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German Pages 579 [584] Year 2007
Herwig Kraus
Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten Verzeichnis der Staaten, Regionen, Gebiete, Kreise und Hauptstädte
K G · Saur München 2007
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.
® Gedruckt auf säurefreiem Papier © 2007 by Κ. G. Saur Verlag, München Ein Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co. KG Alle Rechte vorbehalten Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlags ist unzulässig Satz: Michael Peschke, Berlin Druck & Bindung: Strauss GmbH, Mörlenbach Printed in Germany ISBN 978-3-598-11773-2
Inhalt / Contents
Hinweise zur Benutzung / How to Use this Book
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Abkürzungsverzeichnis / Abbreviations
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Alphabetische Übersicht der Verwaltungseinheiten und Verwaltungsstufen / Alphabetical Listing of Administrative Units and Levels
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Verzeichnis der Quellen und Literatur / Sources and Literature
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Einleitung / Introduction Allgemeine Bemerkungen / General Remarks Der Territorialbestand / The Territories Administrative und ökonomische Rayonierung / Administrative and Economic Division Rayonbildende Faktoren / Factors in the Formation of Territorial Units . . . . Umbenennungen / Renamings
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Staaten, Regionen, Gebiete, Kreise und Hauptstädte von Α bis Ζ / States, Regions, Districts and Capitals from A to Ζ
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Hinweise zur Benutzung In diesem mehr als 2 100 Stichworte umfassenden Handbuch erhält man in alphabetischer Reihenfolge Informationen zu allen größeren territorialen Einheiten (Staaten, Regionen, Gebiete, Kreise) Sowjetrußlands (seit 1917), der UdSSR (1922-1991) sowie der aus ihr hervorgegangenen Staaten. Ebenso werden alle entsprechenden Hauptstädte als administrative Zentren berücksichtigt. Jeder Eintrag enthält - soweit zutreffend - folgende Informationen: -
die überprüfte offizielle Bezeichnung auf Deutsch und Russisch die Zugehörigkeit zur nächstgrößeren Verwaltungseinheit das genaue Entstehungsdatum die Hauptstadt aus welchen Territorien eine Neubildung erfolgte Veränderungen wie Auflösung, Herabstufung oder Aufwertung, Aufteilung, Erweiterung, Verkleinerung, Wiedereinrichtung, Umbenennung und Rückbenennung
Bei einem Teil der Artikel kommen noch Listen aller Untergliederungen hinzu. Zum besseren Verständnis häufiger Änderungen in den vergangenen 90 Jahren wird, wo erforderlich, der historische Zusammenhang dargestellt, der bei den Teilstaaten sehr umfangreich sein kann. Die behandelten verschiedenen administrativ-territorialen Einheiten sind mit den deutschen Bundesländern, den französischen Departements, den britischen Grafschaften (counties) oder den Bundesstaaten der USA vergleichbar, auch wenn es in der Fläche erhebliche Unterschiede gibt. Die Auflistung der Stichworte erfolgt im Allgemeinen in deutscher Sprache. Da in den nichtrussischen Nachfolgestaaten der UdSSR die nationalen Sprachen zur Staatssprache erklärt wurden, gibt es zu ihren gegenwärtigen territorialen Einheiten (z.B. estnisch linn, kasachisch oblysy, usbekisch vilojati) und den dazugehörigen Zentren auch Verweise (kursiv) in der jeweiligen Landessprache (ukrainisch, weißrussisch, in den Turksprachen usw.). Alle anderen kursiven Einträge sind einfache einsprachige Verweise auf das jeweilige Stichwort. Wegen der Dominanz der russischen Sprache im öffentlichen Bereich werden für die Zeit bis zur Auflösung der UdSSR alle Stichwörter nur vom Russischen transkribiert und transliteriert. Danach sind auch die Benennungen in den Sprachen der anderen Nachfolgestaaten berücksichtigt. Die Übertragung ins Russische wurde beibehalten, da in diesen ehemaligen Unionsrepubliken alle Gesetze auch in russischen Parallelausgaben erscheinen. Alle geographischen Namen und Verwaltungseinheiten werden in der volkstümlichen bzw. populären Umschrift (Transkription) wiedergegeben (z.B. Schewtschenko). In Klammern steht die wissenschaftliche Transliteration (z.B. Sevcenko), damit die genaue Schreibweise in der Originalsprache rekonstruiert werden kann. Da es schwierig ist, die baltischen und rumänischen (moldauischen) geographischen Begriffe von der russischen bzw. kyrillischen Umschrift abzuleiten, werden diese für die Sowjetzeit auch in der lateinischen Originalform angegeben. Im Deutschen allgemein gebräuchliche geographische Namen wie Moskau statt russisch Moskwa, St. Petersburg statt russisch Sankt-Peterburg, sowjetisch statt russisch sowetisch und Kiew statt russisch Kijew und ukrainisch Kyjiw werden nicht in die populäre Schreibweise übertragen. Das Handbuch wurde bis zum Mai 2007 aktualisiert.
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How to Use this Book This handbook which comprises more than 2 100 entries contains, in alphabetical order, information on all major territorial units (states, regions, districts) of Soviet Russia (since 1917), the USSR (1922-1991) and the states emerging from it. All corresponding capitals as administrative centers have also been included. Each entry contains - where applicable - the following information: — — — — — —
the verified official designation in German und Russian affiliation to the next largest administrative unit the exact date of formation the main city from which territories a new formation emerged changes such as dissolution, downgrading or upgrading, division, expansion, downsizing, reestablishment, renaming and restoration of previous name.
Some of the articles also include lists of all subdivisions. For a better understanding of the frequent changes in the past 90 years the historical context has been presented, which in individual states can be very extensive, where necessary. The various listed administrative and territorial units are comparable with the German federal states, the French departements, the British counties or the federal states of the USA, even though there are considerable differences in area. The listing of entries is generally in German. Since in the non-Russian successor states of the USSR the national languages have been declared state languages, there are indications (in italics) in the relevant national language (Ukrainian, Belorussian, Turkic languages etc.) as to their present territorial units (e.g. Estonian linn, Kazak oblysy, Uzbek viloyati ) and their centers. All other italic entries are simple monolingual references to the particular keyword. Due to the domination of the Russian language in the public area, for the period up to the dissolution of the USSR all keywords are transcribed and transliterated only from the Russian. Afterwards the designations in the languages of other successor states are also taken into consideration. Translations into Russian were retained since in the former Union republics all laws also appear in parallel Russian editions. All geographical names and administrative units are reproduced in the popular German version (e.g. Schewtschenko). The scientific transliteration (e.g. Sevcenko) appears in parentheses, so that the exact version in the original language can be reconstructed. Since it is difficult to derive Baltic and Romanian (Moldavian) geographical terms from the Russian or Cyrillic alphabet these are also given in the original Latin form for the Soviet period. Geographical names common in German, such as Moskau instead of Moskwa in Russian, St. Petersburg instead of Sankt-Peterburg in Russian, sowjetisch instead of sowetisch in Russian and Kiew instead of Kijew in Russian and Kyjiw in Ukrainian are not rendered in the popular version. The information in the handbook has been updated until May 2007.
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Abkürzungsverzeichnis / Abbreviations AO ASSR Gosplan GUS KGB Komintern KP KpdSU KSZE Litbel LNNK MASSR MSSR NKWD OMON OSZE PMR PMSSR RF RSFSR Sownarchos SSR SSSR SU UdSSR UNO UNR WZIK ZK
Autonomes Gebiet Autonome Sozialistische Sowjetrepublik staatliche Planungsbehörde Gemeinschaft Unabhängiger Staaten Komitee für Staatssicherheit Kommunistische Internationale Kommunistische Partei Kommunistische Partei der Sowjetunion Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Litauisch-Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik Lettische Nationale Unabhängigkeitsbewegung Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik Volkskommissariat für innere Angelegenheiten Milizeinheit zur besonderen Verwendung (Miliz=Polizei) Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Transnistrische Moldauische Republik Transnistrische Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik Russische Föderation Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik Volkswirtschaftsrat Sozialistische Sowjetrepublik Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Sowjetunion Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Organisation der Vereinten Nationen Ukrainische Volksrepublik Allrussisches Zentrales Exekutivkomitee Zentralkomitee
Alphabetische Ubersicht der Verwaltungseinheiten und Verwaltungsstufen / Alphabetical Listing of Administrative Units and Levels In dieser Liste findet man alle im Kopf der Einträge vorkommenden Bezeichnungen und Kategorien territorialer Einheiten für die Zeit seit 1917. Die Auflistung erfolgt in der Regel in deutscher Sprache mit den Entsprechungen im Russischen, die auf der rechten Seite in phonetischer Schreibweise und wissenschaftlicher Transliteration wiedergegeben werden. Da mit der Auflösung der Sowjetunion in den nichtrussischen Nachfolgestaaten die Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich endete, stehen in der linken Spalte auch Begriffe in den nationalen Sprachen für die nachsowjetische administrative Gliederung. In diesen Fällen wird in der rechten Spalte zur deutschen Übersetzung erläutert, in welchen Staaten der Begriff verwendet wird. Weitere Erläuterungen zum Verwaltungsaufbau findet man auf den Seiten 23-40. Abteilung
aimak Amtsbezirk apgabals apskritis Arbeiterkommune, Arbeitskommune Arbeitersiedlung aul Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Bezirk, Kreis Bezirk, administrativer Dorf Dorfsowjet
Emirat Föderation Föderationsbezirk Föderative Republik Gebiet Gebiet, autonomes
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otdel (entspricht einem Kreis oder Landkreis und wurde in Randgebieten mit besonderer militärischer Bedeutung gebildet) Bezeichnung für Rayon bei den Burjaten und im Altai wolost (volost') (seit 1861; administrative Unterabteilung eines Landkreises) Gebiet in der Lettischen SSR Kreis in der Republik Litauen trudowaja kommuna (trudovaja kommuna) rabotschi posjolok (rabocij poselok) Siedlung in Mittelasien und bei den Bergvölkern im Nordkaukasus Awtonomnaja Sowjetskaja Sozialistitscheskaja Respublika (Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika), abgekürzt ASSR okrug administratiwny okrug (administrativnyj okrug), nur in Moskau selo, sloboda selski Sowjet (sel'skij sovet) (kleinste territoriale Einheit, administrative Untergliederung eines Rayons) emirat (emirat) federazija (federacija) federalny okrug (federal'nyj okrug) federatiwnaja respublika (federativnaja respublika) oblast (oblast') Awtonomnaja Oblast (Avtonomnaja Oblast'), abgekürzt AO
Alphabetical Listing of Administrative Units and Levels Gebietsvereinigung Generalgouvernement Gouvernement Großfürstentum GUS=Gemeinschaft Unabhängiger Staaten horad jude{ (judelul) kaghak kalaki kalasy kasaba Khanat kischlak Königreich Kosakensiedlung Kreis, Bezirk Kreis, autonomer Kreis, nationaler kyschtak Landkreis, Kreis
linn maakond mars miestas misto mkhare oblusu oblysy ora§ (ora§ul) pilseta Protektorat Rayon Rayon, ländlicher Rayon, munizipaler (städtischer) Rayon, republikunmittelbarer (oder zentralgeleiteter) Rayon, städtischer Rayon, städtischer (in einer republikunmittelbaren Stadt)
oblastnoje objedinenije (oblastnoe ob-edinenie) general-gubernatorstwo (general-gubernatorstvo) gubernija (seit 1708) welikoje knjaschestwo (velikoe knjazestvo) Sodruschestwo Nesavisimych Gosudarstw (Sudruzestvo Nezavisimych Gosudarstv), abgekürzt SNG Stadt in Weißrußland Kreis in der Republik Moldau Stadt in der Republik Armenien Stadt in Georgien Stadt in der Republik Kasachstan Stadt in Gagausien chanat Dorf, Siedlung in Usbekistan und Tadschikistan korolewstwo (korolevstvo) staniza (stanica) okrug awtonomny okrug (avtonomnyj okrug) nazionalny okrug (nacional'nyj okrug) Dorf in Kirgisien ujesd (uezd, bis 1918 uezd) (seit dem 18. Jahrhundert; administrative Unterabteilung eines Gouvernements) Stadt in Estland Kreis in der Estnischen Republik Gebiet in der Republik Armenien Stadt in Litauen Stadt in der Ukraine Kreis in Georgien Gebiet in der Kirgisischen Republik Gebiet in der Republik Kasachstan Stadt in der Republik Moldau Stadt in Lettland Protektorat rajon (entspricht etwa einem Landkreis in der Bundesrepublik Deutschland) selski rajon (sel'skij rajon) munizipalny rajon (municipal'nyj rajon), in Moskau rajon respublikanskowo podtschinenija (rajon respublikanskogo podcinenija) gorodskoi rajon (gorodskoj rajon) gorodskoi rajon ν gorode respublikanskowo podtschinenija (gorodskoi rajon ν gorode respublikanskogo podcinenija)
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Alphabetische Übersicht der Verwaltungseinheiten Rayon, städtischer (in Städten, die einem Gebiet, einer Region oder einer ASSR unterstellt sind)
Region, Grenzmark, Land saary säheri §äheri §8h8ri sabri Siedlung Siedlung mit der Funktion eines Kurortes Siedlung, stadtähnliche Siedlung von Wochenendhäusern, Villenkolonie, Feriensiedlung Sowjetrepublik Sowjetunion (SU) Sozialistische Sowjetrepublik
sritis Stadt Stadt föderalen Ranges, Stadt föderaler Bedeutung Stadt, die einer Region unterstellt ist Stadt, die einer ASSR unterstellt ist Stadt, die einem Kreis unterstellt ist (betrifft auch nationale/autonome/ Kreise) Stadt, die einem ländlichen Rayon unterstellt ist Stadt, gebietsunmittelbare (betrifft administrative und Autonome Gebiete) Stadt, republikunmittelbare oder zentralgeleitete Stadthauptmannschaft Station Statthalterschaft
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gorodskije rajony ν gorodach oblastnowo, krajewowo ili respublikanskowo (ASSR) podtschinenija (gorodskie rajony ν gorodach oblastnogo, kraevogo ili respublikanskogo / ASSR / podcinenija) krai (kraj) Stadt in der Kirgisischen Republik Stadt in Turkmenistan Stadt in Turkmenistan (seit Einführung des lateinischen Alphabets) Stadt in der Aserbaidschanischen Republik Stadt in den Republiken Tadschikistan und Usbekistan posjolok (poselok), selenije (selenie), naseljonny punkt (naselennyj punkt) kurortny posjolok (kurortnyj poselok) posjolok gorodskowo tipa (poselok gorodskogo tipa), abgekürzt pgt datschny posjolok (dacnyj poselok) sowjetskaja respublika (sovetskaja respublika) Sowjetski Sojus (Sovetskij Sojuz) Sowjetskaja Sozialistitscheskaja Respublika (Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika), abgekürzt SSR Gebiet in der Litauischen SSR gorod gorod federalnowo snatschenija (gorod federal'nogo znacenija)=Moskau und Sankt Petersburg gorod krajewowo podtschinenija (gorod kraevogo podcinenija) gorod respublikanskowo (ASSR) podtschinenija (gorod respublikanskogo /ASSR / podcinenija) gorod okruschnowo podtschinenija (okrug okruznogo podcinenija) gorod rajonnowo podtschinenija (gorod rajonnogo podcinenija) gorod oblastnowo podtschinenija (gorod oblastnogo podcinenija), gorod respublikanskowo podtschinenija (gorod respublikanskogo podcinenija) gradonatschalstwo (gradonacal'stvo) stanzija (stancija) namestnitschestwo (namestnicestvo)
Alphabetical Listing of Administrative Units and Levels UdSSR=Umon der Sozialistischen Sowjetrepubliken Unionsrepublik vilojati voblasc' Volksrepublik Welajat, welayaty Wirtschaftsrayon Wirtschaftsverwaltungsrayon Zartum
Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik (Sojuz Sovetskich Socialisticeskich Respublik), abgekürzt SSSR sojusnaja respublika (sojuznaja respublika) Gebiet in den Republiken Tadschikistan und Usbekistan Gebiet in Weißrußland narodnaja respublika Gebiet in Turkmenistan ekonomitscheski rajon (ekonomiceskij rajon) ekonomitscheski administratiwny rajon (ekonomiceskij administrativnyj rajon) zarstwo (carstvo)
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Verzeichnis der Quellen und Literatur / Sources and Literature Amtliche Handbücher zur territorialen Gliederung, herausgegeben vom zentralen Apparat (in chronologischer Reihenfolge) / Official Handbooks on the Territorial Division Issued by the Central Apparatus (in chronological order) Gubernii i uezdy R.S.F.S.R. po dannym k 1 sentjabrja 1920 g. Izdanie N.K.V.D., Moskau 1920 Sbornik gubernij, uezdov i volostej RSFSR, Ukrainskoj SSR i SSR Belorussii. Izdanie N.K.V.D., Moskau 1921 Spisok gubernij i uezdov R.S.F.S.R. (s cislom volostej). Po dannym N.K.V.D. k 1-mu avg. 1921 g., Moskau 1921 Spisok gubernij u uezdov R.S.F.S.R., S.S.R.B. i U.S.S.R. Po dannym N.K.V.D. k 5-mu maja 1922 g. Izdanie N.K.V.D., Moskau 1922 Administrativnoe rajonirovanie RSFSR. Sbornik postanovlenij, kasajuscichsja administrativno-territorial'nogo delenija Rossii za period 1917-1922 g. po dannym administrativnoj komissii VCIK k 10 nojabrja 1922 goda. Izdanie VCIK, Moskau 1923 Administrativnye delenija S.S.S.R. po dannym k 15 maja 1923 goda. Izdanie NKVD, Moskau 1923 Administrativnoe delenie S.S.S.R. po dannym k 1 maja 1924 goda. Izdanie NKVD, Moskau 1924 Kratkij spravocnik administrativnogo delenija Sojuza S.S.R. po dannym na 1-e ijulja 1925 goda. Vypusk 1. Izdanie NKVD, Moskau 1925 Kratkij spravocnik administrativnogo delenija Sojuza S S R p o dannym na 1-e oktjabrja 1925 goda. Vypusk 2. Izdanie NKVD, Moskau 1925 (Statisticeskoe Bjuro NKVD RSFSR) Territorial'noe i administrativnoe delenie Sojuza SSR na 1-oe janvarja 1925 g. Izdanie NKVD, Moskau 1925 Administrativno-territoriarnyj sostav SSSR na 1 ijulja 1925 g i 1 ijulja 1926 g. ν sopostavlenii s dovoennym deleniem Rossii. Izdanie CSU SSSR, cast' 1-2, Moskau 1926 Territorial'noe i administrativnoe delenie Sojuza SSR na 1-e janvarja 1926 g. Izdanie NKVD, Moskau 1926 Territorial'noe i administrativnoe delenie Sojuza SSR (po svedenijam k nacalu 1928 goda). Izdanie NKVD, Moskau 1928 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR i spisok vaznejsich naselennych punktov (po dannym k nacalu 1929 goda). Izdanie NKVD, izdanie 8-oe, Moskau 1929 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR (po dannym k avgustu 1930 goda). Izdanie NKVD, izdanie 9-oe, Moskau 1930 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR (po dannym na 15-e nojabrja 1930 g.). Izdanie NKVD, izdanie 10-e, Moskau 1930 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR. Rajony i goroda SSSR, Moskau 1931 14
Sources and Literature Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR (izmenenija proissedsie za vremja s 1/XI-1931 g. po l/VII-1932 g., Moskau 1932 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR na 15 ijulja 1934 goda, Moskau 1934 Administrativno-territorial'noe delenie Sojuza SSR. Kratkij spravocnik na 1 sentjabrja 1935 g., Moskau 1935 Administrativno-territorial'noe delenie sojuznych respublik. Na 1 marta 1937 g., Moskau 1937 SSSR. Administrativno-territoriarnoe delenie sojuznych respublik na 1 oktjabrja 1938 goda. Izdanie pervoe, Moskau 1938 SSSR. Administrativno-territoriarnoe delenie sojuznych respublik na 1 maja 1940 goda. Izdanie vtoroe, Moskau 1940 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1941 goda. Izdanie tret'e, Moskau 1941 SSSR. Administrativno-territoriarnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1946 goda. Izdanie cetvertoe, Moskau 1946 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1947 goda. Izdanie pjatoe, Moskau 1947 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 maja 1949 goda. Izdanie sestoe, Moskau 1949 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1951 goda. Izdanie sed'moe, Moskau 1951 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 marta 1954 goda. Izdanie vos'moe, Moskau 1954 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1958 goda. Izdanie devjatoe, Moskau 1958 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 aprelja 1960 goda. Izdanie desjatoe, Moskau 1960 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1962 goda. Izdanie odinnadcatoe, Moskau 1962 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 aprelja 1963 goda. Izdanie dvenadcatoe, Moskau 1963 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na janvar' 1965 goda, Moskau 1965 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 ijulja 1967 goda, Moskau 1967 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 ijulja 1971 goda, Moskau 1971 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1974 goda, Moskau 1974 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1977 goda, Moskau 1977 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1980 goda, Moskau 1980 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1983 goda, Moskau 1983 SSSR. Administrativno-territoriaPnoe delenie sojuznych respublik na 1 janvarja 1987 goda, Moskau 1987
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Verzeichnis der Quellen und Literatur
Gesetzblätter (in chronologischer Reihenfolge) / Collections of Laws (in chronological order) Sobranie uzakonenij i rasporjazenij rabocego i krest'janskogo pravitel'stva, Moskau 1917-1924 Sobranie zakonov i rasporjazenij raboce-krest'janskogo pravitel'stva SSSR, Moskau 1924-1938 Sobranie uzakonenij i rasporjazenij raboce-krest'janskogo pravitel'stva RSFSR, Moskau 1925-1938 Vedomosti Verchovnogo Soveta SSSR, Moskau 1938-1989 und 1991 (Nr. 41-52) Vedomosti S-ezda narodnych deputatov SSSR i Verchovnogo Soveta SSSR, Moskau 1989-1991 Vedomosti S-ezda narodnych deputatov RSFSR i Verchovnogo Soveta RSFSR, Moskau 1990-1992 Vedomosti S-ezda narodnych deputatov Rossijskoj Federacii i Verchovnogo Soveta Rossijskoj Federacii, Moskau 1992-1993 Sobranie aktov Prezidenta i Pravitel'stva Rossijskoj Federacii, Moskau 1992-1994 Sobranie zakonodatel'stva Rossijskoj Federacii, Moskau 1994-2007
Monographien, Enzyklopädien, Handbücher, Zeitschriften- und Zeitungsartikel (Die Sortierung von Sachtiteln richtet sich nach dem Schlagwort) / Monographs, Encyclopedias, Handbooks, Articles from Periodicals and Newspapers (The arrangement of subject-matter titles is based on keywords) Abdullo, S.: Astana, stolica vo vsech smyslach slova, in: Tjurkskij mir 2, 1998, S. 36 Agzamchodzaev, Α.: Obrazovanie i razvitie Uzbekskoj SSR (1924-1971), Taskent 1971 Ajnenkiel, Α.: Administracja w Polsce (Zarys historyczny). Warszawa 1975 Alampiev, P. M.: Ekonomiceskoe rajonirovanie SSSR, Band 1, Moskau 1959, Band 2, Moskau 1963 Alieva, S. U. (Hrsg.): Tak eto bylo. Nacional'nye repressii ν SSSR 1919-1952 gody, 3 Bände, Moskau 1993 Alma-Ata. Enciklopedija, Alma-Ata 1983 Amburger, E.: Geschichte der Behördenorganisation Rußlands von Peter dem Großen bis 1917, Leiden 1966 Anes, G.: Deportirovannye ν Kazachstan narody: vremja i sud'by, Almaty 1998 Administrativno-territorial'noe delenie Archangel'skoj gubernii i oblasti ν XVIII-XX vekach. Spravocnik, Archangel'sk 1997 Arnold, J.: Die nationalen Gebietseinheiten der Sowjetunion (Staatlichkeit, Souveränität und Autonomie im Sowjetföderalismus), Köln 1973 Bagirov, J. Α.: Iz istorii sovetsko-tureckich otnosenij ν 1920-1922 gg. (po materialam Azerbajdzanskoj SSR), Baku 1965 Bal'zak, S. S., Vasjutin, V. F., Fejgin, J. G.: Ekonomiceskaja geografija SSSR, Moskau 1940 Barachtjan, V. Α., Pavlovskij, R. S.: Sozdanie i razvitie sovetskogo administrativnoterritorial'nogo ustrojstva,in: Ucenye zapiski Char'kovskogo juridiceskogo instituta 1, 1957, S. 94-130
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Einleitung / Introduction Allgemeine Bemerkungen / General Remarks In der Sowjetunion und den Nachfolgestaaten sind hunderte von Handbüchern zur administrativ-territorialen Einteilung der UdSSR, der damaligen Unionsrepubliken und jetzt unabhängigen Staaten sowie zu einzelnen Territorien erschienen, aber kein Gesamtüberblick für die Zeit nach 1917. Die amtlichen Handbücher geben nur den jeweiligen aktuellen Stand wieder und die Angaben zur historischen Entwicklung beschränken sich auf Einleitungen und Fußnoten. Mit dem vorliegenden Buch ist zum ersten Mal eine Gesamtübersicht verfügbar. Diese ist dringend erforderlich, da es schwierig ist, sich in der verwirrenden Vielfalt territorialer Einheiten und ständiger Änderungen und Umbenennungen während der Sowjetzeit und nach der politischen Wende zu orientieren. Es gab zum Beispiel innerhalb der RSFSR nacheinander zwei verschiedene, territorial und ethnisch nicht identische Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken und gleichzeitig zwei unterschiedliche Burjat-Mongolische Autonome Gebiete. Die Hauptstadt Kasachstans änderte innerhalb von fünf Jahren dreimal ihren offiziellen Namen und Nordossetien und Inguschetien hatten als separate Gebietskörperschaften zeitweise dieselbe Stadt als administratives Zentrum. Zu diesen zahlreichen Kuriositäten gehört, daß das Gebiet Krasnowodsk in Turkmenien zwischen 1939 und 1992 viermal gebildet und aufgelöst wurde und jetzt als Welajat Balkan weiterbesteht. Ungewöhnlich ist auch, daß in Tadschikistan die Gebiete Kuljab und Kurgan-Tjube 1988 zum Gebiet Chation vereinigt, 1990 wieder getrennt und 1992 erneut zu dem genannten Gebiet vereinigt wurden. In nachsowjetischer Zeit ist eine gewisse Stabilität in dem Verwaltungssystem der Staaten der GUS und des Baltikums feststellbar, wichtige Änderungen erforderten aber auch weiterhin eine Aktualisierung der Daten zur territorialen Gliederung und Benennung administrativer Zentren. Dieses Handbuch kann nützlich sein, wenn renommierte Handbücher aus dem deutschen und angelsächsischen Sprachraum nicht aktualisiert wurden oder falsche Angaben enthalten. Als zum Beispiel die Städte Leningrad, Swerdlowsk und Leninabad (Tadschikistan) 1991 wieder ihre historischen Namen Sankt Petersburg, Jekaterinburg und Chodschent erhielten, wurden in verschiedenen Publikationen auch automatisch die gleichnamigen Gebiete umbenannt, obwohl das aus den entsprechenden Gesetzen nicht hervorgeht. Die sowjetischen Benennungen der Gebiete Leningrad und Swerdlowsk gibt es noch immer und das Gebiet Leninabad heißt erst seit dem 10.11.2000 Gebiet Sogd. Irreführend sind auch die in der sowjetischen Historiographie üblichen Rückdatierungen. So wird zum Beispiel im letzten amtlichen Handbuch zur administrativ-territorialen Gliederung der Sowjetunion vom Jahre 1987 die Bildung der Kalmückischen ASSR nur auf das Jahr 1935 zurückdatiert. Unerwähnt bleiben die Deportation der Kalmücken und die Auflösung ihrer autonomen Republik im Jahre 1943 und die Wiedereinrichtung ihrer nationalen Gebietskörperschaft nach der Rehabilitierung in den Jahren 1957 und 1958. Diese in sowjetischer Zeit praktizierte Vereinfachung chronologischer Datierungen betrifft auch die Weißrussische SSR. In dem gleichen Handbuch wird die Tatsache übergangen, daß die Sowjetrepublik nach ihrer Proklamation im Jahre 1919 ein zweites Mal im folgenden Jahr gegründet wurde, da sie zwischenzeitlich mit der Litauischen SSR zur „Litbel" vereinigt worden war. Ferner wird die Gründung der RSFSR fälschlicherweise mit dem Datum der Oktoberrevolution gleichgesetzt. Andererseits wird die Gründung der drei ehemaligen
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Einleitung baltischen Unionsrepubliken auf das Jahr der Invasion sowjetischer Truppen (1940) datiert. Man erfahrt nicht, daß schon nach dem Ersten Weltkrieg eine kurzlebige Litauische und eine Lettische SSR proklamiert wurden und es sechs Monate eine Estnische (Estländische) Arbeiterkommune gab. In diesem Handbuch werden in etwas mehr als 2 100 Stichwörtern nur die großen und mittleren territorialen Einheiten Rußlands, der ersten Sowjetrepubliken, der SU und der Nachfolgestaaten in dem Zeitraum von 1917 bis zur Gegenwart behandelt. Nicht berücksichtigt wurden die mehr als 750 Landkreise und über 15 000 Amtsbezirke, die fast 5 000 Rayons, mehr als 4 000 stadtähnlichen Siedlungen und beinahe 75 000 Dorfsowjets. Einzelne dieser Verwaltungseinheiten der untersten Stufe sind in die Liste der Stichwörter nur aufgenommen worden, wenn sie einen besonderen Status hatten. Von den fast 2 200 Städten verschiedener Kategorien haben nur die administrativen Zentren eine Eintragung erhalten. Nicht zu finden sind unter den Stichwörtern auch die vor allem während des Bürgerkrieges (1918-1920) entstandenen zahlreichen kurzlebigen lokalen Staatsgebilde. Zu ihnen gehörten im Nordkaukasus die Sowjetrepubliken des Terek-Gebietes (März 1918-Februar 1919), im Kuban (April-Mai 1918) und am Schwarzen Meer (März-Mai 1918) sowie die unabhängige Nordkaukasische Föderative Republik (Bund der Völker Nordkaukasiens und Dagestans (Mai 1918-Mai 1919), die nichtbolschewistische nationale tatarische Republik Idel-Ural im WolgaUral-Gebiet (November 1917-März 1918) und die autonome Republik Alasch-Orda in Kasachstan (Dezember 1917-November 1918). Gar nicht oder nur in Form von Verweisen werden die vielen einseitigen Statuserhöhungen unter den Subjekten der Russischen Föderation und in umstrittenen und abtrünnigen Gebieten anderer GUS-Staaten behandelt, die von den jeweiligen Zentralregierungen nicht anerkannt wurden. Hierzu zählten die Proklamierung einer Ural-Republik und Republik Südural anstelle der Gebiete Swerdlowsk und Tscheljabinsk im Juli 1993 und die Aufwertung der Autonomen Kreise der Nenzen und Tschuktschen zu autonomen Republiken im Herbst 1990. Diese Statusänderungen erfolgten im R a h m e n der Russischen Föderation. Ohne A n e r k e n n u n g blieben ebenso zwei separatistische Republiken im Bestände der Republik Moldau: die Gagausische Sozialistische Sowjetrepublik und die Transnistrische Moldauische Republik. Vergeblich betrieben die nicht anerkannten R e p u b l i k e n A b c h a s i e n und Südossetien, die ihre Souveränität bzw. Unabhängigkeit deklariert hatten, auch die de-jure-Loslösung von Georgien. Für die Halbinsel Krim gilt statt des Staatsnamens „Republik Krim" die in die ukrainische Verfassung aufgenommene Bezeichnung „ A u t o n o m e Republik der Krim". Die lange zwischen Armenien und A s e r b a i d s c h a n u m s t r i t t e n e s e l b s t a u s g e r u f e n e „ R e p u b l i k B e r g - K a r a b a c h " ist völkerrechtlich nicht anerkannt, da bisher kein Kompromiß zwischen der territorialen Integrität der Republik Aserbaidschan und dem Selbstbestimmungsrecht der KarabachArmenier gefunden werden konnte. Tschetschenien, das seine Unabhängigkeit und international nicht anerkannte Sezession von Rußland erklärte, gehört laut Verfassung als Tschetschenische Republik zum Territorialbestand der Russischen Föderation. Wie bereits erwähnt, werden wegen der Dominanz der russischen Sprache im öffentlichen Bereich für die Zeit bis zur Auflösung der UdSSR alle Stichwörter nur vom Russischen transkribiert und transliteriert. Danach sind auch die Benennungen in den Sprachen der anderen Nachfolgestaaten berücksichtigt. Die Übertragung ins Russische wurde beibehalten, da in diesen ehemaligen Unionsrepubliken alle Gesetze auch in russischen Parallelausgaben erscheinen. Alle geographischen Namen und Verwaltungseinheiten werden in der volkstümlichen Umschrift (Transkription) wiedergegeben. In Klammern steht die wissenschaftliche Transliteration, damit die genaue Schreibweise in der Originalsprache rekonstruiert werden kann. Da es schwierig ist, die baltischen und rumänischen (moldauischen) geographischen 24
Introduction Begriffe von der russischen bzw. kyrillischen Umschrift abzuleiten, werden diese für die Sowjetzeit auch in der lateinischen Originalform angegeben. Im Deutschen allgemein gebräuchliche geographische Namen wie Moskau statt russisch Moskwa, St. Petersburg statt russisch Sankt-Peterburg, sowjetisch statt russisch sowetisch und Kiew statt russisch Kijew und ukrainisch Kyjiw werden nicht in die populäre Schreibweise übertragen. Hauptanliegen dieses Buches sind die korrekte offizielle Bezeichnung aller Verwaltungseinheiten und eine genaue Datierung. Bei der Datierung wird der sogenannte neue Stil, d.h. der am 1.2.1918 auch in der RSFSR eingeführte gregorianische Kalender verwendet. Da der Unterschied zu dem bis dahin in Rußland geltenden julianischen Kalender zuletzt 13 Tage betrug, heißt es im Text statt Februarrevolution Märzrevolution. Eine Ausnahme bildet die Oktoberrevolution, obwohl deren Jahrestag nach dem neuen Stil am 7. November gefeiert wird. Zum besseren Verständnis der behandelten Veränderungen war es erforderlich, nicht mit der Gründung der Sowjetunion im Dezember 1922 zu beginnen, sondern von dem Zustand des Jahres 1917 auszugehen. Von 1923 bis 1987 sind in Moskau in unregelmäßiger Reihenfolge insgesamt 35 amtliche Handbücher zur administrativ-territorialen Gliederung der Sowjetunion erschienen (s. Literaturverzeichnis). Analoge Ausgaben gab es für die Unionsrepubliken, ASSR und Gebiete. Nach 1987 ist kein solches Handbuch mehr fur den gesamten Raum der UdSSR und ehemaligen Unionsrepubliken herausgebracht worden. Die Angaben fur diesen Zeitraum wurden aus Z e i t u n g e n , G e s e t z b l ä t t e r n und B ü c h e r n zu e i n z e l n e n T e r r i t o r i e n zusammengestellt. Die offiziellen Quellen zur Deportation kaukasischer Völker und der Auflösung ihrer nationalen Gebietskörperschaften während des Zweiten Weltkrieges standen erst nach dem Ende der Sowjetunion zur Verfügung.
Der Territorialbestand / The Territories Anfang 1917 war das Russische Reich in 78 Gouvernements (gubernii), 21 Gebiete (oblasti) und zwei Kreise (okruga), also insgesamt in 101 größere Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Hinzu kamen noch als selbständige administrative Einheiten neun Stadthauptmannschaften (gradonacal'stva). Als Protektorate gehörten zum Russischen Imperium das Emirat Buchara, das Khanat Chiwa und Urjanchai (russ. Urjanchajskij Kraj), die heutige Republik Tywa. Die Gouvernements und Gebiete waren in 812 Landkreise (uezdy) und diese wiederum in 16 760 Amtsbezirke (volosti) unterteilt. Zuletzt waren 36 der 101 Gouvernements, Gebiete und Kreise in acht Generalgouvernements zusammengefaßt. Zwischen 1917 und 1921 kamen 24 dieser Gouvernements zunächst de facto und danach vertraglich zu den neuen unabhängigen Staaten Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Polen. Die 1918 erfolgte Vereinigung des Gouvernements Bessarabien mit dem Königreich Rumänien wurde von Sowjetrußland nicht anerkannt. Mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 wurden in Transkaukasien das Gebiet Kars und der größere Teil des Gebietes Batum der Türkei zugestanden. Die damit erreichte Absicherung des sowjetischen Machtbereiches im südlichen Kaukasien war mit territorialen Verlusten für die Armenische und Georgische SSR verbunden. Um eine direkte militärische Konfrontation mit Japan und somit einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, wurde der russische Ferne Osten vom 6.4.1920 bis zum 15.11.1922 als Fernostrepublik von der RSFSR abgetrennt. Aus taktischen Gründen bestand hier etwas mehr als zweieinhalb Jahre ein von Sowjetrußland anerkannter bürgerlich-demokratischer Pufferstaat. Nach dem Abzug der japanischen Truppen aus der Küstenregion erfolgte die Wiedervereinigung mit der RSFSR. 25
Einleitung Die vollständige Inkorporation der drei ehemaligen Protektorate des Russischen Reiches erfolgte erst nach einem Zwischenstadium. Buchara und Chiwa konnten nur stufenweise sowjetisiert werden. Zuerst wurden 1920 zwei sowjetische Volksrepubliken gegründet, deren Unabhängigkeit die Sowjetregierung in Bündnisverträgen anerkannt hatte. Einige Jahre später folgte die völlige Einverleibung in den bolschewistischen Staat. Urjanchai, die jetzige Republik Tywa, war seit dem Ende des Bürgerkrieges zunächst ein formal unabhängiger Satellitenstaat der UdSSR und wurde 1944 auch offiziell in die Sowjetunion integriert. In der Zwischenkriegszeit gehörten die bürgerlichen Republiken in Transkaukasien und im Baltikum bis zum Einmarsch der Roten Armee nicht zum sowjetischen Machtbereich: Georgien (1918-1921), Armenien (1918-1920), Aserbaidschan (1918-1920), Litauen (19191940), Lettland (1918-1940) und Estland (1918-1940).). Mit der Aufteilung Polens und der baltischen Staaten zwischen Deutschland und der UdSSR zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden auch die Westukraine und Westweißrußland in die UdSSR inkorporiert und der Ukrainischen und Weißrussischen SSR angegliedert. Aus den neuen Gebietserwerbungen entstanden sechs bzw. vier zusätzliche Gebiete. Weitere territoriale Gewinne brachten die Besetzung Bessarabiens, der Nordbukowina und des Gebietes um Hertza im Jahre 1940. Bessarabien war bei der Abgrenzung der Interessensphären zwischen Deutschland und der UdSSR dem sowjetischen Einflußbereich zugeteilt worden. Im Norden und Süden wurden zwei weitere ukrainische Gebiete gebildet. Das übrige Bessarabien wurde Teil der 1940 in die UdSSR integrierten Moldauischen SSR. Zum sowjetischen Einflußgebiet gehörte auch Finnland. Territoriale Ansprüche der UdSSR führten zum sowjetisch-finnischen Winterkrieg (November 1939-März 1940). In einem Friedensvertrag vom 12.3.1940 mußte Finnland große Gebietsverluste hinnehmen, zu denen die Karelische Landenge sowie andere Landesteile und Inseln gehörten. 1941 trat Finnland neben Deutschland in den Krieg gegen die Sowjetunion ein. In dem sogenannten F o r t s e t z u n g s k r i e g der J a h r e 1 9 4 1 - 1 9 4 4 e r o b e r t e die f i n n i s c h e A r m e e die 1940 verlorengegangenen Gebiete zurück. 1944 erklärte Finnland seinen Austritt aus dem Krieg und in einem Waffenstillstandsvertrag wurden die Bestimmungen des Friedensvertrages vom 12.3.1940 wieder in Kraft gesetzt, womit diesmal 12 % des Staatsgebietes abgetreten werden mußten. Fast die gesamten neuen sowjetischen Gebietsgewinne waren schon am 31.3.1940 mit der Karelischen ASSR zur Karelisch-Finnischen Unionsrepublik vereinigt worden. Die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereiches während des Zweiten Weltkrieges führte zur Angliederung zweier neuer Gebiete an die russische Unionsrepublik. Der nördliche Teil Ostpreußens heißt seit 1946 Gebiet Kaliningrad. Der rechts der Memel gelegene Teil Ostpreußens wurde der Litauischen SSR angegliedert. Aus dem von Japan abgetretenen Südteil der Insel Sachalin mit den Kurilen entstand 1946 zunächst das Gebiet Südsachalin, das danach mit dem schon im nördlichen Teil der Insel bestehenden Gebiet Sachalin vereinigt wurde.In einem Vertrag vom 29.6.1945 mußte die Tschechoslowakei die Karpato-Ukraine an die UdSSR abtreten. Am 22.1.1946 wurde sie als Gebiet Transkarpatien (russ. Zakarpatskaja oblast') mit der Ukrainischen SSR vereinigt. Das Territorium der heutigen Nachitschewaner Autonomen Republik ist seit dem sowjetischtürkischen Vertrag vom 16.3.1921 eine Exklave Aserbaidschans auf armenischem Gebiet oder eine Enklave innerhalb Armeniens. Die drei baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) konnten sich bereits am 6.9.1991 de j u r e aus dem sowjetischen Staatsverband loslösen. Die 12 anderen ehemaligen Unionsrepubliken erlangten ihre volle Eigenstaatlichkeit offiziell erst am 21.12.1991 und bilden gegenwärtig die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Seit Anerkennung der Unabhängigkeit Litauens durch den Staatsrat der UdSSR am 6.9.1991 ist das Gebiet Kaliningrad eine Exklave Rußlands. 26
Introduction
Administrative und ökonomische Rayonierung / Administrative and Economic Division Während der sogenannten Rayonierung (russ. rajonirovanie), d.h. der administrativterritorialen Neuordnung unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte, wurde in den Jahren 1923 bis 1929 das vom Zarenreich übernommene Gouvernementssystem mit den genannten Untergliederungen schrittweise abgeschafft. Rayonierung bedeutet die Aufteilung eines Territoriums in Rayons (von franz. rayon). Der Begriff wird jedoch in diesem engeren Sinne in der sowjetischen Literatur nur selten gebraucht. Mit Rayonierung ist vielmehr die Einteilung eines geographischen Raumes in Verwaltungseinheiten verschiedenster Art gemeint, auch unterhalb der Ebene der Rayons. In diesem weiteren Sinne werden Gebiete, Regionen, Kreise usw. als Rayons betrachtet.1 Als neue administrative Verwaltungseinheiten bestanden auf der obersten Stufe seit 1923 bzw. 1924 das Gebiet (russ. oblast') und die Region (russ. kraj). Zu diesen „rayonierten" Einheiten gehörten seit 1923 als Zwischenglieder in der staatlichen Verwaltung die administrativen Kreise (russ. okruga), welche in Rayons im wortwörtlichen Sinne unterteilt waren. Vor ihrer unionsweiten Auflösung im Juli 1930 war die Anzahl dieser Kreise auf 228 angewachsen. Die in Dorfsowjets unterteilten Rayons wurden danach die wichtigste Verwaltungseinheit bei der Umsetzung der Parteibeschlüsse zur forcierten Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft. Neben den administrativen territorialen Einheiten entstanden im Rahmen des Sowjetsystems schon vor der 1923 begonnenen Neugliederung die ersten nationalen Autonomien: Autonome Gebiete seit 1918 und Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken (ASSR) seit 1919. Die Bildung des ersten nationalen (seit 1977 autonomen) Kreises erfolgte 1925. Diese nationalen Gebietseinheiten bestehen mit neuer Benennung weiterhin in den Nachfolgestaaten der UdSSR. Die Rayonierung wurde zunächst 1923 in der Ukraine begonnen und bereits 1925 abgeschlossen. Eine 1921 beim NK WD (=Volkskommissariat für innere Angelegenheiten) der Ukrainischen SSR gebildete Kommission erhielt den Auftrag, einen Entwurf zur territorialen Neugliederung der Republik auszuarbeiten. Der endgültige Plan, der mit dem Gosplan (=staatliche Planungsbehörde) der RSFSR und der Rayonierungskommission des Allrussischen ZIK (=Zentrales Exekutivkomitee) abgestimmt war, wurde im April 1923 vom Allukrainischen Zentralen Exekutivkomitee (WUZIK) angenommen. Allerdings wurde die neueingefuhrte Kreis-und Rayoneinteilung noch nicht als vollkommen abgeschlossen betrachtet und notwendige spätere Änderungen waren einkalkuliert. Am 12.4.1923 wurden anstelle von über 100 Landkreisen (uezdy) und fast 2 000 Amtsbezirken (volosti) 53 Kreise und 706 Rayons eingerichtet. Letztere wurden wiederum in Dorfsowjets unterteilt. Die Einteilung in Gouvernements blieb vorläufig noch erhalten, doch war ihre Zahl schon vorher auf 9 reduziert worden. Am 1.8.1925 wurden auch die restlichen Gouvernements als überflüssige Verwaltungseinheiten abgeschafft. Auch in der Weißrussischen Sowjetrepublik wurde die administrativ-territoriale Reform schon begonnen, als sie sich in der RSFSR noch im Versuchsstadium befand. Nach der ersten territorialen Erweiterung vom März 1924 war Weißrußland statt der in vorrevolutionärer Zeit geschaffenen Landkreise und Amtsbezirke seit dem 17.7.1924 in zehn Kreise unterteilt, die aus 100 Rayons bestanden. Die Untereinheit der letzteren waren auch hier die Dorfsowjets. Mit der zweiten territorialen Vergrößerung vom 8.12.1926 kamen zwei weitere Kreise mit jeweils neun Rayons hinzu. 1
Eine vollständige Übersicht aller territorialen Einheiten befindet sich auf den Seiten 10-13.
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Einleitung Entscheidend fur den Beginn der Rayonierung in Sowjetrußland war der 12. Parteitag der KP Rußlands (April 1923), der einen Entwurf des Gosplan und die Thesen einer von M.I. Kalinin geleiteten K o m m i s s i o n zu einer administrativ-territorialen R e f o r m erörterte. Der Parteikongreß betrachtete beide Projekte als noch nicht ausgereift und nur als vorläufige Arbeitshypothese, die vor der endgültigen Einfuhrung erst in der Praxis geprüft werden mußte. Er beauftragte das Zentralkomitee, die Ersetzung des alten Systems Gouvernement-LandkreisAmtsbezirk durch Gebiete, Kreise, Rayons und Dorfsowjets auf der Basis ökonomischer Faktoren zuerst versuchsweise in zwei Regionen durchzuführen. In den anderen Landesteilen sollte die Projektierung fortgesetzt, die Umsetzung aber erst nach den praktischen Erfahrungen in den zwei Versuchsgebieten begonnen werden. Für das Experiment wurden eine industriell dominierte und eine landwirtschaftlich geprägte Region ausgesucht. Am 3.11.1923 entstand aus den Gouvernements Jekaterinburg, Perm, Tjumen und Tscheljabinsk das Ural-Gebiet, welches in administrative Kreise und Rayons aufgeteilt wurde. Ihm wurden später drei nationale Kreise angeschlossen. In dem am 13.2.1924 gebildeten Südöstlichen Gebiet wurden das Don-Gebiet, das Kuban-SchwarzmeerGouvernement sowie die Gouvernements Stawropol und Terek zusammengefaßt und das Territorium ebenfalls nach den neuen Kriterien in Kreise und Rayons mit Dorfsowjets unterteilt. Z u m B e s t ä n d e des Südöstlichen Gebietes, das am 16.10.1924 in die Nordkaukasische Region umbenannt wurde, gehörten auch nationale Autonomien. Da das Experiment mit den zwei ersten „rayonierten" territorialen Verwaltungseinheiten in der RSFSR nach sowjetischen Angaben positive Ergebnisse brachte, wurden weitere Regionen und Gebiete geschaffen. Es folgten die Regionen Sibirien (25.5.1925), Ferner Osten (4.1.1926), das Gebiet Leningrad (1.8.1927) und weitere Landesteile. Zum 1.10.1929 war die Rayonierung in der RSFSR abgeschlossen. Die im April 1923 in der Ukraine begonnene Umstellung auf das neue administrativ-territoriale System dauerte mehr als sechs 6 Jahre. Zwar waren Ende 1926 schon über 80 % des Territoriums der UdSSR rayoniert, aber Mitte 1928 gab es im europäischen Teil der RSFSR noch immer ein Nebeneinander von alter Gouvernementseinteilung und neuer Verwaltungsgliederung. Einige territoriale Einheiten waren erst teilweise rayoniert. Die forcierte Industrialisierung und später einsetzende Massenkollektivierung in der Landwirt-schaft erforderten zur besseren administrativen und vor allem zentralen planwirtschaftlichen Erfassung eine Vereinheitlichung. Nach den Direktiven des 15. Parteitages der KPdSU (Dezember 1927) zum ersten Fünfjahresplan (1928/29-1932/33) sollte die Rayonierung der gesamten Sowjetunion bis zum Ende der Planperiode abgeschlossen sein. Dieses Ziel wurde aber schon früher erreicht. Zum 1.10.1929 waren die letzten im europäischen Rußland noch bestehenden 16 Gouvernements endgültig aufgelöst und durch eine Region und vier Gebiete ersetzt worden. 1930 war in der ganzen Sowjetunion das auf ökonomischen Gesichtspunkten basierende neue Verwaltungssystem eingeführt. Anstelle der Gouvernements, Landkreise und Amtsbezirke wurden Gebiete, Regionen, Kreise, Rayons und Dorfsowjets eingerichtet Allerdings gab es Gebiete und Regionen zuerst nur in der RSFSR. Die übrigen acht Unionsrepubliken waren außer den nationalen Autonomien zunächst nur in Kreise und Rayons aufgeteilt. Die Turkmenische SSR wurde erst provisorisch und am 24.1.1925 endgültig in fünf administrative Kreise aufgeteilt, die in Rayons untergliedert waren. Einige Amtsbezirke wurden aus technischen Gründen aber noch bis zum Dezember des gleichen Jahres beibehalten. Die Usbekische SSR war am 29.9.1926 statt der sieben Gebiete mit 23 Landkreisen und 241 Amtsbezirken in zehn administrative Kreise mit 87 Rayons und 1749 Dorfsowjets untergliedert worden. Die praktische Durchführung dieser Rayonierung war zum 31.3.1927 abgeschlossen. 28
Introduction In der Tadschikischen ASSR (seit 16.10.1929 SSR) waren Mitte 1929 statt der Wilojat genannten Verwaltungseinheiten administrative Kreise mit Rayongliederung eingerichtet worden. Der Kreis Chodschent war schon vor seinem Transfer zur Tadschikischen ASSR am 7.9.1929 in den Jahren 1926-1927 im Bestände der Usbekischen Unionsrepublik rayoniert worden. In den transkaukasischen Unionsrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien erfolgte die Rayonierung in Kreise und Rayons erstmals im Jahre 1929. In den nationalen Gebietskörperschaften, d.h. den ASSR, den Autonomen Gebieten und nationalen Kreisen innerhalb der RSFSR, Aserbaidschans und Georgiens war die Rayonierung (=Untergliederung in Rayons) ebenfalls bis 1930 abgeschlossen. Lediglich im zu Tadschikistan gehörenden Autonomen Gebiet Bergbadachschan wurde sie offenbar wegen der schwierigen Bedingungen im Hochgebirge erst drei Jahre später eingeführt. In sowjetischer Zeit waren nacheinander verschiedene Institutionen für die zentrale Erfassung aller Daten zur administrativ-territorialen Gliederung zuständig. In der am 8.11.1917 gebildeten ersten bolschewistischen Regierung Rußlands erhielt das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) die Zuständigkeit für deren Erhebung, Registrierung, statistische Bearbeitung und Veröffentlichung. Erste Publikationen des NKWD in den Jahren 1920 bis 1922 umfaßten außer der RSFSR auch die Ukrainische und Weißrussische Sowjetrepublik. Auch nach der Gründung der UdSSR im Dezember 1922 blieb das NKWD der RSFSR noch bis 1930 die zentrale Behörde für die Zusammenstellung aller Angaben zur territorialen Verwaltungsgliederung der gesamten Sowjetunion und publizierte entsprechende amtliche Handbücher. Danach übernahm diese Funktionen das Präsidium des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR. Nach Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 gingen diese Kompetenzen auf das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR über. Bis zur Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991 befaßte sich hier zuletzt die Abteilung für die Sowjets mit der administrativen Verwaltungseinteilung und gab bis 1987 die offiziellen Handbücher heraus. Die Bolschewiken befaßten sich schon gleich nach der Machtergreifung mit Fragen der administrativ-territorialen Gliederung. In einem Aufruf des NKWD an alle Sowjets vom 24.12.1917 wurden die örtlichen Verwaltungsorgane aufgefordert, am vom zaristischen Rußland übernommenen territorialen System erforderliche Änderungen vorzunehmen. Damals gruppierten sich Siedlungen, Amtsbezirke und Landkreise um natürliche Zentren, zu denen sie auf Grund verschiedener Faktoren tendierten. Nun sollten die administrativen Zentren möglichst in Städte mit größeren und einflußreicheren Sowjets, d.h. in Orte mit einer entwickelten Industrie und Handel, verlegt werden. Auf diese Weise wollten die Bolschewiken ihre Macht festigen. Am Anfang wurden alle Veränderungen von den lokalen Sowjets noch selbständig und spontan entschieden. Das betraf vor allem die untere Ebene, wie zum Beispiel die Bildung neuer Amtsbezirke und Landkreise. Es bestand nur zwecks zentraler Erfassung eine Meldepflicht an das NKWD. In einem Zirkular vom 17.9.1918 versuchte das NKWD als Antwort auf zahlreiche Anfragen erstmals einheitliche Kriterien für die Regelung der Verwaltungsgliederung festzulegen. Mit der Konsolidierung des bolschewistischen Regimes wurde bald vom zentralen Apparat eine Reglementierung eingeführt. Laut einer Verfugung des Rates der Volkskommissare der RSFSR vom 15.7.1919 hatten die örtlichen Sowjets nur noch Vorschlagsrecht und alle Veränderungen der Grenzen von Gouvernements, Landkreisen, Amtsbezirken usw. mußten vom Volkskommissariat des Innern genehmigt werden. Die am 21.2.1920 gegründete Staatliche Kommission zur Elektrifizierung Rußlands (russ. Gosudarstvennaja komissija po elektrifikacii Rossii), besser bekannt unter der Abkürzung 29
Einleitung GOELRO, legte ein Programm zur Entwicklung der sowjetischen Volkswirtschaft vor, das auf dem 8. Allrussischen Sowjetkongreß im Dezember des gleichen Jahres gebilligt wurde. Aus diesem ersten mehrjährigen Perspektivplan ergab sich die Notwendigkeit einer Aufgliederung des Landes in großräumige wirtschaftlich selbständige Einheiten. Trotz einiger Mängel war dieser erste Entwurf einer Raumgliederung Ausgangspunkt für die weiteren Projekte zu einem neuen System der administrativ-territorialen Gliederung unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte. Der im Dezember 1919 abgehaltene 7. Allrussische Sowjetkongreß beauftragte das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee (WZIK), Pläne fur eine kombinierte administrative und ökonomische Gliederung der RSFSR auszuarbeiten. Zu diesem Zweck wurde im Februar 1920 die Administrative Kommission beim Präsidium des WZIK gebildet. Sie hatte die Aufgabe, allgemeine Prinzipien für eine Rayonierung und konkrete Lösungen für die Bildung neuer administrativer Einheiten zu entwickeln. Im Dezember 1920 forderte der 8. Allrussische Sowjetkongreß, die Arbeiten fur ein neues Verwaltungssystem der RSFSR zu beschleunigen und dabei besonders die Tendenz der einzelnen Landesteile zu ökonomischen Zentren zu berücksichtigen. Offenbar war man mit der Arbeit der Kommission, die einige Grundthesen beschloß, nicht zufrieden. Am 10.11.1921 entstand beim Präsidium des WZIK eine Rayonierungskommission, deren Leitung der Vorsitzende des WZIK, M.I.Kalinin, selbst übernahm.Die Kommission hatte bis zum Februar 1922 „Thesen zur wirtschaftlichen Rayonierung Rußlands" erarbeitet, in welchen das ökonomische Prinzip als Grundlage eines administrativ-territorialen Verwaltungssystems betont wurde. An der Ausarbeitung der theoretischen Grundlagen für die neue Rayonierung beteiligte sich auch die am 22.2.1921 gegründete Staatliche Gesamtplankommission (Gosplan) beim Rat für Arbeit und Verteidigung, einem Organ des Rates der Volkskommissare der RSFSR, das bis zum Juni 1923 bestand. Eine spezielle Rayonierungskommission beim Gosplan der RSFSR stellte in den Jahren 1921-1922 ein Projekt zusammen, in dem Sowjetrußland unter Berücksichtigung ökonomischer Prinzipien in 21 territoriale Einheiten aufgeteilt wurde. In diese Planungen wurden die Russische Akademie der Wissenschaften, der Oberste Volkswirtschaftsrat der R S F S R , die V o l k s k o m m i s s a r i a t e f ü r Angelegenheiten der Nationalitäten und für Landwirtschaft, die Zentralverwaltung für Statistik und andere Behörden der RSFSR mit einbezogen. Das Projekt des Gosplan und die Thesen der Kommission des WZIK bildeten die Grundlage für die im November 1923 begonnene Rayonierung der RSFSR. Nach Abschluß der administrativ-territorialen Neuordnung der Sowjetunion im Jahre 1930 gab es, abgesehen von einigen Ausnahmen zwischen 1940 und 1950, Änderungen nur noch innerhalb der neuen Verwaltungsstruktur. In einer weiteren Verwaltungsreform vom 23.7.1930 wurden fast alle der seit 1923 geschaffenen 228 administrativen Kreise wegen der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft als nunmehr überflüssiges Zwischenglied in der territorialen Gliederung beseitigt. Die unionsweite Abschaffung der Kreise bedeutete nicht nur eine Verlagerung des Schwerpunktes der Verwaltungsarbeit auf die untere Ebene, sondern auch eine Aufwertung der Gebiets-und Regionalexekutivkomitees, weil die zahlreichen Rayons jetzt direkt von ihnen verwaltet werden mußten. Diese erweiterten Aufgaben erforderten eine erneute Umgestaltung des neugeschaffenen territorialen Systems und führten zur Aufteilung der zu großen Gebiete und Regionen in kleinere Einheiten. 1930 begann die Verkleinerung (russ. razukrupnenie) dieser größten Verwaltungseinheiten in der RSFSR, womit sich die Anzahl der Regionen und Gebiete erhöhte. Da seit 1932 die administrative Gebietseinteilung auch in anderen Unionsrepubliken eingeführt wurde, nahm die Zahl der Gebiete als wichtigster territorialer Einheit auf der oberen Verwaltungsstufe 30
Introduction weiter zu. Mit der Ausdehnung des sowjetischen Machtbereiches während des Zweiten Weltkrieges und danach kamen noch weitere Gebiete hinzu, so daß zum 1.1.1953 ihre maximale Anzahl 144 betrug. Dagegen wurden insgesamt nur 20 Regionen gebildet. Die bis 1929 in der Sowjetunion bestehenden zaristischen Verwaltungseinheiten Landkreis (russ. uezd) und Amtsbezirk (russ. volost') wurden 1940 in vier neuen Unionsrepubliken wieder eingeführt. Auch in Bessarabien hatten die sowjetischen Behörden sofort nach der Annexion (28.-30.6.1940) wieder teilweise die administrative Gliederung der zaristischen Zeit eingeführt. In den der Ukrainischen SSR angegliederten Teilen bestanden Landkreise nur bis zur Bildung der Gebiete Akkerman und Tschernowzy am 7.8.1940. Dagegen war die nach der Besetzung Bessarabiens am 2.8.1940 gebildete Moldauische SSR außer in Rayons auch in Landkreise unterteilt. Die sechs Ujesdy im bessarabischen Teil der Unionsrepublik wurden erst am 16.10.1947 abgeschafft, so daß nur noch die Rayoneinteilung blieb. Auch die nach der Annexion im Juni 1940 sowjetisierten baltischen Republiken wurden wie in zaristischer Zeit administrativ wieder in Landkreise und Amtsbezirke aufgeteilt. Damit wurde die vor ihrer Eigenstaatlichkeit bestehende Verwaltungsstruktur erneut hergestellt. Die Angleichung an das einheitliche sowjetische Verwaltungssystem, d.h. der Übergang zur Gliederung in Rayons, erfolgte in der Lettischen, Litauischen und Estnischen SSR am 31.12.1949, 20.6.1950 und 26.9.1950. In den im Dezember 1939 gebildeten neuen administrativen Gebieten der Ukraine und Weißrußlands, deren Territorien vorher zu Polen gehört hatten, gab es für kurze Zeit ebenfalls wieder die vorrevolutionäre Verwaltungseinteilung in Landkreise und Amtsbezirke. Im westlichen Teil der Ukrainischen SSR wurden der Ujesd (ukr. povit) und die Wolost (ukr. volost') mit der Einfuhrung der Rayons am 20.1.1940 abgeschafft. Auch Westweißrußland war bis zur Rayonierung am 15.1.1940 in diese beiden Verwaltungseinheiten (weißruss. pavet und volasc') unterteilt gewesen. Anfang der 50er Jahre wurde die Gebietseinteilung auch in den kleinen Unionsrepubliken und zwei der bevölkerungsreichsten ASSR eingeführt. Insgesamt kamen in Aserbaidschan, Estland, Georgien, Lettland und Litauen sowie in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR 19 neue administrative Gebiete hinzu. Parallel dazu wurde in der Armenischen, KarelischFinnischen und Moldauischen Unionsrepublik sowie in der ASSR Dagestan mit einer Kreiseinteilung experimentiert. Vorübergehend bestanden in diesen vier Sowjetrepubliken 12 administrative Kreise. Sowohl die neugebildeten Gebiete als auch Kreise wurden jedoch 1953 schon wieder aufgelöst, da sie sich als Zwischenglied im Verwaltungsapparat nicht rentiert hatten und nur zusätzliche überflüssige Bürokratie bedeuteten. In Abweichung vom sowjetischen Verwaltungsschema war das 1946 neugebildete ukrainische Gebiet Transkarpatien zuerst in 13 Kreise unterteilt, die schließlich im November 1953 in Rayons umgewandelt wurden. Die zur besseren administrativen und planwirtschaftlichen Erfassung in kommunistischer Zeit geschaffenen neuen territorialen Einheiten bestanden bis zum Ende der Sowjetunion im Dezember 1991 und wurden fast alle in den 15 Nachfolgestaaten beibehalten. Änderungen wurden nur in der Russischen Föderation und einigen Republiken ohne Gebietseinteilung vorgenommen. 1930 war das Nebeneinander von alten und neuen Verwaltungseinheiten beendet und es entwickelten sich in der territorialen Gliederung und im Verwaltungsaufbau der Sowjetunion folgende einheitliche Stufen, die bis 1990/1991 bestanden: 1. 2. 3.
UdSSR (Sowjetunion) Unionsrepubliken Gebiete, Regionen, ASSR, Autonome Gebiete (außerhalb der RSFSR), republikunmittelbare Städte und Rayons
31
Einleitung 4.
5.
Autonome Gebiete (in der RSFSR), ländliche Rayons,städtische Rayons in republikunmittelbaren Städten, administrative und nationale (autonome) Kreise, gebietsunmittelbare Städte, einer Region oder ASSR unterstellte Städte Siedlungen und Dörfer, einem Kreis, einem Autonomen Gebiet der RSFSR oder einem ländlichen Rayon unterstellte Städte, städtische Rayons in Städten, die einem Gebiet, einer Region oder einer ASSR untergeordnet sind.
In der nachsowjetischen Zeit ist dieses einheitliche Schema nach und nach geändert worden. Als neue administrativ-territoriale Großeinheit gibt es in Rußland sieben Föderationsbezirke. In Moskau werden die Rayons nicht mehr direkt von der Stadtverwaltung regiert, sondern von zehn als Zwischenstufe eingerichteten Bezirken. Als zusätzliches Glied zwischen den Zentralregierungen und den untersten Verwaltungseinheiten bestehen in einigen Nachfolgestaaten Kreise oder Gebiete. Änderungen erfolgten im Status der Städte usw. Nach der Einordnung in der Verwaltungshierarchie mußte man zwischen zwei verschiedenen Kategorien von Autonomen Gebieten unterscheiden. In der Georgischen, Aserbaidschanischen und Tadschikischen Sowjetrepublik waren sie den zentralen Behörden direkt unterstellt, in der RSFSR gehörten sie zu einer Region. In der Sowjetunion gab es zwischen Stadt und Dorf einige Siedlungsformen, die unter dem Begriff „stadtähnliche Siedlungen" zusammengefaßt wurden. Diese Verwaltungs-einheiten der untersten Stufe waren Arbeitersiedlungen, aus Wochenendhäusern bestehende Ortschaften und Ansiedlungen, welche die Funktion von Kurorten hatten. Bedingung für ihren Status war, daß sie außerhalb von Städten lagen, j e nach Kategorie ein bestimmtes Minimum an Einwohnern erreichten und die überwiegende Mehrheit ihrer Bewohner nicht direkt in der Landwirtschaft beschäftigt war. Arbeitersiedlungen entstanden bei Fabriken, Bergwerken, Eisenbahnstationen, Kraftwerken und Großbaustellen. Die zahlenmäßig größte Gruppe bilden die Siedlungen und Dörfer. In der sowjetischen Terminologie ist nicht das Dorf (russ. selo), sondern der Dorfsowjet die kleinste administrativterritoriale Einheit, obwohl es sich hier um das unterste Verwaltungsorgan handelt. Diese Ungenauigkeit wird manchmal korrigiert, indem man den Dorfsowjet als das ihm unterstehende Territorium definiert. Der Dorfsowjet entstand schon 1917 in der Zeit der Doppelherrschaft. Er wurde gebildet, wenn die überwiegende Mehrheit seiner Bevölkerung direkt in der Landwirtschaft beschäftigt war. In Usbekistan und Tadschikistan hieß er auch Kischlak (kislak=Dorf,Siedlung) und entsprechend Kischlak-Sowjet (russ. kislacnyj Sovet). In den Siedlungsgebieten der Kosaken wurde diese unterste Verwaltungseinheit Staniza (=stanica, Kosakensiedlung) genannt und ein Stanizensowjet (russ. stanicnyj Sovet) eingesetzt. Nationale Einheiten, die aber als solche nicht direkt bezeichnet wurden, gab es auch auf der Ebene der Rayons und auf der untersten Verwaltungsstufe für außerhalb ihres geschlossenen Siedlungsraumes lebende nationale Minderheiten. Mitte der 30er Jahre wurden in der Sowjetunion bereits 250 nationale Rayons und 5 300 nationale Dorfsowjets gezählt. In Kasachstan waren deutsche, dunganische, russische, tadschikische, tatarische, tschuwaschische, uigurische und usbekische nationale Rayons und Dorfsowjets eingerichtet worden. Sie wurden nur selten nach ihrer Nationalität benannt. Das war nur dort möglich, wo nicht mehrere dieser Einheiten mit der gleichen Volkszugehörigkeit bestanden. In der damaligen Region Westsibirien (1930-1937) existierten ein deutscher Rayon (russ. nemeckij rajon) und ein tatarischer Rayon (russ. tatarskij rajon) und im damaligen Gebiet Alma-Ata lebten Uiguren in einem nach ihnen benannten Rayon (russ. ujgurskij rajon). Nicht berücksichtigt wurden Ausnahmefalle wie die einer Stadt untergeordneten Städte. Das betrifft zum Beispiel Moskaus Trabantenstadt Selenograd (Zelenograd) oder das zu Leningrad gehörende Kronschtadt (Kronstadt).
32
Introduction Eine aus dem vorrevolutionären Russischen Reich übernommene administrativ-territoriale Einheit war die Abteilung (otdel), die einem Kreis (okrug) oder Landkreis (uezd) entsprach. Sie wurde innerhalb von Randgebieten mit besonderer militärischer Bedeutung gebildet. Im bolschewistischen Rußland gab es im Bestände der Sowjetrepublik Turkestan die AmudarjaAbteilung, die 1920 zum gleichnamigen Gebiet aufgewertet wurde. Sie war 1874 im Generalgouvernement Turkestan entstanden und wurde 1886 Teil des Gebietes Syrdarja. Bevor der Terminus „Autonomes Gebiet" zum ersten Mal 1920 amtlich verwendet wurde, hieß diese früheste autonome territoriale Einheit der RSFSR zunächst „Arbeitskommune". 1918 wurde auch statt einer Sowjetrepublik eine kurzlebige Estnische Arbeiterkommune proklamiert. Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß in der Burjatischen ASSR und dem Autonomen Gebiet Berg-Altai statt Rayon auch das mongolische Wort aimak (ajmak) verwendet wurde. Das gilt ebenso für die jetzigen Republiken Burjatien und Altai. Zu den Neuerungen in postkommunistischer Zeit gehört, wie bereits erwähnt, die Einfuhrung einer großräumigen territorialen Einheit in Rußland. Seit dem 13.5.2000 sind die Subjekte der Russischen Föderation (damals 89) zur besseren Verwaltung und effektiveren Kontrolle durch die Zentrale in Moskau in sieben Föderationsbezirken (russ. federal'nye okruga) zusammengefaßt. Diese sind trotz ihres größeren territorialen Umfangs mit den Generalgouvernements im vorrevolutionären Rußland vergleichbar. Ganz Georgien ist wie in sowjetischer Zeit in ländliche Rayons unterteilt. 1995 wurden von diesen gegenwärtig 64 Rayons 55 in neun meist nach historischen Provinzen benannten größeren Verwaltungseinheiten vereinigt. Sie umfassen das georgische Kernland und das Territorium des am 11.12.1990 durch die Regierung in Tiflis (Tbilisi) aufgelösten Südossetischen Autonomen Gebietes, das sich einseitig zu einer Sowjetrepublik im Rahmen der UdSSR erklärt hatte. Die Hauptstadt Tiflis ist eine von fünf republikunmittelbaren Städten. Die neuen Kreise (georgisch mkharebi, Singular mkhare) als Zwischenglieder im Verwaltungsapparat sind nur ein Provisorium, da die georgische Zentralregierung zur Zeit in den abtrünnigen Teilgebieten Abchasien und Südossetien nicht die Hoheitsgewalt ausübt. Außer dem separatistischen Abchasien wurde auch Adscharien, das seit Mai 2004 der georgischen Präsidialverwaltung unterstellt ist, bei der vorläufigen territorialen Neugliederung nicht einbezogen. Südossetien bildet den nördlichen Teil des Kreises Schida Kartli (=InnerKartli) mit der Stadt Gori als Kreiszentrum. Artikel 2 der georgischen Verfassung vom 24.8.1995 sieht vor, daß der territoriale Staatsaufbau Georgiens erst nach der Wiederherstellung der zentralen Staatsgewalt auf dem gesamten Territorium des Landes durch ein Verfassungsgesetz bestimmt wird. Per Gesetz vom 1.12.1995 wurden die ehemals 37 nichtstädtischen administrativen Rayons Armeniens in zehn größeren Verwaltungseinheiten zusammengefaßt. Die neue Einheit heißt mars (marz) und wird in der russischen Version des Gesetzes mit Gebiet (=oblast') übersetzt. Den Status eines Mars hat zudem die Hauptstadt Jerewan. Die Republik Litauen ist seit dem 5.8.1994 administrativ in zehn Kreise (lit.apskritys) aufgeteilt, die in der russischen Parallelausgabe des betreffenden Gesetzes Ujesdy genannt werden. Diese größten Verwaltungseinheiten bestehen aus Rayons und rayonfreien Städten, welche den Status von Selbstverwaltungen haben. Die Republik Moldau bestand bis Ende 1998 aus 40 ländlichen und fünf städtischen Rayons. Am 30.12.1998 trat ein Gesetz in Kraft, durch welches der von der Regierung in Chi§inäu kontrollierte rechtsufrige Teil des Landes administrativ in neun Kreise (jude^e) aufgeteilt wurde. 1999 kam noch ein weiterer Kreis hinzu. Das südliche Autonomiegebiet Gagausien wird gesondert genannt. Die abtrünnigen transnistrischen Gebiete werden gemäß Artikel 111 der moldauischen Verfassung vom 29.7.1994 unter folgender Überschrift 33
Einleitung zusammengefaßt: „Ortschaften links des Dnestr, welchen besondere Formen und Bedingungen der Autonomie gewährt werden können". Mit Wirkung vom 21.3.2003 wurden die inzwischen zehn Kreise aufgelöst, um Kosten im lokalen Verwaltungsapparat zu sparen. Seitdem ist das betreffende Territorium der Republik in 33 Rayons unterteilt. Die aus der Sowjetzeit übernommenen 15 Rayons der Estnischen Republik wurden nach einigen Umbenennungen als Kreise bezeichnet. Das estnische Wort für Kreis ist maakond und wird in der russischen Parallelausgabe des Gesetzblattes der Estnischen Republik mit Ujesd übersetzt. Neben der administrativen Rayonierung gab es seit 1938 für die Perspektivplanung im Unionsmaßstab zusätzlich großräumige Wirtschaftsrayons und von 1957 bis 1965 nach territorialen Gesichtspunkten eingerichtete administrative Wirtschaftsrayons. Beginnend mit dem 3. Fünfjahrplan (1938-1942) wurde der Staatsplan der UdSSR von der obersten Planungsbehörde (russ. abgekürzt Gosplan) nicht nur nach den damals bestehenden 11 Unionsrepubliken, sondern gleichzeitig nach 13 Makrorayons (russ. osnovnye oder krupnye ekonomiceskie rajony) zusammengestellt. In diesen Großrayons waren mehrere Unionsrepubliken und Gruppen von ASSR, Regionen und Gebieten zusammengefaßt. Später erhöhte sich ihre Anzahl, da diese Rayons auch aus einzelnen Republiken gebildet und die anderen administrativen Einheiten neu gruppiert wurden. Die anfanglich 13 Wirtschaftsrayons waren folgende: europäischer Norden, Nordwesten, Zentrum, Wolgagebiet, Nordkaukasus, Ural, Westsibirien, Ostsibirien, Ferner Osten, Westen, Süden, Transkaukasien sowie Kasachstan und Mittelasien als ein Rayon. Vor dem Zerfall der Sowjetunion bestanden 19 großflächige Wirtschaftsrayons: 11 in der RSFSR und drei in der Ukraine. Jeweils einen Rayon umfaßten Weißrußland und Kasachstan. Im Baltischen Wirtschaftsrayon waren Litauen, Lettland, Estland und das Gebiet Kaliningrad zusammengefaßt; den Transkaukasischen Rayon bildeten Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Zum Wirtschaftsrayon Mittelasien gehörten Usbekistan, Turkmenien, Tadschikistan und Kirgisien. Die flächenmäßig kleine Moldauische SSR war einem ökonomischen Rayon gleichgestellt. In der postsowjetischen Zeit wurde die Russische Föderation zu statistischen Zwecken in folgende 12 große Wirtschaftsrayons aufgeteilt: Norden, Nordwesten, Zentrum, WolgaWjatka, Zentrale Schwarzerdezone, Wolgagebiet, Nordkaukasus, Ural, Westsibirien, Ostsibirien, Ferner Osten. Das Gebiet Kaliningrad wurde als Exklave nicht mehr einem Rayon zugeordnet, sondern als separater Wirtschaftsbezirk behandelt. Um die Effektivität der sowjetischen Wirtschaft zu erhöhen, unternahm Chruschtschow 1957 den Versuch, die aus der Stalinzeit übernommene zentralistische Wirtschaftslenkung zu dezentralisieren. Auf der Grundlage eines Gesetzes vom 10.5.1957 über die weitere Vervollkommnung der Leitung von Industrie und Bauwesen, wurden statt der 1934 eingeführten zentralisierten branchenmäßigen Wirtschaftsverwaltung durch die Fachministerien (bis 1946 Volkskommissariate) insgesamt 105 sogenannte Wirtschaftsverwaltungsrayons (russ. ekonomiceskie administrativnye rajony) geschaffen. In jedem dieser Rayons wurde ein Volkswirtschaftsrat (russ. Sovet narodnogo chozjajstva, abgekürzt Sovnarchoz oder SNCh) gebildet, der den Regierungen der Unionsrepubliken direkt unterstand. Mit diesem Übergang vom vertikalen Leitungssystem zum territorialen Prinzip sollten den Regionen mehr Entscheidungsbefugnisse übertragen werden. Im Zusammenhang mit dieser Reform wurden zehn Allunions-Ministerien und 15 UnionsRepubliks-Ministerien aufgelöst und einige vereinigt. Abgeschafft wurden auch die entsprechenden Unions-Republiks-Ministerien in den Unionsrepubliken. In der RSFSR entstanden 70 Wirtschaftsrayons, in der Ukraine 11, in Kasachstan neun, in Usbekistan vier. Die übrigen 11 Unionsrepubliken bildeten j e einen Rayon bzw. Sownarchos. Wegen Änderungen in der territorialen Gliederung kam es danach zu einigen Umgruppierungen. 34
Introduction Bei dem Sownarchos-Experiment wurde eine Einheit von administrativer und ökonomischer Rayonierung angestrebt. Die Grenzen der Wirtschaftsrayons waren anfangs in der Regel mit denen der bestehenden administrativen Verwaltungseinheiten (Republik, Gebiet, Region, ASSR) identisch. Erst als Ende 1962/Anfang 1963 ihre Anzahl durch Vergrößerung auf 47 reduziert wurde, umfaßten die meisten Wirtschaftsverwaltungsrayons mehrere administrativ-territoriale Einheiten. In der RSFSR gab es seit dem 25.12.1962 statt 67 nur noch 24 neue Wirtschaftsrayons, in der Ukraine waren es durch Erlaß vom 26.12.1962 statt 14 nur noch sieben und am 5.2.1963 wurde verfugt, daß Usbekistan, Turkmenien, Tadschikistan und Kirgisien nicht mehr vier, sondern einen administrativen Wirtschaftsrayon bilden. Die große Wirtschaftsreform des Jahres 1957 war zum Scheitern verurteilt, weil ebenso wie bei der früheren Wirtschaftsverwaltung nach Branchen systembedingt administrative Methoden überwogen, die zu einer erneuten Zentralisierung führten. Nach der Absetzung Chruschtschows wurden per Gesetz vom 2.10.1965 die Leitung der Industriebetriebe und Baustellen w e i t g e h e n d w i e d e r nach dem B r a n c h e n p r i n z i p organisiert und 23 Industrieministerien sowie zwei Ministerien für Bauwesen geschaffen. Im Unterschied zur Stalinzeit sollten aber mehr ökonomische Methoden in der Volkswirtschaft angewandt werden. Das betraf die Erhöhung der Rentabilität durch wirtschaftliche Rechnungsführung (russ. abgekürzt chozrascet), die Erweiterung der Selbständigkeit der Betriebe, mehr Flexibilität in Bezug auf die Bedürfnisse der Konsumenten, die schnellere Einführung wissenschaftlich-technischer Neuerungen in der Produktion u.a. In den ersten Rayonierungsentwürfen der 20er Jahre war noch die vollständige Einheit von administrativer und ökonomischer Rayonierung vorgesehen. Da dieses angestrebte Prinzip (russ. administrativno-chozjajstvennoe rajonirovanie) nicht erreicht werden konnte, ging man später von einer größtmöglichen Übereinstimmung bzw. Annäherung aus. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung führte zu einer Disproportion zwischen den historisch entstandenen Verwaltungsgrenzen und den Erfordernissen der Volkswirtschaft. Forcierte Industrialisierung und Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft waren nur mit zentralistischen administrativen Verwaltungsmethoden der Partei-und Staatsfuhrung möglich, so daß wirtschaftliche Gesichtspunkte der Raumgliederung immer weniger Berücksichtigung fanden. Wie bereits erwähnt, war die sowjetische Führung in den 50er Jahren gezwungen, die Wirtschaftsverwaltung teilweise zu dezentralisieren. Das zeigte der Übergang von der zentralisierten vertikalen Industrieverwaltung zum territorialen oder horizontalen Prinzip auf der Grundlage der Wirtschaftsverwaltungsrayons, die von Volkswirtschaftsräten (russ. Sovnarchozy) geleitet wurden. Wörtlich hießen diese neuen Einheiten ökonomische administrative Rayons. Wie aus dem neuen Begriff hervorgeht, sollten in diesen Rayons die administrativen und ökonomischen Grenzen identisch sein. Das wurde in der RSFSR mit wenigen Ausnahmen zeitweise erreicht. Von 67 dieser neugebildeten Rayons bestanden 66 aus nur einer administrativ-territorialen Einheit (Gebiet, Region, ASSR). Lediglich im Leningrader Sownarchos wurden drei Gebiete vereinigt. In der Ukrainischen SSR wurden bei insgesamt 26 administrativen Gebieten nur 14 Wirtschaftsverwaltungsrayons gebildet. Analog war die Aufteilung in Kasachstan. In den restlichen 12 Unionsrepubliken bestand jeweils ein Rayon. In den autonomen Republiken, welche zum Bestände von Usbekistan, Georgien und Aserbaidschan gehörten, wurde im Unterschied zur RSFSR auf die Schaffung separater Rayons verzichtet, da sie wirtschaftlich noch nicht entwickelt waren. Der Versuch, das System der ökonomischen Rayonierung mit den administrativen territorialen Einheiten zu vereinen, wurde bereits Ende 1962/Anfang 1963 aufgegeben. Die 35
Einleitung territorialen Einheiten der UdSSR wurden nur noch in 47 Wirtschaftsverwaltungsrayons bzw. Volkswirtschaftsräten zusammengefaßt. Per Gesetz vom 2.10.1965 folgte schließlich ihre Abschaffung und die Rückgliederung in den zentralistischen Staatsapparat. Gegenwärtig besteht in Rußland die Tendenz zu einer Vergrößerung der regionalen Gebietskörperschaften. Mit Wirkung vom 1.12.2005 wurden das Gebiet Perm und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur neuen Region Perm vereinigt und am 1.1.2007 erfolgte die Vereinigung des Autonomen Kreises der Ewenken und des Autonomen Kreises T a i m y r (der D o l g a n e n u n d N e n z e n ) mit der R e g i o n K r a s n o j a r s k z u m n e u e n Föderationssubjekt Region Krasnojarsk. Seit dem 1.7.2007 gibt es die Region Kamtschatka, die durch den Zusammenschluß des gleichnamigen Gebietes und des Autonomen Kreises der Korjaken entstand. Die weitere Reduzierung der Anzahl der Subjekte der Russischen Föderation ist durch andere Zusammenschlüsse vorgesehen. Laut Iswestija vom 18.4.2005 wurde vorgeschlagen, Stadt und Gebiet Moskau und Sankt Petersburg und das Gebiet Leningrad zu vereinigen. In der Diskussion sind auch die Zusammenlegung des Gebietes Archangelsk und des Autonomen Kreises der Nenzen sowie der Region Chabarowsk mit dem Amur-Gebiet und dem Jüdischen Autonomen Gebiet. Erörtert wird auch die Fusion der Region Krasnodar mit Adygien und der Karatschaiisch-Tscherkessischen Republik. Auf überregionaler Ebene wurden die bereits erwähnten Föderationsbezirke geschaffen. Sie werden von bevollmächtigten Vertretern des russischen Präsidenten geleitet. Die Einführung dieser großräumigen Verwaltungseinheiten wurde in neueren russischen Publikationen als eine Entwicklung zu einer mehr zentralistischen, unitarischen Föderation interpretiert.
Rayonbildende Faktoren / Factors in the Formation of Territorial Units Schon bald nach dem bolschewistischen Umsturz befaßte man sich in Rußland mit der administrativ-territorialen Gliederung des Landes (russ. administrativno-territorial'noe delenie oder administrativno-territorial'noe ustrojstvo). Lenin hatte schon vor der Revolution in verschiedenen Publikationen die zaristische Verwaltungseinteilung als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet. In seinem 1913 erschienenen Artikel „Kritische Bemerkungen zur nationalen Frage" forderte er die Abschaffung der bestehenden administrativen Gliederung des Russischen Reiches und eine territoriale Neuordnung im Sinne seiner Ideologie. Das vorrevolutionäre dreistufige Verwaltungssystem Gouvernement-Landkreis-Amtsbezirk charakterisierte er als mittelalterlich, da es nicht einmal den Bedingungen und Interessen des Kapitalismus entspreche. Bei seiner Bildung seien nach seiner Ansicht nur polizeilichadministrative und fiskalisch-bürokratische Gesichtspunkte entscheidend gewesen. Nach der bolschewistischen Machtübernahme wurde das vom Zarenreich übernommene Gouvernementssystem j e d o c h beibehalten und erst nach mehr als einem Jahrzehnt abgeschafft. Als Folge der Zentralisierung war der Verwaltungsapparat im Sowjetstaat zu umfangreich und kostspielig geworden. Deshalb hatte schon im April 1923 der 12. Parteitag der KP Rußlands in seinem Beschluß zur Rayonierung als eine der Hauptaufgaben die maximale Vereinfachung, Vereinheitlichung und damit Senkung der Kosten für den Staatsapparat hervorgehoben. Mit diesem zumindest angestrebten Umbau der ganzen administrativ-territorialen Struktur sollten die Verwaltungseinheiten und das Verwaltungspersonal verringert und der staatliche Apparat effektiver werden. Der Bürokratieabbau in der Partei und in der Staatsverwaltung blieb trotz der genannten und späterer Reformen im Sowjetsystem ein nicht bewältigtes Problem. Da jede territoriale Einheit auch eine Wirtschaftseinheit ist, waren bei der Rayonierung ökonomische Gesichtspunkte ebenso wichtig wie die Erfordernisse der Administration. Die 36
Introduction Industrialisierung und Erweiterung der Saatflächen erforderten eine ständige Überprüfung und Anpassung der administrativen Grenzen und Zentren sowie der Anzahl der Verwaltungseinheiten. DieVereinheitlichung der territorialen Gliederung nach den neuen Kriterien sollte auch optimale Bedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung schaffen und eine bessere planwirtschaftliche Erfassung und Leitung der Volkswirtschaft ermöglichen. Bei der Festlegung der Grenzen der administrativ-ökonomischen Einheiten ging man von einer bestimmten Kombination von Kriterien aus. Jeder Rayon sollte ein eigenes wirtschaftliches Profil haben, d.h. eine ausreichende ökonomische Basis und Selbständigkeit. Die Gesamtheit der definierten Merkmale sollte in ihrer organischen Verbindung einen möglichst in sich abgeschlossenen Wirtschaftsraum ergeben. Von Bedeutung waren deshalb die natürlichen Bedingungen und Ressourcen wie Bodenschätze, Nutzpflanzen, Bodenbeschaffenheit und klimatische Verhältnisse, Wasserkraftreserven zur Energiegewinnung und für Irrigationssysteme, die geographische Lage (natürliche Grenzen und Hindernisse), verfugbare Arbeitskräfte usw. Bei der Bestimmung der administrativ-territorialen Grenzen unter Berücksichtigung wirt-schaftlicher Gesichtspunkte waren weiterhin der Entwicklungsstand von Industrie und Landwirtschaft entscheidend. Das betraf die Standortverteilung wirtschaftlicher Zentren und Objekte, Konzentration, Spezialisierung und auch die Entwicklungsaussichten. Bei der Einrichtung der neuen territorialen Struktur war die Tendenz der Bevölkerung zu bestimmten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentren zu berücksichtigen. In den ersten Jahren der Sowjetzeit entstanden zunächst noch im Rahmen des alten Verwaltungssystems neue Gouvernements, Landkreise und Amtsbezirke um natürliche, historisch gewachsene Mittelpunkte, die vorher keine administrativen Funktionen hatten. Wenn in einem Gebiet die Bevölkerung in ökonomischer Hinsicht zu verschiedenen Ortschaften tendierte, dann wurde eine administrative Aufteilung für zweckmäßig gehalten. Für die Orientierung der Peripherie zu bestimmten Zentren konnten Märkte, Industriestandorte, technische Einrichtungen usw. entscheidend sein. Dieser Gesichtspunkt war bei der Gruppierung mehrerer Rayons zu administrativen Kreisen von Bedeutung. Als Beispiel wurde in diesem Zusammenhang in der sowjetischen Literatur die Stadt Iwanowo-Wosnessensk (Ivanovo-Voznesensk, seit 1932 Ivanovo) genannt, die vor der Revolution als Zentrum der russischen Textilindustrie zwar 1871 Stadtstatus erhielt, aber als „bezuezdnyj gorod" keinen Verwaltungs-und Gerichtsbezirk hatte. Die Industriestadt wurde am 20.6.1918 Hauptstadt des aus Teilen der Gouvernements Kostroma und Wladimir gebildeten gleichnamigen Gouvernements. Es ist allerdings zu berücksichtigen, daß der Parteiund Sowjetapparat als Verwaltungsmittelpunkte proletarische Zentren bevorzugte, weil die Bolschewiken hier über eine bessere Position verfugten. Zu den „rayonbildenden Faktoren" gehörten auch die Verkehrsverhältnisse, d.h. Richtung, Art und Zustand der Verkehrswege auf den Straßen, Schienen und zu Wasser. Die Transportbedingungen hatten ebenso wie das Post- und Fernmeldewesen großen Einfluß auf die Auswahl der administrativen Zentren, die über eine entsprechende Infrastruktur verfügen mußten. Bestimmende Faktoren waren zudem vor allem die Zahl, Dichte, Verteilung und ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung sowie demographische Entwicklungen. Eine territoriale Einheit mußte zum Beispiel über eine Mindestzahl an Einwohnern und Arbeitskräften verfügen, um ein entsprechendes Steueraufkommen zu erzielen, mit dem u.a. der administrative Apparat zu unterhalten war. Großen Einfluß auf die Anzahl der administrativ-territorialen Einheiten auf allen mittleren und unteren Stufen hatte der ständige Wechsel zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung (russ. ukrupnenie und razukrupnenie). So war die Zahl der ländlichen Rayons zu 37
Einleitung Beginn des Jahres 1957 unionsweit auf 4162 angestiegen. Danach nahm sie wieder ab und betrug 1833 zum 1.1.1963 (nach 3422 ein Jahr zuvor). Am 1.1.1988 war erneut ein Höchststand von 3228 erreicht. Nach sowjetischer Auffassung bildeten Zentralisierung und Dezentralisierung eine Einheit. Die Umgestaltung des Verwaltungsapparates sollte durch eine Dezentralisierung der operativen Funktionen bei gleichzeitiger Zentralisierung der Planung und Leitungsfunktionen in g r u n d s ä t z l i c h e n F r a g e n v e r w i r k l i c h t w e r d e n . Eine partielle V e r l a g e r u n g von Entscheidungsbefugnissen auf die lokale Ebene und damit eine begrenzte Entbürokratisierung hatte aber immer eine Zentralisierung zur Folge, weil die Führung in Moskau eine Beschränkung der zentralen Lenkung befürchtete. Dieses Dilemma wirkte sich nicht nur auf die Wirtschaftsplanung, sondern auch auf die administrativ-territoriale Gliederung aus, weil u.a. die häufige Reorganisation zu erheblicher Instabilität führte. Der mit der Industrialisierung verbundene Urbanisierungsprozeß führte zu einer beträchtlichen Zunahme von Städten verschiedener Größe und administrativer Unterordnung. Nach der Auflösung der administrativen Kreise konnten gemäß einem Gesetz vom 9.8.1930 Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern in selbständige administrative und wirtschaftliche Einheiten umgewandelt und den nächsthöheren Exekutivorganen direkt unterstellt werden. In Unionsrepubliken ohne Gebietsgliederung unterstanden sie unmittelbar der jeweiligen Zentralregierung. Unabhängig von der Einwohnerzahl erhielten diesen neuen Status auch Orte von großer ökonomischer oder kultureller und politischer Bedeutung. So entstanden die verschiedenen Kategorien von Städten. Seit einer Instruktion vom 15.4.1929 war zudem vorgesehen, daß in Städten der RSFSR mit mehr als 100 000 Bewohnern städtische Rayons gebildet werden können. In der Ukrainischen SSR war seit 1931 sogar die Rayonierung von Städten mit mindestens 50 000 Einwohnern möglich. Unabhängig von der Einwohnerzahl konnten in der RSFSR und Ukraine auch Städte mit einer entwickelten Industrie administrativ unterteilt werden. Ein weiterer Grund für die Schaffung dieser Untereinheiten mit gesonderten Verwaltungsorganen war die Ausdehnung der Städte. Laut Verfassung vom 12.12.1993 sind Moskau und Sankt Petersburg jetzt als Städte föderalen Ranges eingestuft und gehören somit zu den derzeit 86 Subjekten der Russischen Föderation. Auch in den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ergaben sich Statusänderungen für eine größere Anzahl von Städten. Außer den auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeiteten offiziellen Kriterien für die Rayonierung existierte auch ein rein politischer Gesichtspunkt, der die Machtsicherung und Machterweiterung des bolschewistischen Regimes betraf. Lenin hatte gefordert, daß den Orten mit einem Industrieproletariat bei der territorialen Neuordnung eine führende Rolle zukommen muß, da die Bolschewiken hier über Einfluß verfügten. Mittelpunkt der schon bestehenden und neugeschaffenen administrativen Einheiten sollten proletarische Zentren sein. Von ihnen sollte die Sowjetisierung der ländlichen Gegenden ausgehen. Wie bereits erwähnt, hatte das N K W D schon bald nach dem bolschewistischen Umschwung in einem Schreiben vom 24.12.1917 an alle Sowjets empfohlen, die administrativen Zentren in Orte mit einflußreichen Sowjets, d.h. in Städte mit einer entwickelten Industrie, zu verlegen. So ist zu erklären, daß ehemalige Kreisstädte (russ. uezdnye goroda) wie Jekaterinburg, Odessa, Tscheljabinsk und Zarizyn während des Bürgerkrieges zu Zentren neugebildeter Gouvernements wurden. Um die Macht der Partei- und Sowjetorgane zu festigen, gab es in der RSFSR von 1917 bis 1919 vorübergehend vierzehn neugegründete Gebiete, die als Gebietsvereinigungen (russ. oblastnye ob-edinenija) von Sowjets mehrere Gouvernements umfaßten. Von ihren „proletarischen Zentren" wie Moskau, Petrograd, Minsk, Jekaterinburg, Omsk, Irkutsk, Chabarowsk u.a. sollte die Sowjetisierung der Provinzen organisiert werden, da die Verbindung zwischen den zentralen und lokalen Behörden der Bolschewiken noch unzureichend war.
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Introduction Für die neue Rayonierung und ihre ständige Änderung existierten auch weitere, inoffizielle politische Gründe. Vor allem wollte man eine bessere administrative Erfassung und Kontrolle der Bevölkerung erreichen. Bei innerparteilichen Machtkämpfen bot eine entsprechende Rayonierung die Möglichkeit, einen etablierten Parteiapparat zu spalten. Auch geopolitische Interessen konnten eine Rolle spielen. So hatte zum Beispiel die Gründung einer Moldauischen ASSR innerhalb der Ukrainischen Unionsrepublik am 12.10.1924 nur den Zweck, den Anspruch der UdSSR auf Bessarabien zu demonstrieren und eine Annexion vorzubereiten. Für die Bildung der autonomen Republik gab es keine ethnischen Gründe, da die „Moldauer" als namengebende Nation von einer slawischen Mehrheit dominiert wurden. Ein rein räumlich-strategisches Ziel hatte auch das vorübergehende Bestehen einer KarelischFinnischen Unionsrepublik (1940-1956). Mit der zeitweisen Aufwertung der Karelischen ASSR zur Karelo-Finnischen SSR verband die sowjetische Führung ganz offensichtlich die Hoffnung, weitere finnische Gebiete oder ganz Finnland in die UdSSR inkorporieren zu können. Im April und Mai 1997 sollten in Kasachstan mit der Auflösung von fünf Gebieten die demographischen Verhältnisse in anderen Gebieten zugunsten der Titularnation verändert werden. Eine Ursache für die häufige Neuorganisation der inneren Grenzen war ein Herumexperimentieren oft inkompetenter Partei- und Staatsfunktionäre, das nicht nur in der Anfangsphase des bolschewistischen Regimes festzustellen ist. Das beweisen die zahlreichen Änderungen, die nach kurzer Zeit wieder rückgängig gemacht wurden. Die daraus resultierende Instabilität und die hohen Kosten wurden sogar in der sowjetischen Fachliteratur moniert. So wurde beispielsweise die Ukrainische SSR 1923 in 53 administrative Kreise aufgeteilt, aber schon bald mußte ihre Zahl wegen erheblicher Fehler bei der Festlegung der Grenzen reduziert werden. Trotz unionsweiter Auflösung der Kreise im Jahre 1930 wurden von 1933 bis 1936 acht wieder eingerichtet, bereits 1937 aber erneut aufgelöst. Das bolschewistische Regime versuchte, mit einem Scheinföderalismus die Nationalitätenfrage im russischen Vielvölkerstaat zu lösen. Bei der Ausarbeitung der theoretischen Grundlagen für eine territoriale Neuorganisation wurde hervorgehoben, daß außer administrativen und ökonomischen Kriterien gemäß der leninschen Nationalitätenpolitik ebenso die nationalen Besonderheiten, Rechte und Interessen der nichtrussischen Völker berücksichtigt werden müßten. Das schon in der Deklaration vom 15.11.1917 verkündete Recht auf freie Selbstbestimmung der Nationalitäten in der Russischen Föderation konnte aber unter den Bedingungen des unitarisch-zentralistischen Sowjetstaates nur eine propagandistische Bedeutung haben. Die Moskauer Zentrale entwickelte eine Reihe von Methoden, um ihre Macht in den nationalen Autonomien durchzusetzen. Dazu zählten außer direktem militärischen Eingreifen eine entsprechende Kaderpolitik (=Personalpolitik), Kontrollsysteme und Strafaktionen. Seit 1918 waren durch die Zentralgewalt auf dem Verordnungswege nationale autonome Republiken und Gebiete geschaffen worden und die Gründung der späteren Unionsrepubliken erfolgte mit Hilfe der Roten Armee. Bei der Definition der Sowjetautonomie ist immer wieder eine Einschränkung feststellbar. Einerseits wurden die Einheit und Gemeinsamkeit von administrativ-territorialer Gliederung, Rayonierung nach ökonomischen Gesichtspunkten und Minderheitenrechten postuliert, andererseits aber auch betont, daß sich die Nationalitätenpolitik gesamtstaatlichen Interessen, d.h. den Direktiven der Zentralmacht, unterzuordnen habe. Im Gegensatz zu der von Lenin geforderten Erhaltung der nationalen Einheit der von nichtrussischen Völkern besiedelten Territorien kam es zu Abweichungen vom ethnographischen Prinzip durch willkürliche Grenzziehungen, zur Schaffung künstlicher nationaler Gebilde ohne Rücksicht auf bestehende oder nicht vorhandene ethnische, sprachliche und historische Gemeinsamkeiten. Schließlich wurden während des Zweiten Weltkrieges ganze Völker deportiert und ihre nationalen Gebietseinheiten aufgelöst. 39
Einleitung In diesem Zusammenhang sind auch Änderungen der Grenzen zwischen den Unionsrepubliken zu nennen. Bei der Sowjetisierung der bürgerlichen Republiken des Baltikums wurden Grenzkorrekturen zugunsten der RSFSR vorgenommen. Die meisten dieser Grenzberichtigungen wurden in Mittelasien vollzogen. „Ausgehend von gesamtstaatlichen Interessen" mußte zum Beispiel die Kasachische SSR per Ukas vom 19.9.1963 vom Gebiet Tschimkent eine Fläche von mehr als 3,6 Millionen Hektar (zwei Rayons und Teile eines dritten Rayons) an das usbekische Gebiet Syrdarja abtreten. Im Rahmen einer erneuten Änderung des Grenzverlaufs wurden am 28.6.1971 die gleichen Rayons wieder dem Gebiet Tschimkent übergeben. Die Beendigung dieses Experiments erfolgte ohne Mitteilung im Gesetzblatt der UdSSR. Ein konkretes Beispiel für eine Nationalitätenpolitik ohne Beteiligung der autochthonen Bevölkerung betrifft die Komi-Permjaken. In den 20er Jahren ignorierte der zentrale Apparat in Moskau den Wunsch dieser Bevölkerungsgruppe auf Vereinigung mit den ethnisch verwandten Komi. Einen entsprechenden Antrag hatten auch die lokalen Behörden des angrenzenden Autonomen Gebietes der Komi gestellt. Stattdessen entstand durch einen einseitigen Akt am 26.2.1925 der Nationale Kreis der Komi-Permjaken, der nacheinander verschiedenen Gebieten mit russischer Mehrheitsbevölkerung angegliedert wurde. Es führte dazu, daß die heutige Republik der Komi und die Komi-Permjaken (innerhalb der Region Perm) zu verschiedenen Wirtschaftsrayons und Föderationsbezirken gehören.
Umbenennungen / Renamings Nach der bolschewistischen Machtübernahme verloren tausende von Orten in der Sowjetunion ihre historischen Namen. Das waren in erster Linie Ortsnamen, die an die Monarchie und den Adel erinnerten, religiöse Namensgebungen und abwertende Ortsbezeichnungen, die durch wohlklingende ersetzt wurden. Die neuen Benennungen erfolgten fast nur zu Ehren von Bolschewiken oder wurden von der Sowjetideologie abgeleitet. Die Umbenennungen nach Personen, besonders zu deren Lebzeiten, erforderten vor allem nach jedem Machtwechsel in Moskau aus politischen Gründen weitere Änderungen. Das geschah ohne Rücksicht auf die erheblichen Kosten, die entstehen, wenn Ortsschilder, Wegweiser, Straßennamen, Fahrpläne, Statistiken, Briefköpfe, Stempel usw. ständig geändert werden müssen. Wie von offizieller Seite konstatiert wurde, ist dadurch die normale Arbeit des Staatsapparates erschwert worden und es gab Schwierigkeiten im Verkehr, bei der Post und im Fernmeldewesen. Versuche, diese Instabilität mit einer Reihe von Gesetzen zu überwinden, blieben ohne Erfolg. Nach der Oktoberrevolution und der Erschießung der Zarenfamilie am 17.7.1918 war zu erwarten, daß zu Ehren von Mitgliedern des russischen Herrscherhauses benannte Orte neue Namen erhielten. Diese Änderungen verzögerten sich durch den Bürgerkrieg. Bereits 1918 wurde die Stadt Nikolajewsk im heutigen Gebiet Saratow in Pugatschow umbenannt, da sie nach Zar Nikolai I. benannt worden war. Die heutige Stadt Marks (von Marx) in der ehemaligen Autonomen Republik der Wolgadeutschen erinnerte bis 1920 als Jekaterinenschtadt an Katharina II. Ihr zu Ehren hieß Krasnodar bis 1920 Jekaterinodar und D n e p r o p e t r o w s k bis 1926 J e k a t e r i n o s l a w . Das 1922 in K r a s n o g r a d u m b e n a n n t e Konstantinograd verdankte seinen Namen dem Großfürsten Konstantin Pawlowitsch (17791831). Die Zarin Aleksandra Fjodorowna, Gattin Nikolai I., war die Namensgeberin fur die Stadt Aleksandropol in Armenien, die 1924 in Leninakan umbenannt wurde (seit 1992 Gjumri). Jekaterinburg, das von 1924 bis 1991 Swerdlowsk hieß, wurde vom Namen der Gattin Peters I., Jekaterina Aleksejewna, abgeleitet. Das nach dem letzten Zaren benannte Nowonikolajewsk wurde erst 1926 in Nowosibirsk umbenannt. 40
Introduction Trotz Sowjetisierung behielten jedoch auch einige Städte ihre dynastischen Namen. Dazu gehören die nach russischen Zaren benannten Orte Aleksandrija im Gebiet Kirowograd (Ukraine) (Aleksandr I.), Aleksandrowsk-Sachalinski, bis 1927 Aleksandrowsk (Aleksandr II.), das von 1932 bis 1947 Zentrum des Gebietes Sachalin war, Nikolajewsk am Amur (bis 1926 Nikolajewsk) in der Region Chabarowsk (Nikolai I.), das von 1934 bis 1956 Verwaltungsmittelpunkt des Gebietes Unterer Amur war, und Pawlograd im Gebiet Dnepropetrowsk (Ukraine) (Pawel I.) Die Stadt Mariupol im ukrainischen Donezk-Gebiet wurde erst 1948 nach Schdanow, einem der engsten Mitarbeiter Stalins, umbenannt. 1989 erfolgte die Rückbenennung. Die Namensgebung geht auf Marija Fjodorowna, die Gattin Zar Pawel I., zurück. Das am Dnepr gelegene und nach einem zaristischen General benannte Aleksandrowsk erhielt 1921 ebenso wie das gleichnamige Gouvernement die politisch neutrale Bezeichnung Saporoschje (=hinter den Stromschnellen befindlich). Die usbekische Stadt Fergana trug bis 1924 den Namen des russischen Generals M.D.Skobelew (1843-1882) und die ehemalige Hauptstadt der Kasachischen ASSR Ksyl-Orda hieß bis 1925 zu Ehren des zaristischen Generals W. A. Perowski (1795-1857) auch Perowsk. Die Umbenennung von Stadt und Gouvernement Zarizyn in Stadt und Gouvernement Stalingrad im Jahre 1925 stand nicht im Zusammenhang mit der Dynastie der Romanows, da der Ortsname türkischen Ursprungs ist und „gelbes Wasser" bedeutet. 1918 veranlaßte die Regierung der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik (19181920) die Rückbenennung von Stadt und Gouvernement Jelisawetpol in Stadt und Gouvernement Gjandscha. Die uralte aserbaidschanische Stadt war 1804 zu Ehren der Gattin Zar Aleksandr I., Jelisaweta Aleksejewna, umbenannt worden. Mit Stalins totalitärem Herrschaftssystem entwickelte sich ein Personenkult, der nicht nur Lenin und ihn selbst verherrlichte, sondern auch andere prominente Bolschewiken einschloß. Lenins Name wurde in den verschiedensten Variationen für geographische Bezeichnungen verwendet. Diese wurden nicht nur von seinem Decknamen, sondern auch vom eigentlichen Familiennamen, dem Vatersnamen und Vornamen abgeleitet. Unzählige Orte erhielten auf dem Verordnungswege Stalins Namen in Formen wie Stalingrad, Stalinabad, Stalino, Staliniri, Stalinisi, Stalinogorsk, Stalinsk, Stalinski, Stalinka, Stalinberg, Stalindorf, Stalinfeld, Stalinskoje usw. Die während der großen Säuberungen vorgeschlagene Umbenennung Moskaus in Stalinodar wurde jedoch vom Diktator abgelehnt. Nach dem 1934 in Leningrad ermordeten führenden Vertreter des bolschewistischen Regimes Sergei Mironowitsch Kirow wurden in der Sowjetunion 140 Ortschaften benannt, wobei, wie üblich, viele Namen doppelt oder mehrfach vergeben wurden, nicht selten sogar innerhalb derselben Verwaltungseinheit. Solche massenhaften Ortsnamensgebungen nach nur einer Person führten zu einer Uniformität in der Toponymie. Als Stalin im Kampf um die Alleinherrschaft seine innerparteilichen Gegner aus führenden Ämtern in Partei und Staat nach und nach ausschaltete und diese Opfer der Säuberungen Ende der 30er Jahre wurden, mußten ihre Namen auch von der Landkarte verschwinden. 1923 war die Stadt Gattschino im damaligen Gouvernement Petrograd zu Ehren von Lew Dawidowitsch Trozki (1879-1940) in Trozk umbenannt worden. Seit 1927 gab es auch eine Stadt Trozk im früheren Gouvernement Samara, die vorher als Siedlung Iwaschtschenkowo hieß. Nachdem Stalins Rivale im Machtkampf nach Lenins Tod 1927 aus der Partei ausgeschlossen worden war und zunächst nach Kasachstan verbannt und 1929 des Landes verwiesen wurde, mußten die beiden Städte im gleichen Jahr umbenannt werden. Trozk im Gebiet Leningrad wurde Krasnogwardeisk und heißt seit 1944 Gattschina. Trozk im Wolgagebiet wurde Tschapajewsk. In sowjetischer Zeit sind diese ehemaligen Benennungen nach Trozki verschwiegen worden. Aus der dritten Auflage der Großen Sowjetenzyklopädie (Band 29, Moskau 1978, S. 20) erhält 41
Einleitung man nur die Desinformation, dass Tschapajewsk bis 1929 Iwaschtschenkowo hieß. Nach der Verhaftung und Liquidierung von Nikolai Iwanowitsch Bucharin (1888-1938), Grigori Jewsejewitsch Sinowjew (1883-1936), Lew Borisowitsch Kamenew (1883-1936), Karl Berngardowitsch Radek (1885-1939), Aleksei Iwanowitsch Rykow (1881-1938), Pawel Petrowitsch Postyschew (1887-1939), Georgi Leonidowitsch Pjatakow (1890-1937) u.a. mußten weitere Ortsbenennungen geändert werden. Die Stadt Sinowjewsk in der Ukraine wurde 1934 in Kirowo umbenannt (seit 1939 Kirowograd). Rykowo im ukrainischen DonezkGebiet hieß seit 1937 Ordschonikidse. Postyschewo im gleichen Gebiet wurde 1938 Krasnoarmeisk. Schon ein Jahr vor der Verurteilung und Erschießung von Bucharin wurde ein nach ihm benannter Rayon im Westlichen Gebiet in Dserschinski Rayon umbenannt. Die Eisenbahnstation Bucharinskaja an der Strecke Moskau-Kiew heißt seitdem Kosior. Die Hauptstadt des ehemaligen Tscherkessischen Autonomen Gebietes im Nordkaukasus (1928-1957) ist innerhalb von 5 Jahren dreimal aus politischen Gründen umbenannt worden. Hinzu kam noch der Wechsel von der lateinischen zur kyrillischen Schrift im Jahre 1936. Das Gebietszentrum Batalpaschinsk hieß seit dem 9.3.1934 Sulimow, benannt nach Daniii Jegorowitsch Sulimow (1890-1937), der von 1930 bis 1937 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der RSFSR war. Da der Regierungschef der Russischen Föderation 1937 ein Opfer der stalinschen Säuberungen wurde, erfolgte am 16.7.1937 die Umbenennung in Jeschowo-Tscherkessk. Neuer Namensgeber war, abgesehen vom Ethnonym, Nikolai Iwanowitsch Jeschow (1895-1940), von 1936 bis 1938 Volkskommissar für innere Angelegenheiten der UdSSR (NKWD). Wegen seiner Verhaftung im Jahre 1939 und späteren Erschießung bestand das Verwaltungszentrum der nationalen Gebietseinheit seit dem 2.9.1939 nur noch aus dem Toponym Tscherkessk. Die Neubenennungen betrafen ebenso die nationale Toponymie der deportierten Völker und erstreckten sich auch auf die im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee besetzten Territorien, die vorher zu Deutschland, Finnland, Polen, Rumänien, zur Tschechoslowakei (und Ungarn) sowie Japan gehörten. Die spätere Rehabilitierung der zwangsumgesiedelten Völker und die Wiedereinrichtung ihrer nationalen Autonomien ermöglichten die Rückkehr zur ursprünglichen Namensgebung. Wegen territorialer Ansprüche Chinas wurden Anfang der 70er Jahre im Fernen Osten Ortsnamen chinesischen Ursprungs geändert. Mit der Geheimrede Chruschtschows vom 25.2.1956 auf dem 20.Parteitag der KPdSU begann die Entstalinisierung und eine Kampagne gegen den Personenkult. Hierzu wurde am 30.6.1956 ein Beschluß des Zentralkomitees veröffentlicht. Im folgenden Jahr setzte sich C h r u s c h t s c h o w auf dem J u n i p l e n u m des ZK der K P d S U g e g e n die s o g e n a n n t e parteifeindliche Gruppe (d.h. Anti-Chruschtschow-Gruppe) von Molotow, Malenkow, Kaganowitsch und Schepilow durch. Es setzte jetzt eine Um- und Rückbenennungswelle ein, die nicht nur Stalin und die aus dem Zentralkomitee ausgeschlossenen innerparteilichen Rivalen Chruschtschows betraf. Gesetzliche Grundlage war eine Verordnung vom 11.9.1957, die vorsah, daß Personennamen nur noch posthum und nur in außergewöhnlichen Fällen verliehen werden dürfen. Sie verfugte weiterhin die Umbenennung aller nach noch lebenden Personen benannten Gebiete, Rayons, Städte, Siedlungen, Dörfer, Betriebe, Kolchosen, Institutionen und Organisationen. Eine Folge des neuen Gesetzes war zum Beispiel die Rückbenennung von Stadt und Gebiet Molotow in Stadt und Gebiet Perm am 2.10.1957 und von Stadt und Gebiet Woroschilowgrad in Stadt und Gebiet Lugansk am 5.3.1958. 1957 wurde Kaganowitsch im Gebiet Moskau Nowokaschirsk, Budjonnowsk in der Region Stawropol Prikumsk und Mikojanowsk im Jüdischen Autonomen Gebiet Chingansk. Es erfolgte auch die Rückbenennung von Stadt und Gebiet Tschkalow in Stadt und Gebiet Orenburg am 4.12.1957, da es sich bei dem Rekordflieger Waleri Pawlowitsch Tschkalow, der schon 1938 bei einem Testflug 42
Introduction umgekommen war, um einen Günstling Stalins gehandelt hatte. Die seit 1957 in der Sowjetunion vorgenommenen massenhaften Umbenennungen hatten erneut gezeigt, wie problematisch es sein kann, Benennungen nach Personen vorzunehmen, deren weiteres Schicksal nicht vorhersehbar ist. Molotows Name mußte allein von mehr als 30 geographischen Objekten entfernt werden. Hinzu kamen noch unzählige Betriebe, Kolchosen, Institute, Schulen usw. Kaganowitschs Name trugen allein 30 administrativ-territoriale Einheiten. Per Ukas vom 2.12.1961 wurden alle Gesetzgebungsakte der Jahre 1924 bis 1949 über die Verleihung von Stalins Namen formal außer Kraft gesetzt. Diese betrafen außer territorialen Verwaltungseinheiten, Städten und Siedlungen auch Industrieobjekte, Institute, ein Kavalleriekorps, eine Eisenbahnlinie, Bahnhöfe, Kanäle, einen Tunnel, eine Gasleitung u.a. Die bekanntesten, in diesem Zusammenhang schon vorher erfolgten Änderungen waren die Umbenennung von Stadt und Gebiet Stalingrad in Stadt und Gebiet Wolgograd am 10.11.1961 sowie von Stadt und Gebiet Stalino (Ukraine) in Stadt und Gebiet Donezk am 9.11.1961. Dazu gehört ferner, daß die Hauptstadt Tadschikistans seit dem 11.11.1961 statt Stalinabad Duschanbe heißt und die Benennung des administrativen Zentrums des Südossetischen Autonomen Gebietes (Georgien) nach dem Diktator mit dem Wechsel von Staliniri zu Zchinwali am 24.11.1961 rückgängig gemacht wurde. Trotz des Ukases vom 11.9.1957 wurden durch einen Beschluß des Gebietssowjets in Kirowograd (Ukraine) vom 17.3.1961 die Stadt Nowogeorgijewsk und die städtische Siedlung Chruschtschow zur Stadt Chruschtschow vereinigt. Aber schon am 25.10.1962 wurde auf Veranlassung Chruschtschows (1894-1971) die nach ihm benannte Stadt in Kremges umbenannt, eine A b k ü r z u n g für das in der Nähe b e f i n d l i c h e K r e m e n t s c h u g e r Wasserkraftwerk. 1969 erhielt die Stadt den klangvolleren Namen Swetlowodsk. Obwohl Stadt und Gebiet Woroschilowgrad auf Grund des Gesetzes vom 11.9.1957 schon am 5.3.1958 umbenannt worden waren, gab es im gleichen Gebiet noch bis zum 30.12.1961 die Stadt Woroschilowsk, die danach Kommunarsk hieß und 1992 wieder in Altschewsk umbenannt wurde. Verwirrend ist der häufige Wechsel zwischen nur zwei Städtenamen. Das im heutigen Kirgisien 1869 gegründete Karakol wurde schon 1889 nach dem russischen Erforscher Zentralasiens Nikolai Michailowitsch Prschewalski (1839-1888) in Prschewalsk umbenannt. Seit 1921 hieß es wieder Karakol und seit 1939 wieder Prschewalsk. 1992 wurde es zum zweiten Mal in Karakol rückbenannt. Die erste Umbenennung erfolgte anlässlich des 50. Geburtstages von Prschewalski. Nach der Sowjetisierung Mittelasiens wurde sein Name entfernt, da er ein zaristischer General gewesen war. Aus Anlaß seines 100. Geburtstages erinnerte man sich an seine Verdienste als Forschungsreisender und die Stadt erhielt wieder seinen Namen. Sechs Monate nach der Unabhängigkeitserklärung Kirgisiens kehrte man im Rahmen einer Entrussifizierung von Ortschaften am 6.3.1992 zum turksprachigen Karakol zurück. Die ukrainische Gebietshauptstadt Lugansk wurde am 5.11.1935 nach dem sowjetischen Marschall Kliment Jefremowitsch Woroschilow (1881-1969) in Woroschilowgrad umbenannt. Da Woroschilow in Opposition zu Chruschtschow stand und auf Grund des Gesetzes vom 11.9.1957 Orte nicht mehr nach noch lebenden Personen benannt werden konnten, erhielt die Stadt am 5.3.1958 wieder ihren ursprünglichen Namen. Nach dem Tode Woroschilows (2.12.1969) und seiner Rehabilitierung wurde die Stadt am 5.1.1970 erneut in Woroschilowgrad umbenannt. Zwei Monate vor der Souveränitätserklärung der Ukrainischen SSR erfolgte am 4.5.1990 die zweite Rückbenennung in Lugansk. Die an der Wolga im heutigen Gebiet Jaroslawl gelegene Stadt (seit 1777) Rybinsk wechselte in sowjetischer Zeit ebenfalls viermal ihren Namen. Die erste Umbenennung erfolgte 1946 nach Aleksandr Sergejewitsch Schtscherbakow (1901-1945), einem engen Mitarbeiter Stalins. Im Zuge der Entstalinisierung erhielt die Stadt 1957 wieder ihren historischen Namen. Als 1984 Juri
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Einleitung Wladimirowitsch Andropow, der Nachfolger Breschnews im Amt des Generalsekretärs des ZK der KPdSU, starb, wurde Rybinsk nach ihm benannt. In der Zeit der Perestroika folgte am 2.5.1989 die zweite Rückbenennung in Rybinsk. In Nordossetien ist die Hauptstadt von 1931 bis 1990 viermal umbenannt worden. Bis zum 3.9.1931 hieß sie Wladikawkas, dann Ordschonikidse (3.9.1931 -28.2.1944), danach ossetisch Dsaudschikau (28.2.1944-24.2.1954), dann wieder Ordschonikidse (24.2.1954-22.10.1990). Seit dem letzteren Datum heißt sie sowohl Wladikawkas als auch Dsaudschikau. Als zusätzliche Änderung kam 1938 der Übergang von der lateinischen zur kyrillischen Schrift hinzu. Während der Amtszeit Breschnews als Erster Sekretär und Generalsekretär des ZK der KPdSU (1964-1982) gab es relativ wenige Änderungen geographischer Namen. Es wurde üblich, auch verstorbene kommunistische Führer aus den Satellitenstaaten und ehemalige westeuropäische KP-Chefs mit einem Städtenamen zu ehren. Auf Anweisung aus Moskau mußten sich russische und ukrainische Städte nach Georgi Dimitrow, Gheorghe Gheorgiu-Dej, Klement Gottwald, Maurice Thorez und Palmiro Togliatti benennen. Rückbenennungen begannen 1990. Nach dem Amtsantritt Gorbatschows als Generalsekretär des ZK der KPdSU und dem Beginn der Politik der Perestroika wurden einige Ortsumbenennungen zu Ehren ehemaliger Politbüromitglieder rückgängig gemacht. Ustinow, die Hauptstadt der Udmurtischen Republik, wurde schon nach zweieinhalb Jahren am 19.6.1987 wieder Ischewsk. Die Stadt Nabereschnyje Tschelny in der heutigen Republik Tatarstan hieß vom November 1982 bis zum 17.1.1988 Breschnew. Kurze Episoden blieben auch die Umbenennung der Städte Scharypowo in der Region Krasnojarsk in Tschernenko (April 1985-28.12.1988) und Rybinsk im Gebiet Jaroslawl in Andropow (23.2.1984-2.3.1989). Die Rückbesinnung auf die russische Geschichte führte seit 1990 zur Rückkehr zu den ursprünglichen Namen jahrhundertealter Städte. Zu ihnen gehört eine Reihe vor allem in den 30er Jahren umbenannter bekannter Gebietszentren. Stadt und Gebiet Kalinin wurden am 17.7.1990 Stadt und Gebiet Twer. Stadt und Gebiet Gorki heißen seit dem 22.10.1990 Stadt und Gebiet Nischni Nowgorod. Stadt und Gebiet Kuibyschew wurden am 25.1.1991 in Stadt und Gebiet Samara rückbenannt. Das am 26.1.1924 in Leningrad umbenannte Petrograd heißt seit dem 6.9.1991 wieder Sankt-Petersburg. Die Benennung des gleichnamigen Gebietes blieb unverändert. Die Rückbenennung von Swerdlowsk in Jekaterinburg am 23.9.1991 betraf ebenfalls nur die Stadt, nicht aber das gleichnamige Gebiet. Per Gesetz vom 11.6.1999 heißt Nowgorod wie schon im Mittelalter wieder Großnowgorod (russ. Velikij Novgorod). Das nordöstlich von Moskau gelegene geistliche Zentrum der russisch-orthodoxen Kirche heißt seit dem 23.9.1991, wie schon früher, Sergijew Posad statt Sagorsk (1930-1991), das vom Decknamen eines örtlichen Parteifunktionärs abgeleitet worden war. Die Umbenennungen erfolgten auf Wunsch der Stadtbewohner, deren Meinung im Gegensatz zu den Direktiven der kommunistischen Zeit in Referenden berücksichtigt wurde. Die erwartete Rückbenennung von Kirow in Wjatka (1374-1934) und des 1936 gebildeten gleichnamigen Gebietes blieben bis jetzt aus. Ebenso erhielten Stadt (seit 1924) und Gebiet (seit 1943) Uljanowsk nicht wie erwartet wieder den historischen Namen Simbirsk (1780-1924). In den ehemaligen Unionsrepubliken kam Anfang der 90er Jahre zur Entsowjetisierung geographischer Namen noch eine Entrussifizierung hinzu. In Kasachstan wurden die damalige Hauptstadt und das Gebietszentrum Alma-Ata zu Almaty, Stadt und Gebiet Gurjew zu Stadt und Gebiet Atyrau, ebenso Stadt und Gebiet Zelinograd zu Stadt und Gebiet Akmola. Die kirgisische Hauptstadt erhielt statt Frunse wieder ihren historischen Namen Bischkek. KarloLibknechtowsk im ukrainischen Donezk-Gebiet heißt wieder Soledar, Leninakan in Armenien wieder Gjumri und Iljitschowsk in Usbekistan erneut Karasu. Weitere Beispiele für eine Entrussifizierung sind der Wechsel von Majakowski zu Bagdati in Georgien, von Puschkino 44
Introduction zu Biljassuwar in Aserbaidschan und von Suworowo zu §tefan Vodä in Moldawien. Das jahrtausendealte Chudschand (russ. Chodschent) in Tadschikistan hatte von 1936 bis zum 26.2.1991 die kommunistische Bezeichnung Leninabad. Das gleichnamige Gebiet wurde aber erst am 10.11.2000 in Gebiet Sogd umbenannt. Im Rahmen eines übertriebenen Personenkultes wurde die Stadt Krasnowodsk am Kaspischen Meer im Oktober 1993 nach dem Beinamen des turkmenischen Präsidenten und früheren KP-Chefs Saparmurad Nijasow (1940-2006) in Turkmenbaschi (=„Führer aller Turkmenen") umbenannt. Am 18.12.1997 unterzeichnete der damalige Präsident Jelzin ein Gesetz über die Benennung geographischer Objekte, welches den Ukas vom 11.9.1957 auf dem Territorium Rußlands außer Kraft setzte. Das neue Gesetz wurde erlassen, um die Namen geographischer Objekte als Teil des historischen und kulturellen Erbes zu erhalten. Benennungen nach Personen können hiernach posthum nur noch bei namenlosen geographischen Objekten vorgenommen werden. Doppelte und mehrfache gleiche Benennungen innerhalb einer territorialen Verwaltungseinheit werden nicht zugelassen. Im Gegensatz zur sowjetischen Praxis wurden die Möglichkeiten von Umbenennungen stark eingeschränkt. Sie sind nur zulässig bei Namensgleichheit innerhalb einer territorialen Einheit, wenn das geographische Objekt aus einer Abkürzung, Nummer oder Wortverbindung besteht und wenn es um die Rückkehr zu in Vergangenheit und Gegenwart sehr bekannter Namen geht. Die legislativen Organe der Subjekte der Russischen Föderation müssen die Bevölkerung der betroffenen Gebiete über geplante Benennungen und Umbenennungen und deren Kosten informieren und ihre Meinung berücksichtigen.
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Staaten, Regionen, Gebiete, Kreise und Hauptstädte von Α bis Ζ / States, Regions, Districts and Capitals from A to Ζ Abakan, Stadt (russ. gorod
Abakan)
30.4.1931-3.7.1991: Zentrum des Chakassisehen Autonomen Gebietes, Westsibirische Region (30.4.1931 -7.12.1934), Region Krasnojarsk (7.12.1934-15.12.1990), RSFSR 3.7.1991-29.1.1992: Hauptstadt der Chakassisehen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 29.1.1992: Hauptstadt der Republik Chakassien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Abasino-Nogaiski, Kreis (russ. Abazino-Nogajskij okrug),
Tscherkessisches
Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR gebildet: 12.11.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum:
Siedlung (aul) Tachtamyschewski (Tachtamysevskij) 12.11.1928-8.4.1929: Siedlung (naselennyj punkt) Ikon-Chalk 8.4.1929-23.7.1930: Tachtamyschewski wurde am 8.4.1929 in Ikon-Chalk umbenannt.
Abchasien, Autonome Republik (georgisch aphhazethis
awtonomiuri Respublika, russ. Avtonomnaja Respublika Abchazija), Republik Georgien (23.7.1992-24.8.1995), Georgien (seit 24.8.1995) Kreis Suchutn (Suchumi) (georgisch sochumis mkhare, russ. Suchumskij okrug), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (1905-22.4.1917), Georgische Demokratische Republik (26.5.1918-25.2.1921) 1883 wurde der Militärdistrikt Suchum in den Kreis Suchum umgewandelt. Am 4.3.1921 entstand aus dem Kreis die Abchasische SSR. Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik, Abchasische SSR (russ. Abchazskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Abchazskaja SSR), Georgische SSR (16.12.192119.2.1931) Am 19.2.1931 wurde die SSR zu einer ASSR herabgestuft. Abchasische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (Abchasische ASSR) (russ. Abchazskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Abchazskaja ASSR), Georgische SSR, Republik Georgien (14.11.1990-23.7.1992) seit 23.7.1992 offiziell bezeichnet als Autonome Republik Abchasien Zentrum/Hauptstadt: Suchumi (Suchum) Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wird per Gesetz vom 17.8.1936 statt Suchum die originale Form Suchumi verwendet.
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Abchasien, Autonome Republik Abchasien kam 1810 zunächst als Protektorat zu Rußland. 1864 wurde es in Militärdistrikt Suchum (Suchumskij voennyj otdel) umbenannt und in das russische Verwaltungssystem voll eingegliedert. Von 1883 bis 1903 gehörte es als Kreis Suchum (Suchumskij okrug) zum Gouvernement Kutais und hieß so offiziell bis zur Sowjetisierung im Jahre 1921. Die Bezeichnung Abchasien gab es nur noch im nichtamtlichen Sprachgebrauch. Die repressive russische Kolonialpolitik verursachte eine Massenauswanderung in die Türkei, wo schließlich mehr Abchasen als in der Heimat lebten. Am 26.5.1918 kamen die Abchasen nach einem kurzen bolschewistischen Regime unter die Herrschaft der neugegründeten Georgischen Demokratischen Republik (8.6.1918-25.2.1921). Aus dem Kreis Suchum (Suchumi), der seit 1903 im Russischen Reich als selbständige administrative Einheit einem Gouvernement gleichgestellt und bis zum 22.4.1917 Bestandteil der Kaukasischen Statthalterschaft war, entstand nach der Gründung der Georgischen SSR (25.2.1921) am 4.3.1921 die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik. Diese nationale Staatlichkeit war aber nur von kurzer Dauer. Am 16.12.1921 mußte die formell unabhängige Abchasische Sowjetrepublik in Tiflis einen „Unionsvertrag" mit der Georgischen SSR unterschreiben und wurde zu einem Bestandteil Georgiens. Diese sogenannte Vertragsrepublik (russ. Abchazskaja Dogovornaja SSR) wurde am 19.2.1931 zu einer ASSR innerhalb der Georgischen SSR herabgestuft und der Unionsvertrag wurde gleichzeitig aufgehoben. Nach der Russifizierung im Zarenreich folgte jetzt eine von Parteichef Beria (1931-1938) geleitete brutale Georgisierung. Daß die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik faktisch eine autonome Republik im Bestände der Georgischen SSR war, zeigt die Tatsache, daß Abchasien in Artikel 15 der Verfassung der UdSSR vom 31.1.1924 als ASSR bezeichnet wird. Damit sind offenbar die vielen widersprüchlichen Angaben in den offiziellen sowjetischen Nachschlagewerken und Monographien zu erklären. Das betrifft zum Beispiel die verschiedenen Auflagen und Jahrbücher der Großen Sowjetenzyklopädie. Während im Jahrbuch für 1970 (Seite 127) zu lesen ist, daß es seit dem 4.3.1921 innerhalb der Georgischen Sowjetrepublik eine Abchasische ASSR gab, erhält man aus dem im gleichen Jahr erschienenen ersten Band der 3. Auflage (Seite 42) die Information, daß von 1921 bis 1931 eine Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik auf der Grundlage eines Unionsvertrages Bestandteil der Sowjetrepublik Georgien war. Es ist mit Dokumenten belegt, daß der 6. Sowjetkongreß der Georgischen SSR auf Grund eines Beschlusses von Anfang Februar 1931 am 19.2.1931 beschloß, die Abchasische SSR in eine ASSR im Rahmen der Sowjetrepublik Georgien umzuwandeln. Als Reaktion auf die Wiedereinsetzung der georgischen Verfassung vom 21.2.1921 im Februar 1992 hat der Oberste Sowjet in Suchumi am 23.7.1992 die Abchasische ASSR in Republik Abchasien umbenannt und die abchasische Verfassung von 1925, in welcher der Vertragsstatus Abchasiens festgelegt war, bis zur Annahme eines neuen Grundgesetzes in Kraft gesetzt., was von der Zentralregierung nicht anerkannt wurde. Seitdem wird die ehemalige ASSR in den georgischen Medien aber Autonome Republik Abchasien genannt. Der Abchasienkonflikt begann am 14.8.1992, als die georgische Nationalgarde den abtrünnigen Landesteil angriff. Abchasische Truppen konnten die Offensive mit Unterstützung des in der autonomen Republik stationierten russischen Militärs abwehren. Durch russische Vermittlung ist seit dem 14.5.1994 ein Waffenstillstand wirksam, der durch ein von Rußland gestelltes Friedenskontingent unter der Ägide der Vereinten Nationen überwacht wird. Seit den 70er Jahren strebt Abchasien eine Loslösung von Georgien, volle Souveränität und eine Vereinigung mit Rußland an. Nach dem Beitritt Georgiens zur GUS Ende 1993 vertritt Moskau aber die Position, daß die territoriale Einheit der georgischen Republik erhalten bleiben muß. Am 26.11.1994 verabschiedete das Parlament in Suchumi eine neue Verfassung, proklamierte Abchasien zu einer souveränen Republik und zu einem Subjekt des internationalen Rechts, was in Tiflis als ein Akt des Separatismus verurteilt wurde. Der
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Achal, Welajat zukünftige politische Status Abchasiens, das nach dem militärischen Konflikt faktisch nicht der Verwaltungshoheit Georgiens untersteht, ist bis jetzt nicht geregelt.
Abchasische ASSR —• Abchasien, Autonome Republik Abchasische SSR —* Abchasien, Autonome Republik Abo, Stadt (russ. Abo, finn. Turku, schwed. Äbo) 1808-1819: Hauptstadt des Finnländischen Generalgouvernements, Russisches Reich 1809-1819: Hauptstadt des Großfurstentums Finnland, Russisches Reich 1812 verfugte Zar Aleksandr I., daß Gelsingfors (Helsinki) anstelle von Abo Verwaltungszentrum des Großfurstentums und damit auch des Finnländischen Generalgouvernements wird. Der Umzug war aber erst abgeschlossen, als 1819 die Residenz des Generalgouverneurs und der Senat hierher verlegt wurden. Bis dahin war Abo noch faktisch die Hauptstadt. 1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Abo-Bjorneborg, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich
Abo-Bjorneborg, Gouvernement
(russ. Abo-B'erneborgskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Turku-Pori bzw. Äbo-Björneborg), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Abo Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfürstentum).
Achal, Welajat (Gebiet) (turkmen. Ahal welayaty, russ. Achal'skij velajat), Turkmenistan Gebiet Aschchabad (russ. Aschabadskaja oblast'), Turkmenische SSR gebildet am 21.11.1939 aufgelöst: 25.5.1959 erneut gebildet: 27.12.1973 erneut aufgelöst: 25.8.1988 Zentrum: Stadt Aschchabad (Aschabad) Das Gebiet Aschchabad entstand aus zentralgeleiteten Rayons. Das am 23.1.1947 und erneut am 9.12.1955 aufgelöste Gebiet Krasnowodsk wurde dem Gebiet Aschchabad angegliedert. Am 4.4.1952 war das Gebiet Krasnowodsk aus einem Teil des Gebietes Aschchabad erneut gebildet worden. Bei der ersten Auflösung des letzteren Gebietes wurden
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Achalzich, Kreis drei von insgesamt 13 Rayons dem Gebiet Mary angegliedert, die übrigen Rayons kamen unter direkte Republikverwaltung. Das Gebiet Aschchabad wurde aus Teilen des Gebietes Mary und republikunmittelbaren Rayons wieder eingerichtet, um die Wirtschaftslenkung in den westlichen Rayons Turkmeniens zu verbessern. Seine zweite Auflösung erfolgte wegen des Übergangs von administrativen zu mehr ökonomischen Methoden der Wirtschaftslenkung. Sein Territorium wurde den zentralen Behörden Turkmeniens direkt unterstellt. Welajat Achal gebildet:
18.5.1992
Zentrum: stadtähnliche Siedlung Annau Die neue Verwaltungseinheit umfaßt das ehemalige Gebiet Aschchabad und wurde nach der gleichnamigen Oase benannt.
Achalzich, Kreis (russ. Achalcichskij okrug), Georgische gebildet: aufgelöst:
11.5.1929 Herbst 1930
Zentrum:
Stadt Achalzich (Achalcich)
Achalzich, Stadt (russ. gorod
SSR
Achalcich)
11.5.1929-Herbst 1930: Zentrum des Kreises Achalzich, Georgische SSR Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wird per Gesetz vom 17.8.1936 die originale Form Achalziche (Achalciche) verwendet.
Achalziche, Stadt (georgisch kalaki akhalcikhe, russ. gorod
Achalciche)
seit 1995: Zentrum des Kreises Samzche-Dschawacheti, Georgien
Achty, Dorf (russ. selo
Achty)
20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Samur, Dagestanische ASSR, RSFSR
Achtyrka, Kreis (russ. Achtyrskij okrug), Gouvernement
Charkow (Char'kov),
Ukrainische SSR Ende 1923 umbenannt aus dem Kreis Bogoduchow (Bogoduchov) aufgelöst: 3.6.1925 Zentrum: Stadt Achtyrka
Achtyrka, Stadt (russ. gorod
Achtyrka)
Ende 1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Achtyrka, Gouvernement Charkow (Char'kov), Ukrainische SSR
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Adscharische Autonome Republik
Ada, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ.Adaevskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR 3.9.1928 29.4.1929 Siedlung Uil
Der nach einer Landzunge am Ostufer des Kaspischen Meeres benannte Kreis entstand aus dem gleichnamigen Landkreis. Bei der Auflösung wurde sein Territorium auf die Kreise Aktjubinsk und Gurjew (Gur'ev) sowie das Karakalpakische Autonome Gebiet, welches bis 1930 zur Kasachischen ASSR gehörte, verteilt.
Ada, Landkreis
(russ. Adaevskij uezd), Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-15.6. 1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-19.6.1928) gebildet: 26.8.1920 aufgelöst: 19.6.1928 Zentrum:
Fort Aleksandrowski (Aleksandrovskij) 26.8.1920-2.9.1924 Fort Urizki (Urickij) 2.9.1924-10.11.1924 Fort Aleksandrowski 10.11.1924-19.2.1925 Stadt Uil 19.2.1925-10.3.1927 Siedlung Uil 10.3.1927-19.6.1928
Das administrative Zentrum Fort Aleksandrowski wurde am 2.9.1924 in Fort Urizki umbenannt. Am 10.11.1924 erfolgte die Rückbenennung. Am 19.2.1925 wurde das Zentrum in die Stadt Uil verlegt und diese am 10.3.1927 zu einer Siedlung zurückgestuft. Der nach einer Landzunge am Ostufer des Kaspischen Meeres benannte Landkreis war eine selbständige administrative Einheit mit dem Status eines Gouvernements. Er entstand aus dem nördlichen Drittel des Gebietes Transkaspien und wurde nach seiner Auflösung in den gleichnamigen Kreis umgewandelt.
Adami, Siedlung
(russ. aul Adamij)
27.7.1922-24.10.1923: Zentrum des Kreises Schirwanski (Sirvanskij), Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.1922-24.10.1923), RSFSR
Adscharische ASSR —* Adscharische Autonome Republik Adscharische Autonome Republik
(georgisch adzaris awtonomiuri Respublika, russ. Adzarskaja Avtonomnaja Respublika), Republik Georgien, Georgien (seit 24.8.1995) 1878-1883, 1903-8.3.1921 und 21.4.1921 -16.7.1921: Gebiet Batum (georgisch bathumis olki, russ. Batumskaja oblast'), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (1905-22.4.1917), Georgische Demokratische Republik (Juli 1920-Februar 1921), Georgische SSR (25.2.1921-8.3.1921 und 21.4.1921-16.7.1921) 8.3.1921-21.4.1921: Gouvernement Batum (russ. Batumskaja gubernija), Georgische SSR
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Adscharische Autonome Republik 16.7.1921-Dezember 1990: Adscharische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Adscharische ASSR (russ.Adzarskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Adzarskaja ASSR), Georgische SSR, Republik Georgien (14.11.1990Dezember 1990) seit Dezember 1990: Adscharische Autonome Republik Hauptstadt/Zentrum: Batum (Batumi) Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen heißt die Stadt per Gesetz vom 17.8.1936 auch im Russischen Batumi. Das Gebiet Batum kam nach dem russisch-türkischen Krieg von 1877/1878 zu Rußland. 1883 wurde es in das Gouvernement Kutais eingegliedert, war aber seit 1903 wieder eine selbständige Gebietseinheit, bestehend aus den Kreisen Batum und Artwin. Von 1905 bis zum 22.4.1917 war es Bestandteil der Kaukasischen Statthalterschaft. Da nach 1917 die Gebiete im Status den Gouvernements gleichgestellt wurden, war statt Gebiet Batum auch die Bezeichnung Gouvernement Batum gebräuchlich. Zuletzt wurde das Gebiet Batum auch Kreis Batum (s. Batum, Kreis) genannt, weil nach der Abtretung des Kreises Artwin an die Türkei im Jahre 1921 Gebiet und Kreis territorial identisch waren. Durch den Frieden von Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) (3.3.1918) hatte das Osmanische Reich das im Krieg von 1877/1878 verlorengegangene Gebiet Batum zugesprochen bekommen und bis zum April 1918 wieder besetzt. Im Batumer Vertrag vom 4.6.1918 mußten die Vertreter Georgiens das Gebiet als türkisches Territorium anerkennen. Nach der Kapitulation des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg (30.10.1918) verlor der Vertrag seine Gültigkeit und das Gebiet wurde im November von den türkischen Truppen geräumt. Mitte Dezember 1918 liefen die ersten englischen Kriegsschiffe in den Hafen von Batum ein und seit Januar 1919 befand sich das ganze Gebiet unter britischer Oberhoheit. Das Gebiet Batum mit den Kreisen Batum und Artwin wurde erst im Juli 1920 von den abziehenden britischen Einheiten der Georgischen Demokratischen Republik übergeben. Gleichzeitig mit der Invasion der Roten Armee in Georgien im Februar 1921 besetzte die türkische Armee den Kreis Artwin und nahm am 11.3.1921 Batum ein. Im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 wurde der Verlauf der türkisch-georgischen Grenze festgelegt. Der südliche Teil des Kreises Batum und der Kreis Artwin wurden der Türkei zugestanden. Die Stadt Batum wurde am 19.3.1921 von den Türken geräumt. Aus dem bei Georgien verbliebenen Teil des Kreises Batum entstand am 16.7.1921 im Bestände der Georgischen SSR die Adscharische ASSR mit dem Zentrum in Batum. Vorher hatte die Führung der Georgischen SSR für kurze Zeit die Gouvernementseinteilung wieder eingeführt. Vom 8.3.1921 bis 21.4.1921 gab es ein Gouvernement Batum. Die Adscharische ASSR wurde im Dezember 1990 in Adscharische Autonome Republik umbenannt. Nach einer Verschärfung des Konfliktes zwischen Batum und Tiflis (Tbilisi) wurde das separatistische Adscharien im Mai 2004 bis zu Neuwahlen in der Teilrepublik der georgischen Präsidialverwaltung unterstellt.
Adygejisches Autonomes Adygejisches
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Gebiet—• Adygien, Republik
(Tscherkessisches)
Autonomes
Gebiet —• Adygien, Republik
Adygien, Republik
Adygien, Republik (russ. Respublika Adygeja), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 27.7.1922-24.8.1922: Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (russ. Cerkesskaja /Adygejskaja/ Avtonomnaja Oblast'), RSFSR 24.8.1922-13.8.1928: Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet, (russ. Adygejskaja /Cerkesskaja/ Avtonomnaja Oblast'), RSFSR 13.8.1928-3.7.1991: Adygejisches Autonomes Gebiet, RSFSR 3.7.1991-23.1.1992: Sozialistische Sowjetrepublik Adygien, SSR Adygien (russ. Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika Adygeja, SSR Adygeja), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 23.1.1992: Republik Adygien Zentrum/Hauptstadt: Stadt Krasnodar 27.7.1922-10.4.1936 Stadt Maikop (Majkop) seit 10.4.1936 Das Zentrum wurde am 10.4.1936 von Krasnodar nach Maikop verlegt. Die Autonomen Gebiete gehörten zu folgenden administrativ-territorialen Einheiten: 13.2.1924-17.10.1924 im Bestände des Südöstlichen Gebietes 17.10.1924-10.1.1934 im Bestände der Nordkaukasischen Region 10.1.1934-13.9.1937 im Bestände der Asow (Asov)-Schwarzmeer-Region 13.9.1937-15.12.1990 im Bestände der Region Krasnodar In der autonomen Gebietseinheit wurden folgende administrative Kreise gebildet: Fars 27.7.1922-1925 Psekups 27.7.1922-1925 Schirwanski (Sirvanskij) 27.7.1922-24.10.1923 1922 entstand aus einem Teil des Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernements das Tscherkessische (Adygejische) Autonome Gebiet. Die doppelte Bezeichnung ist ein Hinweis, daß die Tscherkessen auch Adygejer genannt werden. Um diese nationale Gebietseinheit besser von dem ebenfalls 1922 im Nordkaukasus gebildeten Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebiet unterscheiden zu können, wurde das Tscherkessische (Adygejische) Autonome Gebiet im gleichen Jahr in Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet umbenannt. Bei einer weiteren Umbenennung im Jahre 1928 entfiel das zweite Ethnonym in der Klammer. Nach der Souveränitätserklärung des Gebietssowjets vom 28.6.1991 wurde das Autonome Gebiet am 3.7.1991 zu einer SSR im Bestände der RSFSR aufgewertet. Im folgenden Jahre wurden die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Republiknamen entfernt.
Adygien, SSR —• Adygien, Republik adiaris awtonomiuri Respublika —• Adscharische Autonome Republik
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Aginskoje, Burjatischer Autonomer Kreis
Aginskoje, Burjatischer Autonomer Kreis (russ. Aginskij Burjatskij avtonomnyj okrug), Gebiet Tschita (Cita), Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 26.9.1937-16.9.1958: Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Aginskoje (russ. Aginskij Burjat-Mongol'skij nacional'nyj okrug), Gebiet Tschita, RSFSR 16.9.1958-7.10.1977: Burjatischer Nationaler Kreis Aginskoje (russ. Aginskij Burjatskij nacional'nyj okrug), Gebiet Tschita, RSFSR seit 7.10.1977: Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje (russ. Aginskij Burjatskij avtonomnyj okrug), Gebiet Tschita, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Zentrum: Dorf Aginskoje (Aginskoe) 26.9.1937-1959 stadtähnliche Siedlung Aginskoje seit 1959 Der nationale Kreis entstand 1937 im Bestände des erneut eingerichteten Gebietes Tschita durch Ausgliederung zweier Rayons (ajmakov) aus der Burjat-Mongolischen ASSR. 1958 erfolgte die Umbenennung in den Burjatischen Nationalen Kreis Aginskoje, weil diese neue Benennung der Eigenbezeichnung der autochthonen Bevölkerung genauer entspricht. Um die Bezeichnung der autonomen nationalen Gebietskörperschaften zu vereinheitlichen, wird der Kreis mit Inkraftreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 autonomer Kreis genannt.
Aginskoje, Dorf, stadtähnliche
Siedlung (russ. selo, poselok gorodskogo tipa
Aginskoe) Das Dorf Aginskoje erhielt 1959 den höheren Status einer stadtähnlichen Siedlung. 26.9.1937-16.9.1958: Zentrum des Burjat-Mongolischen Nationalen Kreises Aginskoje, Gebiet Tschita (Cita), RSFSR 16.9.1958-7.10.1977: Zentrum des Burjatischen Nationalen Kreises Aginskoje, Gebiet Tschita, RSFSR seit 7.10.1977: Zentrum des Burjatischen Autonomen Kreises Aginskoje, Gebiet Tschita, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Ahal welayaty —• Achal, Welajat akhalcikhe, kalaki —* Achalziche, Stadt
Akkerman, Gebiet (russ. Akkermanskaja oblast'), Ukrainische gebildet:
SSR
7.8.1940
am 7.12.1940 umbenannt in Gebiet Ismail (Izmail) Zentrum:
Stadt Akkerman Am 7.12.. 1940 wurde das Zentrum des Gebietes in die Stadt Ismail verlegt und das Gebiet Akkerman in Gebiet Ismail umbenannt. Das Gebiet Akkerman entstand nach der Annexion Bessarabiens durch die Rote Armee. Südbessarabien, d.h. die rumänischen Kreise (judeje) Cetatea Albä und Ismail, wurden am
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Akmola. Gebiet 2.8.1940 der Ukrainischen SSR angegliedert und am 7.8.1940 als Gebiet Akkerman eingerichtet.
Akkerman, Stadt (russ. gorod
Akkerman)
7.8.1940-7.12.1940: Zentrum des Gebietes Akkerman, Ukrainische SSR Am 7.12.1940 wurde das Gebietszentrum in die Stadt Ismail (Izmail) verlegt. Der Stadtname wurde nicht von dem deutschen Wort Ackermann abgeleitet, sondern ist türkischen Ursprungs und bedeutet „weiße Festung".
Ak-Metschet, Stadt (russ. gorod
Ak-Mecet')
1.4.1925-24.7.1925: Hauptstadt der Kirgisischen (seit 15.6.1925 Kasachischen) ASSR, RSFSR Die Stadt Ak-Metschet wurde am 24.7.1925 in Ksyl-Orda (Kzyl-Orda=Rote Stadt) umbenannt.
Akmola, Gebiet (kasach. Akmola oblysy, russ. Akmolinskaja oblast'), Russisches Reich, Steppen-Generalgouvernement (1882-November 1917), RSFSR, Kasachische SSR (14.10.1939-26.12.1960 und 24.4.1961-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Gebiet Akmolinsk 1868-Ende 1920 und 14.10.1939-26.12.1960 Gebiet Zelinograd (Celinograd) 24.4.1961-6.7.1992 Gebiet Akmola seit 6.7.1992 gebildet 1868 als Gebiet Akmolinsk (russ.Akmolinskaja oblast') Ende 1920 umgewandelt in ein Gouvernement erneut gebildet: 14.10.1939 aufgelöst: 26.12.1960 Am 24.4.1961 erhielt das ehemalige Gebietsterritorium die Bezeichnung Gebiet Zelinograd (russ. Celinogradskaja oblast'), das vom 24.4.1961 bis zum 19.10.1965 Teil der Neulandregion war. seit 6.7.1992 Gebiet Akmola (russ. Akmolinskaja oblast') Zentrum: Stadt Omsk 1868-1919 Stadt Akmolinsk 1919-Ende 1920 und 14.10.1939-26.12.1960 Stadt Zelinograd 24.4.1961-6.7.1992 Stadt Akmola 6.7.1992-6.5.1998 Stadt Astana seit 6.5.1998 Ein Teil des Gebietes Akmolinsk wurde 1919 zur Bildung des Gouvernements Omsk abgetrennt. Das Gebiet Akmolinsk wurde am 14.10.1939 erneut aus Teilen der Gebiete Karaganda und Nordkasachstan gebildet. Mehrere Rayons wurden 1944 zur Bildung des Gebietes Koktschetaw (Kokcetav) ausgegliedert. Am 26.12.1960 erfolgte die Auflösung. Das Territorium unterstand danach bis zur Einrichtung des Gebietes Zelinograd am 24.4.1961 direkt den Behörden der am 26.12.1960 eingerichteten Neulandregion und blieb in deren Bestände bis zum 19.10.1965. Ein Teil kam 1970 zum Gebiet Turgai (Turgaj). Am 6.7.1992 erhielten Gebiet und Gebietszentrum wieder ihre historische Bezeichnung, allerdings in der kasachischen Form Akmola. In den russischsprachigen Medien der Republik und in der
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Akmolinsk, Gouvernement Russischen Föderation heißt die Stadt seitdem Akmola statt Akmolinsk, die Bezeichnung des Gebietes blieb unverändert. Dem Gebiet Akmola wurde etwa ein Viertel des am 22.4.1997 aufgelösten Gebietes Turgai angegliedert. Am 6.5.1998 erfolgte die Umbenennung der Gebietshauptstadt in Astana.
Akmola pilasy —• Astana, Stadt Ajpnola oblysy —• Akmola, Gebiet Akmola, Stadt —* Astana, Stadt Akmolinsk, Gebiet —• Akmola, Gebiet Akmolinsk, Gouvernement (russ. Akmolinskaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR (Ende 1920-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-15.8.1928) gebildet: aufgelöst:
Ende 1920 15.8.1928
Hauptstadt: Petropawlowsk (Petropavlovsk) Die territoriale Einheit entstand durch Umwandlung des gleichnamigen Gebietes in ein Gouvernement. Ein Teil des Territoriums kam am 28.5.1921 zum Gouvernement Kustanai (Kustanaj).
Akmolinsk, Kreis (russ. Akmolinskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Akmolinsk
Akmolinsk, Stadt —• Astana, Stadt AJftau Jpilasy —• Aktau, Stadt Aktail, Stadt (kasach. Aktau kalasy, russ. gorod Aktau) seit 13.9.1991: Zentrum des Gebietes Mangistau, Kasachische SSR (13.9.1991-10.12. 1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Am 1.7.1964 wurde die Stadt Aktau zu Ehren des ukrainischen Dichters Taras Schewtschenko (kasach. und russ. Sevcenko) (1814-1861), der sich in diesem Gebiet in der Verbannung befand, in Schewtschenko umbenannt. Am 13.9.1991 erfolgte die Rückbenennung.
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Alagir, Siedlung
Aktjubinsk, Gebiet (kasach. Antobe oblysy, russ. Aktjubinskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10. 12.1991), Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964) Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 10.3.1932 Zentrum: Stadt Aktjubinsk Teile des Gebietes kamen 1936 bzw. 1938 zu den neugebildeten Gebieten Kustanai (Kustanaj) und Ksyl-Orda (Kzyl-Orda).
Aktjubinsk, Gouvernement (russ. Aktjubinskaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR (28.5.1921 -15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-18.6.1928) gebildet: 28.5.1921 aufgelöst: 18.6.1928 Hauptstadt: Aktjubinsk Das Gouvernement entstand durch Ausgliederung aus dem Gouvernement Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj). Ein Teil des Gouvernementsterritoriums wurde dem am 14.1.1924 gebildeten Gouvernement Uralsk (Ural'sk) übertragen.
Aktjubinsk, Kreis (russ. Aktjubinskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Aktjubinsk
Aktjubinsk, Stadt (kasach. Antobe kalasy, russ. gorod Aktjubinsk) 28.5.1921-18.6.1928: Hauptstadt des Gouvernements Aktjubinsk, Kirgisische ASSR, RSFSR (28.5.1921-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-18.6.1928) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Aktjubinsk, Kasachische ASSR, RSFSR seit 10.3.1932: Zentrum des Gebietes Aktjubinsk, Kasachische ASSR, RSFSR (10.3. 19325.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) 3.5.1962-1.12.1964: Zentrum der Region Westkasachstan, Kasachische SSR
AJftöbe jpilasy —• Aktjubinsk, Stadt Aftöbe oblysy —• Aktjubinsk, Gebiet Alagir, Siedlung (russ. selenie Alagir) 1924-30.9.1931: Zentrum des Kreises Alagir-Ardon, Nordossetisches Autonomes Gebiet, RSFSR, Nordossetische Region (26.2.1925-30.9.1931)
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Alagir-Ardon, Kreis
Alagir-Ardon, Kreis (russ. Alagiro-Ardonskij okrug), Nordossetisches
Autonomes
Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.1925-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1924 am 17.1.1927 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Alagir
Aldan, Kreis (russ. Aldanskij okrug), Jakutische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1927 23.7.1930 Stadt Tommot
Aldan, Kreis (russ. Aldanskij okrug), Jakutische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
RSFSR
8.4.1939 11.7.1947 Stadt Aldan
Aldan, Stadt (russ. gorod
Aldan)
8.4.1939-11.7.1947: Zentrum des Kreises Aldan, Jakutische ASSR, RSFSR
Aleksandrija, Kreis (russ. Aleksandrijskij okrug), Gouvernement
Jekaterinoslaw
(Ekaterinoslav), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst:
12.4.1923 3.6.1925
Zentrum:
Stadt Aleksandrija
Aleksandrija, Stadt (russ. gorod
Aleksandrija)
12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Aleksandrija, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav), Ukrainische SSR
AleksandrOW, Kreis (russ. Aleksandrovskij
okrug), Industriegebiet Iwanowo
(Ivanovo), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum:
Stadt Aleksandrow (Aleksandrov)
Aleksandrow, Stadt (russ. gorod
Aleksandrov)
10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Aleksandrow, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR
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Alma-Ata, Gebiet
Aleksandrowsk, Gouvernement
(russ. Aleksandrovskaja gubernija), Ukrainische
SSR am 16.4.1920 gebildet aus Teilen des Gouvernements Jekaterinoslaw (Ekaterinolsav) am 23.3.1921 umbenannt in Gouvernement Saporoschje (Zaporoz'e) Hauptstadt: Aleksandrowsk (Aleksandrovsk)
Aleksandrowsk, Stadt (russ. gorod
Aleksandrovsk)
16.4.1920-23.3.1921: Hauptstadt des Gouvernements Aleksandrowsk, Ukrainische SSR (23.3.1921 umbenannt in Saporoschje/Zaporoz'e)
Aleksandrowsk, Stadt (russ. gorod
Aleksandrovsk)
4.1.1926-20.1.1927: Zentrum des Kreises Sachalin (= nördlicher Teil der Insel), Fernöstliche Region, RSFSR Die Stadt erhielt am 20.1.1927 den Beinamen Sachalinski (Sachalinskij), um sie von anderen gleichnamigen Städten Rußlands unterscheiden zu können.
Aleksandrowski, Fort (russ. Fort
Aleksandrovskij)
26.8.1920-2.9.1924 und 10.11.1924-19.2.1925: Zentrum des Landkreises Ada, der den Status eines Gouvernements hatte, Kirgisische ASSR, RSFSR
Aleksandrowski, Posten (russ. post
Aleksandrovskij)
1909-April 1917: Zentrum des Gebietes Sachalin, Russisches Reich, später RSFSR Der ehemalige Militärposten wurde am 3.6.1917 von der Provisorischen Regierung Rußlands in die Stadt Aleksandrowsk umbenannt. Am 20.1.1927 erhielt die Stadt den Beinamen Sachalinski (russ. Aleksandrovsk-Sachalinskij), um sie von anderen gleichnamigen Städten Rußlands unterscheiden zu können.
Aleksandrowsk-Sachalinski, Stadt (russ. gorod
Aleksandrovsk-Sachalinskij)
20.1.1927-20.10.1932: Zentrum des Kreises Sachalin (= nördlicher Teil der Insel), Fernöstliche Region, RSFSR 20.10.1932-18.4.1947: Zentrum des Gebietes Sachalin (= nördlicher Teil der Insel), RSFSR Die Stadt hieß bis zum 20.1.1927 Aleksandrowsk. Um sie von anderen gleichnamigen Städten Rußlands unterscheiden zu können, erhielt sie den Beinamen Sachalinski.
Alma-Ata, Gebiet (kasach. Almaty
oblysy, russ. Alma-Atinskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991)
gebildet:
10.3.1932
Zentrum:
Stadt Alma-Ata
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Alma-Ata, Kreis Rayons des Gebietes wurden am 14.10.1939 den neugeschaffenen Gebieten Dschambul (Dzambul) und Semipalatinsk angegliedert. Zur Bildung des Gebietes Taldy-Kurgan (1944 und 1967) wurden Teile des Gebietes Alma-Ata ausgegliedert. Nach der Auflösung des neugebildeten Gebietes (1959 und 1997) gehörten sie wieder zum Bestände des Gebietes Alma-Ata. Obwohl das Kasachische schon vor der Unabhängigkeitserklärung Kasachstans zur Staatssprache erklärt worden war (Sprachengesetz vom 22.9.1989), erfolgte die Angleichung der Gebietsbezeichnung an die nationale Sprache in den russischsprachigen Medien der Republik erst Mitte März 1993. Das Gebiet Alma-Ata heißt seitdem Almatinskaja oblast'. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Alma-Ata, Kreis (russ. Alma-Atinskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Alma-Ata
Alma-Ata, Stadt (kasach. Almaty kalasy, russ. gorod Alma-Ata) 5.2.1921-12.10.1922: Zentrum des Gebietes Siebenstromland (russ. Semirecenskaja oblast'), Turkestanische SSR, RSFSR 12.10.1922-14.10.1924: Zentrum des Gebietes Dschetysu (Dzetysu=Siebenstromland), Turkestanische SSR, RSFSR 14.10.1924-3.9.1928: Hauptstadt des Gouvernements Dschetysu, Kirgisische ASSR, RSFSR (14.10.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928) 30.5.1927 (Mai 1929)-5.12.1936: Hauptstadt der Kasachischen ASSR, RSFSR (s. Details unter Kasachstan, Republik) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Alma-Ata, Kasachische ASSR, RSFSR seit 10.3.1932: Zentrum des Gebietes Alma-Ata, Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.19325.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) 5.12.1936-10.12.1991: Hauptstadt der Kasachischen SSR 10.12.1991-10.12.1997: Hauptstadt der Republik Kasachstan Am 5.2.1921 erhielt die Stadt Werny (Vernyj) die kasachische Benennung Almaty. Im Russischen heißt sie seitdem Alma-Ata. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich der Republik wurde im Sprachengesetz vom 22.9.1989 das Kasachische zur Staatssprache erklärt. In den russischsprachigen Medien Kasachstans erfolgte der Wechsel von Stadt und Gebiet Alma-Ata zu Stadt und Gebiet Almaty erst Mitte März 1993. Die neue Transkription lautet statt Alma-Ata und Alma-Atinskaja oblast' jetzt Almaty und Almatinskaja oblast'. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten. Mit Wirkung vom 10.12.1997 war die Hauptstadt der Republik Kasachstan von Almaty nach Akmola (seit 6.5.1998 Astana) im Norden verlegt worden.
Almatinskaja oblast' —• Alma-Ata, Gebiet Almaty jpalasy —• Alma-Ata, Stadt
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Altai, Republik
Almaty oblysy —• Alma-Ata, Gebiet Altai, Gouvernement (russ. Altajskaja gubernija), Rußland, Russische Republik, Russische Sowjetrepublik, RSFSR (seit 25.1.1918) gebildet: aufgelöst:
20.4.1917 25.5.1925
Hauptstadt: Barnaul Am 20.4.1917 verfügte die Provisorische Regierung in Petrograd die Ausgliederung des Gouvernements Altai (Altaj) aus dem südlichen Teil des Gouvernements Tomsk. 1921 wurde ein Teil zur Bildung des Gouvernements Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) abgetrennt. Aus einem Teil des Gouvernements Altai entstand am 1.6.1922 das Oiratische Autonome Gebiet, das restliche Territorium kam bei der Auflösung zur Region Sibirien.
Altai, Region (russ. Altajskij kraj), RSFSR; Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 28.9.1937 Zentrum: Stadt Barnaul Die Region Altai (Altaj) entstand bei der Aufteilung der Westsibirischen Region. Teile der Region wurden 1944 zur Bildung des Gebietes Tomsk abgetrennt. Zur Region gehörten folgende territoriale Einheiten: Oirotisches Autonomes Gebiet 28.9.1937-7.1.1948 Autonomes Gebiet Berg-Altai 7.1.1948-15.12.1990
Altai, Republik (russ. Respublika Altaj), Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 1.6.1922-2.3.1932: Oiratisches Autonomes Gebiet (russ. Ojratskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR Zentrum: Dorf Ulalinskoje(Ulalinskoe) 1.6.1922-1922 DorfUlala 1922-27.2.1928 Stadt Ulala 27.2.1928-2.3.1932 Ulala erhielt am 27.2.1928 Stadtstatus. 2.3.1932-7.1.1948: Oirotisches Autonomes Gebiet (russ Ojrotskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR Zentrum:
Stadt Ulala 2.3.1932-17.6.1932 Stadt Oirot-Tura (Ojrot-Tura) 17.6.1932-7.1.1948 Ulala wurde am 17.6.1932 in Oirot-Tura umbenannt.
7.1.1948-3.7.1991: Autonomes Gebiet Berg-Altai (russ. Gorno-Altajskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR Zentrum:
Stadt Gorno-Altaisk (Gorno-Altajsk) Oirot-Tura wurde am 7.1.1948 in Gorno-Altaisk umbenannt.
3.7.1991-8.2.1992: Sozialistische Sowjetrepublik Berg-Altai, SSR Berg-Altai (russ. Gorno-Altajskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Gorno-Altajskaja SSR),
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Alytus, Kreis RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Gorno-Altaisk 8.2.1992-7.5.1992: Republik Berg-Altai (russ. Respublika Gornyj Altaj), Russische Föderation Hauptstadt: Gorno-Altaisk seit 7.5.1992: Republik Altai Hauptstadt: Gorno-Altaisk Die drei Autonomen Gebiete gehörten zu folgenden Regionen: 25.5.1925-30.7.1930 im Bestände der Sibirischen Region 30.7.1930-28.9.1937 im Bestände der Westsibirischen Region 28.9.1937-15.12.1990 im Bestände der Region Altai Das Autonome Gebiet Berg-Altai, das aus einem Teil des Gouvernements Altai entstand, hieß zuerst Oiratisches Autonomes Gebiet, weil die Altaier bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts vom Oiratisch-Dsungarischen Khanat in Zentralasien unterworfen waren. Statt dieser westmongolischen Bezeichnung wurde das Siedlungsgebiet der turksprachigen Bevölkerung im Altai-Gebirge seit dem 2.3.1932 Oirotisches Autonomes Gebiet genannt. Die 1948 erfolgte Umbenennung in Autonomes Gebiet Berg-Altai entsprach ihrem historischen Namen und ihrer Selbstbezeichnung. Nach einer Souveränitätserklärung wurde das Autonome Gebiet 1991 zu einer SSR im Rahmen der RSFSR aufgewertet. Die Entfernung der Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus der Republikbezeichnung und ihre Verkürzung folgten im nächsten Jahr.
Alytaus apskritis —• Alytus, Kreis AlytuS, Kreis (lit. Alytaus apskritis, russ. Alitusskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Alytus
Alytus, miestas —• Alytus, Stadt Alytus, Stadt (lit. miestas Alytus, russ. gorod Alitus) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Alytus, Republik Litauen
ambrolauri, kalaki —• Ambrolauri, Stadt Ambrolauri, Stadt (georgisch kalaki ambrolauri, russ. gorod Ambrolauri) seit 1995: Zentrum des Kreises Ratscha-Letschkumi und Kwemo-Swaneti, Georgien
Amudarja-Abteilung
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—• Amudarja, Gebiet
Amur, Gebiet
Amudarj 0, Gebiet (russ. Amudar'inskaja
oblast')
1874-Dezember 1920: Amudarja-Abteilung (russ. Amudar'inskij otdel) Dezember 1920-27.10.1924: Gebiet Amudarja Zentrum:
Stadt Petro-Aleksandrowsk (Petro-Aleksandrovsk) 1874-Dezember 1920 Stadt Turtkul (Turtkul') Dezember 1920-27.10.1924 Die Stadt Petro-Aleksandrowsk wurde im Dezember 1920 in Turtkul umbenannt.
Abteilung und Gebiet Amudarja gehörten zu folgenden territorialen Einheiten: 1874-1886 im Bestände des Generalgouvernements Turkestan, Russisches Reich 1886-20.4.1917 im Bestände des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja) der Grenzmark Turkestan, Russisches Reich 20.4.1917-30.4.1918 im Bestände des Gebietes Syrdarja, Rußland, Russische Republik, Russische Sowjetrepublik, RSFSR (seit 25.1.1918) 30.4.1918-24.9.1920 im Bestände des Gebietes Syrdarja der Sowjetrepublik Turkestan, RSFSR 24.9.1920-27.10.1924 direkt im Bestände der Turkestanischen SSR, RSFSR Im Friedens vertrag von 1873 hatte das Khanat Chiwa (Chiva) sein Territorium rechts des Amudarja (Amudar'ja) an Rußland abtreten müssen. Aus den neuen Gebietsgewinnen wurde noch im gleichen Jahr der Kreis Amudarja eingerichtet und dieser ein Jahr später in Amudarja-Abteilung umbenannt und als selbständige administrative Einheit dem Generalgouvernement Turkestan eingegliedert. Die Bezeichnung Abteilung (russ.otdel), die einem Kreis oder Landkreis entsprach, erhielten im Russischen Reich im 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts territoriale Einheiten eines Gebietes, das eine besondere militärische B e d e u t u n g hatte. Mit der E i n f ü h r u n g eines neuen V e r w a l t u n g s s t a t u t s f ü r das Generalgouvernement im Jahre 1886 kam die Amudarja-Abteilung zum Gebiet Syrdarja der nunmehr offiziell genannten Grenzmark Turkestan (Turkestanskij kraj). Als südwestlicher Teil dieses Gebietes gehörte die Abteilung seit 1918 zur neugegründeten Sowjetrepublik Turkestan. Mit der Annahme der zweiten Verfassung der Turkestanischen Sowjetrepublik am 24.9.1920 wurde die Amudarja-Abteilung als selbständige administrative Einheit wieder aus dem Gebiet Syrdarja ausgegliedert und im Dezember des gleichen Jahres zu einem Gebiet aufgewertet. Das mehrheitlich von Karakalpaken besiedelte Gebiet wurde nach seiner Auflösung im Zuge der„nationalen Abgrenzung" Mittelasiens am 16.2.1925 Bestandteil des neugebildeten Karakalpakischen Autonomen Gebietes. Gleichzeitig mit der Umwandlung der Abteilung in ein Gebiet wurde das Zentrum Petro-Aleksandrowsk, welches seit 1874 Hauptort der Amudarja-Abteilung gewesen war, in Turtkul umbenannt.
Amur, Gebiet (russ. Amurskaja oblast'),
Russisches Reich, AmurGeneralgouvernement (1884-Dezember 1917), RSFSR gebildet: 1858 am 6.4.1920 in gleichnamiges Gouvernement umgewandelt Zentrum:
Stadt Blagoweschtschensk (Blagovescensk)
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Amur, Gebiet
Amur, Gebiet (russ. Amurskaja oblast'), Fernöstliche Region
(20.10.1932-20.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-2.8.1948), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 20.10.1932 Zentrum: Stadt Blagoweschtschensk (Blagovescensk) Das Gebiet entstand aus dem Territorium des ehemaligen Kreises Amur. Seit dem 2.8.1948 ist es nicht mehr einer Region untergeordnet. Gleichzeitig wurden sechs östliche Rayons des Gebietes Tschita (Cita) angegliedert. Zur Bildung des Seja-Gebietes (Zeja-Gebietes) waren 1934 sechs Rayons abgetrennt worden.
Amur-Generalgouvernement
(russ. Priamurskoe general-gubernatorstvo, Russisches Reich (1884-16.3.1917), Rußland (16.3.1917-14.9.1917), Russische Republik (14.9.1917-7.11.1917) gebildet: 1884 aufgelöst: November 1917 Das Generalgouvernement bestand zuletzt aus den Gebieten Amur, Kamtschatka (Kamcatka), Primorje (Primor'e) und Sachalin. Der Amtssitz des Generalgouverneurs befand sich in Chabarowsk (Chabarovsk), das bis 1893 Chabarowka (Chabarovka) hieß. Das Amt des Generalgouverneurs wurde mit der Märzrevolution von 1917 abgeschafft, das Generalgouvernement bestand aber noch bis zum Sturz der Provisorischen Regierung im November 1917.
Amur, Gouvernement
(russ. Amurskaja gubernija), Fernöstliche Republik (6.4.192015.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-4.1.1926), RSFSR am 6.4.1920 gebildet aus dem Gebiet Amur aufgelöst: 4.6.1926 Hauptstadt: Blagoweschtschensk (Blagovescensk) Im Zuge der Rayonierung entstanden aus dem aufgelösten Gouvernement innerhalb der am 4.1.1926 gebildeten Fernöstlichen Region die Kreise Amur und Seja (Zeja).
Amur, Gouvernement
(russ. Priamurskaja gubernija), Gebiet Fernost, RSFSR
gebildet: 1.1.1923 aufgelöst: 1.10.1923 Hauptstadt: Chabarowsk (Chabarovsk) Innerhalb des Gebietes Fernost war aus dem nördlichen Teil des Gouvernements Primorje (Primor'e) 1923 vorübergehend das Amur-Gouvernement ausgegliedert worden.
Amur, Kreis (russ. Amurskij okrug), Fernöstliche Region,
RSFSR gebildet: 4.1.1926 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Blagoweschtschensk (Blagovescensk) Der administrative Kreis entstand aus einem Teil des Amur-Gouvernements (Amurskaja gubernija). Aus seinem Territorium wurde 1932 das Amur-Gebiet gebildet.
64
Andischan, Stadt
Anadyr, Arbeitersiedlung, seit Januar 1965 Stadt (russ. rabocij poselok, gorod Anadyr') seit 10.2.1934: Zentrum des Autonomen (bis 7.10.1977 Nationalen) Kreises der Tschuktschen, Fernöstliche Region (10.12.1934-22.7.1934), Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) im Bestände der Fernöstlichen Region (22.7.1934-20.10.1938) und der Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938- 18.5.1951), direkt im Bestände der Region Chabarowsk (18.5.1951-3.12.1953), im Bestände des Gebietes Magadan (3.12.1953-17.6.1992); RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Andiiski, Kreis (russ. Andijskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.1.1921 1928 Dorf Botlich
Andischan, Gebiet (usbek. Andizon vilojati, russ. Andizanskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: Zentrum:
6.3.1941 Stadt Andischan (Andizan)
Das Gebiet entstand durch Ausgliederung aus dem Gebiet Fergana. Ein Teil des Gebietes Namangan wurde bei seiner Auflösung am 25.1.1960 dem Gebiet Andischan angegliedert. Am 18.12.1967 erfolgte die Wiedereinrichtung des Gebietes Namangan aus Teilen der Gebiete Andischan und Fergana, (s. Namangan, Gebiet)
Andischan, Kreis (russ. Andizanskij okrug), Usbekische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
29.9.1926 17.8.1930 Stadt Andischan (Andizan)
Andischan, Stadt (usbek. Andizon sahri, russ. gorod Andizan) 29.9.1926-17.8.1930: Zentrum des Kreises Andischan, Usbekische SSR seit 6.3.1941: Zentrum des Gebietes Andischan, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
AndiJbn satyri —* Andischan, Stadt Andiion vilojati —• Andischan, Gebiet Anew —• Annau
65
Annau. stadtähnliche Siedlung
Annau, Stadtähnliche Siedlung (turkmen. Änew §äher tipli poselok, russ. poselok gorodskogo tipa Annau) seit 18.5.1992: Zentrum des Welajats Achal, Turkmenistan
aphhazethis awtonomiuri Respublika —• Abchasien, Autonome Republik Aragacotni marz
Aragazotn, Gebiet
Aragazotn, Gebiet (armen. Aragacotni marz, russ. Aragacotnskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
1.12.1995 Stadt Aschtarak (Astarak)
Ararat, Gebiet (armen. Ararati marz, russ. Araratskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
1.12.1995 Stadt Artaschat (Artasat)
Ararati marz —• Ararat, Gebiet Archangelsk, Gebiet (russ. Archangel'skaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: Zentrum:
23.9.1937 Stadt Archangelsk (Archangel'sk)
Zum Gebiet gehört seit dem 23.9.1937 der Nationale (seit 7.10.1977 Autonome) Kreis der Nenzen. Es entstand bei der Aufteilung des Nördlichen Gebietes in die Gebiete Archangelsk und Wologda(Vologda).
Archangelsk, Gouvernement (russ. Archangel'skaj a gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Archangelsk (Archangel'sk) Am 8.6.1920 entstand aus den hauptsächlich von Kareliern besiedelten Gebieten der Gouvernements Olonez (Olonec) und Archangelsk die Karelische Arbeitskommune. Mit dem finnisch-sowjetrussischen Friedensvertrag vom 14.10.1920 erhielt Finnland den Amtsbezirk Petschenga (russ. Pecengskaja volost') mit der gleichnamigen eisfreien Bucht aus dem Landkreis Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) des Gouvernements Archangelsk. Weitere Teile wurden an das 1921 gegründete Autonome Gebiet der Komi (Syrjänen) und das 1927 neugeschaffene Gebiet Leningrad abgetrennt. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Archangelsk 1929 Bestandteil der neu eingerichteten Nördlichen Region.
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Ardon, Kreis
Archangelsk, Kreis (russ. Archangel'skij okrug), NördlicheRegion, gebildet: aufgelöst:
15.7.1929 23.7.1930
Zentrum:
Stadt Archangelsk (Archangel'sk)
Archangelsk, Stadt (russ. gorod
RSFSR
Archangel'sk)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Archangelsk, Russisches Reich, RSFSR 14.1.1929-5.12.1936: Zentrum der Nördlichen Region, RSFSR 15.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Archangelsk, Nördliche Region, RSFSR 5.12.1936-23.9.1937: Zentrum des Nördlichen Gebietes, RSFSR seit 23.9.1937: Zentrum des Gebietes Archangelsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Archonskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Archonskaja) 1924-1926: Zentrum des Kreises Giseldon (Gizel'don), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.1925-1926), RSFSR
Ardagan, Kreis (russ. Ardaganskij okrug) gebildet: 1878 bis 16.3.1921 im Bestände des Gebietes Kars Zentrum: Stadt Ardagan Als Teil des im südwestlichen Transkaukasus gebildeten Gebietes Kars gehörte der Kreis Ardagan bis zum 3.3.1918 (Frieden von Brest-Litowsk/Brest-Litovsk) zum Russischen Reich und zu Rußland. Von April 1918 bis März 1919 war er türkisch besetzt und befand sich dann bis April 1919 unter britischer Militärverwaltung, bevor er in die Verwaltungshoheit der Georgischen Demokratischen Republik überging. Seit Februar 1921 war er wieder von der türkischen Armee eingenommen und kam im Bestände des Gebietes Kars mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 endgültig zum Staatsgebiet der Türkei, (s. auch Kars, Gebiet)
Ardagan, Stadt (russ. gorod Ardagan) 1878-16.3.1921: Zentrum des Kreises Ardagan, Russisches Reich, Rußland, Georgische Demokratische Republik (April 1919-Februar 1921), seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei
Ardon, Kreis (russ. Ardonskij okrug), NordossetischesAutonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 16.11.1925 gebildet als selbständiger Kosakenkreis mit dem Status eines Rayons 17.1.1927 umbenannt in Kreis Priteretschny (Priterecnyj) (deutsch=Terek-Kreis) und bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons Zentrum: Siedlung Ardonskoje (Ardonskoe) 16.11.1925-1926 Kosakensiedlung (stanica) Ardonskaja 1926-17.1.1927
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Ardonskaja, Kosakensiedlung
A r d o n s k a j a , Kosakensiedlung (russ. stanica Ardonskaja) 1926-17.1.1927: Zentrum des Kreises Ardon, Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 17.1.1927-30.9.1931: Zentrum des Kreises Priteretschny (Priterecnyj) (deutsch=TerekKreis), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
A r d o n s k o j e , Siedlung (russ. selenie Ardonskoe) 16.11.1925-1926: Zentrum des Kreises Ardon, Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Argajasch, Arbeitersiedlung (russ. rabocij poselok Argajas) 17.1.1934-17.11.1934: Zentrum des Nationalen Kreises Argajasch, Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk), RSFSR
Argajasch, Nationaler Kreis (russ. Argajasskij nacional'nyj okrug), Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk), RSFSR gebildet: 17.1.1934 aufgelöst: 17.11.1934 Zentrum: Arbeitersiedlung Argajasch (Argajas) Der kurzlebige nationale Kreis war fur die baschkirische Minderheit im Gebiet Tscheljabinsk eingerichtet worden.
Arkalyk, Stadt (kasach. Arkalyk kalasv, russ. gorod Arkalyk) 23.11.1970-2.6.1988 und 17.8.1990-22.4.1997: Zentrum des Gebietes Turgai (Turgaj), Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991)
Armawir, Gebiet (armen. Armawiri marz, russ. Armavirskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
1.12.1995 Stadt Armawir (Armavir)
Armawir, kaghak —• Armawir, Stadt Armawir, Kreis (russ. Armavirskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Armawir (Armavir)
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Armenien, Republik
Armawir, Stadt (russ. gorod
Armavir)
2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Armawir, Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10. 1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930, RSFSR
Armawir, Stadt (armen, kaghak Armawir, russ. gorod
Armavir) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Armawir, Republik Armenien Die Stadt hieß bis zum 4.12.1995 Oktemberjan.
Armawiri marz
Armawir, Gebiet
Armenien, Republik, offizielle Kurzform Armenien
(armen. Hajastani Hanrapetuthjun, Hajastan, russ. Respublika Armenija, Armenija) Republik Armenien proklamiert: 28.5.1918 aufgelöst: 2.12.1920 Hauptstadt: Erewan 20.6.1918-2.12.1920 Armenische Sozialistische Sowjetrepublik, Armenische SSR (russ. Armjanskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Armjanskaja SSR) proklamiert: 29.11.1920 am 23.8.1990 umbenannt in Republik Armenien Hauptstadt: Eriwan (Erivan'), Jerewan (Erevan) 4.12.1920-18.2.1921 und 2.4.192123.8.1990) Republik Armenien seit 23.8.1990 Hauptstadt: Erewan Die Hauptstadt Armeniens heißt armenisch Erewan. Die Transkription im Russischen wurde per Gesetz vom 17.8.1936 geändert. Seitdem heißt sie statt Eriwan (Erivan') Jerewan (Erevan). Gliedstaat der UdSSR: im Bestände der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik 30.12.1922-5.12.1936 direkt: 5.12.1936-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Territoriale Einheiten in der Republik Armenien und in der Armenischen SSR Nachitschewaner SSR 1.12.1920-16.3.1921 Kreis Kagysman (Kagyzman), Gebiet Kars April 1919-Oktober 1920 Kreis Kars, Gebiet Kars April 1919-Oktober 1920 Kreis Olty (Ol'ty), Gebiet Kars Juli 1919-September 1920 Kreis Eriwan (Erivan') April 1929-Mitte 1930 Kreis Leninakan April 1929-Mitte 1930 Kreis Lori-Pambak April 1929-Mitte 1930 Kreis Nor-Bajaset (Nor-Bajazet) April 1929-Mitte 1930 Kreis Sangesur (Zangezur) April 1929-Mitte 1930 Kreis Jerewan 17.1.1952-18.4.1953
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Armenien, Republik Kreis Kirowakan (Kirovakan) 17.1.1952-18.4.1953 Kreis Leninakan 17.1.1952-18.4.1953 Gebiet Aragazotn (Aragacotn) seit 1.12.1995 Gebiet Ararat seit 1.12.1995 Gebiet Armawir (Armavir) seit 1.12.1995 Gebiet Gecharkunik seit 1.12.1995 Gebiet Kotajk seit 1.12.1995 Gebiet Lori seit 1.12.1995 Gebiet Schirak (Sirak) seit 1.12.1995 Gebiet Sjunik seit 1.12.1995 Gebiet Tawusch (Tavus) seit 1.12.1995 Gebiet Waiozdsor (Vajocdzor) seit 1.12.1995 Stadt Erewan (hat seit 1.12.1995 Status eines Gebietes) Das Transkaukasische Kommissariat und der Transkaukasische Sejm (s. Transkaukasien), welche die Ergebnisse der Brester Waffenstillstandsverhandlungen (3.12.1917-3.3.1918) zunächst nicht anerkannten, hatten seit Dezember 1917 in Ersindschan und Trapezunt separate Verhandlungen mit der Türkei geführt, konnten aber den türkischen Vormarsch im Transkaukasus nicht aufhalten. Im Mai 1918 drangen osmanische Truppen in Ostarmenien (Russsisch-Armenien) ein und okkupierten einen großen Teil des Landes. Armenische Verbände leisteten bei Sardarabad (heute Armavir) erfolgreichen Widerstand und konnten somit eine Einnahme Eriwans und ganz Ostarmeniens verhindern. In dem am 4.6.1918 in Batum abgeschlossenen Friedensvertrag mußte die armenische Delegation der Abtretung folgender Teile Ostarmeniens zustimmen: des ganzen Landkreises Surmalu, drei Viertel der Landkreise Aleksandropol (Aleksandropol') (später Leninakan, jetzt Gjumri) und Etschmiadsin (Ecmiadzin) und vonTeilen der Landkreise Scharur-Daralages (SarurDaralagez) und Eriwan. Es verblieben nur die Hauptstadt, die Ararat-Ebene und das Hochland um den Sewansee. Mit 9 000 km 2 bestand Armenien nur noch aus einem kleinen Bruchteil seines historischen Gebietes. Nach dem Zerfall der am 22.4.1918 proklamierten Transkaukasischen Demokratischen Föderativen Republik am 26.5.1918 war zwei Tage später (28.5.1918) vom Armenischen Nationalrat in Tiflis die Armenische Republik proklamiert worden. Die hier ebenfalls gebildete Regierung der Armenischen Republik übersiedelte am 20.6.1918 nach Erewan. Eriwan war bis dahin nur die Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements, während sich das multinationale Tiflis zu einem Zentrum ganz Transkaukasiens entwickelt hatte, in dem sich Institutionen befanden, die für die ganze Region von Bedeutung waren. Hier hatte der Statthalter des Zaren für den gesamten Kaukasus bis 1917 seinen Amtssitz. Tiflis zählte 1913 schon 194 000 Einwohner, in Eriwan waren es ein Jahr später nur 29 000. Außerdem gehörte Tiflis ebenso wie Baku zu den Urbanen Zentren mit einem erheblichen armenischen Bevölkerungsanteil. Hier lebten mehr Armenier als in Eriwan und hier entstand 1890 die Partei der Daschnaken (Dasnakcutjun), welche von 1918 bis 1920 die Regierung der Republik Armenien stellte. Nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg mußte sich die türkische Armee gemäß den Bestimmungen des Waffenstillstandsabkommens von Mudros (30.10.1918) hinter die russisch-türkische Grenze von 1914 zurückziehen. Zuletzt wurde Anfang März das Gebiet Kars geräumt. Großbritannien übernahm die Rolle als neue Hegemonialmacht im Transkaukasus. Im März 1919 hatte britische Infanterie das Gebiet Kars unter ihre Kontrolle gebracht. Bis zu einer Friedensregelung wurde es zu einem vorläufigen Mandatsterritorium erklärt. In Georgien war die britische Armee in Batumi, Poti, Tbilisi und
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Armenien, Republik anderen strategisch wichtigen Punkten präsent. In Erewan unterhielten die Engländer eine Militärvertretung. Innen- und außenpolitische Gründe zwangen Großbritannien jedoch, seine Militärpräsenz im Transkaukasus abzubauen. Vorher wurden die Gebiete Batum und Kars in die Verwaltungshoheit der Republiken Armenien und Georgien übergeben. Zusätzlich zu den 1918 von den Osmanen geräumten Teilen des Gouvernements Eriwan erhielten die Armenier im April 1919 die Kreise Kars und Kagysman und im Juli 1919 den Kreis Olty des Gebietes Kars. Der nördlich gelegene Kreis Ardagan des Gebietes Kars war seit April 1919 Bestandteil der Georgischen Demokratischen Republik. Eine endgültige Friedensregelung in der ostanatolisch-transkaukasischen Region sollte mit dem Vertrag von Sevres erreicht werden. Im Frühjahr 1919 hatten die Delegationen von West- und Ostarmenien auf der Pariser Friedenskonferenz in einem gemeinsamen Memorandum ein Großarmenien angestrebt, das vom Schwarzen Meer bis zum Mittelmeer reichen sollte. Mehrere der geforderten Gebiete hatten nie zu Armenien gehört und wurden nur aus sicherheits-und handelspolitischen Gründen beansprucht. Diese übertriebenen territorialen Forderungen fanden in Versailles keine Unterstützung. Anläßlich des ersten Jahrestages der Armenischen Republik hatten die Daschnakenführer am 28.5.1919 in Überschätzung ihrer Möglichkeiten eine Annexion Türkisch-Armeniens (Westarmeniens) angekündigt. Als mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Sevres durch die Regierung des Sultans (10.8.1920) das Osmanische Reich aufgelöst wurde und der türkische Rumpfstaat nur noch auf die Umgebung von Istanbul, Nord- und Mittelanatolien und im europäischen Teil auf das kleine Gebiet bis zur Tschataldschalinie beschränkt werden sollte, begannen die Nationalisten unter Mustafa Kemal (später Atatürk), den nationalen Widerstand zu organisieren. In Ostanatolien war nach der Veröffentlichung des Vertrages im Mai 1920 schon Anfang Juni die Mobilmachung angeordnet worden. Im gleichen Monat stießen die türkischen Truppen in Richtung Kaukasus vor und eroberten Türkisch-Armenien, das nach den Plänen der Siegermächte des Ersten Weltkrieges Teil eines selbständigen Staates werden sollte. Laut Vertrag von Sevres (Teil 6, Paragraph 89) sollte sich die Türkei einem Schiedsspruch des USPräsidenten über die Angliederung Westarmeniens an die Republik Armenien unterwerfen. Präsident Wilson legte schließlich am 2.11.1920 eine Grenzziehung fest, die vorsah, daß die Provinzen Van und Bitlis und Teile der Provinzen Erzurum und Trapezunt zu Armenien kommen, das somit einen Zugang zum Schwarzen Meer erhalten hätte. Die militärische Lage machte diese Entscheidung aber hinfallig. Im September 1920 überschritten die Streitkräfte der türkischen Nationalisten die Reichsgrenze von 1914 und nahmen bis zum Oktober die Kreise Olty, Kagysman und Kars des Gebietes Kars ein. Bis zum November eroberten sie fast die ganze Republik Armenien. Das Vordringen der türkischen Armee in West- und Ostarmenien war immer mit einer physischen Vernichtung der armenischen Bevölkerung verbunden. Als Reaktion auf die Massaker der Türken gab es auch Greueltaten der Armenier an der muslimischen Bevölkerung, wenn es die Machtverhältnisse ermöglichten. Ende 1920 befand sich die Republik Armenien in einer ausweglosen Situation, da sich sowohl türkische als auch sowjetische Truppen der Hauptstadt näherten. Am 29.11.1920 proklamierte ein Revolutionskomitee in Karawan-Sarai (Karavan-Saraj, seit 1920 Idschewan/ Idzevan), einem Dorf in der Nähe der aserbaidschanischen Grenze, Armenien zu einer Sozialistischen Sowjetrepublik, während im 100 km entfernten Erewan die armenische Regierung gezwungen war, nach Ultimaten des sowjetischen Vertreters in Armenien und des Kommandierenden der türkischen Truppen, mit beiden Seiten in Verhandlungen zu treten. Sie endeten mit dem armenisch-türkischen Vertrag von Aleksandropol vom 2.12.1920, der den Frieden von Sevres außer Kraft setzte und Armenien auf das Gebiet von Erewan und den Sewansee beschränkte, da fast zwei Drittel der Republik von osmanischen Truppen besetzt
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Armenien, Republik waren. Das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Vertreter der RSFSR war die Übergabe der Macht an die Kommunisten, denn das restliche Armenien hatte sich, um der Gefahr eines erneuten Genozids zu entgehen, für die sowjetische Diktatur entschieden. Am 4.12.1920 marschierte die Rote Armee in Erewan ein. In einer Note vom 10.12.1920 forderte die Regierung Sowjetarmeniens eine Revision des Vertrages von Aleksandropol, was von der türkischen Seite abgelehnt wurde. Ankara war aber schließlich zu neuen Verhandlungen bereit. Am 16.3.1921 wurde in Moskau zwischen Sowjetrußland und der Türkei ein Freundschafts-und Bruderschaftsvertrag abgeschlossen, der die neue türkische Nordostgenze festlegte und somit den Vertrag von Aleksandropol vom 2.12.1920 offiziell aufhob. Hatte sich Sowjetrußland in einem Dekret vom 13.1.1918 noch für das Recht der Armenier auf freie Selbstbestimmung bis hin zur vollständigen Unabhängigkeit in dem damals von russischen Truppen eroberten Türkisch-Armenien (russ. Tureckaja Armenija) eingesetzt, so war ihm später eine Allianz mit der Türkei auf Kosten Armeniens wichtiger. Moskau unterstützte nicht einen antibolschewistischen armenischen Staat, der sich außenpolitisch zu den Westalliierten orientiert hatte. Lenin wollte mit der vertraglichen Regelung der Grenze ein weiteres Vordringen der türkischen Armee nach Aserbaidschan verhindern und mit territorialen Zugeständnissen zugleich die Türkei als Verbündeten gegen die Entente-Mächte gewinnnen. Er hoffte, die abgetretenen Gebiete bei einer späteren günstigeren Machtkonstellation wiedergewinnen zu können. Eine Revision der Grenzziehung von 1921 ist unter Stalin nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer Propagandakampagne und auf diplomatischem Wege erfolglos versucht worden. Mit Westarmenien (Türkisch-Armenien), dem Gebiet Kars und Teilen des ehemaligen Gouvernements Eriwan befand sich der Großteil des historischen Armeniens unter türkischer Verwaltung, während ein Teil Ostarmeniens (Russisch-Armeniens) unter sowjetische Kontrolle geriet. Da Ankara auf separaten Friedensverträgen mit den drei transkaukasischen Sowjetrepubliken bestand, wurde am 13.10.1921 in Kars ein Freundschaftsvertrag zwischen Armenien, Aserbaidschan und Georgien (als einem Verhandlungspartner) und der Türkei geschlossen, der den Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 bestätigte. In einem militärpolitischen Abkommen mit der Armenischen SSR vom 2.12.1920 hatte die Sowjetregierung folgende Teile Transkaukasiens als unbestreitbares Territorium Sowjetarmeniens anerkannt: Das ehemalige Gouvernement Eriwan, einen Abschnitt des Kreises Kars des gleichnamigen Gebietes, den Landkreis Sangesur und einen Teil des Landkreises Kasach (Kazach) des ehemaligen Gouvernements Jelisawetpol (ElizavetpoF) sowie Teile des ehemaligen Gouvernements Tiflis. Zum Zeitpunkt der kommunistischen Machtübernahme waren aber noch nicht alle diese Gebietsteile sowjetisiert und im Bestände der Armenischen SSR. Andere wurden unter Verletzung des obigen Abkommens den Nachbarstaaten zugesprochen. Als die Rote Armee im Dezember 1920 die Republik Armenien eroberte, war es den Daschnaken gelungen, das südliche Sangesur zu halten und hier eine Regierung zu bilden, die seit April 1921 „Regierung Bergarmeniens" hieß. Am 15.7.1921 war dieses Gebiet schließlich von der Roten Armee eingenommen worden. Über das türkisch besetzte Gebiet Kars wurde erst mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 entschieden. Mehr als 96 % seines Territoriums wurden der Türkei zugestanden. Den Rest (russ. Agbabinskij ucastok im ehemaligen Kreis Kars) erhielt Sowjetarmenien. Zum ehemaligen Gouvernement Eriwan gehörten auch Stadt und Landkreis Aleksandropol, die seit dem 7.11.1920 zum zweiten Mal türkisch besetzt waren und erst mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 wieder zu Armenien kamen. Endgültig von türkischen Truppen geräumt wurden sie am 22.4.1921. Dagegen blieb der Landkreis Surmalu des Gouvernements
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Armenien, Republik Eriwan (Hauptort Igdyr') mit dem Großen und Kleinen Ararat, den nationalen Symbolen Armeniens, auf Grund des gleichen Vertrages bei der Türkei. Stadt und Landkreis Nachitschewan (Nachicevan'), vorher ebenfalls zum Gouvernement Eriwan gehörig, wurden aus außenpolitischen Gründen im sowjetisch-türkischen Vertrag vom 16.3.1921 Sowjetaserbaidschan unterstellt, obwohl Baku schon am 1.12.1920 eine Verzichtserklärung zugunsten der Armenischen SSR abgegeben hatte (s. unter Nachitschewan). Nach der Proklamation der Armenischen SSR verzichtete die Aserbaidschanische SSR in einer Erklärung vom 1.12.1920 zugunsten Armeniens auch auf das Territoriums von BergKarabach, das zum ehemaligen Gouvernement Jelisawetpol gehört hatte und zwischen beiden Staaten umstritten war. In einem Dekret der armenischen Sowjetregierung vom 12.6.1921 wurde es zu einem untrennbaren Bestandteil Sowjetarmeniens erklärt. Wegen außenpolitischer Interessen Moskaus wurde Berg-Karabach aber schon am 5.7.1921 wieder Aserbaidschan unterstellt, (s. unter Berg-Karabach) Als im Februar 1921 die in Armenien befindlichen Einheiten der Roten Armee nach Georgien verlegt wurden, um auch hier die bürgerliche Regierung zu stürzen, erhob sich die armenische Bevölkerung unter Führung der Daschnaken gegen das bolschewistische Regime. Der bewaffnete Widerstand begann im südlich gelegenen Sangesur und am 18.2.1921 nahmen die daschnakischen Aufständischen Erewan ein, wo sie ein Komitee zur Rettung des Vaterlandes als nationale Regierung einsetzten. Die kommunistische Führung flüchtete in einem gepanzerten Zug nach Nachitschewan. Erst nach der Unterwerfung Georgiens kehrten die Truppen der Roten Armee nach Armenien zurück, überwältigten die Streitkräfte der Daschnaken und besetzten am 2.4.1921 wieder Erewan. Die nationalen Kampfverbände und tausende Zivilisten zogen sich in die südliche Bergregion von Sangesur zurück, wo sie sich noch bis zum 15.7.1921 halten konnten. Danach fanden die Reste der armenischen nationalen Armee und zehntausende Flüchtlinge Zuflucht im Iran. Im Norden wurde nach einem Abkommen mit der Georgischen SSR vom 6.11.1921 die ehemalige neutrale Zone Lori mit kompakt siedelnder armenischer Bevölkerung der Armenischen SSR angegliedert. Wegen gegenseitiger territorialer Ansprüche in diesem Grenzgebiet war es nach dem Abzug der türkischen Armee am 9.12.1918 zwischen den Republiken Georgien und Armenien zum bewaffneten Konflikt gekommen, der nach Intervention Englands als der damals dominierenden Militärmacht in der Region am 31.12.1918 beendet wurde. Von dem umkämpften Landkreis Bortschala (Borcala) des ehemaligen Gouvernements Tiflis erhielt Georgien den nördlichen und Armenien den südlichen Teil. Der mittlere Teil wurde als neutrale Zone einem englischen Generalgouverneur unterstellt. Beim Rückzug der Briten aus dem Transkaukasus (1919) entschied die Entente, die neutrale Zone Georgien zu übergeben. Die Zugehörigkeit der ehemaligen neutralen Zone Lori zu Georgien wurde in einer georgisch-armenischen Übereinkunft vom 13.11.1920 bestätigt. Danach hatte die Regierung Sowjetarmeniens von der menschewistischen Führung Georgiens die Räumung von Lori (so benannt nach der gleichnamigen Hochebene) verlangt. Damit waren die Grenzen der Armenischen SSR zu den Nachbarrepubliken und zur Türkei festgelegt. Die Übernahme der zaristischen Gouvernementseinteilung betraf Armenien nicht, da nach territorialen Verlusten der Rumpfstaat nur noch aus einem Teil des Gouvernements Eriwan bestand. Nach sowjetischer Auffassung wurde das Gouvernement Eriwan erst mit der Bildung der Armenischen SSR de jure aufgelöst. Die Armenische SSR bildete zusammen mit der Aserbaidschanischen SSR und der Georgischen SSR vom 12.3.1922 bis zum 13.12.1922 die Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens und vom 13.12.1922 bis zum 5.12.1936 die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik. Letztere war vom 30.12.1922 bis zu ihrer Auflösung am 5.12.1936 Teil der UdSSR. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung
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Arsamas, Gebiet vom 5.12.1936 wurde die Armenische SSR direkter Mitgliedsstaat der Sowjetunion. Am 12.4.1929 beschloß der 6. Sowjetkongreß Armeniens, die Republik nach der dreistufigen administrativen Gliederung Kreis-Rayon-Dorfsowjet zu rayonieren. Statt der Landkreise und der den Amtsbezirken entsprechenden Untereinheiten wurden fünf in Rayons unterteilte Kreise eingerichtet. Wegen der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise am 23.7.1930 blieb dieses territoriale System nur bis Mitte 1930 bestehen. Danach war die SSR zunächst in 25 Rayons aufgeteilt. Ein kurzes Experiment blieb die Aufteilung der Unionsrepublik in drei Kreise Anfang der 50er Jahre. Am 23.8.1990 verkündete der Oberste Sowjet der Armenischen SSR den Übergang zur staatlichen Unabhängigkeit und in Anknüpfung an die 1918 gegründete erste unabhängige Republik die Umbenennung des Landes in Republik Armenien. Als einzige der Unionsrepubliken hatte Armenien vorher keine Souveränitätserklärung abgegeben. Der gescheiterte Putschversuch orthodoxer Kommunisten in Moskau im August 1991 beschleunigte den Prozeß der Loslösung Armeniens aus dem Staatsverband der Sowjetunion. In einem Referendum vom 21.9.1991 stimmten fast 95 % der Teilnehmer für die Unabhängigkeit Armeniens ohne eine ursprünglich vorgesehene Übergangszeit. Am 23.9.1991 beschloß das Parlament einstimmig den Austritt Armeniens aus der UdSSR. Mit der Unterzeichnung der Deklaration über die Bildung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten in Alma-Ata (kasach. Almaty) am 21.12.1991 trat Armenien der GUS bei und beendete seine Mitgliedschaft in der UdSSR, deren Existenz damit endete. Seit 1988 war die Armenische SSR in den Konflikt um das umstrittene und 1991 vom Obersten Sowjet der Aserbaidschanischen Republik aufgelöste Autonome Gebiet BergKarabach verwickelt. Nach der Unabhängigkeitserklärung vom 23.9.1991 verzichtete die Republik Armenien auf territoriale Ansprüche in Berg-Karabach, da es eine Aufnahme in die internationalen Organisationen anstrebte, welche die bestehenden Grenzen als völkerrechtlich verbindlich anerkannten. Zur Verbesserung der territorialen Verwaltungsstruktur und lokalen Selbstverwaltung wurden per Gesetz vom 1.12.1995 die ehemals 37 nichtstädtischen administrativen Rayons Armeniens in zehn größeren Verwaltungseinheiten zusammengefaßt. Die neue Einheit heißt Mars (marz, Plural marzer) und wird in der russischen Version des Gesetzes mit Gebiet (=oblast') übersetzt. Den Status eines Mars hat zusätzlich die Hauptstadt Jerewan.
Armenische SSR —• Armenien, Republik Arsamas, Gebiet (russ. Arzamasskaja oblast'), RSFSR gebildet: 7.1.1954 aufgelöst: 23.4.1957 Zentrum: Stadt Arsamas (Arzamas) Das Gebiet entstand aus einigen südlichen Rayons des Gebietes Gorki (Gor'kij), welchem sie 1957 wieder angegliedert wurden.
Arsamas, Kreis (russ. Arzamasskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929--15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 74
Artwin, Kreis aufgelöst: Zentrum:
23.7.1930 Stadt Arsamas (Arzamas)
Arsamas, Stadt (russ. gorod Arzamas) 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Arsamas, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR 7.1.1954-23.4.1957: Zentrum des Gebietes Arsamas, RSFSR
Artasat, kaghak —• Artaschat, Stadt Artaschat, Stadt (armen, kaghak Artasat, russ. gorod Artasat) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Ararat, Republik Armenien
Artjomowsk, Kreis (russ. Artemovskij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR am 12.9.1924 umbenannt aus Kreis Bachmut aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum:
Stadt Artjomowsk (Artemovsk)
Artjomowsk, Stadt (russ. gorod Artemovsk) 12.9.1924-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Donezk, Ukrainische SSR 12.9.1924-2.9.1930: Zentrum des Kreises Artjomowsk, Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR Am 12.9.1924 war die Stadt Bachmut in Artjomowsk umbenannt worden.
Artwin, Kreis (georgisch artwinis mkhare, russ. Artvinskij okrug), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (Juli 1920-Februar 1921). gebildet 1903 im Bestände des Gebietes Batum am 16.3.1921 im sowjetrussisch-türkischen Vertrag an Türkei abgetreten Zentrum: Stadt Artwin (Artvin) Das Gebiet Batum (Batumi) bestand seit 1903 als selbständige territoriale Einheit im Russischen Reich aus den Kreisen Batum und Artwin. Im Frieden von Brest-Litowsk (BrestLitovsk) (3.3.1918) wurde das Gebiet der Türkei zugesprochen und bis zum April 1918 militärisch besetzt. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg (Oktober 1918) wurde es im November 1918 von der türkischen Armee geräumt. Vom Januar 1919 bis zum 20.7.1920 befand sich das Gebiet unter britischer Militärverwaltung und wurde dann der Georgischen Demokratischen Republik übergeben. Nach der Invasion der Roten und türkischen Armee in Georgien im Februar 1921 wurde es im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 aufgeteilt. Die Türkei erhielt den südlichen Teil des Kreises Batum (Batumi) und den Kreis Artwin. Der restliche Teil des ehemaligen Gebietes Batum verblieb bei der am 25.2.1921 gebildeten Georgischen SSR.
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Artwin, Stadt
Artwill, Stadt (georgisch kalaki artwini, russ. gorod Artvin) 1903-16.3.1921: Zentrum des Kreises Artwin im Bestände des Gebietes Batum (Batumi), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (Juli 1920-Februar 1921)
Artwini, kalaki —* Artwin, Stadt Artwinis mkhare —• Artwin, Kreis Aschabad, Stadt (gesprochen As-chabad) —• Aschgabat, Stadt Aschchabad (Aschabad),
Gebiet—* Achal, Welajat
Aschchabad (Aschabad), Stadt —• Aschgabat, Stadt Aschgabat, Stadt (turkmen. A§gabat jäheri, russ. gorod Aschabad) 1881-17.7.1919 Aschabad (gesprochen As-chabad) 17.7.1919-7.4.927 Poltorazk (Poltorack) 7.4.1927-17.4.1992 Aschchabad (Aschabad) seit 17.4.1992 Aschgabat (Asgabat) Die heutige Hauptstadt Turkmeniens entstand 1881 als Festung, die bald darauf den Status einer Stadt erhielt. Nach der endgültigen bolschewistischen Machtergreifung am 9.7.1919 wurde sie zu Ehren des ersten Volkskommissars für Arbeit der Sowjetrepublik Turkestan Pawel Gerasimowitsch Poltorazki (Poltorackij) (1888-1918), der im Verlaufe des Bürgerkrieges erschossen worden war, in Poltorazk umbenannt. 1927 erhielt die Stadt wieder ihren historischen Namen, aber in der Form Aschchabad, um die Schreibung an die turkmenische Aussprache anzugleichen. Eine Begründung fur die Rückbenennung wurde nicht gegeben. 1992 wurde per Gesetz die volle turkmenische Schreibweise für den russischen Sprachgebrauch innerhalb der Republik eingeführt. In der Russischen Föderation wurde die frühere Transkription beibehalten. Aschgabat ist seit dem 14.12.1992 im Status einem Welajat (Gebiet) gleichgestellt und deshalb nicht mehr Provinzhauptstadt. 1882-7.8.1921: Zentrum des Transkaspischen Gebietes, Grenzmark Turkestan (1897-1917), Russisches Reich, Rußland, Turkestanische Sowjetrepublik (1918-1921), RSFSR 7.8.21-27.10.1924: Zentrum des Turkmenischen Gebietes, Turkestanische Sowjetrepublik, RSFSR 4.12.1924-13.8.1926: Zentrum des Kreises Poltorazk, Turkmenische SSR 20.2.1925-27.10.1991: Hauptstadt der Turkmenischen SSR 21.11.1939-25.5.1959 und 27.12.1973-25.8.1988: Zentrum des Gebietes Aschchabad, Turkmenische SSR seit 27.10.1991: Hauptstadt Turkmenistans
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Aserbaidschanische Republik
Aschtarak, Stadt (armen,
kaghak Astarak, russ. gorod Astarak)
seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Aragazotn, Republik Armenien
Aserbaidschanische Demokratische Republik —• Aserbaidschanische Republik Aserbaidschanische Republik
(aserbaidsch. Azarbaycan Respublikasi, russ.
