) oder Regimenter vereinigen.
Bekleidung und Bewaffnung. Die etats ,
Provinzen vorzüglich bei den ungariſchen und italianis måßige Bekleidung wird nicht durch die Zruppentheile,
496
495
ſondern von Seiten der Militár . Verwaltungsbehörden Epauletten getragen ; das charakteriſtiſche Abzeichen des
angefertigt. – Die Uniformirung der verſchiedenen Beo Offiziers iſt die Sdårpe, welche von gelber , ſchwarz ſtandtheile der Armee iſt febr überſichtlich aus dem f. f. durchwirfter Seide und bei den bóberen Offizieren von .
Gold getragen wird. Die Unterſcheidungszeichen der
Militårkalender zu entnehmen.
Die Înfanterie bat råmmtlich weiße Leibrde und Grade vom Fåbnrich bis einſchließlich zum Hauptmann zwar mit einer Reihe Knopfe, offenen Kragen und breis ſind ſehr gering und, wie ſchon ermåbnt, nur durch ten Sooßen . Je 2 Regimenter haben gleich nủaneirte Borden am oberen Rande des Szafo's fichibar marfirt.
Aufſchlageund unterſcheiden ſich dann durch weiße oder Vom Major an aufwårts trågt man mit Goldtreſſen gelbe Knopfe; die ungariſchen Regimenter noch außers beſefte dreieckige Hüte von dſtreid iſderForm, d. b. Tehr dem durch ihre enganliegenden fornblumenblauen Beine niedrig und die beiden Seitenwände foråg nach oben fleider mit gelbem und ſchwarzem Paſſepoil und kurzen zulaufend. Die Generale ſind durch bellgrúne kurze Fes Schnürſtiefeln. Bei den übrigen Regimentern werden derbuſche und außerdem durch enge rothe Beinkleider nad und nad , ſtatt der früberen weißtudenen engen fenntlich . Auch baben bei allen bóberen Offizieren Rragen Hoſen und ſchwarzen Gamaſchen , kornblumenblaue Luchs und Auffolåge einen Treffenbeſaß. Die Generale baben pantalons mit einem Paſſepoil von der Farbe der Knopfe bechtgraue Interims-Peibróce, Ueberrócfe und Beinfleis eingeführt. Die Fúſilierbataillone tragen niedrige Filz
der ; die regimentirten Offiziere dergleichen von dunfels
czato's obne Buſch und Fangſchnüre, dagegen auch bins grauein , meiſt ſchwarzem Tuch. Es iſt den Offizierent ten mit einem Sdirm berſeben . Diejenigen der Unters geſtattet, außer Dienſt Civilfleider zu tragen , und in offiziere und Subalternoffiziere ſind am oberen Rande der That befommt man ſelbſt in Wien in den böchſten mit gelben oder goldenen Borden umgeben, woran ſido Cirfeln nur ſelten Uniformen zu Geſicht. Selbſt die Mitglieder der faiſerl. Familie zeigen ſich dem Publicum deren Rangabſtufungen marfiren.
Die Grenadierbataillone tragen Bårenmůßen , welche nur dußerſt ſelten in Uniform. Es if dagegen ſammtlis åußerſt unbequem ſind und eine Veränderung erleiden chen Offizieren, mit Ausnahme jener der leichten Cavas ſollen . Bei Paraden Riebt man - der Vorſdrift ses lerie, das Tragen von Schnurrbarten gånzlich unterſagt, måß – ſowohl die Szafo's der Infanterie als die Kopf, während bei der Mannſchaft dazu ermuntert wird. .
bedeckung der übrigen Truppen und endlich die Fahnen
Die Feldwebel und Gorporale ſind durch Borden um
und Standarten , mit kleinen Büſchen von Eidenlaub, den Gjafo und, als bezeichnende Unterſcheidung, erſtere als Feldjeiden, geziert ; dieß iſt auch bei Gefechten vor. durch ein ſpaniſches Rohr, leßtere durch einen langen
geſdrieben. - Bei allen Waffen ſind übrigens schwarze, Harelitoc , vor den Gemeinen fenntlich. Beide Arten vobe und ſteife Halsbinden mit weißem Vorſtoß, úblich. von Stóden werden entweder am Sábel oder unter Außer Dienſt und zu fleineren Verrichtungen fónnen dem Bandelier der Patrontaſche weg am Rod anger Mußen getragen werden, welde bon weißem Cuch, mit fndpft und an der linken Seite getragen. einem Schirun berſeben und zuſammenzuflappen ſind ; Die Grånzinfanterie bat dunfelbraune Róde, und unterſcheiden ſich die Regimenter ebenfalls durch die ſie werden ,, Holzmüßen " genannt.
Man erblidt übrigens den Soldaten ſehr gut beklets det ; er erhålt alle 2 Jahre eine Uniform und jåbrlich 1 Paar Zucboren ( leinene werden nicht geliefert, fóno nen jedoch aus Erſparniſſen 2c.beſchafft werden.) Statt der in anderen Armeen üblichen Jaden erhålt bier der
Farbe der Aufſchläge und Knöpfe. Es werden hier durchweg die ungariſchen engen Beinkleider getragen. Das tyroler Jagerregiment und die 12 Jägerbatails Tone haben ſåmmtlich bedigraue Róde und Beinfleider mit grünen Aufichlågen; die leşteren unterſcheiden ſich
Mann jährlich einen langen Zwilchfittel, blos zum Tra. durch Nummerfnópfe. Dazu wird in an der Seite
gen innerhalb der Kaſerne beſtimmt. Nur die Mäntel aufgeſchlagener, mit einer Agraffe verſehener, ſwedis baben ein defectes Anſeben, da ſie in der langen Trages der Filzbut getragen ; das federzeug iſt ſchwarz. geit von 6 Sabren faſt immer im Gebrauche find ; denn Die Bewaffnung der Infanterie beſteht in Gewehren The werden während der Wintermonate unausgereßt in mit Feuerſchlöſſern obne foniſche Zündloder. Es berrſcht und außer Dienſt , und ſelbſt im Sommer bei fübler der Gebrauch , die Sdlófſer Towarz zu lakiren und die regnigter Witterung oft getragen oder lang und dünn Läufe zu poliren , obgleich lebieres reglementswidrig iſt. gero at und in dieſem Zuſtande mehrmals zuſammenges Bei den Füſilierbataillonen haben nur die Unteroffiziere legt, auf den Torniſter geldnalt. Die Mäntel der Ins Sábel , die Gemeinen dagegen Bajonnetſcheiden , in
fanterie reichen nur bis zum Knie und ſind von grauem , denen das Bajonnet oft ſelbſt während des Erercireno die der Cavalerie von weißem Duch. Auch die Dorniſter
beſtåndig verſorgt bleibt. Der General Radeptu bat
find rebr flein , da nur wenig Effecten binein gehören . ſelbſt den Grundſaß aufgeſtellt, das Bajonnet aud vor Bei allem Ausrüden zum Garniſonsdienſte und zu grds dem Feinde erſt im Augenblice des Gebrauches aufzu . Beren Uebungen wirð zwar der Corniſter mit aufges pflanzen, zur Erhöhung des moraliſchen Eindrude. -
ſdnaltem Mantel getragen, doch iſt erſterer dabei leer. Nur die Grenadiere ſind ſammtlich mit Såbeln und Die Patrontaſchen ſind ſehr groß. Das federzeug der zwar von ziemlicher ånge , ausgerüſtet. Die Jager baben gezogene Stußen und Hirſdfånger. Die Offiziere Infanterie iſt durdgebends weiß.
Den Anzug der Offiziere anlangend, iſt rolcher eins der ungariſchen Regimenter ſind mit Såbeln , die der ( Fortſ. folgt.) fader , als derjenige der Gemeinen. Es werden feine übrigen mit Degen bewaffnet. Redigirt unter Verantwortli @ keit der Verlagshandlung : E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt .
Mittwoch ,
Nr. 63.
8. Auguſt 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Belgi e n .
Im Allgemeinen beſteht die Armee aus :
In dem Essai sur la Statistique générale de la Bel gique 1838 befinden ſich nach der Preußiſchen Staatss zeitung ) folgende. Notizen über die belgiſche Armee :
Das Contingent der belgiſchen Armee wird jedes Jahr burch ein Geſen beſtimmt. Seit einigen Jahren befindet ſich ſelbiges auf dem Kriegsfuße von 110,000 Mann ,
im Dienſte:
Perſonen des Generalſtabs Plakcommandantur Intendantur .. Stab der Artillerie
Infanterie
Fahr 1838 ausgehobene Contingent betrågt in ſeinem Marimum 12,000 Mann und iſt folgendermaßen vers theilt : Provinz Antwerpen 1011 Mann , Provinz Bra . bant 1662 Mann , Provinz Weſtflandern 1760 Mann, Provinz Ditflandern 2130 Mann , Provinz Hennegau 1773 Mann, Provinz Lüttich 1097 Mann, Provinz lims burg 991 Mann, Provinz Puremburg 939 Mann, Pros
Artillerie Cavalerie
vinz Namur 637 Mann. Seit der Revolution hat ſich der Kriegsaufwand folgendermaßen vertheilt : 1830-1831
86,643,274 Fr. , 1832 71,835,299 Fr. , 1833 51,296,550
162 30
98 99
» Ingenieure
b. i. ein Soldat auf 37 Einwohner. 9) Das auf das
Ingenieure . Gendarmerie . .
Geſundheitsbeamte
beurlaubt :
87
33,388
47,384
7247 7768 1118
1159 588 400
1237 657
51,891
49,531
F r a n f re i d.
Das neue Polygon zu Vincennes iſt am 21ten
Fr., 1834 42,753,493 Fr., 1835 41,428,000Fr. , 1836 Juli in Gegenwartder Herzogevon Orleans und Nes 37,341,000 Fr., 1837 41,564,000 Fr. , 1838 42,078,786 mours und des Prinzen von Joinvillé durch ein großes 1
Fr. Der mittlere Aufwand für jeden Mann betrågt im Artilleriemandver eingeweiht worden , bei welchem der f . 1838 382 Fr. **) Der Generalſtab beſteht aus: General Duchamp commandirte. Das zu Vincennes 1 Diviſionsgeneral, als Chef des Generalſtabs , 8 Dis garniſonirende 2. Artillerieregiment batte 2 Batterieen
viſionsgeneralen, wovon einer außer Thåtigfeit, 24 Bris aufgeführt, von wo aus mit Sechszehn , und Dierund, Provinzcommandanten , 3 Generalſtabs. Oberſten , '4 ten , die Poſition einer zu demontirenden feindlichen Oberſtlieutenanten , 6 Majoren , 11 Capitainen iter und Batterie vorſtellenden Erdwal gefeuert wurde , während
gadegeneralen , wovon vier außer Zhatigfeit, 4 Oberſt. zwanzigpfündern links gegen einen, 120metres entferns
6 2ter Klaſſe, 12 lieutenanten. Adjointsoffiziere. die Batterie rechts Horizontalſdüſſe gegen eine Reibein 1 Oberſt der Cavalerie, Generalquartiermeiſter, 1 Oberſt der Cavalerie, Commandant adj., 4 Capitaine der Cas valerie iter und einer 2ter Klaſſe , als Wagenmeiſter. Plazcommandantur. 9 Commandanten iter und 22 der 2ten Klaſſe , 14 Plaßadjutanten 1ter , 22 der 2ten und 18 der 3ten Klaſſe, 19 Portiers consignes iter, 46
gleicher Entfernung aufgeſtellter Zielſcheiben richtete, und eine weiter hinten aufgeführte Mörſerbatterie mit Vers ticalſchůſſen nach der Donne zielte. Nach der Poſitions, artillerie fam die in 8 Batterieen auf der Eſplanade des Schloſſes aufgefahrene Feldartillerie daran. Zwei Zelte waren für Zuſchauer errichtet, unter welchen es
der 2ten u. 12 der 3ten Alaſje. Intendantur. 1ne ſehr viel gepußte Damen gab. Vor dem dritten , worin tendant en chef, 1 Intendant 1ter und 6 der 2ten ål., RI , ſich die Prinzen mit den Pffizieren des Stabe befanden,,
zwei Trophảen in Säulenform aus Kanonen , 10 Unterintendanten der 1ten und 5 der 2ten Klaſſe', waren Mörſern , Musketen und Rúraſſen aufgethürmt.
4 Unterintendanten adj. , 3 Aſpiranten.
*) In Frankreich kommt ein Soldat auf ... 106 Einr. » ») Großbritannien » • 229 » den deutſd. Bundesſt. fommt ein Soldat auf 100
P r P u B e n.
»
In Bezug auf einen Artifel, welcher ( aus welchem
(Anmerk . o. Einſenders der pr. St. 3.) Blatte, erinnern wir uns nicht mehr genau ) in viele
**) In Frankreido kommt ein Mann im Mittet zu ftehen 738 Fr. deutſche Blätter, und auch in die augemeine Militår: 0 Großbritannien
»
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>
»
1601 N
zeitung übergegangen iſt, enthält der Soldatenfreund"
(Anmert, o. Ginſenders der pr. St. 3.) nachſtehende Berichtigung :
In der Augem . Militárs
499
500
zeitung Nr. 27 befindet ſich eine Correſpondenznachridit Maj. der König hat jedoch die erſtere Strafe in 10jåb. leßtere Feſtung gemildert.
aus Berlin vom 12. Mai , die Folgendes fagt: ,, In der Armee wird ießt , nadidem ſchon früher die ſteifen
rige und die
ruſſiſden Gamaſchen Hoſen abgeſchafft wurden , auch
in 3 Jahre Sch we i s.
der leichte franzöſiſche Tritt mit ungezwungen frumment In der Sißung der eidg. Tagſabung vom 13. Juli Knieen eingeübt, wihrend bisher die Füße mit geſenko bradyte die Tagesordnung das von der Militäraufſichts , ten Spigen gerade ausgeſtreckt werden mußten . Die behörde einbegleitete Begehren des Hrn. Generals Guis Offiziere und Unteroffiziere ſind in voller Ucbung und guer von Prangins, ſeit 1805 eidgeir . Oberſt, um bis zu den großen Frůbjabrsparaden rol das Garde, Berſeßung in den Ruheſtand und Entlaſſung von der corps eingeübt ſein . Indeſſen empfindet man es , daß ſeit einer langen Reihe von Jahren befleideten Stelle es leichter iſt, den jungen Soldaten die maſchinenartige, eines Mitgliedes der eidgen. Militaraufſichtsbehörte, in ſteife Sicherheit des beſtehenden Paradeſchrittes beizus
Berathung . Zehn Stande wollten die Entlaſſig auf
bringen , unter welchem der Boden zittert, als die gra , die ehrenvollſte und ausgezeichnetſte Weiſe ertheilen ; mit tióſe ungezwungenbeit und tanzende legeritát, zu welcher
12 Stimmen wurde hingegen beſd)loffen , den General
unſere compacten Mårfer und Pommern weit weniger Guiguer durch die Militäraufſichtsbehörde um Zurück, als die beweglichen Franzoſen geeignet ſind. " - Der ziehung ſeines Entlaſſungsgeſuches anzugeben. - Bei Hr. Einſender dieſer Correſpondenznachridt rdeint nach Anlaß des Entlaſſungsgeſuches des Hrn . Oberſt - Artil. dein alten Spridwort: die Gloden låuten gehört, aber lerieinſpectors Hirzel von Zürid ), ípraden ebenfalls nicht gewußt zu haben, wo ſie hången. Allerdings haben ſämmtliche Geſandtſchaften ihr tiefes Bedauern über den Verſuche, nicht allein beim Gardecorps , ſondern aud
Entſoluß dieſes bochverdienten eidgenöffiſden Oberſten
beim 4ten Armeecorps ſtattgefunden, um den ruſſiſden ( nicht franzöſiſchen ) Evolutionsſchritt zu prüfen . Der ruſſiſche Evolutionsſdritt greift weiter aus, als der preußiſche, und dieß iſt die einfache Urſache des Verſus ches. Es hat ſich indeſſen gefunden, daß auch der preu , Biſdhe Schritt auf die Pånge der Zeit dieſelben Reſultate gibt; dagegen der feſte , geſtreckte Paradeſchritt dem Marſche eine großere Feſtigkeit und Haltung verleiht . Was die freundliche Bemerkung des Hrn. Correſpons denten , hinſichtlich der Ungelenfigfeit der Mårfer und Pommern betrifft, ſo ſcheint er wenig Kenntniß von
aus und ihre Bereitwilligkeit, zur Erhaltung deſſelben mitzuwirken. In legterer Beziehung waren zwar einige Stånde, wie 3 úrich, Bern , I hurgau , nicht der Anſidst, daß das von Neuenburg angerathene Geldmittel das geeignete wäre, um zum Zwecke zu führen. Man wies auf eine Beſtimmung des Reglements von 1817 bin , welcher zufolge für das eidgen. Militárperſonale, Beine firen Beſoldungen ausgeſebi werden dürfen . Der Geſandte von Luzern erwiederte hingegen, daß man, ner, die in fremden Kriegsdienſten ſich die nobigen theoretiſchen und practiſchen militariſchen Kenntniſſe zu
dem hoben Grade der Ausbildung zu haben , den die
erwerben und dieſelben (påter im vaterländiſchen Dienſte
Erſaßmannſchaften in faum einem Vierteljahre erreichen. geltend zu macheu im Falle wåren, immer mehr und Um ungezwungen und ohne Haltung zu marſchiren, wie mehr in abnehmender Anzahl vorgefunden werden . Die die Franzoſen , was der Hr. Correſpondent ,, tanzend und Eidgenoſſenſchaft ſolle ſich wegen dem angetragenen firen leger " , uns aber nachläſſig und flottirend erſcheint,
Jabresgehalt von 1600 Fr. feineswegs abſchrecen laſſen,
dürfte man die Mannſchaft nur eben gehen laſſen, wie denn es werde über kurz dieſelbe ſich genothigt ſeben, zu fie fuſt haben , aber jeder Unfartheiiſche wird einraus einem folden Mittel greifen zu müſſen. Mit 18 Stim. men müſſen , daß die Haltung und der Schluß eines ' men wurde beſchloſſen , eine Tagſakingscommiſſion nie . preußiſchen Bataillons denn doch etwas anderes iſt, als derzuſetzen , um Mittel und Wege aufzuſuchen und vor.
die eines franzöſiſchen . Dieß iſt ſo ausgemadt, daß der zuſchlagen, auf welche Weiſe in dieſer Angelegenheit zu Herzog von Orleans ſeit ſeiner Anweſenbeit in Berlin verfahren ſein möchte. Alles anwendet, um den franzöſiſchen Regimentern eine Rußland und Pole 17. den preußiſden åbnlide Haltung unter dem Gewebre beizubringen . Als Beleg für die Steifheit und Ungelens General Pronoz y no fi , der ausgezeichnetſie Inges figkeit der guten Mårfer und Pommern ſollte der Hr. nieuroffizier und Strateg der polniſchen Armee, welcher Verf. ſich einmal die Múbe nehmen, die Mannſaften den plan zum Ueberfal von Wawre und zum darauf
der Lebrescadron unter dem Commando des verdienten folgenden Feldzuge entworfen und der an der Uebergabe Oberſilieutenants v. Heydebrand ererciren und voltigis von Warſdau ſehr großen Theil hatte, iſt zu Sandomis ( Aug. Zeitg.)
ren zu ſehen . Wie würde er erſtaunen, wenn die ganze geſtorben. Escadron Abliben
nach dem pldplich mit gezogenem Så. bel, die Stúraſſiere ſogar mit dem Panzer auf die Pferde
ſpringen und ſtehend auf dieſen die ganze Fechiſchule
2ů r t e i.
Konſtantinopel, 9. Juli. Die Regierung richtet
durdhmachen. Das dürfte eben nidt Reif und ungelenf gegenwärtig wieder ihre vorzugsweiſe Aufmerkſamkeit dem Militår zu ; eine dieſer Tage erſchienelle Berord . genannt werden ." Berlin, 24. Juli. Vor einiger Zeit hatte der in nung , daß den Truppen die Brod., Fleiſch- und Ges
Garniſon zu furemburg geſtandene LieutenantVoigts miſerationen nicht ferner in (den mageren ) Geldpreiſen, Rheet, ſeinen Gegner im Duell getódtet. Das Kriegos fondern wie urſprünglich in natura verabfolgt werden gericht zu Mainz hat ihn zum Tode verurtheilt, ſowie ſollen , iſt hierfür ein charakteriſtiſches Zeichen. ſeine Sccundanten zu 10 jábriger Feſtungsſtrafe. Se.
501
502
Ueberſic ;t der Verfaſſung der f.k f . dſtreichiſchen kommens der Offiziere vom Fåhurid aufwårts in der ſogenannten Gagecarenz bei eintretender Beförderung, Armee im I. 1837.
d . h . der Beförderte bleibt noch 1 Jahr lang in dem
( Fortſex uung. )
Gebalt der niedrigen Charge ; bei Verſtorbenen bezieht
Bei der Savalerie unterſcheiden ſich die Růraſſiere, außerdem die Familie oder der Invalidenfonds noc welche ſämmtlich weiße Gollets , ſchwarz lafirte , balbe 3 Monate den Gehalt deſſelben ( Sterbequartal ) und Rúraſſe und blanke , metallene,, niedrige Helme ohne der Nachfolgende muß alsdann 15 Monate lang in
Raupe oder Roeſchweif tragen ,, nur durch die Farbe der ſeiner früheren Gage bleiben. Auch die Penſionen der Aufſchläge und Kinópfe; Dragoner und Chevaurlegers in derſelben Art und außerdem lettere durch die Farbe der Collets ſelbſt. Die Huſarenregimenter , wovon ' g blau und / grün bekleidet iſt, werden durch die Farbe der Szafo's Ezako’s und Knöpfe ; die ſämmtlich grún befleideten Uhlanenregimenter nur durch die Fårbung der Szapfa's unterſchieden . Die Bewaffnung der ſchweren und leich, ten Cavalerie iſt áhnlich derjenigen aller anderen Armeest. Nur die Uhlanenregimenter ſind mit lanzen ausgerüſtet. Die Artillerieregimenter baben neuerdings, ſtatt der bellbraunen , dunfelbraune Uniform und ſtati der weißen engen Beinfleider mit boben Stiefeln, forn. blumenblaue Pantalons wie die Sufanterie , erhalten. 3
Offiziere ſind äußerſt gering. Eine Wittwentaſie aber eriſtirt gar nicht; dagegen muß jeder Offizier , bevor ibm die Einwilligung zur Verehelichung ertheilt wird, eine ſogenannte Caution, im Betrage von 6000 fl., erles gen, welche ihm mit 5 % verzinſt werden und wovon auch nach ſeinem Tode die Intereſſen der Gattin als Wittwenpenſion dienen ſollen. Avancement der Offiziere. Bis zum Stabsoffi.
sier hat der Regimentsinhaber das Recht, die vacanten Offiziersſtellen zu beleben , von da an hat ſich der Rais ſer daſſelbe vorbehalten. Im Frieden ſoll durchſchnittlich die Anciennetåt und die Conduitenlijie dafür als Richts Idnur dienen ; doch obgleich leßtere Tehr ſpeziell anges
Sie unterſdeiden ſich nur durch Nimmerfnopfe. Die fertigt zu werden und in einigen 30 Rubrifen über alle Kopfbedeckung der Mannſchaft iſt ein ſchwediſch, aufges erdentlichen Verhältniſſe und Eigenſchaften des Indivis
ſchlagener Filzhut mit dunkelgrünem , unten gelb vor, duums aufzuflåren haben , ſo entſcheidet doch die Pros geſtoßenem Federſtuß. Die Offiziere tragen dagegen tection bier in einem ſehr ausgedehnten Grade, um ſo dreieckige Hüte, mit ſchwarzer Borde belegt und mit mehr, als die Inhaber , entfernt von ihren Regimens
dunfelgrünem niedrigem Buid verziert. Das lederzeug teru, deren Perſönlichfeiten und Bedürfniſſe ſelten rido, iſt weiß. Sämmtliche Mannſchaft frågt Haſelſtóde; da , tig zu erfennen vermogen . gegen ſtatt der Kartuſd ein ſchwarzes Beſteckfutteral,
Für die Beförderung zum Stabsoffizier hat der In
worin einige Zeichneninſtrumente nebſt Aufſat und baber die Vorſchlåge an den Hoffriegsrath einzuſenden. Mafitab verſorgt ſind. – Die perſönliche Bewaffnung
von da an foll nicht mehr das Dienſtalter, ſondern nur
der Artilleriemannſdaft beſteht durchweg nur in kurzen perſönliche Fåbigkeit zum Avancement berechtigen. Dieß Seitengewebren .
und Anderes erklärt die Erſcheinung , daß viele Regis
Es wird übrigens in der ganzen Armee ſehr viel auf Propretát beim Unzuige gehalten , und dieſe iſt auch in der That eremplariſd ). Nur auf einen egalen Siß des federzeugs bei der Infanterie rdeint man wenig Werth
mentscommandanten , insbeſondere bei der Cavalerie , verhåltnißmäßig junge Leuteund oft von fürzerer Dienſt, zeit ſind, als ihre Subalternen. Seit dein Jahr 1831 , wo beinabe die Hälfte der offiziere, als nicht felddienſts
zu legen.
fåbig, verabſchicdet und überhaupt die Armee gewiſſers
Beſoldung. Dieſelbe iſt, beſonders bei den hoberen maßen regenerirt wurde, in Folge deffen damals eine Chargen, nicht ſehr reichlich ; ſo z. B. erbålt bei der ſehr rapide Beförderung eintrat, hat dieſe lettere, vors Infanterie an monatlichem Gebalt : der Oberſt und züglich bei der Infanterie und Artillerie, faſt gånzlich
Regimentscommandant circa 150 ft. Månge (8. b. gutes aufgehört, wozu noch beitrug, daß vor einigen Jahren Geld) , der Oberſtlieutenant 110 fl., der Major 80 fl., die 3te Diviſion der Landwehrbataillone wiederum aufs der Hauptmann 70 fl., der Capitainlieutenant 40 fl ., geldſt und deren Offiziere zur ſucceſſiven Einrangirung
der Oberlicutenant 26 fl., der Unterlieutenant 22 il., den Regimentern zugetheilt wurden. Für die Folge ſteht .
der Fähnrich 19 fl. Bei der Unter . Prima , plana tåge dieß aud mit den beiden anderen Diviſionen jedes lich : der Feldwebel 17 fr., der Corporal 10 fr., der Bataillons zu gewärtigen. Grenadier 6 fr. und der Fuſilier 5 fr. Bei der Gava. Diejenigen Judividuen , weldee auf Beförderung zliul Terie , monatlich : der Oberſt 130 fl. , der Oberſtlieute, Offizier dienen , beißen Sadetten und erhalten ihre thros
nant 94 fl., der Major 68 fl., der 1te Rittmeiſter 60 fl., retiſche Ausbildung in einer der verſchiedenen Erzien der 2te 37 fl., der Oberlieutenant 25 fl., der Unterlieus bungsanſtalten ,, wovon die zu Wiener - Neuſtadt die tenant 20 fi. Bei der Unter. Primas plana, tåglich : der größte iſt und in der Regel nur Offiziere liefert. Sie $
Wachtmeiſter 22 fr. , der Corporal 13 fr. , der Gemeine find entweder ſogenannte Kaiſerfadetien oder ex pro 7 fr. Für die in Ungarn garniſonirenden Regimenter werden gewöhnlich , in Anbetracht der niedrigen Preiſe der Lebensmittel, dieſe Beſoldungen noch etwas berab, gereßt. Der Feldbeitrag ( Feldzulage) der Offiziere iſt ſebr unbedeutend ; dagegen erhalten alsdann ſämmtliche
priis. In die Regimenter treten ſie, wenigſtens die lebo teren , welche die größere Mehrzahl bilden , meift als Gemeine ein, und ihre Beförderung zum Unteroffizier bångt vom Compagniechef, ihre Beförderung zum Offi, zier dagegen lediglich von der Gunſt des Inhabers ab.
Offiziere Brodportionen und Fouragerationen . Im Fries As Gemeine haben ſie wenigſtens den Vorzug, nicht der beſteht noch eine temporåre verminderung des Eine diſciplinariſch mit Stockſchlågen beſtraft werden zu fonuen ;
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auch erhalten ſie das Prádicat ,,Sie", indeffen die übric innerhalb 24 Stuuden nach Ergreifung des Inculpaten gen Soldaten von den Vorgeſepten ,, Ibr" und die Corpos gefällt und vollzogen ſein , widrigenfalls das Gericht rale von den Offizieren ,, Eri genannt werden ſollen. incompetent wird. Nach einem ſummariſden Verbór in Ein Offizier, der 30 Jahre vorwurfsfrei gedient hat,
Gegenwart des Ridterperſonals geht das Vorum leiſe
fann um tarfreie Verleibung des Adelo nadſuchen, wos bei jedoch zu bemerken iſt, daß der ſogenannte niedrige adel in Dejtreich einen ſehr geringen Werth bat und als sydflichfeitsform discurſive, mit verfürzender Weglaſſung
vom Pråſes durch alle Chargen bis zu ihm zurücf. Dars auf ſagt derſelbe : wer mit mir einerlei Meinung iſt, ergreife das Seitengewebr ! worauf die Beiſtimmenden, Degen , Såbel oder Bajonnet aus der Scheide zieben.
der Zitulatur , faſt Jedermann beigelegt wird.
Entſcheidet die Stimmen mebrbeit für cine andere als
Diſciplin und Milit årſtrafgeroße. Die
die Todesſtrafe oder kann die ganze Procedur nicht in
Diſciplin iſt muſterhaft, nur daß dabei leider noch ims 24 Stunden beſchloſſen werden, ſo fritt ein gewöhnliches
mer das Húlfsmittel des Stocks angewandt wird. In neuerer Zeit fallen jedoch jene fórperlichen Zúdotigungen nur ſelten vor und man hegt daher mit Recht um ro mehr den Wunſch , auch jene entwürdigenden Attribute
friegsrechtliches Verfahren ein. Dergleichen Standrechte werden , doch nur böchſt ſelten , gegen einzelne Truppens theile für einige Zeit eingeſeßt; auch wohl über beſons dere landesdiſtricte, wo Aufruhr , Räubereien u. drgl.
der Unteroffiziere verſchwinden zu ſeben. - In Bezug zu unterdrücen ſind. auf das Verhältniß der Verbrechen bei den verſchiedenen Als Baſis der Militärſtrafgeſetze beſtehen ſogenannte
Nationen wird behauptet, daß bei den deutſchen Regis mentern mehr gegen die Subordination , dagegen bei den aus Ungarn, Bóhren oder Polen beſtehenden vers båltniſmäßig mehr gegen das Eigenthum vorkommen. Nur die Gemeinen können mit Stodidlågen beſtraft werden , und zwar hat der Hauptmann (jủngere Offio giere nur bei Detaſdirungen ) die Befugniß , bis 25 ,
,, Kriegsartifel" , 40 an der Babi, meiſt über Rapitale Verbrechen bandelnd und in der Regel die Todesſtrafe vorſchreibend oder ziemlich allgemein durch den Ausdrud erledigt: ,, ou bari beſtraft werden ." Grad und Maß des Arreſts oder der førperlichen Zůdytigungen iſt darin nirgends, auch nur nach allgemeinen Gränzen,, normirt, daber der Obſervanz oder auch der Widführ bier gro.
der Major bis 40 und der Oberſt 50 dergleichen , oder
fer Spielraum bleib !.
Dienſtreglement. Es beſteht für jede Waffe ein 6maliges Gaſſenlaufen durd 100 Mann, zuzuerfennen. Gdywerere Körperſtrafen ſind nur durch Richterſpruch beſonderes ; ade alle dieſe ſind unter den Auſpizien des Erz.
zuláſig. Der höchſte Grad des Gaſſenlaufens beſteht in 10mal auf und ab durch 300 Mann. Unteroffiziere können , ohne vorherige Degradation , nur mit Arreſte ſtrafen belegt werden, deren hårteſte im Krummſchließen
berzogs Karl zuſammengeſtellt, von ihm unterzeichnet ertheilt; auds ſind ſie im Weſentlichen gleichlautend, ausgenommen die Modificationen , welche das verſdies und Feit dem Jahr 1807 °den Truppen zur Richtſchnur
von jederzeit 6 Stunden hintereinander beſteht. Auch Sene Waffenverhåltniß erfordert. Die darin enthaltenen len Regimentern – da dieß zumeiſt von den Anſichtenbers und ſind nicht minder im Geiſte der ibrer Commandanten abhångt - ſehr båufig angewandt und des Patriotismus als in jenem militäriſcher Strenge
edlen Urhe: bei den Arreſtbeſtrafungen der Offiziere, welche beivies Porſchriften tragen ganz das Gepråge ibresMenſchlichfei t
werden ſollen , iſt eine demüthigende Procedur vorges und Diſciplin verfaßt. Ein folches Dienſtreglement ord ,
an, verbreitet ſich ſchrieben . Der Arreſtat muß nåmlich innerhalb 24 Stuns net zunädſt den ganzen Dienſtbetriebnsverhåltniſ ſe den durch zwei ſeiner Kameraden bei dem Arreſtgeber ſehr ſpeziell über die Subordinatio
,,fúrbitten
und
laſſen , widrigenfalls es ihm für ſtrafbare. Derrichtungen siller Grade , vom Gemeinen bis zum
Halsſtarrigkeit ausgelegt wird , auch ſich nadh abgebůB .' Stabsoffizier, enthält die Kriegsartifel und ſonſtigen ter Strafe bei demjenigen bedanfen , der ihn in Arreſt Strafbeſtimmungen , ferner Feſtſtellung der Regiments. geſetzt und der ibn losgelaſſen bat. Inhaberbefugniſſe, der Competenzen , Eingaben u. f. w. Ueber die Diſciplinarſträfgewalt hinaus treten Toges Die bervorſtechendſten Eigenthůmlidfeiten , worin dieſe
nannte ,, rechtliche Erfenntniſſe " ein , welche nach Art Reglements von den Dienſtvorſchriften anderer Armeen der Standgerichte im preußiſchen Heere abgehalten wers abweichen, find bereits durch das Vorhergehende großs den. Schwerere Vergeben gehören vor das Forum von tentbeile erörtert , daher hierůber faum etwas mehr
,,Kriegsgerichten ", deren Zuſammenſeßung und Procedur hinzuzufügen nöthig iſt und nur nod die Rechteder faſt ganz der im Preußiſchen üblichen entſpricht; nurmit Regimentsinhaberhier angeführtwerden ſollen. Dieſeiben beldrän. dem Unterſchiede, daß dabei auch niedrigere Chargen über ten fido auf folgende: 1) Beſtätigung : und Begnadigungsrecht im bóbere Recht zu ſpreden haben. Auch ſind bei den Vers
bören ſo viele Beiſiger, wie bei dem Kriegsredt ſelbſt.
Falle von Stricgds und Standrechten für alle Individuen des Hes gimento, mit Ausnahme des Oberſten ; 2) Vorgebung der vacanten
Offizierſtellen im Regiment vom þauptmann abwärts; 3) Bewil:
Ein eigenthümliches militärgerichtliches Inſtitut find ligung der Beiratheconfenſe für Offiziere, unter Erfüllung der er: die ſogenannten „ Standrechte" ; doch werden dieſelben wähnten Cautionsbedingung , doch nur bis zum ſechsten Theil des nur in ganz beſonderen Fällen von den höchſten Bebórs Offiziercorpo; wird dieſe Zahl überſchritten , ſo muß bei dem Hofs die Genehmigung eingeholt werden. Diese Rechte fallen den vorgeſchrieben, wo Maßregeln der dußerſten Strenge triegsrath eo ipso dem 2ten Inhaber zu, wenn der erſte im Auslande (in aus in abſchreckendſter Form nothwendig erſcheinen. Das wärtigen Dienſten ) oder im Felde befindlich iſt. Iritt dieſer Fall Gericht wird , obne lange ſchriftliche Verbóre, unter aud für den legteren ein, so werden jene Befugniſſe der Oberſten
freiem Himmel abgehalten und muß das Urtheil, wele jelbit delegirt, was auch ohnedieſe umſtände a18 "zuläſſig bezeida .
ches nur auf Lod oder Freiſprechung geſtellt ſein darf, net ne
iſt.
( Fortſ. folgt.)
Redigirt unter Berantwortlidbeit der Verlagsbandlung : E. W. Leske in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruct.
Nr. 64.
Samſtag, 11. Auguſt 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Geldſtrafen zu dem gelinden Arreſt wird, mit Aufhebung der deßhalbigen Beſtimmungen in dem Artikel 78 der
Kur he i reungit.en run ånz Geles , desentGef einige und Ergdes tensd Kriegsartifel vom 30. November 1818 , der in den bůr, ſteben i gen haleße Am Abå iſi nad Jul 12.nde Mitis gerlichen Geſeßen vorgeſchriebene Maßſtab feſtgeſeßt. r ar obesb 183ke4,it vom 1. Oftht die Beforånfung der Großbritannien .
tárgeric
sc. betreffend , *) erſchienen :
Im Hauſe der Gemeinen ſchlug am 25. Juli ford
r, lgerichte en e em $. 1. Iſt von iral das J. Rouſſell eineSubſidniencommitéitvor, um dem Adm Solita nicht inCivider zweitengegKlaſſeeindesMil perſon , welche ein ng nhe gto llu ege einer rin Ste zur Gel Cod . Edm Sir tenſtandes ſteht , in den , zufolge der ss. 1 und 3 des
Geleges vom 1. Oktober 1834 vong ihm abgeurtheilten Fåülen , eine körperliche Züchtigun erkannt worden,io Erkenntniſſes dem, auſe bat daſſelbe eine Abſchrift desilte ſerdem hinſichtlich des Berurthe n zuſtändigen Militår. gerichte mitzutheilen, lekteres aberdie erkannte Strafe n , und in eine gleidſtehende militariſche zu verwandel en
gton angekündigten Motion zu geben. Sir Edw . Codrinmke lenkt nun, wie in voriger Seſſion, die Aufmerkſa it die ungerechte Behandlung, weldje den des Hauſesauf Offizieren der britiſden Flotte, im Vergleiche mit anderen dffentlichen Bedienſteten im Militår und Civil , widerfahre . Der Marinedienſt , behauptete er ,
dieſe ſodann vollziehen zu laſſen . Deßgleich findet welcher dem britiſchen Waffenruhme ſo große Erfolge die Ausſprechung einer Zwangs : Arbeitshausſtrafe gegen verſtafft babe , ſei in Betreff der Beſoldung auf einen
beurlaubte Soldaten nicht ſtart, vielmehr iſt gegen dieſe geringeren Fuß geſtellt als "alle übrigen Dienſtzweige. dieFeinde in den Fällen , in welchen durch die Gefeße eine Zwangeo offiziere hohen Ranges ,welche Schiffe gegen ten t
Arbeitsbausſtrafe angedrohet wird , eine dieſer leßteren
afe 1. sſtrvom ehendeim ſonſ heitßes . 4 erfenn zu Okto chſtDie, glei $. 2. s. 4tigedesFrei beren183 Geſe .
ihres Vaterlandes befesligt und die glänzendſ Zhater vouführt , würden in Friedenszeit zu einem Leben voll
Nahrungsſorge verurtheilt , aufhalben Sold geſeßt, der
vorgeſchriebene Verwandlung der , von Civilgerichten geringer Tei, als der Gehalt irgend eines unbedeutendere gegen Militärperſonen erkannten Strafen in gleichſtes Secretårs in einem Departement der Civiladminiſtration . bende militåriſche Strafen ſoll bei Reſerviſten alsdann ſtattfinden , wenn entweder Zuchthausſtrafe bis zu einem Sabr einſchließlich , oder Eiſenſtrafe bis zu 6 Monaten einſchließlich erkannt worden iſt, oder wenn, bei erfanns ten geringeren Freiheitsſtrafen, die verurtheilte Militár , perſon der Reſerve zum Dienſte eingezogen werden muß (vrgl. S. 5 des Recrutirungsgerekes vom 25.Dkt. 1834.) - . 3. Jede Umwandlung der, von den Civilgerichten gegen beurlaubte oder in der Reſerve ſtehende Soldaten erkannten Strafen , ſoll ohne Anordnung eines Stand . ober Kriegsgerichts durch die betreffenden Regimentos, Bataillons . oder Garniſonsgerichte ausgeſprochen wer : den . Jedoch ſind dieſe verbunden , die Umwandlunge, Decrete mit den Entſcheidungsgründen in denjenigen Fåden , in welchen die ſubſtituirte militari deStrafe einen 3monatlichen Arreſt oder eine dieſem gleichſtehende
Der tapfere Admiral ging hierüber in umfaſſende Des fails und Vergleichungen ein . Ein Admiral auf balbem Solde z. B.beziehe bios 376 Pf.St. 10 Sd).jährlich, ſeine Wittwe 120 Pf., und dieß nur, wenn ſie Dürf. tigkeit nachweiſe ; ein Capitain , der nach 28 jährigen Dienſten zur Penſionirung zugelaſſen werde, müſſe ſich mit 264 pf. 12 Sch. 6 Pce. begnügen ; ein Viceadmiral ingleichem Fal mit 593; ein Ådmiral mit 766 Pf. Im Civildienſte ſeien 900-1000 Pf. Penſion nichts Seltes nes, und Das ſei auch keineswegs zu viel, bemerkte der Redner, wohl aber Jenes zu wenig . Er ſchloß mit dem Antrage auf Niederſeßung einer beſonderen Commité, welche die Lage der offiziere von der Flotte im Vers gleidse mit anderen Staatsbedienſteten zu unterſuchen babe. Es entſpann ſich eine långere Discuſſion , die aber zu feinem Reſultate führte , und an deren Ende
Strafe überſteigt, oder wo von dem Verurtheilten eine Sir Šoward ſeine Motion zurücnahm . Aus einem dem Parlamente vorgelegten ſtatiſti: Beſchwerde vorgebracht wird, an das Generalauditorat iſſes n beur ateneff" erfa t ſich, daß,während im Jahre 1831 båltnRevi der,einzgege SoldBetr ſion uſenden gur . -laub 4. In S. te des nnte Bersn ſchen Bericht ergib nur 1657 Soldaten wegen verſchiedener Vergeben die Gefångnißſtrafe erlitten , im Jahre 1837 die Zahl -
-
*) S , Nr. 86 der 4. M. 3. von 1834.
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der zur Einſperrung verurtheilten Soldaten 3275 betrug. Es ſcheint dieß jedoch nicht ſowohl von einer ſolchen Zunahme der militariſchen Vergeben zu zeugen, ſondern vielmehr von der ſelteneren Anwendung der Peitſcens ſtrafe und von Subſtituirung der Gefängnißftrafe.
Jahres 1838 abzubalten ſei. - Dem Ranton Zeffin wurde hingegen geſtattet, anſtatt beide Contingente im Jahr 1839, nur eines in dieſem Jahre, das andere im Jahr 1840 inſpiciren zu laſſen.
Frankrei d
Dag lager von St. Omer bèfteht in dieſem Ueberſicht der Verfaſſung der k. t.dſtreichiſchen Armee im I. 1837.
Fabre blos aus 2 Infanteriebrigaden oder s Bataillos nen. Dberbefehlshaber iſt der Gen.lieutenant Darriule.
Die erſte Brigade , aus dem 12. leichten und dem 67. Linienregiment beſtebend , wird von dem Marechal. de .
( Fortſegung. )
Erercirreglements. Auch dieſe wurden in den
camp Fabvier, - die zweite, aus dem 43. und60. lis Jahren 1806 u.1807 für die verſchiedenen Waffen vom Karl der Armee ertheilt , ebenfalls nur in nienregiment beſtehend, von dem Marechal: des camp Erzherzog deutſcher Sprache verfaßt, wie denn auch die Comman. Meslin befehligt. dowórter nur deutſch gegeben werden. Gedachte Erer, cirreglements umfaſſen die Ausbildung der Bataillone Wien , 28. Juli. Man ſieht binnen Rurzem einer und Regimenter und enthalten vorzugsweiſe die Funcs Beröffentlichung entgegen , wodurch die Lage der ſubs tionen der Offiziere und Unteroffiziere. Für die Dreſſur alternen Offiziere in der kaiſerlichen Ärmee bedeus des Soldaten bis zu ſeiner Einſtellung in die formirte De lt
r e t d.
tend verbeſſert werden ſoll. Es beißt nämlich, daß vom Capitainlieutenant bis zum Unterlieutenant abwarts der Grad eines Fähnrichs würde in der Armee ganz
Compagnie , Escadron z . , beſteht noch außerdem ein ſogenanntes „ Abrichtungsreglement. " Um den Standpunct der taktiſchen Ausbildung des
aufhören – jeder Charge eine Zulage angewieſen wers dſtreichiſchen Heeres und zugleich die Grundſåse fennen ben ſoll. Dieſe Maßregel fann nur von den beſten Folgen ſein , und wird gewiß allgemein Beifall finden.
zu lernen , welche hier über Truppenverwendung berts den, dürfte der nachſtehende gedrångte Auszug des Wer
Ru Blant 0 .
ſentlichſten jener Erercirreglements das beſte Mittel ſein. 1) Erercirreglement für die Infanterie.
Die in Nr. 61 der A. M. 3. erwähnten , den Res
a) Aufſtellung. Die Tufanterie rangirt in 3 Glie.
gimentern ertheilten Auszeichnungen beſtehen in
dern und zwar die Compagnie in ſich der Große nad),
Ordensbåndern und beſonderen Klammern , die an die von den Flügeln des Bataiïons nach deſſen Mitte, woo
Schafte der Fabnen und Standarten befeſtigt werden, ſelbſt die Bataillonsfahne zwiſchen 2 unterlieutenanten ſtebt. Das 1te und Até Bataillon jedes Regiments
und wobei zugleid, das Jahr der Formirung des Regis
ents
ments , fein urſprünglicher Name , der Namenszug des båit, wie ſchon erwåbnt, 6 - das 3te 4 Compagnieen , Gründers deſſelben und die dem Regiment für Waffens deren 2 nebeneinanderſtehende jederzeit 1 Diviſion bil. thaten verliebenen Auszeichnungen mittelſt einer Aufe den . Die Compagnie zerfdat wieder in 4 Züge, welche ſchrift auf der Fahne oder Standarte angegeben werden. zugleich die Corporalíd aften in diſciplinariſcher Hinſicht Die einen und die anderen neu feſtgelegten Auszeichnun . bilden . Bei beſonderen Veranlaſſungen - Ehrenwachen gen werden denjenigen Regimentern verlieben, welche und dergleichen iſolirten Aufſtellungen - wird eine links 100 Jahre und darüber eriſtiren, die leßteren aber allen rangirte Sompagnie wohl auch rechts rangirt. Bei einem Truppen ohne Ausnahme, welche Fabnen und Standar. in linie aufgeſtellten Bataillon befindet ſich ein Theil der Schwe i 3.
Chargen in der Front; zwiſchen jedem Zuge ſtehen Cors . porale , und ein Offizier auf dem rechten und linken
In der Sißung der Tagfaßung vom 14. Juli wurbe die Militaraufſichtsbehörde für das Jahr 1839 beſtellt. Da die 3jábrige Amtsdauer, für welche der eidg. Oberſt Herzog von Effingen 1835 ernannt worden, mit dieſem Jahre zu Ende gebi, ſo wurde zuerſt zur Wiederbeſcßung dieſer Stelle geſchritten und Hr. Herzog im erſten Scru,
Flügel der Compagnie. Von den 6 Compagniechefs bes finden ſich nur 4 in der Front, die übrigen Offiziere und Unteroffiziere hinter derſelben auf den füden der Züge, und treten beim Brechen in Abtheilungen ſåmmtlich auf die Flügel der Züge . Die Bataillone eines Regiments ſteben mit 12 Schritte Intervale nebeneinander ; die
ten haben.
tinium mit 17 Stimmen wieder erwählt. Zu Mitglies Hautboiſten (Muſifbande) auf deſſen rechtem Flügei, die dern mit 1jähriger Amtsdauer wurden bezeidunet: Herr Lamboure - deren 38 Ólied die Zimmerleute bilden – Oberſt Schumacher-üttenberg im zweiten Scrutinium mit hinter der Mitte der Bataillone, denen ſie zugeboren. .
Auch bei allen Arten von Marſden bleiben die Lam . boure neben oder in der Mitte der Bataillone zwiſchen den der Fahne zunächſt ſtehenden Abtheilungen . Sind die beiden Grenadiercompagnieen beim Regiment, 10 rangiren ſie auf deſſen rechten und linken Flügel. Der gewählt. Dem Anſuchen Graubündten , die eibg. In. Oberſtlieutenant commandirt das ite , die Majore das ſpection der beiden Contingente auf unbeſtimmte Zeit zu 2te u. 3te Bataillon . Iritt jedoch der, wiewobt ſeltene
11 Stimmen und Hr. Oberſt Ridiets Conſtant nad dret Scrutinien durch's Loos neben Hrn. Oberſt v. Schmiel. Als Kriegsſecretår wurde auf 2 Jahre der eidg. Oberſt. lieutenant Hr. Petter von Zug mit 20 Stimmen wieder
verſchieben,wurde von derTagfaßung nichtentſprochen Fall ein ,daßder Regimentsinhaber ſelbſt das Regiment und beſchloſſen, daß dieſe Inſpection nod im Laufe des commandirt, ſo übernimmt der Oberſt die Fübrung des
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Iten Bataillons und ſofort abwärts. Die Commando's Dublirſchritte übergegangen und in demſelben noch 100 der Regimentscommandanten ſind nur Avertiſſements Schritte vor dem Halt zurückgelegt wird. Der Rudzug
für die Bataillonsführer und ſollen ſtets mit der Form eines oder zweier Treffen fod Angeſichts des Feindes beginnen : „ Habt Acht ! man wird ac. sc "“ Solange die immer nur theilweiſe en echiquier vollzogen und zwar Difiziere übrigens eine mit Gewehr ausgerådte Truppe auf kurze Diſtanz - gewöhnlich nach 50 Schritten befehligen , behalten ſie aud den Degen oder Såbel wieder Front gemacht werden. – Das Durchziehen der Treffen , in welcher Aufſtellung die Bataillone ftets mit gezogen . b ) Richtung. Dieſelbe kann rechts, links oder nach den Fahnen auf einander gedeckt ſtehen , ſoll durch Abs der Mitte commandirt werden , und geſchieht das Eins brechen vor balben Compagnieen auf den Flügeln der růden rottenweiſe im Dublirſdritt, von dem die Richs Diviſionen bewirft werden. .
tung abgebenden Flügel an. Auf weitere Diſtanzen wird
e) Frontver ånderungen . Solche werden durd
mit ganzen Abtheilungen gerichtet und zwar gewobnlid Rottenauflaufen eines Bataitons aus einer Flanfe oder zugweiſe, nachdem eine Flügelabthei in dem neuen lung
Alignement aufgeſtellt worden iſt. Ade Zugführer com mandiren dabei ſucceſſive Marſch ! und Halt! Der Bas taillonscommandant bat dabei ſpeziell die Ausrichtung des erſten Gliedes zu bewirken, die Hauptleute und Lieus tenante die der hinteren, und können ſide zu dem Ende momentan von ihrem Plaß begeben . Eine Richtung durch ausgeſtellte Points, bataillonsweiſe, gibt es nicht.
aus der Mitte in das neu gegebene Alignement bewirkt.
f) Colonnenformation Aus einem Bataillon in
kinie fann eine Colonne init ganzeř oder halber Diſtanz der Abtheilungen , ferner eine Reihencolonne und endlich eine geſchloſſene Colonne - Maſſa genannt gebildet werden. In Bezug auf erſtere Colonnengattung kann mit Zügen, halben Compagnieen oder halben Diviſionen dazu abgeſchwenkt werden ; im leşteren Fall geſchieht
c) Chargirung. Dieſelbe fann nach Commando es, ſowie das Aufſchwenken, durch Auflaufen der Rot. gliederweiſe und hier wieder mit Protons (Zigen ), bal. ten. Bei allen ſolchen Colonnen , daber auch beim Pas ben Compagnieen oder halben Diviſionen oder durch rademarſche, marſchiren die Abtheilungsführer auf deren beide vorderen Glieder zugleich erecutirt werden . Erſts Flügeln und die übrigen Offiziere und Unteroffiziere gedachtes Gliederfeuer wird beſonders für die Chargis fåmmtlich in den Gliedern , daber bei allen Arten von rung einer retirirenden Truppe empfohlen. Bei jeder Colonnen die Schließenden wegfallen . Chargirung treten übrigens die im 1ten Sliede befinds . Eine Reibencolonne fann einfad), doppelt oder ends
lichen Chargen ins 3te Glied und die aus teßteren hinterlich auch mit doppelten Reihen gebildet werden ; im die Fronte. Das ſogenannte „, Bataillefeuer " ſoll nur zweiten Falle marſchirt nåmlid, ein in linie ſtehendes
ſelten angewendet werden, weil man die Truppen alss Bataillon aus der Mitte oder von beiden Flügeln zu, Dann weniger in der Hand behålt ; eg feuert dabei nur gleich ab; im dritten Dubliren, nach der Viertelwendung, die Mannſchaft des iten und 2ten Gliedes, und findet die geraben oder ungeraden Rotten in die vorſtebenden kein Wedſeln der Gewehre mit dem 3ten Gliede 'ſtatt, ein , wodurch , ohne das Bataillonzu verlängern, für welches nur beim Quarréfeuer eintritt.
alle Rotten eine großere Bequemlichkeit des Marſchirens
d) Marſch Das Reglement ſchreibt nur 2 Shritts entſteht. -- Bei der Meſſe endlich ſteben die Abtheiluns arten vor , nåmlich den ,ordináren " , d. 6. 90 bis 95 gen auf Gliederbiſtanz dicht hintereinander ; diefelbe roll Schritte in der Minute und zur Zurücflegung långerer böchſtenseine Fronte voneiner Diviſion, wenigſtens die Diſtanzen bei Frontmárſden u . dergl. empfohlen , und
den ,, Dublirſdritt" zu 120 in der Minute und nur für
einer halben Compagnie baben. Soll ſich eine mars ſchirende und aus Abtheilungen beſtehende Golonne in
kurze Strecken zuläſſig. Bei Frontmårſchen mit ganzen Reiben reken, ſo wird zuvor Halt gemacht, was über:
oder halben Bataillonen iſt Richtung und Fühlung ſtets haupt bet allen Plovirungen und Deployirungen vor. commandanten : ,,, Man wird mit ganzer Fronte mare Zeitverluſt abgeht. diren !“ tritt die Fabne mit den beiden begleitenden g ) Aufmarſche. Das Commando zum Aufmarſite Unterlieutenanten , ſodann der Hauptmann des rechten eines in Colonne befindlichen Bataillons iſt : ,, Man nach der Mitte. Auf das Avertiſſement des Bataillonss berrſchender Grundſaß iſt , obgleich es dabei nicht ohne
und linken Flugels des Bataillons, 6 Schritte zur Mar, kirungldes Älignements während des Marſdes vor. Bei einer Ziehung im ganzen Bataillon , was dem balbrechts oder links des preußiſchen Reglements entſpricht , roll fide, um dasſeSchulternwerfen zu verhüten , das Bataidon
diviſionswei
en échellon mit 3 Schritten Abſtand vom
iren und in Front aufmar . wird rechts ( links ) deployie ſchiren !“ Die Richtungslin gibt dabei allein die ſteben bleibende Abtheilung an , da keine Vorſpringenden Un , teroffiziere die linie martiren . Bei einer geöffneten Gos lonne wird der Aufmarſch durch Zieben bewirkt. Geſchieht er aus der Maſſa auf eine mittlere oder hintere Abtbei .
ziehenden Flügel an brechen . In Betreff des Ausbruds lung , ſo bleibt auch dieſe auf iører Stelle ſtehen . Mit balbrechts oder balblinks " iſt übrigens zu bemerken , jeder Abtheilung wird , nadbem ſie demaskirt iſt, erſt
daß ſolches dem ,, Rechtss oder linfoum " - dagegen das gehalten und gerichtet , ehe ſie in die Fronte einrúdtei . tsum de Aufmarſche geſchehen übrigens im Dublitſchrit , '' dem Kehrt“ des preußiſden Reglements und ,,Rechpon dirt ſchlagen die Tamboure dazu correſ
.
Soll im Avanciren chargirt werden , ſo wird dieß
. Ein oder mehrere Bataillone fönnen auch eine ſoges
vorber vom Regimentscommandanten avertirt, worauf nannte „ Doppelcolonne durd Abmarſch in Abtheilun. fiddie Batatllonscommandanten hinter dieFrontever. genvon den Flügetn oder ausder Mitte der ganzen fügen , auf deren Commando : „ Marſd ! Maríd ! " zum šinte bilden, undaus fepterer Art folten nach Bedürf.
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niß aud Flanken formirt werden, indem die eine Hälfte felbe, auf das Commando dazu, 12 Tirailleurzüge hinter einſchwenkt, wábrend die andere aufmarſcirt.
Außer dieſen enthålt das Reglement mebrere noch
der Fronte des Bataillons , indem das 3te Glied der geraden oder reſp. ungeraden Züge durchweg rich binter
verwickeltere und ungmedmäßigere Auf- und Abmarſche, das der rechts nebenſtehenden left: In dieſer Verfaſſung
welche jedoch neuerdings in demſelben geſtrichen woro ſollen die Züge ju (wie es ſcheint, noch immer beliebten ) den ſind.
Frontverlängerungen und Hafenſtellungen benußt oder
h) Quarré. Daſelbe wird in der Regel nur aus da, wo fein 2tes Treffen vorhanden iſt, zu einer Reſerve cinem Bataillon formirt und zwar unmittelbar aus einer zuſammengezogen oder endlich zum zerſtreuten Gefechte Golonne oder Maſſa von halber Diviſionsfronte. Zur verwendet werden ; für alle dieſe Fåde ſind die Gom .
Bildung von Fronte und Queue, ſchließen die bier zus mando's ſehr detailirt vorgeſdrieben. Lirailleurzuge, nåchſt ſiebenden beiden Compagnieen auf , ſo daß hier 6 Glieder Liefe entſtehen. Von den mittleren Compag, nieen regen ſich die Zuge rechts und links hintereinans der, ſo daß die Quarréfianfe aus derjenigen von 8 Zügen à 3 Glieder beſteht, daher mit Einſchluß von 7 Charger
welche zur Frontverlångerung oder Flankenbildung diss ponirt ſind , ſollen hier ihr Feuer immer nur Protons. ( Zug . ) weiſe abgeben . Auch bei Golonnen können die Zirailleurzúge zur Flankendeckung rechts oder links herausgezogen werden. Sind dergleichen Tirailleurab ,
in deren Zwiſchenraumen : 31 Rotten , dagegen Lete oder theilungen aus mehreren Bataillonen eines Regiments Queue etwa 50—60 Rotten enthålt. Bei rechts oder formirt und detaſchirt, ſo iſt immer der Bataillonscom .
linfo abmarſcirten Colonnen, wird das Quarré auf die mandant zu ihrer Befebligung zu beſtimmen , der als, rechte oder linke Flügelcompagnie formirt, welche ſtehen dann ſeinen Adjutanten mitnimmt. bleibt. Bei einem Bataillon in Fronte: auf die 4 Züge Die beim zerſtreuten Gefechte erforderlichen Signak
rechts und links der Fahne. WoGefahr im Verzuge iſt, gibt der Zambour, da bei der Infanterie feine Horniſten ſollen auch, zur Vertbeidigung gegen Cavalerie, Maffen vorhanden ſind; ſie beſdrånken ſich auf die allernoth. aus den einzelnen Diviſionea hergeſtellt werden, daher wendigſten, nåmlich : Avanciren, Retiriren , Sammeln, das Feldbataillon 3 derſelben enthalten würde ; diere rechts und links Zieben und Angriff feindlicher Cavale. Diviſionsmaſſen haben nur eine Fronte von 2 'Zügen. rie. Als gewöhnliche Entwidelungsform der Zirailleure Die Bataillonsquarre's ſelbſt können wieder auf eben
vor der Bataillonsfronte im offenen Terrain iſt folgende
ſo verſchiedene als verwickelte Arten in einfache und vorgeſchrieben : 3 Züge - 2 der Flügel und 1 mittlerer doppelte Colonnen gebroden werden.
Idſen ſich auf , 2 und 2 Mann derſelben Rotte neben
Bei einem Bataidon aus 4 Compagnicen bilden nur einander, Jestere ſelbſt etwa 6 Schritte von einander 3 Zuge die Tete und die Queue des Duarre’s. Attafirt entfernt. Auf 80 Sdritte dahinter 3 geſchloſſene Zuge die feindlide Cavalerie das Bataillonsquarré, To coms
als Unterſtüßung und die anderen 6 wieder 80 Scritte
mandirt der Stabsoffizier: „ erſtes Glied , fåat's Bas jonnet! “ darauf lågt er das 2te Glied, durch Wechſeln ber Gewehre mit dem 3ten , nach Commando ein zweis maliges Gliederfeuer machen und rodann ebenfalls das : Gewehr fållen. Sit endlich die Cavalerie bis auf 50 Schritte beran , ſo drůdt auch das erſte Glied und zwar ebenfalls auf Commando ſeine Gewehre los , dieſelben in gefilter lage behaltend. Indeſſen hat das 3te Glied
rückwärts, 2 und 2 zuſammenſtoßend und von 3 Capi. tainen geführt, als Reſerve. Es iſt Grundfaß, daß fiche beide leptere Ábtheilungen niemals gleichzeitig aufloſed dürfen. Für den Angriff feindlicher Cavalerie iſt die Formation kleinerer Klumpen vorgeſchrieben. Bei über legenen Infanterieangriffen zichen ſich die Tirailleure und Unterſtüßungen auf die Flanfen ihres Bataillons zurüd. Zu vorſtehenden Erercirreglements iſt ein ſpåterer
wieder geladen oder wechſelt mit dem 4ten, und ſchießt nad trag gedruckt erſchienen , welcher mande ſebr die einzelnen wirklich eindringenden Reiter nieder. Nach nothwendige Vereinfadungen und zeitgemäße Zuſabe abgeſchlagenem Angriff wird wieder im Ganzen geladen. enthält. Das Weſentlich ſte daraus iſt etwa Folgendes : Für Evolutionen in großen Abtheilungen ( Brigaden und Divke i) Bajonnetattate. Es iſt eigentlich im Regle. iſt in den Fällen, wo der Dublicſdritt bisher vorgeſdrieben fionen) 300 Auf Rede. die linie ment nur von derjenigen in Schritte vom Feinde ſon der Dublitſchritt, auf 50 Schr. war, eine dritte Sărittart: der ,,Manövrirſdritt" anzuwenden,
zu 105-108 in der Minute. Rechts oder links abmarſchirte Maß dasFåden des Gewebres commandirt unddann ohne fen können auf alle Farbdiviſionen des Bataillons alles Rufen und geſchloſſen auf den Feind geſtürzt wer,
formirt werden ; gegen anprallende Cavalerie wird inzwiſchen die Maſſe auf die Mitte
den ; ſowie denn auch das Rufen der Truppen bei feis ner anderen Gelegenheit, wie z. B. beim Empfange bober Perſonen , gebråuchlich iſt. Ein ſolcher Bajonnetangriff darf jedoch grundſårlich nie obne Reſervefein . Derſelbe wird, als leßter Moment der Vertheidigung, ſelbſt gegen
zu bilden empfohlen. Uusdieſer iſt ein Quarré plein herzuſtellen, in dem jedoch für die Tamboure, Zimmerteute, dem Bataillonso commandantenund adjutanten nodo Raum bleiben fol. Deßgleichen auch die Diviſionsmaffen eines Bataillons auf eine Fidget können oder die mittlere Halbcompagnie gebildet werden . Es find übers bauptnur noch die einfachſten Quarréformationen und Bređungen
Cavalerie empfohlen , wenn die Aufſtellung ſelbſt nicht beſonders durch das Zerrain begünſtigt iſt .
dagegen die Übmärſche mit Reihen oder Abtheilungen gleidizeitig
derſelben , die das Reglement vorſchreibt, für die Folge zu üben ,
oder aus der Mitte eines Bataillons ganzzo k) Tiraillement. Zum zerſtreuten Gefechte rollen vonbeidenFlügeln beſeitigen. Beim Tirailliren können ſtatt des 3ten Gliedes aud
niemals die Grenadiere verwendet werden , welche zu
aus der Fronte der Compagnieen dazu genommen wet's großen Entſcheidungen zu reſerviren vorgeſchrieben iſt. Abtheilungen alsdann dergeftatt auf, daß die 3 Männer undlösenfichafoiche Sen, e auch Glied der übrigen derſelben Rotte, ſich neben einander ſtellend, eine Sirailleurrotte
Dorzugsweiſ iſt
nur das 3te
Infanterie dazu beſtimmt. Zu dem Ende formirt daſ,
bilden.
( Soluß folgt. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: T. X. £ este in Darinftadt und in deffen offisin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 65 .
15. Auguſt 1838
Allgemeine Militar- Zeitung.. Spa in i en. Oroßbritannien. Der bekannte General Morillo , Graf von Car. Pondon , 27. Juli. Ein Loryblatt theilte dieſer Lage , wie es bebauptet aus authentiſden Quellen , thagena und Marquis de la Puerta , iſt zu Madrid einen ſtatiſtiſchen Bericht über die Stårfe der franzoſ. geſtorben . Er wurde am 9. Juli mit vielem Pomp Marine mit, und vergleicht damit den Stand der engs beerdigt. Ru B r a n 8. liſchen Marine, um die unverzeihliche Sorgloſigfeit der Der Kriegsminiſter hat dem Miniſter des Inneren Regierung zu rügen, daß fie dieſer imponirenden Macht
gegenüber ſo wenig gerüſtet daſteht. Nach dieſem Bes ridte hat Frankreich 11 finienſchiffe 1r Klaſſe, jedes zu 120 Ranonen, 23 2r Kl. zu 86 Kanonen, 23 3r Kl. zu 82 Kanonen, zuſammen 57, woron der größte Theil erſt
in dieſen Tagen die Mittheilung gemacht, daß in mebe reren Kriegsgerichten die Unterſuchungsfacer gegen Militår beamte mit einer ungewöhnlichen Pangſamkeit vor ridh gingen , die einzig daber entſtunde,
ſeit 1818 gebaut iſt. Außerdem bat Frankreich 40 Fre,
daß mebrere Behörden von der Civiljurisdiction mit
.
garten 1r Kl., jede zu 60 36 Pfunder , 10 Fregatten 2r Einſendung erforderlicher Auskünfte und Nachrichten zu Kl., jede zu 46 36 Pfünder, 15 Fregatten 3r Ki., jede lange zögerten ; dem höchien Willen zufolge ſei aber zu 32 Kanonen, 10 Fregatten 4r Kl. , jede zu 26 Kano ,
das Sdicíal dieſer Beamten ſchon aus dem Grunde
nen, 24 Corvetten zu 24 -32 Kanonen, 16 kanonier auf's ſchnellſte zu entſdeiden, da der Mehrtheil derſels briggs ; 27 Dampfſchiffe beinahe alle zu 160 Pferdefraft ben ſich während der Dauer ibres Prozeſſes in Haft und wohlbewaffnet. In den Arſenalen befinden ſich befinde. Der Miniſter des Inneren bat hierauf durch 3000 Ranonen und Carronaden, womit man 51 finiens Rundſchreiben alle Civilgouverneure aufgefordert, ſtreng (diffe, 20 Fregatten und20 Corvetten bewaffnen kann. darauf anzuhalten, daßdie Anfragen der Militárinſtans de oben aufgezåblten Sdiffe ſind vollſtändig equipirtgen auf's ſchnellſte befriedigt würden. und binnen 6 Wochen fönnen ſie alle zum activen Dienſte gebraucht werden . Rann , fragt das Journal , ford Minto behaupten, daß England im Stande iſt, nur die Hälfte dieſer Schiffe in 6 oder 12 Monaten auslaufen
Verein. Staaten von Nordamerika .
Neuyorf , 10. Juli. Die Bil zur Bermehrung der Armee um 4500 Mann iſt angenommen worden.
zu laſſen ? Unſere Nachrichten von Chatams, Plymouth Die ganze Militärmacht der Vereinigten Staaten betrågt und Porthsmouth geben und die Ueberzeugung von der demuad jeßt 12,000 Mann. abſoluten Unmöglichkeit , in einer weit långeren Zeit dieſes ins Wert zu ſeben. De tre i ch .
Ueberſicht der Verfaſſung der f.k. Oſtreichiſchen Armee im I. 1837. (Sch I u k . )
Der Feldmarſchall-lieutenant Fontanelli, ein Veteran aus der Schule Napoleons, iſt in ſeinem
2) Grercirreglement für die Cavalerie.
80. Jahre zu Mailand mit Lode abgegangen . Er war Ein Regiment zu 6 Éscadronen bildet 3, eines zu 8 Es ,
ſeit der Rückehr der fombardei unter den öſtreichiſchen cabronen 4 Diviſionen à 2 Escadronen , deren jede eine Zepter in Rubeſtand getreten.
Standarte — zwiſchen beiden leßteren ſtebend – führt. Die Rangirung gebt in den Diviſionen – welche, anas Sardini e ft . lag der Bataillonen , als ſelbſtändige taftiſde Körper Die ſardiniſche Regierung hat ein aus 50 Artikeln erſcheinen – von deren Flügeln nach der Mitte und -
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beſtehendes Decret erlaſſen , durch welches die Beſtim . ebenſo die Nummer der 4 Zuge , in die jede Escadron mungen über die Recrutirung reformirt werden. zerfå ut, ſo zwar, daß alle geraden in der 2ten , die uns
Alle ſardiniſchen Unterthanen ſind der Conſcription geraden in der 1ten Escadron ſtehen . Aud wird noch unterworfen. Der Dienſt dauert in der reguláren Ars jede Escadron in 2 Flügel à 2 Züge getheilt. Die mee 8 und bei den Provinzialcorps für die Reiter 13 , Mannſchaft iſt in gerade und ungerade Rotten , ſowie für die Fußgånger 16 Jahre. zu 3 und 4 abgezählt. Die Einteilung der Chargen in
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und hinter der Fronte gleicht vollkommen der bei der Generalen der Armee zu übergeben, wozu die jährliden Infanterie eingeführten . Die Diviſionen ſtehen in der Contractionen benußt werden ſollten . Da man indeſſen linie mit 12 Schritte Intervalle nebeneinander ; deß bisher zu feinem Reſultate gelangen konnte, ſo iſt jener
gleichen die Regimenter. JedeDiviſion wird durcheinen Prüfungstermin abermals auf 2 Jahre hinausgerückt vor der Fronte befindlichen Stabsoffizier befehligt, die worden. Ob in Folge deſſen , wie man beſorgt, die ur, des Oberſten ( die mittlere) durch den åtteſten Rittmei. ſprüngliche Einheit des Gedankens durch die um ſo mehr
ſter, und nur wenn der Inhaber das Regiment ſelbſt hinzukommenden verbeſſernden Vorſchläge und durch die commandiren ſollte , übernimmt jener das unmittelbare ſchon jetzt ftasthabenden Abänderungen beeinträchtigt Gommando ſeiner Diviſion. -– Die Richtungen geſchehen werden wird, muß die Zeit lehren. Gemiß iſt es, daß analog derjenigen der Infanterie, ſucceſſive mit Rotten
die Liebe zum Herfómmlichen , ſowie Motive der Eifer
oder Abtheilungen. Bei dem Frontmaríde reiten die ſucht , den Inſtructionen und dem Schópfer derſelben Escadronscommandanten eine halbe Pferdelinge vor: gleich viele einflußreide Gegner zugezogen haben ; und
wirts der Fronte ihrer lúden . Bei der Attafe werden diejenigen, welche der Infanterie angehören , nennen ihn auch die Diviſions- und Regiment commandanten in einen Compilator, der aus den Reglements aller euro , den Intervallen der Fronte aufgenommen ; diejenigen påifden Heere ein Compoſitum habe zuſammentragen der ſchweren Savalerie rollen fürzer ſein , als die der leichten . – Edellonangriffe von Zügen , Flügeln , bals
laſſen , was unfenntniß mit der Lednif der Waffe zur Sdau ſtelle ( der General Radetzky gehört urſprünglich
ben und ganzen Diviſionen werden beſonders empfohlen - Macht ein Uhlanenregiment . und ſcheinen ſehr beliebt. – eine Attafe, ſo nimmt deren 2tes Glied die lange án die linke Seite und zieht die Sábel , zur beſſeren Se . cundirung des 1ten Gliedes im Handgemenge. - Zum
der Cavalerie an), während man die Inſtruction für die Artillerie aus åhnlichen Gründen als ganz unbraucibar bezeichnet und deren gånzlid) e Verwertung behauptet. Es verlohnt ſich, die Wahrheit ſolcher Beſchuldigungen zu ermitteln. Der Verfaſſer des gegenwärtigen Aufates,
Flanfiren werden Züge aus der Fronte vorgezogen ; das ite Glied derſelben löſt ſich auf, das 2te folgt als Res ſerve. Das Pranflergefedit fann aud ro geſchehen , daß die aufgelöſten zweiten und erſten Glieder der flanfirens den Abtheilung alternirend durcheinander durchreiten und ihr Feuer abgeben . Zum Verfolgen eines ges
jedes eigene Urtbeil ſuspendirend, erlaubt ſich, als Pros birſtein einen Auszug der Inſtruction für die Infanterie bier folgen zu laſſen . Sie fábrt den Titel :
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Anleitungen für die taftiſchen Uebungen mehrerer Regimenter der F. f. Infanterie. 3 wecf. Eine das Reglement ergänzende Vorſchrift
worfenen Feindes fónnen ebenfalls einzelne Züge aus
für die Zuſammenſtellung und taftiſdie Verwendung der
der Fronte als Avantgarde vorgezogen werden. – Ends lich ſoll auch das Abſißen und Formireni yon Abtheiluns gen zu Fuß, vorzüglich in der leichten Cavalerie ( dodh
Infanterie in Brigaden und Diviſionen, ohne Rücflicht auf das Terrain ; indem durch lekteres Modificationen
mit Ausnahme der Uhlanen) geübt werden , wo alsdann
entſtehen , die feineswegs unter beſtimmte Normell ges bradt werden ſollen .
der Karabiner oder der Stußen die Hauptwaffe bilden. Aufſtellung von Brigaden ind Diviſionen. Es moje das Geſagte genügen, um eine Anſicht der Eine Brigade , welde ans 4-8 Bataillonen beſtehen in der Streichiſchen Armce berridenden elementar , taks fann , roll in 2 , bódítens 3 Treffen aufgeſtellt werden. tiſchen Grundſåge zu geben. Die Regimenter fönnen dabei entweder ,, flugels oder 6
Die Aufftellung und Bewegung größerer Truppen: treffenweiſe " , d. b. neben oder binter einander geſtellt förper, das Zuſammenwirfen der verſchiedenen Waffen werden. Die Treffendiſtanz iſt 100-300 Schritte. Bet und das ſogen. Manóvriren mit denſelben war bisher
der flugelweiſen Treffenaufſtellung ſoll das Regiment
ein im Frieden gånzlich unangebautes Feld , denn die des rechten Flügels gewijfermaßen links , das dos linfen Contractionen erſtreden ſich immer nur auf Ucbung der
redits abmarſchirt fciu, d. b. im
eriten Falle fommt das
Regimenter und Brigaden, wobei faſt nie nach Dispo, linte Flugelbataillon ind Ile Treffen , das rechte ing ſitionen und dem Terrain manovrirt wurde , und es gebührt dem jetzigen Feldmarſchau Graf Radeffy un.
2te u . 1. f.; im leteren umgefehrt. Es kann ſomit aus
dieſer Stellung ein Aufmarſch des 2ten Treffens rechto
ſtreitig das Verdieuſt, hierin zuerſt practiſch die Bahn und links auf das 1te befoblen werden , wo ſodann die gebrochen zu baben. Auch ſind noch gegenwärtig die von
Bataillone in ihrer richtigen Reihenfolge zu ſtehen foms
ibm befehligten Truppen der italianiſchen Armee, wohl men. Bei gleicher Zahl der Bataillonie in beiden Treffen die einzigen, welche mit jenen Manóvern vertraut ſind ,
findet fein Ueberflügeln ſtatt , vielmehr ſtehen dieſeibelt
wie denn ihr Ghef ſelbſt von ſeinen Gegnern als der zur bier aufeinander gedeckt, wofern ſie ſich in linie befine Führung von Armeen fånigſte aller activen dſtreichiſden den. Dagegen ſollen Golonnen oder Maſſen ſo formirt Generale anerkannt wird . Das Bedürfniß führte den werden, öaß eine ſchadibretförmige Stellung erzielt wird,
Feldmarſchall Radekky darauf, Inſtructionen zunächſt welche das Durchzieben erleichtert. Ueberbaupt wird für für ſeine unterbabende Armee zu entwerfen, welche die
das 2te Treffen dic Colonnenſtellung empfohlen. - Der
theils weitſchweifigen, theils ungenügenden Erercirrego lements ergänzen und modificiren ſollten und woran rich anderweitiae, žu Mandverzwecken dienende, anſchlofen. hoberen Rüdlichten nachgebend , bat der Hoffriegsrath
Plaß der Treffencommandanten fou' roll für gewöhnlich zwis ſchen dem iten und 2ten Treffen ſein ; die übrigen Bes
feblohaber ſtehen aber jederzeit: die des iten Treffens binter , die des 2ten vor ihren Abtheilungen. Die -
sich ſeitdem beſtimmen laſſen , jene Inſtructionen zur Brigabebatterie ſteht, wenn das 2te Treffen ſich in Cor . practiſden Prüfung und Berichterſtattung den übrigen Tonnen formirt befindet, zwiſden deuſelben,, und wenu
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es in linie iſt, 30 Schritte hinter derſelben. Eine Di ' viſion , aus 2 Brigaden beſtehend, fann ebenfalls in rich flügels oder treffenweiſe formirt ſein ; der leiditeren Handhabung wegen erhålt jedoch die erſtere Art den Vorzug ; dabei iſt es denn auch gleichgiltig , wie die Brigaben ſelbſt in dieſer Beziehung zuſammengeſetzt ſind. Die Brigadeintervalle ſoll 90 Sdritte betragen , zur eventuellen Aufnahme einer Batterie. Die Generale fonts nen , nach Ilmſtånden , entweder mit der Stimme oder
Ende die Bataillone der Treffen zu 2 und 2 nebeneins ander ſtoßen , ſo daß nur die Bataillonsintervalle von 12 Schritten zwiſchen ihnen bleibt. In der Regel bilden jedoch nur die Bataillone des 1ten Treffens (zur Ver. fürzung des Aufmarſches ) dergleichen Doppelcolonnen . Bor Bewerkſtelligung des Aufmarſches aus Marſchcolon.
durch ihre Adjutanten die Evolutionen ausführen laſſen
ſenfrecht auf der bisherigen Directionslinie ſteht. In
nen in Treffen wird empfoblen , die Bataillonscolonnen
zuvor in Mafien aufſchließen zu laſſen. Dieß iſt naments lich jederzeit da vorgeſchrieben, wodie neue Fronte nicht
und nur die Commmando's : „Marſd) ! und Halt!“ ſols außerordentlichen Fällen , wo aus der Marſchcolonne aufmar.
len ſtets mit der Stimme commandirt werden .
nach einer nicht vorgerebenen Seite in Treffen
Gewehrtragen. Es werden hier allgemeine Vors (dirt werden muß, kann auch , zur Abfürzung, von der ſdhriften gegeben , in welchen Fällen eine der 3 úblichen vorgeſchriebenen Reihenfolge der Bataillone abgewichen Arten deſſelben nåmlich : 1) ,,das angezogene Gewehr" , werden. Staffelform . Dieſelbe fann für Offenſivs und 2) ,, Kolben boch “ ( das prcu biſche ,, Gewehr über " ) jederzeit dalin mit Vortheil angewendet Defenſivzwecfe iſt. " , anzuwenden Arm oder 3) ,,Habn in
Gangarten. Von den 3 durch das Reglement werden , wenn man mit einem Flügel cin partielles vorgeſdriebenen ſoll der ,,ordináre" für die gewöhnlis Gefecht eröffnen und den anderen zur ſpåteren Unter : dhen Bewegungen beibebalten, der ,, Dublirſdritt für ſtúkung verwenden will. Es fónnent entweder beide raíde Bewegungen auf furze Dijlanzen oder im Gefecht, Treffen oder nur das hintere in dieſer Form auftreten ; und der ,, Manovrirſdritt " bei großeren Truppenfórs im letzteren Falle falin man auch das 210 Treffen rück
pern , wo jedoch der ordinäre wieder zu zeitraubend ſein wiris eines Flügels des iten zu deſſen Verſtärfung auf jene Wcifc formiren ; in der Regel werden jedoch nur
würde , gebraucht werden.
Ni ditungen , Frontm årſche und Frontvers einzelne Bataillone des 2ten Treffens bierzu verwendet. å nderungen . Vor dem Einrücken der Bataillone in Dieſe Art Staffeln fónnen dann auch nad Bedürfniß eine neue Richtungslinie ſtellen ſich immer erſt die Direcs dazu dienen, durch Vorrúcfen in die finie des 1ten Tref,
tions - Halbcompagnieen in derfelben auf. Bei obliquin felis die Fronte zu verlängern. Auch beide Treffen fons Richtungen , wo größere Diſtanzen zu durdilaufen ſind, nen aus der linionſtellung vors und rückwärts " oon den machen die entfernteren Bataillone ihre Bewegung in Flügeln oder aus der Mitte zur Formation in Batail.
Maſſen formirt; deßgleichen ſchließt in dieſem Falle das loncitaffeln übergeben , deren Abſtand alsdann / der 2te Treffen aus Colonnen, vor dem Antreten , zur Maſſe Bataillonslånge betragen ſoll. Das hintere Treffen ſept auf: Sollen dagegen Bataillonscolonnen aus der Linie ſich dabei fiets in Colonnen oder Maſſen. Bei geringer gebildet werden, ſo reben ſich die Bataillone erſt hinter Anzahl derBataillone iſt auch für das 1te Treffen eine
eine Flügelabtheilung in Maſſen, welche ſich dann nach ſolche Staffelformation in Diviſionen ( 2 Compagnieen ) růckwårts offnen. Bei Frontmarſchen wird ein mittleres erlaubt, wo dieſe alsdann ebenfalls auf , ibrer Front, Bataillon des 1ten Treffens zum Directionsbataillon bes långe von einander abſtehen ; das 2te Treffen iſt jedoch ſtimmt. Frentveränderungen fónnen vor und rückwärts in dieſem Falle ebenfaus in Maſſen aufgedloffen . Muis
auf ein Flügele oder mittleres Bataillon des 1ten Trefs der Staffelaufftellung ſoll nothigenfalls nach der Seite des fens gemacht werden . Bei dieſen , ſowie auch bei allen refúſirten Flügel auch in eine oblique linie aufmarſdirt Entwicelungen marfiren die Bataillonsadjutanten die
werden. Anderentheils fann auch ein fuccefſiver Rückzug
Puncte , wo ihre Bataillone in dem neuen Alignement mittelſt Durdziehens der Treffen zur Staffelformation zu ſtehen fommen. Man fann auch mit mehreren Trefs führen , indem das vordere Treffen die Bewegung von fen durds Kehrt die Fronte rückwärts nehmen , wodann einem Flügelanfängt. Dieß bat aber jederzeit in Co. das hintere Treffen das erſte, ſowie das 3te Glied der Sonnen oder Maſſen zu geſcheben . Bei Staffein aus der Bataillone gleichfalls zum vorderen wird. Bei Fronts Mitte der Brigade rollen ſtets 2 Bataillone die erſte verånderungen ſind in der Regel zuvor Bataillonsmaſſen bilden , daber hier wenigſtens 4 Bataillone in einem
zu formiren. Das 2te Treffen ſoll auch zu „,geraven Treffen ſein müſſen. Auch fónnen zwei nebeneinander I
oder obliquen Frontverlängerungen " oder zu Flankens ſtehende, zu einer Diviſion gebörige Brigaden gleichers bildungen benust werden .
weiſe Staffeln aus der Mitte bilden, indem die zwei
Marſch colonnen und Aufmårſche aus dents aneinander ſtoßenden Bataillone dieſer Brigaden als felben. Soll eine Brigade rich in einer Golonne, die erſte Staffel rorrúden. Batailore bintereinander , formiren , ſo geſchieht die
jederzeit ſo, daß die Regimenter zuſammenbleiben ; daber je nachdem flügel: oder treffenweiſe. Derſelbe Grundſat gilt für ganze Diviſionen in Bezug auf die Brigaden. Wo es das Terrain geſtattet, iſt in Colonnen von bal. ber Diviſionsfronte zu marſciren und auf halbe oder Bierteldiſtanz aufzufchließen . Außer den einfachen , fón .
Feuergefecht. Bei größeren Truppenkórpern rollen
nur die nachſtehenden 3 Feuerarten, nåmlich : 1) das Bataillonsfeuer, 2) das Gliederfeuer ( es feuert dabei ein ganzes Glied jedes Bataillons auf Commando des Bataillonscommandanten ) und 3 ) das Bataillefeuer angewendet werden ; die beiden erſteren jedoch vorzugs's weiſe ſolange es irgend thunlid, da die Truppe dabei
Ben auch Doppelcolonnen formirt werden , zu welchem mehr intact bleibt. Im Avanciren ſoll mit ganzen Bas
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taillonen , im Retiriren mit Gliedern chargirt werden, and alsdann treten die geraden Barnillone tes 1ten ,
L i t e r a t l r.
und die dahinter ſtebenden des 2ten Treffens gleidhzeitig Erklärende Bemerkungen zu Capitain v. Dren's phyfird . den Rückzug en echiquier an, worauf erſt die ungeras den folgen . Die Deckargen von mehreren Bataillonen geben ſucceſſiv vom rechten nach dem linfen Flügel. Treffen ablofen . Dieß erfolgt nach üinſtåndent
geographiſcher Karte über Dänemark, von 3. F. douw ,
entweder auf der Stelle , oder mittelſt Durdigebend des
Nach dem Vorworte des ueberreßers ſind dieſe Bemirkungen
Profeſſor. Con der Gefedidaft für den ridtigen Gebrauch
der Druckfreiheit. Kopenhagen , 1838. Aus dem Däni. roen überſeßt.
einen Treffens vors oder rückwärts. In der Regel rol nidt für den wiſſenschaftlich gebildeten Mann,ſondern für das Bolt dabei das hintere Treffen in Golonne geeft ſein , um
geſchrieben , zu deſſen Belebrung und Aufklärung die im Titel ges
Zeit zu Zeit, durch kleine Schriften beis zutragenGeſellſchaft, beabſichtigt.vonObaleid hiernach weder Karte nodo Ertäus dem etwa in Unordnung geratbenen vorderen mehr naunte
Spielraum zu geben . Vor dem Feinde rollen möglichſt terungen für den Militär biftimmt ſind, und überhaupt Dänemark,
wenig und, wo es thunlidi (in der Defenſive ) , nur wenigſtens ung Deutſchen, als Kriegeſchauplaş nid wohl ein ans tbeilweiſe Abidjungen der Treffen ſtattbaben .
deres als ſcientifiches Intereſſe bieten wird, ſo glaubten wir doch
Vertbeidigung gegen Cavalerie. Hierzu dies das Beftehen der fraglichen Natte und der erläuternden Bemerkun dazu hier anzeigen zu dürfen , weil das Belanntwerden mit gen
nen die Maſſen und dic boblen Quarré's , wovon die ihrem Inhalt, welcher die Biſchaffenheit der phyfirchen und geogra.
lepteren den Vorzug verdienen , wegen des größeren inneren Raums und der långeren Flanfen ; nur bei febr ſchwachen Bataillonen werden Maffen beſonders empfohlen. Maſſen oder Quarré's ſollen ſchachbretfor.
phifchen Natur des beſprochenen Landes ſehr bündig undmaiquant darſtellt, in der angedeuteten Beziehung den Nußen einer ſpeziell inftructiven Recapitulation früherer geographiſcher Studien & uſo rernEine wird, Art motivirender Einleitung und 8 SS. , welchen noch
mig ſteben , daher ſindbei dem 1ten Treffen die einen einige docirende Unmerkungen folgen, bilden den ganzen Inhalt. oder anderen auf die Mitte, bei dem 2ten Treffen auf
Die Einleitung ſucht den treinen Maßſtab der Karte Guidoor
die rechte Flügelabtheilung , bei dem 3ten Treffen auf der natürlichen Sröße) zu rechtfertigen , docirt besondere Eigens thümlichkeiten derſelben und enthält das namentliche Verzeichniß die Bajonnetattafen linke Flugelabtbeilung .zu Dieſelben formiren. fónnen in linie ſúmmtlicher Landesboben , der Städte und der bedeutendſten Fleden,
oder in Golonne erfolgen ; den zunächſt angreifenden nen, auf welcher eine weitere topographiſcheUndeutung dafür, des Zruppen rollen rechts und links auf 100 - 150 Schritte Eleinen Maßſtabs wegen , fehlt. unterſtüßende Staffeln in Colonne folgen , außerdem S. 1. handelt von der Größe uno den einzelnen Beſtandtheilen aber noch eine Reſerve vorgeleben ſein ." In der Regel Dänemarks, einſchließlich der Gerzogthümer poiftein und bauens baben nur 2 Bataillone die vordere ſtúrmende Abtheir bura , welche Theile des deutſchen Bundes find; lung zu bilden und deren Intervalle durch Lirailleure
S. 2. von der geographiſchen Lage und Geogonie des Eandes und ſeiner Inrein im augemeinen ;
ausgefült zu werden. Die Artillerie geht dabei bis zur S. 3. von den das Land umgebenden Meeren und ihren Eis Kartåtſchſchußweite mit an den Feind beran . Bei der genthümlichkeiten; Attafe eines Bataillons jou dieſes ebenfalls in S. 4. von den Unebenheiten der däniſchen Erdoberfläche und tes iſolirten 3 Abtheilungen zerfallen , und nur eine Diviſion die der Beschaffenheit ſeiner ufer; yorderſte angreifende finie bilden.
Tiraillement. Solches fann entweder mit Zügen des 3ten Gliedes oder mit ganzen Abtheilungen zur Anwendung fommen , und zwar in erſterer Art, wenn
5. 5. von den Waſſerläufen, welche das Band burdziehen , den Seen und Mooren deſſelben ;
S. 6. von der Beſchaffenheit des Küſtenlandes insbeſonderes S. 7. von den klimatiſchen Berhältniſſen des Landes , und
S. 8. von der Vegetation deſſelben und ſeiner phyſiſchen Pros
die Tirailleure im unmittelbaren Zuſammenhange mit ductivkraft in Wäldern , Feldern, Beiden und Marſaländereien . Inhalt die dieſer SS., kurz und einleuchtend geſchrieben Eigenthümligteiten der Erdoberfläche des, if bes den Bataillonen bleiben und die Fronte der leßteren sehrDergeeignet, nicht unterbrochen werden ſoll; in lepterer dagegen bei ſprochenen Landes, welche auf der zugehörigen Karte charakterifica
weiteren Detaſchirungen , z. B. für den Avantgardens
Colorirt ſind, bleibend zu imprimicen und verdient deßhalb empfoh's
dienſt. Auch ſollen in åbnlichen Fällen die Schußen len zu werden. Die Karte ſelbſt anlangend, ſo iſt zu bedauern, dem 2ten Treffen entnommen werden, um das lte nicht das, trog ihrer vorzüglichen Zusführung, die Rieinbeit des Maße Stellung " S dlu bemerkungen . Die tiefe „,
ſtabs, in dem ſie entworfen, es einigermaßen defecten Augen gar nicht, und ganz gefunden nurmacht, mit Gefahr des baldigen Bertuſtes beziehungsweiſe Siefer Beſchaffenheit, möglich fidh derſelben
( durch 2 bis 3 Treffen hintereinander ) wird nochmals als beſonderes Sout . und Verſtårfungsmittel empfobs len. - Db die Brigaden und Diviſionen dabei in rich treffen , oder flügelweiſe formirt werden, ſoll vom Ses
mit Erfoig oder öfters zu bedienen. Ein etwas größerer Maßſtab würde es zugelaſſen haben, auch die Unebenheiten des Bandes burde Zeichnung und Colorit anzubeuten, was den , allerdings bereits in hobem Grade vorhandenen, charakteriſtiſchen Ueberblid nod erhöht
zu ſchwächen .
fedtszied und namentlich vom Terrain abhängig bleis haben würde. Bequemer wäre dieſer übrigens, auch bei der irgi gen Beſchaffenheit der Karte, jedenfalls geworden, wenn man das ben, oa in einem gegebenen Falle ungetrenntes Zuſams Verzeichnis der Landeshöben, Städte und Fleden auf dem Rande
menwirfen eines ganzen Treffens, dagegen in einem des Blastes angebracht hätte.
der capitain gemachtenDren Ausſtellungen können wir nicht bergen , Darftellungee anderen Selbſtändigkeitder Theile audim Trennungso das Iroß befolgte eigenthümliche sievon
falle wünſchenswerther ſein fann.
* Als Unleitung für Disponirung der Truppen bei weife, recht ſehr nachgeahnt zu werden verdient; indem der Ses
Candtarten nach ſeiner Idee dem geographiſden uns eigentlichen Manóvern (nad dem Terrain ) wird dhließs brauch terriditevonin Gymnafien ,Bolts-und Realſąulen nur fördertida lich auf das vorhandene „ Generalreglement “ verwieſen. ſein tönnte. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. £ este in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag ,
Nr . 66 .
18. Auguſt 1838 16 130
Barth
ار
Allgemeine Militar - Zeitung.. Frankré i dh. Offiziere eine Gehaltserhöhung, ſo daß die Gage eines In Doulens bat ſich ein ſeltſamer Conflict zwiſchen erſten lieutenants in monatlich 28 fl., die eines Ober,
dem Maire und der Militårbehörde erhoben . Dem Bes lieutenants in 32 fl., die eines Capitain lieutenants in feble des Generalieutenants zufolge, der den Bezirk der 50 fl. Conventionsmånze beſteht. Militárdiviſion commandirt, ſollte während der drei
Wien , 4. Auguſt. Man erwartet demnächſt die Bers
Julitage der Zapfenſtreich erſt um 11 Uhr geſchlagen offentlichung einer allerhöchſten Entſchließung, wodurch werden ; als aber am 27. Juli die Trommelſdlåger ſich die Auflöſung einer weiteren Diviſion der fandwebrs anſchicten , dieſen Befehl zu vollziehen , erſchien der Maire bataillone angeordnet wird , und mithin nur noch auf dem Piaße und verbot es ibnen , weil dieß ein
eine Pandwehrdiviſion von jedem deutſchen Regiment im
polizeiwidriger nådhtlicher Straßenlårm ſei. Auf ihre Dienſte bleibt. – Eine zweite Anordnung von hober Weigerung , den von ihren Oberen befohlenen Zapfen: Wichtigkeit iſt dieſer Lage zum Beſchluß erboben wors -
ſtreid auszuſeßen, ließ er ſie durch die Stadtſeridanten
den . Dieſer gemåß iſt die ganze dſtreichiſche Ärmee mit
arretiren und einſtecken . Am folgenden Morgen mußten Percuſſionsgewehren zu verſehen. Bisher waren Te jedoch auf Befehl des Präfekten , der dem Maire blog an einzelne Abtheilungen ſolde Gewehre verabs Unrecht gab , wieder freigelaſſen werden. Defienunge folgt worden . ( Aug. Zeitg.) achtet erſchien der eigenſinnige Maire am Abend von Pre u Be n. Neuem auf dem Rampfplaße, begnügte ſich aber , da die Berlin , 28. Juli. Des Rönigs Majeſtát haben Trommelſchlager durch eine Truppenabtheilung unter
Befehl eines Offiziers bedeckt waren , mit einer Protes unterm 4. Mai d . I. die Auflöſung der Garniſons ſtation und Aufregung eines Protokols über „ Stras compagnieen und die Bildung eines combinirten Benunfug und Störung der Nachtrube. " Großbritannien.
Reſervebataillons aus den Mannſchaften derſelben , bei
jedem Armeecorpo, ausſdließlich der Garde, zu befehlen geruht. Dieſe Bataillone werden nach der Nummer des
Aus einer Rede , welche in einer neuliden Ber, Armeecorps benannt und möglich ungetrennt dabin ges ſammlung der Unterzeichner für Nelſon's Denkmal der Herzog von Wellington bielt, entnahm man , daß die Regierung ſchon lange beabſichtigt batte, zu Ehren der Großtbaten unſerer Krieger zur See und zu lande Monumente zu errichten , und daß auch bereits Gels der dazu vom Parlamente bewilligt waren , daß jedoch die verminderten Staatseinnabmeli der lebten Jahre dic.
legt, wo es für den Garniſondienſt am núßlichſten iſt. Sie dienen zur Aufnahme der Halbinvaliden der Linien , Infanterieregimenter, fandmebrſtåmme, Fågers und Schüßenabteilungen und erbalten eine beſondere Ab , theilung, wie bei den Garniſoncompagnieen , zur Auf; nahme der bei den Garden, den Jågerabtbeilungen, den Halb.Invalidenſectionen und den Reſervebataidionen
Ausführung nicht zugelaſſen haben . Gegenwårtig ſind ſelbſt, in die zweite Klaſſe des Soldatenſtandes verſeks durch Privatfubſcriptionen bereits 14,000 Pf. Sterling ten Individuen. Die Bekleidung der Bataillone iſt die für Nelſon's Monument zuſammengekommen , wo.
der Infanterieregimenter des Corps, jedoch mit blauen
von 500 Guincen von Ihrer Majeſtät der Königin und Aermelauffdlågen, ftatt der rothen , und ſchwarzem fede 200 Pf. St. von der verwittweten Königin Majeſtát. De tre i d.
Wien , 3. Auguſt. Durch allerhöchſte Entſchließung iſt die Charge eines Få bnrid 8 in der sſtreichiſchen Armee mit Beginn des Militárjahres 1839 aufgeboben. Bei der Cavalerie, Artillerie , den Grenadieren und einigen anderen Militårbranchen beſtand dieſelbe obne.
rzeug.
liegniß, 4. Auguſt. Geſtern, am Geburtstage Sr. Maj. des Königs, erfolgte die Einweibung des Radets teninſtituts zu Waślſtatt, nachdem der Ausbau und die innere Einrichtung des hierzu beſtimmten vors maligen Kloſtergebåudes daſelbſt ſoweit vollendet worden war, daß vorläufig eine Anzahl von 40 Zdglingen in dem Alter von 11 bis 12 Jahren aus den Provinzen
bin nicht. Såmmtliche Fähnriche růden nun zu zweiten Schleſien und Pofen , ſowie das erforderliche Erziehungs-, Lieutenanten vor.
Bis zum Hauptmann erhalten die lebrs und Unterperſonale darin aufgenommen werden
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konnte. Der , einem jeden Preußen ro bochwidytige feſts Recruten unter den Kronbauern des Petersburgiſchen liche Pag erhielt durch die Eröffnung eines neuen Bils Gouvernements ſoll nach beſonderen, dem Miniſter der
dungsinſtituts , weldes die doppelte Beſtimmung bat, Reichsdománen ertheilten Vorſchriften veranſtaltetwerden . eine Pflanzſchule für das Offiziercorps der Armee und
eine Wohltbåtigkeitsanſtalt für unbemittelte oder vers waiſte Offizierſohne zu ſein , noch eine beſondere Bes
Li te r a tur . deutung , indem die Begründung dieſes Inſtituts , die bulovoue Fürſorge Sr. Maj. des Königs aufs Neue Hinterlaſſene Werke des Generals R. v. Clauſewiß bethåtigt, und eine große Anzahl von Familien, denen ůber Krieg und Kriegfúbrung. Zehnter Band. Berlin 1837. dadurch die Sorge für dic Erziehung und Ausbildung Das Urtheil, welches wir über den wiſſenſchaftliden ihrer Söhne erleichtert oder ganz abgenommen wird, zu dem lebhafteſten und tief gefühlteſten Dante vers Wertb des 9. Bandes gefådt haben, iſt im Angemeinen auch auf den 10. Band anwendbar, nur mit dem Uns
pflichten muß.
Zu den Ehrenbezeigungen, welche dem comman . terſchiede, daß derſelbe feine Jünglingsarbeiten enthalt direnden General 4. Borſtell bei Gelegenheit ſeines und deßhalb ungleich gebalrvoller iſt. Auf den erſten 12 Seiten ftellt der Verfaſſer einige vielfach und mit Begeiſterung gefeierten Dienſtjubelfeſtes. dargebracht worden ſind, gebört aud ſeine Ernennung furze Betrachtungen über Sobiesty's Unternebmungen zum Doftor der Pbiloſopbie von Seiten der philoſopbis in den Jahren 1660 bis 1676 an . Hierauf folgt ein
then Facultåt der Univerſität Bonn , „ um , wie es in furzer Abriß des ruffiſch s türkiſden Krieges von 1736 dem Diplome heißt, das Andenken des freudigen Tages bis 1739 ,. in welchem Mů nich die Hauptrolle ſpielt ( ebenfalls 12 Seiten. ) Dann kommen Betrachtungen Jabrhundert ſein leben dem König und dem Staate über die drei ſchleſiſchen Kriege , wovon die über den zu erbalten, wo der verehrte Feldberr vor einem balben
weihte, und es durch Thaten bezeichnete, unter welden
dritten ( 7jährigen ) Rrieg über 200 Seiten einnehmen ,
beſonders der Stern von Dennewiß glänzt, und damit unter den Denfmalen, die ihm die Verehrung Vicler an dieſem Tage gebracht, der Name der rheiniſchen Unis verſitåt nicht fehle, welcher er ſeine Liebe für die Wiſ.
alſo ſehr ausführlich ſind . Den Beſchluß machen einige Bemerkungen über den Feldzug des Herzogs v. Brauns ſchweig gegen die Hollander 1787, und über den Felds zug 1793 in der Vendee.
fenídaften durch mande Beweiſe ſeines Wohlwollens
Obgleich den beiden erſtgenannten Feldherren nur
bezeigt bat."
wenig Zeilen gewidmet werden, darf man das Geſagte Schnee i z.
doch feineswegs für unbedeutend halten. Der Verfaſſer
Aus dem der Tagfaßung durch den Verwaltungsrath der eidgen. Kriegsfonds erſtatteten ausfübrliden Bei ridit, über die Rechnung dieſer Fonds vom 1. Januar bis 31. Decbr, 1837 erſieht man, daß dieſelben auf den
verſteht es meiſterbaft, mit wenig Worten das Charak. teriſtiſche einer Kriegführung zu bezeichnen, und er abs ftrabirt dabei ganz von theoretiden Grundſäßen, welde für die Verhältniſſe in ſpäteren Kriegen aufgeſtellt wors
legten Zeitpunct in 3,931,976 .Fr. beſtanden und theils in Baarſdaft, theils in Zinsſchriften in den vorörts
den ſind. Ihin iſt es lediglich darum zu thun , die Urs ſachen ſo großartiger Erfolge zu ergründen , und da ſeine
lichen Stådten Zürich , Bern und Luzern nufbewahrt Theorie der Kriegführung ſich ausſchließlich auf dieſem Wege entwidelt und ausgebildet bat, rubt ſie auch auf
werden ,
RUB
( a
n d.
Petersburg , 1. Auguſt. Es iſt folgendes faiſerl.
einer viel breiteren und feſteren Baſis , und wird ſo
leicht nicht umgeſtoßen werden können ; am wenigſten it
Manifeſt bekannt gemacht worden : „ Wir Nifolaus I. 2 . das von Denen zu befürchten , die ihr ganzes Raiſons Radoem Wir, mittelſt Unſeres am 1. Augut 1834 er , nement auf ein Paar Begriffe ſtúlzeut, wie z. B. die laſſenen Manifeſtes, jährliche theilweiſe Recrutene Ulcberzahl der Streitkräfte, die Geſtalt der Operationd. a u 8 bebu ng im Reiche verordnet haben , befehlen linien u. drgl. Wir : in dieſem Jahre die zweite theilweiſe Ausbebung
Was der Verf. über die Feldzuge Friedrich d. Gr.
aufrichtig geſtanden - deſſen deffen wahre Gouvernements der ſagt, hat uns an die Reihe gefommenen in denchen Hälfte des Reiches , gemäß dem Bedarf der Feldherrngröße erſt recht anſchaulich gemacht, und da nördli fandtruppen und der Flotte , zu 6 Recruten von 1000 ſich wohl annehmen låßt, daß mancher Peſer 8. d Blåtter C
Seelen , auf Grundlage eines beſonderen , mit Gegens init ſich hierüber auch nicht ganz im Klaren ſein mag, wärtigem zugleich an den dirigirenden Senat erlaſſenen, wollen wir einige der gehaltvollſten Betrachtungen hier die bezüglichen Verfügungen enthaltenden Ulfaſes , 31 · mitbeilen . bewerfſtelligen. Gegeben zu Fiſchbach in Schleſien , am
Von den ſtrategiſchen Pranen Friedrich d. Gr. in
2. ( 14. ) Juli 1838 2c. Nifol au 8.1' - Einem ufas
den vier erſten Feldzügen wird geſagt: daß ſie ſich ſehr einfach ſeinen politiſchen Prauen anſdyließen . Im Jabr 1741 wollte er Schleſien erobern, dann vertheidigen und Glitch nichts weiter. Daber ſeine große Mäßigung im Stick und die Ideinbare planloſigkeit bei dem weiteren Bors dringen in Böhmen und Mähren. Das Maß ſeiner Kräfte war beſørånft , er mußte alſo ſorgfältig erwas
von demſelben Datum zufolge, iſt die Aushebung an 1. (13.) November d. J. zu beginnen und unfehlbar bis
zum 1. ( 13.) Januar 1839 zu beendigen. Zur Unifor. mirung der Recruten von den dieſelben Stellenden iſt eine nach den Preiſen möglichſt berabgeſeßte Geldſumme,, namentlid 33 Rubel zu erheben . Die Aushebung der
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gen , wieviel davon für dieſen oder ' jenen Zweck vers hierauf eine Stelle der Kritif über den Feldzug 1756 an , die wir übergeben wollen ( ſ. Tempelhof 1r Bd. 5.53 26.)
wendet werden durften.
Die Schlachten bei Mollwig, Czaslau, Hohenfrieds und Idließt mit der Bemerkung , daß die gelehrten Mix
berg und Soor nennt der Verf. wahre Rencontres und · litårs dem Reise nicht båtten witerſtehen fonuen , für Gelegenheitsſchlachten des Königd. Der Feind fam ibm einzelne Puncte und linien eine beſondere Wiltigkeit nabe , ein Rückzug wäre gefábrlich geweſen , ein Sieg beraus zu deinonſtriren , die ſie doch immer nur unter war der politiſchen Verhältniſſe wegen obnedieß wuns ſehr willkührlichen Vorausſeßungen haben fónnen. ſcenswertb , und ſo ging er dann in Gottes Namen
Ueber das Betragen des Feldmarſchals Brown im
darauf los . Nur die Schlacht bei Hohenfriedberg madt Feldzuge 1756 wird geſagt: ,,Es war erlaubt, ſich vor davon eine Ausnahme, weil ſie einigermaßen vorauds Friedrich d. Gr. zu fürchten ; es war verzeiblich , saß geſehen wurde. Die natürliche Folge davon war , daß Brown ſeine Armee , die 30,000 Mann ſtarf war, für der König von feiner dieſer Sdladten einen andes
viel zu ſchwach bielt, um ſich mit der preußiſchen Armee
ren Bortheil zog, als die darin gemachten Gefangenen
in Sachſen zu meſſer. Aber nachdem der König mit
( welde gewoonlid Dienfte nehmen mußten ) und die
25,000 Mann ihm entgegengerúgt war, båtte er, menn
Das moraliſche Ucbergewidter aud in der Schladt von lowoſīt noch nid t goborig wurde erſt ſpäter dadurch begründet. davon unterriditet war, und dieſes Gefecht als eine Art Aud den Deſtreidern war es eigentlich nicht um von Rencontre betraditet werden kann , doch in der nåch . eine Schlacht zu thun ; ſie rückten nicht in der beſtimme ſten Woche darauf den Verſuch machen müſſen , dieſe ten Abſicht vor, die feindliche Armee aufzuſuchen und vorgeſchobene Obſervationearmee mit ſeiner Üebermadhi anzugreifen , weil ihnen der Sieg ein Bedürfniß war ; zu idlagen. Wenn der Entſaß einer verbůntes ſondern ſie batten von ihrem Hofe den Befehl, cnwas ien Armee von 20,000 Mann feine Sclado zu unternehmen, und in allen Fällen war es mehr auf bervorrufen fann , ſo gibt es å berhaupt keis ein Zurücmanovriren und landgewinnen, als auf einen nen Grund zu einer Schlacht. Dieſer Moment iſt erhaltenen Dropbåen.
eigentliden Sieg abgeſehen .
daber als einer der ſtårfften Beweiſe anzuſehen , wie die
Ganz anders zeigt ſich der König in den Feldzugen Kriegführung jener Zeit zwed- und zietlos umberirrte. von 1756 – 1759. Er hatte auf feine unzuverläſſigen Berbündeten Rückſicht zu nehmen ; es blieb itm gewóbns lich nur eine kurze Zeit, un ſich dieſen oder jenen Gogs ner vom Halfe zu ſchaffen ; man erblickt deßhalb überall die inneren Gründe der Nothwendigkeit für fein Hans deln. Gleichwohl iſt Friedrich d. Gr. vielfach getacelt worden, weil man einſeitige Theorieen zum Maßſtabe der Beurtbeilung anlegte, und ſich von ſeinen Verbältniſſen
Feldmarſdaü Brown wollte, daß ſich die rådt fiſche Are mee auf dem rechten Elbufer durchſchlagen foute; er , wollte darin nur mit 8000 Mann unterſüßen . Wenn man die Natur der Gegend bedenft und, daß tag tag lins ternehmen der Sadiſen mit einem Elbibersange anfan .
nur oberflächliche Rechenſdaft ablegte. Man verglich
nåltigen, ſo wäre doch vermuthlid, eine allgemeine Aufe
Friedrichs Feldzüge mit den Feldzugen Napoleono, obne zu bedenfen, daß Beide ganz verſchiedene politiſche Zwecke und ebenſo verſchiedene Mittel zu deren Errcidung bats ten ; daß das taftiſde Syſtem ein ganz anderes war, daß es dem Schwächeren an Zahl damals um Vieles
töſung der ſåd ſilden Armee die Folge tavon geweſen. Es war alſo nur das Eimulacre einer Hülfe." Dieſer Vorwurf módhte aber wohl mehr ons Hofkriego. rathecollegivm , alo den Feldmarſchau Browu treffen, dem die Hände ſehr gebunden waren.
leichter wurde, einen Sieg zu erfechten, als in unſercin Jahrhundert.
In der Verwendung der preußiſchen Streitfråfte nach ter Schlacht bei Prag ( 1757 ) erblickt der Verf. eine
,, Die fritiſten Betraditungen und Urtheile des Ges nerals Floyd, ſagt der Verfaſſer, ſind ein Muſter jener falſchen Theorie, die ſich bis in unſere Zeiten bineinzicht. Wollte man mit einem an logiſde Geſegmåfigfeit und inueren Zuſammenhang des Urtheils gewohnten Verſtand dieſe Betrachtungen genau durchgeben, ſo gibt es viels leicht nidyt eine einzige Vorſtellung in derſelben, die nicht
Annäherung zu den Grundſåpen der neueren Kriegfüb . rung. Eine Armee von 70,000 Mann ſchlagen und 50,000 Mann davon in Prag gefangen nehmen , war gewiß dag bodyfte Ziel , welches Friedrid d. Gr. fid) ſtecen fonnie, er ſtrebte deßhalb unablåffig darnadı, bis Daund Armee fo angewachſen war, daß er ſie ebenfalls angreifen und ſchlagen mußte. aber der Perf. iſt der
verworfen werden mußte.
Meinung, daß Friedrich fic hierbei übereilt babe. Hatte
Pieſt man die Beſchreibung
gen mußte, ſo faun man den glüdlichen Erfolg faſt gar nicht anders als unmöglide anſeben .
Eclbſt wenn es
gelang, die preußiſchen Poften beim filienſtein zu übers
des Kriegsſchauplages ( Böhmen , Måbren, Sachſen und er Taun bis auf einen Lagemarſch beranfommenlagen ,
Schleſien ), ſo ſieht es aus, als ' fónnte eine Armee nur ſo fonnte das Blofadecorps vor Prag ohne Gefahr gee auf den vom General Lloyd angegebenen Straßen ſich dwächt , die Armee des Königs folglich verſtårkt were bewegen, und nur aus Magazinen, die in feſten Orien cen , ohne daß Prinz Karl und Daun von dieſem mo. liegen, unterhalten werden . Dieſe beiden Vorausſeßuns gen liegen allen Urtheilen zum Grunde, find aber ſo wenig deutlich gedadt, fo wenig ausgeſprochen , ſo wenig mit dieſen Uribeifert in unmittelbare Verbindung ger bracht, daß dieſelben durchaus das Anſehen von Dra:
mentanen Zuwachs und Abgang der ihnen gegenüber ſtehenden Streitfråfte zur gehörigen Zeit unterrichtet ſein konnten. Der König båtte alſo Daun , welder etwas über 50.000 Mann Tart war, fatt mit 32,000, mit 52,000 Mann angreifen fönnen, und wurde dann immer
felſprůchen baben, die, wie wir die Sache jeßt fennen, noch 30,000 Mann vor Prag zurückgelaſſen haben, was als wahre Narrheiten erſcheinen ." Der Verfaſſer führt völlig binreichend war , weil bei der damaligen unbe
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bülflichen Taktif das Debouchiren aus einer eingeſchloſs ſenen Feitung mit ungleich größeren Schwierigkeiten verfnüpft war als ießt. Aud Daun würde dann der
Niederlage faum entgangen ſein , und da er beſtimmten
Befehl batte, Prag zu entſegen , durfte er dem Angriffe des Rónigs nicht einmal ausweichen . Die Vernichtung dieſer zweiten Armee wirde die Raiſerin unfehlbar zum Frieden gezwungen haben , da ihre Bundesgenoſſen noch viel zu entfernt waren, um Hülfe leiſten zu können.
Die Beweisführung, daß die Ueberzahl bei dem früs beren taftiſden Syſteme weniger entſcheidend geweſen, als bei dem neueren , iſt ein äußerſt wichtiger Beitrag zur Geſchichte der Kriegführung, und auf S. 61-62 nadzuleſen , fann aber den Konig uidt redorfertigen , daß er die Schlacht bei Kollin mit ſo wenig Truppen unternabm , denn es ſtanden ivm mehr zur Verfügung,
Grabe als Cornet in das Kuraſſierregiment Gendarmen. Mit dies ſem Regiment machte er im I. 1793 den Feldzug in den Nieders landen mit, wohnte im Monat September deſſelben Jahres unter den Befehlen des Herzo36 v. Yort der Schlacht von Sondſchoten bei, und wurde nachher mit mehreren wichtigen Erpeditionen beauftragt. Im Anfange des Jahres 1794 erbietten die beſten : kaſſelſchen Iruppen, darunter auch das Regiment Gendarmen, die Beſtimmung, durch eine bandung im Safen von St. Malo, an der nordweſtlichen
Küſte von Frankreich, eine Diverſion zu Gunſten der bourboniſchen Dynaſtie zu bewerkſtelligen . Da aber dieſe Erpedition wegen eins getretener ungünſtiger Verhältniſſe nicht zur Äusführung tam , ro kehrten die herſiſchen Truppen, welche 6 Wochen lang auf engliſchen
Transportſchiffin im Hafen von Portsmouth vor Unter lagen , un verrichteter Sache zurüc, ſtießen in Flandern als engliſches Subs ſidiencorps wieder zu der Armee ops Herzogs 0. Yort, nahmen nod Theil an einigen Gefechten gegen die Neufranten , naments lich bei Bevern und Foghleden , bis endlich der Baſeler Frieden
(5. April 1795 ) dem blutigen Kampfe in den Niederlanden ein Ende machte.
und die Erreichung ſeines Zweds bing von Dauns voll. Im I. 1806 beim Zusbruche des preußiſch : franzöſiſchen Arie. ges, fielen die Franzoren unter dem Marſdal Mortier bekanntlich ſtåndiger Beſlegung ab. beſſen ein , behandelten dieſes Band ale eine eroberte Proving, In Bezug auf die Dperationen in Mabren und in und nöthigten den Kurfürftea, rein lant zu verlaſſen . Dir Gene: Böhmen 1753 rechtfertigt der Verf. den Kidnig , daß er ralmajor v. Dalwigt , damals Oberſtlieutenant und Commandeur Olmuß zu erobern geſucht babe , obne den ſtårferen des Regiments Gendarmen, wurde mitvielen ſeiner Kameraden Feind zuvor aus dem Felde zu ſchlagen ; es war ein aufgefordert, dem zum König von Weſtphalen beſtimmten Bruder .
Berſuch, beiwelchem aufDauns Untbåtigkeit gerechnet des bei Maifers Napoleon, feineDienfte zu widmen; aber eingedent des wurde. Ueberdieb batte Friedrich d. Gr.einen triftigen ſeinem Fürften geleiſteten Eides, lehnte er ein folchesUnſinnen ab, wurde deßhalb mit vielen beſſiſchen Offizieren nach Luxemburg aba Grund, jede entſcheidende Shlacht zu vermeiden. ,, Wie aber Daun bei ſeiner Ueberlegenbeit ſich fein anderes
geführt , wo er bis zum Tiiſiter Frieden in Gefangenſchaft blieb. Da in Folge dieſes Friedens der Bruder des Raiſers der Franzos
den paciscirenden Mächten als Ziel vorſteden konnte, als die bloße Aufbebung der Bes ſen , Sieronymus Bonaparte, von wurde , und der Kurfürſt von König von Weſtphalen anerkannt lagerung ; wie er dem Kónig geſtatten fonnte", mit ſeis beſſen ſeine Offiziere ihres Eides entband, ſo hielt der Oberſtlieus Berhältniſſen ans politiſcheu damaligen Dalmigt esden tenant v. ziehen, Böhmen ju nach ungehindert Wagen nen 4000 erklärt ſich nur aus jener philiſterhaften Anſicht, Alles gemeſſen , eine ihm angetragene Stelle als Stabsoffizier in der und zwar in dem Garde:Chevaurlegers : von der Zeit , dem Einfalle der Ruſſen und Schweden č. weſtphäliſchen Cavalerie, welches gerade zu jener Zeit errichtet wurde zu erwarten und ſich durchaus nur auf das Abwebren
Deſtreicher die To en zu beldrånfen . Wenn von Unglüdsfåll nicht Schleſien båtren zurüderobern wollen, würde
regiment anzunehmen, Er blieb darin 2 Jahre, entwidelte in der ihm übertragenen Stelle
große umſicht und Thätigkeit, wurde darauf Chef vom Generalftab des Gouvernements von Kaſſel , bald darauf Militärcommandant
dieſe Vorſicht vielleicht immer nod nicht ganz conſequent, aber doch begreiflid geweſen ſein ; da aber Deſtreid der Hauptbetheiligte im ganzen Kriege war , ſo fann man
vom Departement der Berra, und erreichte im J. 1813 den Grad eines Brigadegenerale .
Das Schidſal wollte indeffen , daß , als Kurheſſen nach der
ſagen , daß dieſes Betragen nur aus der entſchieden fal. Leipziger Völkerſchladt wieder ſeinem angeftammten Fürſtenhauſe zufiel, der General v. Dalwigt mit den niederen Grade 118 Oberfte ſohen Anſicht vom Kriege zu erflåren iſt, dieſich nad iieutenant und Commandeur des neuerriditeten Beib: Küraſſierregis und nach in den Röpfen feſtgelegt batte. Dieſe falſchements, wieder im Purbell. Dienfte angeftellt wurde. Bald darauf Anſicht låßt die Hauptſache außer Acht, die 3erft ós wurde er mit der Errichtung der Gendarmerie, und zugleich als rung der feindlichen Streitkräfte , ſie nimmt Inſpecteur mit der Aufſicht und Leitung dieſes landesſicherunges das Vorſchreiten ohne Sieg für eine wahre Annåberung corps beauftragt ; itm im I. 1819 mit dem Prädicat als Senes
zum Ziel; die vergißt, daß Streitfråfte , die man beute ralmajor , die. Commandantenſtelle in Janau übertragen , und er von ſeinem Fürſten zum Mitgliede der Militärcommiſſion für das
zerſtören fann, weil sich eiue gute Gelegenheit dazu dar, 9. Urmeecorps der deutſchen Bundestruppen am Bundestage in bietet, morgen gertórend auf uns wirfen fónnen, wenn Frankfurt a. M. ernannt. dieſe Gelegenheit vorüber iſt. “!. Allerdings wurde der Der anſtrengende Dienſt der Cavalerie und mande Widers Rudzug des Königs beunrubigt, aber was geſchab, war wärtigkeitenund Erfahrungen, welche die Begebenheiten unleres
viel zu wenig in Vergleich mitdem ,was gedebenkonnte bepteren Jahrbunderts berbeiführten, zulegt noch einungllclider Fall, welcher eine lähmung zur Folge hatte, wirkten ſo nachtheilig
und mußte,
( Sdluß folgt.) nekrolog.
Um 25. Juli d. I. ſtarb zu Schlangenbadim Herzogthum Naſſau, der Eucheſſiſche Generalmajor der Cavalerie und Ritter mehrerer Orden, Georg Wilhelm Ludwig Friedrich Freiherr v. Dalmigt vom þaure Campf , an einem Nervenſchlage im 74. Jahre ſeines
21ters. Gebøren im I. 1764 am 21. November, trat er ſchon im I. 1780 , unter der Regierung des Canografen Friedrich II . von
peiten , Kaſſel ( dem Großvater des jebigen Kurfürſten ) mit dem
auf die Geſundheit des Generalmajors o. Dalwigt , daß er nade zurü & gelegter 55jähriger Dienſtzeit glaubte, die noch wenigen Jage
ſeines Lebens ſeinen Berwandten und Freunden, insbeſondere aber reinen Familienangelegenheiten widmen zu maffen . Er zog Fico daher im 3. 1835 ausſeinem Dienſte zurüd, und lebte feitdera in Danau in den angenehmſten Berhältniſſen , geliebt und geſchäft don uden , mit denen er in nähere Berührung kam . Ein biederer rechtlider Sinn, treue und gewiſſenhafte Erfüls lung ſeiner Obliegenheiten als Soldat , waren saupteigenſchaften feines Gbaratters, und ſchon in dieſer sin föcht verdient er einen ebrenvollen plaß unter ſeinen Zeitgenoſſen .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsvandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt .
Mittwoch ,
SOS
Nr. 67.
22. Auguſt 1838.
Allgemeine Militår - Zeitung. Ba y er n.
Augsburg , 10. Auguſt. Die blúbende, reizend mit
oder Adminiſtratirbeamter tåglich 36 kr. , 1 Pfb.Fleiſch, 3 Pfo .Brod. Ein Junfer, Praftifant und Aftuar erbal,
Bergen umfrånzte, von den Flüſſen lech und Wertach ten tåglidh 18 kr ., /2 Pro. Fleiſch und 1/2 Pfd. Brod. burg umgibt, iſt der Ort, welder zum lagerplate und Brocquantitåten Portionen genannt werden, eine
durch ſtrómte Ebene, die von Oſten nach Weſten Augss zu bemerfen iſt, daß in dem Reglement dieſe Fleiſche
unſeren Kriegern dienen ſoll ; von hier auswerden aud Portion zu / Pfd. Fleiſch und i '/, Pfd. Brod gerech . die Manóver unter dem Commando Sr. K. Hoh. des net. Für den Unteroffizier und Soldaten ſind 10 fr. per Prinzen Rart ihren Anfang nebmen , ſich aber bedeutend Kopf rogleich von den Regimentern den Driebehörden weiter ertendiren, und wie man bort, mit cinem Uebers gegen Quittungen zu zahlen, und von der Pöhnung nebſt
gange über den lech und einem Sturm auf Friedberg Zulage 5 kr. pro aerario zu vereinnahmen. Auf den endigen , bei welcher Bewegung auch das t.Pontons Marſchſtationen werden den Stabsoffizieren und gleich. niercorps ſeine hohe Ausbildung zu zeigen Gelegenheit geſtellten Beamten täglich 1. fl. 20 fr., den ſubalternen
finden wird. Die Stadt von feinwand " ſelbſt, des 46 fr., den Unteroffizieren und Gemeinen 10 fr. per Kriegers bewegliche Wohnung, nimmt rechts an der nad Kopf, ebenſo der Dienerſchaft der Generale und Offis Ulm führenden Straße zwiſchen den Dörfern Oberhaus ziere ausbezahlt. Die Fouragegebühr bleibt auf dem ſen und Kriegehaber ihren Anfang, und dehnt sich etwa Marſche und im fager dem gewohnten Bezuge gleich. bis zum Dorfe Gerſthofen aus. Hier wird für alles geſorgt ſein , was zu den Bedürfniſſen und zur Unters baltung bei dieſer Feitlichkeit nöthig erſcheint. Aus der
Schwe i jo
Zu Bereßung des, durch das neue Strafgereß für die náheren und weiteren Umgebung der Stadt werden, in eidgen. Truppen, welches mit 1. Auguſt d. I. in Wirts Folge einer Aufforderung des bieſigen Magiſtrats, uns ſamfeit tritt, aufgeſtellten Juſtizſtabs, hat die Tagſabung
ternehmungsluſtige mit allen möglichen Lebensmitteln auf den einfachen Vorſchlag der eidg . Militäraufſichts,
folgende Ernennungen gemacht : zum Oberau. berbeiſtrómen , um ſowohl den Agirenden , als auch den bebörte, ditor, mit dem Grade eines Oberſten , Stef des Stabe,
zahlreiden Zuſchauern bei Speiſe und Tranf, Muſif
Hrn. Ludwig Keller , D. J. U. von Zürich , geweſener Obergerichtspräſident mit 11 Stimmen; zu einem groß. richter mit Oberſtengrad, Hrn. Obergerid tepräſident Caſimir Pfyffer, D.J. U. von fazern, mit 11 Stimmen ; entſprechend eingerichtet. zu Caſſationsrichtern mit dem Grade eines Oberſten , Můnchen , 11. Auguſt. Unſere Garniſon erercirt Hrn. Ferd. Jaget , Mitglied des gr. Raths des Rans fleißig tåglich zweimal , die Artillerie beſd å ffrigt fic tons Waadt mit 19 und Hrn. J. Conrad Kern , D.J.U. und Geſang, die Anſtrengungen des Tages vergeſſen zu machen , bis endlich mit dein lebten Sdlage des Zap. fenſtreichs die Krieger in ihre Zelte zurücffebren. Zum Empfange der fønigl. Familie wird die bieſige Reſidenz
3
Abends mit leuchtfugeinwerfen. Die Garniſonstruppen Vicepráſident des Obergerichts des Kantong ( burgau marſhiren am 28ten in das Fager ab. In Betreff der Zulage und Verpflegung im lager erhålt ein General der Infanterie , reſpect. der Generalquartiermeiſterſtab überhaupt die Summe von 800 fl., dann tåglid 6 pro. Fleiſd , 18 Pfd. Brod ; ein Generallieutenant, reſpect. Diviſionscommandant überhaupt 500 fl. und täglich
mit 14 Stimmen ; zu einem Großrichter mit Oberſtlieuter nantegrad, den Oberſtlieutenant Gregor kúzelſch wab von Augſt, Oberrichter im Kanton Aargau mit 18 Stims men , und zu einem Caſſationsrichter , mit dem Grade eines Oberſtlieutenants, den Hrn. Joſ. Hyacinth Barr, mann, Mitglied des Landraths des Kantons Wallis
4. PfB. Fleiſch, 12 Pfd. Brod; ein Brigadegeneral, reſp. mit 15 Stimmen. Für die Ernennung von 6 Auditoren, Brigadecommandant überhaupt 200 fl. und tåglidi 3 Pf. wovon wenigſtens 2 den Majorsgrad, die anderen den Fleiſch, 9 Pro. Brod ; ein Oberſt täglich 1 fl., 2 Pfo. Hauptmannégrad erbalten , hat der Oberauditor der Fleiſd , 6 Pfd. Brod ; jeder Stabsoffizier, Oberſtlieutes Militåraufſichtsbehörde reinen Antrag zu ſtellen . Die I
nant, Major, Stabsarzt und Adminiſtrationscommiſår Wahl ſámmtlicher Beamten des Juſtizſtabs geſdieht auf
täglich 1 fl., 1'72 Pfd. Fleiſch , 4 '/ Pfd. Brod ; ein 4 Jahre mit Wiedererwählbarkeit. Die Üniform des Subalternoffizier und dieſem gleichgeachteter Sanitåts. Iuſtizſtabs iſt dunkelgrün mit hellgrün.
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Da Hr. General Guiguer auf ſeinem Geſuche ftarfe leute fonnten daber feinen Familienſtand als
beharrte, ſó hat die eidg. Tagſabung ihm die verlangte Bauern und Koſſäten begründen, denn ſolden wurde Entlaſſung, unter den ebrenvollien Musdrücken des Be, dauerng und der Anerkennung ſeiner dem Vaterlande vielfältig geleiſteten großen Dienſte, ertheilt. Der Rück , tritt dieſes ausgezeichneten Generaloffiziers wird um ſo
meiſt der Heirathsconſens verweigert, da man ſie alle zum Militardienſte verwendete, und dieſe mußten dann 20 Jahre dienen. Nur die Kleinen, Unanſebnlichen wur, den zur Peuplirung ( der damalige Kunſtausdruck ) zu .
allgemeiner bedauert, als das eidg. Mehrweſen obnehin
gelaſſen , um für die Nad )fommenſdaft zu ſorgen. Rein
mit Verfall bedroht iſt , und als das Motiv zu ſeinem Entlaſſungebegehren, nämlich die unverdienten über die Militäraufſichtsbehörde von der Tagſatzung des vorigen Jahres ergangenen Vorwürfe ungebührlid langer Der, ſammlung der Behörde u. drgl. ,1 and allzuviel und allzu reizbarem Ehrgefühl hervorgegangen. In einem Stante, wo dieſes in bohem Werthe gehalten wird, iſt eine zarte Behandlung deſſelben erſtes Erforderniß ; allein in der
Wunder, daß durch eine lange Befolgung ſolcher Grund. fåße der ganze Schlag eines ſolchen Militárſtaates Fleis ner werden mußte. Das hat ſich aber ſeit dem 3. 1806, das dem Staate überhaupt ſo ſehr núßlich geworden , faſt ganz geändert, und beſonders hat das Militåredift yon 1814 ſchon allein dadurch die früheren Uebelſtånde beſeitigt, daß Jeder, der zum ſtehenden Heere ausgehos ben wird (doch nur 3 Jahre), darin zu dienen braucht.
Eidgenoſſenſchaft muß ſich der Wehrſtand Manches ges Mag ſich nun bei den jetzigen Aushebungen , nach der fallen laſſen , das eben nicht ermunternd iſt. An ſeine Mode der Zeit, auch hierin wieder etwas Roffofo eins Stelle iſt der eidgen. Artillerieinſpektor Oberſt Hirzel ſchleichen, und vorzugsweiſe den großen Leuten die Ehre als 3jähriges Mitglied in die eidgen . Militäraufſidits, zu Theil werden , im Heere zu dienen , * ) ſo ſind doch bebörde gewählt worden. Wie der Präſident der Tage alle groß . und woblgewachſenen Peute nach der furzen
ſabung angezeigt, habe derſelbe bewogen werden können, Dienſtzeit von 3 Jahren dem fande wieder gegeben,
ferner im eidgen. Generalitab zu bleiben , und ſomit iſt fönnen ſich verheirathen , jedes Gewerbe ergreifen und
für einmal eine weſentliche Stüße des eidgen . Wehre einen Hausſtand begründen. Dieß muß daber auch wies der auf eine fraftigere Nad)fommenſchaft wirfen . "
weſens wieder erhalten .
Die Peipziger Augem. Zeitung enthält einen Gegen
In offentlichen Blättern lieſt man Folgendes aus Berlin vom 11. Juli: „ In einigen Tagen wird der Ars tillericlieutenant R - r , aus Danzig gebürtig, nach der
artikel aus Preußen wider einen Artikel der „ Allgem .
Türfei ſich begeben, um bei dem Sultan Militerdienſte
-
P r é u B e 1.
Zeitung" aus Schleſien , worin geſagt war, daß die jetzt zu nehmen. Von den früber dahin gezogenen Offizieren im Werfe befindliche Aushebung der i å brlichent erfibrt man nur die erfreulichſten Nachrichten. Herr Erſaßmannſchaften für das lebende Heer das Ne: Kópfe iſt noch immer , mit 60,000 türkiſchen Piaſtern
fultat ergebe , daß faum der zehnte Theil der in das Alter der Militårpflidit tretenden jungen leute (wegen Schwäche und Verkrüppelung) als tauglich befunden werde. In dicſem Gegenartifel beißt es unter anderem : ,,Ein ganz beſonderer Grund , weßhalb viele junge Leute nicht in das Militar eingeſtellt werden, liegt darin, daß
Gebalt, Obercommandant der wiſſenſchaftlichen Abthei. lung der Artillerie und führt den Namen Berli: Bei. Seine ſo hohe Stellung - verdanft er nicht allein ſeinen ungewöhnlichen militariſchen Talenten , ſondern aud dem Umíande, daß er alle muſelmånniſchen Religions verbåltniſſe von jeber mit zarter Schonung zu behandeln
ſie nicht die Größe baben , welche die Juſtruction für
verſtanden bat. Die vor einem Jahre nach der Türkei
Aushebung der Erſaßmannſdaften vorſchreibt, nåmlich commandirten preußiſdien Offiziere haben in der neueſten 5 Fuß 2 Zoll, weil man kleinere leute nicht ſo gut für Zeit einen noch ausgedehnteren Wirkungsfreis erhalten, den Militardienſt geeignet bålt 2c. – Die Zahl folder und find nad,entfernteren Grånzen verſendet worden ; .
kleinen Peute iſt auch långer als ein Jahrhundert fünftſid , ſo ſteht jetzt Capitain Mühlbach in Bagdad und Major
im preußiſchen Staate gezogen worden und dieß muß nas türlich auch das Reſultat hervorgebracht haben, das die Race immer kleiner geworden iſt. Die Eltern konnten 3. B. nach dem Siantonreglement von 1792 " nicht beſtim
v . Finke in Ninive. Der ehemalige Budhåndler laun iſt Commandant der Dardanellenſchlöſſer und befindet ſich in einer ro bebaglichen Stellung, daß er vor Kurs zem ſeine Frau hat nadifominen laiſen ."
men, wer von ihren Söhnen den Bauern- oder Stoſſas
- Die Truppenzabi, welche Ende dieſes Monats in
tenhof übernehmen ſollte, ſondern das Militår wähite Magdeburg und in deſſen nächſter Umgegend zu cinem
den minder zum Militárdienſt tauglidhen dazu aus; eine großen Manóver zuſammengezogen wird, iſt nicht uns elterliche Dispoſition über die Gütsannahme ſollte nur bedeutend, und die Manóver werden ſehr ausgedehnt erlaubt ſein, wenn der zur Annahme beſtimmte Sohn die fein . Viele hobe Perſonen und angeſehene Fremde wobs zur Einſtellung erforderliche Größe nicht batte ; Obrig , men denfelben bei. Außer dem König und den fönigl.
keiten durften auch nicht einmal einem Militärpflichtigen , Pringen werden auch der Kaiſer und die Kaiſerin von der alſo noch gar nicht einmal zum Militår eingeſtellt *) Leute von 5 Fuß 2 Zou ( die Größe, worldhe Ser Verfaſſer des war, ohne Abidied des Kantonsregiments eine Bauernia obigen Artikels feibſt als 0.16 inſtructionsmäßige Minimum
wirthſchaft übergeben. Ohne Regimentsconſens durfte
angibt,) ſind noch keine große Brute. Die wichtigſten Gründe,
fein Bewohner des platten Landes Bürger werden , fein
ſowohl hinſichtlich des Militärdientes, als auch der Leute ſelbſt,
Soldat lid, verheirathen , ſelbſt die Regimenter durften Leute nicht zur Uebernahme eines Bauerngutes verab , fchieden, wenn ſie über 5 Fuß 5 Zoll groß waren. Große
daher der Verfaſſer » Notkoko « und » Mode der Zeit « nennt,
ſprechen dafür, daß nicht zu kleine leute gezogen werden. Was >
iſt eine ſehr gerechtfertigte geſebliche Borſchrift. ( Unmert, der Redaction .)
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Rußland , die Könige von Hannover und Württemberghieraus den Sdluß , daß eine ſo gedrängte Aufſtellung, und mehrere andere deutſche Fürſten in Magdeburg ers wie ſie die Ruſſen genommen hatten, zwar großere Ders wartet .' Se . Mai. der König von Preußen wird am lufte an Menſchen verurſacht, aber doch auch gegen eine
8. September daſelbſt eintreffen. Auf dem zum lager gånzliche Niederlage ſchüßt. Solde Menſchencolofje font. beſtimmten Plaße ſind bereits Brunnen gegraben , Kochs nen nur durch überlegenes Geſdůfeuer auseinander
beerde eingerichtet und überbaupt mancherlei Vorbereis geſprengt werden . Die Schladt bei Borodino bat, bei abgebrodjen , und die Truppen marſchiren in ihre Stands gerufen. Die bei den Preußen Anfangs berfommende (Nürnb. Correſp .) Perwirrung ſdreibt der Verf. der ſchiefen Schladtords , iere d quart . der Infanterie, v. Grolman , einer nung gu . - Der zurü General der gelehrteſten und thátigſten Militärs unſerer Zeit, bat In der Kritik des fönigl. Feldzugsplanes wird , in bei ſeiner Anweſenbeit in Warſchau vom Kaiſer Nifolaus Betreff der Operation gegen die Ruſſen , die wichtige den Alerander - Newsfyorden in Brillanten erhalten . Bemerfung gemacht: daß ein Sieg, welchem man nicht
tungen getroffen . Am 14. September wird das lager gånzlich veränderter Taftif, åhnliche Umſtånde bervor.
durd ſtarkes Nachdrücken eine große Folge geben kann,
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2 ur i. in ihrer beſtåndis immer viel wirkſameriſt, wenn er gegen eine Armee Hobeit, Se.te Smyrna , 14. Juli. gen Sorgfalt für das Wohlfein ihrer Unterthanen aller erfochten wird , die ſich an der Spiße einer weit vors
Offenſivebefindet, als wenn die beſiegte Klaſſen und namentlich des Heeres, bat durch einen geſchobenen Armee ihr eigenes Land und ihre feſten Puncte nabe
beſonderen Firman befohlen , daß die tåglideRation Rebensmittel, welche die linientruppen , ſowie der Redif ( die Bürgermilig) erbått, um faſt ein Fünftheil vermehrt werde; alle Unterſchleife und Umgebungen ſole
binter ſich hat. Eine ſolcheAnſicht der Dinge iſt unſeren ſtrategiſden Matadoren niemals in den Sinn gekommen, und doch ganz in der Natur der Sache begründet.
et und . Dieſer ſte Paſcha werden geahnd's len auf das e der rneurBefehl Gouve ſofortStreng wurde an die Provinzen abgeſchickt und ihnen aufgetragen , denſelben auf der Stelle in Ausführung zu bringen . Hier traf er mit dem vorleßten Dampfboote aus Konſtantinopel ein. Die vorherige, Teit langen Jahren ſo beſtimmte Nation, welche die Truppen erhielten, war ſchon zureichend ges weſen und fein Zeichen der Unzufriedenheit hatte eine t. Esfinden ans ſoll durch nothwe Verme gelndig ete Maßre Heeres des die das Wohlbe nur gemad geordnhrung noch geſteigert werden ; ſie wurde von Sr. Hoheit aus freien Stúden gerade in dem Augenblicke getroffen, wo Mehemet Ali's " Truppen in Syrien , demoraliſirt durch die ſchlechte Behandlung und die Entbehrungen aller
Operationen gegen die faſt doppelt ſo ſtarke Reichs, armee , erblidt der Verfaſſer die Wirkungen einer ganz außerordentlichen kühnen Zuverſicht, der Zagbaftigkeit gegenüber . Die kleinen militåriſchen Geiſter ſchrieben hingegen alles der geſchickten Poſtirung der Truppen zu , und ſchufen hieraus eine Theorie, welche bei Auss bruch des franzoſ . Revolutionsfrieges zur Anwendung fam. Zum Unglück batte man aber die Hauptfactoren ganz überſehen. Die deutſchen Feldherrn fürchteten den fühnen Ungeſtům ihrer Gegner, welche die Feſſeln der taktiſchen Pedanterie abgeſireift hatten , und ſahen ihre fånſtlichen Gebirgsprſtirungen von den Franzoſen überad durchbrochen . So kann die Lheorie verderblich wirfen,
In den Erfolgen des Prinzen Heinrich bei ſeinen
wenn ſie nur das Materielle und Formelle ins Auge faßt, deſertiren anfangen, gerade in dem Augenblicke, wo der die moraliſchen Potenzen aber unberückſichtigt fäßt.
Art, welche ſie erdulden , zu murren und haufenweiſe zu
Vícefónig rich von der Bezahlung ſeiner Truppen diss
Die Sdracht bei tunnersdorf ( 1759 ) bietet ein
penſirt, die er faum náhrt. Inzwiſden hat der Sultan wahres Gegenſtück zu der bei Zorndorf . Der Rórig iſt nidit die Abſicht, Krieg zu führen ; er hat kein Motiv , wie gewohnlich der Angreifer. Bei Zorndorf veröarb den Muth ſeiner Truppen aufzuſtacheln ; ihn leitete das ſeine Ungeduld im Anfange ſehr viel, und er mar nabe bei blos die wohlwollende Abſicht, das loos des Heeres
daran , geſchlagen zu werden , ſiegte aber durch Seid,
noch zu verbeſſern. Daher kommt es denn auch , daß, ligens energiſde Cavalerieangriffe. Bei Kunnersdorf
während das ágyptiſche Heer in Syrien nicht aufhört, ging der König Anfangs mit großer Vorſidit zu Werfe, zu murren und ſich einer zügelloſen Inſubordination zu überlaſſen , Enthuſiasmus und Hingebung alle Reihen des ottomaniſchen Heeres durchdringen . Dieß zeigt der Gifer , mit dem dieZruppen des Redif ihre uebungen betreiben ; oft, wenn ſie am Tage ſchon erercirt haben, fordern ſie ſelbſt nid )t ſelten von ihren Chefs , ihre Uebuns gen am Abend wieder fortzuſehen. (Sourn . de Smyrne.)
und errang ſo wichtige Vortheile , daß man die Schlacht bereits als gewonnen betrachten konnte. Von dieſem Augenblicke an riß ihn die leidenſchaftlichkeit fort, und er holte ſid, eine vollſtändige Niederlage. – Der Verf. ſpricht ſich über die Urſachen dieſer unglücklichen Wen , dung der Schlacht ſehr umſtåndlich aus, undſagt unter Anderem , daß der König hier in die Schlinge ſeines
eigenen Syſtems der ſchiefen Schlachtordnung gefallen ſei, weil er eigenſinnigerweiſe darauf beſtand, daß alles im Zuſammenhange bleiben ſolle. Wäre der König in
r a tls il r. . Clauſewit einigen getrennten Colonnen vorgerůct , ſo würde er L i tdes Genera 1. Hinterlaſſene Werke A. vv
über Krieg und Krieg führung . Zehnter Band. ( Schluß . ) Berl 1837. r den Verlauf Uebein
weniger Hinderniſſe der Bewegung gefunden haben, und im entſcheidenden Momente nicht ohne Artillerie geblies
der Schlacht bei Zorndorf ſtellt ben ſein . Man hat Napoleon vielfach getadelt , daß er
der Verf. ſehr intereſſante Betrachtungen an, und zieht in der Schlacht bei Borodino ſeine Garden nicht vors
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růcken ließ , um die Ruffen zu vernichten. Doch war dieß böchſt weiſe, denn die Standbaftigkeit der Ruſſen fannte der Kaiſer bereits. Es gibt Fälle , in welchen ein balber Sieg mehr Nußen bringt als ein ganzer, die batte der Kónig bei Zorndorf erfannt, bei Runnersdorf aber vergeſſen . Als er den General Fint nad Maren vorſchob , beint er auch nidot daran gedacht zu haben,
der Verf., daß ſie ohne die große Marſch, und Schladite fertigkeit der Preußen, und obne die vorſichtige Zhårig. feit Bes Königs, unmöglich geweſen wären . Das hierbei angewendete Beiſpiel, mit dem ſtoßweiſen Fortrúden eines ſchweren Meuble, mag Mandem vielleicht trivial erſcheinen , iſt aber überaus treffend. In Bezug auf des Königs Benehmen 1761 vor Ans
wie es ihm in åbnlicher lage bei Hochkirch ergangen funft der Ruſſen, unterſucht der Vf., ob gegen faudon war , und nahm jede Vorſtellung fehr ungnådig auf.
oder Daun nicht mebr båtte bewirft werden ſollen ,
Das ſind Schattenſeiten in der Feldberrnlaufbahn des findet aber die Operationen den Verhältniſſen des Kids Königs, die man nicht beſchönigen darf. nigs ganz angemeſſen...,, Wer Alles durch Zeitgewinn Ueber die Operationen der Verbündeten in dieſem und Aufſparen der" Kräfte zu erreichen ſucht, der muß Feldzuge fagt der Verf.: ,,Nur zweierlei bleibt uns als die Energie des Krieges nicht von ſelbſt ſteigern , das Refultat; erſtens , die Gründe des Handelns ſind vers
wäre aber hier der Fall geweſen . Wir ſehen alſo, daß
loren gegangen, weil ſie Fleinlich, winzig und fremdartig auch bier mander widrige Grund in die entgegengeſepte waren , alſo des Zwecfs und der Anſtrengung, von denen
Wagſtale tritt. Dem der Zeitgewinn im Allgemeis
bier die Rede iſt, in jedem Falle unwürdig ; das zweite nen günſtig iſt, für den iſt es ſchwer in einer beſchränke Reſultat iſt , daß wir es nur bedauern können , wenn ſpåter ſogenannte gelehrte Militárs , aus dieſem und
ten periode , wo der Zeitgewinn für ſeinen Gegner Dortheile haben fann, ihm dieſe durch poſitives Handeln
ganz unverſtåndlichen Gerille eines veralteten Zeugbau.. ſes, Waffen wiſſenſdaftlicher Formen und tief durch badter Grundlage haben maden wollen. Gegen dieſes Ideengeklapper' kann man den Geiſt der Jugend nicht
zu rauben ; denn es bleibt immer eine Art von Wider . ſpruch gegen ſeinen großen Zweck, und es kann ſehr leicht geldeben, daß man Pfennige einnimmt und Dha. ler ausgibt. “ Dennoch iſt der Verf. der Meinung, daß
genug berwahren ."
etwas mehr getban werden fonnte, um die Vereinigung
Wenn vielleicht Jemand dem Verf. im Stillen zum der Deſtreicher und Ruſſen zu bindern, denn daß ſie das Borwurf gemacht haben ſollte, daß er immer nur die lager bei Bunzelwiß ſo ganz unangefochten laſſen wür. Zerſtörung der feindlichen Streitfräfte verlange , und den , fonnte der König doch nicht vorher wiſſen . Mit den Dperationen des Rónigs im Feldzuge 1762, jede andere Idee vom Kriegführen verwerflich finde, der fant ſich in der Beurtheilung des Feldzuges 1760 vom wo die Ruſſen eine Zeit lang reine Verbündete waren ,
Gegentheil überzeugen . Vom König wird z. B. geſagt, daß, weil ſeine Streitfråfte ſich ſehr vermindert haben, er jede Schlacht ſorgfåltig vermeiden, rie nur im äußer ſten Falle liefern, bis dahin aber die Gewalt des feinds lichen Stoßes durch geſchickte Bewegungen zu brechen ſuchen mußte. Der König begriff das wohl ; das Ganze ſeines Feldzuges erſcheint daber, wie ein von der hódo.
iſt der Verf. nicht einverſtanden, und erklärt ſich die geringe Thätigkeit deſſelben nur durch die Vermuthung, daß die preuß. Armeë ſich in einem flåglidhen Zuſtande befunden baben möge. Noch größerer Tadel trifft den König wegen ſeines Eigenſinns in Bezug auf Schweid, niz. Der Commandant war (don erborig, die Feſtung mit Adem, was darin war, zu übergeben, aber ſie ſollte
und Gewandtheit unterſtüßtes Aufſparen nun einmal erobert werden , worüber noch mehrere
(ten Thătigkeit der Kråfte für den unvermeidlichen oder entdeidenden Wochen vergingen, die jedenfalls beſſer benußt werden Odlag . Dieſe Idee iſt einfach und erhaben , aber von fonnten . In der Dispoſition des Prinzen Heinrich zur Schlacht den gewöhnlichen Kriegstheorieen ſehr weit entfernt. Auch die Operationen Dauns findet der Verf. jus bei Freiberg erblickt der Verf. eine ſtårfere Ännäherung ſammenhångender und motivirter als gewöhnlich , nur zur neueren Taftif, und läßt überhaupt dem Prinzen aber zu wenig auf das Verhältniß zu den Ruffen bes rednet , und dem Hauptzwecke nicht entſprechend, weil
Wolle Gerechtigfeit widerfabren . Der Feldzug des Herzogo von Braunſdyweig gegen
Daun den ſehr geſchwächten König nieder zu werfen die Hodånder (1787) füutberwicfelten 64 Seiten. politiſchen In der Einleis Ver.
