Die punischen und griechischen Tonlampen der Staatlichen Museen zu Berlin [Reprint 2021 ed.] 9783112573686, 9783112573679


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German Pages 104 [105] Year 1970

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Die punischen und griechischen Tonlampen der Staatlichen Museen zu Berlin [Reprint 2021 ed.]
 9783112573686, 9783112573679

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D E U T S C H E A K A D E M I E D E R W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N SCHRIFTEN DER SEKTION

FÜR'ALTERTUMSWISSENSCHAFT 54

DIE PUNISCHEN UND G R I E C H I S C H E N TONLAMPEN D E R STAATLICHEN M U S E E N ZU B E R L I N von

GERALD H E R E S

AKADEMIE-VERLAG



BERLIN

in Arbeitsgemeinschaft mit ADOLF M.HAKKERT 1969



AMSTERDAM

Gutachter dieses Bandes: Carl Blümel

Redaktor der Reihe: Lukas Richter Redaktor dieses Bandes: Lukas Richter

Erschienen im Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 in Arbeitsgemeinschaft mit Adolf M. Hakkert, Amsterdam C, Rokin 109—111 Copyright 1969 by Akademie-Verlag GmbH 202 • 100/190/69 Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki", 74 Altenburg Bestellnummer: 2067/54 • ES 14 C

Inhalt Vorwort

V

Einleitung 1. Die griechische Tonlampe : Technologie und Terminologie

. .

1

2. Zur Erforschung der griechischen Tonlampen

4

3. Zur Geschichte der Berliner Sammlung

9

Katalog Vorbemerkungen I. Schalenlampen

13 15

II. Gedrehte Lampen

20

III. Geformte Lampen

40

Literatur

65

Konkordanz der Inventar- und Katalognummern

67

Register der Fundorte

69

Tafel 1 - 2 8

Vorwort

Die Staatlichen Museen zu Berlin besitzen mit etwa 3 000 Exemplaren eine der umfangreichsten Sammlungen antiker Tonlampen. Diesen bisher größtenteils ungenutzten Bestand zugänglich zu machen, soll Aufgabe des Kataloges sein. Dabei kann weder eine vollständige Geschichte der Tonlampe im Sinne eines Handbuches geboten noch jede Lampe monographisch behandelt werden. Bei der Bearbeitung der Berliner Lampen ist jedoch versucht worden, die Objekte dem derzeitigen Stand der Lychnologie und den gegebenen Möglichkeiten entsprechend zu ordnen und zu erläutern. Natürlich macht sich die Unkenntnis aller großen Sammlungen und Ausgrabungsorte empfindlich bemerkbar, vor allem in solchen Fällen, wo keine oder nur ungenügende Publikationen existieren. Die bis 1966 erschienene Literatur ist, oft mit einiger Mühe, wohl ziemlich vollständig herangezogen worden. Alle Lücken und Irrtümer — mögen sie nicht allzu erheblich sein — werden sich hoffentlich sehr bald als solche erweisen: „So wie es aber keine Schande ist, auf der Jagd in einem Walde nicht alles Wild zu fangen oder Fehlschüsse zu tun: So hoffe ich, Entschuldigung zu verdienen über das, was von mir übergangen oder nicht bemerkt wurde, und wenn ich nicht allezeit den rechten Fleck getroffen habe" (Winckelmann). Der erste, hier vorliegende Band enthält die „punischen" und griechischen Lampen mit Ausnahme einiger figürlich geformter Exemplare. Der Güte einiger Schweizer Gelehrter ist es zu danken, daß ich das grundlegende Werk Howlands gebührend benutzen konnte. Herr Magister áliwa, Krakow, stellte mir freundlicherweise eine Photokopie des sehr seltenen Kataloges der Leningrader Tonlampen von Waldhauer zur Verfügung. In der Bibliothek der Budapester AntikenSammlung konnte ich einige Grabungspublikationen und Zeitschriftenbände durchsehen ; die Herren Dr. Szilágyi und Dr. Szabó ermöglichten mir das Studium der in ihrer Sammlung aufbewahrten Tonlampen. Den Mitarbeitern der Deutschen Staatsbibliothek gilt mein Dank für ihre nicht immer leichten Ermittlungen und Bestellungen im auswärtigen Leihverkehr. Schließlich sei Herrn Prof. Dr. R. Heidenreich und meinen Berliner Freunden herzlich für ihre Teilnahme und für manche Hilfe gedankt, ferner Herrn Generaldirektor Prof. Dr. G. R. Meyer und Herrn Prof. Dr. C. Blümel sowie den Mitarbeitern des Akademie-Verlages für die Förderung des Druckes. Die Photographien sind, von einigen Ausnahmen abgesehen, die der Photographischen Abteilung der Staatlichen Museen verdankt werden, von mir selbst angefertigt worden. Für manche Hilfe bei dieser Arbeit danke ich den Mitarbeitern der Photographischen Abteilung der Staatlichen Museen, vor allem Herrn F. Wohlrabe. Berlin, im Januar 1968

