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German Pages 254 [260] Year 1880
Uaturkräfte. Dreißigster Band.
Die Schmarotzer mit
besonderer Berücksichtigung der für den Menschen wichtigen.
Von
Dr. Arnold Kesser, o. ö. Professor der Medizin in Kiel.
Mit 74 Holzschnitten und einer Karte in Farbendruck.
München und Holprig. Druck und Verlag von R. Oldenbourg.
1880.
Da ich an anderem Orte entschieden für die Notwen digkeit einer weiteren Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse eingetreten bin, besonders wo es sich zugleich um die Gesundheit des Einzelnen und um das Wohl des All gemeinen handelt, konnte ich mich selbst nicht gut dieser Auf gabe entziehen, als sie in einem mir nahe liegenden Gebiete an mich herantrat. Kenntnis der Natur und ihrer Gesetze muß heutzutage von jedermann verlangt werden; nicht nur Ärzte und Naturforscher, Forst- und Landwirte, wie solche, welche andere technische Zweige als Beruf erwählt haben, können ihrer nicht entbehren; auch der Verwaltungsbeamte, welcher ohne solche täglich schwerwiegende Mißgriffe begehen muß, der Richter, welcher in der Entscheidung von schwierigen Rechtsfragen besonders auf industriellem Gebiete, dann in der kriminalistischen Praxis im tiefsten Dunkel tappt, können solcher Kenntnisse nicht entraten, wenn auch nur, um an die Sachverständigen sachgemäße Fragen richten und deren Gutachten verstehen zu können; aber auch der Prediger auf der Kanzel ist nur ein „tönendes Erz und eine klingende Schelle", wenn er von den Wundern der Schöpfung spricht, wie der Blinde von der Farbe, wenn er von der Lilie auf dem Felde rühmt, sie sei schöner als Salomo in aller seiner
VI
Vorwort.
Pracht, aber sein Auge ist zu blöde, diese Wunder in ihrer Gesetzmäßigkeit zu erkennen, seine Sinne zu stumpf, diese Schönheit der Natur zu würdigen. Allgemeine Verbreitung von Kenntnis der Natur und ihrer Gesetze würde dem niederträchtigen Geheimmittel schwindel die Axt an die Wurzel legen, der zahllosen bethörten Opfer nicht allein hohe Steuern für ihre Unwissen heit auflegt, sondern auch mit Gesundheit und Leben der selben ein ruchloses Spiel treibt. Die Bestrebungen, der Entstehung der Krankheiten, be sonders der Seuchen vorzubeugen, wie sie gegenwärtig von Staat und Gemeinde aufs eifrigste gefördert werden, können erst dann recht fruchtbringend werden, wenn das Volk im großen und ganzen verständnisvoll ihnen entgegenkommt. Zur weiteren Verbreitung solcher Kenntnisse auf einem höchst interessanten und zudem für die öffentliche, wie private Gesundheitspflege wichtigen Gebiete möge dies Büchlein bei tragen. Die Aufgabe ist allerdings eine sehr schwierige; sie erstreckt sich über das gesamte Gebiet der Zoologie und Botanik und ist so reich an Erscheinungsformen, daß zu einer gleichmäßigen Berücksichtigung aller wohl eine Arbeitsteilung nötig wäre. Ich habe deshalb die mir ferner liegenden Gebiete nur um eine vollständige Übersicht zu erreichen, in Beispielen heran
gezogen; vorzugsweise sind die den Menschen zunächst be rührenden Formen einer eingehenderen Darstellung unter zogen worden. Es könnte vielleicht getadelt werden, daß die praktische Seite ziemlich stark in den Vordergrund gerückt^ ist; es schien mir dies aber gerade in diesem Gebiete nicht bloß gerechtfertigt, sondern auch direkt geboten, da ja andere Bände dieses Sammelwerkes in vortrefflicher Weise die hier etwas stiefmütterlicher behandelten Seiten hervorheben.
Vorwort.
