Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland: Band 8: 1954/55 9783666557699, 9783525557693, 9783647557694


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Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland: Band 8: 1954/55
 9783666557699, 9783525557693, 9783647557694

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© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525557693 — ISBN E-Book: 9783647557694

Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte Herausgegeben im Auftrag der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte von Siegfried Hermle und Harry Oelke

Reihe A: Quellen Band 19

Vandenhoeck & Ruprecht

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Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Band 8: 1954/55

Bearbeitet von

Karl-Heinz Fix

Vandenhoeck & Ruprecht

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-525-55769-3 ISBN 978-3-647-55769-4 (E-Book) © 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen / Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Oakville, CT, U.S.A. www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Printed in Germany. Gesamtherstellung: H Hubert & Co, Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

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INHALT

Einleitung I. Verwaltung statt Gestaltung. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland im letzten Jahr seiner Amtsperiode 1954/55 . . . . . . . . . . . . 7 II. Editorische Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Dokumente 41. Sitzung: Berlin, 11. Februar 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42. Sitzung: Berlin, 13. März 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43. Sitzung: Berlin, 19. März 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44. Sitzung: Halle/S., 6./7. Mai 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45. Sitzung: München, 24. Juni 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46. Sitzung: Hannover-Herrenhausen, 1. Oktober 1954 . . . . . . . . . . . . . . . 47./48.Sitzung: Berlin, 10./11. November 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49. Sitzung: Hannover, 12./13. Januar 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50. Sitzung: Hannover, 2. Februar 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51. Sitzung: Espelkamp, 7. März 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

47 183 199 210 280 343 391 435 467 526

Kirchenkonferenz: Berlin, 12. Februar 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kirchenkonferenz: Berlin, 11. November 1954 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kirchenkonferenz: Hannover, 3. Februar 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kirchenkonferenz: Espelkamp, 7. März 1955 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

527 530 533 538

Chronologisches Dokumentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 540 Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 567 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 581 Personenregister/Biographische Angaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 587 Institutionen-, Orts- und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 669

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I. VERWALTUNG STATT GESTALTUNG DER RAT DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN DEUTSCHLAND IM LETZTEN JAHR SEINER AMTSPERIODE 1954/55 Im Frühjahr 1955 endete die erste reguläre Amtsperiode des Rates der EKD. Sie hatte mit einer Sitzung am 17. und 18. Februar 1949 in Darmstadt1 begonnen und sie endete mit der 51. Sitzung am 7. März 1955 in Espelkamp. In seinen elf Sitzungen seit dem 11. Februar 1954 arbeitete der Rat insgesamt 134 Tagesordnungspunkt mit zahlreichen Unterpunkten ab. Manche Themen hatten den Rat über Jahre hinweg beschäftigt. Seine Arbeit war aber auch durch Konstanten wie die Frage nach Recht und Grenze politischer Stellungnahme, den Konflikt zwischen Hans Meiser und Martin Niemöller oder konfessionelle Übersensibilitäten und Eifersüchteleien2 bestimmt und gehemmt. Besondere Initiativen ergriffen die Ratsmitglieder hingegen nicht, die Protokolle vermitteln eher den Eindruck, dass der Rat reagierte statt agierte. Zum „Bericht zur Lage“ der 44. Ratssitzung notierte der Ratsvorsitzende daher resigniert: „Aussprache über die geistliche Situation in der Kirche im Allgemeinen und im Rat im Besonderen. Die Schuld liegt entscheidend – wenn auch nicht allein – bei dem Verhältnis zwischen Meiser u. Niemöller. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Alle kirchlichen Gremien werden durch solche Gegensätze vergiftet, vollends wenn sie ins politische übergreifen“3. Neben diesen strukturbedingten Konflikten belastete Niemöllers z. T. kleinliche Klage über die Sitzungsprotokolle die Arbeit von Rat und Kirchenkanzlei4. Tatsächliche Mängel im Protokoll wie die durchgehend fehlenden Angaben des Sitzungsendes oder zweifelhafte Angaben zum

1 K.-H. Fix, Protokolle 3, S. 41–102. 2 Vgl. etwa Niemöllers Brief an Bernhard Karnatz vom 20. April 1954, in dem er sich darüber beschwerte, dass eine ihn betreffende Frage (Behandlung von Eingaben an die Synode) viel länger einer Beratung habe harren müssen als Meisers Anliegen zur Bibelrevision und den Angriffen Hermann Strathmanns (EZA Berlin, 4/46). 3 BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3. An anderer Stelle notierte Otto Dibelius: „Die VELKDLutheraner sind nicht so stur, wie die Niemöller-Seite immer behauptet. Meiser ist schwierig, und die anderen haben immer das Bedürfnis, ihn nicht im Stich zu lassen“ (Brief an Hermann Kunst vom 30. Oktober 1954, 47/48E5). Er konnte aber auch über die starre Position Meisers klagen (G 2 zu 41B17), 4 45B1, 46B1 und 49B1. 1953 hatte Niemöller an Beschlüssen der Juni-Sitzung Anstoß genommen und um Ergänzung des Protokolls gebeten (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B2, S. 303–305).

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Einleitung

Sitzungsbeginn5 blieben dagegen ebenso unbeanstandet wie die unvollständigen Angaben zu Zeit und Teilnehmern der 51. Sitzung. Im Folgenden wird die Arbeit des Rates in vier Themenbereiche gegliedert, die dem Schema Kirchliche und theologische Grundsatzfragen (A), Öffentliche Verantwortung der Kirche (B), Kirchliche und theologische Entwicklungen (C) sowie Verwaltung und Personalia (D) folgen.

A. Kirchliche und theologische Grundsatzfragen 1. Innerprotestantisch-konfessionelle Fragen und das Verhältnis zur römisch-katholischen Kirche Da Dibelius die innerprotestantisch-konfessionelle Frage – also die Machtverhältnisse zwischen der VELKD und den unierten Kirchen sowie die divergierenden Ekklesiologien – als Unruheherd für den Rat identifiziert hatte, strebte er eine Aussprache in der Kirchenkonferenz darüber an. Die Ratsmitglieder überstimmten ihn aber und wollten das Problem zunächst intern diskutieren6. Zugleich sollte die Gelegenheit genutzt werden, Informationen aus VELKD und EKU zu erhalten7. Da das zum Einstieg vorgesehene Referat Martin Haugs über die EKD in der Sicht einer der VELKD nicht angehörenden lutherischen Landeskirche – dies darf man wohl als Zeichen hoher Diplomatie werten – verschoben werden musste, berichtete Meiser am 1. Oktober 1954 über die Arbeit der VELKD. Eine Diskussion unterblieb allerdings ohne Angabe von Gründen8. Im November 1954 konnte Haug dem Rat endlich fünf „besorgte“ und in dieser Zusammenstellung ungewöhnliche „Fragen zum Wege der EKD seit 1948“ stellen. Er thematisierte den Umgang miteinander und die Rolle des Bekenntnisses. Dabei betonte er den Charakter der EKD als Bund bekennntnisverschiedener, aber dennoch eng verbundener Kirchen. An die VELKD richtete er trotz aller Bewunderung des in den zehn Jahren ihres Bestehens Geleisteten die kritische Frage, ob sie nicht zu selbstbewusst agiere. Durch interne politische Differenzen und all’ zu prononcierte Stellungnahmen Einzelner sah Haug die Grenzen kirchlichen Handelns überschritten und die Einheit der EKD gefährdet. Seine letzte Frage zielte auf die Kirchensteuer und die Saturiertheit einer Kirche mit guter finanzieller Ausstattung9.

5 6 7 8 9

43B. 44B3a und c. 44B3b. 46B4. 47/48B3.

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Einleitung

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In dieser konfliktgeladenen Situation ergriff der Ratsvorsitzende eine bemerkenswerte Initiative. Am 20. November 1954 lud er in einem vertraulichen Schreiben Julius Bender, Martin Haug, Gerhard Jacobi, Ludolf Müller und Adolf Wüstemann für den Januar 1955 zu einer längeren Besprechung ein. Gegenstand der Beratungen sollte die Sammlung und Koordination derjenigen Landeskirchen sein, die weder der Evangelischen Konferenz10 – von Dibelius als „Niemöller-Kirchen“ tituliert – noch der VELKD angehörten. Mit Blick auf die kommende Synode sollte ein dritter Block geschaffen werden, um das kirchen- und personalpolitische Feld nicht allein der Evangelischen Konferenz und der VELKD zu überlassen. Als Ratsvorsitzender wollte sich Dibelius im Hintergrund halten und zunächst die Fragen klären, „was wir wollen und ob wir überhaupt etwas wollen“11. Ein anderer Aspekt, der mit diesem Versuch der Etablierung einer neuen Gruppe in der EKD zusammen hing, war die Unzufriedenheit mit der Arbeit der Kirchenkonferenz, die nur zwei Mal im Jahr tagte12. Im Zusammenhang eines Disputs Niemöllers mit Heinz Brunotte über die Protokolle der Kirchenkonferenz hatte der Kirchenpräsident die Aussage von „mindestens“ zwei Kirchenleitern angeführt, die das Protokoll der Kirchenkonferenz vom 11. November 1954 als Beweis ihrer „volle(n) Bedeutungslosigkeit“ werteten, so dass man eigentlich nicht mehr an ihr teilnehmen müsse13. Das Verhältnis zur römisch-katholischen Kirche wurde 1954 von der „Weihe des deutschen Volkes an das Herz der Gottesmutter Maria“ während des Fuldaer Katholikentages erheblich belastet. Dieser Akt setzte die 1942 vollzogene Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens fort. Meisers konfessionell wie deutschlandpolitisch begründeter Protest gegen diesen Akt wurde vom Rat nachträglich gut geheißen14.

2. Reform des Theologiestudiums Eine prominent besetzte Kommission unter Vorsitz Hanns Liljes arbeitete seit 1952 mit reger Diskussionsbegleitung durch die akademische Theologie15 an Richtlinien für das Theologiestudium. Im Juni 1954 konnte sie dem Rat 10 Zur Evangelischen Konferenz vgl. J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 108f. Beckmann betonte besonders die Verantwortlichkeit und den Dienst für die EKD, damit diese nicht der „Aushöhlung und Verflachung“ anheim falle (S. 109). 11 LKA Stuttgart, A 126, Nr. 355, Bl. 284. 12 Vgl. hierzu das die Aufgabe der Dokumentation deutlich übersteigende Urteil von J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 108. 13 Brief Niemöllers an Brunotte vom 13. Dezember 1954 (EZA Berlin, 2/1698). 14 46B3a. 15 Vgl. u. a. W. Hahn/H.-H. Wolf, Reform; E. Käsemann, Kritik; F. Baumgärtel, Reform; H.-H. Wolf, Antwort.

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Einleitung

das Ergebnis ihrer Arbeit vorlegen und beantragen, dass der Rat die Richtlinien billige und sie den Kirchenleitungen, den Theologischen Fakultäten und Kirchlichen Hochschulen nachdrückliche empfehle und diese auffordere, bei den zuständigen staatlichen Stellen dafür zu werben16. Schwerpunkte der Richtlinien17, die noch Züge des Vorläufigen erkennen ließen, waren: 1.) Die Beibehaltung der Anforderungen in den Alten Sprachen. Dazu sollten die Kultusministerien zu einer Verbesserung des altsprachlichen Unterrichts aufgefordert werden, aber auch an den Fakultäten sollten mit Rücksicht auf die Studiendauer die Bemühungen um den altsprachlichen Unterricht verstärkt werden; 2.) Die Aufforderung an die Kirchenleitungen, ein Stipendien- und Förderwesen zu schaffen, das die Studierenden vom Zwang zur Erwerbsarbeit während der Semesterferien befreite; 3.) Die Schaffung von Beratungseinrichtungen, die zu einem eigenverantworteten, strukturierten, nicht verschulten Studium anleiten sollten. In den Prüfungen sollte Wert auf Wahlmöglichkeiten bei Fächern und Themen gelegt werden, die Lehrveranstaltungen sollten, wenn möglich, in ihrer Wochenstundenzahl reduziert und das erste Examen, dem keine Vorprüfungen oder Verkündigungstätigkeit voraus gehen sollten, auf die theologischen Kernfächer beschränkt werden. Die Vita Communis der Studierenden wurde zwar in ihrem Wert betont, jedoch nicht zur Pflicht gemacht und eher im Aufgabenbereich der Kirchlichen Hochschulen lokalisiert. Auch sollten Kirche und Staat engagiert Stellen des sog. Akademischen Mittelbaus erweitern; 4.) Die Bedeutung der Ausbildung nach dem ersten Examen sollte durch entsprechende Dienstverhältnisse und Lehrangebote stärker betont werden; 5.) Hinsichtlich des Frauenstudiums forderte man zwar bessere Arbeitsmöglichkeiten, umging aber die Frage der Frauenordination. Die Beratung der Richtlinien im Rat verzögerte sich dann aber, da die Landeskirchen nicht in dem erhofften Tempo antworteten18 und im November 1954 der Ausschuss umbesetzt werden musste19. Daher konnte der Rat die Richtlinien erst im Juli 1955 billigen und den Landeskirchen zuleiten20.

3. Militärseelsorge Unter zwei Aspekten behandelte der Rat im Jahr 1954 die künftige Militärseelsorge: wie sollte die evangelische Seelsorge in der neuen Armee organisiert sein und wer sollte sie leiten? Als Grundlage diente dem Rat ein um16 17 18 19 20

45B9. 45D7. 46B7. 47/48B5. Protokoll der 4. Ratssitzung vom 7. Juli 1955, Top 4 (EZA Berlin, 2/1798).

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fangreicher schriftlicher und ein mündlicher Zwischenbericht Benders21 über die bisherigen vier Sitzungen des Militärseelsorgeausschusses. Da im Juni 1954 im Rat Unklarheit darüber herrschte, wo der Leiter der evangelischen Militärseelsorge institutionell angesiedelt werden sollte, überließ er die Entscheidung der Kirchenkonferenz. Diese tagte am 11. November 1954, ohne das (westdeutsche) Thema zu beraten. Erst auf der anschließenden Tagung der Westkirchenkonferenz konnte Bender über die Militärseelsorge und die Frage der Leitung berichten. Hier fiel dann eine Mehrheitsentscheidung zugunsten eines nicht der „Wehrmacht“22 angehörenden leitenden Amtsträgers der EKD. Offen ließ man die Frage nach der Beteiligung der Pfarrer am lebenskundlichen Unterricht23 und nach ihrer Zuständigkeit für die Familien der Berufssoldaten24. Direkt im Anschluss an diese Beratungen beschloss der Rat, durch die Hinzuziehung von Jacobi, der für eine ausschließlich zivile Seelsorge an den Soldaten plädierte, der Debatte im Militärseelsorgeausschuss einen neuen Impuls zu geben25. Während Rat und Kirchenkonferenz noch über Grundfragen der Militärseelsorge debattierten, sondierte Dibelius bereits vertraulich Personalia. Als Reaktion auf den Dauerstreit um das Kirchliche Außenamt wollte er dessen unter den Auslandspfarrern unhaltbar gewordenen, im militärischen Bereich aber wohl tragbaren Vizepräsidenten Gerhard Stratenwerth als einen die Geschäfte führenden „Generalvikar“ einsetzen, Lilje sollte als Militärbischof fungieren. Hermann Kunst als intimer Kenner der Bonner Situation und der Militärseelsorge bis 1945 hielt Stratenwerth zwar für das Amt geeignet, er befürchtete jedoch große persönliche Differenzen zwischen dem vermuteten künftigen Verteidigungsminister Blank und Stratenwerth, bei dem Kunst die für das Bischofsamt notwendige menschliche Wärme vermisste26.

21 45E8. 22 An dieser aus der nationalsozialistischen Zeit stammenden, unbedachten Bezeichnung nahm niemand Anstoß. Als dagegen das Hilfswerk für die DDR die Bezeichnung „Mitteldeutschland“ verwandte, beschwerte sich Niemöller beim Ratsvorsitzenden, da diese abwertende Formulierung die Unterstützung durch die DDR u. a. in der Frage der Kriegsgefangenen gefährde (44A3 und 44B2). Niemöller sprach aber selbst auch von der „Regierung in Pankow“ (45D1). 23 Vgl. hierzu J. Müller-Kent, Militärseelsorge, S. 64–69. 24 45B5. 25 47/48B9. 26 47/48E3 und 47/48E4. Vgl. auch unten S. 41.

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Einleitung

4. Innerkirchliche Gesetzgebungsverfahren Kirchengesetz wurden vom Rat sehr unterschiedlich behandelt. Anlass zu Verzögerungen gaben dabei weniger die entstehenden finanziellen Folgen als die Furcht um die gesetzgeberische oder konfessionelle Souveränität der Landeskirchen. Erst im Februar 1954 konnten daher nach letzten Korrekturen die seit 1949 andauernden Beratungen des Kirchenbeamtenrechts der EKD abgeschlossen werden27. Nach einer letzten, von einem Ausschuss der Synode vorgenommenen Überarbeitung des Gesetzestextes ging es um die Frage, ob die EKD berechtigt sei, Gesetze mit Folgen für die Gliedkirchen zu erlassen. Dies bereitete Kunst, wie er schon vor der ersten Ratssitzung 1954 an Lothar Kreyssig schrieb, „wirkliche(n) Kummer“28. Beim geplanten Disziplinargesetz erhob die VELKD aus Gründen des Bekenntnisses „grundsätzliche Bedenken gegen eine gesamtkirchliche Regelung“ durch die EKD. Sie schlug statt dessen vor, dass die angestrebte Regelung nur für die Amtsstellen der EKD gelten sollte. Für den Bereich der VELKD sollte eine eigene, am lutherischen Bekenntnis orientierte Disziplinarordnung geschaffen werden29. Trotz dieser Ablehnung wollte der Rat den Entwurf der Synode vorlegen und ihr die Form der Abstimmung über das Gesetz überlassen. Diesen Plan behielt der Rat auch bei, nachdem die Kirchenkonferenz ein ablehnendes Votum abgegeben hatte30. Die Synode bewertete die Vorlage dann aber nur als „brauchbare Grundlage“, die ein Ausschuss weiter beraten sollte. Zugleich schränkte der Synodalbeschluss den Geltungsbereich auf „den unmittelbaren Bereich der EKD“ und auf „zustimmende Gliedkirchen“ ein31. Zwischen dem Beschluss der Synode, einen Ausschuss einzusetzen und dessen erster Sitzung vergingen sieben Monate32. Der Ausschuss änderte die Ratsvorlage an mehreren Punkten ab, eine Einigung über die Frage, ob das Gesetz nach Artikel 10 der Grundordnung beschlossen werden könne33, war jedoch noch fern. Der Rat beschloss nun, die Entscheidung über den Modus

27 41B13. „Kirchengesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland über die Rechtsverhältnisse der Kirchenbeamten (Kirchenbeamtengesetz)“ (ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106). 28 Schreiben Kunst an Kreyssig vom 18. Januar 1954 (EZA Berlin, 614/45). 29 41D23. 30 41B17. 31 Berlin-Spandau 1954, S. 258 und 44B7. 32 46B13. 33 Die Grundordnung sah vor, dass die EKD Gesetze mit Wirkung für die Gliedkirchen erlassen können, wenn a), das Sachgebiet bereits vorher einheitlich geregelt war, oder b), wenn die beteiligten Gliedkirchen zustimmten (ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 110).

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der Beschlussfassung der Synode zu überlassen und das Gesetz in der geänderten Form und mit Geltung für die Amtsstellen der EKD sowie die zustimmenden Gliedkirchen einzubringen. In Espelkamp wurde die Frage der Beschlussfassung mit einem Kompromiss gelöst. Neben Artikel 10b sollte auch Artikel 13 der Grundordnung angewandt werden. In ihm war die Abtretung von Rechten der Gliedkirchen an die EKD geregelt34. Nach vier Jahren35 gelangten endlich die Beratungen über das Auslandsdiasporagesetz der EKD zum Abschluss. Auch hier hatte die VELKD darauf gedrungen, dass das Gesetz mit Zustimmung der Gliedkirchen verabschiedet werde36. Keine grundsätzlichen Fragen berührten die Ostpfarrerrichtlinien, so dass der Rat der Erhöhung der Ostpfarrerversorgung ohne größere Debatte zustimmen konnte37. Auch das Gesetz über die Amtszeit und die Besetzung des Vorläufigen Schiedsgerichtshofs38 sowie die Richtlinien für den Dienst der Gemeindehelferinnen passierten den Rat problemlos39. Mit seiner Zustimmung zu den von der Synode beschlossenen Kirchengesetzen über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 1955 und über die Änderung des Kirchengesetzes über die Besoldung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD beendete der Rat seine Amtszeit40. Einmütigkeit zwischen dem Rat der EKD und den meisten Landeskirchen herrschte darüber, dass man Verhandlungen mit den Gewerkschaften über Tarifverträge für kirchliche Arbeitnehmer vermeiden wolle41. Angestellte in Amtsstellen der EKD sollten aber analog zu Angestellten des Bundes besoldete werden.

5. Gemeinden und Kirchen im Ausland 5.1 Frankreich Eine schwierige Gemengelage aus französischer Außen- und Innenpolitik, der noch gut erinnerten deutschen Besatzungsherrschaft in Frankreich und aus konfessionellen Empfindlichkeiten bzw. Besitzansprüchen erschwerte das Wiederaufleben einer deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in Pa34 49B5. 35 A. Silomon, Protokolle 4, 11B16b, S. 111; 13B2, S. 191 und 15B8, S. 215; D. Pöpping, Protokolle 5, 19B21, S. 46 und 20B10, S. 112f.; D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B10, S. 440 und 40B7, S. 541. 36 41B16. 37 41B7, 42B6 und 45B4. 38 41B8. 39 45B3. 40 51B1 und 51B2. 41 49B14.

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ris. Nachdem seit 1945 die in Paris lebenden deutschen Protestanten vom Comité Luthérien d’Aide aux Immigrants & aux Refugiés (CLAIR) betreut worden waren, hatte die EKD für den Weihnachtsgottesdienst 1953 und den Neujahrsgottesdienst 1954 einen Pfarrer nach Paris geschickt. Dies hatte CLAIR als Eingriff in seine Arbeit und in den Bekenntnisstand verurteilt und wohl auch unter Lutheranern in Deutschland entsprechend kritisch kommuniziert. Auf der Ratssitzung im März erkundigte sich Meiser daher nach dem Stand der Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Paris42. Von Mitte März bis Ende April 1954 sandte das Kirchliche Außenamt den Mainzer Studentenpfarrer Christian Semler nach Paris, um dort die Ostergottesdienste zu feiern und Kinder zu konfirmieren. Darüber wurde auch CLAIR informiert, und das französische Innenministerium hatte zunächst seine Zustimmung avisiert, dann aber nach einer Aktion der Anwohner gegen die Rückkehr der deutschen Gemeinde von dieser abgeraten. Die hannoversche Landeskirche und Lilje nochmals explizit während der Ratssitzung kritisierten jedoch die Wahl Semlers, da er reformiert, die Pariser Christuskirche aber traditionell lutherisch sei und bisher mit Pfarrern aus der hannoverschen Landeskirche besetzt wurde. Das Kirchliche Außenamt erkannte den lutherischen Charakter der Kirche an, betonte aber Semlers Bindung an die CA und verwies auf die deutsche Botschaft, die die Entsendung eines Pfarrers trotz der von Lilje monierten ungeklärten Eigentumsfrage bezüglich der Christuskirche gefordert hatte. Angesichts dieser Sachlage beschloss der Rat, sich vom Kirchlichen Außenamt über die weitere Entwicklung unterrichten zu lassen. Zur selben Zeit traf bei Dibelius eine neuerliche Beschwerde von CLAIR über die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Kirchlichen Außenamts ein. Er beruhigte die Lage mit dem Hinweis, dass die jetzige Regelung nur vorläufig sei, aber auf eine konfliktfreie Lösung hoffen lasse.43 Während dessen hatte die Pariser Gemeinde Semlers Osterpredigt jedoch mit abwegigen Argumenten als „reformiert“ identifizieren wollen44. Niemöller nahm schließlich Anstoß daran, dass im Sitzungsprotokoll von einer Beauftragung des Außenamtes die Rede war. Daraufhin wurde die Kirchenkanzlei beauftragt, die bisherige Sprachregelung des Rates gegenüber dem Kirchlichen Außenamt – werde dieses vom Rat beauftragt oder gebeten? – zu prüfen45. Dibelius’ Hoffnung auf eine friedliche Lösung zerschlug sich auf Grund der politischen Entwicklung in Frankreich. Das dortige Innenministerium hatte Semler am 11. Juni ohne Angabe von Gründen ausgewiesen, woraufhin Semler die deutsche Botschaft eingeschaltet hatte. Diese konnte beim 42 43 44 45

42B12. 44B8e. 44E11. 45D1, 45C1.

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Außenministerium erreichen, dass Semler, der seine Tätigkeit in Paris stets als vorübergehend verstanden hatte, weiter amtieren konnte. Hintergrund der Aktion war offenkundig der Versuch des Innenministeriums, in der durch die Niederlage Frankreichs im Indochinakrieg und dem Sturz der Regierung entstandenen Situation die Frage nach der Rückgabe der Christuskirche, also von „Feindeigentum“, die vom Kabinett entschieden werden musste, auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Hierzu passt auch Marc Boegners Hinweis, dass das Innenministerium die Entsendung eines anderen deutschen Pfarrers nach Paris unterbinden wollte46. Als Nachfolger Semlers ernannte der Rat den westfälischen Pfarrer Christoph-Wilken Dahlkötter zum Seelsorger der „evangelischen Christen deutscher Herkunft“ in Paris47. Auftragsgemäß sollte er innerhalb von drei Jahren die Gemeinde unter Wahrung des lutherischen Bekenntnisses neu konstituieren. Um den Anspruch der hannoverschen Landeskirche nicht völlig zu ignorieren, sollte ihn der früher in Nizza amtierende Reiseprediger HansHelmut Peters in der Anfangsphase unterstützen48. Ein weiterer Schritt zur Normalisierung der Verhältnisse in Paris war dann der Beschluss des Rates vom Januar 1955, für Dahlkötter in Paris eine Dienstwohnung zu kaufen.49 5.2 Brüssel Die nach dem Krieg wieder entstandene und wachsende deutsche evangelische Gemeinde in Brüssel beschäftigte den Rat zwei Mal. Zunächst ging es um die Umschuldung der von hohen Zinslasten bedrückten Gemeinde. Hier musste zwischen EKD, Kirchlichem Außenamt und rheinischer Landeskirche eine Finanzierung gefunden werden. Im Februar 1955 billigte dann der Rat die Ordnung der neu konstituierten Gemeinde und deren Vertrag mit der EKD vom November 195450. 5.3 Kurkapellen in Italien Ohne Wissen der EKD, die von dem Vorgang nur per Zufall erfahren hatte, hatte der „Verein für Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten“ mit den Waldensern in Italien über Eigentum und Nutzungsrechte an den Kurkapellen verhandelt. Da von diesem Schritt die Interessen der VELKD berührt wurden, hatten Dibelius und Meiser das Kirchliche Au46 45B8f und 45E10–11. 47 46B11a. 48 Mit Pfarrer Erich Dahlgrün aus Rom hätte auch der frühere Auslandspfarrer in Paris zur Verfügung gestanden. 49 49B6. 50 44B8 und 50B9.

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ßenamt um Aufklärung gebeten. Kurz vor der März-Sitzung des Rates erläuterte Elisabeth Schwarzhaupt die komplexe Rechtslage dahin gehend, dass der Verein Eigentümer der Kapellen sei, die EKD aber über einen Vertrag aus dem Jahr 1930 an ihnen beteiligt sei und der Vertrag zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Italiens (ELKI) und der EKD aus dem Jahr 1952 ein Abkommen zwischen ELKI und Kurkapellenverein vorsehe. Zeitgleich hatte die ELKI, die ebenfalls erst spät von den Verkaufsplänen erfahren hatte, den Ratsvorsitzenden um Hilfe ersucht. Man argumentiert, dass aus den einstigen Kurkapellen zur Urlauberseelsorge feste deutschsprachige lutherische Gemeinden geworden seien. Den baulichen Unterhalt habe seit Jahren nicht der desinteressierte Verein, sondern der Lutherische Weltbund oder die ELKI getragen. In seiner Stellungnahme plädierte der Rat vorsichtig für ein Gespräch des Vereins mit der ELKI und für ein Nutzungsrecht für deutschsprachige evangelische Gottesdienste. Nach einer Inspektionsreise des Vereinsvorsitzenden Franz von Bernus nach Italien schien zunächst eine Entspannung der Lage einzutreten, da der Verein die Kapellen behalten und über Nutzung und Erhalt je nach lokaler Situation entscheiden wollte. Im Gespräch mit Niemöller kündigte von Bernus dann jedoch im Juni 1954 an, dass der Verein den alten Vertrag mit der EKD kündigen und mit den Waldensern über die Kapellen verhandeln werde, die Rechte der lutherischen Gemeinde in Italien sollten jedoch berücksichtigt werden. Obwohl der Vorstand des Kapellenvereins das Vorgehen von Bernus’ bestätigte, legte dieser im Juli einen moderateren Vorschlag über die Neuregelung der Besitzverhältnisse vor. Diese sollten nicht angetastet werden, über die Erhaltung und die Nutzung der Gebäude sollte individuell nach örtlicher Gegebenheit, etwa nach Gemeindegröße, entschieden werden51. 5.4 Brasilien Im Fall des fehlenden Pfarrernachwuchses in Brasilien wirkte das Kirchliche Außenamt als Vermittler zwischen Lutheranern und Unierten52. Da aus den Landeskirchen zu wenig Bewerber kamen, die Ausbildung in Brasilien noch in den Anfängen steckte und das Missionsseminar in Neuendettelsau nicht genügend Kräfte ausbilden konnte, hatte das Kirchliche Außenamt bereits 1953 den Versuch unternommen, Absolventen des Seminars der Rheinischen Mission in Barmen für Brasilien zu gewinnen53. Dies hatte verständlicherweise den freundlich formulierten Widerspruch Neuendettelsaus hervorgerufen, der auch von der Rheinischen Mission sehr ernst genommen wurde, 51 42B12, 44B8g und 44E13. 52 47/48B10. 53 47/48D12.

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obwohl sie zur Ausbildung von Pfarrern für Brasilien im Rahmen einer einvernehmlichen Lösung bereit war54. In Neuendettelsau sah man in der Entsendung unierten Geistlicher aus Barmen eine Gefahr für die lutherische Kirchwerdung in Brasilien, zumal man aus Australien unierter Neigungen verdächtigt wurde55. Der Rat regte daher auf Wunsch der Rheinischen Missionsgesellschaft und vor dem Hintergrund reger Gespräche und Briefwechsel zwischen den Beteiligten an, die Frage durch direkte Verhandlungen zwischen den Missionsseminaren zu klären. Ein Gespräch am 14. Dezember 1954 verlief dann zwar ruhig, aber ohne greifbares Ergebnis, so dass der Rat im Februar 1955 seine Entscheidung über eine finanzielle Unterstützung der Missionsanstalten ebenfalls vertagte56. Die Neuendettelsauer Missionsanstalt hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei, sich zugleich aber sehr skeptisch über den Einsatz unierter Pfarrer in einer lutherischen Kirche geäußert und die Verpflichtung der brasilianischen Gemeinden zur Heranbildung eines eigenen theologischen Nachwuchses betont. Am 25. Februar teilte die „Gesellschaft für Innere und Äussere Mission im Sinne der lutherischen Kirche“ dem Kirchlichen Außenamt die Ablehnung des Barmer Angebots mit, dennoch beschloss der Rat im April 1955, das Wuppertaler Missionsseminar mit 10.000.– DM zugunsten der Ausbildung von Predigern für Brasilien zu unterstützen57. 5.5 Großbritannien Ein Musterbeispiel für den Kampf zwischen Kirchlichem Außenamt und VELKD um die Oberhoheit über Auslandsgemeinden ist der seit 1953 andauernde Streit um den „Geistlichen Rat für die evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Groß-Britannien“. Die Pläne des Geistlichen Rates, die deutschen Auslandsgemeinden in Großbritannien zu einem eigenständigen lutherischen Kirchenwesen zu sammeln und die dabei zu Tage getretene Tendenz, auch Gemeinden nach außen vertreten zu wollen, die an ihrem Anschlussverhältnis zur EKD festhalten wollten bzw. nicht lutherischen Bekenntnisses waren, hatten im Kirchlichen Außenamt für erheblichen Unmut gesorgt. Hinzu kam die Absicht der VELKD, mit dem Geistlichen Rat einen Vertrag zu schließen58. Als der Rat im Februar 1955 über die Angelegenheit sprach, hatte bereits ein Gespräch

54 55 56 57

47/48E6. 47/48D13. 50B6. 50E1–2 und Niederschrift über die 2. Sitzung des Rates der EKD in Berlin (EZA Berlin, 2/1798). 58 50D15.

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zwischen Kirchlichem Außenamt und Geistlichem Rat stattgefunden (Mitte Oktober 1954), das aufgrund der wenig diplomatischen Sitzungsvorbereitung des Geistlichen Rates in einer äußerst angespannten Atmosphäre verlaufen war. Unter diesen Voraussetzungen war dem Rat sehr daran gelegen, durch die Gestaltung der Sitzung – es wurden Kirchliches Außenamt und VELKD mit sehr kontroversen Positionen gehört – und durch die Beschlussfassung die Wogen zu glätten59. In diesem Bemühen wurde er von der Synode von Espelkamp, auf der Johannes Fokken die VELKD wegen des Vertragsplanes scharf angegriffen hatte, unterstützt60, während im Tätigkeitsbericht des Kirchlichen Außenamtes für Espelkamp das Vorgehen des Geistlichen Rates nochmals sehr kritisch dargestellt wurde61.

6. Ökumene 6.1 Zweite Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston Nachdem bereits im Jahr 1953 auf zahlreichen Sitzungen des Rats über die 35-köpfige EKD-Delegation für Evanston beraten worden war62, setzte sich dies bis weit in das Jahr 1954 fort. Da bei Absagen der eigentlich vorgesehenen Teilnehmer nicht automatisch deren Stellvertreter herangezogen wurden63, kam es zu Differenzen zwischen Niemöller und Dibelius: Ersterer erkannte in der Auswahl der Teilnehmer eine Ungleichbehandlung der unierten Landeskirchen gegenüber den – wie Niemöller polemisch formulierte – „sogenannten lutherischen“. Zudem seien die westlichen Landeskirchen gegenüber Berlin-Brandenburg im Nachteil. Der Ratsvorsitzende verwies dagegen auf die komplexe Struktur der EKD-Delegation und auf die notwendigen englischen Sprachkenntnisse. Die Spannung zwischen Kirchlichem Außenamt und Kirchenkanzlei bzw. Rat wegen der Entsendung des bayrischen Oberkirchenrats Hans Schmidt an Stelle Meisers blieb aber bestehen64. Der Verlauf von Evanston – Dibelius wurde dort zum Präsidiumsmitglied des ÖRK gewählt – wurde im Rat als wenig aufregend beurteilt, positiv wurden v. a. die persönlichen Kontakte und die Annäherung an die anglikanische Kirche bewertet. Hinter den Kulissen kam es freilich zu einem 59 60 61 62

50B16. Espelkamp 1955, S. 448f. Ebda., S. 595f. D.Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B21, S. 164; 36B9, S. 227ff.; 37B12, S. 316; 38B7, S. 436f.; 39B3, S. 489 und 40B8, S. 542, und das Protokoll der Kirchenkonferenz am 10. September 1953 (Ebd., S. 653f.). 63 47B10. Zur endgültigen Zusammensetzung der Delegation vgl. auch 44B8 und 45B8. 64 42B1.

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Streit zwischen Dibelius und dem auf der Sitzung abwesenden Niemöller, da letzterer in Evanston Reinold von Thadden-Trieglaff favorisiert hatte65. Dass der Punkt vom Ratsvorsitzenden unter „Bericht zur Lage“ abgehandelt wurde, zeigt, dass er keinesfalls in die Belange Niemöllers eingreifen wollte. 6.2 Reisen in die UdSSR und in die ČSR Die wichtigste ökumenische Reise fand vom 19. Juni bis zum 6. Juli 1954 statt. In dieser Zeit besuchte eine deutsch-deutsche Gruppe von Geistlichen und Laien auf Grund der Vermittlung Otto Nuschkes und auf Einladung des Patriarchen Alexius von Moskau und ganz Rußland Moskau, Sagorsk, Leningrad, Kiew und Odessa, um die kirchlichen Verhältnisse in der UdSSR kennen zu lernen. Auf östlicher Seite erhoffte man sich, über gute Beziehungen zur EKD dem westlichen Christentum wieder näher zu kommen. Der Rat beschloss hierzu unter dem Tagesordnungspunkt „Bericht zur Lage“66, den Besuch nicht als amtlich zu deklarieren und auch keine eigene Pressemeldung zu veranlassen. Zudem wurde darüber diskutiert, ob künftig „Persönlichkeiten von gesamtkirchlicher Bedeutung“ Pläne für größere Auslandsreisen nicht mit dem Rat oder dem Ratsvorsitzenden melden oder sogar das Auswärtige Amt informieren müssten67. Trotz des „privaten“ Charakters wurde der Rat über die Reise und ihre Ergebnisse genauestens mündlich und schriftlich unterrichtet68. Über Umwege (Botschaft der ČSR – Nuschke – Heinrich Grüber) kam eine Einladung zum Besuch der evangelischen Kirchen in der ČSR an den Rat, die dieser auch prinzipiell annehmen wollte69, doch legte man Wert darauf, dass Einladungen an die EKD zu Besuchen in „Länder des Ostens“ von einer kirchlichen Stelle ausgingen. Dem entsprechend erfolgte die zweite Einladung an die EKD durch den Ökumenischen Rat der Evangelischen Kirchen in der ČSR. Kunst plädierte in diesem Zusammenhang dafür, dass die EKD-Delegation – auch durch das Auswärtige Amt – intensiv auf die politische Lage in der ČSR vorbereitet werde70. Vom 19. bis 30. März 195571 bereiste die neunköpfige Gruppe, in der Josef Hromádka entgegen der eigentlichen Planung unbedingt auch Heinemann und Thadden-Trieglaff vertreten sehen wollte, die ČSR. 65 66 67 68 69 70 71

46B3. 45B2b. Gegen diesen Beschluss protestierte Niemöller zu Protokoll vehement (46B1). 46B3d. 46B3e. 49B7. Dibelius, Gustav Heinemann und von Thadden reisten bereits nach drei Tagen wieder zurück (W. Niesel, Ereignis, S. 208).

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7. Unterstützung der östlichen Gliedkirchen Gewohnt diskret behandelte der Rat seine finanziellen Leistungen an die östlichen Gliedkirchen im Rahmen des kirchlichen Hilfsplans auf der Grundlage ausführlicher Berichte über die angespannte Finanzlage der Landeskirchen in der DDR und die dortige Versorgungssituation72. Besonders kirchliche Mitarbeiter und Ruheständler litten darunter, dass ihrer unterdurchschnittlichen Besoldung überdurchschnittliche Lebenshaltungskosten gegenüber standen, daher schien eine – aus eigenen Mitteln jedoch nicht zu bewältigende – Erhöhung der Bezüge dringend notwendig. Doch bereits jetzt waren die kirchlichen Haushalte bei zurück gehenden Kirchensteuereinnahmen und sinkenden staatlichen Zuwendungen stark mit Personalkosten belastet, so dass für die theologische Arbeit, etwa für die Christenlehre, zu wenig Mittel zur Verfügung standen73. Die wirtschaftliche, seelsorgerliche und theologische Situation in den östlichen Gliedkirchen beschäftigte auch die Synode in Spandau. Ihr Ost-WestAusschuss legte dazu dem Rat einen detaillierten Maßnahmenkatalog vor, den der Rat an die Kirchenkanzlei zur Bearbeitung überwies74. Neben der Förderung theologischer Arbeit wie der Berliner Bibelwochen, ging es um den Ausbau von Besuchsdiensten, Patenschaften und Gemeindebegegnungen, um Erholungsmöglichkeiten für kirchliche Mitarbeiter, um die materielle Unterstützung der Pfarrer in der DDR, u. a. durch ein Solidaritätsopfer ihrer westlichen Kollegen, um die Versorgung mit theologischem Schrifttum, aber auch um die Werbung unter westdeutschen Ärzten und Krankenschwestern, in den Osten überzusiedeln und dem dortigen medizinischen Fachkräftemangel zu begegnen. Für in den Westen geflüchtete Schüler sollte für eine Unterbringung bei Familien gesorgt werden. Den westlichen Gliedkirchen empfahl die Kirchenkanzlei zwei Monate später75, über die Pfarrvereine eine Opferaktion in die Wege zu leiten, mit der die dringendsten materiellen Bedürfnisse der Pfarrer im Osten, aber auch – auf Antrag Wilhelm Niesels – in Österreich, gestillt werden sollten76. Zwischenzeitlich hatte der Rat erneut über den Antrag des Ost-West-Ausschusses verhandelt und die Form der Ausführung konkretisiert. Im Fall der Werbung unter den westlichen Gliedkirchen zur Beteiligung an den Berliner

72 73 74 75 76

41B5. 41E7. 43B3 und 43D1. 43E2. Der wohl eher dem Wunsch der Kirchenkanzlei als dem Wunsch der Landeskirchen entspringende Plan, die Unterstützung der Pfarrer im Osten einheitlich zu regeln (46B16), wurde am 11. November auf der Westkirchenkonferenz beraten und dann am 15. Dezember nach Absprache mit dem Finanzbeirat der EKD, dem Verband der Pfarrvereine und dem Hilfswerk geregelt (46E5).

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Bibelwochen zeigte sich jedoch, dass die innerkirchlichen Mühlen langsam mahlten, und Mitte 1955 musste die Kirchenkanzlei der EKU bekennen, dass die westlichen Gliedkirchen nur ein geringes Interesse an der Berliner Bibelwoche hatten77.

B. Öffentliche Verantwortung der Kirche 1. Stellungnahmen des Rates zur Deutschlandpolitik Im Februar 1954 appellierte der Rat an die vier in Berlin tagenden Außenminister der Siegermächte, sich besonders der deutschen Einheit anzunehmen. Eine dauerhafte Teilung gefährde den Frieden und die Demokratie78. Gegenüber dem Entwurf79 zeichnete sich das Telegramm des Rates durch die Betonung seiner gesamtdeutschen politischen Verantwortung und der „Naturgemäßheit“ der deutschen Einheit aus. Zusammen mit der Kirchenkonferenz verabschiedete der Rat zudem ein Wort zur deutschen Wiedervereinigung, in dem man freie Wahlen in ganz Deutschland forderte und auch die Sicherheitsbedürfnisse der Nachbarn – wenn auch ohne eigenen Lösungsvorschlag – anerkannte80. In einem zweiten Wort forderte der Rat die Freilassung der – innenpolitisch verharmlosend, außenpolitisch provozierend – als „politische(n) Gefangene(n)“ bezeichneten inhaftierten Kriegsverbrecher durch die Besatzungsmächte81. Auf eine unmittelbar vor der Ratssitzung entstandene Anregung des Bruderrats der EKD beschloss der Rat im Mai 1954 unter dem Tagesordnungspunkt „Bericht zur Lage“, zum Atombombentest der USA vom 1. März und dessen Folgen „ein Wort der Verantwortung und des Protestes“ zu erarbeiten82. Dibelius, Lilje und Niemöller sollten, beraten von einem Juristen und einem Physiker, das Votum möglichst schnell und ohne einseitige politische Positionierung formulieren. Dibelius’ Entwurf eines internationalen kirchlichen Appells an die Regierungen83 war sowohl hinsichtlich der Einschätzung des Vernichtungspotenzials und der Langzeitschäden der 77 78 79 80 81

44B4a. 41B1. 41E1. 41C1. 41C2. Vgl. auch unten, S. 27, die Bitte an den Rat, sich für die Kriegsgefangenen einzusetzen. 82 J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 67, monierte wenig später, dass zahlreiche Kirchen wegen der Kernwaffentests vor einem möglichen atomar geführten Krieg gewarnt hätten. „Nur in Deutschland fehlte es zunächst an derartigen Stimmen der Kirche, obwohl hier ganz besondere Anlässe zu einer Stellungnahme vorlagen“. 83 44E2.

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Wasserstoffbomben als auch hinsichtlich der Folgen des aktuellen Tests deutlich realistischer als die verharmlosende und einseitig pro-amerikanische Stellungnahme des Physikers Pascual Jordan. Dieser erregte mit seinem Votum bei Niemöller so große Verärgerung, dass er – erfolglos – die Mitwirkung eines anderen Physikers forderte, gleichzeitig Jordan in einem Brief der Unkenntnis bezichtigte und seine Unterschrift unter den überarbeiteten Text der Erklärung verweigerte84. Niemöllers heftige Wortwahl gegenüber Jordan verärgerte wiederum nicht nur den Physiker, sondern auch Haug erheblich85. Zugleich war das Votum Jordans aber Anlass für Niemöller, sich in Absprache mit den Mitgliedern der Kirchenleitung anlässlich der Jahrestagung der Max-Planck-Gesellschaft in Wiesbaden durch Physiker über die möglichen Folgen eines atomaren Krieges informieren zu lassen. Über Dibelius wollte er auch interessierte Ratsmitglieder zu diesem Treffen einladen86. Begleitet wurde diese Stellungnahme des Rates von einer Vielzahl von Telegrammen, Briefen und Unterschriftenlisten aus Betrieben und Friedensräten sowie von Einzelpersonen aus der DDR. Der zeitlich enge Rahmen der Aktion und die Bezeichnung des Rates als „Kirchentag“ oder „Deutscher Evangelischer Kirchenrat“ lassen jedoch Zweifel an der Authentizität der Aktion aufkommen87. Mit der Unterzeichnung der sog. Pariser Verträge durch die Bundesregierung am 23. Oktober 1954 wurde die Bundesrepublik bei Verzicht auf die Herstellung atomarer, biologischer und chemischer Waffen in die NATO und die Westeuropäische Union aufgenommen. Zugleich wurde das Besatzungsstatut vom Mai 1949 aufgehoben. Diese Entwicklung führte in Deutschland zu heftigen Auseinandersetzungen bis hin zur Gründung der sog. Paulskirchen-Bewegung als von SPD, Gewerkschaften und Teilen der evangelischen Kirche getragenen außerparlamentarischen Initiative, in der Heinemann eine zentrale Rolle spielte88. Den Beteiligten ging es in erster Linie darum zu vermeiden, dass die Wiedervereinigung zugunsten der Westintegration aufgegeben wurde. Neben Heinemann und Helmut Gollwitzer hatten sich auch viele andere Pfarrer und Laien in Wort und Schrift sowie Eingaben an Bundestagsab84 Niemöller kritisierte noch im Dezember 1960 das Vorgehen der EKD öffentlich in einem Vortrag in Saarbrücken und wiederholte seine Polemik gegen Jordan. Zugleich behauptete er, die EKD habe eine Warnung vor der Atom- bzw. Wasserstoffbombe „unterlassen“ (M. Niemöller, Christ, S. 194). 85 44B1, 45B2. 86 Brief an Dibelius vom 1. Juni 1954 (ELAB, 603/B 15). Später wurde Niemöllers Gespräch u. a. mit Carl Friedrich von Weizsäcker und Otto Hahn zum Urdatum seines Pazifismus verklärt (H. Gollwitzer/G. Scharffenorth, Protestantismus, S. 242). 87 EZA Berlin, 4/499. 88 J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 75–85; J. Vogel, Kirche, S. 192–201.

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geordnete89 an der Debatte beteiligt, sich dabei aber „streng auf die aktuelle politische Situation bezogen und sich prinzipieller theologischer und ideologischer Überlegungen“ enthalten90. Auf der Sitzung im Januar 1955 diskutierte der Rat intensiv diese Voten. Da aber keine Einigung zu erzielen war, sollten die Verhandlungen der Westkirchenkonferenz abgewartet werden. Deren Ergebnis war die harmonisierende Mahnung zur Zurückhaltung und die Betonung des Konsenses hinter allem Dissens, des Respekts und der Rücksichtnahme auf andere, widerstreitende politische Positionen. Zugleich wurde mit dem Hinweis auf künftig häufiger durchzuführende Westkirchenkonferenzen ein Kommunikationsdefizit eingestanden91. Aufgrund des Ergebnisses der Westkirchenkonferenz vermochte der Rat in seiner „Ratlosigkeit“92 jedoch noch immer keine einheitliche Antwort auf die Frage nach Recht und Grenze politischer Stellungnahmen durch Pfarrer zu geben. Er gab das Problem daher an die Kirchenkonferenz in Hannover und die Synode von Espelkamp ab93. Die nach langer redaktioneller Bearbeitung zu Stande gekommene Stellungnahme der Kirchenkonferenz, die allen Pfarrern bekannt gemacht werden sollte, zeigte deutlich, dass die EKD zu den Pariser Verträgen und ihren Folgen für den Ost-West-Konflikt keine eindeutige Antwort bieten und daher nur zur Zurückhaltung im politischen Meinungsstreit mahnen konnte94.

2. Begleitung der staatlichen Gesetzgebung 2.1 Ehe- und Familienrecht Seit 1951 begleitete eine Kommission der EKD die Gesetzgebung des Bundestages zum Ehe- und Familienrecht sowie die Diskussion innerhalb der EKD95. Der Kommissionsvorsitzende Friedrich Karl Schumann unterrichtete auf der Februarsitzung den Rat ausführlich über die fünf aktuell beratenen Gesetze zu Ehe und Familie96. Beim Familienrechtsgesetz beließ es der Rat bei seinem Votum von 1952, dies sollte auch der Bundesregierung mit89 Das auf eine Initiative des Geisenheimer Pfarrers Sauer zurück gehende Wort an die Bundestagsabgeordneten zu den Pariser Verträgen vom Dezember 1954 hatte auch Ernst Wilm mit Angabe seines Amtes unterzeichnet. Der Text wurde besonders von der CDU/ CSU-Fraktion wegen seiner Wortwahl und seiner antiwestlichen, aufrüstungskritischen Stoßrichtung scharf kritisiert (A. Permien, Protestantismus, S. 169–171). 90 J. Vogel, Kirche, S. 198. 91 49B8 und 50E3. 92 J. Vogel, Kirche, S. 198. 93 50B13. 94 50C4. 95 D. Pöpping/A. Silomon/K-H. Fix, Protokolle 6, S. 21–24, 96 41B5.

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geteilt werden. Die Synode legte jedoch Wert darauf, dass die Rechte von Mutter und Kind nicht geschmälert waren97. Zum Ehegesetz wollte man sich gegen den Wunsch der Kommission98 erst äußeren, wenn das Gesetz vorlag. Offenkundig lag hier das Interesse des Rates bei der Frage der Ehescheidung. Eine Beratung der Frage, ob die Zivilehe obligatorisch oder fakultativ sei, hielt der Rat dagegen noch für verfrüht99. Als man sich im Oktober 1954 erneut mit Ehefragen befasste, lautete der Tagesordnungspunkt mit deutlicher Schwerpunktverschiebung „Eherechtskommission“. Der Rat nahm sowohl die neue Zusammensetzung des Gremiums als auch des Votum der Ostkirchenkonferenz zum Eherecht in der DDR zustimmend zur Kenntnis100. Aus Zeitmangel hatten Vertreter der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, landeskirchliche Beauftragte und Vertreter der Eherechtskommission zum Entwurf eines neuen Familienrechts in der DDR ausführlich Stellung genommen. Dieses Votum musste aber vom Rat bestätigt werden101. Nach einleitenden Gedanken zur gesamtdeutschen Verantwortung, die zu einem parallelen Familienrecht in Ost und West verpflichte, und nach der Darlegung des protestantischen Eheverständnisses, das den Schutz des Staates für das Institut Ehe fordere, wurde das DDR-Familiengesetz einer detaillierten Kritik unterzogen. Es sei der Ideologie des atheistischen Materialismus untergeordnet, setze Mann und Frau unterschiedslos gleich und sprenge mit der Vorstellung der Berufstätigkeit beider Ehepartner die der Ehe innewohnende Gemeinschaft. Auf Kritik stießen auch die Zuweisung von Erziehungsaufgaben an die FDJ, die geringen Hindernisse für eine Ehescheidung und die Möglichkeit der Eheleute, verschiedene Namen zu führen. Mit Zustimmung des Rates konnte die Eherechtskommission ihre grundsätzlichen Erwägungen zum Eherecht den Bundestagsabgeordneten vorlegen. Dieser Text empörte die zuvor informierte Schwarzhaupt jedoch so, dass sie kurzzeitig mit einer eigenen Stellungnahme aus der Perspektive der kirchlichen Frauenverbände drohte102. In der Stellungnahme der Eherechtskommission wurden z. T. Positionen aus dem Votum der Ostkirchenkonferenz übernommen (Freiheit von staatlichen Eingriffen, gegen Ehescheidung, einheitlicher Familienname, Berufstätigkeit der Frau, volle Gleichberechtigung der Ehefrau) und für die Rolle der Ehemänner bzw. Väter durch ausführliche theologische Sprachspiele ein dritter Weg zwischen Gleichberechtigung der Frau und dem „überlieferten Patriarchalismus“ definiert, ohne 97 98 99 100 101 102

F. Merzyn, Kundgebungen, S. 130–136; 44B1a. 41D3. Vgl. 42B13. 46B14a und b. 46D9 und 10. 46B14c mit 46E2.

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aber Zweifel an der Vorrangstellung des Mannes aufkommen zu lassen. Zugleich wurde deutlich, dass in der Kommission etwa in der Frage, ob es ein Letztentscheidungsrecht des Mannes gebe, Uneinigkeit herrschte. 2.2 Kriegsdienstverweigerung und Wehrdienst von Geistlichen Im Grundgesetz vom 23. Mai 1949 war das Recht auf Kriegsdienstverweigerung als Grundrecht festgelegt worden (Art. 4, 3). Die rechtliche Grundlage der Wehrpflicht wurde allerdings erst im Wehrpflichtgesetz vom 21. Juli 1956103 geschaffen. Um über den Gesetzgebungsprozess informiert zu sein und um seine eigene Linie abstimmen zu können, sollte Kunst dem Rat nähere Informationen verschaffen104. In einem ersten Bericht105 machte er dem Rat vertrauliche Bonner Interna kund, die der Rat auch schriftlich vorliegen haben wollte. Erst nach der Oktobersitzung des Rates106 konnte Kunst den Ratsmitgliedern streng vertraulich den Gesetzentwurf zukommen lassen, ohne dass freilich noch darüber beraten worden wäre. Nach der Synode von Espelkamp setzte der Rat jedoch auf deren Anregung hin einen Ausschuss ein, der „die politischen Stellen bei der Ausarbeitung eines Gesetzes über den Rechtsschutz für Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen beraten“ sollte107. Bereits im Februar 1952 hatte der Rat mit der Bundesregierung über den Wehrdienst von Geistlichen verhandelt, sich aber im März des Jahres eine endgültige Entscheidung vorbehalten108. Verhandlungsgrundlage sollte sein, dass „prinzipiell alle ordinierten evangelischen Geistlichen von der Wehrdienstplicht befreit werden“109. Im Rahmen der Verhandlungen zwischen dem Militärseelsorgeausschuss der EKD und dem Amt Blank über die Militärseelsorge wurde auch die Befreiung der Geistlichen vom Wehrdienst und die Zurückstellung der Theologiestudenten vom Wehrdienst thematisiert. Die Ausschussmitglieder kamen zu dem einmütigen Ergebnis, dass aus theologischen Gründen ordinierte Pfarrer nicht zum Wehrdienst herangezogen werden sollten. Eine Zurückstellung der Theologiestudenten vom Wehrdienst lehnte man hingegen ab110. In seiner Januar-Sitzung 1955 bestätigte der Rat „mit Mehrheit“ diese Position hinsichtlich der ordinierten Pfarrer,

103 104 105 106 107

BGBl I, 1956, S. 651–661. 44B12. 45B6. 46B9. Niederschrift über die 1. Sitzung des Rates der EKD am 11. März 1955 in Espelkamp (EZA Berlin, 2/1798). 108 D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 28B13, S. 91. 109 Ebd., 28D14, S. 126. 110 45E8.

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da das Amt Blank auf eine endgültige Klärung der Frage durch die Kirchen drängte. Es sollte so die Seelsorge in der Heimat gesichert werden, ohne jedoch in der Umkehrung die Militärseelsorge zu gefährden111. 2.3 Personenstandsgesetz Bereits drei Jahre vor in Kraft Treten des Personenstandsgesetzes versuchte die CDU-Bundestagsfraktion, eine – letzten Endes an der katholischen Kirche gescheiterte – einheitliche Linie der Kirchen beim so genannten Voraustrauungsverbot (§ 67) zu erreichen112. Im Personenstandsgesetz vom 3. November 1937113 war für die Vornahme einer kirchliche Trauung, ohne dass das Paar zuvor vor dem Standesbeamten erklärt hatte, die Ehe eingehen zu wollen, noch eine Geldstrafe bzw. eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren vorgesehen gewesen. Die Strafandrohung sollte nun wegfallen, ohne dass das Verbot davon berührt wurde. Der Rat strebte eine Minderung des Strafmaßes an und betonte zugleich die Beibehaltung der obligatorischen Zivilehe114. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, dass die Kommunikation zwischen der EKD und der Bundesregierung verbesserungswürdig war und die sich wandelnde Position der EKD in Bonn Irritationen hervor rief115. 2.4 Kontakte zu den Parteien In enger Zusammenarbeit mit der Kammer für Öffentliche Verantwortung bereitete der Rat seit Ende 1953 ein offiziell von Kunst vermitteltes Treffen mit Vertretern der SPD über das Thema „Recht und Grenzen der persönlichen Freiheit“ vor116. Diesem sollte ein Gespräch mit der FDP folgen, die – zumindest aus bayerischer Sicht – aus einem liberal-kirchenkritischen und einem für die Kirche aufgeschlossenen Flügel bestand, zu dem man in Verbindung treten sollte. Martin Blanks Bericht über sein vorbereitendes Gespräch mit Kunst117 zeigt freilich, dass man in der FDP weder über die Personalien in der EKD genau orientiert war, noch über den Sinn des Treffens, das Blank durchgängig als „offizielle Verhandlungen“ definierte. Die harmonisch und konstruktiv verlaufenden Gespräche mit SPD und FDP am 17.

111 49B12, vgl. zur katholischen Position und zur Debatte im Bundestag: G. Assenmacher, Wehrpflichtbefreiung, S. 79–83. 112 42B13, vgl. auch 41B5 mit 41E3. 113 RGBl I, 1937, 1146–1152, 1152. 114 43B4. 115 43E4. 116 41B21, 44B5, 46B6, 50B14. Vgl. auch 47/48B1. 117 44E7.

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bzw. 18. Januar 1955 sollten zugleich ein Treffen mit der CDU vorbereiten, das jedoch im Jahr 1955 nicht mehr zu Stande kam. 2.5 Folgen des Krieges Wie in den Vorjahren musste sich der Rat mit der Bewältigung der Folgen der NS-Herrschaft über Europa und des Krieges befassen, wenn auch mit unterschiedlichen Zielrichtungen und mit differierendem Motivationsgrad: Eine Anregung von außen, sich zugunsten deutscher Kriegsgefangener einzusetzen, behandelte der Rat dilatorisch118, obwohl der Antragsteller allein der Kirche die Chance zusprach, auch mit einer öffentlich vorgetragenen Forderung nach Freilassung Erfolg zu haben. Deutlich weniger erfolgreich als erhofft war der Rat mit seiner Unterstützung der Überlebenden des SSMassakers im französischen Oradour-sur-Glane119. Trotz des den eigentlichen Tatbestand vertuschenden Titels „Spende für französische Waisenkinder“ erreichte das Spendenaufkommen nicht einmal die Hälfte des vorgesehenen Betrages, so dass der Rat die Summe aus Mitteln der EKD aufstockte120. Mit großem Engagement befasste sich der Rat nach anfänglichem Zögern121, dann aber mit Resonanz bis in die entsprechende Bundestagsdebatte hinein, mit der nur sehr schleppend vorangehenden Zahlung von Wiedergutmachungsleistungen durch die deutschen Behörden122. Erst auf Initiative Grübers kam neben dem Schreiben an die Bundesregierung auch ein Schreiben an die Regierung der DDR zustande123. Mit Betroffenen scheint sich – auf Grund seiner früheren Tätigkeit zugunsten rassisch Verfolgter dafür sensibilisiert – nur Grüber verständigt zu haben. 2.6 Berichte zur Lage Die Berichte zur Lage waren 1954 wie schon 1953 zweigeteilt. Neben Kunst und Grüber berichteten auch einzelne Ratsmitglieder, der Ratsvorsitzende kommentierte wiederholt die Weltpolitik. Anders als im Vorjahr war nicht 118 47/48B7. 119 41B11. 120 Erst nach der Ratssitzung rief Wilm die westfälischen Gemeinden dazu auf, in einem Passionsgottesdienst „ein besonderes Opfer“ für Oradour zu bringen (Rundschreiben vom 18. Februar 1954 in: Junge Kirche 1954, S. 144). Annähern zeitgleich mit dem Aufruf erschien in einer Zeitschrift der evangelischen Männerarbeit ein Aufsatz über Oradour und das Gerichtsverfahren gegen die Täter (H. Wilhelmy, „Oradour“). 121 Zur bisher sehr zurückhaltenden Stellung der EKD gegenüber der Wiedergutmachung vgl. C. Goschler, Wiedergutmachung, S. 206ff, und D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B8, S. 437f. 122 49B9 und 50B15. 123 50C2 und 50C3.

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mehr vom „Bericht über die kirchliche Lage“124 die Rede, aber auch die Überschrift „Bericht zur Lage“ ist nur zum Teil richtig. Neben Informationen zur aktuellen politischen Situation wurden auch Gegenstände beraten, die einen eigenen Tagesordnungspunkt wert gewesen wären. Diese werden in dieser Einleitung im jeweiligen sachlichen Zusammenhang erörtert. Auf der ersten Ratssitzung entstand aus dem Bericht des Vorsitzenden das Wort an die Außenministerkonferenz125, in der Mai-Sitzung126 ging es um Eingaben an den Rat, den Leipziger Kirchentag127, Niemöllers Besuch in Stalinstadt, die Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft in der DDR und die dortige religionsfeindliche Propaganda sowie um Dibelius’ Aussage, dass das Vernichtungspotenzial atomarer Waffen die Wahrscheinlichkeit ihres Einsatzes minimiere, aber allein die Evangeliumsverkündigung der Kirche den Weg zum Frieden weise128. Aus Liljes Bericht über die schulpolitischen Lage und das gespannte Verhältnis der Konfessionen in Niedersachsen entwickelte sich ein Gespräch über die Bekenntnisschule129. Im Anschluss daran gab Kunst einen ausführlichen Bericht über den Krieg in Indochina, die deutschlandpolitische Interessenslage in Europa und die deutsche Politik gegenüber Frankreich. Skeptisch äußerte sich Kunst zur möglichen zweiten Amtszeit Theodor Heuß’ als Bundespräsident. Kunst informierte über Spannungen im Verhältnis DDR-UdSSR wegen innen- und deutschlandpolitischer Fragen und über die Belastungen des Staat-Kirche-Verhältnisses. Auf Grübers Bericht reagierte Dibelius ungehalten und zweifelte dessen Kompetenz als Repräsentanten der Kirche an. Hier spielten aber auch aktuelle Differenzen zwischen Dibelius und Grüber über die Haltung zur Atombombe eine gewichtige Rolle. Die Beschlüsse im Anschluss an die Lageberichte lassen erkennen, dass der Rat auch über die Familienpolitik beriet, eine wirre Zuschrift mit Angriffen auf Niemöller zur Kenntnis nahm und einen Konflikt zwischen Grüber und Hermann Ehlers über die Deutschlandpolitik zu dämpfen hatte. Ehlers war über Grübers Reaktion auf seinen Zeitungsartikel über die Perspektiven der deutschen Wiedervereinigung, seine Einschätzung der Politik der Sowjetunion und den Vorwurf der Unwissenheit derart empört, dass er den Rat um Vermittlung ersucht hatte130. 124 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B2, S. 146; 36B1, S. 220f.; 37B1, S. 300–303; 38B1, S. 430–432 und 39B1, S. 487f. 125 41B1, vgl. oben, S. 21. 126 Ausnahmsweise wurden in der Sitzungsvorbereitung (44A5) bereits Themen für den Bericht zur Lage genannt. 127 Auch im Juni fiel der Bericht zum Kirchentag in diese Rubrik (45B2d), möglicherweise weil auch die Rolle der staatlichen Stellen thematisiert wurde. 128 Vgl. hierzu INLL 3, 1954, S. 121. 129 44B1. 130 44D2–4, 44E1.

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In der Juni-Sitzung stand neben dem Wort zur Atombombe wiederum die Deutschlandpolitik, nun die geplante Volksabstimmung in der DDR, im Mittelpunkt des Berichts des Ratsvorsitzenden. Dibelius behandelte das Thema unter seelsorgerlichen Aspekten und erläuterte auch den in der Ostkirchenkonferenz entstandenen scharfen Konflikt über die Frage, ob sich die Kirche zum Volksentscheide äußern solle oder nicht. Im Oktober 1954 berichtete Kunst „gegen Ende der Sitzung“ (!) v. a. über die französische Europapolitik, die Affäre um den Verfassungsschutzpräsidenten Otto John und über die Eherechtsberatungen des Bundestages. Dibelius nutzte seinen Bericht über den geplanten Bau einer evangelischen Kirche in Stalinstadt dazu, mögliche Finanzhilfen der EKD hierfür zu sondieren131. Im Januar 1955 übernahm der Ratsvorsitzende den Bericht zur kirchlichen Situation in der DDR, v. a. zur Jugendweihe, Kunst informierte primär über die Lage in Frankreich nach der Ablehnung des EVG-Vertrages und die Bonner Reaktionen auf die innerdeutsche Kritik an den Pariser Verträgen132. 2.7 Verwaltung öffentlicher Verantwortung Nachdem Kunst seine Tätigkeit als Bevollmächtigter des Rates in Bonn seit 1950 nur auf der Grundlage einer vorläufigen Geschäftsordnung hatte führen können, beschloss der Rat nach neunmonatigen Verhandlungen im Herbst 1954 – kurz nach seiner Entscheidung, Kunst nicht für das Amt eines Generalsuperintendenten in Berlin, also der Kirche des Ratsvorsitzenden, freizugeben133 – eine neue Geschäftsordnung, die aber Züge der Vorläufigkeit trug134. Es war von einer Geschäftsordnung für die Bonner Repräsentanten der EKD Kunst und Ranke die Rede und nicht von einer Ordnung für die Einrichtung135. Weiterhin wurden Rankes Betrauung mit „Sonderaufträgen“ genau spezifiziert136, obwohl einige der Aufgaben eindeutig temporärer Natur waren.

131 132 133 134 135 136

46B3. 49B8. 45B10. 46B10. 46C1. Vgl. Punkt 2d der Geschäftsordnung der Bonner Stelle.

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C. Kirchliche und theologische Entwicklungen 1. Revision der Lutherbibel Die Beschäftigung mit Fragen der wissenschaftlichen Theologie bedeutete für den Rat v. a. die unendliche Geschichte der Bibelrevision, gegenüber der alle anderen Themen nur eine nachgeordnete Rolle spielten137. Zu Beginn des Jahres galt es, die durch die Absetzung der bisherigen Kommission zur Bibelrevision eingetretenen Personalproblem zu lösen, d. h. die neue Kommission zu vervollständigen und die dem bisherigen Brauch widersprechenden hohen Honorarforderungen des abgelösten Kommissionsvorsitzenden Hermann Strathmann abzuwehren138. Da dieser aber auf seinen Forderungen beharrte und eine publizistischen Feldzug gegen die von ihm abgelehnte Revision begonnen hatte, verschärften Rat und Kirchenkanzlei ihren Ton gegenüber dem Neutestamentler139. Die Arbeit der neuen Kommission scheint harmonisch und produktiv verlaufen zu sein, auch wenn in der Ratssitzung vom 1. Oktober 1954 die zentrale, in der Kommission aber umstrittene Frage geklärt werden sollte, ob es künftig „Ostern“ oder „Passah“ heißen sollte140. Bemerkenswert ist auch, wie sehr sich der Ratsvorsitzende der Bibelrevision annahm. Er thematisierte sie sogar im „Bericht zur Lage“ der 44. Sitzung141 bzw. referierte den Sachstand im Rat142.

2. Kirchengeschichte, Kirchenrecht und Religionspädagogik Obwohl der Rat bereits 1953143 einen Antrag Kurt Alands auf Förderung seiner Studien zur Kirchengeschichte des 17. Jahrhunderts abgelehnt hatte, musste er sich in der ersten Sitzung des Jahres 1954 nochmals mit der Frage auseinander setzen, da Aland in Ernst Wolf und Rudolf Smend zwei Fürsprecher seiner Pläne gefunden hatte144. Zudem stieß Aland auf den nicht uneigennützigen Widerstand des Archivamtes der EKD. Dort sah man durch eine mögliche Förderung eigene Pläne bedroht. Als Ausweg berief sich der Rat auf das bevorstehende Ende des Haushaltsjahres. Die vertragliche Neuregelung über der Edition der Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts bereitete dem Rat wenig Mühe145. Das im Entstehen 137 138 139 140 141 142 143 144 145

Vgl. hierzu auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, S. 32f. 41B20. 44B6a+b. 46A1. 44B1. 47/48A6. 40B20b. 41B19 46B8.

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begriffene Comenius-Institut, das der Grundlagenforschung und Koordination der Aktivitäten im Bereich der evangelischen Religionspädagogik dienen sollte, unterstützte der Rat durch die Empfehlung an die Gliedkirchen, die Einrichtung finanziell zu fördern146. 20 Jahre Barmer Theologische Erklärung Der zwanzigste Jahrestag der Barmer Theologischen Erklärung vom Mai 1934 wurde in der Kirchenpresse mit zahlreichen Artikeln zur Entstehungsgeschichte, zur kirchengeschichtlichen Relevanz und zur Bedeutung für das aktuelle Verständnis der EKD gewürdigt147. Je nach konfessioneller Ausrichtung überwog die Deutung als Unionsbekenntnis oder als Grundlage zur Sicherung der konfessionellen Identität148. Auf eine Anfrage des Kirchenkreises Barmen hin beschloss der Rat entgegen der Intention der Einladung, nur Niemöller, der ohnehin in Barmen sprechen wollte, zu entsenden. Der Appell an die Landeskirchen, die Gemeinden auf das Jubiläum aufmerksam zu machen, war jedoch nur von geringem Erfolg gekrönt149.

D. Verwaltung und Personalia 1. Die Synoden in Berlin-Spandau und Espelkamp Seit September 1953 bereitete der Rat die Synode vom März 1954 vor150. In der ersten Sitzung des Jahres 1954151 wurden die gottesdienstliche Gestaltung und die Referate zum Schwerpunktthema Familie beschlossen und über hierzu einzuladende Gäste sowie deren Rechte beraten. Politiker sollten „im Hinblick auf die besondere Lage“ nicht eingeladen werden. Problemlos erzielte der Rat auch Einigkeit über die Stellvertreter für drei von ihm zu berufende Synodale, die recht kurzfristige Verlegung der Synode aus Süddeutschland nach Berlin blieb dagegen umstritten. Der Entwurf des Tätigkeitsbericht des Ratsvorsitzenden152 erfuhr zwar allgemeine Billigung, doch darf man die zahlreichen Änderungswünsche153, die Niemöller vorbrachte, nicht nur als Beharren auf seiner Sicht der Dinge 146 46B18. 147 Vgl. hierzu M. Schilling, Wort, S. 122f. 148 Im Mai- und Juniheft der Zeitschrift „Kirche und Mann“ (1954, S. 6f. bzw. S. 5f.) diskutierten zahlreiche Protagonisten des Kirchenkampfes das Thema „Welche Bedeutung hat ‚Barmen‘ für die Kirche heute?“. 149 44B12. 150 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B19, S. 447f.; 39B5 und 39B6, S. 490–493. 151 41B3. 152 41D1. 153 41D2.

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deuten, sondern auch als Zeichen seines Engagements, das sich auch in Differenzierung bzw. Klarstellung äußerte. Im Nachgang der Synode hatte sich der Rat gemäß Artikel 26, 4 der Grundordnung154 mit deren Beschlüssen zu befassen. Einwände fanden sich keine. Die Abarbeitung der an die Synode ergangenen Eingaben durch den Rat und die Amtsstellen führte jedoch zu einer erheblichen Missstimmung, da sich Niemöller vom Rat nicht genügend vor Angriffen auf ihn geschützt sah155. Die erste Synodensitzung der neuen Ratsperiode sollte im März 1955 in Eisenach stattfinden und „Die Kirche und die Welt der Arbeit“ zum Thema haben156. Da in Eisenach der thüringischen Landeskirche kein geeignetes Gebäude zur Verfügung stand, hätte man in ein Hotel ausweichen müssen157. Bereits vorher hatten jedoch Brunotte und Meiser die Bedenken der VELKD gegen Eisenach angemeldet158. Da im Zusammenhang mit der Wahl des neuen Rates auch Erörterungen über die politische Position einzelner Kandidaten zu erwarten seien, sei Eisenach ungeeignet. Die Synode solle daher lieber in West-Berlin oder in der Bundesrepublik tagen. Obwohl sich die Kirchenkonferenz mehrheitlich für die Beibehaltung des Ost-West-Turnus der Synode und damit für einen Ort in der DDR aussprach159, setzte die Ratsmehrheit eine Tagung im Westen, in Espelkamp, durch160. Da Niesel sich mit der Entscheidung gegen Eisenach nicht zufrieden geben wollte und angesichts der Passivität anderer Organe die Kirche zum Reden zugunsten der Wiedervereinigung Deutschlands berufen sah161, musste der Rat auf der nächsten Sitzung erneut über den Tagungsort abstimmen. Äußerst knapp fiel die Entscheidung für Espelkamp und gegen Halle/Saale aus. Zugleich ließ der Rat aber ein Wort zur Wiedervereinigung Deutschlands vorbereiten, das er im Anschluss an die Kirchenkonferenz vom 3. Februar 1955 beschloss162. Weitere Beschlüsse des Rates betrafen die einzuladenden Kirchen und Kirchenbünde, ein Besuchs- und Vortragsprogramm, das über die EKD und ihr Wirken informierte, und die Auswahl der Referenten. Hier folgte der

154 155 156 157 158 159 160 161

ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 112. 43B1 und 44B4b. Vgl. zum Streit über diesen Vorgang auch 45C1, 45D1, 45E 1 und 2. 46B2. 47/48E1. 47/48A1 und 47/48D1. Das Protokoll schwieg sich hierzu zum Unmut der anhaltinischen Landeskirche aus. 47/48B2. 49D4. Neben Niesel forderte auch der Rat der EKU die Vorbereitung je eines Wortes zur Wiedervereinigung und zum Recht auf Kriegsdienstverweigerung (Brief des Rates der EKU an der Rat der EKD vom 17. Januar 1955, EZA Berlin, 2/1070). 162 50B19.

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Rat z. T. den Wünschen der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen163. Mühsam gestaltete sich die Auswahl der vom Rat zu berufenden 20 Synodalen. Auf der 49. Sitzung hatte der Rat aus Zeitmangel eine Kommission eingesetzt, die die Liste der Kirchenkanzlei prüfen sollte. Auf der 50. Sitzung stimmte er der Vorschlagsliste zu. Zugleich sah sich der Rat mit den Forderungen mehrerer kirchlicher Werke und Gruppen konfrontiert, sie bei der Berufung in die Synode zu berücksichtigen. Aber selbst die Forderung der Evangelischen Frauenarbeit, auf der Synode die Rolle der Frauen in der Kirche auch nur annähernd zu würdigen, blieb unbeachtet164. Nicht erwähnt wurde im Protokoll der 49. Sitzung die Ratsdiskussion über die zukünftige Zusammensetzung des Rates unter konfessionellen Gesichtspunkten. Mehrere Parameter legten nahe, dass die reformierten Kirchen einen Sitz im Rat an die unierten Kirchen abgeben sollten. Die Synode von Espelkamp erkannte nach reger Diskussion die Gründe für den neuen Verteilungsschlüssel an, auf der Vorschlagsliste der Kirchenkonferenz wurden aber Niesel und Smend als reformierte Kandidaten genannt. Da aber zugleich nach einem Weg gesucht wurde, Heinemann trotz des Verlusts des Amts des Präses der Synode in den Rat zu wählen, verzichteten die Reformierten auf einen ihrer beiden Sitze zugunsten der Union165. Während der Vorbereitung der Synode von Espelkamp musste der Rat nochmals deutlich seine im Rahmen der Haushaltsberatungen zum Ausdruck gebrachte Position wiederholen166, dass das neue Haushaltsgesetz nicht mehr in die Zuständigkeit des Finanzausschusses der 1. Synode, sondern in die des in Espelkamp neu zu bestimmenden falle167.

2. Haushaltsfragen Der Haushaltsplan für 1954/55, den die Kirchenkanzlei dem Rat nach vorheriger Beratung durch den Finanzbeirat der EKD, den Finanzausschuss der Synode und der Westkirchenkonferenz vorlegte, wurde vom Rat an die Kirchenkonferenz und an die Synode weiter gegeben168. Die Westkirchenkonferenz hatte in ihrem Votum vor einer weiteren Belastung der Landeskirchen durch eine Erhöhung der Umlage gewarnt. 163 164 165 166 167 168

Vgl. aber 50B3g. 49B3, 50B3f. G 1 zur 49. Sitzung; Espelkamp 1955, S. 255f., 259–261, 267. 49B6 (Punkt XV). 50B17. 41B14.

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Dieser „Haushalt der Sparsamkeit“169 war im „Westmark-Ausgaben“Teil geprägt von den Wünschen des Kirchlichen Außenamts um eine Erhöhung seines Etats und seiner Stellen. Während die Personal- und Verwaltungskosten um ca. 21 % wachsen sollten, waren für die eigentliche Auslandsarbeit v. a. wegen der gestiegenen Zuschüsse an Gemeinden für Bauund Personalkosten, wegen neuer Pfarrstellen, wegen der höheren Aufwendungen für Versorgung, Heimaturlaube und Rückreisen der Auslandspfarrer sowie für die verstärkte Ausbildung an den Missionsseminaren etc. um 52 % höhere Ausgaben angesetzt worden. Das Haushaltskapitel „Ökumenische Arbeit“ sollte fast verdoppelt werden, hier waren jedoch die einmaligen Kosten für Evanston (ca. 100.000.– DM) mit eingerechnet. Für die Pressearbeit der Vertriebenen plante die Kirchenkanzlei zur Erhaltung des theologischen und journalistischen Niveaus sowie zur Vermeidung demagogischer und nationalistischer Tendenzen als Folge personeller Veränderungen eine Steigerung in Höhe von 225.000.– ein, die aber noch nicht in den Etat aufgenommen wurde. Im Bereich der Ostmark-Ausgaben170 blieb der Haushalt mit Ausnahme der Kapitel II (Personalkosten), VI und VIII (Ökumenische Arbeit bzw. Dispositionsfonds des Leiters des Kirchlichen Außenamts) konstant. Die Haushaltsberatungen für 1955171 waren geprägt von den erwarteten negativen Auswirkungen der Steuerreform auf die Einnahmen, so dass die erhoffte Stellenvermehrung bzw. Höhergruppierungen in der Kirchenkanzlei verschoben werden sollte, zumal die Landeskirchen deutliche Kritik an diesen Plänen geäußert hatten. Diese Regelung galt prinzipiell auch für das Kirchliche Außenamt. Hier rang man sich aber zu Ausnahmen durch, die zum einen die Forderung der VELKD befriedigen sollte, im „unierten“ Außenamt ebenfalls Angelegenheiten der – lutherischen – Auslandsgemeinden zu bearbeiten, und zum anderen eine Assessorenstelle auf Zeit betrafen. Weiterhin wurden Mittel zur Anschaffung einer Dienstwohnung des neuen deutschen evangelischen Pfarrers in Paris bewilligt. Seit Oktober 1953 musste sich der Rat mit den Forderungen der VELKD auseinander setzen, an den Geldern, mit denen die Bundesregierung die Auslandsarbeit der EKD unterstützte, beteiligt zu werden. Im Rat schien dabei die Meinung vorzuherrschen, dass eine einvernehmliche Lösung durch ein Gespräch zwischen Volkmar Herntrich und Niemöller zu erreichen sei172. Niemöller ließ aber trotz des Drängens von Herntrich keine Verhandlungsbereitschaft über die zu verteilenden 100.000.– DM erkennen, da durch einen Mittelabfluss die gesamte Auslandsarbeit gefährdet sei und diese 169 170 171 172

41D18. 41D20. 49B6. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B10, S. 495 und 40B16, S. 550.

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Bundesmittel ohnehin haushaltstechnisch als reguläre statt als zusätzliche Gelder verbucht würden173. Daher blieb dem Rat keine andere Wahl, als die Entscheidung an den Haushaltsausschuss der Synode zu delegieren174. Ende Juli 1954 gab Niemöller dem Drängen der VELKD nach und ließ 30.000.– DM überweisen. Um die Auslandsarbeit nicht in den Verdacht der einseitigen politischen Instrumentalisierung durch die Bundesregierung geraten zu lassen, aber auch weil man eine Erhöhung der Bonner Mittel anstrebte, beauftragte der Rat im Mai 1954 – laut Protokoll – Grüber über Niemöller damit, die Chancen für eine Unterstützung durch die Regierung der DDR auszuloten. Grüber behandelte den Auftrag eher abwartend, zumal er in einer Zeit, in der die Regierung der DDR die Zuschüsse an die Kirche kürzte, für eine weitere Forderung wenig Aussicht auf Erfolg sah175. Niemöller widersprach jedoch dieser Weisung und forderte eine Korrektur des Protokolls, da er Geldforderungen des Kirchlichen Außenamtes an Bonner Stellen ablehne. Falls das Außenamt sich aktiv um Bonner Mittel bemühen solle, stelle dies eine Veränderung der bisherigen Lage dar. Eine gesamtdeutsche EKD müsse sich dann aber um Geld aus Bonn und Berlin bemühen, zumal die staatliche Unterstützung bis 1945 deutlich größer gewesen sei als gegenwärtig176. Zur Vermeidung künftiger Konflikte, sicher aber auch, um Herr des Verfahrens zu bleiben, schlug Niemöller daher vor, dass das Kirchliche Außenamt über die es selbst betreffenden Tagesordnungspunkte ein eigenes Protokoll führe, das dann der offiziellen Niederschrift zu Grunde liege177. Kunst war es dagegen gelungen, das Auswärtige Amt von einer Erhöhung seines Zuschusses für 1955 um 25.000.– DM auf 175.000.– DM zu überzeugen, weitere erhebliche Steigerungen stellte er in Aussicht. Angesichts dieser Meldung wiederholte sich das Schauspiel des Vorjahres: Meiser machte die selbstverständlichen Ansprüche der VELKD auf eine Beteiligung an den Bundesmitteln geltend, der Rat hoffte auf eine interne Lösung zwischen EKD und VELKD, Niemöller verweigerte eine Überweisung an die Lutheraner178.

173 Der Haushaltsausschuss der Synode schloss sich dieser Position an (Berlin-Spandau 1954, S. 234). 174 42B10. Während der Haushaltsberatungen ließ Niemöller die Synodalen seinen Unmut über Minderung der Außenamtsmittel deutlich merken (Ebda., S. 240f.). 175 44B12e und 44E15. 176 45D1 und 45E1. 177 45D1. 178 50B10.

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3. Spätfolgen der Währungsreform Nach langen, zähen Verhandlungen gelang es 1954 endlich, mit der Handelsgesellschaft Theodor A. Maier eine Kompromiss zu schließen. Die Firma hatte in der Folge der Währungsreform die östlichen Gliedkirchen nicht mehr mit Abendmahlswein versorgen können und erhebliche Verluste erlitten. Zudem sah sich die Firma als Spätfolge des geplatzten Geschäfts einer Umsatzsteuernachforderung gegenüber, die ihren Konkurs zur Folge gehabt hätte. Mit einer einmaligen Zahlung in Höhe von 20.000,– DM konnte der Rat, der sich den Billigkeitsgründen der Forderung an die EKD nicht verschloss, die Insolvenz des Vertragspartners vermeiden helfen179. 4. Beihilfen 4.1 Wiederaufbau Helgolands Dass aus der Unterstützung einer Not leidenden Landeskirche eine christologisch-schöpfungstheologische Grundsatzdebatte entstehen konnte, zeigten die Verhandlungen über das Gesuch der schleswig-holsteinischen Landeskirche, die EKD solle einen Teil der Kosten für die Versorgung der deutschen Gemeinden in Nordschleswig und für den kirchlichen Wiederaufbau auf Helgoland übernehmen. In beiden Fällen sollten die westlichen Gliedkirchen bzw. deren Gemeinden um Hilfe gebeten werden. Obwohl auch die Synode der EKD den von Wilhelm Halfmann drängend vorgebrachten Plan unterstützte180, kam es unter den Gliedkirchen zu erheblichen Irritationen, da man das entsprechende Rundschreiben der Kirchenkanzlei falsch verstanden hatte und statt von einer freiwilligen Spende von einer verpflichtenden Umlageleistung ausgegangen war. Den Aufruf an die Landeskirchen und an die Gemeinden deutete Ernst Wilm öffentlich als theologisch unbedachtes Reden über Gottes Schöpfungsund Erhaltungshandeln, das den Wert kirchlicher Stellungnahmen mindere. Auf Wilms christologisch begründete Ablehnung jeder weltlichen Vereinnahmung des Christentums antwortete Halfmann mit der Berufung auf Schrift und Bekenntnis und dem Vorwurf des Politisierens181.

179 46B15. 180 42B7, 43B2. 181 44B12 und 44E14.

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4.2 Beihilfeanträge Bereits auf seiner ersten Sitzung182 beschloss der Rat, für sieben kirchliche Werke im Westwährungsgebiet Beihilfen in Höhe von 13.000.– DM zu deren regulärem Haushalt bereit zu stellen. Die z. T. an einzelne Ratsmitglieder ergangenen Anträge reichten bis weit in das Jahr 1953 zurück. Damals waren sie wegen der nicht kalkulierbaren Höhe der eingehenden Kollekten verschoben worden, am Ende des Haushaltsjahres konnten diese Wünsche nun berücksichtigt werden. Für sechs kirchliche Werke und Veranstaltungen wurden 29.500.– DM an Beihilfen bezahlt. Dieser Finanzbedarf war die Folge fehlender eigener Einnahmen183, höherer Personalkosten184, der DDR-Kirchenpolitik185, wachsenden Handlungsbedarfs in Seelsorge und Bildung, von Baumaßnahmen186, aber auch der leichtfertigen Kalkulation möglicher Einnahmen187. Das Geld diente jedoch auch der allgemeinen Versorgung kirchlicher Stellen mit Büchern. Auf der März-Sitzung konnte der Rat letztmals eine Beihilfe aus dem Ostwährungshaushalt des Jahres 1953/54 gewähren: 100.– DM für die Kirchliche Erziehungskammer-Ost. Die Laien- und Akademiearbeit in den beiden sächsischen Landeskirchen erhielt aus Kollektenmitteln für die Gesamtkirche mit jeweils 3000.– DM-Ost 60 % der beantragten Summe188. Neben der Erledigung alter Anträge standen bereits neue finanzielle Wünsche an die EKD zur Bearbeitung an: so der des Wiener Superintendenten um Unterstützung beim Wiederaufbau der evangelischen Schule und der Brüderunität für die Siedlung Neugnadenfeld. Im ersten Fall gab der Rat den Wunsch an das Gustav-Adolf-Werk weiter, das den Antrag in der vorliegenden Form aber nicht bearbeiten konnte. Der Antrag der Brüderunität wurde vom Rat zur weiteren Beratung zurückgestellt, aber dann von dieser zurück gezogen189, um im Mai 1954 mit einer ausführlichen Darlegung der Finanzsituation der Brüder-Unität in der Bundesrepublik und in der DDR wiederholt zu werden190. Auch die pädagogischen Einrichtungen in Gnadau und in Königsfeld blieben dauerhafte Zuschussempfänger der EKD191. Im weiteren Lauf des Jahres bewilligte der Rat trotz der Kritik der Kirchenkonferenz an der „ständig zunehmende Inanspruchnahme kirchlicher

182 183 184 185 186 187 188 189 190 191

41B12. 41D14. 41D13 und 41D14. 41D13. 41D16. 41B12 und 41D17. 42B3 und 42D1. 42B8 und 42B9 mit 44B12c. 49D6 und 49D7. 45B7a und 45D2.

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Haushaltsmittel für die Finanzierung von freien kirchlichen Werken, Verbänden und Einrichtungen“192 wiederholt, aber nicht automatisch193, Beihilfen für kirchliche Werke, Einrichtungen und Veranstaltungen v. a. der östlichen Gliedkirchen oder dort wirkender West-Berliner Einrichtungen in Höhe von 100.100.– DM-Ost194 bzw. er nahm diese in die viele Bereiche kirchlichen Handels abdeckende Beihilfeplanung mit einem Ausgabevolumen von 225.000.– DM auf, der der Rat im Juni zustimmte195. Über die Unterstützung der biographischen Schriftenreihe Ökumenische Profile kam es zu einem Disput zwischen Niemöller und der Kirchenkanzlei. Während der Rat laut Protokoll den Antrag auf einen Zuschuss für die in den östlichen Gliedkirchen breit rezipierte Reihe in die Liste der möglichen Empfänger überwies196 und dann 1000.– DM bewilligte197, monierte Niemöller dieses Vorgehen. Er glaubte, dass der Rat sofort 1000.– DM bewilligt hatte und diesen Betrag auch 1955 bezahlen werde198. Aus seinem Einspruch gegen das Protokoll entwickelte sich dann ein grundsätzlicher Streit über die Frage, ob die Reihe überhaupt in dieser Form beihilfefähig seien. Für ein Erzeugnis allein für die östlichen Gliedkirchen seien nicht Beihilfemittel, sondern Gelder aus dem „Hilfsplan für die östlichen Gliedkirchen“ zu verwenden. Diesem Standpunkt widersprach Niemöller vehement und drohte mit einer Überprüfung der bisherigen Zahlungen des Heuner-Ausschusses199. Letzten Endes blieb Niemöllers Intervention ergebnislos.

5. Personalangelegenheiten 5.1 Im Bereich der Landeskirchen Ein wichtiger Punkt in den Beziehungen zwischen der EKD und den Landeskirchen war die in Artikel 11 der Grundordnung200 und in den Verfassungen der Landeskirchen geregelte gegenseitige Information bzw. Mitwirkung an der Wahl der Kirchenleitungen. Daher nahm der Rat die Ergebnisse der Bischofswahlen in Pommern und Hamburg zustimmend zur 192 Schreiben der Kirchenkanzlei an den Christophorus-Bund vom 14. Oktober 1953 (EZA Berlin, 2/5370). 193 Der Rat weigerte sich etwa, die 1949 begonnene Beratung über „Kirche und Recht“ erneut zu unterstützen (46B17). 194 44B10b, 45B7b, 46B12, 47/48B8 und 50B18. 195 44B10a, 45B7a und 45D2. 196 44B8l. 197 45B7. 198 45D1. 199 45E1 und 45E2. 200 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111.

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Kenntnis, an der Wahl des Bischofs und des reformierten Seniors der Kirchenprovinz Sachsen nahmen Dibelius und Smend teil201. 5.2 Gremienbesetzungen Die personellen Veränderungen im Verwaltungsrat des Palästina-Instituts202, des Kirchenrechtlichen Institut203 und im Ostkirchenausschuss nahm der Rat zustimmend zur Kenntnis204. Die Berufung eines 2. stellvertretenden Vorsitzenden des Disziplinarhofs der EKD benötigte nur wegen der geringen Zahl möglicher Kandidaten einige Wochen Zeit205, Neuberufungen in die Disziplinarkammer, in den Disziplinarhof206 oder in den Fachausschuss Rundfunk der Publizistischen Kammer207 erfolgten ebenfalls ohne größere Schwierigkeiten. 5.3 Personalia der Kirchenkanzlei Größere Personalentscheidungen waren im Bereich der Kirchenkanzlei nicht zu treffen. Es galt lediglich, einen auf die Miete anzurechnenden Baukostenzuschuss für Niemeiers Dienstwohnung zu genehmigen208, einen Oberinspektor für die Bonner Stelle zu berufen sowie Hans-Jürgen Behm, Herwig Hafa und Friedrich-Wilhelm von Staa den Titel eines Oberkirchenrates zu verleihen209. Großzügig verhielt sich die Kirchenkanzlei, als das Finanzamt Hannover als Ergebnis einer Steuerprüfung nachträglich Lohnsteuer auf Zahlungen der EKD an Günther Fürle, Theodor Heckel und Anna Paulsen erhob. Das Finanzamt hatte diese Zahlungen als Einkünfte und nicht als Aufwandsentschädigungen eingestuft210.

5.4 Personalia im Kirchlichen Außenamt und in den Auslandsgemeinden Zu den Einzelfällen, in denen das Kirchliche Außenamt finanzielle Hilfe leistete, zählten 1954 wiederum der greise Maler Hans Lietzmann211 und die 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211

49B4. 41B18. 46B8. 49B11. 41B9. 44B9b. 47/48B6. 45B11. 46B19a bzw. 46B19b–d. 44B11. 41D7, 44B8m, 46B11g.

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drei unversorgten Kinder des im November 1954 in Mexiko verstorbenen Auslandspfarrers Friedrich Fraustadt212. In weiteren Fällen waren z. T. längere Verhandlungen bis zu einer Einigung auf dem Vergleichsweg notwendig: so bei den Kosten für die Rückreise von Pfarrer Werner Kube aus Brasilien nach Deutschland213 und bei der Abfindung an den ehemaligen Auslandspfarrer in Athen Ernst Schäfer. Mit ihm hatte die EKD seit Kriegsende über seinen Status und seine finanzielle Situation gestritten214. Auch die Frage der Beteiligung der EKD an den Überführungskosten für den in den USA tödlich verunglückten Wuppertaler Pfarrer Harmannus Obendiek war unsicher. Es war umstritten, ob der Unfall überhaupt im Zusammenhang mit Obendieks Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz in Evanston stand215. Unklarheit herrschte auch bei der Frage, wer die Rückreise des Jerusalemer Propstes Döring bezahlen solle, da die zur Bezahlung verpflichtete Jerusalemstiftung nicht über die entsprechenden Mittel verfügte216. Größeren Diskussionsbedarf und größeres Konfliktpotenzial als die o. g. Themen barg die Personalausstattung des Kirchlichen Außenamtes217. Dessen Personalsituation war durch die Wahl Schwarzhaupts in den Bundestag218 – ihre Stelle wurde seit 1953 teilweise durch einen juristischen Hilfsarbeiter vertreten219 – und die wachsende Auslandsarbeit stark angespannt, so dass Niemöller eine weitere planmäßige Beamtenstelle für einen juristischen Referenten für notwendig erachtete220. Während er beim Rat auf – wenn auch nicht ungeteiltes – Verständnis stieß, blieb Brunotte skeptisch221, die Synode verweigerte dann die neue Stelle222. Der früher als Beamter im Dienst der ApU bzw. der badischen Landeskirche stehende Jurist Georg Krüger-Wittmack musste daher im Kirchlichen Außenamt im Angestelltenverhältnis beschäftigt werden. Dies führte jedoch zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Gestaltung seines Arbeitsvertrages und der Regelung seiner Ruhestandsbezüge223. Wie in den Vorjahren wurden alle Personalfragen des Kirchlichen Außenamtes vom Konflikt um dessen konfessionelle Zusammensetzung domi-

212 50B5. 213 41B4. Vgl. auch A. Silomon/D. Pöpping/K-H. Fix, Protokolle 6, 28B11, S. 90; D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39A2, S. 486. 214 44B8d. 215 46B11f. 216 41B12. 217 Vgl. auch oben, S. 34, die Ausführungen zu den Haushaltsberatungen. 218 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B14d, S. 445. 219 Zur Verlängerung der Regelung vgl. 44B9c. 220 41D18, 42B2. 221 42E1. 222 Berlin-Spandau 1954, S. 232. 223 42B2, 44B9b.

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niert. Auf der in München stattfindenden 45. Ratssitzung am 24. Juni 1954, an der Niemöller nicht teilnehmen konnte, fragte Meiser nach der Möglichkeit personeller Veränderungen im Außenamt. Dibelius beschied ihm jedoch, dass dies nur auf dem Weg einer frei werdenden Stelle möglich sei. Trotz dieser eindeutigen Antwort wurde das Kirchliche Außenamt um einen Lösungsvorschlag ersucht. In seiner Antwort stimmte Niemöller der Position des Ratsvorsitzenden zu und betonte, dass er angesichts der Stellensituation von sich aus keinen Vorschlag unterbreiten könne. Da aber die VELKD auf einer Veränderung bestehe und auch der entsprechende Passus des Auslandsgesetzes224 auf die VELKD zurückgehe, solle sich diese mit dem Problem konstruktiv auseinander setzen225. Im Auftrag der Kirchenleitung und der Bischofskonferenz der VELKD wiederholte Meiser Anfang November 1954 die Forderung nach einer personellen Veränderung in ultimativer Form, da die EKD in ihrer Entwicklung bedroht sei226. Die VELKD sah sich durch die Position der Synode und sogar der EKU bestärkt. Auf einen natürlichen Stellenwechsel war man nicht mehr bereit zu warten, zumal Niemöller schon im Juni 1952227 seinen Rücktritt in Aussicht gestellt habe. Tatsächliches Ziel des Angriffs war der Vizepräsident des Kirchlichen Außenamtes Stratenwerth. Er sollte entweder mit Hilfe der Bestimmungen des Kirchenbeamtengesetzes (§ 44, 2) in den Dienst einer Gliedkirche oder sogar in den Wartestand versetzt werden. Dies war möglich, wenn zwischen dem Leiter einer Amtsstelle oder seinem Stellvertreter und dem Rat „sachliche Meinungsverschiedenheiten grundlegender Art“ bestanden (§ 47, 2)228. Über eine mögliche Ablösung Stratenwerths, dessen Verhalten zu einem hohen Maß an „Ablehnung, ja Erbitterung“ unter den Auslandspfarrern und an anderer Stelle gegen ihn geführt habe, diskutierte annähernd zeitgleich Dibelius mit Kunst im Zusammenhang mit der Suche nach einem Militärbischof229. Der Ratsvorsitzende sah sich außer Stande, weiterhin an

224 In § 28, 1, Satz 2 des „Kirchengesetz(es) über das Verhältnis der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihren Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft außerhalb Deutschlands“ (ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 113) hieß es: „Die Ordnung des Kirchlichen Außenamtes hat die bekenntnismäßige Gliederung der Evangelischen Kirche in Deutschland zu berücksichtigen“. 225 45B8e, 45E9. 226 49D1. Auf der Generalsynode der VELKD hatte Meiser in seinem Tätigkeitsbericht die Berechtigung dieser Ansprüche auch damit begründet, dass die „lutherischen Kirchen Deutschlands insgesamt zum Unterhalt des kirchlichen Außenamts mit ihren Mitteln mindestens bis zu 50 %“ beitrügen (Lutherische Generalsynode 1954, S. 35). 227 D. Pöpping/A. Silomon/K-H. Fix, Protokolle 6, 30B5, S. 255f. 228 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106. S. 104. 229 47/48E3 und 47/48E5. Vgl. auch oben S. 11.

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Stratenwerth festzuhalten, da er dadurch die Auslandsarbeit EKD insgesamt gefährde. Niemöller verweigere aber eine Aussprache. Im Januar 1955 wurde das Problem in „geschlossener Sitzung“ drei Stunden lang mit bescheidenem Ergebnis diskutiert. Eine dreiköpfige Kommission sollte den neuen Rat bei seiner Entscheidung durch ein Gutachten unterstützen230. In den meisten Fällen, in denen Auslandspfarrstellen, v. a. in Südamerika, wieder besetzt werden mussten, beschränkte sich der Rat auf die reine Kenntnisnahme der ihm vorgetragenen zahlreichen Bestätigungen oder Entsendungen231. Doch auch hier konnte schnell der Verdacht auf ein Fehlverhalten des Kirchlichen Außenamts aufkommen232.

230 49B2. 231 44B8b, 45B8a–c, 46B11b–e, 49B14a–c. 232 42B12, 44B8f und 44B8h mit 45C1 und 45D1.

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II. EDITORISCHE VORBEMERKUNGEN Die Edition der Protokolle des Rates der EKD bietet in Form einer breit angelegten Dokumentation einen umfassenden Überblick über die Tätigkeit des Rates der EKD. Der vorliegende 8. Band der Edition enthält elf Sitzungen, die der Rat in den Jahren 1954 und 1955 abhielt sowie vier Mitschriften von Sitzungen der Kirchenkonferenz, die in Berlin, Hannover und Espelkamp tagte. Im Anschluss an die Ratsprotokolle sind die Kirchenkonferenzen abgedruckt. Grundlage und Ausgangspunkt der Edition bilden die von der Kirchenkanzlei der EKD angefertigten und in hektographierter Form an die Mitglieder des Rates versandten Beschlussprotokolle. Verlaufsprotokolle aus dieser Zeit sind nicht überliefert. Die am Ende des Jahres 1951 beschlossene Geschäftsordnung des Rates sah nur noch die Form des Beschlussprotokolls vor233. Wegen deren geringer Aussagekraft werden Anträge, Anlagen, Einladungsschreiben, Tagesordnungen und Teilnehmerlisten sowie wichtiger Schriftverkehr abgedruckt, um die vielfältigen Aufgabenstellungen des Rates und die Dimensionen der auf den Sitzungen verhandelten Gegenstände deutlicher werden zu lassen. Das einschlägige Quellenmaterial für die Ratssitzungen in den Nachkriegsjahren ist aus Gründen, die in der Organisationsstruktur der EKD und ihrer Kirchenkanzlei liegen, nicht als geschlossener Archivbestand überliefert. Deshalb mussten zahlreiche Recherchen in verschiedenen Archiven vorgenommen werden. Der größte Teil der abgedruckten Dokumente stammt aus dem Bestand 2 des Evangelischen Zentralarchivs in Berlin. Daneben wurden die dortigen Bestände 4, 6, 87, 104, Personalakten sowie die Nachlässe von Lothar Kreyssig und Hermann Kunst verwendet. Vervollständigt wurde die Edition durch den Nachlass Heinrich Grüber im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, den bei Abschluss des Manuskripts noch nicht erschlossenen Nachlass Rudolf Smend in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, durch die Akten des Zentralbüros des Hilfswerks im Archiv des Diakonischen Werkes in Berlin, durch wertvolle Bestände in den landeskirchlichen Archiven in Düsseldorf, Hannover, Kiel, Nürnberg und Stuttgart sowie Material aus den Diakonie- bzw. Missionsarchiven in Rummelsberg und Wuppertal bzw. aus dem Kirchenrechtlichen Institut in Göttingen.

233 § 4 der „Geschäftsordnung für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland“ (D. Pöpping, Protokolle 5, 24C1, S. 349ff., 350).

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Nicht nur die hektographierten Beschlussprotokolle, sondern auch eine große Zahl weiterer Dokumente sind an mehreren Orten überliefert. In diesen Fällen folgt die Edition der Überlieferung im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin als dem für das Schriftgut der EKD zuständigen Archiv. Um die außerordentliche Fülle des abgedruckten Quellenmaterials in möglichst übersichtlicher Form darzubieten, ist die Edition jeder Sitzung in fünf Rubriken aufgeteilt: – Rubrik A (Vorbereitung der Sitzung): Einladungsschreiben, Tagesordnungen und sonstiger vorbereitender Schriftverkehr. – Rubrik B (Protokoll). – Rubrik C (Anlagen und Beschlusstexte): Texte, die im Protokoll ausdrücklich als Anlagen ausgewiesen, vom Rat beschlossen oder in Auftrag gegeben worden sind. – Rubrik D (Vorlagen und Anträge): von den Ratsmitgliedern und der Kirchenkanzlei bzw. ihren Referenten vorbereitete Berichte und Anträge zur Beschlussfassung, während der Sitzungen erarbeitete Entwürfe sowie Anträge und Eingaben Dritter. – Rubrik E (Dokumente): Sonstige Dokumente, die im Zusammenhang der Ratssitzungen oder einzelner während der Sitzungen erörterter Sachthemen stehen. Die in den Rubriken C–E abgedruckten Dokumente erscheinen in der Regel in der Reihenfolge, in der sie in den Einladungsschreiben und Protokollen erstmals erwähnt werden. Die Bearbeiter haben ferner jeder Sitzung Informationen zu Tagungsort und -zeit, Teilnehmern und Protokollanten vorangestellt. Eine Vielzahl der abgedruckten Quellen ist hinsichtlich Form, Rechtschreibung und Zeichensetzung uneinheitlich und fehlerhaft. Zwar blieb in der Regel der Lautstand der Vorlage berücksichtigt (z. B. ss statt ß, oe statt ö etc.), aber um der besseren Lesbarkeit willen wurden an zahlreichen Stellen die Zeichensetzung und die offensichtlichen Schreibfehler stillschweigend korrigiert. Bei falsch geschriebenen Namen wurde die richtige Schreibweise in eckigen Klammern ergänzt, bei schwerwiegenden grammatikalischen und sachlichen Fehlern haben die Bearbeiter notwendige Korrekturen oder „sic!“ in eckigen Klammern eingefügt. Auslassungen in der Vorlage sind durch drei Punkte gekennzeichnet. Jedem Dokument ist ein Kopfregest vorangestellt, das die Gattung des Dokuments und gegebenenfalls Aussteller und Empfänger bezeichnet sowie Angaben zu Ort und Datum enthält; die Briefköpfe der Vorlagen werden grundsätzlich nicht mit abgedruckt. Ermittelte Daten stehen in eckigen Klammern; Originalüberschriften innerhalb der Kopfregesten sind in Anführungszeichen gesetzt. Im diplomatischen Apparat folgen sodann Angaben zu Fundort (F) und genetischer Form (O = Original, D = Durchschrift, H = Hektographie, A = Abschrift). An dieser Stelle finden sich auch Hinweise auf vorherigen oder anderweitigen Abdruck.

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Die knappe Diktion der Beschlussprotokolle bringt es mit sich, dass sie für nicht Sachkundige kaum verständlich sind. Darum gehörte es zu den vordringlichsten Aufgaben der Bearbeiter, die in den Besprechungen und Beschlüssen des Rates angesprochenen Probleme und Vorgänge zu identifizieren, in ihren sachlichen und historischen Kontext zu stellen und auf weitere einschlägige Quellen und Literatur hinzuweisen. Eine genaue Rekonstruktion des Sitzungsverlaufs war nicht beabsichtigt. Die umfangreiche Kommentierung der Protokolle dient in erster Linie dazu, die Texte verständlicher zu machen und einzelne Sachbetreffe zu erläutern. Bei den zusätzlich zu den Protokollen abgedruckten Dokumenten beschränkt sie sich auf die notwendigsten Hinweise. Dies gilt auch für die Protokolle der Kirchenkonferenzen, die nur mit einem Kopfregest, das Angaben über Ort, Datum und Teilnehmer enthält, sowie mit einem diplomatischen Apparat, jedoch ohne die Rubriken A, C, D und E abgedruckt werden. Sie wurden indes für die Register ausgewertet. Die Bearbeiter haben es bewusst vermieden, in ihre Kommentare Urteile und Wertungen einfließen zu lassen, auch wenn manche Äußerungen in den Texten aus heutiger Sicht provozierend wirken. Zur Bearbeitung wurde von Fall zu Fall auch die in Form von Mitschriften einzelner Ratsmitglieder vorliegende Gegenüberlieferung (G) herangezogen. Sie wird im diplomatischen Apparat der Rubrik B in nummerierter Reihenfolge kenntlich gemacht. Die in diesen Mitschriften enthaltenen wichtigen Zusatzinformationen oder von den offiziellen Protokollen abweichende Angaben sind in den Fußnoten berücksichtigt. Darüber hinaus diente die Gegenüberlieferung zur Feststellung von Sitzungsteilnehmern sowie von Sitzungsbeginn und -ende. Die Mitschriften Haugs, Heinemanns, Meisers, Smends sowie die Aufzeichnungen von Dibelius lassen mehr und bessere Rückschlüsse auf den Verlauf der Sitzungen und den tatsächlichen Gesprächsgang zu als die offiziellen Beschlussprotokolle. Um die Edition nicht mit einem doppelten Fußnotenapparat zu belasten, wurden sämtliche textkritische Angaben in die Fußnoten eingearbeitet und den sachlichen Kommentierungen vorangestellt. Bei der Gestaltung des Textes und der Fußnoten haben sich die Bearbeiter nach den für die „Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte“ festgelegten Standards gerichtet: Originaltexte, d. h. sämtliche vollständig abgedruckten Dokumenten und Zitate aus Dokumente erscheinen grundsätzlich steil, die von den Bearbeitern formulierten Texte und Fußnoten hingegen kursiv. Die Kopfregesten und Zwischenüberschriften sind als Gliederungselemente fett gesetzt. Hervorhebungen in den Originaltexten werden nur dann übernommen, wenn sie sachlich relevant sind; sie erscheinen unabhängig von der in der Vorlage verwendeten Hervorhebungsart gesperrt. Hinweise auf Quellen und Literatur innerhalb der Fußnoten sind bei Archiv- und Autorennamen in Kapitälchen, bei Signaturen und Titeln steil gesetzt. Die Literatur wird lediglich mit Kurzti-

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teln zitiert; die vollständigen bibliographischen Angaben sind im Literaturverzeichnis aufgeführt. Interne Seitenangaben von abgedruckten Dokumenten wurden nicht übernommen. Nur wenn die Dokumente aus Akten stammen, die eine fortlaufende Paginierung aufweisen, wurden im Text die Seitenwechsel sowie Angaben über Vorder- und Rückseite durch hochgestellte Ziffern und die Anfangsbuchstaben für recto (= Vorderseite) und verso (= Rückseite) kenntlich gemacht. Die Fußnoten zu den Protokollen enthalten eine Vielzahl von Querverweisen auf die zusätzlich abgedruckten Dokumente. Die Verweise sind stets nach einem einheitlichen Schema aufgebaut: Auf die Nummer der Sitzung folgen zunächst die Angabe der Rubrik und dann die Nummer des jeweiligen Dokuments, zum Schluss erscheint zusätzlich die Seitenangabe. Eine besondere Schwierigkeit für die Bearbeiter war die Identifizierung einer großen Zahl der in den Protokollen und Dokumenten erwähnten Personen. Die biographischen Angaben für die auftretenden Personen wurden in der Regel ins Personenregister integriert. In einigen Fällen konnte die Identifizierung aufgrund von Fehlangaben, Verwechslungen o. ä., die z. T. auf Hör- oder Schreibfehler der Protokollanten zurückzuführen sind, jedoch nicht geleistet werden. Grundlage auch für den 8. Band dieser Edition ist die Überlieferung im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin. Daher ist besonders den Mitarbeitern des Zentralarchivs für die bevorzugte Betreuung bei den Archivrecherchen zu danken. Ein großer Dank gilt den Herren Dr. Peter Beier und Henner Grundhoff vom Evangelischen Zentralarchiv Berlin für ihre kompetente und unermüdliche Unterstützung. Gleichermaßen soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der anderen Archive, die im Quellenverzeichnis aufgeführt sind, für ihre Hilfsbereitschaft und ihr Engagement gedankt werden: besonders Herrn Diplomarchivar Michael Bing vom Landeskirchlichen Archiv Stuttgart, Herrn Landeskirchenarchivamtsrat Ulrich Dühr vom Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland und Herrn Dr. Michael Häusler, leitender Archivar des Archivs des Diakonischen Werkes der EKD. Für Auskünfte zu den Biogrammen danke ich den zahlreichen beteiligten Archivmitarbeitern. Mein Dank gilt auch der Leiterin der Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte, Frau PD Dr. Claudia Lepp, die durch ihre Diskussionsbereitschaft und ihre kritische-anregende Lektüre des Manuskripts das Projekt fördernd begleitete. Frau Nora Andrea Schulze ließ mich vielfach an ihren Kenntnissen und Erfahrungen aus der Edition der Protokolle der Jahre 1945 bis 1948 teilhaben. Herrn Prof. Dr. Siegfried Hermle und Herrn Prof. Dr. Harry Oelke danke ich für die Aufnahme des achten Bandes der Ratsprotokolle in die Reihe „Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte“. München, 18. Juli 2011

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Karl-Heinz Fix

41 Berlin, 11. Februar 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Berrlin-Charlottenburg, Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, Goethestraße 87. Donnerstag, 11. Februar 1954 (9: 30 Uhr). Donnerstag, 11. Februar 1954 (Uhrzeit unbekannt)1. Vom Rat: Dibelius, Heinemann, Lilje, Kreyssig, Mager, Meiser, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Dibelius jr., von Harling, Karnatz, Merzyn. Vom Kirchlichen Außenamt: Schwarzhaupt, Johannesson. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Als Gast: Schumann. Brunotte. 41A Vorbereitung der Sitzung

41A1. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. Berlin, 25. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Betrifft: Ratstagung der Evangelischen Kirche in Deutschland am 11. Februar 1954 Gemäß dem Beschluß des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 4. Dezember 19532 lade ich hiermit zu einer Sitzung des Rates am Donnerstag, dem 11. Februar 1954, vorm. 930 Uhr im Konferenzzimmer der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei ergebenst ein. Für die Tagesordnung sind als Beratungsgegenstände vorgemerkt: 1. Bericht über die Lage 2. Vorbereitung der Tagung der Synode der EKD 1 Eine weitere Zusammenkunft des Rates, die die Tagesordnungspunkte 3 und 17 zum Gegenstand hatte, fand am 12. Februar 1954, im Anschluss an die Kirchenkonferenz ab 16: 30 Uhr statt. 2 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 40B23, S. 553.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

3. 4. 5. 6. 7.

Entwurf einer Kirchenbeamtenordnung Entwurf einer kirchlichen Disziplinarordnung Entwurf eines Auslandsdiasporagesetzes Entwurf eines Haushaltsgesetzes Bericht über die Rechnungsprüfung für die Rechnungsjahre 1951 und 1952 8. Gewährung von Beihilfen für die innerkirchliche Arbeit 9. Angelegenheit des Kirchlichen Außenamtes 10. Verschiedenes Da wegen der Außenministerkonferenz die Hotelzimmer weithin belegt sind, wären wir für umgehende Nachricht für etwaige Quartierwünsche dankbar. D. Dr. Dibelius

41B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1796 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 17. Februar 1954 übersandt). G: Mitschriften 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser, 162), 2. Dibelius (BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3), 3. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386). Niederschrift über die 41. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 11. Februar 1954 in Berlin3 Anwesend:

(nicht anwesend:

Bischof D. Dr. Dibelius Landesbischof D. Dr. Lilje Präses Dr. Dr. Heinemann Präses Dr. Kreyssig Synodalpräsident Mager Landesbischof D. Meiser Moderator D. Niesel Professor D. Dr. Smend Landesbischof D. Hahn Landesbischof D. Dr. Haug

3 Laut Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder vom 17. Februar 1954 (EZA Berlin, 4/46) ist das Protokoll die „Niederschrift über die kurze Sitzung nach Beendigung der Kirchenkonferenz am 12. Februar“ eingearbeitet. Es handelt sich um die Tagesordnungspunkte 3 und 17.

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41B Protokoll

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OKR D. Dr. Herntrich Kirchenpräsident D. Niemöller4) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz Oberkirchenrat Dr. Merzyn Oberkirchenrat Dibelius Oberkirchenrat von Harling Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt Herr Johannesson Prälat D. Kunst 1. Bericht zur Lage: Nachdem der Vorsitzende des Rates einen Bericht über die allgemeine Lage gegeben hatte5, beschloss der Rat, folgendes Telegramm an die zur Zeit in Berlin tagenden vier Aussenminister der Grossmächte6 zu richten: „Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland richtet in Wahrnehmung seiner Verantwortung für Ost und West des deutschen Vaterlandes an die vier Aussenminister den dringenden Appell, nicht auseinanderzugehen, ehe nicht für die Wiedervereinigung Deutschlands ein entscheidender Schritt getan ist. Die Aufspaltung Deutschlands hat sich als ständige Gefährdung des Friedens und als eine Quelle politischer Beun-

4 Vgl. zu Niemöllers Abwesenheit 41E5. 5 G 1: „Gespräch mit Eden und Bidault. Molotow ist bisher nicht bereit[,] zu erkennen zu geben, woran des Interesse der Russen besonders hängt. Unsicherheit, wo man anpacken sollte und welche Konzessionen [man] machen soll, die weiterführen. Ermüdendes Geplänkel. Gestern endlich entwickelte [er] einen Plan. Abgebrochen sind die Verhandlungen bisher nicht, wenn auch alle Hoffnungen stark reduziert sind. Man will noch etwa eine Woche lang verhandeln. Frage, ob man es für angezeigt hält, von seiten der Kirche etwas zu sagen. Es wurde versichert, daß man es ernst nehme, wenn die Kirche etwas sagen würde. Gestern Abend wurde ich von der deutschen Delegation angegangen, wir möchte doch etwas tun. Es sollte klar werden, daß Deutschland selbst ein lebendiges Interesse an der Wiedervereinigung hat. Ich wollte vorschlagen, der Kirchenkonferenz einen Text vorzulegen und unterschreiben [zu] lassen, der dann an die Außenminister geht. Aber es ist vielleicht besser, sofort zu handeln; vielleicht in der Form eines Telegrammes und fragen morgen die KK [Kirchenkonferenz], ob sie der Verlautbarung beitreten will. Vorgeschlagener Text wird verlesen.“ Kunst berichtete über die Deutschlandpolitik, das russisch-chinesische Verhältnis und die Koreafrage (EZA Berlin, 742/1). Auf Ausführungen über die Änderung von Artikel 4, Abs. 3 GG, die auf der 40. Ratssitzung behandelt worden war (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, S. 547f.), verzichtete Kunst, da Niemöller nicht anwesend war (Schreiben Kunst an Brunotte vom 18. Februar 1954, EZA Berlin, 2/2576). 6 Vom 25. Januar bis 18. Februar 1954 hatte in Berlin eine Konferenz der Außenminister Großbritanniens, Frankreichs, der USA und der UdSSR über die Wiedervereinigung Deutschlands stattgefunden, vgl. C. Lepp, Tabu, S. 174ff. Die Erklärung des Rates ist abgedruckt bei F. Merzyn, Kundgebungen, S. 170.

