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German Pages 104 Year 1979
DEMOTISCHE PAPYRI AUS DEN STAATLICHEN MUSEEN ZU BERLIN Lieferung I
Papyri von der Insel Elephantine bearbeitet von Karl-Theodor Zauzich
AKADEMIE-VERLAG - BERLIN 1978
Als Abkürzung für dieses Heft wird „DPB I " vorgeschlagen.
Erschienen im Akademie-Verlag, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 © Akademie-Verlag Berlin 1978 Lizenznummer: 202 • 100/138/78 Herstellung: IV/2/14 VEB Druckerei »Gottfried Wilhelm Leibniz«, 445 Gräfenhainichen • 4821 Lichtdrucktafeln: Offizin Andersen Nexö Bestellnummer: 752 683 5 (3063/1) • LSV 8108 Printed in GDR DDR 4 8 , - M
Dem Gedenken an Wilhelm Spiegelberg und Wolja Erichsen gewidmet
DPB I
V
Vorwort
Zu den reichen Beständen antiker Handschriften aus Ägypten in der Papyrus-Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin zählen weit über 2000 demotische Texte: Papyri, Ostraka, Mumienschilder, Krugaufschriften u. a. Nur ein kleiner Teil davon wurde publiziert; bei den Papyri sind es freilich viele von den größeren und besonders gut erhaltenen Stücken. Unter dem noch nicht bearbeiteten Material befinden sich hunderte von Urkunden und auch einige literarische Fragmente, deren Edition durchaus lohnt. Ihre Veröffentlichung ist in Einzellieferungen vorgesehen, die erste mit 20 Papyri von der Insel Elephantine wird hier vorgelegt. Die neue Reihe 'Demotische Papyri aus den Staatlichen Museen zu Berlin' (DPB) versteht sich ala Fortsetzung der 1902 von Wilhelm Spiegelberg begonnenen 'Demotische Papyrus aus den Königlichen Museen zu Berlin', die allerdings unter diesem Titel nicht weitergeführt wurde. Es folgten aus der Berliner Sammlung ebenfalls von W. Spiegelberg 'Demotische Papyrus von der Insel Elephantine' (Demotische Studien H e f t 2), Leipzig 1908 und 'Die demotischen Papyri Hauswaldt', Leipzig 1913; Jahrzehnte später von Ursula Kaplony-Heckel 'Die demotischen Gebelen-Papyri aus der Berliner Papyrussammlung' in: Forschungen und Berichte 8, 1967, 70—87. Aus der Zeit zwischen diesen Sammelpublikationen und aus den letzten Jahren stammen Neubearbeitungen bereits veröffentlichter Stücke und Einzelpublikationen, die K.-Th. Zauzich in einer nützlichen Übersicht zusammengestellt hat. 1 Die folgende Edition verwendet die Form des Lose-Blatt-Kataloges (LBK), dessen offenkundige Vorzüge nicht näher begründet werden müssen, sondern hier nur kurz genannt seien: Bestimmung des Stückes allein nach Sammlung und Inventarnummer, Vereinigung unterschiedlicher Texte zu einer Lieferung, Aufschließung des Materials durch spezielle Indices, Möglichkeit einer variablen Anordnung der Texte durch den Benutzer. Im einzelnen werden zu jeder Urkunde angegeben: Sammlung und Inventarnummer, Herkunft, Zeit, Beschreibung, Umschrift, Übersetzung, Bemerkungen (zu Text und Übersetzung), Inhalt, dazu eine Abbildung. Vorgesehen ist, die Indices von jeweils ca. 5 Lieferungen als Generalindex zur bequemeren Benutzung zusammenzufassen. Herrn Dr. Karl-Theodor Zauzich sei für diese erste Lieferung herzlich gedankt, mein Dank gilt ebenso dem Akademie-Verlag für die Aufnahme unserer neuen Publikationsreihe in das Verlagsprogramm. Berlin, Dezember 1975
1
Wolfgang Müller
Textveröffentlichungen der Museen: Berlin, in: Textes et Langages de l'Égypto Pharaonique III (Hommage à Jean-François Champollion à l'occasion du cent-cinquantième anniversaire du déchiffrement des hiéroglyphes 1822—1972, Le Caire 1973, 138f. Ergänzend dazu sind zu nennen: P 6857 + 30039 Verkaufsurkunde K.-TH. ZAUZICH, in: Enchoria 4, 1974, 71-82 P 13 381 Brief U. KAPLONY-HECKEL, in: Festschrift Ägyptisches Museum Berlin, 1974, 287-301 P 13584 Orakelfrage U. KAPLONY-HECKEL, in: Forschungen und Berichte 14, 1972, 79-90 P 1 5 5 5 8 + P Loeb 62 Vertrag K.-TH. ZAUZICH, Festschrift Ägyptisches Museum Berlin, 1974, 335-340
DPB I
VII
Einleitung
In den Jahren 1906—1908 haben die Staatlichen (ehem. Königlichen) Museen Berlin drei Grabungen auf der Nilinsel Elephantine durchgeführt, die unter der Leitung von Otto Rubensohn und Friedrich Zucker standen. Durch diese Grabungen sind neben den bekannten griechischen und aramäischen Texten auch viele demotische Papyri nach Berlin gekommen, von denen bisher nur ein geringer Teil publiziert ist (Übersicht S. IX). Die Inventarisierung des umfangreichen Materials wurde vor einigen Jahren von mir zu einem gewissen Abschluß gebracht (unter Ausschluß von ungezählten Tausenden kleiner und kleinster Fragmente). Danach konnte 1971 im „Handschriften-Verzeichnis XIX, 2 " 1 eine Übersicht aller inventarisierten Berliner Elephantine-Papyri mit ausführlichen Beschreibungen vorgelegt werden. Zu meiner Freude ist es mir nun möglich, die systematische Publikation des schönen Textmaterials wieder aufzunehmen, die seit dem Tod von Wilhelm Spiegelberg und Wolja Erichsen geruht hat. Beide Gelehrte, denen diese Arbeit in Dankbarkeit gewidmet ist, haben sehr viel für das Verständnis der ElephantinePapyri geleistet. Ihr Verdienst um diese Texte geht über die auf S. I X verzeichneten Publikationen hinaus, da sie auch vorläufige Umschriften einer Reihe unpublizierter Texte hinterlassen haben. Diese Vorarbeiten haben mir durch die freundliche Vermittlung von Herrn Professor Lüddeckens vorgelegen und waren mir bei der Bestätigung oder Korrektur meiner eigenen Lesungen eine große Hilfe. 2 Für hilfreiche Kritik und einige Verbesserungen danke ich Herrn Prof. Dr. E. Lüddeckens und Herrn Dr. habil. W. Müller sehr herzlich. Die ideale Publikationsart wäre es gewiß, wenn alle demotischen Elephantine-Papyri zur gleichen Zeit veröffentlicht werden könnten. Der Umfang und die teilweise erhebliche Schwierigkeit des Materials machen aber ein solches Unterfangen schlechthin unmöglich. Auch die zweitbeste Lösung, nämlich die gleichzeitige Bearbeitung aller inhaltlich zusammengehörigen Stücke, wäre nur schwer zu verwirklichen. I m Interesse einer baldigen allgemeinen Zugänglichkeit wenigstens von Teilen des Materials erscheint es mir deshalb als zweckmäßig, in einzelnen Lieferungen jeweils die Texte herauszubringen, deren Entzifferung zu einem gewissen Abschluß gekommen ist, ohne daß dabei besondere Rücksicht auf inhaltliche Zusammenhänge genommen wird. Die offenkundigen Nachteile einer solchen Publikationsweise sollen durch