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German Pages 91 [105] Year 1928
Sigm. Freud ..· · ..
Die Zuk~nft ·. •
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.
.· ::
INTERNATIONAL PSYCHOANALYTIC UNIVERSITY DIE PSYCHOANALYTISCHE
HOCHSCHULE IN BERLIN
SIGM. DIE
ZUKUNFT
FREUD EINER
ILLUSION
Die
Zukunft
einer Illusion Von
Sigm. Freud
2.
Auflage (6.-16. Tausend)
19
2
8
Internationaler Psychoanalytiscl1er Leipzig /Wien
Verlag I Zürich.
ALLE INSBESONDERE
RECHTE,
DIE
DER
ÜBERSETZUNG,
VORBEHALTEN
* COPYRIGHT BY
1928
„INTERNATIONALER VERLAG,
PSYCHOANALYTISCHER GES.
M. B, H.", WIEN
* 6. B I S 16. TAU
DRUCK:
CHRISTOPH
SE N D
REISSER'S
SÖHNE,
WIEN
V
I Wenn
man
stimmten
eme
Kultur
zu erforsdien, Entwiddung sudiung,
ganze
gelebt wie
waren,
Ursprünge
verspürt
mente
man
audi
ist. Man
Untersudiung entwertet
notwendig
Vor
iibersdiauen
geworden;
je weniger
gerade bei diesem Urteil
dieser
durdi
da~ eine
mehrere
dadurdi,
Mo-
da~ es nur
Getriebe
in all
Für die meiste~ wenige
Gebiete
aber einer vom V e'rgan-
ausfallen.
Ferner
mu~ sein
darum,
weil
die subjel .tiven Erwartungen
des
eine sdiwer abzusdiätzende
zeigen sidi aber abhängig
zu wenden
wei~, desto unsid1erer
über das Zulcünftige
die V er-
merken,
oder
hat,
durdizumad1en
können.
auf ein einzelnes
genen uncl Gegenwärtigen
Einzelnen
al _lem
be-
ihrer
Sd1icksal
gibt, die das mensd1lidie
seinen Ausbreitungen ist Besdiränkung
Riditung
wird aber bald
wird.
bemüht
einmal
weld1es fernere
von vornherein
emer
der Weg
und weldie Wandlungen
bevorsteht
wenige Personen
Urteil
und
den Blick nadi der anderen
ihr bestimmt soldie
innerhalb
uncl sidi oft darum
ihre
und die Frage zu stellen, Kultur
Weile
Rolle
von rein persönlidien
spielen;
diese
Momenten
6
semer
eigenen
nungsvollen
Erfahrung, Einstellung
Temperament, worden
Endlidi
zur Wirlnmg,
da~
Gegenwart
wie
ocler
na-iv erleben,
worden
sein, wenn
man
also
zu erinnern,
ganz allgemein für midi,
erst
Distanz
nadig-ibt,
meine
Inhalte
wür-
zu ihr
Kultur
von sid1
angedeuteten
liaftet.
Daraus
die folgt
vor der zu gro~en Aufaufsudien
Aufmerlcsamlceit
seine Stellung
ge-
Au~erung
wie der Unsid1erheit,
Teilgeb1et
ge-
zur Be-
eine
tun, sid1 cler vorhin
cla~ id1 in eiliger Fludit
aud1 bisher
ihre
soll.
an jecler Vorl1ersage
clas lcleine
Tatsad1e
allgemeinen
deren
gewinnen
ebenso
gabe alsbalcl
dem idi nur
im
ZuJrnnf t unserer
zu geben, wircl gut daran Bedenlcen
vorgesduieben
mu~ zur Vergangenheit
cler Versud1 ung
. über die wahrsd1einlid1e
durd1
aus ihr Anlialtspunkte
cles Zukünftigen
Wer
wie s1e ihm
ohne
sie müssen
cl. h . die Gegenwart
hoff-
clie merlcwürd-ige
clie Mensd1en
zu lcönnen;
oder minder
Mi~erfolg
1.ommt
winnen,
urteilung
melu
zum Leben,
Erfolg
ist.
cligen
seiner
werde,
gegolten
im gro~en
Ganzen
hat,
clem nad1-
bestimmt
liabe. Die
mensdilid1e
Kultur
sid1 das mensdilid1e . dingungen
erl10ben
Tiere untersd1eitTet Zivilisation lrnnntlidi Wissen
6
-
Leben
id1 111e1ne all clas, ·worin
üh er seine
hat und worin -
es sid1 vom Leben
uncl id1 versdunäl1e
zu
trennen
-
zwei
Seiten.