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ruhigung erwiesen. Unser Volk kann die Verweigerung seiner natürlichen Lebensgemeinschaft nicht länger ertragen, ohne schwersten moralischen Schaden zu nehmen.“7 (Im Zusammenhang hiermit ist auf die beiden am 12. Februar von der Kirchenkonferenz beschlossenen Eingaben betr. Wiedervereinigung Deutschlands und betr. Freilassung der politischen Gefangenen zu verweisen.)8 2. Protokoll der 40. Ratssitzung: Das Protokoll der Ratssitzung vom 3. und 4. Dezember in Hannover wurde festgestellt. Der Rat war mit der Änderung der Niederschrift zu Ziffer 99 (Bibelrevision) (Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 6. 1. 1954 – Nr. 6188. I.10 – ) einverstanden. 3. Vorbereitung der Synode der EKD11: a) Der Entwurf für den Tätigkeitsbericht des Rates an die Synode12 wurde im allgemeinen gebilligt. Die Änderungswünsche der Ratsmitglieder Dibelius13 und Niemöller14 sollen aufgenommen werden. b) Die Synode soll am 14. März, 9.30 Uhr, mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Kirche des Johannesstiftes beginnen. Um die Predigt soll Kirchenpräsident D. Stempel gebeten werden15. Nach dem Gottesdienst soll eine Eröffnungssitzung stattfinden, bei der Grussworte ausgetauscht werden können. Am Sonntag nachmittag, 15 Uhr, wird der Tätigkeitsbericht des Rates vorgetragen und besprochen werden.

7 Vgl. hierzu auch den Entwurf der Erklärung 41E1 und das zustimmende Votum der Kirchenkonferenz vom 12. Februar 1954, unten S. 528. 8 Vgl. 41C1 und 41C2 sowie das „Konzept“ zu 41C1 = 41E2, in das auch das Votum zu den politischen Gefangenen eingearbeitet war. Vgl. auch 47/48B7. 9 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 40B9, S. 543ff. 10 EZA Berlin, 4/46. 11 Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B5, S. 490f. und 40B2, S. 538. 12 Diesen Entwurf (41D1) hatte die Kirchenkanzlei am 19. Januar 1954 an die Ratsmitglieder mit der Bitte um Prüfung bzw. Korrektur verschickt (EZA Berlin, 2/1062). 13 Dibelius hatte der Kirchenkanzlei am 5. Februar 1954 mitgeteilt, dass er zum Tätigkeitsbericht „noch eine Reihe von Anmerkungen“ habe. Stilistisches könne „stillschweigend“ erledigt werden, aber wo die „Kirchenkanzlei anderer Meinung“ sei als ihre „Kritiker“, müsse der Rat darüber entscheiden (EZA Berlin, 2/1062). 14 Zu Niemöllers Korrekturwünschen vgl. 41D2. 15 Da die Gottesdienste im Johannesstift nach einer eigenen Liturgie gefeiert wurden, stellte das Stift den Liturgen für den Eröffnungsgottesdienst der Synode. Vgl. den Vermerk Behms vom 15. Februar 1954 und den Brief Grauhedings an die Kirchenkanzlei vom 5. Februar 1954 (EZA Berlin, 2/1051).

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c) Zu den bisher vorgesehenen Referaten von Prof. D. de Quervain16 und Frau Dr. Truhel17 soll ein weiteres Referat von Prof. Dr. SchelskyHamburg18 erbeten werden. Ferner soll Rechtsanwalt Knauth19 [richtig: Knaut] über die gesetzgeberische Lage betr. Familienfürsorge in Ost und West berichten. Die Vorträge sollen nicht länger als ¾ Stunden dauern, der Bericht von Dr. Knauth höchstens eine halbe Stunde. d) Am Montag, den 15. März, soll um 9 Uhr mit der Einbringung der Gesetze und der Bildung der Ausschüsse begonnen werden. Ab 10.30 Uhr folgen die vier Referate nebst Aussprache. e) Zur Vorbereitung der Referate sollen sich die Synodalen Iwand, Künneth und Raiser mit Prof. de Quervain treffen20. Zur Vorbereitung der übrigen Referate sollen ebenfalls nur Synodale bestellt werden. Die Auswahl wird dem Präses der Synode überlassen. f) Mit Rücksicht auf das Hauptthema der Synode sollen die Herren Donath, von Bismarck und Osterloh als Gäste zur Synode eingeladen werden21. Sie können an den Ausschusssitzungen teilnehmen; ob sie das Wort in der Synode ergreifen können, muss die Synode entscheiden22. g) Gegen die Verlegung der Synode von Bad Boll nach Berlin wurden nachträglich Beschwerden vorgebracht, insbesondere aus den süddeutschen Gliedkirchen23. Der Rat beschloss, dass es angesichts der vorgerückten Zeit bei der Verlegung nach Berlin verbleiben solle24.

16 „Die Familie in der modernen Gesellschaft“ (Berlin-Spandau 1954, S. 89–105). 17 „Die Familie in der modernen Gesellschaft“ (Ebd., S. 202–217). 18 Ebd., S. 179–202. Schelsky, dessen Einladung auf ein Votum des Synodal-Ausschusses für Öffentliche Verantwortung und der Kammer für Öffentliche Verantwortung zurückging (vgl. Heinemanns Brief vom 22. Januar 1954 an die Kirchenkanzlei, EZA Berlin, 2/ 1051), sprach über den „langfristigen Wandel der Familie in der modernen Gesellschaft“ und über die „Wandlungen der deutschen Familie in der Gegenwart“. 19 Ebd., S. 165–178. Knaut stellte der Synode die gesetzlichen Bestimmungen vor, „durch welche der Staat seine Sorge für die Familie wahrnimmt“. 20 Von diesem Vorschlag wurde de Quervain am 19. Februar 1954 durch die Kirchenkanzlei informiert, am 24. Februar antwortete er, sich am 13. März mit Iwand, Künneth und Raiser treffen zu wollen (EZA Berlin, 2/1051). 21 Donath sagte seine Teilnahme am 5. März 1954 gegenüber Brunotte wegen anderweitiger Verpflichtungen ab. Er schlug vor, an seiner Stelle den familienpolitisch engagierten Direktor des Central-Ausschusses für die Innere Mission Münchmeyer zu berufen (EZA Berlin, 2/1051). 22 Im Anschluss an Truhels Referat hatte sich Osterloh zu Wort gemeldet, zugleich aber auf die Umstände seiner Einladung hingewiesen und daher um ein Votum der Synode über sein Rederecht gebeten. Nach der Zustimmung der Synodalen sprach er dann zum Thema (Berlin-Spandau 1954, S. 220ff.). 23 Zur Suche nach einem Tagungsort für die Synode vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B5, S. 490f. 24 Am 22. Januar 1954 hatte Karnatz die Mitglieder des Rates, der Synode und der Kirchen-

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h) Der Rat beschloss, die freien Stellen unter den vom Rat berufenen Mitgliedern der Synode wie folgt zu besetzen: Nr. 103: als 2. Stellvertreter für Pfarrer Putz = Prof. Frör in Erlangen, Nr. 107: als 1. Stellvertreter für OKR D. Dr. Gerstenmaier = OKR Riedel in München, Nr. 114: als 1. Stellvertreter für Präsident D. Dr. von Thadden = Pfarrer Giesen in Fulda. i) Der Rat beschloss, im Hinblick auf die besondere Lage zu dieser Synode keine politischen Stellen einzuladen. Bei veränderter Lage soll der Präses ermächtigt sein, im Einvernehmen mit dem Ratsvorsitzenden hiervon abweichend zu handeln. 4. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes: a) Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt berichtete über die Ansprüche des Pfarrers Kube betr. Erstattung der Kosten seiner Rückreise von Brasilien nach Deutschland25. Das Kirchliche Aussenamt beabsichtigt, einen Vergleichsvorschlag zu machen: Die EKD soll der Synode von Rio Grande 5.300,– DM als Preis für eine Schiffsreise erstatten, damit die Synode den entsprechenden Betrag an Pfarrer Kube zahlen kann. Der Vergleich soll unter der Voraussetzung geschlossen werden, dass Pfarrer Kube weitere Rechtsansprüche nicht erhebt. Der Rat ermächtigt das Kirchliche Aussenamt, in diesem Sinne mit Pfarrer Kube zu verhandeln. b) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass Oberkonsistorialrat i. R. Dr. Krüger-Wittmack vom 1. Februar ab zunächst für zwei Monate probeweise mit der Wahrnehmung eines juristischen Referates im Kirchlichen Aussenamt beauftragt ist und seinen Dienst angetreten hat26. 5. Stand der Gesetzgebung betr. Ehe und Familie: Prof. D. Dr. Schumann-Hemer berichtete dem Rat über die zur Zeit in Vorbereitung befindlichen fünf Gesetze betr. Ehe und Familie: 1. Familienrechtsgesetz, 2. Ehegesetz, 3. Gesetz über die religiöse Kindererziekonferenz darüber informiert, dass sich Heinemann „nach Fühlungnahme mit dem Herren Vorsitzenden und mit einigen weiteren Mitgliedern des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland dahin entschieden“ habe, die Synode in Berlin-Spandau stattfinden zu lassen. Die zuvor erwogenen Tagungsorte – neben Bad Boll u. a. auch Tübingen – hätten sich „als ungeeignet oder weniger geeignet erwiesen“ (EZA Berlin, 2/1051). 25 Die finanziellen Forderungen des im Oktober 1951 nach Deutschland zurückgekehrten Pfarrers Kube waren bereits 1952 vom Rat abgelehnt worden (A. Silomon/D. Pöpping/ K-H. Fix, Protokolle 6, 28B11, S. 90), doch hätten sie nach dem Willen des Kirchlichen Außenamtes im Oktober 1953 nochmals vom Rat behandelt werden sollen (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39A2, S. 486). 26 Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 40B17, S. 550f.; zum Fortgang vgl. 42B2 und 44B9a.

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hung27, 4. Personenstandsgesetz28, 5. Frage der fakultativen Ziviltrauung. Der Rat nahm den Bericht zur Kenntnis und dankte der Eherechtskommission der EKD für die bisher geleistete Arbeit29. Der Rat beschloss, zum Familienrechtsgesetz nicht erneut Stellung zu nehmen30. Zum Ehegesetz wird der Rat Stellung nehmen, sobald das neue Gesetz vorliegt31. Im Stadium der Vorbereitung soll bereits auf die Beseitigung der Missbräuche beim Scheidungsrecht hingewirkt werden. Die Eherechtskommission wurde gebeten, die übrigen Probleme des Scheidungsrechtes weiter zu verfolgen. Zum Gesetz über die religiöse Kindererziehung (1921) und zum Personenstandsgesetz (1875) nahm der Rat nicht Stellung. In der Frage der fakultativen Ziviltrauung war der Rat der Meinung, dass die Einbringung eines den katholischen Wünschen entsprechenden Gesetzes in der nächsten Zeit noch nicht zu erwarten sei. Der Rat bat die Eherechtskommission, auf der Grundlage der bisherigen gutachtlichen Äusserungen den Entwurf einer Stellungnahme zu erarbeiten und dem Rat vorzulegen32. 6. Rechnungsprüfung 1951 und 1952: Der Rat nahm davon Kenntnis, dass die Jahresrechnungen für 1951 und 1952 vom Oberrechnungsamt und vom Finanzausschuss der Synode geprüft sind und der Synode zur Erteilung der Entlastung zugeleitet werden33. 7. Änderungen der Ostpfarrerrichtlinien: Der Rat nahm Kenntnis von dem Entschluss der westdeutschen Landeskirchen, die Ostpfarrerversorgung zu verbessern34, und beschloss die von

27 „Gesetz über die religiöse Kindererziehung“ (RGBl 1921, S. 939ff.). Vgl. 44B1a. 28 „Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung“ (RGBl 1875, S. 23–40). Vgl. 42B13. 29 Vgl. auch 41E3. 30 Zu dieser Problematik hatte der Rat am 22. März 1952 ein Schreiben an das Bundesjustizministerium „zu den Fragen der Revision des Ehe- und Familienrechts“ gerichtet (F. Merzyn, Kundgebungen, S. 130–136; A. Silomon/D. Pöpping/K-H. Fix, Protokolle 6, 28B3, S. 82f.). Zum Ganzen vgl. die zeitgenössische Sammlung von Dokumenten und von Darstellungen der protestantischen Position in H. A. Dombois/F. K. Schumann, Familienrechtsreform. 31 41D3. 32 Vgl. 46B14. 33 Der Finanzausschuss der Synode hatte die Jahresrechnungen 1951 und 1952 der EKD auf seiner Sitzung am 26. und 27. Oktober 1953 geprüft (EZA Berlin, 2/1267). Die Entlastung des Rates für seine Haushalts- und Kassenführung erfolgte am 18. März 1954 (Berlin-Spandau 1954, S. 236). 34 Die Mitglieder der Kirchlichen Westkonferenz hatten auf ihrer Sitzung am 21. Januar 1954 in Hannover beschlossen, vom Rat „die mit Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom

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den westdeutschen Landeskirchen vorgeschlagene Änderung der Richtlinien zur Regelung der Versorgung der Ostpfarrer und ihrer Angehörigen vom 22. April 195235, wie sie sich aus dem Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 2. Februar 1954 – Nr. 10038. II. (2. Ang.)36 – ergibt37. 8. Kirchengesetz betr. Schiedsgerichtshof der EKD: Der Rat beschloss, der Synode der EKD den mit Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 2. Februar 1954 – Nr. 537. II.38 – vorgeschlagenen Entwurf eines „Vierten Kirchengesetzes über den vorläufigen Schiedsgerichtsgerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland“ vorzulegen39. Der Rat beschloss ferner, Oberkirchenrat i. R. D. Dr. FriedrichHeidelberg zum Vorsitzenden des Schiedsgerichtshofes und den Regierungsdirektor Dr. Konrad Müller zum Mitglied des Schiedsgerichtshofes zu berufen und ihn zum stellvertretenden Vorsitzenden zu ernennen, falls er nicht selbst das Bedenken hat, dass ihm die genügende richterliche Erfahrung fehle40. Für den Fall seiner Verhinderung soll Oberlandesgerichtsrat Dr. Buchholz-Hannover zum Mitglied des Schiedsgerichtshofes berufen werden. Endlich beschloss der Rat, der von der Bremischen Evangelischen Kirche gewünschten gesetzlichen Regelung einer

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9. Januar 1954 – 10.038.II – vorgeschlagene Änderung der Richtlinien des Rates der EKD zur Regelung der Versorgung der Ostpfarrer und ihrer Angehörigen vom 22. April 1952 zu erbeten“ und zwar „mit den vom Finanzbeirat der EKD vorgeschlagenen kleinen Änderungen“ (EZA Berlin, 2/5047, Punkt II. 6 des Protokolls). ABlEKD 1952, Nr. 5 vom 15. Mai 1952, S. 90–93. EZA Berlin, 4/46. Zum Fortgang vgl. 42B6. 41D4. Berlin-Spandau 1954, S. 639. Vgl. unten, S. 529, das Protokoll der Sitzung der Kirchenkonferenz. Am 15. Januar 1954 hatte Brunotte bei Meinzolt angefragt, ob er bereit sei, den Vorsitz des Schiedsgerichtshofs zu übernehmen. Nachdem Meinzolt am 21. Januar 1954 wegen Arbeitsüberlastung abgesagt hatte, hatte sich Merzyn am 30. Januar 1954 an Friedrich gewandt und gefragt, ob dieser als Ruheständler den Vorsitz übernehmen wolle. Merzyn hatte hierbei erklärt: „Ich habe keinen Auftrag Sie zu bitten, möchte aber doch rein persönlich fragen, ob Sie überhaupt in der Lage wären, eine solche Berufung anzunehmen“ (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/926). Am 1. Februar hatte sich Friedrich gegenüber Merzyn zur Übernahme des Amtes bereit erklärt. Zwei Tage später hatte Merzyn dann Müller gefragt, ob er Mitglied des vorläufigen Schiedsgerichtshofs werden wolle. Nachdem Müller am 8. Februar zugesagt hatte, erkundigte sich Merzyn am 13., ob Müller „auch eine Berufung zum stellvertretenden Vorsitzenden unseres Schiedsgerichtshofes anzunehmen in der Lage und Willen sei“. Am 17. Februar hatte Müller geantwortet, dass er dazu prinzipiell bereit sei, dass ihm aber „eine praktische Erfahrung auf dem Gebiet der Rechtsprechung, wie sie die Leitung der Verhandlungen wohl erleichtern würde“, fehle. Ein in diesen Dingen erfahrenes Mitglied des Schiedsgerichtshofs sei ihm wohl vorzuziehen. Nachdem die Genehmigung der niedersächsischen Staatskanzlei vorlag, hatte Müller endgültig zugesagt (alle Schreiben EZA Berlin, 2/27).

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Zuständigkeit des Schiedsgerichtshofes der EKD auch für innerkirchliche Streitigkeiten der Bremischen Evangelischen Kirche zuzustimmen41 (vgl. Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 15. Januar 1954 – Nr. 10032. II.42 –). 9. Neubesetzung des Disziplinarhofes der EKD43: Nach Vortrag von OKR Dibelius beschloss der Rat, den Senatspräsidenten Dr. Buhrow in Hamm zum 2. Stellvertreter des Vorsitzenden des Disziplinarhofes zu berufen44. 10. Evanston45: Der Ratsvorsitzende berichtete, dass Dr. Karrenberg seine Beteiligung abgesagt habe46 und dass die rheinische Kirche an seiner Stelle OKR Lic. Dr. Beckmann als stellvertretenden Delegierten vorschlägt47. Der 41 Am 31. Dezember 1953 hatte der Kirchenausschuss der Bremischen Evangelischen Kirche aus Anlass eines Zivilprozesses bei der Kirchenkanzlei angefragt, ob der Rat bereit sei, die geplante kirchengesetzliche Regelung der bremischen Kirche zu akzeptieren, dass bei innerkirchlichen Streitfällen der vorläufige Schiedsgerichtshof der EKD angerufen werden könne. Nachdem am 15. Januar 1954 die Kirchenkanzlei die Ratsmitglieder über diesen Wunsch unterrichtete hatte, hatten Dibelius (am 18. Januar), Niemöller, Niesel und Smend (am 19. Januar) und Meiser (am 29. Januar) ihre Zustimmung gegeben. Der bremische Kirchenausschuss schickte daraufhin am 28. Januar 1954 den Entwurf seines „Vorläufigen Gesetzes über die Verwaltungsgerichtsbarkeit“ „als Unterlage für die Entscheidung des Rates“ an die Kirchenkanzlei (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/926). 42 EZA Berlin, 2/926. 43 Am 19. Januar 1954 hatte sich Brunotte an den Präsidenten der Bremischen Evangelischen Kirche Donandt gewandt und aus aktuellem Anlass darauf hingewiesen, dass die beiden Senate des Disziplinarhofs nicht unbeschränkt handlungsfähig seien, wenn es neben dem Vorsitzenden nur einen stellvertretenden Vorsitzenden gebe. Es müsse ein zweiter Stellvertreter gewählt werden. Daher hatte Brunotte Donandt das Amt des 2. Stellvertreters im westlichen Senat angeboten und erklärt, dass Donandt im Falle seiner Zustimmung auf der Ratssitzung vom 11. Februar berufen werde. Da Donandt am 27. Januar 1954 Brunottes Anfrage wegen Arbeitsüberlastung und Fremdheit der Materie abgelehnt hatte, fragte Dibelius jr. am 2. Februar 1954 bei dem Bielefelder Oberkirchenrat Steckelmann an, ob er einen für dieses Amt geeigneten Mann kenne. Damit hatte die Kirchenkanzlei Donandts Vorschlag ignoriert, den Rechtsanwalt Leist zu berufen. Bereits am 6. Februar hatte Buhrow dann an Steckelmann geschrieben, dass er das Amt im Disziplinarhof annehmen wolle. Darüber hatte Steckelmann Dibelius jr. am 8. Februar 1954 informiert (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/3438). 44 Mit Schreiben vom 17. Februar 1954 nahm Buhrow die Berufung an (Ebd.). 45 Vgl. zur Vorgeschichte D.Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B21, S. 164; 36B9, S. 227ff.; 37B12, S. 316; 38B7, S. 436f.; 39B3, S. 489 und 40B8, S. 542, sowie das Protokoll der Kirchenkonferenz am 10. September 1953 (Ebd., S. 653f.). Vgl. auch 42B11. 46 Vgl. das Schreiben Karrenbergs an das Kirchliche Außenamt vom 7. Januar 1954 (EZA Berlin, 6/5901). 47 Vgl. 41D6 und das vom selben Tag stammende Schreiben der rheinischen Landeskirche an das Kirchliche Außenamt, in dem erklärt wurde, man lege für den Fall, dass der Rat nicht

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Rat beschloss jedoch, diesem Vorschlag nicht zu folgen, sondern das Ratsmitglied Dr. Kreyssig als stellvertretenden Delegierten zu berufen48. Der Rat nahm dabei an, dass die rheinische Kirche OKR Beckmann auch als Visitor entsenden könne. Nachdem auch Kirchenpräsident Stempel von der Reise nach Evanston zurückgetreten ist49, soll an seiner Stelle eine Diakonisse entsandt werden. Der Rat war damit einverstanden, dass diese vom Ratsvorsitzenden bestimmt wird50. 11. Spende für französische Waisenkinder51: Der Rat beschloss, den von den Gliedkirchen aufgebrachten Betrag von ca. 49.000,– DM aus Mitteln der EKD auf 50.000,– DM aufzurunden und seiner Bestimmung zuzuführen52. 12. Beihilfen aus Kap. III.53: OKR von Harling berichtete, dass der Finanzausschuss der Synode abgelehnt habe, die Ausgaben aus Kap. III. zu erhöhen, wenn die Kollekte für die innerkirchlichen Aufgaben der EKD mehr als 102.000,– DM einbringen würde. OKR von Harling schlug vor, den noch vorhandenen Betrag aus Kap. III wie folgt zu verteilen: Jugendarbeit = 2.000,– DM54 Arbeitsgemeinschaft für Kinderpflege = 1.000,– DM55 Konvent der Heimvolkshochschulen = 2.000,– DM56

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auf den Vorschlag Beckmanns eingehe, Wert darauf, dass dieser als zweiter Besucher aus der rheinischen Landeskirche nach Evanston fahre (EZA Berlin, 6/5901). Kreyssig nahm seine Ernennung in einem Schreiben an Dibelius vom 12. Februar 1954 an und schlug zugleich als weitere Delegierte die Oberin des Diakonissenhauses Elbingerode, Elspermann, vor (EZA Berlin, 4/411). Zur Debatte zwischen Niemöller und Dibelius über diesen Beschluss vgl. 41E4–6. Stempel hatte am 10. Februar 1954 per Telegramm auf die Reise nach Evanston „zugunsten eines unierten Laien aus der Ostzone oder Professors Ernst Wolf Goettingen“ verzichtet (EZA Berlin, 4/411). Ernannt wurde dann die Berliner Diakonisse und Studienrätin Gertrud Herrmann. Vgl. zur Vorgeschichte der Spende für die Waisenkinder von Oradour und die Erwartungen des Rates an die Spendenhöhe (100000.– DM) D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B20, S. 163f. und 36B8, S. 226. Diesen Beschluss teilte Niemöller am 27. Februar 1954 Boegner mit, am 9. März erfolgte die Überweisung (EZA Berlin, 6/177). Vgl. neben den einzelnen Anträgen auch von Harlings Übersicht für den Rat 41D7 mit 41D8. Antrag nicht ermittelt, vgl. aber auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37C6, S. 328ff. und 37D17, S. 377ff. Der Antrag war bereits im Sommer 1953 gestellt worden (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B11b, S. 314). Darauf hatte die Kirchenkanzlei am 24. Juni 1953 erklärt, wegen der noch unbekannten Höhe des Kollekteneingangs können man von den genehmigten 5000.– DM vorerst nur Abschlagszahlungen in Höhe von 1250.– DM pro Quartal, beginnend am 1. April 1953 leisten (EZA Berlin, 2/5351). Der Konvent der Heimvolkschulen hatte bereits am 18. April 1953 eine Beihilfeantrag ge-

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1.000,– DM57 1.000,– DM58 2.000,– DM59 4.000,– DM60 13.000,– DM Der Rat beschloss demgemäss und erklärte sich damit einverstanden, dass aus den Ostwährungsmitteln von Kap. III des Haushaltsplanes 1953/54 folgende Beihilfen bewilligt werden: 1) Männerarbeit der EKD = 7.000,– DM61 2) Frauenhilfe der EKD = 5.000,– DM62 3) Versorgung kirchlicher Stellen östl. Gliedkirchen m. Schrifttum = 8.000,– DM 4) Sendschriften-Hilfswerk des Martin Luther-Werkes = 2.000,– DM63 5) Evangelische Akademie Berlin = 5.000,– DM64 6) Hainstein-Eisenach = 2000,– DM65 7) Brandenburger Orgeltage = 500,– DM66 = 29.500,– DM67 Konferenz der Strafanstaltspfarrer Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchliche Arbeit Arbeitsgemeinschaft evangelischer Schulbünde Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen

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stellt (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B11b, S. 314 mit 37C6, S. 328ff.), doch hatte die Kirchenkanzlei am 24. Juni 1953 erklärt, wegen der noch unbekannten Höhe des Kollekteneingangs können man von den genehmigten 4000.– DM vorerst nur eine Abschlagszahlungen in Höhe von 1000.– DM pro Quartal beginnend am 1. April 1953 leisten (EZA Berlin, 2/5359). Den an ihn gerichteten Antrag der Anstaltspfarrer (41D9) hatte Lilje am 13. Januar 1954 an die Kirchenkanzlei weiter geleitet und „dringend“ empfohlen, der Bitte um einen Zuschuss zu entsprechen (EZA Berlin, 2/5364). Auf den Antrag vom 9. Juni 1953 (41D10) hin hatte die Kirchenkanzlei der Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchliche Arbeit am 17. Juli 1953 mitgeteilt, dass über die Bitte wegen der Finanzlage der EKD erst Ende des Jahres entschieden werden könne. Am 5. September 1953 hatte sich die Arbeitsgemeinschaft für den Zwischenbescheid bedankt und zugleich ihre Bedeutung, v. a. im Blick auf die katholische Landvolkbewegung betont (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/5346). 41D12. Antrag nicht ermittelt. 41D13. 41D14, vgl. auch 47/48B8. 41D15. Vgl. auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 34B10, S. 65 und 47/48B8,7. Antrag nicht ermittelt, vgl. auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 34B10, S. 65 und 46B12. 41D16. Vgl. auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 34B10, S. 65. Schönherrs Antrag vom 20. November 1953 an das Berlin-Brandenburgische Konsistorium (41D17) war am 12. Dezember von dort an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – weitergeleitet worden. Das Konsistorium hatte 400.– DM aus eigenen Mitteln bewilligt und 500.– DM als Beitrag der Kirchenkanzlei zur Debatte gestellt. Die ebenfalls vom Berliner Konsistorium angefragte Kanzlei der APU monierte in einem Vermerk vom 19. Dezember 1953 an dem Antrag gegenüber der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – trotz der Anerkennung der Bedeutung der Brandenburger Orgeltage: „Mißlich ist, daß die örtlichen Stellen

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Die Rückreise von Propst Döhring-Jerusalem [richtig: Döring] kann nicht aus Kap. III bezahlt werden68. Der Rat überliess es dem Vorsitzenden, ob er, falls er es ermöglichen kann, die Einführung des neuen Propst Weigelt in Jerusalem vornehmen will. Falls er dazu nicht in der Lage ist, soll Propst Döhring [richtig: Döring] seinen Nachfolger einführen69. 13. Entwurf eines Kirchenbeamtengesetzes der EKD70: OKR. von Harling trug den Entwurf eines Kirchenbeamtengesetzes für die Kirchenbeamten der Amtsstellen der EKD vor (Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 1. Februar 1954 – Nr. 10517. V0. –71). Der Rat beschloss, die aus der Anlage72 ersichtlichen Änderungen an dem Entwurf

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anscheinend keinerlei zusätzliche Mittel zur Deckung des Fehlbetrages aufbringen. Es wäre sicherlich auch besser gewesen, wenn man sich rechtzeitig an die beiden Kirchenleitungen gewandt hätte, um von vornherein Klarheit über die Deckung des mit Sicherheit zu erwartenden Fehlbetrages zu schaffen. Auf der anderen Seite ist zuzugeben, daß man mit äußerster Sparsamkeit gewirtschaftet hat“ (EZA Berlin, 4/828). Bevor die Entscheidung dem Rat vorgelegt worden war, hatte Karnatz am 23. Dezember 1953 gegenüber Kracker von Schwartzenfeldt einen Antrag an den Heuner-Ausschuss zur Diskussion gestellt. Vgl. auch 46B12. Vgl. zu den Beihilfen auch 42B3, 45B7b, 46B12, 47/48B8 und 50B18. Am 21. Januar 1954 hatte Döring dem Kirchlichen Außenamt auf dessen Anfrage vom 14. Januar hin mitgeteilt, dass gemäß den Regelungen bei seiner Berufung zum Propst von Jerusalem im Jahr 1938 das Kirchliche Außenamt seine Umzugskosten zu tragen habe. Auf seine Anfrage vom 31. August 1953 hätte das Kirchliche Außenamt erst im Januar 1954 reagiert. Da sein Nachfolger Weigelt bald nach Jerusalem komme, wolle er schnellstens nach Deutschland zurückkehren, der Lutherische Weltbund sei bereit, die Umzugskosten vorzustrecken. Das Kirchliche Außenamt hatte Döring daraufhin am 27. Januar 1954 mitgeteilt, dass man mit dem Kuratorium der Jerusalemstiftung verhandelt habe. Dieses sei zwar zur Kostenübernahme verpflichtet, doch benötige es mangels eigener Mittel eine Beihilfe der EKD, über die auf der Ratssitzung am 11. Februar 1954 beraten werde. Zuversichtlich hatte Schwarzhaupt erklärt: „Sie können damit rechnen, daß Ihnen die erforderlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden“. Am selben Tag hatte Schwarzhaupt der Jerusalemstiftung mitgeteilt, dass Döring am 4. März 1954 Jerusalem verlassen werde. Am 4. März 1954 erklärte das Kirchliche Außenamt dem Kuratorium der Jerusalemstiftung, aufgrund der schlechten Finanzlage der Stiftung bleibe nur die Lösung einer Beihilfe an die Stiftung. Das Kirchliche Außenamt könne dies aber nicht leisten, daher solle die Stiftung nochmals an den Rat herantreten. Niemöller wolle das Anliegen im Rat auch selbst vertreten. Das Stiftungskuratorium erklärte daraufhin in seiner Antwort vom 9. März 1954, dass man die Kirchenkanzlei nochmals wegen einer Beihilfe zu den Umzugskosten kontaktieren werde (alle Schreiben in: AEKR Düsseldorf, 1 OB 009 D 63). Vgl. dazu 44B1. Zur Vorgeschichte vgl. K.-H. Fix, Protokolle 3, 6B6, S. 223f. und D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B10, S. 311ff. und 40B5, S. 539f. Das „Kirchengesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland über die Rechtsverhältnisse der Kirchenbeamten (Kirchenbeamtengesetz)“ vom 18. März 1954 ist abgedruckt im ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106. EZA Berlin, 2/3394. 41C3.

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des Ausschusses vorzunehmen. Im übrigen soll es in § 44 dabei verbleiben, dass ein Kirchenbeamter auch gegen seinen Willen in eine Gliedkirche versetzt werden kann, wenn die EKD und die Gliedkirche einverstanden sind. Ein Zusatzantrag von Präsident Mager zu § 273, nach welchem die geistlichen Kirchenbeamten der EKD hinsichtlich der Lehrzucht ihrer Landeskirche unterstellt werden sollten, wurde abgelehnt. § 2 soll aber stilistisch geändert werden (Auflösung der Relativsätze). Im übrigen beschloss der Rat, das Gesetz der Synode vorzulegen74, nachdem die Kirchenkonferenz Stellung genommen hat75. 14. Entwurf eines Haushaltsgesetzes für 1954/55: OKR Dr. Merzyn trug den Haushaltsplan vor, der inzwischen die Billigung des Finanzbeirates der EKD, des Finanzausschusses der Synode und der Westkirchenkonferenz76 gefunden hat, und begründete die bewilligten Erhöhungen. Der Rat beschloss, die Vorlage77 unverändert an die Kirchenkonferenz und danach an die Synode zu geben. Weitere Änderungswünsche des Kirchlichen Aussenamtes sollen in der Synode zur Sprache gebracht werden78. Auf jeden Fall soll die einschränkende Bestimmung bezüglich der Kollekte für die Auslandsarbeit gestrichen werden79. Der Rat nahm davon Kenntnis, dass beabsichtigt ist, vom 1. April 1954 bei der Dienststelle Berlin-Ost eine eigene Kassenverwaltung einzurichten80. Die erforderlichen Mittel stehen in dem Betrage zur Verfügung, der bisher der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union zum Ausgleich der von ihr geführten Kassenverwaltung geleistet worden ist. Der Rat erklärte sich damit einverstanden, dass in diesem Ausnahmefall

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Der Antrag Magers scheint nur mündlich vorgetragen worden zu sein. Berlin-Spandau 1954, S. 245–255. Vgl. unten, S. 528 f. und Berlin-Spandau 1954, S. 246. Im Protokoll der Kirchlichen Westkonferenz vom 21. Januar 1954 in Hannover hieß es unter TOP V. 1: „Die Kirchliche Westkonferenz sah sich im Rahmen ihrer Sitzung nicht zu einer Beurteilung der einzelnen Positionen des vorgelegten Haushaltsplan-Entwurfs berufen und imstande; sie bittet die zur Vorbereitung und Entscheidung berufenen Stellen um strenge Prüfung jedes einzelnen Erhöhungswunsches und, zumal jede weitere Mehrbelastung der westdeutschen Landeskirchen auf diesem Gebiet eine Beeinträchtigung des Kirchlichen Hilfsplans zur Folge haben muss. Eine Erhöhung der EKD-Umlage um mehr als äusserstenfalls 450.000.– DM wurde für untragbar erklärt“ (EZA Berlin, 2/5047). 41D18. Berlin-Spandau 1954, S. 234f., 239–242. Diesem Vorschlag folgte die Synode nicht, vgl. den Haushaltsplan im ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 92–96, S. 95. Dies hatte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – der Kirchenkanzlei der APU am 1. März 1954 mitgeteilt. Den Finanz-Obersekretär i. R. Schneider, für den man bislang an die APU 300.– DM zahle, wolle man übernehmen (EZA Berlin, 4/259).

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

von der Vorschrift der Kassen- und Rechnungsordnung vom 7. 2. 1936, I 581, wonach die Kassenverwaltung nur einem Beamten übertragen werden soll, abgesehen wird82. 15. Kirchlicher Hilfsplan83: Konsistorialpräsident Dr. Gefaeller berichtete über die finanzielle Lage der Kirchen im Osten und über die Vereinbarungen des kirchlichen Hilfsplanes84. Der Rat nahm von den geplanten Massnahmen Kenntnis und beauftragte die Kirchenkanzlei, um ihre Durchführung besorgt zu sein. Oberlandeskirchenrat Knospe-Dresden wurde in den Ausschuss für den Hilfsplan berufen85. 16. Entwurf eines Auslandsdiasporagesetzes86: Präsident D. Brunotte trug den vom Ausschuss abgeschlossenen Entwurf eines Auslandsdiasporagesetzes vor87. Der Rat beschloss, in der 81 Gemeint ist die „Ordnung für das Kassen- und Rechnungswesen der Deutschen Evangelischen Kirche“ (AblDEK 1936, Nr. 6–9 vom 7. März 1936, S. 26–29). 82 Vgl. auch 49B6 (XIII). 83 Zum seit 1950 bestehenden, über Umlagen der westlichen Gliedkirchen finanzierten Hilfsplan vgl. A. Silomon, Protokolle 4, 10B10, S. 47 und D. Pöpping, Protokolle 5, 20B9, S. 111. 84 Über die wirtschaftliche Lage der östlichen Gliedkirchen hatte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – die Kirchenkanzlei am 30. Dezember 1953 informiert und zur Verdeutlichung eine Übersicht über die Eingänge für den Hilfsplan, über die Eingänge für den Betriebsfonds (jeweils Stand 29. Dezember 1953) und einen vertraulichen „Bericht über die wirtschaftliche Lage der östlichen Gliedkirchen“ (41E7) beigelegt. Die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – hatte darum gebeten, „diese Ausführungen in geeignet erscheinender Weise unter Wahrung der Vertraulichkeit den hieran interessierten Stellen zur Vorbereitung der beabsichtigten Besprechungen zuzuleiten“ (EZA Berlin, 4/990). 85 Der Ausschuss hatte auf seiner 12. Sitzung am 15. Januar 1954 unter Punkt VII beschlossen: „In der Erwartung, daß dem Ausschuß entsprechend der von der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – ausgearbeiteten Denkschrift in Zukunft eine erhöhte Verantwortung zugewiesen wird, beschließt der Ausschuß auf Anregung von Vizepräsident Zimmermann, den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zu bitten, den Ausschuß durch ein weiteres Mitglied aus einer östlichen Gliedkirche zu erweitern“ (EZA Berlin, 2/1850). Am 26. Januar 1954 hatte Merzyn Niemöller von diesem Beschluss unterrichtet und gebeten, ihm einen Personalvorschlag zu unterbreiten. Der Kandidat solle möglichst aus der größten östlichen Gliedkirche, aus Sachsen kommen. Am 1. Februar hatte Niemöller geantwortet, dass er spontan keinen Vorschlag machen könne. Zudem hatte er auf das Übergewicht von Vertretern aus VELKD-Gliedkirchen in dem Ausschuss hingewiesen (beide Schreiben EZA Berlin, 2/1856). Am 30. Januar 1954 hatte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – das Protokoll ohne besonderen Hinweis auf die Personalie an die Kirchenkanzlei geschickt (EZA Berlin, 2/1850). 86 Vgl. zur Vorgeschichte A. Silomon, Protokolle 4, 11B16b, S. 111; 13B2, S. 191 und 15B8, S. 215; D. Pöpping, Protokolle 5, 19B21, S. 46 und 20B10, S. 112f.; D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B10, S. 440 und 40B7, S. 541; B. Wellnitz, Gemeinden, S. 213–217 und den sehr harmonisierenden Beitrag von F. Hübner, Neuordnung.

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Einleitung des Gesetzes die vom Ausschuss vorgeschlagene Klammer: „(mit Zustimmung der Gliedkirchen)“ stehen zu lassen und damit der Synode die Entscheidung zu überlassen, ob dieses Gesetz nach Artikel 10 a oder 10 b der Grundordnung zu erlassen sei88. Die Fassung des Ausschusses zu § 6 Absatz 2 a89 und zu § 9 a90 sowie der Minderheitsvorschlag des Ausschussmitgliedes OKR Dr. Hübner91 fanden nicht die Zustimmung des Rates. Der Rat beschloss auf Antrag von D. Niesel, die §§ 6 Absatz 2 a und 9 a wie folgt zu formulieren: „Die Kirchengemeinschaft (bezw. die Kirchengemeinde) soll sich insbesondere verpflichten, a) die Verantwortung für die kirchliche Versorgung aller in ihrem Bereich lebenden evangelischen Christen deutscher Herkunft zu übernehmen. In welcher Weise dies geschehen soll, wird unter Berücksichtigung des Herkommens der Gemeinden und der örtlichen Verhältnisse im 87 Diesen Entwurf vom 8. Januar 1954 hatte Niemöller zusammen mit einem die Veränderungen gegenüber der bisherigen Rechtslage erläuternden dreiseitigen Schreiben am 23. Januar 1954 an die Ratsmitglieder gesandt (alle Dokumente in EZA Berlin, 6/20). 88 Die Gliedkirchen der VELKD hatten sich im Vorfeld für eine Verabschiedung nach Artikel 10 b der Grundordnung der EKD entschieden (F. Hübner, Neuordnung, S. 196). Artikel 10 b besagte, dass die EKD auch Gesetze mit Geltung für die Gliedkirchen erlassen könne, obwohl deren Gegenstand bislang nicht einheitlich geregelt war, wenn die Gliedkirchen dem zustimmten (ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 110). Die Synode beschloss aber, das „Kirchengesetz über das Verhältnis der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihren Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft außerhalb Deutschlands“ (ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113) nach Artikel 10 a zu verabschieden (BerlinSpandau, S. 269). 89 Im Entwurf hieß es in § 6, 2a: „die Verantwortung für die kirchliche Versorgung aller in ihrem Bereich lebenden evangelischen Christen deutscher Herkunft zu übernehmen, und auch denjenigen unter ihnen, die einem anderen in der Evangelischen Kirche in Deutschland geltenden Bekenntnis angehören als dem des Vertragspartners, alle Rechte der Gemeindeglieder zu gewähren, falls sich nicht eine deutschsprachige Gemeinde des betreffenden Bekenntnisses am Ort befindet;“. Im verkündeteten Gesetz wurde der zweite Abschnitt des § 6 zum § 7! 90 Im Entwurf hieß es in § 9 a: „die Verantwortung für die kirchliche Versorgung aller in ihrem Bereich lebenden evangelischen Christen deutscher Herkunft zu übernehmen und auch denjenigen unter ihnen, die einem anderen in der Evangelischen Kirche in Deutschland geltenden Bekenntnis angehören, alle Rechte ihre Gemeindeglieder zu gewähren, falls sich nicht eine deutschsprachige Gemeinde des betreffenden Bekenntnisses am Ort befindet;“. 91 Hübners Vorschlag zu § 6, 1 a wurde den Ratsmitgliedern von der Kirchenkanzlei am 6. Februar 1954 mitgeteilt (EZA Berlin, 6/20). Er lautete: „Die Verantwortung für die kirchliche Versorgung aller in ihrem Bereich lebenden evangelischen Christen deutscher Herkunft zu übernehmen und auch denjenigen unter ihnen, die einem anderen, in der Evangelischen Kirche in Deutschland geltenden Bekenntnis angehören als dem des Vertragspartners, die Rechte von Gemeindegliedern zu gewähren, soweit seelsorgerliche Verantwortung oder gemeindliche Verhältnisse es gebieten“.

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Sinne der Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland durch den Vertrag geregelt; b) . . ..“ § 26 Absatz 1 Satz 2 soll folgende Formulierung erhalten: „Bei der Zusammensetzung und in der Geschäftsordnung des Kirchlichen Aussenamtes ist die bekenntnismässige Gliederung der EKD zu berücksichtigen.“92 Das Kirchliche Aussenamt wurde beauftragt, die Frage zu klären, ob § 2793 überhaupt noch nötig ist, nachdem in § 16 ein Grundsatz über die Versorgungsansprüche des Pfarrers an die Gliedkirche aufgestellt ist. 17. Entwurf eines kirchlichen Disziplinargesetzes94: OKR Dibelius trug den Entwurf eines Disziplinargesetzes vor, den der hierfür eingesetzte Ausschuss der Synode erarbeitet hat (vgl. Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 28. Januar 1954 – Nr. 10311. VI –95). Die Hauptfrage, ob ein solches Gesetz mit Wirkung für die Gliedkirchen der EKD nach Artikel 10 a oder 10 b der Grundordnung96 erlassen werden könne oder ob das Gesetz nach dem Antrag der 10 Gliedkirchen der VELKD auf die Amtsstellen der EKD zu beschränken sei97, führte zu einer längeren Aussprache. Landesbischof D. Meiser berief sich auf Artikel 5 der Grundordnung und auf die Bekenntnisgebundenheit der Gesetzesmaterie98. Zur Erörterung stand ferner das von Prof. D. Dr. Smend verfasste Gutachten des Instituts für evangelisches Kirchenrecht über die Anwendung von Artikel 10 a der Grundordnung (vgl. Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 3. Februar 1954 – Nr. 10458. VI.99 –). Der Rat beschloss, den vom Ausschuss ausgearbeiteten Gesetzentwurf der Synode vorzulegen100 und zugleich die ablehnende Stellungnahme der in der VELKD zusammengeschlossenen 10 lutherischen Gliedkir92 Im Entwurf hatte es geheißen: „Die Geschäftsordnung des Kirchlichen Außenamtes hat die bekenntnismäßige Gliederung der EKD zu berücksichtigen.“. Im verkündeteten Gesetz wurde § 26, 1, 2 zu § 28, 1, 2! 93 Der ursprüngliche § 27 „Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland erläßt Bestimmungen über die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der Auslandspfarrer“ wurde im verkündeten Gesetz zu § 29: „Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland regelt durch Verordnung die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der Auslandspfarrer“. 94 Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 36B5, S. 224 und 40B6, S. 540f. 95 EZA Berlin, 2/3419. Der Gesetzentwurf findet sich Ebd. 96 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 110. 97 41D23. 98 G 2: „Meiser trägt lauter geistliche, nicht aber bekenntnismäßige Gesichtspunkte an. Mit den Lutheranern ist nichts zu machen“. 99 EZA Berlin, 2/3419. Smends 23-seitiges Gutachten stammte vom 29. Januar 1954. 100 Berlin-Spandau 1954, S. 255–262.

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chen mitzuteilen. Da es sich in der Frage des Artikels 10 um eine grundlegende Frage des Verständnisses der Grundordnung handelt, sah der Rat von einer eigenen Stellungnahme ab; er hielt aber eine Entscheidung über die Anwendbarkeit von Artikel 10 durch die Synode für erforderlich. (Nachdem die Kirchenkonferenz der EKD am 12. Februar nach längerer Aussprache mit 9: 6 Stimmen beschlossen hatte, den Rat zu bitten, die Vorlage des Disziplinargesetzes nicht an die Synode gelangen zu lassen101, beschloss der Rat in einer kurzen Sitzung am 12. Februar, nachmittags 16.30 Uhr, den vorstehenden Beschluss aufrecht zu erhalten, der Synode aber das Votum der Kirchenkonferenz gleichzeitig mitzuteilen.)102 18. Verwaltungsrat des Palästina-Instituts: Anstelle des verstorbenen Prälaten D. Hartenstein wurde Prälat D. Schlatter in Ludwigsburg in den Verwaltungsrat des Deutschen evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes entsandt103. 19. Kirchenhistorische Arbeitsstelle in Halle: Nachdem der Rat in seiner 40. Sitzung (Ziffer 20 b) die finanzielle Förderung einer kirchenhistorischen Arbeitsstelle von Prof. D. Aland abgelehnt hatte104, lag nunmehr eine dringende Empfehlung dieser Arbeit von Prof. D. Ernst Wolf in Göttingen vor105. Der Rat beschloss gleichwohl, dieser Frage im alten Rechnungsjahr nicht mehr näher zu treten. 101 Vgl. unten, S. 529 f. 102 Zum weiteren Verlauf vgl. 44B7. 103 Mit Schreiben vom 21. Januar 1954 hatte Niemöller Dibelius darauf aufmerksam gemacht, dass nach dem Tod Hartensteins der Verwaltungsrat des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes nicht mehr vollständig sei. Auf der Sitzung des Verwaltungsrates am 5. Januar 1954 habe man sich auf den Ludwigsburger Prälaten Schlatter als Nachfolger Hartensteins verständigt. Niemöller hatte zudem darum gebeten, das Thema in die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung aufzunehmen (EZA Berlin, 2/ 3200). 104 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 40B20b, S. 552. 105 Am 11. Januar 1954 hatte sich Aland an Karnatz gewandt und diesem von seinem Gespräch auf dem Theologentag mit Ernst Wolf berichtet. Demnach hatte Wolf erklärt, dass Alands Antrag „noch nicht endgültig erledigt zu sein“ scheine und dass Smend von ihm – Wolf – ein Gutachten über Alands Pläne erbeten habe, da sich Smend „mit der ablehnenden Entscheidung des Rates nicht zufrieden geben wolle“ (EZA Berlin, 4/834). Demgegenüber hatte Lampe am 27. November 1953 an Brunotte geschrieben, die EKD solle keine Kirchenhistorische Arbeitsstelle für die DDR gründen, da damit der Plan einer Gesamtdeutschen Historischen Kommission gefährdet werde. Lampe wollte diese Kommission in engster Verbindung mit dem Archivamt der EKD wissen. Smend wiederum hatte sich am 4. Januar 1954 an Brunotte gewandt und die Ablehnung des Alandschen Antrags als „schmerzliche Enttäuschung“ bezeichnet. Nun habe er das Schreiben Wolfs (41D24) er-

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20. Bibelrevision106: Der Vorsitzende des Rates berichtete über die neue Einteilung der Arbeit der Bibelrevisionskommission und über deren erste Sitzung am 4. Januar 1954107 in Hannover. Nachdem Prof. Dr. Rudolf Stählin abgesagt hat, soll Prof. D. Peter Brunner um seine Mitwirkung gebeten werden; wenn auch dieser absagt, Vizepräsident Zimmermann in Berlin108. Der Rat beschloss ferner, die Forderung eines Honorars von 1.000,– DM durch Prof. D. Strathmann-Erlangen109 abzulehnen. Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, ein Schreiben zu entwerfen, das der Ratsvorsitzende unterschreiben wird110. 21. Kammer für öffentliche Verantwortung111: Das Protokoll der letzten Sitzung der Kammer für öffentliche Verantwortung soll den Ratsmitgliedern zugehen. Wegen der Benennung der Persönlichkeiten für das Gespräch mit der SPD soll eine schriftliche Abstimmung im Rat erfolgen112.

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halten und er bitte darum, dass es wenigstens Dibelius vorgelegt werde. Dies geschah mit Schreiben Brunottes an Dibelius vom 11. Januar 1954 (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/ 963). Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöping/P. Beier, Protokolle 7, 40B9, S. 543f. Muss heißen: 29. Dezember 1953, vgl. das Protokoll der Sitzung in EZA Berlin 2/5611, zum Fortgang vgl. 42B1. Entsprechend diesem Beschluss wandte sich die Kirchenkanzlei am 2. März 1954 an Brunner. Dieser erklärte jedoch am 15. März in einem Gespräch gegenüber Dibelius, dass er in keiner Unterkommission mitarbeiten werde, so dass ihm Dibelius am 20. März absagte. Zimmermann sagte dagegen am 14. April bei von Staa telegraphisch seine Mitarbeit zu (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/5611). Zu Dibelius’ Haltung zur Berufung Brunners vgl. 41E8. 41D25. 41C4. Zum Fortgang vgl. 44B1, 44B6, 46B5 und 50B2. Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 34B2d, S. 54; 39B13, S. 497 und 40B11, S. 546f. Gemäß dem Wunsch einiger Ratsmitglieder nach Teilnahme an der nächsten Sitzung der Kammer für Öffentliche Verantwortung hatte die Kirchenkanzlei diesen am 7. Dezember 1953 den Termin der kommenden Sitzung mitgeteilt (EZA Berlin, 2/1349, Bl. 102). Drei Wochen später hatte dann Niemeier von der Kirchenkanzlei Niemöller zur Kammersitzung eingeladen, um „die Einleitung der Aussprache über Punkt 2 der Tagesordnung (Vorbereitung eines Gesprächs mit der SPD) [zu] übernehmen und dabei die Absicht, die den Rat bei dem entsprechenden Beschluß geleitet“ habe, zu erläutern (Ebd., Bl. 87). Niemöller hatte jedoch am 4. Januar 1954 erklärt, dass Kunst diese Aufgabe übernehmen solle, da von ihm auch die Anregung an den Rat stamme (Ebd., Bl. 33). Vom Rat hatten laut Sitzungsprotokoll (Ebd., Bl. 46–41) Kreyysig, Niemöller und Mager an der Zusammenkunft teilgenommen. Die Kammer für Öffentliche Verantwortung hatte am 18. und 19. Januar 1954 in Königswinter getagt und dabei drei Ratsame Empfehlungen an den Rat ausgesprochen. Sie betrafen die Synode (EZA Berlin, 2/1349, Bl. 67), das Gespräch mit der SPD (Ebd., Bl. 66) und die Wiedervereinigung Deutschlands (Ebd., Bl. 65). Zum Gespräch mit der SPD hatte die

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41C Anlagen und Beschlusstexte

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22. Nächste Sitzung: Die nächste Sitzung des Rates findet am Tage vor Beginn der Synode, Sonnabend, den 13. März, 9.30 Uhr in Berlin-Spandau statt. Die Sitzung soll nach Möglichkeit mittags beendet sein. Die übernächste Ratssitzung soll am 6. und 7. Mai 1954 sein, ein Ort für die Sitzung wurde noch nicht festgelegt. gez. D. Brunotte

41C Anlagen und Beschlusstexte 41C1. „Wort des Rates und der Kirchenkonferenz zur deutschen Wiedervereinigung an die Teilnehmer der Berliner Außenministerkonferenz“. Berlin, 12. Februar 1954 F: EZA Berlin, 2/1796 (H) – Abdruck: F. Merzyn, Kundgebungen, S. 171. Die in Berlin versammelten Mitglieder des Rates und der Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland richten in dieser verantwortungsschweren Stunde das folgende Wort an die Aussenminister der vier Großmächte: 1. Die Evangelische Kirche in Deutschland weiß aus ihrer Verbundenheit mit dem deutschen Volke, dass dieses unser Volk in Ost- und Westdeutschland nichts sehnlicher wünscht als die Wiedervereinigung Deutschlands. Wir sind überzeugt, daß der Friede Europas und der Welt Kammer erklärt, dass ihre Mitglieder „die Anknüpfung und Führung eines ständigen Gesprächs zwischen der Kirche und der SPD für erwünscht und erforderlich“ halten. Man bitte auch darum, neben den Ratsmitgliedern weitere Persönlichkeiten hinzu zu ziehen, nämlich: „1. Prof. Dr. Gollwitzer oder Prof. D. Iwand 2. Dr. Krimm (Vertreter Dr. Collmer) 3. Prof. Dr. v. d. Gablentz 4. Dekan Amber [richtig: Ammler] 5. Präses Dr. Wilm 6. OKR Dr. Fricke 7. Propst D. Böhm 8. Dr. v. Thadden 9. Pfarrer Cordes jun. 10. zu gegebener Zeit soll als Fachmann Prof. Müller Armack hinzugezogen werden“. Als vordringliche Themen hatte die Kammer Fragen „der Geistesfreiheit (Verkirchlichung und Entkonfessionalisierung des öffentlichen Lebens“ sowie Fragen „des Wohlfahrtstaates und der persönlichen Verantwortung“ genannt. Das Sitzungsprotokoll und die Ratsamen Empfehlungen wurden den Ratsmitgliedern am 27. Februar von der Kirchenkanzlei zugesandt. Am 18. Februar teilte Kunst dann Niemeier mit, dass die unterlassene Bildung der Gruppe für ein Gespräch mit der SPD „ärgerlich“ sei. Minister Metzger von der SPD habe selbst an der Kammersitzung teilgenommen und werde sich nun über die Verzögerung wundern. Die EKD stehe zudem dadurch unter Druck, dass der Rat auf der nächsten Sitzung kaum zur Beratung dieser Frage kommen werde, die FDP aber auf ihrem bevorstehenden Bundesparteitag beschließen werde, die EKD um ein Gespräch zu bitten. Hierfür dachte Kunst an den selben Kreis wie für das Treffen mit der SPD (alle Schreiben Ebd.). Zum Fortgang vgl. 44B5, 46B6 und 50B14.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

gefährdet ist, solange die deutsche Frage ungelöst bleibt. Mit dem ganzen deutschen Volk bittet die Evangelische Kirche in Deutschland die Herren Außenminister, die Bemühungen um die Wiedervereinigung Deutschlands fortzusetzen, bis ein für unser Volk und die Welt fruchtbares Ergebnis erzielt ist. 2. Die Herren Außenminister haben bei verschiedenen Anlässen erklärt, daß freie Wahlen in Ost- und Westdeutschland die unerlässliche Voraussetzung für die Wiedervereinigung unseres Volks sind. Damit ist grundsätzlich zugestanden, daß die freie politische Willensbildung des deutschen Volkes von entscheidender Bedeutung für die Lösung der Frage ist. Daher müssen die bestehenden Meinungsverschiedenheiten über die Durchführung freier Wahlen überwunden werden. Die Evangelische Kirche in Deutschland bittet die Herren Außenminister, dafür Sorge zu tragen, daß eine solche Willensäußerung ohne Gewissensbedrängung und Furcht geschehen kann. 3. Uns ist bewußt, daß die Wiedervereinigung unseres Volkes mit dem Sicherheitsbedürfnis unserer Nachbarvölker untrennbar verbunden ist. Deshalb bitten wir die Herren Aussenminister dringend, weiter nach konstruktiven Lösungen der Sicherheitsfrage zu suchen. Um des Friedens der ganzen Menschheit willen müssen die Völker in dieser Frage auch zu gegenseitigen Opfern bereit sein. Die Evangelische Kirchen in Deutschland, die ihre Gemeinden zur Fürbitte für das gelingen dieser Konferenz aufgerufen hat, bittet Gott, die Geschicke der Völker so zu lenken, daß der Welt der Friede geschenkt werde. (Unterschriften)

41C2. „Wort des Rates und der Kirchenkonferenz zu Gunsten der politischen Gefangenen“. Berlin, 12. Februar 1954 F: EZA Berlin, 2/1796 (H) – Abdruck: F. Merzyn, Kundgebungen, S. 172. Der Rat und die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland wenden sich im Zusammenhang mit ihrer Eingabe zur Deutschlandfrage113 an die Herren Aussenminister der vier Mächte mit einer besonders dringlichen Bitte: Es wäre ein sichtbares Zeichen für den Willen, einem vereinten deutschen Volke seine Würde und Freiheit unter allen Völkern wiederzugeben, wenn zuvor, und zwar sofort, die Entlassung der politischen Gefangenen veran113 41C1.

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lasst würde. Es ist ein Moment der Entspannung gewesen, dass die Regierung der UDSSR wenigstens einen Teil der von sowjetischen Militärgerichten verurteilten politischen Gefangenen kurz vor Beginn der Konferenz entlassen hat. Noch aber befinden sich viele Tausende in Gefängnissen und Zuchthäusern, deren Verhaftung und Verurteilung eine Folge der Zerspaltung Deutschlands in zwei Teile und in zwei verschiedenartige politische Systeme ist. Wir bitten daher die vier Aussenminister, den Regierungen ihrer Besatzungsgebiete die vorbehaltlose Entlassung aller politischen Gefangenen auf das dringlichste nahezulegen. (Unterschriften). 41C3. „Änderungen zu dem Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland“ F: EZA Berlin, 2/1796 (H). Änderungen zu dem Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland Der Rat hat in seiner Sitzung am 11. Februar 1954 folgende Änderungen an dem mit Rundschreiben der Kirchenkanzlei in Hannover – Herrenhausen vom 1. Februar 1954 Nr. 10517114 übersandten Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der EKD beschlossen: § 2 erhält folgende Fassung: §2 (1) Der Auftrag, den die Kirche von ihrem Herrn Jesus Christus erhalten hat, bestimmt Wesen und Inhalt des Kirchenbeamtenverhältnisses. (2) Der Kirchenbeamte steht zur Evangelischen Kirche in Deutschland in einem öffentlich – rechtlichen Dienst – und Treueverhältnis. 3 Abs. 1 erhält folgende Fassung: §3 (1) In das Kirchenbeamtenverhältnis darf nur berufen werden, wer der Evangelischen Kirche angehört . . . (usw. wie im Entwurf). (2) Der Kirchenbeamte muss bei seiner Ernennung körperlich und geistig . . . (usw. wie im Entwurf).

114 EZA Berlin, 2/3394.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Zu § 4 Abs. 2: Streiche „a) die Voraussetzungen gemäss § 3 erfüllt und b)“ ; nach dem Wort „wer“ in Abs. 2 unmittelbar fortfahren „das 27. Lebensjahr vollendet hat“. § 22 Abs. 2 erhält folgende Fassung: (2) In besonderen Fällen kann der Beamte ohne Befristung beurlaubt werden. § 72 Satz 2 letzter Halbsatz erhält folgende Fassung: „auf Antrag erhält der Kirchenbeamte eine Abschrift der Niederschrift.“ 41C4. Entwurf für ein Schreiben Dibelius’ an Strathmann. O. D. F: EZA Berlin, 2/5611 (O). Entwurf für den Brief des Herrn Ratsvorsitzenden an Prof. D. StrathmannErlangen Sehr verehrter und lieber Herr Professor! Unter dem 27. Januar 1954 [sic!] haben Sie mir eine Liquidation über DM 1000.– für Ihre an der Fortführung der Revision der Lutherbibel geleistete geistige Arbeit übersandt. Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß der Rat der EKD in seiner Sitzung am 11. Februar 1954 in Berlin einmütig beschlossen hat, diese Forderung abzulehnen. Daß der Rat Ihnen und den anderen Mitgliedern der bisherigen Kommission für Ihre unter einem beträchtlichen Aufwand an Zeit und Kraft geschehene Mühe dankbar ist, durfte ich Ihnen schon nach der entscheidenden Sitzung des Rates im Dezember 1953 zum Ausdruck bringen. Diese Mühe und Arbeit aber zu honorieren, dazu sah der Rat keine Möglichkeit. In der nun schon über 30 Jahre währenden Bibelrevision, an die ausgezeichnete Männer einen Teil Ihrer Lebensarbeit gesetzt haben, ist eine Honorierung noch niemals erbeten worden. Auch auf vielen anderen Gebieten erfreut sich die EKD der Mitarbeit von Professoren und Gelehrten, ohne daß dazu die finanziellen Mittel der EKD in Anspruch genommen würden. So möchte ich wünschen, sehr verehrter Herr Professor, daß ich Ihres Verständnisses für die Stellungnahme des Rates gewiß sein dürfte. Mit herzlicher Begrüßung Ihr aufrichtig ergebener

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41D Vorlagen und Anträge

41D Vorlagen und Anträge 41D1. Entwurf des Rechenschaftsberichts des Rates an die Synode F: EZA Berlin, 2/1062 (D, Anlage zum Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder vom 19. Januar 1954). Vorlage 1

5. Tagung der 1. Synode der EKD März 1954) Rechenschaftsbericht des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

Vorbemerkung: Auf Grund von Artikel 29 Absatz 1115 wird der Synode der nachstehende Rechenschaftsbericht vorgelegt, der den Zeitraum vom Schluss der 4. Tagung der Synode in Elbingerode, also vom 10. 10. 1952, bis zum 31. 12. 1953 umfasst. Der Bericht ist nach Möglichkeit in Aufbau und Gliederung den früheren Rechenschaftsberichten des Rates angepasst.

1. Rat der EKD.

A. Aufbau der EKD. I. Organe und Amtsstellen. Nachdem die Synode auf ihrer letzten Tagung als Nachfolger für den heimgegangenen Prälaten D. Dr. Hartenstein Herrn Landesbischof D. Dr. Haug in den Rat gewählt hatte, war der Rat in seiner Zusammensetzung wieder vollzählig. In der Berichtszeit fanden 9 Ratssitzungen statt, und zwar wie folgt: 10. 10. 52 in Elbingerode 5. 12. 52 in Berlin 12. u. 13. 2. 53 in Berlin 26. 3. 53 in Berlin 7. u. 8. 5. 53 in Berlin 11. u. 12. 6. 53 in Berlin 11. 9. 53 in Berlin 22. 10. 53 in Dresden 3. u. 4. 12. 53 in Hannover

115 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 112f.

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2. Synode

3. Kirchenkonferenz

4. Amtsstellen

41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Eine Reise des Ratsvorsitzenden und der Ratsmitglieder Landesbischof D. Hahn und Landesbischof D. Dr. Lilje nach Moskau auf Einladung des dortigen Patriarchen konnte auf Grund einer im letzten Augenblick erfolgten Absage aus Moskau nicht durchgeführt werden. Im Herbst 1952 unternahm der Ratsvorsitzende eine Reise nach den USA, über deren Verlauf er dem Rat Bericht erstattete. Auf einer Konferenz über die europäische Zusammenarbeit der Kirchen war der Rat durch sein Mitglied Präses Dr. Dr. Heinemann vertreten. Unmittelbar nach dem Abschluss der letzten Tagung der Synode trat der Rat zu einer Sitzung zusammen, in der er beschloss, von Einwendungen gegen die Beschlüsse der Synode gem. Artikel 26 Absatz 4 der Grundordnung116 abzusehen. Die Ausführung der Beschlüsse der Synode wurde vom Rat überwacht.117 Der Antrag einer Gliedkirche, die Synode mit Rücksicht auf die kirchliche Lage kurzfristig einzuberufen, wurde nach Änderung der Lage zurückgezogen. Die Kirchenkonferenz wurde in der Berichtszeit zweimal einberufen. Die erste Tagung fand am 10. September 1953 in Berlin statt. Auf der Tagesordnung standen insbesondere Erörterungen über die Bewilligung von Beihilfen an gesamtkirchliche Werke, die Ostpfarrerversorgung und die Vertretung der EKD auf der Tagung des Oekumenischen Rates in Evanston 1954. Zu der zweiten Tagung in der Berichtszeit ist die Kirchenkonferenz für den 12. Februar 1954 einberufen. Diese Tagung stand bei Abschluss des vorliegenden Berichts noch bevor. Der theologische Referent bei der Kirchenkanzlei, Oberkirchenrat Osterloh, wurde in den Dienst des Bundesinnenministeriums als Ministerialrat übernommen und unter Belassung der Rechte der Rechte des geistlichen Standes zum 31. März 1953 aus dem Dienst der Evangelischen Kirche in Deutschland entlassen. Als

116 Ebd., S. 112. 117 Handschriftlich korrigiert in „Der Rat überzeugte sich von der Ausführung der Beschlüsse der Synode“.

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Nachfolger wurde Pfarrer Dr. Dr. Niemeier, Arnsberg, zum 1. Juli 1953 unter Ernennung zum Oberkirchenrat in die Kirchenkanzlei berufen. In den Dienst der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei wurde der bisherige Konsistorialrat Grauheding, Magdeburg, zum 1. 1. 1953 als juristischer Referent mit der Amtsbezeichnung „Oberkirchenrat“ berufen. Er hat seinen Wohnsitz im Ostsektor von Berlin genommen.118 Aus dem Dienst des Kirchlichen Aussenamts ist Oberkirchenrat Dr. Harms zum 30. Juni 1953 ausgeschieden, nachdem er eine Berufung zur Dienstleistung beim Oekumenischen Rat in Genf erhalten hatte. Als Nachfolger für ihn wurde der bisherige Kirchenrat Dr. Krüger, Hannover, auf einen Zeitraum von 3 Jahren zur Dienstleistung beim Kirchlichen Aussenamt mit der Dienstbezeichnung „Oberkirchenrat“ berufen. Nachdem die juristische Referentin beim Kirchlichen Aussenamt, Frau Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt, als Abgeordnete der CDU. in den Bundestag gewählt worden war, beschloss der Rat, ihr die Fortführung ihres Referates im Kirchlichen Aussenamt zunächst für die Dauer von 6 Monaten zu genehmigen unter der Voraussetzung, dass sie auf ihre Kosten eine juristische Hilfskraft beschäftigt. Bei Abschluss des vorliegenden Berichts war jedoch119 die weitere120 Vertretung für Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt beim Kirchlichen Aussenamt noch nicht befriedigend121 geregelt. Da die Besoldung für die Beamten und Angestellten der EKD bisher grundsätzlich in Übereinstimmung mit der staatlichen Beamtenbesoldung geregelt ist, beschloss der Rat, dass die für die Beamten und Angestellten des Bundes erlassenen Vorschriften über die Gehaltserhöhungen ab 1. 4. 1953 und über die Kinderzuschläge und das Wohnungsgeld auch für die Beamten und Angestellten der EKD Anwendung finden sollen. Andererseits beschloss der Rat, dass die zweite Verordnung über Massnahmen auf dem Gebiete des Beamten118 119 120 121

Nachträglich gestrichen wurde „(und erhält sein Gehalt in Ostwährung)“. Wort nachträglich gestrichen. Wort nachträglich eingefügt. Wort nachträglich gestrichen.

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rechts vom 9. 10. 1942 (RGBl. I S. 580), die den Versorgungsempfängern Verbesserungen des Ruhegehalts über 75 % der ruhegehaltfähigen Bezüge hinaus gewährte, auch auf die Versorgungsempfänger der EKD nicht mehr angewendet werden soll, nachdem diese Verordnung im staatlichen Bereich aufgehoben ist. 1952 wurden den Angestellten und Beamten der EKD Unterstützungen bezw. Weihnachtszuwendungen in der gleichen Höhe wie den Angestellten und Beamten des Bundes bewilligt. 1953 unterblieb dagegen, ebenso wie bei den Bundesbeamten, die Zahlung von Weihnachtsgratifikationen. Häufig hatte sich der Rat mit Einzelfragen der Versorgung oder der anderweitigen Sicherstellung des Lebensunterhalts für ehemalige Beamte der Deutschen Evangelischen Kirche zu befassen. Auch die Beschaffung von Wohnungen für die Angehörigen der Amtsstellen beschäftigte den Rat wiederholt. Baukostenzuschüsse oder Darlehen zur Beschaffung von Wohnungen wurden bewilligt für Vizepräsident Stratenwerth und Oberkirchenrat Dr. Krüger vom Kirchlichen Aussenamt, an Oberkirchenrat Dr. Dr. Niemeier und Kirchenrat von Staa bei der Kirchenkanzlei in Hannover und Oberkirchenrat Dr. Grauheding bei der Kirchenkanzlei, Berliner Stelle. Für die anlässlich der Verlegung der Kirchenkanzlei von Schwäbisch Gmünd nach Hannover durch die Kirchenkanzlei beschafften Wohnungen beschloss der Rat, dass diese Wohnungen nicht mehr als Dienstwohnungen gelten sollen, sondern dass mit den Wohnungsinhabern Mietverträge abzuschliessen sind. Durch die Mieten bezw. Wohnungsgeldzuschüsse der Wohnungsinhaber sollen die laufenden Ausgaben für diese Wohnungen grundsätzlich gedeckt werden. 5. Bevollmächtigte des Rates in Bonn und Berlin Der bisherige Superintendent D. Kunst, Herford, der das Amt des Bevollmächtigten der Rates am Sitz der Bundesregierung in Bonn nebenamtlich wahr genommen hatte, wurde am 1. Januar 1953 hauptamtlich in diesen Dienst berufen. Er führt für die Dauer dieses Amtes die Amtsbezeichnung „Prälat“. Um für ihn die nötigen Wohn- und Repräsentationsräume in Bonn zur

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Verfügung stellen zu können, wurde das Grundstück Beethovenstr. 44 in Bonn käuflich erworben, und ein Pauschalbeitrag von jährlich 1.200.– DM für die allgemeinen Unkosten der Dienst- und Repräsentationsräume des Bevollmächtigten bewilligt. Die Arbeit des Bevollmächtigten in Bonn erfuhr durch die hauptamtliche Ausübung seines Amtes in allen Bereichen eine wesentliche Intensivierung. Die Verbindung zur Regierung und zu allen Fraktionen des Bundestages blieb bis zum Ende der Legislaturperiode des ersten Bundestages von offenem Vertrauen getragen. Zum Abschluss der Arbeiten des ersten Bundestages hielt der Bevollmächtigte einen Gottesdienst. Die Arbeit des zweiten Bundestages wurde durch einen vom Ratsvorsitzenden gehaltenen Gottesdienst eröffnet. An den Tagen, an denen einen Plenarsitzung stattfindet, wird auch im zweiten Bundestag regelmässig einen Morgenfeier gehalten. Für die Beamten der Ministerien wurde im Zusammenwirken mit der Leitung der Rheinischen Kirche, dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages, dem Leiterkreis der Evangelischen Akademien und dem Presbyterium in Bonn eine „Evangelische Akademie, Arbeitskreis Bonn“ ins Leben gerufen. Der Kreis kommt unter der Leitung eines Staatssekretär und des Bevollmächtigten zu Wochenendfreizeiten zusammen. Die Arbeit des Bevollmächtigten in Berlin wurde häufig dadurch erschwert, dass viele kirchliche Stellen und auch Einzelpersönlichkeiten mit Regierungsstellen unmittelbar unter Umgehung des Bevollmächtigten und der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei verhandelten. Solche Schritte, die oft ohne Kenntnis der Gesamtsituation unternommen werden, haben viel Schaden angerichtet. Zu Beginn der Berichtszeit wurde das Wirken des Bevollmächtigten durch die zunehmende Spannung im Verhältnis zwischen der SED. und den Kirchen beeinträchtigt. Dennoch gelang es dank der verständnisvollen Haltung des Stellvertretenden Ministerpräsidenten Nuschke und seiner Mitarbeiter, in einigen Punkten Zweifelsfragen zu klären und gewisse kirchliche Anliegen geltendzumachen. In der Frage der Gottesdienste im Schutzstreifen konn-

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te eine endgültige Regelung noch nicht erreicht werden. Dagegen wurde den in Westberlin wohnhaften Angehörigen der auf den kirchlichen Friedhöfen in Stahnsdorf Beigesetzten der Besuch dieser im Bereich der DDR. liegenden Grabstätten ermöglicht. Darüber hinaus konnten in der Zeit von Bußtag bis Totensonntag 1953 mehr als 50000 Westberliner die Gräber ihrer Angehörigen auf den im Randgebiet der DDR. liegenden Friedhöfen besuchen. Ferner wurde teilweise mit Erfolg verhandelt über die Freigabe blockierter Konten kirchlicher Dienststellen in Westberlin, über die Erhöhung der Pflegesätze für die evangelischen Krankenhäuser, über Zugangs- und Aufenthaltsgenehmigung und die Bewilligung von Auslandspässen für kirchliche Amtsträger, über die Einfuhr von Papier, sowie über die Erteilung von Lizenzen für Verlage und Zeitschriften und von Druckgenehmigungen. Unmittelbar nach der Entspannung im Verhältnis zwischen Staat und Kirche nach dem 10. Juni 1953 hat sich der Bevollmächtigte für die Entlassung inhaftierter kirchlicher Amtsträger und Mitarbeiter eingesetzt. Bis zum Abschluss diese Berichts wurden 24 Amtsträger aus Untersuchungshaft entlassen, 3 durch Gerichtsurteil freigesprochen, 2 begnadigt und 8 erhielten bedingte Strafaussetzung. Wegen der Entlassung der noch in Haft Verbliebenen laufen die Verhandlungen noch. In enger Verbindung mit der Hilfsstelle für Kriegsgefangene beim Evang. Hilfswerk in Berlin wurde teilweise mit Erfolg über die Begnadigung und Entlassung von in der Sowjetunion verurteilten Kriegs- und politischen Gefangenen verhandelt. – Im übrigen können über die Arbeit beider Bevollmächtigter in Bonn wie Berlin die wichtigsten Vorgänge mit Rücksicht auf Zweck und Art ihrer Tätigkeit nicht publiziert werden. – Die beiden Bevollmächtigten in Bonn und Berlin wurden regelmässig zu den Sitzungen des Rates eingeladen, um eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Rat und den Bevollmächtigen zu gewährleisten. Wiederholt erstatteten sie dem Rat über ihre Tätigkeit Bericht.

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6. Gerichte, beratende Kammern und ähnliche Organe der EKD a) Die Disziplinargerichte der EKD wurden nach Ablauf der Amtszeit, wie folgt, neu besetzt: Disziplinarhof a) Westlicher Senat: Vorsitzender: Präsident D. Bührke, Kiel

Geistlicher Beisitzer: Landessuperintendent D. Laasch, Hannover Geistlicher Beisitzer: Oberkirchenrat Boué, Düsseldorf Rechtskundiger Beisitzer: Professor Dr. Köttgen, Göttingen Rechtskundiger Beisitzer: Oberkirchenrat Dr. Steckelmann, Bielefeld Beisitzer für Beamte des höheren Dienstes: Oberkirchenrat Dr. Pietzcker, Hamburg Beisitzer für Beamter des mittleren Dienstes: Landeskirchenoberinspektor Sogemeier, Bielefeld b) Östlicher Senat: Vorsitzender: Kammergerichtsrat Altmann, Berlin-Lichterfelde

Stellvertreter: Oberkirchenrat i. R. D. Dr. Friedrich, Heidelberg Stellvertreter: Prälat D. Kunst, Bonn Stellvertreter: Pastor Münchmeyer, Bethel Stellvertreter: Oberkirchenrat Dr. Hahn, Speyer Stellvertreter: Oberkirchenrat Dr. Elß, Darmstadt Stellvertreter: Direktor Dr. Weeber, Stuttgart Stellvertreter: Konsistorialoberinspektor Havemann, Frankfurt/M. Stellvertreter: a) Oberkonsistorialrat Dr. Kracker von Schwartzenfeldt, Berlin-Charlottenburg

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b) Oberkonsistorialrat Dr. Grünbaum, Berlin Geistlicher Beisitzer: Stellvertreter: a) Missionsdirektor i. R. Prof. D. a) Propst ZuckKnak, Berlin-Lichterfelde schwerdt, Magdeb) Vizepräsident Pastor D. Braune, burg Lobetal bei Bernau b) Konsistorialrat Dr. Wiese, BerlinNikolassee c) Oberkonsistorialrat Schwartzkopff, Berlin d) Superintendent Tecklenburg, Berlin-Lichterfelde e) Superintendent Frädrich, Ueckermünde f) Superintendent Figur, BerlinKöpenick Rechtskundige Beisitzer: Stellvertreter: a) Regierungsrat a. D. Dr a) Rechtsanwalt Dr. Dryander, Halle/Saale Koch, Mühlhausen b) Verwaltungsgerichtsdirektor b) Oberkonsistovon Hagenow, Berlin-Steglitz rialrat Wendlandt, Berlin-Lichterfelde c) Oberkonsistorialrat Schaeper, Magdeburg d) Konsistorialrat Dr. Rudloff, Berlin-Wannsee e) Konsistorialrat Rudolph, Rossla Beisitzer für Beamte des höheren Stellvertreter: Dienstes: Oberkonsistorialrat Sternsdorff, a) OberkonsistorialMagdeburg rat Heyer, Berlin-Zehlendorf b) Konsistorialrat Noeske,

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Greifswald Beisitzer für Beamte des gehobe- Stellvertreter: nen und mittleren Dienstes: Konsistorialoberinspektor Schäfer a) KonsistorialoberII, Magdeburg inspektor Freitag, Berlin-Pankow b) Konsistorialoberinspektor Seidel, Berlin-Charlottenburg Beisitzer für Beamte des Stellvertreter: einfachen Dienstes: Amtsmeister Lehmann, a) Amtsgehilfe Berlin-Neukölln Albert Bierig, Magdeburg b) Amtsmeister Schmalisch, Berlin-Neukölln Beisitzer für Beamte des inneren Stellvertreter: Dienstes der Kirchengemeinden: Kirchenmusikdirektor Gotthold a) Oberrentmeister Richter, Berlin-Zehlendorf Lemke, Berlin-Pankow b) Diakon Weigt, Berlin-Friedenau c) Rendant Weise, Berlin-Weißensee Disziplinarkammer Vorsitzender: Stellvertreter: Vizepräsident Dr. Jung, Kassel a) Präsident Dr. Wagenmann, Hannover b) Konsistorialpräsident Hofmann, Magdeburg Geistlicher Beisitzer: Stellvertreter Oberkirchenrat Schlingensiepen, a) Oberkirchenrat Düsseldorf Bezzel, München b) Oberkonsistorialrat Schwartzkopff, Berlin Rechtskundiger Beisitzer: Stellvertreter:

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Oberkirchenrat i. R. D. Dr. Friedrich, Heidelberg

a) Direktor Weeber, Stuttgart b) Oberkonsistorialrat Pettelkau, Greifswald Beisitzer für Beamte des höheren Stellvertreter: Dienstes: Oberlandeskirchenrat Mahner, a) Vizepräsident Dr. Hannover Thümmel, Bielefeld b) Oberkonsistorialrat Jörn, Schwerin Beisitzer für Beamte des mittleren Stellvertreter: Dienstes: Konsistorialamtsrat Hellriegel, a) Konsistorialober Hannover inspektor Poppe, Frankfurt/M. b) Konsistorialoberinspektor Pietsch, Berlin Beim Disziplinarhof sind im Berichtszeitraum zwei Verfahren anhängig geworden, die bei Abschluss des Berichts noch nicht beendet waren. Bei der Disziplinarkammer sind im Berichtszeitraum keine Disziplinarverfahren anhängig geworden. b) Der Vorläufige Schiedsgerichtshof ist einmal angerufen worden, und zwar von der Evangelisch-Reformierten Kirche in Nordwestdeutschland, die folgende Feststellung beantragt hat: „Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers hat nach der Grundordnung der EKD122 nicht das Recht, bei dem Land Niedersachsen Anträge auf Genehmigung der Neubildung von Kirchengemeinden im Bereich der ostfriesischen Union zu stellen, durch die der bisherige Unionsstand aufgehoben werden soll.“ Diese Verfahren ist noch anhängig.

122 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111.

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Von der Möglichkeit, den Schiedsgerichtshof als Rechtsmittelinstanz für Streitigkeiten innerhalb der Gliedkirchen vorzusehen, hat bisher noch keine Gliedkirche Gebrauch gemacht. c) Für die Tätigkeit der beratenden Kammern stellte der Rat fest, dass eine nach Artikel 22 Absatz 2 der Grundordnung123 gebildete Kammer zusammentreten kann, wenn der Rat der Kammer einen Auftrag gegeben hat, oder wenn der Vorsitzende der Kammer die Genehmigung einer Sitzung beim Rat oder in eiligen Fällen beim Vorsitzenden des Rates beantragt hat. Die Kammer für öffentliche Verantwortung wurde um die von der Synode auf ihrer letzten Tagung in Elbingerode vorgeschlagenen Mitglieder erweitert. Ausserdem berief der Rat den früheren Oberkirchenrat Ministerialrat Osterloh in die Kammer. Diese besteht nunmehr aus folgenden 20 Mitgliedern: 1. Bundesminister Dr. Tillmanns 2. Ministerialdirektor Dr. Bleibtreu 3. Professor Dr. Hammelsbeck 4. Konsistorialpräsident Hofmann 5. Generalsuperintendent Lic. Jacob 6. Professor D. Dr. Künneth 7. Staatsrat Dr. Meinzolt 8. Minister Metzger 9. Oberkirchenrat Dr. Müller 10. Professor D. Dr. Ritter 11. Kirchenpräsident D. Stempel 12. Präsident D. Dr. von Thadden-Trieglaff 13. Superintendent Klemm 14. Dr. v. d. Gablentz 15. Professor Dr. Raiser 16. Dr. Walter Bauer 17. Professor D. Iwand 18. Frau Pastor Baden 19. Dekan Putz 20. Ministerialrat Osterloh Die Kammer trat in der Berichtszeit zweimal zu Beratungen zusammen. Die erste Tagung fand in Berlin am 25. und 26. 11. 1952 statt und hatte das Ziel, die Klärung

123 Ebd., S. 112.

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und Aktivierung der evangelischen Urteilsbildung über die grundsätzlichen und praktischen Probleme des gegenwärtigen staatlichen und gesellschaftlichen Lebens herbeizuführen und zu fördern. Eine Auswertung der Ergebnisse dieser Tagung ist bisher noch nicht erfolgt. Die zweite Tagung fand am 29. und 30. 6. 1953 in Berlin statt und befasste sich mit der Situation der Kirche in der Spannung zwischen West und Ost im zwischen der Vorgänge vom 10. und 17. Juni 1953 und mit den daraus erwachsenen kirchlichen Aufgaben in Fürbitte, Besuchsdienst und materieller Hilfe. Die Kammer für soziale Ordnung trat zweimal zusammen, und zwar am 15. und 16. 12. 1952 in Mülheim und am 9. und 10. 10. 1953 in Bad Boll. Das Ergebnis der ersten Tagung war ein Gutachten, durch das dem Rat empfohlen wurde, an die zuständigen Stellen der Bundesregierung in Bonn drei Schreiben in Angelegenheiten der Familienpolitik zu richten. In diesen Schreiben handelte es sich um die Fragen der Kinderbeihilfen, der Beseitigung des Anreizes zur Führung wilder Ehen durch geeignete Maßnahmen auf versorgungsrechtlichem Gebiet und um die Hilfe für kinderreiche Familien. Der Rat beschloss auf Grund dieses Gutachtens entsprechende Schreiben an die zuständigen Stellen in Bonn zu leiten. In der zweiten Sitzung befasste sich die Kammer mit dem Verhältnis der evangelischen Christen zu den Einheitsgewerkschaften und dem Problem der christlichen Gewerkschaften. Die Kammer erstattete zu diesen Fragen dem Rat ein Gutachten, in welchem sie den Rat bat, den Gliedkirchen die Vermehrung der Zahl kirchlicher Kräfte im sozialen Dienst zu empfehlen. In einem weiteren Gutachten machte die Kammer Vorschläge für die Vorbildung der Theologen in sozialen Fragen. Der Rat beschloss, beide Gutachten den Gliedkirchen zuzuleiten. Die Kammer für Erziehung und Unterweisung hielt ihre Jahrestagung im September 1953 in Detmold. Zur Beratung stand das Problem „Bekenntnisschule und Gemeinschaftsschule“. Die Kammer beabsichtigt, hierzu ein ratsames Gutachten zu erarbeiten, sobald eine für Februar 1954 einberufene Konferenz der landeskirchlichen Schulreferenten ihrerseits dazu Stellung ge-

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nommen hat. Der frühere Oberkirchenrat Ministerialrat Osterloh wurde in die Kammer für Erziehung und Unterweisung berufen. Die Kammer für publizistische Arbeit in der EKD gab Anregungen für die Heranbildung eines geeigneten Wachwuchses für die publizistische Arbeit der Kirche, die den Gliedkirchen mit einer Empfehlung des Rates zugeleitet wurden. Die Kammer hielt Jahrestagungen im November 1952 in Hannover und im Dezember 1953 in Frankfurt/M. Der Tätigkeitsbericht der Jugendkammer ist als Anlage beigefügt.124 d) der Diakonische Beirat hat bisher nur einmal eine Sitzung abgehalten, nämlich am 20. Januar 1953, in der er Herrn Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich zu seinem Vorsitzenden gewählt und folgenden Beschluss gefasst hat: „Ein Ausschuss des Diakonischen Beirates, bestehend aus seinen vier Mitgliedern Herntrich, Held, Riedel und von Brück, wird beauftragt, bis zum 10. Mai 1953 einen Entwurf für eine Zusammenlegung des Zentralbüros des Hilfswerks mit dem Centralausschuss für die Innere Mission und für die Schaffung eines einheitlichen diakonischen Werkes der EKD zu erarbeiten und allen Mitgliedern des Diakonischen Beirates vorzulegen.“ Dieser Beschluss ist bisher nicht ausgeführt worden, Der Finanzbeirat der Evangelischen Kirche in Deutschland ist im laufenden Haushaltsjahr zu 3 Sitzungen zusammengekommen, in denen er die finanziellen Hilfsaktionen der westdeutschen Landeskirchen, alle mit der Ostpfarrer- und DP-Pfarrer-Versorgung zusammenhängenden Fragen, die Fragen kirchlicher Stipendien, die finanziellen Anliegen des Hilfswerks der EKD einschliesslich seiner Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft sowie der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen, den Entwurf des neuen Haushaltsgesetzes der EKD und die Frage einer einheitlichen Ge-

124 Satz nachträglich von Hand eingefügt. Der Bericht findet sich in: Berlin-Spandau, S. 392–395.

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staltung des kirchlichen Besoldungs- und Versorgungsrechtes beraten hat. f) Über die Arbeit des Kirchenrechtlichen Instituts im Berichtszeitraum wird ein besonderer Bericht als Anlage beigefügt125. II. Verhältnis zu den Gliedkirchen. 1. Sonderhilfsplan Die westlichen Gliedkirchen brachten auch weiterhin erhebliche Mittel zur Hilfe für die östlichen Gliedkirchen126 auf. Diese Mittel werden durch einen besonderen Ausschuss zentral verwaltet, um Fehlleitungen zu vermeiden. 2. Bischofswahlen Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens nahm wegen der Wahl ihres neuen Landesbischofs nach Artikel 11 der Grundordnung127 mit dem Rat Fühlung. An der Einführung des neugewählten Landesbischofs Lic. Noth am 21. Oktober 1953 in Meissen nahm der Rat geschlossen teil, der aus diesem Anlass die Ratssitzung am 22. Oktober und 23. Oktober 1953 nach Dresden gelegt hatte. Der Rat befasst sich ferner mit dem Bischofsgesetz der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg128, welches die Teilnahme des Ratsvorsitzenden oder eines anderen Ratsmitgliedes in dem Wahlkollegium vorsieht, das den Bischof zu wählen hat. Der Rat sah sich veranlasst, darauf hinzuweisen, dass diese Regelung allein noch129 nicht genügt, um der Bestimmung in Artikel 11 der Grundordnung zu entsprechen, da nach dieser Bestimmung mit dem Rat in seiner Gesamtheit und nicht nur mit dem Vorsitzenden oder einem einzelnen Ratsmitglied Fühlung zu nehmen ist. 3. Angelegenheit einzelner Gliedkirchen In einigen Fällen wurde die Hilfe des Rates zur Überwindung von Schwierigkeiten in einzelnen Gliedkirchen in Anspruch genommen. Auf Grund eines Beschlusses des bremischen Kirchentages vom 25. 6. 1952 125 126 127 128 129

Berlin-Spandau, S. 396f. Ersetzt durch „für den kirchlichen Hilfsplan“. ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111. ABlEKD 1952, Nr. 8 vom 15. August 1952, S. 190. Wort nachträglich gestrichen.

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über die Ratifizierung der Grundordnung der EKD sah sich der Rat veranlasst, erneut Verhandlungen über die Stellung der Bremischen Evangelischen Kirche zur Grundordnung der EKD einzuleiten. Der Beschluss hatte folgenden Wortlaut: „1. Der Kirchentag stellt zur Klarstellung der Glaubensgrundlage der Bremischen Evangelischen Kirche folgendes fest: Die Bremische Evangelische Kirche als historische gewordene Einheit reformierter, lutherischer, unierter und sich evangelisch nennender Gemeinden ist im Jahr 1933 mit Zustimmung aller bremischen Gemeinden der Deutschen Evangelischen Kirche beigetreten und hat damit auch die in Art. 1 der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 11. Juli 1933130 festgestellte Glaubensgrundlage für sich als verbindlich anerkannt. Durch die mit grosser Mehrheit erfolgten Beschlussfassungen auf den Kirchentagen vom 3. Oktober und 27. November 1946 hat die Bremische Evangelische Kirche diese Erklärung als Vorspruch ihrer Verfassung131 vorangestellt und damit ausdrückliche bestätigt, dass das Evangelium von Jesus Christus, wie es in der Heiligen Schrift bezeugt und in der Reformation neue ans Licht getreten ist, ihre unantastbare Grundlage bildet. Die Bestimmung des § 1 Abs. 2 Satz 1 der Verfassung der Bremischen Evangelischen Kirche, wonach die Glaubens-, Gewissens- und Lehrfreiheit der Gemeinden unbeschränkt bleibt, meint nicht eine Freiheit von der Bindung an des Evangelium, sondern will sagen, dass die verschiedenartigen Gemeinden in der Freiheit des Verständnisses des Evangeliums und seiner Verkündigung nicht durch Massnahmen und Entschliessungen der Bremischen Evangelischen Kirche und ihrer Organe beeinträchtigt werden dürfen. 2. Die Bremische Evangelische Kirche stimmt der Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland zu und stellt dazu auf Grund des Art. 1 Abs. 1 Satz 2 der Grundordnung132 fest, dass für die Bremi-

130 GBlDEK 1933, Nr. 1 vom 7. Oktober 1933, S. 2. 131 F. Giese/J. Hosemann, Verfassungen 2, S. 899–905. 132 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 109.

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sche Kirche und ihre Gemeinden in allen Fragen des Bekenntnisses allein ihre Verfassung und die Bremischen Gemeindeordnungen massgebend sind.“ Obwohl die Verhandlungen eine völlige Klärung und Übereinstimmung in der Sache nicht erbringen konnten, hat der Rat sich entschlossen, die Erklärung des Kirchenausschusses vom 5. 7. 1952, in welcher dem Rat von dem Beschluss des Bremischen Kirchentages vom 25. 6. 1952 Mitteilung gemacht wurde133, als nachträgliche Zustimmungserklärung im Sinne von § 10 Abs. 3 der Verordnung über das Zustandekommen einer Grundordnung der EKD vom 14. 1. 1948134 anzuerkennen mit der Wirkung, dass die Grundordnung der EKD für den Bereich der Bremischen Evangelischen Kirche mit dem 1. 4. 1953 wirksam wurde. Hiernach fasste der Rat einen Beschluss zur Ergänzung der Bestimmung über die Verteilung der von den Gliedkirchen zu wählenden Mitglieder der ersten Synode der EKD, wonach die Bremische Evangelische Kirche zur 1. Synode der EKD ein Mitglied zu wählen hat. In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg waren im Zusammenhang mit der Wahl des neuen Bischofs Schwierigkeiten entstanden. Die oldenburgische Synode bat den Rat, eins seiner Mitglieder mit der Übernahme des Vorsitzes in einem Ausschuss zu beauftragen, der diese Vorgänge klären sollte. Der Rat bat sein Mitglied, Landesbischof D. Dr. Haug, diesen Dienst zu übernehmen. Dieser erstattete dem Rat nach Abschluss der Arbeit des Ausschusses über seine Tätigkeit Bericht. Eine Gemeinde der Evangelischen Kirche im Rheinland beantragte, dass der Rat feststellen möge, dass die Präambel der neuen Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland135 eine Veränderung ihres Bekenntnisstandes bedeute. Der Rat musste jedoch feststellen, dass die Grundordnung ihm nicht die Möglichkeit zu136 einer Entscheidung über diese Frage gebe. 133 Schreiben des Kirchenausschusses der BEK vom 5. Juli 1954 an den Ratsvorsitzenden mit einem Bericht über den Beschluss vom 25. Juni 1954 (EZA Berlin, 2/2116). 134 ABlEKD 1948, Nr. 3 vom 1. Februar 1948, Sp. 5–8, 8. 135 KABl Rheinland 1952, Nr. 11 vom 19. Juli 1952, S. 52–84. 136 Wort nachträglich gestrichen.

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III. Verhältnis zu den Auslandsgemeinden. Die Arbeit des vom Rat gebildeten Ausschusses zur Erarbeitung eines Entwurfes für eine neues Gesetz zur Regelung des Bekenntnisses137 zwischen der EKD und den Auslandsgemeinden war bei Abschluss des Berichtes noch nicht beendet. Der Rat liess sich über den Fortgang der Arbeit des Ausschusses mehrfach berichten. 2. Angelegenheiten einzelner Auslandsgemeinden Mit dem Deutschen Archäologischen Institut in Rom wurden Mietverträge abgeschlossen. Der Rat nahm davon Kenntnis, dass in Schweden eine gesetzliche Regelung geplant wird, nach der schwedische Staatsangehörige deutscher Abstammung künftig nicht mehr Glieder der deutschen St. Gertrudgemeinde in Stockholm sein könnten. Der Ratsvorsitzende wurde gebeten, in dieser Angelegenheit bei dem Primas von Schweden vorstellig zu werden. Für den Bau eines Pfarrhauses in Bad Gastein wurde der Evangelischen Kirche in Österreich eine Abfindungssumme zur Verfügung gestellt und der Kirchengemeinde die kostenlose Benutzung des Pfarrhauses auf 30 Jahre zugestanden. Danach soll eine Miete gezahlt werden. Wegen der Eigentumsverhältnisse an Kirche und Pfarrhaus sind neue Verhandlungen in Aussicht genommen. 3. Personalangelegenheiten In zahlreichen Fällen hatte der Rat sich mit den Personalangelegenheiten von Auslandspfarrern und ihrer Versorgung zu befassen. Als Nachfolger von Dekan Rieger, der als Superintendent nach Berlin-Schöneberg ging, wurde Pfarrer Bethge, Berlin, als Pfarrer der St. Georgengemeinde in London gewählt. Durch eine Spaltung in der Gemeinde Bradford ergab sich die Notwendigkeit, die Stelle in Bradford neu zu besetzen, während Pastor Hansen Pfarrer von Liverpool und Manchester blieb. Zur Versehung der Stelle in Bradford wurde nach Zustimmung des Rates vom Aussenamt Pfarrer Neubauer entsandt. 1. Allgemeines

137 Nachträglich korrigiert in „Verhältnisses“.

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Pfarrer Möckel aus Westfalen wurde nach Athen berufen. Für die Gemeinde in Meran wurde Pfarrer Brauer gewählt, nachdem Pfarrer Giese am 1. Oktober 1953 in den Ruhestand getreten ist. Studentenpfarrer Weigelt, Erlangen, soll138 im Einvernehmen zwischen dem Rat und dem Jerusalemsverein als Missionspfarrer des Jerusalemsvereins und als Hilfsprediger an die Erlöserkirche zu Jerusalem berufen werden139. Es ist in Aussicht genommen, ihm zum Propst an der Erlöserkirche zu Jerusalem zu ernennen, wenn die Stelle wieder zu besetzten ist. Auf Grund einer von britischen Militärstellen an Vikar Berndt in Benghasi gerichtete Bitte wurde der Diakon Uber, Karlshöhe, zum 1. Oktober 1953 zur Dienstleistung bei der britischen Armee als Welfare Officer entsandt. 4. Bundesmittel für die Auslandsarbeit Die Bundesregierung stellt Mittel für die kirchliche Auslandsarbeit zur Verfügung. Auf Wunsch der lutherischen Gliedkirchen sind Untersuchungen darüber eingeleitet worden, in welchem Umfang an diesen Bundesmitteln die lutherischen Gliedkirchen für ihre eigenen Auslandsarbeit zu beteiligen sind. IV. Rechtsetzung der EKD. Der Rat gab Richtlinien für die Verwaltung des kirchlichen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes, die von der Grundstückskommission der EKD ausgearbeitet worden waren und im Amtsblatt der EKD 1953 Nr. 87 veröffentlicht worden sind. Der vom Rat gebildete Ausschuss für Neuordnung des kirchlichen Beamtenrechts legte dem Rat einen Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der EKD140 vor, der den Gliedkirchen zur Stellungnahme zugeleitet und danach noch einmal zur Überarbeitung an den Ausschuss zurückgegeben wurde. Die Arbeit des Ausschusses war bei Abschluss des Berichtszeitraums noch

138 Wort nachträglich ersetzt durch „ist“. 139 Wort nachträglich ersetzt durch „worden“. 140 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106.

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nicht abgeschlossen, ebenso wenig wie die des Synodalausschusses für die Disziplinarordnung der EKD. Über die Vorarbeiten für ein Gesetz zur Neuregelung des Verhältnisses zwischen der EKD und den Auslandsgemeinden wurde bereits im vorigen Abschnitt berichtet. V. Finanzen der EKD. Die Finanzreferenten der Gliedkirchen hatten angeregt, von einem Nachtragsetat für 1953/54 abzusehen und die notwendigen Änderungen des Haushaltsplans einer im Herbst 1953 zusammentretenden Synode vorzubehalten. Auch der Finanzausschuss der Synode bat den Rat, einen Nachtragsetat auf dem Wege einer Verordnung nur dann zu erlassen, wenn mit Sicherheit zu erwarten sie, dass die Synode im Herbst nicht tagen werde. Der Rat hielt es jedoch nicht für tragbar, die Einberufung der Synode von der Rücksicht auf Haushaltserwägungen abhängig zu machen. Der Rat beschloss daher nach Anhörung der Kirchenkonferenz, unter Beibehaltung des von der Synode auf ihrer 4. Tagung in Elbingerode erlassenen „Kirchengesetzes über den Haushaltsplan und die Umlage“141 einen Nachtragsetat für die das Rechnungsjahr 1953/54 aufzustellen, der im einzelnen mit dem Finanzausschuss der Synode beraten wurde. Der Rat erliess daraufhin eine Verordnung über einen Nachtrag zum Haushaltsplan und über den Umlageverteilungs-Maßstab der EKD für das Rechnungsjahr 1953 vom 26. 3. 1953 (Abl.EKD 1953 Nr. 79). B. Innerkirchliches Leben. I. Kirchliche Versorgung der Umsiedler und Heimkehrer. Zur Aufbringung der Mittel für die kirchliche Betreuung der Displaced Persons im Bereich der Bundesrepublik wurden Richtlinien für einen Finanzausgleich unter den westlichen Gliedkirchen beschlossen. Für die kirchliche Betreuung der Dobrudscha-Deutschen ist ein Hilfskomitee gebildet worden, das im Ein-

141 ABlEKD 1952, Nr. 10 vom 15. Oktober 1952, S. 233–238.

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vernehmen mit dem Zentralbüro des Evangelischen Hilfswerks in Stuttgart vom Rat ausdrücklich anerkannt wurde. Der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags wurde durch den Ratsvorsitzenden gebeten, von dem Aufbau einer selbständigen diakonischen Aktion des Kirchentages, insbesondere142 für die Flüchtlinge in Berlin abzusehen, um alles zu vermeiden, was die Eigenschaft des Kirchentags als gesamtdeutsche evangelische Einrichtung beeinträchtigen könnte. Es wurde empfohlen, dass die durch Initiative des Kirchentags etwa aufkommenden Mittel für derartige Zwecke im Rahmen der gesamtkirchlichen Flüchtlingsarbeit verwendet werden möchten. Für Oberschüler, die als Mitglieder der143 Jungen Gemeinde aus politischen Gründen144 ihre bisherige Schule verlassen mussten, wurde bei der Kirchenkanzlei in Hannover eine Leitstelle eingerichtet, um für diese Schüler die Aufnahme in Internatsschulen oder bei Pflegeeltern, bei denen sie Gelegenheit zum Besuch einer Oberschule haben, zu vermitteln. II. Die Ämter der Kirche. Nach der Entspannung der kirchlichen Lage im Bereich der DDR wurden Pfarrer, die ohne Genehmigung ihrer Kirchenleitung ihre Gemeinde verlassen hatten, aufgefordert, unverzüglich in ihre Heimat zurückzukehren. Die westlichen Gliedkirchen wurden gebeten, Pfarrer, die die Rückkehr ablehnen, obwohl die Möglichkeit dazu bestünde, grundsätzlich nicht mehr zu unterstützen und Ausnahmen nur im Einvernehmen mit der heimatlichen Gliedkirchenleitung zu machen. Der vom Rat gebildete Ausschuss für die Neuordnung der Gemeindehelferinnen erarbeitete einen Entwurf für Richtlinien, die der Rat den Gliedkirchenleitungen zur Stellungnahme zuleiten liess. Auf Grund dieser Stellungnahme wurde eine Tagung mit den zuständigen Referenten der Gliedkirchenleitungen einberufen und

142 Wort nachträglich gestrichen. 143 Die letzten drei Worte nachträglich ersetzt durch „wegen Zugehörigkeit zur“. 144 Die letzten drei Worte nachträglich gestrichen.

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durchgeführt. Auf dieser Konferenz wurde es für erforderlich befunden, mit den Bibelschulleitungen Fühlung aufzunehmen. Zu diesem Zweck wurde ein Ausschuss gebildet, der seine Aufgabe bei Abschluss des Berichts noch nicht erfüllt hatte. III. Theologisches Studium. Der vom Rat eingesetzte Ausschuss für die Fragen des theologischen Studiums, der sich unter Vorsitz von Landesbischof D. Dr. Lilje aus Vertretern der Theologischen Fakultäten und der Kirchlichen Hochschulen zusammensetzt, konnte schon145 in der zunächst beratenen Frage des Trienniums keine Einigung erzielen. Zur Erarbeitung der gemeinsamen Formulierung eines dem Rat der EKD zu erstattenden Gutachtens sind weitere Beratungen, ggf. unter Erweiterung des Ausschusses durch Vertreter der landeskirchlichen Ausbildungsreferenten, erforderlich. IV. Kirchliche Werke. 1. Diakonischer Beirat

2. Hilfswerk

Der Rat wählte Herrn Landesbischof D. Haug als drittes Ratsmitglied für den Diakonischen Beirat. Wegen der Tätigkeit des Diakonischen Beirats siehe oben Abschnitt A I Ziffer 6 d. Zum Stellvertreter des Vorsitzenden im Hilfswerksausschuss (§ 6 Abs. 2 Ziffer 2 des Hilfswerksgesetzes vom 5. 4. 1951146) und im Verwaltungsrat des Hilfswerks wählte des Rat Herrn Landesbischof D. Haug, Stuttgart. Zwischen dem Leiter des Zentralbüros des Hilfswerks und dem Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes wurde eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen dem Evangelischen Hilfswerk und dem Lutherischen Weltdienst in Deutschland getroffen, die der Rat bestätigte. Nach Zustimmung des Finanzausschusses der Synode beschloss der Rat eine Verordnung über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 1953 vom 26. März 1953 (ABl.EKD 1953 Nr. 45).

145 Wort nachträglich gestrichen. 146 ABlEKD 1951, Nr. 4 vom 15. April 1951, S. 89ff.

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3. Sonstige Werke Auf Vorschlag des Kuratoriums der Evangelischen Jerusalemsstiftung wurde anstelle des verstorbenen Geh. Regierungsrat von Zastrow Konsistorialpräsident Dr. von Arnim, Berlin, zum Mitglied des Kuratoriums ernannt. Wegen der Berufung von Studentenpfarrer Weigelt als Missionspfarrer des Jerusalemsvereins und als Hilfsprediger an der Erlöserkirche zu Jerusalem siehe oben Abschnitt A III Ziffer 3. Nachdem das Kuratorium der Wartburg-Stiftung als einer staatlichen Stiftungsverwaltung neugebildet worden ist, beschloss der Rat, dafür einzutreten, dass wieder ein Vertreter der evangelischen Kirche Mitglied des Kuratoriums wird. Ausserdem wurde Herr Landesbischof D. Mitzenheim gebeten, die Interessen der evangelischen Kirch in baulichen Fragen wahrzunehmen. 4. Beihilfen Auf der letzten Tagung der Synode war der Wunsch geäussert worden, dass kirchliche Werke und Einrichtungen von gesamtkirchlicher Bedeutung künftig grundsätzlich nur durch die Evangelische Kirche in Deutschland und nicht mehr durch die Gliedkirchen Beihilfe bekommen sollten. Andererseits sollten die Haushaltsmittel der EKD für Beihilfe möglichst ausschliesslich für gesamtkirchliche Werke und Einrichtungen vorbehalten bleiben. Die Verwirklichung dieses Grundsatzes erwies sich jedoch praktisch als sehr schwierige, da die Auffassungen über den gesamtkirchlichen Charakter vieler Werke und Einrichtungen weit auseinandergehen. Eine starre Abgrenzung dürfte überhaupt kaum möglich sein, zumal da die Haushaltsmittel der EKD nicht ausreichen, um alle Werke und Einrichtungen, die mit mehr oder weniger anzuerkennenden Gründen als gesamtkirchlich bezeichnet werden, in ausreichendem Maße mit Beihilfe zu versehen. Nach Fühlungnahme mit den Gliedkirchenleitungen wurde daher ein Katalog der mehr oder weniger regelmässig zu unterstützenden Werke und Einrichtungen aufgestellt und eine Unterteilung in zwei Kategorien vorgenommen, von denen die erste primär und die zweite nur subsidiär mit den Beihilfemitteln der EKD gefördert werden soll. Über die Frage, ob in Zukunft in einer Anlage zum Haushaltsplan der EKD von vornherein festgelegt werden soll, welche Werke und Einrichtun-

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gen im einzelnen Beihilfe erhalten sollen, wird im Rahmen der Entschliessung über den neuen Haushaltsplan zu entscheiden sein. V. Einzelfragen des kirchlichen Lebens. 1. Abendmahlsgespräch

2. Bibelrevision

Die vom Rat berufene Kommission für das Abendmahlsgespräch setzte ihre Arbeit auf einer Tagung im Oktober 1952 in Hannover fort. Von einer Veröffentlichung der bisherigen Arbeitsergebnisse hat die Kommission mit Rücksicht auf den vorläufigen Stand ihrer Arbeit bisher abgesehen und sie einem späteren Zeitpunkt vorbehalten. Die Arbeit der Kommission soll im März 1954 mit einem Gespräch über die lutherische und reformierte Lehre vom Heiligen Abendmahl fortgesetzt werden. Die vom Rat der EKD und den Bibelgesellschaften im Januar 1952 eingesetzte neutestamentliche Kommission für die Revision der Lutherbibel kam in der Berichtszeit zu zwei längeren Arbeitstagungen zusammen: im Oktober 1952 in Hann.-Münden und im Oktober 1953 in Schwäbisch Hall. Dazwischen lagen eingehende Verhandlungen über die Schwierigkeiten der Sachproblematik und die von der Kommission zu beachtenden Arbeitsgrundsätze. Mit der Arbeit der Kommission hat sich der Rat der EKD in seiner Sitzung im Dezember 1953 ausführlich beschäftigt. Er konnte bei aller aufrichtigen147 Dankbarkeit für den Fleiss148 der Kommission und trotz aller prinzipiellen Übereinstimmung149 das Ergebnis der bisherigen Arbeit weder mit dem der Kommission gegebenen Auftrag noch mit den Grundsätzen von 1928 in Einklang bringen. So erklärte er die Arbeit der Kommission für beendet und beauftragte seinen Vorsitzenden, sich mit den Bibelgesellschaften über eine neue Kommission zu verständigen, in der der Ratsvorsitzende selbst den Vorsitz führen soll.

147 Wort nachträglich gestrichen. 148 Worte nachträglich ersetzt durch „die Bemühungen“. 149 Gestrichen ist „und trotz aller prinzipiellen Übereinstimmung“.

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92 3. Trauung Geschiedener

4. Publizistik

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Der Rat bildete einen Ausschuss, bestehend aus je zwei Vertretern der Vereinigten Evang.-Luth. Kirche Deutschlands, der Evangelischen Kirche der Union und der Reformierten Kirchen, um zu prüfen, ob eine einheitliche Behandlung der Frage einer Trauung Geschiedener in den kirchlichen Lebensordnungen aller Gliedkirchen der EKD zu erreichen ist. Der Ausschuss trat im November 1953 zu einer ersten Sitzung zusammen, in der die neutestamentlichen Aussagen über Ehe, Ehebruch und Ehescheidung erörtert und die Frage geprüft wurde, ob und inwieweit eine einheitliche Regelung noch erreichbar erscheint. Die Arbeit des Ausschusses wird noch fortgesetzt. Bei der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei wurde gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von BerlinBrandenburg eine Rundfunkkammer eingerichtet. Im übrigen vergleiche Abschnitt A I Ziffer 6 c (Vorschläge der Kammer für publizistische Arbeit für die Heranbildung eines geeigneten Nachwuchses für die publizistische Arbeit der Kirche).

C. Teilnahme an Vorgängen des öffentlichen Lebens. 1. Politische Entwicklungen Im Bereich der DDR waren in der ersten Hälfte des Jahres 1953 zunehmende Schwierigkeiten im Verhältnis zwischen Kirche und Staat entstanden. Der Rat führte mit der Regierung der DDR Verhandlungen, die schliesslich am 10. Juni 1953 zu einer Entspannung der Lage führten. Über das Ergebnis der Verhandlungen gab der Rat eine Presseerklärung150 und ein Wort an die Gemeinde151 heraus. Es wurde darin betont, dass keinesfalls von einem „Sieg der Kirche“ geredet werden dürfe, sondern nur von einem Wunder Gottes. Zur Lebensmittelpaketaktion in Berlin äusserte sich der Rat durch seine Bevollmächtigten bei den zuständigen staatlichen Stellen der DDR und der Bundesrepublik. Die Gliedkirchenleitungen im Westen wurden gebeten, durch ihre Hilfswerke darauf hinzuwirken, dass unab-

150 F. Merzyn, Kundgebungen, S. 161f. 151 F. Merzyn, Kundgebungen, S. 160f.

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hängig von dieser Aktion die Paketversendung aus den christlichen Gemeinden weiter geführt werde. Nach den Bundestagswahlen in Westdeutschland liess der Rat sich eingehend über die Lage unterrichten und beschloss, ein Gespräch mit der SPD und dem DBG in Gang zu bringen. Mit den Vorbereitungen hierfür wurde die Kammer für öffentliche Verantwortung beauftragt. In besonderem Maße liess der Rat sich die Frage der Wiedervereinigung Deutschlands angelegen sein. Die Kammer für öffentliche Verantwortung wurde gebeten, sich mit diesem Problem zu befassen und dem Rat Vorschläge für eine weitere Behandlung zu machen. Im Dezember 1953 wurden die Gliedkirchenleitungen gebeten, aus Anlass des bevorstehenden Weihnachtsfestes die Gemeinden erneut zum Gebet für den Frieden der Welt und die Wiedervereinigung Deutschlands anzuhalten152. Im besonderen hat sich der Rat auch um die Aufhebung des Interzonenpasszwanges bemüht. 2. Soziale Fragen Der Rat beauftragte die Kirchenkanzlei, sich bei den zuständigen Stellen der Bundesregierung in Bonn dafür einzusetzen, dass aus dem Fonds von 50 Millionen DMark, der nach dem Haager Vertragswerk zur Wiedergutmachung für die nicht dem jüdischen Glauben angehörigen Rassenverfolgten des nationalsozialistischen Regimes bestimmt ist, den caritativen Einrichtungen zur Betreuung dieser Personengruppe Mittel zur Errichtung und Unterhaltung von Altersheimen und sonstigen gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Die Verhandlungen hierüber sind noch im Gange. Wegen der Vorschläge der Kammer für soziale Ordnung, die der Rat den Gliedkirchenleitungen zuleiten liess, siehe oben Abschnitt A I Ziffer 6 c. 3. EVG-Verträge153 Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen154 der Bundesregierung für die etwaige Aufstellung deutscher Einheiten im Rahmen der EVG-Verträge155 wurden 152 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Leitungen der deutschen evangelischen Landeskirchen betr. Gebet für den Frieden vom 11. Dezember 1953 (EZA Berlin, 2/2565). 153 Nachträglich ersetzt durch „Seelsorge in etwaigen deutschen Streitkräften“. 154 Nachträglich geändert in „Vorarbeiten“. 155 Nachträglich gestrichen ist „im Rahmen der EVG-Verträge“.

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Verhandlungen über die Seelsorge in solchen künftigen Einheiten aufgenommen. Der Rat berief einen Ausschuss zur Prüfung der grundsätzlichen organisatorischen und personellen Fragen, die hiermit zusammenhängen. Der Ausschuss besteht aus Landesbischof D. Bender als Vorsitzenden, Dekan Dr. Schuster, Fulda, Pfarrer Münchmeyer, Bethel, Studentenpfarrer Weymann, Tübingen, Dekan Putz, Fürth, Pfarrer Grau, Heidelberg. Der Bevollmächtigte des Rates in Bonn, Prälat D. Kunst, wurde beauftragt, die Verhandlungen mit der Dienststelle Blank über diese Fragen in Verbindung mit der Kirchenkanzlei zu führen. Der Rat befasste sich auch mit den Problemen des Rechtsschutzes für Kriegsdienstverweigerer. Er sah es nicht als Aufgabe der Kirche an, Gesetzesformulierungen vorzuschlagen. Der Rat sah auch davon ab, in der Öffentlichkeit zu diesen Problemen Stellung zu nehmen, beauftragte aber den Bevollmächtigten in Bonn, die Bundesregierung über die Erörterung des Rates zu diesem Problem zu unterrichten. D. Verhältnis zu anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften. 1. Katholische Kirche Die Arbeit des evang.-kath. Arbeitskreises, die auf evangelischer Seite unter Führung des Altbischof D. Stählin steht, wurde fortgesetzt. Die Zusammenarbeit in gewissen Fragen öffentlichen Lebens wurde fortgesetzt. Im übrigen haben sich im Berichtszeitraum keine wesentlichen Vorgänge von Bedeutung für das Verhältnis zur katholischen Kirche ereignet. 2. Oekumene An der Tagung des Zentralkomitees des Oekumenischen Rates der Kirchen in Lucknow in Indien, die der Vorbereitung für die Weltkirchenkonferenz in Evanston 1954 diente, nahmen die Ratsmitglieder Landesbischof D. Lilje und Kirchenpräsident D. Niemöller teil. Mit den Vorbereitungen für die Weltkirchenkonferenz in Evanston befasste sich der Rat mehrfach, insbesondere mit der Zusammensetzung der deutschen Delegation für Evanston. Auf Vorschlag des deutschen oekumenischen Studienausschusses wurde das Kirchliche

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Aussenamt beauftragt, eine Studientagung der Delegierten vorzubereiten. Der Rat beschloss, dass die Gebetsvorbereitung für Evanston erst etwa um Pfingsten 1954 beginnen soll. Das Kirchliche Aussenamt wurde beauftragt, zu gegebener Zeit hierfür Vorschläge zu machen. Im September 1953 fand in München ein Kongress der Altkatholiken statt, an dem die Ratsmitglieder Landesbischof D. Meiser und Kirchenpräsident D. Niemöller teilnahmen156.