zweierlei ausgeglichen werden: erstens nämlich werden die Texte einzeln so gedruckt, daß dem Benutzer eine Veränderung der Anordnung jederzeit möglich ist; zweitens aber sollen ausführliche Indices die Zusammenhänge zwischen den Texten leicht erkennbar machen. Letzterem Zwecke mögen auch die Indices der Absender, Schreiber und Adressaten der Briefe, der Kontrahenten und Schreiber der übrigen Texte sowie der Datierungen im Handschriftenverzeichnis XIX, 2 dienen. Es sei erlaubt, hier noch auf die Einleitung des erwähnten Handschriftenverzeichnisses hinzuweisen, in der sich Bemerkungen zur Auffindung der Papyri und zu ihrem seitherigen Geschick, zum Inhalt der Texte, zur äußeren Gestalt der Briefe, zu einigen Briefformeln u. a. finden. Auch die Problematik, die die Datierung der meisten Texte aufwirft, ist dort kurz erklärt. Leider hat sieh die ebenda geäußerte Hoffnung, bei der Veröffentlichung möchte eine genaue Datierung der Texte möglich sein, bisher nicht erfüllt. Von den hier publizierten Texten sind nur drei genau datiert bzw. datierbar, nämlich die beiden Texte aus der Regierungszeit des Darius (P. 13572 und P. 13582) sowie der Papyrus aus der AugustusZeit (P. 15518). Alle übrigen Texte gehören der Schrift nach in die früh- bis mittelptolemäische Zeit, nennen aber entweder gar keine Jahreszahl (P. 13541 und P. 15774) oder nur Jahreszahlen ohne Angabe des herrschenden Königs. Die einzige Hoffnung, auch diese Stücke sicher zu datieren, besteht darin, daß inhaltliche Anhaltspunkte oder Verbindungen zu fest datierten Texten eine Klärung bringen. Alle Überlegungen, die ich dazu angestellt habe und die hier z. T. bei den einzelnen Texten notiert sind, haben bis1
2
So die im f o l g e n d e n g e b r a u c h t e A b k ü r z u n g . D e r g e n a u e T i t e l l a u t e t : V e r z e i c h n i s d e r o r i e n t a l i s c h e n H a n d s c h r i f t e n in D e u t s c h l a n d , im E i n v e r n e h m e n m i t d e r D e u t s c h e n M o r g e n l ä n d i s c h e n G e s e l l s c h a f t h e r a u s g e g e b e n v o n W . VOIGT, B a n d X I X , 2 = Ä g y p t i s c h e H a n d s c h r i f t e n Teil 2, h e r a u s g e g e b e n v o n E . LÜDDECKENS, b e s c h r i e b e n v o n K - T H . ZAUZICH, F r a n z S t e m e r V e r l a g W i e s b a d e n , 1971 Z u f o l g e n d e n d e r h i e r p u b l i z i e r t e n T e x t e e x i s t i e r e n m e h r o d e r w e n i g e r v o l l s t ä n d i g e U m s c h r i f t e n SFIEGELBEBGS u n d EBICHSENS: P . 13538—P. 1 3 5 8 7 .
DPBI
VIII
her aber zu keinem sicheren Ergebnis geführt. Vieles spricht dafür, daß die meisten Elephantine-Briefe ptolemäischer Zeit in die Regierungszeit von Ptolemaios II. bis Ptolemaios V. gehören. Eine eingehende Untersuchung des Problems muß einem anderen Platz vorbehalten bleiben. Es sei nur noch ganz kurz angedeutet, daß man die Frage erwägen muß, ob alle in den Elephantine-Papyri ptolemäischer Zeit genannten Regierungsjähre sich wirklich auf Ptolemäerkönige beziehen.1 Zum Schluß dieser Vorbemerkungen muß noch gesagt werden, daß verschiedene der hier publizierten Texte so auf Pappe gelegt und verglast sind, daß ihre Rückseite nicht oder nur teilweise sichtbar ist. Obwohl man sich gewiß darauf verlassen darf, daß in keinem dieser Fälle irgendwelche Schriftzeichen verdeckt sind, seien doch diese Papyri hier aufgezählt: P. 13541, 13543, 13547, 13572, 13579, 13582, 13587, 15516, 15519, 15520, 15521, 15522. 1
Warum sind die an Hartophnachthes gerichteten Briefe vom 3. Begierungsjahr, die an Ns-hnm-pS-mlr gerichteten Briefe vom 18.—19.Regierungsjahr datiert? Man müßte doch annehmen, daß sie ungefähr gleichzeitig sind. Gehören sie vielleicht in die Zeit der Wirren nach dem Tode des Ptol. IV. Philopator?
DPB I
Verzeichnis der bis 1978 publizierten aus Elephantine (und Syene) P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P. P.
13513 13523 13528 13529 13530 13531 13532 13534 13535 13538 13539 13540 13541 13543 13544 13547 13554 13565 13568 13571 13572 13579 13582 13584 13587 13593
IX
Berliner
demotischen
Papyri
Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 7 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 3 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 6; Sethe/Partsch, Bürgsch., Urk. 14 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 5 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 8 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 9 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 1; Sethe/Partsch, Bürgsch., Urk. 13 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 13 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 11 D P B I, 1978 Spiegelberg, Drei Schreiben (Sb Berlin 1928 Nr. 30); Erichsen, Auswahl I, 69 Spiegelberg, Drei Schreiben (Sb Berlin 1928 Nr. 30) DPB I, 1978 D P B I, 1978 DPB I, 1978 DPB I, 1978 Spiegelberg, Pap. Elephantine Nr. 12; Sethe/Partsch, Bürgsch., 752ff. Spiegelberg/Otto, Neue Urk. zu der Siegesfeier des Ptol. IV (Sb München 1926.2) Erichsen, Ein demot. Brief über eine Weinlieferung (MDIK 15, 1957, 51-56) Erichsen, Auswahl I, 11-13; ders. in Coptic Studies Crum, 272-276 DPB I, 1978 D P B I, 1978 D P B I, 1978 Kaplony-Heckel, in: F u B 14, 1972, 81 DPB I, 1978 Erichsen, Ein demot. Ehevertrag aus Elephantine (Abh Berlin 1939 Nr. 8); Lüddeckens, Eheverträge, Urk. 28 P. 13614 Erichsen in Studies Crum, 276ff.; ders., Auswahl I, 2; Malinine in Kemi 11, 1950, 10ff.; Lüddeckens, Eheverträge, Urk. 5 P . 13615 Erichsen, Erwähnung eines Zuges nach Nubien unter Amasis (Klio 34, 1941, 56—61) P . 13616 Erichsen, Ein Bericht über Steinbrucharbeiten (Studi Rosellini II, 1955, 73-81) P. 13619 DPB I, 1978 P . 15516 D P B I, 1978 P . 15518 D P B 1,1978 P . 15519 D P B 1,1978 P. 15520 D P B I, 1978 P . 15521 D P B I, 1978 P . 15522 D P B I, 1978 P. 15527 D P B I, 1978 P . 15607 D P B I, 1978 P. 15609 D P B I, 1978 P . 15774 D P B I, 1978
DPB I
X
Zeichenerklärung
[ ] r 1
() {} • r~i Rs
Lücke im Papyrus beschädigte Stelle und/oder unsichere Lesung Ergänzung vom Herausgeber getilgt Spatium Papyrus um 180° gedreht Rückseite
Die senkrechten Striche und Doppelstriche in den Umschriften sind Zusätze des Herausgebers. Sie markieren Sinnabschnitte und sollen die Lesbarkeit der Umschriften verbessern sowie die Textauffassung des Herausgebers verdeutlichen.