ſuchen mußte.
tung werden die überaus
Die Schlachten bei liegnitz und Torgau erſcheinen båtiniſſe mit Klarheit und Geſchidlichkeit auseinander dem Verf. ſchon etwas im Syſteme der neueren Laftif, geſetzt. Der Beſdreibung des Kriegsidauplatzes und
was nämlich die Joee der Führung betrifft. Der König der örtlichen Bertheidigungsanſtalten wird noch größere růdt in getrennten Colonnen vor , die noch obendrein Sorgfalt gewidmet. Das ganze Unternehmen nenntaber nicht gleichzeitig wirfen . Aber es macht ſich dabei bes der Verfaſſer ,,ein ſehr leichtſinniges", und ſdreibt den merkbar, daß friſde Kräfte gegen ſchon erſchöpfte ſtets glúdlichen Erfolg nur dem zufälligen Eintreffen von im Vortheil ſind ; dieß würde, bei längerer Fortſepung Nebenumſtånden zu , auf welde mit Sicherheit durchaus des Krieges vielleich : auf die Bildung und Verwendung nicht zu rechnen war . Die Ueberſicht des Feldzuges 1793 in der Vendes von beſonderen Reiersen geführt habert, die Napoleon ſo geſchidt zu benutze di verſano, um ſeine Siege zu erfechten. enthält nur einige kurze Notizen , welche , wie ſo man.
In Bezug au: die Mandver, durch welche Daunches Andere , dem Drucke gar nicht båtten übergeben vom König nach Bódmen zurückgedrångt wurde, ſagt werden ſollen . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag, 25. Auguſt 1838.
Nr . 68 .
1
Allgemeine Militar - Zeitung. dem Kriegsmeſen verpflichteten und im Dienſte ſtebenden
B ay l r 11.
Am 31. Auguſt wird Se. K. Hob. , der General der niederen Beamten , Feldpoſtbedienten und Trainſoldaten, Cavalerie , Prinz Karl von Bayern , den Befehl über welche nur den Rang der Feldwebel, Unteroffiziere und
die in das Lager beorderten Truppen übernehmen , und bis einſchließlich den 14. September führen. Die Com . mandanten der erſten und zweiten Armeediviſion , der geſammten lagerartillerie und der Pontoniercompagnie
gemeinen Soldaten baben ; ferner den im Dienſte bes findlichen Gendarmen gleichen Ranges und der reitenden Feldjägern, roll für ihre Perſon, imgleichen ihren Ebes frauen , ohne Unterſchied ibres Aufenthalts , und ihren
baben daher vom 31. Auguſt ab unmittelbar an S. R. in der Garniſon bei dem Vater lebenden , noch unter
Hob. Meldung zu erſtatten . Augsburg iſt zum Haupts påterlicher Gewalt ſtebenden Kindern , die Befreiung
quartier, und der Stadtcommandant Frhr. v. Neſſelrode, ſowobl von Gerichtsgebůbren, als den ſonſtvorkommen, Hugenpoet zum Commandanten des Hauptquartiers den gerichtlichen Koſten in Prozeſſen und Unterſuchun. beſtimmt. Ebenſo iſt der Siß des geſammten General gen, ſowie in Teſtamentsſachen , für die Dauer des Mi. litárdienſtes unter folgenden Beſchrånfungen zuſtehen :
quartiermeiſterſtabs in Augsburg.
1) Dieſe Befreiung erſtrect ſich nur auf diejenigen ges De ſt r e i dh.
richtlichen Geſchäffte, welche nach dem wirklichen Eintritt
Wien, 13. Auguſt. Die neueſten Verfügungen in der Armee machen eine ſebr günſtige Wirkung. Die Abſchaffung der Fähnrichsſtellen beſeitigt , neben der Zweckmäßigkeit an und für ſich, auch manche Protectio
in den activen Militárdienſt bis zur Entlaſſung aus dems ſelben vorfallen. Durch Beurlaubungen auf beſtimmte Zeit wird dieſe Befreiung nicht aufgeboben , wogegen die zur Reſerve entlaſſenen oder ſonſt auf unbeſtimmte
nen, die den von Kadetten unmittelbar zu lieutenanten avancirten Cavalerieoffizieren (meiſtens adeliche) dadurch su Theil wurden, daß man ſie in ein Infanterieregiment einſchob , und dabei oft der långer dientende Fähnrich bintangelegt wurde. Das Aerar bat überdieß durch die
Zeit beurlaubten Mannſchaften auf dieſe Koſtenfreibeit feinen Anſpruch baben . 2) Sie fåut weg bei allen Pro. geſien, in welchen die Militárperſonen in der Eigenſchaft als Beſiber von liegenden Gründen oder Gereditigfeiten oder aus dem Betriebe eines bürgerlichen Gewerbes fla.
wohlthårige Erhöhung der unteren Offiziersgagen nur gen oder belangt werden. 3) Sie beſchränkt ſich in Le. eine Belaſtung von 400,000 fl. 6. M. jabrlich erhalten, ſtamentsſachen auf die Aufs und Annabme lebtwilliger welche in Folge der Zeit nod geringer ausfallen wird, Verordnungen der mebrerwähnten Militärperſonen ſelbſt, da augemad auch die Capitains Lieutenante eingeben und bezieht ſich nicht auf die ihrer Ebefrauen und Rin. werden .
( Nürnb. Corr.)
der. 4 ) Hinſichtlich des Koftenerſaßen an den Gegner
genießen jene Militårperſonen gleiche Rechte mit dem Pre u Be n.
Fiscus . Doch fann eine Einziehung der dem Gegner zu
Ueber die Sportelfreibeit der Militerperſon erſtatteuden Roſten während der Militárdienſtzeit nie. nen iſt durch eine f. Verordnung vom 17. Febr. 1838, mals durch Beſdlagnahme ibres Soldes oder durch Ere: unter Aufhebung aller über dieſen Gegenſtand beſtehen's cution in ihr am Garniſonorte befindliches Mobiliar den geleßlichen Vorſchriften , in ſo weit dieſelben mit erfolgen , ſondern nur aus den ihnen zugehörigen Grund. den nachſtehenden nicht übereinſtimmen , Folgendes bes ſtúden und Gerechtigkeiten , ausſtebenden Forderungen ſtimmt worden : „ Allen im activen Militárdienſte ſter und öffentlichen Papieren, aus dem vorgefundenen, den benden Feldwebeln, Wachtmeiſtern , Unteroffizieren und Betrag eines einmonatlichen Soldes überſteigenden baas Soldaten, allen anderen Militärperſonen gleichen Rans ren Gelde, goldenen, ſilbernen oder anderen Medaillen, ges , ſie mögen bei den finientruppen , den fandwebr. Juwelen und Kleinodien . 5) Eben dieſe Vorſchriften ſtammen oder bei den Garniſon und Invalidencom ſind bei der Einziebung aller, ſowohl vor Eintritt in pagnieen angeſtellt ſein , auch den Landwehrmannſchaften , den Militárdienſt , als während der Dauer deſſelben gleicher Rategorie, in ſo weit ſie ſich außer der gewöhn erwachſenen und rückſtändig gebliebenen zuläſſigen Ge. .
lichen Uebungszeit im activen Dienſte befinden , den richtskoſten zu beobachten .° 6 ) Die nad vorſtehenden activen Compagnies und Escadronchirurgen und den bei Beſtimmungen eintretende Sportelfreibeit der Militárs
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Perſonen befreit dieſelben nicht von den Beiträgen zu thell , wendet die Strafe gemdhnlicher Zbåtlichkeiten , den Communkoſten im Concurſe. 7) Hat eine zur Spor , Beripundungen und Zödtungen auf das Duell an, und
telfreiheit berechtigte Militárperſon ihr Militärdienſtvers baitniß der Gerichtsbehörde nicht angezeigt und die von ibr erforderten Gerichiskoſten bezahlt , ſo findet deren Zurüdjahlung nicht ſtatt. 8 ) Auf Befreiung von Ges bübren , welche Anwalten, Advokaten, Gerichtsſchreibern und Gerichtsvollziehern in demjenigen Theile der Rheins provinz , in welchem das franzöſiſche Recht Giltigkeit
verweiſt die Angeklagten vor die aſſiſen . Vor 2 Lager hat ein Zweifampf zwiſchen zwei Dberoffizieren ſtatiges babt, deren einer , Öberſt in activem Dienſte , vor dem Zweifampfe die Erlaubniß zu demſelben von dem Kriegsminiſter fich erbeten, und auch wirflich erlangt bat. Noch an Ort und Stelle wollte die Gen. darmerie bindernd einſchreiten , allein auf die vorgezeigte
bat, ſowie den Juſtizcommiſſarien und Advokaten in den
driftliche Ermächtigung des Kriegsminiſters zogen
übrigen Provinzen angewieſen ſind , baben ſie nur in fich dieſe Polizeibeamten zurúd. Das Duel hatte ſtatt, ſo fern ' Anſpruch, alo ſie zum Armenrecht zugelaſſen worden ſind.“ Sri e che nland.
und einer der Duellanten wurde gefährlich verwundet. Alſo , die Appellinſtanz ſpricht frei , der Caſſationshof verordnet Strafe, und das Miniſterium erlaubt fórmlidi
athen, 27. Juli. Bor einigen Tagen iſt auc eine das Duell. Unter dieſen Umſtånden haben die Unter. neue Organiſation des Genie corps erſchienen , dem gerichte und Affiſenböfe nichts befferes zu thun , als alle gemäß das Offiziercorps deſſelben auf 4 Capitaine, wegen Duellin Anklageſtand Verſekten ohne weiteres der Anflage zu entbinden. Das ibun ſie denn auch. Őteure Oberlieutenante, und 6 Conducs von beſdrånkt wird.6 Unterlieutenante Auch das Pionierbataillon Was aberwird in dieſem Conflict aus der Nachgeburt wurde auf eine Compagnie reducirt. Beide Corps wers der Dupin'ſchen Weisheit ? Was wird aus der Achtung der oberſten Geridtsſtelle des Landes ? " den von einem Oberoffizier commandirt. Ronigreid Sadren. Des Ronigs von Sachſen Majeſtát haben gerubt, den regierenden Herzog von Sachſen - Meiningen.
L i te ľ a tu r.
Hildburgbauren , Herrn Bernhard Erid Freund, Die Königlich Preußiſche Reiterei unter Friedrich dem zu Hddoſtihrem Generalmajor der Reiterei zu ernennen . S do we i z. Der Bericht der eidgen. Militäraufſichtsbehörde an
die Lagſagung über die beiden eidgen. Contingente der Kantone, gibt den Beſtand der Armee auf den
1. Januar 1838 zu 67,129 Mann an ; es mangeln dems
Großen oder der General der Cavalerie Freiherr 8. Seydlik , von dem Generallieutenant Grafen v. Bismarf. ( Ohne Diſciplin fein friegeriſcher Geift.) Mit einem Portrait und 3 Planen. Rarlsrube , in
der Creuzbauer'ſden Buchhandlung , 1837. Dieſes Werfchen iſt bereits im Jahre 1828 gedrudt
nach 387 Mann. In dem Materiellen bleiben einige worden, nämlich im 4. Theil der Reiterbibliotbek, wo
Kantone weit hinter dem Reglement zurück. Die füden im Perſonellen – mit Ausnahme der 4000 m. Scarf: en ſich tſach, baup bauptſach ſich åben finden ſind -find welche důßen, ieren und inden illonsſt lich bei den Offizvollzáhlig Bata . Der, allgemeine Rudgang in dem eidgen. Wehrweſen zeigte fidh darin , daß an Perfonen und Vorråthen mehr mans gelt als im lekten ſabre. – Die boot bedſtwichtigelands
es den Titel führt : ,, Sendliş dargeſtellt von Bismart.“ Jeßt bat es aber der Hr. Berfaffer ganz neu druden und dazu die Plane Schladiten von Roßbach und Zorndorf, leßtere mit zwei Deæblåttern – neuſtechen laſſen . Früber bildeten die Statue von Seydlig , mit Cette statue est sur la place de der Unterſchrift: Guillaume à Berlin”, und ſein Grabmal die Vignetten ,
un einer anderen wie die nicht terworfen wird, lågt ſich aufregelmäßigen gar nichts Inſpection bauen . Stellt man die Angaben der einzelnen Rantone zuſammen, ſo
nicht gut gewählt finden, wenn das Vortreffliche irgendwo zuviel ſein könnte. - Der Hr. Verfaſſer" folgte beider
webr fann auch von fern nicht genauangegeben wers ießt iſt dafür nur das woblgetroffene Bruſtbild des auch Reflerionen über Endlich den, davieleKantone höchſt unvollnändige, jaeinige Helden Europa's imJahr Sen Seiſtſubſtituirt. einigenſind Theilen derHeere in gar feine ( ! ) Etats von dieſem dritten Contingent ein , gegeben baben. Solange das Contingent der Landwehr 1820 beigefügt. Vielleicht könnte man den Ortderſelben neuen Herausgabe oder Umarbeitung, wenn man es ro nennen wil , dem Beiſpiel vieler ausgezeichneten Schrift. belauft ſich die landwehr auf 42,622 Mann, wenn man nämlich diejenigen Compagnieen , deren Stärke nicht ſteller, welde dabin gelangt waren , auf ihren forbeeren zu ruben . Jedenfalls können wir ihm nur Danf wiſſen angegeben iſt, zu 125 Mann rechnet. für dieſe Wiederholung ſeiner ſelbſt, indem dadurch das Frantrei o. Werfchen auch in die Hände folder Militárs gelangt, .
Ein Gorreſpondent der Augem . Zeitung Schreibt aus welche nicht im Beſitz der Reiterbibliotbef ſind. Um To Paris vom 14. Auguſt: : ,,Wer begreift wohl dermalen dankenswerther erſcheint das Bemühen , da Mits und noch etwas in der über die Strafbarfeit des Duells Nachwelt ſtets anerkannt haben , daß Seydliß ein berrſchenden Meinungsverſchiedenheit! DieAppellations, großer Mann und einer der erſten Reitergenerale der gerichte des Reichs mit entſchiedener Mehrheit erflåren , Welt war. In der Vorrede ſagt der Hr. Verfaſſer, die Diſciplin daß der Zweifampf durch das Strafgeſeß nicht vorges
feben ſei, und ſprechen die Angeklagten frei. Der oberſte allein ſchüße die Heere vor dem Verfall, und trifft das Gerichtshof, das Caſſationsgericht, erklärt das Gegen. mit ganz den wunden Fled . Dieſe Diſciplin liegt aur
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in den Händen der Befehlshaber und fie ſcheinen in
Am 20. Juni wurde er zum Generalmajor
)
einigen Armeer wetteifern zu wollen , fie loder zu ma. den: falſche Sudt , in den Augen der Hdberen die
ernannt.
Diſciplin auch ohne Strafe zu bandbaben , ftetes Ver,
10 Schwadronen , von 40 feindliden Edwadronen bei
treten und Entſouldigen der Untergebenen , ja fogar båtſcheln derſelben , künſtliches Selbſtgefühl durch Her, vorhebung der eigenen , mit gleichzeitigem Predigen der Berachtung anderer Waffen 2c. Der Hr. Verf. fließt die vorrebe mit folgendem Gitat aus den Memoiren fucian Bonapartes : ,, La concentration souverain dans un corps , qu'est - ce autre chose que le despotisme ?
Am 20. Juli 1757 war Seydlig, an der Spiße von Zittau umringt. Da gab er ſich das Anſeben zu fouras giren , ließ dann plößlich Apell blaſen , formirte eine geſchloſſene Golonne und zog in ſtarfem Zrabe mitten durd die ihm erſtaunt nad ſebenden Feinde. -Am 19.
Septbr. ftand der König bei Erfurt und hatte Sendliß mit 10 Schwadronen Huſaren und 10 Sowadronen Dragoner bis Gotba vorgeſchoben ; mit der Reidsarmee
Le renouvellement fréquent et complet du corps dé-
vereinigt ſtand die franzöſiſche bei Eiſenach. Auf den
positaire du pouvoir souverain , qu'est - ce autre chose
Anmarſch eines bedeutenden franzöſiſchen Corps zog rid
que l'anarchie ?”
Siydlig aus Gotha bis zur Höhe von Sebeleben zurúd,
In den einleitenden Worten fagt der Hr. Verfaſſer unter anderen : ,, Seydliß iſt eine reine ſtrahlende Gma , nation des Genius , ein leuchtendes ficht, der größte
wo er den Feind zu täuſchen , die Dragoner in einem Gliede auffiellte und einen Dragoner, eine Art Sinon,
nad Gotha (dicte, um denAnmarſch des Königs zu ver,
und erſte Weltumſegler der Reitertaftif, und der dann,
fünden. A18 hierauf Soubiſe recognoscirte, ließ Seydlit
glüdlicher als Archimedes , in ſeinem Geiſte den Stands punct fand , um ſich zu bewegen und mit Reitermaſſen zu ſpielen – er iſt ein einziges Reitergenie , der , ein
dronen růcken, um Colonnenſpißen zu fingiren. Die liſt
-
durchſichtiger Diamant, ein undurd)ſidotiger wurde: ans deren gab er Feſſeln, aber er ſelber trug feine." Doch
,
die abgeſeſſenen Huſaren in die Intervallen der So was
gelang und Soubiſe zog ſich nad Eiſenach zurůd, wors auf Seydliß wieder in Gotha einrúdte. Der Hr. Verfaſſer führt uns jeßt zur Sdladt von
geben wir zu den von dem Hrn. Verfaſſer aufgeführten
Roßbach am 5. Novbr. 1757. Die Siårfe des Königs
Thaten von Seydliß über.
gibt er zu 27 Bataillonen , 45 Schwadronen , zuſammen
Den 3. Februar 1720 geboren und ſeit 1738 Cornet
21,600 Mann, die der Alliirten zu 90 Bataillonen , 84 Sdwadronen, zuſammen 64,080 Mann an. Der König von Schwedt mußte er ſich 1742 mit 30 Ruraſſieren in batte Seydlik ben Befehl úber die geſammte Reiterei einem Dorfe bei Kranowiß , von mehr als 3000 ( !) . übertragen. Der Gang der Edlacht war folgender :
bei dem Kuraſſierregiment des Markgrafen Friedrich
Ungarn von allen Seiten angegriffen und abgeſchnitten , nad Verluſt ſeines Pferdes ergeben . Im Jahre 1743 befand er sich nach einem Mandver bei Berlin im Ges folge des Ronigo , wo dieſer ſeine Aeußerung börte :
die Preußen ſtanden bei Roßbad), die Cavalerie in zwet Treffen hinter der Infanterie , und wurden von den Alliirten , teren Cavalerie poran marſdirte , in ihrer
„ nur der Verluſt des Pferdes fónne einen Reiteroffizier
umgangen. Der König ließ daber die Cavalerie treffen
entſchuldigen, gefangen zu werden. An dem Zeugbauſe angekommen , ließ hierauf der König die Brücke mit den Morten aufzieben : ,, Nun ware Er ja doch mein Ge.
weiſe links rúdwårts abmarſchiren .**) Dieſelbe trabte, vom Feinde ungereben , um den Janusbügel berum ,
fangener! was wird er nun machen ?
linfen Flanke, in der Entfernung einer balben Stunde,
wåbrend der König , der mit der Infanterie ebenfalls
Seydlitz gibt
dieſen Weg eingeld lagen , auf dieſem 18 Geſdúße pla ,
ſeinem Pferde die Sporn ; dieſes Teßt in einem gewal,
cirte. Durch dieſen Marſd überflügelte Seydliß die bers antúdenden Auiirten. Soweit und nicht weiter ! Ebre
tigen Sprunge über das Brůcengeländer und durd ), begrüßte den Cornet: ,,Da bat Er ſich gut herausgezo
ſchwimmt mit ſeinem Reiter die Spree. Der König gen, Hr. Rittmeiſter! ein andermal aber vorſichtiger ſein
babe Ibn nodi nöthig“ und gab ihm eineSchwadron bei dem Nagmer'ſchen Huſarenregiment. - Nach der Schlacht von Hohenfriedberg, am 5. Juni 1745 , wurde Seydliß Major , im Herbſt 1752 Oberſtlieutenant und 1755 erhielt er als Oberſt das Rochow'ide Růraſſiers
regiment. - Bei Collin , am 15. Juni 1757 befehligte
rangirten. "
Wir müſſen dem beſtimmt widerſprechen : im
7jährigen Kriege rangirten die preußiſchen Ruraſſiere und Dra. gonir auf 3 und nur die Buſaren auf 2 Glieder. Nad dem 7jährigen Kriege rangirte die preußiſce Covalerie auf 2 Glies der , jedoch mit der Beſtimmung, daß fie im Kriege deren 3
bilden sollte, mo dann das dritte zum Ausſchwärmen , dem Feinde in die Flanke zu fallen 2c. benußt werden ſollte. Es kam aber nad dem 7jährigen Kriege nie mehr zu einer For: mation in 3 Gliedern.
er außer feinem , ein Rúraffiers und ein Dragonerregi.
*) Der sr. Berf. macht hierzu die Bemerkung: „ Die Serrſcher
ment ; er rúdte hier mit ſeinem und dem Dragonerregis
nen, in einer untergeordneten lager , und etwas (påter : „ Die Könige haben einen eigenen Tott, Talente zu erkennen, ſie zu klaſſifiziren oder in Rangftufen abzutheilen und jedes in ihr Gedächtnißbud , wie Philipp 11. im Don Sar106, zu derzeid. nen. Nirmand hoffe in dieſes Verzeichniß aufgenommen zu werden, der nicht die höchften und ebelften Vermögen des Geis ftes als Eigenthum beſigt. Nur dem wirklichen Talent eröffnen
ment in linie vor und ließ das andere folgen.
Sein
Angriff gilt zuerſt einem Infanterieregiment, welches er ůberrennt, dann ſchlägt er 2 Cavalerieregimenter zurúd und wirft ſich endlich auf ein Infanterieregiment . Jeßt aber wird er von Nadaddy in ſeiner linfen Flanfe
gefaßt und muß bis hinter Arzeczhorz zurůdweichen . *) *) Zur Solacht von Collin bemerkt der ør. Berfaſſer : „ Unter
den beiderſeitigen Reitereien war der weſentliche unterſchied, daß die Deftreicher auf 3 Glieder, die Preußen auf 2 Glieder
laſſen fonft gern diejenigen leute, die ſie gut gebrauchen köns
die Könige die Bahn zum Rennen “ 26.
**) Dieſes ſehr einfache Manöver gibt dem ørn. Perfoſſer reichen Stoff zu Betrachtungen. Damals auch ſagt er ,,waren die Commando's node nicht in der Art in ein Syftem geordnet,
543
544 dem die
Abſtand und batte den Befehl, Rich nahe zu halten und,
Ehre des Lages gebührt, * ) welche ihm ſelbſt der große
wenn der Chof der erſten Pinie glücklich ſei , im Trabe
dem Arbentent des ausgezeichneten Helben ,
Friedrich **) überließ. Wenn aber der Hr. Verf. forts nachzurüden " , ſo müſſen wir foldes für eine nie von fährt: ,, Das zweite Treffen folgte auf 250 Schritte
Seydlig ausgegangene Vorſchrift erflåren. “) (Soluß folge )
daß ein General, wie gegenwärtig , feine improviſirenden (ims proviſirten ) Manöver ohne vorbereitende Erflärung mit der
Miſcelle n .
Stim me commandiren konnte." Darum hatte auch Sindiig die Generale und Oberſten um ſich verſammelt, bevor er ab :
[ General Cambronne . ] Ich war 1793 (erzählt ein alter
Sierauf commandirte er: „ Cavalerie ! Uchtung !
Militär) Offizier in einem zu Nantes in Befagung liegenden Re:
Mit Schwadronen lints ſchwenkt Euch ! die linke Flügels Ichwadron des zweiten Dreffens links umtehet ! Marſch ! " Raddem sie Cavalerie in Maridh gereßt worden, erzählt der
giment, und Cambronne ſtand unter meinem Befehl. Er betrant fich gern und war von einem ſehr hißigen Charakter. Eines Jages, wo er zu lange bei Iiſche geblieben war, hatte er einen ſeiner Vor: geregten empfindlich geſchlagen, und ihm angekündigt, daß er dieß bei der erſten Gelegenheit wiederholen würde. Er wurde ſogleich vor ein Kriegsgericht geſtellt und bei der Beſtimmtheit der Mili: tärgefege zum Tode verurtheilt, Ich bedauerte den Veriuſt dieses waderea Mannes lebhaft ; denn ich hatte idon damals giannt, daß
marſdirte.
Sr. Verfaſſer weiter: ,, Heine Trompete wurde gehört, der neue Dbergeneral commandirte mit der Stimme . Der Kano : nendonner hinderte nicht, daß er gehört wurde. " In den der
Schlacht gewidineten Reflerionen bemerkt endlich dir,Hr. Ber: faſſer : ,, Die Baupteigenſchaft der Ialtik war geiſtiger Reich thum, nicht formeller ; die Form war einfach . Geiſline Leben :
digkeit herrſchte vor ; dabei aber behauptete ſie den Charakter und die Würde der Poeſie, der Kunſt, und unter Friedrich II .
fant ſie nie zur Prora, nie zum Sandwert berunter."
Geiſt
Salderns, ſteige berauf und danke dem ørn. Verfaſſer für dieſe Upotheore , um welche Dich der gallſüchtige Büloro ſd mäleen wollte ! Wir erlauben uns hier Einiges zu anticipiren, jedoch
er unter einer etwas rohen þülle köſtliche Eigenſchaften verberge. nach geſprochenem Urtheil fand ich Gelegenheit, die Vollziehung auf einige Jage zu ſuspendiren, und benugte dieſe Zeit , den da : mals auf Miſſion anweſenden Volksrepräſentanten zu (Sunften Cams bronne's zu intereſſiren. Meine Empfehlungen waren nitt vergeb: lich ; der Conventedeputirte antwortete mir, daß der Bei urtheilte,
keineswegs in der Abſicht, Widerſprüche aufzufinden : In der
da es ſich von Beinem politiſchen Verbrechen handle, (Gnade erhalten könnte, wenn er verſpreche, ſich in der Folge enthalıſamer aufzu :
Sendtig ging bierauf mit abwechſelnden Treffen in linie bis
Relation der Schlacht von sochlirch lagt der ør. Berfaſſer: gegen die kleine Spree über die Ebene zurüct, welche Bewes
daß ich, wenn er ſich beſſern wollte, Teine Strafe unuândern könnte.
gung er mit der Stimme commandirte. Udles • ipurde nach dem Reglement ausgeführt. " In den Reflexionen zu dieſer Schlacht
derurtheilt, dieß war ganz gerecht, und ich muß fterben ." – Id
Wer die Iattit der Rriterei ſtudiren bil , der
wiederhole Dir, daß Du nicht ſterben ſollſt, und begnadigt werden
ſtudire Seydlif Shaten " und : daß der König Sendlig als Keiterführer über Ziethen feste , dafür iſt dieſe Schlacht bei
wirſt, wenn Du mir veriprichſt, Dich nicht mehr zu betrinken. „Wie tann ich Ihnen dieß beſchwören , wenn ich fortfahre, zu trin : Pen ? 30 wiú lieber den Wrin ganz aufgeben ." - Fübiſt Du
beißt es :
podotirch ein Beweis . "
führen. Ich ließ ſodann Cambronne zu mir kommen und ſagte ihm , „ Ich verdiene dieß nicht, mein Oberſt“ , ſagte er mir in feierlichem Done ; ,, meine Sandlung war abſdeulich ; man hat mich zum Tode
*) Behrenhorſt, dieſer wahre Schaber alles Großen , ſagt in Bes
dich eines To großen Entſchluſſes fähig ? – „ Ja, da Sie ſo ſchön
ziehung auf die Schlacht : pier auf den Feldern von Reis
an mir zu handeln fähig ſind.“ Bir machten nun die Sache aus,
chertswerben ( ein i Stunden von Robbach entferntes Dorf,
und er wurde völlig begnadigt . Im folgenden Jahre tras ich aus
der Punct der Entſcheidung) ſtand der Genius der preußiſchen
dem Dienſte,und verlor Cambronne und ſeinen Eis aus den Augen ;
Heiterei auf und focht an ihrer Spiße. Wenn in einer Solachts ordnung die Reiteret wie eine ſtehende Fluth rich bereit hält ,
22 Jahre ſpäter , nachdem ich im Upril 1815 erfatren, daß dieſer
auf den erſten Wint in langen Strömen daher rauſdhet, dann
unerſcrodene General Napoleon von Cannes bis Paris begleitet hatte, tud ide ihn zu Iiſch ein ; er nahm dieß gern an. Nach der
fich ergießt und alleBehren zerreißt: ro erreicht ſie jedes Ideal
Suppe ſchlug ich ihm ein Glas 20jährigen Bordeaurwein dor.
von Vollkommenheit, was man ſich von Reiterei machen kann ;
und das that Seydlig mit der preußiſchen an dieſem Jaje.
1, 2b, mein Commandant (er fuhrt fort, aus Freundichaft mich To zu nennen ) , dieß iſt nicht ſchön von Ihnen ! ' -. Wie, dieß ift
Soubiſe u . Hildburghauſen wurden vom Erdboden weggeſpült."
nicht ſchön ! Wenn id beſſern Wein hätte, fo würde ich ihn Ihnen
/
Mir Wein ! Erinnern Sie ſich nicht mehr an mein ** ) Was die Unertennung des Königs betrifft, ro erzählt der Hr. , anbieten. Nein , in der I hat! Und bierauf erinnerte er Berfaſſer unter anderem : ,,Der König lohnte ihn ( ihm ) nach Verſprechen ? -
das erhinzu zu Nantes 1793 gegebeneTropfen Verſprechen. ,, Seitgetrun: jenem Wrin mehr ichkeinen Dage,anregte , habe der Schlacht mit demſchwarzen udlerorden , eine Uuszeichnung , mich die noch feinem Seneralmajor ( außer Prinzen von Geblüt ) ju Sheil geworden war. Damit erhielt er auch den Ehrentitel
Ercellenz! Dieß war eine um ro feinere Aufmerkſamkeit des Königs, a18 er ihn dadurch offenbar ehren wollte. Denn einige Sage nadher ernannte er ihn zum Generallieutenant und gab ihm das Küraffierregiment als Chef, wovon er bis dahin Com : mandeur geworfen war." Später heißt es : ,, Die Reiteret er: tannte Sendlig als ihren Chef ( ? ) : er verdiente es zu ſein .
Un den Japferen und Glüdlichen ſchließt ſich mit Vergnügen und Wohlgefallen der Krieger. Ob Neid ſich regte ? Seydlig wußte don teinem Stolze : ftets ſaber ſich vielen anderen gleich und alles war ihm fremd ( !) , nur ſeine Pflicht nicht, welche er mit ſeiner neuen Würde antrat. 3hm ſelbſt waren
ten ; dieß war das Wenigſte , was ich für einen waderen Mann, der mir das Leben gerettet bat, thun konnte. Hätte ich meinen Eid
nicht gehalten, fo ioürde ich geglaubt haben, Sie zu beleidigen. " ( Uus dem Demps. )
Schlacht, Herr Feldmarſchal ! Sie haben mir ſo bei der Shlacht geholfen und alles vollzogen, wie mir noch nie Einer geholfen hat. "
*) In der Erzählung der Schlacht ſagt der Ør. Berfaſſer: ,, Die Armee war bis dahin ruhig im Lager ſtehen geblieben. Det König gab nun Befehl , augenblidlich die Zeite abzubrechen .
Es geſchah dieß um 21 uhr mit ſolcher Ordnung und Schnel: ligkeit, daß franzöſiſche Augenzeugen es mit einer décoration
den Fürſten Moriz von Deſſau mit den Worten zum Feldmars
d'opéra vergleichen .“ Behrenhorft erzählt dagegen : ,, Weil tein Augenblick zu verlieren war, ließ man nothgedrungen, nicht aus Kriegsliſt , die Zelte ſtehen. Bieraus bildete fide glüdlicherweiſe von relbſt eine Säuſchung , welche der zwects vollſten Abſichtnicht beffer würde gelungen ſein : die Franzoſen glaubten nämlich , daß die preußiſche Urmee in ihrem tages
dal ernannte : in 3d gratulire Ihnen zu der gewonnenen
Stand balte. "
neidiſche Gefühle und Eiferſucht fremd. Ein ſolcher Charakter aber mußte der Gegenſtand der soffnung oder der Furdot, der
Bewunderung und Liebe oder der Geringſhägung und des Baffes rein ! Bierher dürfte noch gehören, daß Friedrich der Große nach der Schlacht von Leuthen , am 5. December 1757,
Redigirt unter Berantworttidkeit der Berlagshandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Oifinin gedrudt .
Mittwoch ,
Nr. 69.
29. Auguſt 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Deſtre i do .
ſie gewonnen zu haben. Der Herausgeber verſucht durch
Aus Tóplit vom 10. Auguſt ſchreibt die Augem. Zeitung : „ In dieſem Jahr iſt beſonders auch die große Ebene zwiſchen Bilin und Dur , wo der Kaiſer von Rußland, von dem ſeinen Namen führenden eigens hierber beorderten Huſarenregiment, und anderen Fleis eilungen , häufig militariſche Uebuns Truppenabthlåßt nen ausführen gen , und meiſt auch ſelbſt commandi, rend leitet,, der Sammelplaß der zahlreichen Badewelt, die oft ſtundenlang dem ritterlichen Monarden folgt, um Zeuge ſeiner militåriſchen Gewandtbeit und jener
eine Note zu beweiſen , daß der Herzog v. Wellington die Berluſte der engliſchen Armee in der Schladit von Toulouſe nicht, wie ibn Hr. v. Vaudencourt beſchuldigt, geringer babe angeben können. Befanntlich wurde Mars (dall Soult von einigen Perſonen laut angeflagt, die
vor einigen Tagen, nåchſt der 6 Stunden von bier ents
fernten Feſtung Thereſienſtadt abgehaltenen und vom
fand die Anfunft der zwei Boten , des engliſchen und des franzöſiſchen , die mit einander reiſten , und zur
Kaiſer ſelbſt angeführten Mandver ein eigenes Schau, ſpiel, unter dem Zuſammenfluſſe einer großen Menſchen ., menge, auch aus der Umgegend , die impoſante Figur des waffengeübten Monarchen an der Spite zu erblis đen , die ſchwierigſten taktiſchen Evolutionen mit einer
Zurüdlegung von 350 Meilen ( engl.) . 108 Stunden brauchten, als etwas febr Außerordentlides . Allerdings wurden ſie in Blois aufgehalten ; geſeßt aber auch, ſie båtten einen Aufenthalt von 24 Stunden erfahren , ſo laßt ſich immer ſo wer begreifen, daß ſie nicht früber zu
Leichtigfeit beberridend und ausführend, welde , Alles befeuernd, ſelbſt den Truppen die ſtundenlangen Stra .
ihrer Beſtimmung gelangt ſind, da ſie mit paſſen verſehen waren , welche der Kriegsminiſter , Herzog von Feltre,
Schlacht von Toulouſe nach Empfang der Nachricht von der Abdanfung Napoleons geliefert zu haben. Die Des
peſchen des Herzogø vv. Wellington enthalten durchaus feine Spur einer ſolchen Inſinuation ; ſie beweiſen im Gegentbeil,, daß der mit Ueberbringung dieſer Nachricht feurigen Beweglichkeit zu ſein , die ſelbſt den gemeinen an den Marſchall Soult beauftragte Gen. St. Simon Mann , der ronit gewöhnlich nur mechaniſch dem Com . feine erſte Zuſammenfunft mit dem Herzog v. Wellington mandoworte folgt , begeiſtert. So gemåbrte es bei dem erſt 2 Tage nach der Schlacht von Loulouſe batte. Man
paßen vergeſſen zu machen, und ihnen mit jedem , ſtets -unterzeichnet hatte, der den Behörden befahl, der Dolls nach wenig minutenlanger Raſt erneuerten weithin dals ziebung ihrer Miſſion fein Hinderniß in den Weg zu lenden Commandowort des Monarchen, neue Freude zu legen. Man bat damals plauſible Gründe für den von gewähren ſcien.. Móglich auch, daß zu dieſer unermůós ihnen erfahrenen Aufenthalt angegeben ; der erſchienene lichen Ausdauer der Truppen die Ausſicht auf jene Gras
Band gibt in dieſer Beziebung feine Erläuterung. Die
tificationen mit beitrågt, die des Raiſers Freigebigkeit, Weigerung des Marſchalls , fich der proviſoriſchen Res beſonders dem Militár ſo reichlich ſpendet. So wurde
gierung zu unterwerfen , weil er an der Authenticitåt
am Vorabend des Geburtstages des Königs von Preus Ben der hier die Badefur gebrauchenden preuß. Manns
Die Naval and Military . Gazette ſchreibt:. ,, Der
des Gen. St. Simon zweifle , wurde von dem Herzog als eine offenbare Abſicht von Seite des Maridals angereben , das Unglüd des Krieges zu verlängern und den Bürgerfrieg zu erneuern. Uebrigens erwarten wir mit Neugierde den leßten Band des hiſtoriſchen Werkes des Oberſten Napier, der und ohne Zweifel die Beweg.
eilfte Band der Depeſchen des Herzog8 v. Welo
gründe des damals von dem Marſchal Soult beobados
lington iſt erſchienen . Er wartete mit deſſen Erſcheis
teten Zaubernd erläutern wird. Folgende, am Ende des
ſchaft ein Geſchenk von 100 Dufaten dargereicht. “ Großbritannien.
nung bis zu der Abreiſe ſeines tapferen Antagoniſten, Krieges geſchriebene Stelle iſt ſehr merkwürdig; ſie gibt der in England in vollem Maße gefeiert, von den Gros
die perſönliche Meinung des Herzog 8 y. Wellington åber
Ben aufgeſucht, und von dem Jubel der Einwohner die Unmöglichkeit für die Bewohner der Halbinſel, Frank. Großbritanniens aller Stånde und Klaſſen begrüßt reich ohne engliſchen Beiſtand zu widerſtehen. Der Hers wurde. Der jeßt erſchienene Band enthält alle auf die Schladt von Toulouſe bezüglichen Details , úber
309 v . Wellington ſchrieb am 21. Decbr. 1813 an Ford
Bathurſt: ,.... Da ich das Feld mit 30,000 Mann in der
welche die Franzoſen die abſurde Prátention aufgeſtellt, Halbinſel bebauptet, ſo kann die Regierung Sr. Maj.
547
548
5 Jahre hindurch 200,000 Mann der beſten Truppen Ropfe zu verhalten. Begegnen einzelne Offiziere und Napoleons Beſchafftigung geben , denn es wäre lächers Soldaten dem Hodywürdigſten , ſo bleiben ſie ſteben und lich, ſich einzubilden, daß die Spanier oder die Portus
nebmen die Kopfbedeckung ab, ebenſo bei gewöhnlichen
gieſen allein auch nur einen Augenblick den Franzoſen Kirchenparaden , wo obne Obergewehr in die Kirche widerſtehen konnten , wenn die engliſche Armee ſich zus marſdirt wird. růckgezogen båtte. Die Armee , die uns in dieſem Aus Großherzogthum Herren, genblide entgegenſteht, iſt 100,000 Mann ſtarf; mit ihr ſou ſich eine Reſervearmee, die gegenwårtig zu Bordeaur Zum Bebuf der dießjábrigen Hauptübungen verſammelt wird, von 100,000 Mann vereinigen. Wer wurden Ende vorigen Monats die Großbeurlaubten bei
möchte glauben, daß man daran gedacht håtte, mehr als den Regimentern eingezogen und in den erſten Tagen das Drittel dieſer beträchtlichen Macht gegen die Spas nier anzuwenden , wenn wir ſie verlaſſen hätten. “
in Darmſtadt und den zunåchſtgelegenen Orten. Feld ,
des Auguſte concentrirte ſich das ganze Truppencorps
F r a n fre i ch .
taftiſden Aufgaben des Erercirplages geloſt. Am 18.
mandver fanden nidt ſtatt, ſondern es wurden nur die Der Kriegsminiſter hat eine Bekanntmachung erlaſs dieſes wurden die Uebungen geſchloſſen und fehrten die ſen , nach welcher die penſionirten , ſowie alle außer Truppen in ihre reſpectiven Garniſonen zurück , mit Activitåt ſt ebenden Offiziere bei offentlichen Ausnahme des Gavalerieregiments , welches noch bis Feierlichkeiten denſelben Rang einnehmen , als wenn ſie Ende des Monats ſeine Uebungen fortſeßt. Am 16. noch im Dienſte waren. paffirte das ganze Truppencorps vor Sr. R. Hob. dem
- Einer unſerer ålteſten Krieger, Generallieutenant Großherzog die Revue, Hódítwelcher mit den Leiſtungen der Truppen die vollfommeníte Zufriedenheit auszuſpres
lynd , iſt im 83. Jahre ſeines Älters geſtorben . P r é u B e n.
Se. Majeſtåt der König bat beſtimmt, daß von den Kriegøgerichten gegen Deferteure , welche nach dem Atteſte eines Militårarztes zur Aufnahme in eine Fes
chen gerubte. An demſelben Tage fand auch ein Scarf ſchießen aus GeſchůBen jeder Art mit gutem Erfolg ſtatt. Holland. Amſterdam ., 12. Aug. Im Haag ſind der General.
ſtungsſtrafſection, ſowie zur Fortſeßung des Militárdiens ſtes ganz untauglid) ſind, ſtatt der gefeßlich verwirften militåriſchen Feſtungsſtrafe oder Feſtungebaugefangen : ſchaft auf Zuchtbausſtrafe von gleicher Dauer, Verluſt der Nationalfokarde und, in ſo fern nicht Ausſtoßung
lieutenant, W. F. Graf van Reede, in den leşteren Kammer, und der General der Infanterie, Baron de Conſtant Rebecque Villaos, im Jahr 1831 Chef des allgemeinen Stabs des Feldlagers , geſtorben.
aus dem Soldatenſtande eintreten muß, auf Entlaſſung aus dem Militärverhältniſſe erfannt werden ſoll, und
N e a p e I.
daß bei Berechnung der Strafzeit und Ueberweiſung der Verurtheilten an eine Civilſtrafanſtalt ebenſo zu verfabs ren iſt, wie binſichtlich Derer verfahren wird, weldje durch friegsrechtliche Erkenntniſſe aus dem Soldaten
Seffionen der Generalſtaaten auch Präſident der erſten
Neapel , 10. Juli. Seitdem der Großfürſt Michael bei ſeinem Hierſein der neapolitaniſchen Reiterei ein ſo wenig empfehlendes Zeugniß gab, hat ſie , ſonſt die Lieblingstruppe des Königs , ſeine Zuneigung völlig verloren. Tag und Nacht wird ſie nun in ermúdenden
ſtande ausgeſtoßen werden , und zur Verbüßung der Manóvers berumgejagt underndtet dafür zuleßt doch gleichzeitig erfannten Freibeitsſtrafe einer Civilſtrafans nurzornige Anreden und mit Ladel gefüllte Tagsbefehle. ſtalt überwieſen werden müſſen .
An dem Geburtstage der Königin Mutter ließ der Atos
nig die in Neapel liegenden Reitereiregimenter, nachdem ſie am Tage vorher bis nach Mitternacht batten ererci, München , im Auguſt. Eine allerhöchſte Verordnung ren müſſen , wieder auf den Uebungsplat růden , die vom 14. Áuguſt ſchreibt vor , daß bei katholiſchen Mis Offiziere abſteigen und die einzelnen Schwadronen von litårgottesdienſten während der Wandlung und beim den Unteroffizieren befebligen. Segen wieder , wie es früher geſchab , niedergefniet were B. a y d r n.
den fou, ſowohl von Seite der Offiziere als der Solda , ten. Gleiches hat zu geſchehen bei der Frobnleichnamos 3
prozeſſion und auf Wachen , wenn dao Hochwürdigſte vorbeigetragen und an die Mannſchaft der Segen ges geben wird. Weiter wird darin beſtimmt, daß die Ebs renbezeigung des Frontmachens nur vor dem Hochwürs
Sd we i z.
Am 1. Juli nahm das große eidgenoffiſche Freis ſchießen zu St. Sallen ſeinen Anfang und dauerte volle 8 Lage. Dieſes große Volksfeſt, das alle 2 Jahre gefeiert wird, bat ſeit den 12 Jahren ſeiner Gründung ungemein an Ausdehnung gewonnen. Jede Stadt, wo
digſten, II. KK. Majeſtáten, allerhöchſten und bodiſten es bisher abgehalten wurde, ſuchte es den Vorgängern Perſonen zu geſchehen babe, und dieſe Ehrenbezeigung zuvorzuthun , und das beurige Sdießen übertraff an Menge und Roſbarfeit der Preiſe alle åbnliche frůberer werden Hüte und Schirmmúßen von Offizierent, Unters Jahre. Der Stußen iſt beut zu Tage des Schweizers offizieren und Soldaten in allen dienſtlichen und auſs ſichere Waffe und überall pflegt das Volf deren Uebung. ſerdienſtlichen Verhältniſſen als Ehrenbezeigung nie Der geringſte Drt beſißt auch eine Schügen und ſeinen abgenommen, ſondern iſt ſich mit dieſen Kopfbedeđuns Schießſtand . Auch muß man geſteben , daß die Búcle gen in allen Fällen wie mit dem Casquet auf dem rich vortrefflich für ein land paßt, deſſen Terrain ro auch von Seiten der Offiziere zu erweiſen ſei. Endlid
550
549 unendlid coupirt iſt. Die Regierungen unterſtüßen die Dorliebe des Volkes für dieſe Waffe ungemein ; man
Li te r a tu r.
unter Friedrich d. Großen Königl. Preuß . Reiterei findet in jedem Bezirk Männer , deren Sicherheit ans Die oder der General der Cavalerie Frhr. v. Seydlig.
Unglaubliche grånzt. So bielt ein Scharfſchüße einem
Sameraden einen zinnernen Zeller mit der Hand dar
Karlsrube. Creuzbauer'ſche Buchhandlung. ( Saluß.)
und auf mehr denn 100 Schritte traff dieſer das Ziel.
Bei Zorndorf, am 25. Auguſt 1758 ſeben wir unter
Es gibt viele Schüßen , die ſelten nur das Schwarze, dem Commando von Seydlik 18 Schwadronen Huſaren, nie die Scheibe feblen . Man bedenke dabei , daß nicht 5 Sdwadronen ſeines eigenen Regimenis, 5 Schwadros etwa die Buchſe aufgelegt oder geſtúkt, ſondern daß aus
nen Gendarmen und 3 Scwadronen Garde - du- corps.
freier Hand geſchoſſen wird, ein Umſtand, der bei Scheis Die Preußen zählten überhaupt 38 Bataillone à 600 benſdießen in Deutſchland nicht allgemein ſtattfindet. Mann , 83 Sdwadronen à 120 Pferden und, obne die Wie gefährlich der Stußen im Kriege werden fann , hat Regimentsartillerie , 117 Geſchüße; die Ruſſen 76 Ba.
ſich im I. 1809 im Kampfe gegen den waderen deuts taillone und 51 Schwadronen , zuſammen 52,000 Kópfe, jchen Dolfsſtamm der Tyroler gezeigt. Die Schweiz und ihre Artillerie war der der Preußen ſehr überlegen. könnte gegenwärtig leicht 20 bis 30,000 vortreffliche Der Kdnig batte gegen den ruſſiſchen rechten Flügel den Scharfſchüßen auf die Beine bringen. – Die Zahl der aus 8 Bataillonen beſtehenden Vortrab und außerdem Sdůfe berechnete man die mal über 200,000. Man
12 Bataillone, 60 Geldůße und 56 Schwadronen be.
ſpricht von mehr als 80,000 Fr. Einnahme. Für die Stichſcheibe wurden über 2400 Doppel zu 20 Fr. geldſt. Zu den über 44,000 Fr. betragenden Gaben lieferte Prinz Pouis Napoleon einen foſtbar gearbeiteten Stufen, den man (vermuthlich doch etwas zu hodh ) auf 4000 franz.
ſtimmt. Die Dispoſition wurde aber nur hinſichtlich der Geſchůße befolgt und der Vortrab, welcher von Zorns dorf mit dem linken Flügel långs des Zabergrundes vorgerudt war , ſtieß auf den Feind, ohne irgend eine Unterſtüßung von Infanterie oder Cavalerie. Nadı kur,
Franken in Werth anſchlug. Er fam nach Enneda im
zem Gefedite rådte der ruſſiſche rechte Flügel vor und
Kanton Glarus. Die Einrichtungen waren vortrefflich und die Eintradit ungeſtört. An Verſuchen zu tumultus ariſchen Entſchlüſſen und Beſchlüſſen fehlte es zwar an dieſem Freiſchießen ſo wenig, wie an einigen frúberen ; ſie ſcheiterten aber und werden immer ſcheitern an der
gleichzeitig chofirte die daſelbſt befindliche Cavalerie , warf den Vortrab und 7 Bataillone rechts deſſelben über den Haufen und nahm 26 Kanonen . Seydliß aber, welcher links des Vortrab8 vorgegangen war, griff jeßt ein , ſekte über den Zabergrund und faste
Beſonnenbeit der Schüßen , die ſich ihrer Kunſt hinges ben, ſich deßbalb in Freude verſammeln , aber ſich nicht
mit der Gardesdu : corps und den Gendarmen die redste Flanfe der Infanterie , mit ſeinem Regiment und den Huſaren die der Cavalerie ; bei dieſem Angriffe befand
für politiſche Zwecke gebrauchen laſſen wollen .
5
er ſich in Perſon.
Die Cavalerie der Rufen wurde
Z úr fe i.
zum Weichen gebracht; auf den redten Flügel ihrer
Die Times ſchreibt aus Konſtantinopel vom 27. Juni : Bei einem Feſtmable , welches dem Sultan von dem Großadmiral Ahmed Femzi Paſca vor ſeiner Abfahrt an Bord des Admiralſchiffes gegeben wurde, drůdte der Sultan über die in der Seemacht eingeführten Verbeſſerungen ſeine Zufriedenheit aus, madhte die anmeſenden bóberen Offiziere auf die Wichtigfeit einer Aftung einfloßenden Flotte für das osmaniſdie Reich
Infanterie batten ſich außerdem noch 15 Schwadronen Dragoner und 10 Schwadronen Huſaren geſtürzt und derſelbe mußte endlid aud das Feld råumen. Die Mitte der Ruſſen ſtand aber noch unerſchüttert und da die preußiſche " Infanterie bis hinter Zorndorf gewichen war, fo zog ſich deren Cavalerie ebendahin zurück. Der Konig ordnete jeßt einen neuen Angriff an , und zwar mit dem rechten Flügel voran ; Seydlig foute binter
aufmerkſam , und ließ Todann alle boben Beamten der
dem linken Flügel der Infanterie mit 18 Schwadronen
1
Pforte und alle Paſcha's, insbeſondere auch, was dem Kůraſſiere, 15 Schwadronen Dragoner und 28 Schwa . Admiral ſehr ſchmeichelhaft war, die früheren Großad: dronen Huſaren, zuſammen 7000 Pferde, folgen. Eine mirale Labir Paſcha und Halil Paſda, ſeinen Schwies
zu dem Ende etwas weit vorgeſchobene Batterie wurde
gerſohn, auffordern, fid) von den Fortſchritten der Flotte zu überzeugen. Am folgenden Zage muſterte der Sultan in der Ebene Daud Parda 3 Regmtr. Miliz , welche von Adrianopel kamen.. Dieſes erſt ſeit 2 Jahren gebildete Corps zeichnete ſich durch große Genauigkeit in ſeinen Manóvers aus. Nach den liſten belauft ſich die bis jeßt organiſirte Miliz in Klein Aſien auf 450,000, in der europåiſchen Türkei auf 280,000 Mann. Die
von der rufíiſden irregulåren Cavalerie des linken Flüs gels alsbald genommen , welche jedoch der Infanterie nichts anhaben fonnte und endlich durch 22 Schwadro, nen zurückgeſchlagen wurde. Die preußiſche Infanterie war indeſſen vors und an die ruſſiſche Linie herange. růdt, worauf ſie zu feuern begann. In dieſem Augens blice ſtürzte ſich die irregulåre Cavalerie auf die preus Biſchen Bataillone des linken Flügelb und ſchlug 13
Bevölkerung von Bosnien , dein nordliden Albanien
derſelben in die Flucht. Seydlig brad ießt, waffenweiſe
und den übrigen europåiſchen Provinzen, welche ſich bisher der Einführung der europåiſchen Laftif widers rest, aber Milizen gebildet haben , rood gegenwårtig eine Pandwehr von mehr als 1 Million Bewaffneter
in 3 Treffen geordnet, vor : die irregulare Cavalerie flob bei dem Anblice dieſer impoſanten Maſſe und Seydlig ſtürzte ſich geradezu auf das noch feſtſtehende feindliche Fußvolk. Dod hören wir den Hrn. Verfaſſer felbſt: ,, Der Chor war fürchterlich : er ging durch alle Treffen ( der Ruſſen . ) Bündig , wie ein richterlides
bilden .
531
532
Erkenntniß , und genau, wie ein mathematiſcher Beweis bezmeden ? Die Illuſion des Feindes fonnte unmöglid war ſein Charakter. Dieſer Chof bat den Saß außer Zweifel gereßt, daß fein Fußvolf, wie tief es auch ge. ſtellt und mit welchem Feuer (Gewehrfeuer ) es auch ausgerüſtet ſein mag , einem Reiterangriffe widerſtehen fann, wenn dieſer Angriff einen talentvollen Fübrer und tapfere Reiter bat. " ( ! ) A18 die Infanterie des preus Birden rechten Flügels berangefommen war, hatte das
die 500 Sdritte entfernten Sdwadronen des zweiten Creffend in das erſte zieben . * ) - In der Schladt von Freiburg " (Freiberg), am 29. Oftbr. 1762, batte Pring Heinrich 29 Bataillone und 60 Schwadronen unter ride Fürſt Stollberg dagegen 49 Bataillone und 68 Schwa. dronen. Dem General Seydliß waren auf dem rechten Flügel 9 Bataillone und 10 Schwadronen Kuraſſiere
Feuer der Rufen bereits aufgehört und dieſe wichen und 10.Schwadronen Dragoneruntergeordnet. **)" Er endlich nach verſchiedenen Richtungen in unorbentlichen Saufen. Die Saladt hatte von Morgens 9 bis Abends 8 '/2 Uhr gedauert. Wir ſtimmen ganz mit dem Hrn, Berfaſſer übereint, daß der Genius eines Seydliß dazu gehörte, um die Schlacht von Zorndorf zu gewinnen. * ) Auch darin : ,, Aeußerer Impuls hilft für nichts, wenn die innere Anregung des Künſtlers fehit." Wir vermde gen aber dem Hrn . Verfaſſer nicht zu folgen, wenn er fortfährt: ,, Dieſe innere Anregung des Reiterfünſtlers
bemachtigte ſich einer feindlichen Batterie (auf der Drei. freuzerbóhe) und wußte dieſe zu bebaupten. Der linke Flügel fonnte aber fein Terrain gewinnen, indem daſı felbe von 19 feindlichen Bataillonen ſtandhaft verthels digt wurde. Da ſtürzte ſich Scydliß mit ſeinen Sowas dronen , wozu ſich nod 10 Schwadr. Huſaren geſellten, auf dieſe Bataillone, welche in 2 Treffen ſtanden , und warf ſie über den Haufen. So entſchied Seydlig aber, mals eine Schlacht, und zwar die leßte des 7jährigen
enthålt die ſofratiſche Hebammenfunſt ; auch ohne die
Krieges , durch ſein wohlberechnetes Eingreifen ; um ſo
Entbindungswerkzeuge durch Approrimation warm zu ſtrablender ging ſein Ruhm in den Frieden binůber. ***) machen , gelingt es. In ihr liegt verborgen , wie in Möchten ſich namentlich von dieſem ůmſtande dieSchrifts einer Knospe, ein zweiter Band von Seydliß und, wenn ſteller Rechenſqaft geben , welche Zietben in Schatten die Gelegenheit ſich madt , ein neues Leſtament von ſeinen Zbaten . " Die Schlacht von Hochkirch , am 14. Oftbr. 1758, in welcher die Preußen 28,800 Mann,
ſtellen und die Zbaten der preußiſchen Reiterei nur in
Seydlit vereinigen wollen. Dieſer geſchieht dadurch fein Gefallen , den Manen Zietbens ſind wir aber ſchuls
13,200 Pferde und die Deſtreider 69,000 Mann, 15,000 dig , daß wir an Hohenfriedberg, Hennersdorf, Leuthen, Pferde ſtart waren , wurde faſt nur zwiſchen den bei. Liegniß , Torgau 2c. erinnern. derſeitigen Infanterieen ausgefämpft. Als der Konig
Schließlid bemerfen wir noch , daß , wenn Jomini
das Spiel verloren gab , d. b. als er Hochfirch nicht wieder erobern fonnte, da dedte Seydliß den Ridzug mit der geſammten Reiterei, welche er in zwei Treffen aufmarſchiren ließ .**) Daß dieſer Aufmarſch mit Prás ciſion und Schnelligkeit geſchah, gereicht der preußiſchen Cavalerie zur Ehre. Wir vermogen aber weder den tats tiſchen noch den optiſchen Anſichten des Hrn. Berfaſſers beizupflichten : ,, Seydlit batte hier 108 Sowadronen
geſchrieben bat, um zu zeigen, daß nur die innere linie den Sieg feſſeln konnte , es uns bedůnfen will, das vor. liegende Werfchen ſei nur darum geſchrieben worden , um der Welt zu ſagen , daß Seydlig nach der Ideen. taftif des Hrn. Verfaſſers gebandelt habe.
vereinigt, die er mit ganzen zugsbreiten Abſtånden zwis
Der König ließ die Cavalerie mit großen Zwiſchenräumen aufmarſchiren , um in der Ebene den Raum zwiſden zwei Dörfern auszufüllen und ro den Rüđzug zu deden . Wennlig verwendete Napoleon reine Cavalerie bzi U6pern ; in beiden Fällen gab aber die Noth das Gefeß, denn wer ohne ſie alſo verfährt, hat ſich ſelbſt die Schuld beigumeſſen, wenn dadurch
ſchen den Schwadronen in zwei Treffen dergeſtalt eine Stellung nehmen ließ, daß die Schwadronen des zweis die Kataſtrophe von Ramillies ſich wiederholt. ten Treffens die Intervallen des erſten Treffens dedten. **) Der ør. Verfaſſer ſagt: ,, Prin ; þeinrich hatte zweiBeere Die Stellung erbielt dadurch eine ziemliche Ausdehnung und erfüllte zugleich den Zweck einer Tåuſdung. Das zweite Treffen ſtand 500 Schritte vom erſten entfernt."
gegen ſich, die öſtreichiſche Bauptarmee und die Reichsarmee. Er befand ſich daber häufig in der Lage, ſich zu iheilen . So
Die großeren Intervallen mußten nothwendig das erſte Treffen ichmachen und den Aufmarſch verzögern , wie man denn auch in einem ſolchen Augenblide feine von den gewöhnlichen Regeln abweichende Anordnung treffen
ruppen aller Waffen befehligte. Er zeigte bier, was der Geſchichte Unkundige bezweifein , daß ein Reitergeneral ein
darf. Waren die Intervallen wirflid vergrößert, dann war es ein Fehler, wenn dieſes auch mit dem Abſtande
miſchte Heereshaufen ſeiner Führung zu überlaſſen , hatte Prinz Heinrich nur aliein verſucht. Þierin lay auch, um fret
des zweiten Treffens geſchah. Das die Schwadronen des zweiten Treffens die Intervallen des erſten decften , erlauben wir uns zu bezweifeln. Welche Tåuſdung wurde im vorligenden Falle erreicht und was ſollte ſie
oft dieſes geſchah , befestigte Seydlig den entſendeten Iheil. Wir finden ihn alio häufig in der Rolle als Feldherr, wo er ebenſo , beſonnener und abgemeſſener Feldbere ſein kann , als jeder andere General. " Bebrenborſt bemerkt dagegen : Se
und aufrichtig zu loben , Seydligens Salent nidt . Er war, wie ſchon geſagt , der Schußgeiſt, oder vielinebr oas in der
Reiterei wirkende und fie belebende Beren , ſie war von ihm erfüllt und durchdrungen. “ Diethen verſtand rich, Seiläufig geſagt , ebenfalls nicht auf Führung der Infanterie und in
ern , daß Seydlig bei pochlirch die geſammte preußiſche
neuerer Zeit raben wir, daß der Gavaleriegeneral Murat kein Feldherr war ; das Beiſpiel von Bücher aber wird nicht das gegen gehalten werden dürfen 2c. ***) Dub Wahre an der Sache dürfte ſein , daß Seydlig in dieſer Affaire bloß gegen den feindlichen linken Flügel, wo ſich auch die Dreifreuzhöhe befano, gewirkt habe. Das enargilde Uuf
Cavalerie befehligt babe und daß Friedrid d Große Seydlig darurch über Ziethen habe ſeßen wollen .,
treten von Seydlit bat übrigens weſentlid zum Gewinne der Sdlacht beigetragen.
*) Man muß übrigens geſtehen , daß Friedrich der Große die
Schlacht bei Zorndorf ähnlich gewann, wie Pyrrhus die bei Heraclea oder bei Uscalum.
* ) & s möchte dem ørn. Berfaſſer ſchwer werden, den Beweis zu
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt und in defien Offigin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 70 .
1. Sept. 1838.
M.
Allgemeine Militar - Zeitung.. Bayer 11. raſſierregimentern , 2 Chevaurlegersregimentern , vier M únchen , 18. Auguſt. Die Revue der hieſigen fabrenden Batterieen , je ju 8 Geſchůben , und einer Regimenter batte dieſen Morgen, jedochnicht,, wie früs Pontonnierabtheilung mit 24 Pontons. Das Ganze ber beſtimmt war, auf dem Marrplat, ſondern , weil umfaßt über 16,000 Mann, worunter 2600 Cavalerie,
ein großerer Raum erforderlich, auf dem Marsfelde und 600 Artilleriepferde. Die Vertheilung dieſerTrup, ſtatt." Es nabmen daran Theil: das leibinfanterieregi, pen iſt wie folgt: die Infanterie bezieht ein fager in
ment , die Infanterieregimenter Konig und Kronpring, der ſchonen Ebene, die einerſeits vom fech, andererſeits das Küraffierregiment Prinz Karl und das erſte Artil. lerieregiment. Der ganzen Revue wobnten 33. MM Mm. der Kaiſer von Rußland undder Rónig zu Pferde bei. Es war ein ſodnes militariſches Schauſpiel, von der berrlichſten beiwohnten. Witterung begünſtigt, dem lid Tauſende Menſchen Der Kaiſer zeigte dabei von als fåbner und gewandter Reiter wie alš als feiner Renner,
von dem die Ebene beberrſchenden Rebel und der Wer, tad eingeſd loſſen wird. Das lager reicht von Obers tach
bauſen bis Gerſthofen. In deffen Mitte růdvårts wird ein vierediger Bazar für die Marfetender 26. abgeſtedt werden. Das Chevaurlegersregiment Konig und das
Infanterieregiment Prinz Karl bleiben in ihrerCarni, fon Augsburg, das Chevaurlegersregimt. Herzog Mari.
deſſen Scarfblic auch nicht das Geringſte entgeht. Bei milian cantonnirt von Gablingen långs der Somutter
den Uebungen des Kůraſſierregiments ritt der Kaiſer
berauf bis an die Chauſſee von Augsburg nach Ulm ; das Kiraſierregiment. Prinz Karl liegt von Pferſee bis dem Mändver der Feldartillerie. Das Zoller'ídhe Sy. Bergheim und Inningen , und das Ruraſſierregiment dem Regiment zur Seite. Großes Intereſſe nabm er an
ſtem bemåhrte ſich auch beuteauf eineglänzendeWeife. Pring Jobannvon Sachſen liegt in Augsburg undrech: In der Tbat, man muß Augenzeuge rein , um ſich von
baufen. Die Eintheilung während der Pagerzeit iſt dem
dieſer Raſdheit der Bewegungenund Wendungen einen Vernehmen nach folgende: 1. Septbr. Sonnabend, Ein, Begriff zu machen, die immer glúden, und wobei nie die marſd ins Fager ; 2. Septbr. Sonntag, Gottesdienſt; kleinſte Störung eintritt. Der Raiſer drůdte dem Ge. 3. und 4. Septbr. Brigadeerercitium ; 5. und 6. Divis
neralieutenant Baron v. Zoller die Hand und ſagte fienderercitium ; den 7. Freitag, Corpsmanover ; den 8. ibær viel Berbindliches.*) Der Kronprinz undder Prinz Sonnabend, kleine Kirchenparade; den 9. Sonntag, Rarl führten ihre Regimenter in Perſon vor 33. mas große Kirchenparade, wobei man Se. Majeſtát erwartet. ieſtåten vorbei. Bei der allgemeinen Revue waren Den 11. erſtes Feldmanover; den 11. Spezialrevue der
die Truppen treffenweiſe aufgeſtellt, die beiden Flügel 1ten Diviſion ; den 12. Mittwoch,zweites Feldmandver; ( Hafen) aber wegen Mangel an Raum vorgezogen ,
den 13. Spezialrevue der 2ten Diviſion ; den 14. Freis
wodurch das Ganze einen ganz eigentümlichen ſchönen odnen tag, Abmarſch. Die beiden Feldmanóvers werden , das Vollendung der allgemeinen eine gegen den Kobel, das andere gegen Friedberg gerich. Anblid gewährte. Nad Nach Heerſdau mandvrirten die einzelnen Abtheilungen , ohne tet, , und mit lebterem ein fecübergang verbunden ſein. zu feuern, und auch größtenteile obne klingendes Spiel. Nach geendigtem Mandvriren aber fehrten die Regi. menter mit voller Muſit in ihre Kaſernen zurůd. -
- Die Algem . Zeitung theilt Folgendes über das bei Augsburg abzubaitende fager mit. (S. Nr. 29 u. 3i der A.. M. . ) Die Truppenzabl, welche dort zuſammengezogen wird, beſtehtaus 8 Regimtrn. Infan.
S r o ßbritannien. Die fondon Gazette vom 3. Juli enthielt eine lange
Reihe von Beförderungen in der lands und See macht, welche aus Beranlaſſung der Krdnung vorgenommen wurden. EsGeneralieutenante der Ins fanterie und Reiterei 17 wurden ernannt : zuin Generas Ten , 32 Generalmajore zu Generalieutenanten (darunter
terie , je zu 2" Bataillonen, 2 Jagerbataillonen, 2 kús Sir 3. Colborne, bisheriger Vicegouverneur von Nieders Canada , jest wieder Befeblebaber der Streitfråfte in *) Dem Nürnb. Correſpondent und dem Fränk. Merkur zufolge
rol der Kaiſer geſagt haben : » Berr General! Id gratulire den nordamerikaniſchen Berißungen ), 16Oberſten zu Ihnen, dieſe Artillerie iſt die beſte, welche ich je geſehen « oder: » Sie führen die erſte Artillerie in Europa ! «
-
Generalmajoren, 46 Oberſtlieutenante zu Oberſten und 30 Majore zu Oberſtlieutenanten . Bei der Artillerie und
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dem Geniecorps : neue Generale 2 , Generadlieutenante 5, einer bebeutenden Erleichterung der Umſåße des Minis Generalmajore 5, Oberſten 4, Oberſtlieutenant 1 , Mas ſteriums ſelbſt und des Reidsſchages beitragen. Indem
jore 27. Bei den Seeſoldaten: ein neuer General und Id in dieſen ſo ſchnellen Foriſchritten die Früchte der 2 neue Majore. Bei der Seemacht: 3 Biceadmirale von unermüdlichen und ſorgfältigen Wirkſamfeit , die Sie der rothen Flagge zu Admiralen der blauen ; 4 V. A. beſtåndig auf den ökonomiſchen Zuſtand des Miniſteri, der weißen zu V. A. der rothen ; 5 V. A. der blauen zu ums verwendet haben, und jener verſtändigen Maßregeln
V. A. der weißen ; 4 Contreadmirale der rothen zu V. A. und Anordnungen, welche in dieſem wichtigen Zweige der blauen; 6 C. A. der weißen zu C. N. der rothen ; unter Ihrer unmittelbaren Leitung getroffen und auf lo 9 C. A. der blauen zu 6. A. der weißen ; 12 Capitaine ausgezeichnete Weiſe ausgeführt werden, erkenne, iſt zu Flaggenoffizieren . In einer am 15. Auguſt von der Königin gebal, tenen Ordensinveſtitur, wurden mit dem Großkreuze
es Mir febr angenehm, Ihnen für dieſen dem Staate geleiſteten Nußen Meine aufrichtige und vollfommene Erfenntlichkeit wiederholt zu bezeigen , die 3d Sie be.
des Bathordens decorirt : der Generallieutenant Sir auftrage, auch in Meinem Namen den Mitgliedern des John lambert, der Generallieutenant Sir Robert Kriegsrath und Ihren übrigen Mitarbeitern in der D'Callagban, der Graf v. Gosford , ford hos Verwaltung des öfonomiſchen Theils des Kriegsmini, ward de Walden , der Generalmajor Sir Alerander ſteriums auszudrüden . Id verbleibe Ihnen auf immer Caldwell , der Generalmajor Sir James Purbing. wohlgewogen . " ton und Sir Rich . Jenkins; das Commandeurfreuz - Durch einen Tagsbefehl wird der Erzberzog
erhielten : der Oberſt Sir R. Williams, der Admiral Franz Karl von Oeſtreich zum Chef des ramos
Sir J. lawford, und die Generalmajore Sir John gitiſden Grenadierregiments ernannt; taſſelbe roll in Gardiner, Sir A. Pilfington , Sir Edw. Gibb8 Zukunft den Namen ,, Grenadierregiment des Erzherzogs und Sir Arthur B. Clifto it. F r a n fre i dh. Paris bat gegenwärtig eine Beraßung von 14
Franz Karl“ führen. Sch ro e i .
Surſee , 20. Auguſt. Das eidgen. Uebungslager Regimentern , an Cavalerie , Artillerie und Infanterie. úbertrifft alle Erwartungen , wozu die berrliche Page Bon Cavalerie 1 Regimt, fanziere, 1 Regimt. Huſaren, des lagerfeldes und die fortdauernd günſtige Witterung 1 Regimt. Dragoner , und 1 Regimt. Artillerie. Die weſentlich beitragen. Die ſåmmtlichen Truppen ſind åbrigen Regimenter gehören zur Infanterie. ziemlich gut vorgeúbt und die Uebungen geben auf be. - Die miniſteriellen Journale widerlegen die Angabe friedigende Weiſe von ſtatten . Die Mannszucht lågt der Dppoſitionsjournale , daß der Kriegeminiſter Fürze nichts zu wünſchen übrig und der Geſundheitszuſtand iſt .
lid zwei Militare zu einem Duell ermächtigt habe. ( S. Nr. 68 der 4. M. 3. )
ſehr gut. Blog 9 Mann, nåmlich 6 Leſſiner, 2 Berner
Holland.
obne jedoch gefábrlich frank zu ſein . Heute frůb braden die Gruppen aus dem Pager auf, marſdirten in vers
und i luzerner, befinden ſich gegenwårtig im Hoſpital,
Aus dem Haag , 16. Auguſt. Unſere Regierung diedenen Ridtungen gegen Münſter, von wo es nad .
fordert 20 Artiüerielieutenante und 30 Artillerieunter ,
Hiltisrieden und über das Saladtfeld bitunter nad
offiziere auf, freiwillig fich für den Dienſt in Oſtins dien engagiren zu laſſen. Die Offiziere erhalten freie
Sempach gehen ſoll. Unterwegs werden ein Paar Ge. fechte geliefert. Die Hauptmanöver ſollen am 22. und
Ueberfahrt und eine Gratification von 1500 fl.
23. Auguſt ſtattfinden .
N e a p el.
Neapel, 11. Auguſt. Das heutige Regierungsblatt Einige, durch G.A. Jacobi's Beſchreibung der enthält ein königl. Decret, worin ſtrenge Verbote gegen großherz. heſſiſchen Feldartillerie (53 Heft der
das Duell enthalten ſind. Wer den Gegner tódict, Beſchreibung der europäiſchen Feldartillerieen ) ibn ſo verwundet, daß er innerhalb 40Tagen an, veranlaßte Betrachtungen über gewiſſe Einrich oder den Wunden ſtirbt , fåût der Todesſtrafe anbeini. tungen dieſer Artillerie.
Rußland .
Seite 3 des angezogenen Heftes findet man Folgens
Petersburg, 15. Aug. Se. Maj. der Kaiſer baben desangeführt: er,
aus Toplit folgendes Reſcript an den Kriegsminiſt
Einrichtungen bagegen , mit denen wir uns nidit
f, erlaſsen : ,, Graf Alerander Jwas Grafen Tſchernitſchef nowitſch! Bei der Durchficht der Mir in Ihrem befon. einverſtanden erklären kóunen, ſind :
deren Bericht vorgelegten Bilanz über den Beſtand der ,, Die zwet Raften auf dem Hinterwagen Gelder und Effecten der vier Defonomie departe des Munition &wagens, deren Vorbandenſein um ments des Krieg &minifteriums für das I. 1837 fo weniger erbeiſdt wird , als man die Fußartillerie -
babe Ich mich von Neuem mit beſonderem Vergnügen nicht als fabrende Artillerie gebrauchen will. überzeugt, in welcher befriedigenden Zuſtande fich dies ,, Die Beibehaltung des aus der preußis ſelben jetzt befinden, und wie die eigentlichen Geldmittel en Beſchirrung entlehnten Sielengeid irro Deo Kriegsminiſteriums durch allmähliches Anwadſea: 24 für die Borderpferde des Sedegeſpanne.
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„ Die Bewaffnung der Fußartillerie mit Munitionswagen bei den leidten Fußbattericen ſtårfer langen Gewehren ; da man doch in der Bewaffnung beſpannt bat, als die Geſchůbe, iſt uns nidt mobi der franzöſiſchen Artillerie ein Vorbild batte , welches einleuchtend. ,, U18 unumſtoßliche Regel wird man bei der Be. auch der ſtrengſten Kritif feinen Anhaltspunct zum ſpannung der Feldbatterieen den Grundſat feſthalten
gerechten Zadel darbietet,
,, Die zu ſchwa die Beſpannung der Fußartils muſſen , zu den Geſchůbbeſpannungen immer die beſten Terie , und endlid, der wohl nur aus unrichtig anges und thátigſten Pferde zu nebmen , die vermoge ibres
wandter Defonomie hervorgegangene Umſtand, daß die Temperaments zu einander paſſen ,1 und die ſich ſchon, Offiziere und Unteroffiziere der Fußartillerie ſoweit dieſes tbunlid), beſtmöglichſt aneinander gewohnt haben . Wil man nun von Haus aus die Geſchůße nicht beritten ſind. "
Wir wollen vorerſt bei dem vierten und dem , einis ſchwåcher beſpannen , und erſt im entſcheidende Augens
germaßen biermit in Verbindung ſtebenden erſten Punct blicke, die ſtårfere Wagenbeſpannung zu einer nVervoll . verweilen und in Bezug auf die Beſpannung nod; von ſtåndigung der Geſchütbeſpannungen verwenden , ſo dem im 2. Kapitel S. 60 Geſagten das Nadſtebende dürften ſich daraus, abgeſehen von dem unvermeidlichen Zeitverluſt, nod bei weitem großere Uebelſtånde ergeben. berſetzen :
Die 12pfogen. Kanonen , ſowie die Geſchüße und
Einmal zerreißt man den größten Theil der Beſpannung
Munitionswagen erſter Linie bei der reitenden Artils
in der Batterie und dadurch macht man eine Ausnahme,
lerie , und die Munitionswagen erſter Linie bei den zu der man nur in der bóchſten Notb ſeine Zuflucht leichten Fußbatterieen ſind mit 6 Pferden , die leichten nehmen ſollte, zur Regel. Anderentheils werden natura Geſauße der Fußartillerie und alle úbrigen Wagen find licherweiſe im Laufe des Feldzuges die 4 Pferde der unit 4 Pferden beſpannt. Eskommen bei dem 12pfündigen Opfündigen 7pfündigen
Geſchüßbeſpannung durch die größere faſt , welche ſie fortwährend zu ziehen haben, mehr angeſtrengt als dies Wagenpferde und man wird daber bedeutenő weniger
durch die Vorlegung zweier minder ermüdeten Pferde gewinnen , als man dadurch gewonnen haben würde , daß man durch eine ſtarfere Geſchüßbeſpannung die Pferde der leßteren von Haus aus weniger angeſtrengt
Der Fußartillerie auf Pferd ( zu 1110 Paſt....... Pfo.)Centner Bei der reitenden Ars tillerie . ........... Bei den Munitions
båtte. Der Nachtheil dieſer Organiſation würde noch
falls man, was ſichinWechſelfál. grellerberportreten, 16,555,457,00 5,237,055,25 Pen des Krieges ſo reicht ergeben kann , genótbigt ſein follte , einen Theil der Bedienungsmannſchaft auf das C
4,70 5,23| 4,7 5,25 Geſchüt auffiten zu laſſen, um größere Streden in bes ſchleunigter Bewegung zurüdzulegen (dieſer Fall iſt bei wagen zweiter finie der großherzogl. beffiſden Artillerie allerdings nicht im Parfs aufgenommen , muß hier aber mit in Betracht und in den ... 8,181 7,841 7,69 Reglement . Nach Migout und Bergery (Essai sur les affûts et gezogen werden , um einen vollſtändig flaren Vergleich .
voitures d'artillerie. Paris 1836 ) fann man die leis
zwiſchen den faſtverbåltniffen ibrer Geldüße mit denen
ſtungsfähigkeit eines Artilleriezugpferdes auf 330 Kilos anderer Artillerieen anſteien zu können . ) In dieſem gramme = 6,42 Centner anſchlagen. Dieſes iſt der Falle würde man alſo die oben erwähnte Umſpannung
Laſtbetrag, der bei dem franzöſiſchen 8Pfünder ungefähr vornehmen, und wenn 3 Manu auf der Geſchůkproße, auf ein Pferd fommt, ſobald die Mannſchaft auf der und die übrigen 5 Mann auf dem Wagen auffisen, To Geſcúßprobe aufgeſeffen iſt. Dieſes faſtquantum dürfte
würde ſich hieraus für die Pferde der Geſdügbeſpan ,
wohl als Marimum deſſen anzuſehen ſein , was man nung die faſt auf 5,59 Sentner, für die der Wagenbe. einem Artilleriezugpferde der Feldartillerie zumutben ſpannung aber auf 9,30 Centner erbóben. Die Schwere kann, und finden wir daſſelbe aud außer bei der fran , eines ausgerüſteten Mannes iſt hierbei zu 1,75 Gentner zöſiſchen Artillerie , nur noch bei der niederländiſchen angeſdlagen . Ein Blick auf dieſe Zahlen zeigt klar das
wieder , wo es ſogar bei der 15. duim. Faubiſe noch aus der verſchiedenen Befpannung rich ergebende Miß , um 5 Kilogramme übertroffen wird . Bei dem ſo viets verhåítniß zwiſden briden Fahrzeugen, da dodh an beide
fac als ſchwer verſchrienen preußiſchen 6Pfünder fons in dieſem Falle ein gleicher Anſpruch binſichtlich ihrer men nur 5,89 Centner = 303 Kilogramme laſt auf Beweglichkeit gemacht werden muß. " jedes Pferd .
Nach dieſen Straten nun erlauben wir uns , über
„ Nehmen wir indeffen dieſe laſt, um einen Vergleich den erſten und vierten der oben angeführten Puncte mit den laſtverhältniſſen der großherzogl. beſtiſchen Ar. Folgendes zu bemerfen . tilleriefabrzeuge anzuſtellen, als eine Normale für das Doch wollen wir nicht unterlaſſen , allem , was wir Urtileriezugpferd an , ſo finden wir bei der Anſchauung über dieſe, fowie über die anderen oben aufgeführten obiger Tabelle , daß nur die Geſchüße der reitenden Puncte ſagen werden , die Erinnerung voranzufaiden ,
Artillerie und die Munitionswagen der erſten linie in baß wir keineswegs auf eine offizielle Renntniß derjes Bezug auf ihr Beſpannungsverhältniß um ein Bedeus nigen Gründe hier bauen , die etwa die Behörde , wele tendes leichter ſind; die ſämmtliden Geſchüße der Fuße der es zufam , zu den fraglichen Einrichtungen in der
artillerie find Towerer. ' Warum man überhaupt die großherzogl. beſiſchen Artillerie beſtimmt haben können ,
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daß wir uns vielmiör, aberraſcht durch die angefübrien 6Pfinders, tas bis auf den heutigen Tag unverändert
iſt, war damals nad Gribauvaiſdem Model Ausſtellungen, zu unterſuden bemüht haben, ob und in geblieben iaffetirt, und das Gewicht des Ganzen betrug allerdings
wie weit ſolche auf baltbarer Baſis beruben und welche Anſichten etwa jene Behörde bei den beanſtandeten Eins
etwas weniger, als bei der neueren Paffetirung, welche
ridrungen geleitet haben möchten. Wir machen übris gens, nach einigen allgemeinen Bemerkungen, mit dem leichten Geſcit der Fußartillerie , dem ſogenannten Diviſionsgeſchůß, den Änfang, gegen welches bauptſåds
mehr Munition (auf der Probe ) mitführt; aber jene åttere faffete batte niedrigere Proßräder und bölzerne Achſen, ſo daß der geringe Mehrbetrag an Gewicht durch die boberen Råder des neuen Syſtems und die einger
lich der Vorwurf zu geringer Beweglichkeit gerichtet zu führten eiſernen Adſen mebr als compenſirt wird. Theils der geringe Munitionsvorrath bei der Gris ſein ſcheint; zuleßt wird dann auch noch das Nótbige laffete, theils die von den Franzoſen bauvalſchen . werden angeführt hinſichtlich des Poſitionsgeſchůbes Soweit und bekannt iſt, beruht die ganze Organiſas angenommenen Vorſchriften für das Manovriren mit tion der großbrzgl. beſliſden Artillerie auf der Bundes: Batterieen batten frůber einen , unter allen Umſtånden friegsverfaſſung, und es beſteht dieſe Artillerie hiernach mit mandvrirenden Munitionswagen an jedes Geldút
aus reitender und aus Fußartillerie. Unter der leßteren attachirt. Die vielfachen Kriegserfabrungen der Feldzüge hat aber wohl die Kriegsverfaſſung des deutſchen Buns aber ließen zu gut erkennen , wie wichtig es ſei, mog. Des feine andere Artillerie verſtanden , als eine ſolche,
lichſt viel Munition beim Geſchüß zu führen und das
wie ſie unter dieſer Benennung wåbrend der leßten Feldi züge in den meiſten europåiſden Staaten zu finden war, cine Artillerie alſo, die zwar im Stande ſein ſoll, den Bewegungen ihrer Infanterie zu folgen , bei der aber auf Transport der Bedienungsmannſchaft regulár feine Rúdſicht genommen iſt. Wohl kann man daher auch von dieſem Prinzip hinſichtlich der beſſiſchen Fußartillerie und ihrer Beſpannung ausgegangen ſein. Hierfür ſpres
Impediment einer, der Geſdůßgabl gleichen Anzahl mits manovrirender Munitionswagen abzuſchütteln , welches nicht nur die Manovrirfähigkeit der Artillerieabtheiluns gen außerſt beeintrådtigt, ſondern auch ein foſibares Material unndthigerweiſe dem feindlichen Feuer erpos nirt. Dem konnten wohl nur råumige Munitionsbehål ter auf der Proße und, um die Beweglich feit bei größerer Belaſtung des Vordermagens nicht zu ſchmålern , bobe den außerdem noch andere Grunde. Proßråder abbelfen ; und wollte man nicht beſondere, Einmal eriſtirt die Fußartillerie in noch manchett vom Bloclaffetenſyſteme abweichende und ihm in mans
deutſden Staaten alseine reineFußartillerie. Dießiſt, cher Hinſicht nachſtehende Pafferirungen adoptiren oder, ſoviel wir wiſſen in Deſtreich , in Württemberg, in Bas
außer dem Gefdůß, aud noch die handpferde der Be.
ben der Fall , alſo gerade auch in denjenigen Staaten , ſpannung mit Mannſdaft belaſten , ſo mußte wohl ſo mit welchen das Großberzogthum Heffen im Armeecorpss
ziemlich auf Transport der Mannſchaft im Gefecht vers
verbande ſteht. Namentlich iſt bei der württembergiſchen zichtet werden, wozu als einziges Mittel die Beibebaltung Fußartillerie, welche nur 12 pfdge. Batterieen bedient, der mitmanovrirenden Wagen übrig geblieben wåre. und mit ſolchen nicht allein als Reſerve , ſondern aud Ronnte dieß alles nidt Grund genug abgegeben als Diviſionsartillerie auftritt, wie uns bekannt, und haben, bei der befirden Fußartillerie, für die Gefechts, wie auch aus Jacobi's Beſdreibung der württembergis verhältniſſe wenigſtens, den Charakter der reinen Fußs Schen Feldartillerie zu entnehmen iſt, keineswegs ein artillerie beizubehalten und ihr dabei auf ſonſtige Weiſe Transportiren der Mannſchaften in Ausſicht genommen , die möglichſte Beweglidfeit im Gefecht zu ſichern , zus und obwohl der württembergiſche 12 Pfoer, mit 8 Pfers
gleich aber doch aus in der Conſtruction und Beſpan,
den beſpannt iſt, ſo werden wir doch in der Folge reben, nung der Geſchůße und Munitionswagen ſich immer die
daß er feine großere Beweglichkeit, als der ebenfaas Mittel für eine raſdereZurúdlegung größerer Entfernun. zum Diviſionsgeid ůz beſtimmte, mit 4 Pferden beſpannte gen außerhalb des eigentlichen Gefechts zu reſerviren ? 6 Pfünder der beſſiſchen Fußartillerie bat. Auch bei der Offenbar ( deint man das Erſtere dadurch baben beutigen niederländiſben Artillerie findet, wie Jacobi erreichen zu wollen , daß man dem neueren, ebenſo bes im 2. Heft S. 48 angibt , kein Aufſißen der Fußartilles weglichen 6 Pfünder , wie es der alte war, sie ſo viel. fach für genügend erfannte und , wie wir weiter ſehen riſten auf Proßen und Munitionswagen ſtatt. Ferner iſt es im großherzgl. beſſiſchen Dienſte adges werden , in der Zbat auch genügende Beſpannung zu mein bekannt, daß weder in dem franzöſiſchen Revolus picren beließ, die Mannſdaft aber vom Gepåd erleichs
tionsfriege, noch in den Napoleoniſchen Feldzigen, noch endlich in den beiden leßten Feldzügen gegen Frankreich jemals ein Fall eingetreten wäre, wo die Fußartillerie mit dem vierſpånnigen 6 Pfünder der oben erwähnten Forderung nicht entſprochen hätte. Ade Erfahrungen
terte und ſie dadurch in Stand reßte, in Gefechten, auf nicht zu weite Entfernungen, dem in kurzem Trabe rich bewegenden Geſchůße zu folgen . Die Torniſter wurden daher auf die Wagen verwieſen , die im udgemeinen außer dem Gefechte gehalten werden. Hierdurd nun
jener Striege in Deutſchland, Polen , Preußen , Rußland
ſon , verbunden mit der vielleicht gleichzeitig beachteten
und Franfreich, auf Wegen und Straßen , während lans Mitführung von Futter und mit der Rådicht auf den ger, anſtrengender und mitunter raſder Måriche, ſowie Erſas abgångiger Pferde beim Geſchůş, kann man ſido auf den Schlachtfeldern des verſchiedenartigſten Bodens, zum Theil die ſonſt anſcheinend ungleichförmige . Beſpana nung von Geſcüßen und Wagen erklären .
baben ſtets die Beweglichkeit dieſes Geſchüßes von einer febr vortheilhaften Seite gezeigt. Das Rohr dieſes
( Fortſeßung folgt. ) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Leske in Darınſtadt und in deſſen Officin gedrudt.
Mittwoch,
Nr . 71 ,
5. Sept. 1838 .
ار
Allgemeine Militar - Zeitung.. miſſion über die Anträge der Militäraufſichtsbehörde, Deftre i d. Prag , 22. Auguſt. Der Feldmarſchall fieutenant betreffend die Militärorganiſation. Der Antrag, und commandirende General in Böhmen, Graf von die Reduction blog auf die Infanterie zu verlegen, wird
Mensdorf.Pouilly, hat von Sr. Maj. dem Raiſer gebilligt, da die Gründe der Militåraufſichtsbehörde von Rußland den Alerander .Newsfyorden 1r Klaſſe, ganz überzeugend ſeien. Auch die Verſchmelzung der der Feldmarſchal - lieutenant v. Gorcztow ofy den zwei Contingente in nur eines rei ganz zweckmäßig, da 3
weißen Adlerorden, und die Generalmajore Fürſt von Lichtenſtein den Wladimirorden 2r Klaſje, Graf
von Schlůf und . Danfelmann den Stanislaus
die intenſive Stårke nicht durch Zerſplitterung gefährdet werden ſolle. Bei der ferneren Trennung konnten 10 Stånde nicht einmal ein Bataillon von 500 Mann
ſtellen . Der Maßſtab von 2 und 1 Mann wurde die orden 2r Klaſſe erbalten , und überdieß ſind noch 25 Reſerve viel zu ſehr zerſtůdeln. Eine Verbindung der Raiſer Majore und Rittmeiſter vom Regiment Oberſten,
Nikolaus Huſaren und vom Infanterieregiment Herzog verſchiedenen Altersklaſſen würde von Vortheil ſein. von Wellington mit St. Annen : , Wladimirs und Staa nislausorden 3r und 4r Klaſſe decorirt worden.
Betreffend die Vertheilung in taftiſche Einheiten ,ſo råth die Commiſſion an ,
die Militåraufſichtsbehörde nach
Wien , 23. Auguſt. Bei der k. f. Armee haben ſich ihrem Antrage zu beauftragen, die, am 1. Auguſt vor.
nach nad obigen Grundſåßen nun definis folgende Veränderungen ergeben : Fürſt feiningen , gelegten Tableaur tiv auszuarbeiten und vor der Lagraßung von 1839 swürde die Gebeimerath l-lieutenant, erhålt r, Feldmarſchal au:; niederzulegen . Bei der Umfrage (prechen ſich viele Ge. wird Feldmarfch Generalmajo Quintin, Št. fandten für ein einfaches
Referendum oder Inſtruendum låge modten von ſeis dt; Neu , Generalmajor , Fe aus. Freiburg fürchtet, dieVorſø Hermannſta fieutenant zu ſtungscommandant
von Raguſa , wird nach Laibach, ner Regierung nicht unbedingt genehmigt werden, möchte
Gerliczy , Generalmajor , Feſtungecommandant von Klauſenburg , wird nach Raguſa verſett ; ebenſo
taber die Sache auch ad instruendum nebmen, doch dag
dochowski, , Feſtungscommandant von Pilſen , nach Generalmajor Stuhlweißenburg, und Danfelmann,
ficht darüber mittheilen, da die Militäraufſichtsbehörde
die Stånde dem Vorort bis Ende des Jahres ihre Ans alsdann die Sache ſo ausarbeiten fónne, daß ſie der
Generalmajor, Thereſienſtadt, nach Pilſen in Feſtungecommandant gleicher Eigenſchaft; von Mederer , Oberst Tagſaßung von 1839 vorgelegt werde. Geſchieht dieß von Naſſau Infanterie, wird Generalmajor in Klaus nicht,so wird die Sache nodi um 2 Jahre verſchoben. dieſen Antrag ſtimmen 17 Stånde; für die Nichts reduction ſenburg;' Ruff, Oberſt von Wimpfen Infanterie, Für der Spezialwaffen ſtimmen 14 Stånde , für Generalmajor in Thereſienſtadt. Prpu Ben.
Verſd melzung der Kontingente 12 , für Auftrag an die Militåraufſichtsbehörde zur Eintheilung in taktiſche Eino
Berlin , 20. Auguſt. Se. Maj. der König werden beiten 13, Stånde. ſich den 12. Septbr.in das lager bei Magdeburg Lů r fe i. begeben, und am 13. die Aufſtellung der daſelbſt verſama melten Truppen beſichtigen. Der Raiſer von Rußland
wird in Magdeburg den 14. Septbr. erwartet, worauf die große Parade und das Feldmandver , wie bereits gemeldet, ſtattfinden ſoll. Den 21. , 22. u. 23. Septbr. werden auch unſere Garden zwiſchen bier und Potsdam im Bivouak liegen und mehrere Mandver ausführen.
Die túrfiſche Zeitung ,, Lafwimis Wafaji " enthalt
nachſtebenden Artikel: Nachdem der Commandant des Hellefponte , Waſſif Paída, dem militäriſchen Conſeil in Konſtantinopel die Anzeige gemacht, daß zwei lieu. tenante und ein Unteroffizier bei dem 4. Bataillon des am Helleſpont ſtehenden 1. Regiments den Wunſch ges
Schwe i 3.
åußert, nach Mekka pilgern zu können, haben die Mits glieder des Conſeils , in Erwägung, daß die Familie
fuzern , 20. Auguſt. Eidg. Tagſabung. 29. Sißung. Unter anderen Gegenſtänden fam beute vor der, gerade
einer Militärperſon , welche dieſer beiligen Pflicht Ge . någe leiſtet, in der Abweſenheit des Pilgernden vor .
im jeßigen Augenblice zu beachtende Bericht der Coms Mangel geſchüßt werden müſſe, und der Pilger ſelbſt
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auf ſeiner Wanderung keine Noth erleiden dürfe, die ihn vielleicht zum Verbrecher machen könnte, für zweďmåßig erachtet, auf angemeſſene Unterſtüßungen für milità , riſche Wallfahrer und ihre Familien anzutragen , und Se. Hoheit hat ihre Vorſchläge zu genehmigen ges
rubt. Der gemeine Soldat erhålt von jeßt an , wenn ſein Geſuch, nach den heiligen Orten zu pilgern , ſtatts findet, eine Unterſtüßung von 3000 - 4000 Piaſtern, der lieutenant 7000 , der Hauptmann 8000 , der Major 15,000 , der Oberſt 25,000 Piaſter.“
Indem Verfaſſer Beſchreibun dercht, der Feldar. ausſpri ungder daß die gBelaſt een diederAnſicht Einige, durch G.A. Jacobi's Beſchreibung der tilgeri
großherz. heſſiſchen Feldartillerie (58 Heft der befriſchen leichten Fußbatterieen zu großſei,nimmt ders Beſchreibung der europäiſchen Feldartillerieen ) felbe, wie aus der oben angeführten Stede erſichtlich iſt, die von Migout undpferdes Bergery ermittelte Leiſtungsfábigs veranlaßte Betrachtungen über gewiſſe Einrich- feit des Artilleriezug von 330 kilogrammen oder
tungen diefer Artillerie.
706 preußiſchen Pfunden , welcher ſich die Beſpannung
( Fortſegung. )
der franzdfiſchen Feldpiecen anſchließt, zum Maßſtab.
Es eriſtiren aber auch wohl noch andere Gründe bierzu, die auf das Zweite, nåmlich den Transport der Mannſchaft, außer dem Gefecht und auf weitere Ents fernungen, Bezug baben. Dieß Peştere, ſowie überhaupt die genügende Beweglichkeit der beſſiſchen leichten Fuß : artilerie ſcheint uns dann weiter aus folgenden Bes
Erfahrungsſåßen gefolgerte Belaſtung des Zugpferdes in ihrem Werke mit derjenigen faſt, welche das 6ſpång nige Pferd der franzöſiſchen Artillerie an den völlig ausgerüſteten , jedoch mit feiner Mannſchaft beladenen Fuhrwerfen dermalen wirklich zieht, in einer Labelle, von welcher wir den nachſtehenden , die manovrirfåbigen Fuhrwerke betreffenden Auszug berſeßen .
Migout und Bergery vergleichen dieſe, von ihnen aus
trachtungen zu erhellen .
• Bezeichnung der Fuhrwerke.
Die auf's ahi Gewicht der Pferdez der gegen: Daher ents Pferd ermits Zahl der Zahl der ausgerüſteten ſtehende baft telte Belas nothwendi: xu verwens benden Fuhrwerke wärtigen per Pferd ſtung in gen Pferde. Pferde. Beſpan : in Kilogr. in Kilogr. Kilogr. nung.
$ 12Pfor.
2116
8Pfor.
1736 1760
6
353 290 293
Munitionswagen.{TIP for:
1682
6
280
Piecen Feldbatterieen .
6 6
6,40 5,26 330
5,33 5,09
6 6 6 6
Die Diviſion des in der 5. Columne enthaltenen Gewichts von 330 Kilogrammen oder 706 preußiſchen Pfunden in die Gewichte der ausgerüſteten Fuhrwerfe , wie ſolche die 2. Kolumne enthält , gibt in der gibt die die in 6. Columne aufgeführte, eigentlich erforderliche Pferdes
Allgemeinen zwiſchen den wirklich ſtatthabenden Belas ſtungen der sprogen. und 12 pfogen. Batterieen liegt. Nimmt man , ſtatt des 8 Pfders. , die an denſelben attas chirte 24poge. Haubite, welcher eine gleiche Beweglich , feit zugemuthet wird, ſo iſt (nach Iacobi) das Marimum zabl. Vergleicht man dieſe mit der wirklichen Beſpans der Belaſtung des Pferdes bei dieſen Batterieen , ohne nung in Columne 3 , To findet ſich, daß der 8 Pfünder, aufgeſeſſene Mannſchaft, 644 preuß. Pfund, wåbrend ſowie die 12pfogen. und sprogen. Wagen weniger, der ſolches bei den 12pfogn. Batterieen 761 Pfund iſt, und 12 Pfünder aber mehr Pferde nothwendig båtten , als es ergibt ſich daber die Belaſtung bei der Fußartillerie, ihnen wirklich gegeben ſind. Da man indeſſen , wie die HH. Verfaſſer weiter bemerfen , bei dem Deichſelfubr. ohne Mannſchaft, im Mittel zu 644 +2 761 = 702,3
werte die Pferde paarweiſe verwenden muß, so bedürfen Pfund, was ſo ziemlich übereinſtimmt mit derZahl 706, die Ergebniſſe der 6. Columne einer Abrundung in ge. welche M. und B. für die laſt des Zugpferdes , aus: raden Zahlen. Eine ſolde Abrundung, wie ſie ſich den ſchließlich der aufſigenden Mannſchaft, berechnen. Daß Bruchzablen der eben genannten Columne am meiſten die erwähnte Mannſchaft nicht über 3 Leute gehen kann, anſchließt, ſteht in der 7. Columne und ſtimmtmit den verſteht ſich, nach der Conſtruction der franzöſiſchen Ge.
Einzeichnungen der 3. Columne, nåmlich mit der wirk. ſchůße, von ſelbſt, eben ſowie , daß das Gewicht des lichen Beſpannung, überein.
Wagens ſammt der von ihm aufzunehmenden Manns und ihre erſten Munitionswagen mit 6 Pferden bes nicht erheblich überſteigen dürfe.
Es ſind nun hiernach die franzöſiſchen Feldgeſchůße Tchaft das Gewicht des Geſchüßes mit ſeinen Leuten
ſpannt, ſowohl für die reitende Artillerie, als für die
In den Unterſuchungen übrigens , welche Migout
8pfündigen und 12pfündigen Fußbatterieen , da, ſoviel und Bergery auf die Belaſtung von 706 Pro. bei jenen ſich überhaupt entnehmen låßt, die einen , wie die ans . Geſpannen geführt haben , wird von dem Grundſage deren der beiden letteren auf Geſchůß und Wagen ihre ausgegangen , daß das Artilleriezugpferd feine größere Mannſchaft Tollen transportiren fónnen .
Anſtrengung erleiden dürfe , als das Sowadronspferd
Man erſieht ſchon aus der mitgetheiltenLabelle, daß der leidten Cavalerie, offenbar aus feiner anderen Ur. die von Migout und Bergery ermittelte Belaſtung im face, all weil man, außer der reitenden Artillerie ,
565
566
zugleich eine fahrende Artillerie im Auge hatte , die
Aber welche Verhältniſſe finden hier ſtatt, um vom Einen auf's Andere ſchließen zu können ? Nach Scharnhorſt fommen bei der engliſchen Artilles
allenfalls auch im Stande wåre , den Cavaleriebewes
gungen zu folgen . In der Beziehung beißt es naments lid S. 18 des mebrerwähnten franzöſiſchen Werkes :
rie damaliger Einrichtung beim 6ſpånnigen Fuhrwerke ,, Beſchafftigen wir uns vorerſt mit der Beſpannung 7 bis 7'72/ Centner, beim 4ſpánnigen 9 bis 9 ' /, Gentner der Batterieen , und ſuchen wir das Gewicht zu ermits auf das Pferd;; nach den Frachtfuhrwerfen wäre, zus /
teln , welches jedes Pferd, der Natur des Dienſten ents
folge ſeiner Angabe , das Verbåltniß wie 7 : 7,7. Die
ſprechend , im Felde ziehen kann . Zu dem Ende werden Beſpannung des 8 Pfúnders und 12 Pfünders der alten wir von dem Grundſaße ausgeben, daß die Pferde der franzöſ. Armee, wo jener 4, dieſer 6 Pferde batte, führt reitenden Artillerie, die ohne Unterlaß die Bewegungen nach Sdarnhorſt und dem Aide -memoire beiläufig auf der Cavalerie unterſtůßt, nicht mehr angegriffen werden 7:8,2., Nach Nad Smola ( Taſchenbuch für Artillerieofft: dürfen , als die Escadronspferde. Hieraus folgt nun ac."
ziere ) iſt die ladung der Fuhrwerke zu Transporten, um
wil man nun die, biernach eigentlich wohl nur für
im Felde unter allen Umſtånden durchzufomnien , beim
reitende Artillerie als Marimum ermittelte Zahl von 4ſpånnigen leichten Wagen 16, beim 6ſpånnigen ſchwer 706 preuß. Pfunden als die richtige, jedod, wie auch
ren 22 Sentner. Nun ſcheint aus den Tabellen des ans
Migout und Bergery bemerfen , nicht wohl zu übers ſchreitende, ſondern für leichte Feldbatterieen ( die ihre Mannſchaft transportiren ſollen ) eber noch zu mindernde Belaſtung des Artilleriezugpferdes beim Sechsgeſpann
gezogenen Buches bervorzugeben, daß der erſtere Wagen 9,2 , der andere 9,8 Gentner wiegt. Fügt man die zugehörigen Gewichte zuſammen , ſo leitet ſich aus den Reſultaten das Verhältniß 7: 8,32 ab.. und bei Geſchůßen mit boben Vorderrådern annehmen, ( Anmerkung. Man ſebe auch über dieſen Gegenſtand: ſo erſcheint dieß, unter Berückſichtigung des Vorherges „ Hoyers Wörterbuch der Artillerie. Artikel Beſpans benden, um ſo zuláſſiger, als auch die 654 Pfund faſts quantum , welche ein 6ſpånniges Pferd der preußiſden
nung " , ferner : ,, Rouvroys Vorleſungen über die
reitenden Artillerie nad Deder zieht, ſich vergleichsweiſe
Ein Mittel aus dieſen Angaben wåre beitaufig 7 : 8,3.
Artillerie. 2. Aufl. 2. Theil. S. 349. " )
zu den Zugverhältniſſen bei Fuhrwerfen mit boben Vors ' Indeſſen führt Borfenſtein in ſeinem „ Verſuche zu einem derrådern mindeſtens zu 700 Pfund , nach einfachen , lehrgebåude der Artillerie“ über dieſen Gegenſtand Fols auf die Theorie des Fuhrwerts gegründeten Schlüſſen gendes an : ,, E8 ift befannt, daß bei einerlei Rraft, welche die
und auch ſchon nach den Scharnborſt'ſchen , hierauf bes
züglichen Grundſågen erhöhen . Immer aber möchte dieſe Pferde anwenden , 4 Pferde mehr als balb ſo große Annahme, nach dem Vorſtehenden, nur unter der Vors ausſegung gelten, daß man es mit einer , den Garales
laſt, als 8 Pferde bewegen . Auf welche Art ſoll man in dieſer Rüdſidyt ein richtiges Derbåltniß der faſt für
riebewegungen attachirten oder, wenn auch nicht gerade mit einer reitenden , doch mit einer ſolchen fahrenden Artillerie zu thun babe, die allenfalls für jene dienen kann. Schon hieraus dürfte ſich aber ergeben , daß die Belaſtung von 706 Pfund auf's Pferd nicht wohl als Maßitab angelegt werden fønne, wo von einer reinen, wenn auch ſonſt noch ſo beweglichen Fußartillerie die
jedes Pferd angeben ? Die Beladung der Fraditfubrs werfe, d. h. 100jábrige Erfahrung kann hierüber am beſten Auskunft geben. ,, Bei den Frachtwagen zwiſchen Frankfurt, Kaſſel, Hannover , Braunſchweig , Peipzig und Magdeburg finden folgende Gewichtsverhåltniſſe bei verſchiedener Beſpannung ſtatt. Bei 2 Pferden 1800 Pfund auf jedes Pferd.
Rede tſt.
Behalten wir aber deffenungeachtet die Zahl 706 bei, to entſteht nunmehr die Frage, was hiernach wohl, ſtets unter denſelben Vorausſeßungen , dem Artilleriezugpferde des Viergeſpanns wird zugemutbet werden dürfen . Dieſe
>
4 6
8 6
1600
>>
1400 1200
>
>>
,, Wenn man nun dieſe Zahlen durch 200 dividirt,
Frage scheint bei der hier in Rede ſtehenden Beurtheia ſo erhält man bei verſchiedener Beſpannung folgende lung der Belaſtung der beſſiſchen Feldgeſchüße außer
laſtverbåltniſſe:
Adt geblieben zu ſein . Allein es iſt , wie die Erfabrun .
2 Pferde.
gen des gemeinen Lebens lehren , und wie auch manche
9
4 Pferde. 8
6 Pferde. 7
8 Pferde. 10 6
Schriftſteller, namentlich Scharnborſt bereits anmerfert,
Dieſe Angaben Borfenſteins nun, welche die genaues
eine bekannte Zhatſache, daß das Pferd des Vierges ſpanng mehr , als das Pferd des Sochegeſpanns, zieht und ziehen kann. Auch Migout und Bergery erwähnen dieſes Umſtandes und Tagen S. 23 ihres Werfes :
ſten und vollſtändigſten ſind, wollen wir bei unſeren ferneren Erörterungen zum Grunde legen und daher vorerſt zwiſchen dem Secho: und Viergeſpann des Ders
Wir ſchließen hier dieſe allgemeinen Betrachtungen
båltniffes 7 : 8 uns bedienen. Sit demnach die zulaffige Belaſtung eines Artilleries
unter Beifügung der Bemerkung, daß das mittlere Ges Geſchůßpferdes desŠedsgeſpanns, zufolge des Vorher: wicht, welches von einem Pferde gezogen werden kann, gebenden, 706 Berl. Pfund, ſo wirð dann bei gleichen in dem Maße fleiner wird , als die Zahl der Pferde
8
zunimmt; ia die Abnahme iſt deſto rafder , je großer Anforderungen, das Pferd des Viergeſpanns die Geſchwindigfeit der Bewegung ſein muß , und je
5648
mehr die Beſchaffenheit der Wege den Gang der Pferde erdwert.1
706 =
7
= 807 Pfund sieben tönnen. 7 .
567
568
Bildet man hiernach eine åbnliche Tabelle, wie die obige von Migout und Bergery , in Bezug auf die
befriſden Geſchüße und Munitionswagen , ſo ergibt ſich Folgendes :
Gewicht der Pferdezah! Daher ent: Die auf's | Zahl der
Bezeichnung der Fuhrwerke.
ausgerű :
der gegens
ſteten
wärtigen
ſtehende Faſt per
nothwens ou verwens denden ermittelte digen Pferde. Belaſtung. Prorde. Pfund . 6,12 706 6 807 3,78 4 706 5,10 6
Fuhrwerke. Beſpannnng . Pferd. Pfund.
12Pfünder. 4327 Piecen .......... 6Pfinder . 3058 Munitionswagen . 12 Pfünder. 3603 6Pfünder. / 3451
1
Pfund. 721 765 600
6 4 6 6
Zahl der
Pferd
575
4,88
706
6
Indem man hier die 7te Columne aus der 6ten auf wicht der auf dem Wagen unterzubringenden 6 Mann iſt
åbnliche Weiſe und nach denſelben Bedingungen , wie 6.185 = 1110 Pfund. Dieß macht auf jedes Pferd des bei M. und B. ableitet, wird man ebenfalls ganz auf
die wirklich beſtebende Beſpannung in Columne 3 ge .
1110
= 185 Pfund, ſo daß nun ein
6ſpånnigen Wagens 6
führt. Der 12 Pfünder fann ſich als PoſitionsgeſchůB Wagenpferd ( auf welded , da der Wagen mit 6 Pfer, mit 6 Pferden begnügen , da 6,12 das eigentliche Bes den beſpannt iſt, obne Mannſdaft 575 Pfund kommen ) dürfniß iſt, und es ſich unmöglich rechtfertigen låßt, 575 + 185 = 760 Pfund zieht. Reducirt man aber, zur ſtatt deſſen 8 zu regen . Beim 6 Pfander gibt die ab. Bergleidung der Belaſtung bei Geſchůß und Wagen, rundung der Bruchzahl 3,78 zunächſt ganz natürlich 4. dieſe 760 Pfund auf das Biergeſpann , ſo erhält man Beim 12pfogn. und 6pfogn. Wagen fann dieſelbe Abs
rundung nur auf 6 führen, um ſo mehr , da bei etwa
8
I
7
6080
.760 =
: 868 Pro ., faſt ganz dieſelbe Belaſtung,
ang auffißender Mannſchaft deren mehr auf den Wagen, wie beim Seſchüß, auf's Pferd , oder es zieht, unter als auf das Geſchüß fommt. Die Belaſtung des im Viergeſpann befindlichen Pfers "dieſen Verhältniſſen , dasWagenpferd, wie gebdrig, eben
des des beſiſchen 6 Pfünders iſt nun nach den obigen ſoviel, als das Geſchůßpferd. Hiermit båtte ſich aber Angaben nur 765 Pfund (bei der Haubiße etwas Wes ergeben, daß bei der beſſiſchen Fußartillerie, wie oben niges mehr), und bleibt alſo noch um 42 Pfund unter bereits angedeutetwurde, allerdings, und zwar aufeine, der Zahl 807. Folglich wåre dag beffiſche Geſchüß der wie es ſcheint ſebr angemeſſeneWeiſe, Rückſicht auf den
Fußartillerie immer ein febr bewegliches Geſchůt und Mannſchaftstransport durch Geſchüß und Munitions vermöchte ſelbſt, wenn anders die Mannſchaft nachzus bringen wäre, Cavaleriebewegungen zu folgen; folglich könnte ja aber auch wohl dießbeff. GeldůB 3 Mann auf der Proße aufnehmen, gleich den franzdf. Fußgeſchüßen,
wagen genommen ſein dürfte, moge ſie nun denſelben nur, wie man es in ihrem Syſteme liegend vermuthen konnte, außerhalb des Gefechts auf weitere Streden und auf gebabnten Wegen, oder auch mitunter im Gefechte und außerhalb des gebabnten Weges bewerkſtelligen wolo
undDer dannvöllig beiläufig denſelben Forderungen . len , wenn ſie ſich für den leßteren Fall dazu entſchloſſe, Durchſchnitt wiegt im entſprechen Mann ausgerüſtete
agen mit ins Feuer zu nehmen. nicht mehr als höchſtens 185 Berl. Pfund; daber ergibt die Munitionsw Zugleich aber dürfte es hiermit ziemlich klar geworden ſein , ſich das Gewicht von 3 Mann zu 3. 185 = 555 Berl. warum , in Verbindung mit den anderen , ſchon oben erinnerten
Pfund, und es zieht, bei aufgereſſener Mannſchaft, das
die Munitionswagen von Saus aus mit 6, die Geſchüße beſpannt ſind. mit 4 Pferden 6 ſpånnige Pferd, die mehrerwåbnten 706 Pfund zum Gründen, 555
= 706 + 92 = 798 Pfd., was
Grunde gelegt , 706 +
Fügen wir nun hier noch eine Vergleidungstabelle des frans
zöſiſchen und beſtischen Diviſionsgeſchüßes bei , und zwar :
6 8
6384
für ein 4ſpånniges Pferd 7 . 7985
a) ohne aufgereſſene Mannſchaft.
= 912 Pfund 7
fuhrwerte.
immer noch als zuläſſig erſcheinen läßt. Für das beſlis ß iſt aber der vierte Theil des Gewidts von ſche Geſchü555 3 Mann 4 = 139 Pfund, und dieß gåbe dann bei dieſem Geſchüß im Ganzen für das 4ſpånnige Pferd
Franzöſiſche 8 Pfünder Kanonen Beſtildhe »
765 + 139 = 904 , immer noch etwas unter 912 bleibend .
Allein bei der Stårfe der Bedienungsmannſdaft des 6 Pfünders, insbeſondere des belſiſden leichten Feldges
rohůbes, genügt es udllig, nur 2 Leute auf die Proße zu legen und die übrigen ( 6 ) auf den Wagen , wie auch bei den Franzoſen, zu verweiſen . Dieſe 2 Mann wiegen dann 370 Pfund, wodurch die Belaſt
für jedes Pferd
Pferdes jabl. 6 6 4 6
8 Pfünder Wagen 6 Pfünder Kanonen 6 pfünder Wagen
Belas ftung
Zuläſtig Different unter dem Zus auf's DR.nad u.B. läſſigen . Pferd. pro. Pro . pro . 71 635 706 570 706 136 765 42 807 575 706 131
11
b) bei aufgeſeſſener Mannſchaft. 6 727 Franzöſiſche 8 Pfünder Kanonen 8 pfünder Wagen
Beſſiſche
6 Pfünder Panonen
6 4
1
755 857 760
798 798 912 798
71
43 55 38
» 6 Pfünder Wagen Man ſieht hier, daß rowohl die franzöfiſchen als die befriſchen
dieſes Geſchüßes ſich nur zu 765 +92ung = 857 Pfund her. Fuhrwerke , mit und ohne Mannſchaft, noch unter dem Zuläſſigen
bleiben, daß hierin die Munitionswagen beider Urtillerieen in gleis,
ausſtellt und eine Differenz von 912—857 = 55 Pfund unter dein Zuläſſigen zum Vorſchein fommt. Das Ges
chem Verhältniß ſind, der beſſiſde 6 Pfünder aber nidyt ſo weit unter
dem Zuläſſigen fteht, als der franzöſiſde 8Pfünder. ( Schluf Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deffen Offizin gedrudt.
folgt.)
1
Samſtag,
Nr . 72 .
8. Sept. 1838.
MI
Allgemeine Militar - Zeitung. Bade
.
Grundſåße der Gleidybeit aller Staatsbürger austiſchen ,
Am 14. Auguſt waren die Regimenter und Corpo und die Rang : und Standesunterſchiede, die Recruti. desgroßherz. Militäre nach einernichtganz 4modentlio rungdurd's loos, diealten Freibeiten einzelner Stådte, , aber , und tauſend einführen. Endlich chen Erercirzeit auf den gewöhnlichen Sommerdienſitano chungen und Wiuführwieder beurlaubt worden. Die füble Witterung , welche mit würden vielleicht die boben Koſten unſeres Militaretats dem Einrücken der beurlaubten Mannſchaft eintrat, war
welcher ſchon jeßt die balben Staatscinnabmen ber
Erercirúbungen der Truppen für febr günſtig,ibren die ohnedieUnterbrechungBor,und Nachmittagsauf"
ſchlingt, beträchtlich werden ..Dieß zweifelhaft, da vermehrt jeßt die landwehren und legte ihre iſt jedoch, noch Srámme aud großeSummen erfordern, und einem Mi. litårſtaate, der im Frieden ſtets auf den Krieg gerüſtet ſein muß, die Füllung ſeiner Zeughäuſer , deren Erhaltung inlanger Rube von ſelbſt verderben, und die Beſtånde derſelben große Roſten verurſacht. Ein Beiſpiel dieſer Art bor das Jabr 1830 , wo eine mögliche Mobilmas dung die ſtrengſte Unterſudung aller Beſtånde berbeis
ohne Unterbrechung Vor , und Nachmittags auf ihren Uebungsplaß ausrůcten. In den leßten Tagenbatte Se. k. Hoheit der Großberzog in bóchſter Gegenwart die Waffenübungen ausführen laſſen ,nachdem früber ſchon der Chef des großherz. Armeecorps, Se: Hobeit der Markgraf Wilheim , den Erercir- und Spießubun. gen zu wiederholten Malen beigewobnt und in eigener Perſon von der guten Haltung der Truppen rich úber.
zeugt batte. - Am 27. Auguſt iſt nun zur Beendigung fübrie, und man mit Spreden gewahrte, daß allesin -
von größter Fülle vorhanden , aber zum guten Theile uns geweſene beurlaubtDurlach Erercirzeit die der Garniſonen Raſtatt wieder undMannſchaft Karlsrube, den geworden war. Damals erforderte co eine braudbar
zum Dienſte eingerůdt. Wie man vernimmt, ſo werden
um die nöthigen Vorbereitungen zu tref Zeiden wird ſich drohenden neuen fen , und bei jedem die drei Waffengattungen einige Manóvers als Schluß. Staatsanleibe,
aft der Erercirzeit auf dem gewöhnlichen Uebungeplate dieſes Schauſpiel wenigſtens zum Theil wiederholen, und
ausführen , weil die eingeblümten Felderes verbindern, zwar um ſo ſtårter, je långer der Frieden wäbrt. Der ein größeres Terrain für die Waffenübungen zu wählen. Das Bezieben eines Fagers durch die großherz. Artilles
rie, welche an den gemeinſchaftlichen Mandvers Theil nimmt , wird vorderband nicht ſtattfinden. P r é u B e n.
Militárdienſt in Preußen in ſeiner jebigen Form , iſt aber ſo paſſend als er den Bebórden berückſichti. Dieentſprechend, fann.Zweck Umſtänden ſein dem nach und
gen gern einzelne Fåde, wo Erleidterung ſtattbaft iſt, und jeder junge Mann fann bei geböriger Meldung zu den Vortheilen eines einjábrigen Dienſtes gelangen. Es
Im Deutſchen Courier lieſt man folgenden Artifel : gehört dazu nicht mehr die höhere Gymnaſial., ſondern , Berlin , 21. Auguſt. Es iſt in neuerer Zeit dfter in
nur eine allgemeine Bildung und Kenntniſſe des Fachs,
verſchiedenen Blättern auch das beſtehende Militårſyſtem Preußens angegriffen , und ſelbſt die Art und Weiſe, wie Jeder ohne Ausnahme eine Zeit lang im ſtehenden Hydere dienen muß , bart geradelt worden. Allein daſs ſelbe liegt in der ganzen Stellung Preußens, als Mis
welchem ſich der Jüngling als Bürger gewidmet hat. Der Staat betrachtet den einjábrigen Dienſt als einen Vorzug, und verlangt um ſo mehr mit Recht eine Průs fung , da er aus diſen jungen Leuten der Elite ſeine Offiziere für die landwebren wählt. Auch der ſoge,
litårſtaat, und der ſoldatiſche Zwang , welchem ſeine nannte dreijährige Dienſt im ſtehenden Heere iſt jedoch ſåmmtlichen Bürger unterworfen ſind, fann feine Aen .
jest in den meiſten Regimentern bis auf 18 Monate
derungen erleiden, obne zugleich das Syſtem aufzugeben , das an ſich wiederum der einzige Schuß einer ſo ſchlecht oder gar nicht arrondirten Marie von Provinzen und Gebietstheilen iſt. Wollte Preußen die allgemeine Volfss bewaffnung aufgeben, ſo müßte es dafür ſein ſtehendes Heer, weldes ießt faum hunderttauſend Mann betrågt,
und zuweilen auf noch geringere Zeit abgekürzt, da Recruten im Ueberfluſſe vorhanden ſind. Die Grund beſtimmung des dreijährigen Dienſtes wird zwar dem Buchitaben nach feſtgebalten, aber nach Jabresfriſt ſchon erbalten die Meiſten Urlaub in die Heimatb, und ſtel, len ſich nur zur Entlaſſung wieder ein . Die Garten und
mindeſtens auf das Doppelte vermehren , es mußte die die Artillerie machen bis jeßt allein eine Ausnahme von
571
572
dieſer Milderung, aber in Kurzem wird dieſe vielleicht der preußiſchen Proßråder aber wird man, im Vergleiche auch hier eintreten, da die Maſſe der Recruten faſt nicht zu den franzöſiſden Einrichtungen , jene 669 Pfund
verbraucht werden kann. Wie ſehr man auch auf den immer ſehr anaåbernd zu jenen 706 Pfund annehmen Wachtdienſt und Gamaſchendienſt ſchilt, und immer von Neuem auf das Beiſpiel des Jahres 1813 zurüdfommt, wo die meiſten der waderen Schaaren nur 4 Wochen erercirten, und dann ſich auf den Feind warfen , ſo iſt
fónnen. Reducirt man indeſſen , abgeſehen hiervon , die 669 Pfund auf das Viergeſpann ,, ſo erhält man 5352
8
.669 = ៗ
= 765 Pfund, gerade dieſelbe Belaſtung,
dieß einzelne Beiſpiel doch keineswegs ein ſchlagendes, wie ſie beim beffifden 6 Pfünder ohne Mannſchaft auch welches als Norm aufgeſtellt werden könnte. Das Jahr itattfindet. Dieſer hat allo ,, unter ſolchen Umſtånden, 1813 hatte ſtatt taktiſcher Kunſt die Begeiſterung des zum mindeſten dieſelbe Beweglid,keit, wie der preußiſde. Volfes für ſich , und dieſe erlebte hinlänglich,
was jener abgłng. Uebrigens iſt der einjährige Dienſt auch fein weſentliches Hinderniß, Studien fortzuſeben oder ſeinem Berufe nebenbei nachzukomme
portirt werden , ſo rigen ( laut Reglement bon 1828 )
n . DieWachtdienſtefons
3.Mann auf die Handpferde und 2 Mann auf die
nen bezahlt werden , und iſt nach den erſten Monaten
Proße auf. Was wird unter dieſen Umſtånden die Bes
Soll beim preußiſchen 6 Pfúnder Mannſchaft trans,
das Erercitium vollendet, ſo bleibt Zeit genug übrig; laſtung des einzelnen Pferdes ſein? Nad Migoutund endlich werden diemeiſten auch wohlmit Berücfſidtil
Bergery wird ein Pferd gleidh angegriffen , ob es90
gung ihrer Verhåltniſſe weit großer früher Theil entlaſſen als in Kilogramme tragt oder 333 Kilogramme zieht , ſo daß Jabresfriſt, und ſo fáatein der , Klagen, daſſelbe, demzufolge 3,7malmehr ziehen , als tragen
welche man håufig bort, in Nichts zuſammen. Jedes könnte. Bei der dſtreichiſden Cavalerie Artillerie ( fab. Ding auf Erden bat ſeine Sbattenſeite, und unſer Mis
render ) wird die Munition des erſten Bedarfs auf
Pacfpferden nachgebracht . Ein ſolches Padpferd trågt
litårſyſtem iſt nicht frei davon ; aber niemals ſoll man ( nac Smola) rund 180 Wiener Pfund und muß wohl, uns überreden ,, daß es beſſer ſei, in die altenIrrthümer ſeiner Beſtimmung gemäß , in gleich ſtarfem Trabe mit
, wenn
die alte
Deſpotie mit Zopf und Stock in neuer Form aus dem Grabe erweden fonnten . "
den Geſchůßpferden dieſer Artillerie rich bewegen , auf deren eind bier in runder 3abl 450 Wiener Pfund Bes
laſtung des Fuhrwerks zc. fommen. Hier wäre alſo, bei gleicher Anſtrengung , das Verhältniß = 1 : 2,5 . ádein Die oſtreid iſden Geſchůße baben niedrigere Räder und
Einige, durch G. A. Jacobi's Beſchreibung der hölzerne Adſen, und deßwegen zieht das dſtreichiſche
großherz. heſſiſchen Feldartillerie (58 Heft der Gefdúßpferd eigentlich mehr als 450 Wiener Pfund.
Beſchreibung der europäiſchen Feldartillerieen ) Nimmt man daber ferner an, ein ſoldes Padpferð babe veranlaßte Betrachtungen über gewiſſeEinrich- fich mit preußiſcher reitender Artillerie zu bewegen ,wo ein Pferð (nach Decker ) 654 Berliner Pfund zieht (obs tungen dieſer Artillerie .
wohl , wie don einmal bemerft wurde , audy bier die
(Scht u k.)
eigentliche faſt , vergleichsweiſe zu Paffetirungen mit
Wir haben bis hierher auf die von Migout und
hobenProßrådern, großer iſt) undverwandelt man jene
Bergery gefundene Belaſtung von 706 Berl. Pfund
180 Wiener Pfund in 215 Berliner Pfund , ſo erhält
für das 6ſpånnige Zugpferd ausden obenangeführten man das Perhåltniß 215 :654 oder 1 : 3. Aus dieſem Gründen , beſonders aber auch deßwegen baſirt , weil und dem franzöſiſchen der HH. Migout und Bergery dieſe faſt einmal als Maßſtab vom Verfaſſer der Bes
wollen wir das Mittel , nåmlich 1 : 3,3 nebmen oder als
ſchreibung der europäiſchen Feldartillerieen, bei Beurs richtig regen , das Pferd vermoge bet gleicher Anſtrens theilung der Beſpannung der beffiſchen Fußartillerie,
gung 3 /,mal ſoviel zu ziehen , als zu tragen. Die Handpferde mit 3 Mann belaſten , beißt alſo dieſe Belaitung das Mittel zwiſchen dem iſt, was bei nach dem Vorhergebenden ſoviel, als 3,3 mal' 3 Mann gewählt worden iſt, und weil rodann , wie wir ſaben , 1
der franzoſiſchen bípånnigen Fußartillerie wirklich ſtatts auf das Fuhrwert reßen , wo außerdem ſchon 2 ſind. findet, ſolange feine Bedienungsmannſchaft auffißt.
Mithin ſind gewiſſermaßen 3,3X3 + 2 = 9,9 + 2 = 11,9
Machen wir aber noch eine weitere Vergleichung, die Mann zu fahren . Das Gewicht derſelbenbeträgt, da zur Aufklärung des fraglichen Gegenſtandes beitragen bier wobl keine Torniſter in Aufrechnung fommen fono kann, und wenden wir uns in der Abſicht zu dem preus nen und die Artilleriſten auch keine Feuerwaffe füpren, Biſchen 6 Pfünder der Fußartillerie. Bei dieſem Geſchůß kommen , nad Deders Taſchen . Artilleriſt , 669 Berlin. Pfund Zuglaſt auf jedes der
6 Pferde, mit denen es beſpannt iſt, und zwar obne auf. geſeſſene Mannſchaft. Dieß iſt alſo um 706 --666 = 37
11,9 mal 150 = 1785 Pfund, alſo auf das einzelne Pferd = 297 Pfund mehr, ſo daß nunmehr jedes 669+
1785 6
297 = 966 Pfund zu ziehen bat.. Wir feben aber, daß wenn beim heffifchen 6 Pfunder
Pfund weniger , als im Mittel bei den Franzoſen ( es der Fußartillerie die Mannſchaft auf Geſchüß und was iſt 669-635 = 34 Pfund mehr, als beim franzöſiſchen gen fortgebracht wird, das 6 ſpånnige Pferd nur 760 8 Pfünder , dagegen 761 -669 = 92 Pfund weniger , als Pfund zieht und die Belaſtung des 4ſpånnigen verhålte beim franzöſiſchen 12 Pfünder . )
Wegen der , bei nicht
niêmåßig dieſelbe ift ; mithin wird ſich in folchem Fall
unbedeutender Belaſtung der Proße, geringeren Höhe der beſiſche 6 Pfünder weit leichter , als der preußiſche
574
573
bewegen, obgleich erſterer, einſchließlich ſeines Wagens, artillerie, und es ſcheint uus, daß zufolge derſelben an der erforderlidhen Beweglichkeit dieſer Artillerie, nach nidt 5 , ſondern 8 Mann transportirt.
Wir haben oben angeführt, daß die fbürttembergiſche Diviſionsartillerie mit ihrem 8ſpånnigen 12Pfünder eben nicht beweglicher, als die beſſiſche mit dem 4ſpånnigen 6 Pfünder ſei. Dieß erbeut ſo ziemlich, wenn man, nach den vorbergebenden Angaben, die Zuglaſt des sſpånnis gen Pferdes auf die des Viergeſpanns zurückführt.Es kommen nåmlich beim württembergiſchen 12Pfünder 552
den Anforderungen der neueſten Zeit, nicht gezweifelt werden dürfte. Zugleid erledigt fid) aber hiermit auch, wie man leicht ſieht, der erſte Punct hinſichtlich der 2 Saſten auf dem Hinterwagen des Munitions wagens , wenn er nicht ſchon gewiſſermaßen durch die Anmerkung beſeitigt wäre, weldie ſich zu dieſer Stelle des Heftes findet und welche als Grund zur Beibehals
Berl. Pfund auf eins der 8 Pferde, und bei dem mito tung dieſer Kaſten angibt , man fónne mit einem ders manovrirenden und alſo mit gleicher Beweglid,feit in ſelben einen leer gewordenen Proßfaſten augenbliclid
Anſpruch genoinmenen Wagen iſt die größte Zuglaſt erſeßen , ohne die Munition umpaden zu müſſen. ( beim Granatwagen ) auf das bſpånnige Pferð 655 Pfund , während die Zuglaſt des 4ſpånnigen Pferdes am beſſiſchen 6 Pfünder 765 Pfund ausmadt. Das
Der zweite Punct betrifft die Beibebaltung des Sie: tengeſchirro für die Vorderpferde des Sedegeſpanns.
Verhåliniß von 765 : 655 iſt wie 8,18 :7, alſo ſehr nahe
Die Gründe , die dafür und dagegen ſprechen, ſind zu allgemein bekannt, als daß man es für nothwendig
gleich demjenigen , welches oben zwiſchen dem 4. und 6ſpånnigen Zug angegeben wurde, und dabei hat die
erachten fónnte , ſolche bier zu wiederholen . Die Mei . nungen ſcheinen noch immer in dieſer Sache fehr getheilt
ziemlich belaſtete Proße des württembergiſchen Geſchůßen
zu ſein ; und ſo mögen denn wohl diejenigen, weiche bei den großherz. heſſiſchen Einrid)tungen wirften, Anhåns und Wagens niedrigere Proßråder. Verweilen wir nun noch einen Augenblick bei dem ger der für dieſe Sielengeſchirre bei den Vorderpferden des Sechsgeſpanns ſprechenden Anſichten geweſen ſein . beſliſchen PoſitionsgeſchůB. Der 12 Pfúnder und ſein Munitions magen ſind mit
Zu der Bemerfung des dritten Punctes, welche die
6 Pferden beſpannt.Bei jenem kommen auf das Pferd Bewaffnungder Fußartillerie betrifft, båtten wir Fol. 721, bei dieſem 600 Pfund, wenn keine Bedienungsa gendes zu ſagen: mannſchaft aufgeſeffen iſt. Bei dem franzöſ. 12 Pfúnder
und ſeinem Munitionswagen beträgt die Belaſtung des 6ſpånnigen Pferdes , unter denſelben Umſtånden , 761 und reſpect. Durchſchnittlich 604 Pfund (nåmlich bei dem Munitionswagen nach Jacobi 582 , nach Migout und
Bergery aber 293Kilogramme oder 626 Pfund.). Für den Faủ des Aufſigens der Kanoniere mehren ſich dieſe Gewichte um gleiche Zahlen, da die Zahl der aufſīßen , den Peute beim franzöfiſchen , wie beim beftiſden Ge . ſchüß und Wagen dieſelbe iſt; und es muß alſo biernac sem beftiſden Poſitionsgeſdůtz eher noch eine größere Bewegtidhkeit zugeſtanden werden, als ſie das französ
Das Gewehr, welches die beſfiſche Fußartillerie frågt, iſt daſſelbe, mit welchem auch die franzöſiſche Fußartil.
Terie bis zu ihrer neueſten Organiſation noch bewaffnet geweſen iſt, nåmlich die Artillerieflinte vom Modell " des
Jahres 1816, nachdem die franzófiſche Fußartillerie in
denKriegen des Kaiſerreiches die långere und zugleich Artilleriefliute vom Jahre 1816 ift beiläufig 50" lang und wiegt ungefähr 8 '/, Pfund, während die Voltigeur, flinte 54" mißt und ein Gewicht von etwa 10 Pfund bat. Die Erfahrungen vieler Jahre haben gelebri, daß dieſes Gewehr dem Kanonier beider Geſchüßbedienung
auchſchwerere Voltigeurflinte getragen hatte. Dieſe
eben nicht ſo binderlich fånt, als man ſonſt wohl glaus
ſi de bat.
Der preußiſche 12 Pfünder wiegt, nach Deckers Tas ben rollte, beſonders wenn man denſelben, wie es in (den Artilleriſt, 5173 Pfund , und es fommen auf eine der beffiſchen Artillerie geſdiebt, des Torniſters entledigt. 3
der 8 Pferde ſeiner Beſpannung
5173
= 647 Pfo. , was 8
Aud) die württembergiſdie Fußartillerie führt ein , dem .
im Allgemeinen åbnliches Feuergewehr (es iſt 44" lang
auf das Sechsgeſpann reducirt, 755 Pfund gibt , alſo
und wiegt 7 ). Pfund) ; die Franzoſen haben ein nod
einen Mehrbetrag von 755-721 = 34 Pfund im Vers
ſchwereres und langeres in allen frúberen Feldzugen
gleiche zum beſſiidhen 12 Pfünder. Auch hier hat der geführt und wurden vielleicht auch noch nicht von dems beſtiſche 12 Pfünder weiter nod die höheren Proßråderjenigen des Models 1816 abgegangen ſein , wenn ſie voraus .
nicht bei der neueſten Organiſation ibrer Artillerie ein
Wohl konnten wir nun bier nod andere und ; wie Aufſißen der Mannſchaft auf die Fuhrwerke in Ausſicht wir glauben, nicht unintereſſante Erörterungen anknůs
genommen hatten. Nachdem aber dieſes einmal geldes
pfen , ſowohl über laſtverhältniſſe in der Artillerie im ben war , mußten nothwendig die Feuergewebre fürzer Augemeinen, als über die hierauf bezüglichen Einrichs tungen der beffiſden Artillerie insbeſondere ; allein aus
werden, indem ſie ſonſt beim báufigen Auf- und Abſtei. gen und wåbrend des Fahrens felbſt Unbequemlidhkeit
Beſorgniß, daß der gegenwårtige Aufſaß zu ausgedehnt verurſacht baben wurden. Dieſe Unbequemlichkeit, nicht ausfalen módhte, wollen wir für diesmal von dem vors aber gerade Beläſtigung bei der Geſd)úgbedienung , liegenden Gegenſtande abſtrabiren , vielleicht aber dems ſcheint die Verwandlung des Gewebres von 1816 in nåchſt, nad Zeit und Gelegenheit, ein Weiteres darüber einen Karabiner herbeigeführt zu baben, ebenſo , wie ſie auch wohl Urſache geweſen iſt, daß für das Seitenges nachfolgen laſſen . Wir ſchließen alſo hiermit dieſe Betrachtungen über wehr ein Kuppel um den leib, ſtatt des frúberen über
die faftverhältniſſe bei der großherzogl. beſliſden Fußs
die Sdulter, gewählt wurde, weil der Mann beim erſten
575
576
ren das Seitengewehr feſter am leib liegen hat und daſſelbe, wenn er fåbrt, beſſer bei ſich pacen fann. Da man in der württembergiſchen Fußartillerie fein Aufe fiben der Mannſchaft fennt und ein ſolches auch bei der beſliſden Artillerie, wie mir geſehen haben, aus Grüns den nur für ſeltenere Fälle in Ausſicht genommen zu fein ſcheint, obwohl es das Materiel und die Beſpan. nung auch båufiger erlauben; ſo begreift man, wie ſich
fahrende Artillerie agiren fod , indem in ſoldem Falle die Unteroffiziere, obne beritten zu ſein , ihre Geldhúße allerdings nicht mit der erforderlichen tafriſchen Pråciſion zu führen vermodhten. Wo aber dieſe Vorausſeßungen nicht ſtattfinden , wo man nur ein Aufſißen der Mann , ſchaft für Zurücflegung größerer Strecken außerhalb des eigentlichen Gefechis, mehr den bloßen Transport auf. geſeſſener Mannſchaft für gewiſſe Fåde, als ein eigento
in beiden ermåbnten Artillerieen bis auf den beutigen
liches Manovriren mit fabrender Artillerie beabſichtigt,
Tag das Bedürfniß eines fürzeren Gercebres nod nicht da fann wobl auch von einem Berittenſein des Unters ſo dringlidh berausſtellen konnte. Sollte man einmal offiziers der Fußartillerie abgeſehen werden, indem ders bei der beſſiſchen Artillerie das franzöſiſdie Syſtem des
ſelbe hier, bei raſcheren Bewegungen, auf der Proße des
Fahrens der Kanoniere im Gefecht, damit zugleich aber Geſchůbes wohl angemeſſen ſeinen Plat finden dürfte. auch das Mitführen der Munitionswagen im feindlichen und ro módhte dann bei der großberzgl. beſſiſchen Fuß Feuer als nothwendige Folge annehmen wollen , so wird artillerie, wo, wie wir geſehen haben, ein Manovriren man ſich allerdings auch dazu entſchließen müſſen, das mit aufgeſeſſenen Mannſchaften nidt beabſichtigt zu ſein Feuergewehr abzukürzen.
ſcheint, wo ferner die Fahrmannſdaft nichi in die Com.
Uebrigens iſt nicht in Abrede zu ſtellen , daß eine pagnieen eingetheilt iſt und ihre beſonderen berittenen möglichſte Erleichterung des , unſerer Anſicht nach, für Unteroffiziere bat, das Nichtberittenſein der Unteroffiziere den Artilleriſten ſonſt ſehr wünſchenswertben Feuerges der Fußartillerie als fein beſonderes Gebrechen erſcheis 1
mehres , immer auch zu einiger weiteren Erleichterung
men , zumal da daſſelbe unter åbnlichen Verbältniſſen
des Mannes beitragen fann , derſelbe mag nun unter Umſtånden auf das Geſchüß aufzuſißen haben oder nicht. Die lebte Ausſtellung endlich an den Einrichtungen der beffiſden Artillerie bezieht ſich auf das Nichtberits
auch andermårts getroffen wird. Auch die Unteroffiziere der württembergiſchen Fußartillerie 3. B. ſind unberitten; das Nämliche ſcheint auch im preußiſchen Dienſte theil. weiſe der Fall zu ſein, indem das Erercirreglement von
tenſein der Offiziere und Unteroffiziere der 1828 vorſchreibt, daß auf das Gommando : ,, Artilleriſten Fußartillerie. zum Gefecht aufgeſellen ! “ bei der Fußartillerie der uns
Es iſt allerdings richtig , daß weder die Capitaine, nod die Lieutenante der Fußartillerie Rationen bezies ben und eigene Pferde beſiben . Dieß findet nur bei der reitenden und bei der Train - Artilleriecompagnie ſtatt. Es werden aber die Capitaine der Fußartillerie bei jedem Ererciren mit beſpannten Geſchůßen mit årarie
berittene Unteroffizier das Vorderpferd auf der rechten Seite beſteigen Tou. Um aber die Unteroffiziere der Fußartillerie für den Dienſt im Felde mit dem Irainweſen und der Behands lung und Wartung der Pferde befannt zu machen und eine hinreichende Änzahl mit dieſem Dienſte vertrauter
iden Pferden beritten gemacht. Daſſelbe geſchieht auch leute beranzubilden , iſt in der beſtiſchen Artillerie die zu Zeiten bei den lieutenanten , ſo oft ſolche nåmlich , Einrichtung getroffen, daß ein Theil der Unteroffiziere während der Periode der Einúbung der Mannſchaft an der Train . Artilleriecompagnie aus Unteroffizieren der beſpannten Geſchůß, einzelne ſelbſtåndige Sectionen Fußartillerie beſteht, die nach einem beſtimmten Turnus commandiren. Sodann iſt ſowohl hinſichtlich der Cas bei genannter Compagnie zus und abgeben und bei der. 5
pitaine als der lieutenante durch beſondere dienſtliche
ſelben ſelbſt im Reiten eingeübt werden.
Anordnungen im Corps dafür Sorge getragen, daß ſie durch zeitgemaße Benubung årariſcher Reitpferde in Miſce ile n . gehöriger Üebung des Reitens bleiben ; insbeſondere rol: len die lieutenante der Fußartillerie abwechſelnd zu den ( Schiffbau in Frankreich und England. ] Obwohl mit Pferden verſebenen Abtbeilungen des Corps coms England die erſte Seemacht der Welt iſt , ſind doch die Franzosen mandirt werden , um hier mit dem Reiten und dem
Dienſte bei den Pferden bekannt zu werden. Kann nun gleich nicht in Abrede geſtellt werden, daß es in gewiſs ſer Hinſicht noch beſſer wåre , die genannten Offiziere beritien zu machen, ſo geht doch aus dem Geſagten hers vor, wie durd die Anordnungen des Friedens darauf
den Engländern , was den Schiffbau betrifft, sei weitem überlegen. Auch die Nord-Amerikaner rübmen ſich , beſſere Kriegs: und Rauf: fahrteiſdiffe zu beſißen, als die Engländer , und zwar deshalb, weil
fie fid ausídließlich den Schiffbau der Franzoſen zum Mufter ges nommen haben. Behaupten doch ſogar die enaliſchen Seeleute, die beften Sciffe der britiſden Flotte feien diejenigen , welche den Franzoſen, während des Revolutionskrieges obgenommen worden.
der That diel ſollen ſich mit aberdieſem auch inZweige Frankreid die Männerbefaßt der Bedad)t genommen iſt, dieſe Dffiziere für den Dienſt zu In Wiſſenſchaft mehr der Urditektur
Pferde und bei Pferden , wie er ihnen im Kriege vors haben , als in England , wo er fortwährend ein Handwert geblieben kommt , erforderlich vorzubereiten.
Was die Unteroffiziere der Fußartillerie anlangt, ſo
ift. Kürzlich hat die franzöſ. Regierung ſogar einen Mann , wie Charles Dupin , an die Spige der Schiffbauinſtituts der königlichen
möchte die Forderung des Berittenſeins derſelben immer
Marine geſtellt, und nicht ohne Beforaniß
ten in die Compagnieen oder Batterieen bleibend einges
ichen , denn Unſehen Großbritanniens, als einer Seemacht , in der
die engliſchen vorausſetzen, daß die Fahrer oder die Trainmannſchafs Blätter darauf hin , daß die fortmährinden weiſen Verbeſſerungen des des englis Stillſtande beharrlichen dem franzöſiſchen Syſtems, bei
werden könne. theilt ſind, und daß die Fußartillerie beim Manovriren Folge einmalſehr gefährlich ( Magazin für die Literatur in Gefechten häufig auflißen und gewiſſermaßen als eine
des Wublandes.)
Redigirt unter Berantwortlidseit der Verlagshandlung : 8. W. leofe in Darmſtadt und in deffen Orijin gedrudt.
Mittwoch , 12. Sept. 1838.
Nr. 73.
Allgemeine Militar - Zeitung. Be I gi e n.
und nach einer kleinen Weile : Bei Fuß Gewebr, ſowie
Beverloo, 27. Aug. Obgleich der Rdnig ſchon am aber der Prieſter die Hoſtie emporbob: Nieder auf die 23. im lager ankam , konnten an dieſem und dem folgens Knie, commandirt, worauf die Soldaten und Offiziere,
den Tage feine Truppenübungen vorgenommen werden, das rechteKnie auf den Boden gereßt, den linken Fuß da der Regen berabſtrömte und die Zelte wie Hügel, in ſenfrechter Stellung, die linke Hand an dem Casquet reihen in einem weiten Meer ausſaben, wo der Šturm und mit der Rechten das Gewebr bei dem mittleren furchtbar wüthete. Erſt vorgeſtern flårte ſich der Him Ringe faſſend, oder den Degen zur Erde ſenfend, dem mel auf, und alles trat unter die Waffen , Fußvolt, Sanctiſſimum ibre Anbetung bezeigten, welche Stellung Reiterei und Geſchüß růcten aus, und der König, bes ſie bis nach der zweiten Verwandlung einnahmen. Das gleitet von dem Grafen von Merode, dem Grafen von Nåmliche geſchab zuleßt bei dem Zedeum und dem Ses
Montalambert und dem H. Coſte, hielt Heerſchau über
gen . Die außer der Kirche ſtehenden , ſelbſt die ents
fie , worauf die eigentlichen Waffenübungen begannen, die mit großer Fertigkeit ausgeführt wurden. Vor dies ſen Uebungen hatte der König dem vereinigten Regiment der Grenadiere und Voltigeure eine Fahne geſchenkt und die Ueberreichung mit Worten begleitet, die auf das Herz der Krieger einen lebhaften Eindruck machten . Des
fernteren Truppen , batten alle dieſe Obliegenheiten zu erfüllen . Wenn ein mit Obers und Untergewehr verjes bener Soldat, oder irgend ein großerer oder Fleinerer Zug von Soldaten dem Sanctiſſimum begegnet, das eben zu einem Kranten getragen , oder wie immer in Prozeſſion berumgetragen wird, ſo iſt vor demſelben Front zu mas Abends wurden gymnaſtiſche Uebungen, wie ſie bei uns dhen und die Anbetung auf die oben beſchriebene Weiſe ſerem Militár úblich ſind , vorgenommen , und denen, zu leiſten. Gleiches bat zu geſchehen , wenn das Sancs fiffimum an der Haupts oder einer Chorwache vorůbers die ſich am meiſten auszeichneten , Preiſe zuerfannt. B a ħ er n .
zieht , wo dann die ganze Mannſchaft herausgerufen wird. Man liebt es jeft auch båufig , daß das Sterb ,
München , 26. Aug. Bei der geſtrigen Kirchens ſacrament von einigen Soldaten geleitet wird, was dann .
parade in der St. Michaelsfirche, wo der hier anwes ſende Fürſtbiſchof von finz, Ziegler, ein geborner Bayer
geſchiebt, wenn es der Kranfe sc. verlangt. - Se. M. der Kaiſer von Rußland, in der Abſicht, -
und ehemals Benediktiner, das Hochamt celebrirte, batte den f. bayeriſchen Generalen und Difizieren, welche an man Gelegenheit, die jüngſt bei der Armee eingeführten der am 18. d. M. bei München ſtattgehabten Truppen : Ebrenbezeigungen gegen das Sanctiffimum ſchau Theil genommen haben , ein Andenfen zu hinter. zu ſehen. In der Kirche, deren weite Råume ſonſt die laſſen an das Verweilen des bohen Gaſtes unter ihnen , ganze hieſige Beſaßung aufnahmen , fonnte dießmal baben gerubt , nachgenannten fónigl. Militårs ruſſiſche nur ein Bataillon aufgeſtellt werden , da Zwiſdens Drdensdecorationen zu verleihen, und ſolche nad Åller. råume zwiſchen den einzelnen Gliedern notwendig
bócſtihrer Abreiſe durch ibren Geſandten , Hrn. v. Ses
waren. Die übrigen Truppen waren in den naben
Berin , vertbeilen zu laſſen. Es baben erhalten: der Chef
Straßen und Praßen , die Růraſſiere ſelbſt vor dem
der erſten Armeediviſion , General Graf Karl zu Pap.
Karlsthor und die Bürgergarde noch entfernter, auf pen beim den St. Alerander -Newskyorben ; der Kriegs. dem Marimiliansplaße aufgeſtellt. Nachdem die in der
miniſter , Generalieutenant Frhr. v. Hertling, der
Kirche verſammelte Mannſchaft in andåchtiger Haltung, das Gewehr bei Fuß , bis zum Evangelium geſtanden, erſcholl, ſowie dieſes angeſtimmt wurde, das laute Coms mandowort zum Präſentiren des Gewehres und draußen wirbelten die Trommeln , um den übrigen Commandi . renden das Zeichen zum nämlichen Commando zu geben.