41D2. Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei. Wiesbaden, 27. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/1062 (O). Betr.: Rechenschaftsbericht für die Synode. Durch Schreiben 10290.V. vom 19. Januar 1954157 sind die Ratsmitglieder aufgefordert worden, den Entwurf des Rechenschaftsberichts zu prüfen und möglichst bald mitzuteilen, falls Bedenken gegen einzelne Punkte bestehen. Ich hätte folgende Punkte anzumerken: Seite 1, vorletzter Absatz: Der vorletzte und letzte Absatz müssten zeitlich wohl umgestellt werden (?). Auf jeden Fall aber müsste das Datum angegeben werden, wann die Reise des Ratsvorsitzenden nach Moskau abgesagt wurde. Andernfalls erweckt der Bericht den Anschein, als wäre diese Absage vor dem Herbst 1952, von dem im folgenden Abschnitt die Rede ist, erfolgt. Seite 1, letzter Absatz: Es ist mir nicht erinnerlich, dass Präses Dr. Dr. Heinemann an der Tagung für europäische Zusammenarbeit der Kirchen als Mitglied des Rates teilgenommen hat. Er ist Mitglied dieser Konferenz, was wohl nicht angemerkt zu werden brauchte, da der Konferenz durch eine Einzelbenennung unter allen ökumenischen Tagungen des vergangenen Berichtsjahres damit eine unverhältnismässige Bedeutung zugewiesen würde. Seite 2, zweiter Absatz: Es scheint mir richtig, wenn die Gliedkirche genannt wird, die den Antrag gestellt hat, die Synode mit Rücksicht auf die kirchliche Lage kurzfristig einzuberufen. 156 Absatz nachträglich gestrichen. 157 EZA Berlin, 2/1062.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Seite 8, letzter Absatz: Sollte nicht bei dem Bericht über die Kammer für öffentliche Verantwortung auch ihre letzte Tagung, die nun immerhin schon zwei Wochen zurückliegt, mit einbezogen werden, zumal sie das besondere Interesse des Rates gefunden hat. Seite 12, dritter Absatz: Ich habe die letzte Sitzung des Ausschusses zur Bearbeitung eines Entwurfs für ein neues Gesetz zur Regelung des Verhältnisses zwischen der EKD und den Auslandsgemeinden so verstanden, dass der Ausschuss seine Tätigkeit beendet hat. Seite 18, fünfter Absatz: Ich weiss nicht, ob es den Tatsachen entspricht, wenn der Eindruck erweckt wird, als ginge die Entspannung der Lage am 10. Juni 1953 auf Verhandlungen der Kirche mit der Regierung der DDR zurück. Das ist meines Wissens nicht der Fall gewesen. Sonst hätte der Ratsvorsitzende kaum am 9. Juni abends erklärt, er würde zu den Verhandlungen nicht mitgehen, da sie doch zwecklos seien. Die Abgesandten der Kirchen der DDR wurden von einer Stellungnahme der DDR-Regierung am 10. Juni überrascht. Es muss also wohl formuliert werden: „Der Rat führte mit der Regierung der DDR Verhandlungen (oder zahlreiche Verhandlungen), bis schliesslich am 10. Juni 1953 eine Entspannung der Lage eintrat.“ Seite 19, erster Absatz: Auf der nächsten Sitzung des Rates werde ich gegen diese Formulierung Widerspruch erheben. Es entspricht einfach nicht den Tatsachen, dass sich der Rat „in besonderem Masse“ die Frage der Wiedervereinigung hat angelegen sein lassen. Man müsste hier wohl sehr viel vorsichtiger und sehr viel bescheidener formulieren. Ebenso befriedigt mich auf Seite 19, im letzten Absatz, die Darstellung nicht in Bezug auf die Tätigkeit des Rates betr. Kriegsdienstverweigerer. Aber ich vermag im Augenblick keinen Vorschlag zu machen. Ich hielt es für richtig, die vorstehenden Anmerkungen gleich zu machen. Mit freundlichen Grüssen M. Niemöller [m. p.]

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41D Vorlagen und Anträge

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41D3. Entwurf Rankes für ein Schreiben der Kirchenkanzlei an den Rat. Bonn, 2. Februar 1954 F: EZA Berlin, 2/4349 (O). Betr.: Eherechtskommission Im Einvernehmen mit der Eherechtskommission der Evangelischen Kirche in Deutschland bitten wir den Rat, er möge die Eherechtskommission damit betrauen, 1. mit der katholischen Kirche in den Fragen der obligatorischen oder fakultativen Zivilehe die Fühlung aufzunehmen. Begründung: Die bisherigen Beratungen in der Eherechtskommission haben gezeigt, dass die endgültige Stellungnahme der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Frage der fakultativen Zivilehe weithin davon abhängt, welche gesetzgeberischen Möglichkeiten für die fakultative Zivilehe in Aussicht genommen werden. Da die katholische Kirche ein ausgesprochenes Interesse an der fakultativen Zivilehe besitzt, ist anzunehmen, dass in katholischen Kreisen bereits konkrete Vorstellungen über gesetzgeberische Lösungen vorhanden sind. Es muss der Evangelischen Kirche in Deutschland dringend daran liegen, möglichst frühzeitig diese gesetzgeberischen Tendenzen kennenzulernen. 2. selbst eine oder mehrere Modellösungen für gesetzliche Bestimmungen über die fakultative Zivilehe auszuarbeiten. Begründung: Wenngleich im gegenwärtigen Zeitpunkt mit einer Initiative der Bundesregierung in Richtung der fakultativen Zivilehe zunächst nicht zu rechnen sein dürfte, sollte sich die Evangelische Kirche in Deutschland für den mit einiger Sicherheit in absehbarer Zeit eintretenden Fall einer derartigen Initiative von katholischer Seite nicht allein von dem Gesetz des Handelns auf katholischer Seite (siehe 1) abhängig machen. 3. sich mit der vom Herrn Bundesjustizminister angekündigten Novelle zum Ehegesetz zu befassen. Begründung: Die Novelle zum Ehegesetz ist vom Bundesjustizministerium nur deshalb zurückgestellt worden, weil man mit dieser schwierigen Materie das Familienrechtsgesetz nicht belasten wollte. Es besteht im Bundesjustizministerium die feste Absicht, möglichst bald die Ehegesetzgebung aus dem bisherigen Zustand des Besatzungsrechts in Bundesrecht zu überführen. In diesem Zusammenhang wird es von besonderer Bedeutung sein, von kirchlicher Seite sich in grundsätzlicher Weise mit den sogenannten objektiven Scheidungsgründen bei Zerrüttung der Ehe zu befassen.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D4. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder. Hannover, 2. Februar 1954 F: EZA Berlin, 2/927 (H). Betr.: Vorbereitung der nächsten Ratssitzung, hier: Vorläufiger Schiedsgerichtshof der EKD. I. Die Geltungsdauer des Dritten Kirchengesetzes über den Vorläufigen Schiedsgerichtshof der EKD vom 5. April 1951 (ABl. d. EKD 1951 Nr. 43) läuft am Schluß der bevorstehenden Synodaltagung ab. Deswegen schlagen wir dem Rat die Vorlage eines Kirchengesetz-Entwurfs des aus der Anlage ersichtlichen Inhalts158 vor. II. Der Vorläufige Schiedsgerichtshof der EKD braucht ein neues juristisches Mitglied, weil Landeshauptmann Dr. Hagemann mit Rücksicht auf sein Alter seine Mitgliedschaft niedergelegt hat. Wir schlagen hierfür in erster Linie Regierungsdirektor Dr. Konrad Müller (Sohn des Magdeburger Bischofs) vor (der nach seiner Tätigkeit in Kirchenrechtlichen Institut der EKD nunmehr Regierungsdirektor in der hiesigen Staatskanzlei ist); für den Fall seiner Verhinderung schlagen wir Oberlandesgerichtsrat Dr. Buchholz in Hannover vor (früher im Archivamt der EKD, jetzt im Justizministerium in Hannover tätig; schon seit der Zeit seiner Referendarausbildung im Landeskirchenamt Hannover in bleibender enger Verbindung mit dem kirchlichen Dienst; im Kirchenvorstand seiner Gemeinde, in der Arbeit der Ev. Akademien und des Arbeitskreises evang. und katholischer Akademiker sowie als Mitglied der Disziplinarkammer der Hannoverschen Landeskirche). III.Der Vorläufige Schiedsgerichtshof der EKD braucht einen neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Vorsitzende, Landeshauptmann Dr. Hagemann, auch den Vorsitz niedergelegt hat. Vorsitzender muss ein juristisches Mitglied des Vorläufigen Schiedsgerichtshofes der EKD sein. Wir schlagen hierfür Oberkirchenrat D. Dr. Friedrich in Heidelberg und als seinen Stellvertreter Regierungsdirektor Dr. Müller vor. IV. Schließlich wiederholen wir die Bitte unseres Schreibens vom 15. Januar 1954 – Nr. 10.032.II.159 – um Zustimmung des Rates der EKD zu der von der Bremischen Evangelischen Kirche beabsichtigten Regelung der Zuständigkeit des Schiedsgerichtshofes der EKD auch für innerkirchliche Streitigkeiten. In Vertretung: gez. Dr. Merzyn. 1 Anlage

158 41D5. 159 EZA Berlin, 2/926.

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41D Vorlagen und Anträge

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41D5. Entwurf für das 4. Kirchengesetz über den Vorläufigen Schiedsgerichtshof der EKD F: EZA Berlin, 2/927 (H; Anlage zu 41D4). Entwurf. Viertes Kirchengesetz über den Vorläufigen Schiedsgerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland. Vom März 1954. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat folgendes Kirchengesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: §1 Die Geltungsdauer des Kirchengesetzes über die Bildung eines Vorläufigen Schiedgerichtshofes der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 13. Januar 1949 (Abl.d.EKD Nr. 19) wird bis zum Schluß der ersten nach Ablauf des Jahres 1956 stattfindenden Synodaltagung verlängert. §2 Dieses Gesetz tritt mit dem Tag seiner Verkündung in Kraft.160 Berlin, den März 1954 Der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

41D6. Schreiben der rheinischen Landeskirche an das Kirchliche Außenamt. Düsseldorf, 16. Januar 1954 F: EZA Berlin, 6/5901 (O). Betr. Weltkirchenkonferenz 1954 in Evanston. Der für Evanston vorgesehene Delegierte Dr. Friedrich Karrenberg aus Velbert/Rheinland hat uns mitgeteilt, dass er leider nicht in der Lage sei, der Berufung Folge zu leisten. Die Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland hat darum in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zu bitten, an seiner Stelle den Unterzeichneten zu benennen. Wir bitten Sie, dem Rat auf seiner nächsten Sitzung diesen Wunsch der rheinischen Kirchenleitung vorzutragen und das Anliegen zu unterstützen. gez. Lic. Dr. Beckmann Vorstehende Abschrift übersenden wir mit der Bitte um Kenntnisnahme. Lic. D. Beckmann [m. p.] 160 In der von der Synode beschlossenen Fassung (Berlin-Spandau 1954, S. 639) hieß es dann: „Dieses Gesetz tritt am 20. März 1954 in Kraft“.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D7. Schreiben von Harlings an die Ratsmitglieder. Hannover, 5. Februar 1954 F: EZA Berlin, 2/5258 (H) Betr.: Bezug:

Beihilfen. Unsere Rundschreiben vom 29. 5. 1953 – Nr. 12 464. V.161 – und vom 4. 9. 1953 – Nr. 14 016. V. –. 016. V.–162. Da sich das Haushaltsjahr dem Ende nähert, bitten wir den Rat, in seiner nächsten Sitzung über die restlichen Mittel bei Ausgabekapitel III des Haushaltsplanes zu verfügen. Der Stand bei Kapitel III ist z. Zt. wie folgt: Der Rat hat in der 37. Sitzung vom 11./12. 6. 1953 (Berlin) gemäss besonderer Aufstellung Beihilfen im Gesamtbetrag von 195.000.– DM bewilligt unter dem Vorbehalt, dass im einzelnen begründete Anträge vorgelegt werden. Wir schlagen vor, aus dieser Aufstellung nunmehr die in Aussicht genommenen Beihilfen zu streichen, für die bisher noch kein Antrag eingegangen ist. Es handelt sich um Beträge von insgesamt 8.500.– DM. Dann verbleiben von den bewilligten Beihilfen in Höhe von 195.000.– DM nach Abzug der gestrichenen Beträge von 8.5000.– DM 186.500.– DM gemäss Anlage zum Protokoll der 37. Ratssitzung163: Hierzu kommen weitere Beihilfen, die der Rat einzeln bewilligt hat und zwar: Kirchendienst Ost (35. Sitz. v. 26. 3. 53)164: 9.960.– DM Wiederaufbau des Zinzendorf-Gymnasiums der Brüder-Unität 5.005.– DM (38. Sitz. v. 11. 9. 53165) Archivalisierung der Akten aus dem Kirchenkampf in Berlin 480.– DM (38. Sitz. v. 11. 9. 53166) v. Cantsteinsche [sic!] Bibelges. f. Maler Lietzmann (39. Sitz. v. 22. 10. 53167): 600.– DM 7.000.– DM Heimkehrerbetreuung (39. Sitz. v. 22. 10. 53168): 500.– DM Kirchenrechtslehrertagung (40. Sitz. v. 8. 12. 53169):

161 162 163 164 165 166 167 168 169

EZA Berlin, 2/5258. Ebd. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37C6, S. 328ff. Ebd., 35B18, S. 161. Ebd., 38B5a, S. 435. Ebd., 38B5b, S. 435. Ebd., 39B9a, S. 494. Ebd., 39B9b, S. 494. Ebd., 40B20a, S. 552.

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41D Vorlagen und Anträge

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Präses D. Stempel f. Frankreichreise (40. Sitz. v. 8. 12. 53170) (ein Teil der Reisekosten ist vom Hilfswerk f. Internierte u. Kriegsgefangene übernommen worden) 2.000.– DM Bisher verfügt insgesamt 212.045.– DM Das Ausgabe-Soll bei Kap. III des Haushaltsplans beträgt: 225.000.– DM Es verbleibt somit ein Restbetrag von: 12.955.– DM über den noch zu verfügen wäre. Nach dem Haushaltsplan sollten von dem Ausgabesoll aus Kollekten-Einnahmen gedeckt werden: 102.000.– DM Tatsächlich betrugen die Einnahmen bei Kapitel III bisher jedoch 117. 840. 34 DM, und es sind noch weitere Eingänge zu erwarten, die nach den vorjährigen Erträgen in den betr. Gliedkirchen auf insgesamt rund 11. 000. 00 DM geschätzt werden können. Bei einer Gesamteinnahme in Kapitel III a von: 128. 840. 34 DM ergibt sich ein Mehrertrag gegenüber dem Soll von: 26. 840. 54 DM Wir haben beim Finanzausschuss der Synode die Genehmigung beantragt, das Ausgabe-Soll bei Kapitel III um den Mehrertrag der Kollekten für die innerkirchliche Arbeit zu überschreiten. Es ist anzunehmen, dass diese Genehmigung bis zur nächsten Ratssitzung vorliegen wird. Dann würden insgesamt bei Ausgabe Kapitel III noch rund 40. 000. 00 DM zur Verfügung stehen. Wir fügen eine Aufstellung der bisher nur teilweise erledigten oder noch unerledigten (später eingegangenen) Anträge bei171 und schlagen vor, die in der Aufstellung angegebenen Beträge zu bewilligen unter dem Vorbehalt, dass die noch eingehenden Kollektenrückstände den veranschlagten Gesamtbetrag erreichen. In Vertretung: gez. von Harling 1 Anlage

170 Ebd., 40B20c, S. 552. 171 41D8.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D8. Anlage zum Schreiben von Harlings an die Ratsmitglieder F: EZA Berlin, 2/5258 (H). Liste der nur teilweise erledigten oder noch unerledigten Beihilfeanträge 1953/54 (Stand 15. 1. 54) A) Durch frühere Bewilligungen nur teilweise erledigt + Lfd. Antragsteller Nr.: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Unerledigter Teilantrag:

Frauenarbeit der EKD Deutscher evang. Frauenbund Jugendarbeit der EKD Evang. Studentengemeinde Arbeitsgemeinsch. f. evang. Kinderpflege Arbeitsgemeinsch. f. Gehörlosenseelsorge Evang. Sozialakademie Friedewald Konfessionskundl. Institut Bensheim Studiengemeinsch. d. evang. Akademien Konvent der Heimvolkshochschulen Verband evang. Büchereien Christophorus-Stift Hemer Brüder-Unität (Zinzendorf-Gymnasium) Summe A:

Vorschlag Weiterhin d. K. Kzl.: bewilligt:

2.500.– 5.000.– 17.000.– 35.000.– 7.000.–

1.000.– 1.000.– 3.000.– – 1.000.–

2.000.–



10.000.– 11.750.– 8.000.– 4000.– 4.000.– 9.000.– 25.000.–

– 5.000,– – 2.000.– – 5.000.– 10.000.–

140.250.–

28.000.–

B) Noch unerledigte Anträge: Lfd. Antragsteller: Nr.:

Beantragt:

1 2 3 4 5

2.5000.– 2.000.– 2.000.– 2.500.– Ermessen

6 7

Konferenz der Strafanstaltspfarrer Bauverein d. Gedächtniskirche Speyer Arbeitsgem. f. dorfkirchl. Arbeit Arbeitsgem. Evang. Schulbünde Alters- u. Pflegeheim f. Judenchristen in Scherfelde Arbeitsausschuss d. ev. Kirchenbautage Tagung f. Offiziere des Labour Service in Tutzing 1954

Vorschlag Bewilligt: d. K. Kzl. 1.000.– – 1.000.– 2.000.– –

2.000.– – 800.– Zurückstellen f. 1954!

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41D Vorlagen und Anträge 8 9 10 11 12 13 14

Evang. Aktionsgem. f. Arbeiterfragen Verein z. Errich. ev. Krankenhäuser Theol. Stift Göttingen Kästorfer Anstalten (f. Aufnahme v. Heimkehrern) Werkwoche „Junge Kunst“ Vandenhoeck u. Ruprecht f. Handbuch d. dtsch. ev. Kirchenmusik Kirchenrechtl. Instit. (Sehling’sche Kirchenordnungen)

10.000.– 6.000.– Ermessen Ermessen

6.000.– – – 2.000.–

Ermessen 8.000.–

– –

Summe B:

5000.– Zurückstellen f. 1954! 40.800.–

12.000.–

Zusammenstellung: Summe A: Summe B:

140.250.– 40.800.–

28.000.– 12.000.–

181.050.–

40.000.–

(+ Wegen der insgesamt beantragten und der früher bewilligten Beträge vgl. Rdschrb. d. K. Kzl. v. 29. 5. 53– Nr. 12 464. V172 – und Anlage zum Protokoll der 37. Ratssitzung v. 11./12. 6. 53173 (Berlin).

41D9. Schreiben Knodts an Lilje. Berlin, 6. Januar 1954 F: EZA 2/5364 (O). Hochwürdiger Herr Landesbischof! Gestatten Sie mir bitte, dass ich mich noch einmal an Sie wende wegen der Bewilligung einer grösseren finanziellen Unterstützung an unsere Konferenz Evang. Strafanstaltspfarrer Deutschlands durch die Kirchenkanzlei in Hannover-Herrenhausen. Die Angelegenheit ist Ihnen ja hinreichend bekannt durch persönlichen Vortrag und durch schriftliche Eingaben. Wir haben an die Kirchenkanzlei verschiedene Eingaben gemacht. Und ich habe auch wiederholt an H. Oberkirchenrat v. Harling und an H. Kirchenrat v. Staa, den Dezernenten für Strafanstaltsseelsorge geschrieben. Zudem war Herr v. Staa persönlich auf unserer letzten Konferenz. 172 EZA Berlin, 2/5258. 173 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37C6, S. 328ff.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Nun wird die neue Konferenz für den 7. und 8. April in Hofgeismar vorbereit, und mein Nachfolger, Herr Pfarrer Jürgensmeyer-Frankfurt/M.Preungesheim, Homburgerlandstraße 143, ist in grosser Sorge wegen der Finanzierung. Ich habe zwar im Ruhestande bei allen Konferenzmitgliedern um Beiträge gebeten, aber das will alles in keiner Weise reichen. Und darum bitte ich Sie, hochverehrter Herr Landesbischof, helfen Sie uns gütigst, soweit Sie irgend vermögen, bei Ihrem grossen Einfluß, Ihrer umfangreichen Sachkenntnis und Ihrem großen Wohlwollen unserer Sache gegenüber, daß für unsere Konferenz wirklich etwas getan wird. Ich höre, dass in dieser Zeit die Gaben verteilt werden. So dürfte unsere Angelegenheit eilig sein. Ich weiss, dass Sie diese meine Bitte wohl verstehen. Ich möchte Ihnen gern noch viel schreiben, möchte Ihnen herzlich danken für so vieles Große und Bedeutsame, was wir von Ihnen lesen und hören dürfen, möchte Ihnen danken auch für Ihre aufrüttelnde und erschütternde Heimkehrerfeier in der Neujahrsnacht. Aber ich darf Ihre kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen. Ich danke Ihnen schlicht und einfach für alles, alles! Und ich bin der Zuversicht, daß Sie uns auch jetzt helfen wollen und können. In aufrichtiger Verehrung bin ich mit herzlicher Begrüßung und mit tieferfüllte Wünschen für Sie, Hochwürdiger Herr Landesbischof, für das begonnene neue Jahr Ihr sehr ergebener dankbarer E. Knodt [m. p.] Oberpfarrer i. R.

41D10. Schreiben der Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchlichen Dienst an die Kirchenkanzlei. Himmelpforten, 9. Juni 1953 F: EZA Berlin, 2/5346 (O). 1. Der dorfkirchliche Arbeitsausschuss tagte am 7. und 8. Mai im Volkshochschulheim zu Fürsteneck. Er nahm einen Arbeitsbericht über des Jahr 1952 entgegen und besprach die notwendigen Ausgaben für 1953. In diesem Zusammenhang stellte er Richtlinien seiner Arbeit auf, die wir hierneben zur dortigen Kenntnis174 beifügen. 2. Der Ausbau unserer Zeitschrift zu „Kirche im Dorf“ hat ein erfreuliches Echo gefunden und unserer gesamten dorfkirchlichen Arbeit neues Vertrauen erworben. Wir wären dankbar, wenn auch die Evangelische Kir174 Anlage nicht ermittelt.

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che in Deutschland für sie als evangelische Fachzeitschrift für dorfkirchliche Arbeit mit eintreten könnte. Das Heft dieses Jahrgangs legen wir bei175. 3. Der 3. Deutsche Dorfkirchentag wird für die Zeit vom 5. bis 8. Oktober 1953 in Willingen/Waldeck vorbereitet. Es stehen folgende Verhandlungsthemen im Vordergrund: „Unser Dienst am Aufbau der Familie“ und „Unser Dienst am Bau der Gemeinde.“ Auch dieses geben wir hiermit zur Kenntnis und wären für eine Beteiligung der Kirchenkanzlei dankbar. 4. Der Vorsitzende des Arbeitsausschusses fand Gelegenheit, auf einer Geschäftsführerkonferenz des Centralausschusses für Innere Mission [sic!] über die dorfkirchliche Arbeit zu referieren und eine Denkschrift „Neue Wege zur Dorfgemeinschaft“ vorzubereiten, die über den Centralausschuß demnächst weitergereicht werden wird. 5. Der Arbeitsausschuß nahm auch die Abnahme der vorgelegten Rechnungen für 1952 mit einer Einnahme von 8.185,54 und einer Ausgabe von 1.658,14 DM vor, nach dem diese von dem Herrn Dekan Gerhardt in Heilbronn geprüft war. Aus ihr ergibt sich, daß ein Betrag von 1330.– DM aus Mitteln der Landeskirchen vereinnahmt werden konnten. Wir waren im vorigen Jahr bereits von mehreren Landeskirchen darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Evangelische Kirche in Deutschland den für uns benötigten Zuschuß, ganz oder teilweise, zu tragen habe. Nunmehr bittet der Arbeitsausschuß auf Grund seiner Sitzung vom 8. Mai die Evangelische Kirche um einen Zuschuß von 2000,– DM, wobei wir einen ebensolchen Betrag von den einzelnen Landeskirchen erwarten. Ohne diese kirchlichen Beihilfen sieht sich der Arbeitsausschuß nicht in der Lage, seinen erhöhten Aufgaben, wie sie sich aus den Richtlinien ergeben, verantwortlich nachzukommen. Erstmalig können wir auch mit Zuschüssen aus bäuerlichen Verbänden, z. B. dem „Deutschen Bauernverband in Bonn“ rechnen; worauf wir besonders aufmerksam machen. Als Anlage legen wir den in Fürsteneck aufgestellten Voranschlag unserer Arbeit176 bei. Für den Arbeitsausschuß: Schomerus. [m. p.]

175 Anlage fehlt. 176 41D11.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D11. Haushaltsvoranschlag für 1953. Fürsteneck, 8. Mai 1953 F: EZA Berlin, 2/5346 (O; Anlage zu 41D10). Voranschlag 1953 Einnahmen: 1. Aus den einzelnen Landeskirchen 2. Von der Evang. Kirche in Deutschland 3. Aus Verbänden usw. 4. Aus dem Schrifttum Einnahmen insgesamt = Ausgaben: 1. Büro und Bürobedarf 2. Für Sitzungen und Tagungen 3. Für Beihilfen 4. Für die Zeitschrift Kirche im Dorf 5. Für Werbung 6. Für Sonstiges Ausgaben insgesamt =

2000.– DM 2000.– DM 2000.– DM 6500.– DM 125000.– DM 2000.– DM 1700.– DM 500.– DM 7000.– DM 1000.– DM 300.– DM 12500.– DM

Einnahmen 12500.– DM Ausgaben 12500.– DM Fürsteneck, den 8. Mai 1953 Schomerus [m. p.]

41D12. Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulbünde an die Kirchenkanzlei. Bethel, 15. Juni 1953 F: EZA Berlin, 2/5348 (O). Im vorigen Jahr haben sich die Evangelischen Schulbünde in Südwestdeutschland, in Nordwestdeutschland und in Bayern, wie auch die Arbeitsgemeinschaft der Schülerheime dort zu einer Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulbünde zusammengeschlossen, deren Geschäftsstelle im CentralAusschuss für [die] Innere Mission liegt und deren Vorsitzender der Unterzeichnete ist. Dieser Zusammenschluss war arbeitsmässig z. B. angesichts der in den verschiedenen Ländern der Bundesrepublik anlaufenden Privatschulgesetzgebung dringend notwendig, auch deswegen, weil die anderen gemeinnützigen Privatschulverbände sich zu einer Arbeitsgemeinschaft vereinigten (die Hermann-Lietzschulen, die Waldorfschulen, die Kathol. Schu-

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len, die Ordensschulen und die allgemein bildenden Handelsschulen). Hierbei durften die evangelischen Schulen nicht fehlen, da nur dann Aussicht besteht, dass die Anliegen der Privatschulen in den Parlamenten und bei den Staatsbehörden erfolgreich vertreten werden, wenn die Privatschulverbände gemeinsam auftreten. Die Selbständigkeit der einzelnen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft, zumal in allen inhaltlichen Fragen der Erziehung, ist selbstverständlich gewahrt. Es gibt aber viele Fragen äusserer, rechtlicher und wirtschaftlicher Art, die allen gemeinnützigen Privatschulverbänden gemeinsam sind, wie etwa die Frage der staatlichen Zuschüsse, der Altersversorgung der Lehrkräfte u. a. Schon seit ihrem kurzen Bestehen hat die Arbeitsgemeinschaft ihre Daseinsberechtigung erwiesen. Nur dann aber wird die Arbeitsgemeinschaft Evang. Schulbünde ihre Aufgabe recht erfüllen, wenn Sie selbst gefestigt und in ihren einzelnen Gliedern lebendig ist. Die eigentliche pädagogische und kirchliche Aufgabe wird innerhalb der einzelnen Evgl. Schulbünde geleistet, die die Leiter der ihnen angeschlossenen Anstalten und Heime mindestens einmal im Jahre, in Süddeutschland öfter, zu Konferenzen einberufen. Darüber hinaus ergeben sich aber eine Reihe zentraler Aufgaben. So haben wir z. B. den Eindruck, dass die Leiter der Waldorf- und der Hermann-Lietzschulen auch in wirtschaftlicher Hinsicht viel besser informiert worden sind als es bisher auf unserer Seite der Fall war. Als erste gemeinsame Aufgabe haben wir als Arbeitsgemeinschaft der Evang. Schulbünde eine neue erweiterte und verbesserte Auflage des Verzeichnisses Evgl. Schulen, Alumnate und Internate übernommen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig dieser Wegweiser ist, sowohl für die Evgl. Elternschaft, die ihre Kinder aus irgendwelchen Gründen zu Hause nicht erziehen und beschulen kann, als auch für die Behörden und Erziehungsberatungsstellen. Da die evangelischen Schulbünde selbst für ihre Aufgaben finanziell aufkommen müssen, ist es ihnen nicht möglich, die zentrale Geschäftsstelle beim Central-Ausschuss zu finanzieren. Der Central-Ausschuss selbst stellt seinen bürotechnischen Apparat sowie seine Referenten ohne jede Berechnung zur Verfügung. Er ist bei seinen Ihnen bekannten beschränkten Finanzmitteln aber leider nicht in der Lage, auch noch bare Aufwendungen für die Zusammenarbeit der Schulbünde mit den Zentralen (wie Verhandlungen mit zentralen Behörden, Arbeitsbesprechungen) und insbesondere die Kosten für die beabsichtigten Schulverzeichnisse zu tragen. Wir bitten daher, da es um eine kirchliche Angelegenheit geht, und da unsere Tätigkeit sich auf das Gebiet der ganzen evangelischen Kirche in Deutschland bezieht, – die Schülerheime in der sowjetischen Zone können wir aus guten Gründen in dem Verzeichnis erwähnen, fördern wir aber, soweit es möglich ist [sic!] – für unsere Geschäftsstelle um eine Beihilfe von DM 2.500,–, die wir [auf] das Sonderkonto Schulbünde des Central-Aus-

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

schusses für die Innere Mission Nr. 617/VI bei der Kreissparkasse Bielefeld überweisen zu lassen beantragen. Engelmann, P. [m. p.] (Vorsitzender)

41D13. Schreiben der Männerarbeit der EKD – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 8. Januar 1954 F: EZA Berlin, 4/369 (O). Betr.: Beihilfe von DM 7.000.– Wegen der Anstellung eines hauptamtlichen Mitarbeiters im Raum der östlichen Gliedkirchen, dessen Gehalt erst etwa ab Sommer 1954 gesichert sein wird, – wegen unvorhergesehener Kosten, die mit der notwendig gewordenen Verlegung der Diensträume verbunden waren – wegen der erhöhten Reisekosten, die durch – auch im neuen Kurs erfolgter – Ablehnung von Druckgenehmigungen für Arbeitsmaterial verbunden sind – bittet die Männerarbeit der EKD – Berliner Stelle – die Kirchenkanzlei der EKD – Berliner Stelle – um eine einmalige Beihilfe von DM 7.000,– Die beiden am 7. 11. 1953 gestellten Gesuche177 sind damit hinfällig geworden. Heidler [m. p.]

41D14. Schreiben der Frauenhilfe der EKD an den Rat. Potsdam, 16. November 1953 F: EZA Berlin, 4/371 (O). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hatte die grosse Freundlichkeit, uns am Anfang dieses Jahres eine Beihilfe für unsere Arbeit zu gewähren. Wir erlauben uns heute, erneut und dringend um eine Unterstützung zu bitten und begründen unseren Antrag folgendermassen: In den Vorjahren sind wir an den Kirchenkollekten beteiligt worden. Wie wir erfahren, ist aber mit einer Berücksichtigung aus der Kollekte des 177 Schreiben der Männerarbeit der EKD an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – (EZA Berlin, 4/368).

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Hamburger Kirchentages nicht zu rechnen, sodass für uns ein empfindlicher Ausfall entsteht. Das ist umso einschneidender, als unser Werk seit 1945 im Kollektenplan nicht mehr erscheint. Ausserdem sind wir zu einer Aufbesserung der Gehälter für unsere Mitarbeiterinnen, die weit unter dem kirchliche Tarif liegen, genötigt. Es hätte schon längst eine Besserstellung erfolgen müssen. Die Mitarbeiterinnen haben aber mit Rücksicht auf die bedrängten Finanzverhältnisse unseres Werkes auf Gesuche in dieser Richtung verzichtet. Nunmehr kann aber mit einer entsprechenden Einstufung nicht mehr gewartet werden. Das bedeutet für uns, dass die Personalkosten sich auf rd. 22700 DM erhöhen würden, während sie bei der jetzigen Unterbesoldung rd. 17200 DM betragen. Es entsteht also ein Differenzbetrag von rd. 5500 DM, für den keine Deckung vorhanden ist. – Wir bemerken noch, dass in den genannten Beträgen das Gehalt einer Vikarin nicht einbezogen ist, da dieser Posten mangels einer geeigneten Persönlichkeit immer noch unbesetzt ist, obwohl die Mitarbeit kaum noch entbehrt werden kann. Wir wären dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ausserordentlich dankbar, wenn er in Anbetracht der vorgenannten Gründe uns zur Aufrechterhaltung und Förderung unseres Werkes eine grössere Beihilfe gewähren würden. Ein Durchschlag unserer Jahresrechnung 1952/53 mit Bilanz und dem Voranschlag für 1953/54 befindet sich bei der Kirchenkanzlei, Berliner Stelle178. FRAUENHILFE DER EKiD Stolte [m. p.] Vedder [m. p.] Leitender Pfarrer Geschäftsführerin

41D15. Schreiben des Sendschriften-Hilfswerks des Martin Luther-Werkes an die Kirchenkanzlei. Berlin, 1. Februar 1954 F: EZA Berlin, 4/281 (O). Betrifft: Antrag auf eine Beihilfe. Das Sendschriften-Hilfswerk des Martin Luther-Werkes hat die Aufgabe, die Pfarrer, kirchliche Mitarbeiter und Katecheten mit theologischer Literatur zu beraten und zu versorgen. Die Dienststelle Ost-Berlin tut das für den Bereich der DDR und die volksdemokratischen Länder sowie Österreich. Infrage kommen vor allem solche Pfarrer und kirchlichen Mitarbeiter, die 178 Beide Schreiben in EZA Berlin, 4/371.

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ihre Bücherei durch Kriegseinwirkungen verloren haben bzw. Studenten der Theologie. Im Einzelnen werden versandt: theologisches Material für die Hand der Pfarrer, Material für die Arbeit in der Gemeinde, Jugend-, Frauen- und Männerarbeit, Bibeln, Gesangbücher, Predigten und Andachtsbücher. Das Jahr 1953 hat neben der anderen Arbeit wieder Ungarn in unser Tätigkeitsfeld einbezogen. An Bischof Vetö sind im Auftrage des Lutherischen Kirchenamtes 100 Exemplare der Lutherischen Bekenntnisschriften abgesandt worden. Das Theologenheim hat eine reichhaltige Auswahl von Büchern für seine Bibliothek erhalten. Außerdem stehen wir mit etwas 25 Pfarrern in Verbindung. Besondere Wünsche dieser Pfarrer, hervorgegangen aus dem Wunsch nach Weiterbildung oder Unterstützung im Pfarramt werden von uns erfüllt. Eine Fülle von Dankesbriefen zeigt uns, wie stark das Echo auf unsere Büchersendungen ais allen Empfängerkreisen ist. Die Sendungen sind nach unseren Feststellungen alle angekommen. Im Hinweis auf diese besondere und wichtige Arbeit erlaube wir uns, der Kirchenkanzlei einen Antrag auf eine Beihilfe von DM 2.000.– vorzulegen. Wir wären sehr dankbar für diese Unterstützung. Naturgemäß ist unser Aufwand an Geldmitteln für diese Arbeit um ein Vielfaches höher. i. V. Rieger (Geschäftsführerin) 41D16. Schreiben der Geschäftsführung des Haus Hainstein an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Eisenach, 20. November 1953 F: EZA Berlin, 4/394 (O). Betr. Antrag auf Beihilfe. In den letzten Jahren ist die Wiederherstellung unseres Hauses gut fortgeschritten. Ausser den Kriegs- und Nachkriegsschäden macht die ständige Mehrbelegung des Hauses auch Veränderungen und Erweiterungen notwendig. Mit Hilfe der schwedischen Freunde konnten wir vor einiger Zeit ein benachbartes Grundstück günstig erwerben und die Gebäude teilweise auch schon gründlich überholen. Es ist noch rückständig das bewohnbare Gartenhaus, der Garten selbst und die Ergänzung der Einrichtung. Aber auch der innere Ausbau des Haupthauses erfordert Neuanschaffung von Inventar und sonstigen Materialien. Im Zuge des weiteren Wiederaufbaus ist für die nächste Zeit vorgesehen:

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DM 1. Umbau des Büros und der Eingangshalle 3800,– 2. Ausbesserung des Gartenhauses im Grundstück Beyer und zusätzliche Einrichtung im grossen [sic!] Wohnhaus 3600,– 3. Umzäunung des Grundstückes Beyer 1680,– 4. Weitere Erneuerung der Dachrinnen, Doppelfenster und Inneneinrichtung des Haupthauses 6320,– Se. 17400,– [sic!] Für die Durchführung dieser ausserordentlichen Arbeiten und Anschaffungen reichen die laufenden Mittel nicht aus, und wir sind genötigt die Hilfe unserer Gesellschafter in Anspruch zu nehmen. Es ist uns vom Lutherischen Kirchenrat [richtig: Kirchenamt] Berlin eine namhafte Beihilfe von etwa 8000,– DM hierzu in Aussicht gestellt, ferner baten wir die Altpreussische Union Kirchenkanzlei Berlin um 3000,– DM und werden die Thüringer Landeskirche um den gleichen Betrag bitten. Wir würden und sehr freuen und zu besonderem Dank verpflichtet sein, wenn die Evangelische Kirche Deutschlands uns ebenfalls mit unterstützen könnte, und bitten um wohlwollende Entscheidung unseres Antrages. Haus Hainstein Haaß [m. p.]

41D17. Schreiben Schönherrs an das Evangelische Konsistorium BerlinBrandenburg. Brandenburg, 20. November 1953 F: EZA Berlin, 4/828 (Abschrift). Unter Hinweis auf die beigefügte Abrechnung der diesjährigen Brandenburger Orgeltage bitte ich das Evangelische Konsistorium um eine Beihilfe. Die Unkosten sind in diesem Jahre darum höher gewesen als im Vorjahr, weil eine größere Zahl von auswärtigen Künstlern hinzugezogen wurde, die natürlich mit vollem Honorar bezahlt werden mußten, während im Vorjahr hiesige Künstler nur einen kleinen Teilbetrag in Anspruch nahmen. Außerdem war die Beteiligung nicht größer als im vergangenen Jahr. Das lag einmal daran, daß durch die Freiberger Sildermanntage [sic!] bereits auf einschlägigem Gebiet kurz vorher viele Organisten angezogen worden war[en]. Sodann konnte diesmal auch keine Fahrpreisermäßigung erreicht werden. Sehr gering war die Beteiligung der Brandenburger Gemeinden. Es wird nötig sein, für etwas noch kommende Orgeltage hier grundlegend Wandel zu schaffen. Das Evangelische Konsistorium wird gebeten, zur Abdeckung des Defizits auch an die Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der APU

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und der EKiD herantreten zu wollen, da der Kreis der Besucher sich über das ganze Gebiet der DDR erstreckt. gez. Schönherr 1 Anlage Brandenburger Orgeltage 1953 Abrechnung Einnahmen: DM Ausgaben: Tagungsbeiträge 282.– Honorare Eintrittsgeld f. Veranst. Werbung u. Drucksachen u. Kollekten 365,56 Verwaltung Sonstiges 647,56 Einnahmen: 647,56 DM 2.136,25 " Ausgaben: Defizit: 1.488,69 DM

DM 1.432.– 499,19 41,96 163,10 2.136,25

41D18. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder, nachrichtlich an die Mitglieder des Finanzausschusses, an die Mitglieder der Synode der EKD, an die Mitglieder des Finanzbeirates der EKD und an die Leitungen der Gliedkirchen der EKD. Hannover, 8. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/5895 (H). Betr: Haushaltsplan der EKD für das Jahr 1954/55. – 4 Anlagen – A. Zur Vorbereitung des von der Synode im März 1954 zu beschliessenden neuen Haushaltsgesetzes der EKD, für das der Rat der EKD in seiner Sitzung vom 11. Februar seine Vorlage verabschieden will, legen wir den Entwurf des neuen Haushaltsplans der EKD vor, und zwar zunächst getrennt in folgenden 4 Anlagen: 1. Westmark-Ausgaben-Spalte179, 2. Ostmark-Ausgaben-Spalte180, 3. Einnahmen181, 4. Stellenplan182. 179 180 181 182

41D19. 41D20. 41D21. 41D22.

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Hinsichtlich der Westmark-Ausgaben ist der beiliegende Haushaltsplan-Entwurf für die Ausgabe-Kapitel I bis III und VII bis XI von der Kirchenkanzlei, für die Ausgabe-Kapitel IV bis VI vom Kirchlichen Aussenamt erarbeitet worden. Die Kirchenkanzlei ist bei ihren Vorschlägen davon ausgegangen, dass ein Haushalt der Sparsamkeit vorgelegt werden sollte, der den Gliedkirchen der EKD möglichst keine weiteren Erhöhungen ihrer Umlagezahlungen zumutet, solange sie selbst mit keiner weiteren Erhöhung ihrer Einnahmen, vielmehr wahrscheinlich sogar mit einer gewissen Verminderung zu rechnen haben. Die Kirchenkanzlei hat deswegen bei den ihrer Verwaltung unterliegenden Ausgabe-Kapiteln I bis III und VII bis XI im allgemeinen darauf verzichtet, Erhöhungswünsche geltend zu machen; soweit dieses unvermeidlich erschien, ist durch entsprechende Erhöhung der übrigen Einnahme-Positionen ein Ausgleich herbeigeführt worden. Nicht durch Einnahme-Erhöhungen ausgeglichene Ausgabeerhöhungen hat die Kirchenkanzlei nur erbeten für Bonn 45.000.– DM (davon 21.000.– DM einmalig) Statistik 4.800.– " Berlin 2.000.– " Das Kirchliche Aussenamt hat für die seiner Verwaltung unterliegenden Ausgabe-Kapitel IV bis VI erhebliche Erhöhungswünsche vorgetragen. Hierdurch erklärt sich im beiliegenden ersten Entwurf die unterschiedliche Behandlung der einzelnen Ausgabe-Kapitel, bei denen folgende Erhöhungen vorgesehen sind: Ausgaben-Kapitel I (Kirchenleitung) – DM II (Kirchenkanzlei) 73.500.– " " III (Innerkirchl. Arbeit) – " " IV (Kirchl. Außenamt) 64.000.– " " V (Auslandsarbeit) 349.000.– " " VI (Oekumenische Arbeit) 113.550.– " " VII (Schuldentilgung u. Zins) – " " VIII (Verfügungsbetrag u. dgl.) – " " IX (Betriebsmittel) – " " X (Insgemein) – " XI (Fehlbetrag d. Vorjahres) – " Infolge der von uns vorgesehenen Einführung neuer und Erhöhung bisheriger Einnahme-Kapitel würde eine solche Erhöhung der Ausgaben um 600.050.– DM eine Erhöhung der Umlage der westdeutschen Landeskirchen um 453.900.– DM zur Folge haben. Bei der Festsetzung des endgültigen Haushaltsplans wird zu prüfen sein, welche Erhöhungen zwangsläufig gegeben sind und welche aus kirchlichen Gründen für erforderlich bzw. für erwünscht und für tragbar ge-

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halten werden, sowohl in der innerkirchlichen wie in der Auslandsarbeit. B. Im einzelnen ist zu den Ausgabe-Kapiteln folgendes zu sagen: Ausgabe-Kapitel I (Kirchenleitung): Im Ergebnis ist keine Erhöhung vorgeschlagen; der Gesamtbetrag bleibt 178.500.– DM wie im laufenden Haushaltsjahr. a) Im einzelnen ist eine Erhöhung des Ausgabe-Betrages für den Rat der EKD von 17.000.– DM auf 20.000.– DM vorgeschlagen. b) Eine weitere kleine Erhöhung von jährlich 270.– DM ist für den Schiedsgerichtshof der EKD vorgesehen. c) Eine dritte kleine Erhöhung von jährlich 230.– DM ist vorgeschlagen für die Arbeitsgemeinschaft für öffentliche Verantwortung (Personalkartei) in Bonn. Der Haushaltsplan-Entwurf für diese Arbeitsgemeinschaft hat folgenden Inhalt: Titel 1953/54 1954/55 1. Vergütung des Geschäftsführers 4.800.– DM 4.800.– DM 2. Reisekosten " 1.500.– 3.000.– " 3. Vergütung der Sekretärin (halbtägig) 3.000.– 3.000.– 4. Büromiete 960.– 1.080.– 5. Löhne für Reinigung und Heizung des Büros – 300.– 6. Büromaterial 240.– 300.– 7. Porto 300.– 300.– 8. Fernsprecher 500.– 800.– 9. Heizmaterial u. Beleuchtung 100.– 160.– 10. Erstmalige Büroeinrichtung 1.600.– – 13.000.– DM 13.740.– DM Dieser Haushaltplan-Bedarf von jährlich 13.740.– DM soll auf die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft nach dem bisherigen Schlüssel verteilt werden, nach dem die Kirchenkanzlei einen doppelt so hohen Jahresbetrag aufzubringen hatte wie Zentralbüro des Hilfswerks, Central-Ausschuss für die Innere Mission, Deutscher Evangelischer Kirchentag und Leiterkreis der Evangelischen Akademien. Da diese im nächsten Haushaltsjahr je 2.115.– DM aufbringen sollen, werden von der Kirchenkanzlei 4.230.– DM zu tragen sein, so dass die beiden übrigen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (Evangelischer Bund und Kanzlei des Landesbischofs D. Dr. Lilje) zusammen nur 1.040.– DM, also je 520.– DM, im Jahr zu zahlen haben. d) Diese drei kleinen Erhöhungen von insgesamt 3.500.– DM werden ausgeglichen durch den Fortfall von 2.500.– DM für die sogenannte Jugend-Kammer (die stattdessen künftig aus Ausgabe-Kapitel III

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10.000.– DM erhalten soll) sowie durch Ermässigung des AusgabeBetrages für das Kirchenrechtliche Institut der EKD in Göttingen um 1.000.– DM, die dort nach allen bisherigen Erfahrungen nicht unbedingt benötigt werden. Für das Kirchenrechtliche Institut sind weiterhin vorgesehen: 9.700.– DM 5.000.– " 4.500.– "

Bezüge für Dr. Hesse (TO.A. III), Kosten des Büros laufender Zuschuss für die Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht Insgemein

800.– " 20.000.– DM e) Im übrigen sind weder für die Leitenden Organe und Gerichte, noch für die Beratenden Organe der EKD Erhöhungen erbeten worden mit einer Ausnahme: der Ostkirchenausschuss hat eine Erhöhung seines Jahres-Betrages von 32.000.– DM auf 41.020,08 DM erbeten. Der Ostkirchenausschuss hat zur Begründung für diese seine Bitte folgenden Haushaltsplan-Voranschlag vorgelegt: I. Gehälter: a) Geschäftsführer (brutto) 1.140.– DM Versorgungsbeitrag 59,41 " b) neuer publizistischer Sachbearbeiter (brutto) 600.– " Sozialgebühren Arbeitgeberanteil 40,05 " c) Sekretärin (brutto) 348,10 " Sozialgebühren Arbeitgeberanteil 34,92 " d) Bürogehilfin (brutto) 100.– " Sozialgebühren Arbeitgeberanteil 9,– " 2.273,14 DM183 II. Bürokosten: a) Miete b) Reinigung c) Beleuchtung d) Heizung e) Büromaterial f) Porto, Telefon g) Zeitschriften

100.– 30.– 10.– 25.– 90.– 200.– 25.–

" " " " " " "

183 Richtig: 2.331,48.

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480.– DM

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III.Reisekosten: a) des Geschäftsführers b) des Ausschusses

400.– " 200.– "

600.– DM 6,86 DM 3.418,34 DM

IV.Unvorhergesehenes Jahresausgaben: 3.418,34 DM mal 12

41.020,08 DM

Die erbetene Erhöhung hat im wesentlichen ihren Grund in der Bitte, einen publizistischen Sachbearbeiter einstellen zu dürfen. Zur Begründung dieser Bitte weist der Ostkirchenausschuss auf folgendes hin: „1. Die Vertriebenenpresse hat es in den letzten Jahren zu einer beachtlichen Auflagenziffer gebracht. Die Kirchenblätter der Hilfskomitees nehmen dabei einen nicht unbedeutenden Platz ein. Es ist aber dringend notwendig, das Niveau derselben durch Förderung einer guten Zusammenarbeit, durch Anregung und Vermittlung von guten Beiträgen zu heben. 2. Wir beobachten mit Sorge, dass im ganzen der Vertriebenenbewegung die Gefahr eines Niveauschwundes dadurch droht, dass die besten Männer in Regierungsstellen vorrücken. Damit in Verbindung schreitet eine gefährliche und naive Vereinfachung der Probleme um sich, die leicht ins Demagogische und Nationalistische verfällt. Demgegenüber ist es dringend nötig, dass wir gerade für eine gute christliche Publizistik sorgen. Wir tun dies bereits durch eine Reihe von Büchern, die mit unserer Hilfe herauskommen und auch in Ihrer Hand sind. (Silesia sacra, Schlesisches kirchliches Jahrbuch, Deutsches Schicksal in Polen, Die Kirche unserer Väter.) Wir tun es weiter durch eine Schriftenreihe, deren erstes Heft im Februar erscheinen soll und wir tun es drittens durch einen Mitarbeiterrundbrief, den Sie ebenfalls besitzen und der zur Information von etwa 550 engeren Mitarbeitern dient. In viel grösserem Masse als bisher müssten wir noch in die allgemeine Vertriebenenpresse vorstossen. Ich kann dies unmöglich mehr bewältigen, da mich schon die Information der ausgesprochen kirchlichen Presse über meine Kräfte in Anspruch nimmt. Alle diese so dringend notwendige Arbeit ist nur durch die Einstellung eines hier mitarbeitenden Publizisten möglich. 3. Es ist hier schliesslich auch auf die sehr rege publizistische Tätigkeit bewusst katholischer Kreise hinzuweisen, die eine rechte kirchliche Förderung erfahren. Mehrere Persönlichkeiten sind

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hier ausgesprochen für schriftstellerische Tätigkeit freigestellt. Durch diese Tätigkeit entsteht der Eindruck, als ob das ganze Südostdeutschtum, einschliesslich Schlesien, rein katholisch gewesen wäre. Ja selbst für Ostpreussen wird durch einen jetzt erschienenen Kalender des Ermlandbundes dieser Eindruck erweckt. Es muss so auch aus evangelisch-konfessionellen Gründen unsere publizistische Tätigkeit verstärkt werden. Dies kann nur durch eine hauptamtliche Arbeitskraft geschehen.“ Es wird zu prüfen sein, ob dieser Bitte des Ostkirchenausschusses stattgegeben werden kann. In den Entwurf des Haushaltsplans ist die beantragte Erhöhung zunächst nicht aufgenommen. f) Nicht vorgesehen sind Haushaltsmittel der EKD für alle diejenigen Stellen und Einrichtungen und Zusammenkünfte, die nicht von Organen der EKD, sondern von einzelnen Gliedkirchen oder von Gruppen einzelner Gliedkirchen gebildet oder veranlasst werden und deswegen auch von diesen allein zu bezahlen sind. Das gilt z. B. für die Sitzungen der Kirchlichen Westkonferenz ebenso wie für Sitzungen der Kirchlichen Ostkonferenz, für die Rundfunkarbeit der Landeskirchen im Bereich des NWDR ebenso wie für diejenige der südwestdeutschen Landeskirchen und der Rundfunk-Kammer in Berlin, für die Grundstückskommission und die Steuerkommission ebenso wie für das von den westdeutschen Landeskirchen gebildete Gemeinschaftswerk der Evangelischen Presse und für die von den ostdeutschen Landeskirchen gebildete Kammer für evangelisches Schrifttum, die kirchliche Erziehungskammer und kirchliche Jugendkammer. Bei allen diesen Einrichtungen handelt es sich nicht um Organe oder Einrichtungen der EKD, sondern einzelner Gliedkirchen oder von Gruppen einzelner Gliedkirchen, die demgemäss auch von diesen allein zu bezahlen sind. Soweit dabei von ostdeutschen Gliedkirchen für die von ihnen allein gebildeten Einrichtungen auch Westmark-Betrage aufzubringen sind, kommt eine Hilfe der westdeutschen Landeskirchen im Rahmen ihres Hilfsplans, nicht aber auf dem Umwege über den Haushaltsplan der EKD in Frage. C. Ausgabe-Kapitel II (Kirchenkanzlei): a) Für die Arbeit in der Kirchenkanzlei in Hannover ist in den Titeln 1–10 im Ergebnis keine Erhöhung vorgesehen (die lediglich durch Einführung des Bruttoprinzips veranlasste scheinbare Erhöhung des Ausgabe-Titels II 1 um 12.000.– DM wird durch Einführung des neuen Einnahme-Titels V 2 c in gleicher Höhe voll ausgeglichen; 4 kleine Erhöhungen von Einzelpositionen von insgesamt 4.000.– DM werden durch 3 Ermässigungen in Höhe von 5.500.– DM voll ausgeglichen),

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Aus Ausgabe-Kapitel II Titel 1 wird weiterhin das Gehalt folgender Beamten bezahlt: Präsident D. Brunotte (B 7 a) (die Hälfte des Gehalts wird von der VELKD erstattet). Oberkirchenrat Dr. Merzyn (A 1 a) Oberkirchenrat von Harling (A 2 b) Oberkirchenrat Dibelius (A 2 b) Oberkirchenrat Dr. Dr. Niemeier (A 2 b) Kirchenrat von Staa (A 2 c 2) zuzügl. ein. mtl. Ausgleichszulage von 75.– DM Kons.-Rat Pagel (A 2 c 2) Amtsrat Kiesow (A 2 d) Amtsrat Hellriegel (A 2 d) Amtsrat Schalge (A 2 d) (die Hälfte des Gehalts ist bei Titel 14 vorgesehen) Kasseninspektor Westphal (A 4 c 2) Kasseninspektorin Jahn (A 4 c 2) Aus Ausgaben-Kapitel II Titel 2 wird weiterhin die Vergütung folgender Angestellten bezahlt: 9 Angestellte TO.A. VII 4 Angestellte TO.A. VIII 2 Angestellte TO.A. IX, ausserdem Reinemachefrauen. Aus Ausgabe-Kapitel II Titel 3 werden weiterhin Versorgungsbezüge an folgende Versorgungsberechtigte bezahlt: Oberkirchenrat i. R. Peperkorn Oberkonsistorialrat i. R. Lic. Dr. Ellwein Vizepräsident i. R. Dr. Fürle Inspektor i. R. Buttmann Amtsrat i. R. Schildhauer, Frau Oberkirchenrat Zahn, Frau Amtsrat Klages Frau Amtsrat Holtz. b) In der Archivarbeit (Titel 10) sind ausser dem völlig ehrenamtlich tätigen Oberlandeskirchenrat Dr. Lampe bisher 2 Angestellte hauptamtlich beschäftigt: 1 Volljurist (TO.A. III) 1 Büro- und Schreibkraft (TO.A. VII)

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Ob auf die Dauer ein hauptamtlicher Jurist voll für diese Arbeit notwendig sein wird, steht noch nicht fest. Für den neuen Haushaltsplan sind in Titel 10 a die Vergütung für einen Assessor (mtl. etwa 835.– DM) sowie für den bisherigen Büroangestellten (mtl. 504,40 DM) sowie Sozialversicherungsbeiträge vorgesehen. c) Für die Kirchenstatistische Arbeit (Titel 11) ist – nach Bildung eines besonderen Titels 14 für das Oberrechnungsamt – eine Erhöhung der Personalkosten von bisher 30.000.– auf künftig 40.000.– DM, also eine Erhöhung um 10.000.– DM vorgesehen, die in Höhe von 5.200.– DM durch den neuen Einnahme-Titel V 2 c ausgeglichen ist. Insgesamt sind hier künftig nur für kirchenstatistische Arbeiten folgende Personalausgaben vorgesehen: 1. Oberkirchenrat Zieger (A 2 b) zur Hälfte mtl. 707,56 DM 2. wissenschaftliche Hilfsarbei- (mtl. Pauschale 725.– DM zuzügterin Frl. Dr. Burger lich 90.– Dienstaufwandsentschädigung) 3. 1 Angestellter (TO.A. V b) (mtl. 755.– DM) 4. 1 Angestellte (TO.A. VI b) (mtl. 553,60 DM) 5. 1 Angestellte (TO.A. VII) (zur Hälfte, mtl. 236,69 DM) 6. Gelegentliche vorübergehende Aushilfen. Die zu 1. und 5. Genannten sind hier nur mit der Hälfte ihrer Bezüge berücksichtigt, weil sie ständig auch noch im Oberrechnungsamt mitarbeiten, wo deswegen die andere Hälfte ihrer Bezüge verbucht wird. Die zu 2. und 4. Genannten sind hier mit ihren vollen Bezügen berücksichtigt, weil sie ausschliesslich für die kirchenstatistische Arbeit zur Verfügung stehen sollen (unbeschadet der Pflicht jedes Beamten und Angestellten zur vorübergehenden Vertretung und Aushilfe innerhalb seiner eigenen Dienststelle). Für die Sachkosten der statistischen Arbeit (ausser Geschäftsbedürfnissen, Diensträume und Inventar) sind 6.500.– DM vorgesehen. d) Für die in Bonn zu leistende Arbeit muss eine weitere erhebliche Erhöhung der Ausgaben erbeten werden: I. Folgende monatliche Personalausgaben sind in unserem Entwurf vorgesehen: 2.306.– DM für Prälat D. Kunst (Gehalt nach (A 1 a und 125.– Ministerialzulage + 300.– DM Dienstaufwandsentschädigung) 1.747.– " für Oberkirchenrat Ranke (A 1 b) 800.– " für Oberinspektor (A 4 b 1) (neue Stelle anstatt des im lfd. Jahr vorübergehend beschäftigten juristischen Hilfsarbeiters)

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450.– "

für 1 Sekretärin nach TO.A. VII (eine Stelle neu vorgeschlagen) 1.050.– " für 3 Sekretärinnen nach TO.A. VIII 6.353.– DM monatlich = 76.236.– DM jährlich zuzüglich Sozialversicherungsbeiträge. II. Dazu kommen folgende laufende sachliche Jahresausgaben: 1. Dienstgebäude Poppelsdorferalle 96: (Büro einschliesslich Wohnung) 110.– DM städtische Gebühren 3.694.– " Zinsen 16.– " Versicherung 1.180.– " Instandhaltung des Gebäudes sowie Inventar 5.000.– DM 2. Haus Beethovenstrasse 44: (Wohnung Prälat D. Kunst ) 225.– DM städtische Gebühren 7.525.– " Zinsen 40.– " Versicherung 510.– " Instandhaltung 1.200.– " Zuschuss zur Heizung usw. notwendigen Räume. 9.500,– DM 3. Dienstreisen:(einschliesslich Kraftwagenbenutzung D. Kunst sowie Vespa- und Vertragsmietwagen-Benutzung Ranke) 3.500.– DM Kunst 1.500.– " Ranke 5.000.– DM 4. Geschäftsbedürfnisse: a) Heizung b) Beleuchtung, Wasser, Reinigung usw. c) Fernsprech- und Telegrammgebühren d) Porto e) Schreib- und sonstige Bürobedarfsmittel

) ) ) 9.500.– DM ) )

III.Ausserdem sind schliesslich noch 21.000.– DM einmalige Sachkosten für Bonn vorgesehen, und zwar 4.000.– DM für Inventarbeschaffung infolge Vermehrung der Büroräume sowie 17.000.– " für Umzugskosten für OKR Ranke und den neuen Bürobeamten (Umzugskostenbeihilfe für beide Beamte sowie Darlehen und verlorener Zuschuss zur Beschaffung einer neuen Wohnung für Oberkirchenrat Ranke).

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Insgesamt beträgt die von uns für Bonn vorgeschlagene Erhöhung der Ausgaben mithin 15.000.– DM (Personalausgaben) + 9.000.– " (lfd. Sachkosten) + 21.000.– " (einmalige Sachkosten) 45.000.– DM e) Für die Berliner Stelle der Kirchenkanzlei haben wir – ebenso wie für unsere Arbeit in Hannover – grundsätzlich, auf Ausgabe-Erhöhungen verzichtet, mit Ausnahme einer Erhöhung der Ausgaben für Geschäftsbedürfnisse von 14.000.– DM auf 16.000.– DMWest. Die Anregung unserer Berliner Stelle, einen Fonds zur Erneuerung des dortigen Dienstkraftwagens sowie einen Fonds für ein neues Dienstgebäude in Berlin einzurichten, haben wir aus den zu Beginn dieses Rundschreibens dargelegten grundsätzlichen Erwägungen zunächst nicht berücksichtigt. Für Ausgabe-Kapitel II Titel 13 a ist die Zahlung folgender Westmark-Monatsbeträge an Beamte der EKD vorgesehen: Amtsrat Bräunert (A 2 d) 1.126.– DM Obersekretär Lange(A 5 b) 654,18 " Oberkirchenrat Dr. Grauheding (Dienstaufwandsentschädigung) 125.– " Kirchenrat Behm (Dienstaufwandsentschädigung) 125.– " Oberinspektor Stolz (Dienstaufwandsentschädigung) 90.– " 2.100,18 DM Für Ausgabe-Kapitel II Titel 13 b ist die Zahlung folgender Westmark-Monatsbezüge an Angestellte der EKD vorgesehen: 1 Angestellter (Registraturleiter) nach TO.A. VI b 5 Angestellte nach TO.A. VII (Frl. Pilz behält für ihre Person Bezüge nach VI b) 2 Angestellte nach TO.A. VIII 1 Angestellte nach TO.A. IX. Ausserdem werden z. Zt. noch monatlich folgende Westmarkbeträge von unserer Berliner Stelle gezahlt: Geheimrat D. Dr. Karnatz 500.– DM Kons.Rat Riecke [richtig: Rieke] (erhält seine Bezüge nach A III 2 der Besoldungsordnung der APU unter Angleichung an A 2c2 RBO; sein APU-Wartegeld von 497.– DM wird angerechnet) 772.– " Redakteur Schönfeld 485.– "

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Gen. Superintendent Krummacher 125.– " Dr. Eggert 150.– " Dr. Brandes 105.– " Dr. Grünbaum 75.– " Kraftfahrer Brandenburg 45.– " Sekretärin Böse 45.– " Sekretärin Burghardt 45.– " Sekretärin Günther 45.– " Lic. Rose 50.– " Pfarrer Dr. Bartsch 100.– " Dr. Hafa 125.– " OKSR. Dr. Kracker v. Schwartzenfeldt 50.– " APU 1.383.– " (Erstattung eines vollen Referentengehaltes für die teilweise Zurverfügungstellung mehrerer Referenten der Kirchenkanzlei der APU) VELKD 100.– " (Erstattung eines Gehaltsanteiles von Vizepräsident Zimmermann). Weitere Ausgaben für Sonderaufträge und Aushilfen sind im Rahmen des im Ausgabe-Kapitel II, 13 b genehmigten. Betrages zu leisten. Für Ausgabe-Kapitel II Titel 15 c sind Versorgungsbezüge für folgende Versorgungsberechtigte vorgesehen: OKons.Rat i. R. Troschke, OKons.Rat i. R. Dr. Gisevius, Frau Oberkons.Rat Gustavus, Frau Amtsrat Grothe, Frau Amtsrat Müller, Frau Amtsmeister Pries, früherer Angestellter Kietzmann, früherer Angestellter Reinelt. f) Für das Oberrechnungsamt der EKD ist jetzt erstmalig ein besonderer Ausgabe-Titel vorgesehen (Kapitel II Titel 14); folgende Personalkosten sind hier vorgesehen: Oberkirchenrat Dr. Zieger (A 2 b) (halbes Gehalt = 707,59 DM) Amtsrat Schalge (A 2 d) (halbes Gehalt = 596,75 DM) Angestellte Feise (TO.A. VII.) (halbes Gehalt = 236,69 DM) insgesamt (einschliesslich Aushilfen zur Prüfung des Hilfswerkes der EKD und für Sonderaufträge 22.000,– DM

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Für Sachkosten (ausser Geschäftsbedürfnissen, Diensträumen und Inventar) sind insgesamt 3.600.– DM vorgesehen. Die hier eingetretene Erhöhung der Ausgaben sind durch den neuen Einnahme-Titel V 2 d voll ausgeglichen. g) Die Aufgaben für Dienst- und Mietwohnungen, sind um 2.000.– DM gesenkt und werden voll ausgeglichen durch einen entsprechenden besonderen Einnahmetitel. D. Ausgabe-Kapitel III (Innerkirchliche Arbeit) Keine Erhöhungswünsche. Der Titel 1 des Ausgabe-Kapitels III kommt nur für die Förderung innerkirchlicher gesamtkirchlicher Arbeiten im Bereich der 19 westdeutschen Landeskirchen in Betracht, während für die Förderung innerkirchlicher gesamtkirchlicher Arbeiten im Bereich der 8 ostdeutschen Landeskirchen und West-Berlins der im Titel 2 dieses Kapitels vorgesehene Ostmark-Betrag sowie vor allem die im Hilfsplan vorgesehenen erheblichen Westmarkbeträge bestimmt sind. Da zu Titel 1 des Ausgabe-Kapitels III der Finanzausschuss der Synode den Wunsch zum Ausdruck gebracht hat, dass er Einblick in die beabsichtigte Aufteilung dieses Gesamtbetrages haben möge, teilen wir nachstehend den Vorschlag mit, den die Kirchenkanzlei dem Rat der EKD für eine Verteilung dieser Mittel im Jahre 1954 zu machen gedenkt: Bedarfsträger

Vorschlag der Kirchenkanzlei DM

1

Männerarbeit der EKD (einschl. Seelsorge in kasernierten Einheiten und Lagern)

12.000.–

2

Frauenarbeit der EKD (einschl. Dtsch. ev. Frauenbund, Frauenhilfe)

12.000.–

3

Jugendarbeit der EKD (sog. Jugendkammer der EKD)

10.000.–

4

Studentengemeinde

15.000.–

5

Centralausschuss f. d. Innere Mission, Bethel

28.000.–

6

Konfessionskundl. Institut, Bensheim

25.000.–

7

Ev.-Sozialakademie, Friedewald

40.000.–

8

Studiengemeinschaft Ev. Akademien

10.000.–

9

Christophorus Stift Hemer

6.000.–

10

Konvent d. Heimvolkshochschulen

6.000.–

11

Verband ev. Büchereien

4.000.–

12

Evgl. Bibliotheksschule, Göttingen

3.000.–

13

Zentralstelle f. evgl. Kirchenmusik (einschl. Posaunenwerk u. Verbd. ev. Kirchenchöre)

2.000.–

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14

Evang. Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen

6.000.–

15

Arbeitsgemeinschaft f. ev. Kinderpflege

6.000.–

16

Verband für Kindergottesdienste

1.000.–

17

Arbeitsgemeinschaft f. ev. Schulbünde

18

Vereinigung ev. Eltern und Erzieher (einschl. Eltern u. Erziehertag)

2.000.–

19

Ausschuss Film und Bild

1.000.–

20

Arbeitsgem. f. Gehörlosenseelsorge

1.000.–

21

Arbeitsgem. f. dorfkirchl. Dienst

1.000.–

22

Konferenz d. Strafanstaltspfarrer

1.000.–

23

Arbeitsgemeinschaft f. Volksmission

3.000.–

24

Auswandererfürsorge

2.000.–

25

Johann Walter-Gesamtausgabe

2.000.–

26

Sonstige innerkirchliche, insbesondere publizistische, Arbeit im Bereich der 19 westdeutschen Landeskirchen (nach Verfügung des Rates der EKD)

23.000.–

insgesamt

225.000.–

30.000.–

E. Ausgabe-Kapitel IV (Kirchliches Aussenamt) Das Kirchliche Aussenamt erbittet eine Erhöhung der Ausgaben dieses Kapitels von bisher 302.100.– auf künftig 366.100.– DM, also eine Erhöhung um 64.000.– DM. Diese Erhöhung betrifft folgende Titel: Titel 1 Besoldung der Beamten Erhöhung um 22.000.– DM Titel 2 Vergütung der Angestellten " " 12.500.– " Titel 5 Dienstreisen " " 14.500.– " Titel 7 d Dienstgebäude " " " 14.000.– " Titel 9 Umzugskosten 1.000.– " " " " Diese Erhöhungswünsche werden vom Kirchlichen Aussenamt wie folgt begründet: a) Titel 1 (Besoldung der Beamten): Aus diesem Titel werden bisher die Gehälter folgender Beamter des Kirchlichen Aussenamtes gezahlt: Vpr. Stratenwerth (A 1 a) monatl. 1.949,00 DM OKR. Dr. Schwarzhaupt (A 1 b) 1.543,68 " " OKR. Bartelt (A 2 b) 1.684,68 " " OKR. Dr. Krüger (A 2 b) 1.319,34 " " OInspektor Poppe (A 4 b 1) 935,68 " " OInspektor Havemann (A 4 b 1) 772,34 " " monatl. insgesamt 8.204,72 " jährlich 98.456,64 " "

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Das Kirchliche Aussenamt macht für seine Erhöhungswünsche geltend: Da Frau Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt in den nächsten 4 Jahren infolge ihres Mandats als Bundestagsabgeordnete ihr Referat im Kirchlichen Aussenamt nicht voll wahrnehmen kann, muss eine Aushilfe geschaffen werden. Unabhängig hiervon hält das Kirchliche Aussenamt eine Erweiterung seines Stellenplans um eine zweite hauptamtliche Juristenstelle sowieso für notwendig; künftig soll von den beiden hauptamtlichen Juristen der eine in erster Linie Vertragsangelegenheiten, der andere die Personalangelegenheiten der Auslandspfarrer auf der juristischen Ebene bearbeiten. (Auch hier wird zu prüfen sein, ob eine solche Vergrösserung des Mitarbeiterstabes, falls sie zur Zeit notwendig sein sollte, sogleich eine Erweiterung des Stellenplanes der Beamtenstellen der EKD erfordert.) b) Titel 2 (Vergütung der Angestellten): Aus diesem Titel werden bisher die Vergütungen folgender Angestellten des Kirchlichen Aussenamtes bezahlt: 2 Angestellte Johannesson mit mtl. 1.240,40 DM nach TO.A. III. Frl. Dr. Schaeder mit mtl. 1.102,40 " 1 Angestellter Stadtinspektor z. Wv. Weigle nach TO.A. V b mit mtl. 797,80 " 3 Sekretärinnen Hentzel mit monatlich 518.– " nach TO.A. VI b Rabe 518.– " " " Schmeer 518.– " " " 2 Angestellte Glum 511,50 " " " nach TO.A. VII Lauenstein " 435,70 " " 4 Angestellte Gratz erhält seine Bezüge nach nach TO.A. VIII TO.A. VII mtl. 460,60 " Klamroth erhält seine Bezüge nach TO.A. VII mtl. 435,70 " Bielefeld 447,50 " " Wiese 437,70 " " 2 Angestellte Hauswart Paff mit mtl. 443,80 " nach TO.A. IX 1 Stelle unbesetzt 443,80 " zusammen monatlich 8.211,90 DM + Arbeitgeberanteile zu den 665.– " Sozialversicherungsbeiträgen 8.876,90 DM zusammen jährlich 106.522,80 " c) Titel 5 (Dienstreisen): Hierfür sind im laufenden Haushaltsjahr insgesamt 15.000.– DM bewilligt. Das Kirchliche Aussenamt erbittet für das nächste Haushaltsjahr eine Erhöhung auf 29.500.– DM und führt zur Begründung an,

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dass es für die laufenden Dienstreisen im In- und Ausland 18.000.– DM benötige, dazu weitere 6.000.– DM für den Besuch der deutschen evangelischen Gemeinden in Südamerika durch einen Referenten des Kirchlichen Aussenamtes, sowie weitere 5.500.– DM dafür, dass zur Versammlung des Weltrats der Kirchen in Evanston auf Kosten der EKD nicht nur die 36 Delegierten einschliesslich des Leiters des Kirchlichen Aussenamts (vergl. Ausgabekapitel VI Titel 7) und der Leiter der Oekumenischen Centrale in Frankfurt/M. (vergl. Ausgabe-Kapitel IV Titel 5), sondern auch der Oekumenische Referent des Kirchlichen Aussenamtes, Oberkirchenrat Dr. Krüger, sowie Vizepräsident Stratenwerth als Consultants fahren können. d) Titel 7 (Dienstgebäude): Hier erbittet das Kirchliche Aussenamt eine Erhöhung der Ausgaben um 14.000.– DM für einmalige Aufwendungen für das Verputzen des Hauses und Reparatur der Regenrinne. Zur Begründung führt das Kirchliche Aussenamt folgendes an: Da der Eigentümer des Hauses, das Land Hessen, den Mietvertrag nicht mehr verlängert und infolge der Kriegsschäden nur noch eine Nutzungsentschädigung verlangt (25 % Nachlass), gehen die Reparaturkosten zu Lasten des Kirchlichen Aussenamtes. Um das Haus in einen angemessenen Zustand zu versetzen, ist das Verputzen der Aussenwände notwendig, für das ein Betrag von 11.000.– DM erbeten wird. Die notwendige Reparatur der stark beschädigten Regenrinne erfordert einen Kostenaufwand von 3.000.– DM. e) Titel 9 (Umzugskosten): Hier erbittet das Kirchliche Aussenamt eine Erhöhung von 2.000.– auf 5.000.– DM, indem es für den Umzug von Vpr. Stratenwerth 1000.– DM und für den Umzug des neu erbetenen zweiten Juristen vorsorglich 2.000.– DM vorsieht. f ) Titel 10 (Wiesbadener Büro) Hier hat das Kirchliche Aussenamt denselben Betrag wie im laufenden Haushaltsjahr eingesetzt in der Annahme, dass die seit dem 1. Juli 1953 vakante Stelle eines persönlichen Referenten für den Leiter Kirchlichen Aussenamtes wieder besetzt wird. F. Ausgabe-Kapitel V (Auslandsarbeit): I. Für dieses Ausgabe-Kapitel wird vom Kirchlichen Aussenamt eine Erhöhung um 349.000.– DM erbeten. Diese Erhöhungswünsche betreffen folgende Titel: Erhöhung um DM Titel 1 a Zuschüsse an die deutschen evangelischen Kirchengemeinschaften, Gemeinden und

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Geistlichen im Ausland Titel 1 b Zuschüsse für Instandhaltung kirchlichen Eigentums im Ausland Titel 2 Ausbildung von geistlichen Kräften Titel 3 Urlaub von Auslandsgeistlichen Fortbildung der in Europa befindlichen Geistl. Titel 5 Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung von Auslandsgeistlichen im Ausland Titel 6 Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung von Auslandsgeistlichen im Inland Titel 7 Unterstützungen und Beihilfen der Auslandsgemeinden und Auslandspfarrer insgesamt

127 80.000.– 62.500.– 21.000.– 50.000.– 83.000.– 42.500.– 10.000.– 349.000.–

II. Zur Begründung für diese Erhöhungswünsche wird vom Kirchlichen Aussenamt folgendes ausgeführt: a) Titel 1 a (Zuschüsse an die deutschen evangelischen Kirchengemeinschaften, Gemeinden und Geistlichen im Ausland): Die Erhöhung von bisher 120.000.– DM auf 200.000.– DM wird wie folgt begründet: „Die Verbreiterung unserer Arbeit in den letzten Jahren (Istanbul, Amsterdam, Brüssel, Bilbao usw.) wird mit der Entsendung eines Pfarrers nach Paris zu einem vorläufigen Abschluss kommen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen ausserdem, dass die Auslandsgemeinden höherer Zuschüsse bedürfen, um sie in den Stand zu setzen, den Pfarrern ein den deutschen Verhältnissen etwa entsprechendes Gehalt zu zahlen.“ b) Titel 1 b (Zuschüsse für Instandhaltung kirchlichen Eigentums im Ausland): Für diesen neu erbetenen Titel werden 62.500.– DM veranschlagt mit folgender Begründung: „Christuskirche in Paris 50.000.– DM Es ist damit zu rechnen, dass der französische Staat die Christuskirche in Paris im kommenden Haushaltsjahr zurückgibt. Die deutsche Gemeinde in Paris ist nicht in der Lage, die erheblichen Kosten der Instandhaltung zu tragen. Der notwendige Aufwand ist noch nicht bekannt. Als erste Rate werden 50.000.– DM erbeten. Kirche in Brüssel 12.500.– " Zur Auslösung der Kirche aus dem Sequester sind 15.000.– DM erforderlich und 5.000.– DM zu ihrer Wiederherstellung, die der jetzt wiedererstandenen evangelischen Gemeinde deutscher Zunge zur Verfügung

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gestellt werden. Die Evangelische Kirche im Rheinland beteiligt sich mit 7.500.– DM.“ c) Titel 2 (Ausbildung von geistlichen Kräften): Die Erhöhung von bisher 4.000.– DM auf künftig 25.000.– DM wird wie folgt begründet: „Ausser für die zwei Stipendiaten wie bisher ist ein Zuschuss von je 10.000.– DM für das Missionsseminar Neuendettelsau und das Missionsseminar Barmen eingesetzt. Die Seminare sind für die Gewinnung von Nachwuchs für die Auslandspfarrer unentbehrlich, da es immer schwieriger wird, bei dem sich abzeichnenden Pfarrermangel Kandidaten und jüngere Pfarrer für den Auslandsdienst freigestellt zu bekommen. An eine Wiedereröffnung des Auslandsdiasporaseminars wird nicht gedacht, an seine Stelle soll die Ausbildung durch Missionsseminare treten.“ d) Titel 3 (Urlaub von Auslandsgeistlichen, Fortbildung der in Europa befindlichen Geistlichen): Wie im vergangenen Jahr beantragt das Kirchliche Aussenamt wiederum 180.000.– DM. An der Begründung des letztjährigen Antrags hat sich im wesentlichen nichts geändert: „In Südamerika amtieren z. Zt. 202 im Anschlussverhältnis zur Evangelischen Kirche in Deutschland stehende Pfarrer. Für sie hat die Evangelische Kirche in Deutschland eine gesetzliche Fürsorgepflicht. Diese schliesst ein, dass den Pfarrern von Zeit zu Zeit ein Heimaturlaub gewährt wird. Die meisten von diesen Pfarrern sind seit 15 bis zu über 20 Jahren nicht in der Heimat gewesen. Sie haben das sehnliche Bedürfnis, die Heimat wiederzusehen, mit ihren Angehörigen wieder zusammen zu sein und neuen Anschluss an das kirchliche Leben der evangelischen Christenheit in Deutschland zu gewinnen. Viele von ihnen leben in grosser Einsamkeit und sind in ihrem anstrengenden Dienst müde geworden; ihre körperlichen Kräfte beginnen zu versagen (Gutachten des Tropeninstituts in Tübingen). Sie hoffen seit Kriegsende auf eine grosszügige Urlaubsregelung. In den beiden letzten Jahren konnten 25 Pfarrer, die die Reisekosten – sei es durch Beteiligung ihrer besonders wohlsituierten Gemeinden oder aus eigenen Mitteln – aufbringen konnten, in Deutschland weilen. Es hat sich bereits herausgestellt, dass sie körperlich erfrischt und geistlich gestärkt mit neuer Freudigkeit und Kraft ihre Arbeit wieder aufgenommen haben. Um auch denjenigen, die weder über eigene Mittel verfügen, noch in wohlhabenden Gemeinden amtieren, einen Heimaturlaub zu ermöglichen, ist in den nächsten 5 Jahren eine besondere Auf-

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wendung der Evangelischen Kirche in Deutschland erforderlich. Der durch den Krieg verursachte Aufstau bezieht sich auf 116 Pastoren in Brasilien und 12 in La Plata- und Chile-Synode. Sieht man notgedrungen davon ab, die Kinder bei der Urlaubsregelung zu berücksichtigen, ergibt sich für den einzelnen Urlaubsfall bei den gegenwärtigen Preisen folgende Berechnung: 2 Passagen Rio–Genua oder Rio–Hamburg und zurück 5.000.– Unterhaltsgeld in Deutschland 1.500.– 500.– ärztliche Versorgung durchschnittlich 7.000.– Mehrkosten bei Passagen aus Argentinien u. Chile 1.000.– zusammen DM 8.000.– Es sind erforderlich: für 116 Pastoren aus Brasilien 812.000.– und für 12 Pastoren aus der La Plata- und Chile-Synode 96.000.– zusammen DM 908.000.– verteilt auf 5 Jahre = 181.600.– DM pro Jahr. Dazu kommen die Pastoren aus Australien, Süd-West-Afrika und andere, für die im Durchschnitt 8.000.– DM pro Jahr einzusetzen sind, so dass eine Erhöhung des Titels 3 in Kapitel V auf 189.000.– DM erforderlich ist. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei dieser Berechnung davon ausgegangen ist, dass die nicht unerheblichen Kosten der Reise bis und von dem Einschiffungshafen sowie Nebenkosten von den Synoden und Gemeinden getragen werden. Ebenso ist davon ausgegangen, dass Passagekosten nur für den Pfarrer und seine Frau, nicht aber für die Kinder, zur Verfügung gestellt werden, was in vielen Fällen eine grosse Härte bedeutet. Will man diese Härte vermeiden, so erhöht sich der Kostenaufwand auf den einzelnen Urlaubsfall umgerechnet durchschnittlich um 2.500.– DM (La Plata- und Chile-Synode um 3.000.– DM), der jährlich erforderliche Betrag auf 254.800.– DM. Eine umfassende Urlaubsregelung kann jetzt fast 8 Jahre nach dem Ruhen der Waffen und 5 Jahre nach der Währungsreform nicht länger hinausgeschoben werden. Ein Sichversagen der Evangelischen Kirche in Deutschland würde nicht nur verheerende Folgen für das Vertrauen zur Evangelischen Kirche in Deutschland und damit zu Deutschland überhaupt haben, es würde auch zu frühzeitigen Pensionierungen infolge Versagens der körperlichen und seelischen Kräfte kommen, welche erhebliche Mehraufwendungen an Pensionen mit sich bringen“. e) Titel 5 (Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung von Auslandsgeistlichen im Ausland):

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Die Erhöhung von bisher 157.000.– auf 240.000.– DM wird damit begründet, dass dieser Betrag den auf rechtlichen Verpflichtungen beruhenden tatsächlichen Ausgaben entspricht. Eine 40%ige Erhöhung des Grundgehalts ist in Rechnung gestellt. Ob ab l. 4. 1954 tatsächlich die Erhöhung gezahlt werden muss, bedarf noch der rechtlichen Prüfung. Gegenwärtig: 171.234,12 DM Für 1954 wird mit einem Zugang gerechnet, also rd. 177.000.– " Bei Angleichung (40%iger Erhöhung des Grundgehaltes) Mehrbedarf rd. 63.000.– " Zusammen: 240.000.– DM Jahresbetrag 1953 Zugänge: Pfr. i. R. Fugmann Pfr. i. R. Giese Pfwwe. Haetinger

7.045.– DM 8.068,40 " 5.451.– " 20.564,40 DM

Abgänge: Pfr. i. R. Striebel (keine Witwe)

3.490,08 " 17.074,32 DM

Pfr. i. R. Blümel, zurück nach Deutschland (erscheint daher in Kapitel V Titel 6) Pfarrwitwe Mater erscheint in V / 6

6.180.– " 10.894,32 DM 2.094.– " 8.800,32DM.

f) Titel 6 (Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung von Auslandsgeistlichen im Inland): Die Erhöhung von 124.700.– DM auf 167.200.– DM entspricht den auf rechtlichen Verpflichtungen beruhenden tatsächlichen Ausgaben. Gegenwärtig: 161.308,80 DM Mehrbetrag bei erhöhtem Wohnungsgeldzuschuss A statt B rd. 5. 881. 20 " 167.190,00 DM rd. 167.200,00 DM Jahresbetrag 1953 Zugänge: Pfarrer I. R. Blümel von V / 5 Pfwwe. Mater von V / 5 Pfwwe. Emde rd.

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7.822,50 DM 4.378,50 " 4.440,00 "

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Pfarrer i. R. Hoffmann jetzt neu gemeldet hat sich Pfwwe. Schultze rd. 29.500,00 Abgänge: Pfr. i. R. Graetsch (keine Witwe)

8.311,50 4.547,50 DM

". "

6.909,60 22.590,40DM.

g) Titel 7 (Unterstützungen und Beihilfen der Auslandsgemeinden und Auslandspfarrer): Hier wird eine Erhöhung von bisher 20.000.– DM auf künftig 30.000.– DM erbeten mit folgender Begründung: „Bei dem Titel 7 handelt es sich um einen gemischten Titel. Er enthält a) Die Ausbildungsbeihilfen für Kinder von Auslandspastoren, b) Die Kosten für den Versand von Bibeln, Gesangbüchern und Literatur an die Auslandsgemeinden, c) Beihilfen an Auslandspastoren auf Grund wirtschaftlicher Notlagen. d) Sonstiges. Zu a): Im Rechnungsjahr 1953 betragen die Auslandsbeihilfen 11.000.– DM Zu b): Im Rechnungsjahr 1953 wird an die Auslandsgemeinden Literatur versandt im Werte von 8.000.– " Zu c): Für die Beihilfen wird ein Betrag von 10.000.– " erforderlich gehalten. Die Ausgaben im Rechnungsjahr 1953 belaufen sich bis zum 1. Oktober auf rd. 5.250.– DM. Zu d): werden für das Rechnungsjahr 1954/55 eingesetzt 1.000.– DM. III.Für die in Titel 1 und 7 genannten Zwecke können die Zuweisungen, die die EKD von dritter Seite für diese Zwecke erhält, mit verwendet werden. Die Höhe dieser Zuweisungen betrug im Rechnungsjahr 1950 40.000.– DM 1951 50.000.– " " " 1952 75.000.– " " " und sie wird im laufenden und im kommenden Rechnungsjahr – wie wir hoffen – jeweils 100.000.– DM betragen. In den Rechnungsjahren 1951 und 1952 sind diese Zuweisungen an die EKD in Höhe von insgesamt 125.000.– DM außerhalb des Haushaltsplans an die Auslandsgemeinden wie folgt verteilt worden:

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Nordschleswigsche Gemeinde Gemeinde Den Haag Gemeinde Rotterdam Gemeinde Genf Gemeinde Meran Gemeinde Mailand Gemeinde Rom Gemeinde Bozen Gemeinde Kairo Gemeinde Istambul Gemeinde Barcelona Gemeinde Madrid Gemeinde Lissabon St. Georgs Gemeinde London Christuskirche London Gemeinde Wistow/England Gemeinde Leicester/England Gemeinde Edinburgh Betreuung der Deutschen in Schottl.

2.000.– DM 4.700.– " 2.700.– " 1.000.– 600.– 2.000.– 1.000.–

1.200.– 3.625.– 3.000.– 3.000.– 2.760.– 1.350.–

2.035.– 2.150.–

1.600.– " 3.000.– 1.000.– 1.000.– 1.000.– 3.000.– 4.000.– 1.200.–

" " " " " " "

4.825.– " 6.000.– " 4.110.– 1.500.– 1.000.– 1.000.– 1.000.–

" " " " "

4.185.– " P. Beaulieu für Betreuung evgl. Deutscher in Frankreich 2.850.– " Kriegsgefangenenbetreuung in Frankreich 23.650.– " Zeitschriften für Fremdarbeiter 1.715.– " Zivilarbeiterbetreuung in Schweden 2.325.– " Deutsche Seemannsmission 3.000.– " Zivilarbeiterbetreuung in der Cyrenaica 3.365.– " Gemeinde Okahandja/SWA 1.000.– " Gemeinde Omaruru/SWA 1.000.– " La Plata-Synode Argent. 6.000.– " Bund der Synoden in Brasilien 12.000.– " Gemeinde Santiago de Chile 1.500.– " Gemeinde Asuncion/Chile 1.500.– " Gemeinde Melbourne 5.000.– " Gemeinde Sidney 5.000.– " zusammen 125.000.–184 DM 184 Richtig: 118725.– DM.

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41D Vorlagen und Anträge

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G. Ausgabe-Kapitel VI (Oekumenische Arbeit): Für dieses Ausgabe-Kapitel wird vom Kirchlichen Aussenamt eine Erhöhung um 113.550– DM erbeten. Hierzu ist folgendes zu sagen: Titel 1 (Mitgliedsbeitrag der Evangelischen Kirche in Deutschland für den Weltrat der Kirchen): Der Mitgliedsbeitrag der EKD für den Weltrat der Kirchen soll durch einen im Juli 1950 in Toronto gefassten Beschluss des Central-Comitees in den nächsten Jähren auf jährlich 60.000.– DM erhöht werden. Nachdem in jenem Jahr 1950 dieser Mitgliedsbeitrag 21.000.– DM betragen hatte und in den Jahren 1951 und 1952 auf 25.000.– DM und im laufenden Jahr 1953 auf 40.000.– DM erhöht worden war, erbittet das Kirchliche Aussenamt nunmehr für das kommende Jahr eine weitere Erhöhung auf 50.000.– DM. Für Titel 2 (Oekumenische Tagungen im Inland) werden 12.000.– DM erbeten. Für Titel 3 (Oekumenische Tagungen im Ausland) werden gleichfalls 12.000.– DM erbeten. Für Titel 4 (Literarische Arbeiten) werden 2.800.– DM erbeten. Für Titel 5 (Zuschuss für die Oekumenische Centrale) wird eine weitere Erhöhung des Zuschusses, der ursprünglich 5.000.– DM betragen hat, auf nunmehr 40.800,00 DM erbeten. Der Haushaltsplan der Oekumenischen Centrale hat folgenden Inhalt: Ausgaben: 1954 1953 DM DM 1.) Gehälter, (Leiter, Sekretärin, wissenschaftliche Hilfsarbeiterin) gemäss den am 1. 4. 53 eingetretene Erhöhungen für Beamte und Angestellte 31.516,28 26.142,60 2.) Hausmiete, Licht und Heizung, Ergänzung des Inventars 3.200,00 3.000,00 3.) Reisen: Allgemein 2.000,00 Reise des Geschäftsführers 2.750,00 4.750,00 2.500.– nach Evanston 4.) Geschäftsbedürfnisse: Post- u. Fernspr.Gebühren 2.000,00 2500.– Bürobedarf 2.000,00 2000.– 1.000,00 5.000,00 1000.– 5.500,00 Bücher und Zeitschriften 5.) Konferenzen 2.350,00 6.000,00 1.283,72 1.857,40 6.) Verschiedenes Insgesamt 48.000,00 45.000,00 Von dem gesamten Haushaltsbedarf von 48.000.– DM soll die EKD 85 % tragen, also 40.8000.– DM.

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134

41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Schon im vorigen Jahr hat der Finanzbeirat der EKD von den zuständigen Stellen eine Nachprüfung der Frage erbeten, ob die Weiterführung einer so teuren selbständigen Oekumenischen Centrale für die EKD unabweisbarbar notwendig ist oder ob es nicht möglich ist, diese Arbeit in die oekumenische Arbeit des Kirchlichen Aussenamtes derart einzugliedern, dass diese Arbeit auch weiterhin im Einvernehmen mit der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, also auch mit den Freikirchen in Deutschland, getan werden kann. Titel 7 (einmalige Ausgaben): Für die Teilnehmer an der Weltkirchenkonferenz in Evanston werden insgesamt folgende Beträge vom Kirchlichen Aussenamt erbeten: a) 99.000.– DM Reisekosten für die 36 Delegierten (je 2.750.– DM) nämlich für Landesbischof D. Dr. Beste, Schwerin, Dr. Christine Bourbeck, Berlin, Missionsdirektor Dr. Brennecke, Berlin, Bischof D. Dr. Dibelius, Berlin, Professor Dr. v. Dietze, Freiburg/Brsg. Präsident des Landeskirchenrats Dr. Fokken, Aurich, Dr. v. d. Gablentz, Berlin, Oberkirchenrat Herden, Gera, Oberkirchenrat D. Herntrich, Hamburg, Oberkirchenrat Dr. Hübner, Hannover, Generalsuperintendent Dr. Jacob, Cottbus, Dr. Karrenberg, Velbert, Professor Dr. Kinder, Münster, Gewerkschaftssekretär Ledig, Bayreuth, Dr. Leitz, Ludwigshafen, Landesbischof D. Dr. Lilje, Hannover, Landesbischof D. Meiser, München, Oberkirchenrat Dr. Metzger, Stuttgart, Missionsdirektor Dr. Meyer, Hamburg, Kirchenpräsident D. Niemöller, Wiesbaden Pastor D. Niesel, Schöller b. Dornap, Frau Lieselotte Nold, Stein b. Nürnberg, Landesbischof Lic. Noth, Dresden, Professor Dr. Obendiek, Wuppertal, Landesjugendpastor Peters, Hannover, Landespfarrer Puffert, Münster, Professor D. Dr. Schlink, Heidelberg, Pastor Spiegel-Schmidt, Hannover, Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt, Frankfurt/M.,

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41D Vorlagen und Anträge

b) c) d) e) f)

135

Kirchenpräsident D. Stempel, Speyer, Kirchentagspräsident Dr. v. Thadden-Trieglaff, Fulda, Direktor Dr. Weeber, Stuttgart, Bischof D. Wester, Schleswig, Präses D. Wilm, Bielefeld, Pfarrer Dr. Winterhagen [richtig: Winterhager], Berlin, Vizepräsident Zimmermann, Berlin. 4.500.– DM Beihilfe der EKD an die Jugendkammer zur Entsendung der Jugend-Consultants. 2.750.– " Reisekosten für den Leiter der Oekumenischen Centrale. (vgl. Titel 6) 5.500.– " Reisekosten für 2. Referenten des Kirchlichen Aussenamtes (vgl. Ausgabe – Kapitel IV, Titel 5) 7.500.– " geschätzte Reisekosten einer vorbereitenden Konferenz der Delegierten. 10.000.– " besonderer Verfügungsbetrag des Kirchlichen Aussenamtes für die Weltkonferenz in Evanston 129.250.– DM insgesamt.

I. Ausgabe-Kapitel VII (Schuldentilgung): Hier konnte eine Ermässigung der Ausgaben um 30.000.– DM vorgesehen werden. Die einzige Fremdschuld der EKD besteht in der im Vorjahre zum Zwecke des Ankaufs des Grundstücks in Bonn, Beethovenstrasse 44, eingegangenen Darlehensschuld von 120.000.– DM gegenüber der Altersversorgungskasse des Kaiserswerther Verbandes. Diese Schuld muss im kommenden Haushaltsjahr vertragsgemäss in Höhe von 20.000.– DM getilgt werden. K. Ausgaben-Kapitel VIII (Allgemeiner Verfügungsbetrag): Dieses Ausgaben-Kapitel ist auf Anregung des Finanzausschusses unserer Synode neu gegliedert und erweitert worden, wodurch eine Ausgabe-Ermässigung des vorigen Kapitels voll ausgeglichen ist. Der neue Titel I (Unvorhergesehenes) wird auf Wunsch des Finanzausschusses der Synode zentral von der Kirchenkanzlei verwaltet werden. Für die Inanspruchnahme der im neuen Titel 4 vorgesehenen Verstärkungsmittel, die dem inneren Haushaltsausgleich dienen sollen und die gleichfalls einheitlich von der Kirchenkanzlei verwaltet werden, ist die Zustimmung des Finanzausschusses unserer Synode erforderlich. L. Besonderer Erwähnung bedarf schliesslich noch die Frage, in welcher Weise der Fehlbetrag aus den Vorjahren in Höhe von insgesamt 103.572,22 DM abgedeckt werden kann. Wenn dieser Betrag im Ausgabe-Kapitel XI eingesetzt würde, so würde dadurch eine entsprechende

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136

41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Erhöhung der Umlagezahlungen der westdeutschen Landeskirchen notwendig werden. Da diese Lösung den Landeskirchen unerwünscht sein wird, empfiehlt der Finanzausschuss der Synode, den genannten Fehlbetrag dieses Mal ausnahmsweise einmalig aus den Betriebsmitteln für den westdeutschen Ostpfarrer-Finanzausgleich abzudecken. Hierzu ist folgendes zu sagen: Buchmässig beträgt der bei der Kasse der EKD bestehende Betriebsmittelbestand des westdeutschen Ostpfarrer-Finanzausgleichs (einschl. der Vorschüsse an die zuschussbedürftigen Landeskirchen) z. Zt. 574.415,17 DM). Dieses Geld steht zweckgebunden im gemeinsamen Eigentum der 19 westdeutschen Landeskirchen, die allein befugt sind, über eine von der bisherigen Zweckbestimmung abweichende Verwendung zu beschließen. Deswegen wird die Kirchenkanzlei in der bevorstehenden Sitzung der Kirchlichen Westkonferenz die Entscheidung der 19 westdeutschen Landeskirchen über die erwähnte Empfehlung des Finanzausschusses der Synode erbitten. Die Durchführung der genannten Empfehlung wird nur dann befürwortet werden können, wenn die westdeutschen Landeskirchen den Wunsch haben, dass die in den Ostpfarrer-Richtlinien des Rates der EKD seit langem in Aussicht genommene Zentralversorgungskasse in absehbarer Zeit nicht eingerichtet werden soll; nur dann kann eine Schmälerung der von den westdeutschen Landeskirchen für den Ostpfarrerfinanzausgleich aufgebrachten Betriebsmittel überhaupt in Betracht gezogen werden, da nicht einmal der ungeschmälerte Bestand dieser Betriebsmittel auch nur für die Zahlung einer einzigen Monatsrate der westdeutschen Ostpfarrerversorgung ausreichend sein würde. K. [sic!] Der beiliegende Entwurf185 der Ostmark-Ausgaben-Spalte enthält nur so geringe Erhöhungswünsche, dass er keiner längeren Begründung bedarf. Der Ansatz für die Synode der EKD ist vorsorglich um 2.000.– DM erhöht für den Fall, dass im Haushaltsjahr 1954 ein Zusammentritt der Synode im Ostwährungsgebiet notwendig werden sollte. Der Ansatz für den Rat der EKD ist um 2.000.– DM ermässigt worden. Der Ansatz in Titel II 13 b (Angestellte der Kirchenkanzlei in Ost-Berlin) ist von 40.000.– DM auf 48.000.– DM erhöht worden. Ebenso ist der Ansatz für Titel VI 3 (Oekumenische Arbeit) von 3.500.– DM auf 5.000.– DM erhöht worden, insbesondere zur Vorbereitung und Auswertung der Weltkirchenkonferenz in Evanston.

185 41D20.

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41D Vorlagen und Anträge

137

Das Ausgabenkapitel VIII (unvorhergesehenes . . .) ist von 4.000.– DM auf 7.000.– DM erhöht worden, während das Ausgabe-Kapitel X (Insgemein) von 4.600.– DM auf 2.400.– DM ermässigt wurde. gez. D. Brunotte

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e) Kammer für publizistische Arbeit aa) Vollsitzung der Kammer bb) Fachausschuss Presse

Kapitel I Kirchenleitung Titel 1: Leitende Organe a) Synode der EKD b) Kirchenkonferenz der EKD c) Rat der EKD d) Verfügungsbetrag des Ratsvorsitzenden Kap. I, 1 zus. Titel 2: Beratende Organe und Gerichte a) Kammer für öffentliche Verantwortung b) Kammer für soziale Ordnung c) Kammer für Erziehung und Unterweisung d) Jugendkammer

Westmark-Ausgaben

F: EZA Berlin, 2/5895 (H).

2.000.– 2.000.– 2.500.–

1.628,18 1.207,76 2.500.–

500.–

2.000.–

1.495,84



62.000.–

33.489,72

5.000.–

17.000.– 4.000.–

18.375,27 4.000.–

3.412,41

40.000.– 1.000.–

1953 (Soll)

10.632,65 481,80

1952 (Ist)

– –

– – –

2.000.– –

2.000.–

2.500.– (künftig bei AusgabeKapitel III berücksichtigt)



2.000.–

65.000.– –

– –

– –



3.000.– –

– –

gegenüber 1953 mehr weniger

3.000.–

20.000.– 4.000.–

40.000.– 1.000.–

1954 (Soll)

41D19. Anlage 1 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Westmark-Ausgaben- Spalte

138 41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

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q)

p)

o)

n)

l) m)

k)

g) h) i)

f)

cc) Fachausschuss Schrifttum dd) Fachausschuss Rundfunk ee) Fachausschuss darstellende Kunst ff) Fachausschuss Film Film- u. Fernsehbeauftragter der EKD Pressebeirat der EKD Finanzbeirat der EKD vom Rat erteilte Sonderaufträge Disziplinarkammer der EKD Disziplinarhof der EKD Schiedsgerichtshof der EKD Kirchenrechtliches Institut der EKD Diakonischer Beirat der EKD Arbeitsgemeinschaft f. öffentliche Verantwortg. Ostkirchenausschuss Kapitel I, 2 zusammen Titel 1 Titel 2 Ausgabe-Kapitel I insges. 1.500.–

1.775,27

21.000.– 2.000.– 4.000.– 32.000.– 116.500.– 62.000.– 116.500.– 178.500.–

16.255,57 – – – 71.754,93 33.489,72 71.754,93 105.244,65

1.500.– 500.–

500.–

– 411,35 –

500.– 3.000.– 18.000.–

119.– 2.963,65 20.899,44

1.500.– 17.500.–

500.–

307,50

16.874,28

500.–



32.000.– 113.500.– 65.000.– 113.500.– 178.500.–

4.230.–

2.000.–

20.000.–

1.500.– 770.–

500.–

500.– 3.000.– 18.000–

17.500.–

7500.–

1.000.–



– 500.– 3.000.– – –

230.–

– 3.500.– – 3.000.– –





– –

– 270.–





– – –

– – – –









41D Vorlagen und Anträge

139

Kapitel II: Kirchenverwaltung (Kirchenkanzlei) Titel 1: Besoldung der Beamten (soweit 154.491,46 nicht in Titel 10–14) Titel 2: Angestellte, Arbeiter und 69.742,06 Dienstaushilfen (soweit nicht in Titel 10–14) Titel 3: Ruheständler und Hinterblie51.132,39 bene (soweit nicht in Titel 13) Titel 4: Unterstützung und Beihilfen 17.785,95 (soweit nicht in Titel 13) Titel 5: Dienstreisen und Dienstkraftwagen (soweit nicht in Titel 10– 14) a) Dienstreisen 21.313,65 b) Dienstkraftwagen 5.125,99 Titel 6: Geschäftsbedürfnisse (soweit nicht in Titel 10, 12, 13) a) Heizung 4.718,26 b) Beleuchtung, Gas, Wasser, 2.609,55 Reinigung c) Fernsprecher und Tele7.169,45 grammgebühren d) Porto und Fracht 5.327,38 e) Schreib- u. sonstige Büro8.381,83 bedarfsartikel f) Verschiedenes 334,92 Titel 7: Dienstgebäude und Inventar (soweit nicht in Titel 10, 12, 13) a) Miete für Dienstgebäude 9.088,76 58.000.– 11.000.–

15.000.– 5.500.–

5.000.– 2.500.– 7.000.– 5.000.– 7.500.– 1.100.–

10.000.–

9.000.–

15.000.– 5.500.–

5.000.– 2.000.– 7.000.– 4.500.– 7.500.– 1.100.–

10.000.–

88.000.–

90.000.–

60.000.–

187.000.–

175.000.–

– –

– –





– –

– –

– 500.–

500.– –

– –

– –

– –

2.000.–



2.000.–

– (dafür neuer EinnahmeTitel V 2) 2.000.–

12.000.–

140 41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

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b) Unterhaltung der Dienst2.411,94 1.500.– gebäude c) Inventar 1.713,94 4.000.– Titel 8: Bücherei (soweit nicht in Titel 2.962,26 3.900.– 13) Titel 9: Umzugskosten (soweit nicht in Titel 10–14) a) Umzugskostenvergütung 378,40 und -beihilfen b) Trennungsentschädigungen 2.728,61 c) Darlehen zur Beschaffung 3.000.– von Wohnungen 2.025.– d) Verlorene Zuschüsse zu Be9.635,48 schaffung von Wohnungen Titel 10: Archivarbeit und kirchengeschichtliche Arbeit a) Personalkosten 18.274,69 18.500.– b) Sachkosten einschl. Ge5.337,55 5.500.– schäftsbedürfnisse, Diensträume und Inventar Titel 11: Kirchenstatistische Arbeit –

1.500.– –



– –

17.000.– 5.500.–

– –

– 1.000.–

4.000.– 4.900.–

3.000.–





1.500.–

Anmerkg. zu Tit. 11: Soweit Einnahme-Titel V 20 überschritten wird, darf Ausg.-Tit. II, 11 überschritten werden. Soweit EinnahmeTitel V 20 einen Fehlbetrag aufweist, darf Ausg.-Titel II, 11 nicht voll in Anspruch genommen werden.

41D Vorlagen und Anträge

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141

a) Personalkosten 28.733,22 b) Sachkosten einschl. Ge5.938,99 schäftsbedürfnisse, Diensträume und Inventar Titel 12: Bonn a) Personalkosten 35.968,45 b) Sachkosten laufend 28.179,24 einmalig 99.430,86 Titel 1–12 zus. 601.940,28 Titel 13: Berliner Stelle der Kirchenkanzlei a) Besoldung der Beamten 62.429,50 b) Angestellte, Arbeiter und 64.922,22 Dienstaushilfen c) Ruheständler und Hinter61.946,52 bliebene d) Unterstützung u. Beihilfen 6.247,43 (Sozialfonds) e) Dienstreisen und Dienst17.624,45 kraftwagen f) Geschäftsbedürfnisse 15.109,54 g) Dienstgebäude und Inven12.948,22 tar h) Bücherei 116,87 i) Umzugskosten – k) Bevollmächtigter des Rates 10.489.– am Sitz der DDR. Titel 13 zus. 251.833,75

40.000.– 6.500.–

80.000.– 29.000.– 21.000.– 615.000.–

25.400.– 115.000. 65.000.– 2.500.– 8.000.– 16.000.– 13.500.– 1.000.– – 11.000.– 258.000.–

30.000.– 6.500.–

65.000.– 20.000.– – 549.500.–

75.000.– 66.000.– 65.000.– 2.500.– 8.000.– 14.000.– 13.500.– 1.000.– – 11.000.– 256.000.–





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2.000.–



– – –





– – –





– –

– –

– –

2.000.– –

– – 5.500.–



– –

9.000.– 21.000.– 71.000.–

15.000.–

10.000.– –

142 41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

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im Bereich der 8 ostdeutschen Gliedkirchen Kapitel III zusammen

Kapitel III: Innerkirchliche Arbeit Titel 1: im Bereich der 19 westdeutschen Gliedkirchen

b) Sachkosten (ausschließlich Geschäftsbedürfnisse, Dienst-Räume und Inventar) Titel 15: Dienst- und Mietwohnungen

Titel 14: Oberrechnungsamt a) Personalkosten

225.000.–

– 225.000.–

– 200.265,90

28.000.– 851.100.–

– 870.833,36

200.265,90

1.600.–

16.000.–

1.228,83

15.830,50

225.000.–



225.000.–

26.000.– 924.000.–

3.600.–

22.000.–

– Anmerkg. zu Tit. 14: Soweit Einnahme-Titel V 2d überschritten wird, darf Ausg.-Tit. II 14 überschritten werden. Soweit Einn.-Titel V 2d einen Fehlbetrag aufweist, darf Ausg.Tit. II 14 nicht voll in Anspruch genommen werden. –



– Anmerk. zu Kapitel III: Soweit Einnahme-Titel IV 1 überschritten wird, darf AusgabeKapitel III überschritten werden.

– 2.000.– 81.000.– 7.500.– Erhöhung um 73.500.–

2.000.–

6.000.–

41D Vorlagen und Anträge

143

Kapitel IV: Kirchenverwaltung (Kirchliches Außenamt) Titel 1: Besoldung der Beamten 79.449.– Titel 2: Vergütung u. Löhne der Ange- 83.973,55 stellten und Arbeiter Titel 3: Versorgung der Ruheständler 30.542,26 und Hinterbliebenen Titel 4: Unterstützung und Beihilfen 6.257,32 Titel 5: Dienstreisen und Dienstkraftwagen a) Dienstreisen im Ausland 6.539,17 b) Dienstreisen im Inland 13.761,29 c) Dienstkraftwagen 2,50 Titel 6: Geschäftsbedürfnisse a) Heizung 2.510,58 b) Beleuchtung, Gas, Wasser, 1.028,67 Reinigung c) Fernsprecher- u. Tele5.802,12 grammgebühren d) Porto und Fracht 6.290,84 e) Schreib- und sonstige Bü7.741,34 robedarfsmittel f) Verschiedenes 1.493,88 Titel 7: Dienstgebäude und Inventar a) Miete für Dienstgebäude 7.447,47 b) Unterhaltung der Dienst3.810,77 räume c) Inventar 4.208,10 d) einmalige Aufwendungen – Titel 8: Bücherei 1.333,05 3.000.–

29.500

25.000.–

8.500.– 4.000.– 5.000.– 14.000.– 1.500.–

15.000.–

25.000.–

8.500.– 4.000.– 5.000.– – 1.500.–

33.000.–

33.000.– 3.000.–

108.000– 105.500.–

86.000.– 93.000.– – –

– –



– – – – –



– – – – –

14.500.–

– –

22.000– 12.500.–

144 41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

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Titel 1:

1a Zuschüsse an die deutschen evangelischen Kirchengemeinschaften, Gemeinden und Geistlichen im Ausland 1b Zuschüsse für Instandhaltung kirchlichen Eigentums im Ausland 1c Kurpastoration

Umzugskosten a) Umzugskostenbeihilfen b) Trennungsentschädigungen c) Darlehen zur Beschaffung 871,50 von Wohnungen d) verlorene Zuschüsse zur Beschaffung von Wohnungen Titel 10: Wiesbadener Büro a) Personalkosten 20.655,50 b) Sachkosten 3.959,57 Kapitel IV zusammen 287.642,48 Kapitel V: Auslandsarbeit

Titel 9:

120.000.– – –

– –

20.600.– 5.000.– 366.100

3.000.–

78.981,45 +1.574,29

20.600 5.000.– 302.100.–

2.000.–



62.500.–

200.000.–

– – 64.000.–

1.000.–

– –

62.000.– –

Anmerkung zu Ausg.Kapitel V. u. VI: Hiervon sind aus Kollektenmitteln zu bestreiten: im Westwährungsgeb. 102.000 DM im Ostwährungsgebiet 60.000 DM. EinsparungenbeiAusg.Kap. V Tit. 3+4 dürfen ausnahmsweise auf das nächste Rechnungsjahr übertragen werden. 80.000.– –

– –



41D Vorlagen und Anträge

145

Titel 7:

Titel 6:

Titel 5:

Titel 4:

Titel 3:

Titel 2:

Ausbildung von geistlichen 1.972.– Kräften Urlaub von Auslandsgeistli54.840,26 chen, Fortbildung der in Europa befindlichen Geistlichen Aussendung und Heimkehr 92.974,13 von Auslandsgeistlichen Ruhestands- und Hinterbliebe- 160.124,57 nenversorgung von Auslandsgeistlichen im Ausland Ruhestands- und Hinterbliebe- 116.306,27 nenversorgung von Auslandsgeistlichen im Inland Unterstützung und Beihilfen 25.750,81 der Auslandsgemeinende und Auslandspfarrer Kapitel V zusammen 530.949,49 30.000.–

994.700.–

654.700.–

167.200.–

240.000.–

90.000.–

180.000.–

25.000.–

20.000.–

124.700.–

157.000.–

90.000.–

130.000.–

4.000.–

349.000.–

10.000.–

42.500.–

– Anmerkung zu Ausgabe-Tit. V 1+7: Soweit Einnahme-Kap. VI. überschritten wird, dürfen Ausgabe-Tit. V 1+7 überschritten werden. Soweit EinnahmeKapitel VI einen Fehlbetrag aufweist, dürfen Ausgabe-Titel 1+7 nicht voll in Anspruch genommen werden.









– 83.000.–





50.000.–

21.000.–

146 41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

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Kapitel VI: Oekumenische Arbeit Titel 1: Mitgliedsbeitrag der EKD für den Weltrat der Kirchen Titel 2: Oekumenische Tagungen im Inland Titel 3: Oekumenische Tagungen im Ausland Titel 4: Literarische Arbeiten Titel 5: Zuschuß für die Oekumenische Centrale Titel 6: Institut für Altertumswissenschaft im Heiligen Land Titel 7: Einmalige Ausgaben (Vollversammlung Evanston) Kapitel VI zusammen Kapitel VII: Zinsen und Schuldentilgung Kapitel VIII: Titel 1: Unvorhergesehenes Titel 2: Verfügungsbetrag des Leiters der Kirchenkanzlei Titel 3: Verfügungsbetrag des Leiters des Kirchlichen Außenamtes Titel 4: Verstärkungsmittel Kapitel VIII zusammen Kapitel IX: Betriebsmittelsammlung Kapitel X: Insgemein Kapitel XI: Fehlbetrag des Vorjahres 75.050.– – – 115.050.– 50.000.–

28.000.–

28.000.– – 4.900.– –

1.537,38 9.840.– – – 67.978,10 50.150.–

1.378,50

1.378,50 – 700,44 64.772,99

30.000.–

– – –

40.000.– 58.000.– – 4.900.– –

113.550.– –

103.550.–

10.000.–

3.000.–

12.000.– 3.000.–

228.600.– 20.000.–

111.000.–



2.800.– 40.800.–

12.000.–

28.928,26

50.000.– 12.000.–

40.000.–

2.672,46

25.000.–

– – –

– 30.000.–





41D Vorlagen und Anträge

147

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954 Zusammenfassung der Westmark-Ausgaben

Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel Kapitel

I II III IV V VI VII VIII IX X XI

(Kirchenleitung) (Kirchenkanzlei) (Innerkirchliche Arbeit) (Kirchliches Außenamt) (Auslandsarbeit) (Oekumenische Arbeit) (Zinsen u. Schuldentilgung) (Unvorhergesehenes) (Betriebsmittel) (Insgemein) (Fehlbetrag d. Vorjahres)

1953

1954

(Soll) 178.500.– 851.000.– 225.000.– 302.100.– 645.700.– 115.050.– 50.000.– 28.000.– – 4.900.– – 2. 400. 350.–

(Soll) 178.900.– 924.600.– 225.000.– 366.100.– 994.000.– 228.600.– 20.000.– 58.000.– – 4.900.– – 3. 000. 400

Erhöhung um – 73.500.– 64.000.– 349.000.– 113.550.– –

600.050.–

41D20. Anlage 2 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Ostmark-Ausgaben-Spalte F: EZA Berlin, 2/5895 (H). Ostmark-Ausgaben-Spalte Ausgaben: Kapitel I: Titel 1:

Titel 2:

1954 Kirchenleitung Leitende Organe a) Synode der EKD 5.000.– b) Kirchenkonferenz der EKD 300.– c) Rat der EKD 2.000.– d) Verfügungsbetrag des Ratsvorsit– zenden Beratende Organe und Gerichte der EKD a) Kammer für öffentliche Verant300.– wortung der Kirche b) Kammer für soziale Ordnung 300.– c) Kammer für Erziehung und Un1.000.– terweisung d) Jugendkammer 300.– e) Kammer für publizistische Arbeit 1.500.– (einschl. ihrer 6 Fachausschüsse) sowie Filmbeauftragter und Fernsehkommission f) Pressebeirat der EKD –

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gegenüber 1953 mehr weniger

2.000.– – – –

– – 2.000.– –





– –

– –

– –

– –





149

41D Vorlagen und Anträge g) h) i) k) l) m) n) o)

Finanzbeirat der EKD Vom Rat erteilte Sonderaufträge Disziplinarkammer der EKD Disziplinarhof der EKD Schiedsgerichtshof der EKD Kirchenrechtliches Institut Diakonischer Beirat der EKD Arbeitsgemeinschaft für öffentliche Verantwortung p) Ostkirchenausschuss Kapitel I zusammen

– 300.– 100.– 700.– 100.– – – –

– – – – – – – –

– – – – – – – –

– 11.900.–

– 2.000.–

– 2.000.–





– 8.000.–

– –

– – –

– – –

– – – – –

– – – – –

8.000.–









100.000.–





100.000.–











– 125.000.–

– –

– –

– 125.000.–

– –

– –

Kapitel II:

(Kirchenverwaltung) Kirchenkanzlei Titel 1 bis 12: – Titel 13: Berliner Stelle der Kirchenkanzlei a) Besoldung der Beamten 45.000.– b) Angestellte, Arbeiter und 48.000.– Dienstaushilfen c) Ruheständler und Hinterbliebene 23.000.– d) Unterstützungen und Beihilfen 4.000.– e) Dienstreisen und Dienstkraftwa- 10.000.– gen f) Geschäftsbedürfnisse 9.000.– g) Dienstgebäude und Inventar 12.000.– h) Bücherei 1.000.– i) Umzugskosten 2.500.– k) Bevollmächtigter des Rates am 16.000.– Sitz der DDR Kapitel II zusammen 170.500.–

Kapitel III: Titel 1: Titel 2:

Kapitel IV:

Innerkirchliche Arbeit im Bereich der 19 westdeutschen Gliedkirchen im Bereich der 8 ostdeutschen Gliedkirchen Kapitel III zusammen Kirchenverwaltung (Kirchliches Außenamt)

Kapitel V: Auslandsarbeit Titel 1–5: Titel 6: Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung von Auslandsgeistlichen im Inland Titel 7: Kapitel V zusammen

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Kapitel VI: Oekumenische Arbeit Titel 1–6: Kapitel VI zusammen Kapitel VII: Zinsen und Schuldentilgung Kapitel VIII: Titel 1: Unvorhergesehenes Titel 2: Verfügungsbetrag des Leiters der Kirchenkanzlei (Dispositionsfonds) Titel 3: Verfügungsbetrag des Leiters des Kirchlichen Außenamtes Titel 4: Verstärkungsmittel Kapitel VIII zusammen Kapitel IX:

5.000.– 5.000.–

1.500.– 1.500.–

– –







– –

– –

} 3.000.– – } 5.000.– } 7.000.– 3.000.–

– – –

1.000.– } 1.000.– }

Betriebsmittelansammlung

Kapitel X: Insgemein Fehlbetrag des Vorjahres







2.200.–











41D21. Anlage 3 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Einnahmen F: EZA Berlin, 2/5895 (H). Einnahmen: Kapitel I: Westmarkbeträge Einnahmen a) b) c)

aus Dienst- und Mietwohnungen Mietzinsen Zinsen für Darlehen an Vermieter Rückflüsse von Darlehen an Vermieter d) Vermischte Einnahmen

Kapitel II: Einnahmen aus sonstigen Vermögensbewegungen Titel 1 Vermögenserträge (Zinsen) a) in Hannover b) in Bonn c) in Berlin d) in Frankfurt/M. Titel 2

Rückflüsse von Darlehen (Tilgung)

Ostmarkbeträge 26.000.–

} }

17.000.–



2.000.–

1.500.–

}

} } } } } } }

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151

41D Vorlagen und Anträge Titel 3

Schuldenaufnahme (Darlehen – nicht Kassenkredite)

} }

Titel 4

Entnahme aus Rücklagen

}

Titel 5

Erlöse aus Veräusserungen von Kapitalvermögen, Grundvermögen, Wertpapieren oder sonstigen Vermögen (z. B. Inventar oder Büchern)

} } } }

Kapitel III: Titel 1 –

Titel 2 Titel 3

Einnahmen aus Umlagebeträgen für den Bereich der 19 westdeutschen Gliedkirchen für den Bereich West-Berlins

2. 558. 900.–

– 55.000.–



300.000.–

102.000.–

60.000.–

102.000.–

60.000.–





für den Bereich der 8 ostdeutschen Gliedkirchen

Kapitel IV: Titel 1 Titel 2

Einnahmen aus Kollekten für gesamtkirchliche Notstände und Aufgaben für die oekumenische Arbeit der EKD und die Arbeit der evangelischen Auslandsgemeinden

Kapitel V: Titel 1 Titel 2

Titel 3

Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb Gebühren (z. B. der Gerichte und Archivarbeit der EKD) Kostenersatz und verschiedene Einnahmen a) der Gerichte der EKD } b) des Archivamtes der EKD } c) des Statistisches Amtes der EKD d) des Oberrechnungsamtes des EKD e) der übrigen Kirchenkanzlei in Han- } nover f) der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei } g) der Bonner Arbeit der EKD } Amtsblatt der EKD (Kostenersatz und } Überschuss)

300.– 5.200.– 9.000.–

12.500.– 7.000.–

Kapitel VI: Zuweisungen von dritter Stelle Kapitel VII: Insgemein



100.000.–



3.500.– 3. 000. 400.–

100.– 421.600.–

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D22. Anlage 4 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Stellenplan F: EZA Berlin, 2/5895 (H). Stellenplan I. Beamten-Stellenplan zu Ausgabe-Kapitel II 1 Präsident

B7a

1 Vizepräsident 1 Bevollmächtigter des Rates in Bonn 1 Referent 2 Referenten 3 Referenten 1 Referent

A1a A1a A1a A1b A2b A2c1

2 Referenten 1 leitender Bürobeamter

A2c2 A2d

2 Kalkulaturbeamte 3 Kalkulatur- u. Rechnungsbeamte

A2d A4b1

1 Registraturleiter

A4c2

2 Kassenbeamte 1 Kanzleiobersekretar

A4c2 A5b

(für den gegenwärtigen Stelleninhaber wird die Hälfte seiner Bezüge durch die VELKD erstattet) (z. Zt. unbesetzt)

(1 in Bonn) (1 in Berlin) (der gegenwärtige Stelleninhaber erhält für seine Person Bezüge nach A 2 b) (1 in Berlin -k. w.) (der gegenwärtige Stelleninhaber behält seine Planstelle A 2 c 2) (1 in Berlin) (1 im Oberrechnungsamt, der gegenwärtige Stelleninhaber behält seine Planstelle A 2 d; 1 in Berlin und 1 in Bonn) (der gegenwärtige Stelleninhaber behält seine Planstelle A 2 d) (in Berlin)

II. Angestellten-Stellenplan zu Ausgabe-Kapitel I und II 2 Referenten TO.A III (1 im Kirchenrechtlichen Institut, 1 im Archivamt) 1 Angestellter TO.A V b (im Kirchenstatistischen Amt) 2 Angestellte TO.A VI b (1 im Kirchenstatistischen Amt, 1 in Berlin) 18 Angestellte TO.A VII (9 in Hannover, 1 im Archivamt, 1 im Kirchenstatistischen Amt, 1 in Bonn, 6 in Berlin – die Inhaberin einer Stelle bezieht für ihre Person Bezüge nach TO.A VI b –)

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41D Vorlagen und Anträge

11 Angestellte 4 Angestellte

153

TO.A VIII (4 in Hannover, 3 in Bonn, 4 in Berlin) TO.A IX (2 in Hannover, 2 in Berlin)

III. Beamten-Stellenplan zu Ausgabe-Kapitel IV Titel 1 1 Präsident B7 (der gegenwärtige Stelleninhaber bezieht seine Bezüge von seiner Landeskirche). 1 Referent (Vizepräsident) A 1 a 1 Referent A1b 2 Referenten A2b 1 Referent A2c2 (der gegenwärtige Stelleninhaber ist beurlaubt und bezieht bis auf weiteres keine Bezüge aus seiner Planstelle -k. w.) 2 Kalkulatur- u. Rechnungsbeamte A4b1 IV. Angestellten-Stellenplan zu Ausgabe-Kapitel IV Titel 2 2 Referenten TO.A III 1 Registraturleiter TO.A V b 3 Angestellte TO.A VI b 2 Angestellte TO.A VII 4 Angestellte TO.A VIII (die gegenwärtigen Inhaber von zwei Stellen beziehen Bezüge nach TO.A VII) 2 Angestellte TO.A IX

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

41D23. Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden. München, 9. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/3419 (O). Der von der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland eingesetzte Disziplinarordnungsausschuss hat den Entwurf für ein Disziplinargesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland erarbeitet, den die Kirchenkanzlei Hannover den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland unter dem 11. Mai 1953 – Tgb.-Nr. 12 136. VI.186 – zur Stellungnahme zugeleitet hat. In der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands ist dieser Gesetzesentwurf wiederholt und eingehend beraten worden. Auf Beschluss der Kirchenleitung der Vereinigten Kirche gebe ich für die 10 in der Vereinigten Kirche zusammengeschlossenen Gliedkirchen: die Evang.-Luth. Kirche in Bayern, die Braunschweigische Evang.-Luth. Landeskirche, die Evang.-Luth. Kirche im Hamburgischen Staate, die Evang.-Luth. Landeskirche Hannovers, die Evang.-Luth. Kirche in Lübeck, die Evang.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs, die Evang.-Luth. Landeskirche Sachsens, die Evang.-Luth. Landeskirche von Schaumburg-Lippe, die Evang.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins, die Evang.-Luth. Kirche in Thüringen folgende Erklärung zu dem Gesetzesentwurf ab: In mehrfachen eingehenden Beratungen über den Erlass einer Disziplinarordnung durch die Evangelische Kirche in Deutschland wurden von Gliedkirchen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands aus dem Bekenntnis ernst [sic!] grundsätzliche Bedenken gegen eine gesamtkirchliche Regelung durch die Evangelische Kirche in Deutschland erhoben. Die Kirchenleitung der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands hält diese Bedenken für so schwerwiegend, dass sie an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die Bitte richten muss, von dem Erlass einer gesamtkirchlichen Disziplinarordnung abzusehen und sich auf eine Disziplinarordnung für die Amtsstellen der Evangelischen Kirche in Deutschland zu beschränken. Sie sieht sich damit auch vor die Frage gestellt, innerhalb der Vereinigten Kirche eine Ordnung zu schaffen, die ins-

186 EZA Berlin, 4/596.

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41D Vorlagen und Anträge

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besondere auch vom Bekenntnis her die Amtspflichten, ihre Verletzung und deren Ahndung umfasst. Die Kirchenleitung ist gern bereit, auf Wunsch des Rates ihr Anliegen mündlich näher zu erläutern. D. Meiser D. D. [m. p.]