DPB I
P. 13538
1
Papyrus Berlin P. 13538 Elephantine
ptolemäisch, Jahr 3
Beschreibung 7,5 cm breit, 33 cm hoch. Schrift auf der Vorderseite parallel zur Faser. Bis auf eine unbedeutende Lücke am Anfang der Zeilen 20—21 komplett und sehr gut erhalten. Palimpsest (besonders auf der Rückseite deutliche Spuren der früheren Beschriftung) Flüchtige, wenig sorgfältige mitteldemotische Geschäftsschrift. — Aus der Grabung Rubensohn 1906/07. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 12. Umschrift 1 i-ir-hr Hr-tij'f-nfpt p3 hrj mnfi || 2 i tj p3 IT kj p3j*f 'h° | in*w n*j 3 p3j bk || stni'j p3j*k wd3 || stm*j 4 nS mt r.hb*k n-im*w tr*w || tj*j 5 in*w Pa-hr s3 idrj || 6 'rd'j s m-ss tb3*k || 7 p3 sp mt r.hb'k n-im*w \ tj*j 8 i-ir-rfo(*w) s | hrh r-r*k 9 i-ir 'rs | s'-tj p3 ntr 10 dj.t fipr shn nfr || smj 11 Hnm-^m-3Ji.O s3 Pa-b3st.j r 12 Pa-imn irm 'I'h-H.ir-dj-s1 13 Ns-T),r p3 sp rmt ntj wfyS* 14 15 16 17
n || mrh fynt 's3.w n3 i.ir-hpr n-im*j n-t3j p3 ph r.ir*j Swn n-i-ir-hr p3 hrj-ms' \ iw*w wfy3*s
18 dj.t sp n>j n3 rmt.w rcffi 19 20 21 22
n3 i.ir irrri'j hnt irm p3 ntr 'n || st dd n*j rn^-im'S m-tr rmt nb ntj Jb Swn dd | mn s.hm.t p3j*k
23 '.wj || iw*f hpr iw mr('w) s 24 n-i-ir-hr*k | mtwk wi'h rmt r-r*k 1
Übersetzung 1 An Hartophnachthes, den Vorsteher der (heiligen) Binden. 2 0 möge Re seine Lebenszeit lang sein lassen! Gebracht hat man mir 3 diesen Brief. Gehört habe ich von deinem Wohlergehen. Gehört habe ich 4 alle Worte, die du geschrieben hast. Ich habe veranlaßt, 5 daß man den Paor, den Sohn des Azarias(?), (hierher) brachte. 6 Ich habe ihn in bezug auf dich sehr bestärkt. 7 Was die übrigen Dinge betrifft, die du geschrieben hast, so lasse ich 8 folgendes wissen: Hüte dich, 9 Kultdienste zu leisten, bis daß der Gott 10 einen schönen Befehl geschehen läßt. Geklagt hat 11 Hnm-m-3Ji.t, der Sohn des Paybastis, gegen 12 Pamunis und 'I'h-i.ir-dj-s, 13 Ns-hr (und) die übrigen Leute, (deren Namen) wir suchen. 14 Viel Kampf und Streit 15 sind mir entstanden, 16 seit ich nach Syene 17 zu dem Truppenführer gekommen bin, weil man es wünschte 18 zu veranlassen, daß mir die Leute von 'ft (im Amt) nachfolgen, 19 welche mit mir gestritten haben 20 und auch mit dem Gott. Man sagt mir 21 von Seiten aller Leute, die in Elephantine 22 und Syene sind, folgendes: „Es ist keine Frau in deinem 23 Hause." Wenn es dir beliebt, 24 so nimm einen Mann zu dir
Die erste Beschriftung scheint eine Art Abrechnung gewesen zu sein, da mehrere Zeilen mit Zahlen (1, 10, 1, 5 usw.) enden.
DPB I
P. 13538
Rückseite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
mtwk dd.t'S m-bi'h 'Is tb3
t3 s.hm.t ntj iwj t3j.Us r p3 '.wj | T3-sr.t-ta-hr ta Pa-hnm irm T3-sr.t-ta-rsj ta Ns-p3-mtr || mtwk hb n-j p3 w3Ji r p3 'rd || mt'3.t m-ss t3j \ wn-n3.w-bn-iwj (hb) p3j*s smt n-i-ir-hr'k || iv>f hpr iw wn mt tj [ mj hb»w
2
Rückseite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
11 n*j n-im*s |[ sh h3.t-sp 3.t ibt 3 3fr.t
11
12 7 13 i-ir-Jir • Ilr-t3j'f-nfit,
12 13
und befrage das Orakel der Isis wegen der Frau, die ich ins Haus nehmen soll: *Sentayris, Tochter des Pachnumis, oder (und) T3-sr.t-ta.-rsj, die Tochter des Espmethis 1 Und schicke mir die Antwort zu (meiner) Bestärkung. Das ist eine sehr wichtige Sache, wie ich sie dir wohl nicht (wieder schreiben) werde. Wenn es geschieht, daß es dort eine Sache gibt (, die man sich wünscht), so möge man mir davon schreiben. Geschrieben im Regierungsjahr 3, im Monat Hathyr, am 7. Tag. An • Hartophnachthes.