Commandeur der Hartſdiergarde, Graf Marimilian Seybels d’Air und der Generaladjutant des Königs, Generallieutenant Fürſt Conſtantin Powenſtein , den weißen Adlerorden ; der Generaladjutant des Rónige , Generallieutenant Frhr. v. 3wey brů den , den St. Annenorden ir Klaſſe; der Generalieutenant von der
Als das Evangelium geleſen war , wurde die frühere
Artillerie, Frhr. v. 3oller , denſelben
.
in Dia ,
Haltung commandirt. Als die Klingeln die nahe Wand, manten ; die Brigadechefs, Gen.Major Frhr. v. Gum ,
lung verfündeten, wurde zuerſt: Pråſentirt's Gewehr, penberg und Frhr. v. Hertling , ſowie die Adjutanten
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des Königs die Generalmajore Frhr. v. Beſſerer und und Penſionen verluſtig. 11 ) Das Duell gehört einzig Graf Paumgarten den St. Stanislausorden 1r Kl. vor die Grancorte criminale. Die Regimentscommandeure, Oberſten d. Balligand, P r pu B e n. V. Fleiſd mann , Frhr. v. Jeeße u . Frhr. v . Zandt , Staatszeitung melder aus Magdeburg über das Die ſowie der Adjutant des Rónigs , Major Graf v. Sa , porta den St. Anne'norden 2r Klaſſe in Diamanten ; dort abzubaltende lager Folgendes: Von dem 4. Ar.
bezieht der größte Theil ein Zeltlager zwiſchen die Oberſtlieutenante Maillinger, Graf v . Perdens meecorps , dem Dorfe Benedenbeck und der Chauſſee nach Halle. Bech Majore , die in mern v . Pflu Frhr. und feld told, Zottmann, v . Winter , de faroſée , Graf " Die Landwehr wird während der ganzen Dauer der Verri, Narziß ,
. Parceval und Fiſcher, der
Manóverzeit daſelbſt bleiben , während die finienregis
Commandeur des 1. Artillerieregiments Major Deute menter jeder Diviſion mit einander nach Ablauf von rer und der Artilleriecapitain v. Berchem den St.
14 Tagen wechſeln . Am 25. Auguſt rådte das 26. und
Stanislausorden 3r Klaffe ; endlich der Artilleriecapi. 31. Linienregiment in das Pager , und wird nad der tain Graf Berville, , der ' Capitain vom Generalſtabe angegebenen Zeitvon dem 27. und 32. Regiment, die v. , abgelöſt werden ; 18 Bataillone v Hartmann und der Adjutant des Königs Frhr. jest in der Stadt ; leben nimmt eine Straße von zwei jedes Lager das füllen v. Hunoltſtein den St. Wladimirorden 4r Klaſſe. Reiben ein , deren jede · aus 24 großen Zelten beſteht. F r a n frie i d. Zwiſchen den beiden landwehrregimentern jeder Diviſion
Paris , 26. Aug. Der Moniteur enthält eine Reihe befindet ſich immer das zugebórige Linienregiment. Hin . ter den Zeltreiben erheben ſich drei einfade Bretterhaus unter General Jacqueminot , ſind zu Generalieutes ſer , deren Inneres jedoch geſchmackvoll eingerichtet iſt, von Militåravancements ; 6 Generalmajore , wor,
nanten , 7 Oberſten zu Generalmajoren ernannt. N e a pé 1.
welche zu Reſtaurationen der Offiziercorps der lagern. den Truppen dienen . Hierauf folgt eine Reihe von 18
Folgendes iſt fürzlich der Inbalt des bereits ermåbne ebenſo zierlich als zweckmäßig eingerichteten Rochbeerden
ten neuen Duellmundars : 1) Jede auf irgend eine bez fürdieSoldaten der 18 Bataillone. Mehrere hundert Schritte von dieſen entfernt, befinden ſich Reiben von
zum Duel Ausforderung ausgeſprochene ſtimmte wird mitWeiſe Gefangenſch von allfälligen aft, Verluit Pen: Buden , theils Reſtaurationen für das Publicum und theils Kramladen
ſionen und Untauglid werden zu offentlichen Aemtern beſtraft; das Gleidie trifft
20. für die Bedürfniſſe der Truppen
denjenigen , der eine ſolche enthaltend. Auf einer Wieſe hinter den Buden ſind ſedio Ausforderung annimmt. 2) Wenn jemand einen Augs Brunnen für den Bedarf der Truppen gegraben undmit
geforderten , der die Ausforderung nicht angenommen , zierlichen Einfaſſungen verſehen. Auf dem linten Flügel deßwegen beſchimpft, ſtopi oder rd lågt, ſo ſoll er nach des l'agers ſteht dasZelt des commandirenden Generals, Sr. R. Hobeit des Prinzen Karl. - Der Grercirplat
beſtebenden Geſetzen auf's Strengſte geſtraft werden. 3den ) Sollten zwei Jaldividuen die zum Duell erforderliche befindet ſich zwiſchen den Straßen nad Schönebeck und
Stellung angenommen, das Duel ſelbſt aber noch nicht nach Halle, auf der Feldmart des Dorfes Fermersleben .
begonnen haben, ſo werden ſie mit Relegation und Pens Es iſt ſehr zweckmäßig,gewählt, indem das Terrain eben ſconsverluſt beſtraft. 4 ) Hat ein Duel ſtattgefunden, , iſt, feine Hinderniſſe für die Bewegung der Truppen ents jedoch ohne daß eine Verwundung erfolgt wäre, lo wer's gegenſtellt und vom lager faum 1000 Sdritte entfernt den die Betreffenden mit der Galeere 110 Penſions, liegt. Nicht fern von demſelben hat aud ) die liniencavales verluſt beſtraft. 5) Iit einer der Duellanten verwundet rie ihre Cantonnirungsquartiere bezogen . Am 30. Aug. worden, ohne zu verwunden , ſo widerfährt ihm das trifft noch die 4. Artilleriebrigade und die 4. Jågerab . Nämlidje ; der Verwundete wird nad den beſtebenden theilung ein. Bis zum 4. Septbr. wird in Batailonen,
. 6 ) Tödtung im Duell Regimentern und Brigaden erercirt, dann bis zur An.
n auf's beſtraftbehandelt und mit dem Gefeßeals Strengſter Mord wird primeditirte
funft Sr. Majeſtát des Könige, die zum 12. Septber.
Marimum der Strafe belegt. 7 ) Die feichen der im Duell
erwartet wird, im Corps.
Das Ausſehen der Trup
Umgefommenen, werden an einem ungeweihten (profano) pen íſt vortrefflid), und die Anzahl von Rraufen, welde bei allen Abtheilungen vorbanden ſind, auffallend gering,
Ort, der jedesmal von Polizeiagenten behnet werden ſoll, ohne alle Feierlichkeitenbegraben; sien die wegen obgleich mehrere derſelben 8-10 Tage auf dem Marſche
Duell zum Tode Verurtheilten. Auf dem Grabe ſolcher zubrachten. Fir die Berpflegung iſt auf's Beſte geſorgt Individuen darf nicht das geringſte Denfzeichen erriditet und wenn die Witterung günſtig bleibt, ſo ſteht aud) für werden. 8) Secundanten , Cartedtråger , Anſtifter ic. die Dauer der beſte Geſundheitszuſtand zu erwarten. werden mit Gefangenſchaft und Penſionsverluſt beſtraft, wenn das Duell nicht ſtattgefunden , wie die Duellanten ſelbit , nach vollbrachtem Duell.
9 ) Bei den Militárs
ſoll das Duell nach den bereits beſtehenden Gefeßen bes
ſtraft, zugleich aber auch als Inſubordination betrachtet und mit dem Marimum der Strafe belegt werden. Jeg
Literatur. Noch einige Bemerkungen über das Repers torium der Militarjournaliſtik. Ueber die Núzlich feit dieſer Schrift iſt wohl nur
doch rou bei demſelben nie der Tod erfolgen. 10) Jeder eine Stimme. Aber die Anſicht des Hrn . Recenſenten Ausforderer , Duellant, Secundant sc. wird auch bei in Nr. 16 d. Blåtter, „ daß die Einrichtung derſelben nicht vollbrachtem Duell aller Orden , Auszeichnungen Nichts zu wünſben übrig laſſe" , können wir nicht theis
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Ten ; und bleibt vielmehr noch mander Wunſch übrig, den wir zu Nuß und Frommen der Käufer fünftiger
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Ueber die militariſchen Schritte. Die Anfangsgründe des Recrutenerercirens.
Apboriſtiſche Gedanken über Benußung der jährlis mit der Hoffnungſdmeideln , daß der Hr. Verfaſſer den Erercirzeit bei der Infanterie.
Auflagen hiermit ausſprechen wollen , indem wir uns
Darauf, etwas mehr Rückſicht nehmen werde , als auf.
Ueber die Verfahrungsweiſe bei der taftiſden Aus.
einige beim Erſcheinen der erſten Auflage ausgeſpros.bildung und den Uebungen der Infanterie. dhene åbnlide Wünſche..
Was wir im Allgemeinen an dem Repertorium zu tadeln haben , iſt sie Reibefolge der Abhandlungen.
Bei dem erſten Verſuche mußte man ſich mit billigen Unſprüchen begnügen , denn es iſt feine leichte Arbeit, in eine ſolche Maſſe der verſchiedenartigſten Auffage
Ucber tattiſche Ausbildung des Infanteriſten .
Einige Worte úber taft. Ausbildung der Infanterie. Unterſudjungen zur Beſtimmung der Ladung der Feuergewehre. Ueber die Ladung des Infanteriegewehres . Ueber das Zielen mit dem Infanteriegewebr.
etwas ſyſtematiſche Ordnung zu bringen . Dieſe Rück: Das undlagen und Abfeuern des Gemebres bei richten verſdwinden aber bei einer zweiten Auflage, und der f. hannoverſchen Infanterie. Gnander . Anleitung zum Schießen mit dem kleinen der Råufer kann mit Recht fordern, daß ein Buch , wel . des das ſchnelle Auffinden der in der Journaliſtik vers Gewebre . ( Rec. ) Ueber das Zielſchießen und die Behandlung des borgenen Schåbe erleichtern roll, möglichſt bequem zum Gebrauche eingerichtet werde. Statt aber die wiſſens Gewebres . Bemerfungen über das Scheibenſchießen im alleini, (daftlichen Abhandlungen durchgehend 8 ſachlich ,
die hiſtoriſchen Aufſåse ſynchroniſtiſch zu ordnen, nigen Bezug auf die Tirailleure. Urber Schießübungen . bat der Fr. Verfaſſer ſich mit einigen Hauptrubrifen Reſultate der Sdiefübungen in der eidgenöſſiſchen begnügt, und in jeder derſelben die Abhandlungen ro aneinander gereibt, wie ſie in den einzelnen Jahrgången Sdharfſchůbenſdule zu Thun. der verſchiedenen Zeitſdriften zufällig geſtanden haben, Observation sur le tir de l'infanterie. gleidſam als rolle deren Inhalt controllirt werden. Die Du feu de l'infanterie. Arbeit iſt dadurch allerdings ſehr erleichtert, das AufDu feu le plus avantageux contre la cavalerie. Ueber das Gliederfeuer. finden deſſen , was man ſucht, aber ſehr erſchwert wor, den , audi wird dabei Manches überſehen. Bemerkungen über die Zwedmåßigkeit bei den Chars Will man z. B. Nachweiſungen über einen wiſſents' girungen der finiens Infanterie das Commandowort
zu geben oder wegzulaſſen. ſchaftlichen Gegenſtand, oder über ein hiſtoriſches Faftum » Feuer!“ Ueber die Waffen übungen der Infanterie. baben , ſo muß man die ganze betreffende Hauptrubrif vom Anfange bis zum Ende durdleien , während das recht gut in einige Zeilen zuſammengedrångt ſein könnte.
Du tirailleur d'infanterie opposé au cavalier.
L'infanterie doitelleetreexercée à la manoeuvre
Wie das beſſer zu machen ſei , wollen wir gleich durdy du canon . Ueber Uebungen im Lirailiren. Beiſpiele zeigen, und bitten den Hrn . Verfaſſer oder die Beſiger des Repertoriums, den Inbalt der III. Haupts
Des tirailleurs de l'infanterie.
rubrif , die Laftif der Infanterie betreffend, mit Fols
Essai sur les manoeuvres des voltigeurs.
gendem ſorgfältig zu vergleichen. Zur Erſparung des
Essai sur le service des tirailleurs.
Raumes werden wir jedoch nur die Titel der Abbands
lungen anführen , und die Zeitſchriften weglaſſen.
Bemerfungen und Mittheilungen über das Tirail. leurſyſtem . Rec . )
Esquisse historique sur l'infanterie moderne.
Einige Worte über den Gebrauch der Zirailleure.
Des ricissitudes et de l'état de l'infanterie chez
Ueber den Gebrauch der Lirailleure im Gefecht.
les principales puissances. Chambray , über die Infanterie. ( Recenſion. )
Xylander, Betrachtungen über die Infanterie. (Nec.)] Ueber die Infanterie. ( Abhandlung.)
De l'infanterie. En réponse à la brochure de Mr. le général OKOUNEFF etc. De l'organisation de l'infanterie . Anſichten und Betrachtungen über leid te Infans terie. ( Rec. ) Dubesme. Die leichte Infanterie. ( Rec.).
Aritiſches Quodlibet über leichte Infanterie. Einzelnes über leichtes Fußvolk.
Etwas über Rüſtung und Packung bei dem leichten Fußvolfe.
Anſichten eines norddeutſchen Offiziers über Bewaffs nung leidter Infanterie.
Üeber friegeriſche Vorbildung, vorzüglich in Hinſicht auf Infanterie.
Ideen über die Verwendung und Vertheilung der Búdíenſdůson für das Gefecht.
Ueber den eigentlichen Wirkungsfreis des Jagers im Felde. ueber den Dienſt der Fåger und Schüßen im Felde. Entwurf über den Infanteries und Scůßendienſt in einem Bataillon mit Compagniemaſſen. Ueber Signale und deren Gebraudi. Ueber die Aufſtellung der Infanterie.
Du l'ordre de combat pour l'infanterie. Observation sur la formation de l'infanterie.
Vor- und Nadtheile der Colonnens und finienauf
ſtellung eines Bataillons im Gefecht. Mémoire sur un projet de phalange , composé des
lanciers et fusiliers. Etwas über Angriffscolonnen und Quarré's .
Freie Betrachtungen über den Angriff mit dem Bajonnet.
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Comment doit se conduire l'escorte d'une batterie
Ueber Bajonnetattafen .
Ueber einen Vorſchlag zur Vertheidigung gegen den de campagne ? Ueber die taftiſde Diſciplin der Infanterie. Waffenangriff der Infanterie. Üeber Maffen des Fußvolte und deren Gefecht mit der Caralerie.
Ueber die Formation der Infanterie gegen Cavalerie. Ueber das leere und volle Quarré.
Ueber einige Mångel des vollen Quarré's und der Möglichkeit ihrer Abbülfe.
Üeber die Formation des Bataillonsquarrés.
Fechtart der Fußtruppen der Niederlånder im nie. derländiſchen Befreiungskriege.. Bruchſtücke aus einer Inſtruction Friedrichs II. für die Inſpefteure der Infanterie. Laktif und Inſtruction der ruſſiſchen Armee. Felddienſt der Infanterie.
Wir glauben , daß dieſe Reibefolge den Gebraud
Das Quarré mit Flanfen . Nod eine Quarréformation.
des Repertoriums unendlich bequemer machen dürfte,
und baben abſichtlich eine der ſchwierigſten Hauptrubri. Anſicht eines alten Militárs über Quarréſtellungen. · Fen gemåblt, um zu zeigen, welche Verbeſſerungen von goee über die Bildung fünſtlicher Hinderniſſe zur dem ørn. Verfaffer erwartet werden. ( Saluß folgt.) Dedung einer von einem Cavalerieangriffe bedrobten Infanteriefront.
Miſcelle n .
Sur le carré de l'infanterie .
Lettres sur les carrés obliques.
[ Der Preußilde Wintelried. ] unter dieſer Ueberſdrift
Réponse aux observations sur les manoeuvres à enthält ole Šohleſiſche Zeitung, in Erinnerung an die Schlacht an der Rasbach, die am 26. Quguſt ſchon ein Viertel Jahrhundert , bina
feux croissés. 1
ter ung lag , nachftebende Erzählung: „ Unter den vielen heroiſden Système complet des manoeuvres pour un bataillon. Anſtrengungen des preußiſchen ruſſiſchen aufzuweiſen jenebraven SchlachtSoldaten hat, ſteht und beſonders das Règles à observer dans un bataillon de 7 pelotons, Beeres ,welche der
pour manoeuvres conformement aux principes de l'or- glorreiche undenken an den ruhmmürdigen Ungriff deg 2. Batail: donnance du 4. mars 1831.
long des 2ten brandenburgiſchen ( iegt 12ten ) Infanterieregiments
Sur quelques manoeuvres de l'infanterie.
auf ein franzöſiſches Infanteriequarré und die völlige Bernid tung
Mémoire sar de nouvelles manoeuvres de l'infanterie.
des lekteren oben an. Bekanntlich fiil am Tage der Schlacht der Regen in gewaltigen Strömen herab , dichter Nebel lag auf Feld
Sur les déployemens et sur la prompte manoeuvre. Ueber den Frontalmarſch der Infanterie.
und Flur , ſo daß man taum Freund und Feind zu unterſcheiden vermochte. U18 nun die Iruppen aus ihren Stellungen hinter den
Syſtem des Generals Radesky in Bezug auf die anhöhen mit dem Ausrufe: » Es lebe der König ! - hervorbraden , Infanterie. Uebungsmårſche der franzöſiſchen Infanterie. Ueber den Marſch einer großen Infanteriecolonne. Essai sur les manoeuvres , d'un corps d'armée d'infanterie .
ſtieß das genannte Bataillon , ohne es ſich zu verſehen, ploblid auf den Feind. Das Bataillon war in deployitter Linie formirt, der Feind bildete dagegen eine volle dichte Maſſe. Von beiden Seiten ging des heftigen Regens wegen ſchon lange tein Gewehr mehr 108. Dieſen Umſtand båtte das franzöſiſche Quarré zu ſeinem Vor : theil benußen , ſich auf das in linie anrüdende preußiſche Bataillon
durchbrechen können. ulein Erſteres blieb unbe: Ueber die Manóvers eines Armeecorps Infantes werfen und dieſes der Stelle ftehen . Der Commandeur des preußiſchen
weglich auf Bataillons , der damalige Major 8. Dibegraven , ließ alſo das
rie. ( Ueberſetung.)
Ueber das Abldren der Treffen bei der Infanterie. feindliche Quarré , das ſeine Bajonnete din Preußen mit großer Ueber das in dem ( ålteren ) franzöſiſchen Reglement Kaltblütigteit entgegenſtreckte , umzingeln . Für beide tämpfende Theile war dieſer Moment ebenſo überraſchend als peinlich . Beide
vorgeſchriebene Durchziehen der Treffen .
und unthätig ein: gleichſam ſtarr Iheile ſtanden einige Augenbliceftugten Ueber reglementariſche Vorſchriften. (Hierher gehos ander ; die Franzoſen waren uns gegenüber ; die Preußen
ren auch die Aufíaße über den Zweck der Reglements , incluffig mat hier zu ibun fet. Da fürfte ſich ein entſdloffener .
welche in der erſten Hauptrubrif ſtehen .) Soldat des preußiſchen Bataillons mit ſeinem ganzen Körper in Das franzöſiſche Infanterie. Ertrcirreglement vom den Feind, empfing zidar, von mehreren Bajonnetfichen durchbohrt, Fabre 1791 .
Neues Erercirreglement für die franzöſiſche Infans terie. ( M. 2. B1. und 4. M.3. )
den Todesſtoß, und haudite ſein beidenmüthiges Leben aus, aber er bahnte ſeinen Brüdern dadurch den Weg zu einem glänzenden Siege. Die Erſten , welche dieſem Geldenmüthigen Borbiide folgten
und in die dadurch entſtandene Lücke eindrangen , waren der Major
Das neueſte engliſche Erercirreglement für die Infanterie.
0. Othegraven und der Lieutenant o. Meja. Den Major berdhügte wunderbar die Vorlebung ; der lieutenant ſant, von 7 Bajonnets
Boden. Mehr bedurfte es Einige Betrachtungen über die Entſtehung und Ges flichen durchbohrt, ſchwer vermundet zu nidt ; unaufhaltſam drana indeſſen für die tapferen Brandenburger
brechen der neueren Infanterietaktik.
Tactique de l'infanterie.
gen ſie nade und rächten furchtbar den Fall der beiden Seiden. Dat
wurde im wahren Sinne des Worte mitKolbe unt gangeQuarre Beiträge zurInfanteriegefechtslehre. (Mil. Ptr. 3tg. Bajonnet niedergeſchmettert und nur der franzöſiſche Oberſt mit und A.M.3. , deßgl. M.W.BI.)
Ein Beitrag zur Gefechtstaftif der Infanterie. Ueber Straßengefechte.
wenigen Soldaten erhielten Pardon. Leider iſt der Name des hels
denmüthigen Soldaten , der fo ruhmvoll ſein Leben auf dein Bette der Ehre für: Vaterland ausbaudote, nicht bekannt geworden , was
das allemal muß, werden Gemühlewobeigemeſſen dem großen Ueber das Verhalten der Beratung einer Schanze fechten den . Sonin Ges handgemein beide I heilewerden ſtattfindet, beim Sturm .
wir ihn denn den preußiſchen Wintelried nennen , ftolz darauf ſein ,
Ueber das Verhalten der Partikularbededung einer daß er unſer Waffenbruder war und das glorreiche Undenten an Feldbatterie. ( M. W.BI. und 3. f. R. W. u. Geſch.)
ihn auf ewige Zeiten , gleich den Sdweigern , beilig halten .« Redigtrt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W, Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
1
Samſtag ,
Nr . 74.
15. Sept. 1838.
LIET
TA
Allgemeine Militar - Zeitung. B a y er n . diviſion war gegen die Anhöhen der Dörfer Neufåß und A ug8burg, 4. Septbr. Bei der großen Kirchen , Dáfertingen gerichtet. Nachmittags erſchien Se. R. H. parade im lager am 2ten d. M. waren ſåmmtliche der Kronprinz im Lager, wurde von den Truppen mit
Regimenter in einem großen Viered aufgeſtellt, deſſen Jubel begrüßt, und ließ ſich die Offiziercorps aller Res Hinterlinie die Cavalerie, die rechte linie die Ártillerie und die Vorderlinie die Infanterie bildete. In der Mitte des Quarré's befand ſich unter acht ſchattigen Båumen das Zelt, in welchem der Altar zur Feldmeffe aufgeſtellt war, und wo der Herr Biſchof unter Aſiſtenz der zwei ålteſten Domkapitularen Egger und Start die Meſſe las. II. MM . der König und der Kaiſer von Rußland, II. KK.HH. Prinz Rari Karl und der Kronprinz von Preus Ben, Fürſt Wrede, der Herzog von Leuchtenberg, Prinz
gimenter vorſtellen. Das Regiment Kronprinz hat das Zelt ſeines, erlauchten Oberſten mit Tannengeſtråuchen und Eichenlaub , mit einem M. über dem Portal, vers ziert ; übrigens iſt das Zelt einfach und niedrig, wie alle anderen ; ein Tird , ein Feldbett und wenige Stühle ſind die ganze Einrichtung. – Unter den anweſenden Frem , den bemerkte man den von dem König von Preußen eigends in das lager beorderten preußiſchen General der Artillerie , 8. Bardeleben , einen in jeder Bezies Eduard von Altenburg, nebſt den Generalen 2c. durd : bung ausgezeichneten Offizier,, deſſen Sendung wohl die ritten zuerſt die Reihen der durch größte Propretåt aus. Prüfung des neuen Artillerieſyſtems zum Zweck haben gezeichneten Truppen , und wohnten ſodann dem feiers mag.
lichen Gottesdienſte bei ; Se. R. Hobeit Prinz Karl gab mit fråftiger , bis in die äußerſten Reihen dringender
-
Au r herre n.
Karrel, 2. Sept. Vorgeſtern wurde hier das 50jåbs Stimme das Commandowort; im Augenblide der beil. rige Dienſtjubiläum des bisherigen Brigadecommandeurs Wandlung lag das ganze Armeecorps auf den Knieen. und interimiſtiſchen erſten Commandanten der Reſidenz, Nach dem Gottesdienſte defilirten die Truppen mit flin . Generalmajors Bddider , auf eine ebenſo herzliche als gendem Spiele und fliegenden Fabnen, die Cavalerie würdige Weiſe gefeiert. Se. Hobeit der Rurprinz und im ſtarfen Galopp, die Artillerie im Carrière, die Ins Mitregent gerubten, den Jubilar Morgens um 10 Uhr fanterie im Geſdwindſchritt. Ihre Majeſtåten gingen durch zwei Flügeladjutanten beglúcwünſchen , ihm die durch das Pager , und beſidytigten nicht blos die Zeite, Ernennung zum Generalieutenant und wirflichen erſten ſondern auch Armatur : und Monturſtúde der Soldaten. Commandanten der Reſidenz verfündigen und demſelben Die höchſten Herrſchaften febrten dann in die Stadt das Großfreuz Hochſtihres Hausordens vom goldenen zurück, welche Se. Maj. der Kaiſer , naddem Er vom lówen , begleitet von einem gnädigen Handſchreiben , König und Prinzen Karl herzlich Abſchied genommen , überreichen zu laſſen . um 3 Uhr, Še. Maj. der König aber um 4 Uhr Nacs Kaſſel , 3. Sept. Se. Hoheit der Kurprinz und mittago verließ. Vormittags hatte der Kaiſer unter Ans Mitregent baben gerubt den feitherigen Flügeladjutans derem die Gotta'ſche Druckerei, das Militårſpital und ten, Öberſten v. Ries , Commandeur des i. Infantes die Stücgießerei und Bobranſtalt beſucht. Im Spital rieregiments ( Leibregiment ) zum Generalmajor und ** Foſtete er Brod, Suppe und andere Nahrungemittel der Commandeur der 1ten Infanteriebrigade zu ernennen. Kranken, redete mebrere derſelben liebreich an, und uns Preußen . terhielt ſich mit vieler Sachfenntniß mit den anweſenden Aerzten. And die Geſchůßgießerei erregte das lebhafte Berlin , 30. Auguſt. Die großen Mandvers bei
Intereſſe des Kaiſers, der mit Sr. Maj." dem König und der übrigen hoben Begleitung einem Geſchůbguß beie wobnte, und dem Vorſtand , Major v. Weishaupt, die vollſte Zufriedenheit ausdrückte. Nachmittags wurde die Anſtalt auch von dem, von Warſchau nach der Schweiz durchreiſenden Generaladjutanten Fürſten Gortſchafoff beſucht. - Das am 3. unter Commando des Prinzen -
Magdeburg werden auch von vielen Offizieren der hie, rigen Garniſon und des hieſigen Generalſtabs beſucht werden, die ſchon jeßt dabin abreiſen . – Das ganze 4te Armeecorps und Theile des 3ten , zuſammen" eine Truppenmaſſe von 35,000 Mann und 50 Geſchůße bil. den das lager ; die Erfahrungen, welche man jedoch erſt neuerdings wieder in dem Cavalerielager bei Berlin
Karl K. H. ausgeführte Brigademanover der 1. Armees madote , wie verderblich raſſe und kalte Witterung auf
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die Sterblichkeit der Pferde wirfen, die an warme Stalo lung und ſorgſame Pflege gewohnt ſind, haben auch hier zu der Rüdlicht bewogen , die Cavalerie und Artillerie - in Cantonnirungsquartiere der umliegenden Dörfer zu legen, obgleich damit mancherlei Beſchicerden verbunden
tendes ſtehendes landheer yon faum 10,000 Mann regulärer Truppen, faſt unſichtbar, weil in fleinen Fes ſtungs- und Hafenbeſaßungen, Küſten- und Grånzpoſten vertheilt über des ganzen landes ungeheurer Oberfläche; aber die ganze månnlide Bevölkerung weſentlid Fries
ſind und einzelne Regimenter mehrere Meilen zu machen geriſch), namentlich die beſten Buchſenſchůben der Welt ;
baben , ehe ſie den Manóverplaß erreichen . - Die bieſige Garniſon wird inzwiſchen ununterbrochen im Felddienſte geübt, was bei den langen falten Regennåchten Anlaß zu vielen Krankheiten gibt. Auch die Pionnierabtheilung macht in dieſem Jahre hier große Uebungsarbeiten im Belagerungsweſen , das nächtllid, betrieben wird . Ge Ges, ſtern Nacht wurde eine große Mine geſprengt, an wels -
.
der man mehrere Wochen gearbeitet batte.
nichts weniger als paradeluſtig , aber jeden Augenblic bereit,ſich wie Ein Mann zu erheben, wenn von irgend einer Seite ber mit Gefahren für Freiheit und Unab, bångigkeit bedroht. In Merico die Kriegsmarine faſt eine völlige Null, und nicht einmal der Koſten werth, welche mit etwa '/s des jährlichen Kriegsbudgets darauf verwendet werden ; das ſtehende landheer aber dreimal
Dieſe ſo ſtart als das nordamerikaniſche , und betrådtliche
intereſſanten unterirdiſchen Arbeiten ziehen viele zu . Abtheilungen deſſelben ſtets mit allem Glanz und Ernſt ſchauer berbei , welche ebenſowohl die Kunſt wie die
ſtrengen Dienſtes in unmittelbarer Nähe der Regierung
Geſchidlichkeit und die můbevollen Anſtrengungen des verſammelt; bingegen die Organiſation der irregulären ausgezeidneten Geniecorps bewundern . Deſtre i o .
Miligen , worin Nordamerifa's friegeriſche Stårfe rubt, höchſt unvolkommen und ihr Gebrauch in Noth.
Wien , 31. Auguſt. Bei unſeren leichten Cavalerie. fáden böchſt precår und ungewiß. In Nordamerita fann eine ſchöne Ausſicht zum Avancement. Durch aderbodite namentlich der Hauptſtadt Waſhington, ſich aufhal. Entſchließung iſt nåmlich in jedem derſelben eine dritte ten, ohne einem Soldaten in Uniform zu begegnenoder
regimentern, deren 36 ar derZahl ſind , eröffnet ſich man Monate lang reiſen und in den größeren Städten , einen Trommelſchlag zu bóren in Merico wetteifert Majorsſtelle creirt worden,, wozu Rittmeiſter avanciren, militåriſcher Glanz und Kirchenpomp lårm '; mit und
und binter ſich eine Reihe von Beförderungen eröffnen. Ru B r a n d.
Gloceníårm und luſt daran , was in dieſem Pande viel ſagen will; nichts deſto weniger ſteht dort die wiſſens
Petersburg, 18. Aug. Seit einigen Tagen haben ſchaftliche Militärbildung auf einer ſehr hohen Stufe, die Garderegimenter und die Zöglinge der Militårſdulen und die Kriegsſchule zu Weſtpoint fann ſich mit den das lager bei Krasnoje - Selo und Peterhof verlaſſen beſten europäiſchen Anſtalten dieſer Gattung meſſen , und ihre Kaſernen in der Reſidenz wieder bezogen.
måbrend bier in dieſem Fache wie in vielen anderen ,
In der Alerandrowsfiſchen Kanonengies Unwiſſenſchaftlichkeit die Regel iſt, und die unter Aufs Berei in Petroſawodot wurden im vorigen Jahre 647 Ficht des Ingenieurcorps beſteſtende Kriegsſchule weder Stůc Geſchůz verfertigt. Beim Probiren zerſprangen in umfang noch in Unterriicht und Methode den Bes fünf derſelben; die übrigen, welche an die Ärtilleriewes dürfniſſen des Heeres entſpricht. Endlich bietet die ganze ſen abgeliefert wurden , und zwar 34 der fandmacht Geſchichte des nordamerifaniſchen Freiſtaates auch nicht und 608 der Flotte , wogen 66,1031 Pud.
ein einziges Beiſpiel dar, daß irgend eine innere poſts
tiſche Bewegung militariſchen Urſprungs geweſen wåre, daß irgend eine Soldatedfa in inneren Staatsangeles
Mericaniſches Militårweſen . *)
genheiten ſich Initiative oder gar Entſcheidung anges
Die militariſchen Einrichtungen bilden eines der maßt, irgend ein Militårchef zur Erlangung politiſdier
weſentlichſten Unterſcheidungsmerkmale des inneren po
Wichtigkeit ſeine Stellung gemißbraucht båtte. Ja man
litiſchen Zuſtandes der Vereinigten Staaten von Nord's iſt von der durch den Geiſt der Verfaſſung wie durch amerifa und der Vereinigten Staaten von Merico. den Nationalcharakter verbúrgten Unmöglichkeit eines
Dort eine ſtarke, Achtung gebietende, Kriegeflotte, welche % 10 dergeſammten Militärausgabe derRepublié abſorbirt, freilich aber auch vorkommenden Falls fein Bedenken tragen wird , mit irgend einer europäiſchen
ſolchen Unternehmens ro rehr" daſelbſtüberzeugt, daß Nordamerika's hiſtoriſche und politiſche Schriftſteller bei þåufigen Erörterungen der wahrſcheinlichen Dauer des ießigen geſelfdaftlichen Zuſtandes ibres Vaterlandes
Seemacht ſich zu meſſen ; hingegen ein höchſt unbedeus
und der möglichen Urſachen einer Beränderung deſſels
ben, nicht einmal daran denken , irgend eine milităriide *) Dieſe Darſtellung iſt aus einem Berke entnommen, das den Schilderhebung, irgend einen Einfluß einer ausgezeichs Titel führt : » Mericaniſche Zuſtände aus den Jahren 1830
bis 1832 « 2c. , und welches in der von Dr. Widenmann und Dr. Hauff berausgegebenen » Sammlung der intereſſanteſten
neten militariſden Perſónlidfeit unter den letteren auch nur zu nennen. Wenn etwa im Lumult der Volfovere
Werte über Länder und Staatenkunde, Geographie und Sta: ſammlungen bei Jadſons doppelter Präſidentenwahl ſeiner Gegner ſich tiſtika enthalten iſt. Wenn die Nacrichten, welche man darin dergieiden Warnung aus den Reihen rhetoriſde Figur des
findet, auch nicht ganz neu find , ſo erſcheinen ſie doch zuvers
vernehmen ließ , ſo war das eine
läſſig und geben wohi ein getreuet Bild des Zuſtandes des Partheigeiſtes , über welche zuverläſſig der ſie Gebrau. Militärieſene in Merico in dem erwähnten Zeitabſdynitt, das
auch jest noch dem Weſentlichen nach ſeine Geltung baben chende zuerſt gelacht; wenn auch, nådit Hamilton , mag, da von in neueren Seiten ftattgehabten Militärverändes I adjon vielleicht der Charakter nordamerikaniſder rungen nichts berlautet, Geſchidten iſt, auf deſſen Eigenthümlichkeit eine ſolche
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Beſorgniß mit anſcheinenderem Grunde als bei irgend
Art behaupten , müſſen , worin alle individuelle Kraft,
einem anderen ſichergeben möchte,würde er dennoch KühnheitundWaffengeſchicflichfeitvorzugsweiſe fichzu ſie zu realiſiren – gereßt er wollte es, wozu er viel zu
entwickeln Gelegenbeit findet. Nacıher beſtanden ſie den
klug iſt – bei der långſten Lebensdauer unfähig ſein. ſchweren Unabhängigkeitsfrieg , und die ſiegreidie Durch, Militárrevolutionen geboren in Nordamerifa zu den führung deſſelben wurde - allerdings mit Frankreichs
ganz unmöglichen Dingen. Die mericaniſche Geſchichte Beiſtande – aber weſentlich doch immer durd, der eiges bingegen iſt ſeit 15 Jahren nichts als eine ununterbros nen Bürger Kühnheit und Ausharrung gegen Englands chene Kette derſelben geweſen . Nicht ſo zwiſchen 1810 und 1820 ; damals ging der Impuls des Unabhängig. Feitsfampfes weſentlich vom Prieſters und Bürgerſtande aus , und ſeine Heroen waren Prieſter , Gutebeſīber , Aerzte, Advokaten, Maulthiertreiber. Neun Zehntel der
eigene und fremde Soldner gewonnen. Dann langer Frieden . Aber im Jahre 1812 wieder unter die Waffen gerufen, beſtåtigten dieſelben Bürger in einer Reihe glorreicher Kämpfe gegen Englands åußerſte Anſtren , gung zu lande und zur See , daß ſie noch immer die
Armee verfochten damals noch das Kolonialintereſe, Männer von Boſton, lerington und Saratoga obgleidh dem großten Theile nach durd Geburt dem kreoliſchen angehörig. Seit dem Augenblicke aber, wo im Jabre 1820 Iturbide's Aufſtand für die Freibeit die ärmee mit ſich fortrip , find alle ferner ſtartgebabs fen ge Itſamen Regierungsverånderungen und Verfaſs ſungsmodificationen militäriſchen Urſprungs und mili . täriſcher Art geweſen, von Generalen geleitet, von der
waren, und es wurde ihre politiſche Ebenbürtigkeit mit den erſten Staaten Europa's und ihre Unangreifbarkeit
im eigenen fande dadurch für alle Zukunft zweifellos fleinen Theile nach aus Abfómmlingen altſpaniſchen friegeriſchen Stammes, und auch dieſer war durd faſt 300jährige Waffenrube beim Ausbruche der Revolution geſtellt. In Merico beſteht die Nation nur einem ſebr
Soldateska ausgeführt. Soldaten hoben Iturbide auf dem urſprünglichen Geiſte ſebr entfremdet geworden ;
den Kaiſerthron , zwangen ihn wieder herabzuſteigen , trieben ihn in die Verbannung , tódteten ihn bei der Rückebr, befeſtigten die Föderalrepublif; ſoldatiſch war die zu Zulancingo endigende politiſche Bewegung im Jahre 1827; foldatiſch die Revolution am Ende des
über die Hälfte beſteht aus eingeborenen Indianern , welche in dieſem Theile der weſtlichen Halbkugel nie. mals eigentlich den Ruf eines Friegeriſchen Volks gehabt, am wenigſten aber in 300jähriger Knechtſchaft den erwa gebabten båtten bewahren mögen. Mehr oder weniger
Jahrs 1828 , wodurch Pedraza vertrieben und Guers
theilten die zahlreichen Miſchlinge aus ihrem und euros
rero ans Ruder gebracht wurde. Unter Waffengeflirre wurde im nächſtfolgenden Fabre der „ plan de Jalapa” beſchloſſen und angenommen; die Militärchefs Guers rero und Alvarez waren es , welche während der Jahre 1830 – 1832 im Süden und Weſten den Bürgers frieg organiſirten und leiteten. General Santa Anna endlich, mit den Stabsoffizieren der Garniſon von Ves
paiſden Blut ihre urſprüngliche Sinnesart und ſelbſt ibre ſucceſſive Entwürdigung. Dazu fam die ſchon ers wähnte faſt gånzliche Waffenruhe zwiſchen 1540 u. 1810, und wo in dieſem langen Zeitraume etwa ein Stamm wilder Grånzindianer ju züchtigen, oder eine furze Em, fórung im Inneren zu unterdrücken war , gerdab es ſtets nur durch regulåre ſpaniſche Truppen, von denen
racruz , bewirfte den Aufſtand und die Revolution des
ſogar viele nicht einmal aus Kreolen geworben und
,
Jabres 1832 mit allen ihren noch bis zur beutigen ergånzt , ſondern von Zeit zu Zeit friſch aus Europa Tagsgeſchichte ſich erſtrechenden Verzweigungen . Nach allein Vorſtehenden mag vielleicht die Behalip , tung parador' erſcheinen , daß die Nordamerifaner, als
geſendet wurden. Ueberhaupt war vor der Revolution der neuſpaniſche Militäretat unbedeutend , böchſtens 10,000 Mann finientruppen und 22,000 Mann Milis
Volf betrachtet, friegeriſcher als die Mericaner ſind. zen ; lettere nur zum fleinſten Theil unter den Waffen ; Dennoch iſt es ohne allen Zweifel ſo. Der mericaniſche daber denn auch die geſammten jährlichen Unterbals Soldat beſikt allerdings einige ſehr ausgezeichnete mili , tungskoſten der fandmadt faum an 31 Mill. Piaſter tåriſche Eigenſchaften, wovon weiter unten nod; die Rede beranreichter. Der Revolutionsfrieg zwiſchen 1810 u. ſein wird, aber die große Maſſe des Bürgerſtandes. liebt 1820 wurde allerdings auf mericaniſcher Seite beinahe Frieden und Ruhe ; ſie iſt, ſelbſt für einen durchaus ausſchließlich vom Bürgerſiande geführt; der bei weitem nationalen Zweck , weit ſchwerer als in Nordamerifa größere Theil ſelbſt der freoliſchen Regimenter war in unter die Waffen zu bringen; und wenn die niedrigſte dieſer Periode noch den ſpaniſchen Fahnen treu geblies
Volfsklaſſe sowohl der Stådte als des platſen fandes ben. Allein es ging auch darnach. Ungeachtet einzelner leichter, auf den Ruf irgend eines befannten Namens , ſich in Bewegung bringen låßt , ro thut die nabe Ders wandtſdaft zwiſchen Krieg und dem beliebten Råubers bandwerf, Plünderungsſucht und Reiz eines gleichſam privilegirten Vagabundenlebens wohl das Beſte dabei. Jener Unterſdied beider Völfer findet ſich auch hiſtoriſch poufommen begründet. Ale nordamerikaniſchen Bürger obne Ausnahme find europäiſcher Abkunft, und zwar in der Mebrzabl eben den friegsluſtigſten Vólfern unſeres
ſehr beldenmüthiger Thaten und Anſtrengungen vermoch , ten dennoch die Inſurgenten, ſich ſelbſt überlaſſen , feis neswegs ans Ziel derſelben zu gelangen ; im 3. 1820 herrſdite Spanien überal wieder faſt ohne Widerſpruch. Die ſpäteren Ereigniſſe aber vom plan de Iguala bis zum plan de Toluca baben ſich theils durch die Gewalt der Umſtånde ohne eigentlichen Kampf gemacht, theils wurde, was von Kriegsfübrung dabei vorfam, ießt durch die regulären Truppen und Miligen übernommen , und
Welttheils entſproffen . Zwei Jahrbunderte lang baben Merico's eigentliche Nationalgarde, die milicia
ſie ihre Roloniſation gegen die indianiſchen Urbeſiger civica , bat überalt nur einen ſehr geringen Antheil des Landes durch bartnådige blutige Kämpfe eben der daran gehabt.
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Indem wir nun ießt das geſammte mericaniſche Kriegsweſen , wie es in den Jahren 1830-1832 beſtand,
Bemerkungen über das Gefecht bei Maren und die Capitulationen im freien Felde überhaupt.
einer genaueren Erörterung zu unterziehen beabſichtigen ,
Das Gefecht bei Bergen.
werden wir zuerſt von der Pandmacht handeln , dems nåchit von der Marine. ( Fortſ. folgt .)
ford Sackville und die Schlacht bei Minden. Tagebuch des Feldzug8 1760.
Tagebuch des Čorps des Generals v. Hülſen , Au. guſt bis Oktober 1760.
L i t
Treffen bei Landshut.
r a t u r.
Nod einige Bemerkungen über das Reperto, rium der Militarjournaliſtik.
( Schluß.)
Mit den hiſtoriſchen Aufſaben verhålt es ſich auf
Die Erſtůrmung des Lagers bei landsbut. Die Eroberung der Feſtung Glaß durch die Deſtreicher. Correſpondenz den Zug nach Berlin 1760 betreffend. Umſtåndliche Nachricht von der Unternehmung der
ähnliche Weiſe, wie wir in Nachſtehendem zu zeigen Ruſſen auf Berlin. beabſichtigen . ( Man vergleiche damit S. 110 - 113.) Ueber die Schlacht Stuhr. Der 7jährige Krieg in ſeinen geſchichtlichen ,
bei Zorgau. Militáriích fritiſche Beleuchtung der Solacht bei
politiſden und allgemeinen militäriſchen Beziehungen. Torgau. ( Recenſion .) Literatur der Kriege Friedrichs II.
Napoleons Betrachtungen über den 7jährigen Krieg.
Beiträge zur Geſchichte des Feldzuges 1761 in Deutſchland. Surprise de Schweidnitz.
Auserwählte Briefe aus der Correſpondenz Fried ,
Bericht des Herzog8 Ferdinand von Braunſchweig ar
richs.II.mit dem Herzog Ferdinand von Braunſchweig
Friedrich II. über ſeine beiden Feldzüge 1761 Eröffnung 1762. Dauns und lascys Meinungen über die u.
im Laufe des 7jährigen Krieges.
Fragmente aus den Memoiren des Feldmarſchalls Stalfreuth .
Bruchſtúde zur Geſchichte des 7jährigen Krieges. Die Schlacht bei loboritz und ihre Folgen ( 1756.) Tagebuch des Generals v. Saber im Feldzuge 1757. Ueber den Feldzug 1757. Bataille de Prague.
Winterfeld8 Bericht über die Schlacht bei Prag. Beſuch des Schlachtfeldes von Prag im Sommer 1835 .
des Feldzuges 1762. Betrachtungen über die Schlacht bei Wilhelmsthal. Treffen bei Burfersdorf. Affaire bei Reidenbad oder Mittelpeilau.
Defenſivlager der preuß. Armee unter Prinz Heinrid bei Freiberg , und Relation der Solacht daſelbſt.
Geſchichte des chaumburg slippes búceburgſchen Ka. rabinier
und Fågercorps.
Verluſtliſten der furfürſtl. bannoverſben Truppen im
Die Schlacht bei Kollin und der Entſaß von Prag.
7jährigen Kriege.
Beitrag zur Schlacht bei Rollin .
In dieſem Abſchnitte iſt fålſchlicherweiſe auch die Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag ( 1620 ) auf.
Relation und Briefwechſel des Königs mit dem Prinzen von Preußen nach der Schlacht von Rollin. Das Gefecht bei Weißenfe18
geführt. Ferner wird S. 112 eine , Relation " citirt, aber fein Schladtort genannt. Beide Febler ſind ſchon
Relation der Schlacht bei Roßbach .
in der erſten Auflage zu finden , wo ſie eber Entſchuls
Ueber die Schlacht bei Rosbach .
digung verdienen . In den wiſſenſchaftlichen Abſchnitten könnten mtr
Bataille de Rossbach (et de Créfeld .) Mémoire sur la bataille de Leuthen ou Lissa. Relation der Sdladt bei liſa . Die Schlacht bei Haſtenbed .
Des F. M. f. Hadif Zug nach Berlin ( 1757.) Etwas über die Belagerung von OlmůB 1758.
zahlreiche Verſesungen von Aufſagen nachweiſen , die bei etwas mehr Sorgfalt leidt zu vermeiden waren. So ſteht z. B. ,,Waldgefecht" in der IX. u. X. Haupt. rubrit, aber nicht etwa als Wiederholung, was wir gar nicht tadeln möchten , ſondern es ſind zwei ganz vers
Ueber ein Urtheil Napoleons in Bezug auf die Ichiedene Aufſaße. Die ,, Beitråge zur Geſchichte der Soladt bei Grefeld .
Ueberfälle " gehören jedenfalls zum kleinen Kriege ( IX .) Tagebuch der Arnee des Königs im Feldzuge 1759. Schließlich bemerken wir , daß es wobl angemeſſen Correſpondenz Friedrich II. mit dem General v . Wos ſein dürfte , die verſprochenen Supplementbefte wenig,
bersnow in Bezug auf den Feldzug 1759 gegen dieRuſſen . itens alle 2-3 Jahre nachzuliefern ; bei der dritten
Des ruſſiſchen Generals v. Staffel Relation der
Auflage aber die hier angedeutete Reibefolge anzuneh. men , eine Aufmerfſamfeit, auf welche das militariſche Einige Bemerkungen über die Schlacht bei Runnerøs Publicum wohl Anſprüche zu machen bat. Wenn ein
Schladt bei Frankfurt a. d. D.
dorf 11110 die Urſaden ihres Verluſtes.
Recenſent ſich die Múbe nicht verdrießen läßt, in ein
Widerſprüde in den Relationen über die Schlacht ſolches Buch mehr Ordnung zu bringen, ſo wird ſie der bei Runnersdorf. Die Gefangennehmung des Generals Hr. Verfasſer wohl ebenſo wenig zu deuen brauchen; Fink bei Maren.
denn nebenbei ſei nod bemerft, daß das Repertorium,
Geſchidste des Feldzugo 1759 in Schleſien u. Sadſen. obgleich nur 154 Seiten ſtarf, 1 Tbaler preußiſch koſtet, Prinz Heinrich im Feldzuge 1759 in Schleſien . und das Verdienſt des Verfaſſerd lediglich in der geords Ueber den Feldzug des Prinzen Heinrich in Schleſien . neten Zuſammenſtellung der Auffäße beſtehen kann. Redigirt unter Berantivortiidseit der Verlagshandlung : 5. X. ledke in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 75 .
19. Sept. 1838.
श्रा
Allgemeine Militar - Zeitung. zu faſerníren. Dieſe Maßregel, welche die Offiziere als
Bayer 11.
Augsburg, 4. Sept. Während Ihrer Anweſenheit ein Mittel der Beaufſichtigung anſaben, erregte zu jener im Feldlager zu Augeburg baben Se. Maj. der Kaiſer von Rußland folgende Orden ertheilt: den St. Annen. orden 1r Klaſſe dem Generallieutenant Grafen Albert zu Pappenheim ; den Orden des beil. Stanislaus 1r Klaſſe den Brigadieren und Generalmajoren : Grafen Wilb: v. Irenburg , v. Biber, si unſt , Dichtel,
Zeit vielfaden Widerſpruch. Die Sentinelle de i'Armée, das unabhängige Organ der Militärintereſſen, repte in mebreren Artikeln die Nußloſigkeit und Zwecwidrigkeit dieſer Trennung der Offiziere von der Bevólferung auss
und dem Chef des Generalſtabs der bei Augsburg ver.
nen, wie beſonders die Folgen davon denen låſig ſein
einander und zeigte, wie peinlich es für erſtere ſein müſſe,
ſich das Recht entzogen zu ſehen, in der Stadt zu woh,
einten Truppen, Generalmajor W. Bauer; den St. müßten, welche Familie haben . Der Plan wurde auf. Unnenorden er klaſſe mit Diamanten dem Commandeur
gegeben . Sucht man darauf zurúczukommen ? Schon
des Chevaurlegersregiments Konig, Oberſten v. fud8 ;
werden in der Raſerne der Militårídule 6 Zimmer bers
den St. Annenorden 2r Kl.mit der faiſ.Kroneden Regie gerichtet, und man berichtet, daß 6 Capitaine ſolche mentscommandeuren -Oberſten : des Infanterieregimento beziehen ſollen . Dieſer Befehl iſt wahrſcheinlich das Vor: Prinz Karl, Kird böfer, des Infanterieregiments ſpiel anderer ausgedehnterer Anordnungen." - Die franzöſiſche fandmacht iſt gegenwärtig alſo -
Karl Pappenheim , v. Brúc ner ; den St. Annenorden 2r Klaſſe obne Krone den Regimentocommandeurens vertheilt : 16 Regimenter ſtehen in Afrita, 1 in Ancona, Oberſten : des Infanterieregiments Herzog Pius , von
17 bewachen die ſüdliche Srånze, 52 die nördlichen und
Mann , des Infanterieregimts . Iſenburg , v. Dambor,
óſtlichen von Dunkirchen bis Nizza, 28 find in Garniſon
des Infanterieregiments Franz Hertling, o . Tbiereď, in Paris und in den Umgebungen; Strasburg iſt von des Kuraſſierregimento Prinz Jobann von Sachſen , Baron v. Magerl, des Chevaurlegersregiments Hers
5 Regimentern beſeßt, Pyon von 6 ; 40 Regimenter end . lido. liegen im Inneren des Landes.
Großbritannien. zog Marimilian , von der Mart , dem Oberſten von Eine engliſche Zeitung enthält folgende Darſtellung der Artillerie , Ruders beim , dem Adjutanten des Prinzen Karl , Baron v. leiſtner ; den Stanislauss der Starfe der jebigen engliſchen Kriegsmarine: In
orden 3r Klaſſe dem Adjutanten des Prinzen Karl , Oberſten Baron v. Weber ,, dem Oberſtlieutenant des
Chevaurlegersregiments König, Baron v. Weinbad , dem Commandeur des 1. Fagerbataillons ,
Gbeerneß, Portsmouth und Plymouth liegen 53 finiens
ſchiffe, nåmlich 9 von 120 Kanonen , 3 von 104 Ranos nen, 11 von 84 Kanonen, 2 von 78 Kanonen , 1 von 76
. Friß , dem
Kanonen und 26 von 74 Kanonen ; 20 andere Liniens .
Commandeur des 4. Jágerbataillons, Baron v. Hobens
ſciffe ſind in Dienſt; 7 dieſer finienſchiffe bilden das
bauſen , den Majoren : des Chevaurlegersregiments Geſchwader im Mittelmeere, 2 liegen vor Liſſabon ,, 1 in der guten Hoffnung, die ans König , v. Flotow und v. Stetten , des Infanterie, Canada,, 1 am Vorgebirge deren zu Plymouth, Portsmouth, Sbeernen und in Dít.
regiments Prinz Karl, leeb und v. Pról, den Ar, tilleriemajoren Weisbaupt und Klier. Ferner baben Se, faiſerl. Majeſtåt gerubt , 30 Medaiden des St.
und Weſtindien . Außerdem find 2 finienſchiffe von 92
und 2 linienſchiffe von 80 Kanonen bereit, vom Stapel
Annenordens denjenigen Unteroffizieren und Gemeinen gelaſſen zu werden. Die Geſammtzahl der finienſchiffe der bei Augsburg verſammelten Truppen zu ertheilen, beträgt alſo 77. Die Zabl der Fregatten mit 50 bis 52 Kanonen belauft ſich auf 16 ; die mit 42 bis 46 Rano . welche in den Feldzügen von 1813 und 1814 gedient baben, und ſich noch unter den Waffen befinden . Das nen auf 50; die mit 26 bis 36 Kanonen auf 21 ; jedoch Náhere dieſer Verteilung iſt Sr. Ercellenz dem fónigl. rollen dieſe leßteren ſchlecht gebaut und ídlecht bewaff, bayeriſden Hrn . Kriegsminiſter anbeim geſtellt. franfrei d . Das ,,Journal du Commerce aufert : ,,Bor unge .
net ſein . Die Zabl der Corvetten und großen Briggs
von 16 bis 26 Kanonen beträgt 47. Die Zahl der Fleis nen Briggs , Sdrooner und Kutter von 3 bis 10 Ras nonen 29 , und die Zahl der Militár - Dampfboote 10 .
fåhr 2 Jahren beſchafftigte man ſich im Kriegsminiſterium (Hiernach hat England 11 – 12,000 Feuerídlůnde auf mit dem Plan, auch) alle Offiziere der verſdiedenen Corp8 ſeinen Kriegsdiffen . ) .
595
595
Aphorismen über die Ariegskunſt. *)
niederſteden lågt: wenn Benedig dem Eroberer der lombardie , Carmagnola , das Henferbeil zum fobne
Ueber die Verantwortlidfeit Feld berren.
der
gibt, ro mögen beide Recht haben , denn Verratb Idſt jede Verpflichtung, und die Dringlichkeit des Augens Man kann dieſe Klippe ohne geheimen Schauer nicht blido mag die verdachtige Eile in jenem Falle und die ,
an ihr haben große Talente geſcheitert, beiſpielloſe Heuchelei in dieſem entſchuldigen : wenn man
nennen, - denn und dennoch ſcheint ſie nicht umfahrbar zu ſein. Die aber aus den Zimmern der Hofburg die auf bundert Rómer , das Muſtervolk, wenn es den Krieg betrifft, Meilen entfernt fåmpfenden Feldherren leiten und ſie für jede Abweidung von dieſen Vorſchriften verantworts nur gering, Unwiſſenheit und Irrthum gar nicht. So lich machen will, ſo fann wohl der Zufall noch einen beſtraften ſelbſt offenbares Uebelwollen ihrer Feldherren
wichtig hielten ſie das unbeångſtigte Gemütb, den freien
Staat aufrecht balten, er ſelbſt aber bat Hinlångliches
Geiſt des oberſten Führers! ſo hoch achteten ſie die gethan , um ſeinen Untergang zu beſchleunigen . Sdwierigheiten ſeines Amtes, daß ſie nicht dieſen neue
Da jedoch ein Band der Abhängigkeit zwiſchen der
binzufügen wollten, und fürchteten , es dürfte ſich Nie. Regierung und ihren Feldherren bleiben muß, und er mand finden, der ſie zum Nußen des Vaterlandes übers für die Kräfte, die ihm anvertraut werden , und ihre wånde. Sie baben die Welt erobert ;; dieſer Umſtand zweckmäßige Verwendung dem Vaterlande verpflichtet verſchafft ihrer Anſicht Achtung. Große Anſichten fónnen iſt, ſo beſtimmt ſich der Grad von Verantwortlichkeit in unverwandter Beachtung zeitweiſe Nachtheile hervors von ſelbſt, welcher der einzige billige iſt. Nämlich eine bringen, aber gewiß iſt es, daß ſie im Ganzen berrlich erflårende, und nichts weiter. Der Feldherr muß ges
ſich lohnen. Die Venetianer, aus politiſchen Rückſichten halten ſein , der Regierung außer dem Gerippe ſeiner ſo grauſam und ungerecht, folgten eben aus dieſen uns Handlungen die Gründe für dieſelben aufzudecken, und ter allen neueren Volfern hierin am ſtrengſten dem Bei.
die Regierung mag demnach einſehen lernen, ob er der
ſpiele der Rómer. Wie der römiſche Senat dem Konſul Mann für ſein großes Amt iſt oder nicht. Er muß im entgegenzog, der bei Cannå beinabe die ganze Hoffnung Allgemeinen einen Plan zum Feldzuge der Regierung Roms in das Grab geführt hatte , und ihm , dem es vorgelegt haben , und dieſer iſt das Einzige, wozu er
nicht für den Sieg danken fonnte, zum wenigſten dafür vorhinein gegen ſie verpflichtet iſt. Die Abweichungen danfte, daß er, an dem Vaterlande nicht verzweifelnd,
von dieſem Plane fann er ſpåterhin nur nachträglich zu
nach Rom zurücfam ; ſo empfing Benedig mit allem erklären , und vor dem Tribunale der Vernunft und der Pomp der dankbaren Freiheit ſeinen Feldherrn Petige Erfahrung zu rechtfertigen baben , nicht aber vor der liano, der mit der Sclacht von Agnadello in wenigen unverſtåndigen faune eines Miniſters und den falſchen Lagen die Eroberung eines Jahrhunderts verloren batte, Anſichten eines Gerichtes, deffen Beiſiber nur dem Nas. und ſelbſt unerſchüttert, obwohl das franzöriſche Ge.
men nad Krieger find. Wer einmal auf dieſer Hobe wie ein Feldberr fteht,, für den iſt die öffentliche Ebre danfte es ihm , daß er nad ro furchtbarem Sdlage an ein mächtigerer Sporn und Zugel , als das ganze Ars ſenal bófiſcher Auszeichnung ibm bieten fanin . Man ihr nicht verzweifelte.
ſchůß der ſtolzen Seebeherrſcherin drohend Hohn ſprach,
Un balte daber jene Deffentlidhkeit der Rechtfertigung , die Wer das Geldópf ſeiner eigenen Wahl wegen . brauchbarkeit ſtraft, iſt ungerecht, denn er ſollte ſich jedem Kriegé folgen ſollte , nicht für zu unmächtig , fie
ſelbſt ſtrafen. Wer Unglüc wie Verbrechen bebandelt, würde eines der am ſchnellſten wirfenden Mittel ſein, erzeugt Verbrechen. – „ Ich bin als ein Schuldloſer um die Streitfähigkeit eines Staates auf die höchſte in dieſen Kerfer gegangen, ich gehe als ein 'Schuldiger daraus hervor" , ſagte der große Gondé. Ungerechtigkeit wird überall und in allen lagen dieſelbe Wirkung erzeu.
Höhe zu heben. Es verſteht ſich von ſelbit , daß ſich die Regierung gegen ihren Feldberrn nicht ſelbſt zur Schuldigen mac
gen , und nicht immer wird ſie auf Helden ſtoßen, die chen, d. b. die Mittel nicht vorenthalten oder verzögern fie beſiegen, indem ſie dieſelbe ertragen. Die franzdiſche darf, über deren Umfang und Benußbarkeit ſie ihn an .
Republit reßte auf eine verlorene Schlacht das Schafe fånglich unterrichtet haben muß,; daß ſie ihn ferner von fot ; die natürliche Folge hiervon war, daß ſie ihre allem dem in der Renntniß erhalte,, was während des Feldherren in die Reiben ihrer Feinde' drångte , und Krieges ſelbſt in der Politif ſich ereignet, die auf das einer ihrer Feldherren erlag.
Wenn Deſtreich den Herzog v. Friedland, den fåbns
Weſen der Kriegführung Einfluß nimmt ; daß ſie ends lich zu belohnen verſtebe.
ſten Feldherrn, den deſſen Geſchichte fennt, nachdem er es aus dem Verderben emporgeriſſen, Dånemark beſiegt,
Mericaniſches Militårweſen .
das Reich gebåndigt, und dem größten Feldherrn ſeiner
Zeit als großer Feldherr ſich gegenüber geſtellt hatte,
( Fortregung. )
*) Unter dieſer Aufſchrift enthält die , unter dem Titel : » Deutſche
Die land macht theilt ſich in ſtehendes Heer ( ejer cito permanente ), landwehr (milicia activa) und Natio ,
Bierteljahrsſchrift« erſcheinende und wegen ihrer Vielſeitigkeit
und (Sebiegenheit höchſt beadtungswerthe Zeitſchrift eine Reihe nalgarde (milicia civica .) Die beiden erſteren Elemente , ſtehen unbedingt, von Ubhandlungen über wichtige militärische Gegenſtände, , das leßtere nur in ſo fern , als es deren Verfaſſer der Ritter Proteico o. Oallgemeiner ſten iſt undverbrets welche rid etwa um einen Dermöge der Vorzügliteit ihres Inhalts Gebrauch außerhalb der Grånzen tet zu werden ſehr verdienen . Wir werden daber das Inters
des betreffendent Particularſtaates bandelt , unter der
eſſanteſte aus denſelben nach und aade folgen laſſen .
Leitung des Kriegsminiſteriums der Centralregierung.
1
597
598
Stebende B Heer.
fel. Der wirklich unter den Waffen befindliche Beſtand
Das ſtehende Heer , zuſammengefeßt aus Generals der Linienartillerie war nun im "J. 1831 folgender :
Munitionsfabriken, Gerichte und Sanitåtsanſtalten ; es garniſonirt zur Friedenszeit in den Feſtungen und Haupt.
1te Fußbrigade 40 87 2te Fußbrigade 25 55 Reitende Brigade 27 74 überhaupt
92 216
1
1
18
1
19
348 140
-
1
14 174 518 *)
3
51
-
1
}
eigene Kriegsſchule, ſeine Geſchüßgießereien, Pulvers und
Pferde.
ftab, Ingenieurcorps , Artillerie , Infanterie , Cavalerie und einem Invalidencorps würde, wenn vollzåhlig auf Kriegsfuß nach dem gereklichen Etat, überhaupt 31,260 Röpfe ſtart fein mit 15,600 Pferden. Es beſikt ſeine
662
518
fådten der Republik. Die Verhåltniſſe ſeiner Zuſam , Dieſe Truppe war vollſtåndig montirt, equipirt und
menſebung waren in dem bier uns bedåfftigenden bezahlt, mit 50 zum Theil ganz neuen, zum Theil grunds Zeitraume von 1830-1832 folgende :
I. Generalſtab. Dazu wurden gerechnet: 13 Dis lich reparirten , ſåmmtlich vollkommen dienſtfähigen Ras nonen und Haubißen , mit 40,000 ſcharfen Patronen, viſions generale 18 Brigadegenerale ; 18 Generalcom mandanten der; Militárdiſtricte gleicher Zabl,in welche überdem mit guten Flinten und Karabinern für die Ars .
die ganze Republik getheilt iſt; 20 Ober- und Plaßcom . tilleriſten verſehen. Die Geſammtzahl der in der Repus mandanten verſchiedener Grångpuncte und Feſtungen; blit vorhandenen Felds , Feſtungss und Arſenalgeſchüße 6 Inſpectionsadjutanten ; 4 Flügeladjutantendes zeitis wurde angegeben auf : gen ( als Präſident fungirenden ) Vicepråſidenten der Republif, welcher in dieſer Qualitåt über ihre geſammte Pand , und Seemacht den Oberbefehl führt.
318 bronzene Kanonen und Haubißen verſdiedenen 450 eiſerne
93
II. Ingenieurcorps. Die etatsmäßige Stårfe
Kalibers ,
S
35 bronzene Feldſolangen , Garona ten
17 Mörſer ,
deſſelben wurde durch das Geſeß vom 5. Novbr. 1827 mit 220,000 Kanonenkugeln (6 - 36pfündig ), 20,000 Eine Brigade beſtimmt, mit 1 General, 4 Oberſteu, Kartåtſpatronen und 40,000 Bomben. 4aufOberſtlieutenanten, 14 Capitainen , 15 Oberlieutenan. IV . Infanterie. Das Geſeß vom 12. Sept. 1823 hatte die Infanterie des ſtehenden Heeres der Republik auf 12 Bataillone und 11 leichte oder Freicompagnieen ( companias sueltas ) beſtimmt. Jedes Bataillon" ſollte auf Friedensfuß 823 Mann unterm Gewehr haben, mit Außer der von den Offizieren dieſes Corps geleiteten 400 Mann beurlaubter Kriegsreſerve. Jede Freicoms bóberen Kriegsſchule für die ganze Armee, wovon weiter pagnie rollte 102 Kópfe zählen und zum Dienſte mit unten noch die Rede ſein wird, befand ſich bei demſels kleinen Reiterbetaſchements zuſammengeſtoßen werden. ten , 16 Unterlieutenanten, 44 Unteroffizieren , 12 Spiel.
leuten, 132 Sappeuren, Mineuren und Pontonnieren. Die wirkliche Stärke im J. 1831 betrug: 1 Oberſt, 1 Ads jutanten , 5 Capitaine, 2 Oberlieutenante, 2 Unterlieus tenante, 27 Unteroffiziere, 7 Spielleute, 107 Sappeure.
ben auch eine Brigadeſchule zum nothdürftigen Unters Effectiv iſt indeſſen die geſebliche Stärke niemals erreicht ridt ſeiner eigenen Unteroffiziere und Gemeinen.
worden. Wiewohl auf dem Kriegsfuß im I. 1831, war
( Nr. 1 - 7 und 9-13, der bei 12 Bataillonen III. Artillerie. Die erſte republifaniſde Organic die Nr.Zahl ieen wirklich unter 8 feblend ) und 8 Freicompagn
34
ſeiner betrage. Er verſprach zu. gleid), etaismäßigen möglichſt baldStårte dem Kongreß ein Gefeßesproject
V.
vorzulegen , welches die Fehler und füden der bisheri.
VII.
28 27 26 35 19 30 23 33
VI.
gen Legislation über dieſen Gegenſtand verbeſſere und
IX.
ausfúde. Wirklich brachte er im Frühjabr 1831 ein fol.
X. XI. XII. XIII.
12
ha mos
IV .
44 34
111
III.
24 27 33
II.
Se. leute
Batailon Nr. I.
er auch unvollzogen geblieben . Der Kriegsminiſter ges ſtand in ſeinem Rechenſchaftsberichte vom 16. Mårz 1830, daß der effective Beſtand dieſer Waffe faum ein Dritter
unters
bas ganze Detail des Organiſationsplans an ſich mans gelhaft, und in ſeinen weſentlichen Beſtimmungen war
offiziere.
Dfiziere
ſation dieſer Waffe geſchah durch ein Geſeß vom 14ten den Waffen befindlichen Mannſchaften , wie folgt : Febr. 1824. Die Artillerie des ſtehenden Heeres wurde dadurch auf 3 von Brigaden , worunter eine aber rei. A. finieninfanterie. tende, zurbeſtimmt Geſammtzahl 1767 Kopfen. Es war
62 78 35 53 69 82 57 64
1
1 1 2
193 216
22 28
337
21
233
20 30 21 18 6
309 381 366
257
88
1
1
ng 18
190 437 106 507
und im nächſtfolgenden durchden in großerem Maßſtabe Summa lin.Jnfanter339700 ie
2
9
215
3532
des Project in die Kammern und empfahl es zu mog .
>
lidoſt ſchleuniger Beratung und Beſchlußnahme (weldje
indeffen dennoch in demſelben Jahre nicht mehr ſtattfand,
>
34
C
12
wieder ausbrechenden Bürgerkrieg vollends verhindert wurde.) Er verſicherte zugleich, für Reorganiſation dies
ſer Waffe vorläufig a des gethan zu haben, was unter ben vorbandenen Umſtånden möglich und nicht allzuſehr von neuen geſeblichen Beſtimmungen abhångig geweſen
*) Die Geſchügbeſpannung der Fußbatterieen befteht aus Mauls
thieren ; die der reitenden Brigade aus 144 Maulthieren, die Abrigen ſind Reitpferbe.
600
"
ovI aD t
ܟܝܚܙ
ܝ
3 1
}
Sanblas . Tambico
-
5
3.
4
1
1. Comp. Acapulco . 2.
2
4. u . 5. zwei Comp. Tabasco 5 13 6. Comp. Fola del Carmen 3 9 7. u. 8. zwei Comp. Bacalao ng 24
2 4
Summa der Freicompagnieen 20 61 Dazu vorſtebende Lin.Infant. 339 700
Gemeines
leute.
fchtere.
B. Freicompagnieen.
Felds prieſter.
Difiziere
*}. *iere *Unters ofiz
599
2
D. Die 35 Compagnieen leichter Grånzcavalerie ( presi. diales) wurden als in etatsmäßiger Stårfe wirklich vorbanden angegeben auf überhaupt 3364 Kópfe
15 mit ebenſo viel Pferden. 76 E. Das zum Dienſte mit den companias sueltas bes
23 68 33 87
15 302 9 215 3532
ſtimmte Detachement beſtand aus 56 Kopfen und Pferden .
Recapitulation der Cavalerie des ſtebenden Heeres nach Kopf . und Pferdezahl : Köpfen
Summa der Infanterie des
ſiebenden Heered 359 761 2 9 230 3834 V. 6 avalerie. Die Organiſation dieſer Waffe. beruht auf den Geſeken' vom 12. Sept. 1823 , 21. Mårz, 16. Oktober und 20. Decbr. 1826, 8. 1. 16. Mai 1828. Sie war darnach zuſammengeſet : aus 12 Regimentern
Linienreiterei, 1 Schwadron Yucatan Chevaurlegers, 1 Schwadron Tabasco deßgl . , 35 Compagnieen leids ter Grånzcavalerie (presidiales) zur Vertbeidigung der
Pferden
12 Regimenter Linienreiterei mit 3832 und 4028 leidyte Escadron Yucatau mit 121 und 103 Peichte Compagnie Zabasco mit
35 companias presidiales mit Detaſchement bei den companias sueltag mit , .. Gumma
26 37 und 3364 und 3364 56 56 und 7410 und 7577
VI. Invaliden corps. Daſſelbe beſtand im Jabre
Nordgrånze gegen wilde Indianer, und einem Detaches 1331 aug 21 Offizieren , 53 Unteroffizieren, 1 Feld. ment zum Dienſte mit der leichten Infanterie der com- prieſter, 1 Feldſcheerer, 8 Spielleuten , 258 Gemeinen ,
panias sueltas. Jedes Regiment finienreiterei ſollte auf überhaupt 342 Kópfen . Es garniſonirte in Merico, Friedensfuß 530 Pferde gåhlen , mit einer Kriegøreſerve war ſehr wobl organiſirt und diſciplinirt, leiſtete natúr's
von 285 vorläufig unberittenen Mannſchaften. Die leidhten Escadronen Yucatan und Tabasco rollten jede aus 500 Pferden beſtehen, die 35 companias presidiales, bei ungleicher, den jedesmaligen Umſtånden anzupaſſens
lich keinen Felodienſt mehr , wobl aber der Regierung, der es ungemein zugethan ſich erwies , Tehr núßliche Dienſte bei allen Veranlaſſungen, wo durch irgend eine politiſche Aufregung die öffentliche Rube und Ordnung
der Starfe der einzelnen, überhaupt aus 3364 Pferden, endlich aus 56 Pferden das zum Dienſte mit den com-
der Hauptſtadt in Frage gerieth. – Die ſchon im Jahr 1829 angeregte Stiftung eines großen Invalidenhauſes .
panias sueltas beſtimmte Detaldement. Auch bei dieſer zur Verſorgung der durch ihre Wunden ganz unfähig Waffe blieb die effective Stårfe im Jahre 1831 bedeus
zu Kriegsdienſten oder ſonſtigem Erwerbe gewordenen
-OPS
Pferde.
leute.
Spiels
Ideere.
Unters
Felds prieſter,
Dffiziere.
A. Pinienreiterei.
Gemeine
tend unter der etatsmäßigen, wie folgende aktenmäßig Vaterlandsvertheidiger war einſtweilen im Drange geo genaue Nachweiſung der erſteren ergeben wird : bieteriſcherer Bedürfniſſe liegen geblieben. Man ſprad davon , das berrliche Schloß Chapoltepec fünftig dieſer Beſtimmung zu überweiſen. Recapitulation
Regiment Nr. I. >>
II .
>>
III.
29
40
45 45
81 82
37
58
IV. V. VI. VII .
35
>>
VIII.
35 104 38
45
>>
>>
IX. X. XI.
>>
>>
XII.
26 29 31
58 61 45
>> >>
>
1
>>
D)
36 63 31 ' 56 56
Summa lin.Reiterei 417 749 By leichte Escadron
Yucatan ...
.
1
-
13
170
370
18
232
450
der im Jahre 1831 beſtandenen effectiven Stårte des geſammten ſtehenden Heeres , nach Kopfzahl
22
271
411
( einſĐließlic Prima Plana , Ober- und Unter.
214 190 168
255 366 228
offiziere ) und Pferdezahl:
1 1
15 15 13
1
17
167
259
1 1 1
1
29 450 636 no 139 271 17 155 195 14 177 369 2 12 129 218
1 1 1
2 12 192 2472 1028
n
18
5
91
O
1
5
2
29
1. Generalſtab . 2. Ingenieurcorps
Pferde.
79 152
3. Artillerie .
1025
518
4. Infanterie ..
5195 7410 342
7577
5. Gavalerie
6. Invalidencorps .
C
überhaupt 14,203 Kópfe u . 8095 Pferde, alſo etwa 17,061 Köpfe und 7505 Pferde weniger ,
103 als nad den gereklich etatsmåßigen Beſtimmungen bei 103
dem auf Kriegsfuß verſammelten ſtebenden Heere der
C. leichte Compagnie Tabasco
forfe.
26
Republik unter den Waffen fid båtten befinden ſollen .
( Fortſeßung folgt.) 2 12 199 2592 4157 Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagshandlung : C. W. Leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Summa A. B. C. 425 772
Samſtag ,
Nr. 76 .
22. Sept. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Rubeirent.
0 Bequemlichkeit und Stärfung finden . – Das am 8. d. -
Raſſel, 11. Sept. Bereits am 1. d . M. haben die Morgens ſtattgefundene Einrůden der 2ten Infanterie ,
Herbſt übungen unſeres Armeecorps begonnen, wozu brigade unter den Befeblen des Generalmajors Bauer deſſen fåmmtliche Beurlaubte eingezogen wurden . Dieß . gerdab en parade vor dem fandesberrn. Die Truppen mal iſt die Umgegend der Reſidenz zum Schauplaß der waren in Colonnen formirt, ſchwenften auf dem place größeren Uebungen beſtimmt, und find daſelbſt am 1ten
d'armes auf und nachdem die Fagerwachen abmarſdirt
das leib • Dragonerregiment von Hofgeismar und Gres waren , entwicelten ſich dieſelben in linien, marſcirten benſtein , und am 7. das 2te und 3te Infanterieregiment nach den Zeltreiben bin , formirten balbe Bataillonecos von Fulda und Hanau eingetroffen . Am Fuße des Hau lonnen und růdten ro in die Gaſſen ein , um in der bichtswaldes, zwiſchen den Dörfern Wahlershauſen und
Behlheiden , auf einem Felde, das von dem berrlichen Curtidloß Wilbelmshobe beberrſcht wird, ſtand am 7ten
bis dahin todten leinenen Stadt das thårigſte Leben zu verbreiten. Deltre i ch .
Wien , 3. Sept. Seit längerer Zeit beſchafftigen ſich
Abends ein Zeltlager får die aus 5 Bataillonen beſtes bende 2te Infanteriebrigade aufgeſchlagen und gewährte in ſeiner ſtreng ſymmetriſchen Ordnung einen überaus ſchönen , in neuerer Zeit hier nicht geſehenen Anblick.
die bieſigen Militárbebdrden mit der Prüfung neuer Projecte, welche zum Beſten der in Raſernen liegenden Mannſchaft, nåmlich zur Erhaltung und Beförderung
Jede Zeltgaſſe nimmt ein balbes Bataillon auf. Die
ihrer Geſundheit, zur Bequemlidfeit sc. úberreicht wur ,
Compagnieoffiziere baben ibre Zelte gerade in der Mitte den. Namentlich ſind es die Bettlager , welden eine der Zeltreibe der Compagnie ; binter dieſer Reiben fols gen die Zelte der Barailond's und Regimentsſtåbe, die
beſondere Aufmerkſamfeit gewidmet wird . Am 29. v. M. wurde abermals eind dieſer Projecte unter dem Vorrige
Unterſtåbe, Zelte der Knechte , Pferdeſtånde, dann die Krantenzelte, Fuhrwerte, die Rochbeerde und binter dies ſen die Brandwaden mit ibren Poſten. Die Front des Lagers iſt nach Norden gerichtet und durch eine ſtarke Lagerwache, auf deren place d'armes , neben den Gen webren , zwei 12 pfündige Kanonen als Signalgeſchüße
des commandirenden General8 und Feldjeugmeiſters, Frhrn. o . Wimpffen , unterſucht und einſtimmig für das gelungenſte zum Gebrauche für die Armee erklårt. Merfwürdig iſt, daß zur Herſtellung dieſer Bettlager für die Mannſchaft alte Gemebrläufe verwendet wers den können .
aufgefabren ſteben , gedeďt. Das lager hat überhaupt
Wien , 10. Sept. Geſtern begannen die Herbſtübun .
eine der Frontlånge der darin lagernden Truppen gleiche gen der bier concentrirten Truppen mit einem feierlichen
Frontausdehnung. Um linken Flügel iſt ein geräumiges Gottesdienſte auf dem militariſchen Erercirplake nådort Želt für Se. Hobeit den Rurprinzen und Mitregenten der Herrnalſer: Linie. Es waren dazu 4 Infanterieregis aufgeſchlagen, und ſein Anblid gewahrt den lagerndex menter, nåmlich das Regiment Erzherzog Karl, Pring
Cruppen die Hoffnung, den verehrten fandesberrn oft von Affen -Homburg, Prinz Waſa und Baron langenau, in ibrer Mitte zu ſeben. Die Zelte für die Offiziere und dann 5 Grenadierbataillone, das bier garniſonirende die Mannſchaft ſind von ebenſo gef& diger alë zwemas Chevaurlegersregiment, endlich Artillerie und Pioniere
Biger Conſtruction. Genau hinter der Mitte des fagers commandirt. Neben der ganzen hieſigen Generalitåt iſt ein hölzernes Gebåude , zum Speiſebaus für die wohnte der vor einigen Tagen mit Familie bier einge. Offiziere, errrichtet und im Inneren geſchmacroll aus, troffene Prinz Chriſtian von Dänemarf dieſer militaris geſchmüct. Rechts und links an dieſes Gebåude ſchlies fchen Feierlichkeit bei. Ben ſich lange Reiben von Zelten und Buden der Res - Die f. f. Armee bat durch den Tod des Feldmars
haurateurs und Marketender an. Es iſt ſomit in der Anlage des fagers åberal geſorgt, daß die ernſten Fors derungen des Dienſtes mit Drdnung befriedigt werden, die Truppen jedoch auch der beiteren Seiten des Aries
ſchaulieutenants v. Scholl einen empfindlichen Verluſt erlitten. Der Verewigte war einer der erſten und ges ſchicteſten Ingenieure des Kaiſerſtaates, in letter Zeit Geniedirektor bei dem mobiten Corps in Italien , und .
gerlebens ſich erfreuen fónnen, ſowie daß die Zuſdauer, mit der Oberleitung der Befeſtigungsbauten zu Berora, welche das bewegte leben im Lager zahlreich herbeizieht, Briren und Nauders beauftragt.
603
604
Mericaniſches Militarweſen.
Armee gedegt werden, ſondern auch noch ein erfledlider
( Fortſegung. )
Ueberſdug zur Staatskaſſe fließe. In ungünſtigeren
cation , einſchließlich des eigenen Pulververbrauchs der
Ueber die dem ſtehenden Heere weſentlid angehörigen Jahren jedoch verwandelte ſich zuweilen auch das Plus Inſtitute des militáriſchen Unterrichts . , Munitions ,
Hoſpitals ., Penſionss und Gerichtsweſend, ſowie über
in ein Minus .
Das Hoſpitalweren der Armee iſt reichlich auss
die Feſtungen der Republik , bemerken wir zur anges geſtattet, und durch ein Gefeß vom 30. Novbr. 1829 im meinen Darſtellung ihres Zuſtandes im Zeiträume von Augemeinen zwemåßig organiſirt. Im J. 1831 waren 8 definitive Garniſon . Pazarethe zu Merico , Veracruz, 1830 — 1832 bier Folgendes :
Eine bdbere Kriegsſchule ( colegio militar) beſtand im Acapulco, Arispe, S. Blas , Jola del Carmen,Perote und Chihuahua; 3 proviſoriſdefliegende S. Puis Feldſpitáler Lampico , außerdem Jahre 1831 in der Hauptſtadt Merico, beſtimmt zur und 11 zu Queretaro, in
Bildung fünftiger Ingenieurs , Artillerie- und Generals Chårigfeit. DasärztlichePerſonalbeſtand ,unter einem ſtabsoffiziere, und der ſpeziellen Leitung der Offiziere Generaldirektor, aus4 conſultirendenOberårzten , 8 vom Geniecorps überwieſen . Sie zählte damals 51 Zdge Stabsårzten ,50 Stabshůlfgårzten und 25 ſogenannten linge, welche klaſſenweiſe in bóbererMathematik ,Fors Practifanten. Außerdem die nothigen Lazaretboffizianten tification,Wegeund Brüdenbau, HandsundPlanzeid ) undKranfenwärter. Die Militár .Sanitätsverwaltung nung leidlichen Unterricht empfingen. DieAnſtaltbeſaß befaß ihr eigenes , aus den lazarethen mit leichnamen eine Bibliothek von 1616 Bånden , eine Plankammer mit verſehenes anatomiſches Theater, wo von den Oberårz 444 Planen und Karten, und eine Inſtrumentenſammsten abwechſelndDemonſtrationen gebalten, und diejüng lung, worin 2 Chronometer , 6 Tbeos geren Collegen dolite, 1 luftunter und anderen 1 Waſſerniveau, 2 Quadranten, auf dieſer Baſīs ailer mediziniſchen Wiſs 3 Sertanten, 1 Mauer, und1 Handteleſcop lich befins ſenſdaft mebr und mehr zufeſtigen geſucht wurden. Für Penſionirung ausgedienter Offiziere des den. Zur Einrichtung eines pbyſikaliſden Apparats und ſtebenden Heereswird aus Staatsfonds reichlich geſorgt. einer Modelfammer waren die nöthigen Summen vom Die durd Budget des Kriegsminiſteriums für dieſen Kongreß erbeten . Zweck im Jahre 1831 ausgeworfene Summe betrug
In den Stúdgießereien und Waffenwerfſtåtten der 339,006 Piaſter. Außerdem beſteht zur Unterſtüßung Republik wurden wåbrend der Fabre 1829 bis 1831
von Militarwittwen und Waiſen der bóberen Klaſſe das
40 metallene Geſcüße verſchiedenen Kalibers neu gegoſ. Wohlthårigfeitsinſtitut des ſogenannten monte pio mi
litar. Daſſelbe iſt auf milde Privatvermächtniſſe und ſen, theils aus einem Zuſtande gånzlider Unbrauchbar. otationen Zeiten gegründet, und im ewehre
frůberer Regierungsd feit wieder hergeſtellt, außerdem 1600 Infanterieg und Karabiner abgeliefert, 490,000 Flinten , und Kartåt. Beſitz eines nicht unbedeutenden Rapitalvermögens. Alle Ichenfugeln gegoſſen, eine beträchtliche Zabl lanzenſpißen Wittwen und Waiſen der höheren Offiziere des ſtehens und auch einigeDragonerſábel geſchmiedet , obgleich die den Heeres bis zum Capitain abwärts ſind , wenn be.
lekteren allerdings in der Regel noch aus Europa bezos Pulvermühlen arbeitete die zu Santa-Fé ( 3 leguas von Merico auf dem Wege nach Lerma) unter der oberen Leitung des Artilleriecommando's, vorzugsweiſe für den Bedarf des Heeres , aber auch für Zwecke des
dürftig , eine ihren Verhältniſſenangemeſſene Penſion ein Projekt vor, dieſe Berechtigung auch auf die unteren Militárgrade auszudebnen , und den monte pio durdy Zuſchüſſe aus den Staatss'und Regimentskaſſen zu der permehrtenAusgabe in den Stand zu reßen ." Indeſſen
gen werden müſſen. Von den dem Staate gehörigen daraus zu empfangen berechtigt. Dem Rongreſſe lag 5
lieberhaupt.
Grobes
Feuerwerts,
für den ver
pulver.
Sprengpuls
Bergbart.
Kanonens pulver.
Gewoonli, Mu des$,
tetenpulver.
Jagdpulver.
Superfeines
Handeld im Inneren ; eine offizielle Angabe des Kriegs. batte bis zum Jabre 1832 nod fein Beſchluß darüber miniſteriums liefert folgendeNachweiſe ihrer im Jahre ſtattgefunden . 1830 gewonnenen Fabricationsreſultate: Die Militáriuſtiz beim ſtehenden Heere war zur ſpaniſchen Zeit in alt - europäiſcher Weiſe durch Kriegse gerichte gebandhabt worden , bei welchen rechtsfundige beroldete Auditeure die Inſtruction und Relation der Prozeſſe, mit Begutachtung der zu fållenden Urtheile zu
beſorgen hatten. Das republifaniſche Geſeß vom 15ten Otr .
Vorrath Ende Jahres am 1829 ......des
Otr.
Ctr .
Str .
Ctr .
Otr .
Septbr. 1823 bob die Auditeurſtellen auf ; den Kriegss
131 297 576 455 19 1478 gerichten wurde verſtattet, ihre Dienſte in den einzelnen
Fabricirt im J. 1830 | 128 525 559 1579 | 10 2807 Fall durch herbeigezogene , assessores letrados” zu ers Fabricirt im J. 1830 128 525 559 157910 2801 jeßen, ſtudirte Civilrichter oder Advokaten des Garnis Summa 259 822 1135 2034 29 4279 jonorts oder der Umgegend. leider bewirften die im Verbrauch im I. 1830 | 130 | 222 | 433 1704 12 2501 3ten Kapitel unſeres erſten Bandes ausführlicher ents Beſtand am 31.Dec. 1830 | 129 | 600 702 330 | 17 |1778 widelten Gründe, daß dieſe ſo nothwendige juriſtiſche Nushülfe häufig gar nicht, und in den wenigſten Fillen Der Kriegsminiſter behauptete, daß durch den Ges ausreichend zu erlangen war ; theils fehlten die rechts winn von dem an die Staaten der Union oder auch an fundigen Perſonen überhaupt, theils waren ſie wenigs
Privatperſonen verkauften Pulver in gewöhnlichen Fries ſtens in der Militárgeſetzgebung ſchlecht bewandert ,
densjahren nicht nur alle Koſten der geſammten Fabris theils ſehr abgeneigt und verdrießlich zur Uebernahına
606
605
von Arbeiten , die, ihrem eigenthümlichen Berufe fremd, außerhalb der Grånzen der Republit vdlig wie jenes nicht ſelten eine ſchwere Verantwortlichkeit mit ſich fübrs von ihr verwendet werden kann, auch während ſeiner Dienſtzeit Unterhalt .
ten. Es iſt begreiflich , daß die Regelrechtigkeit der un.
activen
von ihr den Sold und
teren kriegsgerichtlichen Inſtanz darunter leiden mußte, , empfängt, jedod von dem Particularſtaate, dem es was um io volimmer, als mehrere Gattungen von Vers angebórt, in Mannſdaft und Pferden ſtets vonzáhlig
etatsmäßig beſeßt ſein durch ſieben dazu commandirte
Stabsoffiziere, mit ebenſo viel wiſſenſchaftlich gebildeten rechtskundigen Beiſigern und zwei Fiscalen , einem milis tåriſden und einem juriſtiſchen ; außerdem das nöthige Perſonal von Búraliſten und Aufwärtern . In den Tabs ren, 1830 bis 1832 war jedoch eine juriſtiſche Beiſigers , ſtelle unbeſeßt. Die Unterhaltungskoſten dieſes Eribu.
8 件 约257 。
organiſirte tribunal de guerra y marina. Daſſelbe ſollte
1. Compagnie Merico 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10 .
cing
geridesinſtanz wurde dagegen im Ganzen gut verſehen durch das nach dem Geſeße vom 30. Januar 1827 in der Hauptſtadt errichtete, in zwei Sectionen collegialiſch
3
Puebla ..
.
S. Blas
14
4
17
3
Californien . Golima .. Acapulco..
.
.
Dajaca . Lampico
2 1 1 1 3
Tabasco
2
Durango .
.
15 7 6
55 101
حدسي ||| ناار
dender Fonds, ſo daß der Verfaſſer wenigſtens ihre Ausführung nicht mehr erlebt bat. Die obere Militår,
Spiels
ter Stårke :
Gomeine anddoycoaun compare
1. Artillerie , 10 Compagnieen von nachbenanns
rigkeiten im Mangel geeigneter Perſonen und ausrei.
Unters
berzuſtellen. Die Sache begegnete aber großen Schwies
Offizieret og
brechen , auch wenn von bürgerlichen Perſonen begangen, erhalten werden ſoll. durch Spezialgeſeße einem friegsrechtlichen Verfahren ſich Die im F. 1831 unter den Waffen befindliden überwieſen fanden . Wirklich war im I. 1830 die Rede Abtheilungen dieſer milicia activa waren folgende : davon , die Garniſons und Regimentsauditeure wieder
5
6 5 1
6
überhaupt 21 86 11 314 geſammte Kopfzahl: 432.
nals betrugen jabrlid 22,000 Piaſter. Dbgleich die
11. Infanterie , 20 Bataillone und 2 Rgimenter des
fungirten , batte dennod der Kriegsminiſter auf eine Bermehrung jener , jur gehörigen Beſoldung des Bu.
Inneren , und 13 Küſtenbataillone, folgender effecs
reauperſonals nicht ausreidenden Summe angetragen . Reguläre Feſtungen beſigt die Republif nur fünf: Beracruz mit dem Fort St. Juan de Ulloa ,
Camp ede, Perote, Acapulco und S. Blas ; außerdem eine Menge kleiner Forts , theils zur Vers
theidigung der Nordgrången gegen Streifereien wilter Indianer , theils zur Dedung einzelner Engpäſſe und
tiver Stårfe unter den Waffen : A. Batallones interiores.
1tes Bataillon Merico 2tes
»
ibre gründliche Wiederherſtellung würde ſo große Sums men Foſten , daß der Kriegsminiſter faum ernſtlich darauf
Zoluca Tres Villas
Mertitlan
•
Celana
anzutragen wagte. Für Veracruz geſchah indeſſen etwas, freilich ſehr gegen ſeinen Willen , durch General Santa Anna , als derſelbe im Frühjahr 1832 daſelbſt
Guanajuato
>>
Balladolid
.
Guadalajara Zacatecas .
del Sur S. Puis
.
.
9
Queretaro Dajaca Chiapas 1tes Bataillon Yucatan
.
>>
Die fandwehr (milicia activa)
foll nach den gereklichen Beſtimmungen aus einem Mis neurcorps , einem Artilleriecorps , Infanterie und Gas valerie zuſammengeſeßt , überhaupt 36,455 Kópfe ſtart ſein. Jeder Staat der Föderation hat ſein beſtimmtes bataillonos , ſowadronss oder compagnieweiſe organiſirs tes Contingent dazu zu ſtellen , welches ſtets vollkommen ausgerüſtet und marſchfertig ſein muß , in der Regel jedoch beurlaubt iſt, und nur auf Befehl der Centrale
regierung ganz oder theilweiſe in Dienſtthätigkeit tritt, dann aber gleich dem ſtehenden Heere zur Dispoſition
derſelben ſteht, im Frieden und Kriege innerhalb und
299 317 87
7
17 ng
30
287 397
38 9 16
176 306
20 32 31 4
18 107 22
348 420
14
2 8
.
>>
ſid, gegen die Regierungstruppen zu vertheidigen gee zwungen wurde. Acapulco war während der Suers reros Alvarez'ſchen Inſurrectionshandel im J. 1831 zweimal genommen und wiedergenommen, und dadurdy ſchwerlich beſſer geworden.
34 8 9 27 14 14 18
D
Bataillon Ziascala . Puebla .
militäriſcher Poſitionen im Inneren . Die erſtbenannten Feſtungen ſind ſåmmtlich in ziemlichem Verfall, und
Offizieren
militäriſchen Mitglieder als Commandirte, unentgeltlid
2tes 3tes
10 17 9 22 11
17 394 394
329
109 106 201
22 15 17 7
13 3
43
24
231 44 1107
107
756
27 20
19
17.356
überhaupt 376 284 5876 geſainmte Kopfzahl: 6930. B. Regimientos interiores. Regiment Merico Puebla überhaupt .
8
7
.
13
ng
5 8
62
21
14
13
114
Geſammt . Ropfzahl: 162.
52
.
.
Acayucam 1
Dabasco
Isla del Carmen S. Blad
Colima
Zacatula Acapulco
Omatepec Familtepec Lebuantepec
.
8-{phalaవంతి ఆరం అఅని
Ropf- und Pferbezahl der gefainmten im Jahre 1830 unter den Waffen geſtandenen mericaniſchen fand . webr (milicia activa.) Pferde. Ripft.
18 18
16 13
und tale
Alvarado
.
BB 往 一
Bataillon Zampico Luspan
Corpo.
Pilatere 3000a
C. Batallones Guardacostas.
608
Gemeine
607
Artillerie
11
396 341 114
11
146
Gavalerie .
432 9296 851
.
Infanterie
480
überhaupt 10,579 Köpfe,480 Pferde
4.
( Fortregung folgt.) 14 4
13 T 1 10 10 8 23
120 66 ' 1 47
1 6 12 19
96
10 -
78 393
überhaupt 129 114 163 1798 Geſammt. Kopfzahl: 2204,
lite r a t u r. Laftit får Subalternoffiziere der Infanterie und Cavalerie. - Berjud eines feitfadens
zur taftiſden Belebrung får Subalterns offiziere der Infanterie und Cavalerie. gr. . & Adorf, Verlagsbureau , 1838. Drud von Deubner in Dresden .
Kopfgabl der geſammten landwebr « Infanterie : Batallones interiores
6930
Regimientos
162 2204
Ico w w oon
Batallones Guardacostas
Der durch ſeine gediegene Leiſtungen in der neueren Militarliteratur, inebeſondere als Mitarbeiter am Mis litår. Converſationslerifon ) , bereits růbmlich bekannte Herr Berfaller ( Pz . ) gewahrt durd dieſes reichbaltige
überhaupt 9296 Adpfe.
und gehaltvolle Wert , welches er den genannten
II . Cavalerie , 7 Escuadrones und 5 Companias Offizieren aller Deutſden Bundestruppen Guardacostas, zu folgender effectiver Stärke an gewidmet bat, jener Sphäre eine weſentliche Bereiches rung. - In dieſer Ueberzeugung beeilen wir uns, im
Mannſchaften und Pferden : A. Escuadrones Guarda costas .
eines baldigen ausführlichen Referates, vorlåufig bier,
17 .
Colima Omatepec..
Jamiltepec
1 3 3 5
12
6
3
91 170
1
14
Alvarado : Zabasco
011inta
Escabron Veracruz
Interefle unſerer Standesgenoſſen und unter Vorbebalt
177 C
52
1 44
25
13
4 157 39 Mazatlan .. 11 8 überhaupt 54 34 21 495 274 Ropfzabl : 604 mit 274 Pferden. B. Companias Guardacostas.
mit folgende furge Anzeige zu erſtatten. Einleitende Betrachtungen über den Krieg, die friegeriſche zhátigkeit 2c.; die Truppen a18 Werfzeuge der Zaftif betrachtet; der for melle
bei der Laftit ; der intellectuelle
Theil der Taftit; der Aunordh afts . und Sie derbeitsdien û in ſeinen Beziehungen zur Strategie und Zafiif , bilden die Hauptthema's der 5 Kapitel, in welche das Werf zerfáat; und iſt bei
der vielſeitigſten Nuancirung der angeſtellten Erörteruns gen 2c. ſtets das Beonrfniß der Subaltern , offiziere im Auge behalten worden. Sowohl der ältere Empiriker, als der erfahrungslo'e Neuling
Compagnie Lambico .. Zuspan
.
Acayucam S. Bias .
3 4 5 4
1 4
3 - 62
2
2
2
2 9
27 30
76
69 31 30
werden mit Intereſſe und Nußen das angezeigte Wert leren, welches ung als die Quinteffen ; alles aus der Erfahrung abftrae Sprade , Folgerungen und hirten taktiſden Wiſſens erſcheint. 53. Erläuterungen ſind gediegen, conſequent und einleuchtend; Joeorie -
.
Lebuantepec
überhaupt 18
1_19 6
214
23
206
Kopfzahl: 247 mit 206 Pferber .
Ropf, und Pferdezabl der geſammten Landwehr . Savalerie :
und Praris bieten darin ein röchſt belehrendes Umalgama , wels does dos Wifjen erreitert und das können fördert. Der Subs
alternoffizier ( ohne darum die Beziehung bis zu viel Höheren auszuſchließen ) Eann tein practiſteres Buch zur Band nehmen ; enthält es, wie zu erwarten , nicht lauter Neues, so iſt es darani doch nicht minder belehrend , und iſt es ſoices insbeſondere durch
die intereſſante und gediegene Weiſe , in der es das zum Theil Bekannte darſtellt.
Köpfe.
Pferde.
Escuadrones Guardacostas 604
274
Companias
206
247
überhaupt 851 Redpfe , 480 Pferde.
*) und an der aug. Srilit.Zeitung ſeit dem Entſtehen derfelden .
Eine nicht unbedeutende Unzahl der beſten Urbeiten , welde die 2. M. 3. geliefert hat, ſind von der fand dieſes Verfaſſers . ( Unmert. der Redaction.)
Redigirt unter Berantivorctidkeit der Berlagsbandlung : C. W. & este in Darmstadt und in deſſen Origin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 77 .
26. Sept. 1838.
nonpotem
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n fre i b.
der Hand 14tägigen Arreſt. Zur Erklärung der Hand, eben erſt aus Paris, nach einem 60 tågigen Maríde wåbrend der ſtårfſten Hiße , und nachdem es überal unterwegs Kranfe zurückgelaſſen hatte , in Perpignan angekommen , und durch die båufigen ſtrengen Ders weiſe , die es während der Uebungen erhielt , beinabe demoraliſirt war.
Ju Perpignan hat ſich ohnlångſt folgender Vorfall lungsweiſe des leßteren mag dienen, daß das Regiment ereignet : Bei der Muſterung von 3 Bataillonen des 16ten leichten Regiments auf dem Marsfelde ließ der Generallieutenant Graf Caſtellane vor dem Defiliren ein Quarré ſchließen und hielt ſofort folgende Anrede: ,, Von dem König der Franzoſen zu der Ehre berufen, das Regiment zu muſtern, unterſuchte ich mit gewiſſen bafter Sorgfalt die verſchiedenen Dienſtzweige. Die Verwaltung iſt gut , dagegen laſſen die Diſciplin und
die inilitäriſche Bildung viel , viel zu wünſchen übrig. Die Strafen für unziemliche Aeußerungen und Unbots måßigkeit ſind nicht ſtreng genug. Jedem muß die ihm
Mericaniſches Militärweſen . ( Fortregung. )
Die Nationalgarde (milicia civica)
durch das Reglement angewieſene Gewalt vollkommen gelaſſen werden. Feſtigkeit, Gerechtigteit begründen die ſteht in der Regel nicht zur Dispoſition der Centrals Gewalt der Chefs und die Sicherheit der Untergebenen. regierung , ſondern jeder einzelne Bundesſtaat verfügt Einheit gibt Kraft. Nach dem Defiliren ließ der über die ſeinige, ſie iſt nicht zur Kriegführung , nicht Oberſt, Hr. Devaur , rein Regiment in geſchloſſener zum Gebrauche außerhalb des Staates, welchem ſie an , Reihe antreten und außerte mit ſehr bewegter Stimme gebórt , beſtimmt, ſondern zur Erhaltung innerer Ord , Folgendes : ,,Sechszehntes leichtes ! Id babe Eud) mit
nung ; es fann aber zugleich aus ihrer Mitte das Cons
Ehren 8 Jahre lang commandirt. Verlåumderiſche Ans tingent jedes Staates zur Landwehr (milicia activa ) gebereien ſuchten mich bei meinen Chefs anzuſchwärzen. gebildet und vollzählig erhalten werden. Die Organi. Ich verſchloß in meine Bruſt das Sdjmerzhafte dieſer ſation der Nationalgarden , ſowie ihre Ausrüſtung, Stellung, ſolange es nur um mich ſich handelte, beute Beſoldung und Verpflegung, wenn etwa im Inneren aber , da man das Regiment angreift, das rid) immer ihres Bundesſtaates zum Dienſte berufen , iſt lediglich auszeichnete durch ſeine Diſcipħn, ſeinen Dienſteifer und Sache des leşteren ; es ſteht ihnen daher auch frei, ob ſeine militäriſche Bildung, glaube ich mich nicht mehr ſie blos Infanterie oder auch Cavalerie und Artillerie würdig , Euch zu commandiren ; ich zerbreche meinen halten wollen ; die Centralregierung hatte für jeden Degen !" . Sofort ergriff der Oberſt ſeinen Degen mit Staat eine Beibulfe von 300-600 Feuergewehren zu beiden Händen und ſuchte ihn über dem Sattelknopfe ihrer erſten Ausrüſtung verheißen , in deren wirklichen zu zerbrechen ; da es ihm nicht gelang , ſaleuderte er Beſiß jedoch bei weitem nicht alle gelangt waren. Ihrer
ihn , nachdem er ſich die Hand verwundet, beftig zu Formation wurden gewiſſe Prozentſåße der männlichen Boden , rief: „ Man bringe die Fahne zu dem Oberſt. Bevölkerung jedes Staates zu Grunde gelegt; vielleicht lieutenant! " und ritt im Galopp nach Hauſe. Das
fann man 2 Prozent für die ganze Republik als Durch
ganze Regiment war tief bewegt und beſtürzt. Die Sols
ſchnittsſaß annehmen, was eine Geſammtzahl von etwa 80,000 Nationalgarden ergeben würde. Die wirklich organiſirte Zahl betrug aber vor der Hand bei weitem
daten und Unteroffiziere waren ihrem Oberſten ſehr ers
geben ; ſelbſt diejenigen Offiziere, welche glaubten , ſie
haben ſich über ihn zu beflagen, gaben alle feindſeligen nicht die Hälfte, und die vollſtändig bewaffnete, ausges Geſinnungen auf , und waren die Erſten , welche ihre Hochachtung får ihren Chef ausſprachen . Alle Oberſten
rüſtete und diſciplinirte noch bei weitem weniger. Es iſt begreiflich , daß in vielen Gegenden des Landes die
und Offiziere der übrigen Corps machten ihm Beſuche. Bevölkerungsdünnigkeit, die große Entfernung der Ort, Der Oberſtlieutenant, Hr. Rabuſſon, und ein Batail. (daften von einander, und ſonſtige vielfache Communis lonscommandant meldeten dem Generalieutenant den cationsſchwierigkeiten auf ein Inſtitut dieſer Art febr Vorfall. Dieſer erſtattete alsbald dem Miniſter durch hemmend und nachtheilig einwirfen , anderer Adminiſtra , den Telegraphen Bericht und dictirte dem Oberſten vor tions- und beſonders auch Finanzhinderniſſe gar nicht
611
612
zu gedenken . Wie wåbrend des hier in Frage ſtebenden
Bataillon zu 9 Compagnieen) und 7 Schwadronen Sas
zweijährigen Zeitraumes in den meiſten Bundesſtaaten valerie ( jede Schwadron zu 3 Compagnieen ) mit einer die Sache ſtand , wird folgende Erörterung ergeben , Reſervecompagnie. Die amtlichen liſten ergaben : wovon jedoch die Staaten Obibuabua , Tamaulis Infanine, ffizie Adjus terie 15 Unter. 13 Stabso derCapita bei, 89 eutena nte,re,141 141 Oberli pas , Queretaro, Durango und Yucatan ausges tanten
ichloſſen bleiben, über welche dem Verfaſſer nicht möglich lieutenante, 1402 Unteroffiziere, 4 Feldprieſter, 5 Felds geweſen iſt zuverläſſige Nachrichten ſich zu verſchaffen . Im Föderaldiſtrict und den Zerritorien Nuevas
Merico, Hoch , und Niedercalifornien und Colima war die Nationalgarde noch gar nicht orga . niſirt , denn es fehlte noch an der dieſer Drganiſation in den der Centralregierung unmittelbar unterworfenen Gebieten , wie in jedem einzelnen Staate der Föderas tion , nothwendig voranzuſendenden ſpecialgeſeblichen Beſtimmung. Im Territorium Tlascata hatte man deſſenungeachtet die proviſoriſche Errichtung eines Corps von 700 Civicos zweckmåßig gefunden , auch 500 derſel, ben wirklich bewaffnet und in eine Art von dienſtfåhis gen Zuſtand verſeßt , um zur Bertilgung des båufig in
Ideere , 102 Spielleute und 8573 Gemeine; bei der Cavalerie 4 Rittmeiſter , 5 adjutanten,
21 Capitaine, 41 lieutenante, 42 Cornets, 265 tante Unters offiziere, 7 Trompeter, 1684 Dragoner u . 1578 Pferde. Indeſſen war dieſe Nationalgarde noch nichts weniger als vollkommen organiſirt, ausgerüſtet und dienſtfähig. Die Staatsbehörden beſchafftigten fide im Jahre 1831 reglements für dies mit Ausarbeitung eines neuen Dienſtſich ſelbe ; die Hauptſchwierigkeit ſtedte aber in Beiſchaffung ber nothigen Equipirungs- und Unterhaltungskoſten , wozu die gewöhnlichen Finanzmittel des Staates feines, wegs ausreichten. Der Staatkongreß hatte für dieſen Zweck dem geſammten låndlichen Grundbeſigthum eine
der Gegend (dweifenden Räubergeſindels gebraucht zu neue Abgabe auferlegt ,
welche von den im Staate
werden . Indeſſen wurde dieſerZweď idon deßhalb nur belegenen 366 großeren und 607 kleineren landgütern ſehr unvollkommen erreicht, weil dieſe proviſoriſchen Gis ( haciendas y ranchos) jährlich 14,418 Piaſter aufbrins vicos , deren Eriſtenz auf feinem Geſeke beruhte , nun
gen ſollte. Allein dieſer Ertrag war völlig unzureichend,
auch der geſeblichen Attributionen entbebrten , vermoge gereßt auch er wåre vollſtändig und regelmäßig einges welcher gegen die von ihnen etwa eingefangenen Råus gangen . Wie weit die Equipirung und Bewaffnung des ber mit ſummariſder Kriegsredtøſtrenge båtte verfahren Corps noch hinter deffen nomineller Ropfzahl zurúds werden fónnen.
ſtand, ergab ſich aus den Montirungs- und Armatur,
Im Staate Chiapas batte im Jahre 1829, zur Zeit
liſten des Sabres 1830, wonach nur vorhanden waren :
als Spanien mit einer neuen Erpedition das fand bes für die Infanterie 685 tuchene Rode , 386 tudene drohte , eine ſehr tumultuariſche und unvollkommene und 748 baumwollene Jaden, 228 tuchene und 5330 lei.
Organiſation der Nationalgarde ſtattgefunden. Im Juni nene Hoſen , 75 Måntel , 862 Hemden , 5377 braubare ; 1830 wurde ſie wiederum aufgeldſt, und eine zwedmås und 800 unbraudbare Musketen und 2175 Bajonnete baum. Bigere Organiſation vorbehalten. Bis zum Fabre 1832 war dieſelbe indeſſen noch nicht erfolgt.
für die Gavalerie 5 Rode, 148 tudiene und 5
wollene Jaden , feine Mäntel, Hoſen und Hemden, 161
Der Staat Gobahuila y Tejas entbehrte noch Karabiner, 32 Piſtolen ,, 315 Såbel und Machetes gånzlich einer ordnungsmåßig organiſirten milicia ci- ( breite, beilartige Waidmeſſer), 210 lanzen, 1276 Såts
vica, und ſelbſt das dieſe Organiſation bedingende Spes tel Der und Staat 1262 Zäume. Falisco cialgeſeß war von ſeiner Regierung noch nicht erlaſſen. Borläufig befand ſich nur in der Hauptſtadt feona ,
( Guadalajara ) beſaß in ſets
nen Militárliſten des Fabre8 1831 eine aus Artillerie ,
Vicario für Polizeiliche Zwede ein kleines Detaſdement Infanterie und Cavalerie zuſammengeſepte National, von 1 Offizier und 20 Gemeinen unter den Waffen , zu dejen Unterhaltung im Staatsbudget vom I. 1831 die
garde , und zwar :
ganz untbunlich erweiſen ; die 1200 Mann , aus denen ſie etwa beſtånde, würden dann beinahe 400,000 Piaſter foſten , und die ganze Staatseinnahme betrug vor der
6 Bataillone Infanterie mit 113 Offizieren , 310 Unteroffizierent, 78 Spielleuten , 1609 Gemeinen und
Eine Compagnie Artillerie mit 8 Offizieren , 22 Uns Summe von 3060 Piaſtern ausgeworfen war. Eine teroffizieren , 8 Spielleuten , 67 Artilleriſten , 2 vierpfüns vollſtåndige Organiſation der Nationalgarde des Staa. digen brauchbaren und 4 unbrauchbaren Ranonen und tes nach dieſem Softenmaßſt abe dürfte ſich wohl 97 Musketen ; 1665 Gewebren ;
Hand kaum 82,000 ! Uebrigens iſt glaublich , daß die 4 Regimenter Savalerie mit 94 Offizieren , 211 Un. Centralregierung hier weniger als in irgend einem ans teroffizieren , 23 Spielleuten , 1203 Gemeinen , 484 Pfers deren Staate auf Vollziehung der Gefeße über Volfs , bewaffnung dringen wird , denn es dürfte dieſelbe, we
nigſtens in der Provinz Lejas , bei den früher oder
den und 119 Karabinern . Hiervo jedoch Ausna Meiſte dasund n ſtand bmes , mit diſcipl erträgl Eines irten inirten ich organiſ Infant
ſpåter vorauszuſehenden Händeln mit den Vereinigten teriebataillons, nur auf dem Papier ; namentlich waren Staaten von Nordamerika, in die Wagſchale der nord: die Waffen größtentheils ganz unbrauchbar. amerikaniſchen Intereſſen ein ſtårferes Gewicht als in Bürgermilig " - Fagte der Staatsgouverneur in ſere ,,Uneinem die der mericaniſchen werfen !
Im Staate Guanajuato beſtand im Jahre 1830
an Berich eß t erſtatt vom 1.de Februa te Zuſtan 1831den - Kongr ſten ſich imetentraurig „, befinde . Sindr
die milicia civica aus 8 Bataillonen Infanterie ( jedes wir noch nicht reif für dieſes widrige und nüßliche
614
613
Inſtitut , oder waren die bisherigen Gefeße und Regio nungomåßig bewaffnet, beritten, bekleidet, überhaupt fements feblerbaft; genug, alle bisherigen Organiſas tionsverſuche ſind faſt gånzlich geſcheitert, und große Gummen dabei gånzlich weggeworfen." — Im Staarse budget des Jabres 1831 waren 25,544 Piaſter dafür C
ausgerüſtet geweſen wäre. Was indeſſen davon dienſt: fåbig war , zeigte kriegeriſche Eigenſchaften und ſchlug fich tapfer bei verſchiedenen Gelegenheiten in den Jah,. ren 1830 und 1831, wo der Staat Mechoacan theil,
weiſe zuin Schauplaße des Bürgerkrieges wurde. Wes niger wollte man Subordination und Mannszucht dieſer Nuewa.leon. Staate im es Etwas beſſer ſtand
ausgeſeßt.
Civicos loben ; auch batte ſich unter einigen Abtheilun .
Die Liſten beſagten :
14 Compagnieen Infanterie mit 73 Offizieren, 239 gen derſelben ein der Regierung mißfälliger Yorfinogeiſt Unteroffizieren , 52 Spielleuren , 1208 Gemeinen und hervorgethan , und im Jahre 1830 beſonders unter den Offizieren viele Eliminationen veranlaßt. Im Staats,
626 Musfeten ;
31 Compagnieen Cavalerie mit 163 Offizieren , 343 budget deſſelben Jahres waren 19,624 Piaſter für die
Unteroffizieren , 39 Spielleuten , 1889 Gemeinen , 2506 milicia civica ausgeworfen. Die Regierung flagte über Pferden , 84 Karabinern , 265 Piſtolen , 2505 Såbeln die Unzulänglichkeit dieſer Summe , und es route mit .
einer eigens für dieſen Zweck anzulegenden Eremten .
und 2506 Montirungen.
Hier war alſo die Infanterie allerdings nur erſt zur ſteuer, und den bei der Miliz reglementsmäßig für kleine
einzuziehenden Strafgeldern nach Hälfte mit Gewehren verſehen, bingegen die Cavalerie Dienſtnachläſſigkeiten werden . Allein die neue Steuer erwies ſich ůbercomplet beritten , montirt, und wenn auch noch
geholfen
nicht vollſtåndig mit Feuergewebr, doch überall wenigs ſchwierig in der Anlegung , ſchwieriger in der Hebung, ſtens mit Såbein bewaffnet. Der Gouverneur lobte in und die Strafgelder waren ein Tropfen im Meer. ſeinen Berichten die gute Diſciplin und evidente Nůb lichkeit des Corps, deſſen Unterbaltung übrigens in dies
( Fortſegung folgt. )
ſem Staate aus Municipalfonds beſtritten zu wers
ben ſcheint; wenigſtens findet in ſeinen Budgets der
Bibliographie.
Staatsausgaben für 1829 und 1830 ſid nidis dafür
( Fortſegun g. - 6. Rr. 52 der 2. m. 3. )
ausgeworfen.
Der Staat San Luis Potoſí unterhielt ſchon im
1. Striegswiſſenſchaften.
der Einrichtung und Gebrauchsweiſe der unter Beſchreibung Fabre 1829 ſeine aus Artillerie, Infanterie und Cavas 89. dem engliſchen Namen Shrapnel -shells oder Spherical -case lerie componirte Nationalgarde, namentlich : shot bekannten Kartäuſchgranaten und der unter dem Namen 1 Compagnie Artillerie mit 4 Offizieren , 20 Unteroffis
zieren , 2 Spielleuten, 66 Artilleriſten u . 6 Handwerkern; 3 Bataillone Infanterie mit 3 Grenadiers , 3 Fůs filier, und 3 Fågercompagnieen , 135 Offizieren, 413 Unteroffizieren , 108 Spielleuten und 3429 Gemeinen ;
Gongreſche oder Brandraketen betannten Kriegsrateten, nebſt einer Beurtheilung ihrer Wirkſamkeit und anwendbarkeit im Kriege. Bon einem deutſchen Artillerieoffizier. Zweites Heft . 8º. Leipzig 1838. leich ( XXIV . u. 85 S. mit 1 Kupfertafel.) ( ueber das erſte im Jahr 1837 erſchienene øeft vergleiche
10 Sdwadronen Cavalerie mit 100 Offizieren , 260
den Urtikel in : Aug. Militärzeitung 1838 Beft , Nr.2, 55 und die S. 138.) Recenſion in Milit . literaturzeitung 1838,
und 1500 Pferden , 1700 Gemeinen Unteroffizieren Truppentheile comparativ gut . im waren
.90. BISMARK , DE. Tactique de la cavalerie suivie d'élemens de
Alle dieſe
manoeuvres pour un régiment de cavalerie, trad. de l'allem ,
Stande, gut bewaffnet, die Cavalerie gut, wenn auch par Mr. J. de Schauenburg . 8 °. Bruxelles 1838 de Petit noch nicht ganz vollſtändig beritten , leidlich equipirt. ( 324 pag.) Die Behörden beſchafftigen ſich eifrig mit ihrer fort, Rec. nederl, milit, spectator, deel Vi . pag. 228. ſchreitenden Organiſation und Diſciplinirung. Auf dem 91. Born, Notice historique sur les ponts militaires depuis les tems les plus reculés jusqu'à nos jours. 8 °. Paris 1838.
Staatsbudget des Jahres 1829 waren 200,000 Piaſter Corréard ( 9 Bogen.) 5 fr. dafür ausgeworfen ; es werden, 92. CHALENDAR , DE. Observations sur l'ordonnance du roi du es muß jedoch bemerft werden, 1
daß dieſes Budget überhaupt mit einem Deficit von 262,781 Piaſtern abſchloß , wegen deſſen Dedung man in ziemlicher Berlegenheit ſich befand !
6. decbr. 1829 , sur l'exercice et les évolutions de la caya lerie. 8 . Lille 1838. 2 fr .
93. Chatelain . Notes sur les reconnaissances militaires. 8 °. Paris 1838. Corréard, avec 1 plan. 2 fr. 75 ct.
Im Staate Mechoacan war im Jahre 1830 eine 94. Cours sur le tracé et la construction des batteries de toute milicia civica organiſirt, beſtehend aus espèce, Extrait de l'ouvrage publié par le comité d'artillerie,
6 Bataillonen Infanterie mit 164 Offizieren , 496 2me édit. 12º. Metz 1838. Verronnais ( 103 Bog.) 3 fr. 50 ct. Unteroffizieren , 64 Spielleuten und 2257 Gemeinen. 95. Documens relatifs à l'arme de guerre appelée fusil Kopti teur. 8°. 1838, impr, deinMme. Delacombe Formen (31 Bog.der ) Die für ſie vorråtbigen Armatur . und Monturſtúde 96. Grie, oderParis die Kriegführung den gigantiſchen $
betrugen 1919 Gewehre, 1463 Róde und Jaden, 1474 Hoſen und 400 Hemden ;
7 Regimenter Cavalerie mit 170 Offizieren , 390 Un .
Zukunft. Ein Fragment. ( Wus den Propyläen zu einer Ima peratorik.) Mit 15 Solsidhnitten und 7 lithogr. Planen . 4º. Nürnberg 1838. Renner u. Comp. ( VIII. u . 230 S.) 3 Rthlr.
teroffizieren , 29 Spielleuten und 1630 Gemeinen . Für 97. Exposé succinct de nouvelles idées sur l'art défensif. 8º. bieſe Mannſchaft waren vorhanden 92 Pferde , 140 Stas rabiner, 1 Piſtole, 228 fanzen, 151 Röcke und Sacen, 149 Hoſen , 81 Såttel und 70 Zäume. Man ſieht, wie viel daran fehlt , daß die ganze
Liſtenzabt diefer mechoacaniſden Nationalgarde ord,
Paris 1838. Corréard ( 6 ] Bogen mit 9 pl.) 5 fr. 75 ct. 98. Falkenſtein , D. Feld- Taſchenbuch. Ein Auszug aus ſämmt : lichen Militärmiſſenichaften , die Reiterei betreffend, ausſchließ lich für junge Cavalerieoffiziere, mit beſonderer Rüđſicht auf die Subalternen der Landwehr. Mit 16 Kupfertafeln. 8º. Berlin 1838. Qayn ( XVI. u . 440 S.) 2 Ribir. 12 Ggr,
615
616
99. GARIDEL , DE. Etudes sur le défilement des tranchées en
121. Bouttourfin. Geſchichte des Einfalß des Kaiſers Napos
projection et sur le défilement des ouvrages de fortification . 80. Paris 1838. Bachelier (4 } Bogen mit 11 plan.)
leon in Rußland im Jahr 1812. Mit Driginaldocumenten.
100. Gouhot , F. Observations sur l'infanterie de marine extraites
d'une brochure sur les équipages de ligne, l'artillerie et l'infanterie a marine. 8º, Bresi 1838, impr. de Come (1 Bog.), 101. Griesheim , G. v. Der Compagniedienſt; ein Handbuch für Infanterieoffiziere der k. preuß. Urmee ; 2te vermehrte Uuflage, mit 2 lithogr. Jafeln auf 1 Blatt. 89, Berlin 1838.
Schleſinger (XXXII. u. 483 S. ) 2 Rihlr. (ueber die erſte im Jahr 1836 eridhienene Uuflage vergleiche die Recenſionen in : Berliner literar. Zeitung 1837, Nr. 388 ;
Senaiſche lugem. Literaturzeitung 1836, Nr. 230 ; Militärs Literaturzeitung 1836 , Heft 5 ; 1. M. 3. 1836 , Nr. 56.) 102. Grundsätze der Strategie und Anwendung derselben auf einem angenommenen Kriegsschauplatz, Entworfen von der Hand des Meisters , commentirt aus der Feder des letzten
2us dem Franzöſiſchen in Ruſſiſche überregt von Chaloff. St. Petersburg 1838.
122. Brandt , $. 9. Geſchichte des Kriegstoelens. Vierte Ubs theilung, das 17. Jahrhundert. ( Handbibliothek für Offiziere I , 4.) 8 °. Berlin 1838. Herbig (XIV, 1. 679 S.) 2 Rthlr. 123. CARAMAN, G, Dg. Notice sur la vie militaire et privée du général marquis de Caraman. 8º. Paris 1838. (61 Bogen et 1 portr .) 2 fr. 50 ct. 124. CHOOMARA, E. Considérations militaires sur les mémoires du maréchal Suchet duc d'Albufera et considerations militaires sur la bataille de Toulouse ctc . 8°. Paris 1838, Corréard
(18 Bogen und 1 Kupfer.) 7 fr. 50 ct. 125. Détails sur l'expédition de Constantine. Par un 'membre de
la commission scientifique de l'expédition. 12º. Lyon 1838, impr. de Rossary ( 1 ; Bogen. )
welthistorischen Feldherrn . Mit 1 Karte ( fol.), 1 mathemat. Kupfertafel u. 1 strategisch, Marschtableau (fol.) 4 °. Nürnberg 1838. Renner u . Comp. ( VIII. u . 304 S.) 4 Rthlr.
126. Gebe, E. Leben Washingtong. 8º. Barmen und Iſerlohn, 1838. fangewieſche.
103. Humfrey. Essay on fortification . 8º. London 1838. 7sh . 6 d. 104. Jacobi , H. A. Etat actuel de l'artillerie de campagne en
127. Γερμανος [ Scrmanos.] Υπομνήματα περί της επαναστάσεως
Europe, trad . par Mazé ; artillerie de campagne anglaise.
8º. Paris 1838. Corréard (12 Bog, mit 5 pl.) 5 fr. 75 ct. 105. Instruction sur le cannonage à bord d'après l'ordre etabli
lands von 1820 – 1823, von Germanos, Erzbiſchof zu Patras. Berausgegeben von Stalinitos Kajtorchis, Rettor der Schule
dans le règlement concernant les equipages de ligne; publié par ordre de Mr. le vice - amiral Comte de Rigny. 8°. Tou
Rec. Blätter für literar, Unterhaltung 1838, Nr. 83. 128. Dugemeine Geſchichte der Kriege der Franzoſen und ihrer XUiirten , vom Anfange der Revolution bis zu Ende der Res
Ion 1838. Bellue ( 4 Bogen .)
Dasselbe. 189. Brest 1838.
Anner ( 3; Bogen .) 106. Jomini, DE. Précis de l'art de la guerre ou nouveau tableau analytique des principales combinaisons de la stratégie de la grande tactique et la politique militaire . Dernière édi tion. 2 vols. 8 °. Paris 1838. Gaultier- Laguionie et Anselin. ( 47 ) Bogen.) 15 fr . 107. Lürokurser för Korporals - Skolarne vid fierde Militär - Di
striket, upprättad af dess befälhafvare ar 1837. 12°, Stock holm 1838. Norstedt et Söner.
1 Rbthlr.
108. Medem , N. W. Leitfaden zum Unterricht in Militärſchulen.
(In ruſſiſcher Sprache.) ir Theil. Daktit. Petersburg 1837. 109. Meyer , M. Manuel historique de la technologie des armes à feu, trad. de l'allemand par Rieffel. 2me partie depuis 1764 jusqu'à nos jours. 8. Paris 1838. Corréard ( 26 Bog. ) 7 fr. 50 ct. 110. Mitchell, J. Thoughts on tactics and military organization, 89. London 1838. 10 sh. 6 d.
111. Morel , A. E. Tableaux des commandemens de chefs de
Rec. Preuß. Staatszeitung 1838, Nr. 230 (v. 20. Uuguſt.) tñs Elúdos 2c. , d . i . Memoiren über den Aufſtand Griechens -
zu Salamä. Uthen 1837.
gierung Napoleons. - Fortgelegt und bearbeitet von F. I. U.
Schneid a wind. Wohlfeite Marchenausgabe, 38 – 406 Bands chen . auch unter dem Titel : I. P. G. Vienu ets Ges dhichte der Revolutionsfeldzüge v . I. w . , 68 u . 78 Bochn . Geſchichte des Feldzuges der Franzoſen in Deutſchland 1796 u. 1797 u. l. w. , 26 Bochn . mit dem Pian der Schlacht bei -
-
Würzburg, 38 Bodn . mit dem Plan der Schlacht bei Solins gen.
Der Krieg auf der pyrenäiſchen Halbinſel von Soneis
dawind, 18 Bochn . mit 1 Karte. 16º. Darmſtadt 1838. Leste. ( 268 , 256 u. 268 S. ) das Bochn . à 6 Ggr. 129. Geſchichte des Feldzugs von 1815 in den Niederlanden und Frankreich, als Beitrag zur Kriegsgeſchichte der neueren Kriege.
2r Theil. 8º. Berlin 1838. Mittler ( Vill. u. 423 S. 10 Seit. ohne Pag . und 2 lith. und illum . piane. ) 2 Rthlr. 12 Ggr. ( Vergleiche über den 1ten im I. 1837 erſchienenen Band die Recenſionen in : Gersdorf's Repertorium 1838 , Bd. XVI . S. 347 ; Sprecher von Schulz 1838 , Bd. LXIX. Nr. 22. )
peloton , capitaines commandans etc. Extr. du règlement provisoire du 15. juillet 1835. 12º. Metz 1838. Verronnais 130. Golikoff. Thaten Peter's d. Großen (in ruſſiſcher Sprache) 2r und 3r Iheil. 1838 . (5 Bogen . ) 112. Observations sur les applications du fer aux constructions 131, Henningsen , C. F. Memorie intorno a Zumalacarregui ed de l'artillerie. 8 °. Paris 1838. Corréard avec planches. 3 fr. alle prime campagne di Navarra , prima traduz, ital, 2 vols. 113. PerrinON , A. F. Aperçu sur l'artillerie de la marine. 8 °.
Rouen 1838, impr. de D. Brière ( 5 Bogen .) 114. Préaux. Instructions sur le cannonage à bord. 8 °. Paris
1838. Nobis ( 8 Bogen.) 115. Reglemente för Bajonnettfäktning. Abtb. I. 2te Auflage. 8º.
Stockholm 1838. ( 3 Tafeln und 1 Kupfer. ) 116. Soldat- Underwisning i Gymnastik och Bajonnettfäktning. 16º. Stockholm 1838. (45 pag. und 2 Kupfer.) 117. Versuch eines Leitfadens zur taktischen Belehrung für Sub allernoffiziere der Infanterie u. Cavalerie bearbeitet von Pz .
8º . Adorf 1838. Verlagsbureau (VIII. u . 605 S.) 2 RlI. 12 gr.
18º. Milano 1838. 5 ; L.
132. Hugo , A. Aistoire de l'empereur Napoleon , ornée de 31 vign, dess. p. Charlet. 8º. Paris 1838.' ( Wird aus 30 Liefes rungen à 20 c. beſtehen; Lieferung 1-4 iſt erſchienen .) 133. Journal historique du siège de la ville et de la citadelle de Turin en 1706 ; avec le rapport officiel des opérations de l'artillerie par le comte Solar de la Marguerite etc. Edition revue sur les originaux augmentée de lettres inedits etc. 4º. Turin 1838 , l'impr . royale.
134. Journal de l'expédition et de la retraite de Constantine en 1836 , par un officier de l'armée d'Afrique, 8º. Paris 1838. Corréard ( 6 Bogen .)
118. ( Wittich .) Das Schießen und Werfen aus Feldgeſchüß. Prac : tiſch abgehandelt, 12º. Koblenz. 1838. Bådeder ... Rthlr. 119. Der Zugführer zum Gebrauche für Landwehroffiziere. 8º. Berlin 1838. Mittler ( 72 S. mit 1 Kupfertafel.) 6 Ggr. II. Kriegsgeſchichte, Krieg okun ſt geſchichte,
135. Das politiſche und militāriſche leben des Generals Jomini. Uus dem Franzöſiſchen ing Ruſſiſche überfekt von Uſchinski.
Kriegergeſchichte. 120. Bacon , J. F. Six years in Biscay :• comprising a personal
Planen ( Fol. ) Beſonders abaedruďt aus der helvet. Militärs
narrative of the sieges of Bilbao in June 1835 and Oct. to Dcc . 1836. 89. London 1838.
14 sh ..
St. Petersburg 1838.
136. Rohbauer, R. Der Kampf auf der Grimſel am 14. Auguſt 1799. Eine militäriſche Studie. Mit 2 lithogr. und illum .
Zeitſchrift. 8º. Bern 1838. Balthard ( 54 S.) 9 Ggr. ( Schluß folgt. )
Redigirt unter Beruntivortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
098
Samſtag,
Nr. 78 .
29. Sept. 1838..
Allgemeine Militar - Zeitung. Mericaniſches Militärweſen.
Buſtamente an Guerrero's Stelle den Präſidenten ſtuhl beſtiegen batte, wurde im I. 1830 der vorjährige
( Fortſegung.)
Formationsbefehl widerrufen, die Entlaſſung der etwa Der Staat Merico zåhlte nach ſeinen Liſten des noch verſammelten Mannſchaften verordnet, jedodh dem Sabres 1830 :
Staate freigeſtellt, aus ihnen die Stämnie ( cuadros )
& Bataillone Infanterie mit 433 Offizieren , 1116 ſeiner fünftigen milicia civica zu bilden. Dieð geſchah, Unteroffizieren, 89 Spielleuten und 6471 Gemeinen . An Waffen für dieſe Mannſchaften waren vorräthig 3853
und der Staat beſaß nun die, cuadros von 1 Compagnie Artillerie , 2 Bataillonen und 4 Compagnieen Infantes
Gewehre , 2862 Bajonnete und 17 Sibel. Ordonnanz. terie und 3 Schwadronen Cavalerie, deren Ausfüllung mit Mannſchaften , Ausrüſtung mit Waffen , Pferden mäßige Montirungsſtúde fehlten faſt gänzlich ;
3 Regimenter Cavalerie mit 185 Offizieren , 467 Uns und Montirungsſtücken und ſonſtige zweckmäßige Orgas teroffizieren , 18 Spielleuten , 2650 Gemeinen, 1233 Pfers niſation vorbehalten blieb , am Ende des Jahres 1831 den , 316 Karabinern , 6 Piſtolen, 160 Sábein , einigen aber noch nicht ſtattgefunden batte. fanzen und 1189 ordonnanzmäßigen Montirungen. Das geſammte Sattelzeug und einige Waffen waren Eigens thum der Peute.
Unter den Bewohnern des Staats Dajaca berrſchte, nach eigenem Geſtåndniß ſeiner Behörden, ein gewaltiger Abſdheu gegen jegliche Art regelmäßigen Militardienſtes
Die Organiſaſation dieſer Nationalgarden mußte , und militåriſchen Ordnungszwange. Dem Guerilladienſt, nad vierjábriger Arbeit, immer nodh höchſt mangelhaft den Streifzügen auf eigene Hand und Rechnung, was genannt werden ; fo ſchwach waren noch die Bande der
ren ſie während der bürgerlichen Unruhen wobl nicht
Diſciplin, daß irgend eine Abtheilung zu beſtimmter Zeit abgeneigt geweſen, aber damals, wie ſpåter, hatte jede
auf beſtimmten Plaß leidlid, vodjåhlig zuſammenzubrins regelmäßige Recrutenſtellung oder Milizorganiſation gen, eine unlösbare Aufgabeſchien. Ueberdem ergibt ſich ſchon aus den vorſtebenden Zahlen, daß die Infanterie nur wenig über die Hälfte bewaffnet war, die Cavaler rie nicht zur Hälfte beritten, und etwa nur zu ein Fünfs
unter ihnen ſtets die größte Schwierigkeit gefunden. Im F. 1829 nun waren ähnliche Befehle, wie in Puebla, auch zu Dajaca, fraft der außerordentliden Regierungs volmachten erlaſſen worden. Man hatte eine Menge -
Leute zuſammengetrieben ; es war aber zu feiner ordent,
tel bewaffnet. Für die Roſten bewilligte das Staats. budget vom 3. 1830 40,000 Piaſter, das Uebrige follte aus Municipalfonds gebedt werden , was aber ſchlecht geſchah , mit vielen Mißbråuchen und Unterſchleifen. Im Staate Puebla batte Guerrero , måhrend ſeiner kurzen Präſidentſchaft im I. 1829, geſtůßt auf die vom Generalfongreß empfangenen außerordentliden
wurde, benußte die Staatsregierung die Gelegenheit zur Bildung einer bis dahin nichtregelmäßig beſtandenen Nationalgarde. Auf den Liſten derſelben paradirten im
Vollmachten , die ſchleunige Formation von 24 Batail.
Jahre 1831 :
lichen Organiſation, Bewaffnung und Ausrüſtung ders ſelben gekommen. Áls ſpåter von der neuen Centralres gierung auch hier die ganze Maßregel zurückgenommen
lonen Infanterie urid 4 Regimentern auferlegt, um zu: 1 Compagnie Artillerie mit 4 Offizieren, 20 Unter, vörderſt als milicia activa gegen die unter Barradas offizieren , 48 Artilleriſten ; angekündigte ſpaniſche Erpedition gebraucht, und dem.
3 Bataillone Infanterie mit 85 Offizieren , 145 Uns
nádſt nad Beendigung des Feldzuges ganz oder theils weiſe als beſtåndige Nationalgarde oder milicia civica
teroffizieren , 32 Spielleuten und 1286 Gemeinen ; 3 Sowadronen Cavalerie mit 39 Offizieren , 13
dieſes Staates organiſirt zu werden. Jene, im Zuſchnitt Unteroffizieren und 159 unberittenen Dragonern. ganz übertriebene und materiell unmögliche Formation
Alles dieſes war aber nicht zur Hålfte der etats.
war nun zwar feineswegs weder vouſandig zu Stande måßigen Stårke wirklich vorhanden, und überdem das gefommen, noch ſelbſt in irgend einem ihrer Theile bes ſpårlich Vorhandene höchſt mangelhaft bewaffnet und
endigt worden ; wohl aber batte ſdon der Berſud, die ausgerüſtet. Auch figurirte im Staatsbudget des Jahres größte Unzufriedenheit und Verwirrung erzeugt. Nadh. 1831 die Militärausgabe nur mit 4052 Piaſtern. dem nun die Spanier, auch ohne Beibúlfe dieſer Mili .
Im Gſtado del Dccidente ( Sinaloa und so :
zen von Puebla , wieder verjagt worden waren , und nora ) war bis zum Jahre 1832 die verfaſſungsmäßige
619
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Bildung einer milicia civica noch ſo gut als gar nicht zur Ausführung gekommen . Nichtsdeſtoweniger dürfte ſie gerade hier nůßlicher auf vielen anderen Puncten der Republié lid erweiſen , denn es ſchweben dieſe Gegenden in ſteter Furcht vor den Einfäden der Yaquis und anderer wilder Gränz- Indianer, wogegen die hier und
tilleriſten in effectivem Dienſte; außerdem einer Reſerve von 4 Offizieren und 412 Artileriſten. An Waffen und Equipageſtúden für dieſes Bataillon befans den ſich als Staatseigenthum vorråthig : 8 6pfündige Ranonen ( wovon 4 augenblicflich und volkommen brauchbar), 440 Musketen mit Bajonneten , 150 Sábel,
in den Nachbarſtaaten garniſonirenden companias presidiales und andere Truppentheile des ſtehenden Heeres oder der milicia activa oft nur einen ſehr unvolkoms menen gewähren eriſtirte vermogenallerdings . Im Schuß StaatezuZabasco eine Nas
380 Patrontaſchen und Bandeliere, Munition und mue fifalide Inſtrumente nach Bedürfniß, 370 tuchene Rode und 179 baumwollene Jaden, 350 tucene und 179 leis nene Hoſen ; 6 Bataillone Infanterie mit 262 Offizieren , 658 Uns
tionalgarde, aber, wenigſtens im F. 1831, blos nur erſt teroffizieren, 1 Feldprieſter, 2 Feldſcherern, 108 Spiels noch auf dem Papiere. Hier beſtand ſie angeblich aus: leuten und 3901 Gemeinen effectiv ; 47 Offizieren,
offizieren, 1784 Gemeinen in Reſerve. an 4 Batail. Infanterie, 7zur Geſammtſtärke von 235 Offi. 226 Unter 3197 Muso
ieren:216 feten, adr.Cava lerie, Spielleuten offizGemeinen. sieren , 985 Unter 31 Schw 2991 Bajonnete, 278 Såbel, 2501 Patrontaſden , Compagn. Artillerie, u. 4141 2452 Bandeliere , 10,000 Feuerſteine, 27,000 foarfe Esergab ſich indeſſen aus einemAmtsberichte des Patronen ,2602 tuchene und 712 baumwođene Jaden, Staatsgouverneurs Robiroja vom 1. Auguſt 1831, 2444 tucene und 705 leineneHoſen ; 6 Compagnieen leichte Infanterie mit 24 Offizieren , daß alle dieſe leute zwar aufgezeichnet in den liſten ſich befanden , vor der Hand aber unbewaffnet, unberitten, 84 Unteroffizieren, 12 Spielleuten, 505 Gemeinen effecs unbekleidet, ungeübí und undiſciplinirt . Namentlich was tid,und 6 Offizieren , 35 Unteroffizieren und 725 Ges. ren außer einigen ſchlechten Lanzen und unbrauchbaren meinen in Referve. Armatur, Munition und Equi.
Sewebren - dieſe noch dazu nur Privateigentbum eins pageſtude: 590 Flinten mitBajonnet, 190 Sábel, 590 seiner Milizmånner - keine Waffen für ſie vorhanden, Patrontaſchen mit Bandelier , 700 Feuerſteine, 1453 und e8 konnte einſtweilen auch nichtdiemindeſte Er: idarfe Patronen , 537 tudhene und 716baumwollene wartung irgend einer Art wirklicher Dienſtleiſtung von Jaden, 535 tudene und 316 leinene Hoſen ; ihnen gebegt werden.
8 Regimenter ſchwerer Cavalerie mit 235 Offizieren ,
Der Staat Beracruz batte in den Jahren 1826 530 Unteroffizieren , 12 Huf , und Waffenſchmieden , ? bis 1829 eine nicht unbedeutende, leidlich bewaffnete und Feldſcherern , 87 Spielleuten, 2968 Dragonern mit 754 ausgerüſtete milicia civica auf den Beinengebabt; durch Pferden effectiv; 40 Offizieren, 127 Unteroffizieren rs den militariſchen Geiſt des damaligen Staategouve
neurs, Generals Santa Anna , war das Inſtitut ſebr gefdrdert worden. Im November 1829 erhieltderſelbe indeffen den friedfertigeren , und der unterdeſſen ans Rudergelangten Escoſeſesparthei aufrichtig ergebenen
und 3621 unberittenen Dragonern in Reſerve . Ármas
tur, Munition und Equipageſtúce : 664 Karabiner, 86 Piſtolen,2915 Sabel, 2943 Lanzen, 207 Patrontaſben, 384 Såttel und Zäume, 679 Feuerſteine, 548 ſcharfe Pa. tronen, 1168 tucheneRode u. Jaden , 670 tudheneHoſen; ren,
2 Somadronen leichter Savalerie mit 18 Offizie Don Sebaſtian Camacho zum Nachfolger , worauf iſchen ung Unteroffizieren , 9 Spielleuten , 1324 jedoch noch uns 37 den militår fid bald zeigte, daß die Regier Geiſt der lebhaften , und eines ſtarfen Yorfinismus nicht berittenen Semeinen effectiv ; 4 Offizieren, 6 Unteroffi.
ohne Grund verdächtigen Veracruzaner vielmehr zu zieren , 211 Gemeinen in Reſerve. Armatur, Munition zugeln und zu dämpfen, als weiter zu entwiceln beabs und Equipageſtude : 42 Karabiner, 272 Sábel, 272 lans richtige. Wirklich swurdeim I. 1830 die ganze milicia zen, 300 ſcharfe Patronen,, 115 tuchene u.. leinene Jaden ; civica des Staate fórmlich aufgeldſt , mit Ablieferung
3 Compagnieen leichter Cavalerie mit 12 Offizieren ,
Als Vors 30Unteroffizieren, 5 Spielleuten , 201 Gemeinen und 135 ader ihrer Waffen in dieStaatszeughauſer .918Por. geldienten neuerdings vorgekommene Pferden effectiv; 3.Offizieren, 11 Unteroffizieren ,148 wand che,Maßre Mißbråder wo einige Civicos ſich zuſammengerottet und unberittenen Gemeinen in Reſerve. Armatur, Muni,
mit Waffengewalt eine ihnen günſtige Entſcheidung ges , der Staat Beracruz fico obné wovon hier die Rede Nationalgarde. Daß iſtSanta Anna , als errichim Fa:
tion und Equipageſtücke : 104 Karabiner, 228 Sabel, 234 Lanzen , 100 Patrontaſben , 100 Feuerſteine, 100 Såttel undZäume, 540 ſcharfe Patronen , 200 tuchene
nuar 1832 das Banner des Aufruhrs erhob , über Ias die
Es betrug demnach die Nationalgarde dieſes Staai
treitiginkeiten t hatten. wiſſer herbeizuführ verſuch ch befand DemnaPrivatſ den beiden Jahrenen 1830 1831, und
Rođe und Sacen , 100 deßgl. Hoſen.
vorhandenen Menſchen und Waffen nach Möglichkeit tes, einſchließlich prima Plana, Obers und Unteroffiziere,
für ſeine Zwede verfügte, verſteht ſich von ſelbſt, ges überhaupt an Kopfzahl:: hört aber nicht mehr hierber. von allen Staaten der Republik beſaß im 7. 1831
Zacatecas die zahlreichſte und beſtorganiſirte Natios nalgarde. Dieſelbe beſtand aus : 1 Batailon Artillerie mit 18 Offizieren , 79 Unter,
offizieren , 1. Feldprieſter , 17 Spielleuten und 264 Ars
1) effectiv unter den Waffen, und mehr oder weniger vollſtåndig organiſirt und ausgerüſtet: 379 Mann Artillerie , 5557
Infanterie ,
5470
Cavalerie (mit 889 Pferden ),
11,406 Röpfe,
622
621
Zacatecas auf . 11,000 Mann Lerritorium Zlaocala auf 500
2 ) in Reſerve :
im Staate
416 Mann Artillerie , 2823 3206
>>
Infanterie ,
Mann n . überhaupt mit 34,700 8302 Pferde
unberittener Cavalerie ,
6445 Kopfe,
Recapitulation
überhaupt 17,851 Köpfe, des effectiven , in den Jahren 1830 – 1832 dienftfähig unter den
odee jeden Nugenblid zum Dienfte disponiblen Waffen befindlichen wað beinahe 12 Procent von der månnliden Geſammt. Beſtandes der geſammten mexicaniſchen Landmacht, nach Kopfzahl,
ſeelenzahl des Staates gleichkommt.
Veranlaſſung zur Entwicelung einer ſo ungewohn,
lidi ſtarfen Maſſe lokaler Streitfråfte hatten die Ünruben des Jahrs 1828 gegeben, wo durd zahlreide bewaffnete
einſchließlic prima plana , Ober- und Unteroffigiere :
I. Stehendes Heer .... 14,205 M. u. 8095 Pferde II. fandwehr (milicia activa) 10,579 »
480 8302
Räuber . und Inſurgentenbanden, theils in ſeinemJn. III. Nationalgarde (m.civica) 34,700 » neren, theils aus Nachbarſtaaten fommend,' der Staat ſich
Lotal 59,484 M. 16,877 Pferbe. gefährlich bedroht fand, wo die Hauptſtadt Zacatecas Nadh geſeßlichen Vorſchriften ſollte eigentlich auf nur mit Mübe plünderung hatte geſchüßt werden fdnnen, und dasvorreiche Bergwerksrevier Sombrerete Kriegsfuß ſtart ſein : wirklich ſchmåblicherweiſe derſelben unterlag. Dergleis das ſtehende Heer . . . . 31,266 M. u. 15,690 Pferde den für die Zukunft zu vermeiden, wurde die Errichtung dieſer zahlreichen Nationalgarde beſchloſſen , und durd comparativ günſtigere Finanzlage dieſes die Ausführung eines rolden Berdiufjes hier Staates leichter als anderswo. Wirklich fand ſich nadber dadurch bei wies derkehrenden Bürgerfriegen Ruhe und Ordnung im In .
neren des Staates befeſtigt. Zugleich erlangte dadurch derſelbe, wie immer der Starfe, einen überwiegend pos
36,455
2000
männl. Bevölkerung mit ' /, Cavalerie gerechnet) 80,000
16,000
die Landwehr
die Nationalgarde ( zum durdhonittlichen Maß. ſtab von 2 Proct. der
33,690 Pferde. Alſo war im angegebenen Zeitraume die effective meris 147,721 M.
litiſchen Einfluß, und alle Partheien buhlten um ſeine caniſche Landmachtum88,237 Röpfe und 16,813 Pferde
äßig hátte-ſein ſollen . Gunſt. In neueſter Zeit ſcheint dann freilich etn auf geringer,alsſie verfaſſungsm ( Fortſegung
dieſem Wege erworbenes Selbſtgefühl ibn über die rich tigen Gränzen hinauss und die Tchwere Kataſtrophe des Sommers 1835 für ihn berbeigefübrt zu haben ! Reſumiren wir nun den Effectivbeſtand der Natios nalgarden in den bisher erörterten Staaten , alſo mit
folgt. )
Bibliographie. (SI u .)
Ausſchluß von Obibuabhua, Durango, Queretaro, Ta. 137. Lothario. Das Leben Napoleons , Kaiſers der Franzoſen . maulipas und Yucatan , worüber vorbemerktermaßen es dem Verfaſſer an zuverlåſſigen ſpeziellen Nachrichten gebricht, wo übrigens aber, etwa mit Ausnahme von Yucatan , eine in den Jahren 1830-1832 ſchon beſtart.
Nach den vorzüglichſten Quellen neu bearbeitet. 80. Stutts gart 1838. Megler . 2 Rthlr.
Nueva Merico und Colima , und in den Staaten
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MAGRATH. Sketch of the progress of the art of war. go. bene bedeutende Ausbildung dieſes Inſtituts ihm mehr als 138. London 1838. 6 sh. 6 d. zweifelhaft erſcheint, ſo ergeben ſich folgende Reſultate : 139. Napoleon dargeſtellt nach den beſten Quellen von *r. [ B.G. Beder.] Erſter Band. Mit 22 Stahlſichen nach Originalge: 1) als ungefähr null und ungerdidt für allen ges mälden der berühmteſten Maler Frankreichs. 8°. Leipzig 1838 . genwärtigen Gebraud mochte wåbrend der genannten Rollmann . ( 533 S.) zweijährigen Periode das Inſtitut betrachtet werden im Rec. Neue Jahrbücher für Geſchichte von Polik u. Bolau Foderaldiſtrict, in den Zerritorien Californien , 1838. Bd. I, S. 91. $
Chiapas , Cobabuila.Zejas , Puebla , Sonora,
Sinaloa, Labasco Veracruz; undhier 22) inbeni übrigen acht zur Erörterung
gezoge. 141.Mémoires militaires relatifs à la succession d'Espagne sous
nen Staaten und dem Zerritorium Dla scala fonnte
die Kopfzahl ( einſchließlic prima Plana , Ober- und Unteroffiziere) der nicht blos auf dem Papiere, ſondern in der Wirklichkeit vorhandenen , gehörig bewaffneten, augerüſteten und effectiv dienſtfähigen Nationalgarden aller Waffen folgendermaßen angeſchlagen werden : im Staate Guanajuato auf . 6000 Mann falisco auf .. Nuevasleon auf
2500
S. fuis Potoſi auf
5000
►
2000 5200 1000
D
Medoacan auf Merico auf
Dajaca auf
1500
Louis XIV. Extraits de la correspondance de la cour et des généraux par le lieut. général de Vault , directeur général
du dépôt de la guerre mort en 1790. Revus publ. et preced. d'une introd. par le lieut. général Pelet. Vol. III. 40. Paris 1838 , l'impr. royale (32; Bogen .) ( Vol. I. et II. ſind im Jahre 1837 erſchienen.) 142. NAPIER , W. F P. Histoire de la guerre de la Péninsule et dans le midi de la France depuis l'apnée 1807 jusqu'à l'an née 1814. Traduction revue corrigée et enrichie des notes par le lieut. général comte Mathieu Dumas. Tom. IX et X. go. Paris 1838. Treuttel et Würtz (51 Bogen.) 14 fr.