Azerbajdzanskaja Respublika) Aserbaidschanische Demokratische Republik (aserbaidsch. Azarbavcan Demokratik Respublikasi) proklamiert: 10.6.1918 aufgelöst: 28.4.1920 Hauptstadt: Gjandscha(Gjandza) (aserbaidschan. Gancs) 16.6.1918-17.9.1918 Baku 17.9.1918-28.4.1920 Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik, Aserbaidschanische SSR (russ. Azerbajdzanskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Azerbajdzanskaja SSR) proklamiert: 28.4.1920 umbenannt am 5.2.1991 in Aserbaidschanische Republik Hauptstadt: Baku Aserbaidschanische Republik seit 5.2.1991 Hauptstadt: Baku Aserbaidschan war Gliedstaat der UdSSR im Bestände der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik vom 30.12.1922 bis zum 5.12.1936 und direkt vom 5.12.1936 bis zum 21.12.1991 Mitgliedsstaat der GUS: 21.12.1991 -1.8.1992 und seit 24.9.1993 Territoriale Einheiten in der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik, Aserbaidschanischen SSR und Aserbaidschanischen Republik Gouvernement Baku 1859-Mitte Mai 1920 Gouvernement Gjandscha 30.7.1918-Mitte Mai 1920 Gouvernement Jelisawetpol (ElizavetpoP) 1868-30.7.1918 (umbenannt in Gouvernement Gjandscha) Kreis Sakataly(Zakataly) 1859-Mitte Mai 1920 (Der Kreis war als selbständige administrative Einheit seit Anfang des 20. Jahrhunderts einem Gouvernement gleichgestellt.) Nachitschewaner SSR (Nachicevan') 28.7.1920-1.12.1920 und 16.3.1921-23.2.1923 Nachitschewaner Autonome Region.23.2.1923-9.2.1924 Nachitschewaner ASSR 9.2.1924-November 1990 Nachitschewaner Autonome Republik seit November 1990 Autonomes Gebiet Berg-Karabach 7.7.1923-26.11.1991 Kreis Baku 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Gjandscha 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Karabach 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Kuba 8.4.1929-8.8.1930
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Aserbaidschanische Republik Kreis Lenkoran (Lenkoran') 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Mugan (Saljany) (Mugan'/Sal'jany) 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Sakataly-Nucha 8.4.1929-8.8.1930 Kreis Schirwan (Sirvan) 8.4.1929-8.8.1930 Gebiet Baku 3.4.1952-23.4.1953 Gebiet Gjandscha 3.4.1952-23.4.1953 Am 10.6.1918 wurde von dem in Tiflis ansässigen muslimischen (d.h. aserbaidschanischen) Nationalrat die Aserbaidschanische Demokratische Republik proklamiert. Die ebenfalls in der georgischen Hauptstadt gebildete aserbaidschanische Regierung übersiedelte am 16.6.1918 im Gefolge türkischer Truppen vorübergehend nach Gjandscha, der zweitgrößten Stadt Aserbaidschans, da sich in Baku eine bolschewistische Kommune (25.4.1918-31.7.1918) etabliert hatte. In einem am 4.6.1918 mit der aserbaidschanischen Delegation in Batum (Batumi) abgeschlossenen und am 14.6.1918 ergänzten Vertrag verpflichtete sich die Türkei, im Kampf gegen die Bolschewisten militärische Hilfe zu leisten. Nachdem die türkische Schutzmacht im September Baku eingenommen hatte, zog die Regierung am 17.9.1918 von Gjandscha hierher um. Nach dem Fall der Bakuer Kommune befand sich die Hauptstadt Aserbaidschans noch sechs Wochen lang unter der Kontrolle einer von England unterstützten bürgerlich-nationalen Regierung. Als die türkischen Truppen am 14.9.1918 Baku stürmten, verließen hierher verlegte britische Verbände und die lokale Regierung die Stadt und zogen sich über Dagestan nach Nordpersien zurück. In der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik wurde das zaristische Verwaltungssystem beibehalten. Sie bestand in administrativer Hinsicht aus den Gouvernements Baku und Gjandscha ( b i s 1918 Elizavetpol') und dem Kreis Sakataly, der wegen seines besonderen Status auch Gouvernement genannt wurde. Nach der Kapitulation des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg übernahm Großbritannien die Vorherrschaft im Transkaukasus. Am 17.11.1918 rückten von Nordpersien aus operierende britische Truppen erneut in die Ölmetropole Baku ein. Sie übernahmen die Kontrolle über die Eisenbahnen und die Pipeline von Baku nach Batum. Die neue Besatzungsund S c h u t z m a c h t unterstützte zwar nicht die p r o t ü r k i s c h e O r i e n t i e r u n g der aserbaidschanischen Republik, erkannte aber schon im Dezember 1918 deren Koalitionsregierung an. Da England im folgenden Jahre beschloß, sein militärisches Engagement in dieser Region zu beenden, wurde die britische Infanterie im August 1919 aus Aserbaidschan abgezogen. Die erste aserbaidschanische Republik konnte sich nur bis 1920 behaupten. Angesichts der Übermacht der am 28.4.1920 in Baku einrückenden Roten Armee sah sich das aserbaidschanische Parlament nach einem Ultimatum gezwungen, die Macht den Kommunisten zu übergeben. Am gleichen Tage wurde die Aserbaidschanische Sozialistische Sowjetrepublik proklamiert. Die Gouvernementseinteilung wurde erst Mitte Mai 1920 aufgehoben, als sich das bolschewistische Regime in ganz Aserbaidschan durchgesetzt hatte. Das betrifft auch den im Norden gelegenen Kreis Sakataly, der am 11.5.1920 endgültig sowjetisiert wurde. Größere administrative Einheiten gab es in Aserbaidschan erst wieder Anfang der 50er Jahre, als die Sowjetrepublik ein Jahr lang in die Gebiete Baku und Gjandscha unterteilt war (3.4.195223.4.1953). Nach der Sowjetisierung Armeniens im November 1920 wurden am 2.12.1920 armenisch besiedelte Teile des ehemaligen Gouvernements Jelisawetpol der aserbaidschanischen Sowjetrepublik angegliedert: der Landkreis (uezd) Sangesur (Zangezur) und ein Teil des
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Aserbaidschanische Republik Landkreises Kasach (Kazach). Aus zuerst zu Sowjetarmenien gehörenden Territorien entstanden 1923 im Bestände der Aserbaidschanischen SSR die Nachitschewaner Autonome Region und das Autonome Gebiet Berg-Karabach. Nachitschewan war früher Bestandteil des Gouvernements Eriwan (Erivan'). Seit dem November 1990 hat die zwischen Armenien und dem Iran gelegene aserbaidschanische Exklave den Status einer Autonomen Republik. Das Territorium der autonomen Gebietseinheit Berg-Karabach, die aus Teilen des ehemaligen Gouvernements Jelisawetpol am 7.7.1923 innerhalb Aserbaidschans geschaffen wurde, stand vom 1.12.1920 bis zum 5.7.1921 unter sowjetarmenischer Verwaltung. Im Verlaufe des 1988 begonnenen Karabachkonfliktes wurde das autonome Gebiet 1991 aufgelöst. Am 8.4.1929 beschloß der 6. Aserbaidschanische Sowjetkongreß, das Territorium der Republik nach dem dreistufigen System Kreis-Rayon-Dorfsowjet zu rayonieren. Statt der Landkreise und der Einheiten, welche den Amtsbezirken entsprachen, wurden acht in Rayons unterteilte administrative Kreise eingerichtet. Die ASSR Nachitschewan war davon nicht betroffen und das Autonome Gebiet Berg-Karabach erhielt das Recht, als Teil des Kreises Karabach seine Autonomierechte beizubehalten. Nach der unionsweiten Auflösung der Kreise am 23.7.1930 wurde per aserbaidschanischem Gesetz vom 8.8.1930 die Kreiseinteilung abgeschafft und die Zahl der Rayons zusammen mit der ASSR und dem Autonomen Gebiet auf 63 erhöht. Der Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 hatte in einem Interessenausgleich mit der Türkei den sowjetischen Machtbereich im südlichen Kaukasien abgesichert. Er war allerdings mit territorialen Verlusten fur die Armenische und Georgische SSR verbunden., übertrug aber Nachitschewan der Aserbaidschanischen SSR zunächst als Protektorat. Da Ankara auf separaten Friedensverträgen mit den drei transkaukasischen Sowjetrepubliken bestand, wurde am 13.10.1921 in Kars ein Freundschaftsvertrag zwischen Armenien, Aserbaidschan und Georgien (als einem Verhandlungspartner) und der Türkei geschlossen, der den Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 bestätigte. Die Aserbaidschanische SSR bildete zusammen mit der Armenischen SSR und Georgischen SSR vom 12.3.1922 bis zum 13.12.1922 die Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens und vom 13.12.1922 bis zum 5.12.1936 die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik. Letztere war vom 30.12.1922 bis zu ihrer Auflösung am 5.12.1936 Teil der UdSSR. Mit Inkrafttreten der neuen Unionsverfassung am 5.12.1936 wurde die Aserbaidschanische SSR direkter Mitgliedsstaat der Sowjetunion. Die Souveränitätserklärung der Aserbaidschanischen Sozialistischen Sowjetrepublik vom 23.9.1989 proklamierte den Vorrang des Republikrechts vor dem Unionsrecht und am 5.2.1991 wurde der neue Staatsname „Aserbaidschanische Republik" eingeführt. Nach dem gescheiterten Staatsstreich in Moskau verabschiedete das Parlament der Aserbaidschanischen Republik am 30.8.1991 eine Deklaration über die Wiederherstellung der 1920 verlorengegangenen staatlichen Unabhängigkeit, die am 18.10.1991 Gesetzeskraft erhielt. Die Aserbaidschanische Republik gehörte mit der Unterzeichnung des Protokolls zum Abkommen von Minsk am 21.12.1991 in Alma-Ata (kasach. Almaty) zu den Gründerstaaten der GUS und beendete gleichzeitig die Mitgliedschaft in der UdSSR. Auf Beschluß des Rates der Staatsoberhäupter der GUS durften aber seit dem 1.8.1992 Vertreter der Republik nicht mehr aktiv an den Sitzungen der Gemeinschaftsorgane teilnehmen und hatten nur noch Beobachterstatus, da sie wegen der nicht erfolgten Ratifizierung des GUS-Gründungsvertrages durch das Parlament in Baku keine entsprechenden Vollmachten besaßen. Zum Wiederbeitritt Aserbaidschans in die GUS kam es am 24.9.1993, nachdem Moskau im Zusammenhang mit dem Karabachkonflikt und aserbaidschanischen Erdölprojekten mit westlichen Firmen politischen Druck ausgeübt hatte.
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Aslambekowski, Kreis
Aserbaidschanische SSR —• Aserbaidschanische Republik Aggabat gäheri —• Aschgabat, Stadt Aslambekowski, Kreis (russ. Aslambekovskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 11.2.1929 Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj)
Asow, Kreis (russ. Azovskij okrug), Don-Gebiet, RSFSR am 27.4.1923 umbenannt aus Kreis Rostow (Rostov) am 9.5.1923 rückbenannt in Kreis Rostow Zentrum: Stadt Asow (Azov) Wegen der Verlegung des Zentrums des Kreises Rostow des Don-Gebietes von Rostow am Don nach Asow am 27.4.1923 war auch der Kreis Rostow in den Kreis Asow umbenannt worden. 12 Tage später erhielt der Kreis aber wieder seine vorherige Benennung.
Asow, Stadt (russ. gorod Azov) 27.4.1923-9.5.1923: Zentrum des Kreises Asow, Don-Gebiet, RSFSR 9.5.1923-13.2.1924: Zentrum des Kreises Rostow (Rostov), Don-Gebiet, RSFSR
Asow-Schwarzmeer-Region (russ. Azovo-Cernomorskij kraj), RSFSR gebildet: aufgelöst:
10.1.1934 13.9.1937
Zentrum:
Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu)
Zur Region gehörten: Adygejisches Autonomes Gebiet 10.1.1934-13.9.1937 Nördliches Gebiet 10.1.1934-5.7.1934 Nördlicher Don-Kreis 5.7.1934-13.9.1937 Die Asow-Schwarzmeer-Region entstand 1934 durch Ausgliederung aus der Nordkaukasischen Region und wurde 1937 in die Region Krasnodar und das Gebiet Rostow aufgeteilt.
Astana, Stadt (kasach. Astana kalasy, russ. gorod Astana) 1832-20.3.1961 Akmolinsk 20.3.1961-6.7.1992 Zelinograd (Celinograd) 6.7.1992-6.5.1998 Akmola seit 6.5.1998 Astana Am 20.3.1961 war die Stadt Akmolinsk in Zelinograd (russ. Celinograd) umbenannt worden. Zelinograd bedeutet im Deutschen „Neulandstadt". Am 6.7.1992 erhielt die Stadt
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Astrachan, Kreis wieder ihre historische Bezeichnung, allerdings in der kasachischen Form Akmola ( kasach. Akmola, russ. Akmola). Kasachstans Hauptstadt war per Gesetz vom 20.10.1997 mit Wirkung vom 10.12.1997 von Almaty (russ. Alma-Ata) nach Akmola verlegt worden. Am 6.5.1998 wurde Akmola in Astana umbenannt, was im Kasachischen Hauptstadt bedeutet. 1919-Ende 1920 und 14.10.1939-26.12.1960: Zentrum des Gebietes Akmolinsk, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-Ende 1920), Kasachische SSR (14.10.193926.12.1960) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Akmolinsk, Kasachische ASSR, RSFSR 26.12.1960-19.10.1965: Zentrum der Neulandregion, Kasachische SSR 24.4.1961-6.7.1992: Zentrum des Gebietes Zelinograd, Kasachische SSR (24.4.1961-10.12. 1991), Neulandregion (24.4.1961 -19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) seit 6.7.1992: Zentrum des Gebietes Akmola, Republik Kasachstan seit 10.12.1997: Hauptstadt der Republik Kasachstan
Astarak, kaghak —• Aschtarak, Stadt Astrachan, Gebiet (russ. Astrachanskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) gebildet: 27.12.1943 Zentrum: Stadt Astrachan (Astrachan') Das Gebiet entstand durch Umwandlung des administrativen Kreises Astrachan des Gebietes Stalingrad.
Astrachan, Gouvernement (russ. Astrachanskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1717-1785 und 1796 aufgelöst: 21.5.1928 Hauptstadt: Astrachan (Astrachan') Teile des Gouvernements kamen zu den Gouvernements Bukei (Bukej) (1917) und Zarizyn(Caricyn) (1919), zur Kirgisischen (Kasachischen) ASSR (1920) und zum Kalmückischen Autonomen Gebiet (1920). Aus dem Territorium des Gouvernements Astrachan und einem Teil des zuvor aufgelösten Gouvernements Stalingrad entstand am 23.7.1928 der administrative Kreis Astrachan.
Astrachan, Kreis (russ. Astrachanskij okrug), Region Untere Wolga (Volga), RSFSR gebildet: 23.7.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Astrachan (Astrachan') Der Kreis entstand aus dem am 21.5.1928 aufgelösten gleichnamigen Gouvernement und einem Teil des zuvor aufgelösten Gouvernements Stalingrad.
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Astrachan, Kreis
Astrachan, Kreis (russ. Astrachanskij okrug), Gebiet Stalingrad, RSFSR gebildet: 16.7.1937 aufgelöst: 27.12.1943 Zentrum: Stadt Astrachan (Astrachan') Der Kreis wurde am 27.12.1943 in das gleichnamige Gebiet umgewandelt.
Astrachan, Stadt (russ. gorod Astrachan') 1717-1785 und 1796-21.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Astrachan, Russisches Reich, RSFSR 4.11.1920-29.4.1926: Zentrum des Kalmückischen Autonomen Gebietes, RSFSR 23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Astrachan, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR 16.7.1937-27.12.1943: Zentrum des Kreises Astrachan, Gebiet Stalingrad, RSFSR seit 27.12.1943: Zentrum des Gebietes Astrachan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Atkarsk, Kreis (russ. Atkarskij okrug), Region Untere Wolga (Volga), RSFSR gebildet: 1.7.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Atkarsk Am 1.7.1929 wurde das administrative Zentrum des Kreises Saratow (Saratov) nach Atkarsk verlegt und der Kreis Saratow in den Kreis Atkarsk umbenannt.
Atkarsk, Stadt (russ. gorod Atkarsk) 1.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Atkarsk, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR Am 1.7.1929 wurde das administrative Zentrum des Kreises Saratow (Saratov) nach Atkarsk verlegt und der Kreis Saratow in den Kreis Atkarsk umbenannt.
Atschikulak, Kreis (russ. Acikulakskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1923 1928 Stadt Atschikulakskaja stawka/Atschikulak (Acikulakskaja stavka/Acikulak)
Atschikulakskaja stawka/Atschikulak, Stadt (russ. gorod Acikulakskaja stavka/Acikulak) 1923-1928: Zentrum des Kreises Atschikulak, Dagestanische ASSR, RSFSR Stawka ist abgeleitet von der alten russischen Bezeichnung für das Zelt, von dem aus ein Heerführer eine Schlacht leitete.
Atschinsk, Kreis (russ. Acinskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet:
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25.5.1925
Bachmut, Kreis aufgelöst: Zentrum.
23.7.1930 Stadt Atschinsk (Acinsk)
Atschinsk, Stadt (russ. gorod Acinsk) 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Atschinsk, Sibirische Region, RSFSR
Atyrail, Gebiet (kasach. Atyrau oblysy, russ. Atyrauskaja oblast'), Republik Kasachstan am 21.2.1992 umbenannt aus dem Gebiet Gurjew (Gur'ev) Zentrum: Stadt Atyrau (bis 21.2.1992 Stadt Gurjew) Mit der Umbenennung wurde die von einem russischen Familiennamen abgeleitete Gebietsbezeichnung durch ein kasachisches Toponym ersetzt.
Atyrau jpalasy —• Atyrau, Stadt Atyrau oblysy —* Atyrau, Gebiet Atyrau, Stadt (kasach. Atyrau kalasy, russ. gorod Atyrau) seit 21.2.1992: Zentrum des Gebietes Atyrau, Republik Kasachstan Am 21.2.1992 wurde die Stadt Gurjew (Gur'ev) in Atyrau umbenannt. Damit wurde der von einem russischen Familiennamen abgeleitete Stadtname durch ein kasachisches Toponym ersetzt.
Awarski, Kreis (russ. Avarskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst:
20.1.1921 1928
Zentrum:
Dorf Chunsach (Chunzach)
Azerbaycan Demokratik Respublikasi-*
Aserbaidschanische Republik
Azerbaycan Respublikasl—* Aserbaidschanische Republik Bachmut, Kreis (russ. Bachmutskij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 am 12.9.1924 umbenannt in Kreis Artjomowsk (Artemovsk) Zentrum: Stadt Bachmut
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Baehniut. Stadt
Bachmut, Stadt (russ. gorod Bachmut) 25.11.1920-12.9.1924: Hauptstadt des Gouvernements Donezk (Doneck), Ukrainische SSR 12.4.1923-12.9.1924: Zentrum des Kreises Bachmut, Gouvernement Donezk, Ukrainische SSR Bachmut wurde am 12.9.1924 in Artjomowsk (Artemovsk) umbenannt.
Badachsoni Kühl Vilojati Avtonomii —• Bergbadachschan Baikal, Gouvernement (russ. Pribajkal'skaja gubernija), Gebiet Fernost, RSFSR gebildet: 1.1.1923 aufgelöst: 3.10.1923 Hauptstadt: Werchneudinsk (Verchneudinsk) Das kurzlebige Baikal-Gouvernement entstand aus dem westlichen Teil des Gouvernements Transbaikalien. Bei der Auflösung wurde sein Territorium der zuvor gebildeten Burjat-Mongolischen ASSR angegliedert. Einige Amtsbezirke (volosti) kamen wieder zum Gouvernement Transbaikalien.
Baklgeheri
—• Baku, Stadt
Baksan, Dorf, seit 7.3.1923 Stadt (russ. selo, gorod Baksan) 1.9.1921-30.9.1931: Zentrum des Kreises Baksan, Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921 -16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.192230.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR
Baksan, Kreis (russ. Baksanskij okrug), Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921-16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.192230.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1.9.1921 am 30.9.1931 aufgelöst und in Rayon umgewandelt Zentrum: DorfBaksan 1.9.1921-7.3.1923 Stadt Baksan 7.3.1923-30.9.1931 Der Ort erhielt am 7.3.1923 Stadtstatus.
Baku, Gebiet (russ. Bakinskaja oblast'), Aserbaidschanische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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3.4.1952 23.4.1953 Stadt Baku
Balaschow, Gebiet B a k u , G o u v e r n e m e n t (russ. Bakinskaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (1905-22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920-Mitte Mai 1920) gebildet: 1859 aufgelöst: Mitte Mai 1920 Hauptstadt: Baku
Baku, Kreis (russ. Bakinskij okrug), Aserbaidschanische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
8.4.1929 8.8.1930 Stadt Baku
Baku, Stadt (aserbaidsch. Baki §ahari, russ. gorod Baku) 1859-Mitte Mai 1920: Hauptstadt des Gouvernements Baku, Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (1905-22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920Mitte Mai 1920) 17.9.1918-28.4.1920: Hauptstadt der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik 28.4.1920-5.2.1991: Hauptstadt der Aserbaidschanischen SSR 8.4.1929-8.8.1930: Zentrum des Kreises Baku, Aserbaidschanische SSR 3.4.1952-23.4.1953: Zentrum des Gebietes Baku, Aserbaidschanische SSR seit 5.2.1991: Hauptstadt der Aserbaidschanischen Republik
Baku, Stadthauptmannschaft (russ. Bakinskoe gradonacal'stvo) gebildet: 1906 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1906 wurde die Stadt Baku aus dem gleichnamigen Gouvernement ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
Balaschow, Gebiet (russ. Balasovskaja oblast'), RSFSR gebildet: 6.1.1954 aufgelöst: 19.11.1957 Zentrum: Stadt Balaschow (Balasov) Das Gebiet wurde aus Rayons der Gebiete Saratow (Saratov), Stalingrad, Tambow (Tambov) und Woronesch (Voronez) gebildet und bei der Auflösung wieder auf diese territorialen Einheiten verteilt.
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Balaschow, Kreis
Balaschow, Kreis (russ. Balasovskij okrug), Region Untere Wolga (Volga), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
23.7.1928 23.7.1930 Stadt Balaschow (Balasov)
Balaschow, Stadt (russ. gorod Balasov) 23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Balaschow, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR 6.1.1954-19.11.1957: Zentrum des Gebietes Balaschow, RSFSR
Balkan, Gebiet —• Balkan, Welajat Balkan oblasty —• Balkan, Welajat Balkan, Welajat (=Gebiet) (turkmen. Balkan welayaty, russ. Balkanskij velajat), Turkmenistan Gebiet Krasnowodsk (russ. Krasnovodskaja oblast'), Turkmenische SSR gebildet am 21.11.1939 aus zentralgeleiteten Rayons aufgelöst am 23.1.1947 und dem Gebiet Aschchabad (Aschabad) angegliedert erneut gebildet am 4.4.1952 aus einem Teil des Gebietes Aschchabad erneut aufgelöst am 9.12.1955 und wieder dem Gebiet Aschchabad angegliedert wieder gebildet am 27.12.1973 aus republikunmittelbaren Rayons, um die Wirtschaftslenkung in den westlichen Rayons Turkmeniens zu verbessern wieder aufgelöst am 25.8.1988 wegen des Übergangs von administrativen zu mehr ökonomischen Methoden der Wirtschaftslenkung Das Territorium wurde den Republikbehörden wieder direkt unterstellt. Eine Begründung für die Auflösung wurde in den entsprechenden Gesetzen vom 23.1.1947, 9.12.1955 und 25.8.1988 nicht gegeben. Zentrum: Stadt Krasnowodsk (Krasnovodsk) Gebiet Balkan (turkmen. Balkan oblasty, russ. Balkanskaja oblast), Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) gebildet: 10.1.1991 Schon Anfang 1991 wurde das Gebiet Krasnowodsk zum vierten Male in den gleichen Grenzen eingerichtet, allerdings unter der von einem Gebirge abgeleiteten neuen Bezeichnung Balkan (turkmen. Balkan, Baichan) und mit dem zentral gelegenen turkmenischen Erdölzentrum Nebitdag als Verwaltungsmittelpunkt, aufgelöst am 18.5.1992 wegen Neuordnung der Verwaltung Zentrum: Stadt Nebitdag (russ. Nebit-Dag) Welajat Balkan gebildet: 18.5.1992 Die neubenannte territoriale Einheit umfaßt das ehemalige Gebiet Balkan.
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Bälji, Kreis Zentrum:
Stadt Nebitdag 18.5.1992-29.12.1999 Stadt Balkanabat seit 29.12.1999 Am 29.12.1999 wurde Nebitdag in Balkanabat umbenannt.
Balkan, welayaty—• B a l k a n , W e l a j a t Balkanabat, Stadt (turkmen. Balkanabat §äheri, russ. gorod Balkanabad) seit 29.12.1999: Zentrum des Welajats Balkan, Turkmenistan Am 29.12.1999 wurde die Stadt Nebitdag in Balkanabat umbenannt.
Balkarischer Kreis (russ. Balkarskij okrug), Bergrepublik (Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 Am 16.1.1922 wurde der Kreis von der Bergrepublik abgetrennt und gleichzeitig mit dem Kabardinischen Autonomen Gebiet zum Kabardinisch-Balkarischen Autonomen Gebiet vereinigt. Zentrum: Siedlung Dolinsk
Balkarischer Kreis (russ. Balkarskij okrug), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.1922-30.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 16.1.1922 am 30.9.1931 aufgelöst und in Rayon umgewandelt. Zentrum: Stadt Naltschik (Nal'cik) Balta, Kreis (russ. Baltskij okrug), Gouvernement Odessa, Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 Am 12.10.1924 kam der größte Teil des Kreises zum Bestände der innerhalb der Ukrainischen SSR neugegründeten Moldauischen ASSR. aufgelöst: 26.11.1924 Zentrum: Stadt Balta Balta, Stadt (russ. gorod Balta) 12.4.1923-26.11.1924: Zentrum des Kreises Balta, Gouvernement Odessa, Ukrainische SSR 5.12.1924-29.6.1929: Hauptstadt der Moldauischen ASSR, Ukrainische SSR
Bäl(i, Kreis (rumän. judejul Bäl|i, russ. Bel'ckij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Bälji
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Balti, Stadt
Balti, Stadt (rumän.
oraijul Bälji, russ. gorod Bel'cy)
30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judei) Bälli, Republik Moldau
Barabinsk, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Barabinskij okrug), Sibirische Region, RSFSR 25.5.1925 23.7.1930 Stadt Barabinsk 25.5.1925-1927 Stadt Kainsk 1927-23.7.1930 1927 wurde das Zentrum nach Kainsk verlegt.
Barabinsk, Stadt (russ. gorod
Barabinsk)
25.5.1925-1927: Zentrum des Kreises Barabinsk, Sibirische Region, RSFSR
Baranowitschi, Gebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Baranovicskaja oblast'), Weißrussische SSR 4.12.1939 8.1.1954 Stadt Baranowitschi (Baranovici)
Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Am 20.9.1944 wurden von insgesamt 26 Rayons acht an das neugebildete Gebiet Grodno und drei an das neugeschaffene Gebiet Molodetschno (Molodecno) abgetreten. Bei der Auflösung wurden die anderen Rayons auf die Gebiete Brest, Grodno, Minsk und Molodetschno aufgeteilt.
Baranowitschi, Stadt (russ. gorod
Baranovici)
4.12.1939-8.1.1954: Zentrum des Gebietes Baranowitschi, Weißrussische SSR
Barnaul, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Bamaul'skij okrug), Sibirische Region, RSFSR 25.5.1925 23.7.1930 Stadt Barnaul
Barnaul, Stadt (russ. gorod
Barnaul)
20.4.1917-25.5.1925: Hauptstadt des Gouvernements Altai (Altaj), Rußland, RSFSR 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Barnaul, Sibirische Region, RSFSR seit 28.9.1937: Zentrum der Region Altai, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Baschkirische ASSR —• Baschkortostan, Republik
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Batalpaschinsk, Kosakensiedlung, Stadt
Baschkirische SSR —• Baschkortostan, Republik Baschkortostan, Republik (russ. Respublika Baskortostan), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 23.3.1919-11.10.1990: Baschkirische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Baschkirische ASSR (russ. Baskirskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Baskirskaja ASSR), RSFSR 11.10.1990-25.2.1992: Baschkirische Sozialistische Sowjetrepublik, Baschkirische SSR (russ. Baskirskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Baskirskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 25.2.1992: Republik Baschkortostan Hauptstadt/Zentrum: Dorf Temjasowo (Temjasovo) (provisorisch) 23.3.1919-August 1920 Stadt Sterlitamak August 1920-14.6.1922 Stadt Ufa seit 14.6.1922 Bis 1922 wurde das Zentrum zweimal verlegt. Administrative Gebiete im Bestände der Baschkirischen ASSR: Gebiet Sterlitamak 29.5.1952-30.4.1953 Gebiet Ufa 29.5.1952-30.4.1953 Als erste ASSR der RSFSR entstand am 23.3.1919 das sogenannte Kleinbaschkirien (russ. Malaja Baskirija) aus Teilen der Gouvernements Ufa, Jekaterinburg (Ekaterinburg), Orenburg und Samara. Am 14.6.1922 erfolgte die Erweiterung des Republikterritoriums zum sogenannten Großbaschkirien (russ. Bol'saja Baskirija) durch den Anschluß des gesamten restlichen Teils des aufgelösten Gouvernements Ufa und einiger Amtsbezirke (volosti) des Gouvernements Tscheljabinsk (Celjabinsk). Die Stadt Sterlitamak war als zeitweiliges Zentrum der Baschkirischen ASSR schon am 12.8.1920 vom Gouvernement Ufa abgetrennt worden. Mit der Deklaration zur staatlichen Souveränität vom 11.10.1990 war die ASSR zu einer SSR innerhalb der RSFSR aufgewertet worden. Am 25.2.1992 wurden die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Staatsnamen entfernt und seine baschkirische Form Baschkortostan eingeführt. Anfang der 50er Jahre wurde die Gebietseinteilung auch in den kleinen Unionsrepubliken sowie in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR eingerichtet. Baschkirien war für weniger als ein Jahr in die administrativen Gebiete Sterlitamak und Ufa unterteilt. Während dieser kurzen Zeit (29.5.1952-30.4.1953) hieß das Komitee der KPdSU der ASSR vorübergehend nicht Gebietsparteikomitee (russ. abgekürzt obkom partii), sondern Regionalparteikomitee (russ. abgekürzt krajkom partii).
Batalpaschinsk, Kosakensiedlung, Stadt (russ. stanica, gorod
Bataipasinsk)
21.6.1922-26.4.1926: Zentrum des Kreises Batalpaschinsk, KaratschaiischTscherkessisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR 26.4.1926-10.1.1927: Zentrum des Tscherkessischen Nationalen Kreises, Nordkaukasische Region, RSFSR 26.4.1926-10.1.1927: Zentrum des Karatschaiischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR
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Batalpaschinsk, Kreis 20.9.1931-9.3.1934: Zentrum des Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR Am 21.6.1922 wurde die Kosakensiedlung Batalpaschinskaja in die Stadt Batalpaschinsk umgewandelt. Am 10.1.1927 wurde dieses Gesetz rückgängig gemacht. Am 20.9.1931 erhielt die Ortschaft wieder als Batalpaschinsk den Status einer Stadt und behielt diesen Namen bis zur Umbenennung in Sulimow (Sulimov) am 9.3.1934. Seit dem 2.9.1939 heißt sie Tscherkessk (Cerkessk).
Batalpaschinsk, Kreis (russ. Batalpasinskij okrug), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Gebiet, RSFSR 12.1.1922 26.4.1926 Kosakensiedlung (stanica) Batalpaschinskaja 12.1.1922-21.6.1922 Stadt Batalpaschinsk 21.6.1922-26.4.1926
Batalpaschinskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Bataipasinskaja) 12.1.1922-21.6.1922: Zentrum des Kreises Batalpaschinsk, KaratschaiischTscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR 12.1.1922-21.6.1922: Zentrum des Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebietes, RSFSR 10.1.1927-26.8.1929: Zentrum des Karatschaiischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR 10.1.1927-30.4.1928: Zentrum des Tscherkessischen Nationalen Kreises, Nordkaukasische Region, RSFSR 30.4.1928-20.9.1931: Zentrum des Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR Am 21.6.1922 wurde die Kosakensiedlung in die Stadt Batalpaschinsk umgewandelt. Am 10.1.1927 wurde dieses Gesetz rückgängig gemacht. Am 20.9.1931 erhielt die Ortschaft wieder als Batalpaschinsk den Status einer Stadt und behielt diesen Namen bis zur Umbenennung in Sulimow (Sulimov) am 9.3.1934. Seit dem 2.9.1939 heißt sie Tscherkessk (Cerkessk).
Bathumi, kalaki —• Batum, Stadt Bathumis mkhare —* Batum, Kreis Batken, Dorf, seit 18.2.2000 Stadt (kirgis. Batken kystak, saaiy, russ. selo, gorod Batken) seit 15.10.1999: Zentrum des Gebietes Batken, Kirgisische Republik
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Batum (Batumi), Stadt
Bätken, Gebiet (kirgis. Batken oblusu, russ. Batkenskaja oblast'), Kirgisische Republik gebildet: Zentrum:
15.10.1999 Dorf, seit 18.2.2000 Stadt Batken
Das Gebiet entstand durch Ausgliederung der drei westlichen von Tadschikistan und Usbekistan umgebenen Rayons aus dem Gebiet Osch (Os). Ihre Bezeichnung erhielt die neue Gebietseinheit vom Rayonzentrum Batken.
Batum (Batumi), Gebiet —* Adscharische Autonome Republik Batum, Gouvernement —* Adscharische Autonome Republik Batum (Batumi), Kreis (georgisch bathumis mkhare, russ. Batumskij okrug), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (Juli 1920- Februar 1921), Georgische SSR (25.2.1921-8.3.1921) gebildet: 1903 am 8.3.1921 umgewandelt in gleichnamiges Gouvernement Zentrum: Stadt Batum (Batumi) Das Gebiet Batum bestand seit 1903 als selbständige territoriale Einheit im Russischen Reich aus den Kreisen Batum und Artwin (Artvin). Im Frieden von Brest-Litowsk (BrestLitovsk) (3.3.1918) wurde das Gebiet der Türkei zugesprochen und bis zum April 1918 militärisch besetzt. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg (Oktober 1918) wurde es im November 1918 von der türkischen Armee geräumt. Vom Januar 1919 bis zum 20.7.1920 befand sich das Gebiet unter britischer Militärverwaltung und wurde dann der Georgischen Demokratischen Republik übergeben. Nach der gleichzeitigen Invasion der Roten und türkischen Armee in Georgien im Februar 1921 wurde das Gebiet im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 aufgeteilt. Der südliche Teil des Kreises Batum und der Kreis Artwin wurden an die Türkei abgetreten. Das Gebiet Batum bestand nur noch aus dem bei der Georgischen SSR verbliebenen Teil des Kreises Batum. Dieser hieß vom 8.3.1921 bis zum 21.4.1921 Gouvernement Batum. Am 16.7.1921 wurde das Gebiet Batum in die Adscharische ASSR umgewandelt. Die Stadt Batum war vom 11.3.1921 bis zum 19.3.1921 türkisch besetzt.
Batum (Batumi), Stadt (georgisch kalaki bathumi, russ. gorod Batum bis 17.8.1936, danach Batumi) Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen heißt die Stadt per Gesetz vom 17.8.1936 im Russischen Batumi. 1878-1883, 1903-8.3.1921 und 21.4.1921-16.7.1921: Zentrum des Gebietes Batum (Batumi), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (Juli 1920-Februar 1921), Georgische SSR (25.2.1921 -8.3.1921 und 21.4.1921 -16.7.1921) 1903-8.3.1921: Zentrum des Kreises Batum (Batumi), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (Juli 1920-Februar 1921), Georgische SSR (25.2.19218.3.1921) 8.3.1921-21.4.1921: Hauptstadt des Gouvernements Batum, Georgische SSR 16.7.1921-Dezember 1990: Hauptstadt der Adscharischen SSR, Georgische SSR, Republik Georgien (14.11.1990-Dezember 1990)
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Bek-Budi, Stadt seit Dezember 1990: Hauptstadt der Adscharischen Autonomen Republik, Republik Georgien, Georgien (seit 24.8.1995) Die Stadt war vom April bis November 1918 türkisch besetzt, vom Januar 1919 bis zum 20.7.1920 befand sie sich unter britischer Besatzung. Vom 20.7.1920 bis zum 25.2.1921 war sie unter der direkten Verwaltungshoheit der Georgischen Demokratischen Republik, danach gehörte sie bis zum 14.11.1990 zur Georgischen SSR mit Ausnahme einer kurzen türkischen Besetzung vom 11.3.1921 bis zum 19.3.1921. Seit dem 24.8.1995 ist Batumi Bestandteil Georgiens (14.11.1990-24.8.1995 Republik Georgien).
Batys-gazajptan
oblysy —* Westkasachstan, Gebiet
Bek-Budi, Stadt (russ. gorod Bek-Budi) 29.9.1926-17.8.1930 und 23.2.1935-1937: Zentrum des Kreises Kaschkadarja (Kaskadar'ja), Usbekische SSR Die Stadt Karschi (Karsi) hieß von 1926 bis 1937 Bek-Budi. Im letzteren Jahr erfolgte die Rückbenennung.
Belaja Zerkow, Kreis (russ. Belocerkovskij okrug), Gouvernement Kiew (Kiev) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Siedlung, seit 1925 Stadt Belaja Zerkow (Belaja Cerkov')
Belaja Zerkow, Siedlung, seit 1925 Stadt (russ. selenie, gorod Belaja Cerkov') 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Belaja Zerkow, Gouvernement Kiew (Kiev) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
BelarusRespublika
—• Weißrußland, Republik
Belaruskaja Narodnaja Rispublika
—> Weißrussische Volksrepublik
Belgorod, Gebiet (russ. Belgorodskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 6.1.1954 Zentrum: Stadt Belgorod Das Gebiet entstand durch Ausgliederung von Rayons aus den Gebieten Kursk und Woronesch (Voronez).
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Berditschew, Kreis
Belgorod, Kreis (russ. Belgorodskij okrug), Zentrales gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Schwarzerdegebiet, RSFSR
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Belgorod
Belgorod, Stadt (russ. gorod
Belgorod)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Belgorod, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR seit 6.1.1954: Zentrum des Gebietes Belgorod, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Belostok, Gebiet (russ. Belostokskaja oblast'), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
4.12.1939 20.9.1944 Stadt Belostok (poln. Bialystok)
Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des Gebietes. In einem Vertrag vom 9.9.1944 zwischen der Regierung der Weißrussischen SSR und dem von der UdSSR als provisorische Regierung Polens anerkannten Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung in Lublin wurden 17 Rayons des Gebietes Belostok mit überwiegend polnischer Bevölkerung zusammen mit dem Zentrum wieder Polen zuerkannt. Wegen der Übergabe an Polen wurde das Gebiet am 20.9.1944 aufgelöst. Die restlichen sechs Rayons des Gebietes Belostok kamen zum gleichzeitig neugeschaffenen Gebiet Grodno. Nach der Inkorporation Litauens in die UdSSR kam im November 1940 ein Teil des Rayons Poretschje (russ. Porec'e) mit mehrheitlich litauischer Bevölkerung zur neuen Unionsrepublik.
Belostok, Stadt (russ. gorod Belostok, poln. miasto Bialystok) 4.12.1939-20.9.1944: Zentrum des Gebietes Belostok, Weißrussische SSR Die Stadt wurde 1944 Polen übergeben. Belzy, Kreis (russ. Bel'ckij okrug), Moldauische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
31.1.1952 15.6.1953 Stadt Belzy (Bel'cy)
Belzy, Stadt (russ. gorod
Bel'cy)
31.1.1952-15.6.1953: Zentrum des Kreises Belzy, Moldauische SSR
Berditschew, Kreis (russ. Berdicevskij okrug), Gouvernement
Kiew (Kiev) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923
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Berditschew, Stadt aufgelöst: Zentrum:
2.9.1930 Stadt Berditschew (Berdicev)
Berditschew, Stadt (russ. gorod Berdicev) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Berditschew, Gouvernement Kiew (Kiev) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Berdjansk, Kreis (russ. Berdjanskij okrug), Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 3.6.1925 Zentrum: Stadt Berdjansk
Berdjansk, Stadt (russ. gorod Berdjansk) 12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Berdjansk, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav), Ukrainische SSR
BeregOWO, Kreis (russ. Beregovskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 in Rayon umgewandelt Zentrum: Stadt Beregowo (Beregovo)
BeregOWO,
Stadt (russ. gorod Beregovo)
22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Beregowo, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Berg-Altai, Autonomes Gebiet —* Altai, Republik Berg-Altai, Republik —• Altai, Republik Berg-Altai, SSR
Altai, Republik
Bergbadachschan, Autonomes Gebiet (tadschik. Vilojati Avtonomii Badachsoni KübT, russ. Gorno-Badachsanskaja Avtonomnaja Oblast', GBAO) (auch GebirgsBadachschan und Badachschan-Bergland genannt) gebildet: 2.1.1925 Zentrum: Kischlak (kislak=Dorf) Chorog 2.1.1925-27.10.1932 Stadt Chorog seit 27.10.1932 Das Autonome Gebiet gehört(e) zu folgenden Republiken:
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Berg-Karabach, Autonomes Gebiet 2.1.1925-16.10.1929 im Bestände der Tadschikischen ASSR innerhalb der Usbekischen SSR 16.10.1929-31.8.1991 im Bestände der Tadschikischen SSR seit 31.8.1991 im Bestände der Republik Tadschikistan Am 2.1.1925 wurden das ehemalige Gebiet Pamir und der vorher zur östlichen SSR Buchara gehörende Teil Badachschans zum Autonomen Gebiet Bergbadachschan vereinigt. Badachschan ist das Hochland am Oberlauf des Amudarja (Amudar'ja), der hier Pjandsch (russ.Pjandz) heißt. Die afghanische Provinz Badachschan liegt am linken Ufer des Pjandsch, der jetzt zur Republik Tadschikistan gehörende Teil Badachschans am rechten Ufer. Die heutigen Rayons Ischkaschim (tadschik. Iskosim, russ. Iskasim), Ruschan (tadschik. Ruson russ. Rusan), Schugnan (tadschik. Sugnon, russ. Sugnan) mit der Stadt Chorog und Wantsch (tadschik. Vang, russ. Vanc) waren bis zur nationalen Aufteilung Mittelasiens (1924) Teil des sogenannten Ostbuchara. Im Rahmen einer Abgrenzung der Interessensphären zwischen Rußland und England im Jahre 1895 wurde fast die gesamte Pamir-Region als russischer Besitz bestätigt und Badachschan aufgeteilt. Das auch westlicher Pamir genannte rechtsufrige Badachschan wurde dem russischen Protektorat Buchara zugesprochen, der andere Teil dem von Großbritannien abhängigen Afghanistan zuerkannt. Die Umwandlung des ehemaligen administrativen Gebietes Pamir zum Teil eines autonomen Gebietes erfolgte, weil hier außer Tadschiken auch Kirgisen und verschiedene sogenannte Pamirvölker leben, die nur aus kleinen iranischen Volksgruppen bestehen. Das administrative Zentrum der Autonomen Republik Bergbadachschan, die fast 45 % des tadschikischen Staatsterritoriums umfaßt und wo nur 3,3 % der Gesamtbevölkerung leben, ist Chorog, das erst 1932 Stadtstatus erhielt.
Berg-Karabach, Autonomes Gebiet (aserbaidschan. Daglyq Garabag Muhtar Vilayati, russ. Nagorno-Karabachskaja Avtonomnaja Oblast', NKAO), Aserbaidschanische SSR, Aserbaidschanische Republik (seit 5.2.1991) gebildet: 7.7.1923 aufgelöst: 26.11.1991 Zentrum: Stadt Stepanakert 7.7.1923-26.11.1991 Berg-(Ober-) Karabach (armen. Arzach) war ebenso wie Nachitschewan (Nachicevan') eines der zwischen den Republiken Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Gebiete. Nach der Bildung der beiden transkaukasischen Staaten im Mai 1918 gehörte Bergkarabach weder zum armenischen noch aserbaidschanischen Staatsgebiet, sondern verwaltete sich selbst durch einen armenischen Nationalrat. Die armenischen Ansprüche waren schwer durchzusetzen, weil Oberkarabach durch muslimisches Siedlungsgebiet von der neukonstituierten Republik getrennt war. Aserbaidschan andererseits war auf türkische militärische Hilfe angewiesen, um sich gegen die Bolschewisten durchzusetzen. Die aserbaidschanischen Ansprüche auf Bergkarabach wurden aber militärisch und politisch von der Türkei und Großbritannien unterstützt. Nach der Einnahme Bakus im September 1918 besetzte die türkische Protektionsmacht im Oktober 1918 auch die umstrittene Bergregion, mußte aber nach der Kapitulation im Ersten Weltkrieg schon im folgenden Monat ihre Truppen abziehen. Die seit November 1918 im Transkaukasus präsente britische Militärverwaltung verlangte von der provisorischen Regierung Karabachs, bis zu einer Entscheidung der Pariser Friedenskonferenz die aserbaidschanische Oberhoheit anzuerkennen. Da die Republik Armenien den KarabachArmeniern keine militärische Hilfe leisten konnte, sahen sich diese gezwungen, in einem provisorischen Abkommen vom 22.8.1919 die Bakuer Regierung gegen die Zusage von 95
Berg-Karabach, Autonomes Gebiet Autonomie anzuerkennen. Anfang Mai 1920 wurde Karabach von der Roten Armee eingenommen und zunächst als Teil der am 28.4.1920 proklamierten Sowjetrepublik Aserbaidschan betrachtet. Nach der bolschewistischen Machtergreifung in Armenien am 29.11.1920 verzichtete die sowjetische Führung in Baku jedoch in einer Erklärung vom 1.12.1920 zugunsten der Armenischen SSR auf das Territorium Berg-Karabachs. In einem Dekret der armenischen Sowjetregierung vom 12.6.1921 wurde es zu einem untrennbaren Bestandteil Sowjetarmeniens erklärt. Auch das Kaukasische Büro des ZK der Russischen Kommunistischen Partei bestätigte in einem Beschluß vom 4.7.1921 Bergkarabach erneut als Teil der Armenischen SSR. Einen Tag später revidierte dasselbe Büro aber seinen Beschluß und unterstellte Berg-Karabach trotz einer armenischen Bevölkerungsmehrheit von über 90 % der aserbaidschanischen Sowjetrepublik. Außenpolitische Interessen Moskaus, dem vor allem ein Ausgleich mit der Türkei wichtiger als das Selbstbestimmungsrecht der KarabachArmenier war, hatten zu dieser erzwungenen Angliederung an das turksprachige Aserbaidschan geführt. Per Dekret vom 7.7.1923 wurde im Bestände der Aserbaidschanischen SSR aus den gebirgigen Teilen der Landkreise Dschebrail (Dzebrail), Dschewanschir (Dzevansir) und Schuscha (Susa) des ehemaligen Gouvernements Jelisawetpol (Elizavetpol') das Autonome Gebiet Berg-Karabach geschaffen. Zentrum wurde das nördlich der historischen Hauptstadt Schuscha (Schuschi) gelegene Chankendi. Diese Siedlung wurde mit dem gleichen Dekret in Stepanakert umbenannt und zu einer Stadt aufgewertet. Die Umbenennung erfolgte zu Ehren des armenischen Bolschewiken Stepan Schaumjan (Saumjan), der als ehemaliger Vorsitzender der Räteregierung von Baku und einer der 26 Bakuer Kommissare 1918 erschossen wurde. Nach dem Parteibeschluß vom 4.7.1921 haben die Armenier ihre Forderung nach Wiedervereinigung mit Berg-Karabach nicht aufgegeben. Seit Anfang der 60er Jahre haben die Karabach-Armenier mit Eingaben, Memoranden und der Entsendung von Delegationen immer wieder bei der obersten Parteiführung auf ihre Diskriminierung und wirtschaftliche Benachteiligung hingewiesen und den Anschluß an die armenische Sowjetrepublik gefordert. In einer an die Obersten Sowjets der UdSSR, Armeniens und Aserbaidschans gerichteten Resolution forderte der Gebietssowjet Berg-Karabachs am 20.2.1988 auf der Grundlage des Rechts auf Selbstbestimmung die Wiedervereinigung des Autonomen Gebietes mit Armenien. Moskau lehnte eine Grenzrevision unter Hinweis auf die Unionsverfassung ab und Aserbaidschan bestand auf der territorialen Integrität seines Staates. Unter dem Eindruck von Massenkundgebungen sowie Streiks in Jerewan und Berg-Karabach nahm der Oberste Sowjet der Armenischen SSR am 15.6.1988 den Antrag auf Angliederung an. Mit Großdemonstrationen und Streiks setzten sich auch die Aserbaidschaner für die Zugehörigkeit Berg-Karabachs zu ihrem Staat ein. Es kam zu Gewalttätigkeiten zwischen den V o l k s g r u p p e n , antiarmenischen Pogromen mit T o d e s o p f e r n , Massakern an der aserbaidschanischen Bevölkerung, Deportationen und Geiselnahmen, zu einer Massenflucht von jeder Republik in die andere und einer totalen Blockade der Transportverbindungen nach Armenien. Am 12.7.1988 erklärte der Gebietssowjet in Stepanakert den Austritt des autonomen Gebietes aus der Aserbaidschanischen SSR und die Umbenennung in „Autonomes Gebiet Arzach" im Bestände Armeniens. Eine weitere Eskalation des Konflikts um den Status des Gebietes, die zu ersten militärischen Konfrontationen führte, veranlaßte die Unionsführung, die lokalen Behörden in Berg-Karabach einstweilig von ihren Machtbefugnissen zu suspendieren. In einem Ukas vom 12.1.1989 wurde das Autonome Gebiet Berg-Karabach mit Wirkung vom 20.1.1989 unter Beibehaltung des Autonomiestatus im Bestände der Aserbaidschanischen SSR vorübergehend unter sowjetische Sonderverwaltung gestellt. Am 28.11.1989 wurden der Sonderstatus aufgehoben, das Gebiet erneut in die Verwaltungshoheit
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Berg-Karabach, Autonomes Gebiet Bakus übergeben und dem Gebietssowjet wieder seine Befugnisse übertragen. Der interethnische Konflikt eskalierte Anfang 1990 zum Bürgerkrieg zwischen karabacharmenischen Verbänden und aserbaidschanischen Truppen. Nach der Unabhängigkeitserklärung Aserbaidschans am 30.8.1991 folgte die Proklamation der Republik Berg-Karabach am 2.9.1991. Das Parlament von Berg-Karabach verkündete, daß die Region von Aserbaidschan unabhängig ist und Verfassung sowie Gesetzgebung der UdSSR weiterhin gelten. Das umstrittene Gebiet wurde als Republik völkerrechtlich nicht anerkannt. Der nördlich angrenzende mehrheitlich von Armeniern besiedelte Rayon Schaumjan hatte sich am 2.9.1991 der nicht anerkannten Republik angeschlossen, nachdem hier zuvor Kampftrupps des Bakuer Innenministeriums von armenischen Selbstverteidigungskräften vertrieben worden waren. Ein Antrag des Rayonsowjets auf Angliederung an das autonome Gebiet war am 1.8.1889 vom Präsidium des Obersten Sowjets der Aserbaidschanischen SSR abgelehnt worden. Während der Oberste Sowjet der Armenischen SSR noch am 1.12.1989 gemeinsam mit dem Parlament in Stepanakert die Wiedervereinigung mit Berg-Karabach beschlossen hatte, verzichtete die Republik nach ihrer Unabhängigkeitserklärung vom 23.9.1991 auf territoriale Ansprüche in Berg-Karabach, setzte sich aber weiterhin für die Autonomierechte der Karabach-Armenier ein. Armenien verweigerte auch der selbstausgerufenen Republik BergKarabach die Anerkennung, da es eine Aufnahme in die internationalen Organisationen anstrebte und die Charta der Vereinten Nationen, die Schlussakte von Helsinki und die Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) die Mitglieder von UNO, OSZE (bis 1.1.1995 KSZE) und GUS verpflichten, die bestehenden Grenzen als völkerrechtlich verbindlich anzuerkennen. Auslöser für eine weitere Verschärfung der Konfliktsituation war der Absturz (oder Abschuß) eines Hubschraubers der Truppen des sowjetischen Innenministeriums in BergKarabach am 20.11.1991. An Bord befanden sich auch aserbaidschanische Politiker und Militärs, die alle umkamen. Daraufhob der Oberste Sowjet der Aserbaidschanischen Republik am 26.11.1991 den Autonomiestatus des Gebietes Berg-Karabach auf und unterstellte es direkt den zentralen Behörden in Baku. Gleichzeitig erhielt das ehemalige Gebietszentrum Stepanakert wieder seinen ursprünglichen turksprachigen Namen Chankendi. In BergKarabach und in Armenien blieb man bei dem bisherigen armenischen Ortsnamen („kert" bedeutet im Armenischen Stadt). Am 27.11.1991 schlug der Staatsrat der UdSSR vor, die verfassungsmäßige Ordnung wieder herzustellen, indem die Auflösung des Autonomen Gebietes Berg-Karabach zurückgenommen wird. Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Dezember 1991 und dem anschließenden Rückzug der russischen Truppen aus dem Krisengebiet änderte sich die militärische Situation grundlegend. 1992 konnten die Streitkräfte Berg-Karabachs das ganze Gebiet unter ihre Kontrolle bringen. Danach eroberten sie aserbaidschanisches Territorium außerhalb BergKarabachs. Zuerst gelang es ihnen, mit der Einnahme des Rayons Latschin (Lacin) einen Korridor zwischen der Enklave und Armenien zu schaffen. Im Frühjahr 1993 nahmen sie auch den nördlich gelegenen Rayon Kelbadschar (Kel'badzar) ein und erweiterten damit den Korridor zu Armenien. Im Verlaufe der weiteren Kampfhandlungen eroberten die armenischen Verbände die östlich Berg-Karabachs gelegenen Städte Agdam und Fisuli (Fizuli) und das Grenzgebiet zu Iran mit den Orten Dschebrail (Dzebrail) und Goradis (Goradiz). Aserbaidschanische Offensiven konnten die Gebietsgewinne der Armee BergKarabachs nicht verhindern. Im Herbst 1993 befanden sich fast 20 % des aserbaidschanischen Territoriums unter ihrer Kontrolle. Die Gründung der GUS und die Auflösung der UdSSR im Dezember 1991 führten zu einer Internationalisierung des Karabach-Konflikts. Außer Rußland, Iran, Kasachstan, Frankreich
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Bergrepublik und den USA waren auch UNO, KSZE (OSZE) und GUS an einer Konfliktlösung beteiligt. Bisher gelang es nicht, einen Kompromiß zu finden, der sowohl die territoriale Integrität der Republik Aserbaidschan als auch das Selbstbestimmungsrecht der Karabach-Armenier berücksichtigt. Immerhin hält seit Mai 1994 ein Waffenstillstand, der durch Vermittlung Rußlands zustande gekommen war, nachdem Aserbaidschan Berg-Karabach als Konfliktpartei anerkannt hatte. Diese von Armenien, Berg-Karabach und Aserbaidschan in Bischkek (Biskek) ausgehandelte zuerst informelle und am 27.7.1994 unterzeichnete Waffenruhe auf der Grundlage des damaligen Status quo führte bisher zu keiner politischen Lösung des Konflikts. Der Rechtsstatus und die Grenzen der umstrittenen Region sind somit weiterhin nicht geregelt.
Bergrepublik = Autonome Sowjetische Sozialistische Bergrepublik (russ. Gorskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 aufgelöst: 7.7.1924 Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) Die Bergrepublik bestand aus folgenden administrativen Kreisen: Balkarischer 20.1.1921 -16.1.1922 Digora 20.1.1921-7.7.1924 Kabardinischer 20.1.1921 -1.9.1921 Karatschaiischer 20.1.1921 -12.1.1922 Nasran (Nazran') (auch Inguschischer) 20.1.1921-7.7.1924 Ossetischer 20.1.1921 -7.7.1924 Sunscha (Sunza) (Kosakenkreis) 20.1.1921 -7.7.1924 Tschetschenischer 20.1.1921 -30.11.1922 Die Autonome Sowjetische Sozialistische Bergrepublik entstand nach der Besetzung des Nordkaukasus durch die Rote Armee am 20.1.1921 aus einem Teil des damals aufgelösten Terek-Gebietes und des Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernements. Aus dem hauptsächlich von Russen (Kosaken) besiedelten restlichen Teil des Gebietes Terek wurde am 4.4.1921 das Gouvernement Terek gebildet. Die auf dem Verordnungswege geschaffene multinationale territoriale Einheit mit der Hauptstadt Wladikawkas umfaßte die nordkaukasischen Völkerschaften der Balkaren, Inguschen, Kabardiner, Karatschaier, Osseten und Tschetschenen. Die Republik der Bergvölker gliederte sich in nach diesen Nationalitäten benannte Kreise (russ. okruga). Für die Russen (Kosaken) in der ASSR wurde der Kreis Sunscha eingerichtet. Die sowjetische Republik der Bergbewohner Nordkaukasiens hatte nicht lange Bestand. Schon am 1.9.1921 begann mit der Bildung des Kabardinischen Autonomen Gebietes die Abtrennung ihrer ethnischen Bestandteile. Am 12.1.1922 folgte die Ausgliederung des Kreises der Karatschaier zur Schaffung des vereinigten Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebietes. Mit der Absonderung des Kreises der Balkaren am 16.1.1922 wurde gleichzeitig das Kabardinisch-Balkarische Autonome Gebiet gegründet. Aus dem Kreis der Tschetschenen entstand am 30.11.1922 das Tschetschenische Autonome Gebiet und am gleichen Tage wurde das Erdölzentrum Grosny (Groznyj) als selbständige administrative Einheit mit dem Status eines Gouvernements ausgesondert. Die endgültige Auflösung der Bergrepublik erfolgte am 7.7.1924, als aus dem verbliebenen Territorium das Nordossetische und Inguschische Autonome Gebiet eingerichtet wurden und der Kreis Sunscha sowie die Stadt Wladikawkas den Status von Gouvernements erhielten.
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Bessarabien, Gouvernement
Beschezk, Kreis (russ. Bezeckij okrug), Gebiet Moskau, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Beschezk (Bezeck)
Beschezk, Stadt (russ. gorod Bezeck) 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Beschezk, Gebiet Moskau, RSFSR
Bessarabien —* Bessarabien, Gouvernement Bessarabien, Gouvernement (russ. Bessarabskaja gubernija), Russisches Reich, Rußland gebildet: 1873 aufgelöst: 15.12.1917 Hauptstadt: Stadt Kischinjow (Kisinev) Der östliche Teil des rumänischen Fürstentums Moldau (rumän. Moldova), d.h. das Gebiet zwischen den Flüssen Dnestr und Prath sowie dem Donaudelta, war nach einem russischtürkischen Krieg 1812 unter dem Namen Bessarabien zu Rußland gekommen und seit 1873 ein Gouvernement. Nach März- und Oktoberrevolution in Petrograd entstand auch im Gouvernement Bessarabien eine Autonomiebewegung. Diese bildete am 4.12.1917 in Chijinäu (russ. Kisinev) aus Vertretern der rumänischen Bevölkerungsmehrheit und der anderen Nationalitäten als provisorisches Parlament einen Landesrat (rumän. Sfatul Tärii). Am 15.12.1917 proklamierte der Landesrat Bessarabien zu einer Moldauischen Demokratischen Republik (rumän. Republica Democraticä Moldoveneascä, russ. Moldavskaja Demokraticeskaja Respublika). Diese wollte sich einem föderativen und demokratischen russischen Staat anschließen, der bis zur gewaltsamen Auflösung der allrussischen Konstituante durch die Bolschewiken am 19.1.1918 noch möglich war. Am 6.2.1918 erklärte die Moldauische Republik aber ihre Unabhängigkeit und am 9.4.1918 stimmte der bessarabische Landesrat mit großer Mehrheit für den Anschluß an das Königreich Rumänien unter Beibehaltung einer lokalen Autonomie. Am 10.12.1918 entschied sich die Volksvertretung schließlich für die volle Vereinigung mit Rumänien. Die bessarabischen Rumänen mußten auf einen eigenen Staat verzichten, da sie sich gegen die Interessen Rußlands und der Ukraine sowie aus wirtschaftlichen Gründen nicht hätten behaupten können. Das rumänische Parlament stimmte der Eingliederung Bessarabiens in das Königreich am 29.12.1919 zu. Die Bolschewiken haben das Votum der Volksvertreter Bessarabiens (rumän. Basarabia) nicht anerkannt und ließen folglich auch eine Berufung auf die von der Sowjetregierung am 15.11.1917 angenommene Deklaration der Rechte der Völker Rußlands nicht gelten. Diese hatte den Völkern Rußlands das Recht auf freie Selbstbestimmung bis zur Abtrennung und Bildung selbständiger Staaten garantiert. Nach sowjetrussischer Version war die freiwillige Angliederung Bessarabiens an das Staatsgebiet Rumäniens eine Annexion sowjetischen Territoriums. Die im Dezember 1917 neugegründete Republik der Bessarabier mußte sich gegen die Versuche der Bolschewisten durchsetzen, die ehemalige russische Provinz zu sowjetisieren.
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Bessarabien, Gouvernement Im Kampf gegen lokale russische Sowjets und unter bolschewistischem Einfluß stehende russische Soldaten der in Auflösung befindlichen rumänischen Front bat der Landesrat Bessarabiens die Regierung Rumäniens um Hilfe. Am 19.1.1918 überschritten rumänische Truppen den Pruth, gingen gegen Anarchie und Chaos in den zentralen Ortschaften vor und nahmen bis Mitte März ganz Bessarabien ein. Sowjetrußland protestierte wiederholt gegen die Intervention Rumäniens, konnte aber militärisch nicht eingreifen, da es noch nicht über eine reguläre Armee verfugte (Rote Armee gegründet am 28.1.1918) und nach der Proklamierung der unabhängigen Ukrainischen Volksrepublik und dem späteren Vordringen der Mittelmächte in die Ukraine territorial von Bessarabien getrennt war. Bis zur Okkupation im Zweiten Weltkrieg blieben die Bemühungen Sowjetrußlands und seit 1922 der Sowjetunion um die Wiedergewinnung Bessarabiens auf diplomatische und propagandistische Aktionen und die Unterstützung des kommunistischen Untergrundes beschränkt. Rumänien, das nach anfanglicher Neutralität im August 1916 an der Seite Englands, Frankreichs und Rußlands in den Weltkrieg eingetreten war, mußte sich schon im Dezember 1917 gegen die zerfallende und außer Kontrolle geratene russische Armee an der rumänischen Front verteidigen. In Ia§i, wo sich während der Besetzung Bukarests durch die Mittelmächte (1916-1918) der Sitz der rumänischen Regierung befand, wurden russische Truppen entwaffnet, da sie anscheinend einen bolschewistischen Staatsstreich geplant hatten. In diesem Zusammenhang unternahm die rumänische Armee auch einige Aktionen in Ortschaften des angrenzenden Bessarabiens. Sein Vordringen auf bessarabisches Gebiet erklärte Rumänien als vorübergehende Maßnahme zum Schutz seiner Grenzen. Die Sowjetregierung protestierte gegen die Verhaftung „revolutionärer russischer Soldaten", verlangte in ultimativer Form deren Freilassung und kündigte bei Nichterfüllung ihrer Forderungen Gegenmaßnahmen an. Die Möglichkeiten des bolschewistischen Regimes waren aber kurz nach der Machtübernahme sehr begrenzt. In dieser Situation entschloß sich Lenin zu einer in den internationalen diplomatischen Beziehungen ungewöhnlichen Maßnahme. Am 13.1.1918 ließ er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Rates der Volkskommissare den Gesandten Rumäniens, Constantin Diamandi, und das gesamte Personal aller rumänischen Vertretungen verhaften. Das betraf auch das Konsulat in Odessa. Am nächsten Tage protestierte das vollständige diplomatische Korps in Petrograd gegen die Inhaftierung des rumänischen Gesandten. Der Botschafter der USA überreichte als Doyen Lenin ein Memorandum, in welchem die Freilassung Diamandis gefordert wurde. Seine Arretierung wurde als ein nach den bestehenden internationalen Normen unzulässiger Akt bezeichnet. Am Abend des 14. Januar ließ Lenin den Gesandten und das ganze diplomatische Personal wieder frei. Da Rumänien auch weiterhin den Forderungen der Bolschewiken zu Bessarabien nicht nachkam, verfügte die Sowjetregierung am 26.1.1918 den Abbruch der diplomatischen Beziehungen, welche 1878 in vollem Umfange zwischen dem Russischen Reich und Rumänien aufgenommen worden waren. Zugleich wurden die in Moskau befindlichen Goldreserven der rumänischen Nationalbank beschlagnahmt. Diese waren wegen der Einnahme Bukarests durch die Mittelmächte im Jahre 1916 der Regierung des ehemaligen Bündnispartners zur Aufbewahrung anvertraut worden. Am 12.10.1924 wurde im Rahmen der Ukrainischen SSR aus Rayons des Gouvernements Odessa und einigen Ortschaften des Gouvernements Podolien eine Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (MASSR) gegründet. Diese Gebiete links des Dnestr mit nur teilweise rumänischer Bevölkerung hatten vorher niemals zu Moldawien oder Rumänien gehört und die neugegründete ASSR hatte nur den Zweck, den weiterhin bestehenden Anspruch der UdSSR auf Bessarabien zu demonstrieren und eine Annexion vorzubereiten. Mit Hilfe einer von Moskau rechts des Dnestr gelenkten irredentistischen Bewegung sollte die
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Bessarabien, Gouvernement „moldauische Bevölkerung" des seit 1918 zu Rumänien gehörenden und flächenmäßig mehrfach größeren Bessarabiens und der Moldauischen Autonomen Republik „wiedervereinigt" werden. Da die bessarabischen Rumänen („Moldauer") die absolute Bevölkerungsmehrheit besaßen, während die rumänischsprachige Bevölkerung jenseits des Dnestr nicht einmal über die relative Mehrheit verfügte, hätte der Irredentismus eigentlich von der linksufrigen ASSR ausgehen müssen. Nach sowjetischer Auffassung verlief die Staatsgrenze zu Rumänien entlang Pruth und Donau. Die offizielle Grenze am Dnestr wurde nur als eine provisorische Demarkationslinie betrachtet. Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Sowjetunion und dem Königreich Rumänien am 9.6.1934 war nicht als ein Verzicht auf Bessarabien zu verstehen. Sie bedeutete für die sowjetische Seite nur eine vorübergehende de facto-Anerkennung der bestehenden Grenze. In einer Erklärung des ZK der seit 1924 in der Illegalität operierenden KP Rumäniens zur Normalisierung der Beziehungen hieß es, daß die Befreiung Bessarabiens vom Joch des rumänischen Imperialismus eine der Hauptaufgaben der revolutionären Bewegung des Landes bleibt. Im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 über die Abgrenzung der territorialen Interessensphären in Osteuropa war Bessarabien der Sowjetunion zugesprochen worden. Im Juni des folgenden Jahres hielt Moskau den Zeitpunkt für geeignet, die rumänischen Ostgebiete zu annektieren. Mit einem am 26.6.1940 um 23 Uhr (Uhrzeitangaben nach Moskauer Zeit) gestellten 24-stündigen Ultimatum forderte die UdSSR von Rumänien die sofortige Abtretung Bessarabiens und der Nordbukowina. Ursprünglich beanspruchte die Sowjetunion die ganze Bukowina, verzichtete aber nach deutschem Widerstand auf den südlichen Teil. Im Geheimabkommen hatte Deutschland nur sein Desinteresse an Bessarabien erklärt, die Bukowina, die nie zum zaristischen Rußland gehört hatte, war gar nicht erwähnt worden. Da die Regierung Rumäniens Verhandlungen vorschlug, folgte am 27.6.1940 um 22 Uhr ein zweites Ultimatum, in dem u.a. folgende Forderungen gestellt wurden: Die genannten Gebiete müssen innerhalb von vier Tagen, beginnend mit dem 28.6. 14 Uhr von den rumänischen Truppen geräumt werden. Schon am 28.6. sollten die Städte Cernäu(i (russ.Cernovcy), Chi§inäu (russ. Kisinev) und Cetatea Alba (russ. Akkerman, seit 9.8.1944 Belgorod-Dnestrovskij) von sowjetischen Truppen besetzt werden. Am späten Abend des 27.6. nahm Rumänien die sowjetischen Forderungen an. Am nächsten Tag begann die Rote Armee mit dem Einmarsch nach Bessarabien, in die nördliche Bukowina und das Herja-Gebiet, der am Ende des 30.6. abgeschlosen war. Der an die Nordbukowina angrenzende Gebietsstreifen um die Stadt JIer(a (russ. Gerca, deutsch Hertza) in der nordöstlichen Ecke der rumänischen Provinz Moldova war im Zuge einer willkürlich vorgenommenen Grenzberichtigung zusätzlich okkupiert worden. Er wurde weder im geheimen Zusatzprotokoll vom 23.8.1939 noch in den Ultimaten erwähnt und gehörte wie die Bukowina niemals zum Russischen Reich. Über das Her(a-Gebiet verläuft die direkte Eisenbahnverbindung von Chisinäu nach Lemberg (russ. L'vov, ukr. L'viv). Südbessarabien, d.h. die rumänischen Kreise (judeje) Cetatea Albä und Ismail, wurde am 2.8.1940 der Ukrainischen SSR angegliedert und am 7.8.1940 als Gebiet Akkerman eingerichtet. Da die sowjetischen Behörden sofort nach der Annexion in Bessarabien wieder teilweise die administrative Gliederung der zaristischen Zeit eingeführt hatten, werden diese Verwaltungseinheiten in dem entsprechenden Gesetz vom 2.8.1940 die Landkreise (uezdy) Akkerman (rumän. Cetatea Albä) und Izmail genannt. Die Nordbukowina, der nordbessarabische Kreis I Io(in (russ. Landkreis Chotin) und das Herja-Gebiet der rumänischen Provinz Moldova kamen am 2.8.1940 ebenfalls zur Ukrainischen Sowjetrepublik und bilden seit dem 7.8.1940 das Gebiet Tschernowzy (ukr. Cernivci, russ. Cernovcy). Aus dem größeren mittleren Teil Bessarabiens und dem jetzt Transnistrien genannten Gebietsstreifen entstand am 101
Biisk, Kreis 2.8.1940 die Moldauische Unionsrepublik. Zu den militärischen Operationen und vorübergehenden Gebietsbesetzungen an der deutsch-rumänischen Südfront von 1941-1944 s. Moldau, Republik.
Biisk, Kreis (russ. Bijskij okrug), Sibirische Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Biisk (Bijsk)
Biisk, Stadt (russ. gorod
Bijsk)
25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Biisk, Sibirische Region, RSFSR
Birobidschan, Arbeitersiedlung,
seit 2.3.1937 Stadt (russ. rabocij poselok, gorod
Birobidzan) seit 7.5.1934: Zentrum des Jüdischen Autonomen Gebietes, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Bischkek, Stadt (kirgis. Biskek saary, russ. gorod
Biskek) 5.2.1991-5.3.2003: Zentrum des Gebietes Tschui (Cuj), Kirgisische Republik seit 5.2.1991: Hauptstadt der Kirgisischen Republik Die 1878 gegründete Stadt hieß zuerst Pischpek (Pispek), was eine Entstellung des kirgisischen Bischkek im Russischen darstellt. Am 12.5.1926 wurde die Stadt nach dem hier geborenen fiihrenden Bolschewiken und Militärfachmann M. W. Frunse (Μ. V. Frunze) (1885-1925), der wesentlichen Anteil an der Sowjetisierung Mittelasiens hatte, benannt. Am 5.2.1991 erhielt die Hauptstadt wieder ihren historischen Namen Bischkek.
Biskek saary —• Bischkek, Stadt
Blagoweschtschensk, Stadt (russ. gorod
Blagovescensk)
1858-6.4.1920: Zentrum des Gebietes Amur, Russisches Reich, RSFSR 6.4.1920-4.6.1926: Hauptstadt des Gouvernements Amur (Amurskaja gubernija), Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922- 4.1.1926), RSFSR 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Amur, Fernöstliche Region, RSFSR seit 20.10.1932: Zentrum des Gebietes Amur, Fernöstliche Region (20.10.1932- 20.10. 1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-2.8.1948), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
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Borisow, Kreis
Bobruisk, Gebiet (russ. Bobrujskaja oblast'), Weißrussische
SSR
gebildet: 20.9.1944 aufgelöst: 8.1.1954 Zentrum: Stadt Bobruisk (Bobrujsk) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Minsk, Mogiljow (Mogilev) und Polesje (Poles'e). Bei der Auflösung wurden die Rayons auf die Gebiete Gomel (Gomel'), Minsk und Mogiljow verteilt.
Bobruisk, Kreis (russ. Bobrujskij okrug), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
17.7.1924 26.7.1930 Stadt Bobruisk (Bobrujsk)
Bobruisk, Stadt (russ. gorod Bobrujsk) 17.7.1924-26.7.1930: Zentrum des Kreises Bobruisk, Weißrussische SSR 20.9.1944-8.1.1954: Zentrum des Gebietes Bobruisk, Weißrussische SSR
Bogoduchow, Kreis (russ. Bogoduchovskij okrug), Gouvernement Charkow (Char'kov), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 Ende 1923 umbenannt in Kreis Achtyrka Zentrum: Stadt Bogoduchow (Bogoduchov) Bogoduchow, Stadt (russ. gorod
Bogoduchov)
12.4.1923-Ende 1923: Zentrum des Kreises Bogoduchow, Gouvernement Charkow (Char'kov), Ukrainische SSR
Borisoglebsk, Kreis (russ. Borisoglebskij okrug), Zentrales RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Schwarzerdegebiet,
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Borisoglebsk
Borisoglebsk, Stadt (russ. gorod
Borisoglebsk)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Borisoglebsk, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Borisow, Kreis (russ. Borisovskij okrug), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
17.7.1924 12.4.1927 Stadt Borisow (Borisov) 103
Borisow, Stadt
Borisow, Stadt (russ. gorod Borisov) 17.7.1924-12.4.1927: Zentrum des Kreises Borisov, Weißrussische SSR
Borowitschi, Kreis (russ. Borovicskij okrug), Gebiet Leningrad, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1.8.1927 23.7.1930 Stadt Borowitschi (Borovici)
Borowitschi, Stadt (russ. gorod Borovici) 1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Borowitschi, Gebiet Leningrad, RSFSR
Botlich, Dorf (russ. selo Botlich) 20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Andiiski (Andijskij), Dagestanische ASSR, RSFSR
Brisekaja voblasc' —• Brest, Gebiet Brest, Gebiet (weißruss. Bresckaja voblasc', russ. Brestskaja oblast'), Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 4.12.1939 Zentrum: Stadt Brest Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Ein Teil des Gebietes Brest kam am 20.9.1944 zum neugebildeten Gebiet Grodno. Am 8.1.1954 wurde ein Teil des aufgelösten Gebietes Baranowitschi (Baranovici) angegliedert. Gleichzeitig kam noch das Territorium des aufgelösten Gebietes Pinsk hinzu. In einem Vertrag vom 9.9.1944 zwischen der Weißrussischen Regierung und dem von der UdSSR als provisorische Regierung Polens anerkannten kommunistischen Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung in Lublin wurden drei Rayons des Gebietes Brest mit überwiegend polnischer Bevölkerung Polen übergeben.
Brist, horad —• Brest, Stadt Brest, Stadt (weißruss. horad Brest, russ. gorod Brest) seit 4.12.1939: Zentrum des Gebietes Brest, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) Die Stadt Brest hieß im Russischen vom Ende des 17. Jahrhunderts bis 1921 zuerst Brest Litowski (Brest-Litovskij) (deutsch Litauisch-Brest) und später Brest-Litowsk (Brest-Litovsk), um sie von der an der mittleren Weichsel gelegenen Stadt Brest Kujawski (Brest-Kujavskij, poln. Brzesc Kujawski) zu unterscheiden. Während der Zugehörigkeit zu Polen vom 18.3.1921 bis zum 2.11.1939 wurde sie Brzesc nad Bugiem (Brest am Bug) genannt. Seit der Angliederung an die Weißrussischer SSR gibt es nur noch die ursprüngliche Kurzform Brest. 104
Buchara, Gebiet
Brest-Litowsk —• Brest, Stadt
Brjansk, Gebiet (russ. Brjanskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) am 5.7.1944 gebildet aus einem Teil des Gebietes Orjol (Orel) Zentrum: Stadt Brjansk
Brjansk, Gouvernement
(russ. Brjanskaja gubernija), RSFSR
gebildet: 1.4.1920 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Brjansk Das in der Sowjetzeit eingerichtete Gouvernement wurde aus Teilen der Gouvernements Kaluga und Orjol (Orel) gebildet. 1923 und 1926 kamen noch Teile des Gouvernements Gomel (Gomel') hinzu. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung bildete das Gouvernement Brjansk zusammen mit anderen Gouvernements das Westliche Gebiet.
Brjansk, Kreis (russ. Brjanskij okrug), Westliches Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Brjansk
Brjansk, Stadt (russ. gorod Brjansk) 1.4.1920-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Brjansk, RSFSR 17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Brjansk, Westliches Gebiet, RSFSR seit 5.7.1944: Zentrum des Gebietes Brjansk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Buchara, Emirat—• Buchara, Sozialistische Sowjetrepublik
Buchara, Gebiet (usbek. Buchoro vilojati, russ. Bucharskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Buchara Das Gebiet entstand aus zentralgeleiteten Rayons im Zuge einer Dezentralisierung der Verwaltung. Mehrere Rayons waren am 20.1.1943 zur Bildung des Gebietes Kaschkadarja (Kaskadar'ja) abgetrennt worden. Etwa 70 % des Gebietsterritoriums wurden am 20.4.1982 zur Schaffung des Gebietes Nawoi ausgegliedert. Per Gesetz vom 24.4.1982 mußte das Gebiet Buchara im Zusammenhang mit einem Bewässerungsprojekt einen Landstreifen an das Gebiet Choresm (Chorezm) abgeben (s. dort). Zum Bestände des Gebietes Buchara kamen im Mai 1989 vorübergehend fünf Rayons und drei gebietsunmittelbare Städte, die bis zum 6.9.1988 zum Gebiet Nawoi und danach bis zum Mai 1989 zum Gebiet Samarkand gehört hatten. Zum 105
Buchara, Kreis Gebiet Buchara gehörte vom 15.1.1938 bis zum 6.3.1941 der Kreis Surchandarja (Surchandar'ja), aus welchem das gleichnamige Gebiet erneut entstand.
Buchara, Kreis (russ. Bucharskij okrug), Usbekische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
29.9.1926 17.8.1930 Stadt Staraja Buchara
Buchara, Sowjetische Volksrepublik —* Buchara, Sozialistische Sowjetrepublik Buchara, Sozialistische Sowjetrepublik, SSR Buchara (russ. Bucharskaja Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika, Bucharskaja SSR) 1747-2.9.1920: Emirat Buchara (russ. Bucharskij emirat), Protektorat des Russischen Reiches von 1868 bis zum 16.3.1917 8.10.1920-19.9.1924: Sowjetische Volksrepublik Buchara (russ Bucharskaja Narodnaja Sovetskaja Respublika, BNSR) 19.9.1924-27.10.1924: Sozialistische Sowjetrepublik Buchara Hauptstadt: Buchara 1747-1888 Staraja Buchara (=Altbuchara) 1888-2.9.1920 und 8.10.1920-27.10.1924 Buchara war seit dem 16. Jahrhundert die Hauptstadt des gleichnamigen Khanats und später Emirats,von 1888 bis 1935 hieß sie Staraja Buchara (s. dort), wurde aber auch verkürzt nur Buchara genannt. Buchara war vom 16. Jahrhundert bis 1747 ein Khanat und danach bis 1920 ein Emirat.Im Verlaufe der 1864 begonnenen Eroberung Mittelasiens drangen russische Truppen 1868 in das Emirat ein und zwangen den Emir nach der Niederlage seines Heeres bei Serabulak (Zerabulak) zur Kapitulation. Im Friedensvertrag von Samarkand (1868) und einem 1873 in Schachrisabs (Sachrisabz) unterzeichneten zusätzlichen Vertrag mußte Buchara ein russisches Protektorat bei weitgehender innerer Autonomie anerkennnen und etwa ein Drittel seines Territoriums abtreten. Zum Russischen Reich kamen das fruchtbare Serawschan (Zeravsan)Tal mit den Städten Samarkand, Kattakurgan und Pendschikent (Pendzikent) sowie die Gebiete um die Städte Dschisak (Dzizak), Ura-Tjube und Chodschent (Chodzent). Aus diesem von russischen Truppen besetzten Teil des Emirats wurde 1868 der Kreis Serawschan gebildet, aus welchem nach einigen territorialen Änderungen 1887 das Gebiet Samarkand entstand. Als Kompensation für diese Gebietsverluste unterwarf der Emir mit russischer Unterstützung das Gebiet des sogenannten Ostbuchara, das in kleine Fürstentümer aufgeteilt war. Mit Ostbuchara bezeichnete man bis zur Bildung der Tadschikischen ASSR im Jahre 1924 alle Territorien, die von 1868 bis 1895 dem Emirat einverleibt wurden. Sie umfaßten die Gebiete nördlich des Oberlaufs des Amudarja (Amudar'ja), der hier Pjandsch (Pjandz) heißt. Zu ihnen gehörten die Provinzen Baisun, Baldschuan, Darwas, Gissar, Kabadian, Karategin, Kuljab, Kurgan-Tjube, Schirabad u.a. Als sich Großbritannien und Rußland 1895 in einem Abkommen über die Aufteilung Badachschans einigten, wurde das Emirat noch um die rechts des Pjandsch gelegenen Gebiete Ruschan, Schugnan und Wachan erweitert. Mit Rücksicht auf England, das seine Kolonialmacht in Indien und sein Einflußgebiet Afghanistan durch das
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Buchara, Stadt russische Vordringen in Mittelasien bedroht sah, war es im Interesse Rußlands, das bucharische Reich als Pufferstaat zu erhalten. Nach der bolschewistischen Oktoberrevolution konnte sich das Emirat bis 1920 einer Sowjetisierung widersetzen. Am 2.9.1920 wurde der letzte Emir mit Hilfe der Roten Armee gestürzt und am 8.10.1920 eine Sowjetische Volksrepublik Buchara proklamiert. Mit der Machtübernahme in Altbuchara konnten sich die Bolschewiken nicht gleich im ganzen ehemaligen Emirat endgültig durchsetzen. Sogar in der Regierung der Sowjetischen Volksrepublik Buchara gab es national gesinnte und panislamisch orientierte Parteikader. Im sogenannten Ostbuchara, den heutigen zentralen, südlichen und östlichen Teilen Tadschikistans, war der muslimische Widerstand so stark, daß sich die Bolschewiken gezwungen sahen, am 2.1.1922 hier eine mit besonderen Vollmachten ausgestattete Außerordentliche Diktatorische Kommission lur die Angelegenheiten Ostbucharas (russ. Crezvycajnaja diktatorskaja komissija po delam Vostocnoj Buchary) als höchstes Machtorgan einzusetzen. Seit Ende 1921 leitete in Ostbuchara der ehemalige türkische Kriegsminister Enver Pascha den militärischen Widerstand gegen die Sowjetisierung. Im Verlaufe der Kämpfe mußte die Rote Armee am 14.2.1922 Djuschambe (Djusambe) aufgeben und konnte die Stadt erst nach einer Großoffensive am 14.7.1922 wieder einnehmen. General Enver Pascha fiel im Kampf am 4.8.1922. Erbitterten Widerstand leisteten einzelne bewaffnete Verbände in Ostbuchara (seit 14.10.1924 Tadschikische ASSR, seit 16.10.1929 Tadschikische SSR) noch bis 1926 und 1929 und 1931 operierten sie hier von Afghanistan aus. Am 26.5.1924 wurde der Ausnahmezustand in Ostbuchara offiziell als beendet erklärt und die Sonderkommission aufgelöst. Die getrennte Verwaltung des östlichen Teils der Bucharischen Sowjetrepublik blieb aber mit der Bildung eines provisorischen Zentralen Exekutivorgans der Sowjets Ostbucharas erhalten, das Anfang September 1924 vom ersten Kurultai (Kongreß) der Sowjets Ostbucharas bestätigt wurde. Ein Allbucharischer Sowjetkongreß (Kurultai) proklamierte am 19.9.1924 die Sowjetische Volksrepublik Buchara zu einer Sozialistischen Sowjetrepublik und beschloß einen Tag später ihren Beitritt zur UdSSR. Dazu kam es aber nicht mehr. Im Zuge der nationalen Aufgliederung Mittelasiens (russ. nacrazmezevanie) wurde die SSR Buchara bereits am 27.10.1924 aufgelöst und ihr Territorium auf die Usbekische SSR, Turkmenische SSR und Tadschikische ASSR (im Bestände Usbekistans) verteilt. Das Emirat Buchara war in administrativer Hinsicht in Provinzen aufgeteilt, die Wilojat hießen. Im Russischen wurden sie bis zum Sturz des Emirs bekstwa (bekstva) genannt, weil sie von einem Bek verwaltet wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts bestand das Emirat aus 28 Wilojats, die fast alle nach ihren Verwaltungszentren benannt waren. Das Wilojat blieb zur Zeit der Bucharischen Sowjetrepublik die größte Verwaltungseinheit. In Tadschikistan wurde das Wilojat Mitte 1929 in Kreis (okrug) umbenannt. 27 % aller Turkmenen lebten in der Bucharischen Sowjetrepublik. Hier hatten sie einen Bevölkerungsanteil von 10,6 %. Im Oktober 1923 wurde aus den von Turkmenen besiedelten Wilojats Tschardschui (Cardzuj) und Kerki sowie einem Teil des Wilojats Schirabad (Sirabad) im Bestände der Sowjetischen Volksrepublik Buchara ein Turkmenisches Autonomes Gebiet geschaffen. Administratives Zentrum war zuerst Kerki, danach Leninsk.
Buchara, Stadt (usbek. Buchoro sahri, russ. gorod Buchara) (s. auch Buchara, Staraja) 1747-1888: Hauptstadt des Emirats Buchara seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Buchara, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) 107
Buchara Staraja, Stadt
Buchara Nowaja, Stadt —• Buchara Staraja, Stadt B u c h a r a S t a r a j a , S t a d t (russ. gorod Staraja Buchara oder gorod Buchara Staraja) 1888-2.9.1920: Hauptstadt des Emirats Buchara 8.10.1920-19.9.1924: Hauptstadt der Sowjetischen Volksrepublik Buchara 19.9.1924-27.10.1924: Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Buchara 29.1.1925-29.9.1926: Zentrum des Gebietes Serawschan (Zeravsan), Usbekische SSR 29.9.1926-17.8.1930: Zentrum des Kreises Buchara, Usbekische SSR Statt Buchara waren von 1888 bis 1935 die Bezeichnungen Staraja Buchara oder Buchara Staraja (=Altbuchara) gebräuchlich, um die Stadt von Nowaja Buchara (Novaja Buchara) oder Buchara Nowaja (=Neubuchara) zu unterscheiden. Im vorrevolutionären Buchara gab es im Unterschied zu Taschkent (Taskent), Samarkand, Kokand und anderen großen Städten des späteren Usbekistans kein neues europäisches oder genauer russisches Stadtviertel. Die russische Administration gründete 1888 zwölf Kilometer südöstlich von Buchara beim Eisenbahnknotenpunkt Kagan eine Nowaja Buchara (manchmal auch Kagan) genannte Siedlung. Hier befanden sich die Residenz des russischen politischen Agenten beim Emirat Buchara, Bankfilialen, Handelskontore, Zweigniederlassungen von Transportfirmen usw. Neubuchara war zur Zeit der Zaren und der Provisorischen Regierung einer der exterritorialen Orte auf dem Territorium des Emirats. 1929 erhielt es den Status einer Stadt und wurde 1935 in Kagan umbenannt.
Buchoro satyri —* Buchara, Stadt Buchoro vilojati —• Buchara, Gebiet B u g u l m a , G e b i e t (russ. Bugul'minskaja oblast'), Tatarische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
21.2.1953 30.4.1953 Stadt Bugulma (Bugul'ma)
B u g u l m a , S t a d t (russ. gorod Bugul'ma) 21.2.1953-30.4.1953: Zentrum des Gebietes Bugulma, Tatarische ASSR, RSFSR
B u g u r u s l a n , K r e i s (russ. Buguruslanskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928- 20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 16.7.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Buguruslan
B u g u r u s l a n , S t a d t (russ. gorod Buguruslan) 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Buguruslan, Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929- 23.7.1930), RSFSR 108
Bukowina
Buinaksk, Kreis (russ. Bujnakskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR am 10.7.1922 umbenannt aus dem Kreis Temir-Chan-Schura (Temir-Chan-Sura) aufgelöst: 1928 erneut gebildet: 25.6.1952 wieder aufgelöst: 28.4.1953 Zentrum:
Stadt Buinaksk (Bujnaksk) (hieß bis 10.7.1922 Temir-Chan-Schura)
Buinaksk, Stadt (russ. gorod Bujnaksk) 10.7.1922-1928 und 25.6.1952-28.4.1953: Zentrum des Kreises Buinaksk, Dagestanische ASSR, RSFSR Am 10.7.1922 wurde die Stadt Temir-Chan-Schura (Temir-Chan-Sura) zu Ehren eines dagestanischen Bolschewiken in Buinaksk umbenannt.
Bukei, Gouvernement (russ. Bukeevskaja gubernija), Rußland, RSFSR, Kirgisische ASSR (26.8.1920-6.6.1925), RSFSR gebildet: 1.7.1917 aufgelöst: 6.6.1925 Zentrum: Siedlung Chanskaja Stawka (Chanskaja Stavka) 1.7.1917-1918 Siedlung Kirgisskaja Step (Kirgizskaja Step') 1918-1920 DorfUrda 1920-6.6.1925 Das Gouvernement war einige Jahre in folgende Kreise unterteilt: Erster Küstenkreis (russ. Pervyj Primorskij okrug)-erwähnt von 1920 bis 1923 Zweiter Küstenkreis (russ. Vtoroj Primorskij okrug)-erwähnt von 1920 bis 1923 Kalmückischer Kreis (russ. Kalmyckij okrug)-erwähnt im Jahre 1923 Das Gouvernement Bukei entstand aus dem östlichen Teil des Gouvernements Astrachan (Astrachan') und war nach dem Sultan Bukei Nuraliew (Bukej Nuraliev) benannt, dessen Horde (russ. Bukeevskaja Orda) hier im 19. Jahrhundert zwischen den Flüssen Wolga (Volga) und Ural bestand. Im Zuge einer Verringerung der administrativ-territorialen Einheiten wurde es wegen kleiner Fläche und geringer Bevölkerungszahl aufgelöst und dem Gouvernement Uralsk (Ural'sk) der Kirgisischen ASSR (RSFSR) als erweiterter Landkreis (uezd) angegliedert.
Bukowina (rumän. Bucovina, russ. Bukovina, ukr. Bukovyna), Österreich/ÖsterreichUngarn (1775-6.11.1918), Königreich Rumänien (28.11.1918-28.6.1940), Nordbukowina, Ukrainische SSR (2.8.1940-24.8.1991), Ukraine (seit 24.8.1991) Die nördlich von Rumänien an den Abhängen der Karpaten gelegene Bukowina mit dem Hauptort Czernowitz (auch Tschernowitz) gehörte bis 1918 zu Österreich-Ungarn. Dieser ehemals nördliche Teil des rumänischen Fürstentums Moldau war schon 1775 von österreichischen Truppen besetzt worden. Als die Österreicher nach dem Zerfall der Doppelmonarchie Anfang November 1918 die Regierungsgewalt übergeben mußten, konnten sich die beiden zahlenmäßig stärksten Nationalitäten des ehemaligen Kronlandes nicht über eine gemeinsame Verwaltung oder eine Teilung des Landes einigen. Während die Ukrainer die mehrheitlich ukrainisch besiedelte Nordbukowina mit der Landeshauptstadt beanspruchten, hatte die Konstituante der Rumänen, welche im Süden über die ethnische
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Bulun, Dorf Majorität verfugten, schon am 27.10.1918 in Czernowitz den Anschluß der ganzen Bukowina an Rumänien beschlossen. Zur Durchsetzung dieser Forderung bat der von der Konstituante eingesetzte rumänische Nationalrat am 7.11. die Regierung Rumäniens um die Entsendung von Truppen. Nachdem Einheiten der rumänischen Armee am 11.11. das ganze Land besetzt hatten, proklamierte ein rumänischer Kongreß, zu dem auch Vertreter anderer Nationalitäten eingeladen waren, am 28.11.1918 in Czernowitz (rumän. Cernäuji) die Vereinigung der Bukowina mit dem Königreich Rumänien. Mit einem Gesetz vom 19.12.1918 bestätigte die Bukarester Regierung den Anschluß und im September des folgenden Jahres erfolgte die Ratifizierung durch das rumänische Parlament. Im Zweiten Weltkrieg zählte der nördliche Teil der Bukowina zu den Gebietserweiterungen der Sowjetunion. Obwohl die Bukowina niemals zum zaristischen Rußland gehört hatte und im geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt vom 23.8.1939 über die Aufteilung Ostmitteleuropas nicht erwähnt wurde, besetzten sowjetische Truppen nach Ultimaten vom 26. und 27.6.1940 außer Bessarabien auch die Nordbukowina. Rumänien hatte am späten Abend des 27.8. die Forderung Moskaus nach sofortiger Räumung annehmen müssen. Ursprünglich beanspruchte die UdSSR die ganze Bukowina, verzichtete aber nach deutschem Einspruch auf den südlichen Teil. Per Gesetz vom 2.8.1940 wurde die nördliche Bukowina an die Ukrainische SSR angeschlossen und bildet seit dem 7.8.1940 (mit der Unterbrechung der Jahre 1941 bis 1944) zusammen mit dem nordbessarabischen Landkreis Chotin (rumän. Ho(in) und einem Landstreifen um die Stadt Hertza (rumän. I Ier|a, ukr. Herca., russ. Gerca) das Gebiet Tschernowzy (ukr. Cernivci, russ. Cernovcy).
Bulun, Dorf (russ. selo
Bulun)
1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Bulun, Jakutische ASSR, RSFSR
Bulun, Kreis (Bulunskij okrug), Jakutische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1927 23.7.1930 Dorf Bulun
Burjatien, Republik (russ. Respublika Burjatija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 30.5.1923-7.7.1958: Burjat-Mongolische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Burjat-Mongolische ASSR (russ. Burjat-Mongol'skaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Burjat-Mongol'skaja ASSR), Ostsibirische Region (20.9.1930-5.12.1936), RSFSR Hauptstadt: Werchneudinsk (Verchneudinsk) 30.5.1923-27.7.1934 Ulan-Ude (Ulan-Ude) 27.7.1934-7.7.1958 Werchneudinsk wurde am 27.7.1934 in Ulan-Ude umbenannt. 7.7.1958-8.10.1990: Burjatische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Burjatische ASSR (russ. Burjatskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Burjatische ASSR), RSFSR Hauptstadt: Ulan-Ude
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Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet 8.10.1990-27.3.1992: Burjatische Sozialistische Sowjetrepublik, Burjatische SSR (russ. Burjatskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Burjatskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Ulan-Ude seit 27.3.1992: Republik Burjatien Hauptstadt: Ulan-Ude Die Burjat-Mongolische ASSR entstand 1923 aus den beiden Burjat-Mongolischen Autonomen Gebieten der RSFSR und der Fernöstlichen Republik. Im gleichen Jahr kam noch das Territorium des aufgelösten Baikal-Gouvernements hinzu. Auf Anordnung aus Moskau wurden am 26.9.1937 fünf der damals 21 Rayons (=ajmaki) von der ASSR abgetrennt und innerhalb der gleichzeitig eingerichteten Gebiete Irkutsk und Tschita (Cita) ein BurjatMongolischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij) und ein Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Aginskoje (Aginskoe) gebildet. Außerdem wurden zwei weitere Rayons mit burjatischer Bevölkerung den genannten Gebieten direkt unterstellt. Seit Anfang der 90er Jahre gibt es in Burjatien Bestrebungen, die administrative Dreiteilung der burjatischen Siedlungsgebiete durch die Wiederangliederung der zwei Kreise rückgängig zu machen. 1958 erfolgte die Umbenennung der Burjat-Mongolischen ASSR in die Burjatische ASSR, weil diese neue Benennung der Eigenbezeichnung der autochthonen Bevölkerung der Republik genauer entspricht. Im Oktober 1990 proklamierte der Oberste Sowjet Burjatiens die staatliche Souveränität und die Aufwertung der Autonomen Republik zu einer SSR im Bestände der RSFSR. Die Entfernung der Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Republiknamen folgte im März 1992.
Burjatische ASSR —• Burjatien, Republik Burjatische SSR —• Burjatien, Republik Burjat-Mongolische
ASSR —* Burjatien, Republik
Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet
(russ. Burjat-Mongoi'skaja
Avtonomnaja Oblast'), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
9.1.1922 30.5.1923 Stadt Irkutsk
Anfang der 20er Jahre gab es gleichzeitig zwei territorial verschiedene Burjat-Mongolische Autonome Gebiete. S. die Erläuterungen unter der am 27.4.1921 mit dem Zentrum in Tschita (Cita) gebildeten Burjat-Mongolischen Autonomen Republik.
Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet (russ. Burjat-Mongoi'skaja Avtonomnaja Oblast'), Fernöstliche Republik (27.4.1921-15.11.1922), danach RSFSR gebildet: 27.4.1921 aufgelöst: 30.5.1923 Zentrum: Stadt Tschita (Cita) 111
Busuluk, Kreis Die Burjaten leben südlich und östlich des Baikalsees. Mit der Gründung der Fernöstlichen Republik am 6.4.1920 wurden sie für einige Jahre getrennt und es gab zeitweise gleichzeitig zwei Burjat-Mongolische Autonome Gebiete. Das eine entstand am 27.4.1921 in der Fernöstlichen Republik aus einem Teil des damaligen Gouvernements Transbaikalien mit dem Zentrum in Tschita, das andere am 9.1.1922 innerhalb der RSFSR aus Teilen der Gouvernements Irkutsk und Transbaikalien mit dem Zentrum in Irkutsk. Nach der Auflösung der Republik im Fernen Osten am 15.11.1922 und ihrer Eingliederung in die RSFSR wurden die beiden gleichnamigen Gebiete am 30.5.1923 zur Burjat-Mongolischen ASSR vereinigt.
Busuluk, Kreis (russ. Buzulukskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
16.7.1928 21.1.1929 Stadt Busuluk (Buzuluk)
Busuluk, Stadt (russ. gorod Buzuluk) 16.7.1928-21.1.1929: Zentrum des Kreises Busuluk, Gebiet Mittlere Wolga (Volga), RSFSR
Cahul, Kreis (rumän. judejul Cahul, russ. Kagul'skij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Cahul
Cahul, Stadt (rumän. ora§ul Cahul, russ. gorod Kagul) 30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judei) Cahul, Republik Moldau
Öirgev oblasty —• Lebap, Welajat Öirgev, säheri —• Tschardschew, Stadt Cäu§eni, Stadt (rumän. ora§ul Cäujeni, russ. gorod Kausany) 30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Tighina, Republik Moldau
öerkas'ka oblast' —• Tscherkassy, Gebiet Cerkasy, misto —• Tscherkassy, Stadt Cemäufi, ora$—> Bukowina 112
Öernihiv, misto —• Tschernigow, Stadt öemihivs'ka
oblast' —• Tschernigow, Gebiet
öemivci, misto —• Tschernowzy, Stadt öernivec'ka
oblast' —* Tschernowzy, Gebiet
Chabarowsk, Gebiet (russ. Chabarovskaja oblast'), Fernöstliche Region (22.7.193420.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-Juli 1939), RSFSR gebildet: 22.7.1934 aufgelöst: Juli 1939 Zentrum: Stadt Chabarowsk Das Gebiet entstand innerhalb der Fernöstlichen Region durch Ausgliederung aus dem Gebiet Primorje (Primor'je) und wurde 1939 auf die Regionen Chabarowsk und Primorje aufgeteilt.
Chabarowsk, Kreis (russ. Chabarovskij okrug), Fernöstliche Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
4.1.1926 23.7.1930 Stadt Chabarowsk (Chabarovsk)
Chabarowsk, Region (russ. Chabarovskij kraj), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 20.10.1938 Zentrum: Stadt Chabarowsk (Chabarovsk) Die Region entstand durch Aufteilung der Fernöstlichen Region in die Regionen Chabarowsk und Primorje (Primor'e). Zu ihr gehörten sechs administrative Gebiete, ein autonomes Gebiet, zwei nationale Kreise und ein administrativer Kreis: Gebiet Amur 20.10.1938-2.8.1948 Gebiet Chabarowsk 20.10.1938-Juli 1939 Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) 20.10.1938-23.1.1956 Gebiet Sachalin 20.10.1938-2.1.1947 Gebiet Südsachalin 2.2.1946-2.1.1947 Gebiet Unterer Amur 20.10.1938-23.1.1956 Jüdisches Autonomes Gebiet 20.10.1938-15.12.1990 Nationaler Kreis der Korjaken im Bestände des Gebietes Kamtschatka (Kamcatka) 20.10.1938-23.1.1956 Nationaler Kreis der Tschuktschen im Bestände des Gebietes Kamtschatka 20.10.193818.5.1951 und direkt im Bestände der Region Chabarowsk 18.5.1951-3.12.1953 Kreis Kolyma Juli 1939-November 1939
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Chabarowsk, Stadt Seit dem 2.1.1947 bzw. dem 2.8.1948 waren die Gebiete Sachalin und Amur nicht mehr der Region Chabarowsk unterstellt. Die Gebiete Chabarowsk, Südsachalin und Unterer Amur wurden aufgelöst. Am 23.1.1956 schied das Gebiet Kamtschatka zusammen mit dem Nationalen Kreis der Korjaken aus. Der Nationale Kreis der Tschuktschen kam zu dem am 3.12.1953 aus sechs Rayons der Region Chabarowsk neugeschaffenen Gebiet Magadan (bis 17.6.1992).
Chabarowsk, Stadt (russ. gorod
Chabarovsk)
1893-März 1917: Residenz des Generalgouverneurs des Amur-Generalgouvernements, Russisches Reich März 1917-November 1917: Hauptstadt des Amur-Generalgouvernements, Rußland, Russische Republik 1.1.1923-1.10.1923: Hauptstadt des Amur-Gouvernements (russ. Priamurskaja gubernija), Gebiet Fernost, RSFSR Dezember 1923-4.1.1926: Zentrum des Gebietes Fernost, RSFSR 10.8.1925-21.9.1925: Zentrum des Kreises Chabarowsk-Nikolajewsk (ChabarovskNikolaevsk), Gouvernement Primorje (Primor'je), Gebiet Fernost, RSFSR 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Chabarowsk, Fernöstliche Region, RSFSR 4.1.1926-20.10.1938: Zentrum der Fernöstlichen Region, RSFSR 22.7.1934-Juli 1939: Zentrum des Gebietes Chabarowsk, Fernöstliche Region (22.7.1934-20.10.1938), Region Chabarowsk (20.10.1938-Juli 1939), RSFSR seit 20.10.1938: Zentrum der Region Chabarowsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) seit 13.5.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Ferner Osten der Russischen Föderation
Chabarowsk-Nikolajewsk, Kreis (russ.Chabarovsko-Nikolaevskij
okrug), Gouvernement Primorje (Primor'e), Gebiet Fernost, RSFSR gebildet: 10.8.1925 aufgelöst: 21.9.1925 Zentrum: Stadt Chabarowsk (Chabarovsk) Das Gesetz über die Bildung des Kreises wurde schon am 21.9.1925 aufgehoben
Chakassien, Republik (russ. Respublika Chakasija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 25.5.1925-20.10.1930: Chakassischer Kreis (russ. Chakasskij okrug), Sibirische Region (25.5.1925-30.7.1930), Westsibirische Region (30.7.1930-20.10.1930), RSFSR Zentrum: Dorf Ust-Abakanskoje (Ust'-Abakanskoe) 20.10.1930-3.7.1991: Chakassisches Autonomes Gebiet (russ. Chakasskaja Avtonomnaja Oblast'), Westsibirische Region (20.10.1930-7.12.1934), Region Krasnojarsk (7.12.1934-15.12.1990), RSFSR Zentrum: Dorf Ust-Abakanskoje 20.10.1930-30.4.1931 Stadt Abakan 30.4.1931-3.7.1991
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Chanten und Mansen, Autonomer Kreis-Jugra 3.7.1991-29.1.1992: Chakassische Sozialistische Sowjetrepublik, Chakassische SSR (russ. Chakasskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Chakasskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Abakan seit 29.1.1992: Republik Chakassien Hauptstadt: Abakan Der Chakassische Kreis wurde am 20.10.1930 in ein Autonomes Gebiet umgewandelt und dieses nach der Erklärung der staatlichen Souveränität im August 1990 per Gesetz vom 3.7.1991 zu einer SSR im Bestände der RSFSR aufgewertet. Am 29.1.1992 erfolgte die Umbenennung in Republik Chakassien.
Chakassische SSR —* Chakassien, Republik Chakassischer Kreis —* Chakassien, Republik Chakassisches Autonomes Gebiet—• Chakassien, Republik Chakurinochabl, Siedlung (russ. aul Chakurinochabl') 27.7.1922-1925: Zentrum des Kreises Fars, Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.1922-1925), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-17.10.1924), Nordkaukasische Region (17.10.1924-1925), RSFSR
Chankendi, Stadt (aserbaidschan. Xankandi §ahari, russ. gorod Chankendi) —• Stepanakert, Stadt und Berg-Karabach, Autonomes Gebiet Chanskaja Stawka, Siedlung (russ. selenie Chanskaja Stavka) 1.7.1917-1918: Zentrum des Gouvernements Bukei (Bukej), Rußland, RSFSR
Chanten und Mansen, Autonomer Kreis-Jugra (russ. Chanty-Mansijskij avtonomnyj okrug-Jugra), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.12.1930-23.10.1940: Nationaler Kreis der Ostjaken und Wogulen (russ. OstjakoVogul'skij nacional'nyj okrug), RSFSR 23.10.1940-7.10.1977: Nationaler Kreis der Chanten und Mansen (russ. ChantyMansijskij nacional'nyj okrug), RSFSR 7.10.1977-7.2.2003: Autonomer Kreis der Chanten und Mansen seit 7.2.2003: Autonomer Kreis der Chanten und Mansen-Jugra Zentrum:
Siedlung Samarowo (Samarovo) 10.12.1930-1931 115
Chanty-Mansiisk, Arbeitersiedlung, Stadt Arbeitersiedlung Ostjako-Wogulsk (Ostjako-Vogul'sk) 1931-23.10.1940 Arbeitersiedlung Chanty-Mansiisk (Chanty-Mansijsk) 23.10.1940-27.1.1950 Stadt Chanty-Mansiisk seit 27.1.1950 Das Zentrum wurde von Samarowo in das 5 km entfernte 1931 neugegründete OstjakoWogulsk verlegt. Der Kreis gehört(e) zu folgenden territorialen Einheiten: 10.12.1930-17.1.1934 im Bestände des Ural-Gebietes 17.1.1934-7.12.1934 im Bestände des Gebietes Ob-Irtysch (Ob-Irtys) 7.12.1934-14.8.1944 im Bestände des Gebietes Omsk seit 14.8.1944 im Bestände des Gebietes Tjumen (Tjumen') Der am 10.12.1930 gegründete Nationale Kreis der Ostjaken und Wogulen wurde am 23.10.1940 nach der Eigenbezeichnung der beiden Völker in den Nationalen Kreis der Chanten und Mansen umbenannt. Zugleich erfolgte die Umbenennung des administrativen Zentrums Ostjako-Wogulsk in Chanty-Mansiisk. Um die Benennung der autonomen nationalen Gebietskörperschaften zu vereinheitlichen, gibt es seit dem Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 nur noch autonome Kreise. Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen erhielt am 7.2.2003 noch den Zusatz Jugra, die historische Bezeichnung ihres Siedlungsgebietes. Diese Änderung wurde am 25.7.2003 in die Verfassung der Russischen Föderation aufgenommen.
Chanten und Mansen, Nationaler Kreis —• Chanten und Mansen, Autonomer Kreis-Jugra Chanty-Mansiisk, Arbeitersiedlung, Stadt (russ. rabocij poselok, gorod ChantyMansijsk) Am 23.10.1940 wurde die Arbeitersiedlung Ostjako-Wogulsk in die Arbeitersiedlung Chanty-Mansiisk umbenannt. Diese erhielt am 27.1.1950 Stadtstatus. 23.10.1940-7.10.1977: Zentrum des Nationalen Kreises der Chanten und Mansen, Gebiet Omsk (23.10.1940-14.8.1944), Gebiet Tjumen (Tjumen') (14.8.1944-7.10.1977), RSFSR 7.10.1977-7.2.2003: Zentrum des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen, Gebiet Tjumen, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 7.2.2003: Zentrum des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen-Jugra, Gebiet Tjumen, Russische Föderation
Charkiv, misto —• Charkow, Stadt Charkivs'ka ο blast' —• Charkow, Gebiet Charkow, Gebiet (ukr. Charkivs'ka oblast', russ. Char'kovskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: Zentrum:
27.2.1932 Stadt Charkow (Char'kov)
Teile des Gebietes wurden den Gebieten Donezk (Doneck) (1932), Poltawa (Poltava) (1937) und Sumy (1939) übergeben. 116
Chasawjurt, Kreis
Charkow, Gouvernement (russ. Char'kovskaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR gebildet: 1835 aufgelöst: 1.8.1925 Hauptstadt: Charkow (Char'kov) Ein Teil des Gouvernements wurde 1920 dem Gouvernement Donezk (Doneck) angegliedert. Zum Gouvernement Charkow gehörten folgende administrative Kreise: Achtyrka Ende 1923-3.6.1925 Bogoduchow (Bogoduchov) 12.4.1923-Ende 1923 Charkow 12.4.1923-1.8.1925 Isjum (Izjum) 12.4.1923-1.8.1925 Kupjansk 12.4.1923-1.8.1925 Sumy 12.4.1923-1.8.1925 Charkow, Kreis (russ. Char'kovskij okrug), Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Charkow (bis 1.8.1925),
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Charkow (Char'kov)
Charkow, Stadt (ukr. misto Charkiv, russ. gorod
Char'kov) 1835-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Charkow, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 11.12.1919-24.6.1934: Hauptstadt der Ukrainischen SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Charkow, Gouvernement Charkow (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 27.2.1932: Zentrum des Gebietes Charkow, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Chasawjurt, Dorf (russ. sloboda Chasavjurt) 1860-20.1.1921: Zentrum des Kreises Chasawjurt, Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR 20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Chasawjurt, Dagestanische ASSR, RSFSR
Chasawjurt, Kreis (russ. Chasavjurtovskij okrug), Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR seit 1860 bis 20.1.1921 im Bestände des Gebietes Terek Zentrum: Dorf (sloboda) Chasawjurt (Chasavjurt) Chasawjurt, Kreis (russ. Chasavjurtovskij okrug), Dagestanische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
20.1.1921 1928 Dorf (sloboda) Chasawjurt (Chasavjurt)
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Chation, Gebiet
Chatlon, Gebiet (tadschik. vilojati Chation, russ. Chationskaja oblast'), Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 2.12.1992) gebildet: 8.9.1988 aufgelöst: 24.1.1990 erneut gebildet: 2.12.1992 Zentrum: Stadt Kurgan-Tjube Das neue Gebiet Tadschikistans, das nach der alten historischen Bezeichnung einer Landschaft benannt ist, wurde aus den gleichzeitig aufgelösten Gebieten Kuljab und KurganTjube gebildet. Mit seiner Auflösung wurden die beiden Gebiete wieder eingerichtet. Nach kurzer Zeit wurden sie wieder zum Gebiet Chatlon vereinigt. Eine Begründung fiir die Bildung, Auflösung und Wiedereinrichtung des Gebietes Chatlon innerhalb von nur vier Jahren wird in den entsprechenden Gesetzen des Obersten Sowjets der Tadschikischen SSR und der Republik Tadschikistan nicht gegeben.
Chatlon, vilojati —• Chatlon, Gebiet Chem-Beldyr, Stadt (russ. gorod Chem-Beldyr) März 1922-24.11.1926: Hauptstadt der Volksrepublik Tannu-Tuwa
CherSOn, Gebiet (ukr. Chersons'ka oblast', russ. Chersonskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 30.3.1944 Zentrum: Stadt Cherson Das Territorium des Gebietes wurde aus den Gebieten Nikolajew (Nikolaev) und Saporoschje (Zaporoz'e) ausgegliedert.
Cherson, Gouvernement (russ. Chersonskaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR gebildet: 1803 am 16.4.1920 aufgeteilt auf die Gouvernements Nikolajew (Nikolaev) und Odessa Hauptstadt: Cherson
Cherson, Kreis (russ. Chersonskij okrug), Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Cherson
Cherson, Stadt (ukr. misto Cherson, russ. gorod Cherson) 1803-16.4.1920: Hauptstadt des Gouvernements Cherson, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Cherson, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), 118
Chmelnizki, Stadt Ukrainische SSR seit 30.3.1944: Zentrum des Gebietes Cherson, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Chersons'ka oblast' —• Cherson, Gebiet Chi§inäu, Kreis (rumän. judejul Chi§inäu, russ. Kisinevskij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Chijinäu (Kisinev)
Chiginäu, ora§—* Kischinjow, Stadt Chiwa, Khanat —* Choresm, Sozialistische Sowjetrepublik Chiwa, Stadt (russ. gorod Chiva) 17. Jahrhundert-2.2.1920: Hauptstadt des Khanats Chiwa 26.4.1920-20.10.1923: Hauptstadt der Sowjetischen Volksrepublik Choresm (Chorezm) 20.10.1923-2.10.1924: Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Choresm 29.1.1925-29.9.1926: Zentrum des Gebietes Choresm, Usbekische SSR 29.9.1926-1928: Zentrum des Kreises Choresm, Usbekische SSR
Chmelnizki, Gebiet (ukr. Chmel'nyc'ka oblast', russ. Chmel'nickaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) am 4.2.1954 umbenannt aus Gebiet Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) Zentrum: Stadt Chmelnizki (ukr. Chmel'nyc'kyj, russ. Chmel'nickij) Gebiet und Gebietszentrum wurden am 4.2.1954 zu Ehren des ukrainischen Nationalhelden Bogdan Chmelnizki (etwa 1595-1657) in Chmelnizki umbenannt.
Chmelnizki, Stadt (ukr. misto Chmel'nyc'kyj, russ. gorod Chmel'nickij) seit 4.2.1954: Zentrum des Gebietes Chmelnizki, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Am 4.2.1954 wurde die Stadt Proskurow (Proskurov) zu Ehren des ukrainischen Nationalhelden Bogdan Chmelnizki (etwa 1595-1657) in Chmelnizki umbenannt
Chmel'nyc'ka oblast' —• Chmelnizki, Gebiet Chmel'nyc'kyj, misto —• Chmelnizki, Stadt
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Chodscheili, Arbeitersiedlung
Chodscheili, Arbeitersiedlung,
seit 14.1.1926 Stadt (russ. rabocij poselok, gorod
Chodzejli) 16.2.1925-3.9.1928: Zentrum des Kreises Chodscheili, Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928)
Chodscheili, Kreis (russ. Chodzejlijskij okrug), Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.19253.9.1928) gebildet: 16.2.1925 aufgelöst: 3.9.1928 Zentrum: Arbeitersiedlung Chodscheili (Chodzejli) 16.2.1925-14.1.1926 Stadt Chodscheili 14.1.1926-3.9.1928 Die Ortschaft erhielt am 14.1.1926 Stadtstatus. Chodschent, Kreis (russ. Chodzentskij okrug), Usbekische
SSR (29.9.1926-7.9.1929), im Bestände der Tadschikischen ASSR innerhalb der Usbekischen SSR (7.9.192916.10.1929), Tadschikische SSR (seit 16.10.1929) gebildet: 29.9.1926 aufgelöst: 20.12.1930 Zentrum: Stadt Chodschent (Chodzent) erneut gebildet am 16.3.1938 im Bestände der Tadschikischen SSR als Kreis Leninabad (russ. Leninabadskij okrug), da die Stadt Chodschent am 9.1.1936 in Leninabad umbenannt worden war. wieder aufgelöst: 27.10.1939 Zentrum: Stadt Leninabad Der Kreis entstand aus Teilen der gleichzeitig aufgelösten Gebiete Fergana und Samarkand. Da er hauptsächlich von Tadschiken besiedelt war, wurde er innerhalb der Usbekischen SSR zur Tadschikischen ASSR transferiert. "Um die Lenkung aller Grundorganisationen der Partei besser zu organisieren und einen engeren Kontakt der Partei- und Sowjetorgane zu den Rayons herzustellen", wurde trotz einer unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 am 16.3.1938 der Kreis Leninabad (Chodschent) erneut eingerichtet. Mit der Einluhrung der Gebietseinteilung in der Tadschikischen SSR am 27.10.1939 wurde er schon wieder aufgelöst.
Chodschent, Stadt (russ. gorod
Chodzent)
29.9.1926-20.12.1930: Zentrum des Kreises Chodschent, Usbekische SSR (29.9.19267.9.1929), im Bestände der Tadschikischen ASSR innerhalb der Usbekischen SSR (7.9.1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-20.12.1930) Das an der alten Seidenstraße gelegene Chudschand (Chudzand) ist eine der ältesten Städte Mittelasiens. Im 7. Jahrhundert wurde sie erstmals in den historischen Quellen unter dieser Bezeichnung genannt. Per Gesetz vom 9.1.1936 wurde der altertümliche Stadtname in Leninabad umgeändert. Auf Grund eines Referendums erhielt die Stadt als Zentrum des Gebietes Leninabad am 26.2.1991 wieder ihren historischen Namen, allerdings in der
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Chopjor, Kreis genaueren Form Chudschand. Das Gebiet Leninabad wurde erst am 10.11.2000 in Gebiet Sogd umbenannt. Um Missverständnisse zu vermeiden, sei hier erwähnt, daß es in Tadschikistan im gleichen Gebiet noch eine zweite Stadt Chodschent gab, als am 22.1.1962 die städtische Siedlung Sowetabad (Sovetabad) Stadtstatus erhielt und in Chodschent umbenannt wurde. Beide Maßnahmen wurden am 4.1.1963 rückgängig gemacht.
Cholm, Gouvernement
(russ. Cholmskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Chelm), 1912-März 1917 im Bestände des Russischen Reiches gebildet: 23.6.1912 bestand de facto bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Cholm Das Gebiet von Cholm (poln. Chelm) kam erst 1912 als 51. Gouvernement zum europäischen Teil Rußlands. Es wurde aus kirchenpolitischen Gründen aus dem sogenannten Kongreßpolen herausgelöst, wo es teilweise zum Territorium des Gouvernements Ljublin und des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Sedlez (russ. Sedleckaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Siedice) gehörte. Da eine gewaltsame Bekehrung der Bevölkerung zur Orthodoxie nicht gelungen war, sollten mit dieser administrativen Maßnahme eine weitere Polonisierung und Katholisierung verhindert und eine seit langer Zeit angestrebte Russifizierung erleichtert werden. Dieses westlich des oberen Bug gelegene Gebiet wurde nach dem Zusammenbruch des russischen Zarenreiches wegen seiner ukrainischen und polnischen Bevölkerung sowohl von der Ukraine als auch von Polen beansprucht. In dem Separatfrieden, den die Mittelmächte am 9.2.1918 in Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) mit der UkrainischenVolksrepublik abgeschlossen hatten, verblieb das Gebiet von Cholm bei der Ukraine. Nach der Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg besetzten es polnische Truppen im Februar 1919. Mit dem Rigaer Friedensvertrag vom 18.3.1921 wurde das Gouvernement Cholm zusammen mit den neun Gouvernements des ehemaligen Generalgouvernements Warschau an die Republik Polen abgetreten. Bei der Aufteilung Polens zwischen der Sowjetunion und Deutschland im Jahre 1939 wurde das Gebiet um Cholm nicht in die UdSSR inkorporiert.
Chopjor, Kreis (russ. Choperskij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR seit 1870 Am 29.3.1919 kam der Kreis zum neugebildeten Gouvernement Zarizyn (Caricyn). Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Urjupinskaja Chopjor, Kreis (russ. Choperskij okrug), Gouvernement Zarizyn (Caricyn),
RSFSR
seit 29.3.1919 Am 10.4.1925 kam der Kreis zum Gouvernement Stalingrad. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Urjupinskaja Der Kreis gehörte bis zum 29.3.1919 zum Gebiet des Don-Heeres, von welchem ein Teil zur Bildung des Gouvernements Zarizyn abgetrennt worden war.
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Chopjor, Kreis
Chopjor, Kreis (russ. Choperskij okrug), Gouvernement Stalingrad, RSFSR seit 10.4.1925 aufgelöst: 21.5.1928 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Urjupinskaja Der Kreis gehörte zum Gouvernement Zarizyn (Caricyn), das am 10.4.1925 in das Gouvernement Stalingrad umbenannt worden war. Seit dem 23.7.1928 gab es den Kreis wieder in der Region Untere Wolga (Volga).
Chopjor, Kreis (russ. Choperskij okrug), Region Untere Wolga (Volga), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
23.7.1928 23.7.1930 Kosakensiedlung (stanica) Urjupinskaja 23.7.1928-7.1.1929 Stadt Urjupinsk 7.1.1929-23.7.1930 Die Kosakensiedlung erhielt am 7.1.1929 den Status einer Stadt und wurde in Urjupinsk umbenannt.
Chorazm vilojati —* Choresm, Gebiet Choresm, Gebiet (usbek. Chorazm vilojati, russ. Chorezmskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 29.1.1925 aufgelöst: 29.9.1926 erneut gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Chiwa (Chiva) 29.1.1925-29.9.1926 Stadt Urgentsch (Urgenc) seit 15.1.1938 Das Gebiet entstand aus einem Teil der ehemaligen SSR Choresm (Chorezm). Die Wiedereinrichtung im Jahre 1938 erfolgte aus dem gleichnamigen Kreis. Per Gesetz vom 24.4.1982 wurden Teile der Karakalpakischen ASSR (700 km2) und des Gebietes Buchara (1 100 km2) rechts des Amudarja (Amudar'ja) dem Gebiet Choresm angegliedert, das vorher auf die Oase am linken Ufer beschränkt war. Damit sollte das ganze Bewässerungsprojekt am Unterlauf des Amudarja in Usbekistan unter die Verwaltung des Gebietes Choresm kommen. 1980 war bei der auf turkmenischer Seite befindlichen felsigen Verengung Tujamujun (russ. Tjujamujun, turkmen. düje bojun, deutsch=Kamelhals) der Bau eines Staudamms beendet worden, der als Wasserreservoir ftir die Irrigationssysteme beider Republiken von großerBedeutung ist. Die Grenzänderungen vergrößerten die Fläche des Gebietes Choresm um 40 %, d.h. von 4 500 km2 auf 6 300 km2.
Choresm, Kreis (russ. Chorezmskij okrug), Usbekische SSR gebildet: 29.9.1926 aufgelöst: 17.8.1930 erneut gebildet: 27.6.1932 wieder aufgelöst: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Chiwa (Chiva) 29.9.1926-1928 Stadt Nowy Urgentsch (Novyj Urgenc) 1928-1929 122
Choresm, Sozialistische Sowjetrepublik Stadt Urgentsch 1929-17.8.1930 und 27.6.1932-15.1.1938 Das Zentrum wurde 1928 nach Nowy Urgentsch verlegt. Seit 1929 heißt die Stadt Urgentsch. Der Kreis wurde wegen der Abgelegenheit des Territoriums und den damit verbundenen Schwierigkeiten, es vom Zentrum aus zu verwalten, 1932 wieder eingerichtet. Erst in den 50er Jahren erfolgte mit dem Bau der Eisenbahnlinie längs des Amudarja von Tschardschou (Cardzou) über Urgentsch und Taschaus (Tasauz) nach Kungrad der Anschluß an das sowjetische Eisenbahnnetz (begonnen 1947, Inbetriebnahme 1955).
Choresm, Sowjetische Volksrepublik —> Choresm, Sozialistische Sowjetrepublik
Choresm, Sozialistische Sowjetrepublik, SSR Choresm
(russ. Chorezmskaja
Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, SSR Chorezm) 17. Jahrhundert-2.2.1920: Khanat Chiwa (russ. Chivinskoe chanstvo) (1873-16.3.1917 Protektorat des Russischen Reiches) 26.4.1920-20.10.1923: Sowjetische Volksrepublik Choresm (russ. Chorezmskaja Narodnaja Sovetskaja Respublika) 20.10.1923-2.10.1924: Sozialistische Sowjetrepublik Choresm Hauptstadt: Stadt Chiwa (Chiva) Das schon in der Antike in der Oase am Unterlauf des Amudarja (Amudar'ja) bestehende Choresmische Reich erhielt nach der Verlegung seiner Hauptstadt nach Chiwa zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Bezeichnung „Khanat Chiwa". Im Verlaufe der 1864 begonnenen Eroberung Mittelasiens drangen russische Truppen 1873 in das Khanat ein und zwangen den Khan im Friedensvertrag von Gendemian (1873), Rußlands Protektorat bei weitgehender innerer Autonomie anzuerkennen und das Territorium rechts des Amudarja abzutreten. Aus den russischen Gebietsgewinnen wurde noch im gleichen Jahr der Kreis Amudarja eingerichtet und dieser ein Jahr später in Amudarja-Abtei lung (Amudar'inskij otdel) umbenannt und dem Generalgouvernement Turkestan eingegliedert. Großbritannien betrachtete das Vordringen Rußlands in Mittelasien als eine Gefahr für seine Kolonialmacht in Indien und sein Einflußgebiet Afghanistan. Um Komplikationen mit England zu vermeiden, sah sich Rußland gezwungen, das Khanat mit dem Status eines Vasallenstaates zu erhalten. Nach der bolschewistischen Oktoberrevolution konnte sich das Khanat bis 1920 einer Sowjetisierung widersetzen. Am 2.2.1920 wurde der letzte Khan von Chiwa mit Hilfe der Roten Armee gestürzt und am 26.4.1920 eine Sowjetische Volksrepublik Choresm proklamiert. Damit wurde im Russischen die Eigenbezeichnung im Staatsnamen übernommen, denn der von der Hauptstadt abgeleitete Terminus „Khanat Chiwa" war nur in der russischen und westeuropäischen Literatur gebräuchlich. Wie in der Sowjetrepublik Buchara gab es auch in Choresm nach der sowjetischen Annexion einen nationalen und muslimischen Widerstand, der ebenfalls Anhänger in der Regierung und im Zentralen Exekutivkomitee hatte. Am 20.10.1923 erfolgte die Umbenennung der sowjetischen Volksrepublik in eine sozialistische Sowjetrepublik, welche Gliedstaat der UdSSR werden sollte. Im Zuge der nationalen Aufgliederung in Mittelasien (russ. nacional'nogosudarstvennoe razmezevanie Srednej Azii) wurde die SSR Choresm aber am 2.10.1924 aufgelöst und ihr Territorium danach auf die neugeschaffenen Sowjetrepubliken Usbekistan 123
Chorog, Dorf und Turkmenistan sowie das Karakalpakische Autonome Gebiet im Bestände der Kirgisischen ASSR (RSFSR) aufgeteilt. In administrativer Hinsicht war die Sowjetrepublik Choresm in 28 Rayons (Eigenbezeichnung bel'de) unterteilt. Vor der Auflösung der SSR Choresm wurde noch im Mai 1924 in ihrem mittleren Teil für die Turkmenen, deren Anteil an der Bevölkerung 28 % betrug, ein Turkmenisches Autonomes Gebiet mit dem Zentrum in der Stadt Taschaus (Tasauz) eingerichtet. Das nationale Gebiet umfaßte zunächst die turkmenischen Rayons Iljaly (Il'jaly), Porsu, Tachta und Taschaus. Später kam noch der Rayon Kunja-Urgentsch (Kunja-Urgenc) hinzu. Im Bestände der Choresmischen SSR sollten im Mai 1924 auch ein Karakalpakisches und Kirgisisches (Kasachisches) Autonomes Gebiet gebildet werden. Die Vorbereitungen mußten wegen der nationalen Abgrenzung im Oktober des gleichen Jahres abgebrochen werden.
Chorog, Dorf, seit 27.10.1932 Stadt (tadschik. kislak, sabri Chorüg, russ. kislak, gorod Chorog) seit 2.1.1925: Zentrum des Autonomen Gebietes Bergbadachschan, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (2.1.1925-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-31.8.1991), Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991)
Choräg, kislak, safyri —• Chorog, Dorf, Stadt Christianowsk, Dorf (russ. selo Christianovsk) 20.1.1921-7.7.1924: Zentrum des Kreises Digora, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR
Christianowskoje, Kosakensiedlung, seit 1925 Siedlung (russ. stanica, selenie Christianovskoe) 1924-30.9.1931: Zentrum des Kreises Digora, Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.1925-30.9.1931), RSFSR
Chudschand (Chudiand), Stadt (tadschik. sabri Chugand, russ. gorod Chodschent) 26.2.1991-10.11.2000: Zentrum des Gebietes Leninabad, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) seit 10.11.2000: Zentrum des Gebietes Sogd, Republik Tadschikistan (s. auch Chodschent, Stadt)
Chugand, sakri —• Chudschand, Stadt Chumara, Kreis (russ. Chumarinskij okrug), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR 124
Dagestan, Republik gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.1.1922 26.4.1926 Siedlung (aul) Chumara
C h u m a r a , Siedlung (russ. aul Chumara) 12.1.1922-26.4.1926: Zentrum des Kreises Chumara, Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR
C h u n s a c h , D o r f (russ. selo Chunzach) 20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Awarski (Avarskij), Dagestanische ASSR, RSFSR
C h u s t , K r e i s (russ. Chustskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Stadt Chust
C h u s t , S t a d t (russ. gorod Chust) 22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Chust, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Comrat, ora$ul —• Komrat, Stadt Öüj oblusu —• Tschui, Gebiet Czemowitz (Tschemowitz),
Stadt —* Bukowina
Dagestan, Gebiet —• Dagestan, Republik D a g e s t a n , R e p u b l i k (russ. Respublika Dagestan), Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 1860-20.1.1921: Gebiet Dagestan (russ. Dagestanskaja oblast'), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), RSFSR Zentrum: Stadt Derbent 1860-1866 Stadt Temir-Chan-Schura (Temir-Chan-Sura) 1866-20.1.1921 20.1.1921-13.5.1991: Dagestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Dagestanische ASSR (russ. Dagestanskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Dagestanskaja ASSR), Nordkaukasische Region (10.11.1931-5.12.1936), RSFSR 125
Dagestan, Republik Hauptstadt: Petrowsk-Port (Petrovsk-Port) 20.1.1921-10.7.1922 Machatschkala (Machackala) 10.7.1922-17.9.1991 Petrowsk-Port wurde am 10.7.1922 in Machatschkala umbenannt. 13.5.1991-17.12.1991: Sozialistische Sowjetrepublik Dagestan, SSR Dagestan (russ. Dagestanskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Dagestanskaja SSR), RSFSR Hauptstadt: Machatschkala seit 17.12.1991: Republik Dagestan Hauptstadt: Machatschkala Administrative Kreise in der Dagestanischen ASSR: Andiiski (Andijskij) 20.1.1921-1928 Atschikulak (Acikulak) 1923-1928 Αwarski (Avarskij) 20.1.1921-1928 Buinaksk (Bujnaksk) 10.7.1922-1928 und 25.6.1952-28.4.1953 (10.7.1922 umbenannt aus Kreis Temir-Chan-Schura) Chasawjurt (Chasavjurt) 20.1.1921-1928 Darginski (Darginskij) 20.1.1921-1928 Derbent 1921-1928 und 25.6.1952-28.4.1953 Gunib 20.1.1921-1928 Isberbasch (Izberbas) 25.6.1952-28.4.1953 Kaitago-Tabasaransk (Kajtago-Tabasaranskij) (20.1.1921-1928 Kasi-Kumuch (Kazi-Kumuch) 20.1.1921 -1925 Kisljar (Kizljar) 16.11.1922-1928 Kjurinski (Kjurinskij) 20.1.1921-1928 Lakski (Lakskij) 1925-1928 Machatschkala 10.7.1922-1928 und 25.6.1952-28.4.1953 (10.7.1922 umbenannt aus Kreis Petrowsk) Petrowsk 1921-10.7.1922 (umbenannt in Kreis Machatschkala) Samur 20.1.1921-1928 Temir-Chan-Schura 20.1.1921-10.7.1922 (umbenannt in Kreis Buinaksk) Die ASSR Dagestan entstand per Dekret vom 20.1.1921 aus dem Territorium des zugleich aufgelösten gleichnamigen Gebietes und einem Teil des ehemaligen Gebietes Terek. Die Gliederung der Autonomen Republik in vier administrative Kreise Anfang der 50er Jahre blieb ein sehr kurzes Experiment. Die Bestimmung des staatsrechtlichen Status Dagestans führte am 13.5.1991 zur Aufwertung der ASSR zu einer SSR, aber schon am 17.12.1991 wurden die Worte „sowjetisch und „sozialistisch" aus dem Republiknamen entfernt. Wegen seiner zahlreichen Nationalitäten wurde Dagestan eine UdSSR en miniature (russ. SSSR ν miniatjure) genannt. Von den anfangs zehn administrativen Kreisen waren einige nach diesen mehr als 30 nationalen Minderheiten benannt.
Dagestan, SSR —• Dagestan, Republik Dagestanische
ASSR —• Dagestan, Republik
Daglyq Garabag Muhtar Vilayeti —• Berg-Karabach, Autonomes Gebiet 126
Daschchowus, Welajat
Darginski, Kreis (russ. Darginskij okrug), Dagestanische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
20.1.1921 1928 Das administrative Zentrum konnte wegen widersprüchlicher offizieller Angaben nicht ermittelt werden.
Daschchowus, Stadt (turkmen. zuerst Dashovuz säheri, seit
1999 Dasoguz säheri, seit Einfuhrung des lateinischen Alphabets im Jahre 2004 Da§oguz §äheri, russ. gorod Tasauz) Mai 1924-2.10.1924: Zentrum des Turkmenischen Autonomen Gebietes im Bestände der SSR Choresm (Chorezm) (Taschaus=populäre Transkription) 4.12.1924-20.9.1930 und 2.3.1932-21.11.1939: Zentrum des Kreises Taschaus, Turkmenische SSR (Taschaus) 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.1970-18.5.1992: Zentrum des Gebietes Taschaus/ Daschchowus seit 18.5.1992: Zentrum des Welajats Daschchowus Zur Schreibung und Transkription des Stadtnamens s. Daschchowus, Welajat
Daschchowus, Welajat (=Gebiet) (turkmen. zuerst Dashovuz velajaty, seit
1999 Dasoguz velajaty, seit Einluhrung des lateinischen Alphabets im Jahre 2004 Da§oguz welayaty, russ. Daschovuzskij velajat), Turkmenistan Gebiet Taschaus/Daschchowus (turkmen. Daschovuz oblasty, russ. Tasauzskaja oblast'), Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) gebildet: 21.11.1939 aufgelöst: 10.1.1963 erneut gebildet: 14.12.1970 erneut aufgelöst: 18.5.1992 Welajat Daschchowus gebildet: 18.5.1992 Zentrum: Stadt Taschaus (Tasauz) Stadt Daschchowus (Daschovuz) seit 17.4.1992 Das Gebiet entstand 1939 bei gleichzeitiger Auflösung des gleichnamigen Kreises. 1963 kam das Territorium unter direkte Republikverwaltung. 1970 wurde das Gebiet aus den gleichen Rayons neu eingerichtet, um die Lenkung der Wirtschaft zu verbessern und ihre Entwicklung zu beschleunigen. Die erneute Auflösung erfolgte wegen Neuorganisation der Verwaltung. Zugleich wurde das Welajat Daschchowus gebildet, welches das ehemalige Gebiet Taschauz umfaßt. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich wurde mit einem Sprachengesetz vom 24.5.1990 das Turkmenische zur Staatssprache erklärt. Ein Gesetz vom 17.4.1992 regelte auch die Transkription von Gebiet und Stadt Taschaus (Tasauz) fur den russischen Sprachgebrauch innerhalb der Republik: Daschchowus (Daschovuz) und Daschchowusskaja oblast (Daschovuzskaja oblast'). Zudem ist seit dem 18.5.1992 die russische Bezeichnung fur Gebiet (russ. oblast', turkmen. oblasty) durch Welajat ersetzt. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibweise beibehalten, jedoch die turksprachige Verwaltungseinheit Welajat (ursprünglich arabisch) in Bezug auf Turkmenistan übernommen.
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Daugawpils, Gebiet
Daschovuz oblasty —• Daschchowus, Welajat Dashovuz sähen —• Daschchowus, Stadt Dashovuz velajaty —* Daschchowus, Welajat Dasoguz, säheri —• Daschchowus, Stadt Dagoguz, §äheri —• Daschchowus, Stadt Dasoguz velajaty
* Daschchowus, Welajat
Dagoguz welayaty —• Daschchowus, Welajat Daugawpils, Gebiet (russ. Daugavpilsskaja oblast', lett. Daugavpils apgabals), Lettische SSR gebildet: 8.4.1952 aufgelöst: 25.4.1953 Zentrum: Stadt Daugawpils (lett. Daugavpils) Daugawpils, Stadt (lett. Daugavpils pilseta, russ. früher gorod Dvinsk, seit 1920 Daugavpils, früher deutsch Dünaburg) 8.4.1952-25.4.1953: Zentrum des Gebietes Daugawpils, Lettische SSR
Derbent, Kreis (russ. Derbentskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: 1921 aufgelöst: 1928 erneut gebildet: 25.6.1952 erneut aufgelöst: 28.4.1953 Zentrum: Stadt Derbent
Derbent, Stadt (russ. gorod Derbent) 1921-1928 und 25.6.1952-28.4.1953: Zentrum des Kreises Derbent, Dagestanische ASSR, RSFSR
Digora, Kreis (russ. Digorskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 seit 7.7.1924 im Bestände des Nordossetischen Autonomen Gebietes Zentrum: Siedlung Christianowsk (Christianovsk) 128
Dolinsk, Siedlung
Digora, Kreis (russ. Digorskij okrug), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.1925-30.9.1931), RSFSR seit 7.7.1924 im Bestände des Nordossetischen Autonomen Gebietes am 17.1.1927 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Christianowskoje (Christianovskoe) 1924-1925 Siedlung Christianowskoje 1925-30.9.1931 Djuschambe, Stadt —• Duschanbe, Stadt Dnepropetrowsk, Gebiet (ukr. Dnipropetrovs'kaoblast', russ. Dnepropetrovskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 27.2.1932 Zentrum: Stadt Dnepropetrowsk (ukr. Dnipropetrovs'k, russ. Dnepropetrovsk) Teile des Gebietes wurden 1932, 1937 und 1939 den Gebieten Donezk (Doneck), Nikolajew (Nikolaev) und Saporoschje (Zaporoz'e) angegliedert.
Dnepropetrowsk, Kreis (russ. Dnepropetrovskij okrug), Ukrainische SSR 20.7.1926 umbenannt aus Kreis Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) Dnepropetrowsk, Stadt (ukr. misto Dnipropetrovs'k, russ. gorod Dnepropetrovsk) 20.7.1926-2.9.1930: Zentrum des Kreises Dnepropetrowsk, Ukrainische SSR seit 27.2.1932: Zentrum des Gebietes Dnepropetrowsk, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Am 20.7.1926 wurde die Stadt Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) in Dnepropetrowsk umbenannt.
Dnipropetrovs'k, misto —• Dnepropetrowsk, Stadt Dnipropetrovs'ka oblast' —• Dnepropetrowsk, Gebiet Dolinsk, Siedlung (russ. selenie Dolinsk) 20.1.1921-16.1.1922: Zentrum des Balkarischen Kreises, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR
Donec'k, misto —• Donezk, Stadt Donec'ka oblast' —• Donezk, Gebiet 129
Donezk, Gebiet
Donezk, Gebiet (ukr. Donec'ka oblast', russ. Doneckaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 17.7.1932 am 3.6.1938 aufgeteilt erneut seit 9.11.1961 Zentrum: Stadt Stalino 17.7.1932-3.6.1938 Stadt Donezk (Doneck) seit 9.11.1961 Das Gebiet Donezk entstand 1932 aus Teilen der Gebiete Charkow (Char'kov) und Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) und wurde 1938 in die Gebiete Stalino und Woroschilowgrad (Vorosilovgrad) aufgeteilt. 1961 wurde das Gebiet Stalino in Gebiet Donezk umbenannt. Zum Bestände des Gebietes Donezk gehörte vom 17.11.1933 bis 1937 der administrative Kreis Starobelsk (Starobel'sk). Donezk, Gouvernement
(russ. Doneckaja gubernija), Ukrainische SSR
gebildet: 16.4.1920 aufgelöst: 1.8.1925 Hauptstadt: Lugansk 16.4.1920-25.11.1920 Bachmut 25.11.1920-12.9.1924 Artjomowsk (Artemovsk) 12.9.1924-1.8.1925 Am 25.11.1920 wurde die Hauptstadt des Gouvernements von Lugansk nach Bachmut verlegt. Am 12.9.1924 erfolgte die Umbenennung von Bachmut in Artjomowsk. Das Gouvernement Donezk (Doneck) wurde aus Teilen der Gouvernements Charkow (Char'kov) und Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) sowie des Don-Gebietes (RSFSR) gebildet. Zum Bestände des Gouvernements Donezk gehörten folgende administrative Kreise: Artjomowsk 12.9.1924-1.8.1925 Bachmut 12.4.1923-12.9.1924 (umbenannt in Kreis Artjomovsk) Jusowka (Juzovka) 12.4.1923-6.6.1924 (umbenannt in Kreis Stalino) Lugansk 12.4.1923-1.8.1925 Mariupol (Mariupol') 12.4.1923-1.8.1925 Schachty (Sachty) 12.4.1923-2.6.1924 Stalino 6.6.1924-1.8.1925 Starobelsk (Starobel'sk) 12.4.1923-1.8.1925 Taganrog 26.4.1920-2.6.1924
Donezk, Kreis (russ. Doneckij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR seit 1870 Am 20.3.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Kamenskaja Donezk, Kreis (russ. Doneckij okrug), Don-Gebiet, seit 20.3.1920 130
RSFSR
Don-Heer, Gebiet Am 7.3.1923 wurde der Kreis Werchne-Donskoi (Verchne-Donskoj) des Don-Gebietes angegliedert bis 13.2.1924 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Millerowo (Millerovo) 20.3.1920-13.2.1924 Der Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das DonGebiet entstand. Das Territorium des Kreises Donezk (Doneck) kam am 2.6.1924 zum neugebildeten Südöstlichen Gebiet.
Donezk, Kreis (russ. Doneckij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Millerowo (Millerovo) 2.6.1924-1926 Stadt Millerowo 1926-23.7.1930 Donezk, Stadt (ukr. misto Donec'k, russ. gorod
Doneck) seit 9.11.1961 Zentrum des Gebietes Donezk, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Am 9.11.1961 wurde die Stadt Stalino in Donezk umbenannt.
Don-Gebiet
(russ. Donskaja oblast'), RSFSR gebildet: 20.3.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) Das Gebiet entstand aus dem am 20.3.1920 aufgelösten Gebiet des Don-Heeres und war in noch nicht rayonierte administrative Kreise unterteilt. Am 13.2.1924 wurde es Bestandteil des nach den neuen Prinzipien der Rayonierung eingerichteten Südöstlichen Gebietes (seit 16.10.1924 Nordkaukasische Region). Administrative Kreise im Don-Gebiet: Asow (Azov) 27.4.1923-9.5.1923 Donezk (Doneck) 20.3.1920-13.2.1924 Erster Don-Kreis 20.3.1920-13.2.1924 Morosowski (Morozovskij) 1923-13.2.1924 Rostow 20.3.1920-27.4.1923 und 9.5.1923-13.2.1924 Salsk (Sal'sk) 20.3.1920-13.2.1924 Taganrog 20.3.1920-26.4.1920 Tscherkasski (Cerkasskij) 20.3.1920-13.2.1924 Werchne-Donskoi (Verchne-Donskoj) 1921-7.3.1923
Don-Heer, Gebiet (russ. Oblast'
vojska Donskogo), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1870 Seit dem 31.5.1918 hatte das Gebiet des Don-Heeres den Status eines Gouvernements, am 20.3.1920 umgewandelt in Don-Gebiet Zentrum: Stadt Nowotscherkassk (Novocerkassk)
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Don-Kreis Ein Teil des Gebietes mit den Kreisen Chopjor (Choper), Ust-Medwedizki (Ust'Medvedickij) und dem Zweiten Don-Kreis wurde am 29.3.1919 zur Bildung des Gouvernements Zarizyn (Caricyn) abgetrennt. Aus dem restlichen Territorium entstand das Don-Gebiet. Im Gebiet des Don-Heeres gab es neun noch nicht rayonierte administrative Kreise: Chopjor 1870-29.3.1919 Donezk (Doneck) 1870-20.3.1920 Erster Don-Kreis 1870-20.3.1920 Rostow (Rostov) 1887-20.3.1920 Salsk (Sal'sk) 1884-20.3.1920 Taganrog 1887-20.3.1920 Tscherkasski (Cerkasskij) 1870-20.3.1920 Ust-Medwedizki 1870-29.3.1919 Zweiter Don-Kreis 1870-29.3.1919
Don-Kreis (russ. Donskoj okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 am 4.3.1929 vereinigt mit dem Kreis Taganrog der Nordkaukasischen Region zum DonKreis mit dem Zentrum in der Stadt Taganrog, aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) 2.6.1924-14.1.1929 Stadt Nowotscherkassk (Novocerkassk) 14.1.1929-4.3.1929 Stadt Taganrog 4.3.1929-23.7.1930 Das Zentrum war am 14.1.1929 von Rostow am Don nach Nowotscherkassk verlegt worden. Don-Kreis, Erster (russ. Pervyj Donskoj okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR seit 1870 Am 20.3.1920 kam der Erste Don-Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Konstantinowskaja (Konstantinovskaja) Don-Kreis, Erster (russ. Pervyj Donskoj okrug), Don-Gebiet,
RSFSR seit 20.3.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Konstantinowskaja (Konstantinovskaja) Der Erste-Don-Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das Don-Gebiet entstand.
Don-Kreis, Zweiter (russ. Vtoroj Donskoj okrug), Gebiet Reich, RSFSR seit 1870
132
des Don-Heeres, Russisches
Dsaudschikau, Kreis Am 29.3.1919 kam der Zweite Don-Kreis zum neugebildeten Gouvernement Zarizyn (Caricyn). Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Nischne-Tschirskaja (Nizne-Cirskaja)
Don-Kreis, Zweiter (russ. Vtoroj Donskoj okrug), Gouvernement
Zarizyn (Caricyn),
RSFSR seit 29.3.1919 Am 10.4.1925 kam der Kreis zum Gouvernement Stalingrad. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Nischne-Tschirskaja (Nizne-Cirskaja) Der Zweite Don-Kreis gehörte bis zum 29.3.1919 zum Gebiet des Don-Heeres, von welchem ein Teil zur Bildung des Gouvernements Zarizyn abgetrennt worden war.
Don-Kreis, Zweiter (russ. Vtoroj Donskoj okrug), Gouvernement
Stalingrad, RSFSR
seit 10.4.1925 aufgelöst: 21.5.1928 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Nischne-Tschirskaja (Nizne-Cirskaja) Der Zweite Don-Kreis gehörte zum Gouvernement Zarizyn (Caricyn), das am 10.4.1925 in das Gouvernement Stalingrad umbenannt worden war.
Drogobytsch, Gebiet (russ. Drogobycskaja oblast'), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Ukrainische SSR
4.12.1939 21.5.1959 Stadt Drogobytsch (Drogobyc)
Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes, das 1959 dem Gebiet Lwow (L'vov) eingegliedert wurde.
Drogobytsch, Stadt (russ. gorod
Drogobyc)
4.12.1939-21.5.1959: Zentrum des Gebietes Drogobytsch, Ukrainische SSR
Dsaudschikau, Kreis (russ. Dzaudzikausskij
okrug), Nordossetisches Autonomes
Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 17.1.1927 umbenannt aus dem Kreis Giseldon (Gizel'don) und bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) 17.1.1927-3.9.1931 Stadt Ordschonikidse (Ordzonikidze) 3.9.1931-30.9.1931 Wladikawkas wurde am 3.9.1931 in Ordschonikidse umbenannt.
Dsaudschikau,
Stadt —* Wladikawkas (Dsaudschikau)
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Dschalal-Abad, Gebiet
Dschalal-Abad, Gebiet (kirgis. Zalalabad oblusu, russ. Dzalal-Abadskaja oblast'), Kirgisische SSR (21.11.1939-27.1.1959), Kirgisische Republik (seit 14.12.1990) gebildet: 21.11.1939 aufgelöst: 27.1.1959 erneut gebildet: 14.12.1990 Zentrum: Stadt Dschalal-Abad (Dzalal-Abad) Das Gebiet entstand aus dem gleichnamigen Kreis. Bei der Auflösung wurde sein Territorium dem Gebiet Osch (Os) angegliedert. Ein Teil kam schon am 22.6.1944 zum neugebildeten Gebiet Talass. Das Gebiet wurde erneut aus einem Teil des Gebietes Osch und aus zwei Rayons gebildet, die bis dahin den zentralen Behörden in Frunse (Frunze) direkt unterstanden. Zu den Gründen für die Wiedereinrichtung des Gebietes s. Kirgisische Republik Dschalal-Abad, Kreis (russ. Dzalal-Abadskij okrug), Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR (6.6.1925-1.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-6.12.1926), Kirgisische SSR (26.2.1938-21.11.1939) gebildet: 6.6.1925 aufgelöst: 6.12.1926 erneut gebildet: 26.2.1938 am 21.11.1939 wieder aufgelöst und in gleichnamiges Gebiet umgewandelt Zentrum: Stadt Dschalal-Abad (Dzalal-Abad)
Dschalal-Abad, Stadt (kirgis.Zalalabad saary, russ. gorod Dzalal-Abad) 6.6.1925-6.12.1926 und 26.2.1938-21.11.1939: Zentrum des Kreises Dschalal-Abad, Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR, (6.6.1925-1.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-6.12.1926), Kirgisische SSR (26.2.1938-21.11.1939) 21.11.1939-27.1.1959 und seit 14.12.1990: Zentrum des Gebietes Dschalal-Abad, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (seit 14.12.1990)
Dschambul, Gebiet (kasach. Zambyl oblysy, russ. Dzambulskaja oblast'), Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet 14.10.1939 Zentrum: Stadt Dschambul (Dzambul) 14.10.1939-8.1.1997 Stadt Taras (Taraz) seit 8.1.1997 Die Stadt erhielt 1997 wieder ihren historischen Namen. Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Alma-Ata und Südkasachstan. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Per Verordnung vom 4.5.1993 ist auch die Transkription von Stadt und Gebiet Dschambul in den russischsprachigen Medien der Republik an das Kasachische angeglichen worden. Sie lautet seitdem Schambyl (Zambyl) und Schambylskaja oblast (Zambylskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten. Dschambul, Stadt —• Taras, Stadt
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Dschetysu, Gebiet
Dschankoi, Kreis (russ. Dzankojskij okrug), ASSR der Krim,
RSFSR
gebildet: 18.10.1921 1922 umbenannt in Kreis Perekop Zentrum: Siedlung Dschankoi (Dzankoj)
Dschankoi, Siedlung (russ. selenie Dzankoj) 18.10.1921-1922: Zentrum des Kreises Dschankoi, ASSR der Krim, RSFSR 1922-17.10.1923: Zentrum des Kreises Perekop, ASSR der Krim, RSFSR
Dscheskasgan, Gebiet (kasach. Zezkazgan
oblysy, russ. Dzezkazganskaja oblast'), Kasachische SSR, Republik Kasachstan (10.12.1991-3.5.1997) gebildet: 20.3.1973 aufgelöst: 3.5.1997 Zentrum: Stadt Dscheskasgan (Dzezkazgan) 20.3.1973-3.5.1997 Das Gebiet entstand im Rahmen einer Verkleinerung des Gebietes Karaganda. Zwecks Vervollkommnung der territorialen Gliederung der Republik Kasachstan wurde es 1997 aufgelöst und sein Territorium dem Gebiet Karaganda angegliedert. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Per Verordnung vom 8.9.1992 ist auch die Transkription von Stadt und Gebiet Dscheskasgan in den russischsprachigen Medien der Republik an das Kasachische angeglichen worden. Sie lautet seitdem Scheskasgan (Zezkazgan) und Scheskasganskaja oblast (Zezkazganskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Dscheskasgan, Stadt (kasach. Zezkazgan
kalasy, russ. gorod Dzezkazgan)
20.3.1973-3.5.1997: Zentrum des Gebietes Dscheskasgan, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (10.12.1991-3.5.1997) Zur Schreibung von Stadt und Gebiet Dscheskasgan in den russischsprachigen Medien Kasachstans s. Dscheskasgan, Gebiet
Dschetysu, Gebiet (russ. Dzetysujskaja oblast') Gebiet Siebenstromland (russ. Semirecenskaja oblast', Semirec'e) gebildet: 1867 am 12.10.1922 umbenannt in Gebiet Dschetysu (Dzetysu) am 14.10.1924 umgewandelt in gleichnamiges Gouvernement (s. dort) Zentrum: Stadt Werny (russ. Vernyj) 1867-5.2.1921 Stadt Alma-Ata 5.2.1921 -14.10.1924 Die Stadt Werny wurde am 5.2.1921 in Alma-Ata (kasach. Almaty) umbenannt. Das Gebiet Dschetysu gehörte zu folgenden territorialen Einheiten: 1867-1882 im Bestände des Generalgouvernements Turkestan, Russisches Reich 1882-1897 im Bestände des Steppen-Generalgouvernements, Russisches Reich 135
Dschetysu, Gouvernement 1897-20.4.1917 im Bestände der Grenzmark Turkestan, Russisches Reich 20.4.1917-30.4.1918 im Bestände Rußlands, der Russischen Republik, der Russischen Sowjetrepublik und der RSFSR 30.4.1918-24.9.1920 im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik, RSFSR 24.9.1920-14.10.1924 im Bestände der Turkestanischen SSR, RSFSR Seit 1922 wurde im Russischen mit Dschetysu die kasachische Bezeichnung für das Siebenstromland benützt. Es erhielt seinen Namen von den sieben Hauptflüssen, die in den Balchaschsee münden.
Dschetysu, Gouvernement
(russ. Dzetysujskaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR (14.10.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928) entstand am 14.10.1924 aus dem gleichnamigen Gebiet am 3.9.1928 aufgelöst wegen Aufteilung in Kreise und Rayons Hauptstadt: Alma-Ata Im Zuge der sogenannten nationalen Abgrenzung (russ. nacrazmezevanie) in Mittelasien wurde der größte Teil des vor allem von Kirgisen (Kasachen) besiedelten und vorher zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebietes Dschetysu am 14.10.1924 der Kirgisischen ASSR angegliedert und in ein Gouvernement umgewandelt. Ein kleinerer Teil kam gleichzeitig zum Kara-Kirgisischen Autonomen Gebiet.
Dschisak, Gebiet (usbek. Zizzach vilojati, russ. Dzizakskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 29.12.1973 aufgelöst: 6.9.1988 erneut gebildet: 16.2.1990 Zentrum: Stadt Dschisak (Dzizak) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Samarkand und Syrdarja (Syrdar'ja). Wegen Vereinigung der Gebiete Dschisak und Syrdarja zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Syrdarja wurde es aufgelöst. Der Grund für die Bildung des Gebietes waren laut sowjetischer Presse vom Januar 1974 vor allem die rasante Entwicklung des Baumwollanbaus in dieser einstigen Steppenregion und die Möglichkeiten, die Anbaufläche im westlichen Teil der Hungersteppe und in der Dschisak-Steppe zu erweitern. Auch andere Wirtschaftszweige hätten sich günstig entwickelt und bieten noch große Zuwachsraten. Das betreffe insbesondere die Baustoffindustrie. „Gemäß einem allgemeinen Plan zur Lenkung der usbekischen Volkswirtschaft und zwecks Verbesserung der administrativ-territorialen Gliederung der Republik" wurde das Gebiet 1988 dem Gebiet Syrdarja angegliedert, aber mit Dschisak als administrativem Zentrum. Im Rahmen einer Verkleinerung des Gebietes Syrdarja wurde das Gebiet Dschisak schon 17 Monate später wieder eingerichtet. Dschisak, Stadt (usbek. Zizzach sahri, russ. gorod
Dzizak)
29.12.1973-6.9.1988 und seit 16.2.1990: Zentrum des Gebietes Dschisak, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) 6.9.1988-16.2.1990: Zentrum des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja), Usbekische SSR
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Elburgan, Kreis
Dudinka, Dorf, seit
1951 Stadt (russ. selo, gorod Dudinka).
10.12.1930-7.10.1977: Zentrum des Nationalen Kreises Taimyr (Tajmir) (der Dolganen und Nenzen), RSFSR 7.10.1977-1.1.2007: Zentrum des Autonomen Kreises Taimyr (der Dolganen und Nenzen), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Duschanbe, Stadt
(tadschik. saljri Dusanbe, russ. gorod Dusanbe) (5.2.19251.12.1929=Djuschambe/Djusambe) 5.2.1925-16.10.1929: Hauptstadt der Tadschikischen ASSR, Usbekische SSR (27.10.192416.10.1929) 16.10.1929-1.12.1929 und 11.11.1961 -31.8.1991: Hauptstadt der Tadschikischen SSR seit 31.8.1991: Hauptstadt der Republik Tadschikistan Der Kischlak (kislak=Dorf,Siedlung) Djuschambe wurde am 5.2.1925, als die provisorische Regierung hier ihre Arbeit aufnahm, administratives Zentrum der Tadschikischen ASSR und erhielt im gleichen Jahr Stadtstatus. Djuschambe wurde am 1.12.1929 in Stalinabad umbenannt. Am 11.11.1961 erfolgte die Rückbenennung, jedoch in der genaueren Schreibweise Duschanbe.
EdineJ, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(rumän. jude(ul Edinet, r u s s · Edineckij uezd), Republik Moldau
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Edinet (russ. Edincy)
Edinet, Stadt (rumän.
ora§ul EdineJ, russ. gorod Edincy)
30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Edinet, Republik Moldau
Eesti Vabariik —• Estnische Republik Elburgan, Kreis (russ. El'burganskij okrug), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR gebildet: 12.1.1922 aufgelöst: 26.4.1926 Zentrum: Siedlung Elburgan (El'burgan) Elburgan, Kreis (russ. El'burganskij okrug), Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR gebildet: 12.11.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Elburgan (El'burgan)
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Elburgan, Siedlung
Elburgan, Siedlung (russ. selenie
El'burgan)
12.1.1922-26.4.1926: Zentrum des Kreises Elburgan, Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR 12.11.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Elburgan, Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Elista, Dorf, seit
10.3.1930 Stadt (russ. selo, gorod Elista)
Elista wurde am 25.5.1944 im Bestände des Gebietes Astrachan (Astrachan') in Stepnoi (Stepnoj) umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 12.1.1957. 29.4.1926-20.10.1935 und 12.1.1957-29.7.1958: Zentrum des Kalmückischen Autonomen Gebietes, RSFSR 20.10.1935-27.12.1943 und 29.7.1958-18.10.1990: Hauptstadt der Kalmückischen ASSR, RSFSR 18.10.1990-21.2.1992: Hauptstadt der Kalmückischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) 21.2.1992-5.4.1994: Hauptstadt der Republik Kalmückien-Chalmg Tangtsch (Chal'mg Tange), Russische Föderation seit 5.4.1994: Hauptstadt der Republik Kalmückien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Engels, Stadt (russ. gorod
Engel's)
Die Stadt hieß bis zum 18.10.1931 Pokrowsk (Pokrovsk). 18.10.1931-28.8.1941: Hauptstadt der ASSR der Wolgadeutschen, Region Untere Wolga (Volga) (18.10.1931-10.1.1934), Region Saratow (Saratov) (10.1.1934-5.12.1936), RSFSR
Erewan, kaghak —• Jerewan, (Gebiet) und Stadt
Eriwan, Gouvernement (russ. Erivanskaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918) gebildet: 1849 aufgelöst: de facto 4.6.1918, de jure 29.11.1920 Hauptstadt: Eriwan (Erivan') Das Gouvernement bestand faktisch nur bis zum türkisch-armenischen Friedensvertrag von Batum vom 4.6.1918, der Ostarmenien auf einen kleinen Teil des Gouvernements beschränkte. Nach sowjetischer Auffassung wurde das Gouvernement erst mit der Bildung der Armenischen SSR am 29.11.1920 de jure aufgelöst.
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Estnische (Estländische) Arbeiterkommune
Eriwan, Kreis (russ. Erivanskij okrug), Armenische SSR gebildet: April 1929 aufgelöst: Mitte 1930 Zentrum: Stadt Eriwan (russ. Erivan') Per Gesetz vom 17.8.1936 ist die Schreibung der armenischen Hauptstadt statt Eriwan (Erivan') im Russischen Jerewan (Erevan).
Eriwan, Stadt —• Jerewan, Stadt Estland, Gouvernement (russ. Estljandskaja gubernija, estn. Eestimaa kubermang), Russisches Reich, zuletzt Estnische Republik gebildet: 1783 aufgelöst: de jure 2.2.1920 Hauptstadt: Rewel (russ. Revel', estn. seit 1917 Tallinn) Das Gouvernement Estland bestand bis 1917 aus den vier Landkreisen (russ. uezdy) Wesenberg (Vezenberg), Weisenschtein (Vejsenstejn), Gapsal (GapsaF) und Rewel (Revel'). Diese hießen später im Estnischen Virumaa, Järvamaa, Läänemaa und Harjumaa. Die Nachsilbe -maa ist die im Estnischen gebräuchlichere Kurzform von maakond=Landkreis. Auf Drängen von Vertretern der estnischen Nationalbewegung hatte die russische Provisorische Regierung per Gesetz vom 12.4.1917, das am 5.7.1917 in Kraft trat, eine Teilung des Gouvernements Livland verfügt. Die nördlichen Landkreise mit überwiegend estnischer Bevölkerung wurden dem Gouvernement Estland angegliedert. Das betraf die fünf ujesdy Jurjew (russ. Jur'ev, estn. Tartumaa), Werro (russ. Verro, estn. Vörumaa), Fellin (estn. Viljandimaa), Pernow (russ. Pernov, estn. Pärnumaa) und Esel (russ. Ezel', estn. Saaremaa). Letzterer Landkreis umfaßte die Inselgruppe mit der Hauptinsel Esel (früher deutsch Ösel). Während der deutschen Okkupation im Jahre 1918 waren die neuen Landkreise im Süden wieder zu Livland gerechnet worden. Das Gouvernement Estland wurde mit dem estnisch-sowjetischen Friedensvertrag vom 2.2.1920 als Territorium der unabhängigen Republik Estland bestätigt und gleichzeitig de jure aufgelöst.
Estnische (Estländische) Arbeiterkommune (russ. Estljandskaja Trudovaja Kommuna) proklamiert: 29.11.1918 in Narwa (Narva) offiziell aufgelöst am 5.6.1919 im ehemaligen Gouvernement Pskow(Pskov) Hauptstadt: Narwa Diese kurzlebige estnische Sowjetrepublik bestand nur etwas mehr als sechs Wochen, denn schon am 19.1.1919 wurde ihre Hauptstadt von Streitkräften der bürgerlichen Regierung Estlands eingenommen. Detaillierte Angaben s. unter Estnische Republik
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Estnische Republik
Estnische Republik
(estn. Eesti Vabariik, offizielle Kurzform Eesti, russ. Estonskaja
Respublika, Estonija) proklamiert: 24.2.1918(19.5.1919) bestand bis 17.6.1940 erneut seit 8.5.1990 Hauptstadt: Tallinn Die Möglichkeit eines allmählichen Übergangs zu einer eigenen Staatlichkeit eröffnete sich den Esten nach der Märzrevolution in Petrograd, in deren Verlauf der Zar seinen Rücktritt erklären mußte und eine provisorische Regierung gebildet wurde. Diese setzte am 19.3.1917 für die estnischen administrativen Angelegenheiten anstelle des Gouverneurs einen Gouvernementskommissar ein. Auf Drängen der estnischen Nationalbewegung hatte die provisorische Regierung Rußlands mit einem Gesetz vom 12.4.1917 (das am 5.7.1917 in Kraft trat) die Angliederung des estnischsprachigen nördlichen Teils Livlands an das Gouvernement Estland verfugt und den Esten eine lokale Selbstverwaltung zugestanden. Gemäß dieser Verordnung über die „Zeitweilige Regelung der administrativen Verwaltung und der örtlichen Selbstverwaltung des Gouvernements Estland" war neben dem Gouvernementskommissar ein in indirekter allgemeiner Wahl gewählter Landtag als eine provisorische Volksrepräsentation vorgesehen. Die Kompetenzbereiche der beiden Verwaltungsorgane waren nicht klar abgegrenzt. Nach Wahlen im Mai trat der provisorische Landtag (estn maapäev, russ. zemskij sobor und zemskij sovet) am 14.7.1917 in Tallinn zu seiner ersten Sitzung zusammen. Seine Handlungsfähigkeit war durch die Verordnungen der russischen Zentralbehörden eingeschränkt. Der Maapäev betrachtete sich als vorläufiges oberstes Selbstverwaltungsorgan bis zur Erlangung der vollständigen Autonomie auf demokratischer Grundlage in einem föderativen russischen Staatsverband. Nach dem Sturz der provisorischen Regierung im bolschewistischen Staatsstreich vom 7.11.1917 war jedoch ein autonomer Status im Rahmen eines demokratischen Rußlands nicht mehr möglich. Nach der Abdankung des Zaren am 15.3.1917 gab es ebenso wie in Rußland auch in Estland eine Zeit der Doppelherrschaft, d.h. ein Nebeneinander der von der provisorischen Regierung Rußlands eingesetzten Verwaltungsorgane und der Sowjets. Während die Sowjets anfangs noch von den gemäßigten Sozialrevolutionären und Menschewiken dominiert wurden, erfolgte im September und Oktober ihre Bolschewisierung. Mit dem Oktoberaufstand in Petrograd errangen die Bolschewisten auch in Estland die Macht. Zur Leitung eines bewaffneten bolschewistischen Aufstandes war am 4.11.1917 beim Exekutivkomitee der Sowjets Estlands ein militärrevolutionäres Komitee gebildet worden. Dieses Komitee setzte am 8.11.1917 den Gouvernementskommissar und die Kommissare der Landkreise ab und ihre Funktionen gingen auf die Sowjets über. Am nächsten Tag hieß es in einem Befehl des Komitees, daß die Sowjets (mit Ausnahme der von deutschen Truppen im Oktober eroberten baltischen Inseln) alle Macht in Estland übernommen haben. Am 25.11.1917 wurden dem demokratisch gewählten Maapäev die Vollmachten entzogen und am 28.11.1917 wurde er mit Waffengewalt auseinandergejagt. Das militärrevolutionäre Komitee Estlands bestand bis zum 26.1.1918. Seitdem übte das Exekutivkomitee der Sowjets Estlands allein die vollziehende Gewalt aus. Das auf dem 1. Sowjetkongreß Estlands (5.-9.8.1917) gewählte Exekutivkomitee der Sowjets Estlands hieß seit dem 2.12.1917 offiziell Exekutivkomitee des estländischen Sowjets der Arbeiter- und Soldatendeputierten. Die erste kurze Periode der Sowjetmacht in Estland ging zu Ende, als nach dem zeitweiligen Abbruch der Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) die deutschen Truppen erneut vorrückten und vom 18.2. bis 4.3.1918 das ganze Land besetzten. Die Hauptstadt erreichten die Okkupationstruppen am
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Estnische Republik 25.2., zuletzt marschierten sie in Narva ein. Im Oktober 1917 waren schon die baltischen Inseln eingenommen worden. Vor seiner gewaltsamen Auflösung durch die Bolschewiken am 28.11.1917 beschloß der Landtag die Loslösung Estlands von Rußland, indem er sich bis zum Zusammentritt einer demokratisch gewählten Konstituante zum alleinigen Träger der obersten staatlichen Gewalt erklärte. Die mit Waffengewalt erfolgte Auflösung der allrussischen verfassunggebenden Versammlung am 19.1.1918 und der willkürliche Abbruch der Wahlen zur estnischen Konstituante am 3.2.1918 bestätigten erneut, daß eine Entscheidung über die zukünftige Staatsordnung Estlands auf demokratischer Basis nur in einem unabhängigen Staat garantiert war. In der Zeit zwischen dem Abzug der russischen Truppen aus Tallinn und der Besetzung der Stadt durch das deutsche Militär proklamierte der Ältestenrat des Maapäev am 24.2.1918 die unabhängige estnische Republik, um damit vor allem zu bekunden, daß Estland nicht Teil des Deutschen Reiches werden wollte. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg bot sich dem bolschewistischen Regime in Moskau die Möglichkeit, das Baltikum wieder unter russischen Einfluß zu bringen. Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes in Compiegne am 11.11.1918 begann Sowjetrußland mit den Vorbereitungen zur Wiederbesetzung der baltischen Gebiete. Am 17.11.1918 überschritten sowjetische Truppen die im Frieden von Brest-Litowsk (3.3.1918) und im Berliner Zusatzvertrag (27.8.1918) an der östlichen Grenze der Gouvernements Estland und Livland festgelegte Demarkationslinie. Im Norden fiel Narva (Narwa) am 29.11.1918, nachdem ein erster Angriff auf die Stadt noch von den deutschen Besatzungstruppen abgewehrt worden war. Den abrückenden deutschen Truppen folgend nahmen die roten Streitkräfte Kunda und Rakvere (16.12.), Tapa (24.12.), Tartu (21.12.), Vöru (7.12.), Valga (18.12) und Moisaküla (27.12.) ein. Bis Anfang Januar 1919 hatte die Rote Armee mehr als die Hälfte des estnischen Territoriums eingenommen. Ein weiteres Vordringen konnten estnische nationale Truppenverbände mit ausländischer Unterstützung verhindern. Die Front endete im nördlichen Teil etwa 30-35 km vor Tallinn und verlief östlich von Paide und Viljandi und südlich von Pärnu auf lettischem Territorium bis zur Rigaer Bucht. Im Unterschied zu Lettland und Litauen gelang es den Bolschewiken nicht, auch die Hauptstadt zu besetzen, denn die sowjetrussische Militärführung beschloß, sich mit den Hauptkräften auf den Vorstoß auf Riga zu konzentrieren, um mit den weiter südlich vordringenden Truppen eine Landbrücke zwischen Sowjetrußland und dem revolutionären Deutschland herzustellen. Damals hoffte die bolschewistische Führung in Moskau noch auf einen Sieg der Revolution in Deutschland und Westeuropa. Als die Rote Armee am 29.11.1918 im Nordosten die Stadt Narva einnahm, wurde hier noch am gleichen Tage eine estnische Sowjetrepublik unter der Bezeichnung Estnische Arbeiterkommune (russ. Estljandskaja Trudovaja Kommuna) proklamiert. Diese bestand nur etwas mehr als sechs Wochen, denn schon am 19.1.1919 wurde ihre Hauptstadt Narva im Verlaufe des estnischen Freiheitskrieges zurückerobert. Obwohl die Bolschewiken bis Anfang Februar 1919 aus Estland vertrieben worden waren, bestand für die sowjetische Historiographie die estnische Sowjetkommune bis zur Selbstauflösung ihrer nach Sowjetruß land geflüchteten Regierung am 5.6.1919. Bereits am 7.12.1918 wurde die Arbeiterkommune in einem von Lenin unterzeichneten Dekret der sowjetischen Regierung als „unabhängige" Estländische Sowjetrepublik anerkannt. Ein von den estnischen Bolschewiken schon am 19.1.1918 ausgearbeiteter Entwurf für eine Verfassung der Kommune sah noch vor, Estland zu einem autonomen Bestandteil Sowjetrußlands zu erklären. In einem Manifest der Regierung der Arbeiterkommune vom 29.11.1918 wurde die provisorische Regierung Estlands als gestürzt und die Sowjetmacht im ganzen Lande als 141
Estnische Republik wiederhergestellt erklärt. Die estnische bolschewistische Republik umfaßte zum Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung aber nur den bis zum 5.1.1919 von der Roten Armee okkupierten Teil des Gouvernements Estland sowie den Landkreis Narva, dessen Gebiet bis 1917 zum Gouvernement Petrograd gehörte. Der Rat der Volkskommissare Sowjetrußlands hatte am 29.11.1917 sein Einverständnis erklärt, daß die von den Bolschewiken beherrschte Stadt Narva und die angrenzenden Orte aus dem Landkreis Jamburg (seit 1922 Kingisepp) des Gouvernements Petrograd ausgegliedert und dem Gouvernement Estland angegliedert werden. Daraufhin bildete das Exekutivkomitee des estländischen Sowjets am 3.1.1918 den Landkreis Narva im Bestände des Gouvernements Estland, den es bis zum Januar 1918 gab. Während der deutschen Okkupation im Jahre 1918 galten wieder die alten Gouvernementsgrenzen, die Stadt Narva blieb aber beim Gouvernement Estland. Per Dekret der Regierung der Estnischen Arbeiterkommune vom 29.12.1918 wurde erneut der Landkreis Narva gebildet. Außer dem administrativen Zentrum Narva umfaßte er die drei estländischen Amtsbezirke (volosti) Jarve, Jychvi und Ijzaku (estn. Järve, Jöhvi und Iisaku). Nach dem Ende der ersten estnischen Sowjetrepublik galt für die Regierung in Moskau wieder die Narva (russ. Narwa, auch Narova) als die nördliche Ostgrenze Estland, d.h. die Grenzstadt Narva wurde wie früher zum Gouvernement Petrograd gerechnet. Höchstes Machtorgan der estnischen Arbeiterkommune war bis zur vorgesehenen Einberufung eines Sowjetkongresses nach der vollständigen Rückeroberung Estlands als Regierung der Rat der Kommune. Dieser bestand aus einem Vorsitzenden, dem eine Reihe Verwaltungen unterstanden. In dem von Lenin unterschriebenen Dekret über die Anerkennung der Estländischen Sowjetrepublik vom 8.12.1918 wird er als Rat der Volkskommissare Estlands bezeichnet. Nach dem Fall Narvas am 19.1.1919 zog sich die Regierung zunächst nach Vöru (russ. jetzt Vyru, früher deutsch Werro) in Südestland zurück. Da auch Vöru am 1.2.1919 aufgegeben werden mußte, begaben sich die Mitglieder des Rates ins sowjetrussische Exil-zuerst nach Pskow (Pskov) und im März nach Luga im damaligen Gouvernement Petrograd. Obwohl die sowjetestnische Regierung nur noch eine Scheinexistenz führte, faßte sie noch am 9.5.1919 in Luga einen detaillierten Beschluß über die zeitweilige Struktur der Regierungsorgane der Arbeiterkommune. Auf einer gemeinsamen Sitzung des Rates der Kommune und des ZK der estnischen Kommunisten im Bahnhof der Eisenbahnstation Dno (ehemaliges Gouvernement Pskow) wurde am 5.6.1919 die Selbstauflösung der Regierung beschlossen. Im Unterschied zur bolschewistischen Regierung Lettlands, die sich fünf Monate in Riga behaupten konnte, war die sowjetestnische Regierung nur etwas mehr als sechs Wochen im Amt gewesen. Mit dem gleichen Datum beendete auch die estländische Arbeiterkommune wegen der von Moskau angestrebten Friedensverhandlungen mit der estnischen bürgerlichen Regierung offiziell ihr Bestehen. Die Esten hatten am 7.1.1919 im nördlichen Frontabschnitt eine Gegenoffensive begonnen. Die noch im Aufbau befindliche estnische Armee war dabei auf ausländische Hilfe angewiesen. Appelle der estnischen Führung an die Entente, Deutschland auf Grund des Waffenstillstandsabkommens von Compiegne zu zwingen, die Front gegen die bolschewistischen Truppen zu halten und Waffen zur Verfügung zu stellen, blieben erfolglos. Aber schon am 12.12.1918 war ein britisches Geschwader in den Hafen von Tallinn eingelaufen. Der Flottenverband setzte zwei Torpedoboote der roten Ostseeflotte außer Gefecht., übernahm den Küstenschutz und Truppentransporte und brachte Waffenlieferungen. Von entscheidender Bedeutung war der Beitrag Finnlands, das Freiwillige und Waffen schickte und Kredite zur Verfügung stellte. Später kamen noch Freiwillige aus Schweden und Dänemark. Unter estnischem Oberbefehl kämpften auch das deutsche Baltenregiment und das antibolschewistische russische Nordkorps (russ. Severnyj korpus).
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Estnische Republik Die estnischen Streitkräfte und ihre Verbündeten konnten am 12.1. Rakvere zurückerobern, erreichten am 14.1. Tartu und nahmen am 19.1. Narva ein. Am 1.2.1919 fielen Valga und Vöru. Mit der Einnahme von Petseri (russ. Pecory) am 4.2.1919 war das ganze von Estland beanspruchte Staatsgebiet befreit. Bis Ende Mai 1919 gelang es der estnischen Armee auch, die bolschewistischen Truppen aus den nordlettischen Gebieten zurückzudrängen. Im Juni des gleichen Jahres besiegte sie zusammen mit lettischen Truppenverbänden die in Nordlettland operierende Landeswehr und die reichsdeutschen Freikorps, die man als eine Bedrohung fur einen selbständigen estnischen Staat betrachtete. Die Niederlage der Deutschen bei Cesis (estn. Vönnu, früher deutsch Wenden) am 23.6.1919 war im estnischen Unabhängigkeitskrieg von großer Bedeutung. Als Tag des Sieges ist der 23. Juni heute gesetzlicher Feiertag. Nach einem Friedensangebot der RSFSR am 31.8.1919 wurden im September erste Verhandlungen zwischen beiden Seiten in Pskow aufgenommen, aber bald abgebrochen. Die Wiederaufnahme erfolgte am 5.12.1919 in Tartu. Hier wurde am 31.12.1919 ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, das am 3.1.1920 in Kraft trat. Danach begannen die eigentlichen Friedensverhandlungen. Der Kriegszustand zwischen Estland und der RSFSR wurde am 2.2.1920 inTartu mit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages beendet. Mit dem Vertrag war die estnische Republik erstmals de jure anerkannt worden. Der territoriale Umfang Estlands wurde zum ersten Mal im Frieden von Tartu vom 2.2.1920 vertraglich festgelegt. Sowjetrußland erkannte folgende Teile des ehemaligen Russischen Reiches als estnisches Staatsgebiet an: das durch das nördliche Livland erweiterte Gouvernement Estland (insgesamt neun Landkreise), welches gleichzeitig de jure aufgelöst wurde, einen Gebietsstreifen aus dem Gouvernement Petrograd sowie einen Teil des Landkreises Pskow des gleichnamigen Gouvernements. Außerdem kam zur Republik Estland auch die vorher zum Gouvernement Petrograd gehörende Osthälfte der Insel Piirissaar (russ. Porka) im Peipussee. Die Ostgrenze Estlands war schon im Waffenstillstandsabkommen vom 31.12.1919 festgelegt worden und entsprach dem damaligen Frontverlauf. Das vom Bürgerkrieg geschwächte Sowjetrußland war zu territorialen Zugeständnissen bereit, denn es erhielt dafür Garantien gegen eine Intervention von estnischem Territorium. Die sowjetische Führung wollte nur eine Atempause (russ. peredyska) gewinnen und ging davon aus, daß bei späteren geänderten Machtverhältnissen die Gebietsabtretungen wieder rückgängig gemacht werden können. Mit dem Frieden von Tartu war der Verlauf der Ostgrenze Estlands vertraglich geregelt. Danach wurde auch die Grenze zu Lettland festgelegt. Grundlage war die von der russischen Provisorischen Regierung durch Gesetz vom 12.4.1917 verfugte Teilung des Gouvernements Livland entlang der estnisch-lettischen Sprachgrenze. Einzelne Gebiete wurden jedoch von beiden Seiten beansprucht. In einer durch britische Vermittlung zustandegekommenen Konvention vom 22.3.1920 wurden die Grenzstadt Walk (Valk) (estn. Valga, lett. Valka) und der gleichnamige Landkreis geteilt. Estland erhielt den größeren Teil der Stadt und Lettland den größten Teil des Landkreises. Die an der estnisch-lettischen Grenze gelegene Hafenstadt Gainasch (Gajnas) (lett. Ainazi) kam zu Lettland, während die 11 km 2 umfassende Insel Runo (estn. Ruhnu, früher schwedisch Runö) in der Rigaer Bucht an Estland fiel. Zu den schon in zaristischer Zeit eingerichteten neun Landkreisen der estnischen Republik kam 1920 außer Petserimaa im Süden noch Valgamaa hinzu. Die Nachsilbe -maa ist die im Estnischen gebräuchliche Kurzform von maakond=Landkreis. Seit 1917 hatten die im Petschurgebiet lebenden Esten (Setu) vom Maapäev und der estnischen provisorischen Regierung die Angliederung ihres Siedlungsgebietes an Estland gefordert. Während der deutschen Okkupation im Jahre 1918 galten wieder die alten Gouvernementsgrenzen. Die Besatzungsbehörden rechneten aber die bis dahin zum
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Estnische Republik Gouvernement Pskow gehörende Stadt Petseri und vier Amtsbezirke zum Gouvernement Livland (d.h. zum estnischen Gebiet). Nach dem Abzug der deutschen Truppen im November 1918 betrachteten die Esten diese von der Okkupationsmacht vorgenommene Grenzregelung als ihre südöstliche Staatsgrenze. Die endgültige Grenzziehung zu Lande und zu Wasser sollte durch internationale Vereinbarungen geregelt werden. Im folgenden Jahr wurde der Verlauf der estnisch-russischen Grenze von den Kriegshandlungen bestimmt. Die Regierung der RSFSR betrachtete damals die Westgrenze der Gouvernements Petrograd und Pskow als die Grenze zu Estland. In den Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen verlangte sie deshalb einen Verzicht Estlands auf das Petschurgebiet. Eine schrittweise Annäherung der Verhandlungspositionen führte schließlich zu einer Einigung. Gemäß dem Friedensschluß von Tartu vom 2.2.1920 verlief die Grenze im Südosten östlich des früheren Gouvernements Estland, obwohl die Esten (Setu) hier in der Minderheit waren. Somit kam das nach der Stadt Petschur (russ. Pecory; estn. Petseri) genannte Gebiet in dem schon 1918 beanspruchten territorialen Umfang zur Republik Estland. Als neuer Landkreis hieß es Petserimaa. In ethnischer Hinsicht wurde es wegen des hier lebenden estnischen Volksstammes der Setu auch Setumaa genannt. Die Setu waren im Mittelalter von den übrigen Esten getrennt worden und hatten unter russischer Herrschaft den orthodoxen Glauben angenommen. Auch in bezug auf den Nordosten berief sich Sowjetrußland in den Friedensverhandlungen zunächst auf die alten Gouvernementsgrenzen und wollte nicht wie 1917 den Bolschewiken in Narva und 1918 der Estnischen Arbeiterkommune territoriale Zugeständnisse machen. Die sowjetische Seite forderte sogar den östlichen Teil des Landkreises Virumaa (früher deutsch Wierland) wegen der hier befindlichen Ölschiefervorkommen, Estlands bedeutendstem Bodenschatz. Um die sowjetische Verhandlungsposition zu verbessern, griff die Rote Armee Ende Dezember 1919 noch einmal im Norden an. Das estnische Heer konnte aber die Narvafront halten. Erst jetzt war Rußland zu Zugeständnissen bei der Grenzziehung bereit. Im Friedensvertrag vom 2.2.1920 erhielt Estland einen etwa zehn Kilometer breiten Gebietsstreifen, der östlich der Narva von der Narva-Bucht bis zum Peipussee verlief. Dieser territoriale Anspruch war mit den ethnischen Verhältnissen nicht zu begründen und hatte rein strategische Gründe. Der schmale Landstreifen sollte der Roten Armee die Möglichkeit nehmen, am rechten Narvaufer Truppen für einen Angriff zu konzentrieren. Estland wollte mit dieser Sicherheitszone besser auf ein unerwartetes Vordringen sowjetrussischer Truppen vorbereitet sein und eine Zeitreserve gewinnen. Der vom Gouvernement Petrograd an Estland abgetretene Grenzstreifen wurde dem Landkreis Virumaa angegliedert. Er umfaßte die kreisfreie Stadt Narva mit Iwangorod (Ivangorod) sowie die zwei später eingerichteten estnischen Amtsbezirke Piiri (russ. Koze) und Raja (russ. Skarjatina) der Landkreise Jamburg und Gdow (Gdov). Schon in der Unabhängigkeitserklärung Estlands vom 24.2.1918 wurde bei der Definition des Staatsgebietes als Teil des Landkreises Virumaa auch die Stadt Narva mit ihrer östlichen Umgebung beansprucht. In der von der Konstituante am 4.6.1919 angenommenen provisorischen Verfassung kamen noch die ganze Insel Piirissaar als Teil des Landkreises Tartumaa und im Süden der Landkreis Petserimaa (Petschurgebiet) hinzu. Dieser sollte außer der Stadt Petseri aus den Amtsbezirken (volosti) Petseri (russ. Pecory), Irboska (russ. Izborsk), Pankjavitsa (russ. Panikovici) und Lobotka (russ. Slobodka) bestehen. Oberste Priorität für die alliierten Mächte hatte im Baltikum die Erhaltung der antibolschewistischen Front. Solange sie auf einen Sieg der antibolschewistischen Kräfte hofften, hielten sie an der territorialen Einheit Rußlands fest und lehnten eine Loslösung der baltischen Randstaaten ab. Ein Wandel in der alliierten Rußlandpolitik und der Einstellung zu den baltischen Staaten begann erst gegen Ende des Jahres 1919, als die Niederlage der weißen Armeen im russischen Bürgerkrieg absehbar war. Mit dem Friedensvertrag von Tartu vom
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Estnische Republik 2.2.1920 hatte Sowjetrußland als erster Staat die Unabhängigkeit der Republik Estland anerkannt. Am 26.1.1921 wurde Estland auch von den Ententemächten England, Frankreich, Italien und Japan de jure anerkannt. Vorher war es von den Westalliierten nur de facto anerkannt gewesen. Deutschland konnte, das es an die Bestimmungen des Versailler Vertrages gebunden war, Estland erst nach den Siegermächten am 9.7.1921 völkerrechtlich anerkennen. Die volle Anerkennung durch die USA erfolgte am 27.7.1922. Der 24. Februar 1918 gilt in Estland als der Gründungstag der Estnischen Republik und ist gesetzlicher Feiertag. Das eigentliche Gründungsdatum der unabhängigen Republik Estland ist aber der 19. Mai 1919, an dem die in allgemeiner Wahl gewählte Konstituante das Land zu einer demokratischen Republik proklamierte. In dem Manifest des Ältestenrates des Maapäev vom 24.2.1918, dem offiziellen Unabhängigkeitstag, wurde Estland zu einer unabhängigen demokratischen Republik erklärt. Zugleich wurde aber auch festgestellt, daß bis zum Zusammentritt der konstituierenden Nationalversammlung, welche über die zukünftige Staatsordnung Estlands zu entscheiden hatte, die ganze legislative und exekutive Gewalt dem estnischen Landtag (maapäev) und der von ihm gebildeten ersten provisorischen Regierung übertragen wird. Unter den damaligen Machtverhältnissen war das Manifest zunächst nicht mehr als die gerade zu diesem Zeitpunkt beabsichtigte Bekanntgabe des Anspruchs auf Selbstbestimmmung und Eigenstaatlichkeit, denn der in direkter Wahl gewählte Landtag und seine Institutionen waren noch nicht in der Lage, die Staatsgewalt auszuüben. Schon am nächsten Tag hatten die seit dem 18.2.1918 in das estnische Festland einmarschierten deutschen Truppen die Hauptstadt Tallinn eingenommen und bis zum 4.3.1918 das ganze Land okkupiert. Die Besatzungsmacht verweigerte die Anerkennung der Unabhängigkeitserklärung und der provisorischen Regierung, untersagte eine Mobilisation und löste die ersten estnischen militärischen Einheiten auf. Es gab noch kein gesichertes Staatsterritorium und Estland war von keinem Staat de jure anerkannt. Nach der Kapitulation der Mittelmächte im November 1918 wurde zwar die provisorische Regierung von der Militärverwaltung (seit 19.11. Zivilverwaltung) anerkannt und die Machtübergabe vertraglich vereinbart, aber im gleichen Monat begann die Rote Armee, in Estland einzudringen. Vorübergehend unterstand der provisorischen bürgerlichen Regierung weniger als die Hälfte des Staatsgebietes. Das noch im Aufbau befindliche estnische Heer konnte mit ausländischer Hilfe die Sowjettruppen bis Anfang Februar 1919 aus dem Lande zurückdrängen. Die Kämpfe zur Sicherung der südlichen Grenze dauerten auf nordlettischem Gebiet noch bis zum Mai an. Erst im April konnte die verfassunggebende Versammlung gewählt werden, um im folgenden Monat die Republik zu proklamieren. Bis dahin war der estnische Staat ein Provisorium. Zum ersten Mal hatten Wahlen zur konstituierenden Versammlung Estlands im Februar 1918 stattgefunden (s.oben). Ermutigt durch den Erfolg bei den Wahlen zur allrussischen verfassunggebenden Versammlung im November 1917, bei denen die Bolschewiken in Estland mit einem Stimmenanteil von über 40 % die Mehrheit erhielten, setzte das Exekutivkomitee der Sowjets Estlands die Wahlen zur estnischen Konstituante für den 3.-4.2. 1918 und ihre Eröffnung für den 28.2.1918 fest. Als schon am ersten Wahltag die Niederlage der Bolschewiken absehbar war, brachen sie die Wahl unter einem Vorwand ab. Per Dekret vom 9.2.1918 wurden die Wahlen zur Konstituante, welche die zukünftige Staats- und Regierungsform Estlands bestimmen sollte, annulliert. Wegen des estnischen Freiheitskrieges fanden die Wahlen zur Verfassungsversammlung zum zweiten Mal erst vom 5.-7.4.1919 statt. Die Konstituante trat am 23.4.1919 in Tallinn zusammen und tagte dann permanent, bis sie mit der Verabschiedung der Verfassung am 15.6.1920, die am 21.12.1920 in Kraft trat, ihren Zweck erfüllt hatte. Am 9.5.1919 hatte sie eine Regierung gebildet, am 19.5.1919 die Republik Estland proklamiert und am 4.6.1919 eine vorläufige Staatsordnung angenommen, welche bis zur endgültigen Ausarbeitung der 145
Estnische Sozialistische Sowjetrepublik Verfassung galt. Gemäß der Verfassung wurde ein Parlament gewählt, das eine neue Regierung bildete. Die vorrevolutionäre Verwaltungseinteilung in ujesdy (Landkreise) und wolosti (Amtsbezirke) blieb in der Estnischen Republik der Zwischenkriegszeit unverändert, allerdings hießen sie estnisch maakond (plural maakonnad) und vald (Plural vallad). Unter vald, der damals kleinsten Verwaltungseinheit, die im Deutschen mit Gemeinde übersetzt wird, ist eine mehrere Ortschaften umfassende Sammelgemeinde zu verstehen. In der seit 1991 wieder unabhängigen Estnischen Republik werden die aus sowjetischer Zeit übernommenen 15 Rayons erneut maakond bzw. ujesd genannt. Die Republik Estland bestand nicht mehr, als am 17.6.1940 das ganze Land von sowjetischen Truppen besetzt wurde und die Staatsgewalt auf die Besatzungsmacht überging. Am 8.5.1990 erfolgte die Rückbenennung der am 21.7.1940 proklamierten Estnischen SSR in Estnische Republik. Zum Ende der unabhängigen Estnischen Republik und zur Wiedergewinnung der staatlichen Selbständigkeit s. Estnische Sozialistische Sowjetrepublik.
Estnische Sozialistische Sowjetrepublik,
Estnische SSR (russ. Estonskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Estonskaja SSR) proklamiert: 21.7.1940 am 8.5.1990 Umbenennung in Estnische Republik Hauptstadt: Tallin (estn. Tallinn) Unionsrepublik: 6.8.1940-6.9.1991 In der Estnischen SSR gab es als Gebiete folgende größere administrativ-territoriale Einheiten: Pjarnu (estn. Pärnu) 10.5.1952-28.4.1953 Tallin (estn. Tallinn) 10.5.1952-28.4.1953 Tartu (estn. Tartu) 10.5.1952-28.4.1953 Im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 wurde die unabhängige und international anerkannte Republik Estland bei der Abgrenzung der Interessensphären dem sowjetischen Machtbereich zugeteilt. Trotz strikter Neutralitätspolitik wurde der Estnischen Republik bereits am 28.9.1939 ein sogenannter Vertrag über gegenseitigen Beistand (russ. dogovor ο vzaimopomosci) aufgezwungen, welcher der Roten Armee selbst ausgewählte Marinebasen und Flugplätze sicherte. Obwohl in dem Beistandspakt festgestellt wurde, daß der Friedensvertrag vom 2.2.1920 und der Nichtangriffspakt vom 4.5.1932 weiterhin die Grundlage der gegenseitigen Beziehungen bleiben, bedeutete die anschließende Stationierung von 25 000 sowjetischen Soldaten eine erste Maßnahme zur vollständigen Okkupation und Annexion Estlands. Die kommunistische Machtergreifung, die in der sowjetischen Historiographie als sozialistische Revolution bezeichnet wurde, begann am 16.6.1940 mit einem auf achteinhalb Stunden befristeten Ultimatum der Sowjetregierung, die wegen angeblicher Verletzung des Beistandsvertrages und antisowjetischer Politik die Umbildung der estnischen Regierung und die Verlegung weiterer Trupppenkontingente der Roten Armee nach Estland verlangte. Am nächsten Tag wurde das ganze Land von sowjetischen Streitkräften besetzt und die Staatsgewalt ging auf die Besatzungsmacht über. Am 19.6.1940 kam Andrei Aleksandrowitsch Schdanow (Zdanov), damals Sekretär und Vollmitglied des Politbüros des ZK der KPdSU, nach Tallinn, um von der sowjetischen
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Estnische Sozialistische Sowjetrepublik Botschaft aus die Sowjetisierung Estlands zu leiten. Ebenso wie in Litauen und Lettland wurde die weitere kommunistische Machtübernahme dann im Eilverfahren durchgeführt. Am 21.6.1940 folgte die Bildung einer Regierung, deren Zusammensetzung die Kommunisten bestimmt hatten. Am 14. und 15.7. fanden Scheinwahlen in ein Parlament statt, bei welchen die Kandidaten der kommunistischen Einheitsliste des „Bündnisses des werktätigen Volkes" 92,8 % der Stimmen erhielten. Das neugewählte Parlament proklamierte am 21.7.1940 Estland zu einer sozialistischen Sowjetrepublik, deren Inkorporation in die UdSSR am 6.8.1940 vollzogen wurde. Am 25.8.1940 wurde noch eine Verfassung der estnischen Sowjetrepublik eingeführt. In nur 7 Wochen war die unabhängige Republik Estland in eine Unionsrepublik umgewandelt worden. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22.6.1941 überschritt die deutsche Wehrmacht am 5.7.1941 die estnische Grenze und okkupierte bis zum 6.12.1941 das ganze Land. Die Kämpfe um das Festland dauerten bis zum 31.8. Danach wurden die baltischen Inseln erobert. Die Hauptstadt war am 28.8. erreicht worden. Die erneute Besetzung durch die Rote Armee begann am 2.2.1944 und war am 24.11. des gleichen Jahres abgeschlossen. Mit der Einnahme der Hafenstadt Virtsu (russ. ebenfalls Virtsu) am 26.9.1944 war zunächst der Festlandsteil Estlands wieder ganz unter sowjetische Kontrolle geraten. Die Wiedereroberung der Republik war nach dem Kampf um die Inseln am 24.11.1944 beendet. Als die Sowjetarmee im August mit der Invasion in Südestland begann und sich die deutschen Truppen zurückzogen, versuchte das im Juni 1944 gebildete Nationalkomitee der Republik Estland mit Hilfe der Westmächte die Unabhängigkeit wiederherzustellen. Auf der Grundlage der Verfassung von 1938 wurde am 18.9.1944 eine provisorische Regierung mit dem ehemaligen Justizminister Otto Tief als Premierminister ernannt. Zwei Tage später erließ er einen Aufruf, in welchem die Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit gefordert wurde. Am 22.9.1944 erreichten jedoch die Sowjettruppen Tallinn. Die kommunistische Parteiführung und Regierung waren am 2.9.1944 von Leningrad nach Vöru (russ. jetzt Vyru) gekommen und befanden sich seit dem 24.9.1944 wieder in der Hauptstadt. Schon vor der vollständigen Rückeroberung Estlands im Zweiten Weltkrieg begann die Sowjetregierung in großer Eile die 1920 abgetretenen Gebiete wieder an die RSFSR anzugliedern. Am 22.8.1944 mußte sich das Präsidium des Obersten Sowjets der Estnischen SSR an das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR mit der Bitte wenden, wegen wiederholter Petitionen der überwiegend russischen Bevölkerung die früheren Amtsbezirke Petschory (Pecory), Slobodka, Panikowitschi (Panikovici) und teilweise Isborsk (Izborsk) in den Bestand der RSFSR zu übergeben. Ausgenommen waren die Ortschaften dieser Amtsbezirke mit estnischer Bevölkerungsmehrheit, welche damals zu den Amtsbezirken Mäe und Meremäe gehörten. Bereits am folgenden Tage wurde innerhalb der RSFSR das neue Gebiet Pskow (Pskov) gebildet, zu dem u.a. auch die genannnten Verwaltungseinheiten der estnischen Sowjetrepublik kamen. Nach der zur Zeit der unabhängigen Republik Estland eingeführten Verwaltungseinteilung handelte es sich um die Amtsbezirke Kalda, Linnuse, Löuna, Roodva, Senno, Vilo und teilweise Petseri (mit der gleichnamigen Stadt), Järvesuu, Saatse und Meremäe. Am 18.1.1945 verfugten die Behörden Sowjetestlands die Auflösung des Landkreises Petserimaa und die Angliederung der verbliebenen zwei Amtsbezirke an den Landkreis Vörumaa. In einem Erlaß vom 21.11.1944 mußte das Präsidium des Obersten Sowjets der Estnischen SSR das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR auch bitten, das 1920 an Estland abgetretene Transnarvagebiet (russ. Zanarov'e) auf Wunsch der hier überwiegend siedelnden russischen Bevölkerung in die RSFSR einzugliedern. Drei Tage später wurde der estnische Landstreifen am Ostufer der Narva dem Gebiet Leningrad eingegliedert. Zur praktischen Durchführung dieses Ukases wurde von den sowjetestnischen Behörden am 18.1.1945 die Narva als Grenze zwischen dem Landkreis Virumaa und der
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Estnische Sozialistische Sowjetrepublik RSFSR festgelegt. Da die Narva wieder Grenzfluß wurde, kam 1945 auch das bis dahin als Jaanilinn administrativ zur Stadt Narva gehörende rechtsufrige Iwangorod (Ivangorod) zum Gebiet Leningrad und erhielt am 28.10.1954 Stadtstatus. Per Verordnung des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 31.10.1957 wurde im Südosten eine teilweise Grenzkorrektur vorgenommen, welche einen weiteren wenn auch geringen Gebietsverlust für Estland bedeutete. Es handelte sich um einen Austausch einiger Siedlungen zwischen dem damaligen estnischen Rayon Rjapina (estn. Räpina) und dem Gebiet Pskow. Durch die Änderungen der im Friedensvertrag vom 2.2.1920 festgelegten Ostgrenze in den Jahren 1944-1957 verlor Estland insgesamt 2 334 km 2 oder 5 % seines Territoriums an die RSFSR. Nur die Insel Piirissaar im Peipussee blieb vollständig bei der estnischen Unionsrepublik. Auch nach der Sowjetisierung Estlands im Jahre 1940 wurden die aus der zaristischen Zeit übernommenen Verwaltungseinheiten ujesd und wolost noch beibehalten. Sie wurden erst per Gesetz vom 26.9.1950 aufgelöst. Ganz Estland wurde gleichzeitig in Angleichung an die sowjetische Verwaltungsstruktur in Rayons unterteilt. Anfang der 50er Jahre wurde in allen kleineren Unionsrepubliken vorübergehend die Gebiets- bzw. Kreiseinteilung eingeführt. Estland war fast ein Jahr lang (10.5.1952-28.4.1953) in die drei Gebiete Pjarnu (estn. Pärnu), Tallin (estn. Tallinn) und Tartu (estn. Tartu) unterteilt. Im Zuge der von Gorbatschow seit Mitte der 80er Jahre propagierten Politik der Perestroika (perestrojka=Umgestaltung) und Glasnost (glasnost'=Offenheit) entstand in Estland eine Unabhängigkeitsbewegung. Im Gegensatz zu dieser Reformpolitik, durch die das bestehende System nur modernisiert werden sollte, erhoben die Esten Forderungen nach mehr Eigenständigkeit. Aus anfanglichen Gruppen, die sich seit 1987 für Menschenrechte, Umweltfragen und wirtschaftliche Selbständigkeit einsetzten, entwickelte sich bald eine Massenbewegung, die sich in der am 1. und 2.10.1988 gegründeten Volksfront (estn. Rahvarinne) organisierte. Ziel dieser reformorientierten Kräfte war zuerst die Autonomie in einer erneuerten, demokratisierten Sowjetunion. Als sich trotz der von Moskau eingeleiteten Umgestaltungspolitik die Hoffnungen auf eine Demokratisierung im Rahmen der Union als illusorisch erwiesen, strebte die Volksfront die vollständige staatliche Unabhängigkeit an. Auf Druck dieser Volksbewegung proklamierte Estland als erste der Unionsrepubliken seine Souveränität innerhalb der UdSSR. Der noch im Februar 1985 gewählte Oberste Sowjet der Estnischen SSR verabschiedete am 16.11.1988 in einer außerordentlichen Sitzung mit großer Mehrheit eine Deklaration, in welcher die Priorität der Republikgesetze vor den Unionsgesetzen erklärt und die volle Hoheitsgewalt auf dem Territorium Estlands beansprucht wurden. Außerdem wurde festgestellt, daß Änderungen der Verfassung der UdSSR in Estland nur nach Bestätigung durch den Obersten Sowjet der Republik gelten. Mit einem Gesetz vom 18.1.1989 wurde das Estnische wieder die Staatssprache. Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR bezeichnete am 26.11.1988 die estnische Souveränitätserklärung als verfassungswidrig und ungültig. Am 30.3.1990 erklärte der im gleichen Monat aus freien Parlamentswahlen hervorgegangene Oberste Rat (bisher Oberster Sowjet) in einem Beschluß zum staatlichen Status Estlands den Beginn der Wiederherstellung der unabhängigen estnischen Republik. Die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit sollte in einer Übergangsperiode erreicht werden und mit der Bildung verfassungsmäßiger, demokratisch legitimierter Staatsorgane enden. Im Rahmen dieses stufenweisen Übergangs zur vollen Eigenstaatlichkeit verabschiedete der Oberste Rat am 8.5.1990 ein Gesetz über die Symbolik Estlands, durch das der frühere Staatsname „Republik Estland" (estn. Eesti Vabariik) wieder eingeführt und Wappen, Flagge und Hymne der estnischen Sowjetrepublik abgeschafft wurden. Gleichzeitig wurden fünf Artikel der estnischen Verfassung vom 1.1.1938 wieder in Kraft gesetzt.