Bemerkungen (I) Zur griechischen Wiedergabe des Namens Hr-t3j*f-nht als 'AQTO
1 i-ir-hr • p3 hm-ntr tpj
2
1 An • den ersten Propheten.
Bemerkungen (4) Der Brief ist in einem Ort mit besonderer Verehrung des Gottes Amun geschrieben, vielleicht in Theben. (9) Die folgenden Zeilen sind nicht ganz klar. Möglicherweise ist gemeint: Wenn's recht ist, wollen wir dir herzlich ergeben sein wie ein jüngerer Bruder gegen seinen älteren Bruder. Was nun aber den übrigen Inhalt deines Briefes betrifft, so laß nicht zu . . . . (11) Wenn p3j*w richtig gelesen ist - ich dachte erst an 's3*w, vgl. aber Z. 30 —, muß die Schreibung als ziemlich auffällig gelten. (13)frs*tgCDOCCDCI)„Verachtung" (Crum, Coptic Dict., 375). (14ff.) Zu der hübschen Formulierung vgl. auch Pap. Loeb 17, 26 und 51. Zum Begriffspaar Herz-Mund s. 0 . Keel, Vögel als Boten, Freiburg Schweiz 1977, S. 96ff. (19) Mit dieser Aufforderung ist vielleicht gemeint, daß der Adressat mit Pa-h.t-ntr zu dem Tempel kommen soll, an dem der Absender sich aufhält. (25) Die Wortstellung i-ir mt nb ntj p3 t3 fypr ist anscheinend gewählt. Unauffälliger wäre i-ir mt nb ntj Jipr n p3 t3 oder auch i-ir mt nb n p3 t3 ntj hpr. Eine ähnliche Umstellung findet sich auch in Z. 31 ff., s. dort. (26—27) Der schöne Spruch mn rmt m-s3 rmt irm p3j*f sn, möglicherweise ein Zitat, hebt sich aus den üblichen Formulierungen demotischer Briefe heraus und zeugt ebenso wie die Schrift von der besonderen Sorgfalt, mit der unser Brief abgefaßt worden ist. Der grammatisch einfache Satz — wörtliche Übersetzung: „Es gibt keinen Menschen außer einen Menschen mit seinem Bruder" — ist in der Aussage außergewöhnlich interpretierbar. Bedeutungen wie „Jeder Mensch ist seines Mitmenschen Bruder" oder „Keiner lebt für sich allein" liegen auf der Hand. Auch mit „Menschlichkeit beweist sich durch Brüderlichkeit" ist der Satz kaum überinterpretiert. (30) „Zu zahlreich, um sie zu schreiben", sind natürlich die Worte der Priester, mit denen sie sich nach dem Wohlergehen des Adressaten zu erkundigen pflegen. (31 ff.) Der komplizierte Satz ist m. E. so zu verstehen: bn-pw'j gm p3 hpr 'n sp-2 „Ich habe niemals den Umstand gefunden, " Der Nebensatz nach hpr wird erst verständlich, wenn man mr*w als unetymologische Schreibung für bw-ir*w (ir) = M6Y a n s i e h t a l s o iw-bw-ir*w (ir) p3j*k 's-shn m-s3 t3j p3 skr in i.ir*k „daß sie deinen Befehl nicht auszuführen pflegten nach dem Segel-Setzen, das du gemacht hast." Auffällig ist die Stellung der Postnegationen 'n sp-2 und in. Die normale Stellung wäre bn-pwj gm p3 fypr 'n sp-2 iw-bw-ir^w (ir) p3j*k 's-shn in m-s3 . . . . Beide Male ist die Postnegation also ein Stück in den folgenden Text verschoben, wodurch eine Verklammerung des Satzgefüges erzielt wird, die der Schreiber des Briefes anscheinend für elegant hielt. An der zweiten Stelle hat er außerdem die relative Fügung p3 skr i.ir*k durch den Einschub von in in ähnlicher Weise unterbrochen wie in Z. 25 die Wendung mt nb ntj fypr. Inhalt Brief eines Mannes namens Horos an seinen Vorgesetzten, den ersten Propheten. Der Absender versucht in diesem ungewöhnlich sorgfältig geschriebenen Brief mit wohlformulierten Worten, den Adressaten mit sich und (seinem Vater?) Pa-h.t-ntr zu versöhnen. Der Anlaß zu dem Streit wird nur damit angedeutet, daß Pa-h.t-ntr „einige Worte mit seinem Munde zu sagen pflegt, die nicht in seinem Herzen sind". 1
Man denkt freilich unwillkürlich an eine Übersetzung „daß sie deinen Befehl nicht liebten", aber dann ist der Satz grammatisch nicht einwandfrei.
DPB I
1
P. 13547
Papyrus Berlin P. 13547 Elephantine
ptolemäisch, Jahr 3
Beschreibung 5,5 cm breit, 19,5 cm hoch. Schrift parallel zur Faser. Komplett erhalten. Palimpsest. (Die neue Beschriftung ist gegenüber der früheren um 180° gedreht.) 1 Flüchtige mitteldemotische Geschäftsschrift. — Aus der Grabung Rubensohn 1906/07. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 21.
Umschrift 1 2 3 4 5 6 7 8
hrw Hnm-m-ty.t m-bih Hr-wd3 p3 sh ir.t.w || itjp3 K kj(p3j*f) in*w n>j p3j rbk] r-tb-1 t3 hr.t p3 Bjk || tj*j tj-w iwf '3 10 n-d.t p3 wn \ r.tj*k iw'f \ r h p3j lib'-k
Übersetzung 1 2 3 4 5 6 7 8
9 n-im,'f || kfe/ hpr iw 10 wn mt tj | mj
9 10
11 hn*w s mtwk hb 12 ri'j n-imf mt 's3j 6 i-ir-hr Tgrtrj n p3j*j 's-shn || 7 bn-pw'f sp mt r Jiriv-f n p3j*j 's-shn || 8 tj*j 'lw * h.t-ntr Jb 9 irm nij-j rmt.w || tj*j r p3 '.wj-htp 10 n3 mt.w r.iw
Hnm
[
brh1'I'h-ms
11 r-bw-n3j n-irn-w || stw-h s || bn-pwlc 12 hb n*j n nS i.ir-fypr n-im*k || 13 mn (d3) n n3 fym-hr.w ntj 14 Nw.t irm n3 rmt.w ntj n-im*w || 15 Wsir-wr s3 'I'h-i.ir-dj-s
iw*f iw r rsj \
16 mj hn*w s r dj.t nww tb3.Uf || 17 sh n hi.t-sp 19 ibt 3 3^.t (sw) 5 || 18 iw'f fypr r
irm p3 mr-5h |
19 mj grti'f n3 mt.w ntj fypr 20 n-im*j
] des Segeins, welches Hakoris gemacht x +1 [ hat. 2 Ich habe dir davon geschrieben. Es gibt keine schlechte Rede(?) 3 ohne Zutun(?) durch(?) Horos. Nicht hat Chnum 4 sie in seine Hand gelangen lassen. Ich habe erfahren, 5 daß er nach Philae gegangen ist. E r hat viele Worte gesagt 6 vor Tgrtrj von meinem Auftrag. 7 E r hat auf seine Aussage hin kein Wort von meinem Auftrag angenommen. 8 Ich bin zum Tempel von Elephantine gekommen 9 mit meinen Leuten. Ich habe an die Ruhestätte des Chnum 10 die Worte (weiter)gegeben, mit denen der Fütterer(?) Amasis 11 hierher gekommen ist. Du hast es gehört. Nicht hast du 12 mir geschrieben von dem, was dir widerfahren ist. 13 Kein (Schaden) ist bei den jungen Männern, welche 14 in Theben sind, und den Leuten, welche dort sind. 15 Wenn Osoroeris, der Sohn des Th-i.ir-dj-s, nach dem Süden kommt, 16 möge man befehlen, daß man nach ihm sieht. 17 Geschrieben im Regierungsjahr 19, am 5. Thoth. 18 Wenn du mit dem Ackervorsteher zusammenkommst, möge er die Dinge erfahren, 19 die mir widerfahren sind.