41D24. Schreiben Wolfs an Smend. Göttingen, 29. Dezember 1953 F: EZA Berlin, 2/963 (O). Sehr verehrter Herr Kollege! Zu meinem Bedauern kann ich erst heute zu Ihrem Brief vom 9. Dezember187 Stellung nehmen. Das von Herrn Kollegen Aland in Halle entwickelte Programm für die wissenschaftliche Bearbeitung der in Halle und Merseburg befindlichen sehr wichtigen Materialien zur Kirchen- und Geistesgeschichte des 17. Jahrhunderts verdient höchste Beachtung. Die Kirchengeschichtsschreibung des 17. Jahrhunderts ist ja bis heute sehr fragmentarisch geblieben und diese mir zum Teil bekannten Materialien bedürfen dringend der Aufnahme und Bearbeitung. Kürzlich hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft ein ähnliches Unternehmen von Herrn Professor Benz in Marburg mit einigen tausend DM unterstützt, das sich allerdings nur auf einen kleinen, zufällig nach dem Westen verschlagenen Teil dieses Materials bezieht, von Herrn Benz aber mit größtem Stimmaufwand in Szene gesetzt worden ist und in seinem Endergebnis wahrscheinlich nicht den Erwartungen und den zugewendeten Mitteln entsprechen wird. Dies hat zum Teil seinen Grund darin, daß sich das viel wichtigere Material nach wie vor in Halle und Merseburg befindet. Herr Kollege Aland ist eine ausgezeichneter Organisator wissenschaftlicher Unternehmungen, nach meinem Dafürhalten auch ein sehr viel besserer Kenner des Stoffes als Herr Benz und fraglos in der Lage, auf Grund von beiden Eigenschaften mit relativ geringen Mitteln eine wirklich befriedigende und umfangreiche Arbeitsleistung herbeizuführen. Es kann jedenfalls gesagt werden, daß das Arbeitsvorhaben von Herrn Kollegen Aland für das 17. Jahrhundert zur Zeit ziemlich konkurrenzlos dasteht, daß es nur im Bereich der DDR wirklich durchgeführt werden kann, und daß seine Durchführung einem dringenden wissenschaftlichen Erfordernis Genüge leisten würde, ganz abgesehen davon, daß für die Schulung und Heranbildung des akademischen Nachwuchses im Bereich der DDR ein größeres 187 Nicht ermittelt.

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41. Sitzung Berlin, 11. Februar 1954

Gemeinschaftsunternehmen einen sammelnden und stärkenden Mittelpunkt darstellen könnten. Nach meinem Dafürhalten müßte dem Arbeitsvorhaben von Kollegen Aland auch seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland ein lebhaftes Interesse zugewendet werden und es müsste vor allem durch die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens einmal mit großer Deutlichkeit bekundet werden, daß die EKD sich auch der wissenschaftlichen Arbeit der Theologie in der DDR anzunehmen bereit ist. Man sollte, meine ich, eine so einmalige und so hervorragende Gelegenheit zu wirklicher Hilfe und zu wirksamer Bezeugung der immer wieder ausgesprochenen Verbundenheit sich nicht entgehen lassen, zumal, wie ich nochmals betonen möchte, nicht nur der ins Auge gefasste Arbeitsgegenstand von erheblichem Gewicht ist, sondern auch Herr Kollege Aland alle wünschenswerte Gewähr für eine sachgemäße und planvolle Bewältigung der Aufgabe bietet. Mit angelegentlicher Begrüßung Ihr sehr ergebener E. Wolf [m. p.] Dekan

41D25. Rechnung Strathmanns an die EKD. Erlangen, 19. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/5611 (O). Liquidation. Hierdurch liquidiere ich als Entschädigung für die im Auftrage des Rates der Evang. Kirche in Deutschland in der Zeit vom April 1952 bis zum Dez. 1953 geleistete Arbeit an der Fortführung der Revision der Lutherbibel den Betrag von DM 1000, in Worten eintausend DM. Diesen bitte ich mir bis zum 31. März 1954 auf mein Postscheckkonto Nürnberg 9380 zu überweisen. D. H. Strathmann [m. p.]

41E Dokumente 41E1. Entwurf der Erklärung des Rates F: NL Smend (D). Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland richtet an die vier Außenminister den dringenden Appell, nicht auseinanderzugehen, ehe nicht für die baldige Wiedervereinigung Deutschlands ein entscheidender Schritt

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41E Dokumente

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getan ist. Kein Volk kann die Verweigerung seiner Einheit so lange ertragen, ohne schwersten moralischen Schaden davonzutragen. Gleichzeitig bittet der Rat, die politischen Gefangenen nicht zu vergessen, die ihr schweres Schicksal nie hätten zu erleiden brauchen, wenn nicht die unnatürliche Aufspaltung Deutschlands solange angedauert hätte.

41E2. „Konzept“ des Wortes des Rates und der Kirchenkonferenz an die vier Außenminister. O. D. F: NL Smend (D). In dieser verantwortungsschweren Stunde, in der die Außenminister der vier Großmächte in der Hauptstadt unseres Landes zu Verhandlungen zusammengekommen sind, wenden wir, der Rat und die Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland uns an Sie mit folgendem Anliegen: 1. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat das deutsche Volk immer gemahnt, die Folgen des verlorenen Krieges, insbesondere die schmerzliche Teilung als Gericht Gottes aus seiner Hand zu nehmen. Der Zeitpunkt scheint uns aber gekommen, an dem unser Volk das Recht, sich in freier rechtsstaatlicher Willensbildung eine gemeinsame Ordnung zu geben, nicht mehr vorenthalten werden sollte. Aus ihrer Verbundenheit mit dem deutschen Volke weiß die Kirche um die heiße Erwartung von Millionen Menschen Ost- und Westdeutschland, die nichts sehnlicher wünschen, als daß die Einheit unseres Volkes in Frieden und Freiheit wieder hergestellt wird. Unser Volk wünscht diese Einheit mit leidenschaftlichem Herzen nicht nur um seiner selbst willen, sondern auch in der wachsenden Überzeugung, daß es nur politisch vereint dem Frieden der Völker, vor allem dem Frieden mit seinen Nachbarvölkern dienen kann. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, daß der Friede unmittelbar gefährdet ist, solange die deutsche Frage ungelöst bleibt. Wir müssen das mit ernster Besorgnis aussprechen. Die Evangelische Kirche in Deutschland bittet daher die Herren Außenminister, ihre Beratungen nicht zu beenden, ehe nicht ein sichtbarer Fortschritt in der Frage der Wiedervereinigung unseres Volkes gemacht ist. Das begonnene Werk der Wiedervereinigung Deutschlands muß fortgesetz werden, bis ein für unser Volk und die Welt tragbares Ziel erreicht worden ist. Die Evangelische Kirche weiß sich mit dieser Bitte als Sprecher des gesamten deutschen Volkes. 2. Die Herren Außenminister haben übereinstimmend erklärt, daß freie Wahlen in Ost- und Westdeutschland die unerläßliche Voraussetzung für die Wiedervereinigung unseres Volks sind. Sie haben damit die freie

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politische Willensbildung als Faktor der Wiedervereinigung unseres Volkes grundsätzlich zugestanden. Wir sind davon überzeugt, daß die bestehenden Meinungsverschiedenheiten über die Durchführung freier Wahlen nicht unüberwindlich sind. Freilich müssen Gewissensbedrängung und Furcht aufhören und ein zureichender Rechtsschutz für die freie religiöse, weltanschauliche und politische Meinungsäußerung in ganz Deutschland geschaffen werden. Die Evangelische Kirche in Deutschland bittet die Herren Außenminister, dafür Sorge zu tragen, daß eine politische Willensäußerung unseres Volkes ohne Gewissensbedrängung geschehen kann. Wir sind in ernster Besorgnis darüber, dass eine Bedrückung unseres Volkes in dieser Hinsicht zu unheilvollen Taten führen könnte. Es würde ein sichtbares Zeichen des Versöhnungswillens und eine sichtbare Entspannung der Gesamtlage in unserem Volke sein, wenn die vier Mächte die ihnen jeweils nahestehende deutsche Regierung veranlassen würden, in dieser Stunde die politischen Gefangenen freizulassen. Wir bitten um der friedlichen Entwicklung unseres Volkes und um der Betroffenen selbst willen inständig, diesen Schritt jetzt zu tun. 3. Wir verkennen nicht, daß die Wiedervereinigung unseres Volkes mit dem Sicherheitsbedürfnis anderer Völker, insbesondere unserer Nachbarvölker untrennbar verbunden ist. Trotz der in dieser Frage offenbar so starr einander gegenüberstehenden Meinungen sind wir der Überzeugung, daß in der Aussprache die Verständigungsmöglichkeiten über dieses Problem noch nicht erschöpft sind. Wir bitten die Herren Außenminister dringend, notfalls unter Preisgabe verfestigter Ausgangspositionen neue konstruktive Lösungen der Sicherheitsfrage zu suchen. Um des Friedens unseres Volkes und um des Friedens der ganzen Will [sic!] willen bitten wir die Herren Außenminister im Bewusstsein letzter und tiefster Verantwortung, in dieser Frage zu gegenseitigen Opfern bereit sein. Die Evangelische Kirchen in Deutschland hat ihre Gemeinden aufgerufen, in diesen Wochen in den Gottesdiensten für ein gerechtes und friedliches Ergebnis der Konferenz zu beten. Sie weiß, dass Gott der Herr aller Herren allein die Geschicke der Völker lenkt. Sie legt die Zukunft unseres Volkes in Seine gerechte und gnädige Hand.

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41E Dokumente

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41E3. Bericht der Eherechtskommission der EKD an den Rat. Hemer, 1. März 1954 F: EZA Berlin, 2/4349 (H). Bericht über den Stand der Gesetzgebung auf dem Gebiet des Ehe- und Familienrechts, erstattet dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland auf einer Sitzung in Berlin am 11. Februar 1954. Es sind fünf Gesetzesmaterien in verschiedenen Stadien der Aktualität, über die zu berichten ist: 1.) der Familienrechtsgesetzentwurf 2.) das Ehegesetz, das das Kontrollratsgesetz vom Jahre 1946188 ablösen soll 3.) das Gesetz über die religiöse Erziehung der Kinder vom Jahre 1921189 4.) das Personenstandsgesetz vom Jahre 1875190 5.) der Komplex der Fragen des Eheschliessungsrechts, insbesondere der Zivilehe. Der hier vorgelegte Bericht trägt nur informatorischen Charakter und soll sowohl die Problemlage wie die gesetzgeberische Lage auf den einzelnen Gebieten in Kürze darstellen. 1. Das Familienrechtsgesetz. Der Gesetzentwurf, den das Bundeskabinett im Herbst 1952, dem Bundestag vorgelegt hat, ist bekanntlich vom Bundestag nicht bis zu dem verfassungsmässig geforderten Termin vom 31. 3. 1953 verabschiedet worden. Daher besteht sei[t] 1. 3. 1953 der sogenannte „gesetzlose Zustand“. Das heisst: Die Übergangszeit, während der nach Art. 117 BGG das bisher geltende Ehe- und Familienrecht noch weiter galt, auch sofern es dem Art 3, 2 widersprach, ist abgelaufen. Der Art. 3, 2 tritt in vollem Umfang in Kraft und bricht alles ihm entgegenstehende Recht. Welche Gesetzesbestimmungen davon betroffen sind, ist in zahlreichen Fällen zweifelhaft. Darüber eben hätte das neue Gesetz zu entscheiden gehabt. Nunmehr aber gibt es keine gesetzgeberische Entscheidung darüber, also kann darüber nur in jeweiligem Fall der Richter entscheiden. Das schafft weithin eine empfindliche Rechtsunsicherheit. Deshalb haben die Oberlandesgerichtspräsidenten auf ihrer letzten Konferenz in einem Schreiben an den Bundesjustizminister gebeten, alles zu tun, was zur Beendigung des gesetzlosen Zustandes führen könne. Das Bundesjustizministerium hat nun für den neuen Bundestag einen neuen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der noch vor Ende 1953 unverändert vom Bundeskabinett angenommen worden ist. Dieser Entwurf ist im Gegensatz zu dem früheren nur noch auf den einen Gesichtspunkt der Angleichung an den Gleichberechtigungsgrundsätzen ein188 Kontrollratsgesetz Nr. 16 (Ehegesetz) vom 20. Februar 1946 (R. Hemken, Sammlung). 189 „Gesetz über die religiöse Kindererziehung“ (RGBl 1921, S. 939ff.). 190 „Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung“ (RGBl 1875, S. 23–40).

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gestellt. Der zweite Gesichtspunkt des früheren Entwurfs, die Überführung des Kontrollratsehegesetzes von 1946 in innerdeutsches Recht ist fallengelassen worden, da sich hier Schwierigkeiten ergeben hatten; davon nachher unter 2. Andere Eigentümlichkeiten des neuen Entwurfs: a) formal begrüssenswerte Straffung in gesetzestechnischer und sprachlicher Hinsicht. b) material: α) § 1354. Alle gemeinsamen Angelegen- [sic!] der Ehegatten sind in gegenseitigem Einvernehmen zu regeln. Im Konfliktsfall sind die Ehegatten gehalten, sich zu einigen. Können sie sich nicht einigen, so entscheidet der Mann, wobei er auf die Auffassung der Frau Rücksicht zu nehmen hat. Entscheidung des Mannes ist nicht verbindlich für die Frau, wenn sie dem Wohle der Familie widerspricht. (Ein von der FDP vorgelegter Gesetzentwurf sieht ersatzlose Streichung von § 1354 vor.) β) § 1628. (Konflikt bei der Ausübung der elterlichen Gewalt): Bei Meinungsverschiedenheiten müssen die Eltern versuchen, sich zu einigen. Gelingt das nicht, so entscheidet der Vater. Er hat auf die Auffassung der Mutter Rücksicht zu nehmen. Das Vormundschaftsgericht kann der Mutter auf Antrag die Entscheidung einzelner Angelegenheiten übertragen, wenn das Verhalten des Vaters dem Wohl des Kindes widerspricht. γ) § 1629. Die Vertretung des Kindes steht dem Vater zu, der Mutter sofern sie allein die elterliche Gewalt ausübt. δ) Der gesetzliche Güterstand heisst nicht mehr Gütertrennung mit Zugewinnausgleich, (wovor die Kirchen gewarnt hatten) sondern „Zugewinngemeinschaft“. ε) Der alte Gesetzentwurf hatte vorgesehen, dass bei seinem Inkrafttreten die Alt-Ehen in personen- und güterrechtlicher Hinsicht automatisch unter die neuen Bestimmungen treten. Dagegen hatte die Kirchen Einspruch erhoben mit der Begründung, dass damit die Verfügungsgewalt des Staates über die Ehe und Familie zu weit getrieben werde. Dem gegenüber hatte man zunächst darauf verwiesen, dass das bei Inkrafttreten des BGB ebenso gewesen sei. Die Kirchen hatte[n] ihre Bedenken aber aufrecht erhalten und erneut zur Geltung gebracht. Der neue Gesetzentwurf (Art. 8, I Übergangsvorschriften) trägt dem nun wenigstens teilweise Rechnung, und zwar nicht in personenrechtlicher, wohl aber in güterrechtlicher Hinsicht. Zwar wird die Automatik aufrecht erhalten, aber die Möglichkeit geschaffen, dass bei Alt-Ehen durch Erklärung vor dem Amtsgericht innerhalb eines Jahres der bisherige Güterstand erhalten bleiben kann (Beispiel für wirksamen Einfluss der Kirche). Es wäre dringend zu wünschen, daß der neue Gesetzentwurf des Bundeskabinetts bald angenommen und damit der gesetzlose Zustand, der sich übrigens stärker zum Nachteil der Frauen ausgewirkt hat, beendigt würde. Nach Lage der Dinge kann bei weiterer Verzögerung wohl kaum Besseres erreicht werden.

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Anmerkung zu Abschnitt 1.: Ein evangelischer Kreis, der vor kurzem in Mülheim im „Haus der Begegnung“ versammelt war, hat an die Eherechtskommission folgende Anregungen herangebracht: 1.) Dem Rat das Eintreten für ersatzlose Streichung des § 1554 BGB zu empfehlen. 2.) Dem Rat zu empfehlen, über § 1629 des neuen Gesetzentwurfs hinaus sich für die Vertretung des Kindes auch durch die Mutter einzusetzen. 3.) Dem Rat die Anregung zum weiteren Ausbau kirchlicher Eheberatungsstellen zu geben. Die Eherechtskommission legt dazu dem Rat folgende Stellungnahme vor: zu 1.) Sie kann dem Rat nicht empfehlen, über seine bisherige Stellungnahme hinaus, sich erneut und anders als bisher zu § 1354 zu äussern, zumal in dieser Stellungnahme das ersatzlose Wegfallen des § 1354 unter bestimmten Bedingungen als Möglichkeit bereits erwähnt ist. zu 2.) Die Vertretung des Kindes auch durch die Mutter erscheint der Kommission grundsätzlich als möglich und erwägenswert. Es muss der Entscheidung des Rates überlassen bleiben, ob er zu dieser Einzelheit glaubt Stellung nehmen zu sollen. zu 3.) Der weitere Ausbau evangelischer Beratungsstellen erscheint nach den Erfahrungen, die bisher z. B. in Hamburg, Hannover und Düsseldorf gemacht wurden, dringend empfehlenswert. Ein gemeinsamer Bericht der bisher bestehenden Beratungsstellen über ihre Erfahrungen könnte nützlich sein. (Evtl. durch Landgerichtsdirektor Dr. Blötz-Hamburg). 2. Das neue Ehegesetz. Da der Gesichtspunkt der Umwandlung des Kontrollratsgesetzes von 1946 in innerdeutsches Recht bei dem neuen Gesetzentwurf fallengelassen wurde, so ist zu diesem Zweck ein neuer Gesetzentwurf unter diesem Gesichtspunkt nötig geworden und wird z. Zt. vorbereitet. Hierzu wird eine Stellungnahme der Evangelischen Kirche zu gegebener Zeit unbedingt erforderlich sein. Denn es handelt sich dabei um wesentliche Fragen des Ehescheidungsrechtes. Das Kontrollratsgesetz von 1946191 beruht mit relativ geringfügigen Veränderungen auf dem nationalsozialistischen Gesetz von 1938192. Dieses hatte zum erstenmal neben dem Schuldgesichtspunkt bei der Ehescheidung das Zerrüttungsprinzip eingeführt. Dabei hatte zu schwerem Missbrauch (Konsensualscheidung) die Bestimmung geführt, dass eine Ehe als zerrüttet zu unterstellen sei, wenn die Ehegatten drei Jahre getrennt gelebt hatten. Die bedenklichste Vorschrift ist die des § 48/ 191 R. Hemken, Sammlung. 192 „Gesetz zur Vereinheitlichung des Rechts der Eheschließung und der Ehescheidung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet“ vom 6. Juli 1938 (RGBl I, 1938, S. 807– 822).

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55 Ehegesetz, wonach das Gericht unter Umständen den Widerspruch des schuldlosen Ehegatten gegen das Scheidungsverlangen des schuldigen Teils übergehen kann. Das Bundesjustizministerium hatte bereits 1952 die Stellungnahme der Eherechtskommission zu einem Entwurf erbeten, der damals schon diese Bestimmung des Kontrollratsgesetzes beseitigen wollte. Dieser Entwurf kam aber im alten Bundestag nicht zum Zug, weil dieser mit dem Familiengesetzentwurf nicht zur Verabschiedung kam. Das Wichtigste für die evangelische Kirche wird die Aufgabe sein, sich schlüssig zu werden, wie sie überhaupt zur Frage der Beibehaltung oder der Ausscheidung des Zerrüttungsprinzips sich stellen soll. Eine Änderung des bisher noch geltenden Rechts in diesem Punkt wird sie auf alle Fälle vertreten müssen. Eine endgültige Urteilsbildung wird erst nach Vorliegen des Gesetzentwurfs möglich sein. 3. Gesetz über die religiöse Erziehung der Kinder von 1921. Ein Entwurf zur Änderung dieses Gesetzes hatte das Justizministerium bereits 1952 ausgearbeitet und der Eherechtskommission zugeleitet mit der Bitte um Stellungnahme. Der Gesetzentwurf wurde jedoch zurückgehalten bezw. dem Bundeskabinett nicht vorgelegt, vermutlich um die Schwierigkeiten für die Annahme des Familienrechtsgesetzentwurfs nicht zu erhöhen. Es ist anzunehmen, dass er auch nicht wieder auftauchen wird, bevor der neue Gesetzentwurf angenommen ist. Man wird mit der Urteilsbildung warten dürfen, bis feststeht, ob zum Gesetz von 1921 der alte Entwurf oder ein neuer vorgelegt werden wird. 4. Änderung des Personenstandsgesetzes von 1875193. Abgesehen von den unter 6 zu behandelnden Fragen des Eheschliessungsrechtes wird bei der Änderung dies Gesetzes in erster Linie auf dessen § 8 zu achten sein. Dieser verlangte in der alten Fassung eine „würdige“ Ausgestaltung der standesamtlichen Eheschließung. Die nationalsozialistische Gesetzgebung hatte den Paragraphen verändert durch die Forderung einer „feierlichen“ Ausgestaltung der standesamtlichen Eheschliessung. Dies hatte in Theorie und Praxis offenkundig die Absicht einer Konkurrenz zur kirchlichen Trauung. Die Eherechtskommission empfiehlt diesen Punkt von vornherein im Auge zu behalten

193 „Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung“ (RGBl 1875, S. 23–40).

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5. Fragen des Eheschliessungsrechtes, insbesondere der obligatorischen Zivilehe. Hierzu liegen gesetzgeberische Vorarbeiten noch nicht vor. Es ist auch noch nicht zu übersehen, ob dieser Fragenkomplex während der II. Legislaturperiode des Bundestags schon in das gesetzgeberische Stadium eintreten wird. Immerhin muss mit dieser Möglichkeit gerechnet werden. Bei der äusseren Verwickeltheit dieser Fragen kann eine Stellungnahme nicht kurzfristig erarbeitet werden. Deshalb hat die Eherechtskommission auf Grund eines ihr erteilten Auftrags des Rates sich in ihrer letzten vier Sitzungen hauptsächlich mit diesen Fragen befasst und das bisherige Ergebnis ihrer Vorarbeiten in dem Band „Weltliche und Kirchliche Eheschliessung“, „Glaube und Forschung“ Band 6, Freizeiten-Verlag Gladbeck-Westf. vorgelegt. Von katholischer Seite liegen an nicht amtlichen und amtlichen Äusserungen im wesentlichen folgende vor: Professor Dr. Bosch-Bonn hatte in seiner Schrift „Familienrechtsreform“194 bereits 1952 die Forderung erhoben, die derzeitige Ordnung der obligatorischen Zivilehe zu Gunsten einer Wahl zwischen standesamtlicher und kirchlicher Eheschliessung aufzuheben, dafür eine Reihe von Vorschlägen gemacht, und in einer ausgedehnten Vortragstätigkeit propagiert. Neuerdings hat er sogar die Auffassung vertreten, der gesetzlose Zustand gebe jetzt schon die Möglichkeit kirchlicher Eheschliessungen mit bürgerlicher Rechtswirkung. Diese Auffassung hat sich allerdings, soweit ich zu sehen vermag, keine kirchenamtliche Stelle zu eigen gemacht. Die Forderung fakultativer Kirchlicher Eheschliessung ist sodann von dem Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz in Ansprachen mündlich vertreten worden. Anfang letzten Jahres hat Kardinal Frings namens der Fuldaer Bischofs-Konferenz ein Schreiben an den Bundestagspräsidenten gerichtet, in dem das Verlangen der Bischöfe auf Einführung einer fakultativen kirchlichen Eheschliessung ausgedrückt wird. Soweit sich ermitteln liess, denkt man sich auf katholischer Seite den neuen Modus folgendermassen: 1.) Der Standesbeamte prüft in jedem Fall, ob bürgerliche Ehehindernisse (oder solche des internationalen Privatrechts) vorliegen. Im negativen Fall stellt er darüber eine Bescheinigung aus. 2.) Nach Vorlage dieser Bescheinigung vor dem katholischen Pfarramt findet die kirchliche Eheschliessung nach den kanonischen Bestimmungen statt. 3.) Die vollzogene Eheschliessung wird dem Standesbeamten zur Eintragung in das standesamtliche Register mitgeteilt. Die öffentlich-rechtliche Registrierung der Ehen soll also nach wie vor beim Standesbeamten bleiben.

194 F. W. Bosch, Familienrechtsreform.

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4.) Über die vielleicht wichtigste Frage, ob durch die Möglichkeit kirchlicher Eheschliessung zwei Ehetypen mit verschiedenem Rechtsstatus entstehen sollen, ob also die kirchlich geschlossenen Ehen etwa ausschliesslich unter dem Status des kanonischen Rechts stehen sollen, scheint man auf katholischer Seite zu Verhandlungen mit dem Staat bereit zu sein. Offenbar will man in dieser Frage von den Möglichkeit Gebrauch machen, die can. 1016 des codex bietet. („salva competentia civilis potestatis circa mere civiles eiusdem matrimonii effectus“). Die vorliegende, rechts- und kirchengeschichtliche Analyse hat gezeigt, wie aussergewöhnlich verwickelt die Dinge liegen. Es ist für die evangelische Kirche viel schwerer als für die katholische, hier etwa eine Forderung anzumelden. Der katholische Wunsch ist in sich selbst klar: Möglichkeit einer Eheschliessung nach kanonischem Recht. Eine ähnlich klare Forderung liegt auf evangelischer Seite offenbar nicht vor. Man kann geradezu die Gegenfrage formulieren: soll die evangelische Kirche, falls eine kommende Gesetzgebung die Möglichkeit kirchlicher Eheschliessung bringt, davon Gebrauch machen? Diese Frage lediglich unter dem Gesichtspunkt der Parität von vornherein zu bejahen, wäre voreilig. Man wird deshalb eine grundsätzliche Urteilsbildung vorschalten müssen, schon um nicht in Abhängigkeit von den katholischen Wünschen im pro oder contra zu geraten. Man wird also nicht unter taktischen und situationsmässigen Gesichtspunkten einsetzen dürfen: wie hat die obligatorische Zivilehe sich seit ihrem Bestehen ausgewirkt? Welche Folgen könnte ihre etwaige Abschaffung nach sich ziehen? Diese Fragen haben ihr hohes Gewicht an ihrer Stelle. Sie dürfen aber nicht von vornherein herein ausschlaggebend sein. Von dieser Erwägung geleitet, hat die Eherechtskommission in ihrer letzten Sitzung vom 29.–31. Januar 1954 in Fulda versucht, von der historischen Analyse den Übergang zur systematische[n] Urteilsbildung zu gewinnen. Zu diesem Zweck hat sie sich folgende Fragen vorgelegt und zu beantworten gesucht: 1.) Bestehen für die evangelische Kirche theologisch zwingende Gründe, sich gegen die obligatorische Zivilehe zu wenden? Sie müsste dann ihre bisherige tatsächliche Stellung revidieren, die seit 1875 nie grundsätzlich klar war. Die Schwierigkeit besteht darin, dass nicht alles, was Luther zu Ehe und Eheschliessung als „weltlich Ding“ gesagt hat, heute unmittelbar auf das Problem der obligatorischen Zivilehe bezogen werden kann. Dass die Eheschliessung als solche keine Handlung der Kirche ist, hat nicht nur Luther gelehrt, sondern auch die katholische Kirche durch das ganze Mittelalter hindurch, ja bis zum Tridentinum hin anerkannt. Sie hat zwar kirchenrechtlich zunehmend die Eheschliessung vor dem Pfarrer gefordert, damit aber nur verlangt, dass ein weltlicher Rechtsakt, der ursprünglich dem Sippenbereich angehörte, in Personalunion durch den Priester vollzogen würde. (So auch noch die Sicht in Luthers Traubüchlein). Es ist aber zu fragen,

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ob die seit 1875 im Deutschen Reich geltende obligatorische Zivilehe identisch ist mit einer weltlichen Eheschliessung im mittelalterlichen oder reformatorischen Sinn. Die heutige obligatorische Zivilehe ist eben nicht nur „des Landes Sitte und Brauch“, sondern die Forderung des Staates, der damit den Anspruch erhebt, seinerseits ausschließlich die Form der Eheschliessung zu bestimmen. Diesen Anspruch hat erst der moderne Staat erhoben. Die Frage stellt sich also so: Ist theologisch zu urteilen, dass der heutige Staat mit der Forderung der obligatorischen Zivilehe seine Grenzen überschreitet und einen Souveränitätsanspruch erhebt, der ihm nicht zusteht? Die Beantwortung dieser Frage wird nicht davon abhängen, wie man überhaupt den heutigen Staat konkret die Bundesrepublik in dieser Hinsicht beurteilt. Kommt man zu dem Urteil, dass dieser Staat im Wesentlichen noch die Struktur des (virtuell) absoluten Staates hat, so könnte dies ein theologisch zwingender Grund sein, sich gegen die obligatorische Zivilehe zu wenden. Dann muss man allerdings wissen, was man tut, dass man nämlich gegenüber dem heutigen Staat am Punkt der Zivilehe eine Kampfansage erhebt. Betrachtet man die Frage dagegen lediglich als eine Einzelposition, so besteht kaum ein zwingender theologischer Grund, die Abschaffung der obligatorischen Zivilehe zu fordern. (Hier ist noch eine Einzelfrage zu erwägen): Sollte die evangelische Kirche dafür eintreten, dass die bestehende Strafandrohung für den Geistlichen, der ohne Bescheinigung der Zivileheschliessung eine Trauung vollzieht, entweder abgeschafft oder mindestens in eine Ordnungsstrafe verwandelt würde. Die Strafandrohung ist übrigens im Dritten Reich noch erheblich verschärft worden. 2.) ist zu fragen: Bestehen zwingende theologische Gründe, für Beibehaltung der obligatorischen Zivilehe einzutreten? Diese Frage wurde z. B. vom sog. Kulturprotestantismus bejaht, der in der Zivilehe so etwas wie eine Frucht der Reformation sah. Diese Beurteilung wird man sich heute nicht mehr zu eigen machen können. Man wird also von zwingenden theologischen Gründen für die obligatorische Zivilehe nur dann sprechen können, wenn sich zwingende theologische Gründe gegen eine kirchliche Eheschliessung ergeben sollten (s. u.). 3.) Die Frage einer etwaigen Rückkehr zur obligatorischen kirchlichen Eheschliessung, wie vor 1875, ist nicht aktuell, da eine solche weder von der evangelischen, noch von der katholischen Kirche als möglich und wünschenswert betrachtet wird. 4.) Bestehen zwingende theologische Gründe für eine fakultative kirchliche Eheschliessung? Die katholische Kirche bejaht diese Frage dogmatisch auf Grund ihrer Lehre vom Ehesakrament und rechtlich auf Grund des kanonischen Rechts. Eine analoge Bejahung ist auf evangelischer Seite nicht möglich. Aber ist die Frage etwa aus anderweitigen Gründen zu bejahen? Etwa aus Toleranzgründen? Sollen wir in Anerkennung der Tatsache, dass auf

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katholischer Seite zwingende theologische Grunde bestehen, aus Billigkeitsgründen dafür eintreten, dass man ihr zuliebe die Möglichkeit kirchlicher Eheschliessung bietet? Das setzt natürlich voraus, dass man eine solche theologisch für möglich hält. Es ist aber auch zu fragen, ob die evangelische Kirche damit in einer allzu bequemen Toleranz der katholischen Kirche nicht die Bezeugung des reformatorischen Wortes gegen das kanonische Recht schuldig bleibt. Ein theologisch zwingender Grund für kirchliche Eheschliessung bestände nur dann, wenn man sagen könnte: Erst die kirchliche Eheschliessung bringt a) das Wesen der Ehe oder b) das Wesen, der kirchlichen Trauung zum Ausdruck, falls beide durch die obligatorische Zivileheschliessung verdeckt werden. Zu a): Die erste Frage kann nicht bejaht werden: Denn nach dem Neuen Testament ist auch die Ehe von Heiden eine vollgültige Ehe. Ein heidnisches Ehepaar bedarf keiner neuen Eheschliessung, wenn es zur christlichen Kirche übertritt. Dass versteht es allerdings seine Ehe anders [sic!], aber es wird durch dies neue Verständnis der Ehe nicht erst zur Ehe [sic!]. Zu b): Wird das Wesen der kirchlichen Trauung erst dann sichtbar und erfüllt, wenn sie selbst Eheschliessung ist? Nur dürfte es heute nicht leicht sein, innerhalb der evangelischen Kirche eine einheitliche Auffassung vom Wesen der kirchlichen Trauung herbeizuführen. Es ist auch nichts möglich, in diesem Rahmen dies viel umstrittene Problem aufzurollen. Es werden drei Momente zu unterscheiden sein, deren jedes zur Trauung gehört, bei denen aber zu fragen sein wird, welches das Beherrschende ist, das keinesfalls fehlen darf. Stichwortartig: a) benedictio und precatio b) predicatio c) coniunctio d) votum Der Konsensus ist dabei nach geltendem Recht als bei der standesamtlichen Eheschliessung vollzogen, vorausgesetzt. Die Eherechtskommission hat nach längerer Beratung der Auffassung zugeneigt, dass das zentrale Moment bei der kirchlichen Trauung die coniunctio ist. Der Sinn der coniunctio ist durch die liturgische Formel: „ego coniugo vos“ vielfach verdeckt worden, zumal diese in der Zeit der obligatorischen kirchlichen Eheschliessung leicht missverstanden werden konnte. Die coniunctio ist aber nicht der Consensus selbst, sondern schliesst ihn höchstens ein oder nimmt ihn auf. In der coniunctio wird den Ehegatten im Namen Gottes zugesprochen, dass ihre oft allzu menschlich zustande gekommene Ehe für sie die Gnadengabe Gottes ist, die nunmehr über alle menschlichen Bedenken und Bedenklichkeiten hinweg Gottes Setzung und Gabe ist. A posteriori wird ihnen zugesichert, dass in ihrem freien Consensus, bei dem sehr fragwürdige Momente mitgespielt haben mögen, doch Gott sie zusammengefügt hat. Ihre ge-

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schlossene Ehe tritt sozusagen in eine neue Dimension dadurch, dass sie bekennen, sie aus Gottes Hand zu empfangen. Dies wird bezeugt in dem Ineinander von predicatio, precatio und benedictio; darauf bezieht sich das vorum [sic!] der Ehegatten, in dem sie bekennen, die durch ihren Consensus begründete Ehe aus Gottes Hand als ihnen von Gott und nicht nur vom Menschen gesetzte Bindung und Ordnung zu verstehen. Versteht man die kirchliche Trauung etwa so, dann wird man nicht sagen können, dass diese kirchliche Trauung durch eine vorgeschaltete Zivileheschliessung verdeckt und verdunkelt wäre. Steht es aber so, dann besteht kein theologisch zwingender Grund zu der Forderung, die kirchliche Trauung zur kirchlichen Eheschliessung zu machen. 5.) Nun könnten freilich andere als theologisch zwingende Gründe für die evangelische Kirche bestehen, für eine fakultative Zivilehe einzutreten. Diese wären aber nur dann theologisch legitim und vertretbar, wenn eine solche nicht durch zwingende theologische Gründe ausgeschlossen, also theologisch grundsätzlich möglich ist. Ist es also theologisch möglich, auf das Handeln der Kirche an den Eheleuten bürgerliche Rechtswirkung zu gründen oder sie mit diesem Handeln zu verbinden? Man könnte versucht sein, etwa zu sagen: Der rein geistliche Charakter der kirchlichen Trauung wird dadurch gefährdet, dass rechtliche Wirkungen mit ihr verbunden werden. Man wird dann auch die Gegenfrage hören müssen, ob in diesem Urteil nicht eine Spiritualisierung vorliegt, die evangelischer Nüchternheit ermangelt. Es wird dabei sehr wesentlich darauf ankommen, auf welche Weise bei etwaigen Vereinbarungen mit dem Staat die bürgerlichen Rechtswirkungen der kirchlichen Eheschliessung zu Stande kommen. Man wird zunächst beiderseits wohl ohne Schwierigkeiten darin übereinkommen, dass die Vorbereitung der Eheschliessung (Aufgebot) sowohl vom Standesamt wie vom Pfarramt der Gemeinde durchgeführt werden kann. Und ebenso, dass die [sic!] entsprechend dem katholischen Vorschlage, die Prüfung der bürgerlich-rechtlichen Ehehindernisse durch den Standesbeamten geschieht. Für die Verbindung positiver bürgerlicher Rechtsfolgen mit der kirchlichen Handlung kämen etwa folgende Möglichkeiten in Betracht: 1.) Delegierung: Der Staat delegiert generell an sämtliche kirchlichen Amtsträger die Rechte des Standesbeamten. Dann handelt der Pfarrer in Personalunion doppelt: Kraft staatlicher Delegation handelt er bürgerlich-rechtlich, und kraft seines kirchlichen Amtes handelt er geistlich. Bei dieser Konstruktion müsste jedenfalls deutlich markiert werden, wo die Grenze dieser beiden Modi des Handelns liegt. Kirchlich gesehen würde diese Lösung allerdings weniger die Einführung einer kirchlichen Eheschliessung als die Beibehaltung der obligatorischen Zivilehe bedeuten, nur dass diese auch vor dem Pfarrer als Standesbeamten geschlossen werden kann. Grundsätzlich ist die Kirche an einer solchen Lösung daher nicht interessiert, ja es erscheint fraglich, ob sie sie hineinnehmen könnte.

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2. Substituierung. Hier würde von der Kirche beansprucht, dass sie, historisch gesehen, in langen Zeiträumen Ehe durch ihre Zeugenschaft begründet habe und dass dies auch in der Gegenwart in vielen politischen Bereichen geschehe. Der Staat würde einräumen, dass dies der Fall sei und für ihn zu keinen Unzuträglichkeiten führen müsse. Er würde einverstanden sein, dass dies auch in seinem Bereich geschehe und an Stelle des Standesbeamten der kirchliche Amtsträger substituiert werden könne. Diese Möglichkeit erscheint rein positivistisch-politisch. Der kirchliche Amtsträger würde damit in eine gewisse Analogie zum Notar treten, vor dem Rechtsgeschäfte mit bürgerlicher Wirkung getätigt werden können. Diese Lösung bedeutet keine grundsätzliche Klarheit, kann deswegen praktisch leicht zur Verwirrung und Missdeutung führen, die schwerer zu vermeiden sein wird als bei 1.) 3.) Anerkennung. Diese Möglichkeit geht aus von der vorhin entwickelten Auffassung von der kirchlichen Trauung als conuunctio [sic!]. Diese ist, wie wir sahen, nicht Consensus, schliesst dieser [sic!] aber sozusagen ein; ohne den Consensus zu enthalten ist die coniunctio unmöglich. Auf Grund dieser Auffassung würde der Staat anerkennen, dass in der kirchlichen coniunctio der Consensus involviert ist. Das würde bedeuten: Der Staat hält es nicht für notwendig, dass der Consensus ausdrücklich vor seinem Forum vollzogen wird, da er implizit in der kirchlichen Handlung enthalten ist. Um der Sauberkeit dieser Lösung willen, müsste die Kirche fordern (und nicht nur dem Staat zubilligen), dass die Prüfung bürgerlicher Ehehindernisse durch den Standesbeamten geschieht, das Aufgebot im staatlichen wie im kirchlichen Raum erfolge und die in der Kirche vollzogene implizite Eheschliessung dem Standesbeamten mitgeteilt würde. Es beständen keine Bedenken dagegen, dass die bürgerlichen Rechtswirkungen erst mit der Eintragung in das standesamtliche Register eintreten unter der Voraussetzung, dass diese Eintragung auf Grund der Mitteilung des Pfarrers erfolgt. Diese Lösung könnte nach der Meinung der Eherechtskommission eine theologisch legitime und dem evangelischen Verständnis von Ehe und kirchlicher Trauung gemässe Form sein. Doch soll ausdrücklich hinzugefügt worden, dass dies Urteil als ein vorläufiges betrachtet sein möchte, das noch weiterer Prüfung bedarf. Dieses wird vor allen Dingen auch die Frage nach dem Zusammenhang von Ehe, Trauung und Gemeinde noch stärker als es bisher geschehen konnte, im Auge behalten. Die Eherechtskommission hat sich diese Frage ihrerseits gestellt, aber geglaubt, dass sie mehr am Rande ihrer Obliegenheiten stehe. Auch wird eine endgültige Stellungnahme für die einstweilen noch genügend Zeit zur Verfügung steht, sich an den konkreten Formulierungen orientieren müssen, welche einerseits, die Konkretisierung der katholischen Ziele, andererseits die etwa einsetzende gesetzgeberische Arbeit bringen wird. gez. Friedrich K. Schumann

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41E4. Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden. Wiesbaden, 8. April 1954 F: EZA Berlin, 4/411 (Abschrift). Sehr geehrter Herr Bischof! In der Anlage195 schicke ich Ihnen ein Schreiben zu, das aus irgendwelchen, mir unbekannten Gründen Ende Februar 1954 nicht zur Absendung an Sie gelangt ist. Das Schreiben als solches hat sich inzwischen erledigt; und ich habe leider versäumt, meinen Bemerkungen zu der Frage der Entsendung von Delegierten bezw. der Entsendung von Ersatzdelegierten nach Evanston im Rat den Antrag mitzugeben, meine Bemerkungen in das Protokoll aufzunehmen. Ich will aber wenigstens bei meinen Akten den Tatbestand festgehalten haben, und ich stelle fest: Der Rat der EKD hat den Vorschlag der Ev. Kirche im Rheinland, an Stelle von Herrn Dr. Karrenberg Herrn Oberkirchenrat Beckmann nach Evanston zu entsenden, abgelehnt. Der Rat der EKD hat den Vorschlag des Herrn Bischofs D. Meiser, an seiner Stelle den Oberkirchenrat Schmidt aus München nach Evanston zu schicken, angenommen, und ich möchte zum Dritten auch festgehalten haben, daß der Platz, der durch den Verzicht des Herrn Kirchenpräsidenten D. Stempel auf seine Delegierung nach Evanston für einen Delegierten aus der DDR freigegeben wurde, durch eine in West-Berlin tätige Diakonisse ersetzt worden ist. Ich gedenke, dieses Verhalten des Rates gelegentlich der nächsten Tagung der Evangelischen Konferenz zur Verhandlung zu bringen und hielt mich für verpflichtet. Ihnen dies mitzuteilen Mit freundlichen Grüssen Ihr gez. Niemöller

41E5. Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden. Wiesbaden, 22. Februar 1954 F: EZA Berlin, 4/411 (Abschrift, Anlage zu 41E4). Sehr geehrter Herr Bischof! Infolge Ausfalls der Flugzeuge von Frankfurt nach Berlin in der vorvergangenen Woche ist es mir leider nicht möglich gewesen, zur Ratssitzung rechtzeitig nach Berlin zu kommen. 195 41E5.

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Ich lese jetzt im Protokoll der Ratssitzung, daß zwei Plätze, die westdeutschen Kirchen zugestanden haben, durch den Rat anderweitig und entgegen dem Vorschlag der einen zuständigen Kirche vergeben worden sind. Ich erhebe in aller Form gegen diesen Ratsbeschluß Einspruch. Wenn wir westdeutschen Kirchen nicht mehr Vorschläge machen können, die dann auch vom Rat nicht einfach überstimmt werden, dann sehe ich nicht ein, inwiefern der Rat die lutherischen Vorschläge aus der VELKD einfach passieren läßt. Ich verlange vom Rat, daß er die Kirchen in Deutschland nicht verschieden behandelt und auf die unierten Kirchen mindestens ebenso viel Rücksicht nimmt, wie auf die sogenannten lutherischen. Wenn zu Gunsten der Kirchen innerhalb der DDR Plätze frei gemacht werden sollen, so müßte das in Berlin geschehen, weil die einzige Kirche, die weit über Gebühr und Bedeutung in der Delegation vertreten ist, die berlin-brandenburgische Kirche ist. – Ich werde mir erlauben, in der nächsten Ratssitzung eine entsprechend Erklärung zu Protokoll zu geben. Mit freundlichen Grüssen gez. D. Niemöller

41E6. Schreiben Dibelius’ an Niemöller. [Berlin], 10. April 1954 F: EZA Berlin, 4/411 (D). Mein lieber Bruder Niemöller! Wegen der Delegierung für Evanston möchte ich nicht in eine schriftliche Auseinandersetzung mit Ihnen eintreten. Ich möchte nur auf Ihren Brief196 hin auch meinerseits aktenkundig machen, wie ich die Sache ansehe, damit nicht später Mißverständnisse entstehen. 1. Der Rat hat es den drei in seiner Mitte bestehenden Kirchentypen überlassen, entsprechend ihrem zahlenverhältnis Vorschläge für die amtliche Delegation zu machen. An der Spitze des lutherischen Vorschlages stand D. Meiser. Dieser bat, für den Fall seiner Behinderung ein anderes geistliches Mitglied seines Landeskirchenamtes, nämlich den Oberkirchenrat Schmidt zu entsenden. Dem ist zugestimmt worden. Ein Gleiches wäre ohne Frage bei jedem anderen Mitglied des Central Committee, also auch bei Ihnen und bei mir, wenn dazu die Anregung gegeben worden wäre. 2. Als die Liste feststand, hat Dr. Karrenberg verzichtet. Das Rheinland hat statt seiner Dr. Beckmann vorgeschlagen. Damit aber wurde das sorgfältig ausgehandelte Verhältnis von Theologen und Laien gestört. Wäre Beck196 41E5.

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mann von Anfang an nominiert worden, hätten die unierten Kirchen zweifellos an anderer Stelle statt eines Theologen einen Laien nominiert. Deshalb hat der Rat beschlossen, Dr. Kreyssig zu entsenden. Er durfte annehmen, daß Beckmann auf andere Weise nach Evanston kommen werde. 3. Endlich hat D. Stempel in einem Telegramm197 „zugunsten eines unierten Laien aus Ostzone oder Professors Ernst Wolf“ verzichtet. Da bemängelt worden war, daß überhaupt keine Frau für Evanston vorgesehen sei, beschloß der Rat, eine Diakonisse zu entsenden und überließ die Auswahl dem Ratsvorsitzenden. Dieser bemühte sich ernstlich um eine Diakonisse, die des Englischen mächtig sei. Nachdem andere Anfragen nicht zum Ziel geführt hatten, entscheid er sich für eine Diakonisse, die bisher im Osten gearbeitet hatte, seit kurzem in Westberlin unmittelbar an der Zonengrenze stationiert ist und deren Arbeitsbezirk in die Ostzone hinübergreift. Der Rat ist m. E. bemüht gewesen, bei allen diesen Nominierungen die verschiedenen Kirchentypen gleichmäßig zu behandeln. Mit herzlichem Gruß Ihr getreuer gez. Dibelius

41E7. Vertraulicher „Bericht über die wirtschaftliche Lage der östlichen Gliedkirchen“. O. D. F: EZA Berlin, 4/990 (D) 1. Seit 1945 ist die ungünstige Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der östlichen Gliedkirchen wiederholt geschildert worden. Diese Entwicklung beruht einerseits auf der Umstellung der gesamten Lebensverhältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik und zum anderen auf der Behandlung, welche die kirchlichen Belange durch die staatlichen Stellen erfahren haben. Diese Tatsachen sind bekannt. Es sei hier nur daran erinnert, daß das gesamte auf Konten ruhende Geldvermögen der Kirche 1945 infolge der Bankenschließung verloren ging und daß im Jahre 1948 neue Krisen durch die Währungsumstellung eintraten. Nach der Bildung der Deutschen Demokratischen Republik und dem politischen Untergang der Länder haben die Gliedkirchen unter mannigfacher finanzieller Bedrückung zu leiden gehabt. Entgegen allen zu Gunsten der Kirche sprechenden Verfassungsbestimmungen liegt es allem Anschein nach im Zuge der „gesellschaftpolitischen Entwicklung“, den wirtschaftlichen Status der Kirche zu verkürzen. Besonders nachteilig war auch die Agrarpolitik für die kirchlichen Interes197 Telegramm vom 10. Februar 1954 (EZA Berlin, 4/411).

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sen hinsichtlich der Pachtländereien und der kirchlichen Eigenwirtschaft. Die Ereignisse des Juni 1953 haben zwar auf Teilgebieten eine vorübergehende Erleichterung gebracht. Zur Zeit ist die finanzielle Lage der östlichen Gliedkirchen aber auch im Ausblick auf das Jahr 1954 so ernst, daß alle Wege geprüft werden müssen, auf denen eine Abhilfe möglich ist. 2. Eine Hauptsorge der kirchlichen Haushalte ist die Besoldung und Versorgung der Amtsträger. Sie ist abhängig von den allgemeinen Preisen. In den vergangenen Jahren war die Besoldung und Versorgung offensichtlich zu gering, um einen hinreichenden wirtschaftlichen Lebensstandard zu gewährleisten. Am 24. Oktober 1953 ist nun in der Deutschen Demokratischen Republik die bisher umfassendste Preissenkung verkündet worden. Demnach ergeben sich folgende Preise für Lebensmittel (in kg): Rindfleisch Schweinefleisch Kalbfleisch 1 Bockwurst 100 gr. Würstchen 1 kg Schinken 1 kg Kaßler 1 Ltr. Milch 1 kg Schmalz Margarine 1 Paar Werkstoffschuhe Gr. 36–39 1 " Damenlederschuhe 1 " Herrenlederschuhe 1 m Anzugstoff, Kammgarn/Zellwolle 1 Herrenanzug/Zellwolle 1 Kinderwagen

10,80 DM 11,20 – 13,50 DM 12,50 – 18.– " 1,25 DM 1,35 " 20,30 " 12,60 " 1,60 " 13.– " 7.– " 58,50 " 80.– – 90.– DM 120.– DM 12,40 DM 106.– " 150.– "

Diese Preise müssen in den HO-Geschäften gezahlt werden. Daneben stehen diejenigen Lebensmittel, die auf Karten bezogen werden können. Der Normalverbraucher erhält monatlich in Ost-Berlin 1300 gr. Fett auf Karten, dies zusammengesetzt aus ⅓ Butter und ⅔ Margarine und Schlachtfett, Preis 4.– DM 1500 gr. Zucker 1,74 " 2000 gr. Fleisch 12.– " 1 Ztr. zugeteilte Kartoffeln 5.– " wobei allerdings zu betonen ist, daß z. Zt. eine außerordentliche Kartoffelknappheit herrscht. 500 gr. Kohl 0,25 " 1 Kopf Blumenkohl 1,20 " 500 gr. Kaffeersatz 0,47 "

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500 gr. Nährmittel 500 gr. Mehl

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0,80 " 0,30 "

Eine vierköpfige Familie würde hiernach rd. 80.– DM zum Bezug der Lebensmittelkarten benötigen. Die Kinder erhalten etwas höhere Rationen, so daß rd. 100.– DM für eine solche Familie angesetzt sind. Jedermann ist aber genötigt, im HO Lebensmittel zusätzlich zu kaufen, so daß eine sehr wesentliche Erhöhung der gesamten Ausgaben allein für die Ernährung eintritt. Um in Ostberlin einigermaßen leben zu können, braucht eine vierköpfige Familie durchschnittlich 550.– – 600.– DM, wobei aber keine größeren Anschaffungen für Textilien oder Schuhe berücksichtigt sind, von Möbeln ganz abgesehen. Der Normalverbraucher in der Deutschen Demokratischen Republik erhält etwas geringere Zuteilungen auf Lebensmittelkarten als wie oben für Ost-Berlin angegeben. Er ist daher in noch größerem Maße genötigt, übermäßig verteuerte Lebensmittel in den HO-Geschäften zu kaufen. Die Textil und Schuhpreise sind für einigermaßen brauchbare Qualitäten weit überhöht. Z. B. müssen für einen Maßanzug 500.– DM, für einen Mantel 600.– eingesetzt werden. Kinderkleider müssen mit 30 bis 50 DM, Kinderstiefel mit 20 bis 50 DM, 1 Bettbezug und 1 Kopfkissen mit 168.– DM bezahlt werden. Diese Beispiele machen deutlich, daß die aktiven Amtsträger der Kirche ebenso wenig wie die Ruheständler und Hinterbliebenen, die zur Zeit in der Regel höchstens 60 % ihrer Bezüge (d. h. der Ruheständler – 300 bis 330 DM, die Witwe – 200 DM) erhalten, in der Lage sind, zu diesen „verbilligten“ Preisen das für ihren Lebensunterhalt Notwendige zu kaufen. Noch in besonderem Grade gilt dies von den geringer besoldeten kirchlichen Angestellten und den Katecheten, die durchschnittlich mit 200,– DM monatlich leben müssen. Die Kirche wird nicht umhin können, die Besoldung dieser Mitarbeiter aufzubessern. Geschieht dies nicht, so wird sich die Abwanderung in andere Berufe fortsetzen. Dadurch ist auch die Christenlehre gefährdet, die zur Zeit mehr als 2 Millionen Kinder von rd. 15000 haupt- und nebenamtlichen Katecheten erteilt wird. Als ein dringendes Bedürfnis erweist es sich aber auch immer mehr, den jüngeren Pfarrerfamilien, die von Anfangsgehältern leben, bei der ersten Einrichtung des Haushalts Hilfe zu leisten. Schließlich muß der nun seit 8 Jahren bestehenden Not der Ruheständler und Hinterbliebenen abgeholfen werden. Der Versuch, die weitergehende Kürzung der Versorgungsleistungen damit zu rechtfertigen, daß der Staat die aus der Zeit vor 1945 stammenden weltlichen Amtsträger noch schlechter behandelte, war niemals überzeugend. Inzwischen ist die Versorgung verschiedener Gruppen des weltlichen öffentlichen Dienstes (vor allem der Volksschullehrer und der sogenannten Intelligenz ganz wesentlich

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– auf 600 bis 800 DM monatlich –) verbessert worden. Es muß daher auch von der Kirche ernstlich geprüft werden, ob sie nicht im nächsten Rechnungsjahr ihre Versorgungszahlungen steigern kann. Eine solche Maßnahme müßte alle Versorgungsberechtigten umfassen. Eine dem staatlichen Verfahren entsprechende Teilung zwischen den alten Pensionären aus der Zeit vor 1945 und den seitdem in den Ruhestand versetzten Amtsträgern ist im Raum der Kirche unmöglich. 3. Die Haushaltspläne der östlichen Gliedkirchen ergeben deutlich, aus welchen Gründen die so dringlich notwendigen Anpassungen der kirchlichen Besoldungs- und Versorgungszahlungen an die geänderten wirtschaftlichen Verhältnisse bisher nicht möglich war. In einer Landeskirche mit einem Gesamtetat von rd. 13 Millionen DM und einem zentral zusammengefaßten Besoldungsaufwand von 7,2 Millionen DM betragen die Ausgaben für die um 50 % bezw. 45 % gekürzte Versorgung der Ruheständler und Hinterbliebenen rd. 1,48 Millionen DM. Daneben müssen 947.000 DM für die Christenlehre aufgebracht werden. (Das Niveau der Pfarrbesoldung liegt in dieser Kirche höher als das in anderen Kirchen übliche, von 4.400 DM bis 7.800 DM steigende Grundgehalt. Die Auszahlungshöhe von 50/55 % entspricht daher etwa 60 % der Versorgung bei Zugrundelegung des sonst üblichen Grundgehalts). In einer anderen Landeskirche mit einem Gesamtetat von 11,2 Millionen DM betragen die Ausgaben für die um 40 % gekürzte Versorgung des Pfarrerstandes rd. 2,8 Millionen DM, der Aufwand für die Christenlehre rd. 2,5 Millionen DM. In einer dritten Landeskirche mit einem Gesamtetat von 6,6 Millionen DM und einem Besoldungsaufwand von 4,7 Millionen DM müssen von dem Gesamtbedarf für die Christenlehre in Höhe von über 1,15 Millionen DM mehr als 600.000 DM aus landeskirchlichen Mitteln aufgebracht werden. Für die Versorgung der Ruheständler und Hinterbliebenen können in dieser Kirche nur Pauschalbeträge von höchstens 250,– DM für die Ruheständler und höchstens 170.– DM für die Hinterbliebenen, insgesamt jährlich 484.000 DM ausgegeben werden. In einer weiteren Landeskirche kostet die gesamte Christenlehre bei 268 Katecheten 584.000 DM, von denen aus Haushaltsmitteln 371.000 DM aufgebracht werden müssen. Schließlich seien noch die Zahlen aus einer Landeskirche mit einem Gesamtetat von 13,9 Millionen DM und einem landeskirchlichen Besoldungsaufkommen von 5,7 Millionen DM genannt. Hier werden für die Versorgung der Ruheständler und Hinterbliebenen bei 50%iger Kürzung der gesetzlichen Bezüge 2,1 Millionen DM ausgegeben. Dagegen kostet die Besoldung der 1282 Katecheten 3,3 Millionen DM, wovon nur 0,5 Millionen aus der Christenlehregebühr aufgebracht werden. Der Rest muß im wesentlichen aus Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt werden, da das Auf-

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kommen aus der früheren Haus- und Straßensammlung in Höhe von 1 Million DM in Zukunft ausfallen wird. Aus diesen Beispielen geht u. E. eindeutig hervor, daß die landeskirchliche Haushaltwirtschaft der östlichen Gliedkirchen durch die früher unbekannte Finanzierung der Christenlehre einseitig überlastet ist. Zu ihren Gunsten sind die Zahlungen an die Versorgungsberechtigten außerordentlich stark gedrosselt worden. Insgesamt betragen die Haushaltausgaben aller Landeskirchen für die Christenlehre mehr als 6,1 Millionen DM jährlich. Das gesamte Ausgabesoll der östlichen Gliedkirchen beträgt zur Zeit 63,3 Millionen DM. Es müssen also etwa 10 % der Haushaltausgaben der Gliedkirchen für die Finanzierung der Christenlehre aufgewendet werden. Die gesamte Christenlehre (persönliche und sächliche Ausgaben) kostet in den östlichen Gliedkirchen nach der bisherigen Ermittlung rd. 12 bis 13 Millionen DM, so daß also die Hälfte aus den Haushaltsplänen der Gliedkirchen aufgebracht wird, während der Rest durch Sammlung, Kollekten und Christenlehregebühren gedeckt wird. 4. Wie hoch ist nun zur Zeit die Versorgungslast der östlichen Gliedkirchen? Die Versorgung des Pfarrerstandes erfordert in den östlichen Gliedkirchen bei den gegenwärtigen Kürzungen nach den bisherigen Ermittlungen rd. 12 Millionen DM, wobei die kleineren Teilgebiete, deren Kirchenleitungen sich im Westen befinden, nicht berücksichtigt sind. Diese Last ist im Verhältnis zu den Gesamtausgaben von 63,3 Millionen DM = 19 % nicht hoch. Bei einer Steigerung der Versorgungszahlungen auf 100 % wäre ein Mehrbedarf von etwa 6 Millionen für alle Versorgungsfälle (Pfarrerstand und Beamte) erforderlich. Das ist der Betrag, der zur Zeit für die Gliedkirchen aufgewendet werden muß. Wenn den östlichen Gliedkirchen also bei der Finanzierung der Christenlehre, und zwar vor allem bei den laufenden Personalausgaben nachhaltig geholfen werden könnte, wären sie in der Lage, die Versorgung mit 100 % zu zahlen. 5. In immer stärkerem Maße wird in vielen Kirchengebieten aber auch darauf hingewiesen, daß die Besoldung der aktiven Amtsträger über 100 % gesteigert werden müsse. Die gesamte Pfarrbesoldung beträgt in den östlichen Gliedkirchen zur Zeit rd. 40 Millionen DM. Eine Steigerung der Besoldung ist sehr dringlich bei den jüngeren, verheirateten Geistlichen. Das Gleiche gilt aber auch für alle jüngeren Mitarbeiter der Kirche, im besonderen für die Katecheten und Angestellten, die zur Zeit etwa 200 DM monatlich erhalten. Nachdrücklich ist auch angeregt worden, die Kinderzuschläge von 20 auf 30 DM zu erhöhen. Für alle östlichen Gliedkirchen würde sich bei einer Erhöhung der aktiven Pfarrerbesoldung von 10 % und der Kinderzuschläge in dem genannten Ausmaß ein Mehrbedarf von 6 Millionen ergeben. Eine entsprechende Erhöhung der Besoldung der Kirchenbeamten, Angestellten und sonstigen kirchlichen Mitarbeiter würde eine Steigerung der ge-

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genwärtigen diesbezüglichen Ausgaben von rd. 20 Millionen DM um 10 % = 2 Millionen DM zur Folge haben. In einigen Kirchengebieten wird eine Hilfe in dieser Richtung als besonders dringlich angesehen; notfalls ist man entschlossen, den vordringlichsten Notständen unter Kürzung anderer Personalausgaben durch einmalige Aktionen abzuhelfen. 6. Die Finanzreferenten der östlichen Gliedkirchen haben in Gemeinschaft mit uns die Frage geprüft, ob ein Teil dieser Beträge durch Sparmaßnahmen oder durch die Umstellung kirchlichen Finanzwirtschaft hereingebracht werden kann. Dabei hat sich folgendes ergeben: Die kirchlichen Haushaltspläne bestehen durchschnittlich zu 80 % aus Personalausgaben. Wesentliche Ersparnisse könne daher nur durch Kürzung dieser Ausgaben oder durch Einsparung von Stellen eintreten. Eine Gehaltssenkung ist bei der oben zu 2) geschilderten Sachlage unmöglich. Eine Einsparung von Stellen ist schon automatisch durch den Pfarrermangel eingetreten, vielfach an Plätzen, die dringend wieder besetzt werden müßten. Wie weit diesem Mangel durch eine Verlagerung von Kräften abgeholfen werden kann, ist Sache der zuständigen Kirchenleitung; finanzielle Einsparungen wird aber eine solche Maßnahme nicht nach sich ziehen. Man hat auch erwogen, die sogenannten Schwierigkeitszulagen zu streichen. Sie entsprechen aber einem sachlichen Bedürfnis und betragen selbst in einer großen Landeskirche mit einem Pfarrbesoldungsbedarf von 9 Millionen DM nur 170.000 DM. Man hat schließlich an die Zusammenlegung von Ausbildungsstellen gedacht. Alle diese Maßnahmenversprechen aber nur geringe finanzielle Ersparnisse und verursachen Nachteile auf anderen Gebieten. Einsparungen bei den sächlichen Ausgaben bringen keinen nachhaltigen Ertrag. Die Bauten sind bereits aufs äußerste eingeschränkt und die Ausgaben dafür schlagen in der Regel nicht zu Buch. Auch notwendige Bauten scheitern häufig schon an dem Materialmangel und werden oft nur mit Hilfe von Spenden durchgeführt. Bei einer Gliedkirche mit einem Haushalt von 7,5 Millionen DM betragen die Bauausgaben 350.000 DM, bei einer anderen mit einem Haushalt von 1,1 Millionen sogar nur 40.000 DM. Andererseits sind einzelne Bauausgaben um der Substanzerhaltung willen unvermeidlich, bestimmte Bauausgaben müßten sogar gesteigert werden. Wir denken hierbei an die Beschaffung kircheneigener Räume für die Erteilung der Christenlehre. Die Erfahrungen aus der Kampfzeit vor dem 10. Juni 1953 haben gezeigt, daß die Gemeinden auf diesem Gebiet von den weltlichen Stellen unabhängig werden müssen. Bisher wird 55 % des Unterrichts in kircheneigenen Räumen erteilt; es erscheint notwendig, den Hundertsatz im nächsten Jahre auf 75 % zu steigern. Das Hilfswerk, da schon bisher auf diesem Gebiet in dankenwerter Weise geholfen hat, will weitere Mittel dafür bereitstellen. Es ist aber unerläßlich, daß sich hieran die östlichen Gliedkirchen auch mit eigenen Mitteln beteiligen.

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7. Eine Umstellung der kirchlichen Finanzwirtschaft kann im übrigen nicht von heute auf morgen veranlaßt werden, sondern bedarf sehr sorgfältiger Erwägung der Kirchenleitungen. Die kirchliche Finanzwirtschaft ist abhängig von der Struktur der Kirche. Die kirchliche Arbeit wird in erster Linie vom Pfarrerstand getragen. Die Besoldung und Versorgung des Pfarrerstandes bilden die Hauptaufgabe der gliedkirchlichen Finanzwirtschaft. Die Kirche kann nicht auf den akademisch gebildeten und entsprechend bezahlten Pfarrerstand verzichten und ohne weiteres zur Einstellung eines geringer besoldeten clerus minor übergehen. Man kann auch nicht die Zahl der festen Pfarrstellen vermindern oder nur gering besoldete „fliegende Kapläne“ anstellen. Zu solchen Notbehelfen wird man erst greifen, wenn gar keine andere Abhilfe mehr möglich ist und die jetzige Notlage zu einem Dauerzustand wird. Zur Zeit sind diese Konsequenzen für die östlichen Gliedkirchen nicht zumutbar. Solche Maßnahmen können erst erwogen werden, wenn jede Hoffnung auf eine Wiedervereinigung schwindet. Es ist auch der Gedanke erwogen worden, ob etwa der Grundsatz der gleichmäßigen Pfarrbesoldung aufgegeben und die Besoldung der aktiven Geistlichen ausschließlich den Gemeinden überlassen werden soll. In Fortführung dieses Gedankens würde sich die Frage ergeben, ob etwa auch die Versorgungszahlungen für die Ruheständler und Hinterbliebenen den Gemeinden oder etwa den Kreissynoden zu übertragen wären. Solche Maßnahmen würden vielleicht zu einer gewissen Entlastung der landeskirchlichen Haushaltspläne führen, aber auf der anderen Seite nach unserer Überzeugung auch in Kürze das landeskirchliche Gefüge lockern, wenn nicht gar auflösen, von den unerfreulichen Folgeerscheinungen, die aus vergangenen Zeiten bekannt sind, ganz abgesehen. Die Kirchenleitungen der östlichen Gliedkirchen stehen in einem unaufhörlichen Kampf um die Erhaltung der bewährten und gewachsenen Formen der kirchlichen Arbeit. Diese können nicht kurzfristig geändert werden, ohne daß die kirchliche Arbeit selbst schweren Schaden leidet. 8. Die gesamte Finanzwirtschaft der östlichen Gliedkirchen beruht auf folgenden wenigen größeren Einnahmeposten: Vermögen – Kirchensteuern – Staatsleistungen – Sammlungen. a) Die Einnahmen aus Vermögen (insgesamt etwa 8 Millionen DM) bestehen fast ausschließlich aus den Pächten des landwirtschaftlichen Grundbesitzes. Sie sind gegenüber dem Jahre 1944 nur in kleineren Bezirken ungefähr gleichgeblieben. In Thüringen ist der Rückgang (von 1,175 Millionen DM auf 1,042 Millionen DM) verhältnismäßig gering. In der Kirchenprovinz Sachsen sind die Pachterträge auf die Hälfte, d. h. auf etwa 2 Millionen DM gesunken; entsprechend in Anhalt von 500.000 DM auf 230.000 DM. In Mecklenburg sind die Erträge von 800.000 auf 120.000 DM vermindert. Die Rentabilität des in kirchlicher Eigenwirtschaft stehenden Grundbesitzes läßt seit Jahren zu wünschen übrig. Bei zahlreichen Hofbetrieben,

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insbesondere solchen, die in devastiertem Zustande aus der Verpachtung in Eigenbetrieb haben übernommen werden müssen, sind die Kirchen durch die zwingenden Ablieferungsbestimmungen und den erforderlichen Aufbau des Betriebes genötigt, erhebliche Zuschüsse zu leisten. Aufs ganze gesehen müssen sich die östlichen Gliedkirchen bei dem gegenwärtigen Stande der staatlichen Agrarpolitik daran genügen lassen, wenn die Substanz des kirchlichen Grundbesitzes in Größe von 188.000 ha (davon 125 Betriebe mit 8800 ha in Eigenwirtschaft der Kirchen) überhaupt erhalten werden kann. Ein Verzicht auf das Eigentum ist nach dem in der Deutschen Demokratischen Republik geltenden Recht nicht möglich. Eine Aufgabe der eigenbewirtschafteten Betriebe durch die Kirche wäre überdies gegenwärtig umso weniger zu verantworten, als begründeter Anhalt dafür besteht, dass der neue agrarpolitische Kurs der Regierung auf eine Stützung und Erhöhung der Rentabilität der Landwirtschaft hinzielt. b) Die Kirchensteuern sind die bedeutendste Einnahmequelle geblieben. Sie sollen zur Zeit jährlich rd. 60 Millionen DM erbringen. Hiervon fließt jedoch nur ein Teil, etwa die Hälfte, in die landeskirchliche Haushaltwirtschaft. Der Betrag ist verschieden je nach dem System der innerkirchlichen Finanzwirtschaft, ob Ortskirchensteuer, zentralisierte Pfarrbesoldung oder andere Regelungen bestehen. Die staatlichen Maßnahmen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Kirchensteuer haben das Aufkommen stark reduziert. Durch den Fortfall der staatlichen Mitwirkung bei der Steuererhebung, durch die Schwierigkeiten, die vom Staat bei der Erfassung der Steuerpflichtigen bereitet werden und durch die Versagung staatlicher Hilfe bei der Beitreibung ist der Rechtscharakter einer Steuer weitgehend aufgehoben. Die Kirchensteuer hat im Osten mehr und mehr die Form einer freiwilligen Abgabe angenommen. Die Unkosten der Steuerverwaltung sind wegen des Ausfalls der staatlichen Mitwirkung beunruhigend gestiegen (in den großen Städten auf mehr als 20 %). Für 1954 ist ein weiterer Rückgang des Aufkommens von schätzungsweise 10 % allein wegen der mangelnden Erfassung zu befürchten. Hierzu treten noch die Ausfälle, die die anhaltende Flucht der freien Berufe einschließlich der Großbauern verursacht. Auch die zunehmenden Kirchenaustritte wirken sich spürbar aus. Besonders schmerzlich ist die Entwicklung in Ost-Berlin, wo seit dem 1. Januar 1953 der Lohnabzug gefallen ist. Allein hierdurch ist im laufenden Jahr ein Ausfall von mehr als 5 Millionen DM zu erwarten, so dass einem Mindestbedarf von 10 Millionen DM ein Aufkommen von nur etwa 5 Millionen DM gegenübersteht. Eine Erhöhung des Kirchensteuertarifs ist nach dem einmütigen Urteil der östlichen Gliedkirchen schon aus psychologischen Gründen unmöglich. Sie würde zu unerwünschten Vergleichen mit der staatlicherseits vorgenommenen erheblichen Senkung der Lohnsteuer herausfordern. Sie würde vor allem aber die zur Zeit sehr beachtliche Opferwilligkeit stark beeinträchti-

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gen. Alle kirchlichen Stellen sind jedoch unermüdlich tätig, um durch eine zweckmäßige Erfassung der Steuerpflichtigen – trotz der Behinderung durch den Staat – den Ertrag der Kirchensteuern zu steigern oder wenigstens das bisherige Aufkommen zu erhalten. So ist gegen den staatlichen Widerstand zum Teil mit Erfolg versucht worden, die Empfänger von steuerfreien Renten mit einem bis zu 50 DM gestaffelten Kirchgeld heranzuziehen. Eine Verbesserung des Steueraufkommens wäre ohne weiteres möglich, wenn der Staat die Erfassung der Pflichtigen gestatten oder gar – wie in früheren Zeiten – die Meldeunterlagen und die Besteuerungsmerkmale zur Verfügung stellen wollte. Soeben sind wir aber darüber unterrichtet worden, dass „amtliche Steuerlisten“ – auf Grund deren nach der Verfassung die Kirche zur Erhebung von Kirchensteuern berechtigt ist – mit dem Fortfall der Lohnsteuerkarte für den größten Teil der Werktätigen ab 1. Januar 1954 überhaupt nicht mehr bei dem Staate vorhanden sein werden. So stößt der im Gange befindliche Aufbau eines eigenen, kirchlich geprägten Steuersystems, von dem immerhin einiger Ertrag zu erhoffen ist, wieder und wieder auf Hemmungen. c) Die Staatsleistungen wurden bis zum Juni 1953 überhaupt nicht gezahlt und dann nur mit rd. 30 % Kürzung. Sie sind von einem Soll von 19,9 Millionen DM auf 11,8 Millionen DM abgesunken. Wir sind bereits darüber unterrichtet worden, dass der Staat auch für 1954 nur den gekürzten Betrag zahlen will. Die im Jahre 1953 ausgefallenen Nebenleistungen aus Verträgen, Patronaten usw. in Höhe von 4,5 Millionen DM sind nicht nachgezahlt. Ob die Beträge im nächsten Jahre eingehen werden, ist sehr zweifelhaft, da der vor einiger Zeit ergangene Erlaß des Finanzministeriums über eine Wiederaufnahme dieser Zahlungen bisher nur vereinzelt durchgeführt ist. d) Bei den Sammlungen handelt es sich vor allem um die Einkünfte aus den bis zum Vorjahre üblichen 4 großen zweiwöchigen Haus- und Straßensammlungen. Bei Erlaß des Sammlungsgesetzes im Jahre 1950 war der Kirche zugesichert worden, dass dieses Gesetz wohlwollend unter Berücksichtigung der kirchlichen Interessen durchgeführt werden würde. Tatsächlich ist im Jahre 1953 der Ertrag durch die Reduzierung auf zwei Straßensammlungen unter Verweigerung der ergiebigeren Haussammlungen um mehr als die Hälfte gekürzt worden. Auf diesem Gebiete ergibt sich ein jährlicher Gesamtausfall von mehr als 5 Millionen DM. e) Bei den hauptsächlichen Einnahmen der Gliedkirchen muß also für 1954 mit Ausfällen von insgesamt 22 Millionen DM gerechnet werden. Sie setzten sich nach den vorstehenden Ausführungen zusammen aus mindestens 6 Millionen DM bei der Kirchensteuer in der Deutschen Demokratischen Republik 5 " " bei der Kirchensteuer in Ost-Berlin 6 " " bei den Staatsleistungen

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5 " " bei den Sammlungen 22 Millionen DM Gesamtausfall. Dem gegenüber steht die unbedingte Notwendigkeit, die Ausgaben für die Versorgung der Ruheständler und Hinterbliebenen um 6 Millionen DM zu steigern. Die östlichen Gliedkirchen haben bei aller Würdigung der Schwierigkeit beschlossen, den Versuch zu machen, die bisher im Durchschnitt 40 % ausmachende Kürzung der gesetzlichen Versorgungsleistungen so einzuschränken, dass sie vom 1. April 1954 ab höchstens noch 20 % beträgt. Hierbei ist man von der Annahme ausgegangen, dass die Staatsleistungen im Jahr 1954 mit 100 % ausgezahlt würden. Nachdem diese Hoffnung getrogen hat, ist die Durchführung des gefaßten Beschlusses wenigstens bei einigen Landeskirchen wieder in Frage gestellt. Es muß ferner versucht werden, die Besoldung der aktiven Amtsträger um 10 % zu verbessern. Hierdurch entsteht ein Mehrbedarf von 8 Millionen DM. Insgesamt muß demnach Vorsorge getroffen werden für die Deckung der geschilderten Ausfälle und des errechneten Mehrbedarfs in einer Gesamthöhe von 36 Millionen DM Ost. 9. Die vorstehenden Darlegungen zeigen, dass die östlichen Gliedkirchen auch für das kommende Jahr auf die Hilfe angewiesen sind, die ihnen in den letzten Jahren in so dankenswerter Weise von den westlichen Gliedkirchen gewährt worden ist. Der Hilfsfonds, der im Etatjahr 1953 mit 1,1 Millionen DM gespeist wurde, ist auch weiter unentbehrlich, um die Christenlehre, die Heranbildung des kirchlichen Nachwuchses, die Sondereinrichtung von den Seminaren für den kirchlichen Dienst bis zur Kirchlichen Hochschule, den landwirtschaftlichen Grundbesitz sowie die caritativen Anstalten und Einrichtungen zu stützen. Eine Betriebsmittelhilfe, von der im laufenden Jahre bisher rd. 750.000 DM eingegangen sind, wird auch im kommenden Jahre notwendig sein, wenn die starken Ausfälle in den Einnahmen der landeskirchlichen Kassen wenigstens zum Teil ausgeglichen werden sollen. Auch auf die Sonderhilfe, die den besonders schwer bedrängten Kirchen in Pommern und Schlesien in Höhe von 360.000 DM West zur Sicherung der Besoldungs- und Versorgungszahlungen zugeführt wurde, kann für 1954 nicht verzichtet werden. Unsere Ausführungen erbringen aber, wie wir glauben, gleichzeitig den Beweis, dass es bei den bisherigen Leistungen nicht sein Bewenden haben darf, und dass wir noch einen zusätzlichen Beitrag erbitten müssen, wenn die östlichen Gliedkirchen in der Lage sein sollen, auch nur den dringendsten finanziellen Anforderungen zu genügen. Wenn es den westlichen Gliedkirchen möglich wäre, für 1954/55 einen Betrag von 3 Millionen DM aufzubringen, so meinen wir, dass damit ein erheblicher Teil der Ausfälle aufgefangen würde, und dass der Versuch gewagt werden könnte, die oben geschilderten unumgänglichen Mehrausgaben zu leisten. (Wenn auch bei dem Betrag von 3 Millionen DM nur ein Teil der oben insgesamt errechne-

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ten Fehlbeträge gedeckt werden würde, so hat doch die Erfahrung gelehrt, dass auch durch einmalige Hilfsmaßnahmen die eigene Initiative der betroffenen Gliedkirchen ermuntert und ihnen ein starker Antrieb zur Weiterarbeit gegeben wird. Zur Vereinheitlichung der Hilfsaktion geben wir anheim, von der in diesem Jahre vorgenommenen Trennung der Betriebsmittelhilfe von der Hilfsfondsaktion abzusehen und die Verteilung der gesamten Mittel dem für den Hilfsfonds bestellten Sonderausschuß zu übertragen mit dem Hinweis, dass dabei die durch die staatlichen Maßnahmen entstandenen Ausfälle in den landeskirchlichen Kassen vorweg zu berücksichtigen sein werden. Wir glauben bei diesem Vorschlage davon ausgehen zu dürfen, dass auch die Arbeit des Hilfswerkes den östlichen Gliedkirchen weiter wie bisher zugute kommen wird. Wenn dadurch auch nicht laufende Ausgaben der Landeskirchen gedeckt werden konnten, so ist doch für die Nöte der Bevölkerung und gewiss einmaligen Bedürfnissen durch Geldspenden unmittelbar geholfen worden, so dass dadurch eine spürbare Entlastung eingetreten ist. Besonders möchten wir hierbei auch der Hilfe bei der so dringend notwendigen Motorisierung der Pfarrerschaft gedenken, auch wenn die auf diesem Gebiete getroffenen Maßnahmen wesentlich zurückbleiben hinter dem großzügigeren, umfassenden Plan, den die katholische Kirche auf diesem Gebiete entwickelt hat. Schließlich möchten wir auch darauf hinweisen, dass die Flüchtlingsseelsorge in West-Berlin weiterhin einer Stützung bedürfen wird. Der im Jahre 1953 auf Grund des Appells des Rates aufgebrachte Betrag von rd. 60.000 DM erscheint uns das mindeste, was für diesen außerhalb aller kirchlichen Voranschläge liegenden Zweck bereitgestellt werden sollte.

41E8. Schreiben Dibelius’ an von Staa. Berlin, 6. April 1954 F: EZA Berlin, 2/5611 (O). Lieber Bruder von Staa! Ich habe mich an Professor Brunner nur gewandt, um, da er nun einmal vorgeschlagen war, nicht meinerseits Schwierigkeiten zu machen, habe aber im stillen gehofft, daß er ablehnen werde. Aus der ersten persönlichen Fühlungnahme war sofort zu ersehen, daß seine Mitarbeit den Gang der Arbeit außerordentlich aufhalten würde. Ich habe mit ihm vereinbart, daß wir ihn bei auftretenden exegetischen Schwierigkeiten zu Rate ziehen würden. Ich möchte nur abwarten, ob solche Schwierigkeiten wirklich auftauchen werden. Jedenfalls bitte ich, ihn zu unser[e]m ersten Zusammensein nicht einzuladen. Die Befragung kann ja auch schriftlich geschehen. Wir müssen erst einmal ein wirklich großes Stück vorankommen.

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Mit Ihren Vorbereitungen für Hannover bin ich ganz einverstanden. Mit herzlichem Gruß Ihr getreuer Dibelius [m. p.]

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42 Berlin, 13. März 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Berlin-Spandau, Johannes-Stift, Wichernhaus, Schönwalder Allee 26. Samstag, 13. März 1954 (9.30 Uhr). Samstag, 13. März 1954 (Uhrzeit unbekannt). Vom Rat: Dibelius, Haug, Heinemann, Herntrich, Kreyssig, Mager, Meiser, Niemöller, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz, Merzyn, Ranke. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Brunotte.

42A Vorbereitung der Sitzung 42A1. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. Berlin, 2. März 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Betrifft: nächste Ratssitzung. Die Herren Mitglieder des Rates lade ich hiermit zur 42. Sitzung des Rates auf Sonnabend, dem 13. März 1954, 930 Uhr [ein]. Die Sitzung soll im Wichernhaus des Evangelischen Johannesstifts in Berlin-Spandau stattfinden. Unter Voraussetzung des Einverständnisses der beteiligten Herren werden wir dafür Sorge tragen, daß die für die Tagung der Synode vorgesehenen Quartiere bereits vom Abend des 12. März ab bereitgehalten werden. Für die Tagesordnung sind folgende Beratungsgegenstände vorgesehen: Berichterstatter 1.) Vorbesprechung des Ablaufs der Synode der EKD Dr. Dr. Heinemann 2.) Schaffung einer Planstelle für einen zweiten Juristen im Stellenplan des Kirchlichen Außenamtes D. Niemöller DD.

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42. Sitzung Berlin, 13. März 1954

3.) Beihilfen aus Kapitel III des Osthaushalts 4. Verschiedenes D. Dr. Dibelius

D. Dr. Karnatz

42B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1796 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 23. März 1954 übersandt). G: Mitschriften 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser, 162), 2. Dibelius (BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3), 3. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386), 4. Smend (NL Smend). Niederschrift über die 42. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 13. März 1954, 9.30 Uhr, in Berlin-Spandau. Anwesend:

Bischof D. Dr. Dibelius Landesbischof D. Dr. Haug Präses Dr. Dr. Heinemann (zeitweise) OKR D. Dr. Herntrich Präses Dr. Kreyssig Synodalpräsident Mager Landesbischof D. Meiser Kirchenpräsident D. Niemöller Moderator D. Niesel Professor D. Dr. Smend (nicht anwesend: Landesbischof D. Hahn1 Landesbischof D. Dr. Lilje) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz Oberkirchenrat Dr. Merzyn Oberkirchenrat Ranke (zeitweise) Propst Grüber 1. Berichtigung der Niederschrift der 41. Ratssitzung In Ziffer 20 (Bibelrevision) muss das Datum heissen: 29. Dezember 1953, nicht: 4. Januar 1954. 1 Hahn hatte sich am 10. März aus Gesundheitsgründen entschuldigen lassen (Schreiben der sächsischen Bischofskanzlei an den Ratsvorsitzenden, EZA Berlin, 4/46).

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2. Planstelle für einen zweiten Juristen im Kirchlichen Aussenamt2 Der Rat sprach sich mit Mehrheit3 dafür aus, beim Finanzausschuss der Synode die Schaffung einer zweiten juristischen Planstelle im Stellenplan des Kirchlichen Aussenamtes zu befürworten4. 3. Beihilfen aus Kap. III5 Der noch verfügbare Rest des Kap. III im Ostwährungshaushalt 1953/ 54 von 100,– DM wurde der Kirchlichen Erziehungskammer-Ost zugewiesen6. Der Gewährung einer Beihilfe von je 3000,– DM-Ost für die Laien- und Akademiearbeit in der Ev.-luth. Landeskirche Sachsen und in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen aus der Kollekte für gesamtkirchliche Notstände wurde zugestimmt7. 4. Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks Der Entwurf eines Kirchengesetzes über die Umlage des Hilfswerks der EKD für das Rechnungsjahr 1954/558 wurde nach eingehender Aussprache über die Arbeit und Organisation des Zentralbüros in Stuttgart vom Rat gebilligt und soll der Synode als Vorlage 109 zugehen. 5. Wahlen zum Hilfswerkausschuss Der Rat gab seine Zustimmung dazu, dass die Kirchenkanzlei dem Präses der Synode vorgeschlagen hat, die Synode möge die nach § 6 Abs. 2 Ziffer 7 zu wählenden Persönlichkeiten wiederwählen10.

2 Vgl. 41B14 mit 41D18 und 44B9a. 3 Nach G 1 mit 5: 4 Stimmen. 4 Am 22. Februar 1954 hatte Niemöller dem Ratsvorsitzenden angekündigt, einen entsprechenden Antrag im Rat stellen zu wollen. Er hatte dies damit begründet, dass bereits auf der Sitzung am 11. Februar Johannesson den „Antrag auf Schaffung einer Planstelle für einen zweiten Juristen im Stellenplan des Kirchlichen Außenamtes“ hätte darlegen sollen. Da aber Brunotte mit Bezug auf ein Gespräch mit Schwarzhaupt irrigerweise – so Niemöller – behauptet hatte, dass das Kirchliche Aussenamt den Antrag fallen lasse, war der Punkt nicht verhandelt worden (EZA Berlin, 4/46). Zu Brunottes Antwort vom 3. März 1954 vgl. 42E1. 5 Vgl. 41B12. 6 Ein formaler Antrag scheint nicht gestellt worden zu sein. Vgl. auch 41B12, 45B7b, 46B12, 47/48B8 und 50B18. 7 Vgl. den Antrag Kreyssigs und Magers an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – vom 12. Februar 1954 (42D1). 8 Der Entwurf (42D2) wurde vom Zentralbüro des Hilfswerks am 3. März 1954 an die Kirchenkanzlei gesandt. 9 Berlin-Spandau 1954, S. 655. Das inhaltlich unveränderte „Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Rechnungsjahr 1954“ vom 18. März 1954 findet sich im ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 99. 10 Zum Antrag des Hilfswerks, von dem die Kirchenkanzlei Heinemann am 8. März 1954

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42. Sitzung Berlin, 13. März 1954

6. Ostpfarrer-Richtlinien11 Gemäß § 39 Satz 2 der Richtlinien zur Regelung der Versorgung der Ostpfarrer und ihrer Angehörigen vom 22. April 195212 bestimmte der Rat der EKD nach Anhörung des Finanzbeirates, dass die Voraussetzung des Satzes 1 dieses Paragraphen in dem z. Zt. bestehenden Umfange noch gegeben ist13. 7. Anträge von Schleswig-Holstein Oberkirchenrat Dr. Merzyn berichtete über zwei Anträge der Ev.-luth. Kirche von Schleswig-Holstein, die unter besonderen Lasten finanziell leidet14: a) Die Versorgung der deutschen Gemeinden in Nordschleswig verursacht jährlich eine Belastung von rund 110.000,– DM. Der Rat sprach sich dafür aus, dass diese Last auf die westdeutschen Gliedkirchen verteilt wird. Da eine Übernahme in den Haushalt der EKD und in den Hilfsplan nicht möglich ist, sollen die übrigen westdeutschen Gliedkirchen gebeten werden, zu prüfen, ob die Versorgung der nordschleswigschen Gemeinden von ihnen anteilmäßig übernommen werden kann. b) Die Wiederbesiedlung der Insel Helgoland erfordert den Bau einer Kirche und eines Pfarrhauses mit Gemeindesaal. Die hierfür nötigen Mittel von 450.000,– DM beabsichtigt Schleswig-Holstein durch den Verkauf einer Bildpostkarte aufzubringen. Die Gliedkirchen sollen gebeten werden, diese Aktion zu unterstützen und darüber hinaus ihre Gemeinden zu einem Opfer für den kirchlichen Wiederaufbau auf Helgoland aufzurufen. Der Rat war damit einverstanden, dass der Vorsitzende des Rates einen öffentlichen Aufruf der Kirchenleitung von Schleswig-Holstein befürwortend unterstützt15.

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unterrichtete (EZA Berlin, 2/5127), vgl. 42D3. Die Wahl erfolgte am 18. März 1954 vormittags (Berlin-Spandau 1954, S. 266). Vgl. 41B7. ABlEKD 1952, Nr. 5 vom 15. Mai 1952, S. 90–93. Zum weiteren Verlauf vgl. 45B4. Die Anträge scheinen informell gestellt worden zu sein, denn erst am 16. März 1954 kündigte das Kieler Landeskirchenamt auf eine telefonische Anfrage Merzyns vom 15. März hin an, „zwei Entwürfe eines Rundschreibens“ für Hilfeleistungen zugunsten Nordschleswigs und Helgolands senden zu wollen. Tatsächlich sandte man aber nur den Entwurf (43E1) für ein Schreiben der EKD an die westlichen Gliedkirchen zugunsten Helgolands. Dieser Entwurf vom 19. März 1954 bildete dann den zweiten Teil eines Rundschreibens der Kirchenkanzlei vom 9. April 1954 an die westlichen Gliedkirchen betreffend die gesamtkirchliche Kollekte (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/5859). Dibelius berichtete Halfmann in einem nicht datierbaren Brief – vor dem 3. April 1954 – von seinen Bemühungen zugunsten der Helgoland-Spende und wies darauf hin, dass eine Kollekte wenig Erfolg verspreche. Er halte einen Ausschuss, dem er und Lilje, sowie even-

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8. Wiederaufbau der evangelischen Schule in Wien Oberkirchenrat Dr. Merzyn berichtete, dass der Superintendent in Wien gebeten habe, die EKD möge bei der Aufbringung eines Restbetrages für den Wiederaufbau der evangelischen Schule am Karlsplatz in Wien behilflich sein. Der Rat beschloss, diese Angelegenheit dem GustavAdolf-Werk zu übertragen16. 9. Siedlung Neugnadenfeld Ein Antrag der Brüderunität, die Siedlung Neugnadenfeld im Emsland zu unterstützen17, soll bis zur nächsten Sitzung zurückgestellt werden, um Herrn Landesbischof D. Dr. Lilje Gelegenheit zur Äußerung zu geben18. 10. Verteilung von Mitteln für die Auslandsarbeit Die Verteilung der von besonderer Seite für die Auslandsarbeit zur Verfügung gestellten 100.000,– DM zwischen dem Kirchlichen Außenamt und der VELKD19 soll dem Haushaltsausschuss der Synode überlassen werden20.

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tuell der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins angehören sollte, für den besseren Weg. Halfmann teilte diesen Brief am 3. April 1954 der Kirchenkanzlei mit. Er nahm die Idee des Ausschusses zwar auf, betonte aber, dass die Kirchenleitung statt einer Sammlung doch eine Kollekte vorziehe (EZA Berlin, 2/2083). Ein entsprechender Auftrag erging auch von der Synode an den Rat (Berlin-Spandau 1954, S. 265). Vgl. zum Fortgang der Debatte 43B2 und 44B12 und zum Spendeneingang 42E2. Am 2. Februar 1954 hatte sich der Wiener Superintendent Traar an Dibelius gewandt und ihn gebeten, sein Bittschreiben befürwortend dem Rat vorzulegen (42D4). Das Kirchliche Außenamt hatte dann am 24. Februar gegenüber der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – erklärt, über keine Geldmittel für diesen Zweck zu verfügen. Daraufhin hatte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – den Antrag am 4. März an die Kirchenkanzlei weitergegeben und erklärt, das Thema in der kommenden Ratssitzung besprechen zu lassen. Am 4. April gab das Kirchliche Außenamt den Antrag an das Gustav-Adolf-Werk in Kassel weiter, dort erklärte man aber am 13. Mai, dass man nur Anträge berücksichtigen könne, „die durch die Leitung der zuständigen Hauptgruppe des Gustav-Adolf-Werkes, in diesem Falle des österreichischen Gustav-Adolf-Vereins empfohlen“ seien. Diesen Bescheid teilte das Kirchliche Außenamt Traar am 9. August 1954 mit (alle Schreiben EZA Berlin, 6/ 1108). 42D5. Vgl. zum Fortgang 44B12c und 49B6III. Vgl. zu den Ansprüchen der VELKD auf Mittel für das Kirchliche Außenamt auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B10, S. 495 und unten 50B10. Am 5. März 1954 hatte Herntrich Niemöller daran erinnert, dass man sich „über die Frage der Verteilung der sogenannten Bonner Gelder“ habe verständigen wollen. Dies sei aber noch nicht geschehen und er sei von Dibelius gemahnt worden. Daher wolle er mit Niemöller das Thema vor der Synode besprechen. In seiner Antwort vom 9. März 1954 hatte Niemöller deutlich gemacht, dass eine Verteilung der 100000.– DM zwischen Kirchlichem Außenamt und VELKD für ihn undenkbar sei. Zur Erklärung hatte er ausgeführt, dass der Finanzaus-

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42. Sitzung Berlin, 13. März 1954

11. Evanston21 Kirchenpräsident D. Niemöller berichtete, dass z. Zt. 27 Besucher und 23 Berater von den ökumenischen Stellen zugelassen worden sind. 19 Namen und ein von Bayern noch zu nennender Student bedurften der nachträglichen Akkreditierung durch den Rat. Diese wurde erteilt. Aus den Mitteln, die von westdeutschen Landeskirchen für die Teilnahme von Vertretern aus den Kirchen der DDR aufgebracht worden sind, soll Synodalpräsident Mager-Dresden nach Evanston fahren. Der Rat stimmte zu, dass OKR Lic. Schmidt-München als Stellvertreter entsandt wird, wenn Landesbischof D. Meiser verhindert sein sollte22. 12. Angelegenheiten der Auslandsarbeit Auf Anfrage von Landesbischof D. Meiser gab Kirchenpräsident D. Niemöller Auskunft: a) über die Besetzung der Pfarrstelle in Paris23, b)

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schuss der Synode die gesamte Summe „auf die Einnahmeseite des Haushaltsplanes 1954 vereinnahmt und voll angerechnet [habe] auf Kapitel V der Ausgaben“, also auf die Auslandsarbeit der EKD. Da dieses Kapitel aber schon stark gekürzt worden sei, werde eine Mittelüberweisung an die VELKD „oder sonstige kirchliche Gruppen“, die „unmittelbare Krise der Arbeit des Kirchlichen Außenamtes und damit auch die unmittelbare Krise der Evangelischen Kirche in Deutschland heraufführen“. Er, Niemöller, habe sich stets gegen die Annahme der Bundesmittel gewehrt, da diese aber nun als reguläre Einnahmen verbucht und Etatmittel der EKD für die Auslandsarbeit gekürzt würden, sehe er keine Möglichkeit, sich auf Verhandlungen über das Geld einzulassen (beide Schreiben in EZA Berlin, 6/10346). Niemöllers Stellungnahme auf der Synode am 18. März zum Haushalt des Kirchlichen Außenamtes ließ ebenfalls seine Vorbehalte gegen das Geld aus Bonn erkennen. Zum Ratsbeschluss erklärte er, dass in dessen Folge und v. a. gegen den Eindruck, den der Haushaltsplan erwecke, ein Teil der Gelder „nicht den deutschen evangelischen Kirchengemeinschaften, Gemeinden und Geistlichen im Ausland“ zukomme (Berlin-Spandau, S. 239f.). Vgl. auch 44E15. Im Haushaltsausschuss der Synode, der am 15., 16. und 17. März tagte, wurde das Thema nicht verhandelt (vgl. das Sitzungsprotokoll in EZA Berlin, 2/1278). Am 29. Juli 1954 überwies das Kirchliche Außenamt 30.000,– DM an die VELKD (EZA Berlin, 6/10346). Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B21, S. 164; 36B9, S. 227ff.; 37B12, S. 316; 38B7, S. 436 und oben 41B10, S. 55 f. Die bayerische Landeskirche hatte am 8. März 1954 dem Kirchlichen Außenamt mitgeteilt, dass Meiser nicht nach Evanston reisen werde. Darauf hatte das Außenamt am 10. März geantwortet, als nächster Schritt werde es notwendig sein, „daß Herr Landesbischof D. Meiser in der Ratssitzung am 13. März offiziell seinen Entschluß mitteilt und die Benennung eines anderen Delegierten vorschlägt, damit der Rat einen entsprechenden Beschluß faßt“ (EZA Berlin, 6/5902). Am 31. März 1954 wandte sich Meiser dann mit dem Hinweis an Brunotte, dass er – sofern ihn seine Erinnerung nicht trüge – von „der Stellung eines Delegierten in vollem Umfang zurückgetreten“ sei, so dass Schmidt nicht als sein Stellvertreter, sondern als ordentlicher Delegierter nach Evanston reisen solle (NL Meiser, 143). Zur Vorgeschichte der Ende 1953 noch nicht geregelten Wiedereinsetzung eines deutschen evangelischen Pfarrers in Paris, zu den ungeklärten Besitzverhältnissen an der Christuskirche, zur Ablösung der bisher von der CLAIR betreuten Protestanten hin zur deutschen

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über die Angelegenheit der Kurkapellen in Italien24, c) über die Einführung eines Vikars in Goetheborg [sic!]. In dieser Angelegenheit soll noch festgestellt werden, ob sich um eine Ordination gehandelt hat25. Hinsichtlich der Kurkapellen in Italien brachte der Rat zum Ausdruck, dass wenigstens in den Fällen Capri26 und Nervi mit der Evang.-Lutherischen Kirche in Italien Fühlung genommen werden müsste und dass in allen Fällen die Benutzung der Kurkapellen für deutsche evangelische Gottesdienste gesichert werden solle. Über die Besetzung der Pfarrstelle in Paris soll in der nächsten Sitzung weiter berichtet werden27. 13. § 67 des Personenstandsgesetzes28 Oberkirchenrat Ranke trug die Bitte des Fraktionsvorstandes der CDU vor29, der Rat möge ebenso wie die katholische Kirche eine Erklärung abgeben, dass die evangelische Kirche für den Wegfall der Strafbestimmung eintrete30, darin aber keine Änderung der Rechtslage sehe. Der Rat beschloss, vor Abgabe einer solchen Erklärung weitere Ermittlungen anzustellen31.

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Gemeinde und zu den innenpolitischen Implikationen in Frankreich vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 34B8b, S. 62f.; 40A1, S. 534 und 40A2, S. 536 sowie W. von der Recke, Fluctuat, S. 202–211. CLAIR hatte sich am 4. Januar 1954 beim Kirchlichen Außenamt darüber beschwert, dass man erst verspätet davon erfahren hatte, dass das Kirchliche Außenamt für den Weihnachts- und Neujahrsgottesdienst Pfarrer Gerber nach Paris geschickt hatte. Für die Betreuung der Deutschen in Frankreich sei die CLAIR zuständig. Außerdem sei dies nicht der erste Fall gewesen, in dem das Kirchliche Außenamt CLAIR durch die Entsendung eines Pfarrer vor den Kopf gestoßen habe (EZA Berlin, 6/732; zu den Gottesdiensten 1953: Brief Gerbers an Niemöller vom 10. Januar 1954, Ebd.). Kurz vor der Ratssitzung, am 11. März 1954, war das Kirchliche Außenamt von seinem früheren Mitarbeiter Friz darüber informiert worden, dass er von verschiedenen lutherischen Stellen, aus dem Gustav-Adolf-Werk und „einer auch Ihnen bekannten Stelle in München“ auf die Vorgänge in Paris und das „unmögliche(n) Vorgehen(s) dort“ angesprochen worden. Er wisse über den Vorgang zwar nicht Bescheid, er erkennen aber „in manchen Kreisen [. . .] den Standpunkt, dass die Besetzung der dortigen Pfarrstelle Recht der Lutheraner sei“ (EZA Berlin, 6/732). Vgl. 44B8g. Vgl. 44B8f. Vgl. D. Richter, Kurkapelle, S. 34ff. Vgl. 44B8e, 45B8f und 46B11a. § 67 des Personenstandsgesetzes vom 8. August 1957 (BGBl I, 1957, S. 1125–1138) beinhaltete das sog. Voraustrauungsverbot, d. h. die als Ordnungswidrigkeit zu ahndende kirchliche Trauung eines Paares, ohne dass dieses zuvor vor dem Standesamt erklärt hatte, die Ehe miteinander eingehen zu wollen. Ein entsprechendes Schreiben wurde nicht ermittelt. Das Personenstandsgesetz vom 3. November 1937 (RGBl I, 1937, S. 1146–1152) hatte das Vornehmen einer kirchlichen Trauung vor der standesamtlichen Eheschließung mit Geldoder Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren belegt (K. Rasquin, Voraustrauungsverbot, S. 195–203). Zum weiteren Verlauf vgl. 43B4. Vgl. auch 41E3.

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14. Vorbereitung der Synode Präses Dr. Dr. Heinemann schlug vor, die vier Referate über die Familienfragen32 auf Montag und Dienstag zu verteilen. Ebenso nannte er die voraussichtlichen Vorsitzenden der von der Synode zu bildenden Ausschüsse33. 15. Nächste Sitzung Die nächste Sitzung des Rates soll am Schluss der Synode stattfinden34. gez. D. Brunotte 42D Vorlagen und Anträge 42D1. Antrag Kreyssigs und Magers an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 12. Februar 1954 F: EZA Berlin, 614/45 (D). Wir bitten, für die Laien- und Akademiearbeit in den beiden größten Gliedkirchen der DDR, Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, aus Kollektenmitteln der EKiD je DM 5000.– zu bewilligen. Eindringliche missionarische Arbeit an den Menschen unseres Bereichs ist nie notwendiger gewesen als heute. Die Laiendienste einschließlich der Arbeit der Akademie dürfen daher neben den anderen Verwendungszwekken angemessene Berücksichtigung erwarten und erbitten. gez. Reimer Mager gez. Dr. L. Kreyssig

42D2. Entwurf für ein Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerkes der EKD. [3. März 1954] F: EZA Berlin, 2/5143 (D). Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Rechnungsjahr 1954/55 vom März 1954. 32 Vgl. 41B3c. 33 Vgl. Berlin-Spandau 1954, S. 88 und S. 668–617. 34 Nach 41B22 war die Sitzung für die Zeit vor der Synode geplant gewesen. Vgl. 43B.

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42D Vorlagen und Anträge

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Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat folgendes Kirchengesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: §1 Der gemäß § 9 Absatz 1 des Kirchengesetzes zur Ordnung des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 5. 4. 1951 (Amtsbl. der EKD 1951, Nr. 41) durch Umlage der gliedkirchlichen Hilfswerke aufzubringende Finanzbedarf beträgt für das Rechnungsjahr 1954/55 550.000.– DM-West und 200.000.– Ostmark §2 Diesen Finanzbedarf haben die gliedkirchlichen Hilfswerke nach dem für die Umlage der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Rechnungsjahr geltenden Verteilungsmaßstab aufzubringen und im voraus an da Zentralbüro des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland zu entrichten. Berlin-Spandau, am März 1954.

42D3. Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerkes an die Kirchenkanzlei. Stuttgart, 3. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5127 (O). Betr.: als Wirtschafts- und Finanzsachverständige von der Synode der EKD zu wählenden Mitglieder des Hilfswerk-Ausschusses 1. Nach § 6 Abs. 2 Ziff. 7 des Hilfswerkgesetzes vom 5. 4. 51 (Amtsbl. der EKD 1951, Nr. 41) hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland sechs Vertreter in den Hilfswerk-Ausschuss des Hilfswerks der EKiD zu wählen. Darunter befinden sich auch die zwei Wirtschafts- und Finanzsachverständigen des Verwaltungsrats. Die Wahl gilt nur für zwei Jahre. Die Wahlperiode für die zurzeit amtierenden Vertreter läuft demnächst ab. 2. Das Zentralbüro bittet daher, dafür besorgt zu sein, daß die erforderliche Neuwahl durch die im März tagende Synode der EKD erfolgt. 3. Die bisher gewählten Mitglieder des Hilfswerk-Ausschusses sind: Frau Marschner, Dresden A 27, Leipnitzstraße [sic!] 14 Frau Pastor Baden, Eldingen/Krs. Celle (Hannover) Fabrikant Paul Lechler, Stuttgart, Kronenstr. 50A Dr. Franz J. P. Leitz, Ludwigshafen, Wöhlerstr. 18 Dr. Manfred Müller, Stuttgart, Danneckerstr. 19A Senatssyndikus Mestern, Hamburg, Senat, Rathaus Zi. 423 Stellvertreter: Frau Pfarrer Nold, Stein bei Nürnberg

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42. Sitzung Berlin, 13. März 1954

Frau Elisabeth Mayer, Magdeburg-Buckau, Basedowstr 15 Propst Jänicke, Halle/S., Hoher Weg 14 Dr. Strache, Berlin-Lichtenrade, Prinzessinnenstr. 13a Dir. Dr. v. Falkenhausen, Essen-Bredeney, Brachtstr. 21. 4. Nach der bisherigen Zusammenarbeit neigt das Zentralbüro der Auffassung zu, daß eine Wiederwahl angenommen werden würde. Es hat aber, um der Synode in keiner Weise vorzugreifen, von sich aus eine Klärung in dieser Richtung nicht herbeizuführen versucht. In Vertretung Röntsch [m. p.]

42D4. Schreiben des Superintendenten von Wien an den Rat. Wien, 2. Februar 1954 F: EZA Berlin, 6/1108 (O). Hochwürdige und verehrte Herren und Brüder! Im Namen der Evangelischen Schulgemeinde Wien wage ich es, Ihnen, hochwürdige und hochverehrte Herren und Brüder, ein Ansuchen vorzulegen, das an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gerichtet ist. Wie Sie wohl größtenteils durch unseren Markengruß an die evangelischen Kirchenführer Deutschlands wissen, hat sich die evangelische Schulgemeinde zum Wiederaufbau der Evangelischen Schule am Karlsplatz in Wien entschlossen. Eine große Ermutigung war uns eine schon im Jahre 1945 eigentlich überraschend gewährte Gabe der lutherischen Brüder in Nordamerika, die uns 40.000 Dollar für den Wiederaufbau zur Verfügung stellten. Wir konnten freilich damals nicht daran gehen, weil die gesetzlichen Grundlagen für die Wiedererstattung seinerzeit geraubten Besitzes erst geschaffen werden mußten. Es wurde März 1951, bis wir endlich mit den Arbeiten beginnen konnten. Sie sind jetzt, so weit die Gelder reichten, fortgesetzt worden, so daß wir gegenwärtig fast alle baulichen Arbeiten beendet haben. Der größere und teurere Teil der Arbeiten liegt freilich noch vor uns. Wir haben bis jetzt etwas mehr als 2½ Millionen Schillinge verbaut. Ohne die Einrichtung brauchen wir für die Fertigstellung des Hauses, sodaß wir dann tatsächlich nur Tische, Bänke und Tafeln hineinstellen müssen, 3½ Millionen Schillinge. Als unsere Schulgemeinde sich im Jahre 1950 zum Wiederaufbau entschloß, waren wir uns alle darüber klar, daß wir die Mittel für den Bau nur aus zusätzlichen Quellen schaffen können. Wir konnten die notwendigen Gelder nicht auf die üblichen Unterstützungsprogramme entweder der Ökumene oder des Lutherischen Weltbundes setzen, weil diese Gelder – so

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42D Vorlagen und Anträge

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großzügig sie waren – doch nicht für die Fülle der baulichen Erneuerungen und Arbeiten ausreichen. Eine zusätzliche Quelle konnte ich mit Hilfe der Stadt Wien damit erschließen, daß uns im November 1952 eine öffentliche Straßensammlung gewährt wurde, seit der wir den „Baugroschen der Evangelischen Schulgemeinde Wien“ in verschiedenen Größen und Ausfertigungen zu S 1.–, S 5.–, S 100.– und S 1000.– verkaufen. – Eine weitere zusätzliche Quelle erschloß sich uns mit der uns gewährten Sonderpostmarkenreihe, die im November 1953 erschien. Von dem Reinerträgnis, das durch den auf den Nennwert erhobenen Zuschlag gewonnen wird, hoffen wir bei dem Ausverkauf dieser Markenreihe auf 1. 000. 000.–, [sic!] Daneben versuche ich, von den österreichischen Ländern, den Kammern, den Banken, Versicherungsanstalten und Industrien Österreichs kleinere und größere Beiträge und Subventionen zu erhalten. Das ist freilich ein mühsamer, aber nicht vergeblicher Weg, wenngleich wir nur einen Teil der noch fehlenden Bausumme damit decken können. Vielleicht darf ich bei dieser Gelegenheit berichten, daß wir, wie schon das Beispiel der Straßensammlung und der Briefmarken zeigt, in der Öffentlichkeit unseres Landes wirklich freundliches Verständnis und bereitwillige Hilfe finden. Ich habe von Anfang an unser Bauvorhaben neben den Wiener Stephansdom gestellt. Sowohl die Bundesregierung als auch Erzbischof Innitzer haben das durchaus angenommen. Kardinal Innitzer hat ja seinerseits unsere Straßensammlung durch das Wiener katholische Kirchenblatt empfehlen lassen. Jedenfalls empfinden die ja natürlich zumeist katholischen Inhaber, Bankleute und Landeshauptmänner unsere Angelegenheit nicht als eine rein konfessionelle, obwohl es sich um den Wiederaufbau der Evangelischen Schule handelt, sondern mehr als eine öffentliche Angelegenheit, zu der sie ja ihren Beitrag zu leisten haben. Eine besondere Freude war für uns, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer uns im November vorigen Jahres mit einer Spende von 20.000.– nicht nur einen erheblichen Beitrag geschenkt, sondern uns vor allem sehr erfreut und ermutigt hat. Im Namen der evangelischen Schulgemeinde Wien bitte ich Sie nun, hochwürdige und hochverehrte Herren und Brüder, in der nächsten Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland unser Ansuchen um eine Subvention freundlich zu beraten und, wenn es möglich ist, aufrecht zu erledigen. Selbstverständlich gibt es nicht den geringsten Rechtstitel für uns, aus dem wir eine solche Bitte ableiten könnten. Zu dieser Bitte ermutigt mich einzig die seit jeher gemachte Erfahrung, daß die Evangelischen Kirchen Deutschlands sich der kleinen und armen Diasporakirche in Österreich in brüderlicher Hilfsbereitschaft verbunden fühlen. Der Wiederaufbau der Schule bedeutet nicht nur für die Evangelischen Wiens die Wiederaufnahme einer alten und bewährten Überlieferung – die

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Schule am Karlsplatz erfreute sich durch Jahrzehnte bis zu ihrem gewaltsamen Ende eines ausgezeichneten Rufes –, sondern die vor aller Öffentlichkeit wiederholte Bestätigung der Gleichberechtigung der beiden großen Konfessionen. Kaiser Franz Josef hat im Jahre 1860 – unmittelbar vor dem Erlaß des Protestantenpatentes, das den Evangelischen Österreichs die Gleichberechtigung brachte – aus dem kaiserlichen Stadterweiterungsfonds den evangelischen Gemeinden Wiens den wirklich repräsentativen Bauplatz geschenkt, auf dem 1861/62 nach den Plänen des genialen (aus Dänemark stammenden und daher lutherischen) Architekten Theophil von Hansen die Evangelische Schule erbaut wurde. Noch wichtiger ist uns freilich ein anderes: Wir sind durchaus mit der öffentlichen interkonfessionellen Schule in Österreich einverstanden, da wir in ihr das volle Recht des Religionsunterrichts haben, den die Kirche nach ihren Plänen von den Leuten erteilen lässt, denen Sie das Vertrauen und Recht dazu schenkt. Und doch sind wir – schon um des Vermächtnisses unserer Väter willen – der festen Überzeugung, daß wir wenigstens an einigen Stellen evangelische Gemeindeschulen zum Zeichen dafür errichten und führen müßten, da nach reformatorischem Verständnis Kirche und Schule zusammengehören. Gerade dieser Grund ermutigt uns auch, an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland heranzutreten. Wir hoffen von Herzen, daß der Rat sich unserer Bitte nicht verschließen wird. Wenn sich der Rat dazu entschließen könnte, uns mit einer Subvention wirklich zu helfen, dann wird die Überweisung sicher auf völlig legalem Wege möglich sein. Für uns am einfachsten wäre, wenn der Betrag auf unser Konto beim Bankhaus Schoeller & Co, Wien 1, Renngasse 3, Kontonummer 4090 „Evangelische Schulgemeinde A. B. Wien, Bauausschuß“ überwiesen werden könnte. Es liegt uns sehr daran, weiterbauen und möglichst bald den Schulbau vollenden zu können. Die technischen Möglichkeiten sind gegeben, es hängt nur von dem Eingehen der erbetenen Gelder ab. Mit aufrichtigem Dank für die vielfach bewährte brüderliche Gesinnung, die mich im Namen der Schulgemeinde zu diesem Brief ermutigt, und mit der Bitte, uns unser „unverschämtes Geilen“ nicht übel nehmen zu wollen, sondern zu all Ihrer eigenen großen Sorgen nun auch noch unsere große Sorge mit aufs Herz zu nehmen, grüßt Sie, hochwürdige und hochverehrte Herren und Brüder, Ihr Ihnen in der Verbundenheit des Glaubens und Dienstes sehr ergebener Georg Traar [m. p.] Superintendent von Wien

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42D Vorlagen und Anträge

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42D5. Antrag der Finanzdirektion der Europäisch-Festländischen Brüderunität an Merzyn. Bad Boll, 26. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/2135 (O). Sehr geehrter Herr Merzyn! In der Angelegenheit der Finanznot der Brüdergemeine hatte ich Gelegenheit mit Ihnen einige Tage vor dem Kirchentag telefonisch zu sprechen, um damals eine Zusammenkunft in Verbindung mit dem Kirchentag vorzuschlagen, die aber dann nicht durchführbar war. Wir hatten vor ca. 2 Jahren schon um eine finanzielle Unterstützung der Herrnhuter Brüdergemeine gebeten35 und hatten damals dankenswerterweise eine völlig freiwillige einmalige Unterstützung der EKiD in Hannover von 25000.– erhalten, die uns eine große Hilfe war. Im Blick auf unsere grossen finanziellen Sorgen, die darin bestehen, dass wir unsere erheblichen Einnahmen aus unserem gewerblichen Vermögen verloren haben, sind wir gezwungen, nach wie vor noch eine lange Reihe von Jahren um Hilfe zu bitten, da wir noch sehr viele Lasten unserer früheren grösseren Vergangenheit durchzuschleppen haben. Wir hatten bei unseren Bitten die Nöte unserer Pensionsleistungen in den Vordergrund gestellt. Durch verschiedene Besprechungen mit einzelnen kirchlichen Stellen ist uns aber klar geworden, dass gerade diese Sondernot nicht geeignet ist, als Grundlage für eine Bitte um Hilfe zu dienen. Wir sind daher zu der Überlegung gekommen, dass es nicht nur zweckmässig, sondern im Grunde genommen auch den wirklichen Verhältnissen entsprechender wäre, wenn wir um Hilfe für eine neuere Arbeit bitten, welche allgemeines Interesse verdient. Deshalb wollten wir uns erlauben, einen grösseren Kreis der evangelischen Kirchen um eine finanzielle Mitarbeit bei unserer bekannten Siedlung in Neugnadenfeld zu bitten. Wir erlauben uns nun den Antrag zu stellen, ob nicht die EKiD in der Lage wäre, die verschiedenen Gliedkirchen um eine finanzielle Hilfe für diese Siedlung Neugnadenfeld zu bitten, deren Verwaltung uns jährlich ca. DM 30000.– kostet. Wir haben lt. beiliegender Anlage36 ein ganz kurzes Exposé über die Angelegenheit gemacht. Falls Sie den Wege sehen, unsere Bitte weiterzuleiten, wären wir selbstverständlich gerne bereit, Ihnen dieses Exposé in einer entsprechenden Anzahl von Exemplaren zur Verfügung zu stellen, würden aber um Ihren Ratschlag bitten, falls Sie eine Änderung oder Ergänzung des Schriftstücks für zweckmäßig hielten. Wir dachten daran, das ebenfalls hier

35 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B5a, S. 435. 36 Nicht ermittelt.