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Estnische Sozialistische Sowjetrepublik Die Unabhängigkeitserklärung vom 30.3.1990 wurde von Gorbatschow in seiner damaligen Eigenschaft als Präsident der UdSSR am 14.5.1990 als verfassungswidrig annulliert. Aber Estland setzte seinen Unabhängigkeitskurs mit einem Gesetz vom 18.5.1990 über eine vorläufige Verwaltungsordnung der Republik fort. Es wurde auch festgelegt, daß in der Übergangszeit die Gesetzgebungsgewalt nur vom estnischen Parlament, in welchem die demokratischen Kräfte eine deutliche Mehrheit hatten, ausgeübt wird. Ebenso wie in Litauen und Lettland hatte die sowjetische Zentralgewalt auch in Estland versucht, mit repressiven Maßnahmen und militärischem Vorgehen eine Verselbständigung des Landes zu verhindern. Am 15.5.1990 scheiterte in Tallinn ein Versuch von Anhängern der moskautreuen Interfront, das Parlamentsgebäude (Toompea) zu stürmen, am spontanen und gewaltlosen Widerstand der Bevölkerung. Mit dieser Aktion sollten die demokratisch gewählten Abgeordneten gezwungen werden, die Deklaration zur Wiederherstellung der nationalen Unabhängigkeit zurückzunehmen. Seit Mai 1991 kam es immer wieder zu bewaffneten Überfällen von OMON-Einheiten auf estnische Zollstationen. Gleichzeitig mit dem Beginn des Umsturzversuches in Moskau am 19.8.1991 hatte der damalige Befehlshaber des Baltischen Militärbezirks, Generaloberst F. M. Kusmin (Kuz'min) erklärt, daß er die Kontrolle über Estland übernommen hat. Auf das Zentrum von Tallinn vorrückende Panzerkolonnen zogen sich aber nach der Niederschlagung des Putsches in Moskau am 21.8.1991 wieder zurück. Sowjetische Truppenteile hatten nur zeitweilig den außerhalb der estnischen Hauptstadt befindlichen Fernsehturm besetzt. In seinen Unabhängigkeitsbestrebungen wurde Estland vom russischen Parlamentspräsidenten (29.5.1990-12.6.1991) und späteren Präsidenten der RSFSR (12.6.199125.12.1991) und der Russischen Föderation Β. N. Jelzin (El'cin) unterstützt. Auf einem Treffen der Parlamentspräsidenten Estlands, Lettlands und Litauens mit dem Vorsitzenden des Obersten Sowjets der RSFSR am 27.7.1990 im lettischen Seebad Jürmala wurde eine Erklärung über die gegenseitige Anerkennung der Souveränität verabschiedet. Während der Eskalation der Gewalt in Vilnius und Riga durch die sowjetische Zentralmacht im Januar 1991 solidarisierte er sich demonstrativ mit den baltischen Staaten, indem er am 13.1.1991 nach Tallinn reiste. In einer weiteren gemeinsamen Erklärung vom gleichen Tage vereinbarten Estland, Lettland, Litauen und die RSFSR gegenseitigen Beistand zur Wahrung ihrer staatlichen Souveränität. Zugleich wurden bilaterale Verträge über die Anerkennung der Souveränität unterzeichnet. Am 24.8.1991 erkannte Jelzin noch vor der UdSSR für die RSFSR die Unabhängigkeit der baltischen Staaten an. Am 3.3.1991 wurde ebenso wie in Litauen (9.2.1991) und Lettland (3.3.1991) eine Volksbefragung zur Unabhängigkeit durchgeführt. Bei einer Beteiligung von 82,9 % der Wahlberechtigten stimmten 77,8 % fur die staatliche Selbständigkeit und den Austritt aus der UdSSR. Zu den Befürwortern gehörten auch etwa 30 % der russischsprachigen Bevölkerung. Die Abstimmung fand vor dem Unionsreferendum vom 17.3.1991 über den Erhalt der SU statt, an welchem die drei baltischen Staaten wegen ihrer Unabhängigkeitserklärungen nicht teilgenommen hatten. Die Volksabstimmung in Estland bestätigte den Kurs auf völlige staatliche Unabhängigkeit. Während des Putschversuches der kommunistischen Nomenklatura in Moskau (19.-21.8.1991), die einen Zerfall der Sowjetunion mit Gewal verhindern wollte, beschloß das estnische Parlament am 20.8.1991 mit einem Gesetz über die staatliche Unabhängigkeit Estlands die sofortige Loslösung vom sowjetischen Staatsverband. Die vorzeitige Verwirklichung des Unabhängigkeitsbeschlusses vom 30.3.1990 wurde damit begründet, daß der versuchte Statsstreich in der SU eine ernsthafte Gefahr für den Demokratisierungsprozeß in Estland darstellt und die Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit durch bilaterale Verhandlungen mit der UdSSR unmöglich macht. Nach der Ausarbeitung einer neuen
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Estnische Sozialistische Sowjetrepublik Verfassung durch eine Konstituante und deren Annahme in einem Referendum sollten 1992 Parlamentswahlen statfinden. Die am 28.6.1992 angenommene Verfassung trat am 3.7.1992 in Kraft. Mit der danach auf demokratischer Grundlage erfolgten Bildung der Staatsorgane wurde die im März 1990 verkündete Übergangsfrist bis zur vollständigen Unabhängigkeit beendet. Außer dem 24. Februar als Unabhängigkeitstag (1918) ist auch der 20. August zum Gedenken an die Wiederherstellung der Unabhängikeit im Jahre 1991 in Estland gesetzlicher Feiertag. Seit der völkerrechtlichen Anerkennung durch den Staatsrat der UdSSR am 6.9.1991 gehörte Estland auch offiziell nicht mehr zur Sowjetunion. Mit dem estnisch-russischen Abkommen vom 26.7.1994 erreichte Estland auch den Abzug der noch im Lande verbliebenen russischen Soldaten bis zum 31.8.1994. In Ergänzung zu dem Truppenabzugsabkommen wurde am 30.7.1994 noch ein Vertrag über die Übergabe des westlich von Tallinn gelegenen Atom-U-Boot-Stützpunktes Paldiski unterzeichnet. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit bestand Estland auch auf der Wiederherstellung der im Friedensvertrag vom 2.2.1920 festgelegten Ostgrenze, die während der sowjetischen Okkupation willkürlich geändert worden ist. Diese Forderung ergab sich aus Artikel 122 der neuen estnischen Verfassung vom 3.7.1992. Es handelt sich um 2334 km2 oder 5 % des estnischen Staatsterritoriums, die von 1944 bis 1957 mit den Rayons Kingissepp (Kingisepp) und Slanzy (Slancy) des Gebietes Leningrad und dem Rayon Petschory (Pecory) des Gebietes Pskow vereinigt wurden. In den im April 1992 mit Rußland als Rechtsnachfolger der UdSSR begonnenen Grenzverhandlungen behaupteten die russischen Vertreter, daß der Friedensvertrag von Tartu mit dem „freiwilligen" Beitritt Estlands zur Sowjetunion am 6.8.1940 automatisch seine Gültigkeit verloren hat. Noch im Dezember 1994 wiederholte das Außenministerium Rußlands diesen Standpunkt, allerdings wurde die Zwangsvereinigung nicht mehr als freiwillig bezeichnet. Mit einem Gesetz vom 21.6.1994 verfugte Präsident Jelzin die einseitige Markierung der ehemals innersowjetischen administrativen Linie, die jetzt zur estnischrussischen Staatsgrenze geworden war. Die wegen Rußlands Nichtanerkennung des Friedensvertrages von 1920 ungeklärte Grenzfrage gefährdete Estlands wichtigste außenpolitische Ziele-die Mitgliedschaft in EU und NATO. Deshalb erklärte die estnische Regierung im Dezember 1994, daß sie nicht mehr auf dem 1920 vertraglich vereinbarten Grenzverlauf besteht und die existierenden Grenzen zu Lande und zu Wasser anerkennt. Die beanspruchten Gebiete waren mehrheitlich von Russen besiedelt und hätten ohnehin den Anteil der russischsprachigen Bevölkerung vergrößert. Danach konnte eine Einigung in dem ungelösten Grenzproblem erreicht werden. Seit dem 5.3.1999 ist ein Grenzvertrag paraphiert, der aber von den Parlamenten beider Staaten noch ratifiziert werden muß. Die Duma hat das Grenzabkommen bis jetzt noch nicht bestätigt, um vor allem Estlands Aufnahme in die NATO zu verzögern. Nach dem von Estland akzeptierten territorialen Status quo bildet die Narva im Norden die Grenze. Oberhalb der gleichnamigen Stadt verläuft sie teilweise in der Westhälfte des 19551956 angelegten Stausees. Die weitere Grenze sind die Mitte des Peipussees (est. Peipsi järv, russ. Cudskoe ozero) und des Warmen Sees (estn. Lämmijärv, russ. Teploe ozero), welcher die Verbindung zum Pskower See bildet. Im Süden verläuft die Grenzlinie zunächst durch den westlichen Teil des Pskower Sees (estn. Pihkva järv, russ. Pskovskoe ozero) und dann bis zum Staatsgebiet der Republik Lettland.
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Fergana, Gebiet
Ewenken, Autonomer Kreis (russ. Evenkijskij avtonomnyj okrug), Ostsibirische Region (10.12.1930-7.12.1934), Region Krasnojarsk (seit 7.12.1934), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.12.1930-7.10.1977: Nationaler Kreis der Ewenken (russ. Evenkijskij nacional'nyj okrug), RSFSR 7.10.1977-1.1.2007: Autonomer Kreis der Ewenken Zentrum: kulturelle Basis Tura 10.12.1930-September 1938 stadtähnliche Siedlung Tura September 1938-1.1.2007 Mit Inkraflttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 wurde der nationale Kreis in einen autonomen Kreis umgewandelt. Per Gesetz vom 14.10.2005 wurden mit Wirkung vom 1.1.2007 die Region Krasnojarsk, der Autonome Kreis der Ewenken und der Autonome Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk vereinigt.
Ewenken, Nationaler Kreis —• Ewenken, Autonomer Kreis Fargona safyri —• Fergana, Stadt Fargona vilojati —* Fergana, Gebiet
Fars, Kreis (russ. Farskij okrug), Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.19221925), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10. 1924-1925), RSFSR gebildet: 27.7.1922 aufgelöst: 1925 Zentrum: Siedlung (aul) Chakurinochabl (ChakurinochabF) Feodossija, Kreis (russ. Feodosijskij okrug), ASSR der Krim, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Feodossija (Feodosija)
Feodossija, Stadt (russ. gorod Feodosija) 18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Feodossija, ASSR der Krim, RSFSR
Fergana, Gebiet (usbek. Fargona vilojati, russ. Ferganskaja oblast') gebildet: 1876 aufgelöst: 27.10.1924 erneut gebildet: 29.1.1925 151
Fergana, Kreis erneut aufgelöst: 29.9.1926 wieder gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Skobelew (Skobelev) 1910-27.10.1924 Stadt Kokand 29.1.1925-29.9.1926 Stadt Fergana seit 15.1.1938 Die Stadt Skobelew wurde am 24.11.1924 in Fergana umbenannt. Das Gebiet gehörte zu folgenden territorialen Einheiten: 1876-1886 im Bestände des Generalgouvernements Turkestan, Russisches Reich 1886-20.4.1917 im Bestände der Grenzmark Turkestan, Russisches Reich 20.4.1917-30.4.1918 im Bestände Rußlands, der Russischen Republik, der Russischen Sowjetrepublik und der RSFSR 30.4.1918-24.9.1920 im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik, RSFSR 24.9.1920-27.10.1924 im Bestände der Turkestanischen SSR, RSFSR 29.1.1925-29.9.1926 und 15.1.1938-31.8.1991 im Bestände der Usbekischen SSR seit 31.8.1991 im Bestände der Republik Usbekistan Das Gebiet Fergana entstand 1876 aus dem südlichen Teil des ehemaligen Khanats Kokand. Den nördlichen Teil mit den Städten Taschkent (Taskent) und Chodschent (Chodzent) hatten russische Truppen schon 1865 erobert. Ein Aufstand im Khanat führte 1876 zu seiner Auflösung und unmittelbaren Einverleibung auch des restlichen Territoriums in das russische Imperium. Seit 1918 war das Gebiet Teil der Sowjetrepublik Turkestan. Das Territorium des Pamir-Gebirges wurde am 15.8.1923 von dem Gebiet Fergana als Gebiet Pamir abgetrennt und später mit einem Teil Badachschans zum Autonomen Gebiet Bergbadachschan innerhalb der Tadschikischen ASSR vereinigt. Mit der territorialen Aufteilung Turkestans am 27.10.1924 wurde das Gebiet Fergana aufgelöst und sein Territorium der Usbekischen SSR angegliedert. Kleinere Teile kamen zur neugeschaffenen Tadschikischen ASSR und zum ebenfalls neu eingerichteten Kara-Kirgisischen Autonomen Gebiet. 1925 wurde das Gebiet Fergana erneut gebildet, aber schon im nächsten Jahr wegen der Einteilung Usbekistans in Kreise aufgelöst. Das Gebiet besteht wieder seit 1938. Am 6.3.1941 wurden die Gebiete Andischan (Andizan) und Namangan durch Ausgliederung aus dem Gebiet Fergana geschaffen. Ein Teil des Gebietes Namangan wurde bei seiner Auflösung am 25.1.1960 wieder dem Gebiet Fergana angegliedert. Am 18.12.1967 wurde es erneut teilweise aus dem Gebiet Fergana gebildet.
Fergana, Kreis (russ. Ferganskij okrug), Usbekische
SSR
gebildet am 29.9.1926 als Kreis Kokand (russ. Kokandskij okrug), Usbekische SSR am 24.1.1927 umbenannt in Kreis Fergana aufgelöst: 17.8.1930 Zentrum: Stadt Kokand
Fergana, Stadt (usbek. Fargona sabri. russ. gorod
Fergana)
seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Fergana, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
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Fernöstliche Region
Ferner Osten, Föderationsbezirk
(russ. Dal'nevostocnyj federal'nyj okrug),
Russische Föderation gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Chabarowsk (Chabarovsk) Der Föderationsbezirk Ferner Osten ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Föderationsbezirk Ferner Osten gehören (gehörten) folgende elf Verwaltungseinheiten: Gebiet Amur Region Chabarowsk Jüdisches Autonomes Gebiet Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) (bis 1.7.2007) Region Kamtschatka (seit 1.7.2007) Autonomer Kreis der Korjaken (bis 1.7.2007) Gebiet Magadan Region Primorje (Primor'e) Republik Sacha (Jakutien) Gebiet Sachalin Autonomer Kreis der Tschuktschen
Fernost, Gebiet (russ. Dal'nevostocnaja oblast'),
RSFSR
gebildet: 15.11.1922 am 4.1.1926 umgewandelt in die Fernöstliche Region Zentrum: Stadt Tschita (Cita) 15.11.1922-Dezember 1923 Stadt Chabarowsk (Chabarovsk) Dezember 1923-4.1.1926 Am 15.11.1922 wurde die aufgelöste Fernostrepublik als Gebiet Fernost mit der russischen Sowjetrepublik wiedervereinigt. Das Gebiet bestand bis zur Bildung der Fernöstlichen Region. In ihm waren die 4 Gouvernements Transbaikalien, Amur (Amurskaja gubernija), Kamtschatka (Kamcatka) und Primorje (Primor'je) zusammengefaßt. Zum letzteren Gouvernement gehörte auch der nördliche Teil der Insel Sachalin, der noch bis Mai 1925 von japanischen Truppen besetzt war. Von Januar bis Oktober 1923 unterstand dem Fernöstlichen Gebiet auch das vorübergehend aus dem Gouvernement Primorje ausgegliederte AmurGouvernement (Priamurskaja gubernija, 1.1.1923-1.10.1923). Ebenso gehörte zum Gebiet Fernost das kurzlebige Baikal-Gouvernement (Pribajkal'skaja gubernija, 1.1.1923-3.10.1923), das durch Ausgliederung aus dem Gouvernement Transbaikalien gebildet worden war.
Fernöstliche Region gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Dal'nevostocnyj kraj), RSFSR
4.1.1926 20.10.1938 Stadt Chabarowsk (Chabarovsk)
Territoriale Einheiten innerhalb der Fernöstlichen Region Administrative Kreise Amur 4.1.1926-23.7.1930 Chabarowsk 4.1.1926-23.7.1930
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Fernöstliche Republik Kamtschatka (Kamcatka) 4.1.1926-1932 Nikolajewsk (Nikolajewsk) 4.1.1926-23.7.1930 Sachalin 4.1.1926-1932 Seja (Zeja) 4.1.1926-23.7.1930 Sretensk 4.1.1926-23.7.1930 Tschita (Cita) 4.1.1926-23.7.1930 Unterer Amur 20.10.1932-15.9.1934 Wladiwostok (Vladivostok) 4.1.1926-23.7.1930 Administrative Gebiete Amur 20.10.1932-20.10.1938 Chabarowsk 22.7.1934-20.10.1938 Kamtschatka 20.10.1932-20.10.1938 Primorje (Primor'e) 20.10.1032-20.10.1938 Sachalin 20.10.1932-20.10.1938 Seja 22.7.1934-26.9.1937 Unterer Amur 22.7.1934-20.10.1938 Ussuriisk (Ussurijsk) 22.7.1934-20.10.1938 Nationale Kreise Nationaler Kreis Ochotsk (derEwenen) 10.12.1930-15.9.1934 Nationaler Kreis der Korjaken 10.12.1930-20.10.1938 Nationaler Kreis der Tschuktschen 10.12.1930-20.10.1938 Jüdisches Autonomes Gebiet 7.5.1934-20.10.1938 Die Region entstand im Zuge der Rayonierung aus den Gouvernements Amur (Amurskaja gubernija), Kamtschatka, Primorje mit dem nördlichen Teil Sachalins und Transbaikalien des gleichzeitig aufgelösten Gebietes Fernost und war zuerst in 9 administrative Kreise unterteilt. Für 4 Jahre (1934-1938) gab es außerdem einen Kreis Unterer Amur. 1930 kamen noch die nationalen Kreise der Ewenen, Korjaken und Tschuktschen hinzu. 1932 und 1934 entstanden in der Region jeweils 4 administrative Gebiete als mittlere Verwaltungseinheit zwischen dem Zentrum und den Exekutivkomitees der Rayons. Das 1934 geschaffene Jüdische Autonome Gebiet unterstand ebenfalls den Behörden in Chabarowsk. Ein Teil der Region Fernost war 1930 zur Bildung der Ostsibirischen Region abgetrennt worden und das Territorium des am 26.9.1937 aufgelösten Seja-Gebietes wurde dem wieder eingerichteten Gebiet Tschita angegliedert. 1938 wurde die Region im Fernen Osten in die Regionen Primorje und Chabarowsk aufgeteilt.
Fernöstliche Republik
(russ. Dal'nevostocnaja Respublika)
proklamiert: 6.4.1920 aufgelöst: 15.11.1922 Hauptstadt: Werchneudinsk (Verchneudinsk) 6.4.1920-Ende Oktober 1920 Tschita (Cita) Ende Oktober 1920-15.11.1922 Für etwas mehr als zweieinhalb Jahre wurde der Ferne Osten von der RSFSR abgetrennt. Im März 1920 konnte die Rote Armee nicht in das Gebiet hinter dem Baikalsee vordringen, weil zahlenmäßig überlegene japanische Truppen den russischen Fernen Osten besetzt hatten. Um wegen des damals unterschiedlichen Kräfteverhältnisses eine militärische Konfrontation mit Japan und somit einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, wurde am 6.4.1920 in
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Finnland, Großfürstentum Werchneudinsk (seit 1934 Ulan-Ude) im fernöstlichen Teil der RSFSR als Pufferstaat eine Fernöstliche Republik gegründet. Die Fernostrepublik umfaßte das Territorium von der Selenga und dem Baikalsee bis zum Stillen Ozean mit den Gouvernements Transbaikalien, Amur (Amurskaja gubernija), Kamtschatka (Kamcatka) und Primorje (Primor'e). Zum letzteren Gouvernement gehörte auch der nördliche Teil der Insel Sachalin. Hauptstadt war zuerst Werchneudinsk, seit Oktober 1920 Tschita. Die Fernostrepublik wurde als selbständiger bürgerlich-demokratischer Staat proklamiert und von Sowjetrußland am 14.5.1920 anerkannt. Die USA, Japan, Großbritannien, Frankreich und andere Staaten lehnten eine de jure-Anerkennung ab. Aus taktischen Gründen verzichteten die Bolschewiken in diesem zeitweiligen Staatsgebilde auf die Bildung von Sowjets und beteiligten sich an einer Koalitionsregierung. Sowjetrußland nahm immer mehr Einfluß auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung des formal unabhängigen Staates und begann gleich nach seiner Proklamierung, eine Revolutionäre Volksarmee der Fernostrepublik zum Kampf gegen die japanischen Interventionstruppen und die mit ihnen verbündeten Weißen zu schaffen. Streitkräfte dieser Volksarmee besetzten im Oktober 1920 Tschita und zogen im Oktober 1922 in Wladiwostok (Vladivostok) ein. Die Japaner mußten die Küstenregion räumen und ein Pufferstaat war nicht mehr erforderlich. Am 15.11.1922 erfolgte die Wiedervereinigung des russischen Fernen Ostens mit der RSFSR. Als Fernöstliches Gebiet (russ. Dal'nevostocnaja oblast') wurden die 4 Gouvernements zusammengefaßt und in die russische Sowjetrepublik eingegliedert. In der nördlichen Hälfte der Insel Sachalin blieben japanische Truppen noch bis zum Mai 1925. Aus einem Teil des Gouvernements Transbaikalien entstand innerhalb der Fernöstlichen Republik am 27.4.1921 ein Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet.
Finnland, Großfürstentum (russ. Velikoe knjazestvo Finljandskoe), Russisches Reich gebildet: 1809 bestand bis zum Thronverzicht des Zaren am 15.3.1917 Hauptstadt: Abo (finn. Turku) 1809-1819 Gelsingfors (Gel'singfors) (finn. Helsinki) 1819-15.3.1917 Finnland war 1808 von Schweden zu Rußland gekommen und wurde im gleichen Jahre ein Generalgouvernement. Seit 1809 hatte es zudem den Status eines Großfurstentums mit begrenzter Autonomie innerhalb des Russischen Reiches, d.h. der Zar war in Personalunion auch Großfürst von Finnland (russ. Velikij Knjaz' Finljandskij). Das Finnländische Generalgouvernement (russ. Finljandskoe general-gubernatorstvo) war auf der Grundlage der von Schweden eingerichteten finnischen Provinzen (im Singular schwed. län, finn. lääni) seit 1811 zuerst in sieben Gouvernements aufgeteilt: Abo-Bjorneborg (Abo-B'erneborg), Kuopio, Njuland, Sankt-Michel (Sankt-MicheF), Tawastgus (Tavastgus), Uleaborg und Wasa (Vaza). Im Dezember 1811 kam noch das Gouvernement Wyborg (Vyborg, Westkarelien) hinzu, welches den schon im 18.Jahrhundert von Schweden an Rußland abgetretenen Teil Finnlands umfaßte. In den Grenzen dieser Gouvernements erklärte Finnland am 6.12.1917 seine Unabhängigkeit, die am 31.12.1917 von Sowjetrußland anerkannt wurde. Nach der Märzrevolution von 1917 in Petrograd und dem Thronverzicht des Zaren am 15.3.1917 übernahm eine von der Duma gebildete provisorische Regierung die Verwaltung Rußlands. Sie sollte die Regierungsgeschäfte bis zum Zusammentritt der Konstituante führen. Diese vorläufige Regierung beanspruchte in Finnland die Machtbefugnisse des ZarenGroßfursten. Auf einen Versuch des finnischen Parlaments am 18.7.1917, sich die früher dem Monarchen zustehenden Hoheitsrechte (mit Ausnahme der Außenpolitik und des Heerwesens) 155
Finnland, Großfurstentum zu übertragen, reagierte die provisorische Regierung mit dessen Auflösung und der Anordnung von Neuwahlen. Die Regierung in Petrograd hielt an der Einheit des Russischen Reiches fest und vertrat den Standpunkt, daß über das Verhältnis zwischen Finnland und Rußland nur die zukünftige verfassunggebende Versammlung entscheiden kann. Die Verwaltung des ehemaligen Großfürstentums durch einen Generalgouverneur und die ihm unterstellten 8 Gouverneure wurde bis zur bolschewistischen Machtübernahme und den Sturz der provisorischen Regierung am 7.11.1917 beibehalten. In der neuen politischen Lage nach dem Oktoberumsturz in Petrograd erklärte sich das finnische Parlament am 15.11.1917 mit großer Mehrheit ohne jede Einschränkung, d.h. auch in außenpolitischen und militärischen Angelegenheiten, zum Träger der höchsten Gewalt in Finnland. In der Frage der Loslösung Finnlands von Rußland bestand unter den Parlamentariern aber keine Einigkeit. Während die Sozialdemokraten vorschlugen, mit der Sowjetregierung zu verhandeln, betrachtete der von Vertretern der bürgerlichen Parteien dominierte Senat (=Regierung, am 27.11.1918 in Staatsrat umbenannt) diese nicht als legitimen Verhandlungspartner. Mit der Mehrheit der bürgerlichen Fraktionen wurde schließlich am 6.12.1917 vom Parlament eine Unabhängigkeitsproklamation angenommen. Damit war die Republik Finnland de facto ein selbständiger Staat, aber noch nicht international anerkannt. Die westlichen Staaten waren zu einer Anerkennung der staatlichen Unabhängigkeit ohne deren vorherige Bestätigung durch die Regierung Sowjetrußlands nicht bereit. Seit Ende Dezember verhandelte der Senat mit der von Lenin geführten Regierung in Petrograd und am 31.12.1917 erfolgte die Anerkennung der finnischen Selbständigkeit durch Sowjetrußland. Die Sowjetregierung mußte dem bürgerlich regierten Finnland die Anerkennung gewähren, da hier die erhofften Bedingungen für eine bolschewistische Revolution nicht gegeben waren. Obwohl der Rat der Volkskommissare in der „Deklaration der Rechte der Völker Rußlands" vom 15.11.1917 das Recht auf Selbstbestimmung und Lostrennung von Rußland zugesichert hatte, bedeutete das keinen Verzicht auf einen späteren Wiederanschluß Finnlands. Die finnischen Gouvernements gingen nach der Erlangung der Unabhängigkeit in der neuen Verwaltungsstruktur des selbständigen Staates auf. Am 10.1.1918 hatte der finnische Senat die 1837 verfügte Umbenennung der Landeshauptleute (finn. maaherrat, schwed. landshövdingar) in Gouverneure (finn. kuvernöörit, schwed. guvernörer) rückgängig gemacht. Mit Wirkung vom 1.8.1918 war die seit 1808 in der finnischen Hauptstadt bestehende Generalgouverneurskanzlei am 29.7.1918 vom Senat formal aufgelöst worden. Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen und souveränen Staat anerkannt hatte, bestanden nach sowjetischer Auffassung die 8 Gouvernements de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages im Jahre 1920. Nach der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des finnischen Parlaments am 6.12.1917 hatte Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 als erstes Land die staatliche Selbständigkeit Finnlands in den Grenzen des ehemaligen Großfürstentums anerkannt. Formell war Finnland jetzt ein unabhängiger Staat, aber die endgültige Trennung von Rußland war noch nicht vollzogen, da sich noch immer russisches Militär im Lande befand. Obwohl die Zahl der in Finnland stationierten russischen Truppen seit dem Sommer 1917 verringert worden war, verblieben hier Anfang 1918 noch immer mehr als 40 000 Soldaten. Die Sowjetregierung war zu Verhandlungen über einen Truppenabzug nicht bereit. Diese Verzögerungstaktik hatte zwei Gründe. Da Finnland noch keine eigenen Streitkräfte besaß, sollte die Entstehung eines militärischen Vakuums im Nordwesten verhindert werden. Entsprechend der zweigleisigen sowjetischen Außenpolitik wollte sich Moskau außerdem trotz offizieller Anerkennung der Souveränität die Möglichkeit erhalten, mit der Truppenpräsenz auf die weitere Entwicklung in Finnland Einfluß zu nehmen. Die sowjetische Regierung hoffte, Finnland nach einem 156
Finnland, Großfürstentum bolschewistischen Umsturz wieder in den russischen Staatsverband inkorporieren zu können. Am 27.1.1918 begann in Finnland ein Bürgerkrieg. Die Ursachen ergaben sich aus den Ereignissen des Jahres 1917. Der Verlust der parlamentarischen Mehrheit und der Regierungsbeteiligung infolge der Auflösung der Volksvertretung durch die provisorische Regierung in Petrograd verstärkten bei den Sozialdemokraten die Tendenz, soziale Reformen mit außerparlamentarischen Mitteln durchzusetzen. Hinzu kam das loyale Verhalten des Bürgertums gegenüber der provisorischen Regierung, welches mit der Furcht vor der Diktatur der Partei zu erklären war. Die Gegensätze zwischen den bürgerlichen Parteien und der Sozialdemokratie in der Frage, wie die Selbständigkeit zu erreichen ist, die Verschlechterung der Lebensverhältnisse, Streiks und Unruhen führten im Herbst zu einer Radikalisierung und Spaltung in der finnischen Gesellschaft. In der sich schnell verschärfenden politischen Situation gerieten die Arbeitergarden außer Kontrolle und unter dem Einfluß der Oktoberrevolution in Rußland gewannen die Radikalen in der Partei das Übergewicht. Da es in Finnland weder eine Armee noch funktionierende Ordnungskräfte gab, begannen die Bürgerlichen, die auch die Weißen genannt wurden, als auch die Arbeiterschaft, die Roten, mit der Aufstellung bewaffneter Verbände. Die Schutzkorps der bürgerlichen Gruppen wurden am 25.1.1918 vom Senat zur Regierungsstreitmacht erklärt. Sie sollten nicht nur die Ordnung im Lande wiederherstellen, sondern auch die russischen Truppen vertreiben. Die nach Petrograder Vorbild formierten roten Garden der linken Revolutionäre besetzten am 28.1.1918 in Helsinki die zentralen Behörden und strategisch wichtige Punkte, entmachteten das demokratisch gewählte Parlament und stürzten die legale Regierung, die nach Vaasa an der Westküste Finnlands flüchtete. Am gleichen Tage übernahm eine Revolutionsregierung in der Hauptstadt die Macht. Mitte Februar 1918 verlief die Frontlinie zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen durch Südfinnland vom Bottnischen Meerbusen bis zum Ladogasee, wobei die Städte Pori, Tampere, Heinola, Lappeenranta und Viipuri noch zum Machtbereich der Roten gehörten. Es handelte sich in Finnland um eine nationale Revolution und die revolutionären Sozialdemokraten erstrebten nach einer Übergangszeit die Macht letztendlich in einer parlamentarischen Demokratie und nicht in einer proletarischen Diktatur im leninistischen Sinne. Die finnischen Revolutionäre wollten, obwohl sie von der bolschewistischen Führung in Petrograd unterstützt wurden, die Selbständigkeit des Landes bewahren. Erst gegen Ende des Bürgerkrieges übernahmen unter dem Einfluß Otto Kuusinens, welcher der Revolutionsregierung angehörte, Teile der linken Revolutionäre Finnlands die bolschewistische Position. Nachdem die deutsche Ostseedivision noch vor Mitte April 1918 auch Helsinki eingenommen hatte und die Niederlage der Roten unabwendbar wurde, konvertierte Kuusinen von der Sozialdemokratie zum Leninismus, da er zu der Überzeugung gekommen war, daß nur eine Partei bolschewistischen Typs in Finnland an die Macht gelangen kann. Die in der Minderheit gebliebenen gemäßigten Sozialdemokraten distanzierten sich von dem Aufstand, da er sich gegen das vom Volk gewählte Parlament und die legale Regierung gerichtet hatte. Am 1.3.1918 wurde in Petrograd zwischen der russischen Sowjetrepublik und dem kurzlebigen revolutionären Regime in Helsinki, das nur in Südfinnland die Macht ausübte, ein „Vertrag zur Festigung der Freundschaft und Brüderlichkeit" abgeschlossen, in dem Sowjetrußland erneut die Souveränität Finnlands in den Grenzen des ehemaligen Großfürstentums anerkannte. Auf Drängen Lenins wurde das rote Finnland in dem Vertrag nicht „Finnische Republik", sondern „Finnische Sozialistische Arbeiterrepublik" (russ. Finljandskaja Socialisticeskaja Rabocaja Respublika, finn. Suomen sosialistinen työväentasavalta) genannt, obwohl die finnischen Genossen damit nur widerwillig einverstanden waren. Der Vertrag sicherte den schnellen Abzug der noch in Finnland verbliebenen russischen Truppen zu. 157
Finnland, Großfurstentum In dem Staatsvertrag gestand Sowjetrußland Finnland im Norden einen Korridor zur Barentssee zu und die rote Regierung in Helsinki trat das 1909 am Finnischen Meerbusen nordwestlich von Sankt Petersburg errichtete Fort Ino (russ. Smol'cakovo) an Rußland ab und garantierte den Transit zu dieser Enklave. Das Großfurstentum Finnland hatte in den 60er Jahren des 19.Jahrhunderts einige Gebiete auf der karelischen Landenge an Rußland abgetreten. Dazu gehörte das Gelände einer Waffenfabrik an der Mündung der Sestra (finn. Rajajoki) in den Finnischen Meerbusen. Als Kompensation wurde den Finnen von Zar Aleksandr II. (1855-1881) das damals zum Landkreis (uezd) Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) des Gouvernements Archangelsk (Archangel'sk) gehörende und nach dem Fluß und Ort Petschenga (Pecenga) (finn. Petsamo) benannte Gebiet an der norwegisch-russischen Grenze versprochen. Jedoch erst in dem obigen Vertrag wurde auf Wunsch der finnischen Revolutionsregierung diese territoriale Entschädigung von Lenin gebilligt. Das zum Tausch angebotene Territorium war früher von sehr ungleichem Wert, aber es ging um einen Zugang zum nördlichen Eismeer. Die umfangreichen Nickelerzvorkommen wurden hier erst im Sommer 1921 von den Finnen entdeckt. Da Sowjetrußland im Rahmen seiner Möglichkeiten die Roten nicht nur mit Waffen, Munition, Ausrüstung und Getreide unterstützte, sondern in relativ geringem Umfange auch militärischen Beistand leistete, kam es zum Kriegszustand mit Finnland. Die auf der Seite der finnischen Roten kämpfenden Russen rekrutierten sich aus den in Finnland verbliebenen Verbänden der alten zaristischen Armee und Rotarmisten, die im Winter 1918 aus Petrograd entsandt wurden. Unter ihren Offizieren ist besonders Oberst Michail Stepanowitsch Swetschnikow (Svecnikov) (1882-1938) zu nennen, der Anfang 1918 die revolutionären Truppen in Westfinnland befehligte, seit März 1918 stellvertretender Oberkommandierender der roten Truppen ganz Finnlands war und später seine militärische Karriere in Sowjetrußland fortsetzte. Der Vertrag vom 1.3.1918 wurde hinfallig, als die Regierungsstreitkräfte mit Unterstützung eines deutschen Hilfskorps in Divisionsstärke und in Deutschland militärisch ausgebildeter Finnen sowie eines schwedischen Freiwilligenbataillons die Rotgardisten noch vor Mitte Mai endgültig besiegten. Die ultralinken, probolschewistischen Revolutionäre flüchteten nach Sowjetrußland und gründeten am 29.8.1918 in Moskau die KPF, welche in Finnland bis 1944 in der Illegalität agierte. Am 15.5.1918 erklärte das finnische Parlament den Abbruch der Beziehungen zu Sowjetrußland. Nachdem das bolschewistische Rußland Friedensverträge mit Estland (2.2.1920), Litauen (12.7.1920) und Lettland (11.8.1920) unterzeichnet hatte, wurde auch mit Finnland am 14.10.1920 in Tartu (Estland) Frieden geschlossen. Der Friedensvertrag beendete den Kriegszustand zwischen beiden Staaten, der bestand, seitdem sich Sowjetrußland in begrenztem Umfange in den finnischen Bürgerkrieg militärisch eingemischt hatte. Mit dem Vertrag erlangte Finnland gleich nach seinem Inkrafttreten die volle Souveränität, während nach der Anerkennung seiner Selbständigkeit durch die Sowjetregierung am 31.12.1917 sich noch immer russische Truppen auf seinem Territorium befanden. Diese wurden erst nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Brest-Litowsk (Brest-Litowsk) am 3.3.1918 endgültig abgezogen. Das abgetretene Petschengagebiet mußte die Rote Armee vertragsgemäß innerhalb von 45 Tagen räumen. In dem Vertrag von Tartu wurde erneut die Unabhängigkeit Finnlands in den Grenzen des ehemaligen Großfurstentums anerkannt. Es gab seine Ansprüche auf Ostkarelien auf, erhielt aber zusätzlich das Petschengagebiet mit der gleichnamigen eisfreien Bucht sowie den größeren (westlichen) Teil der Halbinsel Sredni (Srednij) (finn. Srednisaarento) und das nordwestliche Küstengebiet der Halbinsel Rybatschi (Rybacij) (finn. Kalastajasaarento), die im Deutschen Fischerhalbinsel genannt wird. Die Küsten dieser Halbinseln bleiben wegen des 158
Finnland, Großfürstentum Golfstroms ebenfalls das ganze Jahr eisfrei, weshalb hier Fischersiedlungen gegründet wurden. In den langwierigen Friedensverhandlungen hatte Finnland zuerst das ganze östliche Karelien, die Halbinsel Kola und das Petsamogebiet (Petschengagebiet) gefordert. Ostkarelien umfaßt das Gebiet zwischen der finnischen Grenze und der Murmanskbahn und erstreckt sich von der Halbinsel Kola im Norden bis zum Fluß Swir (Svir') im Süden, der vom Onegasee zum Ladogasee fließt. Mit dem Anschluß dieses Territoriums sollten alle finnischen Stämme in dieser Region in einem Staat vereinigt werden, ein Ziel, das in Finnland schon seit dem 19. Jahrhundert von national gesinnten Kreisen verfolgt wurde. Durch Vereinigung mit den stammverwandten Kareliern sollte ein Großfinnland geschaffen werden. Am 21.6.1919 erhielt Finnland eine republikanische Verfassung und am 31.12.1920 wurden erstmals diplomatische Beziehungen mit der RSFSR aufgenommen. Finnland verpflichtete sich, aus den seit 1918 besetzten ostkarelischen Gemeinden Repola und Porajärvi seine Truppen innerhalb von 45 Tagen nach Inkrafttreten des Friedensvertrages zurückzuziehen und dieses umstrittene Grenzgebiet an die russische Sowjetrepublik zurückzugeben. Es handelte sich um die Amtsbezirke (volosti) Reboly und Porososero (Porosozero) des Landkreises (uezd) Powenez (Povenec) im Gouvernement Olonez (Olonec), deren Bewohner für Finnland optiert hatten. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1.9.1939) verlangte die Sowjetunion zur Sicherung ihrer nordwestlichen Grenzen und insbesondere von Leningrad die Abtretung strategisch wichtiger Gebiete Finnlands, das nach Abgrenzung der Interessensphären zwischen Deutschland und der UdSSR im geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt vom 23.8.1939 zum sowjetischen Einflußgebiet gehörte. In mehreren Verhandlungsrunden im Oktober und November 1939 forderte die Sowjetregierung Finnland zunächst auf, nach baltischem Muster einen gegenseitigen Beistandspakt abzuschließen, dann aber Territorien auszutauschen und zu verpachten. Zum besseren Schutze Leningrads sollte die sowjetischfinnische Staatsgrenze auf der Karelischen Landenge nach Nordwesten verschoben werden. Sie sowjetische Seite argumentierte, daß die Stadt auf dem Isthmus nur 32 km von der Grenze entfernt ist und somit in die Reichweite einer feindlichen Artillerie geraten kann und einem möglichen Überraschungsangriff ausgesetzt ist. Als Kompensation wurden fast unbesiedelte Teile Sowjetkareliens angeboten, die mehr als die doppelte Fläche der sowjetischen Territorialforderungen umfaßten. Dazu gehörten auch die Anfang der 20er Jahre umstrittenen Grenzregionen mit den Ortschaften Reboly und Porososero. Zwar wäre es für Finnland von strategischem Wert gewesen, seine Grenze an der schmälsten Stelle, der sogenannten „finnischen Taille", nach Osten zu verschieben. Da in Finnland aber weniger als 8 % der Gesamtfläche landwirtschaftlich nutzbar ist, hätte wertvolles Ackerland gegen Gebiete mit Waldwirtschaft getauscht werden müssen. Der Vorschlag war vor allem unannehmbar, weil er die Evakuierung eines Teils der finnischen Bevölkerung aus ihrer angestammten Heimat bedeutet hätte, da sie nicht unter einem kommunistischen Regime leben wollte. Außerdem hätten die nicht umgesiedelten Finnen mit Deportationen wie in Karelien rechnen müssen. Mit der Verpachtung der Halbinsel Hanko (schwed. Hangö) zur Einrichtung eines Flottenstützpunktes sollte im Zusammenwirken mit der Marinebasis im estnischen Paldiski der Zugang zum Finnischen Meerbusen abgeriegelt werden. Zur Sicherung der Seewege nach Leningrad beanspruchte Moskau fünf westlich der Stadt gelegene finnische Inseln. Weitere von der Sowjetunion geforderte Grenzkorrekturen betrafen einen Gebietsstreifen an der Grenze zu Ostkarelien wegen der Nähe zur Murmanskbahn und die Fischerhalbinsel im Nördlichen Eismeer, um den eisfreien Hafen von Murmansk besser verteidigen zu können. Da die finnische Regierung unter Hinweis auf die im Friedensvertrag von 1920 bestätigte Souveränität Gebietsabtretungen ablehnte und schließlich nur zu geringen territorialen
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Finnland, Großfurstentum Zugeständnissen bereit war, folgte unter einem Vorwand die sowjetische Aggression gegen Finnland, das mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges seine strikte Neutralität erklärt hatte. Unter Mißachtung der vorgesehenen Mindestfrist kündigte die Sowjetunion am 28.11.1939 den seit dem 21.1.1932 bestehenden Nichtangriffspakt und am folgenden Tage wurden die diplomatischen Beziehungen einseitig abgebrochen. Am 30.11.1939 griff die Rote Armee Finnland zu Lande, zu Wasser und aus der Luft an. Bereits am zweiten Kriegstage setzte die Sowjetführung in dem zuerst eroberten Kurort Terijoki (russ. Terioki, seit 1948 Zelenogorsk) am Finnischen Meerbusen eine Gegenregierung ein. Mit dieser „Volksregierung" der „Finnischen Demokratischen Republik" (russ. Finljandskaja Demokratceskaja Respublika, finn. Suomen demokraattinen tasavalta) unter dem im russischen Exil lebenden finnischen Kommunisten und bisherigen Kominternsekretär Otto Kuusinen wurden sofort diplomatische Beziehungen aufgenommen. Am 2.12.1939 erfolgte in Moskau die Unterzeichnung eines Beistands- und Freundschaftsvertrages, der sofort in Kraft trat und in dem alle territorialen Forderungen der Sowjetunion an Finnland vom Herbst 1939 erfüllt wurden. Gemäß diesem in der Prawda (Pravda) vom 3.12.1939 veröffentlichten Vertrag, der für die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen wurde, erklärte sich die UdSSR bereit, der Finnischen Demokratischen Republik die Rayons Sowjet-Kareliens mit überwiegend karelischer Bevölkerung (insgesamt 70 000 km 2 ) zu übergeben, um den jahrhundertelangen Hoffnungen des finnischen Volkes auf Wiedervereinigung des karelischen Volkes mit den ihnen stammverwandten Finnen entgegenzukommen. (Diesen Wunsch der Finnen hätte Moskau auch ohne Aggression und ohne eine kommunistische Nebenregierung erfüllen können!). Die Marionettenregierung in Terijoki, welche die Sowjetisierung Finnlands durchführen sollte, wurde aber bald fallengelassen und in der sowjetischen Propaganda nicht mehr erwähnt. Da der Krieg nicht wie ursprünglich geplant, nur einige Wochen dauerte, sondern sich wegen geringer militärischer Erfolge über Monate hinzog, war die Sowjetunion seit Ende Januar 1940 aus außenpolitischen und militärischen Gründen bereit, die Kampfhandlungen einzustellen und mit der verfassungsmäßig gewählten finnischen Regierung Frieden zu schließen. Auch Finnland war gezwungen, Friedensverhandlungen aufzunehmen, da sich seine Armee nach großen Abwehrsiegen im Süden und Osten in der Anfangsphase des Krieges im Februar 1940 auf der Karelischen Landenge auf eine Verteidigungslinie zurückziehen mußte und sich gegen die sowjetische Übermacht nicht hätte weiter behaupten können. Der Winterkrieg, talvisota, wie die Finnen ihn nennen, endete am 13.3.1940. Am Vortage war in Moskau ein finnisch-sowjetischer Friedensvertrag unterzeichnet worden. Finnland mußte große Gebietsverluste hinnehmen, jetzt allerdings ohne Kompensation. Zu den von der Sowjetunion erzwungenen Gebietsabtretungen gehörte die ganze Karelische Landenge einschließlich der Stadt Viipuri (russ. Vyborg), d.h. das Gebiet zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Ladogasee. Hinzu kam noch das sich anschließende Gebiet nördlich des Ladogasees mit den Städten Sortavala (russ. ebenfalls Sortavala) und Suojärvi (russ. Suojarvi). Mit der Annexion Westkareliens wurde der Ladogasee zu einem Binnengewässer Rußlands und die Entfernung zwischen Leningrad und der Grenze zu Finnland betrug statt 32 km jetzt 150 km. Zum Schutze der Eisenbahn von Leningrad nach Murmansk beanspruchte Moskau ein Grenzgebiet im Nordosten Finnlands. An der Stelle, wo die finnische Grenze der Murmanskbahn am nächsten kam, mußte Finnland die östlich des Ortes Märkäjärvi gelegene Hälfte der Gemeinde Salla mit der Stadt Kuolajärvi (russ. Kuolajarvi) und ein Viertel der Gemeinde Kuusamo an die Sowjetunion abtreten. Die Gemeinden (im Sing, finn kunta) Salla und Kuusamo sind als administrative Einheiten nicht identisch mit den zu Finnland gehörenden gleichnamigen Ortschaften.
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Finnland, Großfürstentum Finnland mußte seine im Finnischen Meerbusen westlich von Leningrad gelegenen äußeren Inseln der UdSSR aus militärstrategischen Gründen übergeben. Es handelte sich um Suursaari (russ. Gogland) Lavansaari (russ. Moscnyj) Seiskari (russ. Seskar, früher Lesnoj) Suur-Tytärsaari (russ. Bol'soj Tjuters) und Pieni-Tytärsaari (russ. Malyj Tjuters), die zum Gebiet Leningrad kamen. Die Landspitze Hanko im Südwesten des Landes mußte zusammen mit den umliegenden Inseln zur Schaffung einer Marinebasis auf 30 Jahre an die Sowjetunion verpachtet werden. Im hohen Norden mußte Finnland jeweils den finnischen Teil der Halbinseln Sredni und Rybatschi an Rußland abtreten, durfte aber das mehr als 10 000 km 2 umfassende Petsamogebiet behalten. Offenbar nahm Moskau hier Rücksicht auf die Bergbaukonzessionen westlicher Firmen. 1934 hatte die „International Nickel Company of Canada" (INCO), an der auch Kapital aus den USA und Großbritannien beteiligt war, Abbaurechte für Nickelerz auf 49 Jahre erworben und als Tochterunternehmen die Aktiengesellschaft „Petsamon Nikeli" gegründet. Das Petsamogebiet war während des Winterkrieges von der Roten Armee erobert worden und die UdSSR verpflichtete sich im Friedensvertrag, ihre Truppen bis zum 10.4.1940 zurückzuziehen. 1941 trat Finnland neben Deutschland in den Krieg gegen die Sowjetunion ein, weil es hoffte, die im Winterkrieg verlorenen Gebiete zurückzugewinnnen. Da deutsche Truppen seit dem Angriff am 22.6.1941 auch von Finnland aus auf sowjetisches Territorium vorstießen, begann die Rote Armee gegen die Finnische Republik militärisch vorzugehen. Wie die Regierung in Helsinki am 25.6.1941 feststellte, befand sich damit auch Finnland im Kriegszustand mit der UdSSR. Einen Tag später erfolgte hierzu die offizielle Erklärung durch den Präsidenten der Republik. Finnland war jedoch kein Verbündeter Deutschlands und verfolgte nur eigene Kriegsziele. In dem sogenannten Fortsetzungskrieg (finn. jatkosota) der Jahre 1941 -1944 eroberte die finnische Armee die 1940 verlorengegangenen Gebiete zurück. Auf der Karelischen Landenge stieß sie bis zu der vor der sowjetischen Intervention vom November 1939 bestehenden Staatsgrenze vor. In Ostkarelien besetzte sie das Gebiet bis zum Swir und Onegasee. Außerdem wurden noch weiter nördlich gelegene Teile der KarelischFinnischen Sowjetrepublik eingenommen, um bei zukünftigen Friedensverhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben. Während des Rückgewinnungskrieges gelang es den finnischen Streitkräften auch, die sowjetische Garnison von der Landzunge Hanko zu vertreiben. Im Dezember 1941 wurde die Offensive eingestellt und die finnische Armee ging an allen Fronten zum Stellungskrieg über. Als sich Anfang 1943 die Niederlage Deutschlands an der Ostfront abzeichnete, begann Finnland mit seinen Bemühungen um einen Kriegsaustritt und Sonderfrieden. Die Sowjetunion war im Juli 1944 zu Friedensverhandlungen bereit, wenn Finnland seine Beziehungen zu Deutschland abbricht und den Abzug der deutschen Truppen fordert. Nach einer Großoffensive der Roten Armee auf der Karelischen Landenge im Juni 1944 erklärte Finnland am 2.9.1944 seinen Austritt aus dem Krieg und stellte am 4.9.1944 die Kampfhandlungen ein. Am folgenden Tage stellten auch die Sowjettruppen das Feuer ein. Am 19.9.1944 wurde in Moskau ein Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet, der die Bestimmungen des Friedensvertrages vom 12.3.1940 wieder in Kraft setzte. Zusätzlich verlor Finnland im Norden den Korridor zur Eismeerküste und damit seinen einzigen Ozeanhafen Liinahamari (russ. Liinachamari), der 1930 in der Bucht von Petsamo angelegt worden war. Die UdSSR erhielt dadurch wieder eine gemeinsame Grenze mit Norwegen. Außerdem mußte
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Föderationsbezirke der Russischen Föderation Finnland im Austausch gegen Hanko die südwestlich der Hauptstadt gelegene Halbinsel Porkkala (finn. Porkkalanniemi, russ. Porkkala-Udd) auf 50 Jahre als Marinestützpunkt verpachten. Finnland blieb von einer befürchteten Besetzung und bedingungslosen Kapitulation verschont, da die Rote Armee im Kampf gegen Deutschland benötigte Truppen hier nicht binden wollte. Der endgültige finnisch-sowjetische Friedensvertrag wurde am 10.2.1947 auf der Pariser Friedenskonferenz unterzeichnet. Eine Woche vorher mußte Finnland in einem separaten Vertrag vom 3.2.1947 ein 176 km 2 großes Gebiet beim südlichsten Punkt der sowjetisch-norwegischen Grenze verkaufen. Es betraf das Wasserkraftwerk Jäniskoski und den Staudamm bei den Niskakoski-Stromschnellen am Ausfluß des Paatsjoki (russ. Pats-Joki) aus dem Inarisee (finn Inarijärvi). Dieses Gelände mit dem jetzigen russischen Grenzort Jäniskoski kam zum Gebiet Murmansk. Der Paatsjoki (norwegisch Pasvikelva) bildet seit der Abtretung des Petsamo-Gebietes zum großen Teil wieder die Grenze zu Norwegen und mündet bei Kirkenes in das Nordpolarmeer. Die Finnen verloren 12 % ihres Staatsgebietes und 420 000 Umsiedler, die in den abgetretenen Gebieten nicht unter einem Sowjetregime leben wollten, mußten innerhalb des verbliebenen Staatsterritoriums untergebracht werden. Dazu gehörten auch etwa 7 000 Evakuierte von der zwangsweise verpachteten Halbinsel. In einem Abkommen vom 19.9.1955 wurden Porkkala und die umliegenden Schären vorzeitig zurückgegeben. Das Gebiet Petsamo war per Verordnung vom 21.7.1945 als Rayon Petschenga (Pecengskij rajon) mit dem administrativen Zentrum in der Siedlung Nikel (NikeF) (früher finn. Kolosjoki) dem Gebiet Murmansk eingegliedert worden.
Finnland, Republik —• Finnland, Großfürstentum Finnländisches Generalgouvernement —• Finnland, Großfürstentum Föderationsbezirke der Russischen Föderation Am 13.5.2000 waren die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ in sieben Föderationsbezirken (russ. federal'nye okruga) zusammengefaßt worden. Diese sind mit den Generalgouvernements der zaristischen Zeit vergleichbar, wenn sie auch einen geringeren territorialen Umfang hatten. Schon im Juni 2000 ist einer der Föderationsbezirke, deren Grenzen mit denen der Wehrbezirke (voennye okruga) übereinstimmen, umbenannt worden. Die sieben Föderationsbezirke und ihre Hauptstädte sind: Zentraler Föderationsbezirk (russ. Central'nyj federal'nyj okrug), umfaßt 18 Föderationssubjekte Hauptstadt: Moskau Föderationsbezirk Nordwest (russ. Severo-Zapadnyj federal'nyj okrug), umfaßt 11 Föderationssubj ekte Hauptstadt: Sankt Petersburg (Sankt Peterburg) Südlicher Föderationsbezirk (russ. Juznij federal'nyj okrug), umfaßt 13 Föderationssubjekte. Hieß vom 13.5.2000 bis zum 21.6.2000 Föderationsbezirk Nordkaukasus (russ. Severo-Kavkazskij federal'nyj okrug) Hauptstadt: Rostow am Don (Rostov-na-Donu)
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Frunse, Stadt Föderationsbezirk Wolga (Volga) (russ. Privolzskij federal'nyj okrug), umfaßte 15 Föderationssubjekte, seit 1.12.2005 sind es nur noch 14 Hauptstadt: Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) Föderationsbezirk Ural (russ. Ural'skij federal'nyj okrug), umfaßt 6 Föderationssubjekte Hauptstadt: Jekaterinburg (Ekaterinburg Föderationsbezirk Sibirien (russ. Sibirskij federal'nyj okrug), umfaßte 16 Föderationsbezirke, seit 1.1.2007 sind es nur noch 14 Hauptstadt: Nowosibirsk (Novosibirsk) Föderationsbezirk Ferner Osten (russ. Dal'nevostocnyj federal'nyj okrug), umfaßt 10 Föderationssubjekte Hauptstadt: Chabarowsk (Chabarovsk)
Frunse, Gebiet (russ. Frunzenskaja oblast'), Kirgisische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
21.11.1939 27.1.1959 Stadt Frunse (Frunze)
Das Gebiet entstand beim Übergang von den Kreisen zur Gebietseinteilung. Mehrere Rayons wurden zur Bildung des Gebietes Talass am 22.6.1944 ausgegliedert und bei seiner Auflösung am 18.2.1956 rückgegliedert. Aus dem Territorium des aufgelösten Gebietes Frunse entstanden zentralgeleitete Rayons.
Frunse, Kreis (russ. Frunzenskij okrug), Kirgisische ASSR, RSFSR am 12.5.1926 umbenannt aus Kreis Pischpek (Pispek) aufgelöst: 6.12.1926 Zentrum: Stadt Frunse (Frunze) Stadt und Kreis Pischpek wurden am 12.5.1926 in Stadt und Kreis Frunse umbenannt.
Frunse, Stadt (kirgis. Frunze saary, russ. gorod Frunze ) 12.5.1926-6.12.1926: Zentrum des Kreises Frunse, Kirgisische ASSR, RSFSR 12.5.1926-5.12.1936: Hauptstadt der Kirgisischen ASSR, RSFSR 5.12.1936-12.12.1990: Hauptstadt der Kirgisischen SSR 21.11.1939-27.1.1959: Zentrum des Gebietes Frunse, Kirgisische SSR 12.12.1990-5.2.1991: Hauptstadt der Kirgisischen Republik 14.12.1990-5.2.1991: Zentrum des Gebietes Tschui (Cüj), Kirgisische Republik Die 1878 gegründete Stadt hieß zuerst Pischpek (Pispek), was eine Entstellung des kirgisischen Bischkek (Biskek) im Russischen darstellt. Am 12.5.1926 wurde die Stadt nach dem hier geborenen führenden Bolschewiken und Militärfachmann M. W. Frunse (Μ. V. Frunze) (1885-1925), der wesentlichen Anteil an der Sowjetisierung Mittelasiens hatte, benannt. Am 5.2.1991 erhielt die Hauptstadt wieder ihren historischen Namen Bischkek.
Frunze, saary —• Frunse, Stadt 163
Gagausien
Gagausien
(gagausisch Gagauz Yeri, rumän. Gägäuzia, russ. Gagauzija), autonome territoriale Einheit auf dem Staatsgebiet der Republik Moldau gebildet: 14.1.1995 Hauptstadt: Komrat (gagausisch Komrat kasabasi, russ. Komrat, rumän. Comrat) Die Gagausen sind ein turksprachiges, christlich-orthodoxes Volk, das Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem Osmanischen Reich nach Südbessarabien emigrierte. Diese stark russifizierte nationale Minderheit lebt kompakt und als Mehrheitsbevölkerung vor allem in den drei Rayons Comrat, Ceadir-Lunga (russ. Cadyr-Lunga) und Vulcäne§ti (russ. Vulkanesty). Bei der Volkszählung von 1989 stellte sie mit 153 500 Angehörigen 3,5 % der Gesamtbevölkerung der moldauischen Sowjetrepublik. Die Gagausen erhielten erst sehr spät eine Schriftsprache. Erste Versuche auf der Grundlage des russischen und später rumänischen Alphabets in den Jahren 1910-1930 blieben auf den kirchlichen Bereich beschränkt. Schließlich wurde ein gagausisches Alphabet per Gesetz der Moldauischen SSR vom 30.7.1957 eingeführt. Damit war das Gagausische die letzte Sprache, für welche in der UdSSR eine Schrift ausgearbeitet worden war. Sie basierte auf den russischen Buchstaben und zusätzlich drei lateinischen Lettern mit diakritischen Zeichen zur Bezeichnung von Vokalen. Linguisten in der Akademie der Wissenschaften in Chi§inäu haben auf der Basis der lateinischen Buchstaben für die gagausische Sprache Schriftzeichen zusammengestellt, welche den türkischen ähnlich sind. Seit 1993 wird das Gagausische in lateinischer Schrift geschrieben. Alle Bemühungen um eine kulturelle Entfaltung und Entwicklung eines eigenen Schrifttums änderten aber bis jetzt nichts an der Dominanz des Russischen im öffentlichen Leben der Gagausen. Im Zuge der von Gorbatschow Mitte der 80er Jahre initiierten Politik der Perestroika (Umgestaltung) und Glasnost (Offenheit) entstand auch eine gagausische nationale Bewegung, die sich zunächst fiir kulturelle Belange ihrer unterentwickelten und vernachlässigten Region einsetzte. Im Mai 1989 hatten sich mehrere Oppositionsbewegungen der Moldauischen SSR zur „Volksfront" (rumän. Frontul Popular) vereinigt, die eine Politik der Unabhängigkeit, Entsowjetisierung (=Entrussifizierung), Rumänisierung und Erneuerung der nationalen Kultur verfolgte. Diese nationalistisch orientierte Massenbewegung der rumänischen Bevölkerungsmehrheit veranlaßte die Verabschiedung eines Sprachengesetzes, das am 1.9.1989 in Kraft trat. Es bestimmte das Rumänische (Moldauische) zur einzigen Staats- und Amtssprache und die Rückkehr zur lateinischen Schrift, die 1944 durch die Kyrilliza ersetzt worden war. Die nichtrumänische Bevölkerung Moldawiens fühlte sich durch die neue Sprachgesetzgebung diskriminiert und fürchtete eine mögliche Wiedervereinigung mit Rumänien. Bei den Gagausen kamen noch die Erfahrungen mit der rigorosen Minderheitenpolitik Rumäniens in der Zwischenkriegszeit hinzu. Als Reaktion auf die von der Volksfront verfolgte Rumänisierungspolitik proklamierte eine Versammlung von Vertretern des gagausischen Volkes am 12.11.1989 in Comrat eine Gagausische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (russ. Gagauzskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika) im Rahmen der Moldauischen SSR mit Russisch als offizieller Sprache. Da die Regierung in Chi§inäu auf die Autonomieforderungen der Gagausen nicht einging, wurde die Proklamation der GASSR im Bestände Moldawiens am 22.7.1990 wiederholt. Nach der Souveränitätserklärung der SSR Moldau vom 23.6.1990 erklärten die Gagausen am 19.8.1990 die Trennung ihrer nicht anerkannten Republik vom moldauischen Staat und ihre unmittelbare Unterstellung den zentralen Behörden der UdSSR. Da die moldauische Zentralregierung mit der Verhaftung leitender Vertreter der Gagausen und dem Verbot der im Mai 1988 gegründeten gagausischen Volksbewegung „Gagauz Hall" reagierte, folgte am 16.9.1990 die Aufwertung der autonomen Republik zu einer gagausischen Sowjetrepublik (russ. Gagauzskaja Sovetskaja
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Gagausien Socialisticeskaja Respublika) innerhalb der UdSSR. Allerdings hatte Gorbatschow in einem Präsidentenerlaß vom 22.12.1990 diese Statusänderungen nicht anerkannt, um die territoriale Integrität der Republik Moldau in einer erneuerten Sowjetunion zu erhalten. Wegen der von der gagausischen Führung erklärten Loslösung ihrer selbstproklamierten Republik wäre es im Herbst 1990 auf Betreiben extremistischer Anhänger der Volksfront, welche die Einheit des moldauischen Staates verteidigen wollten, beinahe im Süden des Landes zu einem Bürgerkrieg gekommen, der nur durch den Einsatz von der Chisinäuer Regierung herbeigerufener Truppen des sowjetischen Innenministeriums verhindert werden konnte. Zu erneuten Spannungen zwischen Chisinäu und Comrat kam es im folgenden Jahre. In dem unionsweiten Referendum für eine erneuerte Sowjetunion vom 17.3.1991, das in den von Chisinäu kontrollierten Gebieten Moldawiens boykottiert wurde, entschieden sich die Gagausen fast einstimmig fur den Verbleib im sowjetischen Staatsverband. Während das Parlament in Chisinäu den Moskauer Putschversuch (19.-21.8.1991) zum Anlaß nahm, die staatliche Unabhängigkeit der Republik Moldau und den Austritt aus der UdSSR zu verkünden, unterstützten die Führer der gagausischen Bewegung öffentlich die Putschisten in Moskau. Eine Kompromisslösung des Gagausenproblems war erst möglich, nachdem bei den Parlamentswahlen vom 27.2.1994 die Volksfront Moldovas die 1990 errungene Mehrheit verloren hatte. Die von gemäßigteren Kräften getragene neue Regierung änderte den stark nationalistischen Kurs und modifizierte das Sprachengesetz zugunsten der Minderheiten. In einem Referendum stimmten am 6.3.1994 mehr als 95 % der Moldawier bei einer Beteiligung von 75 % für einen selbständigen moldauischen Staat und nur 2 % für einen Anschluß an Rumänien. Am 27.8.1994 trat eine neue Verfassung der Republik Moldau in Kraft, deren Artikel 111 ein besonderes Autonomiestatut für die beiden abtrünnigen Landesteile Transnistrien und Gagausien vorsah. Bei den Verhandlungen über einen Sonderstatus für ihr Siedlungsgebiet gaben die Gagausen die für Chisinäu inakzeptable Forderung nach Eigenstaatlichkeit in einem föderativ umgestalteten moldauischen Staat auf. Sie fanden sich gleichzeitig damit ab, daß sie nicht als Nation, sondern nur als nationale Minderheit betrachtet wurden. Die moldauische Zentralregierung war ihrerseits bereit, den Gagausen weitreichende Autonomierechte zu gewähren. Schließlich einigte man sich auf ein Autonomiegesetz, das am 23.12.1994 vom moldauischen Parlament verabschiedet wurde und am 14.1.1995 in Kraft trat. Das Gesetz über die besondere Rechtsstellung Gagausiens (Gagauz Yeri=der Ort, wo die Gagausen leben) definiert das Autonomiegebiet im Süden des Landes als autonome territoriale Einheit mit einem besonderen Status, die als Form der Selbstbestimmung der Gagausen ein integraler Bestandteil der Republik Moldova ist (russ. territorial'noe avtonomnoe obrazovanie s osobym statusom kak forma samoopredelenija gagauzov, javljajusceesja sostavnoj cast'ju Respubliki Moldova). Es gewährt weitgehende Selbstverwaltungsrechte, aber auch das Recht auf Sezession im Falle einer Vereinigung Moldovas mit Rumänien. Das Moldauische, Gagausische und Russische sind die offiziellen Sprachen Gagausiens. Der Schriftverkehr mit den zentralen Behörden in Chisinäu ist in moldauischer und russischer Sprache möglich. Die Einigung mit einer der beiden separatistischen Bewegungen war ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der territorialen Integrität Moldawiens, zumal die Regierung in Chisinäu im Süden die Kontrolle verloren hatte und nicht mehr die Staatsgewalt ausüben konnte. Für die Gagausen wäre die Alternative nur der unsichere Status einer zwar unabhängigen, aber international nicht anerkannten Republik gewesen. Die erreichten Autonomieregelungen könnten einen Einfluß auf die Lösung des Transnistrienkonflikts haben. 165
Gaissin, Kreis
Gaissin, Kreis (russ. Gajsinskij okrug), Gouvernement gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Podolien, Ukrainische SSR
12.4.1923 3.6.1925 Stadt Gaissin (Gajsin)
Gaissin, Stadt (russ. gorod
Gajsin )
12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Gaissin, Gouvernement Podolien, Ukrainische SSR
Galantschosch, Kreis (russ. Galancozskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 11.2.1929 erneut gebildet: 30.4.1930 am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum. Siedlung Galantschosch (Galancoz)
Galantschosch, Siedlung (russ. selenie
Galancoz) 8.3.1926-11.2.1929 und 30.4.1930-30.9.1931: Zentrum des Kreises Galantschosch, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Galaschki, Kreis (russ. Galaskovskij okrug), Inguschisches Autonomes Gebiet, NordkaukasischeRegion, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 1931 Zentrum:
Siedlung Galaschki (Galaski)
Galaschki, Siedlung (russ. selenie
Galaski)
8.3.1926-1931: Zentrum des Kreises Galaschki, Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Garm, Gebiet (russ. Garmskaja oblast'), Tadschikische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR 27.10.1939 24.8.1955 stadtähnliche Siedlung Garm 27.10.1939-1949 Dorf (kislak) Schulmak (Sul'mak) 1949-22.7.1950 Stadt Nowabad (Novabad) 22.7.1950-24.8.1955 Das administrative Zentrum wurde 1949 in das Dorf Schulmak verlegt, welches am 22.7.1950 den Status einer Stadt erhielt und seitdem Nowabad heißt.
Das Gebiet entstand bei der Einfiihrung der Gebietseinteilung in Tadschikistan im Oktober 1939. Es wurde 1955 aufgelöst und in zentralgeleitete Rayons umgewandelt.
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Gebiet (administratives)
Garm, Kreis (russ. Garmskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-10.3.1931 und 16.3.1938-27.10.1939) gebildet: Mitte 1929 aufgelöst: 10.3.1931 erneut gebildet: 16.3.1938 wieder aufgelöst: 27.10.1939 Zentrum: Stadt Garm Mitte 1929-10.3.1931 stadtähnliche Siedlung Garm 16.3.1938-27.10.1939 „Um die Lenkung aller Grundorganisationen der Partei besser zu organisieren und einen engeren Kontakt der Partei- und Sowjetorgane zu den Rayons herzustellen", wurde trotz einer unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 am 16.3.1938 der Kreis Garm wieder eingerichtet. Mit der Einführung der Gebietseinteilung in der Tadschikischen SSR am 27.10.1939 wurde er aber schon wieder aufgelöst. Garm, Stadt und stadtähnliche Siedlung (russ. gorod, poselok gorodskogo tipa Garm) Mitte 1929-10.3.1931: als Stadt Zentrum des Kreises Garm, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-10.3.1931) 16.3.1938-27.10.1939: als stadtähnliche Siedlung Zentrum des Kreises Garm, Tadschikische SSR 27.10.1939-1949: als stadtähnliche Siedlung Zentrum des Gebietes Garm, Tadschikische SSR
Gawar, kaghak —• Gawar, Stadt Gawar, Stadt (armen, kaghak Gawar, russ. gorod Gavar) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Gecharkunik, Republik Armenien Gawar hieß vorher von 1959 bis 1990 nach dem Pseudonym eines armenischen Bolschewiken Kamo.
Gebiet (administratives) (russ. obiast ) (seit 1917 bestehende Gebiete) Achal, Welajat (=Gebiet) seit 18.5.1992, Turkmenistan (umfaßt das ehemalige Gebiet Aschchabad/Aschabad) Akkerman 7.8.1940-7.12.1940, Ukrainische SSR (umbenannt in Gebiet Ismail/Izmail) Akmolinsk 1868-Ende 1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 14.10.1939-26.12.1960 und seit 6.7.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Aktjubinsk seit 10.3.1932, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Alma-Ata seit 10.3.1932, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Amudarja (Amudar'ja) Dezember 1920-27.10.1924, RSFSR Amur 1858-6.4.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR seit 20.10.1932, RSFSR, Russische Föderation
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Gebiet (administratives) Andischan (Andizan) seit 6.3.1941, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Archangelsk (Archangel'sk) seit 23.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Arsamas (Arzamas) 7.1.1954-23.4.1957, RSFSR Aschchabad (Aschabad) 21.11.1939-25.5.1959, 27.12.1973-25.8.1988, Turkmenische SSR (seit 18.5.1992 Welajat/Gebiet/Achal) Aschgabat (Asgabat), Stadt (bis 17.4.1992 Aschchabad). Die Stadt ist seit dem 14.12.1992 im Status einem Welajat (=Gebiet) gleichgestellt. Astrachan (Astrachan') seit 27.12.1943, RSFSR, Russische Föderation Atyrau seit 21.2.1992, Republik Kasachstan (umbenannt aus Gebiet Gurjew/Gur'ev) Baku 3.4.1952-23.4.1953, Aserbaidschanische SSR Balaschow (Balasov) 6.1.1954-19.11.1957, RSFSR Balkan 10.1.1991-18.5.1992, Turkmenistan (umfaßte das ehemalige Gebiet Krasnowodsk/ Krasnovodsk, umbenannt in Welajat/Gebiet/Balkan) Balkan, Welajat (=Gebiet) seit 18.5.1992, Turkmenistan (umfaßt das ehemalige Gebiet Balkan) Baranowitschi (Baranovici) 4.12.1939-8.1.1954, Weißrussische SSR Batken seit 15.10.1999, Kirgisische Republik Batum 1878-1883, 1903-8.3.1921, 21.4.1921-16.7.1921, Russisches Reich, Rußland, Georgische Demokratische Republik, Georgische SSR Belgorod seit 6.1.1954, RSFSR, Russische Föderation Belostok 4.12.1939-20.9.1944, Weißrussische SSR Bobruisk (Bobrujsk) 20.9.1944-8.1.1954, Weißrussische SSR Brest seit 4.12.1939, Weißrussische SSR, Republik Belarus Brjansk seit 5.7.1944, RSFSR, Russische Föderation Buchara seit 15.1.1938, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Bugulma (Bugul'ma) 21.2.1953-30.4.1953, RSFSR Chabarowsk (Chabarovsk) 22.7.1934-Juli 1939, RSFSR Charkow (Char'kov) seit 27.2.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Chation 8.9.1988-24.1.1990 und seit 2.12.1992, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan Cherson seit 30.3.1944, Ukrainische SSR, Ukraine Chmelnizki (Chmel'nickij) seit 4.2.1954, Ukrainische SSR, Ukraine (umbenannt aus Gebiet Kamenez-Podolsk/Kamenec-Podol' sk)) Choresm (Chorezm) 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Dagestan 1860-20.1.1921, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Daschchowus (Daschovuz) 17.4.1992-18.5.1992, Turkmenistan (vorher Gebiet Taschaus/Tasauz, seit 18.5.1992 Welajat/Gebiet/ Daschchowus) Daschchowus, Welajat (=Gebiet) seit 18.5.1992, Turkmenistan (umfaßt das ehemalige Gebiet Taschaus/Daschchowus) Daugawpils (Daugavpils, lett. Daugavpils) 8.4.1952-25.4.1953, Lettische SSR Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) seit 27.2.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Don-Gebiet 20.3.1920-13.2.1924, RSFSR Gebiet des Don-Heeres 1870-31.5.1918, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Donezk (Doneck) 17.7.1932-3.6.1938 und seit 9.11.1961, Ukrainische SSR, Ukraine (19381961 Gebiet Stalino) Drogobytsch (Drogobyc) 4.12.1939-21.5.1959, Ukrainische SSR Dschalal-Abad (Dzalal-Abad) 21.11.1939-27.1.1959 und seit 14.12.1990, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik
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Gebiet (administratives) Dschambul (Dzambul) 14.10.1939-4.5.1993, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 4.5.1993 Gebiet Schambyl/Zambyl) Dscheskasgan (Dzezkazgan) 20.3.1973-8.9.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (1992-1997 Gebiet Scheskasgan/Zezkazgan) Dschetysu (Dzetysu) 12.10.1922-14.10.1924, RSFSR (umbenannt aus Gebiet Siebenstromland) Dschisak (Dzizak) 29.12.1973-6.9.1988 und seit 16.2.1990, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Fergana 1876-27.10.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Fernost 15.11.1922-4.1.1926, RSFSR Frunse (Frunze) 21.11.1939-27.1.1959, Kirgisische SSR Garm 27.10.1939-24.8.1955, Tadschikische SSR Gjandscha (Gjandza) 3.4.1952-23.4.1953, Aserbaidschanische SSR Gomel (Gomel') seit 15.1.1938, Weißrussische SSR, Republik Belarus Gorki (Gor'kij) 5.12.1936-22.10.1990, RSFSR (umbenannt in Gebiet Nischni Nowgorod/Niznij Novgorod) Grodno seit 20.9.1944, Weißrussische SSR, Republik Belarus Grosny (Groznyj) 22.3.1944-10.4.1957, RSFSR Gurjew (Gur'ev) 15.1.1938-21.2.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (umbenannt in Gebiet Atyrau) Irkutsk seit 26.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Ismail (Izmail) 7.12.1940-15.2.1954, Ukrainische SSR (umbenannt aus Gebiet Akkerman) Issyk-Kul (Issyk-Kul') 21.11.1939-27.1.1959 und seit 11.12.1970, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik Iwano-Frankowsk (Ivano-Frankovsk) seit 9.11.1962, Ukrainische SSR, Ukraine (umbenannt aus Gebiet Stanislaw/Stanislav) Iwanowo (Ivanovo) seit 11.3.1936, RSFSR, Russische Föderation Iwanowo, Industriegebiet 1.10.1929-11.3.1936, RSFSR Jakutsk 1851-27.4.1922, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Jaroslawl (Jaroslavl') seit 11.3.1936, RSFSR Kalinin 29.1.1935-17.7.1990, RSFSR (umbenannt in Gebiet Twer/Tver') Kaliningrad seit 4.7.1946, RSFSR, Russische Föderation (vorher Gebiet Kj onigsberg/Königsberg) Kaluga seit 5.7.1944, RSFSR, Russische Föderation Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 22.9.1937-4.2.1954, Ukrainische SSR (umbenannt in Gebiet Chmelnizki/ChmePnickij) Kamensk 6.1.1954-19.11.1957, RSFSR Kamtschatka (Kamcatka) 1849-1856, 1909-6.4.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, seit 20.10.1932, RSFSR, Russische Föderation Karaganda seit 10.3.1932, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Kars 1877-16.3.1921, Russisches Reich, zuletzt Republiken Armenien und Georgien, seit 16.3.1921 Türkei Kasan (Kazan') 8.5.1952-30.4.1953, RSFSR Kaschkadarja (Kaskadar'ja) 29.1.1925-29.9.1926, 20.1.1943-25.1.1960 und seit 7.2.1964, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Kaunas (lit. Kaunas) 20.6.1950-28.5.1953, Litauische SSR Kemerowo (Kemerovo) seit 26.1.1943, RSFSR, Russische Föderation Kerki 29.12.1943-23.1.1947, Turkmenische SSR
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Gebiet (administratives) Kiew (Kiev) seit 27.2.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Kirow seit 5.12.1936, RSFSR, Russische Föderation Kirowograd (Kirovograd) seit 10.1.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Kjonigsberg (Königsberg) 7.4.1946-4.7.1946, RSFSR (umbenannt in Gebiet Kaliningrad) Klaipeda (Klajpeda, lit. Klaipeda) 20.6.1950-28.5.1953, Litauische SSR Kokschetau (Koksetau) 7.10.1993-3.5.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Koktschetaw/Kokcetav) Koktschetaw (Kokcetav) 16.3.1944-7.10.1993, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (1993-1997 Gebiet Kokscheta/Koksetau) Kostanai (Kostanaj) seit 17.6.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Kustanai/Kustanaj) Kostroma seit 13.8.1944, RSFSR, Russische Föderation Krasnowodsk (Krasnovodsk) 21.11.1939-23.1.1947, 4.4.1952-9.12.1955, 27.12.197325.8.1988, Turkmenische SSR (1991-1992 Gebiet Balkan) Gebiet der Krim (Krym) 30.6.1945-12.2.1991, RSFSR, Ukrainische SSR (12.2.1991 wieder in AS SR umgewandelt) Ksyl-Orda (Kzyl-Orda) 15.1.1938-17.6.1997, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 17.6.1997 Gebiet Kysylorda/Kyzylorda) Kuban (Kuban') 1860-7.12.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kuibyschew (Kujbysev) 5.12.1936-25.1.1991, RSFSR, Russische Föderation (umbenannt in Gebiet Samara) Kuljab 27.10.1939-24.8.1955, 29.12.1973-8.9.1988, 24.1.1990-2.12.1992, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan Kurgan seit 6.2.1943, RSFSR, Russische Föderation Kurgan-Tjube 7.1.1944-23.1.1947, 4.4.1977-8.9.1988, 24.1.1990-2.12.1992, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan Kursk seit 13.6.1934, RSFSR, Russische Föderation Kustanai (Kustanaj) 29.7.1936-17.6.1997, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 17.6.1997 Gebiet Kostanai/Kostanaj) Kutaissi (Kutaisi) 5.11.1951-23.4.1953, Georgische SSR Kysylorda (Kyzylorda) seit 17.6.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet KsylOrda/Kzyl-Orda)) Lebap, Welajat (=Gebiet) seit 18.5.1992, Turkmenistan (umfaßt das ehemalige Gebiet Tschardschou/Cardzou und Tschardschew/Cardzev)) Leninabad 27.10.1939-28.3.1962, 23.12.1970-10.11.2000, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (umbenannt in Gebiet Sogd) Leningrad seit 1.8.1927, RSFSR, Russische Föderation Lijepaja (Liepaja, lett. Liepäja) 8.4.1952-25.4.1953, Lettische SSR Lipezk (Lipeck) seit 6.1.1954, RSFSR, Russische Föderation Lugansk 5.3.1958-5.1.1970 und seit 4.5.1990, Ukrainische SSR, Ukraine (1938-1958 und 1970-1990 Gebiet Woroschilowgrad/Vorosilovgrad) Lwow (L'vov) seit 4.12.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Magadan seit 3.12.1953, RSFSR, Russische Föderation Mangistau seit 17.8.1990, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Mangyschlak (Mangyslak) 20.3.1973-2.6.1988, Kasachische SSR Mary 21.11.1939-10.1.1963, 14.12.1970-18.5.1992, Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 18.5.1992 Welajat/=Gebiet/ Mary) Mary, Welajat (=Gebiet) seit 18.5.1992, Turkmenistan (umfaßt das ehemalige Gebiet Mary) Minsk seit 15.1.1938, Weißrussische SSR, Republik Belarus
170
Gebiet (administratives) Mittlere Wolga (Volga) 14.5.1928-20.10.1929, RSFSR Mogiljow (Mogilev) seit 15.1.1938, Weißrussische SSR, Republik Belarus Molodetschno (Molodecno) 20.9.1944-20.1.1960, Weißrussische SSR (umbenannt aus Gebiet Wileika/Vilejka) Molotow (Molotov) 8.3.1940-2.10.1957, RSFSR (1957 in Gebiet Perm/Perm' umbenannt) Moskau seit 3.6.1929, RSFSR, Russische Föderation (vorher Zentrales Industriegebiet) Murmansk seit 28.5.1938, RSFSR, Russische Föderation Namangan 6.3.1941-25.1.1960 und seit 18.12.1967, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Naryn 11.12.1970-5.10.1988 und seit 14.12.1990, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik Nawoi 20.4.1982-6.9.1988 und seit 27.1.1992, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Nikolajew (Nikolaev) seit 22.9.1937, Ukrainische SSR, Ukraine Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) 1.10.1929-15.7.1929 und seit 22.10.1990, RSFSR, Russische Föderation (1936-1990 Gebiet Gorki/Gor'kij) Nördliches Gebiet (Nordkaukasus) 20.11.1933-5.7.1934, RSFSR Nördliches Gebiet (Zentrum Archangel'sk) 5.12.1936-23.9.1937, RSFSR Nordkasachstan seit 29.7.1936, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Nowgorod (Novgorod) seit 5.7.1944, RSFSR, Russische Föderation Nowosibirsk (Novosibirsk) seit 28.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Ob-Irtysch (Ob-Irtys) 17.1.1934-7.12.1934, RSFSR Odessa seit 27.2.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Omsk seit 7.12.1934. RSFSR, Russische Föderation Orenburg 7.12.1934-26.12.1938 und seit 4.12.1957, RSFSR, Russische Föderation (19381957 Gebiet Tschkalow/Ckalov) Orjol (Orel) seit 27.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Osch (Os) seit 21.11.1939, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik Ostkasachstan seit 10.3.1932, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Ostsibirisches Gebiet 5.12.1936-26.9.1937, RSFSR Pamir 15.8.1923-2.1.1925, Turkestanische SSR, RSFSR, Tadschikische ASSR, Usbekische SSR (wurde Teil des Autonomen Gebietes Bergbadachschan) Pawlodar (Pavlodar) seit 15.1.1938, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Pensa (Penza) seit 4.2.1939, RSFSR, Russische Föderation Perm (Perm') 3.10.1938-8.3.1940 und 2.10.1957-1.12.2005, RSFSR, Russische Föderation (1940-1957 Gebiet Molotow/Molotov) Pinsk 4.12.1939-8.1.1954, Weißrussische SSR Pjarnu (estn. Pärnu) 10.5.1952-28.4.1953, Estnische SSR Polesje (Poles'e) 15.1.1938-8.1.1954, Weißrussische SSR Polozk (Polock) 20.9.1944-8.1.1954, Weißrussische SSR Poltawa (Poltava) seit 22.9.1937, Ukrainische SSR, Ukraine Primorje (Primor'e) 1856-6.4.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 20.10.19325.6.1939, RSFSR Pskow (Pskov) seit 23.8.1944, RSFSR, Russische Föderation Riga (lett. Riga) 8.4.1952-25.4.1953, Lettische SSR Rjasan (Rjazan') seit 26.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Rostow (Rostov) seit 13.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Rowno (Rovno) seit 4.12.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Sachalin (nördlicher Teil) 1909-6.4.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, seit 20.10.1932, RSFSR, Russische Föderation (2.1.1947 Gebiet Südsachalin eingegliedert) Samara seit 25.1.1991, RSFSR, Russische Föderation (vorher Gebiet Kuibyschew/Kujbysev) 171
Gebiet (administratives) Samarkand 1887-27.10.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Saporoschje seit 10.1.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Saratow (Saratov) seit 5.12.1936, RSFSR, Russische Föderation Schambyl (Zambyl) seit 4.5.1993, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Dschambul/Dzambul) Scheskasgan (Zezkazgan) 8.9.1992-3.5.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Dscheskasgan/Dzezkazgan) Schitomir (Zitomir) seit 22.9.1937, Ukrainische SSR, Ukraine Schjauljai (Sjauljaj, lit. Siauliai) 20.6.1950-28.5.1953, Litauische SSR Seja-Gebiet (Zeja-Gebiet) 22.7.1934-26.9.1937, RSFSR Semipalatinsk 1854-11.12.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 14.10.1939-3.5.1997, Kasachische SSR, Republik Kasachstan Serawschan (Zeravsan) 29.1.1925-29.9.1926, Usbekische SSR Siebenstromland 1867-12.10.1922, Russisches Reich, zuletzt RSFSR (umbenannt in Gebiet Dschetysu/Dzetysu) Smolensk seit 27.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Sogd seit 10.11.2000, Republik Tadschikistan (umbenannt aus Gebiet Leninabad) Stalinabad 27.10.1939-10.4.1951, Tadschikische SSR Stalingrad 5.12.1936-10.11.1961, RSFSR (umbenannt in Gebiet Wolgograd/Volgograd) Stalino 3.6.1938-9.11.1961, Ukrainische SSR (umbenannt in Gebiet Donezk/Doneck) Stanislaw (Stanislav) 4.12.1939-9.11.1962, Ukrainische SSR (umbenannt in Gebiet IwanoFrankowsk/Ivano-Frankovsk) Sterlitamak 29.5.1952-30.4.1953, RSFSR Südkasachstan 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (1962-1992 Gebiet Tschimkent/Cimkent) Südöstliches Gebiet 13.2.1924-16.10.1924, RSFSR (umgewandelt in Nordkaukasische Region) Südsachalin 2.2.1946-2.1.1947, RSFSR Sumy seit 10.1.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Surchandarja (Surchandar'ja) 29.1.1925-29.9.1926 und seit 6.3.1941, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Swerdlowsk (Sverdlovsk) seit 17.1.1934, RSFSR, Russische Föderation Syrdarja (Syrdar'ja) 1867-14.10.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, seit 16.2.1963, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Talas 28.12.1953-18.2.1956, 3.9.1980-5.10.1988 und seit 14.12.1990, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (22.6.1944-28.12.1953 Gebiet Talass) Talass 22.6.1944-28.12.1953, Kirgisische SSR (danach Gebiet Talas) Taldykorgan 4.5.1993-22.4.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Taldy-Kurgan) Taldy-Kurgan 16.3.1944-6.6.1959, 23.12.1967-4.5.1993, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (danach Gebiet Taldykorgan) Tallin (estn. Tallinn) 10.5.1952-28.4.1953, Estnische SSR Tambow (Tambov) seit 27.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Tarnopol (Tarnopol') 4.12.1939-9.8.1944, Ukrainische SSR (umbenannt in Gebiet Ternopol/Ternopol') Tartu (estn. Tartu) 10.5.1952-28.4.1953, Estnische SSR Taschaus (Tasauz) 21.11.1939-10.1.1963, 14.12.1970-17.4.1992, Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 17.4.1992 Gebiet Daschchowus/Daschovuz)
172
Gebiet (administratives) Taschkent (Taskent) 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938, Usbekische SSR, Republik Usbekistan Tbilisi 5.11.1951-23.4.1953, Georgische SSR Terek 1860-4.4.1921, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Ternopol (Ternopol') seit 9.8.1944, Ukrainische SSR, Ukraine (umbenannt aus Gebiet Tarnopol/TarnopoF) Tjan Schan 21.11.1939-30.12.1962, Kirgisische SSR Tjumen (Tjumen') seit 14.8.1944, RSFSR, Russische Föderation Tomsk seit 13.8.1944, RSFSR, Russische Föderation Torgai (Torgaj) 1994/1995-22.4.1997, Republik Kasachstan (vorher Gebiet Turgai/Turgaj) Transbaikal-Gebiet 1851-6.4.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Transkarpatien seit 22.1.1946, Ukrainische SSR, Ukraine Transkaspisches Gebiet 1882-7.8.1921, Russisches Reich, zuletzt RSFSR (umbenannt in Turkmenisches Gebiet) Tschardschew (Cardzev) 17.4.1992-18.5.1992, Turkmenistan (vorher Gebiet Tschardschou (Cardzou), seit 18.5.1992 Welajat (=Gebiet) Lebap Tschardschou (Cardzou) 21.11.1939-10.1.1963, 14.12.1970-17.4.1992, Turkmenische SSR, Turkmenistan (danach Gebiet Tschardschew/Cardzev)) Tscheljabinsk (Celjabinsk) seit 17.1.1934, RSFSR, Russische Föderation Tscherkassy (Cerkassy) seit 7.1.1954, Ukrainische SSR, Ukraine Tschemigow (Cernigov) seit 15.10.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Tschernowzy (Cernovcy) seit 7.8.1940, Ukrainische SSR, Ukraine Tschimkent (Cimkent) 3.5.1962-6.7.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (umbenannt in Gebiet Südkasachstan) Tschistopol (Cistopol') 8.5.1952-30.4.1953, RSFSR Tschita (Cita) 5.3.1934-7.12.1934 und seit 26.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Tschkalow (Ckalov) 26.12.1938-4.12.1957, RSFSR (1957 wieder umbenannt in Gebiet Orenburg) Tschui (Cuj) seit 14.12.1990, Kirgisische Republik Tula seit 26.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Turgai (Turgaj) 1868-22.9.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 23.11.1970-2.6.1988, 17.8.1990-1994/1995, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (danach Gebiet Torgai/Torgaj) Turkmenisches Gebiet 7.8.1921-27.10.1924, RSFSR (umbenannt aus Transkaspischem Gebiet) Twer (Tver') seit 17.7.1990, RSFSR, Russische Föderation (vorher Gebiet Kalinin) Ufa 29.5.1952-30.4.1953, RSFSR Uljanowsk (Ul'janovsk) seit 19.1.1943, RSFSR, Russische Föderation Unterer Amur 22.7.1934-23.1.1956, RSFSR Untere Wolga (Volga) 21.5.1928-11.6.1928, RSFSR Ural-Gebiet 3.11.1923-17.1.1934, RSFSR Uralsk (Ural'sk) 1868-22.9.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR, 3.5.1962-6.7.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (umbenannt in Gebiet Westkasachstan) Ura-Tjube 19.11.1945-23.1.1947, Tadschikische SSR Ussuriisk (Ussurijsk) 22.7.1934-18.9.1943, RSFSR Welikije Luki (Velikie Luki) 22.8.1944-2.10.1957, RSFSR Westkasachstan 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992, RSFSR, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (1962-1992 Gebiet Uralsk) Westliches Gebiet (Zentrum Smolensk) 1.10.1929-27.9.1937, RSFSR
173
Gebiet (administratives) Wileika (Vilejka) 4.12.1939-20.9.1944, Weißrussische SSR (umbenannt in Gebiet Molodetschno/Molodecno) Wilnjus (Vil'njus, lit. Vilnius) 20.6.1950-28.5.1953, Litauische SSR Winniza (Vinnica) seit 27.2.1932, Ukrainische SSR, Ukraine Witebsk (Vitebsk) seit 15.1.1938, Weißrussische SSR, Republik Belarus Wladimir (Vladimir) seit 14.8.1944, RSFSR, Russische Föderation Wolgograd (Volgograd) seit 10.11.1961, RSFSR, Russische Föderation (vorher Gebiet Stalingrad) Wologda (Vologda) seit 23.9.1937, RSFSR, Russische Föderation Wolynien seit 4.12.1939, Ukrainische SSR, Ukraine Woronesch (Voronez) seit 13.6.1934, RSFSR, Russische Föderation Woroschilowgrad (Vorosilovgrad) 3.6.1938-5.3.1958, 5.1.1970-4.5.1990, Ukrainische Ukrainische SSR, Ukraine (wieder umbenannt in Gebiet Lugansk) Zelinograd (Celinograd) 24.4.1961-6.7.1992, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (umbenannt in Gebiet Akmolinsk) Zentrales Industriegebiet 1.10.1929-3.6.1929, RSFSR (umbenannt in Gebiet Moskau) Zentrales Schwarzerdegebiet 14.5.1928-13.6.1934, RSFSR Die Anzahl der administrativen Gebiete der Sowjetunion (SU gegründet 30.12.1922, aufgelöst 25.12.1991) 1.1.1923 1.1.1924 1.1.1925 1.1.1926 1.1.1927 1.1.1928 1.1.1929 1.1.1930 1.1.1931 1.1.1932 1.1.1933 1.1.1934 1.1.1935 1.1.1936 1.1.1937 1.1.1938 1.1.1939 1.1.1940 1.1.1941 1.1.1942 1.1.1943 1.1.1944 1.1.1945
5 7 3 9 2 2 4 6 6 6 23 23 31 32 41 53 69 99 101 104 104 109 127
1.1.1946 1.1.1947 1.1.1948 1.1.1949 1.1.1950 1.1.1951 1.1.1952 1.1.1953 1.1.1954 1.1.1955 1.1.1956 1.1.1957 1.1.1958 1.1.1959 1.1.1960 1.1.1961 1.1.1962 1.1.1963 1.1.1964 1.1.1965 1.1.1966 1.1.1967 1.1.1968
129 131 126 126 126 130 131 144 127 127 124 120 117 117 110 108 108 106 104 105 105 105 107
1.1.1969 1.1.1970 1.1.1971 1.1.1972 1.1.1973 1.1.1974 1.1.1975 1.1.1976 1.1.1977 1.1.1978 1.1.1979 1.1.1980 1.1.1981 1.1.1982 1.1.1983 1.1.1984 1.1.1985 1.1.1986 1.1.1987 1.1.1988 1.1.1989 1.1.1990 1.1.1991
107 107 114 114 114 120 120 120 120 121 121 121 122 122 123 123 123 123 123 123 114 114 122
Zu Beginn des Jahres 1917 war das Russische Reich administrativ in 78 Gouvernements, 21 Gebiete und zwei selbständige Kreise aufgeteilt. Die damals noch bestehenden Gebiete waren fast alle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Randgebieten des Imperiums
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Gebiet (administratives) gebildet worden: im Nordkaukasus und in Transkaukasien, in Mittelasien und im Fernen Osten. Die zu den größeren Verwaltungseinheiten gehörenden Gebiete waren folgende: Akmolinsk, Amur, Batum, Dagestan, Gebiet des Don-Heeres, Fergana, Jakutsk, Kamtschatka (Kamcatka), Kars, Kuban (Kuban'), Primorje (Primor'e), Sachalin (nördlicher Teil), Samarkand, Semipalatinsk, Siebenstromland, Syrdarja (Syrdar'ja), Terek, Transbaikal-Gebiet, Transkaspisches Gebiet, Turgai (Turgaj) und Uralsk (Ural'sk). 18 dieser 21 Gebiete waren wegen ihrer Lage an der Peripherie des zaristischen Reiches zuletzt gemeinsam mit Gouvernements in fünf Generalgouvernements zusammengefaßt (s. dort). Nur das Gebiet des Don-Heeres und die Gebiete Turgai und Uralsk gehörten nicht zu diesen bis 1917 bestehenden größten Verwaltungseinheiten. Von den 21 aus der Zarenzeit übernommenen Gebieten wurden in den Jahren 1918 bis 1924 elf in Gouvernements umgewandelt, drei anderen Gouvernements angegliedert, drei aufgelöst (davon zwei nach einer Umbenennung) und die Gebiete Dagestan und Jakutsk zu gleichnamigen ASSR aufgewertet. Per Vertrag vom 16.3.1921 kamen das Gebiet Kars und der größere Teil des Gebietes Batum zur Türkei. Aus dem bei Georgien verbliebenen Teil des Gebietes Batum entstand die Adscharische ASSR. Von 1917 bis 1919 gab es im europäischen und asiatischen Teil Rußlands und der RSFSR insgesamt 14 neugegründete Gebiete, die als Gebietsvereinigungen von Sowjets (russ. oblastnye /mezgubernskie/ ob-edinenija Sovetov) mehrere Gouvernements umfaßten. Die ersten dieser neuen territorialen Organisationen der Sowjets, die auch Vereinigungen von Kommunen (russ. Sojuzy kommun) genannt wurden, entstanden nach der Märzrevolution von 1917. Ihr Zweck war die Sowjetisierung der Provinzen, da die Verbindung zwischen den zentralen und lokalen Organen der Bolschewiken noch unzureichend war. Als Organe der Staatsmacht hatten die Gebietssowjets die Funktion von Verbindungsgliedern zu den Sowjets der Gouvernements. Träger der vollziehenden Gewalt waren die Gebietsexekutivkomitees oder Räte der Volkskommissare (Sovnarkom). Die Gouvernements gruppierten sich um Industriezentren, wo ein bolschewistischer Einfluß bereits vorhanden war. Obwohl die Gebietsvereinigungen nur als vorübergehende Einrichtung vorgesehen waren, wurden sie in die erste Verfassung der RSFSR vom 10.7.1918 aufgenommen (Artikel 11). Eine der ersten Gebietsvereinigungen war das Ural-Gebiet mit dem Zentrum in Jekaterinburg (Ekaterinburg). Es umfaßte die Gouvernements Perm (Perm'), Ufa, Wjatka (Vjatka) und einen Teil des Gouvernements Orenburg. Im Gebiet Moskau waren 14 Gouvernements zusammengefaßt. Um Petrograd gruppierten sich zuletzt acht Gouvernements zum Nördlichen Gebiet oder zu der Vereinigung der Kommunen des Nördlichen Gebietes. Mit der Festigung des bolschewistischen Regimes waren die Gebietsvereinigungen überflüssig geworden. Der Rat der Volkskommissare des Gebietes Moskau wurde bereits am 9.6.1918 aufgelöst, denn nach dem Umzug der Sowjetregierung von Petrograd in die neue Hauptstadt am 11. und 12.3.1918 war es zu einem „Parallelismus" in der organisatorischen Arbeit gekommen. Die Auflösung der Gebietsvereinigungen erfolgte vom August 1918 bis zum Februar 1919. Einige konnten ihre Tätigkeit wegen des Bürgerkrieges nicht fortsetzen. Das Westliche Gebiet (seit September 1918 Westliche Kommune) mit dem Zentrum in Minsk und später Smolensk bestand bis zur Proklamation der Weißrussischen SSR am 1.1.1919. 1923 entstand in der Sowjetunion das erste administrative Gebiet nach den in den vorangegangenen Jahren ausgearbeiteten neuen Kriterien der territorialen Gliederung. Um den vom 12. Parteitag der KP Rußlands (April 1923) beschlossenen Beginn der sogenannten Rayonierung (russ. rajonirovanie), d.h. der administrativ-territorialen Neuordnung unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte, in die Praxis umzusetzen, wurden zunächst versuchsweise ein industriell dominiertes und ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet geschaffen. Die Wahl fiel auf das am 3.11.1923 neugegründete Ural-Gebiet (russ. Ural'skaja 175
Gebiet (administratives) oblast'), das aus den Gouvernements Jekaterinburg, Perm, Tjumen (Tjumen') und Tscheljabinsk (Celjabinsk) entstand und in administrative Kreise, Rayons und Dorfsowjets aufgeteilt wurde. Ihm wurden später drei nationale Kreise angeschlossen. In dem am 13.2.1924 entstandenen Südöstlichen Gebiet (russ. Jugo-Vostocnaja oblast') wurden das Don-Gebiet, das Kuban-Schwarzmeer-Gouvernement (Kubano-Cernomorskaja gubernija) und die Gouvernements Stawropol (Stavropol') und Terek zusammengefaßt und das Territorium ebenfalls in Kreise, Rayons und Dorfsowjets unterteilt. Vier gleichzeitig dem Gebiet angeschlossene autonome Gebiete behielten ihre innere Gliederung. Zum Betande des Südöstlichen Gebietes, das am 16.10.1924 in die Nordkaukasische Region (russ. Severokavkazskij kraj) umbenannt wurde, gehörten später noch weitere autonome Gebiete, eine ASSR, ein administratives Gebiet und ein nationaler Kreis. Der Unterschied zwischen einer Region und einem administrativen Gebiet wurde bereits 1924 in der Gesetzgebung definiert. Die Region, die in der Regel ein Gebiet an Fläche und Bevölkerungszahl übertrifft, hat in ihrem Bestände national-territoriale Verwaltungseinheiten, d.h. autonome Republiken (ASSR), autonome Gebiete und nationale (autonome) Kreise. In der offiziellen Definition wurde aber nicht berücksichtigt, daß es innerhalb der Regionen auch administrative Gebiete gab. Da das Experiment mit den zwei ersten „rayonierten" territorialen Verwaltungseinheiten nach sowjetischen Angaben positive Ergebnisse brachte, wurden zunächst weitere Gebiete geschaffen. Als nächste folgten Leningrad (1.8.1927), Zentrales Schwarzerdegebiet und Mittlere Wolga (Volga) (beide 14.5.1928) sowie Untere Wolga (21.5.1928). Die 1923 in der UdSSR begonnene administrativ-territoriale Reform wurde 1929 mit der Auflösung der letzten noch bestehenden 16 Gouvernements beendet. Aus ihnen entstanden per Gesetz vom 14.1.1929 am 1.10.1929 das Westliche Gebiet (Zentrum Smolensk), das Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), das Zentrale Industriegebiet (Moskau), das Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) sowie die Nördliche Region. Vor Einführung der neuen Prinzipien der Verwaltungsgliederung im November 1923 wurden im Rahmen der RSFSR zunächst noch vier administrative Gebiete gebildet. Das Gebiet des Don-Heeres, das seit dem 31.5.1918 den Status eines Gouvernements hatte, wurde am 20.3.1920 in das Don-Gebiet umgewandelt und bestand bis zum 13.2.1924. Am 15.11.1922 wurde die Fernöstliche Republik als Gebiet Fernost der RSFSR angegliedert. Es bestand bis zur Bildung der Fernöstlichen Region am 4.1.1926. Im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik wurde die 1874 gegründete Amudarja (Amudar'ja)-Abteilung am 24.9.1920 als selbständige administrative Einheit aus dem Gebiet Syrdarja (Syrdar'ja) ausgegliedert und im Dezember des gleichen Jahres zu einem Gebiet aufgewertet, das aber nur bis zur sogenannten „nationalen Abgrenzung" Mittelasiens am 27.10.1924 bestand. Das Territorium des Pamir-Gebirges wurde am 15.8.1923 aus dem zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebiet Fergana als Gebiet Pamir ausgegliedert, aber schon am 2.1.1925 Bestandteil des Autonomen Gebietes Bergbadachschan. In der am 27.10.1924 neugegründeten Usbekischen SSR bestanden vom Januar 1925 bis zum Übergang zur Kreiseinteilung im September/Oktober 1926 die sieben Gebiete Choresm (Chorezm), Fergana, Kaschkadarja (Kaskadar'ja), Samarkand, Serawschan (Zeravsan), Surchandarja (Surchandar'ja) und Taschkent (Taskent). Hinzu kam noch das Gebiet Pamir (1924-1925) im Bestände der zur Usbekischen Sowjetrepublik gehörenden Tadschikischen ASSR. Mit der offiziellen Auflösung der letzten 16 Gouvernements am 14.1.1929 und ihrer praktischen Durchführung bis zum 1.10.1929 war das Nebeneinander von rayonierten und nichtrayonierten Landesteilen in der RSFSR mit Ausnahme einiger nationaler Autonomien beendet und die flächenmäßig größte Unionsrepublik bestand jetzt nur aus großräumigen
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Gebiet (administratives) sieben Regionen und sechs Gebieten. In einer weiteren Verwaltungsreform vom 23.7.1930 wurden die seit 1923 geschaffenen administrativen Kreise wegen der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft als überflüssiges Zwischenglied in der territorialen Gliederung beseitigt. Die unionsweite Abschaffung der Kreise bedeutete nicht nur eine Verlagerung des Schwerpunktes der Verwaltungsarbeit auf die untere Ebene, sondern auch eine Aufwertung der Gebiets- und Regionalexekutivkomitees, weil die zahlreichen Rayons jetzt direkt von ihnen verwaltet werden mußten. Diese erweiterten Aufgaben erforderten eine Aufteilung der zu großen Gebiete und Regionen in kleinere Einheiten. Die Notwendigkeit einer differenzierten Leitung der Rayonorgane ergab sich außerdem aus den Problemen in der Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Massenkollektivierung sowie der forcierten Industrialisierung und den damit verbundenen demographischen Veränderungen. 1930 begann die Verkleinerung (russ. razukrupnenie) dieser größten Verwaltungseinheiten in der RSFSR. In einigen von ihnen mußte in den 30er Jahren eine Aufgliederung sogar zweimal vorgenommen werden. Nachdem die Dezentralisierung der Regionen am 30.7.1930 mit der Teilung der Sibirischen Region in die West- und Ostsibirische Region begonnen hatte, wurde am 17.1.1934 als erstes administratives Gebiet das Ural-Gebiet, welches mehr als 130 Rayons umfaßte und fast acht Millionen Einwohner hatte, in die Gebiete Swerdlowsk (Sverdlovsk), Tscheljabinsk (Celjabinsk) und Ob-Irtysch (Ob-Irtys) aufgeteilt. Aus dem Zentralen Schwarzerdegebiet entstanden am 13.6.1934 die Gebiete Kursk und Woronesch (Voronez). Nach der Ausgliederung weiterer Gebiete aus Regionen und Gebieten erfolgte am 11.3.1936 die Aufteilung des Industriegebietes Iwanowo (Ivanovo) in die Gebiete Iwanowo und Jaroslawl (Jaroslavl'). Durch Verkleinerung der bestehenden Gebiete und Regionen wurden allein im September 1937 in der RSFSR 11 neue Gebiete gebildet. Das betraf die Aussonderung des Gebietes Rostow (Rostov) aus der Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region (13.9.1937), des Gebietes Tambow (Tambow) aus dem Gebiet Woronesch (27.9.1937) und des Gebietes Nowosibirsk (Novosibirsk) aus der Region Westsibirien (28.9.1937). Für die Bildung der Gebiete Rjasan (Rjazan') und Tula wurden am 26.9.1937 Teile des Gebietes Moskau abgetrennt. Die Aufteilung der damals benachbarten Gebiete West und Kursk in die Gebiete Smolensk, Orjol (Orel) und Kursk erfolgte am 27.9.1937. Das Nördliche Gebiet wurde am 23.9.1937 mit der Schaffung der Gebiete Archangelsk (Archangel'sk) und Wologda (Vologda) aufgelöst, ebenso das Ostsibirische Gebiet mit der Gründung der Gebiete Irkutsk und Tschita (Cita) am 26.9.1937. Durch Ausgliederung aus anderen Gebieten entstanden 1938-1939 in der RSFSR noch drei Gebiete. Per Ukas vom 28.5.1938 wurden der Kreis Murmansk des Gebietes Leningrad und der Rayon Kandalakscha (Kandalaksa) der Karelischen ASSR zum Gebiet Murmansk zusammengefaßt. Aus einem Teil des Gebietes Swerdlowsk entstand am 3.10.1938 das Gebiet Perm (Perm') und am 4.2.1939 wurden Rayons der Gebiete Tambow, Kuibyschew (Kujbysev) und Saratow (Saratov) zum Gebiet Pensa (Penza) vereinigt.Als Ergebnis dieser Änderungen der administrativen Grenzen in den 30er Jahren sind alle bis 1930 eingerichteten Gebiete und Regionen verkleinert worden. Die meisten neugebildeten Gebiete erhielten die Benennungen früherer Gouvernements. Im Zuge der Verkleinerung der größeren territorialen Einheiten wurden außer den zentralgeleiteten administrativen Gebieten in der RSFSR auch Gebiete innerhalb der Regionen gebildet. Zuerst entstanden in der Fernöstlichen Region 1932 und 1934 jeweils vier Gebiete als mittlere administrative Einheit zwischen den Regionalbehörden und den Exekutivkomitees der Rayons. Diese russisch „vnutrikraevye oblasti" genannten Gebiete gab es auch in der Asow-Schwarzmeer-Region und in den Regionen Chabarowsk (Chabarovsk), Nordkaukasus, Ostsibirien sowie Primorje (Primor'e). In der RSFSR bestanden solche nicht republikunmittelbare Gebiete bis zum Januar 1956, als das Gebiet Unterer Amur innerhalb der
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Gebiet (administratives) Region Chabarowsk aufgelöst und das Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) aus der gleichen Region ausgegliedert wurde.Außerhalb der RSFSR waren nur in Kasachstan in den 60er Jahren insgesamt 11 administrative Gebiete in der Neulandregion (1960-1965) und den Regionen Süd- und Westkasachstan (1962-1964) zusammengefaßt (s. Kasachstan). Laut Artikel 22, 23 und 28 der Unionsverfassung vom 5.12.1936 gab es in der UdSSR schon 32 administrative Gebiete, denn mit ihrem Inkrafttreten waren sieben von zwölf Regionen in gleichnamige Gebiete umgewandelt worden. Die Gebiete wurden jetzt die wichtigste territoriale Einheit auf der oberen Verwaltungsstufe. Ihre Anzahl erhöhte sich ständig, während es in derRSFSR/RF seit 1938 unverändert sechs Regionen gab. Außer in der Russischen Föderation wurden nur noch in Kasachstan im Rahmen einer Kampagne zur Neulandgewinnung vorübergehend (1960-1965) drei Regionen eingerichtet. Eine Änderung der Gebietsgrenzen ergab sich nicht nur durch Verkleinerung, sondern auch durch Vergrößerung der administrativen Gebiete. Zwar erhöhte sich die Zahl der Gebiete im Rahmen administrativ-territorialer Reformen, gleichzeitig wurden aber viele aufgelöst und ihre Territorien benachbarten Gebieten angegliedert. Wegen seiner dünnen Besiedlung und ökonomischen Rückständigkeit konnte sich das Gebiet Ob-Irtysch (RSFSR) nur knapp ein Jahr (17.1.1934-7.12.1934) behaupten und wurde danach Teil des Gebietes Omsk. 1957 wurden in der RSFSR die Gebiete Arsamas (Arzamas), Balaschow (Balasov), Kamensk und Welikije Luki (Velikie Luki) nach einigen Jahren aufgelöst und angrenzende Gebiete erweitert. Sie gehörten nach Fläche und Einwohnerzahl zu den kleineren und in ökonomischer Hinsicht nicht bedeutenden Gebieten. Außerdem bestand die Tendenz, die Gebiete nach Größe und Bevölkerungszahl mehr oder weniger anzugleichen. Viele Gebiete wurden aufgelöst, aber später, wenn auch nicht immer in den gleichen Grenzen, wieder neu eingerichtet. Einige erhielten bei ihrer erneuten Bildung eine andere Benennung. Am 17.8.1990 entstand in Kasachstan das Gebiet Mangistau in den Grenzen des am 2.6.1988 aufgelösten Gebietes Mangyschlak (Mangyslak). Das am 14.12.1990 in Kirgisien neugegründete Gebiet Tschui (Cuj) umfaßt einen großen Teil des 1959 aufgelösten Gebietes Frunse (Frunze). In den anderen Unionsrepubliken ist die administrative Gebietsgliederung erst seit 1932 eingeführt worden. Nach der Abschaffung der Kreisbehörden mußte auch in den flächenmäßig größten und in den Hochgebirgsregionen gelegenen Teilrepubliken der Sowjetunion der Gebietsapparat die Leitung der zu zahlreichen und entlegenen Rayonexekutivkomitees übernehmen. Zwar hatte innerhalb der UdSSR die Rayonierung nach den neuen Prinzipien zuerst in der Ukraine am 12.4.1923 begonnen, sie betraf aber vorerst nur die Kreis- und Rayoneinteilung und die Dorfsowjets. Wegen der einsetzenden Massenkollektivierung in der Landwirtschaft wurden am 2.9.1930 in der Ukrainischen SSR alle administrativen Kreise aufgelöst und am 27.2.1932 das ganze Territorium außer der 1924-1940 zur Republik gehörenden Moldauischen ASSR zunächst nur in fünf Gebiete aufgeteilt: Charkow (Char'kov), Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk), Kiew (Kiev), Odessa und Winniza (Vinnica). Die wirtschaftliche Entwicklung und das Bevölkerungswachstum machten eine weitere Ausgliederung zur Bildung neuer Gebiete erforderlich. Anfang 1939 war ihre Zahl schon auf 15 angestiegen, denn im Juli und Oktober 1932 kamen noch die Gebiete Donezk (Doneck) (seit 1938 Stalino) und Tschernigow (Cernigov) hinzu, 1937 folgten die vier Gebiete Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk), Nikolajew (Nikolaev), Poltawa (Poltava) und Schitomir (Zitomir), 1938 Woroschilowgrad (Vorosilovgrad), weitere drei im Januar 1939: Kirowograd (Kirovograd), Saporosche (Zaporoz'e) und Sumy. Durch Annexion und Zession während des Zweiten Weltkrieges von der Roten Armee besetzter Territorien erhöhte sich ihre Anzahl von 1939 bis 1946 auf 24 (s. oben). Durch Verkleinerung bestehender Gebietseinheiten wurden 1944 und 1954 zusätzlich die Gebiete
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Gebiet (administratives) Cherson und Tscherkassy (Cerkassy) organisiert. In Weißrußland wurden 1924 zuerst nur die Kreis- und Rayoneinteilung sowie die Dorfsowjets eingeführt. Nach der Liquidierung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurde es immer schwieriger, die 90 zentralgeleiteten Rayons von der Hauptstadt aus zu leiten. Schließlich wurden im Januar 1938 Gebiete als Verwaltungseinheit zwischen den zentralen Behörden und den Rayonexekutivkomitees eingerichtet. Die Unionsrepublik bestand damals aus den fünf Gebieten Gomel (Gomel'), Minsk, Mogiljow (Mogilev), Polesje (Poles'e) und Witebsk (Vitebsk). Durch Inkorporation von Teilen Polens im Jahre 1939 kamen noch fünf neugegründete westweißrussische Gebiete mit insgesamt 101 Rayons hinzu. Wegen der Übergabe an Polen erfolgte 1944 die Auflösung des Gebietes Belostok. Durch Ausgliederung aus acht Gebieten wurden gleichzeitig die drei neuen Gebiete Bobruisk (Bobrujsk), Grodno und Polozk (Polock) geschaffen. Ebenso wie in der Ukrainischen SSR wurde auch in der Kasachischen ASSR (seit 5.12.1936 SSR) 1932 die administrative Gebietseinteilung nach den neuen Prinzipien der Rayonierung eingeführt. Fast 15 Monate nach der Auflösung der zentralgeleiteten administrativen Kreise war es notwendig geworden, die großflächige Autonome Republik am 10.3.1932 zunächst in sechs Gebiete zu unterteilen: Aktjubinsk, Alma-Ata, Karaganda, Ost-, Süd- und Westkasachstan. Die Leitung der Rayonexekutivkomitees erforderte bald eine Erweiterung des Gebietsapparates. Am 29.7.1936 kamen noch die durch Ausgliederung aus den Gebieten Aktjubinsk und Karaganda neugeschaffenen Gebiete Kustanai (Kustanaj) und Nordkasachstan hinzu. Bevölkerungszunahme und weitere Industrialisierung führten zur Bildung neuer Gebiete durch Verkleinerung der schon bestehenden Gebietseinheiten. Es folgten die Gebiete Gurjew (Gur'ev), Ksyl-Orda (Kzyl-Orda), Pawlodar (Pavlodar) (alle 1938), Akmolinsk, Dschambul (Dzambul), Semipalatinsk (alle 1939), Koktschetaw (Kokcetav) und Taldy-Kurgan (beide 1944). Weitere Neugründungen waren die Gebiete Zelinograd (Celinograd) (1961), Tschimkent (Cimkent) (1962), Turgai (Turgaj) (1970), Dscheskasgan (Dzezkazgan), Mangyschlak (Mangyslak) (beide 1973) und Mangistau (1990). Einige Gebiete wurden in sowjetischer Zeit aufgelöst und später wieder neu eingerichtet. Ihre Auflösung erfolgte, um den Personalbestand im Verwaltungsapparat zu reduzieren und die Verwaltungsstrukturen zu vereinfachen. Die Wiedereinrichtung der Gebiete wurde mit ihren wirtschaftlichen Perspektiven begründet. Die heutige Gesamtzahl von 14 administrativen Gebieten besteht seit April/Mai 1997, als fünf Gebiete aufgelöst und den anderen Gebieteseinheiten angegliedert wurden. Einzelheiten zu dieser Verringerung der Gebiete werden bei der Republik Kasachstan behandelt. In der Turkmenischen SSR begann die Rayonierung mit der Kreis- und Rayoneinteilung in den Jahren 1924 bis 1930. Die Gebietsgliederung ist erst am 21.11.1939 zugleich mit der Auflösung zweier nach 1930 gebildeter administrativer Kreise eingerichtet worden. Die Sowjetrepublik war anfangs in fünf, von 1943-1947 in sechs Gebiete aufgeteilt. Verschiedene Experimente in der Wirtschaftslenkung und Raumgliederung führten dazu, daß Turkmenien teilweise und von 1963 bis 1970 ganz aus zentralgeleiteten Rayons bestand. Die Wiedereinführung der Gebietseinteilung erfolgte in den Jahren 1970 und 1973. Im Rahmen einer Neuorganisation der Verwaltung wurden am 18.5.1992 die damaligen vier Gebiete aufgelöst und Turkmenistan in fünf Welajat genannte Provinzen unterteilt, (zu Einzelheiten s. Turkmenistan). Die Usbekische SSR wurde im Oktober 1926 mit der Aufteilung in zehn administrative Kreise nach den neuen Prinzipien der territorialen Gliederung rayoniert. Den Kreisbehörden unterstanden die neugebildeten Rayons. Das betraf nicht die von 1924 bis 1929 zur Usbekischen Sowjetrepublik gehörende Tadschikische ASSR und den republikunmittelbaren nationalen Sonderrayon Kenimech (1925-1930). Trotz unionsweiter Auflösung der Kreise im
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Gebiet (administratives) Jahre 1930 und durchgängiger Kollektivierung in der Landwirtschaft erfolgte eine Neufestsetzung der administrativen Grenzen erst 1938. Im Zuge einer Dezentralisierung in der Verwaltung wurden die fast 100 zentralgeleiteten Rayons am 15.1.1938 in fünf Gebieten zusammengefaßt. Nach einer seit den 40er Jahren sich mehrmals abwechselnden Verkleinerung und Vergrößerung dieser Verwaltungseinheiten besteht die Republik Usbekistan gegenwärtig aus 12 administrativen Gebieten und der Republik Karakalpakstan, die 1936 als ASSR angegliedert worden war (s. detaillierte Angaben unter Republik Usbekistan). In der Tadschikischen ASSR (seit 16.10.1929 SSR) wurden administrative Kreise auf der Grundlage der Wilojat genannten Verwaltungseinheiten, die Landkreisen (russ. uezdy) entsprachen, in den Jahren 1927 und 1929 gebildet. Nur der Kreis Chodschent (Chodzent) war schon im Oktober 1926 im Bestände der Usbekischen SSR entstanden und wurde wegen seiner tadschikischen Bevölkerungsmehrheit am 7.9.1929 der autonomen Republik angegliedert. Von 1930 bis 1931 wurde die Kreiseinteilung abgeschafft, aber 1938 teilweise wieder eingeführt. Vom 16.3.1938 bis zum 27.10.1939 gab es erneut die Kreise Garm, Kuljab und Leninabad (vorher Chodschent). Ihre Wiedereinrichtung erfolgte trotz einer unionsweiten Auflösung der Kreise im Jahre 1930, „um einen engeren Kontakt der Partei- und Sowjetorgane zu den Rayons herzustellen". Zur besseren Verwaltung der Rayons in den schwer zugänglichen Hochgebirgsregionen war die Sowjetrepublik seit der endgültigen Abschaffung der Kreise in die vier Gebiete Garm, Kuljab, Leninabad, Stalinabad sowie das schon seit 1925 bestehende Autonome Gebiet Bergbadachschan aufgeteilt. Durch Verkleinerung bestehender Gebietseinheiten kamen 1944 und 1945 noch die Gebiete KurganTjube und Ura-Tjube hinzu. Nach der Auflösung, Wiedereinrichtung, Vereinigung, Trennung und Wiedervereinigung von Gebieten besteht die Republik Tadschikistan gegenwärtig aus den Gebieten Chation und Sogd (bis 2000 Leninabad) sowie dem genannten autonomen Gebiet. In Kirgisien gab es zuerst von 1925 bis 1926 und von 1938 bis 1939 jeweils vier administrative Kreise. Gleichzeitig mit ihrer endgültigen Abschaffung wurde die Unionsrepublik am 21.11.1939 in fünf Gebiete unterteilt. Diese Reorganisation der administrativ-territorialen Gliederung der im Hochgebirge Zentralasiens gelegenen Sowjetrepublik war erforderlich, weil die entlegenen und schwer zugänglichen Landesteile vom Zentrum aus nur mit großen Schwierigkeiten verwaltet werden konnten. Die Anzahl der Gebietsbildungen änderte sich mehrmals, so daß zeitweise ein Teil des Staatsterritoriums zentralgeleitete Rayons umfaßte. Gegenwärtig besteht die Kirgisische Republik aus sieben administrativen Gebieten. In einigen mittelasiatischen Republiken erstreckte sich die Gebietsgliederung zeitweise nur auf einen Teil des Staatsterritoriums, da es außerdem noch zentralgeleitete Rayons gab. Im Januar 1959 wurden in Kirgisien drei der fünf Gebiete aufgelöst und ihre Rayons den zentralen Behörden direkt unterstellt. Die Gebiete Osch (Os) und Tjan-Schan ((Tjan'-San') blieben erhalten, da sie sich in entlegenen und schwer zugänglichen Landesteilen befanden, die von der Hauptstadt aus nur mit Schwierigkeiten regierbar waren. Mit der Auflösung des Gebietes Tjan-Schan im Dezember 1962 vergrößerte sich die Zahl der republikunmittelbaren Rayons. Erst seit dem Dezember 1990 ist die Republik wie schon von 1939 bis 1959 wieder nur in administrative Gebiete unterteilt. Die Turkmenische SSR bestand nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 nur aus zentralgeleiteten Rayons. Im November 1939 wurden diese anfangs in fünf Gebieten zusammengefaßt. Die Auflösung des Gebietes Aschchabad (Aschabad) im Jahre 1959 brachte ein Nebeneinander von Gebieten im östlichen und nördlichen Teil und republikunmittelbaren Rayons im westlichen und zentralen Teil der Unionsrepublik. Mit dem Umbau der Wirtschaftslenkung nach dem Produktionsprinzip, d.h. der Schaffung getrennter Verwaltungen für Industrie und
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Gebiet (administratives) Landwirtschaft, wurde die teilweise Gebietseinteilung im Januar 1963 abgeschafft und Turkmenien bestand wieder nur aus zentralgeleiteten Rayons. In den Jahren 1970 und 1973 erfolgte die Wiedereinführung der einheitlichen Gebietseinteilung, die bis zur erneuten Auflösung der Gebiete Aschchabad und Krasnowodsk (Krasnovodsk) im Jahre 1988 existierte, da deren Territorien wieder den Republikbehörden direkt unterstellt wurden. Seit Mai 1992 besteht Turkmenien aus fünf Welajat (=Gebiet) genannten Provinzen. In Tadschikistan (1929-1991 Unionsrepublik, danach Republik) gibt es neben dem Autonomen Gebiet Bergbadachschan seit 1939 administrative Gebiete und seit 1951 außerdem zentralgeleitete Rayons. Zeitweise bestand als größere Verwaltungseinheit nur das Gebiet Leninabad. Die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereiches während des Zweiten Weltkrieges führte zur Bildung neuer Unionsrepubliken und Erhöhung der Zahl der administrativen Gebiete. Nach dem Angriff Deutschlands auf Polen am 1.9.1939 begann am 17.9.1939 der sowjetische Einmarsch in Ostpolen. Deutschland und die UdSSR hatten sich vorher in einem Geheimabkommen über die Teilung Polens geeinigt. Das sowjetische Staatsgebiet endete jetzt ungefähr längs der von den Alliierten 1920 vorgeschlagenen Curzon-Linie (s. Polen). Per Gesetz vom 1.11.1939 wurde die Westukraine in die UdSSR inkorporiert und der Ukrainischen SSR angegliedert. Aus den neuen Gebietserwerbungen entstanden am 4.12.1939 sechs zusätzliche Gebiete der Ukrainischen Sowjetrepublik: Drogobytsch (Drogobyc), Lwow (L'vov), Rowno (Rovno), Stanislaw (Stanislav), Tarnopol (Tarnopol') und Wolynien. Am 2.11.1939 wurden auch die westweißrussischen Gebiete in die UdSSR inkorporiert und der Weißrussischen SSR angegliedert. Aus ihnen wurden am 4.12.1939 die Gebiete Baranowitschi (Baranovici), Belostok, Brest, Pinsk und Wileika (Vilejka) geschaffen. Nach dem Ende der deutschen Okkupation wurde in einem Vertrag vom 9.9.1944 eine Änderung an der sowjetisch-polnischen Grenze vorgenommen. 20 Rayons mit überwiegend polnischer Bevölkerung wurden als Territorium Polens anerkannt. Das führte zur Auflösung des Gebietes Belostok am 20.9.1944. Nach einem Ultimatum an Rumänien vom 26.6.1940 besetzten sowjetische Truppen zwei Tage später Bessarabien, die Nordbukowina und das Gebiet um Hertza. Im geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt war Bessarabien dem sowjetischen Einflußbereich zugeteilt worden. Die Nordbukowina, das Herta-Gebiet und der nordbessarabische Kreis Hojin (russ. Chotin) kamen am 7.8.1940 als Gebiet Tschernowzy (Cernovcy) zur Ukrainischen SSR. Aus den südbessarabischen Kreisen Cetatea Alba (russ. Akkerman) und Ismail (Izmail) entstand am gleichen Tage das Gebiet Akkerman der Ukrainischen SSR, welches am 7.12.1940 in Gebiet Ismail umbenannt wurde. Das Territorium beider neuer Gebiete war per Gesetz vom 2.8.1940 der Ukraine zugeteilt worden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Ukrainische SSR um ein weiteres Gebiet vergrößert. In einem Vertrag vom 29.6.1945 mußte die Tschechoslowakei die KarpatoUkraine an die UdSSR abtreten. Am 22.1.1946 wurde sie als Gebiet Transkarpatien mit der Ukrainischen SSR vereinigt. Japan mußte nach der Kapitulation vom 2.9.1945 auf Grund eines Abkommens der Alliierten den von der Roten Armee besetzten südlichen Teil der Insel Sachalin mit den Kurilen an die UdSSR abtreten. Dieses Territorium wurde nach einer fast einjährigen Übergangszeit als Gebiet Südsachalin (2.2.1946-2.1.1947) dem im Norden der Insel schon seit 1932 bestehenden Gebiet Sachalin eingegliedert. Der durch das Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945 sowjetischer Militärverwaltung unterstellte nördliche Teil Ostpreußens mit der Stadt Königsberg hieß nach dem Übergang zur Zivilverwaltung zunächst seit dem 7.4.1946 im Russischen Gebiet Kjonigsberg und wurde zugleich offiziell der RSFSR eingegliedert. Am 4.7.1946 erfolgte die Umbenennung in Gebiet 181
Gebiet (administratives) Kaliningrad. Die durch einseitige Akte oder vertragliche Regelungen erfolgte territoriale Expansion der Sowjetunion führte zur Bildung von 15 zusätzlichen administrativen Gebieten. Der Prozeß der Verkleinerung der Gebiete wurde auch während des Zweiten Weltkrieges fortgesetzt. Vor allem zur besseren administrativen Erfassung bei der Evakuierung der Bevölkerung und Verlegung zahlreicher industrieller Objekte in den Osten des Landes wurden in den Jahren 1943 und 1944 allein im europäischen und asiatischen Teil der RSFSR 14 neue Gebiete geschaffen: Astrachan (Astrachan'), Brjansk, Grosny (Groznyj), Kaluga, Kemerowo (Kemerovo), Kostroma, Kurgan, Nowgorod (Novgorod), Pskow (Pskov), Tjumen (Tjumen'), Tomsk, Uljanowsk (Ul'janovsk), Welikije Luki (Velikie Luki) und Wladimir (Vladimir). Das Gebiet Grosny verdankte seine Entstehung allerdings der Deportation der Tschetschenen und Inguschen und der Auflösung ihrer ASSR wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht. Die Dezentralisierung durch Ausgliederung neuer Gebiete sollte auch den Wiederaufbau in den zurückeroberten Landesteilen beschleunigen. Auf dem vorher von der deutschen Wehrmacht okkupierten Territorium entstanden im Juli und August 1944 die schon genannten Gebiete Brjansk, Kaluga, Nowgorod, Pskow und Welikije Luki. In der Weißrussischen SSR wurden aus dem gleichen Grunde im September 1944 die Gebiete Bobruisk, Grodno und Polozk gebildet, in der Ukrainischen Unionsrepublik kam das Gebiet Cherson hinzu. Im gleichen Jahr wurden in Kasachstan die Gebiete Koktschetaw und TaldyKurgan eingerichtet. Je ein Gebiet entstand von 1943-1944 zusätzlich in Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenien und Usbekistan (Talass, Kurgan-Tjube, Kerki, Kaschkadarja) (Kaskadar'ja). Anfang der 50er Jahre wurde die Gebietseinteilung auch in den kleinen Unionsrepubliken Aserbaidschan, Estland, Georgien, Lettland und Litauen sowie in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR eingeführt. Insgesamt wurden in den sieben Sowjetrepubliken 19 administrative Gebiete gebildet, diese aber 1953 schon wieder aufgelöst, da sie sich als Zwischenglied im Verwaltungsapparat nicht rentiert hatten und nur zusätzliche überflüssige Bürokratie bedeuteten. In der Weißrussischen SSR wurden im Zuge einer Vergrößerung (russ. ukrupnenie) der Gebietseinheiten am 8.1.1954 die fünf Gebiete Baranowitschi, Bobruisk, Pinsk, Polesje und Polozk aufgelöst und ihre Territorien auf die benachbarten Gebiete verteilt. Die Auflösung betrafen mit Ausnahme des Gebietes Baranowitschi die Gebiete mit einer geringeren Fläche und niedrigeren Bevölkerungszahl. Teil dieser Maßnahme war auch die Aufteilung der Rayons des Gebietes Molodetschno (Molodecno) (seit 1944) auf die Gebiete Grodno, Minsk und Witebsk am 20.1.1960. Mit der Schaffung größerer Gebietsbereiche sollten eine effektivere Wirtschaftslenkung und eine Reduzierung der Ausgaben für den Staatsapparat erreicht werden. Als einzige Gebietseinheit der Sowjetunion war das Gebiet Belostok wegen Übergabe an einen Nachbarstaat aufgelöst worden (s. oben). Statt 12 Gebieten nach dem Stand vom 1.1.1954 gibt es seit 1960 in Weißrußland unverändert nur noch sechs Gebiete. In der Ukrainischen SSR wurden mit den Gebieten Ismail (12 400 km2) und Drogobytsch (9 600 km2) zwei der kleinsten Gebietseinheiten am 15.2.1954 und 21.5.1959 aufgelöst und mit ihren Rayons die Gebiete Odessa und Lwow vergrößert. Kleiner war nur das 8 000 km 2 umfassende Gebiet Tschernowzy, welches noch immer besteht. Die gegenwärtige Gesamtzahl von 24 kam zustande, nachdem das 1954 von der RSFSR in die Verwaltungshoheit der Ukrainischen SSR übergebene Gebiet der Krim 1991 wieder zu einer Autonomen Republik aufgewertet worden war. Einige der 49 administrativen Gebietseinheiten der Russischen Föderation versuchten vergeblich, ihren politischen Status den Republiken anzugleichen. So wurde zum Beispiel ein Beschluß des Gebietssowjets in Tscheljabinsk vom Juli 1993 über die Umwandlung des
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Gebiet, Autonomes Gebietes in eine Republik Südural von Moskau nicht anerkannt. Im gleichen Monat hatte auch der Gebietssowjet in Jekaterinburg das Gebiet Swerdlowsk zu einer Ural-Republik proklamiert. Der russische Präsident reagierte auf diese Statuserhöhung mit der Auflösung des lokalen Parlaments. Per Gesetz vom 25.3.2004 wurden mit Wirkung vom 1.12.2005 das Gebiet Perm (Perm') und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur Region Perm als neuem Subjekt der Russischen Föderation vereinigt. Zum 1.1.2007 (Gesetz vom 14.10.2005) wurden auch die Region Krasnojarsk und die Autonomen Kreise der Ewenken und Taimyr (der Dolganen und Nenzen) zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk vereinigt. Zweck dieser Zusammenschlüsse ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung der bisherigen Subjekte der Russischen Föderation.
Gebiet, Autonomes (russ. avtonomnaja oblast') (Liste in chronologischer Reihenfolge) Arbeitskommune der Wolgadeutschen, RSFSR 19.10.1918-19.12.1923 Karelische Arbeitskommune, RSFSR 8.6.1920-25.7.1923 Tschuwaschisches Autonomes Gebiet (auch Arbeitskommune genannt), RSFSR 24.6.192021.4.1925 Kalmückisches Autonomes Gebiet, RSFSR 4.11.1920-20.10.1935 und 9.1.1957-29.7.1958 Autonomes Gebiet der Mari, RSFSR 4.11.1920-5.12.1936 Wotjakisches Autonomes Gebiet, RSFSR 4.11.1920-1.1.1932 Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet, Fernöstliche Republik, RSFSR (Zentrum Tschita/Cita) 27.4.1921 -30.5.1923 Autonomes Gebiet der Komi (Syrjänen), RSFSR 22.8.1921-5.12.1936 Kabardinisches Autonomes Gebiet, RSFSR 1.9.1921-16.1.1922 Burjat-Mongolisches Autonomes Gebiet, RSFSR (Zentrum Irkutsk) 9.1.1922-30.5.1923 Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR 12.1.1922-26.4.1926 und 9.1.1957-3.7.1991 Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, RSFSR 16.1.1922-5.12.1936 Südossetisches Autonomes Gebiet, Georgische SSR, Republik Georgien 20.4.192211.12.1990 Oiratisches Autonomes Gebiet, RSFSR 1.6.1922-2.3.1932 Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet, RSFSR, 27.7.1922-24.8.1922 Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet, RSFSR, 24.8.1922-13.8.1928 Tschetschenisches Autonomes Gebiet, RSFSR 30.11.1922-15.1.1934 Autonomes Gebiet Berg-Karabach, Aserbaidschanische SSR, Aserbaidschanische Republik 7.7.1923-26.11.1991 Turkmenisches Autonomes Gebiet, Sowjetische Volksrepublik Buchara, SSR Buchara Okt. 1923-27.10.1924 Turkmenisches Autonomes Gebiet, SSR Choresm (Chorezm) Mai 1924-2.10.1924 Inguschisches Autonomes Gebiet, RSFSR 7.7.1924-15.1.1934 Nordossetisches Autonomes Gebiet, RSFSR 7.7.1924-5.12.1936 Kara-Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR 14.10.1924-25.5.1925 Autonomes Gebiet Bergbadachschan, Usbekische SSR, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan seit 2.1.1925 Karakalpakisches Autonomes Gebiet, RSFSR 16.2.1925-20.3.1932 Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR 25.5.1925-1.2.1926 Karatschaiisches Autonomes Gebiet, RSFSR 26.4.1926-12.10.1943 183
Gebiet, Autonomes Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR 30.4.1928-9.1.1957 Adygejisches Autonomes Gebiet, RSFSR 13.8.1928-3.7.1991 Mordwinisches Autonomes Gebiet, RSFSR 10.1.1930-20.12.1934 Chakassisches Autonomes Gebiet, RSFSR 20.10.1930-3.7.1991 Udmurtisches Autonomes Gebiet, RSFSR 1.1.1932-28.12.1934 Oirotisches Autonomes Gebiet, RSFSR 2.3.1932-7.1.1948 Tschetschenisch-Inguschisches Autonomes Gebiet, RSFSR 15.1.1934-5.12.1936 Jüdisches Autonomes Gebiet, RSFSR, Russische Föderation seit 7.5.1934 Tuwinisches Autonomes Gebiet, RSFSR 13.10.1944-10.10.1961 Autonomes Gebiet Berg-Altai, RSFSR 7.1.1948-3.7.1991 Die erste autonome territoriale Einheit der RSFSR und somit auch der UdSSR war die am 19.10.1918 proklamierte Arbeitskommune der Wolgadeutschen (russ. Trudovaja Kommuna Nemcev Povolz'ja). Sie hatte den Status eines autonomen Gebietes und wurde auch Arbeitskommune des Gebietes der Wolgadeutschen und Autonomes Gebiet der Wolgadeutschen genannt. Die am 8.6.1920 gegründete Karelische Arbeitskommune (russ. Karel'skaja Trudovaja Kommuna) war in ihrem rechtlichen Status ebenfalls einem autonomen Gebiet gleichgestellt. Der Terminus „Autonomes Gebiet" wurde zum ersten Mal amtlich in dem Dekret vom 24.6.1920 über die Bildung des Tschuwaschischen Autonomen Gebietes verwendet. Neben dieser offiziellen Benennung war auch noch die Bezeichnung Arbeitskommune gebräuchlich. Danach entstanden bis 1957 weitere autonome Gebietseinheiten in der RSFSR und anderen Sowjetrepubliken. Die Autonomen Gebiete unterstanden als nationale Autonomien der unteren Stufe direkt einer Unionsrepublik oder seit der Rayonierung genannten administrativ-territorialen Reform in der RSFSR einer Region (russ. kraj). Die Zugehörigkeit zur letzteren begann mit der Bildung der ersten Region im Nordkaukasus im Jahre 1924. Einzige Ausnahme war das Tuwinische Autonome Gebiet (1944-1961), das, obwohl es an zwei Regionen grenzte, unmittelbar der Zentrale in Moskau unterstellt war. Das Karakalpakische Autonome Gebiet war zwar Teil der RSFSR, aber innerhalb der Kirgisischen und später Kasachischen ASSR. Die 1990 in der RSFSR noch bestehenden fünf Autonomen Gebiete schieden aus den Regionen Altai (Altaj), Chabarowsk (Chabarovsk), Krasnodar, Krasnojarsk und Stawropol (Stavropol') aus, da sie mit einer Verfassungsnovelle vom 15.12.1990 der föderalen Gewalt direkt unterstellt wurden. Nach Statusänderungen gibt es unter den Subjekten der Russischen Föderation nur noch das Jüdische Autonome Gebiet. Die Zahl der Autonomen Gebiete verringerte sich von 1923 bis 1935 wegen Umwandlung in Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken um zehn. Mit Einführung der zweiten Unionsverfassung am 5.12.1936 wurden weitere fünf Autonome Gebiete zu ASSR aufgewertet. 1958 und 1961 erhielten das Kalmückische und Tuwinische Autonome Gebiet den nach sowjetischer Definition höheren Status einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik. Andererseits entstanden am 7.7.1924 gleichzeitig mit der Auflösung der multinationalen Bergrepublik im Nordkaukasus (russ. Gorskaja ASSR) das Inguschische und Nordossetische Autonome Gebiet. Beide Gebiete teilten sich bis 1934 als Zentrum die Stadt Wladikawkas (Vladikavkas), die von 1925 bis 1930 den Status einer selbständigen administrativen Einheit hatte. Ihr rechts des Terek gelegener Teil war administrativer Mittelpunkt der Inguschen und der linksufrige Teil war Verwaltungszentrum der Nordosseten. Die Anzahl der Autonomen Gebiete änderte sich auch durch ihre Vereinigung bzw. Trennung. Außer der Vereinigung der beiden Burjat-Mongolischen Autonomen Gebiete zu einer gleichnamigen ASSR im Jahre 1923 wurden 1934 auch das Tschetschenische und Inguschische Autonome Gebiet zu einem Tschetschenisch-Inguschischen Autonomen Gebiet
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Gebiet, Autonomes zusammengeschlossen. Die Trennung des Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebietes erfolgte 1926 und dauerte bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1957. Dagegen entstand das Kabardinisch-Balkarische Autonome Gebiet (1922-1936) durch den Zusammenschluß des Kabardinischen Autonomen Gebietes mit dem Balkarischen Kreis. Einige Autonome Gebiete wurden nach den Eigenbezeichnungen ihrer namengebenden Völker umbenannt. Aus dem Wotjakischen (russ. Votskaja AO) wurde 1932 das Udmurtische Autonome Gebiet. Das Tscherkessische (Adygejische) Autonome Gebiet erhielt schon einen Monat nach seiner Gründung die Bezeichnung Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet und 1928 wurde das zusätzliche russische Ethnonym in der Klammer gestrichen (s. Adygien, Republik). Dagegen behielten die zur jetzigen Karatschaiisch-Tscherkessischen Republik gehörenden Tscherkessen ihre russische Volksbezeichnung. Bei einigen dieser Autonomien steht in Klammern noch eine andere Nationalität. Die zusätzliche russische Bezeichnung Syrjänen (russ. zyrjane) für die Komi soll daraufhinweisen, daß es sich um die nördlichen Komi handelt, die entlang der Flüsse Wytschegda (Vycegda) und Petschora (Pecora) und ihrer Zuflüsse siedeln. Mit der Umbenennung des Kara-Kirgisischen Autonomen Gebietes der RSFSR in Kirgisisches Autonomes Gebiet im Mai 1925 wurde berücksichtigt, daß die Kara-Kirgisen in historischer und ethnographischer Hinsicht die Kirgisen sind und die Vorsilbe „Kara" (=schwarz) von den russischen Kolonisatoren im 19. Jahrhundert zu ihrem Ethnonym hinzugefugt wurde, um sie von den fälschlicherweise Kirgisen genannten Kasachen zu unterscheiden. Die Burjaten leben südlich und östlich des Baikalsees. Mit der Gründung der Fernöstlichen Republik am 6.4.1920 wuden sie fur einige Jahre administrativ getrennt und es gab zeitweise zwei Burjat-Mongolische Autonome Gebiete. Das eine entstand im April 1921 in der Fernöstlichen Republik aus einem Teil des damaligen Gouvernements Transbaikalien mit dem Zentrum in Tschita (Cita), das andere im Januar 1922 innerhalb der RSFSR aus Teilen der früheren Gouvernements Irkutsk und Transbaikalien mit dem Zentrum in Irkutsk. Nach der Auflösung der Republik im Fernen Osten am 15.11.1922 und ihrer Eingliederung in die RSFSR wurden die beiden gleichnamigen Gebiete am 30.5.1923 zur Burjat-Mongolischen ASSR vereinig. Das Autonome Gebiet Berg-Altai hieß zuerst von 1922 bis 1932 Oiratisches Autonomes Gebiet, weil die Altaier bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts vom Oiratisch-Dsungarischen Khanat in Zentralasien unterworfen waren. Statt dieser westmongolischen Bezeichnung wurde das Siedlungsgebiet der turksprachigen Bevölkerung im Altai-Gebirge seit dem 2.3.1932 Oirotisches Autonomes Gebiet genannt. Die 1948 erfolgte Umbenennung in Autonomes Gebiet Berg-Altai (russ. Gorno-Altajskaja AO) entsprach ihrem historischen Namen und ihrer Selbstbezeichnung. Die beiden im Bestände der Sowjetrepubliken Buchara und Choresm (Chorezm) eingerichteten Turkmenischen Autonomen Gebiete wurde im Zuge der sogenannten „nationalen Abgrenzung Mittelasiens" im Oktober 1924 aufgelöst und ihre Territorien auf die hier neugeschaffenen Unionsrepubliken aufgeteilt. Das Südossetische Autonome Gebiet entstand 1922 innerhalb der Georgischen Sowjetrepublik aus den von Osseten besiedelten Teilen der ehemaligen Gouvernements Kutais und Tiflis und wurde 1990 aufgelöst. Getrennt durch das kaukasische Hochgebirge leben Osseten in dem 1924 eingerichteten und zur RSFSR gehörenden Nordossetischen Autonomen Gebiet, das 1936 den höheren Status einer ASSR erhielt und jetzt als Republik Nordossetien Subjekt der Russischen Föderation ist. Das 1923 gegründete und zwischen Aserbaidschan und Armenien umstrittene Autonome Gebiet Berg-Karabach wurde 1991 aufgelöst. Damals hob der Oberste Sowjet der Aserbaidschanischen Republik seinen Autonomiestatus auf und unterstellte es direkt den 185
Gecharkunik, Gebiet zentralen Behörden in Baku. Das Autonome Gebiet Bergbadachschan besteht unverändert seit 1925 innerhalb Tadschikistans. Die Proklamation einer Autonomen Republik Badachschan durch das lokale Parlament im Dezember 1991 wurde von der tadschikischen Zentralregierung nicht anerkannt. Mit dem Gesetz vom 9.1.1957 über die Wiedererrichtung der während des Zweiten Weltkrieges wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht aufgelösten nationalen Autonomien war die Kalmückische ASSR nicht gleich wieder gebildet worden. Zunächst bestand erneut bis zum Juli 1958 ein Kalmückisches Autonomes Gebiet im Rahmen der Region Stawropol (Stavropol'). Das Territorium des Karatschaiischen Autonomen Gebietes war nach der Deportation seiner Bewohner 1943 auf die Regionen Stawropol, Krasnodar und die Georgische SSR verteilt worden. Statt des liquidierten Gebietes wurde nach der politischen Rehabilitierung am 9.1.1957 erneut ein vereinigtes KaratschaiischTscherkessisches Autonomes Gebiet geschaffen. Das ehemalige russische Protektorat Urjanchai (Urjanchaj), seit 1921 der sowjetische Satellitenstaat Tannu Tuwa, wurde erst 1944 als Tuwinisches Autonomes Gebiet in die UdSSR eingegliedert. Von den in der russischen Sowjetrepublik noch gebliebenen fünf Autonomen Gebieten wurden vier (der Adyge, Chakassen, Karatschai-Tscherkessen und des Berg-Altai) mit Gesetzen der RSFSR vom 3.7.1991 zunächst in Sozialistische Sowjetrepubliken innerhalb Rußlands umgewandelt. Im Oktober 1991 stimmte auch der Gebietssowjet in Birobidschan llir eine Statuserhöhung des Jüdischen Autonomen Gebietes durch Umwandlung in eine Autonome Sozialistische Sowjetrepublik. Diese einseitige Aufwertung des Status fand jedoch in Moskau keine Unterstützung. Nach der im Dezember 1990 erfolgten Ausgliederung aller autonomen Gebiete der RSFSR aus den Regionen erklärte der Oberste Sowjet der RSFSR in einer Deklaration vom Oktober 1991 das Jüdische Autonome Gebiet zu einem gleichberechtigten Subjekt der Russischen Föderation.
Gebietsvereinigungen
(russ. oblastnye ob-edinenija) —•
Gebiet,
administratives
Gecharkunik, Gebiet (armen. Geharkhunikhi marz, russ. Gecharkunikskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: 1.12.1995 Zentrum: Stadt Gawar (Gavar) Geharkhunikhi marz —* Gecharkunik, Gebiet Gelsingfors, Stadt (russ. Gel'singfors,
finn. Helsinki, schwed. Helsingfors) 1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Njuland, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich 1819-7.11.1917: Hauptstadt des Finnländischen Generalgouvernements, Russisches Reich 1819-15.3.1917: Hauptstadt des Großlurstentums Finnland, Russisches Reich
1812 verfügte Zar Aleksandr I., daß Gelsingfors anstelle von Abo (Turku) Verwaltungszentrum des Großlurstentums und damit auch des Generalgouvernements wird. Der Umzug war aber erst abgeschlossen, als 1819 die Residenz des Generalgouverneurs und der Senat hierher verlegt wurden. Bis dahin war Abo noch faktisch Hauptstadt.
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Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
(russ. Sodruzestvo
Nezavisimych Gosudarstv, SNG) Die Mitgliedsstaaten der GUS Russische Föderation seit 8.12.1991 Ukraine seit 8.12.1991 Republik Weißrußland seit 8.12.1991 Republik Armenien seit 21.12.1991 Aserbaidschanische Republik 21.12.1991-1.8.1992 und seit 24.9.1993 Republik Kasachstan seit 21.12.1991 Kirgisische Republik seit 21.12.1991 Republik Moldau 21.12.1991-1.8.1992 und seit 8.4.1994 Republik Tadschikistan seit 21.12.1991 Turkmenistan seit 21.12.1991 Republik Usbekistan seit 21.12.1991 Georgien (bis 24.8.1995 Republik Georgien) seit 9.12.1993 Anfang Dezember 1991 trafen sich die Präsidenten der drei slawischen Unionsrepubliken in Weißrußland und unterzeichneten am 8.12. die Bjelowescher Abkommen (russ. Belovezskie soglasenija) zur Auflösung der UdSSR und der Gründung der GUS. Für ihr geheimes Treffen wählten sie den nördlich von Brest gelegenen Ort Wiskuli (Viskuli) in der Beloweschskaja puschtscha (russ. pusca=dichter Wald), die schon Jagdgebiet der Zaren war, 1940 unter Naturschutz gestellt wurde und seit 1991 Nationalpark Weißruß lands ist. Benannt wurde diese Naturlandschaft nach der heute auf polnischer Seite befindlichen Ortschaft Bialowieza, früher russisch Belowesch (Belovez). In einer Erklärung von Minsk vom gleichen Tage gaben die Staatsoberhäupter Rußlands, der Ukraine und Weißrußlands bekannt, daß die Gründerstaaten der UdSSR nach dem Scheitern der Verhandlungen zu einem neuen Unionsvertrag ein trilaterales Abkommen über die Bildung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten unterzeichnet haben. Zugleich konstatierten sie, daß die Sowjetunion als Subjekt des Völkerrechts und geopolitische Realität ihre Existenz beendet. Der Beitritt zur Gemeinschaft war für alle anderen Mitgliedsländer der UdSSR offen. Am 21.12.1991 wurden auf einer Gipfelkonferenz in Alma-Ata (kasach. Almaty) weitere acht Unionsrepubliken in die GUS aufgenommen: Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisien, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. In der damaligen kasachischen Hauptstadt unterzeichneten die nunmehr 11 Gründerstaaten der GUS eine gemeinsame Erklärung, in welcher festgestellt wurde, daß die UdSSR mit der Bildung der neuen Staatengemeinschaft ihre Existenz beendet. Diese Vereinbarung bedeutete das faktische Ende der Sowjetunion, auch wenn sie noch formell bis zum 25.12.1991 weiterbestand. Die drei baltischen Staaten und Georgien waren der GUS nicht beigetreten. Da die Parlamente in Baku und Chi§inäu bis Mitte 1992 die Gründungsdokumente der GUS noch nicht ratifiziert hatten, besaßen die Vertreter Aserbaidschans und der Moldaurepublik in der Gemeinschaft nicht die entsprechenden Vollmachten. Auf Beschluß des Rates der Staatsoberhäupter der GUS durften sie deshalb seit dem 1.8.1992 an den Sitzungen der Gemeinschaftsorgane nicht mehr aktiv, sondern nur noch mit Beobachterstatus teilnehmen. Indem russische Politiker die anderen 14 Nachfolgestaaten der Sowjetunion als „nahes Ausland" (russ. bliznee zarubez'e) bezeichneten, brachten sie damit zum Ausdruck, daß Rußland auch nach dem Zerfall der UdSSR und trotz der Anerkennung der Unabhängigkeit dieser Länder zu den früheren Unionsrepubliken ein besonderes Verhältnis hat und auf ihren Territorien geopolitische Interessen und Ziele verfolgt. Wirtschaftliche Abhängigkeit,
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Generalgouvernement militärische Druckmittel und die Einmischung in interethnische Konflikte gaben Moskau die Möglichkeit zu einer engeren Anbindung des sogenannten „nahen Auslands" an Rußland. In diesem Zusammenhang steht auch die von Rußland forcierte Einbindung der ehemaligen Sowjetrepubliken in die GUS-Strukturen. Zum Wiedereintritt Aserbaidschans in die GUS kam es am 24.9.1993, nachdem Moskau in Verbindung mit dem Karabachkonflikt und aserbaidschanischen Erdölprojekten mit westlichen Firmen politischen Druck ausgeübt hatte. Auch die Republik Moldau wurde im gleichen Jahr zum Wiederbeitritt gezwungen, da Moskau seine wirtschaftlichen Einflußmöglichkeiten, insbesondere die Abhängigkeit von russischen Energie- und Rohstofflieferungen, benützt hatte. Auf dem GUS-Gipfel vom 24.9.1993 trat die Republik der Wirtschaftsunion bei und unterzeichnete mehrere politische Konventionen. Das neugewählte moldauische Parlament ratifizierte schließlich am 8.4.1994 den GUS-Vertrag. Die Mitgliedschaft der Moldau beschränkte sich aber hauptsächlich auf den wirtschaftlichen Bereich, da eine Militärallianz im Rahmen der Gemeinschaft abgelehnt wurde. 1993 sah sich auch Georgien gezwungen, der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten beizutreten, denn Rußland hatte in den innergeorgischen Konflikten zeitweise die abtrünnige Provinz Abchasien unterstützt. Nach der Paraphierung einer Reihe von Dokumenten der Gemeinschaft am 9.12.1993 ratifizierte das Parlament in Tiflis am 1.3.1994 die GUS-Gründungsakte. Die GUS ist ein lockerer Staatenbund souveräner Republiken mit russischer Dominanz ohne eigenständige Staatlichkeit und supranationale Vollmachten. Ihre 11 mehr oder weniger von Rußland abhängigen Nachfolgestaaten der aufgelösten Sowjetunion betrachten die GUS als eine Gemeinschaft fur eine begrenzte Zusammenarbeit, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiete. Leitungsorgane der GUS befinden sich in Sankt Petersburg und Minsk.
G m c e f e h e r i — * G j a n d s c h a , Stadt
Generalgouvernement
(russ. general-gubernatorstvo)
Generalgouvernements gab es in Rußland seit der Gouvernementsreform Katharinas II. vom Jahre 1775. Das Amt des Generalgouverneurs war jedoch schon vorher als Ehrentitel eingeführt worden, der sich von der Stellung eines Gouverneurs nicht unterschied. So wurde zum Beispiel das Gouvernement Moskau seit seiner Gründung im Jahre 1708 von einem Generalgouverneur verwaltet. Die letzten dieser größten Verwaltungseinheiten im Russischen Reich wurden 1917 aufgelöst. Sie bestanden in der Regel aus mehreren benachbarten Gouvernements oder Gebieten, konnten aber auch nur aus einem Gouvernement gebildet werden. Die Generalgouvernements befanden sich meist in den Randgebieten des Reiches, die aus militärischen Gründen oder wegen anderer Gesichtspunkte eine straffere Organisation der Verwaltung mit erweiterten Kompetenzen erforderten. Zuletzt waren von 101 Gouvernements, Gebieten und Kreisen 36 in acht Generalgouvernements zusammengefaßt, allerdings war im Kaukasus die Bezeichnung Statthalterschaft (russ. namestnicestvo) beibehalten worden. Für zwei Generalgouvernements war im zaristischen Rußland als Synonym auch offiziell der Terminus „kraj" im Sinne von Grenzmark gebräuchlich (Kaukasische Grenzmark 1883-1905, Turkestanische Grenzmark 1886-1917). Andere Generalgouvernements wurden nur halboffiziell kraj genannt. Die letzten Generalgouvernements waren folgende: Amur-Generalgouvernement 1884-November 1917 (bestand zuletzt aus vier Gebieten) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Chabarowsk (Chabarovsk), das bis 1893 Chabarowka (Chabarovka) hieß.
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Georgien Finnländisches Generalgouvernement 1808-Dezember 1917 (umfaßte zuletzt acht Gouvernements) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Abo (Turku) (1808-1819) und Gelsingfors (Gel'singfors, Helsinki) (1819-7.11.1917). Generalgouvernement Irkutsk 1887-November 1917 (bestand vor der Auflösung aus zwei Gouvernements und zwei Gebieten) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Irkutsk. Kaukasische Statthalterschaft 1844-1883 und 1905-22.4.1917 (zu ihrem Bestände gehörten zuletzt sechs Gouvernements, fünf Gebiete und zwei Kreise) Die Residenz des Statthalters befand sich in Tiflis (Tbilisi). Generalgouvernement Moskau 1775-November 1917 (bestand nur aus dem Gouvernement Moskau) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Moskau. Steppen-Generalgouvernement 1882-November 1917 (umfaßte zuletzt zwei Gebiete) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Omsk. Generalgouvernement Turkestan (Grenzmark Turkestan) 1867-20.4.1917 (In Turkestan waren zuletzt fünf Gebiete zusammengefaßt.) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Taschkent (Taskent). Generalgouvernement Warschau 1874-März 1917 (umfaßte zuletzt die neun polnischen Gouvernements) Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Warschau.
Georgien
(georgisch sakartwelo, russ. Gruzija)
Georgische Demokratische Republik (georgisch sakartwelos demokratiuli respublika) proklamiert: 26.5.1918 aufgelöst: 25.2.1921 Georgische Sozialistische Sowjetrepublik, Georgische SSR(russ. Gruzinskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Gruzinskaja SSR) proklamiert: 11.2.1921 konstituiert: 25.2.1921 am 14.11.1990 umbenannt in Republik Georgien Republik Georgien (georgisch sakartwelos respublika, russ. Respublika Gruzija) seit 24.8.1995 neuer Staatsname Georgien Georgien Hauptstadt: Tbilisi (Tiflis) im Russischen bis 17.8.1936 Tiflis, danach Tbilisi Gliedstaat der UdSSR: im Bestände der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik 30.12.1922-5.12.1936 direkt: 5.12.1936-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 9.12.1993
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Georgien Territoriale Einheiten in der Georgischen Demokratischen Republik, der Georgischen SSR, der Republik Georgien und Georgien Kreis Suchum (Suchumi) 26.5.1918-4.3.1921 Kreis Ardagan, Gebiet Kars April 1919-Februar 1921 Kreis Olty (Ol'ty), Gebiet Kars April 1919-Juli 1919 Kreis Artwin (Artvin), Gebiet Batum (Batumi) Juli 1920-Februar 1921 Kreis Batum (Batumi), Gebiet Batum Juli 1920-Februar 1921 und 25.2.1921-8.3.1921 Gebiet Batum Juli 1920-Februar 1921, 25.2.1921-8.3.1921 und 21.4.1921-16.7.1921 Gouvernement Batum 8.3.1921-21.4.1921 Gouvernement Kutais 8.3.1921-21.4.1921 Gouvernement Tiflis 8.3.1921 -21.4.1921 Adscharische ASSR 16.7.1921-Dezember 1990 Adscharische Autonome Republik seit Dezember 1990 Abchasische SSR 4.3.1921-19.2.1931 Abchasische ASSR 19.2.1931 -23.7.1992 Autonome Republik Abchasien seit 23.7.1992 Südossetisches Autonomes Gebiet 20.4.1922-11.12.1990 Gebiet Kutaissi 5.11.1951 -23.4.1953 Gebiet Tbilisi 5.11.1951 -23.4.1953 Kreis Achalzich (Achalcich) 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Gori 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Kachetien 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Kutais 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Poti 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Tiflis 11.5.1929-Herbst 1930 Kreis Gurien seit 1995 Kreis Imeretien seit 1995 Kreis Kachetien seit 1995 Kreis Kwemo Kartli seit 1995 Kreis Mzcheta-Mtianeti seit 1995 Kreis Ratscha-Letschkumi und Kwemo Swaneti seit 1995 Kreis Samegrelo-Semo Swaneti seit 1995 Kreis Samzche-Dschawacheti seit 1995 Kreis Schida Kartli seit 1995 Nach dem Zerfall der Transkaukasischen Demokratischen Föderativen Republik am 26.5.1918 wurde am gleichen Tage in Tiflis (Tbilisi) die Georgische Demokratische Republik proklamiert. Sie bestand zuerst aus den ehemaligen Gouvernements Tiflis und Kutaisi sowie dem Kreis Suchumi. Im Frieden von Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) (3.3.1918) hatte das Osmanische Reich die im russisch-türkischen Krieg von 1877/1878 verlorengegangenen Gebiete Kars und Batum zurückerhalten und bis zum April wieder besetzt. Die Türkei begnügte sich aber nicht mit diesen territorialen Gewinnen, da sie weitergehende Ziele verfolgte. Die türkischen Pläne sahen nach der Eroberung Georgiens und Armeniens die Einnahme von Baku vor. Im Gegensatz zu Armenien konnte Georgien 1918 aber eine türkische Invasion abwehren, indem es sich mit einem Vertrag vom 28.5.1918 unter den Schutz des Deutschen Reiches begab und vor dem Eintreffen der ersten deutschen Truppen in Tiflis noch territoriale Zugeständnisse machte. Im Batumer Vertrag vom 4.6.1918 mußte die georgische Delegation der Abtretung des ganzen Landkreises Achalkalaki und eines Teils des Landkreises Achalziche (Achalciche) an die Türkei zustimmen sowie das schon im April besetzte Gebiet Batumi als türkisches
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Georgien Territorium anerkennen. Deutschland kam die Rolle als Schutzmacht Georgiens sehr gelegen, da es wegen des eigenmächtigen Vordringens der osmanischen Truppen im Kaukasus seine Interessen gefährdet sah, was zu erheblichen Spannungen zwischen Berlin und Istanbul gefuhrt hatte. Die ersten deutschen Verbände gingen am 25.5.1918 im georgischen Schwarzmeerhafen Poti an Land. Die deutschen Truppen verteilten sich auf verschiedene Garnisonen im Lande und erreichten Tiflis am 10.6.1918. Das deutsche Protektorat, welches Georgien auch vor einer von Moskau gelenkten Bolschewisierung schützen sollte, dauerte bis zur Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg. Im Waffenstillstand mit der Entente in Compiegne (11.11.1918) mußte Deutschland auf den Friedensvertrag von BrestLitowsk verzichten und sich verpflichten, alle seine Truppen im Osten hinter die Grenzen von 1914 zurückzuziehen. Zwei Tage später annullierte auch Sowjetrußland den Brester Vertrag. Am 26.12.1918 verließen die letzten deutschen Einheiten über Poti die Republik Georgien. Nach der Kapitulation des Deutschen und Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg wurde Großbritannien im November 1918 die dominierende Militärmacht im Transkaukasus. In den Hafen von Batumi liefen die ersten britischen Kriegsschiffe am 16.12.1918 ein. Im Januar 1919 hatten die Engländer bereits das Gebiet Batumi besetzt. Im März wurde das Gebiet Kars vorläufiges britisches Mandatsterritorium. Bevor die Briten im August 1919 begannen, ihr militärisches Engagement in dieser Region wieder abzubauen, übergaben sie ehemals türkisch besetzte Gebiete in die Verwaltungshoheit der Georgischen Demokratischen Republik. Der Kreis Ardagan des Gebietes Kars wurde im April 1919 von georgischen Truppen besetzt. Im April 1919 wurde auch der Kreis Olty (Ol'ty) des gleichen Gebietes Bestandteil Georgiens, aber im Juli 1919 mit Zustimmung der Protektionsmacht wieder geräumt und von armenischen Truppen besetzt. Nach dem Abzug der türkischen Besatzungstruppen hatte Georgien schon den Landkreis Achalkalaki und den abgetretenen Teil des Landkreises Achalziche zurückerhalten. Das Gebiet Batum mit den Kreisen Batum und Artwin (Artvin) wurde erst beim Abzug der letzten britischen Einheiten im Juli 1920 übergeben. Als letzte der drei unabhängigen transkaukasischen Republiken wurde Georgien sowjetisiert. Obwohl Sowjetrußland in einem am 7.5.1920 in Moskau unterzeichneten Friedensvertrag die Unabhängigkeit der Republik Georgien anerkannt hatte, proklamierte ein Revolutionskomitee der Bolschewiken am 11.2.1921 eine Georgische SSR, drangen im gleichen Monat Einheiten der Roten Armee in das Land ein und stürzten am 25.2.1921 in Tiflis die menschewistische Regierung. Seitdem war Georgien eine Sozialistische Sowjetrepublik. Im Laufe des März kamen auch Abchasien, Südossetien und Batum (Adscharien) unter sowjetische Kontrolle. Als die Türken während des Krieges gegen die Republik Armenien im Oktober 1920 in das Gebiet Kars einfielen, hatte Georgien fast alle seine Truppen aus den Kreisen Ardagan und Artwin zurückgezogen und am 6.11. seine Neutralität erklärt. Das Eindringen der Roten Armee in Georgien und die Proklamierung einer georgischen Sowjetrepublik durch ein Revolutionskomitee nahm die Türkei zum Anlaß, nach einem Ultimatum die Kreise Ardagan und Artwin zu okkupieren und am 11.3.1921 auch Batum einzunehmen. Inzwischen hatten sich Moskau und Ankara über eine Aufteilung Armeniens und Georgiens geeinigt. Im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 verpflichtete sich die Türkei, der Georgischen SSR die Suzeränität über den Hafen und die Stadt Batum sowie den nördlichen Teil des gleichnamigen Kreises abzutreten. Der südliche Teil des Kreises Batum und die Kreise Ardagan und Artwin blieben bei der Türkei. Für kurze Zeit waren auch die Landkreise Achalkalaki und Achalziche wieder türkisch besetzt, wurden aber im März 1921 ebenfalls geräumt. Da Ankara auf separaten Friedensverträgen mit den drei transkaukasischen Sowjetrepubliken bestand, wurde am 13.10.1921 in Kars ein Freundschaftsvertrag zwischen Armenien, Aserbaidschan und Georgien (als einem 191
Georgien Verhandlungspartner) und der Türkei geschlossen, der den Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 bestätigte. Die Georgische SSR umfaßte das ehemalige Gouvernement Tiflis (ohne den südlichen Teil des Landkreises Bortschalo/Borcalo), das ehemalige Gouvernement Kutais, den Kreis Suchum und den Kreis Batum (ohne den südlichen Teil). 1923 bestand sie in administrativer Hinsicht aus der Abchasischen Sozialistischen Sowjetrepublik (gebildet am 4.3.1921 aus dem Kreis Suchum), der Adscharischen ASSR (entstanden am 16.7.1921 aus dem bei Georgien verbliebenen Teil des Kreises Batum) und dem Südossetischen Autonomen Gebiet (eingerichtet am 20.4.1922 aus einem Teil des ehemaligen Gouvernements Kutais). Diese drei nationalen Territorien waren in Landkreise unterteilt. Den größten Teil Sowjetgeorgiens bildeten 17 Landkreise, die dem Zentrum direkt unterstellt waren. In der Georgischen Demokratischen Republik wurde mit Ausnahme der Gouvernements die vorrevolutionäre administrativ-territoriale Einteilung beibehalten. Erst die Kommunisten hatten am 8.3.1921 die Gouvernementseinteilung wieder eingeführt, am 21.4.1921 aber schon wieder abgeschafft. In dieser kurzen Zeit gab es die drei Gouvernements Batum, Kutais und Tiflis. Mit einer Verordnung vom 11.5.1929 beschloß der 5. Transkaukasische Sowjetkongreß, die Georgische Sowjetrepublik nach dem dreistufigen System Kreis-RayonDorfsowjet zu rayonieren. Danach wurden statt der Landkreise und ihrer Untereinheiten sechs in Rayons unterteilte administrative Kreise geschaffen. In der Abchasischen SSR, der Adscharischen ASSR und dem Südossetischen Autonomen Gebiet erfolgte gleichzeitig wegen der kleineren Territorien nur die Rayoneinteilung. Damit begann auch in Georgien die Rayonierung nach den neuen Prinzipien. Nach der unionsweiten Auflösung der Kreise am 23.7.1930 war die SSR Georgien im Herbst 1930 zunächst in 60 Rayons aufgeteilt. Größere Verwaltungseinheiten wurden erst wieder in den 50er Jahren mit der Bildung der Gebiete Kutaissi und Tiflis (1951-1953) geschaffen. Die Georgische SSR bildete zusammen mit der Armenischen und Aserbaidschanischen SSR vom 12.3.1922 bis zum 13.12.1922 die Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens und vom 13.12.1922 bis zum 5.12.1936 die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowj etrepublik. Letztere war vom 30.12.1922 bis zu ihrer Auflösung am 5.12.1936 Teil der UdSSR. Mit Inkrafttreten der Sowjetverfassung vom 5.12.1936 wurde die Georgische SSR direkter Mitgliedsstaat der Sowjetunion. Mit einem Gesetz des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR vom 17.8.1936 wurde die Transkription georgischer Städte im Russischen neu geregelt. Im Rahmen dieser Georgisierung georgischer Ortsnamen in der russischen Sprache ergaben sich u.a. folgende neue Schreibungen: Achalziche, Batumi, Kutaissi, Staliniri, Suchumi,Tbilisi und Zchinwali statt Achalzich, Batum, Kutais, Stalinir, Suchum, Tiflis und Zchinwal. Das hinzugelugte „i" ist das Kennzeichen des georgischen Nominativs. 1943 und 1944 wurden einige Siedlungsgebiete der während des Zweiten Weltkrieges deportierten Balkaren, Inguschen, Karatschaier und Tschetschenen der Georgischen SSR eingegliedert. Sie verblieben bei der Unionsrepublik bis zur Wiederherstellung der damals aufgelösten nationalen Gebietseinheiten im Januar 1957. Mit der Souveränitätserklärung der Georgischen SSR vom 9.3.1990 wurde der Vorrang der Republikgesetzgebung vor den Gesetzen der UdSSR proklamiert und am 14.11.1990 folgte die Verurteilung der Aggression und Annexion durch Sowjetrußland im Jahre 1921 und die Umbenennung der Sowjetrepublik in „Republik Georgien". Schon vor dem gescheiterten Putschversuch in Moskau erklärte Georgien am 9.4.1991 auf der Grundlage der Unabhängigkeitserklärung vom 26.5.1918 die Wiederherstellung seiner staatlichen Unabhängigkeit, die es 1921 mit dem Eindringen der Roten Armee verloren hatte. Die Republik blieb Gliedstaat der UdSSR bis zum 21.12.1991, als die Gründerstaaten der GUS
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Georgijewsk, Stadt konstatierten, daß die Sowjetunion ihre Existenz beendet hat. Außer den drei baltischen Staaten war auch Georgien im Dezember 1991 nicht der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten beigetreten. Durch Unterstützung des abtrünnigen Abchasiens übte Moskau auf Tiflis Druck aus und erzwang den Eintritt Georgiens in die GUS. Nach der Paraphierung einer Reihe von Dokumenten der Gemeinschaft am 9.12.1993 ratifizierte das Parlament in Tiflis am 1.3.1994 den GUS-Vertrag. Mit der Verabschiedung der neuen georgischen Verfassung vom 24.8.1995 wurde der Staatsname in „Georgien" geändert, die Form des politischen Systems des Landes wird aber als demokratische Republik bezeichnet. Ganz Georgien ist wie in sowjetischer Zeit in ländliche Rayons unterteilt. Von diesen gegenwärtig 64 Rayons wurden 55 im Jahre 1995 in neun meist nach historischen Provinzen benannten größeren Verwaltungseinheiten vereinigt. Sie umfassen das georgische Kernland und das Territorium der am 11.12.1990 durch die Regierung in Tiflis (Tbilisi) aufgelösten Südossetischen Autonomen Gebietes,das sich einseitig zu einer Sowjetrepublik im Rahmen der UdSSR erklärt hatte. Die Hauptstadt Tiflis ist eine von fünf republikunmittelbaren Städten. Die neun Kreise (georgisch im Singular mkhare, im Plural mkharebi) als Zwischenglieder im Verwaltungsapparat sind nur ein Provisorium, da die georgische Zentralregierung zur Zeit in den abtrünnigen Teilgebieten Abchasien und Südossetien nicht die Hoheitsgewalt ausübt. Außer dem separatistischen Abchasien wurde auch Adscharien, das seit Mai 2004 der georgischen Präsidialverwaltung unterstellt ist, bei der vorläufigen territorialen Neugliederung nicht einbezogen. Südossetien bildet den nördlichen Teil des Kreises Schida Kartli (=InnerKartli) mit der Stadt Gori als Kreiszentrum. Artikel 2 der georgischen Verfassung vom 24.8.1995 sieht vor, daß der territoriale Staatsaufbau Georgiens erst nach der Wiederherstellung der zentralen Staatsgewalt auf dem gesamten Territorium des Landes durch ein Verfassungsgesetz bestimmt wird.
Georgien, Republik —• Georgien G e o r g i j e w s k , K r e i s (russ. Georgievskij okrug), Gouvernement Terek, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
4.4.1921 27.4.1923 Stadt Georgijewsk (Georgievsk)
G e o r g i j e w s k , S t a d t (russ. gorod Georgievsk) 4.4.1921-1921: Hauptstadt des Gouvernements Terek, RSFSR 4.4.1921-27.4.1923: Zentrum des Kreises Georgijewsk, Gouvernement Terek, RSFSR
Georgische Demokratische Republik —• Georgien Georgische SSR
Georgien
Gerza (Gerca) —• Hertza-Gebiet
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Giseldon, Kreis
Giseldon, Kreis (russ. Gizel'donskij okrug), Nordossetisches Autonomes
Gebiet,
Nordkaukasische Region (26.2.1925-17.1.1927), RSFSR gebildet: 1924 am 17.1.1927 umbenannt in Kreis Dsaudschikau (Dzaudzikau) und bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Archonskaja 1924-1926 Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) 1926-17.1.1927
Gissar, Kreis (russ. Gissarskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-15.8.1930) gebildet: Mitte 1929 aufgelöst: 15.8.1930 Zentrum: Stadt Gissar Gissar, Stadt (russ. gorod
Gissar)
Mitte 1929-15.8.1930: Zentrum des Kreises Gissar, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-15.8.1930)
Gjandscha, Gebiet (russ. Gjandzinskaja oblast'), Aserbaidschanische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
3.4.1952 23.4.1953 Stadt Kirowabad (Kirovabad)
Die Stadt Gjandscha hieß vom 5.3.1935 bis zum 30.12.1989 Kirowabad. Das Gebiet wurde aber nicht nach dem damaligen Hauptort benannt.
Gjandscha, Gouvernement (russ. Gjandzinskaja gubernija), Aserbaidschanische Demokratische Republik (30.7.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920-Mitte Mai 1920) am 30.7.1918 umbenannt aus Gouvernement Jelisawetpol (ElizavetpoP) aufgelöst: Mitte Mai 1920 Hauptstadt: Gjandscha (Gjandza)
Gjandscha, Kreis (russ. Gjandzinskij okrug), Aserbaidschanische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
8.4.1929 8.8.1930 Stadt Gjandscha (Gjandza)
Gjandscha, Stadt (aserbaidsch. Gsnca
§ahari, russ. gorod Gjandza) 1804-30.7.1918 Stadt Jelisawetpol (ElizavetpoF) 30.7.1918-5.3.1935 Stadt Gjandscha 5.3.1935-30.12.1989 Stadt Kirowabad (Kirovabad)
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Gomel, Gebiet seit 30.12.1989 wieder Stadt Gjandscha Die Stadt Jelisawetpol wurde 1918 in Gjandscha umbenannt (auch Gandscha), hieß dann Kirowabad und erhielt 1989 ihren rein turksprachigen Namen, den sie schon bis 1804 hatte. 16.6.1918-17.9.1918: Hauptstadt der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik 30.7.1918-Mitte Mai 1920: Hauptstadt des Gouvernements Gjandscha, Aserbaidschanische Demokratische Republik (30.7.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920Mitte Mai 1920) 8.4.1929-8.8.1930: Zentrum des Kreises Gjandscha, Aserbaidschanische SSR
Gjumri, kaghak —• G j u m r i , Stadt
Gjumri, Stadt (armen, kaghak Gjumri, russ. gorod Gjumri) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Schirak (Sirak), Republik Armenien Die Stadt hieß von 1840 bis 1924 Aleksandropol (AleksandropoF), von 1924 bis 1991 Leninakan, von 1991 bis 1992 Kumairi. Ihren jetzigen historischen Namen Gjumri erhielt sie offiziell am 13.3.1992.
Glasow, Stadt (russ. gorod
Glazow)
4.11.1920-10.6.1921: Zentrum des Wotjakischen Autonomen Gebietes, RSFSR Am 10.6.1921 wurde das Verwaltungszentrum des autonomen Gebietes in die Stadt Ischewsk (Izevsk) verlegt.
Gluchow, Kreis (russ. Gluchovskij okrug), Ukrainische
SSR im August 1925 umbenannt aus Kreis Nowgorod-Sewerski (Novgorod-Severskij) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Gluchow (Gluchov)
Gluchow, Stadt (russ. gorod
Gluchov) August 1925-2.9.1930: Zentrum des Kreises Gluchow, Ukrainische SSR
Gomel, Gebiet (weißruss. Homel'skaja voblasc', russ. Gomel'skaja oblast'), Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Gomel (Gomel') Teile des am 8.1.1954 aufgelösten Gebietes Bobruisk (Bobrujsk) kamen zum Gebiet Gomel. Das ebenfalls am 8.1.1954 aufgelöste Gebiet Polesje (Poles'e) wurde vollständig dem Gebiet Gomel angegliedert.
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Gomel, Gouvernement G o m e l , G o u v e r n e m e n t (russ. Gomel'skaja gubernija), RSFSR gebildet: 11.7.1919 aufgelöst: 6.12.1926 Hauptstadt: Gomel (Gomel') Das Gouvernement Gomel wurde am 26.4.1919 innerhalb der RSFSR gebildet. Die offizielle Bestätigung erfolgte am 11.7.1919. Es entstand fast aus dem ganzen am 26.4.1919 aufgelösten Gouvernement Mogiljow (Mogilev) (aus neun von insgesamt 11 Landkreisen), vier Landkreisen des seit dem Oktober 1920 zur Ukrainischen SSR gehörenden Gouvernements Tschernigow (Cernigov) und einem Landkreis des Gouvernements Minsk. Am 3.3.1924 wurden Landkreise mit überwiegend weißrussischer Bevölkerung der Weißrussischen SSR angegliedert. Im Rahmen einer weiteren Vergrößerung der Weißrussischen SSR kamen am 6.12.1926 noch die weitgehend von Weißrussen besiedelten Landkreise Gomel und Retschiza (Recica) hinzu. Das Gouvernement wurde gleichzeitig aufgelöst und die restlichen drei Landkreise kamen zum Gouvernement Brjansk.
Gomel, Kreis (russ. Gomel'skij okrug), Weißrussische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
8.12.1926 26.7.1930 Stadt Gomel (Gomel')
Gomel, Stadt (weißruss. horad Hömel', russ. gorod Gomel') 11.7.1919-6.12.1926: Zentrum des Gouvernements Gomel, RSFSR 8.12.1926-26.7.1930: Zentrum des Kreises Gomel, Weißrussische SSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Gomel, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991)
gori, kalaki —• Gori, Stadt Gori, Kreis (russ. Gorijskij okrug), Georgische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
11.5.1929 Herbst 1930 Stadt Gori
Gori, Stadt (russ. gorod Gori) 11.5.1929-Herbst 1930: Zentrum des Kreises Gori, Georgische SSR
Gori, Stadt (georgisch kalaki gori, russ. gorod Gori) seit 1995: Zentrum des Kreises Schida Kartli, Georgien
Goris, Stadt (russ. gorod Goris) April 1929-Mitte 1930: Zentrum des Kreises Sangesur (Zangezur), Armenische SSR 196
Gouvernement
Gorki, Gebiet —• Nischni Nowgorod, Gebiet Gorki, Region —• Nischni Nowgorod, Gebiet Gorki, Stadt (russ. gorod Gor'kij) 7.10.1932-5.12.1936: Zentrum der Region Gorki, RSFSR 5.12.1936-22.10.1990: Zentrum des Gebietes Gorki, RSFSR Zu Ehren des in Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) geborenen Schriftstellers Maksim Gorki (1868-18.6.1936) wurde die Stadt am 7.10.1932 in Gorki umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 22.10.1990.
Gorno-Altaisk (russ. gorod Gorno-Altajsk) (hieß bis 7.1.1948 Oirot-Tura) 7.1.1948-3.7.1991: Zentrum des Autonomen Gebietes Berg-Altai, Region Altai (Altaj), RSFSR 3.7.1991-8.2.1992: Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Berg-Altai, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) 8.2.1992-7.5.1992: Hauptstadt der Republik Berg-Altai, Russische Föderation seit 7.5.1992: Hauptstadt der Republik Altai, Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Gorskaja ASSR —• Bergrepublik G o u v e r n e m e n t (russ. gubernija) Von 1917 bis 1929 bestehende Gouvernements und andere territoriale Einheiten mit dem Status von Gouvernements Abo-Bjorneborg (Abo-B'erneborg) 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Landkreis Ada 26.8.1920-19.6.1928, RSFSR Akmolinsk Ende 1920-15.8.1928, RSFSR Aktjubinsk 28.5.1921-18.6.1928, RSFSR Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) 16.4.1920-23.3.1921 (umbenannt in Gouvernement Saporoschje/Zaporoz'e), Ukrainische SSR Altai (Altaj) 20.4.1917-25.5.1925, zuletzt RSFSR Amur (russ. Amurskaja gubernija) 6.4.1920-4.6.1926, Fernöstliche Republik, RSFSR Amur (russ. Priamurskaja gubernija) 1.1.1923-1.10.1923, RSFSR Archangelsk (Archangel'sk) 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Astrachan (Astrachan') 1717-1785,1796-21.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Baikal (russ. Pribajkal'skaja gubernija) 1.1.1923-3.10.1923, RSFSR Baku 1859-Mitte Mai 1920, Russisches Reich, zuletzt Aserbaidschanische SSR Batum 8.3.1921-21.4.1921, Georgische SSR Bessarabien 1873-15.12.1917, Russisches Reich, Rußland, danach Rumänien Brjansk 1.4.1920-14.1.1929, RSFSR
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Gouvernement Bukei (Bukej) 1.7.1917-6.6.1925, zuletzt RSFSR Charkow (Char'kov) 1835-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Cherson 1803-16.4.1920, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Cholm (poln. Chelm) 23.6.1912-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), Russisches Reich, danach Polen Donezk (Doneck) 16.4.1920-1.8.1925, Ukrainische SSR Gebiet des Don-Heeres 31.5.1918-20.3.1920, RSFSR Dschetysu (Dzetysu) 14.10.1924-3.9.1928, RSFSR Eriwan 1849-4.6.1918 (de facto), 29.11.1920 (de jure), Russisches Reich, danach Türkei und Armenien Estland 1783-2.2.1920 (de jure), Russisches Reich, Rußland, danach Estnische Republik Gjandscha (Gjandza) 30.7.1918-Mitte Mai 1920 (umbenannt aus dem Gouvernement Jelisawetpol/Elizavetpol'), Aserbaidschanische Demokratische Republik, Aserbaidschanische SSR Gomel (Gomel') 11.7.1919-6.12.1926, RSFSR Grodno 1801-18.3.1921, Russisches Reich, zuletzt Weißrussische SSR, danach Polen Stadt Grosny (Groznyj) mit den umliegenden Erdölfeldern 30.11.1922-13.2.1924, RSFSR Irkutsk 1764-28.6.1926, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Iwanowo-Wosnessensk (Ivanovo-Voznesensk) 20.6.1918-14.1.1929, RSFSR Jaroslawl (Jaroslavl') 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Jekaterinburg (Ekaterinburg) 15.7.1919-12.11.1923, RSFSR Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) 1802-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Jelisawetpol (Elizavetpol') 1868-30.7.1918 (umbenannt aus Gouvernement Gjandscha/ Gjandza), Russisches Reich, zuletzt Aserbaidschanische Demokratische Republik Jenisseisk (Enisejsk) 1822-25.5.1925, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kaiisch (Kalis, poln. Kalisz) 1837-1844 und 1867-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Kaluga 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kamtschatka (Kamcatka) 6.4.1920-4.1.1926, Fernöstliche Republik, RSFSR Kasan (Kazan') 1708-1781, 1796-27.5.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kelzy (Kel'ce, poln. Kielce) 1844 und 1867-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure),Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Kiew (Kiev) 1708-1781, 1796-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Kostroma 1778-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kowno (Kovno) 1842-August 1919 (de facto), 12.7.1920 (de jure), Russisches Reich, zuletzt Republik Litauen Krementschug (Kremencug) 16.5.1920-21.10.1922, Ukrainische SSR Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernement 7.12.1920-13.2.1924, RSFSR Kuopio (finn. Kuopio) 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Kurland 1796-11.8.1920 (de jure), Russisches Reich, zuletzt Lettische Republik Kursk 1796-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kustanai (Kustanaj) 28.5.1921-14.9.1925, RSFSR Kutais 1846-1918, 8.3.1921-21.4.1921, Russisches Reich, zuletzt Georgische SSR Leningrad 26.1.1924-1.8.1927 (umbenannt aus Gouvernement Petrograd), RSFSR Livland 1796-2.2.1920 und 11.8.1920 (beides de jure), Russisches Reich, zuletzt Estnische und Lettische Republik Ljublin (poln. Lublin) 1837-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen
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Gouvernement Lomscha (Lomza, poln. Lomza) 1867-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Minsk 1793-1795, 1796-18.3.1921, Russisches Reich, zuletzt Weißrussische SSR Mogiljow (Mogilev) 1773-1778,1802-11.7.1919, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Moskau 1708-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Murmansk 13.6.1921-1.8.1927, RSFSR Nikolajew (Nikolaev) 16.4.1920-21.10.1921, zuletzt Ukrainische SSR Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) 1719-1779, 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Nowgorod (Novgorod) 1727-1776,1796-1.8.1927, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) 13.6.1921-25.5.1925, RSFSR Njuland 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Odessa 16.4.1920-1.8.1925, zuletzt Ukrainische SSR Olonez (Olonec) 1801-18.9.1922, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Omsk 27.8.1919-25.5.1925, RSFSR Orenburg 1796-22.9.1920, 28.5.1921-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj) 22.9.1920-28.5.1921, RSFSR Orjol (Orel) 1796-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Pensa (Penza) 1796-1797,1801 -14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Perm (Perm') 1796-12.11.1923, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Petrograd 31.8.1914-26.1.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR (umbenannt in Gouvernement Leningrad, 1708-1914 Gouvernement Sankt- Petersburg) Petrokow (Petrokov, poln. Piotrkow) 1867-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Plozk (Plock, poln. Plock) 1837-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Podolien 1796-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Poltawa (Poltava) 1802-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Primorje (Primor'e) 6.4.1920-4.1.1926, Fernöstliche Republik, RSFSR Pskow (Pskov) 1772-1777,1796-1.8.1927, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Radom (poln. Radom) 1867-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Rjasan (Rjazan') 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Rybinsk 3.2.1921-15.2.1923, RSFSR Kreis Sakataly (Zakataly) 1859-Mitte Mai 1920, Russisches Reich, zuletzt Aserbaidschanische SSR (Der Kreis war seit Anfang des 20. Jahrhunderts als selbständige administrative Einheit einem Gouvernement gleichgestellt.) Samara 1850-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Sankt-Michel (Sankt-MicheP) 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Saporoschje (Zaporoz'e) 23.3.1921-21.10.1922 (umbenannt aus dem Gouvernement Aleksandrowsk/Aleksandrovsk), Ukrainische SSR Saratow (Saratov) 1797-21.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Schwarzmeer-Gouvernement 1896-7.12.1920, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Semipalatinsk 11.12.1920-15.8.1928, RSFSR Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk) 24.7.1918-14.1.1929, RSFSR Simbirsk 1796-9.5.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR (umbenannt in Gouvernement Ulj anowsk/Ul 'j anovsk))
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Gouvernement Smolensk 1708-1713, 1775-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Stalingrad 10.4.1925-21.5.1928 (umbenannt aus dem Gouvernement Zarizyn/Caricyn), RSFSR Stawropol (Stavropol') 1847-13.2.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Kreis Suchum 1903-4.3.1921, Russisches Reich, zuletzt Georgische SSR Kosakenkreis Sunscha (Sunza) 7.7.1924-26.2.1925, RSFSR Suwalki (Suvalki, poln. Suwalki) 1867-März 1917 (de facto), de jure aufgelöst und als litauisches und polnisches Territorium anerkannt am 12.7.1920 und 18.3.1921, bis März 1917 Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich Syrdarja (Syrdar'ja) 14.10.1924-3.9.1928, RSFSR Tambow (Tambov) 1796-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Taurien 1802-18.10.1921, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Tawastgus (Tavastgus) 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Terek 4.4.1921-13.2.1924, RSFSR Tiflis 1849-1918, 8.3.1921-21.4.1921, Russisches Reich, zuletzt Georgische SSR Tjumen (Tjumen') 27.8.1919-12.11.1923 (umbenannt aus Gouvernement Tobolsk/Tobol'sk, RSFSR) Tobolsk (Tobol'sk) 1796-27.8.1919, Russisches Reich, zuletzt RSFSR (umbenannt in Gouvernement Tjumen/Tjumen') Tomsk 1804-25.5.1925, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Transbaikalien 6.4.1920-4.1.1926, Fernöstliche Republik, Gebiet Fernost, RSFSR Tscheljabinsk (Celjabinsk) 27.8.1919-12.11.1923, RSFSR Tscherepowez (Cerepovec) 10.6.1918-1.8.1927, RSFSR Tschernigow (Cernigov) 1796-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Tula 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Turgai (Turgaj) 28.5.1921-8.12.1921, RSFSR Twer (Tver') 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Ufa 1865-14.6.1922, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Uleaborg 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Uljanowsk (Ul'janovsk) 9.5.1924-14.5.1928 (umbenannt aus dem Gouvernement Simbirsk), RSFSR Uralsk (Ural'sk) 14.1.1924-15.8.1928, RSFSR Warschau 1837-März 1917 (de facto), 18.3.1921 (de jure), zuletzt Generalgouvernement Warschau, Russisches Reich, danach Polen Wasa (Vaza) 1811 -31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Wilna (Vil'na) 1795-1797, 1802-12.7.1920 (de jure), Russisches Reich, zuletzt als Bestandteil der Republik Litauen anerkannt Witebsk (Vitebsk) 1802-24.3.1924, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Wjatka (Vjatka) 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) 7.7.1924-26.2.1925, RSFSR Wladimir (Vladimir) 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Wolhynien 1796-1.8.1925, Russisches Reich, zuletzt Ukrainische SSR Wologda (Vologda) 1796-14.1.1929, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Woronesch (Voronez) 1725-1779, 1796-14.5.1928, Russisches Reich, zuletzt RSFSR Wyborg (Vyborg) 1744-1802, 1811-31.12.1917 (de facto), 14.10.1920 (de jure), Finnländisches Generalgouvernement (1811-1917), Russisches Reich, Rußland, danach Finnland Zarizyn (Caricyn) 29.3.1919-10.4.1925, RSFSR (umbenannt in Gouvernement Stalingrad)
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Gouvernement Das vorbolschewistische Rußland war Anfang 1917 in 101 größere Verwaltungseinheiten aufgeteilt: 78 Gouvernements (russ. gubernii), 21 Gebiete und zwei selbständige Kreise mit Gouvernementsstatus. Die Gouvernements waren als oberste administrativ-territoriale Einheit 1708 von Peter I. eingeführt worden. Zunächst wurden nur acht großflächige Gouvernements gebildet, aus welchen nach und nach neue ausgegliedert werden mußten. In der RSFSR und UdSSR bestanden Gouvernements bis zum Ende der administrativ-territorialen Reform von 1923-1929. Die Bezeichnung Gebiet (russ. oblast') erhielten seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in der Regel die neuangegliederten Territorien in den Grenzgebieten des Russischen Reiches und die Landesteile, in welchen sich die Heere der Don-, Terek- und Kubankosaken befanden. Die Gebiete entsprachen als territoriale Einheit den Gouvernements, wurden aber nach besonderen Verordnungen verwaltet. Im Unterschied zu den Gouvernements hatten sie keine Selbstverwaltungsorgane (städtische Duma=Stadtrat und Semstwo/Zemstvo= Landstände) und unterlagen einer Reihe anderer Beschränkungen. Dieser ungleiche Status wurde nach der Oktoberrevolution aufgehoben und viele Gebiete wurden in Gouvernements umgewandelt. Bis 1917 waren vor allem in den Randgebieten des russischen Imperiums benachbarte Gouvernements und Gebiete aus militärischen Gründen zu Generalgouvernements zusammengefaßt. Zuletzt waren von den 101 Gouvernements und Gebieten 34 Generalgouverneuren unterstellt. 24 der 1917 bestehenden 78 Gouvernements kamen zwischen 1917 und 1921 zunächst de facto und danach vertraglich zu den neuen unabhängigen Staaten Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Polen. Dagegen wurde die auf Beschluß einer Volksvertretung erfolgte Vereinigung des ehemaligen Gouvernements Bessarabien mit dem Königreich Rumänien im Jahre 1918 von Sowjetrußland nicht anerkannt. Obwohl Lenin schon vor der Revolution in verschiedenen Publikationen die zaristische Verwaltungseinteilung als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet hatte, sind die letzten Gouvernements in der Sowjetunion erst 1929 aufgelöst worden. In seinem 1913 erschienenen Artikel „Kritische Bemerkungen zur nationalen Frage" forderte er die Abschaffung der bestehenden administrativen Gliederung des Russischen Reiches und eine territoriale Neuordnung im Sinne seiner Ideologie. Das vorrevolutionäre dreistufige Verwaltungssystem Gouvernement-Landkreis-Amtsbezirk (russ. gubernija-uezd-volost') charakterisierte er als mittelalterlich, da es nicht einmal den Bedingungen und Interessen des Kapitalismus entsprach. Bei seiner Bildung waren nach seiner Ansicht nur polizeilich-administrative und fiskalisch-bürokratische Gesichtspunkte entscheidend. Nach der bolschewistischen Machtübernahme wurde das vom Zarenreich übernommene Gouvernementssystem beibehalten und erst nach mehr als einem Jahrzehnt endgültig abgeschafft. Eine grundlegende Reform war wegen des Bürgerkrieges und der alliierten Intervention noch nicht möglich und danach mußten erst die theoretischen Grundlagen für eine administrative Neueinteilung ausgearbeitet werden. Das Sowjetsystem wurde an die nach Lenin veraltete und schematische Verwaltungsgliederung angepaßt und Veränderungen und Korrekturen konnten vorerst nur in ihrem Rahmen vorgenommen werden. Das betraf die Bildung neuer Gouvernements sowie neuer Landkreise und Amtsbezirke durch Ausgliederung aus den bestehenden Verwaltungseinheiten, die Umwandlung von Gebieten in Gouvernements, die Schaffung sogenannter Gebietsvereinigungen aus Gruppen benachbarter Gouvernements, die Änderung der inneren Grenzen und der untergeordneten Verwaltungseinheiten, die Verlagerung lokaler Zentren in Orte mit einem industriellen Proletariat usw. Nachdem die Provisorische Regierung durch Verordnungen vom 20.4.1917 und 1.7.1917 die Gouvernements Altai (Altaj) und Bukei (Bukej) durch Ausgliederung aus den Gouvernements Tomsk und Astrachan (Astrachan') eingerichtet hatte, begann 1918 auch das
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Gouvernement bolschewistische Regime, die Zahl der Gouvernements, deren spätere Auflösung erklärtes Ziel war, zunächst noch zu erweitern. Zuerst erhielt das Gebiet des Don-Heeres am 31.5.1918 den Status eines Gouvernements. Dann folgte die Bildung der Gouvernements Tscherepowez (Cerepovec) (10.6.1918), Iwanowo-Wosnessensk (Ivanovo-Voznesensk) (20.6.1918) und Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk) (24.7.1918) jeweils aus Teilen der Gouvernements Nowgorod (Novgorod), Kostroma, Wladimir (Vladimir) und Wologda (Vologda). Die Verkleinerung, d.h. Dezentralisierung der Gouvernements wurde 1919 mit der Ausgliederung der Gouvernements Zarizyn (Caricyn), Gomel (Gomel'), Jekaterinburg (Ekaterinburg), Omsk und Tscheljabinsk (Celjabinsk) fortgesetzt. Die meisten Neugründungen erfolgten in den Jahren 1920-1923. Die Schaffung neuer Gouvernements dauerte bis 1924, als das Gouvernement Uralsk (Ural'sk) entstand (14.1.1924) und die Gebiete Dschetysu (Dzetysu) und Syrdarja (Syrdar'ja) in Gouvernements umgewandelt wurden (14.10.1924). Von 1917 bis 1924 wurden insgesamt 42 neue Gouvernements gebildet, teilweise durch Umwandlung aus Gebieten. In sowjetischer Zeit hatten auch vier andere territoriale Einheiten Gouvernementsstatus. Den Status eines Gouvernements erhielt als selbständige administrative Einheit 1920 der Landkreis Ada innerhalb der Kirgisischen/Kasachischen ASSR (RSFSR). Als besondere administrative Einheit im Bestände der RSFSR hatte die Stadt Grosny (Groznyj) mit den umliegenden Erdölfeldern von 1922 bis 1924 Gouvernementsstatus. Den gleichen Status hatte die von 1924 bis 1925 den zentralen Behörden der RSFSR direkt unterstellte Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) im Nordkaukasus. Als eine autonome administrative Einheit war von 1924 bis 1925 auch der Kosakenkreis Sunscha (Sunza) (Nordkaukasus) im Status einem Gouvernement gleichgestellt und somit direkt der Moskauer Zentrale unterstellt. Bei der Benennung der neugebildeten Gouvernements wurden auch geographische Namen aus der Zarenzeit übernommen: Jekaterinburg (benannt nach der Gattin Peters des Großen) und Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) (abgeleitet vom Vornamen eines zaristischen Generals). Andererseits wurden einige Gouvernements sogar nach Lenin und Stalin benannt: das Gouvernement Leningrad (vorher Petrograd) am 26.1.1924, das Gouvernement Uljanowsk (Ul'janovsk) (abgeleitet von Lenins Familiennamen Uljanow/Ul'janov) (vorher Simbirsk) am 9.5.1924 und das Gouvernement Stalingrad (vorher Zarizyn) am 10.4.1925. Mit Beginn der Rayonierung genannten territorial-administrativen Neuordnung im Jahre 1923 begann die schrittweise endgültige Abschaffung der Gouvernements in der Sowjetunion, die im Oktober 1929 abgeschlossen war. In dieser Zeit gab es in der RSFSR ein Nebeneinander von bereits „rayonierten" neuen Verwaltungseinheiten und der alten Gouvernementseinteilung. Die ersten vier Gouvernements wurden mit der Bildung des UralGebietes am 3.11.1923 aufgelöst. Am 13.2.1924 folgte das Südöstliche Gebiet, das im gleichen Jahr in die Nordkaukasische Region umgewandelt wurde. Aus weiteren Gouvernements entstanden danach die Regionen Sibirien (1925), Fernost (1926) und die Gebiete Leningrad (1927), Mittlere Wolga (Volga) und Untere Wolga sowie das Zentrale Schwarzerdegebiet (alle 1928). Gouvernements gab es in der Sowjetunion bis 1929 im europäischen Teil Rußlands in der zentralen, westlichen und nördlichen Region sowie im Wolgagebiet. Per Gesetz vom 14.1.1929 wurden die letzten noch bestehenden 16 Gouvernements mit der Bildung der Nördlichen Region, des Westlichen Gebietes, des Industriegebietes Iwanowo, des Zentralen Industriegebietes (Moskau) und des Gebietes Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) aufgelöst. Im Zuge der Reform der territorialen Verwaltungsgliederung wurden am 1.8.1925 die noch verbliebenen neun Gouvernements der Ukrainischen SSR wegen Übergangs zum dreistufigen System Rayon-Kreis: Zentrum aufgelöst. Die Einfuhrung zentralgeleiteter Kreise führte 1928 zur Auflösung der in der Kasachischen ASSR (RSFSR) noch bestehenden sieben Gouvernements.
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Grodno, Gouvernement Schon vor dem Prozeß der Rayonierung waren seit 1919 aus verschiedenen Gründen 23 Gouvernements aufgelöst worden und verloren ein Gebiet und zwei Kreise ihren Gouvernementsstatus. Zuerst wurde 1919 das Gouvernement Mogiljow (Mogilev) auf drei andere Gouvernements aufgeteilt. In der Aserbaidschanischen und Georgischen Sowjetrepublik wurde 1920 und 1921 die Gouvernementseinteilung abgeschafft. Einige Gouvernements wurden mit anderen vereinigt oder in neue aufgeteilt. Das Gebiet des DonHeeres war bis zur Umwandlung in das Don-Gebiet im Jahre 1920 einem Gouvernement gleichgestellt. Die Schaffung nationaler Gebietseinheiten führte zur Auflösung der Gouvernements Ufa und Kasan (Kazan') bei der Bildung der Baschkirischen (1919-1922) und Tatarischen (1920) ASSR. Aus dem verbliebenen Teil des Gouvernements Taurien entstand 1921 die ASSR der Krim und das 1922 aufgelöste Gouvernement Olonez (Olonec) kam teilweise zur Karelischen Arbeitskommune. Das kurzlebige Baikal-Gouvernement wurde 1923 zum großen Teil der Burjat-Mongolischen ASSR angegliedert. Der nicht an Polen abgetretene Teil des Gouvernements Minsk bildete 1921 die territoriale Grundlage der Weißrussischen SSR. Aus dem Kreis Suchum, einer selbständigen administrativen Einheit mit dem Status eines Gouvernements, entstand 1921 die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik. Bis zu seiner Auflösung im Jahre 1920 war auch der aserbaidschanische Kreis Sakataly (Zakataly) im Status einem Gouvernement gleichgestellt.
Grodno, Gebiet (weißruss. Hrodnenskaja voblasc', russ. Grodnenskaja oblast'), Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 20.9.1944 Zentrum: Stadt Grodno Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Baranowitschi (Baranovici) und Brest sowie aus sechs Rayons des gleichzeitig aufgelösten Gebietes Belostok. Nach der Auflösung des Gebietes Baranowitschi am 8.1.1954 kamen noch weitere sieben Rayons hinzu. Am 20.1.1960 wurde das Gebiet Grodno noch um einige Rayons des aufgelösten Gebietes Molodetschno (Molodecno) erweitert. Grodno, Gouvernement
(russ. Grodnenskaja gubernija)
gebildet: 1801 aufgelöst: 18.3.1921 Hauptstadt: Grodno 1801-1.1.1919 im Bestände des Russischen Reiches, Rußlands und der RSFSR 1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921 im Bestände der Weißrussischen SSR 27.2.1919-August 1919 im Bestände der Litauisch-Weißrussischen SSR (Litbel) Nach sowjetischen Angaben gehörte zur Litbel der größere Teil des Gouvernements, d.h. sechs von insgesamt neun Landkreisen. Ausgenommen waren die an der westlichen Grenze gelegenen Landkreise Belostok, Belsk (Bel'sk) und Sokolka. Seit dem 1.1.1919 gehörte das Gouvernement zu der erstmals proklamierten Weißrussischen SSR, die mit der am 16.12.1918 proklamierten Litauischen SSR am 27.2.1919 zur Litauisch-Weißrussischen SSR (Litbel) vereinigt wurde. Diese vereinigte Sowjetrepublik bestand aber nur bis zum August, als polnische Truppen einen großen Teil ihres Territoriums besetzt hatten. Nach der zeitweiligen Rückgewinnung der weißrussischen Gebiete im Verlaufe des sowjetisch polnischen Krieges von 1920 (25.4.-18.10.) wurde die Weißrussische SSR am 31.7.1920 in den Grenzen der Gouvernements Minsk und Grodno erneut proklamiert. Eine
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Grodno, Stadt polnische Gegenoffensive führte bis zum Oktober 1920 zur Besetzung des Gouvernements Grodno und von Teilen des Gouvernements Minsk. Entsprechend diesem Frontverlauf kam das Gouvernement Grodno im Rigaer Friedensvertrag vom 18.3.1921 zur Republik Polen und wurde auf mehrere Wojewodschaften aufgeteilt.
Grodno, Stadt (weißruss. horad Hrodna, russ. gorod
Grodno) 1801-18.3.1921: Zentrum des Gouvernements Grodno, Russisches Reich, Rußland, RSFSR (1801-1.1.1919), Weißrussische SSR (1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921), Litauisch-Weißrussische SSR (27.2.1919-August 1919) seit 20.9.1944: Zentrum des Gebietes Grodno, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991)
Grosny, Gebiet (russ. Groznenskaja oblast'),
RSFSR
gebildet: 22.3.1944 aufgelöst: 10.4.1957 Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj) Das Gebiet entstand nach der Deportation der Tschetschenen und Inguschen aus dem größten Teil ihrer am 7.3.1944 aufgelösten gemeinsamen ASSR. Das Gebietsterritorium wurde durch Teile der Dagestanischen ASSR und der Region Stawropol (Stavropol') ergänzt. Nach der Rehabilitierung der zwangsumgesiedelten Völker und der Wiedereinrichtung ihrer nationalen Gebietseinheiten wurden die 20 Rayons des aufgelösten Gebietes Grosny wieder auf die Tschetschenisch-Inguschische ASSR (seit 9.1.1957), die ASSR Dagestan und die Region Stawropol verteilt.
Grosny, Kreis (russ. Groznenskij okrug), Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR seit 1860 bis 20.1.1921 im Bestände des Gebietes Terek Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj) (1870-20.1.1921)
Grosny, Stadt (russ. gorod Groznyj), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991) 1870-20.1.1921: Zentrum des Kreises Grosny, Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR 20.1.1921-30.11.1922: Zentrum des Tschetschenischen Kreises, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 30.11.1922-15.1.1934: Zentrum des Tschetschenischen Autonomen Gebietes, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-15.1.1934), RSFSR 8.3.1926-11.2.1929: Zentrum des Kreises Aslambekowski (Aslambekovskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 15.1.1934-5.12.1936: Zentrum des Tschetschenisch-Inguschischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR 5.12.1936-7.3.1944 und 9.1.1957-27.11.1990: Hauptstadt der TschetschenischInguschischen ASSR, RSFSR 22.3.1944-10.4.1957: Zentrum des Gebietes Grosny, RSFSR
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Gunib, Kreis 27.11.1990-10.12.1992: Hauptstadt der Tschetschenisch-Inguschischen Republik, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 10.12.1992: Hauptstadt der Tschetschenischen Republik, Russische Föderation Grosny war am 30.11.1922 aus der Bergrepublik ausgesondert worden. Als Zentrum der Erdölgewinnung wurde die Stadt mit den Erdölfeldern in der Umgebung gleichzeitig zu einer selbständigen administrativen Einheit der RSFSR mit dem Status eines Gouvernements zusammengefaßt. Vom 13.2.1924 bis zum 1.4.1929 hatte sie den Status eines administrativen Kreises innerhalb des Südöstlichen Gebietes, das am 16.10.1924 in die Nordkaukasische Region umgewandelt wurde. Trotz ihres Sonderstatus war dieStadt auch Verwaltungsmittelpunkt des Tschetschenischen Autonomen Gebietes, wurde diesem aber erst am 1.4.1929 eingegliedert.
Glldermes, Kreis
(russ. Gudermesskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR gebildet: 30.11.1922 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Oisungur (Ojsungur) 30.11.1922-22.12.1928 Siedlung Gudermes 22.12.1928-30.9.1931 Das Zentrum wurde am 22.12.1928 von Oisungur nach Gudermes verlegt.