DPB I
P. 13579
2
Bemerkungen (x + 1 ) Hakoris ist möglicherweise der Briefträger, der einen früheren Brief des Absenders zu dem Adressaten gebracht hat. Der Anfang unseres Briefes könnte nach der Adresse und nach den Höflichkeitsformeln beispielsweise so gelautet haben: „[Zahlreich sind die Unglücksfälle, die mir widerfahren sind seit dem Tag] des Abreisens (Segeins), welches Hakoris gemacht h a t " ([n3-'sS n3 s.t-tbS.w i.ir-frpr n-im-j tSj
hrw] n skr i.ir Hgr). (x + 2) Das etwas beschädigte Wort in Zeile 2—3, das dem Determinativ entsprechend etwas Schlechtes bedeuten muß, ist mir nicht klar. Man möchte zuerst sdb „Unglück" lesen, doch wird dieses Wort von dem Schreiber sonst s.t-tbS geschrieben (vgl. P. 15516, x + 14 und s. die Bemerkung zu P. 13619, 17). Ist vielleicht sdj bjn „schlechte Rede" gemeint? Dann ist freilich bjn (Anfang von Zeile x + 3) sehr knapp geschrieben. Von dem fraglichen Wort ist das Verständnis der Zeilen 2—4 abhängig. (x + 6) Tgrtrj ist gewiß kein ägyptischer Name. Es ist gut möglich, daß hier die gleiche Person wie im P. 15 521, 4/5 gemeint ist. Dann wird aber die dort vorgeschlagene Erklärung als Takelothis etwas weniger wahrscheinlich. (x + 10) Die Lesung brh („Fütterer" o.a., BXptL»2) ist fraglich. Es kann sein, daß kein Titel, sondern ein Personenname vorliegt. Amasis wäre dann der Vater eines DrS, Drh, BrS, Brh o. ä. genannten Mannes. (x+13) Da der Schreiber das Wort mn nicht mit dem Determinativ des „sterbenden Mannes" (Gardiner Z 6) zu schreiben pflegt, hat er vor diesem Determinativ offenbar etwas vergessen. Als Ergänzung bietet sich di „Fehl, Schaden" an. (x+14) Anders als n-im*w kann ich das letzte Wort der Zeile nicht lesen, aber die Schreibung des letzten Zeichens ist sehr merkwürdig. ( x + 15) Die Voranstellung des Subjekts (Wsir-wr . . . iwf iw) ist im Briefstil selten, vgl. z. B. P. 13544, 28-29. (x + 18) Zu 'K irrn s. Spiegelberg, Loeb, 29(12).
Inhalt Brief, den vermutlich Pi-wd3-mtw*s (s. die Bemerkung zu P. 13619, 17) an einen unbekannten Adressaten geschrieben hat. Dem Absender scheinen unerfreuliche Dinge widerfahren zu sein. Davon hat er verschiedenen Leuten Mitteilung gemacht, doch hat er darauf anscheinend noch keine ihn befriedigende Antwort erhalten. Der genaue Zusammenhang bleibt wegen der vorsichtigen Formulierungen, die „die Dinge" nur andeuten, und wegen des fehlenden Anfangs etwas unklar. — In einem Postskript wird der Adressat gebeten, dem Ackervorsteher mitzuteilen, was dem Absender widerfahren ist.
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P. 13582
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Papyrus Berlin P. 13582 Elephantine
Darius Jahr 35=488/7 v. Chr.
Beschreibung 34 cm breit, 28 cm hoch. Schrift parallel zur Faser. Rechter R a n d abgebrochen (Schriftverlust etwa 1,5 cm breit), sonst fast komplett, wenig beschädigt. Gute frühdemotische Geschäftsschrift. — Aus der Grabung Rubensohn 1906/07. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 50, abgebildet ebenda Tafel 1.
Umschrift
Übersetzung
1 H3.t-sp 35 ibt 4 pr.t n pr-3 Tirjws || iw r sp r.ir w'b 2.nw n Hnm-'-nb-Jb
1 Regierungsjahr 35 Monat P h a r m u t h i des P h a raos Darius. Einzahlung zum E m p f a n g , welche gemacht hat der zweite Priester des Großen Chnum, des Herrn von Elephantine, 2 [Teos], der Sohn des P3j-bs: ein (Pfund) Silber, rauchig u n d gebrannt entsprechend der Brennung(?), welches gebracht h a t P3j-bs, der Sohn des Peteesis, sein Vater, zu der B a n k des Pherendates, 3 [des Vorstehers des] Südfgaues], welchem die Stadt(?) von Syene anvertraut ist, u m zu komplettieren 2 (Pfund) Silber, rauchig u n d geb r a n n t entsprechend der Brennung (?), an die B a n k des Pherendates, des Vorstehers des Südgaues, 4 [welchem die] Stadt(?) von Syene a n v e r t r a u t ist, indem sie empfangen sind, indem sie geliefert sind, indem ihre Zahlung, die man f ü r ihn früher gemacht hat, in ihnen ist. Geschrieben h a t Espmethis, der Sohn des Haryothes.
2 [Dd-hr] si P3j-bs ht 1 fcr mhS r hp3 psj rSin1 Pij-bs s3 P3-r.dj-is p3j*f it r t'i ' f t j n Prnwt
3 [pa-t3-st-]rsj ntj iw t3 rh.t1 n Swn hn ri'f | r mh ht 2 hr mhl r h pS psj r t3 ' f t j n Prnwt pa-ti-st-rsj
4 [ntj iw ¿5] r/M1 n Swn Tin n*f \ iww sp iw*w swt iw pij'-w iw r.ir'W n*f t3 hi.t n-h.Uw || sh Ns-p3-mtr s3 Hr-wd3
Bemerkungen (1 )iwr sp u n d ähnliche Ausdrücke sind ein schwieriges und mehrfach diskutiertes Problem der Demotistik (s. Sethe, Bürgsch., 194 und 116-117; Malinine in OLZ 50, 1955, 4 9 8 - 5 0 0 ; Seidl, Äg. Rechtsgeschichte der Saiten- und Perserzeit (2. Aufl.), 23 und 71; Malinine in J E A 54,1968,190-191; Zauzich in Enchoria 1, 1971, 35—36). Unsere Urkunde bringt eine neue Formulierung, die einen Beitrag zum Verständnis des Ausdrucks iw r sp leisten kann. E s scheint hier nämlich nicht möglich zu sein, r sp als eine Relativform anzusehen. M. E . ist iw r sp (im P . 23594 eher iw n sp) vielmehr ein fester Ausdruck „Einzahlung zum E m p f a n g " o. ä. Damit zu vergleichen sind vielleicht die Ausdrücke iw n mh und iw n hj (s. Erichsen, Demot. Lesestücke II. 2, 13 u n d hier P . 15522, 6). Die genaue Bedeutung der drei verschiedenen Zahlungsarten wäre dann aber noch zu bestimmen, denn mehrere w - s y - U r k u n d e n quittieren auch die „Zahlung in Gestalt einer Kornlieferung" (so Erichsens Erklärung von iw n hj). — Die mit einem iw „Zahlung" eingeleiteten Urkunden dienten natürlich zur Quittierung von Zahlungen. Von daher ist ein allmählicher Bedeutungswandel von „Zahlung" zu „Quittung" begünstigt worden, wie er auch durch spätdemotische Urkunden zu belegen ist (s. Zauzich a. a. O. sowiePierce, Three demotic papyri in the Brooklyn Museum, 61).