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623
624
144. SéditLot, C. Campagne de Constantine de 1837. 8º. Paris 1838, place del'école de médecine n° 13 (19 Bog. I Kpfr.) 5 fr.
165. Bericht des franzöfidyen Kriegsminiſters, Berzog D. Feltre,
145. Smitt , f. 0. Suwarows Leben und Beerzüge ; im Zuſama meuhange mit der Geſchichte ſeiner Zeit. Neue unveränderte Uusgabe. Erſter Theil. 8 °. St. Petersburg 1838. Eggers und Pelz ( in deutſder Sprache.) 3 Rthlr.
146. General Graf Tauenzien von Wittenberg und das 4te Armees corps in den Jahren 1813 u. 1814. Denkſchrift eines Iugens zeugen ; in den Denkidhriften und Briefen zur Charakteriſtik der Welt u. Literatur BD.I. (8°. Berlin 1838. Dunker .) S. 1–44.
147. Soreno . Geſchichte des Aufſtanden, Befreiungstrieges und der Revolution in Spanien ; 5r Bd. 8°. Leipzig 1838. bites rariſches Muſeum ( 492 S.) 2 Rebr. 12 Ggr.
III. Militäriſche Şütfs wiſſenſchaften .
an Napoleon . Februar 1814 ; in den Denk(driften und Briefen zur Charakteriſtik der Welt und literatur, Bd. I. S. 45-52. 166. Militäriſche Bibliothek ( in ruſſiſcher Spradje .) ir Iheil, 18
bis 56 Buch. St. Petersburg 1838. Glaſanoff u. Comp. ( Iſt eine Ueberſesung der in Paris erſcheinenden Biblio theque militaire von Liskenne und Sauvan
) 167. Charakterzüge und Anekdoten , 300 hiſtoriſch : militäriſche. 8º. Quedlinburg 1838. Ernſt ( 230 S. ) 12 Ggr. 168. Connel, Regimental Coventry , as it is present acted upon 3
the brit. army..2 vols. 8º. Dublin .
169. Etat du corps du génie, suivie des lois et ordonnances concernant le personnel du corps. $ o. Paris 1838. 3 fr. 170. Gunwood, Despatsches of the duke of Wellington. Vol. XI. 89. London 1838 ..
148. Undré , J. Ch. 5. Unſichten , Grundfäße und Belehrungen
über die zweckmäßige Behandlung und Dreſſur des Campagnes pferdes von der Uuſtallung bis zur Wollendung. Für Offiziere und alle Niit ?r, welche ſich mit der Dreſſur ihrer Pferde ſelbſt befaſſen wollen . Mit 1 lithogr. Ubbildung . 8º. Leipzig 1838. Hinrichs ( X. ú. 390 S. ) 2 Rthlr. 149. Blot, P. L. Considérations sur la nécessité d'une réorganisation du corps des officiers de santé militaires. Projet d'une orga-
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154. Recueil de mémoires de médecine de chirurgie et de pharmacie militaires . Vol. 43. 8º. Paris 1838 , impr. de Huzard (26 Bog.) 155. Réfutation de quelques mots de Mr. Geffrier de Neuvy sur les remontes militaires et sur les haras, par un officier supcrieur de cavaleric . 8 °. Paris 1838 , impr. de Mme. Delacombe (2 Bog .)
( Recenſionen über die früheren Bände findet man im Qua Review , vol. LI . S. 399 und vol. LVIII . S. 82.) Rreti 171. terly d mer. I. 6. Soldaten :, Kriegs- und Lagerleben . Zwei Bändchen . 8 °. Danzig 1838. Homann . ( VII. 256 u. 285 S. )
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ziere und Militärpersonen der deutschen und auswärtigen Staaten . Zweiter Jahrgang. 12° Glogau und Leipzig 1838. Prausnitz ( IV. 1. 295 S ) 1 Rthlr. ( Recenſionen über den erſten Jahrgang 1837 findet man in :
Helvet. Militärzeitſchrift 1837, Nr. 6 ; Soldatenfreund von Schneider 1837, Nr. 211 ; Spiegel , Blätter für literariſche Unterhaltung 1837, Nr. 80. )
176. Pelion , M. D. Considérations politiques et militaires sur l'Algérie. 8°. Paris 1838. Baudouin ( 6 ) Bogen .) 177. Nang : und Quartierliſte der t. preußiſchen Urmee für das Jahr 1838 ( vom Geb. Striegsrath Müler. ) 8º. Berlin 1838. Mittler ( XIV. u. S. 15–436 nebſt 1 Tab, in Fol. ) 1 Rthlr . 2
156. Rudtorffer, Fr. D. Militärgeographie von Europa, in Tabellen ins Ruſſiſche überſekt von Baron Zeddler ( 18 Ⓡift)
und I. F. Stučenberg ( 28 beft. ) 18 u. 28 Şeft. St. Pes tersburg 1837 u . 1838 . ( Eine franzöſiſche Ueberſepung dieſer Militärgeographie iſt angekündigt.)
178. Rechtfertigungen des Generals Cordova.
Im Uuszuge ' in
Minerva von Bran 1838 , Bd. I. S. 110 - 178 u . S. 302 bis 372 mit 1 Karte.
157. Sommer. ueber Militärjuſtiz ; im 2ten Heft des X. Bandes
( ueberNr.40.) das Original vergleiche the foreigo quarterley Review
der kritiſchen Zeitſchrift für Rechtsidiſſenſchaft und Gelegges bung des Uuslandes , herausgegeben von Mittermaier.
179. Rietberger , A. Algemeen register op het recueil militair,
158. Schopf, Fr. J. Sammlung aller in Conſcriptions :, Re: crutirungs- und Militär: Entlaſſungsangelegen beiten erlaſſes
bevattende de wetten , besluiten en orders betreffende de
IV. Zeitfdriften , vermiſchte militäriſde S driften , militäriſche Karten una plane.
koninklyke nederlandsche landmagt gedrukt en uitgegeven of speciale autorisatie van het Departement van Oorlog vervaar 1825—1834. 8°. Gravenhage jaren voor deund Jah. in den 41. Krieger 1838. Unhattiſcher Ubenteuer Schidſale 180. digt ren 1807 - 1815. Erſtes Heft. 8º. Deſſau 1838. Uckermann.
159. Gazette militaire . Revue de l'armée. Première année 1838 . 8º. Paris , ' impr. de Panckoucke . Preis jährlich 5 Fr.
181. Stamms und Rangliſte der t. ſächſiſchen Urmee für 1838.
nen Verordnungen . 8. Wien 1938 .
( VI. u. 110 S. )
160. Schubert. Journal des militäriſch : topographiſchen Depots ( in ruſſiſcher Sprache.) St. Petersburg 1838 . 161. Almanak vor Militairen for 1838. met plat. Koevorden. 1 fl. 20 c.
182. Kichmann, 4. Bilder aus dem ſpaniſden Bürgerkriege.
162. Swenska Arméens Anciennitéts- Tour- och Rang - Rulla , ar
Þamburg 1838. Boffmann u. Sampe (VIII. u. 151 S.) 20 gr.
1838. Pa Kongl. Maj. Nadigste Befallning Uprättad af dess Generaladjutants Expedition för Arınéen. 4º. Stockh. 2 Rbthlr.
183. Blau S. Militäratlas des preuß. Staates ; 8 lithograph . u. illum . Blätter in Fol. Eisleben 1838. Reichardt. 2 Nil. 16 gr.
163. Beleuchtung eines Urtheils über die franzöſiſche Urinee in dem
184. Von Breithaupts Syſtematik der Artillerie (Nr. 3 ) ſind bis jekt 2 Lieferungen ( 1 u. 2 oder S. 1–276) erſchienen. Rec. vom Augem . Militärkalender (Nr. 80 ) in Mitit.literas
kürzlich erſchienenen Berke: Cartons aus der Reiſemappe eines deutſchen Touriſten , geſammelt und berausgegeben von Sart
v. Hailbronner ( Bd. 1. S. 35 -- 59.) Von einem deutſchen Offizier; in Minerva von Bran 1838. Bo. I. S. 483--538. 164. Hilgemeine Bemerkungen über eine ganz neue Erfindung von Stiebgewehren . Zum Gebrauche der Armeen ( vom şerzog Heinrich von Würteniserg . ) 8 °. uim, im Juni 1838. ( Iſt nicht im Buchhandel.) 28 S.
8º . Dresden und eripzig 1838. Urnold.
1 Rthlr.
Ein Tagebuch der engl. legion während des Sommers 1837. 50.
-
turzeitung 1838, $ . 2 , S. 199.
Rec. von v. Schöning's
Leben des Gen.Felomarſchals Naomer (Nr. 30 ) in Blätter für Literatur und bildende Kunſt ( Beilage der Abendzeitung ) 1838. Nr . 3.
Rec. von v . Medel's Leitfaden für den Selbſtunters
ridht (Nr. 17 ) in Milit.literaturzeitung 1838, 6. 2. S. 133. ( Wird demnächſt fortgeſett. )
Redigirt unter Berantivoctricieit der Berlagshandlung : E. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 79 .
3. Oct. 1838.
2
Allgemeine Militar :- Zeitung. Ba y
11.
ſomůcten Hochebene, rechts Wilhelmshöhe mit ſeinen
Nachdem in dem Truppenlager bei Augsburg die berrliden Anlagen , links die Stadt und ihre Bauten,
beabſichtigten Truppenübungen , deren Reihenfolge in Haine und Garten , in der Ferne von dem Meisner Nr. 70 der A. M. 3. nåber angedeutet iſt, ausgefübrt worden waren , wurde daſſelbe am 13. September, alſo um einen Tag früber als vorgeſchrieben war, aufgebos ben und febrien die Truppen in ihre Garniſonen zurůd . : Dieſe Verfürzung und die Ausſeßung mehrerer Revuen batte wohl in der úbeln , ſebr regneriſchen Witterung ibren Grund, welche in den lebten "8 Tagen der Pager: dauer eingetreten war. Den Truppenübungen wohnten auch viele fremde Offiziere bei und alles, was darüber verlautet, deutet darauf hin, daß, obgleich dieſe Uebun , gen in größeren Verbältniſſen lange Zeit unterbrochen
und den ſchönſten Waldgebirgen befrånzt , als bier der Geiſtliche im Angeſichte der Pracht und des Sdmudes der Natur und ſoviel ſchimmernden Glanzes der Meno fenwelt die Anbetung des Herrn der Heerſchaaren bes gann , entbloßten ſich ebrerbierig die Häupter des Fürſten, der Befehlshaber und der Tauſende von umſtehenden Kriegern. Hierauf folgte feierlicher Kirchengeſang, fo. dann die Predigt, dann wieder Geſang , und der Got. tesdienſt (doloß abermals mit einem Gebete, worauf die Corps rich fonderten, Se. Hobeit der Kurprinz mit ſeie ner erlaudyten Gemablin und Familie nad, Wilhelmshöhe
worden waren, die Reſultate im Augemeinen befriedis zurückfehrten, die erſte Infanteriebrigade, die Cavalerie gend ausgefallen ſind. Die Reiſtungen der Cavalerie und Artillerie nach Kaſſel und ihren anderen Stand, und ganz beſonders diejenigen der Artillerie fanden quartieren abgingen , die zweite Brigade aber wieder in ibr fager einrúdte.
allgemeine Anerfennung.
Raliel , 19. Sept. Geſtern Abend 7 ' /, Ubr, brads .
ur berre n .
ten die Offiziere des furbefilden Armeccorps in Beglei,
sarrel, 16. Sept. Heute war vor dem lager auf dem Langenfelde große Parade des furbeſſiſchen Armees corps und bierauf feierlicher Gottesdienſt. Bei der Pas rade war die Infanterie im Vortreffen ; 10 Bataigone
tung rammtlicher Muſikchore, Spielleute, Sånger und Kurprinzen und Mitregenten eine große und glänzende Facelmufit zu Wilhelmsbóbe.
auf dem Plateau zwiſchen Wehlbeiden und Wablersbau.
Karel, 20. Sept. Die Uebungen des bier berſam ,
1000 Mann aus den verſchiedenen Gorps, Sr. H. dem
Ten , paralel mit der Allee von Wilhelmshdhe aufgeſtellt, melten Armeecorps wurden während dieſer Woche in boten einen impoſanten Anblic dar. Die Cavalerie und einer ſyſtematiſchen Ordnung fortgefeßt, indem auf das Artillerie war im zweiten Treffen. Se. Hobeit der Kurs Ererciren in Brigaden und bei der Infanterie in der prinz und Mitregent ritten in Begleitung des commans Diviſion, geſtern und beute Corpsmandvers folgten, bei direnden Generals der Diviſion, Generallieutenants denen alle drei Waffengattungen vereinigt waren. Beide 0. Haynau, und eines zahlreichen und glänzenden Ges Manóver wurden in Feuer ausgeführt . Se. Hoheit der .
folges, die Reiben ab und wurden mit wiederholtem Kurprinz und Mitregent wohnten dieſen Uebungen uns þurrab empfangen. Hierauf bildeten die Truppen , in Compagnies , Escadronss und Batteriefronten , ein gros Bes Viered zwiſchen den letzten Feldern von Weblbeiden
ausgereßt bei und widmeten den Bewegungen der Trups pen die großte Aufmerkſamfeit. Heute Nadmittag, als Se. Hobeit nur furze Zeit erſt wieder zu Wilbelisbóte
und der Adee, in deſſen Mitte ein mit rotbem Sammet angekommen ſein fonnten, trafen Höchſtdieſelben, in der bekleideter Altar errichtet war ; demſelben gegenüber
That unerwartet, zu Pferde im lager der zweiten In.
Se. Hobeit der Kurprinz •Mitregent mit ibrer erlauch . fanteriebrigade ein und ließen Adarm ſchlagen. Die ten Gemahlin und Familie, welche auf für ſie dabin geſtellten Seſſeln Plak nahmen . Im Gefolge Sr. Hob.
Soldaten waren zwar großentheils mit Reinigen ihrer Gewebre am nahen Bade beſchafftigt, eilten jedoch
waren die Generalitat, der Oberjägermeiſter,der Obers ſchnell zu ihren Zelten und in ſehr kurzer Zeit waren ftaūmeiſter, der Hofmarſcall, die Flügeladjutanten , die Gewehre zuſammengeſeßt und die Brigade ſtand Ordonnanzoffiziere. Hinter dem Atar ſtand der Hof geordnet auf der place d'armes des lagers. Die Ba. und Garniſonsprediger Dr. Piderit, und als auf dieſer taillone defilirten in Colonnen vor Sr. Hobeit. Hierauf weiten , von reizenden Hügeln unterbrochenen und ges begaben rich Hddyſtdieſelben nach Kaſſel und ließen auch
627
628
die erſte Infanteriebrigade alarmiren ; dieſelbe war , pellenzelt, um dort der heiligen Meſle beizuwohnen . obldon auch hier die Soldaten in verſchiedenen Arten Nad Beendigung des Gottesdienſtes ließen Se. Ma. bedåfftigt waren , bald auf dem allarmplaße aufgeſtellt. jeſtåt die Truppen , die Infanterie und Cavalerie in Se. Hobeit ließen die Truppen vorbeimarſdiren und balben Diviſionen , und die Artillerie in halben Batte. rieen , vor fich vorbeidefiliren und gerubten dem como mandirenden General die allerbodite Zufriedenheit über ſchmeide Prag , 12. Sept. Die Truppenmårſche von allen das Ausd Trupeffli milit Haltnung pen che denehen enariſc undlhaf der vortr dieteſt in Ausſ herúde zu
Todann wieder einrúden.
Waffengattungen , welche ſeit mebreren Tagen, aus dem
erkennen zu geben .
Süden und Weſten des Pandes fomniend , bier durdges.
Subaehl lter, noff ben , maden unſere Stadt ſebr febbaft und geben ihr der- Gag der ebef Arme wodizie der Auf vom Dere Arme e ung f. i.beſ ſer urdre die faſt ein friegeriſches Anſeben. Das Ziel dieſer Mårſche
iſt das inunſerer Nåbein der Umgegend von Brandeis Sapitainlieutena abwärts und die Verwandl
der
ung nt ftatt fageer,befin unge findeim welcdlich Fáburidischarge in dienunme hes enauf nde land Unte eines zwei lich rlie ten e t,Weiſwoe angeor uten ants Trup vere faſt alle penmöbn inig dnet wird , iſt br erſchienen . Man fiebt
die Waffe brigenHerbſtübu mit einer bieraunant nmadt inlieu des32Capita s , daß in den. 24,000 Feldma ührt werde Mann ausgefngen von dießjá rs tieute n . Die erſtens Unter : vondie25Gage destenant fl. auf fl. , die ') fdade Fürſt Reuß und Graf Ceccopiert ſind mit der lieutenants von 20 auf 28 Fl , feitung der großartigen Manover, welche ſtattfinden terlientenants ( ſtatt des Fåbnri chs von l. ite24.f desfl.)zweauf die 19 . und nUn.
werden, beauftragt. Wenn and dem Gerüchte, daß dem
Statio Kaiſer von Rußland bier eine Nadfeier der Waffen . bas Rüdlicmt bisher nsodabei deregt, der Pre rt in beſtim ht worde feſtgel Monat und iſt, n iſe per mie ſpiele von Augsburg und Magdeburg bereitet werden
Demſe entſprec lben beding nsmittel Befebl der Lebe igung eineGagen hendet.firir diefer te Erhö hung odere roll, ſdon deßwegenwenig Glauben beigemeſſen werden Ermäß
darf, weil dieſe
der
den Woch endiuſes gen undbis gemämona wir liedunſeres bei der ßeutena Cavadereleri dnte mmte Gag eder e die Mailfein bobe lichkeiten mit andeMitg n Kaiſe erba von dendahin tlic r Feier Unterl råmm hen Oberli ieuten tlid Dieſ ht.n die 5 f 3geſa . erbd ante. en Ber mit fl. und
zurücfebren dürfte, um den hobenGaft im lager von fügungen haben mit Beginn des neuen Militáriabres , . trirun zu Grund doch irgendeineAbſicht ezuliegen, * Herbſtübungen in verſdiedenen da dieg ſonſtigen Ges d. i. den 1. Novbr. 1838, in Wirkſamkeitzutreten.*) Rußlan Brandeis zu bewillkommen , ſo ſcheint dieſer Concens 1
genden gebalten wurden, wohingegen die gegenwärtige Der Lichernigoffiche Adel bat d. zum Beſten des per Zuſammenziehung der Truppen aus betrachtliden Ents trow of. Poltaw aiden Cadetten corps ein für
fernungen mit nicht unbedeutenden Roſten und Beſchwers allemal ein beſonderes Rapital beſtimmt und ſich außers den des jest obnebin bedrängten fandmanns verbunden dem verbindlich gemacht, jährlich zu deſſen Unterbalt iſt, die ebenſo wenig ohne beſondere Urſache fein dürf. eine gewiſſe Summe zu zahlen . ten als der Umſtand, daß unſere ganze ftadtiſche Gars niſon vorgeſtern ebenfalls das Pager bezieben mußte ,
mit Zurůclaſſung von nur zwei Bataillonen , die faum zum Erforderniſſe des tåglidhen Dienſtes für die Stadt binreichen. Auffallen dürfte es bei Berücfſichtigung der Zuſtände an einem Théile der weſtlichen Grånze Deutſch , lands nidot, wenn die drei größten Bundesmådte , mit
P re u B e n.
Berlin , 10. Sept. Nur am ruſſiſden Hofe bat Preußen einen Militárgeſandten , der unſerem Kriegs .
miniſterium von allen Borgången im ruſſiſchen Militar einen genauen Bericht erſtattet. Gegenwärtig befleidet dieſe Stelle der Oberſt v. Rauch , welcher rid beim Friedensſchluſ Rußla . mit Perſie große Verdie
nſte n nds etwas mehr Aufwand als gewobnlich die dießjährigen ſe Waffenübungen ſtattfinden zu laſſen ſich gemeinſchaftlid erwarb , ſo daß der Schab von Perſien dieſem kenntniß. bereinigt båtten.
reichen Offizier jeßt den Sonnen- und Lówenorben in
Mail gegenwärti and , 12. Sept. Sonnt Sept: fand ag den wohl Hr. g der Mi. fans Diamanten litårs möchte Rauch einigen den 9.9. Sept. ein. Mailand Sonntag verlieben ruſſiſchen hat.v. Außer Rirchenparade
hier eine große
ftatt ; 2 Jägers ,
13 Infanteries und 3 Grenadierbataillone; 14 Escao gige unter den europåiſchen Truppen ſein , dem eine dronen Huſaren und berittene
Batterieen waren unter ſolche Ehre zu Theil geworden. 8 Poſen, 13. Sept. Am 9. d. traf Se. k. Hobeit 6 Diviſionen auf dem Paradeplaße mit der Fronte gegen der Prinz Friedrich zur Inſpection der hier zuſams
Commando des Feldmarſchals Grafen v. Radesky in
die Arena aufgeſtellt. - Se. Maj. der Raiſer , von den mengezogenen Truppen der 10. Diviſion ein. Am 10. Erzherzogen begleitet, erſchienen um 10 Uhr Morgens batten die Truppen große Parade vor Sr. R. Hobeit zu Pferde und ritten fåmmtliche Fronten ab ; J. Mai. auf dem großen Erercirplaße hinter dem Dorf Gorczyn ; die Kaiſerin , mit den durchlauchtigſten Erzberzoginnen , doch war das Wetter ſo ungünſtig und der Regen gog
folgten in offenen Wagen . Erzherzog Franz Karl und Erzherzog Ferdinand v. Efte befanden ſich an derSpite der ihren Namen führenden Regimenter. — Ihre Majes flåten und die Erzherzoge und Erzberzoginnen begaben
dergeſtalt in Strömen vom Himmel berab , das gleich nach dem Parademarſche die Truppen wieder einrúden mußten. Am 11. führten die Truppen der genannten Diviſion ein großes Feldmanover aus. Am 12. hatte
lich bierauf in das vor der erſten Fronte errichtete sa ,
*) Vergl . die früheren Urtikel in Nr. 66 u . 68 der 4. M. 3.
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ein überaus großartiges und intereſſantes, militariſches Indeffen bleibt wohl in der Hinſicht and nod Mandice Schauſpiel ſtatt, das die balbe Bevölferung Poſens auf am Hellwig'iden Zünder zu deſideriren , da aud bei die Feſtungswåde hinauslodte: 8 wurde nämlich ein ihm ein Einſeßen der Zündbülſe, wenn gleich niet doo großes Manöver ausgefübrt, dem die Idee eines Brús Zunders, kurz vor der Verwendung ſtatifindet. Neuere denangriffe auf die Feſtung zum Grunde lag, bei wel. Einrichtungen, wie die von Bormann und von Pariſot
der Gelegenheit auch verſuche mit einer neuen Art Sturmleitern angeſtellt wurden. An dieſem Tage , wie an den beiden früheren , bezeigte Se. A. Hobeit , wie verlautet die beſondere Zufriedenheit mit der trefflichen
und eine im Archiv für die Offiziere der fønigl. preuß. Ingenieurs und Artilleriecorps 5r Bb . vorgeſdlagene, bezweden , bei einem bereits von Haus aus an oder eingeſeßten Zünder die Sadie des Tempirens vor dem
Haltung der Truppen und der ſeltenen Pråciſion, womit Feinde ro einfach zu machen, wie das Stellen eines alle Evolutionen ausgeführt wurden.
Geſchůßaufſaßes nach der Diſtanz; und dieß ſcheint uns das Ziel zu ſein , auf weldes, neben geboriger Reguli.
rung und Conſervirung des Sabes, dem erforderlichen Liter a t u r.
Verſchluß des Mundlodes und der Feſtigkeit der Bors
richtung , die Bemübungen bauptſádlich gerichtet wers
Beſchreibung der Einridtung und Gebrauchsweiſe der, den dürften . unter dem engliſchen Namen Shrapnel - shells oder
Im dritten Abſchnitt wird von der Füllung der Gras
Spherical -case - shot befannten Kartårſdgranaten naten geredet. Der Verfaſſer bålt es nicht für gut, die und der, unter dem Namen Congreveſche oder Brands rafeten bekannten Kriegerafeten , nebſt einer Beurs theilung ihrer Wirkſamfeit und Anwendbarfeit im Kriege. Geſtüßt auf ihre Theorie, auf die Ergebniſſe der damit angeſtellten Verſuche und auf die Kriego.
Sprengladungen der Granaten abgewogen in Beuteln mitzuführen, "und folde erſt , wenn die Granaten ges ſchoffen werden ſollen, in dieſelben einfülen zu laſſen. Audi hier können wirihm nach dem, was eben bei den Zündern bemerkt wurde, nur beipflichten , ſelbſt wenn
erfahrungen ſeit 1808. Von einem deutſchen Artilles das frúbere Einbringen der Sprengladungen Veranlaſ, rieoffizier. Peipzig bei I. F. leich. Erſtes Heft 1837. ſung geben ſollte , daß ein oder das andere .Projectil Zweites Heft 1838. blind ginge. Der vierte Abſchnitt betrifft die Geſchüßladungen . Das erſte Heft der vorbenannten Schrift handelt von den Startårſdigranaten , das zweite von den Kriegos Es wird angeführt, daß ſolche bei den erſten Verſuchen s bis / rafeten . In der Vorrede bemerkt der Verf. , ungeachtet ſehr klein waren , daß man ſich ſodann ſpåter ' man nun ſchon ſeit Jahren in vielen europäiſchen Ars
fugelſchwerer ladungen bediente. Es wird der Bortbeile
tillerieen Verſuche mit dieſen Geſchoſſen anſtelle, fo rei und Nachtheile ſtårferer Ladungen gedacht, worauf wir doch bis jeßt, wegen der gebeimnißvollen Behandlung ſpåter zurücfommen . der Saché, Mandem der Gegenſtand ziemlich fremd Der fünfte Abſonitt entbålt die Theorie der Wir. geblieben , und da er dem Studium deſſelben viel Zeit fung. Neben der gewóbnliden Erflårungsweiſe der und Mühe gewidmet babe, ſo halte er ſich gewiſſermas. Wirfung der Granatfartåtſchen , wonach die Bleifugeln ,
Ben verpflichtet, dem militäriſchen Publicum die Reſul. beim Zerſpringen des Hohlgeſdofſes, bauptſádlich vers tate davon mitzutheilen. Es zerfået übrigens diefes möge der erlangten Geſchwindigfeit des Ganzen in einein erſte Heft in neun Abſchnitte , deren Inhalt im Nads Streuungskegel dem Ziel zu fliegen , fucht der Berf. nod fichenden nåber betrachtet werden foll. zu begründen , daß während der Bewegung der Granate Der erſte Abſchnitt gibt eine furze Geſchichte des frags lichen Geſchoſſes, der erſten Verwendung deſſelben in den
durch das Zuſammenbaden der Bleifugeln ein leerer Raum erzeugt werde , der ſich , bei abnehmender Ges
neueren Kriegen und der damit angeſtellten Verſuche. Der zweite Abſchnitt behandelt die Einrichtung dies fes Geſdoſſes und enthalt, wie wir glauben, eine recht verſtåndlide,, das Weſentliche umfaſſende Erflårung des Ganzen ſowie ſeiner Theile. Es wird hierbei vors gedlagen , das Mundlod), ſatt der inwendigen rings
ſchwindigkeit des Geldofſes durd, den Luftwiderſtand und bei dem Druc der Fülung in der Richtung der Babn gegen die Umbůdung, nach hinten lege, bier bis zum Ende der Bahn verbleibe und, vermoge der Natur der Wirkung des elaſtiſchen Fluidums , ſowie bei dem Zurůdſchieben der leichteren Pulverladung, den Mittels
förmigen Verſtärkung , mit zwei inwendig einander ges punct der Sprengwirkung abgebe. Daber fommees, genüberſtehenden lappen zu verſehen , die ſo lang ſind meint der Berf., daß die Exploſion zugleich auch vors und mit den Enden ſo nabe an einander geführt werden, theilhaft auf die Richtung und Geſchwindigkeit der Bleis daß feine der eingefüllten Bleikugeln gegen das Ende fugeln wirfe; und nur auf dieſe Art , glaubt er, laſje des Zünders drůden und eine Verſtopfung deſſelben im ſich die thatſächliche Wirkung der Granatfartåtſchen auf Augenblice des Durchbrennens verurſachen könne. großere Entfernungen erklären, indem dieſe Wirkung, bei Der Verf. bålt es immer für eine nachtheilige Eins ber abnetmenden Geſchwindigkeit des Geſchoſſes gegen richtung, wenn die Zünder erſt im Gefechte eingeſeßt das Ende ſeiner Babn , aus der durch die Bewegung
werden müſſen , und empfiehlt deßhalb die Hellwig'ſchen deſſelben erlangten Geſchwindigkeit der Bleifugeln nicht Zůnder. Wir fónnen in jenem nur mit ihm übereins allein bergeleitet werden könne. Der Verf. fiúkt bier.. ſtimmen . Je weniger Manipulationen man mit dem
auf die Vermuthung , daß es wohl vortheilhaft ſein
Geſchoß im feindlichen Feuer vorzunehmen hat , deſto
móge, eine Verſtårfung der Sprengladung durch weg.
beſſer iſt es, und deſto ſicherer wird der Gebrauch ſein. zuläſſende Bleifugeln möglich zu maden, worüber man
/
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fid wohl, wie es uns ſcheint, durd; geeignete Verſuche an , daß eine Flintenkugel , um gegen einen Menſchen Aufſchluß zu verſchaffen ſuchen ſollte .
außer Gefecht Teßend zu wirfen , mindeſtens die Kraft
Der rechſte Abſchnitt, welcher der Handhabung der baben müſſe, ein einzódiges Brett zu durchdringen , lepe Kartåtſbgranaten beim Gebrauche gewidmet iſt,gibt dann, nad 1834 in Hannover angeſtellten Verſuchen, zuerſt, nach Glünder, dasjenige, was in der engliſchen die Anfangsgeſchwindigfeit der Cewehrfugel bei "), Loth Artillerie eingeführt iſt, mit dem Bemerfen, daß andere ladung zu 1600 Fuß an und beredynet hieraus deren Ärtillerieen wenig davon abweichen .
Geſchwindigfcit auf 300 und 400 Schritte zu 956 und
Nicht mit Unrecht, wie es uno deint, erfennt der reſp . 805 Fuß. Da nun, wie weiter bemerkt wird, die Berf. dieſe Proceduren für unpaſend in Ernſtfallen; er Bleifugel auf 400 Sdritte nicht mehr mit Sicherheit ein
erklärt ſich dabei wiederbolt gegen das in anderen Ars einzódiges Brett durchſchlågt, ſo findet er aus der Ders tillerieen ſtatthaben ſollende Einbringen der Sprenglas gleichung obiger , der Diſtanz von 400 Schritte zufoms dungen im Augenblicke der Verwendung der Geſchoſſe, mender Geſchwindigkeit mit den in der Tabelle aufges
worüber wir unſere Anſicht bereits oben ausgeſpro. fübrten Geſchwindigkeiten der Granatfartåtſchen , daß den baben.
man mit leßteren für eine außer Gefect ſebende Wirkung
Es werden hierauf mehrere Tabellen in Bezug auf ſelbſt auf 1060 Schritte nidt ausreiche, um ſo weniger, das Spießen mit Kartátogranaten , die Elevationen, Zünderlången und Schußweitenmitgetheilt und hinſicht lid ihrer Zwecmåßigkeit und Giltigkeit beurtheilt. Im ſebenten Abſchnitt behandelt der Verf. die Wirs fung der Kartåtſdgranaten. Zur Beurtheilung derſelben
als die Granatfartåtſchen das Ziel oft erſt mehrere 100 Schritte vom Sprengpuncte erreiden. Aus der ganzen Betrachtung aber folgert der Verf., daß durch die Ge.
Towindigkeit der underſprungenen Granate allein die durchſchlagende Kraft der Kartåtſchen auf 300 bis 400
zieht er zuerſt die Kriegserfahrungen in Betrachtung , Schritte vom Sprengpuncte nicht genügend erklärt were welche ſich hinſichtlich dieſer neuen Geſchoffe, zu deren Einführung bei der engliſchen Armee die durd) ibren
den fónne.
Es folgen nun Vergleichungen zwiſchen der Wirts
Erfinder angeſtellten Verſuche und durch eben deuſelben ſamfeit der Kartårícgranaten und der Bollfugen, ſowie angeprieſenen Vortheile die Veranlaſſung waren, in den fpaniſden Feldzugen ergeben hatten. Nach dieſen Erfah . rungen und verſchiedenen Angaben, die aufgezabit were den, waren indeſſen die gerühmten Vortheile ſehr zweis felbaft geworden, und man ſtellte, wie weiter angeführt wird, nach dem Frieden , auf Veranlaſſung des Erfins ders, neue Verſuche an. Der Verfaſſer glaubt and ben engliſchen Ausrüſtungstabellen ſdhließen zu fönnen, daß
der gewöhnlichen Granaten, die nicht zum Vortheil der erſteren ausfallen. Judeffen möchten hierbei die Wirs fungen der Volfugeln auf nåbere Diſtanzen für gewóbns lide Fille doch wohl zu hoch angeſchlagen ſein. Ferner geſdiebt Ermåhnung eines vom Erfinder der Kartåtid , granaten angeſtellten Verſudies und einer Vergleidung deffelben mit gewöhnlichen Kartåtſchen durch Borfert. ſtein , der zu einer großen Ueberlegenheit der leßteren
als Folge daoon , und bei den ſtattgebabten Vervol .
fübrt.
fommnungen, das frühere Vertrauen zu der Erfindung bei der engliſchen Armee wieder bergeſtellt worden ſein moge. Dieß ſind jedoch , wie ſehr richtig bemerkt wird, immer nur Friedensverſuche geweſen , von denen auch Idon hinſichtlid der fraglichen Geſchoſle von anderen erinnert worden iſt, das nothwendig zwiſchen ihren Ers gebniſſen und denen bei wirflichen Ernſfallen schon aus dem Grunde ein großer Unterſchied ſtattfinden müſſe, weil man im leßten Falle nicht, wie im erſten, die Dis ſtanzen genau fenne, wovon doch wieder die Regulirung
dieſe Vergleichung nicht für genügend balten fónne, indem bierbei beſonders die Eigenthümlidifcit der Kars tåſobgranaten , mehr als andere Kartatſchen von oben zu wirken , außer Acht gelaſſen ſei.
Der Verf. febt hierbei auseinander , warum er
Verſuchen , welche 1831 in Norwegen mit 12 Pfünder Granaifanonen angeſtellt wurden , entnimmt der Verf. die Beſtätigung reines frůberen Urtheils über die mins dere Wirkſamfeit des Soartárdigranatfeuers gegen das Kugelfeuer auf Entfernungen unter 1000 Schr.; glaubi
der Brandrobre und mit ihr die Wirkung abbảnge.
aber , daß eben durch dieſe Berſuche, wenigſtens wenn
Aus einer , hierauf mitgetheilten Tabelle von den
Der Derf. verfolgt indeſſen die vorbandenen Vors die Granaten unit 90 Kugeln gefüllt ſind , für größere fidtsreſultate und fübrt zu dem Ende zuerſt eine, vom
Entfernungen eine Ueberlegenheit des Sartåtſdgranat:
Prinzen Louis Napoleon Bonaparte in ſeinem Manuel feuers über den Kugels , ſowie über den Rollſcuß cars der Artillerie mitgetheilte Labelle auf, die durch englis gethan werde . ſche Berſuche ermittelt ſein ſoll und die für verſchiedene
Hieran ſchließt ſich eine Betrachtung und eine, nicht
Gerdüße die Anzahl der Bleifugeln , die Anfangsges günſtig ausfallende Beurtheilung der befannten Verſudje ſchwindigkeiten des Projectils und die Endgeſchwindigkeis von Brasſbaet mit Rartåtſdgranaten . Wir müſſen ins
ten beim Zerſpringen auf verſchiedene Diſtanzen entbålt. deſſen geſtehen, daß wir dieſe Verſuche immer für ſebr Der Berf. gibt Gründe an, warum er dieſe Tabelle nicht intereſſant und wichtig in der fraglidhen Angelegenheit
für eine unmittelbar aus engliſchen Verſuden hervorges gehalten haben und noch halten zu müſſen glauben. Hierauf folgen Vergleichungen der Wirkſamkeit der Deifenungeachtet ſucht er die Wirkung der Kartaiſch , Raridtſogranaten mit derjenigen der Büchſenfartåtſchen, granaten nadi den in erwähnter Tabelle enthaltenen und endlich ſchließt der Abſänitt mit Vergleichstafein gangene, ſondern für ein Reſultat der Berechnung bålt.
Geſchwindigfeiten, welche die Bleifugeln beim Zerſprins
der relativen Wirkſamfeit der Kartårſchgranaten und
gen der Granate haben ſollen , zu prüfen. Er nimmt
der gewöhnlichen Geſchofie.
( fortſ. folgt. )
Redigirt unter Berantwortiidicit der Berlagsbandlung : C. W. Erste in Darmſtadt und in deron Difizin gedrudi .
Samſtag,
Nr. 80 .
6. Oct. 1838.
Allgemeine Militár - Zeitung. Frankreich . des Adele, des Rechts zur Tragung der Kriegsbenfmünze, Das Journal de Paris gibt eine Zuſammenſtellung der Militárdienſtauszeichnung und der Nationalfofarbe der Namen aller vom Jabr 1792 bis 1837 geſtorbenen zu erfennen . Der Verluſt von Orben und Ehrenzeichen franzöſiſchen Generale. Es ſind ibrer 281 ; davon 11 von bleibt nach der Ordens - Erweiterungsurfunde vom 18.
Marſdåden, 14 von Obergeneralen, 81'von Diviſions. Januar 1810, $. 17 der unmittelbaren Entſcheidung des und 166 von Brigadegeneralen , wozu noch 9 Vendeer Konigs vorbebalten. 3) Die Urtheile, in denen aufAugs Generale fommen. Von obiger Anzabt ſtarben 170 auf ſtoßung aus dem Soldatenſtande erfannt worden , ſind
den Sclachtfeldern und 55 an erbattenen Wunden ; 29 wurden wegen Verbrechen hingerichtet , und 13 umges bracht ( ermordet, vergiftet u . . w .) ; bleiben ſonach nurnoch 14 , welde eines natürlichen Todes ſtarben ( doch
jederzeit , und zwar durd die Amtsblåtter des Regie. rungsbezirfs, worin der Verurtheilte ſeine geimatb bat, oder, faus er ein Ausländer iſt, durch die Amtsblåtter des Beziris , in welchem der Garniſonsort liegt , zur
ſcheint hiernach die Liſte faum vollſtändig zu ſein .) Don öffentlichen Kenntniß zu bringen. den 29 Hingerichteten fommen 18 auf die periode der Republik, von 1794 bis 1799 ; 3 auf jene der Konſulars und Kaiſerregierung von 1800 bis 1814 ( Georg Gas
Nach der jüngſten Stamm- und Rangliſte des fönigl.
der Republik und der Ronſularregierung von 1792 bis
tenante ( den Herzog Jobann zu Sadlen , Bruder des
Königreich Sadren.
doudal, Madetund laborie ),und 7 auf jene der Res rådhſiſchen Militårs gåblt dieſes jebt: 1 General (den ſtauration. Von den 281 Generalen ſtarben 135 unter regierenden Herzog zu Sachſen -Coburg ), 5 Generadieus
1804;129 unter dem Kaiſerreiche' von1805bis 1815; Konigs, und die HH. v. Wasdorf,v. Gablenz, ». Ces 1 ! unter der Reſtauration ( wovon 8 bingerichtet und rinny und r. Zezídwiß ), 8 Generalmajore ( worunter einer ermordet wurden ), und 6 ſeit der Julirevolution.
die regierenden Herzogezu Sachſen -Altenburg und Meis
Während des ganzen Zeitraumes von 1792 bis 1837 ningen befindlid ), 14 Oberſten, 17 Dberſiicutenante,
11 aggregirte, 3 charakteriſirte und 46 wirts Rittmeiſter rafften folgende"6 Schlachten die meiſten Generale bins 29 lideMajore, oder Hauptleute ir Klaſſe, 60 dergl.
weg : Die von Eylau foitete 8 das leben, Eplingen 5,
2r Riaſſe, 141 Oberlieutenante ( worunter 5 aggregirte
8. 11, Waterloo 11, Peipzig 6, an der Moskwa Wagrain Beri ſich die beiAcream der Belagerunge Von n erwies
Ritimeiſter oder Hauptleute), 158 Lieutenante, worunter
Derblichſten ; durch ſie wurden 5 Generale getödtet, von 3 aggregirte Hauptleute, 4 dergleiden Oberlieutenante
denen 3 auf dem Plaße blieben und 2 an den erhaltes und 6 charakteriſirte), 4 gebeime Kriegsråthe, 1 Gene. nen Wunden ſtarben . P r e u B e 11.
Die Geſekſammlung vom 7. Auguſt publicirt cine f. Ordre vom 31. Mai d. J. , betreffend eine Hbindes rung der Kriegsartikel bei der Strafe" der A u 8 ito fung a us dem Soldatenſtande, folgendes Inbalts: 1 ) Es ſoll fünftig neben der Ausſtofung aus dem Soli
ralauditeur, 4 ordentliche und deputirie Ratbe, 10 Aus diteure, 1 Generalſtabsarzt, 8 Regimentsårzte und 12
Bataillonsårzte , zuſammen 533 Perſonen. Bon dieſen ſind mit inländiſchen 62 decorirt, mit ausländiſchen 91. Unter feßteren befinden ſich 44 Beſiger des franzdriſchen Ebrenlegionordens, nåmlid 1 Großoffizier, 1 Commans deur , 2 Offiziere und 40 Ritter ; auch ein Ritter des ehemaligen franzoſ. Militärordens iſt noch vorhanden;
datenſtande auf die Unfåbigkeit des Verbrechers zum 21 Individuen tragen ruſſiſche Orden, Preußiſche nur 2. Erwerbe des Bürgerrechts oder des Beſibes von Grunds
Der Etat der f. fachlichen Truppen iſt folgender :
ſtúden nicht weiter erfannt und, was die Folgen dieſer
A. Reiterei. Eine Brigade, welche beſteht aus :
Wusſtoßung in Bezug auf den Erwerb oder die Beibes dem Garde-Reiterregiment, Chef Se. Maj. der König, baltung des Bürgerrechts für den Verbrecher betrifft, Etat 704 Mann , 639 Pferde; dem 1. leichten Reiters
bei den allgemeinen Vorſchriften der Stådteordnung regiment, Ober Se. st. Hoheit Prinz Ernſt, Etat 624
belaſſen werden . 2) Mit der Ausſtoßung aus dem Soi. Mann, 559 Pferde ; dem 2. leichten Reiterregiment , datenſtande iſt jederzeit zugleich auf die Unfähigkeit zur Chef Derſelbe, Etat 624 Mann, 559 Pferde; zuſammen Berwaltung öffentlicher Aemter, ſowie auf den Verluſt 1952 mann u . 1757 Pferte.
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1
B. Ingenieurcorps. Beſteht aus Ingenieuren , nirungsquartiere bereit gebalten waren .Dieſe wurden nebſt Sap ; eur. u. Pontonniercompagnie, Erat 146 M. dann auch wirklich ſchon am folgenden Tage, den 23. , C. Artilleriecorps. Beſteht aus : dem Fuß-Artil. in der Nabe von Surſee bezogen und gleich den Tag
lerieregiment, Etat 870 Mann ; der reitenden Artilleries darauf wieder verlaſſen , um den Heimweg in die be's brigade, Erat 161 Mann, 142 Pferde; der Trainbrigade, treffenden Rantone einzuſchlagen . Erſt Sonntags den Etat 191 Mann, 86 Pferde; zuſammen 1222 Mann ú.
26. wäre das lager , wenn die Truppen in demſelben båtten belaſſen werden fónnen, aufgeboben worden. -
228 Pferde .
D. Hauptzeugbaue. Etat der beim Hauptzeug.
Die Truppen zeigten vielen guten Willen, aber Mangel
bauſe Angeſtellten 49 Mann ; Etat der beim laboratorium
an Unterricht und Uebung ; am wenigſten das Leſſiner
Angeſtellten 15 Mann ; Erat der Handwerkercompagnie Bataillon Rasconi, das fich überhaupt durch eine, den Jialiánern ſonſt nicht eigenthümliche Tugend, die Rein. 70 Mann ; zuſammen 134 Mann.
E. Infanterie, Beſteht in 2 Brigaden. Zu der 1.
lid)feit , ſorcie durch gute Mannszucht auszeichnete..
Wie bei allen früheren Uebungslagern , war auch hier gehören : die Gardediciſion, EtatMaj. 370 Mann ; das, leibs Infanterieregiment, Chef se. der König Etat die m litariſche Ausbildung der verſchiedenen Rontin,
1715 Mann ; das 1. linien. Infanterieregiment, Chef gente ſehr ungleich ; die Mebrzahl der Infanteriebatail. $
ione fonnte als voukommen dienſtfånig gelten, wåbrend Se. . Hobeit Prinz: Albert, Etat ,1745 Mann. Zu der einzelne 2. Brigade geboren das 2. Pinien Infanterieregiment, bingegen ſehr ſchwach waren, Yo daß man mit 3
Chef vacat, Erat 1745 Mann ; das 3. finien , Infan . dieſen feßteren bei der Kürze der Zeit, zu der Brigade. terieregiment, Chef Se. k . Hobeit Prin ; Georg ,Etat ſcule übergeben mußte, ebe ſie nur die Bataillonsſchule leichterInfanterie, gebdrig innie batten. Die Cavalerie war vortrefflich be. 1745 die Halbbrigade llonen , Etat 2177 Mann; ritten , namentlich die Kontingente von Freiburg und beitehtMann. aus 3Ferner Scůßenbatai
;
zuſammen 9527 Mann.
nant van Bloten , ſebr raſch und mit viel
Dberſtlieute F. Gouvernements. und Commandantſchaf. Enſemble; einzig iſt zu bemerken, daß man ſich zuviel ten. Dieſe beſtehen aus dem Gouvernement Dresden ,, mit den Bewegungen in geſchloſſener Form , zuwenig
Etat 5 Mann, und der Commandantſhaft der Feſtung mit dem Plånteln und Sowårmen und dem Felddienſte Konigſtein, Etat 26 Mann ; zuſammen 31 Mann.
G. Garniſondiviſion der Feſtung Sidnigs ſtein . Etat 158 Mann.
abgab. Die Artillerie båtte beweglicher ſein dürfen. Die 1
ſchwachſte Seite des lagercorps war die Dienſtfenntniß ; bier zeigten ſich der Mångel viele. Grobe Diſciplinfels
H. Militår. Strafanſtalt. Etat 6 Mann. Alſo fer fielen måbrend der ganzen lagerzeit feine vor, was um ro auffallender wär, als die Mannſchaft oft a Uzus im Ganzen 13,176 Mann u. 1985 Pferde. Sch we i go
ſebr fidh obne Zügel fand und kleinere Verſtoße gegen gute Dronung båufig obne Rüge durchfamen ; es berrſchte
Auf den Antrag der Tagfaßungscommiſſion , welche bierin Gleichgiltigfeit bei der Mehrzahl der Offiziere und beauftragt war, Mittel ausfindig zu machen, wie Herr die Anſicht, man fónne es bei Milizſoldaten mit Bezug C
Oberſt- Artillerieinſpektor Hirzel dem eidgen . Dienſte auf Préciſion in allen Theilen, nicht genau nehmen . -
erhalten werden konnte, wurde am 7. Auguſt von der Die Berpflegung der Eruppen gab zu feinerlei Klagen Tagfaßung einſtimmig beſchloſſen : die eidgen. Militár. aufſichtsbeborde ſei einzuladen , einen Bericht über die Dienſtverbåltniſſe (?) des Hrn. Hirzel für die nächſten Zraftanden ( für 1839 ) zu erſtatten und der Kreditbes
Anlaß. - Unter den verſchiedenen Corps berrſchte forts während das beſte Vernehmen, und einige Verſuche , dieſe Eintracht zu ſtören , ſcheiterten an dem geſunden Sinne der großen Mehrzahl.
ſchluß vom 22. Auguſt 1835 ſol ſowohl für Vergütung
bleibender Aushülfe, als auch für anderweitige Dpfer des Hrn. Hirzel in Kraft bleiben , aus ſei dem Hrn. Lit e r a tu r. Oberſt für ſein ferneres Verbleiben im eidgen. Dienſte Hirzel den Dank der Cagſabung auszuſprechen . Auf Beſchreibung der Einrichtung und Gebrauchsweiſe der, unter dem engliſchen Namen Shrapnel -shells oder den Antrag von fuzern wurde ferner beſchloſſen : es ſei Spherical - case - shot befannten Kartåtſdgranaten zu beſſerer Regulirung der beiden Beamtungen eines und der, unter dem Namen Congrebeſche oder Brands eidgen. Artillerieinſpektors und Oberſtquartiermeiſters, rafeten bekannten Kriegerafeten , nebſt einer Beur .
der Militäraufſichtsbehörde zu einem Borſchlage biers ůber , Auftrag zu ertheilen. - Das Uebungslager bei Surfee batte nicht den gewünſchten Erfolg, woran das abwechſelnde, zum Theil ſchlechte Wetter große Sould trågt. Der eigentliche Felddienſt fehlte, und nur ein Kriegsmandver – ein Marſch über Münſter und Sempachº -- fonnte vorges nommen werden. Das Hauptmanover , welchem viele Mitglieder der Lagſabung aus Luzern beiwohnen wolls
theilung ihrer Wirkſamfeit und Anwendbarfeit im
Kriege ic. leipzig bei J. F. leich. 18 u. 28 Heft. ( Fortſegung. ) Im achten Abſchnitt zieht nun der Verf. aus allen
angeführten Erfabrungen und den gegebenen Auseinans derſeßungen ein Reſultat in Bezug auf den eigentlichen Werth und die Anwendbarfeit der Kartåtſdygranater. Die dieren Geſchoſſen mitunter beigelegten außerordents
ten, mußte am 22. ebenfalls unterbleiben, daanhaltens lichen Vorzuge fann er bis jest noch nicht als wirklich der Regen einzutreten (dien, für welchen Fall Kantons vorhanden erkennen , obgleich die Erfindung den bobent
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Werth babe, eine Fortſeßung der Kartåtſchwirkung über den großen Kalibern, wenn dieſe mit großer Elevation den Bereich der gewöhnlichen Kartåtſden, unbeſchrånft gebraudit waren. Der Zweck einer rolden Bombe ift
durch das Terrain , und ſelbſt gegen verdeđt ſtehende dann aber ein ganz anderer, die tódtende Wirkung nur Ziele, zu gemåbren. Wenn der Verf. annimmt, daß die Nebenſache, und es dürfte vorläufig noch wohl Niemand Wahrſcheinlichkeit des Treffens bei Friedensverſuchen durch die im Kriege obwaltenden Umſtånde bei den bis.
einfallen , hier kleine Bleifugeln anwenden zu wollen. d ) Die Rartåtſdgranaten haben blod eine tódtende,
berigen Geſchoſſen lange nidit ſo ſehr vermindert werde, feine gerſtdrende Wirkung und finden daber ihre vor, als bei Kartåtſdgranaten, wegen der ſo ſebr zuſammens zůglichſte Anwendung im Feldfriege. gelegten Bedienung bei lebteren , ſo glauben wir, ibm e ) Dagegen muß im Feſtungsfriege die zerſtdrende
bierin nur beipflichten zu müſſen, namentlich aud wegen Wirkung der Geſchoſſe vorherrſchen , und hier ſpielen der , zur Zeit noch vorwalienden Unvollkommenbeiten die Kartårſchgranaten , beſonders gegen Feſtungen des des ' Zempirend der Zünder, wegen der Schwierigkeiten, die es baben dürfte, bei unrichtig abgeſchåbter Diſtanz
neuen Syſtems, eine untergeordnete Rolle. És fann indeſſen nicht in Abrede geſtellt werden , daß ſie aud
ſich nach der Wirkung fu corrigiren und endlich wegen bier in einzelnen Momenten, sowobl in , wie vor Fea des Einfluſſes, den wohl unter Umſtånden Aufbewabs ſtungen, eine vortheilhafte Anwendung finden und um rung und Transport auf die Zünder und ihre Leiſtung ſo wirkſamer ſein werden , da bier ſehr große Kaliber åußern fonnten.
Hinſichtlich derjenigen Verhältniſſe und Entfernungen
zu Gebote ftehen . Der Verf. berúbrt fodann noch in dieſem Abſchnitt,
nun, wo nad des Verfs. Anſichten, den Kartåtſchgras in Bezug auf die fernere Ausbildung und die Anwen, naten bei einigen Geſchüßgattungen vor jedem anderen duug der Kartåtſdgranaten , folgende Puncte. Er bålt für die Vervollfomunung dieſer Geſchoffe Geſchoß der Vorzug einzuräumen wäre, wird insbeſona dere Folgendes angeführt , was wir bier , mitunter eine Feſtſtellung ihrer Theorie für nothwendig, um mit wortlid , berſeßen.
Siderbeit vorwårts zu fommen . Auch die Zünder und
a ) Bei Kanonen dürfte bis auf 800 Sdritte bei günſtigem , und bis auf 600 Schritte bei ungünſtigem Boden die Ueberlegenheit der Büchſenfartåtſden über die Granatfartåtſchen gegen freiſtehende Ziele nicht zu bezweifeln ſein. Selbſt gegen verdedte Ziele wurden die legteren nur bei kleineren Geſchůtladungen wirkſamer ſein . Ueber dieſe Entfernungen hinaus “ beginnt eine entſchiedene Ueberlegenbeit der Granatfartåtſden, ſelbſt ůber den Kugelſchne, bei nicht ſehr tiefen Zielen ; über
deren Gebrauch müſſen, ſeines Eradotens, noch ſebr ful, tivirt werden , was wir mit ihm für einen der weſents lichſten Gegenſtånde in dieſer Angelegenbeit erfennen , und worauf wir auch ſchon früber hingedeutet haben. Eine Verſtärkung der Geldüşladung bàit der Verf. für ſehr einflußreich binſichtlich der Wirkung der Kartåtid , granaten ; zugleich weiſt er aber auf die damit vers bundenen Bedentlichkeiten bin , indem die ſtårfere Se. ſüßladung eine größere Eiſenſtårfe und eine geringere
1100 Schritte dürften ſie aber aud dieſem unbedingt vorgezogen werden.
Capacitåt der Hoblfugeln zur Folge bat , aud der mit der ſtårferen ladung verbundene flåchere Bogen und
b ) Bei Haubißen tritt die Ueberlegenheit der Gra, natkartárſden über die 'gewöhnlichen ſchon viel frůber ein, als bei Kanonen . So außerordentlich die Wirkung des Granatſcuſſes in einer Colonne ſein fann, ſo wird ſie doch durch die Verhältniſſe der Wirftid, feit ungemein berabgeſeßt. Mit voller ladung wird eine Colonne nur ſelten getroffen ; bei entwidelten linien muß man meiſt auf die Sprengwirfung verzichten . Deſhalb bat man die fleinen ladungen eingeführt, wodurch die Wirkung der rollenden Granate bedeutend erböht wird, obgleich
ſpißere Streuungswinkel die Wirkung gegen verdedte Ziele ſchmålern könnte. Dieſes leptere führt ihn auf den Vorſdlag, zwei verſoiedene ladungen einzuführen , eine großere auf weitere Entfernungen und gegen frei. ſtehende Ziele, und eine fleinere gegen nåbere verdedre Ziele. Wir balten dieſen Vorſchlag für ſehr beachtungos werth , in ſo fern eine , ſonſt wohl dadurch entſtebende neue Complicirung hinſichtlich der Zünder und ihrer Tempirung nach des Verfaſſers Idee umgangen werden fann, wonach jene Geſchůkladungen ſo ermittelt werden
fie durd ihr Einſchlagen böchſtens nur 4 Mann außer ſollen , daß die Zünder nur um eine Entfernung diffes riren, nåmlich, daß der, welcher bei voller ladung z. B. einer Entfernung von 1000 Schritten angehört, bei Fleis bar. Wir müſſen alſo gewohnlich den boben Bogenſchuß nerer fadung vielleicht der Entfernung von 800 Sdr. anwenden , und bei dieſem gebt die Sprengwirkung, angemeſſen ſet u. f. f. Der neunte Abſnitt endlich enthält das Zahlenvers wegen des Eindringens in die Erde, oft ganz verloren. Hier ſpielen die Kärtåtſdgranaten alſo eine bedeutende båltniß der Rartåtſdgranaten zu den übrigen Geſchoffen Rolle undſind, da ſie viel mehr Kugeln faſſen und in bei der Ausrüſtung der Feldgeſchüße nach der , in der Gefedt ſeßen kann. Der Rollſchuß iſt aber nur gegen freiſtehende Ziele und bei ſehr gånftigem Boden anwends
bøberem Bogen geſchoſſen werden , an ſich" wirkſamer neueren Zeit bekannt gewordenen Ausrüſtung der engl. als bei Kanonen . Feldartillerie .
c ) Die Bomben werden aus Mörſern mit einer vers
In der Vorrede zum zweiten Heft außert der Verf. båltniſmäßig nur ſehr kleinen ladung geworfen. Bei binſichtlich des Zweds der Bearbeitung im Weſentlichen ihnen , und beſondersbei den fleineren Ralibern, würde Folgendes. Im Augemeinen ſeien zwar die Rafeten dem die Kraft und Wirkung der Granatfartåtſchen , ſolange
militariſchen Publikum ſchon bekannter, als die im erſten
dieſe in der gegenwärtigen Geſtalt gebraucht werden , Heft abgehandelten Geſchoſſe; indeſſen módyten doch
alſo nur ſehr unbedeutend ſein . Anders wåre es mit wenige von der gegenwärtig ſo ausgedehnten Beſtim ,
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mung der Raketen und den hiermit verbundenen vers durch Gründe 26. am meiſten unterſtüßt zu ſein . Hier. ſchiedenen Einrichtungen , noch weniger aber von dem auf werden dann weitere Bemerkungen über weſentliche eigentlichen Weſen und der Wirkſamkeitderſelben Kennts Einrichtungen der Rafeten baſiri, ars die Secle und
niß baben. Ungeachtet der Sdriften, Abbandlungen und die Berengung der Mündung und deren Verhåltuiß zu Nadzrichten, die man über den Gegenſtand beſīte, ſei es doch ſchwer , eine unbefangene und gründliche Beurs theilung herauszufinden . Durch übertriebene, oft aus politiſchen Tendenzen entſtandene Lobpreiſungen , durch oberflådliche Beſchreibungen und ſchiefe Urtbeile Nights Fachverſtåndiger uc. werde bisher iin Ganzen mehr Dun. tel all licht über dieſe Angelegenheit verbreitet. Deshalb nun habe er dasjenige, was die literatur hieråber biete, mit eigenen Erfahrungen zuſammengeſtellt, um in der
einander. Der fünfte Abſchnitt behandelt: Kraft der Bewegung, Flugweite, Tiefe des Eindringens. Der Eingang dieſes Abſchnitts entwidelt zuerſt einige Gereße der Bewes gung, worauf von den Wirkungen des Knallpulvers , des Schießpulvers und des Raketentreibſaßes und deren Eigenthůmlichfeit die Rede iſt. Der Verf. reßt ſodain auseinander , wie , vermoge der langſamen Verbrenns lichfeit des Treibſaßes der Rafete , die Krafthußerung
yorliegenden Schrift eine Aufflårung der Sache zu vers
momentan nur gering und der Haltbarfeit der Hülſe
ſuchen und ein unbefangenes Urtheil zu erleichtern . angemeſſen ſei, wie aber dieſe Kraftåußerung während Das Ganze zerfällt in acht Abſchnitte, die wir in der ganzen Brennzeit fortdauere und wie hiernach Ans
gleicher Weiſe , wie beim erſten Heft, im Folgenden fangs eine zunehmende, ſodann eine gleichmäßige und burdgeben wollen.
Der erſte Abſchnitt enthält auch hier wieder das Geldichtliche und Nachrichten über die wichtigſten Vers ſuche und Erfahrungen der neueren Zeiten. Wenn auch biernach der General Congreve, deſſen Namen oft dieſe Kafeten tragen, nicht als Erfinder derſelben angeſeben
endlich, nach Verbrennung des Treibſäßes, eine abnebs mende Geſchwindigkeit der Rafete rich ergeben müſſe, wie endlid bei einer großen Brennzeit eine außerordent. lihe Tragweite der Rafete bervorgebracht werde. Hieran ſchließen ſich Erklärungen über die bedeutende Kraft des Eindringes der Rafete.
werden fann, ſo wird man ihm doch das Verdienſt zus
Der rechſte Abſchnitt hat die Richtung der Rafete
erkennen müſſen, deren Gebrauch im Kriege und weitere und diejenigen Einflüſſe zum Gegenſtande, welche auf Ausbildung bierzu in Europa veranlaßt zu haben. jene einwirken und welche in der Art der gleichmäßigen Der zweite Abſchnitt beſchafftigt ſich mit den Haupts Bertheilung der Maſſe um die Richtungslinie, in der theilen der Rafeten , ſowie mit den verſchiedenen Bes Sdwere und in dem luftwiderſtande geſucht werden .
nennungen und Arten derſelben, namentlich in England Sehr richtig bemerft der Verf. , daß eine gleichmäßige und in Deſtreich.
Vertheilung des Widerſtandes der Materie um die Adre
Im dritten Abſchnitt iſt yon der Einrichtung der eine erſte Bedingung für die Einhaltung der Richtung einzelnen Theile die Rede. Der Verfaſſer bedreibt die ſei. Er glaubt, da ſich dieſes nie ſo mit der erforderlis
Hüllen und bandelt von deren Material, von der Artchen Genauigkeit crreichen laſſe,ſo werde nur in einer geſeßten Ende. Bei der Angabe verſchiedener Treibſåße ſeitigung dieſer Abweichungsurſache zu finden ſein. Es
bes Verſchluſſes an der Mündung, ſowie am entgegens Drebung der Rafete um ibre Acre das Mittel zur Bes wird, wie wir glauben, ſehr richtig bemerft, daß der folgen nun Auseinanderſeßungen über die Einwirkungen
Nußen einer Beimengung von chlorſäuerem Kali, welche , der Schwere und über die hiervon abbảngigen Bedins nach Dupin beim engliſchen Saße ſtattfinden rolle, wes gungen der Lage des Schwerpuncres, bei gerade auf. nigſtens theoretiſt nicht einzuſeben ſei. Hierauf iſt von ſteigenden , ſowie bei mehr oder weniger borizontal fort. ber möglichſt innigen Bermengung und vom Einſchlagen gebenden Rafeten . Daſſelbe geſchieht hinſichtlich des nad verſchiedener Weiſe die Rede. Der in Deſtreid Einfluſſes des Luftwiderſtandes. üblidhen Sdraubenpreſſe wird hierbei der Vorzug eins geråumt, den sie allerdings , wegen des ſchnelleren und
Nach allen didien Erläuterungen werden dann die Schwierige teiten dargelegt , die der Erfülluna der hieraus fide ergebenden
einfacheren Verfahrens, bei einem dennoch gleichförmigen Bedinaung entgegenſtehen , daß der Widerſtand, komme er nun von
und hinlänglich zu verſtarfenden Druc, verdienen dürfte. der Materie des bewegten Körpers oder von der Schwere, der endlich von der Luft her, gleichunäßig um die längenadſe
vertheilt
Es werden ſodann die Gründe angeführt, warum man jeßt faſt allgemein vom Bohren der Seele abgegangen ſei und den Saß über einen Dorn (dlage oder preſſe. Hierauf folgt die Beſchreibung des Stabs , an welche Tid die des Vorſages anſdließt, der je nach dem Zweck
Verf. tlar auseinanderfest , und woraus im augemeinen der, wie es deint, ſehr widtige Soluß gezogen wird, daß, wenn icon bei ruhiger Luft ſo viele Urſachen der åbweichungen vorhanden ſind,
der Rafete aus einer Brandbaube mit Brandjeug, aus
den gewöhnliden Fällen , um ro relcener ſein dürfte . Hieran ſchließen ſich Nachrichten über die Leiſtungen der Ras
verſchiedenartigen Geſchoffen 2. beſteht.
teten in Bezug auf Trefffähigkeit in verſchiedenen Ländern ; der
ſei. Hier ſpielt beſonders die Luft eine wichtige Rolle , wie der
ein richtiges Einhalten der Direction bei bewegter luft, alſo in
Im vierten Abſonitt fommt die Theorie der Bewes Verf. glaust jedoch, daß man immer noch weit davon entfernt ſei , gung der Rafete vor. Der Verf. erwåbnt der bekannten den Raketen eine forche Sicherheit des Treffens zu geben, wodurch
beiden Anſichten, die hierüber beſtehen und erflårt ſich die ihnen häufig beigelegte außerordentlide Wirkung audi aur einigermaßen ſider geſtellt werde. für diejenige, nach welcher die Bewegung der Rafete, Der Verf. erwähnt endlich der Verſuche, den Stab gang weg : gleich dein Ridlauf des Geſchützen, eine Folge der Aufs zulaſſen und der Vortheile, welche daraus hervorgeren würden, lo Bebung der Spannung der Pulverfråfte durch eine Deffs wie ſonſtiger, mit jenir Beglaſſung verbundener Einrichtungen. nung der Umſchließung iſt. Auch uns ſcheint dieſe Anſicht,
( Shluß folgt. )
Redigirt unter , Gerantivortiicofeit der Verlagroandlung : 0. # . 268 te in Darınſtadt und in deſſen Diftiin gedrudi .
Mittwoch ,
Nr. 81 .
10. Oct. 1838..
Allgemeine Militar - Zeitung. H anno 8 e r. weſentliche Verdienſte. Derſelbe präſidirte gewöhnlich Hannover , 24. Sept. Geſtern wohnte der König, den Kriegsgerichten in Algier. umgeben von ſeiner ganzen Generalitåt, einer großen - Es iſt die Einrichtung getroffen, daß die Degra. Parade bei, die auf dem Waterlooplaße, ganz nadh dation der von dem Kriegsgericht der erſten Militår. dem preußiſden Erercirreglement abgehalten wurde. diviſion ju dieſer Strafe verurtheilten Militårs auf dem Nahe an 3000 Mann Infanterie waren in Regimentern Vendômeplaße in Paris, im Angeſichte der Statue aufgeſtellt, welche einige Evolutionen ausführten, und des Kaiſers, geſdicht. Bisher waren die Verurtheilten nachdem ſie faſt Mann für Mann von Sr. Majeſtåt zu Fuß von dem Militárgefängniſſe in der Abtei dabin inſpicirt worden waren, vor Höchſtdemſelben in Parades transportirt worden ; binfort Toll der Transport in -
marſch vorbeidefilirten. Troß aller Klagen , die man noch immer hört, daß unſer braves Militár ſein bisden
Wagen geſchehen . Rur beſſen. íren Nationalität bis auf den rothen Roc einbußen muß, Kaſſel, 27. Sept. Am 21. d. M. war das erſte batte die Neugierde' eine zahlloſe Menge von Zuſdaus
ern zu dieſem militåriſchen Schauſpiel gedrångt, zu Corp 8 m an over des bier concentrirten furbeffiſchen denen auch der Prinz und die Prinzeſſinvon Solms Armeecorps im ausgedehnteren Sinne, wobei der Feind und der größte Theil des hieſigen Adelö gehörten. Bei durch ein aus Infanterie, Cavalerie und Artillerie bes der Gelegenheit famen abermals mehrere neue Unifor, ſtehendes Detaſchement unter Commando des Oberſtent men zum Vorſchein . Die neue Uniformirung der ganzen
V. Bardeleben marfirt wurde , während das diefſeitige
Armee mußbis zum 1. Mai f. 3. effectuirt ſein . Mits
Corps unter Befehl des Generallieutenants v. Haynau
tags war Tafel im Sommerpalais" zu Montbrillant, Erc. ſtand. Dem Mandver lag die Idee zum Grunde, wozu viele Offiziere erſten Ranges geladen waren. F r a n frei ch.
daß ſich eine feindliche Armeeabtbeilung vor Kaſſel auf der bannoverſchen Straße zurückzieht, ſeine Arrieregarde noch dieſſeits der Nieſte bat und nun durch das Vors
Der Marechal de camp v. Brad , der ſchon lange dringen eines diefſeitigen Corps überraſdt, ſeine Arriere.. vermoge feiner ſpeziellen Studien unter die beſten hohes garde verſtårit, um unter deren Schuß den beſchwerlis ren Offiziere der Reiterei gerechnet wurde, und der vor
chen Rudzug über den Sandershäuſer Berg fortzuſeßen.
ſeiner fårzlich erfolgten Beförderung das 4te Huſaren. regiment befehligte , iſt nun zum Commandanten der
Das Gefecht begann bei dem Dorfe Bettenhauſen und endete auf dem Sandershåuſer Berge. Die taftiſchen
Cavalerieſchule in Saumur ernannt. Die Verehrer Na.
Gefechtsformen wechſelten nach dem Cbarafter des Zer.
poleons rechnen dieſem ausgezeichneten Offizier noch
rains , welches festere mancherlei Sdwierigkeiten für immer ſein edles und mannliches Betragen im I. 1815 die Bewegung der Truppen erzeugte. - Am 22. wurde body an , wo er aus eigenem Antrieb zum Schuße des
das Armeecorps allarmirt und verſammelte ſich auf reis
bei ſeinem leßten Aufenthalte in Malmaiſon ro rebrnem Auarmplaße, neben dem lager der 2. Infanteries gefährdeten Raiſers mit wenigen lanzieren der Garde brigade. Hier wurde die Dispoſition zu einem Mandver gegen den Willen Davouſts berbeieilte, und ihn bis zu ausgegeben, wonach ein marfirter Feind von Kirchdits ſeiner Abreiſe nad Rochefort nidt mehr verließ. -
mold aus vorgedrungen , wieder in der Richtung nad
Um 21. Sept. ſtarb in Paris der aus Straßburg dieſem Dorfe zurüfgeworfen, das Dorf felbſt angegrifs
gebürtige General Schauenburg, einer der ålteſten und tapferſten Offiziere der franzöſiſchen Armee. Er commandirte 6 Jahre lang das erſte Cavalerieregiment der Jäger von Afrifa , und zeichncte ſich in Argier bei zahlreichen Gelegenheiten im Kriege gegen die Araber
fen und die daſelbii befindliche ſtarke Poſition einge nommen wurde. Am 23. war Ruhetag. Am 24 . war das zweite 6 or p 8 m a nover im ausgedehnteren Sinne in der Richtung nad Niederzwehren und ſodann nach dem Uebergange bei der Neuenmühle bin. Auch bei
durch großen Muth und militariſche Talente aus. Er
dieſem Manóver wurde der Feind durch ein aus allen
-
erwarb ſich dort namentlich durch ſeine Bemühungen zur Waffengattungen zuſammengeſeptes Detaſchement mars Aufrechthaltung einer ſtrengen Diſciplin in der Armee kirt, und es befand ſich ſowohl das dieſſeitige Corps, als
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jenes den Feind repräſentirende Detaſchement unter ders Hurrah empfangen . Nachdem Se. Hobeit die finie abs ſelben Führung, wie bei dem Mandver am 21. Sept. geritten war, formirten die Truppen ſich in Colonnen Dieſem Mandver lag die Idee zum Grunde, daß der mit Zügen und marſcirten en parade vor Sr. Hobeit Feind oberhalb Raffel über die Fulda gegangen ſei, vorüber, die Cavalerie und reitende Artillerie im dritt,
und das diefſeitige Corps denſelben wieder zurüdwers die Infanterie und Fußartillerie im langſamen Schritt. fen ſolle. Sodann wurden bei der Cavalerie die Escadronen, bei Am 25. Sept. war das erſte Feldmandoer , wo der Infanterie die Diviſionen und bei der Artillerie die bei nur eine Grundidee des Mandvers angegeben , die Batterieen formirt_und in dieſer Ordnung im Trabe, Ausführung aber den ſich gegenüberſtebenden Gommans reſp. geſchwinden Schritt defilirt; zuleßt marſcirte dic direnden überlaſſen wurde. An dieſem Tage war die Cavalerie und reitende Artillerie im Galopp , die Ins
Cavaleriebrigade, die reit. Artillerie und 2 Bataillone fanterie in geſchloſſenen Bataillonscolonnen nochmals leichter Infanterie unter Befehldes Oberſten v. Eſchwege vorüber. Das ſchönſte Wetter begünſtigte dieſes durch vereinigt. Die Infanterie, welcher die Fußartillerie und die Haltung und das trefflide Ausſeben der Truppen ein ſchwaches Detaſchement Cavalerie beigegeben war, wabrhaft ſchöne kriegeriſche Schauſpiel. – Am 1. Okto, -
ſtand unter Commando des Generalmajors Bauer. Die ber fehren die zu den Herbſtübungen verſammelt gemes Idee des Manóvers war , daß das Infanteriecorpo in ſenen Corps wieder in ihre reſp. Štandquartiere zurúd. eine Stellung am Bauner Defilé vorrúden und in ſols Deltreid . cher die Fouragirung der Dórfer zwiſchen Kaſſel und der Wien , 26. Sept. Dem Vernehmen nach Baune beden, das Gavaleriecorps aber bei fid ergebens
bat ber
der günſtiger Gelegenheit das Infanteriecorps anfallen ſolle. – Äm 26. war Rubetag. Se. Hobeit der Rur: prinz. Mitregent gerubtenAbends dag lagerder 2. Ins fanteriebrigade mit Höchſtdero Gegenwart zu erfreuen und mehrere böbere Offiziere zum Thee und Souper einladen zu laſſen. Das" lager war iluminirt und uns zählige bunte Påmpthen erbellten den ſtenen Herbſt. abend. Zur Auffübrung eines großen Zapfenſtreiches
Vorſdlag des f. k. Hoffriegsraths, das ſo ſehr ausge. dehnte Generalcommando im lombardiſch - venetianiſchen Konigreich, welches in Verona ſeinen Siß batte,inzwei zu teilen , die allerhöchſte Genehmigung erbalten , und land, das andere in Pavia beſtehen. Unter den neueſten Armeebeförderungen ſind beſonders bemerkenswerth dies jenige des bisherigen Feldmarſdal.Lieutenants und Mili.
waren ſåmmtliche Muſifcorps vereint.
fårcommandanten im Küſtenlande, Grafen v. N ugent,
wird ſonach in Zukunft ein Generalcommando in Maie
Am 27. Sept. war das zweite Feldmanóver, mos zum Feldjeugmeiſter mit der Beſtimmung ad latus des bei das Armercorps in zwei Cheile, nämlich in ein nod immer leidenden commandirenden Generals von In .
Süd , und ein Nordcorps eingetheilt war. Das Nord , corps batte ſich am Bauner Defilé aufgeſtellt, um ſich dem Vordringen des Südcorps entgegenzuſtellen .Daſ. felbe zog ſich hiernådit fechtend bis auf die Knalhůtte
neróſtreich, Prinzen Philipp v. HellensHomburg, ferner die des Feldmarſchau Lieutenants Grafen v .Ringti, zum Militårcommandanten im Küſtenlande, endlich die des Feldmarſchall, Lieutenants , Grafen Better von s
filienberg , Gouverneur von Dalmatien , zum Feld. Am 28. Sept. war das dritte Felomanóver in der Zeugmeiſter in ſeiner Anſtellung, und des Feldmarſchall.
jurúd, woſelbſt das Manóver endigte.
Richtung nach Wilbelmotbal, zwijden der holländiſchen lieutenants Grafen . v. Wallmoden, zum General Straße und der Fürſtenallee,wobei das Armeecorps der Cavalerie. ebenwohl in 2 Corps, ein Diemel. und ein Fuldacorps,
eingetheilt war , von denen das erſtere an der Abne
Pre u Bett. Berlin , 18. Sept. Bei dem Ablauf der Gonvention
nen, die Preußen mit den verſchiedenen Nachbarſtaaten in Betreff der Militårſtraßen geſchloſſen hat, welche die Berbindung desöſtlichen und weſtlichen Theils des Reio ces bewirken, ſind mit Sadren , Weimar,, Beffen Heſſen und Hannover neue Verträge bis zum Jahr 1846 geſchloſſen D. Ries die ſtoe gegenüber ſtehenden Truppen . worden. Außer der Veränderung einiger Etapenſtraßen Se. Hoheit der Rurprinz-Mitregent baben , mit Aus, bemerkt man darin feine Umgeſtaltung der gewohnlichen nahme des am 21. , ſawmtlichen Mandvers beizuwohnen , Bedingungen. Nur dürfen fünftig kleine Commando's, Stellung genommen hatte, in folder (vom Fuldacorps) angegriffen und zum Rüdzuge bis Wishelmsthal gends thigt wurde. Hier befabl Se. Hob. der Kurprinz,Mits regent das Abbrechen des Manóvers. Sowohl dieſmal als am 27. commandirten die Generale Bauer und
und fowohl der Préciſion der Ausführung als auch dem
von 50 Mann und darunter , nicht mehr bei den Ein.
Einhalten eines richtigen Maßes der Anſtrengung der wohnern untergebracht und von dieſen gegen Vergütung Truppen die böchſte Aufmerkſamkeit zu widmen gerubt.
verpflegt werden . Es ſollen auf jeder Etape Barafert
( Am 29. Sept. war Raſttag. Am 30. Sept. marſchirte (Ordonnanzhauſer) erbautwerden , in welchen der ganze das Armeecorps zur großen Parade auf dem Forſt marſchirende Crupp gemeinſam einquartiert und nach unter Commando des Gen.Lieutenants v. Haynau Erc. Vorſchrift bekoſtigt werden ſoll. in einer linie auf : die Cavaleriebrigade auf dem rech . In einzelnen Theilen der Monarchie, beſonders in ten Flügel , hierauf die beiden Infanteriebrigaden , an dem preußiſchen Antheile von Sacren , wurden' bisher linken Flügel das Artillerieregiment. Um 11 Uhr erſchien die Juden häufig vom Militárdienſte befreit, indem ſie S
Se. Hobeit der Rurprinz - Mitregent, gefolgt von einer ſich auf die alten landesgeſeße beriefen , welche ſie von glänzenden und zahlreiden Suite, ritt ſofort die Front der Recrutirung ausſchloſſen . Ein neuerer Miniſterials binab und wurde von jedem Regiment mit freudigem befehl weiſt jedoch auf das Gefeß vom 3. Sept. 1814
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bin , nach welchem alle Iſraeliten militårpflichtig ſind, da die bewegende Kraft während eines großen Theils ausgenommen in dem Großherzogthum Poſen, woihnen in dem genannten Geſepe geſtattet wird , auch ferner für ihre Posfaufung die Recrutenſteuer zu zahlen , die nad der åtteſten polniſchen Verfaſſung von ihnen erhos ben wird . In allen übrigen Landestheilen rol feine
der Bewegung ſelbſt fortdauert, ſo dürften dabei aller. dinge ſoviele unvermeidliche Veranlaſſungen zu Bers ſiedenheiten vorwalten , daß man daran zweifeln ſollte, ob jemals bei den Rafeten eine. Gleidförmigfeit des Flugs zu erzielen ſein möchte, wie ſolde die gewdhnlis
Berufung ferner gelten und fåmmtliche Juden die
den Artilleriegeſdoſſe genießen. Gegen dieſe ungünſtigen Urtheile fübrt ſodann der Verf. aber auch die Anſichten nnd deußerungen Kons greves aus ſeinem leßten Werte von 1828 auf und uns terwirft dieſelben einer Kritif, die nicht mit Unredt die
Dienſtpflicht im Heere erfüllen . L i t e r a t ii r.
Pobpreiſungen Congreves als übertrieben darſtellen und
Beſchreibung der Einrichtung und Gebraudsweiſe der, die Üeberzeugung geben dürfte, daß von dieſen Geſchoſſen unter dem engliſchen Namen Shrapnel- shells oder keineswegs To hobe Erwartungen zu begen ſein modos , Kartåtſdgranatesn ten , wie ſie 'wohl hin und wieder laut geworden ſind. Spherical- case -shot bekannten veſche Im zehnten Abſchnitt, oder Brand .
und der , unter dem Namen Congre rafeten befannten Kriegerafeten , nebſt einer Beur., theilung ihrer Wirkſamkeit und Anwendbarkeit im Ariege 26. leipzig bei J. F. leich. 18 u. 28 Heft. ( Schlu . ) ' Im fiebenten Abſchnitt iſt von der Proportionirung der Rafete die Rede. Hier kommen, wie bemerkt wird, bei Beſtimmung der Abmeſſungen und Gewichte der
einzelnen Theile alle die verſchiedenen Urſaden in Be.
welcher von dem eigentlichen
Wertb und der Anwendbarkeit der Rafeten, ſowie von der Gebrauchsweiſe in Deſtreich bandelt, ſtellt der Verf. die früber entwidelten Reſultate und Eigenthůmlidfei . ten zuſammen und ſåßt denſelben in drei Abtbeilungen
zerfallen. Die erſte der lebteren hat die Wirkſamkeit, die zweite den Preiß , die dritte die Handhabung und den Transport zum Gegenſtande . In Betreff der Wirkſamkeit wird behauptet , die
růdſichtigung, welche möglicherweiſe auf die Bewegung Kraft der Bewegung der Rafeten rei zwar außerordents eit und Richtung einwirfen können . Es werden die Ürſas den angeführt, warum ſich hierin kein beſtimmtes Vers båltniß feſtſtellen laſſe , und dann mehrere beſtehende eilt. te mitgeth und Gewich Abmeſ Im ſunge achtenn Abſchnitt le und fommen die Rafetengeſtel deren Bedienung vor. Hier geſchiebt zuerſt der ganz
lid) und ihre Flugweite ſowie ihre Eindringungsfähigk übertreffe diejenige der aus Geſchůßen fortgetriebenen Projectile ; allein ihre Trefffábigkeit ſtebe vielleicht eben
To weit nach , die Vortheile der großen Flugweite ſeien
daher nur ſcheinbar, die große Eindringungsfähigkeit ſei nur in ſehr wenigen Fällen von beſonderem Nußen, die
einfachen , aber, wie es auch uns ſdeinen will, für ge. Wirkung überhaupt ſebr relativ. Der Verf. ſucht dieſe Såße zuerſt in Bezug auf den Feldkrieg ſelbſt unter der Vorausſeßung zu rechtfertigen, nur geradebin auf den Boden , allenfalls vorn durd daß die Rafeten mit anderen Geſchoſſen gleiche Treff untergeſtellte Steine oder einen kleinen Erdaufwurf fåhigkeit båtten , und es ſeint uns , daß man dieſer unterſtüßt, hinzulegen und anzuzünden, worauf ſodann Durchführung im Augemeinen beipflichten müſſe. Obne die beſonderen , im Gebrauche befindlichen Vorrichtungen dem Ganzen folgen zuwollen , glauben wir nur Fole berühren zu follen. fum Abfeuern der Rafeten nach ihrer Einrichtung bes gendes Sehr richtig wird, unſerer Anſicht nach , unter andes
wdbnlide Terraingeſtaltungen nicht ſehrenzuverlåfis reibend Rafeten fortzut gen Methode Erwähnung, die eben
ilt da, hierbei en daß dernruthe Verf. in werden. beurthe und man ſchriebt, der ren hierbei bemerkt, daß man ſich bei Beurteilungen Rakete wo dieWenn ſich Anführ
der Art auf diejenige Grånze der Schußweiten beſdråns fen müſſe, welche durch die Sehweite des Auges bedingt wird und daß auf ſolche Entfernungen die gewóbnlichen Geſchoſſe sdon eine dem Zweck entſprechende Kraft be. fißen. Beſonders aber dürfte einleuchten, daß man bei Raketengranaten, wenn nicht die Rafete am Ziele vom Weitergeben abgehalten wird , nicht wohl der Spreng. er gebt. t haben will, richtig bemerf mehr fchon itt ſpricht Wirkung in wirkung an gehöriger Stelle verſichert ſein könne, wenn vou der Abſchn neunte Der berſdiedenen Kriegsfåden. Man muß es, bei den hiers erwogen wird , wie ſowierig ſchon bei gewöhnlichen Mitte der Rafete angebracht rei, mit Vortheit eines Rohres, ſtatt der Rinne, für die Richtung bediene, ſo möchte dieſer Vortheil unter anderen hauptſächlich wohl auch darin beſtehen, daß bei einem Rohr Vorrichtungen möglich ſein dürften, durch welche die Rakete einige Zeit am Abfahren gehindert wird und deßhalb , wie man
über ſo ſehr getheilten Meinungen, allerdings mit dem Granaten ein der Diſtanz entſprechendes Lempiren iſt. Nur in Dem fönnen wir mit dem Verf. nicht ganz gen , einverſtanden ſein , was über den Gebrauch der Raketen lend finden , daß gebraucht gerade diejeni auffalGeſchoſſe immer dieſe Verf. welche gegen im Kriege worden
ſind, die Franzoſen nåmlia), zu der Parthei gehören , die nicht viel von deren Wirkſamkeit bålt. Bon vielem Intereſſe ſind deßhalb die Eingangs dieſes Abſchnitts aufgeführten Urtheile verſchiedener Perſonen . Beſondere Aufmerkſamkeit ſcheint uns die Aeußerung von Pairbans über die Eigenthümlichkeit der Rafeten, die Urſache ibrer
gegen Städte und Dörfer, zur Vertreibung des Feindes, angeführt wird. Hierzu, Theint es uns , fann es allers dingo nůblich werden , Rafeten mitzuführen , indem die Bereitung und Anwendung glühender Kugeln, ungeach tet deſſen, was der Verf. inder Hinſicht erinnert, doch wohl in den meiſten Fåden der Art zu umſtåndlid aus.
Bewegung in ſich ſelbſt zu tragen , zu verdienen . Denn fallen dürfte.
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Un eine andere Bedenklichkeit hinſichtlich der Anwents dung der Rafeten im Feldfriege, möchten wir noch bei der Gelegenheit erinnern, daran nåmlid , wie es mit der Conſervation bei långerer Aufbewahrung und dem
beiläufig 200 Schritte als Minimum der Entfernung feſt, wenn die Eindringungsfähigkeit wirfen ſoll. Man müßte'dann , wie der Verf. weiter anfügt , für die ges ringeren Diſtanzen den Rafeten durch veränderte Ein .
Transport ſteben und welcher Einfluß hiervon auf die ridtungen zu einer frůbzeitigeren Entwicelung der Zuverläſſigkeit dieſer Geſchoſſe zu erwarten fein dürfte. erforderlichen Kraft zu verhelfen ſuchen ( Verfaſſer gibt Was den Preiß anlangt , ſo bemerft der Berfaſſer, cinige Andeutungen in der Beziebung.) Auch glauben unter Beziehung auf die deßfalls im neunten Abſchnitt wir, mit dem Verf., daß ein ſolches Vertheidigungsſy . bei der Kritif des Congreve'ichen Werfc8 angeſtellten ſtem ſich noch weiter , und namentlich bis zur dritten
Betrachtungen, daß weder beim Feld , noch beim Belas Paradele, ohne durch die Trefffahigkeit der Raketen viel gerungs- und Feſtungsgeſchůz mut der Einführung der zu verlieren, erſtrecken fónnte und ſollte. Rafeten eine Erſparnis berbunden ſei, worin wir mit
Der Verf. deutet ſodann noch auf die Vortheile bin,
ibm nur übereinſtimmen können, um ſo mehr für ſolche welche ' die Rafeten dem Angreifer im Belagerungsfriege Fåde , wo für den Gebrauch auf größere Diſtanzen , gewähren fónnen. noch die geringere Trefffahígfeit und der daber entſtes Der Belehrung wegen hatten wir bier überhaupt , hende Mehraufwand bei Rafeten in Aufrednung fem, außer den Allgemeinbeiten , eine nähere Zergliederung der verſchiedenen Fälle gewünſcht, wo die Rafeten im
men müſſen.
Hinſichtlid der leichten Handhabung und des Transs Feſtungsfriege, bald vom Vertheidiger bald vom Angreie ports führt der Verf. an , welche lächerlicheUebertreibung fer, vortheilhaft angewendet werden könnten, wie ž. B. man ſich bierin don erlaubt babe ; doch wird, was auch
art allen engen Stellen , zum momentanen Erſat der
ganz in der Natur der Sache gegründet erſcheint, zuges
Geſchůße, in ſchwer zugänglichen Außenwerken 2c. Der Abſchnitt ſchließt mit Angaben über das Oſtreis den im Feldfriege Vortheile erwachſen fónnen. Sollten chiſche Rafetenweſen , die Art und die Beſtimmung der fich auch hier , außer den vom Verf. berührten Fällen, dort eingeführten Rafeten. nod andere denfen laſſen , ſo glauben wir doch immer Der eilfte Abſchnitt hat die Art der Ausrüſtung mit geben, daß durch die Rafeten unter beſonderen Umſtåns
mit ihm, das dergleichen immer nur ſeltener vorfommen Raketen zum Gegenſtande. Der Verf. erklårt ſich gegen werbena Immer aber verdient , nach unſerer Meinung, beſondere Rafetentrupps und Rafetenbatterieen, weil er
in dieſen Beziehungen herausgehoben zu werden , daß rich von der Anwendung der Rafeten im Feldfriege, wie allgemein die wichtigſte Eigenſchaft der Rafete darin wir geſehen haben , nicht viel verſpricht. Er will die liegt, da eine Geſchůtwirkung möglich zu machen , wo Rafeten den Geſchüßbatterieen geben, damit man ſie in ſonſt, ſei es wegen der aufſtellung oder wegen des ausnahmsweiſe eintretenden günſtigen Momenten ver.
Transports 2c ., auf eine ſolche gang båtte verzichtet wenden, Entſendungen machen fónne 26. Ganze geſchloſ. 1
werden müſſen .
ſene Trupps auf ſolche Momente warten zu laſſen, bålt
Anders aber, heißt es ferner, geſtaltet ſich die Sache zu Gunſten der Rafeten im Feſtungsfriege. In der Bes žiebung bemerkt der Verf. ſchon früber am Ende der erſten Abtheilung dieſes Abſdynitts , nåchſter Zwed rei
er nicht für angemeſſen. Wenn, wie es nad Allem den Anſchein bat, das Raketenweſen immer nur als ein completireuder Zuſaß zum Geſchůtzweſen wird betrachtet werden fönnen , ſo glauben wir auch, daß es nicht zwecks
bier Zerſtörung von Dedungen und hierzu reien Rafeten måßig ſein dürfte, in einem ſogenannten Rafetircorps wegen der ungeheuern Maſſen , die man ihnen vorſeßen gewiſſermaßen eine eigene Waffe zu creiren , ſondern fónne, und wegen ihrer außerordentlichen Kraft der Daß die Handhabung und Anwendung der Rafeten der
Bewegung um ſo mehr geeignet, als bei der geringeren
Artillerie zukomme. Aus demſelben Grunde und eben
Entfernung der Ziele auch die Trefffähigkeit genügen jener Completirung der Artilleriewirfung wegen ſind wir werde , Tomie wegen der größeren leichtigkeit, mit der ferner, wie der Verf. der Meinung, daß die einzelnen einige Rafeten transportirt werden könnten.
Batterieen mit Rafeten verſehen ſein müſſen , daß es
Es geſchieht ſodann der Idee Erwähnung, welche ein in der A. M. 3. Nr. 30 von 1835 enthaltener Auf. ſaß in Bezug auf Vertheidigung der Feſtungen durch Rafeten entwickelt und wonach ſolche beſonders bei der naben Vertheidigung, gegen das Couronnement, die
aber auch für gewiſſe, wenn gleich ſeltener eintretende Fåde der Verwendung nicht unangemeſſen ſein dürfte, einzelne Abtheilungen nur mit Rafeten" zu bewaffnen, eben ſowie man, der Selbſtåndigfeit wegen , den einzel, nen Batterieen Haubißen zugeſeit, aber auch für Fålle, Breids und Contrebatterieen, mittelſt Róbren verwens wo das Haubißfeuer vorzugsweiſe in Anſpruch zu neb . det werden ſollen , die auf der angegriffenen Fronte men il , beſondere Haubißbatterieen zu führen pflegt. durch die Bruſtwebr anzubringen waren. " Wir theilen ganz die Anſicht des Verfs., daß es allerdings ſcheint, Wir ſchließen hiermit unſere Mittheilungen über die als fóune bierdurch die Vertheidigungsfåbigfeit eines
vorliegenden Schriften. Wenn wir auch nicht überall
Praßes ungemein gehoben werden , daß es aber vielleicht hinſichtlich der in Rede ſtehenden Geſchoßie die Anſichten bezweifelt werden dürfe, ob die Rafeten auf die gerins des Verfs. theilen fónnen , ſo glauben wir doch unſer
geren, bierbei vorkommenden Entfernungen wohl icon Endurtheil über das Ganze dabin ausſprechen zu müſſen , bie erforderliche Kraft der Bewegung zum Durchdringen . daß daſſelbe als ein nüßlicher und belebrender Beitrag von Dedungen entwickeln. Auch andere Angaben Teßen in der fragliden Angelegenheit anzuſehen ſein möchte. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W, teste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 82.
13. Oct. 1838
Allgemeine Militůr - Zeitung. Großbritannien.
Vorderlinie, wo die Waffen ſtehen , mit ihrem Mantel
Viel Aufſehen macht die Entſcheidung einer Jury ůber eine unlängſt in einem Piſtolenduell vorgefals lene Zödtung. Nicht nur der überlebende Gegner und die beiden Secundanten, die zuſammen nach Frankreich
bebedt. Die Vereinigung aller dieſer lånblichen Wob. nungen gleicht einer regelmåßigen Stadt. Hinter dem Lager ſteben die Bürgerhütten , die Raffeehauſer, Feld , ſchenken 2c.
entwichen ſind , ſondern auch zwei bloße Garteltråger und Zuſchauer bei dem unglücklichen Zweifampfe wurs
Breslau , 18. Septbr. Se. K. Hobeit der Prinz
den des Mords für ſchuldig erfannt und zum Tode verurtheilt – eine Sentenz , die im mildeſten Falle in mehrjähriges Gefängniß , wenn nicht in Deportation , verwandelt werden dürfte. Der Wundarzt, welcher dem
Friedrich, Generalinſpecteur der 3ten Armecabtheilung, war, von Poſen kommend, am 14. d. M. durch Breslau gereiſt , um die , zwiſchen Brieg und Grottfau verſam : melten finientruppen des 6ten Ärmeecorps zu inſpiciren.
Preußen.
Duell aſiſtirte, erhielt vor der Jury einen ſcharfen Ver: Geſtern hat Se. A. Hobeit Breslau ebenfaus ohne Au . weiß, mit dem Bedeuten, er håtte wohl verdient, ſelbſt fenthalt wieder durchreiſt, um ſich nach Striegau zur vor die Schranken geſtellt zu werden.
Fraufrei ch .
Inſpicirung der 9ten Diviſion zu begeben. Am 15. Sept. inſpicirte Se. K. Hobeit die 12te Diviſion bei Leippe und am 16. Septbr. die 11te Diviſion bei Pogarel. Das
Die Augem . Zeitung enthålt über das lager von ſchönſte Wetter begünſtigte die Beſichtigung, bei welcher St. Omer folgende Ängaben: Das Lager liegt auf es den Truppen gelang , die volle Zufriedenheit Sr. einer ſehr hohen Ebene, unfern dem Walde, beim Dorfe A. Hoheit ausgeſprochen zu erhalten . Am 17. Septbr.
Helfaut. Dieſe Hochebene iſt faſt / Stunden lang und '% * Stunde breit. Auf der rechten und auf der linken Seite des fagers hat jede Brigade einen eigenen Pla zu ihren Erercitien und Manóvers. Die Truppenwobs
fand ein großes Feldmandrer, nach der dazu von dem commandirenden General, Grafen zieten, gegebenen Generalidee, an der Neiße bei Michelau, ſtatt. Es ents falteteſich ein, der Wirklichkeitverſchiedenartig entſpres
nen in Hütten , die aus Holz und mit zerſchnittenem chendes, wahrhaft kriegeriſches Bild. Auf Bertheidigung Gtrob vermiſchter Erde erbaut und mit Strob gedeckt von Terrainabſchnitten vieler Art folgte ein Flußůbers find. Dieſe Soldatenbútten gleichen fleinen Scheunen gang von Seiten der 12ten Diviſion und gegenſeitige
aus der Picardie. Man wird begreifen , daß die Vor. Entwicelungen größerer Angriffemaſſen . Das auf Be: derſeite mit der Vereinigung zweier Dächer endigt, deren
fehl-angeordnete Zurückgeben der 12ten Diviſion wieder
Hobe etwa 5 Metres betrågt, und die auf beiden Seis nach dem rechten Ufer der Neiße wurde mit eben der ten auf einer Mauer ruben , welche nicht viel mehr als Schnelligkeit und Ordnung ausgeführt , als das Nachs 1 Metre hoch iſt. Die Thür iſt in der Mitte dieſer Fleis růcken der 11ten Diviſion durch das Dorf Michelau bis nen dreiedigen Façade, auf der eine kleine Fahne ſtedl; an an die die Neiße. Neiße. - Zabloſe Zuſchauer bethåtigten eben . -
28 Mannbewohnendieſes Häuschen und liegen auf einer Art Feldbett von Strob. An den Hütten der Offiziere lauft das Dach oben (pig zu . Diefagerhütten ſtebenauf gleichlaufenden Linien, in einer Länge von 661 Metreg und einer Breite von 125 Metres. Die Hütten der Sol. daten nehmen die drei erſten finien ein ; die Unteroffis ziere wohnen in den Hütten der dritten Finie ;, nachber
ſowohl, als der Eifer der Truppen, wie ſehr die Schles ſier mit freudigem Antheilan friegeriſchen Uebungen beſeelt ſind . Die bereitwilige Zuvorkommenbeit, mit welcher die Truppen durchaus in allen Ortſchaften auf genommen worden ſind , hat zugleid von Neuem mit bewieſen , in wie bobem Grade bei uns die größeren Truppenübungen zu einer Feſtzeit werden, in welcher
tommen die Hütten der Wachen und der Küchen , die ſich dermännliche Sinn ſteter Bereitſchaft zum Kampfe allein Kaminé baben und folglich böher ſind und in für König und Vaterland immer wieder erfriſcht. anderer Richtung ſtehen . Auf der fünften finie erblidt man die Hütten des kleinen Generalſtabs , auf der ſechs ten die der Lieutenante und der Unterlieutenante , und
N e a P e I.
Neapel , 11. Sept. Nod nie vielleicht fab Neapel auf der adten den Generalſtab. Alle Gaſſen führen zur das Feſt Pie di Grotta mit ſo viel Glanz und Prunf
651
652
gefeiert als dieſes Jahr. Die Revue von 36,000 Mann tionen am wenigſten günſtigen Monaten der farliſtiſchen Druppen war großartig anzuſehen , und bot noch das Armee 3550 Mann außer Gefecht geſeßt und 827 Offi. beſondere Intereſſe, daß alle Regimenter ganz neue, ein ziere und 10,000 Mann Gefangene abgenommen habe. großer Theil derſelben verånderte Uniformen trugen , Wůrttemberg. gegen welche, außer dem mitunter eingefdlichenen zu Kriegsminiſt Das erium hat unterm 12. Septbr. in großen lurus , nichts einzuwenden iſt. Der König ritt etwas vor 12 Uhr, von wenigen Adjutanten begleitet, Beziehung auf die dieſjährige allgemeine Concursprů . aus dem Palaſt mitten unter das verſammelte volt, fung für alle Bewerber um Offiziersſtellen folgende
das ihn freundlich , doch ohne Enthuſiasmus , der hier Bekanntmachung erlaſſen : Es wird dieſe Prüfung am zu lande nicht zu Hauſe iſt, begrüßte, und auch ebenſo 4. November d. I. in Stuttgart beginnen. Zugelaſſen von ihm begrüßt wurde. Er nahm die nahe an dein Palaſt aufgeſtellten Truppen in Augenſchein. Nach vols lendeter Muſterung , die nur kurze Zeit dauerte, begab er ſich in ſeine Reſidenz zurück, und erſchien alsbald in der üniform eines ublanenoberſten auf dem Balfon ,
werden : 1 ) die aus der erſten Klaſſe der Offiziersbil. dungsanſtalt austretenden Zöglinge;" 2) die Regimentos Offizierszöglinge ; 3) alle landesſohne, welche ſich der Erlernung der Kriegowiſſenſchaften gewidmet 'baben. leßtere beide ( 2 und 3 ) müſſen jedoch , um zugelaſſen
von der ganzen königl. Familie umringt, worauf die werden zu fónnen , durch einen Laufſchein nachweiſen , Truppen ſido in Bewegung fepten und defilirten. Unter daß ſie im Laufe des Kalenderjahres, in welchem ſie zur deu Tauſenden von Zuſdauern empfand ſicher Niemand Prüfung kommen , das 20. Jahr zurůdgelegt und das .
22te noch nicht überſchritten haben ; ferner müſſen ſie über ihre bisherigen Studien und ihre Fittliche Auffüb,
in dem ganzen Umfang das innere Vergnügen, das auf dem Antlik des Monarchen zu leſen war , der nur für und mit ſeinen Soldaten lebt. Es Es waren im Ganzen 55 Bataiüone Infanterie , 30 Schwadronen Cavalerie und 15 Batterieen Artillerie . Zuerſt fam die Nobelgarde
Beſitz der zur Offiziersausrüſtung erforderlichen Mittel und Zulagen nachweiſen , indem verlangt wird , daß
zu Pferde, fodann die Huſaren , ganz neu und geschmack.
jeder zum Offizier zu Ernennende bei den fußgebenden
rung die genügendſten Zeugniſſe beibringen , und den
voú, mit hellblauenſilbergeſticten Jacken und åbnlichen Waffen wenigſtens die erſte volitandige Ausrüſtung zu mit Pelz beſeßten Mäntelchen (was für unſeren Hims beſtreiten , bei den reitenden Waffen aber nicht nur im melsſtrich freilich nicht ganz zweckmåßig ſcheint), frapp . Verhåltniß des Mehraufwandes aus eigenen Mitteln rothen ſchwarzgeſtreiften Hoſen und rothen Szafo’s mit Robichweifen . Dieſen folgten die Eliten der Gendar merie zu Pferde, die Dragoner mit neuen , ſehr zierlich . geformten Helmen , die 3 Regimenter der fónigl . Garde zu Fuß, die ſtatt bochroth nun dunfelblau mit rotben Aufidlågen und ſilbergeſtickter Bruſt uniformirt worden ſind , und ſtatt der Bårenmúzen , gewóbnliche Szafo's
ſich auszurüſten vermoge, ſondern auch eine monatliche
Zulage von wenigſtens 20 fl. erhalte. Die Gegenſtände, in welchen geprüft wird, ſind dieſelben, welche während des ganzen Gurſus in der Offiziersbildungsanſtalt vor.
getragen werden , und zwar: 1) Anthropologie, logit, philoſophiſche Moral, Naturrecht. 2 ) Mittlere und neus ere Geſchichte, mit beſonderer Rückſicht auf die deutſde
tragen ; nadihnen das Regiment Ber Marinetruppen. Geſchichte, vaterländiſche Geſchichte. 3) Phyſikaliſche und Die 12 Bataillone der Nationalgarde zeichneten fich durch politiſche Geographie , Statiſtif. 4) Mathematif, und
ihre gute militåriſche Haltung aus, und konnten mit den zwar: a) Arithmetik und Algebra ; b) Geometrie, Stes übrigen in jeder Beziehung wetteifern. An ſie ſchloſſen reometrie , ebene u: ſphäriſche Trigonometrie ; c) mathes fich die 3 Regimenter der Fußgendarmerie , die Pions matiſche Geographie ; d) Medhanit. 5) Pbyrit. 6 ) Che. niere, 6 Batailone Jäger, die verſchiedenen Liniene und mie. 7) Deutſche Sprache. 8) Franzöſiſche Sprache.
4 Schweizerregimenter ( die Quinteſſenz des Ganzen ), die Fuß, und die reitende Artillerie mit ihren 120 Stück 6., 12. und 24 Pfünder, endlich 8 Schwadronen uhlas nen. Der Zugdauerte 3 Stunden , während deren die
9) Militárgeſchafftsſtyl. 10) Artilleriewiſſenſchaft. 11) Befeſtigungskunſt. 12) Elementartaktik. "13) Zerrain . lebre. 14 ) Angewandte Taftit. 15) Topographiſches Zeichnen ; Aufnabmen mit und ohne Inſtrumenten . 16 )
Zuſchauer vom Staube weiß gepudert und von den Militäriſche Dienſtvorſchriften . 17) Militäriſche Gym , Sonnenſtrahlen ſchwarz gebrannt wurden. Gegen 5 Uhr naſtif . Ererciren , Fechten , Reiten. - Aus der Zahlder waren ſämmtliche Zruppen vom Schloß an , länge der in Folge dieſer Prüfung zur Beförderung får befähigt -
Kais von Santa Lucia und der Riviera die Chiaja in tion erklärten nächſte BewerberAnſpru baben die rechs Erſten in der foca . den n ch auf Beförderung zum Offi.
doppelten Spalieren auf jeder Seite aufgeſtellt und um
halb 6 Uhr bewegte ſich der fónigl. Zug aus dem Haupts zier, und werden nach Maßgabe des eintretenden Bedarfs
portaldes Palaſtes in der gewöhnliden Ordnung, von dazu befördert. Die ad 2 u. 3 erforderlichen Zeugniſſe ber k. leibgarde de' Nobili zu Pferde und den Hedebars müſſen ſpåteſtens bis 15. Oktober an das Kriegsmini. dieren eröffnet, nach dem Orte ſeiner Beſtimmung. S p a nie 11.
fterium eingeſendet ſein . - Sdon ſeit mehr als einem Jahre iſt eine Coms
miſſion von Offizieren , unter denſelben der Oberſt Graf
Um die Behauptung , daß ſich die conſtitutionelle Wilhelm von Württemberg, Commandant des Armee nicht fotage, ſondern den Krieg nur mit den Artillerieregiments, der adjutant Sr. Maj. des Königs Beinen fübre , zu widerlegen , hat die Regierung einen
Oberſt v. Baumbad , Oberſtlieutenant 0. Kaußler,
Ausweis befannt maden laſſen, nach welchem die con. Hauptmann v. Milz 2. unter der Leitung des Gous ſtitutionelle Armee in dem Laufe von drei, den Opera . verneurs, Genilieutenants v. Brand , eines bekannten
654
653
IV. Kapitel. Commandanturkoſten . Artillerieoffiziers, beſchäfftigt, Verſuche mit verſchiedenen Arten von Gewehren anzuſtellen, um eine Begutachtung 3 Generalcommandanten und Ins
des Fuſil Robert an das Kriegsminiſterium abzugeben, ſpectoren in den Estados inte wobei Proben mit Steinſchloßs und Percuſſionsgeweb . riores und Hochcalifornien zu ren verſchiedener Art gemacht wurden. Das Reſultat 4000 P. ſoll aber nicht zu Gunſten dieſer Flinte ausgefallen ſein, Der Obercommandant von Nies indem ſie durch anhaltendes Feuern ſehr bald (gewohn. dercalifornien .. lid mit dem 14ten oder 15ten Sdub) unbrauchbar wird, 6 Inſpectionsadjutanten in den Estados interiores und Hody. und eine zu delicate Behandlung erfordert, als daß ſie californien zu 3000 P... mit Nußen bei einer Armee allgemein eingeführt werden
Piaſter.
Piafter,
12,000 2500
18,000
fónnte. Auch das Bajonnet derſelben ſoll mangelhaft Gratification für die Secretáre von 17 Generalcommandantus ren zu 480 P.
8160
anerkannt die vortheilhafteſten , und auch neuerdings in Bureaufoſten der 17 Generalcoms mandanturen zu 200 P.... der fdnigl. ſådh lijden Armee eingeführt worden. Bureaufoften von 20 Ober- und
3400
Plagcommandanturen zu 150 P.
3000
ſein . Die Percuſſionsgewehre haben das bei weitem günſtigſte Reſultat geliefert ; ſie ſind für die Infanterie
.
47,060
Mericaniſches Militårweſen .
V. Kapitel. Generalität.
( Fortfeßung deß in Nr. 78 abgebrochenen Auffages . )
13 Diviſionsgenerale zu 6000 P.
Werfen wir jeßt einen Blid auf die durch Unters 18 Brigadegenerale zu 4500 P. baltung des ſtehenden Heeres und der unter den Waffen befindlichen fandwehr (die Nationalgarde ſtand, VI. Kapitel. Militär : Sanitätsweſen . mte bereits erwåbnt wurde, ausgenommen im Föderal
1 Generaldirector . ..
diſtrict und den Territorien , wo fie aber noch nicht 4 conſultirende Oberårzte à 1800 P. eriſtirte, lediglich zur laſt der einzelnen betreffenden Pebrſtuhl der Anatomie Staaten, ihrer Staatsmittel oder Municipalfonds) dem 8 Stabsårzte zu 1164 P. Central dabe der Republik erwachſenen Koſten. Dieſel, 50 Stabsb åtføårzte , wovon 2 zu Stabshůlfs ben ergeben ſich aus uadiſtehendem , dem Generalfon .
1500 P. und 48 zu 850 P.
78,000 81,000 159,000 3000
7200 1800 9312
43,320
greffe für das Jahr 1831 vorgelegten Ausgabebudget 11 Prakticanten zu 400 p .
4400
des " Kriegsminiſteriums und den zu ſeiner Erläuterung 14 deßgleichen zu 380 P. p. Penſionen und Wartegelder binzuzufügenden Bemerkungen .
10,316
Budget. I. Kapitel. Kriegsminiſterium .
plaſter.
6000
Gehalt des Miniſters ... ► erſten Bureauchefs » zweiten
4000 3000
britten
2500 2000
>>
vierten
4 Buraliſten zu 1000 Piaſter 1 deßgleichen 1 deßgleichen 1 Regiſtrator
2 Regiſtraturgebúlfen zu 600 p. 1 Oberfanzliſt 3 Kanzliſten zu 600 P.
Piafter.
5320
Beſoldung råmmtlicher lazareth . offizianten Unterhaltungskoſten von 11 ſtes
23,240
benden Garniſonslazarethen .
330,000
Deßgleichen von 11 proviſoriſden und Feldlazarethen
330,000
767,908 VII . Kapitel. Truppen .
4000 900 600
Ingenieurcorps 1 Compagnie Sappeure und die Kriegsſchule mit 49 Alumnen und 2 Aſpiranten 3 Brigaden finienartillerie 12 Artilleriecompagnieen der Lands webr (milicia activa ) ...
1000 1200 840
1800
84,764
126,762 508,869
120
259,896 12 Batallone linieninfanterie.. 1,781,892
1. Aufwärter
200
12 Regimenter Liniencavalerie.. 1,847,558
1 Thúrſteber .
600
Bureaufoſten .
2400
2 Ordonnanzen zu 60 P.
31,160
II. Kapitel. Kriegs- u. Marinetribunal .
Gehalte von 6 juriſtiſchen Beis rißern und 1 Fiscal zu 3000 P. Bureaufoſten
21,000 1200
22,200
III. Kapitel. General:Inſpectionskoſten .
Für das ſtehende Heer
3222
Für die landwehr (milicia activa ).
3400
6622
1 Schwadron debgl. in Yucatan .
40,510
6 Compag. deßgl. in Californien 29 deßgl. in d. Estados interiores 1 Bataillon Invaliden 9 Compagnieen leichter Infanterie mit etwas Cavalerie gemiſcht .
128,440 829,366
117,632
176,720
20 Bataillone Infanterie derland, wehr ( mil. activa) des Inneren 4,239,465 13 deßgl. deßgl. an den Küſten . 1,181,482 6 Schwadronen fandwehrcavale . 499,083 rie an den Küſten
656
655 Piafter.
9 Compagnieen deßgl. deßgl. 15 deßgl. deßgl. im Inneren 2 Regimenter und 1 Escadron Cavalerie der milicia activa Offizierszulagen ..
Offizierswartegelder
Für aggregirte Offiziere
.
Für die auf unbeſtimmten Urlaub entlaſſenen Militárs aller Grade Militårpenſionen ... Kaſernenreparatur , und Miethos foſten . Außerordentliche
Kriegsausgaben Bagagefoften
und
Piafter,
176,841
427,860
ſo dürfte auch die wirkliche Jahresausgabe ſeines Des 391,107
partements um etwa 4,354,406 Piaſter gegen den Vor.
291,891 400,631 129,986
ſich vermindern./
anſdlag des Budgets, alſo bis auf etwa 13 Mia . Plaſter Nidotsdeſtoweniger erſchien aud dieſe Summe noch immer übertrieben hoch, und wurde
aud nachber bei der wirklichen Ausgabe noch um mehr als 4 Mil. ermåßigt ; denn der Finanzminiſter liqui.
688,959 239,006
als wirklich für die fandmacht verausgabt. Jedenfalls
50,000
wird ein Europåer ſchwer begreifen, wie der mericani,
dirte in ſeiner Redinung für 1831 nur 8,186,549 Piaſter dhe Kriegsminiſter zur Unterhaltung eines Heeres von
geheime
nicht volen 25,000 Röpfen unter den Waffen eines
100,000 52,992 150,000
.
..
Militårtransporte .
Werthes von 17,333,333 Rthlr. preuß. Gour. zu bedårs fen glauben fonnte, während der preußiſche Staat ſein ſchlagfertiges und wahrlich mit ganz anderer Dollſåns
Für die etwa unter die Waffen zu
digkeit ausgerüſtetes Heer mit nicht vollen 24 Millionen
rufenden Truppentheile der Nas
tionalgarde (milicia civica) .
nicht eintreten , würde der gegenwärtige Beſtand des Heeres für das politiſche Jahresbedürfniß ausreichen ,
Ribir. unterhält , und nach dieſem Maßſtabe für eine 731,872
nicht größere Truppenzahl als die mericaniſche mit etwa einem Zwolftel der Summe des mericaniſden Ausgabe,
10,000
activa) zu 6 Realen monatlich
budgets ausreichen würde. Durch die – wenn auch allerdings in Merico beſtehende – großere Theuerung der meiſten zum militåriſchen Unterhalt gehörigen Ge . genſtånde wird eine ſolche Differenz keineswegs ausges
für den Ropf bei der Infanterie und 1 Piaſter 2 Realen bei der
gliden ; die Urſache muß alſo tiefer liegen. Aud wurde
Für militariſche Belohnungen und Ehrenzeichen .
-
Für Bekleidung des ſtehenden Hees res und der Landwehr (milicia
die Forderung des Kriegsminiſters ſowohl im Kongreß als beim Publicum mit Murren aufgenommen und dars
565,164
Cavalerie
Deßgleichen für die etwa unter die Waffen zu rufenden Abtheiluns gen der Nationalgarde (milicia
fen Kritifen unterworfen, Man verglich frühere Jahrs
gånge, in denen , unter gleich ungünſtigen oder gar un. günſtigeren Umſtånden , ſie dennoch geringer ausgefallen war. Im I. 1825 freilich hatte daſſelbe Ausgabebudget
civica ) zu reſp . 2 Piaſter und
2 Piaſter 4 Real. für den Kopf
91,716
ungleich båber, mit 18,916,524 Picſtern abgeſchloſſen , überhaupt 17,354,414 ſdon im J. 1827 war es auf 10,378,678 Piaſter er, 16,320,464
und auch im I. 1826 noch mit 13,587,083 Piaſtern ; aber
Dieſe Summe ( = 23,139,208 Rthlr. preuß. Cour. , mäßigt geweſen , und zu fernerer Ermäßigung bis auf folglich nur um 322,792 Rthir. geringer als der ganze 7,784,000 für die nächſten Jahre Ausſicht erdffnet, dieſe Ausgabeetat des preußiſchen Kriegøminiſteriums im
Ausſicht wegen unruhiger Zeiten zwar nicht in Erfüllung
Jabre 1835 ) erſcheint ganz erorbitant, erſtlid neben gegangen, indeſſen für das Etatsjahr 182/30 doch auch der im 9. Kapitel zu erörternden Chatſache, daß die nicht mehr als die Summe von 11,918,343 Piaſtern in ganze Centraleinnahme der Republik in dem Etatsjahre Antrag gebracht worden. Und jest forderte derſelbe Kriegsminiſter
vom 1. Juli 1830 bis dahin 1831 nur 17,256,882 Pias wenigſtens 13 Millionenund, unter Umſtänden, über 17 Millionen ,
fter betrug ;zweitens bei der Erwägung, daß, mie Freiliddurfteerbede utender durch ihn derſchonIruppen bemiitter rühmen ; ſich Berbeſſe: rungen in Organiſation und Ausrüſtung wir oben geſehen haben , die dadurch zu unterhaltende freilid wies er hin auf ferner noch beasſichtigte Erweiterungen dies
Geld : wirklich unter den Waffen befindlide mericaniſche land. feb Berbeſſerungsſyſtems, welche unmöglich ohne bedeutenden ſeinen an: macht des ſtehenden Heeres und der Landwehr (milicia aufwand bewirktwerden konnten. Dennoch fandmanehlern oder activa) nicht über 24,784 Kópfe betrug ! Freilid bemerkte fchlag zu hod , undnur aus inneren Organiſationst felbft
ßbräuchen des Militärweſens erklärbar;und Verwaltungsmi nun derKriegsminiſter in ſeinem das Budgetbegleitene Wer etwa eine relative Richtigkeit deſſelben ihm zuzugeſtehen den Erläuterungsberichte vom 24. Januar 1831: „ er
geneigt war, ſeufzte wenigſtens über die Underhältnißmäßigkeit eines
babe durch die noch nicht gedämpfte Inſurrection im ſolchenMilitärbedarfé zur ganzen übrigen lage und namentlichzum Súdweſten der Republie ſich genothigt geſehen , ſeine Finangzuſtande der Republit, und nannte jenes Mikö?rhältnis einen freſſenden Krebs ihrer Wohlfahrt, woran ſie früher oder Ausgaben für den Fall zu calculiren , wo man etwa ſtets tiefer Grunde gebenBerausgabung müſſe. -- Diese Unſicht øälfte blieb ſelbſt wirklichen gekommenen das ſtehende Heer bis auf feine volle etatsmåßige ſpäter ber nurzu zur der bei ge; Stårfe zu vermehren , die ganze Landwehr unter die forderten Summe noch ridtig, und so darf man denn nicht einmal
Waffen zu rufen, und ſogar die Nationalgarden (mili- annehmen , daß bis jest irgend etwaszurVerbeſſerung der verberts cia civica) theilweiſe für eine gewiſſe Art des Kriegs, lichen Sachlage geſdeben rei; denn ganz kürzlich berichtete eine dienſtes disponibel zu machen , und die betreffenden engliſde Beitung, daß Merico's Kriegsbudget für 1835 mit einer Staaten bei den hierzu erforderlichen Ausgaben zu uns
terſtuben , nicht umbin fónute. Würde ein folder Fall
Kusgabe von 9,372,875 Piaſtern abgeſchloſſen habe !
( Schluß folgt. )
Redigirt unter Verantwortlidbeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedruckt.
Mittwoch,
Nr. 83.
17. Oct. 1838.
Allgemeine Militár - Zeitung. Bade 11. zwar, der Eröffnung zufolge, den auf Einführung einer Karlsruhe im September. Mit einer weſentlichen allgemeinen Wehrpflicht gerichteten Antrågen eine vors und dringenden Verbeſſerung unſerer militariſchen Eins zugliche Aufmerkſamfeit zu widmen geruht, ſich aber die richtungen iſt man ſeit einiger Zeit im Departement des Entſoließung noch vorbehalten. Kriegsminiſteriums beſchåffrigt, nåmlich mit der Eins F r a n tre i dh.
führung einfader ( einſchlåfriger ) Betten für die
Maßregel, eine Reinlichkeit des badiſchen Mannſchaft die durch Rückſichten der Armeecorps, Sittlichkeit , der und der Geſundheit gleich ſehr geboten iſt. *) Nach und nach wurden bereits für die Hälfte der unteroffiziere und Spielleute einfache Betten angeſchafft; es fann aber weder dem ålteren Soldaten, noch dem Recruten , und
Das Journal militaire veröffentlich folgende fönigl.
Drdonnanz über die Munizipalgarde von Paris : ,,Die Munizipalgarde von Paris iſt zur Handhabung der Ordnung und der Polizei in der Hauptſtadt beſtimmt. Dieſes Corps bildet einen weſentlichen Theil der Gens darmerie; eß ſteht unter dem Miniſter des Inneren und
am wenigſten demjenigen , welcher eine beſſere Erziehung unter dem unmittelbaren Befehle des Polizeipräfeften. erhalten hat, gleichgiltig ſein, die Lagerſtåtte mit jedem anderen in ſtetem Wechſel zu iheilen , wodurch, ſelbſt bei den ſtrengſten Sanitätsmaßregeln, in den Regimentern immer noch die Mittheilung der Krankheiten zu befürd) ten iſt. Dieſe Erwägung allein würde ſchon hinreichen , der Einführung von einfachen Betten ungetheilten Beis
Es wird von einem Oberſten befehligt. Die voujåhlige Stårke der Munizipalgarde iſt auf 1444 Offiziere, uno teroffiziere und Gemeine und auf 432 Pferde feſtgelegt. Die Munizipalgarde thut den Dienſt auf der Polizei. pråfeftur, in den Schauſpielhäuſern , bei Concerten , Bållen und offentlichen Vergnügungen allein und mit
fall zu verſchaffen. Aber auch die Reinlichkeit und Ges
Ausſchluß jedes anderen Militars. Sie liefert Drdons
ſundheit der Soldaten wird dadurch måchtig gefördert nanzen in das Miniſterium des Inneren und dem ober, und den Söhnen der Staatsbürger aller Klaſſen , welche ſten Befehlshaber der Nationalgarde von Paris. Sie durd , die Militårpflicht zu dem Stande des Soldaten iſt beſonders beauftragt mit der Polizei der Brücken, und in die Raſernen gerufen werden , eine anſtåndige Hallen , Mårkte und anderer ſtådtiſchen Anlagen. Je und angemeſſene lagerſtåtte verſchafft. Auf die Anſdafe doch kann der Polizeipräfekt in außerordentlichen Fåden fung eiſerner Bettladen iſt man nicht eingegangen, theils und in anerfannter Noth für kurze Zeit die Munizipals weil ihre Anſchaffung einen bedeutend großeren Aufwand garde auch zu anderen Dienſten in der Stadt Paris erfordert, theils auch, weil ſie, wenn ſie nicht ſehr ſtark und ſelbſt in den Gemeinden , die in dem Sprengel der und ſchwer genommen werden , håufiger Reparaturen Polizeipräfeftur liegen , verwenden. Der Dienſt der bedürfen und dadurch abermals theuerer und beſchwers Munizipalgarde iſt von dem Dienſte der Gendarmerie licher werden. Die Militårverwaltung glaubt, durch des Departements der Seine ganz verſchieden. Der die wohlfeileren Tannenbettladen den nämlichen Zweck Gendarmerie bleibt ferner der ganze Dienſt, der ihr durch erreiden und auch für Reinlichkeit ſorgen zu können. die Geſeße und beſonderen Ordonnanzen überwieſen iſt. Die Munizipalgarde iſt gehalten, jeder Requiſition der Då ne ma r k. Behörden, welchen durch die Geſeße und die Ordonnan. In dem bei Eröffnung des dießjährigen landtags zen die Requiſition zuſteht, Folge zu leiſten; aber dieſe der holſteiniſchen Standeverſammlung erſchienenen lands Reguirenten ſind verpflichtet, dem Práfeften der Polizei
tagsabſchied der Verſammlung vom Jahre 1836 iſt in Beziehung auf allgemeine Webrpflicht Folgendes bemerkt: Nach der jeßigen Verfaſſung iſt nur der Baus ernſtand militärpflichtig ; die Städte ſind frei, ſowie diejenigen Bewohner des platten Landes , welche nicht
ſofort davon ſchriftliche Anzeige zu machen. Der Oberſt, der Zahlmeiſter und die zwei Adjutanten wohnen in dem Hotel der Polizeipråfeftur. Die Fahne und die Standarte des Corps werden bei dem Präfekten der Polizei aufgeſtellt. Die Munizipalgarde bat den Vor .
zum Bauernftande gehören.
rang vor der Gendarmerie des Departements. Werden
Se. Majeſtåt haben nun
*) Im großherzoglich befriſchen Dienſte find die einſdläfrigen Betten ſchon ſeit längerer Zeit allgemein eingeführt.
mehrere Detaſchements beider Corps zu irgend einem Dienſte vereinigt , ſo gehört der Befehl dem Offizier,
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der dem Range nach der höhere iſt, oder bei gleichem Range dem åtteren im Dienſte.si
Der ,, Nürnb. Correſpondent " enthält folgenden Correſpondenzartifel aus Paris: Der bier verſtorbene ruſſiſche General Bazaine gehörte zu den vier ausges zeichnetſten Zöglingen der polyteduiſden Sdule, welche Napoleon zur Zeit der Geſandtſchaft des Hrn. 8. Caus laincourt in Petersburg dem Kaiſer Alerander überließ, um das Genieweſen in Rußland zu bilden. Bei Aus. bruch des Krieges von 1812 forderten ſie ihren Abſchied ; um aber ihre Dienſte nicht zu verlieren , ergriff der
Kaiſer den Ausreg , ſie ins Innere des Reiches zu ſen.
660 RUBIait 8.
Ein von Sr. Maj. dem Raiſer beſtåtigtes Gutadtent
des Reichsrath beſtimmt, daß jüdiſche Soldaten , welche die gefeßliche Friſt ausgedient baben, bei er. langtem Abſchiede, gleich den ſubalternen Kriegern des chriſtlichen Kultus , nach den darüber für die Aufent, baltsorte der Juden im Allgemeinen vorhandenen geſeße lichen Beſtimmungen anzuſiedeln ſind. Zufolge derſelben darf dieſe Anſiedelung nicht an ſolchen Orten ſtatthaben , die von der Reichsgrånze nur 50 Werſte entfernt liegen. Wů r t tember g.
Bei Stuttgart fand am 24. September ein Felds
den ; aus Mißverſtåndniß wurden ſie nad Sibirien manöver der zu den jährlichen größeren Uebungen zu
gebracht (? !) ,wo der Schiffscapitaia Kruſeuſtern ſie Anfange dieſes Monats zuſammenberufenen Truppen zufällig fand, und ihre Befreiung erwirfte.Sie haben ſtatt. Es nabmen daran 5 Regimenter Fußvolk, 3Reis der ruſſiſden Armee ſehr große Dienſte geleiſtet. Dít i noi e n.
terregimenter , die ganze Artillerie und das Feldjäger. corpo Tbeil. Der König ſelbſt wobnte den Evolutionen
Der „ Globe" gibtfolgende Notizen über das Rd. bei. Am 25.wurde die einberufene Mannſchaft wieder nigreich labore : Dieſes fänd umfaßt eine Oberfläche in Urlaub entlaſſen.
von 50,000 Quadratmeilen mit einer Bevólferung von 34/2 Million Seelen. Sein Souverain, Runjet Singh ,
So we i z.
Die Geſammtbevdiferung der Schweiz beträgt nach
der måchtigſte und unternehmendſte unter allen indiſchen der neueſten Volkszählung ( mit Inbegriff der wieders Fürſten , ſteht an der Spiße eines Heeres von 80,000
bolten von Bern und Graubündten ) 2,133,914 Seelen.
Mann , worunter 50,000 Reiter ; ſeine Truppen ſind nad, europåiſder Weiſe diſciplinirt und werden von ausgezeichneten franzöſiſiben Offizieren angeführt. Run . jet. Singh bat über 300 Artilerieſtúde; ein Drittheil davon iſt in den Forts , die übrigen werden bei Feld. zügen benußt. Dazu kommen noch 300 Kameele mit Geſchoſſen. Die furchtbare Macht iſt ſtets bereit, ins
Nach dem Grundſaße von 3 Mann auf 100 Seelen , wird die Stårfe der eidgen. Armee , welche nun nicht mehr in einen Bundesauszug und eine Bundesreſerve getrennt, ſondern ein ganzes bilden wird , 64,017 Mann ausmachen, worunter 9742 den ſpeziellen Waffen und 54,275 der Infanterie angehören werden. Dieſelbe wird 67 Bataillone zu 6 Sompagnieen, 7 Bataillone zu
hat einen friegeriſchen Charafter. Es gibt keine indiſde
Feld zu ruden ; ſie iſt an den Sieg gewohnt. Das Volf Raçe , welche mit der Bevdikerung labore’s wetteifern fdnnte ;, dieſe hat weder den Kaſtengeiſt der Hindus,
5 Compagnieenund 4 uneingetheilte Compagnieen (von Baſel) bilden. Die Stårfe der Compagnieen iſt der, ſchieden, von 88 Mann ( Nidwalden, Uri 94, Genf 105) bis 137 (Appenzell J.R.) Die Formation der Bataillone
noch die religidſen Vorurtheile der Mahomebaner . Þre u Be n. Konigsberg , 27. Sept. Die zurUebung bier zus fammengezogenen Truppen der erſten Diviſion führten
bleibt die bisherige ; die Bataillone zu 6 Compagnieen baben 2 Jågercompagnieen , jene zu 5 Compagnieen nur eine. Daß Cavalerie und Sdarfidúßen nicht vermehrt worden , muß bedauert werden.
am 19. , 20. u. 21. Septbr. unter ihrem Commandeur, dem Prinzen Friedrich zu Heſſen , ein Manover nad
Mericaniſches Militärweſen .
folgender Dispoſition aus : Der Feind war bei Pidau gelandet und marſchirte auf Konigsberg , deſſen Beſaßung ihm entgegeneilte und ihn zurůdwarf, hierauf aber von dem verſtårften Feinde zum Rückzuge genöthigt, nur auf den Sduß Königsbergs Bedacht nebmen mußte. Das ausgedehnte, ſandige und ſehr bergige Terrain nach der See hin, die bis nabe an 20 Grad geſtiegene Hiße und die nebelfeuchten falten Nächte, deren eine ganz unter freiem Himmel bivouafirt werden mußte , erforderten große Anſtrengungen für die im Felddienſte ſo wenig geübten Soldaten, welche alle dieſe Strapazen aber gleich den abgebårtetſten Soldaten mit bewundernswer, iber Ausdauer ertrugen. Am 24. nahm der commandis
Einer der Hauptgründe, welche das mericaniſde Militárbudget überflüſſig und übermäßig vertbeuern , liegt unſtreitig in der ganz unverbáltnißmäßigen Zahl von Offizieren und Unteroffizieren. Bei der finieninfans terie fam 1 Offizier auf 10/3, 1 Unteroffizier auf nicht völlig 5 Gemeine ; bei der finiencavalerie ſtand die Zahl der Öffiziere zu der Zahl der Gemeinen gar wie 1 :5 '/ , und die der ůnteroffiziere wie 1 :3/2 ; beim Ingenieurs corps jene wie 1 : 9, dieſe wie 1:4. Dieß ſdon duro , ſchnittlich genommen ſehr arge Mißverhältniß überſdritt bei einzelnen Truppentheilen wirklich alle Grången . So 3. B. batte das 9. linien , Infanteriebataillon 35 Offiziere
( S dI u f. )
rende General v. Nagmer, welcher am 22. Septbr. nach und 82 Unteroffiziere auf 257 Gemeine, alſo für je 7 '% mehrunonatlicher Abweſenbeit zurückgekehrt war , die Pa
Mann 1 Offizier, für je 3 Mann 1 Unteroffizier ; und
rade dieſer Truppen ab und führte am 25. mit ihnen ein das 12. linien - Cavalerieregiment 31 Offiziere und 82 kleineres Feldmanover aus. Geſtern und heute marſchis Unteroffiziere auf 129 Gemeine, oder für je 4%. Mann
ren die fremden Truppentheile in ihre Garniſonen zurüc. 1 Offizier, für je 297,Mann,1 Únteroffizier. Man könnte
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etwa ſagen , die Dffizierzahl ſei auf den completen Etatsitand der Regimenter und Bataillone berechnet geweſen und habe beibehalten werden müſſen, damit es nicht an Offizieren feble, wenn einmal die etatsmåßige Zahl von Gemeinen pldßlich unter die Waffen gerufen werden ſolle. Aber wozu denn auch die ungebeuere Zahl von aggregirten Offizieren , von Offizieren auf wartes
eben durch die Nothwendigkeit, worin fie fid befanden, viele Dazu gehörige, im l'ande ſelbſt noch nicht verfer tigte Stúde, Zierrathen , Sticereien , Treſſen 26. vom Auslande, namentlich aus Frankreich – und zwar ſolde Purusartifel zu unmäßigenPreiſen – fommen zu laſſen. Die Offiziere ſuchten eine Erſparung in der außer Dienſt getragenen Civiltracht; dieſe aber wurde ihnen wieder
geld und auf unbeſtimmtem Urlaub , für deren Berol.
durch einen Befehl des Kriegsminiſters verleidet , mos
.
-
dung Ertrafonds von überhaupt 1,219,576 Piaſtern im nach ſie derſelben wenigſtens irgend ein militåriſches Badget ausgeworfen ſind ? ganz ungerechnet die für Abzeichen , entweder Hut oder Epaulettet oder etwas Dffizierzulagen bewilligten 291,891 Piaſter. Und den, dergleichen, ſtets hinzufügen mußten , um jederzeit als nody hatte das Jahr 1831 fchon einige Erſparung in
ihrem Stande angehörig fenntlich zu ſein ; und in der
jenen Kategorieen herbeigeführt, denn noch im Budget Chat gab ihnen ſolch amphibiſches Coſtume ein abens des nåchſtvorhergegangenen Jahres waren für aggregirte teuerliches und geſchmacloſes Ausſehen. und für beurlaubte oder auf Wartegeld entlaſſene Offi,
Sehr übel geſtaltete ſich in der Ausführung das Ers
faßs und Recrutirungsſyitem des mericaniſchen Heeree. ziere 1,363,931 Piaſter angeſeft geweſen ! Für das Montirungsbedürfnið der Truppen waren Die linie wurde aus Contingenten der einzelnen Staa . beim ſtebenden Heere 6 Realen monatlich per Kopf der ten formirt und unterhalten . Für Puebla z. B. betrug Infanterie ( 9 Piaſter jabrlid) und 10 Realen monatlich
das Contingent 1069 Mann , für Merico 3311 , für
per Kopf der Cavalerie ( 15 Piaſter jährlich ) beſtimmt. Dajaca 1709 Mann , welche dieſe Staaten ſtets voll. Dafür ſollten ſie erhalten : jåblig beim ſtehenden Heere zu erhalten und jede ents Die Infanterie alle 2 '/2 Jahre einen tuchenen ſtehende Låde ſofort wieder auszufüllen batten. Allein Roc, 2 Jaden und Hoſen , 2 leinene Hemden, 2 Halss dieß geſchah böchſt_unordentlich und ſaumſelig. So binden, 2 Paar Scube, 1 balben Mantel (manta ) von waren im I. 1830 Merico mit 335 Mann, Puebla Serge und 1 Polizeimůže ; alle 5 Jahre einen gros mit 858, Dajaca mit 515 Mann auf jene Contingente
Ben Mantel von Luch (capote), 1 Czafo, 1 Torniſter, noch urſprünglich im Rúdſtande; überdem wurde bes í Brodbeutel und 1 Feldflaſde;
bauptet, daß von den 1194 Mann , welche Dajaca
die Cavalerie alle 27. Fabre einen tudenen geſtellt batte, ' s foon wieder deſertirt und nun gleich , Roc , eine Reithoſe , eine deßgl. zum Fubdienſte , eine faus_wieder zu erſeßen wåren. Aber nicht nur geſchah
Staüjade und Hoſe, 2 leinene Hemden , 2 Halsbinden, der Erſak für das ſtehende Heer in der Quantitåt man. 2 Paar Schube, 1Stalinůße ; alle 5 Jahre 1 Mans tel, 1 Mantelſaď , 1 Fouragerad, 1 Casquet, 1 Brods
gelhaft und unordentlich, um die Qualität (ab es gro . Bentheils noch ſchlimmer aus. Die Recrutirung des beutel , 1 Feldflade. Contingents ſollte innerhalb der einzelnen Staaten ſo Der Kriegsminiſter flagte über die Unmdglichkeit, viel als möglich mittelſt freiwilliger Werbung geſchehen ; dieſe verſchiedenen dritthalbjährigen und fünfjährigen aber nur ſelten war auf dieſem Wege der Zwed zu
Anſchaffungen aus den beſtimmten Fonds zu beſtreiten, erfüllen, beſonders in den Gegenden , wo die den Zwang und machte Anträge auf bedeutende Erweiterung ders
des Kriegsdienſtes verabſdheuenden reinen Indianer einen
ſelben. In der That war es begreiflich, daß jene Fonds nicht bingereicht haben konnten , die Armee ſo ſchnell, als er es wirklich gethan , aus dem Zuſtande villiger Abgeriſſenbeit, worin er ſie vorfand , zu einer ſehr ans
großen oder gar den größten Theil der Bevölkerung bildeten. Dann wußten die Staatsregierungen ſich nicht anders zu belfen , als durch Aufgreifung von landſtrei. chern und verdächtigem Geſindel aller Art , auch wohl
ſtåndigen , ja glanzenden &ußeren Erſcheinung wieder
durch geſebliche Beſtimmung des Militårðienſtes
berzuſtellen . Wirklich befriedigten die finientruppen ,
Strafe gewiſſer Vergeben oder Verbrechen , oder wenig,
wenn in Parade aufgeſtellt, jeden in dieſer Hinſicht bils ligerweiſe zu machenden Anſpruch , und ein bellblaues
ſtens als Abkaufungsmittel einer ſonſt verwirften Strafe! So fonnte es denn nicht fehlen , daß die dem ſtehenden
als
Dragonerregiment erſchien bei der großen Neujahrspa. Heere gelieferten Erſaymannſchaften regelmäßig , einem rade am 1. Januar 1831 in einer Schönheit von Mann. dhaften und Pferdeit, einer friegeriſchen Haltung und
großen Theile nach, aus dem Abſchaum der Nation bes ftanden , und ſo wurden denn Scandale der Art erflårs
einem militåriſchen Glanze, daß es auf feiner ruffiſchen lich, wie man eines im Spårberbſte 1828 erlebte , wo
oder preußiſchen Parade Tonderlich abgeſtochen baben ein zur Escorte eines bedeutenden Waarens und Geld. dürfte. Unnöthig vertheuert wurde übrigens die Befleis transports commandirtes Cavalerieregiment den Råus dung des Heeres durch den Umſtand, daß die Regierung bern , gegen welche es das anvertraute Gut beſchüßen alles dazu erforderlidhe Tuch aus den einer ſolchen Bes
ſollte, und ſich ſelbſt alle fernere Mühe erſparte, indem
günſtigung freilich ſehr bedürftigen einbeimiſchen Fabris es ſelbſt die Pründerung deſſelben úbernahm ! Ein neues ten von Queretaro entnehmen ließ, wo ſie es um die Recrutirungsgeſel für das ſtehende Heer , ein roches , Hälfte theuerer bezahlte , vielleicht auch um die Hälfte welches die Erfaßſtellung auf ein zmedmdßiges , die fdledter befam , als es aus Preußen oder Franfreich -
ganze Nation umfaſſendes Conſcriptionsſyſtem baſirte,
natürlich nach Zurůdrechnung des mericaniſden Ein, war daher dringendes Bedürfniß. Der Kriegsminiſter fubrzols – båtte bezogen werden mögen. Ueberflüſſig unterließ nicht, wiederholt darauf anzutragen ; es wurde -
koſtbar erwies ſich dagegen die Uniform der offiziere anch wafrend der Jahre 1830 4. 1831 mehrmals dars
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ůber im Generalfongreß berathen , doch vor der Hand Bertheidigung, dürfte als unerläßliche Kurbedingung obne beſtimmtes Reſultat. - Beſſer in ihrem Prinzip fich darſtellen , fürs erſte aber nod rowerlid zu erwar, -
geordnet war die Geſtellung der Mannſchaften für die Fandwehr (mil. activa.) Dieſe ſollte in jeden einzelnen
ten ſein. Der Berfaſſer verbreitet fido nun auch über die
Staate für die ihm angehörigen fandwehrtruppentheile mericaniſche Kriegsmarine; wir übergeben das darauf geldeben , indem man zwiſchen allen felddienſtfähigen Bezügliche und bemerfen nur, daß zu der Zeit, in weli Bürgern das loos entroeiden ließ.
Allein auch bier
cher der Verf. ſchrieb, die Kriegsmarine aus i liniens
fehlte es nicht an unregelmäßigkeiten. Die Staaten ſchiff, 2 Brigantinen, 1 Corvette , 2 Goeletten und 3 erwieſen ſich nicht ſelten ungemein ſaumſelig, unterlies Ranonierſdaluppen beſtand und die Koſten dafür auf Ben zuweilen die Anwendung der geſeßliden Recrutis 302,510 Piaſter verauſdlagt waren. rungsmittel, und griffen auch für die Pandmebr auf
Zum Schluß folgen hier nod nachſtebende allgemeine
Vagabunden und loſes Geſindel, welches dann wieder Betrachtungen: Sebr erhebliche Gründe dürften die ſchaarenweiſe deſertirte, die Bataillone unvollzählig und
Meinung zu vertheidigen geeignet ſein , daß die Repus
die Staatsbebörden in ſtets erneuerter Erſabverlegenheit blik Merico wobl thun würde, ihre Hauptanſtrengung Taſſend. So záhlte z. B. im Jabr 1830 das fandwehrs
auf die Bildung einer bedeutenden Kriegsflotte zu ric,
batailon des Staates Puebla , welches im ſtets coms ten , ihr vorzugsweiſe die Vertheidigung nach Außen pleten Stande von 1200 Mann erhalten werden ſollte,
anzuvertrauen, das ganze ſtehende landheer ihr aufzus
nur 350 bei der Fabne , obgleich die Staatsregierung opfern, und alles etwaige militäriſche Bebúrfniß an der von Puebla amtlich verſicherte, ſeit 4 Jahren 3000 M.
Landgrånze oder im Innern mit einer woblorganiſirten
für jenes Bataillon ausgehoben und abgeſendet zu haben ! Bei allen Organiſationsmångeln der mericaniſchen Armee , ſowie bei feſter Ueberzeugung von der Notbe wendigkeit ſehr weſentlicher Beſchränkungen und Verån , derungen des ganzen mericaniſden Militärſyſtems im wahren Intereſſe der Republik wäre es ungerecht, wenn man nicht anerkennen wollte , daß dieſe Truppen mit ausgezeichneten militäriſchen Eigenſchaften begabt ſind.
fandwehr und Nationalgarde zu beſtreiten. Merico kann , möglicherweiſe, nur gegen Centro : Amerif a und die Vereinigten Staaten von Nordamerita einen landfrieg zu führen baben; in beiden Fällen wird es an ſeinen Grånzen nur Nationalmilizen zu bekämpfen finden , und dieſen mit gleicher Waffe zu begegnen, bei zweckmäßiger Einrichtung vollkommen im Stande ſein . Aber , den Krieg mit Nordamerika , welder zugleich
Der mericaniſche Soldat iſt tapfer , ſehr genügſam , ans
von allen bei weitem der wahrſcheinlichſte iſt , vorauss
ſtellig, ausdauernd in den ſchwerſten Strapazen . Eine geſeßt, würde Merico der bei weitem größeren Gefahr durch die Operationen der nordamerifaniſchen Flotte durd ihre Blokade ſeiner Oſtfüſte , ihre Paralyſirung reines Seebandels, ihre Angriffe auf ſeine wichtigen Handelspláte, jener Küſte ausgelegt ſein, wenn es nicht eine eigene Flotte beſäße , der Gefahr wirkſam zu be. gegnen . Außerdem fann in allen etwa ſich ergebenden Feindſeligkeiten mit überfeeiſden , weſtindiſchen, amerifa. niſchen oder europåiſchen Mädten eben nur eine Flotte der Republik von wahrhaftem Nußen ſein. Denn weder Spanien wird es ſich wieder einfallen laſſen, fandunggo politiſchen Meutereien und Revolutionen . Die beiden erpeditionen auszuſenden, noch wird irgend eine andere erſten dieſer Fehler werden allmählid verſchwinden bei mitMerico in srieg gerathende Macht überhaupt jemals einen ſo werdenZerſtörung vielmehr von Rüfteaftäd: einem zweckmäßigeren Recrutirungsſyſteme, durch wel. Süftenblokade, Störung des Sandels,
beſſere Cavalerie , beſonders für den leichten Parteie gångerdienſt, eriſtirt faum in der Welt, und die Treffs lichkeit der edlen Pferde des Landes erſcheint dabei in ihrer ganzen Glorie. Es iſt unglaublich, welche Mårſdhe dieſe Cavalerie zurücklegt, welche Gebirge ſie überflettert, mit welcher Beweglichkeit ſie überall iſt und nirgends ! Zur Schattenſeite einer Charakteriſtik dieſer Truppen gehört die håufige Deſertion, die, beſonders in früherer Zeit, nicht ganz feltene Befleckung der Diſciplin durch Raub und Plünderungserceſſe, endlich die Neigung zu
ches das Geſindel und der Auswurf der Nation von der
ten 2c. den Krieg führen, und einem ſolchen Kriege kann abermals
Ehre der Vaterlandsvertheidigung ſich ausgeſchloſſen fin, nur durch eine imponirende Seemacht Mexico ſowohl vorbeugen , det, ſtatt wie jest faſt vorzugsweiſe dazu berufen zu ſein !
als, wenn er dennoch einträte, mit einiger Würde und ohne aus
Schwerer dürfte die allerdings mehr beim Offiziercorps genſcheinlichen Nuin fidedarin zu behaupten hoffen. und menn , als beim gemeinen Soldaten einheimiſche, aberdeßbalb, bei Folgſamfeit des letteren , nicht minder gefährliche Luſt zu politiſcher, militariſc durogelegten Neuerungen, 1
was allerdings durchungfinanzielle Rückſichten unvermeidlich werden Sürfte, derErſchaff und Erhaltungeiner ſolchen Seemacht das
ſtehende Beer "aufgeopfert werden müßte, fo würdedas, wie oben ſchon bemerkt wurde, keine wefentlich gefährliche Berminder
Regierungs , und Conſtitutionsveränderungen ſich ver's rung der militäriſchen Kraft des Staates an ſeinen Landgränzen mit ſich führen, wohl aber eine ſehr folide Bürgſchaft gegen ewige tilgen laſſen ; ſie iſt ein tiefgewurzeltes Vermächtntg des Biedertehr jener militäriſch - politiſchen Empörungen und Ruheſtös ganzen 25 jährigen Kampfes für Unabhängigkeit und rungen , welche ftets vom ſtehenden Beere ausgegangen, eine wahrs Freibeit; ſie iſt vielfach gereizt durch vielfache Erfolge ; hafte Gonfolidirung Berhältniſſe aller inneren und äußeren der
vielfach verſchmolzen mit weſentlichen Zügen des ganzen jungen Republikbis jest to ſehr erſchwert haben. Mit Zerſtörung Rationalcharakters und der ganzen Nationaleriſtenz. Es iſt faum abzuſehen , wie Merico dieſes großen Uebels
des perds und der Quellen ſolchen Unfugs würde er ſelbſt auf
1o8 werden ſoll. Gänzliche Auflöſung des ſtebenden Hees
immer verſchwinden . Denn es iſt weder wahrſcheinlich, daß die in der ſtehenden landarmee ftedende politiſche Revolutionsluſt auf
res , mit Organiſation eines weiſe und ſtark eingerich.
die ihr zu ſubſtituirende Flotte ſich überpflanzen, noch glaubtido, daß fie hier gefährlich und verhängnißvoll wie dort ſich erweiſen
teten landwehrſyſtems zur ausſchließlichen Vaterlands,
würde,
Redigirt unter Beraạtwortlichkeit der Berlagshandlung : .
, leske in Darınſtadt und in deſſen Difuzin , gedrudt.
Samſtag, 20. Oct. 1838.
IND
Nr . 84 .