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42. Sitzung Berlin, 13. März 1954

beiliegende Faltblatt37 über Neugnadenfeld beizufügen, das denjenigen Stellen, welche Neugnadenfeld noch nicht selbst gesehen haben, einen gewissen Einblick in die Entwicklung und Verhältnisse gibt. Wenn es uns auch schwerfällt, dass wir neben der Bitte um eine Hilfe für den Wideraufbau unseres Zinzendorf-Gymnasiums in Königsfeld, für welches die EKiD uns freundlicherweise DM 25000.– im Herbst zur Verfügung gestellt hat, nun auch noch mit dieser Bitte für Neugnadenfeld zu kommen, so zwingt uns doch unsere Notlage zu diesem Schritt, denn wir wissen tatsächlich nicht, wie wir weiterhin die notwendigen Mittel für die Betreuung für Neugnadenfeld durch die Herrnhuter Brüdergemeine beschaffen sollen. Bei dem sehr starken Mitgefühl, das ich bei all unseren Besprechungen bei Ihnen für die Dinge der Brüdergemeine so dankbar empfinden durfte, habe ich die Hoffnung, dass Sie doch einen Weg finden werden, um unsere Notlage in zweckmässiger Weise an die Gliedkirchen heranzutragen, soweit nicht die EKiD selbst uns dabei helfen kann. Selbstverständlich stehen wir Ihnen jederzeit mit näheren Ausführungen und auch zu orientierenden ergänzenden Besprechungen zur Verfügung. Mit bester Empfehlung bin ich Ihr ergebener K. Marx [m. p.]

42E Dokumente 42E1. Schreiben Brunottes an Niemöller. Hannover, 3. März 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Hochverehrter Herr Kirchenpräsident, lieber Bruder Niemöller! Um die Schaffung einer zweiten Juristenstelle im Stellenplan des Kirchlichen Aussenamtes scheinen sich erhebliche Missverständnisse angesammelt zu haben. Mir persönlich ist kein Zweifel, dass sich auch Herr Johannesson irrt. Ich habe in der Ratssitzung nicht behauptet, dass das Kirchliche Aussenamt seinen Antrag fallen liesse. Mein Petitum ging vielmehr dahin, dass alle Wünsche der Amtsstellen auf Errichtung neuer Planstellen oder auf Beförderung von Stelleninhabern nicht vom Rat, sondern von der Synode entschieden werden möchten. Demgemäss haben wir in der Vorlage bei keiner Amtsstelle eine Erweiterung des Stellenplans vorgebracht, obwohl auch die 37 Nicht ermittelt.

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42E Dokumente

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Berliner Stelle und Hannover einige Wünsche hatten. Alle diese Wünsche, also auch der des Kirchlichen Aussenamtes, können und sollen im Haushaltsausschuss der Synode vorgebracht werden. Ich möchte Sie daher bitten, einen solchen Antrag nicht bei der Ratssitzung am 13. März, sondern erst im Haushaltsausschuss der Synode zu stellen. Der Rat wäre auch gar nicht mehr in der Lage, die bereits gedruckte Vorlage am Tage vor dem Beginn der Synode noch zu ändern. Was das Missverständnis von Herrn Johannesson betrifft, so möchte ich nur bemerken, dass meine persönliche Meinung dahin ging, dass man vor einer Entscheidung des Haushaltsausschusses vielleicht noch einmal darüber sprechen sollte, ob die Einrichtung einer zweiten Juristenstelle im gegenwärtigen Zeltpunkt wirklich im Interesse des Aussenamtes und seiner Mitarbeiten liegt. Vielleicht ist hierzu vor Beginn der Synode noch Gelegenheit. Mit brüderlichen Grüssen Ihr sehr ergebener gez. D. Brunotte

42E2. Vermerk des Landeskirchenamtes Kiel. Kiel, 21. September 1954 F: NEK Kiel, 22.02, Nr. 693 (D). 1) Vermerk: Die Kirchenkanzlei der EKiD hat uns die bei ihr entstanden Vorgänge betreffend Spenden für den Wiederaufbau Helgoland und Umlage für die Nordschleswigsche Gemeinde zur Kenntnisnahme übersandt. Aus diesen Unterlagen ergibt sich folgendes: a) betreffend Nordschleswigsche Gemeinde Es haben gezahlt bzw. in Aussicht gestellt: Eutin 165.– DM Braunschweig 1.000.– " Hessen-Nassau 9.108.– " an Kirchliches Außenamt Hannover abgelehnt Speyer 2.640.– DM zunächst an EKiD gezahlt, mit Schreiben vom 31. August d. J. zurückgezogen zu Gunsten des Kirchlichen Außenamtes Stuttgart abgelehnt Rheinland abgelehnt Bremen 2.200.– DM Lübeck 649.– DM Oldenburg abgelehnt

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Lippe 748.– DM Karlsruhe bisher kein Entscheid b) Helgoland: Westfalen Speyer München Hamburg Kurhessen-Waldeck Hannover Rheinland Württemberg Lübeck Lippe Oldenburg

5.000.– DM Sammelaufruf an Gemeinden 2.000.– DM in Aussicht gestellt Aufruf an Gemeinden 1.000.– DM 15.000.– DM Kollekte in Aussicht gestellt abgelehnt Kollekte Kollekte abgelehnt

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43 Berlin, 19. März 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer: Protokollant:

Berlin-Spandau, Johannes-Stift, Schönwalder Allee 26. Freitag, 19. März 1954 (10.301 Uhr). Freitag, 19. März 1954 (Uhrzeit unbekannt). Dibelius, Haug, Heinemann, Herntrich, Kreyssig, Meiser, Niemöller, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz. Brunotte.

43B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1796 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 23. März 1954 zugesandt). G: Mitschriften 1. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386). Niederschrift über die 43. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 19. März 1954, 10.30 Uhr, in Berlin-Spandau Anwesend:

Bischof D. Dr. Dibelius Landesbischof D. Dr. Haug Präses Dr. Dr. Heinemann OKR D. Dr. Herntrich Präses Dr. Kreyssig Landesbischof D. Meiser Kirchenpräsident D. Niemöller Moderator D. Niesel Professor D. Dr. Smend

1 Die im Protokoll genannte Anfangszeit 10: 30 Uhr ist zweifelhaft, da nach der Mitschrift Meisers über die Synode (LAELKB Nürnberg, Meiser, 162) er selbst und auch Heinemann zu diesem Zeitpunkt noch an der bis 12: 30 Uhr tagenden Synode (Berlin-Spandau 1954, S. 365) teilnahmen.

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(nicht anwesend:

Landesbischof D. Hahn Landesbischof D. Dr. Lilje Synodalpräsident Mager) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz 1. Stellungnahme zu den Beschlüssen der Synode Nach Abschluss der 5. Tagung der 1. Synode der EKD beschloss der Rat, von seiner Befugnis, gegen Beschlüsse der Synode Einwendungen zu erheben (Art. 26 Abs. 4 der Grundordnung2), keinen Gebrauch zu machen. 2. Hilfe für Helgoland Der Rat erörterte nochmals die Angelegenheit einer Hilfe der westdeutschen Gliedkirchen für den kirchlichen Wiederaufbau auf Helgoland (vgl. Niederschrift der 42. Ratssitzung, Ziffer 7)3. 3. Entschliessung des Synodalausschusses Ost-West4 Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, die Einzelheiten der Entschließung des Ost-West-Ausschusses zur Ausführung zu bringen5. 4. § 67 des Personenstandsgesetzes (vgl. Niederschrift zur 42. Sitzung, Ziffer 13) Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, ein Rundschreiben an die Gliedkirchen in Westdeutschland herauszugeben und diesen die augenblickliche Lage und die Stellungnahme des Rates mitzuteilen6. Der Rat würde eine Beseitigung mindestens der vom Nationalsozialismus veranlassten übermäßigen Erhöhung der Strafbestimmungen begrüssen. Für den Fall, dass die Strafbestimmung überhaupt wegfällt, hält der Rat die Einführung einer Vorschrift in das Personenstandsgesetz für erforderlich, nach welcher die bürgerliche Eheschliessung der kirchlichen Trauung weiterhin vorauszugehen hat. Im übrigen nimmt der Rat auf die Beschlüsse der Synode Bezug7.

2 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 112. 3 Noch während der Synode hatte sich der schleswig-holsteinische Bischof Halfmann am 19. März 1954 an die Kirchenkanzlei gewandt und in „Ausführung des Beschlusses der Synode“ den Entwurf eines Briefs des Rates an die Gliedkirchen vorgelegt (43E1). Zum Fortgang vgl. 44B12. 4 Zur Vorgeschichte des Antrages: Berlin-Spandau 1954, S. 289f. 5 Vgl. 43D1 und zur Ausführung 43E2. Zum weiteren Verlauf vgl. 44B4 und 46B16. 6 Dieses Rundschreiben (43C1) wurde von der Kirchenkanzlei auch dem Bundesinnen- und dem Bundesjustizministerium zugesandt. Zur Haltung der katholischen Kirche vgl. Rankes Notiz für die Ratsmitglieder vom 16. März 1954 (43E3). 7 Am 7. April 1954 wandte sich Brunotte an Kunst und machte ihn mit Bezug auf 43C1 dar-

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43C Anlagen und Beschlusstexte

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5. Nächste Sitzung Die nächste Sitzung des Rates soll am 6. und 7. Mai 1954 in Halle stattfinden. gez. D. Brunotte

43C Anlagen und Beschlusstexte 43C1. Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Landeskirchen. Hannover, 24. März 1954 F: EZA Berlin, 2/2022 (H). Betr.: Neufassung des Personenstandsgesetzes Wie bekannt sein wird, verhandeln zur Zeit die zuständigen Bundesstellen in Bonn über die Neufassung des Personenstandsgesetzes. Hierbei ist von besonderer Bedeutung die Frage einer Änderung oder eines Wegfalls des § 67 des bisherigen Personenstandsgesetzes. Die Kirchenkanzlei der EKD hat vor einigen Jahren dem Bundesinnenministerium vorgeschlagen8, die Strafbestimmung des § 67 wegfallen zu lassen. Die Kirchenkanzlei ging davon aus, dass diese Strafbestimmung zur Zeit des Kulturkampfes in das Personenstandsgesetz aufgenommen [worden] ist, weil man meinte, die damals umstrittene obligatorische Zivilehe strafrechtlich sichern zu müssen. Als die Kirchenkanzlei sich vor einigen Jahren für den Wegfall des § 67 aussprach, geschah das zu einer Zeit, in welcher eine Diskussion um die obligatorische Zivilehe nicht geführt wurde. Inzwischen ist der Gedanke einer Abschaffung der obligatorischen Zivilehe in manchen Kreisen lebhaft erörtert worden. Hierbei ist es vielfach zu unklaren und missverständlichen Äusserungen gekommen. Die Begründung des Ministeriums zur Neufassung des Personenstandsgesetzes hat diese Missverständnisse leider noch vermehrt. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat daher in seinen Sitzungen vom 12. und 19. März 1954 in Berlin-Spandau davon abgesehen, sich im gegenwärtigen Zeitpunkt für die Evangelische Kirche in Deutschland amtlich zu äussern und etwa die Bitte um einen völligen Wegfall der auf aufmerksam, dass er weitere Schritte in der Sache – die Presse hatte darüber berichtet und Niesel hatte sich empört am 5. April an Brunotte gewandt – zu unterlassen habe. Es sei besser, „dem Bundestag völlig [zu] zu überlassen, zu welchem Ergebnis er kommen will“ (beide Schreiben in EZA Berlin, 742/345). Kunsts Antwort vom 10. April 1954 (43E4) offenbarte die Dissonanz zwischen EKD und Bundesregierung infolge des ungeschickten kirchlichen Vorgehens und der für die Politik schwer durchschaubaren Frage, wer für die EKD verbindlich spreche. 8 Schreiben vom 9. Juli 1952 (EZA Berlin, 2/2021).

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43. Sitzung Berlin, 19. März 1954

Strafbestimmung des § 67 offiziell zu erneuern. Er hält es allerdings für erstrebenswert, dass die vom Nationalsozialismus veranlasste übermässige Erhöhung der Strafbestimmungen auf eine Gefängnisstrafe bis zu 5 Jahren wieder beseitigt wird. Sollten sich die zuständigen Bundesstellen von sich as zu einer völligen Streichung des § 67 entschliessen, so würde der Rat der EKD die Einführung einer Vorschrift in das Personenstandsgesetz für erforderlich halten, nach welcher die bürgerliche Eheschliessung der kirchlichen Trauung weiterhin vorauszugehen hat. Inzwischen hat sich auch die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, deren Thema die Stellung der Familie in der modernen Gesellschaft war, unter anderem mit der Frage der Eheschliessung befasst. Sie hat folgendes beschlossen: 1. Zur Eheschliessung „Nach evangelischem Verständnis der Ehe unterscheiden sich weltliche Eheschliessung und kirchliche Trauung. Obwohl es möglich wäre, die rechtliche Konsenserklärung der Eheschliessenden mit der kirchlichen Trauung zu verbinden, hält die Synode es für geboten, an dem geltenden Recht der obligatorischen Zivilehe festzuhalten. Sie befürchtet, dass die Einführung der fakultativen Zivilehe zu Gewissenszwang führt, die Rechtseinheit beeinträchtigt und Rechtverwirrung stiftet, was um des Zusammenlebens der Menschen in unserem Volk willen verhindert werden muss.“ Wir bitten die Gliedkirchen, ihre Pfarrer über die Stellungnahme des Rates und der Synode zu unterrichten und sie auch darauf hinzuweisen, dass eine etwa inkraft tretende Streichung der Strafbestimmung des § 67 an der bisherigen Rechtslage nichts ändert, nach welcher eine kirchliche Trauung erst vorgenommen werden kann, wenn die standeamtliche Eheschliessung nachgewiesen ist. gez. D. Brunotte

43D Vorlagen und Anträge 43D1. Schreiben des Synodalausschusses Ost-West an den Rat über Synodalpräses Heinemann. Berlin-Spandau, 18. März 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Der Ausschuss Ost-West der 5. Tagung der 1. Synode der EKD hat einstimmig beschlossen, den Rat der EKD zu bitten, das Band zwischen den Gliedkirchen des Ostens und Westens durch nachstehende Massnahmen, die er in Vorschlag bringt, noch mehr zu festigen:

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43D Vorlagen und Anträge

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1. Die Berliner Bibelwochen, die von der Kirche der Union und in ähnlicher Form von den anderen Kirchen abgehalten sind, sollten ausgeweitet werden, und es sollten sich möglichst alle Gliedkirchen der EKD daran beteiligen. Ebenso sollte der Besuchsdienst zwischen Ost und West stärker angeregt und fester geordnet werden unter Berücksichtigung der Patenschaften und der schon geknüpften Verbindungen. Jede Begegnung von Gemeinde zu Gemeinde müssen wir fördern. Zur Verwirklichung dieser Pläne ist eine Fahrgeldhilfe wichtig. Solche Hilfe ist auch nötig für Besuche von Eltern zu Kindern und umgekehrt. 2. Fortsetzung und Ausweitung der diakonischen Hilfe ist dringend erforderlich. U. a. werden Erholungsmöglichkeiten gebraucht, ganz besonders für kirchliche Mitarbeiter, Schwestern und Pfarrer. 3. Die Pfarrhäuser des Ostens sind in besonderer Not. Es fehlt an Kleidung, Schuhen und Haushaltswäsche. Zum Ausgleich des grossen Unterschieds in der Besoldung zwischen Ost- und Westdeutschland sollte von den westlichen ein laufendes Opfer für ihre Brüder im Osten erbeten werden. 4. Die Schriftenhilfe für Pfarrer, Gemeinden und Synodenbüchereien bietet noch viele Möglichkeiten des Ausbaus. Es müsste auch versucht werden, neue Lizenzen für Ostverlage zu beschaffen. 5. Die schwerste Not ist der Mangel an Menschen, Ärzte, Schwestern, Diakone fehlen in steigendem Masse. Es muss versucht werden, sie für den Dienst im Osten zu gewinnen. 6. Besonderes Augenmerk ist zu richten auf die nach Westdeutschland geflohenen Schüler höherer Anstalten. Patenschaften und Ferienplätze für solche Schüler sind notwendig. Jeder Schüler sollte im Westen eine Familie finden, in der er sich zu Hause wissen darf. Der Ausschuss bittet den Rat der EKD, die Kirchenkanzlei in Hannover und die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – mit der Durchführung der Vorschläge unter Heranziehung von Sachverständigen zu beauftragen. Er erlaubt sich als Sachverständiger vorzuschlagen: Frau Baden – Hannover Pfarrer Berg – Berlin Landesinspektor Mütze – Sachsen Präses Rautenberg – Pommern Dr. Wenzel – Berlin Präses Wilm – Bielefeld Pastor Wischmann – Loccum Dr. Rautenberg [m. p.]

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43. Sitzung Berlin, 19. März 1954

43E Dokumente 43E1. Schreiben der schleswig-holsteinischen Kirchenleitung an die Kirchenkanzlei. Kiel, 19. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5859 (O). Betr.: Beschluß der Synode der EKiD über eine Sammlung für den kirchlichen Wiederaufbau in Helgoland. Zu der Ausführung des Beschlusses der Synode erlaube ich mir, ergebenst den Entwurf eines Ausschreibens des Rats an die Gliedkirchen vorzulegen. Es wird dabei u. E. eine Vorentscheidung zu treffen sein, ob für die Helgolandsammlung nur die westlichen Gliedkirchen oder alle Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland in Anspruch genommenwerden sollen. Diese Vorentscheidung muß wohl dem Herrn Ratsvorsitzenden und der Kanzlei überlassen bleiben. Eine zweite Vorentscheidung wird u. E. nötig sein über die Auslegung des Begriffs „die gesamte evangelische Bevölkerung Deutschlands“. Wir hatten bei Einbringung unseres Antrags nicht daran gedacht, daß eine besondere Sammlung nach Art der Haus- und Straßensammlung veranstaltet werden sollte, weil dadurch der Sammlungskalender für die großen kirchlichen Werke berührt würde. Wir waren der Meinung, es würde genügen, wenn auf eine interne Weise in Gemeinden und Gemeindekreisen ein Opfer gesammelt würde. Wir geben den folgenden Text als einen Entwurf: Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat auf ihrer Tagung in Berlin-Spandau am 18. März 1954 den folgenden, aus der Synode eingebrachten Antrag einstimmig angenommen: „Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland nimmt von der Wiederbesiedlung Helgolands mit Freude und Dankbarkeit Kenntnis. Sie beauftragt den Rat, geeignete Schritte zu tun, um im Einvernehmen mit den Leitungen der Landeskirchen die gesamte evangelische Bevölkerung Deutschlands zu einem Opfer für die möglichst baldige Errichtung einer Kirche und eines Pfarrhauses in Helgoland aufzurufen.“ Zu diesem Beschluß geben wir die folgende, uns von der SchleswigHolsteinischen Landeskirche zur Verfügung gestellte Erläuterung: Helgoland, durch Luftangriffe während des Krieges, durch gewaltige Sprengungen nach dem Kriege und jahrelange Bombardierung zu Übungszwecken durch die Besatzungsmacht auf schwerste zerstört, soll nach der von ganz Deutschland begrüßten Freigabe wieder aufgebaut werden. Die auf dem Festland zerstreute Bevölkerung darf

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43E Dokumente

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zurückkehren in dem Maße, wie neuer Wohnraum geschaffen wird. Vorgesehen ist eine Besiedlung mit etwa 4–5000 Einwohnern. 20 Häuser sind in der nächsten Zeit fertig; 100 weitere Häuser sollen in diesem Jahre gebaut werden. Die Inselgemeinde gehört zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins. Was an kirchlichen Einrichtungen vorhanden war, ist einschließlich des Friedhofs total zerstört. Zur Zeit ist auf der Insel ein Diakon der Seemannsmission stationiert, der die Arbeitsgruppen seelsorgerisch bedient. Die Wiederbesiedlung und die Wiedereinrichtung des Seebades, das voraussichtlich von zahlreichen Kurgästen aufgesucht werden wird, machen auch die Wiedererrichtung der Kirchengemeinde mit ihren Baulichkeiten nötig. Die Aufräumung der Insel, ihre Herrichtung für menschliche Besiedlung und die Wiederherstellung der Hafen- und Fischereianlagen kann nicht von Lande Schleswig-Holstein allein getragen werden und wird daher unter starkem Einsatz von Bundesmitteln betrieben. Ebenso übersteigt auch die Aufgabe der Wiedereinrichtung der evangelischen Kirchengemeinde die Kraft einer einzelnen Landeskirche und muß von der Gesamtkirche mitgetragen werden. Jeder Stein, jedes Werkzeug, jegliches Baumaterial, dazu alles, was zum Leben notwendig ist, muß vom Festland herbeigebracht werden. Das Bauen auf Helgoland ist um 70 % teurer als auf dem Festland. Für den ersten Anfang ist ein Pastorat mit Gemeindehaus geplant, das etwa 130.000 DM kosten wird. Dazu kommt die Anlage des Friedhofs, und zu einer späteren Zeit der Ausbau des Gemeindehauses zu einer Kirche. Die Gesamtkosten sind auf 490.000 DM veranschlagt. Der kirchliche Wiederaufbau Helgolands soll ein Gemeinschaftswerk der evangelischen Kirche in Deutschland sein. Der Felsen im Meer, von den Wogen benagt, von den Bomben zerschlagen, hat alle Schläge überdauert und zieht wieder neues Leben an sich. Helgoland ist nicht nur ein deutsches Symbol, sondern auch ein Denkmal des göttlichen Schöpfer- und Erhaltungswillens, der in stiller Beharrlichkeit den Vernichtungskräften getrotzt hat und nun erwartet, daß wir ihn dankend erkennen, loben und preisen. Der Name des lebendigen Gottes, der uns geschaffen hat und erhält samt allen Kreaturen, und uns durch Jesus Christus erlöst und zu Kindern des Friedens macht, soll auf der Felseninsel wieder von einer christlichen Gemeinde verkündet und gepriesen werden. „Wenngleich das Meer wütet und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen: Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind“ (Ps. 46, 4 u. 5). Die Kirchenleitungen werden gebeten, die Helgolandspende je in der

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43. Sitzung Berlin, 19. März 1954

Weise durchzuführen, wie es ihnen am zweckmäßigsten zu sein scheint, durch Kirchenkollekten, Gaben aus Gemeindekreisen, kirchlichen Körperschaften u. ähnl. Wir bitten darum, daß die Erträge der Kollekte bis zum . . .. . .. mit Angabe der Zweckbestimmung an die Kasse der Evangelischen Kirche in Deutschland in Hannover-Herrenhausen abgeführt werden. D. Halfmann [m. p.] 43E2. Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Landeskirchen. Hannover, 24. Mai 1954 F: EZA Berlin, 2/2466 (H). Betr.: Bezug:

Amtsbrüderliche Hilfe Beschluss der Synode von Spandau 1954 und Beschluss des Rates der EKD vom 6. 5. 54 in Halle /Saale. Um dem in den Pfarrhäusern im Gebiet der DDR herrschenden Mangel an Kleidung, Schuhen und Haushaltwäsche zu steuern und durch ein Opfer der westdeutschen Pfarrerschaft für die Amtsbrüder in der DDR einen gewissen Ausgleich des Besoldungsunterschiedes zu erreichen, bittet der Rat der EKD auf Beschluss der Synode von Spandau die Landeskirchenleitungen, auf ihre Pfarrvereine einzuwirken, dass eine Aktion amtsbrüderlicher Hilfe in Gang gebracht oder, wo sie bereits besteht, tatkräftig ausgebaut wird. In diese Aktion sollen die Pfarrer in Österreich eingeschlossen werden. Die Hilfeleistung sollte sich auf diejenigen östlichen Landeskirchen, die auch im übrigen als Patenschaftskirchen einer westlichen Landeskirche gelten, erstrecken. Wir bitten, uns über das Veranlasste und sein Ergebnis zum Zwecke der Berichterstattung an den Rat der EKD bis zum 1. September zu unterrichten. gez. D. Brunotte. 43E3. Notiz Rankes für die Ratsmitglieder. 16. März 1954 F: NL Smend (H). Prälat Boehler teilte mir gestern abend (20,30) mit, der Episkopat habe beschlossen, zu § 67 Personenstandsgesetz keine Erklärung abzugeben. Der Episkopat lasse sich zu einer derartigen Erklärung nicht zwingen. Der Episkopat erwarte freilich, dass § 67 wegfalle. Er werde es bedauern, wenn die Evangelische Kirche sich für die Beibehaltung des § einsetzen werde. Die am Samstag durch ihn gegebene Anregung einer gemeinsamen Erklärung der beiden Kirchen sei damit hinfällig. Ranke 16. 3. 1954

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43E Dokumente

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43E4. Schreiben Kunsts an Brunotte. Bonn, 10. April 1954 F: EZA Berlin, 742/345 (D). Betr.: § 67 des Personenstandsgesetzes. Bezug: Ihr Schreiben vom 7. April 1954 – Nr. 11589. I.9 – Lieber Bruder Brunotte! Am einfachsten mache ich als Antwort auf den Brief von Bruder Niesel10 das Gespräch, das ich mit dem Innenminister Dr. Schröder über den § 67 des Personenstandsgesetzes hatte, aktenkundig. Er bat mich zu sich und hielt mir Pressenachrichten vor, nach denen er eine offizielle Nachricht von Ihnen über unsere Stellungnahme bekommen solle. Ich sagte ihm, dass ich weder von der Absicht noch von dem Inhalt eines solchen Schreibens Kenntnis besässe. Ich übergab ihm meinerseits Beschlüsse der Synode zur Familienfrage. Ihn interessierte in diesem Zusammenhang, dass und warum wir für die obligatorische Zivilehe eintreten. Dr. Schröder erinnerte mich dann an die bekannte Geschichte des § 67. Er hielt mir vor, dass die Evangelische Kirche in Deutschland in zwei offiziellen Schreiben um die Streichung des § 67 gebeten habe. Sein Haus habe beide Male in Aktennotizen seine Bedenken angemeldet. Die Sache wurde dann dem damaligen Justizminister Dr. Dehler weitergegeben. Er empfahl, der Bitte der Kirche zu entsprechen. Erst dann habe sich sein Haus bewegen lassen, zuzustimmen. Er habe den Referentenentwurf dem Kabinett vorgelegt mit der Behauptung, die Streichung des § 67 geschehe auf Grund einer mehrfach vorgetragenen Bitte beider Kirchen. Er müsse die Freiheit für sich in Anspruch nehmen, dem Bundestag von den aktenkundigen Eingaben Kenntnis zu geben. Ich erinnerte ihn an die Veränderungen der Gesamtlage durch Äusserungen, etwa der des Vizepräsidenten Dr. Jaeger im Oktober 1953 über den Bayerischen Rundfunk. Dr. Schröder entgegnete, dass ähnliche Äusserungen von in der katholischen Kirche anerkannten Männern aus einer Zeit vor den Eingaben der Evangelischen Kirche in Deutschland allgemein bekannt gewesen seien. Wenn wir in den verflossenen Jahren häufig ausgesprochen hätten, dass Äusserungen leitender Kirchenmänner nicht als offizielle Stellungnahmen der Kirche anzusehen seien, sei es billig, den Katholiken im Blick auf Herrn Jaeger mit der gleichen Einschränkung zu begegnen. Entscheidend sei, dass die Evangelische Kirche in Deutschland ihre Stellung offenbar ändern wolle, nachdem aus einem hysterischen, konfessionellen Komplex heraus die Presse in einer offenbaren Verdrehung des Gegenstandes und der Absichten der Regierung gegen die geplante Streichung polemi9 EZA Berlin, 742/345. 10 Schreiben Niesels vom 5. April 1954 an Brunotte (EZA Berlin, 742/345).

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43. Sitzung Berlin, 19. März 1954

siere. Es sei in solcher politischen Sache nicht leicht, dass ein Gesprächspartner von einem schriftlich und mündlich mehrfach vorgetragenen Vorschlag zurücktrete, wenn die Sache in die Härte der öffentlichen Auseinandersetzung geriete. Es sei Aufgabe der Referenten in den Ministerien, alle Sonderfragen bei den beteiligten Gruppen jeweils zu klären, dass das Kabinett einen ausgewogenen Entwurf in klarer Kenntnis aller möglichen und wahrscheinlichen Schwierigkeiten bekommen, aber auch gleichzeitig wisse, wessen es sich von den Befürwortern bestimmter Teile der Gesetze zu versehen habe. Nicht ohne einen Anklang von Spott, wenn auch sehr höflich fragte Herr Schröder, wer in der Evangelischen Kirche in Deutschland ermächtigt sei, der Regierung Erklärungen abzugeben, an die sich die Kirche gebunden wisse. Ob ich bevollmächtigt sein, einen neuen Vorschlag zu § 67 zu machen. Das habe ich klar verneint. Die Unterredung hatte darin eine deutliche Caesur. Das Gespräch wandte sich dann der weiteren Behandlung der Gesamtfrage zu. Es trug deutlich den Charakter eines persönlichen Meinungsaustausches, wie ich ihn täglich in zahlreichen Fragen habe. Wir besprachen die Verhandlungen im Bundesrat, die Frage, ob der Entwurf einige Monate liegenbleiben solle usw. In diesem Zusammenhang meinte ich auf seine Frage, die Aufrechterhaltung der nationalsozialistischen Strafbestimmungen schiene mir vollständig unmöglich zu sein. Am meisten leuchte mir die Schweizer Lösung ein. Aber wenn der alte Zustand mit der geringen Strafbestimmung wiederhergestellt würde, käme sicher von der Evangelischen Kirche in Deutschland kein Einspruch. Herr Schroeder sagte mir, dass dies auch seine Meinung darstelle. Ich sprach dies umso unbefangener aus, als mir Herr Ranke nach der Synode genau dies als Meinung des Rates mitgeteilt hatte. Er selber hatte sie, wie sie wissen, drei Tage vor meiner Unterredung mit Herrn Schröder, einem Korrespondenten der „Welt“ mitgeteilt. Von Ihrer Korrektur wusste ich nichts. Wir waren an dem Tage Ihres Anrufes zu keiner Stunde gemeinsam in der Dienststelle. So hatte Herr Ranke keine Gelegenheit gehabt, mich zu informieren. Über das Gespräch mit Doktor Schroeder habe ich keinem Korrespondenten irgend eine Mitteilung gemacht. Wie die „Frankfurter Allgemeine“ an ihre Meldung kommt, weiss ich nicht. Wenige Stunden nach der Unterredung bekam ich die Abschrift Ihres Rundschreibens an die Kirchenleitungen11 und das Ratsprotokoll12. Ich habe daraufhin sofort Doktor Schröder angerufen und ihn von dem Inhalt des Beschlusses des Rates in Kenntnis gesetzt. Ihr Rundschreiben hatte er inzwischen erhalten.

11 43C1. 12 43B.

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43E Dokumente

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Zur Sache kann ich nur bemerken, ich sehe nicht, dass ich irgendwie über den formulierten Beschluss des Rates hinausgegangen bin. Es heißt in ihm: „Der Rat würde eine Beseitigung mindestens der vom Nationalsozialismus veranlassten, übermässigen Erhöhung der Strafbestimmungen begrüssen.“ Das Wort „mindestes“ heißt doch, dass der Rat etwas, was über den Fortfall der nationalsozialistischen Strafbestimmungen hinausgeht, erst recht begrüssen würde. Dass Herr Landesbischof Meiser und der Rat die alte Strafbestimmung erhalten wissen wollen, steht nicht im Protokoll, trotzdem dies eine überaus bemerkenswerte Stellungnahme wäre. Sie beinhaltet, dass der Rat eine besondere Strafandrohung für seine Pfarrerschaft will. Ich habe an der Ratstagung nicht teilgenommen, kenne also nicht den Verlauf der Verhandlungen. Ich bin selbstredend von der Überzeugung ausgegangen, die ich freilich Herrn Schröder nicht aussprach, dass die Landeskirchenregimente stark genug sind, die Dienstanweisungen für ihre Pfarrerschaft auch durchzusetzen. Es ist ja wirklich nicht leicht zu begreifen, dass der Staat Pfarrer mit Strafe bedroht, wenn sie eine an sich von Kirche und Staat anerkannte Trauhandlung vollziehen. Will der Staat, dass seine Bürger vor der kirchlichen Trauung vor dem Standesbeamten erscheinen, ist doch das Nächstliegende, dass er die Bürger, die diese Anordnung übertreten, bestraft. In jedem Fall schien mir immer als Erklärung der Kirche für den Staat ausreichend, wir verpflichten unsere Pfarrer, sich vor der kirchlichen Trauung von der vollzogenen standesamtlichen Eheschliessung zu überzeugen. Dass wir nach dem Kirchenkampf und bei den Erfahrungen der Ostzone in irgend einer Sache vom Staat eine besondere Strafandrohung für unsere Pfarrer verlangen könnten, ist nicht in meinen Horizont getreten. Ich lasse den Brief in doppelter Ausfertigung schreiben. Ich gebe Ihnen anheim, das zweite Exemplar Bruder Niesel zu seiner Information zuleiten zu lassen. Mit brüderlichen Grüssen bin ich Ihr gez. D. Kunst

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44 Halle/S., 6./7. Mai 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Halle/S., Diakonissenhaus, Lafontainestraße 15. Donnerstag, 6. Mai 1954 (9.00 Uhr). Freitag, 7. Mai 1954 (Uhrzeit unbekannt). Dibelius, Hahn, Haug, Heinemann, Herntrich, Lilje, Mager, Meiser, Niemöller, Niesel. Von der Kirchenkanzlei: Karnatz, Dibelius [jr.], von Staa Vom Kirchlichen Außenamt: Johannesson. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Dibelius [jr.]. 44A Vorbereitung der Sitzung

44A1. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Hannover, 2. April 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (D). Betr.: Tagesordnung der nächsten Ratssitzung Für die Tagesordnung der Ratssitzung am 6. und 7. Mai in Halle hat das Kirchliche Außenamt bei uns angemeldet: Anstellungs- und Dienstvertrag mit Oberkonsistorialrat a. D. Krüger-Wittmack. Das Kirchliche Außenamt hat hierzu den Entwurf eines Dienstvertrages beigefügt, von dem wir Abschrift beifügen1. Unseres Erachtens bedarf dieser Vertrag mindestens in Punkt 4, wahrscheinlich aber auch in Punkt 2 und 3, einer Überarbeitung. Wir beabsichtigen, dem Rat einen anderen Entwurf vorzulegen2, den wir noch rechtzeitig mitteilen werden. Im übrigen hätten wir von uns aus folgende Punkte für die Tagesordnung zu nennen: 1 44A2. 2 44D11.

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44A Vorbereitung der Sitzung

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1. Anregung der Kammer für öffentliche Verantwortung betr. Gespräch mit der SPD. 2. Rundschreiben des Hilfswerks – Zentralbüro – vom 9. März 1954 betr. Flüchtlingen aus Mitteldeutschland3 (An diesem Rundschreiben hat Kirchenpräsident D. Niemöller heftige Kritik geübt; Abschrift anbei4) 3. Neuer Beschluß des Rates über die Tätigkeit von Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt (vgl. Ratsbeschluß vom 3./4. Dezember 1953 Ziffer 17) 4. Antrag von Vizepräsident D. Dr. Söhngen betr. Beihilfe von 1.000.– DM für den evangelischen Kirchbautag5. 5. Antrag der Brüder-Unität betr. Unterstützung der Siedlung „Neugnadenfeld“. D. Brunotte [m. p.]

44A2. Anlage 1 zum Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Entwurf eines Dienstvertrages für Krüger-Wittmack F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Entwurf Zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack wird folgender Dienstvertrag geschlossen: 1. Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack tritt vom 1. 4. 1954 ab als juristischer Mitarbeiter im Kirchlichen Außenamt in den Dienst der EKD. 2. Gehalt und Urlaub werden nach den für Kirchenbeamte der Besoldungsgruppe A 2 b jeweils geltenden Bestimmungen bemessen. 3. Die EKD gewährt Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack einen Baukostenzuschuß zur Beschaffung einer geeigneten Wohnung und übernimmt die Kosten für den Umzug von Mosbach nach Frankfurt. 4. Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack hat einen Anspruch auf Alters- und Hinterbliebenenversorgung gegenüber der Ev. Kirche der Union Im Falle einer Auflösung dieses Dienstvertrages durch Tod oder durch Kündigung von Seiten der EKD zahlt diese zu der von der APU gezahlten Pension den Unterschied bis zu der vollen Pension eines Beamten des Kirchlichen Außenamtes der Besoldungsgruppe A 2 b hinzu. Dabei ist das von der APU festgesetzte Pensionsdienstalter unter An3 ADW Berlin, ZB 46. 4 44A3. 5 44D12.

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

rechnung der nach 1945 im Dienst badischen Landeskirche und der EKD verbrachten Dienstjahre zugrundezulegen. 5. Im übrigen gelten die für Angestellte im öffentlichen Dienst maßgebenden Bestimmungen der TOA und die §§ 1 bis 5 der vorläufigen Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst vom 12. 10. 1949 (Amtsblatt der EKD 1949, S. 259). Hannover, den . . . Berlin, den . . ... D. Brunotte D. Dibelius Leiter der Kirchenkanzlei Vorsitzender des Rates der EKD der EKD Frankfurt, den . . . D. Martin Niemöller Leiter des KA der EKD 44A3. Anlage 2 zum Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Schreiben Niemöllers an Dibelius. O. O., 22. März 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Sehr verehrter Herr Bischof! Unter den Papieren, die ich als Synodaler während der Tagung in Spandau erhalten habe, befindet sich auch ein Rundschreiben des Hilfswerks – Zentralbüro – vom 9. März 19546 mit der Überschrift „Betr.: Flüchtlinge aus Mitteldeutschland“. Ich bitte herzlich und dringend darum, daß der Propaganda-Jargon der Bonner Regierung nicht in offiziellem Schrifttum der Evangelischen Kirche in Deutschland benutzt wird. Solange wir einen Bevollmächtigten bei der Regierung der DDR unterhalten, und solange wir uns darum bemühen, die Unterstützung der Männer der DDR in Gefangenenfragen und dergleichen immer wieder in Anspruch zu nehmen, bedeutet jede derartige Äußerung und besonders von Leuten, die dabei nicht das geringste Risiko laufen, eine böswillige Erschwerung des Dienstes derer, die im Namen Jesu Christi menschlich zu helfen versuchen. Ich lasse Durchschrift dieses Schreibens an die Kanzlei in Hannover gehen und leite eine weitere Durchschrift an Herrn Moderator D. Niesel, damit er in der nächsten Ratssitzung die Angelegenheit anschneidet. Mit verbindlichen Grüßen Ihr (gez.) Niemöller 22. 3. 6 ADW Berlin, ZB 46.

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44A Vorbereitung der Sitzung

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44A4. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. BerlinCharlottenburg, 14. April 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Zur nächsten Sitzung des Rates lade ich gemäß dem Beschluß des Rates vom 19. März 1954 auf Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. Mai 1954 in das Diakonissenhaus in Halle/Saale, Lafontainestraße 15, ergebenst ein. Die Sitzung soll am 6. Mai um 9 Uhr beginnen. Vorsorglich sind beim Diakonissenhaus, das freundlichst für Unterkunft und Verpflegung Sorge tragen will, alle Ratsmitglieder für Mittwochabend, den 5. Mai zur Anreise angemeldet. Die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – bittet um umgehende Mitteilung, ob etwa ein früherer Anreisetermin infrage kommt und ob die Anreise mit oder ohne Kraftwagen erfolgt. Für die Tagesordnung sind bisher folgende Beratungsgegenstände vorgemerkt: Berichterstatter 1. Bericht zur Lage D. Dr. Dibelius 2. Rundschreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Mitglieder der Synode der EKD vom 9. 3. 1954 betr. Flüchtlinge7 D. Niemöller 3. Kirchenkonferenz und konfessionelle Fragen D. Dr. Dibelius 4. Ausführung von Beschlüssen der Spandauer Synode KiR von Staa 5. Anregung der Kammer für öffentliche Verantwortung bezüglich des Gesprächs mit der SPD " " " 6. Neuere Schreiben von Prof. Strathmann KiR von Staa betr. Bibelrevision8 7. Bildung eines Ausschusses für das Disziplinargesetz OKiR Dibelius 8. Angelegenheiten des Kirchlichen Außenamtes Vpr. Stratenwerth 9. Personalangelegenheiten " " 10. Bewilligung von Beihilfen aus Kap. III des Haushaltes OKiR Dibelius D. Dr. Karnatz 11. Nachträgliche Steuerforderung des Finanzamtes Hannover OKiR Dibelius 12. Verschiedenes. D. Dr. Dibelius.

7 ADW Berlin, ZB 46. 8 44E8–9.

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

44A5. Ergänzungen zur Tagesordnung für die Ratssitzung in Halle/ Saale am 6./7. Mai 1954. O. D. F: EZA Berlin, 4/46 (D). Zu 1) Als Material für den Bericht zur Lage werden infrage kommen: a. Ablehnung der Massen vernichtenden Waffen, b. Verschärfung des Kampfes gegen das Christentum, wie er in der Erklärung des Sekretärs des Zentralkomitees des Komsomol A. N. Schelepin angekündigt ist, c. auf innerkirchlichem Gebiet die Frage des Schulgesetzentwurfes für Niedersachsen, zu der evtl. Landesbischof D. Dr. Lilje um eine Äußerung gebeten werden sollte. Zu 4) kommen infrage a. die Anregungen des West-Ost-Ausschusses der Synode, b. die dem Rat überwiesenen Eingaben an die Synode und zwar 1. 3 Eingaben, die sich mit der Not Evangelischer Kirchen im Auslande (Columbien, Spanien und Italien) beschäftigen, 2. 2 Eingaben, eine aus Göttingen, die andere aus Freudenstadt, die auf unerfreuliche Erscheinungsformen in der politischen Auseinandersetzung und auf die anwachsenden katholischen Bestrebungen hinweisen und ein warnendes Wort der Synode erbitten, 3. eine Eingabe von 6 Pfarrern aus Westfalen, in der um Zurückweisung der politischen Angriffe gebeten wird, die die Zeitschrift „Christ und Welt“ in der Nr. vom 14. 1. 1954 gegen K. Präs. D. Niemöller gerichtet hat, 4. eine Eingabe des Prof. Pepping in der Frage der Tantième für Aufführungen neuzeitlicher kirchlicher Musikwerke. Zu 8) Angelegenheiten des Kirchlichen Außenamtes. a. Verwendung des 100.000 DM-Fonds, b. Besetzung der Stelle in Paris, c. Einführung eines Vikars in Göteborg, d. Verkauf der Kurkapellen in Italien an die Waldenser e. Antrag von Pfarrer Dr. Gloede aus Neubukow auf Gewährung eines Zuschusses zu den „Oekumenischen Profilen“, f. Antrag auf Gewährung einer laufenden Unterstützung für den Maler Lietzmann in Arco Zu 12)Verschiedenes. a. Einwendungen von Bischof H. Haug gegen den Aufruf der KKHannover zu Spenden für den kirchlichen Wiederaufbau in Helgoland

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44B Protokoll

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b. Antrag von Prof. D. Niesel auf Unterstützung der Pfarrer in Österreich c. 25. Jubiläum Barmen d. Herrnhuter Siedlung Neugnadenfeld e. Nächste Sitzung am 24./25. Juni 1954 in München.

44B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 17. Mai 1954 zugesandt). Mitschriften: 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser, 162), 2. Dibelius (BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3), 3. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386), 4. Smend (NL Smend). Niederschrift über die 44. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 6. Mai 1954 in Halle/Saale. Anwesend: a) Die Mitglieder des Rates ohne Präses Dr. Kreyssig9 und Professor D. Dr. Smend. b) Von den Amtsstellen: Geheimrat D. Dr. Karnatz, Prälat D. Kunst, Propst D. Grüber, Oberkirchenrat Dibelius, Kirchenrat von Staa, Herr Johannesson. 1. Bericht zur Lage. Der Vorsitzende des Rates berichtete über seine Reise zur Einführung von Propst Weigelt nach Jerusalem10 und seine Vortrags- und Predigtreise nach Oslo, über die kirchliche Lage in der DDR11, die Arbeit der 9 Kreyssig nahm an der zeitgleich tagenden Synode der Kirchenprovinz Sachsen teil, vgl. sein Schreiben an Dibelius vom 15. April 1954 (EZA Berlin, 614/45). 10 Die Einführung fand am 28. März 1954 statt, vgl. hierzu O. Dibelius, Anfang; H. W. Hertzberg, Jerusalem, S. 113, und 41B12. 11 G 1: „Eine deutsche Gemeinde existiert eigentlich nicht mehr. Der Propst ist der Superintendent von zwei bis drei arabischen Pfarrern, und der Schulinspektor für die Lehrkräfte der vorhandenen Schulen. Die Arbeit des LWB ist von einer gewissen Großartigkeit. Vor allem hat der WB bisher das Augusta-Viktoria-Haus auf dem Ölberg unterhalten. Zur

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

Bibelrevisionskommission12 sowie über verschiedene dem Rat zugegangene Eingaben13. Der Bericht wurde durch Ausführungen von Landesbischof D. Dr. Lilje über die schulpolitische Lage in Niedersachsen14,

Zeit unterhält der WB das Haus als Krankenhaus für arabische Flüchtlinge. Das kostet viel Geld alle Jahre. Der LWB [. . .] kann nicht jedes Jahr eine halbe Million Dollars in das Unternehmen hineinstecken. Was mit dem Haus auf dem Ölberg werden soll, steht noch dahin. Moll will daraus ein ökumenisches Institut machen. [. . .]. Es wird für den Propst alles darauf ankommen, was er für ein Mann ist und ob er die Gabe hat, sich durchzusetzen. Hat er sie, so sind ihm viele Türen offen. [. . .] Oslo [. . .]. Der deutsche Gesandte war überrascht von der Herzlichkeit und Wärme, mit der die Begrüßung erfolgte. Erfolg des nordisch-deutschen Konvents [. . .]. Der deutsche Gesandte bedankte sich, daß die Kirche geholfen habe, in diese Mauer eine Bresche zu [schlagen] [. . .] Osten. Zunahme von Schwierigkeiten. Einerseits Entgegenkommen der DDR in Bezug auf den Leipziger Kirchentag. Auf der anderen Seite muß man aufmerksam werden auf Nachrichten wie aus Chemnitz, wo ein Treffen der Gemeindegruppen verboten wurde mit der Begründung, es sei mit der Kirche vereinbart worden, daß übergemeindliche Veranstaltungen nicht mehr stattfinden sollen. Kreuz in Swinemünde (Militärfried[hof]), auf dem auch nach 1945 noch Kriegsopfer begraben wurden. Es wurde ein Holzkreuz dort errichtet, aber in der Nacht abgesägt. Ein solches Großkreuz sei eine Provokation gegen Polen. Rede über die antireligiöse Erziehung der Jugend von dem Generalsekretär Komsomol. Aufruf zur Verstärkung der antireligiösen Propaganda. Aufregung über das Wort von Dibelius vor auswärtiger Presse. Die Atombombe – Rettung vor dem Krieg, weil niemand als Erster die Atomwaffe anwenden wollte. Ähnliches wurde in England und Rußland gesagt“. 12 Über die erste Zusammenkunft der neuen Kommission am 21. April 1954 in Hannover berichte Dibelius nach G 1: „Große Einmütigkeit. Dibelius und Eichele wiederholt überstimmt. [. . .] Man hofft, im September fertig zu sein. Die Psalmen sollen mit in die Arbeit einbezogen werden. Sachlich ist zu sagen, daß Strathmann in zahlreichen Artikeln seiner Verbitterung Luft gemacht [hat]. [Dibelius] rühmt Prälat Eichele. Er ist eine wesentliche Hilfe“. Vgl. auch 41B20, 44B6a+c, 46B5 und 50B2. 13 Vgl. 44B1b und c. 14 In dem am 1. September 1954 verabschiedeten niedersächsischen Schulgesetz (Niedersächsisches GVBl 1954, S. 89–92) wurde zum Unmut der Katholiken das Recht auf die Errichtung von Konfessionsschulen eingeschränkt und die christliche Gemeinschaftsschule präferiert (K.-H. Grotjahn, Demontage, S. 113–120). G 1: „Neue Schulgesetzgebung nötig. Einfluß radikaler Schulreformer. [. . .] Die evangelische Kirche hat seit langem ihre Meinung formuliert gehabt. Bemühungen um die Lehrerschaft. [. . .] Man will sachlich die Aufgaben der Schule beschreiben. Es soll auch festgestellt werden, was die Christen von der Schule erwarten. Die Diskussion wurde besonders erschwert durch Einflüsse von der katholischen Seite. Eingreifen des Heiligen Stuhles selbst. Berufung auf das Reichskonkordat. Die katholische Kirche ist sehr aggressiv geworden, aber nicht klug. Schweigemarsch von 50–60.000. Der Marsch hatte keinen Effekt. Es wurde nur offenbar, mit welcher Massivität die katholische Kirche ihre Forderungen vertritt. Anwachsen der antikatholischen Stimmen. Auch in den Reihen der katholischen Bevölkerung fühlt man sich nicht wohl. Im Bistum Hildesheim schon bisher 73 % der katholischen Kinder nicht in Bekenntnisschulen. [. . .] Wir sind mit allen Parteien in Fühlung und haben ihnen unsere Stellung klargemacht, aber ohne eigentlichen Erfolg. [. . .] Die CDU wird von der katholischen Kirche sehr stark in Anspruch genommen. Auf Anregung von Ehlers Besprechung von vier Kirchenleitungen. Wir wollen uns auch von der katholischen Kirche nicht sagen lassen, was wir zu tun haben. Unsere Gedanken sind, Ernst zu machen mit dem Gedanken, daß die

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44B Protokoll

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von Kirchenpräsident D. Niemöller über seinen Besuch in Stalinstadt15 und von Synodalpräses Mager über die Vorbereitungen zum Kirchentag in Leipzig ergänzt16. Prälat D. Kunst und Propst D. Grüber schilderten

Schule immer in der Zusammensetzung des Lehrkörpers dem konfessionellen Charakter der Bevölkerung entsprechen soll. Das wird bessere Möglichkeiten für die Minderheiten geben. Diese Regelung hat besondere Vorteile für Braunschweig. Br. ist bisher der weltlichen Schule nach Strich und Faden ausgeliefert gewesen. Wir sind im großen und ganzen mit dem Gesetzentwurf einig. Wir haben an bestimmten Punkten unseren Einspruch geltend gemacht. Niemöller: [. . .] Der Bischof von Mainz hat die Elternschaft aufgerufen, dafür zu sorgen, daß ihre Kinder in katholische Schulen kommen. Tendenz der katholischen Kirche: Man will auf eine klare Scheidung hinaus. Entstehung von Zwergschulen. [. . .] In Mainz haben 80 % der katholischen Eltern ihre Kinder nicht für die katholische Schule angemeldet. Konfessionelle Lehrerbildung mit Nachdruck von der katholischen Kirche gefordert. Lilje: Im Augenblick besitzen wir das Vertrauen der Lehrerschaft. Meiser nimmt Stellung gegen die Behauptung, daß die christliche Gemeinschaftsschule die dem Evangelium gemäße Schule sei“. 15 G 1: „Niemöller berichtet über einen Besuch in Stalinstadt. Die Kulturhalle wurde bereitgestellt. Empfang durch Vertreter des Freundesrates. Der Rat wollte eine gemeinsame Veranstaltung treffen. Der Vorsitzende hat dann bloß zur Begrüßung ein paar Sätze gesprochen. Niemöller sprach über den Glaubenskampf gegen die Angst. Die Schwierigkeiten gegen den Bau von zwei Kirchen in Stalinstadt sind jetzt beseitigt. Mit dem Bau soll bald begonnen werden. Der Vortrag war von 700 Menschen besucht (Platz hätten 800 gehabt). Grüber: Kirchenaustritte sind nicht beängstigend. Der schwierigste Ort ist Chemnitz-Karl-Marx-Stadt. Dibelius: In Ostberlin ist die Zahl der Kirchenaustritte nicht unerheblich gestiegen; ca. 8 500 Austritte in Zusammenhang mit der Einhebung der Kirchensteuern. Die Zahl wird sich noch erhöhen. Von der DDR kommen keine ähnlichen Meldungen. Mager: Seit einigen Jahren in Sachsen steigende Austrittszahlen, bedingt meist durch persönliche Gründe. Ernster zu nehmen die Austritte bei der Polizei. Austritte in geschlossenen Gruppen. Niemöller: In Stalinstadt werden fast alle Kinder getauft.“ Vgl. auch 44B3b und H. Bräuer, Jahrzehnte, S. 101–107. 16 G 1: „Theoretisch ist der Kirchentag in allen Einzelheiten durchdacht und vorbereitet. [. . .] Das haben die Leipziger bisher alles großartig gemacht. Auch die innerliche Vorbereitung des Kirchentages ist sehr ordentlich. Große Freude in den Gemeinden. Auch der hohe Beitrag für den Kirchentag wird die Leute nicht abschrecken, am Kirchentag teilzunehmen. 65000 ständige Teilnehmer. Vorbereitungsarbeit geschieht in voller Öffentlichkeit. Wir können gar nichts beraten, was mit den Grundsätzen der DDR nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Bis in den kleinsten Kreis hinein droht Verrat. [. . .] Für uns ist das Entscheidende, daß es heißen wird: Sie waren beieinander, lobten und priesen Gott. Bis zur Stunde ist noch sehr wenig genehmigt worden, was genehmigt werden muß, wenn der Kirchentag durchführbar sein soll. Gestern [. . .] Besprechungen im Staatssekretariat des Innern. Plakettenverkauf. Lebensmittelbeschaffung. Quartierwerbung für 65 000 Quartiere. Noch keine Papiergenehmigung. Zeltbeschaffungen. Leipziger Messehallen werden 35–40 000 Menschen unterbringen können. Baustoffgenehmigung noch nicht erteilt. [. . .] Lizenz für die Kirchentagszeitung. Die Plakette in Auflage von 1½ Millionen Stück gedruckt. Trotzdem ist zu hoffen, daß der KT stattfindet. Alles ist dem Staatssekretär vorgetragen und auf Entscheidung bis Freitag gedrungen. Das KT-Plakat ist genehmigt [. . .]. Kein Vorbereitungsheft; dafür ein gutes Faltblatt. Unsere Sorge, daß der K.-Tag von Persönlichkeiten beeinflusst wird, die damit persönliche Geschäfte machen wollen (Parteieinflüsse). Die SED-Presse hat bisher in neutraler Weise berichtet.“

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die aussen- und innenpolitische Lage in der Bundesrepublik17 und in der DDR18. 17 G 1: „Es ist vor allem deutlich erkennbar geworden, daß die asiatischen Verhältnisse im Mittelpunkt der Weltpolitik stehen. [. . .] Verlegenheit ist in Frankreich über seine politische Haltung. Verhandlungen über den Austausch der Schwerverwundeten in Indochina. Es wurde kein einziger Verwundeter ausgeliefert. England hat nach Genf gehen wollen ohne eine Drohung. Das sollte aber nicht heißen, daß sie damit für immer den amerikanischen Standpunkt abgelehnt haben. Man wolle vorerst prüfen, ob man vom Fleck käme; erst dann weitere Schritte tun. In Indochina haben sich die Kommunisten den schwächsten Punkt auf der ganzen Welt ausgesucht. Unglaubliche Kolonialmethoden. Sicher wollen die Sozialisten auch Indochina aufgeben. In Bonn bereitet am meisten Sorgen die Unklarheit, was Eisenhower gemeint hat. Es scheint, daß er gesagt hat, man müsse es eben bei einem geteilten Deutschland belassen. Nach wie vor meint man in Bonn, das russische Ziel sei die Verhinderung der EVG. Es scheint ziemlich sicher [zu] sein, daß Frankreich nicht ratifizieren wird. [. . .] Was geschieht, wenn der Vertrag nicht ratifiziert wird und der Russe sein politisches Ziel erreicht hat? Man fragt nach den politischen Folgen im Westen und Amerika, wenn nicht ratifiziert wird. Resignierte Stimmungen. Wirtschaftliche Auswirkungen. Stärkung der Kommunisten in Frankreich und Italien. Das eigentliche Pathos für die EVG: Zweimal hat der Nationalismus die europäischen Völker an den Rand des Verderbens gebracht. Diesem Nationalismus den Todesstoß zu geben, ist patriotische Pflicht. Souveränitätserklärung der Russen. Die Erklärung ist sehr kurz gehalten. [. . .] Die Russen haben sich viele Rechte vorbehalten. Alle Fragen, welche Gesamtdeutschland betreffen, bleiben bei Rußland. [. . .] Es wird für B[erlin] keine besondere Gefahr befürchtet. Es hängt alles an den Gesamtentscheidungen. Die Westmächte sollen gezwungen werden, mit der DDR als Staat zu verhandeln. Die Opposition möchte gern, daß die bestehenden Verbindungen ausgebaut werden. Der Interzonenhandel soll intensiviert werden. Saarfrage. [. . .] Amerika hat in zwei formellen Erklärungen zugesagt, daß es über die Saar nach einem Friedensvertrag nicht verhandeln will. Man sagt in Bonn, die Saar sei am 8. Mai 1945 verloren worden. Gerstenmaier ist es im Europarat gelungen, alle Nationen gegen Frankreich zusammenzubringen. Frankreich ist isoliert. Es lehnt auch den Natoplan vollständig ab. Hauptpunkt der deutschen Politik ist die Verständigung mit Frankreich. Die ist abhängig von der Saarregelung. Ad[enauer] will an dieser Frage die europäische Integration nicht scheitern lassen. [. . .] Bundespräsidentenwahl. [. . .]. Die Stellung der SPD ist noch nicht klar. Sie wird keinen eigenen Kandidaten aufstellen, aber vielleicht proklamiert sie Stimmenthaltung. Es gibt auch Stimmen in Bonn, welche die zweite Wahl nicht ohne Sorge [bedenken]. Heuß ist doch auch älter geworden. [. . .]“. 18 G 1: „Zweispurigkeit der russischen Politik. Die sogenannten Verschärfungen haben sich auf der unteren Ebene abgespielt. Demarche wegen der Zerstörung des Kreuzes auf Usedom. Die Sache soll im Kabinett besprochen werden. Souveränität der DDR. Schwierigkeiten bei Erteilung von Visen. Die Russen wollen mit den Paßangelegenheiten nichts zu tun haben. Es sollen alles die deutschen Stellen machen. Interzonenhandelsgeschäfte. Die Russen sind nicht gewillt, die von ihnen getroffene Anordnung zu bagatellisieren. Die oberen Stellen sagen von sich, sie bemühen sich, legal zu sein. Sie vermissen eine gleiche Stellung auf der kirchlichen Seite. Die Äußerungen von Dibelius und seine Dementis sind im Osten nicht immer auf einen fruchtbaren Boden gefallen. Brief von Dibelius an Grotewohl. Frage, in welcher Eigenschaft Dibelius den Brief geschrieben hat, als Ratsvorsitzender oder als Bischof von Berlin-Brandenburg (Verbot, Unterschriften zu geben). Die letzten Wochen sind für uns, was das Verhältnis zum Staat anlangt, nicht günstig gewesen. Der Staat [. . .] hat kein Interesse, einen Bruch mit der Kirche herbeizuführen“. G 2: „Grübers Bericht zur Lage, wie immer unüberlegt u. unvorbereitet[,] ist diesmal reines Gequas-

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Im Anschluss an die Berichte zur Lage wurden folgende Beschlüsse gefasst: a) Prälat D. Kunst wurde gebeten, bei den zuständigen Stellen der Bundesrepublik zum Ausdruck zu bringen, dass der Rat zur Frage der elterlichen Gewalt an seiner Stellungnahme vom 22. März 195219 festhält, dass aber seitens der Synode der EKD Wert darauf gelegt worden ist, zu betonen, es dürfe bei der zu treffenden Regelung die Mutter nicht übergangen werden und das Kind nicht zu Schaden kommen20. b) Der Rat nahm von einem Brief aus Chemnitz mit Beschwerden über Kirchenpräsident D. Niemöller Kenntnis21. Der Rat bat Geheimrat D. Dr. Karnatz und Propst D. Grüber, wegen der Bereinigung der Angelegenheit das Weitere zu veranlassen22. c) Zu dem Briefwechsel zwischen Propst D. Grüber und Bundestagspräsident Dr. Ehlers23 über den Artikel des Letzteren „Was können wir tun?“ im Sonntagsblatt24 wurde der Vorsitzende des Rates gebeten, Bundestagspräsident Dr. Ehlers zu schreiben, dass der Rat sich in diesen Briefwechsel nicht einmischen wolle, dass aber einige Mitglieder des Rates der Ansicht seien, es würde der Bereinigung dieser sowie anderer Meinungsverschiedenheiten zwischen Bundestagsprä-

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sel. [. . .] zum kirchenpolitischen Repräsentanten hat ihn Gott wahrlich nicht geschaffen. Daß er am letzten Sonntag in der Predigt gegen die Befürworter der Atombombe losgezogen ist, was die Öffentlichkeit als gegen mich gerichtet verstehen mußte u. sollte, ist ein Schulbeispiel für sein illoyales Freibeutertum. Ich verliere kein Wort darüber“. D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 28C2, S. 94–101. Vgl. Berlin-Spandau 1954, S. 328 und v. a. S. 333f. Nach G 1 führte Dibelius aus: „Die Synode kam zu keiner einmütigen Stellung. Es wurde vermieden, auf der Synode Abstimmungen herbeizuführen. Wir sind in einer schwierigen Situation; aber sie ist nicht unlösbar. Wenn wir auch als Synode eine bestimmte Stellungnahme vermieden haben, so könnte der Rat, gestützt auf seinen Eindruck, daß in der Synode eine klare Mehrheit vorhanden ist bestimmte Konsequenzen ziehen und der Regierung mitteilen, daß es bei seinem Schreiben von [1]952 bleibt“. 44D1. Am 23. März hatte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – den Eingang des Schreibens bestätigt und erklärt, dass der Reichsbruderrat kein kirchenamtliches Organ, sondern eine „Privatorganisation“ sei. Über einen Monat später, am 28. April, betonte Schmuck als Initiator der Aktion gegenüber der Kirchenkanzlei, dass der Protest gegen Niemöller die Synode wegen der langen Postlaufzeit nicht mehr erreicht habe. Man stelle daher den Antrag, den Protest den Ratsmitgliedern vorzulegen (alle Schreiben in EZA Berlin, 4/492). Am 8. Mai teilte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schmuck mit, dass sein ursprüngliches Schreiben allen Ratsmitgliedern zugegangen sei (EZA Berlin, 2/5258). 44D2–4. Im genannten Artikel hatte Ehlers für eine realistische Sicht auf die Möglichkeit der deutschen Wiedervereinigung plädiert und von der deutschen Politik gefordert, die Wiedervereinigung auf internationaler Ebene als Forderung von weltpolitischer Bedeutung darzustellen, die nicht nur nationalen Interessen diene.

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sident Dr. Ehlers und Vertretern der EKD dienen, wenn zwischen den Beteiligten eine Aussprache stattfinden würde25. d) Der Rat beschloss26, zu den Versuchen mit Atom- und Wasserstoffbomben27 noch vor der nächsten Ratssitzung ein Wort der Verantwortung und des Protestes zu veröffentlichen28. Mit der Ausarbeitung dieses Wortes wurden Bischof D. Dr. Dibelius, Landesbischof D. Dr. Lilje und Kirchenpräsident D. Niemöller beauftragt. Der Text des Wortes soll im Benehmen mit den Professoren Pasqual Jordan (Hamburg) und Kaufmann (Bonn) festgelegt werden29. 2. Rundschreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Mitglieder der Synode der EKD vom 9. 3. 1954 betr. Flüchtlinge30.

25 44E1. 26 Der Beschluss ging auf eine entsprechende Bitte des Bruderrates der EKD an den Rat zurück (44D5). Lilje hatte die Bitte unterstützt, aber die Erarbeitung eines „solchen Wortes im kleineren sachverständigen Ausschuß“ vorgeschlagen (G 1). 27 Am 1. März 1954 hatten die USA auf dem Bikini-Atoll die bis dahin stärkste Wasserstoffbombe gezündet, deren Fallout die Bewohner einer Pazifikinsel und die Besatzung eines weit entfernt fahrenden japanischen Fischerboots verseucht hatte. 28 Vgl. 44C1. 29 Am 8. Mai 1954 sandte Dibelius einen ersten Entwurf (44E2) an Lilje und Niemöller. Darüber hinaus ließ er ihnen Durchschläge seiner Schreiben vom selben Tag an Jordan und Kaufmann zukommen und kündigte an, nach Eingang von deren Voten ihnen den überarbeiteten Entwurf zuzuschicken. An Jordan schrieb Dibelius mit der Bitte, ihn zu informieren, „ob die Erklärung so hinausgehen kann, ob an Formulierungen etwas geändert werden müsse und ob nach Ihrer Meinung noch etwas hinzuzufügen sei“. Dibelius erklärte ergänzend, dass er es nicht für nötig erachte, „so weit in die Details“ zu gehen, wie dies der Papst getan habe. Von Kaufmann erbat Dibelius „irgend einen kleinen Hinweis darauf“, wie sich die Stellungnahme der EKD politisch realisieren ließe. Es dürfe nicht der „Eindruck entstehen, daß die Evangelische Kirche in Deutschland sich zum Vorspann der politischen Propaganda im Osten macht“. Es dürfe aber auch nicht der Anschein erweckt werden, als ob die EKD „das gegenwärtig in Amerika erreichte Entwicklungsstadium als Garanten für den Weltfrieden“ betrachte (ELAB, 603/B 15). Am 10. Mai antwortete Jordan mit einem ausführlichen Brief, in dem er Aussagen Dibelius’ korrigierte bzw. die angesprochenen Gefahren verharmloste (44E3). Am 13. Mai teilte Dibelius den Ratsmitgliedern die Antwort Jordans mit, die er in einen zweiten Entwurf – dieser entsprach der gedruckten Fassung – einfließen lassen werde. Der angefragte Jurist Kaufmann habe sich noch nicht geäußert (NL Smend). Über dessen den Text vorbehaltlos als gelungen bezeichnende Antwort vom 13. Mai unterrichtete Dibelius Lilje und Niemöller am 19. Mai (LKA Hannover, L 3/III, Nr. 1281). Am 21. Mai berichtete Dibelius den Ratsmitgliedern, dass der von ihm und Lilje unterzeichneten Aufruf an die Presse gegangen sei. Niemöller habe den Text nicht mit unterzeichnet, da er das Gutachten Jordans ablehne und ein „Gegenvotum“ eines anderen Physikers wünsche. Dibelius glaubte jedoch, „diesem Wunsch nicht willfahren zu sollen“ (EZA Berlin, 2/2566). Zu Niemöllers Kritik an Dibelius’, die zu seiner Absage führte, vgl. 44E4. 30 ADW Berlin, ZB 60.

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Das unter russischer Besatzung stehende Gebiet Deutschlands ist im dienstlichen Sprachgebrauch der EKD als „Deutsche Demokratische Republik“ zu bezeichnen. 3. Kirchenkonferenz und konfessionelle Fragen. a) In den Sitzungen des Rates soll künftig jeweils ein Ratsmitglied aus wechselnden konfessionellen Gruppen aus der Sicht dieser Gruppe über Fragen der EKD sprechen. Bischof D. Dr. Haug wurde gebeten, für die nächste Ratssitzung das erste dieser Referate zu übernehmen31. b) In den Ratssitzungen soll ferner über besondere Massnahmen in der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche und in der Evangelischen Kirche der Union berichtet werden32. c) Im Zusammenhang mit der für den 30. 9./1. 10. 1954 vorgesehenen übernächsten Ratssitzung soll die Kirchenkonferenz zur Besprechung konfessioneller Fragen einberufen werden33. Wo die übernächste Ratssitzung und die Sitzung der Kirchenkonferenz stattfinden sollen, soll in der nächsten Ratssitzung festgelegt werden34. 4. Ausführung von Beschlüssen der Spandauer Synode a) Zu der an den Rat gerichteten Bitte des Ost-West-Ausschusses der Synode vom 18. 3. 195435 wurden folgende Beschlüsse gefasst36: aa) Die Kirchenkanzlei soll die Gliedkirchen ausserhalb der Evangelischen Kirche der Union um Beteiligung an den Berliner Bibelwochen bitten.37

31 Nach G 4 hatte Dibelius angeregt, dass auf der nächsten Kirchenkonferenz über die konfessionelle Frage „als dem dauernden Ursachenherd für die Spannungen“ im Rat gesprochen werden sollte. Demgegenüber erklärten einige Ratsmitglieder, dass das Problem zuerst intern beraten werden solle. Haug referierte erst auf der Ratssitzung vom 10. und 11. November 1954 (47/48B3). Grund der Verzögerung war, dass Haug auf die Anwesenheit Niemöllers Wert legte, der jedoch in den folgenden Sitzungen fehlte (Brief der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – vom 26. Oktober 1954 an Haug, EZA Berlin, 4/46). Vgl. auch 44E5 und 46B4. 32 Entsprechende Berichte unterblieb bis zum Ende der Ratsperiode. 33 Die Kirchenkonferenz fand erst am 11. November 1954 statt, vgl. unten, S. 531–533. Vgl. auch 45B12a. 34 Vgl. 44B12. 35 43D1. 36 Vgl. hierzu insgesamt das Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen vom 22. Juni 1954 (44E6). 37 Am 20. Juli 1954 nahm die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – den Antrag auf und bat die Kirchenkanzlei der EKU zur Vorbereitung eines „wirksamen Appell[s] zur Beteiligung an diesen guten Begegnungen zwischen Ost und West“ um eine kurze Darstellung der bisherigen Arbeit. Diesem Wunsch kam die EKU am 28. Juli nach, so dass die Kirchenkanzlei –

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bb) Der Besuchsdienst zwischen Ost und West soll die Verbindungen berücksichtigen, die durch die Übernahme von Patenschaften zwischen Kirchengemeinden, Kirchenkreisen, Kirchenchören usw. entstanden sind. Die Kirchenkanzlei soll den westdeutschen Gliedkirchen mitteilen, welche Gebiete der DDR. noch besonders der Versorgung mit Patenschaften und ähnlichen kirchlichen Verbindungen bedürfen. cc) Die Kirchenkanzlei soll die westdeutschen Kirchen bitten, in ihren Erholungsheimen eine bestimmte Zahl von Plätzen für Erholungsbedürftige aus Kirchen in der DDR zur Verfügung zu stellen. dd) Wegen einer Fahrgeldhilfe für Pfarrer aus der DDR. soll mit dem Bund der deutschen Pfarrervereine Verbindung aufgenommen werden. ee) Wegen des Mangels der Pfarrhäuser der DDR. an Kleidung, Schuhen und Haushaltswäsche sowie wegen eines Opfers der westdeutschen Pfarrer zu Gunsten der Pfarrer in der DDR. zum Ausgleich des Unterschiedes in der Besoldung sollen die Kirchenleitungen gebeten werden, auf ihre Pfarrervereine entsprechend einzuwirken. Entsprechend einem Vorschlag von Moderator D. Niesel sollen die Pfarrer in Österreich in diese Bitte einbezogen werden38. ff) Wegen des in der DDR. bestehenden Mangels an Ärzten soll bei der Zentrale der westdeutschen Ärztekammer und bei den Ge-

Berliner Stelle – am 1. Oktober 1954 endlich unter den Landeskirchen für die Teilnahme an der Bibelwoche werben konnte (beide Schreiben: EZA Berlin, 7/3861). In einem Schreiben vom 29. Juni 1955 stimmte die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – der Kirchenkanzlei der EKU aber in deren Urteil zu, dass die Beteiligung aller Gliedkirchen der EKD an der Berliner Bibelwoche „im allgemeinen eine zurückhaltende Aufnahme gefunden“ habe (EZA Berlin, 65/1). 38 Vgl. hierzu Niesels Bitte vom 28. April 1954 an die Kirchenkanzlei, die „Unterstützung der Pfarrer in Österreich“ auf die Tagesordnung der Ratssitzung zu setzen (EZA Berlin, 4/46). Zur Situation der Protestanten in Österreich, v. a. zur Finanzlage: P. F. Barton, Evangelisch, S. 180–183. Bereits am 1. Februar 1954 hatte sich die bayerische Landeskirche an die Dekanate mit der Bitte gewandt, auf den nächsten Pfarrkonferenz auf die Not der protestantischen Pfarrer in Österreich hinzuweisen. Mit Schreiben vom 24. Mai 1954 (43E2) hatte sich die Kirchenkanzlei dann an die westlichen Gliedkirchen mit der Bitte gewandt, eine Hilfsaktion für die Pfarrer in der DDR und in Österreich durch die jeweiligen Pfarrvereine zu initiieren. Auf diesen Brief hin berichtete der bayerische Landeskirchenrat am 24. Juni 1954 der Kirchenkanzlei von dem eigenen Hilfsaufruf vom 1. Februar. In dessen Folge sende man seit April Geld nach Österreich, seit Mai jeweils 6000.– DM monatlich. Man könne daher die Bitte der EKD nicht auch noch an die Pfarrer weitergeben (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/2466). Vgl. zum Fortgang 46B16.

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sundheitsministern der westdeutschen Länder Vorstellungen erhoben werden39. gg) Bei der Durchführung der Beschlüsse sollen die von dem OstWest-Ausschuss vorgeschlagenen sachverständigen Berater beteiligt werden. b) Zu den an die Synode gerichteten Eingaben40 wurden, soweit die Eingaben nicht bereits erledigt worden sind oder von den Amtsstellen der EKD bearbeitet werden, folgende Beschlüsse gefasst: aa) Prälat D. Kunst wurde gebeten, die in der Eingabe aus Göttingen vom 11. 3. 54 behandelten Übelstände im öffentlichen und politischen Leben41 bei den zuständigen Stellen zur Sprache zu bringen42. bb) Entsprechend seiner grundsätzlichen Haltung zur Frage der Behandlung von Presseveröffentlichungen über einzelne Ratsmitglieder lehnte der Rat es ab, sich mit der Eingabe aus Herne i. W. vom 12. 3. 54 betr. einen in der Zeitschrift „Christ und Welt“ erschienenen, gegen Kirchenpräsident D. Niemöller gerichteten Artikel43, zu befassen. Zu diesem Beschluss gab Kir-

39 Dies geschah durch ein nicht erhaltenes Schreiben vom 23. Juni 1954. Darauf antwortete das Präsidium des Deutschen Ärztetages am 1. Juli 1954, dass man sich wiederholt mit dieser Frage befasst habe. Am 9. Januar 1954 habe der Vorstand festgestellt, „dass sich die Arbeitsgemeinschaft der Westdeutschen Ärztekammern [. . .] ausserstande“ sehe, „aktiv oder passiv an der Vermittlung von Ärzten aus der Bundesrepublik in die DDR mitzuwirken“. Diese Entscheidung müsse jeder Arzt selbstständig auf Grund der „allgemeinen Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Verhältnisse in der Ostzone treffen“. Man sehe sich auch gezwungen, „die Veröffentlichung von Stellenangeboten für das Gebiet der DDR in den ‚Ärztlichen Mitteilungen‘ abzulehnen“. Zur Begründung wurde angeführt, dass in der DDR „die in jedem Rechtsstaat vorhandenen Sicherheiten für die Unantastbarkeit der Person [. . .] nicht gegeben“ seien. Wolle jedoch ein Arzt „in klarer persönlicher Kenntnis der Dinge trotzdem in der DDR tätig“ werden und die dortige Notlage lindern helfen, halte man ihn nicht davon ab. Das Schreiben der Kirchenkanzlei vom 23. Juni wolle man den Landesärztekammern und dem Vorstand zur Kenntnis bringen, „um gegebenenfalls unseren bisher eingenommenen Standpunkt zu überprüfen“. Das Bundesministerium des Innern erklärte der Kirchenkanzlei am 15. Juli, dass für die Vermittlung von Arbeitskräften allein die Arbeitsverwaltung zuständig sei und von einem Bundesministerium für die DDR ausgewählte Ärzte auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen würden (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/2466). 40 Vgl. Berlin-Spandau 1954, S. 262–265. 41 Göttinger Bürger hatten gegenüber der Synode erklärt, dass das öffentliche Leben „sehr unangenehme Übelstände in der Form der politischen Auseinandersetzung“ bis hin zur „Verketzerung“ zeige. Weiterhin kritisierte man die Verhaftungen im Zusammenhang mit der sog. Vulkan-Spionageaffäre und dass das Amt des Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts nach dem Tod von Höpker-Aschoff – zwei Monate – vakant sei. Dies sei ein„Zeichen der Unsicherheit der öffentlichen Verhältnisse“ (Ebd., S. 262f.). 42 Ein entsprechender Schritt Kunsts wurde nicht ermittelt. 43 Die von 65 Personen – mehrheitlich Pfarrern – unterzeichnete Eingabe vom 12. März

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chenpräsident D. Niemöller zu Protokoll, es werde im Hinblick auf die kurze Behandlung dieser Angelegenheit von ihm zu überlegen sein, ob er der Synode künftig würde empfehlen können, von ihr gefasste Beschlüsse zur Erledigung an den Rat abzugeben44. c) Über die Erledigung sämtlicher Beschlüsse und Eingaben soll der Präses der Synode schriftlich unterrichtet werden45. 5. Anregung der Kammer für öffentliche Verantwortung bzgl. des Gespräches mit der SPD46. a) Zu dem Gespräch soll von dem Bevollmächtigten der EKD am Sitz der Bundesregierung eingeladen werden. b) Der Vorsitz bei dem Gespräch soll abwechseln. c) Es soll über das Thema „Recht und Grenzen der persönlichen Freiheit“ gesprochen werden. d) Das Gespräch soll auf Seiten der EKD von den Herren Landesbischof D. Dr. Lilje, Kirchenpräsident D. Niemöller, Landesbischof D. Dr. Haug und Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich geführt werden. Darüber hinaus sollen bis zu zwei weitere Vertreter der EKD, deren Auswahl sich der Rat vorbehält, zu dem Gespräch hinzugezogen werden. e) Das Gespräch soll nach der Tagung in Evanston stattfinden47. f) In möglichst unmittelbarem Anschluss an das Gespräch mit der SPD soll ein entsprechendes Gespräch mit der FDP geführt werden48.

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1954 (EZA Berlin, 2/1064) hatte sich gegen einen in der Wochenzeitung Christ und Welt vom 14. Januar 1954 erschienenen, anonymen Artikel mit der Überschrift „Kann man darüber schweigen?“ gewandt. In dem Text war ein Vortrag Niemöllers in Berlin anlässlich der Außenministerkonferenz (M. Niemöller, Viererkonferenz), seine Stellungnahme gegenüber der ungarischen Nachrichtenagentur zur Aufrüstung und seine Teilnahme an der Tagung des Weltfriedensrates in Wien kritisiert und die baldige Ablösung Niemöllers als Leiter des Kirchlichen Außenamtes gefordert worden, da ein den „Kommunismus begünstigender evangelischer Bischof“ untragbar sei. Am 17. März 1954 waren noch 20 Unterschriften nachgereicht worden. Die Christ-und-Welt-Ausgabe vom 4. Februar 1954 enthielt dann Leserbriefe pro und contra Niemöller. Auf der Synode im März 1954 hatte von Lüpke Niemöller auf den Vorgang angesprochen. Niemöller hatte darauf hin dem Verweis der Frage an den Rat zugestimmt (Berlin-Spandau 1954, S. 264). Vgl. auch 45E1 und 45E2. Ein entsprechendes Schreiben ließ sich nicht nachweisen. Vgl. zum Abschnitt b des Tagesordnungspunktes auch 45C1. Vgl. zur Vorgeschichte 41B21. Zum weiteren Fortgang vgl. 46B6 und 50B14. Bereits am 29. Januar 1954 hatte sich Kunst mit Vertretern der FDP zu einem Vorgespräch getroffen (vgl. seinen Brief an Dehler vom 19. Januar 1954: EZA Berlin, 87/656). Die bayerische Kirchenleitung hatte ihm schon am 18. Januar eine Aktennotiz vom 16. Januar zur Schulpolitik der FDP zukommen lassen. Darin hieß es: „Zum Gesamtbild der FDP in

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6. Bibelrevision49 a) Professor Strathmann soll im Hinblick auf seine in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichten Artikel über die Arbeit der Neutestamentlichen Kommission für die Revision der Luther-Bibel50 von dem Vorsitzenden des Rates aufgefordert werden, sich mit kritischen Äusserungen über diese Arbeit zurückzuhalten51, bis der revidierte Text des Neuen Testaments der Öffentlichkeit übergeben wird. Der Vorsitzende wurde ferner gebeten, in einer öffentlichen Stellungnahme zu den Artikeln von Professor Strathmann zu erklären, dass die Grundsätze für die Arbeit der Kommission nicht geändert worden sind52. b) Auf den Brief, in dem Prof. Strathmann seine Forderung auf Zahlung von 1.000,– DM Honorar für seine Mitarbeit in der Kommission aufrechterhält53, soll eine Antwort nicht erteilt werden. c) Die Kosten, die bei der Arbeit der von den Bibelgesellschaften eingesetzten Kommission für die Parallelstellen im Neuen Testament entstehen, werden von der EKD übernommen54. d) Entsprechend einem Auftrag des Verbandes der Evangelischen Bibelgesellschaften soll der Probedruck des Alten Testaments in 400 bis 500 Exemplaren hergestellt werden55. Die Mehrkosten der Erhöhung der Auflage will der Verband tragen.

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Bayern ist zu sagen, daß es nicht einheitlich ist. Neben den ausgesprochen liberalen Strömungen sind die anderen unverkennbar, die für unsere Kirche aufgeschlossen sind. Es liegt uns infolgedessen daran, mit diesen Kreisen in vertrauensvoller Beziehung zu bleiben.“ Zum weiteren Verlauf der Vorbereitungen vgl. den Bericht Blanks für Dehler, den dieser an Mende weitergab (44E7) und 50B14. Zur Vorgeschichte vgl. 41B20, zum weiteren Fortgang 44B1 und 46B6. Vgl. u. a.: H. Strathmann, Bibel; Ders.: Krisis; Ders.: Wendung; Ders.: Bibelrevision; Ders., Trauerspiel; Ders., Noch einmal. Vgl. 44D6. Diese Aufgabe übernahm dann Brunotte, der in einem Zeitschriftenartikel u. a. erklärte: „Weiterführung und Abschluß der bisherigen Revisionsarbeit bedeutete selbstverständlich die weitere Beachtung der Grundsätze von 1928“ (H. Brunotte, Auftrag, S. 378). Der Schritt Brunottes war von Dibelius ausdrücklich gebilligt worden (Brief von Staas an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – vom 12. Juni 1954, EZA Berlin, 2/5611). 44E8–9. In einem Brief an Dibelius vom 19. März 1954 erklärte Strathmann dann, dass er das geforderte Geld nicht für sich behalten, sondern damit mehrere Fortbildungs- und diakonische Einrichtungen unterstützen wolle (EZA Berlin, 2/5611). Ein Antrag ist nicht nachgewiesen. Er stammte laut Schreiben der Kirchenkanzlei vom 2. Juli 1954 an den Verband der evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland von diesem Verband und datiert auf den 20. April (EZA Berlin, 2/5611). Dies hatte der Verband der evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland der Kirchenkanzlei mit Schreiben vom 13. April 1954 mitgeteilt und damit begründet, dass die ursprünglich geplante Auflage von 150 Exemplaren bei dem zu erwartenden großen Interesse nicht ausreichen werde (EZA Berlin, 2/5631).

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7. Bildung eines Ausschusses für das Disziplinargesetz56. Zu Mitgliedern des Ausschusses zur Überarbeitung des Entwurfs für eine Disziplinarordnung der EKD (ABl. 1954 Nr. 84) wurden bestimmt: Konsistorialpräsident Dr. von Arnim-Berlin, Oberkirchenrat Lic. Dr. Beckmann-Düsseldorf, Propst Dr. Böhm-Berlin, Präsident Dr. Brandis-Hamburg, Dekan Dipper-Nürtingen, Oberkirchenrat Dr. Hübner-Hannover, Oberlandeskirchenrat Dr. Klügel-Hannover, Geheimrat D. Kotte-Dresden, Professor D. Dr. Künneth-Erlangen, Staatsrat Dr. Meinzolt-München, Professor D. Dr. Smend-Göttingen, Oberkirchenrat Dr. Vischer-München57. 8. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes. a) In der Liste der Besucher der Vollversammlung des Oekumenischen Rates in Evanston58 ist Professor D. Dr. Rengstorf (Nr. 21) zu streichen. Der Rat erklärt sich damit einverstanden, dass als Besucher zusätzlich Frau Pastor Freudenberg (Heilsberg) sowie die zur Zeit in Amerika weilenden westfälischen Studenten Hans-Wilhelm Florin, Ortwin Steuernagel und Georg Marquardt an der Vollsammlung teilnehmen59. b) Der Rat bestätigte die Entsendung des Vikars Lübling [richtig: Nübling]60 aus der badischen Landeskirche an die Gemeinde Asuncion (La Plata-Synode) und die Entsendung des Pfarrers Manfred Engelbrecht aus der Evang. Kirche von Berlin-Brandenburg an die Gemeinde in Buenos Aires. c) Der Rat beschloss, für die Übernahme einer an dem Eigentum der Gemeinde in Brüssel bestehenden Hypothek von 20.000,– DM durch die Evang. Kirche im Rheinland die Bürgschaft zu übernehmen61. 56 Zur Vorgeschichte vgl. 41B17. Die Synode von Berlin-Spandau hatte den ihr vorliegenden Entwurf „für eine brauchbare Grundlage“ erklärt, die ein vom Rat zu bestimmender Ausschuss überarbeiten solle. Ein Beschluss solle erst auf der kommenden Synode gefasst werden (Berlin-Spandau 1954, S. 258). 57 Zum Fortgang vgl. 46B13 und 49B5. 58 EZA Berlin, 6/5908. Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 36B9, S. 227ff.; 38B7, S. 436f. und 39B3, S. 489 sowie 42B11. 59 Zum Antrag der Studenten vgl. 44D7. 60 Vgl. 45C1 und 45E1. 61 Der als Rechtsnachfolger der alten Gemeinde (vgl. 50B9) fungierende Verein hatte wegen

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d) Der Rat genehmigte gemäss einem Votum von Professor D. Dr. Smend62 die vergleichsweise Zahlung einer Abfindung von 1.550,– DM an den früher in Athen beschäftigt gewesenen Pfarrer Schäfer. e) Das Aussenamt wurde beauftragt, den Rat über die Weiterentwicklung der durch die Entsendung des Pfarrers Semmler [richtig: Semler] nach Paris entstandenen Lage63 auf dem Laufenden zu halten64. der Sequestrierung der Kirche Anfang 1954 noch 20.800.– DM Schulden bei einer belgischen Bank, die hohe Zinsen und eine große Tilgungsrate forderte (Aktennotiz über eine Besprechung im Kirchlichen Außenamt mit Steinmann am 6. Januar 1954). Bartelt hatte daher am 6. Februar 1954 bei OKR Pabst in Düsseldorf angefragt, ob „die Rheinische Kirche der Brüsseler Gemeinde den fraglichen Betrag von 20000.– DM entweder als unverzinsliches oder gering verzinsliches Darlehen, das in zehn Jahren mit je 2000.– DM zu amortisieren ist“, leihen könne. Darauf hin hatte dieser am 13. Februar mitgeteilt, dass der Vorsitzende des Finanzausschusses die Anfrage dem Finanzausschuss unter der Voraussetzung vorlegen wolle, dass das Darlehen an das Kirchliche Außenamt gegeben werde und dieses den Schuldendienst übernehme. Die Konditionen sollten denen der Landeskirche an ihre Gemeinden gleichen (5 % Zins bei einer Laufzeit von 10 bis 12 Jahre). Krüger-Wittmack war dann am 8. April 1954 in einem Schreiben an Pabst auf das ursprüngliche Kreditersuchen der Gemeinde zurückgekommen und hatte gefragt „ob es nicht doch möglich ist, das Darlehen in der bezeichneten Höhe von rd. 20.000.– DM an die Ev. Gemeinde in Brüssel zu geben. Wir halten ein solches Vorgehen für durchaus praktisch durchführbar. Die Gemeinde wird mit Sicherheit ihren Verpflichtungen auf Tilgung und Rückzahlung nachkommen. Wir würden dann, wenn es noch dortseits für erforderlich gehalten wird, uns nach Zustimmung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland als Bürgen zur Verzinsung und Tilgung verpflichten“ (alle Schreiben EZA Berlin, 6/362). Vgl. auch 41D18, Position F. II. b. Zum Antrag an den Rat vgl. 44D8. 62 Schäfer – seit 1936 Pfarrer in Athen – war im Juli 1944 krankheitshalber nach Deutschland gereist und nicht mehr nach Griechenland zurückgekehrt. Auf Wunsch Heckels hatte er im November 1944 das Pfarramt in Osterode übernommen, das er aber September 1945 nach der Rückkehr des Amtsinhabers aus dem Krieg wieder aufgeben musste. Eine landeskirchliche Pfarrstelle hatte er nicht übernommen (Brief Schäfers an die Kirchenkanzlei vom 26. Oktober 1945). Am 18. Mai 1946 hatte er gegenüber dem Außenamt betont, dass er der rechtmäßiger Pfarrer der deutschen Gemeinde in Athen sei. Am 12. September 1946 hatte dieses erklärt, da Schäfer ein Einkommen von der Universität Göttingen habe, könne man angesichts der Finanzlage der EKD keine Zahlungen an ihn leisten, zumal die Ruhestandsversorgung der Auslandspfarrer noch ungeklärt sei. Das Kirchliche Außenamt hatte schließlich am 29. Januar 1954 das Kirchenrechtliche Institut um ein Gutachten darüber gebeten, ob Schäfer „auf Grund seines Dienstes als Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Athen gegenüber der Evangelischen Kirche in Deutschland finanzielle Ansprüche oder eine Anwartschaft auf eine spätere Alters- und Hinterbliebenenversorgung erworben“ habe (alle Schreiben in: EZA Berlin, 6/4261). Vgl. auch 44E10. 63 Vgl. 42B12. Am 9. Februar 1954 hatte Bartelt dem Vizepräsidenten des westfälischen Landeskirchenamtes Lücking mitgeteilt, dass man den Mainzer Studentenpfarrer Semler ab März für sechs bis acht Wochen nach Paris entsenden werde. Man hoffe, dass er dauerhaft dort bleibe. Am 13. März hatte das Kirchliche Außenamt dann Pfarrer Gueutal von der CLAIR davon unterrichtet, dass man Semler vom 16. März an bis Ostern (Mitte April) nach Paris schicken werde. Er solle dort auch konfirmieren. Den Antrag an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, Semler für den Dienst in Paris zu beurlauben, stellte man freilich erst am 15. März. Laut Antrag sollte er vom 16. März bis zum 27. April in Pa-

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f) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Vikar Marschall aus der Evang. Kirche im Rheinland ordiniert und in der Gemeinde in Göteborg eingeführt worden ist65. g) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass Pfarrer von Bernus gebeten worden ist, wegen des Verkaufs der Kurkapellen in Italien nichts zu veranlassen, bevor er aus Italien zurückgekehrt ist und mit dem Aussenamt Fühlung genommen hat66. ris amtieren. Am 19. März berichtete Boegner an Niemöller, dass ihm das französische Innenministerium zugesichert habe, dass Semler zwischen dem 18. März und dem 25. April Gottesdienste halten könne. In diese Planungen des Kirchlichen Außenamtes hinein kam aber der Einwand des Landeskirchenamtes Hannover vom 11. März 1954 gegen Semler. Nach dem dortigen Kenntnisstand sei Semler reformiert, die Pariser Christuskirche sei aber stets Augsburgischen Bekenntnisses gewesen. Daraufhin formulierte das Kirchliche Außenamt am 9. April 1954 seine Standpunkt dahin gehend, dass die Christuskirche lutherisch gewesen sei, diese Gemeinde aber untergegangen sei. Bei der Neubildung wolle man die „Fiktion“ aufrecht erhalten, als werde die Gemeinde fortgeführt, sie also lutherisch sei. Semler sei auf die CA ordiniert, er amtiere nach dem Lutherischen Katechismus und sei zudem Pfarrer in Württemberg gewesen (alle Schreiben in EZA Berlin, 6/732). Zur Vorbereitung der Ratssitzung hatte Stratenwerth am 30. April 1954 zudem eine Aktennotiz erstellt, in der es hieß, dass Semlers Entsendung durch ein Schreiben der deutschen Botschaft in Paris vom 10. Oktober 1953 veranlasst worden sei. Die Botschaft hatte die Entsendung eines Pfarrers auch ohne Freigabe der Christuskirche empfohlen. Pfarrer Gerber habe gegenüber Niemöller am 10. Januar 1954 diese Position bestätigt (Ebd.). Zu Semlers Erfahrungen in Paris – hierzu zählte auch eine Unterschriftensammlung unter den Anwohnern gegen die Rückkehr der deutschen Gemeinde in die Christuskirche und der daraus resultierende Rat des Innenministeriums, von dem Plan Abstand zu nehmen: W. von der Recke, Fluctuat, S. 303. Vgl. auch 44E11. 64 G 4: „Eine längere Aussprache entspinnt sich über die Lage der [. . .] Gemeinde in Paris. Lilje erhebt den Vorwurf, daß die Eigentumsverhältnisse an den dortigen Gebäuden nicht rechzeitig geklärt worden seien. Das hätte vor der Entsendung eines Predigers geschehen müssen. Die politische Lage hat sich inzwischen so verschlechtert, daß jetzt keine Aussicht für eine Regelung besteht. Niemöller erwidert darauf, daß die Besitztumsverhältnisse nicht ohne einen Gesetzgebungsakt im Parlament geregelt werden könnten. Präsident Boegner hat seinerzeit abgemahnt, über die deutsche Botschaft in dieser Richtung einen Versuch zu unternehmen. Dagegen sei aus Kreisen der Botschaft ein deutscher Prediger verlangt worden. Der jetzige befinde sich nur aushilfsweise dort. Bei einer endgültigen Besetzung werde man auf die herkömmliche Übung, daß ein Pfarrer aus Hannover früher immer die Gemeinde in Paris versorgt hat, Rücksicht nehmen.“ Am 11. Mai 1954 berichtete Dibelius Pfarrer Gueutal, der sich am 23. März 1954 bei ihm über die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Kirchlichen Außenamtes beschwert hatte, dass Niemöller dem Rat Bericht erstattet habe. Man habe diesem entnommen, dass „die Dinge im Augenblick nur vorläufig, aber friedlich geklärt seien“. Daher habe sich der Rat auf die Bitte an das Kirchliche Außenamt beschränkt, über die weitere Entwicklung unterrichtet zu werden. Dibelius bat Gueutal um Verständnis dafür, dass er sich als Ratsvorsitzender nicht in die Angelegenheit einmischen wolle, „solange irgend eine Aussicht auf ein freundschaftliches Einvernehmen aller Beteiligten besteht“ (EZA Berlin, 6/732). Zum weiteren Fortgang vgl. 45B8f, 45C1, 45E1, 45E2 und 46B11a. 65 Vgl. 45C1 und 45E1. 66 Am 16. Januar 1954 hatte Hübner bei von Bernus wegen der Lage in Italien angefragt.

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h) Der Rat bestätigte die Entsendung des Vikars Schlingensiepen an die Gemeinde in Bradford67. i) Der Rat nahm von den Antworten Kenntnis, die das Aussenamt den Einsendern der an die Synode gerichteten Eingaben betr. die Religionsverfolgung in Spanien68 und betr. die Verfolgung der Protestanten in Columbien69 erteilt hat. Man habe gehört, dass ein Waldenserpfarrer sich bei Pfarrer Reinke, Neapel, nach der Kurkapelle erkundigt habe, andere Pfarrer nach den Kapellen in Bordighera, Rapallo und San Remo. Am 25. Januar hatte von Bernus geantwortet, dass der Kapellenverein seit einiger Zeit mit den Waldensern über „Eigentum und Benutzungsrecht“ an den Kapellen verhandele. Er hatte auch versichert, dass die Belange der VELKD Berücksichtigung finden würden. Das Ergebnis der Gespräche hänge vom Zustand der Kapellen ab. Da Meiser bereits wiederholt bei ihm nach den italischen Vorgängen gefragt hatte, hatte Dibelius dann am 26. Februar das Kirchliche Außenamt um Aufklärung gebeten (Aktennotiz Schwarzhaupts vom 1. März 1954). Am 3. März 1954 hatte Schwarzhaupt Dibelius erklärt, die Kapellen seien „Eigentum des Kurkapellenvereins“. Durch einen Vertrag vom Januar 1930 sei die EKD an den Kurkapellen beteiligt (alle Schreiben in EZA Berlin, 6/9491, der Vertrag in EZA Berlin, 5/508). Der Vertrag zwischen der ELKI und der EKD aus dem Jahr 1952 bestimme zudem – § 8 –, dass die ELKI ein Abkommen mit dem Kurkapellenverein anstrebe (AblEKD 1952, Nr. 7 vom 15. Juli 1952, S. 156f., § 8, 2). Daher habe sich das Kirchliche Außenamt bislang zurückgehalten. Am 5. März 1954 hatte Dahlgrün im Namen der ELKI Dibelius um Hilfe gegen die Verkaufspläne des Kapellenvereins ersucht (44E12). Auf diesen Brief hatte von Bernus am 15. März geantwortet, er stehe nach Rücksprache und mit Einverständnis Niemöllers im Begriff nach Italien zu reisen, um die „Kapellen zu besichtigen, die Lage sorgfältig zu prüfen und mit den Vertretern sowohl der Waldenser Kirche als auch der Ev. Luth. Kirche Italiens persönliche Fühlung aufzunehmen“. Nach seiner Rückkehr werde er Dibelius ausführlich über das Problem berichten. Von Bernus legte am 25. Mai dem Vereinsvorstand und Niemöller einen 10-seitigen Reisebericht vor, dessen Quintessenz war: das Eigentum müsse beim Verein bleiben, „über Erhaltung und Verwaltung“ müssten aber „je nach Lage örtlich verschiedene Verträge“ geschlossen werden. Bei einer Besprechung zwischen von Bernus und Niemöller am 19. Juni erklärte von Bernus, man werden den Vertrag zwischen dem Kapellenverein und dem DEKB bzw. der EKD kündigen und neue Verträge mit den Waldensern abschließen. Dabei sollten die „Rechte der lutherischen Gemeinden in Italien Berücksichtigung finden“ (Aktennotiz vom 9. Juli 1954, EZA Berlin, 6/9491). Tatsächlich war der Vertrag bereits mit Schreiben Bernus’ vom 11. Juni an das Kirchliche Außenamt gekündigt worden. Dies hatte Krüger-Wittmack aber erst am 30. Juli dem Ratsvorsitzenden mitgeteilt (beide Schreiben in EZA Berlin, 4/46). Auf der Vorstandssitzung des Kapellenvereins am 5. Juli schlossen sich die Mitglieder dem Vorschlag von Bernus’ an. Dieser schickte dann einen moderateren Vorschlag über die Neuregelung der Besitzverhältnisse an Dibelius, Dahlgrün, die Pfarrer in Italien und an die Waldenser (44E13). Am 17. August 1954 erkundigte sich schließlich auch das Auswärtige Amt beim Kirchlichen Außenamt nach dem Vorgang und betonte das hohe politische Interesse am Verbleib der Kapellen im Vereinsbesitz (EZA Berlin, 6/9491). Vgl. 45C1 und 45E1. 67 Vgl. 45C1 und 45E1. 68 Zur Unterdrückung der evangelischen Gemeinden in Spanien unter Franco vgl. INLL 3, 1954, S. 119. 69 Berlin-Spandau 1954, S. 262, vgl. 44B4b. Nach G 4 hielt es der Rat für unmöglich, vor Evanston Schritte zugunsten der Protestanten in Kolumbien zu unternehmen. Dort hatte die Regierung 1953 die Regierung durch ein Abkommen mit dem Vatikan der katholi-

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k) Der Aufruf des Oekumenischen Rates zu Fürbitte für die Vollversammlung in Evanston soll an die Gliedkirchen weitergegeben werden70. l) Der Antrag des Pfarrers Dr. Gloede aus Neu-Buckow auf Gewährung eines Zuschusses zu den „Oekumenischen Profilen“71 soll in dem Gesamtplan zur Verteilung der Beihilfemittel aus Kapitel III des Haushalts einbezogen werden72. m) Der Rat beschloss, dem Maler Lietzmann in Arco73 eine weitere Unterstützung von viermal 150,– DM zu gewähren74. 9. Personalangelegenheiten. a) Zur Frage der Anstellung des Oberkonsistorialrats Dr. Krüger-Wittmack im Aussenamt75 war der Rat der Ansicht, dass Dr. KrügerWittmack hinsichtlich der Kündbarkeit seines Anstellungsverhältnisses und der Höhe seiner Bezüge nicht schlechter gestellt werden soll, als er in der badischen Landeskirche gestellt gewesen ist, dass aber anteilige Versorgungslasten für diejenige Dienstzeit, die Dr. KrügerWittmack in der badischen Landeskirche abgeleistet hat, nicht von der EKD übernommen werden sollen76.

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schen Kirche in weiten Teilen des Landes das alleinige Recht zur Religionsausübung zugestanden, protestantische Gottesdienste waren gestört, protestantische Schulen waren geschlossen worden (EvW 8, 1954, S. 313 und INLL 3, 1954, S. 119). Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 40B8a, S. 542. Vgl. 44D9. Am 20. April 1954 hatte Niemöller eine Abschrift des Antrages an Dibelius gesandt, so dass davon auszugehen ist, dass der Antrag ursprünglich an Niemöller, der die Bitte „wärmstens“ unterstützte, gelangt war (EZA Berlin, 4/46). Vgl. 45D1, 45E1–2. Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B9a, S. 494. Vgl. den Antrag Gieses für Lietzmann 44D10. Am 29. März bestätigte Niemöller den Eingang des Schreibens und erklärte, das Anliegen im Rat so zur Sprache bringen zu wollen, dass er „eine weiterlaufende monatliche Beihilfe von 150.– DM – zunächst auf ein halbes Jahr – über die Evangelische Hauptbibelgesellschaft beantragen werde“ (EZA Berlin, 6/ 992). Zum Fortgang vgl. 46B11g. Vgl. zur Vorgeschichte 41B4a und 42B2. Die Kirchenkanzlei hatte am 22. April 1954 in zwei Schreiben an den Ratsvorsitzenden und an das Kirchliche Außenamt arbeitsrechtliche Bedenken über die Anstellung KrügerWittmacks in der geplanten Form (44A2) zum Ausdruck gebracht. Gegenüber Dibelius betonte Brunotte, dass Krüger-Wittmack nach der Ablehnung einer Beamtenstelle durch die Synode im Angestelltenverhältnis beschäftigt werden müsse. Daher dürften in seinem Dienstvertrag keine Bestimmungen aus dem Beamtenrecht enthalten sein. Bei der Regelung der Versorgungsansprüche hatte die Kirchenkanzlei betont, dass die EKD „nach den arbeitsrechtlichen Bestimmungen schlechterdings nur für die in ihrem Dienst verbrachten Dienstjahre eintreten“ könne, nicht aber für nach 1945 im Dienst der badischen Landeskirche verbrachten Jahre. Die Kirchenkanzlei hatte daher Dibelius einen abgeänderten Entwurf für einen Dienstvertrag vorgelegt (44D11), der auf der Ratssitzung verhandelt werden sollte (EZA Berlin, 4/46). Gegenüber dem Kirchlichen Außenamt betonte die Kirchenkanzlei am 23. April die Verbesserungswürdigkeit der Ruhestandsregelung.

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b) Der Rat bestellte folgende Mitglieder der Disziplinargerichte der EKD: aa) In der Disziplinarkammer: Oberkonsistorialrat Ebsen, Kiel, zum stellvertretenden rechtskundigen Beisitzer. bb) Im Disziplinarhof: Direktor Dr. Weeber, Stuttgart, zum Vorsitzenden des westlichen Senats77; Oberkirchenrat Schuster, Darmstadt, zum stellvertretenden Beisitzer für Beamte, des höheren Dienstes im westlichen Senat; Pastor Scheulen, Lemgo, zum stellvertretenden geistlichen Beisitzer im reformierten Senat. c) Die für Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt aus Anlass ihrer Wahl zur Abgeordneten des Bundestages in der Ratssitzung vom 11. 9. 1953 beschlossene vorläufige Beschäftigungsregelung (Ziff. 14 d der Niederschr. üb. d. Sitzung v. 11. 9. 5378) wurde auf die Dauer von 5 Monaten verlängert79. 10. Bewilligung von Beihilfen aus Kapitel III des Haushalts. a) Der Antrag des Evangelischen Kirchenbautages80 soll in den Gesamtplan zur Verteilung der Mittel aus Kapitel III einbezogen werden81.

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Bestimmungen über das Pensionsdienstalter könne nur die APU als früherer Dienstherr Krüger-Wittmacks treffen. Die EKD könne aber eventuell der APU zusagen, einen Betrag erstatten zu wollen, falls diese die bei der EKD verbrachten Dienstjahre auf die Versorgung anrechne. „Die EKD sollte sich natürlich mit allen Mitteln dafür einsetzen, daß eine solche Anrechnung zugesagt wird“. Die bei der badischen Landeskirche verbrachten Dienstjahre können die EKD dagegen nicht übernehmen. Hier müsse versucht werden, entweder die Anrechnung durch die APU zu erreichen oder aber die badische Landskirche dazu zu bewegen, ebenfalls eine anteilige Erstattung an die APU zu übernehmen. Das klarste Rechtsverhältnis würde sich ergeben, wenn die EKD „ein reines Anstellungsverhältnis nach der TO. A.“ durchführe (EZA Berlin, 2/P 130). Vgl. auch 45D1 und 45E1. Das Amt musste nach dem Tod des bisherigen Vorsitzenden Bührke neu besetzt werden. Brunotte hatte daher am 26. Februar 1954 bei Vizepräsident Jung angefragt ob er bereit sei, der Disziplinarkammer vorzustehen. Nachdem Jung am 6. März 1954 wegen großer dienstlicher Belastungen abgelehnt hatte, hatte sich Brunotte am 1. April 1954 an Weeber mit dem gleichen Anliegen gewandt und ihm angeboten im Fall einer Zusage seine anderen Ämter in der Disziplinargerichtsbarkeit abgeben zu können. Da Weeber am 5. April 1954 zögerlich reagiert und eine zu große Zahl von zu behandelnden Fällen vermutet hatte, hatte ihm Brunotte am 9. April 1954 mitgeteilt, dass pro Jahr allenfalls zwei Fälle zu entscheiden seien. Am 24. April hatte Weeber dann erklärt, dass Brunotte ihn dem Rat als möglichen Vorsitzenden des westlichen Senats vorschlagen könne (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/3438). D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B14d, S. 445. Ein formaler Antrag wurde nicht ermittelt. 44D12. 45D2.

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b) Aus Kapitel III (Ostwährung) wurden folgende Beihilfen bewilligt82: aa) für das „Haus der Kirche“ in Berlin-Weissensee 3.600,– DM83 bb) für die Evang. Studentengemeinde in Deutschland mit Sitz in Berlin-C 7.500,– "84 cc) für die Luther-Akademie 500,– "85. c) Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich bat den Rat, bei der Beurteilung des Beihilfeantrages der Jugendkammer der EKD86 den grossen Umfang des dieser Kammer zugewachsenen neuen Aufgabenkreises und die besondere Lage der Kammer als Arbeitsgemeinschaft zu berücksichtigen. 11. Nachträgliche Steuerforderung des Finanzamtes Hannover. Der Rat nahm davon Kenntnis, dass die Kirchenkanzlei an das Finanzamt Hannover auf Grund einer von dem Finanzamt durchgeführten Lohnsteueraussenprüfung für verschiedene an Dekan Heckel, Dr. Fürle, Frau Paulsen usw. geleistete Zahlungen Lohnsteuern in Höhe von insgesamt 7.420,70 DM nachzuzahlen gehabt hat87.

82 Vgl. auch 41B12, 42B3, 45B7b, 46B12, 47/48B8 und 50B18. 83 44D13. Vgl. auch D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B11c, S. 315. 84 44D14. Der Betrag wurde gestückelt an die ESG der DDR ausbezahlt: 4000.– DM im Juni 1954, 1750.– am 1. Oktober und der gleiche Betrag nochmals am 2. Januar 1955 (Auszahlungsanweisung vom 5. Juni 1954, EZA Berlin, 4/756). 85 44D16. 86 Am 5. Mai 1954 hatte sich Manfred Müller an Haug gewandt und an die von ihm beim Rat beantragte Summe von 25000.– DM erinnert, die er als „wahrlich nicht zu wenig für eine der wichtigsten Klammern um die EKD“ bezeichnet hatte. Als weitere Gründe für seine Mahnung hatte Müller die Konkurrenz durch „lutherische(n) Sonderaktionen“ und die nicht wünschenswerte völlige Abhängigkeit von Bundesmitteln angeführt (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 376). 87 Die Kirchenkanzlei hatte Paulsen am 10. April 1954 mitgeteilt, dass das Finanzamt Hannover für die seit 1951 von der EKD an Paulsen bezahlten Bezüge Lohnsteuer nachfordere. Daher habe man für sie für das Jahr 1952 799,80 DM Lohnsteuer nachbezahlt. Ein Einspruch der Kirchenkanzlei gegen diese Forderung sei abgewiesen worden, da Paulsen durch die Bezüge von der EKD lohnsteuerpflichtig sei, auch wenn sie durch ihre anderen Tätigkeiten einkommenssteuerpflichtig sei (EZA Berlin, 2/P 159). Bei Heckel hatte das Finanzamt bei einer Prüfung festgestellt, dass der ihm von der EKD „für die Wahrnehmung des Auftrages für die Kriegsgefangenenarbeit“ gezahlte monatliche Beitrag von 100.– DM keine „steuerfreie Aufwandsentschädigung“, sondern ein „steuerpflichtiges Arbeitsentgelt“ sei. Auch hier sei der Einspruch der Kirchenkanzlei erfolglos gewesen. Man habe die vom Finanzamt rückwirkend berechnete Lohnsteuer zu Lasten der EKD übernommen und erbitte zukünftig eine zweite Lohnsteuerkarte von Heckel, deren Fehlen das Finanzamt beanstandet hatte (Schreiben der Kirchenkanzlei vom 23. April 1954 an Heckel, EZA Berlin, 2/P 114). Ein entsprechender Vorgang für Fürle ließ sich nicht ermitteln, er dürfte aber analog zu den beiden geschilderten Fällen liegen.

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12. Verschiedenes. a) Der Rat stellte fest, dass in dem Rundschreiben der Kirchenkanzlei Nr. 1565. II vom 9. 4. 195488, soweit in ihm zu einer Spende für den Wiederaufbau der zerstörten kirchlichen Einrichtungen auf der Insel Helgoland aufgerufen worden ist, die Absicht, die dem betr. Beschluss des Rates vom 13. 3. 1954 (Ziff. 7 b der Niederschrift über die Sitzung vom 13. 3. 195489) zu Grunde lag, nicht zutreffend zum Ausdruck kommt. Das Rundschreiben erweckt den Eindruck, als seien die Kosten für den kirchlichen Wiederaufbau Helgolands von den Landeskirchen anteilig aufzubringen. Dagegen hat der Rat den Gliedkirchen nur empfehlen wollen, für den genannten Zweck einen freiwilligen Beitrag zu leisten90. Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, das Rundschreiben vom 9. 4. 1954 entsprechend zu berichtigen91. b) Da der Vorsitzende des Rates verhindert ist, an der Zwanzigjahrfeier der Barmer Synode teilzunehmen, wurde Kirchenpräsident D. Niemöller gebeten, den Rat bei dieser Feier zu vertreten92. Der Rat soll 88 EZA Berlin, 2/5859. 89 Vgl. 43B2. 90 Im Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 9. April 1954 an die westlichen Gliedkirchen (EZA Berlin, 2/5859) war, nachdem in einem vorhergehenden Absatz über Beschlüsse der Kirchenkonferenz zum Kollektenwesen – v. a. für „gesamtkirchliche Notstände und Aufgaben“ – die Rede gewesen war, in einem eigenen Abschnitt die Helgolandhilfe thematisiert worden. Dort hieß es, angelehnt an die Formulierungen in 1: „Der kirchliche Wiederaufbau Helgolands soll ein Gemeinschaftswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland sein. Die Kirchenleitungen werden gebeten, die Helgolandspende je in der Weise durchzuführen, wie es ihnen am zweckmässigsten zu sein scheint: entweder in Form einer besonderen Kollekte oder Sammlung oder durch eine Spende aus sonst verfügbaren Mitteln für besondere Hilfsmassnahmen“. 91 Dies geschah mit Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 24. Mai 1954 und vom 14. Juni (EZA Berlin, 2/5859). Die rheinische Landeskirche erklärte sich daraufhin am 28. Juni 1954 gegenüber der Kirchenkanzlei außer Stande, die Hilfsaktion zu unterstützen. Man halte den Aufruf für „unbrauchbar“ und die Aussage, Helgoland sei ein deutsches Symbol, für „äußerst abwegig“. Man bat daher um eine Änderung des Textes (Ebd.). Die westfälische Landeskirche teilte in zwei Schreiben vom 1. Juli 1954 an die Kirchenkanzlei und an die Ratsmitglieder mit, zwar 5000.– DM für Helgoland spenden zu wollen, den Aufruf aber nicht an die Gemeinden weiter zu geben. An den Rat gerichtet kritisierte man, dass der Wiederaufbau Helgolands zu einer Angelegenheit von gesamtkirchlichem Interesse stilisiert werde, man dies aber etwa bei der Flüchtlingsarbeit nicht tue. Darüber hinaus hegte man massive Bedenken gegen die Formulierung, der Fortbestand Helgolands trotz aller Zerstörungsversuche sei „ein Denkmal des göttlichen Schöpfer- und Erhaltungswillens“ (Ebd.). Dieses Zitat stammte aus dem u. a. von Dibelius, Ehlers, Lilje und Halfmann unterschriebenem Aufruf „Wir bitten für Helgoland“ (Ebd.). Auf diese Kritik reagierte Halfmann am 27. August 1954 mit einem ihre grundsätzlich verschiedenen theologischen Positionen thematisierenden Brief an Wilm (44E14). 92 Zum Gedenken an die Barmer Bekenntnissynode fand am 30. Mai 1954 in Barmen ein sog. „Gemeindetag unter dem Wort“ statt (J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 102). Zur Einladung an den Rat vgl. 44D17.