Sie
umfa~t
Können,
das
die
uncl
animalisd1en
zeigt
dem
Beder
es, Kultur
uncl
Beobad1ter
be-
einerseits
Mensd1en
all
das
erworben
haben, ihr
um
Güter
nisse
die
Kräfte
der
Natur
zur
Befriedigung
der
abzugewinnen,
die notwemlig zueinander, baren
sind, und
Güter
Kultur
zu
Die
unabhängig
Mensd1. selbst zu einem
beeinflu~t
Gutes benützt
treten oder
der
erstens,
werden,
lrnnn,
zweitens,
anderen
weil
in die Be-
insofern
dieser
aber,
Kultur
ist, die dod1. ein allgemeinmenschlid1.es
virtuell
das
Güter
ihn zum Sexualobjels:t
jeder Einzelne
weil
durch
drittens
weil
erreich-"
Riditungen
der Mensduin
de~ einzelne eines
der
das die vorhandenen
tiefgreifend
ziehung
Einriditungen,
voneinander,
ermöglichen,
und
Bedürf-
der Menschen
beiden
Beziehungen
der Triebbefriedigung,
Arbeitsls:raft
die
die Verteilmig
regeln.
sind nidit
alle
um die Beziehungen
besonders
clie gegenseitigen Ma~
anderseits
zu beherrsd1.en menschlid1.en
seine nimmt,
ein Feind
der
Interesse
sein soll. Es ist merls:würdig,
da~ die Menschen,
so wemg
sie aud1. in der Vereinzelung
existieren
dod1. die
Opfer,
weldte
ihnen
von der Kultur
um ein Zusammenleben Die
empfinden. verteidigt und
Gebote
stellen
sie bezweds:en zustellen, müssen
die
all das beschützen, der Erzeugung
werden,
und
mu~ ihre
also gegen
den Einzelnen
Einriditungen,
Institutionen
sid1. in den
Dienst
dieser
Aufgabe;
nicht nur, eine gewisse Güterverteilung
sondern gegen
zugemutet
zu ermöglid1.en, als schwer driids:end
Kultur
werden
ls:önnen,
auch
diese
feindseligen
aufrechtzuhalten, Regungen
was der Bezwingung
von Gütern
dient. Menschlidte
herja
sie
der Menschen der Natur
und
Schöpfungen
7
sind leidi.t
zu zerstören
die sie aufgebaut tung verwendet
So
und Wissensdi.af t und T edmik ,
haben,
können
werden.
belrnmmt
man den Eindrud{,
ist, was einer widerstrebenden zahl
auferlegt
wurde,
Besitz von Madi.tnatürlidi
nahe
·nidi.t
der Kultur
Mensdiheit sduitte
diese Mängel
ein älmlidi.er
sind.
F ortsdiritt
von clen
bedingt
werden,
der Natur
der Tat
ist es
Während
die
ständige Fort-
erwarten
in der Regelung
darf , ist
der mensc1.lid'len
nidi.t sidi.er festzustellen
lic1. zu jeder Zeit,
sondern
In
hat und nodi. grö~ere
Angelegenheiten
Sc1.wierigkeiten
aufzuzeigen.