Allgemeine Militär - Zeitung.. So we i z .
vogen, der unglüdliche Kampf von 1798 , der Feldzug
Die Allgemeine Schweizer -Zeitung fååt folgendes ſtrenge Urtheil über die Wehrbaftigkeit der Schweiz: ,, Während die in den größten und einflußreichſten Ran. tonen der Eidgenoſſenſchaft im Beribe der oberſten Ges walt ſtehende Parthei die feindlichſte Stimmung gegen
von 1802, ſelbſt die Demonſtration der Schweiz gegen Frankreich im Ş. 1814 liefern dazu Belege, welche wohl Niemand beſtreiten wird. Wir leiden aber nod an einem Uebel, welches nie zuvor in ſolchem Maße der Landess vertheidigung hinderlich geweſen, nåmlich am Unfrieden
$
Frankreich an den Tag legt und Beſchlüſſe faßt, weide und am Haß, der die Dólfer und die Partheien der
einen Angriff von Seite des übermächtigen und Friegss gerüſteten Nachbarſtaates gegen die Schweiz provociren, bemerkt man dagegen in der Schweiz nicht die gering. ſten Vorkehren zur Vertheidigung. Alles , was bieber
Soweiz entzweit, einem Haß , den gerade diejenigen , welche jeßt das Vaterland in einen Krieg zu ſtürzen ſus chen, am meiſten nåbren und unterhalten. Werden wohl die Ratholifen , welche ſeit Iahren in ibrem Glauben
sind nichts als ſeere Aufſchneidereien von
und ihren religidſen Intereſſen bald mit Argliſt, bald
Derråthern oder von Enthuſiaſten, welche nicht den ents fernteſten Begriff von den zum Kriegführen erforderlis chen Mitteln , von dem Uebergewicht einer moblorga. riſirten, friegs , und waffengeübten , unter erfahrenen Offizieren ſtehenden, woblbejoldeten Armee baben , und welche zu glauben ſcheinen, daß am erſten Tage, wo der
mit Waffengewalt getranft, verfolgt und beeinträchtigt wurden , einen großen Enthuſiasmus fühlen , für den Streit, den ihre Bedrånger angefangen, ihre Haut zu wagen? Oder werden die Urfantone, gegen welche die Regeneration einen bald offenen, bald verdedten Krieg führte, eine große fuſt bezeigen , für ſie ins Feuer zu
geſcheben ,
Feind ins land růdt, ein eidgendſfiſches Heer aus dem geben? Wenn ehemals die Schweizer in den Krieg zogen, Boden wachſen und durch góitliche Eingebung und den ſo war es um der böchſten Intereſſen wegen , um Freis Zauber derZeitungsſchreiber und radicaler Bånferredner beit, Gut und Leben zu retten, meiſt nur, wenn zwiſchen die geſchloſſenen und zahlreichen Batailone des Feindes Kampf und dem Untergange der Nation feine Wahl
vernichten werde. Aber würden die Fürſten mit uners die Bildung einer tüchtigen Kriegsmacht ein Spiel von 8 Tagen Zeit wåre ? Die Schweizer baben den Ruf der
mehr übrig blieb . Das iſt aber jeßt das Motiv zum Bruch mit Frankreich ? Die Weigerung der berrſchenden Parthei, einen fremden Menſchen , der dffentlich rich rühmt, er wolle unſeres guten Nachbarn Haus in Brand Zapferkeit nicht verloren , und Niemand wird ihnen dens ſteden, aus der Soweiz zu entfernen , in welcher er nur ſelben ſtreitig machen . Aber ſie ſind nicht das einzige mit Uebertretung von Recht und Gefeß aufgenommen meßlichen Koſten wohl ſebende Heere unterhalten , wenn
fapfere Vole in Europa. Die meiſten Nationen unſeres worden war. Wir zweifeln , ob eine ſolche Sache unſere Weittheils baben in den lebten 40 Jahren auf tauſend Miligen auf den Grad ron Begeiſterung erheben werde, Schlachtfeldern ihren Mutb bewährt, und Rufen, Fran , um mit Erfolg den Kampf des Zwergen gegen den Ries
zoſen, Engländer u.ſ.m. wurden mitleidig lächeln, wenn zu verſuchen und hundertfältige Uebermacht zu beſiegen. Iemand vor ihnen behaupten wollte, der Schweizer ſei und wie ſorglog und leichtſinnig ſteht nichtdie Gidge. ein beſſerer Soldat als ſie. Zudem haben , ſeitdem die noſſenſchaft da, im Augenblice, wo inallen Rathoſålen, Fürſten ſtehende Heere unterhalten , nicht die ſchweizerie aus 50 Zeitungen , in öffentlichen Verſammlungeni, in
idhen Milizen, ſondern die regulären Schweizerregimen. Adreſſen , Proclamationen, die beleidigendſte, beraus. ter in fremden Kriegsdienſten den guten Namen der fordernde Sprache gegen Franfreichs Regierung geführt dichte aller im nämlichen Zeitraume von und in der ſchule in Thun beizubebalten , zu vermebcen , ließ man
Schweizertruppen aufrecht erhalten , während die Ges wird ? Statt das Tager bei Surſee und die Militår.
Schweiz geführten Kriege mitMiligenein traurigesBild beideauseinander gehen. Wir baben reinen Mann auf von Unordnung, Indiſciplin, Ungeidiglich feit und Mans den Beinen . Genf, dieſe in militäriſder wie in jeder gel an den unentbehrlichſten Dingen und Vorfehren ents anderen Rúdſicht ſo wichtige Stadt, iſt rich ſelbſt und
wirft, wobei es freilich nie an individuellen Zügen von dem Schreden, den ein Ueberfall des Feindes in derſel. Die Bilmerger Kriege, der Zug der Berner gegen Sa: dem Feinde als fodſpelſe darbieten wollte. Sie bat
Zapferkeit und Hingebung fürs Vaterland gefebik bat. ben verurſachen würde, überlasſen, wie wenn man ſie
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weber Garniſon nod Commandant , der eine voreilige wenn er nicht wuderndes Unfraut unter den Waizen
Uebergabe bindern könnte. Kein einziger Paß in dem ſåen wil. Eine åbnlide Verpflichtung haben auch die Juragebirge iſt, wäre es auch bloß mit einem Blodbaus, Drgane jener Mittheilungen und unter ibnen nament, verwahrt, um den Feind eine Stunde lang aufzubalten. lid die Dagblåtter. Man findet aber nicht ſelten , daß
Wir baben keinen einzigen erfahrenen General an die Spiße zu feßen ; feine Dorråthe, keine Magazine, um eine Armee von 20,000 Mann auf einem Puncte nur während 8 Tagen zu erhalten, ohne weit und breit die Umgegend zu erſddpfen und zu ruiniren. Wir haben kein Commiſſariat, Niemand ſogar, dem man dazu einige Tauglidfeit zutraut, und jede Concentrirung von Streits fråften würde eine bungere norb in ihrem Gefolge brins gen. Die eidgenöſſiſche Kriegemachtwurde in 2 bis 3 Monaten die 5 Millionen der eidgendfiſden Striegsfaſie rein aufzehren , wenn ſie ſolange Stand halten könnte. Hülfe von Außen bat man in einer Sade, in welder ganz Europa uns Unredyt gibt, feine zu erwarten, daber
gegen dieſen Grundſaß verſtoßen wird und daß in ſol. den Blåttern manche friegeriſche Handlungen erzáhlt werden , unter deren glänzender Außenſeite ein unheil, volles Gift verborgen iſt , das bei jungen feuerigen Soldaten ohne ſelbſtåndiges Urtheil , wenn auch erſt nach Jahren in ſeinen Wirfungen ſichtbar werden wird. zur näheren Begründung dieſer Bebauptung wählt ſich Einſender unter anderen drei in der Augem. Militar, zeitung und in dem Soldatenfreund enthaltene Erzáb, ľungen , welche er fritiſd nåber beleuchten will. In Nr. 65 der Aug. Mil.dtg. vom Jahr 1837 wird
nåmlich ein Zug aus dem Kriegerleben eines deutſden Cavalerieoffiziers erzáblt, durch welchen , wie es am
benn auch die thérichte Hoffnung der dweizeriſchen Eis
Schluß beißt, bewieſen werden ſoll, daß man im Kriege
ſenfreſſer auf nichts als auf Derrath in der franzöſiden Armee berubt, ein der Sache würdiger Adiirter. Wåh. rend unſere Waffen ſo beſtellt ſind, bat bereits der Freund, den man muttwillig rid zum Feinde gemacht hat, in Lyon, Beſançon und Befort ſein Kriegsvolf verſammelt
Alles wagen fónne , wenn man nur die rechten Leute an die Spiße ſtelle und ſich nicht ſcheue, die Pferde zu gebrauchen , und daß das ewige Pferdeſchonen, was ſo viele Cavaleriſten ſtets im Munde führten, båufig nichts als eine Redensart rei, hinter die ſich oft Unthätigkeit
und ſteht bereit, unſere Grånzen zu überbreiten. Wird
und Ungeſchic verſteckten 2c. Die Geſchichte ſelbit ift
er , wie der Volfsfreund richtig bemerkt, dort geduldig furz etwa folgende: A18 im Jahr 1812 die franzöſiſche barren, bis die ſchwerfällige Kriegsmaſdine der Soweis Armee gegen die Dúna vordrang, war es beſonders jer im Gange iſt ? Der Krieg mit ſeinen Drangſalen der Avantgarde von Widrigkeit, über die allgemeins würde nur in unſerem fande bauſen , denn daß die
Anlage und die Stärfe der Truppen in den fagern von
Schweizer den Krieg auf frangoli des Gebiet hinübers
Druja und Driffa möglichſt genaue Nadhrichten zu erhal .
ſpielen , dazu iſt wohl weder Hoffnung noch Wahrſcheins
ten , und der Diviſion Sebaſtiani wurde der Auftrag,
lickeit vorhanden . Wieviel größer waren im J. 1798
Druja zu recognoſciren, welches 5-6 Meilen entfernt
die Chancen des Erfolgs bei noch ungebrochenem Muth war und wohin der Weg durd große , nur ſpårlich mit
der Schweizer ! Frankreich war verarunt, von Bürgers
offenen Stellen und Dörfern untermiſchte Waldſtreden
krieg zerriſſen, mit allen europäiſchen machten zerfallen, führte , wodurch die Beobachtung aus der Ferne ſehr der Krieg mit denſelben vor der Thüre. Dagegen genoß erſchwert wurde. Der commandirende General übertrug .
die barm . und ſchuldloſe Schweiz damals die Sympa dieſes Geſchäfft einem deutſchen Cavalerieoffizier und thie aller Fürſten und Bólfer, und dennoch unterlag ſie vertraute ibm "150 Pferde aus drei verſchiedenen Natios der nicht ſehr bedeutenden franzöſiſchen Armee."
nen , auch gab er ihm einen mit der Gegend ſebr vers
trauten polniſchen Edelmann als Führer . Der Offizier
Ueber den Nußen der Kriegsgeſchichte als
Mittel zur Bildung junger Militárs.
zog zunadit Nadridten ein über die verſchiebenen Wege, welche in die Gegend von Druja führen, und beſchloß, nad ſorgfältiger Vergleidung aller eingezogenen Nachs ridhten , die Hauptſtraße rechts zu laſſen und auf Neo
Bei dem ſolange andauernden Frieden und bei dem benwegen , jedoch unter Beobachtung aud der kleinſten almåbliden Verſdwinden jener ålteren Offiziere, welche durch die Kriegserfahrungen einer tbatenreichen Vers gangenheit núßlich werden können und leider nur noch an der Spiße größerer Truppenkörper gefunden werden , ſind friegsgeſchichtliche Ueberlieferungen in Schrift wohi noch das einzige Mittel, den Militår und namentlich
Vorſichtsmaßregeln, ſeinem Ziel entgegenzugeben. Erſt nach mehr als adhiſtündigem Marſche in ſtarker Hitze, in brennendem Sande in dem eng mit Fichtenbolz bes ſtandenen lande, mit Pferden gepeinigt von Gewärm obne Zabl, gelangte man in die Nabe der Düna, allein außer einigen Koſacken war vom Feinde nichts ſichtbar,
den Offizier für das Kriegsleben vorzubereiten und ibn die Gegend, wo man das Lager vermuthete durch einen Beruf mit Würde und Nußen auszufüllen. Mit Dank durdiſchreitet, an deſſen Ausgang man endlich in eini.
in Stand zu ſeßen , ſeinen ebenſo boben als ſchwierigen dichten Wald verdeckt, welchen man mit aller Vorſicht
wird es daber anerkannt werden müſſen ,wenn der Der ger Ferne das ganze" lager der Långe nach ſieht. Die teran , welchem glüdliche Berhåltniſſe einen größeren Fronte deſſelben war reidlich mit Waden bereßt, die Wirkungsfreis angerieſen hatten, und welcher ſich mit Zugånge in weiter Ferne von Roſaden bewacht , nur Talent darin zu bewegen wußte, die Erfahrungen, welche die Flanfe war unbeſchůbt und erſt ganz in der Nähe !
er gemacht, ſeinen jüngeren Kameraden mittheilt; hier, gewahrt maneinige Wachen . Der Commandirende låßt mit übernimmt er aber auch zugleid die Verpflichtung ſeine Mannſchaft balten, reitet nur mit einigen Peuten
einer ſtrengen Kritif bet der Wabt ſeiner Mittheilungen, zum Recognoſciren vor; ein Unteroffizier erſteigt einen
.
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Baum und rapportirt, was er ſiebt, einem unten ſtehens die entfernteſte Wahrſcheinlichkeit irgend eines glüdliden den Offizier. Nach einiger Zeit war man ganz orientirt, Erfolge vor, ſondern es ſtand zu erwarten und es lag der Auftrag war vollkommen ausgeführt und man fonnte in der Regel der Kriegführung, daß der aufmerkſam
rubig beimziehen ; doch da regt ſich der Soldatenmuth gemachte Feind nachreße, um zu ſehen , was da ſei, und der waderen Reiter und alle wünſchen nicht beimzus ,, kehren , ohne ein Wagniß beſtanden zu haben . Der „ Rittmeiſter iſt dem nicht abgeneigt, und ſo zieht man denn muthig gegen das lager. Eine Feldwache ſteht
die unausbleibliche Folge wäre wohl die Zugrunderid . tung des ganzen Detaſchements geweſen . Denn, abger ſeben von der Uebermacht der lagernden Feinde, mußten Mann und Pferde des Detaſdements durch einen neun.
ganz in der Nähe, einige Soldaten geben nabe an Feren Reitern vorüber; noch ſcheinen die Ruſſen „nicht zu abnen, daß der Feind ſo in der Näbe ſei. aber iritt plöblid ein Poſten ins Gewehr, und
ſtündigen Marſch während einer peinlichen Hiße in einem ſebr ungünſtigen Terrain und in einer fortwåbrenden Spannung in einem ſo angegriffenen Zuſtande ſein , daß ſie den im lager ausgeruhten friſchen Kräften der Gege
uns gar Da un.
,,mittelbar darauf bekommen ſie von einer Schildwade ner wenigſtens auf die Dauer nid)t widerſtehen konnten Nun war es mit jeder Tauſchung vorüber. und ſider unterlegen wåren, ebe ſie die 9 Stunde enta Feuer. ,,Die Reiter nahmen das Gewehr auf , zogen unter fernte Unterſtüßung erreicht haben würden. Wie båtte ,,munterem Rufen die Chaine entlang, und gelangten, nun, wenn dieß Alles erfolgt wäre, der commandirende ,, ohne einen Mann verloren zu haben , wieder in den
Offizier ſich vor ſeinem Chef, wie vor ſeinem eigenen
,,Wald “, von wo ſie unverfolgt nach einem Marſde
Gewiſſen verantworten wollen, den Tod, die Verwuns dung oder Gefangenſchaft einer nicht unbedeutenden
von 9 Meilen wieder bei ihrem Corps eintreffen. Prüft man nun das Verhalten des commandirenden
Anzahl ſeiner Führung anvertrauter Krieger durd eine
Offiziers, ſo war es lobenswerth und den Regeln und muthwillige faune berbeigeführt zu baben ? dem Zwed entſpredjend bis zu dem Augenblice, wo er
3) Es lag gewiß im Intereſſe der Armeeabtheilung,
dem rege gewordenen Soldatenmuth den Zügel ſchießen zu welcher das Tetaſchement gebérte , daß der Gegner lifr ; von da an bålt es aber feine Kritik aus. Denn
von ihrer Stellung und Stårfe feine Nachricht erhalten
ſtellt man ſich zunächſt die Frage : was mit dem Tagen moge ; der lettere båtte vielleicht ein Gefecht gewagt, nad der feindlichen finie bezweckt werden ſollte ? ſo fann um nur einige Gefangene zu machen und von dieſen man nur antworten : Nidis ! Denn man verſchmåbte
etwas zu erfahren . Eirem entſchloſſenen Gegner båtte
ſogar einige nabe vorübergehende Feinde aufzufangen oder zuſammenzubauen, und machte ſich aus dem Staube, nachdem eine Schildwache Feuer gegeben hatte und ein Poſten ins Gemehr getreten war, wodurd man ſich bei
man daher durch den ſtattgebabten Angriff vollfommen in die Hände gearbeitet, da nichts leichter iſt, als in einem ſolchen Fall Gefangene zu maden , und wenn auch nur durch den Sturz eines oder mebrerer Pferde.
dem Gegner gerade nicht in beſonderen Reſpeft feßte,
Aus allen dieſen Gründen lågt ſid, das eingeldla .
Das Ganze lief alſo auf eine Bravade hinaus , die gene Verfahren nidt rechtfertigen , weßhalb denn auch 1
ſitywer håtte gebůßt werden müſſen , wenn der Feind ſein wünſchenswerth geweſen wåre, daß man der Ibat, ob
Handwerk verſtanden båtte oder nicht verblüfft worden gleich růbmlich in anderer Beziehung, in einem Milis w åre, was bei den ruſſiſchen leichten Truppen nicht vors auszuſeßen war. Bei einer nåberen Prüfung der Vers bältniſſe wird man finden , daß aus jenem Fehler einer muthigen Uebereilung nad bemerfte Folgen und Nads theile båtten ſtattfinden fónnen.
iårjournal nicht gedacht båtte, um ſo mehr , da der Führer des Detaſdemenis ein renomirter, in jeder Bes ziebung ausgezeichneter Cavalerieoffizier iſt und als Autoritát nur um ſo nadrheiliger wirfen kann. Die andere oben berúbrte , in dem Soldatenfreund
1 ) Es iſt allgemeine Regel, daß die Recognoſcirunge. ( Nr. 239, Jabrg. 1838 ) enthaltene Erzählung iſt eine
patrouillen wo möglich vom Feinde unbemerkt ihre Zweđe Stelle aus der Geſchichte des f. preuß. 1ten Dragoner, erreichen ſollen. In den vorliegenden Fall war dieſes durch die richtigen Anordnungen des Führers glüdlich gelungen , in deſſen Pflicht es nun aber um ſo mehr lag, nicht weiter zu geben , ſondern womöglich unbemerft wegzuſchleichen , als es in der Abſicht beſſen, der ihn geſandt hatte , liegen konnte, entweder ſelbſt zu recogs noſciren oder vielleicht noch eine größere Unternehmung gegen die unbewachte Seite des Feindes auszuführen,
regiments , welche folgendes Inbalts iſt: „ Um 24. Mai (1813) fiel bei Haldau ein bißiges Gefede zwiſchen den Franzoſen und der Arrieregarde vor, in welchem das lithauiſche Dragonerregiment, bei Dedung einer Battes rie, einen barten Stand batte. Die Kugeln fingen an, båufig einzuſchlagen , als Major ... etwas zurůdgeben wo Úte, um aus der Schußlinie zu fommen, indem das Regiment dort den Zweck ſeiner Aufſtellung ebenſo gut
was vereitelt durch das Verbalten der Patrouille nunmehr gånz. wurde. lid 2) Wenn es die Pflicht eines jeden Führers iſt, ſeine Untergebene bei jederGelegenheit zum Muth anzuleiten und dieſen durch Nichtachtung der Gefahren bis zur Verwegenbeit zu ſteigern , so gebietet es ihm dod auch
erfüllte. Da der Brigadechef, General ..., dieſes Zus růægeben nicht befohlen batte und auch nicht darum befragt worden war, ſo rief er dem Major ... zu , als das Regiment mit Zügen im Scritt rechts um Fehrt ſchwenkte: „Major ...! wo wollen Sie bin ? Es drångt Sie ja Reiner !" - Gut, Hr. General, id werde ſtehen
wieder Pflichtund Klugheit genau zu erwägen, in wie bleiben und das Regiment aud ! erwiederte ... , der ſich weit er mit den ihm zu Gebote ſtehenden Kråften irgend nun zu den Dragonern wandte und ſie alſo anredete: einem Unternehmen gewachſen iſt, ehe er fid in daſſelbe Heute iſt ſchon Wetter! Wir wollen uns hier verweis
einlaßt. In dem vorliegenden Fall lag aber aud nicht len ; nehmt die Pfeifea beraus und raudt ; bei ſchönem
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Wetter im Freien ſchmedt das gut! " Bars bampften die Pfeifen und unbeweglich hielt Ülles, troß der unaufhórs lichen Rugelſaat. Die Arrieregarde zog ſich zurüc, dod
Es kann Fåde geben, wo der Untergebene durch uns verdiente Vorwürfe reines Vorgeſeßten zur Verzweiflung gebracht wird und den duldigen Gehorſam außer Augen
der Major rührte ſich mit ſeinen Untergebenen nicht von ſeßt, und wo der Vorgeſeßte in Rüdlicht ſeines unric . der Stelle. Die Franzoſen famen immer nåber, ſchoſſen tigen Benehmens dem Untergebenen durch die Finger auf das Regiment mit Martåtſchen und waren in dem Riebt, ſtatt ihn ſtrenger zu beſtrafen ; allein ſolche Fille Walde, durch welchen der Rückzug geben 'mußte, mit der Infanterie con bandgemein geworden, als der General zuerſt durch eine Ordonnanz, dann durch ſeinen rojus tanten zum Abzuge Befehl geben ließ. Major ... weis
ſoll man lieber in Vergeſſenbeit bringen, als ſie in Tages blåttern offentlich beſprechen , und zwar in ſolchen , welche ſogar dem Unteroffizier und gemeinen Soldaten in die Hånde, fommen , und unter einem Geſichtspuncte, wo ſo
gerte ſich den Befehl zu befolgen und ſagte jedesmal: firaffånige Handlungen als rühmlich dargeſtellt ſind, und Ich werde nicht fominen ! “ Endlid ſprengte der Ge. mo die bandelnde Perſon durch ihre ſonſtigen glänzen. neral ſelbſt heran und schrie ſchon von Weitem : „ Aber den Eigenſchaften gerne für ſich einnimmt: ein verfühs mein Gott , Herr Major, warum geben Sie nicht zus reriſches Bild für den jungen Militår ! růd ? " - ,,Sie hatten uns in Verdacht, gab Major ...
Uuf demſelben Blatte, von welchem obige Erzählung entnommen
zur Antwort, als fehle es uns an Courage : ich mußte
iſt, wird ferner Folgendes referirt: ,, Das lithauiſdie Dragoners
unſere Ebre retten ; reben Sie ſelbſt, Herr General, ob Einer Mine macht, umzufebren.“
regiment route (in einem Nūdzugs :Cavaleriegefechte bei Ghateaus Thierry ) den rechten Flügel der Urrieregarde verſtärken undwar
Beigenauer Prüfung dieſes Ereigniſſes dürfte ſich dahin in vollem Grabe, als es fanellumkehren und auf den lin: ken, welcher durch drei plößlich hervorbrechende linien franzöſiſcher Folgendes als richtig berausſtellen : Cavalerie bedroht wurde, eilen mußte. Zur Dedung des linken 1) Die erſte Aufſtellung des Regiments war feblers Flügels folte eigentiich die ruſſiſche Cavalerie dienen; da dieſe ayer
baft, was um ro mehr båtte vermieden werden ſollen, auf Befehl des Generals Saten, bis auf ein Dragonerregiment, da man auf dem Rückzuge war, wo růdgångige Bemes bereits über die Marne zurücgegangen war, ſo ſtand die Infans dieſes Flûgels ziemlich entblößt, und es wurde daber zur Une gungen, namentlich in gefahrvollen Momenten, auf die terie terſtügung derſelben das brandenburgiſche Huſaren : und das ite Moral der Truppen leicht nachtbeilig wirfen kann . befehligt. Lebteres, welches ſeine Stellung ſchonDragonerregiment einigemal hatte verändern müſſen, ging nun der 2) Der Major batte gewiß Recht, wenn er rein weſtpreußiſche Regiment eine Stellung einnehmen laten wollte, int langſam herankommenden erſten Linie feindlicher Reiterei entgegen
welcher es , bei gleider Möglichkeit der Erfüllung der
und hatte taum eingeſchwentt ( ? ), als der Commandeur deſſelben ,
ihm geſtellten Aufgabe, in großerer Sicherheit gegen Ser Oberſt o. Unruh, zur Uttate und Galopp commandirte und auf ein
fahren war, welche es durch eigene Thätigkeit nicht ab ,
urarenregiment einbieb. Beide Sheile blieben bei dieser
åttate in geſchlosſenen Reiben und Gliedern , und obs webren konnte ; allein Unrecht hatte er, eine Bewegung gleidh das iteteftpreußiſderegiment mit der arbete
ohne Erlaubniß ſeines Generals vorzunehmen , um ro ten Zapferteit fochi , Torah rich dennoch Oberft unrub mehr, da dieſer ganz in der Nähe war und deſſen Bes genöthigt, von dieſem Angriffe abzuſtehen, das Regis feble ohne Verzug eingebolt werden konnten. Wenn es ment mit 3 ūgen rechts i dywenten und gegen ein feinds
angemeſſen iſt, daß die Generale in den fritiſden Der's liches Dragonerregiment, welches die rechte Frante bedrohte , Front machen zu laſſen . Diese Bewegung
båltniſſen eines Rådjugs auf ihre Befehlsgewalt eifers , konnte aber nur von etwa zwei Dritteln des Regio füchtig ſind und die Zugel des Geborſams ſchraffer ans zieben, um nicht das Heft aus der Hand zu verlieren,
ments ausgeführt werden , weil der ueberreft node
mit den Buſaren handgemein tar. Kaum hatte der Oberpt
denTheil desRegiments,den er bei ſich hatte, so gutes unruh ſodürftees doch auch zur beſſeren Erreichung desZweds in der Geſchwindigteit geben wollte, formirt, als er : „Marſch !
erſprießlich ſein, den unteren Chefs, beſonders wenn er Mirſch !" commandirte und ſo ſchnell es bei der Ermüdung des fie als zuverlåſſig fennt, eine gewiſſe latitude zu laſſent, pferde und dem tiefen Rothe nur möglich war , auf die franzör. in ſo weit die Erfúdung der ihnen geſtellten Aufgabe Dragoner fid ſtürzte. Dieſe hielten aber ohne fu wanken den nicht gefährdet wird ; jedenfalls ſollten aber die Zurechts ungeftümen Ungriff threr Gegner, denen ſie auch an Zahl übers 10
weiſungen, welche der General nicht in Folge einer laune, legen waren , aus und warfen fie zurüd 20."
Wer die obige, geſperrt gedruckte Stelle mit Aufmerkſamkeit ſondern einer woblermogenen Pflicht, den unteren bef8 geleſen und nur einmal einem wirklichen Cavaleriegefechte beige : zu geben ſich veranlaßt fiebt, nie das Ehrgefühl verleßend wohnt hat oder auch nur die Cavaleriemanővers vom Erercirplage ſein, weil ſonſt leicht die Truppe darunter leiden kann, ber kennt,wird ſich die Frage ſchwerlich beantworten können ,wie wie dieſes in dem vorliegenden Fall wirflich ſtattfand . es möglich iſt, daß ein Gavalerieregiment in einer zuſammenhängens 3 ) Wenn ſich der Major durch die Bemerfung des den şandlung im Galopp angreift, einbaut, mit der größten Lac
er dieſes nicht das pferkeit fedtet ( alſo trine Spiegelfechterei), das Sefechtabzubre:
Generals verleßt fühlte, To durfte genöthigtiſt, mit einem Ibeit abzulómenten , um gegen ein Regiment entgelten laſſen und daſſelbe ohne Noth fodhen Regiment zu machen , währendwenigſtens der ans die Erzählung fortlegt;Front er wird Here Theilfeindliches das Sefedet bedeutenden Verluſten ausſeßen , wie ſie geweſen ſein anderes müſſen , wenn es mit der ,unaufhörlichen Rugelſaat" nicht für Kriegsgeſchichte,ſondern für eine Geſchichte halten wir und mit den ,, Rartåtiden " ſeine Richtigkeit bat. Am man ſie im raſenden Roland lieſt. Erzählungen ſolcher Urt find wenigſten durfte ſich unverzeiblichen aber einesTohoben Grades Ungehorſam eines Zroßes gegen von und er die Befehle eines Generals ſchuldig maden ; was aber das
übrigens ganz bazu gemacht, dieBegriffe zu verwirren und falſche Ideen zu erwecken , und es möchte wohl in der Pflicht der Redací tionen liegen , ſolchen Prodvëten einer überſprudelnden Phantaſie
die Lufnahme zu verſagen, Solimmſte von Adem iſt, es ſteht nirgends , wie der entweder durdo Randglofſen zu begegnen . oder ihrem ſchädlichen Inhalt Major geſtraft worden iſt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : € , W. Les te in Darmſtadt und in deſſen Offizin. gedrudt. O
Mittwoch ,
Nr . 85 .
24. Oct. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung.. Bao
e
n.
Schloſie war burd Pechfrånze erbellt, und von den beis
Die Probebatterie der den Wachthåuſern das eine durch ein Transparent, das grodberzogl. Artillerie, welche gegenwärtig die ſteilen andere durd lichter geſchmackvoll erleuchtet. Die ganze Gebirgswege des Schwarzwaldes bereiſt , bat den 9ten Tagesfeier ſchloß mit einem Balle , den der landgraf St. Blaſien , 10. Oftbr.
d. M. den ſchwierigſten Theil ihres Marſdes glüdlich befohlen batte, den Unteroffizieren des Regiments zu ůberwunden. Eine 6 Pfünderfanone befuhr nåmlich von
geben. Außerdem hatten die Offiziere des Regimento
Schonau über Todtnau und Muggenbrunn , mit ihrer búlfebedürftigen Unteroffizierswiriwen ein Geldgeſchenk Beſpannung, den Feldberg, das höchſte Gebirg unſeres verabreichen laſſen. Alle vereinigten ſich gewiß in dem fandes, und fam obne Unfall an Geldhút und Beſpan ,
Wunde, daß ihnen dieſer bochverebrte menſdienfreunds
nung über Menzenſd wand bier an. Bei dem Signal liche Fürſt noch lange möge erhalten werden . auf dem Gipfel dieſes Berges ( 4650 Fuß über der Meeresflåde ). wurde Sr. K. Hoheit dem Großberzog ein , von Geſchüßfeuer begleitetes Pebeboch gebracht, in
welches die anweſenden Gebirgsbewohner freudig eins ſtimmten . - Die auf dieſem Mariche überwundenen
Sowierigkeiten , indem nur ſteinige, felſige Waldwege
F r a n tre i dh. Paris , 17. Sept. Der Moniteur gibt eine Aufzåh
lung der Offiziere und Unteroffiziere, welche militariſche Ausarbeitungen eingeſchickt haben. Die Zahl der Regis menter und Individuen, bei denen dieſes geſchehen , bat
auf den Feldberg führen , und der obere Theil ſogar miniſterium wird in Zukunft dieſe Ausarbeitungen bei feinen gebabnten Weg mehr bat, baben auf eine übers ements berückſichtigen. * ) raſsende Weiſedie Vorzüglidfeit der neuen Erfindung den-Avanc Ueber das von dem Baron Heurteloup
beurkundet, welche dem Bau der Geſchůße, aus denen dieſe Batterie zuſammengeſeßt iſt, zu Grunde liegt.
erfuns dene und von ihm Roptipteur benannte Gewehr (wir -
baben deſſen in Nr. 41 der A. M.Z. umfänglich gedacht) bat General Roig nat unterm 4. Juni d . J. an die Schleswig, 3. Oktbr. Um 1. Oftbr. war hier eine Áfademie zu Paris einen ſehr günſtigen Bericht erſtattet militåriſche Feſtlichkeit, durch welche der Tag des 60jåhs und nur die einzige Einwendung dagegen gemacht, daß .
Då
e in a r k .
rigen Dienſtjubiläums des augemein verehrten Statt, die Flinte, da das Zindloch an ihrem unteren Theil balters, Feldmarſchaus und fandgrafen Friedrich zu angebracht ſei, dem abfeuernden Soldaten allerdings Hellen gefeiert wurde. Früh Morgens begann die feinen Schaden zufügen , dagegen ſein Vordermann das Feier durch die Reveille von dem ganzen Muſifcorps durch ſehr beeinträchtigt werden fónne , iudem ſich das des ſchleswigſchen Infanterierogiments, deſſen Chef der Feuer in die Patrontaſche dieſes leßteren**) foripflans Feldmarſchall vor 60 Jahren geworden war ; darauf zen fónne, wenn das Abfeuern in demſelben Moment wurde Demſelben Namens der rimintlichen Offiziere erfolgt, in welchem der Vordermann nach einer Patrone
Seines Regiments ein ſehr gerdmadvolles Theeſervice langt, welcher Gefahr indeſſen vorgebeugt würde, wenn überreicht.
Am Vormittage wurden dem Fürſten von
einer Deputation des Negimenis , wie audi von vielen
der Soldat ſeine Patrontaſche vorn trüge.
- Der Oberſt Pairband legte der Deputirtenkammer -
anderen Militárs und Sivildeputationen Glückwünſde vor 2 Jahren einen Geſeßentwurf in Betreff der Abs abgeſtattet, und auf dem Sdiloßhofe von dem ganzen ſchaffung und der Verminderung einer großen Anzahl verſammelten Regiment cin Hoch gebracht. Am Mittage militariſcher Servituten vor. Man erinnert ſich, batte der Feldmarſdal alle Offiziere der ganzen Gars
niſon und die hier eingetroffenen fremden Offiziere zur
*) Nach einem Urtikel in der Sentinelle roll es bei dieſen aus :
Tafel geladen ; am Abend durchzogen die råmmtlichen
arbeitungen nicht immer richtig zugeben und manche Autor: ſchaft ſehr in Zweifel zu ziehen ſein . **) Der þintermann und überhaupt die in der Nähe ſtehenden Hinterleute dürften wohl noch größeren Nochtheil zu beſorgen haben, da ihre Geſichter und Hände den Wirkungen des ent
Unteroffiziere des Regiments die Stadt mit Fadeln und brachten vor dem Schloſſe ein , von dem Donner der Ranonen begleitetes, wiederholtes Hoch, wobei ein dazu gedichtetes Lied abgeſungen wurde ; der Plaß vor dem
gündeten Puivers blosgegeben ſind.
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mit welcher Freude die zahlreichen Städte , welche den gleichfalls mit einer neuen vertauſcht u . – Såmmtliche
barten Anforderungen des Fortificationsſyſtems unters
hannoverſde Regimenter tragen auf den Czafo's und
worfen ſind, die Hoffnung aufnahmen, endlich eine Ges Fahnen eine Deviſe: Namen der Solachten und Länder, reßgebung verbeſſert zu reben , die mit den Fortſchritten wo ſie ſich ausgezeichnet; nichts wird von einem Regi, der militäriſden Wiſſenſchaften, ſowie mit den moralis ment bóber gehalten , als dieſe ſeine Deviſe, die ja für ſchen Tendenzen der Zeit im Widerſpruche ſteht, und ihn den Inbegriff all ſeiner rubmvollen Erinnerungen die der Entwidelung der Gewerbthårigkeit, des Handels bildet. Auch das Garde: Jägerbataillon batte eine ſolche und des Ackerbaues die größten Schwierigkeiten ents
und die Worte : „ Peninsula - Waterloo – Venta del
gegenſtelt. Piele ausgezeichnete Militare baben ſchon långſt eingeráumt, daß gewiſſe Hemmniſſe, welche bei dem vormaligen Syſteme des Angriffs und der Vertheis digung feſter plage unumgänglich nothwendig waren, ießt durch die in den ſtrategiſchen Methoden eingeführ.
Pozo” enthielten ebrenvolle Erinnerungen genug, um dieſes tapfere Regiment , das namentlich lid, in dem ſpaniſchen Kriege ganz beſonders ausgezeichnet hatte , ſtets aufzufordern, folder Erinnerungen würdig zu blei.
ben. Auf dieſe Deviſe pflegten die Commandeure zu
ten Veränderungen ganz unnüb geworden ſind ; ſie haben verweiſen, wo es etwas galt, und man erzählt in Be. eingeräumt, daß es fein Verbrechen ſei, die unfehlbar,
treff dieſes Garde : Fågerbataillons, daß einit in dem
feit Bauban's und Napoleon's in Zweifel zu zieben , und daß man deßhalb, ohne die Sicherbeit Frankreidos
Feldzuge gegen das aufrühreriſche Göttingen der damas lige Commandeur dieſes Bataillons , Oberſtlieutenant
irgend zu gefährden , gewiſſe veraltete Reglements abs ſchaffen , den gerechten Reclamationen der Grånzſtådte
v. Gilſa in Bovenden vor Göttingen ſeine Leute ba. ranguirte und ſie namentlich an die Deviſe ihres Regis
.
nadgeben, kurz, das Geſetz vom I. 1791 in Betreff der
ments , die ſie an zafo's und Fahnen trügen, erinnernd
militäriſchen Servituten mit den gegenwärtigen Sitten und Inſtitutionen in Einklang bringen könne. Die milis táriſche Zaftif hat ſich gånzlich verändert ; die breiteſten Flüſſe werden in wenigen Stunden von ganzen Arincen ůberſchritten; Schnee , Sümpfe , Berge, der ſchlechte Zuſtand der Straßen ſind feine ernſtlichen Hinderniſſe mehr ; man dringt mit Umgebung der feiten Puncte , direft in den Mittelpunct der Reiche ein. Dieſe Gründe ſind es im Weſentlichen, die das „ Journal des Débats "
aufforderte , ſich auch jeßt ſolcher rühmliden Antecens dentien mitt unwürdig zu betragen , und daß gerade dieſe Erinnerung die Truppen zu einem begeiſterten Zurufe veranlaßte. Dicſe Deviſe hat der König dem Garde , Jägerbataillon genommen. Die Offiziere dieſes Bataillons gehörten faſt alle einſt der engliid - deutſchen legion an und balfen jene Deviſe mit verdienen in
veranlaſſen, die Regierung an ihr Verſprechen zu erins
nern, den Vorſchlag des Oberſt Pairbans, der damals verſchoben wurde, weil es noch einer reiflicheren Uebers
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Spanien und bei Waterloo.
Der General v. Altent
liebte dieſes Regiment vorzugsweiſe, und ſein Wappen batte durch die Gnade Gcorgs IV. als Schildhalter einen Soldaten in der Uniform dieſes Regiments ers
legung bedurfte, ſobald als möglid wieder aufzunehmen.
halten. Das nächſte Jabr wird , wie man ſagt , noch bedeutendere Veränderung für unſer Militår bringen,
Grobberzogthum Heſſen.
vollſtändige freußiſdie Uniformirung und preußiſches Erercirreglement. - Die einberufene Mannſchaft, die
Eine Anzahl noch dienender und ehemaliger Militár, ſonſt bis in die Mitte Oftobers zu ererciren pflegte, iſt perſonen vom Feldwebel abwärts, welche dem Feldzuge bereits auf den 6. d. beurlaubt worden. Durch dieſe von 1812 in Rußland beigewobnt baben , iſt vor einiger 10 Tage früher eintretende Beurlaubung werden über Zeit zu Darmſtadt in einen Verein zuſammengetreten ,
15,000 Thaler für die Kaſſe des Kriegsminiſteriums
welcher den Zweck bat, den Mitgliedern deſſelben durch monatliche Geldbeiträge bei dem dereinſtigen Abſterben
erſpart, die zu den Koſten der beabſichtigten und theils weiſe bereits ausgeführten Aenderungen verwendet wers
ein ehrenvolles Reichenbegångniß zu veranſtalten und
den fönnen .
rich in Krankheitsfållen gegenſeitig zu beſuchen und zu
Griechenland.
tröſten. Das Inſtitut bat die Benennung , ludwigs , Beteranenſtift" angenommen und die für daſſelbe entworfenen Statuten ſind von Sr. R. Hobeit dem
Atben , 27. Sept. Das Budget des Kriegsminiſtes riums belanft ſich diefes Jahr auf 5,400,054 Drachmen , ſo daß eine Erſparniß von 1,400,000 Dr. erzielt wurde .
Großherzog allergnädigſt beſtåtigt worden. H
a ni ove r.
Großbritannien. Der Generalmajor Adye , Oberfeuerwerfsdireftor
Hannover, 2. Oktbr. Man wendet hier die größte im königl. Artillerielaboratorium zu Woolwich , iſt am Thårigkeit der Militärorganiſation zu. Mebrere
13. September plößlich mit Tod abgegangen. Er batte
Aenderungen in Uniform und Erercitium baben ſeit der
Núcfebr Sr. Maj . des Königs von der Magdeburger
bei der Erpedition gegen Walcheren eine Wunde erhal. ten , von welcher er nie ganz geneſen war.
Revue nad preußiſcher Form ſtattgefunden , wie denn aud mehrere bannoverſche Trommelſchlåger uach Mag . deburg geſchickt ſind , um dort ſich im Trommeln nach preußiſcher Manier zu vervollkommnen . Die Infanterie
Berlin, 12. Dirbr. Vor einigen Tagen iſt der General Bardeleben , einer unſerer ausgezeichneten
bat das früber bereits abgelegte Seitengewehr wieder angenommen ; das Garde fågerbataillon, welches biss
Militars und Commandeurs der Artillerie, hier gewe. len ; der Zwed ſeiner Anweſenheit war , Sr. Maj. dom
P r é u B e n.
ber noch ſo ziemlich die alte Uniform trug, bat dieſelbe Konig Bericht über das neue Manovrirſyſtem und über.
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haupt über die artilleriſtiſchen Verbeſſerungen zu erſtat, rung des natürlichen Ganges der Ereigniſſe im Laufe ten , welche der General Baron v ." Zoller in Bayern der Schladt und der Empfindungen zu verſuchen , die
eingeführthat. General Bardeleben wurde durch
teles male ſich unwiuführlid) Jedem aufdringen , der zumerſten. grapbiſche Depeſche aus Koblenz direkt nach Augsburg an einer ſo inbaltsídweren Handlung tbåtigen zu den dortigen Manóvers befebligt. Wie man bört, iſt der Bericht des Generals großtentbeils günſtig über die
Antheil nimmt. Nach einem ſtarfen Marſche bezieht der Offizier mit
9. Zoller'ſchen Verbeſſerungen ausgefallen, und bat ſeiner Truppe einen Bivouaf, in welchem er ſich noch derſelbe jest den Auftrag erhalten , das davon auf die glüdlich dåsen fann , wenn er ein nothdürftiges Ob's preuß. Úrtillerie Anwendbare. nunmehr praktiſch durch dach und ſoviel Lebensmittel erringt, daß er gegen die verſuchte Einführung bei den unter ſeinem Gommando raube Nachtluft oder Regen, gegen Hunger und Durſt geſchůßt iſt ; denn alles lagert in gedrängten Mafien ,
ſtebenden Brigaden zu prüfen.
In dieſer Woche wurde auf Anordnung Sr. K. und die nådsſten Dörfer bieten für ſoviele iauſend Mene
Hobeit des Prinzen Wilhelm (Sobn Sr. Maj.) ſowohl ſchen faum die dringendſten lagerbedürfniſſe dar. Die bier als in Potsdam für die Garniſonen der Sargſchmuck wenigen Stunden vor Einbruch der Dunkelheit verſtrei. zur Schau ausgeſtellt, welchen das Gardecorps aus der
dhen unter Beſichtigung der Waffen ,
Munition und
reinſten Achtung vor ihrem verewigten Chef, dem Hers Pferde, oder unter anderen Dienſtverrichtungen, und 3og Karl v. Med henburg - Strelib , anfertigen erſchdpft wirft ſich der junge Offizier auf ſein Stroh , ließ. Derſelbe beſteht aus einem Kiffen in ſdóner Das lager, um durch einige Stunden Sdlaf die erſchlafften maſtart ciſelirt , worauf ein forbeerfranz und die Kos nigsfront liegen . Nådſtdem befindet ſich der Sabel , den
Glieder zu ſtårfen .
Kaun graut der Morgen , ſo rufen das Signalhorn der Herzog in den Feldzugen 1813/ s glorreich geführt. und die Trompete zu neuer Thårigkeit. Alles rúſtet ſich Kiſſen, Kranz und Krone ſind aus Silber und überall zum Aufbruche, denn ſchon vernimmt man von den Bors reid vergoldet. Morgen , als den 13., begibt rid eine poſten ber einzelne Schüſſe, und adjutanten jagen nach 15
Deputation von 20 Mitgliedern aus allen Graden von
allen Richtungen , die nöthigen Befehle zu ertheilen .
den Garden nach Mirow , der berzogl. medlenburgiſchen
In dieſer allgemeinen Geſchäfftigkeit hat Niemand Zeit
Familiengruft, um daſelbft ibrem vormaligen tapferen ernſte Betrachtungen anzuſtellen , jeder denft nur an
die Gegenwart, iſt mit ſich ſelbſt odermit ſeinen Un. Anführer die lepie liebe am Grabe zu bezeugen.in Den 16. D. M. , am Jahrestage, woder Verſtorbene dem tergebenen beſchafftigt, und empfiehlt ſeine Seele dem Gefechte bei Mödern ſchwer verwundet wurde, fou auf Herrn über leben und Tod. “) Wenige Minuten ſpäter Befehl des Königs der Sargſchmuck von erwähnter Des ſtehen die Truppen unter den Waffen und reben lids in putation feierlidit auf den Sarg gelegt werden.
Marſd.
Man folgt nicht mehr dem gebahnten Wege,
die Regimenter marſchiren in geſd loſſenen Golonnen über Wieſen und Felder, über Hoben und durd) Thaler ;
Span i en
Madrid , 18. Sept. Die Königin hat das Entlaſs das Ganze reszt ſich allmählich in Schlachtordnung. Nodi ſungsgeſuch des ſeitherigen Kriegsminiſters, General iſt man nicht in die Region der Gefahr gefommen, und Don Manuel de Patre angenommen, ihm zum Beweis Alles ſchreitet erwartungsvoll der Gegend zu , in wels ibrer Zufriedenheit mit ſeiner Gerdåfftsführung das der das immer heftiger werdende Feuer der Vorpoſten große Band des Ordens Rar(8 III. verlieben und ſich gehört wird. Aber bald ſiebt man Pulverdampf und I
ſeine Wiederverwendung vorbebalten . An ſeine Stelle iſt
Blit; einzelne matte Kanonenfugeln rollen in fladen
ber zum Generalieutenant beförderte General Aldama Sprüngen auf der Erde bin. Bald ändert ſich jedoch die Scene. Die Verwunde, getreten. ten fommen Anfangs nur einzeln , ſpåter in großerer
Die Schlacht.
Angabl und nur mit Mühe rich fortſchleppend. Man fiebt Todte auf dem Boden liegen , Sterbende ſich in
( Ein Bruchſtück aus der » Taktik für Subalternoffiziere von Px.« *) ... In der Regel machen ſich junge Offiziere eine ſehr
ihrem Blute wålzen, ihre Körper ſind furchtbar verſtům :
irrige Vorſtellung von der Schlacht, wovon die roman .
litär« lächeln wird, doch dürfte er dieſer » Freigeiſterei« wegen
tiſchen Schilderungen einiger Geſchichtsſchreiber zum großen Theil die Schuld tragen. Das Buch in der Hand und ein Schlachtgemälde vor Augen, träumt der junge Offizier nur von Heldenthaten ; ſeine glúbende
einer Soladot ſich keiner großen Sünde bewußt iſt , er mird
melt , ihr Klaggeſdrei iſt berzzerreißend. Das iſt die Es iſt leicht möglich , daß mancher über dieſe »Sentimenta: Ichwerlich zu beneiden ſein ! - Wohl dem , der am Morgen dem Tode rubiger ins Auge bliden können. Bebe dem , der ſich fürchten muß, vor den höchſten Richter zu treten. In der
Phantaſie trågt ihn ohne Umſtände mitten ins Rampfs
Sdilacht bei Lüßen benahm ſich der kaiſerliche Oberſt Madlo
getümmel, und er empfindet nichts von den Eindrücen,
Schlacht vor ein Kriegsgericht geſtellt, zum Tode derurteilt
welche in der Wirklichkeit dem Handgemenge vorans zugeben pflegen , und zuweilen ſehr geeignet ſind , den tühnen Flug der Phantaſie zu bemmen . Wir balten es
deßhalb nicht ganz für überflüſſig , eine kurze Schildes
- sonſt ein tüchtiger Baudegen – lo feig , daß er nach der und enthauptet , ſein Regiment aber decimist und nadber aufgelöſt wurde. Einige Augenblide porber bekannte er fei : nem Brightoater, daß die Erinnerung an eine kürzlich verübte Svandt hat ihn fortwährend gepeinigt, und eine unübermind: liche Furcht vor dem Tode erzeugt habe, weßhalb es ihm gang
Dieſes durchaus gediegene Bert iſt bereits in Nr. 76 der
unmöglich geweſen ſei , das Regiment gegen den Feind ju
2. M. 3. vorläufig angezeigt .
führen. ( Sillers Geſchichte des 30 jährigen Krieges.)
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erſte Probe des jungen Striegers ; wer dabei ſeinen und über leichen und Sterbende geht es mit Codesvere Gleichmuth bewahrt, nur an den Zwed, nicht an die adhtung vorwärts. – Man möchte die Cavalerie glüds adtung vorwårts. Dpfer des Rampfes denkt, den Sieg als böchſtes Ziel lich preiſen, daß ſie ihre Angriffsbewegungen ſo beſchleu . vor Augen bat und vor Begierde brennt, ſein Schwert mit dem Blute des Feindes zu rotben , der darf nad Höherem ſtrebent. Aber bevor dieſes Ziel erreicht wird,
find noch bårtere Proben zu beſtehen und es iſt gut ſich vorher damit vertraut zu machen , damit man im Aus genblice der Prüfung nicht ſcheu davor zurüdtritt. Die feindlichen Kugeln fommen ießt in größerer Anzahl, ſie rolagen ſchon in die Colonnen , bevor dieſe
nigen fann . Bei ihr drångt ſich der ganze Angriff in
wenigen Minuten zuſammen , und iſt ſie nicht ſiegreid geweſen , ſo entfernt ſie ſich ebenſo ſchnell aus dem Bee reidhe der Rugeln , wåbrend die Infanterie bei einem mißlungenen Angriffe oft 10 – 15 Minuten lang dem feindlichen Feuer ausgeſeßt bleibt , und beim Zurúdges ben wohl gar noch von feindlicher Cavalerie zuſammens gehauen wird. .
-
noch den ihnen bezeichneten Punct zur Aufſiellung ers Die bårteſte Probe für den jungen Offizier iſt es reicht baben , und richten immer größeren Schaden an. aber , wenn er mit ſeinem Zuge bei Angriffen auf Ges
Gleichwohl darf nichts die Ordnung des Marſdes ſtos bofte Dörfer oder Schanzen in das Innere glüdlich böfte , Dórfer ren oder ihn verzögern . Wer getödtet oder verwundet
eingedrungen iſt, der Angriff aber im Allgemeinen miß.
iſt, bleibt am Wege liegen , und lautlos ſchreiten die lingt , und er dieß zu ſpät gewahr wird. Soll er mit Anderen an ihm vorüber. Traf die Kugel den Freund, einer Handvoll Tapferer, die ſeinem Rufe willig gefolgt ſo muß man ſich mit einem ſtummen Håndedruck zum
Find, boffnungslos gegen Uebermacht fåmpfen , oder die
Abſchiede begnügen , und ungeſäumt wieder auf ſeinen Waffen dem Feinde überliefern und ſich gefangen geben? Poſten in der Colonne eilen . Dieſe Hartberzigfeit mag Hier iſt Verantwortlichkeit auf beiden Seiten. Die empörend ſcheinen , aber die eiſerne Nothwendigfeit ger bietet ſie ; eine unzeitige Sorge für das Wohl Einzelner würde hundert Anderen das Leben foſten . Der Menſch muß in ſolchen Augenbliden aufbóren Menſch zu ſein ,,
Menſolidfeit gebietet das Eine, die Ehre verwirft das Andere; 68 fann Fille geben , in welchen die Pflicht zwiſchen beiden ſchwanft. Aber mit ro zarten Unter. ſcheidungen darf ſich der junge Offizier in folchen Mo.,
er iſt nur ein Werfzeug, auf deſſen unbedingte Hinges menten nicht befaſſen. Kann er ſich nicht freien Rúdzug bung mit Zuverſicht gerechnet werden muß.
In die Schlachtlinie gerůdt, ſeben ſich die Truppen
erfämpfen , To reße er alles daran , um die Ehre zu retten, man ſtirbt nicht gleich an den erhaltenen Wun .
einem noch viel mórderiſchen Feuer ausgeſeßt, das zur Zeit nur die Artillerie erwiedern fann. Die feindlichen Kugeln reißen ganze Rotten nieder , die edlen Roſſe ſinfen todt unter ihren Reitern zuſammen , oder ſuchen durch wüthende Sprünge ſich von den Qualen ſdymerzs hafter Wunden zu befreien , bis ſie erſchöpft oder ſters bend zu Boden ſtürzen. Der Standpunct muß gleichwohl
den , und je bartnådiger der Kampf iſt, deſto ſicherer darf man auf Hülfe rechnen. Hat die Schlacht endlich ausgetobt, iſt die Dunfel. beit eingetreten , das Feuer verſtummt, das Schlachtfeld rühmlichit behauptet, der Feind vielleidt gar aus ſeiner Stellung geworfen worden , dann beginnt der Schlußaft des blutigen Drama, und es iſt dem Krieger, wenn er
beſeßt bleiben, ſei der Verluſt auch noch ſo groß. Wenn
nicht zu Vorpoſten oder zur Verfolgung des Feindes
der junge Offizier auch hier ſeinen Gleichmuth bewahrt, befehligt wird, nun endlich erlaubt, wieder Menſch zu nur darauf bedadt iſt , daß die entſtehenden Púden ſein. Aber der Offizier darf ſich noch nicht dem Schlaf ſchnell wieder geſchloſſen werden, daß mit den Schwers überlaſſen , eine beilige Pflicht ruft ihn anderswobin , verwundeten nicht mehr Soldaten zurückgeben , als die er muß ſeine verwundeten Soldaten aufſuden , ihnen höchſte Noth erfordert, dann hat er auch dieſe Probe Troſt und Hülfe bringen , für Pflege und Verband for
rühmlich beſtanden. Auch darf er ſelbſt fein Zeichen von gen. Das iſt eine ſchwere aber beilige Pflicht, die beis Furcht blicken laſſen, denn in ſolchen Momenten ſind die ligſte der Kameradſchaft! - Auch der verwundete Feind dugen der Soldaten auf ihre Offiziere gerichtet; ihre Uns hat Anſprüche auf unſere Hülfe, er hört überhaupt auf, erſchrockenheit und Raltblütigfeit theilen ſich der Malle
unſer Feind zu ſein , ſobald er uns nicht mehr fechtend
mit. Der Offizier roll ſogar den Seinigen Muth eins gegenüber ſteht. floßen , wozu nicht blos Worte, ſondern auch Geberden Doch es ſei genug mit dieſer flüchtigen Schilderung und Mienen erforderlich ſind. Wer am ganzen leibe der perſönlichen Verbåltniſſe , in welcher wir die Fars zittert und Todtenblåſie auf den Wangen bät, würde ſich ben feineswegs zu ſtark aufgetragen haben ; wir wollen iåcherlich machen , wenn er von Mutb ſprechen wollte.
Endlich bringt ein Adjutant den Befehl zum Anl .
nunmehr die Solacht mit den Augen des Taftifers betrachten , um den Antbeil fennen zu lernen , den der
griffe, und der junge Offizier glaubt ſich nun dem beiß Subalternoffizier möglicherweiſe am Erfolge baben fann, erſehnten Ziele nabe, ſieht im Geiſte ſchon die Bruſt mit oder i hun wenigſtens ein Bild von dem Gange einer ( Schluß folgt . ) dem Zeichen der Capferfeit geſchmücft. Aber ſo ſchnell Schlacht geben. geht's nicht immer. Ein furchtbares Kartatſchenfeuer beginnt, die vorderen Glieder der Colonne werden zers ſchmettert, man fann vor den eigenen Todten nicht mehr Berichtigung. vorwärts , die Colonne ſtodt; das feindliche Feuer wird In der in Nr. 81 mitgetheilten Natricht hinſichtlich der immer heftiger und verheerender. Der Befehl zum Ans Inciluna des im lombardiſch = venetianiſchen Königreich beftebenden
griffe wird gleichwohl wiederholt, er lautet dringlicher,
Generalcommando's iſt ſtatt Pavia , Padua zu leſen. Redigirt unter Berantwortlicbteit der Berlagagandling : C. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Offigin gedrudt .
Samſtag,
.
Nr . 86 .
27. Oct. 1838.
HIE
Allgemeine Militür - Zeitung. Die Schlacht.
Stellung. Aber es ſind noch Dórfer und Gehölze zu
( Schlur. )
erobern , bevor man einen entſcheidenden Stoß ausführen kann, und man entdedt jeßt hier und dort Feldſchanzen .
Eine ſtarke Plånklerlinie rådt gegen die feindliche Stellung, in welcher Gehölze und Dörfer oder einzelne Gehöfte die Hauptſüßpuncte bilden, hier und da ſieht man Batterieen hinter ſanften Erhöhungen des Bodens ihr Feuer eröffnen ; im Hintergrunde erblidt man dunkle
Einige Bataillone der leichten Infanterie rücken gegen die Dörfer und Gehölze, ihre Plånfler eilen voraus, bemächtigen ſich im fübnen Anlaufe der Umfaſſung ; die Colonnen folgen ihnen im Sturmſchritte und erzwingen die barrikadirten Eingånge. Aber in dieſem wichtigen
Mallen Infanterie und Cavalerie. Den Plånklern fols
Augenblicke fallen die vornehmſten Offiziere von mebre.
gen Trupps zur Unterſtüßung nach ; in einiger Entfers ren Kugeln durchbohrt, das Feuer aus den Häuſern nung marſchiren die Brigaden in geſchloſſenen Bataillong, wird heftiger, es entſteht Unordnung und Unentſchloffens colonnen , Batterieen in den größeren zwiſchenräumenheit. Dod) werfen ſich einige Offiziere mit ihren Trupps der Schlachtlinie , Cavaleriecolonnen auf einem oder
auf die nächſten Håuſer , ihre Bravour wirft elektriſch
beiden Flügeln. Alles ſchreitet munter aber ſchweigend
auf die Maſſe, man vertreibt den Feind daraus und vorwärts . feßt ſich darin feft. Der Erfolg iſt günſtig, denn gleich . Die feindlichen Plånkler baben ſich hinter Heden, in zeitig hat ein zur Unterſtüßung nachgeſchictes Cavale. Hohlwegen , Gråben und Gruben eingeniſtet und eröff- rieregiment das Dorf umgangen, die dahinter ſtehende nen ihr Feuer, welches erwiedert wird. Die Angriffs.
feindliche Reſerve angegriffen und auseinander geſprengt.
bewegung wird dadurch unterbrochen , man muß alſo überlegene Kräfte entwickeln , um ſchneller vorrúden zu
Das Feuer im Dorfe verſtummt , einzelne Reiterzüge dringen von der Seite ein , vermehren die Verwirrung
fónnen. Einige Sowadronen erhalten Befehl, die feind. liche Pianflerlinie zu durchbrechen , die dabinter aufges
des Gegners, der nunmehr das Dorf verlaßt und von der Cavalerie lebhaft verfolgt wird. Dagegen rückt der
ſtellten Batterieen zu bedroben, deren Feuer auf ſich zu Angriff auf anderen Puncten, nicht vorwärts. Der Feind ziehen, und dadurch den Aufmarſch der Angriffsbattes vertheidigt ein Gebolz mit ſeltener Tapferkeit; das Feuer rieen zu erleichtern ; einige Bataillone folgen ihnen in der verſchanzten Batterieen iſt ſo wirkſam, und man kann
Compagniecolonnen, um ſich gleichzeitig ſoldier Puncte
ihnen ſelbſt rowenig Schaden zufügen, daß die Richtung
zu bemächtigen, von wo aus ſie durch ihr Feuer das der zum Hauptangriffe beſtimmten Maffen geändert wers Dorfchreiten der nachrückenden Maſſen erleichtern fons nen. Die Sowadronen traben einzeln gegen verſchies dene Puncte. Hier wird die eine durch das mörderiſche
den muß. Sie werden ſich nunmehr gegen das bereits erſtůrmte Dorf, hinter weldiem neue Angriffe dispoſitio, nen getroffen werden. Die Cavalerie formirt ſich auf
Plånklerfeuer des im hohen Getreide verborgenen Feins dem đußerſien Flügel, alle reitende Batterieen find ihr zugetheiltworden. Von den Fußbatterieen werden ſammts deren den breiten Graben zu überſpringen, die Plånkler liche Haubißen vereinigt, um das Innere der verſchar ,
des zum Umkehren genothigt; dort gelingt es einer an
zu vertreiben, ſie an der Formirung von Trupps zu hindern ; anderwårts hat eine dritte Schwadron ſich in
zungen mit Granaten zu bewerfen. Nachdem die neuen Rollen vertheilt ſind , reist rid)
Züge aufgelöſt, einer derſelben dringt von der Seite in die Caralerie zuerſt in Bewegung. Ihre Abſicht iſt, den den Hohlweg und reitet oder ſåbelt uues nieder , was
einen feindlichen Flügel in Front und Flante anzugrei.
von feindlichen Plånflern darin ſteht, die übrigen rich: fen. Aber ſie nogt dabei auf große Hinderniſſe . Zwar ten ihren lauf gegen die nathite Batterie, die ſich völlig gelingt es dieſer braven Cavalerie, lidh durch nafte Wie. ſicher glaubte ind nunmehr zur Abfahrt gendthigt wird, weil ihre Bedeckung nicht ſchnell genug bei der Hand iſt.
fen zu arbeiten , fie jagt ſteile Höhen hinan, troßt dem Feuer einer verborgenen Batterie, ſtürzt ſich mit Unge :
Inzwiſchen haben ſich unſere Plånkler der ſchigenden Tüm auf den Feind und ſchlägt ihn iheilweiſe in die Puncte bemachtigt; die Angriffebatterieen fins aufges
Flucht. Doch hat die große Anſtrengung ihre Kräfte
fahren. Ein furchtbares Feuer beginnt, und unter dem erſchópft, die Pferde find athemlos und" fönnen nicht Schuße deſſelben rüßen die Maffen gegen die feindliche weiter. Der Feind benußt dieſen Umſtand, führt einige I
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friſche Regimenter heran , wirft die Unſerigen zurück und und erwartete deffenAngriff ſeit einer Stunde mit Un, nimmt bier das verlorene Terrain wieder. Im Verlauf geduld. Sein Erſcheinen gibt jeßt den Ausſdlag. Der dieſes beftigen Gefedts ſind die Regimenter in Unord , Feind bat zwar ſchon früber hiervon Kunde erhalten ,
nung gefommen , und ſammeln ſich unter dem Schuße die Gefahr aber nicht ſo dringend gehalten , und nur ihrer Batterieen, die dem fühnen Anlaufe auf ſchwieris wenige Truppen jenem Corps entgegengeſchidt; ihre gem Terrain nicht folgen fonnten. Niederlage zwingt ihn zum íhleunigen Rückzuge. Aber
Die Infanterie bat ſich inzwiſden auch in Bewegung geſeßt, iſt froß des verbeerenden Feuers mit unerſchůts ferlidem Mutbe gegen des Feindes Mitte vorgedrungen und mit ihr theilweiſe bandgemein geworden . Die vers einigte Haubißbatterie hat die feindliche Hauptbatterie auf Augenblicke zum Schweigen gebracht; einige Batails lone haben ſich ſchnell dahin gewendet, und im Inneren der Verſchanzung beginnt ein wuthender Kampf, der jest auf der ganzen finie mit großer Erbitterung geführt wird. Ungebeuere Dampfwolfen bedecen die Erde ; der Boden zittert unter dem Donner des Geſchüßes und unter dem Hufidlag der hin und her jagenden Reiters ſchaaren. Die Leidenſchaften ſcheinen entfeſſelt zu ſein, man ſtrebt nur nach gegenſeitiger Vernichtung. Die Ba . taillone werden immer ſchwådjer, einige haben bereits
zuvor muß der Feind ſich einige Freiheit der Bewegung verſchaffen ; ſeine Cavalerie greift daber noch einmal die unſerige an, ſtürzt ſich mit Codesveradtung auf die vorderſten Batterieen, bringt die Geſdjúße zum Schwei .. gen, tódret einen Theil der Beſpannung und verſchafft dadurch ſeiner Infanterie einigen Vorſprung. Unter dem Schuße ſeiner Batterieen, die abwechſelnd zurückgeben , tritt der Feind nun den Rückzug an, aber freilid unter febr ungünſtigen Verhältniſſen , denn er muß in einer anderen Ridhtung zurückgeben, in welcher den Truppen die Wegebeſchaffenheit nicht ſo genau bekannt iſt, wo. durch ſie oft in die Nothwendigkeit verſeßt werden, Halt zu machen und zur Deckung der Parks Stellung zu nehmen, ſich alſo neuen Angriffen bloszuſtellen. Sobald der Feind ſeinen Rüdzug antritt, feßen wir ihre Munition verſchoſſen ; man muß die Patronta Patronta;, und zur Verfolgung in Bewegung, und zwar mit gans aben der Todten leeren, um dem dringendſten Mangel zer Macht. Die Savalerie. eilt jedoch mit den reitenden .
abzuhelfen .
Batterieen voraus, ſucht durch das Feuer derelben den
Endlich weicht die feindliche Mitte dem gewaltigen Stoße unſerer Maſſen. Aber der unglüdliche Ausgang des zu früh begonnenen Angriffs unſerer Cavalerie bat
Feind gånzlich zu erſchüttern und vollendet dann mit der blanfen Waffe die Niederlage der hinterſten Abtheilun. gen . So geht es fort, bis die Dunfelbeit Freund und
einen großen Theil der feindlichen verwendbar gemacht Feind nicht mehr unterſcheiden läßt. und man wagt nicht der weidenden Mitte in Maſe nadzubringen , weil man in beiden Flanfen gefaßt zu werden befürchtet.. – Der Oberbefehlshaber, welcher bisher rubig auf einer fleinen Anbdbe geblieben , und
der Maſſe und werden oft faum bemerkt , ſind aber
beobachtet hat, eilt ießt zu ſeiner ſiegreichen um ſie zurücfzuhalten . Erbefiehltalle BatterieenMitte, vorzuzies
bricht, oder beim Chorden feindlichen Anführer nieder,
Die Thaten des Einzelnen verlieren ſich freilich in
dennoch zuweilen ſehr folgenreich . Wer zuerſt in ein beſeftes eriteigt, Haus dringt, die Bruſtwebr Berſchanzung denGang der Schlacht mit geſpannter Aufmerkſamfeit vom einer Feinde zuerſt zuerſt ein Quarré durch,
ben und nichts zu übereilen,da der entſcheidende Siog ſticht, derbat, er ſeiDifizier, Unteroffizieroder gemei. ner Soldat Dienſtoftgeleiſtet, und es von einer anderen Seite erfolgen ſoll . Die Ordnung knüpft ſich ,aneinen dieſe wichtigen eine Handlung eine ganze Rette wird ſchnell wieder hergeſtellt, friſche Munition ausges von Ereigniſſen. – Eine wankende Truppe zur Stands Vertheidigung.
theilt. Man trifft Anordnung wie zur
. baftigkeitaufmuntern, eine weichendeTruppe zum Stes
ſeine Feind leßten Reſerven herangezogen; er hålt dieſe uns ben bringen , iſt ebenfalls ſehr verdienſtlich , und vors thåtigkeit für ein Merkmal von Schwäche, rúdt nun
zugsweiſe Sache der Offiziere.
Das Beiſpiel wirft
dem mit ſelbit zum Angriffe vor, und hofft mit Nufbietung aller folgt, nur wenige mit Ueberlegung,, die Wenigſten
Kräfte einen vollſtåndigen Sieg zu erriugen .
Beſonnenheit Hier muß alſo derbeurfun. Offizier Einſicht handeln. Mit ruhiger, faſt heiterer Miene reitet der Oberber flarer ſeine tiefere in die Verhältniſſefaktiſch
fehlshaber an der Fronte auf und nieder. ,,Nurnoch wird der Sieg nicht lange zweifelhaft bleiben. Der Kampf beginnt aufs Neue, aber in veränderter Geſtalt ; beide Parteien die Rollen gemediſelt, der Bers theidiger iſt zum baben Angreifer geworden. Es wiederholen
den; hier muß er zeigen, daß er nicht blos ein tapferer ſei, der nicht in Verlegenheit fommt, wenn er mitten im Gefechte pldßlich die Führung größerer Abtheilungen übernehmen muß, nachdem die böheren Offiziere getód.
ſich alſo die Gefechtsſcenen , welche wir bereits geſchil .
tet oder verwundet worden ſind.
eineStunde haltet aus, meine Braven “, ſagt er, dann Dortämpfer , ſondern zugleich ein geſchickter Anführer
dert baben ; auf einzelnen Puncten wird mit abwechſeln .
dem Erfolge gekämpft, dieKräfteſtehen im Gleich: gewidt , baben ſich müde gerungen , derſichKampf wird mit weniger Anſtrengung fortgeſeßt.
Revue einer Artilleriebrigade vor Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Anguſt von Preußen .
Doch plöblich hört man faſt im Rücken des Gegners Se. K. Hoheit pflegen Ihre jährlichen Bereiſungen ein lebhaftes Geldhútsfeuer. Der Oberbefehlshaber hatte ſo anzuordnen, daß jede der 8 linien Artilleriebrigaden ſdon am Morgen ein beſonderes Corps zur Bedrobung alle 2 Jabre einmal von Hódyſtdenſelben gemuſtert und der feindlichen Rückzugslinie auf Umwegen entſendet, inſpicirt wird. Die Zeit der Beſidrigung fält gewohn's
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lich in den Monat Juli und für jede Brigade find dung und den Zuſtand der Waffen. Auch bei dieſer Gelegenheit bringt der Brigadier das auf das Material vier Beſichtigungstage feſtgeſeßt. Die Beſidhtigung verbreitet ſich über alle Gegens bezügliche zum Vortrage. Auf dem linfen Flügel anges
ſtånde des Materiels, úber die erworbene Fertigkeit im kommen, ſtelt der Regimentsarzt die Invaliden vor und Ererciren und Schießen , über die wiſſenſchaftliche Auss übergibt die darüber ſprechende liſte. bildung der Unteroffiziere, und über den ganzen & ußeren Mittlerweile haben ſich die 3 Reitercompagnieen
und inneren Zuſtand der Brigaden bis in, das kleinſte unter dem ålteſten Hauptmann dieſer Waffe auf dem Detail, in ſo weit dieß noch vor das Forum eines Ges
linken Flügel zuſammengezogen , und die Brigade fors
neralinſpefteurs gehört. Sie geſchieht bei allen Brigas den nach derſelben Form und Eintheilung, weil es nur
mirt ſich zum Parademaríde. Vor denſelben lågt der Prinz noch abtheilungsweiſe die Griffe mit dem Såbel
auf dieſem Wege möglich iſt, zu einer vergleichenden machen, um ſich zu überzeugen, ob Gleichmäßigfeit in der Ueberſicht und einem richtigen Urtheil über den Zuſtand Brigade berrſcht. Sodann erfolgt der Parademarſch zu der Brigaden und den Grad ihrer Ausbildung zu ges Fuß in Zügen , wobei die Stabsoffiziere wieder zu Pferde
langen; wollte dagegen der Generalinſpe
bei der geſtiegen ſind. Vorher werden die Honneurs gemadır. Gleich nad dem Parademarſde inarſchiren
einen Brigade dieren und bei der anderen kteur jenen Dienſts
die ſed 8
zweig zum Gegenſiande der Prüfung annehmen , ſo leichten Compagnieen nach ihren Quartieren, die drei würden allerband Zufälligfeiten im Urtheile Raum ges ſchweren beſeßen die drei beſpannten 12pfündigen Erers
winnen , was ießt nicht möglich iſt, da allen die
cirbatterieen, und die drei Feſtungscompagnieen die in
nämlichen Aufgaben geſtellt werden . Erſter Beſichtigung stag. Die Brigade iſt zu Fuß auf dem Erercirplaße zur ſogenannten Spezialrevue aufgeſtellt. Sie ſteht nach der Nummer der Compag . nieen , und in jeder Abtheilung die reitende Compagnie
den Angriffe batterieen aufgeſtellten Feitungs- und Be ,
lagerungsgeſchůte zum Grerciren. Während dieſe ſechs Compagnieen ſich zum Ererciren vorbereiten, haben die Reitenden ſich zu Pferde gelegt und marſchiren bei Sr. K. Hoheit in Parade vorbei, worauf auch ſie nach den
derſelben auf dem linken Flügel der 3 Fußcompagnicen . Quartieren abrůcen und für dieſen Tag entlaſſen ſind. Die Geſchůße und Pferde der reitenden Artillerie ſind
Den Stabsoffizier , der die drei 12 pfündigen Bats zur Stelle und ſtehen hinter dem linken Flügel der finie; terieen als Erercirbrigade ererciren ſoll, beſtimmt der von der Fußartillerie ſind 3 beſpannte 12pfündige Bats Prinz ſelbſt. Zuerſt prúft Se. R. Hobeit das Ererciren terieen , jede zu 3 Ranonen und 1 Haubiße zur Stelle
am ſtehenden Geſchüß und überzeugt ſich , ob alle Griffe
und ſtehen binter dem rechten Flügel der linie. In der und Tritte genau nach dem Reglement gemacht werden, Mitte der erſten Abtheilung ſteht die Brigadefahne. und ob die Peute im guten Richten binreidende llebung Der Anzug iſt in beſter Uniform , vollſtändig parademás erworben haben ; zu dem Ende wechſeln die Artilleriſten ßig mit Gepåd , und bei der Fußartillerie der gerollte
mehrmale ihre Poſten am Geldhút . Hierauf wird aufs
Mantel auf dem Lorniſter. - Die Die Brigade Brigade ſteht ſteht in
geprobt und die Erercirbrigade führt eine Reihe von tafriſchen Evolutionen aus , die entweder der Prinz ſelbſt befiehlt oder fie dem Stabsoffizier überlåør. Die Schnelligkeit im Abproßen und Obargiren wird nach der Secundenuhr beobachtet, und der Parademarſdh mit be ſpanntem Geſchút beſchließt dieſe Uebung. Hierauf tre . ten die Unteroffiziere und Bombardiere compagnieweiſe zuſammen und rangiren lid zur mündlichen Prüfung; diejenigen , welche die Brigadeſchule beſucht haben , ftes ben dabei auf dem rechten Flügel. Der Prinz beſtimmt
2 Gliedern mit 4 Schritten Ubſtand; 2 Schritte vor dem erſten Gliede jeder Compagnie ſteben die Bombars diere, 2 Schritte vor dieſen die Unteroffiziere, 2 Schritte vor dieſen die Offiziere. Die Stabsoffiziere ſtehen vor der Mitte ihrer Abtheilung und der Brigadier vor der Mitte der Brigade. - Auf dem rechten Flügel ſteht ſteht das geſammte Feuerwerksperſonal, auf dem linken ſtehen die Invaliden , und bei dieſen der Regimentsarzt. Der Jus tendant des Corps, zu welchem die Brigade gehört, iſt
zugegen. Der Inſpekteur (im Range eines Diviſionårs) den Offizier bei jeder Compagnie, der eraminiren roll begleitet den Generalinſpekteur auf ſeinen Bereiſungen. Sobald Se. R. Hobeit ſich der Brigade nåbern, wird das Gewehr angefaßt, der Brigadier geht dem Prinzen entgegen und überreicht den Tagesrapport, und die Bes richtigung und Muſterung beginnt compagnieweiſe. Zus
und zugleich das Thema für dieſe Prüfung, ſo daß Jeder auf alle Themata gefaßt und vorbereitet ſein muß. Der Prinz geht dabei niemals nach irgend einer Tabulatur , ſondern wählt die Gegenſtåndë in einer wilfúbrlichen Reihenfolge, was die Aufgabe zwar ſehr
borderſt überzeugt ſich der Prinz von dem Zuſtande der
ſchwierig macht, aber zu gleicher Zeit die ſicherſte Bürg .
Mannſchaft, ob dieſe die vorgeſchriebene Große bat und ſchaft für die Gite und den Erfolg des Unterrichts abs für den Artilleriedienſt fråftig iſt, ob die lebten Recrus gibt. Der Prinz iſt dabei unermüdlich , ſchüchtert aber ten nad Maßgabe ihrer Größe und Körperbeſchaffenbeit Niemand ein , und erwect durch die freundlichſte feut bei den ſchweren , leichten und reitenden Compagnieen
religfeit das Zutrauen der Leute, muntert ſie audy, wenn
richtig vertbeilt ſind, ob die Compagnieen in allen Char, die Antworten gut ausfaden, durch lobendeBemerkun. gen vouzåblig ſind , weßhalb der Adjutant die Rotten gen auf. Er geht, wie gerade die Gegenſtände es bers nadzáhlt und mit den von den Abtheilungen und Com. beiführen, von einem Thema zum anderen über, greift pagnieen zur Stelle übergebenen Rapporten vergleid )t. aber niemals dem Eraminirenden vor, ſondern laßt mit
Der Brigadier bringt Alles zur Sprache, was ſich auf bewundernswürdiger Geduld ibn und die Befragten das Das Perſonelle bezieht. Sodann geht der Prinz die Thema entwideln , ſo daß Jeder Gelegenbeit bät, ſeine
Glieder einzeln durd , muſtert den Anzug , die Befleis erworbenen Kenntniſſe darzulegen.
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Iſt auf dieſe Weiſe die Prüfung der drei 12pfündis die vorgeſchriebenen Hiebe bauen. Nunmehr ordnen ſich
gen Compagnieen beendigt, ſo marſchiren ſie in Parade die Geſchüße und Mannſchaften zum Ererciren. vorbei und dann nach den Quartieren, und das Erer,
Das Ererciren geſchieht zuerſt batterieweiſe ſtehendent
ciren bei den Wall- und Belagerungsgeſchůßen nimmt Fußes, um die Ausbildung der Bedienungsmannſchaft ſeinen Anfang. Der Prinz überzeugt ſich audy bier von
zu prüfen , ganz wie es bei den 12pfündigen Batterieent
der reglementsmåßigen Präciſion in der Geſchůßbedies der Fall war, und dann wird zuden Evolutionen über beſonders
nung und vom guten Richten, låßt die Poſten am Geſchüß mebreremale wechſeln und hålt endlich die mündliche Prüfung der Unteroffiziere und Bombardiere bei dieſen 3 Compagnieen in åbnlicher Art ab, wie bei den vorigen. Die Themata wählt er bei dieſen Compage
gegangen. Zum Theil befiehlt der Prinz,was die Ers ercirbrigade ausführen roll, zum Theil überlågt er es auch dem Befehlshaber. Während des Erercirens begibt fidh derPrinz von einer Batterie zur anderen und prüft die Práciſion der Bewegungen. Er liebt ein dreiſtes
nieen meiſtens aus dem Gebiete des Dienſtes in oder
und determinirtes Reiten , duldet aber durchaus feine
vor Feſtungen, den Dienſt bei den Ausfallbatterieen mit eingeſchloſſen . – Dent Stabsoffizier, welcher das Erers ciren in den Angriffsbatterieen leiten ſoll, beſtimmt der Prinz ebenfalls erſt an Ort und Stelle. - Iſt nun noch Zeit vorbanden , ſo findet die mündliche Prüfung des Feuerwerfsperſonals ſtatt, wo nicht, ſo geſchiebt dieß an einem der folgenden Zage. Dieſe Prüfung iſt auſ. ſerordentlich ſtreng, das Wiſſenſchaftliche geht mit dem Techniſchen und Artiſtiſchen Hand in Hand, und da auch hierbei der Prinz nidit nur den Offizier, der die Prüfung abhalten ſoll, ſelbſt beſtimmt, ſondern auch die
Uebereilung und noch weniger cine ſogenannte Wilds beit, bålt auch mit Strenge barauf, daß die Gangarten zwar lebhaft, allein rein und propre geritten und ges fahren werden . Die Sdnelligkeit in der Abgabe des erſten Schuſſes wird auch hier nach der Secuudenuhr geprüft . - " Nach dem Ererciren wird der mündliche Uns terricht der Armirten abgehalten und fodann in Parade vorbeimarſchirt, zilerſt in Zügen im Schritte, dann mit Batteriefront im Trabe, auch wohl im Galopp. Zum Beſchluß fulgt das Grabenſpringen in Zügen , oder in deffen Stelle das Fahren im ſchwierigen Terrain , Kehrts
Chemata ſelbſt angibt, ſo kann von feinem anderen Prås machen im Defilé oder ſonſtige Fahrübungen unter er. in allen Richtungen . Der Oberflächlichkeit fonnte es Erercirplapes es geſtattet. Nach beendigter Uebung durch Zufall gelingen , hier und da einmal glúdlid) werden die Offiziere verſammelt und der Prinz ſpricht
pariren die Rede ſein, als der gründlichſten Ausbildung ſchwerenden Umſtånden , je nachdem die Pofalitåt des durchzuſchlüpfen , aber auf die Dauer würde das nicht ſein Urtheil aus, das lob mit unverſtellter Freude, der Stich balten . Dieſer außerordentliche Werth , den der
Zadel mit der zarteſten Schonung . Die reitenden Bats
Prinz auf eine gediegene gründliche, ohne alle Pedantes terieen marſchiren nach den Quartieren. rie oder Charlatanerie bewirfte Inſtruction legt, erhält Mittlerweile hat ſich die erſte Fuß-Erercirbrigade die geiſtigen Kräfte der Offiziere und Unteroffiziere in ůberaus reger Spannung und Jugendfriſche.
ebenfalls drei Batterieen zu 4 Geſchüßen – wie
früher die reitende mit abgeprostem Geſchůt zur Par An dieſem erſten Beſichtigungstage pflegt große Mits rade aufgeſtellt und die Prüfung nimmt ganz denſelben tagstafet bei Sr. R. Hoheit zu ſein , zu welcher die Gang. Den befehligenden Stabsoffizier beſtimmt der Generalitat ac. der Garniſon , der Inſpekteur und die Prinz ſelbſt. Nach den Honneurs folgt der Vorbeimarſd
Stabsoffiziere der Brigade geladen werden , und wobei der einzelnen Geſchüße, das Vorſtellen der Remonten, die Trompeter , und Horniſtenchdre der reitenden und das Ererciren am ſtehenden Geſchůz, das Evolutionis Fußartillerie Tafelmuſik machen . ren, die mündliche Prüfung der Armirten, der Parade. .
3 weiter Beſichtigungo tag. Die drei reitendei marſch und zulegt einige Fabrübungen im ſchwierigen mit abgepropten Geſchůben zur Parade aufgeſtellt. Wåbs dem Agiren mit der Prolonge und mit aufgereffener
Batterieen , jede zu 3 Kanonen und 1 Haubige ſtehen Terrain . Beſondere Aufmerkſamkeit widmet der Pring
die . rend der Dauer der vierwochentlichen Uebungen ſinddieſe Colonnenbildungen und Entwickelungen ausführen wie drei Batterieen unter eineneigenen Befehlshaber geſtellt, die reitenden , jedoch in feiner ſtårferen Gangart als dem ſtarfen Trabe .. entweder einen Stabsoffizier und Abtheilungscomman dein deur , oder einen Hauptmann der reitenden Artillerie ,
und dieſer führt ſie dann auch ſelbſtredend dem Prinzen vor .
In gleicher Art erfolgt die Prüfung der zweiten
Bei der Anfunft Sr. K. Hobeit werden die Fuß- Erercirbrigade von drei Batterieen unter dem
Honneurs gemacht und der Prinz reitet die Front hers dritten Stabsoffizier, ſo daß die Dauer fåmmtlicher unter. Hierauf wird aufgeprost und die Linie durch Uebungen an dieſem Tage 3 bis 4 Stunden umfaßt. Vornehmen der Points eingerichtet. Alsdann marſchiren Auch bei der Fußartillerie ſpricht der Prinz ſein Urtheis die Geſchütze einzeln vorbei , ſpäter auch die reitenden
gegen die vor der Fronte verſammelten Offiziere aus ,
Artilleriſten mit aufgenommenem Gewehr, und bei dies fer Gelegenheit ſtellen die Compagnicchefs die Remonten des letzten Jahrgangs vor. Die Geſchüße marſchiren wieder auf, die Reiter reiten zum zweitenmale einzeln
und bezeigt ihnen beſonders dann ſeine Zufriedenheit, den Artilleriſten ſo unentbehrliche Nube bewahrt hatten. Der Anzug iſt an dieſem zweiten Tage der gewöhnliche
vorbei , und zwar in der geſtreckten Carrière , wobei ſie
Ererciranzug ohne Gepåd.
wenn die Batterieen neben großer Lebbaftigfeit die für ( Sdruß folgt. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berligsbandrung : C. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Oifigii. gedruct.
Mittwoch ,
Nr. 87.
31. Oct. 1838.
SC
Allgemeine Militar - Zeitung. Ba y er m. telmeer , Liſſabon und dann die Häfen Portsmouth, Der ,, Correſpondent von und für Deutſbland " Plymouth , Chatham und Sbeernef; die Stationen in theilt aus München unterm 18. Oftbr. Folgendes mit : Südamerika und an der afrifaniſchen Küſte find die Wie man aus glaubwürdiger Quelle vernimmt, wurde gewöhnlichen zum Schuße des Handels und zum Auf. dem proviſoriſchen Kriegsminiſter , Generalieutenant fangen der Sklavenſchiffe. In Weſtindien und Norbe
Frhrn. v . Hertling, in Berückſichtigung ſeiner früher amerifa befinden ſich nidt mehr als 3 linienſchiffe,
ichon geſtediten Bitte um Entbebung von dem Portes Cornwallis, Herkules und Malabar, je zu 74 Kanonen, feuille, von Sr. Maj. dem König die Wahl anheimges aber 17 kleinere Schiffe von 10-36 R., und 9 Schiffe ſtellt, ein Diviſionscommando zu übernehmen, oder den beſtehenden Normen nach etwa in den erwünſchten Ru beſtand zu treten , welcher denn auch mit dem 1. Novems
unter 10 K.; Dampfſchiffe ſind 7 dort in Activitåt. In Oſtindien und am Rap ſind 2 finienſchiffe , Wellesley und Melville, je von 74 R. , ferner 13 Schiffe von 16
ber d. J. beginnen wird. Zugleich wurde dem Frhrn. v. Hertling in Anerkennung ſeiner ausgezeichneten und
bis 28 R., und 1 von 10 R. Im Mittelmeere befinden ſich 8 linienſchiffe : Prinzeß Charlotte , Admiralſchiff
vieljährigen treuen Dienſte das Großfreuz des St.
104 R. , Rodney 92 , Aſia 84 ,
Midhaelordens hulddol verliehen.
Belleropbon und Vans
Die proviſoriſdhe guard 80 , Minden , Pembrofe und Lalavera 74 R.
Führung des Portefeuilles hat der Generalmajor und
Ferner 6 Fregatten von 26 - 50 R. , 9 Schiffe von 10
flügeladjutani Sr. Maj. des Königs , Frhr. v. Beſs Vor bis 20. R. nebſt einigen kleineren und 7 Dampfbooten. fiſſabon liegen die linienſchiffe Donegal 78 und ſerer , übernommen . " F r a n fre i dh .
Ruffea 74 R.; ferner 4 Fabrzeuge von 10-24 R. In Portsmouth liegen 5 finienſchiffe regelfertig : Britannia
Dem 16. leichten Infanterieregiment in Perpignan wurde ein Tagsbefehl mitgetheilt, daß deſſen bisberiger
120 , Victory 104 , Ercellent 76 , Edinburgb und Has ſting8 74 R.; ferner 6 Schiffe von 16 – 26 " K., und 2
Oberſt Devaur , welcher befanntlich vor der Fronte ſeines Regimento in Folge einer tabelnden Aeußerung
kleinere von 10 und 4 R. In Plymouth liegen die lis nienſchiffe: San Joſepb 110 R. , Royal Adelaide 104 ,
des Generals Caſtellane ſeinen Degen zu Boden warf, 4 Schiffe von 16-38, und 5 von 3-10 K. In Sheer's durch miniſterielle Entſchließung in Nichtactivitåt vers , neß liegen 2 finienſchiffe, der howe von 120 und der fest worden iſt. * )
Zemeraire von 104 R.; in Chatham 3 Fahrzeuge von
Baron Greiner , geweſener Oberſt der Artillerie der Kaiſergarde und Commandeur des Ehrenlegions,
22- 46 Ranonen . Das Auffallendſte iſt immer die ſteis gende Zahl von Dampfſchiffen : die f. Marine zåblte am
orbens iſt unfångſt im 67. Jahre zu Verſailles mit Lod abgegangen. Er hatte in der Schlacht bei Wagram, zu deren Gewinn er durch die Geſchicklichkeit, mit der er das Geſchütz auf jenem Kampffelde dirigirte, vornemlich beitrug, einen Arm verloren, und war darauf von dem
1. Oktbr. nicht weniger als 47, die in Tbåtigkeit waren.
-
Wir fügen dieſen Angaben noch einige nåbere Erlåu . terungen bei , da in der leßten Zeit mehrere engliſche Journale einen wahren Nothſdrei über den ſchlechten Zuſtand der engliſchen Marine ausgeſtoßen baben. *)
Kaiſer zum Commandanten der polytediniſchen Schule. Dieſe Befürchtungen haben bald ihre Widerlegung, und ernannt worden , von welcher Stelle er unter der Res
zwar durch Gegner vom Fach , gefunden , und da im
ſtauration entfernt wurde. Im Jahre 1830 erhielt er gegenwårtigen Augenblice, wo eine engliſche Flotte an mit dem Gen. Daumesnil einen Poſten zu Vincennes, dem Eingange der Dardanellen liegt, dieſer Gegenſtand wo er, bis zu ſeiner nachgeſuchten und erhaltenen Pens eine beſondere Aufmerkſamkeit verdient, fo wollen wir ſionirung blieb . die Hauptpuncte, auf welche die Zuverſicht der engliſchen Großbritannien.
Seemanner gebaut iſt, hier mittheilen. So ſagt die ,, A6, Naval and Military : Gazette vom 15. Septbr.: regelferiige
m Die Hauptſtationen der engliſchen Seemacht ſind geſehen von 20 finienſdiiffen , welche in gegenwärtig Weſtindien und Nordamerika , das Mits Zuſtande ſind , könnten wir , wenn die Umſtånde es *) Bergt. Nr 77 der 4. M. 3.
*) Vergl. Nr. 8 u. 65 der 2. m. 3.
691 692
erfordern, unſere Seemacht von den jeßt fertigen oder ein vortreffliches Geſet für eine Pflanzſchule guter Mas nur wenig Herſtellung bedürfenden Schiffen auf 60 lis troſen geſorgt hat, indem jedes Handelsſchiff wenigſtens nienſchiffe vermebren , ohne 10 oder 12 finienſchiffe in
einen, grofere Sdiffe zwei Schiffsjungen von 13-17
Andlag zu bringen , die auf den Werften liegen , und Jahren an Bord haben müſſen , was immerhin 30 bis in 3 oder 4 Monaten , die meiſten noch viel frůber , 40,000 Schiffsjungen gibt , die ſo zum Scedienſtt berana ſegelfertig ſein könnten . Sollte ein Notbfall eintreten gebildet werden. und man zu denſelben Mitteln greifen , wie im F. 1806 , nåmlich alte Schiffe friſch aufzutafeln , ro fonnte man N a fra u. berrlic ung waren der Uſin von bei die Flotte leidhtauf 100 linienſchiffe bringen." England begüAm nſti7.gt,8. auf Feld, ern M. den berzoglich genhſten alleWitter
iſt gegenwärtig mehr alsje im Stande , großeFlotten naſſauiſden finientruppen in Parade aufgeſtellt. Se. auszurüſten und allen Seemachten zuſammen die Spiße
Durdl. der Herzog ſtellte ſich an die Spiße der Erups betrug Revolu Aus. burg g furem .Dierneur afen von Heſſen den landgrfeſtun und nGouve - Homburgefilire ichallein 86 beſaß, die an Große der ſobiffe , wovonundFrankre Schwere der Ranonen den engliſchen des Baues endie tionstriege zubieten; dennvor dem und ließ dieſelben vor Sr. Durchl. dem regierras europåifdhen Flotten zuſammen genommen 400 einiens pen,Bundes vorbeid
weit überlegen waren. Seit jener Zeit iſt Spanien als fübrung ihrer Manóvers waren in jeder Hinſicht mus Feldma
Seemadt untergegangen, Holland und Dänemarf baben ſich von den Sdlågen des Krieges nod nicht erbolt ,
novers fehrten ſterbaft. Nach Beendigung des ſämmtliche Truppenabteilungen (aus zwei Infanteries
uur Rußlands Seemac und engliſ ht iſt geſtiegen , obne esjedoch regimentern, jedesungefábr 1700 Mann ſtart, und einer den weder an Zahl noch an Manovrirfåbigfeit Diviſion fabrende Artillerie mit 6 Kanonen und 2 Haus der
gleich ihun zu fónnen . Die Mittel, über welche England bißen beſtehend) in ihre reſpect. Garniſonen zurúd . gebietet, um michtige Flotten ausrüſten zu fónnen, ſind ſeit jener Zeit bedeutend geſtiegen : im J. 1793 votirte das Parlament 20,000 Matroſen und 5000 Seeſoldaten , welche Zahl natürlich nach dem Ausbruch der Feindſe. ligkeiten vermehrt wurde . Damals beſtand die engliſdie Handels marine aus 16,079 Fabrzeugen von 1,540,140 Tonnen und bemannt mit 118,286 Mann. Am 31. Des
Prevomu 24. n . r 1834 iſt für B e Februa Nach einem Gefeße
fåmmtliche Untertbanen des preußiſchen Staates die Verpflichtung ausgeſprochen , die nöthigen Pferde zur Mobilmadhung der Armee berbeizuſchaffen ; defhalb macht der Oberpräſident der Provinz Kurs und Neu , mart gegenwärtig befannt, in welcher Art dabei ver :
cember 1837 war die Handelsmarine 26,037 Schiffe von fabren und im Frieden Ades vorbereitet werden ſoll , 2,791,018 Tonnen und bemannt mit 173,506 Mann.
machung einer . Mobil ſogleic im Fall um vors h damit Bebuf ſollen Zu dieſem zu können die lands ſd reiten råtbe ſich immer in vollſtåndiger Ueberſicht erbalten ,
Von dem Parlament votirt ſind gegenwärtig 23,165 Matroſen , 2000 Schiffsjungen erſter Klaſſe und 9000 Seeloldaten , zuſammen alio 37,165 Mann , oder 9000
nicht nur wie viele Pferde fid in jedem Ort ihres Krei.
mehr als im J. 1793. Indeſſen iſt dieſe Zabt freilich res befinden , ſondern auch zu welden Truppengattunts feineswegs genügend, wenn ſtatt 20 linienſdiffen , wie
gen ſich dieſelben eignen . Für die Garden und die
jekt, 60-80 in Activitat gelegt werden ſollen , und es fragt ſich alſo , ob England bierzu die Mittel in Bereit :
Linieutruppen ſollen die Pferde nur durch Ausbebung aus dem in jedem Kreiſe vorbandenen Pferdeſtande ber.
ſchaft bat. Månner vom Fach antworten entſchieden mit beigeſchafft werden . Die vertbeilte Zahl wird dann an
Ja, denn außer den 173,000 Matroſen auf Seeſchiffen , beſtimmten Sammelplåßen gemujtert und die tauglichen ſind wohl noch ebenſo viele auf Rüſtenfahrzeugen , als
werden abged ist, beides durch gemiſchte Gommiffionen
Fiſcher ( die von Schottland und Irland belaufen ſich aus dem Milities und Civilſande , wobei jedoch bin. allein auf 103,000 ), als Bootsleute und Küſtenwächter richtlich der Braudy barfeit der Militärcommiſſár, hinſichte 7
beſchafftigt, unter welchen Klaſſen ſid , abgeieben von
lid des Tarwerthes der Civilcommiſfår den Ausſdlag
deren , welche bereits im Solde der Regierung ſteben, viele tauſend tứchtige Seeleute finden . Wer kann glaus ben , daß wenn der Staat 20 -30,000 Matroſen bedürfte, es ihm id wer werden würde , ſich ſolche zu verſchaffen ! Man fónnte aus den Fiſchern allein , dieſer abgebårtes ten Menſchenklaſſe , die nöthige Mannſchaft ausbeben, um 20-30 Linienſchiffe zu bemannen , und ſie würden ſich bei einem mißigen Handgeld gewiß gern anwerben
gibt. Die Vergütung des Tarwerthes erfolgt aus Staats . faffen, aber nur bis zu 100 Tblr., und wenn für dieſen Preis nicht die binreichende Zahl tauglicher Pferde her. beigeſchafft werden konnte , bis zu 120 Thlr. Es darf aber bei der Abſchätzung nicht der Preis zum Grunde gelegt werden , wveldien die Pferde zur Zeit einer Mo. bilmachung wegen des größeren Pferdebedarfs zu baben pflegen, ſondern nur der gewöhnliche Werth vor dieſer
lajen, um wie viel mebr, da die Regierung durch eine
Zeit. Die für die Landwehr erforderlichen Pferde fón .
beſondere Parlamentsafte berechtigt iſt, den Matroſen nen auch durch die Lieferanten berbeigeſchafft werden ; ein Handgeld von 10 Pf. Sterling anzubieten. Dieſes wenn die Kreisſtånde jedoch die Naturallicferung vor. nebit einem erbóbten Sold wibrend des Krieges wurde zieben , ſo erfolgt die Ausbebung der Pferde nach den
der engliſchen Flotte jede nöthige Zahl von Mannſchaft Vorſchriften für das ſtebende Heer , die Vergütung des zuhren, obne daß man nótbig båtte , zu dem verbaßten
Tarwerthes geſchieht aber nicht aus Staatsfaſſent , fons
und vielfach unzweckmäßigen Mittel der Matroſenpreſſe dern gleich anderen Kreis . Coinmunallaſten dürd Beis feine Zuflucht zu nehmen . Aud darf man nicht vergeſi tråge der fåmantlihen Kreis Eingeſeffeneri. ſeri , das die Regierung ſúron vor einigen Jahren durd)
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Revue einer artilleriebrigade vor Sr. Königl . fernungen als die leichten , und zwar im Ganzen 12 Roll: , 36 Bogens und 18 sartåtſdrcúfie. Dieſe 6 Ras Hoheit dem Prinzeu Auguſt von Preußen . nonen bilden dabei eine kleine Brigade unter einem eige. ( Schlu . )
nen Stabsoffizier, den der Prinz jedesinal ſelbſt beſtimmt.
Dritter Beſichtigung stag. Dieſer Tag iſt der
Sobald das Schießen gegen die Bretterwånde been.
Prüfung im Scharfſchießen , im Batteriebau und in den digt iſt, begibt ſich der Prinz in die Nähe einer kleinen
mechanijden Uebungen gewidmet. Die drei reitenden
Redoute von 50 Shritte Seitenlänge, gegen welche ſich
Batterieen eröffnen mit 12 6pfündigen Kanonen die les bung. Sie Reben am äußerſten Ende des Schießplaßen in Batteriecolonnen und erwarten in dieſer Stellung die Anfunft Sr. R. Hobeit. Gleichzeitig ſteben auf einer geeigneten Stelle des Plages 2 Fußcompagnieen
eine Fußcompagnie mit 4 7pfündigen Haubißen , und auf eine etwas größere Entfernung die combinirten Mannſchaften der 3 ſdweren Compagnieen der Brigade mit 3 10pfündigen Haubißen aufſtellen und jede derſels ben & Granaten verfeuert, ſo daß im Ganzen 56 Gras
zum Bau einer Batterie bereit. Sie haben das Pedere natwürfe geſcheben , worauf der Prinz nach der Redoute jeug abgelegt und ſind mit Müßen bekleidet. Der Prinz reitet und die Wirkung in Augenſchein nimmt, die nas beſtimmt die Mitte der erſten Sdarte, wobnt dem Abs túrlid, nur nach der Anzahl der bineingefallenen Gras ſteden bei, das wie vor dem Feinde mit der lautloſeſten naten beurtheilt werden kann , da dieſe nicht zum Spren .
Stille geſchehen muß, und läßt die Anfangszeit des gen , ſondern blog zum Ausſtoßen des Zünders mit Baues notiren, worauf Er ſich zu den reitenden Batte, etwas Pulver geladen ſind. rieen begibt .
Die Entfernungen, auf welche die Batterieen dies
Jeßt beginnt der zweite Haupttbeil der Uebung , nåmlich die Prüfung im Belagerungsſchießen. - Von
Ben rolle'n , beſtimmt der Prinz entweder ſelbit , indem Er während des Vorgebens das Gommando zum Hals ten und Chargiren gibt, oder Er befiehlt die nåmlichen Entfernungen , auf denen die Brigade bereits zum Une
den drei Feſtungscompagnieen beſchäfftigt ſich die eine mit Demontiren , die zweite mit Ricodjetiren, die dritte mit Bombenwerfen nach Stangen, während der Wall: gang des Polygong durch die Avancirten der leichten
terricht geſchoſſen batte , was alle Jahre wedſelt. Die reitenden Batterieen deployiren und eröffnen ,
Compagnieen mit Bomben beworfen und ein kleines auf dem Felde erbautes bolzernes Ziel mit glühenden Reus
dafern das Terrain es begúnftigt, ein Rollſchußfeuer geln beſchoſſen wird. Auf dieſe Art ſtelt die Uebung
gegen die als Ziel aufgeſtellte Bretterwand ( 96 Fuß vas Bild einer vollſtåndigen Belagerung im Kleinen breit , 6 Fuß hoch ) , proben dann zum Avanciren auf,
dar, und es geſcheben im Ganzen 138 Schuß und Wurf
geben im Trabe auf die befohlene Schußweite vor, vers aus Belagerungsgeſchůßen aller Kaliber, und mit allen feuern bier eine Anzahl Bogenſchüſſe , und ſpäter in befannten Geſchoſſen , die Spiegelgranaten , Steine, gleider Art eine Anzabl Kartátichichiffe beider Gats
Verticalfartåtſden, Brands und Peudotbomben mit eins
tungen , wobei zu den leßteren in der geſtreckten Carrière geſchloſſen. vorgegangen wird . Im Ganzen verfeuern dieſe 12 Ka.
Gleichzeitig mit den
Belagerungsſchießen werden
nonen 24 Rollo , 96 Bogen- und 48 Kartåtſdſchuſſe. medaniſche Uebungen aus dem Gebiete der praktiſchen Nach dem dieſe Batterieen abgeſchoſſen haben , gebeit die Artillerie vorgenommen, und zwar durch Deraſdements --
Gefitúte auf die Roliſchufweite zurück, die Reiter aber begeben ſich an die Scheibe , um ſich von der Wirfung berzeugen . Der Prinz vergleicht dieſe Wirfung mit 311 bem von dem beobachtenden Offizier gemachten mündlis
einzelner Compagnieen . Dieſe Uebungen beſtehen in Aufrichten eines Hebezeugo, aus, und Einlegen ſchwes rer Geſchůprobre aus und in ibre Paffeten , Transport derſelben mittelſt eines Schleppwagens, Anbinden von
ten Rapport, und die Kugelöcher werden ſogleich mit Schleppbåumen, Herſtellung zerbrodener Fuhrwerfe rc. ſchwarzer Farbe bezeichnet .
An dieſen Uebungen nehmen aud Detaſdements der
Mittlerweile haben drei Fußcompagnieen dieſelben 12 6pfündigen Ranonen beſetzt und verfahren nunmehr wie früher die reitenden. Sie verfeuern nach und nach 24 Rolls , 72 Bogens und 48 Kartaiſchſchüſſe, bei den legteren wird mit aufgeſeſſener Mannſchaft in ſtarfen Zrabe vorgegangen . Der Prinz überzeugt ſich abermals perſönlich von der Wirfung und die Kugellocher werden roth bezeichnet, damit feine Verwediſelung vorkommen kann . - Noch iſt zu bemerfen , daß das Kugelfeuer jedesmal von einem Flügel beginnt und in regelmäßi ,
reitenden Artillerie Theil. Der Adjutant notirt die auf jede Uebung verwendete Zeit und der Prinz úberzeugt ſich ſpåter perſönlich von der Güte und Soliditåt der Ausführung. Dieſe Uebungen müſſen völlig ſchweigram ausgeführt werden , damit ſie die Schießübungen nicht ſtören. – Durch eine ſebr zwedmåßige Eintheilung der Zeit gelingt es, alle dieſe mannichfach verzweigten Uebuns gen und Prüfungen - es geſcheben allein 588 (darfe Schuß und Wurf – während der furzen Dauer von 4 bis 5 Stunden zu beendigen. Zum Beſdluß begibt ſich -
gen Pauſen durchgeführt wird ; beim Kartåtíchfeuer der Prinz wieder auf den Bauplatz der Batierie und ichießt aber jedes Geſchůß , ſobald es geladen und ge: prüft den Vorſchritt der Arbeit ; der freudige Eifer der richtet iſt, auf das Commando ſeines Unteroffiziers, und
Artilleriſten bringt , wenn der Boden einigermaßen
die Zeit bis zum erſten Schuß wird beobachtet. Ganz in ähnlicher Art verfahren diejenigen 3 Fuß,
gúnſtig iſt, den Bau gewöhnlich noch früber zu Ende, bevor der Prinz den Uebungsplaß verligt , wenigſtens
coinpagnieen , welche iin Kriege die ſchweren Felobat, iſt die Batterie jedenfalls in dieſen 4-5 Stuniden ro terieen beſetzen. Jede dieſer 3 Compagnieen feriert aus weit vollendet, daß fie erforderlidhenfalls ſogleich armirt 2 12pfündigen Kanonen, allein auf etwas größere Eilts werden fónnte.
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An dieſem Beſichtigungstage pflegen Se. R. Hobeit gebracht wirb. Da nun das Gebiet der angewandten abermals den Inſpekteur, die Stabsoffiziere und ſämmts Artillerie ſebr groß iſt, ſo lågt rid aud die Variation liche Hauptleute der Brigade zur Mittagstafel zu laden . dieſer Aufgaben faſt bis ins Unendliche vermebren;
Vierter und leßter Beſichtigungotag. Da wo die lokalitåt des Webungsplaßes oder der Umgegend es geſtatten, werden an dieſem Tage Artilleriemandver ausgeführt. Sie tragen den Charafter der Feldmanover,
um indeſſen den Charakter derſelben einigermaßen ans zudeuten, mogen bier einige ſolche Aufgaben angeführt werden , wie ſie bei einzelnen Brigaden wirklich vorge. fommen ſind; z. B.
nur daß die übrigen Truppen fehlen, oder durch cinzelne Leute mit Flaggen marfirt werden. Zuerſt findet ein
1. Eine reitende und eine Fuß E. rercirbatterie råden
Brigademanover unter perſönlider Leitung des Bris gadiers ſtatt, der ſeine Dispoſition den Tag zuvor zur
Genehmigung einzureichen bat. Von den 9 Batterieen der Brigade werden 1 bis 2 zum Marfiren des Feindes verwendet und die übrigen wie bei einem Armeecorps
eingetheilt.
Ein Stabsoffizier übernimmt die Führung
des marfirten Feindes, die andern erhalen Gommando's nach der üblidhen Eintbeilung in Avantgardens , Bri. gades und Reſerveartillerie ac. Ein jedes GeſchůB wird
in das fager, ſchlagen den Stall auf, ſatteln und ſchirren ab, und werden ſpåter alarmirt , um ihre Geſchidlichkeit im ſchnellen Ausrüden darzulegers. Die Zeiten, welche, die einzelnen Geſdüße und Bate terieen dazu gebraucht haben , werden notirt. 2. Eine Compagnie ſchafft mit ihrer Beſpannung ein ſdweres Geichůß unter eigenthümlid ſchwierigen Umſtånden fort.
3. Eine reitende Batterie ſchafft mit ihren Reitern
.
mit einigen Manóverfartuſchen verſebent, um die jedess
malige Poſition zu marfiren . Nach Beendigung dieſes Brigadeianóvers wird die Brigade in drei Tbeile ges
theilt ; mit dem einen führt ein von Sr. Kóngi. Hobeit beſtimmter Stabsoffizier ein Feldmandver von angemeſ fener Ausdehnung aus , ein zweiter Theil wird zum Marfiren des Feindes verwendet, und der dritte Theil - gewöhnlich eine reitende Batterie -- wird zur Diba poſition Sr. R. Hobeit geſtellt, um damit bei der dieſe
ſeitigen oder jenſeitigen Abtheilung der Ausſchlag zu geben . Die Dispoſition zu dieſem Staboffiziermanover entwirft der Brigadier und reicht fie Tags zuvor zur Genehmigung ein, der Stabsoffizier aber, der ſie aus .
zuführen beſtimmt wird , erbålt erſt an Ort und Stelle Renntniß davon. Auch bei dieſem Manóver erbalten die
Geſchüße einige Kartuſchen . Verlangt die Dispoſition 12pfündige Batterieen , ro werden dieſe durch 6Pfünder mit aufgeſchnallten Futterſåden marfirt , zu den Hau.
bißbatterieen aber wirkliche Haubißen verwendet. Eignet ſich die lofalitåt nicht zum Mandvriren , ro
(von denen einige bei jedem Gefdůß mit leichten Hålfsgeſchirren verſehen ſind ) eroberte feindliche Geſchåbe fort. 4. Einzelne Batterieen etabliren ſich in einer Verthei. digungsſtellung , indem ſie mit ihren Bedienungs,
mannſchaften und dem bei ſich führenden Scanja zeug für jedes Geſchüß einen leichten Erdaufwurf anſchütten , um ſich gegen das feindliche Kartåtſ. feuer zu decken .
5. Eine Feſtungocompagnie ſchafft einige Geſdůße auf einen ſteil escarpirten Wall, zu welchem feine Rampe hinaufführt , blos mit Hülfe der Mannſchaft und
obne Anwendung von Maſchinen. 6. Eine Erercirbatterie wird durch eine enge nur was nige Fuß breite Paſſage geſchafft, wozu die Geſchůbe auseinander genommen und jenſeits wieder zuſam , mengeſetzt werden müſſen . Die darauf verwendete
Zeit , bis die Batterie wieder den erſten Squß zu geben im Stande iſt , wird notirt.
7. Eine Batterie bringt ihre Geſchüße unter erſchwer renden Umſtänden in Poſition , wobei die Beſpans
nung der Lofalitåt wegen verändert werden muß. Eine Compagnie fábrt abnorme mechaniſche Ue. 8. iren unter perſons theilt. Zuerſt findet ein Brigadeererc bungen aus , inden ſie demontirte Geſchůße oder lichem Commando des Brigadiers ſtatt, dem es aud frei unfabrbar gewordene Fuhrwerke unter beſonders geſtellt iſt , einige Geſchůße zum Marfiren des Feindes erſchmorenden Umſtänden fortſhafft. zu verwenden . Ein ſolches Ererciren trågt dann den 9. Eine Feſtungscompagnie armirt eine Breſdh batterie Charakter eines Corpsmandvers im engeren Sinn , und i obne Mitwirfung von Beſpannung u. 1. m. beſchránft ſich auf elementartaftiſche Evolutionen mit Der Prinz begibt ſich von einer uebung zur anderen , prüft untergelegten Gefechtsmomenten. Die Batterieen find die Geſchicklichkeit und Unſtelligkeit der Leute , ſowie die Zieda dabei gewohnliche Erercirbatterieen
wird der vierte Beſichtigungstag in folgende Art einge.
, doch ſteht es frei, mäßigkeit der von den Offizieren getroffenen Unordnungen , und aus den zuſammengezogenen Haubißen eine Haubig, ſpricht ſich yorzüglich dann belobend aus, wenn überall die fo batterie zu bilden. Die Gefechtsmomente werden durch nothivendige Rune bei der Zusführung herrſcht. Nach Beendigung der Uebungen verſammelt der Prinz node einige Manóverſchüſe marfirt.
Nach Beendigung dieſes Erercireng wird die ganze einmal ſámmtliche Offiziere der Brigade , recapitulirt mit kurzen Borten das Ergebniß der vier Beſichtigungeiage, ſichts Leiſtungen, macht verweilt mild undmitfreund: barer Freude bei den gelungenen xagnieen nehmen an den nun folgenden Uebungen Theil. lich auf dasjenige aufmerkſam , was etwa noch der Nachülfe bedarf,
Brigade wieder vereinigt, und auch die 3 Feſtungscom
Nach dem Entwurf des Brigadiers, deſſen Genehmigung und scheidet dann von der Brigade, bealeitet von den Heißeſten er zuvor einzuholen hat , erhilt jede Compagnie nach
Segenswünſchen Seiner treuen Ärtilleriſten, die mit glühender Liebe
Maßgabe ihrer Kriegebeſtimmung eine eigenthümliche und ichwärmeriſcher Begeiſterung anIhm hängen , und alle in taftiſche, oder praftiſch - mechaniſche, oder zum Felddienſte bocherfahrenen Generalinſpotteur , den geriebten menfchenfreundlis der Artillerie gehörende Aufgabe 311 löſen , deren Wahlchen Si)ef, den theueren für ihr Wohtunermüdlich wirkenden Bater
mit der Pokalitat des Plates möglichſt in Einklang
nodi lange erhalten möge.
Redigirt unter Berantivortiilseit der Berlagshandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in desſen Offijin gedruct.
Samſtag ,
Nr. 88.
3. Nov. 1838 1
i
Allgemeine Militar - Zeitung. urberſen.
Zur Vervollſtändigung der in den Nummern 76 , 79 u. 81 der A. M. 3. iber die in dem Laufe des Monats September ſtattgehabten Truppenübungen mits getheilten Nachrichten geben wir noch Nachſtehendes in beſonderer Beziehung auf die ausgeführten Feldo
Zweckes , in die Stellung am Defilé zu gelangen , ver.
hindern , ſomit aiſo auch die Fouragirung vereitein. Bei der Ausführung wurde das Infanteriecorps, durch die Bewegungen und Angriffe des Cavaleriecorps , zu großer Vorſicht gendthigt und es ergaben ſich dadurch manche recht inſtructive Momente. -
manovers. 1 1
Bei dem zweiten Feldmanóver am 27. September Am 25. September nahmen die Feldmandvers ihren war das Armeecorps in zwei Theile, nåmlich ein Süds
Unfang. Es waren für ſolche Schiedsrichter ernannt, und ein Nordcorps eingetheilt worden und erſieres um die auf Beobachtung der conventionellen Beſtimmungen 4 Escadronen ſtårfer als lekteres . Dem Nordcorps , zu wachen hatten. unter Commando des Generalmajors v. Ries , welches Bei dem erſten Feldmanover war die Cavaleriebris fich , als von einem bei Raſſel ſtehenden und zum Abs
gade mit der reitenden Artillerie , einem Pionnierdeta . zuge in nördlicher Richtung vorbereitenden feindlichen ſchement und 4 Compagnieen leichter Infanterie unter Corps, vorgeſchoben zu betrachten batte , war die Aufe Befehl des Oberſten » . Eſchwege vereinigt. Die Insgabe geſtellt, unter dieſer offenſiven Andeutung rich dem
fanterie, welcher die Fußartillerie und ein Detaſchement Cavalerie ſowie eine Pionnierabtheilung beigegeben war, ſtand unter Commando des Generalmajor Bauer. Es waren ſomit die beiden Waffen im Weſentlichen auf ſich - ſelbſt beſchránft und dadurch gendthigt , die in ihnen liegenden Kampfmittel, ſowie die ihren Eigenthümlichkeis ten entſprechende Terrainbenußung zur Löſung der Aufe gaben geltend zu machen . Die Idee des Manóvers war: Raſſel iſt Feſtung und die Belasung bat baldige Eins
biefſeitigen , auf der Frankfurter Straße anrůcenden Corps (Sůdcorpo), unter Commando des Gen.Majors Bauer, entgegenzuſtellen und dadurch dem eigenen Corps Zeit zu verſchaffen, ſeinen Rüdzug zu bewerkſtel, ligen. – Das Nordcorps batte ſeine Avantgarde über das Bauner Defilé vorgeſchoben , mit ſeinem Gros aber hinter demſelben Stellung genommen. Dieſe Avantgarde wurde ſofort vom Sůdcorps mit Uebermacht angegriffent und gezwungen, ſich auf das Hauptcorps zu repliiren ,
ſchließung von einem , von Frankfurt ber anrüdenden
das ſich nun feinerſeits anſdichte, das Defilé zu vertbeis
feindlichen Corps zu erwarten. Die Verproviantirung digen. Der Commandirende des Südcorpo , wohl eins war bis dahin mangelhaft. Um dieſe zu ergånzen, beo rebend, daß er auf directem Wege nicht zu ſeinem Ziele ſchließt der Commandirende , als er eben Verſtärkung gelangen fónne, ließ duro Infanterie und den größten
an Infanterie erhalten, ein ſtarkes Detaſchement (unſer
Theil ſeiner Cavaterie die Baune unterhalb des Defiles
Infanteriecorps ) in eine Stellung am Bauner Defilé ( Wilhelmsdamm , 1 Meile ſüdlich von Kaſſel, über wels chen die Frankfurter Straße führt ) vorrücken und in ſolcher die Fouragirung der Dórfer zwiſchen Rafel und der Baune deden zu laſſen. Das Cavaleriecorps aber
überſchreiten und bierdurch die linke Flante des Nords corps bedrohen. Das Nordcorps war nun zwar zum Zurüdgeben gendthigt, bewerkſtelligte dieß jedoch unter ununterbrochenem Gefecht bis in eine Stellung auf der Hobe der Knalpútte, wo das Manöver endigte.
batte fich , als von einem, auf der Frankfurter Straße
Am 28. September war das lebte der dießjährigen
"
vorrůdenben feindlichen Corps in forcirtem Marſche Feldmandvers , dem die Idee unterlag , daß der binter s
vorgeſchoben zu betrachten und die Aufgabe, Kaſſel ( Fes der Diemel ſtehende Feind ein Corps (Diemelcorp uns ftung) auf dem linken Fuldaufer ſoweit thunlich einzus ter Generalmajor Bauer ) mit dem Befehl detaſchirt
ſchließen , um zu verhindern , daß die Beſabung nicht bat, die Bejagung von Raſſel zu beobachten und in der
durch Fouragirung die bis dahin mangelhafte Verpro. viantirung vervollſtåndigen könne. – A18 das Cavas leriecorps das Defilé paffirt bat , erfährt daſſelbe das Vorrůđen des Infanteriecorps, und fod nun unter Bes daſſelbe Terrains, daſſelbe eeigneten Terrains, nùßung des vorliegenden geeigneten durch überraſchende Angriffe, wo meglich mit Abdråns .
Nåbe dieſer Stadt eine, dem Zwed ſeiner Entſendung entſprechende Stellung zu nehmen, ſich in folder ſolange als möglich zu halten und nur vor überlegenen Streit, fråften fechtend zurüdzugeben. Die Beſaßung von Kaffel entſendet nun ein Corps ( Fuldacorps unter Gen.Major v. Ries ) mit dem Auftrage, das Diemel.
gung von ſeiner Rudzugslinie, an Erreidung ſeines corps zurüdzuwerfen . Das offenſiv agirende Fuldacorps
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war um 1 Batailon leidter Infanterie und die reitende Batterie ſtårfer als das Diemelcorps. - Die Avants
Medlenburg - Streliß. Neu.Streliß , 17. Oftbr. Die eben ſo don ges bachte, als in jedem Sinn höchſt gelungen ausgeführte Idee des f. preuß. Gardecorps, den Sarg ſeines am 21. September v. I. verſtorbenen commandirenden Ge . nerals , Herzoge Karl von Mecklenburg - Strelit, mit einem unvergångliden Lorbeerkranze zu ſchmücken, um dadurch nod eine Anerkenntniß ſeiner Tugenden und Verdienſte auszudrůden, iſt geſtern auf eine Weiſe ver. wirklicht worden, daß wohl Niemand obne tiefe Rúh. rung und wahre Erhebung Zeuge davon geweſen ſein wird. Der Sargſchmud ſelbſt , beſtehend aus einem lors boerfranze, auf deſſen Blåttern die Namen der Solados ten und Gefechte eingegraben ſind, denen der verewigte Herzog beigewohnt hat, mit der Krone des großherzogl. Hauſes, auf einem Kiſſen , das wie jene , von edlem Metalle, in großer Vollendung gearbeitet, und mit be. seid)nender Inſchrift verſehen iſt, und aus dem Schwerte,
garde des erſteren griff ſofort an, drångte die Vorpoſten des leşteren zurüd, um die nach der Lerrainbeſchaffen: beit nur hierdurch mögliche Ueberſicht der Stellung des Gegners zu erlangen . Es ergab ſich, daß ein Theil des Diemelcorps bei Ober- Velmar, der größere Theil deſs ſelben aber vor Hedershauſen ſtand. Der Comman . direude des Fuldacorps traf nun ſeine Anordnungen, um den vor hedershauſen ſtehenden Theil des Diemel, corps ſofort anzugreifen und durch überlegene Streit: fråfte dem Gegner die inne babenden Terrainvortheile “ zu entreißen , während der bei Obers Vellmar ſtebende Tbeil des Diemelcorps , durch ein zwar (dwåderes , aber dem Terrain nad ſebr vortbeilhaft poſtirtes Detas ſchement nur beobachtet wurde. Dieſe Anordnung führte zu dem beabſichtigten Reſultate, indem das Diemelcorps troß der lebhafteſten woblgeordneten Gegenwebr über Fuldacorpo repte feßte das der Herzog im Befreiungefriege geführt, war durd die Abne zurúdgeben mußte. Das Fuldacorps ſeine Angriffe hier fort und ging nunmehr auch gegen eine von des Rónigs Majeſtät eigends ernannte Depu. 5
den Feind bei Ober- Bellmar angriffsweiſe vor. Das tation von 19 Offizieren des Gardecorps, woruuter Waffen ,
Diemelcorps 30g fich fechtend durch den Wald und cons
2 Generale, und von jedem Range und jeder
centrirte ſich in der Nähe des luftſchloſſes Wilhelmsthal,
gattung mehrere, nebſt 2 Unteroffizieren , am 14. d . M.
von wo aus daſſelbe ſeinen ferneren Rückzug nach der
bierher gebracht worden. Die Deputation wurde am
bolåndiſchen Straße würde ju bewerkſtetuigen geſucht
R. Hobeit dem Großherzog empfangen, 15. von Sr. K.
baben. Das Manóver wurde aber auf höchſten Befehl
welder durch Unwobllein zu ſeinem großten Hebauern
abgebrochen . Se. Hoheit der Kurprinz.Mitregentwohnten ſåmmt. lichen Uebungen bei, und widmeten ſowohl der Prů . ciſion ,der Ausführung, als auch dem Einbalten eine richtigen Maßes der Anſtrengung der Truppen die höchſte Aufmerkſamfeit. Dieſe nabe Tbeilnahme des fandess
verhindert war, der am folgenden Lage ſtattgefundenen Feier ſelbſt beizuwohnen. Än dieſem , von des Königs von Preußen Majeſtát dazu beſtimmten Lage, dem Jah. restage der Schlacht von Móckern , in welcher, vor 25 Jahren der verewigte Herzog rower verwundet das Schlachtfeld, geleitet von einem der jeßt mit anweſents
berrn fand in einem nicht zu verfennenden Eifer für dent Beruf von Seiten der Offiziere und Mannſchaften , die
den Offiziere, verlafen mußte, begab ſich die Deputation mit dem Schmuck nach Mirow . Vom Schloſſe daſelbſt, wo man ſich verſammelt batte , bis zum Eingange der
danfbarſte Anerfennung .
Die Gnade des fandesberrn
bethåtigte ſich aber nicht nur durch jene anregende Aufs Kirche, war ein Spalier des großherzogl. Militårs auf, merkſamkeit auf die Tbåtisfeit des Armeecorps, ſondern geſtellt, durch welches ſich der Zug in die Kirche verfügte. gewährte auch anfer dem dienſtlichen Leben erbeiternde
Der Deputation folgten die Frau Großherzogin, die bier
Augenblicke, indem durch ſolche, an jedem Theatertage anweſenden großherzogl. Kinder und boben Verwandte einer Anzahl Soldaten aller Regimenter Freibillets bes des großherzogl. Hauſes, worunter 2 preuß. Generale, wiligt , an einem Abend aber für fåmmtliche Offiziere die Prinzen Friedrich und Georg von Heſſen, der land. und eine das ganze Haus ausfüllende Anzabl Soldaten graf Wilhelm , General in f. däniſchen Dienſten, Höchſts Hódíts ein Freitheater gegeben wurde . An dieſem Abend wurde Se. Hobeit der Rurprinz-Mitregent, ſobald die Soldas
deſſen Gemahlin und Kinder und der großherzogl. Hof. In der Kirche ſtand der Paradeſarą vor dem Altar ,
ten die Höchſte Anweſenbeit gewahrten, mit einem leb . umgeben von 4 Offizieren und 10 Unteroffizieren des baften dreimaligen Hurrab begrüßt. Das Orcheſter grobberzgl. Militárs, welche ihren Plaz der Deputation einråumten . Während die Zöglinge des Scullebrers unterſtützte dieß durch einen rauſchenden Zuſch. Se. Hobeit baben die Truppen durch einen Tagebes
ſeminars einen von den Hautboiſten begleiteteu Gboral
fehl entlaſſen, worin Hóchitdieſelben Ihre Zufriedenheit fangen, wurde der Schmuck, der von 2 Adjutanten des mit deren Leiſtungen und der beobachteten guten Manngs verewigten Herzogs getragen wurde , auf dem Sarge zucht grådigſt ausdrückten.
befeſtigt , dann von dem Superintendenten und Hofpres
Die Concentrirung des Armeecorps bat daher nicht diger kämpffer eine angemeſſene Rede vor dem Altare nur die Gelegenheit gegeben , daß der in den Regimen : gebalten und nach deren Beendigung der Sarg von den tern auf Ausbildung der Mannſchaft verwendete Fleiß, bieſigen Unteroffizieren, denen dabei, auf den Wunſch die Anerfenntniß des fandesberrn erbielt , ſondern die
des Großberzogs , die beiden Preußiſchen ſich ſehr gern
ftattgehabten Uebungen gereichen auch zur allſeitigen
angeſchloſſen hatten , in die Gruft getragen , und auf
Inſtruction der Offiziere und Mannſchaften , ſowie denn auch dergleichen friegeriſche Tbåtigkeit in großerer Vers einigung gewiß nicht ohne vortheilhafte Wirfung auf den Geiſt in Gorps bleiben fann.
der Stelle , welche der Verewigte früber für ſich beſtimmt batte , niedergeſest.
Dabin waren der Deputation die
boben fürſtlichen Perſonen fåmmtlich , der Hof, und wem
es ſonſt nach der Beſdränktheit des Raumes vergönnt
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war , gefolgt . Am Sarge des verewigten Herzogs ſte, Vereinigung aller Stånde trat an die Stelle der uns
bend, bielt der åtteſte General der Deputation , v. Rdtrocen , kein Gemůth unbefriedigt blieb , und die Feier dadurch auf die entſprechendſte Weiſe würdig beendigt
der, eine ſo gehaltvolle, treffliche Rede, daß fein Auge wurde .
unnatürlichen Furcht, Vertrauen zur Vorſehung und zutrauen zu unſerer eigenen Kraft , erhob und Fronte unſeren Muth. Hier, wo wir auf den Gråbern unſerer erſdlagenen Brüder Gott unſeren Dant gebracht haben ,
Heute haben ſåmmtliche Mitglieder der Des begann ein Feſtfeiertag und der ſtolze Zyrann wurde belehrt, daß man der Preußen Muth wohl erſchüttern ,
putation , zu unſerem Bedauern , und wieder verlaſſen .
aber nicht vernichten fann."
Der Major Blefon
nabm biervon Veranlaſſung, dem Andenken des gefeier , r e uß e n. dzwanzigjährigen ten Kriegsfürſten einen Toaſt auszubringen . Der dem Zur fünfun Berlin, 20. POktbr.
Andenken Scharnborſt's und Gneiſenau's gemidmete Toaſt wurde durch ein mit größtem Enthuſiasmus auf, genommenes Gedicht des Dr. Brecht in Frankfurt a. M. eingeleitet und von dem Hofrathe Dr. Förſter ausges bracht. Von anderen , jener großen Zeit angehörenden
Erinnerungsfeier des adtzebnten oftobers batte fidh eine zablreiche Geſellſchaft von Offizieren des ſtehens ben Heeres, der fandwebr und ehemalige Freiwidige in dem Jagorſchen Saale am Donnerſtag Abend zu einem friegskameradſchaftlichen Feſtmahle vereinigt. Das Aler.
bådſten Drts verordnete Militárgouvernement zwiſdjen Erinnerungen erregten insbeſondere ein von Theodor Elbe und Oder ( v. l'Eſtocg und Sad) erließ unterm Kórner eigenhåndig geſchriebenes Reiterlied und zwei 21. Oktober 1813 zu Berlin' folgenden offentlichen An. Briefe der beidenmüthigen Eleonore Prochasfa , welche als Lúkowſcher Jáger bei der Erſtůrmung einer feinds
ſchlag : „ Meine Sache iſt die Sache Meines Volfs und
allcr Gutgeſinnten in Europa !" To ſprad unſer vers lichen Batterie am 16. Septbr. 1813 im Sefedt an der ebrter König vor 4 Monaten zu ſeinem treuen Volfe. Gårde fiel, beſondere Aufmerkſamkeit und Theilnahme. ,,Sie hat geſiegt, dieſe beilige Sache; Vaterland, Unabs Geſänge von Theodor Körner, Stågemann und Forſter bảngigkeit , Obre, eigener Herd, Bildung - ſie ſind durderheiterten das Mahl , welches ſpät nach Mitternacht den herrlichſten Sieg , welchen je die allmächtige Dors endete. Für bülfebedürftige Krieger wurde eine Samms ſehung gerechten Waffen ſchenkte, geſichert und feſt beo lung veranſtaltet und der Betrag dem Unterſtüßungs . Familie !" fonds überwieſen. Königt und ſeiner ganzen gründet. Heil dem Berich Das Perſonal der túrfiſchen Geſandtſdaft in über die Ergebniſſe der dreis Nad einem furzen tågigen Vólferidlacht ſchließt jene Befanntmachung mit Berlin beſchäftigt ſich jeßt unaufhörlich mit dem Stus dium unſeres Artiaerieweſens . Der Sultan roll nåmlid
den Worten : ,, Heil den tapferen Kriegern, welche an
der Ehre dieſer Weltſdladt Zheil nahmen ! Unvergång, ſeine reitende Artillerie ganz nach preußiſchem Fuß einrichten laſſen , und den Riamil Paíba mit der nås
lichen Ruhm und Preis denen , welche als ein blutiges
5
Opfer für das Baterland und ihren König fielen ! Auf beren Reuntniß derſelben beauftragt haben. denn, ihr treuen Unterthanen des Rónigo, unſeres Al.
lergnädigſten Herrn , laßt uns Gott von ganzem Herzen
Zů
i.
Ronſtantinopel , 20. Sept. Am vorigen Sonntag
danken preiſen denn die an uns ſelbſt ſind nun gewahr und worden , daß; Gott Völferin ſeinenwirbeſons
begab ſich der Sultan mit ſeinen Söhnen und einigen der vornehmſten Palaſtbeamten nach der oberhalb Faner,
deren nimmt,Unterdrücku die ihr Vaterland im unbedingten Batiche gelegenen Ebene, um den Mandvern der in Vertra uen zu ihrem Beherrſcher mit Kraft Schutz ng Standhaftigk und Haidar . Paſcha im lager ſtehenden Milizbeizuwohnen ; gegenfremde vertheidigen .eitNach Vorleſung dieſer Bekanntmachung brachte der Oberſt der 6000 Mann , worunter 2000 Cavaleriſten , waren da :
Artillerie, Plúmife , den erſten Loaft:Auf dasWohl ſelbſt verſammelt und zeichneten ſich durch ihre gute des Königs
und des föniglichen Hauſes! aus . A13 Ge. Haltung aus. Bei der Ausführung der Mandvers zeig. welcher die Berliner Zeitungen das Ergebniß der Schlacht denen, welche ſie einerercirt baben ,ſowie dem Paſcha,
genſaß zu der fdlichten und ſchmudloſen Sprade, in ten die Truppen eine Gewandheit und Pråciſion , die melden , wurde hierauf das großſprecheriſche Bulletin, in eur vom rn infeipzig em Napol dem Monit Pariſevon 30. Oktbr. welch 1813eon die den Schlacht als einen der
der fie commandirt , zur größten Ehre gereicht. Der Sultan gab ihnen feine Zufriedenbeit zu erkennen, und
vorzugsweiſe dem preuß. Stabsoffizier, der vor Kurzem , als Inſtructeur in den Dienſt der Pforte getreten iſt.
glanzendſten Siege der franzöſiſchen Waffenverfündigt, mit Beibehaltung ſeines Ranges inder preuß. Armee, vorgeleſen. Aus einer noch ungedructen Rede des Feld , marſdals Blücher, von ihm auf dem Schlachtfelde an
der Kaßbad bei der Einweihung des dortigen Denkmals
Miſce Ilen.
gehalten , wurde hierauf aus der Originalhandſchrift
[ Die deutſchen Reiter und landetnedy te des 16. Jahrhundert s. ] La sentinelle de l'armée enthält über
ng mitgetheilt : „, laßt uns in die Ber. nder folge gangenheitEinga zurückbliden ; es war eine Zeit, wo ein gro: dieſen Gegenſtand folgende Bemerkung : » In der Kriegsgeſchichte Ber Haufe den Thron für erſchüttert , die Nation für Frankreich vom 16. Jahrhundert kommt oft die Rede von den unterjocht wähnte. Nur eine gemäßigte Zahl verlor den reitres und lansquenets vor, Sülfstruppen ; welche man aus Deutſch land zog und deren mahren Namen die Franzoien , welche die Wus .
Muth nicht, verhielt ſich leidend und hoffte, wenn die
ſprache fremder Sprachen ſtets verkeßern , entftellt haben.
Zur
Noth am größten , iſt die Hülfe am nächſten . Diefes alte Beit der Chevalerie mußte der, welchen man in Frankreich chevalier Sprüchwort bewährte ſich auch bier. Preußens Schuß und in Deutſchland Ritter nannte, wenigſtens in dem lekteren lande geiſt batte ſich gleichſam nur geruht, Gemeinſinn und eine gerrfdaft befigen , deren fämmtliche Bewohner Leibeigene
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waren und der Scholle angehörten. Unter ihnen wählte er eine ſplebbürgeelid getoorbenen Gemüther mit einem ſchönen Gefühl von gewiſſe Unzahl Individuen zu ſeinem Gefolge in den Krieg, welche er von der Leibeigenſchaft durch mehrere Formalitäten befreite, welche dieſelben adetten. Sie waren álsdann reuter, d. h. Baf:
Vaterland und Ehre zu durchdringen, und die derroſteten Selles barden , Anebeiſpieße und ungeſchidten Bauernmeſſer zu blanken Wehren für des Reichs und der Nation Ruhm zu ſchleifen; daß
fenträaer ( homme d'arme) und fochten zu Pferde mit ihrem Herrn aber auch der verſtändige Udel, billig einer neuen Zeit fide beugend, oder Ritter, welchen ſie im Gefecht unterſtüßten, ihn bebienten und dem zuſammengetrommelten Bolle Ördnung, Zier und vornehmere ſeine Pferde pflegten. Undere Vafallen , welche nicht das Recht Kriegsphyſiognomie verlieh und den altfränkiſchen und unbraucis hatten, zu Pferde zu ſein , nur zu Fuß kämpften und gleichfalls der baren Dienſt zu Roß mit Einze und Schild aufgab , wirkte die
Leibeigenschaft, jedoch mit weniger Formalitäten , entlaſtet wurden, gefeierte Perſönlichkeit deſſelben ſo wunderbar mannichfaltigen nannte man tandsknechte, ein zulammengeloftes Wort, welches Land und Knecht oder Diener bedeutet. Uis da6 Ritterthum
in Berfau gerieth, bilbeten die reutres , in Frantreid reitres ges
Mannes, der gerade ſo und nicht anders ſein mußte, weil er Uls teß und Neues durch ſich vermittelte. Sheuerdant, der im alts herkömmlichen Scharfrennen reinen Meiſter nicht gefunden ; dem kein Fallenierer gleich tam im Federſpiel's welden tein Gemſens
nannt, in mehr oder weniger zahlreichen Corps vereinigt, die Cavalerie, und die tandéknechte, gewöhnlich lansquenels genannt, jáger an Sühnheit und ſicherem žluge übertrafs des Fertigkeit mit gleichfalls in Compagnieen oder Regimenter vereinigt, jene durd ihre dem Stahl und Geſchic sowohl mit Feldſalangen als batenbachs Zapferkeit und piūnderungoſudit ſo berühmte deutſche Infanterie. Man ſieht, daß der franzöſ. Journaliſt in beiden Beziehungen
Ten jeder Kundige den Preis ließ ; der erfahrenſte Schneller, Baua verſtändige zu Krieg und Zier , Muſiker und Hiſtorienliebhaber,
im Irrthume iſt; weder bei den Reitern noch landsknechten fand
Poetenfreund , unergründlicher Grübelei hold; Kaiſer Mar, eine
rin Leibeigenſchafte- oder Parallenverhältniß ſtatt, ſondern es wa: ren Soldiruppen, welche ſich frei anwerben ließen. ' Bei den Reis terregimentern, welche unter Kaiſer Karl V. errichtet wurden, tam es auf adeliche Geburt nicht an, obgleich eine nicht unbedeutende Unzahl einſpänniger Pnechte , d. h. die nur ein Roß hatten und
dein Auslande ſo unbegreifliche Natur , wie jeder ehrliche deutſche Mann ihn zu loben nicht ſatt werden konnte: der nahm denn mit
ritterlicher Ubkunft maren, ſich darunter befanden. Die Wahl der
Nittmeiſter und Reiſigen war dem Feldmarſchale, dem oberſten Befehlshaber des Regiments, überlaſſen . Jeder Reiſige ftellte ſich Xoß und Baffen auf eigene Koſten und empfing nach Maßgabe der Bewehrung den Sold. So erhielt der Suriſſer, d. 6. der Gas barniſchte, auf einem derdeckten Bengt reitend, monatlich 24 rbei niſche Gulden ; unter 2000 Reitern waren deren wenigſtens 100 . Die übrigen hießen entweder Spieſſer, wenn ſie langen führten, aber nicht auf verdeckten Pferden ritten , oder Schüßen, Urquebu:
ro warmer Picbe ſich ſeiner Schöpfung an , daß die Hoheit des ers wäbaten römiſchen Kaiſers nicht unter ihrer Würde hielt 1, dang und wann als Landsknecht mit dem Spieß, das breite Schwert an den tenden ſchlotternd, ſich auf der Heerſtraße zu Fuß bliden zu laſſen . Wie Erzherzog Philipp gegen Karl von Geldern im Feide lag, hatte er Pfalzgraf Friedrid. Teinen Jugendgefährten erſucht, ihm zur Beförderung ſeines Unſchlags auf Urnbeim ein tüdtiges
Kriegsvolk zu faiden ; der Pfalzgraf war nicht müßig geweſen, ſeinen Bruder Ludwig und andere Fürſten , Grafen, Freiherrn unb Edle zum eiligen Zuge zu bewegen . Damit aber nicht die gewöhne liche Ritterausſtattung die Hülfe verzögere, war die unternehmende Schaar ohne Roß ,mit Fußvolksgewehr verſehen , in Rheinſchiffe
ſirer, je 25 unter 175 Spieſſen. Der Sold von Beiden war gleid , geſtiegen und den Strom hinab bis nach Emmeride gelangt. Wie ſie erhielten monatlich 12 rheiniſche Gulden. ſie dort erfuhren , Philipp habe die Belagerung aufgegeben , ges Die landsknechte nahmen unter der Regierung des römiſchen Sachten ſie ſtromaufwärts bis Köln zu ſdiffen , wurden aber vor Staiſers Marimilian I. ihren Urſprung, zur Zeit, mo er mit den der langſamen Fahrt abgeſchređt und beſdioſſen als Landsknechte Bewohnern Flanderns und Brabants in Streitigkeiten war , und wo ihn der Udel im Stid ließ. Da brachte er aus den öſtreichi:
Toen Erblanden Städter und lanoleute zuſammen , waffnete ſie nach Schweizerart mit 18 Fuß langen Spießen , mit Sellebarden und Schlachtrawertern und ftellte ſie unter adeliche und bürgers liche Hauptleute. Landsknechte wurden ſie genannt , weil ſie im Gegenſaße mit den im Gebirge wohnenden Schweizern Ceute vom fladen lande und aus den Städten waren. Wie wenig fich der Udel in die neuen Verhältniſſe zu finden und wie ſehr dagegen Staiſer Marimilian dieſe neue Waffe der Infanterie zu ſchägen
zu Fuß, den Spieß über der Soulter, bis Xanten zu zichen . Wie fie nun bis nahe an das Städtchen mit rüſtigen Schritten gekoms men, wird ihnen Kaiſer Marimilian's Ankunft dort gemeldet, und Scham ergreift die fürſtlichen Gerren, in ſo ungewöhnlidem Aufs zuge ſich dem Reichsoberhauptē darzuthun. Eilig geben ſie den Spieß ihren Dienern und ſuchen Mäntel und Wamms hervor. Uber kaum wurde dem Raiſer kund, daß lo ſtattliche Berren zu Fuß nahe wären , alt er ihnen einen Boten ſchidte und ſie ihren Weg alſo fortreben hieß. und ſolche Freude hatte Herr Mar an den fürſtlis den eandsknechten, daß er ſelbſt 10 Sage darauf in ihrer Mitte, den Spieß auf der Schulter, in Köln einzog. Der Unblic , wie die
und ſie zu Ehren zu bringen ſuchte, geht aus folgender Erzählung hervor, welche ſich in dem » Georg von Frundsberg« 25. dargeſtellt römiſch = kaiſerliche Majeftat, in einer Schaar von 900 Fürſten und von Dr. F. W. Berthold, findet: » Bie nun einmal der finns Serren (denn tein Unabelicher durfte ſich anſchließen ), darunter die reiche Raifer die Form gefunden, unter welcher die Tüchtigkeit der beiden Pfalzgrafen Friedrich und ludwig, beibe Herzoge Friedrich >
Lonnte, und wie die erſten Siegesfrüchte in Niederland und in
und Johann von Sachſen , beide Markgrafen von Brandenburg, Joachim und Friedrich, beide Herzoge von Mecklenburg, Ulbrecht
Stalien die Brauchbarkeit des neuen Standes erprobt hatten , iſt es tein Wunder , daß bei den ewia fide neu gebärenden Kriegen,
und Seinrich, Heinrid , Serzog von Braunſchweig, Ulridy, Serzog
reidstreuen Städter und Landesbewohner ſich triegeriſch bewähren
von Württemberg, und der Landgraf von Leuchtenberg, auch Berr
welche die Herzlănder Europa'serſchütterten, unzählige Schwärme Georg von Frundsberg, in Köln eingogen ,mußte woht unter dem deutſchen Fußvolks über alleſchwäbiſcher Gränzen Chroniſt Deutſchland ausgegoſſen ftoigen rheiniſchen adet das langjährige Borurtheil von rittermås wurden. Deshalb P & zu , wie die Fliegen in dem Sommer, daß fich doch jemand zu god berwundern möchte, wo dieſer Sdwarm nur aller hertam und
Biger Rüſtung durchbrochen und gone wie Niedere zu dem neuen Kriegsdienſte verheißlich einladen. Daher drängten ſich denn vor allen Seiten Herren und Edelleute in die Fähnlein der Landsknechte, firitten in ihrem guten Barniſch mit dem Spieß in den erſten Reis
ſich den Winter erhalten hat.« Damals offenbarte die Mutter guter
hen, und gaben durch die Zahl der Doppelröidner einem Regiment
Eandsknechte, welche nachher oft von unzufriedenen Feldhauptleuten
Glanz vor den Muſterberren und ritterliche şaltung in der Schlacht.
als geſtorben beklagt wurde, zuerſt ihre furchtbare Natur, und es
Indem baid ſtädtiſche Bauptleute mit den Rittern in der Aufbrina
ſagt ein
in feiner derben
Sprache: » Wenn der Teufel Sold ausſchrieb, to fleugtund laneit
beginnt mit dem Unfange des 16. Jahrhunderts rine Glanzperiode gung von Fähnlein weiteiferten, und das deutſche Fußvolt immer deutſcher Waffenrüſtigkeit und deutſchen Schlachtenlobs, wie ſie nie
wiedergekehrt iſt, ſeit das Vaterland zu fremder Ehr und eigenem Schaden im 30jährigen Kriese fich todt geblutet. Maximilian ver: stand es, die in bürgerlichen Zunftfenden und Auflauf gegen Obrige
mehr zu Ehren kam , wurde die Sieghaftigkeit Karls V. und die unüberwindlichkeit der deutſchen Landsknechte vorbereitet, da der bürgerliche Kern derſelben zuſammt dem gelebrigen Udel in bald friedlicher bald triegeriſcher Verbindung mit Spaniern , Franzoſen,
Beit und Geſchlechter förrig und wild, in Strauß und Burgbreden Italianern, Schweizera, jeden Vortheil des Kriegshandwerks auf: gegen Nachbarſűrften und Edelleute eigenwillig , klein berzig und nahm und mit deutigem Geſchid ausbildete. « Redigirt unter Verantwortti@ keit der Berlagsbandlung : E. W. este in Darintadt und in deffen Offlin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 89.
7. Nov. 1838 .
Allgemeine Militar - Zeitung.. Großherzogthum Heffen.
ner Seite. Es berrſcht darüber wohl nur Eine Stimme
Ein Reiſebericht eines Militårtouriſten, in den Num . mern 365 und 367 des Soldaterfreundes enthalten ,
im Militár , daß jedes Stellvertretungeſyſtem nichts tauge , indem das Militar dadurch die Reute aus den niedrigſten Bolfsklaſſen in ſeine Roiben befommt und im Verhältniß nur ſelten Peute von guter Erziehung
verbreitet ſich auch über das großherzogl. beffiſche Mis litår. Der Berichterſtatter ſcheint die Verhåltniſſe nicht
alſo großerem ittlidenſpeziellen Werth Falles Darin iſt auftreten; es aber hinſichtlich des vorliegenden genau fennen gelernt zu haben , da manche Unridtig: und
keiten mit untergelaufen ſind , deren Berichtigung Eins ſender in Nachſtebendem verſuchen will.
unzweifelhaft ,
daß , da das Üebel nun einmal nicht
gånzlich auszurotten iſt , die wegen annab me der
1) Bei dem Chevaurlegersregiment wird bemerkt , getroffene neue Einridhtung Mis vortheilhaft es darin iſt, da dem litår in jeder Beziehung daß die Helme reid, berabbảngende fowarz und rothe Stellvertreter
Federbuſde an der Seite båtten und daß die Leute mit
das Mittel findet, brav gediente Unteroffiziere für den
Xorbſåbeln bewaffnet ſeien : beide Anführungen ſind uns richtig , indem nur die Offiziere und zwar außer Dienſt und auf Hüten Federbüſche tragen und an den Såbeln feine Körbe vorhanden ſind. Wenn es bedauert wird,
Dienſt zu erhalten und zu belohnen und vorzugsweiſe Soldaten , welche bereits eine Capitulation brav ges dient baben , als Stellvertreter zu begünſtigen . Ferner bat die Staats : Affecuranzanſtalt für die Stellver , tretung auf den Militárdienſt weder einen nad theiligen
daß das Regiment (dwarzes federzeug babe, ſo fónnen wir hierin nur einen Vortheil erblicken, da dieſes Mates noch einen woblthårigen , ſondern gar keinen Einfluß; rial, mit Rückſicht auf die beſonderen Dienſtverbåltniſſe ſie beſteht blos in einer Kaffe, in welche diejenigen , der leichten Cavalerie im Felde, dem weißen federzeug welche fich vertreten laſſen wollen , vor der loosjiebung ſowohl unter dem Geſichtspuncte der Reinlich feit als auch der weiten Erkennung wohl vorzuziehen iſt.
ihre Beiträge einzablen , um mittelft derſelben nachber
Infanterie beſteht, wird bemerft , daß das erſte den
ſtalt nicht gedacht baben , wenn nicht die Privatindus
die Vertretungsſummen für die vom looſe Getroffenen 2) Hinſichtlich der 4 Regimenter, aus welchen die zu beſtreiten . Die Regierung wurde an eine ſolche Ans
Titel Leibgarde führe, das zweite Ceibregiment benannt
ſtrie, welche ſich dieſes Gegenſtandes bemachtigt hatte, und daß das leßtere in Worms garniſonire. Dieſe Ans båtte, daß die landſtånde den dringenden Antrag auf gaben ſind dahin zu berichtigen , daß die 4 Regimenter Errichtung einer Staatsanſtalt an die Regierung rich . nutnerirt ſind, daß das erſte noch nebenbei den Namen teten . Die Zahl derjenigen, welche ſich vertreten laſſen, Leibgarde führt,, die übrigen aber theilweiſe noch nach iſt durch dieſe Anſtalt weder großer noch kleiner gewors Inhabern benannt ſind, daß die Benennung ,, Feldregis den. Uebrigens fann auf den Namen wohl nichts an . werde und das dritte und vierte Feldregimenter bießen,
jo mancherlei und ſo bedeutende Nachtheile berbeigefübrt
menter'' gar nicht vorfommt, endlich daß nicht das vierte,
fommen , wenn die Sache gut iſt.