Gudermes, Siedlung
(russ. selenie Gudermes)
22.12.1928-30.9.1931: Zentrum des Kreises Gudermes, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR Gulistan, Stadt (usbek. Guliston sahri, russ. gorod Gulistan) 26.11.1963-6.9.1988 und seit 16.2.1990: Zentrum des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
Guliston sab ή Gunib, Dorf
Gulistan, Stadt
(russ. selo Gunib)
20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Gunib, Dagestanische ASSR, RSFSR
Gunib, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Gunibskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR 20.1.1921 1928 Dorf Gunib
Gur'ev fpilasy —• Gurjew, Stadt 205
Gurien, Kreis
Gur'ev oblysy —• Gurjew, Gurien, Kreis
Gebiet
(georgisch guriis mkhare, russ. Gurijskij okrug), Georgien
gebildet:
1995
Zentrum:
Stadt Osurgeti (Ozurgeti)
guriis mkhare —* Gurien, K r e i s Gurjew, Gebiet (kasach. Gur'ev oblysy, russ. Gur'evskaja oblast'),
Kasachische SSR, Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 15.1.1938 am 21.2.1992 umbenannt in Gebiet Atyrau Zentrum: Stadt Gurjew (Gur'ev) Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Westkasachstan. Im Rahmen einer Verkleinerung des Gebietes Gurjew war am 20.3.1973 das Gebiet Mangyschlak (Mangyslak) gebildet worden. Dieses wurde bei seiner Auflösung am 2.6.1988 wieder dem Gebiet Gurjew angegliedert und bei der Bildung des Gebietes Mangistau am 17.8.1990 wieder ausgegliedert. Mit der Umbenennung des Gebietes Gurjew in das Gebiet Atyrau wurde die von einem russischen Familiennamen abgeleitete Gebietsbezeichnung durch ein kasachisches Toponym ersetzt.
Gurjew, Kreis
(russ. Gur'evskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR (3.9.192817.12.1930 und 1.7.1933-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-15.1.1938), Gebiet Westkasachstan (1.7.1933-15.1.1938) gebildet: 3.9.1928 aufgelöst: 17.12.1930 erneut gebildet am 1.7.1933 aus einigen Rayons des Gebietes Westkasachstan erneut aufgelöst: 15.1.193 8 Zentrum: Stadt Gurjew (Gur'ev) Der Grund für die Wiedereinrichtung des Kreises trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 war offenbar die Abgelegenheit seines Territoriums. Er befand sich in einem verkehrsmäßig noch nicht erschlossenen Randgebiet, das vom Gebietszentrum aus schwer zu verwalten war. Die Stadt Gurjew war erst seit 1942 mit der Eisenbahn erreichbar.
Gurjew, Stadt (kasach.
Gur'ev ^alasy, russ. gorod Gur'ev)
3.9.1928-17.12.1930 und 1.7.1933-15.1.1938: Zentrum des Kreises Gurjew, Kasachische ASSR, RSFSR (3.9.1928-17.12.1930 und 1.7.1933-5.12.1936)), Kasachische SSR (5.12.1936-15.1.1938), Gebiet Westkasachstan (1.7.1933-15.1.1938) 15.1.1938-21.2.1992: Zentrum des Gebietes Gurjew, Kasachische SSR, Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Die Stadt Gurjew wurde am 21.2.1992 in die Stadt Atyrau umbenannt. Damit wurde der von einem russischen Familiennamen abgeleitete Stadtname durch ein kasachisches Toponym ersetzt.
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HTncejti. Stadt
GUS —• Gemeinschaft Unabhängiger Staaten Hajastani Hanrapetuthjun —• Armenien, Republik Herca —• Hertza-Gebiet Herfa
*Hertza-Gebiet
Hertza-Gebiet (ukr. Herca, russ. Gerca, rumän. Hejta), Österreich (1774-1867), Österreich-Ungarn (1867-1918), Königreich Rumänien (1918-28.6.1940), Gebiet Tschernowzy (Cernovcy) (seit 7.8.1940), Ukrainische SSR (2.8.1940-24.8.1991), Ukraine (seit 24.8.1991) Das südöstlich von Tschernowzy zwischen Sereth und Pruth gelegene Gebiet um die Stadt Hertza gehörte bis 1774 zum Fürstentum Moldau (rumän. Moldova) und danach zu Österreich und Österreich-Ungarn. 1918 wurde es zusammen mit der Bukowina von rumänischen Truppen besetzt und war seit der Verwaltungsreform vom 7.10.1925, mit welcher Rumänien administrativ in 71 Kreise (jude(e) aufgeteilt wurde, Teil des Kreises Dorohoi der Provinz Moldova. Obwohl im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 über die Aufteilung der Interessensphären und in den sowjetischen Ultimaten an Rumänien vom 26. und 27.6.1940 gar nicht erwähnt, wurde das Hertza-Gebiet am 28.6.1940 zusammen mit Bessarabien und der Nordbukowina von der Roten Armee okkupiert. Dieser an die Nordbukowina angrenzende Gebietsstreifen in der nordöstlichen Ecke der rumänischen Provinz Moldova, der niemals zum zaristischen Rußland gehört hatte, kam im Zuge einer willkürlich vorgenommenen Grenzberichtigung zum sowjetischen Machtbereich, da über ihn die direkte Eisenbahnverbindung von Kischinjow (russ. Kisinev, rumän. Chi§inäu) nach Lemberg (russ. L'vov, ukr. L'viv) verläuft. Gleichzeitig mit dem nördlichen Teil der Bukowina und dem nordbessarabischen Landkreis Chotin (rumän. Hot in) wurde das Gebiet um Hertza per Gesetz vom 2.8.1940 der ukrainischen Sowjetrepublik angegliedert und untersteht seitdem (mit Ausnahme der Jahre 1941-1944) der am 7.8.1940 gebildeten Gebietsverwaltung von Tschernowzy (ukr. Cernivci).
Hince§ti, Stadt (rumän. ora§ul Hince§ti, russ. gorod Chyncest') 30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Läpu§na, Republik Moldau Die Stadt hieß bis zum 15.6.1990 Kotowsk (Kotovsk).
Hömel', horad —• Gomel, Stadt Homel'skaja voblasc' —• Gomel, Gebiet Hrazdan, kaghak —• Rasdan, Stadt
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Idschewan, Stadt
Hrodna, horad —• Grodno, Stadt Hrodnenskaja voblasc' —• Grodno, Gebiet Idschewan, Stadt (armen, kaghak Idzewan, russ. gorod Idzevan) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Tawusch (Tavus), Republik Armenien
Idiewan, kaghak —• Idschewan, Stadt Ikon-chalk, Siedlung (russ. naselennyj punkt Ikon-chalk) 8.4.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Abasino-Nogaiski (Abazino-Nogajskij), Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Imeretien, Kreis (georgisch imeretis mkhare, russ. Imeretskij okrug), Georgien gebildet:
1995
Zentrum:
Stadt Kutaisi(Kutaissi)
imeretis mkhare —• Imeretien, Kreis Inguschische Republik, Republik Inguschetien (russ. ingusskaja Respublika, Respublika Ingusetija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Die offizielle Bezeichnung der Republik der Inguschen ist nicht einheitlich. Während in Artikel 65 der Verfassung der Russischen Föderation vom 12.12.1993 Inguschische Republik steht, ist im Gesetzblatt Rußlands (=Sobranie zakonodatel'stva Rossijskoj Federacii) Republik Inguschetien gebräuchlich. Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß die lokale inguschische Zeitung „Serdalo" am 10.12.1993 berichtete, daß die Inguschische Republik in Republik Inguschetien umbenannt wurde. 7.7.1924-15.1.1934: Inguschisches Autonomes Gebiet (russ. Ingusskaja Avtonomnaja Oblast'), Südöstliches Gebiet (7.7.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-15.1.1934), RSFSR Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) (rechtsufriger Teil) 7.7.1924-3.9.1931 Stadt Ordschonikidse (Ordzonikidze) (rechtsufriger Teil) 3.9.1931-15.1.1934 Wladikawkas wurde am 3.9.1931 in Ordschonikidse umbenannt. 15.1.1934-5.12.1936: Tschetschenisch-Inguschisches Autonomes Gebiet (russ. CecenoIngusskaja Avtonomnaja Oblast'), Nordkaukasische Region (15.1.1934-5.12.1936), RSFSR Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj)
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Inguschische Republik, Republik Inguschetien 5.12.1936-7.3.1944 und 9.1.1957-27.11.1990: Tschetschenisch-Inguschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tschetschenisch-Inguschische ASSR (russ. Ceceno-Ingusskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, CecenoIngusskaja ASSR), RSFSR Hauptstadt: Grosny 27.11.1990-10.12.1992: Tschetschenisch-Inguschische Republik (russ. CecenoIngusskaja Respublika), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Grosny seit 4.6.1992 (10.12.1992): Inguschische Republik, Republik Inguschetien Hauptstadt: Nasran (Nazran') (provisorisch) 4.6.1992-26.12.2000 Magas seit 26.12.2000 Das Inguschische Autonome Gebiet bestand einige Jahre aus folgenden administrativen Kreisen: Galaschki (Galaski) 8.3.1926-1931 Nasran 8.3.1926-1931 Prigorodny (Prigorodnyj) 8.3.1926-1931 Psedach 8.3.1926-1931 Das Inguschische Autonome Gebiet entstand aus einem Teil der gleichzeitig aufgelösten Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), deren Hauptstadt Wladikawkas eine selbständige administrative Einheit der RSFSR wurde. Diese Stadt mußten sich die Inguschen und Nordosseten als Zentrum teilen. In dem am rechten Terek-Ufer gelegenen Teil befanden sich die zentralen Behörden der inguschischen Gebietseinheit. 1934 wurden die Tschetschenen und Inguschen in einem gemeinsamen autonomen Gebiet zwangsvereinigt. Mit Inkraftreten der Unionsverfassung von 1936 erfolgte die Aufwertung zu einer ASSR. Wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg wurden die Tschetschenen und Inguschen vom 23.2.1944 bis zum 8.3.1944 nach Kasachstan und Kirgisien zwangsumgesiedelt und am 7.3.1944 ihre binationale territoriale Einheit aufgelöst und ihr Territorium aufgeteilt. Deportiert wurden bis Ende 1945 auch die Inguschen, welche in Georgien, Aserbaidschan, Dagestan, in der Region Krasnodar und in den Gebieten Rostow (Rostov) und Astrachan (Astrachan') lebten, ebenso die Inguschen, die an der Front gegen die Deutschen kämpften oder sich als Verurteilte in Lagern des NKWD (NKVD) befanden. Aus den meisten der mehr als 20 Rayons der liquidierten ASSR entstand am 22.3.1944 innerhalb der RSFSR das Gebiet Grosny. Die übrigen Rayons wurden der Nordossetischen ASSR, der Dagestanischen ASSR und der Georgischen SSR zugeteilt. Unmittelbar danach begann die Umbenennung tschetschenischer und inguschischer Rayons und Ortschaften. Per Ukas vom 9.1.1957 wurde die Tschetschenisch-Inguschische ASSR wieder eingerichtet, aber ein Teil der früheren Rayons blieb außerhalb der neuen administrativen Grenzen. Als Kompensation wurden drei Rayons der Region Stawropol (Stavropol'), die zwischenzeitlich zum aufgelösten Gebiet Grosny gehört hatten, angegliedert (Kargalinskij, Naurskij, Selkovskij). Damit umfaßte die restituierte Autonome Republik 3 900 km 2 mehr als vor der Deportation. Die Inguschen bestehen aber seitdem auf der Rückgabe ihrer angestammten Heimat, insbesondere nach der Wiederherstellung ihrer Eigenstaatlichkeit. Unter Berufung auf zwei Gesetze der Russischen Föderation vom 26.4.1991 und 3.7.1992, die nach der politischen Rehabilitierung auch eine volle territoriale Rehabilitierung der repressierten Völker vorsehen, fordern sie den Wiederanschluß des Prigorodny Rayon (=Vorstadtrayon), der im Bestände Nordossetiens beträchtlich erweitert worden war, in den
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Irbit, Kreis Grenzen von 1944. In diesem Rayon mit dem jetzigen Hauptort Oktjabrskoje (Oktjabr'skoe) lebte vor der Zwangsumsiedlung ein Drittel aller Inguschen der ASSR und hier befindet sich die Siedlung Anguscht (Angust), welche den Inguschen ihr Ethnonym im Russischen gab. Ebenso beanspruchen die Inguschen den sich westlich anschließenden rechtsufrigen Teil der Stadt Wladikawkas wieder als ihr administratives Zentrum. Nach der Souveränitätserklärung der RSFSR vom 12.6.1990 verabschiedete auch der Oberste Sowjet der Tschetschenisch-Inguschischen ASSR am 27.11.1990 eine Deklaration zur staatlichen Souveränität im Rahmen der RSFSR und entfernte die Worte „autonom", „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Republiknamen. Nachdem Tschetschenien im Oktober 1991 einseitig eine von Moskau nicht anerkannte Republik ausgerufen und im folgenden Monat seine Unabhängigkeit von Rußland erklärt hatte, war der inguschische Teil der vorher gemeinsamen Republik ohne eigene Staatlichkeit. Per Gesetz der Russischen Föderation vom 4.6.1992 wurde eine Inguschische Republik im Bestände Rußlands gebildet. Die Frage der Tschetschenischen Republik sollte nach der Regelung der Krisensituation in der offiziell noch bestehenden binationalen Republik gelöst werden. Am 10.12.1992 wurde die Bildung der Inguschischen Republik noch einmal bestätigt und die Tschetschenisch-Inguschische Republik in eine Inguschische Republik und eine Tschetschenische Republik im Bestände der Russischen Föderation umgewandelt. Das Inguschische Autonome Gebiet und das Tschetschenisch-Inguschische Autonome Gebiet gehörten vom 7.7.1924 bis zum 5.12.1936 zur Nordkaukasischen Region (bis 16.10.1924 Südöstliches Gebiet). Innerhalb dieser Region kam am 1.7.1933 Wladikawkas vollständig zum Autonomen Gebiet Nordossetien. Für eine Übergangszeit bis zum 15.1.1934 befand sich das administrative Zentrum der Inguschen somit in einer anderen nationalen Gebietskörperschaft. In der vereinigten tschetschenisch-inguschischen nationalen Einheit war Grosny der Verwaltungsmittelpunkt. Nach der administrativen Trennung der beiden Völker sollte wieder der rechts des Terek gelegene Teil der Stadt Wladikawkas Hauptstadt der Inguschen werden. Da dieser im Hoheitsgebiet Nordossetiens blieb, wurde die Stadt Nasran vorläufiges Republikzentrum. Sechs Kilometer südwestlich von Nasran wurde am Ufer der Sunscha (Sunza) mit dem Bau einer neuen Hauptstadt begonnen, die am 26.12.2000 offiziell den Namen Magas erhielt. Die interethnischen Spannungen wegen der umstrittenen Gebiete eskalierten am 31.10.1992 zur militärischen Konfrontation zwischen den Nordosseten und Inguschen. Um die sich bekämpfenden bewaffneten Formationen beider Seiten zu trennen, verhängte der russische Präsident am 2.11.1992 den Ausnahmezustand über das Krisengebiet und setzte eine Sonderverwaltung ein. Dieser provisorischen russischen Administration wurden alle lokalen Machtorgane unterstellt. Zur Durchsetzung dieser Sondermaßnahmen rückten russische Truppen in die Konfliktzone ein. Der Ausnahmezustand wurde bis zum Februar 1995 immer wieder verlängert. Anschließende inguschisch-nordossetische Verhandlungen änderten nichts am Status quo, da die Inguschen auf der Wiederherstellung ihres Territoriums in den Grenzen von 1934 bestehen und die andere Seite hinsichtlich der Rückgabe der abgetrennten Gebiete zu keinerlei Zugeständnissen bereit ist.
Inguschisches Autonomes Gebiet —• Inguschische Republik Irbit, Kreis
(russ. Irbitskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR
am 19.5.1924 umbenannt aus dem Kreis Turinsk aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Irbit
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Irkutsk, Gouvernement
Irbit, Stadt (russ. gorod
Irbit)
3.11.1923-19.5.1924: Zentrum des Kreises Turinsk, Ural-Gebiet, RSFSR 19.5.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Irbit, Ural-Gebiet, RSFSR
Irkutsk, Gebiet (russ. Irkutskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 26.9.1937 Zentrum: Stadt Irkutsk Das Gebiet entstand aus einem Teil des am 26.9.1937 aufgelösten Ostsibirischen Gebietes. Zu seinem Bestände gehört ein autonomer Kreis: 26.9.1937-16.9.1958 Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij) 16.9.1958-7.10.1977 umbenannt in Burjatischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski seit 7.10.1977 umbenannt in Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski
Irkutsk, Generalgouvernement (russ. Irkutskoe general-gubernatorstvo), Russisches Reich (1887-16.3.1917), Rußland (16.3.1917-14.9.1917), Russische Republik (14.9.1917-7.11.1917) gebildet: 1887 aufgelöst: November 1917 Das Generalgouvernement bestand aus den Gouvernements Irkutsk und Jenisseisk (Enisejsk) und den Gebieten Jakutsk und Transbaikalien (seit 17.3.1900). Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Irkutsk. Sein Amt wurde mit der Märzrevolution von 1917 abgeschafft, das Generalgouvernement bestand aber noch bis zum Sturz der Provisorischen Regierung im November 1917. Irkutsk, Gouvernement (russ. Irkutskaja gubernija), Russisches Reich, Generalgouvernement Irkutsk (1887-November 1917), Sibirische Region (25.5.192528.6.1926), RSFSR gebildet: 1764 aufgelöst: 28.6.1926 Hauptstadt: Irkutsk Das Gouvernement bestand aus folgenden drei administrativen Kreisen: Irkutsk 1924-28.6.1926 Kirensk 1924-28.6.1926 Tulun 1924-28.6.1926 Teile des Gouvernements wurden 1922 der Jakutischen ASSR und dem BurjatMongolischen Autonomen Gebiet (Zentrum=Irkutsk) angegliedert. Bis zu einer Entscheidung über die Rayonierung des Fernen Ostens sollte es per Gesetz vom 25.5.1925 zunächst den regionalen Behörden Sibiriens unterstellt bleiben. Nach der Auflösung des Gouvernements kamen die drei Kreise direkt zum Bestände der Sibirischen Region.
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Irkutsk, Kreis
Irkutsk, Kreis
(russ. Irkutskij okrug), Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR gebildet: bis Zentrum:
1924 28.6.1926 Stadt Irkutsk
Irkutsk, Kreis
(russ. Irkutskij okrug), Sibirische Region, RSFSR seit 28.6.1926 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Irkutsk
Irkutsk, Stadt (russ. gorod
Irkutsk)
1764-28.6.1926: Hauptstadt des Gouvernements Irkutsk, Russisches Reich, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR 1887-März 1917: Residenz des Generalgouverneurs des Generalgouvernements Irkutsk, Russisches Reich März 1917-November 1917: Hauptstadt des Generalgouvernements Irkutsk, Rußland, Russische Republik 9.1.1922-30.5.1923: Zentrum des Burjat-Mongolischen Autonomen Gebietes, RSFSR 1924-28.6.1926: Zentrum des Kreises Irkutsk, Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR 28.6.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Irkutsk, Sibirische Region, RSFSR 30.7.1930-5.12.1936: Zentrum der Ostsibirischen Region, RSFSR 5.12.1936-26.9.1937: Zentrum des Ostsibirischen Gebietes, RSFSR seit 26.9.1937: Zentrum des Gebietes Irkutsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Irschawa, Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung (russ. selo, poselok gorodskogo tipa Irsava) 22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Irschawa, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR Irschawa, Kreis
(russ. Irsavskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Irschawa
Isberbasch, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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(russ. Izberbasskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR
25.6.1952 28.4.1953 Stadt Isberbasch (Izberbas)
Ismail, Gebiet
Isberbasch, Stadt (russ. gorod
Izberbas)
25.6.1952-28.4.1953: Zentrum des Kreises Isberbasch, Dagestanische ASSR, RSFSR
Ischewsk, Stadt (russ. gorod
Izevsk)
Die Stadt war vom 27.12.1984 bis zum 19.6.1987 für zweieinhalb Jahre nach dem ehemaligen Politbüromitglied Ustinow (Ustinov) benannt. 10.6.1921-1.1.1932: Zentrum des Wotjakischen Autonomen Gebietes, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (14.1.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-1.1.1932), RSFSR 1.1.1932-28.12.1934: Zentrum des Udmurtischen Autonomen Gebietes, Region Nischni Nowgorod (1.1.1932-7.10.1932), Region Gorki (Gor'kij) (7.10.1932-7.12.1934), Region Kirow (Kirov) (7.12.1934-28.12.1934), RSFSR 28.12.1934-27.12.1984 und 19.6.1987-11.10.1991: Hauptstadt der Udmurtischen ASSR, Region Kirow (28.12.1934-5.12.1936), RSFSR seit 11.10.1991: Hauptstadt der Udmurtischen Republik, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Ischim, Kreis (russ. Isimskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Ischim (Isim)
Ischim, Stadt (russ. gorod
Isim)
3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Ischim, Ural-Gebiet, RSFSR
Isjum, Kreis (russ. Izjumskij okrug), Gouvernement
Charkow (Char'kov) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Isjum (Izjum)
Isjum, Stadt (russ. gorod
Izjum)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Isjum, Gouvernement Charkow (Char'kov)(bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Ismail, Gebiet (russ. Izmail'skaja oblast'), Ukrainische
SSR
am 7.12.1940 umbenannt aus Gebiet Akkerman am 15.2.1954 aufgelöst und dem Gebiet Odessa angegliedert Zentrum: Stadt Ismail (Izmail)
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Ismail, Stadt
Ismail, Stadt (russ. gorod
Izmail)
7.12.1940-15.2.1954: Zentrum des Gebietes Ismail, Ukrainische SSR Am 7.12.1940 war das Zentrum des Gebietes Akkerman in die Stadt Ismail verlegt und das Gebiet Akkerman in Gebiet Ismail umbenannt worden.
Issyk-Kul, Gebiet (kirgis. Ysyk-Köl
oblusu, russ. Issyk-Kul'skaja oblast'), Kirgisische SSR (21.11.1939-27.1.1959 und 11.12.1970-12.12.1990), Kirgisische Republik (seit 12.12.1990) (benannt nach dem Hochgebirgssee im Tien-schan) gebildet: 21.11.1939 aufgelöst: 27.1.1959 erneut gebildet: 11.12.1970 Zentrum: Stadt Prschewalsk (Przeval'sk) 21.11.1939-27.1.1959 und 11.12.197028.7.1989 Stadt Issyk-Kul (Issyk-Kul') seit 28.7.1989 Das Gebiet entstand aus dem gleichnamigen Kreis mit dem Zentrum in der Stadt Karakol, das gleichzeitig in Prschewalsk umbenannt wurde. Am 27.1.1959 wurde sein Territorium den zentralen Behörden der Republik direkt unterstellt. Zwecks Vervollkommnung der administrativ-territorialen Gliederung erfolgte am 11.12.1970 seine Wiedereinrichtung aus zentralgeleiteten Rayons, die bis 1959 zum Gebiet Issyk-Kul gehört hatten. In Übereinstimmung mit einem allgemeinen Plan zur Lenkung der Volkswirtschaft der Kirgisischen SSR wurden am 5.10.1988 die Gebiete Issyk-Kul und Naryn zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Gebiet Issyk-Kul vereinigt. Vorläufiges Zentrum des erweiterten Gebietes blieb die Stadt Prschewalsk. Später war eine Verlegung in die Stadt Rybatschje (Rybac'e) vorgesehen. Am 28.7.1989 wurde die Stadt Rybatschje in die Stadt Issyk-Kul umbenannt und zum administrativen Zentrum des vergrößerten Gebietes Issyk-Kul bestimmt. Mit der Wiedereinrichtung des Gebietes Naryn am 14.12.1990 wurde das Gebiet Issyk-Kul um die am 5.10.1988 angegliederten Rayons verkleinert.
Issyk-Kul, Kreis (russ. Issyk-Kul'skij okrug), Kirgisische
SSR
gebildet: 26.2.1938 am 21.11.1939 aufgelöst und in das gleichnamige Gebiet umgewandelt Zentrum: Stadt Karakol Die Einrichtung des Kreises erfolgte trotz der unionsweiten Auflösung dieser Verwaltungseinheit im Jahre 1930. Zu den Gründen s. Kirgisische Republik.
Issyk-Kul, Stadt (kirgis. Ysyk-Köl
saary, russ. gorod Issyk-Kul')
seit 28.7.1989: Zentrum des Gebietes Issyk-Kul, Kasachische SSR, Kirgisische Republik (seit 12.12.1990) Am 28.7.1989 wurde die Stadt Rybatschje (Rybac'e) in die Stadt Issyk-Kul umbenannt und zum administrativen Zentrum des seit dem 5.10.1988 vergrößerten Gebietes Issyk-Kul erklärt.
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Iwanowo, Industriegebiet
Itum-Kale, Kreis (russ. Itum-Kalinskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Itum-Kale Itum-Kale, Siedlung (russ. selenie Itum-Kale) 8.3.1926-30.9.1931: Zentrum des Kreises Itum-Kale, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Ivano-Frankivs'k, misto —• Iwano-Frankowsk, Stadt Ivano-Frankivs'ka oblast' —• Iwano-Frankowsk, Gebiet Iwano-Frankowsk, Gebiet (ukr. Ivano-Frankivs'ka oblast', russ. IvanoFrankovskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) am 9.11.1962 umbenannt aus Gebiet Stanislaw (Stanislav) Zentrum: Stadt Iwano-Frankowsk (Ivano-Frankovsk) Statt der polnischen Bezeichnung Stanislaw wurden Gebiet und Gebietszentrum am 9.11.1962 nach dem ukrainischen Dichter Iwan Franko benannt. Iwano-Frankowsk, Stadt (ukr. misto Ivano-Frankivs'k, russ. gorod IvanoFrankovsk) seit 9.11.1962: Zentrum des Gebietes Iwano-Frankowsk, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Statt der polnischen Bezeichnung Stanislaw wurde die Stadt am 9.11.1962 nach dem ukrainischen Dichter Iwan Franko benannt. Iwanowo, Gebiet (russ. Ivanovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 11.3.1936 Zentrum: Stadt Iwanowo (Ivanovo) Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Industriegebietes Iwanowo in die Gebiete Iwanowo und Jaroslawl (Jaroslavl'). 1944 wurden Teile an die neugeschaffenen Gebiete Kostroma und Wladimir (Vladimir)abgetrennt. Iwanowo, Industriegebiet (russ. Ivanovskaja Promyslennaja oblast'), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
14.1.1929 11.3.1936 Stadt Iwanowo-Wosnessensk (Ivanovo-Voznesensk) 14.1.1929-27.12.1932
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Iwanowo, Stadt Stadt Iwanowo (Ivanovo) 27.12.1932-11.3.1936 Iwanowo-Wosnessensk wurde am 27.12.1932 in Iwanowo umbenannt. Zum Gebiet gehörten sieben administrative Kreise: Aleksandrow (Aleksandrov) 10.6.1929-23.7.1930 Jaroslawl (Jaroslavl') 10.6.1929-23.7.1930 Kineschma (Kinesma) 10.6.1929-23.7.1930 Kostroma 10.6.1929-23.7.1930 Rybinsk 10.6.1929-23.7.1930 Schuja (Suja) 10.6.1929-23.7.1930 Wladimir (Vladimir) 10.6.1929-23.7.1930 Das Industriegebiet Iwanowo entstand beim Übergang zur neuen Rayonierung aus den Gouvernements Iwanowo-Wosnessensk, Jaroslawl, Kostroma und Wladimir zunächst als namenloses Gebiet mit dem Zentrum in Iwanowo-Wosnessensk. Seine Bezeichnung erhielt es erst nachträglich per Gesetz vom 25.3.1929. Im Jahre 1936 wurde es in die Gebiete Iwanowo und Jaroslawl aufgeteilt.
Iwanowo, Stadt (russ. gorod Ivanovo) Die Stadt hieß bis zum 27.12.1932 Iwanowo-Wosnessensk. 27.12.1932-11.3.1936: Zentrum des Industriegebietes Iwanowo, RSFSR seit 11.3.1936: Zentrum des Gebietes Iwanowo, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Iwanowo-Wosnessensk, Gouvernement (russ. Ivano-Voznesenskajagubernija), RSFSR gebildet: 20.6.1918 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Iwanowo-Wosnessensk (Ivanovo-Voznesensk) Das Gouvernement wurde aus Teilen der Gouvernements Kostroma und Wladimir (Vladimir) gebildet und beim Übergang zur neuen Rayonierung Bestandteil des neugeschaffenen Industriegebietes Iwanowo. Iwanowo-Wosnessensk, Stadt (russ. gorod
Ivanovo-Voznesensk)
Die Stadt wurde am 27.12.1932 in Iwanowo umbenannt. 20.6.1918-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Iwanowo-Wosnessensk, RSFSR 14.1.1929-27.12.1932: Zentrum des Industriegebietes Iwanowo, RSFSR
Jakutien —• Sacha, Republik (Jakutien) Jakutische ASSR —• Sacha, Republik (Jakutien) Jakutische-Sacha
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SSR —·• Sacha, Republik (Jakutien)
Jalta, Stadthauptmannschaft
Jakutsk, Gebiet —• Sacha, Republik (Jakutien)
Jakutsk, Kreis (russ. Jakutskij okrug), Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR seit 1851 bis 27.4.1922 Zentrum: Stadt Jakutsk
Jakutsk, Kreis (russ. Jakutskij okrug), Jakutische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1924 23.7.1930 Stadt Jakutsk
Jakutsk, Stadt (russ. gorod Jakutsk) 1851-27.4.1922: Zentrum des Gebietes Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 1851-27.4.1922: Zentrum des Kreises Jakutsk, Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 27.4.1922-27.9.1990: Hauptstadt der Jakutischen ASSR, RSFSR 1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Jakutsk, Jakutische ASSR, RSFSR 27.9.1990-27.12.1991: Hauptstadt der Jakutischen-Sacha SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 27.12.1991: Hauptstadt der Republik Sacha (Jakutien), Russische Föderation, Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Jalta, Kreis (russ. Jaltinskij okrug), ASSR der Krim, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Jalta
Jalta, Stadt (russ. gorod Jalta) 18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Jalta, ASSR der Krim, RSFSR
J a l t a , S t a d t h a u p t m a n n s c h a f t (russ. Jaltinskoe gradonacal'stvo), Russisches Reich gebildet: 1914 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1914 wurde die Stadt Jalta aus dem Gouvernement Taurien ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
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Jamal-Nenzen, Autonomer Kreis
Jamal-Nenzen, Autonomer Kreis (russ. Jamalo-Neneckij
avtonomnyj okrug), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.12.1930-7.10.1977: Nationaler Kreis der Jamal-Nenzen (russ. JamaloNeneckij nacional'nyj okrug), RSFSR seit 7.10.1977: Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen Zentrum:
Dorf, später Arbeitersiedlung Obdorsk 10.12.1930-1933 stadtähnliche Siedlung Salechard 1933-November 1938 Stadt Salechard seit November 1938 Obdorsk wurde 1933 in Salechard umbenannt.
Der Nationale (Autonome) Kreis gehört(e) zu folgenden größeren Verwaltungseinheiten: 10.12.1930-17.1.1934 im Bestände des Ural-Gebietes 17.1.1934-7.12.1934 im Bestände des Gebietes Ob-Irtysch (Ob-Irtys) 7.12.1934-14.8.1944 im Bestände des Gebietes Omsk seit 14.8.1944 im Bestände des Gebietes Tjumen (Tjumen') Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 wurde der nationale Kreis in einen autonomen Kreis umgewandelt.
Jamal-Nenzen, Nationaler Kreis —• Jamal-Nenzen, Autonomer Kreis
Jangier, Stadt (russ. gorod
Jangier)
16.2.1963-26.11.1963: Zentrum des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja), Usbekische SSR
Jaroslawl, Gebiet (russ. Jaroslavskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 11.3.1936 Zentrum: Stadt Jaroslawl (JaroslavP) Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Industriegebietes Iwanowo (Ivanovo) in die Gebiete Iwanowo und Jaroslawl. Eine Reihe von Rayons wurde 1944 zur Bildung des Gebietes Kostroma abgetrennt.
Jaroslawl, Gouvernement
(russ. Jaroslavskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Jaroslawl (Jaroslavl') Ein Teil des Gouvernements wurde vorübergehend zur Bildung des kurzlebigen G o u v e r n e m e n t s R y b i n s k ( 1 9 2 1 - 1 9 2 3 ) a u s g e g l i e d e r t . Beim Ü b e r g a n g von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Jaroslawl am 14.1.1929 Bestandteil des neugeschaffenen Industriegebietes Iwanowo (Ivanovo).
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Jekaterinburg, Kreis
Jaroslawl, Kreis (russ. Jaroslavskij okrug), Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
10.6.1929 23.7.1930 Stadt Jaroslawl (JaroslavF)
Jaroslawl, Stadt (russ. gorod JaroslavF) 1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Jaroslawl, Russisches Reich, RSFSR 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Jaroslawl, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR seit 11.3.1936: Zentrum des Gebietes Jaroslawl, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Jarzewo, Kreis (russ. Jarcevskij okrug), Westliches Gebiet, RSFSR am 30.3.1930 umbenannt aus Kreis Smolensk aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Jarzewo (Jarcevo) Am 30.3.1930 wurden das Zentrum des Kreises Smolensk nach Jarzewo verlegt und der Kreis Smolensk in den Kreis Jarzewo umbenannt.
Jarzewo, Stadt (russ. gorod Jarcevo) 30.3.1930-23.7.1930: Zentrum des Kreises Jarzewo, Westliches Gebiet, RSFSR
Jechegnadsor, Stadt (armen, kaghak Jehegnadzor, russ. gorod Echegnadzor) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Waiozdsor, Republik Armenien
Jehegnadzor, kaghak —• Jechegnadsor, Stadt Jekaterinburg, Gouvernement (russ. Ekaterinburgskaja gubernija), RSFSR gebildet: 15.7.1919 aufgelöst: 12.11.1923 Hauptstadt: Jekaterinburg (Ekaterinburg) Das Gouvernement entstand durch Ausgliederung aus dem Gouvernement Perm (Perm'). 1923 bildete es zusammen mit anderen Gouvernements das Ural-Gebiet.
Jekaterinburg, Kreis (russ. Ekaterinburgskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR gebildet: 3.11.1923 am 9.1.1925 umbenannt in Kreis Swerdlowsk (Sverdlovsk) Zentrum: Stadt Jekaterinburg (Ekaterinburg) 3.11.1923-14.11.1924 Stadt Swerdlowsk 14.11.1924-9.1.1925 Jekaterinburg wurde am 14.11.1924 in Swerdlowsk umbenannt. 219
Jekaterinburg, Stadt
Jekaterinburg, Stadt (russ. gorod
Ekaterinburg)
Jekaterinburg wurde am 14.11.1924 in Swerdlowsk (Sverdlovsk) umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 23.9.1991. 15.7.1919-12.11.1923: Hauptstadt des Gouvernements Jekaterinburg, RSFSR 3.11.1923-14.11.1924: Zentrum des Ural-Gebietes, RSFSR 3.11.1923-14.11.1924: Zentrum des Kreises Jekaterinburg, Ural-Gebiet, RSFSR seit 23.9.1991: Zentrum des Gebietes Swerdlowsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) seit 13.5.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Ural der Russischen Föderation
Jekaterinenschtadt
(russ. gorod Ekaterinenstadt, deutsch Katharinenstadt) (am 10.5.1920 umbenannt in Marksschtadt/Marksstadt, deutsch Marxstadt) 16.4.1919-10.5.1920: Zentrum der Arbeitskommune der Wolgadeutschen, RSFSR
Jekaterinodar, Stadt (russ. gorod
Ekaterinodar)
(am 7.12.1920 in Krasnodar umbenannt) 1860-7.12.1920: Zentrum des Gebietes Kuban (Kuban'), Russisches Reich, RSFSR
Jekaterinoslaw, Gouvernement
(russ. Ekaterinoslavskaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR gebildet: 1802 aufgelöst: 1.8.1925 Hauptstadt: Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (am 20.7.1926 umbenannt in Dnepropetrowsk/Dnepropetrovsk) Zum Gouvernement Jekaterinoslaw gehörten folgende administrative Kreise: Aleksandrija 12.4.1923-3.6.1925 Berdjansk 12.4.1923-3.6.1925 Jekaterinoslaw 12.4.1923-1.8.1925 Kriwoi Rog (Krivoj Rog) 12.4.1923-1.8.1925 Melitopol (Melitopol') 12.4.1923-1.8.1925 Pawlograd (Pavlograd) 12.4.1923-1.8.1925 Saporoschje (Zaporoz'e) 12.4.1923-1.8.1925 Das Gouvernement Jekaterinoslaw wurde 1918 durch die Angliederung des Festlandsteils des Gouvernements Taurien territorial erweitert. Teile des Gouvernements kamen 1920 zu den Gouvernements Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) und Donezk (Doneck). Dem verbliebenen Territorium wurden 1922 das Gebiet des aufgelösten Gouvernements Saporoschje und ein Teil des Gouvernements Krementschug (Kremencug) angegliedert.
Jekaterinoslaw, Kreis (russ. Ekaterinoslavskij
okrug), Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 am 20.7.1926 umbenannt in Kreis Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) Zentrum: Stadt Jekaterinoslaw
220
Jelissawetgrad, Stadt
Jekaterinoslaw, Stadt (russ. gorod
Ekaterinoslav)
(am 20.7.1926 umbenannt in Dnepropetrowsk/Dnepropetrovsk) 1802-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Jekaterinoslaw, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 12.4.1923-20.7.1926: Zentrum des Kreises Jekaterinoslaw, Gouvernement Jekaterinoslaw (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Jelez, Kreis (russ. Eleckij okrug), Zentrales gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Schwarzerdegebiet, RSFSR
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Jelez (Elec)
Jelez, Stadt (russ. gorod
Elec)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Jelez, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Jelisawetpol, Gouvernement
(russ. Elizavetpol'skaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-30.7.1918) gebildet: 1868 am 30.7.1918 umbenannt in Gouvernement Gjandscha (Gjandza) Hauptstadt: Jelisawetpol (ElizavetpoF)
Jelisawetpol, Stadt (russ. gorod
Elizavetpol')
Seit dem Januar 1918 wurde Jelisawetpol wieder Gjandscha genannt. Offiziell erhielt die Stadt ihre historische Bezeichnung durch einen Erlaß der Regierung der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik vom 30.7.1918. 1868-30.7.1918: Zentrum des Gouvernements Jelisawetpol, Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-30.7.1918)
Jelissawetgrad, Kreis (russ. Elisavetgradskij Ukrainische gebildet: am 5.9.1924 Zentrum:
okrug), Gouvernement Odessa, SSR 12.4.1923 umbenannt in Kreis Sinowjewsk (Zinov'evsk) Stadt Jelissawetgrad (Elisavetgrad)
Jelissawetgrad, Stadt (russ. gorod
Elisavetgrad) (am 5.9.1924 umbenannt in Sinowjewsk/Zinov'evsk) 12.4.1923-5.9.1924: Zentrum des Kreises Jelissawetgrad, Ukrainische SSR
221
Jenisseisk, Gouvernement
Jenisseisk, Gouvernement
(russ. Enisejskaja gubernija), Russisches Reich, Generalgouvernement Irkutsk (1887-November 1917), RSFSR
gebildet: 1822 aufgelöst: 25.5.1925 Hauptstadt: Krasnojarsk Zum Gouvernement Jenisseisk gehörte das russische Protektorat Urjanchai (russ. Urjanchajskij kraj) (s. Tywa, Republik). Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement am 25.5.1925 Bestandteil der neugeschaffenen Region Sibirien.
Jerewan (Gebiet)
(armen, kaghak Erewan, russ. gorod Erevan), Republik Armenien
seit 1.12.1995 Gleichzeitig mit der Bildung von zehn Gebieten (armen, marzer, Singular=marz, russ. oblast') in der Republik Armenien am 1.12.1995 erhielt die Hauptstadt Armeniens den Status eines Gebietes.
Jerewan, Kreis (russ. Erevanskij okrug), Armenische gebildet: aufgelöst: Zentrum.
SSR
17.1.1952 18.4.1953 Stadt Jerewan (Erevan)
Jerewan, Stadt (armen, kaghak Erewan,
russ. gorod Erivan', Erevan)
Die Hauptstadt Armeniens heißt armenisch Erewan. Die Transkription im Russischen wurde per Gesetz vom 17.8.1936 geändert. Seitdem heißt sie statt Eriwan (Erivan') Jerewan (Erevan). 1849-4.6.1918: Hauptstadt des Gouvernements Eriwan, Russisches Reich, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918) 20.6.1918-2.12.1920 und seit 23.8.1990: Hauptstadt der Republik Armenien 29.11.1920-23.8.1990: Hauptstadt der Armenischen SSR April 1929-Mitte 1930: Zentrum des Kreises Eriwan, Armenische SSR 17.1.1952-18.4.1953: Zentrum des Kreises Jerewan, Armenische SSR Seit dem 1.12.1995 hat die Stadt Jerewan auch den Status eines Gebietes (armen. marz=russ. oblast').
Jeschowo-Tscherkessk, Stadt (russ. gorod
Ezovo-Cerkessk)
Die Stadt hieß bis zum 16.7.1937 Sulimow (Sulimov) und wurde am 2.9.1939 in Tscherkessk umbenannt. 16.7.1937-2.9.1939: Zentrum des Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Region Ordschonikidse (Ordzonikidze), RSFSR
222
Juschno-Sachalinsk, Stadt
Jewpatorija, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Evpatorijskij okrug), ASSR der Krim, RSFSR
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Jewpatorija (Evpatorija)
Jewpatorija, Stadt (russ. gorod
Evpatorija)
18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Jewpatorija, ASSR der Krim, RSFSR
Joschkar-Ola, Stadt (russ. gorod
Joskar-Ola)
Die Stadt hieß bis zum 17.2.1919 Zarjowokokschaisk (Carevokoksajsk), danach Krasnokokschaisk (Krasnokoksajsk) und wurde am 23.1.1928 in Joschkar-Ola umbenannt (=Rote Stadt in der Sprache der Mari). 23.1.1928-5.12.1936: Zentrum des Autonomen Gebietes der Mari, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (14.1.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-7.10.1932), Region Gorki (Gorkij) (7.10.1932-5.12.1936), RSFSR 5.12.1936-22.10.1990: Hauptstadt der ASSR der Mari, RSFSR 22.10.1990-8.7.1992: Hauptstadt der SSR der Mari-Republik Mari El (Marij El), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 8.7.1992: Hauptstadt der Republik Mari El, Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Jüdisches Autonomes Gebiet
(russ. Evrejskaja Avtonomnaja Oblast'), Fernöstliche Region (7.5.1934-20.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-15.12.1990), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)) gebildet: 7.5.1934 Zentrum: Arbeitersiedlung Birobidschan (Birobidzan) 7.5.1934-2.3.1937 Stadt Birobidschan seit 2.3.1937 Die Arbeitersiedlung erhielt am 2.3.1937 den Status einer Stadt. Das Autonome Gebiet entstand aus dem jüdischen nationalen Rayon Birobidschan der Fernöstlichen Region. Seit einer Verfassungsänderung vom 15.12.1990 ist es als jetzt selbständiges Subjekt der Russischen Föderation nicht mehr einer Region unterstellt.
Jurjew (Jur'ev), Stadt—• Tartu, Stadt Juschno-Sachalinsk, Stadt (russ. gorod
Juzno-Sachalinsk)
Bis zum 4.6.1946 hatte die Stadt noch den japanischen Namen Tojohara (Toiochara/ Tojochara). 4.6.1946-2.1.1947: Zentrum des Gebietes Südsachalin, Region Chabarowsk (Chabarovsk), RSFSR seit 18.4.1947: Zentrum des Gebietes Sachalin, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
223
Jusowka, Kreis
JuSOwka, Kreis
(russ. Juzovskij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische
SSR gebildet: 12.4.1923 am 6.6.1924 umbenannt in Kreis Stalino Zentrum: Stadt Jusowka (Juzovka)
Jusowka, Stadt (russ. gorod
Juzovka)
(am 6.6.1924 umbenannt in Stalino) 12.4.1923-6.6.1924: Zentrum des Kreises Jusowka, Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR
Kabardinisch-Balkarische ASSR —• Kabardinisch-Balkarische Republik Kabardinisch-Balkarische Republik (russ. Kabardino-Balkarskaja Respublika), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 1.9.1921-16.1.1922: Kabardinisches Autonomes Gebiet (russ. Kabardinskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR 16.1.1922-5.12.1936: Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (russ. KabardinoBalkarskaja Avtonomnaja Oblast'), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-5.12.1936), RSFSR 5.12.1936-8.4.1944: Kabardinisch-Balkarische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kabardinisch-Balkarische ASSR (russ. Kabardino-Balkarskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kabardino-Balkarskaja ASSR), RSFSR 8.4.1944-9.1.1957: Kabardinische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kabardinische ASSR (russ. Kabardinskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kabardinskaja ASSR), RSFSR 9.1.1957-30.1.1991: Kabardinisch-Balkarische ASSR, RSFSR 30.1.1991-12.3.1992: Kabardinisch-Balkarische Sozialistische Sowjetrepublik, Kabardinisch-Balkarische SSR (russ. Kabardino-Balkarskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kabardino-Balkarskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 12.3.1992: Kabardinisch-Balkarische Republik Zentrum/Hauptstadt ist seit dem 1.9.1921 Naltschik (Nal'cik). Administrative Kreise im Kabardinischen und Kabardinisch-Balkarischen Autonomen Gebiet Baksan 1.9.1921-30.9.1931 Balkarischer 16.1.1922-30.9.1931
224
Kabardinischer Kreis Kosakenkreis (Kazacij) 20.12.1926-17.12.1928 (vereinigt mit dem Kreis Primalkinski/Primalkinskij) Malo-Kabardinski (Malo-Kabardinskij) 1.9.1921-30.9.1931 Nagorny (Nagornyj) 1924-30.9.1931 Naltschik (Nal'cikskij) 1.9.1921-30.9.1931 Primalkinski (Primalkinskij) 1924-30.9.1931 Urwanski (Urvanskij) 1.9.1921-30.9.1931 Am 1.9.1921 wurde das Territorium des Kabardinischen Kreises zur Bildung des Kabardinischen Autonomen Gebietes von der Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR) abgesondert. Der am 16.1.1922 ebenfalls von der Bergrepublik abgetrennte Balkarische Kreis wurde gleichzeitig mit dem Kabardinischen Autonomen Gebiet zum KabardinischBalkarischen Autonomen Gebiet zwangsvereinigt. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erfolgte die Aufwertung zu einer ASSR. Wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht wurden die Balkaren seit dem 8.3.1944 nach Kasachstan, Kirgisien und in das Gebiet Omsk deportiert. Mit einem Erlaß vom 8.4.1944 wurde die binationale ASSR in die Kabardinische ASSR umbenannt und Teile zweier balkarischer Rayons kamen zur Georgischen Unionsrepublik. Danach erhielten balkarische Dorfsowjets und Ortschaften innerhalb der Kabardinischen ASSR russische Benennungen. Nach der Rehabilitierung der repressierten Völker wurde die vereinigte ASSR der Kabardiner und Balkaren am 9.1.1957 wieder eingerichtet. Am 30.1.1991 proklamierte der Oberste Sowjet Kabardino-Balkariens die staatliche Souveränität und die Bildung der KabardinischBalkarischen SSR innerhalb der RSFSR. Die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" wurden am 12.3.1992 aus dem Republiknamen entfernt.
Kabardinisch-Balkarische Kabardinisch-Balkarisches Balkarische Republik
SSR —• Kabardinisch-Balkarische Republik Autonomes Gebiet—• Kabardinisch-
Kabardinische ASSR —• Kabardinisch-Balkarische Republik Kabardinischer Kreis (russ. Kabardinskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 Am 1.9.1921 wurde das Territorium des Kreises zur Bildung des Kabardinischen Autonomen Gebietes von der Bergrepublik abgesondert. Zentrum: Stadt Naltschik (Nal'cik) Kabardinisches Autonomes Gebiet—* Kabardinisch-Balkarische Republik
225
Kachetien, Kreis
Kachetien, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
11.5.1929 Herbst 1930 konnte nicht ermittelt werden
Kachetien, Kreis gebildet: Zentrum:
(russ. Kachetinskij okrug), Georgische SSR
(georgisch kachetis mkhare, russ. Kachetinskij okrug), Georgien
1995 Stadt Telawi (Telavi)
kachetis mkhare —• Kachetien, Kreis Kagul, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Kagul'skij okrug), Moldauische SSR 31.1.1952 15.6.1953 Stadt Kagul
Kagul, Stadt (russ. gorod
Kagul)
31.1.1952-15.6.1953: Zentrum des Kreises Kagul, Moldauische SSR
Kagysman, Kreis
(russ. Kagyzmanskij okrug)
gebildet: 1878 bis 16.3.1921 im Bestände des Gebietes Kars Zentrum: Stadt Kagysman (Kagyzman) Als südlicher Teil des im südwestlichen Transkaukasus gebildeten Gebietes Kars gehörte der Kreis Kagysman bis zum 3.3.1918 (Frieden von Brest-Litowsk/Brest-Litovsk) zum Russischen Reich und zu Rußland. Von April 1918 bis März 1919 war er türkisch besetzt und befand sich dann bis April 1919 unter britischer Militärverwaltung, bevor er in die Verwaltungshoheit der Republik Armenien überging. Seit Oktober 1920 war er wieder von der türkischen Armee eingenommen und kam im Bestände des Gebietes Kars mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 endgültig zum Staatsgebiet der Türkei.
Kagysman, Stadt (russ. gorod
Kagyzman)
1878-16.3.1921: Zentrum des Kreises Kagysman des Gebietes Kars, Russisches Reich, Rußland, Republik Armenien (April 1919-Oktober 1920), seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei
Kainsk, Stadt (russ. gorod
Kainsk)
Die Stadt wurde 1935 in Kuibyschew (Kujbysev) umbenannt. 1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Barabinsk, Sibirische Region, RSFSR
226
Kaliningrad, Gebiet
Kaitago-Tabasaranski, Kreis (russ. Kajtago-Tabasaranskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: 20.1.1921 aufgelöst: 1928 Zentrum: Dorf Madschalis (Madzalis) Kalakan, Siedlung, seit
1.12.1933 Arbeitersiedlung (russ. selenie, rabocij poselok
Kalakan) 15.11.1933-21.9.1938: Zentrum des Nationalen Kreises Witim-Oljokma (Vitim-Olekma) (der Ewenken), Ostsibirische Region (15.11.1933-5.12.1936), Ostsibirisches Gebiet (5.12.1936-26.9.1937), Gebiet Tschita (Cita) (26.9.1937-21.9.1938), RSFSR
Kalinin, Gebiet —• T w e r , Gebiet
Kalinin, Kreis (russ. Kalininskij okrug), Weißrussische
SSR
gebildet: aufgelöst:
17.7.1924 12.4.1927
Zentrum:
Siedlung, seit 3.7.1925 Stadt Klimowitschi (Klimovici)
Kalinin, Stadt (russ. gorod Kalinin) Die Stadt Twer (Tver') war am 20.11.1931 in Kalinin umbenannt worden. Die Rückbenennung erfolgte am 17.7.1990. 29.1.1935-17.7.1990: Zentrum des Gebietes Kalinin, RSFSR
Kaliningrad, Gebiet (russ. Kaliningradskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 7.4.1946-4.7.1946: Gebiet Kjonigsberg (=Königsberg) (russ. Kenigsbergskaja oblast'), RSFSR seit 4.7.1946: Gebiet Kaliningrad Zentrum:
Stadt Kjonigsberg (=Königsberg) (Königsberg) 7.4.1946-4.7.1946 Stadt Kaliningrad seit 4.7.1946 Der durch das Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945 sowjetischer Militärverwaltung unterstellte nördliche Teil Ostpreußens mit der Stadt Königsberg hieß nach dem Übergang zur Zivilverwaltung zunächst seit dem 7.4.1946 im Russischen Gebiet Kjonigsberg und wurde zugleich offiziell der RSFSR eingegliedert. Am 4.7.1946 erfolgte die Umbenennung von Stadt und Gebiet Kjonigsberg in Stadt und Gebiet Kaliningrad und am 7.9.1946 wurden im Zuge einer Rayonierung die deutschen Ortsnamen durch russische ersetzt. Seit Anerkennung der Unabhängigkeit der baltischen Staaten durch den Staatsrat der UdSSR im September 1991 ist das Gebiet Kaliningrad eine zwischen Litauen und Polen gelegene Exklave der Russischen Föderation.
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Kaliningrad, Stadt
Kaliningrad, Stadt (russ. gorod
Kaliningrad)
seit 4.7.1946: Zentrum des Gebietes Kaliningrad, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Kaiisch, Gouvernement
(russ. Kaiisskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Kalisz), 1837-1844 und 1867-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1837-1844 und seit 1867 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Stadt Kaiisch (Kalis)
Kaiisch, Stadt (russ. Kalis, poln.
Kalisz)
1837-1844 und 1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Kaiisch des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen.
Kalmückien, Republik (russ. Respublika Kalmykija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 4.11.1920-20.10.1935: Kalmückisches Autonomes Gebiet (russ. Kalmyckaja Avtonomnaja Oblast'), Region Untere Wolga (Volga) (11.6.1928-10.1.1934), Region Stalingrad (10.1.1934-20.10.1935), RSFSR 20.10.1935-27.12.1943: Kalmückische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kalmückische ASSR) (russ. Kalmyckaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kalmyckaja ASSR), Region Stalingrad (20.10.1935-5.12.1936), RSFSR 9.1.1957-29.7.1958: Kalmückisches Autonomes Gebiet, Region Stawropol (Stavropol') (12.1.1957-29.7.1958), RSFSR 29.7.1958-18.10.1990: Kalmückische ASSR, RSFSR 18.10.1990-21.2.1992: Kalmückische Sozialistische Sowjetrepublik, Kalmückische SSR (russ. Kalmyckaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kalmyckaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) 21.2.1992-5.4.1994: Republik Kalmückien-Chalmg Tangtsch (russ. Respublika Kalmykija Chal'mg Tange), Russische Föderation seit 5.4.1994: Republik Kalmückien Zentrum/Hauptstadt: Stadt Astrachan (Astrachan') 4.11.1920-29.4.1926 Dorf, seit 10.3.1920 Stadt Elista (Elista) 29.4.1926-27.12.1943 und seit 12.1.1957. Das Zentrum der Kalmückischen Gebietseinheit wurde am 29.4.1926 von Astrachan in das Dorf Elista verlegt, welches am 10.3.1930 Stadtstatus erhielt. Nach der Deportation der Kalmücken und der Aufteilung ihrer ASSR wurde die Stadt am 25.5.1944 im Bestände
228
Kaluga, Gebiet des Gebietes Astrachan in das russische Stepnoi (Stepnoj) umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte nach der Rehabilitierung am 12.1.1957. Das Kalmückische Autonome Gebiet entstand innerhalb der RSFSR aus Teilen der Gouvernements Astrachan, Stawropol und Zarizyn (Caricyn) sowie des Don-und TerekGebietes. 1935 folgte die Aufwertung zu einer ASSR. Wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht wurden 1943 die Autonome Republik aufgelöst und die Kalmücken nach Mittelasien, in den Ural, nach Sibirien und auf die Insel Sachalin deportiert. Zwangsumgesiedelt wurden auch die außerhalb der liquidierten ASSR lebenden und an der Front kämpfenden Kalmücken. Die Rayons ihrer nationalen Einheit wurden auf die Gebiete Astrachan, Rostow (Rostov), Stalingrad und die Region Stawropol verteilt. Nach der Rehabilitierung der repressierten Völker war 1957 zunächst ein Kalmückisches Autonomes Gebiet im Bestände der Region Stawropol wieder eingerichtet worden. 1958 erhielt es erneut den höheren Status einer ASSR. Die Proklamation der staatlichen Souveränität am 18.10.1990 war mit der Höherstufung zu einer SSR im Rahmen der RSFSR verbunden. 1992 erfolgte die Umbenennung in Republik Kalmückien mit der Eigenbezeichnung Chalmg Tangtsch, die nur bis zur Annahme der kalmückischen Verfassung vom 5.4.1994 zum offiziellen Staatsnamen gehörte. Die volle territoriale Rehabilitierung in den Grenzen von 1943 wurde bisher nicht durchgeführt, da ein nördlicher Grenzstreifen noch immer zum Gebiet Astrachan gehört. Es handelt sich um die ehemaligen Rayons Dolban und Priwolschski (Privolzskij), die 1943 dem neugebildeten Gebiet Astrachan angegliedert wurden und jetzt die Rayons Liman und Narimanow (Narimanov) bilden.
Kalmückische
ASSR —• Kalmückien, Republik
Kalmückische
SSR —• Kalmückien, Republik
K a l m ü c k i s c h e r Kreis (russ. Kalmyckij okrug), Gouvernement Bukei (Bukej), Kirgisische ASSR, RSFSR erwähnt im Jahre 1923 (keine weiteren Angaben verfügbar) Zentrum: nicht bekannt
Kalmückisches
Autonomes
Gebiet^
Kalmückien, Republik
Kaluga, Gebiet (russ. Kaluzskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 5.7.1944 Zentrum: Stadt Kaluga Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Moskau, Orjol (Orel), Smolensk und Tula.
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Kaluga, Gouvernement
Kaluga, Gouvernement
(russ. Kaluzskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Kaluga Ein Teil des Gouvernements wurde 1920 dem Gouvernement Brjansk übergeben. 1922 wurde ein Teil des Gouvernements Smolensk angegliedert. Das Gouvernement Kaluga bildete 1929 im Rahmen der Rayonierung genannten territorialen Neuordnung zusammen mit anderen Gouvernements das Westliche Gebiet (Zentrum Smolensk).
Kaluga, Kreis (russ. Kaluzskij okrug), Gebiet Moskau, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Kaluga
Kaluga, Stadt (russ. gorod
Kaluga)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Kaluga, Russisches Reich, RSFSR 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kaluga, Gebiet Moskau, RSFSR seit 5.7.1944: Zentrum des Gebietes Kaluga, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Kamen, Kreis (russ. Kamenskij okrug), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sibirische Region, RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Kamen (Kamen')
Kamen, Stadt (russ. gorod
Kamen')
25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kamen, Sibirische Region, RSFSR
Kamenez, Kreis (russ. Kameneckij okrug), Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Podolien (bis 1.8.1925),
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk)
Kamenez-Podolsk, Gebiet (russ. Kamenec-Podol'skaja
oblast'), Ukrainische SSR gebildet am 22.9.1937 aus einem Teil des Gebietes Winniza (Vinnica) am 4.2.1954 umbenannt in Gebiet Chmelnizki (Chmel'nickij) Zentrum: Stadt Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 22.9.1937-12.5.1941 Stadt Proskurow (Proskurov) 12.5.1941-4.2.1954 Am 12.5.1941 erfolgte die Verlegung des Gebietszentrums in die Stadt Proskurow. Am 4.2.1954 wurde Proskurow ebenso wie das Gebiet zu Ehren des ukrainischen Nationalhelden Bogdan Chmelnizki (etwa 1595-1657) in Chmelnizki umbenannt.
230
Kamtschatka, Gebiet
Kamenez-Podolsk, Kreis (russ. Kamenec-Podol'skij okrug), Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR gebildet: 1.4.1935 aufgelöst: 22.9.1937 Zentrum: Stadt Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) Kamenez-Podolsk, Stadt (russ. gorod
Kamenec-Podol'sk)
1796-1919: Hauptstadt des Gouvernements Podolien, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Kamenez, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Kamenez-Podolsk, Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR 22.9.1937-12.5.1941: Zentrum des Gebietes Kamenez-Podolsk, Ukrainische SSR Die Stadt Kamenez-Podolsk wurde am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise in Kamenez-Podolski (Kamenec-Podol'skij) umbenannt.
Kamensk, Gebiet (russ. Kamenskaja oblast'),
RSFSR 6.1.1954 19.11.1957 Stadt Kamensk-Schachtinski (Kamensk-Sachtinskij) 6.1.1954-27.8.1955 Stadt Schachty (Sachty) 27.8.1955-19.11.1957 Das Zentrum wurde am 27.8.1955 nach Schachty verlegt. Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Rostow (Rostov), Stalingrad und Woronesch (Voronez). Sein Territorium wurde bei seiner Auflösung wieder auf diese drei Gebiete verteilt.
gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Kamenskaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Kamenskaja) 1870-20.3.1920: Zentrum des Kreises Donezk (Doneck), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR
Kamenskoje, Siedlung (russ. poselok
Kamenskoe)
10.12.1930-1931: Zentrum des Nationalen Kreises der Korjaken, Fernöstliche Region, RSFSR
Kamensk-Schachtinski, Stadt (russ. gorod
Kamensk-Sachtinskij)
6.1.1954-27.8.1955: Zentrum des Gebietes Kamensk, RSFSR
Kamtschatka, Gebiet (russ. Kamcatskaja oblast'), Russisches Reich, AmurGeneralgouvernement (1909-November 1917), RSFSR gebildet: 1849-1856, 1909 am 6.4.1920 in gleichnamiges Gouvernement umgewandelt 231
Kamtschatka, Gebiet Zentrum:
Stadt Petropawlowsk (Petropavlovsk) 1909-6.4.1920
Das Gebiet entstand wieder im Jahre 1909 durch Ausgliederung aus dem Gebiet Primorje (Primor'e).
Kamtschatka, Gebiet (russ. Kamcatskaja oblast'), Fernöstliche Region (20.10.193220.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-23.1.1956), RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.7.2007), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (13.5.2000-1.7.2007) gebildet: 20.10.1932 aufgelöst: 1.7.2007 Zentrum: Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski (Petropavlovsk-Kamcatskij) Das Gebiet entstand aus dem 1932 aufgelösten gleichnamigen Kreis. Seit dem 23.1.1956 untersteht es nicht mehr einer Region. Vom 22.7.1934 bis zum 18.5.1951 befand sich in seinem Bestände der Nationale Kreis der Tschuktschen. Der Nationale (seit 7.10.1977 Autonome) Kreis der Korjaken gehörte vom 22.7.1934 bis 1.7.2007 zum Gebiet Kamtschatka (Kamcatka). Per Gesetz vom 12.7.2006 wurden das Gebiet Kamtschatka und der Autonome Kreis der Korjaken mit Wirkung vom 1.7.2007 zum neuen Föderationssubjekt Region Kamtschatka vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung und die Erhöhung des Lebensstandards in den zwei ehemaligen Subjekten der Russischen Föderation. Innerhalb der neuen Region besteht seit dem 1.7.2007 in den Grenzen des autonomen Kreises ein Korjakischer Kreis, der einen besonderen Status erhielt.
Kamtschatka, Gouvernement (russ. Kamcatskaja gubernija), Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-4.1.1926), RSFSR gebildet: 6.4.1920 aufgelöst: 4.1.1926 Hauptstadt: Petropawlowsk (Petropavlovsk) 6.4.1920-18.2.1924 Petropawlowsk-Kamtschatski (Petropavlovsk-Kamcatskij) 18.2.1924-4.1.1926 Die Stadt wurde am 18.2.1924 umbenannt. Das Gouvernement entstand aus dem gleichnamigen Gebiet und bildete 1926 im Rahmen der Rayonierung zusammen mit anderen Gouvernements die Fernöstliche Region. Kamtschatka, Kreis (russ. Kamcatskij okrug), Fernöstliche Region,
RSFSR
gebildet: 4.1.1926 aufgelöst: 1932 Zentrum: Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski (Petropavlovsk-Kamcatskij) Der Kreis entstand in den Grenzen des am 4.1.1926 aufgelösten Gouvernements Kamtschatka (Kamcatka) und wurde 1932 in das gleichnamige Gebiet umgewandelt.
Kamtschatka, Region (russ. Kamcatskij kraj), Russische Föderation, Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation gebildet: 1.7.2007 Zentrum: Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski (Petropavlovsk-Kamcatskij) 232
Karaganda, Gebiet Per Gesetz vom 12.7.2006 wurden das Gebiet Kamtschatka und der Autonome Kreis der Korjaken mit Wirkung vom 1.7.2007 zum neuen Föderationssubjekt Region Kamtschatka vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung und die Erhöhung des Lebensstandards in den zwei ehemaligen Subjekten der Russischen Föderation. Innerhalb der neuen Region besteht seit dem 1.7.2007 in den Grenzen des autonomen Kreises ein Korjakischer Kreis, der einen besonderen Status erhielt.
Kamyschin, Kreis (russ. Kamysinskij okrug), Region Untere Wolga (Volga), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
23.7.1928 23.7.1930 Stadt Kamyschin (Kamysin)
Kamyschin, Stadt (russ. gorod
Kamysin)
23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kamyschin, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR
Kansk, Kreis (russ. Kanskij okrug), Sibirische Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Kansk
Kansk, Stadt (russ. gorod
Kansk)
25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kansk, Sibirische Region, RSFSR
Kapan, Stadt (armen, kaghak
Kaphan, russ. gorod Kapan)
Die Stadt hieß früher im Russischen bis 1990 Kafan. seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Sjunik, Republik Armenien
Karabach, Kreis (russ. Karabachskij okrug), Aserbaidschanische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
8.4.1929 8.8.1930 konnte nicht ermittelt werden
Das Autonome Gebiet Berg-Karabach war Teil des Kreises Karabach.
Karaganda, Gebiet (kasach. Karagandy oblysy, russ. Karagandinskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.193610.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: Zentrum:
10.3.1932 Stadt Petropawlowsk (Petropavlovsk) 10.3.1932-29.7.1936 Stadt Karaganda seit 29.7.1936 Wegen Ausgliederung der nördlichen Rayons des Gebietes Karaganda mit der
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Karaganda, Stadt Stadt Petropawlowsk zur Bildung des Gebietes Nordkasachstan mußte das Zentrum am 29.7.1936 nach Karaganda verlegt werden. 1936 wurde das Territorium des ehemaligen Kreises Karkaralinsk dem Gebiet Karaganda angegliedert. Teile des Gebietes Karaganda kamen zu den Gebieten Kustanai (Kustanaj) (1936), Nordkasachstan (1936), Pawlodar (Pavlodar) (1938), Akmolinsk (1939) und Dscheskasgan (Dzezkazgan) (1973). Die Rayons des am 3.5.1997 aufgelösten Gebietes Dscheskasgan wurden an das Gebiet Karaganda angeschlossen.
Karaganda, Stadt (kasach.Karagandy ^alasy, russ. gorod Karaganda) seit 29.7.1936: Zentrum des Gebietes Karaganda, Kasachische ASSR, RSFSR (29.7.19365.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991)
garagandy Jpilasy —• Karaganda, Stadt garagandy oblysy —• Karaganda, Gebiet Karakalpakische ASSR —• Karakalpakstan, Republik Karakalpakisches Autonomes Gebiet —• Karakalpakstan, Republik Karakalpakstan, Republik (usbek. Kora^alpogiston Respublikasi, russ. Karakalpakskaja Respublika), Republik Usbekistan Karakalpakisches Autonomes Gebiet ( russ. Karakalpakskaja Avtonomnaja Oblast') gebildet: 16.2.1925 am 20.3.1932 umgewandelt in ASSR Das Karakalpakische Autonome Gebiet war einige Jahre in folgende vier Kreise unterteilt: Chodscheili (Chodzejli) 16.2.1925-3.9.1928 Kungrad 16.2.1925-3.9.1928 Tschimbai (Cimbaj) 16.2.1925-3.9.1928 Turtkul (Turtkul') 16.2.1925-3.9.1928 Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Karakalpakische ASSR (russ. Karakalpakskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Karakalpakskaja ASSR) am 14.12.1990 umgewandelt in Sowjetrepublik Karakalpakstan Sowjetrepublik Karakalpakstan (usbek. Korakalpogiston Sovet Respublikasi, russ. Karakalpakskaja Sovetskaja Respublika) am 9.1.1992 umgewandelt in Republik Karakalpakstan Zentrum/Hauptstadt: Stadt Turtkul 16.2.1925-14.6.1927 Stadt Tschimbai 14.6.1927-1.4.1932
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Karakalpakstan, Republik Stadt Turtkul 1.4.1932-1939 Stadt Nukus seit 1939 Karakalpakien gehörte von 1925 bis 1991 zu verschiedenen Sowjetrepubliken und ist seitdem Bestandteil der Republik Usbekistan: 16.2.1925-15.6.1925 im Bestände der Kirgisischen ASSR, RSFSR 15.6.1925-20.7.1930 im Bestände der Kasachischen ASSR, RSFSR 20.7.1930-5.12.1936 direkt im Bestände der RSFSR 5.12.1936-31.8.1991 im Bestände der Usbekischen SSR seit 31.8.1991 im Bestände der Republik Usbekistan Ein im Februar 1925 in der Stadt Turtkul veranstalteter 1. Sowjetkongreß der Karakalpaken proklamierte die Bildung des Karakalpakischen Autonomen Gebietes im Bestände der zur RSFSR gehörenden Kirgisischen (Kasachischen) ASSR. Es entstand im Zuge der „nationalen Abgrenzung" aus dem Territorium des vorher zur Turkestanischen SSR gehörenden und mehrheitlich von Karakalpaken besiedelten Gebietes Amudarja (Amudar'ja) und den Rayons Chodscheili und Kungrad der ehemaligen Choresmischen SSR (nordwestlicher Teil der Kysylkum-Wüste und Amudarja-Delta). Nach der Auflösung des Kreises Ada am 29.4.1929 kam noch etwa die Hälfte des zwischen Aralsee und Kaspischem Meer gelegenen wüstenhaften Plateaus Ustjurt zum Karakalpakischen Autonomen Gebiet. Verwaltungsmittelpunkt wurde zunächst die Stadt Turtkul, welche schon von 1874 bis 1920 als Petro-Aleksandrowsk (Petro-Aleksandrovsk) Hauptort der Amudarja-Abteilung gewesen war. Mit Rücksicht auf ethnische Gründe beschloß das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee (WZIK) am 14.6.1927, das Zentrum in die Stadt Tschimbai im Mündungsgebiet des Amudarja zu verlegen. Dieses vorrevolutionäre Verwaltungs- und Handelszentrum blieb aber nur einige Jahre Hauptstadt. In Änderung seines Beschlusses erklärte das WZIK am 1.4.1932 die am Beginn des Amudarja-Deltas zentral gelegene Siedlung Nukus zum neuen Zentrum der nationalen Gebietseinheit und verlieh ihr am 12.5.1932 Stadtstatus. Allerdings mußten hier erst Regierungs- und Wohngebäude gebaut werden. Bis zu deren Fertigstellung im Jahre 1939 war die Stadt Turtkul provisorischer Regierungssitz. In einer Ergänzung zur Verfassung der Karakalpakischen ASSR vom 25.12.1934 wurde bestätigt, daß Nukus das administrative Zentrum der Autonomen Sowjetrepublik ist, aber die Stadt Turtkul zeitweilig Hauptstadt bleibt. Das historische Zentrum Turtkul (bis 1920 Petro-Aleksandrovsk) war als Hauptstadt der Karakalpakischen ASSR nicht geeignet, da es durch die Wassermassen des Amudarja, dessen Flußbett sich häufig änderte, gefährdet wurde. Die Unterspülung des rechten Amudarja-Ufers nahm hier so bedrohliche Ausmaße an, daß die Stadt 1949 um 5 km landeinwärts verlegt werden mußte. Per Gesetz vom 24.4.1982 mußte die Karakalpakische ASSR im Zusammenhang mit einem Bewässerungsprojekt einen Landstreifen an das Gebiet Choresm (Chorezm) abgeben (s. dort). Karakalpakische AO und ASSR gehörten als Teil der Kirgisischen und später Kasachischen ASSR zuerst zur RSFSR. Am 20.7.1930 wurde die nationale Verwaltungseinheit direkt den zentralen Behörden der Russischen Föderation unterstellt. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erfolgte der Transfer der ASSR zur Usbekischen Sowjetrepublik, da Karakalpakien keine gemeinsame Grenze mit der Russischen Föderation hatte. Außerdem hieß es in einer offiziellen Begründung, daß es wegen der Besonderheiten der Wirtschaft und der territorialen Lage zweckmäßiger war, die ASSR einer der mittelasiatischen Sowjetrepubliken anzuschließen. Auf Grund der ökonomischen, territorialen, kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten fiel die Wahl auf Usbekistan. Nach der Souveränitätserklärung der Usbekischen Unionsrepublik vom 20.6.1990 nahm der Oberste Sowjet Karakalpakiens am 14.12.1990 eine Deklaration über die staatliche
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K a r a k l i s , Stadt Souveränität der ASSR an, die gleichzeitig in die Sowjetrepublik Karakalpakstan innerhalb der damaligen Usbekischen SSR umbenannt wurde. Auf die Bezeichnung „sozialistisch" wurde im neuen Staatsnamen verzichtet. Am 9.1.1992 erhielt die Republik im Rahmen Usbekistans ihre jetzige Bezeichnung Republik Karakalpakstan.
Karakalpakstan, Sowjetrepublik —• Karakalpakstan, Republik Kara-Kirgisisches Autonomes Gebiet —• Kirgisische Republik Karaklis, Stadt (russ. gorod Karaklis) (1935-1991=Kirowakan/Kirovakan, seit 1991 Wanadsor/Vanadzor) April 1929-Mitte 1930: Zentrum des Kreises Lori-Pambak, Armenische SSR
Karakol, Kreis (russ. Kara-Kol'skij okrug), Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR (6.6.1925-1.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-6.12.1926) gebildet: aufgelöst: Zentrum:
6.6.1925 6.12.1926 Stadt Karakol
Karakol, Stadt (kirgis. Karakol saary, russ. gorod Karakol) 6.6.1925-6.12.1926: Zentrum des Kreises Karakol, Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (seit 1.2.1926) 26.2.1938-21.11.1939: Zentrum des Kreises Issyk-Kul, Kirgisische SSR Die 1869 gegründete Stadt hieß von 1889-1921 und vom 21.11.1939 bis zum 6.3.1992 Prschewalsk (Pzeval'sk). Am 6.3.1992 wurde sie zum zweiten Mal wieder in Karakol umbenannt. Zum mehrmaligen Wechsel des Stadtnamens s. Umbenennungen
Karatschaiischer Kreis (russ. Karacaevskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 Am 12.1.1922 wurde der Kreis zur Bildung des vereinigten KaratschaiischTscherkessischen Autonomen Gebietes von der Bergrepublik abgetrennt. Zentrum: Stadt Kislowodsk (Kislovodsk) Karatschaiisches Autonomes Gebiet —• Karatschaiisch-Tscherkessische Republik
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Karatschaiisch-Tscherkessische Republik
Karatschaiisch-Tscherkessische Republik (russ. Karacaevo-Cerkesskaja Respublika), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet (russ. Karacaevo-Cerkesskaja Avtonomnaja Oblast'), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-26.4.1926), RSFSR gebildet: 12.1.1922 am 26.4.1926 aufgeteilt in Karatschaiisches Autonomes Gebiet und Tscherkessischen Nationalen Kreis Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Batalpaschinskaja (Batalpsinskaja) 12.1.192221.6.1922 Stadt Batalpaschinsk (Batalpasinsk) 21.6.1922-26.4.1926 Die Siedlung erhielt am 21.6.1922 den Status einer Stadt. Zum Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebiet gehörten folgende administrative Kreise: Batalpaschinsk 12.1.1922-26.4.1926 Chumara 12.1.1922-26.4.1926 Elburgan (El'burgan) 12.1.1922-26.4.1926 Malo-Karatschajewski (Malo-Karacaevskij) 12.1.1922-26.4.1926 Selentschuk (Zelencuk) 1922-26.4.1926 Utschkulan (Uckulan) 12.1.1922-26.4.1926 Karatschaiisches Autonomes Gebiet (russ. Karacaevskaja Avtonomnaja Oblast'), Nordkaukasische Region (26.4.1926-13.3.1937), Region Ordschonikidse (Ordzonikidze) (13.3.1937-12.1.1943), Region Stawropol (Stavropol') (12.1.1943-12.10.1943), RSFSR gebildet: 26.4.1926 aufgelöst: 12.10.1943 Zentrum: Stadt Batalpaschinsk 26.4.1926-10.1.1927 Kosakensiedlung Batalpaschinskaja 10.1.1927-26.8.1929 Stadt Mikojan-Schachar (Mikojan-Sachar) 26.8.1929-12.10.1943 Die Stadt wurde am 10.1.1927 wieder in eine Kosakensiedlung umgewandelt. Am 26.8.1929 wurde das Zentrum in die Stadt Mikojan-Schachar verlegt. Tscherkessischer Nationaler Kreis (russ. Cerkesskij nacional'nyj okrug), Nordkaukasische Region, RSFSR gebildet: 26.4.1926 am 30.4.1928 umgewandelt in gleichnamiges Autonomes Gebiet Zentrum: Stadt Batalpaschinsk 26.4.1926-10.1.1927 Kosakensiedlung Batalpaschinskaja 10.1.1927-30.4.1928 Vom 26.4.1926 bis zum 30.4.1928 hatten das Karatschaiische Autonome Gebiet und der Tscherkessische Nationale Kreis die gleichen administrativen Zentren. Tscherkessisches Autonomes Gebiet (russ. Cerkesskaja Avtonomnaja Oblast'), Nordkaukasische Region (30.4.1928-13.3.1937), Region Ordschonikidse (13.3.193712.1.1943), Region Stawropol (12.1.1943-9.1.1957), RSFSR
237
Karatschaiisch-Tscherkessische Republik gebildet:
30.4.1928
Am 9.1.1957 wurde das vereinigte Autonome Gebiet der Karatschaier und Tscherkessen wieder geschaffen. Zentrum: Kosakensiedlung Batalpaschinskaja 30.4.1928-20.9.1931 Stadt Batalpaschinsk 20.9.1931-9.3.1934 Stadt Sulimow (Sulimov) 9.3.1934-16.7.1937 Stadt Jeschowo-Tscherkessk (Ezovo-Cerkessk) 16.7.1937-2.9.1939 Stadt Tscherkessk 2.9.1939-9.1.1957 Am 20.9.1931 wurde die Kosakensiedlung Batalpaschinskaja wieder in die Stadt Batalpaschinsk umgewandelt. Danach folgte eine dreimalige Umbenennung des Verwaltungsmittelpunktes (s. auch Umbenennungen). Vom 30.4.1928 bis zum 26.8.1929 hatten das Karatschaiische und Tscherkessische Autonome Gebiet das gleiche Zentrum. Zum Tscherkessischen Autonomen Gebiet gehörten folgende Kreise: Abasino-Nogaiski (Abazino-Nogajskij) 12.11.1928-23.7.1930 Elburgan 12.11.1928-23.7.1930 Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Region Stawropol (15.1.19573.7.1991), RSFSR erneut gebildet: 9.1.1957 am 3.7.1991 umgewandelt in Karatschaiisch-Tscherkessische SSR Zentrum: Stadt Tscherkessk Karatschaiisch-Tscherkessische Sozialistische Sowjetrepublik, KaratschaiischTscherkessische SSR (russ. Karacaevo-Cerkesskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Karacaevo-Cerkesskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 3.7.1991 am 25.12.1992 umgewandelt in Karatschaiisch-Tscherkessische Republik Hauptstadt: Tscherkessk Karatschaiisch-Tscherkessische Republik seit 25.12.1992 Hauptstadt: Tscherkessk Das vereinigte Autonome Gebiet der Karatschaier und Tscherkessen entstand aus dem Karatschaiischen Kreis der Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR) und den Siedlungsräumen der Tscherkessen des Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernements. 1926 wurde die nationale territoriale Einheit in das Karatschaiische Autonome Gebiet und den Tscherkessischen Nationalen Kreis aufgeteilt. Wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht wurde das Karatschaiische Autonome Gebiet per Ukas vom 12.10.1943 aufgelöst und sein Territorium auf die Regionen Krasnodar und Stawropol sowie die Georgische SSR verteilt. Die Karatschaier wurden nach Mittelasien und Kasachstan, teilweise auch nach Sibirien deportiert. Das gleiche Schicksal erlitten die an der Front kämpfenden und als Verräter bezeichneten Karatschaier. Nach der politischen Rehabilitierung der repressierten Völker erhielten die Karatschaier nicht wieder ihre nationale Autonomie, sondern wurden durch die Umwandlung des Tscherkessischen Autonomen Gebietes in das KaratschaiischTscherkessische Autonome Gebiet erneut zwangsvereinigt. Die territoriale Rehabilitierung erfolgte im Rahmen des binationalen Gebietes durch ein Gesetz vom 15.1.1957.
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Karelien, Republik Die Deklaration der staatlichen Souveränität am 30.11.1990 führte zur Proklamation der Karatschaiisch-Tscherkessischen SSR und zum Ausscheiden aus der Region Stawropol. Beide Statusänderungen wurden am 3.7.1991 vom Obersten Sowjet der RSFSR bestätigt. Die Umwandlung der SSR in die Karatschaisch-Tscherkessische Republik am 22.10.1992 wurde am 25.12.1992 ebenfalls vom Parlament in Moskau gebilligt.
Karatschaiisch-Tscherkessische Republik
SSR —• Karatschaiisch-Tscherkessische
Karatschaiisch-Tscherkessisches Tscherkessische Republik
Autonomes Gebiet —• Karatschaiisch-
Karelien, Republik (russ. Respublika Karelija), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 8.6.1920-25.7.1923: Karelische Arbeitskommune (russ. Karel'skaja Trudovaja Kommuna, KTK), RSFSR 25.7.1923-31.3.1940 und 16.7.1956-13.11.1991: Karelische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Karelische ASSR (russ. Karel'skaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Karel'skaja ASSR), RSFSR 31.3.1940-16.7.1956: Karelisch-Finnische Sozialistische Sowjetrepublik, KarelischFinnische SSR (russ. Karelo-Finskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, KareloFinskaja SSR) seit 13.11.1991: Republik Karelien Zentrum/Hauptstadt: Petrosawodsk (Petrozavodsk) Auf die von Helsinki unterstützten Unabhängigkeitsbestrebungen in Ostkarelien (RussischKarelien), die auf eine Vereinigung mit Finnland hinzielten, reagierte die sowjetische Führung am 8.6.1920 mit der Bildung eines karelischen autonomen Gebietes im Bestände der RSFSR, das Karelische Arbeitskommune genannt wurde. Es entstand aus den hauptsächlich von Kareliern besiedelten Gebieten der Gouvernements Olonez (Olonec) und Archangelsk (Archangel'sk). Als die finnische Seite während der am 10.6.1920 in Tartu begonnenen Friedensverhandlungen das Selbstbestimmungsrecht für die stammverwandte ostkarelische Bevölkerung und die Möglichkeit, sich in einem Plebiszit fur einen Anschluß an Finnland oder die RSFSR zu entscheiden, forderte, verwies die sowjetische Delegation auf die Schaffung der Arbeitskommune und deren autonomen Status. In Artikel 10 des sowjetischfinnischen Friedensvertrages vom 14.10.1920 bestätigte Moskau die Einrichtung eines ostkarelischen autonomen Gebietes auf der Grundlage der nationalen Selbstbestimmung. Außerdem wurde diese Zusicherung in einer gesonderten Erklärung der sowjetischen Verhandlungsdelegation wiederholt. Diese wurde bei der Unterzeichnung des Friedens vom 14.10.1920 in das Protokoll aufgenommen und stellte fest, daß Ostkarelien im Rahmen eines föderativen russischen Staates in seinen inneren Angelegenheiten autonom ist. Da sich Finnen und Karelier nach Herkunft und Sprache sehr nahestehen, war die sowjetische Propaganda später bemüht, diese Gemeinsamkeiten zu leugnen und das Karelische zu einer eigenständigen Sprache zu erklären.
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Karelien, Republik Durch Dekrete vom 18.9.1922 und 30.4.1923 wurde die Karelische Arbeitskommune um weitere Teile des am 18.9.1922 aufgelösten Gouvernements Olonez und des Gouvernements Archangelsk erweitert. Am 28.5.1938 mußte die Karelische ASSR aber den Rayon Kandalakscha (Kandalaksa) an das neugeschaffene Gebiet Murmansk abgeben. Per Ukas vom 24.2.1955 wurde der kurz vorher beträchtlich erweiterte Dorfsowjet Alakurtti des Rayons Kestenga (Kesten'ga) ebenfalls im Norden dem Gebiet Murmansk angegliedert. Da Sowjetrußland die vertraglich eingegangenen Verpflichtungen zur Autonomie Ostkareliens nicht erfüllt hatte, kam es hier im Oktober 1921 zu einem bewaffneten Aufstand gegen das bolschewistische Regime. Dieser wurde von Verbänden aus nach Finnland geflüchteten Kareliern und finnischen Freiwilligen unterstützt. Ende Dezember hatten die Aufständischen, die einen Anschluß an Finnland anstrebten, fast die Hälfte Ostkareliens eingenommen. Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes durch die Rote Armee im Februar 1922 wurde die Arbeitskommune am 25.7.1923 formell zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) aufgewertet. Nach dem finnisch-sowjetischen Winterkrieg (30.11.1939-13.3.1940) mußte Finnland große G e b i e t s v e r l u s t e h i n n e h m e n . Zu den von der S o w j e t u n i o n e r z w u n g e n e n Gebietsabtretungen gehörte die ganze Karelische Landenge, d.h. das Gebiet zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Ladogasee. Hinzu kam das sich anschließende Gebiet nördlich des Ladogasees mit den Städten Sortavala (russ. ebenfalls Sortavala) und Suojärvi (russ. Suojärvi). In Nordfinnland, wo die finnische Grenze der Murmanskbahn am nächsten kam, mußten die Hälfte der Gemeinde Salla mit der Stadt Kuolajärvi (russ. Kuolajarvi) und ein Viertel der Gemeinde Kuusamo an die Sowjetunion abgetreten werden. Fast die gesamten neuen Gebietsgewinne wurden am 31.3.1940 mit der Karelischen ASSR zur Karelisch-Finnischen Sozialistischen Sowjetrepublik vereinigt. Mit der Aufwertung Ostund Westkareliens zu einer der damals 16 Unionsrepubliken verband die sowjetische Führung ganz offensichtlich die Hoffnung, weitere finnische Gebiete oder ganz Finnland in die UdSSR inkorporieren zu können. Mit einer Bevölkerungszahl von etwa einer halben Million entsprach die KFSSR noch nicht den von Stalin verkündeten Kriterien einer Unionsrepublik. Er hatte bestimmt, daß eine SSR mindestens eine Million Einwohner haben muß. Von dem an die UdSSR im März 1940 abgetretenen finnischen Territorium kam ein kleiner Teil im Norden der Karelischen Landenge zum angrenzenden Gebiet Leningrad. Aus diesem Landstreifen wurden per Ukas vom 16.5.1940 die drei später wieder aufgelösten Rayons Kanneljarwi (russ. Kannel'jarvi, finn. Kanneljärvi), Koiwisto (russ. Kojvisto, finn. Koivisto) und Rautu (finn. Rauto) eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die finnischen Ortsbezeichnungen durch russische ersetzt. Kanneljarwi war im August 1945 zuerst noch in Raiwola (Rajvola) umbenannt worden und heißt seit dem Oktober 1948 Roschtschino (Roscino). Koiwisto und Rautu erhielten im Oktober 1948 die Bezeichnungen Primorsk und Sosnowo (Sosnovo). In dem sogenannten Fortsetzungskrieg der Jahre 1941-1944 (s. Finnland, Großfurstentum) eroberte die finnische Armee die 1940 verlorengegangenen Gebiete zurück. Am 19.9.1944 wurde zwischen der finnischen und sowjetischen Regierung in Moskau ein Waffenstillstandsvertrag abgeschlossen, der die territorialen Bestimmungen des Friedensvertrages vom 12.3.1940 wieder in Kraft setzte. Der endgültige Friedensvertrag wurde am 10.2.1947 auf der Pariser Friedenskonferenz unterzeichnet. Nach der Wiedereroberung der Karelischen Landenge durch die Sowjetarmee im Sommer 1944 wurde das Gebiet Leningrad erneut um einst finnische Territorien erweitert. Mit einem Gesetz vom 24.11.1944 wurden die am 9.7.1940 gebildeten drei Rayons Jaski (aufgelöst 1960), Keksgolm (Keksgol'm) und Wyborg (Vyborg) von der Karelo-Finnischen Unionsrepublik abgetrennt und dem Gebiet Leningrad angegliedert. Das finnische Jaski heißt
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Karelien, Republik seit dem Oktober 1948 Lesogorski (Lesogorskij). Nach der Annexion Westkareliens durch die Rote Armee im Jahre 1940 waren für die beiden anderen Orte in sowjetischen Handbüchern zunächst die vom Finnischen und Schwedischen abgeleiteten Formen gebräuchlich: Kjakisalmi (finn. Käkisalmi) und Keksgolm (schwed. Kexholm) sowie Wiipuri (Viipuri, finn. Viipuri) und Wyborg (schwed. Viborg). Die erstere Stadt erhielt im Oktober 1948 den russischen Phantasienamen Priosjorsk (Priozersk). Wyborg behielt seine aus der Zarenzeit übernommene schwedische Bezeichnung. Im Juli 1956 wurde die Karelisch-Finnische SSR wieder in eine ASSR der Russischen Föderation umgewandelt. Offizielle Begründung für diese Zurückstufung im Status waren die russische Bevölkerungsmehrheit und die daraus resultierenden engen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bindungen Kareliens an die RSFSR. Etwas abweichend von dieser offiziellen Version erklärte der damalige Vorsitzende des Präsidiums des Obersten Sowjets der Karelisch-Finnischen SSR Otto Kuusinen am 20.8.1956 im örtlichen Parlament, daß die Bevölkerungszahl und die nationale Zusammensetzung Kareliens nicht den Kriterien einer Unionsrepublik entsprachen. Laut unionsweiter Volkszählung vom 17.1.1939 lebten schon 14 Monate vor der Bildung der Karelisch-Finnischen SSR 296 500 Russen und 108 600 Karelier in der autonomen Sowjetrepublik. Während bei der Gründung der Arbeitskommune im Jahre 1920 der Anteil der karelischen Bevölkerung nach offiziellen sowjetischen Angaben noch 61,2 % betrug, ist die Titularnation gegenwärtig mit zehn Prozent nur noch eine Minderheit in der Republik Karelien. Für die starke prozentuale Abnahme des namengebenden Volkes und den Anteil der russischsprachigen Bevölkerung von gegenwärtig mehr als 73 % gibt es vier Gründe: 1. Die Abwanderung der einheimischen Bevölkerung, die nicht unter einem kommunistischen Regime leben wollte, aus den im Verlaufe des finnischen Winter - und Fortsetzungskrieges zeitweise eroberten und verlorengegangenen karelischen Gebieten nach Finnland 2. Deportationen nach West- und Ostsibirien und Kasachstan in den 30er Jahren. Es gab zum Beispiel eine Anordnung des NKWD (NKVD) der UdSSR vom 25.3.1935 über die „Säuberung der Grenzzone des Gebietes Leningrad und Kareliens von Kulaken und antisowjetischen Elementen" (s. Izvestija, Abendausgabe vom 25.9.1992). 3. Gebietsabtretungen zugunsten der Gebiete Leningrad (1940, 1944) und Murmansk (1938,1955) 4. Die forcierte Ansiedlung russischsprachiger Arbeitskräfte im Zusammenhang mit der Industrialisierung und Russifizierung Eine Rayonierung im eigentlichen Sinne erfolgte in der Karelischen ASSR 1927. Durch Beschluß des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees vom 29.8.1927 wurden statt sieben Landkreisen (uezdy) und 55 Amtsbezirken (volosti) 26 Rayons eingerichtet, deren Zahl sich später verringerte. Anfang der 50er Jahre wurde in allen kleineren Unionsrepubliken vorübergehend die Gebiets- und Kreiseinteilung eingeführt. Die Karelisch-Finnische SSR war etwas mehr als acht Monate (15.8.1952-23.4.1953) in die Kreise (russ. okruga) Petrosawodsk (Petrozavodsk) und Segescha (Segeza) unterteilt. Am 10.8.1990 erklärte die Karelische ASSR als erste der autonomen Republiken ihre staatliche Souveränität innerhalb der RSFSR. Am 13.11.1991 erfolgte die Umbenennung der ASSR in die Republik Karelien.
Karelisch-Finnische
SSR —• Karelien, Republik
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Karelischer Nationaler Kreis
Karelische Arbeitskommune
—• K a r d i e n , Republik
Karelische ASSR —• K a r d i e n , Republik
Karelischer Nationaler Kreis (russ. Karel'skij nacional'nyj okrug), Gebiet Kalinin, RSFSR gebildet: 9.7.1937 aufgelöst: 7.2.1939 Zentrum: Stadt Lichoslawl (Lichoslavl') Die Auflösung des nationalen Kreises stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Gründung der Karelisch-Finnischen Unionsrepublik am 31.4.1940, in welche ein großer Teil der karelischen Minderheit umsiedelte.
Karkaralinsk, Kreis (russ. Karkaralinskij okrug), Kasachische ASSR,
RSFSR
gebildet: 3.9.1928 aufgelöst: 17.12.1930 erneut gebildet: 20.7.1934 erneut aufgelöst: 29.7.1936 Zentrum: Stadt Karkaralinsk Nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 gab es in Kasachstan trotz des Übergangs zur Gebietseinteilung von 1934 bis 1936 wieder den zentralgeleiteten Kreis Karkaralinsk, der aus Rayons der Gebiete Alma-Ata, Karaganda und Ostkasachstan gebildet worden war. Offenbar wurde er wieder eingerichtet, weil sein Territorium schwer zugänglich und von dem über 1 000 km entfernten Alma-Ata nur mit Schwierigkeiten zu verwalten war. Das ehemalige Kreiszentrum Karkaralinsk ist erst seit den 60er Jahren mit der Eisenbahn über eine Stichbahn von Karaganda nach Karagaily (Karagajly) erreichbar, allerdings waren auf dem Landwege noch 23 km zurückzulegen. Nach der endgültigen Auflösung wurde das Kreisterritorium dem Gebiet Karaganda angegliedert.
Karkaralinsk, Stadt (russ. gorod
Karkaralinsk)
3.9.1928-17.12.1930 und 20.7.1934-29.7.1936: Zentrum des Kreises Karkaralinsk, Kasachische ASSR, RSFSR
Kars, Gebiet (russ. Karsskaja oblast'), Russisches Reich, Kaukasische
Statthalterschaft (bis 22.4.1917), Rußland, Republiken Armenien und Georgien, seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei gebildet: 1877 aufgelöst: 16.3.1921 Zentrum: Stadt Kars Das Gebiet Kars wurde 1877 aus neuerworbenem Territorium im südwestlichen Teil des Transkaukasus gebildet und bestand seit 1878 in administrativer Hinsicht aus sechs Kreisen (russ. okruga), von welchen nach einer territorialen Neueinteilung im Jahre 1881 folgende vier blieben: Ardagan, Kagysman (Kagyzman), Kars und Olty (Ol'ty).
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Kars, Stadt Im Frieden von Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) (3.3.1918) hatte das Osmanische Reich das im russisch-türkischen Krieg von 1877/1878 verlorengegangene Gebiet zurückerhalten und bis zum April 1918 wieder militärisch besetzt. Nach der Kapitulation des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg (30.10.1918) mußte sich die türkische Armee hinter die Staatsgrenze von 1914 zurückziehen. Die letzten türkischen Einheiten verließen Anfang März 1919 das Gebiet Kars. Im gleichen Monat hatten die Briten als die neue Hegemonialmacht in dieser Region das Gebiet unter ihre Kontrolle gebracht und zu ihrem vorläufigen Mandatsterritorium erklärt. Vor dem Abbau ihres militärischen Engagements im Transkaukasus übergaben die britischen Militärbehörden das Gebiet Kars in die Verwaltungshoheit der Republiken Armenien und Georgien. Die Armenier erhielten im April 1919 die Kreise Kars und Kagysman und im Juli 1919 den Kreis Olty, der seit April 1919 Bestandteil Georgiens gewesen war. Der nördlich gelegene Kreis Ardagan wurde im April 1919 von georgischen Truppen besetzt. Nach der Unterzeichnung des für die Türkei verlustreichen und erniedrigenden Friedensvertrages von Sevres durch die Regierung des Sultans (10.8.1920) begannen die türkischen Nationalisten unter Mustafa Kemal (später Atatürk) im September 1920 einen Krieg gegen die Republik Armenien, in dessen Verlauf sie die Kreise Olty, Kagysman und Kars eroberten. Im armenisch-türkischen Vertrag von Aleksandropol (Aleksandropol') vom 2.12.1920 wurde Armenien auf das Gebiet von Eriwan (Erivan') und den Sewansee beschränkt. Die Invasion der Roten Armee in Georgien im Februar 1921 nahm die Türkei zum Anlaß, im gleichen Monat auch den Kreis Ardagan zu okkupieren. Mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921, der die türkische Nordostgrenze festlegte, kam das Gebiet Kars zur Türkei und wurde Teil der ostanatolischen Provinz Kars. Damit war das Gebiet Kars offiziell aufgelöst. Nur etwas über 3 % seines Territoriums (russ. Agbabinskij ucastok des Kreises Kars) wurden der neugeschaffenen Armenischen SSR zugestanden.
Kars, Kreis (russ. Karsskij okrug) gebildet: 1878 bis zum 16.3.1921 im Bestände des Gebietes Kars Zentrum: Stadt Kars Als Teil des im südwestlichen Transkaukasus gebildeten gleichnamigen Gebietes gehörte der Kreis Kars bis zum 3.3.1918 (Frieden von Brest-Litowsk) (Brest-Litovsk) zum Russischen Reich und zu Rußland. Von April 1918 bis März 1919 war er türkisch besetzt und befand sich dann bis April 1919 unter britischer Militärverwaltung, bevor er in die Verwaltungshoheit der Republik Armenien überging. Seit Oktober 1920 war er wieder von der türkischen Armee eingenommen und kam im Bestände des Gebietes Kars mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 endgültig zum Staatsgebiet der Türkei. Nur ein kleiner Landabschnitt (russ. Agbabinskij ucastok) wurde der Armenischen SSR zugestanden (s. auch Kars, Gebiet).
Kars, Stadt (russ. gorod
Kars) 1877-16.3.1921: Zentrum des Gebietes Kars, Russisches Reich, Rußland, Republiken Armenien und Georgien, seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei 1878-16.3.1921: Zentrum des Kreises Kars des gleichnamigen Gebietes, Russisches Reich, Rußland, Republik Armenien (April 1919-Oktober 1920), seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei
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Karschi, Stadt
Karschi, Stadt (usbek. Karsi saljri, russ. gorod Karsi) 29.1.1925-29.9.1926, 20.1.1943-25.1.1960 und seit 7.2.1964: Zentrum des Gebietes Kaschkadarja (Kaskadar'ja), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) 1937-14.2.1938: Zentrum des Kreises Kaschkadarja, Usbekische SSR
J£arsi safari —• Karschi, Stadt Kasachische ASSR —• Kasachstan, Republik Kasachische SSR —• Kasachstan, Republik Kasachstan, Republik (offizielle Kurzform Kasachstan) (kasach. Kazakstan Respublikasy, russ. Respublika Kazachstan) Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kirgisische ASSR (russ. Kirgizskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kirgizskaja ASSR), RSFSR gebildet: 26.8.1920 am 15.6.1925 umbenannt in Kasachische ASSR Die von 1920 bis 1925 bestehende Kirgisische ASSR (später Kasachische ASSR und SSR) ist nicht zu verwechseln mit der Kirgisischen ASSR (1926-1936), aus welcher 1936 die Kirgisische Unionsrepublik entstand Kasachische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kasachische ASSR (russ. Kazachskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kazachskaja ASSR), RSFSR Im Russischen hießen „kasachisch", „Kasache" und Kasachstan" ursprünglich „Kazakskij", „kazak" und „Kazakstan". Seit dem 9.2.1936 sind per Gesetz „kazachskij", „Kazach" und „Kazachstan" gebräuchlich, am 5.12.1936 umgewandelt in Kasachische SSR Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik, Kasachische SSR (russ. Kazachskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kazachskaja SSR) Mit Inkraftreten der neuen Unionsverfassung am 5.12.1936 wurde die Kasachische ASSR zu einer SSR aufgewertet und Gliedstaat der Sowjetunion. Republik Kasachstan Die Kasachische SSR wurde per Gesetz vom 10.12.1991 in Republik Kasachstan umbenannt. Die Staatsnamen Republik Kasachstan und Kasachstan als offizielle Kurzform sind laut Verfassung gleichbedeutend. Hauptstadt: Orenburg September 1920-1.4.1925 Ak-Metschet (Ak-Mecet') 1.4.1925-24.7.1925 Ksyl-Orda (Kzyl-Orda) 24.7.1925-30.5.1927 (Mai 1929) Alma-Ata (kasach. Almaty) 30.5.1927-10.12.1997 Akmola 10.12.1997-6.5.1998 Astana seit 6.5.1998
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Kasachstan, Republik Unionsrepublik: 5.12.1936-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Die territoriale Gliederung der Kirgisischen (Kasachischen) ASSR, der Kasachischen SSR und der Republik Kasachstan Karakalpakisches Autonomes Gebiet 16.2.1925-20.7.1930 Gouvernements Landkreis Ada (mit Gouvernementsstatus) 26.8.1920-19.6.1928 Akmolinsk Ende 1920-15.8.1928 Aktjubinsk 28.5.1921-18.6.1928 Bukei (Bukej) 1.7.1917-6.6.1925 Dschetysu (Dzetysu) 14.10.1924-3.9.1928 Kustanai (Kustanaj) 28.5.1921-14.9.1925 Orenburg 1796-22.9.1920 und 28.5.1921-14.5.1928 Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj) 22.9.1920-28.5.1921 (8.12.1921) Semipalatinsk 11.12.1920-15.8.1928 Syrdarja (Syrdar'ja) 14.10.1924-3.9.1928 Turgai 28.5.1921-8.12.1921 Uralsk (Ural'sk) 14.1.1924-15.8.1928) Zentralgeleitete Kreise Ada 3.9.1928-29.4.1929 Akmolinsk 3.9.1928-17.12.1930 Aktjubinsk 3.9.1928-17.12.1930 Alma-Ata 3.9.1928-17.12.1930 Gurjew (Gur'ev) 3.9.1928-17.12.1930 direkt im Bestände der Kasachischen ASSR 1.7.1933-15.1.1938 im Bestände des Gebietes Westkasachstan Karkaralinsk 3.9.1928-17.12.1930 und 20.7.1934-29.7.1936 Kustanai 14.9.1925-17.12.1930 Ksyl-Orda 3.9.1928-17.12.1930 Pawlodar (Pavlodar) 3.9.1928-17.12.1930 Petropawlowsk (Petropavlovsk) 3.9.1928-17.12.1930 Semipalatinsk 3.9.1928-17.12.1930 Syrdarja 3.9.1928-17.12.1930 Uralsk (Ural'sk) 3.9.1928-17.12.1930 Nichtzentralgeleitete Kreise Chodscheili (Chodzejli) 16.2.1925-3.9.1928 (im Bestände des Karakalpakischen Autonomen Gebietes) Erster Küstenkreis erwähnt von 1920 bis 1923 (im Bestände des Gouvernements Bukei) Gurjew 1.7.1933-15.1.1938 (im Bestände des Gebietes Westkasachstan) Kalmückischer Kreis erwähnt im Jahre 1923 (im Bestände des Gouvernements Bukei) Kungrad 16.2.1925-3.9.1928 (im Bestände des Karakalpakischen Autonomen Gebietes) Tschimbai (Cimbaj) 16.2.1925-3.9.1928 (im Bestände des Karakalpakischen Autonomen Gebietes) Turtkul (TurtkuP) 16.2.1925-3.9.1928 (im Bestände des Karakalpakischen Autonomen Gebietes) Zweiter Küstenkreis erwähnt von 1920 bis 1923 (im Bestände des Gouvernements Bukei)
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Kasachstan, Republik Gebiete Akmola seit 6.7.1992 (umbenannt aus Gebiet Zelinograd/Celinograd) Akmolinsk 1868-Ende 1920 und 14.10.1939-26.12.1960 Getzt Gebiet Akmola) Aktjubinsk seit 10.3.1932 (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Westkasachstan) Alma-Ata/Almaty seit 10.3.1932 Atyrau seit 21.2.1992 (umbenannt aus Gebiet Gurjew/Gur'ev) Dschambul/Schambyl (Dzambul/Zambyl) seit 14.10.1939 (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Südkasachstan) Dscheskasgan/Scheskasgan (Dzezkazgan/Zezkazgan) 20.3.1973-3.5.1997 Gurjew (Gur'ev) 15.1.1938-21.2.1992 (umbenannt in Gebiet Atyrau) (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Westkasachstan) Karaganda seit 10.3.1932 Koktschetaw/Kokschetau (Kokcetav/Koksetau) 16.3.1944-3.5.1997 (26.12.196019.10.1965 Teil der Neulandregion) Ksyl-Orda/Kysylorda (Kzyl-Orda/Kyzylorda) seit 15.1.1938 (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Südkasachstan) Kustanai/Kostanai (Kustanaj/Kostanaj) seit 29.7.1936 (26.12.1960-19.10.1965 Teil der Neulandregion) Mangistau seit 17.8.1990 Mangyschlak(Mangyslak) 20.3.1973-2.6.1988 Nordkasachstan seit 29.7.1936 (26.12.1960-19.10.1965 Teil der Neulandregion) Ostkasachstan seit 10.3.1932 Pawlodar (Pavlodar) seit 15.1.1938 (26.12.1960-19.10.1965 Teil der Neulandregion) Semipalatinsk 1854-11.12.1920 und 14.10.1939-3.5.1997 Südkasachstan 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992 (rückbenannt aus Gebiet Tschimkent/Cimkent) Taldy-Kurgan/Taldykorgan) 16.3.1944-6.6.1959 und 23.12.1967-22.4.1997 Tschimkent (Cimkent) 3.5.1962-6.7.1992 (rückbenannt in Gebiet Südkasachstan) (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Südkasachstan) Turgai/Torgai (Turgaj/Torgaj) 1868-22.9.1920, 23.11.1970-2.6.1988 und 17.8.199022.4.1997 Uralsk (Ural'sk) 1868-22.9.1920 und 3.5.1962-6.7.1992 (rückbenannt in Gebiet Westkasachstan) (3.5.1962-1.12.1964 Teil der Region Westkasachstan) Westkasachstan 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992 (umbenannt aus Gebiet Uralsk) (mit Kreis Gurjew 1.7.1933-15.1.1938) Zelinograd (Celinograd) 24.4.1961-6.7.1992 (umbenannt in Gebiet Akmola) (24.4.196119.10.1965 Teil der Neulandregion) Regionen Neulandregion 26.12.1960-19.10.1965 (bestand aus den Gebieten Koktschetaw, Kustanai, Nordkasachstan, Pawlodar und Zelinograd. Das letztere Gebiet gehörte erst seit dem 24.4.1961 zur Region.) Südkasachstan 3.5.1962-1.12.1964 (bestand aus den Gebieten Dschambul, Ksyl-Orda und Tschimkent) Westkasachstan 3.5.1962-1.12.1964 (bestand aus den Gebieten Aktjubinsk, Gurjew und Uralsk) Die Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik wurde per Dekret des Zentralen Exekutivkomitees und des Rates der Volkskommisare der RSFSR vom 26.8.1920 als Teil der
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Kasachstan, Republik Russischen Föderation gegründet. Zuerst bestand sie aus den Gouvernements Akmolinsk, Bukei, Orenburg (seit September 1920), Semipalatinsk (bis 11.12.1920 Gebiet), den Gebieten Turgai und Uralsk sowie dem Landkreis Ada, der Gouvernementsstatus hatte. Später kamen durch Aufteilung des vorübergehend im Bestände der Kirgisischen ASSR aus den Gebieten Turgai und Uralsk und dem Gouvernement Orenburg geschaffenen Gouvernements OrenburgTurgai noch die Gouvernements Aktjubinsk, Kustanai und Turgai hinzu. Im Januar 1924 entstand außerdem aus Teilen der Gouvernements Aktjubinsk und Orenburg das Gouvernement Uralsk. Im Rahmen der sogenannten nationalen Abgrenzung (russ. nacional'no-gosudarstvennoe razmezevanie) in Mittelasien wurde im Oktober 1924 das Territorium der Kirgisischen ASSR im Süden um die zwei vor allem von Kirgisen besiedelten und bis dahin zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebiete Dschetysu und Syrdarja (mit Ausnahme kleinerer Teile beider Gebiete, die gleichzeitig zum Kara-Kirgisischen Autonomen Gebiet kamen) um ein Drittel erweitert. Seit 1925 gehörte das neugebildete Karakalpakische Autonome Gebiet zur Kirgisischen ASSR. Das Gouvernement Orenburg wurde wegen seiner russischen Bevölkerungsmehrheit am 6.7.1925 aus dem Bestände der ASSR ausgegliedert und direkt den zentralen Behörden der RSFSR unterstellt. Seit dem 18. Jahrhundert waren die Kasachen in der russischen Literatur und in offiziellen Dokumenten als Kirgisen (oder Kirgis-Kasachen) bezeichnet worden, während sie sich selbst Kasachen nannten. Nach der territorialen Vereinigung der Kasachen wurde dieser Widerspruch am 15.6.1925 mit der Umbenennung der Kirgisischen ASSR in die Kasachische ASSR beseitigt. Im Sommer 1928 wurden die noch bestehenden sieben Gouvernements aufgelöst und am 3.9.1928 die ASSR in 13 administrative Kreise eingeteilt, die statt der Landkreise und Amtsbezirke in Rayons untergliedert waren. Das Karakalpakische Autonome Gebiet kam 1930 direkt zur RSFSR. In den Jahren 1929 bis 1930 wurden die 13 zentralgeleiteten Kreise aufgelöst und ab dem 10.3.1932 gab es nur noch die sechs neugeschaffenen Gebiete Aktjubinsk, Alma-Ata, Karaganda, Ost-, Süd- und Westkasachstan, zu denen am 29.7.1936 durch Ausgliederung noch zwei hinzukamen (Kustanai und Nordkasachstan). Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurden die Kreise Gurjew (1933-1938) und Karkaralinsk (1934-1936) wieder eingerichtet. Der Grund war offenbar die Abgelegenheit ihrer Territorien, die von den Zentren aus schwer zu verwalten waren. Zentrum der Kirgisischen (Kasachischen) ASSR war zunächst die Stadt Orenburg. Wegen Ausgliederung des Gouvernements Orenburg aus der ASSR wurde der Regierungssitz am 1.4.1925 in die Stadt Ak-Metschet im kompakten Siedlungsgebiet der Kasachen verlegt und am 24.7.1925 in Ksyl-Orda (Kzyl-Orda=Rote Stadt) umbenannt. Im Russischen wurde die Hauptstadt bis 1925 auch nach der bei der Festung Metschet entstandenen Stadt Perowsk (Perovsk) genannt. Diese Bezeichnung blieb aber bei den Umbenennungen der 20er Jahre im Gesetzblatt der RSFSR unerwähnt. Per Beschluß des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees vom 30.5.1927 wurde Alma-Ata zur neuen Hauptstadt der Kasachischen ASSR erklärt, obwohl der Umzug der Regierungsbehörden von Ksyl-Orda erst im Mai 1929 abgeschlossen werden konnte. Faktisch war Alma-Ata seit 1929 administratives Zentrum der Kasachischen ASSR. Ausschlaggebend für die erneute Verlegung der kasachischen Hauptstadt war der Bau der Turksib (Turkestan-Sibirische Eisenbahn, 1927-1931), wodurch Alma-Ata an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. Die Turksib verläuft von der Eisenbahnverbindung zwischen Dschambul und Bischkek (Biskek) über die Städte Tschu (Cu) und Almaty nach Semipalatinsk im Norden. Am 5.2.1921 erhielt die Stadt Werny (Vernyj) die kasachische Bezeichnung Almaty. Im Russischen hieß sie seitdem Alma-Ata. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen
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Kasachstan, Republik Bereich in der Sowjetzeit wurden die Stadt und das gleichnamige Gebiet noch bis zum März 1993 in Kasachstan im russischen Sprachgebrauch Alma-Ata genannt. Mit Wirkung vom 10.12.1997 wurde die Hauptstadt Kasachstans von Almaty nach Akmola (1961-1992 Celinograd) verlegt. Für den Umzug wurden verschiedene offizielle und inoffizielle Gründe genannt: Die Nähe zu China, wo es ständig interethnische Konflikte zwischen Chinesen und dort lebenden Kasachen gibt. Ferner sollte ein Gleichgewicht zwischen dem Einfluß der verschiedenen Klane geschaffen werden. Zudem wurde das Zentrum in den nördlichen Teil Kasachstans verlegt, wo die russischsprachige Bevölkerung in der Mehrheit ist. Auf diese Weise sollte das „russische Problem" entschärft und dem Exodus sowie separatistischen Bestrebungen der Russen entgegengewirkt werden. Ein weiteres Argument ist die südliche Randlage von Almaty, während das Land von dem zentraler gelegenen Akmola besser regiert werden kann. In der südlichen Metropole wächst außerdem die Bevölkerung sehr schnell, eine weitere Ausdehnung der Stadt ist aber wegen der Berge und erhöhter Erdbebengefahr sehr kompliziert. Dagegen seien Wohnungsbau und die Errichtung von nach Erlangung der Souveränität benötigten neuen Verwaltungsgebäuden in Akmola um vieles billiger. Ein verständlicher Grund für die Verlegung des Regierungssitzes ist die extreme Luftverschmutzung. Die Stadt liegt in einem breiten Tal, das von drei Seiten von Gebirge eingeschlossen ist. Zu einem Luftaustausch kommt es nur selten. Schließlich hieß es, man wolle die korrupten Strukturen in Almaty verlassen und die staatlichen Einrichtungen in Akmola erneuern. Akmola wurde am 6.5.1998 in Astana umbenannt, was im Kasachischen Hauptstadt bedeutet. Am 2.3.1954 verkündete auf Initiative Chruschtschows ein Plenum des ZK der KPdSU ein Programm zur Urbarmachung von Neu- und Brachland in Kasachstan, dem Wolga- und Uralgebiet, West- und Ostsibirien und dem Fernen Osten. In Kasachstan begann die Kampagne zur Neulandgewinnung im Frühjahr 1954. Im Rahmen der Neulanderschließung wurden in den 60er Jahren 11 von insgesamt 15 Gebieten in drei Regionen zusammengefaßt: die Neulandregion im Norden (1960-1965) mit dem Zentrum in Zelinograd, die Region Südkasachstan (1962-1964) mit dem Zentrum in Tschimkent und die Region Westkasachstan (1962-1964) mit dem Zentrum in Aktjubinsk. Außerhalb der drei Regionen blieben die östlichen Gebiete Alma-Ata, Ostkasachstan und Semipalatinsk sowie das zentral gelegene Gebiet Karaganda. Nach dem Sturze Chruschtschows am 15.10.1964 wurden die drei Regionen ohne Begründung aufgelöst und die 11 Gebiete wieder den zentralen Behörden der Kasachischen SSR direkt unterstellt. Das Projekt zur Neulandgewinnung hatte nicht die erhofften Ziele erreicht. Die im Zusammenhang mit der Neulandkampagne vorgenommenen Umbenennungen wurden erst 1992 rückgängig gemacht. Die Gebiete Zelinograd, Tschimkent und Uralsk erhielten wieder ihre früheren Bezeichnungen Akmola (=kasach. Form von Akmolinsk), Südkasachstan und Westkasachstan. Bevölkerungszunahme und weitere Industrialisierung führten zur Bildung neuer Gebiete durch Verkleinerung der schon bestehenden Gebietseinheiten. Einige Gebiete wurden in sowjetischer Zeit aufgelöst und später wieder neu geschaffen. Ihre Auflösung erfolgte, um den Personalbestand im Verwaltungsapparat zu reduzieren und die Verwaltungsstrukturen zu vereinfachen. Die Wiedereinrichtung der Gebiete wurde mit ihren wirtschaftlichen Perspektiven begründet. Die Hauptstadt Alma-Ata unterstand seit dem 22.12.1933 als selbständige administrative Einheit direkt den zentralen Behörden der Kasachischen ASSR und später SSR. Diese Sonderstellung war nur Anfang der 40er Jahre vorübergehend aufgehoben, als sie administrativ zum gleichnamigen Gebiet gehörte. Die heutige Stadt Leninsk (kasach. Leninsk), das administrative Zentrum des 1955 gegründeten Raumfahrtzentrums (russ. kosmodrom) Baikonur (kasach Bajkonvr) erhielt neben Alma-Ata am 22.7.1987 als zweite
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Kasachstan, Republik kasachische Stadt republiksunmittelbaren Status. Dieses erste und größte Raumflugzentrum der ehemaligen Sowjetunion ist jetzt Teil des Gebietes Ksyl-Orda und wurde auf 20 Jahre bis 2015 an Rußland verpachtet. Gegenwärtig sind die jetzige und die frühere Hauptstadt Astana und Almaty (Alma-Ata) separate Verwaltungseinheiten. Im April und Mai 1997 wurden fünf der 19 Gebiete aufgelöst und ihre Territorien anderen Gebietseinheiten angegliedert. Offiziell wurde die Verringerung der Gebiete mit der Vervollkommnung und Optimierung der administrativ-territorialen Gliederung der Republik Kasachstan begründet. Hier handelt es sich aber ganz offensichtlich um eine Änderung der Gebietseinteilung aus geopolitischen Gründen. Mit der Zusammenlegung sollten die demographischen Verhältnisse zugunsten der Titularnation verändert werden, wenn auch die russische Bevölkerungsmehrheit in den vergrößerten nördlichen Gebieten Nordkasachstans (Akmola, Kustanai, Karaganda, Ostkasachstan) erhalten blieb. Das Gebiet Dscheskasgan wurde dem Gebiet Karaganda angegliedert. Die Gebiete Nord- und Ostkasachstan wurden jeweils um die Gebiete Koktschetaw und Semipalatinsk erweitert. Das Gebiet Torgai wurde auf die Gebiete Akmola und Kustanai aufgeteilt und das Gebiet Taldy-Kurgan wurde mit dem Gebiet Almaty vereinigt. Im Falle der aufgelösten Gebiete Dscheskasgan, Semipalatinsk und Torgai kam eine kasachische Mehrheitsbevölkerung zu Verwaltungseinheiten mit deutlicher russischer Bevölkerungsmehrheit. Mit diesen administrativen Maßnahmen möchte die kasachische Führung offenbar seit den 60er Jahren wiederholt aufgekommenen Bestrebungen begegnen, die bei der Staatsgründung russisch besiedelten Gebiete im Norden wieder Rußland (der RSFSR) anzuschließen. Nach der Proklamation der Unabhängigkeit Kasachstans wurden solche Ansprüche u.a.von Solschenizyn (Solzenicyn) und Schirinowski (Zirinovskij) geäußert. Die Kasachische SSR erklärte am 25.10.1990 ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und damit die Priorität der Republikgesetze vor den Unionsgesetzen. Seit dem 10.12.1991 ist der offizielle Staatsname „Republik Kasachstan". Als letzte der Unionsrepubliken proklamierte die Republik Kasachstan am 16.12.1991 ihre staatliche Unabhängigkeit, da ihr Präsident auch nach dem mißglückten Staatsstreich in Moskau noch ein Befürworter der von Gorbatschow vorgeschlagenen erneuerten Union gewesen war. Die Republik gehörte am 21.12.1991 zu den Unterzeichnerstaaten des Gründungsprotokolls der GUS und beendete damit die Mitgliedschaft in der UdSSR, die seitdem als Staat und Völkerrechtssubjekt nicht mehr existierte. Gegenwärtig besteht die Republik Kasachstan aus dem Karakalpakischen Autonomen Gebiet und 14 administrativen Gebieten. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich verabschiedete der Oberste Sowjet der Kasachischen SSR am 22.9.1989 ein Gesetz „Über die Sprachen in der Kasachischen SSR", mit welchem das Kasachische zur Staatssprache erklärt wurde. Das Russische wurde als Sprache der interethnischen Kommunikation definiert. Laut Artikel 7 der Verfassung der Republik Kasachstan vom 30.8.1995 wird die russische Sprache in den staatlichen Organisationen und in den Organen der örtlichen Selbstverwaltung gleichberechtigt mit der kasachischen offiziell verwendet. Erst mehrere Jahre nach Inkrafttreten des Sprachengesetzes wurde in Kasachstan die Schreibweise geographischer Begriffe im Russischen an das Kasachische angeglichen. Mit Gesetzen vom 8.9.1992,4.5.1993,7.10.1993 und 17.6.1997 erfolgte die massenweise Änderung der Transkription und zugleich die Umbenennung kasachischer Toponyme und administrativ-territorialer Einheiten. Im Rahmen einer Entsowjetisierung und Entrussifizierung erhielten nach Lenin, Marx, Engels, Thälmann, Aleksandr Newski, Puschkin, Gagarin u.a. benannte Ortschaften kasachische Bezeichnungen. Das betraf ebenso Orte und Rayons, deren Namen von Oktober, Bolschewik, Komsomol, Proletarier usw. abgeleitet worden waren und ausgefallene Ortsnamen aus kommunistischer Zeit, wie zum Beispiel „30 Jahre Kasachische SSR". Die Hälfte aller Gebiete und
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Kasan, Gebiet Gebietszentren wird seitdem beim Gebrauch der russischen Sprache anders transkribiert, teilweise schon vor den obigen Gesetzen. In der Russischen Föderation wurde in Bezug auf Kasachstan die Schreibweise der sowjetischen Zeit beibehalten.
Kasan, Gebiet (russ. Kazanskaja oblast'), Tatarische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
8.5.1952 30.4.1953 Stadt Kasan (Kazan')
Kasan, Gouvernement
(russ. Kazanskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1708-1781 und 1796 aufgelöst: 27.5.1920 Hauptstadt: Kasan (Kazan') Das Territorium neugeschaffenen Tschuwaschischen (Niznij Novgorod)
des aufgelösten Gouvernements bildete am 27.5.1920 den größten Teil der Tatarischen ASSR. Einige Teile kamen im gleichen Jahr zum Autonomen Gebiet sowie zu den Gouvernements Nischni Nowgorod und Wjatka (Vjatka).
Kasan, Stadt (russ. gorod
Kazan')
1708-1781 und 1796-27.5.1920: Hauptstadt des Gouvernements Kasan, Russisches Reich, RSFSR 27.5.1920-30.8.1990: Hauptstadt der Tatarischen ASSR, RSFSR 8.5.1952-30.4.1953: Zentrum des Gebietes Kasan, Tatarische ASSR, RSFSR 30.8.1990-7.2.1992: Hauptstadt der Tatarischen SSR-Republik Tatarstan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 7.2.1992: Hauptstadt der Republik Tatarstan (Tatarstans), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Kaschkadarja, Gebiet (usbek. Kaskadarjo vilojati, russ. Kaskadar'inskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 29.1.1925 aufgelöst: 29.9.1926 erneut gebildet: 20.1.1943 erneut aufgelöst: 25.1.1960 wieder gebildet: 7.2.1964 Zentrum: Stadt Karschi (Karsi) (hieß von 1926 bis 1937 Bek-Budi) Das Gebiet entstand 1925 aus einem Teil der ehemaligen SSR Buchara und erneut 1943 aus einem Teil des Gebietes Buchara. 1960 erfolgte laut offizieller Begründung die Auflösung zwecks rationeller Ausnutzung der Ressourcen und Senkung der Verwaltungsausgaben. Die Rayons wurden dem Gebiet Surchandarja (Surchandar'ja) angegliedert. Das Gebiet Kaschkadarja (Kaskadar'ja) wurde 1964 aus einem Teil des Gebietes Surchandarja wieder eingerichtet, „um die Erschließung von Neuland, den Bau hydrotechnischer Anlagen und die Einrichtung von Großsowchosen besser leiten und die Ressourcen der landwirtschaftlichen Produktion noch effektiver nutzen zu können".
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Kaukasische Statthalterschaft
Kaschkadarj a, Kreis
(russ. Kaskadar'inskij okrug), Usbekische SSR
gebildet: 29.9.1926 aufgelöst: 17.8.1930 erneut gebildet: 23.2.1935 erneut aufgelöst: 14.2.1938 Zentrum: Stadt Bek-Budi 29.9.1926-17.8.1930 und 23.2.1935-1937 Stadt Karschi (Karsi) 1937-14.2.1938 Die Stadt Bek-Budi wurde 1937 in Karschi umbenannt. Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurde der Kreis wegen der Abgelegenheit seines Territoriums und der damit verbundenen Schwierigkeiten, es vom Zentrum aus zu verwalten, wieder eingerichtet.
Kasi-Kumuch, Dorf
(russ. selo Kazi-Kumuch)
20.1.1921-1925: Zentrum des Kreises Kasi-Kumuch, Dagestanische ASSR, RSFSR 1925-1928: Zentrum des Kreises Lakski (Lakskij), Dagestanische ASSR, RSFSR
Kasi-Kumuch, Kreis (russ. Kazi-Kumuchskij okrug), Dagestanische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
20.1.1921 1925 Dorf Kasi-Kumuch (Kazi-Kumuch)
gasfridarjo vilojati—* Kaschkadarja, Gebiet Kasumkent, Dorf
(russ. selo Kasumkent)
20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Kjurinski (Kjurinskij), Dagestanische ASSR, RSFSR
Katharinenstadt
* Jekaterinenschtadt
Kattakurgan, Stadt (russ. gorod
Kattakurgan) 1928-17.8.1930: Zentrum des Kreises Serawschan (Zeravsan), Usbekische SSR
Kaukasische Statthalterschaft (russ. Kavkazskoe namestnicestvo), Russisches Reich (1905-16.3.1917), Rußland (16.3.1917-22.4.1917) erneut gebildet: 1905 (bestand schon 1844-1883) aufgelöst: 22.4.1917 Diese administrativ-territoriale Einheit des Russischen Reiches bestand aus zwei Teilen: dem Nordkaukasus und Transkaukasien. Sie umfaßte die Gouvernements Baku, Jelisawetpol (ElizavetpoF), Eriwan (Erivan'), Kutais, Tiflis und das Schwarzmeer-Gouvernement, die Gebiete Batum, Dagestan, Kars, Kuban (Kuban') und Terek sowie die Kreise Sakataly (Zakataly) und Suchum als selbständige Verwaltungseinheiten, die Gouvernements gleichgestellt waren. Die Residenz des Statthalters (russ. namestnik) befand sich in Tiflis. 251
Kaunas, Gebiet Nach der Abdankung des Zaren im März 1917 hatte die Provisorische Regierung in Petrograd für die Verwaltung Transkaukasiens anstelle der Kaukasischen Statthalterschaft am 22.4.1917 ein Transkaukasisches Sonderkomitee (russ. Osobyj Zakavkazskij komitet; abgekürzt OZAKOM) mit dem Sitz in Tiflis eingesetzt.
Kaunas, Gebiet (russ. Kaunasskaja oblast', lit. Kauno sritis), Litauische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.6.1950 28.5.1953 Stadt Kaunas
Kaunas, Kreis (lit. Kauno apskritis, russ. Kaunasskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Kaunas
Kaunas, miestas —• Kaunas, Stadt Kaunas, Stadt (lit. miestas Kaunas, russ. früher gorod Kovno, seit 1923 Kaunas, früher deutsch Kauen) 1842-12.7.1920 (de jure): Hauptstadt des Gouvernements Kowno, Russisches Reich, zuletzt Republik Litauen Ende August 1919-15.6.1940: Hauptstadt der unabhängigen Litauischen Republik 21.7.1940-22.6.1941: Hauptstadt der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik 20.6.1950-28.5.1953: Zentrum des Gebietes Kaunas, Litauische SSR seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Kaunas, Republik Litauien Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges war die Stadt am 17.8.1915 von deutschen Truppen eingenommen worden. Am 2.1.1919 hatte sich die provisorische bürgerliche Regierung Litauens zusammen mit den Besatzungstruppen wegen der heranrückenden Roten Armee nach Kaunas zurückgezogen, das bis zum Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion provisorische Hauptstadt blieb. Vilnius war aber die verfassungsmäßige Hauptstadt, obwohl sie von 1920 bis 1939 zum polnischen Staatsgebiet gehörte. Auch die am 25.8.1940 eingeführte Verfassung der am 21.7.1940 erneut proklamierten Litauischen SSR bestimmte Vilnius zur Hauptstadt. Der Rat der Volkskommissare erhielt damals den Auftrag, den Umzug der Regierung und der zentralen Behörden von der provisorischen in die historische Hauptstadt durchzuführen. Die Übersiedlung sollte 1941 abgeschlossen sein. Aber dazu kam es nicht mehr. Bis zum Einmarsch deutscher Truppen in Litauen am 22.6.1941 waren nur einige Ministerien, die damals noch Volkskommissariate hießen, umgezogen. Die litauische Sowjetregierung wurde nach Moskau evakuiert und nahm erst am 13.7.1944 in Vilnius wieder ihre Arbeit auf.
Kauno apskritis —• Kaunas, Kreis JfrazaJßtan Respublikasy —* Kasachstan, Republik
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Kerki, Gebiet
Kelzy, Gouvernement (russ. Keleckaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Kielce), 1844 und 1867-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: Juni-August 1844 und seit 1867 bestand de facto bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Kelzy (Kel'cy) Kelzy, Stadt (russ. Kel'ce, bis
1918 russ. Kel'cy, poln. Kielce)
Juni-August 1844 und 1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Kelzy des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Kemerowo, Gebiet (russ. Kemerovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 26.1.1943 Zentrum: Stadt Kemerowo (Kemerovo) Das Gebiet entstand durch Ausgliederung aus dem Gebiet Nowosibirsk (Novosibirsk). Ein Teil wurde 1944 an das neugeschaffene Gebiet Tomsk abgetrennt.
Kemerowo, Stadt (russ. gorod
Kemerovo)
seit 26.1.1943: Zentrum des Gebietes Kemerowo, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Bis zum 27.3.1932 hieß die Stadt Schtscheglowsk (Sceglovsk).
Kenimech, Sonderrayon
(russ. Kenimechskij otdel'nyj rajon), Usbekische SSR
gebildet: 23.3.1925 1930 Aufhebung des Sonderstatus Zentrum: Stadt Kenimech Der Rayon an der damals nordwestlichen Grenze der Usbekischen SSR unterstand als besondere administrativ-nationale Verwaltungseinheit direkt den zentralen Behörden in Samarkand. Er entstand durch Ausgliederung aus dem Gebiet Serawschan (Zeravsan) von Amtsbezirken (volosti) mit überwiegend kirgisischer und karakalpakischer Bevölkerung.
Kenimech, Stadt (russ. gorod
Kenimech)
23.3.1925-1930: Zentrum des Sonderrayons Kenimech, Usbekische SSR
Kerki, Gebiet (russ. Kerkinskaja oblast'), Turkmenische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
29.12.1943 23.1.1947 Stadt Kerki
Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Tschardschou (Cardzou). Bei der Auflösung wurde sein Territorium wieder diesem angegliedert.
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Kerki, Kreis
Kerki, Kreis (russ. Kerkinskij okrug), Turkmenische
SSR
gebildet: 4.12.1924 aufgelöst: 20.9.1930 erneut gebildet: 25.2.1933 erneut aufgelöst: 21.11.1939 Zentrum: Stadt (seit 1925) Kerki Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurde der Kreis Kerki 1933 wieder eingerichtet, da die östlichen Rayons Turkmeniens wegen ihrer Entlegenheit und des unzureichend entwickelten Fernmeldewesens von der Hauptstadt aus schwer zu verwalten waren.
Kerki, Stadt (russ. gorod
Kerki)
Die Stadt wurde am 29.12.1999 in Atamurat umbenannt. Oktober 1923-13.2.1924: Zentrum des Turkmenischen Autonomen Gebietes im Bestände der Sowjetischen Volksrepublik Buchara 4.12.1924-20.9.1930 und 25.2.1933-21.11.1939: Zentrum des Kreises Kerki, Turkmenische SSR 29.12.1943-23.1.1947: Zentrum des Gebietes Kerki, Turkmenische SSR
Kermine, Stadt (russ. gorod
Kermine)
Die Stadt heißt seit dem 2.9.1958 Nawoi (Navoi). 29.9.1926-24.1.1927: Zentrum des Kreises Urta-Serawschan (Urta-Zeravsan), Usbekische SSR (provisorisch) 24.1.1927-1928: Zentrum des Kreises Serawschan (Zeravsan), Usbekische SSR (provisorisch) 1928 wurde das Zentrum nach Kattakurgan verlegt.
Kertsch, Kreis (russ. Kercenskij okrug), ASSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
der Krim, RSFSR
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Kertsch (Kerc')
Kertsch, Stadt (russ. gorod
Kerc')
18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Kertsch, ASSR der Krim, RSFSR
Kertsch-Jenikale, Stadthauptmannschaft (russ.
Kerc'-Enikal'skoe gradonacal'stvo), Russisches Reich gebildet: 1821 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1821 wurden die Städte Kertsch und Jenikale (Enikale) aus dem Gouvernement Taurien ausgegliedert und als Stadthauptmannschaflt, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte. Dessen Amtssitz befand sich in Kertsch (s. Stadthauptmannschaft).
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Kiew, Stadt
khuthaisi, kalaki —• Kutaissi, Stadt Kiew, Gebiet (ukr. Ky'ivs'ka oblast', russ. Kievskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 27.2.1932 Zentrum: Stadt Kiew (Kiev) Zum Bestände des Gebietes gehörten folgende administrative Kreise: Korosten (Korosten') 1.4.1935-22.9.1937 Nowograd-Wolynski (Novograd-Volynskij) 1.4.1935-22.9.1937 Schitomir (Zitomir) 29.4.1936-22.9.1937 Teile des Gebietsterritoriums kamen zu den Gebieten Tschernigow (Cernigov) (1932), Schitomir (1937), Poltawa (Poltava) (1937), Kirowograd (Kirovograd) (1939), Winniza (Vinnica) (1939) und Tscherkassy (Cerkassy) (1954).
Kiew, Gouvernement (russ. Kievskaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR gebildet: 1708-1781 und 1796 aufgelöst: 1.8.1925 Hauptstadt: Kiew (Kiev) Zum Bestände des Gouvernements Kiew gehörten folgende administrative Kreise: BelajaZerkow (Belaja Cerkov') 12.4.1923-1.8.1925 Berditschew (Berdicev) 12.4.1923-1.8.1925 Kiew 12.4.1923-1.8.1925 Korsun (Korsun') 12.4.1923-1924 Malin 12.4.1923-1925 Schewtschenko (Sevcenko) 1924-3.6.1925 Tscherkassy (Cerkassy) 12.4.1923-1.8.1925 Uman(Uman') 12.4.1923-1.8.1925 Ein Teil des Gouvernements wurde von 1920 bis 1922 vorübergehend dem Gouvernement Krementschug (Kremencug) angegliedert und 1921 kam ein Teil des Gouvernements Poltawa (Poltava) zum Gouvernement Kiew.
Kiew, Kreis (russ. Kievskij okrug), Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Kiew (Kiev)
Kiew, Stadt (ukr. misto Ky'iv, russ. gorod Kiev) (zum besonderen Status der Hauptstadt s. Ukraine) 1708-1781 und 1796-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Kiew, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR
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Kimry, Kreis 20.11.1917-Ende November 1920 (mit Unterbrechungen): Hauptstadt der (unabhängigen) Ukrainischen Volksrepublik (UNR) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Kiew, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 27.2.1932: Zentrum des Gebietes Kiew, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) 24.6.1934-24.8.1991: Hauptstadt der Ukrainischen SSR (bis 24.6.1934=Charkow/Char'kov) seit 24.8.1991: Hauptstadt der Ukraine
Kimry, Kreis (russ. Kimrskij okrug), Gebiet Moskau, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Kimry
Kimry, Stadt (russ. gorod
Kimry)
12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kimry, Gebiet Moskau, RSFSR
Kineschma, Kreis (russ. Kinesemskij okrug), Industriegebiet
Iwanowo (Ivanovo),
RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
10.6.1929 23.7.1930 Stadt Kineschma (Kinesma)
Kineschma, Stadt (russ. gorod
Kinesma)
10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kineschma, Industriegebiet Iwanovo (Ivanovo), RSFSR
Kingissepp, Kreis (russ. Kingiseppskij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
22.3.1935 19.9.1940 Stadt Kingissepp (Kingisepp)
Der Grund für die Einrichtung des Kreises fünf Jahre nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise war seine Grenzlage, die eine unmittelbare Verwaltung aus dem Kreiszentrum erforderte.
Kingissepp, Stadt (russ. gorod
Kingisepp)
22.3.1935-19.9.1940: Zentrum des Kreises Kingissepp, Gebiet Leningrad, RSFSR Die Stadt hieß bis 1922 Jamburg und wurde dann nach dem estnischen Bolschewiken V.E.Kingisepp (1888-1922) umbenannt. Eine gleichnamige Stadt gab es seit 1952 in der Estnischen SSR, die schon 1988 in Kuressaare umbenannt worden war.
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Kirgisische Republik
Kirensk, Kreis (russ. Kirenskij okrug), Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR gebildet: 1924 bis 28.6.1926 Zentrum: Stadt Kirensk
Kirensk, Kreis (russ. Kirenskij okrug), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sibirische Region, RSFSR
28.6.1926 23.7.1930 Stadt Kirensk
Kirensk, Stadt (russ. gorod
Kirensk)
1924-28.6.1926: Zentrum des Kreises Kirensk, Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR 28.6.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kirensk, Sibirische Region, RSFSR
Kirgisische ASSR (26.8.1920-15.6.1925, Hauptstadt: Orenburg, Ak-Metschet/AkMecet'), s. Kasachstan, Republik Die von 1920 bis 1925 bestehende Kirgisische ASSR (später Kasachische ASSR und SSR) ist nicht zu verwechseln mit der Kirgisischen ASSR (1926-1936), aus welcher 1936 die Kirgisische Unionsrepublik entstand.
Kirgisische ASSR
(1.2.1926-5.12.1936, Hauptstadt Pischpek/Pispek, Frunse/Frunze),
s. Kirgisische Republik Die von 1926 bis 1936 bestehende Kirgisische ASSR (später Kirgisische Unionsrepublik) ist nicht zu verwechseln mit der Kirgisischen ASSR (1920-1925), aus welcher die Kasachische ASSR und SSR entstanden.
Kirgisische Republik
(kirgis. Kyrgyz Respublikasy, russ. Kirgizskaja Respublika
und Respublika Kirgizija) Laut Artikel 1 der Verfassung Kirgisiens vom 5.5.1993 gibt es für den Staatsnamen in der kirgisischen und russischen Version die offizielle Kurzform Kyrgyzstan. Kara-Kirgisisches Autonomes Gebiet (russ. Kara-Kirgizskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR gebildet: 14.10.1924 am 25.5.1925 umbenannt in Kirgisisches Autonomes Gebiet (russ. Kirgizskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR am 1.2.1926 umgewandelt in Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Kirgisische ASSR (russ. Kirgizskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kirgizskaja ASSR), RSFSR am 5.12.1936 umgewandelt in
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Kirgisische Republik Kirgisische Sozialistische Sowjetrepublik, Kirgisische SSR (russ. Kirgizskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Kirgizskaja SSR) am 12.12.1990 umgewandelt in Kirgisische Republik Zentrum/Hauptstadt: Stadt Pischpek (Pispek) 28.12.1924-12.5.1926 Stadt Frunse (Frunze) 12.5.1926-5.2.1991 Stadt Bischkek (Biskek) seit 5.2.1991 Unionsrepublik: 5.12.1936-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Territoriale Einheiten des Kirgisischen Autonomen Gebietes, der Kirgisischen ASSR, SSR und Republik Administrative Kreise Dschalal-Abad (Dzalal-Abad) 6.6.1925-6.12.1926 und 26.2.1938-21.11.1939 Frunse 12.5.1926-6.12.1926 (umbenannt aus Kreis Pischpek) Issyk-Kul (Issyk-Kul') 26.2.1938-21.11.1939 Karakol 6.6.1925-6.12.1926 Osch (Os) 6.6.1925-6.12.1926, 10.12.1928-August 1930 und 26.2.1938-21.11.1939 Pischpek 6.6.1925-12.5.1926 (umbenannt aus Kreis Frunse) Tjan-Schan (Tjan'-San'=Tien-schan) 26.2.1938-21.11.1939 Gebiete Batken seit 15.10.1999 Dschalal-Abad 21.11.1939-27.1.1959 und seit 14.12.1990 Frunse 21.11.1939-27.1.1959 Issyk-Kul 21.11.1939-27.1.1959 und seit 11.12.1970 Naryn 11.12.1970-5.10.1988 und seit 14.12.1990 Osch seit 21.11.1939 Talas (Talass) 22.6.1944-18.2.1956, 3.9.1980-5.10.1988 und seit 14.12.1990 (22.6.194428.12.1953=Talass) Tjan-Schan 21.11.1939-30.12.1962 Tschui (Cuj) seit 14.12.1990 Im Zuge der "nationalen Abgrenzung" (russ. nacrazmezevanie) in Mittelasien entstand durch Beschluß des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees im Bestände der RSFSR am 14.10.1924 ein Kara-Kirgisisches Autonomes Gebiet, das aus vorwiegend von Kirgisen besiedelten Teilen der zuvor zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebiete Dschetysu (Dzetysu), Syrdarja(Syrdar'ja) und Fergana gebildet wurde. Als provisorische Regierung wurde bis zu einem Gründungskongreß der Sowjets (März 1925) am 12.10.1924 in Taschkent (Taskent) ein Revolutionskomitee des Kara-Kirgisischen Autonomen Gebietes konstituiert, welches am 28.12.1924 nach Pischpek umzog, das damit administratives Zentrum der neuen nationalen Gebietseinheit wurde. Bereits am 25. Mai des nächsten Jahres erfolgte die Umbenennung in Kirgisisches Autonomes Gebiet. Damit wurde berücksichtigt, daß die KaraKirgisen in historischer und ethnographischer Hinsicht die Kirgisen sind und die Vorsilbe „Kara" (=schwarz) von den russischen Kolonisatoren im 19. Jahrhundert zu ihrem Ethnonym hinzugefugt wurde, um sie von den fälschlicherweise Kirgisen genannten Kasachen zu unterscheiden. Am 1.2.1926 wurde das Autonome Gebiet zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der RSFSR aufgewertet. Somit gab es in der RSFSR
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Kirgisische Republik nacheinander zwei verschiedene territorial und ethnisch nicht identische Kirgisische ASSR (1920-1925 und 1926-1936), die man leicht für die gleiche territoriale Einheit halten kann. Mit Inkrafttreten der sowjetischen Verfassung vom 5.12.1936 erhielt die ASSR den Status einer Unionsrepublik. Im Zusammenhang mit der Souveränitätserklärung vom 15.12.1990 änderte Kirgisien seinen Staatsnamen. Seit dem 12.12.1990 heißt er kirgisisch Kyrgyz Respublikasy (Kirgisische Republik). Am 15.12.1990 wurde vom kirgisischen Parlament auch die Schreibweise für die russischsprachigen Medien der Republik festgelegt: Respublika Kyrgyzystan (Sovetskaja Kirgizija 16.12.1990). Mit letzterer Form sollte auf die Ausspracheschwierigkeiten für Nichttürken Rücksicht genommen werden, sie hat sich aber in der Praxis nicht durchgesetzt. In der russischsprachigen Presse Kirgisiens werden „Respublika Kyrgyzstan" oder „Kyrgyzskaja Respublika" verwendet. In der Russischen Föderation sind „Kirgizskaja Respublika" und „Respublika Kirgizija" gebräuchlich. Zentrum des Kara-Kirgisischen Autonomen Gebietes wurde die Stadt Pischpek (Pispek), was eine Entstellung des kirgisischen Bischkek (Biskek) im Russischen darstellt. Am 12.5.1926 wurde die Stadt nach dem hier geborenen führenden Bolschewiken und Militärfachmann M.V. Frunse (Frunze) (1885-1925), der wesentlichen Anteil an der Sowjetisierung Mittelasiens hatte, benannt. Am 5.2.1991 erhielt die Hauptstadt wieder ihren historischen Namen Bischkek. In Kirgisien gab es seit 1925 bis zur Einführung der Gebietseinteilung im Jahre 1939 mit Unterbrechungen administrative Kreise. Die vollständige Rayonierung nach den neuen Prinzipien begann in der Sowjetrepublik aber erst 1928, als der Kreis Osch statt der Amtsbezirke (russ. volosti) in zehn Rayons unterteilt wurde. Der restliche Teil Kirgisiens wurde erst Ende 1930 rayoniert. Obwohl die Kreise als Verwaltungseinheit 1930 unionsweit aufgelöst wurden, erfolgte später ihre Wiedereinrichtung in entlegenen und vom Zentrum aus schwer regierbaren Landesteilen. In der Kirgisischen Sowjetrepublik wurden Anfang 1938 die Kreise Dschalal-Abad, Issyk-Kul, Osch und Tien-schan gebildet. Ihre damaligen Verwaltungsmittelpunkte haben wegen der Hochgebirge (Tien-schan und andere Gebirgszüge) bis heute entweder keinen Eisenbahnanschluß (Karakol und Naryn) oder sind auf dem Schienenwege nur vom Süden über das zu Usbekistan gehörende Ferganatal zu erreichen (Dschalal-Abad und Osch). Die erst 1965 eröffnete Hochgebirgsstraße von Frunse nach Osch ist als kürzeste Landverbindung zwischen den nördlichen und südlichen Provinzen im Winter nicht befahrbar. Im November 1939 wurden die vier Kreise in Gebiete umgewandelt, deren Anzahl sich danach aus verschiedenen offiziell genannten Gründen änderte. Sie wurden wegen Verkleinerung oder Vereinigung bestehender Gebiete, Senkung der Ausgaben für den Verwaltungsapparat, Vervollkommnung der administrativ-territorialen Gliederung und Verbesserung der staatlichen Lenkung der Wirtschaft sowie der Entwicklung entlegener Bergregionen aufgelöst, neu geschaffen oder wieder eingerichtet. Zeitweise erstreckte sich die Gebietseinteilung nur auf einen Teil des Republikterritoriums, da es außerdem noch zentralgeleitete Rayons gab. Im Januar 1959 wurden in Kirgisien drei der fünf Gebiete aufgelöst und ihre Rayons den zentralen Behörden direkt unterstellt. Mit der Auflösung des Gebietes Tjan-Schan im Dezember 1962 vergrößerte sich die Zahl der republikunmittelbaren Rayons. Erst seit 1990 ist die Republik wie schon von 1939 bis 1959 wieder nur in administrative Gebiete unterteilt. Einen Tag vor der Souveränitätserklärung Kirgisiens vom 15.12.1990 erfolgte eine größere Änderung in der territorialen Gliederung. Das Staatsterritorium wurde wieder in sechs Gebiete unterteilt. „Zur Sicherstellung der Einheitlichkeit in der administrativ-territorialen Gliederung der Republik, Vervollkommnung der staatlichen Lenkung und lokalen Selbstverwaltung und da viele Änderungen in der Gebietseinteilung subjektiv ohne Berücksichtigung der Interessen der sich historisch gebildeten territorialen Gemeinschaften mit ihren wirtschaftlichen und kulturellen Zentren
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Kirgisskaja Step, Siedlung vorgenommen wurden", verfugte der neugewählte Präsident Kirgisiens die Wiedereinrichtung der Gebiete Frunse (jetzt Gebiet Tschui), Dschalal-Abad, Naryn und Talas. Damit gibt es keine zentralgeleiteten Rayons mehr. Durch Abtrennung dreier Rayons vom Gebiet Osch entstand am 15.10.1999 noch das Gebiet Batken. In der Sowjetzeit hieß das administrative Gebiet in Kirgisien ebenso wie im Russischen oblast'. Nach Erlangung der Unabhängigkeit wurde oblusu eingeführt. Kirgisien erklärte sich am 15.12.1990 für souverän innerhalb der Sowjetunion und damit erhielt die Republikgesetzgebung Priorität vor den Gesetzen der Union. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich war schon per Gesetz vom 23.9.1989 das Kirgisische zur Staatssprache aufgewertet worden. Nach dem gescheiterten Putschversuch in Moskau (19.-21.8.1991) proklamierte das Parlament in Bischkek am 31.8.1991 die staatliche Unabhängigkeit. Die Kirgisische Republik war Gliedstaat der UdSSR bis zum 21.12.1991, als die Gründerstaaten der GUS in der Erklärung von Alma-Ata (kasach. Almaty) konstatierten, daß die Sowjetunion ihre Existenz beendet hat. Seitdem gehört Kirgisien zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten.
Kirgisische SSR —• Kirgisische Republik Kirgisisches Autonomes Gebiet—• Kirgisische Republik Kirgisskaja Step, Siedlung (russ. selenie Kirgizskaja Step') 1918-1920: Zentrum des Gouvernements Bukei (Bukej), RSFSR
Kirovohrad, misto —• Kirowograd, Stadt Kirovohrads'ka
oblast' —• Kirowograd, Gebiet
Kirow, Gebiet (russ. Kirovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 7.12.1934-5.12.1936: Region Kirow (russ. Kirovskij kraj), RSFSR seit 5.12.1936: Gebiet Kirow Zentrum: Stadt Kirow (Kirov) Zur Region Kirow gehörten: Udmurtisches Autonomes Gebiet 7.12.1934-28.12.1934 Udmurtische ASSR 28.12.1934-5.12.1936 Die Region Kirow entstand durch Ausgliederung aus der Region Gorki (Gor'kij). Hinzu kam ein Teil der Nördlichen Region. Da mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 die nationale Autonomie aus der Region ausschied, erfolgte die Umwandlung in das gleichnamige Gebiet.
Kirow, Region —• Kirow, Gebiet 260
Kirowograd, Stadt
Kirow, Stadt (russ. gorod
Kirov)
Die Stadt hieß von 1780 bis zum 5.12.1934 Wjatka (Vjatka). Die erwartete Rückbenennung ist bis jetzt nicht erfolgt. 7.12.1934-5.12.1936: Zentrum der Region Kirow, RSFSR seit 5.12.1936: Zentrum des Gebietes Kirow, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000
Kirowabad, Stadt (russ. gorod
Kirovabad)
3.4.1952-23.4.1953: Zentrum des Gebietes Gjandscha (Gjandza), Aserbaidschanische SSR Die Stadt Gjandscha wurde am 5.3.1935 in Kirowabad umbenannt. Seit dem 30.12.1989 heißt sie wieder Gjandscha
Kirowakan, Kreis (russ. Kirovakanskij okrug), Armenische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
17.1.1952 18.4.1953 Stadt Kirowakan (Kirovakan)
Kirowakan, Stadt (russ. gorod
Kirovakan)
17.1.1952-18.4.1953: Zentrum des Kreises Kirowakan, Armenische SSR Kirowakan, das bis zum 5.3.1935 Karaklis hieß, wurde 1991 in Wanadsor (Vanadzor) umbenannt.
Kirowo, Stadt (russ. gorod
Kirovo)
Am 10.1.1939 wurde das Gebiet Kirowograd (Ukrainische SSR) mit dem Zentrum in der Stadt Kirowo gegründet. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung von Kirowo in Kirowograd (Kirovograd). Am 27.12.1934 war die Stadt Sinowjewsk (Zinov'evsk) in Kirowo umbenannt worden.
Kirowograd, Gebiet (ukr. Kirovohrads'ka oblast'), russ. Kirovogradskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 10.1.1939 Zentrum: Stadt Kirowograd (Kirovograd) Das Gebiet entstand aus Rayons der Gebiete Kiew (Kiev), Nikolajew (Nikolaev), Odessa und Poltawa (Poltava). Ein Teil wurde 1954 dem Gebiet Tscherkassy (Cerkassy) angegliedert. Im gleichen Jahr wurden einige Rayons vom Gebiet Odessa übergeben. Kirowograd, Stadt (ukr. misto Kirovohrad, russ. gorod
Kirovograd) seit 10.1.1939: Zentrum des Gebietes Kirowograd, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Das Gebiet Kirowograd entstand am 10.1.1939 mit dem Zentrum in der Stadt Kirowo, die gleichzeitig in Kirowograd umbenannt wurde. 261
Kischinjow, Kreis
Kischinjow, Kreis (russ. Kisinevskij okrug), Moldauische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
31.1.1952 15.6.1953 Stadt Kischinjow (Kisinev)
Kischinjow, Stadt (rumän.
orajul Chijinäu, russ. gorod Kisinev)
1873-15.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Bessarabien, Russisches Reich, Rußland 2.8.1940-5.6.1990: Hauptstadt der Moldauischen SSR 31.1.1952-15.6.1953: Zentrum des Kreises Kischinjow, Moldauische SSR 5.6.1990-23.5.1991: Hauptstadt der SSRMoldau seit 23.5.1991: Hauptstadt der Republik Moldau 30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Chi§inäu, Republik Moldau
Kisljar, Kreis (russ. Kizljarskij okrug), Gebiet Terek (1918-20.1.1921), Gouvernement Terek (4.4.1921-16.11.1922), RSFSR gebildet: 1918 am 16.11.1922 kam der Kreis zur Dagestanischen ASSR Zentrum: Stadt Kisljar (Kizljar) Kisljar, Kreis (russ. Kizljarskij okrug), Dagestanische ASSR, seit: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
16.11.1922 1928 Stadt Kisljar (Kizljar)
Kisljar, Kreis (russ. Kizljarskij okrug), Region
Ordschonikidse (Ordzonikidze) (22.2.1938-12.1.1943), Region Stawropol (Stavropol') (12.1.1943 März 1944), RSFSR gebildet: 22.2.1938 aufgelöst: März 1944 Zentrum: Stadt Kisljar (Kizljar)
Kisljar, Stadt (russ. gorod
Kizljar)
1918-16.11.1922: Zentrum des Kreises Kisljar, Gebiet Terek (1918-20.1.1921), Gouvernement Terek (4.4.1921 -16.11.1922), RSFSR 16.11.1922-1928: Zentrum des Kreises Kisljar, Dagestanische ASSR, RSFSR 22.2.1938-März 1944: Zentrum des Kreises Kisljar, Region Ordschonikidse (Ordzonikidze) (22.2.1938-12.1.1943), Region Stawropol (Stavropol') (12.1.1943-März 1944), RSFSR
Kislowodsk, Stadt (russ. gorod
Kislovodsk)
20.1.1921-12.1.1922: Zentrum des Karatschaiischen Kreises, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 12.1.1922-26.4.1926: Zentrum des Kreises Malo-Karatschajewski (Malo-Karacaevskij), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR
262
Klinzy, Kreis
Kjonigsberg, Gebiet (russ. Kenigsbergskaja oblast'=Gebiet Königsberg) —• Kaliningrad, Gebiet Kjonigsberg, Stadt (russ. gorod Kenigsberg=Königsberg) 7.4.1946-4.7.1946: Zentrum des Gebietes Kjonigsberg (=Königsberg), RSFSR Die Stadt wurde am 4.7.1946 in Kaliningrad umbenannt.
Kjurinski, Kreis (russ. Kjurinskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.1.1921 1928 Dorf Kasumkent
Klaipeda, Kreis (lit. Klaipedos apskritis, russ. Klajpedskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Klaipeda
Klaipeda, miestas —• Klaijpeda, Stadt Klaip6dos apskritis —* Klaipeda, Kreis Klajpeda, Gebiet (russ. Klajpedskaja oblast', lit. Klaipedos sritis), Litauische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.6.1950 28.5.1953 Stadt Klajpeda (lit. Klaipeda)
Klajpeda, Stadt (lit. miestas Klaipeda, russ. früher gorod MemeP, seit 1923 gorod Klajpeda, früher deutsch Memel) 20.6.1950-28.5.1953: Zentrum des Gebietes Klajpeda, Litauische SSR seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Klaipeda, Republik Litauen (s. auch Memelgebiet)
Klimowitschi, Siedlung, seit 3.7.1925 Stadt (russ. selenie, gorod Klimovici) 17.7.1924-12.4.1927: Zentrum des Kreises Kalinin, Weißrussische SSR
Klinzy, Kreis (russ. Klincovskij okrug), Westliches Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Klinzy (Klincy)
263
Klinzy, Stadt
Klinzy, Stadt (russ. gorod Klincy) 17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Klinzy, Westliches Gebiet, RSFSR
Kokand, Kreis (russ. Kokandskij okrug), Usbekische SSR gebildet: 29.9.1926 am 24.1.1927 umbenannt in Kreis Fergana Zentrum: Stadt Kokand Kokand, Stadt (russ. gorod Kokand) 29.1.1925-29.9.1926: Zentrum des Gebietes Fergana, Usbekische SSR 29.9.1926-24.1.1927: Zentrum des Kreises Kokand, Usbekische SSR 24.1.1927-17.8.1930: Zentrum des Kreises Fergana, Usbekische SSR
Kokschetau, Stadt und Gebiet —• Koktschetaw, Stadt und Gebiet Köksetau Jpilasy —• Koktschetaw, Stadt Köksetau oblysy —• Koktschetaw, Gebiet Koktschetaw, Gebiet (kasach. Köksetau oblysy, russ. Kokcetavskaja oblast'), Kasachische SSR, Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (10.12.1991-3.5.1997) gebildet: 16.3.1944 aufgelöst: 3.5.1997 Zentrum: Stadt Koktschetaw (Kokcetav) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Akmolinsk und Nordkasachstan. 1997 wurde es zwecks Vervollkommnung der territorialen Gliederung der Republik Kasachstan aufgelöst und sein Territorium dem Gebiet Nordkasachstan angegliedert. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Später wurde auch die Schreibweise geographischer Begriffe im Russischen an das Kasachische angeglichen. Seit einem Gesetz vom 7.10.1993 werden für den russischen Sprachgebrauch in der Republik Stadt und Gebiet Koktschetaw als Kokschetau (Köksetau) und Kokschetauskaja oblast (Koksetauskaja oblast') transkribiert. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Koktschetaw, Stadt (kasach. Köksetau ^alasy, russ. gorod Kokcetav) 16.3.1944-3.5.1997: Zentrum des Gebietes Koktschetaw, Kasachische SSR, Neulandregion (26.12.1960-19.10.1065), Republik Kasachstan (10.12.1991-3.5.1997) Nachdem schon am 22.9.1989 mit einem Sprachengesetz das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden war, wurde auch die Schreibung der Stadt und des gleichnamigen Gebietes in den russischsprachigen Medien der Republik an die nationale
264
Kolyma, Kreis Sprache angeglichen. Per Verordnung vom 7.10.1993 ist die Transkription Kokschetau (Koksetau) und Kokschetauskaja oblast (Koksetauskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Kolomna, Kreis (russ. Kolomenskij gebildet: aufgelöst: Zentrum:
okrug), Gebiet Moskau, RSFSR
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Kolomna
Kolomna, Stadt (russ. gorod
Kolomna)
12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kolomna, Gebiet Moskau, RSFSR
Kolpaschewo, Arbeitersiedlung,
seit 1938 Stadt (russ. rabocij poselok, gorod
Kolpasevo) 10.6.1932-13.8.1944: Zentrum des Kreises Narym, Westsibirische Region (10.6.193228.9.1937), Gebiet Nowosibirsk (Novosibirsk) (28.9.1937-13.8.1944), RSFSR
Kolyma, Kreis
(russ. Kolymskij okrug), Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR
seit 1851 bis 27.4.1922 Zentrum: Stadt Srednekolymsk
Kolyma, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Kolymskij okrug), Jakutische ASSR, RSFSR
1924 23.7.1930 Stadt Srednekolymsk
Kolyma, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Kolymskij okrug), Region Chabarowsk (Chabarovsk), RSFSR Juli 1939 November 1939 Stadt Magadan
Komi ASSR —• Komi, Republik Komi, Autonomes Gebiet—• Komi, Republik
265
Komi, Republik
Komi, Republik (russ. Respublika Komi), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 22.8.1921-5.12.1936: Autonomes Gebiet der Komi (Syrjänen) (russ. Avtonomnaja Oblast' Komi/Zyrjan und Avtonomnaja Komi/Zyrjanskaja/ Oblast'), Nördliche Region (1.10.1929-5.12.1936), RSFSR 5.12.1936-23.11.1990: Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Komi, ASSR der Komi (russ. Komi Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Komi ASSR), RSFSR 23.11.1990-26.5.1992: Sozialistische Sowjetrepublik der Komi, SSR der Komi (russ. Komi Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Komi SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 26.5.1992: Republik der Komi Zentrum/Hauptstadt: Stadt Ust-Sysolsk (Ust'-Sysol'sk) 22.8.1921-26.3.1930 Stadt Syktywkar (Syktyvkar) seit 26.3.1930 Die Stadt wurde am 26.3.1930 umbenannt. Zum Autonomen Gebiet und zur ASSR der Komi gehörte vom 25.2.1936 bis 1941 der administrative Kreis Petschora (Pecora). In ihm wurden einige Rayons am mittleren Lauf der Petschora zur beschleunigten Erschließung der hiesigen Kohlevorkommen zusammengefaßt. Das Autonome Gebiet der Komi entstand aus Teilen der Gouvernements Archangelsk (Archangel'sk) und Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk). Neben der Selbstbezeichnung Komi war anfangs noch das aus zaristischer Zeit stammende veraltete Ethnonym Syrjänen (russ. Zyrjane) gebräuchlich. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erhielt das autonome Gebiet den höheren Status einer ASSR. Nach der Deklaration der staatlichen Souveränität vom 29.8.1990 folgte am 23.11.1990 die Aufwertung der ASSR zu einer SSR innerhalb der RSFSR. Am 26.5.1992 wurden aus dem Staatsnamen die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" entfernt. Für die ethnisch verwandten Komi-Permjaken wurde 1925 ein gesonderter Nationaler Kreis eingerichtet. Dabei ignorierte die Führung in Moskau einen Antrag der Komi und der permjakischen Bevölkerung, ihr südlich angrenzendes Siedlungsgebiet mit dem autonomen Gebiet zu vereinigen.
Komi, SSR —* Komi, Republik Komi-Permjaken, Autonomer Kreis (russ. Komi-Permjackij avtonomnyj okrug), RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.12.2005), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (13.5.2000-1.12.2005) gebildet am 26.2.1925 als Nationaler Kreis der Komi-Permjaken am 7.10.1977 umbenannt in Autonomen Kreis der Komi-Permjaken aufgelöst: 1.12.2005 Zentrum: Dorf Kudymkar 26.2.1925-1931 stadtähnliche Siedlung Kudymkar 1931-September 1938 Stadt Kudymkar September 1938-1.12.2005
266
Konstantinowskaja, Kosakensiedlung Der Nationale (Autonome) Kreis der Komi-Permjaken gehörte zu verschiedenen Gebieten: 26.2.1925-17.1.1934 im Bestände des Ural-Gebietes 17.1.1934-3.10.1938 im Bestände des Gebietes Swerdlowsk (Sverdlovsk) 3.10.1938-8.3.1940 im Bestände des Gebietes Perm (Perm') 8.3.1940-2.10.1957 im Bestände des Gebietes Molotow (Molotov) 2.10.1957-1.12.2005 im Bestände des Gebietes Perm Durch Gesetz vom 25.3.2004 wurden mit Wirkung vom 1.12.2005 das Gebiet Perm und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur Region Perm als neuem Subjekt der Russischen Föderation vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung der beiden bisherigen Subjekte der RF. Zu der in sowjetischer Zeit verfügten administrativen Trennung der Komi-Permjaken von den ethnisch verwandten Komi s. Kreis, Autonomer.
Komi-Permjaken, Nationaler Kreis —• Komi-Permjaken, Autonomer Kreis Komrat, Stadt (gagausisch Komrat kasabasi, russ. gorod Komrat, rumän. ora§ul Comrat) seit 14.1.1995: Hauptstadt Gagausiens, Republik Moldau
Kongreßpolen —• Polen, Königreich Königsberg Gebiet (russ. Kjonigsbergskaja oblast') —• Kaliningrad, Gebiet Konotop, Kreis (russ. Konotopskij okrug), Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Konotop Konotop, Stadt (russ. gorod Konotop) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Konotop, Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Konstantinowskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Konstantinovskaja) 1870-20.3.1920: Zentrum des Ersten Don-Kreises, Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 20.3.1920-13.2.1924: Zentrum des Ersten Don-Kreises, Don-Gebiet, RSFSR
gorajpilpogiston
Respublikasi —• Karakalpakstan Republik 267
Korjaken, Autonomer Kreis
gorajxilpogiston
Sovet Respublikasi —• Karakalpakstan, Republik
Korjaken, Autonomer Kreis (russ. Korjakskij avtonomnyj okrug), Gebiet Kamtschatka (Kamcatka), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.12.1930-7.10.1977: Nationaler Kreis der Korjaken 7.10.1977-1.7.2007: Autonomer Kreis der Korjaken Zentrum: Siedlung Kamenskoje (Kamenskoe) 10.12.1930-1931 Penschiner oder Korjakische Kulturelle Basis 1931-15.10.1937 Dorf Palana 15.10.1937-20.7.1962 stadtähnliche Siedlung Palana 20.7.1962-1.7.2007 Zentrum des Kreises war zuerst die am Unterlauf der Penschina (Penzina) gelegene Siedlung Kamenskoje. Danach war Verwaltungsmittelpunkt die Penschiner oder Korjakische Kulturelle Basis (russ.Penzinskaja/Korjakskaja kul'tbaza), deren Bau 1930 im Mündungsgebiet der Penschina begonnen wurde. Per Gesetz vom 15.10.1937 wurden die zentralen Kreisbehörden in die Siedlung Palana verlegt, die am 20.7.1962 den Status einer stadtähnlichen Siedlung erhielt. Der Autonome (Nationale) Kreis gehört(e) zu folgenden territorialen Einheiten: 10.12.1930-22.7.1934 direkt im Bestände der Fernöstlichen Region, RSFSR seit 22.7.1934 im Bestände des Gebietes Kamtschatka, das vom 20.10.1932 bis zum 20.10.1938 der Fernöstlichen Region und vom 20.10.1938 bis zum 23.1.1956 der Region Chabarowsk (Chabarovsk) unterstand. Am 10.12.1930 wurde der Nationale Kreis der Korjaken gebildet. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 erfolgte die Umbenennung in den Autonomen Kreis. Per Gesetz vom 12.7.2006 wurden das Gebiet Kamtschatka und der Autonome Kreis der Korjaken mit Wirkung vom 1.7.2007 zum neuen Föderationssubjekt Region Kamtschatka vereinigt. Innerhalb der neuen Region besteht seit dem 1.7.2007 ein Korjakischer Kreis, der einen besonderen Status erhielt.
Korjaken, Nationaler Kreis —• Korjaken, Autonomer Kreis Korjakischer Kreis (russ. Korjakskij okrug), Region Kamtschatka (Kamcatka), Russische Föderation, Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation gebildet: 1.7.2007 Zentrum: stadtähnliche Siedlung Palana Per Gesetz vom 12.7.2006 wurden das Gebiet Kamtschatka und der Autonome Kreis der Korjaken mit Wirkung vom 1.7.2007 zum neuen Föderationssubjekt Region Kamtschatka vereinigt. Innerhalb der neuen Region besteht seit dem 1.7.2007 ein Korjakischer Kreis, der einen besonderen Status erhielt.
268
Koslow, Stadt
Κθrosten, Kreis (russ. Korostenskij okrug), Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Wolhynien (bis 1.8.1925),
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Korosten (Korosten')
Korosten, Kreis (russ. Korostenskij okrug), Gebiet Kiew (Kiev), Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
1.4.1935 22.9.1937 Stadt Korosten (Korosten')
Korosten, Stadt (russ. gorod
Korosten')
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Korosten, Gouvernement Wolhynien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Korosten, Gebiet Kiew (Kiev), Ukrainische SSR
Korsun, Kreis (russ. Korsunskij okrug), Gouvernement Kiew (Kiev), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 1924 umbenannt in Kreis Schewtschenko (Sevcenko) Zentrum: Stadt Korsun (Korsun') Korsun, Stadt (russ. gorod
Korsun')
12.4.1923-1924: Zentrum des Kreises Korsun, Gouvernement Kiew (Kiev), Ukrainische SSR 1924-3.6.1925: Zentrum des Kreises Schewtschenko (Sevcenko), Gouvernement Kiew, Ukrainische SSR
Kosakenkreis (russ. Kazacij okrug), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR gebildet: 20.12.1926 am 17.12.1928 mit dem Kreis Primalkinski (Primalkinskij) vereinigt Zentrum: Dorf Maiskoje (Majskoe) Koslow, Kreis (russ. Kozlovskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Koslow (Kozlov)
Koslow, Stadt (russ. gorod
Kozlov)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Koslow, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
269
Kostroma, Gebiet
Kostanai, Stadt und Gebiet —• Kustanai, Stadt und Gebiet gostanaj Jpilasy —• Kustanai, Stadt gostanaj oblysy —* Kustanai, Gebiet Kostroma, Gebiet (russ. Kostromskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 13.8.1944 Zentrum: Stadt Kostroma Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Gorki (Gor'kij), Iwanowo (Ivanovo), Jaroslawl (JaroslavF) und Wologda (Vologda).
Kostroma, Gouvernement (russ. Kostromskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1778 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Kostroma Teile des Gouvernements wurden an die Gouvernements Iwanowo-Wosnessensk (IvanovoVoznesensk) (1918 und 1922) und Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (1922) abgetrennt. Das Gouvernement Kostroma wurde am 14.1.1929 Teil des Industriegebietes Iwanowo und des Gebietes Nischni Nowgorod. Kostroma, Kreis (russ. Kostromskoj okrug), Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
10.6.1929 23.7.1930 Stadt Kostroma
Kostroma, Stadt (russ. gorod Kostroma) 1778-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Kostroma, Russisches Reich, RSFSR 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kostroma, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR seit 13.8.1944: Zentrum des Gebietes Kostroma, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Kotaikhi marz
Kotajk, Gebiet
Kotajk, Gebiet (armen. Kotaikhi marz, russ. Kotajkskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
270
1.12.1995 Stadt Rasdan (Razdan)
Krasnodar, Region
Kotelnitsch, Kreis (russ. Kotel'niceskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Kotelnitsch (Kotel'nic) Kotelnitsch, Stadt (russ. gorod
Kotel'nic)
10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kotelnitsch, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
Kowno, Gouvernement (russ. Kovenskaja gubernija), Russisches Reich (1842-1917), Litauische SSR (16.12.1918-27.2.1919), Litauisch-Weißrussische SSR/Litbel (27.2.1919August 1919) gebildet: 1842 de jure aufgelöst: 12.7.1920 Hauptstadt: Kowno (russ.Kovno, lit. Kaunas) Das Gouvernement war bis Ende 1919 noch teilweise von deutschen Truppen besetzt. Im Dezember 1918 wurde zum ersten Mal die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik im Bestände der Gouvernements Wilna (Vil'na) und Kowno proklamiert. Nachdem das Gouvernement Bestandteil der Litbel gewesen war, kam es im August 1919 zur unabhängigen litauischen Republik und wurde damit de facto aufgelöst. Nur der äußerste östliche Teil mit den Orten Braslaw (russ. Braslav, poln. Braslaw) und Vidsy (russ. Vidzy, poln. Widze), d.h. der größere Teil des Landkreises Nowoaleksandrowsk (Novoaleksandrovsk), wurde gleichzeitig von Polen okkupiert und nach einer zwischenzeitlichen Eroberung durch die Rote Armee (Juni-Oktober 1920) 1922 der Wojewodschaft Wilno angegliedert. Im sowjetischlitauischen Friedensvertrag vom 12.7.1920 war das Gouvernement de jure aufgelöst und von Sowjetrußland als Bestandteil der Republik Litauen anerkannt worden. Kowno, Stadt —• K a u n a s , Stadt
Krasnodar, Region (russ. Krasnodarskij kraj), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) gebildet: 13.9.1937 Zentrum: Stadt Krasnodar Zum Bestände der Region gehörte vom 13.9.1937 bis zum 15.12.1990 das Adygejische Autonome Gebiet. Die Region entstand bei der Aufteilung der Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region in die Region Krasnodar und das Gebiet Rostow (Rostov).
271
Krasnodar, Stadt
Krasnodar, Stadt (russ. gorod
Krasnodar)
(hieß bis 7.12.1920 Jekaterinodar/Ekaterinodar) 7.12.1920-13.2.1924: Hauptstadt des Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernements, RSFSR 27.7.1922-24.8.1922: Zentrum des Tscherkessischen (Adygejischen) Autonomen Gebietes, RSFSR 24.8.1922-13.8.1928: Zentrum des Adygejischen (Tscherkessischen) Autonomen Gebietes, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192413.8.1928), RSFSR 1923-1925: Zentrum des Kreises Psekups, Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (1923-1925), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-1925), RSFSR 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kuban (Kuban'), Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR 13.8.1928-10.4.1936: Zentrum des Adygejischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region (13.8.1928-10.1.1934), Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region (10.1.193410.4.1936), RSFSR seit 13.9.1937: Zentrum der Region Krasnodar, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Krasnograd, Kreis (russ. Krasnogradskij okrug), Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Poltawa (Poltava),
SSR 12.4.1923 3.6.1925 Stadt Krasnograd
Krasnograd, Stadt (russ. gorod
Krasnograd)
12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Krasnograd, Gouvernement Poltawa (Poltava), Ukrainische SSR
Krasnojarsk, Kreis (russ. Krasnojarskij okrug), Sibirische Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Krasnojarsk
Krasnojarsk, Region (russ. Krasnojarskij kraj), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 7.12.1934 Zentrum: Stadt Krasnojarsk Nationale territoriale Einheiten im Bestände der Region Krasnojarsk: Chakassisches Autonomes Gebiet 7.12.1934-15.12.1990 Nationaler (seit 7.10.1977 Autonomer) Kreis der Ewenken 7.12.1934-1.1.2007
272
Kreis (administrativer) Nationaler (seit 7.10.1977 Autonomer) Kreis Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) 7.12.1934-1.1.2007 Im Rahmen einer Verkleinerung größerer Verwaltungseinheiten entstand aus Rayons, einem Autonomen Gebiet und zwei nationalen Kreisen der Regionen West- und Ostsibirien die neue Region Krasnojarsk. Per Gesetz vom 14.10.2005 wurden mit Wirkung vom 1.1.2007 die Region und die beiden autonomen Kreise zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung der bisherigen Subjekte der Russischen Föderation.
Krasnojarsk, Stadt (russ. gorod
Krasnojarsk)
1822-25.5.1925: Hauptstadt des Gouvernements Jenisseisk (Enisejsk), Russisches Reich, Generalgouvernement Irkutsk (1887-November 1917), RSFSR 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Krasnojarsk, Sibirische Region, RSFSR seit 7.12.1934: Zentrum der Region Krasnojarsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Krasnokokschaisk, Stadt (russ. gorod
Krasnokoksajsk)
4.11.1920-23.1.1928: Zentrum des Autonomen Gebietes der Mari, RSFSR Die Stadt hieß bis zum 17.2.1919 Zarjowokokschaisk (Carevokoksajsk), danach Krasnokokschaisk und wurde am 23.1.1928 in Joschkar-Ola (Joskar-Ola) umbenannt (=Rote Stadt in der Sprache der Mari).
Krasnowodsk, Gebiet —• Balkan, Welajat Krasnowodsk, Stadt
(russ. gorod Krasnovodsk)
21.11.1939-23.1.1947,4.4.1952-9.12.1955 und 27.12.1973-25.8.1988: Zentrum des Gebietes Krasnowodsk, Turkmenische SSR Der Name der Stadt wurde nicht von der kommunistischen Ideologie abgeleitet (russ. krasnyj=rot), sondern hieß schon so seit der Gründung in zaristischer Zeit. Am 8.10.1993 wurde Krasnowodsk nach dem offiziellen Beinamen des turkmenischen Präsidenten Saparmurad Nijasow (Nijazov) (1940-2006) in Turkmenbaschi (=Führer aller Turkmenen) umbenannt (turkmenisch Türkmenba§y, russ. Turkmenbasi).
Kreis (administrativer)
(russ. /administrativnyj/ okrug)
In der RSFSR gab es vor 1923 nur "nichtrayonierte" Kreise als administrative Einheit im Nordkaukasus und im angrenzenden südrussischen Raum, d.h. im Gebiet Dagestan (18601921), Gebiet des Don-Heeres (1870-1920), Don-Gebiet (1920-1924), Kuban (Kuban')Schwarmeer-Gouvernement (1920-1924), Gebiet, seit 1921 Gouvernement Terek (1860-1924) sowie in den hier von 1920 bis 1922 entstandenen Autonomen Gebieten und Autonomen Sozialistischen Sowjetrepubliken: ASSR Dagestan, Bergrepublik (russ.=Gorskaja ASSR), Autonomes Gebiet Adygien, Kabardinisches, Kabardinisch-Balkarisches, KaratschaiischTscherkessisches und Tschetschenisches Autonomes Gebiet. Eine Kreiseinteilung existierte auch schon in der 1921 aus einem Teil des Gouvernements Taurien gebildeten ASSR der
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Kreis (administrativer) Krim und seit 1919 im Gouvernement Zarizyn (Caricyn), dem späteren Gouvernement Stalingrad. In Transkaukasien gab es Kreise als administrative Einheit nach 1917 im Gebiet Kars (Ardagan, Kagyzman, Kars, Ol'ty) und im Gebiet Batum (Artvin, Batum), die mit dem sowjetrussisch-türkischen Vertrag vom 16.3.1921 an die Türkei abgetreten wurden ( vom Kreis Batum nur der südliche Teil). Aus dem 1883 eingerichteten Kreis Suchum, der seit 1903 im Russischen Reich als selbständige administrative Einheit einem Gouvernement gleichgestellt war, entstand am 4.3.1921 die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik. Der 1859 gegründete Kreis Sakataly (Zakataly), der als selbständige administrative Einheit des Russischen Reiches seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Status ebenfalls einem Gouvernement gleichgestellt war, gehörte bis zu seiner Auflösung Mitte Mai 1920 zur Aserbaidschanischen SSR. Im Unterschied zur späteren Kreisgliederung waren die Untereinheiten statt Rayons noch Landkreise (uezdy) und Amtsbezirke (volosti). Die ersten administrativen Kreise entstanden nach den neuen Prinzipien der Rayonierung in der Ukrainischen SSR. Am 12.4.1923 wurden hier anstelle von 102 Landkreisen und 1989 Amtsbezirken 53 Kreise und 706 Rayons geschaffen. Die Einteilung in Gouvernements blieb vorläufig noch erhalten, doch war ihre Zahl schon vorher auf neun reduziert worden. Am 1.8.1925 wurden auch die restlichen Gouvernements als überflüssige Verwaltungseinheiten abgeschafft und es gab in der Ukraine nur noch Kreise und Rayons. Danach wurde die Kreiseinteilung erstmals in der RSFSR im neugebildeten Ural-Gebiet eingeführt, wo seit dem 3.11.1923 statt Gouvernements 15 Kreise bestanden, die in Rayons unterteilt waren. In der Weißrussischen SSR wurden die ersten zehn Kreise als einzige größere territoriale Einheit am 17.7.1924 eingerichtet und statt der aus vorrevolutionärer Zeit übernommenen Landkreise und Amtsbezirke bildeten jetzt 100 Rayons die untere Verwaltungsstufe. Nach den neuen Grundsätzen der administrativ-territorialen Gliederung wurden Kreise außerdem in den fünf mittelasiatischen Republiken gebildet. Die Gliederung in Kreise begann in Turkmenien schon kurz nach der Proklamation der Unionsrepublik am 4.12.1924. Am 24.1.1925 wurden die anfangs fünf Kreise in 26 Rayons unterteilt. In der Tadschikischen ASSR (seit 16.10.1929 SSR) wurde bis Mitte 1929 als größte Verwaltungseinheit das Wilojat (Vilojat) beibehalten. Dann erfolgte die Umbenennung in Kreise (okruga). In Kasachstan wurden fast alle zentralgeleiteten Kreise am 3.9.1928 gleichzeitig mit der Auflösung der letzten Gouvernements innerhalb der noch zur RSFSR gehörenden Kasachischen ASSR gebildet. Vorher bestanden schon Kreise im Gouvernement Bukei (Bukej) und im Karakalpakischen Autonomen Gebiet. Im Zuge einer administrativ-territorialen Reform wurden in der Usbekischen SSR im September 1926 die sieben Gebiete aufgelöst und das Land im folgenden Monat in zehn Kreise aufgeteilt, die wiederum in Rayons unterteilt waren. In Kirgisien wurden die ersten administrativen Kreise am 6.6.1925 im Bestände des noch zur RSFSR gehörenden Kirgisischen Autonomen Gebietes geschaffen. In den transkaukasischen Unionsrepubliken Georgien, Armenien und Aserbaidschan wurde die Kreiseinteilung erst etwas mehr als ein Jahr vor ihrer unionsweiten Auflösung im Juli 1930 eingeführt. Drei Städte der RSFSR erhielten zeitweise den Status von administrativen Kreisen. Die Stadt Grosny (Groznyj) war zwar Verwaltungsmittelpunkt des Tschetschenischen Autonomen Gebietes (1922-1934), als Zentrum der Erdölgewinnung wurde sie aber zusammen mit den Erdölfeldern in ihrer Umgebung zu einer selbständigen administrativen Einheit zusammengefaßt. Von 1924 bis 1929 hatte sie die Befugnisse von Kreisbehörden (russ. na pravach okruga) und wurde erst danach dem Autonomen Gebiet eingegliedert. Die Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) verfügte von 1925 bis 1930 als selbständige administrative Einheit über den Status eines Kreises und war somit der zentralen Verwaltung in Moskau direkt unterstellt. Zugleich war ihr rechts des Terek gelegener Teil Zentrum des Inguschischen
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Kreis (administrativer) Autonomen Gebietes und der Stadtteil auf der anderen Flußseite Zentrum des Nordossetischen Autonomen Gebietes. Für kurze Zeit (1929-1930) hatte auch die Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu), obwohl Zentrum der Region Nordkaukasus (1924-1934), den Status eines selbständigen Kreises. Dagegen war der (Kosaken-) Kreis Sunscha (Sunza) im Nordkaukasus als autonome administrative Einheit vorübergehend (1924-1925) mit den Vollmachten eines Gouvernements ausgestattet und unterstand somit in dieser Zeit ebenfalls direkt den zentralen Behörden in Moskau. Der administrativ-territoriale Kreis entsprach als mittlere Verwaltungseinheit nach Fläche und Bevölkerungszahl in der Regel einem verkleinerten Gouvernement oder einem vergrößerten Landkreis und war in Rayons unterteilt. Er spielte eine wichtige Rolle beim Übergang vom alten territorialen System Gouvernement-Landkreis-Amtsbezirk zur neuen Rayonierung. Zum 1.1.1930 gab es in der Sowjetunion insgesamt 228 administrative Kreise. Auf die Zusammenstellung einer Liste wurde verzichtet, da sie nicht vollständig aus den offiziellen Quellen bekannt sind. Die im Rahmen der administrativ-territorialen Reform seit 1923 geschaffenen administrativen Kreise wurden mit einer Verordnung vom 23.7.1930 mit wenigen Ausnahmen in der gesamten Sowjetunion aufgelöst. Die von diesen rein territorialen Kreisen zu unterscheidenden nationalen Kreise blieben bestehen. Da mit der forcierten Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft die entsprechenden Direktiven der Partei in den Rayonbehörden und den ihnen unterstehenden Dörfern ausgeführt wurden, verlagerte sich der Schwerpunkt der Verwaltungsarbeit auf die untere Ebene. Die Rayons wurden die wichtigste Verwaltungseinheit zur Umsetzung dieser Parteibeschlüsse. Sie unterstanden jetzt direkt den leitenden Organen der Regionen, Gebiete bzw. Republiken. Die Kreisorgane als Zwischenglieder in der staatlichen Verwaltung verloren ihre Bedeutung und erwiesen sich nun als überflüssiger bürokratischer Ballast. Zur besseren administrativen Erfassung und Kontrolle erhielten die Rayons die Vollmachten und finanziellen Ressourcen der Kreisbehörden. Mindestens 90 % der Kader (=Personal) aus den aufgelösten Exekutivkomitees der Kreise sollten in die Rayonsowjets abkommandiert werden. Die Umstellung sollte in der gesamten Sowjetunion zum 1.10.1930 abgeschlossen sein. Dieser Termin konnte aber nicht überall eingehalten werden. In Kasachstan wurden die Kreise am 17.12.1930 offiziell aufgelöst und in dem damaligen Kabardinisch-Balkarischen, Karatschaiischen, Nordossetischen und Tschetschenischen Autonomen Gebiet sind sie erst per Gesetz vom 30.9. unter Beibehaltung aller Vollmachten in Rayons umbenannt worden. Ein Jahr vor der unionsweiten Abschaffung der Kreiseinteilung war in sechs ausgewählten Kreisen versuchsweise die Verlagerung der Kompetenzen in die Rayons begonnen worden. Die Erprobungsphase wurde seit Juli 1929 in Kreisen unterschiedlicher Art durchgeführt: einem vorwiegend industriellen Kreis, einem mehr landwirtschaftlich geprägten, einem großen und einem kleinen. Ausgesucht wurden Kreise aus drei Unionsrepubliken: drei aus der RSFSR, zwei aus der Ukrainischen SSR und einer aus der Weißrussischen SSR. Die Kreise waren folgende: Armawir (Armavir) (Region Nordkaukasus), Kursk (Zentrales Schwarzerdegebiet), Tscheljabinsk (Celjabinsk) (Ural-Gebiet), Sinowjewsk (Zinov'evsk), Winniza (Vinnica) und Witebsk (Vitebsk). In diesen Musterkreisen (russ. opytnopokazatel'nye okruga) sollte die Übergabe der operativen Funktionen, Vollmachten und finanziellen Mittel von den Kreisorganen an die Exekutivkomitees der Rayons demonstriert werden. Die nach sowjetischen Angaben positiven Ergebnisse dieses einjährigen Versuchs führten zur Aufgabe des Kreissystems und zur Aufwertung der Rayonorgane, deren Befugnisse beträchtlich erweitert wurden. Einige Kreise wurden trotz des Erlasses vom 23.7.1930 beibehalten (Kamcatka, Murmansk, Sachalin), eine Reihe weiterer in den 30er Jahren erneut eingerichtet oder neu geschaffen.
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Kreis (administrativer) Insgesamt konnten 45 administrative Kreise festgestellt werden, die nach 1930 wieder vorübergehend bestanden. Für diese Ausnahmefalle gab es verschiedene Gründe. Hinzu kamen noch seit dem 22.1.1946 die 13 Kreise in der Karpato-Ukraine, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Gebiet Transkarpatien (russ. Zakarpatskaja oblast') in die Sowjetunion inkorporiert wurde. Der Hauptgrund für die weitere Zusammenfassung von Rayons in administrativen Kreisen waren ihre große Entfernung von den Republik- und Gebietszentren und den Zentren der Regionen und die Schwierigkeiten, sie wegen ungenügender Verkehrsverbindungen und Fernmeldeeinrichtungen zu verwalten. Deshalb wurden die nördlichen Rayons der früheren Region Westsibirien in dem Kreis Tara vereinigt. Aus dem gleichen Grunde bestanden in Usbekistan seit 1935 in den Tälern des Kaschkadarja (Kaskadar'ja) und Surchandarja (Surchandar'ja) vorübergehend wieder die gleichnamigen Kreise sowie der Kreis Choresm (Chorezm) (1932-1938), dessen damaliges administratives Zentrum Urgentsch (Urgenc) erst 1955 an das sowjetische Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. In entlegenen und von den Zentren aus schwer regierbaren Landesteilen erfolgte auch die Wiedereinrichtung einiger Kreise in Kirgisien, Tadschikistan und Turkmenien. Aus diesem Grunde wurde im Norden der damaligen Region Westsibirien der Kreis Narym wieder organisiert. In dem Erdölgebiet zwischen den Flüssen Ural und Emba (Emba) mit dem Hauptort Gurjew (Gur'ev) wurde 1933 der gleichnamige Kreis im Bestände des Gebietes Westkasachstan erneut eingerichtet. Er war von großer wirtschaftlicher Bedeutung, verfugte aber noch nicht über die erforderlichen Verkehrsverbindungen und Pipelines. Zweck der administrativ-territorialen Aussonderung dieses Territoriums am Kaspischen Meer war die Erhöhung der Erdölproduktion und die Entwicklung einer chemischen Industrie. Der 1934 ebenfalls wieder eingerichtete hauptsächlich landwirtschaftliche Kreis Karkaralinsk stand bis zu seiner Auflösung im Jahre 1936 unter der besonderen Obhut der zentralen Behörden in Alma-Ata. Obwohl er schwer zugänglich und von der über 1 000 km entfernten kasachischen Hauptstadt nur mit Schwierigkeiten zu verwalten war, wurde er nicht dem viel näheren Gebietszentrum in Karaganda unterstellt. Für die Bildung sogenannter industrieller Kreise (russ.promyslennye okruga) war entscheidend, daß sich in ihnen Industriekomplexe befanden, die wegen ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung den zuständigen Volkskommissariaten (=Ministerien) in Moskau direkt unterstanden. Das betraf zum Beispeil den Kreis Orsk im Bergbaurevier in der früheren Region Mittlere Wolga. Die Wiedereinführung des 1930 als überflüssige Zwischeninstanz abgeschafften Kreissystems erfolgte auch, wenn einzelne Rayons nicht in das allgemeine wirtschaftliche Profil einer territorialen Verwaltungseinheit paßten. So wurden von 1936 bis 1941 einige Rayons am mittleren Lauf der Petschora (Pecora) zur beschleunigten Erschließung der hiesigen Kohlevorkommen innerhalb der Komi ASSR als Kreis Petschora abgesondert. Das betraf auch die Industriestadt Magnitogorsk des Gebietes Tscheljabinsk, die zusammen mit vier Rayons aus ihrer noch landwirtschaftlich geprägten Umgebung als eigene administrative Einheit zur Entwicklung der Schwerindustrie ausgesondert wurde. Dagegen entstand der Kreis Starobelsk (Starobel'sk) im Donezk (Doneck)-Gebiet der Ukraine aus mehreren ausgesprochen landwirtschaftlichen Rayons innerhalb eines industriellen Gebietes. Ein weiterer Grund für die erneute Vereinigung von Rayons in Kreisen war ihre Grenzlage, die eine unmittelbare Verwaltung aus den Kreiszentren erforderte. So wurden in den früheren Grenzgebieten der Ukrainischen SSR die Kreise Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk), Proskurow (Proskurov), Schepetowka (Sepetovka) u.a. gebildet. Insgesamt waren in den 30er Jahren in der Ukraine in den Gebieten Donezk, Kiew (Kiev) und Winniza (Vinnica) aus unterschiedlichen Gründen acht administrative Kreise wieder oder neu geschaffen worden. Wegen Ausgliederung von Teilen dieser Gebiete zur Bildung neuer Gebietseinheiten wurden
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Kreis (administrativer) diese Kreise 1937 aufgelöst. Kreise wurden in Weißrußland 1935 teilweise wieder eingerichtet, denn es gab Schwierigkieten, die jetzt fast 90 Rayons direkt von Minsk aus zu verwalten. 24 an der damaligen Grenze zu Polen gelegene Rayons wurden 1935 in den vier Grenzkreisen (russ. pogranicnye okruga) Lepel (LepeP), Mosyr (Mozyr'), Polozk (Polock) und Sluzk (Sluck) zusammengefaßt, die bis zur Einführung der Gebietseinteilung Anfang 1938 bestanden. Als Grenzkreise wurden auch die Kreise Opotschka (Opocka) und Welikije Luki (Velikie Luki) des Gebietes Kalinin der RSFSR bezeichnet. Zu ihnen gehörten ebenfalls die Kreise Kingissepp (Kingisepp) und Pskow (Pskov) des Gebietes Leningrad. In der RSFSR wurden die Kreise von 1932 bis 1947 allmählich aufgelöst, zuletzt der Kreis Aldan in der damaligen Jakutischen ASSR. Sie gingen meistens in den Regionen, ASSR und Gebieten auf, innerhalb welcher sie ausgesondert worden waren. Einige wurden in gleichnamige Gebiete umgewandelt (Astrachan', Kamcatka, Sachalin) oder bildeten die territoriale Grundlage für neue Gebiete mit derselben Benennung (Murmansk, Unterer Amur). In den fünf mittelasiatischen Sowjetrepubliken wurden die nach 1930 ausnahmsweise und vorübergehend wieder eingerichteten administrativen Kreise bei der Einführung (bzw. Wiedereinführung) der Gebietseinteilung in gleichnamige Gebiete umgewandelt oder anderen neu gebildeten oder schon bestehenden Gebietseinheiten angegliedert. Administrative Kreise gab es in der UdSSR bis 1953. Parallel zur Einführung von Gebieten in Aserbaidschan, Georgien, den baltischen Staaten sowie in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR Anfang der 50er Jahre wurde die Kreiseinteilung in der Armenischen, Karelisch-Finnischen und Moldauischen Unionsrepublik sowie in der ASSR Dagestan eingeführt. Insgesamt wurden in den vier Republiken 12 administrative Kreise gebildet, diese aber ebenso wie die Gebiete 1953 schon wieder aufgelöst, da sie sich als Zwischenglied im Verwaltungsapparat nicht rentiert hatten und nur zusätzliche überflüssige Bürokratie bedeuteten. Zuletzt wurden die Kreise als administrative Verwaltungseinheit im Gebiet Transkarpatien am 9.11.1953 abgeschafft. In dem 1946 neugebildeten ukrainischen Gebiet waren sie damals in Rayons umgewandelt worden. Vorher waren sie Rayons nur gleichgestellt. Erst nach der Wende wurde der okrug (=Kreis, Bezirk) wieder im Verwaltungssystem Rußlands eingeführt, zuerst im kommunalen Bereich in Moskau (s. dort) sowie in der Region Krasnojarsk und im Gebiet Kemerowo (Kemerovo), wo städtische Rayons als Kreise bezeichnet werden, später im Gebiet Swerdlowsk. Auch unvergleichbar größere Territorien werden jetzt Kreis (Bezirk) genannt. Seit dem 13.5.2000 waren die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ in sieben Föderationsbezirken (russ. federal'nye okruga) zusammengefaßt (s. dort). Diese sind mit den Generalgouvernements der zaristischen Zeit vergleichbar, wenn sie auch einen geringeren territorialen Umfang hatten. Administrative Kreise, die nach 1930 weiterbestanden, erneut geschaffen oder neu eingerichtet wurden Kasachische ASSR/SSR Gurjew (Gur'ev) 1933-1938 Karkaralinsk 1934-1936 Kirgisische SSR Dschalal-Abad (Dzalal-Abad) 1938-1939 Issyk-Kul (Issyk-KuF) 1938-1939 Osch (Os) 1938-1939 Tienschan (Tjan'-San') 1938-1939
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Kreis (administrativer) RSFSR Aldan 1939-1947 Astrachan (Astrachan') 1937-1943 Kamtschatka (Kamcatka) 1926-1932 Kingissepp (Kingisepp) 1935-1940 Kisljar (Kizljar) 1938-1944 Kolyma August-November 1939 Magnitogorsk 1934-1936 Murmansk 1927-1938 Narym 1932-1944 Nördlicher Don-Kreis 1934-1937 Opotschka (Opocka) 1937-1941 Industriekreis Orsk April-Dezember 1934 Petschora (Pecora) 1936-1941 Pskow (Pskov) 1935-1940 Sachalin 1926-1932 Tara 1933-1940 Tobolsk (Tobol'sk) 1935-1944 Unterer Amur 1932-1934 Welikije Luki (Velikie Luki) 1935-1938 Tadschikische SSR Garm 1938-1939 Kuljab 1938-1939 Leninabad 1938-1939 Turkmenische SSR Kerki 1933-1939 Taschaus (Tasauz) 1932-1939 Usbekische SSR Choresm (Chorezm) 1932-1938 Kaschkadarja (Kaskadar'ja) 1935-1938 Surchandarja (Surchandar'ja) 1935-1941 Ukrainische SSR Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 1935-1937 Korosten (Korosten') 1935-1937 Mogiljow-Podolskij (Mogilev-Podol'skij) 1935-1937 Nowograd-Wolynski (Novograd-Volynskij) 1935-1937 Proskurow (Proskurov) 1935-1937 Schepetowka (Sepetovka) 1935-1937 Schitomir (Zitomir) 1936-1937 Starobelsk (Starobel'sk) 1933-1937 Weißrußland Lepel (LepeF) 1935-1938 Mosyr (Mozyr') 1935-1938 Polozk (Polock) 1935-1938 Sluzk (Sluck) 1935-1938
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Kreis, Autonomer (Nationaler) Von 1946 bis 1953 bestehende administrative Kreise Belzy (Bel'cy), Moldauische SSR 31.1.1952-15.6.1953 Beregowo (Beregovo), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Buinaksk (Bujnaksk), Dagestanische ASSR, RSFSR 25.6.1952-28.4.1953 Chust, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Derbent, Dagestanische ASSR, RSFSR 25.6.1952-28.4.1953 Irschawa (Irsava), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Jerewan (Erevan), Armenische SSR 17.1.1952-18.4.1953 Kagul, Moldauische SSR 31.1.1952-15.6.1953 Kirowakan (Kirovakan), Armenische SSR 17.1.1952-18.4.1953 Kischinjow (Kisinev), Moldauische SSR 31.1.1952-15.6.1953 Leninakan, Armenische SSR 17.1.1952-18.4.1953 Machatschkala (Machackala), Dagestanische ASSR, RSFSR 25.6.1952-28.4.1953 Mukatschewo (Mugacevo), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Peretschin (Perecin), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Petrosawodsk (Petrozavodsk), Karelisch-Finnische SSR 15.8.1952-23.4.1953 Rachow (Rachov), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Segescha (Segeza), Karelisch-Finnische SSR 15.8.1952-23.4.1953 Sewljusch (Sevljus), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Swaljawa (Svaljava), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Tiraspol (Tiraspol'), Moldauische SSR 31.1.1952-15.6.1953 Tjatschew (Tjacev), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Uschgorod (Uzgorod), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Weliki Berezny (Velikij Bereznyj), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 2.1.19469.11.1953 Wolowez (Volovec), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953 Wolowo (Volovo), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR 22.1.1946-9.11.1953
Kreis, Autonomer (Nationaler)
(russ. avtonomnyj/nacional'nyj okrug)
Nationale (seit 7.10.1977 Autonome) Kreise in der RSFSR und Russischen Föderation (Liste in chronologischer Reihenfolge) Autonomer Kreis der Komi-Permjaken 26.2.1925-1.12.2005 Tscherkessischer Nationaler Kreis 26.4.1926-30.4.1928 Autonomer Kreis der Nenzen seit 15.7.1929 Autonomer Kreis der Ewenken 10.12.1930-1.1.2007 Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen seit 10.12.1930 Autonomer Kreis der Korjaken 10.12.1930-1.7.2007 Nationaler Kreis Ochotsk (derEwenen) 10.12.1930-15.9.1934 Nationaler Kreis der Ostjaken und Wogulen 10.12.1930-23.10.1940 Autonomer Kreis Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) 10.12.1930-1.1.2007 Autonomer Kreis der Tschuktschen seit 10.12.1930 Nationaler Kreis Witim-Oljokma (Vitim-Olekma) (der Ewenken) 10.12.1930-21.9.1938 Nationaler Kreis Argajasch (Argajas) (der Baschkiren) 17.1.1934-17.11.1934 Karelischer Nationaler Kreis 9.7.1937-7.2.1939 Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Aginskoje (Aginskoe) 26.9.1937-16.9.1958 Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij) 26.9.1937-16.9.1958
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Kreis, Autonomer (Nationaler) Autonomer Kreis der Chanten und Mansen-Jugra seit 23.10.1940 (Zusatz Jugra seit 7.2.2003) Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje seit 16.9.1958 Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski seit 16.9.1958 Für die zahlenmäßig größten der kleinen Völker und Volksgruppen im Norden und fernen Osten der RSFSR wurden seit den 20er Jahren nationale Kreise eingerichtet, von welchen sieben weiter als Subjekte der Russischen Föderation bestehen. Zur Unterscheidung von den rein administrativen Kreisen wurden sie nationale Kreise genannt. Um die Benennung der autonomen nationalen Gebietskörperschaften zu vereinheitlichen, wurden sie mit der Einfuhrung der UdSSR-Verfassung vom 7.10.1977 in autonome Kreise umbenannt. In der Verwaltungsstruktur sind sie eine mittlere territoriale Einheit zwischen Region oder Gebiet und den Rayons. Von den insgesamt 26 verschiedenen Ethnien im Norden wurden diese nationalen Territorien nur für die mehr oder weniger kompakt in einem bestimmten Gebiet lebenden geschaffen. Vom Februar 1939 bis zum Dezember 2005 blieb die Anzahl der zehn autonomen (nationalen) Kreise unverändert. Mit Wirkung vom 1.12.2005 wurden das Gebiet Perm (Perm') und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur Region Perm als neuem Subjekt der Russischen Föderation vereinigt. Zum 1.1.2007 wurden auch die Region Krasnojarsk, der Autonome Kreis der Ewenken und der Autonome Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk vereinigt. In der sowjetischen Verwaltungsgliederung gab es in den 20er Jahren auch andere nach Nationalitäten benannte Kreise, zum Beispiel einen Chakassischen Kreis (1925-1930), einen Mordwinischen Kreis (1928-1930) und innerhalb der nordkaukasischen ASSR der Bergvölker (russ. Gorskaja ASSR) (1921-1924) einen Balkarischen, Tschetschenischen Kreis u.a. Diese wurden aber nicht als nationale Kreise bezeichnet. Am 1.7.2007 wurden das Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) und der Autonome Kreis der Korjaken zur Region Kamtschatka als neuem Föderationssubjekt vereinigt. Innerhalb der neuen Region gibt es nur noch einen Korjakischen Kreis, der einen besonderen Status erhielt. Als erste der nationalen territorialen Einheiten entstand am 26.2.1925 der Nationale Kreis der Komi-Permjaken. Dabei ignorierte das Präsidium des Zentralen Exekutivkomitees der RSFSR wegen der „großen territorialen Entfernung und dem Fehlen ökonomischer Verbindungen" einen Antrag des Exekutivkomitees des Autonomen Gebietes der Komi und der permjakischen Bevölkerung, ihr Territorium mit dem benachbarten autonomen Gebiet zu vereinigen. Zudem wurde behauptet, daß die Komi-Permjaken in ökonomischer Hinsicht mehr zum Ural tendieren und nicht zu den ethnisch verwandten Komi in der angrenzenden ASSR (bis 1936 Autonomes Gebiet). Aus diesem Grunde gehörte der Kreis nacheinander zu Gebieten mit russischer Mehrheitsbevölkerung: Ural, Swerdlowsk (Sverdlovsk) und von 1938 bis 2005 zum Gebiet Perm (1940-1957 Gebiet Molotow/Molotov). So kam es, daß die heutige Republik der Komi und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken bis zu dessen Auflösung im Dezember 2005 zu verschiedenen Wirtschaftsrayons und Föderationsbezirken gehörten. Per Verordnung vom 10.12.1930 wurden im hohen Norden (russ. Krajnij Sever) und im fernöstlichen Teil der RSFSR innerhalb von Regionen und eines Gebietes acht weitere nationale Kreise geschaffen. Zwei entstanden im damaligen Gebiet Ural (Ostjaken und Wogulen, Jamal-Nenzen) und je drei in den früheren Regionen Ostsibirien (Taimyr, Ewenken, Witim-Oljokma) und Ferner Osten (Korjaken, Ochotsk, Tschuktschen). Nur einige Jahre (1930-1934) gab es auch im Rahmen der Region Fernost für die an der Nordküste des Ochotskischen Meeres lebenden und mit den Ewenken nahe verwandten Ewenen einen Nationalen Kreis Ochotsk. Seine Rayons wurden 1934 dem neugebildeten Gebiet Unterer Amur eingegliedert. Der nach den rechten Nebenflüssen der Lena benannte Nationale Kreis
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Krementschug, Gouvernement Witim-Oljokma war 1930 fur die hier lebenden Ewenken geschaffen worden. Sein Territorium ging im September 1938 in dem Gebiet Tschita (Cita) auf und wurde in drei nationale Rayons unterteilt. Durch Ausgliederung aus der Burjat-Mongolischen ASSR entstanden 1937 die Burjat-Mongolischen Nationalen Kreise Aginskoje und Ust-Ordynski. Der erstere Kreis kam zum Gebiet Tschita, der andere zum Gebiet Irkutsk. Der Nationale Kreis der Ostjaken und Wogulen wurde 1940 nach den Eigenbezeichnungen der beiden Völker in den Nationalen Kreis der Chanten und Mansen umbenannt. 1958 erfolgten zwei weitere Umbenennungen: des Burjat-Mongolischen Nationalen Kreises Aginskoje in den Burjatischen Kreis Aginskoje und des Burjat-Mongolischen Nationalen Kreises Ust-Ordynski in den Burjatischen Nationalen Kreis Ust-Ordynski. Vorher war die Burjat-Mongolische ASSR in Burjatische ASSR umbenannt worden, weil diese neue Benennung der Eigenbezeichnung der autochthonen Bevölkerung der Republik genauer entspricht. Der Autonome Kreis der Tschuktschen hat als einziger erreicht, daß er seit dem 17.6.1992 direkt als selbständiges Subjekt der Russischen Föderation angehört und nicht mehr einem Gebiet oder einer Region unterstellt ist. Die übrigen neun autonomen Kreise befinden (befanden) sich im Bestände von größeren Verwaltungseinheiten im europäischen und sibirischen Norden und im Fernen Osten: in den Gebieten Archangelsk (Archangel'sk), Perm (bis 2005), Tjumen (Tjumen'), Irkutsk, Tschita, Kamtschatka (Kamcatka) und in der Region Krasnojarsk (bis 2007). Nationale Kreise gab es außerdem im europäischen Teil der Sowjetunion in zwei Gebieten mit russischer Mehrheitsbevölkerung. Für die baschkirische Minderheit im neugebildeten Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk) wurde am 17.1.1934 der Nationale Kreis Argajasch eingerichtet, aber aus nicht feststellbaren Gründen am 17.11.1934 schon wieder aufgelöst. Innerhalb des Gebietes Kalinin bestand seit 1937 ein Karelischer Nationaler Kreis. Die Auflösung des Kreises im Februar 1939 stand wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Gründung der Karelisch-Finnischen Unionsrepublik am 31.3.1940, in welche ein großer Teil der karelischen Minderheit umsiedelte. Die untere nationale Einheit wurde sonst nur noch für eine der nordkaukasischen Volksgruppen eingerichtet. In der früheren Nordkaukasischen Region bestand ein Tscherkessischer Nationaler Kreis von 1926 bis zu seiner Aufwertung zu einem Autonomen Gebiet im Jahre 1928. Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen erhielt am 7.2.2003 noch den Zusatz Jugra, die historische Bezeichnung ihres Siedlungsgebietes. Diese Änderung wurde am 25.7.2003 in die Verfassung der Russischen Föderation aufgenommen.