in der Beherrsdi.ung
gemadi.t
diese
selbst haften,
worden
sid1 in den
zu setzen . Es liegt
der Kulturformen
entwickelt
sdi.wer,
hat,
und Zwangsmitteln Ja~
etwas
von einer j\,finder-
Mehrheit
anzunehmen,
nidit am Wesen
Ja~ die Kultur
die es verstanden
Unvollkommenheiten die bis jetzt
aud1 zu ihrer Vernid'l-
und wahrsdi.ein-
wie audi. jetzt wieder,
haben
sidi. viele
Mensdien
gefragt, ob denn dieses Stück des Kulturerwerbs
überhaupt
der Verteidigung
es mü~te eine Neuregelung
möglic1. sein , weldie mit der Kultur
sidi. ungestört
von Gütern Das wäre
8
der mensd1lidien
Beziehungen
der Unzufriedenheit
madi.t, indem sie auf den Zwang verzid1tet,
durdi. inneren
und dem Genu~ das goldene
em soldi.er Zustand
sollte meinen,
die Quellen
versagen
und die Triebunterdrückung sdien
wert ist. Man
so da~ die Men-
Zwist
derselben
Zeitalter,
hingeben
allein
zu verwirlclid1en
der Erwerbung
es fragt
könnten. sid1, ob
ist. Es sdieint
viel-
mehr,
da~ sidl jede Kultur
aufbauen
mut
Aufhören
bereit
zu nehmen, bedarf.
sein wird,
deren
gesidlert, da~ beim
die Mehrzal1l
der mensdJ.lidJ.en
die Arbeitsleistung
es zur Gewinnung
auf sidl
neuer
Lebensgüter
Man hat, meine idl, mit der Tatsadle
zu redlnen,
da~ bei allen Mensdlen antilmlturelle
destruli:.tive,
Tendenzen
ihr Verhalten
also antisoziale
vorhanden
bei einer gro~en Anzahl um
uml Triebverzid1t
es sd1eint nidlt einmal
des Zwanges
Individuen
auf Zwang
und
sind und da~ diese
von Personen
stark genug sind,
in de r · mensdllidlen
Gesellsdlaf t zu
bestimmen. Dieser
psydJ.ologisdJ.en Tatsadle
d~nde
Bedeutung
Kultur
zu. Konnte
man zunädlst
an dieser sei die Bel1errsdlung von Lebensgütern sid1 durdl den
beseitigen,
der Natur
so scheint
wird entsd1eidend,
ob und inwieweit auferlegten
dafür
verbleibenden
eine Minderzahl
entbehren,
und einsidltslos,
sie lieben nidlt
lie~en
derselben
unter
das Sd1wer-
denn
verlegt.
es gelingt,
Es
die Last
zu verringern,
zu versöhnen
und
wie den Zwang
zur
kann man die Beherrsdlung
durdl Argumente
Gefahren jetzt
Triebopfer
zu entsdlädigen . Ebensowenig
Kulturarbeit,
zur Gewinnung
weg aufs Seelisdle
cler Jen Mensdlen
notwendig
mensdJ.lidJ.en
meinen, das Wesentlid1e
und die ihr drohenden
vom Materiellen
sie mit Jen
der
eine zweckmä~ige Verteilung
Mensdlen
gewidlt
1rnmmt eme entsdlei-
für die Beurteilung
der Masse durdl
die Massen
den T riehverzidlt
sind träge nidlt,
sind
von dessen Unvermeidlidlli:.eit
zu
9
überzeugen
und
Gewährenlassen flu~
ihre Individuen
vorbildlid1.er
anerkennen, sagungen
Individuen,
zu bewegen,
sie als ihre
Einsicht
und Ent-
aufgeschwungen
sie die Gefahr,
Aber
es besteht für nicht zu ver-
cler . Masse
darum
ersd1eint
mehr nad1.geben als diese ihnen, es notwendig,
über Mad1tmittel
{lie es versd1ulden,
Einrichtungen
nur
werden
i11re Leidensdiaf
unabh ängig seien. Um
es sind zwei weit verbreitete
sdiaf ten der Mensd1.en,
durd1
können,
ein gewisses Ma~ nidits
gegen
ten vermögen.
Mensd1enmassen,
der die Unerlä~lichl