ſondern das dritte Regiment in Worms garniſonirt. 4 ) Der Berichterſtatter hat ſehr auffallend gefunden, 3) Nach Angabe des Berichterſtatters haben ſich Offis daß, während man in dem nur einige Stunden entferns ziere, mit welchen er an der Table d'hôte geſpeiſt, über
ten Mainz nur von dem Kriege der Jahre 1813-1815
das Einſtehermeſen ſehr beklagt , welches dem militări: ſprechen höre, es in Darmſtadı ſei, als ob dieſer Strieg ſchen Geiſt im höchſten Grade ſchädlich wäre, beſonders gar nicht eriſtirt båtte , und daß man blos von den ſeitdem die Regierung eine Staats . Affecura nzs napoleoniſchen Feldzugen in Spanien und 1812 in Rugs Ruß es natürlich, anſtalt für die Stellvertretung im Militar errichtet land ſpreche. Der Berichterſtatter findet , in welchen die
babe, an welcher Benennung der Berichterſtatter einen
daß die Erinnerung an dieſe Feldzuge
beſonderen Anſtand nimmt, indem ſie einem preußiſchen beffiſchen Truppen Ehre und Ruhm erworben , vorzüg, Berichterſtatter iſt lidh lebendig ſei, dagegen für den Deutſchen die große Herr Berichterſtatter Dhr unangenehm klinge. – Der Herr aud in dieſer Beziehung auf Irrwege gerathen, ſei es Vorliebe und Begeiſterung unerfreulich , mit welchen -
durch unfenntniß der Verhältniſſe von Seiten derer, von Napoleon und franzöſiſden Zuſtanden geſprochen welche ihm referirten, oder durch Mißverſtandvon ſeis' werde , und wenn man es dem åten Soldaten auch
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gern verzeihe , daß er mit fiebe und Ehrfurcht ſeines Mit ritterlichem Sinne trat dieſer Fürſt (welcher ſeinen ebemaligen Feldherrn gedenfe, ſo ſollte doch der deutſche Truppen ſtets ein gerechter, gútiger Kriegsherr war, der Krieger nie vergeſſen , daß er die Geißel unſeres rohds
Allen , die ihm nåber tamen, unvergeßlich bleiben wird,
nen Vaterlandes war, und namentlich der jüngere Sols und weldem fünftige militåriſde Generationen dankbar dat nicht ſo begeiſtert jener Zeit denfen , welche er nicht mit durchgelebt habe ic.
verpflichtet ſein werden) in Verbindung mit den übrigen
Zur Berichtigung dieſer Bemerfungen und Anſichten
gen und fåmpfte noch lange mit der ihm eigenthúmliden
Fürſten Deutſchlands der franzöſiſchen Revolution entges
moge Folgendes dienen.. Die Befanntſchaften , welche Bebarrlichkeit gegen ſie an , als ſchon andere viel mådys der Berichterſtatter gefnüpft, müſſen ſehr einſeitig oder ' tigere deutſche Fürſten von dem Kampfplake abtraten, jugendlich geweſen ſein. Wåre er in den Kreis ålterer , um andere Intereſſen zu verfolgen, obgleich er mehrmals Offiziere gefommen, ſo båtte er wohl auch von den gendtvigt war, ſein land zu verlaſſen . Erſt dann , als Feldzugen am Rhein und in den Niederlanden im Res jede Hoffnung eines Erfolge faſt verſchwunden war , volutionsfriege , von 1806 und 1807 in Preußen , von und einer der Leßten von Allen, 30g er ſeine Druppen 1809 in Deſtreich, wo die Truppen die Hauptſchlachten
von der öſtreidijden Armee ab, um ſeinen Untertbanen
mitſchlugen , bei einer Stärke von nicht 4000 Mann gegen die Einfälle der Franzoſen Schuß zu gewähren, einen Berluſt von 50 Offizieren und an 1000 Soldaten Hätte dieſer Fürſt ebenſo gut über Hunderttauſende zu an Todten und Verwundeten hatten und ſelbſt die Aufsgebieten gebabt, wie ihm nur einige Tauſend zu Gebote merkſamfeit des faiſerlichen Feldberrn auf ſich lenften ; ſtanden, ſo båtte es, bei ſeinen wahrhaft deutſchen Ge. er håtte ferner von dem Feldzuge des Jahres 1813 er, Finnungen , vielleicht eine andere Geſchichte gegeben. záblen boren fónnen , in welchem die Truppen neben Naddem Napoleon ſich zum Kaiſer der Franzoſen auf
unerbórten Strapazen die Hauptſchlachten von Füßen, geworfen batte und im I.J. 1805 gegen Deftreich zu Felde Baußen und feipzig mitſchlugen und in der leşteren jog, forderte ihn derſelbe zur Nüianz unter Zuſicherung Schlacht wenigſtens treue Kampfgenoſſenſchaft bethårig. einer ſehr bedeutenden Vergrößerung an land und feus ten, wenn ſie gleich den Verluſt derſelben als ein glúc: ten auf; allein ſein deutſcher Sinn ließ ibn dieſen Schritt lides Ereigniß für die Befreiung Deutſchlands betrach
nicht thun, obgleich måchtigere Fürſten wie er nicht ver.
teten. Wenn aber von dieſen Feldzügen , ſowie von fithmåbten , mit Napoleon über l'ånderacquiſitionen Vers denjenigen der Jahre 1814 und 1815 weniger die Rede tråge abzuſchließen . Erſt ſpåter, nachdem er mit dem war , ſo batte dieß wohl darin ſeinen Grund , weil in gånzlichen Verluſt ſeines landes bedroht war und ride den leßteren der Kriegsſchauplaß, auf welchem die vergeblich um den Schuß einer großen nordiſchen Macht Truppen wirften , nur wenig Gelegenheit zu friegeris beworben hatte, ſchloß er ſich an Napoleon an . Wenn ſchen Tbaten bot; auch wurde vielleicht aus einer jars er in dieſem vielleicht den Stifter einer neuen Weltords ten Rückſicht der Zeiten nicht gedacht, wo der Deutde gegen den Deutſchen zu fechten gendthigt war. Wenn übrigens der Berichterſtatter aus jenter lebs
baften Ricerinnerung an vergangene friegeriſde Vers
nung erfannte, ſo war dieß eine Anſicht, welche er mit vielen der aufgeflårteſten Manner theilte , und welche leicht in Erfüllung båtte geben können, wenn Napoleon nicht das Maß überſdritten und überhaupt ſeine Sens
dung verfannt båtte , wofür er denn auch auf Helena
båltniſſe den Sdluß zieben will , daß es den belliſchen Truppen an deutſdem Sinne feble, ſo iſt er wieder im Grrthume. Jeder Soldat, welchen das Schidjal in den
fatiſam aber nicht ungerecht gebůßt bat ; wenn er fers
die Rückerinnerungen auf ihre jüngeren Kameraden forts pflanzen ; hiermit iſt aber nicht geſagt , daß fie tbeil ,
dieß nicht undeutſcher Sinn , ſondern eine Conſequenz ſeines feſten barafters. Und in dieſem Sinne bat er
nabmlos an den Drangſalen der damaligen Zeit ſeien und der franzöſiſchen Zuſtande mit Vergnügen gedenken, ob ſie gleich bierzu Veranlaſſung fånden in dem vielfach freundlichen Entgegenkommen ihrer damaligen Waffenge. noffen in der franzöſiſchen Armee, das in den deutſchen
auch vielſeitig Anerkennung gefunden . — Wenn Einſen .
Armeen nicht überall zu Hauſe iſt. Stets treu ergeben
urtbeile gegen die beſliſden Truppen aufgetaucht ſind.
ner Napoleon , nachdem er einmal in Verbindung mit Zauberfreio jenes großen kaiſerlichen Feldberrn fübrte, ihm getreten war, als einen der Weltgeſchichte angebo . wird ſich ſeiner ſtets mit Begeiſterung erinnern , und ſo rigen großen Mann achtete und ihn auch dann nicht ergeht es wohl auch den alteren beſliſchen Offizieren, verleugnete, als das Unglück über ibn fam und Andere ro war welche unter ihm gedient baben und von welden ſich ihn auf jede Weiſe berabzuwürdigen ſuchten : ſo .
der den hier in Frage liegenden Punct beſonders weito låuftig bebandelt bat, ro geſchah dieß, weil er von einem Gliede der preußiſchen Ärmee berührt worden iſt, in welcher in dieſer Beziehung nicht zum erſtenmale Vors
ihren Fürſten und Kriegsberrn haben die beſfiſchen Trups 5) Der Beridhterſtatter iſt ferner im Irrthume, wenn pen auch deren Geſinnungen getheilt. Der acht deutſche er behauptet , daß ſich bei der Darmſtadter Garniſon Sinn derſelben bat ſich aber ſtets bemåbrt, die Geſchichte allein einige und 30 Offiziere befånden , welche den ſpa. ſpricht dafür, Wir fónnten, wollten wir in dieſer weit niſch - Portugieſiſchen Feldzug mitgemacht hatten und das zurückgeben , leicht beweiſen, daß ſie dem deutſchen Ins
der Jabrestag des Sturms von Badajoz von den Ue.
tereſſe ſters treu ergeben waren , während andere Fúrs
briggebliebenen ſtets feſtlich begangen würde. Es war
ſtert auf anderen Wegen ihre Zwede zu erreichen ſtreb,
nur ein Regiment in Spanien und dieſes Regiment
ten ; wir beſchränken uns aber auf die Zeit nach dem garniſonirt nicht einmal in Darmſtadt; die Zahl iſt alſo Uusbruche der franzöſ. Revolution und auf die Hands jedenfalls zu hoch gegriffen , auch wird jener Errentag
lungsweiſe des legt verſtorbenen böchſtſel. Großherzoge. von Badajoz nid)t ftető gefeiert, ſondern er iſt nur
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einigemal gefeiert worden , ſo weit Einſender davon ziehung eigen iſt. Nicht verſteifen und verſteinern ſoll man den Soldaten , ſondern ihn zu begeiſtern und alle ten erſtatt bat. er Tagt, daß er båufige Spas fenn 6 tniß ) Dererhal Bericht
ziergänge in die militåriſch merkwürdige Umgegend , namentlid für den preußiſch - franzöſiſchen Krieg im 7. 1795 gemacht båtte ; alein er irrt in beiden Bezies , da in der Umgegend von Darmſtadt nie Ges bungen F. rt n den Preußen nicht
fechte geliefe
ſeine intellectuellen Kräfte zu wecken ſuden , jedod unter der Controle einer zwar ſtrengen ,, aber buinanen Diſcis , Plin. Nur mit foldeu Soldaten , bei welchen das pbyliſche Element durch das geiſtige fråftig unterstüßt wird , dürfte. es gelingen , die wandelnden Baſtionen des ruffiſchen
Roloſſen ſiegreich zu bekämpfen , wenn vielleicht Europa's
worde ſinó und von
geliefert werden konnten , da dieſe bekanntlid in der
und zunädit Deutſdlands Volferſchaften zur Wahrung
Mitte dieſes Jabres ihren Frieden mit den Franzoſen ihrer Intereſſen auf das Schlachtfeld gerufen werden . Deutidland rollte ſich úberbaupt weder an der Seine
er . gibt die beſiſche Artillerie ) Dergeſchlo Bericht ſſenerſtatt hatten zu 7Baſel
noch an der Rewa Strand lebren holen , nadidem es
auf 1 Fußbatterie zu 8 Geldúben , eine balbe reitende Batterie zu 4.Geſcüßen und eine Batterie zu 4 12pfún digen Kanonen( und bemerkt , daß die Zahl der dazu gehörigen Wagen erſt bei eintretendem Kriege beſtimmt werde. Dieſe Angaben ſind ungenau , da ſdon nad) der Bundesmatrikel das Großherzogthum Heſſen eine grds
Sabrbunderte lang lebren ertheilt ; es ſollte auf ſeinen eigenen Füßen ſtehen, aus ſeiner eigenen Geſchichte ſchöpfen . Deutſchland batte die erſten ſtehenden Heere, welche ganz Europa mit ihrem Rubm erfüllten : die Kriegsgeſchichte des 16. Jahrhunderts ſpricht dafür. Håtte man auf dieſen Elementen fortgebaut, ro båtte
Bere Anzahl Geſchiße zu ſtellen bat und der Vorratb der man Portreffliches erreicht ; allein der Müſſiggang des Geſcüße überbaupt fich auf mebr -als 60 Stück belauft. Friedens fübrte bald auf Abwege und betrůbte Künſte.
Dieß iſt um ro auffallender , da der Berichterſtatter von leien herbei, ſo daß man bald im tanzenden pas de einem Artillerieoffizier geführt wurde , von weldem er
Vestris , bald im Stampfichritte und in anderen Arm.
in jeder Beziehung die genaueſten Nachrichten erhaiten
ſeligkeiten den Stein der Weiſen gefunden zu haben
fonnte. Auch war er in der Lage , ſich durch den Augen,
glaubte , wofür es denn auch mitunter tứchtige Pectio.
ſchein zu úberzeugen , als er das Erercirbaus beſuchte , nen gab. Möchte Deutſchland vor ſolchen wiederholten das gegenwärtig als Zeughaus benußt wird . Dieſes Züchtigungen bewahrt werden, und es die Kräfte nicht Haus, wenn gleich bemerfenswerth durch ſeine Bauart, bat indeſſen die Dinnenſionen nidt , welche ihm der Bes
zerſplittern , welche es unter den Drůbſalen einer ernier drigenden Knedtſchaft gewonnen und durch welche es
richterſtatter beilegt, nach deſſen Behauptung 2 Batails wieder ſeinen ehrenvollen Rang unter den Vólfern eins lone, iu linie aufmarſdirt, darin ererciren fónnen ſollen . genommen hat ! Dė ſt r e ich . Bei einer fånge von etwa 120 Schritten kann es nicht r. In der Armee babent fid wieder n Drab 20. , Wie einmal ein dreigliederiges , in linie ſtehendes Bataillon folgende Verånderungen ergeben : Generalmajor Graf von 600 Mann faffen. dhall
. Sdiließlich erläubt ſich der Einſender nod) einen Bigot von St. Quentin wurde zum Feldmarſ Punct zu berühren, welcher das beſliſde Militár zwar lieutenant, Gen.Major v . Ungerboffer zum Feſtungs .
nicht betrifft, aber wegen der Richtung, welche die Mis
commandanten in Semlin , landgraf Fürſtenberg ,
litårerziehung gegenwårtig zu nehmen ſcheint, von Bes Oberſt von Sardinien - Huſaren , zum Generalmajor und
deutung ift. Nachdem nămlid, der Beridsterſtatter ſich Brigadier in Effegg, Feldmaridad -lieutenant v. Pidoll lobend über das naſſauiſde Militar ausgeſprochen , zum Feſtungscommandanten in Ofen, und Prinz von ſchließt er ſeinen Beridot darüber noch mit folgender Schwarzburg - Rudolſtadt , Oberſtlieutenant beim Bemerkung: „ Der Einfluß , den das ruſſiſche Militars Shevairlegersregiment Nr. 2, zum Oberſt des italiani .
weſen auf das naſſauiſche ausübt , iſt nerſichtlid), und ichen Chevaurlegerøregiments Nr.7 ernannt. Berſekt eriebataillo Generalmajor v. Pfersmann von Elfegg mennt id das Garde - Infant
in Karlsruhe
abrechne, findet man von Mainz bis zur Schweiz binab
wurde der nac Viufovcze , und penſionirt der Gen.Major Auguſt
feinſo gut ausſehendes , ſauberes und attraites Militár Frbr. v. Swortnil, Feſtungscommandant in Ofen, als in Naſſau.“ – Einſender bat zwar das naſſauiſche mit dem Charakter eines Feldmarſchalls Pieutenants . Militår in neueren Zeiten nicht geſehen und weiß daber nicht, in wie weit der Berichterſtatter Recht bat ; allein
Aus Anlaß der Befeßung der Offiziersſtellen bei der neuen italiảniſden Garde fiebt man weiteren Vers -
ſtets viel Tüchtiges darin gefunden , weßhalb er ibin ånderungen in den håberen Militárwürden entgegen . Jabren und dieſes bas bier geſpendete lob von Herzen gönnt. Sollte es
B ay er n .
München , 12. Oftbr. Der 86jährige Generalieus Indeſſen wahr ſein , was hier geſagt worden , und daß auch , wie hin und wieder verlautet , an anderen Orten tenant undCommandant des Artilleriecorps, Freiherr åhnliche Lendenzen ſtattfinden , ſo ſteht zu befürdten , D. Hallberg ( nid)t mit dem Eremiten von Sauting
Daß man auf Abwege gerath. Der Rufie iſt unbezweis zu verwedſeln ) bat in dieſen Tagen den Antritt ſeines welche jeder Kriegerſchaar zur Ehre und Ruhm gereichen dienſt für die verſtorbenen Mitglieder des militäriſchen
felt ein vortrefflicher Soldar und beſist Tugendent , 70. Dienſtjahres gefeiert. - Der feierlide Trauergottes . -
n . Sehr würdeVorzü es aber gefchlteite ſein des , wenn man ge indürfte n Außenf dieſe en Mars Joſephordens fand heute" ſtatt. der Groffe ruffiſd
Soldaten ſuchen wollte, welche ihm in Folge ſeiner Ers
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Miſce ile n.
wie es ceint , drei Reihen noch jegt ſichtbarer Gruben ( Botfa gruben ) lchado bretförmig gelegt. Die Gängendimenſionen des Eagers
[ R ] miſches Eager bei Saltern an der lippe. ] Eine laſſen ſich noch ziemlich genau angeben, die Höhe, Breite und Tiefe balbe Stunde weſtlich von Haltern, auf der rechten Seite der Eippe, don Batl und Graben konnten jedoch nicht mehr mit Sicherheit liegt der Innenberg, der vor Erbauung der St. Unnenkapelle im ermittelt werden , da dieſelben theils durch das Suchen nach Steis 16. Jahrhundert, in Urkunden Königsberg genannt wird. Derſelbe nen vielfach gerſtört, theils durch die ſandige Beſchaffenheit des fält gegen Oſten und gegen die Lippe ziemlich ſteil ab, und bildet
Bodens zuſammengeſunken ſind. Der Umfang aller vier Wallſeiten
auf ſeiner şöhe eine aus ſandigem ,unfruchtbarem Heideland bes ſtehende Fläche, in deren Mitte ein Kamp bochſtämmiger und weit
beträgt gegen 1380 Sdritte. Die Nordfronte iſt die längſte und am beſten erhalten ; am meiſten zerſtört iſt die Offronte. In der
geſehener Stiefern befindlich ift. 218 bei Gelegenheit des Baues der
Südſeite des Lagers, und zwar gegen den füdöſtlichen ausgebenden
Chauſſee von Münſter nach Weſel Steine geſucht wurden , entdedte man in dem ſandigen Boden des Innenberges Reſter eines ſehr barten Quarzeg,der als vortreffliches Straßenmaterial zu gebrau: chen iſt , und dieſes veranlaßte, daß ſeit 1830 die Oberfläche deſſels ben nach allen Richtungen durchwühlt wurde, wobei rings um den
Winkel , befindet ſich eine künſtliche Erhöhung, von welcher man eine weite Umſicht nach allen Seiten genießt. Bahiſdeinlich war
hier eine Vorrichtung zum Signaliſiren, vielleicht ein Telegraph ; denn daß die Römer eine unſeren Telegraphen ähnliche Einrichtung kannten und in ihren Feſtungen und Forts davon Gebrauch machs
oben genannten Tannenkamp eine große Anzahl römiſcher Münzen,
ten , ſagt Begetius ( De re milit. III. 5.) Ueberreſte von Mauern,
Waffen verſøiedener Urt , Bandwerkszeug, irdene und bronzené Gefäße , Handmühlen aus Baſalt, Gewichte ac. zu Tage kamen. Das Meiſte der gefundenen Gegenſtände iſt verſchleppt und vernich tet, und nur Einiges durch die Bemühungen des Pfarrers Rielert
römiſche Ziegel , Steinmonumente ac. ſind nicht entdeckt worden, mit Ausnahme eines zum Theil gemauerten Brunnene, von wels dem unten die Rede ſein wird . Nur innerhalb des Raumes, dere durch die vier Walfronten eingeſchloſſen wird, ſind die römiſchen
gu Belen und des lieutenants a .D. Beder zu Münſter gerettet etterthümer gefunden worden. Şinter der gegen Norden geridtes und erhalten worden. * ) Der Major Schmidt 1. vom k. General:
ten Walllinie wurden die meiſten Waffen ausgegraben , und zwar
ftabe , der mit Genehmigung ſeiner Oberen und ſo weit es ſeine dienſtliche Stellung erlaubte, feit mehreren Jahren das römiſche Befeſtigungs- und Straßenſyſtem am Rhein und zwiſchen Rhein und Donau unterſucht hat, war im September d. I. von dem Für: ftenberge bei Xanten dem Puncte, wo die Caſtra vetera lagen, von welchen aus die offenſiden Unternehmungen der Römer gegen das nordweſtliche Deutſchland gewöhnlich ſtattfanden - auf das rechte Rheinufer übergegangen, um ſeine antiquariſch : geldichtli: den Forſdungen in Wiſtphalen fortzuſeßen . Die erſte intereſſante
in beſonders großer Anzahl gegen die Mitte hin ,1 wo die Porta principalis sinistra gelegen haben muß. Hier lagen Schwerter und Dolde, Spigen von Canzen und Wurfſpießen und vieles Eiſenges räih, (der Beſchreibung nach Ueberreſte von Selmen und Rüſtungen ) durcheinander . Hinter der öſtlichen Fronte und in der Verlänges rung der Wulfsgruben wurde eine große Anzahl bleierner Schleute derkugeln (glandes plumbatae) beiſammen liegend gefunden , von denen allein 25 pro. für altes Blei an einen Krämer zu Saltern verhandelt wurden . Sie ſind 1 zou lang, von elliptiſcher , nach
Kuffindung, die derſeibe auf den dieſſeitigen Ufer, dem Fürſtenberge beiden Seiten ſpiß zulaufender Form und wiegen 3 bis 3 ; both . gegenüber machte, waren die 1 Meile unterhalb Bejel, bei dem Un den Stellen , wo der Wall durchwühlt worden iſt, fanden ſide Sofe Schulte- lippmann, in deſſen Nähe ehemals die lippe in den Rhein floß, weit unter der Oberfläche verbreiteten, aus Iuffteinen und alten Ziegeln beſtehenden Mauerreſte eines großen Orte , der
in demſelben viele eiſerne, hohle, unten ſpiß zulaufende Regel von 6 bis 8 Zoll Länge und 2 ; bis 3 Zou oberer Deffnung. Offenbar ſind dieſes die eiſernen Schuhe der Paliſaden , womit der Wal
von ihm für das durch die Rheinübergänge Karis des Großen in
belegt war, und welche von den legionsſoldaten auf Märſchen ges
den Kriegen gegen die Sachſen Yo oft genannten und ſpäter gang
tragen werden mußten .
derid wundenen Lippeham gehalten wird . Bon dieſem Puncte aus
Tannenkamp befindet ſich ein römiſcher Brunnen , der bei ſeinem
Zwiſchen dem nördlichen Wal und dem
gelangte der Major Schmidt den Spuren römiſcher unweſenheit Uuffinden ausgegraben und ſpäter wieder verlớüttet wurde, weil an der Lippe aufwärts folgend, auf den Unnenberg bei Haltern, und war überraſcht, hier die Wälle und Gräben einer rồmiſchen Befeſtigung zu finden, die durch das Suchen nach Steinen für den Chauſſeebau in den leßten 8 Jahren zwar vielfach durchrühlt und zerſtört waren , deren Geſtalt und Zuſammenhang jedoch noch zu erkennen ſind . Durch eigene Anſchauung und durch die Ausſagin der Arbeiter , welche ſeit 1830 mit Hufſuchen der Steine beſchäff:
tigt geweſen find, gelang es ihm , über dieſe Befeſtigung und über die in ihr gefundenen Ulterthümer dasjenige zu ſammeln , wovon wir hier einen auszug mittheilen.
mehrere Thiere hineingefallen waren. Nach Ausſage der Arbeiter hat derſelbe eine Tiefe von etwa 12 Fuß und einen Durchmeſſer von 4; Fuß. Der Boden, durch welchen derſelbe getruft iſt, beſteht aus einer oberen Schicht von Sand, unter welcher eine andere von
Lebm befindlich iſt. Beide zuſammen haben eine Dide von etwa 12 Fuß und ruhen auf einem mächtigen Mergellager, welches das von oben eindringende Waſſer nicht durchläßt. Uuf dieſem Mergels lager liegt die Sohle des Brunnens und beſteht aus einer ſtarken Dede von waſſerdichtem Mörtel mit 1 zou weiten, quadratförmis
gen Deffnungen, durch welche das Waſſer hervorquiut. Uus dems
Das römiſche lager nahm den höchſten Theil des Unnenberges,
ſelben Mörtel beftehen die Seitenwände,ſo weit dieſelben in dem
rings um den genannten ein Graben und beſtand einem einfachen Erdialle mit Tannenkamp davor liegendem . Es aus bildete in die Oſtfronte eine einwärtsgehende Krümmung machte, um eine
lehme liegen, und in der Sandſchicht find ſie mit Steinen, die auf Das kager dem Innenberge gefunden worden , ausgemauert. mußte ſeiner Geſtalt und lage nach 4 Thore haben, von denen ſich jedoch, da der Ball durch das Suchen nada Steinen ſo vielfado
Schlucht zu umgehen , die ſich an dem ubhange des Berges zwi: ſchen der St. Annenkapelle und Birghaltern befindet. Durch dieſe
zerſtört iſt, nur noch die Lage des weſtlichen (derPorta decomana ) durch die hier ausgehende und noch ſichtbareStraße, mit Beſtimmts
Geſtalt der Oſtfronte haben alle vier Seiten des Lagers eine vers
heit on jeben läßt. Es gieht ſich nämlid von der Mitte der Welt:
ſeiner Grundform ein längliches, nicht regelmäßiges Vierec, indem
ſchiedene länge erhalten , und der nordöſtliche ausachende Wintet fronte ein hoher Erddamní den ſanften weſtlichen , mit Faide bes iſt ein ſpißer und dadurch der ſchwächſte I heil der Befeſtigung ges
wachſenen Ubhang des Unnenberges herab und verliert ſich in den
worden. Um ihn zu verſtärken, waren vor demſelben , und zwar,
Feldern von Bergboſſendorf, die Richtung gegen Schermbeck nehe
*) In aleicher Urt ſind die vielen römiſchen Utterthümer, welche, be:Schiffbarmachung der Lippe, bis zur Mündung der Glenne aufrärts gefunden worden , faſt gänzlich verſchwunden, wobin
mend. Es iſt dieſes die römiſche Beerſtraße, welche das Kaſtell auf dem Unnenberge mit Gaſtra vetera verband und ſich öſtlich vom Unnenberge auf dem nördlichen Ufer der Lippe bis Utilo fortſente. Sie iſt auf lange Striden aufgefunden worden und beſteht in ſans
mehrere gut erhaltene Umphorae, oder irdene Weinkrüge von
digem Boden aus einem bloßen Damm von Sand und Lehm , im
2 } bis 3 Fuß Höhe , gehören . Die Römer, welche die lippe
Kleihoden hingegen iſt ſie aus Steinen aufgeführt, liegt hier jedoch
bis zur Mündung der Glenne beſchifften, scheinen dieſe Weins
größtentheils į bis 1 Fuß unter der jeßigen Oberflächedes Bodens.
krüge, nachdem ſie geleert waren , über Bord geworfen zu haben.
( Schluß folgt. ) Darınſtadt in deren Offijin gedrudt. und in Leske Verlagshandlung : E. W. Verantwortlichkeit der Redigirt unter
Samſtag,
Nr. 90 .
10. Nov. 1838.
Allgemeine Militår - Zeitung. Pre u Be n.
des Hrn . Oberſtlieutenant y. Sduberg bier durchfam ,
Berlin , 22. Októr. Einer der lebten böberen Dfis den höchſten Punct des Schwarzwaldes, den Feldberg. ziere , die aus f. fåchfiſchen Dienſten in die dieſeitigen Die Poſung dieſer Aufgabe erprobt binreichend die Zweds getreten und bisher noch in Activitåt maren, der Senes måßigkeit und Gure des. auf neue und ſinnreiche Art
ral v. langen , Commandant der Feſtung Silberberg, conſtruirten Materiells. Wåhrend die größere Abtheis iſt mit Penſion verabſchiedet worden und der Oberſts lung der genannten Geſdůße und Wagen von Sd dnau lieutenant v. Borſtell an ſeine Stelle getreten.
aus über Bernau nach St. Blaſien ging, nabm ein Ges
– Die Petersburger Blåtter melden den Tod des ſchüß unter Begleitung des größten Theils der Herren
die dein Detachement folgen, Teinen Weg über Generalieutenants und Generaladjutanten , Grafen Offiziere, Muggenbrunn ,und ſtieg neben den Waſſerfällen der I
v. Noſtiz. Dieſer tapfere Offizier iſt der. im J. 1806
in preuß. Dienſten geſtandene v . Noſtiz. Jánfendorf ; er
war damals im Regiment Gendarmen und Adjutant
Wieſe, den Todtnauer Berg berauf, nach dem Feldberg. Daſſelbe erreidite die Spiße Berges , 4650 man Fuß gleichen überder Meeresflåde Zeit,die , in derdiejes
des Prinzen Pouis Ferdinand , aud) Zeuge ſeines bels denmůrbigen Todes bei Saalfeld. Spårer madote Hr. v. N. die Feldzüge Deſtreid) s gegen Franfreich mit und
vou Muggenbrunn ( 1442') aus gewöhnlich nöthig bat,
1812 trat er in die Dienſte des Raijers Alerander. In Rußland wurde er in den Grafenſtand erhoben und
cher fonach eine Differenzbóbe von 3208' erſtiegen wurde. WerAbbånge, die Schwierig feiten desvorüberzieht bezeichneten Weges fennt, Hoblgaſſen
um den genannten Punct mit Saumroffen zu erreichen , nåmlich in nicht mehr als 2 Stunden , innerbalb wels
nach und nad, bis zum Generallieutenant und General: die adjutanten befördert.
an denen er
, die
Durch eine Verfügung des Kriegsminiſters iſt eine
und die f. 9. Stiche oder Steigen und Schroffe ( Schrof: feli , von Erde entblößte felſige Stellen des Weges ) , wie wir dieſe zu nennen pflegen , fann ſeine Bewundes
Normal . Elementärrchute ins Leben getreten , in welcher diejenigen Offiziere und Unteroffiziere, wel ie
rung über die Beweglichkeit und Gelenfigkeit der neuen Maſchine nicht unterdrůden. Vor allem bewåbren ſich
Belgien .
zu Pebrern bei den Regimentschulen beſtimmt ſind, die
die boben Proßråder , die , mit denen der Paffete von
hierzu erforderliche Ausbildung empfangen ſollen . Der
gleider Hobe, nicht allein den Vortheil darbieten, daß
Siß dieſer Schule iſt zu Melines. F r a n fre i db.
ein Rad an alle Geſdüße und Wagen , gleichviel hin , ten wie vorn paßt , ſondern daß dieſelben zugleich mit weit größerem Sdwunge, allo and mit großerer Reich
Durch königl. Ordonnanz vom 21. Ofrober ſind dertigkeit, über alle bemmenden Gegenſtände hinwegſteigen. Armee in Afrika für die Erpedition nach Stora verſchies Ueber kleine Felsſtúde, von 1 % bis 2 Fuß im Durchs dene Beförderungen ertheilt worden . Die Marcdanr de - camp Baron Galbois und Marbot wurden zu
melſer, ſteigt das Borderrad mit einer erſtaunenswertben feichtigfeit binweg, wibrend fleinere Råder nicht allein
Generaüieutenanten , der Genieoberſt Vaillant zum ſich auchen , roudern beim erzwungenen Ucberſteigen Marechal des camp ernannt 2c.; 8 Offiziere crhielten das Umſchlanen des Wagens veranlaſſen würden . Die den Orden der Ehrenlegion. B a de n .
Meinung , als erleidtere das niedere Vorderrad das Unſteigen auf ſtarfer Tachung, indem dadurch der Was gen aus der Parallele in eine mehr borizontale Richtung
Ueber den in Nr. 85 der Aug. Mil. Ztg. erwähnten gegen dieſelbe gebrad) t werde, widerlegt ſich bier durch Probemarſch ciner Batterie der badiſchen die Praris , wenigſtens für den Moment der Bewegung ; Artillerie úber die nöben des Schwarzwali für den Moment der Rube, der bier aber gewiß von des enthält die Freiburger Zeitung folgenden Artikel: untergeordneter Bedeutung iſt, mag dadurch der Zug
„ Freiburg , 10. Öfibr. Geſtern pafſirte eines der nach nach abwarte etwas vermebrt werden. Dagegen iſt der einem neuen Syſteme conſtruirten Geſchüße, von denen Vortheil der ueven Conſruction beim Abſteigen in jeder in der vorigen Woche eine Abtheilung unter der Leitung
Bezichung evident. Die Verbindung der Proße mit der
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faffete oder des Vorderwagens mit dem Hinterwagen, brunn an der Wieſe berauf, iſt gewiß nie ein früherer wie ſie hier eingeführt wurde, iſt nicht allein das Zweds Sechspfünder gekommen.. – Drei Kanonenſalven von
måßigſte, ſondern auch das Einfachſte, was man in dies der Höhe, auf die ſich in dieſem Momente eine dichte ſer Beziehung bisher erfunden hat. Der Erzábler erlaubt Wolfe gelagert hatte, verfündeten den nahen Thålern den ſich nicht eine Erfindung zu beſchreiben , deren Urbeber glüdlichen Erfolg, den der Erfindungsgeiſt der badiſden gerade im Begriffe ſind, dieſelbe einerſtrengen practi. ichen Prüfungzu unterwerfen, und die für das geſammte Artillerieweſen, insbeſondere für die Bewegungelebre, eine neue Epoche berbeiführen wird. Den ausgezeichnes
Ärtillerie erreicht hatte. Bei der erſten brachte der bocks verdiente Oberflieutenant v. Scuberg, ein Offizier, der ebedem auf den berühmteſten Schlachtfeldern Europa's fic rubmvoll ausgezeichnet hat , ein lebebod auf Se.
ten Offizieren, denen wir dieſelbe verdanken und deren St. Hobeit unſeren Durchlauchtigſten Großherzog, der verehrte Namen hier zu nennen die Beſcheidenbeit ver, bietet, ' muß es vorbehalten bleiben , eine ſadkundigere Beſchreibung davon zu geben, als der Erzábler ju thun vermöchte. Nur ſoviel erlaube ich mir hierüber zu ſagen,
alleswahrhaft Zweđmåßige auf die wohlwollendſte Weiſe ſtůßt und fördert, aus, – ein Klang , der jederzeit freu. dig erwiedert wird, wo immer eine Anzahl getreuer Ba. dener verſammelt iſt. Der kleine, auf der höchſten Spiße
daß durch die neue Einrichtung nicht allein die Deichſel
des Sdwarzwaldes um das Geldús verſammelte Haufe,
ſich ſelbſt trågt, und daber nicht auf die Stangenpferde drůdt – eine Aufgabe, die bisher noch nie zur Zufries denheit geldſt wurde – ſondern auch durch unmittelbare Verbindung derſelben mit dem beweglichen Proßnagel, bei gleicher Feſtigkeit eine noch nie erreichte Beweglichs
Militars , Búrger und Waldleute, ſtimmte mit lautem Zurufe ein. Das zweite lebehoch ertonte mit Recht dem badiſden Armeecorps, das dritte der badiſchen Artille. rie. Der Schal des Geſchůßes wurde bis in das Kirchs jartner Thal berunter vernommen , und donnerte im
feit erzielt wird. Während der Borderwagen das bys pomochleon trägt und als feſte Stüße dient, 'ſteigt und
tauſendfachen Widerbal durd die tiefer liegenden mål, der umber bis Zodinau . Am meiſten bewåbrte ride
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C
C
ſinft die Deichſel, je nachdem die Caffete mit dem Profs die Vortrefflich feit der neuen Conſtruction beim Herabs nagel ſich umgefehrt ſenkt oder ſteigt. Auct bei dem ſteigen des Geſchůzes vom Seebuck zur lenzkircher und verſchiedenſten Wedſelverbåltniß der Paffete zur Proße, Menzenſchwander Hütte sc. Hier iſt der Berg nicht allein bei dem unebenſten Terrain und namentlich beim Abs ſehr ſteil, ſondern zuweilen ſtaffelförmig abſchüſſig. Das ſteigen über terraſſenförmige Abſchůſſe fann nie die
Geſchüß bewegte ſich über den Abbang berunter mit der
Deichſel brechen , nie ein Pferd geboben , bin und ber geſchleudert , oder zu Boden geworfen werden . Man muß die Bewegungen dieſer Geſchüße über ein Gebirge, wie der Feldberg geſehen haben, um die ganze Treffs lichfeit dieſer Einrichtung auf den erſten Augenblic zu erfennen . – Die leßte Steig , von der St. Wilhelms .
leichtigkeit einer Schlange; man fonnte weder das ges . wöhnliche Stoßen noch das den Pferden ſo beſchwerliche Aufſchnellen bemerken. Auf dem Erercirplaße konnte ſich die Maſchine nicht ruhiger bewegen, als über dieſe Da. dung von 24 herunter. In den Annalen der badiſchen Ártilerie wird dieſer Marſch eine rühmliche Stelle eins
-
bútte zur Spiße des Berges, bietet eine Dadung von nehmen , und aus der Erinnerung derer, die das Bers 22 - 23º dar, über die das Geſchüß gerade hinaufſtieg. gnügen hatten von dieſem neuen Triumph des Erfin .
Es iſt wabr, man iſt mit Artillerieparfs úber den St. Õungsgeiſtes der Offiziere unſeres Armeecorps Zeugen Bernhard , úber Pyrenåen gegangen ; allein bald zerlegte zu ſein , nie verſchwinden. Das neue badiſche Syſtem man die Maſchinen , bald zog man ſie mit einer großen Anzahl von Doſen hinüber. Aber ſo, in unveränderter Marſchordnung, die Trainſoldaten auf ihren Pferden , die Ranoniere neben das Geldú rangirt wie auf dem Erercirplaße, iſt noch nie ein Geſchůß über eine ſolde
wird lid obne Zweifel balten . " L i t e r a tu r.
Hobe gegangen. Daß die Pferde gar nicht gelitten , jab De militaire Spectator tijdschrift voor het nederland man bei der Anfunft auf dem Gulm oder 1. g . Telegras pben. Weder ein naſſes Haar, noch das Aufſperren der Rúſtern ac. deutete auf Anſtrengung; ihre muntere Be. wegung zeigte , daß ſie nicht im mindeſten gelitten bat. tell. - Ich glaube in der That , es iſt das erſte Feld , -
geſchůß, was die Spiße des Feldberges erſtieg. Ebedem ging wohleine Straße durch das Oberried und über die Roßhalde, am Feldberge vorüber , zum ſüdlichen Schwarzwalde, und im Jabr 1704 ging wiederbolt ein
sche leger. Hoofd - Redacteur: J. C. van RIJNEVELD (lten luitenant van de rijdende artillerie te Breda) 4° VI. deel N.° 1-6 ( Juli – December 1837.) °, Breda , Broesse et Comp. , met platen.
Die Militarliteratur der Hollander im Allgemeinen zeichnet rid nidt, gleich der mancher anderen Nationen, durch eine Menge jährlich erſcheinender Produkte aus, deren kleinerer Theil oft nur von wirklicem Nußen für die Wiſſenſchaft iſt; im Gegentheil, ſie iſt von geringes
Theil des bayeriſt - franzöſiſchen Heeres unter Zallard, rem Umfange, eben darum auch vielleicht weniger ge. ſowie das faiſerliche unter Eugen , durch den ſüdlichen fannt und doch nicht minder beachtenswerth und von Schwarzwald; insbeſondere ging reşteres durch das Intereſſe. Insbeſondere iſt auch die Zahl der periodiſd
Zodtmoos in einer Weiſe , die damals für baldbredend erſchienenen militariſchen Sqriften nicht groß. Außer der obigen, feit Juli 1832 erſcheinenden Zeitſdrift ſind, nachmals durd ,eine große Botivtafel, wie noch jeßtin uns wenigſtens, nur zwei åhnliche Werke bekannt. *)
angeſeben worden ſein muß, indem dieſer Uebergang
der Kirche zu Todtmoos zu reben iſt , verewigt wurde. Allein auf die Spiße des Feldberge8 , von Muggens
Ein militäriſches Journal beſtand in den Jahren 1806-1809 ,
und ſpäter erſchien Doormany's memoriaal voor de officicren
1
718 717
Im 3. Bande des Journal de l'armée belge wird des spectators erwåbnt, und das Archiv für die preuß. Ingenieur, und Artilleriecorps , ſowie andere allgemeine periodiſde Blåtter Deutſdlands baben Ueberſeßungen einzelner Auffäße geliefert. Im Nachſtehenden geben
ning’ichen Garben, welche noch einige Jahre beſtanden ) aufgehoben und die Schweizerregimenter in ihre Hei. math entlaſſen.. Die übrige Årmee bildete nun: 7 balbe Brigaden Infanterie (die Brigade 2093 Mann ſtarf und aus 3 Bataillonen zu 9 Compagnieen beſtebend)) ; 4 Bas
wir den Inhalt der 6 erſten Hefte des 6. Bandes.
tailone Jåger ( zu 6 Compagnieen , die Compagnie zu
Nr. I. enthalt : 1) Beantwoording der vraag , wat is 609 Mann ); 4 Regimter . Cavalerie (2 ſchwere, 1 Dra . van de oude armee geworden (Beantwortung der Frage : goners und 1 Huſarenregiment, das Regiment in der Was iſt aus der alten Armee geworden?)Unter dem Stårke von 630 Mann und 651 Pferden , in 4 Escas Namen der alten Armee verſteht man in Holland all. dronen oder 8 Compagnieen eingetheilt); 4 Bataillone gemein , in den lebten Jahren des vorigen und in den Artiperie ( zu 6 Compagnieen , die Compagnie zu 604 erſten des jeßigen Jahrhunderte , die Armee der vereis Mann ) ; 2 Compagnieen reitender Artillerie (die Coms
nigten Niederlande, dievor dem Jahre 1795 beſtand. engeſeßt Ine : r 1795 alſo zuſamm am 1. Janua SieA.war e . 35 Infanteri Regimenter, 2 beſondere fanteriebataillone, 2 leichte Inf.Regimenter,6Schweis
pagnie zu 88 Mann und 92 Pferde ); 1 Compagnie und Mineure ( 162 Mann.) Das Ingenieurcorps be. ſtand aus 72 Perſonen.
Pontonniere ( 60 Mann ) ; 2 Compagnieen Sappeure
jerregimenter. Außerdem befanden ſich noch zeitweiſe
Auch hier gibt der Aufſaß , wie oben , die Zuſams
frembe Truppen im Solde der Generalſtaaten. So eine medlenburgiſche, eine braunſchweigiſche und eine anſpa. diſche Brigade, das Beon’iche und Damas'lche Corps n bierber Ferner gebore franzöſiſder 2c. *)undFerner geboren gnie frieſiſcher noch 1 CompaEmigranten g'icherbierber 1 gronin Gars
menſeßung, den Beſtand und die Stårfe der Regiments ter 2c. und die Art der Formation der neuen Armee aus der alten. Im Ganzen zåblte jeßt die Armee mit den roon genannten Garden , den Ámſterdamer Stadt. ſoldaten und der deutſchen Infanterie , %) welche im
ben, 2 Compagnieen zu Amſterdam , 5 Invalidencompags Dienſte der Generalſtaaten geblieben war, 26,784 Mann. oldaten zu Leyden.corps, nieen und i Compagnie Gardes du Escadron B. Cavalerie. 1Stadtſ
In dieſer Stårfe blieb die Armee 4 Fabre lang. Im
Sommer 1799 und laut Decret vom 8. Juli 1800 wurde 7 Regimenter gewöhnlicher Cavalerie , 3 Regimenter ſie bis auf 36,686 Mann vermehrt. Die frieſiſchen und grdning’idhen Garden , ſowie die 2 Compagnieen zu . Huſaren und 2 Regimenter Dragoner 1 Regiment Č. Artillerie. Fußartillerie ( 5 Bas
Amſterdam waren aufgelöſt worden. Im Herbſt 1803 tailone zu 5 Compagnieen ), 2 Brigaden reitender Ar. wurden die Halbbrigaden aufgeboben , und jedes Bas
tillerie (zu 2 Compagn.) und 1 Compagn. Pontonniere. taillon beſtand für ſich. Anderthalb Jahre ſpäter bei der Organiſation einer 4 Compagniee und Sappeure. ps beſtandn Mineure DasD. Genie. Ingenieurcor aus 92 Offizieren und neuen Staatsregierung , an deren Spiße ein Rathspens fionår ſtand , erhielt die Armee wieder eine neue Fors
auf 7 Departement im Staate warDer des eAufſabes ( derbertheilt. Verfaſſer niederländiſche mation. Für das neue Staatsoberhaupt wurde eine,
Generalmajor F. H. Resmann) gibtrodann in einer aus allen Waffengattungen beſtehendeGarde gebildet. Die 21 Infanteriebataillone wurden in 8 Regimenter
n Ueberſicht Corps eines, den die Nummer tabellariſde jeden am ( 3u Feld , und 1. Garniſonsbataillon ) und die 4 Cas ſie der , den Namen Regimenterund obigen
1.Januar 1795 führten , die Art ihrer Zuſammenſeßung, valerieregimenter in 3 ( 2. Dragoner . und 1Hufarena regiment ) eingetheilt. Die 4 Bataillone Fußartillerie
feit der lebten Organiſation im Jahr 1752, und zulet die Veränderungen im Allgemeinen , ſowie die Namen ifrer Chefs feii jener Zeit. Sodann folgt eine genaue ßung des 743Mann, der Beſtandes und der Infanterier Zuſammenſeegiments( Angabe das Res Stårke eines
bildeten nun 1 Regiment zu 3 Bataillonen , und die vermindert.Die reitende Artillerie und die Pontonniere blieben wie vorher. Nachdem Staatsbeſchluß vom 22. 2 Compagnieen Mineure und Sappeure wurden auf 1
giment holländiſcher Garden und die Schweizerregimen. Juni 1805 beſtand nundieArmee in folgender Stärke: wrann .
ter waren etwas ſtårfer ) , eines Cavalerieregiments ( 341 Mann, 382 Pferde ) und einer Artilleriecompagnie ( 136 Mann.) In dieſer Verfaſſung beſtand die nieders låndiſche Armee in den Feldzügen der Jahre 1792-94 . Man fennt die politiſchen und militariſchen Ereig. niffe , welche die Gründung der bataviſchen Republik Verän ins derun g der Staats rungCeben batte riefen aber ., Dieſe vermoge eines Beſchluſſes der regies neuen
Generalſtaaten vom 8. Juli 1795, eine neue Drganiſas
tion der Armee zur Folge. Die Garden zu Fuß und zu Pferde wurden (mitAusnahme der frietiden und grds der artillerie en genie , welches mit dem 15. Bande aufhörte.
Beide Schriften fennt Referent nur dem Namen nado . *) Die drei erſtgenannten Brigaden waren jedoch am 1. Januar 1795 nicht mehr im Dienſte der Niederlande.
Die Garbe des Rathspenſionårs
8.Regimenter Infanterie ... i . 2
1
D
leichte Infanterie . Fußartillerie
2 Compagnieen reitender Artillerie 1
Pontonniere
3 Regimenter Cavalerie . 1 Comp. Mineure und Sappeure
1362 10,563 2212 2036 223 59 1779
Pferde. 225
227
1746 >
73
18,280
2598
*) Sie iſt in der erſten Ungabe unter den 35 Regimentern mit
einbegriffen und bildete 2 Regimenter und 1 Bataillon, unter dem Commando des Fürſten von Walded , und 1 Regiment unter dem Commando des Prinzen Friedrich von Sadiens Gotha , zuſammen 7 Bataidone oder 3606 Mann.
719
720
Hierzu fommen nod die 7 Bataidone deutſche Ins Der Schluß des Heftes enthält die Rubrifen „ Ver fanterie , die im Dienſte des Staates blieben und erſt scheidenheden ” ( Verſchiedenes ) und „ krijgskundig let im folgenden Jahre der Nationalinfanterie einverleibt ternieuws" ( friegswiſſenſchaftliche Bücherneuigkeiten .) wurden. Die leßtere gibt eine Recenſion der bolåndiſchen Ueber. 9)
Die Erhöhung Ludwig Bonaparte's zum König von feßung von Brandt's Taktik der 3 Waffen ( 12º. Breda Holland rief den 18. Juli 1806 ein Decret ins Leben, 1837, Broeſe und Comp.) und Bemerkungen über den nach welchem die Armee, das Ingenieurcorps und den 2ten Theil der Inſtruction zum Reitunterricht für die Generalſtab nicht mitgerechnet, im Augemeinen aus k. preußiſche Cavalerie. (Soluß folgt.)
22,073 Mann ( wovon 7112 Mann Garden ) beſtand.
Ein anderes Decret vom 1. März 1807 beſtimmte noch weiter die Zuſammenſebung der Armee. Die Garbe wurde gebildet aus: 1 Regionent Grenadiere (zu 3 Bas taillonen ), 3000 Mann ſtarf, 1 Regiment Jáger von
Mi ſ cellen. [ Römiſche& Bager beißaltern an der lippe. Solu ß.] Ueber die Zeit, bis zu welcher die Römer im Beſibe des Lagers
gleicher Zuſammenſtellung und Stärfe , 1 Regiment auf dem Unnenberge geblieben ſind, können, bei dem Mangel aller 2c., nur noch die.hiergefun Inſchrdieiften Nachrichten , ht, biltorijden , i regimi.Hur 414 nMan Kura dronen Münz Esca2Esca Mas: farenſſie dronen), ( 3re( 610), Man , 2 nCompagnieen reis jor Schm idtenhat ſich bemü noch vorhandenen Münz en theils tender Artillerie und 1 Traincompagnie, deren Stårfe zu ſammeln, theils die von liebhabern geſammelten näher zu prü: ſpåter regulirt wurde. Die übrige Armee war nun noch
fen, wodurch ſich ergab, daß wohl die Sälfte der hier gefundenen
gebildet aus 8 linien : Infanterieregimentern , 1 Regimt. auß Sonſularmünzen beſteht, an welche ſido einige Denare von Fåge 1 Regiment Ruraſſie,re2, 2Compag Reginieen Huja. JuliuMünzen Cäfar und menternreitend Marc Anton s nbefand endlic eines großeNas iusund hteineMünze qabı vonſich Auguftu Gold anreiben und Erz von ,usSilber vorhand ren , r, i Regimi. Fußartillerie unter er Dagege enen den noch von. Artillerie, i Bataillon Artillerietrain und 4 Escadronen Tiberius .* ) Uus dem oben Berapien läßt ſich mit ziemlicher Bes Gendarmen. Die Stårfe eines Infanterieregiments bes fimmtheit folgern, daß die Befeftigung auf dem Innenberge wes
hierüber folgenden Detail lief nach den Marro : noch Sommer der ein bloßes ſondern ein wirtlides Mannnun ben rich, auf 1974 auf befeſtigt en Grappen bildete, meldeauflager, , die eines Cavalerieregimentsanga: der Dreiftraße von Betera
und
752 Mann mit 527 Pferden .
nac alio angelegt waren . Daß die Befe tigung aus bloßen , durch
Der Verf. dieſes Auffages hat ſich vielfältig bemüht,
Paliſaden, Wolfegruben 2c. verſtärkten Erdwerten aufaeführt war,
die Berichte von den, während des 4jährigen Beſtandes
und auch die Bohnungen der Soldaten im Inneren derſilben nur
des Königreichs Holland in der Armee vorgegangenen aus Mauerre beſtande Erdeanund Bolzften können Mangel haben angeyebder , beweiſt derfdiese undn kann ene gänzlich die , sowie mannichfaltigen Verånderungen ins Klare zu bringen dene Bauart der Beerſtraße von Betera nace atiro , før fernere und eine Ueberſicht darüber zu gewinnen , allein ohne antiquariſche Unterſuchungen in Weſtphalen einen Fingerneig abges
Erfolg, da jene Angaben rebr unvollſtåndig und zweis ben . Für die erſte Behauptung der gematten und durcheine große felbaft ſind, aud jene Verånderungen oft nur projectirt Şeeresmacht geſchäften Eroberung reid ten dieſe Anlagen aus; dies und nidot verwirflicht wurde Schluß folidere relben n. Der
der Abband .
aus
m Material auszuführen und der Eroberung
Dauer zu geben, verhinderten bermann und ſeine Oberuster. Die lung beſchrånft ſich darauf, nur noch einige der bedeus aroße mit gefundenen Lager mit demdaſſelbe der ,indaß Unzahl und läßt erobert 2c. die Bes vermutben Sturm Waffen tendſten , namentlich in Bezug auf die Garde, anzuges Grund
ben. Nad der Auflöſung des Königreichs Holland im Fagung niedergemacht trordin iſt. Der Einbruch ſcheint von Nors Jahre 1810 wurde die niederländiſche Armee der frans ben her durch oder in der Nähe der Porta principalis sinistra $
von Rüſtungen haus und Ueberrefte Waffen ſein, da hier erfolgt zubeiſammen einverleibt, und ihre Selbſtåndigkeit börte alſo fenweiſe zoriſchen Hpfunden wurden. Vielleicht drängte liegerd von dieſem Augenblick an auf. auch die Belagung gegen jenes Ihor bin , um ſich durch daſſelbe Uus den aufgefundenen Münzen läßt fico ſchließen , Daſſelbe Heft enthält 2) einen Brief an die Redac. zuretten. tion, betreffend Schießübungen der Infanterie, insbeſon, daß die Erſtürmung gegen das Enie derRegierung uuguft's fatt
dieſelbe hiſtoriſche mildhee, alsbelannte gehabt,und haben der niederländiſc derediejenigen hen birbeigeführt dasjenige, Chr. welchesEreignis 9 nach im Jahretönnte Uebungen Detail der hier angegebenen derDiviſionen Armee. Das einer bietet eigentlich nichts Neues dar, doch möchten nodi
ihrer Herrſchaft undSchlacht Eroberungen in Weſtphalen Römer: die dermadre den immer Walde. in Teutoburger ein Ende für
die Andeutungen über das Abſchåben der Diſtangen Waren die Bertheidiger des caſtello , welche bei der Erftürmung
Deutſchen wie es wahrſchein: Waffen förgreichen der den ganzrichtig weil, bervorzubebe der Verfaſſer gebraudt Abſtänden detreiben worden .erlagen, jener Schlacht, aus ſo find bie bier gefundenen lich iſt, inflüchtiinge gut Waffin bemerkt, ſelbſtn ſein der , auf denwieabgemeſſenen treffende Infanteriſt im freien Felde eine Menge Fells ftrophe das Bagusdon den-Römern nicht wieder Daß nach befestdieſer wordenKatas iſt, ſchüſſe tbut, wenn er nicht die Entfernung des Feindes felbft nicht während der -Beereszüge des Germanicus gegen die zu beurtheilen weiß.
Marien und Oberusker in den Jahren 14 , 15 u. 16 , dafür ſpres
Ein 3ter Artikel „ Zug nach Groß - Dayat " ( een chen die in demſelben gefundenen Dinge, ſowie der gänzliche Mans ( Preuß. St. Zeitung.) togt naar den grooten Daijak ) auf der Inſel Borneo, gel an Münzen von Tiberius. findet ſich bereits im Auslande ( 1837, Nr. 295 u . 296 ), im Magazin für die Literatur des Auslandes ( 1837,
Nr. 130 ) und in Pewards Atlas zur Runde fremder Welttheile für 1838 überſeßt und fann daber hier übers gangen werden .
* ) Eine Goldmünze von Diberius , welche der Pfarrer Rieſert zu Bilen beſikt, iſt in der legteren Zeit in der Nähe von Dülmen und in der Gegend gefunden worden , wohin die intereſſante Schrift : » Ueber die Römerſtraßen auf dem redu
ten Ufer des Niederrheins von C. 0. W. « die pontes longi
verlegt . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Leste in Darmstadt und in deſſen Origin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 91 .
14. Nov. 1838 ..bod mu
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Sose
உபாகர்
mars
>>
M SMA
Allgemeine Militar- Zeitung. fra nire i d. Vorort atfånig mit den Geſchäfftsträgern von Paris Durch eine f. Ordonnan; wird verfügt, daß die und Wien in Correſpondenz treten und namentlich von
Beſtimmung, wonach den lieutenanten und unterlieutes Franfreich über feine Truppenbewegung Auffoluß zu nanten der Cavalerie die Pferde auf Roſten des Staates verlangen habe ; 3) welde Stelle der Vorort in Betreff
geſtellt werden , mit dem 1. Januar 1839 auch auf die der Geſandten der fremden Mächte einzunehmen babe. Lieutenante und Unterlieutenante der Artillerie und des Dieſer Antrag wurde einſtimmig beldloſſen. Trains ausgedehnt werden ſolle.
Nachdem die Militaraufſichtsbebörde ſich am 6. bers
- Der Kriegsminiſter bat eine allgemeine Inſpection rammelt und reglementariſch die Benennung ,, Kriegs. der außer Activitát befindlichen Offiziere anbefoblen, um rath “ angenommen hatte, wurde auf deſſen Vorſchlag Fiche zu überzeugen, in wieweit ſie zur Wiederanſtellung in der Sißung vom 8. in geheimer Berathung der Tags Tabung folgender Beſchluß gefaßt : die eidg. Lagraßung, oder Penſioniruug geeignet ſind. um die in verſchiedenen Kantonen, aus Anlaß der von So we i . franzöſiſchen Truppen gegen die ſoweizeriſche Grånze Der Monat Oktober ging in der Eidgenoſſenſchaft ſtattgefundenen Bewegungen , aufgebotenen Truppen mit Kriegsjurúſungen bin , wie ſie dieſelbe ſeit langem gemå Tagfaßungebeſchluſſes vom 6. I. M. unter den nicht gereben hatte, und wåren über die Frage : ob eidgen. Oberbefehi zu ftellen, und um das ſchweizeriſde Louis Napoleon wirklicher Schweizer oder nidt viels Gebiet, da, wo es nothwendig werden ſollte,, zu dits mehr franzöſiſcher Kronpråtendent ſei, oder ſich wenig. men , auf den Antrag des eidg. Kriegsraths befdließt: ſtens als ſolcher zeige, die Kantone unter ſich einig
1 ) Es werden zwei eidgen. Obſervationscorps auf
geweſen , und båtten die radifalen Zeitungen nicht allen der ſchweizeriſchen Gränze gegen Frankreich aufgeſtellt: erdenkliden Hobn und Spott úber die Tagſaßung, über 2) Tag Corps des linken Flügelb unter dem Ober. Regierungen und Truppenanführer ergoſſen, kurz ware befebi des Hrn. Generals Guiguer von Prangins,
Eintracht und Ordnung im lande geweſen , jo båtte deďt die ſdyweizeriſche Grånze, långs dem Gebiete Genf, man mit Vertrauen der größten Gefahr müthig entges Waadt und Neuenburg. Daſſelbe iſt aus folgenden, genſeben und die Soweiz rich wieder eine rubmvolle
bereits im effectiven Dienſte befindliden Truppenabs
Auszeidnung unter den europäiſden Staaten erwerben teilungen zuſammengeſeßt: fönnen . Frankreich8 Begebren um Ausweiſung Napo.
leons folgten ſo ſchnell militäriſche Demonſtrationen ,
a. 1 Compagnie Scharfíd úßen des Kantons Waadt. b . Savalerie: 1 } Comp. des Kantons Waadt;
General Aymard erließ einen ſo drobenden und für die
Schweiz beleidigenden Lagsbefehl, daß darüber die Urs ſade des Haders für den Augenblic vergeſſen und nur bas beleidigte Nationalgefühl , ob der reinſollenden Eins ſchůdyterungsmaßregeln , empört wurde. Es regte rich
1
1 Parkcompagnie von Waadt. d. Infanterie: 6 Bataillonen des Kantons Waadt ;
cin allgemeiner Enthuſiasmus in allen Rantonen : Genf
und Waadt ordneten gleichſam eine allgemeine Waffen . erbebung an .
des Rantons Genf.
c . Artillerie : 5 Batterieen des Rantons Waadt ; 1 des Kantons Genf ; 2
des Rantons Genf.
Ferner wurden fürdas Obſervationscorps des linfen Flügel auf Pitet geſtellt, um auf erſtes Begebren des
Dabei fonnte non die eidgenöſſiſche Lagſagung nicht Commandanten in õie linie růcen zu können Neuenburg. : 1 Scarf, im Rúdtande bleiben.
( dügencompagnie und 2 Bataillone des St. 3 ) Dem Befehlshaber des linten Flügels, Tit. Hrn . Als der Vorort in der Siſung vom 1. Oktober über ſowie dem unter deſſen Befehlen in die Ereigniſſe an der weſtlichen Grånze der SchweizBes General Guiguer, zu Genf commandírenden Hrn. Milizinſpektor
ridt erſtattet batte , wurde ſofort der Befdluß gefaßt,
dem Praß
die Militáraufſichtsbehörde einzuberufen und eine Com : " Suntler , wurden für die Dauer ihrer dienſtfädigen miſion niedergereßt, mit dem Auftrage: 1) bie Ereigo Anſtellung die Brevets eines eidg. Oberſten zugefertigt. niſſe an der Grånze zu verfolgen und der Lagſaßung * 4). Das Corps des rechten Flågets wird aufder Bericht zu erſtatten ; 2) zu berathen , ob und wie der ichweizeriſchen Gränze gegen Frankreidy, 'långg dem Ges
723
724
about SCC
wie friſder febendſaftdurch die Adern des ganzen biete der Kantone Baſel, Solothurnund Bern aufge. und Volksfórpers dringen . Die Gefahr, durd groß deinende ſtellt. Derſelbe ſtebt unter dem Befehl des Hrn. eidgen.
Oberſten Zimmerli . Es beſteht dieſes Corps 1 ) aus folgenden Abtheilungen , die in effectiven Dienſt beru . fen werden : a. Scarfſchüßen : 1 Compagnie des Kantons Bern ( die bereis aufgeſtellt ift .)
1 Comp. des Kantons Thurgau. des Kantons St. Gallen ;
b . Cavalerie : 1
des Kantons Thurgau. 2 beſpannte Batterieen des A. Bern. i
c. Artillerie :
d. Infanterie: 1 Bataillon des Kantons Bern ( das bereits aufgeſtellt iſt) ; 1 1 1
des tantons Zürich ; des Kantons Aargau ; des Kantons Solothurn.
( Schluß folgt. )
Kleinlichkeit, durch unverſtändige Geſdåffrigkeit, durd boble Seremonie in eine verderblide Rube" eingewicge zu werden , iſt überwunden . Liebe und Adtung von In .
nen , Achtung und Furcht von Aufen umgeben einen ſolchen Fürſten , unddie Gedichte zeichnet ſeinen Namen ebrenvoll auf ihre Tafeln.
Es gibt wenig Beiſpiele, daß ein Fürſt, der nicht ſelbſt Feldherr geweſen , das Kriegsweſen in ſeinem Berthe crkennen und beim Leben zu erbalten verſtehe. Das Heer , wie zahlreich es ſei, verliert die -thårige Kraft ; das land romachtet unter der faſt deſſelben, und wenn der Feind heranrůdt, ſo hat es feinen Schuß bei ihm zu erwarten. Der militariſde Glanz iſt übrigens der würdigſte, der äußerlich einen Thron umgibt. Auch haben ibn ſelbſt die zum Kriege unfähigſten Fürſten beibehalten. Nur bewirkt er bei dieſen das Gegentheil , was er bes
Aphorismen über die Kriegskunſt.
wirfen ſollte, weil der Hof, an dem nur die Rode fries
( Bon Ritter Protech 0. Often .)
geriſch ſind, dem Bürger , der fraftigeren militäriſden Geiſtes bei jeder Truppenübung anfictig wird , zum
Ob fürften ſich des Kriegoweſens befleis Bigen ſollen ?
.
låderliden Schauſpiel berabſinft.
Machiavell gibt ſeinem Fürſten eine Aufgabe von ſo Ich will nicht ſagen , daß der Soldat, vermoge ber umfaſſenden Einfluſſe und Gebalt , und von so aners Natur ſeines Standes, keine aufrichtige Schåßung für fannter Nothwendigkeit, daß deren Wahrheit allen Aus ſeinen Fürſten baben könne , ſobald dieſer das Kriegs . gen einleuchtet und wenn ſie beobadytet wurde , von weſen nicht verſteht und es folglid beeinträchtigt; aber
jeber Reiche groß und blúbend, im Gegentheile ichmåh, gewiß iſt es, daß er nur dann zu den größten Reiſtuns lich verfallen und in ſich abſterben gemacht hat, dieſe gen gebracht werden wird, wenn er an der Spige der nämlich daß der Herrſcher ſich zum Feldherren bilde. Reiben ſeinen Fürſten liebt und unter ihm ſiegt; dant Er, welcher die geſammte Kraft und Macht des Staa. Vervielfaben ſich die Kräfte bis ins Unglaubliche und tes in der Einbeit vorſtellt, fann allein mit derjenigen Kenntniß der Berbáltniffe, mit der Freiheit der Bewe, A
der Furdtſamſte wird ein Held.
Es wird einem Fürſten leicht, die Mühe des Erler ,
gung und mit jener Blißesichnelle des Entſchluſſes han. mens zum größten Theile zu überſpringen , weil er die beln, welche zur glüdlichen Führung des Krieges uners tauſend Irrwege und Umwege nicht zu gehen braucht, låßlich ſind; ihm allein , von dem aller fohn und alle welche dein in beſchrånften Verbåttuiſſen lebenden in
Strafe ausgeht, und der boc genug über dem Höchſten Teinen Studien unausweichlich ſind. " In beſchrántren ſteht, daß auch dieſer rich Unterthan weiß , wird der Verbältniſſen iſt aber Jeder, der nicht er ift. Der Fürſt Geborſam mit jener Bereitwilligfeit entgegen kommen, 'fann die Bollendetſten jeden Zweiges um sich verſams welche das genau entſprechende Ineinandergreifen der
meln und die Früchte ihrer Jahre langen Berwendung
Maſdine rerbürgt; er allein , vom Tadet unerreicht in Lagen zu ernten . Er wird ſie finden , wenn er ſie und des lobes nicht bedürftig, fann durch feine Seitens
ſucht; ſie werden ſich ihm zeigen, wenn er ſie zu fchåßen
idee verlodt, jegt zur Uebereilung, iegt zur Verfäumniß weiß, und er wird ſie benußen , wenn ihm daran liegt. getrieben werden; er allein endlich fann die gutgemeins Ein thåriger Fürſt iſt dem Frühling zu vergleichen, der ten oder verderblichen Rathidlåge derer überwinden , Millionen leben wad ruft ; während unter einem uns welche aus Unfenntniß der Natur eines Krieges, um tbåtigen alles erſtigt und von Lodestålte gelåbmtwird . von bundert eins zu erſparen , neunundneunzig verlie, E8'wåre unnöthig, Beiſpiele aus der Geſchichte zu ren. - Aber nicht allein daß es wirklich im Wortſinne bolen ; die gerühmteſten Namen birgen dafür ,, und
wahr iſt, daß ein Rönig, ,,einer, der es iſt" , noch nie unſere Tage baben ſelbſt durch das Beiſpiel des Mißs
beſiegt wurde, als von ſeines Gleichen, so iſt eine mis brauchs der Wahrheit gehuldigt. litariſde Dents und Handlungsweiſe in dem Herrſcher auch deßhalb von dem beilbringendſten Einfluſſe auf den Lite r a t u r . Staat, weil dadurch ſeinem gefábrlidten Feinde , der Abſpannung aller Federn , begegnet wird. Selbſtban . De militaire Spectator tijdschrift voor het nederland deln , rader Blid , Unterſcheidung des Wichtigen von dem Unwidtigen, des Scheins von dem eigentlich Gels
sche leger. Hoofd -Redacteur : J. C. van RIJNEVELD (Iten luitenant van de rijdende artillerie te Breda)
tenden, ſtrenge Forderung an die unzweideutige Thätige
VI. deel N.° 1-6 ( Juli
feit der Beamten , Achtung vor dem wabren Berdienſte, Difenbeit und Beſtimmtheit der Sprache und des Be.
Breda , Broesse et Comp. ( dus . ) Rr. II. enthalt: 1) Algemeene beschouwingen over
December 1837. ) tº.
ſens werden aus dem Lager in den Rathsſaal wandeln het wapen der artillerie ( Algemeine Betragtungen
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åber die Artillerie .) Dieſe Betrachtungen baben ſich zur zündung, mit den Bors und Nachtheilen derfelben . Mit Aufgabe geſtellt, die Gründe und Urſachen auseinander einer Kupferplatte.. ) Der Ingenieurlieutenant Mertes, zu feßen , warum die Artillerie in früherer Zeit , und bereits dem militäriſchen Publicum durch mehrere Schrifs felbſt noch unter Friedrich dem Großen , ſolange auf der ten *) über Befeſtigungskunſt und dabin einſchlagende Stufe det Rindbeit ſtand, und welche Beweggründe und Gegenſtande befannt, iſt der Verfaſſer dieſes intereſſan . leitenden Kräfte es waren , die ſie zu ihrem jeßigen ten Auffaßes. Er gibt zuerſt in einer furzen Einleitung boben Standpuncte führten . Hierauf geht der Verfaſſer allgemeine geſchidtlide Notizen über den erſten Ge's
zur niederländiſchen Artillerie úber, erwähnt, aber nur brauch der Minen , ſowie über die Art , dieſelben zu ganz im Allgemeinen, der Vervollfommnung derſelben entzünden , und zåhlt ſodann, zur beſſeren Würdigung 1
ſeit den leßten Feldzugen und der Verdienſte , welche ſich der Prinz Feldmarſchall und die niederländiſchen Genes ralmajore lift und Trip um dieſelbe erwarben. Auch wird des Benehmens der niederländiſden Artillerie in dem Kriege gegen die Belgier růhmend gedacht. Im Weiteren wird als eine beſondere Urſache der ſo ſebr gebinderten Ausbidung der Artillerie Gefechtslehre der Mangel an offiziellen Berichten und Bulletins über die $
des Werthes und der Zwed måßigkeit der verſchiedenen Methoden , diejenigen Forderungen auf , welchen nad allgemeiner Anerfennung, die Zündungsmittel zu ents ſpreden baben. Hierauf folgt eine bis ins fleinſte Deo tail gebende Beſchreibung der Zundwurſt, der feitrinne, der Verdådimung 2c. , welche den Uebergang zu den vers ſchiedenen Entzündungsarten bildet. Dieſe ſind nun : a ) Zündung vermittelſt des Mönche. b) Die Mausfalle,
.
Leiſtungen der Artillerie in den früheren Feldzügen ans Erfindung des franzöſiſchen Ingenieurcapitains Boules. gegeben , ſowie auf eine veränderte Unterweiſung der c ) Die Feuermaus von Rugy. d) Der Zünder von Artillerie hingewieſen . Zum Schluß iſt hier noch ein , Rittiez. e ) Die Phosphorflaſche nach Gilot. f) Zůrt . dem Journal des armes spéciales ( April 1837) entnoms dung vermittelit des faufzunders oder Schwarmers ,
mener Artikel betitelt : Reflexions sur quelques parties bereits. durch Góborn erfunden. 8) Percuſſionsvorridas du mode d'instruction dans l'artillerie , in der Urſprache tungen für Minenentzündung. h) Der Gebrauch der mitgetheilt. 2 ) Nationale strijdvaardigheid der Rollan- Sallerſtrom'ſchen Zündróbrden. i) Entzündung vermits ders door zeden en landsgesteldheid ( Nationalſtreitfers tigkeit der Hofånder durch Sitten uud landesberdaf. fenbeit.) Die größte Kraft eines Voffes in dem Vers theidigungsfampfe gegen einen eindringenden Feind , ſagt der Verfaſſer des Aufrates im Eingange, liegt in einer, auf die Dertlichkeit, die Sitten und Gewohnbeis ten gegründeten, eigenthümlichen Streitfertigkeit, welche dem Feinde gebricht. Im Nachfolgenden wird nun dieſe Bebauptung durch allgemeine Andeutung der Art und Weiſe, wie man ſolche Eigenthúmlichkeiten benußen ſolle,
telſt des eleftriſchen Funfens. Bei einer jeden dieſer neun berſchiedenen Arten gibt der Verfaſſer eine genaue Beſchreibung ihrer eigenthům lidhen Einrichtung , welche die beigegebene Rupfertafel perdeutlicht; der Sdluß einer ſolchen Beſchreibung ents halt gewöhnlich die Auseinanderſebung der Mängel, denen noch manche dieſer Zündungen unterworfen ſind. Die Erfindung der unter f) genannten Art ſchreibt man befanntlich dem franzoſ. Ingenieurcapitain Esnault (im Jahre 1821 ) zu ; der Verfaſſer zeigt aber, daß bereits
und durch Anführungen aus der Kriegsgeſchichte begrún. Ciborn im Jahre 1701 - 1702 an der von ihm erbauten det und Todann zur Landesbeſchaffenheitund der zum Feſtung Bergensor Zoom Vorrichtungen zum Entzünden Rriege geſchickten Eigentümlichkeiten der Hollander der Minen mit Hülfe des faufzünders anbringen ließ.
übergegangen. Beſonders wird hier des ſonſt so mache : Bon Intereſſe iſt namentlich der unter h)abgehans tigen Feindes Hollande, des Waſſers nåmlich, dem man delte Theil, Gebrauch der Callerſtrom'ſchen Båndrohrs Hur durch außerordentliche Anftrengungen Schranken ben. Man findet hier eine febr ausführlide Nachricht
fegen fonnte, als eines beſonderen Beiftandes der fans über die, von der niederländiſchen Artillerie in den desvertheidigung gedacht, wie auch die Geſchichte fris Jahren 1835 u. 1836 hiermit vorgenommenen Proben , berer Zeiten diep beſtåtigt, indem dieſer Bundesgenoſſe weiche rebr glüdliche Reſultate berbeiführten. Man be nur einmal, im Winter von 1794 auf 1795 , untreu dauert, daß der Raum dieſer Viatter es nichtgeſtattet, geworden war. Der Schluß gibt noch Ideen und Vors in das Nåberedieſer, für den Artilleriſten und Ingenieur inlåge in Betreff der Organiſation , Bewaffnung und ſehr intereſſanten Berſudhe einzugeben. Kleidung eines Corps, das in Zeiten der Noth aus den
Den Soluß des Heftes bildet ein, aus der voyage
landesbewohnern gebildet werden könnte. Ein nadfol. de Mr. le inaréchal duc de Raguse entnommener und gender Artikel 3) Gevolgtrekkingen uit het bovenstand in der Urſprache wiedergegebener Artifel über die Mi.
vertoog ( Folgerungen aus vorſtehender Abbandlung ), litårtolonieen Rußlands und die gewöhnliche Rubrit auf ſein Titel ſchon andeutet bezieht rid), wie hio , Berſdiedenes . “ äriſcden aß und ist allgemein ,milit eben erwabnten Auff 1) die Ueberſetung eines, aus der
Nt. IV. enthalt: politiſcher Art in Betreff der Kriegsverfaſſung und der Zeitſchrift für Runſt , Wiffenſdaft und Geſchichte des
en derdes Hollander. Kriegsübung Heftes machen auch hier wieder Krieges ( Jabrg. 1837) entlebnten Aufſabes , betitelt: Den Befdluß
die Rubriten : Berſchiedenes, friegswiffenfdaftidc Bio Blatter aus dem Tagebude eines t. ſacriden Ofiziers dernenigfeiten und Briefe an die Rebaction.
Nr. Ill. enthalt: 1 ) Algemeen overzigt der onder-
* ) Wir verweiſen hier auf : Bulletin des sc. milit. Tom. III.
scheidene etc. ( Adgemeine Ueberſicht der bis jeßt an .
pag. 499 ; Tom . IV . pag. 189; Tom . V. pag. 39 ; Tom . VIII. pag. 8 u . 25+ ; Militár : Piteraturzeitung , Bheit XVIII.
gewandten und vorgeſdlagenen Mittel zur Minenento
6. 432 u . 438.
728
727
aus den Feldzugen 1812 11. 1813 (Bladen uit het Dag- benußten Vorrichtungen über. Das Reſultat der Ber. ſchlugen und ricodjetirten.
auf: welche gerichtet wer meis um, die den mußte ften direkten Ireffer
3) Een woord etc. (Ein Wort über die Ausfübrung des tónigl. Berdlufſes vom 8.Septbr. 1835.) Handelt über
Rechts. Lints.
Clien .
50 ]
100 150
1,20 1,30
1,40
de ade de de
Größte Abweidung -20od Uomertung. ſeitwärts.
Ueber die
Die
Odhetbe gegangen.
Auffages , nod feine feſte Beſtims mungen über das Situationszeichnen . Der Verfaſſer
in niederl.
educibe
Waffengattungen der bolåndiſchen Armee beſtehen, nad dem Eingange dieſes
getroffen.
das Avancement der Offiziere der niederland. Armee. Nr. V. euthålt : 1) Jets over eenvormigheid of vaste bepalingen aangaande het situatie - leekenen ( Einiges über Greidförmigkeit oder über feite Beſtimmungen in Betreff des Situationszeichnens.) Bei den verſchiedenen
Unzahl der, Kugeln welche Flug über die in vollem
Scheibe gingen. Rus der Anzahl vor, welche geln
auf: Scheibe der
über dem, Boden Höhe
Unzahl der, Kugeln welche getroffen direkt Scheibe die.
man wohl feine nåberen Nachrichten zu geben braudt.
erhalten zu.
Ubſtand in, Schritten
boek etc.) 2 ) Geschiedkundige nasporingen omtrent etc. fude iſt in nadſtebender Tabelle enthalten . ( Geſchidíliche Nachforſchungen über die Erfindung uud_ erſte Anwendung des Bajonnets am Schießgewehr ) vom 1:01 : Ingenieurlieutenant Merfes, ein Artifel, von welchem
0,1 0,13) 0,2 0,85 Der Wind 0
eriåtert die bieraus entſpringenden Nadtbeile und deus
1,80
tet darauf hin , das es wünſchenswerth ſei, die Regies 250 rung möchte hierůber gewiſſe Normen ertheilen , etwa 300)
151/15/18/15 2,25 2,2 21% 17% 0 1, 2,55 " /2012/20 1 */201 / 20 12,5
in der Art , wie dieß beim bollandiſchen Generatſtabe
#
D
1,23 ging ſtart
0,3 1,50 | redis gegen
::
1,20 den Stand. 0 1,48 | 5 4 ) Eenige aantekeningen en opmerkingen etc. (Eis
der Fall ſei. Seines Erachtens müßten dieſelben jedoch nige Bemerkungen und Notizen betreffend den Gebrauch
nur in romeit ausgedehnt werden, als es für den Ges der nad der Wollaſton'ſchen Weiſe zubereiteten galvas
braud im Felde und für den Dienſt überhaupt zweds niſchen Batterie ,um die Minen zu entzünden .) Ein
måfig erſcheint. Sodnbeit und Zierlichkeit der Zeichs nung, wozu es aud bier gånzlid an Zeit mangele, fåmen hierbei nidt in Betracht, ſondern Richtigkeit in der Darſtellung des Terrains und Genauigkeit der auf demſelben befindlichen Details ; in den meiſten Fåden diene ja auch die Zeichnung nur als nåbere Erläuterung. und Berſinnlichung des beſchreibenden Memoire's. Da überhaupt die ſchöne und gute Ausführung eines Sis tuationsplang Sade einer beſonderen Gefdiglichkeit
intereſſanter Beitrag zu dem , in Nr. 1. enthaltenen Auffaße über Minenentzündungen . Er gibt Nachricht von den, im Fort Iſabede zu Herzogenbuſch vorgenom . menen Proben , durd Weberleitung des elektriſchen Fur. fens, namentlichunter Waſſer und durch tiefeund breite Feſtungsgraben , Erploſionen zu bewirken , wobei mir lid verſchiedener Leiter (von geplåttetem Blei und you Kupfer) bediente.Auch enthalt der Artifel eine detailirte Beldreibung der. hierbeiinAnwendung gefommenenBato .
und Uebung, ſowie des Talents zum Zeichnen iſt, was ferie, welche von einem Manne getragen werden konnte. man doch nicht von jedem verlangen kann, ſo bålt der
5) Constantine en Bonjol ( Conſtantine und Bonjol.) , betreffend die franzöſiſden Beridte und Verf.. Dafür, daß in der Hinſicht zweierlei Unterricht beſtes Bemerkungen
ber wife, ein einfacherer undein mebr ausgedebuterer. Beforeibungen vonden Unternehmungen gegen Con . Im Weiteren die Verſdiedenbeit Zeichnen befolgtenwird oft nun widtubrlidhen Formen der undbeim der antine, unter Hindeutung auf die Einnahme Bonjols Darſtellungsweiſe desTerrains ac. ermåbnt undſodann in Oſtindien durch die Niederländer..
6) Verſchiedenes und 7) unter der Auffdrift Búder .
in Holland als auch befolgte bie, ſowohl in Deutſdıland e) mit s ( die deren neuigkeiten, eine Recenſion der bodåndiſden Ueberſebung lebmann'd des Bergzeichnen Weiſe Gründen auseinandergeſeßt.
In Holland bat man
von Badmiß Handbud der Befeſtigungskunſt.
Nr. VI. enthält : 1 ) den Soluß der Ueberlegung des Zufrases jedoch einige Verbeſſerungen und Veränderungen der » Blätter aus dem Tagebude« 26. mit einem Unbange, welcher einige, en einem in Verfaſſer Rebmann'ſch Manier, worauf der dem holländiſchen Dberſten van Diepenbrugge eingefandte , ſpáteren Artikel zurüdfommen will , eingeführt. Der von gehörige Beiträge gibt. ?) Jets over het streven naar roem Soluß gibt noch einige Bemerkungen über die Einzeid . hierher ( Einiges aber das Streben nach Ruhm .) In der urſprade aus
nung der Plane, die jedod idon Bekanntes enthalten. dem Spectateur militaire (November 1837) mitgetheilt, nebſt einer 2 ) Bladen uit het Dagboek etc. , Fortreßung der Eurzen Einleitung in botàndiſder Oprade. 3) Jets over het ge
Ueberſebung des Auffages aus der Zeitſchrift für Runſt, bruiketc. (Ginigesaber den Gebraud der Waffen durch die mi. litärmadhi.) Eine Ueberlegung aus dem Sten Stüd der Gerepese
iſenſchaft und Gerdidote.
für das Königreich Preußen. 4) Berſchiedenes und 3 ) Verslag van proeven etc. (Nachricht von im ſammlungen 5) dieRecenfion von M. Witsenborg,memoriaal voor de officie , 9. 1837 zu Breda vorgenommenen Proben, zur Beſtimren der genie etc. (Fol. Breda 1837 by Sterk ,450 S. mit Supe Januar fammericher, ſeit dem 1. auf fertafetn ), eineZuſammenſtellungGefeße mung der Anſchlagbdbe mit dem Infanteriegewehr 2c., welche den Dienſt des 1814 ertaſſenen Verordnungen, dié verſchiedenen Abftande vom Ziel.) ' Nad Nach vorausges niederländiſche die Recenſion von foicter furzer Theorie über die Lage der Biſirliniezur H. Strootmannn ,Ingenieurcorp logarithmenſowie Jets overdes,betreffen, enderzelever gebruik Hermans.) Gulick en 1837 Breda van ohne und 8°. Seelenachle und Rugelbahn bei Gewebren mit
Korn, geht der Aufſat ju der Beſchreibung der bei den .
Ginem jeden Heft dieſer Zeitſdrift ift aude eine Beilage fris
Proben gebrauchten Gemebre, ju der Angabe ibrer las gegeben , welche die 'neueften, in der ntederländ. Urmee porgekoms dung und zu den übrigen bierbei vorgekommenen und menen Beförderungen , Ernennungen , Berreßungen 2c. 'enthält. 1
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Leste in Darinſtadt und in deſſen Ortijin gedrudi.
Samſtag,
Nr . 92.
17. Nov. 1838.
96
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教
an
Allgemeine Militår - Zeitung.. müſſen ſofort mit den erforderlichen Pferden für den
B a y ern .
Das Regierungsblatt Nr. 38 vom 3. Norbr. meldet Transport ihrer Munitionsfubrwerfe berſeben werden. die Penſionirung des Generallicutenants v . Hertling 6) Ueberdieß wird das erſte und zweite Bundescons
in folgender Art: Se. Maj. der König baben ſich bewos tingent fåmmtlicher Stånde aller Waffen, nach Vorſchrift gen gefunden , die von dem bisherigen Kriegsminiſter, Generallieutenant Frhrn. v. Hertling nachgeſuchte Peró feßung in den Rubeſtand zu bewilligen, und demſelbent zum Merkmal alerbódiſter Anerfennung ſeiner Vers
des allgemeinen eidgen. Militårreglements, ausgerüſtet, auf ſolche Weiſe in Bereitſchaft gehalten, daß dieſe Gons tingente auf das erſte Aufgebot der Lagſabung zuſam. mengezogen und marſdfertig gemacht werden fónnen. dienſte, namentlich wegen ſeiner Treue , Anhänglichkeit 7) Der eidgen. Oberſtfriegscommiſſår iſt in Dienſt. und Tbåtigkeit, das Großfreuz des Verdienſtordens vom activitåt berufen. Hierauf wurde noch folgender Beſchluß gefaßt: Die beil. Midael zn verleiben. eidgent. Tagſabung , mit Rüdlicht auf die durch Tags I
De tre i do .
faßungsbedilüſſe vom 6. u. 8. Oktober I. I. erfolgten Wien , 29. Dfibr. In der Armee haben ſich wieder Truppenaufgebote beſchließt: 1 ) zur Dedung der, durd
folgende Verånderungen ergeben. Die Generalmajore die erwähnten Truppenaufgebote veranlaßten Koſten, iſt Hartmann v. Hartenthäl und v. Bóbm růdten zu der dritte Theil des eidgen . Geldcontingents, im Bes Feltmarſchall lieutenanten vor , jener wird Diviſionår trage von 179,758 Fr. 33 : Rp. ausgeſchrieben , und es in Budweis , dieſer in Brúnn. Der Oberſt v. Male werden die Kantone aufgefordert, ihre ſcalamåßigen fousty vom Raiſer. Jågerregiment wurde zum Genes Betreffuiffe unverzüglich an den Herrn eidgen. Oberſte ralmajor und Brigadier in Budweis, und der Oberſt friegscommiſſår nach Puzern einzuſenden. 2) Zu gleichert v. Martini im Generalſtabe zum Generalmajor und
Zwed rollen 179,758 Fr. 33 } Rp. aus der verfaſſungg's
Brigadier in Mailand befördert. Der Generalmajor måßigen Kriegstaſie enthoben werden , und es wird und Brigadier in Mailand v. Docher wird in gleider daber der Verwaltungsraib von Gepperts Infanterieregiment iſt mit Generalmajors, wendigen Anweiſungen ſofort zugehen zu laſſen. darafter
eidgen. Kriegsfonds Eigenfchaft nach Wien verſeßt. Der Oberſt v. Somitt angewieſen , dem Adminiſtratordesdieſes Fonds noths penſionirt.
Der General der Gavalcrie und
zu einem eidgen. Pla commandanten von Baſel,
zweite Inhaber des Růraſſierregiments Nr. 3 , Freiherr wurde am 15. auf den Vorſchlag des Kriegsrathes der wirfliche Commandant von Baſel,
Oberſtlieutnant Burfa
1. Kroyber , ift geſtorben.
bardt , ernannt und brevetirt. In gleicher Sigung ers So we i jo (Schluß des in voriger Nummer abgebrochenen Artikels.)
nannte die Tagſabung nod : zu Auditoren mit Majors ,
grad die Herren Oberridhter Biß ius von Bern und Staatsſdreiber Gonzenbach von St. Gallen ; ferner
H. Das Corps des rechten Flügels beſteht aus fol. zum Caſſationsrichter Hrn. L. Brugiffer D.J. aus dem genden Abtheilungen , die auf's Pifet geſtellt werden, Aargau mit Oberſtlieutenantsgrad ; dann die Kriegøs um auf das erſte Begehren des Commandanten in die commiffarien der beiden Obſervationscorpg Hauptmann Linie rúden zu fónnen :
Teuſcher von Thun und Huber von Zürid), ſowie die
8. Scarffdhúßen : 1 Comp. des Kantons Bern ; 1
»
>>
i des Kantons Aargau.
Artilleriebauptleute Gouvreut von Vevay und Dengs
faler von Zürich zu Majoren. ( Freiburg beflagte ſich,
b. Cavalerie: ; Comp. des Kantons Baſel-Landidaftar das reine Truppen nicht auch in Activitåt gerufen wor, D. Infanterie : 2 Bataill. des Kant. Baſel.Landſchaft ; den Feien. ) 121
.
1
pot
2
»
Schon am folgenden Tage ( den 16.) zeigte der Prå . . ! des Rant. Aargau ;. ! des Kant. Solothurn ; .. 1 : i fident der Tagſatzung an, der franzdr. Botſchafter habe ihm ein Schreiben des Herrn v. Molé mitgeteilt, in es Kant. Bern.
95 ) Die auf Pifet geſtellten Truppencorps, die jedens welchem die Erflårung enthalten ſei, daß Frankreich
falls zum pidglichen Aufbruch rich bereit.311 Balten haben , dưrch die Abreiſe louis Bonaparte's befriedigt worden
731
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und das das franzöſiſche an der Orånze der Sd.veiz Originalabbandlung und ſelbſt einige Irrrolütffers formirte Obſervationscorp8 ſich aufloſen werde . Nach enthalte , befundet dadurch aber , daß er ſie nur etwa Berleſung dieſes Schreibend wurden ſogleich die Bes. ſo geleſen , wie ich die obigen franzöſiſchen Journale:. ſchlüſſe für den Heimmarſd der Truppen und die Ents Dem ſei indeſſen , wie ihm wolle: ich habe mich genau
laſſung der auf Pifet geſtellten oder aufgemabnten , an den Aufſatz in der genannten Zeitſchrift gehalten ; einſtimmig beſchloſſen .
mit der Originalabhandlung habe ich gar nichts zu thun,
1
und deren Verfaſſer war mir nicht einmal dem Namen
nad befannt. Wåren bierbei nun Irrthümer vorgefals len, und fübite der Gr. Capitain rich zu einer Berichti.
Beantwortung
wobl
derſelben veranlaßt , To båtte er dieſerbalb ded in Nr. 55 dieſer Zeitung ſtehenden Auffaßeé , gung nur mit der Redaction jener Zeitſchrift aubinden fons
verfaßt von dem k. belgiſchen Capitain Bormann, Schrift, in Betreff einer anonym von mir verfaßten ng betitelt: ,, Beſchreibung der Einrichtu und Gebrauchsweiſe der Kartåtſchgranaten ac."
nen. Statt deſſen beliebt es ihm , gegen mich in einer
Sprache loszuziehen, die einem ,, Capitain der Artillerie und Ordonnanzoffizier Sr. Mai. des Rónige der Belo
gier“ jedenfalls ſehr übel anſteht, und Beſchuldigungen der Unwiſſenheit, Bosheit, Berlåumbung 26. auszuſpres
Ich habe in der Vorrede zu dieſer Schrift geſagt: chen , die nach fage der Sache, wenn auch nicht ganz Id „ Was ich aus öffentlichen Schriften entnommen, babe auf ihn zurúdfallen - ich wenigſtens bin weit ent. id gewöhnlich wortlich wiedergegeben,, und dabei meine fernt, dieß bebaupten zu wollen - doch nur zu ſeinem Quellen genannt. Meine Urtbeile über Theorie und Nachtheile ausgelegt werden fönnen. Wirkſamfeit find individuelle Anſichten. Sind ſie falſch, Die öffentliche Meinung wird hierüber entſcheiden. .
ſo werden beffer unterrichtete und weiterlebende Sados kundige ſich dadurch vielleicht bewogen finden , es der Welt darzuthun , und dieß wäre das größte Verdienſt, das meine Schrift anſprechen kann . “ Es mußte mid daber freudig überraſchen, jenen Auffaß zu finden, der I
Der Peſer dürfte aber leicht weder Nr. 55 dieſer Zeitung, noch die betreffenden Bücher zur Hand haben. Id er. laube mir daber, die Puncte , auf welche der Hr. Ca.
pitain ſeine Beſchuldigungen baut, bier furz zu wieder. bolen. Sie fönnen um ſo leichter nachgeſchlagen werden,
nad Teiner Üeberſdrift einige der frrtbůmer bes und wer dieſe Mübe nidyt ſcheut, wird ſich ůberzeugen, richtigen ſoll , welche ſich in meiner Sdrift vorfinden .
daß die erwähnten Beſchuldigungen weder mid, noch
Ein ganz anderes Gefühl aber bemachtigte ſich meiner die Redaction der dſtreichiſchen Militárzeitſdrift treffen . bei ferung dieſes Auffages. Denn ich finde darin auch nicht einen Frrthum berichtigt, ſondern nur ein fo
leidenſchaftliches und unbegründetes Urtheil, wie ich es dem Erfinder einer ſo genialen Art des Tempirens wahrlich nicht zugetraut habe. — Und wodurch iſt dieſe feidenſchaft erregt ? - Allein dadurch , daß ich in der Porrede geſagt: ,, idtd glaube Ades geſammelt zu haben, was die literatur über dieſen Gegenſtand bietet" , und -
Wen ſonſt ? moge der Peſer entſcheiden. 1) Der von mir benußte Aufiaß ſagt - und wie idy ich ,, mich jeßt überzeuge, ganz richtig - : daß einige Gras naten ſchon 20 Sdritte vor der Mündung, andere erſt
400 Schritte binter dem Ziele ſprangen ; auf 2998 Sec. 1
tempirte weiter gingen , als eine, welche auf 3 %. Sec.
tempirt war ; einige ganz blind gingen 2c.; und id babe hieraus gefolgert, daß das Tempiren febr unvollfommen
darnac des Hrn. Capitains Bormann Bericht, der
gelungen ſei. “ Der Hr. Capitain nimmt dieß gewaltig Journal des sciences militaires abgedruct war , nicht geſchlagenen metallenen Zündern geweſen iſt, gibt als ſeinem ganzen Umfange nad benuşi und reine Zbeo. Criterium von deren Vorzügen an,, daß damit nöd feine damals ſchon im Journal des armes spéciales und im
übel, weil es ein erſter Verſuch mit den von ihm vor .
rie unbeachtet gelaſſen habe! -- Mir waren dieſe
Granate im Geſcúßrohre geſprungen ſei, und fordert
.
Journale zwar aus einem feſezirkel bekannt , ich batte
mich auf, von meinen Zündern ein Gleides nadjuweis ſie aber,, wie es bei ſolchen Gelegenheiten und bei Auf, ſen ! - An den Zagen , wo das Lempiren von ihm ſåßen mit Figuren und langen Labellen wohl meiſt ges vollkommen gelungen genannt wird, fielen auf den vers
ſchieht, blog ſebr oberflächlich geleſen, und die wenigen (hiedenen Entfernungen nod Differenzen von 50, 125, der Granaten Zeilen, welche er der Beſchreibung ſeiner Zunder wids 190, 346 u. 730 Sdritten vor, und met, waren mir ganz entgangen. Als ich ſchrieb, hatte ging blind. Jeder Sachkundige wird alſo bezeugen, daß ich ſie gar nicht zur Hand , und mußte mich mit dem ich auch jeßt noch , ohne rubmredig zu erſcheinen , die begnügen, was die oftreichiſche Militarjeitſdrift Berſicherung wiederholen fann : ,,die belgiſde Artillerie ( 58 Heft 1837) daraus entnommen hat. Dieß babe fónne in Bezug des Lempirens der Granaten von ans und ide idh am betreffenden Orte (S.58) ausdrüdlich deren Artillerieen nod febr viel lernen " angemerft. Der Hr. Capitain båtte dieß nicht úbers wiederbole fie auf die Gefahr hin , der Herr Capitain feben und auch wiſſen rollen, daß die von ibm genanns Bormann werde es abermals übel nehmen. 2) Ich entnehme dem Aufſaße eine Schußtafel, welche ten deutſchen Zeitſchriften, in welchen ſein Bericht vol. ſtandig enthalten iſt, erſt nad meinem Bude eridienen die Mittelzahlen der erhaltenen Treffer angibt. Der indem er meine An. find. Er würde dann wahrſcheinlich weniger leidenſchafts Herr Capitain råbnt dieſelbe merfung überſiebt - von mir aus ſeiner dritten Zafel lid geweſen ſein , und ſide weniger vergeben habent.
Bon der ditreimiſden Militárzeitſdrift ſagt er, daß gezogen , weiſt das Fehlerhafte derſelben ſelbſt nad und
fie , nur einen hodoſt mangelbaften Auszug aus der ergießeſich dennod in bitteren Tadel über mic , daß ide
734
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Baſſelbe gethan und mid bemüht Babe, das Unwahr. entſtanden ſein ; alſo ganz, wie ich in meiner Schrift deinlide derſelben nad zuweiſer . Berichterſtatter iſt bermuthet, obne davon dieſe nåbere Renntniß zu haben . bier genannte Redaction , und alſo nur dieſe war bes Die großen Zahlen ſind dadurd erklärt, und es fann reditigt, imid zur Rechenſchaft zu ziehen , wenn ic zu die Gewiſſenhaftigkeit der Coumiſſion ſomit nicht anges viel geſagt hatte. Der Hr. Capitain beliebt aber Alles fochten werden. Aber die Sadie wird dadurch in eint auf lid und die belgiſche Comunifſion zu bezieheit , und falſdes licht geſtellt. Es båtte z. B. eine Granaté die
ſehr ſtark über mich und'meine Unfenntniß abzuſprechen, erſten 5 Scheiben durchſchlagen und vor der lebten cre. weil ich mit den Eigenſchaften der belgiſchen Feldbaus piren können. Analog der vorbandenen Schabung båtte bite unbefannt wåre. Ich darf boffen , das militariſdie man dadurch 6. 148 = 888 Treffer, alſo ein anferori
Publicum würde mir dieſe Untenntniß ſebr gerne vers dentliches Reſultat erhalten, während ein folder Schuß, geben ; aber es hat vorläufig noch feinen Beweis davon, als Granatfartåtfoi uß betrachtet, dod cin vers denn ich habe mich ſtrenge an die Angaben genannter Zeitſdrift gehalten , und erlaube mir auch jeßt noch zu
unglúdter iſt ! Wie aber mag es ſich mit den Schüſſen Nr. 49 und
wiederholen , daß, wenn dieſe Angaben wahr ſind, die 50 verhalten ? Die Granaten ſprangen" beide auf 850 belgiſdie Feldhaubiße denen anderer fånder in Betreff Scritte , alſo 350 Schritte vor der Scheibe, und dens des Kartdiſc duffes ſehr nachſteht. - Damit es jedoch noch trafen 85 und 69 Kugeln, und es ſchlugen 63 und
nicht den Anſchein bekomme, als wollte ich genannter 53 derſelben durch die Bretter. Ich verweiſe auf des Redactiou irgend eine Schuld beimeſſen , erlaube ich mir Berichterſtatters eigene Projectionen Fig. 4 u. 6 , um
noch folgende Erläuterung der Sache ſelbſt. Der Aufs die Unmdglichkeit dieſes Reſultates augenſcheinlich zu ſaß gibt ganz richtig die mittlere Zahl der Treffer auf maden oder , beſſer geſagt: es als wunderbar erfdeis
400 Schritte zu 211 durchgefchlagenen und 18 anges iten zu laſſen . Iſt bei der Beobadítung oder bei der fchlagenen Rugeln an. Ich babe gefolgert, daß einzelne Saiſie dann wohl 260 Treffer gegeben haben müßten, und bin der Wirklichfeit ſehr” nabe gefommen, denn der beſte Schuß (Nr. 45) bat 269 treffende Kugeln gegebeit. Da der Capitain Bormann dieſe Angabe verbürgt, ſo muß ich ſie glauben ; aber Niemand wird mir verargen,
Berichterſtattung fein Fehler vorgefallen , ſo muß wirts lich ein Wunder geſcheben fein . Der Wunderglaube iſt aber nicht Jedermanns Sace; ich Isbe überdieß in einem lande, wo ſeine Kraft – Dank dem lichte der Aufflås rung -- imner mebr ſchwindet: Hr. Capitain Bormann båtte es mir nicht ſo ſehr verargen rollen , wenn ich, ebe
wenn mein Glaube nur der eines Galilåi iſt. Die
er die Glaubwürdigkeit verbürgte , daran zu zweifeln
Granate ſprang 10 Schritte vor der erſten Scheibe. wagte. In dieſe Berſuchung iſt gewiß jeder gekommen , Nehmen wir den äußerſt günſtigen Fall an, daß ſåmmt: der mitſoviel Antheil wie ich den Gegenſtand verfolgte. lide Rugeln die erſte Sdeibe getroffen und durchſchlas gen baben; machen wir die Augen zu und nehmen wir an, daß fimmtliche Kugeln nod dag 25 Schr. dabinter ſtehende nur 18 Fuß lange zweite Scheibchen getroffen baben : wir befommen immer erſt 260 Zreffer , und es múffent alſo 9 Kugeln noch bis in das dritte Scheibchen gedrungen ſein. Oder ſchlechthin : es muß jede Kugel zweimal, und 9 davon müſſen fogar dreimal getroffen
baben , was aber des Berichterſtatters eigener Annahme entgegen iſt , denn er ſtellt bloß die Vermuthung auf ,,daß diefelbeRugel mitunter mehrereScheibenDurchs dringt. “ Er verſichert nun aber; wir müflen glauben ; und mir bleibt nur übrig , auf die Phantaſie der Ber: fuchscommiffion aufmerkſam zu machen. Berichterſtatter ſagt: ,,beim Schuß Nr. 37 crepirtedie Granate beinabe auf der erſten Scheibe, und die durch die Augein
3) In dein erwähnten Auffaße ſtebt wörtlid , daß die Granatfartåtſden auf jede Entfernung gleich wirfram ſind, und ich fand mich berufen , das Gegentheil zu beweiſen. Der Hr. Capitain wåbnt dieſe Stelle von mir aus . 4. Caf. Ill. Punct 2 ſeiner Abhandlung gezogen , und entblodet ſich nicht, bierauf zu ſagen : ,, monad ihm , wenn es nicht Bosheit iſt , ibr ſolchen Sinn unterzufdieben , zu
rathen wåre , ſich fernerbin nidt mehr mit hierauf nichts zu erwiedern ; wohl aber für die Redaca tion der öſtreich. Militárzeitſdrift, welche allein bierbei betbeiligt iſt, da ſie ſich mit dem Ueberſeßen befaßt bat, und nicht id . Berfaffer nennt dieUeberſegung des mas jors Bleffon ( in der Zeitſchrift für Kunſt, Wiffenſchaft u . Geſchichte des Krieges 1837, 28 Heft) eine gelungene.
dem ueberreßen zu Befaffe'n . “ Für mid babe ich
geſchlagenen Poder waren lo dicht, daß es. Hier nun beißt der betreffende Punct ,, 2. daßman ſich nidi möglich war, fie aufzunehmen ."
,, Beim durd die Aufnahme der Schußwirkungen überzeugt habe,
Sdus Nr. 46 iſt die Grenate über die erſte Speibe dag der Shrapnel in großen Entfernungen ein bingegangen und vor der zweiten crepirt, wo die Küs ebenſo morderiſches Reſultatals in naben
gel'n To rabtreicheinſalugen, daß es nidt bewirten kann, während die Wirkung der (geradhn. möglid mar, mehr als die wirtungen der licen ) Kartatſøen ſonen mit der Entfernungabnimmt." Granarſtúde aufzunehmen." ,, Beim Schuß Nr. 47 Was mag Capitain Bormann biermit, wenn er obige baben die Kugeln und die Sprengſtúde die erſte Scheibe Abfürzung ſo gebåffig auslegt,wobl baben fagen wola durdrdlagen und ſo zerft drt, daß es nicht moge len ? Blos' auf das Fatum anſpielen ? Dann bater lido war , eine genaue Aufnahme zu bewits freilich ganz recht: denn man braucht, um den Hals zu
fen " aC. In der Zabelle Nr. 3 ſind aber dennoch die breden , nicht gerade von einem Zburm berabzufallen. Zreffer ganz genau zu 209, 236 und 255 Projectilen Aber rolde Reflerionen geboren nicht in die Beurtbeis angegeben . Wo mag die Commiſſion dieſe Zahlen bere lung der Wirkſamkeit eines Geloofſes und der Punct 2
genommen baben ? Sie fdnnen pod tur duro Soßung fonnte wohl nicht anders ausgelegt werden , wie es ges
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rdbeben iſt, zumal wenn man noch den Punet 1 dabei in Betradt ziebt. Wer nun bat bier Bosheit oder Unwiſſenheit offenbart ? 4 ) In der ditreich. Militárzeitſchrift iſt der Streus ungswinfel obne Rücſicht auf die Entfernung zu 35º
muß alſo bei dem Springen der Granate- irgend ein Umſtand ſtatrfinden, wer auf die Fortbewegung der Ru .
angegeben, und ich beweiſe , daß er durch die Entfers
muß, und - wie aud der Hr.. Major Bleſſon anteus
geln febr günſtig einwirft. Id babe dieſen Uuitand in
dem leeren Rayme geſucht, der in der Granate durd die Wirfung der Geſchüßladung, nothwendig entſteben
nung veränderlich iſt. Der Herr Capitain iſt derſelben tet in der Ungleidybeit der ſpecifiſden Gewichte der Meinung ; zieht aber dennoch gewaltig über -mid , los, Füllung, und bin in meiner Vermuihung durch ſpåtere -
weil ich den S. 2 reiner ſogenannten Theorie unbeadtet
Érfabrungen noch beſtårft worden. Leider darf ich mich
gelaſſen, und dieſe Theorie úberhaupt ,, feines Wortes bierúber nicht nåber ausſprechen. Sollte es dem Erfinder gewürdigt" babe. - Hätte ſie in der von mir benutten der neuen Art des Lempirens aber gelingen, Kenntniß Zeitſchrift geſtanden , wo ich ſie gründlich durchſeben von der Verſchiedenheit der Einrichtung der Kanonene konnte : ich båtte Darüber vielleicht etwas gefagt. Da und Haubibgranaten zu erlangen, ſo wird er mir wahrs ich fie aber, wie ſchon geſagt, nur flüchtig geleſen und ſpeinlich auch beipflichten, daß „ iu der genauen Ermite darin durchaus nichts Neues gefunden batte, begnügte telung und Ausbildung des beregten Umſtanden, die id mich, ſie in die allgemeine Andeutung S. 19, Zeile bódíte Kultur liegt, deren :Das neue Geſchoß fábig iſt.“ 14 — - 23 aufzunehmen. Ich will jest das Berſáumte Und - ſollte ihm zu dieſer Ermittlung und Ausbildung meine Squid. nad bolen. Wird der Erfinder dadurd nicht zufrieden ein ſo genialer Šinfall werden, wie zu ſeinen Zündern, como on -
ſo moge er denn ſich einer I beorie růbmer ,
geſtellt, ſo ist
Die Lehre von der Vehnlichkeit der Dreiece und dem und ſich bewogen finden , ne und auch ein Náberes über Parallelogramm der Kräfte gehören allerdings inſofern ſeine Zunder öffentlich mitzutheilen. Nuf ihm (aſtet fein zu einer Cheorie der Kartåtſdgranaten, als dadurch die zúnftiger Zwang ; er fann wegen ſolcher Mitteilungen Entſtehung und - bei einem angenommenen Ders nur Achtung gewinnen, hóchſtens beneidet werden. Auch
båltniß der Kräfte
auch die Geſtalt, des Streuungos würde es gewiß ſehr hoch aufgenommen werden, wenn
fegels erklärt wird. Ade, die bisher über dieſe Theorie
er dann ſeinen eigenen Irrthum berichtigen wollte, da6
geſchrieben
die beſtrichene Flache auf 1200 Scritte dieſelbe Ausbebs
und aud id) - baben bei ibren Leſer #
aber ſoviel wiſſenſchaftlidhe Bildung vorausgeſeßt, daß fie mit einer bloßen Andeutung dieſer Lebren auszureis den glaubten . Der Hr. Capitain Bormann hat dieß . nicht gethan, ſondern darüber ein langes und Breites geſchrieben , der an ſich ſehr einfachen Sade durch Fig. 1 ,
nung baben müſſe, wie auf 400 Schritte (S. 4, Punct 1) und daß der Shrapnel auf 1200 Schritte nod zweimal fopiel Treffer babe, wie die Rartatſchbúdiſe auf 400 Sdr. Möge er dabei aber ſeine Leidenſchaft zúgeln , wenn fremde Unſichten ihm nicht behagen, weniger Egoismus,
2 u. 3 ein recht gelehrt ſcheinendes Geſicht aufgeſepte zeigen und ſich nicht wieder zu ſo flachen Phraſen bin. und meint nun, eine eigene Theorie aufgeſtellt zu haben ! reißen laſſen , wie die in der vermeinten Berichtigung Wie wenig umſichtig, er dabei verfahren, iſt, indem er meiner Irrthümer. Wie weit er ridy bierin vergeſſen,
,, eine Menge von Umſtänden außer Acht gelaſſen, die moge noch folgende Stelle befunden : „ Offenbar glaube 23
Das Reſultat in der Praris anders ſtellen werden , und . id durd vorſtebende Auseinanderſebung dargethan 34
eine richtige Berechnung faſt unmöglid machen , dars haben, daß die Abſicht des Berfaſſers erwähnter Sdrift úber bat ibu foon der Hr. Major Blefon in der geitann am betreffenden Orte dahin gegangen iſt, entweder midi,
tex , ueberjfßung belehrt, und es iſt ſehr fahmeidelbafty da meine Abhandlung mit meiner Namensunterſdrift für mich, in dieſer Belehrung eine Annäherung an die berſeben iſt, in den Augen des Publicums berabzuſeßen, von mir aufgeſtellten Hypotheſen zu finden . Denn Hy, oder das zu vert á umden , wag er nidt fennt,
potheſe fann mein - und jeder – Verſud nur genannt das zu versoweigen, was nicht in ſeinen werden , der es jeßt ſchon wagt, die auffallende Percrío . lionsfraft der. Granatfartáſden auf großen Entfernun. gen erklären zu wollen. Von einer eigentliden Theorie fann vorläufig noch nicht die Rede rein. Hierzu, geboren Verſuche, wie ſie bis jebi nod) nicht angeſtellt, wenigsi
ſtens noch nicht bekannt geworden ind. Das Bormann's
Rram paßt. " Und dieß - Alles zu ſagen , hat er für meine beilige Pflicht " gehalten , und vermeint dadurd nrrto úmer widerlegt" zu haben !. måre es dem Publicum zu verargen, wenn es Viſionen vermuthete, und neuen , Wundermedaillen entgegenſábel muß aufrichtig bedauern , meine Bemübungen ,
Parallelogramm der Kräfte dazu nidht ausreicht, gebt , zur Aufbellung eines für die Kriegführung bodwidhti.
aus ſeinem eigenen Bericht unwiderſpredlich bervor, gen Gegenſtandes mitzuwirfen , ſchon zum zweitenmale Die Granaten Nr. 49 3., 50 ſprangen 350 Sdritte vor gegen folche Angriffe vertheidigen zu miften. Dadurdo der Sdheibe, und von 154 treffenden Kugeln dlugen werden , feine Irrtbúmer aufgedeckt, und die Sache faru
dennod 116. durch die 1 3ou ſtarten Bretter, Bon 154 dadurch eber verlieren als geminnen , denn es werden treffenden Musketenfug wurden dieſe Entfernung durch eine fo unwürdige Bebanolung nur zu leicht pars (350 Schritte) ungefährelunur eben foaufviel Durdimlagen . i theriſche Urtheile, herbeigefübrta por 14
Es dürfte aber,wohl Niemanden einfallen , bei einer Granate 850 Sdritte von der Mündung ( ſie war auf:
Neille , 10. Auguſt 1838.1 1,3 ! , ! ism: 56 73100 3:11] Schlieper ) -
1200 Schritte abgeſdoſion ) noch die Anfangegedwins Premierlieutenant in der: t. preuka digkeit einer , Musfetenfugel, aynebmen zu wollen. Es 6. Urtilleriebrigade, 1 . ** Redigirt unter' Geran tiverotichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Lesfe in Darinſtadt und in deffen Offijin gedrudr.
mai in
of
Mittwoch ,
Nr . 93 .
21. Nov. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei ch . Seit langer Zeit wurden die Klagen über den allzu geringen Gehalt der Subalternoffiziere in der franzoſ.
Großbritannien. Am 25. Oktober iſt der Generalmajor Sir Charles
Prart , der den Feldzug auf der pyrenåiſchen Halbinſel
Årmee immer lauter. Die eigends niedergeſepte Spezis mitgemacht und ſich bei Salamanca und Vittoria aus. alcommiſſion fand , daß man von den Rammern einen gezeid net batte, im 70. Jahre ſeines Alters geſtorben . Hannover. neuen Kredit von 2 '/ Mil. Fr. fordern müſſe, um die Sage jener Militárs tåglich auch nur um 90 Centimes Der in Hannover in dieſem Jahre zum Erſtenmale
ſteigern zu fönnen, und man ſcheint vor der Größe des verſuchte direkte Anfauf von inlàndiſchen Pferden für erforderlichen Betrags zurückzuſchreden. Und doch iſt der die Armee iſt rebr günſtig ausgefallen. Es wurden im bisher jo můbſelig gefriſtete Zuſtand der Lieutenante und Soudlieutenante nicht långer baltbar. Jeder der letzten
Ganzen Stúc gefauft, und gegeben, dabei 6 Prämien von welche 2 und Gold 25 Thlr . 269 an Pferdezuchter
bezieht monatlich 98 Fr. Gage , und 12 Fr. logisgeld,
3 Pferde zur Remonte ſtellten.
mithin 110 Fr. im Ganzen, wofür Nabrung , Kleidung, Det ret dh.
Wadhe, Wohnung, Beleuchtung und Heitung beſtritten
werden ſollen . Der lieutenant hat monatlich nur 10 Fr.
Wien , 3. Novbr. Seit långerer Zeit beſteht hier
mehr , als der Souslieutenant , wofür fich faum dem
eine boffriegøråthliche Commiſſion , welche den Vorídlag
allernóthigſten Bedürfniß genügen läßt. Ebenſo mißlich, ja verhältniſmäßig noch übler iſt es um die Subaltern's offiziere der Cavalerie beſtellt. *)
zur neuen Uniformirung und anderen Verbeſſerungen im
* ) Man ſollte nicht glauben , daß es bei einem Budget von mehr
daß dieſelbe faum vor ein paar Jahren zum S dyluſſe
Heere ausarbeitete. Es liegen ihrer Beratung noch ſo mancherlei wichtige Gegenſtånde vor , worunter eine volls ſtandige Reorganiſirung unſeres Militárrechnungsweſens,
als einer Miliarde ſehr ſchwer fallen tönnie, 2 ' / , Millionen
an anderen Orten zu erſparen , oder daß man gar vor einer
ibrer Arbeiten fominen dürfte. Eine neue wichtige Acn .
folchen Summe zurüđíchricte,wenn es fich darum handelt, die derung im Heere wird darin beſtehen , daß die Capitu. Sebatte einer se'laſſe von Staatsdienern zu verbeffern,welche lationszeit des Soldaten bei den deutſchen Regimentern faſt auf's Ucußerſte beſchränkt ſind. Das franzöſ. Kriegsmis niſterium dürfte übrigens kaum nöthig baben , die Kammern mit neuen Forderungen zu behelligen , wenn es nur getörig ökonomiſiren und namentlich den lurus in den höheren Chargen beſchränken wollte . Bei einem Effectivbeſtande von etwas mehr als 300,000 Mann zählt die Urmee nahe an 400 Ges neraloffizieren, wonach alſo noch nicht 800 Mann auf einen General komm «n .
Rechnete man dagegen auf 10,000 Mann
3 Generale, was wohl nicht zu gering iſt, fo würde das Be: dürfniß der Urmee noch nicht 100 betragen , und ſelbſt dann, wenn man mit Rückſicht auf beſondere Verbäliniſſe, dieſe Zahl verboppelte, die Gehalte von nabe an 200 Generalen erſpart und damit die Gehalte der niederen Grade bedeutend verbeſa ſert werden können . · Wenn übrigens die Beld werden der -
franzöſischen Offiziere als begründet erſcheinen, wie vielmehr müßte dieß bei den Offizieren der deutſchen Armeen der Fall fein , in welchen kein lieutenant ſich eines ſo hohen Gehaltes zu erfreuen und für ſeine Kleidung mitunter noch größeren Uufwand hat. Man wird ſich überhaupt mit der Idee der Gehaltsverbeſſerung der Offiziere vom Stabsoffizier abwärts befreunden müſſen, weil der offizier', namentlich wenn er Fa :
milie hat , mit Rüdlicht auf ſeine Standesverhältniſſe von
ſeinem Gehalt nicht leben kann, der im uUgemeinen vor einer Neihe von Jahren und unter Zeitverhältniſſen regulirt worden iſt, welche in finanzieller infidet mit der Gegenwart nicht zu
vergleichen find. Dieſe Idre möchte um ſo mehr als gerecht fertigt erſcheinen , als das Militär, abgeſehen von ſeiner wich
tigen Baupibeſtimmung, zur Veriheidigung des Staates gegen äußere und innere Feinde, in neuerer Zeit ein Bildungsinſti: tut für Staatsangebörige geworden iſt, welche durch precare Lebensverhältniſſe in ihrer erſten Erziehung vernachläſſiat wor: den ſind. Nicht mehr iſt zu befürchien , daß durch den Eintritt eines jungen Mannes in den Militärſtand deſſen Moralität
gefährdet werde, wie es vielleicht ſonſt an manden Orten ſein konnte , wo Saufen , Buren und Müſſiggang an der Lagets ordnung war und zum guten Ton gerörre ; ſondern fittlicher,
kräftiger und geſunder verläßt er einen Stand der Prüfung, um, dem Staate ein füdtiarr Bürger zu werden : ein herrlis
dhes Reſultat, wovon das Verdienſt rauptſådlich dem Offizier anheim fällt. — In Preußen, wo die Wichtigkeit des Milis tärmreſens in ganzem umfange erkannt und wo doſſilbe voll ftändiger wie in irgend einem Staare durchgeführt worden iſt, ſind die Gehalte der Offiziere ( vielleidt mit Ausnabme der unteren Grade ) auf cine den Bedürfniſſen der Zeit entſpre : -
dhende Weiſe feigelegt und dürilen umſo mehr als arbalti : puncte dienen, als ſid über deren Globe nod nie eine Stimme erhoben bat .
auch in Diffreich hat man die Nothwendigkeit
dieſer Gehaltsverbeſſerungen erfannt und man iſt , wie es .
( chrint, auf eine durchgreifende Weiſe vomit bord offriat. ( Aninerf. des Einr.)
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nun von 14 Jahren auf 10, bei den italianiſchen aber Syſteme große Vortheile gegen dag bisherige Syſtem , Die ungariſchen Regis
alle aber auch ließen vieles zu wünſchen übrig , wie
menter bleiben , bis vielleicht im Einverſtändniſſe mit
fein Mendenwerf je vollfommen ſein wird. Beſonders
dem Reichstage anders verfügt wird, in ihrer bisherigen
wünſchenswerth erſchien die freie Beweglichkeit der eng .
lebenslänglichen Dienſtverpflichtung, mit Ausnahme der
liſchen Deichſel zu erbalten, aber ohne Gabel und ohne
auf 8 Jahre berabgeſetzt wird.
vom Reidstage leßtbewilligten 20,000 Mann , wofür franzöſiſches Deichſel- Tragſyſtem , aber auch ohne Feder, die Subſidien nur auf 9 Jabre votirt worden ſind.
-
benuşung. Einfachheit und möglichſte Gleichförmigkeit
Für die italiảniſche Nobelgarde wird vorerſt der idóne, der Haupttheile waren dabei unerläßliche Bedingungen. weiland der Erzberzogin Beatrir gehörige Pallaſt auf Ein Syſtem zu erhalten, das dieſe Vortheile bote, war der Landſtraße gemiethet werden .
Pre u B e nt.
die Aufgabe, welche ſich die badiſche Artillerie nun reste, und ſie glaubt auch ſolche ſoweit thunlich gelöſt zu baben. Schon bei dem Bau der Zoller'ſchen Fahrzeuge in
Berlin , 2. Norbr.. Morgen wird hier dieſchöne den Werfſtåtten des Karlsruher Zeugbauſes war der rufiſche Gardebatterie, mit einem Oberſt an der Spiße, geſchichte Technifer, Zeuginſpektor Kaltenbronn , auf einrúden, um einen Beweis ihrer ſchnellen Bewegungen eine Conſtruction gekommen , welche den gewünſten abzulegen. Die ganze Erſcheinung hat ſo ziemlich den Vortheil der freien , ſich ſelbſt tragenden Deichſel ge.
Anſtrich einer militäriſchen Wette. Der Kaiſer bebaup: wåbrte; der Mechanismus wurde aber für den Krieges tete nåmlich gegen den Prinzen Auguſt, daß eine zwolf. gebraud zu fünſtlich erfunden , weßhalb dieſe Conſtrucs pfündige Batterie ebenſo ſchnell als eine rechepfündige tion auch feine Anwendung finden konnte, aber dode
ſich bewege. Der Prinz, der anerkannt einer der erſten dazu diente, in dem Capitain fudwig , einem der, im europåiſchen Artilleriegenerale iſt, verneinte es aug ins Wiffen und können ausgezeichnetſten Offiziere der bas neren Gründen. Der ritterliche Kaiſer erbot ſich ſogleich diſden Artillerie, die Idee goce hervorzurufen , welche dem den faktiſchen Beweis zu führen , und unſere Militárs von ihm vorgeſchlagenen eigenthúmlichen, aber einfaden ſind nun alle auf das Reſultat um ſo geſpannter , als Syſteme zum Grunde liegt. ſie ſich bei dem lager in Kaliſch die Palme einmüthig Die Idee des Capitains ludwig in verjüngtem
zuerkennen . Die Mannſdaft foll demnåd) ſt zurůdfebren, die Kanonen und die ſchönen Pferde werden aber hier
Maßſtabe verwirklicht, erfreute ſich alsbald des Beifalls
der übrigen ſowie nach der competenten Behörden wurde hiernach erlaubt, dieſem Sy, . EsArtillerieoffiziere,
zurückbleiben. Von der Schönheit ſolcher ruſſiſchen Ar: tilleriebeſpannungen fann nur derjenige einen richtigen ſteme einen 6 Pfünder auszuführen, und denſelben im
Begriff ſich machen,der die 6 Eiſenſdimmel geſeben hat, Fahrenund Schießen zu erproben ,und mit den ande. die vor 20 Jahren der Kaiſer Alerander unſerem König ( d )enfre.
ren bereits ausgeführten vergleichen.mit dem auf praktiſchemSyſtemen, Wege zunamentlich is Geſpannpferde betrachtet, bleiben wohl Zoller'ſchen
alle übrigen Pferdegattungen weit hinter den ruſſiſchen
Erfolg entſprach den Erwartungen, da bei dies zurück, indem ſie Große und Kraft mit aſiatiſderſen Der Proben das von dem Capitain Ludwig vorgeſtla. Schonheit verbinden.
( Frånf. Merfur.)
Notizen über das neue badiſche Feld Artillerieſyſtem .
gene Syſtem nicht nur fich als gut bewåbrte, ſondern auch zeigte , daß es in verſchiedener Beziehung mehr Vorteile darbiete als die übrigen Syſteme, weßhalb die Ausführung von weiteren 5 Fabrzeugen , einem 12 Pfúnder , einer 7ffündigen Haubiße, einem Muni .
Die badiſche Artillerie beſchafftigt ſich ſchon lange
tionswagen , einem gedecten Batteriewagen und einer
mit der Ermittelung eines neuen Syitems für die Fabrs
Feldſchmiede angeordnet wurde, um mit dieſen 6 Fabr.
zeuge ihrer Feldarrillerie, da das bisherige Syſtem , ein zeugen eine Haupts und Schlußprobe in den Schluchten
modificirt Gribeauval'ſhes, obgleich in allen Feldzügen und Steigen des Schwarzwaldes vorzunehmen. als tüdytig erprobt , unláugbar mande Nadtbeile bat,
Aud bei dieſer 25 Tage andauernden Probefahrt,
welche bauptſidhlich in der Schwierigkeit des Aufs und auf dem verſchiedenartigſten Terrain , auf Wegen, auf Abproszens , in der Steifigkeit der Deichſel bei Paſſirung welchen ſelbſt die Pferde nicht mehr gebraucht werden von Terrainbinderniſſen , und in den niederen und vies fonnten , ſondern Ochſen vorgelegt werden mußten , Terlei Arten von Rädern beſtehen. Dieſe Nachtheile wur:
erprobte ſich das Syſtem volfommen , und es möchte
den gegenüber der neueren Fortſchritte der Technik für fonach ſeine Annabme als gewiß vorauszuſehen ſein, ſo groß erfannt , daß das bisherige Syſtem nach dem und unſer großer Kampf der Syſteme endlich entſchier Urtheile Aller nicht langer beibehalten werden konnte. den werden . Aber welches Syitem annehmen ? - das Engliſche ? Das Weſentlichſte des neuen Syſtems beſteht haupts oder das modificirt Engliſche oder Franzöſiſde ? – oder rächlich in Folgendem : S
endlich das Zoller'ſche ?
Um bei dieſer Frage zu einer ſoliden Grundlage zu
a) Die Probe des Capitains ludwig. An der in der Mitte rund abgedrehten eiſernen Proßadſe ber
gelangen, wurden ibeils Offiziere der Artillerie an Ort findet ſich ein dem franzöſiden åbnlicher, aber gegen und Stelle geſendet, theils wurden Fahrzeuge nadh dies
2/2 Fut rúdfwärts greifender Proshafen , welcher um
Ten neueren Syſtemen ,und auch nad eigenen Modifica
die Proßadſe beweglich iſt , und eine Bewegung der
tionen derſelben gebaut, und mit denſelben vergleichende
Deidrel nach oben bis zu 20 ', und nach unten bis zu
Proben angeſtellt. Bei dieſen Proben bewährten alle
30° zuläßt.
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Troß dieſer großen Beweglichkeit ſteht die Deichſel ziehen : bei den leichteren Geſchüßen und Wagen nicht bei aufgeproptem Fahrzeug voufommen feſt, die Proße mag gang, oder nur theilweiſe, oder auch gar nicht beladen ſein , die Mannſchaft mag auffißen oder nicht. Fedem Zug der Pferde bei Paſſirung von Lerrainbin ,
ganz 600 Pfund oder 300 Kitogrammen, und bei den ſchweren Geſchüßen und bei den Munitionswagen 700 Pfund oder 350 Kilogrammen. Dabei iſt die in drin , genden Fåten auffigende Mannſchaft nicht gerechnet.
derniſſen gibt die Deichſel mit leichtigkeit nac , febrt
Dieſes Gewicht, namentlich bei den Munitionswa.
aber auch alsbald wieder in ihre urſprüngliche Stellung zurüd , wenn , nad, überwundenem Hinderniß, der Zug wieder eben wird. Dieſer große Vortheil wurde theils durch die Verlängerung des Proßhafens , theils durch die Stellung des Proßfaſtens erreicht , welches beides beim aufgeproßten Fabrzeug die Deichſel im Gleichges
gen , beint ſebr bedeutend, und rechtfertigt wohl die Frage , ob die große Gleichförmigfeit in den 6. und 12 Pfor. Fahrzeugen, wohl ſo große Vortheile bietet, als erleichterie Fahrzeuge den leichten Batterieen, und inds beſondere den reitenden Batterieen bieten würden ?
widt erhålt.
man allerdings eingeſtehen , daß der Beſpannung nicht
Sieht man nur auf die Reſultate der Probe, ſo muß
An der Deichſel iſt die bewegliche Vorwage angebracht. zuviel zugemutbet wird, denn wenn am Ende der 25tå . Die Råder der Proße ſind ganz dieſelben wie an der gigen, zum großen Theil Mann und Pferd ſehr anſtren .
faffete und an den anderen Fabrzeugen , ſo daß in dem genden Probefahrt, und am Ende eines vollen Tagmar. ganzen Syſteme nur ein Rað beſteht. Das Rad iſt mit iches die Beſpannung nod in der Verfaſſung iſt , daß beiß aufgepaßtem Reif, ſtatt der Schienen verſeben.
ſie, wie bier geſcheben, Wagen und Geſchütz mit aufge .
In dem ganzen Syſteme beſtehen nur zwei Uchien, feſſener Mannſchaft im Trabe und Galopp querfeldein eine für alle faffeten, und eine für die Proßen, Mus über friſch gepflügtes, vom Regen aufgeweichtes Ackers i
nitions- und ſonſtigen Wagen . Die Achſen an Proßen feld auf eine große Stređe, ohne außergewöhnliche Ano und Munitionswagen ſind gefüttert. ſtrengung fortführen fonnte , ſo beurfundet dieß mohl
Der Proßkaſten iſt zum Aufſißen von 3 Mann ein. hinreichende Beweglichkeit und richtig erwogene laſt. gerichtet, und iſt für alle Kaliber gleich groß. An Munition nimmt derſelbe beim 6 Pfünder 40 Schuß,
beim
verbåltniſſe.
Auf dieſe Weiſe bietet das Syſtem des Capitains 12 Pfúnder 24 Sdruß, und bei der 7pfündigen Ludwig gegen das bisherige Syſtem , ſowie gegen die
Haubiße 20 Granatwürfe mit Bequemlichkeit und in der anderen neueren Syſteme, hinreichende Vortheile, um Ärt auf, daß ſåmmtliche Munition , in Verſchlåge vers deſſen baldiger Annabme in der badiſden Artillerie mit padt , eingelegt wird.
Zuverſicht entgegenzuſehen.
b ) Die Paffeten . Zu dem 6 Pfünder 11. 12Pfünder,
ſowie zu der 7pfündigen Haubige, welch leştere mit Li te r a t u r. Rückſicht auf den Gebrauch regulirter Granaten in das Syſtem aufgenommen wurde, geboren drei vers Geſchichte des Feldzuges 1815 in den Nieders landen und Franfreich . Zweiter Theil. Mit ſchiedene, jedoch im Augemeinen ganz gleich conſtruirte Wangenlaffeten von ebenfalls eigentbůmlicher Art. Die
den planen der Sdlacht bei Belle Alliance und
Wangen derſelben beſtehen nämlich aus je zwei , alſo
des Gefechts bei Wavre. Verlag von Mittler in
5
vier Theilen , deren Zuſammenfügung einige Aebnlichkeit
Berlin , 1838.
mit der Conſtruction der engliſchen Blodlaffete bat ,
Die offentliche Meinung hat ſich über dieſes Werk
indem die beiden hinteren Wangentheile nahe beiſams bereits ſo günſtig ausgeſprochen ,' daß es kaum nöthig menſtehen , durch 3 Riegel verbunden ſind , und ſo an ſein dürfte, noch etwas zum lobe des zweiten Theils zu Die Stelle des Bloces treten.
ſagen , welcher bis gegen das Ende ganz in demſelben
c) Der Munitionswagen , der Batteriewas achtbaren Geiſte abgefaßt iſt. Wir begnügen und deßhalb gen und die Feldſchmiede baben mit den Geſchůßen mit einigen furzen Betrachtungen über Einzelnbeiten. vollkommen gleiche Proßen . Der Hinterwagen iſt , der Der Entſchluß des Fürſten Blüder, nach dem Siege Hauptſache nadı, dem neuen franzöſiſchen Syſteme nach, bei Belles Alliance in das Innere von Frankreid einzu . gebildet, und für die Fahrzeuge der 12 Pfor. Batterie, dringen , wurde ſoon am 20. Juni , alſo 2 Tage nåde und für die Granatwagen , derſelbe, wie für die Fahrs jener Schlacht, gefaßt und hat ſeinem Feldherrnruhme zeuge der 6 Pfdr. Batterie. die Rrone aufgeſest. Waren aber Napoleons Widers Der Munitionswagen führt für den 6 Pfünder 120 ſtandsmittel von dem Umfange geweſen , wie ſie der Hr. Sduß , für den 12 Pfünder. 72 Sduß, und als Gra . Verfaſſer S. 3 u. 4 ſdildert, ſo würde Blüchers Marid natwagen 60 Granatwürfe. gegen Paris ſtrengen Cadel verdienen, und der glücks d) Der fenfungswinkel iſt bei allen Fabrzeugen
liche Erfolg weniger dem richtigen Blide des Feldherrn,
über 80° und betrågt bei den Munitions , und ſonſtis als dem Zufalle zuzuſchreiben ſein . Ebenſo ſehr bezweis gen Wagen ſelbſt bis gegen 90 °.
feln wir, daß die Lage Frankreichs in dieſem Augenblide
e ) Die Geleisweite und die Höbe der Råder weniger fritiſch geweſen ſei, als bei Beginn des Revo. iſt bei allen Fahrzeugen und Batterieen gleich , und lutionsfrieges ( 1792.) Damals befand ſich die Nation beträgt für beide 5 Fuß.
ſeit 4 Jahren in einem Zuſtande der Aufregung , wels
f ) Beſpannung und Belaſtung. Die Beſpans cher, wie die Thatſachen lehren , den höchſten Grad
nung iſt für ſämmtliche Fahrzeuge bei allen Batterieen erreicht batte ; eine ſolche Nation fann allerdings in zu 6 Pferden feſtgeſtellt. Hiernach erhålt jedes Pferd zu Sulachten überwunden werden , aber nicht Õurd
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Schlachten. Wir glauben gern , daß der Herzog von große Nachtheile herbeifübren muß. Sind aber die räums Braunſchweig damals , mit den zu ſeiner Verfügung ſichen und anderweiten Verhältniſſe von der Art, daß geſtellten Streitfråfren , bis Paris håtte vordringen man während des Marſdies ein Avantgardengefecht zu können , wenn er im Geiſte und mit der Willenskraft Blúters gebandelt båtte. Dort wurde aber fein Ers
erwarten bat, ſo wird diejenige Parthei im Nachtheile ſein , deren Truppen ermüdet und hungrig ins Gefecht
ſcheinen gewiß ganz andere Wirfungen bervorgebracht haben , als das Erſcheinen Blüters 1815. In der Ars mee, welche bei Belle: Alliance ſo übel zugerichtet wurde, daß aus den Trümmern nicht einmal eine Arrieregarde zum Schuße der Fliebenden gebildet werden konnte , lag
geben müſſen. Der ſpåtere Aufbruch fann alſo , wenn die Truppen vorher abgefocht haben , unter gewiſſen Ums ſtånden den Vorzug verdienen , ſowie man überhaupt wobltbut , im Verlaufe der Operationen auf das Mit. tagseſſen ganz zu verzichten, dagegen aber für ein folio der Kern der franzöſiſchen Streitmacht , ſie war der des Frühſtück und Abendeſſen zu ſorgen . Das Geheims Schlußſtein des ganzen Staatsgebåudes , und mit ihr niß der Kriegführung liegt in der zeitgemäßen Schonung fiel das wunderbare Vertrauen , welches die Nation biso und Benubung der Kräfte jeder Art, im allerausges ber in das Genie Napoleons gelebt batte. Seine ſchnelle debnteſten Sinne des Wortes , webbalb es gar nicht Åbdanfung darf zum Belege dienen, daß er die Sadhe befremden darf , wenn Männer , denen die eigentliche
ſelbſt ſo anſab, und wenn er ſpåter bemüht geweſen iſt, Kriegegelehrſamfeit fremd geblieben iſt , die aber das die Sache anders darzuſtellen , fo mag darin mobl nur
Kriegführen aus dem angedeuteten Geſichtspuncte, bes
ein Vorwurf gelegen baben, welchen er indireft denjeni, trachten, ungleid) größere Erfolge erringen, als Andere, gen machte, die ibn aufgegeben batten. Die Trophäen welche vor ſteter Beſorgniß für die mögliche Störung ihrer bei Belle - Alliance beſtanden in den ganzen Geſchüßen
geometriſchen Verhältniſe nicht zum Handeln kommen fón .
der franzöſiſchen Armee, dem ganzen Artillerieparf und nen, und ſich im engen Streiſe ihrer Vorſtellungen erfolge dem ganzen Feldgeråthe des Kaiſers. Das war genug, los abmůberi , ohne von der Stelle zu fommen. Wer um Blúdier zu überzeugen , daß die Armee voüig zu mit der Kriegsgeldichte bekannt iſt, wird und verſtehen . Grunde gerichtet ſei , und mebr bedurfte es bei ihm,
Bii Angabe der Marích details vom 19. bis 30. Juni
der den Krieg immer aus dem richrigen Geſichtspuncte
båtte der Hr. Verfaſſer oder Herausgeber nicht unters
angeſehen hatte, nicht, um jenen für Franfreich ſo uns bezeichnen laſſen mögen, die driliche Lage der genannten Dörfer zu , denn mehrere derſelben baben wir ſelbſt auf beilvollen Marſch zu beſchließen.
Sehr belehrend für die neuere Kriegführung ſind die der großen Worl’ſden Karte von Franfreid) (25 Blatt) ſpeziellen Nachweiſungen über den Kundſchaftsdienſt und nicht gefunden , und eine beſſere dürfte ' den Leſern die Sicherheitsanſtalten beim Verfolgungsmarſche der ſchwerlid zu Gebote ſteben. Endlich hätte entweder Preußen . Dieſer Gegenſtand bat dem Hrn. Verfaſſer
ein Marſ tableau beigefügt werden , oder die Darſtel.
etwas überſichtlicher ſein ſollen. 25 - 33 lungInmitunter darüber geſchienen, daß erwelche ſo wichtig ſelbſt n anſtellt, Betreff des Gefechts bei Villers - Coterets wåre den S. erfahrenen Betrachtunge beſondere
und einſichtsvollen Generalquartiermeiſter beurkunden. zu wünſchen geweſen, daß der Hr. Verfaſſer die Stårfe In dem gleichzeitig erſchienenen Werke: ,, Takrif für der Avantgarde unter General Pirdi angegeben hätte ; Subaltern offiziere der Infanterie und Cavalerie " , ſind das Fúſilierbataillon vom 1ten weſtpreußiſchen Infantes über die Beziehungen des Kundſchafts- und Sicherheitos rieregiment wird bei dieſer Gelegenheit viermal in der
dienſtes zur Strategie und Taktik faſt dieſelben Anſichs ganzen langen Ausſchreibung genannt, was für preuß. ten geäußert worden, urid verdienen deßhalb ſchon mehr Offiziere allerdings von Intereſſe ſein mag. Für den Berückſichtigung. Es wird dringend nothwendig , daß nur Belehrung ſuchenden leſer genügt es zu wiſſen , daß man dem alten Schlendrian entſagt, und dem Vorpos ein Füſilierbataillon 31 m Ueberfalle und zur Beſeßung
ſtendienſte einen mehr offenſiven Charakter gibt , ſonſt der Stadt verwendet worden war. Dagegen durfte die wird der Oberbefehlshaber zur rechten Zeit niemals das Stårfe der Partbeien nicht mit Stilſchweigen übergans erfabren, was er wiſſen muß, wenn er nach Zweck und gen werden , was aber leider ſehr oft geſchieht, und Umſtänden handeln will. Wir dürfen uns aber nicht wegen Mangel an genügenden Nachweiſungen vom leſer verbeblen, daß zur Zeit noch wenig gethan worden iſt, ſchwer zu verbeſſern iit. Ueberbaupt können wir die um dem Kundſchaftsdienſte den erforderlichen Grad von
Bemerkung nicht unterdrücken , daß uns die Darſtellung
Ausbildung zu geben , und die Subalternoffiziere der der Operationen vom 21. bis 29. Juni unbefriedigt ges
Cavalerie practiſch darauf einzuüben, obgleich die jährlie laſſen hat. Es ſcheint , als babe der Verfaſſer nur die den Zuſammenziehungen der Truppen hierzu hinreichende Gelegenheit geben, obne den Aufwand zuvermehren .
Ueber die Nachtheile des ſpåteren Aufbruchs aus den Bivouafs erlauben wir uns noch eine Bemerkung. Wenn der Aufbruch ( wie das bei den Franzoſen in der letztes ren Zeit der Fall war ) ſo ſpåt erfolgt, daß man nach
Geſchichte einzelner preußiſcher Heerabteilungen zu
ſchreiben beabſitigt. Eine tagweiſe Beſchreibung der gleichzeitigen Mårſche und Gefechte ſåmmtlider Pars theien, mit furzer Angabe der dadurch erreichten Zwede, würde über das Ganze mehr Klarheit verbreitet haben. Die Märſche der Englander und Bayern mußten eben .
Anfunft auf dem neuen Bivouať nicht mehr Zeit genug falls mit angedeutet werden , unbeſchadet der ſpåter bat, ſich gehörig zu orientiren und die Kundſchaftspars theien weit genug vorzuſenden, ſo iſt das allerdings ein Uebelſtand, welder, einem tbåtigen Feinde gegenüber,
folgenden ſpezielleren Nachweiſungen, welche dadurch entbehrlich wurden, ſobald ein Mehreres darüber nicht ( Schluß folgt.) zu ſagen war.
Redigirt unter Berantwortridfeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 94 .
24. Nov. 1838. M 2000 P,
A
Allgemeine Militar - Zeitung. fra ntre i do. an ein Sriegsgericht überliefert. Ein ſpäteres Schreiben Einem Befehl des Kriegsminiſters zufolge roll inse des Oberſten an eine bochgeſtellte Militárperſon in der künftige jeden Monat' ein Verzeichniß aller von den
Umgebung des Kaiſers wurde von dem Empfånger uns
påndigen Kriegsgerichten gefädten Úrtbeile an den erbroden an daſſelbe Kriegsgericht überſandt, um den Inbalt deſſelben zur geeigneten Kenntniß zu nehmen . Thoren aller Kaſernen angeſchlagen werden. Hr. Olivier Dufresne, Generalinſpektor der Man iſt geſpannt auf den Ausgang. Gefängniſſe in Paris, bat dem Kriegss ' und dem Seco miniſter einen Plan und Vorſchlag vorgelegt , wonad Li te r a tu r. alle zu lebenslånglider Zwangsarbeit Verurtheilte, an . ſtatt auf die Galeeren , nach einem nåber bezeichnetent Gedichte des Feldzuge8 1815 in den Nieders .
Puncte in den franzöſiſchen Beſißungen in Nordafrika beportirt werden ſollten . Die Sträflinge würden dort
unter die Zucht und Aufſicht von befo und anderen Beamten zu ſtehen fommen, die aus ihrer eigenen Mitte
landen und Franfreid . Zweiter Theil. Mit den planen der Schladt bei Belles Alliance und des Gefechts bei Wavre. ( Odlub. )
S. 108 wirdBlüder die Behauptung Geſchicht, durd die Theilung vor Parisfranzöſiſder gewählt wären und Beweiſe ihrer Fåbigkeiten und zu fahreiber , daß
abgelegt dem Vernehmen nad ., erboten ,, .der erſte Gouverneur ſeiner Armee ſich der Gefahr geſchlagen zu werden aus. dieſer neuen und, in vielfacher Beziehung und bei túd : gereßt babe , durch die Angabe widerlegt, daß jenter tiger Einrichtung und leitung gewiß woblthårige Wire Umgebungsmarſch erſt nach der Abreiſe Napoleons, die fungen verſprechenden Kolonie zu werden. De ſt r e
i d .
den Preußen augenblidlich befannt wurde , beſchloſſen worden ſei. Geſeßt aber auch , Napoleon ſei nicht ab. gereiſt, ſondern wieder an die Spiße der Streitkräfte
Von der italianiſchen Orånze, 2. Novbr.As getreten , ſo würde er dod ſchwerlich einen erfolgreichen der Kaiſer ſeine italiảniſchen Provinzen durchreiſte, fand Angriff baben ausführen können , weil die Engländer er das Militar unter dem Commando des geiftvollen nabe genug waren , und die Preußen ſide jedem überle.
und energiſchen Feldmarſdal Lieutenants Radesky genen Angriffe bis zur Vereinigung mit den Engländern $
überal in vollfommenem Zuſtande, und außerte darůber mehrmals ſeine Zufriedenheit. Ein Fall in Padua mit dem Oberſten des dort garniſonirenden Chevaurlegers, regiments bat iudeſſen gezeigt, wie ſtrenge im sſtreich. Militår die Subordination durch alle Chargen gebands babt werde. Der Oberft deſſelben , Baron g ., führte nämlich mehrere Verſchönerungen in der Adjuſtirung cin , die um ſo weniger geſtattet ſind, als die Mann . ſchaft ſelbſt die Ausgaben dafür tragen mußte. Es wurde ihm deßbalb auf boben Befehl durd den Brie gadier Marquie Somariva vor der Fronte des Regie ments ein Verweis ertheilt, worauf der etwas befrig
entziehen konnten. Ebenſo wahrſcheinlich iſt es aber aud, daß jene Umgebung dann unterblieben ſein würde, weil die Operationen unter folden Umſtånden in andes. rer Weiſe fortgeſeßt werden mußten. Man ſollte übers baupt ſehr vorſichtig im Cadel ſolcher Anordnungen ſein, welche große Erfolge herbeigeführt baben , weichen fie auch vielleicht von den allgemeinen Grundråßen ab. Nach den Erfahrungen , welche der preußiſche Feldherr in den leßten 12 Tagen gemacht hatte, war die franzöſ. Armee als gånzlich entmuthigt zu betrachten , und unter ſolchen Umſtänden darf der raſtlos nad dringende Sieger ſich vieles erlauben , was unter anderen Verhåltniffen
ergriffene Oberſt dem General auf ſubordinationswidrige
ſebr gewagt erſcheinen würde. Alle große Feldherren
Weiſe antwortete. Während nun fepterer ſchnell den haben ſo gehandelt und eben dadurch große Erfolge Bericht hierüber an den Commandirenden erſtattete, errungen , während diejenigen , welche ſide von den
machte ſich Baron F. auf den Weg in das kaiſerl. Hofs gewöhnlichen Regeln der Kriegführung beberrſchen lies lager, um mündlid das Vorgefaïene zu erflåren. Er
Ben, von ihren Siegen nur magere Früchte ernteten.
wurde jedoch nicht zur Audienz gelaſſen, ihm auf Allers Die Ausführung des Umgebungsmarſches iſt redt hddſten Befehl der Degen abgenominen , und derſelbe überſichtlich dargeſtellt, und die daran geknüpften Be.
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merfungen wird gewig Jeder , der die Verbältniffe mit lehrt und geåbt werden können, låßt ſich ebenſo wenig Unbefangenbeit betrachtet, richtig finden . Den preußis beitreiten , man wolle nur die Múbe nicht ſcheuen und idhen Heerführern gereicht es ganz besonders zur Ehre, bas beberzigen , was erfabreue Dffiziere darüber ges daß ſie rice — namentlich General Búlow – durch den
Angriff der Franzoſen auf Aubervilliers durchaus nicht irre maden ließen . Die flugiten Unternehmungen (deis
farieben baben . In Betreff des Oberſtlieutenants v. Sobr fåtte der Hr. Berf. nid)t unerwåbnt laffen ſollen , warum derſelbe
tern oft an unzeitigen Bedenflichfeiten . Wer aber das zu ſpät von Pouvres aufgebrochen war. S. 111 wird Hauptziel underrúdt im Auge bebålt, wird es aud ficher
geſagt, daß er den Befehl den 29. Juni Abends erbala
erreichen. Håtten die Franzoſen ihre Gegner fo richtig ten babe. S. 125 wird geſagt, daß er die Brüde bei beurtheilt, als das umgefert der Fall war, ſo würden . St. Germain den 30. früh paſſiren ſollte. Bon foudres
ſie den Rußloſen Angriff wahrſcheinlich unterlaſſen bas bis St. Germain ſind ziemlich 5 deutſde Meilen ; von ben und den Preußen bei St. Germain entgegengetreten da bis longjumeau oder Montlhery, wo er am 1. Juli ſein, obſchon auch hierdurch die Kataſtrophe nidy't abges fid jedenfalls aufſtellen mufte, um der erbatterten auf wendet werden konnte.
gabe zu genügen, ſind bei Umgebung von Verſailles 26.