Kreis, Nationaler —• Kreis, Autonomer Krementschug, Gouvernement (russ. Kremencugskaja gubernija), Ukrainische SSR gebildet: 16.5.1920 aufgelöst: 21.10.1922 Hauptstadt: Krementschug (Kremencug) Das Gouvernement entstand aus Teilen der Gouvernements Kiew (Kiev) und Poltawa (Poltava). Bei der Auflösung wurde sein Territorium auf die Gouvernements Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav), Kiew und Poltawa aufgeteilt.
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Krementschug, Kreis
Krementschug, Kreis (russ. Kremencugskij okrug), Gouvernement Poltawa (Poltava) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum:
Stadt Krementschug (Kremencug)
Krementschug, Stadt (russ. gorod Kremencug) 16.5.1920-21.10.1922: Hauptstadt des Gouvernements Krementschug, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Krementschug, Gouvernement Poltawa (Poltava) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Krim, ASSR —• Krim, Autonome Republik Krim, Autonome Republik (ukr. Avtonomna Respublika Krym, russ. Avtonomnaja Respublika Krym), Ukraine 18.10.1921-30.6.1945: Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim, ASSR der Krim (russ. Krymskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Krymskaja ASSR), RSFSR 30.6.1945-12.2.1991: Gebiet der Krim (ukr. Kryms'ka oblast', russ. Krymskaja oblast'), RSFSR, Ukrainische SSR (seit 5.2.1954) 12.2.1991-26.2.1992: Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim (ukr. Kryms'ka Avtonomna Radjans'ka Socialistycna Respublika, Kryms'ka ARSR), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) 26.2.1992-21.9.1994: Republik der Krim (ukr. und russ. Respublika Krym), Ukraine seit 21.9.1994: Autonome Republik der Krim Hauptstadt/Zentrum: Simferopol (Simferopol') seit 18.10.1921 Die ASSR der Krim war in den 20er Jahren in sieben administrative Kreise aufgeteilt. Diese wurden wegen des Übergangs zu einer neuen Rayoneinteilung aufgelöst. Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis
Dschankoi (Dzankoj) 18.10.1921-1922 (umbenannt in Kreis Perekop) Feodossija (Feodosija) 18.10.1921-17.10.1923 Jalta 18.10.1921-17.10.1923 Jewpatorija (Evpatorija) 18.10.1921 -17.10.1923 Kertsch (Kerc') 18.10.1921-17.10.1923 Perekop 1922-17.10.1923 Sewastopol (Sevastopol') 18.10.1921-17.10.1923 Simferopol 18.10.1921-17.10.1923
Die ASSR der Krim entstand aus einem Teil des am 18.10.1921 aufgelösten Gouvernements Taurien. Am 30.6.1945 wurde die ASSR in ein Gebiet umgewandelt und am 19.2.1954 in die Verwaltungshoheit der Ukrainischen SSR übergeben. Nach einem Referendum hatte die Krim am 12.2.1991 ihren Autonomiestatus wiedererlangt. Am 26.2.1992 erfolgte die Umbenennung in Republik Krim. Diejetzige Bezeichnung „Autonome
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Krim, Autonome Republik Republik der Krim" wurde per Gesetz vom 21.9.1994 in die ukrainische Verfassung aufgenommen. Nach dem Zerfall der Goldenen Horde entstand auf der Halbinsel ein selbständiges Khanat der Krimtataren, das die Oberhoheit des Osmanischen Reiches anerkannte. Das einst staatstragende Volk der Krimtataren war seit der russischen Eroberung im 18. Jahrhundert nach mehreren Auswanderungswellen in die Türkei zu einer Minderheit geworden. Nach der Oktoberrevolution erfolgte der vergebliche Versuch, einen unabhängigen Staat der Krimtataren zu gründen. Als die Bolschewiken die Krim endgültig unter ihre Kontrolle gebracht hatten, errichteten sie am 18.10.1921 im Rahmen der RSFSR eine Autonome Sowjetrepublik, in welcher die Krimtataren trotz ihres Bevölkerungsanteils von nur 25 % einen Sonderstatus in bezug auf Ämterbesetzungen und kulturelle Entfaltung erhielten. Unter Stalin verloren sie ihre Autonomie. Schließlich wurden sie in der Nacht vom 18. auf den 19. Mai 1944 unter dem Vorwurf der Kollaboration mit den deutschen Truppen in einer geheimen Aktion nach Usbekistan deportiert. Die autonome Krim-Republik wurde am 30.6.1945 aufgelöst und zu einem administrativen Gebiet degradiert. Erst 1967 erfolgte die politische Rehabilitierung der Krimtataren, ihre Rückkehr in die angestammten Siedlungsgebiete wurde aber nicht garantiert. Auf der Halbinsel besteht eine schwierige ethnische Situation. Den Interessen der russischsprachigen Bevölkerungsmehrheit stehen die Forderungen der Krimtataren nach Wiederherstellung ihrer nationalen Staatlichkeit gegenüber. Nach einem Referendum wurde das Gebiet der Krim am 12.2.1991 wieder zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (ASSR) innerhalb der Ukrainischen SSR aufgewertet. Diesen Status hatte die Halbinsel schon von 1921 bis 1945 im Bestände der RSFSR gehabt, bevor sie zu einem administrativen Gebiet herabgestuft und 1954 an die ukrainische Unionsrepublik angegliedert wurde. Die Gründe für diesen Transfer werden unter dem Stichwort „Ukraine" behandelt. Nachdem die Ukrainische SSR am 24.8.1991 eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und den neuen Staatsnamen Ukraine angenommen hatte, proklamierte auch der Oberste Sowjet der ASSR am 26.2.1992 die Republik der Krim. Danach kam es zum Streit zwischen Kiew (Kiev) und Simferopol um den Status und die Kompetenzen der Krim-Republik, zumal es separatistische Bestrebungen gab, die einen Wiederanschluß der Halbinsel an Rußland vorsahen. Die neue Bezeichnung der Teilrepublik wurde aber von der Zentralregierung in Kiew akzeptiert und in offiziellen Dokumenten verwendet. Ein ukrainisches Gesetz vom 29.4.1992 über den Status der Krim definierte die Republik der Krim als autonomen Bestandteil der Ukraine. Die Proklamation der staatlichen Unabhängigkeit der Republik Krim am 5.5.1992 und ein geplantes Referendum wurden aber als verfassungswidrig erklärt und annulliert. Ihren endgültigen anerkannten Staatsnamen erhielt die Krim-Republik am 21.9.1994, als per Gesetz die Bezeichnung „Autonome Republik der Krim" in die damals gültige Verfassung der Ukraine aufgenommen wurde. Dieser Staatstitel wurde auch in die erste postkommunistische ukrainische Verfassung vom 28.6.1996 übernommen, nachdem zwischenzeitlich in einem Gesetzentwurf vorgesehen war, die Halbinsel zu einer „Autonomen Krim" zurückzustufen, die nur ein Statut statt eines eigenen Grundgesetzes erhalten sollte
Krim, Gebiet —• K r i m , Autonome Republik Krim, Republik —• K r i m , Autonome Republik
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Kriwoi Rog, Kreis
Krym, Avtonomna Respublika —• Krim, Autonome Republik Krym, Respublika —• Krim, Autonome Republik Kryms'ka ARSR —* Krim, Autonome Republik Kryms'ka oblast' —• Krim, Autonome Republik Kriwoi Rog, Kreis (russ. Krivorozskij okrug), Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum:
Stadt Kriwoi Rog (Krivoj Rog)
Kriwoi Rog, Stadt (russ. gorod Krivoj Rog) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Kriwoi Rog, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Ksyl-Dschar, Kreis —* Petropawlowsk, Kreis Ksyl-Orda, Gebiet (kasach. Kyzvlorda oblysy, russ. Kzyl-Ordinskaja oblast'), Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Ksyl-Orda (Kzyl-Orda) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Aktjubinsk und Südkasachstan. Nach der Aufwertung des Kasachischen zur Staatssprache in dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 ist auch die Transkription von Stadt und Gebiet Ksyl-Orda in den russischsprachigen Medien der Republik an die nationale Sprache angeglichen worden. Seit einer Verordnung vom 17.6.1997 lautet sie Kysylorda (Kyzylorda) und Kysylordinskaja oblast (Kyzylordinskaja oblast). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Ksyl-Orda, Kreis (russ. Kzyl-Ordinskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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3.9.1928 17.12.1930 Stadt Ksyl-Orda (Kzyl-Orda)
Kuban-Schwarzmeer-Gouvernement
Ksyl-Orda, Stadt (kasach. Kyzylorda kalasy, russ. gorod Kzyl-Orda) 24.7.1925-30.5.1927 (Mai 1929): Hauptstadt der Kasachischen ASSR, RSFSR Durch Beschluß des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees vom 30.5.1927 wurde Alma-Ata zur neuen Hauptstadt der Kasachischen ASSR erklärt, obwohl der Umzug der Regierungsbehörden von Ksyl-Orda erst im Mai 1929 abgeschlossen werden konnte. Faktisch war Alma-Ata seit 1929 administratives Zentrum der Kasachischen ASSR. 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Ksyl-Orda, Kasachische ASSR, RSFSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Ksyl-Orda, Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) In den russischsprachigen Medien Kasachstans wurde die Transkription von Ksyl-Orda (Kzyl-Orda= Rote Stadt) am 17.6.1997 in Kysylorda (Kyzylorda) geändert (s. Ksyl-Orda, Gebiet). Kuba, Kreis (russ. Kubinskij okrug), Aserbaidschanische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
8.4.1929 8.8.1930 Stadt Kuba
Kuba, Stadt (russ. gorod
Kuba)
8.4.1929-8.8.1930: Zentrum des Kreises Kuba, Aserbaidschanische SSR
Kuban, Gebiet (russ. Kubanskaja oblast'), Russisches Reich (gehörte bis zum 22.4.1917 zur Kaukasischen Statthalterschaft), RSFSR gebildet: 1860 aufgelöst: 7.12.1920 Zentrum: Stadt Jekaterinodar (Ekaterinodar) Das Gebiet wurde am 7.12.1920 mit dem Schwarzmeer-Gouvernement zum Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernement vereinigt. Ein Teil wurde der am 20.1.1921 gegründeten ASSR der Bergvölker (russ. Gorskaja ASSR) angegliedert. Kuban, Kreis (russ. Kubanskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Krasnodar Kuban-Schwarzmeer-Gouvernement
(russ. Kubano-Cemomorskaja
gubernija), RSFSR gebildet: 7.12.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Hauptstadt: Krasnodar
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Kudymkar, Dorf Im Gouvernement gab es drei noch nicht rayonierte administrative Kreise: Noworossiisk (Novorossijsk) 7.12.1920-13.2.1924 Sotschi (Soci) 7.12.1920-13.2.1924 Tuapse 7.12.1920-13.2.1924 Das Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernement entstand am 7.12.1920 durch die Vereinigung des Gebietes Kuban mit dem Schwarzmeer-Gouvernement. Beim Übergang zur neuen Rayonierung wurde es aufgelöst und sein Territorium dem am 13.2.1924 neugeschaffenen Südöstlichen Gebiet eingegliedert.
Kudymkar, Dorf, seit 1931 stadtähnliche Siedlung, seit 1938 Stadt (russ. selenie, poselok gorodskogo tipa, gorod Kudymkar) 26.2.1925-1.12.2005: Zentrum des Autonomen (bis 7.10.1977 Nationalen) Kreises der Komi-Permjaken, RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.12.2005), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (13.5.2000-1.12.2005) Zur Zugehörigkeit zu verschiedenen Gebieten der RSFSR und der Russischen Föderation s. Komi-Permjaken, Autonomer Kreis Kuibyschew, Gebiet —• Samara, Gebiet Kuibyschew, Region —• Samara, Gebiet Kuibyschew, Stadt (russ. gorod Kujbysev) 27.1.1935-5.12.1936: Zentrum der Region Kuibyschew, RSFSR 5.12.1936-25.1.1991: Zentrum des Gebietes Kuibyschew, RSFSR Am 27.1.1935 war die alte russische Stadt Samara nach dem fuhrenden Bolschewiken W.W.Kuibyschew umbenannt worden. Am 25.1.1991 erfolgte die Rückbenennung.
Kuljab, Gebiet (tadschik. vilojati Külob, russ. Kuljabskaja oblast'), Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) gebildet: 27.10.1939 aufgelöst: 28.8.1955 erneut gebildet: 29.12.1973 erneut aufgelöst: 8.9.1988 wieder gebildet: 24.1.1990 wieder aufgelöst: 2.12.1992 Zentrum: Stadt Kuljab Das Gebiet entstand bei der Einfuhrung der Gebietseinteilung in Tadschikistan im Oktober 1939. Um die Kosten für den Verwaltungsapparat zu reduzieren, wurde es 1955 aufgelöst und in zentralgeleitete Rayons umgewandelt (Izvestija 18.11.1955). Die Wiedereinrichtung des Gebietes im Jahre 1973 wurde in der sowjetischen Presse mit den damit verbundenen besseren wirtschaftlichen Perspektiven begründet (Krasnaja zvezda 31.12.1973). 1988 wurde das Gebiet Kuljab mit dem Gebiet Kurgan-Tjube zum Gebiet Chation vereinigt, aber schon 16 Monate später wurde dieser Erlaß rückgängig gemacht. Bereits 1992 wurden die Gebiete Kuljab und Kurgan-Tjube wieder zum Gebiet Chation vereinigt.
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Kungur, Kreis
Kuljab, Kreis (russ. Kuljabskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-1930 und 16.3.1938-27.10.1939) gebildet: Mitte 1929 aufgelöst: 1930 (nach 30.7.1930) eneut gebildet: 16.3.1938 erneut aufgelöst: 27.10.1939 Zentrum: Stadt Kuljab „Um die Lenkung aller Grundorganisationen der Partei besser zu organisieren und einen engeren Kontakt der Partei - und Sowjetorgane zu den Rayons herzustellen", wurde trotz einer unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 am 16.3.1938 der Kreis Kuljab wieder eingerichtet. Mit der Einfuhrung der Gebietseinteilung in der Tadschikischen SSR am 27.10.1939 wurde er aber schon wieder aufgelöst.
Kuljab, Stadt
(tadschik. sahri Külob, russ. gorod Kuljab)
Mitte 1929-1930 und 16.3.1938-27.10.1939: Zentrum des Kreises Kuljab, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-1930 und 16.3.1938-27.10.1939) 27.10.1939-24.8.1955, 29.12.1973-8.9.1988 und 24.1.1990-2.12.1992: Zentrum des Gebietes Kuljab, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991)
Käob, sahri —• Kuljab, Stadt Külob, vilojati —• Kuljab, Gebiet Kungrad, Kreis (russ. Kungradskij okrug), Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.19253.9.1928) gebildet: 16.2.1925 aufgelöst: 3.9.1928 Zentrum: Stadt Kungrad Kungrad, Stadt (russ. gorod
Kungrad)
16.2.1925-3.9.1928: Zentrum des Kreises Kungrad, Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928)
Kungur, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Kungurskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR 3.11.1923 10.1.1930 Stadt Kungur
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Kungur, Stadt
Kungur, Stadt (russ. gorod
Kungur)
3.11.1923-10.1.1930: Zentrum des Kreises Kungur, Ural-Gebiet, RSFSR
Kuopio, Gouvernement
(russ. Kuopioskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement ebenfalls Kuopio), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Kuopio Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfürstentum).
Kuopio, Stadt (russ. Kuopio,
finn. und schwed. Kuopio)
1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Kuopio, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich
Kupjansk, Kreis
(russ. Kupjanskij okrug), Gouvernement Charkow (Char'kov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Kupjansk
Kupjansk, Stadt (russ. gorod
Kupjansk)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Kupjansk, Gouvernement Charkow (Char'kov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Kurgan, Gebiet (russ. Kurganskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 6.2.1943 Zentrum: Stadt Kurgan Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Omsk und Tscheljabinsk (Celjabinsk). Einige Rayons kamen 1944 zum neugeschaffenen Gebiet Tjumen (Tjumen').
Kurgan, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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(russ. Kurganskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Kurgan
Kurgan-Tjube, Stadt
Kurgan, Stadt (russ. gorod
Kurgan)
3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kurgan, Ural-Gebiet, RSFSR seit 6.2.1943: Zentrum des Gebietes Kurgan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Klirgan-Tjube, Gebiet (tadschik. vilojati Kürgonteppa, russ. Kurgan-Tjubinskaja oblast'), Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) gebildet: 7.1.1944 aufgelöst: 23.1.1947 erneut gebildet: 4.4.1977 erneut aufgelöst: 8.9.1988 wieder gebildet: 24.1.1990 wieder aufgelöst: 2.12.1992 Zentrum: Stadt Kurgan-Tjube Das Gebiet entstand 1944 aus Teilen des Gebietes Stalinabad und dem Rayon Dangara des Gebietes Kuljab. Drei Jahre später wurde es aufgelöst und sein Territorium wieder dem Gebiet Stalinabad angegliedert und der Rayon Dangara kam zurück zum Gebiet Kuljab. 1977 wurde das Gebiet Kurgan-Tjube erneut aus zentralgeleiteten Rayons gebildet. 1988 erfolgte die zweite Auflösung wegen Vereinigung mit dem Gebiet Kuljab zum neuen Gebiet Chation. Schon Anfang 1990 folgte die Auflösung des Gebietes Chation und die Wiedereinrichtung der beiden Gebiete. Knapp zwei Jahre danach wurde das Gebiet Kurgan-Tjube zum dritten Mal aufgelöst und mit dem Gebiet Kuljab zum wieder geschaffenen Gebiet Chation vereinigt. Kurgan-Tjube, Kreis (russ. Kurgan-Tjubinskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.192915.9.1930) gebildet: Mitte 1929 aufgelöst: 15.9.1930 Zentrum: Stadt Kurgan-Tjube Kurgan-Tjube, Stadt (tadschik. sabri Kürgonteppa, russ. gorod Kurgan-Tjube) Mitte 1929-15.9.1930: Zentrum des Kreises Kurgan-Tjube, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (Mitte 1929-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-15.9.1930) 7.1.1944-23.1.1947, 4.4.1977-8.9.1988 und 24.1.1990-2.12.1992: Zentrum des Gebietes Kurgan-Tjube, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) 8.9.1988-24.1.1990 und seit 2.12.1992: Zentrum des Gebietes Chation, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 2.12.1992) gürgonteppa,
sakri —• Kurgan-Tjube, Stadt
gürgonteppa,
vilojati —• Kurgan-Tjube, Gebiet
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Kurland, Gouvernement
Kurileninseln —• Südsachalin, Gebiet Kurland, Gouvernement
(russ. Kurljandskaja gubernija), Russisches Reich, zuletzt
Lettische Republik gebildet: 1796 de jure aufgelöst: 11.8.1920 Hauptstadt: Mitawa (Mitava) (lett. Jelgava, früher deutsch Mitau) Das Gouvernement wurde 1915 von deutschen Truppen besetzt. Die Kampfhandlungen gegen die bolschewistischen Streitkräfte dauerten hier bis zum Frühjahr 1919 und bis Ende November 1919 wurde die deutsch-russische Westarmee aus Kurland hinausgedrängt (s. Lettische Republik). Mit dem lettisch-sowjetischen Friedensvertrag vom 11.8.1920 kam das Gouvernement zur unabhängigen Republik Lettland und wurde gleichzeitig de jure aufgelöst. Kurland (lett. Kurzeme) war eine Provinz im selbständigen Staat Lettland (1920-1940). In der wieder unabhängigen Republik ist es ebenfalls eine der vier Provinzen.
Kursk, Gebiet
(russ. Kurskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 13.6.1934 Zentrum: Stadt Kursk Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Zentralen Schwarzerdegebietes in die Gebiete Woronesch (Voronez) und Kursk. Teile kamen zu den Gebieten Orjol (Orel) (1937), Belgorod (1954) und Lipezk (Lipeck) (1954).
Kursk, Gouvernement
(russ. Kurskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Kursk Das Gouvernement wurde beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung am 14.5.1928 Teil des Zentralen Schwarzerdegebietes.
Kursk, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Kurskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR 16.7.1928 23.7.1930 Stadt Kursk
Kursk, Stadt (russ. gorod
Kursk)
1796-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Kursk, Russisches Reich, RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kursk, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR seit 13.6.1934: Zentrum des Gebietes Kursk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
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Kustanai, Gouvernement
Kurzeme —• Kurland, Gouvernement Kusnezk, Kreis (russ. Kuzneckij okrug), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sibirische Region, RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Leninsk-Kusnezki (Leninsk-Kuzneckij) 25.5.1925-29.3.1926 Stadt Schtscheglowsk (Sceglovsk) 29.3.1926-23.7.1930 Am 29.3.1926 wurde das Zentrum nach Schtscheglowsk verlegt. Seit dem 27.3.1932 heißt die Stadt Kemerowo (Kemerovo).
Kusnezk, Kreis (russ. Kuzneckij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.192820.10.1929) und Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Kusnezk (Kuzneck)
Kusnezk, Stadt (russ. gorod
Kuzneck)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kusnezk, Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928- 20.10.1929) und Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR
Kustanai, Gebiet (kasach. Kostanaj oblysy, russ. Kustanajskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (29.7.1936-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 29.7.1936 Zentrum: Stadt Kustanai (Kustanaj) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Aktjubinsk und Karaganda. Ein Teil kam 1970 zum Gebiet Turgai (Turgaj). Etwa drei Viertel des am 22.4.1997 aufgelösten Gebietes Turgai wurden dem Gebiet Kustanai angegliedert. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Per Verordnung vom 17.6.1997 ist auch die Transkription von Stadt und Gebiet Kustanai in den russischsprachigen Medien der Republik an das Kasachische angeglichen worden. Sie lautet seitdem Kostanai (Kostanaj) und Kostanaiskaja oblast (Kostanajskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten. Kustanai, Gouvernement
(russ. Kustanajskaja gubernija), Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR, RSFSR
gebildet: 28.5.1921 aufgelöst: 14.9.1925 Hauptstadt: Kustanai (Kustanaj) Das Gouvernement entstand aus Teilen der Gouvernements Orenburg-Turgai (OrenburgTurgaj) und Akmolinsk. Wegen kleiner Fläche und geringer Bevölkerungszahl wurde es 1925 aufgelöst und in den gleichnamigen Kreis umgewandelt.
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Kustanai, Kreis
Kustanai, Kreis (russ. Kustanajskij okrug), Kasachische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
14.9.1925 (aus dem gleichnamigen Gouvernement) 17.12.1930 Stadt Kustanai (Kustanaj)
Kustanai, Stadt (kasach. Kostanaj ^alasy, russ. gorod Kustanaj) 1868-22.9.1920: Zentrum des Gebietes Turgai, Russisches Reich, zuletzt Kirgisische ASSR (26.8.1920-22.9.1920), RSFSR 28.5.1921-14.9.1925: Hauptstadt des Gouvernements Kustanai, Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR, RSFSR 14.9.1925-17.12.1930: Zentrum des Kreises Kustanai, Kasachische ASSR, RSFSR seit 29.7.1936: Zentrum des Gebietes Kustanai, Kasachische ASSR (29.7.1936-5.12.1936), RSFSR, Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Neulandregion (26.12.196019.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) zur Schreibung von Stadt und Gebiet Kustanai in den russischsprachigen Medien Kasachstans s. Kustanai, Gebiet
Küstenkreis, Erster (russ. Pervyj Primorskij okrug), Gouvernement Bukei (Bukej), Kirgisische ASSR, RSFSR erwähnt von 1920 bis 1923 (keine weiteren Angaben verfügbar) Zentrum: nicht bekannt
Küstenkreis, Zweiter (russ. Vtoroj Primorskij okrug), Gouvernement
Bukei (Bukej),
Kirgisische ASSR, RSFSR erwähnt von 1920 bis 1923 (keine weiteren Angaben verfügbar) Zentrum: nicht bekannt
Kutais, Gouvernement
(russ. Kutaisskaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918), Georgische SSR (8.3.1921-21.4.1921) gebildet: 1846 aufgelöst: 1918 erneut gebildet: 8.3.1921 erneut aufgelöst: 21.4.1921 Hauptstadt: Kutais In der Georgischen Demokratischen Republik (26.5.1918-25.2.1921) gab es keine territoriale Gliederung in Gouvernements. Sie wurde von den Kommunisten in der Georgischen SSR am 8.3.1921 wieder eingeführt, aber am 21.4.1921 schon wieder abgeschafft.
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Kutais, Kreis (russ. Kutaisskij okrug), Georgische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
11.5.1929 Herbst 1930 Stadt Kutais
Kutaissi, Gebiet (russ. Kutaisskaja oblast'), Georgische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
5.11.1951 23.4.1953 Stadt Kutaissi (Kutaisi)
Kutaissi (Kutais), Stadt (georgisch kalaki khuthaisi, russ. gorod Kutaisi) Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wird per Gesetz vom 17.8.1936 die originale Form Kutaissi (Kutaisi) verwendet. 1846-1918 und 8.3.1921-21.4.1921: Hauptstadt des Gouvernements Kutais, Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918), Georgische SSR (8.3.192121.4.1921) 11.5.1929-Herbst 1930: Zentrum des Kreises Kutais, Georgische SSR 5.11.1951-23.4.1953: Zentrum des Gebietes Kutaissi, Georgische SSR seit 1995: Zentrum des Kreises Imeretien, Georgien K w e m o Kartll, Kreis (georgisch kwemo kartlis mkhare, russ. Niznekartalinskij okrug), Georgien gebildet: 1995 Zentrum:
Stadt Rustawi (Rustavi)
kwemo kartlis mkhare —• Kwemo Kartli, Kreis Ky'iv, misto —* Kiew, Stadt Kyivs'ka oblast' —• Kiew, Gebiet Kyrgyz Respublikasy —• Kirgisische Republik Kysyl, Stadt (russ. gorod Kyzyl) 24.11.1926-13.10.1944: Hauptstadt der Tuwinischen Volksrepublik 13.10.1944-10.10.1961: Zentrum des Tuwinischen Autonomen Gebietes, RSFSR 10.10.1961 -3.10.1991: Hauptstadt der Tuwinischen ASSR, RSFSR 3.10.1991-12.12.1993: Hauptstadt der Republik Tuwa, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 12.12.1993: Hauptstadt der Republik Tywa, Russische Föderation
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Lakski, Kreis
Kysylorda, Stadt und Gebiet —• Ksyl-Orda, Stadt und Gebiet gyzylorda, Ifulcisy —• Ksylorda, Stadt gyzylorda oblysy —• Ksylorda, Gebiet Lakski, Kreis (russ. Lakskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1925 1928 Dorf Kasi-Kumuch (Kazi-Kumuch)
Läpu§na, Kreis (rumän. judejul Läpu§na, russ. Lapusnjanskij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Hince§ti (Chyncest')
Der Kreis wurde nach dem gleichnamigen Ort benannt.(russ.=Lapusna)
Latgale —• Lettische Republik Latvija —• Lettische Republik Latvijas Republika —• Lettische Republik Lebap, Welajat (=Gebiet) (turkmen. Lebap welayaty, russ. Lebapskij velajat), Turkmenistan Gebiet Tschardschou (turkmen. Cärgev oblasty, russ. Cardzouskaja oblast'), Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) gebildet: 21.11.1939 aufgelöst: 10.1.1963 erneut gebildet: 14.12.1970 erneut aufgelöst: 18.5.1992 Zentrum: Stadt Tschardschou (Cardzou) Welajat Lebap gebildet: Zentrum:
18.5.1992 Stadt Tschardschew (Cardzev) Stadt Türkmenabat (russ. Turkmenabad) seit 19.7.1999 Tschardschew wurde am 19.7.1999 in Türkmenabat umbenannt. Das Gebiet Tschardschou entstand aus zentralgeleiteten Rayons. Ein Teil des Gebietsterritoriums wurde vorübergehend zur Bildung des Gebietes Kerki (1943-1947) abgetrennt. 1963 wurden die Rayons des Gebietes Tschardschou wieder der Republikverwaltung direkt unterstellt. Das Gebiet wurde 1970 aus den gleichen Rayons wieder eingerichtet, um die Lenkung der Wirtschaft zu verbessern und ihre Entwicklung zu beschleunigen. Wegen Neuorganisation der Verwaltung erfolgte 1992 die erneute Auflösung.
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Leninabad, Stadt Statt der Gebiete besteht Turkmenistan seit dem 18.5.1992 aus fünf Welajats. Das Welajat Lebap umfaßt das ehemalige Gebiet Tschardschou. Es wurde nach der gleichnamigen Oase am mittleren Lauf des Amudarja (Amudar'ja) benannt. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich wurde mit einem Sprachengesetz vom 24.5.1990 das Turkmenische zur Staatssprache erklärt. Ein Gesetz vom 17.4.1992 regelte auch die Transkription von Stadt und Gebiet Tschardschou für den russischen Sprachgebrauch innerhalb der Republik: Tschardschew (Cardzev) und Tschardschewskaja oblast (Cardzevskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibweise beibehalten, jedoch die turksprachige Verwaltungseinheit Welajat (ursprünglich arabisch) in Bezug auf Turkmenistan übernommen.
Leninabad, Gebiet (tadschik. vilojati Leninobod, russ. Leninabadskaja oblast'), Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) gebildet: 27.10.1939 aufgelöst: 28.3.1962 erneut gebildet: 23.12.1970 am 10.11.2000 umbenannt in Gebiet Sogd Zentrum: Stadt Leninabad 27.10.1939-28.3.1962 und 23.12.1970-26.2.1991 Stadt Chudschand (Chudzand) seit 26.2.1991 Am 26.2.1991 erhielt die Stadt Leninabad (bis 1936 russ. Chodzent) wieder ihre alte historische Bezeichnung, allerdings in der genaueren Form Chudschand. Das gleichnamige Gebiet wurde aber erst im Jahre 2000 umbenannt. Das Gebiet Leninabad entstand bei der Einführung der Gebietseinteilung in Tadschikistan aus dem gleichzeitig aufgelösten gleichnamigen Kreis. Ein Teil des Gebietes wurde am 19.11.1945 zur Bildung des Gebietes Ura-Tjube abgetrennt und bei dessen Auflösung am 23.1.1947 wieder angegliedert. 1962 wurde es aufgelöst und seine Rayons den zentralen Behörden der Republik direkt unterstellt. Die erneute Bildung aus zentralgeleiteten Rayons erfolgte 1970. In russischen und westlichen Handbüchern wurde das Gebiet Leninabad seit 1991 fälschlicherweise als Gebiet Chudschand bezeichnet, weil man, wie im Falle von Leningrad und Swerdlowsk (Sverdlovsk) davon ausging, daß die Umbenennung des Gebietszentrums automatisch ebenfalls das gleichnamige Gebiet betraf. Das nach Lenin benannte Gebiet gab es in Tadschikistan noch bis zur Umbenennung in Gebiet Sogd im Jahre 2000.
Leninabad, Kreis —• Chodschent, Kreis Leninabad, Stadt (russ. gorod Leninabad) 16.3.1938-27.10.1939: Zentrum des Kreises Leninabad, Tadschikische SSR 27.10.1939-28.3.1962 und 23.12.1970-26.2.1991: Zentrum des Gebietes Leninabad, Tadschikische SSR, Republik Tadschikistan (seit 31.8.1991) Nachdem am 1.12.1929 die tadschikische Hauptstadt Djuschambe (Djusambe) in Stalinabad umbenannt worden war, wurde am 9.1.1936 Chodschent (Chodzent) als zweitgrößte Stadt Tadschikistans in Leninabad umbenannt. Auf Grund eines Referendums erhielt die Stadt am 26.2.1991 wieder ihre auf das 7. Jahrhundert zurückgehende historische Bezeichnung, allerdings in der genaueren Form Chudschand (Chudzand). Trotz dieser Änderung war das Gebiet noch bis zum Jahre 2000 nach Lenin benannt.
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Leninakan, Kreis
Leninakan, Kreis (russ. Leninakanskij okrug), Armenische
SSR
gebildet: April 1929 aufgelöst: Mitte 1930 erneut gebildet: 17.1.1952 aufgelöst: 18.4.1953 Zentrum: Stadt Leninakan
Leninakan, Stadt (russ. gorod
Leninakan)
April 1929-Mitte 1930: Zentrum des Kreises Leninakan, Armenische SSR 17.1.1952-18.4.1953: Zentrum des Kreises Leninakan, Armenische SSR 1924 war die Stadt Aleksandropol (AleksandropoF) in Leninakan umbenannt worden. Seit dem 13.3.1992 heißt die nach Lenin benannte Stadt wieder Gjumri (1991-13.3.1992 Kumairi).
Leningrad, Gebiet (russ. Leningradskaja oblast'), RSFSR,
Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 1.8.1927 Zentrum: Stadt Leningrad Stadt Sankt Petersburg (Sankt Peterburg) seit 6.9.1991 Zum Gebiet Leningrad gehörten folgende administrative Kreise: Borowitschi (Borovici) 1.8.1927-23.7.1930 Kingissepp (Kingisepp) 22.3.1935-19.9.1940 Leningrad 1.8.1927-23.7.1930 Lodeinoje Pole (Lodejnoje Pole) 1.8.1927-23.7.1930 Luga 1.8.1927-23.7.1930 Murmansk 1.8.1927-28.5.1938 Nowgorod (Novgorod) 1.8.1927-23.7.1930 Pskow (Pskov) 1.8.1927-23.7.1930 und 22.3.1935-19.9.1940 Tscherepowez (Cerepovec) 1.8.1927-23.7.1930 Welikije Luki (Velikie Luki) 1.8.1927-3.6.1929 Das Gebiet Leningrad entstand am 1.8.1927 aus den fünf Gouvernements Leningrad, Murmansk, Nowgorod, Pskow und Tscherepowez bei gleichzeitigem Übergang von der Einteilung in Landkreise (uezdy) und Amtsbezirke (volosti) zur Gliederung in neun Kreise, die in Rayons unterteilt waren. Das Gouvernement Murmansk wurde in den gleichnamigen Kreis des Gebietes Leningrad umgewandelt, der am 28.5.1938 den größten Teil (Halbinsel Kola) des neugeschaffenen Gebietes Murmansk bildete. Ebenso wurden die Gouvernements Nowgorod, Pskow und Tscherepowez dem Gebiet Leningrad als gleichnamige Kreise eingegliedert. Der Grund fur die Wiedereinrichtung bzw. Einrichtung der Kreise Pskow und Kingissepp fünf Jahre nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise war ihre Grenzlage, die eine unmittelbare Verwaltung aus den Kreiszentren erforderte. Außer dem Kreis Murmansk wurden bis 1944 weitere Teile des Gebietes Leningrad zur Bildung anderer Gebiete ausgegliedert. Das betraf die Gebiete Kalinin (1935), Wologda (Vologda) (1937), Nowgorod (1944) und Pskow (1944). Der Kreis Welikije Luki war schon am 3.6.1929 dem im Januar des gleichen Jahres neugeschaffenen Westlichen Gebiet eingegliedert worden. Während des Zweiten Weltkrieges ist das Territorium des Gebietes Leningrad mehrmals erweitert worden. Ein Teil der von Finnland nach dem finnisch-sowjetischen Winterkrieg
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Leningrad, Stadt (November 1939-März 1940) und nach dem sogenannten Fortsetzungskrieg (1941-1944) abgetretenen Karelischen Landenge (zwischen Finnischem Meerbusen und dem Ladogasee) kam zum Gebiet Leningrad. Zu den von der Sowjetunion erzwungenen Gebietsabtretungen gehörten auch die im Finnischen Meerbusen westlich von Leningrad gelegenen äußeren Inseln Finnlands. Nach der Wiedereroberung Estlands durch die Rote Armee mußte die Estnische SSR am 24.11.1944 das mit dem Friedensvertrag von Tartu am 2.2.1920 zur unabhängigen Estnischen Republik gekommene Transnarvagebiet (russ. Zanarov'e, östlich von Narva gelegen) an das Gebiet Leningrad abtreten. Seinen jetzigen territorialen Bestand erreichte das Gebiet Leningrad Anfang 1945. Da am 18.1.1945 die Narva/Narwa als Grenze zur RSFSR festgelegt wurde, kam auch das bis dahin als Jaanilinn administrativ zur Stadt Narva gehörende rechtsufrige Iwangorod (Ivangorod) zum Gebiet Leningrad
Leningrad, Gouvernement
(russ. Leningradskaja gubernija), RSFSR
seit 26.1.1924 aufgelöst: 1.8.1927 Hauptstadt: Leningrad Am 31.8.1914 wurden Stadt und Gouvernement Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg) in Stadt und Gouvernement Petrograd umbenannt. Am 26.1.1924 erfolgte die Umbenennung in Stadt und Gouvernement Leningrad. Das Gouvernement wurde 1927 Teil des neugeschaffenen Gebietes Leningrad.
Leningrad, Kreis (russ. Leningradskij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1.8.1927 23.7.1930 Stadt Leningrad
Leningrad, Stadt (russ. gorod Leningrad) 26.1.1924-1.8.1927: Hauptstadt des Gouvernements Leningrad, RSFSR 1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Leningrad, Gebiet Leningrad, RSFSR 1.8.1927-6.9.1991: Zentrum des Gebietes Leningrad, RSFSR Am 26.1.1924 wurden Stadt und Gouvernement Petrograd in Stadt und Gouvernement Leningrad umbenannt. Am 6.9.1991 erhielt die Stadt wieder ihren ursprünglichen Namen Sankt Petersburg (russ.Sankt-Peterburg). Das Gebiet Leningrad wurde nicht umbenannt. Leningrad erhielt am 3.12.1931 den Status einer republikunmittelbaren, d.h. zentralgeleiteten Stadt der RSFSR (russ. gorod respublikanskogo podcinenija). Mit dem Föderationsvertrag vom 31.3.1992 und der Verfassung Rußlands vom 12.12.1993 wurde die zweitgrößte Stadt der ehemaligen UdSSR und RSFSR zusammen mit Moskau als Stadt föderalen Ranges (russ. gorod federal'nogo znacenija) und eines der damals 89 Subjekte der Russischen Föderation bestätigt.
Leninobod, vilojati —ι• Leninabad, Gebiet
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Leninsk, Kreis
Leninsk, Kreis
(russ. Leninskij okrug), Turkmenische SSR
gebildet: 4.12.1924 am 4.2.1927 umbenannt in Kreis Tschardschui (Cardzuj) Zentrum: Stadt Leninsk
Leninsk, Stadt (russ. gorod
Leninsk)
13.2.1924-27.10.1924: Zentrum des Turkmenischen Autonomen Gebietes im Bestände der Sowjetischen Volksrepublik Buchara, SSR Buchara (seit 19.9.1924) 4.12.1924-4.2.1927: Zentrum des Kreises Leninsk, Turkmenische SSR Leninsk wurde am 4.2.1927 in Nowy Tschardschui (Novyj Cardzuj) umbenannt. Zu den anderen Benennungen der Stadt s. Tschardschew, Stadt.
Leninsk-Kusnezki, Stadt (russ. gorod
Leninsk-Kuzneckij)
25.5.1925-29.3.1926: Zentrum des Kreises Kusnezk (Kuzneck), Sibirische Region, RSFSR
Lenkoran, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Lenkoranskij okrug), Aserbaidschanische SSR
8.4.1929 8.8.1930 Stadt Lenkoran (Lenkoran')
Lenkoran, Stadt (russ. gorod
Lenkoran')
8.4.1929-8.8.1930: Zentrum des Kreises Lenkoran, Aserbaidschanische SSR Lenkoran, eine der ältesten Städte Aserbaidschans, wurde nicht von Lenin abgeleitet.
Lensk, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Lenskij okrug), Jakutische ASSR, RSFSR 1924 1926 Dorf Muchtuj a
Lepel, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Lepel'skij okrug), Weißrussische SSR 21.6.1935 20.2.1938 Stadt Lepel (Lepel')
Lepel, Stadt (russ.gorod
Lepel')
21.6.1935-20.2.1938: Zentrum des Kreises Lepel', Weißrussische SSR
Lettgallen —• Lettische Republik 298
Lettische Republik, Lettland
Lettische Republik, Lettland
(lett. Latvijas Republika, offizielle Kurzform Latvija,
russ. Latvijskaja Respublika, Latvija) proklamiert: 18.11.1918 bestand bis 17.6.1940 erneut seit 4.5.1990 Hauptstadt: Riga (lett. Riga) 18.11.1918-2.1.1919, 8.7.1919-17.6.1940 und seit 4.5.1990, vom 6.1.1919-8.7.1919 befand sich die Regierung in Liepaja (lett. Liepäja) Am 17.11.1918 konstituierte sich in Riga aus Vertretern nichtbolschewistischer Parteien der Volksrat Lettlands (lett. Latvijas Tautas Padome), der sich bis zur Einberufung einer Konstituante als ein vorläufiges Repräsentationsorgan des lettischen Volkes verstand. Am folgenden Tage proklamierte der Volksrat, der sich zum alleinigen Träger der souveränen Staatsgewalt erklärte, Lettland in den ethnographischen Grenzen von Kurland, Livland und Lettgallen zu einer unabhängigen und demokratischen Republik. Gleichzeitig wurde angekündigt, daß in Kürze eine aus demokratischen Wahlen hervorgegangene konstituierende Versammlung eine Verfassung verabschieden und die Beziehungen zu den anderen Staaten regeln wird. Dieser Akt hatte zunächst aber mehr den Charakter einer Absichtserklärung, denn zur tatsächlichen Ausübung der Staatsgewalt fehlten vor allem noch eigene Streitkräfte und ein gesichertes Staatsterritorium. Zwar ist der Tag der Unabhängigkeitsproklamation jetzt ein Staatsfeiertag, als Beginn der Existenz der unabhängigen Republik Lettland gilt aber der Januar 1920. Am 18.11.1918 bildete der Volksrat als ein Vorparlament eine provisorische Regierung und übertrug ihr die souveräne Macht in Lettland. Am 26.11.1918 erkannte das Deutsche Reich die lettische provisorische Regierung de facto an und die deutsche Zivilverwaltung (hervorgegangen aus der Militärverwaltung) übergab ihr ihre Funktionen. Wegen des Rückzugs der deutschen Truppen und der Einnahme Rigas durch bolschewistische Streitkräfte am 3.1.1919 war die bürgerliche lettische Regierung zunächst nach Jelgava (früher deutsch Mitau) ausgewichen. Seit dem 6.1.1919 befand sie sich unter dem Schutz der deutschen Okkupationsmacht in Liepäja (früher deutsch Libau), der damals zweitgrößten Stadt Lettlands. Erst am 8.7.1919 kehrte sie wieder in die Hauptstadt zurück. Der Gegenangriff auf den sowjetrussischen Vorstoß begann im März 1919. Die Hauptlast bei der Abwehr der bolschewistischen Herrschaft in Lettland hatte das im Ersten Weltkrieg besiegte Deutschland zu tragen, denn die alliierten Siegermächte waren nicht bereit, sich mit eigenen Landstreitkräften im Baltikum zu engagieren. Auch nach der Niederlage Deutschlands blieben deutsche Truppen auf Anweisung der Ententemächte im Baltikum. Nach Artikel 13 des Waffenstillstandsabkommens von Compiegne vom 11.11.1918 sollte sofort mit dem Abzug der deutschen Truppen vom russischen Gebiet nach den Grenzen vom 1.8.1914 begonnen werden. In Artikel 12 desselben Vertrages bestimmten die Siegermächte aber, daß sich alle deutschen Truppen, welche sich auf den vor dem Kriege zu Rußland gehörigen Gebieten befinden, erst zurückziehen sollen, wenn die Alliierten es für notwendig erachten. In Artikel 433 des am 28.6.1919 unterzeichneten und am 10.1.1920 in Kraft getretenen Versailler Vertrages wurden diese Bestimmungen zu den deutschen Ostgrenzen wiederholt. Um den Bestimmungen des Waffenstillstandsvertrages zu entsprechen, wurden anstelle der demoralisierten und nicht mehr kampffähigen 8. Armee seit November 1918 Verbände von Freiwilligen aufgestellt. Außer der 1. Garde-Reserve-Division, der Eisernen Division und der Baltischen Landeswehr kamen noch 18 andere Freikorps zum Einsatz. Die Aufstellung von Freiwilligentruppen war auch im Interesse Deutschlands, das Ostpreußen vom baltischen Territorium gegen ein Vordringen der Roten Armee verteidigen wollte. Außerdem sollten die Freischärler den Rückzug der regulären reichsdeutschen Truppen sichern.
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Lettische Republik, Lettland Bis zum Aufbau einer eigenen Armee war die neugegründete lettische Republik von der deutschen Besatzungsmacht und den Alliierten abhängig. Die lettische provisorische Regierung machte unter Berufung auf das Abkommen von Compiegne und den Versailler Vertrag sogar geltend, daß es die Pflicht der Deutschen sei, den Schutz des Landes zu übernehmen, bis es sich selbst verteidigen kann. Die alliierte Hilfe beschränkte sich auf die Lieferung von Waffen und Ausrüstung und die Präsenz von Kriegsschiffen in den Ostseehäfen. Die Baltische Landeswehr, der auch kleinere lettische und exilrussische Einheiten angehörten, und die reichsdeutschen Freiwilligenformationen konnten den Vormarsch der Bolschewisten abwehren und sie zurückdrängen. Am 18.3.1919 nahmen sie Jelgava ein und am 22.5.1919 befreiten sie Lettlands Hauptstadt Riga. Die roten Truppen räumten Kurland und Südlivland und zogen sich nach Lettgallen zurück. Da sich das deutsche Militär in die inneren Angelegenheiten Lettlands einmischte, indem es am 16.4.1919 die ententefreundliche Regierung von Ulmanis stürzte und durch eine deutschfreundliche Gegenregierung unter Niedra ersetzte, wurde es in einen militärischen Konflikt mit estnischen und in Estland aufgestellten lettischen Truppen verwickelt. Der Oberbefehlshaber der deutschen Freiwilligentruppen, General von der Goltz, der seine eigenen weitergehenden Ziele verfolgte, veranlaßte am 1.6.1919 den Vormarsch der ihm unterstellten Verbände zur Besetzung des von den Bolschewisten geräumten Südlivlands bis zur Sprachgrenze. Damit sollte der Machtbereich der Regierung Niedra erweitert werden. Die Esten lehnten es ab, die im Zuge ihres Kampfes gegen die Sowjettruppen besetzten nordlettischen Gebiete zu räumen. Sie unterstützten die abgesetzte Regierung Ulmanis und die zu ihr stehenden nordlettischen Truppenverbände, weil sie sich durch die Landeswehr und die reichsdeutschen Freikorps bedroht fühlten. Es kam zu militärischen Zusammenstößen mit estnischen und nordlettischen Truppen, die am 23.6.1919 mit einer Niederlage der Besatzungsmacht bei Cesis (früher deutsch Wenden) endete. Die Alliierten vermittelten einen am 3.7.1919 geschlossenen Waffenstillstand, da sie an einer weiteren deutschen Mitwirkung an der antibolschewistischen Front interessiert waren. Als die deutschen Streitkräfte im Baltikum außer Kontrolle gerieten und verhindert werden sollte, daß sie eine Vormachtstellung ausbauen, wurden sie gemäß einem alliierten Befehl vom 18.6.1919 aufgefordert, alle Gebiete, die vor dem Krieg Teil des Russischen Reiches waren, so schnell wie möglich zu räumen. Nur die Baltische Landeswehr wurde als eine rein deutschbaltische Freiwilligentruppe im Waffenstillstand vom 3.7.1919 unter eine Sonderregelung gestellt. Nachdem alle reichsdeutschen Offiziere ausgeschieden waren, blieb sie als eine selbständige Truppe und wichtige Stütze des lettischen Staates erhalten, um weiterhin gegen die bolschewistischen Truppen eingesetzt zu werden. Die Baltische Landeswehr wurde als Teil der lettischen Armee einem britischen Offizier unterstellt und im September 1919 an die lettgallische Front verlegt. Nach der Vertreibung der sowjetischen Truppen wurde sie 1921 aufgelöst. Am 27.6.1919 setzten die Alliierten die Regierung Ulmanis in dem inzwischen von den Deutschen geräumten Liepäja wieder ein. Erst am 8.7.1919 konnten die Regierung und der Volksrat in das schon am 22.5.1919 wiedereroberte Riga zurückkehren. Eine weitere Gefahr für die Existenz der lettischen Republik entstand in Kurland mit der Aufstellung der weißen russischen Westarmee unter dem Oberbefehl des Generals Pawel Rafalowitsch Bermondt-Awalow (Bermondt-Avalov). Der russische General war im Juni 1919 mit seinem Stab nach Jelgava gekommen und hier trafen die in deutschen Kriegsgefangenenlagern zusammengestellten Freiwilligentransporte ein, aus welchen die russische antibolschewistische Westarmee formiert wurde.
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Lettische Republik, Lettland Begünstigt durch die unentschlossene und nicht einheitliche Haltung der Alliierten, konnten die in Kurland stehenden reichsdeutschen Truppen ihren Abtransport in die Heimat immer wieder hinauszögern. Als die Ausführung des alliierten Räumungsbefehls immer energischer gefordert wurde, traten deutsche Offiziere und Mannschaften auf Grund eines Vertrages zwischen den Generälen von der Goltz und Bermondt-Awalow vom 21.9.1919 in die russische Westarmee ein. Das führte dazu, daß die Bermondt-Armee zum größten Teil aus deutschen Verbänden bestand, die so ihren Aufenthalt in Lettland bis zum November hinausschieben konnten. Ziel des Bermondt-Unternehmens war es, zusammen mit anderen weißen Armeen auf Petrograd vorzustoßen, das Sowjetsystem zu beseitigen und das Russische Reich unter Einbeziehung der baltischen Provinzen wieder zu errichten. Als Bermondt-Awalow Anfang Oktober 1919 von der lettischen Regierung die Gewährung freien Durchmarsches an die bolschewistische Front verlangte und das lettische Staatsgebiet zu seiner militärischen Basis erklärte und außerdem versuchte, seine Forderungen mit Waffengewalt zu erzwingen, kam es zur bewaffneten Auseinandersetzung. Unterstützt von den Esten und der schweren Artillerie der britischen Marine gelang es den lettischen Streitkräften, die deutschen und weißen russischen Freiwilligenverbände bis Ende November aus Kurland hinauszudrängen. Nachdem die Westarmee auch von litauischen Streitkräften bekämpft worden war, mußte sie sich ohne weiteren Nachschub aus Deutschland über die ostpreußische Grenze zurückziehen. Die volle Unabhängigkeit erlangte Lettland erst Anfang Januar 1920, als mit der Vertreibung der Roten Armee aus Lettgallen die letzten ausländischen Truppen das Land verlassen hatten. Erst im April 1920 konnten die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung statfinden, die am 1.5.1920 zum ersten Mal zusammentrat und am 1.6.1920 eine provisorische Verfassung verabschiedete. Die Konstituante bestand mehr als zwei Jahre. Am 15.2.1922 nahm sie die inzwischen ausgearbeitete endgültige Verfassung an, welche am 7.11.1922 in Kraft trat. Lettland wurde zu einer unabhängigen demokratischen Republik erklärt und sein Staatsterritorium umfaßte die vier Provinzen Kurland (lett. Kurzeme), Semgallern (östlicher Teil des früheren Gouvernements Kurland, lett. Zemgale, ausgegliedert nach Entstehung der lettischen Republik), den südlichen Teil Livlands (lett. Vidzeme) und Lettgallen (lett. Latgale). Der Staatsname „Lettische Republik" (lett. Latvijas Republika) wurde erst jetzt endgültig bestätigt. Gemäß einem Wahlgesetz vom 9.6.1922 fanden im Oktober die Wahlen in das Parlament (lett. Saeima) statt, das am 7.11.1922 mit seiner ersten Sitzung die Arbeit aufnahm. Die Ausübung der Staatsgewalt hatte die volle demokratische Legitimation erlangt. Oberste Priorität für die alliierten Mächte hatte im Baltikum die Erhaltung der antibolschewistischen Front. Da sie auf einen Sieg der antibolschewistischen Kräfte hofften, hielten sie an der territorialen Einheit Rußlands fest und lehnten eine Loslösung der baltischen Randstaaten ab. Ein Wandel in der alliierten Rußlandpolitik und der Einstellung zu den baltischen Staaten begann erst gegen Ende des Jahres 1919, als die Niederlage der weißen Armeen im russischen Bürgerkrieg absehbar war. Mit dem Friedensvertrag vom 11.8.1920 hatte Sowjetrußland als erster Staat die Unabhängigkeit der Republik Lettland anerkannt. Am 26.1.1921 wurde Lettland schließlich auch von den Ententemächten England, Frankreich, Italien und Japan de jure anerkannt. Vorher war es von den Westalliierten nur de facto anerkannt gewesen. Deutschland konnte, da es an die Bestimmungen des Versailler Vertrages gebunden war, Lettland erst nach den Siegermächten am 1.2.1921 völkerrechtlich anerkennen. Die volle Anerkennung durch die USA erfolgte am 27.7.1922. Der genaue territoriale Umfang Lettlands wurde zum ersten Mal im Rigaer lettischsowjetischen Friedensvertrag vom 11.8.1920 schriftlich fixiert. Sowjetrußland erkannte
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Lettische Republik, Lettland folgende Teile des ehemaligen Russischen Reiches als lettisches Staatsgebiet an: das Gouvernement Kurland (insgesamt zehn Landkreise), welches gleichzeitig de jure aufgelöst wurde, und die drei Landkreise Riga, Wenden und Wolmar (lett. Valmiera) sowie den größten Teil des Landkreises Walk (lett. Valka) des Gouvernements Livland. Die übrigen fünf Landkreise dieses Gouvernements waren schon am 2.2.1920 als Territorium der Republik Estland anerkannt worden. Damit erfolgte auch die offizielle Auflösung des Gouvernements Livland. Wegen ihrer lettischen Bevölkerungsmehrheit kamen zur Republik Lettland aus dem im Südosten angrenzenden Gouvernement Witebsk auch die drei Landkreise Dwinsk (lett. Daugavpils), Ljuzin (lett. Ludza) und Reschiza (Rezica) (lett. Rezekne) sowie zwei Amtsbezirke des Landkreises Drissa. Im Osten wurde ein Teil des Landkreises Ostrow (Ostrov) des Gouvernements Pskow (Pskov) mit den Amtsbezirken Wyschgorod (Vysgorod), Katschanowo (Kacanovo) und Tolkowo (Tolkovo) und der wichtigen Eisenbahnstation Pytalowo (Pytalovo) angegliedert. Pytalowo, das im Bestände Lettlands zuerst Jaunlatgale und als Kreisstadt seit 1938 Abrene hieß, erhielt nach der Wiedereroberung Lettlands durch die Rote Armee und Rückgliederung an die RSFSR am 12.10.1945 wieder seine russische Bezeichnung. Das bis heute umstrittene Grenzgebiet wird in der Literatur nach diesem Eisenbahnknotenpunkt benannt. Da die Angliederung des westlichen Teils des Landkreises Ostrow nicht nur nach ethnischen Gesichtspunkten, sondern vor allem entlang von Flußläufen erfolgte, kamen auch einige russische Gemeinden zum lettischen Staatsgebiet. Als mit der Bildung des Gebietes Pskow am 23.8.1944 die drei Amtsbezirke wieder von Lettland abgetrennt wurden, war diese Änderung der territorialen Vereinbarungen vom 11.8.1920 mit wiederholten Petitionen der hier „überwiegend" russischen Bevölkerung begründet worden. Nach dem erneuten Vordringen sowjetischer Truppen auf lettisches Territorium seit dem Juli 1944 hatte das Präsidium des Obersten Sowjets der Lettischen SSR dem Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR im August 1944 sogar vorschlagen müssen, sechs Amtsbezirke des Landkreises Abrene „mit mehrheitlich russischer Bevölkerung" an die RSFSR abzutreten. Es ist nicht bekannt, warum Moskau noch im gleichen Monat auf die Übergabe von drei dieser Verwaltungseinheiten verzichtete. Mit dem Frieden von Riga war der Verlauf der Ostgrenze Lettlands vertraglich geregelt. Die Grenze zu Estland war schon vorher festgelegt worden. Grundlage war die von der russischen Provisorischen Regierung durch Gesetz vom 12.4.1917 verfugte Teilung des Gouvernements Livland entlang der lettisch-estnischen Sprachgrenze. Einzelne Gebiete wurden jedoch von beiden Seiten beansprucht. In einer durch britische Vermittlung zustandegekommenen Konvention vom 22.3.1920 wurden die Grenzstadt Walk (estn. Valga, lett. Valka) und der gleichnamige Landkreis geteilt. Estland erhielt den größeren Teil der Stadt und Lettland den größten Teil des Landkreises. Die an der lettisch-estnischen Grenze gelegene Hafenstadt Gainasch (Gajnas) (lett. Ainazi) kam zu Lettland, während die 11 km 2 umfassende Insel Runo (estn. Ruhnu, früher schwedisch Runö) in der Rigaer Bucht an Estland fiel. Da Litauen bis zur Besetzung des Memelgebietes im Januar 1923 keinen Zugang zum Meer hatte, gab Lettland am 21.3.1921 seine Einwilligung zu einem Gebietsaustausch. Der früher zum Gouvernement Kurland gehörende schmale Küstenstreifen mit dem 25 km nördlich von Klaipeda gelegenen Fischereihafen Palanga (im Deutschen bekannt als Polangen) kam zu Litauen. Lettland wurde dafür an vier anderen Abschnitten der gemeinsamen Grenze entschädigt. Als Grenze zwischen den beiden Staaten wurde, abgesehen von den genannten Änderungen, die frühere Grenze zwischen den Gouvernements Kurland und Kowno bestätigt. Die spätere lettische Provinz Lettgallen (lett. Latgale, Hauptort Daugavpils) kam mit der ersten polnischen Teilung im Jahre 1772 zum Russischen Reich. Zuerst hieß dieses überwiegend von Letten bevölkerte Gebiet Provinz Dwinsk (russ. Dvinskaja provincija) und
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Lettische Republik, Lettland gehörte einige Jahre zum Bestände des Gouvernements Pskow. 1777 wurde die Provinz in die drei Landkreise Dwinsk (jetzt Daugavpils), Reschiza (jetzt Rezekne) und Ljuzin (jetzt Ludza) aufgeteilt. Seit 1802 war Lettgallen (russ. Latgalija) Teil des neugeschaffenen Gouvernements Witebsk. Deshalb waren die genannten drei Landkreise von den baltischen Gouvernements getrennt und wurden erst 1919 bzw. 1920 mit dem übrigen Lettland vereinigt. Nach Angaben von 1917 betrug der Bevölkerungsanteil der Lettgaller in ihrem Siedlungsgebiet 67 %. Die Lettgaller waren seit 1629 von den übrigen lettischen Gebieten getrennt. Die Zugehörigkeit zum Königreich Polen (1629-1772) und die lange administrative Trennung von den russischen Ostseegouvernements hatten dazu geführt, daß ihre führenden Vertreter zu Beginn des 20. Jahrhunderts forderten, ihre Mundart als eigenständige Schriftsprache mit gleichwertigem Rang neben den anderen Sprachen anzuerkennen. In der Sprachwissenschaft gilt das Lettgallische als einer der Dialekte des Lettischen, was als eine Degradierung empfunden wurde. Im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 wurde die unabhängige Republik Lettland bei der Abgrenzung der Interessensphären dem sowjetischen Machtbereich zugeteilt. Lettland war damals international anerkannt und unterhielt im Ausland 16 Botschaften und 194 Konsulate. Trotz strikter Neutralitätspolitik wurde der Lettischen Republik bereits am 5.10.1939 ein sogenannter Vertrag über gegenseitigen Beistand (russ. dogovor ο vzaimopomosci) aufgezwungen, welcher der Roten Armee Stützpunkte sicherte. Im Rahmen dieses Vertrages erfolgte seit dem 30.10.1940 die Verlegung von 30 000 Sowjetsoldaten in die baltische Republik. Der Beistandspakt war eine erste Maßnahme zur vollständigen Okkupation und Annexion. Die kommunistische Machtübernahme in Lettland, die in der sowjetischen Historiographie als sozialistische Revolution bezeichnet wurde, begann am 16.6.1940 mit einem auf sieben Stunden befristeten Ultimatum der Sowjetregierung, die wegen angeblicher Nichteinhaltung des Beistandspaktes die Bildung einer neuen Regierung verlangte. Als Garantie für die Erfüllung des Beistandsvertrages forderte Moskau außerdem die Verlegung weiterer Truppenteile der Roten Armee nach Lettland. Am nächsten Tag wurde das ganze Land von sowjetischen Streitkräften besetzt und die Staatsgewalt ging auf die Besatzungsmacht über. Damit bestand die Republik Lettland nicht mehr Am 18.6.1940 kam Andrei Januarjewitsch Wyschinski (Vysinskij), damals einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der UdSSR, nach Riga, um von der sowjetischen Botschaft aus die Sowjetisierung Lettlands zu leiten. Nach der Einverleibung der Republik in die UdSSR übernahm seine Aufgabe bis 1941 Wladimir Konstantinowitsch Derewjanski (Derevjanskij) als Bevollmächtigter des ZK der KPdSU und des Rates der Volkskommissare der UdSSR in der Lettischen SSR. Er war am 7.4.1940 zum Botschafter der Sowjetunion in der Republik Lettland ernannt worden und wurde in seiner neuen Funktion am 19.12.1940 Vollmitglied des ZK der KP Lettlands. Ebenso wie in Litauen und Estland wurde die weitere kommunistische Machtergreifung dann im E i l v e r f a h r e n d u r c h g e f ü h r t . Am 20.6.1940 erfolgte die Bildung einer „Volksregierung", deren Zusammensetzung der sowjetische Sonderbeauftragte Wyschinski bestimmt hatte. Am 14.und 15.7.1940 fanden Scheinwahlen in ein „Volksparlament" statt, bei welchen die Kandidaten der kommunistischen Einheitsliste des „Blocks des werktätigen Volkes" 97,8 % der Stimmen erhielten. Der neugewählte „Volkssejm" (lett. Tautas Saeima) proklamierte am 21.7.1940 die Bildung der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik, deren Inkorporation in die UdSSR am 5.8.1940 vollzogen wurde. Am 25.8.1940 wurde noch eine Verfassung der lettischen Sowjetrepublik eingeführt. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22.6.1941 wurde ganz Lettland bis zum 8.7.1941 von deutschen Truppen okkupiert. Regierung und Parteiführung verließen Riga am
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Lettische Sozialistische Sowjetrepublik 27.6.1941. Die Rückeroberung durch die Rote Armee dauerte vom 18.7.1944 bis zum 9.5.1945. Am 13.10.1944 besetzte sie erneut die Hauptsatd Riga, wo die kommunistische Regierung wieder ihre Arbeit aufnahm. Die vorrevolutionäre Verwaltungseinteilung in ujesdy (Landkreise) und wolosti (Amtsbezirke) blieb in der Zeit der Lettischen Republik unverändert, allerdings hießen sie lettisch aprin^is und pagasts. In der Verfassung Sowjetlettlands vom 25.8.1940 waren diese aus der zaristischen Zeit übernommenen territorialen Einheiten noch beibehalten worden. Sie wurden erst per Gesetz vom 31.12.1949 aufgelöst. Ganz Lettland wurde gleichzeitig in Angleichung an die sowjetische Verwaltungsstruktur in Rayons unterteilt, die jetzt wieder aprinkis heißen, (zur Wiederherstellung der staatlichen Unabhängigkeit Lettlands in den Jahren 1990 und 1991 s. Lettische SSR)
Lettische Sozialistische Sowjetrepublik, Lettische ssR(russ. Latvijskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Latvijskaja SSR) Sowjetrepublik Lettland (russ. Sovetskaja Respublika Latvii) proklamiert am 17.12.1918 in Moskau seit 15.1.1919 neue Staatsbezeichnung Hauptstadt: seit 3.1.1919 Riga Sozialistische Sowjetrepublik Lettland (russ. Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika Latvii) proklamiert am 15.1.1919 in Riga endgültig aufgelöst: am 13.1.1920 Hauptstadt: Riga bis 22.5.1919 Von Mai 1919 bis Januar 1920 existiete die lettische Sowjetrepublik nur noch als Rumpfstaat in Lettgallen und die Regierung befand sich bis zum Juli 1919 im sowjetrussischen Exil. Erst danach hatte sie bis zur Selbstauflösung ihren Sitz in Lettgallen. Sozialistische Sowjetrepublik Lettland erneut proklamiert am 21.7.1940 am 4.5.1990 in Lettische Republik umbenannt Hauptstadt: Riga Unionsrepublik: 5.8.1940-6.9.1991 In der Lettischen SSR gab es als größere administrativ-territoriale Einheiten folgende drei Gebiete: Daugawpils (lett. Daugavpils) 8.4.1952-25.4.1953 Lijepaja (lett. Liepäja) 8.4.1952-25.4.1953 Riga (lett. Riga) 8.4.1952-25.4.1953 Deutsche Truppen hatten bis zum Februar 1918 das gesamte Territorium Lettlands einschließlich Lettgallens erobert. Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg bot sich dem bolschewistischen Regime in Moskau die Möglichkeit, das Baltikum wieder unter russischen Einfluß zu bringen. Mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes in Compiegne am 11.11.1918 begann Sowjetrußland mit den Vorbereitungen zur Wiederbesetzung der baltischen Gebiete. Am 17.11.1918 überschritten sowjetische Truppen die im Frieden von Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) (3.3.1918) und im Berliner Zusatzvertrag (27.8.1918) an der
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Lettische Sozialistische Sowjetrepublik östlichen Grenze der Gouvernements Estland und Livland festgelegte Demarkationslinie und erreichten, den abrückenden deutschen Truppen folgend, über Estland und Lettgallen am 18.12.1918 die Stadt Valka und am 3.1.1919 Riga. Bis Mitte Januar 1919 war die Rote Armee bis zur Wenta (lett. Venta, früher deutsch Windau) vorgedrungen. Mit Ausnahme von Liepäja (früher deutsch Libau) und der Landkreise Aizpute und Grobiija befand sich Ende Januar 1919 das ganze Territorium Lettlands unter der Kontrolle der Bolschewiken. Den entscheidenden Anteil am Vormarsch der roten Truppen hatten die lettischen Schützenregimenter. Diese waren 1915 aufgestellt worden und gerieten bald völlig unter bolschewistischen Einfluß. Vom 18.-19.11.1918 fand im besetzten Riga im Untergrund eine Konferenz der Sozialdemokratie (Bolschewiken) Lettlands statt, die beschloß, zur Vorbereitung der Machtübernahme durch einen bewaffneten Aufstand ein Kriegsrevolutionskomitee zu bilden. Auf Weisung aus Moskau sollte das Zentralkomitee der Sozialdemokratie Lettlands (seit Anfang März 1919 Kommunistische Partei Lettlands) schon Anfang Dezember 1918 eine provisorische lettische Sowjetregierung bilden. Da es offenbar zwischen den lettischen und russischen Bolschewiken Meinungsverschiedenheiten gab, konnte die Regierung erst am 14. Dezember in Moskau gebildet werden. Die lettische Sowjetregierung veröffentlichte am 17. Dezember in Moskau ein Manifest, das erst am 25. Dezember in Riga als Flugblatt illegal verbreitet wurde. In dem Manifest wurden der Übergang aller Macht in Lettland auf die Sowjets und die Proklamierung der lettischen Sowjetrepublik bekanntgegeben. Hervorgerufen durch die euphorische Stimmung nach den Novemberereignissen in Deutschland und die Erwartung einer kommunistischen Revolution im übrigen Europa wurden in einer völlig unrealistischen Einschätzung der Machtverhältnisse die deutsche Besatzungsmacht als besiegt und die am 18.11.1918 gebildete bürgerliche Regierung Lettlands als gestürzt erklärt. Bereits am 22.12.1918 erkannte die sowjetrussische Regierung in einem von Lenin unterzeichneten Dekret die Unabhängigkeit der Sowjetrepublik Lettland an. Zusammen mit den bolschewistischen Truppen waren die Mitglieder der in Moskau gebildeten lettischen Sowjetregierung am 18.12.1918 nach Valka gekommen, das fur kurze Zeit provisorischer Regierungssitz wurde. In Riga traf die Regierung ein, als die Stadt am 3.1.1919 eingenommen wurde. Damit war Riga zur Hauptstadt Sowjetlettlands geworden. Gemäß der auf dem 1. Sowjetkongreß Lettlands am 15.1.1919 in Riga verabschiedeten Verfassung wurde das vereinigte Lettland zu einer Sozialistischen Sowjetrepublik erklärt und umfaßte Kurland, den lettischsprachigen südlichen Teil Livlands und Lettgallen. Gleichzeitig wurde die Gouvernementseinteilung aufgehoben, aber die Gliederung in ujesdy (Landkreise) und wolosti (Amtsbezirke) beibehalten. Auch die Bezeichnung Lettgallen für die drei südöstlichen Landkreise wurde offiziell abgeschafft. Erst mit der Annahme der genannten ersten Sowjetverfassung Lettlands erfolgte die offizielle Angliederung Lettgallens an die übrigen lettischen Gebiete, welche die lettgallischen Bolschewiken schon im Dezember 1917 in einer Resolution gefordert hatten und die von der sowjetrussischen Regierung in Aussicht gestellt worden war. Die Provisorische Regierung in Petrograd hatte zwar 1917 einer Aufteilung Livlands nach dem ethnographischen Prinzip zugestimmt, lehnte aber eine Abtrennung Lettgallens vom Gouvernement Witebsk (Vitebsk) ab. Bis zum Inkrafttreten der Verfassung war die Staatsbezeichnung Sowjetrepublik Lettland gebräuchlich. Danach wurde die bolschewistische Staatsgründung bis zu ihrer Auflösung am 13.1.1920 Sozialistische Sowjetrepublik Lettland genannt. Die Verwendung des Staatsnamens Lettische SSR bezogen auf die Zeit seit dem Manifest vom 17.12.1918 ist eine der in der sowjetischen Historiographie üblichen Vordatierungen. Die erste Verfassung Sowjetlettlands vom 15.1.1919 hielt sich im wesentlichen an die Verfassung der RSFSR, wobei die Artikel 9-23 unverändert übernommen wurden. Der Sowjetkongreß bekräftigte die Errichtung der Diktatur des Proletariats in Lettland und wählte
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Lettische Sozialistische Sowjetrepublik ein Zentrales Exekutivkomitee, welches die bis dahin provisorische Regierung bestätigte und personell erweiterte. Am 22.5.1919 mußten die Bolschewiken Riga, die größte Stadt des Baltikums, aufgeben. Ihre Streitkräfte zogen sich nach Lettgallen zurück, wo sich das kommunistische Regime nur noch einige Monate behaupten konnte (s. Lettische Republik). In einer am 3.1.1920 begonnenen gemeinsamen militärischen Operation lettischer und polnischer Truppen und der einem britischen Offizier unterstellten Baltischen Landeswehr gelang es, Lettgallen bis Ende Januar 1920 von den Bolschewisten zu befreien. Die Teilnahme Polens an der Offensive war Ende Dezember 1919 vertraglich vereinbart worden. Nach dem Verlust Rigas flüchtete die sowjetlettische Regierung in die russische Stadt Welikije Luki (Velikie Luki) im Gouvernement Pskow (Pskov), wo sie bis zum 11.7.1919 blieb. Danach kehrte sie nach Lettgallen zurück und befand sich bis zu ihrer Selbstauflösung am 13.1.1920 in Rezekne. Da Moskau Friedensverhandlungen mit Lettland anstrebte, war ihre weitere Existenz nicht mehr zweckmäßig. Schon am 30.1.1920 kam ein Waffenstillstand zustande, der zwei Tage später in Kraft trat. Am 16.4.1920 in Moskau begonnene Friedensverhandlungen endeten am 11.8.1920 mit der Unterzeichnung des lettisch-sowjetischen Friedensvertrages in Riga. Die KP Lettlands ging in die Illegalität, (zur bürgerlichen Lettischen Republik der Zwischenkriegszeit und ihre Sowjetisierung im Jahre 1940 s. Lettische Republik) Anfang der 50er Jahre wurde in allen kleineren Unionsrepubliken vorübergehend die Gebiets- bzw. Kreiseinteilung eingeführt. Die Lettische SSR war nur ein Jahr lang (8.4.195225.4.1953) in die drei administrativen Gebiete Daugawpils (lett. Daugavpils), Lijepaja (lett. Liepäja) und Riga (lett. Riga) eingeteilt, da sich das Experiment in der Praxis nicht bewährte. In den 70er Jahren aktivierte sich in Lettland die politische Opposition und im Zuge der von Gorbatschow seit Mitte der 80er Jahre propagierten Politik der Perestroika (perestrojka) ( U m g e s t a l t u n g ) und Glasnost ( g l a s n o s t ' ) ( O f f e n h e i t ) o r g a n i s i e r t e sich eine Unabhängigkeitsbewegung. Im Sommer 1987 fanden die ersten Großdemonstrationen statt und im folgenden Jahr entstanden nationale politische Organisationen anstelle der im Lande agierenden verschiedenen Oppositionsgruppen. Am 26.6.1988 gründete sich die Lettische Nationale Unabhängigkeitsbewegung (LNNK), die zu einer wichtigen oppositionellen Gruppe Lettlands wurde und sich bald als politische Partei betätigte. Ihre Ziele waren die Wiederherstellung der völligen staatlichen Unabhängigkeit, eine demokratische Regierungsform und die Einführung der Marktwirtschaft. Am 8. und 9.10.1988 fand der Gründungskongreß der Volksfront Lettlands (LTF) statt. Als ein organisatorischer Zusammenschluß aller Reformkräfte entwickelte sie sich zu einer Massenbewegung und wurde innerhalb kürzester Zeit die größte politische Organisation des Landes, die nicht nur die überwiegende Mehrheit der Letten, sondern auch einen erheblichen Teil der russischen Bevölkerung vertrat. Im Gegensatz zu den radikaleren Forderungen der LNNK wollte die Volksfront anfangs aus taktischen Gründen eine nur schrittweise Änderung des Sowjetsystems erreichen. Erst seit 1989 forderte sie die völlige Unabhängigkeit Lettlands. Unter dem politischen Druck der Volksfront verabschiedete der 1985 gewählte Oberste Sowjet der Lettischen Unionsrepublik am 28.7.1989 eine Deklaration über die staatliche Souveränität Lettlands im Rahmen der Sowjetunion. Darin wird die höchste Gesetzesgewalt der Lettischen SSR anerkannt. Gesetze der UdSSR traten auf lettischem Territorium nur dann in Kraft, wenn sie vom Obersten Sowjet Lettlands ratifiziert worden sind. Auf die Souveränitätserklärung reagierte der Oberste Sowjet der UdSSR am 10.11.1989 mit einem Nichtigkeitsbeschluß, da der Vorrang der Republikgesetzgebung, wie er feststellte, im Widerspruch zur Verfassung der UdSSR stand. Am 6.10.1988 wurde die lettische Sprache durch eine Verfassungsänderung zur Staatssprache erhoben. Das in der Verfassung der
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Lettische Sozialistische Sowjetrepublik Lettischen SSR garantierte Machtmonopol der KP wurde am 11.1.1990 abgeschafft und somit die Grundlage für ein Mehrparteiensystem geschaffen. Die freien Wahlen in den Obersten Sowjet der lettischen Unionsrepublik am 18.3.1990 brachten bei einer hohen Wahlbeteiligung mit 131 von 201 Sitzen die absolute Mehrheit für die Vertreter der Volksfront. Die Volksfront übernahm im Mai die Regierungsgewalt, indem sie den Ministerpräsidenten stellte. Am 4.5.1990 verabschiedete das seit der Okkupation erste frei gewählte Parlament, das sich jetzt Oberster Rat statt Oberster Sowjet nannte, die Deklaration der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik über die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Lettland. Gemäß der Kontinuität der am 18.11.1918 gegründeten unabhängigen Lettischen Republik wurde die lettische Verfassung vom 15.2.1922 wieder in Kraft gesetzt, der Staatsname „Lettische Republik" wieder eingeführt und die Weitergeltung des lettisch-russischen Friedensvertrages vom 11.8.1920 festgestellt. Während einer Übergangszeit bis zur de facto-Wiederherstellung der vollen politischen und ökonomischen Unabhängigkeit wurde die Verfassung von 1922 jedoch bis zur Ausarbeitung einer neuen Redaktion suspendiert. Ausgenommen waren einige Grundsatzartikel mit den Bestimmungen über die Unabhängigkeit, die souveräne Staatsgewalt und die Definition des Staatsgebietes. Die Führung in Moskau erklärte in einem Erlaß vom 14.5.1990 die lettische Unabhängigkeitserklärung unter Hinweis auf die Verfassung der UdSSR für ungültig. Der Oberste Rat Lettlands wies diesen Erlaß am 28.5.1990 als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes zurück. Ende 1990 begannen reaktionäre Kräfte von KP, Armee und KGB in der zentralen sowjetischen Führung und in Lettland Aktionen zu ihrer Machterhaltung und für den Verbleib der baltischen Republiken in der Sowjetunion. Auf eine Energie- und Rohstoffblockade, wie sie im April, Mai und Juni 1990 gegen Litauen verhängt worden war, wurde wegen der negativen Folgen für die sowjetische Wirtschaft verzichtet. Ein direktes militärisches Vorgehen wurde wegen der zu erwartenden Reaktion im Ausland und von Seiten der Demokratiebewegung Rußlands ebenfalls unterlassen. Statt dessen wurde versucht, das lettische Volk mit einzelnen militärischen Gewaltmaßnahmen von seinem Unabhängigkeitskurs abzubringen. Am 2. Januar besetzten dem sowjetischen Innenministerium unterstellte OMON-Einheiten das Pressehaus in Riga, um das Erscheinen der nichtkommunistischen Presse zu behindern. Zu einer weiteren Eskalation kam es, als am 20. Januar OMONEinheiten das lettische Innenministerium stürmten und dabei fünf Personen töteten und 15 verletzten. Der Versuch, die innenpolitische Situation zu destabilisieren, das demokratisch legitimierte Parlament auszuschalten und die legitime Regierung gewaltsam zu stürzen, scheiterte am geschlossenen Widerstand der großen Mehrheit der Bevölkerung und der solidarischen Haltung Jelzins und der demokratisch orientierten Kräfte in Rußland. Am 13.1.1991 hatte Boris Jelzin in seiner damaligen Funktion als Vorsitzender des Obersten Sowjets der RSFSR in Tallinn in einer gemeinsamen Erklärung mit den baltischen Parlamentspräsidenten den gegenseitigen Beistand bei der Wahrung der staatlichen Souveränität vereinbart. Zugleich wurden bilaterale Verträge über die Anerkennung der Souveränität unterzeichnet. Als Reaktion auf den Umsturzversuch orthodox-kommunistischer und russischnationalistischer Kräfte wurde am 3.3.1991 in Lettland eine Volksbefragung über die Wiederherstellung der Unabhängigkeit durchgeführt. Bei einer Wahlbeteiligung von 87,6 % votierten 73,7 % der Wahlberechtigten für eine Loslösung vom sowjetischen Staatsverband, darunter auch etwa die Hälfte der in Lettland lebenden Russen. Nach dem gescheiterten Augustputsch konservativ-kommunistischer Kräfte in Moskau (19.-21.8.1991) proklamierte das lettische Parlament in einer Dringlichkeitssitzung am 21.8.1991 die volle staatliche Unabhängigkeit Lettlands und erklärte die in der Deklaration
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Lgow, Kreis vom 4.5.1990 vorgesehene Übergangsperiode fur beendet. Zwei Tage später wurde die Kommunistische Partei Lettlands verboten und ihr erster ZK-Sekretär verhaftet. Am 6.9.1991 erkannte der Staatsrat der UdSSR die Unabhängigkeit Lettlands an, das somit auch offiziell nicht mehr Gliedstaat der Sowjetunion war. Drei Jahre später wurde die mehr als ein halbes Jahrhundert dauernde russische Militärpräsenz beendet. Mit dem lettisch-russischen Abkommen vom 30.4.1994 erreichte Lettland auch den Abzug der noch im Lande verbliebenen russischen Truppen (10 000 Soldaten und Offiziere) bis zum 31.8.1994. Wie schon von 1920 bis 1940 ist das wieder unabhängige Lettland in die vier Provinzen Kurzeme (Kurland), Zemgale (Semgallen), Vidzeme (Livland) und Latgale (Lettgallen) unterteilt.
Lgow, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. L'govskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR 16.7.1928 23.7.1930 Stadt Lgow (L'gov)
LgOW, Stadt (russ. gorod L'gov) 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Lgow, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Lichoslawl, Stadt (russ. gorod
Lichoslavl')
9.7.1937-7.2.1939: Zentrum des Karelischen Nationalen Kreises, Gebiet Kalinin, RSFSR
Lietuva —* Litauen, Republik Lietuvos Respublika —• Litauen, Republik Lijepaja, Gebiet (russ. Liepajskaja oblast', lett. Liepäjas apgabals), Lettische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
8.4.1952 25.4.1953 Stadt Lijepaja (lett. Liepäja)
Lijepaja, Stadt (lett. Liepäja pilseta, russ. zuerst gorod
Libava, dann Liepaja, früher
deutsch Libau) 6.1.1919-8.7.1919: Sitz der provisorischen Regierung der Lettischen Republik 8.4.1952-25.4.1953: Zentrum des Gebietes Lijepaja, Lettische SSR
Lipezk, Gebiet
(russ. Lipeckaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 6.1.1954 Zentrum: Stadt Lipezk (Lipeck) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kursk, Orjol (Orel), Rjasan (Rjazan') und Woronesch (Voronez).
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Litauen, Republik
Lipezk, Stadt (russ. gorod
Lipeck)
seit 6.1.1954: Zentrum des Gebietes Lipezk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Litauen, Republik, offizielle Kurzform Litauen (lit. Lietuvos Respublika, Lietuva, russ. Litovskaja Respublika, Litva) gebildet: Ende August 1919 bestand bis zur massiven Invasion sowjetischer Truppen vom 15.-17.6.1940 Hauptstadt: Kaunas Ende August 1919-15.6.1940 Vilnius seit 11.3.1990 Kreise in der Republik Litauen Alytus seit 5.8.1994 Kaunas seit 5.8.1994 Klaipeda seit 5.8.1994 Marijampole seit 5.8.1994 Panevezys seit 5.8.1994 Siauliai seit 5.8.1994 Taurage seit 5.8.1994 Telsiai seit 5.8.1994 Utena seit 5.8.1994 Vilnius seit 5.8.1994 Litauen wurde im Verlaufe des Ersten Weltkrieges 1915 von deutschen Truppen besetzt. Aus der Nationalbewegung konstituierte sich mit Genehmigung der Besatzungsmacht am 21.9.1917 in Wilna ein litauischer Rat (lit. Lietuvos Taryba), welcher sich bis zum Zusammentritt einer Konstituante als ständiges Repräsentationsorgan des litauischen Volkes verstand. Am 11.12.1917 proklamierte die Taryba die Wiederherstellung eines unabhängigen litauischen Staates mit Wilna als Hauptstadt. Diese Proklamation war aber an die Bedingung geknüpft, daß Litauen mit dem Deutschen Reich eine enge Bindung auf militärischem und wirtschaftlichem Gebiet bis hin zu einer Zoll- und Münzunion eingeht. Am 16.2.1918 folgte eine neue Unabhängigkeitserklärung ohne Erwähnung der von der Okkupationsmacht geforderten engen Verbindungen mit Deutschland, die einer Angliederung gleichkamen. Die Frage der Beziehungen zu anderen Staaten überließ man der noch einzuberufenden konstituierenden Versammlung. Kaiser Wilhelm II. proklamierte am 23.3.1918 offiziell die schon am 29.11.1917 durch den Reichskanzler im Reichstag erfolgte Anerkennung der litauischen Unabhängigkeit, allerdings auf der Grundlage der Erklärung vom 11.12.1917. Die am 11.7.1917 in Litauischer Staatsrat (lit. Lietuvos Valstybes Taryba) umbenannte Taryba erließ vorläufige Verfassungen. Der Staatsrat bildete seit dem 11.11.1918 mehrere Kabinette, die sich bis zur Einberufung der verfassunggebenden Versammlung als provisorische Regierungen betrachteten. Die Reichsregierung und die deutsche Militärverwaltung (seit 15.11.1918 Zivilverwaltung) waren noch nicht bereit, die Staatsgewalt ganz oder teilweise zu übergeben. Andererseits konnten die Litauer ihren Machtanspruch noch nicht durchsetzen, da sie vor allem nicht über eine Armee in ausreichender Stärke und über einen voll funktionierenden Verwaltungsapparat verfügten. Litauen war noch auf die Hilfe Deutschlands angewiesen, das den werdenden Staat militärisch, mit Waffen, Munition und finanziellen Mitteln unterstützte. Erst nach der Aufhebung der deutschen Zivilverwaltung am 15.4.1919 übernahmen litauische Verwaltungs-
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Litauen, Republik organe allmählich deren Aufgaben und das Heer hatte im Sommer eine Stärke erreicht, die es ermöglichte, an der Ostfront allein gegen die Rote Armee zu kämpfen und sich im Norden gegen die neuformierte Westarmee des weißen Generals Bermondt-Awalow (BermondtAvalov) zu behaupten. Am 11.7.1919 hatten die letzten deutschen Truppen die provisorische Hauptstadt Kowno (Kovno) geräumt. Die Erringung der nationalen Selbständigkeit war vorerst nur mit einer Verkleinerung des ursprünglich beanspruchten Staatsgebietes zu erreichen. Zum Zeitpunkt der Staatsentstehung bestand Litauen nur in den ethnographischen Grenzen, d.h. aus dem Gouvernement Kowno und Teilen der Gouvernements Wilna (Vil'na) und Suwalki (Suvalki). Das als historische Hauptstadt beanspruchte Wilna kam für zwei Jahrzehnte zu Polen. Die povisorische Regierung und die Taryba waren am 2.1.1919 von Wilna in das 100 km entfernte Kowno (lit. Kaunas), die zweitgrößte Stadt Litauens, umgezogen, weil sich die deutschen Truppen zur Jahreswende wegen der heranrückenden Roten Armee hierher zurückgezogen hatten. Kowno blieb aber immer nur vorläufiger Regierungssitz und Wilna (lit. Vilnius) die verfassungsmäßige Hauptstadt. Auch nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg blieben deutsche Truppen auf Anweisung der Ententemächte im Baltikum. Nach Artikel 13 des Waffenstillstandsabkommens von Compiegne vom 11.11.1918, das mehrere Male verlängert wurde, sollte sofort mit dem Abzug der deutschen Truppen vom russischen Gebiet nach den Grenzen vom 1.8.1914 begonnen werden. In Artikel 12 desselben Vertrages bestimmten die Siegermächte aber, daß sich alle deutschen Truppen, welche sich auf den vor dem Kriege zu Rußland gehörigen Gebieten befinden, zurückziehen müssen, sobald die Alliierten, unter Berücksichtigung der inneren Lage dieser Gebiete, den Augenblick für gekommen erachten. In Artikel 433 des am 28.6.1919 unterzeichneten und am 10.1.1920 in Kraft getretenen Versailler Vertrages wurden diese Bestimmungen zu den deutschen Ostgrenzen wiederholt. Deutschland sollte den militärischen Schutz des Baltikums gegen die Rote Armee übernehmen. Trotz des Befehls der Alliierten, die reichsdeutschen Truppen zur Abwehr des Bolschewismus im Innern und nach außen im Baltikum zu belassen, wurden diese teilweise nach Deutschland zurückbefördert. Anstelle der demoralisierten und nicht mehr kampffähigen regulären Truppen wurden Verbände von Freiwilligen aufgestellt, deren Anwerbung im Deutschen Reich, im Baltikum und in der im Rückzug und in Auflösung befindlichen Truppe seit dem 9.1.1919 begann. Mit der Aufstellung von Freikorps wurde dem Artikel 12 des Waffenstillstandsvertrages entsprochen. Sie war auch im Interesse Deutschlands, das Ostpreußen vom Territorium Litauens aus gegen ein Vordringen der Roten Armee verteidigen wollte. Außerdem sollten die Freischärler den Rückzug der deutschen 8. Armee sichern. Das betraf besonders die Bahntransporte. Schließlich war es der Wunsch der Litauer, daß die deutschen Verbände wegen der bolschewistischen Gefahr und polnischer territorialer Ansprüche bis zum Aufbau eigener Streitkräfte im Lande bleiben. Als die Freikorps außer Kontrolle gerieten und die Alliierten deutsche Expansionsabsichten befürchteten, befahlen sie im Juni 1919 ihren Abzug. Die letzten reichsdeutschen Truppen verließen am 13.11.1919 litauisches Gebiet. Das letzte deutsche Freikorps überschritt am 16.12.1919 die litauischostpreußische Grenze. Die militärische Präsenz der Deutschen, obwohl angeordnet, war von den Alliierten immer mit Mißtrauen betrachtet worden. Wegen der veränderten politischen und militärischen Lage war sie inzwischen nicht mehr notwendig. Bei der Wiedergewinnung der Eigenstaatlichkeit konnten die Litauer von den Alliierten damals keine Unterstützung erwarten. Da die alliierten Mächte zunächst noch auf einen Sieg der antibolschewistischen Kräfte gehofft hatten, hielten sie an der Politik der territorialen Einheit Rußlands fest und lehnten eine Loslösung der baltischen Randstaaten ab. Sie gingen
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Litauen, Republik davon aus, daß eine russische Konstituante über die Zukunft der baltischenVölker zu bestimmen hat. Als gegen Ende des Jahres 1919 die Niederlage der weißen Armeen im russischen Bürgerkrieg absehbar war, stellten die Ententemächte deren Unterstützung ein und änderten ihre Rußlandpolitik. Im Januar 1921 wurden Estland und Lettland dejure anerkannt. Die volle Anerkennung Litauens verzögerte sich wegen des territorialen Streits mit Polen noch um zwei Jahre bis zum Dezember 1922. Frankreich, das Polen als seinen Hauptverbündeten in Osteuropa betrachtete, hatte durchgesetzt, daß die Anerkennung der litauischen Unabhängigkeit von der Regelung des polnisch-litauischen Territorialkonflikts abhängig gemacht wird. Das Deutsche Reich hatte Litauen de facto schon im Juni 1919 anerkannt, Sowjetrußland dejure mit dem Friedensvertrag vom 12.7.1920 und die USA im Juli 1922. Da Deutschland an die Bestimmungen des Versailler Vertrages gebunden war, konnte es die neue Republik erst nach den Siegermächten voll anerkennen. Die Bestimmung der Staatsform und des Staatsnamens blieben der verfassunggebenden Versammlung vorbehalten, die am 15.5.1920 zusammentrat und Litauen zu einer unabhängigen demokratischen Republik erklärte. De facto bestand die Republik Litauen aber schon seit der Vertreibung der Roten Armee und damit dem Ende der LitauischWeißrussischen SSR (Litbel). Deshalb gilt Ende August 1919 als der Beginn der litauischen unabhängigen Republik. Die litauische bürgerliche Regierung orientierte sich ebenso wie die Führung in Polen bei ihren Gebietsansprüchen an historischen Grenzen. Deshalb sollte der neue Staat nicht nur vorwiegend litauisch bevölkerte Territorien umfassen. In einer mit „Litauische Rückforderungen" betitelten Denkschrift vom 24.3.1919 für die Pariser Friedenskonferenz wurden die Gouvernements Wilna, Kowno, Grodno, Suwalki, Teile des Gouvernements Kurland (Dwinsk/Dvinsk, jetzt lettisch Daugavpils, früher deutsch Dünaburg) sowie große Teile des nördlichen Ostpreußens mit dem Memelgebiet als litauisches Staatsgebiet beansprucht. Ansprüche auf zum Deutschen Reich gehörende Gebiete wurden erst nach der Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg erhoben. Vorher beschränkten sich die territorialen Forderungen auf das Gebiet der Militärverwaltung Litauen. Zum ersten Mal wurde der territoriale Bestand Litauens im litauisch-sowjetischen Friedensvertrag vom 12.7.1920 schriftlich fixiert. Sowjetrußland erkannte folgende Teile des ehemaligen Russischen Reiches als litauisches Territorium an: die Gouvernements Kowno und Suwalki, vom Gouvernement Grodno den gleichnamigen Landkreis sowie das Gouvernement Wilna ohne den östlichen Teil mit den Kreisstädten Wileika (Vilejka) und Disna. Während Stadt und Gebiet Wilna im Moskauer Vertrag Litauen schon zuerkannt wurden, als sie noch von polnischen Truppen besetzt waren, sind sie nach der Eroberung durch die Rote Armee am 14.7.1920 erst am 27.8.1920 der Litauischen Republik übergeben worden. Offenbar nahm Moskau eine abwartende Position ein, um trotz der vertraglichen Vereinbarung wieder eine Litauische Sowjetrepublik zu errichten. Die Niederlage der sowjetrussischen Truppen bei Warschau Mitte August und ihr Rückzug vereitelten anscheinend diese Pläne. Der weitere Verlauf des russisch-polnischen Krieges (25.4.192018.10.1920) verhinderte die Durchftihrung der Vereinbarungen über den territorialen Umfang Litauens im Süden. In einer am 16.8.1920 begonnenen Gegenoffensive gelang es der polnischen Armee, bis zum Oktober einen großen Teil Weißrußlands zu erobern, so daß die RSFSR und die Litauische Republik keine gemeinsame Grenze mehr hatten. Im Rigaer sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 mußte das im Bürgerkrieg geschwächte Sowjetrußland einer Westgrenze zustimmen, durch deren Verlauf das Wilnagebiet bis 1939 zu Polen gehörte. Im Gegensatz zum Standpunkt Polens behielt nach sowjetischer Auffassung der Moskauer Vertrag vom 12.7.1920 aber seine Gültigkeit.
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Litauen, Republik Der Verlauf der südlichen Grenze Litauens war 1920 noch in einem weiteren Vertrag geregelt worden. Auch während des polnisch-russischen Krieges im Jahre 1920 kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen in den umstrittenen Grenzgebieten zwischen Polen und Litauen. Auf Druck des Völkerbundes einigten sich beide Staaten im Vertrag von Suwalki am 7.10.1920 auf einen Waffenstillstand und eine Demarkationslinie, die sich an den alliierten Grenzvorschlag vom 8.12.1919 (Curzon-Linie) hielt. Gemäß dieser vorläufigen Grenzregelung behielt Litauen das Wilnagebiet, wenn auch ohne den südlichen Teil mit der Stadt Lida, mußte aber auf die einst zum Großfürstentum Litauen gehörenden Städte Awgustow (Avgustov), Suwalki und Grodno verzichten. Vom Gouvernement Suwalki verblieben bei der Litauischen Republik die Landkreise Kalwarija (Kal'varija), Mariampol (MariampoP), Wladislawow (Vladislavov), Wolkowyschki (Volkovyski) und der östliche Teil des Landkreises Seiny (Sejny). Der Vertrag wurde aber von polnischer Seite teilweise gebrochen, ehe er am 10.10.1920 in Kraft treten konnte. Einen Tag vorher wurde das Wilnagebiet in einer Überraschungsaktion unter dem Kommando des polnischen Generals Zeligowski besetzt und zunächst am 12.10.1920 ein Mittel-Litauen (poln. Litwa Srodkowa) genannter Satellitenstaat Polens errichtet. Dieser bestand aus den Kreisen (poln. powiaty) Wilno, Troki, Oszmiana und Swi^ciany. Um die Eroberung zu legalisieren, wurden am 8.1.1922 Wahlen in den Sejm Mittel-Litauens abgehalten. Eine Ausdehnung des Abstimmungsgebietes auf die Kreise Lida (im Süden) und Braslaw (im Norden) sollte einen polnischen Wahlsieg sicherstellen. Der mehrheitlich aus polnischen Abgeordneten bestehende neugewählte Landtag beschloß am 20.2.1922, Mittel-Litauen mit Polen zu vereinigen. Das polnische Parlament ratifizierte am 24.3.1922 den Anschluß. Die Okkupation und Annexion waren von der eher propolnischen Entente am 15.3.1923 bestätigt worden. Mit einem auf 48 Stunden befristeten polnischen Ultimatum vom 17.3.1938 wurde Litauen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen und damit zur Anerkennung des Status quo im Wilnagebiet gezwungen. Da Litauen keinen Zugang zum Meer hatte, einigte es sich mit Lettland am 21.3.1921 über einen Gebietsaustausch. Der früher zum Gouvernement Kurland gehörende schmale Küstenstreifen mit dem 25 km nördlich von Klaipeda gelegenen Fischereihafen Palanga (im Deutschen bekannt als Polangen) kam zu Litauen. Lettland wurde dallir an vier anderen Abschnitten der gemeinsamen Grenze entschädigt. Palanga war bis zur Besetzung des Memelgebietes im Januar 1923 Litauens einziger Hafen. Als Grenze zwischen den beiden Staaten wurde, abgesehen von den genannten Änderungen, die frühere Grenze zwischen den Gouvernements Kurland und Kowno bestätigt. (zur Sowjetisierung der Republik Litauen im Jahre 1940 und ihrer Wiederherstellung seit 1989 s. Litauische SSR) Die vorrevolutionäre Verwaltungseinteilung in ujesdy (Landkreise) und wolosti (Amtsbezirke) blieb in der Litauischen Republik der Zwischenkriegszeit unverändert, wenn ihre Zahl auch variierte. Allerdings hießen sie litauisch apskritis und valscius. Nach der kommunistischen Machtübernahme im Jahre 1940 wurden wieder die russischen Bezeichnungen der beiden Verwaltungseinheiten eingeführt. Sie wurden erst mit der Rayoneinteilung am 20.6.1950 abgeschafft. Die Republik Litauen ist seit dem 5.8.1994 administrativ in 10 Kreise (lit. apskritys) aufgeteilt, die in der russischen Parallelausgabe des betreffenden Gesetzes ujesdy (uezdy) genannt werden. Diese größten territorialen Einheiten bestehen aus Rayons und rayonfreien Städten, welche den Status von Selbstverwaltungen haben.
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Litauische Sozialistische Sowjetrepublik
Litauische Sozialistische Sowjetrepublik, Litauische ssR(russ. Litovskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Litovskaja SSR) erstmals proklamiert: 16.12.1918 am 27.2.1919 mit der Weißrussischen SSR zur Litbel vereinigt zum zweiten Mal proklamiert: 21.7.1940 am 11.3.1990 umbenannt in Republik Litauen Hauptstadt: Wilnjus (Vil'njus) 16.12.1918-27.2.1919 und 13.7.1944-11.3.1990 Kaunas 21.7.1940-22.6.1941 (Beginn der deutschen Okkupation) Unionsrepublik: 3.8.1940-6.9.1991 In der Litauischen SSR gab es folgende größere administrativ-territoriale Einheiten: Gouvernement Kowno (Kovno) 16.12.1918-27.2.1919 Gouvernement Wilna (Vil'na) 16.12.1918-27.2.1919 Gebiet Kaunas 20.6.1950-28.5.1953 Gebiet Klaipeda (russ. Klajpeda, lit. Klaipeda) 20.6.1950-28.5.1953 Gebie Schjauljai (russ.Sjauljaj, lit. Siauliai) 20.6.1950-28.5.1953 Gebiet Wilnjus (russ. Vil'njus, lit. Vilnius) 20.6.1950-28.5.1953 In Litauen gab es noch während der deutschen Besatzung im Ersten Weltkrieg ein Nebeneinander von bürgerlicher und bolschewistischer Regierung. Nach der Kapitulation der Mittelmächte und dem beginnenden Abzug deutscher Truppen aus dem Baltikum hatten die Bolschewiken noch vor dem Eindringen der Roten Armee am 8.12.1918 in Wilna eine provisorische Regierung gebildet. Diese Revolutionsregierung proklamierte am 16.12.1918 in einer völligen Fehleinschätzung der Machtverhältnisse das Ende der Besatzungsmacht, die Auflösung der bürgerlichen Taryba, den Übergang aller Macht an die Sowjets und die Bildung einer Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Schon sechs Tage später hatte die Regierung Sowjetrußlands in einem von Lenin unterzeichneten Dekret die Litauische SSR anerkannt. Am 17.11.1918 überschritten sowjetische Truppen die im Frieden von Brest-Litowsk (Brest-Litovsk) (3.3.1918, Zusatzvertrag 27.8.1918) an der östlichen Grenze der Gouvernements Estland und Livland festgelegte Demarkationslinie und erreichten, den abrückenden deutschen Truppen folgend, im Dezember Litauen und am 6.1.1919 Wilna. Bis Ende Februar 1919 rückte die Rote Armee bis zur einer Linie vor, die westlich der Städte Jelgava, Panevezys, Vilnius (Wilna) und Lida verlief. Der Versuch, Anfang Februar auch Kaunas (Kovno) und Grodno zu erobern, war mißlungen. Von dieser Frontlinie wurden die bolschewistischen Truppen seit Februar im Norden und Westen von der deutschen Okkupations- und Schutzmacht und litauischen Verbänden und im Südosten und Süden von der polnischen Armee bis zum 30.8.1919 aus Litauen zurückgedrängt. Als letzte litauische Stadt mußte die Rote Armee im Kampf mit einheimischen Verbänden das an der Grenze zu Lettland gelegene Zarasai am 25.8.1919 aufgeben. Da sich die Bolschewiken in Litauen nicht behaupten konnten, war die Litauische SSR auf Initiative Lenins mit der am 1.1.1919 proklamierten Weißrussischen SSR am 27.2.1919 zur Litauisch-Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Litbel) mit Wilna als Hauptstadt vereinigt worden. Diese vereinigte Republik war seit März 1919 zum großen Teil von polnischen Truppen erobert worden und existierte nur bis zum August des gleichen Jahres. Die am 16.12.1918 proklamierte Litauische Sozialistische Sowjetrepublik sollte zunächst in den Grenzen der Gouvernements Wilna und Kowno bestehen, die Bolschewiken hatten aber keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Die ebenfalls nur kurzlebige Litauisch-Weißrussische SSR umfaßte nach sowjetischen Angaben die Gouvernements Wilna, Kowno, Minsk, den größten Teil des Gouvernements Grodno und etwa drei Viertel des Gouvernements Suwalki
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Litauische Sozialistische Sowjetrepublik (Suvalki). Das war aber mehr Fiktion als Wirklichkeit, zumal nicht alle Gebiete von der Roten Armee besetzt waren und die Unterstützung im Lande fehlte. Außerdem befanden sich bis 1919 in den Gouvernements Kowno, Grodno und Suwalki auf Weisung der Entente noch deutsche Truppen. Die Litauische Sowjetrepublik konnte erst nach dem Hitler-Stalin-Pakt vom Jahre 1939 wieder mit Hilfe der Roten Armee gegründet werden. Bei der Aufteilung Polens und der baltischen Staaten zwischen Deutschland und der UdSSR zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kam Litauen im zweiten geheimen Zusatzprotokoll vom 28.9.1939 zum sowjetischen Machtbereich. In einem am 10.10.1939 von Moskau aufgezwungenen sogenannten Beistandspakt (russ. dogovor ο vzaimopomosci) mußte Litauen der Stationierung von 20 000 Sowjetsoldaten zustimmen, worauf die UdSSR das bei der Besetzung Ostpolens im September eroberte Wilnagebiet zum zweiten Mal an die Litauische Republik abtrat. Litauen erhielt aber nur einen Bruchteil des Territoriums, welches im Friedensvertrag vom 12.7.1920, der immer noch in Kraft war, zugestanden worden war. Insgesamt waren es 6909 km2, während das Gouvernement Wilna einst 42 529 km 2 umfaßte. Es handelte sich um einen Gebietsstreifen mit den Städten Dükstas, Ignalina, Vilnius, Trakai, V arena und Eisiskes. Gleichzeitig mit der Inkorporation der Litauischen Sowjetrepublik in die UdSSR am 3.8.1940 wurde beschlossen, noch einige Teile weißrussischer Gebiete mit überwiegend litauischer Bevölkerung anzugliedern. Am 6.11.1940 wurde das sowjetische Litauen noch um 2 600 km 2 erweitert, darunter den größten Teil der Rayons Swenzjany (russ. Svencjany, lit. Svencionys) und Godutischki (russ. Godutiski) des früheren Gebietes Wileika (russ. Vilejka) und einem Teil des Rayons Poretschje (russ. Porec'e) des ehemaligen Gebietes Belostok der Weißrussischen SSR. Damit verblieb aber immer noch ein großer Teil der 1920 vertraglich zugesicherten Gebiete bei der weißrussischen Sowjetrepublik, deren Territorium nach der Teilung Polens zwischen Deutschland und der UdSSR 1939 um fiinf weitere Gebietseinheiten erweitert worden war. Der „Beistandspakt" war eine erste Maßnahme zur vollständigen Okkupation und Annexion Litauens, das vergeblich versucht hatte, mit einer strikten Neutralität seine Unabhängigkeit zu bewahren. In einem am 14.6.1940 um Mitternacht übermittelten und auf zehn Stunden befristeten Ultimatum erzwang die Sowjetregierung unter verschiedenen Vorwänden die Bildung einer neuen Regierung, welche die Einhaltung des Vertrages über „gegenseitige Hilfe" vom 10.10.1939 sicherstellt, sowie die Stationierung zusätzlicher Truppenkontingente. Am 15.6.1940 wurden weitere 100 000 Mann nach Litauen verlegt. Noch am gleichen Tage kam der stellvertretende Volkskommissar des Äußeren der UdSSR Wladimir G.Dekanosow (Dekanozov) nach Kaunas und leitete in den nächsten sechs Wochen von der sowjetischen Botschaft aus die Umwandlung der unabhängigen Litauischen Republik in eine Unionsrepublik. Nach manipulierten Wahlen für ein Scheinparlament, bei welchen die Kommunisten mehr als 99 % der Stimmen erhielten, wurde Litauen am 21.7.1940 zum zweiten Mal zu einer Sowjetrepublik proklamiert und am 3.8.1940 Gliedstaat der UdSSR. Die kommunistische Machtübernahme nach der Invasion Mitte Juni 1940 wurde in der sowjetischen Historiographie als sozialistische Revolution bezeichnet. Im Eilverfahren erfolgte danach die Annahme einer Verfassung am 25.8.1940, welche Wilnjus (Vilnius) zur Hauptstadt bestimmte. Am folgenden Tage wurde der Rat der Volkskommissare gebildet, der den Auftrag erhielt, den Umzug der Regierung und der zentralen Behörden von der provisorischen in die historische Hauptstadt durchzuführen. Die Übersiedlung sollte 1941 abgeschlossen sein. Aber dazu kam es nicht mehr. Bis zum Einmarsch deutscher Truppen in Litauen am 22.6.1941 waren nur einige Ministerien, die damals noch Volkskommissariate hießen, umgezogen. Die litauische Sowjetregierung wurde nach Moskau evakuiert und nahm erst am 13.7.1944 in Wilnjus wieder ihre Arbeit auf.
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Litauische Sozialistische Sowjetrepublik Vom 22.-27.6.1941 wurde ganz Litauen von deutschen Truppen okkupiert. Die Rote Armee nahm die Sowjetrepublik vom Juli 1944 bis Januar 1945 wieder ein. Am 13.7. eroberte sie Vilnius, am 1.8. Kaunas und am 28.1. Klaipeda. Damit kam das Memelgebiet de facto wieder zu Litauen. De jure wurde es erst mit einem Verfassungsänderungsgesetz vom 7.4.1948 angegliedert. In seinem jetzigen territorialen Umfang besteht Litauen seit dem sowjetischpolnischen Grenzvertrag vom 16.8.1945, der den sogenannten Suwalkizipfel (s. Suwalki, Gouvernement) Polen zuerkannte. Anfang der 50er Jahre wurde in allen kleineren Unionsrepubliken vorübergehend die Gebiets - bzw. Kreiseinteilung eingeführt. Litauen war kanpp drei Jahre lang (20.6.195028.5.1953) in die oben aufgelisteten vier Gebiete eingeteilt. Gleichzeitig mit der Neugliederung in Gebiete wurden die aus der zaristischen Zeit übernommenen Verwaltungseinheiten ujesd (Landkreis) und wolost (Amtsbezirk) abgeschafft und die ganze Litauische SSR in Angleichung an die sowjetische Verwaltungsstruktur in Rayons unterteilt. Die Litauer unterstützten die seit Mitte der 80er Jahre von Gorbatschow propagierte Politik der Perestroika (=Umbau, Umgestaltung), d.h. einer Modernisierung des sowjetischen Systems. Im Zuge dieses Programms sozialer, ökonomischer und politischer Reformen organisierte sich sehr bald in Litauen eine Unabhängigkeitsbewegung. Auf Druck der im Juni 1988 gegründeten litauischen Reformbewegung Sajüdis (=Bewegung) gab der Oberste Sowjet der Litauischen SSR am 18.5.1989 als zweites Parlament der Unionsrepubliken nach Estland mit großer Mehrheit eine Souveränitätserklärung ab, in welcher festgestellt wurde, daß Litauen 1940 aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes rechtswidrig in die Sowjetunion inkorporiert worden ist. Auf der Grundlage des litauisch-sowjetischen Friedensvertrages vom 12.7.1920 wurde die volle Souveränität Litauens im Rahmen der SU deklariert. Ein gleichzeitig angenommenes Verfassungsänderungsgesetz erklärte die Priorität der litauischen Gesetzgebung vor den Gesetzen der Union. Gesetze der UdSSR erlangten nur dann Rechtskraft, wenn sie vorher vom Obersten Sowjet Litauens bestätigt worden sind. Schon am 25.1.1989 war Litauisch durch ein Sprachgesetz wieder Amtssprache geworden. Das ZK der KPdSU bezeichnete in einer Erklärung vom 26.8.1989 den „Separatismus" als eine ensthafte Gefahr für die baltischen Völker und drohte mit „katastrophalen Folgen", wenn Litauen versuche, seine staatliche Eigenständigkeit außerhalb der Sowjetunion wiederherzustellen (Prawda 27.8.1989). Die erhoffte Reaktion blieb jedoch aus. Litauen vollzog als erste der Unionsrepubliken mit einer Unabhängigkeitserklärung die Loslösung von der Sowjetunion. Am 11.3.1990 erklärte das aus einer Mehrparteienwahl hervorgegangene litauische Parlament in seiner ersten Sitzung die Wiederherstellung Litauens als unabhängige demokratische Republik. Der Oberste Rat (vorher Oberster Sowjet) verkündete ferner, daß die Unabhängigkeitserklärung der litauischen Taryba vom 16.2.1918 und die Resolution der verfassunggebenden Versammlung vom 15.5.1920 über die Wiedereinrichtung des demokratischen Staates Litauen niemals ihre Gesetzeskraft verloren haben und die verfassungsmäßige Grundlage des litauischen Staates bilden. Die Bezeichnungen „sowjetisch" und „sozialistisch" wurden in offiziellen Dokumenten abgeschafft und der alte Staatsname „Republik Litauen" (Lietuvos Respublika) wieder eingeführt. Die Gültigkeit der Verfassungen der Litauischen SSR und der UdSSR wurde außer Kraft gesetzt und die Geltung der Verfassung Litauens vom 12.5.1938 unter Suspendierung einiger Artikel wiederhergestellt und ein provisorisches Grundgesetz angenommen. Die Frage der Abspaltung des Landes von der Sowjetunion stellte sich für das Parlament nicht, da Litauen 1940 völkerrechtswidrig annektiert worden war. Der litauische Parlamentspräsident forderte Gorbatschow zu Verhandlungen auf, um die bilateralen Beziehungen neu zu regeln. Am 12.3.1990 bezeichnete Gorbatschow die Unabhängigkeitserklärung als ungültig und rechtswidrig und lehnte Verhandlungen ab. Einige Tage später verurteilte der Kongreß der 315
Litauisch-Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik Volksdeputierten der UdSSR die Erklärung vom 11. März als unvereinbar mit der Verfassung der Sowjetunion und deshalb als ungültig. Nachdem eine militärische Machtdemonstration in Vilnius Litauen nicht von seinem Unabhängigkeitskurs hatte abbringen können, drohte Gorbatschow am 31.3.1990 mit wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen. Zu den angedrohten Maßnahmen gehörte die Abtrennung des Gebietes mit der Stadt Klaipeda (Memelgebiet) zugunsten der Region Kaliningrad und von Teilen Ostlitauens zugunsten der Weißrussischen SSR. Um die Wiederherstellung der politischen Verhältnisse vor dem 11.3.1990 zu erzwingen, verhängte Moskau am 18.4.1990 eine Wirtschaftsblockade, die vor allem die Versorgung mit Öl und Gas betraf, aber auch dazu führte, daß wichtige Lieferungen aus Litauen ausblieben. Das Embargo wurde am 1.7.1990 aufgehoben, nachdem sich die litauische Führung bereit erklärt hatte, die Unabhängigkeitserklärung in einem lOOtägigen Moratorium auszusetzen, um Verhandlungen zu ermöglichen. Erneute Einschüchterungsversuche mit Drohungen und militärischen Aktionen, bei denen es im Januar 1991 in der Hauptstadt viele Tote und Verletzte gab, konnten die Unabhängigkeitsbewegung nicht unterdrücken. In dieser gespannten Situation war es von großer Bedeutung, daß sich Boris Jelzin in seiner damaligen Funktion als Vorsitzender des Obersten Sowjets der RSFSR mit den baltischen Republiken solidarisierte. Am 13.1.1991 hatte er in Tallinn in einer gemeinsamen Erklärung mit den baltischen Parlamentspräsidenten den gegenseitigen Beistand bei der Wahrung der staatlichen Souveränität vereinbart. Zugleich wurden bilaterale Verträge über die Anerkennung der Souveränität unterzeichnet. Vor einem im März geplanten Referendum über einen neuen Unionsvertrag stimmten am 9.2.1991 bei einer Volksbefragung in Litauen 90,5 % für die Unabhängigkeit und bestätigten erneut die Deklaration vom 11.3.1990. Der gewaltlose Widerstand der Bevölkerung, die Unterstützung durch die Demokratiebewegung in der Sowjetunion und die Reaktion des Westens hatten dazu geführt, daß Gorbatschow seinen Plan aufgab, die demokratisch gewählten Parlamente und Regierungen der baltischen Staaten gewaltsam auszuschalten und zu stürzen und an ihrer Stelle „Rettungskomitees" einzusetzen. Erst nach dem mißglückten Augustputsch kommunistischer und nationalistischer Kräfte in Moskau erkannte der Staatsrat der UdSSR am 6.9.1991 die Unabhängigkeit Litauens an, das somit auch offiziell nicht mehr Gliedstaat der UdSSR war. Mit dem litauisch-russischen Abkommen vom 8.9.1992 erreichte Litauen auch den Abzug der russischen Truppen bis zum 31.8.1993.
Litauisch-Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik, abgekürzt Litbel (russ. Litovsko-Belorusskaja Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika, LitovskoBelorusskaja SSR und Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika Litvy i Belorussii, SSR Litvy i Belorussii) gebildet: 27.2.1919 aufgelöst: August 1919 Hauptstadt: Wilna (Vil'na) 27.2.1919-28.4.1919 Wegen eines drohenden polnisch-sowjetischen Krieges wurden auf Initiative Lenins die Weißrussische SSR und die am 16.12.1918 aus den Gouvernements Wilna und Kowno (Kovno) gebildete Litauische SSR vereinigt. Am 27.2.1919 wurde in Wilna die Bildung der Litauisch-Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Litbel) proklamiert. Die Vereinigung war vorher auf den ersten Sowjetkongressen Weißrußlands (2.-3.2.1919) und Litauens (18.-20.2.1919) formell beschlossen worden.
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Livland, Gouvernement Zum Bestände der Litbel gehörten nach sowjetischen Angaben die Gouvernements Wilna, Kowno, Minsk, sechs von insgesamt neun Landkreisen des Gouvernements Grodno (ohne die an der westlichen Grenze gelegenen Landkreise Belostok, Belsk/Bel'sk und Sokolka) und etwa drei Viertel des Gouvernements Suwalki (Suvalki) (ohne die südlichen Landkreise Awgustow/Avgustov und Suwalki). Es ist allerdings zu berücksichtigen, daß nicht alle genannten Gebiete von der Roten Armee besetzt waren und sich in den Gouvernements Kowno, Grodno und Suwalki bis 1919 auf Weisung der Entente noch deutsche Truppen befanden. Deshalb wird in einigen sowjetischen Quellen der territoriale Anteil an den Gouvernements Kowno und Grodno auf die „nichtokkupierten" Teile beschränkt, ohne diese näher zu bezeichnen. Da Polen seine bis zur ersten Teilung von 1772 bestehenden historischen Grenzen wiederherstellen wollte, drangen polnische Truppen im März 1919 in die vereinigte Republik ein und besetzten bis zum April einen großen Teil ihres Territoriums. Am 28.4. mußte die Regierung nach Minsk verlegt werden. Als die polnische Armee am 8.8. auch Minsk und danach das ganze gleichnamige Gouvernement bis zur Beresina (Berezina) eroberte, zog sich die gemeinsame Parteiführung der Litbel nach Smolensk zurück. Nachdem im August 1919 auch noch die unabhängige Litauische Republik entstanden war, existierte die kurzlebige Litauisch-Weißrussische SSR nicht mehr.
Litbel —• Litauisch-Weißrussische SSR Livland, Gouvernement (russ. Lifljandskaja gubernija), Russisches Reich, zuletzt Estnische und Lettische Republik gebildet: 1796 de jure aufgelöst: 2.2.1920 und 11.8.1920 Hauptstadt: Riga (lett. Riga) Das Gouvernement wurde mit den Friedensverträgen zwischen Sowjetrußland und Estland vom 2.2.1920 und zwischen Sowjetrußland und Lettland vom 11.8.1920 erneut nach der Sprachgrenze aufgeteilt, als Territorium der unabhängigen Lettischen Republik bestätigt und gleichzeitig de jure aufgelöst. Auf Drängen von Vertretern der estnischen Nationalbewegung hatte die russische Provisorische Regierung per Gesetz vom 12.4.1917, das am 5.7.1917 in Kraft trat, eine Teilung des Gouvernements Livland verfügt. Die nördlichen Landkreise (uezdy) mit überwiegend estnischer Bevölkerung wurden dem Gouvernement Estland angegliedert. Das betraf die fünf ujesdy Jurjew (russ. Jur'ev, estn. Tartumaa), Werro (russ. Verro, estn. Vörumaa), Fellin (russ. Fellin, estn. Viljandimaa), Pernow (russ. Pernov, estn. Pärnumaa) und Esel (russ.Ezel', estn. Saaremaa). Letzterer Landkreis umfaßte die Inselgruppe mit der Hauptinsel Esel (früher deutsch Ösel). Von den insgesamt neun Landkreisen kamen die drei südlichen Riga, Wenden (russ. Venden, lett. Cesis) und Wolmar (russ. Vol'mar, lett. Valmiera) sowie der größte Teil des Landkreises Walk (russ. Valk, lett. Valka) zur Lettischen Republik. Während der deutschen Okkupation im Jahre 1918 waren die Estland angegliederten Landkreise wieder zu Livland gerechnet worden. Das Gouvernement Livland wurde von der Besatzungsmacht um die Stadt Petschory (russ. Pecory) mit vier Amtsbezirken aus dem Gouvernement Pskow (Pskov) und die westlichen Teile der Landkreise Dwinsk (Dvinsk) und Reschiza (Rezica) des Gouvernements Witebsk (Vitebsk) erweitert. Seit dem 16. Jahrhundert bezeichnete man im engeren Sinne den südlichen Teil Estlands und den nördlichen Teil Lettlands als Livonia. Dieses lateinische Wort wurde im 17. Jahrhundert durch das deutsche Livland ersetzt. Im Russischen hieß diese historische
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Ljublin, Gouvernement Landschaft entsprechend Liwonija (Livonija) und Lifljandija. Die lettische Bezeichnung ist Vidzeme, das eine Provinz im selbständigen Lettland (1920-1940) war. In der wieder unabhängigen Republik ist es ebenfalls eine der vier Provinzen.
Livonia —• Livland, Gouvernement Ljublin, Gouvernement
(russ. Ljublinskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Lublin), 1837-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1837 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt Ljublin
Ljublin, Stadt (russ. Ljublin, poln.
Lublin)
1837-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Ljublin des zum Rusischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Lodeinoje Pole, Kreis (russ. Lodejnopol'skij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst:
1.8.1927 23.7.1930
Zentrum:
Stadt Lodeinoje Pole (Lodejnoe Pole)
RSFSR
Lodeinoje Pole, Stadt (russ. gorod Lodejnoe
Pole) 1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Lodeinoje Pole, Gebiet Leningrad, RSFSR
Lomscha, Gouvernement
(russ. Lomzinskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Lomza), 1867-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1867 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Lomscha
Lomscha, Stadt (russ. Lomza, poln.
Lomza)
1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Lomscha des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Lori, Gebiet (armen. gebildet: Zentrum:
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Lorii marz, russ. Lorijskaja oblast'), Republik Armenien
1.12.1995 Stadt Wanadsor (Vanadzor)
Lor'ii marz —* Lori, Gebiet
Lori-Pambak, Kreis (russ. Lori-Pambakskij okrug), Armenische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
April 1929 Mitte 1930 Stadt Karaklis
Lubny, Kreis (russ. Lubenskij okrug), Gouvernement
Poltawa (Poltava) (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Lubny
Lubny, Stadt (russ. gorod
Lubny)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Lubny, Gouvernement Poltawa (Poltava) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Luc'k, misto —• Luzk, Stadt
Luga, Kreis (russ. Luzskij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1.8.1927 23.7.1930 Stadt Luga
Luga, Stadt (russ. gorod
Luga)
1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Luga, Gebiet Leningrad, RSFSR
Lugansk, Gebiet (ukr. Luhans'ka oblast', russ. Luganskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) 5.3.1958-5.1.1970 und seit 4.5.1990 Zentrum: Stadt Lugansk 5.3.1958-Umbenennung des Gebietes Woroschilowgrad (Vorosilovgrad) in Gebiet Lugansk 5.1.1970-Rückbenennung in Gebiet Woroschilowgrad 4.5.1990-zweite Umbenennung in Gebiet Lugansk Die Gründe für die mehrmalige Änderung der Gebietsbezeichnung werden unter dem Stichwort Umbenennungen behandelt.
Lugansk, Kreis (russ. Luganskij okrug), Gouvernement
Donezk (Doneck) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 319
Lugansk, Stadt aufgelöst: Zentrum:
2.9.1930 Stadt Lugansk
Lugansk, Stadt (ukr. misto Luhans'k, russ. gorod Lugansk) 16.4.1920-25.11.1920: Hauptstadt des Gouvernements Donezk (Doneck), Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Lugansk, Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 5.3.1958-5.1.1970 und seit 4.5.1990: Zentrum des Gebietes Lugansk, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991 5.11.1935-Umbenennung der Stadt Lugansk in Woroschilowgrad (Vorosilovgrad) 5.3.1958-Rückbenennung in Lugansk 5.1.1970-erneute Umbenennung in Woroschilowgrad 4.5.1990-zweite Rückbenennung in Lugansk Die Gründe fur die mehrmalige Änderung des Stadtnamens werden unter dem Stichwort Umbenennungen behandelt.
Luhans'k, misto —• Lugansk, Stadt Luhans'ka oblast' —• Lugansk, Gebiet Luzk, Stadt (ukr. misto Luc'k, russ. gorod Luck) seit 4.12.1939: Zentrum des Gebietes Wolynien, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
L 'v/v, misto —• Lwow, Stadt L'vivs'ka oblast' —• Lwow, Gebiet LWOW, Gebiet (ukr. L'vivs'ka oblast', russ. L'vovskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 4.12.1939 Zentrum: Stadt Lwow (L'vov) Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. 1959 wurden das Gebiet Drogobytsch (Drogobyc) und 1961 ein Teil des Gebietes Wolynien angegliedert. LWOW, Stadt (ukr. misto L'viv, russ. gorod L'vov) seit 4.12.1939: Zentrum des Gebietes Lwow, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
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Magas, Stadt
Machatschkala, Kreis (russ. Machackalinskij okrug), Dagestanische ASSR,
RSFSR
am 10.7.1922 umbenannt aus Kreis Petrowsk (Petrovsk) aufgelöst: 1928 erneut gebildet: 25.6.1952 erneut aufgelöst: 28.4.1953 Zentrum: Stadt Machatschkala (Machackala) (hieß bis 10.7.1922 PetrowskPort/Petrovsk-Port)
Machatschkala, Stadt (russ. gorod
Machackala)
10.7.1922-1928 und 25.6.1952-28.4.1953: Zentrum des Kreises Machatschkala, Dagestanische ASSR, RSFSR 10.7.1922-13.5.1991: Hauptstadt der Dagestanischen ASSR, Nordkaukasische Region (10.11.1931-5.12.1936), RSFSR 13.5.1991-17.12.1991: Hauptstadt der SSR Dagestan, RSFSR seit 17.12.1991: Hauptstadt der Republik Dagestan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Am 10.7.1922 wurde die Stadt Petrowsk-Port (Petrovsk-Port) zu Ehren eines dagestanischen Bolschewiken in Machatschkala umbenannt.
Madschalis, Dorf (russ. selo Madzalis) 20.1.1921-1928: Zentrum des Kreises Kaitago-Tabasaranski (Kajtago-Tabasaranskij), Dagestanische ASSR, RSFSR
Magadan, Gebiet (russ. Magadanskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 3.12.1953 Zentrum: Stadt Magadan Das Gebiet entstand aus sechs an der Kolyma gelegenen Rayons der Region Chabarowsk (Chabarovsk). Vom 3.12.1953 bis zum 17.6.1992 gehörte zu ihm der Nationale (seit 7.10.1977 Autonome) Kreis der Tschuktschen. Magadan, Stadt (russ. gorod
Magadan)
Juli 1939-November 1939: Zentrum des Kreises Kolyma, Region Chabarowsk (Chabarovsk), RSFSR seit 3.12.1953: Zentrum des Gebietes Magadan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Magas, Stadt (russ. gorod
Magas)
seit 26.12.2000: Hauptstadt der Inguschischen Republik, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
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Magnitogorsk, Kreis
Magnitogorsk, Kreis (russ. Magnitogorskij okrug), Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk), RSFSR gebildet: 20.12.1934 aufgelöst: 20.10.1936 Zentrum: Stadt Magnitogorsk
Magnitogorsk, Stadt (russ. gorod Magnitogorsk) 20.12.1934-20.10.1936: Zentrum des Kreises Magnitogorsk, Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk), RSFSR
Mahileu, horad —• Mogiljow, Stadt Mahileuskaja voblasc' —• Mogiljow, Gebiet Maikop, Kreis (russ. Majkopskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Maikop (Majkop) Maikop, Stadt (russ. gorod Majkop) 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Maikop, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR 10.4.1936-3.7.1991: Zentrum des Adygejischen Autonomen Gebietes, Asow (Azov)Schwarzmeer-Region (10.4.1936-13.9.1937), Region Krasnodar (13.9.1937-3.7.1991), RSFSR 3.7.1991-23.1.1992: Hauptstadt der Sozialistischen Sowjetrepublik Adygien, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 23.1.1992: Hauptstadt der Republik Adygien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Maiskoje, Dorf (russ. selo Majskoe) 20.12.1926-17.12.1928: Zentrum des Kosakenkreises, Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Malin, Kreis (russ. Malinskij okrug), Gouvernement Kiew (Kiev), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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12.4.1923 1925 Stadt Malin
Mangyschlak, Gebiet
Malin, Stadt (russ. gorod
Malin)
12.4.1923-1925: Zentrum des Kreises Malin, Gouvernement Kiew (Kiev), Ukrainische SSR
Malo-Kabardinski, Kreis (russ. Malo-Kabardinskij okrug), Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921-16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.1922-30.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1.9.1921 am 30.9.1931 aufgelöst und in Rayon umgewandelt Zentrum: Wegen widersprüchlicher offizieller Angaben konnte das administrative Zentrum für die Jahre 1921 bis 1926 nicht ermittelt werden. Danach war das Dorf Terek bis 1931 der Verwaltungsmittelpunkt. Malo-Karatschajewski, Kreis
(russ. Malo-Karacaevskij okrug), KaratschaiischTscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.1.1922 26.4.1926 Stadt Kislowodsk (Kislovodsk)
Mangistail, Gebiet (kasach. Mangystau oblysy, russ. Mangistauskaja oblast'), Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 17.8.1990 Zentrum: Stadt Schewtschenko (Sevcenko) 17.8.1990-13.9.1991 Stadt Aktau seit 13.9.1991 Die Stadt Schewtschenko wurde am 13.9.1991 in Aktau rückbenannt. Das Gebiet entstand in den Grenzen des am 2.6.1988 aufgelösten Gebietes Mangyschlak (Mangyslak), das dem Gebiet Gurjew (Gur'ev) angegliedert worden war. Die neue Bezeichnung Mangistau anstelle von Mangyschlak entspricht mehr der kasachischen Aussprache. Mangyschlak, Gebiet
(russ. Mangyslakskaja oblast'), Kasachische SSR (benannt nach der Halbinsel am Ostufer des Kaspischen Meeres) gebildet: 20.3.1973 aufgelöst: 2.6.1988 Zentrum: Stadt Schewtschenko (Sevcenko) Das Gebiet entstand im Rahmen einer Verkleinerung des Gebietes Gurjew (Gur'ev). Bei seiner Auflösung wurden seine Rayons diesem wieder angegliedert.
Mangystau oblysy —• Mangistau, Mari, ASSR (ASSR
der Mari)
Gebiet
Mari El,
Republik
323
Mari El, Republik
Mari, Autonomes Gebiet Mari, SSR
(Autonomes Gebiet der Mari)
(SSR der Mari-Republik Mari El)
—• Mari El, R e p u b l i k
Mari El,
Republik
Mari El, Republik (russ. Respublika Marij El),Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 4.11.1920-5.12.1936: Autonomes Gebiet der Mari (russ. Marijskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR Zentrum: Stadt Krasnokokschaisk (Krasnokoksajsk) 4.11.1920-23.1.1928 Stadt Joschkar-Ola (Joskar-Ola) 23.1.1928-5.12.1936 Krasnokokschaisk wurde am 23.1.1928 in Joschkar-Ola umbenannt. 5.12.1936-22.10.1990: Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Mari, ASSR der Mari (russ. Marijskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Marijskaja ASSR), RSFSR Hauptstadt: Joschkar-Ola 22.10.1990-8.7.1992: Sozialistische Sowjetrepublik der Mari-Republik Mari El, SSR der Mari-Republik Mari El (russ. Marijskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika-Respublika Marij El, Marijskaja SSR-Respublika Marij El), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Joschkar-Ola seit 8.7.1992: Republik Mari El Hauptstadt: Joschkar-Ola Die administrativ-territoriale Einheit der Mari gehörte zu einem Gebiet und zwei Regionen: Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) 14.1.1929-15.7.1929 Region Nischni Nowgorod 15.7.1929-7.10.1932 Region Gorki (Gor'kij) 7.10.1932-5.12.1936 Das Autonome Gebiet der Mari, die bis 1918 Tscheremissen (russ. ceremisy) genannt wurden, entstand aus Teilen der Gouvernements Wjatka (Vjatka) und Nischni Nowgorod. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erfolgte die Umwandlung in eine ASSR. Mit der Erklärung der staatlichen Souveränität am 22.10.1990 wurde die Republik gleichzeitig zu einer SSR im Rahmen der RSFSR aufgewertet und erhielt die zusätzliche Bezeichnung „Republik Mari El" (Marij El= Land der Mari). 1992 wurden die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Republiknamen entfernt. Die Hauptstadt wurde nach der bolschewistischen Machtübernahme zweimal umbenannt. Aus Zarjowokokschaisk (Carevokoksajsk) wurde am 17.2.1919 Krasnokokschaisk. Seit 1928 heißt sie Joschkar-Ola (=Rote Stadt in der Sprache der Mari).
Marijampole, Kreis (lit. Marijampoles apskritis, russ. Marijampol'skij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum: Stadt Marijampole 324
Mary, Welajat
Marijampol6, miestas —• Marijampole, Stadt Marijampole, Stadt (lit. miestas Marijampole, russ. gorod Marijampole) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Marijampole, Republik Litauen
Marijampol6s apskritis —• Marijampole, Kreis Mariupol, Kreis (russ. Mariupol'skij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Mariupol (Mariupol')
Mariupol, Stadt (russ. gorod Mariupol') 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Mariupol, Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Marksschtadt (russ. gorod Marksstadt, deutsch Marxstadt) 10.5.1920-22.6.1922: Zentrum der Arbeitskommune der Wolgadeutschen, RSFSR Die Stadt hieß bis zum 10.5.1920 Jekaterinenschtadt (Ekaterinenstadt). Seit 1942 heißt sie nur Marks, da nach der Deportation der Wolgadeutschen das deutsche „Stadt" aus dem Stadtnamen entfernt wurde.
Mary, Gebiet -*• Mary, Welajat Mary gäheri —• Mary, Stadt Mary, Stadt (turkmen. Mary §äheri, russ. gorod Mary) 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.1970-18.5.1992: Zentrum des Gebietes Mary, Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) seit 18.5.1992: Zentrum des Welajats Mary Mit der Umbenennung von Merw (Merv) in Mary wurde bereits im Jahre 1937 im Russischen die turkmenische Form des Stadtnamens übernommen.
Mary, Welajat (=Gebiet) (turkmen. Mary welayaty, russ. Maryjskij velajat), Turkmenistan Gebiet Mary (turkmen. Mary oblasty, russ. Maryjskaja oblast'), Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991)
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Melitopol, Kreis gebildet: 21.11.1939 aufgelöst: 10.1.1963 erneut gebildet: 14.12.1970 erneut aufgelöst: 18.5.1992 Zentrum: Stadt Mary Welajat Mary gebildet: 18.5.1992 Zentrum: Stadt Mary Das Gebiet Mary entstand 1939 aus zentralgeleiteten Rayons. 1963 wurde es aufgelöst und seine Rayons den zentralen Republikbehörden direkt unterstellt. 1970 erfolgte die Wiedereinrichtung aus den gleichen Rayons, um die Lenkung der Wirtschaft zu verbessern und ihre Entwicklung zu beschleunigen. Im Rahmen einer Neuorganisation wurden die Gebiete in Turkmenistan per Gesetz vom 18.5.1992 aufgelöst. Seitdem gibt es fünf Welajat genannte Provinzen. Das Welajat Mary umfaßt das ehemalige gleichnamige Gebiet.
Melitopol, Kreis (russ. Melitopol'skij okrug), Gouvernement
Jekaterinoslaw
(Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Melitopol (Melitopol')
Melitopol, Stadt (russ. gorod
Melitopol')
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Melitopol, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Memelgebiet, Litauen Das Memelgebiet, d.h. der rechts der Memel (lit. Nemunas, russ. Neman) gelegene Teil Ostpreußens, wurde nach der Kapitulation Deutschlands im Ersten Weltkrieg von Litauen beansprucht, aber nach Artikel 99 des Versailler Vertrages als alliiertes Kondominium vom Reichsgebiet abgetrennt und am 13.2.1920 französischer Verwaltung unterstellt. Zu diesem 140 km langen Gebietsstreifen mit der Stadt Memel (lit. Klaipeda, russ. Klajpeda) als Verwaltungszentrum gehören auch die Nordhälfte der Kurischen Nehrung und des Kurischen Haffs. In einer damals von mehreren Staaten praktizierten Politik des fait accompli drangen am 10.1.1923 litauische Freiwilligenverbände in das Mandatsgebiet ein, ohne daß die in begrenzter Anzahl präsenten französischen Truppen Widerstand leisteten. Frankreich und die anderen Ententemächte reagierten nur mit Protestnoten und die französischen Einheiten wurden abgezogen. Trotz dieses Gewaltaktes erkannte die Botschafterkonferenz in Paris am 17.2.1923 die Souveränität Litauens über das Memelland an, jedoch unter der Bedingung, daß es mit Rücksicht auf die deutsche Bevölkerung ein Autonomiestatut erhält. Am 8.5.1924 wurde von den alliierten Hauptmächten und Litauen eine entsprechende Konvention unterzeichnet. Am 20.3.1939 forderte Deutschland in einem Ultimatum die unverzügliche Rückgabe des Memelgebietes. Da Litauen die Hilfe keines anderen Staates erwarten konnte, mußte es zustimmen. Am 23.3.1939 besetzten deutsche Truppen das Gebiet und es wurde wieder in die Provinz Ostpreußen eingegliedert. Litauen erhielt in Memel einen Freihafen. Im
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Michailowskoje (Aslambekowskoje), Siedlung Verlaufe des Zweiten Weltkrieges eroberte die Rote Armee am 28.1.1945 Klaipeda. Damit kamen die Hafenstadt und das dazugehörige Territorium de facto wieder zu Litauen. Erst mit einem Verfassungsänderungsgesetz vom 7.4.1948 wurde das Memelgebiet de jure in die Litauische SSR eingegliedert. Offenbar gab es in Moskau damals außer der Rückgliederung an die baltische Unionsrepublik noch andere territoriale Pläne. Der durch das Potsdamer Abkommen sowjetischer Militärverwaltung unterstellte und an Litauen angrenzende übrige nördliche Teil Ostpreußens wurde als Gebiet Königsberg (russ. Kenigsbergskaja oblast', seit 4.7.1946 Gebiet Kaliningrad) am 7.4.1946 eine „Exklave" der RSFSR. Klaipeda ist Litauens wichtigster Seehafen und drittgrößte Stadt. Im Russischen hieß es bis 1923 Memel (MemeP), seitdem wird die vom Litauischen abgeleitet Form Klajpeda verwendet. Dagegen wird der Memelfluß im Russischen Neman genannt.
Merw, Kreis (russ. Mervskij okrug), Turkmenische
SSR gebildet: 4.12.1924 aufgelöst: 13.8.1926 Zentrum: Stadt Merw (Merv) Bei einer 1926 vorgenommenen Kürzung der Ausgaben fur den Verwaltungsapparat wurden auch die Kreise Merw und Poltorazk (Poltorack) aufgelöst, zumal in diesen die Sowjetisierung als so weit fortgeschritten betrachtet wurde, daß die Kreisbehörden als Bindeglied zwischen Zentrum und Rayons nicht mehr notwendig waren.
Merw, Stadt (russ. gorod
Merv) 4.12.1924-13.8.1926: Zentrum des Kreises Merw, Turkmenische SSR Die Stadt hieß im Russischen bis 1937 Merw. Mit der Umbenennung in Mary wurde die turkmenische Form des Stadtnamens übernommen.
Michailowka, Dorf (russ.
slobodaMichajlovka) 1925 erwähnt als Zentrum des Kreises Ust-Medwedizki (Ust'-Medvedickij), Gouvernement Zarizyn (Caricyn), RSFSR 10.4.1925-21.5.1928: Zentrum des Kreises Ust-Medwedizki, Gouvernement Stalingrad, RSFSR
Michailowsk, Dorf (russ. sloboda Michajlovsk) 1923 und 1924 erwähnt als Zentrum des Kreises Ust-Medwedizki (Ust'-Medvedickij), Gouvernement Zarizyn (Caricyn), RSFSR
Michailowskoje (Aslambekowskoje), Siedlung (russ. selenie Michajlovskoe, Aslambekovskoe) 1923-27.12.1927: Zentrum des Kreises Nowo-Tschetschenski (Novo-Cecenskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-27.12.1927), RSFSR
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Mikojan-Schachar, Stadt
Mikojan-Schachar, Stadt (russ. gorod
Mikojan-Sachar)
26.8.1929-12.10.1943: Zentrum des Karatschaiischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region (26.8.1929-13.3.1937), Region Ordschonikidse (Ordzonikidze) (13.3.1937-12.1.1943), Region Stawropol (Stavropol') (12.1.1943-12.10.1943), RSFSR
Millerowo, Kosakensiedlung,
seit 1926 Stadt (russ. stanica, gorod Millerovo) 20.3.1920-13.2.1924: Zentrum des Kreises Donezk (Doneck), Don-Gebiet, RSFSR 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Donezk, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR 20.11.1933-5.7.1934: Zentrum des Nördlichen Gebietes, Nordkaukasische Region (20.11.1933-10.1.1934), Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region (10.1.1934-5.7.1934), RSFSR 5.7.1934-13.9.1937: Zentrum des Nördlichen Don-Kreises, Asow-Schwarzmeer-Region, RSFSR
Minsk, Gebiet (weißruss. Minskaja voblasc',
russ. Minskaja oblast'), Weißrussische
SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Minsk Das Gebiet entstand mit der Einführung der Gebietseinteilung in Weißrußland. Mehrere Rayons wurden am 20.9.1944 zur Bildung des Gebietes Bobruisk (Bobrujsk) ausgegliedert. Am 8.1.1954 wurde das Gebiet Minsk um Teile der aufgelösten Gebiete Baranowitschi (Baranovici) und Bobruisk erweitert. Bei der Auflösung des Gebietes Molodetschno (Molodecno) am 20.1.1960 erfolgte eine weitere Angliederung von Rayons.
Minsk, Gouvernement (russ. Minskaja gubernija), Russisches Reich, Rußland, RSFSR, Weißrussische SSR (1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921), LitauischWeißrussische SSR (Litbel) (27.2.1919-August 1919) gebildet: 1793 aufgelöst: 18.3.1921 Hauptstadt: Stadt Minsk Seit dem 1.1.1919 gehörte das Gouvernement zu der erstmals proklamierten Weißrussischen SSR, die mit der am 16.12.1918 proklamierten Litauischen SSR am 27.2.1919 zur Litauisch-Weißrussischen SSR vereinigt wurde. Diese vereinigte Sowjetrepublik bestand aber nur bis zum August, als polnische Truppen fast ihr ganzes Territorium besetzt hatten. Die nichtokkupierten Teile einiger Landkreise wurden den benachbarten Gouvernements der RSFSR angegliedert. Nach der zeitweiligen Rückgewinnung der weißrussischen Gebiete im Verlaufe des sowjetisch-polnischen Krieges von 1920 (25.4.-18.10.) wurde die Weißrussische SSR am 31.7.1920 in den Grenzen der Gouvernements Minsk und Grodno erneut proklamiert. Eine polnische Gegenoffensive führte bis zum Oktober 1920 zur Besetzung des Gouvernements Grodno und des westlichen Teils des Gouvernements Minsk. Entsprechend diesem Frontverlauf kamen im Rigaer Friedensvertrag vom 18.3.1921 vier von zehn Landkreisen zu Polen. Das Gouvernement Minsk war damit de jure aufgelöst und die übrigen 6 Landkreise bildeten anfanglich das Restterritorium der Weißrussischen Sowjetrepublik.
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Mogiljow, Gebiet
Minsk, horad —• Minsk, Stadt Minsk, Kreis (russ. Minskij okrug), Weißrussische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
17.7.1924 26.7.1930 Stadt Minsk
Minsk, Stadt (weißruss. horad Minsk, russ. gorod Minsk) 1793-18.3.1921: Hauptstadt des Gouvernements Minsk, Russisches Reich, Rußland, RSFSR, Weißrussische SSR (1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921) 5.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-19.9.1991: Hauptstadt der Weißrussischen SSR 17.7.1924-26.7.1930: Zentrum des Kreises Minsk, Weißrussische SSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Minsk, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) seit 19.9.1991: Hauptstadt der Republik Weißrußland Die Hauptstadt Minsk untersteht seit dem 14.5.1946 als selbständige territoriale Einheit direkt den zentralen Republikbehörden.
Minskaja voblasc' —• Minsk, Gebiet Minussinsk, Kreis (russ. Minusinskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Minussinsk (Minusinsk)
Minussinsk, Stadt (russ. gorod Minusinsk) 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Minussinsk, Sibirische Region, RSFSR
Mitawa, Stadt (lett. Jelgava pilseta, russ. gorod Mitava, früher deutsch Mitau) 1796-11.8.1920 (de jure): Hauptstadt des Gouvernements Kurland, Russisches Reich, zuletzt Lettische Republik
Mittlere Wolga (Volga), Gebiet —• Samara, Gebiet Mittlere Wolga (Volga), Region —• Samara, Gebiet Mogiljow, Gebiet (weißruss. Mahileüskaja voblasc', russ. Mogilevskaja oblast'), Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Mogiljow (Mogilev)
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Mogiljow, Gouvernement Das Gebiet entstand bei der Einführung der Gebietseinteilung in Weißrußland. Vier Rayons wurden am 20.9.1944 zur Bildung des Gebietes Bobruisk (Bobrujsk) ausgegliedert. Bei der Auflösung des letzteren Gebietes am 8.1.1954 wurde das Gebiet Mogiljow um diese vier Rayons erweitert.
Mogiljow, Gouvernement (russ. Mogilevskaja gubernija), Russisches Reich, Rußland, RSFSR (1773-1796, 1802-1.1.1919 und 2.2.1919-11.7.1919), Weißrussische SSR (1.1.1919-2.2.1919) gebildet: 1773-1796 und seit 1802 aufgelöst: 11.7.1919 Hauptstadt: Mogiljow (Mogilev) Seit dem 1.1.1919 gehörte das Gouvernement Mogiljow zu der erstmals proklamierten Weißrussischen SSR, wurde aber am 2.2.1919 auf Weisung aus Moskau ausgegliedert. Wegen der Bildung des Gouvernements Gomel (Gomel') wurde das Gouvernement Mogiljow am 26.4.1919 aufgelöst. Die amtliche Bestätigung folgte am 11.7.1919. Von den insgesamt 11 Landkreisen kamen neun zum Gouvernement Gomel und je ein Landkreis zu den Gouvernements Smolensk und Witebsk (Vitebsk). Mogiljow, Kreis (russ. Mogilevskij okrug), Gouvernement
Podolien (bis 1.8.1925), SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Mogiljow (Mogilev) 12.4.1923-1925 Stadt Mogiljow-Podolski (Mogilev-Podol'skij) 1925-2.9.1930 Im Zuge der administrativen Reform des Jahres 1923 wurde die Stadt Mogiljow 1925 in Mogiljow-Podolski umbenannt. Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Mogiljow, Kreis (russ. Mogilevskij okrug), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
17.7.1924 26.7.1930 Stadt Mogiljow (Mogilev)
Mogiljow, Stadt (russ. gorod
Mogilev)
12.4.1923-1925: Zentrum des Kreises Mogiljow, Gouvernement Podolien, Ukrainische SSR Die ukrainische Stadt Mogiljow wurde 1925 in Mogiljow-Podolski umbenannt.
Mogiljow, Stadt (weißruss. horad
Mahileü, russ. gorod Mogilev 1773-1796 und 1802-11.7.1919: Hauptstadt des Gouvernements Mogiljow, Russisches Reich, Rußland, RSFSR, Weißrussische SSR (1.1.1919-2.2.1919) 17.7.1924-26.7.1930: Zentrum des Kreises Mogiljow, Weißrussische SSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Mogiljow, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991)
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Moldau, Republik
Mogiljow-Podolski, Kreis (russ. Mogilev-Podol'skij okrug), Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR gebildet: 1.4.1935 aufgelöst: 22.9.1937 Zentrum: Stadt Mogiljow-Podolski (Mogilev-Podol'skij) Mogiljow-Podolski, Stadt (russ. gorod
Mogilev-Podol'skij) 1925-2.9.1930: Zentrum des Kreises Mogiljow, Ukrainische SSR 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Mogiljow-Podolski, Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR Die ukrainische Stadt Mogiljow wurde 1925 in Mogiljow-Podolski umbenannt.
Moldau, Republik, offizielle Kurzfom Moldau
(rumän. Republica Moldova, Moldova,
russ. Respublika Moldova, Moldova) Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik, Moldauische SSR (russ. Moldavskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Moldavskaja SSR) gebildet: 2.8.1940 am 5.6.1990 umbenannt in SSR Moldau Hauptstadt: Kischinjow (Kisinev) Sozialistische Sowjetrepublik Moldau, SSR Moldau (rumän. Republica Sovieticä Socialistä Moldova, RSS Moldova, russ. Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika Moldova, SSR Moldova) seit 5.6.1990 am 23.5.1991 umbenannt in Republik Moldau Hauptstadt: Chi§inäu (russ. Kisinev) Republik Moldau seit 23.5.1991 Hauptstadt: Chi§inäu Unionsrepublik: 2.8.1940-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 8.4.1994 Territoriale Gliederung der Moldauischen SSR und der Republik Moldau in administrative Kreise (1952-1953 Kreis=okrug,ocrug, 30.12.1998-21.3.2003=judej) In der Sowjetzeit wurde für den Kreis die russische Bezeichnung verwendet. Jude{ wird in der russischen Parallelausgabe des Gesetzes vom 30.12.1998 mit ujesd (uezd) übersetzt. Diese aus der zaristischen Zeit stammende Bezeichnung für den Landkreis bzw. Kreis war in bezug auf Moldawien auch in Rußland üblich. Belzy (russ. Bel'cy) 31.1.1952-15.6.1953 Kagul (russ. Kagul) 31.1.1952-15.6.1953 Kischinjow (russ. Kisinev) 31.1.1952-15.6.1953 Tiraspol (russ.TiraspoP) 31.1.1952-15.6.1953 Bälji (russ. Bel'cy) 30.12.1998-21.3.2003 Cahul (russ. Kagul) 30.12.1998-21.3.2003) Chi§inäu (russ. Kisinev) 30.12.1998-21.3.2003
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Moldau, Republik Edinet (russ. Edincy) 30.12.1998-21.3.2003 Läpu§na (russ. Lapusna) 30.12.1998-21.3.2003 Orhei (russ. Orgeev) 30.12.1998-21.3.2003 Soroca (russ. Soroki) 30.12.1998-21.3.2003 Taraclia (russ. Taraklija) 19.10.1999-21.3.2003 Tighina (russ. Tigina) 30.12.1998-21.3.2003 Ungheni (russ. Ungeny) 30.12.1998-21.3.2003 Seit dem 14.1.1995 gibt es auf dem Staatsgebiet der Republik Moldau Gagausien als autonome territoriale Einheit Die Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik entstand am 2.8.1940 zum großen Teil aus dem von der Roten Armee vom 28.-30.6.1940 besetzten Bessarabien ohne den Landkreis Chotin (rumän. 1 Iojin) im Norden und die Landkreise Akkerman (rumän. Cetatea Albä) und Ismail (Izmail, rumän. Ismail) im Süden, welche zusammen mit der Nordbukowina und dem Hertza-Gebiet (rumän. Herja) der Ukrainischen SSR zugeteilt wurden. Bei der Gründung der neuen Unionsrepublik mußte die Sowjetukraine einen Gebietsstreifen östlich des Dnestr abtreten. Die bis dahin zur Ukrainischen Sowjetrepublik gehörende Moldauische ASSR wurde am 2.8.1940 aufgelöst und aufgeteilt. Der etwas größere Teil, d.h. acht von insgesamt 14 Rayons, blieb bei der Ukrainischen SSR und wurde am 13.8.1940 dem Gebiet Odessa angegliedert. Der restliche schmale Landstreifen mit den Orten Tiraspol (Tiraspol'), Dubossary und Rybniza (Rybnica), das heutige Transnistrien, wurde ebenfalls am 2.8.1940 Bestandteil der Moldauischen SSR, deren Integration in die UdSSR noch am gleichen Tage erfolgte. Hauptstadt des neuen Gliedstaates der Sowjetunion wurde Kischinjow (rumän. Chijinäu), das als größte Stadt in der sowjetischen Propaganda schon seit den 20er Jahren im Falle einer „Wiedervereinigung" der bessarabischen Rumänen mit der rumänischsprachigen Bevölkerung links des Dnestr als Verwaltungszentrum vorgesehen war. Ein Gesetz vom 10.2. 1941 verfugte den Übergang von der lateinischen zur kyrillischen Schrift. Im Sommer 1941 trat Rumänien an der Seite Deutschlands in den Krieg gegen die Sowjetunion ein, um seine verlorengegangenen Ostgebiete zurückzuerobern. Nach kleineren Kämpfen am Pruth überquerte am 2.7.1941 eine deutsch-rumänische Armeegruppe in einer großangelegten Offensive den Grenzfluß und besetzte bis zum 25.7.1941 das gesamte nach den Ultimaten vom Juni 1940 abgetretene Territorium, welches wieder in das Königreich eingegliedert wurde. Nach der Rückgewinnung Bessarabiens, der Nordbukowina und des Hertzagebietes nahmen die rumänischen Armeen weiter am Ostfeldzug teil, um zusätzliche Gebiete zu gewinnen. Seit einem Gesetz vom 19.8.1941 war das ukrainische Territorium zwischen Dnestr (rumän. Nistru) und Bug als Transnistrien (rumän. Transnistria) rumänisches Besatzungsgebiet, welches zuerst von Tiraspol, seit Ende 1941 von Odessa aus verwaltet wurde. Im Frühjahr und Sommer 1944 wurde die deutsch-rumänische Südfront von der Roten Armee zurückgedrängt, so daß nach der Rückeroberung des rumänischen Okkupationsgebietes Transnistrien am 29.8.1944 Bessarabien, die Nordbukowina und das Hertzagebiet wieder vollständig zum sowjetischen Machtbereich gehörten und Sowjettruppen am 31.8.1944 in Bukarest einzogen. In einem am 12.9.1944 in Moskau mit dem sowjetisch besetzten Rumänien abgeschlossenen Waffenstillstand wurde die im Juni 1940 ultimativ erzwungene Grenze entlang Pruth und Donau wieder hergestellt. Der Friedensvertrag von 1947 bestätigte die vor Kriegsbeginn erfolgte Annexion Bessarabiens, der Nordbukowina und des Hertzagebietes durch die UdSSR. Dieser Vertrag mit Rumänien wurde zuerst am 29.1.1947 von sowjetischer Seite in Moskau unterzeichnet. Am 10.2.1947 folgte in Paris die Unterzeichnung durch die alliierten und assoziierten Mächte
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Moldau, Republik des Zweiten Weltkrieges und Rumänien und am 15.9.1947 trat er in Kraft. Mit einem am 4.2.1948 in Moskau unterzeichneten Protokoll über eine genauere Bestimmung des Verlaufs der sowjetisch-rumänischen Staatsgrenze mußte Rumänien noch die dem Donaudelta vorgelagerte Schlangeninsel (rumän. §erpilor, russ. Zmeinyj) an die Sowjetunion abtreten, die seitdem zum ukrainischen Gebiet Odessa gehört. Im Zuge der Sowjetisierung Bessarabiens änderten sich die demographischen Verhältnisse zuungunsten der rumänischen Bevölkerung. Wie schon 1940 setzte auch 1944 vor dem Einmarsch der sowjetischen Truppen eine Fluchtbewegung nach Rumänien ein. Die 1940 begonnenen Deportationen der ortsansässigen Bevölkerung wurden ab 1944 fortgesetzt. Gleichzeitig begann eine von Moskau gesteuerte Massenansiedlung vor allem von Russen und Ukrainern. Die beabsichtigte Änderung des ethnischen Charakters Bessarabiens stand im Zusammenhang mit der Abgrenzungspolitik gegenüber Rumänien, die nach der Gründung der künstlich gebildeten Moldauischen ASSR begonnen hatte. Mit der Schaffung einer moldauischen Unionsrepublik wurde die propagandistische Kampagne für die Zweisprachenund Zweistaatentheorie intensiviert, d.h. die kommunistische Führung proklamierte das „Moldauische" zu einer separaten Sprache und die „Moldauer" zu einer eigenständigen Nation. Um den Unterschied zu Rumänien und zugleich die Bindung an die Sowjetunion hervorzuheben, wurde erneut die kyrillische Schreibweise der „moldauischen" Sprache eingeführt. Die sowjetischen Behörden hatten sofort nach der Annexion in Bessarabien mit der Einrichtung von sechs Landkreisen (uezdy) wieder teilweise die administrative Gliederung der zaristischen Zeit eingeführt. Die Ujesdy wurden im bessarabischen Teil Sowjetmoldawiens erst am 16.10.1947 abgeschafft und alle ihre Rayons ebenso wie die am linken Dnestr-Ufer, wo die Rayonierung schon länger bestand, direkt den zentralen Behörden unterstellt. Die dreistufige Verwaltungsgliederung Dorfsowjet-Rayon: Zentrum wurde wie in anderen Unionsrepubliken Anfang der 50er Jahre in der Moldauischen SSR fur kurze Zeit erweitert. Vom 31.1.1952 bis zum 15.6.1953 waren die 60 ländlichen Rayons nicht direkt der Zentralregierung, sondern vier Kreisen unterstellt: Belzy, Kagul, Kischinjow und Tiraspol. Die seit der Amtsübernahme Gorbatschows Mitte der 80er Jahre einsetzende Politik der Perestroika (=Umgestaltung) und Glasnost (=Offenheit) führte in der an Rumänien grenzenden Unionsrepublik zu einer moldauischen Nationalbewegung. Im Mai 1989 hatten sich mehrere Oppositionsbewegungen der Moldauischen SSR zur „Volksfront Moldovas" (rumän. Frontul Popular al Moldovei, FPM) vereinigt, die eine Politik der Unabhängigkeit, Entsowjetisierung (=Entrussifizierung), Rumänisierung und Erneuerung der nationalen Kultur verfolgte. Diese von der rumänischen (moldauischen) Bevölkerungsmehrheit getragene nationalistisch orientierte Massenbewegung trat fur eine Vereinigung mit Rumänien ein und veranlaßte durch Druck auf das Parlament die Verabschiedung eines Sprachengesetzes, das am 1.9.1989 in Kraft trat. Es bestimmte das Rumänische (Moldauische) zur einzigen Staatsund Amtssprache und die Rückkehr zur lateinischen Schrift, die 1944 erneut durch die Kyrilliza ersetzt worden war. Die Dominanz des Russischen, das nur noch als eine Sprache der interethnischen Kommunikation definiert wurde, sollte mit den neuen Vorschriften schrittweise beendet werden. Am 5.6.1990 verabschiedete der Oberste Sowjet der Moldauischen SSR eine Reihe von Abänderungen des Grundgesetzes der Unionsrepublik, darunter die Umbenennung der Moldauischen Sozialistischen Sowjetrepublik in Sozialistische Sowjetrepublik Moldova (SSR Moldova). Am 23.6.1990 folgte die Souveränitätserklärung, mit welcher die Gesetze der Republik vor jenen der UdSSR Vorrang erhielten. Gesetze der Union konnten nur noch nach Zustimmung durch das moldauische Parlament in der Republik wirksam werden. Per Parlamentsbeschluß vom 23.5.1991 wurde der nunmehr innerhalb der Sowjetunion souveräne
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Moldau, Republik Staat in Republik Moldau (rumän. Republica Moldova) mit der offiziellen Kurzform Moldau (rumän. Moldova) umbenannt. Nach dem gescheiterten Putsch in Moskau (19.-21.8.1991) proklamierte das Parlament in Chijinäu am 27.8.1991 die Unabhängigkeit der Republik Moldova und den Austritt aus dem sowjetischen Staatsverband. Die endgültige Trennung von der UdSSR erfolgte aber erst am 21.12.1991, als die Gründerstaaten der GUS in der Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) erklärten, daß die Existenz der Sowjetunion beendet ist. Die von den Interessen der Titularnation bestimmte Politik erregte den Widerstand der nichtrumänischen Minderheiten, vor allem der Russen und Ukrainer, die nach dem Erfolg der Volksfront bei den Wahlen zum Obersten Sowjet der MSSR im März 1990 zum großen Teil ihre fuhrenden Positionen in Staatsfuhrung, Verwaltung und Wirtschaft im bessarabischen Teil der Republik verloren hatten. Eine Änderung des Status quo zugunsten der rumänischen (moldauischen) Mehrheitsbevölkerung bedeutete für sie einen Verlust an Macht, Einfluß und Privilegien und die Möglichkeit, rumänisiert zu werden. Die mehrheitlich slawische Bevölkerung Transnistriens und die Gagausen im Süden fühlten sich vor allem durch die neue Sprachgesetzgebung diskriminiert und fürchteten eine mögliche Wiedervereinigung mit Rumänien, die aber kein vorrangiges Ziel war, zumal die realen Voraussetzungen fehlten. Die Russen und Ukrainer im transnistrischen Teil der Republik sahen ihre soziale Stellung und Existenz bedroht und wären in einer Union mit dem Nachbarstaat eine von den Rumänen dominierte prozentual kleine Minderheit geworden. Bei den Gagausen kamen noch die Erfahrungen mit der rigorosen Minderheitenpolitik Rumäniens in der Zwischenkriegszeit hinzu. Als Reaktion auf die Romanisierungspolitik und den Unabhängigkeitskurs der Chijinäuer Regierung proklamierten die Gagausen und Transnistrier nach der Souveränitätserklärung Moldovas in Comrat und Tiraspol eigenständige Sowjetrepubliken. Die Gagausen im Süden hatten zuerst am 12.11.1989 in Comrat (gagausisch und russ. Komrat) die Gründung einer Gagausischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik im Bestände Moldawiens verkündet. Nach der Souveränitätserklärung der SSR Moldova vom 23.6.1990 erklärten sie am 19.8.1990 die Trennung ihrer nicht anerkannten ASSR vom moldauischen Staat und ihre unmittelbare Unterstellung den zentralen Behörden der UdSSR. Da die moldauische Zentralregierung auf die Autonomieforderungen der Gagausen nicht eingegangen war und mit Verhaftungen und einem Verbot der gagausischen Volksbewegung reagierte, folgte am 16.9.1990 die Aufwertung der separatistischen autonomen Republik zu einer Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR. Allerdings hatte Gorbatschow in einem Präsidentenerlaß vom 22.12.1990 diese einseitigen Statusänderungen nicht anerkannt, um die territoriale Integrität der Republik Moldau in einer erneuerten Sowjetunion zu erhalten. Ein Bürgerkrieg im Süden des Landes konnte durch den Einsatz von Truppen des sowjetischen Innenministeriums verhindert werden. Eine Kompromißlösung des Gagausenproblems war erst möglich, nachdem bei den Parlamentswahlen vom 27.2.1994 die Volksfront Moldovas die 1990 errungene Mehrheit verloren hatte und eine von gemäßigten Kräften getragene neue Regierung den nationalistischen Kurs änderte und das Sprachengesetz modifizierte. Schließlich einigte man sich auf ein Autonomiestatut, das am 14.1.1995 in Kraft trat und Gagausien als integralen Bestandteil der Republik Moldova weitgehende Selbstverwaltungsrechte gewährt, aber auch das Recht auf Sezession im Falle einer Vereinigung Moldovas mit Rumänien (s. ausfuhrlicher unter Gagausien). Nach Streiks und Protestdemonstrationen formierte sich auch im slawisch dominierten Landesteil östlich des Dnestr eine Separatistenbewegung, die am 2.9.1990 die Transnistrische Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Tiraspol im Bestände der
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Moldau, Republik UdSSR proklamierte (russ. Pridnestrovskaja Moldavskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, abgekürzt PMSSR). Moldauische Gesetze wurden zwar auf dem Gebiet der PMSSR suspendiert, die Gründung der separatistischen Bewegung bedeutete aber noch keine völlige Trennung von der SSR Moldau, da diese nach der Souveränitätserklärung vom 23.6.1990 noch immer Gliedstaat der UdSSR war. Im Unterschied zum ehemaligen rumänischen Besatzungsgebiet Transnistrien (1941 -1944) umfaßt die von Chi§inäu und international nicht anerkannte Transnistrische SSR den 225 km langen Gebietsstreifen zwischen dem Dnestr und der moldauisch-ukrainischen Grenze, welchen die Sowjetukraine bei der Gründung der Moldauischen SSR am 2.8.1940 hatte abtreten müssen. Gorbatschow versuchte vergeblich, auf die Sezessionsbestrebungen in der Moldaurepublik Einfluß zu nehmen, indem er mit einem Präsidentenerlaß vom 22.12.1990 die Proklamation der PMSSR für nicht rechtskräftig erklärte, um die territoriale Integrität der SSR Moldova in einer neugestalteten Sowjetunion zu erhalten. Die von der Volksfront angestrebte Vereinigung der Moldau-Republik mit Rumänien war nur ein längerfristiges Ziel, für das es keine Mehrheit gab. Mehrere Meinungsumfragen ergaben ein überwältigendes Votum gegen die Vereinigungsoption. In einem am 6.3.1994 abgehaltenen Referendum stimmten mehr als 95 % der Moldauer bei einer Beteiligung von 75 % für einen selbständigen moldauischen Staat und nur 2 % für einen Anschluß an Rumänien. Die ökonomische Situation in Rumänien war zudem keine günstige Voraussetzung für eine Union. Es war auch nicht im Interesse der moldauischen Machtelite, daß die Republik Moldova zu einer Provinz Rumäniens wird. Die 1989 eingeleitete Annäherung zwischen den beiden rumänischsprachigen Staaten beschränkte sich auf den kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Die von transnistrischer Seite wegen einer angeblich bevorstehenden Vereinigung mit Rumänien betriebene Abspaltungspolitik war auch wegen des Unabhängigkeitskurses der Regierung in Chi§inäu unbegründet. Ziel der politischen Führung der Moldau-Republik war ein eigenständiger und ungeteilter moldauischer Staat in den Grenzen der ehemaligen Sowjetrepublik. Außerdem ist das den Gagausen im Vereinigungsfall gewährte Sezessionsrecht auch Transnistrien garantiert worden. Die bisher im Staate dominante russische Führungselite wollte ihre Machtposition wenigstens in dem von ihr kontrollierten Ostteil des Landes erhalten. Sie befürchtete ebenso wie die Führungskader in Gagausien, in einem von der Sowjetunion bzw. Rußland losgelösten unabhängigen moldauischen Staat als Angehörige einer Minderheit diskriminiert zu werden und ihre Sonderstellung zu verlieren. Die Bevölkerung im transnistrischen Sezessionsgebiet stimmte am 17.3.1991 in dem unionsweiten Referendum für eine erneuerte Sowjetunion, das in den von Chi§inäu kontrollierten Gebieten Moldawiens boykottiert wurde, mehrheitlich für den Erhalt der UdSSR. Folglich unterstützte Tiraspol auch im August 1991 die Putschisten in Moskau, die mit ihrem unmittelbar vor der Unterzeichnung eines neuen Unionsvertrages begonnenen Staatsstreich den Demokratisierungs- und Reformprozeß aufhalten und das zentralistische sowjetische Machtsystem restaurieren wollten. Die nach dem Zweiten Weltkrieg massenweise zugewanderten Russen und Ukrainer wurden vor allem in Transnistrien angesiedelt, das zum industriellen Zentrum der MSSR ausgebaut worden war, während der bessarabische Teil der Republik überwiegend agrarisch geprägt ist. Die meisten Betriebe gehörten zu der Moskau unmittelbar unterstellten Rüstungsindustrie. Die Slawen (Russen, Ukrainer, Weißrussen) verfügten deshalb in dem transnistrischen Gebietsstreifen über die absolute Bevölkerungsmehrheit, während die Titularnation im Gegensatz zu einem Anteil von fast zwei Dritteln in der gesamten Republik hier mit etwa 35 % nicht eine relative Mehrheit erreichte.
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Moldau, Republik Den mißglückten Putsch in Moskau und die Unabhängigkeitserklärung der Republik Moldau vom 27.8.1991 nahm die PMSSR-Führung zum Anlaß, ihre abtrünnige Republik ebenfalls fur voll unabhängig zu erklären und den Aufbau eigener staatlicher Strukturen zu forcieren. Am 1.12.1991 stimmten in einem im transnistrischen Landesteil durchgeführten Referendum nach offiziellen Angaben 98 % der Teilnehmer für die Unabhängigkeit der nicht anerkannten Dnestrrepublik in einer erneuerten Sowjetunion und bestätigten damit die „Unabhängigkeitserklärung" der Führung in Tiraspol. Seit diesem Votum für die Loslösung von der Republik Moldova nennt sich die PMSSR Transnistrische Moldauische Republik (russ. Pridnestrovskaja Moldavskaja Respublika, abgekürzt PMR). Die MSSR war die einzige Unionsrepublik, die an einen Nachbarstaat außerhalb der Sowjetunion mit ethnisch und sprachlich gleicher Bevölkerung grenzte. Nach Jahren der staatlich verordneten strikten Abgrenzung gegenüber Rumänien in sowjetischer Zeit hat die Führung der Moldau-Republik normale zwischenstaatliche Beziehungen hergestellt, aber gleichzeitig erhielt die Konsolidierung der Staatlichkeit einer eigenständigen moldauischen Nation oberste Priorität. Es zeigt, daß sich bei der Mehrheit der Bevölkerung östlich des Pruth eine nationale moldauische Identität herausgebildet hat (Neukirch, 1996, S. 127) und daß die von der separatistischen Führungsschicht in Transnistrien geschürten Ängste vor einer Vereinigung mit Rumänien unbegründet sind. Nach der Unabhängigkeitsdeklaration der Moldau am 27.8.1991 war es das Ziel Moskaus, die ehemalige Unionsrepublik auch weiterhin in den russischen Einflußbereich einzubinden. Dazu gehörte die volle Integration in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (=GUS) (russ. Sodruzestvo Nezavisimych Gosudarstv). Zwar hatte der Präsident Moldovas am 21.12.1991 in Alma-Ata (kasach. Almaty) das Gründungsprotokoll der GUS unterzeichnet, die Ratifizierung war aber vom moldauischen Parlament hinausgezögert worden und verfehlte schließlich am 4.8.1993 die erforderliche Mehrheit. Deshalb verfügten die Vertreter der Moldau-Republik nicht über die Vollmachten zur aktiven Teilnahme an den Sitzungen der Gemeinschaftsorgane und hatten auf Beschluß des Rates der Staatsoberhäupter der GUS seit dem 1.8.1992 nur noch Beobachterstatus. Nach dem Ende der zwangsweisen Inkorporation in die UdSSR weigerte sich Chi§inäu zur Wahrung seiner Souveränität den politischen und militärischen GUS-Abkommen beizutreten und war nur an einer Wirtschaftsgemeinschaft interessiert. Es lehnte vor allem gemeinsame Streitkräfte unter einem GUS-Oberkommando ab. Daraufhin benutzte die Führung in Moskau ihre wirtschaftlichen Einflußmöglichkeiten, insbesondere die Abhängigkeit von russischen Energie- und Rohstofflieferungen, um Druck auszuüben. Die Führung der Republik Moldau sah sich gezwungen, auf dem GUS-Gipfel vom 24.9.1993 der Wirtschaftsunion beizutreten und mehrere politische Konventionen zu unterzeichnen. Am 8.4.1994 ratifizierte das neugewählte Parlament in Chijinäu den GUS-Vertrag. Auch nach dem Wiederbeitritt zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten beschränkt sich die Mitgliedschaft der Moldau-Republik hauptsächlich auf den wirtschaftlichen Bereich, da der Anschluß an eine Militärallianz wie bisher abgelehnt wurde. Nachdem sich die Bevölkerung Transnistriens in dem Plebiszit vom 1.12.1991 für die Loslösung von der Republik Moldau entschieden hatte, führten Versuche der Zentralregierung in Chi§inäu, östlich des Dnestr die Staatsgewalt auszuüben und die Abwehr von Angriffen auf Polizeistationen zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Im Frühjahr 1992 eskalierte der Konflikt zu einem Krieg und Ende März verhängte der moldauische Staatspräsident den Ausnahmezustand über die gesamte Republik. Am heftigsten war die militärische Konfrontation zwischen moldauischem Militär und transnistrischen Einheiten in der Stadt Bendery (rumän. Tighina). Die verlustreichen Kämpfe um die rechtsufrige Stadt (19.22.6.1992) führten am 21.6. zur Intervention der 14. russischen Armee, welche mit dem
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Moldau, Republik Einsatz von Panzern die moldauischen Truppen aus der Stadt zurückdrängte und ein schnelles Ende des Bürgerkrieges bewirkte. Auf der Seite der Separatisten kämpften auch Don-Kosaken und andere Freiwillige aus Rußland. Vorher hatte die in Transnistrien stationierte ehemalige 14. sowjetische Armee, die am 1.4.1992 dem russischen Oberkommando unterstellt wurde, die PMR mit Waffen und Munition versorgt. Rußlands Eingreifen in die Kampfhandlungen stärkte die Position der faktisch unabhängigen PMR und die weitere russische Militärpräsenz verhinderte, daß die Chijinäuer Regierung im transnistrischen Teil der Republik ihren Machtanspruch durchsetzt und die einseitig proklamierte Dnestrrepublik wieder voll in den Staat eingliedert. Seit Ende Juni 1995 werden die inzwischen verringerten russischen Truppen in Transnistrien offiziell Operative Gruppe (d.h. Einsatzgruppe) der russischen Streitkräfte in Transnistrien genannt (russ. Operativnaja gruppirovka rossijskich vojsk ν Pridnestrov'e). Die PMR beansprucht auch die westlich des Dnestr gelegene Stadt Bendery (Bender). In sowjetischer Zeit war sie ökonomisch eng mit Tiraspol, der zweitgrößten Stadt Moldovas am gegenüberliegenden Ufer des Flusses, verbunden und hat außerdem eine russische Bevölkerungsmehrheit. Diese transnistrische „Exklave" wird faktisch vom PMR-Regime in Tiraspol kontrolliert. Die Präsidenten Rußlands und der Moldaurepublik unterzeichneten am 21.7.1992 in Moskau in Anwesenheit des „Präsidenten" der PMR einen Waffenstillstand und ein Abkommen zur Regelung des Konflikts in Transnistrien. Das Abkommen sah die Einrichtung einer Sicherheitszone beiderseits des Dnestr vor, die seit August 1992 gemeinsam von russischen, moldauischen und transnistrischen „Friedenstruppen" überwacht wird. In dem Vertrag wurde vereinbart, daß Transnistrien einen noch auszuhandelnden Sonderstatus innerhalb einer ungeteilten Republik Moldau sowie das Sezessionsrecht im Falle eines staatlichen Anschlusses an Rumänien erhält. Die russisch-moldauische Übereinkunft bestimmte den stufenweisen Abzug der 14. russischen Armee vom Staatsgebiet der Republik Moldova. Allerdings macht Moskau bis heute einen Truppenrückzug von einer politischen Lösung des Transnistrienkonflikts abhängig, um die Stabilität in der Region zu erhalten. Zur Wahrung seiner strategischen Interessen in dieser Region verfolgt Rußland zugleich zwei Ziele: einerseits die Einbeziehung einer ungeteilten Moldaurepublik in die GUSStrukturen und die russische Einflußsphäre, andererseits die Unterstützung der russischen Bevölkerung im abtrünnigen Transnistrien. Diese zweigleisige Politik ergibt sich aus dem Anspruch Rußlands, die Russen in den Gebieten, die nach dem Zerfall der Sowjetunion als „nahes Ausland" (russ. bliznee zarubez'e) bezeichnet werden, zu schützen. Mit dem Junktim zwischen Truppenabzug und endgültiger Konfliktlösung kann die russische Militärpräsenz in der Republik Moldau aufrechterhalten werden. Zur Durchsetzung dieser Doppelstrategie benützt Moskau seine Vermittlerrolle im Transnistrienkonflikt. Seit 1992 hat es immer wieder Versuche zur Beilegung des Transnistrienkonflikts gegeben. Direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien und die vereinten Vermittlungsbemühungen Rußlands, der Ukraine und KSZE (seit 1.1.1995 OSZE) zum künftigen Status und einer Reintegration des abgespaltenen Landesteils in das moldauische Staatsgebiet scheiterten bisher an der kompromißlosen Haltung der Führungsschicht in Tiraspol. Während sich die internationale Staatengemeinschaft zur territorialen Integrität der Republik Moldau bekennt und das Gebiet der PMR als deren integralen Bestandteil betrachtet, besteht das autoritäre Regime in Transnistrien auf einer eigenen gleichberechtigten Völkerrechtssubjektivität. Die seit September 1990 de facto unabhängige aber von keinem Staat anerkannte Transnistrische Moldauische Republik lehnt einen Sonderstatus innerhalb Moldawiens ab und ist nur zu einem Verbleib in einer föderativ umgestalteten moldauischen Republik bereit. Die moldauische Seite hat die Voraussetzungen für eine politische Lösung des Territorialkonflikts geschaffen. Sie hat nicht nur das umstrittene Sprachengesetz zugunsten der Minderheiten
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Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Moldauische ASSR modifiziert und Transnistrien das Sezessionsrecht im Falle einer Vereinigung mit Rumänien garantiert, sondern auch in Artikel 111 der am 18.8.1994 in Kraft getretenen neuen Verfassung ein besonderes Autonomiestatut für die beiden abtrünnigen Landesteile vorgesehen. Mit einer großzügigen Autonomieregelung und weitreichenden Sonderrechten wie in Gagausien könnte der in rechtlicher Hinsicht u n b e s t i m m t e Status der selbstproklamierten Republik östlich des Dnestr beendet werden. Eine Änderung dieses Zustandes ist nicht in Sicht, zumal in einem Referendum vom 17.9.2006 nach offiziellen Angaben 97,1 % der Abstimmenden in der PMR bei einer Beteiligung von 78,6 % fur die Beibehaltung des Unabhängigkeitskurses Transnistriens und den späteren Anschluß an die Russische Föderation votierten. Die Republik Moldau bestand bis Ende 1998 aus 40 ländlichen und 5 städtischen Rayons. Am 30.12.1998 trat ein Gesetz in Kraft, durch welches der von der Regierung in Chisinäu kontrollierte rechtsufrige Teil des Landes administrativ in die oben aufgelisteten 9 Kreise (rumän. judeje) aufgeteilt wurde. Das rechts des Dnestr gelegene transnistrisch kontrollierte Tighina (russ. Bendery) ist zwar nicht Verwaltungszentrum des gleichnamigen Kreises, wird aber als Bender zu diesem gerechnet. Bei allen Kreisen als größter Verwaltungseinheit werden die dazugehörigen Städte und Dörfer aufgelistet. Die Städte und Siedlungen des südlichen Autonomiegebietes Gagausien werden gesondert angegeben. Alle Ortschaften der abtrünnigen transnistrischen Gebiete, in welchen die Regierung in Chi§inäu seit 1990 nicht mehr die Staatsgewalt ausübt, werden gemäß Artikel 111 der moldauischen Verfassung unter folgender Überschrift zusammengefaßt: „Ortschaften links des Dnestr, welchen besondere Formen und Bedingungen der Autonomie gewährt werden können". Am 19.10.1999 kam noch der Kreis Taraclia hinzu. Mit Wirkung vom 21.3.2003 wurden die zehn Kreise aufgelöst, um Kosten im lokalen Verwaltungsapparat zu sparen. Im Gegensatz zu dieser offiziellen Mitteilung wurde die kurze Dauer der Kreiseinteilung mit der zu großen Verselbständigung der lokalen Behörden erklärt. Seitdem ist das betreffende Territorium der Republik in 33 Rayons unterteilt.
Moldau, SSR
Moldau, Republik
Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Moldauische ASSR (russ. Moldavskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Moldavskaja ASSR, MASSR), Ukrainische SSR gebildet: 12.10.1924 aufgelöst: 2.8.1940 Hauptstadt: Balta 5.12.1924-29.6.1929 Tiraspol (Tiraspol') 29.6.1929-2.8.1940 Am 12.10.1924 wurde innerhalb der Ukrainischen SSR aus Rayons der Kreise Odessa und Balta des Gouvernements Odessa und aus einigen Ortschaften des Kreises Tultschin (Tul'cin) des Gouvernements Podolien eine Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik gegründet. Das war eine rein politische Entscheidung, denn diese Gebiete links des Dnestr mit nur teilweise rumänischer (moldauischer) Bevölkerung hatten vorher niemals zum Fürstentum Moldau oder zu Rumänien gehört und die neugegründete MASSR hatte nur den Zweck, den weiterhin bestehenden Anspruch der UdSSR auf Bessarabien zu demonstrieren und eine Annexion vorzubereiten. Die rumänischsprachige Bevölkerung verfügte als namengebende Nation mit 30,1 % nicht einmal über die relative Mehrheit, während 57 % der Bewohner der
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Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Moldauische ASSR ASSR Slawen waren (48,5 % Ukrainer, 8.5 % Russen). Mit Hilfe einer von Moskau rechts des Dnestr gelenkten irredentistischen Bewegung sollte die „moldauische Bevölkerung" des seit 1918 zu Rumänien gehörenden und flächenmäßig mehrfach größeren Bessarabiens und der Moldauischen Autonomen Republik „wiedervereinigt" werden. Da die bessarabischen Rumänen („Moldauer") zudem die absolute Bevölkerungsmehrheit besaßen, hätte der Irredentismus eigentlich vom linken Dnestrufer ausgehen müssen. Nach sowjetischer Auffassung verlief die Staatsgrenze zu Rumänien entlang Pruth und Donau. Die offizielle Grenze am Dnestr wurde nur als eine provisorische Demarkationslinie betrachtet. Ein Problem war die Auswahl einer Hauptstadt, da Kischinjow (Kisinev) als größte Stadt in dem „vorübergehend von Rumänien okkupierten Teil Moldawiens" lag. Als mögliche vorläufige Hauptstadt kamen Tiraspol, Birsula (Birzula, seit 1935 Kotovsk) und Ananjew (Anan'ev) in die engere Wahl, wobei die letztere Ortschaft die geringsten Chancen hatte, da sie nicht mit der Eisenbahn erreichbar war. Schließlich einigte man sich auf Balta, das als Kreiszentrum über Verwaltungsgebäude verfügte. Am 26.11.1924 wurde der Kreis Balta (russ. Baltskij okrug) aufgelöst und sein gleichnamiges Verwaltungszentrum Anfang Dezember der Moldauischen ASSR übergeben. Seit dem 5.12.1924 war Balta provisorische Hauptstadt der MASSR. Als sich herausstellte, daß auch Balta als Republikzentrum nicht geeignet war, wurde am 29.6.1929 der Regierungssitz in die Stadt Tiraspol am Dnestr verlegt. Die Schaffung eines zweiten Staates mit einer rumänischsprachigen Titularnation erforderte eine offizielle Rechtfertigung und die Abgrenzung von Rumänien. Zu diesem Zweck proklamierte die sowjetische Propaganda das Moldauische zu einer neuen romanischen Sprache, erklärte die Moldauer zu einer eigenständigen Nation und leugnete Gemeinsamkeiten zwischen den Rumänen links und rechts des Pruth. Für die Sprachwissenschaftler ist das Moldauische mit dem Rumänischen identisch und es gilt nur als einer seiner Dialekte. In der ersten Auflage der Kleinen Sowjetenzyklopädie wurde erläutert, daß zum Bestände der Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik auch das von Rumänien widerrechtlich okkupierte Bessarabien gehört (Malaja Sovetskaja Enciklopedija, Band 5, Moskau 1931, S. 310). Allerdings waren die Kommunisten in ihrem territorialen Anspruch nicht ganz konsequent: Die regionale Parteiorganisation Bessarabiens unterstand von 1922 bis 1940 der KP Rumäniens. Ein Vorläufer der MASSR war die Ende April/Anfang Mai 1919 von den Bolschewiken proklamierte kurzlebige Bessarabische Sozialistische Sowjetrepublik (russ. Bessarabskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika). Diese Bezeichnung ist irreführend, denn das künstliche Staatsgebilde umfaßte außer einigen rechts des Dnestr von der Roten Armee eroberten Ortschaften nur Gebiete Transnistriens in den damaligen Gouvernements Podolien und Cherson. Diese sollten die territoriale Ausgangsbasis für die Sowjetisierung Bessarabiens, d.h. des Gebietes zwischen Dnestr und Pruth, sein. Die Einbeziehung transnistrischer Gebiete in die neue Sowjetrepublik wurde damit begründet, daß hier tausende Flüchtlinge aus dem von Rumänien okkupierten Bessarabien lebten. Außerdem sollten nach dem Verlust Bessarabiens evakuierte Sowjet- und Parteifunktionäre hierher beordert werden. Am 5.5.1919 verkündete eine provisorische Regierung in Odessa, daß die Bessarabische SSR auf einer föderativen vertraglichen Grundlage Teil der RSFSR ist. Als vorläufige Hauptstadt war Tiraspol vorgesehen. Die im April 1919 in das Dnestr-Gebiet vorgedrungenen roten Truppen konnten aber ihre Position im Süden nicht halten und die BSSR wurde in den Wirren des Bürgerkrieges im September 1919 aufgegeben. Schon Anfang 1918 gab es eine Sowjetrepublik Odessa (russ. Odesskaja Sovetskaja Respublika), welche die Gouvernements Cherson und Bessarabien umfassen sollte. Sie war nach der Machtübernahme der Sowjets in Odessa am 30.1.1918 verkündet worden und bestand bis zur Einnahme der Stadt durch deutsche Truppen am 13.3.1918.
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Molodetschno, Gebiet Die Aufteilung Osteuropas in Einflußsphären im geheimen Zusatzprotokoll zum deutschsowjetischen Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 führte zu den Ultimaten vom 26. und 27.6.1940, mit welchen die UdSSR von Rumänien die Abtretung Bessarabiens und des nördlichen Teils der Bukowina erzwang. Nachdem die Sowjetarmee vom 28. bis 30.6.1940 Bessarabien, die Nordbukowina und das Hertza-Gebiet besetzt hatte, wurde die Moldauische ASSR am 2.8.1940 aufgelöst und aufgeteilt. Der etwas größere Teil, d.h.acht von insgesamt 14 Rayons, blieb bei der Ukrainischen SSR und kam am 13.8.1940 zum Gebiet Odessa. Der restliche schmale Landstreifen östlich des Dnestr mit den Orten Tiraspol, Dubossary und Rybniza (Rybnica), das heutige Transnistrien, wurde am 2.8.1940 mit Zentralbessarabien zur Moldauischen SSR vereinigt und in die UdSSR inkorporiert.
Moldauische SSR —• Moldau, Republik
Molodetschno, Gebiet (russ. Molodecnenskaja oblast'), Weißrussische
SSR seit 20.9.1944 aufgelöst: 20.1.1960 Zentrum: Stadt Molodetschno (Molodecno) Am 20.9.1944 wurde wegen der Verlegung des Zentrums von Wileika (Vilejka) nach Molodetschno das Gebiet Wileika in Gebiet Molodetschno umbenannt. Gleichzeitig mit der Umbenennung erfolgte die Angliederung einiger Rayons vom Gebiet Baranowitschi (Baranovici). Am 8.1.1954 wurden Teile der aufgelösten Gebiete Baranowitschi und Polozk (Polock) angegliedert. Das Gebiet Molodetschno wurde bei seiner Auflösung auf die Gebiete Grodno, Minsk und Witebsk (Vitebsk) aufgeteilt.
Molodetschno, Stadt (russ. gorod
Molodecno)
20.9.1944-20.1.1960: Zentrum des Gebietes Molodetschno, Weißrussische SSR
Molotow, Gebiet (russ. Molotovskaja oblast'),
RSFSR am 8.3.1940 umbenannt aus dem Gebiet Perm (Perm') am 2.10.1957 rückbenannt in Gebiet Perm Zentrum: Stadt Molotow (Molotov) Zum Gebiet Molotow gehörte vom 8.3.1940 bis zum 2.10.1957 der Nationale Kreis der Komi-Permjaken.
Molotow, Stadt (russ. gorod
Molotov)
Am 8.3.1940 wurde die Stadt Perm (Perm') in Molotow umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 2.10.1957. 8.3.1940-2.10.1957: Zentrum des Gebietes Molotow, RSFSR
Mordowien, Republik (russ. Respublika Mordovija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 16.7.1928-10.1.1930: Mordwinischer Kreis (russ. Mordovskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-10.1.1930), RSFSR
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Morosowski, Kreis 10.1.1930-20.12.1934: Mordwinisches Autonomes Gebiet (russ. Mordovskaja Avtonomnaja Oblast'), Region Mittlere Wolga (10.1.1930-20.12.1934), RSFSR 20.12.1934-7.12.1990: Mordwinische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Mordwinische ASSR (russ. Mordovskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Mordovskaja ASSR), Region Kuibyschew (Kujbysev) (20.3.19355.12.1936), RSFSR 7.12.1990-25.1.1994: Mordwinische Sozialistische Sowjetrepublik, Mordwinische SSR (russ. Mordovskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Mordovskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) 25.1.1994: Republik Mordowien Zentrum/Hauptstadt ist seit dem 16.7.1928 die Stadt Saransk 1928 entstand im Bestände des Gebietes Mittlere Wolga ein Mordwinischer Kreis. Wegen der weit verstreuten Ansiedlung der Mordwinen (russ. mordva) wurde er aus Teilen einer Reihe ehemaliger Gouvernements gebildet. 1930 erhielt der Kreis den höheren Status eines autonomen Gebietes und 1934 wurde dieses zu einer ASSR aufgewertet. In einer Deklaration vom 7.12.1990 bestimmte der Oberste Sowjet der ASSR den staatsrechtlichen Status der Republik, die gleichzeitig in eine SSR umgewandelt wurde. Auf die Priorität der Republikgesetze wurde verzichtet und der Begriff Souveränität blieb unerwähnt. Als letzte der Teilrepubliken der Russischen Föderation entfernte die Republik Mordowien Anfang 1994 die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus ihrem Staatsnamen.
Mordwinische
ASSR —* Mordowien, Republik
Mordwinische
SSR —• Mordowien, Republik
Mordwinischer
Kreis
• Mordowien, Republik
Mordwinisches
Autonomes
Gebiet—• Mordowien, Republik
M o r o s o w s k a j a , Kosakensiedlung (russ. stanica Morozovskaja) 1923-13.2.1924: Zentrum des Kreises Morosowski (Morozovskij), Don-Gebiet, RSFSR 2.6.1924-16.6.1925: Zentrum des Kreises Morosowski, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-16.6.1925), RSFSR
Morosowski, Kreis (russ. Morozovskij okrug), Don-Gebiet, RSFSR gebildet: 1923 Am 13.2.1924 kam das Territorium des Kreises zum neugebildeten Südöstlichen Gebiet. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Morosowskaja (Morozovskaja)
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Morosowski, Kreis
Morosowski, Kreis (russ. Morozovskij okrug), Südöstliches Gebiet
(2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-16.6.1925), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 16.6.1925 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Morosowskaja (Morozovskaja) Der Kreis wurde innerhalb der Nordkaukasischen Region dem Kreis Schachty (Sachty) angegliedert.
Mosdok, Kreis (russ. Mozdokskij okrug), Gouvernement gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Terek, RSFSR
4.4.1921 27.4.1923 Stadt Mosdok (Mozdok)
Mosdok, Stadt (russ. gorod
Mozdok)
4.4.1921-27.4.1923: Zentrum des Kreises Mosdok, Gouvernement Terek, RSFSR
Moskau, Gebiet (russ. Moskovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 14.1.1929-3.6.1929: Zentrales Industriegebiet (russ. Central'nopromyslennaja oblast', CPO), RSFSR seit 3.6.1929: Gebiet Moskau Zentrum: Stadt Moskau (Moskva) Am 14.1.1929 entstand aus den Gouvernements Moskau, Rjasan (Rjazan'), Tula und Twer (Tver') das Zentrale Industriegebiet mit dem Zentrum in Moskau. Am 3.6.1929 wurde es in Gebiet Moskau umbenannt. Teile seines Territoriums wurden an die Gebiete Kalinin (1935), Rjasan und Tula (1937) sowie Kaluga und Wladimir (Vladimir) (1944) übergeben. Für kurze Zeit war das Gebiet Moskau in folgende zehn administrative Kreise unterteilt: Beschezk (Bezeck) 12.7.1929-23.7.1930 Kaluga 12.7.1929-23.7.1930 Kimry 12.7.1929-23.7.1930 Kolomna 12.7.1929-23.7.1930 Moskau 12.7.1929-23.7.1930 Orechowo-Sujewo (Orechovo-Zuevo) 12.7.1929-23.7.1930 Rjasan 12.7.1929-23.7.1930 Serpuchow (Serpuchov) 12.7.1929-23.7.1930 Tula 12.7.1929-23.7.1930 Twer 12.7.1929-23.7.1930
Moskau, Generalgouvernement (russ. Moskovskoe general-gubernatorstvo), Russisches Reich (1708-16.3.1917), Rußland (16.3.1917-14.9.1917), Russische Republik (14.9.1917-7.11.1917) gebildet: 1775 aufgelöst: November 1917 342
Moskau, Stadt Das Generalgouvernement bestand nur aus dem Gouvernement Moskau. Die Residenz des Generalgouverneurs befand sich in Moskau. Sein Amt wurde mit der Märzrevolution von 1917 abgeschafft, das Generalgouvernement bestand aber noch bis zum Sturz der Provisorischen Regierung im November 1917. Generalgouvernements gab es in Rußland seit der Gouvernementsreform Katharinas II. vom Jahre 1775. Das Amt des Generalgouverneurs war jedoch schon vorher als Ehrentitel eingeführt worden, der sich von der Stellung eines Gouverneurs nicht unterschied. So wurde z.B. das Gouvernement Moskau seit seiner Gründung im Jahre 1708 von einem Generalgouverneur verwaltet.
Moskau, Gouvernement
(russ. Moskovskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1708 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Moskau 1921 kam ein Teil des Gouvernements Twer (Tver') zum Gouvernement Moskau. 1922 bzw. 1923 wurden Teile der Gouvernements Rjasan (Rjazan') und Tula angegliedert. Bei seiner Auflösung wurde das Gouvernement Moskau Teil des Zentralen Industriegebietes.
Moskau, Kreis (russ. Moskovskij okrug), Gebiet Moskau, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Moskau
Moskau, Stadt (russ. gorod
Moskva) 1708-März 1917: Residenz des Generalgouverneurs des Gouvernements Moskau, Russisches Reich 1708-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Moskau, Russisches Reich, RSFSR März 1917-November 1917: Hauptstadt des Generalgouvernements Moskau, Rußland, Russische Republik 12.3.1918-25.12.1991: Hauptstadt der RSFSR 30.12.1922-25.12.1991: Hauptstadt der UdSSR (Sowjetunion) 14.1.1929-3.6.1929: Zentrum des Zentralen Industriegebietes, RSFSR seit 3.6.1929: Zentrum des Gebietes Moskau, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Moskau, Gebiet Moskau, RSFSR seit 25.12.1991: Hauptstadt der Russischen Föderation (Rußlands), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) seit 13.5.2000: Hauptstadt des Zentralen Föderationsbezirkes der Russischen Föderation Am 11. und 12.3.1918 erfolgte die Verlegung des Sitzes der Sowjetregierung von Petrograd nach Moskau, das Hauptstadt der RSFSR wurde. Moskau erhielt am 16.6.1931 den Status einer republikunmittelbaren, d.h. zentralgeleiteten Stadt der RSFSR (russ. gorod respublikanskogo podcinenija). Mit dem Föderationsvertrag vom 31.3.1992 und der Verfassung Rußlands vom 12.12.1993 wurde die Hauptstadt zusammen mit Sankt Petersburg (bis 6.9.1991 Leningrad) als Stadt föderalen Ranges (russ. gorod federal'nogo znacenija) und eines der damals 89 Subjekte der Russischen Föderation bestätigt. Moskau gehört seit dem
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Moskau, Stadthauptmannschaft 13.5.2000 zum Zentralen Föderationsbezirk der Russischen Föderation und ist dessen Hauptstadt. Während Moskau in sowjetischer Zeit zuletzt aus 33 Rayons bestand, ist die russische Hauptstadt jetzt in 128 städtische Rayons (russ. municipal'nye rajony) unterteilt, die seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken (russ. administrativnye okruga) zusammengefaßt sind: 1. Zentrum (russ. Central'nyj administrativnyj okrug) 2. Nord (russ. Severnyj administrativnyj okrug) 3. Nordost (russ. Severo-Vostocnyj administrativnyj okrug) 4. Ost (russ. Vostocnyj administrativnyj okrug) 5. Südost (russ. Jugo-Vostocnyj administrativnyj okrug) 6. Süd (russ. Juznyj administrativnyj okrug) 7. Südwest (russ. Jugo-Zapadnyj administrativnyj okrug) 8. West (russ. Zapadnyj administrativnyj okrug) 9. Nordwest (russ. Severo-Zapadnyj administrativnyj okrug) 10. Selenograd (russ. Zelenogradskij administrativnyj okrug)
M o s k a u , S t a d t h a u p t m a n n s c h a f t (russ. Moskovskoe gradonacal'stvo), Russisches Reich gebildet: 1905 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1905 wurde die Stadt Moskau aus dem gleichnamigen Gouvernement ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
M o s y r , K r e i s (russ. Mozyrskij okrug), Weißrussische SSR gebildet: 17.7.1924 aufgelöst: 26.7.1930 erneut gebildet: 21.6.1935 erneut aufgelöst: 20.2.1938 Zentrum: Stadt Mosyr (Mozyr')
M o s y r , S t a d t (russ. gorod Mozyr') 17.7.1924-26.7.1930 und 21.6.1935-20.2.1938: Zentrum des Kreises Mosyr, Weißrussische SSR 15.1.1938-8.1.1954: Zentrum des Gebietes Polesje (Poles'e), Weißrussische SSR
mtskheta, kalaki —* Mzcheta, Stadt mtskhetis-mtianetis
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mkhare —• Mzcheta-Mtianeti, Kreis
Murmansk, Kreis
Muchtuja, Dorf (russ. selo Muchtuja) 1924-1926: Zentrum des Kreises Lensk, Jakutische ASSR, RSFSR
Mugan (Saljany), Kreis (russ. Muganskij/Sal'janskij okrug),
Aserbaidschanische
SSR gebildet: 8.4.1929 aufgelöst: 8.8.1930 Zentrum: konnte nicht ermittelt werden
Mukatschewo, Kreis (russ. Mukacevskij okrug), Gebiet Transkarpatien,
Ukrainische
SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Stadt Mukatschewo (Mukacevo)
Mukatschewo, Stadt (russ. gorod
Mukacevo)
22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Mukatschewo, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Murmansk, Gebiet (russ. Murmanskaja oblast'), RSFSR,
Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 28.5.1938 Zentrum: Stadt Murmansk Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Leningrad und dem Rayon Kandalakscha (Kandalaksa) der Karelischen ASSR. Am 21.7.1945 wurde das Petschengagebiet als Rayon Petschenga (russ. Pecengskij rajon), das Finnland im Zweiten Weltkrieg abtreten mußte, angegliedert.
Murmansk, Gouvernement
(russ. Murmanskaja gubernija), RSFSR
gebildet: 13.6.1921 aufgelöst: 1.8.1927 Hauptstadt: Murmansk Das neugeschaffene Gouvernement umfaßte den Landkreis (uezd) Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) des Gouvernements Archangelsk (Archangel'sk) ohne das Petschengagebiet (Pecengskaja volost'), welches mit dem finnisch-sowjetrussischen Friedensvertrag vom 14.10.1920 an Finnland abgetreten wurde. 1927 wurde es in den gleichnamigen Kreis des Gebietes Leningrad umgewandelt.
Murmansk, Kreis (russ. Murmanskij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1.8.1927 28.5.1938 Stadt Murmansk
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Murmansk, Stadt Der Kreis entstand aus dem gleichnamigen Gouvernement. Er umfaßte die Halbinsel Kola und war vom Gebiet Leningrad durch die Karelische ASSR getrennt. 1938 wurde er in das Gebiet Murmansk umgewandelt.
Murmansk, Stadt (russ. gorod
Murmansk) 13.6.1921-1.8.1927: Hauptstadt des Gouvernements Murmansk, RSFSR 1.8.1927-28.5.1938: Zentrum des Kreises Murmansk, Gebiet Leningrad, RSFSR seit 28.5.1938: Zentrum des Gebietes Murmansk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Murom, Kreis (russ. Muromskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod
(Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Murom
Murom, Stadt (russ. gorod
Murom)
10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Murom, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
Mykola'iv, misto —• Nikolajew, Stadt Mykolaivs'ka
oblast' —• Nikolajew, Gebiet
Mzcheta, Stadt (georgisch kalaki mtskheta, russ. gorod
Mccheta)
seit 1995: Zentrum des Kreises Mzcheta-Mtianeti, Georgien
Mzcheta-Mtianeti, Kreis (georgisch mtskhetis-mtianetis
mkhare, russ.
Gornomcchetskij okrug), Georgien gebildet: 1995 Zentrum: Stadt Mzcheta (Mccheta)
Nachitschewan, Stadt (aserbaidsch. Naxfivan §ahari, russ. gorod
Nachicevan')
28.7.1920-23.2.1923: Hauptstadt der Nachitschewaner SSR 23.2.1923-9.2.1924: Zentrum der Nachitschewaner Autonomen Region, Aserbaidschanische SSR 9.2.1924-November 1990: Hauptstadt der Nachitschewaner ASSR, Aserbaidschanische SSR seit November 1990: Hauptstadt der Nachitschewaner Autonomen Republik, Aserbaidschanische SSR, Aserbaidschanische Republik (seit 5.2.1991)
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Nachitschewaner Autonome Republik
Nachitschewaner ASSR —• Nachitschewaner Autonome Republik Nachitschewaner Autonome Region —• Nachitschewaner Autonome Republik Nachitschewaner Autonome Republik (aserbaidsch, Nax?ivan Muxtar Respublikasi, russ. Nachicevanskaja Avtonomnaja Respublika), Aserbaidschanische SSR, Aserbaidschanische Republik (seit 5.2.1991) 28.7.1920-23.2.1923: (Nachitschewaner Soziaiistische Sowjetrepublik, russ. Nachicevanskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika) 23.2.1923-9.2.1924: Nachitschewaner Autonome Region (russ. Nachicevanskij avtonomnyj kraj), Aserbaidschanische SSR 9.2.1924-November 1990: Nachitschewaner Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Nachitschewaner ASSR (russ. Nachicevanskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Nachicevanskaja ASSR), Aserbaidschanische SSR seit November 1990: Nachitschewaner Autonome Republik Hauptstadt/Zentrum: Stadt Nachitschewan (Nachicevan') seit 28.7.1920 Nachitschewan war im Russischen Reich Teil des Gouvernements Eriwan (Erivan'). Von April bis November 1917 unterstand es administrativ zunächst dem Transkaukasischen Sonderkomitee und danach bis März 1918 dem Transkaukasischen Kommissariat. Einige Wochen gehörte es zur kurzlebigen Transkaukasischen Demokratischen Föderativen Republik. Seit Juni 1918 befanden sich hier türkische Besatzungstruppen, die nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg im November 1918 abgezogen wurden. Im gleichen Monat wurde Nachitschewan britischer Militärverwaltung unterstellt. Ein im Januar 1919 eingesetzter britischer Militärgouverneur sollte sein Amt bis zu einer Entscheidung der Pariser Friedenskonferenz ausüben. Da sich die Briten aber früher als geplant aus dem Transkaukasus zurückzogen, übergaben sie im Juni 1919 Nachitschewan in die Verwaltungshoheit der Republik Armenien. Die Region Nachitschewan gehörte zu den von Armenien und Aserbaidschan beanspruchten Gebieten, weshalb es zwischen beiden Republiken seit Mai 1919 zu militärischen Konflikten kam, die bis zum Beginn der Sowjetisierung Armeniens (29.11.1920) andauerten. Als mit der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Sevres durch die Regierung des Sultans (10.8.1920) die Türkei auf Westarmenien (Türkisch-Armenien) zugunsten der Republik Armenien verzichtete, begannen die türkischen Nationalisten unter Mustafa Kemal im September einen Krieg gegen den transkaukasischen Staat, der u.a. mit der Abtretung Nachitschewans im Vertrag von Aleksandropol (Aleksandropol) vom 2.12.1920 endete. Die neue bolschewistische Regierung in Eriwan mußte trotz einer Protestnote den Friedensvertrag akzeptieren, da die Türkei auch nach dem Ende der Daschnakenrepublik und der Sowjetisierung Restarmeniens auf dessen Einhaltung bestand. Gleich nach der Gründung der Armenischen SSR hatte die Regierung Sowjetaserbaidschans, geleitet vom leninschen Grundsatz des Internationalismus, in einer Erklärung vom 1.12.1920 Nachitschewan zu armenischem Territorium erklären müssen. In einem sowjetisch-türkischen Interessenausgleich zu Lasten Armeniens im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 kam Aserbaidschan auf
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Nadteretschny, Kreis Wunsch Anakaras schließlich als autonome Exklave auf armenischem Gebiet zur Aserbaidschanischen SSR. Schon nach der bolschewistischen Machtübernahme in Aserbaidschan (28.4.1920) war am 28.7.1920 von der Roten Armee eine Sozialistische Sowjetrepublik Nachitschewan etabliert worden, die nach sowjetischer Auffassung bis Anfang 1923 bestand. Bald darauf erklärte das hiesige Revolutionskomitee, daß sich Nachitschewan als untrennbaren Bestandteil der Aserbaidschanischen SSR betrachtet. Nach der Verzichtserklärung Bakus gehörte Nachitschewan vom 1.12.1920 bis zum 16.3.1921 zur Armenischen SSR. Die Zugehörigkeit zu Sowjetaserbaidschan oder Sowjetarmenien war aber völkerrechtlich nicht geregelt, da mit dem Vertrag vom 2.12.1920 Nachitschewan der Türkei zuerkannt wurde, deren Truppen sich hier schon seit Juni 1920 befanden und erst in der zweiten Aprilhälfte 1921 abgezogen wurden. Die gleichzeitige Präsenz sowjetrussischer und türkischer Truppen in Nachitschewan führte angesichts der kemalistisch-bolschewistischen Allianz zu keinen ernsthaften Konflikten. Vertreter der türkischen Armee (8 000 Mann) gehörten sogar zeitweise dem Revolutionskomitee an. Erst mit dem sowjetrussisch-türkischen Vertrag vom März 1921 wurde die Nachitschewaner SSR (hier als Nachitschewaner Gebiet bezeichnet) ein „autonomes Territorium unter dem Protektorat Aserbaidschans, unter der Bedingung, daß Aserbaidschan dieses Protektorat keinem dritten Staat überträgt". Als die Türkei am 13.10.1921 in Kars mit den drei transkaukasischen Sowjetrepubliken noch einen separaten Vertrag abschloß, wurde die Nachitschewaner SSR (im Vertragstext Nachitschwaner Gebiet) als „autonomes Territorium unter dem Schutze Aserbaidschans" bezeichnet. Am 23.2.1923 wurde eine Autonome Region Nachitschewan (russ. kraj) im Bestände der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik eingerichtet. (In Artikel 15 der Unionsverfassung vom 31.1.1924 wird sie als Nachitschewaner Autonomes Gebiet bezeichnet). Die Region wurde am 9.2.1924 in die ASSR Nachitschewan umgewandelt. Seit November 1990 heißt diese zwischen Armenien und dem Iran gelegene aserbaidschanische Exklave Nachitschewaner Autonome Republik.