DPB I
P. 13582
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(2) Die Ergänzung am Anfang der Zeile 2 basiert auf dem (1978 noch unpublizierten) Papyrus Berlin P 23594. In dieser Urkunde aus dem 10. Regierungsjahr desDarius wird nämlich in ganz ähnlicherWeise wie hier die Zahlung von einem Pfund Silber quittiert. Zahlende Person ist dort ein Dd-hr sS PSj-bs sS PS-r.dj-ls. Es ist gut möglich, daß der P. 23594 eben die in unserem Text erwähnte frühere Zahlung von einem Pfund Silber dokumentiert. Der zeitliche Abstand ist freilich groß. (2) hr mhS rhpS psj scheint eine sonst unbekannte nähere Erläuterung zur Art des Silbers zu sein und wird etwas über den Guß aussagen, also dem üblichen Ausdruck wth (Glossar, 107) vergleichbar sein. Vermutlich hat hr nichts mit „Myrrhe" (Glossar, 368) zu tun, sondern bedeutet etwas ähnliches wie Jir „heiß, fauchig" (Glossar, 365). Als hr.t „Unterhalt" ist das Wort hier sicher nicht erklärbar, vgl. Erichsen, Auswahl frühdemot. Texte, I, S. 31. 5. 6 und 32. 1; II, S. 92 (s. v. hr „gutes Geld"); III, S. *3 (s. v. Ernährung). In mhS (Lesung nicht sicher) möchte ich mh „brennen" (Glossar, 177) erkennen. Wenn das so stimmt, darf folgender Übersetzungsversuch vorgeschlagen werden: „(Silber), rauchig und gebrannt entsprechend der Brennung". — Will man hr doch als „Myrrhe" ansehen, wäre zu übersetzen „(Silber für) Myrrhe, gebrannt entsprechend der Brennung". — Zu psj vgl. Pestman, Marriage, 148 Fußn. 10 und die dort zitierten Stellen. (2) in ist etwas beschädigt und unsicher. Wenn die Lesung stimmt, hat PSj-bs das Silber für seinen Sohn an die Bank gezahlt. (2) Zu 'ftj n Prnwt und besonders zur Person des Pherendates s. Spiegelberg, Loeb, 3(3). — Zu pa-tS-st-rsj vgl. hier Pap. Berlin P. 13543, 2. (3) Die Lesung h.t ist sehr fraglich. Spiegelberg dachte an snw.t ,,Scheune(?)". Auch eine Lesung s.t könnte man erwägen, aber alle diese Vorschläge sind paläographisch nicht unbedenklich. Zu h.t(?): Inhaltlich am besten wäre wohl Ich „Bezirk". (Für diesen Hinweis danke ich Herrn E. Cruz-Uribe, Chicago.) Leider paßt auch dazu die Schreibung nicht vollkommen, jedenfalls nicht nach den Belegen des Glossars, S. 547. (4) Statt p-'j'Vj ließe sich, trotz der Schreibung von p3j*f (U) in Zeile 2, auch eine Lesung p3j*f verteidigen. Das Suffix würde sich dann nicht auf die 2 Pfund Silber, sondern auf die zahlende Person beziehen. (4) Die Zahlung, „die man für ihn früher gemacht hat", ist vielleicht im Papyrus Berlin P. 23594 quittiert, s. oben die Bemerkung zu Z. 2. (4) n-h.Uw hat schwerlich etwas mit h.U „Abschrift" (Glossar, 374) zu tun, sondern ist eine frühe Schreibung für N2HTOY „in ihnen". Merkwürdig ist, daß das Determinativ fehlt. (4) Der Vater des Schreibers ist gewiß mit Hr-wd3 sS PS-r.dj-imn-ipj, dem Schreiber des Papyrus Berlin P. 23 594, identisch.
Inhalt Urkunde, durch die dem Teos(?), Sohn des PSj-bs, die Abgabe von einem Pfund Silber quittiert wird, welches sein Vater für ihn an die Bank des Satrapen Pherendates geliefert hat.
P. 13587
DPB I
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Papyrus Berlin P. 13587 Elephantine
ptolemäisch, Jahr 24
Beschreibung 6 cm breit, 27,5 cm hoch. Schrift parallel zur Faser. Oben abgebrochen (wohl nur eine Zeile Textverlust), sonst komplett u n d hervorragend erhalten. Geübte u n d deutliche mitteldemotische Geschäftsschrift. — Aus der Grabung Rubensohn 1906/07. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 55.
Umschrift
Übersetzung
x + l twj ir n3 sm Ns-hnm-mtr 2 p3 hm-ntr tpj n-m-b3h Wsir Hr 'Is
x + 1 Ich begrüße den Ns-hnm-mtr, 2 den ersten Propheten, vor Osiris, Horus (und) Isis, 3 den Göttern von Abydos(?). Sie mögen gewähren, 4 daß d u groß bist unter den Heiligen des Chnum, 5 des großen Gottes. (A) Parates, der Sohn des Paor, h a t mir 6 folgendes wegen der 4 5 / e (?) Silberkite geschrieben: „Gesagt h a t 7 (B) Parates, der Sohn des Inaros, folgendes: ,Ich habe sie gegeben 8 dem (C) Parates, dem Sohn des Ns-kjJsw.tp, in deinem N a m e n . ' " 9 Es gibt kein Geld, welches mir gegeben hat 10 (B) Parates, der Sohn des Inaros, im Namen 11 des (A) Parates, des Sohnes des Paor. Es gibt kein 12 Geld, welches er gegeben hat, gar keines. 13 Osiris, der große Gott, möge mich stehen lassen 14 vor dem ersten Propheten ohne Fehl. 15 Geschrieben im Regierungsjahr 24, am 6. Pachons.
3 n3 ntr.w ['IbP \ iww
tj.t
4 kj-k hn n3 hsj Hnm 5 p3 ntr '3 || hb n*j Pa-rt s3 Pa-hr 6 tbS ht let 4 rs/6i dd \ dd s 7 Pa-rt s3 'Ir.t-hr-r-r'W
dd \ twj s
8 Pa-rt s3 Ns-kjJsw.tß
rwk |)
9 mn ht i-tw s n*j 10 Pa-rt s3 'Ir.t-hr-r-r'W 11 Pa-rt s3 Pa-hr || mn
rn
12 ht i.twf s 'n sp-2 |1 13 Wsir p3 ntr '3 r tj.t 'h'*j 14 i-ir-hr p3 hm-ntr tpj \ iw mn d3 || 15 sh n h3.t-sp 24 tpj smw 6
Bemerkungen (x + 1 ) Oben fehlt anscheinend nur eine Zeile Text. Zu ergänzen ist wahrscheinlich Pa-rt s3 Ns-hjJsw.tp p3 ntj dd, s. unten die Bemerkung zum Inhalt. (x + 3) Die Lesung 'Ibt „Abydos" ist recht unsicher. Ich hatte erst 'Inb3 „Ombos" gelesen, was aber aus sachlichen Gründen (Ortsgötter!) und paläographischen Überlegungen (vgl. Prinz-Joachim-Ostr. Nr. 10) kaum angängig ist. (x + 6) ht Jet 4s/6, also 4 Kite und 10 Obolen? Aber Ve ist nicht sicher. (x + 7) Eine Person namens Pa-rt s3 'Ir.t-hr-r-r*w ist aus den Papyri Berlin P . 13564, 13565, 23578 bekannt. Da beide Namen aber relativ häufig sind, wäre eine Gleichsetzung der Personen voreilig. Immerhin muß man diese Möglichkeit im Auge behalten. Unser Papyrus wäre dann, sofern Spiegelbergs Datierung
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des P . 13565 stimmt, im 24. Regierungsjahr des Ptolemaios I I I . Euergetes geschrieben, genau: a m 20. 6. 223 v. Chr. (x + 8) Ns-kj-sw.tj ist im Teil rsw.tp etwas fraglich. Zu kj-sw.tj vgl. zuletzt Thissen in Enchoria 2, 1972, 45-46.