Einen lobenswerthen Beweis von Unpartheilidyfeit ebenfalls 5 Meilen. Da ſich nun nicht vorausſeben lieb, bat der ør. Derfaſſer durch die ausführliche Beſchreis auf welchen Widerſtand Gobr.bei ſeinem Streifzuge im bung des Unfaus gegeben, welcher dem Oberſtlieutnant
Rücken des Feindes Rofen fónne, mochte es doch nicht
v. Sobr aus Unvorſichtigfeit und vorgefaßter Meinung ratbram geweſen ſein, die Kräfte der Pferde gleich Ans
bei Verſailles widerfubr . Manche Geſchidstſchreiber pfles fangs durch einen To ſtarfen Nadirmarſd zu vergeuden. gen in folchen Fällen dergleichen Ereigniſſe nur ganz Wir haben die Intelligenz bei folden Unternehmungen oberflådlich zu erwähnen . Es drängt ſich hier abermalá bóber gestellt, als die Tapferkeit , weit, dieſe ihr nit die Bemerkung auf, daß bei Unternebmungen dieſer ArtDienen , nidt aber ſie beberriden fod. Hober noch
die kriegeriſche Intelligenz mebr als die bloße Tapferkeit ſteht aber die Aufſparung der Kräfte bis zu dem Mos entſcheidet, und daß ein Zurdofgeben zu rechter Zeit biss weilen ebenſo viel Wertb bat, als cin entídloffenes Draufloggeben. Wil man in Zukunft aus der Entſens dung ſolcher Streifpartheien größere Vortheile zieben und ähnliche Unfälle vermeiden, ſo muß für die frieges riſche Ausbildung der Reiteroffiziere mebr gethan wers den, als das im Augemeinen der Fall ſein möchte. In lebter Inſtanz bleibt es zwar immer gut, ſich auf Pferd und Schwert zu verlaffen ; wenn aber die ganze Weis.
ment , wo der Zwcct nur noch durch ihren energiid en Gebrauch im Gefechte erreicht merden kann. Es ideint demnada , daß der Oberftlieutenant v. Sohr entweder den Befehl zu ſpåt crbielt, oder daß die Aufgabe die pbyſiſchen Kräfte ſeiner Reiterei überſtieg. Iraf er zur befohlenen Zeit in der bezeichneten Gegend ein, ſo lief die erſchöpfte Brigade wahrſcheinlich ebenſo große Ge: fabr verniditet zu werden. Dagegen möchte ſich der lange Aufenthalt in Berfailles auf keine Weiſe redit:
beit der Subalternoffiziere nur darin beſtebt, ſind die
fertigen laſſen.
Es ſcheint, ſagt der Hr. Derf. Mit großem Intereſſe lieſt ſich die Darſtellung der in dieſer Beziehung, daß bei fünftigen Kriegen auf die Operationen und Gefechte der preußiſchen Armee auf ſen Zweig der Kriegführung noch größere Aufmerfſom dem linken Ufer der Seine; ſie iſt ſo einfad) und übers feit zu verwenden ſein dürfte, indem bei dem groferen Ridilich, als es die Anordnungen der Befehlshaber wa . Auseinanderbleiben der Armeen ein Spielraum für ſolche ren , und läßt faum etwas zu wünſchen übrig. Abermals Unternebmungen bleibt , der durchaus benußt werden ſiebt man, wie der umſichtige Blücher ſeine Partheien Saden übel beſtellt.
muß. Diejenige Armee, welche in dieſem Operations in allen Richtungen umberſtreifen låßt, in welden der raume das Uebergewicht erhält, wird Rets in mannich . Feind. fidy, möglicherweiſe geiger fónne; wer ſich die fadem Bortheile über den Gegner ſich befinden. " Der Snitiative der Bewegungen auf ſolche Art zu ſidern
Hr. Verfaſſer båtte hier ungeſcheut ſagen ſollen , daß es verſtebt, wird immer Herr derſelben bleiben und nicht nicht blos lo sceint, ſondern wirklich noththut. Je mehr leicht in Verlegenheit fommen, man vom Gegner weiß, und je weniger er von uns ers
1
S. 159 bat und das Wort , Paßfugeln " ein wenig
fåbrt, mit deſto größerer Zuverſicht kann man bei allen chofirr. Solde Ueberbleibíel einer veralteten Artilleries Unternehmungen zu Werke geben. Das iſt fo flar und ſprdbe sollten in einein jo flaffiſchen Werfe nicht vors ſo unwiderlegbar , daß man ſich nicht genug verwuns
fommen. Da alle übrige Artilleriegeſdoſſe ( Projectile )
dern fann, wenn dem Kundraftsdienſte ſo wenig Auf, beſondere Benennungen baben, fann fein Mißverſtånds merkſamkeit geſchenkt wird. Da aber die Befeblshaber
niß entſteben, wenn man furgweg ,,Kugeln '' ſagt ; das
der größeren Partheien nur das Wenigſte mit eigenen Wort Paßfugel bat obnebin feinen verſtandigen Sinn. Augen ſeben können, das Meiſte vielmebr durch die von Eine Capitulation „ vorſtellen , ftatt antragen, anbies ihnen entſendeten kleineren Parteien in Erfabrung brin . ten ? . iſt ebenfalls nicht ſprachrichtig. gen müſſen , To folgt ganz einfach daraus , daß die Füb. Die im Anbange zur erſten Abtheilung angeführten rer derſelben nothwendig wiſſen müſſen, worauf ſie zu Anordnungen zur Sicherung der eroberten Hauptſtadt
ſeben und zu bóren , wonach ſie überhaupt zu forſden, ſind eine dankenswerthe Zugabe, und liefern auf's Neue und wie ſie es anzuſtellen baben, um Das zu erfahren ,
den Beweis, daß Fúrit Blúder auch mitten im Siegess
was man gern wiſſen möchte. Daß ſich dergleichen laufe die nöthige Borjücht feinen Augenblic vernad . Dinge nicht zu einem Sculeramen eignen , verſteht ſich láſſigte. Nur wenn das Werf ganz vollendet iſt, darf wohl von ſelbſt. Daß ſie aber im Frieden practiſch ge , man auf einen forbeeren ruben.
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Weit weniger zur Sache geboren die Betradtungen ten, da die Württemberger und Deſtreider ſtart genug über die leßten freien Schritie Napoleons zur Herbeis waren, ibre Dperationen ebne fremde Hülfe durdzufüb.
führung ſeines Gerdics, wenn wir auch bierbei erwås ren. Die Anlage zu dem kurzeu Feldzuge am Oberrhein, gen , daß der Kampf vorzugsweiſe gegen ihn ſelbſt erinnert lebhaft an frúbere Kriegeereigniſſe und läßt
gerichtet war. Aud möchten wir in den Tadel über vermutben,, daß man die gånzlich verſchiedene lage der feiudmach es und unſdlüſſiges Benebmen “ nach der ,, Edladt bei Belle - Alliance nidt ſo unbedingt einfiim .
Dinge viel zu wenig berúd ſichtigt babe. S. 209 iſt die unter Befebl des Kronprinzen von
men. Es iſt unendlich (dwer, vielleicht ganz unmöglich, Württemberg ſtebende Truppenmaffe zu gering angeges fidh in Napoleons Page binein zu denken . Daß er ſein Peben auf dem Edladtfelde zu endigen wünſchte , iſt befannt, ebenſo, daß ſeine Freunde ibn mit Gewalt aus dem Kampfgetúmmel rifien . Welde Reibe von Borſtel, lungen , Hoffnungen und Befürdtungen ſich ſpåter der Geile Napoleons bemådyrigten, vermag fein Sterblider zu beurtheilen. Es läßt ſich aber denken, daß ein Mann , der in wenig Tagen einen ſo ungeheueren Wechſel des Gerdids erfabren bat , in einen Zuland von Apathie
Nach dem im iten Bande mitgetbeilten Beſtands,. ben. Nad
rarporte vom 26. Juni war ſie ohne die Diviſion Wallmoden über 40,000 Mann fark. Ferner iſt der 20. Juni ftatt deg 28. gelebt. Das Gefecht bei Straßs burg an dieſem Tage bietei manches Intereſſante dar. Mißlang aber der Angriff der württembergiſden Cavas ferie , welche ſich hierbei mit Rubm bebedte , ſo bitte man leicht in die Nothwendigfeit verſeßt werden fóne ren , den Angriff am anderen Morgen erneuern zu
verſinft, der ihn für alles eine Zeit lang vollig gleidh. mifen . Bei folder Ueberlegenbeit und Zapferfeit der giltig macht. Ein ſolcher Stillstand der Gefůble Truppen wäre das eine wabre Schande geweſen. kann aber weder Sdwäche noch Unſclufiigfeit genannt werden , er iſt etwas gayz anderes , und vermag nur
cberen Elſaß tragen das Gepräge mebodiſcher Panglams
von Denjenigen begriffen zu werden, die ſich je in åbns
feit, und ſind den Berhåltniſſen wenig angemeſſen ; die
lider Page befanden . In der zweiten Abteilung dieſes Bandes werden
Reſultate fónnen ' ebenſo wenig befriedigend genannt werden . Wenn mehr als doppelt ſo farf als der Feind,
zuerſt ( 17r Abſob nitt ) die Drerationen der Württembers
und dieſer noch dazu durch die anderweiten Ereigniſſe moraliſch geld wådt iſt, muß man ibn entweder zu vers
ger , Bayern , Ruſſen und Deſtreider auf den anderen
Die Operationen der beiden øſtreid iſden Gorps im
Kriegeſd auplågen , und dann ( 8r Abſchnitt) die Belas
nichten ,, oder wenigſtens obne große Opfer zu vertreiben
gerungen erzáblr .
fuden . Es iſt aber weder das Eine noddas Andere
Da die Armeen der übrigen Verbündeten erſt nach gelungen, und die dſtreidiſden Truppen baben in den dem Siege bei Belle- Alliance den Rhein überſdritten , veríd iedenen Gefechten nicht unbedeutende Verluſte ges und die ibnen entgegenſtehenden franzöſiſchen Gorps viel zu ſchwach waren , um an einen ernſten Widerſtand dens
babt , welde gewiß vermieden werden fonnten. Håtte
ten zu dürfen, ſo båtte man allerdings der fürzeſten und
man von oen vorbandenen Streitkräften einen energi. ſcheren Gebraud gemacht, ſo würden bier die Franzoſen
bequemſten Operationelinien fidh bedienen fónnen. Es
nicht daran haben denfen können , einen fanditurm zu
( d)eint jedod , daß man direichiſder Seits Bedenken getragen habe , den früheren , unter ganz anderen Bors
organiſiren, und auf Unternebmungen auszugeben, wie Rie S. 225 erzählt werden. ausſetzungen entworfenen Operationeplan im Moment Bei Darſtellung der Operationen der in Ober , Sta.
der Ausführung abzuändern. Der Hr. Verf. iſt damit lien verſammelten Streitfråfte iſt abermals unterlaſſen nicht ganz einverſtanden, ohne ſich jedoch weiter darüber worden, die Puncte anzugeben, wo ſie ſich ſammelten, auszuſprechen. Nach unſeren Anſichten war die Vereini: die Straßen , auf welchen ſie vorrůdten , die Orie, an gung der beiden Flügel der Oberrbeinarmee, welche den welden ſie Flüſſe überſchritten , weßhalb der leſer auf Rhein tei Baſel und Mannheim úberſchreiten ſollten, feinerlei Weiſe ſich zuredbefinden kann. Ueberhaupt wer. mit der ruſſiſchen Armee ( bei Nancy ) nicht durd die
den dieſe Ereignifie ſo oberflåd,lidh berúbrt, daß ſie eben
Umſtände geboten. Bei einer ſo großen Ueberlegenbeit ſo gut mit Siilſo weigen übergangen werden fonnten ; an fråften, und nadidem Napoleon mit dem Kern reis ſollten ſie aber einiges Intereſſe genåbren , ſo båtte man ner Streitmadt bereits vom Kriegsſchauplaße verſchwuns ſich nicht mit einer trodenen Ungabe der Bewegungen ben war, fonnte man in Frankreid ganz nach Belieben begnügen , ſondern die ſtrategiiden Verbåliniſſe von marſdiren. Je zabireider aber die taftiſden Berührungss einem erhabeneren Standpunct aus betrachten ſollen . puncte mit dem Feinde waren , deſto faneller beendigte
Der leßte ( 818 ) Abſchnitt dieſes Werfes iſt den Bes
man deſſen vouſtandige Ueberwindung. Die Feſtungen, lagerungen der im Rüden der Verbündeten liegenden welche man dabei im Rücken ließ , verdienten - mit .
Feſtungen gewidmet. Die Erzåblung der Einnahme von
Ausnahme weniger — faum eine Beachtung , ſolange Maubeuge fúut 25 Seiten , wåbrend manches wichtige die Franzoſen in freien Felde nichts verſuchten. Wefbalb die Stärfe der in Frankreich einrúdenden
und in taftiſder Beziebung gewiß audh lebrreide Ges fedt auf 2 bis 3 Seiten beídrieben wird. Dieſe Uns
Corps ganz mit Stillſe weigen åbergangen wurde, iſt gleichbeit in der Verarbeitung des Stoffe iſt nicht der nicht abzuſeben , und das Auffuden derſelben in den kleinſte Uebelſtand, woran dieſes Werk leidet, und läßt auf einen mangelhaften Plan ſolicßen . Die Belagerung Beilagen etwas unbequem .
Unſerer obigen Bemerfung'unbeſchadet, finden wir von fandrecies iſt nur durch die Arbeiten der Belagerer es ebenfalls feblerbaft, daß die Bayern und Ruſſen von eininem Intereſſe; der S. 295 angeſtellte Vergleid ifren Marſo nicht in der Richtung auf Paris fortjes mit der früheren Belagerung durch die Deſtreicher aber
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ganz überfläfig zu nennen ; denn wer rowenig Wider: Munition ic. Die Feſtungen konnten die Franzoſen nicht ſtand findet , wie die Preußen , fomunt natürlich audy forttragen ; ihre Zerſtörung würde zuviel Zeit erfordert idoneller und wohlfeiler zum Zwed. Dadurch ſoll jedoch
haben . Aber Waffen und Munition mußten geſidert
der beſſeren Anordnungen Verdienſt nicht geſchmålert werden. Die Franzoſen belegten deßhalb ihre Feſtungen, werden.
Wenn man berůdjichtigt, daß dieſe Belagerungen und Blokaden , welche in âdem einen Raum von 138 Seiten ausfüllent, nach der gånzlichen Beſiegung der
aber ſo rdwad , daß feine derſelben eine fraftige Bes lagerung ausbalten fonnte ; überdieß waren nicht alle Commandanten dem Kaiſer treu ergeben. Dieſe Maßs regel war alſo durchaus ungenügend. An Zeit zu beſſes
franzöſiſchen Armee unternommen wurden , und gewiſo ren Anordnungen bat es nicht gefehlt, man dachte aber jermaßen nur als eine Vervollſtändigung derſelben zu
nicht daran , und Napoleon glaubte wie bisber Alles
betrachten find, ro båtte eine ausgeführte Darſtellung durch große Schlachten entſcheiden zu können ; die Bers füglich unterbleiben tónnen, und zwar um ſo mehr, da båltniffe batten ſich aber ſehr geändert , und er båtte unſeres Wiſſens, die Geldichte dieſer Belagerungen ber folglich auch ſeine Kriegsmethode åndern folen , weil reits anderweit bearbeitet , folglid befannt iſt. Man muß alſo annehmen , daß der Hr. Verf. einigen dabei betheiligten Offizieren nur ein Dentmal bat ſeben wols
ibm nicht mehr ſoviele Kräfte zu Gebote ftanden , und ſeine Gegner Vortheil daraus zu ziehen wußten.
Nun liegt es zwar durdaus nicht in der Aufgabe len. Dagegen wåre nan freilich nichts zu ſagen ; das eines Geſchichtſchreibers, das in Betracht zu zieben, was Werf, obnebin rdon rebr theuer (5 '/2 Thlr.), wird aber die eine oder die andere Parthei båtte thun können oder dadurch noch mehr vertbeuert, obne in gleichem Grade rollen . Aber der Hr. Verf. hatte die Mübe nicht ſcheuen an Intereſſe zu gewinnen. Es laſſen fich aus dieſer Follen anzugeben , wie groß die Verluſte an Geſchüßen, Darſtellung nicht einmal genügende practiſche lebren Munitionsvorråthen'und Streitfråften aller Art waren,
zieben , denn die Verhältniſſe der Befaßungen ſind ſo welche die Franzoſen durch Verluſt ſo vieler Feſtungen etgenthümlich , daß fie fich rowerlich je wiederholen dürften , gleichwobl aber großen Einfluß auf ihr Vers
erlitten haben; denn hauptſächlich darin beſteht der Wertb jener Belagerungen , weil die Feſtungen aufges
balten haben mußten. Wir wollen jedod nicht in Abrebe Redlert, daß dieſe
bört batten , Sperr- oder Stůßpuncte zu ſein . Statt einer ſolchen Ueberſicht der den Franzoſen
Ereigniſſe niot obne hiſtoriſche Wichtigkeit ſind , nur bat der Hr. Derf. dieſelbe entweder überſeben oder zu wenig herausgehoben. Es geht nämlich aus der Darſtellung hervor, daß ſowohl ein großer Theil der Befaßunge. truppen als der Feſtungsbewohner zu bartnådiger Forts rebung des Rampfes gegen die Verbindeten entſdloffen
entzogenen Mittel zur gelegentlichen Erneuerung des Sampfes , gibtder Hr. Berf. im Anhange eine Üeber. ſicht der Truppenverteilung während der dreijährigen Beſeßung Frankreidos durch die Verbündeten . Wenn aberdiese Angaben nicht richtiger ſind, als die in Betreff der rächſiden Truppen , wo jede Zeile einen
im war , und nur durch einige waren die Nationalgaro AuchFeſtungscommandanten
unridrigen Namen enthält , To baben dieſeiben keinen
Zaume gebalten wurde. Auch waren die Nationalgar,
Werth .
den faſt überall dom beſten Geiſte beſeelt und genügend
Dieſem ht zweiten Theileadi ſind fehlenden GefectePlane bei ancauch inden Waffen geübt. Ef drångt ſich deßhalb die Frage derSchlac beiBede, e unddiedes
auf, ob es nicht beſſer geweſenwäre, wenndie Frans Wavre beigefügt,welchenichts zu wünſchen übrig laſ: 1
zoſen einen großen Tbeil der an der Ditsdenund Nords fen. Was jedod die Terraindarſtellung betrifft, ſo ſind granze gelegenen Feſtungen geräumt , aus bierdurdo
disponibel gewordenen Truppen mobile Colonnen ges bildet und eine Art Partheigångerkrieg im Großen ges führt hatten , wozu die Vogeſen und Ardennen, ſowie die beſeßt gebliebenen Feſtungen, ganz beſonders einzuladen
einige Inconſequenzen zu růgen. Es befinden ſich nåm. lich die Dörfer Bourgois , St. Lambert, lasne und einige andere auf beiden Planen . Auf dem Plane von Belle.Aliance iſt dicht vor der Brüde an der Häuſer's gruppe Pennipont fein Dammweg angegeben , wohl
fchienen. Dieß wäre jedenfalls beſſer vorgeſchlagen geweſen, als wenu dieſe Eruppen, wie andere Militärs ba: aber auf dem Plane von Wavre , auf weldem jedoch ben, zur Bildung einer beſonderen Armee benut worden
die Benennung dieſer Håuſergruppe feblt. Auf erſterein
nach den Erfahrungen , die er in Spanien gemacht hatte, nicht (dhon vor Gröffnung des Feldzuges auf den Ges danfen fommen mußte, daß dieß das einzige Mittel war,
wege eingezeichnet, auf dem lebteren Plane" erſteinen
wåren. Man begreift in der Chat taum wie Napoleon, Plane ſind zwiſchen St. Pambert und lasne zwei Hobls aber dieſe (nad Dbain fübrenden ) Wege in alderer Ge. ſtalt. Auch der aus fasne nach Friſdermont führende
eine ſchnelle Entideidung zu ſeinem Nachtheile zu vers båten . Die vorbandenen Telegraphenlinien reúrden es möglich gemacht baben, Einheit in die Operationendies ſer mobilen Colonnen zu bringen, deren Hauptbeſtims mung ſich durch die wenigen Worte bezeichnen läßt: das Vordringen der Verbündeten nach Araften zu hindern
Weg erſcheint nur auf einem Plane als Hollideg . Die 4 Hurées fübrenden Wege , iſt auf dem einen Plane viel größer als auf dem anderen angegeben . Kleine Verſchiedenheiten in Geſtaltung der Dórfer und Gehölze wollen wir, als minder weſentlich, gar nicht erwähnen .
undihnen den größtmöglichſten Schaden zuzufügen.
will uns nicht gefallen ; ſo widrige Bodenabídnitte
Ein groeiter Umſtand iſt die beträftlicheMenge der
muldenartige Vertiefung an dem von faone nat les
Die Bezeichnung der Dyle durch zwei einfache Linien
in den Feſtungen befindlichen Geſchüße, andere Waffen, müſſen ſtårfer bervortreten. Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagsbandlung : C. m . 2c6te in Darmſtadt und in deffen offisin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 95.
28. Nov. 1838.
man
1
IT 7 stens
Allgemeine Militår - Zeitung. 2
Schmoe i
.
ſchen Schůßenvereins.
ģetheilt ſein . -- Art. 5. Die Ortsſchüßengeſellſchaften werden alsdann, ohne jede Berücfidhtigung der derma, ligen Gebietseintbeilung der Schweiz, eine Saußencom:
Das Centralcomité des ſchweizeriſden Schüßenvers eins , aufgefordert von der in St. Gallen am 4. Juli 1838 abgehaltenen Generalverſammlung, einen Entwurf auszuarbeiten über die Art und Weiſe, wie der in gleis cher Verſammlung aufgeſtellte. Grundſaß , militäriſcher
pagnie zu organiſiren ſich beſtreben , und im Faie ſie zu wenig Mannſchaftzählten , zu gemeinſchaftlider Bildung einer Compagnie fidh mit anderen Sdůßengeſellſchaften ins Einverſtändniß regen. - Art. 6. Eine SdůBen's compagnie beſteht aus 100 Mann und hat die gleiche
Drganiſirung der Schüben , in Zeiten der Vaterlande gefahr ins Leben gerufen werden fónne, und in der Abs
Eintheilung , wie eine nad eidgenófjildhom Reglement gebildete Scarfíd)úbencompagnie. - art. 7. Sobald
richt , auch für unvorbergeſebene , vor Abhaltung einer Generalverſammlung eintretende Fålle, eine proviſoriſch geltende, allgemeine Anleitung zu Bildung von freiwils ligen Schůßencorps zu erlaſſen , hat in ſeiner Sißung vom heutigen Datum Folgendes als Anleitung zur Organiſirung des ſd weizeriſchen Schů Bens vereins beſchloſſen : Art. i. Jedes Mitglied des ſchweizeriſden Scůßenvereins, wird bei ſeinen beiligen
wenigſtens 50 Mann für eine Gompagnie fich einges ſchrieben haben, verſammelt ſich dieſelbe und wåbit durch Stimmenmebrbeit ihre Offiziere. Dieſe nennen von ſich
-
Militáriſche Organiſirung des ſoweizeris
Pflichten gegen das Vaterland , und bei dem Wahls ſpruche von Ebre, Freibeit und Recht aufgefordert,
in Tagen der Gefabr, für das Vaterland die Waffen zu ergreifen , den Feind nad allen Rraften zu befåms
pfen und Gut und Blut dem Vaterlande zu weiben ; Einer für Alle und Alle für Einen. Art. 2 . -
zu dieſem Zwed werden ſich beim erſten Anſchein von
-
aus die unteren Grade.
Art . 8. Sobald 4 Goms
pagnieen gebildet ſind, treten deren Offiziere zuſammen und ernennen einen Schüßenmajor, welcher über 4 Coms pagnieen oder 1 Bataillon den Befehl führt. Das ers forderliche Stabsperſonal bezeichnet er von ſich aus. – Art. 9. Der Hauptmann einer Compagnie, oder wo ſich
Bataillone bereits gebildet baben , der Sdůßenmajor, gibt dem Centralcomité des ſchweizeriſden Schüßenver: eing ſogleich nach Ernennung der offiziere Kenntniß von der Organiſirung und ſtellt denſelben ein Verzeich: niß der eingeſdriebenen Sduben zu .
Sollten eidgen.
Truppen bereits aufgeſtellt ſein, ſo hat er zugleich dem
Gefahr die Mitglieder des ſchweizeriſchen SchůBenvers
Chef derſelben anzuzeigen , daß er bereit fel, rich mit
eins militariſch organiſiren und unter die Befeble der
ſeiner Mannſdaft ihm zur Verfügung zu ſtellen . Art.. 10. Das Centralcemité wird beförderlidi die eidg. Oberbehörden von der Organiſirung der Schußen in
eidgen. Truppenführer ſtellen. In denjenigen Fållen entſchloſſenes und ſchnelles Handeln in welchen jedoch, erforderlich und die Verbindung mit eidgen. Truppen . anführern noch nicht bergeſtellt oder unterbrochen iſt ,
baben ſich die Sdúbencorps an die Kantonaltruppen oder an andere Corps von Freiwilligen anzuſchließen. Art. 3. Die Organiſirung wird dadurch eingeleitet, daß der Vorſtand einer jeden Ortsſchußengeſellſchaft , oder wo dieſer ſaumſelig wäre , eine ſich bildende Scůßen . commiſſion, entweder von ſich aus oder auf Anregung des Centralcomité's, oder des Borſtandes der Kantonal, dúpengeſellſchaft, ſolde Schúßen , die Mitglieder des
-
Kenntniß reben und ſich bei denſelben dafür verwenden, daß im Falle die Schúbencorps in den Dienſt berufen würden , für dieſelben wenigſtens Verpflegung und Mus nition von der Eidgenoſſenſdaft aus beſtritten und daß
ihren durch andere zweckdienliche Unterſtübung bereits willig Vorſd)ub_geleiſtet werde . - Art. i1 . Zugleich baben ſich die Schůßenmajore oder Hauptleute an die betreffenden Kantonsregierungen zu wenden und dieſel : ben um wirfſame Unterſtüßung anzugeben. – Art. 12. Als Ausrüſtung iſt für jeden Schußen bindend vorges
ſchweizeriſchen Vereins ſind, einladet , ſich zur landes ,
(drieben : ein Stußer fammt Waidiad und Munition ;
vertheidigung einzuſchreiben . Der Zutritt bleibt aber aud denjenigen Schüßen offen , die feine Vereinsmits glieder ſind. Art. 4. Um ſich einſchreiben zu fönnen,
Kleidung wird empfohlen : ein furzer dunfelgrüner Rod mit einer Reihe Kindpfe, und als Schußwaffe ein Waid ,
als Erfennungszeichen die eidgen . Sdůßenfofarde ; als
muß man den Stußer zu führen wiſſen, in bürgerlichen mefſer . Alles übrige wird dem Ermeffen des Offiziercorps Ehren ſteben und nicht im eidgenoſſ. Bundesbeere eins
einer Compagnie anbeimgeſtellt und demſelben empfoh .
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len , möglichſte Gleichfdrmigkeit zu erzwrđen und ſich den bereits beſtehenden zu füllen, wird von der Alters, den bereits angenommenen Vorſchriften ſchon gebildeter Schüßencorps ebenfalls zu unterzieben. - Art. 13. Ade Scüßen verpflichten fich durd ihre Einſchreibung in das Schüßencorps , in Betreff der Diſciplin und der Strafen , in allen Puncten ſich den Beſtimmungen des 1
flaſſe von 1839 zum Voraus die erforderliche Anzabr junger Leute ausgeboben. Der Finanzminiſter ertbeilt den Finanzintendanten der Provinzen Andaluſien , Ciu. dadoreal,Toledo, Albacete und Murcia dex Befehl,, die nöthigen Fonds für die Beſoldung des erſten in die
-
eidgenöſſiſchen Militärſtrafgefeßbuches zu unterziehen. – Reſervearmee eintretenden Contingents zur Verfügung Schlußartikel. Dieſer Beſchlug ſoll der nächſten
des Obergenerals und der Uniformirungsjunta bereit zu
Generalverſammlung des Schůßenvereins vorgelegt balten. Da ſich der Bildung der Reſervearmee Schwies werden , bis dahin aber als leitende Norm von den rigkeiten entgegenſeßen fönnten , ſo erhålt der Obers Mitgliedern des Vereins befolgt werden. general die ausgedehnteſten Vollmachten zu Ergreifung St. Gallen , 5. Oktbr. 1838 . der nöthigen Maßregeln. Endlich iſt der Obergeneral Das Centralcomité des ſoweiz. Sdißenvereing.. ermächtigt, eine Militárakademie zu errichten , beftes bend aus jungen Peuten , welche Sold und Brobratio. Belgien . nen, wie Soldaten, erhalten und aus der Akademie in In der bei der Erdffnung der Seſſion der Rammern die Reſervearmee als Offiziere oder Serſdanten eintre. der Repräſentanten von dem Stónig gebaltenen Ibron, ten ſollen . rede fommt in Beziehung auf die Armee folgende Stelle vor : ,, Nichts iſt geändert in der numeriſchen Stårfe L i te r a t u r. und der Poſition der Armee, welche unſere Nordgrånze
bedroht, 6er Zuſtand unſerer Armee muß auch der nåm . Die reitende Artillerie im Cavaleriegefedt. liche bleiben. Die Truppen fahren fort, durch ihre Dis ſciplin , ihre Fortſchritte in den Manóvern und durch
Anſichten eines preußiſchen Artillerie offiziere.
Mit
3 Zafeln. Arnold'idhe Buchhandlung in Leipzig,
den guten Geiſt, welcher ſie belebt , unſer Pob und uns
1838. Preiß 12 Ogr.
ſere Sorgfalt zu verdienen . Die jährlichen Verſamm :
Wenn eine Waffengattung mehrmals gute Dienſte
lungen in den lagern üben in dieſer Hinſicht den geleiſtet bat, ſo verlangt man von ihr gewöhnlich noch heilſamſten Einfluß aus. In den Garniſonen ſind der beſſere. Hat ſie aber gar einigemale zur Entſcheidung Unterricht, die Geſundheit und das Wohllein des Sols beigetragen , ſo wird ſie von eraltirten Röpfen gleich daten der Gegenſtand beſtändiger Sorgfalt. Die vorige zur entſdheidenden Waffe erboben, und man muthet ihr Seffion bat der Armee zwei Gefeße gegeben , die mit
dann oft Dinge zu, die zwar unter ſehr günſtigen Ums
Ungeduld erwartet und mit Freuden aufgenommen wur: ſtånden zuweilen ausführbar ſind, doch aber ihrer Ei. den. Das, welches die Militårpenſionen betrifft, bat gentbůmlichkeit zu wenig entſprechen , mithin nur als ſich einer ausgedehnteren Anwendung fähig gezeigt ; ein Ausnahme von der Regel betrachtet werden dürfen. ſupplementariſcher Entwurf foll demnach Ihren Beras Geſchåbe dieß hier und da nur verſuchsweiſe auf dem thungen unterlegt werden.. Ebenſo wird es ſein mit einem Rampfplate, ro ſo wäre dagegen nichts zu ſagen , denn Theil der neuen Militärgereßgebung, deſſen Redaction einer Spezialcommiſſion anvertraut worden iſt. " Spanien.
Madrid , 25. Oft. Die Gaceta enthält ein fónigl. Decret von 23ten , nach welchem , dem Vorſchlage des Generals Narvaez gemäß , die Reſervearmee auf 40,000 Mann verſtårft werden ſoll. Die einzelnen Bei
ſtimmungen dieſes Decrets ſind ſo zmedmäßig, wie man
eine ganz unerwartet fühne That imponirt den meiſten Gegnern fo rebr, daß fie fchon dieſerbalb oft vom glúd,
lichſten Erfolge gefront wird . Unglüclicherweiſe find aber die ſyſtematiſirenden Kópfe gleich bereit, die Aus. nahme zur Grundregel zu erheben , neue taftiſche Sys ſteme darauf zu gründen, und ihrer Lieblingswaffe den Hauptantheil am Siege zu verſprechen , ſobald ſie nach den neuen Grundſåßen bandelt, wobei dieſe Herren freilich ſtillidhweigend vorauslegen , daß der Gegner ſo
es neuerdings ſelten bei Maßregeln der ſpaniſchen Res gefådig ſei, die taftiſchen Erperimente in aller Rube gierung gewöhnt iſt, und werden , wenn ſie ausgeführt mit ſich vornehmen zu laſſen. werden, Tebr zum Vortheile der Sache Iſabellens II.
Solange die Syſtematifer ihr Stedenpferd nur auf
dienen . Unter den 40,000 Mann ſollen fic 2000 Mann Reiterei befinden. Die neue Armee wird in den fúblis den Provinzen , in der Manda und in Neu - Caſtilien
dem Papiere berumtummeln, bat das feinen erheblichen Nachtbeil, vielmehr wird die fritiſche Vernunft dadurch
berausgefordert, die Schwächen des neuen taftiſchen gebildet. Die Unterlieutenantsſtellen werden zur Hålfte Syſtems zu unterſuchen, wobei die Theorie nur gewins mit den Radetten und Serſchanten , zur anderen Hälfte nen fann. Es bleibt aber nicht immer bei ſo harmloſen mit Offizieren der Nationalmiliz und mit jungen Leuten Verſuchen , und dann treten wohl auch nachtheilige Fol. beſeßt, welche 2 Jahre auf den Univerſitäten oder in gen ein. Ohne uns hierüber beſtimmter ausſprechen zu anderen afademiſchen Anſtalten ſtudirt baben. Peştere wollen , fübren mir nur an , daß fic in neueſter Zeit werden von J. Majeſtåt auf den Vorſchlag des Generals von mehreren Seiten Stimmen erhoben haben , welche bona fide namentlich der reitenden ernannt. Die National - Milizoffiziere, welche sich zu der Artillerie
dieſem Dienſte tauglich erachten, können ſich an F. Ma : die taftiſche Suprematie zugeſteben. Zwar gründet lidt jeſtát wenden . Dim General ſteht ihre Eintheilung zu. ihre Behauptung, wie ſie ſagen, auf die neueſten Kriegs,
Um die Cadres der neuen Bataillone und die Lüfen in erfahrungen ; aber es will uns dodi bedůnfen, daß biers
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bei einige optiſche Täuſchungen im Spiele geweſen , und Cavalerie es war, die ſich von einem ſo feden Verfab. die Nebenumſtånde nicht ſorgfältig genug in Erwägung ren einſchüchtern ließ , und welche begunſtigende üm ,
gezogen worden ſind. Mag auch die Artillerietechnif rich ſtånde überhaupt dabei obwalteten . Der Hr. Verfaſſer immer mehr vervollkommnen, mag ſie beweglichere Ges zweifelt alſo an der vollkommenen Richtigkeit dieſer Än . ſchüße und zerſtörendere Geſchoſſe erfinden ; der ganze gabe, und auch wir fónnen nicht einſeben , was den
kunſtreiche Zerſtörungsapparatwird doch, nach wie vor, Unführer der ſtårferen Cavalerie abgebalten haben ſolle, auf der ſebr verſchiedenartig beſchaffenen Erdoberfläche dieſe Batterie während des Aufmarſches anzugreifen und von Pferden gezogen, und im Gefecht von Menſden zu nebmen. Ueberhaupt wolle man doch ja nicht alles auf Rechnung der Waffenwirkung reßen. Oft haben
bedient werden müſſen.
Da die Artillerie ſtets da bleiben muß, wo die Ger
einzelne Befeblshaber die gemeſſenſte Inſtruction , fich
genwart der Truppen erforderlich bit, und dieſe nicht
durchaus in fein Handgemenge einzulaſſen und dem
immer ein Intereſſe baben , ſich in freier Ebene aufzus ' Feinde lieber Raum zu geben. Trifft ſich's nun , daß
ſtellen , vielmehr die bedecten Gegenden jeßt vorzugss
l'eßterer vorrúdt, um ſeinem Gegner an den Puls zu
weiſe aufzuſuchen gewohnt ſind, die offenen Gegenden aber ſchnell durchziehen oder ſie vor ſich nehmen , ſo folgt von ſelbſt daraus , daß die Artillerie auch nicht immer
fühlen , ſo können ſich allerdings Ereigniſſe zutragen , wie General Scharnborſt ſie in dem Aufſaße überden eigenthůmlichen Gebrauch der reitenden Artillerie ges /
Gelegenbeit finden werde, auf den Gang der taftiſden ſchildert hat. Dieß berechtigt aber feineswegs zu dem Ereignifie entſcheidend einzuwirken. Ein fluger Gegner Solufſe, daß es immer ſo gut ablaufen werde; feblt daß die Batterie wird die Schwåchen einer mit ſehr zahlreichen Geſchůß es doch ebenſo wenig an Beiſpielen , genommen , oder anrúdenden Armee bald ausfindig machen und fein einer ſiegreich geweſenen Cavalerie Kriegsſyſtem darnach einzurichten wiſſen, wenn er nur wenigſtens auf einige Zeit kampfuntüchtig gemacht wors ſtets des Grundlages eingedent bleibt :
Daß
der
den iſt. Sehr richiig ſagt der Hr. Verf. S. 5 : ,, Man
die Hauptſade , und alles überlaſſe es der Cavalerie, mehr zu wagen als zu (er :) Menſch im Kriege untergeordnet Andere ibm
iſt.
wågen ; es liegt folde Handlungsweiſe in dem Obarat
Nach dieſem Prolog zu der in Rede ſtehenden Schrift ter dieſer Waffe, und die Schnelligkeit, womit das Roß
übergebend, müſſen wir vor Adem bemerken, daß der Hr. zu drehen iſt und der Rückzug angetreten werden fann, Verf. nicht zu den eraltirten Artilleriſten gehört, welche laſſen ibr ſtets die Ausſicht , ſich auch der mißlichſten jede feindliche Armee ohne viele Umſtånde niederſchießen Page zu entziehen , ſowie die Vehemenz der Bewegung, zu fónnen glauben ; er iſt vielmehr ſehr beſcheiden in wozu der von der Verzweiflung eingereßte Spork die ſeinen Forderungen , und åußert ſich unverboblen , daß Pferde antreibt, oft eine Ueberlegenheit über den Haus ſelbſt die reitende Artillerie im Cavaleriegefechte bådiſt ſelten das wird leiſten fónnen , was die taftiſden febrs búder ihr vorzuſchreiben belieben.
Nach den Anſichten
fen wirft , an die man ſich nicht gewagt haben würde, wåre ſonſt noch ein Ausweg offen geweſen . " Sou die Urtillerie rohon vor dem Angriffe der Ca.
des Hrn. Perfaſſers wird die Wirkſamkeit der reitenden valerie wirkſam werden , ſo empfiehlt der Hr. Verf. eine Artillerie in einem geordneten Cavaleriegefechte ſich auf Beſchießung auf 1200 bis 1500 Schritte , mittelſt Rolls bie Erreichung folgender Zwede beſchránfen. oder Bogenſduſſes, damit die Batterie nicht gendthigt 1. Berſtårkung oder Beſchüßung des ſchwåderen Flüs ſei, ihr Feuer nach den erſten Schuſſen gleich wieder gels, wenn der ſtårfere zum Angriffe vorgeben ſoll.
einzuſtellen. Sie würde dann in der Nähe der Cavale.
2. Derſtårfung des ganzen Treffend, wenn man ein
riereſerve bleiben können, und dieſe in den Stand regen ,
Zuſammentreffen mit der feindlichen Cavalerie móg : vorkommenden Fals kråftiger einzuwirken. ,, Durch ein lidſt vermeiden will.
ſolches Verfahren fann die Artillerie dem Cavaleriege.
3. Dedung des Rudzugo oder audy offenſiver Flans fecht einen Theil ſeiner Unſicherheit und Unzuverlåſſig. fenbewegungen . feit nemen . Wir balten dieß für einen charakteriſtiſchen 4. Erſdütterung des Feindes durch ein plößliches Zug des Gebrauches der Artillerie in Gefechten dieſer Feuer ,
nadidem die Artillerie vorber von ihrer
Tavalerie maskirt worden war.
Daß eine reitende Batterie im Stande rei, den Ans
griff ihrer Cavalerie durd, ein wirkſames Kartåtſdfeuer vorzubereiten , dann aufzuproßen und durch eine rücks
Art und glauben , daß die Gavalerie ihr für dieſen Dienſt mebr Dank wiſſen wird, als für ein Verfabren , welches bei einem entſchloſſenen Gegner gefábrlich ,
bei einein zaghaften aber überflüſſig iſt.“ Referent iſt als Cavaleriſt der Meinung , daß das
wärts zu nehmende Aufſtellung den Rückzug ihrer Cas Beſchießen auf große Entfernung auf den Ausgang des valerie zu deden , wenn dieſe dazu gezwungen worden
Gefechts wenig Einfluß haben dürfte, aud) eine bedeus
ſein ſollte, bezweifelt der Hr. Verf. ſebr und bålt dieſe tende Seitwårisſtellung der Batterie bedingt, wenn die boppelte Verwendung einer Batterie, im Gefechte mit vorrúcende Cavalerie nicht an Freiheit der Bewegung erprobter und in Schlad tordnung ſtebender Cavalerie, für ein Problem, welches ſobald nod nid)t gelöſt wer:
verlieren ſoll. Dieß würde alſo zunächſt von der Bes (daffenbeit der Rúfzugslinie abhängig ſein . Das Bes
Den dürfte. Zwar führt General v. Scharnhorſt ein Bei : ſchießen des Feindes auf große Entfernung iſt zwar im ſpiel an, wo eine reitende Batterie bis auf 400 Schritte Augemeinen nicht zu empfeblen, aber eben ſowenig uns an eine feindliche Cavalerielinie berangefahren und dieſe, bedingt zu verwerfen, wenu langſam und ſicher gefchof,
obgleich zehnfach ſtårker, wirkſam beſchoſſen haben ſoll. ſen wird; denn es trägt dann zur Verminderung der Sbarnhorſt ſagt aber nicht, wo er es geſeben , was für feindliden Streitfråfte bei , ein Gewinn, der uns beim
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Abſoluß der allgemeinen Rechnung gut geſchrieben wird. Granatwürfe würden aber in dieſem Falle den Kugels idüſſen vorzuziehen ſein , Granatfaridtiden jedoch noch beſſere Dienſte leiſten , ſolange die feindlidie Cavalerie
bungen und problidhen Flankenangriffen barbieten. Wir würden niemals wagen , eine Batterie ro nabe an ein unbeſetztes Dorf zu ſtellen , wie die franzol. Batterie d (Schluß folgt.) bei Ting.
fid nicht auch in Bewegung geſeßt bat. Im Allgemei. nen balten wir uns aber überzeugt, daß es in den meis ften Fiden am beſten ſein dürfte, bei ernſthaften Ca.
valeriegefechten die reitende lieber ganz aus dem Spiele zu laſſen, und ſieArtillerie weiter růdwårts To auf:
Miſcelle n . ( Die Marineoffiziere zu Boulon. ] Da die Marine in
Jouton, wie in allen Seebäfen, die Bauptrode ſpielt, ſo ſind die Marineoffiziere der Gegenſtand des allgemeinen Neides, ſowie der
zuſtellen, daß ſie, im Fal unſere Cavalerie geſchlagen Vorliebe des ſchönen (Beſchlechts und der Aufmerkiamkeit derGaft. und verfolgt werden route, der feindlichen ein nec plus wirthe, da dieſelben Jugend nebſt einer vollen Börie verrinen .Die ultra entgegen donnern fónne. Ungleich wichtigere Dienſte wird die reitende Artils
lerie ibrer Cavalerie leiſten , wenn dieſe Infanterie zu
bekämpfen bat , und was der Hr. Verf. bierüber ſagt, wird gewiß jeden verſtändigen Prafrifer befriedigen . Was über das Anzahlverhältniß und die Eintheilung
meiſten von den jungen franzöſ. Marineoffizieren ſind nun , viel: leicht aus dieſen angeführten Gründen , von einem ungeheueren Dünfel ergriffen, und behandeln alle Underen, welche nicht zu ihnen gehörin, der größten Biradtung.und Ihre zeidnit ſich durch einemit piquanteNavidſſigkeit paßtKleidung vortrefflich ihrem
aus
zu
nadläſſigen Beſen. Ein recht eleganter franzöſiider Marineoffizier
iſt ein wahrer ſeemänniſcher Udonis, welcher die Natürlid teit des
der Geſchüße in der Marſchcolonne der Cavalerie geſagt Seemanns mit dem vornehm nachläſſigen Weien eines Pariſer verbindet. Er trägt den blauen Uniformsoberrod , mit wird , gibt feinen Anlaß zu Bemerkungen ; dod warnt Stußers einem dönen Epaulette und einem Sontreepaulette , offen , mit der Hr. Verf. vor dem Gebrauche , fleinen Cavaleries Seide gefüttert , ſo daß man ein feines couleurtes Hemd erblidt. abtbeilungen - worunter muthmaßlich einzelne Regi: Ein paar weite weiße Pantalous werden in der Mitte durch einen
menter zu verſtehen ſind – Geſchüge zuzutheilen. Wir rothen Shaml oder Gürtel befeſtigt, und ein langes , ſchwarzeb, ſind damit gleidfalls einverſtanden , weil ſchwache Gas valerieabtheilungen ihre Stärfe in gróftmóglichiter Bes
reidenes Halstuch iſt nachläſſig um den Hals geldlungen . Gine
blaue Dien müße mit goldenem Rande ligt ichief auf dein wohls
Loden an beiden Seiten der Müge weglichkeit, verbunden mit pldblichen und ungeſtümen beroorquellen. fuifirten Baupte,Diebellentreinen üppige , weißen , wohlfoignirten Hände des Anfaden , ſuchen müſſen und ſich auf eine ſo methodiſde Gefechtsführung, wie ſie die Verbindung mit reitender Artillerie nobig macht, nicht einlaſſen können. Eine Brigade iſt die fleinſte Abtheilung , welcher Geſchůße
Lieutenant de Fregatte bededen gelbe neue Glacehandſchuhe, ſeine niedliche Füße zeigen ſich in feidenen Strümpfen und viereckigen Pariſer Souben, mit breiten , fd warzen Sæleifen geſchmüdt. In der einen Band trägt er ein Beilchenbouquet,und unter dem urm
ein roeben erſchienenes Wert. Ein nachMonsie auf dem Meinegewöhnlich eleganten Herrn, wenn er döner sundur folgt zugetbeilt werden dürfen. Trifft es ſich aber zuweilen, dieſem
daß ein Regiment mit einer Batterie vorgebt, ſo dient daſſelbe nur zur Beſchůtzung der Batterie, und muß auf jeden ſelbſtändigen Angriff verzichten , darf ſelbſt zur Verfolgung des , durch das Geſchůßfeuer zum Umkehren
Champ de Bataille geht, um dort zu dejeuniren . Dafelbft anges kommen findet er natürlich aues ſchlecht, was ihm vorgeregt wird, ſpricht mit einigen feiner Kameraden ſchlechtes Engliſch , und ißt mit vortrefflichem Uppetit, aber, wie es ſich von ſelbft verſteht, mit
von denen nur der eine von Zeit zu Zeit ausgezogen bewogenen Feindes böchſtens die Hälfte verwenden , Handſchuben, idird, um die Weiße der Hand und die länglich zugeſpigten Nägel wenn man es nicht vorzieben ſollte, dem Feinde nur derſelben wohlgefällig zu betrachten. Alsdann erhebt er ſich vor: durch Rugeln das Geleite zu geben.
nehm , pfeife ſeinem þund, und geht , um die Frau und Tödter
Zur ErläuterungderindemWerfchen ausgeſpros de Soudprāfetten, oder eince fremden Generais, oder eines reis dhenen taftiſden Anſichten, bat der Hr. Verfaſſer" einige finden fords nach dem Urſenal zu führen , wo er die jungen Das men mit einigen auswendig gelernten Tiraden von Bord Byron bildliche Darſtellungen beigefügt, hierzu aber Brudſtúde oder Victor Hugo unterhält, über Cooper und Marriat's Seege:
aus Sdlachten der neueren Zeit gewählt, wodurch die ſogenannten taftiſchen Sontretinze vermieden werden .
mäide ſpricht und ſie dann nach dem Montebello begleitet , welcher,
troe reiner Feuerſchlünde,ebenſo reinlich, ſchön verziert und ſoignirt
Dieß wird und Gelegenheit geben, auf die Eingangs
iſt, wie der franzöſische Lieutenant de Fregatte, der troß ſeiner
erwåbnien Grundråße etwas tiefer einzugeben .
Vorliebe für Alles, was engliſche Dichter anbetrifft, jeden Hugens
bereit iſt, mit einer einzigen französ. Fregatte l’lovencible, Fig. I. ſtellt einen Theil des Sdilachtfeldes an der blid wie er ſelbſt, drei Linienſchiffe de ces sacrés Goddarns, in Grund Außenſeite iſt
Rabad car, auf welchem 25 franzöſiſche Schwadronen
und Boden zu bobren !
Iroß dieſer ftußerhaften
mit 5 Batterieen vor der Ftonte (wovon aber nur 2 aber dieſer elegante Liculenant de Fregatte , ſobald die Zuker ges zur Anwendung fommen ) den Aufmarſch ihrer gufans lichtet werden, un bon marin, in veritable chien de mer, welcher terie decken . Ihnen gegenüber erfdeinen , von Jauer auf dem Berdede durch Sturmwind und Wogengeheul 0a8 Sprach kräftig führt, und dem der Donner der feindlichen Kanonen anrufend, 24 preußiſche Schwadronen mit 2 Batterieen. rohr die angenehmſte Muſił iſt. Die Provençalen find überhaupt die
Der Verlauf des Gefechts iſt bier , wie in den folgen
beſten Natroſen und Seeleute Frankreidis. Von Jugend auf mit
den Beiſpielen , ſupponirt , auch überall gleide Stårfe angenommen. Fig. II. bezeichnet einen anderen Moment
den Wellen pertraut, fürchten ſie keine (Sefahren, und haben auf: Perdem den Vorzug , daß ſie von einem Szűce Anoblauch und Schiffes
dieſes Gefechts. Die beiderſeitigen Anordnungen ſind zwieback geſättigt werden können. Man ſieht ſie niemals berauſcht. den tafriſchen Zwecken ſehr entſprechend, doch ſcheint es,
Ihre Genügſamkeit und Enthaltſamkeit , ſowie die geographiſche lage ihrir Provence macht ſie in jeder Hinſicht zum Gegenſag der
als betragte der Hr. Verf. die Dörfer als völlig un Bretaine und der Bretagner, gegen weiche fie auch einen ſpeziels len Haß higen , und reibſt auf einem Schiffe zuſammen, nicht mit Sowadronen und Reçimentern Gelegenheit zu Umges ihnen in Eintracht leben können. ( lit. Blätter d. Börſenhalle.)
gangbare Terrainſtellen , måbrend ſie ſehr oft einzelnen
Redigirt unter Berantwortlicbteit der Verlagshandlung : C. W. Lesfe in Darmſtadt und in deiten Origin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 96 .
1. Dec. 1838.
Som 192
1
3)
Allgemeine Militár - Zeitung. Herren Homburg. Franffurt , 19. Novmbr. Unſere Nachbarſtadt, Homburg vor der Höbe , fab geſtern ein ſeltenes , febr erfreuliches Feſt. Se. hodfürſtl. Durchlaucht, der rous veraine landgraf fudwig von Heſſens Homburg, Gous
der zweiten Hälfte des März 1797 mar Bonaparte in Kärntben eingedrungen und gegen Steyermart vorges rådt, Joubert batte Tyrol bis obuweit Sterzing erobert, wo er aber am Tyroler landſturm barınådige Gegens wehr fand. Gegen den noch bei Meran ſebenden Pau .
verneur der deutſchen Bundesfeftung furemburg , vor don ſendete Baraguay d'Hilliers cine fleine Colonne,
nun 50 Jahren in die f. preußiſche Armee eingetreten, durch Sieg auf Sieg des Erfolgs gewiß und auf dem wurde an dem militåriſden Jubeliage überraſcht von Wege feinen Feind mehr vermuibend. Teimer baite ſich einem Glüdwundſchreiben Sr. Maj. des Königs von
in den Ruinen des Soloſies Maultaſch in Hinterhalt
Preußen , begleitet von den Inſignien des ſchwarzen Adlerordens in Brillanten. Ueberbringer dieſer fönigl. Botſchaft und Anerkennung war der Flügeladjutant Sr. Majeſtát Baron v. Reizenſtein , der zugleich mit dem General der Infanterie und Bundestagsgeiandien Hrn. v. Sddler und mehreren anderen f. preufiſden Staatss dienern Sr. bodyfúrſtl. Durchlaucht die gefüblteſte Huls
gelegt und ſtürzte ſo unwiderſtehlich auf die allzu Sis deren , daß die wilde Flucht ridy bis über Bozen ver, breitete. Dieſer Funken zůndete. Der lieutenant Graf Adam Neipperg , nachmals bodyberühmt, benußte die Verwirrung , ſeine Schaar wuchs lavinenartig. Der Feind bei Briren eilte durd's Drauthal binunter zu Bonaparte nach Klagenfurt, Neipperg warf ſich auf
digung darbradte.
Trieut, zog bis Verona , beſchrånfte den Gen. Balland
durch Capitulation auf die Citadelle und der Provedis De ſt r e i d .
tore Battaglia proclamirte die Juſurrection der venes
Wien, 10. Novbr. Der auf ſeinem Gute Herberes tianiſchen Terra -Ferma gegen die Franzoſen , die den dorf bei Gråt verſtorbene f. f. Major in der Armer, Vorwand zum Untergange der tauſendjährigen Republik Ritter des militariſden Marien : Thereſienordens, Mars gab ! – Im April 1799 that Trimer rich hervor bei der
tin Leimer, Frhr. v . Wiltau, gehört zu den merkwiirs gefahrvollen Ueberſteigung des Scharlerjoches im denf. digſten Naturmenſden , in denen der Zufall ungemeine würdigen Zuge des Feldmarſchalls lieutenants Grafen Anlagen für das Kriegshandwerf entwidelt bat. Von Bellegarde ins Engadein 1802. – 1805 war er Haupt , mittlerer, gedrungener Statur, ungemeiner Starfe und mann unter der Tyroler Miliz, in den Friedensjahren Gewandtheit, eines armen Tagelóbuers Kind und Ans 1806 bie 1809 Defonom und Tabafverleger in Klagens fangs bei der Heerde aufgewachſen, wie ſein Nebenbubs furt. - A18 Deſtreich 1809 den letzten Augenblid einer -
-
Per Hofer pflegmatiſd) - melancholiſchen Temperaments,
Diverſion ergriff , wibrend des Krieges in Spanien,
ſonſt in Adem ſein Gegentheil , beſaß Teimer rubeloſe fonnte Zyrol, der Sdlüſſel Oberitaliens, Oberdeutſch Thätigkeit , Kübnbeit, liſt , treffliche fofalorientirung lands und der Schweiz unmöglich unbeachtet, und Tricbe und einen von Glück und Unglück unbewegten Gleichsfedern unbenußt bleiben, deren Bonaparte ſich in allen muth. Am 14. Auguſt 1778 im Vintſogauiſchen Dorfe ſeinen Kriegen , zumal in Polen , ſo erfolgreich bedient Schlanders in Tyrol geboren, war er durch Wohlthåter bat. Teimer übernahm den gefährlichen Auftrag, furg dodh ro weit gefoinmen , die Univerſitat Inſpruc bezies vor dem Ausbruche nach Tyrol hineinzugehen , und dort ben zu können, wo er Mitſdůler Hormayr's , Menz'8, von Berg zu Berg und von Zbal zu Thal die ſeit Marberger's, des in Vorarlberg To Febr ausgezeichneten geraumer Zeit angefnüpften Verſtändniſſe zur Reife zu Dr. Schneider und anderer im barten Kampfe von 1809 bringen.
vielgenannter Jünglinge war. Als 1796 das Ringen um Italien und deſſen Bormauer Mantua die Scharen Bonapartes ins italianiſche Tyrol führte , verlicb Zeis mer die Studien anf immer und zog mehrmals, infon derbeit bei Fay und Zambana, die Aufmerkſamkeit des
Wiltau iſ eine , auf den Irúmmern der
römiſchen Veldidena erbaute, auch von den Welfen und von Heinrich dem fówen reichbegabte Prämonſtratenſers abtei vor den Zboren Inſprude, am Fuße des 1809 fünfmal fampfberühmten Berges Irel. Hier ſtredten am 13. April 1809 von der ganzen Webrfraft des Inne und
Generalmajors laudon auf rich. – Eine an ſich unbes Eiſackthales 2 Tage unaufhörlich eingeengt, ausgebun, deutende That wurde in ihren Folgen merkwürdig. In gert, verfolgt und beſchoſſen , auf freiem Felde die Waf: -
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fen 8900 Mann *) mit 9 Ranonen, 2 Haubißen, 1 Adler, gazine und Pulverfabrifen in feſten Platen anzulegen, 3 Fabien , 2 Generalen , 1 Oberſt von Bonapartes or-
bat das Jahr 1806 zur Genüge bewieſen , wo die wenig
donnances permanentes, 9 Stabss und 105 Oberoffiziere. und in file ruinirte große Fabrit ebenſo leicht in die Teimer (dloß und zeichnete die lafoniſde Capitulation Hinde des Feindel fiel, wie die gewaltigen Vorråtbe und wurde davon Thereſienritter und Frhr. v . Wiltau. Es iſt ein weſentli ber frrthum, den in der Folge durdi
aller Art, die im Zeugbauſe Berlino aufbewahrt waren , und Beides Napoleon bedeutende Mittel zur träftigen
ſeinen ergebenen Opfertod auf immer geadelten Paſſey . rer Sandwirib Andreas Hofer gleich von Anfang bers ein für das Haupt jener großartigen Bewegung für die alte Dynaſtie und für das alte Recht zu achten . Er wurde erſt an die Spiße geſtellt, als im balben Auguſt nach der Wagramer Sdladt und nach dem 3naimer
Fortſeßung des Krieges lieferte. Außer der Beſpannung der hier angefommenen russiſden Batterie erwartet man gegen Ende des Monats noch einen Transport von Pferden , welche der Saifer als Geldent für verſchiedene Regimenter beſtimmt yat.
Waffenſtilſtande die Deitreicher Tyrol und Vorarlberg råumen mußten, Tyrol ficke abermal freiſchlug, bis nach
So moe i so
dem Wiener Frieden ( 14. Oktober ) und nod im Nos
Der eidgendſfiſche Ariegsfond.
vember die Diviſionen Rusca und Severoli ruinirte.
Es deint nidt ungeeignet, einen Blick auf die Ents ſtebung und den Beſtand dieſes Fon08 zu werfen , der einen weſentlichen Theil unſerer militåriſd) - finanziellen
$
Die f. f. Truppen befehligten der Feldmarſchall - lieutes nant Marquis Chaſteler und der Generalmajor Baron
Buol. Der geſammten Landesverwaltung und landeds Präfte bildet, und deſſen Creirung und allmåbliche Vers bewaffnung ſtand der Freiberr v. Hormayr vor. Nicht größerung als eine Der zwedmäßigſten Einridtungen obne wechſelſeitige Rivalität war Teimer Obercomman, dant im nördliden , Andreas Hofer im ſüdlichen Tyroi.
anerfannt werden muß. Durd den Artifel 3 der Bundesurfunde von 1815
Leimer machte manchen verwegenen Streifzug undbolte wurde eine gemein : eidgenöſſiſche Kriegsfaſſe errichtet, ſid Munition und Gewebre aus dem Herzen Schwabens, welde ausſdiließlich nur zu Militarfoften bei eidgenöff. wie die rapferen Vorarlberger Kanonen aus Konſtang. Auszügen angewendet, und in fich ergebenden Fällen, Auch befreiten dieſe Stieifereien mebrere Tauſende oſts die eine Hälfte der Ausgaben durd Einziehung eines reich iſder Kriegøgefangenen . Nach_jciem Waffenſtills Geldcontingents nach der Scala beſtritten, und die an . ſtande 309 Major Teimer mit den Deſtreichern ab und
dere Hälfte aus der Kriegsfaſſe bezabít werden ſollte.
lebte zeither zurüd gezogen und oft frånfelnd auf dem zu Bildung derſelben roü eine Eingangsgebühr auf ihm geſchenften Gute, denn die Monarden Deſtreich Waaren geiegt werden, die nicht zu den nothwendigften erzeigten ſich im eben ſo faiſerlich großmuthig , wie Bedürfniſſen geboren. – Der Lagſagungsbeſchluß vom an dem Gebådtriß- und an den Nadfommen Andreas 3. Auguſt 1820 über Bildung und Beſtimmung der eidg. daß aus den Eingangsgebubren ( Sannov. Zeitg.) Hofers. Nachdem mit dem Anfange dieſes Monats die
Kriegsfonds verordnete, und den franzöſiſchen Entſd ådigungsgeldern (3 Mia.
erhöhte Beſoldung der Offiziere bis zum Hauptmann in fr. Franfen ) gebildet werden ſollen : a) die verfaſſungos Wirkſamkeit getreten iſt, beißt es, daß die Vermehrung mådige Striegskaſſe nebſt Depot; dieſem leßteren wurden der Gage in Folge auch auf die Hauptleute und Mas 600,000 fr. Fr. zur Verbeſſerung und Vervollſtåndigung jore ausgedehnt werde. Pre u B e nº
der Bewaffnung und Ausrüſtung der Kantonscontin gente zugetheilt . b) Die Inſtructionsfaſſe; ſie erhielt 800,000 Sow . Fr. aus den franzoliſchen Geldern und
der Kriegsverwaltung von Berlin , 6. Novbr. Die große Pulverfabrit bei 120,000 Fr. aus dem Saldo 1816. c) Der Erſparnißfond ; in dieſen fallen 600,000 neuen Befeſtigungen von Spandau verlegt worden. Die franzól. Fr.; er roll 20 Jahre lang nicht angegriffen, Berlin iſt nun gånzlich aufgeboben und innerbalb der
verſchiedenen Gebaude werden öffentlich verfauft und zinstragend gemacht und die Intereſſen zur Vermeb. abgeriſſen und dieſe Entfernung beſeitigt eben ſo wobl
rung deſſelben beſtimmt werden.
eine Gefabr für die Hauptſtadt, als ſie zeitgemiß und im Intereſſe des Staates iſt. Obgleich ſeit längerer Zeit keine der Mühlen verunglückte und jede moglide Sis cherbeitsmaßregel angewendet wurde, ſo weiß man doch Beiſpiele dieſer Art, welche jeßt, wo die Gegend umber
der Jahre die Fehler und Vermicelungen zeigten, welche aus der Zerſplitterung und aus der verifiedenarti. gen Beſtimmung der Kriegsfonds entſprangen , machte öer Verwaltungsrath ſchon im J. 1832 den Antrag zu Vereinigung der Kaffen ; es wurde bis nach der Bun .
mebr angebaut und bewobnt iſt, eine ſchredliche Ber:
desreviſion verſchoben . Im J. 1833, als aus dieſer
U18 rich im Laufe
1
wüſtung bewirfen fonnten. Daß aber in politiſcher Bes nichts wurde, erfolgte ein Beſchluß für Reviſion der ad in zichung es von der größten Wichtigkeit iſt, Waffenma: allgemeinen Verordnung über die Kriegsfonde wurde aber nichts struendum mitzutbeilen . Im J. 1834
*) Dieſe Zaht möchte mohl zu groß ſein , da an dem bemerkten 1
Lage der Reſt der Bayern (rie zähiten vor Beginn der Feind : den Stinden mitgetheilt und es erfolgte einunůthiger foligkeiten 5 Bataillone Infanterie , 2 Escadronen Cavalerie neuer Reviſionsbeſchluß. Endlich im I. 1835 Beratung und i Batterie Artillerie ) nur noch 1300 Mann zabite , das eines neuen Reglements und 1836 Ratification deſſelber . Gorps de franzöſilden General8 Bifion beim Einrüden in Die Hauptbeſtimmungen deſſelben ſind: 1) die eidgen. prol nur 1800 Mann ſtart war und andere Iruppen an Kriegsfonds werden aus den Eingangsgebühren und den bezeichneten Dete nidt gegenwärtig waren . den Geldern der Kriegs . und Inſtructionsfaſſe und des ( Unmert, d. Redaction.)
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Erſparnißfonde gebildet. 2) Alle werden zuſammenges lebnt, dođi ſind beide Partbeien wie gewohnlid zu gleis Idomolgen und unter eine einzige Verwaltung geſteüt. cher Starfe angenommen. Die den Franzoſen unterftellte 3 ) Der Beſtand derſelben wird auf 4,277,030 Fr. feſt. Angriffsdispoſition iſt einfach und zwemåßig . Wenn gelebt; bis zur Erreichung dieſer Summe werden die aber die preußiſdie Batterie wirklich ſo nabe an Wagnelé eibgen. Eingangsgebubren fortbezogen . 4) Hiervon were
geſtanden bat, obne vorbereitete Eingänge in das Dorf
den 2,200,000 Fr. baar und für Kriegsfåue disponibel zu baben, möchte ſie dode im Unglüdsfalle ſchwer fort: gehalten , 2,077,000 Fr. zinstragend gemacht und die zubringen geweſen ſein . Bevor der Hr. Verf. zu fig. V. Åbergebt, deutet er Zinſen zu Beſtreitung der jabrliden Central , Militar.
bedürfniſſe verwendet. Die Generalrecnung über die (man begreift nicht recht warum ? ) durch Fig. IV. an, 22 verfloffenen Jabre , ſeit dem Entſteben des Kriegs . wie die Preußen ſich zu verbalten gehabt båtten, wenn fonds im Oftober 1816 bis und mit December 1837 fie bedeutend ſtårfer auf dieſem Puncte geweſen wären . gibt folgende Reſultate :
Es ſteben hier 5 Batterieen in einer finie, und die Ará
Einnahmen.
Die franzöſiſchen Contributionsgelber 60W.Ft. Ap. 2,020,014 44 ( 3 Mid. fr. Fr.) Kaſſereſtanz des Kriegscommiſſariats
tillerie tritt fonad zum erſtenmale in Maſſe auf. Ueber den Nußen dieſer engen Zuſammenſtellung ſpricht ſich der Hr. Perf. weder hier noch andersino aus. Auch möchte er bei Cavaleriegefechten ſchwer zu demonſtriren
133,846 67
ſein. Dieſe große Batterie iſt aber zugleid theilweiſe
von 1815 U. 1816
Zinſen
.
Grånzgebühren Saldo der Rechnungen von Gewehren
1,051,821 3,382,122 1,303
9 29 89
Summa 6,539, 108 35
Ausgaben.
Zahlungen an die eidg. Militárbehörden 2,494,791 57 Verwaltungskoſten . Verluſt auf Geldſorten .
82,734 48
gegen den linfen Flügel der franzöf. Infanterie gerichs ret, wodurch dieſe Abweichung gerechtfertigt ſcheint.
Bei der franzól. Angriffodispoſition Fig. V. fdnnen wir die Beſorgniß nicht unterdrůden , daß die zur Flans
firung der Preußen beſtimmte Batterie vielleicht gar nicht zur Wirkſamfeit gelangen fann, wenn nämlich die Preußen eine entgegengeſepte Flanfenbewegung ausfüb.
16
ren , in welchem Falle fie durd den Hügel gebedt ſind. Wir würden daber unter ſolchen Umſtånden die Batterie
Saldo auf den 31. Decbr. 1837 .. 3,945,678 14 Summa 6,539, 108 35
das Flanfenmanóver mit dem 3. Regiment allein aus,
15,914
auf dem linten Flügel des Regiments Nr. 2 laſſen , und
führen, oder ibu bódſten den Haubißenzug zutheilen. Das durch Fig. VIII. dargeſtellte Rückzugemanover Lite r a t u r. und die Formation der 3 Cavaleriebrigaden (A.) baben Die reitende Artillerie im Cavaleriegefedt. piel Anſprechendes. Die Ridzugsſtellung F. würde aber Anſichten eines preußiſchen Artillerieoffiziers. Mit mehr Stårfe erhalten, wenn das Regiment des redten
3 Lafelni. Arnold'idhe Budhandlung in Leipzig, Flugels feine rechte Flanke an das Dorf H. rtůbte, defe zu bereßen
jen Eingånge durch eine balbe Schwadron Dem Lerte zufolge fommt ießt Fig . VIII . an die waren. Hierbei iſt aber freilich zu berúcſichtigen, ob Reibe , eine Juconſequenz, die ſich jedoch dadurdo ente dieſes Regiment dann noch gegen das feindliche Ges duldigen läßt , daß dieſelbe Figur mehrere Gefechtsverschüpfeuer gedeckt fein würde, was ſich aus der Zeiche darſtellt. Die Aufſtellung B. zur Bebauptung nung nicht genau ermitteln läßt. Der Hr. Verfaſſer iſt 1838. Preiß 12 Ogr.
Pro
(edu6. )
der Ebene würde obne die beiden Haubißzüge bintet aber auch nicht gefonnent, fich in dieſer Stellung lange den Flügeln nicht balıbar ſein , und iſt mehr auf Laus aufzubaften , er will nur der vorausgegangenen Brie rohung berechnet. Wie aber, wenn ſich der Feind mit gade Zeit derfchaffen , das Defilé D. zu paffiren , was Uebermacht gegen den einen Flügel wendet ? Der hr.
ibr audi wont gelingen mødte. Der weitere Abzug iſt
Berf. hat dieſen Fall nidt in Betracht gezogen. Inders gut angeordnet; dod wollen wir dem feßten Regiment ſen würden wir dann auch nidt in Berlegenheit rein ,
Glúd wünſchen , wenn es aus der Stellung K. obne
und den unbeſchafftigten Flügel in des Feindes Flanke führen . Die Bariante bei Fig. III. in Placirung der Geldhúße verſpricht eine großere Wirkung, es iſt jedoch nidt abzuſeben , warum der Hr. Derf. bier den Haus bißen nicht eine ähnliche Beſtimmung gibt; ſie würden , bei Friſdermont aufgeſtellt, die franzoſ. Batterie des
große Berluſte über die Brüde fommt. Das iſt jedod nicht zu andern, wenigſtens wúften wir etwas Befferes nicht anzugeben . A18 Berfolger würden wir aber das Handgemenge an der Brúde nidt berbeiführen , ſondern dieſelbe unausgeſeßt mit Rugeln beſtreiden laſſen . Die Verfolgung durch Savaterie iſt nur gut, wenn man ſido
linken Flügel und die dabinter ſtebende Cavalerie febr
nach Belieben ausbreiten fann.
incommodiren. Sehr zu beberzigen ſind aber die Worte : Fig. VII. führt dem fefer den wichtigſten Moment „ daß das ploglide Erſdeinen von ein paar Gefdůßen der Schladt bei Roßbach vor die Augen , wovon eine oft mehr wirft, als die lebhafteſte Aanonade mehrerer furze Relation gegeben wird . Der Hr. Verfaffer deutet Batterieen, welche dem Feinde vorſonell entgegengeführt hierauf diejenige Verwendung der Artillerie an, welche worden ſind. "
Die beiden Beiſpiele, welde durd Fig. V. und VI.
er für die zwedmåßigfte bålt, wobei er vorausfeßt, daß
die franzófiché Cavalerie 2 reitende Batterieent zur Vers angedeutetet werden (wieder eine Inconſequenz und fügung babe. Dieſe Batterieen erhalten die Beſtimmung, dießmat obne Grund ), find der Soladt bei figng eats ben Aufmarſd der franzoſøen Cavalerie zu deden, vor
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deren Mitte ſie beßhalb vereint aufgeſtellt ſind. Da ber nicht genau erunittelt bat. Hieraus dürfte aber auch jr. Berf. annimmt , daß zwiſden der Eröffnung des bervorgeben , daß die franzól . Batterieen mebr darauf
Feuers der preußiſchen Batterie auf dem Janusbügel bedachi ſein mußten, jene Batterie durch fecfes Herans und dem Aneinandergeratben der beiderſeitigen Cavale
fabren gegen die flanfe 31: 0 Rudzuge zu zwingen , als
rie ein Zeitraum von 10 Minuten liegt, ſo ſind wir der den Aufmarſch ihrer Cavalerie zu deden ; denn im Noth. Meinung, daß der Zwed vielleicht ſicherer auf andere falle fonnte Peptere aud in Regiments , oder Brigade
Weiſe zu erreichen geweſen wäre. Die vorderſte Battes colonnen agiren, dieman nicht ſo leicht über den Haufen das Feuer der preußiſchen Batterie ſobald als möglid) zoſilden Reitern nicht abzuſpreden iſt, ein tüdriges zu erwiedern , oder die preußiſde Cavalerie wäbrend Handgemenge berbeigefübri baben, weldes lange unent. rie würde allerdings bei h aufmarſchiren müſſen , um wirft. Dieß würde bei gleicher Bravour, die den fran. des Einſchwenfens und Vorrúcens zu beſchießen . Die
ſchieden geblieben ſein, die pretißiſche Batterie am Feu.
hintere Batterie wurden wir aber links berauszieben, in
ern gebindert, und der franzoſ. Jufanterie und Artiüerie
der Carrière ſich auf den linken Flügel des Regiments Nr. 2 leßen , und die preuß. Batterie en écharpe beſdies Ben laſſen . Bei der angegebenen Entfernung wurde dieſe Batterie (don nach 3 Minuten zum Schuſſe fome men, und ihr Feuer um fo wirkſamer ſein, da der Aufo marſch durch die Cavalerie verborgen wird. Marſchirte das 3. Regiment in derſelben Ridtung auf ( wie auch
Zeit zum Aufmarſche gegeben haben würde. Die da , mals ſehr unbebülfliche Taftif fannte aber blos Marſd . colonnen und Gefechtslinien, womit man nicht überall ausreicht. Die neuere Savalerietaktik würde weder ſo unbeſonnen berangeritten ſein, noch ſo ungeſdicte Maß. regeln ergriffen baben, ſich aus einer gefährlichen lage zu ziehen . Wir haben dieſer, nur einige Bogen ſtarken Schrift der Hr. Derf. will ) , ſo würde die preußiſche Batterie in ihrer rechten Flanke ſebr 'bedroht und entweder zur nur deßhalb ſo große Aufmerkſamkeit gewidmet, weil Abfahrt gendthigt, oder genommen worden ſein. Die wir uns gedrungen fühlten , dem uns gånzlich unbes
vereinte Aufſtellung der franzoſ. Artillerie bei h leidet
fannten Hrn. Verfaſſer unſere Hochachtung zu bezeigen,
an zwei Hauptgebredhen ; erſtens fann ſie das Feuer daß er dem Unweſen einiger neueren Zbeoretiker lo der Preußen nicht gut erwiedern, und wird von dieſer mutbvoll die Spiße bietet. Ein Artilleriſt vom gemdhns
(chrág beſchoſſen ; wil ſie aber dieß vermeiden, ſo bietet lichen Schlage wurde rich hoch geehrt füblen, wenn man Me zweitens der preußiſchen Cavalerie die rechte Flanfe bar. Durch die Trennung der beiden Batterieen wird hingegen ihre eigene Wirkſamfeit erhobt, und die Zahl der feindlichen Treffer vermindert. Der hr. Verfaſſer
die Leiſtungen ſeiner Waffe über die Gebühr hoch an. ſchlägt, und ihnen die entſcheidenditen Erfolge zuſchreibt. Wer es aber redlich meint, nimmt für ſeine Waffe nur das Verdienſt in Anſpruch , welches ihr mit vollem
bemerkt zwar früber , daß eine Aufſtellung bei & vor.
Rechte zufommt, und das hat der Verf. vorſtebender
theilhafter als bei h ſei, glaubt aber, daß der Aufmarſch Sdrift and getban. Wer dieſe Grånze überſchreitet, der Colonie des linfen Flügels dadurd, geſtórt werde. ſchadet dem Nubme reiner Waffe mehr als er ihr nüßt. Wir fönnen dieſe Beſorgniß nicht theilen , und würden
Bivor wir von dem ørn. Verfajſer abſchied nehmen, müſſen
dic hintere Batterie ohne alles Bedenfen dem 2. Regis wir noch zweierlei rūgen: Erſtens ſtehteinigrmale flanceurzüge ment folgen laſſen, weil die Cavalerie im Norbfalle geſchrieben,waseine fehlerhafteScreibart it. Zweitent wird im eine Unſicht ausgeſprochen , welche immer noch ſonteller aufmarſciren fann als die Artils Solußworte ſtändniſſen führen heißt daselbſt unter leicht anderemzu :Mißver: tann. Es ,, Stellt
lerie. Aber freilich fónnen ein paar unglüdlich tref. fic (die Befectotheorie) jedoch neue Ideen auf, ſo müſſen dieſe fende Kugeln in den ſich entwidelnden Savaleries und ſtets auf Wahrheiten , die unumſtößlich aus der Kriegserfahrung SeſdhůBcolonnen eine ſolche Verwirrung anrichten , daß der Aufmarſch dadurch bedeutend verzögert wird.
bervorgetreten ſind , fiſt begründet ſein . Nur zu leicht verleitet, das theoretiſdhe Studium der Kriegskuriſt zur Speculation , aber
aud nur zu wahr iſt es, daß der Soldat, der (welcher) ſpeculirt, Die Anordnungen in Betreff der Caralerie haben dem Thiere auf dürrer beide gleidt.“ Dieſe unfitt tönnte leicht
unſeren ganzen Beifall, doch würden wir diejenigen ' dahin führen , daß Niemand ein Buch in die Hände nimmt, und Regimenter , welche wegen Mangel an Zeit und Raum nidt zum Aufmarſche fommen fónnen , nicht in einzelnen Schwadronscolonnen, ſondern in Diviſionscolonnen auf die Mitte formirt agiren laſſen, wodurch ſie noch mehr
auch das Schriſtchen des Brn, Berfaſſers ungeieren bliebe; denn taktiſche Bücher enthalten la faſt ausſchließlich nur Iheorieen , die nicht weiter fint , al6 eine Frucht der abſtraction und - Spes culation. Bonte aber die Theorie nur Erfahrungsfäße bringen , ſo würde ſie noch vielgrößere Widerſprüche verbreiten , als das
in den Stand gereßt werden, der feindlichen Verfolgung. Oynebin der Fall iſt, denn die Erfahrungen ſind gar zu mannichs eiri Ziel zu regen .
faltig. Endlich beruft ſich ja faſt jeder Iheoretiter auf die Erfa hs
Die Aufſtellung der Batterieen bei k und 1 zur Dels rung, aber ſie machen freilich einen ſehr verſchiedenen Gebrauc davon. Das Feſthalten an alten Traditionen iſt niot minder nach:
fung des Rückzugs iſt mit großer Umlicht gew &bſt, und , ' alsirgend die genaue Befolgung theoretiſcher denn ſtets das Gelingen einer unternehmung Welt , hängt es dunft und faſt beſſer, ſie gleich Anfangs dabin zus theilig in dieſer Bebren růdgeben zu laſſen , wenn man ſie vorn nicht beſſer von Umſtänden ab , die ſorgfältig erwogen und den jedesmaligen verwenden fann .
Daß die preußiſche Batterie feine beſſere. Aufſtellung
Berhältniſſen angepaßt ſein wollen. Man laſſe alſo die Leute (chreis
ben, was ſie wollen oder können, forge aber dafür, daß Ertradas
canzen gebührenderniaßen gewürdigt, und die leſer davor gewarnt finden fonnte, als auf dem Janusbügel, ſpringt in die werden . Der ør. Berf. hat dieß gethan , und dafür reichen wir Augen. Ihre Wirkung gegen die franzöſiſchen 3 Cavas ihm hiermit dankbar die Hand. UnCefern wird es feinem Schrift: Ieriecolonnen muß ſehr mórderiſch geweſen ſein, und es dhen boffentlich nicht fehlen, denn unſer Bericht gibt nur ſehr un: ijt zu bedauern , daß man ibren Verluſt an Pferden vouſtändige Notizen áser deſſen Inhalt. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 97 .
5. Dec. 1838. Bond
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Allgemeine Militár - Zeitung. tb
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Infanterie Chrapowizfy. Mit höchſter Genehmigung war ſchon ſeit Monaten zur wirdigen Begehung dieſes waffnung der deren Cavalerie fcheint nunmehr Tages von ſeinen ehemaligen Schülern eine Subſcrip, in Erfüllung geben zu wollen , indem die erſten Züge tion veranſtaltet worden und aus allen Theilen des Ba
é tn.
Die Toon långft projectirte Aenderung in der Bes
der Escadronen des in München ftationirten kůraſſiers Reichs gingen zabireide Beiträge ein. Am bezeichnetent regiments mit lanzen verſehen worden ſind und in deren Führung gegenwärtig unterrichtet werden.
Tage wurde der Jubilar mit einem Handſchreiben vom Großfürſten Midiael, Generaldireftor aller im Reiche
F r a n frie i ch.
anweſenden Eleven, unter welchen man den Kriegsmis niſter, Grafen Tſernitidem, und die diſtinguirtere Ges
beſtebenden Militárſdulen, beebrt. An 400 ſeiner bier
Der , Moniteur 11 enthält eine f. Ordonnanz vom
20. November , der zufolge die zwei durd f. Ordonnanz neralitåt bemerfte, gaben ihm an dieſem Lage ein feſt. vom 14. Mai 1831 errichteten enter e Regim
der Marin
lidhes Mahl im zweiten Kadettencorps , in welchem der
neu organiſirt werden , und den Namen Infanterieregis Génerallieutenant Klingenberg erzogen worden war, im menter der Marine annehmen ſollen. Dieſe zwei Corps Jahre 1788 den erſten Offiziersgrad erbalten und feit ſollen zum Beſaßungsdienſte der Militårhäfen des Ros dieſem Moment ununterbrochen als militåriſcher Sus nigreichs und der Kolonieen verwendet werden. Auch genderzieber gewirft batte. Noch während der Mittage . fou noch ein drittes Regiment derſelben Waffe fiir dicle tafel lief ein böchſtes Reſcript Sr. Maj. des Raiſers beiden Dienſte errichtet werden . Die Zuſammenſepung
an ibn ein, durch welches ihm in den buldvollſten Auss
und der Dienſt dieſer Corps und ihre Vertheilung in den drúden die Inſignien des weißen Adlerordens verlieben Kolonieen iſt in der Ordonnaiz umſtändlich beſtimmt. und ſein ganzer gegenwårtiger Gehalt als febenslang, liche Peibrente zugeſichert wurde. Zwei Tage ſpäter gab 3:10 . Großbritannien. der Jubilar den Kadetten ein Feſtmahl. Schon ſaß man Unſere weſtindiſchen Kolonieen wurden ſchon längſt an der Talel, als allen ganz unerwartet der Großfürſt als das Grab des britiſchen Soldaten betrachtet, und Midyael unter den Gäſten eridien , den Jubilar berzlid noch immer geſchieht nichts , um den Einflúffen jentes umarmte; ſid, entſchuldigte, an ſeinem Jubelfeſte wegen verderblichen Klima's entgegenzuwirfen . Einer neuer, Unwohlſeins nicht erſchienen zu ſein, dieſeun Mahle aber, .
lichen Berechnung zufolge fiind ſeit 1803 bis 1836 bei obgleich uneingeladen, beizuwohnen winſche . Se. faif. einer Befaßung, welche durch ſitnittlich 8000 bis 9000 Hobeit brachte einen Toaſt mit den Worten aus: ,,Meine , alif’s Wohl unſeres 'achtungswürdigen Gene. Mann beträgt, 33,000 britiſche Soldaten auf jenen Ins Herren rals Klingenberg ! " Aud bier noch während des Mahlo ſeln geſtorben , und zwar Kriegsverluſte ungerechnet! L
erhielt der Jubilar einen neuen Beweis , wie fehr ihn das Wohlwollen aller Glieder des erbabenen Raiſerhaus
: Rulan d .
: Petersburg , 10. Nov. Vor einigen Tagen wurde fes für feine ausgezeichneten Verdienſte als Militarers ein Tehr denfwürdiges Jubiläum in unſerer Raiſerſtadt zicher ehrte. Der Miniſter des faiſerſ. Hauſes , Fürſt
begangen. Der Direktor des Paulſden Kadettencorps, Wolchonden , unterrichtete den Großfürſten durch ein Generalieutenant Klingenberg , vollendete am 24ten
Schreiben : Die Kaiſerin Alerandra babe dem General
Dktober ſeine 50jährige Dienſtlaufbahn, welche er mit
Klingenberg einemit ihrem Bildniffe und reich mit Brils
fers ausgezeichnetem Eifer der Jugenderziehung in den lanten verzieite Labatiere zukommen laſſen. Nachdem hier beſtebenden Militårſchulen widmete, während : Wels der Großfürſt dieſes Schreiben laut Herleſen , umarmte der : 1606 von ihm gebitdete ' Eleven in den activen er nochmals den von tiefſter Rührung ergriffenen Fu.
Dienſt traten und mehrere jeßt die höchſten Militárs belgreis , an ihn die Worte richtend: ,, Ich bin ſehr chargen bekleiden. Zu den åtteſten derſelben geboren: frob , Ihnen perſönlich dieſen Beweis der hohen Auf der gegenwärtige Statthafter. des. Kónigreich
Polen,
merfſamfeit und Gnabe S. Majeſtát überreichen zu
Feldmarſdau Fürſt Pastewitſd , der General der Artils können .
Terie Rapzewitſch , der Generaladjutant ind. General der
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Ueber die Uebungslager. *)
ſelben erleichtern tann, indem ſie die Verlufte an Mens
( Eine Anficht des Generals Vaudoncourt. )
fden mindert und das Blutvergießen in den Saladten
1
Der allgemein nicht nur bei uns ( den Franzoſen ), legreren vermeidetReſultate tåbrendfubren Zaftit nur zu diesem die reine tann. ſondern auch in allen größeren Staaten Europa's an.
genominene Gebrauch ,jedes Jabr eine gewiſſe Anzahl von Zruppen in fagern zu verſammeln , wo man ſic während mebreren Wochen manovriren oder vielmehr ererciren låßt , iſt wohl nur aus dem Wunſche ber. vorgegangen , fie in allen Zweigen des Dienſtes zu unt. terrichten und ſie zu befåbigen , den Krieg auf eine vortheilhafte Weiſe zu fübren , wennſie dazu berufen werden . Erfüllen dieſe ſogcuannten Uebungslager den
Der Unterricht, Kriegsmann in den Res gimentern Garniſonen ſtarten der empfånigt undden welchen , fann ibn einen großenTheil der Taftit lebren, allein ſie lebro ibn denſelben nicht ganz; denn erlernt in der Regel nur einförmige Evolutionen , welche er auf einem von Hinderniffen entblößten , und möglichſt ebenen Terrain ausführt ." Er verrichtet fie maſchinenartig, denn nichts fannſeine Aufmerkſamkeitaufeinebeſondere Weiſe fefe Teln, 'nichts zeigt ihm die Urſache der Mandvers an,
+
1
Zwed , für welden ſie gebildet werden ? Verlaſſen die welde ihn vollzieben bea ſie ihn gemachtwerden welder greiflichman nichtfann weißnod einmal, ; er(åßt,
Corps, welche dabin berufen werden , dieſelben zur Krieg: fübrung befábigter, als ſie in dieſelbeneinge ſind ? dieſe Frage Wir wiſſen nidt, in wie weit es möglich iſt, rådt bejabend zu beantworten, und wir glauben nicht zuweit zu geben , wennwirſagen, daß es leidster ſein dürfte, eine verneinende Antwort zu rechtfertigen .
Obne in eine Prüfung deffen, was geſchieht, tiefer einzugeben , glauben wir, daß es in diesem Augenblice nicht am unrechten Orte fein möchte, ſich mit einiger Aufmerkſamkeit mit der Frage über die Uebungslager und die Einrichtung zu beſchäfrigen , welche ibnen zu
befind mancher Generals oder Stabsoffizier welcher ſich auf dem Erercirplaße denRufeines geldikten Mandorirers
Beweg Feinde gegenü ungcheneines ihmman entſpre geſeben, dennberauch oftliden daßs lie . Sorichhat
mebr dem Saladtfelde auf Mandvern ' nidt ſollte, wobl erworben hatte, er anwenden wußte,welches von feinen begegnen zuvorzu denjenigen Feindesz oder . u des um kommen . Aber das ist noch nicht dues: der durd Hand. griffe und Detailerercitien , welche man bis zur Kleinig . feit" treibt , um dem Unterridte einige Abwechſelung zu
geben angemesſen wäre, damit ſie dem Zwed threr geben , mußlos geplagte Soldat weiß das, was er im
Dieß nidt thun fann, und weißnidisvon dem,was wir beabſidstigen , indem wir einige Joren Idreu, über dieſen erFelde thun ſoll. Er iſt mit feiner der Derridtungen des Gegenſtand eurwiđeln , ausgezogen aus einem nod un Krieges vertraut: ein etwas ſchwieriger Marſd erregt gedructen Werte über die Wifendaft des Krieges nach ſein Erſtaunenund idlågt ibn nieder , der Ucbergang
den Vorſchriften und Beiſpielen der großen Feldberrn über einen Graben oder einen Bade bålt ibn auf, die feit Guſtav Adolpb , mit welcher wir beſchåffrigt ſind. der Feldbefeſtig ibn in Berwunderung Berlegenheit Die Wiſſenſdaft des Krieges umfaßt zwei Haupts Arbeiten ibn ab , er ung und ſetreden iſt inregen Mit einem er face gweige: der" eine mebr intellectuelle enthátt und formus das l'ageroderden Bivouak einrichten fou. , wenn .
lirt den allgemeinen Plan der Militároperaationen und
Worte, er iſt alt mitgemadt an Dienſt und er nidor umfaßt das Ganze , indem erdie Combinationen und ſchoneinen Ausnahme Krieg hat,růdt mit, wenn der deren progreſſiven Gang beſtimmt, ohne dieArt uud Waffenfertigkeit," ſo neu indas Feld, wie der Recrute Weiſe unddie Details ihrer partiellen Ausfúbrung zuweilen
zu und bat
noch weniger Gefdic .
beribren ; dieß iſt die Strategie . Der andere, mebr me,
chaniſche Zweig , beſchäftigt ſich mehr mit den Mitteln Plane ; er beſtimmt zu dem Ende die Ordnung der Trupt pen für jeden Fall und die Bewegungen , welde ſie auf
zur Ausführung der von der Strategie vorgezeichneten
Strategiederſelben Was die anbelangt, lo fann man theoin. Grundråbe retiſchen in Garniſon ſelbſt und die ſeinem Zimmer ftudiren ; allein die practiſcheAusfübrung dieſer Grundfäße kann man ſich nur durch ihre Ausübung und ihre Anwendung auf dem Terrain ancignea. Wcna
dem Terrain vollziehen ſollen , auf dem ſie gegen den Sdule die Generale und in dieſer Beginn Feind gu bandeln beſtimmt ſind: dieß iſt die Taftit. man nicht unterrichtet man ſichere ſein,beim , ſo kannStabsoffizier Die Kenntniß der Grundfäße von allen Beiden iſt nidst eines jeden Krieges feine Strategen zu haben , als dies uur den Generalen , ſondern auch jedem ein Truppens jenigen , welche ſich in vorbergebenden Kriegen als ſolde
corps commandirenden Offizier, welcher abgeſondert bandeln berufen wird, unumgånglig ; die Nothwendige feit dieſer Bereinigung von Kenntniſſen mindert Rid nur bei denjenigen Militärperſonen , welche einfache Werts zeuge ſind und denen die Taftit genügen fann. Dage:
erwieſen baben ; nad einiger Zeit werden ſide derer war unter denjenigen feuten , deren Genie nur einer Geles genbeit zur Entwidelung bedarf, bilden, allein welden Portbeit můrde nicht ein Feind von Anbeginn baben , deffen Seutrale ibre Ausbiloung während des Friedens
gent gewinnt die Anwendung der Strategie in dem Ma Der ,Rönig vervollſtändigen gewußt es baben. an Wichtigkeit,alsmanſichder Spiße der Militár: zu Preußen verſtanden , Friedrich 11.,batte als er vort får
pyramide nåbert ; es gehtdaraus bervor, das in den feine Armee wabebafte Uebungslager organiſierte. Mau bócoſten Graden die Strategie vorberrſden muß. Denn
臺
in derThat iſt ſie es allein , werde dievortheilhaften glaubte ibn natualmen undbat ibnin manden
anderen fåndern nur nadigeåfft, Reſultate eines Krieges durch die Ueberlegenbeit ihrer ſogenannteMandverlager errichtete,indem welcheman aberdaſelbſt Combination en ſicherer berbeifübren und die Opfer deſ anderes maren , als lurus , und Paradelager So bes . nid :8 ) Xus der Sentinelle de l'armée entnommen .
merkt Guibert febr ridtig, man fübrte darin eine gute
1
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Ride, man parasitte vor den Damen und man treninte fichwieder , obne etroas gelernt zu baben . Die Zeit wurde barin mit Revuen und Detailerercitien zugebracht; man beſchafftigte ſich nur damit , die Regimenter durd die Politur der Waffen und durch die Soquetterie in der Kleidnng des Soldaten glänzen zu laſſen ; man opferte Mdes den Albernheiten , die man ſo richtig mit Corpo . talogeift benennt , aber man fab darin feine ſtrategifdie Bewegung vollziehen , feines jener großen Mandrers ,
Angriffss, Bertheidigungs , und Belagerungsfrieg, wozu drei Armeecorps verwendet werden müßien , von wel, den zwei die Armeen darſtellten , welche unſer fand angreifen und vertheidigen , und das dritte mit den Be. Lagerungen beauftragt wurde. Die beiden erſten Corpo, welde wir Operationsarmeen nennen wollen , könnten auf zwei Infanterie , und zwei Cavaleriediviſionen ges bracht werden , deren jede eine.Brigade als Avantgarde båtte; das dritte Corps . oder die Belagerungsarmee , *
welde allein geeignet ſind, Armeegenerate izu bilden . ) tdunte wenigſtens eine Cavaleriediviſion baben . Die beiden Armeeu , auf dem Puncte gelagert, vor Damit die mandverlager den einzigen Zwed wirt. lid erfüllen , welder die Truppenbewegungen , den biers welchem aus ſie ihren Scheinfrieg beginnen ſollen , múrs ' g den zuerſt einige Zeit feftfteben , um ſide mit den Dpe mit und mit der Bildung der Armeen für den Krie
verbundenen foſtemaufwand zu rechtfertigen beruag , rationemandvern vorbereitend zu beſdiffrigen , welde müffent fe nicht nur dazu dienen , den taktiſden und fie dem nådſt ausführen ſollen , damit die Zruppen der ſtrategiſchen Unterridi 'zu erweitern und zu verbeſſern , verſchiedenen Waffen ſchon bei dem Beginnen ibrer Bes ſondern ſie müſſen aud die Grundlagen der landesvers wegungen eine practiſche Renntniß dapon baben . Dieſe theidigung feitellen . Nach unſerer Anfidt fonnte man Manøver würden befieben in Mårſden aus einer fager . ſie auf nachſtebende Weiſe organiſiren , um den einer {telle zur anderen , im Zuſammenbange oder in Treffen geſchieden ; in einer einzigen Direction , oder in abweds iden d ju renr zu denattande Zwe undAnſt en ,erre he. von einander ges felnden durd Frontveränderungen ; in Uebergången vor blid welc lage 1
trennt ſind und bezüglich der Mandvet , welche darin Flüffen und . Defileen , in Fouragirungen , in den. An. ausgeführt werden , in feiner Verbindung zu einanderordnungen zu dem Angriff und zur Verteidigung vers Reben , oder deren jedes im Ganzen nur aus der Waffe fdanzter Poften und Dörfer 26. Nach dieſen Práli , der Infanterie oder Cavalerie beſteht, ſoftte man diefefe muinarien wurden die beiden Urmeen ibre Operationen
ben in ein und demſelben Kriegsſyſteme zuſammenfaffen .
beginnen , indem die eine , welde den Feind vorſtellt ,
Zu dem Ende måre es nöthig , das die Truppen , weide dieſelben bilden , in ihrem Ganzen die dreiHauptſyſteme
das land anzugreifen und zu beſeßen fucht, welches die andere vertbeidigt, oder umgekehrt, indem dieſe offenſiv
der ſtrategiſden Dperationen umfaffen , nåmlich den perfährt, um die erſtere über die Gränge zu werfen . Da dieſer Scheinfrieg den Unterricht der Offiziere +
* ). Der Berfaffer hätte nidt nöthig gehabt, ing 18. Jahrhundert ern, und aupt zubei finden gslag Icupp,enver überhiele webunđzug ehen den es in nicht man ungen wieſamml um Beiſp zurü madeaſcu , die neuere Beit hätte ihm reidliden Stoff gebos ten . Bielfältig wird dem Paradeweſen große Tufmetſamkeit
allerGrade zum Hauptzweck baf, so werden die zu den n der Truppen gegebenen Befeble, um dieſe Bewegunge bagjenige, was ſie tun ſollen , fennen zu febren , mit einer an die Corpschefs gerichteten detaillirten Inſtruc.
gewidmet ; wenn die Soilette nur autund gtăngend ausgefalt
tion , welde die Gründe der angeordneten Bewegung und die Urſachen , welche dieſelbe motiviren , enthält , verfeber werden müſſen . Dieſe Darlegung iſt unum.
lon , die Baltung des Soldaten redhe ſteif iſt , wenn nur an der Sonur defilirt wird, in Ubbcilungen und in Moffen , im
gånglid , damit die Stabsoffiziere fich von der Notb . fehlshaber, ift man weniger bekümmert , und an Stratageme, wendigkeit oder Näßlichkeit deſſen, was ſie thun follen,
ich und ber Bes namentl Ausbildung hritt der übrigeo Galopp,enwegen nden Schritt, im im ,Sturmſc und geſchwi langſam
pon welchen der Berfaſſer traumt, wird nicht gedacht. Dagegen voltandig Regenſchaft geben , die Operationen durd
bar man Parade:Zapfenfreide,bei welchen tausend Spicliute denken und im Voraus lernen fónnent, fie zu leiten , värmen , und ein Parade- Iirgidiren, wobeidie Stritte gezähit wenn die Reibe an fie fommt, alle Tages oder Bewe. gungôbefeble mußten, ſammt ihren Gründen, in ein be. hat das durchden Auch abgezog che pas her : ing lädortli Kriegesscultug Ernſt desRetision bitrere ſo der undwird. portten en radeweren einen bedeutenden Zumacht erhalten . Unfort in fonderes Buch geſprieben und zu Ende der Mandverzeit in reiniidem jedodie einfachen Seivande und in Demuit die den Offizieren aller Grade, erlaubt fein , fick dieſelben
Gottheit zu verehren, wird der bödorte Slanz entwidru mets mittheilen zu laſſen , um ſie zu ſtudiren und ſide zu der durch die damit für din @ordat 'verbundene Caft und Ur: unterrichtet . Das Kriegotbeater müßte bald in der einen , bald beit deften ganze Wniadt gerſtört, und woht mancher Soldat m in der anderen Gegend , und beſonders in denjenigen n . Nadhre manauslange den isrunde Freigeiſtfludens gegange geſpiertguthat,Kirde foll auf einmal biefem ift alles mit
Geroult ſerig gemacht werden : DO 16 aafrid tiq dabei zugeht, Ridtungen gewåhlt werden , wo das fand von Seiten wird Der ergründen,der Serz und Nirren prüft und ſich nicht feiner Nachbarn einem Einfalle ausgereßt fein fóunte.
fpotten tabt. Bei biefen Widerſprüchen unfeter Belt mötte Der die Vertbeidigungsarmee commandirente General en, welche in der Jugend mit müßte in Form von Inſtructionen, welche in den Ein. man ſie mit neiner Mesevergleid ftergeworde aelt man Wie jedem Ianbourift. dasMaſter geliebãu tüdtigen es gang des Buches der Bewegungen geførieben würden , gat, im auer abereiner zur Beirdom +
Kriegsſchule haben, fo gehe man nach Bürttemberg. Dort iſt eine unterſtellte Geſchichte der Borbergånge des Feldzus dem militärifden Sand fein Međt widerfahren , und man iſt ges , eine Angabe der wahrſcheinlichen Plane des Feindes , Doct glüdlicherweiſe ro weit gekommen , die eigeneunwiffenbeit die Hauptgrundlagen , auf welchen das zu befolgende in manchen Dingen zu Belächeln, auf welche dagegen an ondes Bertheidigungsſyſtem berubt ; endlich das Reſultat des ten ten Drten
jurūtin
Tatten .
großes fetde voird , die die , wennGewicht aber in ibr Bürfel auf demgetegt Nichts Schladi eiſernen
Ammert . drø Arberf.)
zu eröffnenden Feldzuges , weldes erreidot werden fol, er alten .
776
775
Um den ſtrategiſchen und taktirden Unterricht, weli nach und nad einrüden müßten , die Inſtruction, der ceri aus der Errichtung von Mandverlagern bervor.
Pulben viel mehr geſichert ſein würde , als es in den
gehen muß, zu verouſtåtidigen , iſt es nöthig , daß die Bagern, welche man fuflager nennen lann , der Fall iſt. Operationen der fogenannten Belagerungsarmee in Wenn ein neuer Krieg ausbråde, würden die Solda . einem
und demſelben Syſtéme der. Operationsarmeen
ten, Offiziere und Generale, vertraut mit den Pflichten ,
combinirt werden ; ſie wird ſich daher immer unter der welche ſie zu erfüllen, und mit den Bewegungen , welde Befehlen desjenigen commandirenden Generals der einen ſie auf jeder Art von Zerrain und in Gegenwart des der beiden anderen befinden müſſen , welche einen Aui
Feindes Auszuführen baben, bei der Eröffnung des Feld.
griffsfrieg führen wird. Die neuen Operationen ,welde zugso nicht mebr die Verlegenbeit und Ünentſdiebenbeit aus dieſer Combination hervorgeben , fónnen ſich im empfinden , welche man bei dem Beginne eines jeden Allgemeinen auf folgende bedranfen .
Die Armee A
neuen Krieges leicht an iDnen wabrnimmt. Die Einen
3. B. gelangt in den Bereich einer oder mehrerer Fes und die Anderen würden ſid nidt in die Tage verſeßt
Hungen , ſucht durch Márfche und ſtrategiſche Beweguns rebent, ibre ſtrategiſche Erziebung, da zu beginnen , wo gen die Armee Birre zu führen , um eine ſolche Stellung man ſie nur um den Preis von Unfällen und vielem zu gewinnen, daß die Belagerung der Feftung, weldie vergoffenen Blut erwerben kann. Diejenigen unter uns, -
bezeichnet worden iſt, nicht mebr verhindert werden fann welde die Feldzüge von 1792 1795 mitgemacht haben, Die Armee B auf threr Seite ſucht den Planen der Ars
wiſſen, was es uns gekoſtet bat, ebe wir die Jourdan ,
mee A bebarrlich entgegenzuarbeiten unð ſich bergeſtalt Hode, Marceau . aus unſeren Reiben baben bervor, aufzuſtellen , daß ſie die Feſtungen oder Praße deckt,
geben feben .
auf welche der Feind. Abſichten haben kann. Iſt die Belagerung eines Praged formirt , ſo iſt die Armee A
beauftragt , dieſelbe gegen die Verſuche der Armee B ,
Mifcellen.
The 34 fören oder ihre Aufhebung berbeizuführen , zu 15 " [Det friegéb'a umeifter Daniel Spedle.). Ia bem deifen. Dieſe leßtere ſucht dagegen dird Manórrr und
vor 10 Jahren zu Berlin erſchienenen » Sandbuche der vorzügliche
alle ihr zu Gebote ftebende Mittel die Armee A in die Men Syſteme und Manieren der Befeſtigungskunfte hat der Bers
Biotowendigkeit zu verfeßen, entweder ' die Belagerungge faſſer , br. o. 3 aftrow , mit Redhe aud die Befeſtigungsweiſedes armee zurüdzuziehen , um dieſelbe durch einen angeftus bekannten Ariegebaumeiſters Daniel Spedie befarieben, dabei über Geburtsort, Stand und Birtſamteit Opffelben Angaben ges inten, aber airausweichlich gewordenen'Angriff zu retten, macht, welche ich im 1. Hefte des 4. Bandes der militärke
oder eine Sdladır 311 'wagen , melder ſich die Armee B fen Miribeitungen & pom Jahre 1830 ," auf gute Gründe entziehen muß, ſolange nicht der Gegner der Wabr. scheinlitt feiten des Erfolgs. beraubt worden ſeint wird,
geflüßt, 016 irrig nachgewieſen zu baben glaube. Nun wird neuerdings. Spodle's gedacht, im 7. befte diefes
welche ihm zu entziehen man ſich bal bemůben müſſen . Jahrgangs 'deröſtteidirdi -militäriſchen Zeitſchrift , in einer ad 5. Dasjenige, was wir meiter oben über die Art det handlung über die Striegeereigniſſe dei Gibraltar in den Jahren 1704 ů . 1705 , ovon ørn . paupimann geiler, indem auf 6.9 Ertheilung der Bewegungsbefehle und über die allges angegeben wird, daß Raifer start V.,dieBidrigkeit des Puncs meinen Inſtructionen für die Operationsarmeen geſagttex Gibraltar ertennend, den berühmten Ingenieur Spedle babent, kommt auch bei der Belagerungsarmée in Aus aus Straßburg babin berufen habe und durch denſelben den pias wendung. Da die Verwendung der Hälfstruppen ', der nach den Grundlagen der damaligen Befeſtigungsmethode verbera
Nationalmilije oder der mobilen Nationalgadde ventioms men, in denjenigen Kriegen , welche große Maffen son
fern und 'ermeitern ließ. Da nun unſer Danielpedre , der meines Wiſſens, bisher
Streitfräftenerfordern,unumgånglid geworden ist, ſo als der einzige berühmteIngenieut diefes Namens galt, im Jahre
werden ſie ohne Widerrede am vortheilhafteſten auf die Weiſe verwendet werden, daß man die Garniſonen für die befeſtigten Plåße daraus nimmt ; alsdann kann man für deir activen Krieg auf das ganze ſtebende Heer zåbs len, welches fitr dieſe Gattung von Operationen beſſer
1536 geboren wurde und Kaiſer Karl V. im Jahre 1556 auf die
Regierung Spanieno verzichtete, lo mar Spedie zu jenem Zeit: puncte erſt 20 Jahre alt, und da der Bau yon Gibraltar audo nicht gerade in den Beitpunct der Regierungsabtretung gefallen ſein dürfte, fo mūsteSpidie bereits in einem alter von 18 bis 20 Jahren ein berühmter Friegsbaumeiſter geweſen ſein. Dießift aber nicht wäguicheinlich, und da der in den oben angezogenen
eingeübt und vorbereitet iſt.Es iſt darum gleid falls militärischen Mittheilungen angeführte, im Jahre 1599 zu
néthig, daß die mobile Nationalgarde an der Vertbei, Straßburg verfaßte Bebenfabriß Spedie's genau anführt, daser Antheil im Dienfte Ataifer Marimilians, des Erzherzogé'Ferdinand digung der feſten Platte einen sehr thătigen , wenn die und des Berzoge,21 bredt von Bayern geſtanden ſei , aber
nehme, úmdarin nido ganz fremd zu ſein Karte W. und einer Reiſe nad Spanien 2c. nidt erwatnt, To Gelegenheit, ſie damit zu beauftragen , Tidy ſich darbieten unterliegt ef taum Spédie einem Zweifel, daß unſer Gibraltar nichtberühmter iſt, welcherKriegsbaus derjenige würde. In dieſer Beziebung würde "e3" genügen , wenn meiter Daniel
die Garniſonen der Plåge , welche, wie wir oben bes befeſtigte, und daher ein . Berwedelung des Namens oder der merft haben , belagert werden follen, über das gewóbn. Perſon ſtattgefunden haben muß. lice Bedürfniß verſtárft und faſt ganz aus mobilen Sollte aber, aus der Quelle, welde $r. Þauptmann, eller benugt hat,, mit Beſtimmtheit bervorgeben , daß der dahin Nationalgarden zuſammengeſet werben .
Wir denken, daß vermittelit der nach unſerem Vor:
berufene Kriegebaumeiſter wirklic Spedie geheißen babe und
aus Straßburg, geweſen, lei, ſo könnte es vielleicht ein Verwandter hlage organiſirten lager , in welchen die Truppen die oder der Water unſere Daniel geweſen ſein , und wir würden Manöver und Operationen des wirklichen Krieges pracs Fodann einen berühmten , Kriegsbaumeiſter djeſie. Namens, mehr tiſch ausführten und in welde alle Corps der Armee beſigen. I. , Xylanders: 5
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. w . deste in Darmſtadt' und in deſſen Orfisin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 98 .
8. Dec. 1838.
ETO
DD
UWIH
到
Allgemeine Militar - Zeitung . Frantrei d .
Hofpitaler.
Das Budget des Kriegsminiſteriums für das Jahr 1839 beträgt 238,914,486 Fr.
Es kommen dabei fols
Perſonnel
2,454,881
Bebandlung der franken
8,915,017 125,000 11,494,898
Reſervevorråthe
gende Rubrifen und Hauptpoſten vor : Gentralverwaltung ( Perſonnel.) Gehalt des Miniſters
Fr. 100,000
Beſoldungen der Chefs und Commis
1,214,100 94,000 1,408,100
Deßgleichen der Dienſtleute Centralverwaltung (Materiel.) Allgemeine Lieferungen
182,000
Unterhaltung von Gebäuden und Hotels .
54,000
.
236,000 Allgemeine Drud foſten . Das Gouvernement von Afrika ..
Marſchdienſt. Militårtransporte Marſdgelder
Koſten für Civilgefångniſſe u . Schließgeld Kleidung und fagerung.
Perſonnel .
154,000 12,994,281 13,148,281 4,917,493
Materiel
156,000
396,000
Militár better . .
Ståbe. Gehalt der Marſdåde von Frankreid , der
Allgemeine Transporte. Directe Transporte
General . , Stabss und anderen Offiziere des Stabs .
Sebalt der Militárintendanz Gebalt der Plakſtåbe
7,077,627
Gendarmerie
Recrutirung . Militår iuſtiz
13
18
F
月
III
Allgemeine Remonte. Anfauf von Druppenpferden Anfauf von Offizierspferden Zufàuige Ausgaben
.
Veteranen der Armee
250,069
Pebensmittel Heißung und Beleuchtung
82,424
3,205,065
Für die Cavalerie
182,000 -40,000
Artillerie
Militårequipagen
12,000 234,000
58,278,211 18,923,430
10,325,894 Fourage 2,149,191 873,858
1,927,119 92,477,703
lebensmittel und Heißung. Perſonnel ..
2,905,901 216,740
Pferdegerdirr. 11
der Militárequipagen k
2,266,788 15,084,596 17,422,986 475,000
Sold
Cavalerie Artillerie des Genie
87,000
168,000 1,025,965
1,256,996
Unterbaltung der Truppen . der Infanterie
770,965
Militárequipagen Poſts und Kurierkoſten
2,250 ,102
Gehalt des beſonderen Stabs der Artillerie 2,233,083 Deßgleichen des Genie .
757,729 2,449,922 293,992 3,501,643
21,605,751
Nidotactivitatsfold.
Generaloffiziere . . Stabs . und andere Offiziere
.
211,250 572,720 783,970
Lemporåre Ausgaben . 763,000 18,479,568 2,762,036
22,004,604
Weiterer Nichtactivitåtsſold
.
45,000
Urlaubsrold an Offiziere von aufgelößten Corps ..
Reformgehalte
1,080,000 676,000
779
780
Temporåre Gebalte für reformirte An, geſtellte .
Fr. 3,052
Unterſtübungen
D ft i no te At. Der Drientals Ferald und nach ihm die Allgemeine
899,000 Zeitung geben über die Armee Rundſdit. Sing 68 , 2,703,052 Adnigs von Labore, folgende Nachrichten: *) ,,Runds
Zuſchuß zu den Fonds für die Retraites
ſihit. Singhs reguláre Infanterie beſteht aus 18 Ba.
gebalte von Angeſtellten Kriegsbepot und neue Karte von Frankreich.
,iedes800 Mann ſtark, ebenſo gut gekleidet 460,000 tailonen und equipirt wie die Truppen der Oſtindiſden Compag.
Kriegsbepot Neue Karte von Frankreich
181,000 200,000
381,000 Materiel der Artillerie. Arſenale, Directionen , Spulen und Gens
traldepot der Artillerie Außerordentliche Arbeiten zur Unterbrin, gung des Materiels in Afrika .
Handwaffen . Gieſereien und Schmieden Ankauf von Pulver
.
+
fernen , Hoſpitalern und Magazinen . Etabliſſements für den Dienſt des Genie und zufällige Ausgaben .
diren ruſtig und ſcheinen in den gewöhnlichen Mand.
1,975,760 100,000 2,975,000
Königliches Militarcolleg Cavalerieſchule Spezialſchule des Generalſtabs
Applicationsſchule der Artillerie und des Genie zu Meß .
Militárgymnaſien . Regiments culen der Infanterie und der .
vers der Frontewendungen , deß Růczugs in Ethellons, der Bildung von Quarré's und des Deployirens gut in einander zu greifen. Das Gommandowort iſt franzöſiſch , und die eingeborenen Offiziere commandiren gut. Das
735,290
Hedenfeuer ( ? ) der Vierecke iſt nicht lebhaft genug,
441,700
aber das Rottenfeuer iſt trefflich und macht den Trup. pen alle Ehre. Die Sifhſoldaten ſind bůbſce, robuſte Peute, und baben ein febr impoſantes Ausſehen. Jedes Bataillon wird von einem eingeborenen Oberſt befebs ligt, und jede ſeiner 8 Compagnieen bat 3 Subaltern . offiziere, und das gewóbnliche Verhältniß Unteroffiziere. Im Felde erhalten die Truppen Zelte , und jedem Bas taillon iſt eine Abtheilung der nöthigen Werfleute bei.
4,430,000 6,025,000
500,000
448,000 der gegeben ; für ärztliche Unterſtüßung aber iſt von Seite Regierung nicht vorgeſorgt. Die Mannszucht iſt
11,403,000 Militårſchulen . Polytechniſche Schule Militárfchule zu St. Cyr
gehånge ſind von ſchwarzem leder. Die Bataillone ſind nach der alten Art in drei Gliedern formirt , fie mar .
6,227,750 Materiel des Genie. Befeſtigungen Militärgebäude Außerordentliche Arbeiten in Afrifa an Ras
nie. Shre Waffen ſind aus den Fabrifen von labore , und den aus den britiſchen Arſenalen gelieferten ganz gleich. Die Infanterie trågt ſcharladrothe Rode mit grünen Aufſchlägen und wollenen Epauletten , die Webrs
ſtreng, ia hart, für geringe Dienſifehler wird der Rats
665,710
tan (Stoc ) freigebig applicirt ; deſſenungeachtet iſt der Militárdienſt im Allgemeinen populär. Der Monatsſolb
470,000
eines Sipahi beträgt 7 Rupien, ungefåbr 10 fl. 42 fr.,
326,000
wozu im wirfliden Dienſte eine Ration Reis und Mehl
186,000 55,000
fommt. Die irregulare Infanterie mag 12,000 Kópfe
120,000
bataillonen , iſt es ein unruhiges, fdlecht equipirtes Ge. findel, als Soldaten ganz wertblos. Rundídit. Singhs reitende Artillerie záhlt 50 erzene Kanonen mit tůchtigen
44,000
ſtarf ſein , aber, mit Ausnahme von 2 tapferen Gurfas
und braud, baren, wenn don altmodiſden laffeten . Die
Cavalerie
135,000
Rrieg invaliden .
Verwaltungskoſten Sold und Verpflegung Gebåude und Möbel
2,001,710
an ihnen bången ſollen , in muſterbafter Ordnung ges
273,378 2,256,492
130,000 2,659,870
Unregelmåßiger Dienſt in Afrita .. Givildienſt in Afrifa ... Civildienſt in Afrika ( außerordente
halten . Die Artilleriepferde ſind von geringerer Güte, und ihre Schirrung ausgemacht ſdylecht. Ein Trab iſt ihre ſchnellſte Bewegung, und die Sikhs hatten keine Idee davon , daß die Artillerie mit der Cavalerie gleiden Sdritt balten fónne , bis ſie mit Staunen die raden
760,000
1,282,000
Mandvers der britiſchen reitenden Artillerie faben . Die Artillerie iſt gewöhnlid unter die Infanteriebrigaden bertheilt, je 4 Ranorten auf das Bataillon. Die Ärtil.
liche Arbeiten .)
Detaſchements .
Kanonen haben Hebſchrauben , und werden von den Ar. tilleriſien , die mit einer Art aberglåubiſcher Verehrung
leriſten ſind gut uniformirt, ſoldatiſd) ſchmuck und mun.
Straßen ..
200,000
Verlångerung des Dammes. von Algier
200,000 500,000
900,000
Unter den obigen Poſten kommen die Koſten der Be. ſegung von Ancona mit 793,946 Fr. und diejenigen der
fr. Berißungen in Nordafrifa mit 32,802,541 Fr. vor.
ter, und bedienen , wie geſagt, ihr Geſchůß vortrefflid . Die Fußartillerie wird nur im Garniſonsdienſte ges braucht. Die Dromedarabtheilungen führen große Drebs baſſen an ihre Såttel befeſtigt, wie ein åbuliches Gorps , das früber im Dienſte der Compagnie ſtand. Die Reiter
ber Dromedare ſind mit langen fdarlagrothen Roden *) Bergl. Nr. 83 der 2. M. 3 .
eite
* ell
OP!
782 781
Bajonnetiſten und lanzier ; Vertheidigung als Noth. wehr ohne und mit einer Naturwaffe gegen Einen Farbe. Jeder Suwar iſtmit Schwert und Piſtolen be . waffnet. Rundſdit Singhs Lieblingswaffe iſt die Gavas " mit einer Natur, oder blantenWaffe,und eine Stoße und Batonnirſchule . Den deutſchen Kriegern und Vers Ierie, und er hat für ſieweder Mühe noch Koſten geſpart. reich bekleidet, und ihre Satteldeden ſind von derſelben
Ihre ganze Stårfe wird auf 40,000 Mann geſchåßt,
worunter jedoch nur 4000 Mann reguläre Truppen ſind,
ehrern der Fechtkunſt gewidmet . Offenbach a. M. 1838 . Dieß der Titel eines Werkes , das foeben die Preſſe
welche 2 lanzier- und 6 Dragonerregimenter ausmachen, verlaſſen und das wir bier zur Sprache bringen zu důr nach franzöſiſchem Syſteme von Hrn. Allard, einem ause fen glauben , weil es auch uns Kriegern gewidmet iſt. In der 10 Seiten farfen Vorrede erörtert Hr. Pfefs gezeichneten Offizier des Napoleonifchen Heeres , difcis plinirt. Dieſes regulåre Corps iſt wohl beritten und finger in anſpruchsloſer , gediegener Sprache, die Motive
bewaffnet . Die Dragoner ſind hübſche Leute , welche zur Herausgabedes Werfes , unter welchen das, des lange Karabiner , Piſtolen und Sabel führen ; die Unis form ſcharlachroth mit grünen Aufſblågen , römiſche Stahlhelme, ſchwarzes Lederwerk und hohe Stiefel. Die Langiere find blau montirt mit ſcharlachenen Auffdlagen
Mangels eines lebrbuches über das Hau Stoßfechten , wie das, den Sachfennern befannte Fechten à la contre pointe genannt wird , oben an ſteht. Sofort geſchieht der Methode zur Anwendung des Gelehrten Erwähnung,
und reicher Verbråmung,tragen bobe Tuchmůßen,und wobei der frumme Såbel als das beſte ( ?) Werkzeug im
ihre Waffe iſt eine 12 Fuß lange lanze mit einem drets Kriege und in der Nothwehr geſchildert wird; eineBes farbigen Fähnlein. Die Ghorechurras , d. h. die 2000 bauptung, die, nach Nr . 38 d. Blåtter, auch terzlich der
Mann ſtarke leibwache,ſind die Beſtberittenen unter der engliſche Oberſt Mitchellaufgeſtellt, von der jedoch vor: Ihnen iſt des Radſchah Perfon anver, låufig unentſchieden bleiben muß, ob ſie naiv oder ſar. traut. Sie handhaben Såbel, Piſtole undLanze gleich faſtiſch zu nennen ſei, da der Hr. Oberſt ſeine Jeremiade vortrefflich. Ihre Uniform iſ prachtvoll: über einer über das e Sifhcavalerie.
Bajonnet fd alfbafterweiſ mit einer Bemers
wattirten ſeidenen Tunica tragen ſie einen fünſtlich ger kung ſchließt, der zufolge ſeine Behauptung nur in Bes flochtenen Drahtharniſch von der ſchönſten Arbeit, der ziebung auf ſolcheTruppen einigen Halt gewinnt, welche faſt jeden verwundbaren Theil bedect, auf dem Haupt im Gebrauche dieſer Waffe nicht geübt werden . Herr einen fegelförmigen Turban von hellgelber Seide, dars Pfeffinger ſpricht ferner von den Verhältniſſen ſeines
über eine Stahlbedeckung,die bis zum Harniſch herab: Nitherausgebers , Hrn. Chriſtmann , von welchem wir reicht, mit langen wallenden Reiherfedern geſchmückt. erfahren , daß er ein geborener Mainzer iſt, der Mits Die Roſſe ſind gepanzert und mit koſttichen Schabracen glied der Fedhtakademie zu Boulogne 2c. ſei, in der frane belegt. " In vollem Coſtume gewährt dieſes Reitercorps zófiſchen Garde unter Napoleon gedient, viele Feldzüge einen grandios, malerifdyen Änblick , und wenn ſie, ihre mitgemacht babe , und nunmehr ſich erbiete , in Garni langen Speere eingelegt, in voller Carrière anſprengen, ſonsorten , wo es etwa gewünſcht werden konnte, prac, gleichen ſie den Rittern der Vorzeit im Turnier. Runds fifche Belebrung über ſein Werk zu ertheilen. Sodann
íhits unregelmäßige Cavalerie hat viel Aehnlichkeit mit wird derAufſchwung berührt, welchen, durch von Selme der irregulären Reiterei im Dienſte der Compagnie ; ſie iſt in Schwadronen von je 300 m. getheilt , und dieſe werden von Dídagirdar . Chefs commandirt, welche zu Rundſchit in einem militäriſchen Lebensverbande ſtehen. Mehrere dieſer Abtheilungen zuſammen bilden Brigaden, welche hinwieder von Sith - Sirdars befehligt werden .
nigens Werk über die Bajonnetfechtkunſt provocirt, das geſammte Militår Deutſchlands in der Waffenführung genommen habe, wobei jedoch durch Anführung mehres rer Namen Partialitäten vorfommen, die den Betref fenden unangenehm ſein müſſen , da ihnen theilweife ein höheres Verdienſt zugeſchrieben wird , als ſie ſich
Dieſe Reiter ſind nur durch ihre Menge furchtbar, und
wohl ſelbſt zuerfennen werden. Endlich geſchieht aud
3)
können bei gånzlich mangelnder Mannszucht faum als noch des Nußens der Fechtübungen in gymnaſtiſcher Soldaten betrachtet werden. In phyſiſcher Beziebung Beziehung Erwähnung, und wird hierbei, unter Ems
14
indeffen gehören die Siths überhauptzu den (donſien pfehlung derſelben alš practiſches Gegenmittel , leider
284
ſindTapferkeit ſievonbober ſehr richtig, angeführt: , gebeim Weidſchleichende, lidhfeitſei eine Statur und großer Muskelfraft, und an und allgemein ich verbreitende,,die aber Energie übertreffen ſie weit die Eingeborenen des eigents furchtbar wirkende Peſt, ein Uebel, woran unfer jeßi lichenHindoſtans, ſie auch von den Kaſtenvorur: Geſchlechterkrankt ſei 2c. “ theilen freier find. ſowie Thre moraliſchen Eigenſdaften ſind gesDie 25 Seiten ſtarke Einleitung, obgleich ſie mitunter indeſſen weniger zu loben . " . are unose mostra Eigenthümlichkeiten in Styf und Folgerungen markirt, nde
ile
#
Månnern in Indien. Im Allgemeinen
om
120. gontui vid
ons
ved 27
iſt dennoch unverkennbar nicht ohne viele Geſchichtsfu und mit philoſophiſchem Scharfſinne geſchrieben . Indem
n ſie den Einfluß der Geiſtigkeit des Menſchen , welche dem 15 in Li ter a tu r. dost oDan 9017nou Oct 30 ſch . s practiſche Anleitung des Haus ganzen Raiſonnement zur Baſis dient, auf die Entwik, Zheoreti Stoßfech tens und des Schwadronenbauens, felung ſeiner phyſiſchen Kräfte erörtert, welche, je nadı nach einer ganz neuen Methode bearbeitet und bersdem Grade dieſer Entwicelung , ſich durch mehr oder
ausgegeben von F. 6. Chriſtmann , Profeſſor der Fechtkunſt und Mitglied mehrerer Akademieen und
mindere Volfоmmenheit in der åußeren Erſcheinung darſtellen , verbreitet ſie ſich in Betrachtungen über das
Dr. 6. Pfeffinger. Nebſt einem Anhange : Ver: Fechten in folgenden 4 Beziehungen : 1) als Mittel zur balten des Degen , oder Sábelführenden gegen den Stärkung des Körpers und zur Förderung ſeiner Ges
784
783
wanbtheit und Geſundheit; 2) als ein Spiel zur Er. Weſentlide der Kunſt practiſe ifyſtematisa geordnet beiterung; 3) als Mittel, die förperliche Schönbeit zu und überbebt fie bierdurch der Múbe oder Berlegenheit, fördern und zu erhoben, und 4) als Mittel zur Sdůz: eine ſolde Ordnung in ihrer Unterrichtsweiſe ſelbſt zu zung des Körpers.
To affen .
Daß wir nicht unbedingt die Richtigkeit ber in obi.
Einige allgemeine Anführungen in Für und Wider,
gen Beziehungen angeſtellten Folgerungen zugeſtehen , mogen dem Sachverſtändigen, bei Vergleidung des Wers ergibt ſich aus unſerer Eingangsbemerfung; insbeſondere Fes mit unſerem Ausſpruch darüber, andeuten , ob und in finden wir uns hinſichtlich der zu3) angeſtellten , zu wie fern wir uns überhaupt ein Urtheil erlauben durften . folgender Neußerung veranlaßt. Geben wir auch im
Die Beſchreibung der Waffen S.42c. erſcheint in fo
Aagemeinen zu, daß die Qualität des im Körper domis nirenden Geiſtes in der Regel auch in ſeinen pbyfiſden Außerungen , nåmlich : in der ſichtbaren Darſtellung der Rörperhaltung und Gliederbewegung Rich andeute, lo drångt es uns dod unwidführlich zur Frage : wober die Grldheinung , daß auch notoriſch Angeiſtige als Herrn ihrer körperlichen Hůle rich zeigen und dieſe mit leich , tigfeit und Anſtand beberriden Dominiren etwa zwei Geiſter in jedem Körper: ein activer und ein paſiver,
fern unvollſtändig, als ſie die einzelnen Theile derſelben zwar nennt, nicht aber auf den entſprechenden Figuren. iafeln zeigt, der gånzlid Unerfahrene alſo ſich nicht auch durch detaidirte Andauung belebren kann. Daß die Al, legirungen zum Theil unrichtig ſind, wie z . B. im $. 7 , wo es ſtatt Fig. 34 Fig. 24 heißen muß, fått wohl nur dem Seßer und Sorrector zur faſt; das Mangelhafte der Erklärungen aber lågt vermuthen, daß Hr. Obriſt mann kein Theoretifer, Hr. Pfeffinger fein oder nur ein die ſich in Kopf und Rumpf theilen ? oder occupirt der angebender Practifer iſt, wober es vielleicht auch foms eine Geiſt, je nad Belieben , den einen oder anderen men fónnte , daß eine Trivialitåt ( S. 41 am Schluſſe
dieſer weſentlichen Beſtandtheile, ſo daß es nur Illuſion des 3. Abrakes ) das Wort verbunzen als techniſcher wäre , wenn wir diejenigen für geiſtlos erachten, bei
Ausdruc paradirt. Die Erwåbnung von Ausführungen , die noch nicht des Geiſtes in ſich ſchließt? Kehren wir das Fragebeis erörtert ſind, wie Ž. B. $. 26 : ,, Appell" , muß noths ſpiel um , ſo dürfte ſich noch evidenter ergeben , daß wendig dem Laien unverſtåndlich ſein. Auch erfährt man Folgerungen über das beſprochene Thema, wenn audy erſtim S. 34, was Fauſtinotion iſt, nachdem ſchon lange noch ro darfſinnig angeſtellt, nie untrüglich ſeien, und vorher von ihrer Anwendung geſprochen worden. Die welchen zufällig die bas Parthei des Rumpfes den Siß
weiter wollten wir auch hiermit nichts andeuten. Wie rebr, ſowohl die Art des Vortrags als die Richtig feit der aufgeſtellten Bebauptungen partielle Anerfens
Fauſtmotionen , wie geſcheben , durch Andeutung der Page der Klinge ( Schår fe und Rüden ) bei immer gleichem Soluſſe der Hand zu motiviren, erſdeint practiſd , bierbei
nung verdienen, wird jeder finden, der ſich die Mühe aber von der Breite der Klinge zu ſprechen , iſt weit mehr nimmt , die Einleitung zu leſen.
Begriff verwirrend als dieſen fördernd. Die Andeutung
Wir würden den Raum dieſer Blåtter zu ſehr in
der Richtung der Spårfe allein würde genügen, da ſie,
Anſpruch nehmen , wollten wir in das Detail der nach der Einleitung folgenden 7 Abtheilungen eingeben , in welchen die Hau.Stoßfechtfunſt in ihrem ganzen Um. fange gelehrt wird . Es genüge daber folgendes allge. meine ürtheil. Die Eigentbůmlichkeit und der theilweiſe Scharfſinn der Raiſonnements ſowohl, als auch insbes
unter obiger Vorausſebung , alles Weitere von ſelbſt bedingt. Ferner ſind Ausdrůde wie dief , fenfrecht" und die öftere , es muß angenommen werden , durch Drucfehler veranlaßte Derwechſelung von rechts und linge , wie g. B. bei der Erläuterung des Lerzbiebes ( S. 52 , 3.) nicht geeignet , dem Anfänger die Sade
ſondere die vollſtändigheit, mit welcher der zur Sprache gebrachte Gegenſtand Fechten à la contre pointe ' ins ,
flar zu machen .
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Unter Ramaſſements verſtanden wir jenes Verfahren , wos
beſondere in den Andeutungen zur Ausführung, beban. durch man , mittelſ einer Umgebung, des Gegners Solinge ſichin delt iſt, bieten manches Intereſſe; indeſſen zeigen ſich der Art bemächtigt , daß fein ungriff vereitelt wird , nicht aber, wie bei jedein menſchlichen Math werk, allerdings auch wie in S: 56 angeführt ift, die Beſeitigung derſelben zu Gunſten unſeres diretten Ungriffs, welche wohl, da ſie in der Regel gewalts
in mebrfacher Beziehung Mångel. Der Vortrag iſt mit, ſam geldeben muß, in die Kategorie der Battuten gehören dürfte. unter zu breit, und doch für den Anfänger, der ſich dar , Die Bolten S. 71 26. ſind gut erläutert und deren Ausfüh: nad ſelbſt belebren will, nicht deutlich genug. Dieß gilt rung durch Fußſtapfen an den entſprechenden Figuren ſehr deutlich namentlich von den Erläuterungen der Hiebe, Stoße, perſinnlicht. Irren wir nicht, so hatauch das großherzt. heffiche Paraden ?c.; dagegen ſcheint die Methode des Vorſoreis Bajonnetirreglement dieſe practiſche Methode der Berſinnlichung tens in Unterrichte Tehr gut und, bei richtigem Berfabs
in Unwendung gebracht. Das Bottiren ſelbſt anlangend, ſo bedinge die Leichtigkeit durch eine dem Angriffe Boltirer Front Blößen , welcheBendung zu bietenund die entſprechende er bei ſeinem
ren, dem darnach Eingeübten, eine gründlide Ausbils dung gewähren zu müſſen. Zum Selbſtunterrichte für Infänger nicht , wobl aber zur Einübung unter rache verſtändiger Leitung , und insbeſondere foichen Lehrern
gibt,eine ro hobe Fertigteit in dieſem gewagten Unternehmen und einen ſo geübien Scharfblid , um den Gegner ſicher zu überraſchen, daß es nicht räthtide erſcheint, jedem Schüler deſlen Anwendung
Ber Fechtkunſt, welche, obrie ſcientifirdie Baſis, bei ihrem
zu empfehlen .
Unterrichte fein beſtimmtes vollſtändiges Syſtem befol, gen , beint uns hiernach dieſe Fedtlebre empfehlens.
( Schluß folgt.)
Berid tigung.
werth. Solchen Lebrer'n bietet dieſelbe , obgleich ſelbſt Die zinmertungin der Sabelle S. 728, Nr. 91 der 2. M. 3. der eigentlich akademiſchen Weibe entbebrend, doch alles iſt nur auf den Abſtand von 150 Edritten zu beziehen. Redigirt unter Berantwortlideelt der Berlagsbandlung : E. W. £ cote in Darinſtadt und in deffen Offijin gedrudt.
Phone
Mittwody,
Nr. 99.
12. Dec. 1838 .
FE
Allgemeine Militůr -Zeitung. Nummern der Regimenter , von welchen Arbeiten eins
ei ch . tr anire l milita Das „ JournaFr " enthält cine Note 5) des geſendet worden ſind, ſodann die Cbargen und Namen Kriegøminiſters vom 22. September in Beziehung auf derjenigen Offiziere zu erſeben iſt , deren Arbeiten als die militariſchen Aufnabmen und Recognofci genügend angeſehen worden ſind oder weldie Aufmuns rungen , welche von Offizieren und Unteroffizieren terungen verdient baben . In der letteren Zuſammens ſtellung ſind zugleid die Gegenſtande angegeben , welche ſtattgefunden haben , folgendes Inhalts : bearbeitet worden ſind. Man findet darin unter andes ,, Die Aufmunterungen , welche der Kriegeminiſter im ren eine Militårrecognoſcirung in der Umgegend von ren ,Arbeit i , Pfalzburg, das Tagebuch einer Reiſe von Mamirolle aphiſchen en ausgeze Jahr ichnetmilitar 1836 topogr den Offizie die ſid, durch ihre ſchen und haben, uad) Hopital , Angriff und Belagerung von Perpignan , bat zu Theil werden laſſen , baben die Nacheiferung in ein deſcriptives Memoire über das Iſèredepartement, den Regimentern erregt. Die Anzahl dieſer Arbeiten bat eine ſtatiſtiſde Ueberſicht der Gemeinde Montlouis , Anf: hrungrtſidundbemerk Ausfü gemach Im Jahr 1836in bat: endet. Verbeſ ſerung ſich vermeh einelich bedeut der nahme aus der Umgegend von Meß, eine Theorie über die Functionen der Fübrer , Vertbeidigung des Uebers nter ten nur en 38 Regime irt bei dieſen Arbeit concurr ; zu Beaucaire ac. - Es werden ſos Rhone gange diederNam im Jahr 1837 waren es deren 75 , alſo beinahe das dann en derjenigen Offiziere und Unteroffiziere ſe genannt, weldie dem Kriegsminiſter als vorzüglich bes ltniſder iere größeren nochenviel einemgehend Offiz te iſt Anzabl Die Verhå Jahres. des inverber Doppel
gewachſen. Von 327 erhob ſich die Zahl auf 812,was zeichnet worden ſind, und die Namen derjenigen Offis deren Leiſtungen als lebrer in den Regimentoſcu: für das Jahr 1837 zwei und ein halbmal mehr gibt, als ziere, len an den Arbeiten ihrer Zöglinge ſichtbar geworden für das Jair 1836. - Das Fortſchreiten der Unteroffis ziere war noch merflicher. Im letzten Jahre zábite man
ſind, und fåhrt alsdann die Nore fort :) ,, Die Unter, offiziere, welche Arbeiten geliefert baben , ſind zahlreicher
deren nur 90 , welche Arbeiten eingeſendet batten ; in
wie im verfloſſenen Jabre. Indeſjen iſt ihre Anzahl wenig
dieſem Jahre ſind es im Gangen 475. Dieſe Zahl iſt Militå che mitder ganzen Summe dieſer beträchtlich im Verglei re . Bei der Ausfübrung der Arbeiten bemerft fünfmal größer als die vorbergchende . ,, Jedes Memoire und jede Zeichnung war der Ge .
man feine ſehr weſentliche Beſſerung ; im verwidenen
nd einer eren ng , and at in: genſtaBerich nants Prüfu derenGenera Reſult t desbeſond lieute ldiret dem Genera
Jahre hatte von 30 Einer Aufmunterungen verdient,
tors des Kriegsdepots bemerft iſt. Der Artifel, welder jedes Regiment betrifft, iſt ſuminariſch , weil feine Ar .
in dem Jahr 1838 wurde von 29 Einer derſelben für würdig erfanntung . der Arbeiten und der Befehle, nach ,, Die Prüf
beit rich durch ihre Widtinkeit bemerflich gemacht hat; welchen ſie vollzogen worden ſind, gibtzu nicht unwichs ſung gen aber er enthält immer die Bemerkungen , welche die ges nen Befehle und die Art , wie dieſelben pouzogen gebe worden ſind, bervorgerufen baben. Wenn Arbeiten vors den ſich der Verfaſſer vorſepte , eine längere Prüfung ngsWerih genau uno ihres erforderten , ſo unterſuchte manUmfa deren zeigte die etwa erforderlichen Verbeſſerungen an. End, lit wurden die Autoren der beſſeren Werfe in zwei Kategoricen klaſſifizirt, von welchen die erſte diejenigen enthielt, welche beſondere Zeugniſſe der Zufriedenheit verdienten , undngen die zweite diejenigen , welche Anſprud) auf Anfmunteru hatten ." (Es folgen nun mehrere riſche tabella Ueberſichten, aus welchen die Anzahl und
tigen Bemerkun Veranlaſ . So hat man 8. B. genommen , daß die gegebenen Fragen nicht nach wahr den Graden berechnet waren und daß , ohne einen in die Augen ſpringenden Grund, Unteroffiziere mit einer (djwierigeren Arbeit beauftragt wurden , als diejenige war, welche Offizieren zu Theil wurde. Ein andermal behandelten Offiziere und ſogar Unteroffiziere Fragen, welche ſich von ihrer dienſtliden Stellung entfernten, ohne daß mar geſucht båtte, ſie darauf zurückzuführen und ohne daß man ſich die Ueberzeugung verſchafft båtte , ob der Grad ihrer Auebildung ihnen auch ers
/
*) Wir haben dieſelbe in Nr. 85 der 2. M. Z. kurz erwähnt.
ftigen lauben damit zutånd beſchäf en zu n Mięſ bege. gnen , dieſe „, umſich
bat der Mis niſter eine Inſtruction fertigen laſſen, die zur Vervolls
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ſtåndigung derjenigen dienen wird, welche ſchon übers Studien in allen Theilen der Armee zu verbreiten und ſendet worden ſind. Sie hat zum Zweck, den Corpschefe bemerflich zu machen , daß ſie beſonders dem Felddienſt reglement die Fragen entnehmen ſollen , welche ſie den Offizieren vorlegen. Die Abitufung darin iſt von der
der Eifer und die Fåbigkeiten derjenigen Offiziere zu belobnen , welche ibm Arbeiten überſendet haben , ſo beſchließt er , daß der durch die jährliche Klaſſifizirung dieſer Arbeiten von den Offizieren gewonnene Rang als
Art , daß man ſie in allem dem üben kann , was die
ein Element bei Aufſtellung der Avancementstiſte bes trachtet werde. Außerdem bat er beſchloſſen , daß die Offiziere , deren Arbeiten Zeugniſſe der Zufriedenheit und Ermunterungen verdient baben, während 2 Jahren bei den topographiſchen Arbeiten in Algier und bei der
verſchiedenen fagen , in welche ſie ihr Grad verſeßen wird , erfordern .
,, Der Miniſter hat es als vortheilhaft anerfannt, die Bataillons, oder Escadronschefs mit einer vorlåus
figen Prüfung der Arbeiten, welche von den unter ihren Karte von Franfreich verwendet werden können und Befehlen ſtehenden Offizieren und Unteroffizieren aus
nach Ablauf dieſer Zeit Zeugniſſe erhalten werden ,
geführt worden ſind, auf dem Terrain zu beauftragen . welche ihnen Anſprüche begründen , bei Generalen die
Dieſe Anordnung wird als Garantie der Aeditheit der Function von Ordonnanzoffizieren zu verſehen. *) Arbeiten dienen und zur Punctlichkeit der Beſchreibun . gent , Zeichnungen und ſtatiſtiſchen Nachweiſungen beis tragen. Dieſe Stabsoffiziere können ſich an Ort und Stelle von allen dieſen Details leicht überzeugen .
Belgien. Brüſſel , 23. Nov. Die für die Koſten der Armee måbrend des laufenden Jahres votirte Summe beträgt
,, Die Corpschefs ſind mit der Leitung der Arbeiten 42,860,721 Fr. und jene, welche für das Jahr 1839 beſonders beauftragt.
Der größere Umfang , welchen
bewilligt worden, belauft ſich auf 44,320,000 Fr. Nad)
dieſe Arbeiten nehmen müſſen , wird die Vertbeilung
den einzelnen Angaben des Budgets des Kriegsminiſters
weniger leicht und die Nothwendigkeit fühlbar maden, beträgt die wirkliche Stårfe der Armee 105,869 Mann
ſich eine vollfommene Kenntniß des Lerrains anzueig: und 14,271 Pferde; allein die Ueberſchlåge gründen ſich nen. Um die Erreichung dieſes Zwecks zu erleichtern, blos auf ein ſtebendes Heer von 48,192 Männ, 14,271
ſind in jedes Regiment Blätter von der neuen Karte
Pferden und Zuſammenziehung einer Reſerve von 16,000
von Franfreich oder von Caſini gegeben worden. Dieſe Mann für blog 10 Tage im Jahre. Die Infanterie der Documente, welche von den Corpschefs aufbewahrt und activen Armee beſtebt aus 12 linienregimentern, 3 Res den Offizieren mitgetheilt werden , werden dieſe daran
gimentern Fåger zu Fuß, aus einem Bataillon, welches
gewöhnen, das Land in ſeinem Ganzen zu betrachten , den Namen der Schelde führt, und in den den Fluß angränzenden Sümpfen den Dienſt verſicbt , 3 lofal. und ihnen als erſtes Berichtigungsmittel dienen. ,, Die Aufnahmen und topograpbiſden Zeichnungen compagnieen, 2 Diſciplincompagnieen, einem Depot für haben Fortſchritte gemacht , und Alles läßt erwarten, ausländiſche Deſerteure und 9 Regimenter Reſerve, bils
daß dieſe Fortſchritte mit jedem Jahre werden großer dend im Durdiſchnitte 1946 Offiziere und 30,823 Únter, werden. Um dieſelben zu beſchleunigen, Einbeit in dieſe offiziere und Gemeine, welche unter Gewehr ſteben, mit Gattung von Studien zu bringen und gute Methoden 25,530 auf 12 Monate beurlaubten Offizieren und Mann. zu verbreiten, hat man in die von manchen Offizieren Die Reſervearmee belauft ficts, wenn ſie vollſtåndig iſt, mit vielem Eifer geleiteten Regimenisſchulen zweiten
auf 30,000 Mann .
Die Cavalerie zählt 2 Regimenter
Grades Zeichnungsmodelle von verſchiedenen Maßſtäben, Fåger zu Pferde, 2 Regimtr. lanziere, 2 Regimtr. Rü. Marſchtableaur, Tableaur von dem Lauf eines Fluſſes raſſiere und das Regimi. Guiden, welches für 1839 aus und ſtatiſtiſche Tableaur geſendet, welche in dem allge. 441 Offizieren , 5327 Unteroffizieren und Mann , nebſt
meinen Kriegsdepot adoptirt ſind. Die bis jetzt gemachs . 7647 Pferden beſteht, welches beinahe das Total dieſes ten Verſuche würden einen weit beſſeren Erfolg gebabt Dienſtzweiges ausmadt, indem blos 588 Mann für baben , wenn durch gute Modelle die adoptirten Metho ,
12 Monate beurlaubt ſind. Ueberdieß ſind vorhanden
den und die üblichten conventionellen Zeichen befannt geweſen wären.
,, Jedermann wird von den Vortheilen , welche aus
dieſen verſchiedenen Anordnungen bervorgeben muſſen, überraſcht ſein . Sie werden in allen Theilen der Armee
eine lebhafte Nacheiferung unterhalten. Die jungen Militárs werden die in dem Garniſonsleben zuweilen
*) Uuf dem eingeſchlagenen Wege dürfte eß in der franzöſiſchen Urmee gelingen , cine Malje nüblich gebildeter und für den Krieg braudbarer Offiziere zu gewinnen . Namentlich iſt auch den älteren Offizieren die Bahn bezeichnet, auf welcher ſie für die Uusbildung der jüngeren Offiziere irirken und ihre eigene fortſegen können . Man büte ſich jedod aus der Urmee ein
gefahrvolle Muſe auf eine núizliche Weiſe zubringen und
topographiſches Bureau zu machen und den Offizier auf eine Befähigung binzuweiſen, welche man nur von einem Ingenieurs
ſich an eine arbeitſame laufbahn gewonen , welcher ibr
geographen verlangen ſollte. Das Aufnehmen und Kartena
ganzes Leben gewidmet ſein muß. Zulebt werden ſie die Fibigfeit erlangen, im Laufe des Krieges und bei den äußerordentlichen Aufnahmen , welche derſelbe nöthig machen fann , wichtige Dienſte zu leiſten.
zeichnen wird für den Offizier zwar immer eine nüßliche Bes Ichäfftigung rein , weil es reinen Blick in Beziehung auf das Serrain ſchärft und aufklärt und ihn befähiat, eine Karte zu leſen und eine im Kriege zuweilen vorkommende Terrainaufs
Der Kriegsminiſter wiederbolt auf fórmlichere Weiſe
nahme ſchnell auszuführen ; allein ſicher wird der General die Volbringung ganz anderer Dinge von ſeinem Ordonnanza
die im rorigen Jahre gefaßte Entſchließung in Verbins dung mit folgenden Anordnungen : Da er beabſichtigt,
offizier zu fordern ſich gemüſſigt ſehen , welche mit dem Aufs nehmen und Kartenzeichnen nichts gemein haben und deren
den Geſchmack an militariſchen und topographiſchen
Kenntniß nur auf dem Wege der Erfahrung oder Erziehung gewonnen werden kann. ( Unmerk. des Ueberſ.)
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3 Regimtr. Artillerie, mit Einſchluß dreier Batterieen um einer Armee Widerſtand zu leiſten. Die Vermuthung reitenden Artillerie, 18 berittene Batterieen und 18 Bes dürfte daber gegründet ſein , daß allgemach die Sorg. lagerungsbatterieen, 1 Wagentrain von 1 Sdwadron,
falt der Regierung rich an die Karpatbengrånze richten
1 Compagnie Artilleriewerfleute, 1 Compagnie Pontons werde , zumal im Diten wichtige Entwicelungen der niere und 1 Comp. Feuerwerfer. In dieſer Abtheilung
Dinge nidt ausbleiben dürften .
verlangt das Budget einen Kredit zur Beibebaltung von
Die Prager Zeitung vom 27. November berichtet
273 Offizieren, 6996 Unteroffizieren und Mann, welche ihren Corps einverleibt worden, ind 400 Beurlaubten. Dieſem allem muß man das Gendarmeriecorps zurech nen , enthaltend 43 Offiziere , 1225 Unteroffiziere und
von der banatiſchen Militárgrånze . Das neue illyriſchs banatiſche Grånzbataillon , deſſen Erridtung Se. Maj. der Kaiſer mit der Allerhöchſten Entſchließung vom 9ten Febr. 1838 zu genehmigen gerubten, iſt in ſeiner pro ,
Mann und 1083 Pferde. Eine Summe von 1,600,000 Fr.
viſoriſchen Einrichtung mit dem 1. November d. I. ins
wurde dieſes Jahr zu den Feſtungewerfen von Dieſt leben getreten.
Zur Formirung dieſes ſelbſtändigen
bewilligt, und zur Fortſeßung derſelben während 1839
ait Bataillong bat das wallachiſdillyriſche , von nun an
wird eine åbnliche Summe erfordert . %)
,,Wallachiſch · banatiſche" Grånzregiment vier , und das deutid banatilde Grånzregiment zwei Compagniebezirfe abgetreten. Die Uebergabe der Compagnieen an den neu ernannten Bataillonscommandanten , Hrn . Oberſte lieutenant Rafurievice von Toplicza, wurde am beſag.