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ferner die Landeskirchen auf das Jubiläum der Barmer Synode hinweisen und sie bitten, den Gemeinden die Barmer Erklärung in geeigneter Weise in Erinnerung zu bringen93. c) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass die Brüderunität ihren Antrag auf Unterstützung der Siedlung Neugnadenfeld zurückgezogen hat94. d) Prälat D. Kunst wurde gebeten, als Grundlage für die weiteren Beratungen des Rates über die Frage der Kriegsdienstverweigerung in der nächsten Sitzung über diese Frage zu berichten95. e) Propst D. Grüber wurde gebeten, vorzufühlen, ob die Regierung der DDR. bereit ist, ebenso wie die Bundesrepublik der EKD einen Zuschuss für die Arbeit des Kirchlichen Aussenamtes zur Verfügung zu stellen96. gez. Dibelius – Oberkirchenrat –

44C Anlagen und Beschlusstexte 44C1. „Appell des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland an alle christlichen Kirchenleitungen wegen der Atom- und Wasserstoffbombe“. 21. Mai 1954 F: F. Merzyn, Kundgebungen, S. 183f. Die Entwicklung der Atomwaffen erfüllt die evangelischen Christen in Deutschland und in anderen Ländern seit geraumer Zeit mit schwerer Sorge. Es werden jetzt Waffen hergestellt, die die Massenvernichtung menschlichen Lebens bezwecken und gegen deren Wirkung sich schließlich niemand 93 Nach G 1 hatte Herntrich vorgeschlagen, „die Erklärung von Barmen in geeigneter Weise in Erinnerung zu bringen“. In der berlin-brandenburgischen Landeskirche wurde das Barmen-Jubiläum durch einen ihre Bedeutung für die Gegenwart betonenden Aufsatz (E. Andler, Zeugnis) und einen Festakt (vgl. den Bericht in Die Kirche 1954, Nr. 23, S. 5) gewürdigt. 94 Vgl. 42B9 und 49B6III mit 49D6–7. 95 Vgl. 45B6. 96 Zur Ausführung des Beschlusses durch Niemöller vgl. 44E15. An diesen Brief vom 31. Mai 1954 erinnerte er Grüber am 14. Juli 1954. Am 21. Dezember 1954 berichtete Grüber Niemöller, dass er „seinerzeit mit Nuschke die Frage vorbesprochen“ habe, eine Antwort aber noch ausstehe. Er habe aber auch große Bedenken, zu einem Zeitpunkt, wo die DDR-Regierung der Kirche die Staatsleistungen um 30 % kürze, um einen kleinen Betrag für die Auslandsarbeit zu bitten. So gerate man in eine „etwas schiefe Situation“ (GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 253). Vgl. auch 45C1, 45E1 und 45E2.

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mehr zu schützen vermag. Damit werden kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Völkern zu einem Schauspiel unmenschlicher und grausamer Verwüstungen. In der Erfindung und Erprobung der Wasserstoffbombe hat diese Entwicklung nunmehr einen Höhepunkt erreicht. Die Zerstörungen, die durch diese Bombe hervorgerufen werden, übersteigen alles, was bisher für denkbar gehalten worden war. Möglichkeiten so fürchterlicher Art steigen auf, daß jedes menschliche Herz davor zurückschaudert. Auch wenn man sich von allen Übertreibungen freihält, wie sie in der öffentlichen Erörterung leicht unterlaufen, bleibt der Gedanke an das, was der Menschheit bevorsteht, grauenvoll. In solcher Lage kann die Christenheit nicht stumm und untätig bleiben. Um der Verantwortung willen, die ihr von Gott auferlegt ist, muß sie alle, denen hier Macht und Einfluß gegeben ist, dazu aufrufen, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten. Es geht nicht darum, der wissenschaftlichen Forschung Schwierigkeiten zu bereiten. Wohl aber gilt es, der elementarsten Rücksicht auf die Menschheit zu ihrem Recht zu helfen. Das ist in der Vergangenheit bei sehr viel geringeren Anlässen geschehen. Es muß auch gegenüber der ungeheuren Gefahr der Atombombe möglich sein. Wir sind uns dessen bewußt, daß hier auch politische Probleme im Spiele sind. Es kann nicht Sache der Kirche sein, für die Lösung dieser Probleme Vorschläge im einzelnen zu machen. Worauf es aber zunächst ankommt, ist das, daß überall in der Welt die Gewissen wach werden und daß der Respekt vor dem menschlichen Leben in allen Völkern den Sieg davonträgt. Darum geht es uns. Wir bitten die Leitungen aller christlichen Kirchen, sich bei den Regierungen der Länder, zu denen sie Zugang haben, mit Nachdruck dafür einzusetzen, daß die internationalen Gespräche über die Verwendung der Atomkraft fortgesetzt werden, daß Vereinbarungen getroffen werden, die die ungeheure Sorge von der Menschheit nehmen, die jetzt auf ihr liegt, und daß Vereinbarungen von allen gehalten werden. Wir bitten sie, sich mit uns in dem Gebet zu vereinigen, daß die jetzige Bedrohung alles menschlichen Lebens und aller menschlichen Zukunft gebannt und daß Frieden werde, bevor es zu spät ist. Im Auftrage des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland D. Dibelius D. Lilje

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44D Vorlagen und Anträge 44D1. Schreiben Schmucks an die Synode der EKD. Karl-Marx-Stadt, 9. März 1954 F: EZA Berlin, 4/492 (O). PROTEST! Gegen D. Martin Niemöller’s Bek.-Eigenbrödelei in der EKD Der Artikel Niemöllers „Vor der Berliner Konferenz“ in der Evang. Wochenzeitung „Die Kirche“97 gibt Veranlassung auf die Bekennende Kirche selbst zurückzukommen. Niemöller ist der Vorsitzende des Reichsbruderrats der Bek [sic!], die Bek gehört auch der EKD an. Hier soll zugleich die Bezeichnung „E.K.D.“ erläutert werden, denn viele Angehörige der EKD sind der Meinung[,] es handelt sich hier um eine Evangelische Kirche Deutschlands, was jedoch nicht der Fall ist, sondern die EKD ist ein Bund deutscher Evangelischer Kirchen verschiedener Konfession. Der Leiter dieses Bundes ist der Vorsitzende des Reichsbruderrates der EKD, der Berliner Bischoff [sic!] D. Dr. Dibelius. Nun zum Artikel selbst. Den Inhalt desselben werden wohl auch alle Angehörigen der EKD im Osten wie im Westen, gleich welcher Konfession angehörend, begrüßen. Der Protest erstreckt sich nur auf Niemöllers Eigenbrödelei[,] indem derselbe nur für seine von ihm geleitete Bek [sic!] eine Mahnruf an die Kirchen der Siegerstaaten erläßt. Er geht damit über den Kopf des Reichsbruderrates der EKD und dessen Vorsitzenden Dibelius [sic!] hinweg, das muß nicht nur bei den Kirchen der Siegerstaaten einen schlechten Eindruck machen, sondern auch bei allen Angehörigen der EKD im Osten und Westen. Die fehlende Unterschrift von Dibelius weist untrüglich darauf hin, daß im Reichsbruderrat eine Kluft zwischen Dibelius und Niemöller besteht. Ein weiteres Zeichen für das Bestehen einer solchen Kluft beweist die Abhaltung eines Fürbittgottesdienstes durch Dibelius am 24. Januar am Vorabend der Konferenz in der Berliner Marienkirche. Mit seinem Bittgottesdienst hat Dibelius die Hand Gottes ergriffen, seinen Berliner EKD Brüdern und Schwestern Veranlassung gegeben, daß solche dafür beten, Gott möge den Außenministern der vier Siegerstaaten den richtigen Weg zum Frieden und zur Einheit Deutschlands weisen. Die Absendung dieses Protestes verzögerte sich, weil man den Ausgang der Konferenz abwarten wollte. Inzwischen hat nun auch Bischoff [sic!] Dibelius sich

97 Gemeint ist der anonyme Text Vor der Berliner Konferenz im Berliner Sonntagsblatt vom 17. Januar 1954.

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dazu entschloßen [sic!] sich, zum Frieden mahnend, an die vier Außenminister der Siegerstaaten gewendet und zwar im Namen der Glieder der EKD, das ist ein weiteres untrügliches Zeichen einer Kluft zwischen dem Führer der EKD und demselben der Bek. [sic!] – Der Ausgang hat nun gezeigt, daß die vier Außenminister sich von der Kirche nicht beeinflußen [sic!] lassen. Aber Niemöller mit seiner Eigenbrödelei hat der Welt gezeigt, daß in dem starken Kirchenbund der EKD eine Uneinigkeit in der Führung besteht. Luther aber sagt, wo keine Einigkeit, da kein Segen Gottes. Wir aber brauchen Gottessegen für die Führung der EKD, deshalb protestieren wir gegen Niemöller’s Eigenbrödelei! Wir fordern die Veröffentlichung dieses Protestes in der Dibelius-Zeitung „Die Kirche“, sowie Stellungnahme der Synode der EKD 13.–19. März in Berlin Spandau [sic!], welche in erster Linie dazu berufen ist, die immer mehr um sich greifende Spaltung zu verhindern. Dieser Protest findet auch Veröffentlichung in West-Zeitungen. Die Laienbrüder: Richard [Name unleserlich] [m. p.] Richard Schmuck [m. p.] Willy Puhlfürst [m. p.] Paul Vie[unleserlich]eg [m. p.] Max Bitterling [m. p.] Wanda Grönich [m. p.] Max Ebert, Obing [m. p.] Eugenie Funke [m. p.] [Name unleserlich] [m. p.] [Name unleserlich] [m. p.] Karl Vierheller [m. p.] Paul Langner [m. p.]

44D2. Schreiben Ehlers’ an Dibelius. Bonn, 1. Mai 1954 F: ELAB, 603/B 15 (O). Hochverehrter Herr Bischof, lieber Bruder Dibelius! In der Anlage98 übermittle ich Ihnen in Abschrift ein Schreiben des Propstes D. Grüber vom 29. April und mein Antwortschreiben vom heutigen Tage. Da das Schreiben von Propst Grüber in einer sachlich engen Beziehung zu dem Schreiben steht, das er zu den gleichen Problemen vor einiger Zeit an den Lordbischof von Chichester gerichtet hat99, sehe ich mich nicht imstande, diesen Brief als privates Schreiben zur Kenntnis zu nehmen. Ich kann an der Tatsache, daß Propst Grüber Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Regierung der DDR ist, nicht vorübergehen und bitte um eine Stellungnahme des Rates zu diesem Schreiben, umso mehr, als Propst Grü98 44D3–4. 99 Schreiben nicht ermittelt.

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ber als Berater der deutschen Delegation an der Kirchenkonferenz in Evanston teilnimmt. Mit freundlichem Gruß Ihr Ehlers [m. p.]

44D3. Schreiben Grübers an Ehlers. Berlin, 29. April 1954 F: ELAB, 603/B 15 (Abschrift). Sehr geehrter Herr Ehlers! Ihr Artikel in Nr. 18 des Sonntagsblattes „Was können wir tun?“100 behandelt eine Frage, die uns alle bewegt, die wir unter der Not der Zerrissenheit Deutschlands leiden. Es ist ja für uns, die wir als Christen die Verpflichtung zur Mitarbeit im politischen Raum bejahen und die als Politiker um die Bindungen an Gottes Wort wissen, schmerzhaft zu sehen, wie sich die Kluft immer mehr erweitert, wie wir uns immer mehr auseinander reden und wie sogar im kirchlichen Raum die Gefahr besteht, daß wir mit zwei verschiedenen Sprachen sprechen. Sie lehnen wie ich das Verhalten jener Menschen ab, die den Standpunkt vertreten: wir haben im Westen einen anständigen Lebensstandard erarbeitet, wer weiß, was wird, wenn die Menschen des Ostens dazu kommen. Wir wollen lieber für uns bleiben. Sie werden auch Äusserungen nicht billigen, wie wir sie im zunehmendem Maße im der Presse lesen und im täglichen Verkehr hören: „Wer jetzt noch in der Ostzone bleibt, der ist ein Kollaborateur oder ein korrupter Mensch.“ Daß ich eine andere Beurteilung der Verhandlungen der Berliner Konferenz und ihrer Ergebnisse habe als Sie, bitte ich, zu verstehen. Ihre vereinfachte Darstellung der sowjetischen Politik ist vielleicht einem journalistischen oder propagandistischen Bedürfnis entsprungen, kann aber keinen Anspruch auf Sachkunde machen. Wenn man die Intentionen von Menschen verstehen will, so muß man ein Gespräch mit ihnen wagen und darf sich nicht auf die Informationen von Emigranten oder auf andere unlautere Quellen stützen. Daß die Vereinfachung der innerpolitischen Fragen und Gegensätze: „hie Freiheit, da Unfreiheit“ von jemandem, der den Westen genauso wie dem Osten zu verstehen bemüht ist, abgelehnt werden muß, bitte ich, anzunehmen. Die Simplifizierung aller Dinge ist ja eine Folge des kalten [sic!] Krieges, dem wir alle irgendwie verfallen sind. Der Krieg bleibt nun einmal in jeder Form der große Vereinfacher. Vielleicht haben Sie die 100 H. Ehlers, Was können?

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letzte Rede des Lordbischofs von Chichester im englischen Oberhaus gelesen. Hier finde ich die vorbildliche Haltung eines weisen und frommen Menschen, von der wir alle noch lernen können. Als ein verantwortlicher Politiker des Westens würde ich gerade auch als christlicher Politiker immer nach Möglichkeiten suchen, mit dem „anderen“ ins Gespräch zu kommen. Nur durch ein solches verantwortungsbewußtes Gespräch, das ohne Voraussetzungen, Vorentscheidungen und Voreingenommenheiten geführt werden muß, können wir den anderen zur Verantwortung rufen. Ich fürchte immer, daß die vorschnelle 100%ige Ablehnung des „anderen“ ebenso wenig aus politischer Klugheit als aus christlicher Gesinnung entspringt, sondern aus einer pharisäischen oder ressentimentgefüllten und komplexhaften Haltung kommt. Sie kennen ja auch die neuere deutsche Geschichte aus Ihrer früheren Tätigkeit und wissen wie ich, daß Bismarck sich solchen Stimmungen nie hingegeben hat, sondern daß seine Haltung als Politiker, vielleicht auch als Christ, immer eine ganz andere war, die ihn sehr oft in den Gegensatz zu den militärischen Stellen gebracht hat. Sie sehen eine praktische Aufgabe nun darin, durch eine Fortsetzung oder Steigerung des Ost-Westhandels der Wirtschaft in der Deutschen Demokratischen Republik und damit den Menschen in diesem Raum zu helfen. Ich glaube, daß jeder unbefangene Beurteiler der sehr schwierigen und oft unwahren Verhandlungen den Eindruck hat, daß sie auf beiden Seiten nicht selbstlos und nur unter dem Gesichtspunkt, den anderen zu helfen, geführt werden, aber alle sind sich wohl darüber einig, daß eine Wirtschaft, die einheitlich und organisch gewachsen ist wie die gesamtdeutsche Wirtschaft und die durch die Autarkiebestrebungen des 3. Reiches und die Verlagerung in der Kriegszeit viel stärker ineinander verflochten und aufeinander angewiesen ist als die Wirtschaft anderer Länder, durch eine willkürlich gezogene Demarkationslinie nicht getrennt werden kann und nicht getrennt bleiben darf. Wenn Ihnen an der Existenz und Entwicklung der Wirtschaft in der DDR und an dem Wohle der von dieser Wirtschaft abhängigen Menschen so viel liegt, warum wenden Sie sich dann nicht mit der gewählten Vertretung Ihrer Republik, deren Präsident Sie sind, gegen die Kreise und Kräfte, die durch Sabotage den wirtschaftlichen Aufbau stören und gefährden wollen. Es darf Ihnen wohl bekannt sein, daß die sog. Kampforganisationen eine erhöhte Tätigkeit entfalten, unter verstärktem Einsatz von Mitteln und Menschen werden immer wieder im großen Umfange solche Sabotage-Aktionen versucht. Über den Umfang und die Art dieser verbrecherischen Arbeit steht ausreichendes Material zur Verfügung, das Ihnen jederzeit zugänglich sein dürfte. Es kommt noch dazu, daß diese Organisationen sich für ihre Tätigkeit junger, ungefestigter, oft auch in Not geratener Menschen bedienen, die für

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einen billiges Judaslohn diese Arbeit durchführen sollen. Ich möchte Sie gern einmal zusammenführen mit Eltern, deren „Kinder“ – man kann ja nicht anders sagen – durch Westmarkbestechungen oder durch andere unsaubere Bindungen bewogen wurden, sich zu verkaufen und nun ihren Leichtsinn mit einem schweren Urteil abbüßen müssen. Daß diese ganze Arbeit und die sie bedingenden Abwehrmaßnahmen nicht nur die Wirtschaft stören, sondern die Bevölkerung aufs stärkste beunruhigen und mit Mißtrauen erfüllen, ist selbstverständlich. Ich glaube, es ist allerhöchste Zeit, dieser verbrecherischen Tätigkeit Einhalt zu gebieten und sie nicht weiter zu finanzieren, denn sobald jenen Organisationen das Geld ausgeht, ist ihre Arbeit am Ende. Aus reinem Idealismus arbeitet dort keiner. Dazu kommt noch – das werden Sie in gleicher Weise wie ich in der Vergangenheit erlebt haben –- daß solche Geheimdienste ihren Automatismus haben. Sie wachsen sich zu einer Macht aus, der die geordneten Staatsorgane und die gewählten Vertretungen des Volkes dann machtlos gegenüberstehen. Wollen Sie einer solchen Entwicklung untätig zusehen? In dem Augenblick, wo diesen Organisationen das Handwerk gelegt wird, haben wir einen der ersten und wichtigsten Schritte für die Entgiftung der Atmosphäre und die Wiedervereinigung Deutschlands getan. Es würde dann auch ein freierer und ungehinderter Verkehr zwischen Osten und Westen möglich sein, der ja nicht nur von der Bevölkerung gewünscht wird. Ich weiß, daß die Frage der Wiedervereinigung nicht nur in Deutschland entschieden wird, aber ich weiß auf der anderen Seite, daß an einem starken und ehrlichen Wollen der Deutschen in Ost und West auch die Besatzungsmächte auf die Dauer nicht vorübergehen können. Mit vorzüglicher Hochachtung bin ich Ihr Ihnen sehr ergebener gez. D. Grüber

44D4. Schreiben Ehlers’ an Grüber. Bonn, 1. Mai 1954 F: ELAB, 603/B 15 (D). Sehr geehrter Herr Grüber! Ohne mich in eine Polemik mit Ihnen über Ihren mich in Erstaunen versetzenden Brief vom 29. April einzulassen, möchte ich lediglich einige Richtigstellungen vornehmen. 1. Die Behauptung, daß Sie in zunehmendem Maße in der Presse lesen und im täglichen Verkehr hören, „wer jetzt noch in der Ostzone bleibt, der ist ein Kollaborateur oder ein korrupter Mensch“, müßte von Ihnen bewiesen werden. Sie werden nicht eine einzige Stimme eines in verantwortlicher Stellung in der Bundesrepublik stehenden Mannes anführen

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können, in der etwas Ähnliches auch nur anklingt. Dagegen gibt es zahllose Beispiele, daß die verantwortlichen Männer der Bundesrepublik, insbesondere der Bundeskanzler und der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen ebenso wie ich immer wiederholt die Bitte und die Mahnung an die Bevölkerung der sowjetisch besetzten Zone ausgesprochen haben, auszuhalten und nicht zu fliehen. Ob ich eine vereinfachte Darstellung der sowjetischen Politik ohne „Anspruch auf Sachkunde aus journalistischem oder propagandistischem Bedürfnis“ vorgenommen habe, braucht zwischen uns nicht erörtert werden, da wir uns darüber nicht verständigen. Ich verbitte mir mit Deutlichkeit den Vorwurf, daß ich mich auf Informationen von Emigranten und andere unlautere Quellen stütze. Sie sind sich darüber klar, daß Sie mit diesen Beleidigungen jede Gesprächsmöglichkeit abschneiden. Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, das, was ich zur deutschen Frage gesagt und geschrieben habe, zu verfolgen, wäre Ihnen aufgefallen, daß ich mich der Simplifikation „hier Freiheit, dort Unfreiheit“ ständig widersetzt habe. Das bleibt auch richtig, selbst wenn es in Ihre Polemik nicht hineinpaßt. Daß Sie Ihrer ganze Einstellung nach Gespräche zwischen der Bundesrepublik und den Vertretern der sowjetisch besetzten Zone für richtig halten, ist mir bekannt. Daß Sie meine andere Meinung dadurch anzugreifen suchen, daß Sie „von einem christlichen Politiker“ eine andere Haltung erwarten, bringt mich nicht zu einer anderen Überzeugung. Daß Sie das als eine „pharisäische oder ressentimentgefüllte und komplexhafte“ Haltung ansehen, liegt offenbar im Rahmen Ihres Stils, so daß ich diesen Vorwurf nur zur Kenntnis nehmen brauche. Wenn Sie auch die Bemühungen, den Ost-Westhandel zu fördern, mit dem Vorwurf der „sehr schwierigen und oft unwahren Verhandlungen“ belegen, so vermag mich das nicht in der Überzeugung zu erschüttern, daß man auf dem bisherigen Wege weitergehen sollte. Ich habe das in meinem Aufsatz ziemlich deutlich zum Ausdruck gebracht. Vielleicht sehen Sie sich imstande, einmal deutlich zu machen und zu belegen, welche Kräfte „durch Sabotage den wirtschaftlichen Aufbau stören und gefährden“ wollen. Auch Ihnen dürfte bekannt sein, daß ich wiederholt und an maßgeblicher Stelle der Besatzungsmächte gegen Agententätigkeit und insbesondere gegen die Beschäftigung von Jugendlichen dabei Front gemacht habe. Wenn Sie das in dem Ihnen zugänglichen Bereich der anderen Besatzungsmacht mit der gleichen Schärfe getan haben, brauchen wir beide uns keinen Vorwurf zu machen. Ich würde nur dankbar sein für einen Hinweis darauf, welche Belege Sie dafür haben, daß irgend eine Dienststelle der Bundesrepublik derartige Aufträge erteilt oder finanziert hat.

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Wenn Sie das beweisen können, würde ich der letzte sein, der nicht dagegen Front machte. Mit vorzüglicher Hochachtung bin ich Ihr sehr ergebener gez. Ehlers 44D5. Schreiben des Bruderrates der EKD an den Rat. Berlin, 5. Mai 1954 F: EZA Berlin, 4/492 (O). Der Bruderrat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat sich in seiner heutigen Sitzung u. a. mit der Frage beschäftigt, ob nicht angesichts der neuen Versuche über die Wirksamkeit der sogen. H-Bombe seitens der Evangelischen Kirche in Deutschland etwas gesagt werden sollte. Einmütig wurde die Frage bejaht und der Unterzeichnete beauftragt, unmittelbar nach der Sitzung des Reichsbruderrates an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die dringende Bitte zu richten, in seiner nächsten Sitzung ein Wort der Evangelischen Kirche zu dieser wichtigen Angelegenheit zu sprechen. Dies ist umso erforderlicher, als die letzten Zeitungsnotizen eine große Verwirrung über diese Frage in die Öffentlichkeit gebracht haben. Lic Dr. Beckmann [m. p.] 44D6. Schreiben des Lutherischen Kirchenamtes der VELKD an die Kirchenkanzlei. Hannover, 22. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5611 (O). Betr.: Bibelrevision Prof. Strathmann hat in der Nummer 5 des Deutschen Pfarrerblattes vom 1. März dieses Jahres und in Heft 3/54 der Evang. Theologie einen gleichlautenden Aufsatz unter der Überschrift „Eine verhängnisvolle Wendung – Grundstürzende neue Regeln der Bibelrevision“ veröffentlicht. Dieser Aufsatz enthält in seinem ersten Teil noch einmal eine – sehr verzerrte – Darstellung der bisherigen Arbeit der Bibelrevisionskommission. Der zweite Teil befaßt sich mit „neuen Grundsätzen“, die der Rat für die Weiterführung der Arbeit aufgestellt habe. Prof. Strathmann gibt der Hoffnung Ausdruck, „dass der Rat der EKD sich über die Bedeutung der neu proklamierten Grundsätze überhaupt nicht völlig klar gewesen ist, wie das bei solchen Kollegialbeschlüssen manchmal passiert. Sind sie aber durchdacht und ernst gemeint – und das sollte man ja wohl annehmen – und wird danach verfahren. So bedeuten sie das Ende der Bemühungen, die Lutherbibel

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durch eine wirkliche Revision als das evangelische Volksbuch lebendig zu erhalten“. Nach unseren Informationen sind in letzter Zeit besonders im süddeutschen Raum in der Tagespresse ähnliche Aufsätze über die Bibelrevision anonym erschienen. Man vermutet, daß diese Aufsätze ebenfalls von Prof. Strathmann stammen. Unseres Erachtens kann diese unsachgemäße Einmischung von Prof. Strathmann nicht ohne Widerspruch hingenommen werden. Wir bitten zu erwägen, ob sich nicht der Rat der EKD oder die Kirchenkanzlei, die durch die Darlegungen von Prof. Strathmann in unmißverständlicher Weise verunglimpft werden, zu einer Erklärung veranlaßt sehen. Für eine Information über die dort vorgesehene weitere Behandlung dieser Angelegenheit wären wir dankbar. In Vertretung Wilkens [m. p.]

44D7. Schreiben Marquardts an das Kirchliche Außenamt (KrügerWittmack). Nuttlar/Ruhr, 12. März 1954. F: EZA Berlin, 6/5900 (O). Sehr verehrter Herr Oberkirchenrat! Durch den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf erhielt ich ein Stipendium zum Studium in den U.S.A. für das Studienjahr 1954/55. Man hoffte zunächst in Genf, uns Stipendiaten auch ohne weiteres an der Weltkirchenkonferenz in Evanston teilnehmen lassen zu können. Leider haben sich dabei aber Schwierigkeiten ergeben, da die amerikanischen Stellen, die unsere Stipendien vermitteln, uns in dieser Beziehung nicht helfen können. Herr Oberkirchenrat Dr. H. H. Harms, Genf, hat mir deshalb empfohlen, Ihnen, verehrter Herr Oberkirchenrat, folgende Bitte vorzutragen. Die deutschen Kirchen haben nach Dr. Harms’ Information die ihnen zustehenden Quoten für official visitors noch nicht erreicht. Bestände darum nicht die Möglichkeit, uns Stipendiaten die Chance zu geben, das außergewöhnliche Erlebnis der großen Weltkirchenkonferenz zu haben? Die Begegnungen in diesen Tagen könnten unsere Arbeit im folgenden Studienjahr außerordentlich befruchten. Ein Freund von mir, ebenfalls Stipendiat und ich, wir würden uns vor allem für die Arbeit der Sektion drei: Soziale Fragen, interessieren, da wir uns während des amerikanischen Studiums mit der Sozialarbeit der Kirchen vertraut machen möchten. Der Ökumenische Rat in Genf ist freundlicherweise bereit, unsere Schiffspassagen so frühzeitig zu buchen, das[s] wir den Termin der Konferenz erreichen. Fahrkarten New York – Chicago hoffen wir, falls es nötig

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sein sollte, mit Hilfe unserer amerikanischen Verwandten zu tragen. Wir sind auch gern bereit, während der Konferenz eventuelle H[ilfs]dienste zu übernehmen. Ich spreche im Plural, da ich mir erlaube, auch im Namen zweier Kommilitonen, Ihnen diese Bitte vorzutragen. Wir sind jetzt leider entweder mitten drin, oder nicht fern vom Examen, deshalb übernehme ich diese Korrespondenz. Ich darf Ihnen die Namen der beiden Kommilitonen nennen: Hans Wilhelm Florin, cand. theol. (Sektion 3); Ortwin Steuernagel, stud. theol., beide Münster i. W., Breul 40/41. Referenzen über u[ns] könnte Prof. D. Ernst Kinder, Münster, Lutherstr. geben, über mich ebenfalls Prof. Dr. E. Schlink, Heidelberg. Wir gehören zu der Ev. Landeskirche Westfalen. Wir währen Ihnen allen von Herzen dankbar, wenn Sie uns irgendwie helfen könnten, verehrter Herr Oberkirchenrat. Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung auch im Namen meiner Kommilitonen bin ich ihr sehr ergebener Georg Marquardt. [m. p.]

44D8. Antrag des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung am 6./7. Mai F: EZA Berlin, 6/362 (H). Betr.: Evangelische Gemeinde Brüssel. Zum Vortrag in der Ratssitzung am 6./7. Mai 1954 in Halle. Auf dem Eigentum der evang. Gemeinde Brüssel liegt noch eine restliche Schuld von 250.000.– belg. Frs. (1 DM = 12 belg. Frs.), also 20.800.– DM. Nach Rückgabe des Eigentums wird der bisherige Amortisationsvortrag von dem belgischer Kreditinstitut nicht aufrechterhalten. Die alte Hypothek ist als gekündigt anzusehen. Pastor Steinmann hat berichtet, daß die Aufnahme einer neuen Hypothek von 20.000.– DM nur zu Bedingungen von über 9 % erfolgen kann. Auf diese Weise würde in 20 Jahren rund das Doppelte der ursprünglicher Summe bezahlt werden müssen. Wir haben daher unsererseits durch Herrn OKR Bartelt Bemühungen eingesetzt, der Gemeinde zu billigerem Geld zu verhelfen. Die Rheinische Kirche ist bereit, ein Darlehen von 20.000.– DM bei einer Verzinsung von 5 % bei einer Laufzeit von 12 Jahren zu geben. Die jährliche Tilgungssumme soll ca. 11 % der Gesamtsumme, also ca. 2.200.– DM betragen. Ursprünglich war die Rheinische Kirche lediglich bereit, dieses Darlehen dem Kirchlichen Außenamt zu geben. Dieses hat jedoch darauf hinwei-

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sen müssen, daß nach der Rechtslage eine Darlehensaufnahme unter den hier mitgeteilten Bedingungen nicht möglich sei. Das Darlehen möge vielmehr der Brüsseler Gemeinde selbst gegeben werden. Nach der bisherigen Verlautbarung ist die Rheinische Kirche bereit zu dieser Darlehensbewilligung an die Gemeinde Brüssel, wenn die Ev. Kirche in Deutschland eine Bürgschaftsverpflichtung übernimmt (vgl. das anliegend Schreiben des Landeskirchenamtes in Düsseldorf vom 24. 4. 54 – Eingangsnummer KA 3094/54101). Das Kirchliche Außenamt bittet deshalb: Der Rat der Evang. Kirche in Deutschland möge beschließen, daß er bereit ist, gegenüber der Rhein. Kirche die Bürgschaftsverpflichtung für die evang. Gemeinde in Brüssel für eine Darlehensaufnahme von 20.000.– DM mit 5 % jährlich verzinslich und zu rd. 11 % jährlich tilgbar, auf die Zeit von 10 Jahren zu übernehmen.

44D9. Schreiben des Ökumenischen Ausschusses der Kirchen für Berlin, den mittleren und östlichen Raum Deutschlands an den Ratsvorsitzenden. Neubukow, 14. April 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Betr.: Druck-Beihilfe für „Oekumenische Profile“ Hochverehrter Herr Vorsitzender, hochverehrte Mitglieder des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland! Seit einigen Jahren bereits sind unter der wohlwollenden Förderung des Herrn I. Vorsitzenden des Oekumenischen Ausschusses für Berlin, den mittleren und östlichen Raum Deutschlands 16–24 seitige Hefte mit kurzen, allgemeinverständlichen Lebensskizzen von lebenden oder jüngst heimgerufenen Gliedern der weltweiten Bruderschaft der Oekumene erschienen. Ihr Erscheinen wurde seit Anfang an unter Augen und Förderung der führenden Mitglieder des Oekumenischen Rates der Kirchen durchgeführt. Die Hefte erfreuten besonders oekumenische Studienkreise, sowie Studenten, Frauenhilfsschwestern oder Junge Gemeindeglieder im östlichen Raum Deutschlands. Ihre Auflage wurde als Gratisauflage auf die einzelnen Werke und Kirchenprovinzen verteilt. Es erschienen bisher 13 Nummern der insgesamt dreißig Titel. Vier sind druckfertig beim Verlag, von weiteren Heften ist ein Beitrag fertig, sein ergänzender 2. Beitrag in Arbeit. Aus der Abteilung I, die 6 Nr. vorsieht, ist erst 1 Stück herausgekommen; ein zweites Stück über die Waldenser und DOELLINGER, als „Vorläufer“ der heutigen Oekumene, sind die Autoren am Schreiben. 101 EZA Berlin, 6/362.

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Aus der Abteilung II, „Initiatoren der modernen Oekumene“ sind 4 Nr. vorgelegt, 2 stehen noch offen: und zwar die Hefte: II,5: O. DIBELIUS – G. BELL und Heft II,6: OLDHAM – MANIKAM. Die Autorenfrage ist für diese beiden wichtigen Hefte auch bereits geklärt. Aus der Abteilung III: „Beitrag der Orthodoxen und Katholiken“ fehlen die beiden Hefte: III,2: BULGAKOW – FLOROWSKI und III,4: COUTURIER – METZGER, von denen lediglich der Beitrag über Florowski noch nicht vorliegt; die beiden andern Nr. dieser Abteilung, das griechisch- und das russisch-orthodoxe Heft liegen fertig vor. Aus der Abteilung IV: „Nachbarn und Junge Kirchen“ liegen drei Hefte vor; es fehlt noch das in Auftrag stehende Heft VI,3 über die französische evangelische Kirche: BOEGNER – MAURY. Aus der Abteilung V: „Späte Erben Luthers“ fehlt nur noch 1 Heft, während aus der letzten VI. Abteilung „Auswirkungen und Weiterarbeit“ noch keines der 6 Hefte herauskommen konnte. Hier sollen die Generalsekretärs-Arbeit, Hilfswerk, Studienarbeit, Öffentlichkeitsdienst, Frauenund Jugendmitarbeit in der Oekumene ihre Würdigung in einzelnen hervorragenden Vertretern finden. Nachdem ich in den Vorjahren durch großes Verständnis bei einzelnen Persönlichkeiten des Hilfswerks oder befreundeter Männer oekumenischer Kirchenglieder Mittel zum Druck gefunden habe (es spendeten das Hilfswerk, es spendeten die Disciples of Christ, vor allem die Evangelical and Reformed Church, die Kirche von Schweden), bitte ich für die dringliche Weiterarbeit meine Heimatkirche selbst um weitere Mittel zum Weiterdrucken. Ein Heft benötigt 500 DM.W. Lediglich für das nun abgeschlossene „Jugend-Heft“ (BAROT-FRASER – D. T. NILES), das „HilfswerkHeft“ (AD. KELLER – ROB. MACKIE) und das „Studien-Heft“ (E. BRUNNER – HENDR. KRAEMER habe ich noch Mittel in Aussicht. Aber für bereits fertige oder halbfertige dringliche Hefte wie VI,1: VISSER ’T HOOFT – H. LILJE oder II,5: O. DIBELIUS – G. BELL oder III,4: COUTURIER – METZGER (völlig fertig vorliegend) oder IV,3: BOEGNER – MAURY u. a. fehlen die Mittel. Ich bitte ergebenst, der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland wolle dieser Arbeit die Mittel für die fehlenden 14 Hefte, also einen Beitrag von 7000 (siebentausend) Westmark gütigst gewähren. Dr. theol. Günter Gloede als beauftragter Herausgeber. PS. Der Betrag müsste im Falle gütiger Bewilligung direkt an den Verlag z. Hd. Herrn C. Otto, Berlin-Hermsdorf, Brandtstr.30, angewiesen werden: HEIMATDIENST-VERLAG, obige Anschrift. D. O.

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44D10. Schreiben Gieses an den Rat. Meran, 20. März 1954 F: EZA Berlin, 6/992 (O). Nachdem der Kunstmaler Professor Hans Lietzmann in Torbole sein Lebenswerk, 110 farbige Bibelillustrationen[,] der Evangelischen Kirche in Deutschland einschliesslich des Urheberrechtes zur freien Verfügung gestellt hat, bittet er durch meine als seines zuständigen Pfarrers und Freundes Vermittlung um Gewährung einer möglichst laufenden Unterstützung, die seinen Lebensabend sicherstellt. Dazu gebe ich folgende Begründung: 1.) Professor Lietzmann, geboren am 2. 4. 1872 in Berlin, wird am 2. April d. J. 82 Jahre alt. 2.) Sein Augenlicht ist soweit geschwächt, daß er nicht mehr richtig sehen und somit auch nicht malen kann. Was er jetzt noch herstellt, ist unverkäuflich, weil verzeichnet und damit unbrauchbar. 3.) Dazu kommt sein körperlischer [sic!] Zustand überhaupt ziemlicher Erschöpfung und Gebrechlichkeit, besonders sein Herzleiden, dessentwegen er mehrfach durch seinen Arzt in das Hospital in Riva eingeliefert werden mußte, um längere Kuren durchzumachen, die sehr teuer sind. Soeben erst ist er aus einer solchen in sein Heim zurückgekehrt. 4.) An Ersparnissen hat Herr Lietzmann nur eine Rücklage für den Fall seines Todes in Torbole, wo er unbedingt seine letzte Ruhestätte finden möchte. Eine Leibrente der Allianzversicherung von vierteljährlich DM. 281.– hat er seiner mittellosen Nichte, Hildegard Lietzmann in München Schwabing, Wilhelmstr. 11 überlassen. Die Altkonten bei der deutschen [sic!] Bank in Berlin, Lützowstrasse in Höhe von R.M. 30.000.– sind z. Zt. ohne jede Verfügungsmöglichkeit. Auf Grund alles dessen ist er genötigt, aus seinem Lebenswerk die Mittel zu erhalten, die er notwendig zum Leben braucht. Seine Miete ist als Altmiete sehr billig, für Ernährung, Licht, Heizung[,] Bedienung, alles in allem braucht er monatlich etwa Lire 30.000.– = D.M. 200.–. Dazu kommen aber die grossen Auslagen für Arzt, Medikamente und Hospitalaufenthalt, die auch jetzt sein ganzes Budget umgeworfen haben. Bei seiner steigenden Schwäche und Hinfälligkeit dürfte nach Ansicht des Arztes und seiner Umgebung nicht mehr auf lange Zeit seines irdischen Daseins zu rechnen sein. Umsomehr möchte ich, dass er sich, in seinen letzten Lebenstagen keiner Sorge hinzugeben braucht und noch etwas von der Frucht seiner Lebensarbeit erntet. Wenn ich mir einen Vorschlag erlauben darf, möchte ich bitten[,] ab 1. 4. 1954 ihm wenn möglich eine Summe von D.M. 600.– vierteljährlich auszuwerfen, womit er den Sommer über sicher auskommen würde. Ich verpflichte mich gerne[,] ebenso vierteljährlich über das Kirchliche Aussenamt Bericht zu erstatten und wenn nötig um die weitere Zahlung zu bitten. Giese [m. p.] Pfarrer i. R.

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

44D11. Entwurf der Kirchenkanzlei für einen Dienstvertrag für KrügerWittmack F: EZA Berlin, 4/46 (D) Zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack wird folgender Dienstvertrag abgeschlossen: 1. Oberkonsistorialrat a. D. Dr. Krüger-Wittmack wird vom 1. April 1954 ab beim Kirchlichen Aussenamt der EKD nach den Bestimmungen der Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst vom 12. 10. 1949 (Amtsblatt der EKD 1949, S. 259) und der TO. A. beschäftigt. Er wird mit der Wahrnehmung eines juristischen Referates im Kirchlichen Aussenamt beauftragt. 2. Oberkonsistorialrat Dr. Krüger-Wittmack erhält Bezüge nach Gruppe II der TO. A. Ausserdem erhält er eine steuerfrei Dienstaufwandsentschädigung vom 125.– DM monatlich. Ihm stehen jährlich 32 Arbeitstage Urlaub zu. 3. Die Evangelische Kirche in Deutschland übernimmt die tatsächlichen Kosten für den Umzug von Mosbach nach Frankfurt. Sie wird durch Gewährung eines Baukostenzuschusses bei der Beschaffung einer geeigneten Wohnung behilflich sein. 4. Die Evangelische Kirche in Deutschland ist bereit, im Versorgungsfalle für die Jahre, die Oberkonsistorialrat Dr. Krüger-Wittmack im Dienst des Kirchlichen Aussenamtes verbringen wird, an die Evangelische Kirche der Union (APU) den Mehrbetrag zu erstatten, der durch Anrechnung dieser Dienstjahre bei der Berechnung der Versorgungsbezüge entstehen würde. Im übrigen richtet sich der Versorgungsanspruch des OKR Dr. Krüger-Wittmack an die Evangelische Kirche der Union nach den in dieser Kirche geltenden Bestimmungen. Die Evangelische Kirche in Deutschland wird sich bei der Evangelischen Kirche der Union dafür einsetzen, dass diese die bei der EKD verbrachten Dienstjahre und nach Möglichkeit auch die nach 1945 im Dienst der Badischen Landeskirche verbrachten Dienstjahre anrechnet. Hannover, den . . . . . . . . Berlin, den . . . . . . . . D. Brunotte D. Dibelius Leiter der Kirchenkanzlei Vorsitzender des Rates der EKD Frankfurt, den . . . . . . . . D. Martin Niemölller Leiter des KA der EKD.

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44D Vorlagen und Anträge

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44D12. Schreiben Söhngens an Brunotte. Berlin, 30. Januar 1954 F: EZA Berlin, 2/5360 (O). Lieber Herr Brunotte! Darf ich noch einmal auf die Beihilfe zurückkommen, die wir für den Arbeitsausschuß des Evangelischen Kirchbautages beantragt hatten? Sie sagten mir seinerzeit, Sie hofften, diese nicht große Summe – es handelt sich um 1000.– DM gegen Ende des Geschäftsjahres noch abzweigen zu können. Herr von Harling, der wohl der Sachbearbeiter ist, hatte sich ähnlich freundlich geäußert. Wir sind in einer recht schwierigen Situation. Im März d. Js. soll der Arbeitsausschuß erneut zusammentreten, um den Kirchbautag in Erfurt vorzubereiten. Wir können es einfach nicht verantworten, die Einladungen herausgehen zu lassen, ohne denjenigen Mitgliedern, die nicht in eines amtlichen Verhältnis zur Kirche stehen, zuzusichern, daß wir wenigstens für einen Teil der ihnen entstehenden Kosten aufkommen werden. Die Kölner Kirchbautagung hat ein erstaunlich weites und starkes Echo gehabt; daß die Tätigkeit des Arbeitsausschusses nicht ganz unnütz für die Kirche ist, dürfte dadurch bestätigt worden sein. Mit herzlichen Grüßen. In alter Verbundenheit Ihr Oskar Söhngen [m. p.]

44D13. Schreiben Krummachers an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 17. Februar 1954 F: EZA Berlin, 4/323 (O). Betr.: Betriebsmittelbedarf Hierdurch bitte ich, im dortigen Haushalt auch für das Rechnungsjahr 1954 einen Betriebsmittelzuschuß für das „Haus der Kirche“ in Höhe von monatlich DM 300.– bereitzustellen. Die Begründung zu dieser Bitte liegt in der gegenüber dem laufenden Haushaltsjahr unveränderten gesamtkirchlichen Aufgabe des „Hauses der Kirche“. Zahlenmäßig wird darüber die Rechnungslegung 1953, abschließend mit dem 31. 3. 54, erschöpfend Aufschluß geben können. Schon jetzt ist aber festzustellen, daß nur durch die in gemeinsamer Beratung am 10. 4. 53 festgelegten Betriebsmittelzuschüsse der beteiligten vier kirchlichen Stellen ein Ausgleich der Jahresrechnung 1953 ohne Ausgabenrest zu ermöglichen ist.

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

Hinsichtlich der bleibenden gesamtkirchlichen Aufgaben des „Hauses der Kirche“ darf ich auf meine Darlegung vom 9. Januar 1953 – Tgb. Nr. 120102 – verweisen und darf mir einen späteren Jahresbericht vorbehalten D. Krummacher [m. p.] 44D14. Schreiben der Evangelischen Studentengemeinde in Deutschland, Geschäftsstelle DDR und Großberlin an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 25. Januar 1954 F: EZA Berlin, 141/107 (D). Sehr verehrter Herr Generalsuperintendent! Ich erlaube mir, Ihnen in der Anlage eine Aufstellung in doppelter Ausfertigung zuzusenden103, wie wir sie den Landeskirchenämtern und Konsistorien überreicht haben. (Eine Ausfertigung zu Ihrer persönlichen Information, die zweite als Unterlage für die Beantragung des von der EKiD erbetenen Zuschusses.) Der ausgeführte Etat für 1954 und die Bilanz für 1953 wird Ihnen auf der Sitzung des Beirates vorgelegt werden, die am Donnerstag, dem 1. April, 9 Uhr Kirchliche Hochschule stattfinden wird. Sie wollten so freundlich sein, sich bei dem Rat der EKD dafür einzusetzen, daß in dem Etat der EKD unsere Arbeit durch einen Titel berücksichtigt wird. Ich weiß nicht, ob die in der beigefügten Aufstellung genannten DM 7.500.– der einzusetzende Betrag wären oder ob in Anbetracht der Höhe des verbleibenden Defizites und einer gewissen Lustlosigkeit der Kirchenleitungen uns Geld zu geben, ein höherer Betrag zu erbitten wäre. DM 7.500.– sind eingesetzt, weil der Zuschuß im vergangenen Jahre in dieser Höhe gezahlt wurde. Mit ehrerbietigen Grüßen Ihr

102 EZA Berlin, 4/323. 103 44D15.

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44D Vorlagen und Anträge

44D15. Aufstellung über Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1954 der Evangelischen Studentengemeinde in Deutschland, Geschäftsstelle DDR und Groß-Berlin F: EZA Berlin, 141/107 (D). Wo das Geld bleibt: 1. Es ist notwendig und es lohnt sich, gemeinsam über die Frage nachzudenken und Erfahrungen auszutauschen darüber, wie Jesus Christus den Studenten an den Hochschulen begegnet. a) Darum kommen vor Beginn jedes Semesters die Vertrauensstudenten auf der Konferenz der neuen Vertrauensstudenten zusammen, die für das nächste Semester verantwortlich sind b) Nach Beendigung des Semesters treffen sich die Vertrauensstudenten auf der Konferenz der alten Vertrauensstudenten c) Alle Studenten, die sich dazu besonders aufgerufen wissen und freudig sind, kommen zur Sommerkonferenz 2. Die Studentenpfarrer beraten über die Aufgaben, die sie alle gemeinsam angehen, in jedem Semester einmal auf der Studentenpfarrerkonferenz (Bei 1. und 2. ist berücksichtigt Teilnahme und Rückreise von Gästen aus Westdeutschland.) 3. Dem Zusammenhalt der Studentengemeinden während des Semesters dienen die Besuche der Reisedienste (eine Philologin mit Staatsexamen und ein Theologe (Pastor)) 4. Dieser Reisedienst und eine Schreibkraft in der Geschäftsstelle in Berlin brauchen Gehälter 5. Diese Geschäftsstelle braucht ein Telefon und hat Portoausgaben 6. Zur Informierung braucht sie Zeitungen und Zeitschriften 7. Für Miete, Licht und sonstigen Bürobedarf werden benötigt 8. Zum Ausgleich verschiedener kleiner Ausgaben bleiben

DM

DM

2.000.–

2.000.–

3.000.–

Woher das Geld kommt: 1. Studenten bringen uns durch ihre Studentengemeinden eine Semesterkollekte 2. An Beiträgen für die Studentenkonferenzen zahlen die Studenten selbst 3. Freunde hin und her im Lande schenken 4. Der Rat der EKiD zahlt einen Zuschuss von

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7.000.–

1.500.–

2.500.–

18.000.– 1.250.– 200.– 400.– 150.– 31.000.– DM 5000.– 4.500.– 500.– 7.500.– 17.500.–

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

Um die Deckung des Restbetrages von bitten wir die Landeskirchen sehr herzlich. Sie haben immer wieder bestätigt, dass diese Arbeit nötig ist. Sie haben auf der Ostkirchenkonferenz und auf der Bischofs-Konferenz im Laufe des Jahres 193 sich nachdrücklich hinter die Arbeit gestellt. Sie werden uns helfen wollen, die notwendige Arbeit in dem aufgezeigten Umfange weiter zu tun.

13.500.–

31.000.–

44D16. Antrag Hermanns an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Greifswald, 29. März 1954 F: EZA 4/399 (O). Hochverehrter Herr Geheimrat! Für die Tagung der Luther-Akademie, die vom 20.–27. Juli in Stralsund stattfinden soll und deren Programm104 ich Ihnen gelegentlich meines mündlichen Vortrages am 24. 3. überreichte, erbitte ich auch in diesem Jahre, falls es sich ermöglichen läßt, einen Beitrag in Ostgeld. Die E.K.i.D hatte auch in den vergangenen Jahren die Freundlichkeit, die Tagung der LutherAkademie in der D.D.R. zu unterstützen. Ich erlaube mir gleichzeitig, einen Bericht über den Verlauf der letzten Tagung ein Eisenach105 beizulegen. Mit vorzüglicher Hochachtung Ihr sehr ergebener D. R. Hermann [m. p.]

44D17. Schreiben des Superintendenten des Kirchenkreises Barmen an den Ratsvorsitzenden. Wuppertal-Barmen, 14. April 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Hochverehrter Herr Bischof! Am 30. Mai 1954 jährt sich zum 20. Male der Tag, an dem die erste Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche sich in Barmen versammelte und die Erklärung erliess, die eine weltweite Bedeutung erhalten und eine auch die Gemeinden der Gegenwart noch gestaltenden Kraft erwiesen hat. 104 Nicht ermittelt. 105 Nicht ermittelt.

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44E Dokumente

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Die Gemeinden des Kirchenkreises Barmen haben auf ihrer Synodal-Tagung beschlossen, aus diesem Anlaß einen Gemeindetag „Unter dem Wort“ in der alten Weise zu halten. Der Ruf der Barmer Synode zum Gehorsam gegenüber dem einen Wort, das uns in Jesus Christus gegeben ist, soll da wieder einmal hörbar gemacht werden; denn wir sind der Überzeugung, daß er trotz der veränderten Verhältnisse gerade heute von uns allen neu vernommen werden muß. So ist keineswegs an eine „Jubiläumsfeier“ gedacht, sondern an einen Tag ernster und frohmachender Besinnung. In den Morgen-Gottesdiensten werden Teilnehmer der ersten Bekenntnissynode predigen. Am Nachmittag sollen einige Sätze der Barmer Erklärung – und zwar die 1., 2. und 5. These – in drei Ansprachen an drei verschiedenen Orten der Synode der Gemeinde von Neuem bezeugt werden. Zu diesem Dienst sind die Brüder Kirchenpräsident D. Niemöller, Professor D. Vogel und Professor Dr. Gollwitzer gebeten worden. Darüber hinaus richten wir an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die herzliche Bitte, durch einen Vertreter zu Beginn der Veranstaltungen (d. h. um 15.30h, in den anderen beiden Kirchen im weiteren Verlauf) ein Grußwort ausrichten zu lassen. Es wäre uns eine ganz besondere Ehre und Freude, wenn Sie, hochverehrter Herr Bischof, dieses Grußwort persönlich sagen würden. Aus vielen Gründen läge uns daran, daß gerade in Wuppertal der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ein wegweisendes Wort an uns richtete. Obwohl ich von der Fülle Ihrer Arbeit weiß, wage ich doch, Sie ausdrücklich im Namen unserer Wuppertaler Gemeinden darum zu bitten. Wegen der notwendigen technischen Vorbereitungen wäre ich für eine baldige Antwort sehr dankbar. Ich bin mit ehrerbietigen Gruß und sehr herzlichen Wünschen für die tägliche Ausrüstung mit einem freudigen Geist in der Erfüllung Ihres Dienstes, Ihr dankbar ergebener Stöver. [m. p.]

44E Dokumente 44E1. Schreiben Dibelius’ an Ehlers. Berlin, 18. Mai 1954 F: ACDP St. Augustin, I 369–06/2 (O). Mein lieber Bruder Ehlers! Die neue Rede von Propst Grüber – die übrigens nicht so schlimm war, wie es nach den Berichten der Westpresse scheint – mahnt mich daran, daß ich

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

Ihnen auf Ihren Brief an mich als Ratsvorsitzender noch eine Antwort schuldig bin. Wir haben in der Ratssitzung vom 6. Mai darüber gesprochen. Die letzten zehn Tage waren so mit Arbeit ausgefüllt, daß ich zum Schreiben nicht gekommen bin. Der Rat hat sich davon überzeugt, daß der Brief von Grüber an Sie ein Privatbrief gewesen ist. Er hat sich nicht entschließen können, zu einem solchen Privatbrief Stellung zu nehmen. Er fürchtet, was Sie vielleicht verstehen werden, die Konsequenzen. Nur privatim und freundschaftlich darf ich hinzufügen, daß auch uns die Reden von Grüber fortlaufend Beschwernisse machen – wenigstens der großen Mehrheit der Ratsmitglieder. Grüber selbst hat, als ich einmal im Auftrag des Rats offiziell gegen Äußerungen von ihm Stellung genommen habe, sein Amt zur Verfügung gestellt. Wir haben diesen Rücktritt nicht angenommen, und zwar aus einem doppelten Grunde: weil wir in diesen politisch so erregten Zeiten als ein leitendes Gremium der Kirche unbedingt darauf halten müssen, daß politische Meinungsverschiedenheiten uns nicht aufspalten dürfen. Wir müssen nicht nur Brücke über den Eisernen Vorhang hinweg sein, sondern auch Brücke über Koalition, Opposition und Neutrale. Es ist nicht ganz leicht, die Grenze zu finden, an der die kirchliche Verantwortung auch politisches Handeln fragwürdig macht. Im Zweifelsfalle aber müssen wir in diesem Punkt eher zu weitherzig als zu engherzig sein. Der andere Grund ist der, daß Grüber unserer Kirche eine Fülle von Diensten im einzelnen leistet, auf die wir schwer verzichten können. Sein Charisma besteht darin, von einer politischen Dienststelle zur anderen zu fahren und Dinge voranzutreiben, oft auch in Ordnung zu bringen, die von anderen nur sehr schwer geordnet werden können. An dem Kurs der DDR ändert das natürlich nichts. Aber in 50 % der Fälle führt es doch zu Erleichterungen, für die die Pfarrer und Gemeinden in der DDR dankbar sind. So müssen wir auch andere bitten, Geduld zu haben. Es ist ja Grüber nicht verborgen, wie stark und leidenschaftlich die Opposition gegen sein politisches Auftreten bei der großen Mehrzahl der Pfarrer in der Ostzone ist. Ich nehme noch immer an, dass diese Erfahrung ihn schließlich doch dazu veranlassen wird, sich zurückzuhalten. Was wir bei Martin Niemöller zu beobachten glauben, wird vielleicht auch bei Heinrich Grüber einmal Wirklichkeit werden. Mit herzlichem Gruß Ihr getreuer Dibelius [m. p.]

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44E2. Erster Entwurf des Appells des Rates wegen der Atomwaffen. O. D. F: LKA Hannover, L 3/III, Nr. 326 (D). Die Entwicklung der Atomwaffen erfüllt die evangelischen Christen in Deutschland und in anderen Ländern seit geraumer Zeit mit schwerer Sorge. Durch Waffen, die die Massenvernichtung menschlichen Lebens bezwecken und gegen deren Wirkung sich niemand mehr zu schützen vermag, werden kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Völkern zu einem Schauspiel unmenschlicher und grausamer Verwüstungen. In der Erfindung und Erprobung der Wasserstoffbombe hat diese Entwicklung nunmehr einen Höhepunkt erreicht. Die Zerstörungen, die durch diese Bombe hervorgerufen werden, übersteigen alles, was bisher für denkbar gehalten worden war. Möglichkeiten so fürchterlicher Art steigen auf, daß jedes menschliche Herz davor zurückschaudert. Vor allem aber hat die Erprobung dieser Bombe gezeigt, daß ihre Auswirkungen weit über das hinausgreifen, was Menschen haben berechnen können und was sie zu kontrollieren imstande sind. Es besteht jetzt die Sorge, daß schon durch die Erprobung solcher Bomben Zerstörungen angerichtet werden könnten, unter denen zahllose völlig unbeteiligte Menschen zu leiden haben würden, Zerstörungen nicht nur an Hab und Gut und an Leib und Leben, sondern auch an der Gesundheit, ja an dem ganzen Erbgefüge kommender Geschlechter. In einer solchen Lage kann die Christenheit nicht stumm und untätig bleiben. Um der Verantwortung willen, die ihr von Gott auferlegt ist, muß sie alle, denen hier Macht und Einfluß gegeben ist, dazu aufrufen, dieser Entwicklung Schranken zu setzen. Es geht nicht darum, der wissenschaftlichen Forschung Schwierigkeiten zu bereiten. Wohl aber geht es darum, die grenzen abzustecken, die die elementarste Rücksicht auf die Menschheit erforderlich macht. Das ist bereits in der Vergangenheit bei einzelnen Geschoßarten geschehen. Es muß auch gegenüber der Atombombe mit ihren unerhörten Wirkungsmöglichkeiten geschehen können. Wir sind uns dessen bewußt, daß hier politische Probleme vorliegen und daß es nicht Sache der Kirche sein kann, für die Lösung dieser Probleme Vorschläge im einzelnen zu machen. Worauf es aber zunächst ankommt, ist das, daß die Gewissen aufgerüttelt werden, daß das Verantwortungsbewußtsein für die Menschheit geweckt und der Respekt vor dem Menschenleben wieder hergestellt wird. Wir bitten die Leitungen aller christlichen Kirchen der Welt, sich bei den Regierungen der Länder, zu denen sie Zugang haben, dafür einzusetzen, daß internationale Gespräche über die Herstellung von Atomwaffen aller Art getroffen werden. Wir bitten sie, sich mit uns in dem Gebet zu Gott zu vereinigen, daß die jetzige Bedrohung alles menschlichen Lebens und al-

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

ler menschlichen Zukunft gebannt und daß Frieden werde, bevor es zu spät ist. Im Auftrage des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland gez. D. Dibelius gez. D. Lilje gez. D. Niemöller

44E3. Schreiben Jordans an den Ratsvorsitzenden. Hamburg, 10. Mai 1954 F: ELAB, 603/B 15 (O). Hochverehrter Herr Bischof! Haben Sie aufrichtigen Dank für Ihr liebenswürdiges Schreiben vom 8. 5.106 und das mir damit ausgedrückte persönliche Vertrauen. Es verpflichtet mich zu sehr sorgfältiger Prüfung und Beantwortung, sowie auch zur vollkommenen Offenheit in der Erörterung einiger Punkte, in denen ich die ernsten und bewegenden Worte Ihres Entwurfes noch einer gewissen sachlichen Verbesserung für fähig halte. Ich darf mich hierzu umso mutiger äußern, als ich ja damit ausdrücklich Ihrer so freundlichen und ehrenvollen Aufforderung entspreche. Die Punkte, auf die ich eingehen möchte, sind der Reihe nach folgende: 1) Im Absatz 1 die Worte: „gegen deren Wirkung sich niemand mehr zu schützen vermag“. Diese sollten lieber ersetzt werden durch einen Satz etwa des Inhalts, daß es immer schwieriger wird, der bedrohten Bevölkerung ausreichenden Schutz zu gewähren. In der jetzigen Form ist nämlich der Satz zweifellos unrichtig. Die 70000 Toten des Angriffs auf Hiroshima wären bis auf einige wenige Prozente am Leben geblieben, wenn Sie im Augenblick des Angriffs in den Luftschutzkellern gewesen wären – man hatte aber den am frühen Morgen gegebenen Fliegeralarm aufgehoben kurz vor der Katastrophe, weil man von den nur drei herankommenden Flugzeugen nichts Ernstliches erwartete. Die Menschenverluste eines etwaigen Atomkrieges – wenn es Gott gefallen sollte, uns diese Prüfung nicht zu ersparen, werden ganz entscheidend davon abhängen, mit welcher Tatkraft und welcher Sorgfalt vorherige Schutzmaßnahmen getroffen sind. Deshalb wäre es besonders gefährlich, zu diesem Punkte eine nicht genau den wahren Verhältnissen entsprechende Bemerkung auszusprechen und damit zur Verbreitung und Befestigung der falschen Vorstellung beizutragen, daß Schutzmaßnahmen nutzlos und folglich entbehrlich wären. 106 ELAB, 603/B 15.

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2) Der Satz: „Vor allem aber hat die Erprobung dieser Bombe gezeigt, daß ihre Auswirkungen weit über das hinausgreifen, was Menschen haben berechnen können und was sie zu kontrollieren imstande sind.“ kann sich zwar teilweise auf die seinerzeit von amerikanischer Seite gewählte Form der amtlichen Bekanntmachung stützen, enthält aber auch Behauptungen, die darüber weit hinausgehen und sachlich nicht vertretbar sind. (Die amerikanische Verlautbarung war ihrerseits in hohem Grade missverständlich und verwirrend formuliert; vielleicht hat die ganze abwegige Hoffnung, durch sensationelle Gestaltung dieser Mitteilung die Russen erschrecken zu können, bei dieser seltsamen Bekanntgabe mitgewirkt). Der sachliche Tatbestand war meines Wissens der, daß die fragliche Explosion etwa dreimal stärker gewesen ist, als vorausberechnet war. Die überaus große Kompliziertheit der Rechnungen, in denen sehr viele empirische Daten als Unterlagen einbezogen werden, deren ganz genaue Ermittlung nicht nur große Anstrengungen, sondern auch viel Zeit erfordert, macht ohne weiteres verständlich, daß solche Vorausberechnungen einmal ungenau ausfallen können. Natürlich haben sensationshungrige Journalisten in aller Welt hieraus gern abgeleitet, daß mit dieser Explosion Wirkungen entstanden seien, die über alle Möglichkeiten wissenschaftlicher Berechnung hinausgingen und sich für immer aller regelnden Kontrolle entziehen würden. Es dürfte aber umso dringlicher sein, daß der Rat der Evangelischen Kirche sich von solchen unwahren Sensationsnachrichten möglichst deutlich distanziert. Jedenfalls müsste man es wohl sehr sorgfältig vermeiden, unzutreffende (oder weit übertriebene) Aussagen zu wiederholen. 3) „Es besteht jetzt die Sorge, daß schon durch die Erprobung solcher Bomben Zerstörungen angerichtet werden könnten, unter denen zahllose völlig unbeteiligte Menschen zu leiden haben würden, Zerstörungen nicht nur an Hab und Gut und an Leib und Leben, sondern auch an der Gesundheit, ja an dem ganzen Erbgefüge kommender Generationen.“ Im ernsten Bewußtsein meiner Verantwortung als Christ und als Wissenschaftler möchte ich anraten, diesen Satz völlig zu streichen. Er könnte zwar verteidigt werden durch den Hinweis, daß er ja nur das Vorhandensein einer Sorge hervorhebt, und daß diese Sorge – als geistiger oder psychologischer Tatbestand– zweifellos bei manchen Menschen vorhanden ist, sodaß der Satz in diesem Sinn etwas Wahres sagt. Jedoch wäre es nicht vertretbar, auf diese Sorge hinzuweisen, ohne gleichzeitig zu bemerken, daß sie keinerlei sachliche Berechtigung hat. Der bedauerliche Unglücksfall, dem einige japanische Fischer zum Opfer gefallen sind, geht ja nicht hinaus über das Maß von Betriebsunfällen, wie sie in jeder größeren Fabrik gelegentlich erlebt werden. Eine Wiederholung solcher Unfälle bei künftigen Experimenten ist sehr unwahrscheinlich; und eine Schädigung „zahlloser“ Unbeteiligter zu befürchten, gibt es keinen sachlichen Grund.

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44. Sitzung Halle/S., 6./7. Mai 1954

(Zu Punkt 2 sei nachgetragen: daß die radioaktive Schädigung so unerwartet weite Entfernungen überbrücken konnte, beruht vermutlich zum wesentlichen Teil darauf, daß die Höhe der Explosionswolke die Vorausberechnungen übertraf und daß die Windverhältnisse dort oben noch nicht genau genug bekannt sind – was sich natürlich bald ändern wird.) 4.) Endlich darf ich nicht verschweigen, daß ich mich frage, ob die entworfene Erklärung genau auf den entscheidenden Punkt zielt, wenn sie verlangt, „daß die Gewissen aufgerüttelt werden, daß das Verantwortungsbewußtsein für die Menschheit geweckt“ wird. Kann man die damit mittelbar gemachte Aussage vertreten, daß die Experimente der Amerikaner Ausdruck eines unentwickelten oder unaufgerüttelten Gewissens und eines mangelnden Verantwortungsbewußtseins seien? Ernst zu nehmende Informationen behaupten, daß die Sowjets während längerer Zeit einen Vorsprung in der Entwicklung der Wasserstoffbombe gehabt haben, der erst jetzt von den Amerikanern ausgeglichen und überholt worden sei. Das konnte ich natürlich nicht kontrollieren. Sicher ist aber wohl, daß Pontecorvo schon vor geraumer Zeit die wichtigsten wissenschaftlichen Voraussetzungen der Wasserstoffbombe den Sowjets bekannt gemacht hat und daß in Sibirien nicht weniger Atombombenexperimente stattfinden als im Pazifik. Die nach den letzten Ereignissen so vielseitig ausgesprochenen Proteste können sicherlich nur die amerikanische Waffenentwicklung behindern, aber die russische nicht, und somit die Sowjets in ihrem Streben nach einem Übergewicht unterstützen. In Ihrer Erklärung ist deutlich und treffend gesagt worden, daß internationale Vereinbarungen zur Begrenzung der Gefahr erstrebt werden sollten. Vielleicht wäre es möglich, die Deutlichkeit dieser Erklärung noch zu erhöhen durch die Betonung, daß nur die sichere Gewähr einer beiderseitigen Eingrenzung der Atomwaffen eine wirkliche Verminderung der Menschheitsgefahr ergeben kann. Mit dem Ausdruck meiner aufrichtigen Verehrung bin ich Ihr ergebener gez. P. Jordan

44E4. Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden. O. O., 21. Mai 1954 F: GStA Berlin, VI. HA, NL Heinrich Grüber, Nr. 251(Abschrift). Sehr verehrter Herr Bischof! Als ich gestern Abend nach Hause kam, wurde mir berichtet, ich müsse sofort bei Ihnen anrufen. Ich habe das getan und hatte leider im Augenblick unseres Gespräche noch keine Kenntnis von der während des Tages hier in Wiesbaden eingegangenen Post.

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Ich habe nun nach unserem Gespräch Ihr Schreiben vom 19. Mai 1954107 gefunden und damit Kenntnis erhalten von der zweiten Fassung des Entwurfs. – Ich möchte nach genauer Durchsicht dieses zweiten Entwurfs feststellen, dass darin tatsächlich sämtliche vier Beschwerdepunkte des Herrn Jordan Berücksichtigung gefunden haben und dass das, was übrig bleibt, nicht einmal dem Wortlaut des Beschlusses (laut Ratsprotokoll) entspricht. Dieser Beschluss lautet: „Der Rat beschloss, zu den Versuchen mit Atom- und Wasserstoffbomben noch vor der nächsten Ratssitzung ein Wort der Verantwortung und des Protestes zu veröffentlichen.“ Schon im ersten Entwurf108 war nur mit einem einzigen Satz auf diesen Gegenstand Bezug genommen. Und dieser Satz ist nach der Kritik des Herrn Jordan völlig fallengelassen worden. Von hier aus muss ich feststellen, dass der übersandte zweite Entwurf109 überhaupt keine Ausführung des Ratsbeschlusses darstellt. Ich vermag ihn schon aus diesem Grunde nicht mit zu zeichnen. Ich möchte Sie das alsbald wissen lassen, zugleich aber meinem Befremden über die Art Ausdruck geben, wie der Ratsbeschluss von Ihnen durchgeführt wird, dass ein Auftrag, der drei Mitglieder des Rates gegeben ist, von Ihnen als Vorsitzendem einfach in der Weise ausgeführt wird, dass Sie Ihre Entscheidung treffen und die beiden vom Rat bestimmten Mitarbeiter vor ein fait accompli stellen und von ihnen binnen eines kurzen Telefongesprächs verlangen, dass sie Ja oder Nein zu Ihren Vorschlägen sagen. Ich bin überzeugt, dass die Evangelische Kirche eine neue Blamage nicht vertragen kann, und weigere mich infolgedessen, meinen Namen unter diesen zweiten Entwurf zu setzen, den ich für namenlos gefährlich halte, weil er absolut nichtssagend ist. Mit herzlichen Grüßen Ihr getreuer

44E5. Brief Dibelius’ an Meiser. Berlin, 26. Mai 1954 F: LAELKB Nürnberg, Meiser 151 (O). Mein lieber Herr Landesbischof! Es war meine Absicht, als ich eine „Aussprache über die konfessionelle Lage“ auf die Tagesordnung setzte, damit gleichzeitig auch die auf der letzten Synode offen gebliebene Frage der Bereinigung näherzubringen. Wenn ich 107 LKA Hannover, L 3/III, Nr. 1281. 108 44E2. 109 44C1.

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mich recht erinnere, habe ich das auch in der Sitzung gesagt. D. Haug hat mein Anliegen, wenn auch in etwas anderer Form aufgenommen. Die Meinung ging aber dann dahin, daß man sich von einer Aussprache innerhalb des Rates nicht recht etwas glaubte versprechen zu können, noch viel weniger von einer Besprechung in der Kirchenkonferenz. Ich habe geglaubt, mich dabei bescheiden zu müssen, will aber gern die Sache noch einmal auf die Tagesordnung zu bringen. Eine andere Form der Erledigung kann ich mir nicht recht vorstellen. Denn es handelt sich doch nicht um persönliche Entgleisungen, die wieder gutgemacht werden müßten, sondern um eine sachliche Differenz. Was das Schreiben Ihres Landeskirchenrats vom 10. März110 angeht, so war ich der Meinung, daß diese Sache durch die Synode vom 14. bis 19. März so erledigt sei, daß es einer besonderen Antwort nicht bedürfe. Selber geben kann ich die Antwort natürlich nicht. Ich werde die Kirchenkanzlei in Hannover daran erinnern, daß nach Ihrer Auffassung diese Angelegenheit bisher unbereinigt geblieben ist. Mit herzlichem Gruß Ihr aufrichtig ergebener Dibelius [m. p.]

44E6. Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen. Hannover, 22. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/2466 (H). Betr.:

Ausführung der Beschlüsse der Synode der EKD in Berlin-Spandau vom 13.–19. 3. 1954. Bezug: Ohne Dem Rat der EKD hat in seiner 44. Sitzung am 6. Mai 1954 in Halle die Eingabe des Ausschusses Ost-West der 5. Tagung der 1. Synode der EKD vorgelegen, die wir in der Anlage111 übersenden. Er hat in der Reihe der Vorschläge dieser Eingabe folgende Beschlüsse gefasst, die der Festigung des Bandes zwischen den östlichen und westlichen Gliedkirchen der EKD dienen sollen: 1. Die Berliner Stelle der Kirchenkanzlei der EKD nimmt die Verbindung mit den Gliedkirchen der EKD auf, um eine Ausweitung in der Beteiligung der Landeskirchen an den von der Kirche der Union veranstalteten 110 EZA Berlin, 2/2077. 111 43D1.

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Berliner Bibelwochen zu erreichen. Wir verweisen dazu auf das entsprechende Schreiben der Berliner Stelle112. Die Ordnung des Besuchsdienstes zwischen Ost und West und die damit verbundene Fahrgeldhilfe stehen in engem Zusammenhang mit einer Koordinierung der Patenschaftsverhältnisse unter Berücksichtigung der in der DDR noch unversorgten Gebiete. Die Kirchenkanzlei wird hierzu nach Erstellung einer genauen Übersicht über die Patenschaften der Landeskirchen, des Hilfswerkes, der Jugend-, Männer- und Frauenarbeit, der Studentengemeinden und der Kirchenchöre Vorschläge unterbreiten. Der Rat der EKD beschloss, die westdeutschen evangelischen Landeskirchen um eine Intensivierung aller Massnahmen zu bitten, die den Erholungsmöglichkeiten für die Pfarrer, Schwestern und kirchlichen Mitarbeiter aus der DDR dienen. Er bittet um vermehrte Einladungen durch die Patengemeinden, durch die Pfarrhäuser, kirchlichen Heime und kirchlichen Krankenhäuser. Zur Not der Pfarrhäuser im Osten verweisen wir auf unser Rundschreiben vom 24. Mai 1954 – 2136. III. –113 Der Rat der EKD bittet die Landeskirchen, die Schriftenhilfe für Pfarrer, Gemeinden und Synodenbüchereien durch einen Ausbau der weithin schon bestehenden Schriftenpatenschaften zu fördern. Er empfiehlt auch hier eine Fühlungnahme von Gemeinde zu Gemeinde, von Kirchenkreis zu Kirchenkreis. Die Berliner Stelle der Kirchenkanzlei, die in dieser Frage enge Verbindung zu dem Zentralbüro des Hilfswerks und dem Büro des Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Regierung der DDR hält, kann über die Buchwünsche aus der DDR Auskunft geben. Um die Gewährung neuer Lizenzen für Ost-Verlage soll sich der Fachausschuss Buchwesen der Kammer für Publizistische Arbeit der EKD bemühen. Über die Behebung der schwersten Not in der DDR, des Mangels an Menschen, hat der Rat ausführlich verhandelt. Die Kirchenkanzlei wird sich wegen des Mangels an Ärzten an die Bundesärztekammer, die Gesundheitsabteilung im Bundesinnenministerium sowie an die Studentengemeinden wenden. Die westdeutschen evangelischen Landeskirchen bittet der Rat, ernsthaft zu bedenken, ob nicht doch eine befristete Entsendung von Hilfspredigern, Diakonen und Schwestern in die Gemeinden der östlichen Gliedkirchen zu erreichen ist, soweit die sehr schwierige Frage der Aufenthaltsgenehmigung bzw. des Zuzuges in Verbindung

112 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei der EKU vom 20. Juli 1954 (EZA Berlin, 7/3861). 113 43E2.

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mit der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei zu klären wäre. Auf jeden Fall sollte es ermöglicht werden, dass Brüder aus dem Osten unmittelbar zum theologischen und diakonischen Nachwuchs der westdeutschen evangelischen Gliedkirchen sprechen, um ihn für einen Dienst im Osten zu gewinnen. 6. Für die Unterbringung und Einschulung der aus der DDR verdrängten und geflohenen Oberschüler und -schülerinnen ist schon im vergangenen Jahr im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugendaufbaudienst ein Arbeitskreis gebildet worden, der sich der bei der Kirchenkanzlei Hannover-Herrenhausen bestehenden zentralen Leitstelle bedient. Eine Unterbringung der Schüler und Schülerinnen in Familien hat sich nicht immer bewährt. Nach den Erfahrungen, die dem Arbeitskreis vorliegen, ist eine Zusammenfassung der Jugendlichen aus der DDR in internatsmässigen Wohngemeinschaften weitaus zweckmässiger, da sie die notwendige Bildung von Sammelklassen und Förderkursen ermöglicht. In die Vermittlung von Ferienplätzen und einer Teilnahme an Lagern und Freizeiten ist die Evangelische Jugend Deutschlands sehr stark eingeschaltet. Wir bitten, uns über das Veranlasste und sein Ergebnis zum Zwecke der Berichterstattung an den Rat der BKD bis zum 1. September 1954 zu unterrichten. 1 Anlage In Vertretung gez. von Staa

44E7. Aufzeichnung Blanks über ein Gespräch mit Kunst. Bonn, 27. Juli 1954 F: Archiv des Liberalismus, Gummersbach, A 31, NL Erich Mende, Nr. 9 (D). Aufzeichnung Betrifft: Beziehungen Evangelische Kirche in Deutschland/FDP Am 23. 7. 1954, 17.00 Uhr, suchte ich nach vorheriger fernmündlicher Vereinbarung den Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland am Bundessitz, Prälat D. Kunst in seinem Amtszimmer auf. Die Besprechung kam zustande, da ich Wert darauf legte, Herrn Kunst vor seiner am 26. 7. 1954 erfolgten Abreise nach den USA zur Ökumene noch einmal zu sprechen. Aus der letzten Sitzung des Rates der EKiD hat Herr Kunst mir folgendes mitgeteilt: Der Rat der EKiD hat nunmehr einen offiziellen Ausschuss aus seiner Mitte bestimmt, der im Herbst nach der Tagung der Ökumene in den USA

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offizielle Verhandlungen mit der FDP aufnehmen soll. Für diesen Verhandlungsausschuss sind seitens des Rates der EKiD in Aussicht genommen: 1) Landesbischof D. Lilje, Hannover, 2) Landesbischof D. Haug, Stuttgart, 3) Oberpfarrer Herntrich, Hamburg, 4) Mager, Dresden (als Vertreter des Laienelements), 5) Kirchenpräsident Niemöller, Hessen. (Über die Person des Letzteren besteht noch keine endgültige Einigung. Herr Kunst hält es aber für das Richtigste, dass dieser mit unseren hessischen Freunden persönlich bekannte Vertreter der „anderen Richtung“ teilnimmt.) Der Rat der EKiD ist dahin übereingekommen, dass – um alle Formschwierigkeiten zu vermeiden – Herr Kunst als Mitglied des Rates [sic!] einerseits und Vertreter der EKiD am Bundessitz andererseits die Einladung beider Seiten übernimmt. An die FDP ergeht nun der Wunsch, ein etwa gleich starkes Verhandlungsgremium zusammenzustellen. Dabei wird – wie Herr Kunst sich ausdrückte – Wert darauf gelegt, dass von seiten der FDP „entschlossene Liberale“ benannt werden, die bereit sind, ihre Meinung sehr deutlich und ohne Hemmungen vorzutragen. Man scheut sich auf seiten der EKiD in keiner Weise, auch Gegensätze in aller Offenheit zu besprechen. Da massgebende Herren der EKiD erst gegen Ende September von der Ökumene aus den USA zurückkehren, bittet Herr Kunst, dass die Verhandlungen über den Termin der Zusammenkunft unmittelbar nach dem 1. Oktober geführt werden, da mit Rücksicht auf die Termine des Rates der EKiD die Aussprache zweckmässigerweise im Laufe des Monats Oktober, spätestens Anfang November, stattfinden muss. Die EKiD würde es begrüssen, wenn einige Termine innerhalb des angegebenen Zeitraumes zur Auswahl von unserer Seite vorgeschlagen würden. Blank [m. p.]

44E8. Schreiben Strathmanns an Dibelius. Erlangen, 18. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5611 (O). Herzlich verehrter Herr Bischof! Es ist mir schwer, Ihnen den beiliegenden Brief114 schicken zu müssen. Aber das ist nun die Not, die eine solche Stellung, wie Sie sie haben, mit sich bringt. Ich sehe Sie in der ganzen Sache als Gefangenen Ihrer Stellung. Hätte ich nur mit Ihnen zu tun gehabt, ich bin überzeugt, wir hätten uns 114 44E9.

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mühelos verständigt. Es ist mir wichtig, zu betonen, daß meine persönlichen Empfindungen Ihnen gegenüber von diesem Konflikt in keiner Weise berührt werden. Aber in der Sache kann ich nicht nachgeben. Der Rat als Ganzes hat die Sache – das ist mein tiefster Ernst – von vorne herein nicht mit dem nötigen Verantwortungsmaß behandelt. Und von wirklicher Sachkunde ist bei all’ seinen Äußerungen ziemlich wenig zu merken. Mein Vertrauen zu ihm ist zutiefst erschüttert. Natürlich habe ich nicht daran gedacht, einen Prozeß zu führen. Doch gedenke ich keinesfalls die Sache hinzunehmen. Bekümmert, aber in aufrichtiger Verehrung Ihr sehr erg. H. Strathmann [m. p.]

44E9. Schreiben Strathmanns an Dibelius. Erlangen, 18. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5611 (O, Anlage zu 44E8). Hochgeehrter Herr Vorsitzender! Ihren Brief vom 2. d. M.115 habe ich erhalten. Ungefähr so hatte mir die erwartete Antwort vorgestellt. Ich sehe indessen die Angelegenheit damit keineswegs als erledigt an. Es ist mir bekannt, dass in der bisherigen Geschichte der Bibelrevision niemals ein Honorar gefordert worden ist. Auch ich selbst habe bei Annahme des Auftrags nicht von fern daran gedacht. Aber die Dinge sind auch niemals in so fahrlässiger Weise eingeleitet und behandelt worden wie durch den Rat seit Jan. 52. Ich habe mich streng an den durch Herrn D. Brunotte unter dem 6. 3. 52 erteilten Auftrag gehalten116. Längst Gesagtes brauche ich nicht zu wiederholen. Wie konnte der Rat einen Mann in die Kommission berufen, der von vornherein mit dem festen Willen an die Sache heranging, und sich davon nicht abbringen liess, eine radikale Rückwärtsrevision durchzusetzen? Es war fahrlässig gehandelt, einen Auftrag zu erteilen, über dessen Sinn man sich, wie sich weiterhin zeigte, selbst nicht klar geworden war. Denn was man Anfang Dez. zu wollen beschloss, war etwas völlig anderes, als was mir Herr D. Brunotte am 6. 3. 52 geschrieben hatte. Und die laut Ihrem Brief vom 7. 12.117 beschlossenen Richtlinien bedeuten geradezu eine Rechtfertigung der Bestrebungen des Herrn Dr. Schanze, den man doch gleichzeitig aus der Revisionsarbeit ausgeschaltet hat! Dass der Rat den Mut zur 115 Vgl. 41C4. 116 EZA Berlin, 2/5609. 117 EZA Berlin, 2/5610.

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Klarheit damals immer noch nicht gefunden hat, zeigt sich auch darin, dass er Dr. Eichele dringendst um weitere Mitarbeit gebeten hat, dessen Auffassungen sich doch vollständig mit den meinen decken. Aber ich will hier nicht wiederholen, was ich seit meinem Ihnen bekannten, übrigens nie einer Antwort gewürdigten Brief an Herrn v. Staa (ich kann es verstehen!) vom 27. Nov. 53118 wiederholt ausgeführt habe. Nur durch die Fahrlässigkeit des Rates bin ich in die Lage gekommen, an eine unter diesen Umständen m. E. von vorn herein völlig aussichtslose Sache soviel Zeit und Kraft zu vergeuden, auf die ich mich niemals eingelassen hätte, wenn ich nicht aus Brunottes Brief etwas ganz anderes hätte herauslesen müssen. Ich habe einen moralischen Anspruch auf Genugtuung und betrachte es als einen Beweis von Fairness, dass sich der Rat diesem Anspruch nicht entzieht. In ausgezeichneter Hochachtung Ihr sehr ergebener D. Strathmann [m. p.]

44E10. Gutachten Smends zu den Ansprüchen Schäfers an die EKD. Göttingen, 26. Februar 1954 F: EZA Berlin, 6/4261 (O). Zur Frage der Rechtsansprüche des früheren Pfarrers der deutschen Evangelischen Gemeinde in Athen, Prof Ernst Schäfer, gegen die Evangelische Kirche in Deutschland I. In der Beurteilung der uns gestellten Rechtsfrage stehe ich, was die Interpretation des Anschlußgesetzes119 angeht, auf dem Standpunkt von Frau Oberkirchenrätin Dr. Schwarzhaupt. Ich beschränke mich auf die Ergänzung um einige Gesichtspunkte, die ebenfalls in der Richtung des vom kirchlichen Außenamt vertretenen Rechtsstandpunktes liegen. Es widerspricht dem Sinn des Anschlußgesetzes und damit seiner versorgungsrechtlichen Regelung, die Fälle, in denen das Gesetz einen Rechtsanspruch auf Versorgung gewährt, sozusagen nur als Anwendungsfälle eines allgemein implizierten versorgungsrechtlichen Systems zu sehen. 118 Ebd. 119 J. Hosemann, Kirchenbund, S. 105–114.

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Bei der Schaffung des Gesetzes ging es nicht darum, den Auslandspfarrern eine umfassende Versorgung im Sinne der staatlichen und kirchlichen Beamtengesetze zu gewährleisten, sondern lediglich um eine angemessene Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung, welche sich gerade angesichts der Verhältnisse des Auslandsdienstes als unabweisbares Bedürfnis und wichtige Voraussetzung für die dauernde Gewinnung geeigneter Auslandsgeistlicher erwiesen hatte. Aus dem gleichen Grund erschien es notwendig, den Auslandspfarrern nach Rückkehr von ihrem Auslandsposten nach Möglichkeit eine Anstellung im inneren Kirchendienst zu sichern. Endlich mußten die Auslandsgeistlichen – im Zusammenhang mit ihrer Unterstellung unter ein gewisses Maß an geistlicher Leitung – auch an die Aufsicht und Disziplin des Kirchenbundes gebunden werden, Angesichts der Schwierigkeit und des Zeitaufwands eines Disziplinarverfahrens im Ausland, aber auch im Hinblick auf die Möglichkeit von Lagen, die die beschleunigte Entfernung eines Geistlichen erforderlich machen konnten, erschien es notwendig, nach dem Vorbild des altpreußischen Auslandsgesetzes der Aufsichtsbehörde das Recht der Abberufung in ein anderes Amt und in Verbindung damit der Versetzung in den einstweiligen Ruhestand mit Anspruch auf Wartegeld vorzubehalten. Diese drei leitenden Gesichtspunkte für die Gestaltung des Verhältnisses zwischen dem Kirchenbund und den angeschlossenen Auslandsgeistlichen ergeben sich eindeutig aus der amtlichen Begründung des Anschlußgesetzes. Neben dem Normalfall des § 10 II und dem exzeptionellen Fall der §§ 12, 14 II des Gesetzes war also nicht beabsichtigt, dem Auslandsgeistlichen vermögensrechtliche Ansprüche gegen den Kirchenbund zu gewähren (Deutscher Evangelischer Kirchentag Bethel-Bielefeld 1924 S. 152 ff). Der Rechtsinhalt des Gesetzes entsprach damit den Richtlinien, welche die Vorlage des Dresdener Kirchentages für den Anschluß deutscher evangelischer Organisationen und Geistlichen des Auslands an den Gesamtverband der Landeskirchen aufgestellt hatte (Verhandlungen des 1. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Dresden 1919 S. 110 ff. 125 ff.). Daß eine weitergehende Ausgestaltung der Fürsorge des Kirchenbundes nicht bezweckt war, zeigt weiterhin die Einführung des Anschlußgesetzes durch den Vizepräsidenten D. Dr. Kapler auf dem Betheler Kirchentag. Die finanzielle Tragweite des Gesetzes behandelnd betonte der Referent damals ausdrücklich, daß die in Frage kommenden Leistungen des Kirchenbundes einen verschiedenen rechtlichen Charakter trügen: Auf eine festumgrenzte Gruppe von Leistungen könne nach dem Entwurf – unter bestimmten Voraussetzungen ein rechtlicher Anspruch begründet werden, nämlich auf Ruhegehälter, Hinterbliebenenbezüge und Wartegelder. Alle übrigen Leistungen seien lediglich Bedürfniszuschüsse oder Unterstützungen, denen ein rechtlicher Anspruch nicht gegenüberstehe (Kirchentag 1924 a. a. O. S. 164, 166).

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Diese im Jahre 1924 gegebene Rechtslage hat sich bis zur Gegenwart nicht verändert. Die Begründung zur Neufassung des Diasporagesetzes120 vom 25. [richtig: 23.] 1. 1954 (K.A. 301/54)121 hebt es ausdrücklich als Novum des Entwurfs hervor, daß die Rechtsstellung der auf Zeit entsandten Auslandspfarrer, die bei der bisherigen Rechtslage im wesentlichen auf eine freiwillige Hilfeleistung und Fürsorge von Seiten der Heimatkirchen angewiesen gewesen seien, nunmehr dadurch gesichert werde, . . . daß sie auch gegenüber der Evangelischen Kirche in Deutschland Rechtsansprüche erhielten. Man geht also nach wie vor davon aus, daß solche Rechtsansprüche nur in dem eng begrenzten Umfang der §§ 10 II und 12, 14 II des Anschlußgesetzes von 1924 bestehen. Diese Fälle lassen sich ihrem Sinne nach nicht verallgemeinern. § 10 II will nur den im Dienst befindlichen Auslandspfarrer oder seine Hinterbliebenen im Falle der Erreichung der Altersgrenze, der Invalidität oder des Todes sichern, weil die anstellende Auslandsgemeinde eine solche Sicherung regelmäßig nicht übernehmen kann. Mit einer Fürsorgeverpflichtung unter anderen Voraussetzungen hat diese singuläre Regelung nichts zu tun. Im Falle der §§ 12, 14 II dagegen ist die Verpflichtung zur finanziellen Sicherung nur eine notwendige Folge des aufsichtsbehördlichen Eingriffs, den diese Sicherung möglich und tragbar machen soll; § 12 steht also überhaupt nicht unter dem Gesichtspunkt der Fürsorge und ist infolgedessen auch keiner analogen Anwendung unter diesem Gesichtspunkt fähig. Wenn aber die Regelung der Rechtsansprüche auf finanzielle Leistungen in diesen Bestimmungen abschließend gemeint ist, darf § 10 I des Gesetzes nicht im Sinne einer Generalklausel ausgelegt werden, welche dem Auslandspfarrer von seinem Eintritt in den Auslandsdienst an eine lückenlose beamtenrechtliche Sicherung gewährleistet. II. Trotz dieser Beurteilung der Rechtslage erscheinen uns die Aussichten eines möglicherweise gegen Prof. Schäfer zu führenden Rechtsstreits keineswegs sicher. Denn der äußere Wortlaut des Gesetzes und der Ausführungsvorschriften (AV)122 läßt auch eine Interpretation dahin zu, daß der Kirchenbund jedenfalls in Fällen, in denen der Auslandspfarrer den Verlust seines Amtes nicht zu vertreten hat, also namentlich bei einem unfreiwilligen Verlust vor Ablauf der Auslandsdienstzeit, zur finanziellen Sicherung des Geistlichen rechtlich verpflichtet ist. Eine solche ausdehnende Auslegung des § 10 I des Gesetzes legt insbesondere § 14 I AV nahe, der über die präzi-

120 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113. 121 EZA Berlin, 6/20. 122 J. Hosemann, Kirchenbund, S. 136–144.

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sen Fälle der Versorgung nach § 10 II und §§ 12, 14 II des Gesetzes deutlich hinausgeht. Der Außenstehende, namentlich der ordentliche Richter, muß diese Bestimmung als authentische Interpretation des Gesetzes verstehen. Dies um so eher, als sich hier die Parallele zu der Fürsorgepflicht des Dienstherrn im weltlichen und kirchlichen Beamtenrecht (§ 36 DBG123) aufdrängt1, die gerade in neuerer Zeit von der Rechtsprechung zunehmend extensiv interpretiert wird. Gestützt werden könnte solche Auslegung durch ein scheinbares Argumentum a majore aus §§ 12, 14 II des Gesetzes; man könnte folgern, daß, wenn schon der strafversetzte Geistliche einen Anspruch auf Wartegeld erhalte, dies erst recht für den Pfarrer gelten müsse, der sich keine Fehler habe zuschulden kommen lassen. Endlich kommt im vorliegenden Falle die ganze Ungeklärtheit der Frage der Beendigung des Dienstverhältnisses Prof. Schäfers in Athen hinzu. Es erscheint wohl möglich, daß Prof. Schäfer nach seiner Rückkehr noch längere Zeit Pfarrer von Athen, also auch jener – hier angenommenen – Sicherungen des Anschlußgesetzes teilhaftig geblieben ist. Wie die Weiterzahlung des Gehalts bezw. der Differenz zu dem Pfarrgehalt der Stelle in Osterode durch die DEK zeigt, hat die DEK sich offenbar zu einer solchen Sicherung auch verpflichtet gefühlt. Wann dieser Anspruch untergegangen ist, ist sehr fraglich. Allen diesen Argumenten würde anderseits entgegengehalten werden können, daß die Fürsorgepflicht nur eine Überbrückung auf dem Wege in ein deutsches Pfarramt sein soll, während Prof. Schäfer diesen Weg nur bedingt eingeschlagen hat, immer zugleich auf den endgültigen Übergang in die akademische Laufbahn ausgerichtet, und daß an der Konkurrenz dieser seiner akademischen Betätigung seine pfarramtliche Unterbringung in der Hannoverschen Landeskirche gescheitert ist. Aber eine durchschlagende Wirkung dieses Gegenarguments ist nicht mit Gewißheit zu erwarten. Angesichts dessen halten wir die Aussichten eines Rechtsstreits für zweifelhaft, zumal Prof. Schäfer mit einer sehr entschiedenen Stützung durch Prof. Werner wird rechnen dürfen. Uns erscheint daher ein Vergleich als der auch im Interesse der Evangelischen Kirche in Deutschland sicherste und gebotene Weg zur Erledigung des Streitfalles. Göttingen, den 26. 2. 1954 Im Entwurf gez. Professor D. Dr. Smend 1.) Unter Vernachlässigung des Umstandes, daß damals die Heranziehung des objektiven, keine Ansprüche begründenden Fürsorgebegriffes der Für-

123 „Deutsches Beamtengesetz“ vom 26. Januar 1937 (RGBl I, 1937, S. 39–70, S. 46).

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sorgepflichtverordnung vom 13. 2. 1924124 zur Auslegung des § 14 I der Ausführungsvorschriften näher lag. Auch hier ist aber in der Gegenwart das Gefälle zu einer Anerkennung subjektiver Rechte unverkennbar.

44E11. Aktenvermerk Stratenwerths über eine Besprechung mit Pfarrer Semler. Frankfurt/M., 30. April 1954 F: EZA Berlin, 6/732 (D). Betr.:

Besprechung mit Pfarrer Semler im K. A. am 29. April 1954, nachmittags. Anwesend: Stratenwerth, Dr. Krüger-Wittmack. 1.) Pfarrer Semler erklärt nochmals mit Bestimmtheit, dass er nicht in Paris bleiben werde; es sei nach seiner Meinung notwendig, dass wir uns darum bemühe, möglichst bald eine Lösung der Personalfrage zu finden, damit er fortgehen könne. Er meint, dass erst dann mit einer Konstituierung der Gemeinde gerechnet werden könne. Wir haben dem gegenüber gesagt, dass seine Anwesenheit der Anfang des Kontinuums in Paris sei, das möge er auch in Paris immer wieder betonen. Das personelle Definitivum werde sich wahrscheinlich erst schaffen lassen, wenn wesentliche Vorfragen gelöst seien. (vergl. die Erklärung von Bischof Lilje: „In eine ungeklärte Situation geben wir unsere Leute nicht!“) 2.) In diesem [sic!] Zusammenhang gehört die Frage nach der Christuskirche. Semler stimmt mit der Botschaft in der Auffassung überein, dass wir jetzt zunächst einmal einen Fuss in der Tür haben. Er glaubt auch, dass sich dieser Spalt langsam erweitern lässt, und hält offenbar die in dem persönlichen Schreiben des Herrn v. Walther125 geäusserte Meinung, auch in Bezug auf Wohnung könne in absehbarer Zeit etwas erreicht werden, nicht für abwegig. 3.) Unklare Einflüsse von aussen belasten nach Semlers Bericht die Arbeit. Über seine Osterpredigt hat es im Gemeindevorstand der CLAIR-Gemeinde, zu der man Gräfin Hardenberg nicht eingeladen hatte, eine Belehrung durch den Schatzmeister gegeben, ob nicht aufgefallen sei, dass die Osterpredigt von Semler reformierte Elemente enthalten habe: a) Habe Semler nicht über das Oster-Evangelium oder die Osterepistel gepredigt, wie das in der lutherischen Kirche üblich sei (Anm: Selbst124 RGBl 1924 I, S. 100. 125 Nicht ermittelt.

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verständlich sind Evangelium und Epistel in der Liturgie verlesen worden). b) Er habe in einem von ihm verwandten Bild den Genfer See erwähnt; c) Was er über die Auferstehung gesagt habe, scheine reformierte Elemente enthalten zu haben. Auf die Frage eines Mitglieds des Gemeindekirchenrates, welche Unterschiede denn hier beständen, blieb der Mahner die Antwort schuldig. Zu einem offenbar nur kurzen Besuch ist Prof. Rengstorf in Paris gewesen. Er hatte de Beaulieu aufgesucht und – nach dem Bericht von Beaulieu – diesem gesagt, es sei unverständlich, dass er nicht Pfarrer in Paris würde, da er doch Lutheraner sei. Rengstorf werde darüber einen Bericht an Landesbischof Meiser geben. Zur Frage der Gemeindeordnung habe ich Pfarrer Semler gesagt, dass die Gemeinde selbstverständlich wieder eine Gemeinde Augsburgischer Konfession sein solle, und dass, ähnlich wie in Brüssel, in der Gemeindeordnung der Anspruch sichtbar werden müsste, dass die Kontinuität mit der alten Gemeinde gewahrt sei. Pfarrer Semler trägt nochmals die Gründe vor, die ihm eine Betrauung von de Beaulieu zweckmässig erscheinen lassen. Während dieses Gesprächs kam ein Anruf aus Hannover von Präsident Ahlhorn, jetzt Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Herr Ahlhorn teilte mit, dass die Leitung der Deutschen Kriegsgräberfürsorge mit unserer Auffassung völlig übereinstimmt, dass de Beaulieu während des Jahres, wo seine Tätigkeit bei der Deutschen Kriegsgräberfürsorge ausläuft, sein 2. theol. Examen machen und dann nach Deutschland gehen müsste. Wir möchten ihm das doch noch einmal sagen, sie hätten gerade stundenlang mit ihm darüber gesprochen. Ich äusserte Zweifel, ob er uns hören würde, da wir für ihn „böse Menschen“ seien, wie Ahlhorn wohl bekannt sei. Darauf Ahlhorn wörtlich: „Täuschen Sie sich nicht! Wir sind noch böser als Sie; das liegt daran, dass de Beaulieu alle Dinge nur subjektiv sieht und zu einer objektiven Betrachtung unfähig ist.“ Abschliessend hat OKR K.-W. sehr eindringlich Pfarrer Semmler [sic!] gebeten, unbeschadet seines Entschlusses, keineswegs in Paris zu bleiben, doch alle Anstrengungen zu darauf zu richten, die Vorbereitung für die endgültige Lösung zu schaffen. Er dürfe zuversichtlich sein, dass Gott einen solchen beharrlichen und guten Willen nicht ungesegnet lasse. Es wurde verabredet, dass, wenn Herr von Walther zur Besprechung hierher nach Deutschland kommt, Pfarrer Semler ihn begleitet. Semler ist nach wie vor auf das stärkste beunruhigt durch die Verhältnisse in Mainz und glaubt, dass sie durch seine Abwesenheit weiter erschwert werden. Anscheinend gibt es schon jetzt Schwierigkeiten zwischen dem kom. Verwalter der Gemeinde, der im Hause Semler wohnt und den Wunsch geäussert hat, von Frau Semler verpflegt zu werden

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und am Familientisch zu essen, was Frau Semler für unmöglich hält; da der Aussenstehende innere Schwierigkeiten einer fremden Familie nicht beurteilen kann, konnten wir diese Sorgen nur zur Kenntnis nehmen.

44E12. Schreiben Dahlgrüns an den Ratsvorsitzenden. Florenz, 5. März 1954 F: EZA Berlin, 6/9491 (D). Hochwürdiger Herr Bischof, Wenn ich Ihnen nicht schon eher von der nachfolgend dargelegten Angelegenheit Kenntnis gab und Sie um Ihren Beistand anging, so liegt dies daran, dass ich selber darüber nur ungenügend unterrichtet war und lange auf zuverlässige Nachrichten warten musste. Auch hatte ich gehofft, die Beschwernis werde sich, ohne dass ich Sie zu behelligen brauchte, auflösen lassen. Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt. Was zunächst nichts als Gerücht und Mutmassung war und mir kaum glaublich erschien, hat sich bewahrheitet; der Ihnen bekannte „Verein für Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten“, in der Absicht, sich seines in Italien belegenen Besitzes zu entäussern, hat die Kapellen in Bordighera, Nervi und Capri der Evangelischen Waldenser-Kirche zum Kauf angeboten. So steht es geschrieben in Briefen, die der Vorsitzende des Vereins, Herr Pfarrer v. Bernus aus Wiesbaden-Biebrich, an die Oberkirchenräte D. Oskar Daumiller und Dr. Friedrich Hübner gerichtet hat, wie in einem Briefe, den der Vicemoderator der Waldenserkirche, Pastor Ribet-Milano, mir dieser Tage schrieb. Wir in Italien sind über diese Nachricht betroffen. Unserer Glaubensgenossen, die in den genannten Orten leben und in den Kapellen ihr Gotteshaus erblicken, hat sich geradezu eine Erregung bemächtigt. Man muss nämlich wissen und sollte es beim Urteilen über die Sache keinesfalls ausser Betracht lassen, dass längstens aus Gästen, die in jenen Kurorten ansässig wurden, sich stehende Gemeinde gebildet haben. Diese Tatsache, von der allein Bordighera eine gewisse Ausnahme macht, hat im Bunde mit einer regelmässigen Bedienung dieser Gemeinden durch die angrenzenden Pfarrämter ganz wesentlich dazu beigetragen, dass die Kapellen die Zeit der Wirren und Verluste überdauerten. Haben die Pastoren und Presbyterien von Neapel und Genua sich jener Gemeinden angenommen, so dass sie als zwar der Zahl nach kleine, aber geistlich tätige Kirchengebilde fortbestehen konnten, so hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien, der die Pastoren und die Gemeinden seit 1948 angehören, die Kapellen in ihren Gewahrsam und ihre Verwaltung genommen, auch dank der Förderung, die sie durch den Lutherischen Weltbund erfuhr, sie baulich erhalten, oder, wie

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auf Capri, wieder in Stand gesetzt, wogegen der Verein sich völlig untätig verhielt, kein Lebenszeichen uns gegenüber von sich gab, sich nicht einmal nach dem Geschick seines Besitzes erkundigte. So muss es wohl mit Recht befremden, dass der Verein an uns, denen er Verantwortung und Fürsorge für die Kapellen so lange überliess, schweigend vorübergeht, anstatt der Evangelisch-lutherischen Kirche in Italien an erster Stelle den Erwerb der Kapellen anzutragen oder ihr wenigstens sein Vorhaben, hier Veränderungen zu treffen, bekannt zu geben. Hiermit hätte der Verein nur bekundet, dass er auf dem Boden der Evangelischen Christenheit Deutschlands errichtet worden ist und von der Glaubens- und Liebeskraft dieser Christenheit gezehrt hat, deren Interessen in Italien zugestandermassen die hierzuland bestehende Evangelisch-lutherische Kirche wahrnimmt, wie dieser denn auch von der Evangelischen Kirche in Deutschland bei einem Vertragsabschluss im Jahre 1951 ein Zusatzabkommen über den Kapellenbesitz des Vereins in Italien ausdrücklich zugesagt worden ist. Sieht sich der Verein seit Jahren gehindert, dafür zu sorgen, dass die Kapellen ihre Bestimmung erfüllen, verwaltet und erhalten werden, und geht er deshalb mit dem Gedanken um, den Besitz abzustossen, so verstehen wir dies durchaus. Nicht gegen dies Vorhaben, wohl aber gegen jenes Vorgehen des Vereins richtet sich unser Einspruch. Schon seit langem, vollends seit dem Ableben seines letzten Vorsitzenden, des Barons de Neufville (Frankfurt/M.), das etwa vor drei Jahren erfolgte, steht der Verein nur mehr auf dem Papier. Sein Besitz ist überfällig geworden, was indessen weder bedeuten kann noch darf, dass der Dienst, zu dem der Verein sich gesendet wusste, erloschen wäre. Auch abgesehen von den vorhin genannten vorhandenen Gemeinden bedarf die Evangelische Christenheit deutscher Sprache dieser kirchlichen Stätten, mögen auch die Bedingungen, unter denen sie heute ihren Dienst zu leisten haben, gegen früher sich verändert haben. An die Stelle des begüterten Kurgastes von einst, der lange an einem und demselben Orte weilte, auch wohl Besitz erwarb, ist der Tourist von heute getreten. Im Automobil das Land durcheilend, hält er sich nur kurze Zeit am Orte auf. Aber auch er ist evangelischer Christ in der Diaspora und darf erwarten, dass die Kirche an ihm ihre Aufgabe tue. Er ersetzt das, was er an Dauer des Aufenthaltes und an Menge der Geldmittel vermissen lässt, durch seine neuerdings wieder im Ansteigen begriffene Zahl. Haben darum die italienischen Kurorte zwar manches an ihrem Glanze eingebüsst, so sind und bleiben sie doch, namentlich Capri, Nervi und neuerdings Taormina, Centren des Touristenverkehrs, also bedürftig deutschsprachiger Seelsorge und Verkündigung. Aus diesem Grunde hat die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien, als sie letztlich die Pfarrämter in Neapel und in Genua zu besetzen hatte, solche

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Pfarrer berufen, die versprechen, den Aufgaben der Kurpastoration zu genügen. Wohl hatte ich bereits erwogen, zu der früher geübten Weise dieser Pastoration zurückzukehren und für San Remo, Capri und Taormina (das neu hinzukommen würde) um zeitweilige Entsendung erholungsbedürftiger Geistlicher zu bitten. Wenn ich den Gedanken wieder fallen liess, so geschah dies nur deshalb, weil die Hotelbesitzer, von erlittenen schweren Ausfällen eben erst sich erholend, der Kirche das Entgegenkommen, auf das sie in diesem Falle angewiesen ist, noch vorenthalten müssen. Um so mehr verdient es u. E. hervorgehoben zu werden, dass die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien gerüstet ist, an der ligurischen Küste und auf Capri nicht nur die stehenden Gemeinden zu versorgen, sondern auch denjenigen Aufgaben sich zu widmen, die der kirchliche Dienst an Kurgästen und Touristen stellt. Dass die Bedeutung, die die Kurkapelle für die Evangelische Kirche deutscher und verwandter Zunge haben, wieder zunimmt, leidet keinen Zweifel. Auf Capri teilte am vergangenen Osterfeste Herr Bischof Meiser das heilige Abendmahl an 85 Glaubensgenossen aus; beim Wortgottesdienst vermochte die Kapelle die Zahl der Erschienenen nicht zufassen. In Rapallo predigte am letzten Weihnachtsfeste Herr Oberkirchenrat Daumiller vor 35 Hörern. Indessen, wie auch immer man zu den Aussichten, die sich hier eröffnen, stehen mag, nach so vielen schmerzlichen Verlusten, die unsere Gesamtkirche erlitten hat, sollte dem Vorgehen des Vereins, der diese Verluste unnötigerweise noch vermehren will, mit aller Entschiedenheit entgegengetreten werden, gemäss den Grundsatz, dem wir in Italien zu gehorchen suchten, als wir uns zu einer Kirche zusammenschlossen; dass, zumal in diesem so nahe bei Deutschland gelegenen Lande, kein Ziegelstein evangelischen Kirchenbesitzes deutscher Herkunft preiszugeben sei. Neuerdings will der Verein, auf Erhaltung, Verwaltung und Verwendung der Kapellen durch die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien aufmerksam gemacht, sich seinem hieraus folgenden Erfordernissen nicht ganz verschliessen. Er sieht, wie Herr Pfarrer i. R. v. Bernus und wie Vicemoderator Ribet übereinstimmend erklärten, eine Mitbenutzung der Kapellen durch die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien vor. Dies klingt freundlich, ist aber sachlich so unbefriedigend, so misslich, dass wir diesen Weg als den letzten, nachdem alles zu Erhoffende verloren ist, und auch dann nur widerstrebend gehen würden. Nach einem von Herrn Pastor C. Reinke-Neapel kürzlich erstatteten Bericht lebt auf Capri ein einziger Waldenser. Die evangelisch-lutherische Gemeinde daselbst zählt 35 Mitglieder an Ansässigen, an Kommenden und Gehenden mehrere Hundert im Laufe des Jahres. Einer gleich günstigen Lage erfreuen die ligurischen Kurgemeinden sich zwar nicht, erfahren aber eine sichtliche Belebung, sodass die Verhältnisse in wenigen Jahren ähnlich

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liegen können. Eine Ausnahme – vielleicht im Blick auf die Zukunft – macht Bordighera. Gemeindemässig überwiegt hier die Waldenser Kirche; sie unterhält in der Nähe ein Heim, das auch zu Tagungen genutzt wird. Darum könnte, wenn ein Opfer unumgänglich ist, es hier gebracht werden. Jedoch nur zur Not. Müsste nicht die Evangelische Kirche in Deutschland, bevor es hierzu kommt, allen Einfluss, alles Gewicht aufbieten, um den „Verein für Errichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten“ an seinen Ursprung, seine Bestimmung, seine Verpflichtung zu mahnen und von einem Schritt abzuhalten, über den es bei allen, die „Jerusalem lieben und ihm Glück wünschen“, nur ein Urteil geben kann? Dies Urteil sehe ich mit meinen Mitarbeitern ausgesprochen in einem Wort, das jüngst der Herr Bischof D. Meiser zur Sache gefunden hat: „ Ich hielte es für richtig, Herrn Bernus klar zu machen, dass er nicht einfach Kapellen, die doch aus Spendenmitteln evangelischer Kirchenglieder in Deutschland erbaut sind, an die Waldenser Kirche verkaufen und die evangelisch-lutherischen Gemeinden in Italien auf ein blosses Mitbestimmungsrecht beschränken kann. Wenn der Kurkapllenverein mit der Verwaltung un dem Unterhalt dieser Kapellen nichts mehr zu tun haben will, dann soll er sie der Evangelisch-lutherischen Kirche in Italien übereignen, die dann ihrerseits, wenn es erforderlich sein sollte, den Waldensern die Mitbenutzung gestatten kann. Das ist meine Meinung.“ Ebenso brüderlich, wie die Evangelisch-lutherische Kirche in Italien sich verhalten hat, als die Waldenser Kirche sich mit ihr in das Gotteshaus zu Venedig zu teilen wünschte [sic!], wird sie sich zeigen, wenn es gilt, dieser Kirche eine gottesdienstliche Mitbenutzung der Kapellen einzuräumen. Ich bitte Sie, Hochwürdiger Herr Bischof, inständig, dabei zu helfen, dass ein Weg gebahnt und beschritten werde, der zu d i e s e r Lösung führt. In Ehrerbietung und Verehrung bin ich Ihr ganz ergebener gez. W. Dahlgrün

44E13. Vorschlag von Bernus’ „für eine Neuordnung betr. Erhaltung und Nutzung der Kurkapellen in Italien“. Wiesbaden, 14. Juli 1954 F: EZA Berlin, 88/20 (D). 1. Die Kapellen bleiben Eigentum des Vereins für Einrichtung deutschevangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. Begründung: Einer Übertragung des Eigentums stehen Bedenken von kirchlicher und staatlicher Seite entgegen. Vor allem möchte der Verein selbst sein Eigentumsrecht und damit das Recht auf verantwortliche Mit-

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wirkung an der Erfüllung des Vereinszwecks nicht für immer aus der Hand geben. 2. Über Erhaltung und Nutzung der Kurkapellen werden je nach Lage örtlich verschiedene und befristete Verträge zwischen den in Betracht kommenden Kirchen und Gemeinden einerseits und dem Verein andererseits abgeschlossen. Begründung: Die Lage ist, wie sich dem Vereinsvorsitzenden bei seiner Reise deutlich gezeigt hat, an den vier Orten: Bordighera, Capri, Gardone und Nervi total verschieden. 3. Daher erstrebt der Verein für Bordighera einen (auf fünf Jahre?) befristeten Vertrag mit der Waldenser Kirche, bzw. mit der ihr zugehörigen Gemeinde in Vallecrosia. Diese übernimmt die Instandhaltung der Kapelle in Bordighera und sichert der Luth. Gemeinde Genua-San Remo das Mitbenutzungsrecht mindestens im bisherigen Umfang zu. – Neuregelung bleibt vorbehalten im Falle einer Beschlagnahmung der deutschen Kapelle in San Remo. Begründung: In Bordighera und dem anschließenden Vallecrosia sind die Glieder und Anhänger der Waldenser Kirche in der Überzahl. Die Reparatur der durch Kriegseinwirkung beschädigten Kurkapelle geschah durch die Waldenser. Sie benutzten seit Jahren die Kapelle jeden Sonntag Vormittag zum Haupt- und Kindergottesdienst. Der luth. Pfarrer Lepsien in Genua kann wegen seines ausgedehnten Bezirks nur einmal im Monat zum Nachmittagsgottesdienst nach Bordighera kommen. Der gemachte Vorschlag ändert also nichts an dem gegenwärtigen Zustand. Nur die jetzt übliche Mietzahlung der Waldenser Gemeinde an die Luth. Gemeinde in Genua käme ein in Wegfall, wenn erstere die Instandhaltungspflicht dauernd übernimmt. – Allerdings droht die Beschlagnahmung der deutschen Kapelle in San Remo durch den dortigen Bürgermeister. Dagegen wird sich die Luth. Gemeinde San Remo und mit ihr die ganze Luth. Kirche zur Wehr setzen, wie wir hoffen: Mit Erfolg. Sollte ihr aber der Erfolg nicht beschieden sein, und sie dadurch den ihr gehörigen Gottesdienstraum verlieren, so wäre ein neuer Tatbestand geschaffen, dem sofort durch eine Revision des Vertrages Rechnung getragen werden müsste. 4. Umgekehrt erstrebt der Verein für Capri einen in gleicher Weise befristeten Vertrag mit der E.L.K.I. bzw. mit der ihr zugehörigen Ev. Gemeinde in Neapel. Hier übernimmt nach diesem Vorschlag die Ev. Gemeinde Neapel die Instandhaltung, verpflichtet sich zur regelmässigen Abhaltung deutscher Gottesdienste und erklärt sich bereit, den Waldensern auf Wunsch die Mitbenutzung der Kapelle zur Abhaltung italien. Gottesdienste zu gestatten. Begründung: Auf Capri zählt die Luth. Gemeinde unter den Ansässigen 35 Glieder, während nur eine Familie den Waldensern angehört. An der Kapelle ist durch die E.L.K.I. mit Hilfe des Luth. Weltbundes eine umfangreiche Dachreparatur vorgenommen. Benutzt wird sie zur Zeit nur durch die

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deutsche Ev. Gemeinde in Neapel, welche mindestens einmal im Monat in Capri einen Gottesdienst abhält. Der Luth. Pfarrer Reinke in Neapel hat sich dem Vereinsvorsitzenden gegenüber durchaus bereit erklärt, den Waldensern auf Wunsch die Mitbenutzung zu gestatten. 5. Betr. Gardone beabsichtigt der Verein eine weitläufige Vereinbarung mit der Ev. Gemeinde Meran unter folgenden Gesichtspunkten: Der Verein sorgt für die Instandhaltung und erwägt ab 1955 die Sendung deutschsprachiger Kurprediger während de Reisezeit. Solche könnten evtl. Arco mit versorgen. Die Gemeinde Meran erklärt sich damit einverstanden, dass auf Wunsch auch die Waldenser italien. Gottesdienste in Gardone in der Kurkapelle abhalten. Begründung: Die Ev. Gemeinde Meran gehört der E.L.K.I. nicht an, sondern steht direkt in Verbindung mit der E.K.i.D. und dem Kirchlichen Aussenamt. Gardone gehört zum Sprengel von Meran. Das Ev. Pfarramt in Meran ist nicht in der Lage, auf die Dauer die regelmässige seelsorgerliche Betreuung von Gardone und Arco zu gewährleisten und wäre für die oben skizzierte Zusammenarbeit mit dem Verein dankbar bereit. Der Waldenser Pfarrer in Brescia erklärt, dass für ihn und seine Amtsbrüder zur Zeit nur eine gelegentliche Benutzung der Kapelle in Frage käme. 6. Betreffend Nervi erstrebt der Vereinen einen Vertrag mit der Waldenser Kirche bzw. mit der ihr zugehörigen Gemeinde Genua auf folgender Basis: Die Waldenser Kirche, bzw. die Gemeinde Genua übernimmt die Instandhaltung, verpflichtet sich zur regelmässigen Abhaltung italien. Gottesdienste sichert der Ev. Luth. Gemeinde Genau das Mitbestimmungsrecht zu, mindestens an einem Sonntag im Monat, darüber hinaus nach Bedürfnis dem Verein für Abhaltung Ev. Kurgottesdienste während der Reisezeit. Begründung: Reparaturen an der Kapelle in Nervi sind bisher abwechselnd von der Waldenser und von der Luth. Gemeinde in Genua ausgeführt und bezahlt worden. Ein Jahr lang (von Ostern 1953 bis Ostern 1954) hat überhaupt kein Gottesdienst stattgefunden. In der Luth. Gemeinde Genua war eine Pfarrvakanz. Der neue Pfarrer beabsichtigt einmal im Monat deutschen Gottesdienst in Nervi zu halten. Der Waldenser Pfarrer in Genua empfindet es schon lange als eine dringende Pflicht für seine zahlreiche über die ganze Riviera zerstreuten Gemeindeglieder regelmässig in einem kirchl. Gebäude in Nervi Gottesdienst zu halten, auch für die vielen in Nervi untergebrachten Flüchtlinge besondere Versammlungen zu veranstalten. Für die zahlreichen Kurgäste aus Deutschland ist nach dem von dem Vorsitzenden an Ort und Stelle gewonnenen Eindruck der einmalige Gottesdienst im Monat während der Reisezeit nicht ausreichend. Hier möchte der Verein seine Mithilfe anbieten. 7. Für die praktische Zusammenarbeit an sämtlichen Orten empfehlen wir folgende Richtlinien: a) Alle sich in der Zukunft ergebenden Fragen werden von den verantwortlichen Vertretern der beteiligten Kirchen, Gemeinden

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und Körperschaften von Fall zu Fall in gegenseitigem Vertrauen besprochen. b) Mietforderungen untereinander werden nicht erhoben. c) Steuern und Versicherungen gehen jeweils zu Lasten derjenigen Körperschaft, welcher die Instandhaltungspflicht zufällt. d) Sämtliche Feuerversicherungen sind durch den Verein zu erneuern und auf die heutigen Gebäudewerte umzustellen. 8) Für alle Teile gelte der Grundsatz: Die beteiligten Ev. Kirchen, Gemeinden und Körperschaften betrachten sich als Glieder eines Leibes, verbunden in der Ausrichtung der Verkündigung des Evangeliums. Prestigegründe treten deshalb in den Hintergrund. Im Vordergrund steht der gemeinsame Auftrag und seine Erfüllung. Wiesbaden, 14. Juli 1954 Für den Verein für die Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. der Vorsitzende: Franz von Bernus

44E14. Schreiben Halfmanns an Wilm. Kiel, 27. August 1954 F: NEK Kiel, 11.02, Nr. 112 (Abschrift). Sehr verehrter, lieber Bruder Wilm! Etwas verspätet kommt mir ihr Brief zu Gesicht, den Sie am 1. Juli 1954 an die Mitglieder des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland126 wegen des Aufrufs zu einer Helgolandspende gerichtet haben. Ich fand ihn gedruckt in der „Jungen Kirche“ Nr. 13/14 vom 15. Juli und in „Kirche in der Zeit“ Heft 8. Da ich zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehöre, ja selbst im Wesentlichen den Text gemacht habe, fühle ich mich vor anderen veranlasst, auf Ihre Stellungnahme zu antworten. Ich habe Ihre Kritik überdacht und zu verstehen gesucht, ohne aber in Ihren Ausführungen den Punkt finden zu können, wo der eigentliche Grund Ihrer Kritik liegt, der doch theologisch formuliert sein müsste. Ich kann in etwa die Gefühle verstehen, die in Ihrem Schreiben zum Ausdruck kommen. Aber nun gilt doch als entscheidender Maßstab in der evangelischen Kirche die Schrift und davon abgeleitet das Bekenntnis; die Anwendung dieses Massstabes aber vermisse ich. Ihr entscheidender Einwand ist die Erinnerung unserer Städte an die Zerstörung unserer Städte vor zehn Jahren, die Gott zugelassen habe. Sie fragen: „Wo war denn der Schöpfungs- und Erhaltungswille als unsere 126 EZA Berlin, 2/5859.