Nachitschewaner SSR —• Nachitschewaner Autonome Republik Nadteretschny, Kreis (russ. Nadterecnyj okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-17.10.1924), Nordkaukasische Region (17.10.192430.9.1931), RSFSR gebildet: 30.11.1922 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Nischni Naur (Niznij Naur)
Nagorny, Kreis (russ. Nagornyj okrug), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1924 aufgelöst: 30.9.1931 (in Rayon umgewandelt) Zentrum: Stadt Pjatigorsk Nagorny Karabach —• Berg-Karabach
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Namangan, Gebiet
Naltschik, Kreis (russ. Nal'cikskij
okrug), Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR
seit 1860 bis 20.1.1921 im Bestände des Gebietes Terek Zentrum: Dorf (sloboda) Naltschik (Nal'cik) 1871 -20.1.1921
Naltschik, Kreis (russ. Nal'cikskij
okrug), Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921 -16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.192230.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1.9.1921 am 30.9.1931 aufgelöst und in Rayon umgewandelt Zentrum: Stadt Naltschik (Nal'cik)
Naltschik, Dorf (1871-1921),
Stadt (seit 1921) (russ. sloboda, gorod Nal'cik)
1871 -20.1.1921: Zentrum des Kreises Naltschik, Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR 20.1.1921-1.9.1921: Zentrum des Kabardinischen Kreises, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 1.9.1921-16.1.1922: Zentrum des Kabardinischen Autonomen Gebietes, RSFSR 1.9.1921-30.9.1931: Zentrum des Kreises Naltschik, Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921 -16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.192230.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR 16.1.1922-30.9.1931: Zentrum des Balkarischen Kreises, Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.1922-30.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR 16.1.1922-5.12.1936: Zentrum des Kabardinisch-Balkarischen Autonomen Gebietes, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.19245.12.1936), RSFSR 5.12.1936-8.4.1944 und 9.1.1957-30.1.1991: Hauptstadt der Kabardinisch-Balkarischen ASSR, RSFSR 8.4.1944-9.1.1957: Hauptstadt der Kabardinischen ASSR, RSFSR 30.1.1991-12.3.1992: Hauptstadt der Kabardinisch-Balkarischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1992) seit 12.3.1992: Hauptstadt der Kabardinisch-Balkarischen Republik, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Namangan, Gebiet (usbek. Namangan
vilojati, russ. Namanganskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 6.3.1941 aufgelöst: 25.1.1960 erneut gebildet: 18.12.1967 Zentrum: Stadt Namangan Das Gebiet wurde aus Teilen des Gebietes Fergana gebildet. 1960 wurde es aufgelöst, um die weitere Entwicklung der Volkswirtschaft zu fordern, insbesondere zwecks besserer
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Namangan, Stadt Ausnutzung der Land- und Wasserressourcen im Ferganatal und zur Senkung der Verwaltungsausgaben. Das Territorium des Gebietes wurde auf die Gebiete Andischan (Andizan) und Fergana aufgeteilt. Aus Teilen dieser Gebiete wurde das Gebiet Namangan 1967 erneut geschaffen, um die wirtschaftliche Entwicklung im Ferganatal besser leiten zu können.
Namangan, Stadt (usbek. Namangan
safari, russ. gorod Namangan) 6.3.1941-25.1.1960 und seit 18.12.1967: Zentrum des Gebietes Namangan, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
Narjan-Mar, Arbeitersiedlung (seit io.io.i93i), Stadt (seit 10.3.1935) (russ. rabocij poselok, gorod Nar'jan-Mar) 2.3.1932-7.10.1977: Zentrum des Nationalen Kreises der Nenzen, Nördliche Region (2.3.1932-5.12.1936), Nördliches Gebiet (5.12.1936-23.9.1937), Gebiet Archangelsk (Archangel'sk) (23.9.1937-7.10.1977), RSFSR seit 7.10.1977: Zentrum des Autonomen Kreises der Nenzen, Gebiet Archangelsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Das administrative Zentrum des Nationalen Kreises der Nenzen wurde am 2.3.1932 von dem Dorf Telwisotschnoje (Tel'visocnoe) in die Arbeitersiedlung Narjan-Mar verlegt, die am 10.3.1935 Stadtstatus erhielt.
Narva, linn —* Narwa, Stadt
Narwa, Stadt (estn. Narva linn, russ. gorod Narva) 29.11.1918-19.1.1919: Hauptstadt der Estnischen Arbeiterkommune Offiziell bestand die Estnische Arbeiterkommune bis zum 5.6.1919, ihre Hauptstadt war aber schon am 19.1.1919 von militärischen Einheiten der bürgerlichen Regierung Estlands eingenommen worden. Die bolschewistische Regierung flüchtete zunächst nach Voru (russ. Vyru) in Südestland. Da auch Voru am 1.2.1919 aufgegeben werden mußte, begab sie sich ins sowjetrussische Exil und löste sich am 5.6.1919 selbst auf. (Einzelheiten s. unter Estnische Republik) Narym, Kreis (russ. Narymskij okrug), Westsibirische
Region (10.6.1932-28.9.1937), Gebiet Nowosibirsk (Novosibirsk) (28.9.1937-13.8.1944), RSFSR gebildet: 10.6.1932 aufgelöst: 13.8.1944 Zentrum: Arbeitersiedlung Kolpaschewo (Kolpasevo) 10.6.1932-1938 Stadt Kolpaschewo 1938-13.8.1944 Der Kreis wurde wegen der Eingliederung seiner Rayons in das Gebiet Tomsk aufgelöst.
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Nasran, Kreis
Naryn, Gebiet (kirgis. Naryn oblusu, russ. Narynskaja oblast'), Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (seit 14.12.1990) gebildet: 11.12.1970 aufgelöst: 5.10.1988 erneut gebildet: 14.12.1990 Zentrum: Stadt Naryn Das Gebiet hieß vom 21.11.1939 bis zum 30.12.1962 Gebiet Tjan-Schan (russ. Tjan'San'=Tien-schan). Am 11.12.1970 wurde es aus denselben Rayons unter der Bezeichnung Gebiet Naryn zwecks Vervollkommnung der administrativ-territorialen Gliederung erneut gebildet. Gemäß einem allgemeinen Plan zur Lenkung der Volkswirtschaft der Kirgisischen SSR wurden am 5.10.1988 die Gebiete Naryn und Issyk-Kul (Issyk-KuP) zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Issyk-Kul vereinigt. Aus den dem Gebiet Issyk-Kul am 5.10.1988 angegliederten Rayons wurde das Gebiet Naryn am 14.12.1990 erneut gebildet, (zu den Gründen für die Wiedereinrichtung des Gebietes im Jahre 1990 s. Kirgisische Republik) Naryn, Stadt (kirgis. Naryn saary, russ. gorod Naryn) 26.2.1938-21.11.1939: Zentrum des Kreises Tjan-Schan (Tjan'-San'=Tien-schan), Kirgisische SSR 21.11.1939-30.12.1962: Zentrum des Gebietes Tjan-Schan, Kirgisische SSR 11.12.1970-5.10.1988 und seit 14.12.1990: Zentrum des Gebietes Naryn, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (seit 14.12.1990)
Nasran, Kreis (russ. Nazranovskij okrug), Gebiet Terek, Russisches Reich,
RSFSR
gebildet: 1905 bis 20.1.1921 im Bestände des Gebietes Terek Zentrum: konnte nicht ermittelt werden
Nasran, Kreis (russ. Nazranovskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR seit 20.1.1921 aufgelöst: 7.7.1924 Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) Der Kreis wurde auch Inguschischer Kreis (russ. Ingusskij okrug) genannt. Bei seiner Auflösung wurde er Teil des Inguschischen Autonomen Gebietes. Nasran, Kreis (russ. Nazranovskij okrug), Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 1931 Zentrum: S iedlung Nasran (Nazran')
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Nasran, Stadt
Nasran, Stadt (seit
1967) (russ. gorod Nazran')
8.3.1926-1931: als Siedlung Zentrum des Kreises Nasran, Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 4.6.1992-26.12.2000: provisorische Hauptstadt der Inguschischen Republik, Russische Föderation Während der Zugehörigkeit zu Nordossetien (1944-1957) hieß Nasran Kosta-Chetagurowo (Kosta-Chetagurovo) (umbenannt am 29.4.1944, rückbenannt am 10.4.1957).
Navoij safyri —• Nawoi, Stadt Navoij vilojati —• Nawoi, Gebiet Nawoi, Gebiet (usbek. Navoij vilojati, russ. Navoijskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 27.1.1992) gebildet: 20.4.1982 aufgelöst: 6.9.1988 erneut gebildet: 27.1.1992 Zentrum: Stadt Nawoi (Navoi) Das Gebiet Nawoi ist, abgesehen von Karakalpakstan, die flächenmäßig größte Verwaltungseinheit Usbekistans, da in ihm etwa 70 % des Gebietes Buchara und ein Drittel des Gebietes Samarkand vereinigt wurden. Das nach dem usbekischen Dichter Nawoi (14411501) benannte Gebiet besteht zu einem großen Teil aus der zwischen Amudarja (Amudar'ja) und Syrdarja (Syrdar'ja) gelegenen Kysylkum-Sandwüste. Entscheidend fur seine Einrichtung waren die damals in der sowjetischen Presse nicht erwähnten reichen Gold- und Uranvorkommen bei den Städten Sarafschan (Zarafsan) und Utschkuduk (Uckuduk). Offiziell war nur die Rede von der Erschließung großer Erdgaslagerstätten, von Buntmetallen und anderen Bodenschätzen, der Neulandgewinnung für den Baumwollanbau und von Viehzucht." Gemäß einem allgemeinen Plan zur Lenkung der usbekischen Volkswirtschaft und zwecks Vervollkommnung der administrativ-territorialen Gliederung der Republik" wurden am 6.9.1988 die Gebiete Nawoi und Samarkand zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Gebiet Samarkand vereinigt. Schon Anfang 1992 wurde es für zweckmäßig gehalten, das Gebiet Nawoi in seinen früheren Grenzen wiederherzustellen. Zum Bestände des Gebietes Buchara kamen im Mai 1989 vorübergehend fünf Rayons und drei gebietsunmittelbare Städte, die bis zum 6.9.1988 zum Gebiet Nawoi und danach bis zum Mai 1989 zum Gebiet Samarkand gehört hatten.
Nawoi, Stadt (usbek. Navoij saljri. russ. gorod
Navoi)
20.4.1982-6.9.1988 und seit 27.1.1992: Zentrum des Gebietes Nawoi, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 27.1.1992)
Naxgjvan Muxtar Respublikasi—• Nachitschewaner Autonome Republik
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Neschin, Kreis
Ναχςίναη geh erί —• Nachitschewan, Stadt Nebitdag, Stadt (turkmen. Nebitdag säheri, russ. gorod Nebit-Dag) 10.1.1991-18.5.1992: Zentrum des Gebietes Balkan, Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) 18.5.1992-29.12.1999: Zentrum des Welajats Balkan, Turkmenistan Die Stadt hieß bis zum 17.8.1936 Neftedag. Nebitdag wurde am 29.12.1999 in Balkanabat umbenannt.
Nenzen, Autonomer Kreis (russ. Neneckij avtonomnyj okrug), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 15.7.1929-7.10.1977: Nationaler Kreis der Nenzen (russ. Neneckij nacional'nyj okrug), RSFSR seit 7.10.1977: Autonomer Kreis der Nenzen Zentrum:
Dorf Telwisotschnoje (Tel'visocnoe) 15.7.1929-2.3.1932 Arbeitersiedlung Narjan-Mar (Nar'jan-Mar) 2.3.1932-10.3.1935 seit 10.3.1935 Stadt Narjan-Mar Das administrative Zentrum wurde am 2.3.1932 in die Arbeitersiedlung Narjan-Mar verlegt, die am 10.3.1935 Stadtstatus erhielt.
Der nationale (autonome) Kreis gehört(e) zu folgenden größeren administrativen Verwaltungseinheiten: 15.7.1929-5.12.1936 im Bestände der Nördlichen Region 5.12.1936-23.9.1937 im Bestände des Nördlichen Gebietes seit 23.9.1937 im Bestände des Gebietes Archangelsk (Archangel'sk) Der Nationale Kreis der Nenzen entstand aus Teilen des am 14.1.1929 aufgelösten Gouvernements Archangelsk und des Autonomen Gebietes der Komi (Syrjänen). Sein offizielles Entstehungsdatum ist der 15.7.1929. Da seitdem innerhalb der Nördlichen Region laut Gesetzblatt der RSFSR zunächst nur ein Kreis der Nenzen (russ. Neneckij okrug) bestand, der erst im Januar 1930 in einen nationalen Kreis umgewandelt wurde, handelt es sich um eine Vordatierung. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 wurde der nationale Kreis in einen autonomen Kreis umgewandelt.
Nenzen, Nationaler Kreis —* Nenzen, Autonomer Kreis Neschin, Kreis (russ. Nezinskij okrug), Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Neschin (Nezin)
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Neschin, Stadt
Neschin, Stadt (russ. gorod
Nezin)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Neschin, Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Neulandregion gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Celinnyj kraj), Kasachische SSR
26.12.1960 19.10.1965 Stadt Akmolinsk 26.12.1960-20.3.1961 Stadt Zelinograd (Celinograd) 20.3.1961-19.10.1965 Das administrative Zentrum wurde am 20.3.1961 in Zelinograd umbenannt.
Im Rahmen eines Programms zur Neulanderschließung wurden in der Neulandregion die folgenden fünf Gebiete zusammengefaßt: Koktschetaw (Kokcetav) 26.12.1960-19.10.1965 Kustanai (Kustanaj) 26.12.1960-19.10.1965 Nordkasachstan 26.12.1960-19.10.1965 Pawlodar (Pavlodar) 26.12.1960-19.10.1965 Zelinograd 24.4.1961-19.10.1965 Bei der Auflösung der Region wurden die fünf Gebiete den Republikbehörden wieder direkt unterstellt.
Nikolaistad, Stadt (russ. gorod Nikolajstad, finn. Nikolainkaupunki, schwed. Nikolaistad) 1852-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Wasa (Vaza), Finnländisches Generalgouvernement und Großfurstentum Finnland, Russisches Reich Die Stadt hieß bis 1852 Wasa und wurde dann zu Ehren von Zar Nikolai (Nikolaj) I. offiziell in Nikolaistad umbenannt. Nikolajew, Gebiet (ukr. Mykolai'vs'ka oblast', russ. Nikolajewskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 22.9.1937 Zentrum: Stadt Nikolajew (Nikolaev) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) und Odessa. Einige Gebietsteile wurden den Gebieten Kirowograd (Kirovograd) (1939), Saporosche (Zaporoz'e) (1939) und Cherson (1944) angegliedert. 1954 wurden einige Rayons vom Gebiet Odessa übergeben.
Nikolajew, Gouvernement
(russ. Nikolaevskaja gubernija), Ukrainische SSR
gebildet: 16.4.1920 aufgelöst: 21.10.1921 Hauptstadt: Nikolajew (Nikolaev) Das Gouvernement entstand aus einem Teil des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Cherson. Sein Territorium wurde 1921 dem Gouvernement Odessa angegliedert.
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Nikolsk-Ussuriiski, Stadt
Nikolaj ew, Kreis (russ. Nikolaevskij
okrug), Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Nikolaj ew (Nikolaev)
Nikolaj CW, Stadt (ukr. misto
Mykolai'v, russ. gorod Nikolaev) 16.4.1920-21.10.1921: Hauptstadt des Gouvernements Nikolajew, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Nikolajew, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 22.9.1937: Zentrum des Gebietes Nikolajew, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Nikolajew, Stadthauptmannschaft (russ. Nikolaevskoe
gradonacal'stvo),
Russisches Reich gebildet: 1900 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1900 wurde die Stadt Nikolajew aus dem Gouvernement Cherson ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. g r a d o n a c a l ' n i k ) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
Nikolaj ewsk, Kreis (russ. Nikolaevskij okrug), Fernöstliche
Region, RSFSR
gebildet:
4.1.1926
aufgelöst: Zentrum:
23.7.1930 Stadt Nikolajewsk am Amur (russ. Nikolaevsk-na-Amure)
Nikolajewsk am Amur, Stadt (russ. gorod
Nikolaevsk-na-Amure)
Die Stadt hieß bis 1926 Nikolajewsk. Um sie von gleichnamigen Städten Rußlands zu unterscheiden, erhielt sie den Zusatz „am Amur", (s. auch Sachalin, Gebiet) April 1917-September 1918: Zentrum des Gebietes Sachalin, Rußland, RSFSR 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Nikolajewsk, Fernöstliche Region, RSFSR 20.10.1932-15.9.1934: Zentrum des Kreises Unterer Amur, Fernöstliche Region, RSFSR 22.7.1934-23.1.1956: Zentrum des Gebietes Unterer Amur, Fernöstliche Region (22.7.1934-20.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-23.1.1956), RSFSR
Nikolsk-Ussuriiski, Stadt (russ.
gorod Nikol'sk-Ussurijskij)
22.7.1934-1.4.1935: Zentrum des Gebietes Ussuriisk (Ussurijsk), Fernöstliche Region RSFSR Die Stadt wurde am 1.4.1935 in Woroschilow (Vorosilov) umbenannt. Seit dem 29.11.1957 heißt sie Ussuriisk.
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Nischne-Tschirskaja, Kosakensiedlung
Nischegorodskaja oblast'
(Nizegorodskaja oblast') —•
Nischni Nowgorod,
Gebiet
Nischne-Tschirskaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Nizne-cirskaja)
1870-29.3.1919: Zentrum des Zweiten Don-Kreises, Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 29.3.1919-10.4.1925: Zentrum des Zweiten Don-Kreises, Gouvernement Zarizyn (Caricyn), RSFSR 10.4.1925-21.5.1928: Zentrum des Zweiten Don-Kreises, Gouvernement Stalingrad, RSFSR
Nischni Naur, Siedlung
(russ. selenie Niznij Naur)
30.11.1922-30.9.1931: Zentrum des Kreises Nadteretschny (Nadterecnyj), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR
Nischni Nowgorod, Gebiet (russ. Nizegorodskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000). Da ein administratives Gebiet in der Regel nach seinem Zentrum benannt wird, ergibt sich der Unterschied in der Gebietsbezeichnung im Deutschen und Russischen. 14.1.1929-15.7.1929: Gebiet Nischni Nowgorod, RSFSR 15.7.1929-7.10.1932: Region Nischni Nowgorod (russ. Nizegorodskij kraj), RSFSR 7.10.1932-5.12.1936: Region Gorki (russ.Gor'kovskij kraj), RSFSR 5.12.1936-22.10.1990: Gebiet Gorki (russ. Gor'kovskaja oblast'), RSFSR seit 22.10.1990: Gebiet Nischni Nowgorod Zentrum:
Stadt Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) 14.1.1929-7.10.1932 Stadt Gorki (Gor'kij) 7.10.1932-22.10.1990 Stadt Nischni Nowgorod wieder seit 22.10.1990 Zu Ehren des in Nischni Nowgorod geborenen Schriftstellers Maksim Gorki (Gor'kij) (1868-18.6.1936) wurden am 7.10.1932 die Stadt und die gleichnamige Region umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 22.10.1990.
Territoriale Einheiten im Bestände von Gebiet und Region Nischni Nowgorod und in der Region Gorki: Administrative Kreise: Arsamas (Arzamas) 10.6.1929-23.7.1930 Kotelnitsch (Kotel'nic) 10.6.1929-23.7.1930 Murom 10.6.1929-23.7.1930 Nischni Nowgorod 10.6.1929-23.7.1930 Nolinsk 10.6.1929-23.7.1930 Scharja (Sar'ja) 10.6.1929-23.7.1930 Wjatka (Vjatka) 10.6.1929-23.7.1930
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Nischni Nowgorod, Stadt Autonomes Gebiet der Mari 14.1.1929-5.12.1936 Wotjakisches Autonomes Gebiet 14.1.1929-1.1.1932 Tschuwaschische ASSR 22.4.1929-5.12.1936 Udmurtische ASSR 1.1.1932-7.12.1934 Das Gebiet Nischni Nowgorod entstand am 14.1.1929 beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung aus dem gleichnamigen Gouvernement sowie Teilen der Gouvernements Kostroma, Wjatka und Wladimir (Vladimir) (Landkreis Murom). Am 10.6.1929 wurde das neue Gebiet in sieben administrative Kreise unterteilt. Da noch nationale Autonomien hinzukamen, mußte das Gebiet in eine Region umgewandelt werden. Durch Ausgliederung von Rayons wurde am 7.12.1934 die Region Kirow (Kirov) gebildet. Mit Inkrafittreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 wurde die inzwischen in Region Gorki umbenannte Region Nischni Nowgorod wieder in ein Gebiet umgewandelt, da zu ihrem Bestände nicht mehr national-territoriale Verwaltungseinheiten gehörten. Teile des Gebietes wurden zur Bildung der neuen Gebiete Kostroma (1944), Wladimir (1944) und Arsamas (1954-1957) abgetrennt.
Nischni Nowgorod, Gouvernement (russ. Nizegorodskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1719-1779 und 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) Teile des Gouvernements wurden 1920 an das Tschuwaschische Autonome Gebiet und das Autonome Gebiet der Mari übergeben. Zum Gouvernement Nischni Nowgorod kamen Teile der Gouvernements Wjatka (Vjatka) (1920), Kostroma (1922), Simbirsk (1922) und Tambow (Tambov) (1923). Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung bildete das Gouvernement Nischni Nowgorod zusammen mit anderen territorialen Einheiten am 14.1.1929 das gleichnamige Gebiet.
Nischni Nowgorod, Kreis (russ. Nizegorodskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.192923.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Nischni Nowgorod
Nischni Nowgorod, Region —• Nischni Nowgorod, Gebiet Nischni Nowgorod, Stadt (russ. gorod Niznij Novgorod) 1719-1779 und 1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Nischni Nowgorod, Russisches Reich, RSFSR 14.1.1929-15.7.1929 und seit 22.10.1990: Zentrum des Gebietes Nischni Nowgorod, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Nischni Nowgorod, Gebiet Nischni Nowgorod (10.6.1929-15.7.1929), Region Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
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Nischni Tagil, Kreis 15.7.1929-7.10.1932: Zentrum der Region Nischni Nowgorod, RSFSR seit 13.5.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Wolga der Russischen Föderation Zu Ehren des in Nischni Nowgorod geborenen Schriftstellers Maksim Gorki (Gor'kij) (1868-18.6.1936) wurde die Stadt am 7.10.1932 in Gorki umbenannt. Am 22.10.1990 erhielt sie wieder ihren historischen Namen.
Nischni Tagil, Kreis
(russ. Nizne-Tagil'skij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR
am 19.5.1924 umbenannt aus Kreis Werchoturje (Verchotur'e) aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum:
Stadt Nischni Tagil (Niznij Tagil)
Nischni Tagil, Stadt (russ. gorod Niznij
Tagil) 3.11.1923-19.5.1924: Werchoturje RSFSR 19.5.1924-23.7.1930: Zentrum Zentrum des des Kreises Kreises Nischni Tagil,(Verchotur'e), Ural-Gebiet, Ural-Gebiet, RSFSR
Njandoma, Arbeitersiedlung
(russ. rabocij poselok Njandoma)
15.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Njandoma, Nördliche Region, RSFSR
Njandoma, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Njandomskij okrug), Nördliche Region, RSFSR
15.7.1929 23.7.1930 Arbeitersiedlung Njandoma
Njuland, Gouvernement
(russ. Njulandskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Uusimaa bzw. Nyland), Großfiirstentum Finnland und Finnländisches Generalgouvernement, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Gelsingfors (Gel'singfors) (finn. Helsinki, schwed. Helsingfors) Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfiirstentum).
Nolinsk, Kreis
(russ. Nolinskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Nolinsk
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Nordkaukasus, Föderationsbezirk
Nolinsk, Stadt (russ. gorod Nolinsk) 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Nolinsk, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
Nor-Bajaset, Kreis (russ. Nor-Bajazetskij okrug), Armenische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
April 1929 Mitte 1930 Stadt Nor-Bajaset (Nor-Bajazet)
Nor-Bajaset, Stadt (russ. Nor-Bajazet) April 1929-Mitte 1930: Zentrum des Kreises Nor-Bajaset, Armenische SSR Die Stadt wurde 1959 in Kamo umbenannt und heißt seit 1990 Gawar (Gavar).
Nord, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau (russ. Severnyj administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Nordbukowina —• Bukowina Nordkasachstan, Gebiet (kasach. Soltüstik Kazakstan oblysy, russ. SeveroKazachstanskaja oblast'), Kasachische ASSR (29.7.1936-5.12.1936), RSFSR, Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 29.7.1936 Zentrum: Stadt Petropawlowsk (Petropavlovsk) Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Karaganda. Teile kamen zu den Gebieten Akmolinsk (1939) und Koktschetaw (Kokcetav) (1944). Das Territorium des am 3.5.1997 aufgelösten Gebietes Koktschetaw wurde dem Gebiet Nordkasachstan angegliedert.
Nordkaukasische Region —• Stawropol, Region Nordkaukasus, Föderationsbezirk (russ. Severo-Kavkazskij federal'nyj okrug), Russische Föderation gebildet: 13.5.2000 am 21.6.2000 umbenannt in Südlichen Föderationsbezirk Hauptstadt: Rostow am Don (Rostov-na-Donu) (über die zum Föderationsbezirk Nordkaukasus gehörenden territorialen Einheiten s. Südlichen Föderationsbezirk)
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Nördlicher Don-Kreis
Nördliche Region —• Nördliches Gebiet Nördlicher Don-Kreis
(russ. Severo-Donskoj okrug), Asow (Azov)-Schwarzmeer-
Region, RSFSR gebildet: 5.7.1934 aufgelöst: 13.9.1937 Zentrum: Stadt Millerowo (Millerovo) Der Kreis entstand aus dem Nördlichen Gebiet der Asow-Schwarzmeer-Region.
Nördliches Gebiet
(russ. Severnaja oblast'), RSFSR
14.1.1929-5.12.1936: Nördliche Region (russ. Severnyj kraj), RSFSR 5.12.1936-23.9.1937: Nördliches Gebiet Zentrum: Stadt Archangelsk (Archangel'sk) Zur Nördlichen Region und zum Nördlichen Gebiet gehörten folgende territoriale Einheiten: Kreis Archangelsk 15.7.1929-23.7.1930 Kreis der Nenzen 15.7.1929-Januar 1930 Kreis Njandoma 15.7.1929-23.7.1930 Kreis Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk) 15.7.1929-23.7.1930 Wologda (Vologda) 15.7.1929-23.7.1930 Nationaler Kreis der Nenzen Januar 1930-23.9.1937 Autonomes Gebiet der Komi (Syrjänen) 14.1.1929-5.12.1936 Die Nördliche Region entstand am 14.1.1929 beim Übergang zur neuen Rayonierung aus den Gouvernements Archangelsk, Sewero-Dwinsk und Wologda sowie einem Teil des Gouvernements Wjatka (Vjatka). Hinzu kam noch das Autonome Gebiet der Komi (Syrjänen). Die Region war seit dem 15.7.1929 in fünf Kreise unterteilt. Zu ihnen gehörte der Kreis der Nenzen, der im Januar 1930 in den Nationalen Kreis der Nenzen umgewandelt wurde. Als offizielles Entstehungsdatum dieses nationalen Kreises gilt aber der 15.7.1929. Hier handelt es sich um eine Vordatierung. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erfolgte die Umwandlung der Region in das gleichnamige Gebiet, das 1937 in die Gebiete Archangelsk und Wologda aufgeteilt wurde. Ein Teil der Region war der am 7.12.1934 gebildeten Region Kirow (Kirov) angegliedert worden.
Nördliches Gebiet
(russ. Severnaja oblast'), Nordkaukasische Region (20.11.193310.1.1934), Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region (10.1.1934-5.7.1934), RSFSR
gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.11.1933 5.7.1934 Stadt Millerowo (Millerovo)
Das im Süden Rußlands gelegene kurzlebige Nördliche Gebiet entstand innerhalb der Nordkaukasischen Region und wurde danach im Bestände der Asow-Schwarzmeer-Region am 5.7.1934 in den Nördlichen Don-Kreis umgewandelt.
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Nordossetien-Alanien, Republik
Nordossetien,
Republik —• Nordossetien-Alanien, Republik
Nordossetien-Alanien, Republik (russ. Respublika Severnaja Osetija-Alanija), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 7.7.1924-5.12.1936: Nordossetisches Autonomes Gebiet (russ. Severo-Osetinskaja Avtonomnaja Oblast'), Südöstliches Gebiet (7.7.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-5.12.1936), RSFSR Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) (linksufriger Teil) 7.7.1924-3.9.1931 Stadt Ordschonikidse (Ordzonikidze) 3.9.1931-5.12.1936 (3.9.1931-15.1.1934 nur linksufriger Teil) 5.12.1936-26.12.1990: Nordossetische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Nordossetische ASSR (russ. Severo-Osetinskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Severo-Osetinskaja ASSR), RSFSR Hauptstadt: Ordschonikidse 5.12.1936-28.2.1944 und 24.2.1954-22.10.1990 Dsaudschikau (Dzaudzikau) 28.2.1944-24.2.1954 Wladikawkas (Dsaudschikau) 22.10.1990-26.12.1990 26.12.1990-9.11.1993: Nordossetische Sozialistische Sowjetrepublik, Nordossetische SSR (russ. Severo-Osetinskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, SeveroOsetinskaja SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Wladikawkas (Dsaudschikau) 9.11.1993-12.11.1994: Republik Nordossetien (russ. Respublika Severnaja Osetija), Russische Föderation Hauptstadt: Wladikawkas (Dsaudschikau) seit 12.11.1994: Republik Nordossetien-Alanien Hauptstadt: Wladikawkas (Dsaudschikau) Das Nordossetische Autonome Gebiet bestand aus folgenden administrativen Kreisen: Alagir-Ardon 1924-30.9.1931 Ardon 16.11.1925-17.1.1927 (umbenannt in Kreis Priteretschny (Priterecnyj) Digora 7.7.1924-30.9.1931 Dsaudschikau 17.1.1927-30.9.1931 (umbenannt aus Kreis Gizel'don) Giseldon 1924-17.1.1927 Prawobereschny (Pravobereznyj) 1924-30.9.1931 Priteretschny 17.1.1927-30.9.1931 Nach ihrer unionsweiten Auflösung im Juli 1930 wurden die administrativen Kreise in Nordossetien im September 1931 unter Beibehaltung ihrer Zuständigkeiten in Rayons umgewandelt. Das Nordossetische Autonome Gebiet entstand am 7.7.1924 hauptsächlich aus dem ossetischen Kreis der gleichzeitig aufgelösten Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), deren Hauptstadt Wladikawkas eine selbständige administrative Einheit der RSFSR mit dem Status eines Gouvernements (1924-1925) und administrativen Kreises (1925-1930) wurde. Diese Stadt mußten sich die Nordosseten und Inguschen von 1924 bis 1934 als Zentrum teilen. Im
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Nordost, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau rechtsufrigen Teil befanden sich die zentralen Behörden des Inguschischen Autonomen Gebietes. In dem am linken Terek-Ufer gelegenen Teil waren die Verwaltungsbehörden des Nordossetischen Autonomen Gebietes eingerichtet worden. Am 1.7.1933 wurde die ganze Stadt im Bestände der Nordkaukasischen Region Nordossetien als Zentrum eingegliedert, blieb aber noch bis zum 15.1.1934 auch Verwaltungsmittelpunkt der Inguschen. Wladikawkas (deutsch=Beherrsche den Kaukasus) mußte 1931 zu Ehren des georgischen Bolschewiken Ordschonikidse, der an der Sowjetisierung Kaukasiens wesentlichen Anteil hatte, umbenannt werden. Seit 1944 hieß es ossetisch Dsaudschikau und 10 Jahre später wieder Ordschonikidse. Per Gesetz vom 22.10.1990 erhielt die Stadt den Doppelnamen Wladikawkas (Dsaudschikau), der aus der russischen und traditionellen ossetischen Bezeichnung besteht. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung von 1936 wurde das Nordossetische Autonome Gebiet zu einer ASSR aufgewertet. Im Zusammenhang mit der Souveränitätserklärung Nordossetiens vom 20.7.1990 ist die ASSR am 26.12.1990 in eine SSR im Bestände der RSFSR umgewandelt worden. Die Entfernung der Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Staatsnamen folgte am 9.11.1993 und ein Jahr später wurde in der neuen Verfassung zur Republik Nordossetien noch Alanien, die altertümliche Bezeichnung der Osseten, hinzugefugt. Wegen des umstrittenen Prigorodny (Prigorodnyj) Rayon eskalierten die interethnischen Spannungen zwischen Inguschen und Nordosseten im Oktober 1992 zu einer militärischen Konfrontation, die von der Zentralgewalt in Moskau durch die Verhängung des Ausnahmezustandes, die Einsetzung einer Sonderverwaltung und die Entsendung russischer Truppen beendet wurde. Die Inguschen fordern den Wiederanschluß des Rayons, der seit ihrer Deportation im Jahre 1944 zum Bestände Nordossetiens gehört (s. Inguschische Republik).
Nordossetische ASSR —• Nordossetien-Alanien, Republik Nordossetisches Autonomes Gebiet —• Nordossetien-Alanien, Republik Nordossetische SSR —• Nordossetien-Alanien, Republik Nordost, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau (russ. Severe-Vostocnyj administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Nordwest, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau (russ. Severo-Zapadnyj administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
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Nowgorod, Gebiet
Nordwestei), Föderationsbezirk (russ. Severo-Zapadnyj federal'nyj okrug), Russische Föderation gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg) Der Föderationsbezirk Nordwesten ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Föderationsbezirk Nordwesten gehören folgende 11 Verwaltungseinheiten: Gebiet Archangelsk (Archangel'sk) Gebiet Kaliningrad Republik Karelien Republik der Komi Gebiet Leningrad Gebiet Murmansk Autonomer Kreis der Nenzen Gebiet Nowgorod (Novgorod) Gebiet Pskow (Pskov) Stadt Sankt Petersburg Gebiet Wologda (Vologda)
Noschai-Jurt, Kreis (russ. Nozaj-Jurtovskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Noschai-Jurt (Nozaj-Jurt)
Noschai-Jurt, Siedlung (russ. selenie Nozaj-Jurt) 8.3.1926-30.9.1931: Zentrum des Kreises Noschai-Jurt, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Nowabad, Stadt (russ. gorod Novabad) 22.7.1950-24.8.1955: Zentrum des Gebietes Garm, Tadschikische SSR Am 22.7.1950 erhielt das Dorf (kislak) Schulmak (Sul'mak) als administratives Zentrum des Gebietes Garm den Status einer Stadt und wurde in Nowabad umbenannt. 1959 erfolgte die Rückstufung zu einer stadtähnlichen Siedlung.
Nowaja Buchara, Stadt —• Buchara Staraja, Stadt Nowgorod, Gebiet (russ. Novgorodskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 5.7.1944 Zentrum: Stadt Nowgorod (Novgorod) 5.7.1944-11.6.1999 Stadt Weliki Nowgorod (Velikij Novgorod=Großnowgorod) seit 11.6.1999
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Nowgorod, Gouvernement Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Leningrad und Kalinin. Ein Teil wurde noch im Gründungsjahr dem Gebiet Welikije Luki (Velikie Luki) angegliedert.
Nowgorod, Gouvernement (russ. Novgorodskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1727-1776 und 1796 aufgelöst: 1.8.1927 Hauptstadt: Nowgorod (Novgorod) Ein Teil des Gouvernements wurde am 10.6.1918 zur Bildung des Gouvernements Tscherepowez (Cerepovec) abgetrennt. Das Gouvernement Nowgorod wurde als gleichnamiger Kreis am 1.8.1927 dem Gebiet Leningrad angegliedert. Nowgorod, Kreis (russ. Novgorodskij okrug), Gebiet Leningrad,
RSFSR
gebildet am 1.8.1927 aus dem gleichnamigen Gouvernement aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Nowgorod (Novgorod)
Nowgorod, Stadt (gorod
Novgorod)
Per Gesetz vom 11.6.1999 heißt die Stadt wie schon im Mittelalter wieder Großnowgorod (russ. Velikij Novgorod). 1727-1776 und 1796-1.8.1927: Hauptstadt des Gouvernements Nowgorod, Russisches Reich, RSFSR 1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Nowgorod, Gebiet Leningrad, RSFSR 5.7.1944-11.6.1999: Zentrum des Gebietes Nowgorod, RSFSR, Russische Föderation seit 25.12.1991)
Nowgorod-Sewerski, Kreis (russ. Novgorod-Severskij okrug), Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 im August 1925 umbenannt in Kreis Gluchow (Gluchov) Zentrum: Stadt Nowgorod-Sewerski (Novgorod-Severskij) Nowgorod-Sewerski, Stadt (russ. gorod Novgorod-Severskij) 12.4.1923-August 1925: Zentrum des Kreises Nowgorod-Sewerski, Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Nowograd-Wolynski, Kreis (russ. Novograd-Volynskij okrug), Gebiet (Kiev), Ukrainische SSR gebildet: 1.4.1935 aufgelöst: 22.9.1937 Zentrum: Stadt Nowograd-Wolynski (Novograd-Volynskij)
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Kiew
Noworossiisk, Stadt
Nowograd-Wolynski, Stadt (russ. gorod
Novograd-Volynskij) 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Nowograd-Wolynski, Gebiet Kiew (Kiev), Ukrainische SSR
Nowonikolajewsk, Gouvernement
(russ. Novonikolaevskaja gubernija), RSFSR gebildet: 13.6.1921 aufgelöst: 25.5.1925 Hauptstadt: Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) Das Gouvernement entstand aus Teilen der Gouvernements Altai (Altaj) und Tomsk. Am 25.5.1925 bildete es zusammen mit anderen Gouvernements die Sibirische Region.
Nowonikolajewsk, Kreis (russ. Novonikolaevskij okrug), Sibirische
Region, RSFSR gebildet: 25.5.1925 am 12.2.1926 umbenannt in Kreis Nowosibirsk (Novosibirsk) Zentrum: Stadt Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) Nowonikolajewsk wurde am 12.2.1926 in Nowosibirsk umbenannt.
Nowonikolajewsk, Stadt (russ. gorod
Novonikolaevsk)
(am 12.2.1926 umbenannt in Nowosibirsk/Novosibirsk) 13.6.1921-25.5.1925: Hauptstadt des Gouvernements Nowonikolajewsk, RSFSR 25.5.1925-12.2.1926: Zentrum der Sibirischen Region, RSFSR 25.5.1925-12.2.1926: Zentrum des Kreises Nowonikolajewsk, Sibirische Region, RSFSR
Noworossiisk, Kreis (russ. Novorossijskij okrug),
Schwarzmeer-Gouvernement, Russisches Reich, RSFSR seit 1896 bis 7.12.1920 im Bestände des Schwarzmeer-Gouvernements Zentrum: Stadt Noworossiisk (Novorossijsk)
Noworossiisk, Kreis (russ. Novorossijskij okrug), Kuban
(Kuban')-Schwarzmeer-
Gouvernement, RSFSR seit 7.12.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum:
Stadt Noworossiisk (Novorossijsk)
Noworossiisk, Stadt (gorod Novorossijsk) 1896-7.12.1920: Hauptstadt des Schwarzmeer-Gouvernements, Russisches Reich, RSFSR 1896-7.12.1920: Zentrum des Kreises Noworossiisk, Schwarzmeer-Gouvernement, Russisches Reich, RSFSR 7.12.1920-13.2.1924: Zentrum des Kreises Noworossiisk, Kuban (Kuban')-SchwarzmeerGouvernement, RSFSR
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Nowosibirsk, Gebiet 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Schwarzmeer-Kreises, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR
Nowosibirsk, Gebiet (russ. Novosibirskaja oblast'), RSFSR, Russische
Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 28.9.1937 Zentrum: Stadt Nowosibirsk (Novosibirsk) Das Gebiet entstand aus einem Teil der am 28.9.1937 aufgelösten Westsibirischen Region. Einige Teile des Gebietes kamen zu den neugeschaffenen Gebieten Kemerowo (Kemerovo) (1943) und Tomsk (1944). Zu seinem Bestände gehörte vom 28.9.1937 bis zum 13.8.1944 der administrative Kreis Narym.
Nowosibirsk, Kreis (russ. Novosibirskij okrug), Sibirische Region,
RSFSR am 12.2.1926 umbenannt aus dem Kreis Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Nowosibirsk (Novosibirsk) Am 12.2.1926 war Nowonikolajewsk in Nowosibirsk umbenannt worden.
Nowosibirsk, Stadt (russ. gorod Novosibirsk) Nowosibirsk hieß bis zum 12.2.1926 Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk). 12.2.1926-30.7.1930: Zentrum der Sibirischen Region, RSFSR 12.2.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Nowosibirsk, Sibirische Region, RSFSR 30.7.1930-28.9.1937: Zentrum der Westsibirischen Region, RSFSR seit 28.9.1937: Zentrum des Gebietes Nowosibirsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) seit 13.5.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Sibirien der Russischen Föderation Nowotscherkassk, Stadt (russ. gorod
Novocerkassk)
1870-20.3.1920: Zentrum des Gebietes des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 1870-20.3.1920: Zentrum des Kreises Tscherkasski (Cerkasskij), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 20.3.1920-13.2.1924: Zentrum des Kreises Tscherkasski, Don-Gebiet, RSFSR 14.1.1929-4.3.1929: Zentrum des Don-Kreises, Nordkaukasische Region, RSFSR
Nowo-Tschetschenski, Kreis (russ. Novo-Cecenskij okrug),
Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-11.2.1929), RSFSR gebildet: 1923 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 11.2.1929 Zentrum: Siedlung Michailowskoje/Aslambekowskoje (Michaj lovskoe/Aslambekovskoe) 1923-27.12.1927 Siedlung Samaschki (Samaski) 27.12.1927-11.2.1929
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Ochotsk, Siedlung Das Zentrum des Kreises wurde am 27.12.1927 in die Siedlung Samaschki verlegt.
Nowy Tschardschui, Stadt (russ. Novyj Cardzuj) (zu anderen Benennungen der Stadt s. Tschardschew, Stadt) 4.2.1927-20.9.1930: Zentrum des Kreises Tschardschui, Turkmenische SSR
Nowy Urgentsch, Stadt (russ. gorod Novyj Urgenc) 1928-1929: Zentrum des Kreises Choresm (Chorezm), Usbekische SSR
NukllS, Stadt (usbek. Nukus saljri, russ. gorod Nukus) 1939-14.12.1990: Hauptstadt der Karakalpakischen ASSR, Usbekische SSR 14.12.1990-9.1.1992: Hauptstadt der Sowjetrepublik Karakalpakstan, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 1.9.1991) seit 9.1.1992: Hauptstadt der Republik Karakalpakstan, Republik Usbekistan
Obdorsk, Dorf, später Arbeitersiedlung (russ. selo, rabocij poselok Obdorsk) (Der Ort wurde 1933 in Salechard umbenannt.) 10.12.1930-1933: Zentrum des Nationalen Kreises der Jamal-Nenzen, Ural-Gebiet, RSFSR
Ob-Irtysch, Gebiet (russ. Obsko-Irtysskaja oblast'), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
17.1.1934 7.12.1934 Stadt Tjumen (Tjumen')
Zu dem Gebiet gehörten zwei nationale Kreise: Nationaler Kreis der Ostjaken und Wogulen 17.1.1934-7.12.1934 Nationaler Kreis der Jamal-Nenzen 17.1.1934-7.12.1934 Das kurzlebige Gebiet entstand bei der Aufteilung des Ural-Gebietes am 17.1.1934. Im gleichen Jahr wurde sein Territorium dem neugeschaffenen Gebiet Omsk eingegliedert.
Ochotsk, Nationaler Kreis (der Ewenen) (russ. Ochotskij nacional'nyj /Evenskij/ okrug), Fernöstliche Region, Gebiet Unterer Amur (22.7.1934-15.9.1934), RSFSR gebildet: 10.12.1930 aufgelöst: 15.9.1934 Zentrum: Siedlung Ochotsk Die Rayons des aufgelösten Nationalen Kreises Ochotsk (der Ewenen) wurden dem Gebiet Unterer Amur angegliedert. Ochotsk, Siedlung (russ. selenie
Ochotsk)
10.12.1930-15.9.1934: Zentrum des Nationalen Kreises Ochotsk (der Ewenen), Fernöstliche Republik, Gebiet Unterer Amur (22.7.1934-15.9.1934), RSFSR
367
Odessa, Gebiet
Odesa, misto —• Odessa, Stadt Odes'ka oblasf —• Odessa, Gebiet Odessa, Gebiet (ukr. Odes'ka ob last', russ. Odesskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 27.2.1932 Zentrum: Stadt Odessa Das Gebiet entstand bei der Einfuhrung der Gebietseinteilung in der Ukraine. Teile des Gebietes kamen 1937 zum Gebiet Nikolajew (Nikolaev) und 1939 zum Gebiet Kirowograd (Kirovograd). Acht Rayons der 1940 aufgeteilten Moldauischen ASSR wurden dem Gebiet Odessa angegliedert. 1954 kam noch das Territorium des aufgelösten Gebietes Ismail (Izmail) hinzu. Im gleichen Jahr wurden insgesamt neun Rayons an die Gebiete Nikolajew und Kirowograd abgetrennt.
Odessa, Gouvernement (russ. Odesskaja gubernija), Ukrainische SSR gebildet: 16.4.1920 aufgelöst: 1.8.1925 Hauptstadt: Odessa Zum Bestände des Gouvernements Odessa gehörten folgende administrative Kreise: Balta 12.4.1923-12.10.1924 Cherson 12.4.1923-1.8.1925 Jelissawetgrad (Elisavetgrad) 12.4.1923-5.9.1924 Nikolajew (Nikolaev) 12.4.1923-1.8.1925 Odessa 12.4.1923-1.8.1925 Perwomaisk (Pervomajsk) 12.4.1923-1.8.1925 Sinowjewsk (Zinov'evsk) 5.9.1924-1.8.1925 Einige Rayons der Kreise Balta und Odessa wurden am 12.10.1924 der innerhalb der Ukrainischen SSR neugegründeten Moldauischen ASSR angegliedert. Das Gouvernement Odessa entstand aus einem Teil des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Cherson und einem Teil des Gouvernements Podolien. Am 21.10.1921 wurde noch das Territorium des zugleich aufgelösten Gouvernements Nikolajew angegliedert.
Odessa, Kreis (russ. Odesskij okrug), Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Odessa
Odessa, Stadt (ukr. misto Odesa, russ. gorod Odessa) 16.4.1920-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Odessa, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Odessa, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 27.2.1932: Zentrum des Gebietes Odessa, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
368
Oljokminsk, Stadt
Odessa, Stadthauptmannschaft (russ. Odesskoe gradonacal'stvo),
Russisches Reich
erneut gebildet: 1856 (bestand schon von 1803 bis 1838) aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1856 wurde die Stadt Odessa erneut aus dem Gouvernement Cherson ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
Oiratisches Autonomes
Gebiet—* Altai, Republik
Oirotisches Autonomes
Gebiet^
Oirot-Tura, Stadt (russ. gorod
Altai, Republik
Ojrot-Tura)
(7.1.1948 umbenannt in Gorno-Altaisk/Gorno-Altajsk) 17.6.1932-7.1.1948: Zentrum des Oirotischen Autonomen Gebietes, Westsibirische Region (17.6.1932-28.9.1937), Region Altai (Altaj) (28.9.1937-7.1.1948), RSFSR
Oisungur, Siedlung (russ. selenie
Ojsungur)
30.11.1922-22.12.1928: Zentrum des Kreises Gudermes, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-22.12.1928), RSFSR
Oljokminsk, Kreis (russ. Olekminskij okrug), Gebiet Jakutsk, Russisches
Reich,
RSFSR seit 1851 bis 27.4.1922 Zentrum: Stadt Oljokminsk (Olekminsk)
Oljokminsk, Kreis (russ. Olekminskij okrug), Jakutische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1924 23.7.1930 Stadt Oljokminsk (Olekminsk)
Oljokminsk, Stadt (russ. gorod
Olekminsk)
1851-27.4.1922: Zentrum des Kreises Oljokminsk, Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Oljokminsk, Jakutische ASSR, RSFSR
369
Olonez, Gouvernement
Olonez, Gouvernement
(russ. Oloneckaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1801 aufgelöst: 18.9.1922 Hauptstadt: Petrosawodsk (Petrozavodsk) Ein Teil des Gouvernements kam 1919 zum Gouvernement Wologda (Vologda). Am 8.6.1920 entstand aus den hauptsächlich von Kareliern besiedelten Gebieten der Gouvernements Olonez (Olonec) und Archangelsk (Archangel'sk) die Karelische Arbeitskommune, ein autonomes Gebiet im Bestände der RSFSR. Durch ein Dekret vom 18.9.1922 wurde die Karelische Arbeitskommune um weitere Teile des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Olonez erweitert. Das restliche Territorium kam zu den Gouvernements Petrograd und Wologda. Vom 8.6.1920 bis zum 18.9.1922 war Petrosawodsk das gemeinsame Verwaltungszentrum der Karelischen Arbeitskommune und des Gouvernements Olonez. Wegen der bevorstehenden Auflösung des Gouvernements war die Einrichtung getrennter Zentren nicht mehr zweckmäßig.
oity, Kreis (russ. Ol'tinskij
okrug)
gebildet: 1878 bis 16.3.1921 im Bestände des Gebietes Kars Zentrum: Stadt Olty (Ol'ty) Als Teil des im südwestlichen Transkaukasus gebildeten Gebietes Kars gehörte der Kreis Olty bis zum 3.3.1918 (Frieden von Brest-Litowsk) (Brest-Litovsk) zum Russischen Reich und Rußland. Von April 1918 bis März 1919 war er türkisch besetzt und befand sich dann bis April 1919 unter britischer Militärverwaltung, bevor er in die Verwaltungshoheit der Georgischen Demokratischen Republik (April-Juli 1919) und der Republik Armenien (seit Juli 1919) überging. Seit September 1920 war er wieder von der türkischen Armee eingenommen und kam im Bestände des Gebietes Kars mit dem Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 endgültig zum Staatsgebiet der Türkei (s. auch Kars, Gebiet).
Olty, Stadt (russ. gorod
Ol'ty)
1878-16.3.1921: Zentrum des Kreises Olty des Gebietes Kars, Russisches Reich, Rußland, Georgische Demokratische Republik (April-Juli 1919), Republik Armenien (Juli 1919September 1920), seit 16.3.1921 Bestandteil der Türkei
Omsk, Gebiet (russ. Omskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 7.12.1934 Zentrum: Stadt Omsk Zum Gebiet Omsk gehörten folgende nationale und territoriale Kreise: Nationaler Kreis der Jamal-Nenzen 7.12.1934-14.8.1944 Nationaler Kreis der Ostjaken und Wogulen 7.12.1934-23.10.1940 Nationaler Kreis der Chanten und Mansen 23.10.1940-14.8.1944 Kreis Tara 7.12.1934-23.11.1940 Kreis Tobolsk (Tobol'sk) 10.12.1935-14.8.1944
370
Opotschka, Stadt Das Gebiet Omsk entstand aus allen Rayons und nationalen Kreisen des aufgelösten Gebietes Ob-Irtysch (Ob-Irtys) sowie Rayons der Westsibirischen Region mit dem administrativen Kreis Tara und Rayons des Gebietes Tscheljabinsk (Celjabinsk). Teile des Gebietes kamen zu den neugeschaffenen Gebieten Kurgan (1943) und Tjumen (Tjumen') (1944). Einige Rayons wurden 1938 dem Gebiet Swerdlowsk (Sverdlovsk) übergeben.
Omsk, Gouvernement (russ. Omskaja gubernija), RSFSR gebildet: 27.8.1919 aufgelöst: 25.5.1925 Hauptstadt: Omsk Das Gouvernement entstand aus Teilen des Gouvernements Tobolsk (Tobol'sk) und des Gebietes Akmolinsk. Zusammen mit anderen Gouvernements bildete es am 25.5.1925 die Sibirische Region.
Omsk, Kreis (russ. Omskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Omsk
Omsk, Stadt (russ. gorod Omsk) 1868-1919: Zentrum des Gebietes Akmolinsk, Russisches Reich, RSFSR 1882-März 1917: Residenz des Generalgouverneurs des Steppen-Generalgouvernements, Russisches Reich März 1917-November 1917: Hauptstadt des Steppen-Generalgouvernements, Rußland, Russische Republik 27.8.1919-25.5.1925: Hauptstadt des Gouvernements Omsk, RSFSR 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Omsk, Sibirische Region, RSFSR seit 7.12.1934: Zentrum des Gebietes Omsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Oftüstik JfcazaJfstan oblysy —• Südkasachstan, Gebiet Opotschka, Kreis (russ. Opoceckij okrug), Gebiet Kalinin, RSFSR gebildet: 11.5.1937 aufgelöst: 5.2.1941 Zentrum: Stadt Opotschka (Opocka) Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 war der Kreis Opotschka 1937 wieder eingerichtet worden, weil seine Grenzlage eine unmittelbare Verwaltung aus dem Kreiszentrum erforderte.
Opotschka, Stadt (russ. gorod Opocka) 11.5.1937-5.2.1941: Zentrum des Kreises Opotschka, Gebiet Kalinin, RSFSR 371
Orechowo-Sujewo, Kreis
Oral, lfolasy —·• Uralsk, Stadt
Oral oblysy —• Uralsk, Gebiet Ordschonikidse, Region —• Stawropol, Region
Ordschonikidse, Stadt —• Wladikawkas (Dsaudschikau), Stadt Orechowo-Sujewo, Kreis (russ. Orechovo-Zuevskij RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
okrug), Gebiet Moskau,
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Orechowo-Sujewo (Orechovo-Zuevo)
Orechowo-Sujewo, Stadt (russ. gorod
Orechovo-Zuevo)
12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Orechowo-Sujewo, Gebiet Moskau, RSFSR
Orenburg, Gebiet (russ. Orenburgskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 7.12.1934-26.12.1938-Gebiet Orenburg 26.12.1938-4.12.1957-Gebiet Tschkalow (russ. Ckalovskaja oblast') seit 4.12.1957 wieder Gebiet Orenburg Zentrum: Stadt Orenburg 7.12.1934-26.12.1938 Stadt Tschkalow (Ckalov) 26.12.1938-4.12.1957 seit 4.12.1957 wieder Stadt Orenburg Das Gebiet entstand durch Ausgliederung aus der Region Mittlere Wolga. Am 26.12.1938 wurden Stadt und Gebiet Orenburg zu Ehren des sowjetischen Rekordfliegers Waleri Pawlowitsch Tschkalow (1904-15.12.1938) umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 4.12.1957 (s. Umbenennungen). Orenburg, Gouvernement (russ. Orenburgskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (September 1920-22.9.1920 und 28.5.1921-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-6.7.1925), direkt im Bestände der RSFSR (6.7.1925-14.5.1928) gebildet: 1744-1781, 1796-1920 aufgelöst: 22.9.1920 erneut gebildet: 28.5.1921 erneut aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Orenburg 1865-22.9.1920 und 28.5.1921-14.5.1928 Das Gouvernement Orenburg war vom 22.9.1920 bis zum 28.5.1921 Teil des Gouvernements Orenburg-Turgai. Teile des Gouvernements Orenburg wurden der
372
Orenburg-Turgai, Gouvernement Baschkirischen ASSR (1919) und den Gouvernements Ufa (1919) und Uralsk (Ural'sk) (1924) angegliedert. Gemäß einem am 22.9.1920 veröffentlichten nicht datierten Dekret wurde das Gouvernement der Kirgisischen ASSR nicht schon bei deren Gründung am 26.8.1920, sondern erst im September 1920 angegliedert. Am 6.7.1925 wurde es wegen seiner russischen Bevölkerungsmehrheit aus dem Bestände der Kasachischen ASSR ausgegliedert und direkt den zentralen Behörden der RSFSR unterstellt. Das Territorium des aufgelösten Gouvernements wurde am 16.7.1928 in den gleichnamigen Kreis innerhalb des Gebietes Mittlere Wolga umgewandelt.
Orenburg, Kreis (russ. Orenburgskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (16.7.192820.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 16.7.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Orenburg Der Kreis entstand aus dem Territorium des am 14.5.1928 aufgelösten gleichnamigen Gouvernements.
Orenburg, Stadt (russ. gorod
Orenburg)
1865-22.9.1920 und 28.5.1921-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Orenburg, Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (September 1920-22.9.1920 und 28.5.1921-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-6.7.1925), direkt im Bestände der RSFSR (6.7.1925-14.5.1928) 22.9.1920-28.5.1921: Hauptstadt des Gouvernements Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj), Kirgisische ASSR, RSFSR September 1920-1.4.1925: Hauptstadt der Kirgisischen ASSR, RSFSR In einer am 22.9.1920 veröffentlichten nicht datierten Ergänzung zum Dekret über die Gründung der Kirgisischen ASSR vom 26.8.1920 wurden die Stadt Orenburg und die nach den Ausgliederungen vom Vorjahr verbliebenen Rayons des gleichnamigen Gouvernements der neugegründeten Autonomen Sowjetrepublik angegliedert. 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Orenburg, Gebiet Mittlere Wolga (16.7.192820.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR 7.12.1934-26.12.1938 und seit 4.12.1957: Zentrum des Gebietes Orenburg, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Orenburg-Turgai, Gouvernement
(russ. Orenburgo-Turgajskaja gubernija),
Kirgisische ASSR, RSFSR gebildet: 22.9.1920 aufgelöst: 28.5.1921 (8.12.1921) Hauptstadt: Orenburg Das Gouvernement wurde aus den Gebieten Turgai (Turgaj) und Uralsk (Ural'sk) sowie dem Gouvernement Orenburg gebildet. Das Gouvernement Orenburg-Turgai wurde zuerst in die Gouvernements Aktjubinsk, Kustanai (Kustanaj), Orenburg und Turgai aufgeteilt. In Änderung der Verordnung vom 28.5.1921 wurde das ehemalige Gouvernement OrenburgTurgai am 8.12.1921 nur in folgende drei Gouvernements aufgeteilt: Aktjubinsk, Kustanai und Orenburg.
373
Orhei, Kreis
Orhei, Kreis (rumän. judejul Orhei, russ. Orgeevskij uezd), Republik gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Moldau
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Orhei (Orgeev)
Orhei, Stadt (rumän.
orajul Orhei, russ. gorod Orgeev)
30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judel) Orhei, Republik Moldau
Orjol, Gebiet (russ. Orlovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 27.9.1937 Zentrum: Stadt Orjol (Orel) Das Gebiet entstand bei der Verkleinerung von Verwaltungseinheiten aus Rayons der Gebiete Kursk und Woronesch (Voronez) sowie des Westlichen Gebietes. Teile wurden an die Gebiete Brjansk (1944), Kaluga (1944) und Lipezk (Lipeck) (1954) abgetrennt.
Orjol, Gouvernement
(russ. Orlovskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Orjol (Orel) Ein Teil des Gouvernements kam 1920 zum Gouvernement Brjansk. 1925 wurde ein Teil des Gouvernements Tula angegliedert. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung bildete das Gouvernement Orjol zusammen mit anderen Gouvernements das Zentrale Schwarzerdegebiet.
Orjol, Kreis (russ. Orlovskij okrug), Zentrales gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Schwarzerdegebiet, RSFSR
16.7.1928 23.7.1930) Stadt Orjol (Orel)
Orjol, Stadt (russ. gorod
Orel)
1796-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Orjol, Russisches Reich, RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Orjol, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR seit 27.9.1937: Zentrum des Gebietes Orjol, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Orscha, Kreis (russ. Orsanskij okrug), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
374
17.7.1924 26.7.1930 Stadt Orscha (Orsa)
SSR
Osch, Stadt
Orscha, Stadt (russ. gorod
Orsa)
17.7.1924-26.7.1930: Zentrum des Kreises Orscha, Weißrussische SSR
Orsk, industrieller Kreis (russ. Orskij Promyslennyj okrug), Region Mittlere
Wolga
(Volga), RSFSR gebildet: 20.4.1934 aufgelöst: 7.12.1934 Zentrum: Stadt Orsk
Orsk, Stadt (russ. gorod
Orsk)
20.4.1934-7.12.1934: Zentrum des industriellen Kreises Orsk, Region Mittlere Wolga (Volga), RSFSR
Osch, Gebiet (kirgis. Os oblusu, russ. Osskaja oblast'), Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (seit 12.12.1990) gebildet: 21.11.1939 Zentrum: Stadt Osch (Os) Das Gebiet entstand aus dem gleichnamigen Kreis. Am 27.1.1959 wurde das Territorium des aufgelösten Gebietes Dschalal-Abad (Dzalal-Abad) angegliedert. Am 3.9.1980 wurden vom Gebiet Osch ein Rayon ganz und ein weiterer Rayon teilweise dem erneut gebildeten Gebiet Talas angegliedert. Aus einem Teil des Gebietes Osch erfolgte am 14.12.1990 die Wiedereinrichtung des GebietesDschalal-Abad. Aus drei am 15.10.1999 abgetrennten Rayons entstand das neue Gebiet Batken. Osch, Kreis (russ. Osskij okrug), Kirgisisches Autonomes
Gebiet, RSFSR (6.6.19251.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-6.12.1926 und 10.12.1928-August 1930), Kirgisische SSR (26.2.1938-21.11.1939) gebildet: 6.6.1925 aufgelöst: 6.12.1926 erneut gebildet: 10.12.1928 erneut aufgelöst: August 1930 wieder gebildet: 26.2.1938 wieder aufgelöst: 21.11.1939 Zentrum: Stadt Osch (Os) Der Kreis wurde 1939 in das gleichnamige Gebiet umgewandelt. Zu den Gründen für die zweite und dritte Wiedereinrichtung des Kreises s. Kirgisische Republik.
Osch, Stadt (kirgis. Os saary, russ. gorod
Os)
6.6.1925-6.12.1926, 10.12.1928-August 1930 und 26.2.1938-21.11.1939: Zentrum des Kreises Osch, Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-6.12.1926 und 10.12.1928-August 1930), Kirgisische SSR (26.2.193821.11.1939)
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Ossetischer Kreis seit 21.11.1939: Zentrum des Gebietes Osch, Kirgisische SSR, Kirgisische Republik (seit 12.12.1990)
Os oblusu —• Osch, Gebiet Os saary —* Osch, Stadt Öskemen Jpilasy —• Ust-Kamenogorsk, Stadt Ossetischer Kreis (russ. Osetinskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 bis 7.7.1924 Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) Der Kreis wurde auch Kreis Wladikawkas (russ. Vladikavkazskij okrug) genannt. Am 7.7.1924 wurde sein Territorium Teil des neugeschaffenen Nordossetischen Autonomen Gebietes.
Ost, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau (russ. Vostocnyj administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Ostbuchara —• Buchara, SSR Ostjaken und Wogulen, Nationaler Kreis —• Chanten und Mansen, Autonomer Kreis-Jugra Ostjako-Wogulsk, Arbeitersiedlung (russ. rabocij poselok Ostjako-Vogul'sk) 1931-23.10.1940: Zentrum des Nationalen Kreises der Ostjaken und Wogulen, Ural-Gebiet (1931 -17.1.1934), Gebiet Ob-Irtysch (Ob-Irtys) (17.1.1934-7.12.1934), Gebiet Omsk (7.12.1934-23.10.1940), RSFSR
Ostkasachstan, Gebiet (kasach. Sygys Kazakstan oblysy, russ. VostocnoKazachstanskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 10.3.1932 Zentrum: Stadt Semipalatinsk 10.3.1932-14.10.1939 376
Osurgeti, Stadt Stadt Ust-Kamenogorsk (Ust'-Kamenogorsk) seit 14.10.1939 Das Zentrum mußte am 14.10.1939 nach Ust-Kamenogorsk verlegt werden, weil eine Reihe von Rayons zusammen mit der Stadt Semipalatinsk zur Bildung des Gebietes Semipalatinsk vom Gebiet Ostkasachstan abgetrennt wurden. Das Gebiet entstand bei der Einführung der Gebietseinteilung in Kasachstan. Teile kamen zu den Gebieten Pawlodar (Pavlodar) (1938) und Semipalatinsk (1939). Das Territorium des am 3.5.1997 aufgelösten Gebietes Semipalatinsk wurde dem Gebiet Ostkasachstan angegliedert.
Ostrogoschsk, Kreis
(russ. Ostrogozskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet,
RSFSR gebildet: aufgelöst:
16.7.1928 23.7.1930
Zentrum:
Stadt Ostrogoschsk (Ostrogozsk)
Ostrogoschsk, Stadt (russ. gorod
Ostrogozsk)
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Ostrogoschsk, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Ostsibirische Region —• Ostsibirisches Gebiet Ostsibirisches Gebiet
(russ. Vostocnosibirskaja oblast'), RSFSR
30.7.1930-5.12.1936: Ostsibirische Region (russ. Vostocnosibirskij kraj), RSFSR 5.12.1936-26.9.1937: Ostsibirisches Gebiet Zentrum: Stadt Irkutsk Zu Region und Gebiet Ostsibirien gehörten ein administratives Gebiet, eine ASSR und drei nationale Kreise: Gebiet Tschita (Cita) 5.3.1934-7.12.1934 Burjat-Mongolische ASSR 20.9.1930-5.12.1936 Nationaler Kreis derEwenken 10.12.1930-7.12.1934 Nationaler Kreis Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) 10.12.1930-7.12.1934 Nationaler Kreis Witim-Oljokma (Vitim-Olekma) (der Ewenen) 10.12.1930-26.9.1937 Die Ostsibirische Region entstand am 30.7.1930 bei der Aufteilung der Region Sibirien in die West- und Ostsibirische Region. Im gleichen Jahr kam noch ein Teil der Fernöstlichen Region hinzu. 1934 wurde ein Teil zur Bildung der Region Krasnojarsk abgetrennt. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 wurde die Ostsibirische Region in das gleichnamige Gebiet umgewandelt und dieses im folgenden Jahr in die Gebiete Irkutsk und Tschita aufgeteilt.
Osurgeti, Stadt (georgisch
kalaki ozurgethi, russ. gorod Ozurgeti)
seit 1995: Zentrum des Kreises Gurien, Georgien
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Palana, Dorf
ozurgethi, kalaki —• Osurgeti, Stadt Palana, Dorf, seit 20.7.1962 stadtähnliche Siedlung (russ. selo/selenie, poselok gorodskogo tipa Palana) 15.10.1937-1.7.2007: Zentrum des Nationalen (seit 7.10.1977 Autonomen) Kreises der Korjaken, Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) der Fernöstlichen Region (15.10.193720.10.1938), Gebiet Kamtschatka der Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.193823.1.1956), RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.7.2007), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (13.5.2000-1.7.2007 seit 1.7.2007: Zentrum des Korjakischen Kreises, Region Kamtschatka, Russische Föderation, Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation
Palanga (früher deutsch Polangen) —• Lettische Republik und Litauen, Republik Pamir, Gebiet (russ. Pamirskaja oblast'), Turkestanische SSR (15.8.1923-14.10.1924), Tadschikische ASSR (14.10.1924-2.1.1925) im Bestände der Usbekischen SSR (seit 27.10.1924) gebildet: 15.8.1923 aufgelöst: 2.1.1925 Zentrum: konnte nicht ermittelt werden Das Territorium des Pamir-Gebirges wurde am 15.8.1923 aus dem zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebiet Fergana als Gebiet Pamir ausgegliedert und am 2.1.1925 mit dem rechts des Pjandsch (russ. Pjandz=Oberlauf des Amudarja/Amudar'ja) gelegenen Teil Badachschans zum Autonomen Gebiet Bergbadachschan im Bestände der Tadschikischen ASSR vereinigt. Ραηβνέϋο apskritis —• Paneveiys, Kreis Paneveiys, Kreis (lit. Panevezio apskritis, russ. Panevezskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Panevezys
Paneveiys, miestas —• Paneveiys, Stadt Paneveiys, Stadt (lit. miestas Panevezys, russ. gorod Panevezys) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Panevezys, Republik Litauen
Pärnu linn —• Pjarnu, Stadt
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Pendschikent, Kreis
Pärnu oblast —• Pjarnu, Gebiet Pavlodar Jpnlasy —• Pawlodar, Stadt Pavlodar oblysy —* Pawlodar, Gebiet P a w l o d a r , Gebiet (kasach. Pavlodar oblysy, russ. Pavlodarskaja oblast'), Kasachische SSR, Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Pawlodar (Pavlodar) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Karaganda und Ostkasachstan.
Pawlodar, Kreis (russ. Pavlodarskij okrug), Kasachische ASSR, RSFSR gebildet: 3.9.1928 aufgelöst: 17.12.1930 Zentrum: Stadt Pawlodar (Pavlodar)
Pawlodar, Stadt (kasach. Pavlodar ljalasv, russ. gorod Pavlodar) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Pawlodar, Kasachische ASSR, RSFSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Pawlodar, Kasachische SSR, Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991)
Pawlograd, Kreis (russ. Pavlogradskij okrug), Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 1926 Zentrum:
Stadt Pawlograd (Pavlograd)
Pawlograd, Stadt (russ. gorod Pavlograd) 12.4.1923-1926: Zentrum des Kreises Pawlograd, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR Pendschikent, Kreis (russ. Pendzikentskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (1927-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-20.12.1930) gebildet: 1927 aufgelöst: 20.12.1930 Zentrum: Stadt Pendschikent (Pendzikent)
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Pendschikent, Stadt
Pendschikent, Stadt (russ. gorod
Pendzikent)
1927-20.12.1930: Zentrum des Kreises Pendschikent, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (1927-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-20.12.1930)
Pensa, Gebiet (russ. Penzenskaja oblast'),
RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 4.2.1939 Zentrum: Stadt Pensa (Penza) Das Gebiet entstand durch Ausgliederung von Rayons aus dem Gebiet Tambow (Tambov). Außerdem wurden am 4.2.1939 noch Rayons der Gebiete Kuibyschew (Kujbysev) und Saratow (Saratov) angegliedert. Ein Teil wurde bei der Bildung des Gebietes Uljanowsk (Ul'janovsk) am 19.1.1943 abgetrennt.
Pensa, Gouvernement
(russ. Penzenskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1796-1797, 1801 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Pensa (Penza) Ein Teil des Gouvernements kam 1922 zum Gouvernement Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) und 1923 wurde ein Teil des Gouvernements Tambow (Tambov) angegliedert. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Territorium des Gouvernements Pensa am 14.5.1928 Bestandteil des neugebildeten Gebietes Mittlere Wolga (Volga).
Pensa, Kreis (russ. Penzenskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga)
(16.7.1928-
20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Pensa (Penza)
Pensa, Stadt (russ. gorod
Penza)
1796-1797 und 1801-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Pensa, Russisches Reich, RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Pensa, Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR seit 4.2.1939: Zentrum des Gebietes Pensa, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Penschiner oder Korjakische Kulturelle Basis (russ. Penzinskaja/ Korjakskaja kul'tbaza) 1931-15.10.1937: Zentrum des Nationalen Kreises der Korjaken, Fernöstliche Region (1931-22.7.1934), Gebiet Kamtschatka (Kamcatka) der Fernöstlichen Region (22.7.1934-15.10.1937), RSFSR
380
Perm, Gouvernement
Perekop, Kreis (russ. Perekopskij okrug), ASSR der Krim, RSFSR 1922 umbenannt aus Kreis Dschankoi (Dzankoj) aufgelöst: 17.10.1923 Zentrum: Siedlung Dschankoi
Peretschin, Dorf (russ. selo Perecin) 22.1.1946-30.5.1947: Zentrum des Kreises Peretschin, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Peretschin, Kreis (russ. Perecinskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische
SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Peretschin (Perecin)
Peretschin, Stadtähnliche Siedlung (russ. poselok gorodskogo tipa Perecin) 30.5.1947-9.11.1953: Zentrum des Kreises Peretschin, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Perm, Gebiet (russ. Permskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(25.12.19911.12.2005), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (13.5.20001.12.2005) gebildet: 3.10.1938 am 8.3.1940 umbenannt in Gebiet Molotow (Molotov) am 2.10.1957 rückbenannt in Gebiet Perm (Perm') aufgelöst: 1.12.2005 Zentrum: Stadt Perm 3.10.1938-8.3.1940 und 2.10.1957-1.12.2005 Das Gebiet Perm entstand durch Ausgliederung aus dem Gebiet Swerdlowsk (Sverdlovsk). Zugleich wurde der Nationale Kreis der Komi-Permjaken angeschlossen. Durch Gesetz vom 25.3.2004 wurden mit Wirkung vom 1.12.2005 das Gebiet Perm und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur Region Perm als neuem Subjekt der Russischen Föderation vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung der beiden bisherigen Subjekte der RF. Vom 3.10.1938 bis zum 8.3.1940 und vom 2.10.1957 bis zum 1.12.2005 gehörte zum Gebiet Perm der Nationale Kreis der Komi-Permjaken, der am 7.10.1977 in den Autonomen Kreis der Komi-Permjaken umbenannt worden war.
Perm, Gouvernement
(russ. Permskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 12.11.1923 Zentrum: Stadt Perm (Perm') Ein Teil des Gouvernements kam 1919 zum Gouvernement Jekaterinburg (Ekaterinburg). 1921 erfolgte die Angliederung eines Teils des Gouvernements Wjatka (Vjatka). Das Gouvernement Perm bildete 1923 zusammen mit anderen Gouvernements das Ural-Gebiet.
381
Perm, Kreis
Perm, Kreis (russ. Permskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Perm (Perm')
Perm, Region (russ. Permskij kraj), Russische Föderation, Föderationsbezirk
Wolga (Volga) der Russischen Föderation gebildet: 1.12.2005 Zentrum: Stadt Perm (Perm') Durch Gesetz vom 25.3.2004 wurden mit Wirkung vom 1.12.2005 das Gebiet Perm und der Autonome Kreis der Komi-Permjaken zur Region Perm als neuem Subjekt der Russischen Föderation vereinigt. Zweck des Zusammenschlusses ist die beschleunigte wirtschaftliche Entwicklung der beiden bisherigen Subjekte der RF.
Perm, Stadt (russ. gorod
Perm')
Perm wurde am 8.3.1940 in Molotow (Molotov) umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 2.10.1957. 1796-12.11.1923: Hauptstadt des Gouvernements Perm, Russisches Reich, RSFSR 3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Perm, Ural-Gebiet, RSFSR 3.10.1938-8.3.1940 und 2.10.1957-1.12.2005: Zentrum des Gebietes Perm, RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.12.2005), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (13.5.2000-1.12.2005) seit 1.12.2005: Zentrum der Region Perm, Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation
Perwomaisk, Kreis (russ. Pervomajskij okrug), Gouvernement
Odessa (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum:
Stadt Perwomaisk (Pervomajsk)
Perwomaisk, Stadt (russ. gorod Pervomajsk) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Perwomaisk, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Petro-Aleksandrowsk, Stadt (russ. gorod
Petro-Aleksandrovsk) 1874-Dezember 1920: Zentrum der Amudarja (Amudar'ja)-Abteilung (s. Amudarja, Gebiet) Die Stadt wurde im Dezember 1920 in Turtkul (TurtkuP) umbenannt.
382
Petrokow, Gouvernement
Petrograd, Gouvernement (russ. Petrogradskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR seit 31.8.1914 bis 26.1.1924 Hauptstadt: Petrograd Am 31.8.1914 wurden Stadt und Gouvernement Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg) in Stadt und Gouvernement Petrograd umbenannt. Am 26.1.1924 erfolgte die Umbenennung in Stadt und Gouvernement Leningrad. Mit dem Friedensvertrag zwischen Sowjetrußland und der unabhängigen Estnischen Republik vom 2.2.1920 erhielt Estland aus dem Gouvernement Petrograd einen etwa 10 km breiten Gebietsstreifen, der östlich der Narva (Narwa) von der Narva-Bucht bis zum Peipussee verlief (s. Estnische Republik). Bei der Auflösung des Gouvernements Olonez (Olonec) am 18.9.1922 wurde ein Teil seines Territoriums dem Gouvernement Petrograd angegliedert. Petrograd, Stadt (russ. gorod Petrograd) 31.8.1914-16.3.1917: Hauptstadt des Russischen Reiches 31.8.1914-26.1.1924: Hauptstadt des Gouvernements Petrograd, Russisches Reich, RSFSR 16.3.1917-14.9.1917: Hauptstadt von Rußland (Während dieser Zeit hatte der russische Staat keinen offiziellen Staatsnamen.) (s. Russische Föderation) 14.9.1917-7.11.1917: Hauptstadt der Russischen Republik 7.11.1917-25.1.1918: Hauptstadt der Russischen Sowjetrepublik 25.1.1918-12.3.1918: Hauptstadt der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR) Während des Ersten Weltkrieges änderten sich Name und Ort der russischen Hauptstadt. Nachdem das Deutsche Reich am 31.7.1914 Rußland den Krieg erklärt hatte, wurde die deutsche Namensform Sankt-Peterburg am 31.8.1914 in das russische Petrograd geändert. Wegen der militärische Bedrohung der Stadt nach dem Wiederbeginn der deutschen Offensive am 18.2.1918 beschloß das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee der Sowjets Ende Februar, den Sitz der Sowjetregierung nach Moskau zu verlegen. Der Umzug aller Regierungsbehörden, der anderen Staatsorgane und der Parteiführung erfolgte am 11. und 12.3.1918. Seitdem blieb Moskau die Hauptstadt der RSFSR, obwohl der 4. Allrussische Sowjetkongreß am 16.3.1918 nur die „vorübergehende" Verlegung des Zentrums sanktioniert hatte. Zu Ehren von Lenin, der am 21.1.1924 gestorben war, hieß die Stadt seit dem 26.1.1924 Leningrad.
Petrograd, Stadthauptmannschaft —• Sankt Petersburg, Stadthauptmannschaft Petrokow, Gouvernement (russ. Petrokovskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Piotrkow Trybunalski), 1867 bis März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1867 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Petrokow (Petrokov) 383
Petrokow, Stadt
Petrokow, Stadt (russ Petrokov, poln. Piotrkow
Trybunalski) Im zaristischen Rußland hieß die polnische Stadt Piotrkow Trybunalski im amtlichen Sprachgebrauch Petrokow. 1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Petrokow des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Petropavl jpilasy —• Petropawlowsk, Stadt Petropawlowsk, Kreis (russ. Petropavlovskij okrug), Kasachische ASSR,
RSFSR
gebildet: 3.9.1928 aufgelöst: 17.12.1930 Zentrum: Stadt Petropawlowsk (Petropavlovsk) Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, daß am 17.1.1928 von den kasachischen Behörden aus einem Teil des Gouvernements Akmolinsk ein Kreis Ksyl-Dschar (Kzyl-Dzar) gebildet wurde. Dieser konnte nicht wie alle anderen Kreise am 3.9.1928 vom Allrussischen Zentralen Exekutivkomitee bestätigt werden, weil er bereits am 10.5.1928 in Kreis Petropawlowsk umbenannt worden war.
Petropawlowsk, Stadt (russ. gorod
Petropavlovsk)
1909-6.4.1920: Zentrum des Gebietes Kamtschatka (Kamcatka), Russisches Reich, RSFSR 6.4.1920-18.2.1924: Hauptstadt des Gouvernements Kamtschatka, Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-18.2.1924), RSFSR Die Stadt Petropawlowsk wurde am 18.2.1924 in Petropawlowsk-Kamtschatski (Petropavlovsk-Kamcatskij) umbenannt, um sie von der gleichnamigen Stadt in Kasachstan zu unterscheiden.
Petropawlowsk, Stadt (kasach. Petropavl kalasy, russ. gorod Petropavlovsk) Ende 1920-15.8.1928: Hauptstadt des Gouvernements Akmolinsk, Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR, RSFSR 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Petropawlowsk, Kasachische ASSR, RSFSR 10.3.1932-29.7.1936: Zentrum des Gebietes Karaganda, Kasachische ASSR, RSFSR seit 29.7.1936: Zentrum des Gebietes Nordkasachstan, Kasachische ASSR, RSFSR (29.7.1936-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-10.12.1991), Neulandregion (26.12.1960-19.10.1965), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Petropawlowskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Petropavlovskaja), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, RSFSR 1924-1925: Zentrum des Kreises Petropawlowski (Petropavlovskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
384
Petrosawodsk, Stadt
Petropawlowski, Kreis (russ. Petropavlovskij okrug), Tschetschenisches
Autonomes
Gebiet, Nordkaukasische Region (1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1924 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Petropawlowskaja (Petropavlovskaja) 1924-1925 Siedlung Petropawlowskoje (Petropavlovskoe) 1925-30.9.1931
Petropawlowsk-Kamtschatski, Stadt (russ. gorod
Petropavlovsk-Kamcatskij) 18.2.1924-4.1.1926: Hauptstadt des Gouvernements Kamtschatka (Kamcatka), Gebiet Fernost, RSFSR 4.1.1926-1932: Zentrum des Kreises Kamtschatka, Fernöstliche Region, RSFSR 20.10.1932-1.7.2007: Zentrum des Gebietes Kamtschatka, RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.7.2007), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (13.5.2000-1.7.2007)) seit 1.7.2007: Zentrum der Region Kamtschatka, Russische Föderation, Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation Am 18.2.1924 wurde die Stadt Petropawlowsk in Petropawlowsk-Kamtschatski umbenannt, um sie von der gleichnamigen Stadt in Kasachstan zu unterscheiden.
Petropawlowskoje, Siedlung (russ. selenie
Petropavlovskoe) 1925-30.9.1931: Zentrum des Kreises Petropawlowski (Petropavlovskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Petrosawodsk, Kreis (russ. Petrozavodskij okrug), Karelisch-Finnische gebildet: aufgelöst:
15.8.1952 23.4.1953
Zentrum:
Stadt Petrosawodsk (Petrozavodsk)
Petrosawodsk, Stadt (russ. gorod
SSR
Petrozavodsk)
1801-18.9.1922: Hauptstadt des Gouvernements Olonez (Olonec), Russisches Reich, RSFSR 8.6.1920-25.7.1923: Zentrum der Karelischen Arbeitskommune, RSFSR 25.7.1923-31.3.1940 und 16.7.1956-13.11.1991: Hauptstadt der Karelischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik, RSFSR 31.3.1940-16.7.1956: Hauptstadt der Karelisch-Finnischen Sozialistischen Sowjetrepublik 15.8.1952-23.4.1953: Zentrum des Kreises Petrosawodsk, Karelisch-Finnische SSR seit 13.11.1991: Hauptstadt der Republik Karelien, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Vom 8.6.1920 bis zum 18.9.1922 war Petrosawodsk das gemeinsame Verwaltungszentrum der Karelischen Arbeitskommune und des Gouvernements Olonez. Wegen der bevorstehenden Auflösung des Gouvernements war die Einrichtung getrennter Zentren nicht mehr zweckmäßig.
385
Petrowsk, Kreis
Petrowsk, Kreis (russ. Petrovskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: 1921 am 10.7.1922 umbenannt in Kreis Machatschkala (Machackala) Zentrum: Stadt Petrowsk-Port (Petrovsk-Port) Die Stadt heißt seit dem 10.7.1922 Machatschkala.
Petrowsk-Port, Stadt (russ. gorod Petrovsk-Port) 1921-10.7.1922: Zentrum des Kreises Petrowsk, Dagestanische ASSR, RSFSR 20.1.1921 -10.7.1922: Hauptstadt der Dagestanischen ASSR, RSFSR Die Stadt wurde am 10.7.1922 zu Ehren eines dagestanischen Bolschewiken in Machatschkala (Machackala) umbenannt.
Petsamogebiet
• Finnland, Großflirstentum
PetSChora, Kreis (russ. Pecorskij okrug), Autonomes Gebiet der Komi (Syrjänen) (25.2.1936-5.12.1936), ASSR der Komi (5.12.1936-1941), RSFSR gebildet: 25.2.1936 aufgelöst: 1941 Zentrum: Siedlung Ust-Usa (Ust'-Usa)
Pinsk, Gebiet (russ. Pinskaja oblast'), Weißrussische SSR gebildet: 4.12.1939 aufgelöst: 8.1.1954 Zentrum: Stadt Pinsk Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Bei seiner Auflösung wurde sein Territorium vollständig dem Gebiet Brest angegliedert.
Pinsk, Stadt (russ. gorod Pinsk) 4.12.1939-8.1.1954: Zentrum des Gebietes Pinsk, Weißrussische SSR
Pischpek, Kreis (russ. Pispekskij okrug), Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR (6.6.1925-1.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-12.5.1926) gebildet: 6.6.1925 umbenannt: 12.5.1926 Zentrum: Pischpek (Pispek) Stadt und Kreis Pischpek wurden am 12.5.1926 in Stadt und Kreis Frunse (Frunze) umbenannt.
386
Plozk, Gouvernement
Pischpek, Stadt (russ. gorod
Pispek)
28.12.1924-25.5.1925: Zentrum des Kara-Kirgisischen Autonomen Gebietes, RSFSR 25.5.1925-1.2.1926: Zentrum des Kirgisischen Autonomen Gebietes, RSFSR 6.6.1925-12.5.1926: Zentrum des Kreises Pischpek, Kirgisisches Autonomes Gebiet, RSFSR (6.6.1925-1.2.1926), Kirgisische ASSR, RSFSR (1.2.1926-12.5.1926) 1.2.1926-12.5.1926: Zentrum der Kirgisischen ASSR, RSFSR Die 1878 gegründete Stadt hieß zuerst Pischpek (Pispek), was eine Entstellung des kirgisischen Bischkek (Biskek) im Russischen darstellt. Am 12.5.1926 wurde die Stadt nach dem hier geborenen fuhrenden Bolschewiken und Militärfachmann M.V.Frunse (M.V.Frunze) (1885-1925), der wesentlichen Anteil an der Sowjetisierung Mittelasiens hatte, benannt. Am 5.2.1991 erhielt die kirgisische Hauptstadt wieder ihren historischen Namen Bischkek.
Pjarnu, Gebiet (russ. Pjarnuskaja oblast', estn. Pärnu oblast), Estnische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
10.5.1952 28.4.1953 Stadt Pjarnu (estn. Pärnu linn)
Pjarnu, Stadt (russ. gorod Pjarnu, estn. Pärnu
linn, früher deutsch Pernau)
10.5.1952-28.4.1953: Zentrum des Gebietes Pjarnu, Estnische SSR
Pjatigorsk, Kreis (russ. Pjatigorskij okrug), Gouvernement Terek, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
4.4.1921 27.4.1923 Stadt Pjatigorsk
Pjatigorsk, Stadt (russ. gorod Pjatigorsk) 1921-13.2.1924: Hauptstadt des Gouvernements Terek, RSFSR 4.4.1921-27.4.1923: Zentrum des Kreises Pjatigorsk, Gouvernement Terek, RSFSR 1924-30.9.1931: Zentrum des Kreises Nagorny (Nagornyj), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Terek-Kreises, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR 10.1.1934-10.1.1936: Zentrum der Nordkaukasischen Region, RSFSR
Plozk, Gouvernement (russ. Plockaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Plock), 1837 bis März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1837 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Plozk (Plock)
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Plozk, Stadt
Plozk, Stadt (russ. Plock, poln. Flock) 1837-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Plozk des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
PMR
Moldau, Republik
PMSSR
Moldau, Republik
Podolien, Gouvernement (russ. Podol'skaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische gebildet: aufgelöst: Hauptstadt:
Volksrepublik, Ukrainische SSR 1796 1.8.1925 Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 1796-1919 Winniza (Vinnica) 1919-1.8.1925
Ein Teil des Gouvernements kam 1920 zum Gouvernement Odessa. Zum Bestände des Gouvernements Podolien gehörten folgende administrative Kreise: Gaissin (Gajsin) 12.4.1923-3.6.1925 Kamenez 12.4.1923-1.8.1925 Mogiljow (Mogilev) 12.4.1923-1.8.1925 Proskurow (Proskurov) 12.4.1923-1.8.1925 Tultschin (Tul'cin) 12.4.1923-1.8.1925 Winniza 12.4.1923-1.8.1925
Pokrowsk, Stadt (russ. gorod Pokrovsk) 22.6.1922-19.12.1923: Zentrum der Arbeitskommune der Wolgadeutschen, RSFSR 19.12.1923-18.10.1931: Hauptstadt der ASSR der Wolgadeutschen, Region Untere Wolga (Volga) (28.6.1928-18.10.1931), RSFSR Pokrowsk wurde am 18.10.1931 in Engels (Engel's) umbenannt.
Polen, Königreich (Zartum) (russ. Korolevstvo Pol'skoe, Carstvo Pol'skoe) Der zum Russischen Reich gehörende Teil Polens bestand bis zum März 1917 aus den folgenden neun Gouvernements: Kaiisch (poln. Kalisz) 1837-1844 und 1867-1917 (Kalis) Kelzy (poln. Kielce) 1844 und 1867-1917 (Kel'cy) Ljublin (poln. Lublin) 1837-1917 Lomscha (poln. Lomza) 1867-1917 (Lomza) Petrokow (poln. Piotrköw) 1867-1917 (Petrokov) Plozk (poln. Plock) 1837-1917 (Plock) Radom (poln. Radom) 1867-1917 Suwalki (poln. Suwalki) 1867-1917 (Suvalki) Warschau (poln. Warszawa) 1837-1917 (Varsava)
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Polen, Königreich (Zartum) Die neun Gouvernements waren im Generalgouvernement Warschau (russ. Varsavskoe general-gubernatorstvo) zusammengefaßt, das seit 1874 bestand. Andere Bezeichnungen für die durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 zu Rußland gekommenen Gebiete Polens waren Königreich oder Zartum Polen. Mit dieser nach den Teilungen von 1772,1793 und 1795 als vierte Teilung Polens bezeichneten Abgrenzung der Interessensphären erhielt Rußland das von Napoleon 1807 geschaffene Herzogtum Warschau. Als Königreich Polen wurde es dem Russischen Imperium eingegliedert und der Zar nahm in Personalunion den Titel eines Königs (Zaren) von Polen an. Im Zuge der nach den polnischen Aufständen von 1830/1831 und 1863/1864 einsetzenden verstärkten Russifizierungspolitik waren 1837 die Wojewodschaften in Gouvernements umbenannt und seit 1867 im amtlichen Sprachgebrauch Weichselland (russ. Privislinskij kraj) und Weichselgouvernements (russ. privislinskie gubernii) statt Königreich Polen verwendet worden. Für das russische Teilgebiet Polens gab es somit bis 1917 fünf verschiedene offizielle Bezeichnungen: 1815-1917-Königriech Polen 1815-1917-Zartum Polen 1874-1917-Generalgouvernement Warschau 1867-1917-Weichselland 1867-1917-Weichselgouvernements Nach der Abdankung des Zaren hatten die russische Provisorische Regierung am 30.3.1917, der Petrograder Sowjet am 27.3.1917 und die Sowjetregierung in einem Dekret vom 29.8.1918 das Recht des polnischen Volkes auf Selbstbestimmung anerkannt. Zwar wurden in dem von Lenin unterzeichneten Dekret alle Verträge der zaristischen Regierung über die Teilung Polens annulliert, die Auflösung der neun Gouvernements und ihre Anerkennung als polnisches Territorium erfolgte de jure aber erst mit dem Abschluß des polnisch-sowjetischen Friedensvertrages in Riga am 18.3.1921. Der Grund für diese späte vertragliche Regelung war nicht nur die Besetzung Polens durch die Mittelmächte bis November 1918, sondern vor allem die offene Grenzfrage im Osten. Polen strebte nach der Erlangung seiner Unabhängigkeit im November 1918 die Wiederherstellung seiner bis zur ersten Teilung von 1772 bestehenden historischen Grenzen an. Das Königreich Polen erstreckte sich damals im Osten bis in die Nähe der Städte Ostrow (Ostrov), Smolensk, Kiew (Kiev), Krementschug (Kremencug) und Kischinjow (Kisinev). Die polnische Regierung ignorierte die Grenzvorschläge der Pariser Friedenskonferenz (Januar 1919-Januar 1920) und der Alliierten sowie ein sehr günstiges Friedensangebot der Sowjetregierung vom 28.1.1920 und war entschlossen, die Wiederherstellung der Grenzen von 1772 mit militärischen Mitteln zu erreichen. In einer Großoffensive konnte die polnische Armee im Mai 1920 Kiew einnehmen, wurde aber im August von der Roten Armee bis vor Warschau zurückgeschlagen. Eine im gleichen Monat begonnene polnische Gegenoffensive zwang die sowjetischen Truppen zum Rückzug. Durch britische Vermittlung zustandegekommene Friedensverhandlungen führten am 18.10.1920 zur Einstellung der Kämpfe. Entsprechend dem damaligen Frontverlauf wurde im Rigaer Friedensvertrag zwischen Polen, der RSFSR und der Ukrainischen SSR am 18.3.1921 mit einigen Abänderungen eine Grenze festgelegt, die zwar 200 bis 300 km östlich der von den Alliierten vorgeschlagenen sogenannten Curzon-Linie verlief, aber nicht die Staatsgrenze des polnischen Reiches von 1772 erreichte. Die polnisch-sowjetische Grenze verlief jetzt von der Düna (russ. Dvina) an der lettischen Grenze westlich der Städte Polozk (Polock), Minsk und Sluzk (Sluck) und weiter östlich des damaligen Dawidgrodek (russ. David-Gorodok) und Röwne (russ. Rovno) südwärts und dann den Sbrutsch (russ. Zbruc) entlang zum Dnestr.
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Polen, Königreich (Zartum) Mit der neuen Grenzziehung kamen nicht nur die neun Gouvernements des ehemaligen „Kongreßkönigreichs" (poln. Krolestwo Kongresowe), sondern auch der größere Teil des Gouvernements Wilna, das gesamte Gouvernement Grodno und Teile des Gouvernements Minsk sowie die Westukraine mit Ostgalizien und einem Teil Wolhyniens zur Republik Polen. Aus dem zum früheren Russisch-Polen gehörenden Gouvernement Suwalki waren schon im sowjetisch-litauischen Vertrag vom 12.7.1920 vier von insgesamt sieben Landkreisen (uezdy) Litauen zuerkannt worden (s. Suwalki, Gouvernement). Mit dem Rigaer Friedensvertrag mußte Sowjetrußland auch das Gouvernement Cholm an die Republik Polen abtreten. Das Gebiet von Cholm (poln. Chelm) war 1912 aus dem sogenannten Kongreßpolen wegen kirchenpolitischer Gründe herausgelöst worden (s. Cholm, Gouvernement). Es entstand aus Teilen der Gouvernements Ljublin und des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Sedlez (russ. Sedlec, poln. Siedice), das seit 1867 zum Königreich Polen gehört hatte. Zum polnischen Staatsgebiet gehörten jetzt vier bis fünf Millionen Ukrainer und mindestens 1,5 Millionen Weißrussen. Die polnisch-sowjetische Grenze hatte nur bis zur fünften Teilung Polens Bestand, d.h. solange die Machtverhältnisse Sowjetrußland zwangen, den Friedensvertrag von Riga einzuhalten. Nach dem Angriff Deutschlands auf Polen am 1.9.1939 begann am 17.9.1939 unter Verletzung des Nichtangriffsvertrages vom 25.7.1932 der sowjetische Einmarsch in Ostpolen. Deutschland und die UdSSR hatten sich vorher in einem Geheimabkommen über die erneute Teilung Polens geeinigt. Der sowjetische Bereich endete jetzt ungefähr längs der von den Alliierten 1920 vorgeschlagenen Curzon-Linie, die erst wieder während des Zweiten Weltkrieges in den Verhandlungen der Siegermächte eine Rolle spielte. Per Gesetz vom 2.11.1939 wurden die westweißrussischen Gebiete in die UdSSR inkorporiert und der Weißrussischen SSR angegliedert. Aus den neuen Gebietserwerbungen entstanden am 4.12.1939 fünf zusätzliche administrative Gebiete der Weißrussischen Sowjetrepublik: Baranowitschi (Baranovici), Belostok, Brest, Pinsk und Wileika (Vilejka). Zu einigen dieser Gebiete kam auch ein großer Teil der Territorien, welche im damals noch gültigen Moskauer Friedensvertrag vom 12.7.1920 der Republik Litauen zugestanden worden waren (s. Litauische SSR). Am 1.11.1939 war bereits die Westukraine in die UdSSR inkorporiert und der Ukrainischen SSR angegliedert worden. Aus diesen Gebietsgewinnen entstanden am 4.12.1939 die sechs zusätzlichen Gebiete Drogobytsch (Drogobyc), Lwow (L'vov, poln. Lwöw, deutsch Lemberg), Rowno (Rovno), Stanislaw (Stanislav), Tarnopol (TamopoF) und Wolynien. Bei der Festlegung der polnischen Ostgrenze auf den Konferenzen von Teheran (1943) und Jalta (Februar 1945) berief sich die Sowjetunion auf die von der Pariser Friedenskonferenz 1919 vorgeschlagene und später nach dem britischen Außenminister Lord Curzon (19191924) benannte Demarkationslinie, die auch im Osten ein Polen in seinen ethnographischen Grenzen vorsah und deshalb das weitgehend ukrainische Ostgalizien nicht mit einbezog. Diese sogenannte Curzon-Linie wurde im Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945 mit einigen Abweichungen von fünf bis acht Kilometern zugunsten Polens von den Siegermächten anerkannt. Bereist am 16.8.1945 mußte die kommunistische polnische Regierung in Moskau ein Grenzabkommen unterzeichnen, das sich im wesentlichen an die in dem Waffenstillstandsvorschlag der Westalliierten vom 11.7.1920 enthaltene modifizierte Curzon-Linie hielt und damit die Eroberungen von 1939 bestätigte. Die polnisch-sowjetische Grenze verläuft seitdem im Osten von Litauen westlich der Städte Grodno, Brest, Ustilug, Beiz (Belc), RawaRusskaja (Rava-Russkaja) und weiter östlich von Przemysl bis zu den Karpaten an der heutigen slowakischen Grenze. fn einem Vertrag vom 9.9.1944 zwischen der Regierung der Weißrussischen SSR und dem von der UdSSR als provisorische Regierung Polens anerkannten Polnischen Komitee der
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Polozk, Kreis Nationalen Befreiung in Lublin wurden 20 Rayons Westweißrußlands mit mehrheitlich polnischer Bevölkerung als Territorium Polens anerkannt. Das betraf 17 von insgesamt 23 Rayons und das Zentrum des Gebietes Belostok (poln. Bialystok) sowie drei Rayons des Gebietes Brest. Wegen der Übergabe an Polen wurde das Gebiet Belostok am 20.9.1944 aufgelöst. Mit einem Abkommen zwischen der Sowjetunion und Polen vom 21.5.1951 wurde an der ukrainisch-polnischen Grenze zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Gebiet Lwow eine teilweise Änderung des Grenzvertrages vom 16.8.1945 vorgenommen. Es erfolgte ein Gebietsaustausch von 480 km2, die jeweils von der Wojewodschaft Lublin an das Gebiet Lwow und vom damaligen Gebiet Drogobytsch (seit 1959 im Gebiet Lwow) an die frühere polnische Wojedwodschaft Rzeszow abgetreten wurden. Die Hauptorte in den ausgetauschten Grenzgebieten am Oberlauf des Bug und San sind Sokal (SokaF) und Ustrzyki Dolne.
Polen, Republik —* Polen, Königreich Polen, Zartum —• Polen, Königreich Polesje, Gebiet (russ. Polesskaja oblast'), Weißrussische SSR gebildet: 15.1.1938 aufgelöst: 8.1.1954 Zentrum: Stadt Mosyr (Mozyr') Das Gebiet wurde nach der gleichnamigen Niederung im Einzugsgebiet des Pripet (russ. Pripjat') im Süden Weißrußlands benannt (deutsch Polesien). Drei Rayons kamen am 20.9.1944 zum neugebildeten Gebiet Bobruisk (Bobrujsk). Bei seiner Auflösung wurde das Gebiet Polesje dem Gebiet Gomel (Gomel') vollständig angegliedert.
Polozk, Gebiet (russ. Polockaja oblast'), Weißrussische SSR gebildet: 20.9.1944 aufgelöst: 8.1.1954 Zentrum: Stadt Polozk (Polock) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Wileika (Vilejka) und Witebsk (Vitebsk). Bei seiner Auflösung wurden die Rayons auf die Gebiete Molodetschno (Molodecno) und Witebsk verteilt.
Polozk, Kreis (russ. Polockij okrug), Weißrussische SSR gebildet: 17.7.1924 aufgelöst: 26.7.1930 erneut gebildet: 21.6.1935 erneut aufgelöst: 20.2.1938 Zentrum: Stadt Polozk (Polock)
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Polozk, Stadt
Polozk, Stadt (russ. gorod
Polock)
17.7.1924-26.7.1930 und 21.6.1935-20.2.1938: Zentrum des Kreises Polozk, Weißrussische SSR 20.9.1944-8.1.1954: Zentrum des Gebietes Polozk, Weißrussische SSR
Poltava, misto —• Poltawa, Stadt Poltavs'ka ablast' —• Poltawa, Gebiet
Poltawa, Gebiet (ukr. Poltavs'ka oblast', russ. Poltavskaja oblast'), Ukrainische
SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 22.9.1937 Zentrum: Stadt Poltawa (Poltava) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Charkow (Char'kov) und Kiew (Kiev). Teile wurden an die Gebiete Kirowograd (Kirovograd) (1939), Sumy (1939) und Tscherkassy (Cerkassy) (1954) übergeben.
Poltawa, Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Hauptstadt:
(russ. Poltavskaja gubernija), Russisches Reich, Volksrepublik, Ukrainische SSR 1802 1.8.1925 Poltawa (Poltava)
Zum Bestände des Gouvernements Poltawa gehörten folgende administrative Kreise: Krasnograd 12.4.1923-3.6.1925 Krementschug (Kremencug) 12.4.1923-1.8.1925 Lubny 12.4.1923-1.8.1925 Poltawa 12.4.1923-1.8.1925 Priluki 12.4.1923-1.8.1925 Romny 12.4.1923-1.8.1925 Solotonoscha (Zolotonosa) 12.4.1923-3.6.1925 Teile des Gouvernements kamen 1921 zum Gouvernement Kiew (Kiev) und 1920-1922 vorübergehend zum Gouvernement Krementschug.
Poltawa, Kreis (russ. Poltavskij okrug), Gouvernement
Poltawa (Poltava) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Poltawa
Poltawa, Stadt (ukr. misto Poltava, russ. gorod
Poltava) 1802-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Poltawa, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR
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Prigorodny, Kreis 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Poltawa, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 22.9.1937: Zentrum des Gebietes Poltawa, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
P o l t o r a z k , K r e i s (russ. Poltorackij okrug), Turkmenische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
4.12.1924 13.8.1926 Stadt Poltorazk (Poltorack)
Bei einer 1926 vorgenommenen Kürzung der Ausgaben für den Verwaltungsapparat wurden auch die Kreise Merw (Merv) und Poltorazk aufgelöst, zumal in diesen die Sowjetisierung als so weit fortgeschritten betrachtet wurde, daß die Kreisbehörden als Bindeglied zwischen Zentrum und Rayons nicht mehr notwendig waren.
Poltorazk, Stadt —* Aschgabat, Stadt P o t i , K r e i s (russ. Potijskij okrug), Georgische SSR gebildet: 11.5.1929 aufgelöst: Herbst 1930 Zentrum: Stadt Poti
P o t i , S t a d t (russ. gorod Poti) 11.5.1929-Herbst 1930: Zentrum des Kreises Poti, Georgische SSR
P r a w o b e r e s c h n y , K r e i s (russ. Pravobereznyj okrug, deutsch=am rechten Ufer gelegener Kreis), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.192530.9.1931), RSFSR gebildet: 1924 am 17.1.1927 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Tulatowo (Tulatovo) (Station Beslan) P r i g o r o d n y , K r e i s (russ. Prigorodnyj okrug), Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 1931 Zentrum: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz)
Prigorodny Rayon —• Inguschische Republik und Republik Nordossetien-Alanija
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Priluki, Kreis
Priluki, Kreis
(russ. Prilukskij okrug), Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Priluki
Priluki, Stadt (russ. gorod
Priluki)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Priluki, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Primalkinski, Kreis
(russ. Primalkinskij okrug), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR gebildet: 1924 am 17.12.1928 wurde der Kosakenkreis des gleichen Autonomen Gebietes angegliedert am 30.9.1931 aufgelöst und in Rayon umgewandelt Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Prochladnaja
Primorje, Gebiet
(russ. Primorskaja oblast'=Küstengebiet), Russisches Reich, AmurGeneralgouvernement (1884-November 1917), RSFSR gebildet: 1856 bis 6.4.1920 Zentrum: Stadt Wladiwostok (Vladivostok) 1888-6.4.1920 1909 wurden aus dem Gebiet Primorje die Gebiete Kamtschatka (Kamcatka) und Sachalin ausgegliedert. Am 6.4.1920 erfolgte die Umwandlung in das gleichnamige Gouvernement.
Primorje, Gebiet
(russ. Primorskaja oblast'=Küstengebiet), Fernöstliche Region (20.10.1932-20.10.1938), Region Primorje (Primor'e) (20.10.1938-5.6.1939), RSFSR gebildet: 20.10.1932 aufgelöst: 5.6.1939 Zentrum: Stadt Wladiwostok (Vladivostok) Das Gebiet entstand innerhalb der Fernöstlichen Region aus Rayons der vorher im Küstengebiet bestehenden administrativen Kreise. Teile des neugeschaffenen Gebietes wurden 1934 zur Bildung der Gebiete Chabarowsk (Chabarovsk) und Ussuriisk (Ussurijsk) abgetrennt. Seine Rayons wurden 1939 den zentralen Behörden der Region Primorje direkt unterstellt.
Primorje, Gouvernement Fernöstliche RSFSR gebildet: aufgelöst: Hauptstadt:
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(russ. Primorskaja gubernija=Küstengouvernement), Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-4.1.1926),
6.4.1920 4.1.1926 Wladiwostok (Vladivostok)
Proskurow, Kreis Das Gouvernement entstand aus dem gleichnamigen Gebiet. Das Territorium des am 6.4.1920 aufgelösten Gebietes Sachalin (=der nördliche Teil der Insel) kam administrativ zum Gouvernement Primorje (Primor'e), obwohl es von 1920 bis 1925 von japanischen Truppen besetzt war. Aus einem Teil des Gouvernements Primorje wurde 1923 vorübergehend (JanuarOktober) das Amur-Gouvernement (russ. Priamurskaja gubernija) gebildet. Aus dem Gouvernement Primorje mit dem nördlichen Teil der Insel Sachalin und drei anderen Gouvernements entstand am 4.1.1926 die Fernöstliche Region. Zum Gouvernement gehörte der kurzlebige administrative Kreis Chabarowsk-Nikolajewsk (Chabarovsk-Nikolaevsk) (10.8.1925-21.9.1925).
Primorje, Region (russ. Primorskij kraj=Küstenregion), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 20.10.1938 Zentrum: Stadt Wladiwostok (Vladivostok) Zum Bestände der Region gehörten zwei Gebiete: Primorje (Primor'e) 20.10.1938-5.6.1939 Ussuriisk (Ussurijsk) 20.10.1938-18.9.1943 Die Region entstand bei der Aufteilung der Fernöstlichen Region in die Regionen Chabarowsk (Chabarovsk) und Primorje. 1939 wurde ein Teil der Rayons des aufgelösten Gebietes Chabarowsk angegliedert.
Priteretschny, Kreis (russ. Priterecnyj okrug, deutsch=Terek-Kreis), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 17.1.1927 umbenannt aus Kreis Ardon und bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Ardonskaja Prochladnaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Prochladnaja) 1924-30.9.1931: Zentrum des Kreises Primalkinski (Primalkinskij), KabardinischBalkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Proletarskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Proletarskaja) 2.6.1924-18.9.1924: Zentrum des Kreises Salsk (Sal'sk), Südöstliches Gebiet, RSFSR Proskurow, Kreis (russ. Proskurovskij okrug), Gouvernement
Podolien (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Proskurow (Proskurov)
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Proskurow, Kreis
Proskurow, Kreis (russ. Proskurovskij okrug), Gebiet Winniza (Vinnica), SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Ukrainische
1.4.1935 22.9.1937 Stadt Proskurow (Proskurov)
Proskurow, Stadt (russ. gorod
Proskurov)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Proskurow, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Proskurow, Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR 12.5.1941-4.2.1954: Zentrum des Gebietes Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk), Ukrainische SSR Am 12.5.1941 wurde das Zentrum des Gebietes Kamenez-Podolsk aus der Stadt KamenezPodolsk in die Stadt Proskurow verlegt. Am 4.2.1954 erfolgte die Umbenennung von Proskurow in Chmelnizki (Chmel'nickij).
Prschewalsk, Stadt (russ. gorod
Przeval'sk)
21.11.1939-27.1.1959 und 11.12.1970-28.7.1989: Zentrum des Gebietes Issyk-Kul (IssykKul'), Kirgisische SSR Die 1869 gegründete Stadt Karakol hieß von 1889 bis 1921 und vom 21.11.1939 bis zum 6.3.1992 Prschewalsk. Am 6.3.1992 wurde sie zum zweiten Mal wieder in Karakol umbenannt, (zum mehrmaligen Wechsel des Stadtnamens s. Umbenennungen)
Psedach, Kreis (russ. Psedachskij okrug), Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 1931 Zentrum: Siedlung Psedach Psedach, Siedlung (russ. selenie Psedach) 8.3.1926-1931: Zentrum des Kreises Psedach, Inguschisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Psekups, Kreis (russ. Psekupskij okrug), Tscherkessisches
(Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.1922-1925), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-1925), RSFSR gebildet: 27.7.1922 aufgelöst: 1925 Zentrum: Siedlung (aul) Tachtamukai (Tachtamukaj) 27.7.1922-1923 Stadt Krasnodar 1923-1925
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Pugatschow, Stadt
Pskow, Gebiet (russ. Pskovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 23.8.1944 Zentrum: Stadt Pskow (Pskov) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Leningrad und Kalinin sowie einigen Amtsbezirken (volosti), die von der Estnischen und Lettischen Unionsrepublik abgetrennt wurden. 1957 kam noch ein Teil des aufgelösten Gebietes Welikije Luki (Velikie Luki) hinzu.
Pskow, Gouvernement
(russ. Pskovskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1772-1777 und 1796 aufgelöst: 1.8.1927 Hauptstadt: Pskow (Pskov) (seit 1777) Teile des Gouvernements kamen mit den Friedensverträgen vom 2.2.1920 und 11.8.1920 zur Estnischen und Lettischen Republik. 1924 wurden drei Landkreise des aufgelösten Gouvernements Witebsk (Vitebsk) angegliedert. Das Territorium des Gouvernements Pskow wurde 1927 dem neugeschaffenen Gebiet Leningrad als gleichnamiger administrativer Kreis angeschlossen.
Pskow, Kreis (russ. Pskovskij okrug), Gebiet Leningrad,
RSFSR
gebildet: 1.8.1927 aufgelöst: 23.7.1930 erneut gebildet: 22.3.1935 erneut aufgelöst: 19.9.1940 Zentrum: Stadt Pskow (Pskov) Der Kreis entstand aus dem gleichnamigen Gouvernement. Der Grund für seine Wiedereinrichtung fünf Jahre nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise war seine Grenzlage, die eine unmittelbare Verwaltung aus dem Kreiszentrum erforderte.
Pskow, Stadt (russ. gorod
Pskow)
1777 und 1796-1.8.1927: Hauptstadt des Gouvernements Pskow, Russisches Reich, RSFSR 1.8.1927-23.7.1930 und 22.3.1935-19.9.1940: Zentrum des Kreises Pskow, Gebiet Leningrad, RSFSR seit 23.8.1944: Zentrum des Gebietes Pskow, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Pugatschow, Kreis (russ. Pugacevskij okrug), Region Untere Wolga, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
23.7.1928 23.7.1930 Stadt Pugatschow (Pugacev)
Pugatschow, Stadt (russ. gorod Pugacev) 23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Pugatschow, Region Untere Wolga, RSFSR 397
Rachow, Kreis
raöa-leökumis da kwemo svanetis mkhare —• Ratscha-Letschkumi und Kwemo Swaneti, Kreis R a c h o w , KreiS (russ. Rachovskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgebildet in Rayon Zentrum: Dorf Rachowo (Rachovo) 22.1.1946-30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Rachow (Rachov) 30.5.1947-9.11.1953
Rachow, Stadtähnliche Siedlung (russ. poselok gorodskogo tipa Rachov) 30.5.1947-9.11.1953: Zentrum des Kreises Rachow, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Rachowo, Dorf (russ. selo Rachovo) 22.1.1946-30.5.1947: Zentrum des Kreises Rachow (Rachov), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Radom, Gouvernement (russ. Radomskaja gubernija, benannt nach der polnischen Stadt Radom), 1867-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1867 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Radom
Radom, Stadt (russ. und poln. Radom) 1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Radom des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Rasdan, Stadt (armen, kaghak Hrazdan, russ. gorod Razdan) seit 1.12.1995: Zentrum des Kreises Kotajk, Republik Armenien
Ratscha-Letschkumi und Kwemo Swaneti, Kreis (georgisch raca-leckumis da kwemo svanetis mkhare, russ. Raca-Lecchumskij i Niznesvanetskij okrug), Georgien gebildet: 1995 Zentrum: Stadt Ambrolauri
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Region
Region
(russ. kraj)
Die Regionen der RSFSR, der Kasachischen SSR und seit 25.12.1991 der Russischen Föderation (RF) (in chronologischer Reihenfolge) Nordkaukasische Region, RSFSR 16.10.1924-13.3.1937 Sibirische Region, RSFSR 25.5.1925-30.7.1930 Fernöstliche Region, RSFSR 4.1.1926-20.10.1938 Region Untere Wolga (Volga), RSFSR 11.6.1928-10.1.1934 Nördliche Region, RSFSR 1.10.1929-5.12.1936 Region Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod), RSFSR 15.7.1929-7.10.1932 Region Mittlere Wolga, RSFSR 20.10.1929-27.1.1935 Ostsibirische Region, RSFSR 30.7.1930-5.12.1936 Westsibirsiche Region, RSFSR 30.7.1930-28.9.1937 Region Gorki (Gor'kij), RSFSR 7.10.1932-5.12.1936 Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region, RSFSR 10.1.1934-13.9.1937) Region Saratow (Saratov), RSFSR 10.1.1934-5.12.1936 Region Stalingrad, RSFSR 10.1.1934-5.12.1936 Region Kirow (Kirov), RSFSR 7.12.1934-5.12.1936 Region Krasnojarsk, RSFSR, RF seit 7.12.1934 Region Kuibyschew (Kujbysev), RSFSR 27.1.1935-5.12.1936 Region Ordschonikidse (Ordzonikidze), RSFSR 13.3.1937-12.1.1943 Region Krasnodar, RSFSR, RF seit 13.9.1937 Region Altai (Altaj), RSFSR, RF seit 28.9.1937 Region Chabarowsk (Chabarovsk), RSFSR, RF seit 20.10.1938 Region Primorje (Primor'e), RSFSR, RF seit 20.10.1938 Region Stawropol (Stavropol'), RSFSR, RF seit 12.1.1943 Neulandregion (Celinnyj kraj), Kasachische SSR 26.12.1960-19.10.1965 Region Südkasachstan, Kasachische SSR 3.5.1962-1.12.1964 Region Westkasachstan, Kasachische SSR 3.5.1962-1.12.1964 Region Perm (Perm'), RF seit 1.12.2005 Region Kamtschatka (Kamcatka), RF seit 1.7.2007 Die erste Region wurde in der Sowjetunion 1924 gebildet. Um den vom 12. Parteitag der KP Rußlands (April 1923) beschlossenen Beginn der sogenannten Rayonierung (russ. rajonirovanie), d.h. der administrativ-territorialen Neuordnung unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte, in die Praxis umzusetzen, wurden zunächst versuchsweise ein industriell dominiertes und ein landwirtschaftlich geprägtes Gebiet geschaffen. Die Wahl fiel auf das Ural-Gebiet (russ. Ural'skaja oblast'), das aus den Gouvernements Jekaterinburg (Ekaterinburg), Perm (Perm'), Tjumen (Tjumen') und Tscheljabinsk (Celjabinsk) entstand und in administrative Kreise und Rayons aufgeteilt wurde. Ihm wurden später drei nationale Kreise angeschlossen. In dem am 13.2.1924 entstandenen Südöstlichen Gebiet (russ. JugoVostocnaja oblast') wurden das Don-Gebiet, das Kuban (Kuban')-SchwarzmeerGouvernement und die Gouvernements Stawropol (Stavropol') und Terek zusammengefaßt und das Territorium ebenfalls in Kreise und Rayons unterteilt. Vier gleichzeitig dem Gebiet angeschlossene autonome Gebiete behielten ihre innere Gliederung. Zum Bestandes des Südöstlichen Gebietes, das am 16.10.1924 in die Nordkaukasische Region (russ. Severokavkazskij kraj) umbenannt wurde, gehörten später noch weitere autonome Gebiete, eine ASSR, ein administratives Gebiet und ein nationaler Kreis. Die erste Region der Sowjetunion umfaßte alle Autonomien im Südosten sowie das Territorium des heutigen
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Region Gebietes Rostow (Rostov) und der jetzigen Regionen Krasnodar und Stawropol. Der Unterschied zwischen einer Region und einem administrativen Gebiet wurde bereits 1924 in der Gesetzgebung definiert. Die Region, die in der Regel ein Gebiet an Fläche und Bevölkerungszahl übertrifft, hat in ihrem Bestände national-territoriale Verwaltungseinheiten, d.h. autonome Republiken (ASSR), autonome Gebiete und nationale (autonome) Kreise. In der offiziellen Definition wurde aber nicht berücksichtigt, daß es innerhalb der Regionen auch administrative Gebiete gab, in der RSFSR zuletzt bis 1956 die Gebiete Unterer Amur und Kamtschatka (Kamcatka) in der Region Chabarowsk (Chabarovsk). Der Verwaltungshoheit zweier Regionen der RSFSR (Asow-Schwarzmeer, Primorje) waren außer administrativen Gebieten nationale Autonomien nicht unterstellt. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 waren die ASSR nicht mehr Bestandteil von Regionen. In den letzten Verfassungen der Sowjetunion (7.10.1977) und der RSFSR (12.4.1978) hieß es nur noch, daß ein autonomes Gebiet zu einer Region gehört und ein autonomer Kreis sich im Bestände einer Region oder eines Gebietes befindet. Nachdem mit einer Verfassungsnovelle vom 15.12.1990 alle autonomen Gebiete in der RSFSR der föderalen Gewalt direkt unterstellt worden waren, gehören nur noch autonome Kreise zum Territorium anderer Föderationssubjekte. In Artikel 66 der am 12.12.1993 angenommenen Verfassung der Russischen Föderation wird nur noch allgemein festgestellt, daß autonome Kreise einer Region oder einem Gebiet angehören. Von den in Rußland noch bestehenden 6 autonomen Kreisen unterstehen 5 vier administrativen Gebieten. Zwei gehörten bis zum 1.1.2007 zu einer Region. Da das Experiment mit den zwei „rayonierten" territorialen Verwaltungseinheiten nach sowjetischen Angaben positive Ergebnisse brachte, wurden bald weitere Gebiete und Regionen geschaffen. Als zweite Region entstand 1925 aus den Territorien von sechs Gouvernements die Region Sibirien. Bis Ende 1929 wurden nach den neuen Prinzipien der territorialen Verwaltungseinteilung fünf weitere Regionen gebildet: Fernost, Untere Wolga, Norden (Zentrum Archangelsk), Nischni Nowgorod und Mittlere Wolga. Die 1923 in der RSFSR begonnene große Verwaltungsreform der Rayonierung, d.h. die schrittweise Abschaffung der Gouvernementseinteilung mit den Landkreisen (uezdy) und Amtsbezirken (volosti) und der Übergang zu dem neuen dreistufigen Verwaltungssystem Gebiet/Region-Kreis-Rayon (mit Dorfsowjets), galt Ende 1929 als abgeschlossen. 1930 begann die Verkleinerung (russ. razukrupnenie) der in der russischen Unionsrepublik eingerichteten Gebiete und Regionen. Da die administrativen Kreise wegen der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft als überflüssiges Zwischenglied in der territorialen Gliederung 1930 aufgelöst wurden, mußten die Rayons in der RSFSR jetzt direkt von den Exekutivkomitees der Regionen und Gebiete verwaltet werden. Diese erweiterten Aufgaben erforderten eine Aufteilung der zu großen Regionen und Gebiete in kleinere Einheiten. Allein zur Region Sibirien gehörten damals mehr als 250 Rayons auf einer Fläche von 4 220 000 km2. In einigen dieser größten territorialen Einheiten mußte in den 30er Jahren eine Verkleinerung sogar zweimal vorgenommen werden. Wegen der großen Entfernungen und schlechten Verkehrsverbindungen gab es zudem Probleme, die schwer erreichbaren Rayons, die zum großen Teil keine Eisenbahnverbindung hatten, von einem Verwaltungsmittelpunkt zu administrieren. Zusätzliche Gründe fur die Neugliederung waren im europäischen Teil Rußlands die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Industrie und Landwirtschaft und die Bevölkerungszunahme. 1930 wurde die Sibirische Region in die Regionen Ost- und Westsibirien aufgeteilt. Anfang 1934 erfolgte die Aufgliederung der Region Untere Wolga in die Regionen Saratow und Stalingrad und gleichzeitig wurde die Asow-Schwarzmeer-Region aus der Nordkaukasischen Region ausgegliedert. Ende 1934 folgte die Ausgliederung der Region Kirow aus der Region Gorki, der Region Krasnojarsk aus der Ostsibirischen Region und des Gebietes Orenburg aus
400
Retschiza, Kreis der Region Mittlere Wolga. Nachdem am 13.9.1937 die Asow-Schwarzmeer-Region in die Region Krasnodar und das Gebiet Rostow (Rostov), am 28.9.1937 die Region Westsibirien in die Region Altai und das Gebiet Nowosibirsk (Novosibirsk) und am 20.10.1938 die Fernöstliche Region in die Regionen Chabarowsk und Primorje aufgeteilt worden waren, war die Dezentralisierung der Regionen beendet. Um die Regionen nicht nur von einem Zentrum aus zu verwalten, wurden in ihren Grenzen auch administrative Gebiete gebildet. In der Fernöstlichen Region entstanden 1932 und 1934 jeweils 4 Gebiete als mittlere administrative Einheit zwischen den Regionalbehörden und den Exekutivkomitees der Rayons. Im Zuge dieser territorialen Neuorganisation wurden 1936 die autonomen Republiken (ASSR) unmittelbar der Zentralgewalt unterstellt. Mit der Annahme der Unionsverfassung vom 5.12.1936 verringerte sich die Anzahl der Regionen auf fünf, da sieben in gleichnamige Gebiete umgewandelt wurden. Das betraf die Regionen Gorki, Kirow, Kuibyschew, Norden, Ostsibirien, Saratow und Stalingrad, aus welchen die nationalen Autonomien ausgegliedert worden waren. Seit der Aufteilung der Region Fernost im Jahre 1938 gab es in der RSFSR/RF bis 2005 unverändert sechs Regionen: Altai, Chabarowsk, Krasnodar, Krasnojarsk, Primorje und Stawropol. Am 1.12.2005 kam noch die Region Perm hinzu. Mit Ausnahme der Region Stawropol haben sie auch bis jetzt ihre Bezeichnungen behalten. Außer in der RSFSR gab es Regionen nur noch vorübergehend in Kasachstan. Im Rahmen einer Kampagne zur Neulandgewinnung wurden in den 60er Jahren 11 von insgesamt 15 Gebieten in drei Regionen zusammengefaßt: die Neulandregion (1960-1965) und die Regionen Süd- und Westkasachstan (1962-1964). Von den in der UdSSR insgesamt gebildeten 20 Regionen wurden vier in sowjetischer Zeit umbenannt. Die heutige Region Stawropol ist die ehemalige erste Region Nordkaukasus, die von 1937 bis 1943 nach dem führenden Bolschewiken Ordschonikidse (1886-18.2.1937) benannt war. Die Sibirische Region wurde nach der Ausgliederung der Region Ostsibirien 1930 in Westsibirische Region umbenannt. Zwei Tage nach dem Ableben des bekannten Bolschewiken Kuibyschew erhielt die Region Mittlere Wolga am 27.1.1935 seinen Namen. Dagegen wurde die Region Nischni- Nowgorod 1932 zu Ehren des Schriftstellers Maksim Gorki (1868-1936) noch zu dessen Lebzeiten benannt. Gemäß Artikel 84 der Verfassung der RSFSR vom 12.4.1978 war der Autonome Kreis Bestandteil einer Region oder eines Gebietes. Nach einer Verfassungsänderung vom 15.12.1990 hieß es nur noch, daß der Autonome Kreis Teil einer Region oder eines Gebietes sein kann (Artikel 83). In der Verfassung der Russischen Föderation vom 12.12.1993 wird in Artikel 66, Teil 4 festgestellt, daß die Beziehungen der Autonomen Kreise, die einer Region oder einem Gebiet angehören, durch ein föderales Gesetz und einen Vertrag zwischen dem Autonomen Kreis und der Region bzw. dem Gebiet geregelt werden können.
Republiken innerhalb der RSFSR und Russischen Föderation (seit 1990) —• Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische
Retschiza, Kreis (russ. Recickij okrug), Weißrussische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
8.12.1926 12.4.1927 Retschiza (Recica)
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Retschiza, Stadt
Retschiza, Stadt (russ. gorod Recica) 8.12.1926-12.4.1927: Zentrum des Kreises Retschiza, Weißrussische SSR
Rewel (Revel'), Stadt -* Tallin (Tallinn) Riga, Gebiet (russ. Rizskaja oblast', lett. Rigas apgabals), Lettische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
8.4.1952 25.4.1953 Stadt Riga
Riga, Stadt (lett. Riga pilseta, russ. gorod Riga) 1796-2.2.1920(11.8.1920 de jure): Hauptstadt des Gouvernements Livland, Russisches Reich, zuletzt Estnische und Lettische Republik 18.11.1918-2.1.1919, 8.7.1919-17.6.1940 und seit 4.5.1990: Hauptstadt der Lettischen Republik 3.1.1919-15.1.1919: Hauptstadt der Sowjetrepublik Lettland 15.1.1919-22.5.1919 und 21.7.1940-4.5.1990: Hauptstadt der Lettischen Sozialistischen Sowjetrepublik 8.4.1952-25.4.1953: Zentrum des Gebietes Riga, Lettische SSR
Rivne, misto —• Rowno, Stadt Rivnens'ka oblast' —• Rowno, Gebiet Rjasan, Gebiet (russ. Rjazanskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 26.9.1937 Zentrum: Stadt Rj asan (Rj azan') Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Moskau und Woronesch (Voronez). Vier Rayons wurden 1939 dem Gebiet Tambow (Tambov) übergeben. Einen weiteren Teil erhielt 1954 das Gebiet Lipezk (Lipeck).
Rjasan, Gouvernement (russ. Rjazanskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Rjasan (Rjazan') Ein Teil des Gouvernements kam 1922 zum Gouvernement Moskau. Im folgenden Jahr wurde ein Teil des Gouvernements Tambow (Tambov) angegliedert. Das Gouvernement Rjasan bildete 1929 zusammen mit anderen Gouvernements das Zentrale Industriegebiet.
402
Rossosch, Stadt
Rjasan, Kreis (russ. Rjazanskij okrug), Gebiet Moskau, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Rjasan (Rjazan')
Rjasan, Stadt (russ. gorod Rjazan') 1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Rjasan, Russisches Reich, RSFSR 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Rjasan, Gebiet Moskau, RSFSR seit 26.9.1937: Zentrum des Gebietes Rjasan, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Romny, Kreis (russ. Romenskij okrug), Gouvernement
Poltawa (Poltava) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Romny
Romny, Stadt (russ. gorod
Romny)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Romny, Gouvernement Poltawa (Poltava) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Roslawl, Kreis (russ. Roslavl'skij okrug), Westliches Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Roslawl (RoslavP)
Roslawl, Stadt (russ. gorod
RoslavP) 17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Roslawl, Westliches Gebiet, RSFSR
Rossosch, Kreis (russ. Rossosanskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Rossosch (Rossos')
Rossosch, Stadt (russ. gorod
Rossos') 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Rossosch, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
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Rostow, Gebiet
Rostow, Gebiet (russ. Rostovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) gebildet: 13.9.1937 Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) Das Gebiet entstand bei der Aufteilung der Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region. Ein Teil seines Territoriums war von 1954 bis 1957 dem Gebiet Kamensk angegliedert. Zwei Rayons der im Dezember 1943 liquidierten Kalmückischen ASSR kamen 1944 zum Gebiet Rostow. Im Januar 1957 wurden zwei Rayons (Stepnovskij und Zapadnyj) an das wieder eingerichtete Kalmückische Autonome Gebiet zurückgegeben. Rostow, Kreis (russ. Rostovskij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1887 Am 20.3.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet. Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) Rostow, Kreis (russ. Rostovskij okrug), Don-Gebiet,
RSFSR
seit 20.3.1920 am 27.4.1923 umbenannt in Kreis Asow (Azov) am 9.5.1923 rückbenannt in Kreis Rostow (Rostov) aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) 20.3.1920-27.4.1923 Stadt Asow 27.4.1923-13.2.1924 Der Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das DonGebiet entstand. Wegen Verlegung des Kreiszentrums von Rostow nach Asow am 27.4.1923 war auch der Kreis Rostow in den Kreis Asow umbenannt worden. 12 Tage später erhielt der Kreis aber wieder seine vorherige Benennung.
Rostow am Don, Stadt (russ. gorod
Rostov-na-Donu
Die Stadt hatte vom 14.1.1929 bis zum 23.7.1930 im Bestände der Nordkaukasischen Region den Status eines administrativen Kreises. 1887-20.3.1920: Zentrum des Kreises Rostow, Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 20.3.1920-13.2.1924: Zentrum des Don-Gebietes, RSFSR 20.3.1920-27.4.1923: Zentrum des Kreises Rostow, Don-Gebiet, RSFSR 13.2.1924-16.10.1924: Zentrum des Südöstlichen Gebietes, RSFSR 2.6.1924-14.1.1929: Zentrum des Don-Kreises, Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-14.1.1929), RSFSR 16.10.1924-10.1.1934: Zentrum der Nordkaukasischen Region, RSFSR seit 13.9.1937: Zentrum des Gebietes Rostow, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 10.1.1934-13.9.1937: Zentrum der Asow (Azov)-Schwarzmeer-Region, RSFSR
404
Rschew, Kreis 13.5.2000-21.6.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Nordkaukasus der Russischen Föderation seit 21.6.2000: Hauptstadt des Südlichen Föderationsbezirkes der Russischen Föderation (Der Föderationsbezirk war am 21.6.2000 umbenannt worden.)
Rostow am Don, Stadthauptmannschaft (russ. Rostovskoe
gradonacal'stvo), Russisches Reich gebildet: 1904 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1904 wurde die Stadt Rostow am Don aus dem Gebiet des Don-Heeres ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte. Von 1802 bis 1834 war die Stadt bereits Teil der Stadthauptmannschaft Taganrog gewesen (s. Stadthauptmannschaft).
Rovens'ka oblast' —• Rowno, Gebiet Rovno, misto —• Rowno, Stadt
Rowno, Gebiet (ukr. Rovens'ka oblast' 4.12.1939-11.6.1991, seit 11.6.1991 Rivnens'ka oblast', russ. Rovenskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 4.12.1939 Zentrum: Stadt Rowno (Rovno) Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Gemäß einem ukrainischen Gesetz vom 11.6.1991 wurde die Schreibung des Gebietes unter Berücksichtigung der Regeln der ukrainischen Orthographie wie oben angegeben geändert. Im Russischen wird die alte Schreibweise beibehalten. In der russischsprachigen Ausgabe der ukrainischen Verfassung steht Riwnenskaja (Rivnenskaja) oblast'.
Rowno, Stadt (ukr. misto Rovno, seit
11.6.1991 Rivne, russ. gorod Rovno)
seit 4.12.1939: Zentrum des Gebietes Rowno, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Nach einem ukrainischen Gesetz vom 11.6.1991 wurde die Schreibung der Stadt unter Berücksichtigung der Regeln der ukrainischen Orthographie wie oben angegeben geändert. Im Russischen wurde die alte Schreibweise beibehalten.
Rschew, Kreis (russ. Rzevskij okrug), Westliches Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Rschew (Rzev)
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Rschew, Stadt
Rschew, Stadt (russ. gorod
Rzev)
17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Rschew, Westliches Gebiet, RSFSR
RSFSR
Russische Föderation
Rubzowo, Stadt, seit 6.6.1925
Dorf (russ. gorod, selo Rubcovo)
25.5.1925-1927: Zentrum des Kreises Rubzowsk (Rubcovsk), Sibirische Region, RSFSR Am 6.6.1925 wurde die Stadt zu einem Dorf herabgestuft.
Rubzowsk, Kreis (russ. Rubcovskij okrug), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sibirische Region, RSFSR
25.5.1925 23.7.1930 Stadt, seit 6.6.1925 DorfRubzowo (Rubcovo) 25.5.1925-1927 Stadt Rubzowsk (Rubcovsk) 1927-23.7.1930
Rubzowsk, Stadt (russ. gorod
Rubcovsk)
1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Rubzowsk, Sibirische Region, RSFSR
Ruchlowo, Dorf, seit
1927 Stadt (russ. selo, gorod Ruchlovo) (Die Stadt wurde 1938 in Skoworodino/Skovorodino umbenannt.) 4.1.1926-27.5.1929: Zentrum des Kreises Seja (Zeja), Fernöstliche Region, RSFSR 22.7.1934-26.9.1937: Zentrum des Seja-Gebietes, Fernöstliche Region, RSFSR
Russische Föderation, offizielle Kurzform Rußland (russ. Rossijskaja Federacija, Rossija) (In diesem Buch wird auch die Abkürzung RF verwendet.) 1721-16.3.1917: Russisches Reich (russ. Rossijskaja imperija) Hauptstadt: Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg) 1721 -1728 und 1732-31.8.1914 Moskau 1728-1732 Petrograd seit 31.8.1914 16.3.1917-14.9.1917: Rußland (russ. Rossija) Hauptstadt: Petrograd 14.9.1917-7.11.1917: Russische Republik (russ. Rossijskaja Respublika) Hauptstadt: Petrograd 7.11.1917-25.1.1918: Russische Sowjetrepublik (russ. Rossijskaja Sovetskaja Respublika) Hauptstadt: Petrograd 25.1.1918-5.12.1936: Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik, RSFSR (russ. Rossijskaja Socialisticeskaja Federativnaja Sovetskaja Respublika, RSFSR)
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Russische Föderation Hauptstadt: Petrograd Moskau seit 12.3.1918 5.12.1936-25.12.1991: Russische Sowjetische Föderative Sozialistische Republik, RSFSR (russ. Rossijskaja Sovetskaja Federativnaja Socialisticeskaja Respublika, RSFSR) Hauptstadt: Moskau seit 25.12.1991: Russische Föderation oder Rußland (beide Bezeichnungen sind gleichwertig) Hauptstadt: Moskau Gliedstaat der UdSSR: 30.12.1922-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 8.12.1991 Als Folge der Märzrevolution in Rußland (8.-12.3.1917) dankte Zar Nikolai (Nikolaj) II. am 15.3.1917 zugunsten seines Bruders Michail ab und es wurde eine Provisorische Regierung eingesetzt, welche die Regierungsgeschäfte bis zum Zusammentreten einer Konstituante fuhren sollte. Mit dem Thronverzicht des Großfürsten am folgenden Tage war das Russische Reich eine Republik geworden. Rußland hatte aber keinen offiziellen Staatsnamen. Die Bestimmung der Regierungsform und somit der Staatsbezeichnung sollte der Allrussischen Verfassunggebenden Versammlung (russ. Vserossijskoe Ucreditel'noe sobranie) vorbehalten bleiben. Diese demokratische Verfahrensweise war in der Zeit der damaligen Doppelherrschaft zwischen der vorläufigen Regierung und den Sowjets vereinbart worden. Nach dem gescheiterten Kornilow (Kornilov)-Putsch von Anfang September 1917 proklamierte A.F. Kerenski (Kerenskij) in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident der Provisorischen Regierung am 14.9.1917 die Russische Republik. Diesen Vorgriff auf die Entscheidung der Konstituierenden Versammlung motivierte er mit der unsicheren und gefahrlichen Lage, in welcher sich der Staat befand. In dieser Situation hielt er es für erforderlich, bekanntzugeben, daß Rußland eine republikanische Regierungsform hat. Um die Zeit bis zur Einberufung der Konstituante zu überbrücken, wurde außerdem von einer „Demokratischen Konferenz" (27.9.-5.10.1917) ein provisorisches Vorparlament gewählt, das „Zeitweiliger Rat der Russischen Republik" (russ. Vremennyj sovet Rossijskoj respubliki) hieß. Die von Kerenski geführte Koalitionsregierung konnte sich gegen dieBolschwiken nicht mehr lange behaupten. Nach dem bolschewistischen Umsturz vom 7.11.1917 (25.10.1917), der Oktoberrevolution genannt wird, hatte Rußland noch keine einheitliche Staatsbezeichnung. Zwar begann mit diesem Staatsstreich unter der Losung „Alle Macht den Sowjets" der Übergang von der parlamentarischen Russischen Republik zur Russischen Sowjetrepublik, diese neue Bezeichnung war aber nicht sofort gebräuchlich. In den Dekreten des gleichzeitig mit dem Oktoberaufstand und dem Sturz der Provisorischen Regierung stattgefundenen 2. Allrussischen Sowjetkongreß (7.-9.11.1917), der die neue Staatsform bestätigte, war nur vom Russischen Staat (Rossijskoe gosudarstvo) oder einfach von Rußland (Rossija) die Rede. In den anderen offiziellen Texten hieß der Sowjetstaat bis zum Januar zunächst noch Russische Republik und weiterhin Rußland. Die Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung fanden am 8.12.1917 statt und brachten den Bolschewiken eine Niederlage. Die Versammlung trat am 18.1.1918 in Petrograd zusammen. Vor ihrer gewaltsamen Auflösung durch die Bolschewiken am folgenden Tage proklamierte die Mehrheit der Deputierten Rußland feierlich zur einer demokratischen föderativen Republik (Rossijskaja Demokraticeskaja Federativnaja Respublika). In dem
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Russische Föderation Dekret über die Ausschaltung dieses demokratisch gewählten Parlaments vom 19.1.1918 wurde Rußland zum ersten Mal offiziell eine Sowjetrepublik (Sovetskaja respublika) genannt. A u f dem 3. Allrussischen Sowjetkongreß ( 2 3 . - 3 1 . 1 . 1 9 1 8 ) wurde die Russische Sowjetrepublik mit der „Deklaration der Rechte des werktätigen und ausgebeuteten Volkes" vom 25.1.1918 zu einem föderativen Staat proklamiert. Die Bestimmungen dieser Deklaration wurden in der Resolution des Kongresses „Über die föderativen Einrichtungen der Russischen Republik" vom 2 8 . 1 . 1 9 1 8 konkretisiert. Am 3 1 . 1 . 1 9 1 8 hatte der Sowjetkongreß noch den Rat der Volkskommissare zur „Arbeiter- und Bauernregierung der Russischen Sowjetrepublik" erklärt. In sowjetischen Handbüchern wurde die Gründung der R S F S R auf den 7.11.1917 vordatiert, was eine nicht den historischen Tatasachen entsprechende Vereinfachung ist. Der erste amtliche Text mit der vollständigen neuen Staatsbezeichnung „Russische Sozialistische Föderative S o w j e t r e p u b l i k " war das Dekret über die Annullierung der russischen Staatsanleihen vom 3.2.1918. In dieser Reihenfolge steht der Staatsname in der ersten Verfassung der R S F S R vom 10.7.1918, im Gründungsvertrag der U d S S R vom 30.12.1922, in der ersten Verfassung der Sowjetunion vom 31.1.1924 und in späteren Dokumenten. Anfangs gab es noch Abweichungen. So ist zum Beispiel in dem Staatsvertrag zwischen der Sowjetregierung und der roten Regierung Finnlands vom 1.3.1918 nur von der Russischen Föderativen Sowjetrepublik die Rede. Mit der Annahme der zweiten Verfassung der Sowjetunion am 5 . 1 2 . 1 9 3 6 änderte sich die offizielle Bezeichnung der russischen Unionsrepublik in „Russische Sowjetische Föderative Sozialistische Republik". Die gebräuchliche Übersetzung ins Deutsche lautet nicht ganz korrekt „Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik". Seit dem 25.12.1991 gilt der Staatsname „Russische Föderation" mit der gleichwertigen Kurzform „Rußland". Während des Ersten Weltkrieges änderten sich Name und Ort der russischen Hauptstadt. Nachdem das Deutsche Reich am 31.7.1914 Rußland den Krieg erklärt hatte, wurde die deutsche Namensform Sankt-Peterburg am 3 1 . 8 . 1 9 1 4 in das russische Petrograd geändert. Wegen der militärischen Bedrohung der Stadt nach dem Wiederbeginn der deutschen Offensive am 18.2.1918 beschloß das Allrussische Zentrale Exekutivkomitee der Sowjets Ende Februar, den Sitz der Sowjetregierung nach Moskau zu verlegen. Der Umzug aller Regierungsbehörden, der anderen Staatsorgane und der Parteiführung erfolgte am 11. und 12.3.1918. Seitdem blieb Moskau die Hauptstadt der R S F S R , obwohl der 4. Allrussische Sowjetkongreß am 16.3.1918 nur die „vorübergehende" Verlegung des Zentrums sanktioniert hatte. Die R S F S R erklärte am 12.6.1990 ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und damit die Priorität der russischen Gesetzgebung vor den Gesetzen der Union. Im Unterschied zu allen anderen Unionsrepubliken wurde eine spezielle Unabhängigkeitserklärung nicht abgegeben. Der Oberste Sowjet der R S F S R erklärte nur gleichzeitig mit der Ratifikation des GUS-Gründungsabkommens am 12.12.1991 den Austritt aus der U d S S R , der aber erst am Monatsende wirksam wurde. Die Präsidenten der drei slawischen Unionsrepubliken hatten am 8.12.1991 in Weißrußland das Abkommen über die Gründung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ( G U S ) unterzeichnet, dem mit der Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) vom 21.12.1991 weitere acht Unionsrepubliken beigetreten waren. In der Deklaration wurde erklärt, daß die U d S S R mit der Schaffung der G U S ihre Existenz beendet hat. Damit endete Rußlands Mitgliedschaft in der Sowjetunion. Erst mit der formalen Auflösung der U d S S R änderte die R S F S R als letzte der Unionsrepubliken ihren Staatsnamen. Am 25.12.1991 wurde die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik in Russische Föderation bzw. Rußland umbenannt, im Russischen „Rossijskaja Federacija" und „Rossija". Rossijskaja müsste eigentlich mit „Rußländisch"
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Russische Föderation übersetzt werden, um zu berücksichtigen, daß zu Rußland als Föderation außer der Titularnation auch die nationalen Minderheiten der 21 Republiken und (bis 2005) zehn autonomen Kreise gehören. Zur Zeit der bolschewistischen Machtergreifung im November 1917 umfaßte Sowjetrußland das Territorium des Russischen Reiches ohne das ehemalige Königreich Polen und das ehemalige Großfürstentum Finnland. Der zum Russischen Imperium gehörende Teil Polens war bis November 1918 von den Mittelmächten besetzt. Obwohl die Sowjetregierung in einem Dekret vom 29.8.1918 das Recht des polnischen Volkes auf Selbstbestimmung anerkannt hatte, kam es wegen der offenen Grenzfrage im Osten zum Krieg zwischen Sowjetrußland und Polen (s. Polen, Königreich). Entsprechend dem damaligen Frontverlauf wurde erst im Rigaer Friedensvertrag vom 18.3.1921 Polens Ostgrenze festgelegt. Mit der neuen Grenzziehung mußte Sowjetrußland nicht nur die neun Gouvernements des ehemaligen Generalgouvernements Warschau, sondern auch das Gouvernement Cholm (poln. Chehn) an die Republik Polen abtreten. Das Gebiet von Cholm war 1912 aus dem sogenannten Kongreßpolen herausgelöst und Rußland direkt angegliedert worden (s. Cholm, Gouvernement). Die Unabhängigkeit Finnlands war am 31.12.1917 von Sowjetrußland in den Grenzen des ehemaligen russischen Großfurstentums anerkannt worden. Formell war Finnland jetzt ein selbständiger Staat, aber die sowjetische Regierung hoffte, das Land nach einem bolschewistischen Umsturz wieder in den russischen Staatsverband inkorporieren zu können. Die bolschewistische Machtergreifung in Südfinnland im Laufe des im Januar 1918 begonnenen Bürgerkieges war nur von kurzer Dauer. Die finnischen Regierungsstreitkräfte konnten mit Unterstützung eines deutschen Hilfskorps die Rotgardisten noch vor Mitte Mai 1918 endgültig besiegen (s. Finnlnad, Großfürstentum). Im finnisch-russischen Friedensvertrag von Tartu (Estland) wurde am 14.10.1920 erneut die Unabhängigkeit Finnlands in den Grenzen der acht Gouvernements des ehemaligen Großfürstentums anerkannt. Nach vergeblichen Versuchen, mit Hilfe der Roten Armee das Baltikum dauerhaft zu sowjetisieren, schloß das bolschewistische Rußland auch mit Litauen (12.7.1920), Lettland (11.8.1920) und Estland (2.2.1920) Friedensverträge ab, durch welche die Gouvernements Kowno (Kovno), Kurland, Livland, Estland, Suwalki (Suvalki) und Wilna (Vil'na) (der größte Teil) de jure aufgelöst und als Bestandteile der drei bürgerlichen Republiken anerkannt wurden. Der weitere Verlauf des russisch-polnischen Krieges im Jahre 1920 verhinderte allerdings die Durchführung der Vereinbarungen über den territorialen Umfang Litauens im südlichen Teil. Der nach der Grenzregelung im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 verbliebene Rumpfstaat einer Weißrussischen SSR wurde in den folgenden Jahren zweimal durch die Angliederung benachbarter Gebiete der RSFSR mit überwiegend weißrussischer Bevölkerung vergrößert. Im Rahmen einer ersten territorialen Erweiterung kamen per Erlaß vom 3.3.1924 Teile der Gouvernements Witebsk (Vitebsk), Gomel (Gomel') und Smolensk zur BSSR. Die zweite territoriale Erweiterung erfolgte am 6.12.1926, als die Landkreise Gomel und Retschiza (Recica) des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Gomel angegliedert wurden. Mit der Proklamierung einer Ukrainischen SSR am 25.12.1917 wurde von bolschewistischer Seite die Grenze Sowjetrußlands im Südwesten festgelegt. Die Ausdehnung der russischen Sowjetrepublik im Kaukasus war mit der Bildung der Aserbaidschanischen (28.4.1920) und Georgischen SSR (25.2.1921) bestimmt. In den 20er und 30er Jahren änderte sich auch der territoriale Bestand der RSFSR im asiatischen Teil. Für etwas mehr als zweieinhalb Jahre wurde der Ferne Osten von der RSFSR abgetrennt. Im März 1920 konnte die Rote Armee nicht in das Gebiet hinter dem Baikalsee
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Russische Föderation vordringen, weil zahlenmäßig überlegene japanische Truppen den russischen Fernen Osten besetzt hatten. Um wegen des damals unterschiedlichen Kräfteverhältnisses eine militärische Konfrontation mit Japan und somit einen Zweifrontenkrieg zu vermeiden, wurde am 6.4.1920 in Werchneudinsk (Verchneudinsk) (seit 1934 Ulan-Ude) im fernöstlichen Teil der RSFSR als Pufferstaat eine Fernöstliche Republik (russ. Dal'nevostocnaja respublika) gegründet. Die Fernostrepublik umfaßte das Territorium von der Selenga und dem Baikalsee bis zum Stillen Ozean mit den Gouvernements Transbaikalien, Amur, Kamtschatka (Kamcatka) und Primorje (Primor'e). Zum letzteren Gouvernement gehörte auch der nördliche Teil der Insel Sachalin. Hauptstadt war zuerst Werchneudinsk, seit Oktober 1920 Tschita (Cita). Die Fernostrepublik wurde als selbständiger bürgerlich-demokratischer Staat proklamiert und von Sowjetrußland am 14.5.1920 anerkannt. Die USA, Japan, Großbritannien, Frankeich und andere Staten lehnten eine de jure-Anerkennung ab. Aus taktischen Gründen verzichteten die Bolschwiken in diesem zeitweiligen Staatsgebilde auf die Bildung von Sowjets und beteiligten sich an einer Koalitionsregierung. Sowjetrußland nahm immer mehr Einfluß auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung des „unabhängigen" Staates und begann gleich nach seiner Proklamierung, eine Revolutionäre Volksarmee der Fernostrepublik zum Kampf gegen die japanischen Interventionstruppen und die mit ihnen verbündeten Weißen zu schaffen. Streitkräfte dieser Volksarmee besetzten im Oktober 1920 Tschita und zogen im Oktober 1922 in Wladiwostok (Vladivostok) ein. Die Japaner mußten die Küstenregion räumen und ein Pufferstaat war nicht mehr erforderlich. Am 15.11.1922 erfolgte die Wiedervereinigung des russischen Fernen Ostens mit der RSFSR. Als Fernöstliches Gebiet (russ. Dal'nevostocnaja oblast') wurden die vier Gouvernements zusammengefaßt und in die russische Sowjetrepublik eingegliedert. In der nördlichen Hälfte der Insel Sachalin blieben japanische Truppen noch bis zum Mai 1925. Im Rahmen der sogenannten „nationalen Abgrenzung Mittelasiens" wurden am 27.10.1924 durch einen Beschluß des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR aus Teilen der ehemaligen Sowjetrepubliken Turkestan, Buchara und Choresm (Chorezm) die Usbekische und Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik gebildet und gleichzeitig als Gliedstaaten in die Sowjetunion inkorporiert. Da Turkestan bis dahin zu Rußland gehörte, verringerte sich damit das Territorium der RSFSR. Mit Inkrafttreten der sowjetischen Verfassung vom 5.12.1936 erhielten die Kasachische und Kirgisische ASSR den Status von Unionsrepubliken und schieden ebenfalls aus dem Bestände der Russischen Föderation aus. Zugleich erfolgte der Transfer der Karakalpakischen ASSR von der RSFSR zur Usbekischen Sowjetrepublik. Das Emirat Buchara und das Khanat Chiwa (Chiva) (Eigenbezeichnung Choresm) gehörten seit 1868 bzw. 1873 als Protektorate zum Russischen Reich. Im Zuge der bolschewistischen Machtergreifung in Mittelasien konnten die ehemaligen Vasallenstaaten nicht gleich vollständig sowjetisiert werden. Zunächst wurden eine Sowjetische Volksrepublik Choresm (26.4.1920) und eine Sowjetische Volksrepublik Buchara (8.10.1920) gegründet. In Bündnisverträgen vom 13.9.1920 und 4.3.1921 hatte die Regierung der RSFSR die Unabhängigkeit Choresms und Bucharas formell anerkannt. Einige Jahre später erfolgte die völlige Einverleibung der beiden Volksrepubliken in den bolschewistischen Machtbereich. Seit dem 20.10.1923 gab es eine Sozialistische Sowjetrepublik Choresm und seit dem 19.9.1924 eine Sozialistische Sowjetrepublik Buchara. Im Rahmen einer nationalstaatlichen Grenzziehung (d.h. Teilung) in Mittelasien wurde die SSR Choresm am 2.10.1924 aufgelöst und ihr Territorium danach auf die neugeschaffenen Sowjetrepubliken Usbekistan und Turkmenistan sowie das Karakalpakische Autonome Gebiet im Bestände der Kirgisischen ASSR (RSFSR) aufgeteilt. Aus Teilen der am 27.10.1924 liquidierten SSR Buchara entstanden die Usbekische und Turkmenische Unionsrepublik sowie die Tadschikische ASSR im Bestände Usbekistans.
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Russische Föderation Das Territorium der heutigen Republik Tywa an der Grenze zur Mongolei kam 1914 als Protektorat zum Russischen Reich und hieß bis 1921 Urjanchai (russ. Urjanchajskij kraj). Mit Hilfe der Roten Armee wurde gegen Ende des Bürgerkrieges am 14.8.1921 die Volksrepublik Tannu-Tuwa gegründet, danach ein formal unabhängiger Satellitenstaat der UdSSR. 1926 erfolgte die Umbenennung in Tuwinische Volksrepublik. Die Volksrepublik wurde am 11.10.1944 ganz offiziell in die Sowjetunion inkorporiert und zwei Tage später in das Tuwinische Autonome Gebiet im Bestände der RSFSR umgewandelt. 1961 folgte die Aufwertung zu einer ASSR. Nach vorangegangener Souveränitätserklärung wurde 1991 die Republik Tuwa proklamiert. Gemäß der Eigenbezeichnung heißt sie seit Dezember 1993 Republik Tywa. Die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereiches während des Zweiten Weltkrieges führte zur Angliederung zweier neuer Gebiete an die russische Unionsrepublik. Der durch das Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945 sowjetischer Verwaltung unterstellte nördliche Teil Ostpreußens mit der Stadt Königsberg hieß seit dem 7.4.1946 zunächst Gebiet Kjonigsberg und wurde am 4.7.1946 in Gebiet Kaliningrad umbenannt. Japan mußte nach der Kapitulation vom 2.9.1945 auf Grund eines Abkommens der Alliierten den von der Roten Armee besetzten Südteil der Insel Sachalin mit den Kurilen an die UdSSR abtreten. Dieses Territorium hieß seit dem 2.2.1946 Gebiet Südsachalin und wurde am 2.1.1947 mit dem im nördlichen Teil der Insel schon 1932 gebildeten Gebiet Sachalin vereinigt. Die Karelische ASSR war vom 31.3.1940 bis zum 16.7.1956 als Karelisch-Finnische Sozialistische Sowjetrepublik aus der RSFSR ausgegliedert. Fast die gesamten Gebietsgewinne nach dem finnisch-sowjetischen Winterkrieg (30.11.1939-13.3.1940) waren am 31.3.1940 mit der Karelischen ASSR zur Karelisch-Finnischen Unionsrepublik vereinigt worden (s. Karelien, Republik). Ein Teil der von Finnland abgetretenen Karelischen Landenge (zwischen Finnischem Meerbusen und Ladogasee) kam 1940 und nach dem sogenannten Fortsetzungskrieg (1941-1944) zum Gebiet Leningrad. Im Norden wurden Teile des finnischen Staatsgebietes dem Gebiet Murmansk angegliedert (s. Finnland, Großfürstentum). Per Ukas vom 19.2.1954 wurde das Gebiet der Krim von der RSFSR in die Verwaltungshoheit der Ukrainischen SSR übergeben. Anlaß war der 300. Jahrestag des Anschlusses der Ukraine an Rußland (s. Ukrainische SSR). Das vorbolschewistische Rußland war Anfang 1917 in 101 größere Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Dazu gehörten 78 Gouvernements (russ. gubernii) als oberste administrativterritoriale Einheit. 24 dieser Gouvernements kamen zwischen 1917 und 1921 zunächst de facto und danach vertraglich zu den neuen unabhängigen Staaten Estland, Finnland, Lettland, Litauen und Polen. Dagegen wurde die auf Beschluß einer Volksvertretung erfolgte Vereinigung des ehemaligen Gouvernements Bessarabien mit dem Königreich Rumänien im Jahre 1918 von Sowjetrußland nicht anerkannt. Da Lenin schon vor der Revolution in verschiedenen Publikationen die zaristische Verwaltungseinteilung als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet hatte, war es erklärtes Ziel des bolschewistischen Regimes, das vom Zarenreich übernommene Gouvernementssystem mit den Landkreisen (uezdy) und Amtsbezirken (volosti) schrittweise abzuschaffen. Nach der Machtübernahme der Bolschewiken wurde diese nach Lenin veraltete und schematische Verwaltungsgliederung wegen des Bürgerkrieges und bis zum endgültigen Abschluß der Rayonierung noch mehr als ein Jahrzehnt beibehalten und das Sowjetsystem in ihrem Rahmen etabliert. So ist zu erklären, daß vor dem Prozeß der Rayonierung (1923-1929) nicht nur Gouvernements aus verschiedenen Gründen aufgelöst wurden, sonden auch neue entstanden. Mit der territorialen Neuordnung wurden in der RSFSR die ersten vier Gouvernements bei der Bildung des Ural-Gebietes am 3.11.1923 aufgelöst. 16 Gouvernements bestanden zuletzt im europäischen Teil Rußlands bis zum 14.1.1929 (s. Gouvernement). 411
Russische Föderation Obwohl die territoriale Gliederung nach den neuen Kriterien der Rayonierung zuerst am 12.4.1923 in der Ukraine begonnen hatte, sind die ersten „rayonierten" Gebiete im Rahmen der administrativen Reform der Jahre 1923-1929 in der RSFSR geschaffen worden. Dieser Prozeß endete mit der endgültigen Auflösung der letzten in der UdSSR noch bestehenden Gouvernements im Oktober 1929. Damit war das Nebeneinander von rayonierten und nichtrayonierten Landesteilen in der russischen Sowjetrepublik beendet. In den anderen Unionsrepubliken ist die administrative Gebietsgliederung erst seit 1932 eingeführt worden, zunächst in der Ukraine, wo sich die Neueinteilung vorher nur auf die Kreise und Rayons beschränkte. Als erstes Gebiet entstand in der RSFSR nach den neuen Prinzipien der territorialen Gliederung am 3.11.1923 versuchsweise das Ural-Gebiet. Wirtschaftliche Erfordernisse führten seit den 30er Jahren zu einer Aufteilung der bestehenden Gebiete in flächenmäßig kleinere. Die meisten neugebildeten Gebiete erhielten die Bennungen früherer Gouvernements der vorbolschewistischen Zeit. Die Gebiete wurden jetzt die wichtigste territoriale Einheit auf der oberen Verwaltungsstufe. Ihre Anzahl erhöhte sich ständig. Der Grund war fast ausschließlich die genannte Verkleinerung bzw. Dezentralisierung. Hinzu kam die Ausdehnung des sowjetischen Machtbereiches während des Zweites Weltkrieges. Das Gebiet Grosny (Groznyj) (1944-1957) verdankte seine Entstehung der Deportation der Tschetschenen und Inguschen und der Auflösung ihrer ASSR. Anfang der 50er Jahre wurde die Gebietseinteilung vorübergehend auch in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR eingeführt. Während es laut zweiter Unionsverfassung vom 5.12.1936 in der RSFSR 19 Gebiete gab, waren es nach einigen Schwankungen seit Ende der 50er Jahre unverändert 49, die nach der politischen Wende Subjekte der Russischen Föderation wurden. Vor der 1923 begonnenen Verwaltungsreform gab es in der Russischen Sowjetrepublik 21 Gebiete. Von diesen aus der Zarenzeit übernommenen territorialen Einheiten wurden in den Jahren von 1918 bis 1924 elf in Gouvernements umgewandelt, drei anderen Gouvernements angegliedert, ebensoviele aufgelöst und die Gebiete Dagestan und Jakutsk zu gleichnamigen ASSR aufgewertet. Mit dem sowjetrussisch-türkischen Vertrag vom 16.3.1921 kamen das vorher zu Armenien gehörende Gebiet Kars und der größere Teil des Gebietes Batum zur Türkei. Aus dem bei Georgien verbliebenen Teil des Kreises Batum entstand im gleichen Jahr die Adscharische ASSR (s. Gebiet, administratives). Zwischen 1920 und 1926 bestanden im Rahmen der RSFSR noch vier in nachrevolutionärer Zeit gebildete „nichtrayonierte" Gebiete. Von 1917 bis 1919 waren im europäischen und asiatischen Teil Rußlands und der RSFSR insgesamt 14 neugegründete Gebiete eingerichtet worden, die als Gebietsvereinigungen von Sowjets mehrere Gouvernements umfaßten. Ihr Zweck war die Sowjetisierung der Provinzen, da die Verbindung zwischen den zentralen und lokalen Organen der Bolschewiken noch unzureichend war (s. Gebietsvereinigungen). Im Zuge der 1923 in der RSFSR begonnenen großen Verwaltungsreform der Rayonierung, d.h. der schrittweisen Abschaffung der Gouvernementseinteilung mit den Landkreisen und Amtsbezirken, entstand 1924 die erste Region (russ. kraj) im Nordkaukasus. Die Region, die in der Regel ein administratives Gebiet an Fläche und Bevölkerung übertrifft, hat in ihrem Bestände national-territoriale Verwaltungseinheiten. Einige Regionen bestanden ganz oder teilweise aus administrativen Gebieten. Von den in der UdSSR insgesamt gebildeten 20 Regionen befanden sich vorübergehend nur drei außerhalb der RSFSR. Im Rahmen einer Kampagne zur Neulandgewinnung waren in den 60er Jahren in Kasachstan 11 administrative Gebiete in drei Regionen zusammengefaßt. Seit 1938 gab es in der RSFSR/RF unverändert sechs Regionen, die jetzt Subjekte der Russischen Föderation sind. Durch Vereinigung des Gebietes Perm und des Autonomen Kreises der Komi-Permj aken kam am 1.12.2005 noch die
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Russische Föderation neue Region Perm hinzu. Seit dem 1.7.2007 gibt es außerdem die Region Kamtschatka, welche durch den Zusammenschluß des gleichnamigen Gebietes und des Autonomen Kreises der Korjaken entstand. In der RSFSR gab es vor 1923 „nichtrayonierte" Kreise als administrative Einheit im Nordkaukasus und im angrenzenden südrussischen Raum (s. Kreis, administrativer). Eine Kreiseinteilung existierte auch schon in der 1921 gebildeten ASSR der Krim. Im Unterschied zur späteren Kreisgliederung gehörten zu den untergeordneten Verwaltungseinheiten noch Amtsbezirke. Die ersten nach den neuen Prinzipien der Rayonierung gebildeten administrativen Kreise entstanden im April 1923 in der Ukrainischen SSR. Danach wurde die neue Kreiseinteilung erstmals in der RSFSR im neugebildeten Ural-Gebiet eingeführt, wo seit dem 3.11.1923 statt Gouvernements 15 Kreise bestanden, die in Rayons und Dorfsowjets unterteilt waren. Der Kreis (russ. okrug) als mittlere Verwaltungseinheit entsprach nach Fläche und Bevölkerungszahl in der Regel einem verkleinerten Gouvernement oder vergrößerten Landkreis und spielte eine wichtige Rolle beim Übergang vom alten territorialen System Gouvernement-Landkreis-Amtsbezirk zur neuen Rayonierung. Nach der endgültigen Abschaffung der Gouvernements gab es zum 1.1.1930 in der Sowjetunion schon insgesamt 228 administrative Kreise, davon fast 150 in der RSFSR. Auch einige Städte in der russischen Sowjetrepublik erhielten zeitweise den Kreisstatus (s. Kreis, administrativer). Die während der Verwaltungsreform der Jahre 1923-1930 geschaffenen Kreise wurden mit einer Verordnung vom 23.7.1930 bis auf einige Ausnahmen in der gesamten Sowjetunion aufgelöst. Da mit der forcierten Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft die entsprechenden Direktiven der Partei in den Rayonbehörden und den ihnen unterstehenden Dörfern ausgeführt wurden, verlagerte sich der Schwerpunkt der Verwaltungsarbeit auf die untere Ebene. Die Rayons unterstanden jetzt direkt den leitenden Organen der Regionen, Gebiete bzw. Republiken. Die Kreisorgane als Zwischenglieder in der staatlichen Verwaltung verloren ihre Bedeutung und erwiesen sich nun als überflüssiger bürokratischer Ballast. Die von diesen rein territorialen Kreisen zu unterscheidenden nationalen Kreise blieben bestehen. Die Beibehaltung und sogar Wiedereinrichtung administrativer Kreise trotz ihrer unionsweiten Abschaffung hatte mehrere Gründe. Rayons waren auch weiterhin auf Grund ihrer großen Entfernung von den Zentren in Kreisen zusammengefaßt. Wegen ungenügender Verkehrsverbindungen und Fernmeldeeinrichtungen konnten sie von den Kreisbehörden besser verwaltet werden. Einige Kreise waren wegen ihrer gesamtwirtschaftlichen Bedeutung den zuständigen Behörden in Moskau direkt unterstellt. Wenn einzelne Rayons nicht in das allgemeine wirtschaftliche Profil einer größeren Verwaltungseinheit paßten, wurden sie in Kreisen abgesondert. Ein weiterer Grund fur die Vereinigung von Rayons in Kreisen war ihre Grenzlage. In der RSFSR gab es bis 1947 insgesamt 19 Kreise, die nach 1930 weiterbestanden, erneut oder neu eingerichtet wurden (s. Liste unter Kreis, administrativer). Zum letzten Mal wurde die Kreiseinteilung in der RSFSR Anfang der 50er Jahre in der Karelisch-Finnischen SSR und ASSR Dagestan eingeführt, aber bald wieder aufgegeben, da sie sich als Zwischenglied im Verwaltungsapparat nicht rentiert hatte und nur zusätzliche überflüssige Bürokratie bedeutete. Erst nach der Wende wurde der okrug (=Kreis, Bezirk) wieder im Verwaltungssystem Rußlands eingeführt, zuerst im kommunalen Bereich in Moskau (s. dort) sowie in der Region Krasnojarsk und im Gebiet Kemerowo (Kemerovo), wo städtische Rayons als Kreise bezeichnet werden, später im Gebiet Swerdlowsk. Auch unvergleichbar größere Territorien werden jetzt Kreis (Bezirk) genannt. Seit dem 13.5.2000 waren die anfangs 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ in sieben Föderationsbezirken (russ. federal'nye okruga) zusammengefaßt. Diese sind mit den Generalgouvernements der zaristischen Zeit vergleichbar, wenn sie auch einen geringeren territorialen Umfang hatten (s. Föderationsbezirk).
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Russische Föderation In den ersten Jahren der Sowjetherrschaft wurde außer rein administrativen territorialen Einheiten ein großer Teil der nationalen Autonomien für die nichtrussischen Völker der RSFSR gebildet. Seit 1918 und besonders nach dem Ende des Bürgerkrieges entstanden sechzehn autonome Gebiete. Gemäß der leninschen Nationalitätenpolitik erhielten allein von 1919 bis 1923 neun Völker in Autonomen Sozialistischen Sowjetrepubliken (ASSR) ebenfalls eine nominelle Staatlichkeit. Seit 1925 wurden auch nationale (jetzt autonome) Kreise innerhalb der russischen Unionsrepublik geschaffen. Die Bildung nationaler Gebietseinheiten begann in der RSFSR noch vor der sogenannten Rayonierung (russ. rajonirovanie), d.h. der administrativ-territorialen Neuordnung unter Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte (November 1923-Oktober 1929). Am 23.3.1919 entstand als erste Autonome Republik die Baschkirische ASSR. Danach wurden im Bestände der RSFSR bis 1961 weitere 22 Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken gebildet (s. Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische). Mitte 1990 bestanden von ihnen noch 16. Im Zuge der nach der Souveränitätserklärung der RSFSR vom 12.6.1990 und dem mißglückten Putschversuch in Moskau im August 1991 einsetzenden einseitigen Statuserhöhungen der nationalen Autonomien gaben sich 12 der ASSR von August 1990 bis September 1991 zunächst den Staatsnamen Sozialistische Sowjetrepublik. Nur Karelien, TschetschenienInguschetien, Tuwa und Udmurtien erklärten sich nach der Deklaration ihrer Souveränität gleich zu Republiken ohne das Zwischenstadium einer SSR (September 1990-Dezember 1993). Diesen Schritt vollzogen die 12 anderen Teilrepubliken erst nach dem Zerfall der UdSSR seit Dezember 1991, zuletzt die Mordwinische SSR im Januar 1994. Der am 31.3.1992 in Moskau unterzeichnete neue Föderationsvertrag enthielt die damals amtlich anerkannten Bezeichnungen der Föderationssubjekte. Er wurde mit einigen Änderungen Bestandteil der am 12.12.1993 angenommenen Verfassung der Russischen Föderation. Die erste autonome territoriale Einheit der RSFSR war die am 19.10.1918 proklamierte Arbeitskommune der Wolgadeutschen (russ. Trudovaja Kommuna Nemcev Povolz'ja). Sie hatte den Status eines autonomen Gebietes und wurde auch Arbeitskommune des Gebietes der Wolgadeutschen und Autonomes Gebiet der Wolgadeutschen genannt. Die darauf am 8.6.1920 gegründete Karelische Arbeitskommune (russ. Karel'skaja Trudovaja Kommuna) war in ihrem rechtlichen Status ebenfalls einem autonomen Gebiet gleichgestellt. Danach wurden im Bestände der RSFSR bis 1944 vierundzwanzig weitere solche nationale Autonomien gebildet, die direkt autonomes Gebiet (russ. avtonomnaja oblast') hießen (s. Gebiet, Autonomes). Per Gesetz vom 3.7.1991 sind vier der in der russischen Unionsrepublik noch bestehenden fünf autonomen Republiken in Sozialistische Sowjetrepublilken innerhalb der RSFSR umgewandelt worden. Unter den Subjekten der Russischen Föderation gibt es seitdem nur noch das Jüdische Autonome Gebiet. Nationale (seit 7.10.1977 Autonome) Kreise wurden seit 1925 als mittlere territoriale Einheit zwischen den Regionen oder Gebieten und den Rayons nur innerhalb der RSFSR gebildet. Bis 1937 entstanden für die zahlenmäßig größten der kleinen Völker und Volksgruppen im europäischen und sibirischen Norden sowie im Fernen Osten zwölf dieser nationalen Gebietskörperschaften. Zwei nationale Kreise gab es außerdem im europäischen Teil der Sowjetunion für kurze Zeit in Gebieten mit russischer Mehrheitsbevölkerung: für die baschkirische Minderheit im neugebildeten Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk) den Nationalen Kreis Argajasch (Argajas) (Januar-November 1934) und einen Karelischen Nationalen Kreis (1937-1939) innerhalb des Gebietes Kalinin. In der multinationalen Nordkaukasischen Region wurde ein Tscherkessischer Nationaler Kreis (1926-1928) eingerichtet. Seit 1939 blieben zehn dieser unteren nationalen Einheiten bestehen. Als Subjekte der Russischen Föderation befinden (befanden) sie sich im Bestände von Gebieten und einer Region. Nur der Autonome Kreis der Tschuktschen gehört seit 1992 direkt zur Russischen Föderation. Ihre Zahl
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Russische Föderation verringerte sich am 1.12.2005 wegen der Bildung der Region Perm aus dem Gebiet Perm und dem Autonomen Kreis der Komi-Permjaken und am 1.1.2007 wegen des Zusammenschlusses der Region Krasnojarsk und des Autonomen Kreises der Ewenken sowie des Autonomen Kreises Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk. Am 1.7.2007 wurde außerdem der Autonome Kreis der Korjaken zum Korjakischen Kreis innerhalb der neuen Region Kamtschatka (Kamcatka) herabgestuflt. Mit dem Föderationsvertrag vom 31.3.1992 und der ersten nachsowjetischen Verfassung Rußlands vom 12.12.1993 wurden Moskau und Sankt Petersburg als die beiden größten Städte als Städte föderaler Bedeutung (russ. goroda federal'nogo znacenija) und Subjekte der Russischen Föderation bestätigt. Die Anzahl der anfangs 89 Subjekte verringerte sich nach den genannten Vereinigungen um vier. Die 89 Subjekte der Russischen Föderation: 21 Republiken, 6 Regionen, 49 Gebiete, 2 Städte föderalen Ranges, 1 Autonomes Gebiet, 10 Autonome Kreise (gemäß Artikel 65 der Verfassung der RF mit Änderungen am 1.12.2005, 1.1.2007 und 1.7.2007) Republiken Adygien Altai (Altaj) Baschkortostan (Baschkirien) Burjatien Chakassien Dagestan Inguschische Kabardinisch-Balkarische Kalmückien Karatschaiisch-Tscherkessische Karelien Komi Mari El (Marij El) Mordowien Nordossetien Sacha (Jakutien) Tatarstan Tschetschenische Tschuwaschische (Tschawasch /Cavas/ respubliki) Tywa Udmurtische Regionen Altai Chabarowsk (Chabarovsk) Kamtschatka (Kamcatka) (seit 1.7.2007) Krasnodar Krasnojarsk Perm (Perm') (seit 1.12.2005) Primorje (Primor'e) Stawropol (Stavropol')
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Russische Föderation Städte föderalen Ranges Moskau Sankt Petersburg Autonomes Gebiet Jüdisches Autonomes Gebiet Gebiete Amur Archangelsk (Archangel'sk) Astrachan (Astrachan') Belgorod Brjansk Irkutsk Iwanowo (Ivanovo) Jaroslawl (JaroslavF) Kaliningrad Kaluga Katschatka (bis 1.7.2007) Kemerowo (Kemerovo) Kirow (Kirov) Kostroma Kurgan Kursk Leningrad Lipezk (Lipeck) Magadan Moskau Murmansk Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) Nowgorod (Novgorod) Nowosibirsk (Novosibirsk) Omsk Orenburg Orjol (Orel) Pensa (Penza) Perm (bis 1.12.2005) Pskow (Pskov) Rjasan (Rjazan') Rostow (Rostov) Sachalin Samara Saratow (Saratov) Smolensk Swerdlowsk (Sverdlovsk) Tambow (Tambov) Tjumen (Tjumen') Tomsk Tscheljabinsk (Celjabinsk)
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Russische Föderation Tschita (Cita) Tula Twer (Tver') Uljanowsk (Ul'janovsk) Wladimir (Vladimir) Wolgograd (Volgograd) Wologda (Vologda) Woronesch (Voronez) Autonome Kreise Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje (Aginskoe) Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Autonomer Kreis der Ewenken (bis 1.1.2007) Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen Autonomer Kreis der Komi-Permjaken (bis 1.12.2005) Autonomer Kreis der Korjaken (bis 1.7.2007) Autonomer Kreis der Nenzen Autonomer Kreis Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) (bis 1.1.2007) Autonomer Kreis der Tschuktschen Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij) Die Subjekte der Russischen Föderation in alphabetischer Reihenfolge Republik Adygien Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje Republik Altai Region Altai Gebiet Amur Gebiet Archangelsk Gebiet Astrachan Republik Baschkortostan (Baschkirien) Gebiet Belgorod Gebiet Brjansk Republik Burjatien Region Chabarowsk Republik Chakassien Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Republik Dagestan Autonomer Kreis der Ewenken (bis 1.1.2007) Inguschische Republik Gebiet Irkutsk Gebiet Iwanowo Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen Gebiet Jaroslawl Jüdisches Autonomes Gebiet Kabardinisch-Balkarische Republik Gebiet Kaliningrad Republik Kalmückien Gebiet Kaluga Gebiet Kamtschatka (bis 1.7.2007)
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Russische Föderation Region Kamtschatka (seit 1.7.2007) Karatschaiisch-Tscherkessishe Republik Republik Karelien Gebiet Kemerowo Gebiet Kirow Republik der Komi Autonomer Kreis der Komi-Permjaken (bis 1.12.2005) Autonomer Kreis der Korjaken (bis 1.7.2007) Gebiet Kostroma Region Krasnodar Region Krasnojarsk Gebiet Kurgan Gebiet Kursk Gebiet Leningrad Gebiet Lipezk Gebiet Magadan Republik Mari El Republik Mordowien Gebiet Moskau Stadt Moskau Gebiet Murmansk Autonomer Kreis der Nenzen Gebiet Nischni Nowgorod Republik Nordossetien Gebiet Nowgorod Gebiet Nowosibirsk Gebiet Omsk Gebiet Orenburg Gebiet Orjol Gebiet Pensa Gebiet Perm (bis 1.12.2005 Region Perm (seit 1.12.2005) Region Primorje Gebiet Pskow Gebiet Rjasan Gebiet Rostow Republik Sacha (Jakutien) Gebiet Sachalin Gebiet Samara Stadt Sankt Petersburg Gebiet Saratow Gebiet Smolensk Region Stawropol Gebiet Swerdlowsk Autonomer Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) (bis 1.1.2007 Gebiet Tambow Republik Tatarstan Gebiet Tjumen Gebiet Tomsk
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Rybinsk, Gouvernement Gebiet Tscheljabinsk Tschetschenische Republik Gebiet Tschita Autonomer Kreis der Tschuktschen Tschuwaschische Republik Gebiet Tula Gebiet Twer Republik Tywa Udmurtische Republik Gebiet Uljanowsk Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski Gebiet Wladimir Gebiet Wolgograd Gebiet Wologda Gebiet Woronesch
Russische Republik —• Russische Föderation Russische Sowjetische Föderative Sozialistische Republik Russische Föderation
(RSFSR)
Russische Sowjetrepublik —• Russische Föderation Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (RSFSR) —* Russische Föderation Russisches Reich —• Russische Föderation Rußland —• Russische Föderation RllStawi, Stadt (georgisch kalaki rusthawi, russ. gorod Rustavi) seit 1995: Zentrum des Kreises Kwemo Kartli, Georgien
rusthawi, kalaki —• Rustawi, Stadt Rybatschje, Stadt —• Issyk-Kul, Stadt Rybinsk, Gouvernement (russ. Rybinskaja gubernija), RSFSR gebildet: 3.2.1921 aufgelöst: 15.2.1923 Hauptstadt: Rybinsk
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Rybinsk, Kreis Das kurzlebige Gouvernement wurde aus Teilen der Gouvernements Jaroslawl (JaroslavF) und Twer (Tver') gebildet und bei der Auflösung diesen wieder eingegliedert.
Rybinsk, Kreis gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Rybinskij okrug), Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR 10.6.1929 23.7.1930 Stadt Rybinsk
Rybinsk, Stadt (russ. gorod
Rybinsk)
3.2.1921-15.2.1923: Hauptstadt des Gouvernements Rybinsk, RSFSR 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Rybinsk, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR Die Stadt wurde in der Sowjetzeit innerhalb des Gebietes Jaroslawl (JaroslavF) viermal umbenannt (s. Umbenennungen): 1777-13.9.1946-Rybinsk 13.9.1946-30.10.1957-Schtscherbakow (Scerbakov) 30.10.1957-23.2.1984-Rybinsk 23.2.1984-2.3.1989-Andropow (Andropov) seit 2.3.1989 wieder Rybinsk
Sacha, Republik (Jakutien) (russ. Respublika Sacha/Jakutija), Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Femer Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 1851-27.4.1922: Gebiet Jakutsk (russ. Jakutskaja oblast'), Russisches Reich, Generalgouvernement Irkutsk (1887-November 1917), RSFSR 27.4.1922-27.9.1990: Jakutische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Jakutische ASSR (russ. Jakutskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Jakutskaja ASSR), RSFSR 27.9.1990-27.12.1991: Jakutische-Sacha Sozialistische Sowjetrepublik, JakutischeSacha SSR (russ. Jakutskaja-Sacha Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, JakutskajaSacha SSR), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 27.12.1991: Republik Sacha (Jakutien) Zentrum/Hauptstadt: Jakutsk seit 1851 Kreise im Gebiet Jakutsk: Jakutsk 1851-27.4.1922 Kolyma 1851-27.4.1922 Oljokminsk (Olekminsk) 1851-27.4.1922 Werchojansk (Verchojansk) 1851-27.4.1922 Wiljuisk (Viljujsk) 1851-27.4.1922 Administrative Kreise im Bestände der Jakutischen ASSR: Aldan 1927-23.7.1930 und 8.4.1939-11.7.1947 Bulun 1927-23.7.1930
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Sachalin, Gebiet Jakutsk 1924-23.7.1930 Kolyma 1924-23.7.1930 Lensk 1924-1926 Oljokminsk 1924-23.7.1930 Werchojansk 1924-23.7.1930 Wiljuisk 1924-23.7.1930 Die Jakutische ASSR entstand 1922 aus dem in zaristischer Zeit gegründeten Gebiet Jakutsk sowie aus kleineren Teilen der Gouvernements Irkutsk und Jenisseisk (Eniseisk) und den vorgelagerten Inseln des Nördlichen Eismeeres. Sie bestand bis zum 27.9.1990, als die Jakuten ihre staatliche Souveränität innerhalb der RSFSR proklamierten und ihre Republik zu einer SSR mit der Eigenbezeichnung Sacha aufwerteten. Im folgenden Jahr wurden die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Staatsnamen entfernt.
Sachalin, Gebiet (russ. Sachalinskaja oblast'), Russisches Reich, AmurGeneralgouvernement (1909-November 1917), RSFSR gebildet: 1909 (nur nördlicher Teil der Insel) aufgelöst: 6.4.1920 Zentrum: Posten Aleksandrowski (post Aleksandrovskij) 1909-April 1917 Stadt Nikolajewsk (Nikolaevsk) April 1917-September 1918 Nach dem russisch-japanischen Krieg (1904-1905) mußte Rußland den südlichen Teil der Insel Sachalin an Japan abtreten. Der nördlich des 50. Breitengrades gelegene Teil der Insel bildete seit 1909 durch Ausgliederung aus dem Gebiet Primorje (Primor'e) das Gebiet Sachalin. Das administrative Zentrum war nach dem 1881 gegründeten Militärposten benannt. Auf Veranlassung der Provisorischen Regierung Rußlands wurde im April 1917 das Zentrum in die Stadt Nikolajewsk auf dem Festlandsteil des Gebietes verlegt. Im Frühjahr 1914 war der Landkreis Udski (russ. Udskij uezd) des Gebietes Primorje mit dem Hauptort Nikolajewsk dem Gebiet Sachalin angegliedert worden. Die seit 1926 Nikolajewsk am Amur (russ. Nikolaevsk-na-Amure) genannte neue Gebietshauptstadt war nach der bolschewistischen Machtübernahme im Februar 1918 schon im September von japanischem Militär besetzt worden. Der Posten Aleksandrowski war am 3.6.1917 von der Provisorischen Regierung in die Stadt Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) umbenannt worden und nur noch Verwaltungsmittelpunkt Nordsachalins, das den Status eines Landkreises erhielt. Nach der Oktoberrevolution begann der Bürgerkrieg auch im Nordteil Sachalins, wo sich die Bolschewiken erst im Januar 1920 durchsetzen konnten. Ihr Sieg war nur von kurzer Dauer, denn im April 1920 drangen japanische Truppen in Nordsachalin ein. Das Territorium des am 6.4.1920 aufgelösten Gebietes Sachalin gehörte administrativ zum Gouvernement Primorje, obwohl es von 1920 bis zum Mai 1925 von den Japanern besetzt war. Das Gouvernement war Teil der Fernöstlichen Republik (6.4.1920-15.11.1922) und des Gebietes Fernost (15.11.1922-4.1.1926). Im Bestände des Gouvernements Primorje kam die nördliche Hälfte der Insel Sachalin 1926 zur neugeschaffenen Fernöstlichen Region und hatte bis zur erneuten Einrichtung des Gebietes Sachalin im Jahre 1932 den Status eines administrativen Kreises.
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Sachalin, Gebiet
Sachalin, Gebiet (russ. Sachalinskaja oblast'), Fernöstliche Region (20.10.193220.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-2.1.1947), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 20.10.1932 (bis 1947 nur der nördliche Teil der Insel) Zentrum: Stadt Aleksandrowsk-Sachalinski (Aleksandrovsk-Sachalinskij) 20.10.193218.4.1947 Stadt Juschno-Sachalinsk (Juzno-Sachalinsk) seit 18.4.1947 Am 18.4.1947 wurde das Zentrum in den südlichen Teil der Insel verlegt. Das Gebiet Sachalin wurde aus dem nördlichen Teil der gleichnamigen Insel, der von 1926 bis 1932 den Status eines administrativen Kreises hatte, wieder geschaffen. Seit dem 2.1.1947 ist es nicht mehr einer Region unterstellt. Zugleich mit dieser Aufwertung im Status wurde das 1946 gebildete Gebiet Südsachalin mit den Kurilen-Inseln aufgelöst und sein Territorium dem Gebiet Sachalin im Norden angegliedert (s. Südsachalin, Gebiet).
Sachalin, Kreis
(russ. Sachalinskij okrug), Fernöstliche Region, RSFSR
gebildet: aufgelöst: Zentrum:
4.1.1926 20.10.1932 Stadt Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) 4.1.1926-20.1.1927 Stadt Aleksandrowsk-Sachalinski (Aleksandrovsk-Sachalinskij) 20.1.192720.10.1932 Die Stadt erhielt 1927 den Beinamen Sachalinski, um sie von anderen gleichnamigen Städten Rußlands unterscheiden zu können. Der Kreis entstand nach dem Ende der japanischen Besetzung Nordsachalins (April 192015.5.1925) und wurde 1932 in das Gebiet Sachalin umgewandelt.
sakartwelo —• Georgien sakartwelos demokratiuli respublika —* Georgien sakartwelos respublika —• Georgien Sakataly, Kreis (russ. Zakatal'skij okrug, aserbaidschan. Zagatala dairäsi), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920MitteMai 1920) gebildet: 1859 aufgelöst: Mitte Mai 1920 Zentrum: Stadt Sakataly (Zakataly) Der Kreis Sakataly war als selbständige administrative Einheit seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Russischen Reich einem Gouvernement gleichgestellt und wurde wegen dieses besonderen Status auch Gouvernement genannt.
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Salsk, Kreis
Sakataly, Stadt (russ. gorod Zakataly,
aserbaischan. Zagatala §ahari) 1859-Mitte Mai 1920: Zentrum des Kreises Sakataly, Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), später RSFSR, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-8.6.1918), Aserbaidschanische Demokratische Republik (10.6.1918-28.4.1920), Aserbaidschanische SSR (28.4.1920-Mitte Mai 1920)
Sakataly-Nucha, Kreis (russ. Zakatalo-Nuchinskij okrug), Aserbaidschanische SSR gebildet: 8.4.1929 aufgelöst: 8.8.1930 Zentrum: konnte nicht ermittelt werden Salechard, Stadtähnliche Siedlung, seit November
1938 Stadt (russ. poselok
gorodskogo tipa, gorod Salechard) seit 1933: Zentrum des Autonomen (bis 7.10.1977 Nationalen) Kreises der Jamal-Nenzen, Ural-Gebiet (1933-17.1.1934), Gebiet Ob-Irtysch (Ob-Irtys) (17.1.1934-7.12.1934), Gebiet Omsk (7.12.1934-14.8.1944), Gebiet Tjumen (Tjumen') (seit 14.8.1944), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Saljany, Kreis —• Mugan, Kreis
Salsk, Kreis (russ. Sal'skij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich,
RSFSR
gebildet: 1884 am 20.3.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Welikoknjascheskaja (Velikoknjazeskaja)
Salsk, Kreis (russ.
Sal'skij okrug), Don-Gebiet, RSFSR
seit 20.3.1920 Am 13.2.1924 kam das Territorium des Kreises zum neugebildeten Südöstlichen Gebiet. Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Welikoknjascheskaja (Velikoknjazeskaja) Der Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das DonGebiet entstand.
Salsk, Kreis (russ. Sal'skij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Proletarskaja 2.6.1924-18.9.1924 Station (stancija) Torgowaja (Torgovaja) 18.9.1924-1926 Stadt Salsk (Sal'sk) 1926-23.7.1930 1924 wurde das Zentrum nach Torgowaja (Torgovaja) verlegt und 1926 in Salsk umbenannt. 423
Salsk, Stadt
Salsk, Stadt (russ. gorod
Sal'sk)
1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Salsk, Nordkaukasische Region, RSFSR
Samara, Gebiet (russ. Samarskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 14.5.1928-20.10.1929-Gebiet Mittlere Wolga (russ. Srednevolzskaja oblast'), RSFSR 20.10.1929-27.1.1935-Region Mittlere Wolga (russ. Srednevolzskij kraj), RSFSR 27.1.1935-5.12.1936-Region Kuibyschew (russ. Kujbysevskij kraj), RSFSR 5.12.1936-25.1.1991-Gebiet Kuibyschew (russ. Kujbysevskaja oblast'), RSFSR seit 25.1.1991-Gebiet Samara Zentrum: Stadt Samara 14.5.1928-27.1.1935 Stadt Kuibyschew (Kujbysev) 27.1.1935-25.1.1991 Stadt Samara wieder seit 25.1.1991 Die Stadt erhielt 1991 wieder ihren historischen Namen, nachdem sie 56 Jahre nach dem führenden Bolschewiken Kuibyschew benannt gewesen war. Zu Gebiet und Region Wolga und zur Region Kuibyschew gehörten folgende territoriale Einheiten: Kreis Buguruslan 16.7.1928-23.7.1930 Kreis Busuluk (Buzuluk) 16.7.1928-21.1.1929 Kreis Kusnezk (Kuzneck) 16.7.1928-23.7.1930 Mordwinischer Kreis 16.7.1928-10.1.1930 Kreis Orenburg 16.7.1928-23.7.1930 Orsk, industrieller Kreis 20.4.1934-7.12.1934 Kreis Pensa (Penza) 16.7.1928-23.7.1930 Kreis Samara 16.7.1928-23.7.1930 Kreis Sysran (Syzran') 16.7.1928-23.7.1930 Kreis Uljanowsk (Ul'janovsk) 16.7.1928-23.7.1930 Mordwinisches Autonomes Gebiet 10.1.1930-20.12.1934 Mordwinische ASSR 20.3.1935-5.12.1936 Das Gebiet Mittlere Wolga entstand 1928 beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung aus den vier Gouvernements Orenburg, Pensa, Samara und Uljanowsk sowie einem Teil des Gouvernements Saratow (Saratov) und war zuerst in neun administrative Kreise unterteilt. Wegen der bevorstehenden Aufwertung des Mordwinischen Kreises zu einem Autonomen Gebiet wurde das Gebiet Mittlere Wolga 1929 in die gleichnamige Region umgewandelt, da national-territoriale Verwaltungseinheiten einer Region unterstanden. 1935 wurden die Stadt Samara und die Region Mittlere Wolga zu Ehren des fuhrenden Bolschewiken W.W.Kuibyschew (1888-25.1.1935) in Stadt und Region Kuibyschew umbenannt. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 wurde die Region in das gleichnamige Gebiet umbenannt, weil die nationale Autonomie ausgegliedert worden war. Im Rahmen der Entsowjetisierung russischer Städtenamen erfolgte 1991 die Rückbenennung von Stadt und Gebiet Kuibyschew in Stadt und Gebiet Samara. Am 7.12.1934 wurde ein Teil der Region Mittlere Wolga zur Bildung des Gebietes Orenburg abgetrennt. Weitere Rayons kamen zu den neugebildeten Gebieten Tambow (Tambov) (1937), Pensa (1939) und Uljanowsk (1943).
424
Samarkand, Gebiet
Samara, Gouvernement
(russ. Samarskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1850 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Samara Teile des Gouvernements wurden an die Arbeitskommune der Wolgadeutschen (1919), das Gouvernement Saratow (Saratov) (1919) und die Tatarische ASSR (1920) abgetrennt. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Samara Teil des neugebildeten Gebietes Mittlere Wolga (Volga).
Samara, Kreis (russ. Samarskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.192820.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 16.7.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Samara Samara, Stadt (russ. gorod
Samara)
Die Stadt Samara war seit dem 27.1.1935 nach dem fuhrenden Bolschewiken Kuibyschew (Kujbysev) benannt. Am 25.1.1991 erhielt sie wieder ihren historischen Namen. 1850-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Samara, Russisches Reich, RSFSR 14.5.1928-20.10.1929: Zentrum des Gebietes Mittlere Wolga (Volga), RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Samara, Gebiet Mittlere Wolga (16.7.192820.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR 20.10.1929-27.1.1935: Zentrum der Region Mittlere Wolga, RSFSR seit 25.1.1991: Zentrum des Gebietes Samara, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Samarkand, Gebiet (usbek. Samarkand vilojati, russ. Samarkandskaja oblast') gebildet: 1887 aufgelöst: 27.10.1924 erneut gebildet: 29.1.1925 erneut aufgelöst: 29.9.1926 wieder gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Samarkand Das Gebiet gehörte zu folgenden territorialen Einheiten: 1887-20.4.1917 im Bestände der Grenzmark Turkestan, Russisches Reich 20.4.1917-30.4.1918 im Bestände Rußlands, der Russischen Republik, der Russischen Sowjetrepublik und der RSFSR 30.4.1918-24.9.1920 im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik, RSFSR 24.9.1920-27.10.1924 im Bestände der Turkestanischen SSR, RSFSR 29.1.1925-29.9.1926 und 15.1.1938-31.8.1991 im Bestände der Usbekischen SSR seit 31.8.1991 im Bestände der Republik Usbekistan Das Gebiet Samarkand entstand 1887 aus dem Kreis Serawschan (Zeravsan), der 1868 aus von Rußland eroberten Teilen des Emirats Buchara gebildet worden war. Seit 1918 war das Gebiet Teil der Sowjetrepublik Turkestan. Mit der territorialen Aufteilung Turkestans am
425
Samarkand, Kreis 27.10.1924 wurde es aufgelöst und sein Territorium der Usbekischen SSR angegliedert. Kleinere Teile kamen zur neugeschaffenen Tadschikischen ASSR und zur Kirgisischen (Kasachischen) ASSR. 1925 wurde das Gebiet erneut gebildet, aber schon im nächsten Jahr wegen der Einteilung Usbekistans in Kreise aufgelöst. Das Gebiet besteht wieder seit 1938. Teile des Gebietes wurden dem Gebiet Syrdarja (Syrdar'ja) (1963) und dem Gebiet Dschisak (Dzizak) (1973) angegliedert. Ein Drittel des Gebietsterritoriums wurde am 20.4.1982 zur Bildung des Gebietes Nawoi (Navoi) abgetrennt. Am 6.9.1988 wurden die Gebiete Nawoi und Samarkand zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Samarkand vereinigt (s. Nawoi, Gebiet). Am 27.1.1992 erfolgte die Wiederherstellung des Gebietes Nawoi in den früheren Grenzen. Zum Bestände des Gebietes Buchara kamen im Mai 1989 vorübergehend fünf Rayons und drei gebietsunmittelbare Städte, die bis zum 6.9.1988 zum Gebiet Nawoi und danach bis zum Mai 1989 zum Gebiet Samarkand gehört hatten.
Samarkand, Kreis (russ. Samarkandskij okrug), Usbekische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
29.9.1926 17.8.1930 Stadt Samarkand
Samarkand, Stadt (usbek. Samarkand safari, russ. gorod Samarkand) 1887-30.4.1918: Zentrum des Gebietes Samarkand, Russisches Reich, Grenzmark Turkestan (bis 20.4.1917), danach Rußland, später RSFSR 30.4.1918-27.10.1924: Zentrum des Gebietes Samarkand, Turkestanische Sowjetrepublik, RSFSR (30.4.1918-24.9.1920), Turkestanische SSR, RSFSR (24.9.1920-27.10.1924) 22.11.1924-17.8.1930: Hauptstadt der Usbekischen SSR 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Samarkand, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) 29.9.1926-17.8.1930: Zentrum des Kreises Samarkand, Usbekische SSR
Samarowo, Siedlung (russ. selenie Samarovo) 10.12.1930-1931: Zentrum des Nationalen Kreises der Ostjaken und Wogulen, Ural-Gebiet, RSFSR
Samaschki, Siedlung (russ. selenie Samaski) 27.12.1927-11.2.1929: Zentrum des Kreises Nowo-Tschetschenski (Novo-Cecenskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
samegrelo-semo svanetis mkhare —• Samegrelo-Semo Swaneti, Kreis Samegrelo-Semo Swaneti, Kreis (georgisch samegrelo-semo svanetis mkhare, russ. Mengrel'sko-Verchnesvanetskij okrug), Georgien gebildet: 1995 Zentrum: Stadt Sugdidi (Zugdidi) 426
Sankt Petersburg, Gouvernement
samtskhe-diawakhetis
mkhare —• Samzche-Dschawacheti, Kreis
Samur, Kreis (russ. Samurskij okrug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
20.1.1921 1928 Dorf Achty
Samzche-Dschawacheti, Kreis (georgisch samtskhe-dzawakhetis mkhare, russ. Samcche-Dzavachetskij okrug), Georgien gebildet: 1995 Zentrum: Stadt Achalziche (Achalciche)
Sangesur, Kreis (russ. Zangezurskij okrug), Armenische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
April 1929 Mitte 1930 Stadt Goris
Sankt-Michel, Gouvernement (russ. Sankt-Michel'skaja gubernija, auch SenMichel'skaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Mikkeli bzw. Sankt Michel), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Sankt-Michel (Sankt-Michel') 1843-31.12.1917 Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfürstentum).
Sankt-Michel, Stadt (seit 1838) (russ. Sankt-Michel', finn. Mikkeli, schwed. Sankt Michel) 1843-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Sankt-Michel, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich Sankt Petersburg, Gouvernement (russ. Sankt-Peterburgskaja gubernija), Russisches Reich gebildet: 1708 am 31.8.1914 umbenannt in Gouvernement Petrograd Hauptstadt: Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg)
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Sankt Petersburg (St. Petersburg), Stadt
Sankt Petersburg (St. Petersburg), Stadt (russ. gorod
Sankt-Peterburg) 1708-31.8.1914: Hauptstadt des Gouvernements Sankt Petersburg, Russisches Reich 1721-1728 und 1732-31.8.1914: Hauptstadt des Russischen Reiches seit 6.9.1991: Zentrum des Gebietes Leningrad, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) seit 13.5.2000: Hauptstadt des Föderationsbezirkes Nordwesten der Russischen Föderation Während des Ersten Weltkrieges änderte sich der Name der russischen Hauptstadt. Nachdem das Deutsche Reich am 31.7.1914 Rußland den Krieg erklärt hatte, wurde die deutsche Namensform Sankt-Peterburg am 31.8.1914 in das russische Petrograd geändert. Zu Ehren von Lenin, der am 21.1.1924 gestorben war, hieß die Stadt seit dem 26.1.1924 Leningrad. Am 6.9.1991 erhielt sie wieder ihre ursprüngliche Benennung Sankt-Peterburg. Das Gebiet Leningrad wurde nicht umbenannt. Leningrad erhielt am 3.12.1931 den Status einer republikunmittelbaren, d.h. zentralgeleiteten Stadt der RSFSR (russ. gorod respublikanskogo podcinenija). Mit dem Föderationsvertrag vom 31.3.1992 und der Verfassung Rußlands vom 12.12.1993 wurde die zweitgrößte Stadt der ehemaligen UdSSR und RSFSR zusammen mit Moskau als Stadt föderalen Ranges (russ. gorod federal'nogo znacenija) und eines der damals 89 Subjekte der Russischen Föderation bestätigt.
Sankt Petersburg (seit 31.8.1914 Petrograd), Stadthauptmannschaft (russ. Sankt-Peterburgskoe/Petrogradskoe/gradonacal'stvo), Russisches Reich gebildet: 1873 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1873 wurde die Hauptstadt Sankt Petersburg aus dem gleichnamigen Gouvernement ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte. Von 1881 bis 1883 war das Amt des Stadthauptmanns vorübergehend abgeschafft worden (s. Stadthauptmannschaft).
Saporoschje, Gebiet (ukr. Zaporiz'ka oblast', russ. Zaporozskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 10.1.1939 Zentrum: Stadt Saporoschje (Zaporoz'e) Das Gebiet entstand aus Rayons der Gebiete Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) und Nikolajew (Nikolaev). Ein Teil kam 1944 zum neugeschaffenen Gebiet Cherson. Saporoschje, Gouvernement (russ. Zaporozskaja gubernija), Ukrainische SSR am 23.3.1921 umbenannt aus dem Gouvernement Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) aufgelöst: 21.10.1922 Hauptstadt: Saporoschje (Zaporoz'e) Das Territorium des aufgelösten Gouvernements wurde dem Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) angegliedert.
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Saratow, Gebiet
Saporoschje, Kreis (russ. Zaporozskij okrug), Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Saporoschje (Zaporoz'e) Saporoschje, Stadt (ukr. misto Zaporizzja, russ. gorod Zaporoz'e) 23.3.1921-21.10.1922: Hauptstadt des Gouvernements Saporoschje, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Saporoschje, Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 10.1.1939: Zentrum des Gebietes Saporoschje, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Am 23.3.1921 war die Stadt Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) in Saporoschje umbenannt worden. Saransk, Stadt (russ. gorod
Saransk)
16.7.1928-10.1.1930: Zentrum des Mordwinischen Kreises, Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-10.1.1930), RSFSR 10.1.1930-20.12.1934: Zentrum des Mordwinischen Autonomen Gebietes, Region Mittlere Wolga, RSFSR 20.12.1934-7.12.1990: Hauptstadt der Mordwinischen ASSR, Region Kuibyschew (Kujbysev) (20.3.1935-5.12.1936), RSFSR 7.12.1990-25.1.1994: Hauptstadt der Mordwinischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 25.1.1994: Hauptstadt der Republik Mordowien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Sarapul, Kreis (russ. Sarapul'skij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum.
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Sarapul
Sarapul, Stadt (russ. gorod
Sarapul)
3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Sarapul, Ural-Gebiet, RSFSR
Saratow, Gebiet (russ. Saratovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.1.1934-5.12.1936: Region Saratov (russ. Saratovskij kraj), RSFSR seit 5.12.1936: Gebiet Saratow Zentrum: Stadt Saratow (Saratov) Zur Region Saratow gehörte vom 10.1.1934 bis zum 5.12.1936 die ASSR der Wolgadeutschen.
429
Saratow, Gouvernement Am 10.1.1934 wurde die Region Untere Wolga in die Regionen Stalingrad und Saratow aufgeteilt. Da die ASSR der Wolgadeutschen mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 nicht mehr zum Bestände der Region Saratow gehörte, wurde letztere in das gleichnamige Gebiet umgewandelt. Ein Teil wurde 1939 zur Bildung des Gebietes Pensa (Penza) abgetrennt. Eine Reihe von Rayons waren vorübergehend zur Schaffung des kurzlebigen Gebietes Balaschow (Balasov) ausgegliedert (1954-1957).
Saratow, Gouvernement (russ. Saratovskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1797 aufgelöst: 21.5.1928 Hauptstadt: Saratow (Saratov) Teile des Gouvernements kamen zum Gouvernement Zarizyn (Caricyn) (1919) und zur Arbeitskommune der Wolgadeutschen (1919). Ein Teil des Gouvernements Samara wurde 1919 angegliedert. Das Territorium des aufgelösten Gouvernements Saratow bildete am 21.5.1928 zusammen mit anderen Gouvernements das Gebiet Untere Wolga. Saratow, Kreis (russ. Saratovskij okrug), Region Untere Wolga, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
23.7.1928 1.7.1929 Stadt Saratow (Saratov) Am 1.7.1929 wurde das administrative Zentrum des Kreises Saratow nach Atkarsk verlegt und der Kreis Saratow in den Kreis Atkarsk umbenannt.
Saratow, Region —• Saratow, Gebiet Saratow, Stadt (russ. gorod Saratov) 1797-21.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Saratow, Russisches Reich, RSFSR 21.5.1928-11.6.1928: Zentrum des Gebietes Untere Wolga (Volga), RSFSR 11.6.1928-10.1.1932: Zentrum der Region Untere Wolga, RSFSR 23.7.1928-1.7.1929: Zentrum des Kreises Saratow, Region Untere Wolga, RSFSR 10.1.1934-5.12.1936: Zentrum der Region Saratow, RSFSR seit 5.12.1936: Zentrum des Gebietes Saratow, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Schachty, Kreis (russ. Sachtinskij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 am 2.6.1924 kam der Kreis zum Bestände des Südöstlichen Gebietes, RSFSR Zentrum: Stadt Schachty (Sachty)
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Schali, Kreis
Schachty, Kreis (russ. Sachtinskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-5.10.1925), RSFSR seit 2.6.1924 am 5.10.1925 umbenannt in Kreis Schachty-Donezk (Sachty-Doneck) Zentrum: Stadt Schachty (Sachty) Der Kreis Schachty kam am 2.6.1924 vom Gouvernement Donezk der Ukrainischen SSR zur RSFSR. Am 16.6.1925 wurde der Kreis Morosowski (Morozovskij) der Nordkaukasischen Region dem Kreis angegliedert.
Schachty, Stadt (russ. gorod
Sachty)
12.4.1923-2.6.1924: Zentrum des Kreises Schachty, Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR 2.6.1924-5.10.1925: Zentrum des Kreises Schachty, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-5.10.1925), RSFSR 5.10.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Schachty-Donezk, Nordkaukasische Region, RSFSR 27.8.1955-19.11.1957: Zentrum des Gebietes Kamensk, RSFSR
Schachty-Donezk, Kreis (russ.
Sachtinsko-Doneckij okrug), Nordkaukasische
Region, RSFSR am 5.10.1925 umbenannt aus dem Kreis Schachty (Sachty) aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Schachty
Schadrinsk, Kreis (russ. gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sadrinskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Schadrinsk (Sadrinsk)
Schadrinsk, Stadt (gorod
Sadrinsk)
3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Schadrinsk, Ural-Gebiet, RSFSR
Schall, Kreis (russ.
Salinskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR gebildet: 30.11.1922 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Schali (Sali)
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Schali, Siedlung
Schall, Siedlung (russ. selenie Sali) 30.11.1922-30.9.1931: Zentrum des Kreises Schali, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR
Schambyl, Stadt und Gebiet —* Dschambul, Stadt und Gebiet Scharja, Arbeitersiedlung (russ. rabocij poselok Sar'ja) 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Scharja, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
Scharja, Kreis (russ. Sar'inskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 10.6.1929 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Arbeitersiedlung Scharja (Sar'ja) Scharoi, Kreis (russ. Saroevskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 11.2.1929 Zentrum: Siedlung Scharoi (Saroj) Scharoi, Siedlung (russ. selenie Saroj) 8.3.1926-11.2.1929: Zentrum des Kreises Scharoi, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Schatoi, Kreis (russ. Satoevskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR gebildet: 30.11.1922 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Schatoi (Satoj) (seit 20.11.1929 Feriensiedlung, russ. dacnyj poselok)
Schatoi, Siedlung (russ. selenie Satoj) (seit 20.11.1929 Feriensiedlung, russ. dacnyj poselok) 30.11.1922-30.9.1931: Zentrum des Kreises Schatoi, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR
432
Schida Kartli, Kreis
Schepetowka, Kreis
(russ. Sepetovskij okrug), Gouvernement Wolhynien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Schepetowka (Sepetovka)
Schepetowka, Kreis
(russ. Sepetovskij okrug), Gebiet Winniza (Vinnica),
Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1.4.1935 22.9.1937 Stadt Schepetowka (Sepetovka)
Schepetowka, Stadt (russ. gorod
Sepetovka)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Schepetowka, Gouvernement Wolhynien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 1.4.1935-22.9.1937: Zentrum des Kreises Schepetowka, Gebiet Winniza (Vinnica), Ukrainische SSR
Scheskasgatt, Stadt und Gebiet —• Dscheskasgan, Stadt und Gebiet Schewtschenko, Kreis (russ. Sevcenkovskij okrug), Gouvernement Kiew (Kiev), Ukrainische SSR 1924 umbenannt aus dem Kreis Korsun (Korsun') aufgelöst: 3.6.1925 Zentrum: Stadt Korsun (Korsun') Schewtschenko, Kreis
(russ. Sevcenkovskij okrug), Ukrainische SSR 1927 umbenannt aus dem Kreis Tscherkassy (Cerkassy) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Tscherkassy
Schewtschenko, Stadt (kasach. Sevcenko kalasy, russ. gorod Sevcenko) 20.3.1973-2.6.1988: Zentrum des Gebietes Mangyschlak (Mangyslak), Kasachische SSR 17.8.1990-13.9.1991: Zentrum des Gebietes Mangistau, Kasachische SSR Am 1.7.1964 wurde die Stadt Aktau zu Ehren des ukrainischen Dichters Taras Schewtschenko (1814-1861), der sich in diesem Gebiet in der Verbannung befand, in Schewtschenko umbenannt. Am 13.9.1991 erfolgte die Rückbenennung in Aktau. Schida Kartli, Kreis
(georgisch shida kartlis mkhare, russ. Vnutrekartalinskij okrug),
Georgien gebildet: Zentrum:
1995 Stadt Gori
433
Schirabad, Stadt
Schirabad, Stadt (russ. gorod
Sirabad)
29.1.1925-29.9.1926: Zentrum des Gebietes Surchandarja (Surchandar'ja), Usbekische SSR 29.9.1926-30.6.1927: Zentrum des Kreises Surchandarja (provisorisch), Usbekische SSR
Schirak, Gebiet (armen. gebildet: Zentrum:
Siraki marz, russ. Sirakskaja oblast'), Republik Armenien
1.12.1995 Stadt Gjumri
Schirwan, Kreis (russ. Sirvanskij okrug), Aserbaidschanische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
8.4.1929 8.8.1930 konnte nicht ermittelt werden
Schirwanski, Kreis (russ. Sirvanskij okrug), Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.1922-24.10.1923), RSFSR gebildet: 27.7.1922 aufgelöst: 24.10.1923 Zentrum: Siedlung (aul) Adami (Adamij) Das Territorium des aufgelösten Kreises wurde auf die Kreise Psekups und Fars aufgeteilt.
Schitomir, Gebiet (ukr. Zytomyrs'ka
oblast', russ. Zitomirskaja oblast'), Ukrainische
SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: Zentrum:
22.9.1937 Stadt Schitomir (Zitomir)
Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kiew (Kiev) und Winniza (Vinnica).
Schitomir, Kreis (russ. Zitomirskij okrug, Gouvernement
Wolhynien, Ukrainische
SSR gebildet: 12.4.1923 1925 umbenannt in Wolynischer Kreis Zentrum: Stadt Schitomir (Zitomir)
Schitomir, Kreis (russ. Zitomirskij okrug), Gebiet Kiew gebildet: aufgelöst: Zentrum:
434
29.4.1936 22.9.1937 Stadt Schitomir (Zitomir)
(Kiev), Ukrainische SSR
Schulmak. Dorf
Schitomir, Stadt (ukr. misto Zytomyr,
russ. gorod Zitomir)
1796-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Wolhynien, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 12.4.1923-1925: Zentrum des Kreises Schitomir, Gouvernement Wolhynien, Ukrainische SSR 1925-2.9.1930: Zentrum des Wolynischen Kreises, Ukrainische SSR 29.4.1936-22.9.1937: Zentrum des Kreises Schitomir, Gebiet Kiew (Kiev), Ukrainische SSR seit 22.9.1937: Zentrum des Gebietes Schitomir, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Schjaulj äl, Gebiet (russ. Sjauljajskaja oblast', gebildet: aufgelöst: Zentrum:
lit. Siauliij sritis), Litauische SSR
20.6.1950 28.5.1953 Stadt Schjauljai (Sjauljaj)
Schjaulj ai, Stadt (lit. miestas Siauliai, russ. gorod Sjauljaj, früher deutsch Schaulen) 20.6.1950-28.5.1953: Zentrum des Gebietes Schjauljai, Litauische SSR seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Siauliai, Republik Litauen Schtscheglowsk, Stadt (russ. gorod
Sceglovsk)
29.3.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kusnezk (Kuzneck), Sibirische Region, RSFSR Schtscheglowsk wurde am 27.3.1932 in Kemerowo (Kemerovo) umbenannt.
Schuja, Kreis (russ. gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sujskij okrug), Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR 10.6.1929 23.7.1930 Stadt Schuja (Suja)
Schuja, Stadt (russ. gorod
Suja)
10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Gebietes Schuja, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR
Schulmak, Dorf (russ. kislak
Sul'mak)
1949-22.7.1950: Zentrum des Gebietes Garm, Tadschikische SSR Am 22.7.1950 erhielt Schulmak als Gebietszentrum Stadtstatus und wurde in Nowabad (Novabad) umbenannt.
435
Schwarzmeer-Gouvernement
Schwarzmeer-Gouvernement (russ. Cernomorskaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), RSFSR gebildet: 1896 aufgelöst: 7.12.1920 Hauptstadt: Noworossiisk (Novorossijsk) Im Gouvernement gab es drei noch nicht rayonierte administrative Kreise: Noworossiisk 1896-7.12.1920 Sotschi (Soci) 1896-7.12.1920 Tuapse 1896-7.12.1920 Das Schwarzmeer-Gouvernement wurde am 7.12.1920 mit dem Gebiet Kuban (Kuban') zum Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernement vereinigt.
Schwarzmeer-Kreis
(russ. Cernomorskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum:
Stadt Noworossiisk (Novorossijsk)
Schymkent, Stadt —* Tschimkent, Stadt
Segescha, K r e i s gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Segezskij okrug), Karelisch-Finnische SSR
15.8.1952 23.4.1953 Stadt Segescha (Segeza)
Segescha, Stadt (russ. gorod
Segeza)
15.8.1952-23.4.1953: Zentrum des Kreises Segescha, Karelisch-Finnische SSR
Seja, Gebiet (russ. Zejskaja oblast'), Fernöstliche
Region, RSFSR
gebildet: 22.7.1934 aufgelöst: 26.9.1937 Zentrum: Stadt Ruchlowo (Ruchlovo) Das Seja-Gebiet entstand durch Ausgliederung von sechs Rayons aus dem Amur-Gebiet. Bei der Auflösung wurde sein Territorium dem wieder eingerichteten Gebiet Tschita (Cita) angegliedert.
Seja, Kreis (russ. Zejskij okrug), Fernöstliche Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
436
4.1.1926 23.7.1930 Dorf Ruchlowo (Ruchlovo) 4.1.1926-1927 Stadt Ruchlowo 1927-27.5.1929
RSFSR
Semipalatinsk, Gouvernement Stadt Swobodny (Svobodnyj) 27.5.1929-23.7.1930 Das administrative Zentrum wurde am 27.5.1929 nach Swobodny verlegt.
Selenograd, Administrativer Kreis der Stadt Moskau (russ. Zelenogradskij administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Selentschuk, Kreis (russ. Zelencukskij okrug), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
1922 26.4.1926 konnte nicht ermittelt werden
Semej jpilasy —• Semipalatinsk, Stadt Seme} oblysy —* Semipalatinsk, Gebiet Semgallen —•Lettische Republik Semipalatinsk, Gebiet (kasach. Semej oblysy, russ. Semipalatinskaja oblast'), Russisches Reich, Steppen-Generalgouvernement (1882-November 1917), RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-11.12.1920), Kasachische SSR (14.10.193910.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 1854 am 11.12.1920 umgewandelt in gleichnamiges Gouvernement erneut gebildet: 14.10.1939 erneut aufgelöst: 3.5.1997 Zentrum: Stadt Semipalatinsk Das Gebiet wurde zum zweiten Mal aus Teilen der Gebiete Alma-Ata und Ostkasachstan eingerichtet. Zwecks Vervollkommnung der territorialen Gliederung der Republik Kasachstan wurde es 1997 aufgelöst und sein Territorium dem Gebiet Ostkasachstan angegliedert. Semipalatinsk, Gouvernement (russ. Semipalatinskaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR (11.12.1920-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-15.8.1928) gebildet: 11.12.1920 aufgelöst: 15.8.1928 Hauptstadt: Semipalatinsk Das Gouvernement entstand aus dem gleichnamigen Gebiet und wurde wegen der Einteilung in Kreise aufgelöst.
437
Semipalatinsk, Kreis
Semipalatinsk, Kreis (russ. Semipalatinskij gebildet: aufgelöst: Zentrum:
okrug), Kasachische ASSR, RSFSR
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Semipalatinsk
Semipalatinsk, Stadt (kasach.
Semej kalasy, russ. gorod Semipalatinsk) 1854-11.12.1920 und 14.10.1939-3.5.1997: Zentrum des Gebietes Semipalatinsk, Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-11.12.1920), Kasachische SSR (14.10.1939-10.12.1991), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) 11.12.1920-15.8.1928: Hauptstadt des Gouvernements Semipalatinsk, Kirgisische ASSR, RSFSR (11.12.1920-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-15.8.1928) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Semipalatinsk, Kasachische ASSR, RSFSR 10.3.1932-14.10.1939: Zentrum des Gebietes Ostkasachstan, Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-14.10.1939)
Sen-Michel, Gouvernement —• Sankt-Michel, Gouvernement
Serawschan, Gebiet (russ. Zeravsanskaja oblast'), Usbekische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
29.1.1925 29.9.1926 Stadt Staraja Buchara
Das Gebiet entstand aus einem Teil der ehemaligen SSR Buchara. Amtsbezirke (volosti) mit überwiegend kirgisischer und karakalpakischer Bevölkerung wurden am 23.3.1925 zur Bildung des Sonderrayons Kenimech abgetrennt.
Serawschan, Kreis (russ. Zeravsanskij okrug), Usbekische
SSR
gebildet am 29.9.1926 als Kreis Urta-Serawschan (russ. okrug Urta-Zeravzan oder UrtaZeravsanskij okrug und Sredne-Zeravsanskij okrug), Usbekische SSR am 24.1.1927 umbenannt in Kreis Serawschan aufgelöst: 17.8.1930 Zentrum: Stadt Kermine 29.9.1926-1928 (provisorisch) Stadt Kattakurgan 1928-17.8.1930 1928 wurde das Zentrum nach Kattakurgan verlegt. „Urta" bedeutet im Usbekischen „mittlerer". Der Kreis Mittlerer Serawschan wurde schon vor seiner Umbenennung vereinfacht Kreis Serawschan genannt. Der Serawschan ist einer der größeren Flüsse Mittelasiens.
Serpuchow, Kreis (russ. Serpuchovskij okrug), Gebiet Moskau, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
438
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Serpuchow (Serpuchov)
RSFSR
Sewljusch, Kreis
Serpuchow, Stadt (russ. gorod
Serpuchov)
12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Serpuchow, Gebiet Moskau, RSFSR
Sewastopol, Kreis (russ. gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Sevastopol'skij okrug), ASSR der Krim, RSFSR
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Sewastopol (Sevastopol')
Sewastopol, Stadt (russ. gorod
Sevastopol')
18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Sewastopol, ASSR der Krim, RSFSR Zum besonderen Status der Stadt s. Ukraine.
Sewastopol, Stadthauptmannschaft (russ. Sevastopol'skoe
gradonacal'stvo),
Russisches Reich gebildet: 1873 aufgelöst nach der Märzrevolution von 1917 1873 wurde die Stadt Sewastopol (Sevastopol') mit dem wichtigen Kriegshafen aus dem Gouvernement Taurien ausgegliedert und als Stadthauptmannschaft, d.h. als selbständige administrative Einheit, einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik) unterstellt, der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte (s. Stadthauptmannschaft).
Sewero-Dwinsk, Gouvernement
(russ. Severo-Dvinskaja gubernija), RSFSR
gebildet: 24.7.1918 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Weliki Ustjug (Velikij Ustjug) Das Gouvernement entstand durch Ausgliederung aus dem Gouvernement Wologda (Vologda). Ein Teil kam zu dem am 22.8.1921 eingerichteten Autonomen Gebiet der Komi (Syrjänen). Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk) 1929 Bestandteil der neugeschaffenen Nördlichen Region.
Sewero-Dwinsk, Kreis (russ. gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Severo-Dvinskij okrug), Nördliche Region, RSFSR 15.7.1929 23.7.1930 Stadt Weliki Ustjug (Velikij Ustjug)
Sewljusch, Kreis (russ.
Sevljusskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Stadt Sewljusch (Sevljus) 22.1.1946-25.6.1946 Stadt Winogradow (Vinogradov) 25.6.1946-9.11.1953 Der ursprünglich ungarische Stadtname Sewljusch wurde 1946 in Winogradow geändert.
439
Sewljusch, Stadt S e w l j u s c h , S t a d t (russ. gorod Sevljus) 22.1.1946-25.6.1946: Zentrum des Kreises Sewljusch, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR Der ursprünglich ungarische Stadtname Sewljusch wurde am 25.6.1946 in Winogradow (Vinogradov) geändert
shida kartlis mkhare —• Schida Kartli, Kreis ν
S i a u l i a i , K r e i s (lit. Siauliij apskritis, russ. Sjauljajskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Siauliai
Siauliai, miestas —• Schjauljai, Stadt Siaulii/apskritis
—• Siauliai, Kreis
S i b i r i e n , F ö d e r a t i o n s b e z i r k (russ. Sibirskij federal'nyj okrug), Russische Föderation gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Nowosibirsk (Novosibirsk) Der Föderationsbezirk Sibirien ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Föderationsbezirk Sibirien gehören (gehörten) folgende 16 Verwaltungseinheiten: Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje (Aginskoe) Region Altai (Altaj) Republik Altai Republik Burjatien Republik Chakassien Autonomer Kreis der Ewenken (bis 1.1.2007) Gebiet Irkutsk Gebiet Kemerovo (Kemerovo) Region Krasnojarsk Gebiet Nowosibirsk Gebiet Omsk Autonomer Kreis Taimyr (Tajmyr) (der Dolganen und Nenzen) (bis 1.1.2007) Gebiet Tomsk Gebiet Tschita (Cita) Republik Tywa(Tyva) Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij)
440
Simbirsk, Gouvernement
Sibirische Region gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Sibirskij kraj), RSFSR
25.5.1925 30.7.1930 Stadt Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) 25.5.1925-12.2.1926 Stadt Nowosibirsk (Novosibirsk) 12.2.1926-30.7.1930 Nowonikolajewsk wurde am 12.2.1926 in Nowosibirsk umbenannt.
Zur Sibirischen Region gehörten folgende territoriale Einheiten: Gouvernement Irkutsk 25.5.1925-28.6.1926 Oiratisches Autonomes Gebiet 25.5.1925-30.7.1930 Kreis Atschinsk (Acinsk) 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Barabinsk 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Barnaul 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Biisk (Bijsk) 25.5.1925-23.7.1930 Chakassischer Kreis 25.5.1925-30.7.1930 Kreis Irkutsk 28.6.1926-23.7.1930 Kreis Kamen (Kamen') 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Kansk 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Kirensk 28.6.1926-23.7.1930 Kreis Krasnojarsk 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Kusnezk (Kuzneck) 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Minussinsk (Minusinsk) 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Nowonikolajewsk 25.5.1925-12.2.1926 (umbenannt in Kreis Nowosibirsk) Kreis Nowosibirsk 12.2.1926-23.7.1930 Kreis Omsk 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Rubzowsk (Rubcovsk) 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Slawgorod (Slavgorod) 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Tara 25.5.1925-17.6.1929 Kreis Tomsk 25.5.1925-23.7.1930 Kreis Tulun 28.6.1926-17.6.1929 Die Region Sibirien entstand im Zuge der Rayonierung nach den neuen Prinzipien aus den Gouvernements Altai (Altaj), Jenisseisk (Eniseisk), Nowonikolajewsk, Omsk und Tomsk sowie dem Oiratischen Autonomen Gebiet. Nach der Auflösung des gleichzeitig angegliederten Gouvernements Irkutsk am 28.6.1926 kamen die drei administrativen Kreise Irkutsk, Kirensk und Tulun direkt zum Bestände der Sibirischen Region. Das Gouvernement Irkutsk sollte zunächst durch Gesetz vom 25.5.1925 bis zu einer Entscheidung über die Rayonierung des Fernen Ostens den regionalen Behörden Sibiriens unterstellt bleiben. Im Zuge einer Verkleinerung größerer Verwaltungseinheiten wurde die Region Sibirien am 30.7.1930 in die Regionen West-und Ostsibirien aufgeteilt.
Siebenstromland,
Gebiet —• Dschetysu, Gebiet
Simbirsk, Gouvernement
(russ. Simbirskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 am 9.5.1924 umbenannt in Gouvernement Uljanowsk (Ul'janovsk) Zentrum: Simbirsk
441
Simbirsk, Stadt Teile des Gouvernements wurden an die Tatarische ASSR (1920), das Tschuwaschische Autonome Gebiet (1920) und das Gouvernement Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (1922) abgetrennt. Zu Ehren von Wladimir Iljitsch Uljanow (Ul'janov) (Deckname Lenin), der am 21.1.1924 gestorben war, wurden sein Geburtsort Simbirsk und das gleichnamige Gouvernement am 9.5.1924 in Stadt und Gouvernement Uljanowsk umbenannt.
Simbirsk, Stadt (russ. gorod
Simbirsk)
1796-9.5.1924: Hauptstadt des Gouvernements Simbirsk, Russisches Reich, RSFSR Zu Ehren von Wladimir Iljitsch Uljanow (Ul'janov) (Deckname Lenin), der am 21.1.1924 gestorben war, wurde sein Geburtsort Simbirsk am 9.5.1924 in Uljanowsk (Ul'janovsk) umbenannt.
Simferopol, Kreis (russ. Simferopol'skij okrug), ASSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
der Krim, RSFSR
18.10.1921 17.10.1923 Stadt Simferopol (Simferopol')
Simferopol, Stadt (ukr. misto
Simferopol', russ. gorod Simferopol') 1802-18.10.1921: Hauptstadt des Gouvernements Taurien, Russisches Reich, zuletzt RSFSR 18.10.1921-17.10.1923: Zentrum des Kreises Simferopol, ASSR der Krim, RSFSR 18.10.1921-30.6.1945 und 12.2.1991-26.2.1992: Hauptstadt der ASSR der Krim, RSFSR, Ukrainische SSR (12.2.1991-24.8.1991), Ukraine (24.8.1991-26.2.1992) 30.6.1945-12.2.1991: Zentrum des Gebietes der Krim, RSFSR, Ukrainische SSR (19.2.1954-12.2.1991) 26.2.1992-21.9.1994: Hauptstadt der Republik der Krim, Ukraine seit 21.9.1994: Hauptstadt der Autonomen Republik der Krim, Ukraine
Sinowjewsk, Kreis (russ. Zinov'evskij
okrug), Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR am 5.9.1924 umbenannt aus Kreis Jelissawetgrad (Elisavetgrad) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Sinowjewsk (Zinov'evsk)
Sinowjewsk, Stadt (russ. gorod
Zinov'evsk)
(am 5.9.1924 umbenannt aus der Stadt Jelissawetgrad) 5.9.1924-2.9.1930: Zentrum des Kreises Sinowjewsk, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Siraki marz
442
Schirak, Gebiet
Slepzowskaja, Kosakensiedlung
Sirdare vilojati —• Syrdarja, Gebiet Sjunik, Gebiet (armen. Sjuniki marz, russ. Sjunikskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
1.12.1995 Stadt Kapan
Sjuniki marz —* Sjunik, Gebiet Skobelew, Stadt (russ. gorod Skobelev) Skobelew wurde am 24.11.1924 in Fergana umbenannt. 1910-27.10.1924: Zentrum des Gebietes Fergana, Russisches Reich, Grenzmark Turkestan (bis 20.4.1917), Rußland, später RSFSR (20.4.1917-30.4.1918), Turkestanische Sowjetrepublik, RSFSR (30.4.1918-24.9.1920, Turkestanische SSR, RSFSR (24.9.192027.10.1924)
Slatoust, Kreis (russ. Zlatoustovskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Slatoust (Zlatoust)
Slatoust, Stadt (russ. gorod Zlatoust) 3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Slatoust, Ural-Gebiet, RSFSR
Slawgorod, Kreis (russ. Slavgorodskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
25.5.1925 23.7.1930 Stadt Slawgorod (Slavgorod)
Slawgorod, Stadt (russ. gorod Slavgorod) 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Slawgorod, Sibirische Region, RSFSR
Slepzowskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Slepcovskaja) 20.1.1921-7.7.1924: Zentrum des (Kosaken-) Kreises Sunscha (Sunza), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 7.7.1924-26.2.1925: Zentrum des Kreises Sunscha als selbständiger administrativer Einheit mit dem Status eines Gouvernements im Bestände der RSFSR 26.2.1925-4.2.1929: Zentrum des Kreises Sunscha, Nordkaukasische Region, RSFSR 4.2.1929-30.9.1931: Zentrum des Kreises Sunscha mit dem Status eines Rayons, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
443
Sluzk, Kreis
Sluzk, Kreis (russ. Sluckij okrug), Weißrussische
SSR
gebildet: 17.7.1924 aufgelöst: 12.4.1927 erneut gebildet: 21.6.1935 erneut aufgelöst: 20.2.1938 Zentrum: Stadt Sluzk (Sluck)
Sluzk, Stadt (russ. gorod
Sluck)
17.7.1924-12.4.1927 und 21.6.1935-20.2.1938: Zentrum des Kreises Sluzk, Gebiet Minsk (15.1.1938-20.2.1938), Weißrussische SSR
Smolensk, Gebiet (russ. Smolenskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 27.9.1937 Zentrum: Stadt Smolensk Das Gebiet entstand aus einem Teil des am 27.9.1937 aufgelösten Westlichen Gebietes unter Beibehaltung des gleichen Zentrums. Eine Reihe von Rayons wurde 1944 an die neugeschaffenen Gebiete Kaluga und Welikije Luki (Velikie Luki) übergeben.
Smolensk, Gouvernement (russ. Smolenskaja gubernija), 1708-1713, 1776-1.1.1919 und 2.2.1919-14.1.1929 im Bestände des Russischen Reiches, Rußlands und der RSFSR, Weißrussische SSR (1.1.1919-2.2.1919) gebildet: 1708-1713 und seit 1776 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Smolensk Das Gouvernement Smolensk gehörte seit dem 1.1.1919 zu der erstmals proklamierten Weißrussischen SSR, wurde aber am 2.2.1919 auf Weisung aus Moskau ausgegliedert. Das Gouvernement war am 11.7.1919 und am 27.7.1922 durch die Landkreise (uezdy) Mstislawl (Mstislavl') vom Gouvernement Mogiljow (Mogilev) und Gorki vom Gouvernement Gomel (Gomel') erweitert worden. Wegen ihrer weißrussischen Bevölkerungsmehrheit wurden der Landkreis Gorki und einige Amtsbezirke (russ. volosti) des Landkreises Mstislawl am 3.3.1924 der Weißrussischen Sowjetrepublik angegliedert. Das Gouvernement Smolensk bestand bis zum 14.1.1929, als es mit den Gouvernements Brjansk und Kaluga zum Westlichen Gebiet vereinigt wurde. Smolensk, Kreis (russ.
Smolenskij okrug), Westliches Gebiet, RSFSR
gebildet: 17.6.1929 am 30.3.1930 umbenannt in Kreis Jarzewo (Jarcevo) Zentrum: Stadt Smolensk
444
Soroca, Kreis
Smolensk, Stadt (russ. gorod
Smolensk)
1708-1713 und 1776-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Smolensk, Russisches Reich, Rußland, RSFSR, Weißrussische SSR (1.1.1919-2.2.1919) 14.1.1929-27.9.1937: Zentrum des Westlichen Gebietes, RSFSR 17.6.1929-30.3.1930: Zentrum des Kreises Smolensk, Westliches Gebiet, RSFSR seit 27.9.1937: Zentrum des Gebietes Smolensk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
SnOWSk, Kreis (russ. Snovskij okrug), Gouvernement Tschernigow (Cernigov), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 3.6.1925 Stadt Snowsk (Snovsk)
SnOWSk, Stadt (russ. gorod Snovsk) 12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Snowsk, Gouvernement Tschernigow (Cernigov), Ukrainische SSR
Sochumi, kalaki —• Suchumi, Stadt
Sogd, Gebiet (tadschik.
vilojati Sugd, russ. Sogdijskaja oblast'), Republik Tadschikistan (benannt nach einem historischen Gebiet) am 10.11.2000 umbenannt aus Gebiet Leninabad Zentrum: Stadt Chudschnad (Chudzand)
Solotonoscha, Kreis (russ. Zolotonosskij okrug), Gouvernement
Poltawa (Poltava),
Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 3.6.1925 Zentrum:
Stadt Solotonoscha (Zolotonosa)
Solotonoscha, Stadt (russ. gorod
Zolotonosa)
12.4.1923-3.6.1925: Zentrum des Kreises Solotonoscha, Gouvernement Poltawa (Poltava), Ukrainische SSR
Soltüstik gazafstan
oblysy —• Nordkasachstan, G e b i e t
Soroca, Kreis (rumän. judejul Soroca, russ. Sorokskij uezd), Republik gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Moldau
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Soroca
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Soroca, Stadt
Soroca, Stadt (rumän. ora§ul Soroca, russ. gorod
Soroki)
30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Soroca, Republik Moldau
Sotschi, Kreis (russ. Socinskij okrug), Schwarzmeer-Gouvernement, Russisches Reich, RSFSR seit 1896 bis 7.12.1920 im Bestände des Schwarzmeer-Gouvernements Zentrum: Stadt Sotschi (Soci) Sotschi, Kreis (russ. Socinskij okrug), Kuban (Kuban')-Schwarzmeer-Gouvernement, RSFSR seit 7.12.1920 aufgelöst: 1922 Zentrum: Stadt Sotschi (Soci) Sotschi, Stadt (russ. gorod
Soci)
1896-7.12.1920: Zentrum des Kreises Sotschi, Schwarzmeer-Gouvernement, Russisches Reich, RSFSR 7.12.1920-1922: Zentrum des Kreises Sotschi, Kuban (Kuban')-SchwarzmeerGouvernement, RSFSR
Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische (ASSR) (russ. Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, ASSR) (Liste in chronologischer Reihenfolge) Baschkirische ASSR, RSFSR 23.3.1919-11.10.1990 Tatarische ASSR, RSFSR 27.5.1920-30.8.1990 Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR, RSFSR 26.8.1920-15.6.1925 ASSR der Bergvölker (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 20.1.1921-7.7.1924 Dagestanische ASSR, RSFSR 20.1.1921 -13.5.1991 Adscharische ASSR, Georgische SSR, Republik Georgien 16.7.1921-Dezember 1990 ASSR der Krim, RSFSR, Ukraine 18.10.1921-30.6.1945 und 12.2.1991-26.2.1992 Jakutische ASSR, RSFSR 27.4.1922-27.9.1990 Burjat-Mongolische ASSR, RSFSR 30.5.1923-7.7.1958 Karelische ASSR, RSFSR 25.7.1923-31.3.1940 und 16.7.1956-13.11.1991 ASSR der Wolgadeutschen, RSFSR 19.12.1923-28.8.1941 Nachitschewaner ASSR, Aserbaidschanische SSR 9.2.1924-November 1990 Moldauische ASSR, Ukrainische SSR 12.10.1924-2.8.1940 Tadschikische ASSR, Usbekische SSR 14.10.1924-16.10.1929 Tschuwaschische ASSR, RSFSR 21.4.1925-24.10.1990 Kasachische ASSR, RSFSR 15.6.1925-5.12.1936 Kirgisische ASSR, RSFSR 1.2.1926-5.12.1936 Abchasische ASSR, Georgische SSR, Republik Georgien 19.2.1931-23.7.1992 Karakalpakische ASSR, RSFSR, Usbekische SSR 20.3.1932-14.12.1990 Mordwinische ASSR, RSFSR 20.12.1934-7.12.1990
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Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische Udmurtische ASSR, RSFSR 28.12.1934-19.9.1990 Kalmückische ASSR, RSFSR 20.10.1935-27.12.1943 und 29.7.1958-18.10.1990 Kabardinisch-Balkarische ASSR, RSFSR 5.12.1936-8.4.1944 und 9.1.1957-30.1.1991 ASSR der Komi, RSFSR 5.12.1936-23.11.1990 ASSR der Mari, RSFSR 5.12.1936-22.10.1990 Nordossetische ASSR, RSFSR 5.12.1936-26.12.1990 Tschetschenisch-Inguschische ASSR, RSFSR 5.12.1936-7.3.1944 und 9.1.1957-15.5.1991 Kabardinische ASSR, RSFSR 8.4.1944-9.1.1957 Burjatische ASSR, RSFSR 7.7.1958-8.10.1990 Tuwinische ASSR, RSFSR 10.10.1961 -3.10.1991 In der ersten Verfassung der RSFSR vom 10.7.1918 gab es noch nicht die nationale Gebietseinheit „Autonome Republik". Der Terminus wurde zum ersten Mal offiziell in dem Dekret vom 19.5.1920 über den Staatsaufbau der Autonomen Baschkirischen Sowjetrepublik gebraucht. Die Autonomie hatte Baschkirien bereits am 23.3.1919 in einem Abkommen mit den zentralen Behörden in Moskau erhalten. Bis 1936 wurden in der RSFSR, Aserbaidschan, Georgien, der Ukraine und Usbekistan insgesamt weitere 20 Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken gebildet. Mit Einführung der zweiten Unionsverfassung am 5.12.1936 wurden die damals zur RSFSR gehörende Kasachische und Kirgisische ASSR zu Unionsrepubliken aufgewertet und die Autonomen Gebiete der Kabardiner-Balkaren, Komi, Mari, Nordosseten und Tschetschenen-Inguschen erhielten innerhalb der RSFSR die nach sowjetischer Definition höhere Stufe einer ASSR. Schon 1934 und 1935 waren das Mordwinische, Udmurtische und Kalmückishe Autonome Gebiet in Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken umgewandelt worden. In dem zentralistisch regierten Sowjetstaat mit einem Scheinföderalismus hatten die verschiedenen Abstufungen der Autonomie aber nur formalen Charakter. Seit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 waren die ASSR nur noch den Unionsrepubliken direkt unterstellt. Vorher gehörten mehrere autonome Republiken in der RSFSR mit Beginn der sogenannten Rayonierung zum Bestände von Regionen, nachdem sie anfangs noch zentralgeleitet waren. Die meisten ASSR, darunter Baschkirien, Tatarien, Karelien und die Krim, waren direkt Teil der jeweiligen Unionsrepublik. In drei der bevölkerungsreichsten ASSR wurde Anfang der 50er Jahre vorübergehend zwischen den Rayons und dem Zentrum eine weitere Verwaltungsstufe eingerichtet. Die ASSR der Baschkiren und Tataren erhielt eine Gebietseinteilung und Dagestan wurde in administrative Kreise unterteilt. In Mittelasien gab es in den 20er und 30er Jahren zwei ethnisch und territorial verschiedene Kirgisische Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken, die damals noch zur RSFSR gehörten. 1926 entstand aus einem Kirgisischen Autonomen Gebiet eine gleichnamige ASSR. Eine Kirgisische ASSR wurde auch 1920 in den Grenzen der heutigen Republik Kasachstan gebildet, denn seit dem 18. Jahrhundert waren die Kasachen in der russischen Literatur und in offiziellen Dokumenten als Kirgisen (oder Kara-Kirgisen) bezeichnet worden, während sie sich selbst Kasachen nannten. 1925 wurde dieser Widerspruch mit der Umbenennung dieser Kirgisischen ASSR in Kasachische ASSR beseitigt. Die multinationale ASSR der nordkaukasischen Bergvölker (russ. Gorskaja ASSR) bestand nur etwas mehr als drei Jahre (1921-1924) und wurde dann endgültig in ihre nationalen Bestandteile aufgelöst. Aus ihr entstanden seit 1921 die nationalen Autonomien der Balkaren, Inguschen, Kabardiner, Karatschaier, Nordosseten und Tschetschenen. Die 1918 gegründete Arbeitskommune der Wolgadeutschen erhielt 1924 den höheren Status einer ASSR (russ. ASSR Nemcev Povolz'ja) und wurde nach dem Beginn des deutsch-
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Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische sowjetischen Krieges im August 1941 aufgelöst und ihre Bevölkerung wegen angeblicher Kollaboration mit der Wehrmacht nach Sibirien und Mittelasien deportiert. Die Rayons der deutschen Wolgarepublik kamen zu den benachbarten Gebieten Saratow (Saratov) und Stalingrad. Obwohl 1964 politisch rehabilitiert, wurde den Rußlanddeutschen eine Wiederherstellung ihrer nationalen Gebietseinheit bisher verweigert. Die Karelische ASSR hatte von 1940 bis 1956 den höheren Status einer Unionsrepublik. Mit der zeitweisen Aufwertung zur Karelisch-Finnischen Sozialistischen Sowjetrepublik verband die sowjetische Führung die Hoffnung, weitere finnische Gebiete oder ganz Finnland, das bis 1917 zum Russischen Reich gehörte, in die UdSSR inkorporieren zu können. Die Zwangsumsiedlung der Balkaren, Inguschen, Kalmücken und Tschetschenen unter dem Vorwurf der Zusammenarbeit mit der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges führte zur Auflösung der Kalmückischen (1943), Kabardinisch-Balkarischen (1944) und Tschetschenisch-Inguschischen (1944) und zur Bildung der Kabardinischen ASSR (1944). Nach der Rehabilitierung der deportierten Völker wurden am 9.1.1957 die 1944 liquidierten Autonomen Republiken erneut gebildet und die Kabardinische ASSR aufgelöst: Für die Kalmücken wurde zunächst nur eine Autonomes Gebiet eingerichtet, das erst am 29.7.1958 den Status einer ASSR erhielt. Die Burjat-Mongolische ASSR wurde 1958 in Burjatische ASSR umbenannt, weil diese neue Benennung der Eigenbezeichnung der autochthonen Bevölkerung der Republik genauer entspricht. Am 12.10.1924 wurde im Rahmen der Ukrainischen SSR aus Rayons des ehemaligen Gouvernements Odessa und einigen Ortschaften des früheren Gouvernements Podolien eine Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik gegründet. Diese Gebiete links des Dnestr mit nur teilweise rumänischer Bevölkerung hatten vorher niemals zu Moldawien oder Rumänien gehört und die neugegründete ASSR hatte nur den Zweck, den weiterhin bestehenden Anspruch der UdSSR auf Bessarabien zu demonstrieren und eine Annexion vorzubereiten (s. Bessarabien). Im geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt war Bessarabien dem sowjetischen Einflußbereich zugeteilt worden. Nach einem Ultimatum an Rumänien vom 26.6.1940 besetzten sowjetische Truppen zwei Tage später Bessarabien, die Nordbukowina und das Gebiet um Hertza. Ein Teil Bessarabiens wurde mit den Gebieten Transnistriens der aufgelösten Moldauischen ASSR am 2.8.1940 zur Moldauischen SSR zusammengefaßt und als Unionsrepublik in die UdSSR integriert. Der größere Teil der ehemaligen ASSR kam zum ukrainischen Gebiet Odessa. Die in der Fachliteratur gebrauchte Formulierung von der Umwandlung der Moldauischen ASSR in eine SSR ist irreführend, da es sich nur teilweise um das gleiche Territorium handelt. Nachdem die Bolschewiken die Krim endgültig unter ihre Kontrolle gebracht hatten, gründeten sie 1921 im Rahmen der RSFSR eine Autonome Sowjetrepublik, in welcher die Krimtataren trotz ihres Bevölkerungsanteils von nur 25 % einen Sonderstatus erhielten. Wegen angeblicher Kollaboration mit den deutschen Truppen wurden sie im Mai 1944 nach Usbekistan deportiert. Am 30.6.1945 folgte die Auflösung der autonomen Krim-Republik und ihre Degradierung zu einem administrativen Gebiet, das 1954 in die Verwaltungshoheit der Ukrainischen SSR übergeben wurde. Auf die politische Rehabilitierung der Krimtataren durch ein Unionsgesetz vom 5.9.1967 folgte keine territoriale Rehabilitierung oder die Gewährung eines Sonderstatus. Die Halbinsel war erst am 12.2.1991 per Referendum wieder zu einer Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Ukrainischen SSR aufgewertet worden. Nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine proklamierte der Oberste Sowjet der ASSR am 26.2.1992 die Republik der Krim. Ihren jetzigen Staatsnamen Autonome Republik der Krim erhielt sie mit einem Gesetz der Ukraine vom 21.9.1994.
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Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische Die Tadschikische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik wurde im Zuge der sogenannten „nationalen Abgrenzung Mittelasiens" am 14.10.1924 gebildet und gehörte bis 1929 zum Bestände der Usbekischen Unionsrepublik. Am 16.10.1929 erfolgte ihre Aufwertung zur Tadschikischen SSR, die am 5.12.1929 offiziell der UdSSR beitrat. Die nationale Gebietseinheit der Karakalpaken bestand als ASSR von 1932 bis 1990, zunächst im Bestände der RSFSR und seit 1936 innerhalb der Usbekischen SSR. Da Karakalpakien keine gemeinsame Grenze mit der Russischen Föderation hatte, kam es mit der Einführung der Unionsverfassung von 1936 zur Sowjetrepublik Usbekistan. Außerdem wurde es für zweckmäßig gehalten, die Autonome Republik auf Grund der ökonomischen Besonderheiten und der territorialen Lage einer der mittelasiatischen Unionsrepubliken anzuschließen. Wegen vielfältiger Gemeinsamkeiten fiel die Wahl auf Usbekistan. Am 14.12.1990 nahm der Oberste Sowjet der Karakalpakischen ASSR eine Deklaration zur staatlichen Souveränität innerhalb der damaligen Usbekischen SSR an. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in Sowjetrepublik Karakalpakstan. Auf die Bezeichnung „sozialistisch" wurde im neuen Staatsnamen verzichtet. Am 9.1.1992 erhielt die Republik ihre jetzige Bezeichnung Republik Karakalpakstan. Innerhalb der Georgischen SSR wurde 1931 die Abchasische Sozialistische Sowjetrepublik zu einer ASSR herabgestuft, die bis zur Umwandlung in eine Autonome Republik im Jahre 1992 bestand (s. Georgien). Die ebenfalls in Sowjetgeorgien gebildete Adscharische ASSR entstand 1921 aus einem Teil des ehemaligen Gebietes Batum. Ihre Umwandlung in eine Autonome Republik erfolgte im Dezember 1990. Gemäß den Prinzipien der sowjetischen Nationalitätenpolitik ist auch die Nachitschewaner ASSR 1924 innerhalb der Aserbaidschanischen Unionsrepublik entstanden. Seit dem November 1990 heißt die ASSR Nachitschewaner Autonome Republik. Als letzte der Autonomen Republiken entstand 1961 innerhalb der RSFSR die Tuwinische ASSR durch Höherstufung des gleichnamigen Autonomen Gebietes. Seit Annahme der tuwinischen Verfassung vom 12.12.1993 heißt die Republik der Tuwinen in Übereinstimmung mit der Eigenbezeichnung offiziell Republik Tywa. Nach sowjetischen, russischen und westlichen Handbüchern gab es vonl918 bis 1924 eine Turkestanische ASSR. Wie aus den maßgebenden Quellen hervorgeht, hieß diese aber anfangs Turkestanische Sowjetrepublik (30.4.1918-24.9.1920) und danach bis zur Auflösung am 27.10.1924 Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik (s. dort). Seit Einfuhrung der Unionsverfassung vom 5.12.1936 wurden die ASSR im Russischen einheitlich Autonome Sowjetische Sozialistische Republiken genannt. Vorher waren in offiziellen Texten noch andere Varianten gebräuchlich, da die Reihenfolge der Adjektive in amtlichen Texten nicht gleich war. Seit 1921 gab es zum Beispiel von der offiziellen Bezeichnung der autonomen Krim-Republik vier verschiedene Varianten: Krymskaja Avtonomnaja Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika, Krymskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Avtonomnaja Krymskaja Socialisticeskaja Sovetskaja Respublika, Avtonomnaja Krymskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika. Erst seit Inkrafttreten der sowjetischen Verfassung vom 5.12.1936 hieß sie nur noch Krymskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika. Die 16 in der RSFSR bestehenden ASSR und vier der fünf Autonomen Gebiete proklamierten nach der Souveränitätserklärung der RSFSR vom 12.6.1990 ebenfalls ihre staatliche Souveränität oder bestimmten nur ihren staatsrechtlichen Status (Dagestan, Mordowien, Chakassien). Sie erklärten ihre Souveränität oder neuen Status im Rahmen der RSFSR, nur Tatarstan äußerte sich in seiner Deklaration vom 30.8.1990 nicht zum Verhältnis zur Zentralgewalt in Moskau. Gemäß Artikel 61 der neuen Verfassung Tatarstans vom 6.11.1992 betrachtete sich die Republik als souveränen Staat und Subjekt des internationalen
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Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische Rechts, das auf der Grundlage eines noch auszuhandelnden bilateralen Vertrages mit der Russischen Föderation assoziiert ist. Ein solcher Vertrag über die Abgrenzung der Kompetenzen und Vollmachten wurde am 15.2.1994 abgeschlossen, nachdem schon vorher einige Abkommen auf einzelnen Gebieten zustandegekommen waren. Das separatistische Tschetschenien bestand nach dem Putschversuch in Moskau in einer Erklärung vom 6.9.1991 auf vollständiger Unabhängigkeit von Rußland. Infolgedessen unterzeichneten sowohl Tschetschenien als auch Tatarstan nicht den neuen Föderationsvertrag vom 31.3.1992 über die Abgrenzung der Zuständigkeiten und Befugnisse zwischen der Zentrale und den Föderationssubjekten. Im Zusammenhang mit den Souveränitätserklärungen und Statusbestimmungen gaben sich 12 der ASSR von August 1990 bis September 1991 zunächst den Staatsnamen Sozialistische Sowjetrepublik. Die vier autonomen Gebiete Adygien, Berg-Altai (Altaj), Chakassien und Karatschai-Tscherkessien wurden mit Gesetzen vom 3.7.1991, die Jelzin in seiner damaligen Eigenschaft als russischer Parlamentspräsident unterzeichnete, in SSR im Bestände der RSFSR umgewandelt. Nur Karelien, Tschetschenien-Inguschetien, Tuwa (Tuva) und Udmurtien erklärten sich nach der Deklaration ihrer Souveränität gleich zu Republiken ohne das Zwischenstadium einer SSR. Diesen Schritt vollzogen die anderen 16 Teilrepubliken erst nach dem Zerfall der UdSSR seit Dezember 1991, zuletzt die Mordwinische SSR im Januar 1994. Die nach der Souveränitätserklärung der RSFSR und besonders nach dem mißglückten Putschversuch in Moskau einsetzenden einseitigen Statuserhöhungen unter den nationalen Autonomien und auch administrativen Gebietseinheiten erforderten eine vertragliche Regelung des Verhältnisses zwischen der föderalen Gewalt und den Regionen. Da eine neue Verfassung der Russischen Föderation noch nicht verabschiedet werden konnte, fand man eine Zwischenlösung in einem vorläufigen Vertrag über die föderativen Beziehungen. Dieser am 31.3.1992 in Moskau unterzeichnete neue Föderationsvertrag war ein Kompromiß zwischen der Föderation und den separatistischen Bestrebungen unter den Regionen und ihrem Wunsch nach mehr Eigenständigkeit. Der erneuerte Föderationsvertrag enthielt die damals amtlich anerkannten Bezeichnungen der Föderationssubjekte. Er wurde zunächst an die mehrfach ergänzte und geänderte Verfassung der RSFSR vom 12.4.1978 angefügt und danach mit einigen Änderungen Bestandteil der am 12.12.1993 angenommenen Verfassung der Russischen Föderation. Nach Artikel 65 wurden die damals 89 Föderationssubjekte in folgende Einheiten unterteilt: 21 Republiken, 6 Regionen, 49 Gebiete, 2 Städte föderalen Ranges, 1 Autonomes Gebiet und 10 Autonome Kreise. In dem neuen Grundgesetz wurde nur den 21 Republiken (Staaten) innerhalb Rußlands der Republikstatus und eine eigene Verfassung zugestanden, die übrigen Föderationssubjekte haben ein Statut (russ. ustav). Zwar werden die Republiken im Unterschied zum Föderationsvertrag nicht mehr als souveräne Republiken in der Russischen Föderation bezeichnet, der verschiedene Status steht aber im Widerspruch zu Artikel 5 der Verfassung, der vorsieht, daß alle Föderationssubjekte gleichberechtigt sind. Außerdem gehörten nach dem damaligen Stand neun Autonome Kreise zum Territorium von Gebieten und einer Region. Die Sozialistischen Sowjetrepubliken innerhalb der RSFSR und (seit 25.12.1991) der Russischen Föderation Tatarische SSR 30.8.1990-7.2.1992 Jakutische-Sacha SSR 27.9.1990-27.12.1991 Burjatische SSR 8.10.1990-27.3.1992 Baschkirische SSR 11.10.1990-25.2.1992 Kalmückische SSR 18.10.1990-21.2.1992
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Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische SSR der Mari 22.10.1990-8.7.1992 Tschuwaschische SSR-Republik Tschawaschjen (Cavas'en) (24.10.1990-13.2.1992 SSR der Komi 23.11.1990-26.5.1992 Mordwinische SSR 8.12.1990-25.1.1994 Nordossetische SSR 26.12.1990-9.11.1993 Kabardinisch-Balkarische SSR 30.1.1991-12.3.1992 SSR Dagestan 13.5.1991-17.12.1991 SSR Adygien 3.7.1991 -23.1.1992 SSR Chakassien 3.7.1991 -3.2.1992 SSR Berg-Altai 3.7.1991-8.2.1992 Karatschaiisch-Tscherkessische SSR 3.7.1991-25.12.1992 Die Republiken innerhalb der RSFSR und Russischen Föderation (RSFSR bis 25.12.1991, seitdem Russische Föderation) Udmurtische Republik seit 20.9.1990 Tschetschenisch-Inguschische Republik 15.5.1991-10.12.1992 Republik Tuwa 3.10.1991 -Oktober 1993 Republik Karelien seit 13.11.1991 Republik Dagestan seit 17.12.1991 Republik Sacha (Jakutien) seit 27.12.1991 Republik Adygien seit 23.1.1992 Republik Chakassien seit 29.1.1992 Republik Tatarstan seit 7.2.1992 Republik Berg-Altai 8.2.1992-7.5.1992 Tschuwaschische Republik-Tschawasch (Cavas) respubliki seit 13.2.1992 Republik Kalmückien seit 21.2.1992 (21.2.1992-5.4.1994 Republik Kalmückien-Chalmg Tangtsch/Chal'mg Tange) Republik Baschkortostan seit 25.2.1992 Kabardinisch-Balkarische Republik seit 12.3.1992 Republik Burjatien seit 27.3.1992 Republik Altai seit 7.5.1992 Republik der Komi seit 26.5.1992 Inguschische Republik seit 4.6.1992 Republik Mari El (Marij El) seit 8.7.1992 Tschetschenische Republik seit 10.12.1992 Karatschaiisch-Tscherkessische Republik seit 25.12.1992 Republik Nordossetien 9.11.1993-12.11.1994 Republik Tywa (Tyva) seit 12.12.1993 Republik Mordowien seit 26.1.1994 Republik Nordossetien-Alanien seit 12.11.1994
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Sowjetunion
Sowjetunion
(Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, abgekürzt UdSSR) (russ. Sovetskij Sojuz, Sojuz Sovetskich Socialisticeskich Respublik, SSSR) gegründet: 30.12.1922 aufgelöst: 25.12.1991 Hauptstadt: Moskau Der UdSSR gehörten folgende Sowjetrepubliken und Republiken an: RSFSR 30.12.1922-21.12.1991 (nach kommunistischer Version Sowjetrepublik seit 7.11.1917) Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik 30.12.1922-5.12.1936 (Die Transkaukasische SFSR wurde am 13.12.1922 gebildet und bestand aus der Armenischen, Aserbaidschanischen und Georgischen SSR.) Ukrainische SSR (seit 24.8.1991 Ukraine) 30.12.1922-21.12.1991 (proklamiert als SSR am 25.12.1917) Weißrussische SSR (seit 19.9.1991 Republik Weißrußland) 30.12.1922-21.12.1991 (SSR 1.1.1919-27.2.1919 und seit 31.7.1920) Turkmenische SSR (seit 27.10.1991 Turkmenistan) 27.10.1924-21.12.1991 Usbekische SSR (seit 31.8.1991 Republik Usbekistan) 27.10.1924-21.12.1991 Tadschikische SSR (seit 31.8.1991 Republik Tadschikistan) 5.12.1929-21.12.1991 (SSR seit 16.10.1929) Armenische SSR (seit 23.8.1990 Republik Armenien), direkt Gliedstaat der UdSSR 5.12.1936-21.12.1991 (SSR seit 29.11.1920) Aserbaidschanische SSR (seit 5.2.1991 Aserbaidschanische Republik), direkt Gliedstaat der UdSSR 5.12.1936-21.12.1991 (SSR seit 28.4.1920) Georgische SSR (14.11.1990-24.8.1995 Republik Georgien, danach Georgien), direkt Gliedstaat der UdSSR 5.12.1936-21.12.1991 (SSR seit 25.2.1921) Kasachische SSR (seit 10.12.1991 Republik Kasachstan) 5.12.1936-21.12.1991 Kirgisische SSR (seit 12.12.1990 Kirgisische Republik) 5.12.1936-21.12.1991 Karelisch-Finnische SSR 31.3.1940-16.7.1956 Moldauische SSR (5.6.1990-23.5.1991 SSR Moldau, seit 23.5.1991 Republik Moldau) 2.8.1940-21.12.1991 Litauische SSR (seit 11.3.1990 Republik Litauen) 3.8.1940-6.9.1991 (SSR seit 21.7.1940) Lettische SSR (seit 4.5.1990 Republik Lettland) 5.8.1940-6.9.1991 (SSR seit 21.7.1940) Estnische SSR (seit 8.5.1990 Republik Estland) 6.8.1940-6.9.1991 (SSR seit 21.7.1940) Die Gründerstaaten der UdSSR waren am 30.12.1922 die RSFSR, die Ukrainische SSR, Weißrussische SSR und die am 5.12.1936 aufgelöste Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik, welche aus der Armenischen, Aserbaidschanischen und Georgischen SSR bestand. Die drei kaukasischen Sowjetrepubliken wurden danach direkt in die Sowjetunion integriert. Im Zuge der im Oktober 1924 durchgeführten sogenannten nationalen Abgrenzung in Mittelasien (russ. nacional'no-gosudarstvennoe razmezevanie Srednej Azii) entstanden als neue Unionsrepubliken die Turkmenische und Usbekische SSR. Die Tadschikische ASSR wurde am 16.10.1929 aus der Usbekischen SSR ausgegliedert und erhielt am 5.12.1929 den Status einer Unionsrepublik. Mit Inkrafttreten der neuen Unionsverfassung am 5.12.1936 wurden die Kasachische ASSR und die Kirgisische ASSR von der RSFSR abgetrennt und zu Teilstaaten der Sowjetunion aufgewertet. Durch die vorübergehende Höherstufung der Karelischen ASSR gab es von 1940 bis 1956 eine Karelisch-Finnische Sozialistische Sowjetrepublik als Gliedstaat der UdSSR. Nach der Okkupation und Annexion des Baltikums aufgrund des Hitler-Stalin-Paktes wurden Litauen,
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Sowjetunion Lettland und Estland Anfang August 1940 zwangsweise in die UdSSR inkorporiert. Ein weiterer Gebietsgewinn nach der Abgrenzung der Interessensphären zwischen Deutschland und der Sowjetunion hatte die Bildung der Moldauischen Unionsrepublik am 2.8.1940 zur Folge. Seit 1956 bis zum Ende des sowjetischen Staatsverbandes blieben die Anzahl und die Zusammensetzung der Mitgliedsländer unverändert. Der Auflösungsprozeß der UdSSR erstreckte sich über mehrere Jahre. Im Zuge der von Gorbatschow Mitte der 80er Jahre eingeleiteten Reformpolitik der Umgestaltung (russ. perestrojka) und Offenheit (russ. glasnost'), mit welcher das bestehende Sowjetsystem modernisiert werden sollte, entstanden zuerst in den baltischen Unionsrepubliken nationale Bewegungen. In Großdemonstrationen, Referenden und bei Parlamentswahlen manifestierte eine überwältigende Bevölkerungsmehrheit ihren Willen zur Unabhängigkeit. Auf Druck dieser Massenbewegungen verabschiedeten die Parlamente in Tallinn, Vilnius und Riga 1988 und 1989 Deklarationen zur staatlichen Souveränität innerhalb der Sowjetunion. Mit ihnen wurde die Priorität der Republikgesetze vor den Unionsgesetzen erklärt und die volle Hoheitsgewalt auf den nationalen Territorien beansprucht. Von September 1989 bis Dezember 1990 folgten mit Ausnahme Armeniens die Souveränitätserklärungen aller übrigen Unionsrepubliken. 1990 hatten die drei baltischen Staaten auch als erste die Wiederherstellung ihrer vor der Inkorporation in die UdSSR im Jahre 1940 bestehenden Unabhängigkeit proklamiert. Im gleichen Jahr folgte Armenien mit einer Erklärung zur staatlichen Unabhängigkeit und in Anknüpfung an die 1918 gegründete erste unabhängige Republik wurde die SSR in Republik Armenien umbenannt. Schon vor dem gescheiterten Putschversuch in Moskau (19.-21.8.1991) erklärte Georgien auf der Grundlage der Unabhängigkeitserklärung vom 8.6.1918 die Wiederherstellung seiner staatlichen Unabhängigkeit. Der Umsturzversuch in der Unionshauptstadt, der schon am 21.8.1991 gescheitert war, hatte die Zentralgewalt diskreditiert und beschleunigte den Auflösungsprozeß der Sowjetunion. Der versuchte Staatsstreich bewirkte, daß die von den Parlamenten Estlands und Lettlands vorgesehene Übergangsperiode bis zur Wiedererlangung der vollen staatlichen Unabhängigkeit bereits am 20. bzw. 21.8.1991 für beendet erklärt wurde. Noch im August erklärten weitere sechs Unionsrepubliken in schneller Reihenfolge ihre Unabhängigkeit und damit den Austritt aus der UdSSR, der allerdings nicht gleich wirksam wurde. Zu ihnen gehörte Aserbaidschan, das wie die baltischen Länder und Georgien die Wiederherstellung seiner mit der zwangsweisen Sowjetisierung verlorengegangenen staatlichen Unabhängigkeit deklarierte. Von September bis Dezember 1991 folgten noch drei Mitgliedsländer der SU. Als einzige der 15 Teilrepubliken hatte die RSFSR keine spezielle Unabhängigkeitserklärung abgegeben. Der Oberste Sowjet verkündete nur am 12.12.1991 gleichzeitig mit der Ratifikation des GUS-Gründungsabkommens das Ausscheiden aus dem sowjetischen Staatsverband, das aber erst seit dem 21.12.1991 rechtsgültig war. Die Souveränitätserklärungen der Gliedstaaten der UdSSR Armenische SSR keine Estnische SSR 16.11.1988 Litauische SSR 18.5.1989 Lettische SSR 28.7.1989 Aserbaidschanische SSR 23.9.1989 Georgische SSR 9.3.1990 RSFSR 12.6.1990 Usbekische SSR 20.6.1990 SSR Moldau 23.6.1990
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Sowjetunion Ukrainische SSR 16.7.1990 Weißrussische SSR 27.7.1990 Turkmenische SSR 22.8.1990 Tadschikische SSR 24.8.1990 Kasachische SSR 25.10.1990 Kirgisische SSR 15.12.1990 Die Unabhängigkeitserklärungen der Gliedstaaten der UdSSR Republik Litauen 11.3.1990 Estnische SSR 30.3.1990 Lettische Republik 4.5.1990 Republik Armenien 23.8.1990 Republik Georgien 9.4.1991 Ukraine 24.8.1991 Weißrussische SSR 25.8.1991 Republik Moldau 27.8.1991 Aserbaidschanische Republik 30.8.1991 Kirgisische Republik 31.8.1991 Republik Usbekistan 31.8.1991 Republik Tadschikistan 9.9.1991 Turkmenistan 27.10.1991 Republik Kasachstan 16.12.1991 RSFSR keine Die Umbenennungen der Unionsrepubliken Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (hieß vom 12.3.1922 bis zum 13.12.1922 Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens) Karelisch-Finnische SSR (wurde am 16.7.1956 wieder zur Karelischen ASSR zurückgestuft) Litauische SSR-seit 11.3.1990 Republik Litauen Lettische SSR-seit 4.5.1990 Republik Lettland Estnishe SSR-seit 8.5.1990 Republik Estland Moldauische SSR-seit 5.6.1990 SSR Moldau, seit 23.5.1991 Republik Moldau Armenische SSR-seit 23.8.1990 Republik Armenien Georgische SSR-seit 14.11.1990 Republik Georgien, seit 24.8.1995 Georgien Kirgische SSR-seit 12.12.1990 Kirgisische Republik Aserbaidschanische SSR-seit 5.2.1991 Aserbaidschanische Republik Ukrainische SSR-seit 24.8.1991 Ukraine Tadschikische SSR-seit 31.8.1991 Republik Tadschikistan Usbekische SSR-seit 31.8.1991 Republik Usbekistan Weißrussische SSR-seit 19.9.1991 Republik Weißrußland Turkmenische SSR-seit 27.10.1991 Turkmenistan Kasachische SSR-seit 10.12.1991 Republik Kasachstan RSFSR-seit 25.12.1991 Russische Föderation bzw. Rußland In seiner Eigenschaft als Präsident der UdSSR (14.3.1990-25.12.1991) versuchte Gorbatschow mit mehreren Entwürfen zu einer erneuerten Union den sowjetischen Staatsverband zu erhalten. In den Vertragsprojekten über eine Union Souveräner Staaten (zuerst Republiken) (russ. Sojuz Suverennych Gosudarstv/Respublik) wurde die angestrebte neue Staatengemeinschaft als Union Souveräner Sowjetrepubliken (russ. Sojuz Sovetskich
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Sowjetunion Suverennych Respublik, Kurzform SSSR und Sojuz SSR) bezeichnet. Das Wort „sozialistisch" war im Staatsnamen nicht mehr vorgesehen. In einem nach dem coup d'etat vom August modifizierten Unionsvertragsentwurf wurde nur noch eine Union Souveräner Staaten (russ. abgekürzt SSG) vorgeschlagen. Einen Tag vor der für den 20.August 1991 geplanten Paraphierung eines neuen Unionsvertrages, über den sich neun Unionsrepubliken einschließlich Rußlands und der Ukraine geeinigt hatten, versuchten reaktionäre Kräfte der kommunistischen Nomenklatura durch einen Putsch den Zerfall der Sowjetunion mit Gewalt zu verhindern. In der Nacht vom 18. auf den 19. August hatten die Putschisten die Verhängung des Ausnahmezustandes in der gesamten UdSSR verfügt und Panzerkolonnen rollten in die größeren Städte. Ein „Notstandskomitee" wollte die Macht übernehmen. Ausschlaggebend für das Scheitern der Bemühungen um einen neuen Unionsvertrag nach dem mißglückten Staatsstreich in Moskau war der strikte Unabhängigkeitskurs der Ukraine. Die Republik nahm an den Beratungen zum fünften und letzten Unionsvertragsprojekt nicht mehr teil. In einem Referendum vom 1.12.1991, mit welchem die am 24.8.1991 erfolgte Proklamation der staatlichen Unabhängigkeit durch das ukrainische Parlament bestätigt werden sollte, entschieden sich mehr als 90 % der Abstimmenden für einen unabhängigen ukrainischen Staat. Da die Republikführung außerdem jegliche supranationale zentrale Institutionen ablehnte, war eine erneuerte Union, die man sich ohne die Ukraine nicht vorstellen konnte, nicht mehr möglich. Am 5.12.1991 kündigte das Parlament in Kiew (Kiev) den Unionsvertrag von 1922 und erklärte den Austritt aus der UdSSR. Zwei Tage später vereinbarten die Staatsoberhäupter Rußlands, der Ukraine und Weißrußlands die Schaffung einer Gemeinschaft gleichberechtigter souveräner Staaten anstelle der zentralistischen Unionsstrukturen. Die einseitige Erklärung der Unabhängigkeit und des Austritts aus der UdSSR oder die Eliminierung der Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Staatsnamen bedeuteten noch keine endgültige Trennung von der Sowjetunion. Die drei baltischen Republiken waren erst aus dem sowjetischen Staatsverband entlassen als der Staatsrat der UdSSR am 6.9.1991 ihre Unabhängigkeit anerkannte. Die anderen 12 Unionsrepubliken beendeten ihre Mitgliedschaft in der UdSSR als die Gründerstaaten der GUS am 21.12.1991 in Alma-Ata (kasach. Almaty) erklärten, daß die Sowjetunion ihre Existenz beendet hat, d.h. als Staat und Völkerrechtssubjekt nicht mehr bestand. Solange aber noch nicht alle Unionsorgane aufgelöst waren, bestand die UdSSR formaljuristisch weiter. Erst als Gorbatschow am 25.12.1991 als Präsident der UdSSR zurücktrat und die über dem Kreml wehende rote Fahne eingeholt wurde, war die Sowjetunion formell aufgelöst. Am 26.12.1991 löste sich zuletzt der Oberste Sowjet der UdSSR, der aber nur noch ein Rumpfparlament war, selbst auf. Die offizielle Bezeichnung der Unionsrepubliken (und ASSR) war bis 1936 nicht einheitlich und es gab in amtlichen Texten verschiedene Varianten, zum Beispiel Sozialistische Sowjetrepublik Weißrußland, Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik und Weißrussische Sowjetische Sozialistische Republik. In der Gründungsdeklaration vom 17.2.1925 wurde Usbekistan als einziger Gliedstaat der UdSSR zusätzlich Unionsrepublik (russ. sojuznaja respublika) genannt. Erst mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 war die Reihenfolge der Adjektive bei allen Gliedrepubliken konsequent übereinstimmend. Seit dem gab es eine Weißrussische Sowjetische Sozialistische Republik, ins Deutsche als Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik übersetzt. Der Einfachheit halber wurde die vor 1936 geltende Staatsbezeichnung nur unter dem Stichwort Russische Föderation bei der RSFSR berücksichtigt. Bei vier der ehemaligen Unionsrepubliken ist das Wort Republik nicht mehr Bestandteil des offiziellen Staatsnamens: Georgien, Russische Föderation, Turkmenistan und Ukraine.
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Srednekolymsk, Stadt Bis zum Ende der 30er Jahre war der Begriff Hauptstadt (russ. stolica) nur Moskau als administrativem Zentrum der UdSSR vorbehalten. Die Hauptstädte der Unionsrepubliken hießen nur Zentrum (russ. centr). Die offizielle Rangordnung der Mitgliedsstaaten der UdSSR ergab sich bis 1947 aus dem Datum ihres Beitritts. Bei gleichem Zeitpunkt war die Größe des Territoriums das entscheidende Kriterium. Seit einer Änderung des Artikels 13 der Unionsverfassung per Gesetz vom 25.2.1947 erfolgte die A u f z ä h l u n g nach der Bevölkerungszahl. Dabei stand die Karelisch-Finnische SSR bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1956 an letzter Stelle. Die offizielle Rangordnung der Mitgliedsstaaten der UdSSR bis 25.2.1947
seit 25.2.1947
RSFSR Ukrainische SSR Weißrussische SSR Aserbaidschanische SSR Georgische SSR Armenische SSR Turkmenische SSR Usbekische SSR Tadschikische SSR Kasachische SSR Kirgisische SSR Karelisch-Finnische SSR Moldauische SSR Litauische SSR Lettische SSR Estnische SSR
RSFSR Ukrainische SSR Weißrussische SSR Usbekische SSR Kasachische SSR Georgische SSR Aserbaidschanische SSR Litauische SSR Moldauische SSR Lettische SSR Kirgisische SSR Tadschikische SSR Armenische SSR Turkmenische SSR Estnische SSR Karelisch-Finnische SSR
Srednekolymsk, Stadt (russ. gorod Srednekolymsk) 1851-27.4.1922: Zentrum des Kreises Kolyma, Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Kolyma, Jakutische ASSR, RSFSR
Sredne-Serawschanskij
okrug —• Serawschan, Kreis
Sretensk, Kreis (russ. Sretenskij okrug), Fernöstliche Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
4.1.1926 23.7.1930 Stadt Sretensk
Sretensk, Stadt (russ. gorod Sretensk) 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Sretensk, Fernöstliche Region, RSFSR
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Stalingrad, Gouvernement
SSR innerhalb der RSFSR und Russischen Föderation (1990-1994) —• Sowjetrepublik, Autonome Sozialistische Stadthauptmannschaft, (russ. gradonacal'stvo), Russisches Reich Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in Rußland einzelne oder mehrere Städte mit ihrer U m g e b u n g aus den e n t s p r e c h e n d e n G o u v e r n e m e n t s a u s g e g l i e d e r t und als Stadthauptmannschaften in selbständige administrative Einheiten umgewandelt. Sie unterstanden einem Stadthauptmann (russ. gradonacal'nik), der die Vollmachten eines Gouverneurs hatte. Es handelte sich um Städte, die wegen ihrer besonderen Bedeutung für Handel und Industrie oder a u f g r u n d ihrer g e o g r a p h i s c h e n Lage vom übrigen Verwaltungsapparat abgesondert wurden. Zu ihnen gehörten Hafenstädte (vor allem am Schwarzen und Asowschen Meer), Grenzorte und große Industriezentren. Bis zum März 1917 gab es noch folgende neun Stadthauptmannschaften: Baku, Jalta, Kertsch-Jenikale (Kerc'Enikale), Moskau, Nikolajew (Nikolaev), Odessa, Rostow am Don (Rostov-na Donu), Sankt Petersburg (Sankt-Peterburg) und Sewastopol (Sevastopol').
Stalinabad, Gebiet (russ. Stalinabadskaja oblast'), Tadschikische SSR gebildet: 27.10.1939 aufgelöst: 10.4.1951 Zentrum: Stadt Stalinabad Das Gebiet entstand bei der Einführung der Gebietseinteilung in Tadschikistan im Oktober 1939. Am 23.1.1947 wurden die zur Bildung des Gebietes Kurgan-Tjube am 7.1.1944 aus dem Gebiet Stalinabad ausgegliederten Rayons wegen Auflösung des ersteren Gebietes wieder angegliedert. Das Gebiet Stalinabad bestand bis 1951, als seine Rayons direkt den zentralen Behörden der Republik unterstellt wurden. Stalinabad, Stadt (russ. gorod Stalinabad) 1.12.1929-11.11.1961: Hauptstadt der Tadschikischen SSR 27.10.1939-10.4.1951: Zentrum des Gebietes Stalinabad, Tadschikische SSR Die Hauptstadt der Tadschikischen SSR Djuschambe (Djusambe) wurde am 1.12.1929 in Stalinabad umbenannt. Am 11.11.1961 erfolgte die Rückbenennung, allerdings in der genaueren Schreibweise Duschanbe (Dusanbe).
Stalingrad, Gebiet • Wolgograd, Gebiet Stalingrad, Gouvernement (russ. Stalingradskaja gubernija), RSFSR am 10.4.1925 umbenannt aus dem Gouvernement Zarizyn (Caricyn) aufgelöst: 21.5.1928 Hauptstadt: Stalingrad Zum Gouvernement Stalingrad gehörten drei administrative Kreise: Chopjor (Choper) 10.4.1925-21.5.1928 Ust-Medwedizki (Ust'-Medvedickij) 10.4.1925-21.5.1928 Zweiter Don-Kreis 10.4.1925-21.5.1928
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Stalingrad, Kreis Am 10.4.1925 waren Stadt und Gouvernement Zarizyn (Caricyn) in Stadt und Gouvernement Stalingrad umbenannt worden. Das Territorium des aufgelösten Gouvernements wurde Teil des am 21.5.1928 neugeschaffenen Gebietes Untere Wolga.
Stalingrad, Kreis (russ. Stalingradskij okrug), Region gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Untere Wolga, RSFSR
23.7.1928 23.7.1930 Stadt Stalingrad
Stalingrad, Region —• Wolgograd, Gebiet
Stalingrad, Stadt (russ. gorod
Stalingrad)
Die Stadt hieß bis zum 10.4.1925 Zarizyn (Caricyn) und wurde am 10.11.1961 im Zuge der Entstalinisierung in Wolgograd (Volgograd) umbenannt. 10.4.1925-21.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Stalingrad, RSFSR 23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Stalingrad, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR 10.1.1932-10.1.1934: Zentrum der Region Untere Wolga, RSFSR 10.1.1934-5.12.1936: Zentrum der Region Stalingrad, RSFSR 5.12.1936-10.11.1961: Zentrum des Gebietes Stalingrad, RSFSR
Stalinir, Staliniri, Stadt (russ. Stalinir,
Staliniri)
17.3.1934-24.11.1961: Zentrum des Südossetischen Autonomen Gebietes, Georgische SSR Die Stadt war am 17.3.1934 aus Zchinwal (Cchinval) umbenannt worden. Am 24.11.1961 erfolgte die Rückbenennung in Zchinwali (Cchinvali). Im Zuge einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wurden Zchinwal und Stalinir per Gesetz vom 17.8.1936 in Zchinwali und Staliniri umbenannt. Das hinzugefügte „i" ist das Kennzeichen des georgischen Nominativs.
Stalino, Gebiet (russ. Stalinskaja oblast'),
Ukrainische SSR
gebildet: 3.6.1938 am 9.11.1961 umbenannt in Gebiet Donezk (Doneck) Zentrum: Stadt Stalino Das Gebiet entstand aus einem Teil des aufgeteilten Gebietes Donezk.
Stalino, Kreis (russ. Stalinskij okrug), Gouvernement
Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR am 6.6.1924 umbenannt aus dem Kreis Jusowka (Juzovka) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Stalino
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Starobelsk, Stadt
Stalino, Stadt (russ. gorod
Stalino)
Die Stadt hieß bis zum 6.6.1924 Jusowka (Juzovka) und wurde am 9.11.1961 in Donezk (Doneck) umbenannt. 6.6.1924-2.9.1930: Zentrum des Kreises Stalino, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 3.6.1938-9.11.1961: Zentrum des Gebietes Stalino, Ukrainische SSR
Stanislaw, Gebiet (russ. Stanislavskaja oblast'),
Ukrainische SSR
gebildet: 4.12.1939 am 9.11.1962 umbenannt in Gebiet Iwano-Frankowsk (Ivano-Frankovsk) Zentrum: Stadt Stanislaw (Stanislav) Das Territorium des Gebietes war im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt worden. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Statt der ursprünglich polnischen Bezeichnung wurden Gebiet und Gebietszentrum am 9.11.1962 nach dem ukrainischen Dichter Iwan Franko benannt.
Stanislaw, Stadt (russ. gorod
Stanislav)
4.12.1939-9.11.1962: Zentrum des Gebietes Stanislaw, Ukrainische SSR Statt der ursprünglich polnischen Bezeichnung wurden Gebietszentrum und Gebiet am 9.11.1962 nach dem ukrainischen Dichter Iwan Franko benannt.
Staraja Buchara, Stadt —* Buchara Staraja, Stadt
Starobelsk, Kreis (russ. Starobel'skij okrug), Gouvernement
Donezk (Doneck) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Starobelsk (Starobel'sk)
Starobelsk, Kreis (russ. Starobel'skij okrug), Gebiet Donezk (Doneck),
Ukrainische
SSR gebildet: aufgelöst:
17.11.1933 1937
Zentrum:
Stadt Starobelsk (Starobel'sk)
Starobelsk, Stadt (russ. gorod
Starobel'sk)
12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Starobelsk, Gouvernement Donezk (Doneck) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 17.11.1933-1937: Zentrum des Kreises Starobelsk, Gebiet Donezk, Ukrainische SSR
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Stary Oskol, Kreis
Stary Oskol, Kreis (russ. Starooskol'skij okrug), Zentrales RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Schwarzerdegebiet,
18.9.1929 23.7.1930 Stadt Stary Oskol (Staiyj Oskol)
Stary Oskol, Stadt (russ. gorod Staryj Oskol) 18.9.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Stary Oskol, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Stary Tscherek, Dorf (russ. selo Staryj Cerek) 1925-30.9.1931: Zentrum des Kreises Urwanski (Urvanskij), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Stawropol, Gouvernement (russ. Stavropol'skaja gubemija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1847 aufgelöst: 13.2.1924 Hauptstadt: Stawropol (Stavropol') Teile des Gouvernements wurden dem neugeschaffenen Kalmückischen Autonomen Gebiet (1920) und dem ebenfalls neueingerichteten Gouvernement Terek (1921) übergeben. Am 2.6.1924 wurde das Territorium des Gouvernements Stawropol in den gleichnamigen administrativen Kreis umgewandelt und einige Rayons kamen zum Kalmückischen Autonomen Gebiet. Stawropol, Kreis (russ. Stavropol'skij okrug), Südöstliches Gebiet
(2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Stawropol (Stavropol') Der Kreis entstand aus dem gleichnamigen Gouvernement, das am 13.2.1924 aufgelöst worden war.
Stawropol, Region (russ. Stavropol'skij kraj), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Die verschiedenen Benennungen der Region: 13.2.1924-16.10.1924: Südöstliches Gebiet (russ. Jugo-Vostocnaja oblast') 16.10.1924-13.3.1937: Nordkaukasische Region (russ. Severokavkazskij kraj) 13.3.1937-12.1.1943: Region Ordschonikidse (russ. Ordzonikidzevskij kraj) seit 12.1.1943: Region Stawropol Zentrum: Stadt Rostow am Don (Rostov-na-Donu) 13.2.1924-10.1.1934 460
Stawropol, Region Stadt Stadt Stadt Stadt
Pjatigorsk 10.1.1934-10.1.1936 Ordschonikidse (Ordzonikidze) 10.1.1936-26.5.1937 Woroschilowsk (Vorosilovsk) 26.5.1937-12.1.1943 Stawropol (Stavropol') seit 12.1.1943
Territoriale Einheiten in der Region: Kreis Armawir (Armavir) 2.6.1924-23.7.1930 Don-Kreis 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Donezk (Doneck) 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Kisljar (Kizljar) 22.2.1938-März 1944 Kreis Kuban (Kuban') 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Maikop (Majkop) 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Morosowski (Morozovskij) 2.6.1924-16.6.1925 Kreis Salsk (Sal'sk) 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Schachty (Sachty) 2.6.1924-5.10.1925 Kreis Schachty-Donezk (Sachty-Doneck) 5.10.1925-23.7.1930 Schwarzmeer-Kreis 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Stawropol 2.6.1924-23.7.1930 Kreis Sunscha (Sunza) 26.2.1925-4.2.1929 Kreis Taganrog 2.6.1924-4.3.1929 Kreis Terek 2.6.1924-23.7.1930 Dagestanische ASSR 10.11.1931 -5.12.1936 Nördliches Gebiet (Nordkaukasus) 20.11.1933-10.1.1934 Tscherkessischer Nationaler Kreis 26.4.1926-30.4.1928 Adygejisches Autonomes Gebiet 13.8.1928-10.1.1934 Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet 13.2.1924-13.8.1928 Inguschisches Autonomes Gebiet 7.7.1924-15.1.1934 Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet 13.2.1924-5.12.1936 Kalmückisches Autonomes Gebiet 12.1.1957-29.7.1958 Karatschaiisches Autonomes Gebiet 26.4.1926-12.10.1943 Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet 13.2.1924-26.4.1926 und 15.1.195715.12.1990 Nordossetisches Autonomes Gebiet 7.7.1924-5.12.1936 Tscherkessisches Autonomes Gebiet 30.4.1928-9.1.1957 Tschetschenisches Autonomes Gebiet 13.2.1924-15.1.1934 Tschetschenisch-Inguschisches Autonomes Gebiet 15.1.1934-5.12.1936 Drei Städte hatten innerhalb des Südöstlichen Gebietes und der Nordkaukasischen Region den Status administrativer Kreise: Grosny (Groznyj) 13.2.1924-1.4.1929 RostowamDon 14.1.1929-23.7.1930 Wladikawkas (Vladikavkaz) 26.2.1925-23.7.1930 Außer dem Ural-Gebiet als Industrieregion wurde im Zuge der Rayonierung genannten administrativ-territorialen Neuordnung mit Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte versuchsweise auch die landwirtschaftlich geprägte Nordkaukasische Region geschaffen, die zunächst noch Südöstliches Gebiet hieß. Sie entstand aus dem Gouvernement Stawropol des ehemaligen russischen Imperiums, dem Don-Gebiet, dem Kuban (Kuban')-SchwarzmeerGouvernement und dem Gouvernement Terek. Angegliedert wurden gleichzeitig das Adygejische (Tscherkessische), Kabardinisch-Balkarische, Karatschaiisch-Tscherkessische
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Stawropol, Stadt und Tschetschenische Autonome Gebiet sowie die Stadt Grosny mit dem Status eines administrativen Kreises. Die innere Gliederung der vier nationalen Gebiete blieb vorläufig noch unverändert. Am 2.6.1924 wurde die Unterteilung der Region in 12 administrative Kreise mit Rayons bestätigt. Zu ihrem Bestände kamen später noch weitere administrative Kreise und autonome Gebiete, eine ASSR, ein administratives Gebiet und ein nationaler Kreis (s. Liste). Nach der Deportation der Kalmücken im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil ihrer 1943 aufgelösten ASSR der Region Stawropol angegliedert. Die Wiedereinrichtung des Kalmückischen Autonomen Gebietes erfolgte 1957 im Bestände der Region Stawropol. Ebenso gehörte zu dieser Region das nach der Rehabilitierung der zwangsumgesiedelten Karatschaier seit 1957 wieder bestehende Karatschaiisch-Tscherkessische Autonome Gebiet. Im Zusammenhang mit der territorialen Neuaufteilung nach der Deportation nordkaukasischer Völker mußte die Region Stawropol am 1.3.1944 die Stadt Mosdok (Mozdok) mit den umliegenden Ortschaften an Nordossetien abtreten. Die Region wechselte seit 1924 mehrmals ihre Benennung und ihr Zentrum. 1924 hieß sie noch Südöstliches Gebiet und wurde im gleichen Jahr in die Nordkaukasische Region umbenannt. 1937 erfolgte die Umbenennung in Region Ordschonikidse. Im Zusammenhang mit der Rückbenennung der Stadt Woroschilowsk in Stawropol im Januar 1943 erhielt auch die Region ihre jetzige Bezeichnung. Wegen der Ausgliederung der Asow (Azov)Schwarzmeer-Region mit dem Zentrum in Rostow am Don im Januar 1934 mußte der Verwaltungsmittelpunkt der Nordkaukasischen Region nach Pjatigorsk verlegt werden. Zwei Jahre später wurde Ordschonikidse (bis 1931 Wladikawkas) das neue Zentrum. Schließlich wurden die zentralen Behörden der Region 1937 nach Woroschilowsk verlegt, das am 12.1.1943 wieder seinen ursprünglichen Namen Stawropol erhielt.
Stawropol, Stadt (russ. gorod
Stavropol') Stawropol wurde am 29.4.1935 in Woroschilowsk (Vorosilovsk) umbenannt. Am 12.1.1943 erfolgte schon die Rückbenennung. 1847-13.2.1924: Hauptstadt des Gouvernements Stawropol, Russisches Reich, RSFSR 2.6.1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Stawropol, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR seit 12.1.1943: Zentrum der Region Stawropol, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Stepanakert, Stadt (aserbaidsch. §ahari Stepanakert, russ. gorod Stepanakert) 7.7.1923-26.11.1991: Zentrum des Autonomen Gebietes Berg-Karabach, Aserbaidschanische SSR, Aserbaidschanische Republik (seit 5.2.1991) Mit der Auflösung des autonomen Gebietes am 26.11.1991 erhielt das ehemalige Gebietszentrum wieder seinen ursprünglichen turksprachigen Namen Chankendi. In BergKarabach und Armenien wurde der armenische Ortsname Stepanakert beibehalten.
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Suchumi (Suchum). Stadt
Steppen-Generalgouvernement (russ. Stepnoe general-gubernatorstvo) Russisches Reich (1882-16.3.1917), Rußland (16.3.1917-14.9.1917), Russische Republik (14.9.1917-7.11.1917) gebildet: 1882 aufgelöst: November 1917 Das Generalgouvernement bestand zuletzt aus den Gebieten Akmolinsk und Semipalatinsk. Der Amtssitz des Generalgouverneurs befand sich in Omsk. Sein Amt wurde mit der Märzrevolution von 1917 abgeschafft, das Generalgouvernement bestand aber noch bis zum Sturz der Provisorischen Regierung im November 1917.
Sterlitamak, Gebiet (russ. Sterlitamakskaja oblast'), Baschkirische ASSR, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
29.5.1952 30.4.1953 Stadt Sterlitamak
Sterlitamak, Stadt (russ. gorod Sterlitamak) August 1920-14.6.1922: Zentrum der Baschkirischen ASSR, RSFSR 29.5.1952-30.4.1953: Zentrum des Gebietes Sterlitamak, Baschkirische ASSR, RSFSR
Suchinitschi, Kreis (russ. Suchinicskij okrug), Westliches Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Suchinitschi (Suchinici)
Suchinitschi, Stadt (russ. gorod Suchinici) 17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Suchinitschi, Westliches Gebiet, RSFSR
Suchum (Suchumi), Kreis —• Abchasien, Autonome Republik Suchumi (Suchum), Stadt (georgisch kalaki Sochumi, russ. gorod Suchumi) Seit dem 17.8.1936 wird im Russischen im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen statt Suchum die originale Form Suchumi verwendet. 1883-4.3.1921: Zentrum des Kreises Suchum (Suchumi), Russisches Reich, Georgische Demokratische Republik (26.5.1918-25.2.1921) 4.3.1921-19.2.1931: Hauptstadt der Abchasischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Abchasische SSR), Georgische SSR (16.12.1921-19.2.1931) 19.2.1931-23.7.1992: Hauptstadt der Abchasischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (Abchasische ASSR), Georgische SSR, Republik Georgien (14.11.199023.7.1992) seit 23.7.1992: Hauptstadt der Autonomen Republik Abchasien, Republik Georgien (23.7.1992-24.8.1995), Georgien (seit 24.8.1995)
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Süd, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
Süd, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
(russ. Juznyj administrativnyj
okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Südkasachstan, Gebiet (kasach. Ontüstik Kazakstan oblysy, russ. JuznoKazachstanskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-3.5.1962), Republik Kasachstan (seit 6.7.1992) gebildet: 10.3.1932 am 3.5.1962 umbenannt in Gebiet Tschimkent (Cimkent) am 6.7.1992 rückbenannt in Gebiet Südkasachstan Zentrum: Stadt Tschimkent Das Gebiet entstand bei der Einführung der Gebietseinteilung in Kasachstan. Teile wurden am 15.1.1938 und am 14.10.1939 den neugebildeten Gebieten Ksyl-Orda (Kzyl-Orda) und Dschambul (Dzambul) angegliedert.
Südkasachstan, Region (russ. Juzno-Kazachstanskij gebildet: aufgelöst: Zentrum:
kraj), Kasachische SSR
3.5.1962 1.12.1964 Stadt Tschimkent (Cimkent)
Im Rahmen eines Programms zur Neulanderschließung wurden in der Region Südkasachstan die folgenden drei Gebiete zusammengefaßt: Dschambul (Dzambul) 3.5.1962-1.12.1964 Ksyl-Orda (Kzyl-Orda) 3.5.1962-1.12.1964 Tschimkent 3.5.1962-1.12.1964 Nach der Auflösung der Region wurden die drei Gebiete den Republikbehörden wieder direkt unterstellt.
Südlicher Föderationsbezirk
(russ. Juznyj federal'nyj okrug), Russische
Föderation seit 21.6.2000 Hauptstadt: Rostow am Don (Rostov-na-Donu) Der Südliche Föderationsbezirk entstand durch Umbenennung des Föderationsbezirkes Nordkaukasus am 21.6.2000 (s. dort). Er ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Südlichen Föderationsbezirk gehören folgende 13 Verwaltungseinheiten: Republik Adygien Gebiet Astrachan (Astrachan') Republik Dagestan Inguschische Republik Kabardinisch-Balkarische Republik
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Südossetisches Autonomes Gebiet Republik Kalmückien Karatschaiisch-Tscherkessische Republik Region Krasnodar Republik Nordossetien Gebiet Rostow Region Stawropol (Stavropol') Tschetschenische Republik Gebiet Wolgograd
Südossetisches Autonomes Gebiet (russ. Jugo-Osetinskaja Avtonomnaja Oblast'), Georgische SSR (20.4.1922-14.11.1990), Republik Georgien (14.11.199011.12.1990) gebildet: 20.4.1922 aufgelöst: 11.12.1990 Zentrum: Stadt Zchinwal (Cchinval) 20.4.1922-17.3.1934 Stadt Stalinir/Staliniri 17.3.1934-24.11.1961 Stadt Zchinwali (Cchinvali) 24.11.1961 -11.12.1990 Das Zentrum des autonomen Gebietes wurde 1934 in Stalinir umbenannt, seit 1961 heißt es wieder Zchinwali. In den russischen Quellen gibt es von beiden Städtenamen die zwei Formen Zchinwal/Zchinwali und Stalinir/Staliniri, weil per Gesetz vom 17.8.1936 im Russischen durch Hinzufugen eines „i" ^ K e n n zeichen des georgischen Nominativs) eine Georgisierung georgischer Ortsnamen vorgenommen wurde. Die nicht anerkannte Republik Südossetien nennt ihre Hauptstadt seit 1990 Zchinwal. In dem Bestreben nach mehr Eigenständigkeit hatte der südossetische Gebietssowjet am 10.11.1989 die Umwandlung des autonomen Gebietes in eine autonome Republik im Bestände der Georgischen SSR verkündet. Diese Statusänderung wurde vom georgischen Parlament sofort annulliert. Das veranlaßte den Gebietssowjet in Zchinwali, am 20.9.1990 das Südossetische Autonome Gebiet zur Südossetischen Demokratischen Sowjetrepublik im Rahmen der UdSSR zu erklären (am 28.11.1990 umbenannt in Südossetische Sowjetrepublik). Tiflis reagierte auf diesen Beschluß zur Sezession von Georgien am 11.12.1990 mit der Aufhebung des Autonomiestatus. Danach kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die 1992 durch den Einsatz eines Friedenskontingents beendet werden konnten. Die aufgelöste Gebietseinheit, die de facto von Georgien getrennt ist, nennt sich seit dem 28.11.1991 Republik Südossetien. Am 21.12.1991 wurde die Unabhängigkeit Südossetiens verkündet und die Forderung nach Vereinigung mit Rußland erhoben. Später wurde eine Vereinigung mit Nordossetien innerhalb der Russischen Föderation angestrebt, wofür sich am 19.1.1992 99 % der Teilnehmer eines Referendums aussprachen. Die Zentralregierung in Tiflis vertritt aber unverändert die Position, daß die territoriale Integrität Georgiens erhalten bleiben bzw. wieder hergestellt werden muß. Offiziell wurde Südossetien als Region Zchinwali bezeichnet und 1995 in die neue Kreiseinteilung Georgiens einbezogen, in welcher es den nördlichen Teil des Kreises Schida Kartli (=Inner-Kartli) mit der Stadt Gori als Kreiszentrum bildet (s. Georgien). Das Südossetische Autonome Gebiet entstand 1922 innerhalb der Georgischen Sowjetrepublik aus von Osseten besiedelten Teilen der ehemaligen Gouvernements Kutais und Tiflis. Getrennt durch das kaukasische Hochgebirge leben Osseten in einer weiteren Nordossetien genannten territorialen Einheit in der Russischen Föderation.
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Südost, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau Der politische Status Südossetiens ist ebenso wie der Abchasiens gegenwärtig nicht geregelt. Die Südosseten waren 1922 zwangsweise in Sowjetgeorgien eingegliedert worden. Schon in der Zeit der Georgischen Demokratischen Republik (1918-1920) gab es interethnische Konflikte zwischen Osseten und Georgiern.
Südost, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
(russ. Jugo-Vostocnyj
administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Südöstliches Gebiet —• Stawropol, Region
Südsachalin, Gebiet (russ. Juzno-Sachalinskaja oblast'), Region
Chabarowsk
(Chabarovsk), RSFSR gebildet: 2.2.1946 aufgelöst: 2.1.1947 (vereinigt mit Gebiet Sachalin) Zentrum: Stadt Toiochara (Tojochara) 2.2.1946-4.6.1946 Stadt Juschno-Sachalinsk (Juzno-Sachalinsk) 4.6.1946-2.1.1947 Der japanische Ortsname Tojohara wurde zunächst beibehalten und erst am 4.6.1946 durch das russische Juschno-Sachalinsk (=Südsachalinsk) ersetzt. Nachdem die Rote Armee 1945 den südlichen Teil der Insel Sachalin erobert hatte, wurde 1946 zunächst ein Gebiet Südsachalin eingerichtet, zu dem auch die sowjetisch besetzten Kurileninseln gehörten. Zu Südsachalin zählten außerdem die anliegenden Inseln Moneron (russ. Moneron, japan. Kaibato) im Japanischen Meer und Tjuleni (russ. Tjulenii, japan. Kaihyoto) im Ochotskischen Meer. Das kurzlebige neue Gebiet im Bestände der Region Chabarowsk wurde bereits 1947 aufgelöst und dem seit 1932 im Norden der Insel bestehenden Gebiet Sachalin angegliedert. Zum Zentrum des vereinigten Gebietes wurde aber am 18.4.1947 die Stadt Juschno-Sachalinsk bestimmt. Die Kurileninseln erstrecken sich in einem Bogen von über 1 200 km von der Südspitze der Halbinsel Kamtschatka (Kamcatka) bis zur japanischen Nordinsel Hokkaido. Sie umfassen mehr als 30 größere und eine Vielzahl kleinerer Inseln, die eine wichtige strategische Bedeutung haben. 1875 verzichtete Japan auf seinen Teil des japanisch-russischen Kondominiums Sachalin und erhielt im Austausch die nördlichen Kurilen. Seitdem gehörte die ganze Inselgruppe bis 1945 zum japanischen Hoheitsgebiet. Seit dem Jahre 1955 forderte Japan die Rückgabe Südsachalins (japan. Karafuto, auch Bezeichnung für die ganze Insel) und der gesamten Inselkette. Später beschränkte es seine Gebietsforderungen auf die zwei südlichsten Kurileninseln Kunaschir (russ. Kunasir, japan. Kunashiri) und Iturup (russ. Iturup, japan. Etorofu) sowie die Habomai-Inselgruppe (russ. Chabomai, japan. Habomai) und die Insel Schikotan (russ. Sikotan, japan. Shikotan). Letztere Inseln befinden sich vor der Nordostküste Hokkaidos und werden nicht zu den Kurilen gerechnet. Gleich nach der Bildung des Gebietes Südsachalin begannen Maßnahmen zur Neu - und Rückbenennung von Ortschaften, Inseln, Bergen, Flüssen, Landzungen, Meeresbuchten usw. Die ersten Umbenennungen erfolgten mit einem Gesetz vom 5.6.1946 zur Rayonierung des neugebildeten Gebietes, durch welches die Kurileninseln in drei der insgesamt 14 Rayons
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Sumy, Kreis zusammengefaßt wurden. Außer der Auswechslung aller japanischen Bezeichnungen wurden auch geographische Objekte in der Sprache der Ainu (russ. Ajny), der Ureinwohner der an die UdSSR abgetretenen Territorien, russifiziert. Per Gesetz vom 15.10.1947 wurde die Russifizierung und Sowjetisierung geographischer Namen abgeschlossen. Nach der Repatriierung der gesamten japanischen Bevölkerung Südsachalins und der Kurilen in den Jahren 1946-1948 begann die massenweise Ansiedlung von Russen und Ukrainern. Nach Hokkaido wurden aus diesen Gebieten auch die Ainu ausgewiesen, ebenso Teile der Niwchen und Oroken.
Südwest, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau (russ. Jugo-Zapadnyj administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Sugd, vilojati —• Sogd, Gebiet Sllgdidi, Stadt (georgisch kalaki zugdidi, russ. gorod Zugdidi) seit 1995: Zentrum des Kreises Samegrelo-Semo Swaneti, Georgien
Sulimow, Stadt (russ. gorod Sulimov) 9.3.1934-16.7.1937: Zentrum des Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region (9.3.1934-13.3.1937), Region Ordschonikidse (Ordzonikidze) (13.3.193716.7.1937), RSFSR Die Stadt hieß bis zum 9.3.1934 Batalpaschinsk (Batalpasinsk) und wurde am 16.7.1937 in Jeschowo-Tscherkessk (Ezovo-Cerkessk) umbenannt. Seit dem 2.9.1939 heißt die Tscherkessk.
Sums'ka oblast' —• Sumy, Gebiet Sumy, Gebiet (ukr. Sums'ka oblast', russ. Sumskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 10.1.1939 Zentrum: Stadt Sumy Das Gebiet wurde aus Rayons und Städten der Gebiete Charkow (Char'kov), Poltawa (Poltava) und Tschernigow (Cernigov) gebildet. Sumy, Kreis (russ. Sumskij okrug), Gouvernement Charkow (Char'kov) (bis 1.8.1925) Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Sumy
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Sumy, Stadt
Sumy, misto —• Sumy, Stadt Sumy, Stadt (ukr. misto Sumy, russ. gorod Sumy) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Sumy, Gouvernement Charkow (Char'kov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 10.1.1939: Zentrum des Gebietes Sumy, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Sunscha, (Kosaken-) Kreis (russ. Sunzenskij /kazacij/ okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), Nordkaukasische Region, RSFSR (benannt nach dem gleichnamigen Fluß) am 20.1.1921 gebildet im Bestände der Bergrepublik, RSFSR am 7.7.1924 umgewandelt in Kreis als selbständige administrative Einheit mit dem Status eines Gouvernements im Bestände der RSFSR seit 26.2.1925 im Bestände der Nordkaukasischen Region (RSFSR) mit Aufhebung des Sonderstatus aufgelöst: 4.2.1929 Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Slepzowskaja (Slepcovskaja Sunscha, Kreis (russ. Sunzenskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR (benannt nach dem gleichnamigen Fluß) seit 4.2.1929 am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Slepzowskaja (Slepcovskaja) Aus einem Teil des 1929 aufgelösten Kreises Sunscha entstand im Bestände des Tschetschenischen Autonomen Gebietes ein Kreis Sunscha mit dem Status eines Rayons.
Surchandarja, Gebiet (usbek. Surchondarjo vilojati, russ. Surchandar'inskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 29.1.1925 aufgelöst: 29.9.1926 erneut gebildet: 6.3.1941 Zentrum: Stadt Schirabad (Sirabad) 29.1.1925-29.9.1926 Stadt Termes (Termez) seit 6.3.1941 Das Gebiet wurde 1925 aus einem Teil der ehemaligen SSR Buchara gebildet. Die Wiedereinrichtung im Jahre 1941 erfolgte aus dem Kreis Surchandarja (Surchandar'ja) des Gebietes Buchara. Die Rayons des am 25.1.1960 aufgelösten Gebietes Kaschkadarja (Kaskadar'ja) wurden dem Gebiet Surchandarja angegliedert. Zur erneuten Schaffung des Gebietes Kaschkadarja am 7.2.1964 wurde ein Teil des Gebietsterritoriums ausgegliedert.
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Suwalki, Gouvernement
Surchandarja, Kreis (russ. Surchandar'inskij okrug), Gebiet Buchara
(15.1.1938-
6.3.1941), Usbekische SSR gebildet: 29.9.1926 aufgelöst: 17.8.1930 erneut gebildet: 28.2.1935 erneut aufgelöst: 6.3.1941 Zentrum: Stadt Schirabad (Sirabad) 29.9.1926-30.6.1927 (provisorisch) Stadt Termes (Termez) 30.6.1927-17.8.1930 und 28.2.1935-6.3.1941 Das Zentrum wurde am 30.6.1927 nach Termes verlegt. Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurde der Kreis Surchandarja 1935 wieder eingerichtet, da er wegen der Abgelegenheit seines Territoriums nur mit Schwierigkeiten vom Republikzentrum aus zu verwalten war. 1941 wurde er in das gleichnamige Gebiet umgewandelt.
Surchondarjo vilojati—• Surchandarja, Gebiet
Suwalki, Gouvernement
(russ. Suvalkskaja gubernija, benannt nach der polnischen
Stadt Suwalki) gebildet: 1867 bestand bis März 1917 am 12.7.1920 und 18.3.1921 de jure aufgelöst und als litauisches und polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Suwalki (Suvalki) Das Gouvernement gehörte zu folgenden Staaten: 1867-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen 1915-November 1918 von deutschen Truppen besetzt 27.2.1919-August 1919 befanden sich drei Viertel des Territoriums im Bestände der Litauisch-Weißrussischen Sowjetrepublik (Litbel) August 1919-15.6.1940 gehörte das gleiche Territorium zum Bestände der unabhängigen Litauischen Republik Am Ende des Ersten Weltkieges kam nach dem Abzug der deutschen Truppen im November 1918 ganz Kongreßpolen mit Ausnahme des Gouvernements Suwalki zum wiedererstandenen polnischen Staat. Von den sieben Landkreisen des Gouvernements Suwalki konnten nur zwei im Süden gelegene Polen angegliedert werden. Nach sowjetischen Angaben gehörten drei Viertel des Gouvernements ( ohne die südlichen Landkreise Suwalki und Awgustow/Avgustov) vom Februar bis August 1919 zur Litauisch-Weißrussischen Sowjetrepublik. Dieser größere Teil kam dann zur unabhängigen Litauischen Republik. Anstelle der regulären deutschen Armee befand sich von April bis August 1919 auf Weisung der alliierten Siegermächte zum Schutz gegen die bolschewistischen Truppen ein deutsches Freikorps unter dem Befehl von Oberstleutnant von Diebitsch im Gouvernement Suwalki. Im sowjetisch-litauischen Friedensvertrag vom 12.7.1920 war das ganze Gouvernement als Territorium Litauens anerkannt und gleichzeitig de jure aufgelöst worden. Der weitere Verlauf des russisch-polnischen Krieges im Jahre 1920 verhinderte die volle Erfüllung dieses Vertragsteils. Nach seit 1919 andauernden polnisch-litauischen Grenzkämpfen einigten sich auf Drängen des Völkerbundes die Nachbarstaaten im Vertrag von Suwalki am 7.10.1920 auf
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Suwalki, Stadt einen Waffenstillstand und eine Demarkationslinie. Gemäß dieser vorläufigen Grenzregelung verblieb bei der Republik Litauen der nördliche Teil des Gouvernements mit den Landkreisen Kalwarija (Kal'varija), Mariampol (MariampoP), Wladislawow (Vladislavov), Wolkowyschki (Volkovyski) und dem östlichen Teil des Landkreises Seiny (Sejny) einschließlich der gleichnamigen Kreisstadt. Die restlichen südlichen Landkreise Suwalki (poln. Suwalki) und Awgustow (poln. Augustow) und der westliche Teil des Landkreises Seiny (poln. Sejny) kamen zu Polen. Der polnische Anteil und die formelle Auflösung des Gouvernements wurden im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 bestätigt. Die in den genannten Verträgen vorgenommene Aufteilung des Gouvernements Suwalki entsprach der sogenannten Curzon-Linie vom 8.12.1919, welche als Ostgrenze Polens vorgesehen war. Bei der Festlegung dieser Demarkationslinie durch die Pariser Friedenskonferenz, die sich an das ethnographische Prinzip hielt, wurde berücksichtigt, daß im nördlichen Teil des Gouvernements wegen seiner jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Großfürstentum Litauen die litauische Bevölkerung überwog, während im Süden die Polen die Mehrheit bildeten. In den deutsch-sowjetischen Verträgen und Geheimabkommen der Jahre 1939-1941 spielte der sogenannte Suwalkizipfel mit den Städten Suwalki und Seiny eine Rolle. Als in Änderung des geheimen Zusatzprotokolls zum Nichtangriffspakt vom 23.8.1939 am 28.9.1939 Litauen im Austausch gegen die Wojewodschaft Lublin und Teile der Wojewodschaft Warschau zum sowjetischen Bereich kam, wurde vereinbart, daß der Gebietsstreifen von Suwalki in der deutschen Interessensphäre bleibt. Der Grenzverlauf wurde in einem Geheimprotokoll vom 4.10.1939 genau festgelegt. Danach wurde dieser Landstrich zu einem Problem in den Beziehungen zwischen Berlin und Moskau. Das Gebiet von Suwalki, das als Landkreis Suwalken Ostpreußen angeschlossen werden sollte, wurde von der Sowjetunion als Territorium der am 21.7.1940 proklamierten Litauischen Sowjetrepublik beansprucht. Nachdem die Rote Armee diesen Gebietsteil im Zuge der Sowjetisierung Litauens im Juni 1940 okkupiert hatte, bestand Deutschland auf einer Kompensation. Da von sowjetischer Seite ein Gebietsaustausch nicht vorgesehen war, wurde schließlich ein Kauf der 1 800 km 2 angeboten. In einem weiteren geheimen Protokoll vom 10.1.1941 einigte man sich auf eine Summe von 7 500 000 Golddollar oder 31 5000 000 Reichsmark. Dieser Preis wurde noch vor dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion in zwei Raten bezahlt. Der umstrittene Zipfel von Suwalki umfaßte den nach dem Ersten Weltkrieg zu Polen gekommenen südlichen Teil des ehemaligen Gouvernements Suwalki ohne den früheren Landkreis Awgustow. Letzterer Landkreis war schon am 4.12.1939 Bestandteil des neugebildeten weißrussischen Gebietes Belostok geworden und am 9.9.1944 wegen seiner polnischen Bevölkerungsmehrheit zusammen mit anderen Rayons an Polen zurückgegeben worden. Da sich die Sowjetunion in den Verhandlungen der Siegermächte in Teheran (1943) und Jalta (Februar 1945) bei der Festlegung ihrer Westgrenze auf die Curzon-Linie berief, wurde das Suwalki-Gebiet im sowjetisch-polnischen Grenzvertrag vom 16.8.1945 als Teil Polens anerkannt.
Suwalki, Stadt (russ. Suvalki, poln. Suwalki) 1867-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Suwalki des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen
Suwalkizipfel —* Suwalki, Gouvernement
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Swerdlowsk, Kreis
Swaljawa, Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung (russ. selo, poselok gorodskogo tipa Svaljava) 22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Swaljawa, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR Swalj awa, Kreis (russ. Svaljavskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische
SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Swaljawa (Svaljava)
Swerdlowsk, Gebiet (russ. Sverdlovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit
25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 17.1.1934 Zentrum: Stadt Swerdlowsk (Sverdlovsk) 17.1.1934-23.9.1991 Stadt Jekaterinburg (Ekaterinburg) seit 23.9.1991 Jekaterinburg war am 14.11.1924 in Swerdlowsk umbenannt worden. Die Rückbenennung erfolgte am 23.9.1991. Das Gebiet Swerdlowsk entstand bei der Aufteilung des Ural-Gebietes. 1938 wurde das Gebiet Perm (Perm') ausgegliedert und diesem der Nationale Kreis der Komi-Permjaken angeschlossen. Gleichzeitig kamen Rayons der Gebiete Omsk und Tscheljabinsk (Celjabinsk) zum Gebiet Swerdlowsk. Die Rückbenennung des Gebietszentrums betraf nicht das gleichnamige Gebiet. Zum Gebiet Swerdlowsk gehörte vom 17.1.1934 bis zum 3.10.1938 der Nationale Kreis der Komi-Permjaken. Ende der 90er Jahre wurden zwischen den Rayons und den Gebietsbehörden als zusätzliche Verwaltungseinheit sechs Verwaltungsbezirke (russ. upravlenceskie okruga) eingerichtet: Nördlicher Verwaltungsbezirk (russ. Severnyj upravlenceskij okrug), seit 23.6.1997, Zentrum: Stadt Krasnoturinsk (Krasnotur'insk) Östlicher Verwaltungsbezirk (russ. Vostocnyj upravlenceskij okrug), seit 20.5.1997, Zentrum: Stadt Irbit Südlicher Verwaltungsbezirk (russ. Juznyj upravlenceskij okrug), seit 22.7.1997, Zentrum: Stadt Kamensk-Uralski (Kamensk-Ural'skij) Westlicher Verwaltungsbezirk (russ. Zapadnyj upravlenceskij okrug), seit 22.7.1997, Zentrum: Stadt Perwouralsk (Pervoural'sk) Gornosawodski (Bergbau-) Verwaltungsbezirk (russ. Gornozavodskij upravlenceskij okrug), seit 22.7.1997, Zentrum: Stadt Nischni Tagil (Niznij Tagil) Zentraler Verwaltungsbezirk ( russ. Central'nyj upravlenceskij okrug) Zu diesem Bezirk wurde ein Gesetz noch nicht verabschiedet.
Swerdlowsk, Kreis (russ. Sverdlovskij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR am 9.1.1925 umbenannt aus Kreis Jekaterinburg (Ekaterinburg) aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Swerdlowsk (Sverdlovsk)
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Swerdlowsk, Stadt
Swerdlowsk, Stadt (russ. gorod Sverdlovsk) 14.11.1924-17.1.1934: Zentrum des Ural-Gebietes, RSFSR 14.11.1924-9.1.1925: Zentrum des Kreises Jekaterinburg, Ural-Gebiet, RSFSR 9.1.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Swerdlowsk, Ural-Gebiet, RSFSR 17.1.1934-23.9.1991: Zentrum des Gebietes Swerdlowsk, RSFSR Am 14.11.1924 wurde die Stadt Jekaterinburg (Ekaterinburg) in Swerdlowsk umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 23.9.1991.
Swobodny, Stadt (russ. gorod Svobodnyj) 27.5.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Seja (Zeja), Fernöstliche Region, RSFSR
Sygys gazafstan oblysy —• Ostkasachstan, Gebiet Syktywkar, Stadt (russ. gorod Syktyvkar) Die Stadt hieß bis zum 26.3.1930 Ust-Sysolsk (Ust'-Sysol'sk). 26.3.1930-5.12.1936: Zentrum des Autonomen Gebietes der Komi (Syrjänen), Nördliche Region, RSFSR 5.12.1936-23.11.1990: Hauptstadt der ASSR der Komi, RSFSR 23.11.1990-26.5.1992: Hauptstadt der SSR der Komi, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 26.5.1992: Hauptstadt der Republik der Komi, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Symkent jpulasy —• Tschimkent, Stadt Symkent oblysy —• Tschimkent, Gebiet Syrdarja, Gebiet (usbek. Sirdare vilojati, russ. Syrdar'inskaja oblast') gebildet: 1867 am 14.10.1924 in gleichnamiges Gouvernement umgewandelt (s. dort) erneut gebildet: 16.2.1963 Zentrum: Stadt Taschkent (Taskent) 1867-14.10.1924 Stadt Jangier 16.2.1963-26.11.1963 Stadt Gulistan 26.11.1963-6.9.1988 und seit 16.2.1990 Stadt Dschisak (Dzizak) 6.9.1988-16.2.1990 Am 26.11.1963 wurde das administrative Zentrum von Jangier nach Gulistan verlegt. Wegen der Vereinigung der Gebiete Dschisak und Syrdarja (Syrdar'ja) zu einem Gebiet mit der Bezeichnung Syrdarja am 6.9.1988 wurde die Stadt Dschisak neues Zentrum (s. Dschisak, Gebiet). Im Rahmen einer Verkleinerung des Gebietes Syrdarja und der Wiederherstellung des Gebietes Dschisak mit dem Zentrum in der Stadt Dschisak am 16.2.1990 wurde die Stadt Gulistan wieder Zentrum des Gebietes Syrdarja.
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Syrdarja, Kreis Das Gebiet Syrdarja gehörte zu folgenden territorialen Einheiten: 1867-1886 im Bestände des Generalgouvernements Turkestan, Russisches Reich 1886-20.4.1917 im Bestände der Grenzmark Turkestan, Russisches Reich 20.4.1917-30.4.1918 im Bestände Rußlands, der Russischen Republik, der Russischen Sowjetrepublik und der RSFSR 30.4.1918-24.9.1920 im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik, RSFSR 24.9.1920-14.10.1924 im Bestände der Turkestanischen SSR, RSFSR 16.2.1963-31.8.1991 im Bestände der Usbekischen SSR seit 31.8.1991 im Bestände der Republik Usbekistan Von 1886 bis zum 24.9.1920 gehörte zum Gebiet Syrdarja die Amudarja (Amudar'ja)Abteilung. Das Gebiet Syrdarja wurde 1963 wieder geschaffen, um die Hungersteppe zu erschließen. Es entstand aus Teilen der Gebiete Samarkand und Taschkent. Ausgehend von gesamtstaatlichen Interessen wurden außerdem per Ukas vom 19.9.1963 zwei Rayons und Teile eines dritten Rayons vom kasachischen Gebiet Tschimkent (Cimkent) dem Gebiet Syrdarja übergeben, um voneinander getrennte landwirtschaftliche Flächen der Hungersteppe unter einer Leitung zusammenzufassen. Zweck dieser Grenzänderung war laut offizieller Begründung die schnellere wirtschaftliche Erschließung und rationellere Nutzung für eine höhere Produktion von Baumwolle und anderer Agrarerzeugnisse. Per Ukas vom 28.6.1971 wurden im Rahmen einer erneuten teilweisen Änderung des Grenzverlaufs zwischen den Nachbarrepubliken die gleichen Rayons des Gebietes Syrdarja der Usbekischen SSR wieder dem Gebiet Tschimkent der Kasachischen SSR ohne Begründung übergeben. Mehrere Rayons des Gebietes Syrdarja waren am 29.12.1973 zur Bildung des Gebietes Dschisak abgetrennt worden.
Syrdarja, Gouvernement (russ. Syrdar'inskaja gubernija) Kirgisische ASSR, RSFSR (14.10.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928) seit 14.10.1924 aufgelöst: 3.9.1928 Hauptstadt: Tschimkent (Cimkent) Das Gebiet Syrdarja befand sich mit Ausnahme der Teile, die der Usbekischen SSR und dem Kara-Kirgisischen Autonomen Gebiet angegliedert wurden, wegen seiner kirgisischen (kasachischen) Bevölkerungsmehrheit seit der Auflösung der Turkestanischen Sozialistischen Sowjetrepublik im Bestände der Kirgisischen ASSR. Im Zuge dieser nationalen Aufgliederung Mittelasiens (russ. nacrazmezevanie) wurde es in ein Gouvernement mit der neuen Hauptstadt Tschimkent umgewandelt. Die Auflösung im Bestände der Kasachischen ASSR erfolgte wegen der Aufteilung in Kreise und Rayons. Syrdarja, Kreis (russ. Syrdar'inskij okrug), Kasachische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Tschimkent (Cimkent)
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Sysran, Kreis
Sysran, Kreis (russ. Syzranskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.192820.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Sysran (Syzran')
Sysran, Stadt (russ. gorod
Syzran')
16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Sysran, Gebiet Mittlere Wolga (Volga) (16.7.1928-20.10.19129), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR
Tachtamukai, Siedlung
(russ. aul Tachtamukaj)
27.7.1922-1923: Zentrum des Kreises Psekups, Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet (27.7.1922-24.8.1922), Adygejisches (Tscherkessisches) Autonomes Gebiet (24.8.1922-1923), RSFSR
Tachtamyschewski, Siedlung
(russ. aul Tachtamysevskij) 12.11.1928-8.4.1929: Zentrum des Kreises Abasino-Nogaiski (Abasino-Nogaiskij), Tscherkessisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Tadschikische ASSR —• Tadschikistan, Republik Tadschikische SSR —• Tadschikistan, Republik Tadschikistan, Republik und Tadschikistan (tadschik. Gumchurii Togikiston und Togikiston, russ. Respublika Tadjikistan und Tadjikistan) Laut tadschikischer Verfassung vom 6.11.1994 sind die Staatsbezeichnungen „Republik Tadschikistan" und „Tadschikistan" gleichbedeutend. Tadschikische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tadschikische ASSR (russ. Tadzikskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Tadzikskaja ASSR) gebildet: 14.10.1924 (27.10.1924-16.10.1929 im Bestände der Usbekischen SSR) am 16.10.1929 umgewandelt in Tadschikische SSR Tadschikische Sozialistische Sowjetrepublik, Tadschikische SSR (russ. Tadzikskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Tadzikskaja SSR) seit 16.10.1929 am 31.8.1991 umbenannt in Republik Tadschikistan Republik Tadschikistan, Tadschikistan seit 31.8.1991 Hauptstadt: Djuschambe (Djusambe) 5.2.1925-1.12.1929 Stalinabad 1.12.1929-11.11.1961 Duschanbe (Dusanbe) seit 11.11.1961
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Tadschikistan, Republik Die Hauptstadt wurde am 1.12.1929 in Stalinabad umbenannt. Am 11.11.1961 erfolgte die Rückbenennung, jedoch in der genaueren Schreibweise Duschanbe. Unionsrepublik: 5.12.1929-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Territoriale Einheiten in der Tadschikischen ASSR (27.10.1924-16.10.1929 im Bestände der Usbekischen SSR), in der Tadschikischen SSR und in der Republik Tadschikistan Kreis Chodschent (Chodzent) 7.9.1929-20.12.1930 Kreis Garm Mitte 1929-10.3.1931 und 16.3.1938-27.10.1939 Kreis Gissar Mitte 1929-15.8.1930 Kreis Kuljab Mitte 1929-1930 (aufgelöst nach 30.7.1930) und 16.3.1938-27.10.1939 Kreis Kurgan-Tjube Mitte 1929-15.9.1930 Kreis Leninabad 16.3.1938-27.10.1939 (1929-1930=Kreis Chodschent) (erneut gebildet als Kreis Leninabad, da die Stadt Chodschent am 9.1.1936 in Leninabad umbenannt worden war) Kreis Pendschikent (Pendzikent) 1927-20.12.1930 Kreis Ura-Tjube 1927-1930 (aufgelöst nach 30.7.1930) Gebiet Chation 8.9.1988-24.1.1990 und seit 2.12.1992 Gebiet Garm 27.10.1939-24.8.1955 Gebiet Kuljab 27.10.1939-28.8.1955, 29.12.1973-8.9.1988 und 24.1.1990-2.12.1992 Gebiet Kurgan-Tjube 7.1.1944-23.1.1947, 4.4.1977-8.9.1988 und 24.1.1990-2.12.1992 Gebiet Leninabad 27.10.1939-28.3.1962 und 23.12.1970-10.11.2000 (umbenannt in Gebiet Sogd) Gebiet Pamir 14.10.1924-2.1.1925 Gebiet Sogd seit 10.11.2000 (umbenannt aus Gebiet Leninabad) Gebiet Stalinabad 27.10.1939-10.4.1951 Gebiet Ura-Tjube 19.11.1945-23.1.1947 Autonomes Gebiet Bergbadachschan seit 2.1.1925 Die Tadschikische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik wurde im Zuge der sogenannten „nationalen Abgrenzung Mittelasiens" (russ. nacional'noe razmezevanie Srednej Azii) am 14.10.1924 durch einen Beschluß des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees der Sowjets gebildet und gehörte von 1924 bis 1929 zum Bestände der Usbekischen SSR. Sie entstand aus fast dem gesamten östlichen gebirgigen Teil des ehemaligen Emirats (zuletzt SSR) Buchara östlich des Surchandarja (Surchandar'ja)-Tales und aus Teilen der Gebiete Samarkand und Fergana der am 27.10.1924 aufgelösten Turkestanischen SSR. Ein am 26.11.1924 in Taschkent (Taskent) gegründetes und von hier aus operierendes Revolutionskomitee der Tadschikischen ASSR übersiedelte als provisorische Regierung am 5.2.1925 in das Dorf (Kislak) Djuschambe (Djusambe), das 1924 noch weniger als 300 Einwohner hatte, noch nicht elektrifiziert war, erst 1929 an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde und noch später die erste Wasserleitung und befestigte Straßen erhielt. Der Ort, der 1925 Stadtstatus erhielt, wurde als Hauptstadt der neugeschaffenen autonomen Republik ausgewählt, weil er schon vorher ein Verwaltungszentrum gewesen war. Hier hatte der Statthalter von Ostbuchara seine Sommerresidenz und hier residierte der letzte Emir von Buchara von 1920, als er vor den Bolschewiken zurückweichen mußte, bis zu seiner Flucht nach Afghanistan im Jahre 1921. Danach hatte hier die Sonderverwaltung für die Sowjetisierung Ostbucharas ihren Sitz (1922-1924). Die Macht im sowjetisierten Tadschikistan ging am 12.12.1926 vom Revolutionskomitee auf ein erstmals gewähltes
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Taganrog, Kreis Zentrales Exekutivkomitee der Sowjets über. Am 16.10.1929 wurde die Tadschikische ASSR zur einer SSR aufgewertet und am 5.12.1929 in die UdSSR inkorporiert. Das Territorium des Pamir-Gebirges wurde am 15.8.1923 aus dem bis zum 27.10.1924 zur Turkestanischen SSR gehörenden Gebiet Fergana als Gebiet Pamir ausgegliedert und am 2.1.1925 mit dem rechts des Pjandsch (russ. Pjandz=Oberlauf des Amudarja/Amudar'ja) gelegenen Teil Badachschans zum Autonomen Gebiet Bergbadachschan im Bestände der Tadschikischen ASSR vereinigt (mehr Details s. unter Bergbadachschan). Bis Mitte 1929 wurde in Tadschikistan als größte Verwaltungseinheit das Wilojat, welches dem Landkreis (russ. uezd) entsprach, beibehalten. Danach gab es nur noch nach den neuen Prinzipien der territorialen Gliederung gebildete und in Rayons unterteilte administrative Kreise. Sie waren in den Jahren 1927-1929 fast alle in den Grenzen der ehemaligen Wilojats geschaffen worden. Der Kreis Chodschent war schon im September 1926 im Bestände der Usbekischen SSR entstanden und wegen seiner tadschikischen Bevölkerungsmehrheit am 7.9.1929 in die autonome Republik eingegliedert worden. Von 1930 bis 1931 wurde die Kreiseinteilung abgeschafft, aber 1938 teilweise wieder eingeführt. Vom 16.3.1938 bis zum 27.10.1939 gab es erneut die drei Kreise Garm, Kuljab und Leninabad (bis 1930 Kreis Chodschent). Ihre Wiedereinrichtung erfolgte trotz der unionsweiten Auflösung der Kreise im Jahre 1930 „um einen engeren Kontakt der Partei- und Sowjetorgane zu den Rayons herzustellen". Der Hauptgrund für die weitere Zusammenfassung von Rayons in administrativen Kreisen war ihre große Entfernung vom Zentrum und die Schwierigkeit, sie wegen ungenügender Verkehrsverbindungen und Fernmeldeeinrichtungen zu verwalten. Zur besseren Verwaltung der Rayons in den schwer zugänglichen Hochgebirgsregionen war die Sowjetrepublik seit der endgültigen Abschaffung der Kreise in die vier Gebiete Garm, Kuljab, Leninabad, Stalinabad sowie das schon seit 1925 bestehende Autonome Gebiet Bergbadachschan aufgeteilt. Durch Ausgliederung aus bestehenden Gebietseinheiten kamen 1944 und 1945 noch die Gebiete Kurgan-Tjube und Ura-Tjube hinzu. Wegen der endgültigen oder vorübergehenden Auflösung der genannten Gebiete gibt es seit 1951 in Tadschikistan republikunmittelbare Rayons. Zeitweise bestand als größere Verwaltungseinheit nur das Gebiet Leninabad, das erst im Jahre 2000 in Gebiet Sogd umbenannt wurde. Die Republik Tadschikistan bilden gegenwärtig zwei administrative Gebiete, ein autonomes Gebiet sowie zentralgeleitete Rayons und Städte. Am 24.8.1990 erklärte die Tadschikische SSR ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und damit die Priorität der Republikgesetzgebung vor den Unionsgesetzen. Der neue Staatsname „Republik Tadschikistan" wurde am 31.8.1991 eingeführt. Nach dem Scheitern des Augustputsches in Moskau proklamierte die Republik am 9.9.1991 ihre staatliche Unabhängigkeit. Mit dem Beitritt zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) am 21.12.1991 endete gleichzeitig die Mitgliedschaft in der UdSSR, da deren Existenz als Völkerrechtssubjekt aufgehört hatte.
Taganrog, Kreis (russ. Taganrogskij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1887 Am 20.3.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet. Zentrum: Stadt Taganrog
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Taimyr, Autonomer Kreis
Taganrog, Kreis (russ. Taganrogskij okrug), Don-Gebiet,
RSFSR
seit 20.3.1920 Am 26.4.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Gouvernement Donezk (Doneck) der Ukrainischen SSR. Zentrum: Stadt Taganrog Der Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das DonGebiet entstand.
Taganrog, Kreis (russ. Taganrogskij okrug), Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR am 26.4.1920 vom Don-Gebiet (RSFSR) dem Gouvernement Donezk übergeben Am 2.6.1924 kam der Kreis zum Bestände des Südöstlichen Gebietes (später Nordkaukasische Region), RSFSR. Zentrum: Stadt Taganrog Taganrog, Kreis (russ. Taganrogskij okrug), Südöstliches
Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-4.3.1929, RSFSR
seit: 2.6.1924 aufgelöst: 4.3.1929 Zentrum: Stadt Taganrog Der Kreis Taganrog wurde am 4.3.1929 mit dem Don-Kreis der Nordkaukasischen Region zum Don-Kreis mit dem Zentrum in Taganrog vereinigt.
Taganrog, Stadt (russ. gorod Taganrog), Russisches Reich, RSFSR,
Ukrainische SSR
1887-20.3.1920: Zentrum des Kreises Taganrog, Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 20.3.1920-26.4.1920: Zentrum des Don-Kreises, Don-Gebiet, RSFSR 26.4.1920-2.6.1924: Zentrum des Kreises Taganrog, Gouvernement Donezk (Doneck), Ukrainische SSR 2.6.1924-4.3.1929: Zentrum des Kreises Taganrog, Südöstliches Gebiet (2.6.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-4.3.1929) 4.3.1929-23.7.1930: Zentrum des Don-Kreises, Nordkaukasische Region, RSFSR
Taimyr, Autonomer Kreis (der Dolganen und Nenzen) (russ. Tajmyrskij /DolganoNeneckij/ avtonomnyj okrug), RSFSR, Russische Föderation (25.12.1991-1.1.2007), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (13.5.2000-1.1.2007) 10.12.1930-7.10.1977: Nationaler Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) (russ. Tajmyrskij/Dolgano-Neneckij/ nacional'nyj okrug), Ostsibirische Region (10.12.19307.12.1934), Region Krasnojarsk (seit 7.12.1934), RSFSR 7.10.1977-1.1.2007: Autonomer Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) Zentrum: Dorf Dudinka 10.12.1930-1951 Stadt Dudinka 1951-1.1.2007
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Talas (Talass), Gebiet Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 erfolgte die Umbenennung des nationalen in einen autonomen Kreis. Per Gesetz vom 14.10.2005 wurden mit Wirkung vom 1.1.2007 die Region Krasnojarsk, der Autonome Kreis der Ewenken und der Autonome Kreis Taimyr (der Dolganen und Nenzen) zum neuen Föderationssubjekt Region Krasnojarsk vereinigt.
Taimyr, Nationaler Kreis (der Dolganen und Nenzen) —• Taimyr, Autonomer Kreis (der Dolganen und Nenzen)
Talas (Talass), Gebiet (kirgis. Talas oblusu, russ. Talasskaja oblast'), Kirgisische SSR (22.6.1944-18.2.1956 und 3.9.1980-5.10.1988), Kirgisische Republik (seit 14.12.1990) Wegen Angleichung an die kirgisische Schreibweise heißen Stadt und Gebiet per Gesetz vom 28.12.1953 im Russischen nicht mehr Talass, sondern Talas. gebildet: 22.6.1944 aufgelöst: 18.2.1956 erneut gebildet: 3.9.1980 eneut aufgelöst: 5.10.1988 wieder gebildet: 14.12.1990 Zentrum: Stadt Talas (Talass) Das Gebiet entstand erstmals aus Teilen der Gebiete Frunse (Frunze) und Dschalal-Abad (Dzalal-Abad). 1956 wurde es aufgelöst und sein Territorium dem Gebiet Frunse angegliedert. Die erneute Bildung erfolgte aus zentralgeleiteten Rayons und einem Rayon sowie einem Teil eines Rayons des Gebietes Osch (Os). Bei der zweiten Auflösung wurden die Rayons den zentralen Behörden der Republik direkt unterstellt, ein Rayon kam zum Gebiet Osch. Aus diesen zentralgeleiteten Rayons wurde das Gebiet 1990 wieder geschaffen, (zu den Gründen fur die zweite Wiedereinrichtung des Gebietes s. Kirgisische Republik)
Talas oblusu —• Talas, Gebiet Talas saary —• Talas, Stadt Talas (Talass), Stadt (kirgis. Talas saary, russ. gorod Talas) 22.6.1944-18.2.1956, 3.9.1980-5.10.1988 und seit 14.12.1990: Zentrum des Gebietes Talas (Talass), Kirgisische SSR (22.6.1944-18.2.1956 und 3.9.1980-5.10.1988), Kirgisische Republik (seit 14.12.1990) Wegen Angleichung an die kirgisische Schreibweise heißen Stadt und Gebiet per Gesetz vom 28.12.1953 im Russischen nicht mehr Talass, sondern Talas.
Talass, Stadt und Gebiet —• Talas, Stadt und Gebiet Taldykorgan, Stadt und Gebiet —* Taldy-Kurgan, Stadt und Gebiet
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Tallin, Stadt
TaldylporgLin jpilasy —• Taldy-Kurgan, Stadt Taldyjpor^an oblysy —* Taldy-Kurgan, Gebiet Taldy-Kurgan, Gebiet (kasach. Taldy^organ oblysy, russ. Taldy-Kurganskaja oblast'), Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 16.3.1944 aufgelöst: 6.6.1959 erneut gebildet: 23.12.1967 erneut aufgelöst: 22.4.1997 Zentrum: Siedlung Taldy-Kurgan 16.3.1944-27.7.1944 Stadt Taldy-Kurgan 27.7.1944-6.6.1959 und 23.12.1967-22.4.1997 Das Zentrum wurde am 27.7.1944 von einer Siedlung zu einer Stadt aufgewertet. Das Gebiet entstand erstmals aus einem Teil des Gebietes Alma-Ata und seine Rayons wurden bei der Auflösung diesem wieder angegliedert. Die Wiedereinrichtung des Gebietes erfolgte erneut aus einem Teil des Gebietes Alma-Ata. Zwecks Optimierung der territorialen Gliederung der Republik Kasachstan wurde das Gebiet Taldy-Kurgan 1997 aufgelöst und sein Territorium wie schon vorher in das Gebiet Alma-Ata (kasach. Almaty) eingegliedert. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Per Verordnung vom 4.5.1993 war auch die Transkription von Stadt und Gebiet Taldy-Kurgan in den russischsprachigen Medien der Republik an das Kasachische angeglichen worden. Sie lautet seitdem Taldykorgan und Taldykorganskaja oblast. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Taldy-Kurgan, Siedlung, seit 27.7.1944 Stadt (kasach. Taldy^organ poselkesi, kalasy, russ. poselok, gorod Taldy-Kurgan) 16.3.1944-6.6.1959 und 23.12.1967-22.4.1997: Zentrum des Gebietes Taldy-Kurgan, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Taldy-Kurgan wurde am 27.7.1944 von einer Siedlung zu einer Stadt aufgewertet. Zur Schreibung von Stadt und Gebiet Taldy-Kurgan in den russischsprachigen Medien Kasachstans s. Taldy-Kurgan, Gebiet.
Tallin, Gebiet (russ. Tallinskaja oblast', estn. Tallinna oblast), Estnische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
10.5.1952 28.4.1953 Stadt Tallin (estn. Tallinn)
Tallin, Stadt (russ. bis 1918 gorod Revel', dann gorod Tallin, estn. Tallinn, früher deutsch Reval) Per Gesetz vom 7.12.1988, das am 1.1.1989 in Kraft trat, wurde für das russischsprachige Schrifttum in Estland die estnische Schreibweise Tallinn eingeführt. Die Medien in Rußland blieben bei der bisherigen Schreibung.
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Tambow, Gebiet 1783-2.2.1920 (de jure): Hauptstadt des Gouvernements Estland, Russisches Reich, zuletzt Estnische Republik 24.2.1918 (19.5.1919)-17.6.1940 und seit 8.5.1990: Hauptstadt der Republik Estland 21.7.1940-8.5.1990: Hauptstadt der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik 10.5.1952-28.4.1953: Zentrum des Gebietes Tallin, Estnische SSR
Tallinn, Stadt —• Tallin, Stadt
Tambow, Gebiet (russ. Tambovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 27.9.1937 Zentrum: Stadt Tambow (Tambov) Das Gebiet entstand 1937 durch Ausgliederung aus dem Gebiet Woronesch (Voronez). Im gleichen Jahr kam noch ein Teil des Gebietes Kuibyschew (Kujbysev) hinzu. Am 4.2.1939 wurde das Gebiet Pensa (Penza) ausgegliedert. Gleichzeitig kamen Teile der Gebiete Woronesch und Rjasan (Rjazan') zum Gebiet Tambow. Zur Bildung des kurzlebigen Gebietes Balaschow (Balasov) (1954-1957) war vorübergehend eine Reihe von Rayons abgetrennt.
Tambow, Gouvernement
(russ. Tambovskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1796 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Tambow (Tambov) Teile des Gouvernements kamen 1923 zu den Gouvernements Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod), Pensa (Penza), Rjasan (Rjazan') und Woronesch (Voronez). Im gleichen Jahr wurde ein Teil des Gouvernements Woronesch angegliedert. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung bildete das Gouvernement Tambow zusammen mit anderen Gouvernements am 14.5.1928 das Zentrale Schwarzerdegebiet.
Tambow, Kreis (russ. Tambovskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
16.7.1928 23.7.1930 Stadt Tambow (Tambov)
Tambow, Stadt (russ. gorod
Tambov) 1796-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Tambow, Russisches Reich, RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tambow, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR seit 27.9.1937: Zentrum des Gebietes Tambow, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Tannu-Tuwa, Volksrepublik —• Tywa, Republik
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Taras, Stadt
Tara, Kreis (russ. Tarskij okrug), Sibirische Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
25.5.1925 17.6.1929 Stadt Tara
Tara, Kreis (russ. Tarskij okrug), Westsibirische Region, RSFSR gebildet: 15.11.1933 bis 7.12.1934 Zentrum: Stadt Tara Tara, Kreis (russ. Tarskij okrug), Gebiet Omsk, RSFSR seit 7.12.1934 aufgelöst: 23.11.1940 Zentrum: Stadt Tara
Tara, Stadt (russ. gorod
Tara)
25.5.1925-17.6.1929: Zentrum des Kreises Tara, Sibirische Region, RSFSR 15.11.1933-7.12.1934: Zentrum des Kreises Tara, Westsibirische Region 7.12.1934-23.11.1940: Zentrum des Kreises Tara, Gebiet Omsk, RSFSR
Taraclia, Kreis (rumän. jude{ul Taraclia, russ. Taraklijskij uezd), Republik gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Moldau
19.10.1999 21.3.2003 Stadt Taraclia (Taraklija)
Taraclia, Stadt (rumän. ora§ul Taraclia, russ. gorod Taraklija) 19.10.1999-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judet) Taraclia, Republik Moldau
Taras, Stadt (kasach. Taras
kalasy. russ. gorod Taraz)
1864-1936-Aulije-Ata (Aulie-Ata) 1936-1938-Mirsojan (Mirzojan) 1938-8.1.1997-Dschambul (Dzambul) seit 8.1.1997-Taras (Taraz) Nach mehreren Umbenennungen erhielt die Stadt 1997 wieder ihren historischen Namen, seit 14.10.1939: Zentrum des Gebietes Dschambul, Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Nach der Aufwertung des Kasachischen zur Staatssprache (Sprachengesetz vom 22.9.1989) wurde per Verordnung vom 4.5.1993 auch die Transkription von Stadt und Gebiet Dschambul in den russischsprachigen Medien der Republik an die nationale Sprache angeglichen. Sie lautet seitdem Schambyl (Zambyl) und Schambylskaja oblast (Zambylskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
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Tarnopol, Gebiet
Tarnopol, Gebiet (russ. Tarnopol'skaja oblast'), Ukrainische SSR gebildet: 4.12.1939 am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise umbenannt in Gebiet Ternopol Zentrum: Stadt Tarnopol (Tarnopol') Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes.
Tarnopol, Stadt (russ. gorod Tarnopol') 4.12.1939-9.8.1944: Zentrum des Gebietes Tarnopol, Ukrainische SSR Im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise wurde die Stadt am 9.8.1944 in Ternopol umbenannt. Die polnische Bezeichnung war Tarnopol.
Tartu, Gebiet (russ. Tartuskaja oblast', estn. Tartu oblast), Estnische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
10.5.1952 28.4.1953 Stadt Tartu
Tartu, Stadt (bis 1919 russ. gorod Jur'ev, dann gorod Tartu, estn. Tartu linn, früher deutsch Dorpat) 10.5.1952-28.4.1953: Zentrum des Gebietes Tartu, Estnische SSR
Taschaus, Gebiet —• Daschchowus, Welajat Taschaus, Kreis (russ. Tasauzskij okrug), Turkmenische SSR gebildet: 4.12.1924 aufgelöst: 20.9.1930 erneut gebildet: 2.3.1932 erneut aufgelöst: 21.11.1939 Zentrum: Stadt Taschaus (Tasauz) Trotz der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise im Jahre 1930 wurde der Kreis Taschaus 1932 wieder eingerichtet, da die nördlichen Rayons wegen ihrer Entlegenheit und des unzureichend entwickelten Fernmeldewesens von der Hauptstadt aus schwer zu verwalten waren. Erst in den 50er Jahren erfolgte mit dem Bau der Eisenbahnlinie längs des Amudarja (Amudar'ja) von Tschardschou (Cardzou) über Urgentsch (Urgenc) und Taschaus nach Kungrad der Anschluß an das sowjetische Eisenbahnnetz (begonnen 1947, Inbetriebnahme 1955).
Taschaus, Stadt —• Daschchowus, Stadt
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Tatarstan, Republik
Taschkent, Gebiet (usbek. Toskent vilojati, russ. Taskentskaja oblast'), Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) gebildet: 29.1.1925 aufgelöst: 29.9.1926 erneut gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Taschkent (Taskent) Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja) der ehemaligen Sowjetrepublik Turkestan und wurde im folgenden Jahr wegen Einfuhrung der Kreiseinteilung aufgelöst. Im Zuge einer Dezentralisierung der Verwaltung wurde das Gebiet 1938 wieder aus zentralgeleiteten Rayons geschaffen. Ein Teil wurde am 16.2.1963 dem Gebiet Syrdarja angegliedert.
Taschkent, Kreis (russ. Taskentskij okrug), Usbekische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
29.9.1926 17.8.1930 Stadt Taschkent (Taskent)
Taschkent, Stadt (usbek. Toskent salari, russ. gorod Taskent) 1867-14.10.1924: Zentrum des Gebietes Syrdarja (Syrdar'ja), Russisches Reich, RSFSR, Turkestanische Sowjetrepublik, RSFSR (30.4.1918-24.9.1920), Turkestanische SSR, RSFSR (24.9.1920-14.10.1924) 1886-20.4.1917: Residenz des Generalgouverneurs der Grenzmark Turkestan (russ. Turkestanskij kraj), Russisches Reich 30.4.1918-24.9.1920: Hauptstadt der Turkestanischen Sowjetrepublik, RSFSR 24.9.1920-27.10.1924: Hauptstadt der Turkestanischen Sozialistischen Sowjetrepublik, RSFSR 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Taschkent, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991) 29.9.1926-17.8.1930: Zentrum des Kreises Taschkent, Usbekische SSR 17.8.1930-31.8.1991: Hauptstadt der Usbekischen SSR seit 31.8.1991: Hauptstadt der Republik Usbekistan
Tatarische ASSR —* Tatarstan, Republik Tatarische SSR —* Tatarstan, Republik Tatarstan, Republik, offizielle Kurzform Tatarstan (russ. Respublika Tatarstan, Tatarstan), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 27.5.1920-30.8.1990: Tatarische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tatarische ASSR (russ. Tatarskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Tatarskaja ASSR), RSFSR
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Tauragfe, Kreis 30.8.1990-7.2.1992: Tatarische Sozialistische Sowjetrepublik-Republik Tatarstan, Tatarische SSR-Republik Tatarstan (russ. Tatarskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika-Respublika Tatarstan, Tatarskaja SSR-Respublika Tatarstan), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 7.2.1992: Republik Tatarstan (Tatarstan) Hauptstadt/Zentrum: Stadt Kasan (Kazan') seit 27.5.1920 Administrative Gebiete innerhalb der Tatarischen ASSR: Gebiet Bugulma (Bugul'ma) 21.2.1953-30.4.1953 Gebiet Kasan 8.5.1952-30.4.1953 Gebiet Tschistopol (Cistopol') 8.5.1952-30.4.1953 Die Tatarische ASSR entstand per Dekret vom 27.5.1920 zum größten Teil aus dem Territorium des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Kasan sowie aus einigen Landkreisen (uezdy) und Amtsbezirken (volosti) der Gouvernements Samara, Simbirsk, Ufa und Wjatka (Vjatka) (1920-1921). Mit der Souveränitätserklärung vom 30.8.1990 erhielt die Republik den höheren Status einer SSR ohne Hinweis auf die Zugehörigkeit zur RSFSR und das Verhältnis zur Zentralgewalt in Moskau. Dieses wurde in einem Referendum vom 21.3.1992 zum staatlichen Status der Republik Tatarstan bestimmt. Gemäß Artikel 61 der neuen Verfassung Tatarstans vom 6.11.1992 betrachtete sich die Republik als souveränen Staat und Subjekt des internationalen Rechts, das auf der Grundlage eines noch auszuhandelnden bilateralen Vertrages mit der Russischen Föderation assoziiert ist. Ein solcher Vertrag über die Abgrenzung der Kompetenzen und Vollmachten wurde am 15.2.1994 abgeschlossen, nachdem schon vorher einige Abkommen zu einzelnen Gebieten zustandegekommen waren. Tatarstan hatte ebenso wie Tschetschenien den neuen Föderationsvertrag mit Rußland vom 31.3.1992 nicht unterzeichnet. Die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" waren am 7.2.1992 aus dem Staatsnamen entfernt worden. Seitdem sind Republik Tatarstan oder einfach Tatarstan amtlich gebräuchlich. Anfang der 50er Jahre wurde die Gebietseinteilung auch in den kleinen Unionsrepubliken sowie in der Baschkirischen und Tatarischen ASSR eingeführt. In der letzteren ASSR wurden zwischen 1952 und 1953 drei Gebiete gebildet, diese aber 1953 schon wieder aufgelöst, da sie sich als Zwischenglied im Verwaltungsapparat nicht rentiert hatten und nur zusätzliche überflüssige Bürokratie bedeuteten. Dabei dauerte das Experiment mit dem Gebiet Bugulma nur etwas mehr als zwei Monate. Während der Unterteilung in administrative Gebiete (1952-1953) hieß das Komitee der KPdSU der ASSR vorübergehend nicht Gebietsparteikomitee (russ. abgekürzt obkom partii), sondern Regionalparteikomitee (russ. abgekürzt krajkom partii).
Taurage, Kreis (lit. Taurages apskritis, russ. Tauragskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Taurage (Taurage)
Tauragö, miestas —• Taurage, Stadt Taurage, Stadt (lit. miestas Taurage, russ. gorod Taurage, früher deutsch Tauroggen) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Taurage, Republik Litauen
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Tbilisi, Gebiet
Tauragis apskritis —• Taurage, Kreis Taurien, Gouvernement (russ. Tavriceskaja gubernija), Russisches Reich, zuletzt RSFSR gebildet: 1802 aufgelöst: 18.10.1921 Hauptstadt: Simferopol (Simferopol') Das Gouvernement umfaßte die Halbinsel Krim und das nördlich gelegene Gebiet. Der Festlandsteil mit den Landkreisen Berdjansk, Dneprowsk (Dneprovsk) und Melitopol (Melitopol') kam 1918 zum Gouvernement Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav), aus dem größeren Teil entstand am 18.10.1921 im Rahmen der RSFSR die ASSR der Krim.
Tawastgus, Gouvernement (russ. Tavastgusskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Hämeenlinna bzw. Tavastehus), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Tawastgus (Tavastgus) Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfurstentum).
Tawastgus, Stadt (russ. Tavastgus, finn. Hämeenlinna, schwed. Tavastehus) 1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Tawastgus, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich
TawUSCh, gebildet: Zentrum:
Gebiet (armen. Tawusi marz, russ. Tavusskaja oblast'), Republik Armenien 1.12.1995 Stadt Idschewan (Idzevan)
Tawusi marz
Tawusch, Gebiet
Tbilisi, Gebiet (russ. Tbilisskaja oblast'), Georgische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
5.11.1951 23.4.1953 Stadt Tbilisi
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Tbilisi/Tiflis, Stadt
Tbilisi/Tiflis, Stadt (georgisch kalaki thbilisi, russ. bis 17.8.1936 Tiflis, danach Tbilisi, deutsch Tiflis) Im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wird die Stadt per Gesetz vom 17.8.1936 statt Tiflis in der originalen Form Tbilisi transkribiert. 1844-1883 und 1905-22.4.1917: Residenz des Statthalters der Kaukasischen Statthalterschaft, Russisches Reich 1849-1918 und 8.3.1921-21.4.1921: Hauptstadt des Gouvernements Tiflis, Russisches Reich, Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918), Georgische SSR (8.3.1921-21.4.1921) 22.4.1918-26.5.1918: Hauptstadt der Transkaukasischen Demokratischen Föderativen Republik 26.5.1918-25.2.1921: Hauptstadt der Georgischen Demokratischen Republik 25.2.1921-14.11.1990: Hauptstadt der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik 12.3.1922-13.12.1922: Hauptstadt der Föderativen Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens 13.12.1922-5.12.1936: Hauptstadt der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik 11.5.1929-Herbst 1930: Zentrum des Kreises Tiflis, Georgische SSR 5.11.1951-23.4.1953: Zentrum des Gebietes Tbilisi, Georgische SSR 14.11.1990-24.8.1995: Hauptstadt der Republik Georgien seit 24.8.1995: Hauptstadt Georgiens
Telawi, Stadt (georgisch kalaki thelawi, russ. gorod Telavi) seit 1995: Zentrum des Kreises Kachetien, Georgien
Telsiai, Kreis (lit. Telsiij apskritis, russ. Tel'sjajskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Telsiai (Tel'sjaj)
Telsiai, miestas —• Telsiai, Stadt Telsiai, Stadt (lit. miestas Telsiai, russ. gorod Tel'sjaj) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Telsiai, Republik Litauen
Telsiif apskritis —• Telsiai, Kreis Telwisotschnoje, Dorf (russ. selo Tel'visocnoe) 15.7.1929-2.3.1932: Zentrum des Nationalen Kreises der Nenzen, Nördliche Region (1.10.1929-2.3.1932), RSFSR
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Terek, Gebiet
Temir-Chan-Schura, Kreis (russ. Temir-Chan-Surinskij okxug), Dagestanische ASSR, RSFSR gebildet: 20.1.1921 am 10.7.1922 umbenannt in Kreis Buinaksk Zentrum: Stadt Temir-Chan-Schura (Temir-Chan-Sura) (am 10.7.1922 umbenannt in Buinaksk /Bujnaksk) Temir-Chan-Schura, Stadt (russ. gorod Temir-Chan-Sura), Russisches Reich, RSFSR 1866-20.1.1921: Zentrum des Gebietes Dagestan, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), Russisches Reich, RSFSR 20.1.1921-10.7.1922: Zentrum des Kreises Temir-Chan-Schura, Dagestanische ASSR, RSFSR Die Stadt heißt seit dem 10.7.1922 zu Ehren eines dagestanischen Bolschewiken Buinaksk (Bujnaksk). Temjasowo, Dorf (russ. selo Temjasovo) 23.3.1919-August 1920: provisorisches Zentrum der Baschkirischen ASSR, RSFSR
Terek, Dorf
(russ. selo Terek) —•
Malo-Kabardinski,
Kreis
Terek, Gebiet (russ. Terskaja oblast'), Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), Russisches Reich, RSFSR 1860-4.4.1921: Gebiet Terek 4.4.1921-13.2.1924: Gouvernement Terek (russ. Terskaja gubernija), RSFSR Zentrum/Hauptstadt: Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz) 1860-4.4.1921 Stadt Georgijewsk (Georgievsk) 4.4.1921-1921 Stadt Pjatigorsk 1921-13.2.1924 Zum Gebiet Terek gehörten folgende administrative Kreise: Chasawjurt (Chasavjurt) 1860-20.1.1921 Grosny (Groznyj) 1860-20.1.1921 Kisljar (Kizljar) 1918-20.1.1921 Naltschik (Nal'cik) 1860-20.1.1921 Nasran (Nazran') 1905-20.1.1921 Wedeno (Vedeno) 1905-20.1.1921 Wladikawkas 1860-20.1.1921 Administrative Kreise im Gouvernement Terek: Georgijewsk 4.4.1921 -27.4.1923 Kisljar 4.4.1921-16.11.1922 Mosdok (Mozdok) 4.4.1921-27.4.1923 Pjatigorsk 4.4.1921-27.4.1923
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Terek-Kreis Aus einem Teil des 1860 gebildeten Gebietes Terek wurde am 20.1.1921 die ASSR der Bergvölker (russ. Gorskaja ASSR) gebildet. Aus dem restlichen Teil und Teilen des Gouvernements Stawropol (Stavropol') entstand am 4.4.1921 das Gouvernement Terek. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde es am 13.2.1924 Bestandteil des neugebildeten Südöstlichen Gebietes und war seit dem 2.6.1924 in den gleichen Grenzen der administrative Kreis Terek.
Terek, Gouvernement —• Terek, Gebiet Terek-Kreis (russ. Terskij okrug), Südöstliches Gebiet (2.6.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-23.7.1930), RSFSR gebildet: 2.6.1924 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Pjatigorsk Der Kreis entstand in den Grenzen des am 13.2.1924 aufgelösten Gouvernements Terek. Termes, Stadt (usbek. Termiz saljri. russ. gorod Termez) 30.6.1927-17.8.1930 und 28.2.1935-6.3.1941: Zentrum des Kreises Surchandarja (Surchandar'ja), Usbekische SSR seit 6.3.1941: Zentrum des Gebietes Surchandarja, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
Termiz saifri —• Termes, Stadt TernopU', misto —• Ternopol, Stadt Ternopil's'ka oblast' —• Ternopol, Gebiet Ternopol, Gebiet (ukr. Ternopil's'ka oblast', russ. Ternopol'skaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise umbenannt aus Gebiet Tarnopol Zentrum: Stadt Ternopol (Ternopol') Ternopol, Stadt (ukr. misto Ternopil', russ. gorod Ternopol') seit 9.8.1944: Zentrum des Gebietes Ternopol, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Am 9.8.1944 wurde die Stadt Tarnopol im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise in Ternopol umbenannt.
thbilisi, kalaki —• Tbilisi, Stadt 488
Tiraspol, Kreis
thelawi, kalaki —• Telawi, Stadt Xiflis, Gouvernement (russ. Tiflisskaja gubernija), Russisches Reich, Kaukasische Statthalterschaft (bis 22.4.1917), Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (22.4.1918-26.5.1918), Georgische SSR (8.3.1921-21.4.1921) gebildet: 1849 aufgelöst: 1918 erneut gebildet: 8.3.1921 erneut aufgelöst: 21.4.1921 Hauptstadt: Tiflis In der Georgischen Demokratischen Republik (26.5.1918-25.2.1921) gab es keine territoriale Gliederung in Gouvernements. Sie wurde am 8.3.1921 von den Kommunisten in der Georgischen SSR wieder eingeführt, aber am 21.4.1921 schon wieder abgeschafft. In einigen Nachschlagewerken der sowjetischen Zeit werden diese Änderungen ignoriert. Dort heißt es, daß das Gouvernement Tiflis mit der Bildung der Georgischen Sowjetrepublik am 25.2.1921 aufgelöst wurde. Bis zu einem Gesetz vom 17.8.1936 galt im Russischen noch die alte Schreibung von Gouvernement und Hauptstadt. Danach wurde im Rahmen einer Georgisierung georgischer Ortsnamen die Schreibung Tbilisski (Tbilisskij) und Tbilisi eingeführt.
Tiflis, Kreis (russ. Tiflisskij okrug), Georgische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
11.5.1929 Herbst 1930 Stadt Tiflis
Tiflis, Stadt —• Tbilisi, Stadt Tighina, Kreis (rumän. judejul Tighina, russ. Tiginskij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Cäu§eni
Der Kreis wurde nach der früheren rumänischen Bezeichnung (1918-1940) für die Stadt Bendery benannt. In dem Gesetz vom 30.12.1998 zur administrativ-territorialen Gliederung der Republik Moldova wird die westlich des Dnestr gelegene Stadt aber weiterhin offiziell rumänisch (moldauisch) Bender genannt, da sie zu dem von der abtrünnigen „Transnistrischen Moldauischen Republik" beanspruchten Territorium gehört, über deren administrative Einteilung noch nicht entschieden wurde (s. Moldau, Republik).
Tiraspol, Kreis (russ. Tiraspol'skij okrug), Moldauische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
31.1.1952 15.6.1953 Stadt Tiraspol (Tiraspol')
489
Tiraspol, Stadt
Tiraspol, Stadt (rumän.
ora§ul Tiraspol, russ. gorod Tiraspol') 29.6.1929-2.8.1940: Hauptstadt der Moldauischen ASSR, Ukrainische SSR 31.1.1952-15.6.1953: Zentrum des Kreises Tiraspol, Moldauische SSR
Tjan-Schan, Gebiet (=Tien-schan) gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Tjan'-San'skaja oblast'), Kirgisische SSR
21.11.1939 30.12.1962 Stadt Naryn
Das Gebiet entstand aus dem gleichnamigen Kreis. Bei der Auflösung wurde sein Territorium den zentralen Behörden der Republik direkt unterstellt. Am 11.12.1970 wurde es in denselben Grenzen als Gebiet Naryn neu geschaffen.
Tjan-Schan, Kreis (=Tien-schan) gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Tjan'sanskij okrug), Kirgisische SSR
26.2.1938 21.11.1939 Stadt Naryn
Die Einrichtung des Kreises erfolgte trotz der unionsweiten Auflösung dieser Verwaltungseinheit im Jahre 1930 (zu den Gründen s. Kirgisische Republik). 1939 wurde er in das gleichnamige Gebiet umgewandelt.
Tjatschew, Kreis (russ. Tjacevskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische
SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Dorf Tjatschewo (Tjacevo), seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Tjatschew (Tjacev)
Tjatschew, Stadtähnliche Siedlung (russ. poselok gorodskogo tipa Tjacev) 30.5.1947-9.11.1953: Zentrum des Kreises Tjatschew, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Tjatschewo, Dorf (russ. selo Tjacevo) 22.1.1946-30.5.1947: Zentrum des Kreises Tjatschew (Tjacev), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Tjumen, Gebiet (russ. Tjumenskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit
25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 14.8.1944 Zentrum: Stadt Tjumen (Tjumen') Zum Gebiet Tjumen gehören zwei nationale Autonomien: Autonomer (bis 7.10.1977 Nationaler) Kreis der Chanten und Mansen seit 14.8.1944 Autonomer (bis 7.10.1977 Nationaler) Kreis der Jamal-Nenzen seit 14.8.1944
490
Tobolsk, Kreis Das Gebiet Tjumen entstand durch Ausgliederung von Teilen der Gebiete Kurgan und Omsk einschließlich zweier nationaler Kreise.
Tjumen, Gouvernement (russ. Tjumenskaja gubernija), RSFSR am 27.8.1919 umbenannt aus dem Gouvernement Tobolsk (Tobol'sk) aufgelöst: 12.11.1923 Hauptstadt: Tjumen (Tjumen') Das Gouvernement Tjumen bildete 1923 zusammen mit anderen Gouvernements das UralGebiet.
Tjumen, Kreis (russ. Tjumenskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Tjumen (Tjumen')
Tjumen, Stadt (russ. gorod Tjumen') 27.8.1919-12.11.1923: Hauptstadt des Gouvernements Tjumen, RSFSR 3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tjumen, Ural-Gebiet, RSFSR 17.1.1934-7.12.1934: Zentrum des Gebietes Ob-Irtysch (Ob-Irtys), RSFSR seit 14.8.1944: Zentrum des Gebietes Tjumen, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Tobolsk, Gouvernement
(russ. Tobol'skaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 am 27.8.1919 umbenannt in Gouvernement Tjumen (Tjumen') Hauptstadt: Tobolsk (Tobol'sk) Teile des Gouvernements wurden 1919 den Gouvernements Omsk und Tscheljabinsk (Celjabinsk) übergeben.
Tobolsk, Kreis (russ. Tobol'skij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 7.1.1932 Stadt Tobolsk (Tobol'sk)
Tobolsk, Kreis (russ. Tobol'skij okrug), Gebiet Omsk, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
10.12.1935 14.8.1944 Stadt Tobolsk (Tobol'sk)
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Tobolsk, Stadt
Tobolsk, Stadt (russ. gorod Tobol'sk) 1796-27.8.1919: Hauptstadt des Gouvernements Tobolsk, Russisches Reich, RSFSR 3.11.1923-7.1.1932: Zentrum des Kreises Tobolsk, Ural-Gebiet, RSFSR 10.12.1935-14.8.1944: Zentrum des Kreises Tobolsk, Gebiet Omsk, RSFSR
Togikiston, Gumchuri —• Tadschikistan, Republik Toiochara, Stadt (1905-1946) (russ. gorod Tojochara) 2.2.1946-4.6.1946: Zentrum des Gebietes Südsachalin, Region Chabarowsk (Chabarovsk), RSFSR Das Gebietszentrum hatte anfangs noch den japanischen Namen Tojohara. Am 4.6.1946 wurde es in das russische Juschno-Sachalinsk (Juzno-Sachalinsk) umbenannt.
Tokmok, Stadt (kirgis. Tokmok saary, russ. gorod Tokmak) seit 5.3.2003: Zentrum des Gebietes Tschui (Cuj), Kirgisische Republik
Tommot, Stadt (russ. gorod Tommot) 1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Aldan, Jakutische ASSR, RSFSR
Tomsk, Gebiet (russ. Tomskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 13.8.1944 Zentrum: Stadt Tomsk Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kemerowo (Kemerovo) und Nowosibirsk (Novosibirsk) sowie der Region Altai (Altaj).
Tomsk, Gouvernement (russ. Tomskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1804 aufgelöst: 25.5.1925 Hauptstadt: Tomsk Teile des Gouvernements wurden den Gouvernements Altai (Altaj) (1917) und Nowonikolajewsk (Novonikolaevsk) (1922) angegliedert. Am 25.5.1925 bildete das Gouvernement Tomsk zusammen mit anderen Gouvernements die Sibirische Region.
Tomsk, Kreis (russ. Tomskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
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25.5.1925 23.7.1930 Stadt Tomsk
Transkarpatien, Gebiet
Tomsk, Stadt (russ. gorod
Tomsk)
1804-25.5.1925: Hauptstadt des Gouvernements Tomsk, Russisches Reich, RSFSR 25.5.1925-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tomsk, Sibirische Region, RSFSR seit 13.8.1944: Zentrum des Gebietes Tomsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Torgai, Gebiet —• Turgai, Gebiet Torguj oblysy —* Turgai, Gebiet Torgowaj ä, Station
(russ. stancija Torgovaja)
18.9.1924-1926: Zentrum des Kreises Salsk (Sal'sk), Südöstliches Gebiet (18.9.192416.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-1926), RSFSR
Toskent satyri —• Taschkent, Stadt Toskent vilojati —• Taschkent, Gebiet Transbaikal-Gebiet (russ. Zabajkal'skaja oblast'), Russisches Reich, Generalgouvernement Irkutsk (17.3.1900-November 1917), RSFSR gebildet: 1851 am 6.4.1920 in gleichnamiges Gouvernement umgewandelt Zentrum: Stadt Tschita (Cita) Transbaikalien, Gouvernement (russ. Zabajkal'skaja gubernija), Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-4.1.1926), RSFSR gebildet: 6.4.1920 aufgelöst: 4.1.1926 Hauptstadt: Tschita (Cita) Das Gouvernement Transbaikalien entstand aus dem gleichnamigen Gebiet. Das kurzlebige Baikal-Gouvernement (russ. Pribajkal'skaja gubernija) (1.1.1923-3.10.1923) wurde aus einem Teil des Gouvernements Transbaikalien gebildet. Weitere Teile wurden zur Bildung der beiden Burjat-Mongolischen Autonomen Gebiete am 27.4.1921 und am 9.1.1922 abgetrennt. Zusammen mit anderen Gouvernements bildete das Gouvernement Transbaikalien am 4.1.1926 die Fernöstliche Region.
Transkarpatien, Gebiet (ukr. Zakarpats'ka oblast', russ. Zakarpatskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: Zentrum:
22.1.1946 Stadt Uschgorod (Uzgorod)
493
Transkaukasien In einem Vertrag vom 29.6.1945 mußte die Tschechoslowakei die Karpato-Ukraine (tschech. Podkarpatskä Rus') an die UdSSR abtreten. Am 22.1.1946 wurde sie offiziell als Gebiet Transkarpatien mit der Ukrainischen SSR vereinigt. Das Gebiet war bei der Gründung zunächst in 13 administrative Kreise untergliedert worden, die am 9.11.1953 in Rayons umgewandelt wurden. Davor waren die Kreise im Status Rayons nur gleichgestellt. Die Kreise hatten folgende Bezeichnungen:Beregowo (Beregovo), Chust, Irschawa (Irsava), Mukatschewo (Mukacevo), Peretschin (Perecin), Rachow (Rachov), Sewljusch (Sevljus), Swaljawa (Svaljava), Tjatschew (Tjacev), Uschgorod, Weliki Beresny (Velikij Bereznyj), Wolowez (Volovec), Wolowo (Volovo).
Transkaspisches Gebiet —• Turkmenisches Gebiet Transkaukasien Transkaukasische Demokratische Föderative Republik (russ. Zakavkazskaja Demokraticeskaja Federativnaja Respublika-ZDFR) gebildet: 22.4.1918 aufgelöst: 26.5.1918 Hauptstadt: Tiflis Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens (russ. Federativnyj Sojuz Socialisticeskich Sovetskich Respublik Zakavkaz'ja-FSSSRZ) gebildet: 12.3.1922 (bestand aus den Sowjetrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien) am 13.12.1922 umgewandelt in Transkaukasische Soz. Föd. Sowjetrepublik Hauptstadt: Tiflis Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik (russ. Zakavkazskaja Socialisticeskaja Federativnaja Sovetskaja Respublika-ZSFSR) seit 13.12.1922 aufgelöst: 5.12.1936 Hauptstadt: Tiflis Die Transkaukasische Sowjetrepublik bestand aus den Sowjetrepubliken Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Vom 30.12.1922 bis zurAuflösung am 5.12.1936 war sie Teil der UdSSR. 1917 bestand Transkaukasien, die Region südlich des kaukasischen Hochgebirges (russ. Zakavkaz'e), in administrativer Hinsicht aus den fünf Gouvernements Baku, Jelisawetpol (Elizavetpol'), Eriwan (Erivan'), Kutais und Tiflis, dem Gebiet Batum mit den Kreisen Batum und Artwin (Artvin), dem Gebiet Kars mit den Kreisen Ardagan, Kagysman (Kagyzman), Kars und Olty (Ol'ty) sowie den Kreisen Sakataly (Zakataly) und Suchum als selbständigen Verwaltungseinheiten. Nach der Abdankung des Zaren (15.3.1917) hatte die Provisorische Regierung in Petrograd für die Verwaltung Transkaukasiens anstelle der Kaukasischen Statthalterschaft (russ. Kavkazskoe namestnicestvo) am 22.4.1917 ein Transkaukasisches Sonderkomitee (russ. Osobyj Zakavkazskij komitet-abgekürzt OZAKOM) mit dem Sitz in Tiflis eingesetzt. Als die Provisorische Koalitionsregierung in Petrograd, welche das Land bis zum Zusammentritt der Konstituante regieren sollte, am 7.11.1917 von den Bolschewisten mit Hilfe der Roten Garden abgesetzt wurde, verlor das Transkaukasische Sonderkomitee seine Vollmachten. An seine
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Transkaukasien Stelle trat das am 28.11.1917 in Tiflis von den antibolschewistischen Parteien des Transkaukasus gebildete Transkaukasische Kommissariat (russ. Zakavkazskij Komissariat). Die Bildung dieser provisorischen Koalitionsregierung bedeutete nicht, wie in der sowjetischen Geschichtsschreibung behauptet, eine Trennung Transkaukasiens von Rußland, denn die nichtbolschewistischen Parteien setzten wie in der Ukraine noch immer ihre Hoffnungen auf die Allrussische Verfassunggebende Versammlung (russ. Vserossijskoe Ucreditel'noe sobranie) und strebten eine nationale Staatlichkeit in Form einer Autonomie oder in einer Föderation im Rahmen eines demokratischen Rußlands an. Die Delegierten zur konstituierenden Versammlung vom transkaukasischen Gebiet und der kaukasischen Front waren vom 26. bis zum 28. November 1917 gewählt worden. Ausschlaggebend für die von den Kommunisten scharf kritisierte aber selbst verursachte Loslösung Transkaukasiens von Sowjetrußland war die gewaltsame Auflösung der demokratisch gewählten Konstituante durch das Zentrale Exekutivkomitee der Sowjets am 19.1.1918, da die Partei der Bolschewiki zu den Verlierern der Wahlen gehört hatte. Die transkaukasischen Mitglieder der Allrussischen Verfassunggebenden Versammlung schufen zusammen mit anderen Vertretern der demokratischen Parteien am 23.2.1918 in Tiflis den Transkaukasischen Sejm. In diesem leitenden Organ, das gesetzgebende Funktionen besaß, waren die georgischen Sozialdemokraten (Menschewiken), die armenischen Daschnaken, die aserbaidschanischen Musawatisten sowie die Sozialrevolutionäre und sechs weitere Parteien vertreten. Der Sejm löste am 26.3.1918 das Kommissariat auf und proklamierte am 22.4.1918 Transkaukasien zu einer unabhängigen Transkaukasischen Demokratischen Föderativen Republik. Damit erfüllte der Sejm auch eine Forderung der Türkei, die mit einem von Sowjetrußland unabhängigen Transkaukasien verhandeln wollte. Wegen großer Differenzen zwischen den fuhrenden Parteien des Sejm bestand diese Republik aber nur eineinhalb Monate. Auf Initiative der georgischen Menschewiken, welche die Mehrheit der Sitze hatten, konstatierte der Sejm am 26.5.1918 das Ende der Republik und löste sich selbst auf. Am gleichen Tage wurde in Tiflis die Georgische Demokratische Republik verkündet. Zwei Tage später konstituierten sich in Tiflis die Armenische Republik und die Aserbaidschanische Demokratische Republik. Die Transkaukasische Föderation und der Sejm zerbrachen an der existentiellen Frage, wie man der unmittelbar drohenden türkischen Gefahr begegnen sollte. Im Sejm debattierte man über die Alternative, die Verhandlungen mit den Türken fortzusetzen, während diese weiter in den Trankaukasus vordrangen, oder die Verhandlungen abzubrechen und Krieg zu fuhren. Die Aserbaidschaner lehnten es ab, gegen ihre Glaubensbrüder Krieg zu fuhren und erklärten ihre Neutralität. Zudem sahen sie in der Türkei ein Gegengewicht zur Dominanz der christlichen Völker, als deren Opfer sie sich fühlten. Die georgischen Menschewisten fürchteten, in einen armenisch-türkischen Krieg hineingezogen zu werden und waren mit der protürkischen Orientierung der Musawatisten nicht einverstanden. Da eine einheitliche Verhandlungsposition der transkaukasischen Delegation auf der Batumer Friedenskonferenz (24.5-8.6.1918) nicht zustande kam, führten die Georgier gleichzeitig in Poti Gespräche mit deutschen Vertretern, um sich unter den Schutz des Deutschen Reiches zu begeben. Nur die Armenier leisteten militärischen Widerstand, mußten sich aber nach großen Gebietsverlusten mit den Türken arrangieren. In der sowjetrussischen Propaganda wurde seitdem behauptet, daß sich die drei transkaukasischen Völker in den separaten Verträgen von Batum dem Diktat der Türkei unterwerfen mußten, weil sie sich von Rußland getrennt hatten. Sowjetrußland selbst hatte aber am 3.3.1918 den verlustreichen und erniedrigenden Friedensvertrag von BrestLitowsk (Brest-Litovsk) unterschreiben müssen und konnte während des Bürgerkrieges gar nicht die Rolle einer Hegemonial- und Schutzmacht in Transkaukasien übernehmen.
495
Transkaukasien Wegen gegenseitiger territorialer Ansprüche bestanden auch nach den Staatsgründungen zwischen den drei Völkern Transkaukasiens Gegensätze, die zu militärischen Auseinandersetzungen eskalierten. Nach dem Abzug der türkischen Okkupationstruppen im Dezember 1918 kam es zwischen den Republiken Georgien und Armenien wegen kompakter armenischer Siedlungsgebiete im ehemaligen Gouvernement Tiflis zum bewaffneten Konflikt, der nach britischer Intervention und einer territorialen Aufteilung beendet werden konnte. Bewaffnete Auseinandersetzungen gab es danach zwischen den Republiken Armenien und Aserbaidschan um Nachitschewan (Nachicevan'), die von 1919 bis zur bolschewistischen Machtergreifung in Armenien im November 1920 andauerten. Der Territorialkonflikt wurde zwischen Moskau und Ankara zugunsten Aserbaidschans entschieden. Die Türkei war 1914 an der Seite der Mittelmächte in den Ersten Weltkrieg eingetreten und verfolgte an der kaukasischen Front das Ziel, die im russisch-türkischen Krieg von 1877/1878 verlorengegangenen Gebiete von Kars und Batum wiederzugewinnen. Aber bis 1916 hatte Rußland ganz Türkisch-Armenien erobert. Nur die nach der Abdankung des Zaren und der Bildung einer provisorischen Regierung beginnenden Auflösungserscheinungen in der russischen Kaukasusarmee retteten das Osmanische Reich vor einer totalen Niederlage. Die bolschewistische Machtergreifung am 7.11.1917 verstärkte den Zerfall an der russischen Kaukasusfront. In den Waffenstillstandsverhandlungen von Brest-Litowsk (Dezember 1917März 1918), an denen die Türkei als Verhandlungspartner teilnahm, mußte die Sowjetregierung dem Rückzug der russischen Truppen aus Ostanatolien und der Rückgabe von Kars und Batum zustimmen. Der Abzug der russischen Armee aus Türkisch-Armenien, dem östlichen Anatolien, begann im Januar 1918 und die osmanischen Truppen rückten in die geräumten Gebiete vor. Im Februar überschritten sie die Grenze zum ehemaligen Russischen Reich und besetzten bis April die Gebiete Kars und Batum. Die Türkei begnügte sich aber nicht mit den im Brester Frieden erreichten territorialen Gewinnen, denn sie verfolgte nicht nur pantürkische und panislamistische Ziele, sondern war wie alle in dieser Region involvierten Mächte an den damals weltweit bedeutendsten Erdölquellen von Baku interessiert. Im Verlaufe der weiteren türkischen Invasion wurden fast ganz Ostarmenien, Teile Georgiens und Aserbaidschan erobert. Georgien konnte eine vollständige türkische Besetzung abwehren, indem es sich noch rechtzeitig unter den Schutz des Deutschen Reiches begab. Mit der Niederlage der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg verlor der Brester Friedensvertrag seine Gültigkeit. Im Waffenstillstandsvertrag mit der Entente in Compiegne (11.11.1918) mußte sich Deutschland verpflichten, alle seine Truppen im Osten hinter die Grenzen von 1914 zurückzuziehen. Am 30.10.1918 hatte auch der türkische Bundesgenosse in Mudros (Insel Lemnos) einen Waffenstillstand mit der Entente abschließen müssen. Die Türkei verpflichtete sich, alle militärisch noch besetzten Gebiete zu räumen. Im Transkaukasus begann der Abzug am 17.11.1918 in Aserbaidschan und bis zum 9.3.1919 waren alle türkischen Truppen hinter die Staatsgrenze von 1914 verlegt. Die Batumer Verträge mit den Armeniern und Georgiern vom 4.6.1918 wurden annulliert. Das Abkommen von Mudros sah vor, daß Streitkräfte der Entente Baku und Batum besetzen. Die Alliierten behielten sich das Recht vor, in den sechs westarmenischen Provinzen zu intervenieren. Nach der Kapitulation des Deutschen und Osmanischen Reiches übernahm Großbritannien ab November 1918 die Vorherrschaft im Transkaukasus. Englische Truppen kamen erneut nach Baku, das sich wegen der reichen Erdölvorkommen auf der Halbinsel Apscheron (Apseron) zum größten Industriezentrum Transkaukasiens entwickelt hatte. Am 17.11.1918 wurde britische Infanterie aus der iranischen Hafenstadt Enzeli (heute Bender Ansah) nach Baku verlegt. Englische Trupps und Missionen wurden auch nach Gjandscha (Gjandza),
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Transkaukasien Schuscha (Susa) und Nachitschewan entsandt. Am 23.12.1918 ging im Schwarzmeerhafen Batum eine britische Infanteriedivision an Land. Bis zum Januar 1919 besetzte sie das Gebiet Batum. Im März 1919 hatten die Briten das Gebiet Kars unter ihre Kontrolle gebracht und zu ihrem vorläufigen Mandatsterritorium erklärt. In Georgien war die britische Armee in Poti, Tiflis und anderen strategisch wichtigen Punkten präsent. In Eriwan unterhielten die Engländer eine Militärvertretung. Innen- und außenpolitische Gründe veranlaßten Großbritannien jedoch, im August 1919 mit dem Rückzug seiner Truppen aus dem Transkaukasus zu beginnen. Zuerst wurde das Gebiet Kars geräumt. Die Evakuierung der britischen Truppen aus Baku erfolgte seit dem 25.8.1919. Im September 1919 waren britische Streikräfte nur noch in Batum stationiert. Vor dem Abbau ihrer militärischen Präsenz hatte die britische Mandatsmacht die Gebiete Batum und Kars in die Verwaltungshoheit der Republiken Armenien und Georgien übergeben. Zusätzlich zu den 1918 von den Osmanen annektierten und wieder geräumten Teilen des Gouvernements Eriwan erhielten die Armenier im April 1919 die Kreise Kars und Kagysman und im Juli 1919 den Kreis Olty des Gebietes Kars. Letzterer Kreis war im April 1919 zuerst Georgien zugesprochen worden. Der nördlich gelegene Kreis Ardagan des Gebietes Kars wurde im April 1919 von georgischen Truppen besetzt. Nach dem Abzug der türkischen Okkupationstruppen hatte Georgien schon den Landkreis Achalkalaki und den abgetretenen Teil des Landkreises Achalziche (Achalciche) zurückerhalten. Das Gebiet Batum mit den Kreisen Batum und Artwin wurde erst am 14.7.1920 von der britischen Militärverwaltung der Republik Georgien übergeben und die Besatzungsmacht blieb noch bis zum Eintreffen georgischer Truppen am 20.7.1920. Die Entente-Mächte erklärten am 8.4.1920 den Hafen von Batum zum Freihafen und die Stadt mit dem Küstengebiet wurde Schutzgebiet des Völkerbundes, in dem sich bis zum Juli 1920 Kriegsschiffe der Alliierten befanden. Mit Hilfe der Roten Armee, die nicht mehr im russischen Bürgerkrieg gebunden war, wurden 1920 und 1921 die transkaukasischen Republiken sowjetisiert: zuerst Aserbaidschan (28.4.1920), dann Armenien (29.11.1920) und zuletzt Georgien (25.2.1921). Im Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 kam es zu einem Interessenausgleich mit der Türkei, deren Truppen seit September 1920 wieder in den Transkaukasus vorgestoßen waren. Die Absicherung des sowjetischen Machtbereiches im südlichen Kaukasien war allerdings mit territorialen Verlusten fur die Armenische und Georgische SSR verbunden. Da Ankara auf separaten Friedensverträgen mit den drei transkaukasischen Sowjetrepubliken bestand, wurde am 13.10.1921 in Kars ein Freundschaftsvertrag zwischen Armenien, Aserbaidschan und Georgien (als einem Verhandlungspartner) und der Türkei geschlossen, der den Moskauer Vertrag vom 16.3.1921 bestätigte. Die drei transkaukasischen Sowjetrepubliken mußten sich 1922 auf Druck Moskaus vereinigen. Zunächst wurde am 12.3.1922 eine förderative Union geschaffen, diese aber bereits am 13.12.1922 in eine noch mehr zentralisierte föderative Sowjetrepublik umgewandelt. Die Armenische, Aserbaidschanische und Georgische SSR behielten zwar formell ihre Selbständigkeit, alle wichtigen Ministerien wurden aber aufgelöst und ihre Kompetenzen übergeordneten Behörden übertragen. Laut Verfassung vom 13.12.1922 war ein einseitiger Austritt eines der Gliedstaaten aus der Föderation nicht möglich. Als Hauptstadt konnte sich Tiflis als das traditionelle Zentrum des Transkaukasus gegen Baku durchsetzen. In Tiflis hatte schon der Statthalter des Zaren für den gesamten Kaukasus von 1844-1881 und von 1905-1917 seinen Amtssitz gehabt. Im Gegensatz zu der 1924 in Mittelasien praktizierten „nationalen Abgrenzung" oder dem Prinzip „divide et impera" wurden hier drei vor kurzem noch unabhängige Staaten zwangsvereinigt, um die nationalen Bestrebungen besser kontrollieren und zügeln zu können. Erbitterten Widerstand gegen diesen Zwangszusammenschluß leistete die georgische KP-
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Troizk, Kreis Führung. Aus Protest gegen die Zwangsvereinigung trat das ZK-Präsidium der KP Georgiens am 22.10.1922 geschlossen zurück. Widerstand gab es auch in den Gewerkschaften Georgiens. Auch eine national gesinnte Gruppe in der KP Aserbaidschans widersetzte sich einer Föderation. Die als „Nationalabweichler" (russ. nacional-uklonisty) bezeichneten georgischen Nationalkommunisten forderten Ende 1922, daß die Georgische SSR nicht als Teil der transkaukasischen Sowjetrepublik, sondern wie die Ukraine und Weißrußland direkt der UdSSR beitritt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß sich Sowjetrußland bereits bei den Verhandlungen in Kars (September-Oktober 1921) vehement der türkischen Forderung widersetzte, mit jeder der drei transkaukasischen Sowjetrepubliken einen separaten Friedensvertrag abzuschließen und daß die Türkei schließlich Transkaukasien als einen Verhandlungs - und Vertragspartner akzeptieren mußte. Die Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik war vom 30.12.1922 bis zu ihrer Auflösung am 5.12.1936 Teil der UdSSR. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 wurden die Armenische, Aserbaidschanische und Georgische Sowjetrepublik direkte Mitgliedsstaaten der Sowjetunion.
Transkaukasien, Föderative Union der Sozialistischen
Sowjetrepubliken
(Föderative Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Transkaukasiens) —•
Transkaukasien Transkaukasische Transkaukasien
Demokratische
Transkaukasische Transkaukasien
Sozialistische
Föderative Republik —*
Föderative Sowjetrepublik —*
Transnistrien —• Moldau, Republik Transnistrische Moldauische Republik —• Moldau, Republik Transnistrische Moldauische Sozialistische Republik
Sowjetrepublik
Troizk, Kreis (russ. Troickij okrug), Ural-Gebiet, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Troizk (Troick)
Troizk, Stadt (russ. gorod Troick) 3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Troizk, Ural-Gebiet, RSFSR
498
—• Moldau,
Tscheboksary, Stadt
Tschardschew, Gebiet —• Lebap, Welajat Tschardschew, Stadt (turkmen. Cärgev §äheri, russ. gorod Cardzou) Stadtname in russischer Sprache 1886-1924 Tschardschui (Cardzuj) 1924-1927 Leninsk 1927-1934 Nowy Tschardschui (Novyj Cardzuj) 1934-1940 Tschardschui 1940-19.7.1999 Tschardschou (Cardzou) seit 19.7.1999 turkmenisch Türkmenabat 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.1970-18.5.1992: Zentrum des Gebietes Tschardschou, Turkmenische SSR, Turkmenistan (seit 27.10.1991) seit 18.5.1992: Zentrum des Welajats Lebap, Turkmenistan Die 1886 gegründete Stadt Tschardschui wurde 1924 in Leninsk umbenannt. Da es nach dem Tode Lenins zu viele gleichnamige Orte gab, erhielt sie am 4.2.1927 wieder ihren vorherigen Namen, aber in der Form Nowy Tschardschui (novy=neu). Nowy Tschardschui ist bis 1934 gebräuchlich, danach heißt die Stadt erneut nur Tschardschui. 1940 wurde die russische Transkription genauer bestimmt und die Stadt erhielt die Bezeichnung Tschardschou. Per Gesetz vom 17.4.1992 wurde sie für den russischen Sprachgebrauch innerhalb Turkmenistans als Tschardschew (Cardzev) transkribiert. In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibweise beibehalten. Seit dem 19.7.1999 heißt die Stadt Türkmenabat. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich wurde das Turkmenische mit einem Sprachengesetz vom 24.5.1990 zur Staatssprache erklärt.
Tschardschou, Gebiet —• Lebap, Welajat Tschardschou, Stadt —• Tschardschew, Stadt Tschardschui, Kreis (russ. Cardzujskij okrug), Turkmenische SSR am 4.2.1927 umbenannt aus dem Kreis Leninsk aufgelöst: 20.9.1930 Zentrum: Stadt Nowy Tschardschui (Novyj Cardzuj) Am 4.2.1927 wurde auch die Stadt Leninsk in Nowy Tschardschui umbenannt.
Tschardschui, Stadt —• Tschardschew, Stadt Tscheboksary, Stadt (russ. gorod Ceboksary) 24.6.1920-21.4.1925: Zentrum des Tschuwaschischen Autonomen Gebietes, RSFSR 21.4.1925-24.10.1990: Hauptstadt der Tschuwaschischen ASSR, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (22.4.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.19297.10.1932), Region Gorki (Gor'kij) 7.10.1932-5.12.1936), RSFSR
499
Tscheborlojewski, Kreis 24.10.1990-13.2.1992: Hauptstadt der Tschuwaschischen SSR-Republik Tschawaschjen (Cavas'en), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 13.2.1992: Hauptstadt der Tschuwaschischen Republik-Tschawasch respubliki (Cavas respubliki), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Tscheborlojewski, Kreis (russ. Ceborloevskij okrug),
Tschetschenisches
Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons aufgelöst: 11.2.1929 Zentrum: Siedlung Tschubachteneroi (Cubachteneroj)
Tscheljabinsk, Gebiet (russ. Celjabinskaja oblast'), RSFSR, Russische
Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 17.1.1934 Zentrum: Stadt Tscheljabinsk (Celjabinsk) Zum Gebiet Tscheljabinsk gehörten ein administrativer Kreis und ein nationaler Kreis der Baschkiren: Kreis Magnitogorsk 20.12.1934-20.10.1936 Nationaler Kreis Argajasch (Argajas) 17.1.1934-17.11.1934 Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Ural-Gebietes. Teile wurden neugeschaffenen Gebieten Omsk (1934) und Kurgan (1943) angegliedert.
Tscheljabinsk, Gouvernement
den
(russ. Celjabinskaja gubernija), RSFSR
gebildet: 27.8.1919 aufgelöst: 12.11.1923 Hauptstadt: Tscheljabinsk (Celjabinsk) Das Gouvernement entstand aus Teilen der Gouvernements Orenburg, Tobolsk (Tobol'sk) und Ufa. 1923 bildete es zusammen mit anderen Gouvernements das Ural-Gebiet.
Tscheljabinsk, Kreis (russ. Celjabinskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Tscheljabinsk (Celjabinsk)
Tscheljabinsk, Stadt (russ. gorod
Celjabinsk)
27.8.1919-12.11.1923: Hauptstadt des Gouvernements Tscheljabinsk, RSFSR 3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tscheljabinsk, Ural-Gebiet, RSFSR seit 17.1.1934: Zentrum des Gebietes Tscheljabinsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ural der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
500
Tscherkassy, Kreis
Tscherepowez, Gouvernement
(russ. Cerepoveckaja gubernija), RSFSR
gebildet: 10.6.1918 aufgelöst: 1.8.1927 Hauptstadt: Tscherepowez (Cerepovec) Das Gouvernement entstand aus dem nordöstlichen Teil des Gouvernements Nowgorod (Novgorod). Bei der Auflösung wurde es in den gleichnamigen Kreis des Gebietes Leningrad umgewandelt.
Tscherepowez, Kreis (russ. Cerepoveckij okrug), Gebiet Leningrad, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
1.8.1927 (aus dem gleichnamigen Gouvernement) 23.7.1930 Stadt Tscherepowez (Cerepovec)
Tscherepowez, Stadt (russ. gorod
Cerepovec)
10.6.1918-1.8.1927: Hauptstadt des Gouvernements Tscherepowez, RSFSR 1.8.1927-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tscherepowez, Gebiet Leningrad, RSFSR
Tscherkasski, Kreis (russ. Cerkasskij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR seit 1870 am 20.3.1920 kam der Kreis zum neugebildeten Don-Gebiet Zentrum: Stadt Nowotscherkassk (Novocerkassk) Tscherkasski, Kreis (russ. Cerkasskij okrug), Don-Gebiet,
RSFSR seit 20.3.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum: Stadt Nowotscherkassk (Novocerkassk) Der Kreis gehörte bis zum 20.3.1920 zum Gebiet des Don-Heeres, aus welchem das DonGebiet entstand.
Tscherkassy, Gebiet (ukr. Cerkas'ka oblast', russ. Cerkasskaja oblast'),
Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 7.1.1954 Zentrum: Stadt Tscherkassy (Cerkassy) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kiew (Kiev), Kirowograd (Kirovograd), Poltawa (Poltava) und Winniza (Vinnica).
Tscherkassy, Kreis (russ. Cerkasskij okrug), Gouvernement
Kiew (Kiev) (bis
1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 1927 umbenannt in Kreis Schewtschenko (Sevcenko) Zentrum: Stadt Tscherkassy (Cerkassy) 501
Tscherkassy, Stadt
Tscherkassy, Stadt (ukr. misto Cerkasy, russ. gorod Cerkassy) 12.4.1923-1927: Zentrum des Kreises Tscherkassy, Gouvernement Kiew (Kiev) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR 1927-2.9.1930: Zentrum des Kreises Schewtschenko (Sevcenko), Ukrainische SSR seit 7.1.1954: Zentrum des Gebietes Tscherkassy, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Tscherkessischer Nationaler Kreis —> Karatschaiisch-Tscherkessische Republik Tscherkessisches Autonomes Gebiet —* Karatschaiisch-Tscherkessische Republik Tscherkessisches (Adygejisches) Autonomes Gebiet —• Adygien, Republik Tscherkessk, Stadt (russ. gorod Cerkessk) Die Ortschaft hatte von 1922 bis 1927 und seit 1931 als Batalpaschinsk (Batalpasinsk) den Status einer Stadt und heißt nach mehreren Umbenennungen seit dem 2.9.1939 Tscherkessk. 2.9.1939-9.1.1957: Zentrum des Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Region Ordschonikidse (Ordzonikidze) (2.9.1939-12.1.1943), Region Stawropol (Stavropol') 12.1.1943-9.1.1957), RSFSR 9.1.1957-3.7.1991: Zentrum des Karatschaiisch-Tscherkessischen Autonomen Gebietes, Region Stawropol, RSFSR 3.7.1991-25.12.1992: Hauptstadt der Karatschaiisch-Tscherkessischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 25.12.1992: Hauptstadt der Karatschaiisch-Tscherkessischen Republik, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation 13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000)
Tschernigow, Gebiet (ukr. Cernihivs'ka oblast', russ. Cernigovskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 15.10.1932 Zentrum: Stadt Tschernigow (Cernigov) Das Gebiet entstand aus Teilen des Gebietes Kiew (Kiev). Ein Teil wurde 1939 dem Gebiet Sumy angegliedert. Tschernigow, Gouvernement (russ. Cernigovskaja gubernija), Russisches Reich, Ukrainische gebildet: aufgelöst: Hauptstadt:
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Volksrepublik, Ukrainische SSR 1796 1.8.1925 Tschernigow (Cernigov)
Tschernowzy, Gebiet Ein Teil des Gouvernements wurde 1919 dem Gouvernement Gomel (Gomel') angegliedert. Zum Bestände des Gouvernements Tschernigow gehörten folgende administrative Kreise: Konotop 12.4.1923-1.8.1925 Neschin (Nezin) 12.4.1923-1.8.1925 Nowgorod-Sewerski (Novgorod-Severskij) 12.4.1923-August 1925 Snowsk (Snovsk) 12.4.1923-3.6.1925 Tschernigow 12.4.1923-1.8.1925
TschernigOW, Kreis (russ.Cernigovskij okrug), Gouvernement Tschernigow (Cernigov) (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: 12.4.1923 aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Tschernigow Tschernigow, Stadt (ukr. misto Cernihiv, russ. gorod Cernigov) 1796-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Tschernigow, Russisches Reich, Ukrainische Volksrepublik, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Tschernigow, Gouvernement Tschernigow (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 15.10.1932: Zentrum des Gebietes Tschernigow, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Tschernowitz (Czernowitz), Stadt—• Bukowina Tschernowizy, Stadt (ukr. misto Cernovyci, russ. gorod Cernovicy) 7.8.1940-9.8.1944: Zentrum des Gebietes Tschernowzy (Cernovcy), Ukrainische SSR Tschernowizy wurde am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise in Tschernowzy umbenannt. Als die Stadt zu Österreich-Ungarn gehörte, hieß sie Czernowitz bzw. Tschernowitz. Die rumänische Bezeichnung ist Cernäuji.
Tschernowzy, Gebiet (ukr. Cernivec'ka oblast', russ. Cernovickaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 7.8.1940 Zentrum: Stadt Tschernowizy (Cernovicy) 7.8.1940-9.8.1944 Stadt Tschernowzy (Cernovcy) seit 9.8.1944 Die Stadt Tschernowizy wurde am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise in Tschernowzy umbenannt. Das Gebiet entstand nach der Annexion Bessarabiens, der Nordbukowina und des HertzaGebietes durch die Rote Armee. Die Nordbukowina, der nordbessarabische Kreis I Iojin (russ. Landkreis Chotin) und das Hertza-Gebiet (rumän. Herja) der rumänischen Provinz Moldova kamen am 2.8.1940 zur Ukrainischen Sowjetrepublik und bilden seit dem 7.8.1940 das Gebiet Tschernowzy.
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Tschernowzy, Stadt
Tschernowzy, Stadt (ukr. misto Cernivci, russ. gorod
Cernovcy) seit 9.8.1944: Zentrum des Gebietes Tschernowzy, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) Die Stadt Tschernowizy wurde am 9.8.1944 im Rahmen einer Berichtigung der Schreibweise in Tschernowzy umbenannt.
Tschetschenische Republik (russ. Cecenskaja Respublika), Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 30.11.1922-15.1.1934: Tschetschenisches Autonomes Gebiet (russ. Cecenskaja Avtonomnaja Oblast'), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-15.1.1934), RSFSR Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj) 15.1.1934-5.12.1936: Tschetschenisch-Inguschisches Autonomes Gebiet (russ. Ceceno-Ingusskaja Avtonomnaja Oblast'), Nordkaukasische Region, RSFSR Zentrum: Stadt Grosny 5.12.1936-7.3.1944 und 9.1.1957-27.11.1990: Tschetschenisch-Inguschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tschetschenisch-Inguschische ASSR (russ. Ceceno-Ingusskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, CecenoIngusskaja ASSR), RSFSR Hauptstadt: Grosny 27.11.1990-10.12.1992: Tschetschenisch-Inguschische Republik (russ. CecenoIngusskaja Respublika), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) Hauptstadt: Grosny seit 10.12.1992: Tschetschenische Republik (russ. Cecenskaja Respublika), Russische Föderation Hauptstadt: Grosny Das Tschetschenische Autonome Gebiet bestand aus folgenden 15 administrativen Kreisen: Aslambekowski (Aslambekovskij) 8.3.1926-11.2.1929 Galantschosch (Galancoz) 8.3.1926-11.2.1929 und 30.4.1930-30.9.1931 Gudermes 30.11.1922-30.9.1931 Itum-Kale 8.3.1926-30.9.1931 Nadteretschny (Nadterecnyj) 30.11.1922-30.9.1931 Noschai-Jurt (Nozaj-Jurt) 8.3.1926-30.9.1931 Nowo-Tschetschenski (Novo-Cecenskij) 1923-11.2.1929 Petropawlowski (Petropavlovskij) 1924-30.9.1931 Schali (Sali) 30.11.1922-30.9.1931 Scharoi (Saroj) 8.3.1926-11.2.1929 Schatoi (Satoj) 30.11.1922-30.9.1931 Sunscha (Sunza) 4.2.1929-30.9.1931 Tscheborlojewski (Ceborloevskij) 8.3.1926-11.2.1929 Urus-Martan 1923-30.9.1931 Wedeno (Vedeno) 30.11.1922-30.9.1931
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Tschetschenische Republik Nach ihrer unionsweiten Auflösung im Juli 1930 wurden die Kreise in Tschetschenien unter Beibehaltung ihrer Zuständigkeiten im September 1931 in Rayons umgewandelt. Das Tschetschenische Autonome Gebiet entstand am 30.11.1922 durch Ausgliederung des gleichnamigen Kreises aus der Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR). Zentrum wurde die Stadt Grosny, die als selbständige administrative Einheit mit dem Status eines Gouvernements (30.11.1922-13.2.1924) und administrativen Kreises (13.2.1924-1.4.1929) innerhalb der Region Nordkaukasus erst am 1.4.1929 dem autonomen Gebiet eingegliedert worden ist. Hinzugekommen war am 4.2.1929 auch der vorher der Nordkaukasischen Region direkt unterstellte Kreis Sunscha. 1934 wurden die Tschetschenen und Inguschen in einem gemeinsamen autonomen Gebiet zwangsvereinigt. Die 1936 mit Inkrafittreten einer neuen Unionsverfassung von einem Autonomen Gebiet zu einer ASSR aufgewertete nationale Autonomie der Tschetschenen und Inguschen wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wegen angeblicher Kollaboration mit der deutschen Wehrmacht aufgelöst. Nach der Zwangsumsiedlung der Tschetschenen und Inguschen nach Kasachstan und Mittelasien am 23.2.1944 wurden ihre binationale territoriale Einheit am 7.3.1944 aufgelöst und mehrere der 23 Rayons auf die benachbarten Verwaltungseinheiten aufgeteilt: die Georgische SSR im Süden, die Nordossetische ASSR im Westen, die Region Stawropol (Stavropol') im Norden und die Dagestanische ASSR im Norden und Osten. Deportiert wurden bis Ende 1945 auch die Tschetschenen, die in Georgien, Aserbaidschan, Dagestan, in der Region Krasnodar und in den Gebieten Rostow (Rostov) und Astrachan (Astrachan') lebten, ebenso die Tschetschenen, die an der Front gegen die Deutschen kämpften oder sich als Verurteilte in Lagern des NKWD (NKVD) befanden. Aus einigen Rayons der liquidierten Sowjetrepublik entstand zusammen mit Teilen der Dagestanischen ASSR und der Region Stawropol am 22.3.1944 innerhalb der RSFSR das rein administrative Gebiet Grosny mit dem gleichnamigen Verwaltungszentrum. So ist zu erklären, daß das neugeschaffene Gebiet 33 000 km 2 umfaßte, während die aufgelöste ASSR nur eine Fläche von 15 700 km 2 hatte. Der neue Gebietssowjet beschloß schon am 19.6.1944, Rayons und Ortschaften mit tschetschenischen und inguschischen Bezeichnungen umzubenennen. Die Rehabilitierung der repressierten Völker des Nordkaukasus nach dem 20.Parteitag der KPdSU (Februar 1956) führte zur Wiederherstellung der Tschetschenisch-Inguschischen ASSR am 9.1.1957. Ein Teil der 1944 Nordossetien und Dagestan angegliederten Rayons kamen aber nicht wieder zum restituierten Territorium. Als Kompensation erhielt die wiedererrichtete ASSR zwei Rayons der Region Stawropol (Naurskij und Selkovskij), die zwischenzeitlich zum Gebiet Grosny gehörten. Zwar umfaßte die binationale Sowjetrepublik jetzt 3 600 km 2 mehr als vor der Deportation, die angestammte Heimat der meisten Inguschen befand sich aber außerhalb ihrer Grenzen. Der Verlust von Inguschen kompakt bewohntem Territorium begann schon mit der Zwangsvereinigung mit den Tschetschenen im Jahre 1934 und der Verlegung der Hauptstadt nach Grosny. Per Ukas vom 10.4.1957 erhielten in der autonomen Republik sieben Rayons und ihre Zentren wieder tschetschenische und inguschische Bezeichnungen. Das Gebiet Grosny bestand offiziell bis zum 10.4.1957. Sein Territorium wurde wieder auf die erneut gebildete ASSR, die Region Stawropol und die ASSR Dagestan aufgeteilt. Die Inguschen bestehen auf der Rückgabe ihrer angestammten Heimat, die jetzt zum Bestände Nordossetiens gehört. Mit Beginn der Perestroika (perestrojka) forderte die inguschische Nationalbewegung nunmehr öffentlich auch eine vollständige territoriale Rehabilitierung und beanspruchte vor allem den rechts des Terek gelegenen Teil der Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz), der von 1924 bis 1934 administratives Zentrum des Inguschischen Autonomen Gebietes war, und den angrenzenden Prigorodny Rayon (Prigorodnyj rajon), in dem vor der Deportation etwa 60 % aller Inguschen lebten. Da dieser
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Tschetschenische Republik Rayon inzwischen innerhalb Nordossetiens beträchtlich erweitert worden war, bezieht sich die Rückgabeforderung nur auf die Grenzen von 1944. Wegen der umstrittenen multinationalen Gebiete kam es mit dem Zerfall der Sowjetunion zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Osseten und Inguschen, die Rußland mit der Entsendung von Truppen, der Einführung des Ausnahmezustandes und der Einrichtung einer Sonderverwaltung in der Konfliktzone zu beenden versuchte. Nach der Souveränitätserklärung der RSFSR vom 12.6.1990 deklarierte der Oberste Sowjet der Tschetschenisch-Inguschischen ASSR am 27.11.1990 die staatliche Souveränität der Republik im Rahmen der RSFSR und entfernte die Worte „autonom", „sowjetisch" und „sozialistisch" aus dem Republiknamen. Nach dem mißglückten Putsch in Moskau im August 1991 erklärte Tschetschenien am 6.9.1991 einseitig seine Unabhängigkeit von Rußland. Als am 1.11.1991 die Proklamierung einer von Moskau nicht anerkannten unabhängigen Tschetschenischen Republik (Republik Ickerija) folgte, war der inguschische Teil der vorher gemeinsamen Republik ohne eigene Staatlichkeit und hatte weder geregelte Grenzen noch eine Hauptstadt und Verwaltungsorgane. Am 30.11.1991 erklärten die Inguschen durch Volksentscheid ihre Souveränität im Rahmen der RSFSR und mit einem vom russischen Parlament am 4.6.1992 angenommenen Gesetz wurde die Inguschische Republik im Bestände der Russischen Föderation gebildet. Die territoriale Grundlage der neuen Republik, die weniger als ein Fünftel der Fläche der ehemaligen ASSR umfaßte, sollten die Rayons Malgobek, Nasran (Nazran') und Sunscha (Sunza) sein. Die Grenzfrage blieb in dem Gesetz offen. Das betraf vor allem die Demarkierung der Grenzlinie zu Tschetschenien. Eine von der Regierung der Russischen Föderation eingesetzte staatliche Kommission sollte Vorschläge zur Bestimmung der Grenzen der Inguschischen Republik machen. Eine Entscheidung über den Status des abtrünnigen Tschetscheniens wurde vertagt. Dieser sollte nach der Regelung der Krisensituation in der offiziell noch bestehenden binationalen Republik bestimmt werden. Die offizielle staatliche Trennung der beiden Nationalitäten erfolgte erst per Gesetz vom 10.12.1992 durch Umwandlung der TschetschenischInguschischen Republik in eine Tschetschenische Republik innerhalb der Russischen Föderation und eine Inguschische Republik innerhalb der Russischen Föderation. Seitdem gibt es eine amtlich anerkannte Tschetschenische Republik. Die Eigenbezeichnung ist seit dem 1.4.1994 Tschetschenische Republik Itschkerija. Da das separatistische Tschetschenien auf vollständiger Unabhängigkeit von Rußland bestand, unterzeichnete es nicht den neuen Föderationsvertrag vom 31.3.1992. Die angestrebte Separation wurde von der Zentralgewalt in Moskau nicht anerkannt und 1994 und 2000 mit Waffengewalt verhindert. Verhandlungen über den Status Tschetscheniens brachten bisher keinen Erfolg.
Tschetschenisch-Inguschische Tschetschenische Republik
ASSR —• Inguschische Republik und
Tschetschenisch-Inguschische Tschetschenische Republik
Republik —* Inguschische Republik und
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Tschimkent, Gebiet
Tschetschenisch-Inguschisches Autonomes Gebiet^ Inguschische Republik und Tschetschenische Republik Tschetschenischer Kreis (russ. Cecenskij okrug), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR gebildet: 20.1.1921 am 30.11.1922 aus der Bergrepublik ausgegliedert und in das Tschetschenische Autonome Gebiet umgewandelt Zentrum: Stadt Grosny (Groznyj) Tschetschenisches Autonomes Gebiet—• Tschetschenische Republik Tschimbai, Kreis (russ. Cimbajskij okrug), Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.19253.9.1928) gebildet: 16.2.1925 aufgelöst: 3.9.1928 Zentrum: Siedlung Tschimbai (Cimbaj) 16.2.1925-März 1926 Stadt Tschimbai März 1926-3.9.1928 Die Ortschaft erhielt im März 1926 Stadtstatus. Tschimbai, Siedlung, Stadt (russ. selenie,
gorod Cimbaj)
Die Siedlung Tschimbai erhielt im März 1926 Stadtstatus. 16.2.1925-3.9.1928: Zentrum des Kreises Tschimbai, Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928) 14.6.1927-20.3.1932: Zentrum des Karakalpakischen Autonomen Gebietes, Kasachische ASSR, RSFSR (14.6.1927-20.7.1930), RSFSR (20.7.1930-20.3.1932) 20.3.1932-1.4.1932: Hauptstadt der Karakalpakischen ASSR, RSFSR
Tschimkent, Gebiet (kasach. Symkent oblysy, russ. Cimkentskaja oblast'), Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) am 3.5.1962 umbenannt aus dem Gebiet Südkasachstan am 6.7.1992 erhielt das Gebiet wieder seine historische Bezeichnung Südkasachstan Zentrum: Stadt Tschimkent (Cimkent) Per Ukas vom 19.9.1963 wurden zwei Rayons und Teile eines dritten Rayons vom Gebiet Tschimkent dem usbekischen Gebiet Syrdyrja (Syrdar'ja) übergeben, um voneinander getrennte landwirtschaftliche Flächen der Hungersteppe unter einer Leitung zusammenzufassen. Zweck dieser Grenzänderung zwischen den Nachbarrepubliken war laut offizieller Begründung die schnellere wirtschaftliche Erschließung und rationellere Nutzung für eine höhere Produktion von Baumwolle und anderer Agrarerzeugnisse. Im Rahmen einer erneuten teilweisen Änderung des Grenzverlaufs wurden am 28.6.1971 die gleichen Rayons des
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Tschimkent, Stadt Gebietes Syrdarja der Usbekischen SSR wieder dem Gebiet Tschimkent ohne Begründung übergeben.
Tschimkent, Stadt (kasach.
Symkent ^alasy, russ. gorod Cimkent) 14.10.1924-3.9.1928: Hauptstadt des Gouvernements Syrdarja (Syrdar'ja), Kirgisische ASSR, RSFSR (14.10.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.19253.9.1928) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Syrdarja, Kasachische ASSR, RSFSR 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992: Zentrum des Gebietes Südkasachstan, Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-3.5.1962), Republik Kasachstan (seit 6.7.1992) 3.5.1962-1.12.1964: Zentrum der Region Südkasachstan, Kasachische SSR 3.5.1962-6.7.1992: Zentrum des Gebietes Tschimkent, Kasachische SSR, Region Südkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) Nachdem das Kasachische im Sprachengesetz vom 22.9.1989 zur Staatssprache erklärt worden war, ist per Verordnung vom 8.9.1992 auch die Transkription der Stadt in den russischsprachigen Medien der Republik an die nationale Sprache angeglichen worden. Sie lautet seitdem Schymkent (Symkent). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten.
Tschistopol, Gebiet (russ. Cistopol'skaja oblast'), Tatarische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
8.5.1952 30.4.1953 Stadt Tschistopol (Cistopol')
Tschistopol, Stadt (russ. gorod
Cistopol')
8.5.1952-30.4.1953: Zentrum des Gebietes Tschistopol, Tatarische ASSR, RSFSR
Tschita, Gebiet (russ. Citinskaja oblast'), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Ostsibirische Region, RSFSR
5.3.1934 7.12.1934 Stadt Tschita (Cita)
Das kurzlebige Gebiet wurde im Bestände der Ostsibirischen Region gebildet und nach der Auflösung unterstanden seine Rayons wieder direkt den Regionalbehörden.
Tschita, Gebiet (russ. Citinskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 26.9.1937 Zentrum: Stadt Tschita (Cita) Nationale territoriale Einheiten im Gebiet Tschita: Nationaler Kreis Witim-Oljokma (Vitim-Olekma) (der Ewenken) 26.9.1937-21.9.1938 Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Aginskoje (Aginskoe) 26.9.1937-16.9.1958
508
Tschui, Gebiet Burjatischer Nationaler Kreis Aginskoje 16.9.1958-7.10.1977 Burjatischer Autonomer Kreis Aginskoje seit 7.10.1977 Das Gebiet Tschita wurde bei der Aufteilung des Ostsibirischen Gebietes wieder eingerichtet. Zugleich wurde das Territorium des aufgelösten Seja (Zeja)-Gebietes der Fernöstlichen Region angegliedert. Durch Ausgliederung zweier Rayons (ajmakov) aus der Burjat-Mongolischen ASSR kam noch der Burjat-Mongolische Nationale Kreis Aginskoje hinzu. Für ein Jahr gehörte zum Bestände des Gebietes außerdem der Nationale Kreis WitimOljokma der Ewenken. Als das Gebiet Amur am 2.8.1948 aus der Region Chabarowsk (Chabarovsk) ausschied, wurden ihm sechs östliche Rayons des Gebietes Tschita eingegliedert.