Bayern .
zufolge Miniſterialrefcripts vom 17. Novbr. roll die
Ausübung der Polizeigewalt über beurlaubte Soldaten den fönigl . Landgerichten und reſp. Polizei:
ten Zage in der Militårcommunitåt Weiskirchen , dem
behörden in der Art zuſteben , daß von dieſen Bebórden
Stabsorte des Bataillons, von den Commandanten der gegen dieſelben die polizeilichen Unterſuchungen geführtermåbnten Regimenter, den Herren Oberſten Roth und und die geſeß : und verordnungsmäßigen Strafen erfannt de Garces bewerkſtelligt; es geſdab dieß unter den und, auch wenn ſie in fórperlichen Zúchrigungen beſtes Augen des pom banatiſchen Militár : Gencralcommando ben , gegen ſtåndig Beurlaubte ( aſſentirte, nicht möns hierzu delegirten Truppendiviſionårs, Hrn. Feldmar, tirte ) von ihnen vollzogen , die nicht ſtändig , ſondern fdal fieutenants Baron Mibalievics. Die Burgerſdaft nur temporår Beurlaubten aber an das betreffende Nes von Weiskirchen , melde die Aufſtellung des Bataillons,
giment, Bataillon oder Corps zum Vollzug der redits: ſtabs in der Communitåt mit Recht als eine große Bes kräftig erfannten Beſtrafung geſchickt werden, ohne daß günſtigung erfennt, veranſtaltete am Vorabende jenes jedoch bei den Militárbebörden eine neue Unterſuchung Tages eine Juumination , am Tage ſelbſt aber im Rath . ſtattfinden darf, –- endlid daß ſolchen zur Beſtrafung bauſe ein Diner auf mehr als 100 Gedeos. zurücgeſchidten Beurlaubten während ihrer Dienſtzeit fein Urlaub mehr zu ertbeilen iſt. Einſd affing in das
Zwangs.Arbeitsbaus fann von den Civilbehörden bei ſtåndig Beurlaubten verfügt werden , bei unſtendig Beurlaubten findet ſie nicht ſtatt. RuBland .
Die neue Triumpbpforte , welche im verganges
nen Sommer an der Mosfauiſchen Barriere aufgeführt wurde , iſt zum Denkmal der Heldentbaten beſtimmt, welche unſere Truppen wåbrend der Jabre 1826 - 1831
Li te r a tu r. Zheoretiſd s practiſche Anleitung des Hau , Stoßfed tens und des Sch w adronenbauens, nach einer ganz neuen Merbode bearbeitet und heraus . gegeben von F. C. Obriſtmann .
( Schluß . )
Die Ausführungen der ss. 85 und S6 ,, Ausfall mit Aufprellen des Gegner 8 Alingen und ,, Drebung der Fauſt in das gegnerifdhe Faults
in den Kriegen gegen die Perſer, Türfen und Polen gelent" erfordern viel Kraftund eine hohe Gewandt ausfübrten . De ft rei . Wien , 19. Nov. Abermals find bedeutende Sum .
heit , jedoch erſcheinen ſie , unter dieſer Vorausſegung, practiid ; die angefübrient Benennungen båtten aber
wobl bezeichnender alſo gegeben werden fónnen : ,, Aus , men zur Inſtandſeßung der Feſtungen DUmůß und Kos fall mit Abfangen des Gegners Klinge" und morn angewieſen worden. Der nächſte Zweck iſt der Forciren ( Bewältigen ) des gegneriſchen Schutz von Wien , ſowie weſtwårts nun die Marimis lianiſden Zbürme ein feites Bollwert bilden. Deſtreich
Fauſtgelenfes ? " Battuten ( S. 87 ) , wie bier vorgeſchrieben , in der
bat die Friedensepoche nach dem Grundſaße: daß, wer Parade, alſo in einem Augenblice angewendet, wo und den Frieden will , zum Kriege gerüſtet ſein mulie , in Bezug auf ſeine Feſtungen trefflich benußt. In Verona
wird an den ungeheueren Werfen noch immer gearbeis
des Gegners Klingenſchärfe im Hiebe fråftig entgegens fábrt , fónnen nie ſo wirfſam ſein , als folde, welde des Gegners Klinge noch in der Auslage überraſchen .
Eritere werden daber , obne Riſico , nur ſehr kräftige aller Stille emporgeſtiegen , und das offene Thal bei gegen Schwåchlinge ſich erlauben dürfen. Linz durch ſeine Tbúrme nun ein Termopylå geworden ; Die Scheinangriffe (S. 89) ſind gut combinirt, nur die nordditlide Orånze bedarf noch des Schußes. bedingen jedoch das eben berührte Verbåltniß. Pemberg ſelbſt belißt nicht die ſtrategiſche Verfaſſung , Der, S. 91 , gegen Niemanns Behauptung, „ daß der
tet ; der foloſſale Bau von Aida in Südtyrol iſt in
*) Vergl. Nr. 22 u . 63 der 1. M 3.
Stoßfechter gegen den , welcher den Såbel führt , die
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Oberhand haben ausgeſprochenen Anſicht beipflichtend,
Der Grundidee dieſer Peußerungen unſere Zuſtims
bemerfen wir, daß, obſchon das weiter Geſagte, unter ſonſt gleichen Vorausſeßungen , wobr baupiſådlich von
mung nicht 'verſagend, können wir dieſelbe doch nicht unbedingt auch auf das nachfolgend erörterte techniſche
der gegenſeitigen Geſchicklichfeit der Fechter abbảngen Verbalten des Såbelfübrengen gegen den Ba . werde, unbefangenerweiſe allerdings dem Hiebſtoßfechter
ionnetiſten übertragen. Insbeſondere ſcheint uns bei
à priori Vortbeile gegen den eingeräumt werden müſs der angegebenen Auslage gegen den Bajonnetfechter fen , welcher blos Stogfedter iit. ( S. 170 ) außer Acht gelaſſen zu ſein , daß Bajonnets Die Abhandlung über das Gontrafechten (S. 93) ſtöße nur mit der stårfe" der Klinge parirt werden wird ſich der Zuſtimmung eines jeden Sachfenners zu können , und der Unterleib des mit dem Sábel Bewaff erfreuen baben ; auch dürfte derſelbe an den Inhalte neten die gefährdetſte Parthie deſſelben iſt, für welch der weiteren ss. , welche vom ,, An die Wand fechs
beide Beziehungen die ſteile Auslage mit eingezogenem
ten (au mur )" vom ,, Wett fa un p fe Cassaut
Unterleib practiſcher erſcheint.
und
und dem ,, Fechtunterrichte " handeln , keine weſents
lide Ausſteùungen zu maden finden , zumal als dieſe Thema's obnehin relativer Natur ſind. Reſumiren wir biernach nochmals unſere Anſicht über das flüchtig Beſprochene, ſo mochten wir uns, noch fürs
Die Vertbeidigung des Sibelführenden gegen den Panzier, ( S. 175.26.) ſpricht und mehr .
an , obſchon auch hier, wie gegen den Bajonnetfechter, theilweiſe ein unpractiſches Erfasſen der Waffe des Gega nero marfirt iſt. Das bildlich dargeſtellte Verhalten der
ger als bereits geídchen, dabin ausſprechen : unvolls Reiter muß dem Zeidyner, dem übrigens alle Anerken . kommen beit iſt das loos aller menſchlichen nung für ſeine Leiſtungen gebúbrt, von der Art geſchie. M a ch werfe, ſomit auch das der in Rede ſtebenden Fechilehre, in welder jeder Fechts viel Practiſdes finden wird , welch le zteres
nen haben , daß er ſie der Sporn unwürdig erachtete, indem er dieſelben mit ſtumpfer Ferſe zu Pferde Teste. Die ichließlid folgenden Andeutungen zur Notbs webroerteidigung, ſowie die Ueberſichten der
unverkennbar überwiegend iſt.
Stoß- und Batonniridule ſind danfenswertbe
verſt å ndige Mau des zu tadeln , aber auch
Daſſelbe låßt ſich von der der Fichtlehre folgenden Zugaben , welche dem Freunde förperfråfrigender Thås Anleitung zum Schwadronenbauen ſagen. tigfeit Gelegenheit zur Uebung und Vervollkommnung Den Anbang anlangend , ſo dürfte es vielleicht nicht unintereſſant ſein , deſſen Eingang zu recitiren, welcher die Worte eines Paien úber militariſche Rampfs verhältniſſe enthält . Derſelbe beginnt alſo : Es iſt ſebr nöthig, dag, beſonders der Infanterie.
bieten. Somit am Ende des beſprochenen Werkes, bemerfeu wir noch, daß die Ausſtattung des Buches alle Anerkens nung verdient. Das Papier iſt gut, der Druck deutlid und faſt ganz correct , und gereichen demſelben : eine
offizier, ſeinen Haudegen oder Såbel gegen den Bas ſchon ausgeführte, ſymboliſde Vignette und 12 Figu. jonnetiſten zu führen lerne. Der Fall, daß ein ſolcher rentafeln mit búbſch gezeichneten bildlichen Erläuteruns Offizier im Kriege einem Fußſoldaten, der ſein Bajons gen des Tertes, in dieſer Beziehung, zur beſonderen beſſere Verdeutſdungen,. net führt, im Handgemenge gegenüber fommt, ereignet Zierde. – Sind auch theilweise e , minder fran ſich befanntermaßen ſebr biufig . “
correctere und conſequenter
Schreibart
,, Weiß nun der Offizier, welcher nichts als ſeinen jóliídie Ausdrucke und deutlichere Erläuterungen -— Aus. Såbel oder Haudegen führt, nicht, wie er ſide gegen ſtellungen , welche mit Recit dem Inbalte des Buches er Regel gemacht werden fónnen , ſo vermogen ſie doch nicht den einen ſolchen zu verhalten hat, dann iſt er in der
verloren , oder wenigitens rebre gefährdet , und er fann Werth deffelben zu paralyſiren; "weßbalb wir es mit gutem Gewiſſen allen Fechtverſtändigen , nicht ſowohl Bajonnetiſten zu weichen . Weidyt aber der Offizier, der Belehrung, als des Intereſſes wegen, das es ihnen oft nichts weiter tbuli , um Rids zu retten , als vor dem
dann weichen auch leicht die übrigen , von demſelben bieten wird , empfeblen fónnen. Es dürfte wobl auch ihnen als das Machwerf eines intelligenten Schülers commandirten Soldaten ."
Denn die Soldaten haben in der Regel nur dann erſcheinen, der, was er bei einem vielerfahrenen Empy
Muth, wenn der Offizier Muth hat und zeigt;aber rifer gelernt , mit ſeinen eigenen Reflerionen darüber, wahrhaft zeigen kann er ibn nur, wenn er ſeine Waffe, auf unverfennbar ſcharfiinige und originelle Weiſe zu hat und , als ein ſolches Madwerk, gebracht Papiergleich feinen Såbel, gegen den Bajonneriſten zu führen ges nicht giltig bleiben . - Den beabſichtigten dienſtlis lernt hat. " dhen Gebrauch des Buches im Militår anlangend , ſo eradren wir es in reiner gegenwärtigen Beſchaffenheit mit dem Såbel ſein Verhalten gegen den Bajonnetiſten, hierzu nicht , wohl aber dazu geeignet, es auf den ſei's Bertheidigung oder Angriff einzurichten wiſſen. Fechiboden der Regimenter zu benußen. Aber auch Eu fónnen aud Fille eintreten, wo ein Offizier, wenn noch eine andere Beziebung macht das Buch dem Mis ihm z. B. ſein Sibel zerbrochen iſt , oder wenn er es litir empfehlenswertb: es eniväli nämlich in ſeinen ſonſt für gut findet , fich gefillten Bajonnets an die Raiſonnements mande Wahrheiten , deren Realiſirung Es iſt ſehr vortheilbaft , wenn auch der Offizier
das Bajonnetiren verſteht, um ſo beſſer wird er dann
Spitze einer Schaar, welche weidhen will, ſtellt, um ſie in Folge der Macht der Gewohnheit des úblichen , ges iin Sturm gegen den Feind zu führen . So Marſdal danfenloſen Schlendrians, aus der Uebungøpraris faſt ganz verſchwunden iſt. Ney im Feldzuge 1812, nadh Ségur 2c. " Redigirt unter Verantwortlichfeit der Verlagshandlung : E. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Drtijin gedrudt.
Samſtag, 15. Dec. 1838.
Nr . 100 .
G
Allgemeine Militå r - Zeitung. F r a n frei ch. allen Feldzugen deſſelben . Zu Friedland verwundet, Hinſichtlid, des vor Kurzein verſtorbenen Marſdal18 wurde er am 9. Novbr. 1807 zum Orade eines Divis
fobau theilt der „ Moniteur parisien ” vom 27. Norbr. fiondgenerals befördert. Als ſolcher madite er den Felds Folgendes mit: ,, Dad Heer liat einen ſeiner berühmten zug von 1808 mit ; er bereitete den Erfolg des Treffens Männer, die Nationalgarde von Paris einen rubmvollen
bei Medina de Rio Seco vor , indem er gleid beim
Chef, diePårsfammer eine ibrer tứchtigſten Intelligenzen , Frankreich einen großen Burger verloren. Marſdau Graf Pobau, ebemaliger adjutant Napoleons, iſt in vergang gener Nacht geſtorben." Marſchall Pobau verſchico um i Uhr 28 Minuten , umgeben von ſeiner Familie und mehreren Offizieren ſeines Stabs. Seit länger als einem Monate war er unwool geweſen. Sein Zujiand ſchien ohne Gefahr ; er litt an einem Gichtanfalle. In den letzten Tagen aber bildete ſich eine Bruſtentzündung.
Beginne der Schlacht die Stadt Medina mit dem Bas jonnet nahm . Mit nicht geringerer Tapferkeit trug er zu dem Siege bei, welcher Napoleon die Thore von Burgos öffnete. Am 21. April 1809, am Tage vor der Sdlacht von Edmůbl, bedeckte er ſich bei landshut mit Rubm;, er ging an der Spiße des 17. Pinienregimento über die Brüde , welche von den Gegnern in Brand geſteckt worden war , und verhinderte den Gen. Hiller, zum Heere des Prinzen Karl zu ſtoßen. Bei Eflingen,
Dieſen Morgen in früheſter Stunde wurde die Nadridt
an der Spitze der Fuſiliere der Garde , leiſtete er die
von fobau's Hinſdeiden nach den Tuilerien gebracht. Der König (dicte ſogleich einen ſeiner Adjutanten , der Wittwe ſein Peidweſen audzudrücken . Das Begräbniß wird nicht vor dem nächſten Samſtag Parthaben , da
größten Dienſte; der Kaiſer ertheilte ihm zum fobne für ſeine Tapferfeit und Hingebung den Titel eines Grafen Pobail . Im Jahre 1813 mit dem Commando des 6.Armeecorps beauftragt, theilte er das Sdidfſal
man ihm großen Glanz geben wil. Die Nationalgarde Gouvion Saint-Cyr’s und wurde als Gefangener nach von Paris und der Bannmeile wird eingeladen , rich
Ungarn geſchickt. Nach der Abdankung des Räiſers fam
dem Zuge in Maſſe anzuſchließen. Die Garniſon von
er nach Frankreich zurück, wurde aber von der Reſtau .
Paris wird dabei" durch ein Deraſchement jedes Regie ration nicht verwendet. Napolcon, von der Inſel Elba ments repräſentirt ſein .
George Mouton , Graf pobau , Commandant der
nach Franfreich zurüdgefebrt, ernannte den Grafen
lobau -zum Pair von Franfreid und Commandanten
Nationalgarde von Paris, war zu Pfalzburg am 21ten der 1. Militardiviſion. Âm Tage von Waterloo, nady: Febr. 1770 geboren . Im Jabr 1792 trat er als Freis williger in die legion de la Meurthe und erwarb fid, ſeine erſten Grade in der Rheinarmée. In den Jahren 1798 und 1799 finden wir ihn mit Championnet in Italien. Mit dein 3. finienregiment, deſſen Oberſt er war, wart er ſich nach Genua und trug nicht wenig zu der rubmvollen Vertheidigung dieſer Stadt, unter mais
dem er tapfer gekämpft, wurde er von den Preußen gefangen genominen, und ſpåter nach England geführt. Er war einer der 38 , welche die Ordonnanz vom 14. Juli 1815 verbannte. Er bielt ſich dann bis zum Jahre 1818, zu welcher Zeit ihm die Rücfebr nad) Frankreich wieder geſtattet wurde, in Belgien auf. Un, ter der Reſtauration erwählte ihn das Departement de
ſena, bei. Am 11. April 1800 erfocht er an der Vereria la Meurthe zum Mitgliede der Deputirtenkammer. Bri
einen bart beſtrittenen Sieg über die Deſtreicher , denen der Revolution im Jahre 1830 wurde er in das Stadto er 2000 Gefangene, 7 Fahnen und mehrere Kanonen
baus beſchieden und trat in die Gommiſſion ein mit den
nahm . Bei dem Angriffe auf eine Feſtung wurde er HH. Odilons Barrot, Schonen ? . 218 lafayette das tódilich verwundet ; er " verdanfte ſeine Reitung allein Commando der Nationalgarde niederlegte, wurde Pobau einem edelmüthigen Freunde, der ihn von dem Sdilachts mit dieſer wichtigen Function ( am 26. Decbr. 1830) felde wegtrug. Die jtrenge Diſciplin , die er in ſeinem befleidet. Am 30. Juli 1831 wurde er zum Marſaú
Corps eingeführt, das unbeſtreitbare Talent, weldhed er von Frankreich ernannt, und am 27. Juli 1833 zum bei der Leitung der Manóver entfaltete , machten im lager von Boulogne den erſten Konſul 'auf ihn auf. merkſam; Napoleon ernannte ihn zum Brigadegeneral und zu ſeinem Adjutanten. lobau folgte dem Raiſer in
Pair von Frankreich. Als Infanterie: Oberoffizier belag lobau den Ruf eines geſchidten Taftifers ; Napoleon ließ ſeinen Verdienſten in dieſer Hinſicht die großte Gerechtigkeit widerfahren. Bei der Nationalgarde war
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Pobau beliebt wegen eines militariſden Weſens und ſeiner etwas derben derze. Aeußerſt freimuthigen Obas rafters ſprach er ſtets unverboblen ſeine Meinung aus, eine Eigenſdaft, auf die Napoleon das größte Gewidot
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den nicht einlaſſen ; denn erſtens würde ſie vielleicht viermal ſoviele Bogen füllen , als das ganze Werf bes trågt ; zweitens darf ſich wohl fein Menſch einer jſo umfaſſenden Geſdichtsfenntniß růbmen, um mit Ueber ,
legte. Auch als Privarmann war Marſhall fobau in zeugung ſagen zu fónnen : ,, bier hat der Verfaſſer ges fei uns bobem Grade ausgezeichnet ; er war ftete dienſtgoflig, febit , die Sache verbålt ſich ſo oder ſo. “ Es ſei beſonders gegen die Militárs , die ſeine Unterſtüßung alſo nur vergdnnt , über die Behandlungsweiſe einen forderten. " Pobru hinterläßt feinen Erben ſeines Nas furzen Bericht zu erſtatten , den wir, wo e8 gegründeten mene. – Dem General Jacqueminot iſt das Coms Anlaß gibt, mit einigen fritiſchen Bemerkungen begleis .
mando der Pariſer Nationalgarde interimiſtiſch ibor, ten wollen . tragen . Welche hiſtoriſche Schriften bei Abfaſſung dieſes B á y er 11.
Werfed bentugt wurden, iſt nicht geſagt; der feier wird
In dem am 29. November erſchienenen Armeebefehl wurden ernannt : Der Generalieutenant Karl Frhr. v. 3oller zum Artillerie: Sorpscommandanten ; zu Ges gimentsinhabern: die Generalmajore und Brigadiere Anton Frhr. v. Gumppenberg zum Inhaber des vacant gewordenen Infanterieregiments Theobald, und
auf Treu und Glauben verwieſen. Mangel an Raum låßt das zur Genůge entſchuldigen , und wir wollen recht gern glauben, daß auf die Bearbeitung der größte Fleiß verwendet worden iſt. Aber es hat ſich uns eine ganz andere Betrachtung aufgedrungen , die wir dem leſer nicht vorenthalten wollen , naddem wir einige
Georg Frhr. v. Sedendorf zum Inbaber des vacant Stellen dieſer Abtheilung wörtlich mitgetheilt baben. Die erſte
gewordenen Infanterieregiments Herzog Pius ; außers dem fand noch eine Reihe von Beförderungen in den unteren Graden , von Ordensverleibungen und Vers feßungen fiatt. De it re i dh .
Seite beginnt wie folgt :
Kriege der ålteſten aſiatiſden Reiche; 1980 bis 1900 vor Obr. Geb.
1980. Ninus , Kónig von Aſſyrien, bildet ſein Heer und vergrößert ſein Reid durd Eroberungen. Unglúcs
Wien , 27. Nor. Einige der weſentliditen Puncte des lich im Kriege mit den Bactriern, wird er von deren neuen von Hofrath lebmann bearbeiteren und rheilweiſe König Dryartes geſchlagen. Erobert Bacira . ( Und der allerboditen Sanction bereits unterlegten Recru .
das weitere Reſultat ? ) 1910.die 5bederla omor , Rönig von und Elam , über. Rönige doo Thales Siddim windet macht ſie
Herabs tirun dſtreich . Armee ſind: feßung gelyſtems der früherenderCapitulationszeit von die 14 auf 10 windet die 5 Königedcs Thales Siddim undmachtlie Jahre, dann die Altersbeſtimmung des vollendeten 20ten zinsbar. ( Iſt genügend.) 1930. Semiramis, Königin von Aſſyrien, erobert Pebensjabresit, ſtatt des bisher Möglicher üblichen 19ten , für bei die (was denn ?), iſt aber unglücklich im Kriege mit Stas Widführ des Recruten. Dienſtfähigke , der ſie am S : dus foligt. brofates , König von Indien
der Recrutenausbebung auf dem lande iſt dadurch vorges beugt, daß bei Erſchöpfung der Anzahl junger leute von
1920. Bera und die 4 anderen Könige des Zbalco Siddim empóren ſich gegen Chederlaomer, der ſie
20 Jahren, derjenige aus derAlterstraſſe des 21. Jahres Fichlågt und ibre Länder plündert. ( Gut.) Arabam ,der zu wählen iſt, welder in derſelben um Monate, Wo.. Erivater, (!) ſammeltſeine senechte, greift die Nadbur den , oder audy nur um einen Tag der älteſte iſt. Le i te ra tur.
Chronologiſch ſynchroniſtiſche Ueberſicht und Andeutun, gen für die Kriegsgeſchidite. ( Zwölfıer Band der
des obederlaomer an und nimmt ihm einen Zbeil ſeiner Beute. ( Und das ließ er ſich gefallen ? )
Krieg der Teliner und Karyaren gegen Pboroneus und die Parrbaſier. 1800 . ( Da man weder die Veranlaſſung noch den Auss gang dieſes Rampfes erfåbrt , fonnte er fuglid mit
Handbibliotbef für Offiziere.) Berlin , Verlag von Guiüſchweigen übergangen werden.) Herbig , 1833.
Krieg der Phonicier gegen Egypten. 17 :0.
Dieſes Werf bildet ein Volumen von 94 Bogen in XII., fortet 5 Ehlr. und zerfaut in drei Antheilungen,
Salatis, Sónig der øyfjos, unterjocht Egypten . (Mag genügen .) melche einen Zeitraum von beinabe 4000 Jabren um, Krieg der Abrahamiten gegen Hamor. 175. ). faſſen. Hier gibt es alſo reichhaltigen Stoff 31 Vers Die Söhne Jakob 8 erobern die Stadtdes Hamor, gleichungen und Betradtungen für denfende Peler ! måbrend die Bewohner an den Folgen der Beſchwerdung Es war anfangs die Abſicht der Herausgrber, das franf liegen . ( Quod bene notandum , man beſoneide airo Ganze in tabellariſcher Form erſcheinen zu laſſen , was lieber nidis . Beiláufig müſſen wir aber bierfen , daß allerdings mebr Ueberſichtlichfeit gewpábrt baben würde ; zur Zeit Abrabams, und ſelbil lange nad ibm , die
man fam aber davon zurück und wåblte die zuſammens Beſchneidung geſegmißig 8 Tage nach der Geburt des Kindes vollzogen wurde, und gewiſſerinaßen die Sielle ausgeführtere Behandlung des Stoffes zutáſig machte, unſerer Taufbandlung vertrat. Man richt alſo nicht
bảngende Darſtellung der Kriegsereigniſſe, was eine etwas
Dic erſte Abtbeilung bat einen Hrn . b. Studniß zum Verfaſſer, beginnt mit der Zeit von 1980 vor, und
recht ein , warum die Ertranfung einiger Kinder den Fall der Stadt zur Folge gebabt haben ſoll. Bei den
endigt mii 1299 nach Chriſti Geburt. Auf eine eigents Egyptern geſchab zwar die Beſdneidung (påter, aber liche Kritik fann ſid Referent aus zwei triftigen Gruns immer nody im Sinabenalter.)
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Kriegie der mebråer zur Gründung ihres ficht der Herausgeber, die biſtoriſdeOrientirung, zu er. .
leichtern , die dankbarfte Anerfennung des militariſchen
Staate8. 1654 - 1579.
1654. Mores mit600,000 Hebråern zieht aus Egyp. Publicums. Aber die foloſſale Maſſe geſdidtliden Stof. ten und entgeht dem nadrebenden Herre des Rónigo fes, welche gegenwårtig binter uns liegt, und die emis
Pharao. ( War das eine Volkswanderung, ſo begreift nente Wichtigkeit der Geſchichte der lebteu drei Jabr, Rich's Tower, wie dieſe ungeregelte und ungeheuere Mens bunderte, ſollte und endlich zu der Ueberzeugung,fübreni,
fchenmaſſe rid dem Verfolger" entziehen konnte. - Die daß es jeßt an der Zeit ſei, einen großen Theil der Ge: folgenden Ereigniſſe find befriedigender angedeutet, weß. fchidhte des Alterthums als nußloſen Piunder über Bord zu werfen und in das Meer der Bergefſenbeit zu be .
balb wir ſie bier übergeben.)
Schon auf dieſer erſten Seite findet ſich alſo viel graben, damit wir Zeit gewinnen , das wabrbaft Rebrs Ungenügendes , mas wir jedoch dem Hrn. Berfaſſer reiche aus der alten Geſchichte mit großerer Müße und nicht ganz zur faſt tegen módten . Solagen wir jebe Sorgfalt zu ſtudiren . Die Univerſalgeſchichte hat viel Aebnlich frit mit einer
einige andere Seiten auf.
S. 52. Dritter Krieg der Syratuſer gegen Theatergarderobe. Man erblict darin allerhand Cbas rafteranzüge, aber von febr verſchiedener Große. Der
Kartbago .
397. Dioniſius, Zyrann von Syrafus , låt Eine wird einen großen Theil dieſer aufgeſtapelten Klein ſåmmtliche Kartbager in Sicilien ermorden . Ihnen bleis der zu eng und zu furz , der andere wird ſie zu weit ben nur 5 feftę Plåße. ( Das fann ihnen nach dem und zu laug , die Mebrzabl aber nicht mehr brauchbar
Code ſehr gleichgiltig ſein ; auch ſind dieſe Plage dem Sieger natürlich nun ebenfalls anheimgejalen . ) Sein Floitenführer Peptines erobert die Inſel Morya nach langer Belagerung mittelſt der Katapulten , belagert
finden , und ſich die erforderlichen Feigenblåtter lieber im nächſtenbeſtellen Kleidermagazin faufen , oder direct beim Soneider beſtellen Eine åbnlide Bemandniß bat Schneider .. es mit dem Bedürfniß an biſtoriſchen Kenntniſſen. Ein
dann Egeſta . ( Eine Inſel belagern und durch Ra , großer Theil dieſer Bedürfniſſe iſt nur eingebildet, ges tapulien erobern , iſt gegen den militäriſchen bört alſo zu den Purusartifelü; ein nod großerer Tbeil Sprachgebraud .) iſt geradezu nadtheilig, denn er fullt einen Raum un. S. 687. Empörung der Bulgaren und Wals ſeres Hirnfaſtens aus , der núßlicheren Dingen vorbes la chen gegen den griechiſchen Raiſer slaaf II. 1186. Eine große Diebſteuer , welche der Kaiſer aus.
balten bleiben ſollte. , Aber der Nußen der vergleichenden Abſtraction !"
ſchreibt, empdrt die Bulgaren und Wolladen, an deren werden die Schulpedanten ausrufen. Ereifern Sie ſich Spiße ſich Peter und Afan, zwei Brüder , ſtellen . nicht ohne Notb , meine Herren , ſondern geſteben Sie Peter nimmt den Königstitel ( an ) , Aſan greift die lieber - mit oder ohne Errotben - zu , daß in Sdus -
Stadt Peresſava vergebens an, und muß ich nun auf len und Büchern unendlich viel Fabeln erzählt werden ,
Streifereien beſchránken. Iſaat dringt gegen den Hås von denen die Erzábler, wenn ſie die Brille weglegen mus vor, den Aſan lange vertbeidigt, bis jener im wollten, recht gut wiſſen, daß ſie eben nichts weiter als Nebel ibn überfågt. Peter und Aſan flieben über die
Fabeln ſind , noch dazu meiſt ohne moraliſche Lens
Donau . - 1187. Jiaaf febrt im Zriumpb nach Kondenz. Hålt es nicht ſchon ſchwer genug, die Geldichte ſtantinopel zurůd , während Peter und uſan, von den der jüngeren Vergangenheit in mdglidſter Klarbeit cars -
Palomzern unterſtüßt, wieder úber die Donau fommen, zuſtellen ? und das Gebirge beſeen. Jobannes Sebaſtofrator
Nad Wahrheit forſden, wo ſie möglicherweiſe noc
forånft ſie durch glüdliche Gefechte darauf ein , wird aber von Jobannes Kantafuze nos abgelöſt. Dieſer verachtet den Feind ſo febr, daß er das Pager obne Wachen laßt, wird udlig geſchlagen und verliert alles
zu ergründen iſt und reichhaltige Ausbeute verſpricht, das ſei unſer Streben , nicht aber Waſſer in das Faß der Danaiden gießen oder , wie der Deutſche eins fader ſagt, leeres Strob dreſchen .
Gepád. Aterius Branas wirft die Sieger wieder in
Nach dieſer Anſicht, die allerding8 nicht nach Seder.
das Gebirge. ( Hierin iſt lobenswerthe Klarheit, bản. manns Geſchmad und wohl auch mander Berichtigung dige Kürze und Zuſammenbang. Auch die darauf fols fåbig ſein mag , wird man leicht errathen fónnen , daß gende Empórung des Branas gegen den Raiſer iſt in wir das Verdienſtliche dieſer geſchichtliden Ueberſicht nur in beforånfrem Maße anzuerfennen vermogen , und daß gleicher Manier beſchrieben .) Wir verfennen die ungeheuere Arbeit nicht, welche
wir es lieber geſeben båtten , wenn die Herausgeber ,
erforderlich war, bevor die das Buch füllencen furzen ſtatt nach möglidſtar Vouſ& ndigkeit zu ſtreben, ſich bes biſtoriſchen Notizen niedergeſdrieben werden fonnten ; fleißigt båtten , das Beſſere mehr charafteriſtiſch darzus iſt. ſelbſt die ſtyliſtiſche Einfleidung, ſo nadliſiig ſie auch ſtellen, wie das ſtellenweiſe auch der Fall geweſen Die zweite und dritte abteilung bat son bem leſer hier und da eridyeinen mag , rebt eine ſeltene Gewandtheit voraus. Fragen wir uns aber , welchen Hrn. Generalmajor Rodlich zum Verfaſſer, beginnt
Nußen eine ſo auf das Minimum zuſainmengeſchrumpfte mit dem Jahre 1300 und endigt mit 1831. Die Bes biſtoriſche Skizze baben fann, ſo können wir uns in der bandlungsweiſe iſt etwas abweidend von der der erſten Abtheilung, denn der Hr. Verfaſſer hat die Ereigniffe, Zwar iſt nicht zu verkennen, daß die beſſeren Kópfe wie er ſelbſt ſagt, „nicht in gelebrter Verwirrung ſyns unferes Zeitalters die Richtung auf hiſtoriſche Studien chroniſch s chronologiſder ſtummer Zablen aufgeführt, genommen haben , und jedenfalls verdient die gute Ab, ſondern in natürlicher jährlicher Folgenreihe und Staas Zbat feine befriedigende Antwort geben.
S
s
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800
tenweiſe , mit meht oder weniger Berůdlichtigung auf erſten Jahre bat fie der Hr. Verfaſſer alle namentlid ihre geographiſche Lage." Aud er iſt der Meinung, daß gemacht, in den folgenden Jahren überſpringt er aber die Kriegsgeſchichte, als bloße Reminiscenz von Jabs
diejenigen Rummern, von welchen etwas Erbeblidhet
ren, Monaten und Lagen , für den Soldaten ohne allen nicht zu ſagen iit. Ein voranſtehendes Namenregiſter Nußen Tei, wenn er nicht Beiſpiele feltener Thaten, mit erleichtert das Nachſchlagen , und es låßt ſich daraus Topographie und fånderfunde zugleich, wenn aud nicht wenigſtens erſehen , ob in einer beſtimmten Zeit dieſer ausgedehnt , doch theilweiſe gepaart findet. oder jener Staat der Schauplaß wichtiger Ereigniſſe Damit der Peſer den Unterſdied der Bebandlung geweſen ſei. ſelbſt beurtheilen fonne , wird es am beſten ſein , ein Daß die furzen Notizen dem Zwede einer Drienti.
Próbden davon mitzutheilen; wir wåblen bierzu die rung größtentheils entſprechen, fann der leſer aus Bors ſtehendem erſeben ; ſowie auch daraus bervorgeht, daß
erſte Seite.
1300 .
der Hr. Berfaffer weit mehr Raum in Anſpruch nimmt
1 ) England unter Eduard I. bis 1307. Eduard in als ſein Vorgänger. Die erſte Abtheilung umfaßt cinen das weſtl. Schottland eindringend, verwůſlet Anandale Zeitraum von 1320 Jahren , die zweite ebenſo ſtarte und zicht bis Dumfries, woſelbſt die Unterwerfung von Galloway erfolgt.
Abtheilung nur 300 Jabre .
( Schluß folgt.)
2 ) Schottland unter Konig Johann Baliol bis 1306.
I. B. entthront, lebt in Frch. (ſold beißen Frankreid).) Wallace's Truppen widerſtehen noch den engl. Waffen,
Miſcelle n .
und ballenſich in Bergen und Kaſtellen eingeſdiloſſen .
Werth Infanterie. ] Uuf S. 417 des g19.tomme Bandes Der [in Berlindererſcheinenden Militar :Citeraturzeitun in
Es erfolgt Wffit. ( Waffenſtilſtand.)
der Beurtheilung des militäriſden Sandbuches sc. des Oberſten
, von Seiten des Generalieutenants Grafen von Baron Bechtold . Großrichter Jean Bismart, unter 3) Irland ogan bis 1307 undEnglands mehreren ford Provinzialfónigen. folgende Stelle vor : » Uud den Sieg fu erringen England hatte die Fürſten Irlande, Hugbe o Neil und kann nicht in der Bestimmung eines Reitercorps liegen, mohl aber
Cornel Mac langlin, ſchon auf der Diſeite unterjodit, ihn vorzubereiten , ihn zu vervollſtändigen und in eins geinen Fäden zu entſcheiden . Das Erringen des Sieges if
als noch immer eine Menge rober Horden in Weſten, Sache des Fußooltes, nicht der Reiterei. Solange die Infanterie
Norden und Süden unter eigenen Häuptlingen unab bängig ſtanden. Außer dieſen Englåndern führten ibre
nicht aufaerieben undvernigtet iſt,beibt das Ganz einer Armee intatt. Wäre dieß jedoch der Fall , ſo werden die Sträfte einer
Fürſten die Waffen ſelbſt gegen einander, wie X. B.
Reiterei nicht zureiden, das Gleitgewicht wiederherzuſtellen . Im
Ö'Connor, Prinz von Conacie, mit Mac Dermot von Moy fung.
Allgemeinen gilt folgendis Berhäituiß an einem Schlachttage : Das Poſitionsgeldüb roll die feindliden Linien erſcüitern , die Infanterie ſie breden und die Rriterei fie dernidten , oder fie
4 ) Franfreich unter Philipp IV . ( d. Schone) bis 1314. nicht wieder zur Berſtellung tommen laſſen ; jede Waffe hat Uns 5) Savoyen unter d. Gr. Amadelig V. ( D. Große) theil am Erfolge. Eine feindlide Urmee tann geſchlagen werden, bis 1323. Marquis von Saluces leiſtet an Savoyen auch ohne unſere Reiterei; gilt es aber, eine geſlagene Armce den lehnseid. Der alte Feind , Dauphin von Bienne, zu derfolgen und von dem Siege den größten Gewinn zu ziehen,
fåüt in die Tavoniſchen Staaten ein und belagertSdiloß so it dies,nur durch Reiterei in Verbindung mit reitender Artike lerie möglich. «
Solche Leußerungen , namentlid wenn ſie von einem Manne Dauphinér von Guerrieur ab . Hierauf die Savoyarder tommen , der ein Urtheit in der Sache hat und die Rechte und nach Bellecombe , welche Stadt nach und nad genom : Verdienſte feiner Waffe ( der Cavalerie) ſonſt in vollem Maße zu men und verbrannt wird. Die Citadelle jedoch vertbeie vindicirca weiß ( obgleich in dem vorliegenden Falle die Reiteret Guerrieur. Auf das Anrücken der Savoyarden ziehen die
digt fich fortan. Der Dauphin Humbert zieht ſich bis pauptſächlich darauf hingewieſen iſt, eine bereits vertrümmette In: zu haben , eine Uufgabe, welche dem von der Reiterei an Concellyn zurück und Amadeus verfolgt ihn dahin , ziebt fanterie geſprochenen titterlichenBeren nicht zuragen dürfte), müſſen regie aber auch von dort ab und lagert vor dem Sdloß Ters ftritt werden, um ſie denjenigen ins Gedächtniß zu rufen , welche
race , welches erfolglos beſtürmt wird. Später gelingt während eines langen Friedens die wichtigen , münefeligen, in jedes es ihm Sdiloß Barrau mit Sturm zu nehmen und zu Kriegsverhältniß çingreifenden Dienſte der Infanteriegang vergeſs
zerſtören. Mangel an lebensmitteln zwingt Amadeus fen zu haben ſcheinenund dagegen dem Schoobtind Cavalerie die ganze Zärtlichkeit zuwenden. Namentlich deint man in Frankreid
zum Rückzuge, auf welchem deſſen Nachbut in einen hierin weitzu geben. Nichtnur wird die Infanterie bei Ernen Hinterhalt fåüt , theils gefangen, theils zuſammenges nungen zu höheren Stellen und bei anderen Beförderungen im zu ihrer Unzahl ſehr zurüdgeregt, ſondern man beraubt bauen wird , worauf der Rückzug nach Savoyen forts Berhältniß ſie audy in wichtigen Fällen , wie . B. die Beurtheilung ihrer wird. geſeßt 6 ) Caſtilien und leon unter Don Ferdinand IV . bis
Sdiefwaffe ift, einer entſcheidenden Stimme und hat ſie gang
1312. Vormundſchaft des Oheims Don Heinrich und
unter die Bormundſchaft der Urtillerie geregt , woher es denn audo kommen mag , daß die Armee noch keine Percuſſionsgewehre hat.
der Donna Maria. legrere will fer einnehmen und Wenigſtens laſſen slagen , welche man in dieſen Beziehungen in belagert Palenfuela , welches ihr abgetreten wird. In dieſer Ordnung werden die kriegeriſchen Ereigs niffe des Jahres 1300 angedcutet , und es geht der
der Sentinelle lieſt, auf das Vorbandenſein dieſer Mißſtände (dlies
ben. - Wenn auch nicht auf Rückſichten einer dankbaren Anetten : -
nung für geleiſtete Dienſte und der Gerechtigkeit , ſollte man es
dervon Klugheit , dasderen Selbſtge: gute Borhandenſsin deſſen vermeiden zu verlegen, fühl einer WaffeRüdſichten Pånderreihe nach bis zurkleinen Tartarei, welche unter wenigſtensaus
Nr. 117 aufgeführt iſt. Die laufenden Nummern bebal, oder ſchlechte Berdaffenbeit und von dieſer wieder, wenn die Ums ten die genannten Staaten im ganzen Buche bei. Im
ſtände kritiſch werden, das Wohl oder Bebe der Staaten abhängt.
Redigirt unter Verantwortiidseit der Verlagshandlung : E.
, Leste in Darınſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
808
Mittwoch , 18. Dec. 1838 . 19
region
Nr . 101 . EN90 29 sh
Comu, !!
FTSBE 2
Allgemeine Militår - Zeitung. die beſten Subjecte auswählt, ſo ſind ſie auch beſſer re " enthält Der ,, SpectateurAfr militaii über die Streit. zuſammengejekt als die Infanterie , welcher nur per a. fráfte des Emir Abdoel's Rader, bekanntlid früber Auswurf der Bevölkerung übrig bleibt. Die Araber einer der befrigſten Gegner der Franzoſen in Afrifa und
murren febr gegen dieſen Tribut, an welchen ſie nidt
mit welchem ihnen auch für die Folge seampfe bevore ſtehen durften , folgende Notizen , welche jedoch immer nur als dem wahren Berbalinib annábernd betrachtet werden mögen. Bei den Eigennamen bat man die Oro thographie des franzöſiſchen Journals beibebalten . Das unter der Herrſchaft Abdel Kader's flebende land iſt in verſchiedene Gouvernements ant getbeilt , und dieſe zerfallen wieder in Hauptcommand ſchaften ,
gewohnt ſind und der mit ihren Sitten und ihrer Un, abhängigfeit ſo ſehr im Widerſpruce ſtebt. Es finden auch überall freiwillige Engagemenie ftatt, indem man zu gewiſſen Zeiten in den Städten und Dörfern fole gende ſonderbare Formel befannt macht: 4. Derjenige, welcher mit feinem Tuche gekleidet und das Kind des
$
Sultans werden will , laſſe rich anwerben, er wird gut bezablt werden und in Adem ſeinen Willen baben . "
welde unter dem Geſichtspuncte der Stellung irregulas Viele junge Leute laſſen ſich durd die grobe lodſpeiſe dieſer Verſprechungen kódern. Gezwungen oder freiwil. des Erg penGouve ebniß bdarbilden nt Gbar bietenden rer Die Trupdas rneme folgen . Commau . lig , find die Engagements auf lebensdauer. Die dem Fußvolt gegebene Uniform beſteht in einem daniſdaften ſtellen und zwar diejenige des Agba der Reni. Hamer des Agba von El-Großebb .
Fußvoll . Reiter . 2665
690
1560 1610
deb agba der hangaden . des kalifen von Sbarb , meldes die
kleinen Mantel von rotbem Serge mit einer Capuße , in
einer Weſte, Bedaja genannt, in blauen Beinfleidern , el a en Gürt und einem Yaar Belz 6 oder einem ledernfel gelbe Pantof , welche man durch Sdube erſeßen will ;
der Kopf iſt mit einem Fesiy bodeat, und man bedient
ſich der franzöſiſchen Bajonnetflinte ; die Waffen ſind
benachbarten Sråmine von Tlemes 3280 1545 cen enthalt ..
jedoch im Augemeinen (dledyt unterbatten. Die regulare Infanterie und Cavalerie iſt in Oom . paguieen pon 100 Mann formirt , beren jede von zwei Die Commandantſchaften des Gouvernements von Offizieren commandirt wird, deren Abzeichen aus einem pilbernen Ring beſtehen , welden ſie an dem Fingerring Reiter, Fußvolt, Obairg ſtellen und zwar diejenige der redten Hand tragen, und aus einer Stickerei gleich 00 12,0 2400 des ügba der Garabats . . 890 1200 fals in Silber auf den Schultern. Der Oberbefebles Medjebar.nGarabato des de6 Agba der der Hadems 1960 4720 baber des Gorps iſt ein Agba. Jeder Compagnie find zum Transport der Lebensmittel and Zelte 2 Ramcele , », des Ugba der Hachems.Oberargas . 71,400 630 4340 1600 und 2 Maulthiere beigegeben . Die Infanterie marſdirt die Kabilen von Dudeda , Maïdroma i , 6100 2600 und Zafna .
des Raïd von Flittabs des Raïd , von Selama
1130
nach dem Sdall der Zrommel, aber obne Zaft zu balten .
1350 .
Der Solditt nicht unveranderlich feſtgeſeßt. Die rg verſchiedenen Zahlen gibt eine Offiziere erhalten 8-10 Boudjous monatlich, die Sols yonon Chai Agba Des dieſer Additi Eine Summe von 100,220 Fußgänger und 29,070 Reiter. - daten die Hälfte dieſer Sunime; außerdem wird denfels Außer dieſen irregularen Zruppen bat Abd.el Kader bent tåglich 2 Pro. Brod und Montage und Donnerſtage nod ein ſtebendes Corps von 5300 Mann Infanterie , Fleiſt verabreicht. Die Grade werden nad Verdienſt 830 Mann Cavalerie ( worunter 750 regulare Spanis und nad Muth ertheilt ; das Avancement findet aus der und 80 Neger - Leibgarden ), 99 Artilleriſten und 39 Ge. Infanterie in die Cavalerie und umgekehrt ſtatt. Dieſe noch undiſciplinirte Truppe erlaubt ſich håufig Erpreſ, nt enſind. 12 beſpan welde ſdůße irungn der Die, von Recrut ſtehend Truppen geſchiebt ſungen unter den Stämmen , bei welchen ſie ſich aufbal. Durch ein von jedem Stamm geſtelltes Contingent, wels ten , oder deren Gebiet fie durchzieben ; wenn dem Emir 2140
3480
der ſich hierdurch der Waiſen , Unglüdliden und Bagas bierdurch ein Nachtbeil begegnet , so wird ſie auf grau . bunden entledigt. Da fid die Cavglerie und Artillerie fame Weiſe behandelt , wie dieß nach der Niederlage bei 2
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Mascara der Fall war , wo ſie entwaffnet und furchtbar Die Praße ſollen bereits ausgeſtraft, und wegen Lieferung mißhandelt wurde. Zur Erzielungvon Ordnung und bon Baumaterialien Kontrakte abgeſchloſſen wordenſein. Unterwürfigkeit bei ſeinen Soldaten bat Abd - el - Rader eine Art Militärſtrafgeſezbuch eingeführt, welches gegen Be ie n. Flandern hat der tutlg von Nach dem Confti ionnel Diebe Einſperrung und Verluſt eines Obres verhångt ; Vergeben gegen die Diſciplin und Subordination wer: Kriegéminiſter Befehl gegeben , die Soldaten der 3n. den mit der Baſtonnade beſtraft. Um endlich unter fanterie im M a n doriren mit der I a none zu ſeinen Truppen einen heilſamen Wetteifer zu erweden und zu begünſtigen , bat der Emir für die Braven eine
unterrichten .
Auszeichnung geſchaffen , aus einer ſilbernen Hand bes ſtebend , welche auf dem Zurban getragen wird und aus Liter a t ur . 7 Fingern gebildet iſt; jede ausgezeichnete Handlung Chronologiſch - ſynchr oniſtiſche Ueberſicht und Andeutun's
wird durch jeden gehobenen Finger angezeigt.
Der Unterricht beſchränft ſich auf die Handhabung
der Waffen , welche jedoch ſehr unregelmäßig volizogen wird , ob ſie gleich von franzöſiſchen Deſerteuren und von Arabern, welche in den franzöſiſchen Reihen gedient haben , gelehrt wird. Welches Zutrauen der Emir auch in ſeine regelmågigen Truppen feßen mag , ſo iſt es doch augenſcheinlich, daß ſie den Franzofen nie furchtbar werden und in linie widerſtehen können; lettere dürfen ſich ſogar zu einer Einführung Glück wünſchen, wodurch ihre Gegner endlich babbaft gemacht werden. Sie wer's den indeſſen dem Emir immer von großem Nuben ſein, um die Auflagen zu erheben , die Unterwürfigkeit der Stämme zu bandhaben oder deren Rebellionen zu uns
terdrůden, auch wendet er alle Mittel an, ihre Anzahl zu vermehren. Er wünſcht ſie auf 10,000 Mann zu
gen für die Kriegsgeſchichte .
( 3wgifter Band der
Handbibliotbef für Difiziere.) 5.4ung Erz(åhl 1uk.) heifüh lun wirr,d wod der die urc tenerAbtaus deritedrit In g che Begebenbe Buc rli h h das n imm Num grö Hinſ erbå Wer mer icht ßeren lt. Die tb in einer n der Staaten ſind aber bier weggelaſſen , and bat der Hr. Verf. nicht dieſelbe Reibefolge beibehalten , wodurd die Orientirung erſchwert wird . Nåditdem múffen wir auch bemerken , daßbier und da Unrichtigfeiten , Bes bauptungen und Neußerungen einfließen , die dem Buche feineswegs zur Zierde gereichen. Um dieſes Uribeil zu begründen , wird es nothig ſein , einige Stellen anzus führen . S. 719 wird in Bezug auf den 30jährigen Krieg in Deutſchland geſagt: ,, Im September ( 1620) dringt der Kurfürſt v . d . Pfalz mit „ 12,000 Mann in die Obers und
bringen ; und um ſich dieſelben ergeben zu machen , bat Niederlauſitz bis uad Görlig . (Es war der Kurfürſt er ihnen das Verſprechen gegeben, am Tage des Un . von Sachſen , alſo der Gegner.) Der Kaiſer ſchlägt des glůcs mit ihnen ſterben zu wollen.
ungebührliche Benennung) Friedricho Heer Afterfónigoverſ Abd.el Kader gibt übrigens feinen Soldaten das jule lager bei Raconiß. ( Iſt ganz ßt im ( chanzten Beiſpiel der vornehmſten friegeriſchen Zugenden ; er iſt unrichtig , da nicht einmal ein Angriff ſtattfand.) Es
måßig in ſeinen Genüſſen und einfach in ſeiner Kleis erfolgt am 8. Novbr. 1620 ( geſchab wenig Tage nad dung; ſeine Mäßigung , Gerechtigkeit und Großmuth dein Zuſammentreffen bei Raconiß ) die Schlacht auf dem
baben ſich ſelten verläugnet; das Geräuſch der Waffen, das leben im Lager, Üebungen zu Pferde ſind ſeine Zerſtreuungen und Vergnügungen . Sein Muth ſteht außer Zweifel, und da ihn ſein glücklicher Stern allen Gefahren bat entgehen laſſen , ſo iſt es ihm gelungen, unter der abergläubigen Maſſe feiner Unterthänen dem Gewi verſ unve Glau cht
caffen , daß er
ben zu
weißen Bergebei Prag, und die Kaiſerlichen greifen das båbwiſche 20,000 M. ſtarfe Heer auf zwei Seiten an." ( Iit gleichfalls unrichtig ; der Angriff geſchab gegen die Fronte, weil die beiden Flanken vódig unzugänglich waren.) Solche Verſtoße bei ſehr befannten Ereigniſſen flóßen fein großes Vertrauen ein . Hidren wir weiter . rwunds S. 720 Der wiederſächſi rei nim . ,,
bar ſei.
ſche
s
mt rid Frieds
richs an , und ernennt den König Chriſtian von Dåne. Deltre i ch . warf zum Kreisoberſten ( geſchab 2 Jahre ſpäter ), Herzog Bien , 6. Decbr. Zum Capitain der neuerrichteten Chri gelage rt bat , mu Braßunſnach ſtia weieine baſffe ( von Thaen ſichgenimTre g ),mderbiß edenr geg le italianif oberrheidniſc chen feibgarde iſt der Feldzeugmeiſter , Spinolan den hen Kreis wieder verlaffen . Graf Mazudelli, ernannt worden . Von der Garden ( Hatte ibn 1621 noch gar nicht betreten ; auch das ers deren Galauniform roth , die Campagneuniform grún måbnte Gefecht hat nicht ſtattgebabt.) - 1622. Nur iſt , werden vorläufig nur 20 Glieder bier ankommen , Mansfeld ſteht noch dem liguiſtiſden Heere gegenüber , bis mit der Zeit die Einrichtung für die volle Zahl von erſc heinbez KurWin den Bre terauf 60 zu Stande gebracht wind. Man unterbandelt um fåd in dem ein. t Frie z dar quarti Spaaunie nad undt er ogedn,, dieisg ere r die .
einige foón ſituirte Plage zum Aufbau des Garde
riche aus Holland in Deutſchland wieder, und ſolågt bei
palais, der durch Baumeiſter aus Mailand ſelbſt voll. Mingelsbeim ein paar tauſend Bayern unter Lidy. führt werden ſoll.
Es iſt gewiß, daß eine weitere linie von Befeſti. gungen ſich an Olmůß anſchließen wird, und zwar nad der Idee des Erzberzog8 Marimilian , in Thürmen beſtebend, deren Starfe daraus zu ermeſſen iſt, daß für jeden Einzelnen 1/2 Millionen Ziegel erforderlich find.
ſogblie nntTre iede26. zogGef ger ( Das derilſogiſtenadas Am ſichect b unen ar zur üd .)tſch e Sie n , Apr ffens zwiſchen Heilbronn und Wimpfen zum Nadtheil des Markgrafen von Baben . Durlach und des Herzoge von Braunſchweig gegen Zilly, in welchem 5000 Markgråfler bleiben und viele Fabren und Standarten erobert wors
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den ." ( Der Herzog von Braunſchweig war mit ſeinem nur mit dürren Worten. Auffallend iſt die willkührlide Heere gar nicht zugegen, fam erſt mehrere Wochen ſpäter Schreibart vieler Eigennamen . So ſtebt Preifad flatt
bei Houilt am Main an, wo er vor ſeiner Vereinigung Breiſach, Dublingen ft. Tuttlingen , Ochsenſtierna mit Mansfeld von Ziun geſchlagen wurde.) Mansfelds ft. Drenſtierna, Robnit ft. Rednis ac. Aebnliche Bers
geſchiebt überhaupt faſt gar feiner Erwähnung, gleich loße findet man auch in einigen folgenden Kriegen ,wo wohl war er,nach Friedrichs Flucht aus Prag (1620) die Talart ft. Tallard, Kovenbúller ft. Khevenhüller, Hauptperſon iri dieſem Kampfe gegen des Kaiſers Ober. Odblheim ft.Rehlbeim , Cadan ſt. Kaaden geſories berrſchaft. Daß der Berf. die beidenmürbige Aufopfes ben ſteht. Einiges davon mag wohl auf Rechnung des rungder weißen Garde des Markgrafen - 400 Bürger Seßers fommen ; in Sdriften dieſer Art iſt aber mog aus Pforzbeim , welche zur Dedung des Rückzugs ein Defilé ſolange verteidigten , bis aud der Pobie port
lichte Correctheit der Eigennamen eine weſentliche Bedingung
ihnen gefallen war - mit feiner Sylbe ermåbnt, iſt
Bis zum Ausbruche der franzöſiſchen Revolution iſt
.
ein wahres Majeſtåtsverbreden gegen den Kriegsruhm die Darſtellung ziemlid, troden, gewahrt auch nicht im unſerer Vorfabren !
mer die nöthige Ueberſicht,da der Hr. Verf. von einem
Die Schlacht bei futter verfeßt der hr. Derf. irris gerweiſe in das Jahr 1627 , wodurch dieſer Feldzug
Kriegeſd auplaße zum anderen überſpringt, obne dieſen Paſſus jederzeit gebdrig zu bezeichnen. Dann nimmt er
einen ganz falſiden barafter erbått.
aber plößlid entſchieden Partbei gegen die Franzoſeu , wird leidenſchaftlich in ſeinen Ausdrücken , und bringt
S. 724 wird erzåblt, daß Magdeburg im ſ. 1630, nach 28wódentlicher Belagerung , durd Bergleich an Wallenſtein úbergegangen ſei. Wallenſtein ſtand ein Jahr früber vor Magdeburg, ſeine Truppen baben es
rogar die liebe Perſönlichkeit mit in den Zert. Folgende Stellen mogen zum Beweiſe dienen. S. 996 2c. ,,Der verächtliche Blutbund Collot d'Hers
aber niemals betreteni, er 30g unverridteter Sade wies Eine noch vie! großere Nachläſſigkeit låßt ſich der Hr. Verf. in Betreff der Schlacht bei füßen zu Schul. den fommen. „ Das” ſchwediſde Heer, erzählt er S. 739,
Bierbrauer Santerre, der Perúceumacher Baſton, der Förſter Stofflet. Auch fónnen wir dem Peſer nicht vers
beginnt das Zreffen mit vieler Zapferkeit , allein das
dyweigen , daß der Berf. eine wichtige hiſtoriſche und
der ab.
bois, - das rechtsſchåndende Ungeheuer Robespierre, der verrückte Junot. " - Einige Generale werden ſtets nach ihrem früberen Gewerbe betitelt , wie z. B. der
faiſerl. Feuer bålt es vom Ueberſchreiten des ( vertiefs phyſifaliſche Entdedung gemacht hat, er erzählt nåmlido 'ten Chauſſees) Grabens ab, bis endlich Guſtav Adolph von einer gebeimnißvollen Ranonade bei Valmy ! zu Fuß mit der Panze in der hand , feine Schwes
den zum neuen Angriff an den Graben führt, und der
fowed. Oberſt Windel mit ſeinem Regiment das Glúc durchzubrechen bat , und die Kaiſerlichen den Graben verlaſſen. Allein noch iſt Pappenheim (?) zu befåmpfen , und Guſtav Adolph im Begriff, Ridh von deſſen Stels lung ( ?) zu unterrichten, wird unvermuthetvon einem Kaufen des Reiterregiments. Piccolomini gefangen und bei der 11Bertheidigung mit 11 Schúffen und Stichen getddtet." Soviel und aus den umſtåndlichen Bio.
Daß die Starfe der Franzoſen in den meiſten Solach . ten viel zu hoch , die ibrer Gegner aber viel zu niedrig
angegeben wird , iſt die gewóbnliche Taftif der Partheis minner, und der Hr. Verf. ſteht hierin den Verfaſſern der „victoires etc. des français ” nicht nach. Nebenbei erlaubt er ſich aber auch Auslaſſungen ; ſo wird z. B. der Niederlage der Verbündeten bei Tourcoin ( 1794 )
mit feiner Sylbe erwähnt , hingegen der einige Tage
ſpåter erfolgende Sieg bei Tournai ( cigentlid,"nur die Abwehr eines Ungriffs) über die Gebübr hervorgehoben.
graphieen Guſtav Adolphs befannt iſt, bat ſich derſelbe Gicidwohl iſt der Hr. Verf , mit den wahren Verlauf zwar faſt immer an dieSpiße ſeiner angreifenden Trupe pen geſtellt, doch aber nie den Sattel verlaſſen, wenigs ftens nidht in Feldſblachten , weil er dadurch jede Ues berſicht verloren baben würde ; auch bat unſeres Wiſſen fein Beſchreiber der Schlacht bei fützen dieſes Umſtans
der Dinge zu wenig genau befannt, um den Waffens rubm unſerer landsleute gebührend zu würdigen. "So fagt er unter Anderem von der lebten Schlacht bei Fleurus : ,, das óſtreichiſche Centrum refúſirt das Ges fecit, man weiß nicht weßhalb." Befanntlich ſchluger
des erwähnt. Doch das iſt eigentlich eine Kleinigkeit. fich aber die Deſtreicher an der Sambre, und ſelbſt ſpå. Wie will ſich aber der Berf. vor der Kritif rediiferrigen, ter auf detir Ridzuge hinter die Maas und den Nieder . wenn er erzáblt, daß der König ( welder befanntlidi im rhein , mit ausgezeichneter Bravour und vielem Geſchic. erſten Schlachtmomente getódtet wurde ) vorgeritten ſei, Daß Prinz Coburg die Schlacht bei Fleurus abbrad, um ſich von Pappenbeims Stellung zu unterridien, da lag in dem Beſchluſſe , die dſtreichiſden Niederlande er bauptſächlich durch deſſen abweſenheit ( ltand mit gånzlich zu raumen ;" får die Waffenebre war bereits 12,000 Mann vor Halle) fich zum Angriffe Wallenſteins vollfommen genug gethan. So theilt der Hr. Berfaffer
bewogen gefunden hatte, bevor die Sadren saran Tbeil freigebig pob und Tadel aus , obue ſelbſt genau zu nehmen fonnten . Pappenheim fam zwar ſpåter wirklich noch mit der Reiterei auf dem Rainpfplase an , aber
wiſſen wofür. Von den franzöſiſchen ( Einſchließungss ) linien vor
lange nach des Königs Tode, und dieſer Umſtand iſt Mainz wird S. 1005 geſagt, daß ſie im faufe eines To widotig , daß er von den beſſeren Geſchideforeiberu Jabres eine förmliche Feſtung (!) geworden ic.". Wenn aud bervorgeboben wird.
Die Forifeßung dieſes Krieges iſt minder reich an
es dem Hrn. Verfaſſer um biſtoriſche Wahrbeit zu thun
geweſen wäre, hårie er aus der reichbaltigen literatur
Details, berührt aber auch die wichtigſten Ereigniſſe oft leicht erfahren fónnen, daß die franzófifde Belagerungs ,
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armie ſich in einem jebe geld widten Zuilande befaid, führen . S. 103 ; erzählt der Verf., daß Suwarow die und die Mebrzahl der Geldhúße (chon aus den Verſcan. franzuſen am 17. Juni in das bod angerd wollene zungen gebracht war, weil der Rückzug angetreteu wers flußbette der Trebbia gejagt, daß die Sdladt am 18.
den ſollte. Der franzöſiſche Obergeneral bieß Sdaal, bauptſächlich in einem wütbenden Gemebel im Flußbette Eine wird aber vom Verfaſſer Challes geſdrieben. beſondere Borliebe legt der Hr. Berf. für den Groaten. -
beitanden babe, worin ein offenbarer Widerſpruc liegt. Das Flufbett der Zrebbia iſt dort eine große Kiesflåde
oberſt Vufaſſewitſch an den Tag, der bald der eruns und war zur Zeit der Schladt faſt obne Waſſer. Der ſpåter erwåbnte nådilide Angriff Macdonalds ,,mit ſterbliche " , "bald der , vortreffliche" genannt wird. Wie überaus nachläſſig die Mitteilungen aus dem der ganzen franzöſiſchen Reiterei in einem Klumpen " ,
Feldzuge 1796 in Deutſcland find, moge der feier aus ebenfaus im Flußbette, war nichts ais die Folge eines folgenden Stellen entnehmen.
nadilichen Mißverſtändniſſes, ein durd Zufall entſtan .
S. 1008. ,, Der Erzberzog muß ( nad der Sdlacht denes unbedeutendes hant gemenge, an weldem einige bet Malſch , den Reit der ſowåbijden Kreistruppen bundert franzöſiſche Reiter. ganz unberufenerweiſe Theil entwaffnen und die Sachſen unter General findt ents
nabmen, Macdonald mag allerdings in Berzweiflung
aus ganz anderen Urſaden. lafen. In dieſer lage rudt er die in zwei Heere ge: dabei geweſen ſein , aber feiner Seite befoblen worden. tbeilten dſtreichiſchen Streitfråfte (das ſeinige ſtand bei Der Angriff war auf Sumarors fúbnen Angriff des St. Gotthartspaſies Pforzheim , das von Wartensleben bei Franffurt a. M.)
zil vereinigen, und zieht ſich indeffen ( ? ) unter bibigen und der Teufelsbrúce beliebt der Verf. unſinnig " zu
Gefechten bei Ranſtadt und Erlingen nach Böhmen ( ? ) nennen; überbaupt ergießt er lide über den altenFeld. zurůd . Da aber General Wartensleben am 16. Juli berrn, der bier ein Opfer der oftreichiſden Politif wurde, Frankfurt úbergibt ( geſchah auf Befehl des Erzherzogs),
-
was ibr jedoch keinen Segen brachte — in ungemeſs
úrzburg verlågt und bis Zeil zurúdgebt, ſo muß der fenen Ladel. Die oſtreichiſchen Annalen wurden aber Erzberzog lid blos am linfen Donauufer zu behaupten um Vieles glänzender ſein , wenn Deſtreidis tapfere Series
gerſchaaren ſteis von Männern angefübrt worden was ren , die Suidarows flare Anſichten vom Kriege , reine raſtloſe Thårigfeit und ſeltene Kúbobeit beſaßen. Die
fuden . " Bekanntlich ging Wartenslebens Rúdmaríd Dem Erzberzog nicht ſchnell genug , wodurch ſein Opes rationsplan, der , wie der Verf. felbit ſagt, auf Vers einigung der Kräfte binzielte , rebr geitdrt wurde. Die Sdilacht bei Würzburg iſt ganz entſtelt. . Um
ftabs, welchem damals auch der Hr. Berf. angebórte,
3. Septbr. geſchieht die Schlacht bei Würzburg. Gen.
bat nicht verbindern fónnen , daß die meiſten Feldzuge
Starren (Sjatarrey ) ſtürmt die von Feinden berezien
damaliger Zeit unglüdlich für die Deſtreicher endeten .
übben von Pengfeld ( iſt richtig ) und der greiſe Wars
A1B eine taftiſche Curioſität wollen wir nod Etmas
ganze Weisbeit, des dſtreid iſden Generalquartiermeiſter
sensleben ſtürzt ſid), an der Spiße von 24 Escadronen aus der Schlacht bei Borodino ( 1812) anfübren. „Bom Kuraſſiere in den Main ( ! ) während ſeine Grenadiere 5. zum 6. Septbr. Nachts bemußt Napoleon das Ters die Brúde erftů rmen ( !!! ) und Firſt lidtenſtein rain der eroberren Redouten zur Errichtung zweier Bats mit der leichten Reiterei ſolde umgebt. “ ( !! ) Wenn
serieert von 200 ( fage i no bundert ) Geſchüben; gleida .
der Hr. Derf. zu bequem war, einen Beridyt über dieſe falls werden gegen den rufilden finten Flügel an 400 Solacht zu leſen, oder wenigſtens den Sdılachtplan zum Werke des Erzberzog8 anzuſebea , lo båtte er beſſer gethan, nur das Reſultat derſelben anzufübren. Wars fiensleben reßte mit der Reiserei durch den Main, weil die Brüde durch GeſchůB- und Wagenzüge der Deſtrei.
Geſchüße aufgefahren .“ Aus welchen Sdriften bat der Hr. Berf. dieſe Nachrichten geſchöpft ? Welcher Artilles regeneral wird jemals ſo albern ſein, in einer Augriffe: ichindt 200 Gridůße binter cine Bruſtwebr zu ftellen ! Der beſſer unterrichiete Peſer wird wiſſen , daß Napoleon
cher verſtopft war, fie fonnte alſo von den Grenadieren 3 Bruſtwehren aufwerfen und jede mit 24 Zwolfpfün, füglich nicht geſtürmt werden. Eben ſo wenig fonnte dern beſeßen ließ , um die Redouten bei Semenofsfoe zu Lichtenſtein ſie umgeben , obnie gleichfalls durd den Main beſchießen. Er batte überbaupt nur 563 Geſchůße, der
311 Teßen . Peştererwar überhaupt der Avantgarde einen Verf. ſchreibt ihm aber 1000 zu , gibt auch die Stårte 1
Tagemarſch vorausgegangen, und ſtand ſchon ſeit 36 der Am franzol. Armee um ein ganzes Drittel bøber an . Stunden eine balbe Meile jenſeite , ſowie überbaupt an Schliffe unſeres Beriders, den wir nicht weiter der Brice gar fein Gefedyt ſtattgehabt bat. Es iſt ein
ausdehnen mögen , ſei uns nody eine kurze Bemerfung
trauriges Geſchafft, ſo grobe Entſtellungen febr befanns
erlaubt.
ter Tbatradien rúgen zu milien ; die Aditung seizen
Wenn der Hr. Berf. die dritte Abtheilung mit der
das militariſche Publicum wurde hier ſtart aus den ſelben Sorgfali bearbeitet batte, wie die zweite, so Augen gelegt.
würde man ſeiner Arbeit großen Beifall jollen müſſen.
Bei Erwähnung der beiden Sqlachten von Bibera h ( 1796 1. 1800 ) ſchreibt der Verf. jedesmal Biberid , cad , ſtatt fiptingen púbringen, ſtatt Thur ( Flug
E8 ſteint aber , daß er ſich dabei ſehr übereilt babe, und dadurch hat er ſic und dem Werfe ſebr geſchader. Dennoch muß man befennen , daß es einzig in ſeiner Art und recht núßlich iſt , nur wäre zu wüniden , dag
in der Schweiz ) Lour. Von den vielen Unrichtigfeiten und Ucbertreibungen in1 Retreff des Feldzums 1799 wollen wir nur eine ans
die Ueberſchriften der einzelnen Perioden ſtårfer berrors tråten , denn man hat oft Můbe das herauszufinden , was man gerade wiſſen , wil .
was alſo fein Drudfelter iſt ; ſtatt Stocad ſteht Stocs
Tirolin't unter berursuriliseli orr Vierlassbandlung: C. W. ! e6te in Darmftade und in detten Ortuin gedrudt,
Nr . 102.
Samſtag, 22. Dec. 1838 .
die
75352
Allgemeine Milità r - Zeitung. kommen, theilen wir in Nachſtehendem eine in der Sen
en
Großbritanni In dem engl. Heere werden mit dem . Anfange des tinelle enthaltene Notiz über eine in der Nähe des Lagers
nåchſten Jahres mehrere Dislocationen vor rich geben , von Luneville zum Schluß der Uebungen ſtattgehabte und auch friſche Truppen warſcheinlich nach Indien ges Gefechts übung mit,deren Zweď in der Wegnahmedes ſendet werden. Keine europåiſche Armee iſt übrigens in Dorfes Groismare, 5 Kilometres (beinahe 8000 Schritte) dieſem Augenblick auf einem beſſer geordneten Fuße als von jener Stadt entfernt und auf der einen Seite durch
bas Heer in Indien. Jede Verbeſſerung im Kriegowes ſen zu Hauſe wird ſofort auch in Indien eingeführt, und enn militar üſſe im Ausſch ſindMuts dorig thårig, un, die niedergeſeßt Armee mit der Scrittiſchen gleiche ablåfji
einen Fluß und auf der anderen durch ein Didichtges deat, beſtand. Morgens um 6 Uhr nahmen die Regis menter und die Artillerie ,' welche die Angriffscolonne bilden ſollten , Stellung auf den Höhen , welche Crois,
terlande zu balten . Die Arſenale und Magazine ſind mare umgeben . Auf ein gegebenes Signal entſendeten die Dragoner und fanziere Eclaireurs, um die Zugånge lt wird e Sorgfa minder nicht neue eine , und complet ftetsArtille ei wurde ſeit des Dorfes zu erfunden. Alsbald formirte ſich die Ar, endet rieirt Gießer . Eine zugew der
drei Jahren in Coffipore angelegt, die ſchon eine große tillerie in Batterie und zwang den Feind durch einwohl zu unterhaltenes Feuer Groismare zu verlaſſen ; 2 Shwa . Anzahl Kanonen verſchiedenen Kalibers lieferte. Zu Futty Ghur iſt die Anſtalt für die Laffeten und anderes
dronen Dragoner ſaßen alsdann ab und erzwangen den
e , während andere den Fluß ren Uebergang über dieBrüd fabrik fabrici fichap zu nszeit Die Pulver Material. enore d in en circa 9000 Fäſſer jábrli Friede . Das Depot durch eine Furth paſſirten und die Abſicht vorſpiegelten, daſelbſt enthielt im 9. 1835 32,547 Fåfjer. Stutereien dem Feinde den Růczug abzuſchneiden . Nachdem das für Remontepferde 2c. ſowie Rameelgeſtüte ſind in mcbs
reren Gegenden der Präſidentſchaften angelegt ; neue
Dorf und feine Zugånge geråumt waren, ſetzte ſich die Reſervecavalerie in Bewegung und ſtellte ſich in einer Schlachtlinie auf, vor welcher ſich der Feind zurůdzog,
Baraden für europäiſche Truppenverdient, in Haſſirabauh. aber hauptſächlich Erwähnung ſind die Was Ars indem er ſich durch ſeine Tirailleure dedte. Durch meh.
beiten für die großen landſtraßen, welche die größeren rere Chargen wurde verſucht, ihn abzuſchneiden , aber der Stådte Bengalens mit denen des weſtlichen Indiens verbinden ſollen. Die Central Landſtraße wird Calcutta init Delhi verbinden ; im Ganzen ſind dieſe Wege mit ihren Arterien auf 2577 engliſde oder 575 deutſche Meis len abgemeſſen. Im J. 1834 arbeiteten ſchon nabe an
Oberſt Braun vom 6. Núrafjierregiment hatte die Augen überall und verhinderte es durch die Art ſeines Manda vrirens. Endlich ſtellte er ſeine růdgehende Bewegung ein , um bei dein Dorfe Chanteu Poſition zu nehmen. Nachdem er daraus vertrieben worden war, trat er den
8000 Stråflinge an denſelben . Die Verbindungen der Rückzug von Neuem an und ließ ihn , um das Gefecht drei Präſidentſchaften von Indien erhalten dadurch einen Vorſprung, großen ſehr und g,geben britiſchen Macht n eine in Indie Rraftåußerun wie der ſie ſolche nie vorher beſeſſen hatte. Uebrigens iſt die Leitung der Intereſſen dieſes wichtigen Theiles des britiſchen Reiches in ſehr
zu beendigen, dem mit ungewöhnlichem Enſemble und ausgeführten Angriffe der Ruraſſiere weis Punctlichkeit dhen. Das Manóver dauerte etwa 6 Stunden . - Am folgenden Tage hatte ein Carrouſel ſtatt, wobei die Offis ziere und Unteroffiziere an Geſchidlichkeit und Gewandts
guten Händen . Sir Collegiums für die Mann von ſchnellem und man kann das
John Hobhouſe, der Präſident des indiſchen Angelegenheiten , iſt ein Blic und vieler Charakterfeſtigkeit, energiſche Auftreten der britiſchen
beit wetteiferten . Den Siegern in den Spielen, welche die Offiziere des lagers in Gegenwart des Herzogs von Nemours auszuführen gewünſcht hatten , ließ derſelbe Erinnerungsgeſchenke zurüd.
Regierung in Indien ſeit den jüngſt von dort erhaltenen Nachrichten einem guten Theile nad ihm zuſdreiben.
Schweden. Der König hat befohlen, daß, von dem Beginn des
Frankreich.
nåchſten Jahres an , kein Offizier mehr in dem Genes
Bei der Seltenheit der eigentlichen Feldmandver, ralſtabe angeſtellt werden könne, wenn er nicht Proben
welche bei den Uebungen in der franzól. Armee vor's vodommener Renntniß neuerer Sprachen ,beſonders der
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franzöſiſden, gegeben, und in dieſer Beziehung baffelbe während des Sommers 1786 wiederholt worden , und Eramen beſtanden habe, welches für diejenigen vorges man hatte gefunden , daß dieſe Methode große Vor. ſcrieben iſt, die in die fonigl. Kanzlei übertreten ſollen. theile, beſonders binſichtlich der Genauigkeit der Direc. Eine andere fonigl. Ordonnanz befieblt, daß , von Be. ginn des nåchſten Jabres an, fein Soldat mehr in den
care
tion , darbot. " 2) ,, Dieſe Unterſuchungen wurden im J. 1786 nidot
Infanterieregimentern ſich anwerben laſſen fónne, wenn fortgelegt. Indeſſen mußte dieſer erſte Scritt zu einem
er 30 Jahre überſdritten. Früher waren 36 Jahre das zweiten von noch größerer Wichtigkeit führen. Niemand Marimum.
dachte damals daran, daß man bei mehr Senkung des
Kopfes des Piece, unter ſonſt gleichen Umſtånden, einen Ricochetſchuß erhalte. Id batte dieſe Idee zu Neus
Ueber einige Ideen des Generals Andreoſiy Breifach und probirte dieſelbe gegen Ende des Jahres hinſichtlich des Gebrauches der Artillerie 1791. Ich begnügte mich damals damit , mid von der bei Vertheidigung feſter Plaße. Sade zu überzeugen ; auch erlaubten co die Umſtände ( Vom Oberſtlieutenant Sortell. *)
nicht, eine ſolde Folge von Verſuchen vorzunehmen , welche von der Núblichkeit båtten Ueberzeugung geben
So oft im Laufe des legten Jahrhunderts ein Bela , fónnen ." 3) ,, Seitdem hatte ich weiter über die Sache nade . vorbringen bören über den geringen Erfolg des Artilles gedacht, und die Stellung, in der ich mid wåbrend 14 riefeuers bei der Bertheidigung der Pråbe. Mógen nun Monaten als Commandant der Artillerie zu Schletſtadt die Anordnungen , die Conſtructionen oder die Hilfss befand , veranlaßte mich , alle Mittel zur vortheilhaf mittel dieſer Waffe die Sduld hiervon getragen baben , teſten Verwendung der meiner Fürſorge anvertrauten oder ſei es , daß man ihr einen Einfluß zuſchrieb, den Waffe aufzuſuchen. Ich dachte daber, daß der Ricochet. ſie nicht baben konnte ; immer iſt dieſe Frage der Ges ſouf der Kanone mit Bomben, ſowie der Kanonen - Rio genſtand der Beſdafftigung vieler verſtändigen Männercodetſduß ſelbſt, zu einer neuen Verwendung der Artil. geweſen. Einige, beſonders die Ingenieure, baben Mits (erie bei der Verteidigung Beranlaſſung geben fónne." tel der Abyúlfe in der Anordnung der Befeſtigungslinien 4) ,, $ ob ſuchte Anfangs die Wirfungen der, mit der geſucht und Batterieeinrichtungen vorgeſdlagen , deren Ranone abgeſdoffenen Ricochetbomben zu conſtatiren. Ausfübrung unter dem Feuer der Belagerer zum min . Aus den, ain 11. Auguſt 1792 zu Schletſtadt angeſtellten deſten problematiſch bleibt ; Andere baben ſich darauf Berſudsen geht bervor, daß eine 8zóuige , 40 Pfund wie. beſchránft, eine Abbülfe im Artilleriematerial ſelbſt und gende und an dieMündung eines 16 Pfünders befeſtigte in Modificationen , denen daſſelbe fåhig ſein könnte, Bombe durch eine ladung von 7 Unzen, und bei einem zu ſuden. Erbóbungsminfel von 6 % 2° , eine erſte Tragweite von Zu diefen letteren zählt der General Graf Ants mehr als 100 Zoiſen erbáit, mithin über alle Feſtunge's dreorry , einer der von Napoleon hochgeachteten Måns werke weggebt; die Bombe madt alsdann noch 9 bis gerungsfrieg vorgefommen iſt, ſo bat man auch Klagen
ner, welcher auf würdige Weiſe den Rubin der franzoſ. 10 Ricodete, legt ungefàbr 20 Zoiſen rollend zurůd, Artillerie in Jalien und Hegypten verbreitet hat. Man und bat eine Geſaminttragweite von etwa 250 Toiſen .“ wird gewiß nid )t obne Intereſſe die Anordnungen leſen,
5) „ Es iſt einleuchtend, daß ſich noch größere Re. erhalten laſſen, wenn man die ladung und den deren Anwendung er im J. i . der Republik für noths ſultate wendig erachtete, um bei den Belagerungsarbeiten die Elevationgwinfel vermehrt, ſowie die ladung dem Ges Laufgråben in der Richtung der Kapitallinie aufzubals idol nåber bringt. Ich babe in der leßteren Hinſicht
ten . Er war damals Capitain und Artilleriecommans dant zu Sdiletſtadt ; unſere Kriegsplåße waren ziemlich Idledt mit laffeten und Artilleriebedürfniſſen verſorgt; unter der Artillerieausrüſtung der Plåße befanden ſich verhältnißmåßig nur wenig Haubißen,ihre Geſchorle waren rar, und doch batte man ihr Feuer als das wirkſamite gegen die naben Belagerungsarbeiten aners
fannt. Die verſchiedenen Umſtåndeforderten gebietes riſch , von allem , was an Geſchüßen und Geſchoffen zur Hand war, Nutzen zu ziehen . Solde Verhältniſſe föns nen wieder eintreten, und es kannmithin die Bekannts
Verſuche angeſteüt; aber da ich mich nur eines bolzer. fung dieſen Cylinder gleichzeitig mit der Bombefort, ſo dab "es mir unmöglich mar, in dieſer Hinſicht etwas zu beſtimmen . ( Erfahrung vom 19. März 1793.)“ nen Cylinders bedienen fonnte, ſo trieb die Gegenmir.
6) ,, Dieſe Verſuche mußten mich auf Erneuerung der
Idee derKanonen à la Chaumette führen , um rolech. terdings untaugliche Geſhure,ſolangenur der Febler nicht an unrichtigkeit der Direction liegt,auf die vor. theilbafteſte und zugleich möglichſt ófonomiſche Weiſezu
madung der Ideen des Capitains Andreoſſy nůblid benußen. Es würde daraufanfommen, gegen das lange werden . Man erfennt übrigens daran das an Hůlfo. feld bin in den Geſchüßen eine als Stoß dienendeMes mitteln reiche Genie .
talmaſſe anzubringen und vor dieſer ein Zündloch zu
11). „ Man batte.in früheren Zeiten einige Derſuche bobren ; 2."Mann würden zur Bedienung ſolcher Piecen binreichen
angeſtellt, Bomben mittelſ der Kanone zu ſchießen ;
7) ,, Der betråchtliche Raum , den unſere Belage. bekannt. waren nicht der Reſultate aber die waren Verſuche mit Sorgfaltin Spule Dergleichen zu Aluronnerungegerdúße wegen der Art ibrer Conſtruction, wegen *) Uus dem Spect. militaire ( Januarheft 1838) entnommen.
ihrer Bedienung und der Unbequemlidfeiten des Rücks laufs erfordern , erlaubt es nicht, viel directes Feuer
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in der Richtung der Rapitallinie zu vereinigen,, während ihr Percuffionevermögen , ſowie auch als freine Minen ; man doch den bier vorwärts (dreitenden Trancheen und zerſpringen ſie an der Erdoberfläche, ſo gebt kein Stud Sappen möglichſt zablreiches und mörderiſches Feuer verloren . " entgegenſtellen muß. Ich babe daber daran gedacht, daß 11 ) ,, Der Bau ſolcher eingeſchnittenen Batterieen man auf den Barbetten Battericen einſchneiden konnte, verbindert nicht die Aufſtellung eines Banfgeſchůbes im um die ausſpringenden Winkel zu verteidigen. Sie ausſpringenden Winkel, zur Beunrubigung der feindlts beſteben in Folgenden , und man wird reben , daß der Bomben : Ricodetſchuß mit ganonen zu ihrer Conſtrucs tion Beranlaſſung gegeben hat. "
den Vornehmungen im Anfange der Belagerung. Dtes ſes Geldhúß ſelbſt wird durch das Einſdinciden einer Scharte in den oben erwähnten Aufwurf mehr Dets
8 ) „ Bei dieſer Scufart liegt das bloße Rohr auf kung genießen . " einer , unter dem Pangfeld befindlichen Walze , welche
12) ,, Dieſe neue Anordnung der Artillerie hat eine
man vors oder zurůdbewegt, je nachdem dieElevation betrådtliche Minderung der Vorråthe an l'affeten, Bets fleiner oder eingegraben, großer werdenundsoll.ein Der bis unter Stoß hinteriſt dem querStoß die Traube befindlicher, durch ſtarfe Pfåble befeſtigter Balfen vers
tungen , Sdanzfórben , Faſchinen sc . zur Folge. Man braudt weit weniger Kanoniere zur Bedienung,, und man bedarf weit weniger Peute und Gerårbe für die
hindert den Rüdlauf ; übrigens haben auch zu ſolchem аиф
Bewegungen und den Transport der Artillerie während
Beouf vemendete Piecen nur einen geringen Rúdlauf.“
der Belagerung. Endlich wird man in Zukunft ein Ges ſchůß nicht mehr für dienſtunbrauchbar balten, weil es
der etwa vom feindlichen Geſchüß demontirt worden iſt, aufTracé Weiſedas dieſer man 9 ) ,, Dieſelbſt Piece ist nach erſte angebracht. Berechnet Kapitallinie
weil es feine Delphine, keine Zapfen mehr hat , oder einer eingeſchnittenen Batterie “ Seeleverdorbeniſt . ridgewóbnlichen Folgendes : weil13)ſeine ergibtdenſich Abmeſſungen der Barbetten ,ſo, nach ,, 30 babe aber ( Nr. 10 ) geſagt, daß die Ris Man findet den kleinſten Elevationswinfel, unter wels cocheibomben durch ihr Percuffionsvermogen , ſo dem °,die Bombe über Bruſtwebr zu5 wobei die noch Traube desdieGeſchůbes 5 fliegen Zoijen 2fann, Fuß wie aufleine. Minen wirften , und dieß iſt ein neuer Geſichtspunct , aus welchem die vorgeſchlagenen von der inneren Bruſtwebrabbadung entfernt bleiben .
muß. Ferner muß wegen der Beengung durch dieSeis Souſſe mit Hohlfugeln zu betrachten ſind, nämlid bin, ten des ausſpringenden Winfels , jedesanone 55 Fuß ſichtlich der Ausdebnungund Vervielfältigung der An. der Artillerie im Belagerungsfriege, im
wendungen binter der vorbergebenden ſein, ſo daß die Anordnung Feldfriege, bei der Rüftenvertbeidigung und im Sees
Tämmtlicher Stúdeeine mehr oder weniger concaveForm friege. Es gibt keine directen Erfahrungenüberdieſen oder offener Winkel ſpißer annimmt, je nachdem jener Dide id, für dasErdmaſſ
Id nebme ſodann 3 Fuß iſt. auf weldem eine Piece liegt ,
vduig neuen Gegenſtand. Man mußte atſo Verſuche
anſtellen über die Percuffion der Hohlfugeln , da die Projection eines um die Liefe ibres Eindringen in Erde,
Robres in ſeiner großten Breite nicht mebr als 2 Fuß Holz und Mauerwerf zu beſtimmen, eben ro Kanoniere beſtimmt, die ſich bier vollkommen gededt bes verſdiedenen Materien . "
beträgt. Die zwiſchen 2 Piecen eingeſchnittenen Gra . wie die Wirkung ibrer Erploſion in dieſen ben erhalten ebenfalls 3 Fuß Breite . Sie ſind für die
Wenn die abgeſchoſſenen Bomben durch ihre Pers
finden . ( Die Tiefe der Communication vor den Piecen mußvonder Art ſein , daß der Kanonier die Bombe cuffion wirfen ſollen,ſo werden einigeBeränderungen bequem an die Mündung der Ranone bringen und ſie
bier , bis zu ihrer Befeſtigung durch Bindfaden , bal. ten kann. )
in der Anfertigung dieſer Geſchoſſe nöthig. Man mußte nämlich das Mundloch in der Art einrichten, daß es den
Ropf der Brandrðbre aufnebmen tónnte;; auch müßte man die Ohren in der Dide des Metaus anbringen.
Um endlich die Bedienungsmannſdaft noch mehr Dieſe Veränderungen könnten allein an den 8zduigen zu dedenund zu bewirfen, daßdie feindlichen Nicochets Bomben vorgenommen werden .“ fugeln nicht ro leicht über die Bruſtwebr weggeben, ſo
, Ferner ſcheint es mir angemeſſen , ein Mittel aus.
bilde ich mit der aus den Trancheen gewonnenen Erde
findig zu machen , um die Bombe bequem auf die Müne dung" der Kanone zu befeſtigen . Man glaubt hierzu eine Art von Vorſtand oder Unterlage vorſdlagen zu fons nen, weldie den Kopf umfaßt, und welche anzuſprau .
auf der Bruſtwehr einen Aufwurf mit angemeſſenem Abfall nach Innen. Aus der Bergleichung der aufzus werfenden mit der ausgegrabenen Erde ergibt ſich, daß eine Batterie von 5 Piecen mit einer Communication zur Rechten und finfen nur die Hälfte der Maſſe lies fert, welche zur Bildung jenes Aufmurfs erforderlich iſt.
ben wåre.1
( Schluß folgt. )
Die nur 6 Fuß von einander entfernten Ranonen neh ,
Bibliographie.
men nur 33 Fuß ein ; 3 Mann ſind für die Bedienung
( Fortfeßung. S. Nr. 77 der 2. M. 3. )
einer einzelnen hinreichend, und man bedarf nicht mehr
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als 10 Mann für fünf, während der Belagerung zu Einer Batterie vereinigten Stücke. " 10 ) ,, Man ſieht, welche Menge directer und mór.
deriſcher Feuer ſich ſo gegen die Annåberungsgånge des Feindes erhalten laſſen ; die Bomben wirken bierdurch
des Kantons Zürich feſtgelegten Inſtruction. Zweite Auflage. 8 °, Frauenfeld 1838. Benel ( 16 Bogen.) 12 Ggr.
815
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Historical records of the first, or Kings Dragoon guards ; illustr. with col. pl. 8º. London 1838. Longmann and Cº. 8 sh .
Ne. 333 vom 1. Decmbr.
Tche überlegt; 3te Lieferung. 8º. Glogau 1838. Praußnik ( S. 355 -- 536 u. Iaf. VIII - XI. Schluß.) 1 Rthlr. 12 Ggr.
Gaultier - Laguionie
Hist. rec. of the Gifth regiment, or Northumberland fusileers, illustr. with col. pl. 89. London 1838. Longmann and Cº. 6 sb .
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aus der neueſten ausländiſchen Literatur , Uprilheft 1838 . ( Fortſeßung folgt.)
Redigirt unter Verantworttidseit der Berlagshandlung : C. W. £ € 8,8c in Darmſtadt und in deſſen Diftsin gedrudt.
Nr. 103.
Mittwoch, 26. Dec. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. welche, aus dem ſtehenden Heere entlaſſen , fortdienen, r eu fe Die n. jährlichen Muſtes auch im Frieden nicht nur die landwehrübungen mits Novbr. Aus PreußenP, 25. rungen zum Erſaße des ſtehenden Heeres ergeben immer machen , ſondern werden natürlich auch im Fall einer
günſtigere Reſultate, wie dieß auch die dießjábrige Auss
Mobilmadung und eines Strieges am erſten zum acti .
hebung gezeigt hat. Es wächſt nicht nur ein fråfrigerer ven landwehrdienſte beſtimmt und müſſen zu Felde geben. Stamm heran , ſondern die Zahl der zum Militárdienſte Dadurch nábert ſich der jebige Zuſtand wieder mehr der geeigneten Leute vermehrt ſich auch mit jedem Jahre. Militárverfaſſung, wic ſie vor 1806 beſtand, in welcher Nach den Orten und Provinzen ſind zwar die Reſultate Jeder, der einmal ausgehoben war, 20 Jabre lang dies verſchieden , aber man kann annehmen, daß im Durch .
nen mußte. Die Verpflichtung zum erſten Aufgebot der
ſchnitte nicht die Hälfte der jungen Peute, die das 20ie landwehr geht nåmlich bis zum 32. Jahre. Wer alſo Jahr erreichen , mit welchem die Verpfliditung zum ftes im 20. lebensjahre zum lebenden Heere fommt, muß benden Heere beginnt, zum Erſabe deſſelben gebraucht theils in dieſem , theils in der Landwehr erſten Aufges ſo nadſidotig , viele
bots , doch wenigſtens 12 Jabre dienen , wåbrend der
ſchon vor abgelaufener dreijähriger Dienſtzeit zu ents
andere Tbeil der jungen Leute gar keinen Militárdienſt
laſſen , wenn Familiens oder gewerbliche Verbältniſſe
leiſtet. Zwar iſt gegen ehemals dadurch viel gewonnen,
dieß nöthig machen , daß ſogar deßbalb jábrlich mebr oben zum Erſate als fonſt werden ausgebein bliebe, Fahne wåren, bei der nöthig 3 Jahre die vollen Jeder wenn g zu welchen die Verpflichtun im Gefeße begründet iſt. Früber wurden alle Diejenigen, welche das loos nicht
daß das loos eniſcheidet, und daß es nicht mebr von der Wiuführ der Bebörden abbångt, wer jest 12 Jahre, wie ebemals 20 Jabre, im Militår dienen roll ; für Dies jenigen , welche durch das food betroffen werden, bleibt dieß aber doch immer ein ungünſtiges und drückendes
werdent. Man iſt dabei überdie
zum Eintritt in das ſtebende Heer beſtimmte, der land. Verhältniß, und ſo wäre zu wünſchen , daß darin Mos eintråten, welche dieſen Uebelſtand beſeitig , , dificationen en auscrezurcirt zu. wer um bei derſelb überwi webrund g derſelben mit eſen, den zur Completirun dienen Beiten und aud ſchon für die Friedensze eine gleichförs der großen Zahl der heranwad ſenden Peute iſt dieß migere Vertheilung der Militårpflicht berbeifübrien. Für ) rbar nótbig mehr nicht theils , ausfüh mehr nidt theils befunden , und Diejenigen, welche daber nicht durch das
die jungen leute der gebilocten Stånde wird das Miß. verbåltniß aber noch auffallender und drücfender. Sie
loos zum ſiebenden Heere fommen , werden gar nicht ſind zu gleichem Militardienſte verpflichtet wie alle Uebris zum Militárdienſte berangezogen oder ausgebildet. Die Landwehr erhålt daber ihren Erlaß nur aus den Mann ,
gen, und dagegen läßt ſich in vieler Hinſidyt nichts eins wenden . Ihre Beſtinimung iſt cigentlich, daß aus ihnen ,
ſchaften , welche im itchenden Heere gedicnt haben, und
im Fall eines Krieges , der Mehrbedarf an Offizieren
auch dadurch erhålt dieſelbe ſchon viel mehr als ſie zum
genommen werden ſoll, wie dieß 1813 2. geſchah . Sie
Etat bedarf , der ihr vorgeſchrieben iſt, ſo daß alſo Vicle von den jábrlichen Uebungen der Landwehr dispenſirt
müſſen, um dazu notirt zu werden , ſich einer Prüfung unterwerfen und ſich durch wiſſenſchaftliche Ausbildung
werden fónnen . Durch dieſe Folgen der zunehmenden
auch dazu vorbereiten. Deſhalb werden ihnen auch dars
Bevólferung 2c. crleidet aber die Idee, welche dem Aue ,
auf 2 Jahre des Dienſtes im ſtebenden Heere angerech ,
hebungos und Militåredicte von 1814 zum Grunde liegt,
net, und ſie brauchen nur ein Jahr bei der Fahne zlı
eine ſebr weſentliche Veränderung. Dieſe Idee ging dabin, die geſammte beranmadiſende Jugend waffenfio hig zu machen , um im Fall eines Krieges cine um ro großere Auswahl zu haben, und die faſt, die denn dode immer mit dem Militärdienſte verbunden iſt, mehr von
bleiben, müſſen ſich aber dann auf eigene Kosten erhals ten und einfleiden ; wenn ſie in der Cavalerie dienen wollen, müſſen ſie ſich auch ſelbſt beritten machen, und finden es gewöhnlich rathſam , Pferd und Montur zu: rudzulaſſen . Bei dieſen jungen Leuten iſt nun das loos nicht eingeführt, ſie müſſen alle dienen , wenn ſie für den
der Geſammtheit tragen zu laſſen , und nicht von dem Theil allein, welden der Zufall beſtimmte im ſtehenden Militardienſt braud,bar befunden ſind. Es iſt and im Heere reine militåriſdie Ausbildung zu erhalten .Sowie Publicum nicht bekannt, ob eine Berednung zum Grunde das Verhältnis rich ießt geſtalıer, müſſen Diejenigen , liegt, daß alle dieſe Leute, im Fall einer Mobilmadung
819
820
der landwehr, zu Offizieren ndthig waren , was faum glaublich, da die landwebr immer an Offizieren complet gebalten wird und ſich bei dem ſtehenden Heere ſo viele aggregirte Offiziere befinden. Wären ſie nicht erforders lich, dann würde es billig ſein , auch bei ihnen das loos
legende Berechnung ergåbe , daß es ebenſo unnúk rei, ſoviele junge Leute zum Offizierdienſte auszubilden, als es unndibig erachtet wird, alle anderen jungen Leute zum gewöhnlichen Militárdienſte beranzuziehen , von denen man nur den Bedarf durch das food ausbebt. ( l. 4.3.)
einzufübren und rurd daſſelbe nur fo. Viele jábrlich
Berlin , 6. Decor. Por einigen Tage# febrte ein
auszuheben und militäriſch auszubilden , als nach einer
Offizier des f. Artillericcorps aus Sdweden zurück, der
anzulegenden Berechnung erforderlich ſein würden , um
Eiſenbütten das Gießen der Geſchüße
man es ebenſo gut erlaſſen , ein Jahr lang im itcbenden Heere zu dienen , als es bei Denen der Fall iſt , die nicht zu Offizieren qualificirt und durch das loos von allem Militárdienſte freigefommen ſind. Es wåre dieß
nun vollſtändig erlangt, das nid ) t unwichtige Geſchafft
zahl junger Peute , die zu einer wiſſenſchaftlichen Aus .
nod) einige, ſowie auch die zu dem faiſerl. Geſchenfe
in den dortigen zu der auserercirten Zahl der Gemeinen aud die nöthige leitete , womit der größte Theil der Werfe in unſeren Zahl Offiziere bereit zu balten. Allen Uebrigen fónnte zahlreichen Feſtungen und befeſtigten Stådten armirt oder vielmehr completirt worden iſt. Der Bedarf iſt beendigt und ſomit jenes Commando erledigt.
waren ſchon wieder ruſſiſche Artilleries eine bedeutende Erleichterung gewiß füreine große Ans offiziereGeſtern hier eingetroffen und morgen erwartet man
bildung angeleitet werden ; denn ſo nachlichtig man auch gehörigen ſchönen Pferde. Die damals angelangten Ges an den meiſten Orten verfährt , ſo muß dod, auch der ſchůze“ ſind vor einigen Tagen ins Zeuhaus gebracht inilitäriſche Zweck erreicht werden, und dieſes bat denn und daſelbſt in dieſem durch ſeine berrliche Bauart im
zur Folge, daß der größte Theil des zum Militárdienſte Heußeren und Inneren gleidi merkwürdigen großartis beſtimmien Jahres für die Ausbildung zu ihrem eigento liden Berufe verloren geht. Aus die Equipirung und
gen Waffenmagazin aufgeſtellt worden ; nur bei großen Paraden und anderen feierlichen Gelegenheiten follen ſie benußt werden.
IInterbaltung fått den meisten Eltern der gebildeten Stånde ſchwer, und wenn, bei der gegenwärtigen Girls Börgeſtern erbielt man hier die Nachricht von richtung , wirflich viel mehr junge Leute dieſer Art zum dem Tode des Commandanten der Feſtung Saarlouis, Militárdienſte ausgebildet werden ſollten , als jemals Oberſt Zudermann. -
gebraucht iperden fonnten, ſo wäre die unnöthige Her.
anziebung derſelben zum Militárdienſte, zu dem ſie nicht
norhig,zugleich ein großer Verluſtfür den Staat an Ueber einige Ideen des Generals Andreoſſy Zeit und Geld . Beides würde hierzu unnús verwendet
hinſichtlid dis Gebrauches der Artillerie
und dem Staat auf der anderen Seite entzogen, indem es der Ausbildung får civile Zwecke verloren gebt, die dem Staate nicht minder nothwendig ſind . Wenn die Equipirung und Unterhaltung der zu dieſem einjährigen
bei Vertheidigung feſter Plaße. (Sol u 6. )
Die Veröffentlichung der Joeen des Gen. Andreoliy
Dienſte beſtimmten jungen Leute nicht von dieſen ſelbſt
módyte jest um ſo mehr an ihrem Ort ſein , als man
getragen werden müßte, rondern dem Militarfonds zur Laſt fiele, dann würde es bei dieſer ſorgſam verwaltes ten Nominiſtration bald bemerflich werden , wenn man
ſeit einiger Zeit in den Artillerieſdulen die Verſuche über das Ricochetiren mit Bomben wieder aufnehmen zu wollen ieint.
in dieſer Angelegenheit durch die inndtbige Ausbildung einer zur Beſebgung der Offizierſtellen nicht erforderlichen zrul junger leute unnůze Ausgaben machte . Da dieſe
einem kleinen Elevationsminfel von 10—12 fortges ſchleudert. Wäre es nicht intereſſant, dieſe Souſſe mit denen aus Kanonen zu vergleichen, welde dazu nach
Soſten aber aus den Mitteln ihrer Eltern erfolgen, ſo
der oben beroriebenen Weiſe zu verwenden wåren. Man
Peştere werden mit Mörſern und
bat dieſer Verwaltungszweig eben feine nabere Veran : fann indeffen nicht unberührt laſſen daß dieſe Stußart, laring : , deßhalb eine prúfende Berechnung anzulegen ,
um günſtige Reſultate zu erhalten , ausſchließlich mehr
sondern kann es wohl den andern Staatsbehdrden über
für die Vertheidigung feſter Plåge ſcheint Anwendung
laſſen , in Ueberlegung zu nehmen und zu bevorworten, finden zu müſſen, gerade fowie es die Anſichten des daß den anderen Staatszweden nicht Kräfte, Zeit und obigen Auffages andeuten , ſowie auch , daß dazu nur Gold durch eine vielleicht zu weit gebende Beförderung fleine ladungen paſſend und dieſe Schüſſe alſo nur auf der militariſben Zwede entzogen werden , auf welche
nåbere Diſtanzen anwendbar ſind. Die Anwendung
die Behörden, denen dieſe obliegt, wohl ſelbſt bereitmils dieſer Schußart beim Angriffe feſter Plåße, alſo gegen lis Berzicht leiſten würden . Für den Fall eines Krieges gewinnt die Sabe aber eine gai13 andere Geitalt, und
bobe Werfe , bat feinen Erfolg gebabt und fann nicht wohl rolchen haben , weil das nothwendige Verbåltniß
Wer von den gebildeten Stunden im Frieden nicht gern zwiſchen dem Elevationsminfel und dem, für das Rico, auf die Wache zieht oder nid ) t gern ein Jabr lang auf cetiren erforderlichen Fallwinkel, bei einem erhöhten Marſchiren und Ererciren verwendet, wird, wenn das Werf, eine zu weite Entfernung der Batterie verlangt Vaterland feiner gegen einen Feind bedarf, gewiß gerit und die daber entſpringende Vermebrung der Ladung zu dein Fahnen cilen . Jetzt muß auch ein Vater, wenn mehrere erbebliche Unbequemlichkeiten zur Folge bat. er drei und mehr Sóbne hat, ſie alle zum Dienſte ſtel . Man hatte, wie der Verf. des angefübrten Auffaßes Ten , cquipiren und ipåbrend des Dienſtes unterbalten. ermåbnt , fchon früber verſucht, Bomben mit Kanonen Das Poos würde darin billiger ſein , wenn eine anzu : zu dießen. Die Reſultate finden ſich niedergelegt in
1
821 ſei,
3. ett
LEE
lombard und Gaſſendi; aber eine der Wirkungen dieſes Souſſes bei ſtarfer Ladung war geweſen, den Kopf der
822
1) daß man hierzu jede Art von Geſchúş , ſelbſt
das dienſtuntauglide, verwenden kann ;
Kanonen tief aufzureißen, zu ſpalten und auseinander 2) daß dazu alle Hoblgeidoffe von ſtarfer Abmeſ. zu ſprengen , ſowie die Seſdůfe febr bald dienſtuns ſung , Telbii die yon nicht mehr gebråuchlichem Kaliber, ſowie foldbe gebraucht werden fónnen , die man , öfters brauchbar zu machen .
Hier bandelt es ſich um Schüſſe unit ſchwader las blos wegen Mangel eines für ſie geeigneten Geſchüßes, bung. Gen. Andreofſy rohlágt 7 Ungen für den 10 Pfor. unter die dienſtuntauglichen verwieſen bat , eine Rúc , vor und ſchårt für einen Elevationsminfel von 6 ° die richt von Widrigfeit in Bezug auf fremte , wo nicht Tragweite zu 250 Zoufen, was mebr als hinreidend iſt, ſelbſt auf franzöſiſche Praße, in denen Haufen von der gegen die von der zweiten Parallele ausbrechenden Ans gleichen Projectilen anzutreffen ſind; nåberungsgånge. Der Verſuch wurde mit einer 8zo uigen
3) daß man feiner Caffeten bedarf, was in belagers
111
Bombe gemacht; man fónnte ibu jedoch mit Hohlfugeln ten plagen , wo es gewóbnlich an dieſem Artifel der
jes
von jedem Kaliber unternebmen . Vielleicht wurde dieſer Schuß die Geſchübe nicht verderben , vielleicht ließe ſich auch derſelbe mit Feldgeſchůßen, die leicht zu handhaben
le
ſind, ausführen. Jedenfaus lieben ſich bierzu die dienſt: ju dåmpfen iſt; 5 ) daß auf dieſe Weiſe ihre Aufitellungen an den unbrauchbaren Geldjüße verwenden und ſo gegen das
179
€ 1
#
1, 1
9
Ausrüſtung mangelt , ein ſchåßbarer Portbeil iſt ; 4) daß die Geſchůße eines hohen Saußes gegen das feindliche Feuer genießen und ihr eigenes ſchwer
Ende der Belagerung die Haubißen erleben , deren oft zurückgezogenſten Stellen der Befeſtigungen leicht ber verhältnißmißig wenige in der Ausrüſtung der Pråbe ſind. zurichten ſind ; Durch die eingeſchnittenen Batterieen, weldie ſic iin 6) daß endlich nur wenig Bedienungsmannſchaft Inneren der Werke raſch ausführen und wieder weg : und wenig Geråtbe nothig iſt, daß mithin Menſchen
nehmen laſſen, würde man auf die Annåberungen und geſchont werden , indem man nid)t nur weniger erpo . die nahen Batterieen des Belagerers eine Maſſe von Projecrilen von großer Sprengwirkung (chleudern und
nirte, ſondern indem auch dieſe beſſer gedeckt ſind. Dergleichen , wahrſcheinlich zu erwartenden Reſula
dadurch ohne Zweifel günſtige Rejuliate erhalten. Nur mußte man eine leichte Modification in Anordnung der Geſchübe treffen, damit die Bedienungsmannſchaft mit Hebebäumen nicht allein die unter dem fangfeld befinds
tate bieten so wichtige und wünſchenswertbe Vortheile dar, daß man es vielleicht von dem Spectateur militaire gut aufnehmen wird , die Aufmerkſamfeit auf Verſuche bingelenft zu baben , die in der Abſicht angeſtellt wer: liche Walze vors und rüdwårts bewegen und ſo den den müßten , dieſe Reſultate zu conſtatiren.
vortheilbafteſten Elevationswinfel dem Geldig geben ,
ſondern daſſelbe auch , zur Erleichterung der Direction, ſeitwårig bewegen fonnte. Eine , unter dem fangfeld befindliche, auf der Erde durch Prable feitgebaltene, die Walze tragende Boble müßte , wie es ſcheint, für
Bibliographie.
dieſe, obrnebin febr bedrånfte Bewegungen binreidend
220. Die carliſtiſche Erpedition vorigen Jahres. Vom Uuszug der
ſein . Iſt einmal die entſprechende Richtung gefunden, ſo befeſtigt man , beſonders für das Spießen bei Nadt, das Geſchüß durch Pfáble.
Statt der angeſchraubten Unterlage, welche General
Andreoſiy vorſchlägt, um das Projectil auf eine leichter und ſdneller ausführbare Weiſe auf der Mündung feſts zubalten, als es curd Bindfaden ( was foſtſpielig und ſchwierig iſt) geſchehen könnte, ließe ſich auch wohl fol ,
( Fortretung . ) Expedition bis zur Schlacht von Quesca ; im Uusland vom 17. Mai 1838 u. ff.
221. Goilizin , N. B. Offiziers - Tagebuch aus den Jahren 1812 ,
1813 u . 1814 ; in 3 Ubtheitungen ( in ruſſiſcher Sprache.) 8. Moskau 1839 .
222. Ulgemeine Geſchichte der Krieze der Franzoſen und ihrer 28 Bochn. des Krieges auf der Uuiirien 2c . , 415 Bodin .
pyren. Halbinſel. 16º. Darmſtadt 1838. Eeske. (307 S.) 6Ggr. 223. Hay . Peninsular war. 3e edit. 89. London 1838.
.
gendes Mittel verſuden . Man befeſtige zum voraus die geladenen Projectile , mittelſt Blechſtreifen oder Bind , faden, an einen hölzernen Spiegel, der 4-5 Zoll lang iſt und genau den Kaliber des Geſchüßes bat. Zum Shießen wird dann nur dieſer Spiegel in die Seele
15 sl .
224. Histoire de Bertrand du Gueselin extraite de Guyard de Berville par *** 12º Lille 1838. ( 12 } Bogen . ) 225. Nouvelle histoire de Napoléon suivie de son testament et d'une notice historique sur le batailles victoires et conquêtes de la grande armée . Par M. H. de St. — M. 12º. Paris 1838.
Beilandier ( 11 Bogen . )
geſteckt. Die Brandróhre fann gerade ſo, wie bei unſes 226. şofmann, o . 34r Geſchichte des Feldzugo von 1813. gº. Poren 1838 , gedrudt in der Hofbuchdruckerei von B. Decer
ren mit Spiegeln verſebenen Granaten , an der oberen Berlin, Mittler in Gommiſſion. ( 4 Seiten ohne 1. Coinp. Stelle der ganzen Verbindung gebalten werden . Will Pay , U. 295 S. ) 1 Rihir. 16 Ggr. man ſie aber gegen Zufälligkeiten ausen , fo fann man Journal d'Abdorrahmann Gabarti pendant l'occupation fran ein cylindriſches Poch nach der Achie des Spiegels in 227 çaise en Egypte , suivie d'un précis de la même campagne dieſem anbringen , welches durch und durd gebt ind in par Mou’ablein Nicolas et Turki, sécrétaire du prince des welches die Brandrobre geſtedt wird, die biernad, im Druzes; trad . de l'arabe par A. Caidin. 8°. Paris 1838. 6 fr. Augenblice des Abfeuerns , der ladung zugefehrt iſt. Dieſe Art der Verwendung des Geſchůbes perdient
um ro mehr für die Vertbeidigung der Feſtungen durch Artillerie in Betracht gezogen zu werden , als ſie fola gende Vortheile verſpricht :
Ric. Spect. militaire 18.33 (Octobre.) Vol . XXVI
p. 106 .
Literarische u . kritische Blatter i . Börsenhalle 1838 , Nr. 1567. 223. JCCHEREAU DE Sr. DENYS. Sur la bataille de Toulouse.
Examen critique de l'ouvrage de Choumara, avec l'addition de nouveaux détails importans. 8 ° Paris 1838.
Rec. Quarterly Review 1838 (Juny) vol. 62. p. 161 – 185.
823
824
229. sausler , F. v. Das Leben des Prinzen Eugen von Sa 245. Dillinger. Sammlung der im Gebiete der inneren Staatss voyen , hauptſächlich aus dem militäriſchen Geſichtepuncte, nach
Derwaltung des Königreichs Bayern beſtehenden Verordnun: 10r Band . Die Abtheilung X. Militärgegenſtände
den zuverläſſigſten und neueſten , zum Theil noch nicht benug :
gen 2c:
ten Quellen bearbeitet; mit Noten verſehen von dem königi. württembergiſchen Generalieutenant Grafen v. Bismart. Erſter Banð mit 5 Ueberſichtskarten und 10 Schlachtplanen .
u . 527 S. ) 3 Ribir. 6 Ggr.
89. Freiburg 1838. Herder ( X.XXI. u. 552 S. ) 4 Ribir . 230. Laurent, P. M. Hi de l'empereur Napoléon , illustrée
par Horace Vernet. Livr. 1 et 2. 8º: Paris 1838. brochet.
Du-
246. LEGOUPIL. Manuel d'administration à l'usages des com pagnies ; extr. de l'ordonnance du 25. décbr. 1837 sur le service de la solde et sur les revues et de celle du 19. mars
1823. 32 °. Paris 1838. Gaultier - Laguionie ( 4 Bogen.) 247. Recueil de mémoires de médecine , de chirurgie et de phar
à 25 ct.
( Das Ganze wird in 80 Lieferungen vollſtändig und bil: det Einen Band. )
231. Me8010, E. U. Der dreißigjährige Krieg und die Helden deſſelben, Guſtav Udolph, König von Schweden , und Walens ſtrin , Herzog von Friedland .
Nach den beſten Quellen für
Leſer aller Stände biograpbild's hiſtoriſch gelbildert. 4te lies ferung. 8º. Stuttgart 1838 , Scheible (Seite 289 – 439 und 8 Seiten ohne Pag . , Sdluß des lton Bandes . )
( lieferung 1-3 Ebendarelbſt 1835–1837 vergleiche: Bläts ter für Literatur und bildende Kunſt , Beilage der Abendzeis tung 1836. Nr. 21. )
232. Norviss, de . Histoire de Napoléon. Livr. 1 et 2. 8º. Paris 1838. Furne.
betreffend. 4°. München 1838. Franz in Commiſſion ( XLVI.
à 25 ct.
( Das Ganze bildet Einen Band von 80 Lieferungen.)
macie militaires. Vol. 44. 8 °. Paris 1838, impr. de Huzard ( 26 Bogen . ) 248. Rüft , D.U. Die Urithmetik. Zunächſt für Diviſions (dulen und ſonſtige Militär- Unterrichtsanſtalten . 8º. Berlin 1839. Nicolai.
1 Riblr. 6 Ggr.
249. Stopfer , M. Erläuterungen über die Militär: Grăngvers waltung des öftreich. Staiſerthums. 8°. Wien 1838. Gerold ( XIV. u . 281 S. )
Ric. Gersdorf's Repertorium 1838. XVII. S. 75. 250. STROOTMANN, H. en BADON Ghidben, J. Beginselen der Stel kunst ( in gebruik voor de Kadets op de kon. Militaire-Aka demie.) gº. Breda 1838. Broesse et Cº. 2 fr. 50 ct.
251. Ihallhofer, A. u. Isnardi , M. Theoretiſch - practiſche Anleitung zur Fechtkunſt à la contrepointe. Nebſt einer Uns
233. Notice sur le maréchal Mortier duc de Trévise mort assas-
leitung zur Bertheidigung und zum Ängriffe mit dem Säbel
siné près du roi le 28. juillet 1835. 8 °. Cambrai 1838,
oder Degen gegen den Bajonnetiſten und einem Hefte ( von
impr. ' de Lesnc - Deloin ( i Bogen .) 234. Packe , E. Historical records of the royal regiment of Horse Guards or Oxford Blocs. 89. London 1838. Long-
252. urban , A. Der udjutant. Ein practiſches Handbuch für
mann and Cº., with . col. pl .
12 sh .
235. S011 y . Napoleon im I. 1812, oder hiſtoriſch -militäriſche Darſtellung des Feldzugs in Rußland. Aus dem Franzöſiſchen überſekt und mit hiſtoriſchen und kritiſchen Unmerkungen der:
Teljen von L. Biſchoff. Mit 1 lithograph. Operationskarte. Zweite Auflage. 8°. Weſel 1838. Kiönne ( Vi und 394 und iv Seiten Anmerkungen 167. ) 2 Riblr. 236. Souvenirs de l'expédition de Constantine en 1837, on précis des opérations militaires qui ont précédé la prise de cette ville. 8 °. Paris 1838. Gaultier Laguionie ( 31 Bogen .) 237. Sporſchil, I. Die große Chronit oder die Geſchichte des Weltkampfes in den Jahren 1813–1815 . Mit 40-50 Stahls ſtichen nach berühmten Gemälden , hiſtoriſche geographiſchen Ueberſichistarten und Planen . Lieferung 1 - 4. 8°. Leipzig 1838. Reclam .
238. Storia di Napoleone Bonaparte , seritta da un Italiano adorna di incisioni . Vol . lli . 18. Milano 1838. 2 ; L.
143 ) Figuren. 8°. Wien 1838. Volte. 2 Rthlr. 8 Ggr. dieſen Dienſt. 8°. Innsbrud 1838. Wagner ( 11 Bogen und 9 Bogen Tabellen .) 1 fl. 48 kr . R. M.
253. Ballner , G. Leicet faßliche Unleitung zur Erlernung und Unwendung der Planſdrift. Mit 3 Tabellen und 8 Muſters blättern . Wien 1838.
Vergi. Deſtreichiſch :militäriſche Zeitſdr. 1838. II. S. 334. 254. Dendroth, W. 8. Unleitung zur Unterſuchung der Mi: litärpflichtigen und invaliden Soldaten , mit Ungabe der in
Preußen, Deſtreich, Bayern und dem Großherzogthum Beſſen : Darmſtadt beſtehenden gerekliden Verordnungen über dieſen Gegenſtand, und mit Berüdſichtigung der ſimulirten und vers behlten Krankheiten . Zwei Bände . 8°. Eisleben 1839. Reis dhardt ( XII . u. 350 , XIV. u. 369 S. ) 4 Rthlr. 12 Ggr.
IV . Zeitſchriften , dermiſchte militäride Schriften , militäriſche Karten und Piane. 255. La armeria real de Madrid. Livr. I - VIII . fol. Paris 1838 .
Rec. Quarterly Review 1838 (Juny) Vol. 62. p. 89-131 .
239. Tournemine. Journal des opérations de l'artillerie pendant 256. Militäriſche Betrachtungen aus den Erfahrungen eines preus Biſchen Offiziers. Mit 32 lithograph. und 3 Th. colorirten l'expédition de Constantinc en 1837, avec 1 pl. et une vue. Figuren und 9 planen. 8º. Berlin 1838. Reimer ( VIII, u. 3 fr. 50 ct. 286 S. ) 3 Riblr. 240. Segur. Histoire de Napoléon et la grande arméc; 11me edit. Toin . I et II . 8º. Paris 1838.Houdaille (53 ; B. ) 11 fr. 40ct. 257. Bogeaud, De l'etablissement de légions de colons militaires daus les possesions franc. du nord de l'Afrique, 8º. Paris 241. Die Waffenthaten der Deftreicher im Jahr 1809. Von F. R. 1838 ( 3 ] Bogen . ) V. R. Mit 12 colorirten Saladtplanen. 8°. Wien 1833, 258. Militaire Calender for 1838. 8º. Kiöbnhavn 1838. 1 Rdr. 166 . im Verlage des Verfaſſers. 8. Paris 1838.
259. Gaubekt , H. C. Mémoire sur le recrutement de l'armée
III. Militäriſce $ ülfewiſſenſchaften. 242. Chénier . L. J. G. de . Guide des tribunaux militaires , ou législation criminelle de l'arınée , contenant, avec des notes
et des commentaires cxplicatifs, le texte cntier des lois, décrets clc. 2 vols. 8º. Paris 1838. Gaultier - Laguionie et Ansclin
( 71 bogen .)
12 fr.
243. Ghriſtmann , F. C. und Pfeffinger. Theoretiſch :praca tiſche Unleitung des Hau Siobfechiens und des Schwadronens bauens nach einer ganz neuen Methode zc. 89. Offenbach a . M. 1838. ( Frankfurt a . M. bei Küchler. XII. u . 192 S. mit 12 Kupfertafein .)
Rec. Augem. Militärzeitung 1838 , Nr. 98 u . 99. 214. Code de justice militaire, ire partie. 8o. Cambrai 1838, impr. de Chanson ( 7 ] Bogen.)
française. go. Paris 1838. Corréard (41 Bogen .) 260. þar soe , C. E. E.
Danſk : engelſke Marine : ferikon . 8. .
Riőbnhavn 1838. 1 Rbdir. 12 B.
261. Das Seerweſen der Staaten des deutſchen Bundes. Darſtels lung der allgemeinen militäriſchen Verhältniſſe aller und der
Formation, Bekleidung, Bewaffnung , Beroidung, Penſioni: rung ac. der meiſten bedeutenderen dieſer Staaten . 16º. Augs. burg 1838. Roumann. 1 Rthlr. 262. Madeleine, J. Considérations sur les avantages que le gou vernement trouverait à former dans Paris un établissement
pour la construction d'une partie du matériel de guerre
(affûts , voitures et attirails d'artillerie .) 8. Paris 1838. Cor réard . 1 fctr . 50 .
( Schluß folgt. )
Redigirt unter Berur: tioctlichfeit der Verlagsbandlung : 6. W. Leste in Darınſtadt und in deſſen Dittjin 'gedruct.
Samſtag , ER
Nr. 104 .
29. Dec. 1838.
Allgemeine Militar - Zeitung. Bay e r 1.
traurige Pflicht erfülle , die Abtheilungen von dem am
Nürnberg, 13. Dec. Bayerns ruhmgefronter Heerführer, Feldmarſchall Fürſt von Wrede, iſt nicht mehr ! Geſtern Abends gegen 11 Uhr endigté er auf ſeinem Schloſſe zu Euingen eine mit Müben und Gefahren , aber auch mit glorreichen Chaten und Vers dienſten reich beſåete laufbahn. Während der von der faſt des Alters und von Kriegsbeſowerben geld wachte Körper dem abzehrenden Uebel unterlag, blieb die Kraft des Geiſtes noch bis zu den legten Zagen ungeſchwächt, wie die leßiwilligen Anordnungen des Verewigten bes zeugen. So verordnete er, daß 24 Stunden nach ſeinem Hinſcheiden ſein Körper geöffnet, die vor 25 Jahren bei
12. d. erfolgten Ableben Sr. Durchl. des Feldmarſdaus Fürſten Wrede in Renntniß zu reben, babe ich denſelben zugleid), in Folge erhaltenen allerhöthiten Auftrages , einen Au8zug aus dem Teſtamente , ſowie einen Erlaß unſeres unvergeblichen Feldberrn befannt zu geben , wos durch derſelbe ſeinen leßten Willen dem fönigl. Kriego, miniſterium úbergibt. Da darin ausdrůdlich eine ſtille Beerdigung ausgeſprochen wird, ſo baben Se. Maj. der König Sich allergnådigſt bewogen gefunden, den Wunſd allerbodiſt Ihres Feldmarſchaus zur allgemeiren Kennte niß gelangen zu laſſen, und keinerlei militariſde Feiers lidhfeiten bei dem Begråbniſſe anzuordnen gerubt." -
Hanau erhaltene Kugel herausgenommen, und auf ewige
Durch.Refcript vom 14. Decmbr. hat der König weiter
Zeiten in einer Urne von der Familie aufbewahrt werde; die Leide rol binnen 48 Stunden , ohne Prunk, in der Familiengruft neben ſeiner vor 3 Jahren vorangegans genen Gemahlin beigeſetzt werden. Wrede's Too wird mit tiefer Trauer ganz Bayern erfüllen, das in ibm und
befohlen, daß ſåmmtliche Offiziere eine dreitågige Trauet anlegen und den Flor um den linfen Arm tragen ſols len , welches Se. Majeſtát Uniform fragend, ebenfalls thun werden ; ferner daß das 9te Infanterieregiment fortan nicht ,, vacant Wrede“ heißen, ſondern, ſolange
Montgelas binnen balber Jahresfriit die beiden Notabis litåten, die in Diplomatie und Kriegführung für ſeinen
es beſtehe, den Namen Wrede beibehalten ſolie. Månden , 15. Dec. Auf mehrſeitiges Anfragen iſt
Ruhm und für ſeine Vergrößerung wirkten , und in die
zu dem bohen Kriegsminiſterialreſcript vom 14. Äuguſt
großen Umgeſtaltungen des Jahrhunderts thårig eingrifo i. J. hinſichtlich des Kniebeugens der Militars bei boben fen, vom Schauplaße ſchwinden liebt. Auch Deutſchland firchlichen Feierlichfeiten eine nåbere Erläuterung erfdites und Europa wird nicht gleichgiltig das Hinſdeiden des nen. Derſelben zufolge müſſen auch einzelne Poſten ,
greiſen Feldherrn vernehmen, derſo witrdig und ehrens feſt daſtand in dem Kreiſe jener Führer der verbündeten Heere, von welchen jeßt nur Wellington und der König (damalige Stronprinz) von Württemberg noch unter den
'wenn ſie in der Kirdie oder außerbalb derſelben an einem Hodjaltare oder ſonſt wo zur Erhöhung oder Sicherung der gottesdienſtlichen Feier aufgeſtellt ſind, während der Wandlung und bei Ertheilung des prieſterlichen Segeng
-
lebenden wandeln. – Karl Pbilipp Fürſt von Wrede, ebenfalls, und zwar bei Anweſenheit einer andern Truppe f. bayeriſder Feldmarſchall und Generalinſpektor der auf das Gommandowort des Befehlshabers derſelben ,
Armee und der Feſtungen , Staatsminifter , erblicher außerdem aber auf das gewöhnlidie Kirchenzeiten von Reichsrath und während ſieben Ståndeverſammlungen ſelbſt auf die früher bezeichnete Weiſe nieverknien und erſter Preſident der Kammer der Reichsråthe, von den ſich auf gleiche Art wieder herſtellen. Einzelne Unter, Monarden Europa's mit 17 Orden geziert, war am offiziere und Soldaten mit umgebångter taſche , aber 29. April 1767 geboren , erreichte alſo ein Alter von nicht ganz 72 Jahren . Er binterlåßt 3 Tochter und
obne Obergewehr, haben, wenn ſie dem Hochwürdigſten begegnen, Front zu machen und die Kopfbededung ab :
5 Söhne,die theils im bayeriſchen, theils im auswärtis zunehinen, ebenſo müſſen ſie vor Ihren Majeſtáten , gen Civil , oder Militárdienſte eine ehrenvolle laufbabn allerbóchſten und höchſten Perſonen Front machen und verfolgen , und in ihm einen zårtlichen und liebevollen die Ehrenbezeugungen durch Anlegung der rechten Hand Vater beweinen . Den ubtheilungen der 3. Armee . an den Schirm der Kopfbededung verrichten. diviſion iſt das traurige Ereigniß durch folgenden, beute Belgien. erlaſſenen Lagsbefehl des Generalientenants und Di. fúrtid , 9. Dec. Se. M. der Raiſer von Rufland viſionscommandanten Fürſten von Taris Durchlaucht
bekannt gemacht worden : ,, Tagebefehl. Indem ich die bat dem Hrn . Ph . I. Malberbe, Waffenfabrikant
827
828
dahier, einen werthvollen Ning zuſtellen laſſen , als ein
Das Municipalconſeil von Paris hat für das
Zeiden ſeiner hohen Zufriedenheit mit der Sorgfalt, leichenbegingniß des Marſdaus lobau eine Summe welche Hr. Malberbe auf Fertigung einer der ruſſiſchen
Regierung gelieferten Parthie Gewehre verwendet hat. Siets bedacht, tadelloſe Waffen zu fabriciren, und übers
zeugt, daßdie aus ſeinen Werkſtätten kommenden Ges webre alle erforderlichen Eigenſdaften beſaßen , batte er eingewilligt, die Prüfung der gelieferten Parthie zu Petersburg vornehmen zu laſſen . Ein Fabrikant , der beſorgen muß, daß ihn unter irgend einem Vormand einzelne Stúde ſeiner Waare; wenn fie an ihrem Bes ſtimmungsort angekommen , ausgeſdoſſen werden dürf:
von 20,000 Fr. bewilligt. De ſt r e í ch .
hier ſtationirten unſerer Dec. Bei einem Wien , 11. Zuſammenbet ten der Armeecorps übliche iſt dasbisher gemeinen Mannſchaft auf gemeinſchaftlicher lagerſtåtte, ſogenannten abgeſchafft der Pritſoe, dafür die Einrichtung getroffen worden für Mann in , Mann, und Eiſengeſtellt bumane en . Dieſe Betten Sanitåtözw vortheilhaft ed unterzubring demvon und in aŭer Beziehung entſprechendeneue Einrichtung wird wabrſcheinlich alls
ten , unterwirft ſich einer ſolchen Bedingung nicht. Herr miblich überall Eingang finden, wo die Räume der Malherbe iſt ſelbſt nach Petersburg gereiſt, wo er nur
kob erntete, das ebenſo ehrenvoll füribn' als für die Kaſernen die Aufſtedung von Betten geſtatten. Lütticher Waffenfabriken im Augemeinen iſt , und den obnebin begründeten Ruf der lecteren auf's Neue befes ſtigt bat. Großbritannie n .
der Times Den ewigen Jeremiaden der Times und und anderer
Sme de 11 .
Die Afademie der Kriegswiſſenſchaften hielt am 12. Novbr. ihre öffentlidie Jahresverſammlung. Aus dem verleſenen Bericht erbeut, daß Niemand die Preiss mur Gleichwohl hat.Jahr beantwortet der Akademie fragen wurs aufgeſtellt wieder . , das nåchſte den 15 neue für
Zoryblåtter über die Unzulånglidfeit der britiſchen Spanie 11.
Flotte, der franzöſiſchen , ruſſiſden und nordamerikanis
Zu Madrid iſt am 10. Decbr. durch ein Decret der fden gegenüber , reßt die Naval and Military - Gazette, allerdings die beſte Autoritåt in dieſen Dingen , Fols Königin , veranlaßt durd den Kriegsminiſter Alair , gendes entgegen : „ Wir wollen uns zunächſt an die das frühere, auf den Rath des Generals Narvaez ere
franzöſiſche Flotte balten . Nachſtehende Lhatſachen ſind unwiderſpred lid). Die franzöſiſche Marine beſteht aus
gangene, die Bildung einer Reſervearmee von 40,000 Mann betreffend, annullirt worden. In der Chronrede
328 Segeln, darunter 51 linienſchiffe und 60 Fregatten ; am 8. November war die Hoffnung ausgeſprochen, die das Uebrige ſind freine Fabrzeuge und Dampfboote. Von
Cortes würden die Aushebung der 40,000 Mann guts
ben 51 linienſchiffen ſind nur 11 in ſchlag fertigem Stande beißen . (in commission) , 11 im gewöhnlichen , und 29 find en construction , d. h. im Bau begriffeni . Von den 60 Fres
te r a t u r . gatten ſind nur 16 für den activen Dienſt gerüſtet, 20 Allgemeiner Li Militärs Kalender für die preuß. im gewöhnlichen Friedensſtand, und 24 en construction. Dagegen ſtellt ſich die britiſche Seemacht alſo : in Coma miſſion 21 finienſchiffe, 26 Fregatten ; der vollen Aus, růſtung für den activen Dienſt ganz nabe ( ready for
Armee auf das Jahr 1838. Ein Jabrbud der militarild widtigſten und intereſſanteſten Ereigniſſe,
commission ) 13 linienſchiffe, 6 Fregatten ; in gutem Zus ſtande 20 Linienſchiffe , 37 Fregatten ; der Reparatur
Das Wiederaufblühen der Militår sliteratur bringt
berausgegeben von mehreren Offizieren der preuß. Armee. Verlag von Flemming in Glogau.
bedürftig 17 linienſchiffe, 16 Fregatten ; in der Neparas allerhand Erzeugniſſe jum Vorſchein, und die militas tur begriffen 3 linienſchiffe, 10 Fregatten ; im Bau ber riſo - fritiſchen Blätter reiden kaum hin , den Refera griffen 11 Linienſchiffe, 9 Fregatien ; zu bauen beordert ein nothdürftiges Referat davon zu machen. Kalender ,wenn - beilåufig erwähnteBenennung 4 kinienſchiffe, 5 Fregatten. Im Ganzen 89 Linienfchrifften einegDer anzbierunpaſſende aud einbemerkt, wirk
109 Fregatten. Von den im Bau begriffenen fónnen
Kalender im Budhe voranſteht – bat fürOffiziere einige ſogleich vom Stapel gelaſſen werden ; der Royal lider Frederik, der Indus und Nile, zu 120, 80 und 92 Kas aller Armeen gleiches Intereſſe und verdient deßhalb ,
nonen gebohrt, werden im nådiſten April vom Stapel daß er piele Leſer finde. Er zeichnet ſich aus 1) durch beiſpiellos den
laufen . “ * )
Fra nire i do
billigen Preis , denn man befouimt für
10 Ggr. ein nettes Buch von 208 S. in 8° , mit den Planen von Bilbao und Monza ; 2) durch eine gute
Der König bat befohlen , daß in Vincennes ein gants Auswahl biſtoriſcher Auffase, weßhalb wir den Inbalt zes Bataillon fåger zu Fuß nach dem neuen Muſter des Buches etwas nåber bezeichnen zu müſſen glauben. Den Anfang macht, wie ſchon geſagt, ein ganz ges der Compagnie, die fürzlich dort verſuchsweiſe gebildet worden war , errichtet werden ſolle. wobnlicher Ralender . Dann kommen folgende Aufſäße : Marſchall Gérard iſt zum Obercommandanten 1) Ueberſicht der Kriegsereigniſſe in Spanien im der Nationalgarden des Seinedepartements ernannt. 3. 1836. Hiervon iſt die Einleitung, welche eine Oba.
Er bat bei Unnahme dieſer Würde auf die Großfangs rakteriſtik des Landes und ſeiner Bewohner enthält, Terſdaft des Ordens der Ehrenlegion verzichtet. *) Bergl. Nr. 65 ber 4, M. 3.
ganz beſonders leſenswerth . 2 ) Yuſſuf Bey. Ein Artikel aus dem Journal des Debats.
829
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3) barakteriſtik ber militariſchen Eigenſchaften ver.
26) Die Vertheidigung von Monzon in Spanien
Thiedener Nationen , von einem Franzoſen, welcher in ſeis nen landsleuten alle militariſte Tugenden vereint findet. 4) Die Zerſtdrung des Arſenals im Retiro zu Mas brid , am 29. October 1812 ; eine ebenſo intereſſante
durch die Franzoſen , in den Jahren 1813 1. 1814, nebſt Plan. Die Hauptperſon iſt ein Garde du génie, Namens Saint Jacques, der faum Offizierrang hatte, und erſt während der Belagerung von Saragoſſaals
Erzählung , als belehrend für Ingenieurofficiere.
Mineur in das Ingenieurcorps getreten war. Sein
5) Deſtreichs Militárgrånze im Jahre 1836. (Ziems fruchtbares Genie gab ibm die Mittel an die Hand, Angriffsarbe
fich furz abgefaßt.)
alle
iten der Belagerer zu zerſtören , und
6 ) Šolacht von Navarin. (Von Profeſch 0. Oſten, der beſte Ingenieurgeneral würde an ſeiner Stelle, und ſehr kurz.)
bei ro geringen Hülfsmitteln , gewiß nicht beſſer operirt
7 ) Erſtúrmung der Brüde yon Amarente durch die baben.. Wenn doch die Herren vom Genie bieraus ler.
Franzoſen im Feldz1ge von 1809 in Portugal. Iſt nen wollten , daß das Genie unendlich mehr Wertb bar, als der Inhalt ibrer diden Folianten , worauf ſie oft
intereſſant und Lebereich.
8) Vertheidigungsanlagen des Bosphorus. (Von Pros teſd v . Duen ; furz .)
ſo ſtolz ſind ! 27 ) Darſtellung der zweiten Belagerung von Bilbao
9) Einzelne Bemerfungen über der wirklichen Belas im Spåtjahr 1836. gerungsfrieg; vom Generallieutenant v. Scharnhorſt, nac Manuſcripten aus der Zeit von 1809 – 1805 .
Iſt Tebr umfaſſend, aber viel we,
niger lehrreich. 28) Bemerkungen über die im engliſchen Parlamente
10) Bertheidigung der Meierei von La Haye sainte, von dem Herzog von Wellington gethanen Aeußerungen
durch das 2te leichte Bataillon der königl. Deutſchen über die Disciplin in der preußiſchen und engliſdien Legion in der Schlacht von Waterloo. (Auszug aus Armee, zum Nachtheil der erſteren . (Der befannte Aufo dem Berichte in dem bannoverſchen Militárjournal, vom damaligen Gommandeur dieſes Bataillons.)
faß vom General v. Grolmann.)
nid t8 Neues . )
recht ein .
29) Die ungünſtigen Ausſagen des Herzogs v. Wele 11) Zur Obarafteriſtik Zumalacarregui's und des lington über die Disciplin der preußiſchen Armee , von Krieges in Navarra , aus dem Bericht eines Augenzeus einein preußiſchen böbern Offiziere beleuchtet. gen. ( Iit leſenswerth .) 30) Fortſetzung der Belagerung von Bilbao. ( Der 12) Die Erpedition nach Conſtantine im Jahre 1836, Grund der Zerſtůcelung dieſes Aufſaßes , welcher mit von einem Officier der afrikaniſchen Armee. ( Bringt 6. R (aiſerlingt ?) unterzeichnet iſt, ſieht man nicht Auch baben die Ereigniſse dieſes Jahres
13) Europa's Sriegsbudget. (Man erſiehtnicht recht, deutlich bewieſen , daß die Anbånglichkeit der Basken .
was der Verfaſſer damit bezweckt, e8 wåre denn die
an der Sache des Don Carlos
Verminderung des Effectivbeſtandes der Armeen im
genannt wird - keineswego ro feſt iſt, als der Vers
Frieden. )
faſſer ſeinen leſern verſichert.) Die åußere Ausſtattung dieſes Buches iſt gut , der Druck etwas flein , aber nicht unangenehm zu leſen . Wenn die Verlagshandlung aud in den folgenden Jahrs
-14) Eine Inſtruction Friedrichs II. für die Gomman, deure der Cavalerieregimenter, vom Jahre 1763, woraus aber nur ein Bruchſtück, die Conduite, Zucht und Aufs ſicht der Officiere betreffend , mitgetheilt wird.
-
der hier ſtets Rarl V.
gången für ſo gute. Auffage Sorge trågt, darf ſie auf
15) Schießverſuche gegen die feſten Thürme von fing, noch viel ſtårferen Abſaß rechnen , zumal wenn ſie mili:
am 16. u. 17. Novbr. 1836. (Ohne Angabe der nähes tåriſch - ſtatiſtiſche Nachrichten mittheilt, die aber beſſer ſein müſſen , als ein großer Theil der Nachrichten im ren Umſtånde , folglich ohne wiſſenſchaftlichen Werth .) neuen Heeres - Almanac ." An die Verfaſſer der biſto, 16) liſt und Muth; furz aber intereſſant. riſchen Aufſåpe laſſen wir aber die Bitte ergeben , in 17 ) Die Seemacht Franfreichs. Zufunft aud die Quellen zu nennen , aus denen ſie 18) Remontepreiſe in Frankreich. 19 ) Bemerkungen über die Dislocation der franzo , ſcópften. fiſchen Armee am 1. März 1837 , nach dem Journal de
l'armée vom 5. Auguſt. ( Jit für uns jeßt von geringem Intereſſe.)
Bibliographie.
20 ) Dorpoſtendienſt der leichten Cavalerie . ( Bruchs (Schlu k . ſtůde aus dem befannten , nunmehr ins Deutſche über. 263. Mémoires du général Lafayette , correspondance et manu jesten , Werfe des Oberſten v. Brad. )
scrits publ. par sa famille. T. IV-VI. gº. Paris 1838.
21) Die ruſſiſchen Militårkolonieen. (Geht bis auf . 264. cheval Ordonnance du roi sur le service intérieur des troupes a du 2. novbr. 1837, extr. pour les sous - officiers. 32 °.
die neuere Zeit, und wirft zugleich einen Blick auf den
1838. Gaultier - Laguionicrèglement Taf.) Ordonnance du roi, portant (2 } Bogensurmitla iprogression Begründer derſelben, den Grafen Araftſdejeff, der nidt 265. Paris
von der beſten Seite geſchildert wird .) 22) Rafetenverſuch in Paris. ( 1837.) 23) Verſtärkung der Feſtung Spandau.
de l'avancement et la nomination aux emplois dans l'armée ;
précédée des lois sur l'avancement et surl'état des officiers. 32°. Strasbourg 1838. Levrault (5} Bogen .)
24 ) Anzahl der Ritter der Ehrenlegion im Jahre 266. solde Ordonnance du roi, portantrèglement sur le service de la et sur les revues du 25. decbr. 1837. 32°. Strasbourg
1836 ; ( leitdem baben ſie ſich bedeutend vermehrt. )
1838. Levrault ( 7} Bogen mit 1 Taf.)
25) Das Donau . Delta ; ( flößt jeßt beſonderes INs 267. S done, M., Militäriſches Sandbuch zur fchnellen Orien: terefe ein .) tirung in allen Kriegsvorfalenheiten und den mit folchen in
重
832
831 Berührung kommenden Gegenftanden . Nach den beften Werken bearbeitet, alphabetiſch geordnet und mit einem Inhaltsvers zeichniſſe, einem Unbange fremder Kunſtwörter und 13 lithogr . Tabellen in gº berſeben. 8 °. Wien 1838. 2 fl. 30 kr. 6. M.
Rec. Deftreichiſch :militäriſche Zeitſchrift 1838. II, S. 333. 268. Denneder , v . Erinnerungen aus meinem leben . Zum Iheil Studienbilder für Gavalerieoffiziere. Zwei Bände. 8. Ultona 1838. Sammericy . 2 Rthlr. 12 Gr. 269. Algemeen Woordenboek voor den militairen stand . (Anküns digung einer freion Ueberſegung von v . 0. lühe's Militärs Converſationslexikon .) Zutphen by Thieme.
270. The writings of George Washington ; being his correspon the author by
dence, adresses, messages etc. with a life of Jared Sparks. 89. London. ( Jeft vollſtändig in 12 Bändin .) 271. Braſilianiſche Zuſtände. Die Urmee ; im Uusland 1838 Nr. 68 u, 69.
272. Klein , 2. Militärkarte von Deutſchland in 25 Blättern auf dem topograpbiſchen Bureau deg t. bayeriſchen Generals ſtab entworfen.
Nr. 7 u . 8. Sannover mit Theilen von
Rec. oom 2ten Jahrgang des Beeresalmanadas (Nr. 175) IR : Soldatenfreund von Schneider Nr. 269 oder 6ter Jahrgang 1838/39 , Nr. 9 , Preuß. Staatszeitung 1838 , Nr. 321 vom 19. Noombr .
Die revue britannique enthält eine lobende
Anzeige der franzöſ. Ueberlegung des 1. befios don Jacobi's
Feldartillerie (Nr. 104.) - R. v. 0. Körber's Taldenbud für den Militärgeldhafftsſtyl ( Nr. 153 ) in: Deſfreich. milit . R. 0. lobbauer's Stampf Beitſchrift 1838, Heft 7 , S. 30 . auf der Grimſel (Nr. 136 ) in : Militär: Literaturzeitung 1838 , S. 358. R. 0. Lothario's Leben Napoleons (Nr. 137 ) in : Spiegel , Blätter für literar, Unterhaltung 1838, Rr. 24. R. v . Uugem . Milităitalender 1ter Jahrgang ( Nr. 80 ) in : R. 0. Pas Gersdorf's Repertorium 1838, XVII. S. 393 . -
padoputos Biderlegung des in der Geſchichte 2C6 ( Nr. 143 ) in : Blätter für literariſce unterhaltung 1838 , Nr. 84 . R. v. 0. Schönning's , Nagmer's Leben und Striegstbaren (Nr. 30) in : Spiegel, Blåtter für literar. Unterhaltung 1838, Nr. 31 , bal , allgem . literaturzeitung 1838, Nr. 142 u . 143, R. D. Blätter für literar. Unterhaltung 1838 , Nr. 228.
Tableau des guerres de la révolution etc (Nr. 37) in : Bläts
Preußen, Großherzogthum Beſſen , Sachſen - Gotha , Sachſens Weimar ze. Stuttgart und Tübingen bei Cotta . Preiß eines
ter für liter. Unterhaltg. 1838, Nr. 327.
Blattes 1 Rthlr. 4 Ggr.
Geſõidte des Aufſtandes, Befreiungskrieges und der Revolus
V. Miſcelten . Unzeige von Fortſegungen und Recenſionen militäriſcher Bücher ; allgemeine militäriſda: literariſche Ros
tizen , Todesfälle militäriſcher Schriftſteller ze. 273. Von Höft's Napoleons Felttog (Nr. 23) iſt das 2te, 3ie u. 4te Seft erſchienen . Bon v . d . Lühe’s Militär : Converſas Die tionslexikon ( Nr. 81 ) dal 2te Heft des 7. Bandes. Aphorismen über Kriegskunſt von Proteído v . Oſten ( Nr. 82 ) ſind im 4ten Seft der deutſchen Vierteljahrsſdrift für 1838 S. 309 - 331 fortgerebr. Die däniſche Ueberſebung von
R. Southey’s Leben Nelſons ( Nr. 35 ) iſt jegt youſtändig und koſtet 2 Rodir.
R. 0. Soreno's
tion in Spanien , Bd. 5 (Nr. 147 ) in : Gersdorf's Repertos R. 0. Ueber die Stellung, die
rium 1838. XVII . S. 266 .
Pflichten und das Benehmen der Militärvorgefepten (Nr87) in : Militärwochenblatt 1838, Nr. 44 .
R. 0. Berſuch einer
Daktik für Subalternoffiziere (Nr. 117) in : Hugem . Militär: zeitung 1838 , Nr. 75 .
aft: Zeit find mehrere franzöſiſche Kriegswiſſenſch In neuerer 275. liche Schriften ins Keugriediſde überlegt worden . In dem Zeitraume der Jahre 1830-1838 eridienen zu Konſtantinopet aud gwei militäriſche Schriften in türtiſcher Sprache; das eine iſt die Ueberlegung eines franzöſiſchen Wertes über Bes Dit feſtigungskunſt, das andere bandelt von den Minen . franzöſiſche Generallieutenant Dupont hat ein Gedicht über -
274. Rec. von Undré's Anſichten , Grundfäße und Belehrungen über die zwe& mäßige Behandlung und Dreſſur des Campagnes pferdes (Nr. 148) in : allgem . hat. lit.Ztg . 1838 , Nr. 132.
Rec. von Beidhreibung der Einrichtung und Gebrauchsweiſe der Startátjdgranaten (Nr. 89 ) in : Äugem. Militärzeitung 1838 , Nr. 79-81 , Militär literaturzeitung 1838, S. 324, Spiegel, Bläiter für literar. Unterhaltung 1838, Nr. 25 .
R. 0. Brandt's Geſchichte des Kriegsweſens, 4te Abtheilung
die Kriegskunſt in zehn Gelängen herausgegeben (89. Paris 1838 , Didot, 441 Bogen, Preiß: 7 fr.) - Don J. Miuerat erſchien : la France depuis 1830 , aperçus sur sa situation politique, militaire , coloniale et fioancière" ( Paris 1838 ) ; das Werk iſt in vier Sauptabtheilungen geſondert, deren dritte unter dem Titel : de la défense de la France en personel et en matériel” Berbeſſerungsvorſdläge für das Beerweſen
(Nr. 122) in : Preuß. Staatójta . 1838, Nr. 279 vom 8. Ovihr.
Frankreichs entwickelt , indem der Wirfaſſer die militäriſchen
R. d . Shoumara's Considérations militaires ( Nr. 124 )
Einrichtungen Preußeng im Uuge behält. 276. Um 29. Juni 0.I. ſtarb zu Salle der Univerſitäts-Stalmeis
in : Quarterly Review 1838 ( Juny) vol. 62. p. 161 – 185 .
0. Dammeyer's Taſchenbuch für den Offizier ( Nr. 5 ) in : Spiegel, Bätter für literar. Unterhaltung 1838 , Nr. 25 .
-
fter Jui . Chriſt. Heinr . Undré (Berfaſſer des unter Nr. 148
anzeigten Berkes) , Mitter des è. preuß. rothen adierordens
R. 0. Falkenſtein's Feldtarmenbuch ( Nr. 98 ) in : Soldatens
4r Klaſſe, geb. zu Salberſtadt den 15. Juli 1765 ; ein turjer
freund von Schneider , Nr. 268 oder 6ter Jahrgang 1838/339 / Nr. 8. R. 0. Friccius, Preuß . Militär - Gelegrammlung ( Nr. 41 ) in ; Rauer's Centraiblatt für preuß. Juriſten 1833,
Nefrolog befindet ſich im Intelligenzblatt der Uug. Literatur:
R. 0. Gebe’s Leben Washington's (Nr. 126 ) in :
Nr. 18.
Um 23. Juli 0. 3. ſtarb zu Karios bad der Doktor der philoſopbie und E. preuß . pauptniann ,
feitung 1838, Nr. 60.
-
dicole des Feldzugs von 1815 ( Nr. 129 ) in : 203.Militárs
Franz Eduard Moris Meyer, bekannt durch ſeine trefflichin Sdriften über Urtillerietechnik, Militarchemie ac.; einen des trolog wird das Urchiv für preußiſde Ingenieur- und Urtil :
zeitun : 1838, Nr. 93 u . 94 , Blätter für literar. Untirhalt. 1838 , Nr. 322 - 326 . R. v. 0. Griesheim's Compagnies dienſt ( Rr. 101 ) in : Gersdorf's Repirtorium 1838. XVII.
lertecorps in der Folge mittheilen . Um 30. Juli ftarb zu München der t . bayeriſche Oberlieutenant und Secretär im topographiſden Bureau , Union Ålein , Herausgeber des
S. 394 , Preuß. Staatszeitg . 1838, Nr. 334 vom 2. Dec.
unter Nr. 272 angezeigten Militärkarte von Deutſciand.
Gersdorf's Repertorium 1838. XVIII . S. 74.
R. v . (Se:
Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweiten lithographirte Die Verſendung geſchieht poſttåglich durch die Poſt und wochentlich oder monatlich durch den Buchbändel. – Die Beſtellungen múffen am Ende eines jeden Semeſters erneuert werden , wenn feine Unterbredjung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten ſoll. Der Preis eines halben Jahrgangs , – wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den , mit dem Ober, Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8gr. pr. Cour. oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. - Der Umſchlag dieſer Zeitung ſteht zu Befanntmachungen aller Art offen . Die Einrůckungsgebühren werden für die Zeile mit 1 Gr. oder 4 fr. berechnet. oder in Kupfer geſtochene Abbildungen , wenn ſolche nothwendig ſind . -
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