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Städte starben“? Ich frage: Wodurch unterscheidet sich dieser Einwand von der Frage der Atheisten? So kann ich Ihnen Ihre eigene Frage zurückgeben: „Wie ist es möglich, dass sich die Kirche solche Aussagen zu eigen macht“? Sie führen ausser den kriegszerstörten Städten auch die holländische Flutkatastrophe vom Februar 1953 an. Steht Helgoland nicht aber auch in dieser Reihe? Behauptet unser Aufruf etwa, Helgoland wäre vor den Zerstörungen bewahrt geblieben und sei darum ein Symbol des Schöpfungsund Erhaltungswillens Gottes? Dann hätten wir den Aufruf nicht zu machen brauchen, doch um der Zerstörung Helgolands willen verfasst ist. Ihre In-Frage-Stellung des göttlichen Schöpfer- und Erhaltungswillens klingt fast so, als wäre dieser Glaubensartikel in der Zerstörungszeit suspendiert gewesen und noch heute zu suspendieren, wenigstens in dem Sinne, als sei es der Kirche unter gewissen Umständen nicht erlaubt, von diesem Glaubensartikel Gebrauch zu machen. Ist das wirklich Ihre Meinung? Darf die Kirche zu gewissen Zeiten den trinitarischen Glauben verkürzen? Wenn wir gesagt haben, dass Gott den Sieg der Vernichtungskräfte nicht zugelassen habe, so steht dahinter Klagel. Jer. 3, 22 ff. und viele ähnliche Stellen. Auch die Predigt der Kirche und die christliche Frömmigkeit geht diesen Weg. Haben nicht Christen, wenn sie aus Trümmern und Brand wieder auftauchen, Gott für ihre Errettung gedankt? Haben nicht Sie selbst das auch getan? Soll nicht mehr Luthers Erklärung des 1. Glaubensartikels gelten? Wir haben mit Bedacht formuliert: Gott hat den Sieg der Vernichtungskräfte nicht zugelassen – den Sieg! denn Helgoland sollte nach dem Kriege total vernichtet, also ein Stück Natur – christlich; „Schöpfung“ – ausradiert werden. Der Zerstörungsversuch, bei dem eine grosse Zahl britischer Soldaten umgekommen sein soll, ist misslungen. Kann nun aber unser Satz nicht auch auf die zerstörten Städte angewandt werden? Wird und muss christlicher Glaube nicht die Tatsache, dass überhaupt noch irdisches Leben, Werke und Werte den Vernichtungskräften entronnen sind, als Zeichen der Güte Gottes deuten? Darum – ja darum soll Gottes Name gelobt werden, auf Helgoland und anderswo, und ich kann darin keinen Gegensatz zu dem „dennoch“ in Psalm 46, 5 finden. Ihrer Helgoland-Kritik ist noch ein Nachwort angefügt, in dem Sie Ihre ernste Sorge um das Wort unserer Kirche in die Welt aussprechen. – Ich habe aber auch meine Sorge gegenüber Ihrem Wort. Es ist die Sorge um die paradoxe Erscheinung, dass eine stark zeitlich bezogene Theologie – selbst Ihr kurzes Schreiben enthält sich nicht politischer Anspielungen und der Berufung auf einen Zeitungsartikel – im Namen der Theologia crucis auftritt. Dabei scheint unter das Verdikt „Theologia gloriae“ nach dem ganzen Zusammenhang Ihres Briefes schon eine Aussage zu fallen, die nach meiner Erkenntnis einfach aus dem ersten Glaubensartikel folgt und zum zweiten hinüberführt, so wahr göttliche Schöpfung und Erhaltung es ermöglichen, dass eine „Gemeinde“ (Jesu Christi!) wieder Gottes Namen lebt, wo Ver-

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nichtung siegen wollte, aber nicht gesiegt hat. Ich habe Sorge um das Wort der Kirche, wenn eine Theologia crucis absolut gesetzt wird, die Räume frei lässt, in denen sich andere Geister unkontrolliert ansiedeln. Ich danke Ihnen aber für Ihr Wort, mit dem Sie bitten, dass Ihre Fragen nur so verstanden werden möchten, dass Sie sich selber ganz mit darunter stellen. Seien Sie versichert, dass ich trotz meiner Antikritik Ihre Fragen sehr ernst nehme und dass besonders Ihre Mahnung zur Theologia crucis ein offenes Ohr bei mir findet. Mit brüderlichem Gruss Ihr gez. D. Halfmann

44E15. Schreiben Niemöllers an Grüber. Wiesbaden, 31. Mai 1954 F: GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 520 (O). Lieber Bruder Grüber! Von der letzten Ratssitzung her liegt mir noch eine besondere Angelegenheit auf dem Herzen: Bischof Dibelius hat mich gegen Ende der Sitzung daraufhin angezapft, dass sich das Aussenamt doch bemühen sollte, aus Bonn von der Regierung mehr Mittel zu bekommen. Ich habe dagegen zweierlei Einwendungen erhoben, erstens den, dass wir noch niemals bittend an die Bonner Regierung wegen Geld herangetreten seien. Und zweitens, dass für den Fall, dass der Rat dem Kirchlichen Aussenamt einen entsprechenden Auftrag gäbe, dieser Auftrag sich auch auf einen Schritt bei der Regierung der DDR beziehen müsse, weil wir immerhin noch „Evangelische Kirche in Deutschland“ seien. Es wurde dementsprechend beschlossen! So stehe ich vor der Notwendigkeit namens der Evangelischen Kirche in Deutschland, mit der Bitte um Geld an die DDR heranzutreten zwecks Unterstützung der evangelischen Gemeinden deutscher Sprache im Ausland. Ich will das selbstverständlich tun und auch einen entsprechenden Brief an Nuschke schreiben. Ich möchte es aber nicht tun, ohne Dich vorher konsultiert zu haben. Die Bundesrepublik gibt uns jährlich ca. 100.000 DM (wovon ein Teil an den Auslandsdienst der VELKD geht), während sie vor drei Jahren mit 40.000 DM angefangen hat. Der Hinweis von Dibelius bezog sich darauf, dass die Reichsregierung früher 1/4 Million jährlich über das Kirchliche Aussenamt für diese Arbeit zur Verfügung gestellt hat. Was hältst Du von der Angelegenheit; was sollte man Nuschke sagen, und was sollte man ihm nicht sagen? Mit herzlichen Grüssen Dein Martin Niemöller [m. p.]

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45 München, 24. Juni 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Als Referent: Protokollant:

München, Landeskirchenamt, Arcisstraße 13. Donnerstag, 24. Juni 1954 (9.30 Uhr). Donnerstag, 24. Juni 1954 (Uhrzeit unbekannt). Dibelius, Hahn, Haug, Kreyssig, Lilje, Mager, Meiser, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz, Niemeier. Vom Kirchlichen Außenamt: Stratenwerth. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Bender. Brunotte.

45A Vorbereitung der Sitzung 45A1. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 15. April 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Betrifft: Ratssitzung am 24./25. Juni 1954. Im Auftrage des Herrn Ratsvorsitzenden teilen wir folgendes mit: Nachdem der 24./25. Juni 1954 als Termin für die nächste Ratssitzung bestimmt worden sind, hat die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands beschlossen, am 22. Juni eine Sitzung der Kirchenleitung und am 23. Juni eine Sitzung der Bischofskonferenz abzuhalten. Dabei wurde in Aussicht genommen, diese Sitzung nach längerer Pause in Bayern, und zwar am besten in Südbayern stattfinden zu lassen. Da die Evangelische Akademie Tutzing in den genannten Tagen leider nicht mehr zur Verfügung steht, würde Herr Landesbischof D. Meiser die Kirchenleitung und die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands gerne nach München einladen. Er würde diese Einladung gerne auch auf den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland erstrecken und hat des-

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45A Vorbereitung der Sitzung

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halb bei dem Herrn Ratsvorsitzenden angefragt, ob eine Verlegung der Ratssitzung nach Bayern, am besten nach München, möglich sei. Eine baldige Klärung der Frage wäre geboten, weil im Falle der Verlegung der Tagung nach München rechtzeitig Quartiere bestellt werden müßten. Da die nächste Ratssitzung in der Deutschen Demokratischen Republik stattfinden soll und der Rat in Süddeutschland seit längerem nicht getagt hat, glaubt der Herr Ratsvorsitzende, daß nichts im Wege steht, der Einladung von Herrn Landesbischof D. Meiser folgend für die Juni-Sitzung München als Tagungsort in Aussicht zu nehmen. Der Herr Ratsvorsitzende hat uns beauftragt, Herrn Landesbischof D. Meiser und die anderen Herren Ratsmitglieder entsprechend zu verständigen. Da die Quartiere in München in der Hauptverkehrszeit bekanntlich stark belegt sind, wird es sich empfehlen, daß die Herren Ratsmitglieder ihre Quartierwünsche für die Sitzung am 24./25. Juni 1954 alsbald dem Sekretariat des Herrn Landesbischofs D. Meiser in München 2, Arcisstr. 13, mitteilen. D. Dr. Karnatz 45A2. Schreiben von Dibelius jr. an Brunotte. Hannover, 13. Mai 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (O). Betr.: Wehrmachtsseelsorge. Am 10. 5. 54 wurde ich von dem Ratsvorsitzenden unter Bezugnahme auf die Besprechung in der Ratssitzung vom 6. 5. 54 fernmündlich gebeten, zu veranlassen, dass dem Rat in seiner nächsten Sitzung – und zwar am Donnerstag, den 24. 6. 54. – vom Wehrmachtseelsorge-Ausschuss ein Zwischenbericht über den Stand seiner Überlegungen gegeben wird. Diese Bitte ist Herrn Bischof Bender am gleichen Tage von mir mündlich mitgeteilt worden. Ich bitte, den Zwischenbericht von Bischof D. Bender1 auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung zu setzen und Bischof Bender die ihm mündlich mitgeteilte Bitte des Ratsvorsitzenden zu bestätigen. Dibelius [m. p.]

1 45E8.

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

45A3. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 24. Mai 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Betrifft: Nächste Ratssitzung Im Auftrag des Herrn Vorsitzenden laden wir die Herren Mitglieder des Rates zur 44. Sitzung des Rates zum 24./25. Juni d. Js. ergebenst ein. Die Sitzung soll im Dienstgebäude des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenrats in München 2 BS, Arcisstraße 13, stattfinden und vormittags um 9.30 Uhr beginnen. Die Tagesordnung folgt später2. Wegen der Quartierbeschaffung dürfen wir auf unser Schreiben vom 15. April 1954 – KB I 1063/543 – Bezug nehmen. D. Dr. Karnatz

45A4. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 4. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Betr.: Nächste Ratssitzung Bezug: Unser Rundschreiben vom 24. Mai 1954 – KB I 1381/54 I –4. Im Auftrag des Herrn Ratsvorsitzenden teilen wir mit, daß für die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung am 24./25. Juni d. Js. bisher folgende Beratungsgegenstände vorgemerkt sind: Berichterstatter 1. Feststellung der Niederschrift der letzten Ratssitzung 2. Bericht zur Lage a) äußere Lage D. Dr. Dibelius b) Leipziger Kirchentag Präses Mager c) innere Lage D. Dr. Haug 3. Mitteilungen aus der Arbeit der VELKD und D. Meiser und der EKU Dr. Kreyssig 4. Atombombenresolution des Rates D.Dr. Dibelius 5. Stand der Arbeit im Wehrmachtsseelsorgeausschuss D. Bender 2 45A4. 3 45A1. 4 45A3.

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45A Vorbereitung der Sitzung

6. Kriegsdienstverweigerung 7. Richtlinien betr. Gemeindehelferinnen und D. Dr. Niemeyer [sic!] 8. Änderung der Ostpfarrerrichtlinien 9. Verteilung der Beihilfen aus Kapitel III 10. Einberufung der Kirchenkonferenz 11. Verschiedenes In Vertretung Dr. Grauheding

D. Kunst D. Brunotte D. Brunotte Oberkirchenrat v. Harling D. Dr. Dibelius

45A5. Schreiben Kreyssigs an den Ratsvorsitzenden und an Brunotte. Magdeburg, 9. Juni 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Am 19. und 20. Mai habe ich in Königswinter bei Bonn an einer Tagung des Kirchlichen Hilfsausschusses für die Ostvertriebenen teilgenommen, den ich im Rat zu vertreten habe. Die Tagung diente der Vorbereitung der Weltkirchenkonferenz, war von dem ökumenischen Beauftragten Elphen [richtig: Elfan] Rees besucht und von namhaften Referenten bedient. Ich bin gebeten dem Rat zu berichten und bitte, dies in der bevorstehenden Sitzung vom 24./25.Juni vorzusehen. Dr. Kreyssig [m. p.] Präses.

45A6. Schreiben Spiegel-Schmidts an den Rat. O. O., 25. Mai 1954 F: EZA Berlin, 17/706 (D). Betr. Vorbereitung der nächsten Ratssitzung. Die beiliegenden Sätze5 wurden auf der letzten Tagung des Konvents der zerstreuten Ostkirchen in Königswinter am 21. Mai 1954 angenommen. Wir entsprechen einem Wunsch von Herrn Präses Dr. Kreyssig, wenn wir diese Sätze dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland vorlegen und ihn bitten, sich das darin ausgesprochene Anliegen zu eigen zu machen. gez. D. Brunotte 5 45A7.

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

45A7. Sätze des Ostkirchenausschusses zur Europafrage F: EZA Berlin, 17/706 (H, Anlage zu 45A6). Der Konvent der zerstreuten evangelischen Ostkirchen hat die auf der Reichenauer Tagung v. 4.–6. Oktober 1953 offen gebliebenen Fragen über unsere Verantwortung für Europa durchgesprochen und ist zu folgenden Sätzen gekommen: 1.) Ohne das Wissen um die allgemeine Schuldverstrickung der Völker gibt es kein geschichtliches Denken und keine echte Verantwortung. Dabei haben wir es mit Gott zu tun und nicht bloss miteinander. Es kommt nicht so sehr auf das Eingeständnis einzelner schuldhafter Taten als auf die Erkenntnis einer falschen Grundhaltung an. Die Geschichte der Schuld Europas kann nicht an willkürlichen Daten begonnen werden, etwa 1517, 1789, 1933, sondern ist so alt wie Europa selbst. Absolut unschuldige Menschen oder Völker gibt es nicht. Nur aus dieser Erkenntnis kommen wir in ein neues Gespräch. 2.) Eine solche falsche Grundhaltung ist die Erhebung des Nationalgeistes zum absoluten Masstab [sic!] staatlichen Handelns. Damit fällt zugleich der Absolutheitsanspruch des souveränen Nationalstaates. Die für ein künftiges Europa notwendigen Grundrechte der Völker sind nur durchführbar, wenn die Angst vor der Irredenta einem neuen gegenseitigen Vertrauen weicht. 3.) Europa und das Christentum stehen in einer besonderen geschichtlich gewachsenen Beziehung zueinander. Die Christenheit kann ihr geistiges Kind Europa, auch wenn sich dessen Weg von ihr getrennt hat, nicht verleugnen. 4.) Die evangelische Haltung zu Europa wird niemals an der Spannung zwischen Tradition und Glaubenswagnis vorbeikommen. Die Tradition bedarf immer wieder der radikalen Infragestellung durch das Wort Gottes, nur das bewahrt sie vor innerer Erstarrung. Unserer Theologie des Wortes bedarf immer wieder der Ehrfurcht vor dem Wirken des Heiligen Geistes in der von den Vätern herkommenden Überlieferung; sonst führt sie zu bilderstürmerischer Destruktion. 5.) Darum bejahen wir Europa. Aber wir halten eine Restauration für unmöglich und unfruchtbar. Wir wollen nicht durch klerikale Beherrschung, sondern durch dienende Liebe Europa helfen, dass es zu einer neuen die Völker befriedigenden Ordnung kommt, die nur in der Verantwortung vor Gott begründet und erhalten wird.

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45B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H; den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 30. Juni 1954 übersandt). G: Mitschriften 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser 162), 2. Dibelius (BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3), 3. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386), 4. Smend (NL Smend). Niederschrift über die 45. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 24. Juni 1954 in München. Anwesend:

Bischof D. Dr. Dibelius Landesbischof D. Dr. Lilje Landesbischof i. R. D. Hahn Landesbischof D. Dr. Haug Präses Dr. Kreyssig Synodalpräsident Mager Landesbischof D. Meiser Moderator D. Niesel Professor D. Dr. Smend (nicht anwesend Präses Dr. Dr. Heinemann, Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich, Kirchenpräsident D. Niemöller6) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz Oberkirchenrat Dr. Dr. Niemeier Vizepräsident Stratenwerth Prälat D. Kunst Propst D. Grüber 1. Feststellung der Niederschrift Auf Einspruch von Kirchenpräsident D. Niemöller7 wurde die Niederschrift über die 44. Sitzung des Rates am 6. Mai in Halle in der aus der Anlage8 ersichtlichen Form geändert.

6 Niemöller fehlt auf Ratssitzung, da er nach Evanston noch weitere Verpflichtungen in den USA zu erfüllen hatte (Brief an Dibelius vom 6. Juli 1954, EZA Berlin, 6/7339). 7 Zu Niemöllers umfangreicher Kritik am Protokoll der Ratssitzung vgl. 45D1. Obwohl Brunotte auf diesem Schreiben Niemöllers am 26. Mai vermerkt hatte, dass gemäß Ratsbeschluss Protokollbeanstandungen „stets zu Beginn der nächsten Sitzung“ vorzubringen seien und deshalb nichts weiter zu veranlassen sei, hatte Dibelius jr. am 28. Mai 1954 Niemöl-

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2. Bericht zur Lage a) Erklärung zur Atombombe Der Vorsitzende des Rates berichtete über die Durchführung des Ratsbeschlusses von Halle (Ziffer 1 d)9, ein Wort der Verantwortung und des Protestes zu den Versuchen mit Atom- und Wasserstoffbomben zu veröffentlichen. Der Text, der von Bischof D. Dr. Dibelius und Landesbischof D. Dr. Lilje, nicht jedoch von Kirchenpräsident D. Niemöller unterzeichneten Erklärung10 wurde gemäss dem Ratsbeschluss mit den Professoren Pascual Jordan und Kaufmann besprochen. Der Rat nahm von dem Wort über die Atombombe Kenntnis und erklärte seinen am 6. Mai gegebenen Auftrag hierdurch für erfüllt. Der im Zusammenhang hiermit entstandene Briefwechsel zwischen Kirchenpräsident D. Niemöller und Professor Pascual Jordan11 soll den Ratsmitgliedern zugänglich gemacht werden12.

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ler geantwortet, „mit den meisten der [von Niemöller] für notwendig erachteten Änderungen ohne weiteres einverstanden zu sein“. Über die Arbeit des Kirchlichen Außenamtes sei er ohnehin nur unvollständig informiert. In einigen Fällen beharre er aber auf seinem Protokoll, da er die „Beschlüsse wörtlich und vollständig mitgeschrieben“ habe (EZA Berlin, 2/1756). Zur Verdeutlichung seiner Position hatte Dibelius jr. seinem Schreiben eine Stellungnahme zu Niemöllers Monita beigelegt (45E1). Daraufhin hatte Niemöller am 2. Juni 1954 erneut seine Sicht der Dinge dargelegt (45E2). 45C1. 44B1d. 44C1. G 1: „In seinem Zorn über die Äußerungen Jordans hat Niemöller an Jordan einen Brief geschrieben, er verstünde überhaupt nichts von den Dingen. Der Brief brachte wiederum Jordan in Harnisch“. G 2: „Über Niemöllers Brief an Pascual Jordan entsteht förmliche Aufreg[un]g. Haug schlägt auf den Tisch: Der Rat habe es satt, sich so etwas gefallen zu lassen“. Am 29. Juni 1954 sandte Dibelius den Ratsmitgliedern die Briefe Niemöllers an Jordan vom 21. Mai, Dibelius’ an Niemöller vom 29. Mai und das undatierte Schreiben Jordans an Dibelius als Abschriften zu (LKA Hannover, L 3/III, Nr. 342). Dibelius wies Niemöller u. a. darauf hin, dass die Tonart seiner Briefe auf andere irritierend wirke. Jordan hatte nach der Drohung Niemöllers, den Brief Jordans an Dibelius vom 10. Mai 1954 (44E3) publik zu machen, wenn Jordan dies nicht selbst tue, juristischen Rat eingeholt. Jordan hatte dabei erfahren, dass Niemöllers Drohung zwar nicht juristisch verfolgbar, aber „unanständig“ sei. Dennoch fragte die Kirchenkanzlei am 11. November 1954 bei Niemöller an, ob er seine Unterlagen den anderen Ratsmitglieder zur Verfügung stellen könne, da man selbst nichts unternommen habe. Niemöller antwortete am 14. Dezember 1954 und erklärte, keine entsprechende Anfrage erhalten zu haben. Er glaube aber zu wissen, dass Niesel den Briefwechsel Niemöller-Jordan von Dibelius erhalten habe und darin „nichts irgendwie Überraschendes oder Anstössiges“ gefunden habe (EZA Berlin, 2/2566). Bereits am 5. Juli 1954 hatte Niemöller der Kirchenkanzlei das Protokoll Gollwitzers über ein Gespräch zwischen Dibelius, Niemöller, Otto Hahn, Heisenberg und von Weizsäcker, das am 5. Juni 1954 stattgefunden hatte, geschickt (Ebd.; vgl. zu diesem Gespräch auch W. Wette, Zeit, S. 239. Wette behauptet, S. 238, stark verkürzend, die EKD sei „nicht in der Lage“ gewesen, „eine Erklärung gegen die Atom- und Wasserstoffbomben abzugeben“).

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b) Volksbefragung in der DDR (27.–29. Juni) Der Vorsitzende des Rates berichtete über die in den Gemeinden durch die Formulierung der Frage entstandenen inneren Not13 und über die Verhandlungen in der Ostkirchenkonferenz über eine Stellungnahme der Kirchen in der DDR, unter denen es zu einer Einmütigkeit und zu einem gemeinsamen Vorgehen nicht gekommen ist14. Mehrere Ratsmitglieder brachten zum Ausdruck, dass ein Weg der Verständigung bei der nächsten Ostkirchenkonferenz Mitte Juli gefunden werden möge15, und dass jedenfalls die Differenzen nicht zu einer Niederlegung des Vorsitzes in der Ostkirchenkonferenz durch den Herrn Ratsvorsitzenden führen dürften. c) Moskau-Reise16 Der Ratsvorsitzende und Propst D. Grüber berichteten über den

13 Die Bürger der DDR sollten sich nach dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (27. Mai 1954) zwischen „Sind Sie für einen Friedensvertrag und Abzug der Besatzungstruppen oder für EVG, Generalvertrag und Belassung der Besatzungstruppen auf 50 Jahre“ entscheiden, vgl. hierzu M. Lemke, Einheit, S. 318f. 14 Auf der außerordentlichen Sitzung der Ostkirchenkonferenz am 9. Juni 1954 hatten die Teilnehmer zwar den Volksentscheid abgelehnt, aber keine Einigung über das eigene Verhalten erzielen können. Während Dibelius sich gegen ein Votum ausgesprochen hatte, hatten sich Bischof Müller und Kirchenpräsident Schröter dafür erklärt. Nachdem Dibelius die Sitzung verlassen hatte, beschlossen die noch Anwesenden einen in der Kirchenprovinz Sachsen vorbereiteten Text, den die Vertreter der beiden sächsischen Landeskirchen, Mecklenburgs, Anhalts, des Görlitzer Kirchengebiets und der EKU unterzeichneten. Dibelius hatte dieses Vorgehen in einem Brief vom 10. Juni 1954 an die Mitglieder der Ostkirchenkonferenz scharf kritisiert und ein uneinheitliches Vorgehen als Ende des Gremiums bewertet (EZA Berlin, 4/120). Da die geplante Übergabe des Schreibens an Nuschke gescheitert war, hatte die Leitung der Kirchenprovinz Sachsen den Text an alle Bezirksvorsitzenden gesandt, wodurch er auch der Regierung der DDR bekannt wurde (C. Lepp, Tabu, S. 178f.). Der Text und das Anschreiben Müllers an die Pröpste, Superintendenten und Pfarrer vom 14. Juni 1954 sind abgedruckt in J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 123ff. Vgl. hierzu und zum Unterpunkt c auch das Schreiben von Rabenaus an den Rat (45E3) sowie Grübers und Brunottes Schreiben an Dibelius über das Verhalten der Presse (45E4 und 5). 15 Auf dieser Sitzung wurde das Thema nicht besprochen. Vgl. die Niederschrift über die 41. Kirchliche Ostkonferenz vom 14. Juli 1954 (EZA Berlin, 4/120). 16 Vom 19. Juni bis 6. Juli 1954 hatte eine sechsköpfige deutsche Delegation, der u. a. Heinemann und Schaeder angehörten, Moskau, Sagorsk, Leningrad, Kiew und Odessa besucht. Im Anschluss daran hatten Heinemann und Schaeder zwei ausführliche Berichte verfasst (45E6 und 45E7). Vgl. auch die Berichte von Russisch Orthodoxe Kirche, S. 28; K. Aland, 3 Wochen; G. Heinemann, Moskaureise; Ders., Kirche und H. Schaeder, Besuch. Zu den negativen Folgen, die sich aus der Moskau-Reise für Heinemanns EvanstonAufenthalt ergaben: D. Posser, Entspannungspolitik, S. 23f. Da im November 1952 die geplante Moskaureise des Ratsvorsitzenden wegen der angeblichen Erkrankung des Patriarchen abgesagt worden war (D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 33B1, S. 344), stieß die jetzige Reise im Vorfeld auf Kritik. Vgl. 45E3.

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Verlauf der Einladungsaktion17. Der Plan einer Pressemitteilung, dass es sich bei dieser Reise nicht um eine amtliche Delegation der Evangelischen Kirche in Deutschland handele, wurde fallengelassen. Die einzelnen Mitglieder des Rates haben aber die Freiheit, diese Tatsache auf Anfrage öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Der Rat gab erneut seiner Meinung Ausdruck, dass Persönlichkeiten von gesamtkirchlicher Bedeutung sich vor grösseren Auslandsreisen mit dem Rat der EKD, in eiligen Fällen mit dem Ratsvorsitzenden, verständigen müssten18. Dieser Wunsch soll bei der nächsten Kirchenkonferenz besprochen werden19. Darüber hinaus regten einige Mitglieder an, dass leitende kirchliche Persönlichkeiten vor einer wichtigen Auslandsreise mit dem zuständigen Auswärtigen Amt Fühlung aufnehmen möchten20, um sich in politischer Hinsicht ausreichend informieren zu können; diese Anregung wurde jedoch nicht zum Beschluss erhoben. d) Kirchentag in Leipzig21 Synodalpräsident Mager berichtete über die organisatorische und finanzielle Vorbereitung des Kirchentages, die z. Zt. von allen politischen Stellen unterstützt werde (z. B. durch Bewilligung von über 300 t Papier für die Kirchentagszeitung). e) Die äussere Lage Prälat D. Kunst und Propst D. Grüber berichteten dem Rat über die Gesamtlage in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich. 3. Richtlinien betr. Gemeindehelferinnen22 Auf Vortrag von Oberkirchenrat Dr. Dr. Niemeier beschloss der Rat die den Ratsmitgliedern durch Schreiben vom 15. 6. 1954 – Nr. 2460 –23 zugegangenen Richtlinien zur Ordnung des Dienstes der Gemeindehelferin. Diese Richtlinien sollen den Gliedkirchen nach Art. 9 a und b der 17 Über Nuschke waren Einladungen an Aland, Elliger, Grüber, Iwand, Niemöller, Noth, Onasch, Rose, Schaeder, Stempel, Wilm und an die „fortschrittliche[n] Pfarrer“ Budgereit [sic!], Rotenberg [richtig wohl: Rodenberg] und Thomas aus der DDR ergangen. Budgereit, Grüber, Elliger, Iwand, Niemöller, Noth, Rose und Rotenberg sagten sofort ab. Daraufhin wurden Braun, Mochalski und eine weitere Person eingeladen. Heinemann hatte sich mit der Nachricht an Dibelius gewandt, dass er die Reise antreten wolle, falls Dibelius keine „durchschlagende[n] Gründe“ dagegen anführen könne, G 1. 18 Vgl. hierzu 46B1. 19 Vgl. unten S. 531–533. 20 Nach G 1 ging dieser Vorschlag auf Voten Kunsts und Liljes zurück. 21 Zum Leipziger Kirchentag vom 7. bis 11. Juli 1954: 44B1 und D. Palm, Brüder, S. 190– 215. 22 D. Pöpping, Protokolle 5, 23B18, S. 271 und D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 35B9, S. 154. 23 EZA Berlin, 2/3367.

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Grundordnung zugehen24 und im Amtsblatt der EKD veröffentlicht werden25. 4. Änderung der Ostpfarrerrichtlinien26 Nach Anhörung des Finanzbeirates hat der Rat folgende Änderung der Richtlinien vom 22. April 1952 / 11. Februar 1954 (ABl. der EKD 1954 Nr. 35) beschlossen27: I. In § 41 wird die Zahl „69“ durch die Zahl „80“ ersetzt. II. In § 26 a) bis d) wird die Zahl „230“ durch die Zahl „260“ und die Zahl „170“ durch die Zahl „200“ ersetzt. III. In § 29 e wird die Zahl „180“ durch die Zahl „200“ ersetzt.28 IV. Diese Änderungen der Richtlinien treten am 1. Juli 1954 in Kraft29. 5. Stand der Arbeit im Wehrmachtseelsorgeausschuss30 Landesbischof D. Bender als Vorsitzender des vom Rat eingesetzten Ausschuss erstattete dem Rat persönlichen Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses und seine bisherigen Ergebnisse. Das Referat soll den Ratsmitgliedern zugestellt werden31. Über die Frage, ob ein hauptamtlicher Feldbischof als Angehöriger der Wehrmacht oder eine Leitung der Wehrmachtseelsorge durch ein Ratsmitglied vorzuziehen sei, wurde kein Beschluss gefasst. Die Frage soll bei der nächsten Kirchenkonferenz besprochen werden32. In der Frage der Beteiligung der Wehrmachtsgeistlichen am lebenskundlichen Unterricht soll die Entscheidung der 24 Dies geschah mit Rundschreiben vom 17. Juli 1954 (Ebd.). 25 ABlEKD 1954, Nr. 9 vom 15. September 1954, S. 262f. Die abgedruckte Fassung unterschied sich von der dem Rat vorgelegten nur durch die Ersetzung der enthaltenen „ss“ durch „ß“. 26 Vgl. zur Vorgeschichte 41B7 und 42B6. 27 Am 14. Juni 1954 hatte die Kirchenkanzlei den Ratsmitgliedern den Entwurf zum nachstehenden Beschluss zugesandt und erklärt, der „vom Finanzbeirat der EKD erbetene Beschluss des Rates“ solle eine „Verbesserung der Versorgung der sogenannten unechten Ostpfarrer (d. h. der aus dem Bereich der DDR stammenden) und eine entsprechende Erhöhung der Mindestsätze ermöglichen“ (EZA Berlin, 2/6665). 28 Statt „In §“ steht in den Sätzen I–III im Entwurf „Im §“. 29 Zum weiteren Verlauf vgl. 42B6 und 45B4. 30 Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B12a, S. 442f. und 39B2, S. 488 und A. Cremers, Staat, S. 18–46 (des Dokumententeils). 31 Benders Referat (45E8) wurde den Ratsmitgliedern am 10. Juli 1954 von der Kirchenkanzlei zugeschickt (EZA Berlin, 2/4096). 32 Vgl. 47/48B9 und das Protokoll der Kirchenkonferenz unten S. 533. Am 12. Oktober 1954 machte Niemeier Dibelius darauf aufmerksam, dass das Amt Blank auf die Fortschritte bei der Aufstellung deutscher Einheiten hingewiesen habe, so dass der Rat möglichst bald die „Fragen des Aufbaus der Militärseelsorge“ beraten müsse, und zwar 1.) damit, ob es einen eigenständigen Militärbischof geben solle, oder ob ein amtierender Bischof das Amt mit übernehme, 2.) wer Militärbischof und wer Militärpropst werden solle, und 3.) damit, dass

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gesetzgebenden Stellen abgewartet werden. Wenn eine Beteiligung der Pfarrer vorgesehen wird, muss sie im dienstlichen Rahmen erfolgen. Die Frage der Zuständigkeit der Wehrmachtspfarrer für die Familien der langfristig dienenden Wehrmachtsangehörigen bedarf noch der Prüfung33. 6. Kriegsdienstverweigerung34 Prälat D. Kunst berichtete über seine Verhandlungen mit den zuständigen Stellen in Bonn und verlas vier Thesen, die der dortigen Auffassung zugrunde liegen, aber noch nicht veröffentlicht werden können. Der Rat nahm von dem Stand der Angelegenheit Kenntnis. Prälat D. Kunst wurde gebeten, die Freigabe der vier Thesen für eine geheime Mitteilung an die zwölf Ratsmitglieder zu erwirken35. Danach soll die Beratung in der nächsten Ratssitzung festgesetzt werden36. 7. Verteilung der Beihilfen aus Kap. III des Haushaltsplans a) Der von der Kirchenkanzlei in Hannover aufgestellte Verteilungsplan (vgl. Rundschreiben an die Ratsmitglieder vom 2. 6. 1954 – Nr. 12388. V37) wurde mit einigen Abänderungen genehmigt. Abgeändert wurden folgend Ziffern des Verteilungsplans: Nr. 1 a Männerwerk 5.000,– DM (statt 7.000,– DM)38 2.500,– " ( " 3.500,– ") " 1 b Seelsorge in Einheiten 33.000,– " ( " 30.000,– ") " 12 Friedewald (neu eingesetzt!)39 " 37 a Oekumenische Profile 1.000,– " " 38 Reserve zur Verfügung des Rates 9.420,– " (statt 10.420,– DM).

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der künftige Militärpropst möglichst bald seine Arbeit aufnehmen könne (EZA Berlin, 4/ 46). Im Protokoll der Sitzung des Militärseelsorgeausschusses am 10. Mai 1954 hatte es geheißen: „Hinsichtlich der Frage, wer den Militärgemeinden angehören soll, meint der Ausschuß, daß es bei der früheren Regelung verbleiben könne, der zufolge der Militärgemeinde alle Berufssoldaten mit ihren Familienangehörigen, alle Wehrmachtbeamten mit ihren Familienangehörigen und alle Wehrpflichtigen während der Dauer ihrer Dienstzeit angehörten“ (EZA Berlin, 2/4096). Vgl. zur Vorgeschichte 44B12d. Kunsts Thesen konnten nicht ermittelt werden. Auf der Kirchenkonferenz am 3. Februar 1955 in Hannover verlas er dann neun Thesen (EZA Berlin, 2/2576), unten S. 537. Vgl. 46B9. In dem genannten Schreiben (EZA Berlin, 2/5258) hatte die Kirchenkanzlei die „bisher eingegangenen oder alljährlich zu erwartenden Anträge auf Bewilligung von Beihilfen aus den Haushaltsmitteln der EKD“ aufgelistet (45D2). Vgl. auch 41B12. Vgl. 44B8l.

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b) Auf Vorschlag der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei wurden aus Ostwährungsmitteln folgende Beihilfen beschlossen40: Für das Burckhardthaus in der DDR 5.000,– DM41 für das Katechetische Vollseminar in Gnadau 5.000,– "42 für die Bildstelle der Erziehungskammer 2.000,– "43 8. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes a) Bestätigungen in Brasilien Die nachstehend genannten Pfarrer in Gemeinden der Evangelischen Synode von Santa Catarina und Parana werden nach § 28 Abs. 2 b in Verbindung mit § 9 b des Auslandsgesetzes vom 18. März 195444 in ihrem gegenwärtigen Amt bestätigt: Pfarrer Georg Creutzberg, geb. 14. 11. 1899, bisher in Ituporanga in seinem Pfarramt in Trombudo-Central; Pfarrer Rolf Duebbers, geb. 30. 4. 1912, bisher in Ibirama in seinem Pfarramt in Blumenau; Pfarrer Max-Heinrich Flos, geb. 2. 2. 1910, früher Pfarrer in Rio de Janeiro in seinem Pfarramt in Florianopolis; Pfarrer Johannes Müller, geb. 1. 8. 1903, bisher in Campinas in seinem Pfarramt in Curitiba; Pfarrer Edgar Liesenberg, geb. 13. 8. 1918, Absolvent der Theologischen Schule in Sao Leopoldo/Bras. in seinem Pfarramt in Carupa; Pfarrer Harald Roepke, geb. 15. 10. 1923, Absolvent der Theologischen Schule in Sao Leopoldo/Bras. in seinem Pfarramt in Barracao; Pfarrer Martin Johannes Bluemel, geb. 8. 6. 1924, Absolvent der Theologischen Schule in Sao Leopoldo/Bras. in seinem Pfarramt in Santa Isabel. b) Bestätigung in Rio de Janeiro Die Wahl des Pastors Max Herrenkind in Heilbronn zum Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Rio de Janeiro wird bestä-

40 Vgl. auch 41B12, 42B3, 46B12, 47/48B8 und 50B18. 41 Zum Antrag vom 24. Mai 1954 (45D3) notierte Karnatz am 31. Mai 1954: „NB Wenn ich recht sehe, zielt der Antrag nicht auf e. Beihilfe des Sonderausschusses, sondern auf eine Ostmark-Beihilfe nach Kap. III d. Osthaushalts der EKD ab. Das wird schriftlich oder telefonisch klarzustellen sein. Es schiene mir erwünscht, wenn der Antrag durch e. Haushaltsplan des Bu-Hauses-Ost ergänzt werden könnte“(EZA Berlin, 4/375). Vgl. auch 50B18a. 42 Den Antrag vom 17. Mai 1954 (45D4) befürwortete Hafa am 4. Juni 1954 gegenüber Karnatz. Er bezog sich dabei auch auf ein Schreiben der Kirchenkanzlei der EKU an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, bei der die Brüder-Unität am 17. Mai ebenfalls um eine Beihilfe nachgesucht hatte (alle Schreiben in EZA Berlin, 104/851). 43 Antrag nicht ermittelt. 44 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113.

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tigt. Ihm wird die in den §§ 12 und 21 des Auslandsgesetzes vom 18. März 1954 geregelte Rechtsstellung gewährt. Pastor Rendar in Melbourne Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Pastor Georg Rendar, bisher in Adelaide, für die Zeit vom 1. 7. 1954 bis 30. 9. 1955 zur Aushilfe von der angeschlossenen Gemeinde Melbourne angestellt werden soll. Vier weitere Official Visitors für Evanston45 Folgende seit der letzten Ratssitzung neubenannte Besucher der Vollversammlung in Evanston wurden vom Rat beglaubigt: 1.) Pfarrer Walter Drobnitzky, Münster i. W., Langenstr. 5 2.) Direktor Bernhard Müller, Stuttgart, Zeppelinstr. 95 3.) Vizepräsident Hermann [richtig: Werner Heinrich] Groth, Hamburg 1, Rathaus 4.) Frau Pfarrer Grossmann, Berlin-Charlottenburg 4, Leibnitzstr. 58 Die Gesamtzahl der Besucher beträgt nunmehr 35. Zusammensetzung des Kirchlichen Aussenamtes Auf eine diesbezügliche Anfrage von Landesbischof D. Meiser stellte der Ratsvorsitzende fest, dass Veränderungen im KA nur bei Freiwerden einer Stelle erfolgen können, möglicherweise auch, wenn Pfarrer Menn von der Oekumenischen Zentrale in den Ruhestand tritt. Das KA wurde beauftragt, für die nächste Ratssitzung einen Vorschlag vorzulegen46. Paris47 Vizepräsident Stratenwerth berichtete über die in Paris durch das Innenministerium entstandenen Schwierigkeiten48. Pfarrer Semmler [richtig: Semler] wird aus persönlichen Gründen im Oktober 1954 nach Deutschland zurückkehren49.

45 Vgl. 41B10, 42B11 und 44B8a. 46 Personalia des Kirchlichen Außenamtes wurden erst auf der 49. Ratssitzung verhandelt (49B2 und 49B6[IV2]). Vgl. aber Niemöllers Brief an den Ratsvorsitzenden 45E9. 47 Vgl. 42B12, 44B8e und 46B11a. 48 Zu den innenpolitischen Problemen in Frankreich im Zusammenhang mit der Niederlage von Dien Bien Phu im Indochinakrieg und dem Sturz der Regierung Laniel am 12. Juni 1954, die zum Versuch des Innenministeriums führten, Semler aus Frankreich auszuweisen und das Problem der Rückgabe der Christuskirche zu lösen, vgl. 45E10–11. 49 Am 15. Juni 1954 hatte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau das Kirchliche Außenamt darauf hingewiesen, Semlers Beurlaubung für Paris können nur dann über den 1. Oktober hinaus verlängert werden, wenn er auf sein Amt als Studentenpfarrer verzichte. Darüber hinaus hatte Semler am 22. Juni 1954 gegenüber Stratenwerth erklärt, aus familiären Gründen nach Deutschland zurückkehren zu wollen (beide Schreiben in EZA Berlin, 6/732). Zum weiteren Verlauf vgl. 46B11a.

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9. Reform des theologischen Studiums50 Die von einer Kommission unter dem Vorsitz von Landesbischof D. Lilje erarbeiteten Richtlinien über die Reform des theologischen Studiums51 sollen den Landeskirchen zur abschliessenden Stellungnahme zugehen52. 10. Personalien Die Bitte der Kirchenleitung von Berlin-Brandenburg, Prälat D. Kunst für die Stelle eines Generalsuperintendenten in Berlin freizugeben, glaubte der Rat im Hinblick auf die Lage in Bonn nicht in Erwägung ziehen zu können53. 11. Baukostenzuschuss Der Rat beschloss, den Baukostenzuschuss für OKR Dr. Dr. Niemeier, der in der Sitzung vom 11. 9. 1953 (Ziffer 14)54 auf 6.264,60 DM festgesetzt war, nachträglich in Höhe von 6.363, 60 DM zu genehmigen55. 12. Termine der nächsten Sitzungen a) Abweichend von dem bisherigen Beschluss56 soll die nächste Ratssitzung nicht am 30. September stattfinden, sondern am Freitag, den 1. Oktober, vormittags 9 Uhr. Sie soll nur einen Tag dauern und in Hannover stattfinden. b) Die übernächste Ratssitzung, die mit einer Kirchenkonferenz verbunden wird, ist für Ostberlin vorgesehen. Am 11. November soll Kirchenkonferenz sein, am 11. November abends und am 12. November Ratssitzung. gez. D. Brunotte

50 Zur Vorgeschichte D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 29B9, S. 162f. 51 Vgl. 45D5–9. Zum weiteren Verlauf: 46B7 und 47/48B5. 52 Am 8. Juni 1954 hatte Ebeling bei Niemeier angefragt, ob die Studienreform auf der Ratssitzung am 24./25. Juni behandelt werde. Falls ja, wolle er gerne selbst vor dem Rat berichten. Die Kirchenkanzlei hatte ihm jedoch am 18. Juni 1954 geantwortet, dass nach Brunottes Meinung die Tagesordnung bereits jetzt überfrachtet sei, weshalb die Ratsmitglieder die Richtlinien schon erhalten sollten und man später darüber beraten werde (EZA Berlin, 2/5426). 53 Nachdem Jacobi am 3. März 1954 zum Bischof der oldenburgischen Landeskirche gewählt und am 7. April 1954 in das Amt eingeführt worden war, musste die Superintendentur Berlin I neu besetzt werden. Die Stelle wurde dann 1955 mit Immanuel Pack besetzt. 54 Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B14a, S. 444f. 55 Antrag nicht ermittelt. 56 Vgl. 44B3c.

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45C Anlagen und Beschlusstexte 45C1. Anlage zum Protokoll der 45. Ratssitzung F: EZA Berlin, 2/1797 (H). Änderung der Niederschrift zur 44. Sitzung des Rates vom 6. Mai 1954 in Halle. Ziff. 4 b–bb (Seite 3) Der zweite Absatz erhält folgenden Wortlaut: „Zu diesen Beschlüssen gab Kirchenpräsident D. Niemöller zu Protokoll, es werde im Hinblick auf die kurze Behandlung dieser Angelegenheiten von ihm zu überlegen sein, ob er der Synode künftig würde empfehlen können, von ihr gefasste Beschlüsse zur Erledigung an den Rat zu geben.“ Ziff. 8 b (Seite 5) Der Name des Vikars muss Nübling heissen, (nicht Lübling). Ziff. 8 e (Seite 5) bleibt vorläufig unverändert. Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, nachzuprüfen, ob die Amtsstellen der EKD in den Niederschriften der letzten Jahre „beauftragt“ oder „gebeten“ wurden. Ziff. 8 f (Seite 5) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Vikar Marschall aus der Evangelischen Kirche im Rheinland im Auftrage der rheinischen Kirche in Göteborg ordiniert worden ist. Ziff. 8 g (Seite 5) Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Vorsitzende des Kapellenvereins, Pfarrer von Bernus, sich nach Italien begeben hat und vor der Abreise dem Leiter des Aussenamtes erklärt hat, er werde dort wegen des Verkaufs der Kurkapellen nichts unmittelbar veranlassen, sondern sich lediglich über die Lage informieren. Eine Entscheidung werde erst nach seiner Rückkehr gefällt werden. Ziff. 8 h (Seite 5) Der Rat nahm Kenntnis von der Entsendung des Vikars Schlingensiepen an die Gemeinde in Bradford.

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45D Vorlagen und Anträge

295

45D Vorlagen und Anträge 45D1. Schreiben Niemöllers an Dibelius jr. Hannover, 24. Mai 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (O). Sehr verehrter, lieber Herr Dibelius, Vorgestern habe ich die Niederschrift über die 44. Sitzung des Rates erhalten. Es tut mir leid, dass ich Ihnen Mühe damit machen muss; aber ich habe eine ganze Reihe von Ausstellungen bzw. Wünschen auf Berichtigung: Auf Seite 3 zu 4b)–bb), 2. Abs: Meine Erklärung zu Protokoll bezog sich keineswegs auf den mich betr. Beschluss wegen der Eingabe bezüglich „Christ und Welt“ allein, sondern auf die ganze Art der Behandlung von Eingaben an die Synode durch den Rat. Ich würde empfehlen, den ganzen Absatz hinter c) als zweiten Absatz zu setzen mit dem Wortlaut: „Zu den Beschlüssen gab Kirchenpräsident D. Niemöller zu Protokoll, er werde im Hinblick auf die Art der Behandlung dieser Angelegenheit einer künftigen Synode erklären müssen, dass die Übergabe von Anträgen zur Erledigung an den Rat gleichbedeutend sei mit der Ablehnung derartiger Anträge.“ Zu Seite 4 unten: 8. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes habe ich eine Reihe von Ausstellungen zu machen: Zu b) Der Vikar heisst Nübling, nicht Lübling. Zu e) Es handelt sich nicht um eine Beauftragung des Außenamtes, die gar nicht nötig war. Der Wortlaut könnte etwa heißen: „Der Leiter des Außenamtes gab Auskunft über den weiteren Gang der Dinge in Paris. Augenblicklich ist nichts Besonderes zu veranlassen; er wird aber den Rat weiterhin über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.“ Zu f) Der Vikar Marschall ist nicht in Göteborg „eingeführt“ worden. Der Absatz muss lauten: „Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Vikar Marschall aus der Evangelischen Kirche im Rheinland im Auftrag der rheinischen Kirche in Göteborg ordiniert worden ist.“ Zu g) Ich habe keine Bitte an Pfarrer von Bernus gerichtet, sondern lediglich berichtet. Der Satz könnte lauten: „Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Vorsitzende des Kapellenvereins, Pfarrer von Bernus, sich nach Italien begeben hat und vor der Abreise dem Leiter des Aussenamtes erklärt hat, er werde dort wegen des Verkaufs der Kurkapellen nichts unmittelbares veranlassen, sondern sich lediglich über die Lage informieren.

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

Eine Entscheidung werde erst nach seiner Rückkehr aus Italien gefällt werden.“ Zu h) Der Vikar Schlingensiepen ist nicht Pfarrer von Bradford geworden, sondern lediglich dorthin geschickt worden, um in der Vakanz die Pfarrstelle zu versehen. Eine „Bestätigung“ ist also nicht erforderlich. Ich schlage die Fassung vor: „Der Rat nahm Kenntnis von der Entsendung des Vikars Schlingensiepen an die Gemeinde in Bradford.“ Zu l) Hier muss irgendein Erinnerungsfehler vorliegen. Ich habe in meinen Notizen von der Sitzung stehen, dass eine Beihilfe von DM 1000.– bewilligt wurde, und dass ich im nächsten Jahre mit einer gleichhohen Forderung wiederzukommen gedenke. Ich würde deshalb die Fassung vorschlagen: „Der Antrag des Pfarrers Gloede aus Neu-Bukow auf Gewährung eines Zuschusses zu den ‚Oekumenischen Profilen‘ wurde in Höhe von 1.000.– DM-West aus Kapitel III des Haushalts für das laufende Haushaltsjahr genehmigt. Eine weitere Unterstützung im nächsten Haushaltsjahr bleibt vorbehalten.“ Gleichfalls auf Grund meiner mitgeschriebenen Notizen möchte ich noch um eine Ergänzung zu Punkt 9. Personalangelegenheiten, a) Oberkonsistorialrat Dr. Krüger-Wittmack, bitten: Hier bitte ich in der 4. Zeile von unten zwischen „gestellt gewesen ist“ und „dass aber“ einzufügen: . . . „dass er bei der EKD Bezüge nach der RBO A 2b erhält“ . . . Ich habe diesen Punkt sehr genau in Erinnerung, weil ich gefragt habe (Herrn Dr. Karnatz), ob eine solche Fassung „Bezüge nach . . .“ im Blick auf das gemeinte Anstellungsverhältnis richtig und tragbar sei. Diese Frage wurde ausdrücklich bejaht. Schliesslich muss der allerletzte Absatz des gesamten Protokolls anders lauten als er jetzt dort steht. Der Punkt wurde von dem Herrn Vorsitzenden des Rates angerührt, dem ich eine Antwort auf seine Anregung gegeben habe, die ja dahin gehend war, das Kirchliche Aussenamt solle zusehen, von Bonn mehr Geld zu bekommen. Daraufhin habe ich erklärt, dass das Kirchliche Aussenamt noch niemals einen Schritt wegen Geld in Bonn unternommen habe, und dass ich dies auch nicht zu tun gedenke nach meiner bekannten grundsätzlichen Haltung; dass ich aber erwarten müsse, wenn der Rat über seine früheren Beschlüsse hinausgehend verlangt, dass wir nicht nur Geld von Bonn annehmen, sondern auch um Geld von Bonn bitten, dass dann das Kirchliche Außenamt auch entsprechende Schritte bei der Regierung der DDR tun müsse, da wir immer noch eine Evangelische Kirche i n D e u t s c h l a n d seien. Das wurde dann als selbstverständlich erklärt, sodass der Beschluss lauten müsste:

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45D Vorlagen und Anträge

„Das Kirchliche Aussenamt wurde beauftragt, sich um Zuschüsse für die Arbeit an den Auslandsgemeinden sowohl bei der Regierung in Bonn als auch bei der Regierung in Pankow zu bemühen, mit Rücksicht darauf, dass im Dritten Reich die Zuschüsse von staatswegen ein Mehrfaches der heutigen Unterstützung betragen haben.“ Es tut mit leid, dass ich Ihnen soviel Mühe machen muss. Wahrscheinlich wird es sich empfehlen, dass bei der Abfassung des Protokolls der Ratssitzungen auf der ja nun jedesmal ein beträchtlicher Teil von Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes verhandelt werden wird seit der Einführung des neuen Disporagesetzes57 ein Entwurf vom Kirchlichen Aussenamt für diesen Teil des Protokolls zugrunde gelegt wird. Ich werde entsprechende Weisung geben, dass ein Beamter aus dem Kirchlichen Aussenamt jeweils in der Ratssitzung für diesen Teil der Verhandlungen eine Niederschrift anfertigt, die wir dann geprüft alsbald der Kirchenkanzlei zur Verfügung stellen werden. Mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr D. Niemöller [m. p.] 45D2. „Anträge auf Beihilfen für innerkirchliche Arbeit. Westwährungsgebiet 1954/55“ F: EZA Berlin, 2/5258 (H, Anlage zum Rundschreiben 12388. V). Lfd. B.-Nr. Antragsteller bzw. Ver- 1953/54 1954/55 Nr. d. Antr. wendungszweck Beantragt Bewilligt Beantragt 1./ a) b) 2./

Männerarbeit: Männerwerk Seelsorge in kasernierten Einheiten

Vorschlag

5000,–

8.000,– 4.000,–

7.000,– 3.500,–

Frauenarbeit

a) 12344

Frauenarbeit d. EKD

9.500.–

7.000.–

10.000.–

7.000.–

b) 10817

Deutscher ev. Frauenbund

8.000.–

3.000.–

8.000.–

4.000.–

3./ a)

Jugendarbeit: Jugendkammer

25.000.– 8.000.–+)

57 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113.

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15.000.–

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

b) 10681

Burckhardthaus West einschl. Gemeindehelferinnenschule

c) 854 III

8.000.–

40.000.–

10.000.–

Ev. Studentengemeinde

50.000.–

15.000.–

30.000.–

15.000.–

4

10424

Arbeitsgem. f. Kinderpflege

12.000.–

6.000.–

12.000.–

6.000.–

5

11940

Arbeitsgem. f. Gehörlos.seels.

3.000.–

1.000.–

6

11085

Arbeitsgem. dorfk. Dienst

2.000.–

1.000.–

4.000.–

1.000.–

7

11733

Arbeitsgem. ev. Schulbünde

2.500.–

2.000.–

2.000.–

2.000.–

1.000.–

8

Verein. ev. Eltern u. Erz.

1.000.–

1.000.–

9

Ausschuss „Film und Bild“

1.000.–

1.000.–

2.500.–

1.000.–

1.000.–

10

Konfer. d. Strafanstaltspfr.

11

Ev. Arbeitsgem. f. Arb. Fragen

10.000.–

4.000.–

6.000.–

12

Ev. Sozialakademie Friedewald

50.000.–

40.000.–

30.000.–

13

Konv. d. Heimvolkshochschul.

8.000.–

6.000.–

6.000.–

14

Konfessionskundl. Inst. 31.7000.– Bensheim

20.000.–

25.000.–

Studieng. Ev. Akademien

18.000.–

10.000.–

Sachangaben [sic!] d. Kammer f. publ. Arbeit u. ihr. Fachausschüsse





8.000.–

10.000.–

1.000.–

4.000.–



3.000.–

15

10581

16

18.800.–

10.000.–

17

11479

Christoph.-Stift Hemer

18

11347

Kirchl. Hochschule Wuppertal

19

10539

Theol. Stift Göttingen

Ermessen

20

10978

Biblioth. Schule Göttingen

2.500.–

2.500.–

7350.–

5.000.–

21

12146

Verb. ev. Büchereien

8.000.–

4.000.–

8.000.–

4.000.–

22

15893

Arb.gem. f. Volksmission

3.000.–

3.000.–

3.000.–

3.000.–



3.000.– Ermessen

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– –

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45D Vorlagen und Anträge 23

1778 VII Interkonf. Plakatmission



24

Centr. Aussch. f. I. Miss.

25

Auswandererfürsorge

Ermessen "

26

10457

Arbgem. „Friedhof u. Denkmal“

27

10522

Evang. Kirchbautag Zentralst. f. ev. Kirchenmusik

28 29

Posaunenwerk



2–3.000.–

2.000.–

25.000.–

25.000.–

2.000.–

2.000.–

500.–

1.000.–

500.–

2.000.–



1.000.–

1.000.–

3.000.–

500.–

3.000.–

2.000.–

1.000.–

1.000.–



1.000.–

30

11824

Kirchenr. Semin. Erlangen

Ermessen

500.– Ermessen



31

11968

MBK Württbg. f. geErmessen samtk. Aufgb. (Arb. an Krankenschwestern)

500.– Ermessen

500.–

32

10008

Prof. Harder f. Archivalisierung d. BK-Akten

480.–

480.–

480.–

480.–

33

13033/ 53

Bärenreiter-Verl. f. Johann-Walter-Ges. Ausg.

2.000.–

2.000.–

2.000.–

2.000.–

34

11804

Vandenh. u. Rupr. f. Handbuch d. deutschen ev. Kirchenmusik

8.000.–



8.000.–



Präses D. Stempel f. Besuch v. Gefang. i. Frankr., Holland usw.

2.000.– (1.000.–)

1.000.–

1.000.–

35

36

12302

Brüder-Unität f. Wiederaufbau d. Zinzendorf-Gymnasiums

37

12175

v. Cansteinsche Bibelgesellschaft f. Maler Lietzmann

38

50.000.–

5.000.–

1.000.–+)

600.–

600.–

Reserve z. Vfg. d. Rates Summe:

10.420.– 190.580.–

225.000.–

+) Dazu aus Kap. I: 2.000.– (entfällt für 1954/55) +) Zur Aufrundung der bisher einschliesslich Beiträgen der Gliedkirchen aufgebrachten Summe von 29.000.– auf eine Beihilfe der gesamten EKD von 30.000.– DM.

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300

45. Sitzung München, 24. Juni 1954

45D3. Antrag des Burckhardthauses in der DDR, Seminar für Kirchlichen Frauendienst, an den Sonderausschuss der EKD. Berlin, 24. Mai 1954 F: EZA Berlin, 4/375 (O). Das Seminar für kirchlichen Frauendienst (Bibelschule des Burckhardthauses) hat im laufenden Jahr 50 Schülerinnen (24 in Unterstufe, 26 in Oberstufe). Es sind damit alle Plätze besetzt, die wir durch den Neuausbau der 2. und 3. Etage gewonnen haben. Nun bitten wir den Sonderausschuß wieder um eine Hilfe für unsere Arbeit in der Bibelschule, besonders für den Freistellenfonds. Es melden sich immer wieder geeignete Jugendliche, die nicht genug Unterstützung von ihren Landeskirchen bekommen können, an deren Ausbildung uns aber sehr gelegen ist. Wir wären froh, wenn wir gerade für diesen Zweck wieder eine Beihilfe von 5000.– DM bekommen könnten. Wir haben im März leider nur 15 Schülerinnen in die Arbeit schicken können, nachdem wir 19 geprüft haben. Einige sind durch anschließende Orgelausbildung, Krankheit und familiäre Verpflichtungen leider für den Dienst noch nicht verfügbar. So haben wir auch in diesem Jahr wieder 80 Anfragen um Gemeindehelferinnen, die besonders für Jugendarbeit erbeten wurden, abschlägig bescheiden müssen. Da wir eine geringe Aussicht haben, auch noch weiter ausbauen zu können und wohl nicht fehlgehen in der Vermutung, daß wir auch noch mehr Mädchen veranlassen können, in unsere Ausbildung zu kommen, hoffen wir, im nächsten Jahr das Seminar noch etwas vergrößern zu können. Der Platz wird auch deshalb dringend benötigt, weil wir jetzt, wie alle anderen katechetischen und GemeindehelferinnenSeminare, unsere Ausbildung von 2 Jahren auf 2½ Jahre erhöhen. Ingeborg Becker [m. p.] Vikarin

45D4. Schreiben der Direktion der Brüder-Unität an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Herrnhut, 17. Mai 1954 F: EZA Berlin, 104/851 (O). Betr.: Katechetisches Vollseminar in Gnadau Sehr geehrte Herren, in der Kuratoriumssitzung des Zinzendorfseminars in Gnadau, die am 24. 3. 1954 stattfand, lag neben dem erfreulichen Bericht des Direktors R.

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45D Vorlagen und Anträge

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Steinberg auch der Voranschlag für das Jahr 1954 zur Beratung vor. Dieser weist einen Zuschußbedarf von rund DM 53.000.– auf. Es wurden allerlei Streichungen vorgenommen. Trotzdem stellte sich heraus, daß – vorausgesetzt, daß die bisher gewährten Zuschüsse in derselben Höhe erfolgen – immer noch ein ungedeckter Zuschußbedarf von DM 15.000.– vorliegt. Das Kuratorium gibt uns den Rat, Ihnen die Bitte um Erhöhung der Zuschüsse vorzulegen. Wir glauben diesen Rat befolgen zu müssen, haben aber zuerst noch verschiedene Abstriche im Voranschlag gemacht und eine Erhöhung des Unterhalts- und Ausbildungsbetrages der Eltern durchgeführt, sodaß wir hoffen, den oben genannten Betrag noch um weitere ca. DM 7.000.– senken zu können. Es verbleibt dann noch ein Restbetrag von DM 8.000.–, den wir seitens der Direktion der Deutschen Brüder-Unität zu leisten außerstande sind, zumal wir im letzten Jahr außerhalb der Jahresrechnung für Reparaturen die Summe von DM 6.935.– beigesteuert haben. Bei der äußerst angespannten Finanzlage der Deutschen Brüder-Unität sehen wir mit großer Sorge dem Abschluß 1954 entgegen, da die Beschaffung der flüssigen Mittel für das Zinzendorfseminar uns ohnehin schon große Mühe macht. Wir erlauben uns deshalb die höfliche Bitte, bei Ihnen anzufragen, ob es nicht im Bereich Ihrer Möglichkeiten liegt, uns hinsichtlich der finanziellen Sorgen um das Zinzendorfseminar durch Erhöhung Ihres Beitrags zu entlasten. Bei dem überlandeskirchlichen Charakter des Zinzendorfseminars dürfen wir wohl bei Ihnen diese Bitte mit Aussicht auf Erfolg aussprechen und würden uns dankbar freuen, wenn Sie ihr willfahren könnten. In brüderlicher Verbundenheit des Glaubens J. Vogt [m. p.]

45D5. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder und an die Mitglieder der Kommission zur Reform des theologischen Studiums. Hannover, 12. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/5426 (H). Betr.: Bezug:

Richtlinien für die Reform des theologischen Studiums. Ohne.

Der vom Rat der EKD durch Beschluss vom 8./9. Mai 1952 eingesetzte und durch Hinzuziehung von Vertretern der Landeskirchenleitungen und der Predigerseminare erweiterte Ausschuss für Fragen der theologischen Ausbildung hat in seiner Sitzung vom 2. Juni 1954 (Anwesenheitsliste s. Anl.

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

1)58 in Zusammenfassung der von verschiedenen Gremien und Stellen in den letzten Jahren angestellten Bemühungen um eine Reform der theologischen Ausbildung die in Anlage (s. Anlage 2)59 zur Kenntnis gebrachten Richtlinien erarbeitet und legt sie dem Rat der EKD vor mit der Bitte, sie zu billigen und den Landeskirchenleitungen, Theologischen Fakultäten und Kirchlichen Hochschulen zur Annahme und Veranlassung zu empfehlen (Beschlussentwurf s. Anl. 360). gez. D. Brunotte 3 Anlagen 45D6. Anlage 1 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/5426 (H). Ausschuss für Fragen der theologischen Ausbildung 2. Juni 1954 Anwesenheitsliste 1. Bischof D. Dr. Lilje als Vorsitzender Hannover, Calenbergerstr. 43 2. Prof. Dr. G. Ebeling Tübingen, Zeppelinstr. 4 3. Prof. D. Dr. Rost, Bln.-Lichterfelde-West, Margaretenstr. 29c 4. Prof. D. Noth Bonn, Lennéstr. 24 5. Prof. Lic. Fichtner Bethel/Bielefeld, Bethelweg 29 6. Prof. D. Fischer Bln.-Zehlendorf, Heimat 27 7. Prälat Dr. Eichele Ulm/Donau, Parkstr. 1 8. Studiendirektor Dr. Niebergall Hofgeismar, Predigerseminar 9. Prof. OKR Lic. Dr. Beckmann Düsseldorf, Copernicus 9 10. Ephorus Dr. Thimme Brackwede, Kupferhammer 26 11. Studiendirektor Heintze Hildesheim, St. Michael 12. OKR Dr. Dr. Niemeier Hannover Entschuldigt: Generalsuperintendent D. Dr. Krummacher, Berlin

58 45D6. 59 45D7. 60 45D8.

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45D Vorlagen und Anträge

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45D7. Anlage 2 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954. „Richtlinien für die Reform des theologischen Studiums“ F: EZA Berlin, 2/5426 (H). Richtlinien für die Reform des theologischen Studiums 1.) Zur Frage der sprachlichen Ausbildung der Theologiestudenten. Da es für ein fruchtbares theologisches Studium unerlässlich ist, dass die Studenten eine gediegene altsprachliche Basis haben, dürfen die Anforderungen in Bezug auf die griechischen, lateinischen und hebräischen Sprachkenntnisse nicht gesenkt werden. Vielmehr sind Wege zu suchen, um die sprachliche Ausbildung zu verbessern. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten: a) Kirchenleitungen, Theologische Fakultäten und Kirchliche Hochschulen setzen sich bei den zuständigen Stellen des Staates (im Westen: bei der „Ständigen Konferenz der Kultusminister“) und der Länder (im Westen bei den Kultusministerien) für eine Verbesserung des altsprachlichen Unterrichts an den höheren Schulen und für eine den Erfordernissen angemessene Gestaltung und Koordinierung der diesbezüglichen Lehrpläne für die verschiedenen Schultypen ein. Sie verfolgen dabei in sinngemässer Anwendung die von dem Fakultätentag der Evangelischen Theologischen Fakultäten in Deutschland vorgeschlagene Linie (s. Anlage 2a61). Die Einrichtung von fakultativem Unterricht im Hebräischen an humanistischen Gymnasien soll angestrebt werden. b) Zwischen den Kirchenleitungen, den Theologischen Fakultäten und den Kirchlichen Hochschulen sind Vereinbarungen anzustreben hinsichtlich der als ausreichen anzuerkennenden altsprachlichen Vorbildung an den höheren Schulen sowie hinsichtlich der Durchführung sprachlicher Ergänzungskurse an den theologischen Lehrstätten (vgl. Ziffer 3 d der Anlage 2a). c) Soweit die Sprachenausbildung an der Hochschule nachgeholt werden muss, müssen Massnahmen getroffen werden (z. B. Anstellung planmässiger Lektoren innerhalb der Theologischen Fakultäten), die geeignet sind, die sprachliche Ausbildung zu verbessern und so für das Studium fruchtbarer werden zu lassen, damit die für das theologische Studium selbst vorgesehene Zeit nicht zugunsten der Erlernung der Sprachen gekürzt wird. d) Die normale Dauer des theologischen Studiums beträgt acht Semester. Wenn noch Sprachprüfungen abzulegen sind, soll das Studium

61 45D8.

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45. Sitzung München, 24. Juni 1954

mindestens sieben sprachfreie Semester umfassen. Von dem Gesamtstudium sollen in der Regel mindestens sechs Semester an deutschen staatlichen Hochschulen verbracht werden. Die Kirchenleitungen werden um die Anerkennung dieses Grundsatzes und eine entsprechende Änderung der kirchlichen Prüfungsordnungen gebeten. Die Anpassung der staatlichen Prüfungsordnungen für Fakultäts-Examina an diesen Grundsatz müssen bei den zuständigen staatlichen Stellen beantragt werden. 2.) Zur Frage der finanziellen Voraussetzungen für das Studium a) Für ein fruchtbares Studium ist es unerlässlich, dass der Student die Semesterferien zu wissenschaftlicher Arbeit verwenden kann. Ein Werkstudium sollte darum spätestens von der Mitte des Studiums an verhindert werden. Die Kirchenleitungen werden um entsprechende Vermehrung der Stipendien gebeten. Die Opferwilligkeit der Gemeinden (Patengemeinden) für diesen Zweck sollte gepflegt und gesteigert werden. Es ist erforderlich, dass die Entscheidung über Stipendienzuteilungen den Antragstellern so rechtzeitig mitgeteilt wird, dass diese wissen, ob sie in den Ferien auf Werkarbeit verzichten können. b) Zur Vermeidung unerlaubter Kumulation von Stipendien ist ein zweckmässiges Benachrichtigungsverfahren unter den beteiligten Stellen zu verabreden. Die Vorlage von Leistungszeugnissen sollte so vereinfacht werden, dass – ähnlich wie bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes – nach anfänglicher Bewährung nicht in jedem Semester erneut Zeugnisse vorzulegen sind. Wer sich als zum Studium ungeeignet erweist, soll vom Empfang von Stipendien rechtzeitig ausgeschlossen werden. Es wird vorgeschlagen, bei den kirchlichen Stipendienkommissionen, soweit es nicht schon geschehen ist, Vertreter der Theologischen Fakultäten und der kirchlichen Hochschulen hinzuzuziehen. c) Den Kirchenleitungen wird empfohlen, Mittel bereitzustellen, die unabhängig von der Bedürftigkeit dazu dienen, auf Vorschlag der Fakultäten und der kirchlichen Hochschulen Bücher- und Reisestipendien an besonders befähigte Studenten zu gewähren. 3.) Zur Frage der Gestaltung des Studiums Die folgenden Gesichtspunkte können sich zu einer wirksamen Reform nur durch entsprechende Gestaltung der Prüfungsordnungen auswirken. Die Kirchenleitungen werden gebeten, eine Angleichung der landeskirchlichen Prüfungsordnungen sowohl an diese Vorschläge als auch untereinander anzustreben. a) Den Studenten, zumal in den ersten Semestern, praktische Studienhilfen zu geben, die in persönlicher Beratung wie in der Darbietung eines Studienführers (Vademecum theologicum) bestehen, ist wichtig

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b)

c)

d)

e)

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und notwendig. Die Studenten sollen dahin beraten werden, ihr Studium planmässig zu gestalten, jedoch Vorlesungen und Seminare nicht in einem Übermass zu belegen, dass es ihnen dadurch an Zeit für selbständige Arbeit fehlt. Es darf nicht die Vorstellung erweckt werden, als habe sich der Student für alle Gebiete, über die er sich in der Prüfung ausweisen muss, die notwendigen Kenntnisse allein durch das Hören von Vorlesungen zu erwerben. Innerhalb einer gewissen Mindestzahl an zu belegenden Vorlesungen und Seminaren sollte dem Studenten, freilich unter gleichmässiger Berücksichtigung der Hauptdisziplinen, ein Spielraum eigener Entscheidung bleiben. Die Wichtigkeit eigener intensiver Lektüre muss zu einem wesentlichen Gesichtspunkt bei der Studiengestaltung werden. Entsprechend sollte bei der Prüfung auf die Feststellung Wert gelegt werden, welche Quellenschriften und Monographien durchgearbeitet und welche Seminararbeiten angefertigt worden sind. Das schliesst ein, dass im Examen auf den gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Forschung und Diskussion eingegangen wird. Es sollte ermöglicht werden, für die Prüfung eine der Hauptdisziplinen als Wahldisziplin (mit stärkerer Bewertung) und innerhalb der übrigen Hauptdisziplinen Wahlgebiete anzugeben, um darin eine besondere Vertiefung nachzuweisen, jedoch sollte man von einem Zwang in dieser Richtung absehen. Die Konzentration auf Wahldisziplinen und Wahlgebiete darf nicht zu einem Verzicht auf die Erwerbung hinreichender Kenntnisse in der Breite der einzelnen Disziplinen und zu einer vorzeitigen Spezialisierung führen. Der pädagogische Sinn der Wahldisziplinen und Wahlgebieten soll vielmehr in der Qualitätssteigerung des Studiums bestehen und sich darum im Ganzen auswirken. Der Student soll an je einer Seminarübung in sämtlichen Hauptdisziplinen teilnehmen. Zu einer sinnvollen Schwerpunktgestaltung wird empfohlen, Oberseminare mit eng begrenzter Teilnehmerzahl probeweise einzuführen. Sie sollen in der Regel zwei Semester umfassen und in ihre Arbeitsplanung die dazwischen liegenden Ferien miteinbeziehen. Wie weit bei den Hauptvorlesungen gewisse Veränderungen nötig und möglich sind, ist eine Frage, die in den einzelnen Disziplinen verschieden gelagert ist und Gegenstand einer Aussprache der Fachvertreter unter sich werden müsste. Es geht hier vor allem um zwei Probleme: Einmal um die Kürzung der vierstündigen Vorlesungen zu dreistündigen und ferner um die Entlastung der Vorlesungen in der Weise, dass die gleichzeitige Durcharbeitung von Lehrbücher vorausgesetzt wird. Damit hängt wieder eine doppelte Schwierigkeit zusammen: Vielfach mangelt es an geeigneten Lehrbüchern; ausser-

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f)

g)

h)

i)

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dem fehlt es den Studenten an den nötigen Mitteln zur Anschaffung von Büchern. Die erste Schwierigkeit müsste ebenfalls im Kreise der einzelnen Fachvertreter zu ernsthafter Erwägung kommen. Die zweite Schwierigkeit muss als wichtiger Gesichtspunkt bei der Zuteilung von Stipendien einkalkuliert werden (s. o. Ziffer 2 a u. c). Das erste theologische Examen sollte sich unbedingt konzentrieren auf die klassischen Grunddisziplinen: Altes Testament, Neues Testament, Kirchen- und Dogmengeschichte, Systematische Theologie und Praktische Theologie, nach Möglichkeit auch Philosophie, Religions- und Missionswissenschaft. Von weiteren Pflichtprüfungsfächern ist abzuraten. Obwohl Bibelkunde nicht als besonderes Studienfach anzusehen ist, soll das erste Examen in geeigneter Weise den Nachweis einer hinreichenden Vertrautheit mit der Lutherbibel erbringen. Die Beschäftigung mit verschiedenen Randgebieten der Theologie während des Studiums ist selbstverständlich erwünscht, sollte aber in die freie Wahl des Studenten gestellt werden. Es wird vorgeschlagen, in der Prüfungsgestaltung diese Möglichkeit in der Weise zu berücksichtigen, dass dem Kandidaten Gelegenheit gegeben wird, sich zu einer zusätzlichen Prüfung in einem Sonderfach zu melden. Grundsätzlich soll die Spezialisierung auf ein Sondergebiet ausserhalb der theologischen Hauptfächer erst nach dem ersten Examen erfolgen. Die Einrichtung von Vorprüfungen ist abzulehnen. Dem begreiflichen Wunsch der Kirchenleitungen, rechtzeitig die Eignung eines Studenten für den späteren kirchlichen Dienst festzustellen, sollte auch nicht durch ein examensähnliches Gespräch der Kirchenleitungen mit den Studenten Rechnung getragen werden. Vor zu frühzeitiger und zu häufiger praktischer kirchlicher Betätigung während des Studiums ist dringend zu warnen. Ein gelegentlicher Dienst in der Gemeinde, wenn er sich in engen Grenzen hält, kann das Studium befruchten. Jedoch sollte ein Student vor dem ersten Examen nicht predigen, ohne – unbeschadet der landeskirchlichen Vorschriften – darüber sich mit einem Lehrer der Praktischen Theologie ins Benehmen zu setzen. Zur Pflege der vita communis erscheinen Errichtung und Unterhaltung von Studienheimen als eine notwendige Aufgabe von Kirchen und Universitäten. Nur ein von der täglichen Andacht her getragenes Gemeinschaftsleben in solchen Studienheimen verdient den Namen einer „vita communis“. In ihnen finden auch die Seelsorge am Studenten und die persönliche Beratung einen besonderen Raum. Der Nachweis einer Teilnahme an solcher „vita communis“ sollte nicht bindend gefordert werden. Stattdessen sind gute Gelegenheiten zu ihrer Pflege zu schaffen, die auf den Studenten anziehend wirken

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und ihrerseits wiederum einen positiven Einfluss nach aussenhin ausstrahlen. In Studienheimen für Theologen sollten nach Möglichkeit auch Nichttheologen mitwohnen. In der Pflege studentischen Gemeinschaftslebens können die Kirchlichen Hochschulen einen besonderen Dienst tun. k) Eine Vermehrung der akademischen Hilfskräfte (Assistenten, Repetenten, Famuli) ist notwendig. Die Kirche muss bereit sein, trotz des herrschenden Pfarrermangels Kandidaten für diesen Dienst zu beurlauben. Der Staat ist an seine Verpflichtung entsprechender Finanzmittel zu erinnern. 4. Zur Frage der Ausbildung nach dem ersten theologischen Examen Die Pläne zu einer Reform des theologischen Studiums dürfen nicht ausser Acht lassen, dass ein wesentlicher Bestandteil der theologischen Ausbildung die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Examen ist. Einer der wichtigsten Ansatzpunkte zur Verwirklichung dessen, was unter dem Stichwort „Studienreform“ gefordert wird, ist eine Reform der Ausbildung nach dem ersten Examen. Dafür muss mit allem Nachdruck gefordert werden, dass die Einführung in den praktischen Dienst mit grösster Sorgfalt durch Lehrvikariat, Predigerseminar, katechetische Ausbildung in Schulvikariaten usw. vollzogen wird. Der frühzeitige Verschleiss der Kandidaten der Theologie durch Überforderung ihrer Kräfte verhindert einen organischen Übergang vom Studium in das kirchliche Amt. 5. Zur Frage des Frauen-Studiums Die besonderen Probleme, die in Bezug auf das Frauen-Studium bestehen, hängen vor allem damit zusammen, dass es an einem klar umrissenen Berufsziel der Theologin fehlt. Es ist ein dringendes Erfordernis, dass in Zusammenarbeit aller in Betracht kommenden Stellen die Arbeitsmöglichkeiten der Theologin deutlicher umschrieben und angemessener gestaltet werden, als es bisher der Fall ist.

45D8. „Anlage 2a (zu Anlage 2). Anlage zu den Richtlinien zur Frage der Reform des theologischen Studiums“. F: EZA Berlin, 2/5426 (H). Anlage 2a (Zu Anlage 2) Anlage zu den Richtlinien zur Frage der Reform des theologischen Studiums. Protokoll des Fakultätentages der Ev.-theol. Fakultäten in Deutschland vom 7./8. X. 1953, Ziff. 3: Altsprachliche Vorbildung und Ausbildung der Theologiestudenten.

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Der Fakultätentag empfiehlt den Theologischen Fakultäten, die folgenden Grundsätze und Richtlinien sich zu eigen zu machen und bei den in Betracht kommenden amtlichen Stellen zu vertreten. a) Für ein fruchtbares theologisches Studium ist es unerlässlich, dass die Studenten eine gediegene altsprachliche Basis haben. Darum bietet der altsprachliche Gymnasialtypus die geeignetste sprachliche Vorbildung. Aber aus demselben Grunde sind auch die Bestrebungen zu begrüssen und zu fördern, die z. Zt. dahingehen, an den sog. neusprachlichen Oberschulen (Realgymnasium) wieder das Latein zur Grundsprache zu machen. Die dabei obwaltende Absicht, grundlegende Bildungsgehalte der Antike und zugleich eine gründliche formale Schulung zu vermitteln, verdient volle Bejahung. b) An verschiedenen neusprachlichen Oberschulen (Realgymnasien) sind fakultative griechische Arbeitsgemeinschaften eingerichtet oder ins Auge gefasst worden. Diese Bestrebung ist fördernswert. Aber es muss ein Mindestmass an Kenntnissen gesichert sein. Ein Beispiel für eine befriedigende Lösung ist die Regelung des Hessischen Ministeriums, nach der vier Jahre lang vierstündige Arbeitsgemeinschaften stattfinden und mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung abschliessen. Die hessische Verordnung lautet: „Das Lehrziel der griechischen Arbeitsgemeinschaft soll sein: Sicherheit in der attischen Elementargrammatik, ausreichende Vokabelkenntnis und Verständnis mittelschwerer Texte aus Xenophon und Platon. Eine Ausdehnung der Lektüre auf die Dichtung, in erster Linie auf Homer, ist erwünscht, hängt aber von der Leistungsfähigkeit der Schüler ab. Im Rahmen ihrer Reifeprüfung können die Teilnehmer der griechischen Arbeitsgemeinschaften das Graecum ablegen, indem sie sich einer zusätzlichen schriftlichen Prüfung (Übersetzung eines mittelschweren Prosatextes aus Xenophon, Platon oder einem anderen attischen Autor) und einer obligatorischen mündlichen Prüfung unterziehen, in der sie einen nicht zu schweren Text zu interpretieren haben.“ Die auf die vorgesehene Weise erworbene Reife in Griechisch darf als Äquivalent des als Ergänzungsprüfung bei den Wissenschaftlichen Prüfungsämtern abgelegten Graecum gelten. Der Fakultätentag empfiehlt den Theologischen Fakultäten, in ihrem Bereich eine entsprechende Regelung anzustreben. c) An einer Reihe mathematisch-naturwissenschaftlicher Oberschulen besteht teils fakultativer teils obligatorischer lateinischer Unterricht mit 3–4 Wochenstunden in 3 bis 4 Jahren. Als zureichende sprachliche Basis für das Theologiestudium kann nur ein Unterricht von 4 Wochenstunden während 4 Jahre gelten, sofern er den Schüler befähigt, einen mittelschweren lateinischen Text (z. B. aus Cicero, Livius

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oder Sallust) zu übersetzen und zu interpretieren. Der Fakultätentag empfiehlt den Theologischen Fakultäten zu befürworten und zu erstreben, dass eine entsprechende Regelung an den in ihrem Bereich bestehenden mathematisch-naturwissenschaftlichen Oberschulen durchgeführt wird. d) Der Fakultätentag empfiehlt, dass an allen Theologischen Fakultäten Kurse „Griechisch III“ und „Lateinisch III“ angeboten werden. Obligatorisch sollte der Besuch des Kursus „Griechisch III“ für alle diejenigen sein, die nicht das Reifezeugnis eines Humanistischen Gymnasiums besitzen oder darin für „Griechisch“ keine mindestens genügende Note erreicht haben. Der Besuch des Kursus „Lateinisch III“ sollte entsprechend obligatorisch für alle diejenigen sein, die kein Humanistisches Gymnasium oder Realgymnasium besucht haben oder an diesen Schulen in „Latein“ keine wenigstens genügende Note erreicht haben. Der Besuch der Kurse „Griechisch III“ und „Lateinisch III“ soll spätestens zugleich mit dem neutestamentlichen bezw. kirchengeschichtlichen Proseminar erfolgen und Bedingung der Aufnahme in die entsprechenden Seminare sein. Bei der Aufnahme in dieselben sollen in jedem Fall die altsprachlichen Kenntnisse überprüft werden, sei es, dass dies durch eine Leistungsprüfung am Schluss der Kurse, sei es dass es im Zusammenhang einer Aufnahmeprüfung in das Seminar erfolgt. 45D9. Anlage 3 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/5426 (H). Entwurf für einen Beschluss des Rates. Der Rat der EKD billigt die Richtlinien für die Reform des theologischen Studiums, bringt sie den Landeskirchenleitungen, den Theologischen Fakultäten und Kirchlichen Hochschulen mit nachdrücklicher Empfehlung und der Bitte zur Kenntnis, sie sich zu eigen zu machen, zu erproben und bei den in Betracht kommenden Amtsstellen zu vertreten.

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45E Dokumente 45E1. Stellungnahme von Dibelius jr. zu Niemöllers Kritik am Protokoll der Ratssitzung vom 6. Mai 1954. Hannover, 28. Mai 1954 F: EZA Berlin 2/1756 (O). Stellungnahme zu Eingang Nr. 1228562. 1.) Seite 3 der Niederschrift Ziff. b–bb: Die von Herrn Kirchenpräsident D. Niemöller zu Protokoll gegebene Erklärung ist bzgl. der Konsequenzen, die Herr Kirchenpräsident D. Niemöller angab ziehen zu müssen, von mir wörtlich mitgeschrieben worden. 2.) Seite 5 der Niederschrift Ziff. 8b: Hörfehler des Verfassers. Ziff. 8e: Die abschliessenden Worte des Vorsitzenden waren: „Wir bitten das Aussenamt, den Rat über die Entwicklung der Angelegenheit auf dem Laufenden zu halten.“ Ziff. 8f, g und h: Die gewünschten Änderungen entsprechen den gefassten Beschlüssen. Ziff. 8l: Ein Erinnerungsfehler liegt nicht vor. Der in der Niederschrift wiedergegebene Beschluss ist von mir unmissverständlich aufgenommen und sofort niedergeschrieben worden. Zu diesem Punkt der Niederschrift weist der zuständige Referent der Kirchenkanzlei darauf hin, dass die Mittel bei Kap. III ausschliesslich für die innerkirchliche Arbeit im Bereich der westdeutschen Gliedkirchen bestimmt sind. Der Referent ist der Ansicht, dass eine Bezuschussung der „Oekumenischen Profile“ nur im Rahmen des kirchlichen Hilfsplanes durch den Heuner-Ausschuss möglich ist, da es sich hier um eine Sache handelt, die in erster Linie, wenn nicht gar ausschliesslich, den ostdeutschen Gliedkirchen zugutekommen soll. Ziff. 9a: Der Vorsitzende äusserte sich zusammenfassend dem Sinne nach dahin, dass Oberkonsistorialrat Dr. Krüger-Wittmack durch den 62 45D1.

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abzuschliessenden Vertrag nicht schlechter gestellt werden soll, als er bisher gestellt gewesen ist. Es mag sein, dass ich diese Äusserung zu eng auf Dr. Krüger-Wittmack’s bisherige Stellung in der badischen Kirche bezogen habe, und dass gemeint war, Dr. Krüger-Wittmack solle gehaltlich nicht schlechter gestellt werden, als er zuletzt als Beamter gestellt gewesen ist. 3.) Seite 7 der Niederschrift Ziff. 12e: Dass das Aussenamt beauftragt worden ist, sich auch bei der Regierung in Bonn um Zuschüsse für die Arbeit an den Auslandsdeutschen zu bemühen, habe ich nicht gehört. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass ich einen etwaigen Beschluss dieses Inhalts überhört habe. Dibelius [m. p.]

45E2. Schreiben Niemöllers an Dibelius jr. Wiesbaden, 2. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (O). Sehr verehrter, lieber Herr Dibelius! Haben Sie freundlichen Dank für Ihren Brief vom 18. [richtig: 28.] Mai 195463 mit Ihrer Stellungnahme zu meinen Vorschlägen zur Änderung des Protokolls von der letzten Ratssitzung. Sie müssen schon entschuldigen, wenn ich noch einmal auf die Dinge zurückkomme, soweit sie mir nicht belanglos erscheinen. 1.) Seite 3 der Niederschrift, Ziffer b)–bb): Ich habe nichts gegen den Text Ihrer Fassung, obgleich ein wörtlicher Beschluss gar nicht gefasst worden ist bzw. von mir eine wörtlich fixierte Protokollerklärung nicht abgegeben wurde. Ich muss indes darauf bestehen, dass diese Erklärung ausgerückt wird, da sie nicht auf die mich betr. Eingabe allein, sondern – wie ich ausdrücklich erklärt habe – auf sämtliche Eingaben und ihre Behandlung durch den Rat bezogen hat. Ich habe dazu einschränkend bemerkt, dass mir diese Bemerkung nicht leicht fiele, weil ja auch eine Eingabe, die mich selbst beträfe, nämlich die wegen „Christ und Welt“ mit zu den Anlässen gehöre. Ich schlage also nochmals vor, es dabei zu belassen, dass dieser ganze Absatz als zweiter Absatz hinter c) zu setzen ist. 2.) Seite 5 der Niederschrift, Ziffer 8e: Hier bitte ich dann zu setzen, „das Aussenamt wurde gebeten, den Rat über die Weiterentwicklung . . . auf dem Laufenden zu halten.“ Jedenfalls hat es sich nicht um einen Auftrag gehandelt. 63 45E1.

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Zu 8 l muss ich bemerken, dass hier nun Aussage gegen Aussage bzw. sofort niedergeschriebene Notiz gegen Notiz steht. Die Sache wird im Rat noch einmal verhandelt werden müssen. Ich habe auf dem Originalbrief von Dr. Gloede die Bemerkung stehen: „1.000 DM, Rat 6. 5. 54 (nächstes Jahr nochmals ?)“ Falls der Beschluss Bedenken bei den Referenten der Kirchenkanzlei gefunden hat, so wären diese Bedenken in der nächsten Ratssitzung vorzubringen und dort entsprechend zu beschliessen. Im übrigen aber weise ich darauf hin, dass die „Oekumenischen Profile“ ebenso stark in Westdeutschland wie auch in der Ostkirche gebraucht werden. Ausserdem enthält die Stellungnahme des Herrn Referenten nach meinem Dafürhalten eine falsche Aufgabenbestimmung des Heuner-Ausschusses, bei dem es sich ja um eine zusätzliche und nicht um eine normale Hilfe zwischen den Kirchen von Westdeutschland und denen von Ostdeutschland handelt. In der früheren Verteilung der Mittel aus Kapitel III ist jedenfalls ein derartiger Einwand niemals erhoben worden, und ich müsste mir vorbehalten, die Verteilungen der vergangenen Jahre einmal zusammenstellen zu lassen. Und schliesslich zu Seite 7 der Niederschrift, Ziffer 12e: Zu dieser Angelegenheit muss ich bemerken, dass der Herr Vorsitzende selber an mich als den Leiter des Kirchlichen Aussenamtes die Frage gerichtet, ob ich nicht dafür sorgen könnte, dass „Bonn mehr Geld gäbe“. Ich habe darauf geantwortet, dass derartige Schritte niemals unternommen worden seien, dass, wenn ich aber den Auftrag bekäme, von Bonn Gelder zu „erbitten“, ich dann auch einen gleichen Auftrag für das Gebiet bzw. die Regierung der DDR haben müsste. Dementsprechend ist beschlossen worden. Und ich bitte, das auch im Protokoll festzuhalten. Vielleicht sind sie so liebenswürdig, die vorstehenden Bemerkungen Herrn Präsident Brunotte, der ja leider bei der Sitzung nicht anwesend sei konnte, auch zu übermitteln. Ich werde sie meinerseits mit unserem Briefwechsel auch den Mitgliedern des Rates zuleiten. Die Angelegenheit mit den „Oekumenischen Profilen“ ist mir insofern besonders peinlich, als ich alsbald nach der Sitzung Herrn Pfarrer Dr. Gloede von dem Ergebnis informiert habe und daraufhin nun bereits die Anfrage bekommen habe, an wen man sich wegen der Übersendung des Geldes an das zutreffende Konto etwa noch wenden solle. (Anfrage von Dr. Winterhager vom 28. 5. 195464). Mit freundlichen Grüssen bin ich Ihr sehr ergebener M. Niemöller. [m. p.]

64 Dokument nicht ermittelt.

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45E3. Schreiben von Rabenaus an den Rat. Berlin, 1. Juni 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Schon lange sind weite Kreise der Westberliner Kirche dadurch beunruhigt, daß Kirchenpräsident Niemöller unsere Kirche nach außen vertritt und daß Propst Grüber der kirchliche Beauftragte bei der „DDR“-Regierung ist. Die öffentlichen Äußerungen sowohl von Kirchenpräsident Niemöller wie von Propst Grüber haben sehr viel Widerspruch und Mißbilligung ausgelöst und tragen zur Entfremdung gegenüber unserer Kirche bei. Neuerdings ist nun in der Presse zu lesen, daß von Kirchenpräsident Niemöller eine zweite Moskau-Reise geplant ist. Die erste Moskau-Reise und Niemöllers Bericht darüber hat viel Ärgernis gegeben durch eine unverständliche Verharmlosung der Sowjetisierungsgefahr. Man mußte sich auch fragen, ob es vor Gott erlaubt ist, mit einer Kirche Freundschaftsbezeugungen auszutauschen, die das Gegenzeugnis gegen eine antichristliche Regierung aufgegeben hat und so die Verantwortung für ihr Volk nicht mehr trägt. Solche Freundschaftsbezeugungen bergen die Gefahr in sich, daß sich die eigene Kirche auf denselben Weg des Ausweichens begibt. Sie sind also weder für die fremde noch für die eigene Kirche ein geistlicher Dienst. Wir erinnern uns daran, daß die Moskau-Reise, die Bischof Dibelius geplant hatte, abgesagt wurde. Ist die zweite Moskau-Reise von Kirchenpräsident Niemöller von dem Rat der EKD geplant und gebilligt oder unternimmt er sie auf eigene Hand? Liegt ein Beschluß der EKD vor, wie sich unsere Kirche grundsätzlich zu dem Weg der östlichen Kirchen stellt? Wird das Wort von Bischof Berggrav auf der Lutherischen Tagung in Hannover65, werden die 12 Thesen der norwegischen Lutheraner über Kirche und Staat66 beachtet? Eine andere bedrängende Frage ist die, wie sich die Gemeinden in der Ostzone diesmal bei der Volksbefragung verhalten werden, die vom 27. bis 29. Juni stattfinden soll. Die Formulierung der Frage: „Friedensvertrag und Abzug der Besatzungstruppen oder EVG-Vertrag und Generalvertrag und Belassung der Besatzungstruppen auf 50 Jahre“ – sowie der die Existenz und die Freiheit bedrohende Druck auf die öffentliche Meinung machen diese Volksbefragung wieder zu einem großen Unrecht. Der Schein einer Zustimmung des Volkes in der Ostzone zu der sogenannten „Friedenspolitik“ des Kommunismus soll mit den bekannten Methoden künstlich erzeugt werden. Die Beteiligung an dieser Volksbefragung in dem von den Machthabern ge65 E. Berggrav, Staat. 66 Norwegisches Nationalkomitee, Thesen.

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wünschten Sinn ist eine Beteiligung an der kommunistischen Propaganda und damit eine Förderung der Sowjetisierung, d. h. der Entchristlichung des Volkes. Besonders bedrängend ist die Vorstellung, daß kurz darauf der Leipziger Kirchentag stattfinden soll, von dem die „DDR“-Regierung erwartet, daß er nichts gegen ihre „Friedenspolitik“ sagt. Ist es geistlich zu rechtfertigen, daß eine große Versammlung von Christen zu einer flagranten Gewissensvergewaltigung schweigt, die ein paar Tage vorher stattgefunden hat? Wird die Kirchenleitung zu dieser Volksbefragung etwas sagen? Wird sie den Christen den Mut stärken, sich an solchen Befragungen nicht zu beteiligen? Auf der Provinzialsynode von Berlin-Brandenburg ist berichtet worden, daß nach einer neuen Verordnung alle Lehrer und Lehrerinnen in der Ostzone zu „Funktionären der Arbeiter- und Bauernmacht“ erklärt worden sind und daß die Schulkinder planmäßig zu Kommunisten gemacht werden sollen und zwar nicht nur durch Belehrung, sondern auch durch Gewissensdruck. Dieser Angriff trifft das Herzstück unserer Kirche, denn ihre erste Missionsaufgabe ist die Taufe und Tauferziehung der deutschen Kinder. Die Eltern geben vor Gott das Versprechen, ihre Kinder christlich zu erziehen und sollen einmal Rechenschaft darüber ablegen. Die Lehrer sind für die Erziehung und Unterweisung der ihnen anvertrauten Kinder an Gottes Gebot gebunden. Es genügt daher nicht, wenn eine Synode eine Resolution faßt, sondern es müßte in den Gemeinden, die die Taufe vollziehen, unter den Eltern, die das Taufversprechen ablegen, unter den Lehrern, die in ihrem Beruf Gott verantwortlich sind, eine Bewegung des Gegenzeugnisses entstehen. Die Verpflichtung dazu muß geweckt, der Mut dazu erbeten werden, denn es geht hier nicht nur um einen Angriff auf den Menschen, sondern auch, und vor allem, auf Jesus Christus als den Herrn und Erlöser. Die Sorge ist nicht unbegründet, daß das Zeugnis mit Ja und Nein infolge von Ermattung auf der einen Seite und nicht genügender Teilnahme auf der anderen Seite, aber auch durch irrige Urteile und Handlungen geschwächt wird. Deshalb der Wunsch, daß die Moskau-Reise von Kirchenpräsident Niemöller unterbleiben und daß die Vertretung der Kirche nach außen in andere Hände gelegt werden möchte. Der Unterzeichnete trägt dem Rat der EKD dieses Anliegen in seiner Verantwortung als Pfarrer und Synodaler (Art. 119 der Berlin-Brandenburger Grundordnung)67 und auf Grund eines Gesprächs in einem Pfarrerbruderkreis vor und kann versichern, daß viele Amtsträger und Laien ebenso denken. v. Rabenau, Pfarrer 67 Grundordnung Berlin-Brandenburg, S. 69.

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45E4. Schreiben Grübers an Dibelius. O. O., o. D. F: GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 255 (Abschrift). Sehr verehrter Herr Bischof! Nachdem ich am Freitag abend durch Bekannte gehört hatte, dass der RIAS einen entstellten Bericht über die Münchener Ratstagung gebracht hatte, bat ich Sie und Herrn Geheimrat Karnatz nach Möglichkeit zu einer Richtigstellung beizutragen. Wie Sie aus der Sonnabendpresse gesehen haben werden, hat ein Teil der Zeitungen eine von der DPA verbreitete Nachricht gebracht, die nicht nur völlig entstellt ist, sondern in diesem Augenblick – am Vorabend der Volksbefragung – von der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik nur als ein Akt der Illoyalität angesehen werden kann. Ich hatte ja bei dem Besuch bei dem Herrn Ministerpräsidenten Grotewohl als selbstverständlich vorausgesetzt, dass keine Presseäusserungen über diese Rücksprache erscheinen sollten und hatte ja auch aus diesem Grunde über den Gang der Verhandlungen nur Ihnen einen mündlichen Bericht erstattet. Durch die neuerliche Pressenotiz wird ja nicht nur der Eindruck erweckt, als ob der Rat in München sich mit nichts anderem zu befassen gehabt hätte als mit der Volksbefragung, sondern aus einigen Zeitungsnotizen könnte man schliessen, dass ich der Initiator dieser Aktion gewesen sei. Ich wäre Ihnen, sehr verehrter Herr Bischof, sehr dankbar, wenn es Ihnen gelänge, festzustellen, wer diese unverantwortliche Notiz in die Presse gebracht hat, vor allen Dingen müsste Vorsorge getragen werden, dass alle Presseberichte, die das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik betreffen, auch von irgendeinem hier tätigen verantwortlichen Menschen mitüberprüft würden. Ich selbst darf darum erneut bitten, dass kirchenamtliche Verlautbarungen, in denen mein Name genannt wird, mir vor Erscheinen vorgelegt werden. Mit hochachtungsvoller Begrüssung bin ich Ihr Ihnen sehr ergebener gez. D. H. Grüber 45E5. Schreiben Brunottes an Dibelius. Hannover. 30. Juni 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Hochwürdigster Herr Bischof! Nach meiner Erinnerung hat Herr Propst D. Grüber in der Ratssitzung nicht ausdrücklich gesagt, dass über sein Gespräch mit Grotewohl nichts in die Presse kommen dürfe. Darf ich mir die Anregung erlauben, dass der Rat künftig jedes Mal am Schluss seiner Sitzung ausdrücklich feststellt, was der

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Presse gesagt werden soll? Am besten wäre es, wenn am Schluss jeder Sitzung ein Kommuniqué wörtlich festgelegt würde. Die Presse dürfte dann nichts anderes gesagt bekommen als eben dieses Kommuniqué. Ich darf noch bemerken, dass die DPA-Nachricht über die Münchner Sitzung nicht von mir formuliert worden ist. Ich habe nur einem Pressevertreter auf seine Fragen geantwortet und meinte, das mit Zurückhaltung getan zu haben, aber die Presse kombiniert immer mehr als man wirklich sagt. Mit ehrerbietigem Gruss Ihr gez. D. Brunotte

45E6. Bericht Heinemanns und Schaeders über die Moskaureise von Gliedern der EKD. 6. Juli 1954 F: EZA Berlin, 6/6204 (H). Vertraulich Bericht über den Besuch im Patriarchat Moskau durch eine inoffizielle Gruppe von Gliedern der Evangelischen Kirche in Deutschland aus Ost- und Westdeutschland. I. Teilnehmer: 1. Aus der Bundesrepublik: Dr. Dr. Heinemann-Essen, Pastor Mochalski-Darmstadt, Dr. Hildegard Schaeder-Kirchliches Außenamt Frankfurt a/Main. 2. Aus der DDR: Professor Aland-Halle, Professor Onasch-Halle, Pfarrer Thomas-Plauen. II.

Aufenthalt: Moskau, 17. bis 25. 6. 1954 mit Abstecher nach Sagorsk (20. 6.), Leningrad, 26.–28. 6. 1954, Moskau, 29. 6.; Kiew 30. 6.; Odessa, 1.–4. 7.; Moskau 5. 7.; Rückflug nach Berlin 6. 7.

III. Reisebegleitung: 1. Ständig ab Berlin Erzbischof Boris und Oberdiakon Lechno. Auf der Rückreise Begleitung nur durch Oberdiakon Lechno. 2. Weitere Begleitung innerhalb der UdSSR insbesondere durch Propst Andrej Rostorgujew, Propst Igor Maljuschizki, Diakon Alexander Wedenski, alle aus Moskau.

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3. Dolmetscher: Strelkowski (überzeugter Kommunist) und Oberdiakon Lechno. Von den Reiseteilnehmern sprach Dr. H. Schaeder russisch. IV. Zweck der Reise: Kennenlernen von kirchlichen Personen und Verhältnissen in der Sowjetunion. V.

Die Reise erfolgte auf Einladung des Patriarchen Alexius von Moskau und ganz Rußland. Alle Teilnehmer betrachteten die Einladung als eine persönliche. Niemand bezeichnete sich als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bei allen offiziellen Begegnungen wurde der persönliche Charakter der Reise erneut ausgesprochen. Auch der sowjetische Vorsitzende des „Amtes (-Sowjet) bei dem Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der russisch-orthodoxen Kirche“ – Präsident Karpow – unterstrich diesen Charakter des Besuches anläßlich des von ihm gegebenen Empfanges (ca. 50 Teilnehmer aus Kirche, Wissenschaft, Kunst usw.) ausdrücklich. Die ADN-Meldungen von einer Delegation „der Evangelischen Kirche in Deutschland“ sind eigene Entstellung.

VI. Betreuung: Unterbringung, Verpflegung udgl. waren von überwältigender Großzügigkeit. Die Anreise bis Moskau wurde von den Teilnehmern bezahlt. Aufenthalt und Rückreise bis Berlin wurden vom Patriarchat getragen. Für persönliche Bedürfnisse wurde jedem Teilnehmer ein großzügiger Rubelbetrag gegeben. Der in Moskau erkrankte Pfarrer Thomas wurde sofort in Hospitalbehandlung genommen, bestens versorgt und im Auftrag des Patriarchats täglich besucht. Für die spätere Rückreise wird ihm besondere sachkundige Begleitung gestellt werden, wie uns der Leiter des Amtes für die kirchlichen Angelegenheit mitteilte, der sich ebenfalls persönlich um ihn kümmerte. VII: Unsere Beobachtungen gründen sich auf folgendes: 1. Teilnahme an 5 Abendgottesdiensten in Moskau, 1 Hauptgottesdienst in Sagorsk (gehalten vom Patriarchen), 3 Hauptgottesdiensten in Leningrad, 1 Abendgottesdienst in Odessa, 2 Klostergottesdiensten in Odessa, darunter ein Gottesdienst in einem Nonnenkloster; 2. Besuch mehrerer Klöster in Sagorsk, Kiew und Odessa, darunter zweier Nonnenklöster; 3. Besuch der Geistlichen Akademien und Seminare in Moskau, Leningrad und Odessa;

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4. Gespräche mit a. dem Patriarchen und den Metropoliten Nikolaus (Moskau); Gregor (Leningrad); Johann (Kiew); Hermogen (New York); Erzbischof Viktor (Peking); Archimandrit Dionysius (Holland); b. anderen Geistlichen wie Erzbischof Boris, Propst Andrej (bis April 1954 Vorsteher der Gemeinde Berlin-Karlshorst und weiterhin mit der Pflege der Beziehungen zu den Christen in Deutschland beauftragt); Propst Igor (Schatzmeister des Patriarchats); Regens Koltschizki; Wedernikow (Schriftleiter der Patriarchatszeitschrift, bis 1947 Dozent für Religionsphilosophie am Moskauer Geistlichen Institut, der späteren Moskauer Geistlichen Akademie); Bujewski (Sekretär des Patriarchen und Mitherausgeber der Patriarchatszeitschrift; Absolvent der Moskauer Geistlichen Akademie) – alle in Moskau; c) Professoren und Lektoren der Geistlichen Akademien und Seminare in Moskau-Sagorsk, Leningrad und Odessa, darunter mehrere deutschsprechende; d) den lutherischerischen Erzbischöfen Turss aus Riga (Lettland) und Kiivit aus Tallin-Reval (Estland) – beide deutschsprechend e) Vertretern der Baptistengemeinden; Shidkow (Vorsitzender des Baptistenverbandes in der Sowjetunion); Levindanto (1. Stellvertreter); Andrejew (2. Stellvertreter); Karow [richtig: Karev] (Generalsekretär); Karpow (Pastor in Moskau); f) Vertretern des „Amtes (Sowjet) bei dem Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der Russ. Orthodoxen Kirche“ Karpow (Präsident); Bjélyschew (Stellvertreter) u. a.; g) mit Vertretern des Friedensrates: Vizepräsident Gerasimow; Professor Jerussalimenski; – Vertreter des Patriarchats Moskau: Metropolit Nikolaus; h) Vertretern des Roten Kreuzes: Cholodkow (Vorsitzender des Vollzugskomités); Puschkow (Stellvertreter); Tschekassenko (Leiter des Außenamtes); Scharonow, Diwakow, Frau Zwetkow; i) Botschafter der DDR: Appelt, Botschaftsrat Seitz. An diesen Gesprächen waren teils alle, teils nur einige oder einzelne Reiseteilnehmer beteiligt. Sie vollzogen sich nicht nur bei offiziellen Anlässen, sondern auch in sehr lockerer Form bei Hausbesuchen, Spaziergängen, einer ganztägigen Schiffsreise im MoskauWolga-Kanal, Autofahrten und dergl. Viele der Einzelgespräche tauschten die Reiseteilnehmer untereinander aus, um ihre Beobachtungen zu ergänzen.

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5. Besichtigungen, durchweg unter Führung von leitenden Personen des besuchten Instituts oder des Betriebes, erwähnt seien insbesondere: a. Lomonossow-Universität in Moskau (Kolossalbau mit über 40000 Räumen) lediglich für Naturwissenschaften – ohne Medizin, 18000 Studierende, b. Lenin-Bibliothek in Moskau (17000000 Bände) c. Tretjakow-Galerie in Moskau; Eremitage in Leningrad; Kirchen und Sammlungen im Kreml; Historisches Museum in Moskau; d. „Stalinwerk“ (Lastwagen, Autos, Fahrräder) in Moskau; Backwarenfabrik „Bolschewik“ in Moskau (hauptsächlich Frauenarbeit). Besondere Aufmerksamkeit galt den sozialen und kulturellen Einrichtungen; e. Geflügel- und Viehfarm bei Moskau, Kolchosbetrieb bei Odessa; f. Warenhäuser und zahlreiche Geschäfte in Moskau, Leningrad und Odessa. 6. Theaterbesuche in Moskau und Leningrad; Sondervorführung der Kinowochenschau aus den letzten Monaten. VIII.Die besondere Aufmerksamkeit aller Teilnehmer galt den kirchlichen Verhältnissen in der Sowjetunion. Wir glauben folgendes berichten zu können: IX. Orthodoxe Kirche: 1. Allgemeine Lage a. Die für die Orthodoxe Kirche maßgebenden staatlichen und kirchlichen Bestimmungen sind in einer im Auftrag von Bischof Dibelius und dem Außenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland vom Jahre 1951 herausgegebenen Drucksache enthalten68; b. Wesentlich ist folgendes: Die Verfassung der Sowjetunion proklamiert die Trennung der Kirche vom Staat und von der Schule. Die Kirche hat sich jeglicher Einreden in die allgemeinen öffentlichen Dinge zu enthalten. Andererseits will der Staat sich nicht um Glaubensdinge kümmern. In den Schulen findet kein Religionsunterricht statt. Die Kirche darf keine eigenen Schulen einrichten. Auf diese Weise ist auch die frühere kirchliche Ausbildung der Priestertöchter in besonderen Parochialschulen weggefallen (vgl. aber unten über Lehre & Verkündigung).