Inhalt Der an den ersten Propheten Ns-hnm-mtr adressierte Brief befaßt sich mit einem Briefwechsel wegen einer Geldzahlung. Das Verständnis des Textes ist durch die spezifischen Schwächen der demotischen (und koptischen) Sprache — keine Bezeichnung des Schlusses von wörtlichen Reden, Vorliebe f ü r den Gebrauch von Suffixen, wo ein Nomen oder ein Name deutlicher wäre — etwas erschwert. Folgendes Verständnis erscheint möglich: Absender Adressat A B C
? (identisch mit C, s. unten) Ns-hnm-mtr p3 Tim-ntr tpj Pa-rt s3 Pa-T),r Pa-rt s3 'Ir.t-hr-r-r*w Pa-rt sj Ns-kj-sw.tj
Abs. zu Adr.: A zu Abs.: B zu A: Abs. zu Adr.:
A hat mir (Abs.) folgendes geschrieben: „Gesagt hat B folgendes: ,Ich (B) habe das Geld dem C in deinem (A) Namen gegeben.'" E s gibt kein Geld, welches mir (Abs.) der B gegeben hat.
Hieraus ergibt sich, daß die Person C und der Absender identisch sind. Das unserem Brief zugrundeliegende Geschehen könnte also so verstanden werden: A ist der Schuldner, der, aus welchem Grunde auch immer, Geld an den Absender zahlen mußte. Person B sollte die Geldzahlung vermitteln (vgl. P . 13572!) u n d h a t das nach eigener Aussage auch getan. Der Absender unseres Briefes hat aber kein Geld durch den Vermittler erhalten, wie er dem Adressaten hier berichtet.
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P. 13619
DPB I
Papyrus Berlin P. 13619 Elephantine
ptolemäisch, Jahr 17
Beschreibung 7,5 cm breit, 35,5 cm hoch. Schrift parallel zur Faser. Linke Hälfte der ersten 2V2 Zeilen abgebrochen, Lücke am Anfang der Zeilen 7—8, sonst komplett und gut erhalten. Geübte mitteldemotische Geschäftsschrift. — Aus einer der Grabungen Rubensohn und Zucker 1906—08. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 70. Umschrift
Übersetzung
17 n n3 ntj iw*w r fypr tj || sh 18 P3-wd3-mtw*s s3 P3-sr-t3-ih.t n h3.t-sp 17 ibt 3 smw (sw) 29
1 Gekommen ist Hm-ntr-wsir, der Sohn des Pa[-?- . . . Gehört habe ich] 2 von den Dingen, welche [dir] geschehen sind [und von den Dingen,] 3 welche den Dienern des Chnum geschehen sind [mit(?) dem] Getreide(?), 4 das man ihnen weggenommen hat. Ich habe die nämlichen Dinge gesagt zu 5 dem Propheten des Chnum. Er hat geschrieben an Nechthminis, den Propheten des Min, 6 wegen der Äcker vom Tempelgut des Chnum, um nicht zuzulassen, 7 daß irgendein Mensch auf Erden sie antastet. Er hat geschrieben an Psentaes, den Sohn des Estphenis, 8 daß (er) das Tempelgut des Chnum in keinerlei Sache antaste. Ich habe zu 9 ihm gesprochen wegen der 256 (Artaben) Gerste, die man ihnen weggenommen hat. 10 Er hat mir gesagt: „Man soll sie aus ihren Häusern herausbringen. Es ist nicht 11 ihr Saatgetreide." Laß nicht 12 dein Herz betrübt sein wegen der Dinge, 13 die gekommen sind. Nicht wird Nechthminis, der Prophet des Min, 14 eine Sache von dir mißlingen lassen. Man sagt: 15 „Der Prophet des Chnum wird hier in Theben (mit dem Schiff nach Norden) abreisen am 16 1. Mesore." Wenn er abreist, werde ich dir schreiben, 17 was dort geschehen soll. Geschrieben hat 18 P3-wd3-mtws, Sohn des Psentaes, im Regierungsjahr 17, am 29. Epiphi.
Rückseite
Rückseite
1 ph Hm-ntr-wsir s3 Pa-[
|| stm-j]
2 ns mt.w i.ir-fypr n[-im*k irm n3 mt.w] 3 i.ir-hpr n nS bik.w rHnm1 \irm(?) ti] ¡pr.O 4 r.hj'-w mtw-w |[ dd-j n3 mt.w rn=vj i-ir-hr 5 p3 hm-ntr Hnm || hb*f n Nht-mn p3 hm-ntr Mn 6 tbi n3 3h n p3 htp-ntr Hnm r tm dj.t sfi 1 xrmt nb1 p3 t3 r-r*w |[ hb»f n P3-sr-t3-ih.t s3 Ns-sw-tfn.t 8 [r] Hm'1 sfr r p3 htp-ntr Hnm n mt nb || dd*j s 9 i-ir-hff
tb3 p3 it 256 r.t3j*w mtww ||
10 dd'f n*j | i-ir*w in.Uw r bnr n3j*w 'wj.w || bn 11 t3j'W pr.t sfy.t in t3j || m-ir 12 dj.t thr h3.Uk tb3 n3 mt.w 13 i.ir-ij || bn-iw Nfy-mn p3 lim-ntr Mn 14 dj.t srf mt mtwh || st dd \ 15 iw p3 hm-ntr Hnm r ht tj n Nw.t n 16 ibt 4 smw (sw) 1 || iw*f ht \ iw*j hb i-ir-hr*k
1 i-ir-T},r • [
]
1 An • [
]
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P. 13619
DPB I
Bemerkungen (1) Es ist recht auffällig, daß dieser Brief ohne Anrede beginnt und keinerlei Adresse enthält. Möglicherweise ist der Text als Begleitschreiben zu einer anderen Sendung konzipiert. — Der in Zeile 1 genannte Hm-ntr-wsir hat gewiß einen Brief überbracht, auf den der Absender unseres Briefes hier antwortet. Statt Hm-ntr-wsir könnte man auch eine Lesung Ps-dj-wsir erwägen, vgl. jedoch die Schreibungen von hm-ntr in Z. 5, 13 und 15. — Man erwartet eine Ortsangabe, wo Hm-ntr-wsir „angekommen" ist. Für eine ]. Der Ortsname solche Angabe ist aber kein Platz, sofern man nicht statt s3 Pa-[?-] lesen will r $[ würde dann mit 8 anfangen, weshalb ich erst an Swn „Syene" dachte. Der Absender wohnt jedoch in Theben, wenn ich die Zeile 15 richtig verstehe. (x + 2) Die Wiederholung von ni mt.w ist ein wenig unschön. Vielleicht hat nach n-im*k doch etwas anderes in der Lücke gestanden, etwa s.t-tbi o. ä. (x + 3) Das halbzerstörte Wort nach bik.w lese ich Hnm. Man könnte auch an stm denken, vgl. dazu aber P. 13579, x +11. (x + 3) Die Ergänzung von irrn ist äußerst fraglich. Die Schriftreste würden zwar dazu passen, man würde aber doch eher wbS oder tbi erwarten. (x + 7) Die Schreibung von r-r-w ist besonders wegen des bogenförmigen ersten r beachtlich, vgl. r-r*w im P. 15516, x + 5. — hb>f ^
^
^
ist eine kühne Ligatur aus ^ ^ ^ ¡ ^ .