Tschita, Kreis (russ. Citinskij okrug), Fernöstliche Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
4.1.1926 23.7.1930 Stadt Tschita (Cita)
Tschita, Stadt (russ. gorod
Cita)
1851-6.4.1920: Zentrum des Transbaikal-Gebietes, Russisches Reich, RSFSR 6.4.1920-4.1.1926: Hauptstadt des Gouvernements Transbaikalien, Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Fernost (15.11.1922-4.1.1926), RSFSR Ende Oktober 1920-15.11.1922: Hauptstadt der Fernöstlichen Republik 27.4.1921-30.5.1923: Zentrum des Burjat-Mongolischen Autonomen Gebietes, Fernöstliche Republik (27.4.1921 -15.11.1922), danach RSFSR 15.11.1922-Dezember 1923: Zentrum des Gebietes Fernost, RSFSR 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tschita, Fernöstliche Region, RSFSR 5.3.1934-7.12.1934: Zentrum des Gebietes Tschita, Ostsibirishe Region, RSFSR seit 26.9.1937: Zentrum des Gebietes Tschita, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Tschkalow, Gebiet —• Orenburg, Tschkalow, Stadt —• Orenburg,
Gebiet
Stadt
Tschubachteneroi, Siedlung (russ. selenie
Cubachteneroj)
8.3.1926-11.2.1929: Zentrum des Kreises Tscheborlojewski (Ceborloevskij), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR
Tschui, Gebiet (kirgis. Cüj oblusu, russ. Cujskaja oblast'), Kirgisische gebildet: Zentrum:
Republik
14.12.1990 Stadt Frunse (Frunze) 14.12.1990-5.2.1991 Stadt Bischkek (Biskek) 5.2.1991-5.3.2003 Stadt Tokmok seit 5.3.2003
509
Tschuktschen, Autonomer Kreis Am 5.2.1991 erhielt die Stadt Frunse wieder ihren historischen Namen Bischkek. Die Verlegung des Gebietszentrums nach Tokmok (östlich von Bischkek) erfolgte am 5.3.2003. In einigen Publikationen war fälschlicherweise die 62 km westlich von Bischkek gelegene Stadt Kara-Balta als Verwaltungszentrum des Gebietes genannt worden. Das Gebiet entstand aus Rayons, die direkt den zentralen Behörden der Republik unterstanden. Es umfaßt mit 18 600 km 2 einen großen Teil des 1959 aufgelösten Gebietes Frunse, das eine Fläche von 30 800 km 2 hatte. Zu dem Gebiet Tschui gehört das Tal des gleichnamigen Flusses, (zu den Gründen für seine (Wieder-) Einrichtung s. Kirgisische Republik)
Tschuktschen, Autonomer Kreis (russ. Cukotskij avtonomnyj okrug), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 10.12.1930-7.10.1977: Nationaler Kreis der Tschuktschen seit 7.10.1977: Autonomer Kreis der Tschuktschen Zentrum:
Tschuktschenkulturbasis an der Bucht des Heiligen Laurentius 10.12.193010.2.1934 Arbeitersiedlung Anadyr (Anadyr') 10.2.1934-Januar 1965 Stadt Anadyr seit Januar 1965 Provisorisches Kreiszentrum war zuerst die 1928 an der Bucht des Heiligen Laurentius eingerichtete kulturelle Basis der Tschuktschen (russ. Cukotskaja kul'tbaza-Guba Svjatogo Lavrentija). Am 10.2.1934 wurde die Arbeitersiedlung (russ. rabocij poselok) Anadyr, die im Januar 1965 Stadtstatus erhielt, das Zentrum des Kreises.
Der Autonome (Nationale) Kreis der Tschuktschen gehörte zu folgenden territorialen Einheiten: 10.12.1930-22.7.1934 direkt im Bestände der Fernöstlichen Region, RSFSR 22.7.1934-18.5.1951 im Bestände des Gebietes Kamtschatka (Kamcatka), das vom 20.10.1932 bis zum 20.10.1938 der Fernöstlichen Region und vom 20.10.1938 bis zum 23.1.1956 der Region Chabarowsk (Chabarovsk) unterstellt war 18.5.1951 -3.12.1953 direkt im Bestände der Region Chabarowsk 3.12.1953-17.6.1992 im Bestände des Gebietes Magadan seit 17.6.1992 im Bestände der Russischen Föderation Am 10.12.1930 wurde der Nationale Kreis der Tschuktschen gebildet. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 erfolgte die Umbenennung in den Autonomen Kreis. Der Autonome Kreis der Tschuktschen hat als einziger erreicht, daß er seit dem 17.6.1992 direkt als selbständiges Subjekt der Russischen Föderation angehört und nicht mehr einem Gebiet oder einer Region unterstellt ist.
Tschuktschen, Nationaler Kreis —• Tschuktschen, Autonomer Kreis
510
Tschuwaschische Republik-Tschawasch respubliki
Tschuktschenkulturbasis an der Bucht des Heiligen Laurentius (russ. Cukotskaja kul'tbaza-Guba Svjatogo Lavrentija) 10.12.1930-10.2.1934: Zentrum des Nationalen Kreises der Tschuktschen, Fernöstliche Region, RSFSR
Tschuwaschische ASSR —• Tschuwaschische Republik-Tschawasch respubliki Tschuwaschische Republik-Tschawasch respubliki (russ. Cuvasskaja Respublika-Cavas respubliki), Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 24.6.1920-21.4.1925: Tschuwaschisches Autonomes Gebiet (russ.Cuvasskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR 21.4.1925-24.10.1990: Tschuwaschische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tschuwaschische ASSR (russ. Cuvasskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Cuvasskaja ASSR), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (22.4.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-7.10.1932), Region Gorki (Gor'kij) (7.10.1932-5.12.1936), RSFSR 24.10.1990-13.2.1992: Tschuwaschische Sozialistische Sowjetrepublik-Republik Tschawaschjen, Tschuwaschische SSR-Republik Tschawaschjen (russ. Cuvasskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika-Respublika Cavas'en), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 13.2.1992: Tschuwaschische Republik-Tschawasch respubliki Zentrum/Hauptstadt: Stadt Tscheboksary (Ceboksary) seit 24.6.1920 Das Tschuwaschische Autonome Gebiet, welches auch Arbeitskommune genannt wurde, enstand am 24.6.1920 aus Teilen der Gouvernements Kasan (Kazan') und Simbirsk. Am 21.4.1925 wurde es zu einer ASSR aufgewertet. Am 24.10.1990 proklamierte die Autonome Republik ihre staatliche Souveränität und erhielt den höheren Status einer SSR innerhalb der RSFSR. Die Worte „sowjetisch" und „sozialistisch" wurden am 13.2.1992 aus dem Staatsnamen entfernt und seine tschuwaschische Entsprechung hinzugefugt. Obwohl dieser doppelte Staatsname in die Verfassung der Russischen Föderation am 12.12.1993 aufgenommen wurde, ist in amtlichen Texten meistens nur „Tschuwaschische Republik" gebräuchlich. In offiziellen Publikationen wird außer dem zweisprachigen Staatsnamen auch der Staatstitel „Tschuwaschische Republik-Tschuwaschien" verwendet (russ. Cuvasskaja Respublika-Cuvasija).
Tschuwaschische SSR-Republik Tschawaschjen —• Tschuwaschische Republik-Tschawasch respubliki Tschuwaschisches Autonomes Gebiet —• Tschuwaschische RepublikTschawasch respubliki 511
Tuapse, Kreis
Tuapse, Kreis (russ. Tuapsinskij okrug), Schwarzmeer-Gouvernement,
Russisches
Reich, RSFSR seit 1896 bis 7.12.1920 im Bestände des Schwarzmeer-Gouvernements Zentrum: Vorstadt, seit 1916 Stadt Tuapse
Tuapse, Kreis (russ. Tuapsinskij okrug), Kuban
(Kuban')-Schwarzmeer-
Gouvernement, RSFSR seit 7.12.1920 aufgelöst: 13.2.1924 Zentrum: Stadt Tuapse
Tuapse, Vorstadt, seit
1916 Stadt (russ. posad, gorod Tuapse)
1896-7.12.1920: Zentrum des Kreises Tuapse, Schwarzmeer-Gouvernement, Russisches Reich, 7.12.1920-13.2.1924: Zentrum des Kreises Tuapse, Kuban (Kuban')-SchwarzmeerGouvernement, RSFSR
Tula, Gebiet (russ. Tul'skaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 26.9.1937 Zentrum: Stadt Tula Das Gebiet entstand im Zuge einer Aufteilung des Gebietes Moskau in die Gebiete Rjasan (Rjazan'), Tula und Moskau. Ein Teil seines Territoriums wurde 1944 bei der Bildung des Gebietes Kaluga abgetrennt. Tula, Gouvernement
(russ. Tul'skaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Tula Teile des Gouvernements kamen zu den Gouvernements Moskau (1923) und Orjol (Orel) (1925). 1929 wurde es Teil des Zentralen Industriegebietes.
Tula, Kreis (russ. Tul'skij okrug), Gebiet Moskau, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Tula
Tula, Stadt (russ. gorod
Tula)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Tula, Russisches Reich, RSFSR 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Tula, Gebiet Moskau, RSFSR 512
Tura, Kulturelle Basis seit 26.9.1937: Zentrum des Gebietes Tula, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seitl3.5.2000)
Tulatowo, Siedlung (Station Beslan) (russ. selenie Tulatovo/stancija Beslan) 1924-30.9.1931: Zentrum des Kreises Prawobereschny (Pravobereznyj), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region (26.2.1925-30.9.1931), RSFSR
Tultschin, Kreis (russ. Tul'cinskij okrug), Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925), Ukrainische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR 12.4.1923 2.9.1930 Stadt Tultschin (Tul'cin)
Tultschin, Stadt (russ. gorod Tul'cin) 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Tultschin, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Tulun, Kreis (russ. Tulunovskij okrug), Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR gebildet: 1924 aufgelöst: 28.6.1926 Zentrum: Siedlung Tulun Die Stadt Tulun war am 7.1.1924 für einige Jahre zu einer Siedlung herabgestuft worden. Tulun, Kreis (russ. Tulunovskij okrug), Sibirische Region, RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum: Die Stadt
28.6.1926 17.6.1929 Siedlung, danach Stadt Tulun Tulun war am 7.1.1924 für einige Jahre zu einer Siedlung herabgestuft worden.
Tulun, Siedlung, Stadt (russ. selenie, gorod Tulun) 1924-28.6.1926 (Siedlung): Zentrum des Kreises Tulun, Gouvernement Irkutsk, Sibirische Region (25.5.1925-28.6.1926), RSFSR 28.6.1926-17.6.1929 (Siedlung, Stadt): Zentrum des Kreises Tulun, Sibirische Region, RSFSR Die Stadt Tulun war am 7.1.1924 für einige Jahre zu einer Siedlung herabgestuft worden.
Tura, Kulturelle Basis, seit September 1938 stadtähnliche Siedlung (russ. Turinskaja Kul'tbaza, poselok gorodskogo tipa Tura) 10.12.1930-1.1.2007: Zentrum des Nationalen (seit 7.10.1977 Autonomen) Kreises der Ewenken, Ostsibirische Region (10.12.1930-7.12.1934), Region Krasnojarsk (seit 513
Turgai, Gebiet 7.12.1934), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Anders als in den amtlichen Gesetzblättern wird in der sowjetischen Fachliteratur für die Zeit vom 10.12.1930 bis zum September 1938 die Siedlung (poselok) Tura als Kreiszentrum genannt.
Turgai, Gebiet (kasach. Torgaj oblysy, russ. Turgajskaja oblast'), Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-22.9.1920), Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991) gebildet: 1868 aufgelöst: 22.9.1920 erneut gebildet: 23.11.1970 erneut aufgelöst: 2.6.1988 wieder gebildet: 17.8.1990 wieder aufgelöst: 22.4.1997 Zentrum: Stadt Orenburg 1868-1895 Stadt Kustanai (Kustanaj) 1895-22.9.1920 Stadt Arkalyk 23.11.1970-2.6.1988 und 17.8.1990-22.4.1997 Das Gebiet wurde 1920 aufgelöst und sein Territorium dem neugebildeten Gouvernement Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj) angegliedert. 1970 wurde es erneut aus Teilen der Gebiete Zelinograd (Celinograd) und Kustanai eingerichtet und bei der Auflösung im Jahre 1988 in diese Gebiete wieder eingegliedert. 1990 entstand das Gebiet zum dritten Mal in den früheren Grenzen. Zwecks Optimierung der territorialen Gliederung der Republik Kasachstan erfolgte am 22.4.1997 die letzte Auflösung. Etwa drei Viertel seines Territoriums wurde dem Gebiet Kustanai angegliedert. Der Rest kam zum Gebiet Akmola. Mit dem Sprachengesetz vom 22.9.1989 war das Kasachische zur Staatssprache erklärt worden. Im Februar/März 1994 ist auch die Transkription des Gebietes Turgai in den russischsprachigen Medien der Republik an das Kasachische angeglichen worden. Sie lautet seitdem Torgaiskaja oblast (Torgajskaja oblast'). In der Russischen Föderation wurde die frühere Schreibung beibehalten. Turgai, Gouvernement
(russ. Turgajskaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR
gebildet: 28.5.1921 aufgelöst: 8.12.1921 Hauptstadt: konnte nicht ermittelt werden Das Gouvernement entstand bei der Aufteilung des Gouvernements Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj) in die vier Gouvernements Aktjubinsk, Kustanai (Kustanaj), Orenburg und Turgai. In Änderung der Verordnung vom 28.5.1921 wurde das ehemalige Gouvernement Orenburg-Turgai nur in folgende drei Gouvernements aufgeteilt: Aktjubinsk, Kustanai und Orenburg.
Turinsk, Kreis (russ. Turinskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: 3.11.1923 am 19.5.1924 umbenannt in Kreis Irbit Zentrum: Stadt Irbit 514
RSFSR
Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik
Turkestan, Generalgouvernement/Grenzmark Turkestan (russ. Turkestanskoe general-gubernatorstvo, Turkestanskij kraj), Russisches Reich (186716.3.1917), Rußland (16.3.1917-20.4.1917) gebildet: 1867 aufgelöst: 20.4.1917 Das Generalgouvernement Turkestan wurde 1867 geschaffen. Nach dem Erlaß eines neuen Verwaltungsstatuts im Jahre 1886 hieß es bis 1917 offiziell Grenzmark Turkestan. Das russische Wort „kraj" für die Grenzmark war ein Synonym für General-Gouvernement. Das Amt des Generalgouverneurs, der seine Residenz in Taschkent (Taskent) hatte, wurde aber beibehalten. Er wurde bis 1917 Generalgouverneur Turkestans oder turkestanischer Generalgouverneur genannt. Die Grenzmark umfaßte zuletzt die fünf Gebiete Fergana, Samarkand, Siebenstromland, Syrdarja (Syrdar'ja) und Transkaspien. Am 20.4.1917 schuf die Provisorische Regierung in Petrograd für die Verwaltung Turkestans das Turkestanische Komitee. Am 30.4.1918 wurde das Territorium der Grenzmark Turkestan zur Turkestanischen Sowjetrepublik proklamiert.
Turkestan, Grenzmark —* Turkestan, Generalgouvernement Turkestanische Sowjetrepublik —• Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik, Turkestanische SSR (russ. Turkestanskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Turkestanskaja SSR), RSFSR Turkestanische Sowjetrepublik (russ. Turkestanskaja Sovetskaja Respublika), RSFSR gebildet: 30.4.1918 am 24.9.1920 umbenannt in Turkestanische SSR Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik seit 24.9.1920 aufgelöst: 27.10.1924 Hauptstadt: Taschkent (Taskent) Zur Turkestanischen Sowjetrepublik gehörten folgende administrative Einheiten: Amudarja (Amudar'ja)-Abteilung-30.4.1918-Dezember 1920 Die Abteilung war bis zum 24.9.1920 Teil des Gebietes Syrdar'ja (Syrdar'ja) und wurde im Dezember 1920 zum gleichnamigen Gebiet aufgewertet. Gebiet Amudarja-Dezember 1920-27.10.1924 Gebiet Dschetysu (Dzetysu)-12.10.1922-14.10.1924 Das Gebiet hieß bis zuml2.10.1922 Gebiet Siebenstromland und wurde am 14.10.1924 in das Gouvernement Dschetysu umgewandelt. Gebiet Fergana-30.4.1918-27.10.1924 Gebiet Pamir-15.8.1923-14.10.1924 Gebiet Samarkand-30.4.1918-27.10.1924 Gebiet Siebenstromland-30.4.1918-12.10.1922 Das Gebiet wurde am 12.10.1922 in das Gebiet Dschetysu umbenannt.
515
Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik Gebiet Syrdarja-30.4.1918-14.10.1924 Bis zum 24.9.1920 gehörte zu diesem Gebiet die Amudarja-Abteilung. Das Gebiet Syrdarja wurde am 14.10.1924 in das gleichnamige Gouvernement umgewandelt. Transkaspisches Gebiet-30.4.1918-7.8.1921 Dieses Gebiet wurde am 7.8.1921 in das Turkmenische Gebiet umbenannt. Turkmenisches Gebiet-7.8.1921 -27.10.1924 (hieß bis zum 7.8.1921 Transkaspisches Gebiet) Nach der Abdankung des Zaren (15.3.1917) gab es auch in Turkestan eine kurze Periode der Doppelherrschaft. Am 20.4.1917 schuf die Provisorische Regierung in Petrograd für die Verwaltung Turkestans das Turkestanische Komitee (russ. Turkestanskij komitet). Daneben entstanden die Sowjets, in welchen zuerst die Menschewiken und Sozialrevolutionäre die Mehrheit hatten. Erst im Herbst 1917 begann im Bündnis mit den linken Sozialrevolutionären die Bolschewisierung des Taschkenter Sowjets. Wie in Petrograd rissen die Bolschewiken dann nach viertägigen schweren Kämpfen am 14.11.1917 in Taschkent gewaltsam die Macht an sich. Noch am gleichen Tage lösten sie das Turkestan-Komitee der Provisorischen Regierung auf und verhafteten seine Mitglieder. Sie setzten sich über die Forderungen der rechten Sozialrevolutionäre und Menschewiken hinweg, eine Koalitionsregierung zu bilden und über eine Autonomie Turkestans innerhalb Rußlands oder eine Loslösung die Allrussische Verfassunggebende Versammlung entscheiden zu lassen. Die Macht ging zuerst auf den von den Bolschewiken und linken Sozialrevolutionären dominierten Taschkenter Sowjet über. Der 3. Sowjetkongreß Turkestans verkündete am 28.11.1917 die Macht der Sowjets in Turkestan, obwohl sie sich noch nicht in allen Teilen der Region etabliert hatten. Am 30.4.1918 proklamierte der 5. Sowjetkongreß Turkestans das Territorium der Grenzmark Turkestan (russ. Turkestanskij kraj) ohne das Emirat Buchara und das Khanat Chiwa (Chiva) zur Turkestanischen Sowjetrepublik innerhalb der Russischen Föderation. Diese erste Sowjetrepublik Mittelasiens umfaßte die Gebiete Fergana, Samarkand, Siebenstromland, Syrdarja (mit der Amudarja-Abteilung) und Transkaspien. Mit der Annahme der zweiten Verfassung der Turkestanischen Sowjetrepublik am 24.9.1920 erfolgte die Umbenennung in Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik. Der in der Sowjetunion und im Westen mit wenigen Ausnahmen gebrauchte Staatsname „Turkestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik" ist eine Vereinfachung, die in den maßgebenden offiziellen Dokumenten nicht verwendet wurde. Zwar wurde die Sowjetrepublik in zahlreichen Parteibeschlüssen und amtlichen Texten immer wieder als autonom und autonomer Teil der RSFSR beschrieben, das Adjektiv „autonom" war aber nicht Bestandteil der offiziellen Staatsbezeichnung. So ist zu erklären, daß in der sowjetischen Enzyklopädie zum Bürgerkrieg von 1918-1920 (2. Auflage, Moskau 1987) eine Turkestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (russ. Turkestanskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja RespublikaTASSR) überhaupt nicht erwähnt wird. Die Proklamation der Turkestanischen Sowjetrepublik in Taschkent bedeutete noch nicht, daß die Bolschewiken in der Hauptstadt und den fünf Gebieten ihre Macht gefestigt hatten. Der erbitterte Widerstand gegen die Sowjetisierung und volle Wiedereingliederung Turkestans in den russischen Machtbereich hielt auch nach dem Ende des Bürgerkrieges in Rußland an und konnte nur mit Hilfe der Roten Armee gebrochen werden. Der in der bolschewistischen Propaganda und sowjetischen Geschichtsschreibung als bürgerlicher Nationalismus, Pantürkismus, Panislamismus, nationale Abweichung und Konterrevolution bezeichnete nationale Widerstand organisierte sich auch unter den turkestanischen Nationalkommunisten. Vom 3.7.1918 bis zum 22.1.1919 und von Mitte April 1919 bis zum 13.9.1919 war die Turkestanische Sowjetrepublik durch die Fronten des Bürgerkrieges von Zentralrußland
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Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik abgeschnitten. Eine Verbindung mit Moskau bestand nur per Telegraph. Am 27.12.1918 hatte die bolschewistische Führung in Taschkent den Kriegszustand für die Turkestanische Sowjetrepublik erklärt. Im Verlaufe eines antibolschewistischen Aufstandes in Taschkent vom 19.-21.1.1919, der von dem Kriegskommissar der Turkestanischen Sowjetrepublik angeführt wurde, sind der Vorsitzende des Turkestanischen Zentralen Exekutivkomitees und die gesamte Regierung getötet worden. Die Aufständischen, zu deren Hauptforderungen die Einberufung einer turkestanischen Konstituante gehörte, hatten für einige Tage fast die gesamte Stadt eingenommen. Auf der 5. Konferenz der KP Turkestans im Januar 1920 wurde die kommunistische Partei in „Kommunistische Partei der Turkvölker" (russ. Tjurkskaja kompartija) umbenannt und die Umbenennung der Turkestanischen Sowjetrepublik in eine von Rußland unabhängige Sowjetrepublik der Turkvölker gefordert. Die von dem zeitweiligen Vorsitzenden des Turkestanischen Zentralen Exekutivkomitees Turar Ryskulow (Ryskulov) angeführten Nationalkommunisten betrachteten Mittelasien auf Grund der gemeinsamen Kultur der Turkvölker als eine einheitliche türkische Nation. Zu ihren Forderungen gehörten auch die Einschränkung der Befugnisse des Revolutionären Kriegsrates der Turkestanischen Front, die Schaffung einer eigenständigen muslimischen Armee und der Abzug oder die Entwaffnung aller nichtmuslimischen (d.h. sowjetrussischen) Truppenverbände, die Übertragung der Zuständigkeiten für Außenpolitik, Außenhandel und militärische Angelegenheiten von der RSFSR in die Kompetenz des Turkestanischen Zentralen Exekutivkomitees und die volle Unabhängigkeit der KP Turkestans von der Russischen KP. In einem Dokument vom Januar 1920 stellten sie fest, daß die Tätigkeit der von Moskau eingesetzten Turkestanischen Kommission im Widerspruch zur Autonomie Turkestans steht und aufgelöst werden muß. 1921 wurde G.Safarow (Safarov) aus dem Turkbüro des ZK der Russischen KP entfernt, weil er die These von der nationalen und kulturellen Selbstbestimmung der Völker Turkestans vertreten hatte. Während der ganzen Zeit des Bestehens der Turkestanischen Sowjetrepublik mußten sich die Machthaber in Taschkent gegen den nationalen und muslimischen Widerstand in allen Gebieten behaupten. Zu diesem Zweck wurde am 11.8.1919 die Turkestanische Front geschaffen, deren Truppen im September 1919 mit der Einnahme Orenburgs die Blockade durchbrachen und die territoriale Verbindung mit Zentralrußland endgültig wieder herstellten. Danach wurden die Truppen der Turkestanischen Front, deren erster Befehlshaber bis zum 10.9.1920 M.V.Frunse (Frunze) war, vor allem in Transkaspien, im Siebenstromland sowie im Ferganatal eingesetzt, wo der Widerstand erst 1924 ganz gebrochen werden konnte. Eine weitere Maßnahme zur Sicherung der Macht der Bolschewiken und gegen eine Loslösung Turkestans von Rußland war die Gründung der Turkestanischen Kommission des Zentralen Exekutivkomitees und des Rates der Volkskommissare der RSFSR am 8.10.1919. Die Mitglieder dieser auf Initiative Lenins in Moskau geschaffenen und mit diktatorischen Vollmachten ausgestatteten Kommission kamen am 4.11.1919 nach Taschkent. Da sich die Vollmachten dieser „Turkkomissija" auch auf den Parteiapparat erstreckten, war sie in gleichem Maße ein Organ des ZK der Russischen Kommunistischen Partei. Alle die Partei betreffenden Funktionen gingen am 27.8.1920 auf das neugeschaffene Turkestanische Büro des ZK der Russischen KP über. Da das Büro seit Februar 1922 auch für die kommunistischen Parteien von Buchara und Choresm (Chorezm) zuständig war, wurde es im Mai 1922 in Mittelasiatisches Büro des ZK der Russischen KP umbenannt und bestand noch bis 1934 (seit 1925 als Organ der KP der Sowjetunion). Die Turkestan-Kommision wurde am 16.8.1922 aufgelöst. Die Moskauer Führung ergriff gegen die als nationale Abweichler bezeichneten Nationalkommunisten in Turkestan, die sich anscheinend während der territorialen Trennung 517
Turkestanische Sozialistische Sowjetrepublik von Rußland verselbständigen konnten, eine Reihe von Maßnahmen zur Unterdrückung der Autonomiebestrebungen innerhalb der kommunistischen Partei. Schon im Frühjahr 1920 wurde die Umbenennung der KP von der Turkestanischen Kommission rückgängig gemacht. Am 19.7.1920 löste die Kommission das regionale Parteikomitee (russ. abgekürzt „krajkom") auf und ersetzte es durch ein provisorisches ZK der KP Turkestans. Unter Anleitung des Turkbüros wurde im September 1920 auf dem 5. Kongreß der KP Turkestans als neue Parteiführung ein Zentralkomitee gewählt, dem, wie sich bald herausstellte, immer noch national gesinnte Kommunisten angehörten. Es folgten ständige Säuberungen, wozu auch die bewährten Mittel der Neuregistrierung der Parteimitglieder und Neuwahlen in die lokalen Gremien gehörten. Im Zuge der gleichzeitigen Säuberungen im Staatsapparat wurde die Leitung des Turkestanischen Zentralen Exekutivkomitees erneuert. Ende 1924 hatte die Sowjetluhrung ihre Macht im Partei - und Staatsapparat Mittelasiens soweit konsolidiert, daß sie nach dem Prinzip „divide et impera" mit der schon lange geplanten Teilung Turkestans beginnen konnte. Während in Transkaukasien Armenien, Georgien und Aserbaidschan 1922 für 14 Jahre zur Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik zwangsvereinigt wurden, um die nationalen Bestrebungen besser kontrollieren und zügeln zu können, wurde zwei Jahre später in Mittelasien die nationale Staatlichkeit als große Errungenschaft propagiert. Die Aufrechterhaltung der Einheit Turkestans betrachtete die Sowjetregierung wegen des Zusammengehörigkeitsgefühls der hier lebenden Turkvölker und der pantürkischen und panislamistischen Bestrebungen als ein Hindernis für die weitere Sowjetisierung. Die Gegner der Teilungspolitik verlangten, ganz Turkestan wegen seiner einheitlichen Kultur in einer Föderation zu vereinigen. Durch die neuen Grenzfestlegungen verloren Buchara und Choresm ihre Eigenstatlichkeit und alte Kulturgebiete wurden willkürlich getrennt. Die Aufteilung nach nationalen Gesichtspunkten wurde mit der Diskrepanz zwischen den administrativen und ethnischen Grenzen begründet. Außerdem wurde darauf hingewiesen, daß die in Turkestan lebenden Völker in keiner der schon bestehenden Sowjetrepubliken eine kompakte Mehrheit bildeten. Auch nach den administrativen Maßnahmen vom Oktober 1924 gab es immer noch einen bedeutenden usbekischen Bevölkerungsanteil in Tadschikistan und umgekehrt lebten noch viele Tadschiken in ihren angestammten Siedlungsgebieten in Usbekistan. Ansätze zu einer territorialen Neugliederung gab es schon seit 1920. Damals war die Angliederung der mehrheitlich von Kirgisen (Kasachen) besiedelten Gebiete Siebenstromland und Syrdarja an die am 26.8.1920 gebildete Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR vorgesehen, die aber erst im Oktober 1924 bei der Auflösung der Turkestanischen SSR zustandekam. Dagegen entstand aus dem nördlichen Drittel des Gebietes Transkaspien, das ebenfalls vor allem von Kirgisen (Kasachen) besiedelt war, bei der Bildung der ASSR als territoriale Einheit mit Gouvernementsstatus der Landkreis Ada. Am 7.8.1921 erfolgte die Umbenennung des verbliebenen Teils des Transkaspischen Gebietes in die erste nationale Verwaltungseinheit der Sowjetrepublik Turkestan, das Turkmenische Gebiet. Damit wurde dieser Teil Mittelasiens wieder mit dem jahrhundertealten historischen Ethnonym bezeichnet, das sich im Gedächtnis der einheimischen Bevölkerung fest eingeprägt hatte. Das Territorium des Pamir-Gebirges wurde am 15.8.1923 aus dem Gebiet Fergana als Gebiet Pamir ausgegliedert und später Teil des Autonomen Gebietes Bergbadachschan im Bestände der Tadschikischen ASSR. Bei der im Oktober 1924 durchgeführten sogenannten nationalen Abgrenzung Mittelasiens (russ. nacional'no-gosudarstvennoe razmezevanie Srednej Azii) entstanden aus den drei Sowjetrepubliken Turkestan, Buchara und Choresm als neue Unionsrepubliken die Usbekische und Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik, die Tadschikische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik im Bestände der Usbekischen SSR und das Kara-Kirgisische 518
Turkmenisches Gebiet (Kirgisische) Autonome Gebiet als Teil der RSFSR. Das Territorium der schon seit 1920 innerhalb der RSFSR bestehenden Kirgisischen (Kasachischen) ASSR wurde um die Gebiete Dschetysu und Syrdarja erweitert. Im Februar 1925 wurde noch das Karakalpakische Autonome Gebiet gebildet, welches zunächst zur Kirgisischen ASSR der RSFSR gehörte. In Änderung der am 27.10.1924 vom Zentralen Exekutivkomitee der UdSSR sanktionierten nationalen Aufgliederung wurde der Kreis Chodschent (Chodzent) innerhalb der Usbekischen SSR zur Tadschikischen ASSR transferiert.
Turkmenabat, Stadt (turkmen. Türkmenabat §äheri, russ. gorod Turkmenabad) seit 19.7.1999: Zentrum des Welajats Lebap, Turkmenstan Die Stadt Tschardschew (Cärgev) wurde am 19.7.1999 in Turkmenabat umbenannt.
Turkmenbaschi, Stadt —• Krasnowodsk, Stadt Türkmenbagy gäheri —• Krasnowodsk, Stadt Turkmenische SSR —• Turkmenistan Turkmenisches Autonomes Gebiet (russ. Turkmenskaja Avtonomnaja Oblast'), Sowjetische Volksrepublik Buchara (Oktober 1923-19.9.1924), SSR Buchara (19.9.1924-27.10.1924) gebildet: Oktober 1923 aufgelöst: 27.10.1924 Zentrum: Stadt Kerki Oktober 1923-13.2.1924 Stadt Leninsk 13.2.1924-27.10.1924 Das administrative Zentrum wurde am 13.2.1924 nach Leninsk verlegt. Das Autonom Gebiet entstand innerhalb der Sowjetrepublik Buchara aus den von Turkmenen besiedelten Provinzen Tschardschui (Cardzuj) und Kerki sowie aus einem Teil der Provinz Schirabad (Sirabad). Turkmenisches Autonomes Gebiet (russ. Turkmenskaja Avtonomnaja Oblast'), Sozialistische Sowjetrepublik Choresm (Chorezm) gebildet: Mai 1924 aufgelöst: 2.10.1924 Zentrum: Stadt Taschaus (Tasauz) Turkmenisches Gebiet (russ. Turkmenskaja oblast') Transkaspisches Gebiet (russ. Zakaspijskaja oblast') gebildet: 1882 am 7.8.1921 umbenannt in Turkmenisches Gebiet
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Turkmenisches Gebiet Turkmenisches Gebiet seit 7.8.1921 aufgelöst: 27.10.1924 Zentrum: Festung, später Stadt Aschabad (gesprochen As-chabad) 1882-17.7.1919 Stadt Poltorazk (Poltorack) 17.7.1919-27.10.1924 Aschabad wurde am 17.7.1919 in Poltorazk umbenannt und war nach der Auflösung des Gebietes Hauptstadt der Turkmenischen SSR. Das 1882 gegründete Gebiet Transkaspien gehörte zunächst administrativ zum Kaukasus, weil es von hier aus von russischen Truppen erobert worden war. Von 1890 bis 1897 war es als selbständiges Gebiet direkt dem russischen Kriegsministerium unterstellt. Von 1897 bis zum 20.4.1917 gehörte Transkaspien zur Grenzmark Turkestan (russ. Turkestanskij kraj) des Russischen Reiches. Vom 30.4.1918 bis zum 27.10.1924 befand sich das Gebiet im Bestände der Turkestanischen Sowjetrepublik der RSFSR. Nach der Proklamierung der Turkestanischen Sowjetrepublik in Taschkent (Taskent) konnten sich die Bolschewisten in Transkaspien zunächst noch nicht dauerhaft etablieren. Hier wurden sie von den Sozialrevolutionären und Menschewiken überwältigt, die im Juli 1918 in Aschabad und fast im ganzen Gebiet Transkaspien die Macht übernahmen. Eine Regierung unter dem Sozialrevolutionär Fjodor A. Funtikow (Funtikov) bat Ende Juli Großbritannien um Hilfe gegen eine Bedrohung durch die Rote Armee und einen möglichen Vorstoß der Mittelmächte über das Kaspische Meer. Am 19.8.1918 unterzeichneten die sozialrevolutionärmenschewistische Regierung in Aschabad und britische Vertreter ein Protokoll über die Zusammenarbeit gegen die Mittelmächte Türkei und Deutschland sowie Sowjetrußland, denn seitdem Lenin mit deutscher Hilfe nach Petrograd gelangt war, glaubten die Ententemächte an ein gemeinsames Vorgehen von Deutschen und Bolschewiken. Ziele und Umfang des im August 1918 begonnenen britischen militärischen Engagements in Transkaspien sind von der bolschewistischen Propaganda und in der sowjetischen Historiographie maßlos übertrieben worden. London unterstützte die demokratische Regierung Funtikows vom persischen Meschhed aus in begrenztem Umfang mit Waffen, Munition, finanziellen Mitteln und einer kleinen Streitmacht. Während es bei der britischen Intervention im Transkaukasus 1918-1919 vor allem um die Kontrolle über die damals weltweit größten Erdölvorräte ging, sollte mit der Einflußnahme in Transkaspien ein befürchtetes Vordringen der Mittelmächte Deutschland und Türkei auf der transkaspischen Eisenbahn und eine Bedrohung der Einflußgebiete Persien und Afghanistan und der Kolonie Indien verhindert werden. Vorrangiges Ziel war die Kontrolle über die Bahnlinie von Krasnowodsk (Krasnovodsk) über Aschabad nach Merw (Merv) (seit 1937 Mary), dem kürzesten Weg nach Indien. Wie mit der Regierung in Aschabad vereinbart, wurde deshalb in Krasnowodsk eine britische Garnison einquartiert. Als mit dem Ende des Weltkrieges eine deutsch-türkische Gefahr in Zentralasien nicht mehr bestand, war mit einem baldigen Abzug der britischen Truppen zu rechnen. Offensive Aktionen waren nicht mehr geplant und die militärische Präsenz wurde nur noch aufrechterhalten, um Aschabad vor einem bolschewistischen Angriff und damit die nordpersische Provinz Chorassan vor einer Bedrohung zu schützen. Am 8.4.1919 war die Evakuierung des britischen Truppenkontingents ins nordpersische Meschhed abgeschlossen. In Krasnowodsk blieben britische Soldaten noch bis zum 4.8.1919. Eine Verteidigung Transkaspiens gegen die Bolschewiken überstieg die Möglichkeiten Englands, das noch in anderen Ländern militärisch präsent war. Die Rote Armee nahm am 9.7.1919 Aschabad ein und am 6.2.1920 besetzte sie Krasnowodsk (seit Oktober 1993 Turkmenbaschi). Damit befand sich Transkaspien unter der Herrschaft der Sowjetregierung in Taschkent.
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Turkmenistan Mit der 1924 durchgeführten sogenannten nationalen Abgrenzung in Mittelasien wurde bereits 1920 begonnen. Bei der Bildung der Kirgisischen (seit 15.6.1925 Kasachischen) ASSR entstand am 26.8.1920 aus dem nördlichen Drittel des Transkaspischen Gebietes der Landkreis Ada (russ. Adaevskij uezd), der Gouvernementsstatus erhielt. Er umfaßte den ehemaligen Landkreis Mangyschlak (Mangyslak) mit der gleichnamigen Halbinsel und zwei frühere Amtsbezirke (volosti) des Landkreises Krasnowodsk, welche hauptsächlich von Kasachen besiedelt waren und seit 1918 im Bestände des Gebietes Transkaspien zum Territorium der Sowjetrepublik Turkestan gehörten. Am 7.8.1921 erfolgte die Umbenennung des restlichen Transkaspischen Gebietes in eine nationale Verwaltungseinheit, das Turkmenische Gebiet innerhalb der Turkestanischen SSR.
T u r k m e n i s t a n (turkmen. Türkmenistan, russ. Turkmenistan) Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik, Turkmenische SSR (russ. Turkmenskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Turkmenskaja SSR) gebildet: 27.10.1924 am 27.10.1991 umbenannt in Turkmenistan Turkmenistan seit 27.10.1991 Laut Artikel 1 der turkmenischen Verfassung vom 18.5.1992 ist Turkmenistan eine Präsidialrepublik, das Wort Republik ist aber nicht mehr Bestandteil des offziellen Staatsnamens. Hauptstadt: Stadt Poltorazk (Poltorack) 20.2.1925-7.4.1927 Stadt Aschchabad (Aschabad) 7.4.1927-17.4.1992 Stadt Aschgabat (Asgabat) seit 17.4.1992 Das Revolutionskomitee (Revkom) der Turkmenischen SSR und das Organisationskomitee der KP Turkmenistans hatten im November 1924 ihren Sitz von Taschkent (Taskent) nach Poltorazk verlegt, die offizielle Proklamation als Hauptstadt erfolgte aber erst auf dem 1. Sowjetkongreß der Turkmenischen SSR am 20.2.1925. Unionsrepublik: 27.10.1924-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Territoriale Einheiten in der Turkmenischen SSR und in Turkmenistan Administrative Kreise Kerki 4.12.1924-20.9.1930 und 25.2.1933-21.11.1939 Leninsk 4.12.1924-4.2.1927 (umbenannt in Kreis Tschardschui(Cardzuj) Merw (Merv) 4.12.1924-13.8.1926 Poltorazk 4.12.1924-13.8.1926 Taschaus (Tasauz) 4.12.1924-20.9.1930 und 2.3.1932-21.11.1939 Tschardschui 4.2.1927-20.9.1930 (umbenannt aus Kreis Leninsk) Gebiete Aschchabad 21.11.1939-25.5.1959 und 27.12.1973-25.8.1988 Balkan 10.1.1991-18.5.1992 Kerki 29.12.1943-23.1.1947
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Turkmenistan Krasnowodsk (Krasnovodsk) 21.11.1939-23.1.1947, 4.4.1952-9.12.1955 und 27.12.197325.8.1988 Mary 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.1970-18.5.1992 Taschaus/Daschchowus (Daschovuz) 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.1970-18.5.1992 Tschardschou/Tschardschew (Cardzou/Cardzev) 21.11.1939-10.1.1963 und 14.12.197018.5.1992 Welajats Achal seit 18.5.1992 Balkan seit 18.5.1992 Daschchowus (Daschovuz) seit 18.5.1992 (s. auch Daschchowus, Welajat) Lebapseit 18.5.1992 Mary seit 18.5.1992 Stadt Aschgabat (wurde am 14.12.1992 einem Welajat gleichgestellt) Die Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik entstand im Zuge der sogenannten nationalen Abgrenzung Mittelasiens (russ. nacionarno-territoriaPnoe razmezevanie) am 27.10.1924 durch einen Beschluß des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR aus dem Turkmenischen Gebiet der gleichzeitig aufgelösten Turkestanischen SSR sowie den innerhalb der ehemaligen Sowjetrepubliken Buchara (im westlichen Teil) und Choresm (Chorezm) (im westlichen und südlichen Teil) gebildeten Turkmenischen Autonomen Gebieten. Mit dem gleichen Beschluß wurde die Turkmenische SSR als ein Gliedstaat in die Sowjetunion inkorporiert. Ein am 5.11.1924 eingesetztes Revolutionskomitee der Turkmenischen SSR fungierte bis zu dem im Februar 1925 veranstalteten 1. Allturkmenischen Sowjetkongreß als provisorische Regierung. Dieser sogenannte Gründungskongreß proklamierte am 20.2.1925 Poltorazk zur Hauptstadt der neuen Unionsrepublik. Vorher war die Stadt nur als zukünftiges Zentrum der Republik bezeichnet worden. Die aus den drei ehemaligen Sowjetrepubliken Turkestan, Buchara und Choresm zur Turkmenischen SSR zusammengefaßten Gebiete hatten keine einheitliche administrativterritoriale Gliederung. Deshalb verfügte das Revolutionskomitee bereits am 4.12.1924 die provisorische Unterteilung Sowjetturkmenistans in die fünf Kreise Kerki, Leninsk (seit 1927 Tschardschui), Merw, Poltorazk, Taschaus und Tschardschui. Mit einer weiteren Verfugung des Revolutionskomitees vom 24.1.1925 verlor die Einteilung in Kreise ihren provisorischen Charakter, nachdem auch noch die kleineren Verwaltungseinheiten genauer bestimmt worden waren. Damit begann in der Turkmenischen SSR die Rayonierung nach den neuen Gesichtspunkten, denn es waren auch 26 Rayons als Untereinheiten geschaffen worden. Bei einer 1926 vorgenommenen Kürzung der Ausgaben für den Verwaltungsapparat wurden die Kreise Merw und Poltorazk aufgelöst, zumal in diesen die Sowjetisierung als so weit fortgeschritten betrachtet wurde, daß die Kreisbehörden als Bindeglied zwischen Zentrum und Rayons nicht mehr notwendig waren. Nach einem Beschluß vom 23.7.1930 über die Abschaffung aller administrativen Kreise in der gesamten Sowjetunion, wurden im September des gleichen Jahres die verbliebenen drei Kreise Kerki, Taschaus und Tschardschui aufgelöst. Damit bestand die Turkmenische SSR nur noch aus zentralgeleiteten Rayons. Aber noch Anfang der 30er Jahre wurden die Kreise Kerki und Taschaus wieder eingerichtet, da die nördlichen und östlichen Rayons wegen ihrer Entlegenheit und des unzureichend entwickelten Fernmeldewesens von der Hauptstadt aus schwer zu verwalten waren. Aber auch bei den übrigen Rayons, die den zentralen Behörden direkt unterstanden, gab es Probleme, sie vom Zentrum aus zu regieren. Deshalb wurde es erforderlich, als Bindglied zwischen dem Zentrum und den Rayons Gebiete einzurichten. Am
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Turtkul, Kreis 21.11.1939 wurden die zwei Kreise aufgelöst und die Republik in die fünf Gebiete Aschchabad, Krasnowodsk, Mary, Taschaus und Tschardschou aufgeteilt. 1943 kam noch das aus dem Gebiet Tschardschou ausgegliederte Gebiet Kerki hinzu, um die Leitung der aus dem europäischen Teil der Sowjetunion hierher evakuierten Betriebe zu organisieren. 1947 wurden die Gebiete Kerki und Krasnowodsk aufgelöst und ihre Territorien dem Gebiet Tschardschou bzw. Aschchabad angegliedert. Zwecks einer besseren Leitung der westlichen Rayons bestand das Gebiet Krasnowodsk wieder von 1952 bis 1955. Mit der Auflösung des Gebietes Aschchabad im Jahre 1959 gab es ein Nebeneinander von Gebieten im östlichen und nördlichen Teil und von zentralgeleiteten Rayons im westlichen und zentralen Teil der Unionsrepublik. Mit dem Umbau der Wirtschaftslenkung nach dem Produktionsprinzip, d.h. der Schaffung getrennter Verwaltungen für Industrie und Landwirtschaft, wurde die Gebietseinteilung abgeschafft und Turkmenien bestand wieder nur aus zentralgeleiteten Rayons. Weitere Experimente in der Wirtschaftspolitik hatten neue Änderungen bei den Verwaltungseinheiten zur Folge. Die Wiedereinführung der Gebietseinteilung in den Jahren 1970 und 1973 wurde mit der rasanten Entwicklung von Industrie und Landwirtschaft begründet, die eine „differenzierte Form der Leitung" erforderte. Wegen des Übergangs von administrativen zu mehr ökonomischen Methoden der Wirtschaftslenkung wurden zwei der fünf Gebiete (Aschchabad und Krasnowodsk) am 25.8.1988 wieder in republikunmittelbare Rayons umgewandelt, aber schon am 10.1.1991 erfolgte die dritte Wiedereinrichtung des Gebietes Krasnowodsk, allerdings unter der Bezeichnung Gebiet Balkan. Per Gesetz vom 18.5.1992 wurden im Rahmen einer Neuorganisation der Verwaltung die bestehenden vier Gebiete Balkan, Mary, Taschaus und Tschardschou aufgelöst. Seitdem besteht Turkmenistan aus den fünf Welajat genannten Provinzen Achal (ehemaliges Gebiet Aschchabad), Balkan (vorher Gebiet Balkan), Daschchowus (vorher Gebiet Taschaus), Lebap (vorher Gebiet Tschardschou) und Mary (vorher Gebiet Mary). Aschgabat ist seit dem 14.12.1992 im Status einem Welajat (=Gebiet) gleichgestellt und deshalb nicht mehr Provinzhauptstadt. Im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Sprachengesetzes vom 24.5.1990, mit welchem das Turkmenische zur Staatssprache erklärt wurde, ist per Gesetz vom 17.4.1992 die Schreibung turkmenischer Städte und administrativ-territorialer Einheiten unter Berücksichtigung der nationalen Sprache geregelt worden. Das betraf das Turkmenische und den russischen Sprachgebrauch innerhalb der Republik. Eine entsprechende Liste ist am 29.4.1992 veröffentlicht worden. Am 22.8.1990 erklärte die Turkmenische SSR zunächst ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und den Primat der Republikgesetze über die Gesetze der Union. Nach dem gescheiterten Augustputsch in Moskau folgte am 27.10.1991 die Proklamation der staatlichen Unabhängigkeit und die Umbenennung in Turkmenistan. Mit der Unterzeichnung der Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) am 21.12.1991 wurde Turkmenistan Gründungsmitglied der GUS und beendete offiziell seine Mitgliedschaft in der UdSSR, da deren Existenz als Völkerrechtssubjekt gleichzeitig aufgehört hatte.
Turkmenistan —• Turkmenistan Turtkul, Kreis (russ. Turtkul'skij okrug), Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.19253.9.1928) gebildet:
16.2.1925
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Turtkul, Stadt aufgelöst: Zentrum:
3.9.1928 Stadt Turtkul (Turtkul')
Turtkul, Stadt (russ. gorod
Turtkul')
Dezember 1920-27.10.1924: Zentrum des Gebietes Amudarja (Amudar'ja), Turkestanische SSR, RSFSR 16.2.1925-14.6.1927: Zentrum des Karakalpakischen Autonomen Gebietes, Kirgisische (seit 15.6.1925 Kasachische) ASSR, RSFSR 16.2.1925-3.9.1928: Zentrum des Kreises Turtkul, Karakalpakisches Autonomes Gebiet, Kirgisische ASSR, RSFSR (16.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-3.9.1928) 1.4.1932-1939: Hauptstadt der Karakalpakischen ASSR, RSFSR, Usbekische SSR (5.12.1936-1939) Die Stadt Turtkul hieß bis zum Dezember Aleksandrovsk).
1920 Petro-Aleksandrowsk
(Petro-
Tuwa, Republik —• Tywa, Republik Tuwinische ASSR —• Tywa, Republik Tuwinische Volksrepublik —• Tywa, Republik Tuwinisches Autonomes Gebiet —• Tywa, Republik Twer, Gebiet (russ. Tverskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 29.1.1935-17.7.1990: Gebiet Kalinin (russ. Kalininskaja oblast'), RSFSR Zentrum: Stadt Kalinin seit 17.7.1990: Gebiet Twer (Tver') Zentrum:
Stadt Twer
Das Gebiet Kalinin entstand aus Teilen der Gebiete Leningrad, Moskau sowie des Westlichen Gebietes. 1944 wurde sein Territorium zugunsten der Gebiete Nowgorod (Novgorod), Pskow (Pskov) und Welikije Luki (Velikie Luki) verkleinert. Das Territorium des letzteren Gebietes kam bei seiner Auflösung im Jahre 1957 teilweise wieder zum Gebiet Kalinin. Das Zentrum Kalinin hieß bis zum 20.11.1931 Twer. Am 17.7.1990 wurden Stadt und Gebiet Kalinin in Stadt und Gebiet Twer rück-bzw. umbenannt. Zum Gebiet Kalinin gehörten zwei administrative Kreise in Grenzlage (russ. pogranicnye okruga) und ein nationaler Kreis: Kreis Opotschka (Opocka) 11.5.1937-5.2.1941 Kreis Welikie Luki 5.2.1935-4.5.1938 Karelischer Nationaler Kreis 9.7.1937-7.2.1939
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Tywa, Republik
Twer, Gouvernement
(russ. Tverskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Twer (Tver') Teile des Gouvernements wurden dem Gouvernement Moskau (1921) und zeitweilig dem Gouvernement Rybinsk (1921-1923) angegliedert. Das Gouvernement Twer bildete 1929 zusammen mit anderen Gouvernements das Zentrale Industriegebiet.
Twer, Kreis (russ. Tverskoj okrug), Gebiet Moskau, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
12.7.1929 23.7.1930 Stadt Twer (Tver')
Twer, Stadt (russ. gorod
Tver')
Twer wurde am 20.11.1931 in Kalinin umbenannt. Die Rückbenennung erfolgte am 17.7.1991. 1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Twer, Russisches Reich, RSFSR 12.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Twer, Gebiet Moskau, RSFSR seit 17.7.1990: Zentrum des Gebietes Twer (1935-1990=Gebiet Kalinin), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Tywa, Republik (russ. Respublika Tyva), Russische Föderation,
Föderationsbezirk
Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 14.8.1921-24.11.1926: Volksrepublik Tannu-Tuwa (russ. Narodnaja Respublika TannuTuva) 24.11.1926-13.10.1944: Tuwinische Volksrepublik (russ. Tuvinskaja Narodnaja Respublika) 13.10.1944-10.10.1961: Tuwinisches Autonomes Gebiet (russ. Tuvinskaja Avtonomnaja Oblast'), RSFSR 10.10.1961-3.10.1991: Tuwinische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Tuwinische ASSR (russ. Tuvinskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Tuvinskaja ASSR), RSFSR 3.10.1991-12.12.1993: Republik Tuwa (russ. Respublika Tuva), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 12.12.1993: Republik Tywa Hauptstadt/Zentrum: Stadt Chem-Beldyr März 1922-24.11.1926 Stadt Kysyl (Kyzyl) seit 24.11.1926 Die Hauptstadt der Tuwinen wurde 1914 als Belozarsk (Belocarsk) gegründet und hieß von 1918 bis 1926 Chem-Beldyr. 926 erhielt sie den Namen Kyzyl (=rot). Die Regierung der
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Udmurtische Republik Volksrepublik Tannu-Tuwa befand sich seit Ende März 1922 in Chem-Beldyr. Das Territorium der jetzigen Republik Tywa an der Grenze zur Mongolei kam 1914 als Protektorat zum Russischen Reich und hieß bis 1921 Urjanchai (russ. Urjanchajskij kraj). Innerhalb des Gouvernements Jenisseisk gehörte es bis zum November 1917 zum Generalgouvernement Irkutsk. Mit Hilfe der Roten Armee wurde gegen Ende des Bürgerkrieges am 14.8.1921 die Volksrepublik Tannu-Tuwa gegründet, danach ein formal unabhängiger Satellitenstaat der UdSSR. Mit der Annahme einer Verfassung erfolgte am 24.11.1926 die Umbenennung in Tuwinische Volksrepublik. Die Volksrepublik wurde am 11.10.1944 ganz offiziell in die Sowjetunion inkorporiert und zwei Tage später in das Tuwinische Autonome Gebiet im Bestände der RSFSR umgewandelt. 1961 folgte die Aufwertung zu einer ASSR. Nach der Deklaration der staatlichen Souveränität am 12.12.1990 erklärte sich die ASSR am 3.10.1991 ohne das Zwischenstadium einer SSR gleich zur Republik Tuwa. Seit Inkrafttreten der tuwinischen Verfassung am 12.12.1993 heißt die Republik der Tuwinen in Übereinstimmung mit der Eigenbezeichnung Republik Tywa. Der neue Statsname wurde gleichzeitig in die Verfassung der Russischen Föderation vom 12.12.1993 aufgenommen.
Udmurtische ASSR —• Udmurtische Republik Udmurtische Republik (russ. Udmurtskaja Respublika), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 4.11.1920-1.1.1932: Wotjakisches Autonomes Gebiet (russ. Votskaja Avtonomnaja Oblast), Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (14.1.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-1.1.1932), RSFSR 1.1.1932-28.12.1934: Udmurtisches Autonomes Gebiet (russ. Udmurtskaja Avtonomnaja Oblast'), Region Nischni Nowgorod (1.1.1932-7.10.1932), Region Gorki (Gor'kij) (7.10.1932-7.12.1934), Region Kirow (Kirov) (7.12.1934-28.12.1934), RSFSR 28.12.1934-11.10.1991: Udmurtische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, Udmurtische ASSR (russ. Udmurtskaja Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Udmurtskaja ASSR), Region Kirow (28.12.1934-5.12.1936), RSFSR seit 11.10.1991: Udmurtische Republik Zentrum/Hauptstadt: Stadt Glasow (Glazov) 4.11.1920-10.6.1921 Stadt Ischewsk (Izevsk) 10.6.1921-27.12.1984 Stadt Ustinow (Ustinov) 27.12.1984-19.6.1987 Stadt Ischewsk wieder seit 19.6.1987 Am 10.6.1921 wurde das Zentrum nach Ischewsk verlegt. In den 80er Jahren war die Hauptstadt der Udmurten nach dem ehemaligen Politbüromitglied Ustinow benannt. Die Rückbenennung erfolgte schon in den ersten Jahren der Politik der Perestroika. Per Dekret vom 4.11.1920 wurde aus einem Teil des Gouvernements Wjatka (Vjatka) das Wotjakische Autonome Gebiet gebildet. Dieses aus zaristischer Zeit stammende veraltete Ethnonym wurde 1932 durch die Eigenbezeichnung ersetzt. 1934 folgte die Höherstufung des
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Uli, Stadt Autonomen Gebietes zu einer ASSR. Der Oberste Sowjet der Republik proklamierte am 20.9.1990 die staatliche Souveränität Udmurtiens. Gemäß dieser Souveränitätsdeklaration erfolgte am 11.10.1991 die Umbenennung der ASSR in Udmurtische Republik.
Udmurtisches Autonomes Gebiet—* Udmurtische Republik UdSSR —• Sowjetunion Ufa, Gebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Ufimskaja oblast'), Baschkirische ASSR, RSFSR 29.5.1952 30.4.1953 Stadt Ufa
Ufa, Gouvernement
(russ. Ufimskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1865 aufgelöst: 14.6.1922 Hauptstadt: Ufa Teile des Gouvernements kamen zur neugebildeten Baschkirischen ASSR (1919), zur neugeschaffenen Tatarischen ASSR (1920) und zum Gouvernement Tscheljabinsk (Celjabinsk) (1920). 1919 wurde ein Teil des Gouvernements Orenburg angegliedert. Bei der Auflösung wurde das Gouvernement Ufa vollständig der Baschkirischen ASSR eingegliedert.
Ufa, Stadt (russ. gorod
Ufa)
1865-14.6.1922: Hauptstadt des Gouvernements Ufa, Russisches Reich, RSFSR 14.6.1922-11.10.1990: Hauptstadt (Zentrum) der Baschkirischen ASSR, RSFSR 29.5.1952-30.4.1953: Zentrum des Gebietes Ufa, Baschkirische ASSR, RSFSR 11.10.1990-25.2.1992: Hauptstadt der Baschkirischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 25.2.1992: Hauptstadt der Republik Baschkortostan, Russische Föderation, Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Uli, Stadt, seit
10.3.1927 Siedlung (russ. gorod, poselok Uil)
Am 10.3.1927 wurde die Stadt Uil zu einer Siedlung herabgestuft. 19.2.1925-19.6.1928: Zentrum des Landkreises Ada (mit dem Status eines Gouvernements), Kirgisische ASSR, RSFSR (19.2.1925-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-19.6.1928) 3.9.1928-29.4.1929: Zentrum des Kreises Ada, Kasachische ASSR, RSFSR
Ukraina
Ukraine
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Ukraine
Ukraine
(ukr. Ukra'ina, russ. Ukraina)
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (russ. Ukrainskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Ukrainskaja SSR) Seit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 hieß die Ukrainische SSR wörtlich nur noch Ukrainische Sowjetische Sozialistische Republik (in deutscher Übersetzung Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik). Vorher war der Staatsname Ukrainische Sozialistische Sowjetische Republik. Diese Reihenfolge der Adjektive sozialistisch und sowjetisch wurde aber in offiziellen Dokumenten nicht immer konsequent eingehalten, erstmals proklamiert am 25.12.1917 in einem Teil der Ukraine faktisch bestehend seit Oktober 1920 am 24.8.1991 in Ukraine umbenannt (Das Wort „Republik" ist nicht Bestandteil des offiziellen Staatsnamens.) Hauptstadt: Charkow (Char'kov) 11.12.1919-24.6.1934 Kiew (Kiev) seit 24.6.1934 Zur Hauptstadt der Sowjetukraine wurde zuerst Charkow erklärt. Am 12.2.1918 wurde sie nach Kiew verlegt, aber bereits am 27.2.1918 mußten die leitenden Organe der Bolschewiken nach Poltawa (Poltava) und am 8.3.1918 nach Jekaterinoslav (Ekaterinoslav) ausweichen. Es folgten Taganrog, Sudscha (Sudza) im russischen Gouvernement Kursk und am 4.1.1919 wieder Charkow. Zwei Kongresse und ein Plenum waren 1918 in Moskau und Orjol (Orel) abgehalten worden. Am 1.4.1919 wurde Kiew erneut Hauptstadt. Wegen des sich ständig ändernden Frontverlaufes in einem Krieg, in den die von Sowjetrußland militärisch unterstützten Bolschewiken, die Ukrainische Volksrepublik (UNR), das Hetmanat, die von zaristischen Generälen angeführten weißen Truppen sowie die Mittelmächte, Entente und Polen verwickelt waren, wurde erst, als sich die roten Truppen links des Dnepr durchgesetzt hatten, Charkow am 11.12.1919 ständige Hauptstadt der Ukrainischen Sowjetrepublik. Es blieb Regierungssitz bis zum 24.6.1934, als dieser nach Kiew verlegt wurde. Unionsrepublik: 30.12.1922-21.12.1991 Mitgliedsstaat der GUS: seit 8.12.1991 In den Wirren des Welt- und Bürgerkrieges wurde eine Ukrainische Sowjetrepublik mehrere Male proklamiert, zuerst 1917 und zuletzt 1919. Die ukrainischen Bolschewiken operierten von Charkow aus. Am 25.12.1917 erklärten sie hier die Ukraine zu einer Sowjetrepublik mit der Hauptstadt Charkow und zu einem föderativen Teil der Russischen Republik. Mit Rücksicht auf den Friedensvertrag von Brest-Litowsk(Brest-Litovsk) vom 3.3.1918, in welchem Sowjetrußland auf die Ukraine verzichten mußte, proklamierte der 2. Allukrainische Sowjetkongreß im März 1918 in Jekaterinoslaw (jetzt Dnepropetrovsk) die Ukraine zu einer unabhängigen Sowjetrepublik. Nach der Novemberrevolution in Deutschland und der Niederlage der Mittelmächte erklärten die Bolschewiken in einem Manifest vom 29.11.1918 das Hetmanat für gestürzt und die Macht der Sowjets in der Ukraine als wiederhergestellt. Die enge Bindung an Sowjetrußland bestand wieder ohne formelle Einschränkung. In einem Dekret vom 6.1.1919 wurde schließlich der Staatsname „Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik" eingeführt. Die ukrainische bolschewistische Republik hatte seit ihrer ersten Proklamation im Jahre 1917 keine bestimmte Bezeichnung gehabt. In den offiziellen Dokumenten gab es fünf verschiedene Varianten:
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Ukraine 1. Ukrainische Republik der Sowjets der Arbeiter Soldaten - und Bauerndeputierten 2. Ukrainische Volksrepublik (ebenso wie die im November 1917 proklamierte unabhängige Ukrainische Volksrepublik) 3. Ukrainische Arbeiter - und Bauern-Republik 4. Ukrainische Sowjetrepublik 5. Ukrainische Föderative Sowjetrepublik Wenn als Gründungsdatum der Ukrainischen SSR der 25.12.1917 genannt wird, so ist das eine in der sowjetischen Historiographie übliche Rückdatierung, die nicht den historischen Tatsachen entspricht. Zudem hatten die Bolschewiken im Bürgerkrieg das Land mehrere Male nur teilweise und vorübergehend unter ihre Kontrolle gebracht. Die Ukrainische Sowjetrepublik bestand erst, als die Bolschewiken das damals angestrebte Territorium mit Hilfe der Roten Armee unter ihre dauerhafte Kontrolle gebracht hatten. Das geschah im Oktober 1920. In der linksufrigen Ukraine (d.h. links des Dnepr) hatten sich die roten Truppen schon Ende 1919 durchgesetzt. Kiew war zum vierten Mal am 12.6.1920 erobert worden. Odessa wurde am 7.2.1920 eingenommen. Nach dem Waffenstillstand mit Polen vom 12.10.1920 wurde Ende des gleichen Monats die weiße Armee unter General Wrangel (Vrangel') im nördlichen Taurien besiegt. Am 16.11.1920 erfolgte die endgültige Einnahme der Krim. Entsprechend dem damaligen Frontverlauf wurde die Westukraine mit Ostgalizien und einem Teil Wolhyniens mit dem sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 Bestandteil der Republik Polen. Diese mehrheitlich von Ukrainern besiedelten Gebiete blieben bis 1939 unter polnischer Verwaltung. Polen war es gelungen, eine Grenze durchzusetzen, die weit östlicher als die von der Versailler Friedenskonferenz festgelegte sogenannte CurzonLinie verlief. Die ukrainische Sowjetrepublik umfaßte am Anfang fünf südliche Gouvernements des ehemaligen Russischen Reiches: Charkow, Jekaterinoslaw, Kiew, Podolien und Poltawa sowie die am 16.4.1920 aus der Teilung des Gouvernements Cherson hervorgegangenen Gouvernements Nikolajew (Nikolaev) und Odessa. Dazu kamen ein Teil des Gouvernements Wolhynien ohne die an Polen abgetretenen westlichen Landkreise, ein Teil des Gouvernements Tschernigow (Cernigov) mit Ausnahme der 1919 dem russischen Gouvernement Gomel (Gomel') angegliederten Landesteile, der Festlandsteil des Gouvernements Taurien (Die Halbinsel Krim wurde am 18.10.1921 eine Autonome Republik der RSFSR.) sowie im April 1920 ein Teil des zu Sowjetrußland gehörenden Gebietes des Don-Heeres, der dem neueingerichteten Gouvernement Donezk (Doneck) angeschlossen wurde. Im Rahmen einer Grenzregulierung kamen die ukrainischen Kreise Schachty (Sachty) und Taganrog vom Gouvernement Donezk am 2.6.1924 zum Südöstlichen Gebiet der RSFSR, das ab dem 16.10.1924 Nordkaukasische Region hieß. Durch eine Neuaufteilung der anfangs bestehenden neun Gouvernements erhöhte sich ihre Zahl vorübergehend zwischen April 1920 und Oktober 1922. Wegen des Übergangs zum vierstufigen Verwaltungssystem Zentrum-Kreis-Rayon-Dorfsowjets wurden die später noch neun Gouvernements der Ukrainischen SSR am 1.8.1925 aufgelöst. Am 12.4.1923 wurden in einer ersten administrativ-territorialen Reform die damals neun Gouvernements der Ukrainischen SSR statt der 102 Landkreise (uezdy) und 1989 Amtsbezirke (volosti) in 53 administrative Kreise und diese wiederum in 706 Rayons aufgeteilt. Im folgenden Jahr verringerte sich die Zahl der Kreise wegen Bildung der Moldauischen ASSR und der Nordkaukasischen Region und Ende 1925 waren es nach Auflösung von weiteren acht nur noch 41. Per Verordnung vom 2.9.1930 wurden in der
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Ukraine Ukrainischen SSR wegen des Übergangs zum dreistufigen Verwaltungssystem ZentrumRayon-Dorfsowjets alle Kreise aufgelöst. Trotz Einführung der vierstufigen Verwaltungsgliederung Zentrum-Gebiet-Rayon-Dorfsowjets im Jahre 1932 sind in den 30er Jahren in den Gebieten Donezk, Kiew und Winniza (Vinnica) wieder acht Kreise aus verschiedenen Gründen erneut oder neu geschaffen worden (s. Kreis, administrativer). Wegen Ausgliederung von Teilen dieser drei Gebiete zur Bildung neuer Gebietseinheiten wurden diese Kreise 1937 aufgelöst. Zuletzt gab es in der Ukrainischen SSR in dem 1946 gebildeten Transkarpatischen Gebiet 13 administrative Kreise, die 1953 in Rayons umgewandelt wurden. Vorher waren sie in ihrem Status Rayons nur gleichgestellt gewesen. Die Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik entstand am 12.10.1924 im Rahmen der Sowjetukraine aus Rayons der Kreise Odessa und Balta des Gouvernements Odessa und aus einigen Ortschaften des Kreises Tultschin (Tul'cin) des Gouvernements Podolien. Bei ihrer Auflösung am 2.8.1940 kam der größere Teil ihres Territoriums zum Gebiet Odessa. Das gegenwärtig bestehende mehrstufige Verwaltungssystem Zentrum-Gebiet-RayonDorfsowjets war im Februar 1932 eingeführt worden. Am 27.2.1932 wurde die Ukraine zunächst in folgende fünf Gebiete aufgeteilt: Charkow, Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk), Kiew, Odessa und Winniza. Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und die Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft machten eine weitere Ausgliederung und die Bildung neuer Gebiete erforderlich. Anfang 1939 war ihre Zahl auf 15 angestiegen. Nach dem Angriff Deutschlands auf Polen am 1.9.1939 begann am 17.9.1939 unter Verletzung des Nichtangriffsvertrages vom 25.7.1932 der sowjetische Einmarsch in Ostpolen. Deutschland und die UdSSR hatten sich vorher in einem Geheimabkommen über die fünfte Teilung Polens geeinigt. Der sowjetische Bereich endete jetzt ungefähr längs der CurzonLinie, im Süden etwa östlich der Städte Chelm, Tomaszow Lubelski und Przemysl. Per Gesetz vom 1.11.1939 wurde die Westukraine in die UdSSR inkorporiert und der Ukrainischen SSR angegliedert. Aus den neuen Gebietserwerbungen entstanden am 4.12.1939 sechs zusätzliche Gebiete der Ukrainischen Sowjetrepublik: Drogobytsch (Drogobyc), Lwow (L'vov), Rowno (Rovno), Stanislaw (Stanislav), Tarnopol (TarnopoF) und Wolynien. Diese waren bis zur Rayonierung am 20.1.1940 in die vorrevolutionären Verwaltungseinheiten Ujesd (=Landkreis, ukr. povit) und Wolost(=Amtsbezirk, ukr. volost') unterteilt. Ein weiterer Gebietsgewinn kam 1940 hinzu. Nach einem Ultimatum an Rumänien vom 26.6.1940 besetzten sowjetische Truppen zwei Tage später Bessarabien, die Nordbukowina und das Gebiet um Hertza. Im geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt war Bessarabien dem sowjetischen Einflußbereich zugeteilt worden. Die Nordbukowina mit der Stadt Ccrnäuji (dem ehemaligen österreichischen Czernowitz, auch Tschernowitz), das Hertza-Gebiet (rumän. Herta, ukr. Herca, russ. Gerca) und der nordbessarabische Kreis (rumän. jude{) Hot in (ukr. und russ. Chotin) kamen am 7.8.1940 als Gebiet Tschernowzy (Cernovcy) zur Ukrainischen SSR. Aus den südbessarabischen Kreisen Ismail (ukr. Izma'il, russ. Izmail) und Cetatea Alba (ukr. Akerman, russ. Akkerman) entstand am gleichen Tage das Gebiet Akkerman der Ukrainischen SSR, welches am 7.12.1940 in Gebiet Ismail umbenannt wurde. Das Territorium beider neuer Gebiete war per Gesetz vom 2.8.1940 der Ukraine zugeteilt worden. Das übrige Bessarabien wurde mit Transnistrien der aufgelösten Moldauischen ASSR am 2.8.1940 zur Moldauischen SSR zusammengefaßt und als Unionsrepublik in die UdSSR integriert. Am 30.3.1944 entstand aus Teilen der Gebiete Nikolajew und Saporosche (Zaporoz'e) am Schwarzen Meer das Gebiet Cherson. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Ukraine um ein weiteres Gebiet vergrößert. In einem Vertrag vom 29.6.1945 mußte die Tschechoslowakei die Karpato-Ukraine (tschech. Podkarpatskä Rus') an die UdSSR abtreten und am 22.1.1946 wurde sie offiziell als Gebiet
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Ukraine Transkarpatien mit der ukrainischen Unionsrepublik vereinigt. Am 7.1.1954 wurde hauptsächlich aus südlichen Rayons des Gebietes Kiew das Gebiet Tscherkassy (Cerkassy) eingerichtet. Als 25. Gebiet kam 1954 die Halbinsel Krim zur Ukrainischen SSR. Per Ukas vom 19.2.1954 wurde das Gebiet der Krim von der RSFSR in die Verwaltungshoheit der Ukrainischen SSR übergeben. Anlaß war der dreihundertste Jahrestag des Vertrages von Perejaslaw (Perejaslav), mit dem sich die Kosaken der Ukraine unter ihrem Hetman Bogdan Chmelnizki (Chmel'nickij) 1654 dem Moskauer Zaren unterstellten. Dieses Jubiläum wurde in der Sowjetunion als „Wiedervereinigung" der Ukraine mit Rußland gefeiert. Die Gebietsübergabe wurde mit der territorialen Nähe und den engen wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen der Krim zur Ukraine begründet. Zu Ehren von Bogdan Chmelnizki waren bereits am 4.2.1954 das Gebiet Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) und das Gebietszentrum Proskurow (Proskurov) in Chmelnizki umbenannt worden. Als Ergebnis eines Referendums wurde das Krim-Gebiet am 12.2.1991 wieder zu einer ASSR aufgewertet. Diese heißt seit dem 21.9.1994 „Autonome Republik der Krim". Einzelheiten sind unter diesem Stichwort zu finden. Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Gebiet Lwow wurde 1951 an der ukrainisch-polnischen Grenze ein Gebietsaustausch vorgenommen (s. Polen, Königreich). Außer der Aufteilung von Gebietseinheiten wurden in den 50er Jahren auch Gebiete durch Vereinigung vergrößert. Das am 15.2.1954 aufgelöste Gebiet Ismail wurde mit dem Gebiet Odessa vereinigt. Am 21.5.1959 erfolgte die Erweiterung des Gebietes Lwow um das aufgelöste Gebiet Drogobytsch. Gegenwärtig besteht die Ukraine aus 24 Gebieten und einer Autonomen Republik. Kiew als Hauptstadt und Sewastopol (ukr. und russ. Sevastopol') als Heimathafen der Schwarzmeerflotte waren seit 1946 bzw. dem 29.10.1948 republikunmittelbare Städte (Sewastopol bis zum 19.2.1954 innerhalb der RSFSR) und behielten ihren besonderen Status auch in der am 28.6.1996 verabschiedeten ersten postkommunistischen Verfassung der Ukraine. Nach Auskunft des Instituts für die Geschichte der Ukraine der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine wurde die Aufwertung Kiews zu einer zentralgeleiteten Stadt nicht offiziell bekanntgegeben. Sie erfolgte wahrscheinlich im Jahre 1945. Die erste Erwähnung bezieht sich auf das folgende Jahr. Die Ukrainische SSR erklärte am 16.7.1990 ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und den Vorrang des Republikrechts vor den Unionsgesetzen. Nach dem gescheiterten Moskauer Putschversuch (19.-21.8.1991) proklamierte der Oberste Sowjet in Kiew am 24.8.1991 die staatliche Unabhängigkeit und führte den neuen Staatsnamen „Ukraine" ein. Die Unabhängigkeitserklärung sollte aber erst nach einer Volksabstimmung wirksam werden. Nachdem am 1.12.1991 mehr als 90 % der Befragten für die Unabhängigkeit gestimmt hatten, kündigte das ukrainische Parlament am 5.12.1991 den Unionsvertrag von 1922 und erklärte den Austritt aus der UdSSR. Die Ukraine gehörte am 8.12.1991 zusammen mit Rußland und Weißrußland zu den Gründerstaaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Als die GUSStaaten am 21.12.1991 in der Erklärung von Alma-Ata (kasach. Almaty) konstatierten, daß die UdSSR ihre Existenz beendet hat, endete auch de jure die Mitgliedschaft der Ukraine in der Sowjetunion. Die Gouvernements in der Ukrainischen Volksrepublik und Ukrainischen SSR Aleksandrowsk (Aleksandrovsk) 16.4.1920-23.3.1921 (am 23.3.1921 umbenanntin Gouvernement Saporoschje) Charkow (Char'kov) 1835-1.8.1925 Cherson 1803-16.4.1920 Donezk (Doneck) 16.4.1920-1.8.1925
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Ukraine Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) 1802-1.8.1925 Kiew (Kiev) 1708-1781 und 1796-1.8.1925 Krementschug (Kremencug) 16.5.1920-21.10.1922 Nikolajew (Nikolaev) 16.4.1920-21.10.1921 Odessa 16.4.1920-1.8.1925 Podolien 1796-1.8.1925 Poltawa (Poltava) 1802-1.8.1925 Saporoschje (Zaporoz'e) 23.3.1921-21.10.1922 (umbenannt aus Gouvernement Aleksandrowsk) Tschernigow (Cernigov) 1796-1.8.1925 Wolhynien 1796-1.8.1925 Die administrativen Kreise in der Ukrainischen SSR Achtyrka Ende 1923-3.6.1925, Gouvernement Charkow (Ende 1923 umbenannt aus dem Kreis Bogoduchow) Aleksandrija 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Jekaterinoslaw Artjomowsk (Artemovsk) 12.9.1924-2.9.1930, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925) (12.9.1924 umbenannt aus dem Kreis Bachmut) Bachmut 12.4.1923-12.9.1924, Gouvernement Donezk (12.9.1924 umbenannt in Kreis Artjomowsk) Balta 12.4.1923-26.11.1924, Gouvernement Odessa Belaja Zerkow (Belaja Cerkov') 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925) Berditschew (Berdicev) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925) Berdjansk 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Jekaterinoslaw Beregowo (Beregovo) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Bogoduchow (Bogoduchov) 12.4.1923-Ende 1923, Gouvernement Charkow (Ende 1923 umbenannt in Kreis Achtyrka) Charkow (Char'kov) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Charkow (bis 1.8.1925 Cherson 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925) Chust 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Dnepropetrowsk (Dnepropetrovsk) 20.7.1926-2.9.1930 (20.7.1926 umbenannt aus Kreis Jekaterinoslaw) Gaissin (Gajsin) 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Podolien Gluchow (Gluchov) August 1925-2.9.1930 (August 1925 umbenannt aus dem Kreis Nowgorod-Sewerski) Irschawa (Irsava) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Isjum (Izjum) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Charkow (bis 1.8.1925) Jekaterinoslaw (Ekaterinoslav) 12.4.1923-20.7.1926, Gouvernement Jekaterinoslaw (bis 1.8.1925) (20.7.1926 umbenannt in Kreis Dnepropetrowsk) Jelissawetgrad (Elizavetgrad) 12.4.1923-5.9.1924, Gouvernement Odessa (5.9.1924 umbenannt in Kreis Sinowjewsk) Jusowka (Juzovka) 12.4.1923-6.6.1924, Gouvernement Donezk (6.6.1924 umbenannt in Kreis Stalino) Kamenez (Kamenec) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Winniza Kiew (Kiev) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925) Konotop 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Tschernigow (bis 1.8.1925) Korosten (Korosten') 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Wolhynien (bis 1.8.1925) Korosten 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Kiew
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Ukraine Korsun (Korsun') 12.4.1923-1924, Gouvernement Kiew (1924 umbenannt in Kreis Schewtschenko) Krasnograd 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Poltawa Krementschug (Kremencug) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925) Kriwoi Rog (Krivoj Rog) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Jekaterinoslaw (bis 1.8.1925) Kupjansk 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Charkow (bis 1.8.1925) Lubny 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925) Lugansk 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925) Malin 12.4.1923-1925, Gouvernement Kiew Mariupol (Mariupol') 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925) Melitopol (Melitopol') 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Mogiljow (Mogilev) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Mogiljow-Podolski (Mogilev-Podol'skij) 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Winniza Mukatschewo (Mukacevo) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Neschin (Nezin) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Tschernigow (bis 1.8.1925) Nikolajew (Nikolaev) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925) Nowgorod-Sewerski (Novgorod-Severskij) 12.4.1923-August 1925, Gouvernement Tschernigow (August 1925 umbenannt in Kreis Gluchow) Nowograd-Wolynski (Novograd-Volynskij) 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Kiew Odessa 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925) Pawlograd (Pavlograd) 12.4.1923-1926, Gouvernement Jekaterinoslaw (bis 1.8.1925) Peretschin (Perecin) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Perwomaisk (Pervomajsk) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925) Poltawa (Poltava) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925) Priluki 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925) Proskurow (Proskurov) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Proskurow 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Winniza Rachow (Rachov) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Romny 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Poltawa (bis 1.8.1925) Saporoschje (Zaporoz'e) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Jekaterinoslaw (bis 1.8.1925) Schachty (Sachty) 12.4.1923-2.6.1924, Gouvernement Donezk Schepetowka (Sepetovka) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Wolhynien (bis 1.8.1925) Schepetowka 1.4.1935-22.9.1937, Gebiet Winniza Schewtschenko (Sevcenko) 1924-3.6.1925, Gouvernement Kiew (1924 umbenannt aus Kreis Korsun) Schewtschenko 1927-2.9.1930 (1927 umbenannt aus Kreis Tscherkassy) Schitomir (Zitomir) 12.4.1923-1925, Gouvernement Wolhynien (1925 umbenannt in WolynischerKreis) Schitomir 29.4.1936-22.9.1937, Gebiet Kiew Sewljusch (Sevljus) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Sinowjewsk (Zinov'evsk) 5.9.1924-2.9.1930,Gouvernement Odessa (bis 1.8.1925) (5.9.1924 umbenannt aus Kreis Elisawetgrad) Snowsk (Snovsk) 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Tschernigow Solotonoscha (Zolotonosa) 12.4.1923-3.6.1925, Gouvernement Poltawa Stalino 6.6.1924-2.9.1930, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925) (6.6.1924 umbenannt aus Kreis Jusowka) Starobelsk (Starobel'sk) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Donezk (bis 1.8.1925) Starobelsk 17.11.1933-1937, Gebiet Donezk Sumy 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Charkow (bis 1.8.1925)
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Ukraine Swaljawa (Svaljava) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Taganrog 26.4.1920-2.6.1924, Gouvernement Donezk Tjatschew (Tjacev) 22.1.1946-9.11.1953, Gouvernement Transkarpatien Tscherkassy (Cerkassy) 12.4.1923-1927, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925) (1927 umbenannt in Kreis Schewtschenko) Tschernigow (Cernigov) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Tschernigow (bis 1.8.1925) Tultschin (Tul'cin) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Uman(Uman') 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925 Uschgorod (Uzgorod) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Weliki Beresny (Velikij Bereznyj) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Winniza (Vinnica) 12.4.1923-2.9.1930, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925) Wolowez (Volovec) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Wolowo (Volovo) 22.1.1946-9.11.1953, Gebiet Transkarpatien Wolynischer Kreis 1925-2.9.1930 (1925 umbenannt aus Kreis Schitomir des Gouvernements Wolhynien) Die Gebiete in der Ukrainischen SSR und Ukraine Akkerman 7.8.1940-7.12.1940 (7.12.1940 umbenannt in Gebiet Ismail) Charkow (ukr. Charkiv, russ. Char'kov) seit 27.2.1932 Cherson (ukr. und russ. Cherson) seit 30.3.1944 Chmelnizki (ukr. Chmel'nyc'kyj, russ. Chmel'nickij) seit 4.2.1954 (4.2.1954 umbenannt aus dem Gebiet Kamenez-Podolsk) Dnepropetrowsk (ukr. Dnipropetrovs'k, russ. Dnepropetrovsk) seit 27.2.1932 Donezk (ukr. Donec'k, russ. Doneck) 17.7.1932-3.6.1938 und seit 9.11.1961) (3.6.19389.11.1961 Gebiet Stalino) Drogobytsch (russ. Drogobyc) 4.12.1939-21.5.1959 Ismail (russ. Izmail) 7.12.1940-15.2.1954 (7.12.1940 umbenannt aus Gebiet Akkerman) Iwano-Frankowsk (ukr. Ivano-Frankivs'k, russ. Ivano-Frankovsk) seit 9.11.1962 (9.11.1962 umbenannt aus Gebiet Stanislaw) Kamenez-Podolsk (russ. Kamenec-Podol'sk) 22.9.1937-4.2.1954 (4.2.1954 umbenannt in Gebiet Chmelnizki) Kiew (ukr. Ky'iv, russ. Kiev) seit 27.2.1932 Kirowograd (ukr. Kirovohrad, russ. Kirovograd) seit 10.1.1939 Krim (ukr. und russ. Krym) 19.2.1954-12.2.1991 Lugansk (ukr. Luhans'k, russ. Lugansk) 5.3.1958-5.1.1970 und seit 4.5.1990 (3.6.19385.3.1958 und 5.1.1970-4.5.1990 Gebiet Woroschilowgrad) Lwow (ukr. L'viv, russ. L'vov) seit 4.12.1939 Nikolajew (ukr. Mykola'iv, russ. Nikolaev) seit 22.9.1937 Odessa (ukr. Odesa, russ. Odessa) seit 27.2.1932 Poltawa (ukr. und russ. Poltava) seit 22.9.1937 Rowno (ukr. Rovno, seit 11.6.1991 Rivne, russ. Rovno) seit 4.12.1939 Saporoschje (ukr. Zaporizzja, russ. Zaporoz'e) seit 10.1.1939 Schitomir (ukr. Zytomyr, russ. Zitomir) seit 22.9.1937 Stalino (russ. Stalino) 3.6.1938-9.11.1961 (3.6.1938 umbenannt aus Gebiet Donezk, 9.11.1961 rückbenannt in Gebiet Donezk) Stanislaw (russ. Stanislav) 4.12.1939-9.11.1962 (9.11.1962 umbenannt in Gebiet IwanoFrankowsk) Sumy (ukr. und russ. Sumy) seit 10.1.1939 Tarnopol (russ. Tarnopol') 4.12.1939-9.8.1944 (9.8.1944 umbenannt in Gebiet Ternopol)
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Ukrainische Volksrepublik Ternopol (ukr. Ternopil', russ. Ternopol') seit 9.8.1944 (9.8.1944 umbenannt aus Gebiet Tarnopol) Transkarpatien (ukr. Zakarpats'ka oblast', russ. Zakarpatskaja oblast') seit 22.1.1946 Tscherkassy (ukr. Cerkasy, russ. Cerkassy) seit 7.1.1954 Tschernigow (ukr. Cernihiv, russ. Cernigov) seit 15.10.1932 Tschernowzy (ukr. Cernivci, russ. Cernovcy) seit 7.8.1940 Winniza (ukr. Vinnycja, russ. Vinnica) seit 27.2.1932 Wolynien (ukr. Volyns'ka oblast', russ. Volynskaja oblast') seit 4.12.1939 Woroschilowgrad (russ. Vorosilovgrad) 3.6.1938-5.3.1958 und 5.1.1970-4.5.1990) (5.3.1958-5.1.1970 und seit 4.5.1990 Gebiet Lugansk) Die Autonomen Republiken innerhalb der Ukrainischen SSR und Ukraine Moldauische ASSR (russ. Moldavskaja ASSR) 12.10.1924-2.8.1940 ASSR der Krim (ukr. Kiyms'ka ARSR, russ. Krymskaja ASSR) 12.2.1991-26.2.1992 Republik der Krim (ukr. und russ. Respublika Krym) 26.2.1992-21.9.1994 Autonome Republik der Krim (ukr. Avtonomna Respublika Krym, russ. Avtonomnaja Respublika Krym) seit 21.9.1994
Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik Ukrainische Volksrepublik
—• U k r a i n e
(ukr. Ukra'ins'ka Narodna Respublika)
gebildet: 20.11.1917 aufgelöst: 28.4.1918 erneut proklamiert: Dezember 1918 erneut aufgelöst: Ende November 1920 Hauptstadt: Kiew (ukr. Kyi'v) 20.11.1917-28.4.1918 und Dezember 1918-Ende November 1920 Die Gouvernements in der Ukrainischen Volksrepublik werden bei der Ukrainischen SSR aufgelistet. In Kiew wurde nach der Abdankung des Zaren im März 1917 von national orientierten Parteien und politischen Gruppen der Versuch unternommen, einen unabhängigen ukrainischen Staat zu gründen. Am 20.11.1917 proklamierten sie die Ukrainische Volksrepublik (UNR) - zunächst als Teil einer föderativen Russischen Republik. Nachdem die Bolschewiken in Petrograd die im November gewählte Konstituierende Versammlung am 19.1.1918 gewaltsam aufgelöst hatten, wurde auf eine Autonomie im Rahmen Rußlands verzichtet und die UNR am 25.1.1918 zu einem unabhängigen Staat erklärt. Wegen der Bedrohung durch die Rote Armee Sowjetrußlands sah sich die UNR Anfang 1918 gezwungen, die Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn um militärische Hilfe zu ersuchen. Bis Mai 1918 besetzten deutsche und österreichische Truppen das ganze Land. Die UNR war jetzt ganz von der Besatzungsmacht abhängig, die ihre Führer wegen divergierender Interessen am 28.4.1918 unter Arrest stellte. Einen Tag später wurde mit Unterstützung der deutschen Schutzmacht das Hetmanat wieder eingeführt. Die Novemberrevolution in Deutschland und der folgende Abzug der Truppen der Mittelmächte bedeuteten aber auch das baldige Ende des Hetman-Staates. Am 14.12.1918 wurde der Hetman zur Abdankung gezwungen. An seine Stelle trat am gleichen Tage ein Direktorium, das kurz danach die Wiederherstellung der Ukrainischen Volksrepublik proklamierte. Die UNR-Armee hatte sich
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Ulala, Dorf im August 1919 gegen sowjetrussische Truppen behaupten können, wurde aber von den im Süden operierenden Weißgardisten, die fur ein ungeteiltes Rußland kämpften, bedrängt. In dieser Situation hoffte die UNR-Führung, die nationale Unabhängigkeit mit Hilfe Polens zu erreichen, das aber an einem selbständigen ukrainischen Staat nicht interessiert war. Die Lage der UNR wurde aussichtslos, da sich die Bolschewiken im Bürgerkrieg durchgesetzt hatten. Daran konnte auch ein Vorstoß der Polen bis Kiew im Verlaufe des im April 1920 ausgebrochenen sowjetisch-polnischen Krieges nichts mehr ändern. Nachdem die Rote Armee bei Warschau eine Niederlage erlitten hatte, schlossen Polen und die Sowjetregierung nach einem Präliminarfrieden im Oktober einen Waffenstillstand. Im November 1920 ging die UNR-Führung ins polnische Exil. Die noch verbliebenen militärischen Verbände wurden in Polen interniert. Nach der Unterzeichnung des sowjetisch-polnischen Friedensvertrages von Riga am 18.3.1921 mußte die Exilregierung der UNR im polnischen Tarnow ihre Tätigkeit einstellen. Damit war der damalige Versuch einer ukrainischen Eigenstaatlichkeit endgültig gescheitert. Schon während des Bürgerkrieges begann in den von den Bolschewiken kontrollierten Landesteilen eine stärkere Anbindung der formell unabhängigen ukrainischen Sowjetrepublik an Rußland. Im Juni 1919 wurden alle militärischen Verbände in der Ukraine dem Revolutions-Kriegsrat der RSFSR unterstellt. Im Januar 1920 wurde verfugt, daß alle Dekrete der RSFSR auch in der Ukraine gelten. Im Dezember 1922 wurde die Ukrainische SSR ein Gliedstaat der UdSSR. Hauptstadt der ukrainischen nationalen Republik (UNR) war Kiew, das wegen vorrückender sowjetischer und weißer Truppen zeitweilig aufgegeben werden mußte.
Ukrains'ka Narodna Respublika (UNR) —• Ukrainische Volksrepublik Ulala, Dorf, seit 27.2.1928
Stadt (russ. selo, gorod Ulala)
Ulala erhielt am 27.2.1928 Stadtstatus und wurde am 17.6.1932 in Oirot-Tura (Ojrot-Tura) umbenannt. 1922-2.3.1932: Zentrum des Oiratischen Autonomen Kreises, Sibirische Region (27.2.1928-30.7.1930), Westsibirische Region (30.7.1930-2.3.1932), RSFSR 2.3.1932-17.6.1932: Zentrum des Oirotischen Autonomen Gebietes, Westsibirische Region, RSFSR
Ulalinskoje, Dorf
(russ. selo Ulalinskoe)
1.6.1922-1922: Zentrum des Oiratischen Autonomen Gebietes, RSFSR 1922 wurde das Dorf Ulala das Zentrum.
Ulan-Ude, Stadt (russ.
Ulan-Ude)
Bis zum 27.7.1934 hieß die Stadt Werchneudinsk (Verchneudinsk). 27.7.1934-7.7.1958: Hauptstadt der Burjat-Mongolischen ASSR, Ostsibirische Region (27.7.1934-5.12.1936), RSFSR 7.7.1958-8.10.1990: Hauptstadt der Burjatischen ASSR, RSFSR 8.10.1990-27.3.1992: Hauptstadt der Burjatischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) seit 27.3.1992: Hauptstadt der Republik Burjatien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
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Uljanowsk, Stadt
Uleaborg, Gouvernement
(russ. Uleaborgskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Oulu bzw. Uleaborg), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Uleaborg Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großfürstentum).
Uleaborg, Stadt (russ. Uleaborg, finn. Oulu, schwed.
Uleaborg)
1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Uleaborg, Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich
Uljanowsk, Gebiet (russ. Ul'janovskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga (Volga) der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 19.1.1943 Zentrum: Stadt Uljanowsk (Ul'janovsk) Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kuibyschew (Kujbysev) und Pensa (Penza).
Uljanowsk, Gouvernement
(russ. Ul'janovskaja gubernija), RSFSR am 9.5.1924 umbenannt aus Gouvernement Simbirsk aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Uljanowsk (Ul'janovsk) Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Uljanowsk Teil des neugebildeten Gebietes Mittlere Wolga (Volga). Zu Ehren von Wladimir Iljitsch Uljanow (Deckname Lenin), der am 21.1.1924 gestorben war, wurden sein Geburtsort Simbirsk und das gleichnamige Gouvernement am 9.5.1924 in Stadt und Gouvernement Uljanowsk umbenannt.
Uljanowsk, Kreis (russ. Ul'janovskij okrug), Gebiet Mittlere Wolga
(Volga) (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: 16.7.1928 aufgelöst: 23.7.1930 Zentrum: Stadt Uljanowsk (Ul'janovsk)
Uljanowsk, Stadt (russ. gorod
Ul'janovsk) 9.5.1924-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Uljanowsk, RSFSR 16.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Uljanowsk, Gebiet Mittlere Wolga(Volga) (16.7.1928-20.10.1929), Region Mittlere Wolga (20.10.1929-23.7.1930), RSFSR
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Uman, Kreis seit 19.1.1943: Zentrum des Gebietes Uljanowsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Wolga der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) Zu Ehren von Wladimir Iljitsch Uljanow (Deckname Lenin), der am 21.1.1924 gestorben war, wurde sein Geburtsort Simbirsk am 9.5.1924 in Uljanowsk umbenannt.
Uman, Kreis (russ. Umanskij okrug), Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Uman (Uman')
Uman, Stadt (russ. gorod Uman') 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Uman, Gouvernement Kiew (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR
Ungheni, Kreis (rumanjudcjul Ungheni, russ. Ungenskij uezd), Republik Moldau gebildet: aufgelöst: Zentrum:
30.12.1998 21.3.2003 Stadt Ungheni
Ungheni, Stadt (rumän. ora§ul Ungheni, russ. gorod Ungeny) 30.12.1998-21.3.2003: Zentrum des Kreises (judel) Ungheni, Republik Moldau
Untere Wolga, Gebiet —• Untere Wolga, Region Untere Wolga, Region (russ. Niznevolzskij kraj), RSFSR 21.5.1928-11.6.1928: Gebiet Untere Wolga (Volga) (russ. Niznevolzskaja oblast'), RSFSR 11.6.1928-10.1.1934: Region Untere Wolga Zentrum: Stadt Saratow (Saratov) 21.5.1928-10.1.1932 Stadt Stalingrad 10.1.1932-10.1.1934 Das administrative Zentrum wurde am 10.1.1932 von Saratow nach Stalingrad verlegt. Territoriale Einheiten in Gebiet und Region Untere Wolga Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis Kreis
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Astrachan (Astrachan') 23.7.1928-23.7.1930 Atkarsk 1.7.1929-23.7.1930 (umbenannt aus Kreis Saratow) Balaschow (Balasov) 23.7.1928-23.7.1930 Chopjor (Choper) 23.7.1928-23.7.1930 Kamyschin (Kamysin) 23.7.1928-23.7.1930 Pugatschow (Pugacev) 23.7.1928-23.7.1930
Ural, Föderationsbezirk Kreis Saratow (Saratov) 23.7.1928-1.7.1929 (umbenannt in Kreis Atkarsk) Kreis Stalingrad 23.7.1928-23.7.1930 Kreis Wolsk (Vol'sk) 23.7.1928-23.7.1930 Kalmückisches Autonomes Gebiet 11.6.1928-10.1.1934 ASSR der Wolgadeutschen 28.6.1928-10.1.1934 Das Gebiet Untere Wolga entstand am 21.5.1928 beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung aus den Gouvernements Astrachan, Saratow und Stalingrad sowie einem Teil des Gouvernements Samara und wurde am 23.7.1928 in acht administrative Kreise unterteilt. Da noch nationale Autonomien hinzukamen, mußte das Gebiet am 11.6.1928 in die gleichnamige Region umgewandelt werden. National-territoriale Verwaltungseinheiten unterstanden damals immer einer Region. Am 10.1.1934 wurde die Region Untere Wolga in die Regionen Saratow und Stalingrad aufgeteilt.
Unterer Amur, Gebiet (russ. Nizneamurskaja oblast'), Fernöstliche
Region (22.7.1934-20.10.1938), Region Chabarowsk (Chabarovsk) (20.10.1938-23.1.1956), RSFSR gebildet: 22.7.1934 aufgelöst: 23.1.1956 Zentrum: Stadt Nikolajewsk am Amur (Nikolaevsk-na-Amure) Das Gebiet entstand aus den Rayons des aufgelösten Kreises Unterer Amur und des ebenfalls liquidierten Nationalen Kreises Ochotsk der Ewenen. 1956 wurde sein Territorium der Region Chabarowsk eingegliedert.
Unterer Amur, Kreis (russ. Nizneamurskij okrug), Fernöstliche gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Region, RSFSR
20.10.1932 15.9.1934 Stadt Nikolajewsk am Amur (Nikolaevsk-na-Amure)
Das Territorium des aufgelösten Kreises bildete 1934 einen Teil des neugeschaffenen Gebietes Unterer Amur.
Ural, Föderationsbezirk
(russ. Ural'skij federal'nyj okrug), Russische Föderation
gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Jekaterinburg (Ekaterinburg) Der Föderationsbezirk Ural ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Föderationsbezirk Ural gehören folgende sechs Verwaltungseinheiten: Autonomer Kreis der Chanten und Mansen Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen Gebiet Kurgan Gebiet Swerdlowsk (Sverdlovsk) Gebiet Tjumen (Tjumen') Gebiet Tscheljabinsk (Celjabinsk)
539
Ural-Gebiet
Ural-Gebiet
(russ. Ural'skaja oblast'), RSFSR gebildet: 3.11.1923 aufgelöst: 17.1.1934 Zentrum: Stadt Jekaterinburg (Ekaterinburg) 3.11.1923-14.11.1924 Stadt Swerdlowsk (Sverdlovsk) 14.11.1924-17.1.1934 Jekaterinburg wurde am 14.11.1924 in Swerdlowsk umbenannt. Das Ural-Gebiet wurde in der Sowjetunion versuchsweise als erstes administratives Gebiet nach den neuen Kriterien der territorialen Gliederung geschaffen. Es entstand aus den Gouvernements Jekaterinburg, Perm (Perm'), Tjumen (Tjumen') und Tscheljabinsk (Celjabinsk) und wurde statt der Landkreise und Amtsbezirke in administrative Kreise, Rayons und Dorfsowjets unterteilt. Später wurden noch drei nationale Kreise angeschlossen. Das Territorium war als industriell dominierte Region für die sogenannte Rayonierung ausgewählt worden. Im Rahmen einer Dezentralisierung (russ. razukrupnenie) der großen Verwaltungseinheiten wurde das Ural-Gebiet 1934 in die Gebiete Ob-Irtysch (Ob-Irtys), Swerdlowsk und Tscheljabinsk aufgeteilt. Nationale und administrative Kreise im Ural-Gebiet Nationaler Kreis der Jamal-Nenzen 10.12.1930-17.1.1934 Nationaler Kreis der Komi-Permjaken 26.2.1925-17.1.1934 Nationaler Kreis der Ostjaken und Wogulen 10.12.1930-17.1.1934 Kreis Irbit 19.5.1924-23.7.1930 (umbenannt aus Kreis Turinsk) Kreis Ischim (Isim) 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Jekaterinburg 3.11.1923-9.1.1925 (umbenannt in Kreis Swerdlowsk) Kreis Kungur 3.11.1923-10.1.1930 Kreis Kurgan 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Nischni Tagil (Niznij Tagil) 19.5.1924-23.7.1930 ( umbenannt aus Kreis Verchotur'e) Kreis Perm (Perm') 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Sarapul 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Schadrinsk (Sadrinsk) 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Slatoust (Zlatoust) 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Swerdlowsk 9.1.1925-23.7.1930 (umbenannt aus Kreis Jekaterinburg) Kreis Tjumen 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Tobolsk (Tobol'sk) 3.11.1923-7.1.1932 Kreis Troizk (Troick) 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Tscheljabinsk 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Turinsk 3.11.1923-19.5.1924 (umbenannt in Kreis Irbit) Kreis Werchkamski (Verchkamskij) 3.11.1923-23.7.1930 Kreis Werchoturje (Verchotur'e) 3.11.1923-19.5.1924 (umbenannt in Kreis Nischni Tagil)
Uralsk, Gebiet (kasach. Oral oblysy, russ. Ural'skaja oblast'), Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-22.9.1920), Kasachische SSR (3.5.196210.12.1991), Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (10.12.1991-6.7.1992) gebildet: 1868 aufgelöst: 22.9.1920 erneut seit 3.5.1962 bis 6.7.1992 540
Ura-Tjube, Gebiet Zentrum: Stadt Uralsk (Ural'sk) Das Gebiet wurde 1920 aufgelöst und sein Territorium dem neugebildeten Gouvernement Orenburg-Turgai (Orenburg-Turgaj) angegliedert. Das Gebiet gab es wieder seit 1962 durch Umbenennung des Gebietes Westkasachstan. 1992 erhielt es wieder seine historische Bezeichnung Westkasachstan.
Uralsk, Gouvernement
(russ. Ural'skaja gubernija), Kirgisische ASSR, RSFSR (14.1.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-15.8.1928) gebildet: 14.1.1924 aufgelöst: 15.8.1928 Hauptstadt: Uralsk (Ural'sk) Das Gouvernement entstand aus Teilen der Gouvernements Aktjubinsk und Orenburg. Am 6.6.1925 wurde noch das aufgelöste Gouvernement Bukei (Bukej) mit dem Status eines erweiterten Landkreises (uezd) angegliedert. Die Auflösung erfolgte wegen der Aufteilung in Kreise und Rayons.
Uralsk, Kreis (russ. Ural'skij okrug), Kasachische ASSR, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.9.1928 17.12.1930 Stadt Uralsk (Ural'sk)
Uralsk, Stadt (kasach. Oral kalasy, russ. gorod
Ural'sk)
1868-22.9.1920 und 3.5.1962-6.7.1992: Zentrum des Gebietes Uralsk, Russisches Reich, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-22.9.1920), Kasachische SSR (3.5.196210.12.1991), Region Westkasachstan (3.5.1962-1.12.1964), Republik Kasachstan (10.12.1991-6.7.1992) 14.1.1924-15.8.1928: Hauptstadt des Gouvernements Uralsk, Kirgisische ASSR, RSFSR (14.1.1924-15.6.1925), Kasachische ASSR, RSFSR (15.6.1925-15.8.1928) 3.9.1928-17.12.1930: Zentrum des Kreises Uralsk, Kasachische ASSR, RSFSR 10.3.1932-3.5.1962 und seit 6.7.1992: Zentrum des Gebietes Westkasachstan, Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-3.5.1962), Republik Kasachstan (seit 6.7.1992)
Ura-Tjube, Gebiet (russ. Ura-Tjubinskaja oblast'), Tadschikische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
19.11.1945 23.1.1947 Stadt Ura-Tjube
Das Gebiet entstand aus einem Teil des Gebietes Leninabad und wurde bei seiner Auflösung diesem wieder angegliedert. Eine Begründung für die nur 14 Monate währende Einrichtung des Gebietes wurde nicht gegeben.
541
Ura-Tjube, Kreis
Ura-Tjube, Kreis (russ. Ura-Tjubinskij okrug), Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (1927-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-1930) gebildet: 1927 aufgelöst: 1930 (nach 30.7.1930) Zentrum: Stadt Ura-Tjube
Ura-Tjube, Stadt (russ. gorod Ura-Tjube) 1927-1930: Zentrum des Kreises Ura-Tjube, Tadschikische ASSR im Bestände der Usbekischen SSR (1927-16.10.1929), Tadschikische SSR (16.10.1929-1930) 19.11.1945-23.1.1947: Zentrum des Gebietes Ura-Tjube, Tadschikisches SSR
Urda, Dorf (russ. selo Urda) 1920-6.6.1925: Zentrum des Gouvernements Bukei (Bukej), Rußland, RSFSR, Kirgisische ASSR, RSFSR (26.8.1920-6.6.1925)
Urganösatyri—* Urgentsch, Stadt Urgentsch, Stadt (usbek. Urganc salari, russ. gorod Urgenc) 1929-17.8.1930 und 27.6.1932-15.1.1938: Zentrum des Kreises Choresm (Chorezm), Usbekische SSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Choresm, Usbekische SSR, Republik Usbekistan (seit 31.8.1991)
Urizki, Fort (russ. Fort Urickij) 2.9.1924-10.11.1924: Zentrum des Landkreises Ada (mit dem Status eines Gouvernements), Kirgisische ASSR, RSFSR
Urjupinsk, Stadt (russ. gorod Urjupinsk) 7.1.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Chopjor (Choper), Region Untere Wolga (Volga), RSFSR
Urjupinskaja, Kosakensiedlung (russ. stanica Urjupinskaja) 1870-29.3.1919: Zentrum des Kreises Chopjor (Choper), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 29.3.1919-10.4.1925: Zentrum des Kreises Chopjor, Gouvernement Zarizyn (Caricyn), RSFSR 10.4.1925-21.5.1928: Zentrum des Kreises Chopjor, Gouvernement Stalingrad, RSFSR 23.7.1928-7.1.1929: Zentrum des Kreises Chopjor, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR
Urta-Serawschan, Kreis —• Serawschan, Kreis 542
Usbekistan, Republik
UruS-Martan, Kreis (russ. Urus-Martanovskij okrug), Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR gebildet: 1923 am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Urus-Martan
UruS-Martan, Siedlung (russ. selenie
Urus-Martan)
1923-30.9.1931: Zentrum des Kreises Urus-Martan, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR
Urwanski, Kreis (russ. Urvanskij okrug), Kabardinisches Autonomes
Gebiet (1.9.1921-16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.192230.9.1931), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR gebildet: 1.9.1921 aufgelöst: 30.9.1931 (in Rayon umgewandelt) Zentrum: Dorf Urwanskoje (Urvanskoe) 1.9.1921-1925 Dorf Stary Tscherek (Staryj Cerek) 1925-30.9.1931
Urwanskoje, Dorf (russ. selo
Urvanskoe)
1.9.1921-1925: Zentrum des Kreises Urwanski, Kabardinisches Autonomes Gebiet (1.9.1921 -16.1.1922), Kabardinisch-Balkarisches Autonomes Gebiet (16.1.1922-1925), Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.19241925), RSFSR
Usbekische SSR —• Usbekistan, Republik Usbekistan, Republik, offizielle Kurzform Usbekistan
(usbek. Üzbekiston Respublikasi, Üzbekiston, russ. Respublika Uzbekistan, Uzbekistan) Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik, Usbekische SSR (russ. Uzbekskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Uzbekskaja SSR) gebildet: 27.10.1924 am 31.8.1991 umbenannt in Republik Usbekistan Republik Usbekistan, Usbekistan seit 31.8.1991 Laut usbekischer Verfassung vom 8.12.1992 sind die Staatsbezeichnungen „Republik Usbekistan" und „Usbekistan" gleichbedeutend. Hauptstadt: Samarkand 22.11.1924-17.8.1930 Taschkent (Taskent) seit 17.8.1930
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Usbekistan, Republik Unionsrepublik: 27.10.1924-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 21.12.1991 Territoriale Einheiten in der Usbekischen SSR und Republik Usbekistan Karakalpakische ASSR 5.12.1936-14.12.1990 Sowjetrepublik Karakalpakstan 14.12.1990-9.1.1992 Republik Karakalpakstan seit 9.1.1992 Tadschikische ASSR 27.10.1924-16.10.1929 Autonomes Gebiet Bergbadachschan 2.1.1925-16.10.1929 (als Teil der zur Usbekischen SSR gehörenden Tadschikischen ASSR) Sonderrayon Kenimech 23.3.1925-1930 Administrative Kreise Andischan (Andizan) 29.9.1926-17.8.1930 Buchara 29.9.1926-17.8.1930 Chodschent (Chodzent) 29.9.1926-16.10.1929 (7.9.1929-16.10.1929 im Bestände der Tadschikischen ASSR innerhalb der Usbekischen SSR, danach bis zur Auflösung am 20.12.1930 Teil der Tadschikischen SSR) Choresm (Chorezm) 29.9.1926-17.8.1930 und 27.6.1932-15.1.1938 Fergana 24.1.1927-17.8.1930 (umbenannt aus Kreis Kokand) Kaschkadarja (Kaskadar'ja) 29.9.1926-17.8.1930 und 23.2.1935-14.2.1938 Kokand 29.9.1926-24.1.1927 (umbenannt in Kreis Fergana) Samarkand 29.9.1926-17.8.1930 Serawschan (Zeravsan) 24.1.1927-17.8.1930 (umbenannt aus Kreis Urta-Serawschan) Surchandarja (Surchandar'ja) 29.9.1926-17.8.1930 und 28.2.1935-6.3.1941 (gehörte 15.1.1938-6.3.1941 zum Gebiet Buchara) Taschkent (Taskent) 29.9.1926-17.8.1930 Urta-Serawschan (=Mittlerer Serawschan) 29.9.1926-24.1.1927 (umbenannt in Kreis Serawschan) Gebiete Andischan seit 6.3.1941 Buchara seit 15.1.1938 (mit dem Kreis Surchandarja 15.1.1938-6.3.1941) Choresm 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938 Dschisak (Dzizak) 29.12.1973-6.9.1988 und seit 16.2.1990 Fergana 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938 Kaschkadarja 29.1.1925-29.9.1926, 20.1.1943-25.1.1960 und seit 7.2.1964 Namangan 6.3.1941-25.1.1960 und seit 18.12.1967 Nawoi 20.4.1982-6.9.1988 und seit 27.1.1992 Pamir 27.10.1924-2.1.1925 (im Bestände der zurUsbekischen SSR gehörenden Tadschikischen ASSR) Samarkand 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938 Serawschan 29.1.1925-29.9.1926 Surchandarja 29.1.1925-29.9.1926 und seit 6.3.1941 Syrdarja (Syrdar'ja) seit 16.2.1963 Taschkent 29.1.1925-29.9.1926 und seit 15.1.1938 Im Rahmen der „nationalen Abgrenzung Mittelasiens" (russ. nacional'no-gosudarstvennoe razmezevanie Srednej Azii") wurde am 27.10.1924 durch einen Beschluß des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR aus Teilen der ehemaligen Sowjetrepubliken Turkestan,
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Usbekistan, Republik Buchara und Choresm mit vorwiegend usbekischer Bevölkerung die Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik gebildet und gleichzeitig als ein Gliedstaat in die Sowjetunion inkorporiert. Am 17.2.1925 folgte noch eine auf dem 1. Sowjetkongreß Usbekistans in Staraja Buchara angenommene Gründungsdeklaration, in welcher offenbar wegen der Zugehörigkeit der Tadschikischen ASSR zur neuen Unionsrepublik (1924-1929) diese als Usbekische Sowjetische Sozialistische Bundesrepublik (russ. Uzbekskaja Sojuznaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika) bezeichnet wird (J.Arnold, S. 47). Nach der Interpretation einiger sowjetischer Autoren sollte auf diese Weise hervorgehoben werden, daß Usbekistan Teil der UdSSR ist. Das in den Staatsbezeichnungen der anderen Unionsrepubliken nicht verwendete zusätzliche Wort „Bundes-" („Sojuznaja") erscheint danach nicht mehr in offiziellen Texten. In der neuen Unionsrepublik sollten die mehrheitlich von usbekischer Bevölkerung besiedelten Teile der aufgelösten Sowjetrepubliken Turkestan, Buchara und Choresm vereinigt werden. Aus der ehemaligen Turkestanischen Sozialistischen Sowjetrepublik, d.h. aus Teilen der Gebiete Fergana, Samarkand und Syrdarja entstanden im Januar 1925 die neugebildeten Gebiete Fergana, Samarkand und Taschkent. Die drei gleichzeitig neugeschaffenen Gebiete Kaschkadarja, Surchandarja und Serawschan wurden aus Teilen der ehemaligen SSR Buchara gebildet. Das damals neu eingerichtete Gebiet Choresm bestand aus Teilen der ehemaligen SSR Choresm. Auf früherem Territorium der SSR Buchara wurde der im Juli 1925 aus dem Gebiet Serawschan ausgegliederte Sonderrayon Kenimech eingerichtet und direkt dem usbekischen Zentralen Exekutivkomitee der Sowjets unterstellt. Er erhielt wegen seiner kompakten kirgisischen und karakalpakischen Bevölkerungsmehrheit als einziger der nationalen Rayons einen besonderen Status. Innerhalb der damals zur Usbekischen SSR gehörenden Tadschikischen ASSR bestand von 1924 bis 1925 das Gebiet Pamir. Ein am 18.11.1924 von den drei ehemaligen Sowjetrepubliken Turkestan, Buchara und Choresm gegründetes Revolutionskomitee der Usbekischen SSR erklärte als provisorische Regierung am 22.11.1924 das im Unterschied zu Taschkent zentraler gelegene Samarkand zur Hauptstadt der Usbekischen Sowjetrepublik. Da aber die zentralen Behörden der aufgelösten Turkestanischen SSR den Regierungsapparat der neuen Unionsrepublik bildeten, war Taschkent de facto bis zum endgültigen Umzug am 30.3.1925 das Verwaltungszentrum Usbekistans. Dagegen stellten die Regierungsbehörden der Bucharischen und Choresmischen SSR den Verwaltungsapparat der neugebildeten Gebiete Serawschan und Choresm. In einer administrativ-territorialen Reform wurden im September 1926 die sieben Gebiete aufgelöst und im folgenden Monat die Usbekische SSR in zehn Kreise aufgeteilt, die bis zum August 1930 bestanden. Die Kreise waren statt der Landkreise (uezdy) und Amtsbezirke (volosti) in 87 Rayons unterteilt worden. Die spätere Wiedereinrichtung der Kreise Choresm (1932-1938), Kaschkadarja (1935-1938) und Surchandarja (1935-1941) wurde mit ihrer weiten Entfernung vom Zentrum und den damit verbundenen Schwierigkeiten ihrer Verwaltung begründet. Eine Dezentralisierung in der Verwaltung führte 1938 zur Zusammenfassung der zentralgeleiteten Rayons in fünf neugebildeten Gebieten: Buchara, Choresm, Fergana, Samarkand und Taschkent. In den 40er Jahren kamen durch Ausgliederung noch weitere vier Gebiete hinzu: Andischan, Kaschkadarja, Namangan und Surchandarja. Im Rahmen einer von 1957 bis 1961 durchgeführten Vergrößerung der Verwaltungseinheiten wurden die Gebiete Kaschkadarja und Namangan 1960 aufgelöst, aber 1964 und 1967 ist diese Maßnahme schon wieder rückgängig gemacht worden. Außerdem wurden zur wirtschaftlichen Erschließung von Steppenregionen die Gebiete Syrdarja (1963), Dschisak (1973) und Nawoi (1982) neu geschaffen. Im Zuge einer erneuten Zusammenlegung administrativ-territorialer Einheiten erfolgte 1988 die vorübergehende Auflösung der zwei letzteren Gebiete.
545
Uschgorod, Kreis Wegen der Aufwertung zu einer SSR gehörte die Tadschikische ASSR seit dem 16.10.1929 nicht mehr zu Usbekistan. Mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 erfolgte der Transfer der Karakalpakischen ASSR von der RSFSR zur Usbekischen Sowjetrepublik, da Karakalpakstan keine gemeinsame Grenze mit der Russischen Föderation hatte. Außerdem hieß es in der offiziellen Begründung, daß es wegen der Besonderheiten der Wirtschaft und der territorialen Lage zweckmäßiger war, die ASSR einer der mittelasiatischen Unionsrepubliken anzuschließen. Auf Grund der ökonomischen, territorialen, kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten fiel die Wahl auf Usbekistan. Per Erlaß vom 17.8.1930 wurde die Hauptstadt nach Taschkent, der größten Stadt Usbekistans und Mittelasiens, verlegt. Taschkent zählte damals fast 325 000 Einwohner, während die bisherige Hauptstadt Samarkand erst 105 000 erreicht hatte. Taschkent war seit dem 19. Jahrhundert Verwaltungszentrum Westturkestans (Russisch-Turkestans) gewesen, zuerst als Zentrum des Generalgouvernements Turkestan (1867-1886), der Grenzmark Turkestan (Turkestanskij kraj) (1886-1917) und als Hauptstadt der Turkestanischen Sowjetrepublik (1918-1924). Hier hatten ihren Sitz das Turkestanische Büro des ZK der Russischen Kommunistischen Partei (1920-1922), das Mittelasiatische Büro (Sredazbjuro) des ZK der Russischen KP und seit 1925 der KPdSU (1922-1934) und des ZK der KPdSU (19621964). Taschkent ist nach Moskau, Sankt Petersburg und Kiew die viertgrößte Stadt der GUS. Diese Rangfolge bestand schon in der Sowjetzeit. In der offiziellen Begründung für die Verlegung des Regierungssitzes nach Taschkent wurden folgende Argumente genannt: die Bedeutung als Wirtschaftszentrum, die bessere Möglichkeit der Wirtschaftslenkung im Ferganatal, dem Hauptanbaugebiet von Baumwolle, wo fast ein Drittel der Republikbevölkerung lebte, und die Herstellung besserer Kontakte zu den mittelasiatischen Organen. Nach B. Hayit (1980, S.114) war vielleicht der wichtigste Grund für den Umzug nach Taschkent, daß durch Samarkand als Hauptstadt zu sehr das historische nationale Bewußtsein geweckt wurde. Wegen der Dominanz des Russischen im öffentlichen Bereich war mit einem am 21.10.1989 verabschiedeten Sprachengesetz das Usbekische zur Staatssprache erklärt worden. Im Zuge einer seit 1993 einsetzenden allmählichen Usbekisierung der usbekischen Sprache wurde statt des vom Russischen abgeleiteten Wortes „oblast" für Gebiet das usbekische Pendant „Wilojat" eingeführt. Die Usbekische SSR erklärte am 20.6.1990 ihre Souveränität innerhalb der Sowjetunion und den Vorrang der Republikgesetze vor den Gesetzen der Union. Nach dem mißglückten Putschversuch in Moskau folgten am 31.8.1991 die Proklamation der staatlichen Unabhängigkeit und die Umbenennung der Sowjetrepublik in „Republik Usbekistan". Gleichzeitig wurde der 1. September zum nationalen Unabhängigkeitsfeiertag bestimmt. Mit der Unterzeichnung der Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) am 21.12.1991 wurde Usbekistan Gründungsmitglied der GUS und beendete offiziell seine Mitgliedschaft in der UdSSR, da deren Existenz als Völkerrechtssubjekt zugleich aufgehört hatte. Die Republik Usbekistan ist gegenwärtig in 12 Gebiete (usbek. vilojatlari) und eine nationale Republik unterteilt. Die Hauptstadt Taschkent ist eine selbständige territoriale Einheit.
Uschgorod, Kreis (russ. Uzgorodskij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum: Stadt Uschgorod (Uzgorod)
546
SSR
Ust-Abakanskoje, Dorf
Uschgorod, Stadt (ukr. misto Uzhorod, russ. gorod
Uzgorod)
22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Uschgorod, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR seit 22.1.1946: Zentrum des Gebietes Transkarpatien, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
Usman, Kreis (russ. Usmanskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
18.9.1929 23.7.1930 Stadt Usman (Usman')
Usman, Stadt (russ. gorod
Usman')
18.9.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Usman, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR
Usolje, Stadt (russ. gorod
Usol'e)
3.11.1923-23.7.1930: Zentrum des Kreises Werchkamski (Verchkamskij), Ural-Gebiet, RSFSR
Ussuriisk, Gebiet (russ. Ussurijskaja oblast'), Fernöstliche Region
(22.7.193420.10.1938), Region Primorje (Primor'e) (20.10.1938-18.9.1943), RSFSR gebildet: 22.7.1934 aufgelöst: 18.9.1943 Zentrum: Stadt Nikolsk-Ussuriiski (Nikol'sk-Ussurijskij) 22.7.1934-1.4.1935 Stadt Woroschilow (Vorosilov) 1.4.1935-18.9.1943 Die Stadt wurde am 1.4.1935 umbenannt. Seit dem 29.11.1957 heißt sie Ussuriisk (Ussurijsk). Das Gebiet entstand innerhalb der Fernöstlichen Region durch Ausgliederung aus dem Gebiet Primorje. Bei der Auflösung wurden seine Rayons der Region Primorje angegliedert.
Ust-Abakanskoje, Dorf (russ. selo
Ust'-Abakanskoe) 25.5.1925-20.10.1930: Zentrum des Chakassischen Kreises, Sibirische Region (25.5.192530.7.1930), Westsibirische Region (30.7.1930-20.10.1930), RSFSR 20.10.1930-30.4.1931: Zentrum des Chakassischen Autonomen Gebietes, Westsibirische Region, RSFSR Laut Gesetzblatt der UdSSR erhielt das Dorf Ust-Abakanskoje am 30.4.1931 den Status einer Stadt und wurde in Abakan umbenannt. In einigen neueren russischen Handbüchern heißt es dagegen, daß der Ort von 1925 bis 1931 als Siedlung (poselok) Chakassk genannt wurde.
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Ustinow, Stadt
Ustinow, Stadt (russ. gorod
Ustinov)
27.12.1984-19.6.1987: Hauptstadt der Udmurtischen ASSR, RSFSR Am 27.12.1984 war die Hauptstadt der Udmurten nach dem ehemaligen Politbüromitglied Ustinow benannt worden. Schon am 19.6.1987 erfolgte die Rückbenennung in Ischewsk (Izevsk).
Ust-Kamenogorsk, Stadt (kasach. Öskemen kalasy, russ. gorod
Ust'-Kamenogorsk) seit 14.10.1939: Zentrum des Gebietes Ostkasachstan, Kasachische SSR, Republik Kasachstan (seit 10.12.1991)
Ust-Medwedizkaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Ust'-Medvedickaja)
1870-29.3.1919: Zentrum des Kreises Ust-Medwedizki (Ust'-Medvedickij), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 1921 erwähnt als Zentrum des Kreises Ust-Medwedizki, Gouvernement Zarizyn (Caricyn), RSFSR
Ust-Medwedizki, Kreis (russ. Ust'-Medvedickij okrug), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR seit 1870 am 29.3.1919 kam der Kreis zum neugebildeten Gouvernement Zarizyn (Caricyn) Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Ust-Medwedizkaja (Ust'-Medvedickaja) Ust-Medwedizki, Kreis (russ. Ust'-Medvedickij okrug), Gouvernement
Zarizyn (Caricyn), RSFSR seit 29.3.1919 am 10.4.1925 kam der Kreis zum Gouvernement Stalingrad Zentrum: Als Kreiszentrum wurden in den amtlichen Handbüchern nacheinander verschiedene Orte angegeben: die Kosakensiedlung (stanica) UstMedwedizkaja (Ust'-Medvedickaja) (1921), das Dorf (sloboda) Michailowsk (Michajlovsk) (1923 und 1924) und das Dorf (sloboda) Michailowka (Michajlovka) (1925). Der Kreis gehörte bis zum 29.3.1919 zum Gebiet des Don-Heeres, von welchem ein Teil zur Bildung des Gouvernements Zarizyn abgetrennt worden war.
Ust-Medwedizki, Kreis (russ. Ust'-Medvedickij okrug), Gouvernement Stalingrad, RSFSR seit 10.4.1925 aufgelöst: 21.5.1928 Zentrum: Dorf (sloboda) Michailowka (Michajlovka) Der Kreis gehörte zum Gouvernement Zarizyn (Caricyn), das am 10.4.1925 in das Gouvernement Stalingrad umbenannt worden war.
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Ust-Ordynski, stadtähnliche Siedlung
Ust-Muja, Siedlung (russ. selenie Ust'-Muja) 10.12.1930-15.11.1933: Zentrum des Nationalen Kreises Witim-Oljokma (Vitim-Olekma) (der Ewenken), Ostsibirische Region, RSFSR
Ust-Orda, Dorf (russ. selo
Ust'-Orda)
(seit 19.4.1941 stadtähnliche Siedlung Ust-Ordynski/Ust'-Ordynskij) 26.9.1937-19.4.1941: Zentrum des Burjat-Mongolischen Nationalen Kreises Ust-Ordynski, Gebiet Irkutsk, RSFSR
Ust-Ordynski, Burjatischer Autonomer Kreis (russ. Ust'-Ordynskij Burjatskij avtonomnyj okrug), Gebiet Irkutsk, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) 26.9.1937-16.9.1958: Burjat-Mongolischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski (russ. Ust'-Ordynskij Burjat-Mongol'skij nacional'nyj okrug), Gebiet Irkutsk, RSFSR 16.9.1958-7.10.1977: Burjatischer Nationaler Kreis Ust-Ordynski (russ. Ust'Ordynskij Burjatskij nacional'nyj okrug), Gebiet Irkutsk, RSFSR seit 7.10.1977: Burjatischer Autonomer Kreis Ust-Ordynski (russ. Ust'-Ordynskij Burjatskij avtonomnyj okrug) Zentrum:
Dorf Ust-Orda (Ust'-Orda) 26.9.1937-19.4.1941 stadtähnliche Siedlung Ust-Ordynski (Ust'-Ordynskij) seit 19.4.1941 Das Dorf Ust-Orda erhielt am 19.4.1941 einen höheren Status und wurde in Ust-Ordynski umbenannt. Der nationale Kreis entstand 1937 im Bestände des neugeschaffenen Gebietes Irkutsk durch Ausgliederung dreier Rayons (ajmakov) aus der Burjat-Mongolischen ASSR. 1958 erfolgte die Umbenennung in den Burjatischen Nationalen Kreis Ust-Ordynski, weil diese neue Benennung der Eigenbezeichnung der autochthonen Bevölkerung genauer entspricht. Um die Bezeichnung der autonomen nationalen Gebietskörperschaften zu vereinheitlichen, wird der Kreis mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 7.10.1977 autonomer Kreis genannt.
Ust-Ordynski, stadtähnliche Siedlung (russ. poselok
gorodskogo tipa Ust'-
Ordynskij) (bis 19.4.1941 Dorf Ust-Orda/Ust'-Orda) 19.4.1941-16.9.1958: Zentrum des Burjat-Mongolischen Nationalen Kreises Ust-Ordynski, Gebiet Irkutsk, RSFSR 16.9.1958-7.10.1977: Zentrum des Burjatischen Nationalen Kreises Ust-Ordynski, Gebiet Irkutsk, RSFSR seit 7.10.1977: Zentrum des Burjatischen Autonomen Kreises Ust-Ordynski, Gebiet Irkutsk, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Sibirien der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
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Ust-Sysolsk, Stadt U s t - S y s o l s k , S t a d t (russ. gorod Ust'-Sysol'sk) 22.8.1921-26.3.1930: Zentrum des Autonomen Gebietes der Komi (Syrjänen), Nördliche Region (1.10.1929-26.3.1930), RSFSR Ust-Sysolsk wurde am 26.3.1930 in Syktywkar (Syktyvkar) umbenannt.
U s t - U s a , S i e d l u n g (russ. selenie Ust'-Usa) 25.2.1936-1941: Zentrum des Kreises Petschora (Pecora), Autonomes Gebiet der Komi (Syrjänen) (25.2.1936-5.12.1936), ASSRder Komi (5.12.1936-1941), RSFSR U t e n a , K r e i s (lit. Utenos apskritis, russ. Utenskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum: Stadt Utena
Utena, miestas —• Utena, Stadt U t e n a , S t a d t (lit. miestas Utena, russ. gorod Utena) seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Utena, Republik Litauen
Utenos apskritis —• Utena, Kreis U t s c h k u l a n , K r e i s (russ. Uckulanskij okrug), Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR gebildet: 12.1.1922 aufgelöst: 26.4.1926 Zentrum:
Siedlung (=aul) Utschkulan (Uckulan)
U t s c h k u l a n , Siedlung (russ. aul Uckulan) 12.1.1922-26.4.1926: Zentrum des Kreises Utschkulan, Karatschaiisch-Tscherkessisches Autonomes Gebiet, RSFSR
Üzbekiston Respublikasi
• Usbekistan, Republik
U&iorod, misto —> Uschgorod, Stadt Vicebsk, horad —• Witebsk, Stadt Vicebskaja voblasc' —• Witebsk, Gebiet 550
Warschau, Gouvernement
Vidzeme —• Livland, Gouvernement Vilniaus apskritis —• Vilnius, Kreis Vilnius, Kreis (lit. Vilniaus apskritis, russ. Vil'njusskij uezd), Republik Litauen seit 5.8.1994 Zentrum:
Stadt Vilnius
Vilnius, miestas —• Wilna, Stadt Vinnycja, misto —• Winniza, Stadt Vinnyc'ka oblasf —• Winniza, Gebiet Volyns'ka ablast' —• Wolynien, Gebiet Waiozdsor, Gebiet (armen. Wajodzori marz, russ. Vajocdzorskaja oblast'), Republik Armenien gebildet: Zentrum:
1.12.1995 Stadt Jechegnadsor (Echegnadzor)
Wajodzori marz
Waiozdsor, Gebiet
Wanadsor, Stadt (armen, kaghan Wanadzor, russ. gorod Vanadzor) seit 1.12.1995: Zentrum des Gebietes Lori, Republik Armenien Wanadsor hieß vom 5.3.1935 bis 1991 Kirowakan (Kirovakan).
Wanadzor, kaghan —• Wanadsor, Gebiet Warschau,
Generalgouvernement
(1874-März 1917) —• Polen, Königreich
Warschau, Gouvernement (russ. Varsavskaja gubernija, benannt nach der polnischen Hauptstadt Warszawa), 1837-März 1917 im Bestände des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen gebildet: 1837 bestand bis März 1917 am 18.3.1921 de jure aufgelöst und als polnisches Territorium anerkannt Hauptstadt: Warschau (Varsava)
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Warschau, Stadt
Warschau, Stadt (russ. Varsava, poln.
Warszawa)
1815-März 1917: Hauptstadt des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs (Zartums) Polen 1837-März 1917: Hauptstadt des Gouvernements Warschau des zum Russischen Reich gehörenden Königreichs Polen 1874-März 1917: Hauptstadt des Generalgouvernements Warschau, Russisches Reich
Wasa, Gouvernement (russ. Vazaskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Vaasa bzw. Vasa), Finnländisches Generalgouvernement und Großflirstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1811 aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Wasa (Vaza) 1811-1852 Nikolaistad (Nikolajstad) 1852-31.12.1917 Wasa wurde 1852 zu Ehren von Zar Nikolai (Nikolaj) I.) in Nikolaistad umbenannt. Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages am 14.10.1920 (s. auch Finnland, Großflirstentum). Wasa, Stadt (russ. Vaza,
finn. Vaasa, schwed. Vasa)
1811-1852: Hauptstadt des Gouvernements Wasa, Finnländisches Generalgouvernement und Großflirstentum Finnland, Russisches Reich Die Stadt wurde 1852 zu Ehren von Zar Nikolai (Nikolaj) I. in Nikolaistad (Nikolajstad) umbenannt.
Wedeno, Dorf (1905-1921);
Siedlung (1922-1931) (russ. selenie, sloboda Vedeno) 1905-20.1.1921: Zentrum des Kreises Wedeno, Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR 30.11.1922-30.9.1931: Zentrum des Kreises Wedeno, Tschetschenisches Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.1924-30.9.1931), RSFSR
Wedeno, Kreis (russ. Vedenskij okrug), Gebiet Terek, Russisches Reich,
RSFSR
gebildet: 1905 bis 20.1.1921 im Bestände des Gebietes Terek Zentrum: Dorf (sloboda) Wedeno (Vedeno)
Wedeno, Kreis (russ. Vedenskij okrug), Tschetschenisches
Autonomes Gebiet, Südöstliches Gebiet (13.2.1924-16.10.1924), Nordkaukasische Region (16.10.192430.9.1931), RSFSR
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Weißrußland, Republik seit 30.11.1922 im Bestände des Tschetschenischen Autonomen Gebietes am 8.3.1926 bestätigt als Kreis mit dem Status eines Rayons am 30.9.1931 umbenannt in Rayon Zentrum: Siedlung Wedeno (Vedeno)
Weichselgouvernements
(russ. privislinskie gubernii) —•
Polen, Königreich
Weichselland (russ. Privislinskij kraj) —• Polen, Königreich Weißrussische SSR —• Weißrußland, Republik Weißrussische Volksrepublik (weißruss. Belaruskaja Narodnaja Respublika, russ. Belorusskaja Narodnaja Respublika) Wie in der Ukraine wurde auch in Weißrußland nach der Abdankung des Zaren im März 1917 von national orientierten Parteien der Versuch unternommen, einen unabhängigen weißrussischen Staat zu gründen. Nach dem Vorbild der am 17.3.1917 in Kiew (Kiev) gebildeten Ukrainischen Zentrairada konstituierte sich im Juli 1917 in Minsk eine aus Vertretern nichtbolschewistischer Parteien bestehende Weißrussische Rada (ukr. und weißruss.=Rat). Diese konnte sich nach der Oktoberrevolution aber nicht gegen die Bolschewiken behaupten und wurde im Dezember 1917 aufgelöst. Erst nachdem deutsche Truppen im Februar und März einen großen Teil Weißrußlands besetzt hatten, versammelte sich die Weißrussische Rada (weißruss. Belaruskaja Rada) wieder in Minsk und proklamierte am 9.3.1918 die Weißrussische Volksrepublik, die jedoch von der Besatzungsmacht nicht anerkannt wurde. Als Beginn der weißrussischen Eigenstaatlichkeit gilt aber der 25. März 1918, als die Weißrussische Volksrepublik ihre Unabhängigkeit von Rußland erklärte. Da die Rote Armee nach der Kapitulation der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg (November 1918) das östliche Weißrußland besetzte, emigrierten die Mitglieder der Rada und der Regierung der Weißrussischen Volksrepublik. Am 15.10.1925 lösten sich beide Institutionen in Berlin auf.
Weißrußland, Republik (weißruss. Respublika Belarus', offizielle Kurzform Belarus', russ. Respublika Belorussija, Belorussija) Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik, Weißrussische SSR (russ. Belorusskaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika, Belorusskaja SSR, BSSR, nach der Gründung auch SSR Belorussii) erstmals proklamiert: 1.1.1919 am 27.2.1919 mit der Litauischen SSR zur Litbel vereinigt am 31.7.1920 zum zweiten Mal proklamiert am 19.9.1991 umbenannt in Republik Weißrußland Nach der Unabhängigkeitserklärung vom 26.8.1991 erfolgte die Umbenennung in Republik Weißrußland mit der amtlichen Kurzform Weißrußland. Hauptstadt: Minsk 5.1.1919-27.2.1919 und seit 31.7.1920 Unionsrepublik: 30.12.1922-21.12.1991 Beitritt zur GUS: 8.12.1991
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Weißrußland, Republik Gouvernements in der Weißrussischen SSR Grodno 1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921 Minsk 1.1.1919-27.2.1919 und 31.7.1920-18.3.1921 Mogiljow (Mogilev) 1.1.1919-2.2.1919 Smolensk 1.1.1919-2.2.1919 Witebsk (Vitebsk) 1.1.1919-2.2.1919 Die administrativen Kreise in der Weißrussischen SSR Bobruisk (Bobrujsk) 17.7.1924-26.7.1930 Borisow (Borisov) 17.7.1924-12.4.1927 Gomel (Gomel') 8.12.1926-26.7.1930 Kalinin 17.7.1924-12.4.1927 Lepel (Lepel') 21.6.1935-20.2.1938 Minsk 17.7.1924-26.7.1930 Mogilew 17.7.1924-26.7.1930 Mosyr (Mozyr') 17.7.1924-26.7.1930 und 21.6.1935-20.2.1938 Orscha (Orsa) 17.7.1924-26.7.1930 Polozk (Polock) 17.7.1924-26.7.1930 und 21.6.1935-20.2.1938 Retschiza (Recica) 8.12.1926-12.4.1927 Sluzk (Sluck) 17.7.1924-12.4.1927 und 21.6.1935-20.2.1938 Witebsk 17.7.1924-26.7.1930 Die Gebiete in der Weißrussischen SSR und Republik Weißrußland Baranowitschi (Baranovici) 4.12.1939-8.1.1954 Belostok 4.12.1939-20.9.1944 Bobruisk 20.9.1944-8.1.1954 Brest seit 4.12.1939 Gomel seit 15.1.1938 Grodno seit 20.9.1944 Minsk seit 15.1.1938 Mogiljow seit 15.1.1938 Molodetschno (Molodecno) 20.9.1944-20.1.1960 (umbenannt aus Gebiet Wileika) Pinsk 4.12.1939-8.1.1954 Polesje (Poles'e) 15.1.1938-8.1.1954 Polozk 20.9.1944-8.1.1954 Wileika (Vilejka) 4.12.1939-20.9.1944 (umbenannt in Gebiet Molodetschno) Witebsk seit 15.1.1938 Die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik wurde zum ersten Mal am 1.1.1919 in Smolensk proklamiert und bestand zuerst aus den Gouvernements der bis dahin bestehenden Westlichen Kommune (russ. Zapadnaja kommuna). Zu dieser im März 1917 gegründeten zeitweiligen Vereinigung der Sowjets mehrerer Gouvernements Rußlands und der RSFSR, die bis zum 13.9.1918 Westliches Gebiet (russ. Zapadnaja oblast') hieß, gehörten zuletzt die Gouvernements Minsk, Grodno (ohne die Ende 1918 von Polen okkupierten 3 Landkreise), Mogiljow, Witebsk und Smolensk. Das Gebietsexekutivkomitee befand sich anfangs in Minsk. Nach der Besetzung eines großen Teils Weißrußlands durch deutsche Truppen im Februar und März 1918 wurde das Zentrum am 12.4.1918 nach Smolensk verlegt. Nach der Kapitulation der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg nahm die Rote Armee am 10.12.1918 Minsk und danach ganz Weißrußland ein.
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Weißrußland, Republik Der 1. Weißrussische Sowjetkongreß bestimmte am 2.2.1919 auf Weisung aus Moskau, daß nur die Gouvernements Minsk und Grodno das Territorium der weißrussischen Sowjetrepublik bilden. Er beschloß, daß die Gouvernements Mogiljow, Witebsk und Smolensk wieder der RSFSR eingegliedert werden, obwohl sie nach einem Parteitagsbeschluß der KP Weißrußlands vom 30.12.1918 ebenfalls zur neuen Sowjetrepublik kamen. Diese Abtretung geschah unter Mißachtung der ethnischen Grenzen und der Tatsache, daß von diesen Gouvernements gewählte Delegierte (mit Ausnahme des Gouvernements Witebsk) an dem Sowjetkongreß teilnahmen. Die territoriale Verkleinerung wurde mit außenpolitischen Gründen motiviert. Der Vorsitzende des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees J. M. Swerdlow (Sverdlov), der auf dem Sowjetkongreß anwesend war, hatte am 30.1.1919 in einem Telegramm an die Regierung in Minsk noch einmal unmißverständlich klargemacht, daß die neue Sowjetrepublik nur aus den Gouvernements Minsk und Grodno zu bilden ist. Am 5.1.1919 übersiedelte die bis zum 2.2.1919 bestehende provisorische Regierung der Weißrussischen SSR von Smolensk nach Minsk, das seitdem Hauptstadt Weißrußlands ist. Wegen eines drohenden polnisch-sowjetischen Krieges wurden auf Initiative Lenins die Weißrussische SSR und die am 16.12.1918 aus den Gouvernements Wilna und Kowno (Kovno) gebildete Litauische SSR vereinigt. Am 27.2.1919 wurde in Wilna die Bildung der Litauisch-Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Litbel) proklamiert. Die Vereinigung war vorher auf den ersten Sowjetkongressen Weißrußlands (2.-3.2.1919) und Litauens (18.-20.2.1919) formell beschlossen worden. Da Polen seine bis zur ersten polnischen Teilung von 1772 bestehenden historischen Grenzen wiederherstellen wollte, drangen polnische Truppen im März 1919 in die vereinigte Republik ein und besetzten bis zum April einen großen Teil ihres Territoriums. Am 28.4. mußte die Regierung nach Minsk verlegt werden. Als die polnische Armee am 8.8. auch Minsk und danach das ganze gleichnamige Gouvernement bis zur Beresina (Berezina) eroberte, zog sich die gemeinsame Parteiführung der Litbel nach Smolensk zurück. Nachdem im August 1919 auch noch die unabhängige Litauische Republik entstanden war, existierte die kurzlebige Litauisch-Weißrussische SSR nicht mehr. Als die Rote Armee im sowjetisch-polnischen Krieg von 1920 (25.4.-18.10.) in einer Gegenoffensive bis in die Nähe von Warschau vordrang, wurde am 31.7.1920 in Minsk die Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik zum zweiten Mal proklamiert. Die Sowjettruppen hatten am 11.7.1920 Minsk und bis zum August ganz Weißrußland eingenommen. Die erneuerte SSR umfaßte die insgesamt 18 Landkreise (uezdy) der Gouvernements Minsk und Grodno. In einem am 16. August begonnenen Gegenangriff gelang es der polnischen Armee bis zum Oktober, einen großen Teil Weißrußlands zu besetzen. Im Vorfrieden vom 12.10.1920, der am 18.10.1920 in Kraft trat und im Rigaer Friedensvertrag vom 18.3.1921 mußte das durch den Bürgerkrieg geschwächte Sowjetrußland einer Westgrenze zustimmen, die mit einigen Änderungen dem letzten Frontverlauf entsprach. Die sowjetisch-polnische Grenze verlief jetzt im nördlichen Teil von der Düna (russ. Dvina) an der lettischen Grenze westlich der Städte Polozk, Minsk und Sluzk und weiter östlich des heutigen Dawid-Gorodok (weißruss. Davyd-Haradok). Bezogen auf die gegenwärtige territoriale Gliederung Weißrußlands gehörten bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges die Gebiete Brest und Grodno und westliche Teile der Gebiete Minsk und Witebsk zu Polen. Im Bestände der Weißrussischen SSR verblieben damals nur noch sechs Landkreise des ehemaligen Gouvernements Minsk: Bobruisk, Borisow, Igumen (Igumen', seit 18.9.1923 Tscherwen/ Cerven'), Minsk, Mosyr und Sluzk. Dieser Rumpfstaat wurde in den folgenden Jahren zweimal durch die Angliederung benachbarter Gebiete der RSFSR mit überwiegend weißrussischer Bevölkerung vergrößert. Im Rahmen einer ersten territorialen Erweiterung kamen per Erlaß vom 3.3.1924 Teile der
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Weißrußland, Republik Gouvernements Witebsk, Gomel und Smolensk zur BSSR: acht Landkreise des Gouvernements Witebsk, sechs Landkreise des Gouvernements Gomel sowie ein Landkreis und mehrere Amtsbezirke (volosti) des Gouvernements Smolensk. Die zweite territoriale Vergrößerung erfolgte am 8.12.1926, als die Landkreise Gomel und Retschiza des gleichzeitig aufgelösten Gouvernements Gomel angegliedert wurden. Die weißrussische Sowjetrepublik hatte jetzt eine Fläche von 125 900 km 2 und 5 Millionen Einwohner gegenüber 52 400 km 2 und 1,5 Millionen Einwohnern im Jahre 1921, nachdem im Rigaer Friedensvertrag (18.3.1921) das Gouvernement Grodno und fast die Hälfte des Gouvernements Minsk zu Polen gekommen waren. Eine erste größere Reform der administrativen Gliederung Weißrußlands wurde nach der im März 1924 erfolgten territorialen Erweiterung der Sowjetrepublik durchgeführt. Statt der aus der vorrevolutionären Zeit übernommenen Landkreise und Amtsbezirke war die Weißrussische SSR seit dem 17.7.1924 nach ökonomischen Gesichtspunkten in zehn administrative Kreise (russ. okruga) unterteilt, die aus 100 Rayons bestanden, die wiederum in 1202 Dorfsowjets (sel'sovety) unterteilt waren. Die mit ehemaligen Hauptstädten und Zentren von Gouvernements und Landkreisen als Verwaltungsmittelpunkten gebildeten Kreise waren folgende: Bobruisk, Borisow, Kalinin, Minsk, Mogiljow, Mosyr, Orscha, Polozk, Sluzk und Witebsk. Am 8.12.1926 wurden noch die neuangegliederten Landkreise Gomel und Retschiza des aufgelösten Gouvernements Gomel mit jeweils 9 Rayons in Kreise umgewandelt. Zweck des neuen Verwaltungssystems aus Kreisen und Rayons waren eine bessere Berücksichtigung der lokalen ökonomischen Besonderheiten und eine Vereinfachung und damit Kostensenkung im Verwaltungsapparat. Die Kreise erwiesen sich aber flächenmäßig als zu klein. Deshalb wurden am 12.4.1927 die vier Kreise Borisow, Kalinin, Retschiza und Sluzk aufgelöst und ihre Rayons auf alle übrigen Kreise (außer dem Kreis Witebsk) aufgeteilt. Nach der Auflösung der restlichen acht Kreise am 26.7.1930 gab es nur noch zentralgeleitete Rayons, die wegen der Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft zur wichtigsten Verwaltungseinheit wurden. Die 1930 unionsweit als überflüssiges Bindeglied zwischen den zentralen Behörden und Rayons aufgelösten administrativen Kreise wurden 1935 in Weißruß land teilweise wieder eingerichtet, denn es gab Schwierigkeiten, die jetzt fast 90 Rayons direkt von Minsk aus zu verwalten. 24 an der Grenze zu Polen gelegene Rayons wurden am 21.6.1935 in den vier Kreisen Lepel, Mosyr, Polozk und Sluzk vereinigt, die bis zur Einführung der Gebietseinteilung Anfang 1938 bestanden. Die weitere Entwicklung von industrieller und landwirtschaftlicher Produktion machte es immer schwieriger, die Rayons unmittelbar vom Zentrum aus zu leiten. Seit dem Januar 1938 gibt es in Weißrußland zwischen den zentralen Behörden und den Rayons als größere Verwaltungseinheit das Gebiet (russ. oblast'). Zuerst bestand die Unionsrepublik aus den fünf Gebieten Gomel, Minsk, Mogiljow, Polesje und Witebsk. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen noch fünf Gebiete mit insgesamt 101 Rayons hinzu. Damals erlangte Weißrußland mit der Rückeroberung der seit 1921 zu Polen gehörenden Gebiete mit weißrussischer Bevölkerung seinen jetzigen territorialen Umfang. Nach dem Angriff Deutschlands auf Polen am 1.9.1939 begann am 17.9.1939 der sowjetische Einmarsch in Ostpolen. Deutschland und die UdSSR hatten sich vorher in einem Geheimabkommen über die Teilung Polens geeinigt. Der sowjetische Bereich endete jetzt ungefähr längs der von den Alliierten 1920 vorgeschlagenen Curzon-Linie (s. Polen, Königreich). Per Gesetz vom 2.11.1939 wurden die westweißrussischen Gebiete in die UdSSR inkorporiert und der Weißrussischen SSR angegliedert. Aus den neuen Gebietserwerbungen (insgesamt 34 Landkreise) entstanden am 4.12.1939 die Gebiete Baranowitschi, Belostok, Brest, Pinsk und Wileika. Sie waren bis zur Rayonierung am 15.1.1940 in die vorrevolutionären Verwaltungseinheiten Ujesd (=Landkreis, weißruss. pavet) und Wolost (=Amtsbezirk, weißruss. volasc') unterteilt. Zu den
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Weliki Beresny, Dorf neugeschaffenen Gebieten gehörte auch ein großer Teil der Territorien, welche im damals noch gültigen Moskauer Friedensvertrag vom 12.7.1920 der Republik Litauen zugestanden worden waren. Nach der Inkorporation Litauens in die UdSSR wurde die neue Unionsrepublik am 6.11.1940 lediglich um einige Teile weißrussischer Gebiete mit mehrheitlich litauischer Bevölkerung erweitert. Insgesamt wurden von der Weißrussischen SSR 2 600 km 2 abgetrennt, darunter der größte Teil der Rayons Swenzjany (russ. Svencjany) und Godutischki (russ. Godutiski) des früheren Gebietes Wileika und ein Teil des Rayons Poretschje (russ. Porec'e) des ehemaligen Gebietes Belostok. Nach dem Ende der deutschen Okkupation wurde an der sowjetisch-polnischen Grenze eine Änderung zugunsten Polens vorgenommen. In einem Vertrag vom 9.9.1944 zwischen der Regierung der Weißrussischen SSR und dem von der UdSSR als provisorische Regierung Polens anerkannten Polnischen Komitee der Nationalen Befreiung in Lublin wurden 20 Rayons Weißrußlands mit mehrheitlich polnischer Bevölkerung Polen zuerkannt. Das betraf 17 von insgesamt 23 Rayons und das Zentrum des Gebietes Belostok (poln. Bialystok) sowie drei Rayons des Gebietes Brest. Wegen der Übergabe an Polen wurde das Gebiet Belostok am 20.9.1944 aufgelöst. Durch Ausgliederung aus acht Gebieten wurden am 20.9.1944 die drei neuen Gebiete Bobruisk, Grodno und Polozk geschaffen. Diese Neuaufteilung wurde mit den Bedingungen der Kriegszeit begründet. Wegen Verlegung des Zentrums wurde außerdem am 20.9.1944 das Gebiet Wileika in Gebiet Molodetschno umbenannt. Im Zuge einer Vergrößerung der Gebietseinheiten wurden am 8.1.1954 die fünf Gebiete Baranowitschi, Bobruisk, Pinsk, Polesje und Polozk aufgelöst und ihre Territorien auf die benachbarten Gebiete verteilt. Die Auflösung betrafen mit Ausnahme des Gebietes Baranowitschi die Gebiete mit der niedrigsten Bevölkerungszahl. Mit der Schaffung größerer Gebietsbereiche sollten eine effektivere Wirtschaftslenkung und eine Reduzierung der Ausgaben für den Staatsapparat erreicht werden. Seit der Auflösung des Gebietes Molodetschno am 20.1.1960 und der Aufteilung seiner Rayons auf die Gebiete Grodno, Minsk und Witebsk blieb die Gebietseinteilung Weißrußlands unverändert. Die Weißrussische SSR erklärte am 27.7.1990 ihre staatliche Souveränität innerhalb der Sowjetunion und den Vorrang der Republikgesetzgebung vor den Unionsgesetzen. Die Unabhängigkeitserklärung folgte nach dem gescheiterten Putschversuch in Moskau am 25.8.1991 und am 19.9.1991 wurde die Sowjetrepublik in „Republik Weißrußland" umbenannt. Zusammen mit Rußland und der Ukraine gehörte Weißrußland am 8.12.1991 zu den Gründerstaaten der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Als die GUS-Staaten am 21.12.1991 in der Deklaration von Alma-Ata (kasach. Almaty) konstatierten, daß die UdSSR ihre Existenz als Völkerrechtssubjekt beendet hat, endete auch offiziell die Mitgliedschaft Weißrußlands in der Sowjetunion. Weißrußland besteht gegenwärtig aus sechs administrativen Gebieten. Die Hauptstadt Minsk untersteht seit dem 14.5.1946 als selbständige territoriale Einheit direkt den zentralen Republikbehörden.
Weliki Beresny, Dorf, seit 30.5.1947
stadtähnliche Siedlung (russ. selo, poselok
gorodskogo tipa Velikij Bereznyj) 22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Weliki Beresny, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
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Weliki Beresny, Kreis
Weliki Beresny, Kreis
(russ. Velikobereznjanskij okrug), Gebiet Transkarpatien,
Ukrainische SSR gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 umgewandelt in Rayon Zentrum:
Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Weliki Beresny (Velikij Bereznyj)
Weliki Nowgorod
(=Großnowgorod) —•
Weliki Ustjug, Stadt (russ. gorod
Nowgorod, Stadt
Velikij Ustjug)
24.7.1918-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Sewero-Dwinsk (Severo-Dvinsk), RSFSR 15.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Sewero-Dwinsk, Nördliche Region, RSFSR
Welikije Luki, Gebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Velikolukskaja oblast'), RSFSR
22.8.1944 2.10.1957 Stadt Welikie Luki (Velikie Luki)
Das Gebiet entstand aus Teilen der Gebiete Kalinin, Nowgorod (Novgorod) und Smolensk. Bei der Auflösung wurde sein Territorium auf die Gebiete Kalinin und Pskow (Pskov) verteilt.
Welikije Luki, Kreis
(russ. Velikolukskij okrug), Gebiet Leningrad, Westliches Gebiet, Gebiet Kalinin, RSFSR gebildet am 1.8.1927 im Bestände des Gebietes Leningrad am 3.6.1929 dem Westlichen Gebiet eingegliedert aufgelöst: 23.7.1930 am 5.2.1935 erneut gebildet im Bestände des Gebietes Kalinin am 11.5.1937 aufgeteilt auf die Kreise Welikije Luki und Opotschka (Opocka) erneut aufgelöst: 4.5.1938 Zentrum: Stadt Welikije Luki (Velikie Luki) Der Grund fur die Wiedereinrichtung des Kreises fünf Jahre nach der unionsweiten Auflösung der administrativen Kreise war seine Grenzlage, die eine unmittelbare Verwaltung aus dem Kreiszentrum erforderte. Deshalb wurde der erneuerte Kreis auch Grenzkreis (russ. pogranicnyj okrug) genannt.
Welikije Luki, Stadt (russ. gorod
Velikie Luki)
1.8.1927-23.7.1930 und 5.2.1935-4.5.1938: Zentrum des Kreises Welikije Luki, Gebiet Leningrad (1.8.1927-3.6.1929), Westliches Gebiet (3.6.1929-23.7.1930), Gebiet Kalinin (5.2.1935-4.5.1938), RSFSR 22.8.1944-2.10.1957: Zentrum des Gebietes Welikije Luki, RSFSR
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Werchojansk, Stadt
Welikoknjascheskaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Velikoknjazeskaja) 1884-20.3.1920: Zentrum des Kreises Salsk (Sal'sk), Gebiet des Don-Heeres, Russisches Reich, RSFSR 20.3.1920-13.2.1924: Zentrum des Kreises Salsk, Don-Gebiet, RSFSR
Werchkamski, Kreis (russ. Verchkamskij okrug), Ural-Gebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
3.11.1923 23.7.1930 Stadt Usolje (Usol'e)
Werchne-Donskoi, Kreis (russ. Verchne-Donskoj okrug), Don-Gebiet,
RSFSR
gebildet: 1921 am 7.3.1923 mit dem Kreis Donezk (Doneck) des Don-Gebietes vereinigt Zentrum: Kosakensiedlung (stanica) Wjoschenskaja (Vesenskaja)
Werchneudinsk, Stadt (russ. gorod
Verchneudinsk) Werchneudinsk wurde am 27.7.1934 in Ulan-Ude (Ulan-Ude) umbenannt. 6.4.1920-Ende Oktober 1920: Hauptstadt der Fernöstlichen Republik 1.1.1923-3.10.1923: Hauptstadt des Gouvernements Baikal (Bajkal), Gebiet Fernost, RSFSR 30.5.1923-27.7.1934: Hauptstadt der Burjat-Mongolischen ASSR, Ostsibirische Region (20.9.1930-27.7.1934), RSFSR
Werchojansk, Kreis (russ. Verchojanskij okrug), Gebiet Jakutsk, Russisches
Reich,
RSFSR seit 1851 bis 27.4.1922 Zentrum: Stadt Werchojansk (Verchojansk)
Werchojansk, Kreis (russ. Verchojanskij okrug), Jakutische ASSR, gebildet: aufgelöst:
1924 23.7.1930
Zentrum:
Stadt Werchojansk (Verchojansk)
RSFSR
Werchojansk, Stadt (russ. gorod Verchojansk) 1851-27.4.1922: Zentrum des Kreises Werchojansk, Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Werchojansk, Jakutische ASSR, RSFSR
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Werchoturje, Kreis
Werchoturje, Kreis (russ. Verchoturskij okrug), Ural-Gebiet,
RSFSR
gebildet: 3.11.1923 am 19.5.1924 umbenannt in Kreis Nischni Tagil (Niznij Tagil) Zentrum: Stadt Nischni Tagil
Werny, Stadt (russ. gorod
Vernyj)
Die Stadt wurde am 5.2.1921 in Alma-Ata, kasach. Almaty, umbenannt. 1867-5.2.1921: Zentrum des Gebietes Siebenstromland, Russisches Reich, später RSFSR, Turkestanische Sowjetrepublik (30.4.1918-24.9.1920), Turkestanische SSR (24.9.192014.10.1924), RSFSR
West, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
(russ. Zapadnyj
administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
Westkasachstan, Gebiet (kasach. Batys-Kaza^stan oblysy, russ. ZapadnoKazachstanskaja oblast'), Kasachische ASSR, RSFSR (10.3.1932-5.12.1936), Kasachische SSR (5.12.1936-3.5.1962), Republik Kasachstan (seit 6.7.1992) gebildet: 10.3.1932 am 3.5.1962 umbenannt in Gebiet Uralsk (Ural'sk) am 6.7.1992 rückbenannt in Gebiet Westkasachstan Zentrum: Stadt Uralsk Vom 1.7.1933 bis zum 15.1.1938 gehörte zum Gebiet Westkasachstan der Kreis Gurjew (Gur'ev), der aus einigen Rayons dieses Gebietes gebildet worden war. Ein Teil des Gebietes Westkasachstan kam am 15.1.1938 zum neugebildeten Gebiet Gurjew.
Westkasachstan, Region gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Zapadno-Kazachstanskij kraj), Kasachische SSR
3.5.1962 1.12.1964 Stadt Aktjubinsk
Im Rahmen eines Programms zur Neulanderschließung wurden in der Region Westkasachstan folgende drei Gebiete zusammengefaßt: Aktjubinsk 3.5.1962-1.12.1964 Gurjew (Gur'ev) 3.5.1962-1.12.1964 Uralsk (Ural'sk) 3.5.1962-1.12.1964 Bei der Auflösung der Region wurden die drei Gebiete wieder den Republikbehörden direkt unterstellt.
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Wileika, Gebiet
Westliches Gebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Zapadnaja oblast'), RSFSR
14.1.1929 27.9.1937 Stadt Smolensk
Administrative Kreise im Bestände des Westlichen Gebietes Brjansk 17.6.1929-23.7.1930 Jarzewo (Jarcevo) 30.3.1930-23.7.1930 (umbenannt aus Kreis Smolensk) Klinzy (Klincy) 17.6.1929-23.7.1930 Roslawl (RoslavP) 17.6.1929-23.7.1930 Rschew (Rzev) 17.6.1929-23.7.1930 Smolensk 17.6.1929-30.3.1930 (umbenannt in Kreis Jarcevo) Suchinitschi (Suchinici) 17.6.1929-23.7.1930 Welikije Luki (Velikie Luki) 3.6.1929-23.7.1930 Wjasma (Vjaz'ma) 17.6.1929-23.7.1930 Das Westliche Gebiet entstand beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung aus den Gouvernements Brjansk, Kaluga und Smolensk und wurde in administrative Kreise unterteilt. Am 3.6.1929 kam noch vom Gebiet Leningrad der Kreis Welikije Luki hinzu. Teile des Westlichen Gebietes wurden an die Gebiete Kalinin (1935) und Orjol (Orel) (1937) übergeben. Per Gesetz vom 27.9.1937 wurden das Westliche Gebiet und das Gebiet Kursk in die Gebiete Smolensk, Orjol und Kursk aufgeteilt.
Westsibirische Region gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Zapadnosibirskij kraj), RSFSR
30.7.1930 28.9.1937 Stadt Nowosibirsk (Novosibirsk)
Zur Westsibirischen Region gehörten drei autonome Gebiete und zwei administrative Kreise: Chakassisches Autonomes Gebiet 20.10.1930-7.12.1934 Oiratisches Autonomes Gebiet 30.7.1930-2.3.1932 Oirotisches Autonomes Gebiet 2.3.1932-28.9.1937 Kreis Narym 10.6.1932-28.9.1937 Kreis Tara 15.11.1933-7.12.1934 Die Region entstand bei der Aufteilung der Region Sibirien in eine West- und Ostsibirische Region. 1937 wurde sie in die Region Altai (Altaj) und das Gebiet Nowosibirsk aufgeteilt. Teile des Territoriums kamen 1934 zur Region Krasnojarsk und zum Gebiet Omsk. In den Kreisen Narym und Tara waren die nördlichen Rayons zusammengefaßt worden.
Wileika, Gebiet
(russ. Vilejskaja oblast'), Weißrussische SSR
gebildet: 4.12.1939 am 20.9.1944 umbenannt in Gebiet Molodetschno (Molodecno) Zentrum: Stadt Wileika (Vilejka) Das Territorium des Gebietes wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 folgte die Gründung des neuen Gebietes. Wegen der Verlegung des Zentrums in die Stadt Molodetschno wurde auch das Gebiet in Gebiet Molodetschno umbenannt.
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Wileika, Stadt Gleichzeitig mit der Umbenennung wurden neun Rayons zum Gebiet Polozk (Polock) transferiert. Nach der Inkorporation Litauens in die UdSSR wurde die neue Unionsrepublik im November 1940 um einige Teile des Gebietes Wileika mit mehrheitlich litauischer Bevölkerung erweitert. Das betraf den größten Teil der Rayons Swenzjany (Svencjany) und Godutischki (Godutiski).
Wileika, Stadt (russ. gorod
Vilejka)
4.12.1939-20.9.1944: Zentrum des Gebietes Wileika, Weißrussische SSR
Wiljuisk, Kreis
(russ. Viljujskij okrug), Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR seit 1851 bis 27.4.1922 Zentrum: Stadt Wiljuisk (Viljujsk)
Wiljuisk, Kreis seit 1924 aufgelöst: Zentrum:
(russ. Viljujskij okrug), Jakutische ASSR, RSFSR
23.7.1930 Stadt Wiljuisk (Viljujsk)
Wiljuisk, Stadt (russ. gorod Viljujsk) 1851-27.4.1922: Zentrum des Kreises Wiljuisk, Gebiet Jakutsk, Russisches Reich, RSFSR 1924-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wiljuisk, Jakutische ASSR, RSFSR
Wilna, Gouvernement
(russ. Vilenskaja gubernija), Russisches Reich (1795-1797 und 1802-1917), Litauische SSR (16.12.1918-27.2.1919), Litauisch-Weißrussische SSR (Litbel) (27.2.1919-April 1919) gebildet: 1795-1797 und 1802-1920 de jure aufgelöst: 12.7.1920 Hauptstadt: Wilna (russ. Vil'na, lit. Vilnius) Das Gouvernement Wilna war seit 1915 von deutschen Truppen besetzt. Nach dem Sieg der Alliierten im Ersten Weltkrieg zogen sie sich aus dem Gouvernement zurück und verließen zuletzt am 2.1.1919 die Stadt Wilna. Für einige Monate war die Rote Armee Besatzungsmacht. Im Dezember 1918 wurde zum ersten Mal die Litauische Sozialistische Sowjetrepublik im Bestände der Gouvernements Wilna und Kowno (Kovno) proklamiert. Im Februar 1919 wurde das Gouvernement Bestandteil der Litbel, aber mit der Eroberung durch polnische Truppen im April de facto aufgelöst. Während des russisch-polnischen Krieges (25.4.1920-18.10.1920) war das Gouvernement im sowjetisch-litauischen Friedensvertrag vom 12.7.1920 de jure aufgelöst und als Bestandteil der Republik Litauen anerkannt worden. Die Übergabe erfolgte am 27.8.1920, aber schon am 9.10.1920 wurden Stadt und Gebiet Wilna wieder von polnischen Streitkräften eingenommen. Im Rigaer sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 mußte das im Bürgerkrieg geschwächte Sowjetrußland einer Westgrenze zustimmen, durch deren Verlauf das Wilnagebiet bis 1939 zu Polen gehörte und seit 1922 der Wojewodschaft Wilno angegliedert war. Der Moskauer Vertrag vom 12.7.1920 behielt jedoch nach Ansicht der Vertragspartner seine Gültigkeit.
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Wilna, Stadt
Wilna, Stadt (lit. miestas
Vilnius, russ. früher gorod Vil'na, später Vil'njus, poln.
Wilno, deutsch Wilna) 1795-1797 und 1802-12.7.1920 (de jure): Hauptstadt des Gouvernements Wilna, Russisches Reich, zuletzt Republik Litauen 11.11.1918-2.1.1919: Sitz der provisorischen Regierung Litauens 16.12.1918-27.2.1919: Hauptstadt der Litauischen SSR 27.2.1919-28.4.1919: Hauptstadt der Litauisch-Weißrussischen SSR (Litbel) 12.10.1920-24.3.1922: Hauptstadt des polnischen Satellitenstaates „Mittel-Litauen" (poln. Litwa Srodkowa) 13.7.1944-11.3.1990: Hauptstadt der Litauischen SSR 20.6.1950-28.5.1953: Zentrum des Gebietes Wilnjus (Vilnius), Litauische SSR seit 11.3.1990: Hauptstadt der Republik Litauen seit 5.8.1994: Zentrum des Kreises Vilnius, Republik Litauen Vilnius blieb die verfassungsmäßige Hauptstadt der unabhängigen Republik Litauen, obwohl sich die provisorische bürgerliche Regierung am 2.1.1919 zusammen mit den deutschen Truppen wegen der heranrückenden Roten Armee hatte nach Kaunas zurückziehen müssen und die Stadt von 1920 bis 1939 zum polnischen Staatsgebiet gehörte. Auch die am 25.8.1940 eingeführte Verfassung der am 21.7.1940 erneut proklamierten Litauischen SSR bestimmte Wilnjus zur Hauptstadt. Wegen des Zweiten Weltkrieges konnte die litauische Sowjetregierung aber erst am 13.7.1944 hier ihre Arbeit aufnehmen. Seit dem 11.3.1990 ist Vilnius die Hauptstadt der unabhängigen Republik Litauen. Die wechselnden Besatzungsmächte in der Stadt Wilna (Vilnius) 1915-2.1.1919 von deutschen Truppen besetzt 2.1.1919-5.1.1919 polnischer Selbstschutz übernimmt die Macht 6.1.1919-21.4.1919 von der Roten Armee besetzt 21.4.1919-14.7.1920 von polnischen Truppen besetzt 14.7.1920-27.8.1920 erneut von der Roten Armee besetzt 27.8.1920-9.10.1920 von Truppen der Republik Litauen eingenommen 9.10.1920-19.9.1939 gehörte die Stadt zu Polen (bis 24.3.1922 halboffiziell) 19.9.1939-28.10.1939 wieder von der Roten Armee besetzt 28.10.1939-15.6.1940 gehörte die Stadt wieder zur Republik Litauen 15.6.1940-24.6.1941 nach einem Ultimatum von der Roten Armee besetzt 24.6.1941-13.7.1944 von deutschen Truppen okkupiert 13.7.1944 von der Roten Armee zurückerobert. Gemäß einem litauisch-russischen Abkommen über den Truppenabzug (8.9.1992) verließen die letzten russischen Soldaten am 31.8.1993 die litauische Hauptstadt. Seit dem 6.9.1991 gehört die Stadt wieder zur unabhängigen Republik Litauen. Nach dem Rückzug der deutschen Truppen am 2.1.1919 hatten bis zum Eintreffen der Roten Armee am 5./6.1.1919 zuerst polnische Selbstschutzkräfte die Macht in der Stadt übernommen. Vom 19.4. bis zum 21.4.1920 wurde Wilna von polnischen Streitkräften eingenommen. Im weiteren Verlauf des russisch-polnischen Krieges war Wilna am 14.7.1920 von der Roten Armee erobert und gemäß dem Moskauer Friedensvertrag (12.7.1920) am 27.8.1920 Litauen übergeben worden. Am gleichen Tage besetzten litauische Truppen die Stadt und Regierungsbehörden kehrten von Kaunas hierher zurück. Im litauisch-polnischen Vertrag von Suwalki (poln. Suwalki) hatten sich auch Litauen und Polen auf Druck des Völkerbundes am 7.10.1920 auf eine Demarkationslinie geeinigt, welche entsprechend einem alliierten Grenzvorschlag den nördlichen Teil des Wilnagebietes bei der Litauischen Republik
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Wilnjus, Gebiet beließ. Der Vertrag wurde aber von polnischer Seite gebrochen, ehe er am 10.10.1920 in Kraft treten konnte. Einen Tag vorher wurde das Wilnagebiet in einer Überraschungsaktion unter dem Kommando des polnischen Generals Zeligowski besetzt und zunächst ein „MittelLitauen" (poln. Litwa Srodkowa) genannter Satellitenstaat Polens errichtet. Am 24.3.1922 erfolgte der Anschluß an das polnische Staatsgebiet. Nach der Aufteilung Polens im HitlerStalin-Pakt zog die Sowjetarmee am 19.9.1939 in Wilna ein. Nachdem die Sowjetunion am 10.10.1939 Litauen einen sogenannten Beistandspakt aufgezwungen hatte, wurden Wilna und das umliegende Gebiet zunächst wieder an die Republik Litauen abgetreten und am 27./28.10.1939 von litauischen Truppen besetzt.
Wilnjus, Gebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Vil'njusskaja oblast', lit. Vilniaus sritis), Litauische SSR
20.6.1950 28.5.1953 Stadt Wilnjus (lit. Vilnius)
Winniza, Gebiet
(ukr. Vinnyc'ka oblast', russ. Vinnickaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: Zentrum:
27.2.1932 Stadt Winniza (Vinnica)
Zum Bestände des Gebietes gehörten folgende administrative Kreise: Kamenez-Podolsk (Kamenec-Podol'sk) 1.4.1935-22.9.1937 Mogiljow-Podolski (Mogilev-Podol'skij) 1.4.1935-22.9.1937 Proskurow (Proskurov) 1.4.1935-22.9.1937 Schepetowka (Sepetovka) 1.4.1935-22.9.1937 1937 wurde ein Teil des Gebietsterritoriums zur Bildung des Gebietes Kamenez-Podolsk abgetrennt. Weitere Teile kamen zu den Gebieten Schitomir (Zitomir) (1937) und Tscherkassy (Cerkassy) (1954). 1939 wurde ein Teil des Gebietes Kiew (Kiev) angegliedert.
Winniza, Kreis
(russ. Vinnickij okrug), Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925),
Ukrainische SSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
12.4.1923 2.9.1930 Stadt Winniza (Vinnica)
Winniza, Stadt (ukr. misto Vinnycja, russ. gorod
Vinnica)
1919-1.8.1925: Hauptstadt des Gouvernements Podolien, Russisches Reich, Volksrepublik Ukraine, Ukrainische SSR 12.4.1923-2.9.1930: Zentrum des Kreises Winniza, Gouvernement Podolien (bis 1.8.1925), Ukrainische SSR seit 27.2.1932: Zentrum des Gebietes Winniza, Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991)
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Witebsk, Stadt
Winogradow, Stadt (russ. gorod
Vinogradov)
25.6.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Sewljusch (Sevljus), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR Das Zentrum des Kreises hieß vorher Sewljusch. Dieser ursprünglich ungarische Stadtname wurde am 25.6.1946 in Winogradow geändert.
Witebsk, Gebiet (weißruss. Vicebskaja voblasc', russ. Vitebskaja oblast'), Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) gebildet: 15.1.1938 Zentrum: Stadt Witebsk (Vitebsk) Ein Teildes Gebietes wurde am 20.9.1944 zur Bildung des Gebietes Polozk (Polock) ausgegliedert.. Bei der Auflösung des letzteren Gebietes am 8.1.1954 kam dieses Territorium wieder zum Gebiet Witebsk. Am 20.1.1960 kam noch ein Teil des aufgelösten Gebietes Molodetschno (Molodecno) hinzu.
Witebsk, Gouvernement
(russ. Vitebskaja gubernija), Russisches Reich, Rußland, RSFSR (1802-1.1.1919 und 2.2.1919-24.3.1924), Weißrussische SSR (1.1.1919-2.2.1919) gebildet: 1802 aufgelöst: 24.3.1924 Hauptstadt: Witebsk (Vitebsk) Seit dem 1.1.1919 gehörte das Gouvernement Witebsk zu der erstmals proklamierten Weißrussischen SSR, wurde aber auf Weisung aus Moskau am 2.2.1919 ausgegliedert und blieb bis zur Auflösung im März 1924 im Bestände der RSFSR. Die im Nordosten an der Grenze zum Gouvernement Livland gelegenen drei Landkreise Dwinsk (Dvinsk), Ljuzin (Ljucin) und Reschiza (Rezica) kamen mit dem sowjetisch-lettischen Friedensvertrag vom 11.8.1920 wegen ihrer lettischen Bevölkerungsmehrheit zur Republik Lettland. Per Erlaß vom 3.3.1924 wurden acht Landkreise des Gouvernements Witebsk mit überwiegend weißrusssicher Bevölkerung in den Grenzen der administrativ-territorialen Gliederung des Jahres 1920 der Weißrussischen SSR angegliedert. Drei Landkreise blieben bei der RSFSR und wurden am 24.3.1924 mit dem nördlich angrenzenden Gouvernement Pskow (Pskov) vereinigt. Das Gouvernement Witebsk war damit aufgelöst.
Witebsk, Kreis (russ. Vitebskij okrug), Weißrussische gebildet: aufgelöst: Zentrum:
SSR
17.7.1924 26.7.1930 Stadt Witebsk (Vitebsk)
Witebsk, Stadt (weißruss. horad Vicebsk, russ. gorod
Vitebsk) 1802-24.3.1924: Hauptstadt des Gouvernements Witebsk, Russisches Reich, Rußland, RSFSR (1802-1.1.1919 und 2.2.1919-24.3.1924), Weißrussische SSR (1.1.19192.2.1919) 17.7.1924-26.7.1930: Zentrum des Kreises Witebsk, Weißrussische SSR seit 15.1.1938: Zentrum des Gebietes Witebsk, Weißrussische SSR, Republik Weißrußland (seit 19.9.1991) 565
Witim-Oljokma, Nationaler Kreis (der Ewenken)
Witim-Oljokma, Nationaler Kreis (der Ewenken) (russ. Vitimo-Olekminskij nacional'nyj/Evenkijskij/ okrug), Ostsibirische Region (10.12.1930-5.12.1936), Ostsibirisches Gebiet (5.12.1936-26.9.1937), Gebiet Tschita (Cita) (26.9.193721.9.1938), RSFSR gebildet: 10.12.1930 aufgelöst: 21.9.1938 Zentrum: Siedlung Ust-Muja (Ust'-Muja) 10.12.1930-15.11.1933 Siedlung Kalakan 15.11.1933-1.12.1933 Arbeitersiedlung Kalakan 1.12.1933-21.9.1938 Am 15.11.1933 war das Zentrum in die südlicher gelegene Siedlung Kalakan verlegt worden, die am 1.12.1933 den Status einer Arbeitersiedlung erhielt. Der Nationale Kreis wurde 1938 innerhalb des Gebietes Tschita aufgelöst und auf seinem Territorium entstanden nationale Rayons. Seine Benennung war von zwei rechten Nebenflüssen der Lena abgeleitet worden. Wjasma, Kreis (russ. Vjazemskij okrug), Westliches gebildet: aufgelöst: Zentrum:
Gebiet, RSFSR
17.6.1929 23.7.1930 Stadt Wjasma (Vjaz'ma)
Wjasma, Stadt (russ. gorod
Vjaz'ma)
17.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wjasma, Westliches Gebiet, RSFSR
Wjatka, Gouvernement
(russ. Vjatskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR
gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Wjatka (Vjatka) Teile des Gouvernements wurden dem Autonomen Gebiet der Mari (1920), dem Wotjakischen Autonomen Gebiet (1920) und der Tatarischen ASSR (1920-1921) übergeben. Ein Teil wurde 1920 dem Gouvernement Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) angegliedert. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung bildete das Gouvernement Wjatka zusammen mit anderen territorialen Einheiten am 14.1.1929 das Gebiet Nischni Nowgorod. Ein Teil kam im gleichen Jahr zur Nördlichen Region.
Wjatka, Kreis (russ. Vjatskij okrug), Gebiet Nischni Nowgorod
(Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
566
10.6.1929 23.7.1930 Stadt Wj atka (Vj atka)
Wladikawkas (Dsaudschikau), Stadt
Wjatka, Stadt (russ. gorod
Vjatka)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Wjatka, Russisches Reich, RSFSR 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wjatka, Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) (10.6.1929-15.7.1929), Region Nischni Nowgorod (15.7.1929-23.7.1930), RSFSR
Wjoschenskaja, Kosakensiedlung
(russ. stanica Vesenskaja)
1921-7.3.1923: Zentrum des Kreises Werchne-Donskoi (Verchne-Donskoj), Don-Gebiet, RSFSR
Wladikawkas, Kreis (russ. Vladikavkazskij okrug), Gebiet Terek, Russisches
Reich,
RSFSR seit 1860 aufgelöst: Zentrum:
20.1.1921 Stadt Wladikawkas (Vladikavkaz)
Wladikawkas (Dsaudschikau), Stadt (russ.
viadikavkaz/Dzaudzikau)
Die 1860 als Wladikawkas gegründete Stadt wurde mehrere Male umbenannt: 1860-3.9.1931 - Wladikawkas 3.9.1931 -28.2.1944-Ordschonikidse (Ordzonikidze) 28.2.1944-24.2.1954-Dsaudschikau 24.2.1954-22.10.1990-0rdschonikidse seit 22.10.1990-Wladikawkas (Dsaudschikau) 1860-20.1.1921: Zentrum des Kreises Wladikawkas, Gebiet Terek, Russisches Reich, RSFSR 1860-4.4.1921: Zentrum des Gebietes Terek, Russisches Reich, RSFSR 20.1.1921-7.7.1924: Hauptstadt der Autonomen Sowjetischen Sozialistischen Bergrepublik (Gorskaja ASSR), RSFSR 20.1.1921-7.7.1924: Zentrum des Kreises Nasran (Nazran'), Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 20.1.1921-7.7.1924: Zentrum des Ossetischen Kreises, Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR), RSFSR 7.7.1924-15.1.1934: Zentrum des Inguschischen Autonomen Gebietes (rechtsufriger Teil der Stadt), Nordkaukasische Region (26.2.1925-15.1.1934), RSFSR 7.7.1924-5.12.1936: Zentrum des Nordossetischen Autonomen Gebietes (7.7.192415.1.1934 linksufriger Teil der Stadt), Nordkaukasische Region (26.2.1925-5.12.1936), RSFSR 1926-17.1.1927: Zentrum des Kreises Giseldon (Gizel'don), Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 8.3.1926-1931: Zentrum des Kreises Prigorodny (Prigorodnyj) des Inguschischen Autonomen Gebietes, Nordkaukasische Region, RSFSR 17.1.1927-30.9.1931: Zentrum des Kreises Dsaudschikau, Nordossetisches Autonomes Gebiet, Nordkaukasische Region, RSFSR 10.1.1936-13.3.1937: Zentrum der Nordkaukasischen Region, RSFSR 5.12.1936-26.12.1990: Hauptstadt der Nordossetischen ASSR, RSFSR
567
Wladimir, Gebiet 13.3.1937-26.5.1937: Zentrum der Region Ordschonikidse, RSFSR 26.12.1990-9.11.1993: Hauptstadt der Nordossetischen SSR, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991) 9.11.1993-12.11.1994: Hauptstadt der Republik Nordossetien, Russische Föderation seit 12.11.1994: Hauptstadt der Republik Nordossetien-Alanien, Russische Föderation, Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.2000-21.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Wladikawkas wurde am 7.7.1924 aus dem Territorium der gleichzeitig aufgelösten Bergrepublik (russ. Gorskaja ASSR) als selbständige administrative Einheit mit dem Status eines Gouvernements ausgesondert und dem Allrussischen Zentralen Exekutivkomitee direkt unterstellt. Vom 26.2.1925 bis zum 23.7.1930 hatte die Stadt innerhalb der Nordkaukasischen Region den Status eines administrativen Kreises. Von 1924 bis 1934 mußten sich die Inguschen und Nordosseten die Stadt als Zentrum teilen. Im rechtsufrigen Teil befanden sich die zentralen Behörden des Inguschischen Autonomen Gebietes. In dem am linken Terek-Ufer gelegenen Teil waren die Verwaltungsbehörden des Nordossetischen Autonomen Gebietes eingerichtet worden. Am 1.7.1933 wurde die ganze Stadt im Bestände der Nordkaukasischen Region Nordossetien als Zentrum eingegliedert, blieb aber noch bis zum 15.1.1934 auch Verwaltungsmittelpunkt der Inguschen. Wladikawkas (deutsch=beherrsche den Kaukasus) mußte 1931 zu Ehren des georgischen Bolschewiken Ordschonikidse, der an der Sowjetisierung Kaukasiens wesentlichen Anteil hatte, umbenannt werden. Seit 1944 hieß es ossetisch Dsaudschikau und zehn Jahre später wieder Ordschonikidse. Per Gesetz vom 22.10.1990 erhielt die Stadt den obigen Doppelnamen, bestehend aus der russischen und traditionellen ossetischen Bezeichnung.
Wladimir, Gebiet (russ. Vladimirskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 14.8.1944 Zentrum: Stadt Wladimir (Vladimir) Das Gebiet entstand durch Ausgliederung von Teilen der Gebiete Gorki (Gor'kij), Iwanowo (Ivanovo) und Moskau.
Wladimir, Gouvernement
(russ. Vladimirskaja gubernija), Russisches Reich,
RSFSR gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Wladimir (Vladimir) Ein Teil des Gouvernements kam 1918 zum neugeschaffenen Gouvernement IwanowoWosnessensk (Ivanovo-Voznesensk). Beim Übergang zur neuen Rayonierung wurde das Territorium des Gouvernements Wladimir 1929 auf das Industriegebiet Iwanowo und das Gebiet Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) aufgeteilt.
Wladimir, Kreis (russ. Vladimirskij okrug), Industriegebiet RSFSR gebildet: aufgelöst: Zentrum:
568
10.6.1929 23.7.1930 Stadt Wladimir (Vladimir)
Iwanowo (Ivanovo),
Wolga (Volga), Föderationsbezirk
Wladimir, Stadt (russ. gorod
Vladimir)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Wladimir, Russisches Reich, RSFSR 10.6.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wladimir, Industriegebiet Iwanowo (Ivanovo), RSFSR seit 14.8.1944: Zentrum des Gebietes Wladimir, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Wladiwostok, Kreis (russ. Vladivostokskij okrug), Fernöstliche Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
4.1.1926 23.7.1930 Stadt Wladiwostok (Vladivostok)
Wladiwostok, Stadt (russ. gorod
Vladivostok,deutsch=beherrsche den Osten) 1888-6.4.1920: Zentrum des Gebietes Primorje (Primor'e), Russisches Reich, RSFSR 6.4.1920-4.1.1926: Hauptstadt des Gouvernements Primorje, Fernöstliche Republik (6.4.1920-15.11.1922), Gebiet Femost (15.11.1922-4.1.1926), RSFSR 4.1.1926-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wladiwostok, Fernöstliche Region, RSFSR 20.10.1932-5.6.1939: Zentrum des Gebietes Primorje, Fernöstliche Region (20.10.193220.10.1938), Region Primorje (20.10.1938-5.6.1939), RSFSR seit 20.10.1938: Zentrum der Region Primorje, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Ferner Osten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Wolga (Volga), Föderationsbezirk
(russ. Privolzskij federal'nyj okrug), Russische
Föderation gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Nischni Nowgorod (Niznij Novgorod) Der Föderationsbezirk Wolga ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Föderationsbezirk Wolga gehören (gehörten) folgende 16 Verwaltungseinheiten: Republik Baschkortostan (=Baschkirien) Gebiet Kirow (Kirov) Autonomer Kreis der Komi-Permjaken (bis 1.12.2005) Republik Mari El (Marij El) Republik Mordowien Gebiet Nischni Nowgorod Gebiet Orenburg Gebiet Pensa (Penza) Gebiet Perm (Perm') (bis 1.12.2005) Region Perm (seit 1.12.2005) Gebiet Samara Gebiet Saratow (Saratov) Republik Tatarstan Tschuwaschische Republik-Tschawasch (Cavas) respubliki Udmurtische Republik Gebiet Uljanowsk (Ul'janovsk)
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Wolgadeutsche, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik
Wolgadeutsche, Arbeitskommune (Arbeitskommune der Wolgadeutschen) —• Wolgadeutsche, ASSR Wolgadeutsche, Autonome Sozialistische Sowjetrepublik, ASSR der Wolgadeutschen (russ. Avtonomnaja Sovetskaja Socialisticeskaja Respublika Nemcev Povolz'ja, ASSR Nemcev Povolz'ja), Region Untere Wolga (Volga) 28.6.192810.1.1934), Region Saratow (Saratov) (10.1.1934-5.12.1936), RSFSR 19.10.1918-19.12.1923: Arbeitskommune der Wolgadeutschen (russ. Trudovaja Kommuna Nemcev Povolz'ja), RSFSR 19.12.1923-28.8.1941: Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen Zentrum/Hauptstadt: Jekaterinenschtadt (Ekaterinenstadt, deutsch Katharinenstadt) 16.4.1919-10.5.1920 Marksschtadt (Marksstadt, deutsch Marxstadt) 10.5.1920-22.6.1922 Pokrowsk (Pokrovsk) 22.6.1922-, 18.10.1931 Engels (Engel's, deutsch Engels) 18.10.1931-28.8.1941 Seit dem 16.4.1919 war Jekaterinenschtadt als die größte deutsche Kolonie Verwaltungszentrum der Arbeitskommune der Deutschen des Wolgagebietes. Schon am 10.5.1920 wurde die nach der Zarin Jekaterina II. (Ekaterina II., deutsch Katharina II.) benannte Stadt in Marksschtadt umbenannt. Am 22.6.1922 folgte die Verlegung des Gebietszentrums in das Zentrum des vom Gouvernement Saratow (Saratov) neu angegliederten Landkreises Pokrowsk, weil es hier eine Eisenbahnverbindung gab. Die Umbenennung von Pokrowsk in Engels erfolgte am 18.10.1931. In der sowjetischen Literatur wird als ehemalige Hauptstadt der Wolgadeutschen auch Marks (deutsch Marx) genannt, obwohl das deutsche Wort „Stadt" erst ein Jahr nach der Deportation aus dem Stadtnamen entfernt wurde. Die Arbeitskommune hatte den Status eines autonomen Gebietes, weshalb sie offiziell auch Arbeitskommune des Gebietes der Wolgadeutschen und Autonomes Gebiet der Wolgadeutschen genannt wurde. Diese am 19.10.1918 proklamierte erste autonome territoriale Einheit der RSFSR entstand aus deutschen Kolonien der Gouvernements Samara und Saratow. Die Gründung der Arbeitskommune der Deutschen des Wolgagebietes war zwar per Dekret des Rates der Volkskommissare in Moskau am 19.10.1918 bekanntgegeben worden, tatsächlich eingerichtet war sie aber erst am 16.4.1919. Am 20.2.1924 erfolgte die amtliche Aufwertung der Arbeitskommune zu einer ASSR. Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion wurde die Autonome Republik der Wolgadeutschen wegen angeblicher Kollaboration mit der Wehrmacht per Ukas vom 28.8.1941 aufgelöst und alle Deutschen in die sibirischen Gebiete Nowosibirsk (Novosibirsk) und Omsk, die Region Altai (Altaj), nach Kasachstan und angrenzende Gebiete deportiert. Die Rayons der deutschen Wolgarepublik wurden am 7.9.1941 auf die benachbarten Gebiete Saratow und Stalingrad aufgeteilt. Die Deutschen in der Sowjetunion wurden erst mit einem Ukas vom 28.8.1964 politisch rehabilitiert, eine Wiederherstellung ihrer autonomen Republik blieb ihnen aber versagt, denn ein Gesetz vom 26.4.1991, das auch eine territoriale Rehabilitierung der repressierten Völker vorsah, konnte nicht wirksam werden. Stattdessen wurden für die Rußlanddeutschen nationale Rayons eingerichtet. Der bekannteste ist der Deutsche Nationale Rayon (russ. Nemeckij nacional'nyj rajon) in der Region Altai, der schon von 1927 bis 1938 bestand und 1991 wieder geschaffen wurde. Sein Zentrum ist das 1908 gegründete Dorf Galbschtadt (Gal'bstadt,
570
Wolgograd, Stadt deutsch Halbstadt), das von 1938 bis zum 1.7.1991 Nekrassowo (Nekrasovo) hieß. Die offiziellen Angaben zur Bildung der deutschen Wolgarepublik sind sehr widersprüchlich. Außer dem 19.12.1923 werden in sowjetischen und nachsowjetischen Enzyklopädien und Handbüchern noch drei andere Daten genannt: 6.1.1924, 20.2.1924 und 19.12.1924. Der Unterschied im Zeitpunkt ergibt sich aus mehreren Gesetzen. Im damaligen Gesetzblatt der RSFSR wurde mitgeteilt, daß die Arbeitskommune am 19.12.1923 in eine ASSR umgewandelt worden ist. Diese Aufwertung wurde am 20.2.1924 durch ein Dekret des Allrussischen Zentralexekutivkomitees und des Rates der Volkskommissare der RSFSR in der gleichen Quelle bestätigt. Endgültig erhielt das autonome Gebiet der Wolgadeutschen den Republikstatus mit der Bestätigung durch ein Dekret des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR vom 19.12.1924. In einigen Publikationen heißt es, daß der Gebietssowjetkongreß in Pokrowsk am 6.1.1924 die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen proklamiert hat.
Wolgograd, Gebiet (russ. Volgogradskaja oblast'), RSFSR, Russische
Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) 10.1.1934-5.12.1936: Region Stalingrad (russ. Stalingradskij kraj), RSFSR 5.12.1936-10.11.1961: Gebiet Stalingrad (russ. Stalingradskaja oblast'), RSFSR seit 10.11.1961: Gebiet Wolgograd Zentrum:
Stadt Stalingrad 10.1.1934-10.11.1961 Stadt Wolgograd (Volgograd) seit 10.11.1961 Die Stadt hieß bis zum 10.4.1925 Zarizyn (Caricyn). Im Zuge der Entstalinisierung wurde sie am 10.11.1961 in Wolgograd umbenannt.
Zu Region und Gebiet Stalingrad gehörten folgende territoriale Einheiten: Kalmückisches Autonomes Gebiet 10.1.1934-20.10.1935 Kalmückische ASSR 20.10.1935-5.12.1936 Kreis Astrachan (Astrachan') 16.7.1937-27.12.1943 Am 10.1.1934 wurde die Region Untere Wolga in die Regionen Saratow (Saratov) und Stalingrad aufgeteilt. Da mit Inkrafttreten der Unionsverfassung vom 5.12.1936 nationale Autonomien nicht mehr zum Bestände der Region Stalingrad gehörten, wurde sie in das gleichnamige Gebiet umgewandelt. Der Kreis Astrachan wurde 1943 zur Bildung des gleichnamigen Gebietes abgetrennt. Einige Rayons waren vorübergehend (1954-1957) aus dem Gebiet Stalingrad zur Bildung der kurzlebigen Gebiete Balaschow (Balasov) und Kamensk ausgegliedert. Im Zuge einer Entstalinisierung wurden Stadt und Gebiet Stalingrad am 10.11.1961 in Stadt und Gebiet Wolgograd umbenannt.
Wolgograd, Stadt (russ. gorod
Volgograd)
seit 10.11.1961: Zentrum des Gebietes Wolgograd, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordkaukasus der Russischen Föderation (13.5.200021.6.2000), Südlicher Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 21.6.2000) Am 10.4.1925 wurde die Stadt Zarizyn (Caricyn) in Stalingrad umbenannt. Im Zuge der Entstalinisierung erhielt sie am 10.11.1961 den Namen Wolgograd.
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Wolhynien, Gouvernement
Wolhynien, Gouvernement Ukrainische gebildet: aufgelöst: Hauptstadt:
(russ. Volynskaja gubernija), Russisches Reich, Volksrepublik, Ukrainische SSR 1796 1.8.1925 Schitomir (Zitomir)
Zum Bestände des Gouvernements gehörten folgende administrative Kreise: Korosten (Korosten') 12.4.1923-1.8.1925 Schepetowka (Sepetovka) 12.4.1923-1.8.1925 Schitomir 12.4.1923-1925 Der westliche Teil des Gouvernements Wolhynien kam mit dem sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 zu Polen.
Wologda, Gebiet (russ. Vologodskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation
(seit 5.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000) gebildet: 23.9.1937 Zentrum: Stadt Wologda (Vologda) Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Nördlichen Gebietes in die Gebiete Archangelsk (Archangel'sk) und Wologda. Hinzu kam noch ein Teil vom Gebiet Leningrad. Ein Teil wurde 1944 zur Bildung des Gebietes Kostroma abgetrennt.
Wologda, Gouvernement
(russ. Vologodskaja gubernija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1796 aufgelöst: 14.1.1929 Hauptstadt: Wologda (Vologda) Ein Teil des Gouvernements wurde am 24.7.1918 zur Bildung des Gouvernements SeweroDwinsk (Severo-Dvinsk) abgetrennt. Ein anderer Teil wurde 1919 vom Gouvernement Olonez (Olonec) transferiert. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Wologda 1929 Bestandteil der neugeschaffenen Nördlichen Region.
Wologda, Kreis (russ. Vologodskij okrug), Nördliche Region, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
15.7.1929 23.7.1930 Stadt Wologda (Vologda)
Wologda, Stadt (russ. gorod
Vologda)
1796-14.1.1929: Hauptstadt des Gouvernements Wologda, Russisches Reich, RSFSR 15.7.1929-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wologda, Nördliche Region, RSFSR seit 23.9.1937: Zentrum des Gebietes Wologda, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Föderationsbezirk Nordwesten der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
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Wolynischer Kreis
Wolowez, Dorf (russ. selo
Volovec)
22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Wolowez, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR
Wolowez, Kreis (russ. Voloveckij okrug), Gebiet Transkarpatien, Ukrainische
SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 in Rayon umgewandelt Zentrum: Dorf Wolowez (Volovec)
Wolowo, Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung (russ. selo, poselok gorodskogo tipa Volovo) 22.1.1946-9.11.1953: Zentrum des Kreises Wolowo, Gebiet Transkarpatien, Ukrainische SSR Wolowo, Kreis (russ. Volovskij okrug), Gebiet Transkarpatien,
Ukrainische SSR
gebildet: 22.1.1946 am 9.11.1953 in Rayon umgewandelt Zentrum: Dorf, seit 30.5.1947 stadtähnliche Siedlung Wolowo (Volovo)
Wolsk, Kreis (russ. Vol'skij okrug), Region Untere Wolga (Volga), gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
23.7.1928 23.7.1930 Stadt Wolsk (Vol'sk)
Wolsk, Stadt (russ. gorod
Vol'sk)
23.7.1928-23.7.1930: Zentrum des Kreises Wolsk, Region Untere Wolga (Volga), RSFSR
Wolynien, Gebiet (ukr. Volyns'ka oblast',
russ. Volynskaja oblast'), Ukrainische SSR, Ukraine (seit 24.8.1991) gebildet: 4.12.1939 Zentrum: Stadt Luzk (Luck) Das Territorium des Gebietes (=westlicher Teil des Gouvernements Wolhynien) wurde im sowjetisch-polnischen Friedensvertrag vom 18.3.1921 als Teil Polens anerkannt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen im Jahre 1939 erfolgte die Gründung des neuen Gebietes.
Wolynischer Kreis (russ. Volynskij okrug), Ukrainische
SSR (umfaßte nur einen Teil der historischen Landschaft Wolhynien) 1925 umbenannt aus dem Kreis Schitomir (Zitomir) aufgelöst: 2.9.1930 Zentrum: Stadt Schitomir
573
Woronesch, Gebiet
Woronesch, Gebiet (russ. Voronezskaja oblast'), RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der RussischenFöderation (seit 13.5.2000) gebildet: 13.6.1934 Zentrum: Stadt Woronesch (Voronez) Das Gebiet entstand bei der Aufteilung des Zentralen Schwarzerdegebietes in die Gebiete Kursk und Woronesch. Am 27.9.1937 wurde das Gebiet Tambow (Tambov) ausgegliedert. Weitere Teile kamen zum Gebiet Rjasan (Rjazan') (1937), Orjol (Orel) (1937), Tambow (1939), Belgorod (1954), Lipezk (Lipeck) (1954) und vorübergehend (1954-1957) zu den Gebieten Balaschow (Balasov) und Kamensk. Woronesch, Gouvernement (russ. Voronezskaja gubemija), Russisches Reich, RSFSR gebildet: 1725-1779 und 1796 aufgelöst: 14.5.1928 Hauptstadt: Woronesch (Voronez) 1923 wurde ein Teil des Gouvernementsterritoriums mit dem Gouvernement Tambow (Tambov) ausgetauscht. Beim Übergang von der Gouvernementseinteilung zur neuen Rayonierung wurde das Gouvernement Woronesch Teil des Zentralen Schwarzerdegebietes. Woronesch, Kreis (russ. Voronezskij okrug), Zentrales Schwarzerdegebiet, gebildet: aufgelöst: Zentrum:
RSFSR
16.7.1928 18.9.1929 Stadt Woronesch (Voronez)
Woronesch, Stadt (russ. gorod
Voronez)
1725-1779 und 1796-14.5.1928: Hauptstadt des Gouvernements Woronesch, Russisches Reich, RSFSR 14.5.1928-13.6.1934: Zentrum des Zentralen Schwarzerdegebietes, RSFSR 16.7.1928-18.9.1929: Zentrum des Kreises Woronesch, Zentrales Schwarzerdegebiet, RSFSR seit 13.6.1934: Zentrum des Gebietes Woronesch, RSFSR, Russische Föderation (seit 25.12.1991), Zentraler Föderationsbezirk der Russischen Föderation (seit 13.5.2000)
Woroschilow, Stadt (russ. gorod
Vorosilov) 1.4.1935-18.9.1943: Zentrum des Gebietes Ussuriisk (Ussurijsk), Fernöstliche Region (1.4.1935-20.10.1938), Region Primorje (Primor'e) (20.10.1938-18.9.1943), RSFSR Bis zur Umbenennung in Woroschilow am 1.4.1935 hieß die Stadt Nikolsk-Ussuriiski (Nikol'sk-Ussurijskij). Seit dem 29.11.1957 wird sie Ussuriisk genannt.
Woroschilowgrad, Gebiet (russ. Vorosilovgradskaja oblast'), Ukrainische gebildet: 3.6.1938 am 5.3.1958 umbenannt in Gebiet Lugansk
574
SSR
Wyborg, Gouvernement am 5.1.1970 in Gebiet Woroschilowgrad (Vorosilovgrad) rückbenannt am 4.5.1990 erneut in Gebiet Lugansk umbenannt Zentrum: Stadt Woroschilowgrad Das Gebiet wurde aus einem Teil des Gebietes Donezk (Doneck) gebildet. Die Gründe für die mehrmalige Änderung der Gebietsbezeichnung werden unter dem Stichwort Umbenennungen behandelt.
Woroschilowgrad, Stadt (russ. gorod Vorosilovgrad) 3.6.1938-5.3.1958 und 5.1.1970-4.5.1990: Zentrum des Gebietes Woroschilowgrad, Ukrainische SSR 5.11.1935-die Stadt Lugansk wurde in Woroschilowgrad umbenannt 5.3.1958-Rückbenennung in Lugansk 5.1.1970-erneute Umbenennung in Woroschilowgrad 4.5.1990-zweite Rückbenennung in Lugansk Die Gründe fur die mehrmalige Änderung des Stadtnamens werden unter dem Stichwort Umbenennungen behandelt.
Woroschilowsk, Stadt (russ. gorod Vorosilovsk) 26.5.1937-12.1.1943: Zentrum der Region Ordschonikidse (Ordzonikidze), RSFSR Am 29.4.1935 wurde die Stadt Stawropol (Stavropol') in Woroschilowsk umbenannt. Schon am 12.1.1943 erfolgte die Rückbenennung.
Wotjakisches Autonomes Gebiet—* Udmurtische Republik W y b o r g , G o u v e r n e m e n t (russ. Vyborgskaja gubernija, im Finnischen und Schwedischen hieß das Gouvernement Viipuri bzw. Viborg), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland, Russisches Reich gebildet: 1744 (1802-1811 =Finnländisches Gouvernement) aufgelöst: de facto 31.12.1917 de jure 14.10.1920 Hauptstadt: Wyborg (Vyborg) Im Dezember 1811 wurde der schon im 18. Jahrhundert von Schweden an Rußland abgetretene Teil Finnlands (Westkarelien) mit dem seit 1809 innerhalb des Russischen Reiches bestehenden Großfurstentum Finnland vereinigt. Es handelte sich um das 1744 eingerichtete Gouvernement Wyborg (1784-1796 Statthalterschaft), das von 1802 bis 1811 Finnländisches Gouvernement (russ. Finljandskaja gubernija) hieß. Dieses sogenannte alte Finnland oder Russisch-Finnland wurde im Dezember 1811 wieder als Gouvernement Wyborg den sieben Gouvernements des sogenannten neuen Finnlands oder SchwedischFinnlands angeschlossen, welches 1808 von der russischen Armee erobert worden war. Obwohl Sowjetrußland bereits am 31.12.1917 Finnland als unabhängigen Staat anerkannt hatte, bestand nach sowjetischer Auffassung das Gouvernement de jure noch bis zur Unterzeichnung des finnisch-russischen Friedensvertrages vom 14.10.1920 (s. Finnland, Großfurstentum).
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Wyborg, Stadt
Wyborg, Stadt (russ. Vyborg, finn. Viipuri, schwed. Viborg) 1744-1784, 1796-1802 und 1811-31.12.1917: Hauptstadt des Gouvernements Wyborg, Russisches Reich (1744-1802), Finnländisches Generalgouvernement und Großfürstentum Finnland (seit 1811), Russisches Reich 1802-1811: Hauptstadt des Finnländischen Gouvernements, Russisches Reich (Zu Beginn des 19.Jahrhunderts hieß das Gouvernement Wyborg Finnländisches Gouvernement.)
Xankmdi,
gaheri —• Chankendi, Stadt
Ysyk-Köl oblusu —• Issyk-Kul, Gebiet Ysyk-Köl saary —• Issyk-Kul, Stadt Zakarpats'ka oblast' —• Transkarpatien, Gebiet Zakarpatskaja oblast' —• Transkarpatien, Gebiet ialalabad
oblusu —• Dschalal-Abad, Gebiet
ialalabad
saary —• Dschalal-Abad, Stadt
2ambyl, Stadt —• Taras, Stadt iambyl oblysy —* Dschambul, Gebiet Zaporiz'ka, oblast' —* Saporoschje, Gebiet Zaporiiija,
misto
Saporoschje, Stadt
Zarizyn, Gouvernement (russ. Caricynskaja gubernija), RSFSR gebildet: 29.3.1919 am 10.4.1925 umbenannt in Gouvernement Stalingrad Hauptstadt: Zarizyn (Caricyn) Zarizyn wurde am 10.4.1925 in Stalingrad umbenannt. Das Gouvernement Zarizyn entstand aus Teilen der Gouvernements Astrachan (Astrachan') und Saratow (Saratov) sowie einem Teil des Gebietes des Don-Heeres und bestand aus den folgenden drei administrativen Kreisen:
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Zentraler Föderationsbezirk Chopjor (Choper) 29.3.1919-10.4.1925 Ust-Medwedizki (Ust'-Medvedickij) 29.3.1919-10.4.1925 Zweiter Don-Kreis 29.3.1919-10.4.1925
Zarizyn, Stadt (russ. gorod Caricyn) 29.3.1919-10.4.1925: Hauptstadt des Gouvernements Zarizyn, RSFSR Stadt und Gouvernement Zarizyn wurden am 10.4.1925 in Stadt und Gouvernement Stalingrad umbenannt. Die alte russische Stadt Zarizyn wurde nicht von dem Wort Zariza (Carica=Zarin) abgeleitet, sondern erhielt ihren Namen von einem Fluß.
Zchinwal/Zchinwali, Stadt (russ. Cchinval, Cchinvali) 20.4.1922-17.3.1934 und 24.11.1961-11.12.1990: Zentrum des Südossetischen Autonomen Gebietes, Georgische SSR, Republik Georgien (14.11.1990-11.12.1990) Die Stadt hieß vom 17.3.1934 bis zum 24.11.1961 Stalinir/Staliniri. Im Zuge einer Georgisierung georgischer Ortsnamen im Russischen wurden Zchinwal und Stalinir per Gesetz vom 17.8.1936 in Zchinwali und Staliniri umbenannt. Das hinzugefugte „i" ist das Kennzeichen des georgischen Nominativs. Die nicht anerkannte Republik Südossetien nennt ihre Hauptstadt seit 1990 Zchinwal.
Zelinny krai (Celinnyj kraj) —• Neulandregion Zelinograd (Celinograd), Gebiet —• Akmola, Gebiet Zelinograd (Celinograd), Stadt—* Astana, Stadt Zemgale —> Lettische Republik Zentraler Föderationsbezirk (russ. Central'nyj federal'nyj okrug), Russische Föderation gebildet: 13.5.2000 Hauptstadt: Moskau Der Zentrale Föderationsbezirk ist einer von sieben Föderationsbezirken, in welchen am 13.5.2000 die damals 89 Subjekte der Russischen Föderation administrativ zusammengefaßt wurden. Zum Zentralen Föderationsbezirk gehören folgende 18 Verwaltungseinheiten: Stadt Moskau Gebiet Belgorod Gebiet Brjansk Gebiet Iwanowo (Ivanovo) Gebiet Jaroslawl (Jaroslavl') Gebiet Kaluga Gebiet Kostroma
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Zentrales Schwarzerdegebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet Gebiet
Kursk Lipezk (Lipeck) Moskau Orjol (Orel) Rjasan (Rjazan') Smolensk Tambow (Tambov) Tula Twer (Tver') Wladimir (Vladimir) Woronesch (Voronez)
Zentrales Industriegebiet —• Moskau, Gebiet
Zentrales Schwarzerdegebiet gebildet: aufgelöst: Zentrum:
(russ. Central'nocernozemnaja oblast'), RSFSR
14.5.1928 13.6.1934 Stadt Woronesch (Voronez)
Administrative Kreise im Zentralen Schwarzerdegebiet Belgorod 16.7.1928-23.7.1930 Borisoglebsk 16.7.1928-23.7.1930 Jelez (Elec) 16.7.1928-23.7.1930 Koslow (Kozlov) 16.7.1928-23.7.1930 Kursk 16.7.1928-23.7.1930 Lgow (Lgov) 16.7.1928-23.7.1930 Orjol (Orel) 16.7.1928-23.7.1930 Ostrogoschsk (Ostrogozsk) 16.7.1928-23.7.1930 Rossosch (Rossos') 16.7.1928-23.7.1930 Stary Oskol (Staryj Oskol) 18.9.1929-23.7.1930 Tambow (Tambov) 16.7.1928-23.7.1930 Usman (Usman') 18.9.1929-23.7.1930 Woronesch 16.7.1928-18.9.1929 Das Zentrale Schwarzerdegebiet entstand beim Übergang von der Gouvernementseinteilung nur neuen Rayonierung aus den Gouvernements Kursk, Orjol, Tambow und Woronesch und wurde am 16.7.1928 zuerst in 11 administrative Kreise unterteilt. Im Zuge einer Dezentralisierung der Verwaltungseinheiten wurde es am 13.6.1934 in die Gebiete Kursk und Woronesch aufgeteilt.
Zentrum, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
(russ. Central'nyj
administrativnyj okrug), Russische Föderation gebildet: 10.6.1991 Die 128 städtischen Rayons der russischen Hauptstadt sind seit dem 10.6.1991 in zehn administrativen Bezirken zusammengefaßt (s. Moskau, Stadt).
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Zentrum, Administrativer Bezirk der Stadt Moskau
2eztnzgan
Jpnlasy —• Dscheskasgan, Stadt
jtezlfuzgßn oblysy —* Dscheskasgan, Gebiet 2izzach Safari —• Dschisak, Stadt 2izzach, vilojati —* Dschisak, Gebiet zugdidi, kalaki
• Sugdidi, Stadt
Zytomyr, misto —* Schitomir, Stadt iytomyrs'ka
oblast' —• Schitomir, Gebiet
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