Gerald Heres

Einleitung 1. Die griechische Tonlampe: Terminologie und Technologie Als griechische Tonlampen sind hier alle gedrehten und geformten Tonlampen verstanden worden, die im Bereich der griechischen Kultur vom 7. bis zum 1. Jh. v. u. Z. hergestellt wurden und in Gebrauch waren, ferner solche Tonlampen der frühen Kaiserzeit, die hellenistische Formen rein bewahren oder imitieren. Die „punischen" Lampen wurden von den griechischen getrennt und ihnen im Katalog als „Schalenlampen" vorangestellt. Der Gebrauch von Lampen aus Metall, Marmor oder Ton setzt den Gebrauch von Öl voraus, ist also nur in ölreichen Gegenden wie im Mittelmeerraum zu erwarten. In Griechenland wurde Olivenöl gebrannt, natürlich nicht das feinste. Für Agrigent ist die Verwendung von Erdöl überliefert 1 . Die griechische Öllampe läßt sich bis ins 7. Jh. v. u. Z. zurückverfolgen; vom 5. Jh. an ist ihre Verbreitung ganz allgemein gewesen2. Dem Brennstoff entsprechend besteht die Tonlampe aus einem zunächst flachen, später bauchigen Hohlkörper zur Aufnahme des Öles und aus einem Docht, den man aus dem Mark bestimmter Pflanzenstengel herstellte. Zur Aufnahme des Dochtes dient eine Schnauze, die bei den Schalenlampen nur aus einer Falte in der Wand des Lampenkörpers besteht, bei den griechischen Lampen aber durch einen Steg vom Ölbehälter getrennt ist und oft eine langgestreckte Form hat. Zum bequemen Tragen ist vielfach ein Henkel angebracht; eine flache oder ringförmige Basis gewährleistet den sicheren Stand. Die Lampen standen, sofern man sie nicht an Schnüren von der Decke oder Wand herabhängen ließ, in Nischen, gewiß auch auf Tischen, vor allem aber auf hohen Kandelabern. Über Benennung und Gebrauch der Lampe und ihrer Teile geben einige Autoren und Denkmäler Auskunft 3 . Die Griechen nannten Bronze- und Tonlampen aller Gattungen ~küyyoi. Das Wort kommt schon bei Homer vor, wo es aber keine Öllampe im späteren Sinne meinen kann. Seit dem 5. Jh. v. u. Z. begegnet es dann häufig; man findet es u. a. bei Herodot, Thukydides, Euripides, Aristophanes und Piaton. Als ¡xuxT7]p oder (jw^ot wurde, ihrer Ähnlichkeit mit dem Nasenloch wegen, die Schnauze bezeichnet. Der Docht hieß •ö-puaXXi?, zXkvyyiov oder