VII
Für die Auswahl der zu besprechenden Formen war in
erster Linie die Wichtigkeit, maßgebend; daß
ich
dann das allgemeine Interesse
daneben alle solche Schmarotzer mit
mehr Vorliebe behandelte, mit welchen ich durch lange Be
schäftigung vertraut bin, dürfte verzeihlich sein. Für solche, bei welchen Lust zu eingehenderem Studium
entstanden sein möchte, habe ich ein Verzeichnis der wichtig
sten, unseren Gegenstand behandelnden Werke gegeben.
Anhalt. 1. Vorwort........................................................................................
Seite V
2. Verzeichnis der Abbildungen..............................................................XI
3. Literatur............................................................................................. XV 4. Allgemeine Einleitung.................................................................. 1 5. Schmarotzer des Menschen .........................................................23
a) tierische................................................................................................23
b) pflanzliche........................................................................................116 6. Schmarotzer der Tiere........................................................................124
a) der Wiederkäuer............................................................................ 124
b) des Schweines............................................................................. 137 c) des Pferdes . . 140 d) des Hundes und der Katze.......................................................145 e) des Kaninchens............................................................................155 f) des Wildes..................................................................................163 g) der Vögel....................................................................................... 167 h) der Fische....................................................................................... 192 i) der Insekten..................................................................................197 Seidenraupen............................................................................. 198
Bienen..............................................................................................199
7. Schmarotzer der Pflanzen............................................................ 200 a) tierische..............................................................................................200 b) pflanzliche........................................................................................ 214 8. Schlußwort........................................................................................ 221 9. Register..............................................................................................225
Gerzeichnis der Abbildungen. Seite
1. Spulwürmer an der Magenwand eines Tausendfüßlers
.
4
2. Doppelte Schmarotzer auf den Spulwürmern des Tausend
.........................................................................................
füßlers
5
3. Schweinefinnen.....................................................................................32 4. Kopf des bewaffneten Bandwurms................................. . 39
5. Glied „
„
„
....................................... 40
6. Ei
„
„
....................................... 40
„
„
zerbrochen,
7.
„
„
„
freier
Embryo................................................................................................41 8. Kopf des bewaffneten Bandwurms, Mißbildung mit sechs Saugnäpfen............................ -......................................................... 41 9. Lebende Finne, Zusammenziehungen........................................ 42
10. Finne aus dem menschlichen Gehirne........................................ 43 11. 12. 13. 14.
Kopf einer Hirnfinne..........................................................................43 Häkchen des Finnenkopfes...................................... 43 Gehirn mit Finnen..........................................................................45 Kops des feisten Bandwurms, natürliche Größe .... 48
15.
„
„
16. „ „ 17. Glied „
„
„
ungefärbt vergrößert ...
„ „
„ „
stark schwarz gefärbt vergr. . 49 .................................................. 50
49
18. Kopf des Grubenkopf-Bandwurms .............................................. 53 19. Glied „
„
„
20. Ei
„
„
21. „
„
„
„
.......................................53 .......................................53
in Entwicklung
...
54
Verzeichnis der Abbildungen.
XII
Seite
22. } Embryo
23.
des Grubenkopf-Bandwurms
54
24. Dreigliedriger Hundebandwurm
56 57
25. Hülsenwurm aus der menschlichen Niere 26.
Brutkapseln
„
57
27—31. Hülsenwurm, Brut, Köpfchen
58 59
32. Hülsenwurm, Brut, Haken 33. Spulwurm, Kopf und Schwanz 34.
„
62 62
Weibchen
35. Pfriemenschwanz, natürliche Größe
65
36. „ vergrößert 37. „ Eier in Entwicklung 38. Peitschenwurm
66
39. Pallisadenwurm, natürliche Größe
75
40.
„
vergrößert
41.
„
Kopf
66 70
76
43 | Darmtrichinen........................................................................
76 (82 (83
44 ) 45' > Muskeltrichinen, frische Einwanderung
46.
„
eingekapselt, natürliche Größe .
47. „ „ Lupenvergrößerung 48. „ „ stark vergrößert . 49. Psorospermienschlauch im Schweinefleisch
(85