(x + 7) Ein Pi-sr-ti-ih.t si Ns-sw-tfn.t ist aus Pap. Berlin P. 13532 (Spiegelberg Pap. Elephantine Nr. 1) bekannt. Wenn die Personen identisch wären, müßte unser Papyrus in die Regierungszeit des Ptolemaios I I I . Euergetes gehören. (x + 8) Eigentümlich ist die Unterscheidung, die PS-wdS-mtws in der Schreibung von mt J A und mt.w macht. Vgl. zu mt P. 13619, 8, 14; P. 15516, 8, 22; vgl. zu mt.w P. 13619, 2, 4, 12; P. 15516, 15, 16. (x + 10) Zum Tempus i-ir-f stm mit befehlendem Sinn s. Spiegelberg, Demot. Grammatik § 179 a und Williams in J N E S 7, 1948, 225. Vgl. aber jetzt Johnson, Demotic Verbal System, 111. (x-f-14) Zum Wort srf vgl. Spiegelbergs Ausführungen in der Publikation der Loeb-Papyri (Spalte 24-26). (x + 15) tj „hier, dort" (Glossar, 604) ist hier ganz anders als in Zeile 17 geschrieben. Da PS-wdS-mtws ein geübter Schreiber ist, kann das schwerlich ein Versehen sein. Anscheinend unterscheidet er in der Schreibung „hier" und „dort".
ist dabei wohl als „hier" zu verstehen (vgl. P. 15516, x + 18), während
gut „dort" bedeuten kann. Vgl. J A R C E 4, 1965, 75 (13). (x-|-17) P3-wd3-mtw*s hat auch den Papyrus Berlin P. 15516 geschrieben. Von seiner Hand scheinen außerdem die nicht unterzeichneten Papyri P. 13579, P. 15519 und P. 23622 zu kommen. Den gleichen Namen P3-wd3-mtws
(„Das Heil ist bei ihr") trägt auch ein shnpr-i,
tierter Elephantine-Brief erwähnt, P. 15515, x + 8:
%
den ein vom Regierungsjahr 18 daI^V 1/ T l M l W
ü
Die
Identität der Personen ist mir wahrscheinlich.
Inhalt Brief des P3-wd3-mtw*s an einen ungenannten Adressaten. Dieser h a t t e ihm zuvor davon berichtet, daß irgendwelche Vorgänge den Dienern des Chnum geschadet haben und daß 256 Artaben Saatgerste aus dem Tempelgut des Chnum widerrechtlich abtransportiert worden sind. P3-wd3-mtw*s schreibt, daß er diese Vorfälle dem Propheten des Chnum, der sich gerade in Theben aufhält, geschildert habe und daß dieser durch Briefe an zwei weitere Personen die Angelegenheit zu bereinigen versucht habe. 1 1
D a s Verständnis des Briefes wird durch die ungenaue Ausdrucksweise erschwert. Wahrscheinlich ist m i t „er" in den Zeilen 5—10 durchweg der P r o p h e t des C h n u m gemeint. E s ist aber nicht auszuschließen, d a ß „er" sich i m m e r auf die jeweils zuletzt g e n a n n t e Person bezieht.
DPB I
p. 15616
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Papyrus Berlin P. 15516 Elephantine
ptolemäisch, Jahr 19
Beschreibung 6,5 cm breit, 31,5 cm hoch. Schrift parallel zur Faser. Oben abgebrochen, rechte Hälfte der obersten vier Zeilen und Anfang der Zeilen 6—7 verloren, sonst kaum beschädigt. Geübte und überwiegend gut lesbare mitteldemotische Geschäftsschrift. — Wohl aus einer der Grabungen Rubensohn und Zucker 1906—0&. Bisher unveröffentlicht, beschrieben im Handschriftenverzeichnis X I X , 2 unter Nr. 83. Umschrift
Übersetzung
x + l \n3 mt.w r.hb]*w n*j n-im*w || tj*rp
x + 1 [die Dinge, die] sie mir [geschrieben haben]. rEr1 hat veranlaßt, 2 [daß ich erfuhr von den Sorgen (o. ä.)], in denen die Priester waren, 3 [und den] Unglücksfällen, die 4 rihm1 geschehen sind vor dem heutigen Tage. Trauriger noch 5 (als ihre Lage) ist die Haft, in der ich mich befinde 6 und aus der ich nicht herauskommen kann. 7 So wahr . . . lebt, wenn ich hätte kommen können 8 bis in den Gau, so hätte ich alle Dinge getan, 9 die ich tun konnte, für euren 10 Lebensunterhalt. Ich habe gefragt nach den Reisen des 11 Sirthotes, des Sohnes des Harnuphis. Man hat mir gesagt: 12 „Er ist noch nicht wieder nach Philae gekommen." 13 Ich wäre (sonst) nach Philae gekommen, 14 um ihm allen Schaden zuzufügen, den ich 15 ihm zufügen konnte, wegen der nämlichen Dinge. 16 Ich habe die nämlichen Dinge 17 dem Lesonis-Priester Spotus berichtet. Das, was 18 man hier auch wird tun können, 19 werde ich tun lassen. Laß nicht zu, 20 daß das Herz der Priester traurig ist, nachdem 21 der heutige Tag gekommen ist. Sie sagen 22 einige Worte, die schön sind. 23 Geschrieben hat P3-wd3-mtw*s, der Sohn des Psentaes, 24 im Regierungsjahr 19, am 22. Thoth.
2 [stm*j n3 . . .]. . ntj iw n3 w'b.w n-im*\w\ 3 [irm n3] s.t-tb3.w i.ir4 fypr n-[im*YP h3.t p3 hrw || n3-thr 5 p3 dth ntj iw'j n-int'f r-r*w 6 r'»1 | r-bw-ir*j rfy sm r-bnr || 7 8 s' p3 ts | wn-n3.w-iw*j ir mt nb 9 ntj iw*j rb ir*w wb3 t3j*tn 10 hr.t || swj r n3 ms'.w n 11 Sr-dhwtj s3 Hr-nfr || dd*w n*j 12 bw-ir-twf ij r P3-iw-rk 'n || 13 wn-n3.w-iw'j ij r P3-iw-rk 14 r ir n*f n3 s.t-tb3.w ntj iw*j 15 rjp ir*w n*f tb3 n3 mt.w 16 rn*w || dd'j n3 mt.w rn*w 17 n Ns-p3j'w-t3.wj p3 mr-sn || t3 ntj 18 iww r r~fi ir*s tj 'n | 19 iw'j dj.t ir*w s || m-ir dj.t 20 ihr h3.t n3 w'b.w m-s3 21 ph p3 hrw || st dd 22 hjn mt r-n3-'n*w || 23 sh P3-wd3-mtw*a s3 P3-sr-t3-ih.t 24 n h3.t-sp 19 tpj 3fr.t (aw) 22
s
DFB i
DPB I
P.15516
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Bemerkungen (x + 1) Ergänzung nur exempli gratia. (x + 4) Zum Adjektivverbum nS-thr s. Spiegelberg, Loeb, 30 (27). (x + 5) Zur Schreibung von r-mo vgl. P. 13619, 7. (x + 7) Der Name des Gottes, den der Absender schwörend anruft, ist weitgehend zerstört. Eine Ergänzung zu Sbk oder Pth erscheint mir möglich, nicht jedoch zu Hnm. (x + 7) Der Anfang der eidlichen Aussage lautet wörtlich etwa „wenn ich zu gehen gepflegt hätte". Zum Irrealis s. Till in ZÄS 69, 1933, 112ff. und neuerdings Johnson in J N E S 32, 1973, 167-169. ( x + 1 1 ) Zum Namen und zur Person Sr-dhwtj s. die Bemerkung zu P. 15774, x + 3. (x + 17)Ein Lesonis-Priester Ns-p3j aOmn-i. • : iíBCÜÜBSB >• . s