68 Dokumente zur Ordnung.

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Seit 1943 und 1944 bestehen zwei besondere staatliche Ämter für die kirchlichen Dinge. Das eine widmet sich ausschließlich der Orthodoxen Kirche, das andere allen übrigen Religionsgemeinschaften (Lutheranern in den baltischen Ländern, Katholiken, Baptisten, Mohammedanern, Buddhisten usw.) Beide Behörden sollen den von ihnen betreuten Gemeinschaften eine Hilfe angedeihen lassen und zugleich darüber wachen, daß keine von ihnen den Rahmen ihrer Befugnisse überschreitet. Die Behörden haben ihren Sitz in Moskau. Die Behörde für die Orthodoxe Kirche heißt „Amt (Sowjet) bei dem Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der Russ. Orthodoxen Kirche“ und besteht aus einem fünfköpfigen Kollegium (Präsident Karpow, Stellvertreter Bjélyschew und drei Mitglieder mit einem kleinen Büroapparat. In den wichtigsten Städten des Landes verfügt die Behörde über hauptamtliche Beauftragte. In diesem Amt gibt es keine Vertreter der Kirche. Jede Kirchengemeinde muß sich bei der Behörde registrieren lassen. Den Priester erhält sie vom Bischof zugewiesen. (In den ersten Jahrzehnten des Sowjetstaates wurden die Priester von den Gemeinden gewählt.) Die Behörde gibt dem Priester einen Ausweis. Ob und inwieweit hier die alten Probleme des Investiturstreites wieder aktuell sind, konnten wir nicht herausfinden. Wir stießen zu spät auf diesen Vorgang. – Die Gemeinden werden von der Behörde für die Angelegenheiten der Orthodoxen Kirche registriert. Kleine Gruppen, z. B. solche unter 30 Personen, können nicht registriert werden und leben ihr religiöses Leben ohne Priester. Sämtliche kirchlichen Angelegenheiten, welche einer Entscheidung durch staatliche Stellen bedürfen, gehen über diese Behörde. Als da sind: Zuweisung von Grundstücken, Gebäuden (insbesondere Kirchen), Baustoffen, Autos, Treibstoffen, Werkzeugen oder Materialien für Klöster, Visa oder Devisen für Auslandsreisen – aber auf eigene kirchliche Kosten – Druckpapier und dergl., Vermittlung zu den staatlichen Bibliotheken und Verlagen. In der Sowjetunion gehört der gesamte Grund und Boden dem Staat. Infolgedessen kann auch die Kirche nirgendwo Grundeigentümer sein. Wenn sie ein Grundstück braucht, muß sie es sich wie jeder andere vom Staat zur Benutzung zuweisen lassen. Das gilt insbesondere für Grundstücke, auf denen aus alter Zeit eine Kirche steht. Die Überlassung von Grundstücken und Kirchen erfolgt ohne Entgelt und unbefristet. Lediglich die Instandhaltung der Kirchen geht zu Lasten der Kirchengemeinde. In das innere kirchliche Leben einschl. Ämterbesetzung und Fi-

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nanzgebarung greift die Behörde nicht ein – jedenfalls nicht offiziell. Deshalb spricht man von freier Kirche. Gegenüber dem Zustand vor der Revolution sind der Kirche untersagt: der Unterricht der Jugend, alle organisierte karitative Betätigung und alle religiöse „Propaganda“. Absolute politische Loyalität gegenüber dem Sowjetstaat ist der Preis für die geschilderte Existenz. c) Diesen Preis der absoluten politischen Loyalität zahlt die Orthodoxe Kirche in aller Bewußtheit. Wir zitieren dafür aus dem Sendschreiben des Patriarchatsverwesers Sergius (des späteren Patriarchen, gest. 1944) vom 29. 7. 1927 folgende charakteristischen Sätze: „. . . Nicht ohne Grund ruft der Apostel uns zu, daß wir ein ruhiges und friedvolles Leben in aller Gottseligkeit führen können nur, wenn wir der gesetzmäßigen Obrigkeit gehorchen (1. Tim. 2, 2), sonst müssen wir das Gemeinwesen räumen. Nur stubengelehrte Träumer können davon träumen, daß eine so gewaltige Gemeinschaft wie unsere rechtgläubige Kirche mit ihrer ganzen Organisation ruhig im Staate existieren könnte, indem sie sich vor der Regierung versteckt. Jetzt, da unser Patriarchat nach dem Willen des verewigten Patriarchen (Tychon † 1925) bestimmt und unwiderruflich den Weg der Loyalität betreten hat, müssen Menschen mit der gekennzeichneten Einstellung (der grundsätzlichen Ablehnung: der Sowjetregierung) entweder sich selbst überwinden, ihre politischen Sympathien daheimlassen und in die Kirche nur ihren Glauben mitbringen und mit uns nur im Namen des Glaubens zusammenarbeiten, oder aber . . . dürfen sie uns auf jeden Fall nicht hindern und müssen sich für einige Zeit von den Dingen fernhalten. Wir sind davon überzeugt, daß sie schon sehr bald zurückkehren werden, um mit uns zusammenzuarbeiten, indem sie sich überzeugt haben, daß nur die Beziehung zur Staatsführung eine andere geworden ist, daß aber der Glaube und das rechtgläubige christliche Leben unerschütterlich bleiben“ (aus „Dokumente der Orthodoxen Kirche“, Heft 1, hg. vom Außenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, S. 64.) Ob die Aussage zutrifft, daß die Orthodoxe Kirche nach den Jahren der schwersten Verfolgung die frühere absolute Loyalität gegenüber dem Zaren und der feudalen Gesellschaftsordnung lediglich gegen die nunmehrige absolute Loyalität gegenüber dem Sowjetstaat und der marxistischen Gesellschaftsordnung ausgewechselt habe, in den Dingen des Glaubens aber ihr früheres Verständnis unverändert fortführe, kann im Rahmen dieses Berichtes nicht erörtert werden. Auf jeden Fall ist in dem Ver-

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halten der Orthodoxen Kirche zu ihrer Obrigkeit und zu der sie umgebenden Gesellschaftsordnung ein altes theologisches Problem enthalten, daß [sic!] an die lutherische Lehre von den zwei Reichen anklingt. 2. Zahlenangaben: 7 Metropolitensitze: 70 Eparchien (Diözesen), 20000 Kirchen, 40000 Priester (ungerechnet der Diakone). In Moskau 55 Kirchen bei rund 7 Mill. Einwohnern Leningrad 14 " " " 4 " " Kiew 26 " " " 1 " " Odessa 27 " " " 0,6 " " Wichtiger als die Zahl der Kirchen ist deren Größe. Viele der größten Kirchen dienen heute anderen Zwecken. Die von uns besuchten Gottesdienste waren durchweg und allerorts überfüllt (Traditionsgemäß nur Stehplätze) und zwar auch die Abendgottesdienste an Wochentagen. Die Zahl der Taufen ist außerordentlich groß. Ein Bischof gab sie für seine Eparchie mit 90 Prozent an. Ein Priester aus dem Patriarchat beziffert sie mit 80 Prozent aus der Sowjetunion. In einer Moskauer Kirche finden sonntags durchschnittlich 50 bis 60 Taufen statt, in einer Leningrader Kirche 250 Taufen, und zwar in der Form von Gruppentaufen. Diese Zahlen klingen erstaunlich hoch. Immerhin war festzustellen, daß auch unser Dolmetscher, der ein eindeutiger Marxist ist und das Gleiche von seiner Frau bekundete, sein Kind ebenfalls taufen ließ. In Arbeiterwohnungen begegneten uns neben Bildern von Lenin, Stalin, Malenkow, zumeist auch Ikonen. Auflage der Patriarchatszeitschrift (erscheint seit 1943) 25000 Stück, also durchschnittlich auf eine Kirche ein Stück. 3. Finanzierung der Orthodoxen Kirche erfolgt durch a. Verkauf von Kerzen und geweihten Broten; insbesondere der Verkauf von Kerzen spielt eine große Rolle, Mindestpreis 1 Rubel, steigend bei größeren Kerzen bis 10 Rubel. „Der Käufer weiß, daß er einen Überpreis zahlt. Seine Kerze erfüllt einen doppelten Zweck, den der Verehrung und den der Spende.“ b. Kollekte in den Gottesdiensten. c. Freiwillige Stolgebühren für Amtshandlungen und Fürbittegebete für Lebende und Tote. Die Gebühr für eine Taufe beträgt im Regelfall 25 Rubel. Die Zahl der Taufen ist sehr groß (vgl. oben Ziffer 2). Alle Gaben sind freiwillig und „nicht regelmäßig“, d. h. ohne jeden Steuercharakter. Die Gebühren für Amtshandlungen fließen dem Priester zu. Die Einnahmen aus Kerzenverkauf und Kollekten dienen den sonstige Bedürfnissen. Bestimmte Hundertsätze sind von

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der Gemeinde herauf an die jeweils höhere kirchliche Instanz (Eparchie, Metropolie, Patriarchat) abzuführen. Das Patriarchat trägt die Akademien und Seminare, Auslandsarbeit und Druckschriften, insbesondere die Zeitschrift. Es kann Bauhilfen gewähren. Es wurde vielfältig betont, daß die Kirche finanziell nicht nur keine Not leide, sondern „reich“ sei. Die Gaben fließen offenbar gut: Das Mindesteinkommen eines Priesters in Moskau liegt bei 3000 Rubel monatlich. Das Einkommen kann auch 5–8000 Rubel erreichen! Diakone erhalten 3/4 der Priesterbezüge. Vergleichsweise sei erwähnt, daß der Lohn von Facharbeitern bei 1500 bis 3000 Rubel monatlich liegt. (Die durchschnittliche Kaufkraft des Rubels dürfte etwas über derjenigen der Ostmark liegen, etwa 1 WM = 3 R = 4 OM; dagegen für Brot ist sie größer: 1 WM = 2 R; für Luxus (auch Schokolade und Stoffe) erheblich niedriger). 4. Die von uns besuchten Haushaltungen zweier Pröpste machten einen durchaus wohlhabenden Eindruck. Auftreten und Kleidung der großstädtischen Priester und Akademiedozenten waren gut bürgerlich. (Im Haushalt der Pröpste Kühlschrank, Radio, Fernsehapparat; Auto auch bei gewissen Diakonen). Die Amtssitze des Patriarchen in Moskau sowie der Metropoliten in Leningrad und Kiew machten einen guten und gepflegten Eindruck. Der Patriarch besitzt in der Nähe von Odessa eine Sommerresidenz, d. h. ein geräumiges Landhaus und ein besonderes Gästehaus inmitten eines Parkes und Weinberges von ca. 5 ha Größe unmittelbar am Meer. Hervorragende Küche, Bedienung durch ein angrenzendes Klöster. Zum Badestrand führt eine eigene Seilbahn (Funiculare) von der Steilküste hinunter. Im Wasser zwei eigene große Badehäuser. Der Patriarch steht während des Aufenthaltes in seiner Sommerresidenz unter ständigem Polizeischutz. In der Nähe von Moskau besitzt er ebenfalls ein Landhaus, das wir aber nicht kennen lernten. Die Klöster unterhalten sich durch die üblichen Einnahmen (Kerzen, Kollekten, Gebühren) sowie zusätzlich handwerkliche Fertigungen (Brote, Priestergewänder und dergl.) oder Landwirtschaft. Vom Unterricht an Jugendlichen oder Krankenpflege sind ihre Insassen ausgeschlossen. – Priester werden meist nicht zum Militärdienst herangezogen. 5. Zwischenkirchliche Beziehungen: Neben der Pflege der seit dem 16. Jh. ständigen Beziehungen zur anglikanischen und – in geringerem Maße – zur altkatholischen Kirche gilt der Ausbau der zur Zeit noch ganz mangelhaften Beziehungen zu den Reformationskirchen, besonders zur Evangeli-

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schen Kirche in Deutschland, offensichtlich zur Zeit als vordringlich. a. In den Aussprachen wurde von orthodoxen Kirchenführern und Theologen übereinstimmend zum Ausdruck gebracht, daß man auf eine offizielle Fortsetzung unseres inoffiziellen Besuches hoffe. Die Gruppe wurde um eine Förderung dieses Anliegens mehrfach lebhaft gebeten. b. Es wurde der Wunsch geäußert, daß die Beziehungen zwischen der Orthodoxen Kirche in Rußland und der Evangelischen Kirche in Deutschland überhaupt befestigt und vertieft werden möchten. In diesem Zusammenhang fanden wir kein ausgesprochenes Interesse an Kontroversfragen. Wenn von Unterschieden der Kirchen gesprochen wurde, wurde häufig die Bedeutung historischer, also nicht theologischer Faktoren hervorgehoben. Diese sollten aber, so wurde hinzugefügt, eigentlich nicht kirchentrennend wirken. „Jesus Christus rechnet als die Seinen, d. h. als Christen, alle, die an ihn glauben und ihm gehorchen.“ (Patriarch Alexius). Der verantwortliche Herausgeber der Zeitschrift des Moskauer Patriarchats seit Januar 1954 und ehemaliger Dozent für Religionsphilosophie, Wedernikow, betonte das orthodoxe Kirchenverständnis mit dem Satz „Uns rettet die Kirche“ und hoffte, daß die evangelischen Christen durch Rückbesinnung auf die „Alte, Eine Kirche“ den Weg zur Gemeinschaft mit der Orthodoxie finden möchten. Unser Gegenvotum „Uns rettet Jesus Christus“ wurde als Akzentverschiedenheit aufgenommen. Von einer führenden kirchlichen Persönlichkeit aber wurde gesagt, daß man der von uns geschilderten Entwicklung des evangelischen kirchlichen Bewußtseins der letzten Jahrzehnte entsprechend, mit einer Weiterentwicklung der evangelischen Kirchlichkeit, nicht aber mit einer Rückkehr zu einer früheren Einheitsgestalt der christlichen Kirchen rechne. c. Auf die Frage nach dem Unterschied des Verhältnisses der Orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche zur Ökumenischen Bewegung, antwortete der Leiter des Außenamtes des Patriarchats, Metropolit Nikolaus „Die Römische Kirche sagt: wir werden uns niemals an der Ökumenischen Bewegung beteiligen. Das sagen wir nicht. Aber wir sagen, daß wir an der Ökumenischen Bewegung in ihrer gegenwärtigen Gestalt nicht mitarbeiten können. „Deshalb sage ich nicht: Lebt wohl“ sondern: Auf Wiedersehen!“ (Wörtlich so auch schon in der Moskauer Resolution der Orthodoxen Kirchen vom Juli 1948:

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hg. vom Außenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dokumente der Orthodoxen Kirche zur Ökumenischen Frage, Heft 1, Luther Verlag, Witten-Ruhr, 1949). In diesem Zusammenhang waren in der Zeitschrift des Moskauer Patriarchats, Heft 1, 3 und 4 zum Teil scharf formulierte politische und theologische Vorbehalte und Vorwürfe gegen den Ökumenischen Rat der Kirchen angemeldet (Beteiligung der Organisationen des Ök.R.d.K. an der Propaganda gegen die Volksdemokratien, Förderung der Integration der Westmächte und der Aufrüstung von Westdeutschland; theologischer Unionismus ohne bekenntnismäßige Fundamentierung. Im gemeinsamen Gespräch wurde bemerkt, die vorgebrachten orthodoxen Stellungnahmen bedürften einer weiteren Ergänzung und Entwicklung. Alle Personen brachten übereinstimmend ein lebhaftes Interesse an der Ökumenischen Bewegung zum Ausdruck. Der derzeitige Exarch des Patriarchen in USA, Metropolit Hermogen (ehemaliger Rektor der Moskauer Geistlichen Akademie) sprach seine Hoffnung auf positive Ergebnisse von Evanston aus und bat, die evangelischen Vertreter möchten in Evanston für den christlichen Gedanken des Friedens eintreten. d. Die Notwendigkeit und positive Bedeutung persönlicher Kontakte mit der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber einer nur theoretischen und überdies sehr unzulänglichen gegenseitigen Kenntnis, wurde immer wieder hervorgehoben. Der Anfang einer lebendigen zwischenkirchlichen Beziehung sei durch den Besuch unserer Gruppe gelegt (Patriarch Alexius). Der Wunsch nach baldigen weiteren Schritten wurde wiederholt lebhaft ausgesprochen – wahrscheinlich mit doppelter Ausrichtung: 1. Vordringlich in orthodoxer Sicht dürfte eine intensive zwischenkirchliche Beziehung zwischen dem Moskauer Patriarchat und der Evangelischen Kirche in Deutschland erscheinen. Dabei wurde von orthodoxer theologischer Seite die Meinung ausgesprochen, die auch die betreffende Literatur beherrscht: Die evangelische Christenheit setze sich aus zwei Strömungen zusammen, nämlich aus einer liberalen rationalistischen Richtung (Kulturprotestantismus) und aus einer im Wachsen begriffenen zweiten Richtung, die durch die Sehnsucht nach Heimkehr zur Mutter Kirche bestimmt sei. Maßgebenden theologischen Persönlichkeiten, z. B. dem Schriftleiter der Patriarchatszeitung kam es durch unsere Gespräche zur Kenntnis, daß in den letzten Jahrzehnten ein Wiedererwachen des christlichen Gemeindebewußtseins in-

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nerhalb der evangelischen Christenheit stattgefunden hat, und daß wir uns mit der Mehrheit der evangelischen Christen unserer Zeit dankbar zu der Gegenwart Jesu Christi auch inmitten unserer Evangelischen Kirche bekennen. Als Folge daraus wurde von uns zur Kenntnis gebracht, daß weder mit einer Auflösung unserer evangelischen Gemeinden noch mit einer individuellen oder gar gruppenhaften Konversion in irgendeinem nennenswerten Ausmaß zu rechnen sei, daß aber auf unserer Seite ein aufrichtiges Bedürfnis und Bereitschaft zu wechselseitigen zwischenkirchlichen Berührungen besteht. 2. Darüber hinaus hegt man in der Orthodoxie offenbar die Hoffnung, daß die Evangelische Kirche in Deutschland eine vermittelnde Funktion für die Beziehung des Patriarchats Moskau zur westlichen Christenheit überhaupt erfüllen könnte. Das Entsprechende geschieht schon durch die Anglikanische Kirche und teilweise auch durch die Altkatholische Kirche. Deshalb bestand auch besonderes Interesse für die Beziehungen der Evangelischen Kirche in Deutschland zu diesen beiden Kirchen. e. Ergebnis: Die Tatsache, daß Teilnehmer der Gruppe am Leipziger Kirchentag und z. T. auch an Evanston teilzunehmen gedenken, wurde von uns berichtet, und offensichtlich positiv beurteilt. – So wie der Leipziger Kirchentag räumlich und zeitlich zwischen dem Besuch im Patriarchat Moskau und der 2. Vollversammlung des Ök.R.d.K. in Evanston liegt, dürfte unsere Aufgabe als evangelische Christen in Deutschland in einem Aufgeschlossensein nach beiden Seiten liegen, das es der slawisch-orthodoxen Christenheit und den im Ök.R.d.K. zusammengeschlossenen Christen erleichtert, einander näherzukommen. Wir sind überzeugt, daß eine solche Entwicklung nicht ohne Einwirkung auf die zerrissene Völkerwelt bleiben kann. 6. Bemerkungen: Wir sind uns der Lückenhaftigkeit unserer Beobachtungen vollauf bewußt und können unsere Aussagen nur mit viel Vorbehalt machen. a) Als eine Lücke von besonderer Bedeutung empfinden wir den Umstand, daß wir zwar eine Reihe von Dorfkirchen aus der Ferne gesehen haben, aber nicht Gelegenheit hatten, der Dorfkirche und ihrer Geistlichkeit persönlich zu begegnen. In den großen Städten, und zumal in Moskau, Leningrad und Kiew als Sitzen von Metropoliten sowie in Odessa als Nebenresidenz

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des Patriarchen, arbeitet die Elite der orthodoxen Priesterschaft. Außerdem geben die Geistlichen Akademien (2, seit 1947) und Priesterseminare (insgesamt 10 in der Sowjetunion) dieser Städte jeder Begegnung eine besondere Note. Die Priesterschaft auf dem weiten Lande erfährt überwiegend nur seminaristische Ausbildung und auch diese weithin nur durch Fernkurse. Künftige Besucher werden auf den Besuch auch des flachen Landes Wert legen. Dabei wird man bei allen Beobachtungen auch der oft betonten Tatsache des allmählichen Wiederaufbaues Rechnung tragen müssen. b. In den von uns besuchten Gottediensten beobachteten wir durchweg eine eindrucksvolle christliche Frömmigkeit orthodoxen Gepräges, d. h. mit wirklicher Verehrung von Ikonen und Reliquien. Es gib in der Sowjetunion eine hörende, singende und betende Gemeinde, wie sie weitesten Gebieten des sogen. christlichen Abendlandes nur zu wünschen wäre. c. Zu unserer Überraschung lebt in der Sowjetunion aber auch eine verkündigende Kirche. Infolge der Ausschließung der Orthodoxen Kirche vom Unterricht der Jugend, sowie infolge der innerkirchlichen Auseinandersetzungen der zwanziger Jahre hat die Orthodoxe Kirche begonnen, in ihren Gottesdiensten die biblische Verkündigung durch die Predigt auszubauen und eine neue Form der Schriftunterweisung zu entwickeln. Diese vollzieht sich im Anschluß an die Abendgottesdienste durchaus planvoll in Form von etwa einstündigen Ansprachen (besséda). Ein Priester in Kiew berichtete, daß er auf diese Weise im Laufe des letzten Jahres die Apostelbriefe und den Katechismus behandelt habe, und daß werktäglich 100–150 Personen teilnahmen, sonntags aber mehrere 1000. Über das ganze Ausmaßund den Gehalt dieser Verkündigung sind wir nicht zu ausreichenden Feststellungen gekommen. d. Ist die Orthodoxe Kirche eine freie Kirche? Diese Frage bewegte uns evangelische Christen besonders stark. Wir haben gesehen, daß wir sie nicht einfach mit unseren Maßstäben bewältigen können. Unverkennbar ist das Verhältnis zwischen den kirchlichen und staatlichen Personen gut. Beide Seiten betonen die Reibungslosigkeit ihrer Zusammenarbeit. Natürlich hat der Sowjetstaat die Kirche wie jede Gemeinschaft in seinem Bereich irgendwie in der Hand, aber auch der Sowjetstaat respektiert den Volkswillen. Er kann und will an der Tatsache nicht vorübergehen, daß eine orthodoxe Christenheit da ist und sich in den Gottesdiensten zur Kirche bekennt. Er gibt deshalb dieser Kirche einen Lebensraum. Dieser Raum ist durch Wegfall und Beschrän-

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kung der karitativen und pädagogischen Möglichkeiten enger als vor der Revolution, zugleich aber ist, infolge der Trennung von Kirche und Staat, die geistliche Selbstverwaltung und Gesetzgebung sauberer abgegrenzt. Die zwischen-kirchlichen und außenpolitischen Funktionen, die der Staat der russ. orthodoxen Hierarchie zuweist, dürften größer sein als im 18. und 19. Jh. (Ablösung des Patriarchen von Moskau durch den weltlichen „Oberprokuror“, von 1721 bis 1917), ja vielleicht größer als je zuvor. Im übrigen konnte, nach dem Urteil orthodoxer Persönlichkeiten, die jahrhundertelange Verkoppelung der Orthodoxen Kirche mit dem absoluten Zarentum, Leibeigenschaft und feudaler Ordnung nicht ungestraft bleiben. Ihre weitgehende „Erniedrigung“ wird auch von den orthodoxen Priestern als ein gerechtes Gericht mit dem Ziel der Erneuerung empfunden. Die verantwortlichen Leiter der Orthodoxen Kirche scheinen den veränderten Lebensraum mit kluger Anpassung zu füllen und nur mit jener Zurückhaltung zu erweitern bestrebt zu sein, die den realen Gegebenheiten entspricht. Inwieweit die Führung der Orthodoxen Kirche – wie die andere Kirchen – frei von politisch gelenkten Personen ist, bleibt eine Frage für sich, die für den Außenstehenden meist nicht ganz zu durchschauen ist. Es wird nicht ohne interne Spannungen abgehen. Wie dem auch sei – es lebt auch getroste Zuversicht in der Orthodoxen Kirche. Ein Propst antwortete in einem Gespräch über Basilius d. Großen (4. Jh. nach der Tradition Redaktor der seit annähernd 1500 Jahren gültigen Festtagsliturgie): „und er wird ewig leben!“ X.

Lutherische Kirchen in Lettland und Estland. Jede der beiden Kirchen zählt etwa 100 Pfarrer und etwa 700000 Gemeindeglieder. Seit dem Fortfall der Theologischen Fakultät Dorpat geschieht die Ausbildung in kirchlicher Regie mit Hilfe alter Bibliotheksbestände. Neue Literatur kommt so gut wie nicht herein. Die Umstellung der theologischen Literatur vom Deutschen auf die lettische bezw. die estnische Sprache bereitete viele Schwierigkeiten. Lehrbücher in lettischer bezw. estischer Sprache bestehen nur als Manuskripte in Maschinenschrift. Angestrebt wird die Herausgabe einer Monatsschrift. Bisher erscheinen nur Jahreskalender. Ein neues Gesangbuch in lettischer Sprache konnte soeben erscheinen. (Einige Exemplare stehen beim Außenamt zur Verfügung). Etwa 50 neue Lieder betonen vornehmlich den Friedensgedanken. Die finanzielle Lage auch dieser Kirchen scheint gut zu sein. Betont wurde, daß die Finanzierung aller kirchlichen Bedürfnisse aus freiwil-

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ligen Gaben, bereits alter Gemeindeerziehung entsprach. Auch vor der Revolution waren die lutherischen Kirchen keine Staatskirchen. Kein Konfirmandenunterricht mehr. Die Christenlehre muß durch Elternhaus und Predigt geschehen, insbe[sonders] in den Abendgottesdiensten; zwei bis dreimal im Jahr Unterredung, auf Grund deren Zulassung zur Konfirmation oder Zurückstellung. Die Peterskirche in Riga (Hauptkirche) wird auf Staatskosten restauriert und wahrscheinlich Museum werden. (desgl. die alte orthodoxe Hauptkirche in Moskau auf dem Roten Platz). Bibelarbeit in Privathäusern ohne Pastor ist möglich, nicht dagegen mit Pastor, weil dieser regelmäßige kirchliche Arbeit nur in den Kirchen tun darf. Für biblische Laienarbeit ist also ein großes Feld offen. Diese Arbeit hat aber keine Tradition, so daß viele Gemeindeglieder bei dem Mangel an Pfarrern und der Weiträumigkeit ohne geistliche Versorgung bleiben. Allmähliche Motorisierung der Pfarrer und sommerliche Gemeindetage bilden einen kleinen Ausgleich. Eine Einladung zur Lutherischen Weltbundtagung 1953 in Hannover traf drei Tage zuvor ein – durch wessen Schuld? Man konnte sie so kurzfristig nicht annehmen. Für Evanston liegt keine Einladung vor. Reisekosten würde man unschwer aufbringen. XI. Baptische [sic!] Gemeinden in der Sowjetunion. 1. Zahlen: 5000 Gemeinden, 500000 Getaufte. Seit der Revolution eine Verfünffachung der Zahl der Getauften. Mit dem familiären Anhang beträgt der Personenkreis der Baptisten in der Sowjetunion nach Angabe des Vorsitzenden des Gemeindebundes rund 3 Millionen. Die Zahl der Taufen wurde für 1953 mit 12000 angegeben, davon entfallen auf Moskau 200. Die Zeitschrift „Der Bruderbote“ (russ.) wird in einer Auflage von 5000 (also je Gemeinde 1 Stück) herausgegeben (Belegexemplar beim Außenamt), Bibeln in russischer Sprache wurden zuletzt 1923 und 1926 gedruckt, und zwar in Auflagen von 10000 bezw. 25000 Stück für alle Kirchen zusammen. Maßgebender Text ist die Übersetzung des Synod der Orthodoxen Kirche. 2. In Moskau besteht nur eine Baptistengemeinde. Sie hält 5 Gottesdienste in der Woche. Bei unserem Besuch an einem Dienstag war die Kirche bereits 1 Stunde vor Beginn des Gottesdienstes voll besetzt. Der Gottesdienst dauert von 19 bis 21 Uhr und umfaßt 2 Predigten von je etwa halbstündiger Dauer. Auf die Bemerkung, daß angesichts des Andranges zum Abendgottesdienst anscheinend das Bedürfnis nach weiteren Kirchen bestehe, wurde geantwortet: „Man kann nicht mehr schaffen“.

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Das Verhältnis zur Orthodoxen Kirche wird „seit der Revolution“ als freundlich bezeichnet. Alle „Gläubigen“ sind durch gemeinsame Nöte und durch „Friedensarbeit“ zusammengeführt. Im Flugzeug Moskau-Berlin, den 6. Juli 1954. gez. Heinemann Schaeder.

45E7. „Ergänzung zum Bericht von Dr. Dr. Heinemann und Dr. H. Schaeder über den Besuch im Patriarchat Moskau“. Frankfurt/M., 31. Juli 1954 F: EZA Berlin, 6/6204 (H). Theologischer Nachwuchs und Bücheraustausch. 1. Das Patriarchat Moskau besitzt seit 1947 wieder 2 Geistliche Akademien und insgesamt 10 Priesterseminare, von denen 2 mit den genannten Akademien von Moskau und Leningrad verbunden sind. Die Seminar- sowohl wie die Akademie-Ausbildung dauert je 4 Jahre. In den Seminaren wird die niedere Geistlichkeit ausgebildet, in den Akademien die höhere Geistlichkeit und die Personen der kirchlichen Verwaltung sowie die zukünftigen Dozenten. 2. Beide Institutionen haben außer den Internatsschülern, die durchschnittlich rund 100 betragen, eine z. T. vierfach so große Zahl von Schülern, die durch Fernkurse unterrichtet werden und zu gelegentlichen Besprechungen und zu den Examina in die Institute kommen. Grundsätzlich wird auf die Internats-Ausbildung großes Gewicht gelegt. Das gemeinsame Leben spielt eine entscheidende Rolle und jeder Tag beginnt und schließt mit einem längeren Gottesdienst. 3. Die Studienfächer sind die gleichen wie in der Zarenzeit, es sind die allgemein üblichen theologischen Fächer. Der Liturgik wird wie einst besondere Bedeutung beigelegt. Die klassischen Sprachen sind obligatorisch, ebenfalls Hebräisch für die Akademie, dazu eine moderne Fremdsprache nach Wahl. Die Leningrader Geistliche Akademie beschäftigt außer den Dozenten 2 Lektorinnen für Deutsch und für Englisch (außerdem arbeitet dort eine Bibliothekarin. 4. Kandidaten- und Magisterarbeiten werden maschinenschriftlich vorgelegt und in besonderen Fällen gedruckt. Man ist bemüht, in geduldiger Aufbauarbeit den wissenschaftlichen Stand der Zeit vor den beiden Weltkriegen wieder zu erreichen.

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5. Die theologischen Büchereien. Die öffentlichen Bibliotheken verfügen über keine theologischen Werke. Aber die Geistlichen Institute, insbesondere die Leningrader Geistliche Akademie, sind dankbar, daß ihnen wichtige Bücherschätze erhalten blieben. Die Leningrader Geistliche Akademie besitzt 120 000 Bände, davon 30 000 deutsche Werke, welche zweidrittel der gesamten dort befindlichen auslandischen Literatur ausmachen. Die deutsche theologische Literatur stammt zur Hauptsache aus der Zeit vor 1914. Die anglikanische und römisch-katholische Literatur ist nach 1945 durch größere Sendungen ergänzt worden. Auch ökumenische Literatur, wohl hauptsächlich in englischer Sprache, wird von der Anglikanischen Kirche geliefert. 6. Lebhaft ist allenthalben das Bedürfnis nach Beschaffung deutscher theologischer Literatur der letzten Jahrzehnte. – Es wird in dem Zusammenhang interessieren, daß Karl Barths „Credo“ ins Russische übersetzt wurde. Von seiner „Dogmatik“ liegt aber bisher nur Band 1 und 2 vor. Vordringlich erscheinen Enzyklopädien, theologische Handbücher und Darstellungen der Entwicklung der evangelischen Christenheit in den letzten Jahrzehnten, ferner alle Literatur über zwischenkirchliche Beziehungen. gez. Schaeder Frankfurt a/Main, den 31. Juli 1954 Sd/W.

45E8. Bericht Benders über die Arbeit des Wehrmachtsseelsorgeausschusses F: EZA Berlin, 2/4096 (O). Bericht an den Rat der EKD über die Arbeit des Ausschusses zur Vorbereitung der Wehrmachtseelsorge. In seiner Sitzung am 7./8. Mai 1953 hat der Rat die Bestellung eines Ausschusses beschlossen, der die grundsätzlichen organisatorischen und personellen Fragen einer ev. künftigen Wehrmachtseelsorge prüfen und planen sollte. Ich habe der Bitte, diesen Ausschuss zu leiten, entsprochen und den Ausschuss, bestehend aus Dekan Dr. Schuster-Fulda, Pfarrer MünchmeyerBethel, Studentenpfarrer Weymann-Tübingen, Dekan Putz-Erlangen und Oberkirchenrat Dr. Heidland-Karlsruhe, Oberkirchenrat Niemeier, Oberkirchenrat Dibelius, Prälat Kunst-Bonn, auf 13. Oktober 1953 nach Hannover zu einer ersten Sitzung zusammengerufen. Es folgten weitere Sitzungen

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am 17. Dezember 1953 (Hannover), am 3.–4.Februar 1954 (Herrenalb) am 10. Mai 1954 in Bonn. Der Ausschuss war einmütig der Überzeugung, dass die Kirche im Fall des Zustandekommens einer Wehrmacht die unaufgebbare Pflicht habe, für ihre Glieder in der Wehrmacht Sorge zu tragen. Die erste Frage, die uns beschäftigt hat, galt der Form, in der diese geistliche Fürsorge geschehen könnte. Der Gedanke, die Wehrmachtseelsorge im Unterschied von ihrer bisheriger Form von der Parochie des betreffenden Standortes aus zu üben, wurde als praktisch undurchführbar, erkannt. Zugleich aber war der Ausschuss bemüht, die Verbindung der Wehrmachtseelsorge mit den Landeskirchen und der EKD möglichst kräftig zu machen, um den geistlichen Gefahren zu begegnen, die eine ganz auf sich selbst gestellte Wehrmachtkirche in sich birgt. Diese Verbindung der Wehrmachtseelsorge mit den Landeskirchen kommt nach Meinung des Ausschusses dadurch am besten zum Tragen, dass die Militärpfarrer auch während ihrer Dienstzeit in der Wehrmacht Pfarrer ihrer Landeskirche bleiben, für die als normal angesehene Zeit von 5 Jahren von ihren Landeskirchen beurlaubt, vom Staat auf Vorschlag des leitenden Militärpfarrers-Feldbischof ernannten werden und nach Beendigung ihrer Zeit in den Dienst ihrer Landeskirche zurückkehren. Auf diese Weise steht die Militärseelsorge in einer dauernden Osmose mit den Landeskirchen. Die Militärpfarrer bleiben an den Bekennisstand ihrer Landeskirche und an ihr Ordinationsgelübde gebunden, und durch die Aussicht der sicheren Rückkehr in ihre Heimatkirchen werden sie von einer gewollten oder ungewollten Distanzierung von der Heimatkirche bewahrt. Eben um der inneren und äusseren Entfremdung des Militärpfarrers zu wehren, schlägt der Ausschuss vor, die Dienstzeit des Militärpfarrers, nicht wie zuerst angenommen auf 8, sondern nur auf 5 Jahre zu bemessen. Das geschah auch aus der Erwägung, dass bei einer 5-jährigen Verpflichtung unsere Amtsbrüder sich leichter zur Übernahme eines Militärseelsorgedienstes entschliessen könnten als bei einer 8-jährigen Dienstzeit. Dass gemeindliche Amtserfahrung unerlässlich ist, hat den Ausschuss zu dem Vorschlag bewogen, das Mindestalter der Militärpfarrer auf 30 Jahre festzusetzen. Dass ein höheres Einstellungsalter als 40 Jahre untunlich ist, hängt mit den besonderen Erfordernissen der Militärseelsorge zusammen. Der Ausschuss ist bei seinen Überlegungen immer wieder zu der Erkenntnis gekommen, dass die Militärseelsorge, wie sie auch technisch organisiert werden mag, damit steht und fällt, dass für den Dienst an der soldatischen Jungmannschaft unseres Volkes rechte, innerlich und äusserlich geeignete Pfarrer sich bereit finden und von den Landeskirchen zur Verfügung gestellt werden. Wenn uns gesagt worden ist, dass bei der Dienststelle Blank schon etwa 150 Meldungen von Pfarrern für die künftige

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Militärseelsorge vorliegen, so deutet das nach Meinung des Ausschusses nicht daraufhin, dass das geeignete Leute wären. Der Gedanke an eine organische Verbindung der Militärseelsorge mit den Landeskirchen, resp. der EKiD, hat auch Vorstellungen über die organisatorische Form der Militärseelsorge beherrscht. Einmütigkeit bestand im Ausschuss darüber, dass die Militärseelsorge einer Leitung bedarf, deren Spitze um der Kontinuität der Sach- und Personalkenntnis willen ihr Amt auf Lebenszeit innehaben soll: wir nennen diese Spitze behelfsmässig, und ohne die endgültige Bezeichnung damit vorwegzunehmen, den Feldbischof. Über diesen leitenden Amtsträger der Militärseelsorge hat der Ausschuss folgende Bestimmungen aufgestellt: 1) Der Feldbischof wird auf Vorschlag des Rates der EKD vom Staat auf Lebenszeit ernannt. Der Staat ist nicht befugt, den Vorschlag des Rates abzuweisen. Scheidet der Feldbischof vorzeitig aus seinem Amt, so obliegt der EKD die Sorge für seine Verwendung und Versorgung. 2) Der Feldbischof hat das Recht, unmittelbare Verhandlungen mit den leitenden Stellen des Staates zu führen. 3) Der Feldbischof ist berufenes Mitglied der Synode der EKD und der Kirchenkonferenz (West). 4) Der Feldbischof erstattet dem Rat der EKD auf dessen Wunsch Bericht über die Militärseelsorge, wie er dem Rat in allen Fragen der Militärseelsorge verantwortlich ist. Um die ständige Fühlung zwischen Rat und Feldbischof zu gewährleisten, hat der Feldbischof das Recht des Immediatvortrags beim Rat. 5) Der Feldbischof bedarf zu seiner Amtsführung des Vertrauens der EKD. Dieses Vertrauen gilt als entzogen, wenn eine entsprechende Feststellung vom Rat und von der Kirchenkonferenz mit 2/3 Mehrheit getroffen wird. In diesem Fall soll der Staat sich verpflichten, den Feldbischof abzulösen und auf Vorschlag des Rates einen Nachfolger zu ernennen. 6) Der Feldbischof führt die Dienstaufsicht über die Militärpfarrer aller Wehrmachtteile. Er ist befugt: a) Die Landeskirchenleitungen um Vorschläge für geeignete Pfarrer zu bitten; b) nach Fühlungnahme mit den zuständigen Landeskirchenleitungen Verhandlungen mit den in Aussicht genommenen Pfarrern einzuleiten; c) mit Zustimmung der Landeskirchenleitungen Militärpfarrer zu berufen; d) Militärpfarrer zu versetzen; e) Disziplinarverfügungen zu erlassen; f) Militärpfarrer vom Amt zu suspendieren; g) Die Landeskirchenleitungen um Rückberufung eines Militärpfarrers

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und gegebenenfalls um Einleitung eines Disziplinarverfahrens zu ersuchen. Dem Feldbischof soll ein Feldbischofsamt zur Seite stehen, das von 2 theologischen Referenten im Rang und Gehalt eines Oberkirchenrats und 1 juristischen Referenten im Rang eines Oberregierungsrates gebildet wird. Die theologischen Referenten werden auf 8 Jahre in ihr Amt berufen, wobei die Verlängerung ihrer Amtszeit möglich sein soll. Für ihre Verwendung und Versorgung beim Ausscheiden hätte die zuständige Landeskirche zu sorgen. Der juristische Referent im Feldbischofsamt soll möglichst aus dem Kreis der Kirchenjuristen gewählt werden; bei seinem Ausscheiden obliegt Verwendung und Versorgung der EKD. Die Aufgaben der theologischen Referenten sind: des 1. Referenten: Unterstützung und Vertretung des Feldbischofs bei seinen Verhandlungen mit Staat und Kirchenleitungen; zugleich Personalreferent; des 2. Referenten: Unterstützung und Vertretung des Feldbischofs in der unmittelbaren Ausrichtung der Militärseelsorge (z. B. Abhaltung von Militärseelsorgekonferenzen und Arbeitstagungen). Noch nicht geklärt ist – das sei an dieser Stelle gesagt – der Status der Militärpfarrer. Der Militärpfarrstand stellt auf jeden Fall einen Stand sui generis dar, der sich sowohl vom Offiziersstand wie vom Beamtenstand unterscheiden soll. Sollte aus fiskalischen Gründen die Wehrmacht einen besonderen Status der Militärpfarrer nicht akzeptieren, so wäre die Überführung der Militärpfarrer in den europäischen Angestelltenstatus zu erwägen. Auf jeden Fall aber soll zur Dotierung des Militärpfarrers eine ausreichende Dienstwohnung gehören. Dieser Wunsch steht im Zusammenhang mit der Forderung, die die EKD schon bei der Aufstellung der Streitkräfte erheben muss, dass nämlich für die Familien der verheirateten Wehrmachtsangehörigen, vor allem auch in den Militärlagern, Wohnungen bereitgestellt werden sollen, um die Gefahren längerer Trennung der Familien nicht erst aufkommen zu lassen. Neben dieser Konstruktion der Spitzengliederung der Militärseelsorge wurde vom Ausschuss noch eine zweite erwogen, auf die die Dienststelle Blank wohl unter dem Eindruck des katholischen Vorschlags hingewiesen hat und hinweist. Nach diesem zweiten Vorschlag sollte der leitende Geistliche (Feldbischof) nicht in das militärische Gefüge eingebaut werden, sondern ausserhalb stehen. Es würde dann der Rat einen leitenden Amtsträger der EKD mit dem Feldbischofsamt betrauen, der den militärischen wie den politischen Stellen gegenüber eine grössere Unabhängigkeit hätte wie der leitende Amtsträger der Militärseelsorge innerhalb des militärischen Gefüges. Der Ausschuss macht darauf aufmerksam, dass die SPD und FDP zur Lösung 1) neigt aus der Sorge vor unkontrollierbaren klerikalen Einflüssen

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auf die Wehrmacht. Der Rat sollte möglichst umgehend sich entscheiden, welcher Konstruktion der Leitung der Militärseelsorge er den Vorzug gibt. Dabei ist zu sagen, dass die 2. Lösung der Militärseelsorge vielleicht eine grössere Unabhängigkeit der Leitung verspricht, aber die Gefahr in sich birgt, dem eigentlichen Träger der Verantwortung, dem leitenden Militärpfarrer das Gewicht nimmt, dessen er in der täglichen Auseinandersetzung mit militärischen Dienststellen etwa in der Frage der Versetzung der Militärpfarrer bedarf. Sollte sich der Rat für die Lösung 2) entscheiden, die auf jeden Fall mit der katholischen konform geht, dann wäre es gut, wenn der Bevollmächtigte, Prälat Kunst, alsbald damit beauftragt würde, mit der SPD und FDP Fühlung aufzunehmen und festzustellen, ob diese Parteien mit Lösung 2) einverstanden wären. Auf jeden Fall bittet der Ausschuss den Rat, die Frage des „Feldbischofs“ bezw. Militärgeneralvikars bald zu lösen, damit rechtzeitige Einschaltung in die Vorbereitung der Militärseelsorge bei der Dienststelle Blank mit Gewicht möglich ist und die notwendig werdenden Verhandlungen mit militärischen und politischen Stellen zentral geführt werden. Eine Frage, die den Ausschuss stark bewegt, ist die Frage des sogenannten „lebenskundlichen Unterrichts“. Nach den Ausführungen, die Graf Baudissin von der Dienststelle Blank dem Ausschuss auf seiner letzten Sitzung vom 10 Mai 1954 in Bonn über die innere Struktur einer neuen Wehrmacht gemacht hat, wird die staatsbürgerliche Erziehung neben der eigentlichen militärischen Ausbildung eine gewichtige Rolle spielen. Innerhalb der militärischen Stellen bestehen verschiedene Meinungen darüber, wer diesen „lebenskundlichen Unterricht“ erteilen soll. Manche wollen, dass der militärische Einheitsführer selbst auch diesen Unterricht übernehmen soll im Interesse der Einheitlichkeit der Gesamterziehung des jungen Soldaten; andere meinen, dass die Militärpfarrer daran beteiligt werden können, aber gleichsam unter Verantwortung und Leitung der Einheitsführer. Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, dass für den „lebenskundlichen Unterricht“ die meist jungen Einheitsführer einfach nicht ausgerüstet sind, dass es aber auch nicht angehe, dem Militärpfarrer vorzuschreiben, was er sagen soll, sondern dass den Militärpfarrern beider Konfessionen dieser „lebenskundliche Unterricht“ anvertraut werden soll, freilich soll dieser Unterricht für alle Angehörigen einer Einheit gegeben werden ohne Rücksicht auf die Konfession oder Weltanschauung; er solle sich darum auf den Raum des Ethischen beschränken und nicht dogmatisch abgezweckt sein. Der Ausschuss ist sich der Problematik einer Beauftragung mit einem so definierten lebenskundlichen Unterricht durchaus bewusst geworden und weiss, dass die ethische Frucht nicht von ihrer dogmatischen Wurzel gelöst werden kann. Wenn der „lebenskundliche Unterricht“ zu einer Verleug-

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nung des allem Christenleben zu Grunde liegenden Glaubens führen würde, dann müsste auf ihn verzichtet werden. Der Ausschuss war aber mit Ausnahme Br. Münchmeyers der Meinung, dass der Versuch gemacht werden müsste, wie er beim Labour Service und bei den Grenzschutzeinheiten gemacht und positiv bewertet wird. Der Ausschuss glaubt, dass die Frage der Gestaltung des „lebenskundlichen Unterrichts“ in der Praxis leichter ist, als es den Anschein hat. Auf jeden Fall würde der „lebenskundliche Unterricht“ – da die Beteiligung am Gottesdienst völlig freigestellt sein wird – den Militärpfarrern die einzige Möglichkeit geben, zu allen Gliedern ihrer Einheit zu sprechen und auf diesem Weg vielleicht, da und dort einen Entfremdeten locken, im Gottesdienst „mehr von diesem Mann“ zu hören. An Hand praktisch ausgeführter Beispiele des „lebenskundlichen Unterrichts“ will der Ausschuss in seiner nächsten Sitzung sich darüber zu vergewissern suchen, ob ein solcher Unterricht von einem evangelischen Militärpfarrer ohne Gewissensnot verantwortet werden kann. Die letzte Entscheidung in dieser Frage muss die Kirche dann treffen, wenn der Staat sich seinerseits dafür entschieden hat, die Militärpfarrer um diesen Unterricht zu bitten, wenn – das muss im Vertrauen gehört werden – die Dienststelle Blank, d. h. wohl Blank selber, für den lebenskundlichen Unterricht auf „dogmatische Neutralität“ oder Abstinenz drängt, so deshalb, um abzuwehren, dass andere weltanschauliche oder parteipolitische und gewerkschaftliche Kreise den Zutritt zu dem Unterrichtsraum verlangen. Auf keinen Fall sollte nach Meinung des Ausschusses die Kirche von sich aus auch um die Erteilung des „lebenskundlichen Unterrichts“ bemühen, sondern warten, ob man sie darum bittet; dann aber wissen, ob sie diese Bitte erfüllen kann oder ablehnen zu müssen meint. Der Ausschuss ist, wie ich sagte, mit Ausnahme von Br. Münchmeyer der Meinung, dass der „lebenskundliche Unterricht“ gewagt werden solle, wenn er angeboten wird. Dieser Unterricht darf unter keinen Umstanden eine Verlängerung des militärischen Chefunterrichts darstellen, sondern muss ein Teil und Verlängerung der kirchlichen Verkündigung sein. Auf Einzelheiten über die Gliederung der Militärseelsorge, über Gehaltsfragen u. a. kann ich wohl bei meinem Bericht verzichten, vor allem, weil hier auch alles erst in der Planung begriffen ist. Aber eine Reihe von Einzelfragen hat der Ausschuss beraten: die Frage, wer den Militärgemeinden angehören soll, wird vom Ausschuss dahin beantwortet, dass ihr wie früher alle Wehrpflichtigen während der Dauer ihrer Dienstzeit sowie alle Berufssoldaten und Wehrmachtsbeamten mit ihren Familien angehören sollen. Ob die Angehörigen der Militärgemeinden Kirchensteuerfreiheit geniessen sollen, ist von den Mitgliedern des Ausschusses nicht einmütig beantwortet worden; der Ausschuss hat beschlossen, die Konferenz der landeskirchlichen Finanzreferenten um einen Vorschlag über die Handhabung dieser Frage zu bitten.

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Eine andere Einzelfrage ist die Frage, ob der Militärgeistliche Uniform tragen soll oder nicht; auch hierin ist der Ausschuss noch nicht zu einer klaren Einmütigkeit gekommen. Die meisten Mitglieder halten das Uniformtragen des Militärpfarrers aus vielen Gründen für geboten, nur muss sich die Uniform deutlich von der Offiziersuniform unterscheiden. Da in der Dienststelle Blank die Fragen der Befreiung der Geistlichen vom Wehrdienst und die Zurückstellung der Theologiestudenten vom Wehrdienst behandelt und von den Kirchen beantwortet werden sollen, hat der Ausschuss auf seiner Sitzung 3./4. Februar d. Js. auch ohne besonderen Auftrag des Rates diese Fragen in den Kreis seiner Beratungsgegenstände einbeziehen zu sollen geglaubt. Er teilt dem Rat seine einmütige Meinung mit, dass im Interesse der Ausrichtung des Wortes Gottes und des seelsorgerlichen Dienstes von Front und Heimat ordinierte Pfarrer nicht zum Wehrdienst verpflichtet sein sollen, die Militärseelsorge aber von dieser Bestimmung nicht berührt sei, weil die Militärseelsorge nicht als Wehrdienst im eigentlichen Sinne anzusehen ist. Dagegen ist der Ausschuss der Meinung, dass Theologiestudenten wie alle anderen Glieder unseres Volkes zu behandeln seien, und eine Zurückstellung vom Wehrdienst für sie nicht in Betracht komme. Die Frage der gottesdienstlichen Räume scheint bei der Dienststelle Blank zu dem Vorschlag zu führen, aus Gründen der Kostenersparnis den beiden Kirchen simultane gottesdienstliche Räume vorzuschlagender Ausschuss hat dazu zu sagen: Die beste Lösung sind konfessionseigene Gottesdiensträume; wo diese Lösung nicht möglich ist, sollte die Ermietung kirchlicher Räume ins Auge gefasst werden. Die dritte und vermutlich einzige Lösung ist die simultane Benützung besonders zu erstellender gottesdienstlicher Räume. Zwei Fragen hat der Ausschuss als besonders wichtige angesehen: Die Frage der Beteiligung der Freikirchen an der Militärseelsorge und das Verhältnis der Militärseelsorge zu den Werken (CVJM und Männerwerk) mit ihren Bemühungen um die Soldaten. Zur ersten Frage ist der Ausschuss der einmütigen Meinung, dass die Freikirchen nicht unter Berufung auf ihre Zugehörigkeit zur Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen den Anspruch erheben können, über ihren prozentualen Anteil an den Wehrmachtsangehörigen an der Militärseelsorge beteiligt zu werden. Pfarrer der Freikirchen sollen nicht in geschlossenen Einheiten, sondern gleichsam als Diasporapfarrer für die Glieder ihrer kirchlichen Gemeinschaften eingesetzt werden. Dabei sollen die Militärseelsorger der Einheiten verpflichtet sein, soweit ihnen Kenntnis von freikirchlichen Soldaten ihrer Einheit geworden ist, diese an die nächste Ortsgemeinde ihrer Kirche zu weisen. Wichtig scheint dem Ausschuss, dass der Rat bald sich mit dem Jungmännerwerk dahin ausspricht, damit eine mögliche Koordinierung aller

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seelsorgerlichen Arbeit angestrebt und ein Neben- oder gar Gegeneinander vermieden wird. Das Jungmännerwerk hat bereits eine Kommission für Militärseelsorge und Kriegsdienstverweigerung eingesetzt unter dem Vorsitz von Pastor Danne[n]mann. Zuletzt noch ein Wort zur rechtlichen Grundlegung der Militärseelsorge. Die Frage, ob die Regelung der Militärseelsorge durch den Rat der EKD, bezw. einen Vertrag der EKD mit dem Staat erfolgen könne, wurde durch ein Gutachten des kirchenrechtlichen Instituts69 dahin beantwortet, dass die Möglichkeit von evangelischen Kirchenverträgen mit ausländischen Staaten und supranationalen Organisationen aus der Gleichartigkeit der rechtlichen Relationen des Staates zur katholischen und zu den evangelischen Landeskirchen zu folgern sei, dass sich die Zuständigkeit der EKD aus Art. 19 Satz 1 der Grundordnung70 ergebe, und dass zuständiges Organ der Rat ist. Diese Rechtslage schliess aber nach Meinung des Ausschusses nicht aus, dass die Westkirchenkonferenz mit den Fragen bekannt gemacht werden muss, die in Sachen der Wehrmachtsseelsorge auf sie zukommen. Wenn auch der Abschluss des Vertrags über die Gestaltung der Wehrmachtseelsorge Sache des Rates ist, so hängt doch die faktische Entwicklung dieser Arbeit von dem geistlichen Verständnis und der inneren Willigkeit der Landeskirchen, ihrer Gemeinden, ganz besonders aber ihrer Pfarrer und Kirchenleitungen ab. Es hat auch im Ausschuss Stimmen gegeben, die gemeint haben, dass man sofort hätte mit der Orientierung vor allem unserer Pfarrer beginnen sollen. Die politische Entwicklung aber hat denen recht gegeben, die hier zum Warten geraten haben. Noch ist politisch alles in der Schwebe, was gestern als unmittelbar bevorstehend angesehen wurde. Es ist Aufgabe des Rates, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem unsere Kirchen, unsere Gemeinden und unsere Pfarrerschaft mit der Aufgabe der Militärseelsorge konfrontiert werden. D. Bender [m. p.]

69 KRI Göttingen, Sammlung von Gutachten, Nr. 67. 70 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111.

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45E9. Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden. Wiesbaden, 6. Juli 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift). Sehr verehrter Herr Bischof, lieber Bruder Dibelius! Aus dem Protokoll der letzten Ratssitzung, an der ich nicht teilnehmen konnte, ersehe ich, daß das Kirchliche Außenamt beauftragt wurde, für die nächste Ratssitzung einen Vorschlag vorzulegen, betr. Zusammensetzung des Kirchlichen Außenamtes. Als Leiter des Kirchlichen Außenamtes kann ich dazu nur unterstreichen, was Sie laut Protokoll zu der Angelegenheit ausgeführt haben, und was auch ich früher bereits vertreten habe, daß nämlich eine Veränderung in der Zusammensetzung des Kirchlichen Außenamtes nur erfolgen kann, wenn die Stellen vermehrt werden bezw. wenn eine Stelle frei wird. Da weder mit dem einen noch mit dem anderen in absehbarer Zukunft zu rechnen ist, kann ich vom Kirchlichen Außenamt aus einen Vorschlag nicht machen. Ich erlaube mir aber außerdem darauf hinzuweisen, daß die betr. Bestimmung im Text des Gesetzes71 mir zwar vollkommen genehm ist, und daß ich sie persönlich auch – sowohl in den Ausschuss-Beratungen wie auf der Synode – unterstützt habe, aber die entsprechende Fassung des Gesetzes ist von Seiten der VELKD angeregt, vertreten und gefordert worden; m. E. ist es deshalb auch Aufgabe der VELKD, einen entsprechenden Vorschlag zur Durchführung dessen zu machen, was sie sich bei diesem Vorschlag gedacht hat. Ich erwarte also Ihre weiteren Anweisungen als Ratsvorsitzender, damit ich meinerseits eine entsprechende Vorlage für den Rat zu machen in der Lage bin. Mit freundlichen Grüßen Ihr Niemöller

71 Gemeint ist § 28 des „Kirchengesetzes über das Verhältnis der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihren Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft außerhalb Deutschlands“ (ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 113): „Die Ordnung des Kirchlichen Außenamtes hat die bekenntnismäßige Gliederung der Evangelischen Kirche in Deutschland zu berücksichtigen“.

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45E10. Vertraulicher Vermerk Krüger-Wittmacks über ein Telefonat mit Pfarrer Semler. Frankfurt/M., 16. Juni 1954 F: EZA Berlin, 6/732 (D). Es ruft gegen 11.00 Uhr Pfarrer Semler, z. Zt. Mainz (Telef. Nr. Mainz 4516), an und teilt folgendes mit: Am Freitag letzter Woche hat ihn Pfarrer Boegner kommen lassen und ihm im Auftrage des franz. Innenministeriums mitgeteilt, er Semler, habe Paris und Frankreich zu verlassen; er möge den Zeitpunkt seiner Abreise und des Verlassens des franz. Bodens amtlich mitteilen. Gründe für diese Massnahme sind nicht gegeben worden. Pfarrer Semler hat sich offenbar mit Pfarrer Boegner sehr offen darüber unterhalten, welchen Eindruck dieser Schritt machen werde, und ob Boegner es verstehe, wenn ohne seine Einschaltung die Deutsche Botschaft von dieser Sache unterrichtet werde und sich für sein Verbleiben verwende. Pfarrer Boegner hat sich dafür durchaus aufgeschlossen gezeigt. Die Deutsche Botschaft hat inzwischen mit dem Quai d’Orsay Fühlung genommen. Im franz. Aussenministerium ist man über die Dinge offensichtlich bestürzt, will die Akten einfordern und bis Freitag Herrn v. Walther Nachricht geben, wie die Bemühungen des Quai d’Orsay wegen des Verbleibens von Pfarrer Semler in Paris ausgegangen sind. Pfarrer Semler ist vom Aussenministerium verpflichtet worden, auch den Gottesdienst am kommenden Sonntag zu halten – die Gemeinde soll von der Ausweisung nichts erfahren. Semler bittet, dass das K. A. am Freitag nachmittag bei Herrn v. Walther in Paris telefonisch nach dem Erfolg der Bemühungen des Quai d’Orsay beim Innenministerium anfragt; er selbst beabsichtigt, am Sonnabend oder spätestens in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag zur Abhaltung des Gottesdienstes nach Paris zurückzukehren. Er befürchtet dabei keine Schwierigkeiten weder an der Grenze noch in Paris – auch nimmt er an, dass sich die ganze Angelegenheit durchaus friedlich beilegen wird. Semler meint, dass der ganze Ausweisungsschritt mit dem in Paris als sicher angenommenen Rücktritt der Regierung zusammenhängt. Besonders der Innenminister wird stark angefeindet. Offenbar wollte er sich wegen der Eigentumsfreigabe den Rücken frei halten. Wie Pfarrer Semler mitteilte (ob er das von Boegner oder dem franz. Aussenministerium hat, weiss ich nicht), ist die Frage der Benutzung der Christuskirche eine solche der Rückgabe von Feindeigentum, die der Beschlussfassung des franz. Kabinetts unterliegt. Boegner hat Semler wissen lassen, dass die Ausweisung gekoppelt ist mit dem Verbot, dass das K. A. künftig einen neuen deutschen Geistlichen nach Paris schickt. Offenbar will man wegen der Regierungskrise auf

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diese Weise jede Möglichkeit inhibieren[,] über die Rückgabe der Christuskirche überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Semler rechnet allgemein auch mit weiteren Schwierigkeiten wegen der Freigabe der Christuskirche. Wie er meint, hat man lediglich die Frage der Rückgabe als Grund des Verbots angenommen, um diese will man herumkommen. Die Regierungskrise war dazu der äussere Anlass, die Ausweisung auszusprechen, mit der man am bequemsten um jede weitere Diskussion einer Rückgabe des Feindeigentums herumzukommen hofft. Ich habe Pfarrer Semler von der Notwendigkeit überzeugt, dass sofort Kirchenpräs. D. Niemöller und Vizepräs. Stratenwerth unterrichtet werden müssen. Auch habe ich ihn wissen lassen, dass er nach Maßgabe der Leitung des K. A. für Sonnabendmorgen zu der in Wiesbaden stattfindenden Referentenbesprechung noch gerufen werden wird. gez. Krüger-Wittmack

45E11. Schreiben Semlers an das Kirchliche Außenamt. Mainz, 18. Juni 1954 F: EZA Berlin, 6/732 (O). Betr. Genehmigung der in der Christuskirche-Paris stattfindende Gottesdienste. Am 12. Mai 1954 teilte der Präsident der Féderation Protestante de France, Pfarrer Marc Boegner, dem Unterzeichneten schriftlich mit, dass die Gottesdienste bis Pfingsten genehmigt seien. Pfarrer Semler möge bis Pfingsten „ruhig in Paris bleiben“. Er hoffe, vor dem Sommer dem Kirchlichen Außenamt eine Entscheidung auf längere Sicht mitteilen zu können. Am 11. Juni fragte Pfarrer Boegner Pfarrer Friedrich, ob er mich kenne. Die Gottesdienste in der rue Blanche seien vom Innenministerium nicht mehr genehmigt worden. Pfarrer Semler müsse Paris verlassen. Nachdem Pfarrer Friedrich mir dies mitgeteilt hatte, meldete ich mich sofort bei Herrn Boegner an. Bei meinem Besuch eröffnete er mir, dass das Innenministerium nicht dazu in der Lage sei, die Genehmigung zu verlängern. Der Directeur des Cultes habe ihm bei seiner telefonischen Anfrage geantwortet, dass die weitere Genehmigung der Gottesdienste durch den Innenminister persönlich erteilt werde müsse. Der Innenminister könne sich aber aus naheliegenden Gründen (Regierungskrise) im Augenblick mit dieser Frage nicht befassen. Der Innenminister habe sich die Erteilung der Genehmigung persönlich vorbehalten. Da sie ja schliesslich die Rückgabe eines grösseren Vermögenswertes einleite und da dadurch ein Präzedenzfall geschaffen werden könne, müsse diese Angelegenheit „im Schoss des Kabi-

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netts“ beraten werden. Das sei natürlich augenblicklich nicht möglich. Die Gottesdienste müssten auf jeden Fall sofort eingestellt werden, das Kirchliche Aussenamt dürfe auch keinen anderen Pfarrer schicken. Ich stellte daraufhin drei Fragen: 1.) Ob die Genehmigung nicht auch aus aussenpolitischen Gründen zurückgezogen werde. 2.) Ob nicht am Ende auch kirchliche Interessen zum Entzug der Genehmigung geführt hätten. 3.) Ob es an meiner Person liege. Auf alle drei Fragen wurde mit einem entschiedenen Nein geantwortet. Bei der dritten Antwort fügte Herr Pfarrer Boegner hinzu, dass das Innenministerium mich wohl nur durch seine Bürgschaft kenne und dass er volles Vertrauen zu mir habe. Er bedaure es deshalb auch, dass er mir diese Mitteilung machen müsse. Er hoffe, dass er mich in Paris wiedersehe. Die Gottesdienste würden aber sicher nicht vor dem Herbst genehmigt. Ich sagte ihm, dass sich die Gemeinde am kommenden Sonntag ja nun zum Gottesdienst zusammenfinden werde. Davon wollte er offiziell nichts wissen. Ich bat ihn um Rat, in welcher Form und mit welcher Begründung der Gemeinde die Einstellung der Gottesdienste erklärt werden könne. Er meinte, da wisse er auch keinen Rat; das müsse ich schon selber wissen. Ich fragte ihn, ob er es verstehe, wenn das Kirchliche Aussenamt auf einem anderen Wege die Genehmigung der Gottesdienste zu erreichen versuche. Er meinte, dass dies unsere Pflicht sei und dass wir es jetzt wohl über Bonn versuchen müssten. Er vergewisserte sich noch, wann ich abreisen werde und entliess mich mit guten Wünschen. Herr Botschaftsrat von Walther, dem ich dies alles sofort berichtete, setzte sich sogleich mit dem Quai d’Orsay in Verbindung. Es wurde ihm eine Rückfrage bei dem Innenministerium zugesichert. Ich solle ruhig noch den nächsten Gottesdienst halten und der gemeinde nichts von dem Ablauf der Genehmigung sagen. Nach einigen Tagen werde Herr von Walther eine genaue Auskunft erhalten. Der Gottesdienst des 13. Juni konnte unbehindert, ohne Beobachter, in gewohnter Weise stattfinden. Chr. Semler [m. p.]

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46 Hannover, 1. Oktober 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Hannover: Kirchenkanzlei der EKD, Böttcherstr. 7. Freitag, 1. Oktober 1954 (9.00 Uhr). Freitag, 1. Oktober 1954 (20.00 Uhr). Dibelius, Hahn, Haug, Heinemann, Herntrich, Lilje, Mager, Meiser, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz. Vom Kirchlichen Außenamt: Stratenwerth. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Als Referent: Bender. Brunotte.

46A Vorbereitung der Sitzung 46A1. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. Berlin, 2. August 1954 F: NL Smend (D). In unserer nächsten Sitzung wird Oberkirchenrat von Staa einen kurzen Bericht über den Stand der Bibelrevision geben. Er wird dabei eine bestimmte Frage stellen, von der die Revisionskommission wünscht, daß sie vom Rat klar und präzise beantwortet werden möchte. Es handelt sich um die Frage, ob bei der jetzigen Revision der Lutherbibel im Neuen Testament das Wort „Ostern“ stehen bleiben oder durch das Wort „Passah“ ersetzt werden soll. Ein Blick in die Konkordanz genügt, um die Tragweite dieser Entscheidung klarzumachen. Die Kommission war sich nicht einig. Wenn nun der Rat entscheiden soll, wird es unerläßlich sein, daß sich wenigstens einige seiner Mitglieder schon vorher darüber Gedanken gemacht haben. Dies ist der Zweck dieser meiner Mitteilung. gez. Dibelius

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46. Sitzung Hannover, 1. Oktober 1954

46A2. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Hannover, 3. August 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Betr.: Tagesordnung der Ratssitzung vom 1. Oktober 1954 Unter Bezugnahme auf die Besprechung des Unterzeichneten mit Herrn Geheimrat D. Dr. Karnatz am 22. Juli in Berlin teilen wir mir, daß wir zusätzlich folgende Punkte für die Tagesordnung zu nennen haben: a) Stand der Bibelrevision Ratsvorsitzender b) Entwurf eines Disziplinargesetzes der EKD OKR. Dibelius c) Kirchenrechtliches Institut (Personalie) D. Dr. Smend D. Brunotte [m. p.]

46A3. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 15. September 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Die Herren Mitglieder des Rates laden wir im Auftrage des Herrn Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einer Sitzung des Rates auf Freitag, den 1. Oktober 1954 9 Uhr ergebenst ein. Die Sitzung soll im Dienstgebäude der Kirchenkanzlei in Hannover-Herrenhausen, Böttcherstr. 7, stattfinden. Quartierwünsche bitten wir an die Kirchenkanzlei in Hannover zu richten. Für die Tagesordnung sind folgende Beratungsgegenstände vorgesehen: 1.) Feststellung der Niederschrift der 45. Ratssitzung vom 24. Juni 1954 D. Dr. Dibelius 2.) Bericht zur Lage D. Dr. Dibelius 3.) Mitteilungen aus der Arbeit der VELKD und der EKU D. Meiser und Dr. Kreyssig 4.) Bericht über die Bibelrevision OKiR von Staa 5.) Besprechung über Zeit, Ort und Hauptthema der nächsten Synode („Kirche und Arbeiterschaft?“) Präses Dr. Dr. Heinemann Präses Mager 6.) Gespräch mit den politischen Parteien OKiR Niemeier

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46A Vorbereitung der Sitzung

7.) Richtlinien über die Reform des theologischen Studiums 8.) Tagung des Kirchlichen Hilfsausschusses für die Ostvertriebenen 9.) Fortsetzung der Beratung über die Frage der Kriegsdienstverweigerung 10.) Angelegenheiten des Kirchenrechtlichen Instituts 11.) Geschäftsordnung für Bonn 12.) Angelegenheiten des kirchlichen Außenamtes

OKiR Niemeier Dr. Kreyssig

D. Kunst D. Dr. Smend D. Brunotte Vpr. Stratenwerth 13.) Beihilfen aus Kapitel III des Ostwährungshaushaltes D. Dr. Karnatz 14.) Verschiedenes D. Dr. Karnatz 46A4. Ergänzungen zur Tagesordnung F: NL Smend (D). 14.) Verschiedenes a) Personalien der Kirchenkanzlei b) Zusammensetzung des Ausschusses für ein Disziplinargesetz c) Zusammensetzung der Eherechtskommission d) Zentralbeschaffungsstelle e) Amtsbrüderliche Hilfe für den Osten f) Zuschußantrag für den Rechtsausschuß in Hemer

D. Brunotte OKR. Dibelius Dr. Dr. Niemeier von Harling D. Brunotte D. Brunotte

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46. Sitzung Hannover, 1. Oktober 1954

46B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H; den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 6. Oktober 1954 übersandt). G: Mitschriften 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser 162), 2. Dibelius (BArch Koblenz, N 1439, Nr. 3), 3. Haug (LKA Stuttgart, A 126, 386), 4. Smend (NL Smend). Niederschrift über die 46. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 1. Oktober 1954 in Hannover. Anwesend:

Bischof D. Dr. Dibelius Landesbischof D. Dr. Lilje Landesbischof i. R. D. Hahn Landesbischof D. Dr. Haug Präses Dr. Dr. Heinemann Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich Synodalpräsident Mager Landesbischof D. Meiser Moderator D. Niesel Professor D. Dr. Smend (nicht anwesend Präses Dr. Kreyssig, Kirchenpräsident D. Niemöller) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz Vizepräsident Stratenwerth Prälat D. Kunst Propst D. Grüber sowie die Referenten der Kirchenkanzlei (zeitweise) 1. Feststellung der Niederschrift Die Niederschrift der 45. Ratssitzung vom 24. Juni 1954 in München wurde bestätigt. Das zu Ziffer 2 c) eingegangene Schreiben von Kirchenpräsident D. Niemöller vom 14. 7. 19541 wurde dem Ratsvorsitzenden zur persönlichen Besprechung übergeben.

1 In diesem Schreiben hatte Niemöller dagegen Einspruch erhoben, dass – „solange nicht ein einhelliger Beschluss des Rates vorliegt, wonach sämtliche Ratsmitglieder und sämtliche Kirchenführer in Deutschland jede Auslandsreise mit dem Rat abzustimmen haben [. . .] für Reisen zur Russisch-Orthodoxen Kirche [. . .] oder anderen Kirchen irgendwelche

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2. Synode der EKD 1955 Für die erste Tagung der zweiten Synode der EKD wurde die Zeit vom 6. bis 11. März 1955 in Aussicht genommen. Bei der Kirchenleitung in Thüringen soll angefragt werden, ob die Synode in Eisenach stattfinden kann2. Als Thema wurde vorgeschlagen: „Die Kirche und die Welt der Arbeit“. Eine endgültige Festsetzung des Themas soll aber erst in der nächsten Ratssitzung erfolgen3. 3. Bericht zur Lage a) Der Ratsvorsitzende und Landesbischof D. Meiser berichteten über die beim Katholikentag in Fulda vorgenommene „Weihe des deutschen Volkes an das Herz der Gottesmutter Maria“. Der Rat beschloss, nachstehende Erklärung zu veröffentlichen: „Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hat in seiner Sitzung vom 1. 10. 1954 davon Kenntnis genommen, dass, während die Mehrzahl der Ratsmitglieder an der Weltkirchenkonferenz in Evanston (USA) teilnahm, beim Deutschen Katholikentag in Fulda eine ‚Weihe des deutschen Volkes an das Herz der Gottesmutter Maria‘ erfolgt ist. Der Rat der EKD begrüsste die von Landesbischof D. Meiser abgegebenen Erklärungen4. Er bedauerte die in Fulda verursachte ernste Störung des konfessionellen Friedens, dessen Erhaltung ihm ein aufrichtiges Anliegen ist.“5

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Ausnahmebestimmungen getroffen werden“. Er werde sich an diesbezügliche Regelungen keinesfalls halten (ELAB, 603/B 15). Dies geschah mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 13. Oktober 1954. In einem Brief an Heinemann, der bereits am 2. Oktober 1954 nach der Möglichkeit einer Synodentagung in Thüringen gefragt hatte, antwortete Mitzenheim am 19. Oktober 1954 (47/48E1), dass in Eisenach kein kircheneigener Raum für eine Plenarsitzung der Synode vorhanden sei. Weiterhin wies er darauf hin, dass die Aufenthaltsgenehmigungen für die westdeutschen Synodalen zentral über die Kirchenkanzlei beantragt werden müssten. Auf der Generalsynode der VELKD in Braunschweig (9.–15. Oktober) habe sich zudem gezeigt, dass der Ort der Synode nochmals vom Rat diskutiert werden müsse (beide Schreiben in: EZA Berlin, 2/ 1070). 47/48B2. Noch vor der Weihe am 4. September hatte Meiser an Kardinal Frings ein Telegramm gerichtet und auf die „Beunruhigung“ der protestantischen Bevölkerung durch die in der katholischen Presse angekündigte Aktion hingewiesen. Über das Telegramm hatte die Frankfurter Allgemeine am 4. September nicht ganz zutreffend berichtet. Nach dem Katholikentag erklärte Meiser mit Bezug auf sein Telegramm, der Wortlaut des Weihespruches beziehe auch die Protestanten mit ein. Die sei „unvereinbar mit Gottes Wort“, dem ein Protestant allein verpflichtet sei. Der „Übergriff“ der katholischen Kirche störe nicht nur den konfessionellen Frieden, sondern auch die deutsche Einheit, da ein Großteil der DDRBevölkerung evangelisch sei (J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 110ff.; zur katholischen Reaktion auf Meiser Telegramm vgl. KNA- Informationsdienst, Nr. 37 vom 11. September 1954, S. 8f., S. 15). Dem Landeskirchenvorstand der Evang.-Reformierten Kirche in Nordwestdeutschland

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46. Sitzung Hannover, 1. Oktober 1954

b) Bischof D. Dibelius berichtete über den geplanten Bau einer Kirche in Stalinstadt6. Die Kirchenleitung von Berlin-Brandenburg hat die Hilfe der EKD erbeten7. Es wurde beschlossen, den Hilfswerkausschuss in Stuttgart zu bitten, von den für Frankfurt/Oder eingehenden Geldern dieses Jahres vorschussweise den ersten Bauabschnitt von ca. 350.000,– DM-Ost zu finanzieren und die hierfür abgezweigten Gelder aus der Sammlung des nächsten Jahres an Frankfurt/Oder zu erstatten8. c) Der Ratsvorsitzende sowie die übrigen Teilnehmer an der Weltkirchenkonferenz in Evanston berichteten über den Verlauf und die Ergebnisse der Konferenz9. Es wurde beschlossen:

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teilte Dibelius am 16. Oktober 1954 mit, dass der Rat auf seiner jüngsten Sitzung entschieden habe, Meisers Votum zuzustimmen, da „inzwischen auch auf katholischer Seite allerlei Bemühungen in Gang gekommen“ seien, sich von der Weihe zu distanzieren, und „daß es die Gesamtlage unseres Volkes nicht ratsam erscheinen“ lasse, die konfessionellen Gegensätze zu verschärfen. Der Rat sei sich aber einig gewesen, „daß der ganze Vorgang die äußerste Wachsamkeit“ evangelischerseits erfordere und dass, „wenn ähnliches sich noch einmal ereignen sollte, eine offizielle Antwort der gesamten evangelischen Kirche nicht länger zu umgehen“ sei (ELAB, 603/B 15). Vgl. 44B1. Weihnachten 1953 hatte Dibelius in einer Gaststätte einen Gottesdienst gefeiert und dabei kritisiert, dass Stalinstadt der einzige Ort Deutschlands sei, wo es für bis zu 8000 Einwohner keinen „kirchlichen Raum“ gebe (B. Moritz, Dibelius). Vor der vom 17. bis 22. Mai 1954 tagenden berlin-brandenburgischen Provinzialsynode hatte Dibelius berichtet, dass in Stalinstadt der Bau einer „Kirchenbaracke“ oder einer Kirche verweigert werde, aber bei Niemöllers Besuch habe Nuschke öffentlich erklärt, dass eine evangelische und eine katholische Kirche gebaut werden können. Dazu erklärte Dibelius: „Der Herr Stellvertretende Ministerpräsident wird es aber verstehen, wenn wir mit dem Ausdruck unserer Genugtuung darüber noch zurückhalten“ (ELAB, Synodalprotokolle, 1954, S. 25). Am 13. Juni meldete das Berliner Sonntagsblatt Die Kirche (Nr. 24, S. 6), dass die Zusage zur Erteilung einer Baugenehmigung vorliege, die Gemeinde sofort eine Baracke als Gottesdienstraum errichten dürfe und ein Bauplatz unter maßgeblicher Beteiligung Grübers gefunden worden sei. Vgl. zum Ganzen: H. Bräuer, Jahrzehnte. Ein formaler Antrag ist nicht nachgewiesen. Die Kirchenkanzlei unterrichtete das Zentralbüro des Hilfswerks am 13. Oktober 1954 von dem Ratsbeschluss und bat um dessen Vorlage im Hilfswerkausschuss. Das Zentralbüro erklärte am 30. Oktober, den Antrag dem Hilfswerkausschuss vorlegen zu wollen, der jedoch frühestens im Januar 1955 tagen werde. Somit sei eine Auszahlung im Jahr 1954 nicht mehr möglich. Das Zentralbüro wies weiterhin auf die juristischen Probleme des Ratsbeschlusses hin: zur Umwidmung der Gelder bedürfe es der Zustimmung der Kirchengemeinde Frankfurt/O. und der Spender. Die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – habe jedoch 100000.– DM-Ost als Darlehen zur Beschaffung von Baumaterial zur Verfügung gestellt (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/5103). Am 27. November 1954 richtete Kunst zudem einen Beihilfeantrag über 15000.– bis 20000.– DM zugunsten des Kirchenbaus an das Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen (EZA Berlin, 87/617). G 1: „Es hat sich nichts Aufregendes ereignet, weder in bezug auf das Wort von Ev[vanston] an die Kirchen im allgemeinen, noch in Bezug auf das Wort über die christliche Hoffnung im besonderen. Auch in bezug auf die internationalen Probleme kam es zu keiner aufsehenerregenden Erklärung. Der Vorschlag, sich auf eine Koexistenz zwischen

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1) Der Rat begrüsste die Wahl seines Vorsitzenden in das Präsidium des Ökumenischen Rates der Kirchen10. 2) Das Kirchliche Aussenamt wurde beauftragt, den Ratsvorsitzenden für die Dauer seiner Mitgliedschaft im Präsidium des Ökumenischen Rates der Kirchen in besonderer Weise von allen wichtigen Vorgängen zu unterrichten, ihm auf seine Anforderung jederzeit mündlich oder schriftlich Bericht zu erstatten und ihn in seinen Aufgaben im Präsidium auf jede Weise zu unterstützen11. 3) Aus den haushaltsplanmäßigen Mitteln von Kap. IV Titel 10 a (Wiesbadener Büro) wurde ein Betrag zur Verfügung gestellt, aus welchem der Kirche von Berlin-Brandenburg das halbe Gehalt für einen ökumenischen Mitarbeiter beim evangelischen Bischof von Berlin erstattet werden soll12. 4) Die Reisekosten für den Ratsvorsitzenden in Sachen des Präsidiums des Weltrates der Kirchen sollen aus Haushaltsmitteln des Kirchlichen Aussenamtes gezahlt werden. d) Präses Dr. Heinemann berichtete über seine Reise nach Moskau im Juni ds. Jrs13. Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Patriarch von

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Christentum und Kommunismus einzurichten, wurde abgelehnt. Deutliche Resolution zur Rassenfrage. Wesentlich: Persönliche Berührung der leitenden Kirchenmänner. Warme und herzliche Atmosphäre. Zum ersten Male haben nicht nur die protestantischen Kirchen, sondern auch die Kirche von England open communion geübt“. Dibelius war in Evanston zu einem der sechs Präsidenten des ÖRK gewählten worden (Evanston, S. 27). Nach G 1 wollte Niemöller an Dibelius’ statt die Wahl von Thaddens erreichen. Über den dem Rat erstatteten Bericht kam es zwischen Dibelius und dem auf der Sitzung nicht anwesenden Niemöller zu einem Disput. Niemöller hatte sich bei Dibelius darüber beschwert, dass dieser den Rat auch darüber informiert hatte, dass Niemöller in Evanston gegen die „sofortige Vornahme der Präsidentenwahl“ Einspruch erhoben hatte. Obwohl Niemöller noch vor Ort Dibelius erklärt hatte, dass die Aktion nicht gegen ihn gerichtet sei, blieb für Dibelius die Tatsache bestehen, dass „ein Ratsmitglied einen Antrag gestellt“ hatte, „der praktisch darauf hinaus lief, statt des Ratsvorsitzenden einen anderen zum Präsidenten zu wählen“ (Brief Dibelius’ an Niemöller vom 27. Oktober 1954, ELAB, 603/B 15). Nach G 1 sollte Dibelius als ÖRK-Präsident „das Recht haben, den Mitgliedern des Außenamtes in ökumenischen Fragen Weisungen zukommen zu lassen“. Am 26. Oktober 1954 hatte sich Dibelius in einem ausführlichen Schreiben an Winterhagers Gemeinde in Schöneberg gewandt und die Umstände seiner Wahl in das Präsidium des ÖRK – eigentlich habe er aus Altersgründen sich aus der ökumenischen Arbeit zurückziehen wollen – erläutert. Dibelius bat den Gemeindekirchenrat, „selbst zu entscheiden, wann und in welcher Form das jetzige Verhältnis gelöst werden“ könne. Die Gemeinde widersetzte sich jedoch diesem Ansinnen und betonte die enge Verbindung mit ihrem Pfarrer. Die Referentenstelle wurde erst am 1. März 1956 mit Winterhager besetzt (Vermerk vom 26. Januar über die Sitzung des Konsistoriums Berlin-Brandenburg am 19. Januar 1956, ELAB, 15/8274). Vgl. 45B2c.

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Moskau den Vorschlag übermitteln liess, der Rat der EKD möge eine Delegation zum Besuch der orthodoxen Kirche in Rußland entsenden. Die Angelegenheit soll in einer späteren Ratssitzung behandelt werden14. e) Der Ratsvorsitzende berichtete über einen durch den stellvertretenden Ministerpräsidenten Nuschke an Propst D. Grüber gerichteten Brief betr. Einladung zum Besuch der Kirchen in der Tschechoslowakischen Republik15. Der Rat beauftragte Propst D. Grüber, dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Nuschke mitzuteilen, dass der Rat bereit sei, eine Einladung der evangelischen Kirchen in der ČSR einzunehmen und Persönlichkeiten für eine Delegation zu benennen16. f) Prälat D. Kunst berichtete gegen Ende der Sitzung über seinen Geschäftsbereich in Bonn17. 4. Mitteilungen aus der Arbeit der VELKD18 Landesbischof D. Meiser berichtete ausführlich über die Arbeit der VELKD und deren Verhältnis zur EKU und EKD. Weitere Berichte

14 Vgl. 50B12. 15 Nuschke hatte Grüber am 18. September 1954 brieflich über eine Mitteilung der Botschaft der ČSR an ihn unterrichtet, nach der auf Initiative Hromádkas „eine Delegation von evangelischen Pfarrern aus Westdeutschland und der DDR“ zu einem Besuch in der ČSR eingeladen werden sollte. Nuschke hatte die Information mit der Bitte verbunden, dass ihm Grüber eine Stellungnahme zu der Einladung und eventuell auch schon eine Namensliste zukommen lasse. Grüber hatte das Schreiben Nuschkes am 27. September an Dibelius weitergeleitet. Am selben Tag hatte er auch Nuschke den Eingang des Briefes bestätigt und betont, er halte es für angebracht, „dass die Einladung der Delegation über den Rat der Evangelischen Kirche“ erfolge (GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 255). 16 Am 24. November 1954 teilte Dibelius Grüber mit, dass der Rat auf seiner vorletzten Sitzung beschlossen habe, „eine Einladung in die Länder des Ostens nur dann annehmen“ zu können, wenn diese „von der verantwortlich leitenden kirchlichen Stelle“ ausgesprochen werde. In der Grüber am 29. Oktober 1954 von Nuschke übermittelten Einladung sei dagegen nur von der Botschaft der ČSR in Berlin und vom Außenministerium die Rede (Ebd.). Am 30. November 1954 informierte Grüber Nuschke über die Position des Rates. Vgl. auch 49B7 und 50B11. 17 Kunst Bericht war bestimmt von der Analyse der europäischen Politik nach der Ablehnung des EVGVertrags durch die französische Nationalversammlung. Besonderes Gewicht legte er auf die Erklärung der Dekolonialisierungspolitik von Ministerpräsident Mendès-France zugunsten der französischen Wirtschaft, dessen der Europapolitik Adenauers entgegen gesetztes eigenes Europakonzept und den Gegensatz Frankreich-USA. Weiterhin berichtete Kunst über die Fortschritte des Brüsseler Paktes von 1948 und die deutschen Bemühungen um eine Aufnahme in die NATO. Weitere Themen waren u. a. die Affäre um den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz John und die parlamentarischen Beratungen zum Eherecht (EZA Berlin, 742/1). 18 Vgl. zur Vorgeschichte 44B3a.

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aus anderen Kirchen sollen folgen. Eine Aussprache wurde auf eine spätere Ratssitzung verschoben19. 5. Stand der Bibelrevision20 Der Ratsvorsitzende berichtete, dass die Kommission für das N. T. ihre Arbeit voraussichtlich zu Beginn des Jahres 1955 beenden wird. Präsident D. Brunotte teilte mit, dass der Probedruck des revidierten A. T. durch die Evangelische Hauptbibelgesellschaft in Berlin fast fertiggestellt sei. 6. Gespräch mit den politischen Parteien Auf einen Bericht von OKR Dr. Niemeier und Prälat D. Kunst beschloss der Rat, dass an dem Gespräch, das zunächst mit der SPD geführt werden soll21, die Ratsmitglieder D. Haug, D. Herntrich, D. Lilje und D. Niemöller teilnehmen sollen; ausserdem Propst D. Böhm22 und Prälat D. Kunst23. Der letztere wurde mit den weiteren Vorbereitungen beauftragt24. 7. Reform des theologischen Studiums25 Die Beratung der geplanten Richtlinien musste verschoben werden, da die Mehrzahl der Gliedkirchen noch nicht Stellung genommen hat. 8. Angelegenheiten des Kirchenrechtlichen Instituts a) Prof. D. Smend teilte mit, dass die juristische Fakultät in Göttingen den Wunsch habe, Dr. Hesse zu übernehmen und auch zu bezahlen. Er wird in beschränktem Umfange beim Institut weiter mitarbeiten. Das Institut hat am 1. September einen neuen Hilfsarbeiter, Ref. Steinwender, eingestellt. Der Rat beschloss eine etwaige Gehaltsdifferenz für Dr. Hesse zu übernehmen. Die monatliche Rückzahlung seines Baukostenzuschusses soll weiterlaufen26.

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Der Bericht unterblieb bis zum Ende der Ratsperiode. Vgl. zur Vorgeschichte 41B20, 44B1 und 44B6. Vgl. 41B21 und 44B5. Böhm hatte sich am 2. Juni 1954 brieflich an Dibelius gewandt und erklärt, im Namen des Reichsbruderrates und der Berliner Kirchenleitung mit der SPD „regelmäßig verantwortliche Gespräche“ zu führen. Er bittet daher zu erwägen, ob er nicht an dem Treffen teilnehmen könne, zumal „ja bekanntlich die SPD in Berlin ihre besonderen Nöte“ habe (EZA Berlin, 2/1349, Bl. 14). Auf der Ratssitzung am 10. November 1954 wurde hier noch Mager hinzu gewählt (47/ 48B1). Zum Fortgang vgl. 50B14. Vgl. 45B9 und 47/48B5. Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 36B12g, S. 232.

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b) Auf Vortrag von Prof. D. Smend erklärte sich der Rat damit einverstanden, dass das Institut für evangelisches Kirchenrecht in Göttingen die weitere Herausgabe der Sehlingschen Kirchenordnungen übernimmt, ohne dass damit die EKD finanziell belastet wird, und mit dem Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen einen Verlagsvertrag abschließt27. 9. Fortsetzung der Beratung betr. Kriegsdienstverweigerung28 Prälat D. Kunst teilte mit, dass der Gesetzentwurf noch nicht fertiggestellt sei. Er soll den Ratsmitgliedern nach Fertigstellung streng vertraulich zugesandt werden29. 10. Geschäftsordnung für Bonn30 Der Rat genehmigte eine neue Fassung der Geschäftsordnung für Prälat D. Kunst und OKR Ranke in Bonn vom 1. 10. 195431. 11. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes a) Paris32 Der Rat stimmte der Entsendung des Pastors Christoph Dahlkötter in Bielefeld-Brackwede zur Verwaltung des Pfarramts an der deutschen evangelisch-lutherischen Christuskirche in Paris mit Wirkung vom 1. 10. 1954 zu. P. Dahlkötter hat den Auftrag, von diesem Tage an die evangelischen Christen deutscher Herkunft (jedoch nicht solche aus der elsass-lothringischen Kirche) in Paris zu sammeln und kirchlich zu betreuen, sowie binnen eines Zeitraumes von 3 Jahren die Neukonstituierung der deutschen evang.-luth. Gemeinde in Paris

27 Die Bände 1–5 der Edition „Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts“ hatte in den Jahren 1902 bis 1913 der Verlag Reisland in Leipzig veröffentlicht. Band 6,1 unter der Ägide des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD erschien dann 1955 in Tübingen im Verlag Paul Siebeck (J. C. B. Mohr). Einen ersten Entwurf für einen Verlagsvertrag vom 27. Juli 1954 hatte von Harling am 7. August überarbeitet. In einem Schreiben vom 15. September 1954 (46D1) hatte Smend sein Anliegen gegenüber Brunotte erläutert und am nächsten Tag schriftlich ergänzt. Am 18. Oktober 1954 sandte Smend den endgültigen Vertrag an Brunotte (alle Schreiben: EZA Berlin, 2/2052). 28 Vgl. 44B12d und 45B6. 29 Dies erfolgte mit Schreiben Kunst vom 8. Oktober 1954. Darin erklärte der Bevollmächtigte, dass er – falls der Rat Einspruch gegen die geplanten Bestimmungen erheben werde – auf der nächsten Ratssitzung um weitere Weisungen bitten werde (NL Smend). 30 Zur vorläufigen Ordnung der Bonner Stelle vom 7./8. März 1950 vgl. A. Silomon, Protokolle 4, 11B14, S. 109f. und 11C3, S. 121–124. 31 Seit Januar 1954 hatten Kunst und Ranke mit der Kirchenkanzlei über eine Modifikation der Bonner Geschäftsordnung verhandelt. Die Neuordnung (46C1) kam dann auf der Grundlage eines Entwurfs von Merzyn vom April 1954 (EZA Berlin, 2/2391) zu Stande. 32 Vgl. zur Vorgeschichte 42B12, 44B8e und 45B8f.

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unter Wahrung ihrer bekenntnismäßigen Tradition in die Wege zu leiten. Nach einem Jahr soll auf Wunsch sowohl des Kirchlichen Außenamtes wie des Pastors Dahlkötter geprüft werden, ob die Voraussetzungen für eine weitere Tätigkeit P. Dahlkötters für den Rest des auf insgesamt 3 Jahre befristeten Auftrages gegeben sind. P. Dahlkötter wurde die in den §§ 12 und 22 des Gesetzes vom 18. 3. 1954 geregelte Rechtsstellung33 für die Dauer seines Auftrages gewährt. Falls die Evang. Kirche von Westfalen ihm die Anwartschaft auf Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung nicht gewährt, wird der Rat die Aufnahme in die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD nach § 24, 2 des genannten Gesetzes beschliessen34. Das Landeskirchenamt in Hannover soll gebeten werden, Pastor Peters für einige Wochen oder Monate nach Paris zu entsenden, um Pastor Dahlkötter mit seinen Erfahrungen behilflich zu sein.35 b) Beirut Der Rat stimmte der Entsendung des derzeitigen Hilfspredigers Pastor Gustav-Adolf Kriener in Bochum zur Übernahme der Verwaltung des Pfarramtes der evangelischen Gemeinde zu Beirut auf ein Jahr vom 1. 11. 1954 ab zu36. Falls P. Kriener innerhalb dieses Jahres zum Pfarrer in Beirut auf Zeit – für die Dauer von sechs Jahren vom 1. 11. 1954 ab – gewählt wird, gilt die Bestätigung der Wahl nach § 28 Abs. 2 b in Verbindung mit § 9 b des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 1954 hierdurch als erfolgt. P. Kriener wurde die in den §§ 12 bis 22 des obenangeführten [sic!] Gesetzes geregelte Rechtsstellung für die Dauer seines Dienstes in der evangelischen Gemeinde zu Beirut gewährt. Falls die Evangelische Kirche von Westfalen ihm die Anwartschaft auf Versorgung nicht gewährt, soll ihm diese durch die EKD nach § 24, 2 resp. 22 des Auslandsgesetzes gewährt werden.

33 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113. 34 Der Ratsbeschluss stimmt bis auf Kleinigkeiten mit einem Vermerk des Kirchlichen Außenamtes vom 30. September 1954 überein. Dieser Vermerk wurde mit „der Rat wolle beschließen“ eingeleitet (EZA Berlin, 6/732). Auf der 49. Ratssitzung wurde der auf die Versorgung bezogene Passus geändert in „Falls die Evangelische Kirche von Westfalen . . . nicht gewährt, beschliesst der Rat die Aufnahme von Pastor P. Dahlkötter in die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD nach § 24, 2 des genannten Gesetzes“ (49B1b). 35 Über diesen Ratsbeschluss unterrichtete Stratenwerth am 12. Oktober 1954 Botschaftsrat von Walter in Paris und dankte ihm „für alle wertvolle Hilfe, Beratung und Unterstützung“, die er dem Kirchlichen Außenamt und den Pfarrern Semler bzw. Gerber „in den schwierigen neun Monaten dieses Jahres habe zuteil werden lassen“ (EZA Berlin, 6/732). 36 G 1: „Wiederbesetzung seit zwei Jahren gefordert. P. Schneller kann den Dienst nicht mehr versehen. Es sind auch Aleppo und andere Städte zu bedienen. Der Regierung des Libanon ist klar, daß sie das deutsche Eigentum zurückgeben muß“.

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c) Tokio Der Ostasienmissionar Harald Oehler in Tokio wurde für die Zeit vom 1. 7. 1953 bis 30 6. 1956 als Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Tokio bestätigt. Das Kirchliche Aussenamt wurde ermächtigt, der Vereinigten protestantisch-evangelisch-christlichen Kirche der Pfalz zuzusagen, dass die EKD im Versorgungsfall den auf seine Amtswirksamkeit an der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Tokio entfallenden Anteil an den Versorgungsbezügen gemäß § 17, 3 Auslandsgesetz erstattet. d) Rio de Janeiro Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Diakon Manfred Kühn als Gemeinde-Diakon in die Deutsche Evangelische Gemeinde Rio de Janeiro ausgesandt werden soll. Seine Rechtsverhältnisse sind durch eine Vereinbarung zwischen ihm und dem Kirchenvorstand in Rio de Janeiro, sowie zwischen dem Kirchlichen Aussenamt und der Diakonenanstalt Rummelsberg37 geregelt worden. e) Südamerika Der Pfarrer Edgar Liesenberg, geboren am 13. 8. 1918, Absolvent der Theologischen Schule in Sao Leopoldo, wurde gemäss § 28 Absatz 2b in Verbindung mit § 9 b des Gesetzes vom 18. 3. 1954 im Pfarramt der Gemeinde Rio do Testo, zu deren Pfarrer er am 28. 2. 1954 gewählt und am 2. 5. 1954 eingeführt wurde, bestätigt. Der Pfarrer Erich Alt wurde nach seiner Berufung in das Pfarramt der Gemeinde Bom Retiro (Riograndenser Synode) gemäss § 28 Abs. 2 b in Verbindung mit § 9 b des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 1954 als synodaler Geistlicher der Riograndenser Synode anerkannt. Der Pfarrer Stephan Hartnagel wurde nach seiner Berufung in das Pfarramt der Gemeinde Pato-Branco/Parana (Luth. Synode Brasiliens) gemäss § 28 Abs. 2 b in Verbindung mit § 9 b des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 1954 als synodaler Geistlicher der Lutherischen Synode Brasiliens anerkannt. Ihm wurde damit Anwartschaft auf Ruhestandsversorgung seitens der EKD gewährt. Die Wahl und Berufung des Pastors Hans Ulrich Schmitt zum Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde Monte Carlo (Missiones) – La Plata Synode – wurde bestätigt. Ihm wurde die in den §§ 12 bis 22 des Auslandsgesetzes geregelte Rechtsstellung gewährt. Er soll gemäß § 24, 2 in die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD aufgenommen werden. Die Wahl und Berufung des Predigers Karl Schwittay zum

37 Die Vereinbarungen vom 17. September 1954 und vom 5. August 1954 finden sich in ARBG Rummelsberg, PA Kühn.

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Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde General Alvear, innerhalb der La Plata-Synode, wurde vorbehaltlich der Zusage der Evangelischen Kirche von Westfalen bestätigt. Ihm wurde die in §§ 12 bis 21 des Auslandsgesetzes geregelte Rechtsstellung gewährt. Er soll gemäß § 24, 2 in die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD aufgenommen werden. Die Berufung des Pastors [Hans-]Dieter Bluhm als synodaler Pfarrer der Riograndenser Synode innerhalb des Bundes der Synoden in Brasilien wurde gemäss § 28, 2 b und § 9 b des Auslandsgesetzes vom 18 3. 19 54 bestätigt. Ihm wurde die in den §§ 12 bis 24 o. a. Gesetzes geregelte Rechtsstellung gewährt. Ihm wurde damit Anwartschaft auf Ruhestandsversorgung seitens der EKD verliehen38. f) Pfarrer D. Obendiek Das Kirchliche Aussenamt wurde beauftragt, der Gemeinde in Barmen-Gemarke einen Betrag bis zur Höhe von 3.000,– DM aus Haushaltsplanmitteln für die Überführung des in USA tödlich verunglückten Pfarrers D. Obendiek zu zahlen, soweit nicht die Überführungskosten durch eine Versicherung gedeckt sind39. g) Lietzmann40 Der Rat erklärte sich damit einverstanden, dass das Kirchliche Aussenamt für den Maler Lietzmann in Torbole im August und September 1954 je 150,– DM überwiesen hat; für die Zeit vom 1. 10. 1954 bis 31. 3. 1955 soll ein Betrag von je 200,– DM gezahlt werden41. h) Kollekte für das Palästina-Werk42 Der Rat war damit einverstanden, dass die für das Palästina-Werk

38 Vgl. zur Besetzung der Stelle in Südamerika auch C. Häfner, Heimischwerdung, S. 150 und S. 170. 39 Auf den Antrag der Gemeinde Barmen-Gemarke vom 24. September 1954 – 46D2 – folgte eine längerer Debatte über die Kostenerstattung zwischen dem Kirchlichen Außenamt und der Gemeinde, zumal Merzyn am 28. September 1954 gegenüber Johannesson erklärt hatte, die Fahrt, auf der Obendiek verunglückt sei, sei privater Natur gewesen (EZA Berlin, 2/2161). Letzten Enden beantragte der Barmer Kirchmeister Plutte auf der Grundlage des Ratsbeschlusses am 3. November 1954 die Erstattung von 2911,23 DM beim Kirchlichen Außenamt (AEKR Düsseldorf, 2 LR 045, Nr. 332). 40 Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B9a, S. 494, 44B8m und 45D2. 41 Zum Fortsetzungsantrag Gieses, den das Kirchliche Außenamt am 28. September befürwortend an den Rat weiter geleitet und diesen dabei auch über die Zahlungen für die Monate August und September unterrichtet hatte, vgl. 46D3–4. Eine Aktennotiz des Außenamtes zur Ratssitzung enthielt den Hinweis, dass man versuchen solle, den Rat „zur Bewilligung eines Ehrensoldes von entsprechender Höhe auf Lebenszeit“ zu bewegen. Als Begründung wurde angeführt, dass alle Versuche, Lietzmanns Bibelillustrationen neu herauszubringen, gescheitert seien und sich die EKD der Fortführung der begonnenen Unterstützungszahlungen nicht entziehen könne (EZA Berlin, 6/993). 42 Vgl. 46B11h und D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37B11b, S. 314.

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auszuschreibende Kollekte mit einer Empfehlung des Rates versehen wird43. 12. Beihilfen aus Kapitel III44 Auf Vortrag von Geheimrat D. Dr. Karnatz wurden aus Kap. III des Haushaltsplans (Ostwährungsgebiet) folgende Beihilfen bewilligt: 1) Ev. Deutsche Bahnmission 20.000,– DM Ost45 2) Erziehungskammer der EKD 5.000,– "46 3) Ev. Akademie Berlin 5.000,– "47 4) Arbeitssausschuss für Dorfkirchen-Fragen bis zu 2.000,– "48 5) Arbeitsgemeinschaft für religiöse Volkskunde 300,– "49 6) Brandenburger Orgeltage 200.– "50 zusammen = 32.500,– " verbleibender Bestand = 43.900,– " 13. Ausschuss für das Disziplinargesetz51 Oberkirchenrat Dibelius berichtet, dass die vom Rat für diesen Ausschuss in Aussicht genommenen Herren Prof. D. Künneth und Staatsrat Dr. Meinzolt abgesagt haben. Da der Ausschuss gleichwohl noch aus 10 Personen besteht, war der Rat damit einverstanden, dass Neuberufungen nicht erfolgen sollen. Der Ausschuss wird am 26. 10. seine erste Sitzung halten52. 14. Eherechtskommission53 Oberkirchenrat Ranke berichtete über die Arbeit dieser Kommission54. Folgendes wurde beschlossen: a) Die Kommission soll künftig bestehen aus Prof. D. Schumann, Stiftsrat Dr. Dombois, Prof. D. Rengstorf, Prof. Dr. Greeven, Oberkir-

43 Das Empfehlungsschreiben der Kirchenkanzlei vom 1. November 1954 findet sich in EZA Berlin, 2/5861. 44 Vgl. auch 41B12, 42B3, 45B7b, 47/48B8, 50B18. 45 46D5. 46 46D6. 47 46D7. Dem Antrag ging ein Gespräch zwischen Karnatz und Müller-Gangloff voran (Brief Müller-Gangloffs an Karnatz vom 28. September 1954, EZA Berlin, 4/653). Vgl. auch 41B12. 48 Antrag nicht ermittelt. 49 Antrag nicht ermittelt. 50 46D8. Vgl. auch 41B12. 51 Vgl. zur Vorgeschichte 41B17 und 44B7. 52 Zum Fortgang vgl. 49B5. 53 Vgl. zur Vorgeschichte 41B5. 54 Vgl. Rankes Reisebericht vom 1. Oktober 1954 (46E1).

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chenrätin Dr. Schwarzhaupt und Ministerialdirektor Osterloh55. Bei den Sitzungen der Kommission können bis zu drei Sachverständige zugezogen werden. b) Auf Antrag der Eherechtskommission stimmte der Rat der Stellungnahme der Ostkirchenkonferenz zum Eherecht in der DDR56 ausdrücklich zu. c) Der Rat war damit einverstanden, dass die Kommission eine von ihr neuerdings erarbeitete Stellungnahme zu grundsätzlichen Fragen den Bundestagsabgeordneten in Bonn zur Verfügung stellt57. 15. Zentralbeschaffungsstelle58 Oberkirchenrat von Harling berichtete über den Antrag der Firma Th. A. Maier59, einen Teil der Steuerschuld aus dem Jahre 1948 für diese Firma zu übernehmen. Der Rat beschloss, im Rahmen des von der Fa. Th. A. Maier, Hannover, auf Grund des Abkommens vom 24. 9. 194860 als Abfindung für Reichsmarkinvestitionen der EKD über die normale Währungsumstellungsquote hinaus gezahlten Betrages 20.000,– DM zurückzuzahlen, um eine Regelung der Steuerverbindlichkeiten Maiers zu ermöglichen, vorausgesetzt, dass Maier anerkennt, weder auf diese Zahlung noch sonst irgendeinen Rechtsanspruch gegen die EKD zu ha55 Die Eherechtskommission bestand seit dem Jahr 1951 aus Osterloh, Paulsen, Ranke, Rengstorf, Rudolph und Schumann (D. Pöpping/A. Silomon, K.-H. Fix, Protokolle 6, S. 22). Vgl. auch ebd., 33B7, S. 349. In einem Schreiben an Brunotte vom 28. Juli 1954, in dem er über sein Gespräch mit Schumann und Greeven über die Zukunft der Eherechtskommission berichtet hatte, hatte Ranke in Abstimmung mit Schumann als „Teilnehmer der künftig fest umrissenen Eherechtkommission“ noch 12 Personen genannt (EZA 2/4350). 56 46D9–10. 57 Der Beschluss der Eherechtskommission der EKD vom 24./25. September 1954 (46E2) wurden den Bundestagsabgeordneten von Schumann mit Schreiben vom 26. Oktober zugesandt. Seinem Schreiben legte er auch das Votum der Kirchlichen Ostkonferenz (46D10) bei (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/4351). Ein undatierter Entwurf findet sich Ebd. Früher als die Abgeordneten hatte Schwarzhaupt ein Exemplar der Stellungnahme erhalten und dann gegenüber Ranke schwere Bedenken gegen Schumanns Schreiben und den Inhalt des Kommissionsbeschlusses erhoben. Sie überlege, ob sie sich nicht mit einem eigenen Brief an die Mitglieder des Bundestages wenden sollte und ob sich nicht der Rat nochmals mit der Angelegenheit befassen sollte. Sie spekulierte, so Rankes Vermutung, auf die Unterstützung Niesels im Rat (Brief Rankes an Brunotte vom 19. Oktober 1954). In Brunottes Antwort an Ranke vom 21. Oktober 1954 kam zwar zum Ausdruck, dass Schwarzhaupts Empörung nachgelassen hatte, von ihrer Seite aber immer noch die Publikation einer eigenen Stellungnahme der evangelischen Frauenverbände drohe. Brunotte plädierte dafür, Schwarzhaupt damit entgegen zu kommen, dass im Begleitbrief an die Abgeordneten die Rolle des Rates bei der Beschlussfassung der Eherechtsreform geringer gewichtet werden solle (beide Schreiben Ebd.) 58 Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B6, S. 436. 59 46D11. Vgl. auch 46E3–4. 60 EZA Berlin, 2/712.

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ben61. Dem Rat erschien eine solche Rückzahlung gerechtfertigt angesichts des seinerzeitigen Irrtums beider Vertragspartner über die steuerlichen Konsequenzen und angesichts des einseitig für die Kirche vorteilhaften Ergebnisses dieses geschäftlichen Gesamtkomplexes (wenn auch nicht im Sinne einer „ungerechtfertigten Bereicherung“), angesichts endlich des Umstandes, dass der Schaden der Fa. Maier in der Hauptsache durch die Nichtabnahme der für die östlichen Gliedkirchen beschafften Weinmengen seitens der Kirche (wenn auch infolge höherer Gewalt, nämlich der Blockade Berlins) entstanden ist. Da der von Maier seinerzeit gezahlte Betrag gem. Ratsbeschluss vom 11. 9. 195362 dem Sonderanhang A zugeführt worden ist, muss die Rückzahlung zu Lasten von Sonderanhang A erfolgen. 16. Amtsbrüderliche Hilfe für den Osten63 Präsident D. Brunotte berichtete, dass die Anregung der Synode der EKD, die westlichen Pfarrer zu einer finanziellen Hilfe für die Pfarrhäuser im Osten aufzurufen64, den Wunsch einiger Landeskirchen hervorgerufen hat, diese Frage möglichst einheitlich zu regeln65. Der Rat beschloss, dass die westlichen Gliedkirchen anlässlich der Kirchenkonferenz am 11. November 1954 diesen Punkt beraten sollen66. 17. Zuschussantrag für Hemer67 Ein Antrag des Christophorus-Stiftes in Hemer, die 1949 vom Rat angeregte Beratung über das Wesen des Rechtes in einem neuen Ausschuss

61 Am 13. Oktober 1954 bestätigte die Kirchenkanzlei Maier mündlich und schriftlich, dass die EKD ihm auf Grund des Ratsbeschlusses ein Darlehen in Höhe von 20000.– DM gewähre, das er zur Begleichung seiner Steuerschuld verwenden könne. Das Darlehen sei dann an die EKD zurückzuzahlen, wenn er aus der Abwicklung der Geschäfte einen Gewinn erziele. Maier verzichtete am selben Tag auf Ansprüche an die EKD (beide Schreiben EZA Berlin, 2/4650). 62 D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B6, S. 436. 63 Vgl. 43B3. 64 Berlin-Spandau 1954, S. 289f., vgl. auch oben 44B4a-ee. 65 Die landeskirchlichen Antworten auf die Umfrage der Kirchenkanzlei vom 22. Juni 1954 finden sich in EZA Berlin, 2/2466. Der Hinweis auf den Wusch nach einer einheitlichen Regelung findet sich in einem Schreiben Brunottes an Bender vom 5. Oktober 1954 (Ebd.). Bender hatte eine Diskussion der Frage auf der Westkirchenkonferenz vorgeschlagen. In den landeskirchlichen Voten findet sich der Wunsch nach einer einheitlichen Regelung nicht! 66 Vgl. unten S. 532f. Zur Bemühung um eine Vereinheitlichung des Verfahren vgl. den Brief der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen vom 15. Dezember 1954 (46E5). 67 Zur Vorgeschichte vgl. K.-H. Fix, Protokolle 3, 1B7, S. 52f.; 2B1, S. 106; 6B17, S. 228; D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 37C6, S. 329, und 45D2.

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fortzusetzen und wenigstens teilweise aus Mitteln der EKD zu finanzieren68, musste aus Mangel an Mitteln abgelehnt werden. 18. Comenius-Institut69 Oberkirchenrat Dr. Niemeier berichtete über den gegenwärtigen Stand der Vorbereitungen70. Der Rat stimmte zu, dass an die noch zögernden Landeskirchen ein empfehlendes Wort des Rates gerichtet werden soll71. 19. Personalien a) Inspektor Schultz Für die von der Synode der EKD bewilligte Stelle eines Oberinspektors in Bonn ist der Inspektor Gerhard Schultz beim Landeskirchenamt in Hamburg in Aussicht genommen72. Der Rat beschloss, Inspektor Schultz zu einer Dienstleistung von drei Monaten auf Probe einzuberufen. Ein Teil dieser Zeit soll in Hannover verbracht werden. Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, mit dem Landeskirchenamt in Hamburg Fühlung aufzunehmen73. b) Kirchenrat Dr. Hafa Der Rat beschloss, dem Kirchenrat Dr. Hafa in Berlin für die Dauer seiner Tätigkeit in der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei die Amtsbezeichnung „Oberkirchenrat“ zu verleihen. c) Kirchenrat Behm Der Rat beschloss, dem Kirchenrat Behm in Berlin für die Dauer sei68 Die Kirchenkanzlei hatte dem Christophorus-Bund am 14. Oktober 1953 mitgeteilt dass dessen Antrag vom 26. August 1953 auf eine Beihilfe in Höhe von 10000.– DM abgelehnt worden sei und die Kirchenkonferenz die „ständig zunehmende Inanspruchnahme kirchlicher Haushaltsmittel für die Finanzierung von freien kirchlichen Werken, Verbänden und Einrichtungen als eine ungesunde Entwicklung“ ansehe. Dennoch stellte man 1000.– zur Verfügung. Lücking als Vorsitzender des Kuratoriums des Christophorus-Bundes hatte am 29. März 1954 geantwortet (46D12) und der Argumentation der Kirchenkanzlei widersprochen. Am 29. Juni 1954 teilte die Kirchenkanzlei dem Christophorus-Stift mit, dass der Rat eine Behilfe in Höhe von 4000.– DM in Aussicht genommen habe, von der jedoch zunächst nur die Hälfte ausbezahlt wurde (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/5370). 69 Das Comenius-Institut wurde 1954 von evangelischen Lehrer und Erzieherverbänden in Verbindung mit der EKD gegründet und an die Forschungsakademie Christophorusstift in Hemer angelehnt. 70 Vgl. 46D13. 71 EZA Berlin, 2/5515. 72 Nachdem sich Schultz über den Hamburger Landeskirchenrat auf die Stelle beworben hatte, hatte die Kirchenkanzlei im Juni 1954 mit der dortigen Kirchenleitung über die Personalie verhandelt (vgl. den Brief der Kirchenkanzlei an den Landeskirchenrat Hamburg vom 1. Oktober 1954, NEK Kiel, 32. 03. 02, Nr. 1731). 73 Die Berufung erfolgte noch am 1. Oktober durch Schreiben der Kirchenkanzlei an Schultz, der seinen Dienst am 1. Dezember 1954 – zuerst in Hannover zur Einarbeitung – antreten sollte (Ebd.).

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ner Tätigkeit in der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei die Amtsbezeichnung „Oberkirchenrat“ zu verleihen. d) Kirchenrat von Staa Der Rat beschloss, dem Kirchenrat von Staa in Hannover für die Dauer seiner Tätigkeit in der Kirchenkanzlei Hannover die Amtsbezeichnung „Oberkirchenrat“ zu verleihen. 20. Nächste Sitzungen Die nächste Sitzung des Rates soll am 12. November 1954 in BerlinWeissensee stattfinden. Sie soll gegebenenfalls schon am 11. November abends beginnen. Am 11. November geht die Tagung der Kirchenkonferenz voraus. gez. D. Brunotte

46C Anlagen und Beschlusstexte 46C1. „Geschäftsordnung für Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke in Bonn“. 1. Oktober 1954. F: EZA Berlin, 2/2391 (H). Geschäftsordnung für Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke in Bonn (vom Rat der EKD am 1. Oktober 1954 beschlossen): 1. Prälat D. Kunst hat die Aufgabe, als „Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am Sitz der Bundesrepublik Deutschland“ ständige Fühlung mit den leitenden Stellen der Bundesregierung, dem Bundestag und den evangelischen Abgeordneten zu halten. Insbesondere hat er die Aufgabe, den Rat der EKD über die politisch Lage und die leitenden Stellen der Bundesrepublik Deutschland über die grundsätzlichen Auffassungen und die aktuellen Anliegen der EKD zu unterrichten; außerdem soll er sich die Seelsorge an den evangelischen Mitgliedern der Bundesorgane und Bundesdienststellen angelegen sein lassen. 2. Oberkirchenrat Ranke hat die Aufgabe, a) im Einvernehmen mit den zuständigen Referenten der Kirchenkanzlei Einzelfragen der Gesetzgebung und Verwaltung in Verbindung mit den zuständigen Organen in Bonn zu bearbeiten. Er wird die Kirchenkanzlei über die in den Ministerien und in den gesetzgebenden Organen der Bundesrepublik vorhandenen Gesetzgebungsplanungen und -vorarbeiten, soweit sie die Kirche betreffen oder

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46C Anlagen und Beschlusstexte

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für die Kirche von besonderem Interesse sind, rechtzeitig unterrichten und den Ministerien sowie den gesetzgebenden Organen die Auffassungen der EKD und der Landeskirchen hierzu mitteilen sowie kirchliche Wünsche und Anregungen bei den Ministerien vortragen. b) Auf Wunsch der übrigen Referenten der Kirchenkanzlei soll er in Einzelfällen die von ihnen erbetene Klärung herbeiführen oder die unmittelbare Fühlungnahme dieser Referenten der Kirchenkanzlei mir den Referenten der Ministerien vorbereiten. c) Auf Wunsch der landeskirchlichen Verwaltungsbehörden oder der Leitungen kirchlicher Werke soll er in Einzelfällen, die in Bonn zur Entscheidung kommen, helfend und unterstützend tätig sein. Angelegenheiten des Hilfswerks und der Inneren Mission gibt er an deren Verbindungsstelle in Bonn ab. d) Darüber hinaus werden Oberkirchenrat Ranke Sonderaufträge von Fall zu Fall erteilt. An Sonderaufträgen bestehen z. Zt. folgende: 1. Geschäftsführung der Kammer für soziale Ordnung, 2. Mitwirkung in den bestehenden Verbänden für Familienpolitik (Familienfürsorge), 3. Bearbeitung des Ehe- und Familienrechts bis zum Abschluß der Bonner Gesetzgebung (Korreferent: OKR Dr. Niemeier), 4. Vertretung der Kirchenkanzlei in der Arbeitsgemeinschaft für öffentliche Verantwortung (Personalkartei), 5. Kriegsverbrechensprozesse in den westlichen Ländern. Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke gehören beamtenrechtlich der Kirchenkanzlei an. Dienstlich untersteht Prälat D. Kunst unmittelbar dem Rat der EKD, OKR Ranke dem Präsidenten der Kirchenkanzlei. Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke werden in Bonn je zwei Sekretärinnen sowie ein gemeinsames Büro mit einem Bürobeamten haben. Bei besonderem Arbeitsanfall besteht für die Sekretärinnen gegenseitige Aushilfspflicht. Hierüber sollen sich Prälat D. Kunst und OKR Ranke verständigen. Prälat D. Kunst wird über Verhandlungen, die er mit Ministerialbeamten über laufende Angelegenheiten zu führen hat, Oberkirchenrat Ranke Mitteilung machen. Ebenso wird Oberkirchenrat Ranke Verhandlungen mit einem Mitglied der Regierung oder einem Fraktionsvorsitzenden nicht führen, ohne Prälat D. Kunst zu beteiligen. Alle amtlichen Eingänge sind mit dem Tagesstempel und Aktenzeichen zu versehen. Alle Schreiben, die eine rein persönliche Anschrift tragen, sind ungeöffnet dem Adressaten vorzulegen, jedoch von ihm unverzüglich in den Geschäftsgang zu geben, soweit sie amtliche Angelegenheiten betreffen. Schreiben, die zweifellos in den Arbeitsbereich anderer Refe-

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renten der Kirchenkanzlei gehören, sind in den Geschäftsgang in Hannover zu geben. 7. Schreiben an Bundesminister, Dienststellen der Besatzungsmacht, zentrale Stellen anderer christlicher Kirchen und Organe der Oekumene sollen, soweit sie allgemeine und grundsätzliche Fragen betreffen, von der Kirchenkanzlei in Hannover ausgehen. Rundschreiben an die Landeskirchen ergehen grundsätzlich nur von der Kirchenkanzlei. 8. Berichte von Prälat D. Kunst an den Vorsitzenden des Rates der EKD werden unmittelbar an diesen gerichtet. Dem Präsidenten der Kirchenkanzlei soll in wichtigen Fällen ein Durchschlag des Schreibens mitgeteilt werden. Prälat D. Kunst benutzt als Briefkopf die Bezeichnung „Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am Sitz der Bundesrepublik Deutschland“ und zeichnet ohne besonderen Zusatz. Oberkirchenrat Ranke benutzt die Briefbogen der Kirchenkanzlei mit einem zusätzlichen Stempel „Referat IV“ unter Angabe der Anschrift in Bonn, er zeichnet „In Vertretung“. 9. Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke werden gemeinsam alle Fragen regeln, die das gemeinsame Büro betreffen (einschl. des Dienstes des gemeinsamen Bürobeamten und der Sekretärinnen). Im Rahmen dieser Regelung ist der Bürobeamte für den äußeren Bürobetrieb, für Dienstgebäude, Inventar und Geschäftsbedürfnisse, für die Registratur und die Verwaltung des Betriebsmittelvorschusses verantwortlich. 10. Oberkirchenrat Ranke erhält durch den Präsidenten der Kirchenkanzlei die Befugnis im Rahmen des Haushaltsgesetzes Ausgabe-Anweisungen an die Kasse der EKD bezüglich Ausgabe-Kapitel II Titel 12 b–e zu erteilen; er trägt insoweit die Verantwortung für die Innehaltung des Haushaltsgesetzes. 11. Über jede einzelne Dienstreise erfolgt eine Abrechnung auf den vorgeschriebenen Formularen bei der Kasse der EKD. Nach Beendigung jeder wichtigeren Dienstreise ist ein schriftlicher Reisebericht in den Geschäftsgang zu geben, sofern das Ergebnis der Dienstreise nicht unmittelbar nach Rückkehr zum Inhalt einer schriftlichen Verfügung gemacht wird. 12. Urlaubsgesuche legt Prälat D. Kunst dem Ratsvorsitzenden unter Mitteilung an den Präsidenten der Kirchenkanzlei vor. Oberkirchenrat Ranke sowie der Bürobeamte und die vier Sekretärinnen beantragen ihren Urlaub bei dem Präsidenten der Kirchenkanzlei, der Bürobeamte und die Sekretärinnen durch OKR Ranke. Dabei sind Urlaubsdauer, Urlaubsanschrift und Urlaubsvertretung schriftlich mitzuteilen.

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46D Vorlagen und Anträge 46D1. Schreiben Smends an Brunotte. Göttingen, 15. September 1954 F: EZA Berlin, 2/2052 (O). Sehr verehrter Herr Präsident! Ihnen und Herrn Oberkirchenrat v. Harling danke ich sehr für Ihre freundliche Überprüfung des Verlagsentwurfs für die Fortsetzung der Herausgabe der Sehlingschen Kirchenordnungen. Geschäftlich liegt es ja wohl so, daß wir in der Ratstagung am 1. Oktober nur allgemein das Ob und das Maß der Beteiligung der Evangelischen Kirche in Deutschland an der Herausgabe zu klären hätten. Erst daraufhin können die Verhandlungen mit Siebeck weitergeführt werden. Ich habe am 14. und 15. Oktober Staatsrechtslehrertagung in Tübingen, es scheint mir unnatürlich, nicht an diesen Tagen die Sache in Tübingen mit Herrn Siebeck zu besprechen, nach vorheriger Mitteilung des Ergebnisses der Ratstagung vom 1. Oktober. Sachlich habe ich den Entwurf noch einmal mit unserem verlagsrechtlichen Spezialisten Prof. de Boor durchsprechen können. Er hat ihm gegenüber aber bei einer ersten Durchsicht Ende Juli keine wesentlichen Bedenken geäußert. Ich werde mit ihm aber in der zweiten Monatshälfte noch einmal über die Sache sprechen. Auch Herrn Ministerialrat Kurt [richtig: Konrad] Müller, der morgen sein neues Referat im Kultusministerium (Kirchen und Stiftungen) antritt, habe ich den Entwurf vorgelegt, und auch er teilt Ihre Bedenken nicht, bis auf die Anregung, bei den beiden Verteilungsschlüsseln (für den laufenden Band einer-, die späteren andererseits) zu versuchen, die Verteilung des Ladenpreises zwischen Verlag und Institut je um 5 % zu Lasten des Verlages und zu Gunsten des Instituts zu verschieben. Im übrigen hält er sachliche Änderungen nicht für notwendig. Auch ich darf dazu bemerken, daß einmal ein großer Unterschied zwischen der Lage des laufenden Bandes besteht, wo die halbe Verlagsarbeit sozusagen schon getan ist, und den künftigen, wo Alles offen ist, Vieles dafür spricht, die billigen Siebeckschen Druckmöglichkeiten auszunutzen, und wo jedenfalls für Herstellung, Preisfestsetzung, Werbung usw. die beim ersten Bande gemachten Erfahrungen abgewartet und allen weiteren Abmachungen zugrundegelegt werden müssen. Dazu kommt die besondere Art des Kommissionsverlages, mit dem ich ja selbst bei der Führung der Geschäfte der Göttinger Akademie der Wissenschaften einige – und meist nicht erfreuliche – Erfahrungen gemacht habe. Ein erfolgreicher Verleger ist am Kommissionsverlagsgeschäft verhältnismäßig wenig interessiert – für Siebeck ist es wohl mehr eine Prestigeangelegenheit. Für uns ist Siebeck die bei weitem günstigs-

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te Unterbringungsangelegenheit, schon wegen seines einzigartigen juristisch-theologischen Werbeapparats – und, und das ist für den Charakter des Vertragsabschlusses nach unserer Auffassung maßgebend, nach vier Jahren der Zusammenarbeit bei der Kirchenrechtszeitschrift ist zwischen uns eine gewisse Vertrauenssituation entstanden, vermöge deren wir beiderseits für alle uns bevorstehenden Fragen und auch für etwaige Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten mehr auf die laufende Verständigung als auf jetzt in ihren praktischen Auswirkungen schwer übersehbare Einzelfestlegungen vertrauen möchten. Das schließt natürlich dankbare Benutzung einzelner Anregungen von Herrn Oberkirchenrat v. Harling nicht aus. Aber im ganzen halten wir dem Verlage Siebeck gegenüber eine andere Haltung für möglich und für geboten, als manchen anderen Verlagen gegenüber – vermöge seiner besonderen Art, und vermöge der besonderen Beziehung, in der wir uns zu ihm befinden. Herr Ministerialrat Kurt [sic!] Müller empfiehlt lebhaft, als Vertragspartner das Institut für evangelisches Kirchenrecht einzusetzen. Da der Vertrag keinerlei finanzielle Belastungen für die Evangelische Kirche in Deutschland enthält und da Herr Siebeck mir ernst und nachdrücklich erklärte, er würde etwaige, schwer vorstellbare Schadensersatzansprüche wegen Verschuldens der Herausgeber niemals gegen die Evangelische Kirche in Deutschland geltend machen („das tut ein Verleger einfach nicht“, bestätigt dazu Herr Kurt [sic!] Müller), so scheint mir das doch das am 1. Oktober anzusteuernde Ziel. Dann kämen wir mit meiner Unterschrift, Ihrer Billigung und einer vorherigen Mitteilung an den Rat aus. Mit vielen Wünschen für Ihre hoffentlich recht dauerhafte Erholung an angelegentlichen Grüße Ihr sehr ergebener Smend [m. p.]

46D2. Antrag des Presbyteriums Barmen-Gemarke an die Kirchenkanzlei. Wuppertal, 24. September 1954 F: AKWB Wuppertal, PA Obendiek (D). Sehr verehrter Herr Präsident! Auf dem Rückweg von der Weltkirchenkonferenz in Evanston verunglückte unser Prof. Dr. Obendiek am 14. 9. 1954 in Underwood tötlich [sic!]. Da Pastor Obendiek als Abgeordneter der EKD zur Weltkirchenkonferenz delegiert war, bitten wir um die Übernahme der Überführungskosten nach Wuppertal, die sich auf mehr als DM 6.000.– belaufen, seitens der EKD. Mir ehrerbietigem Gruß Das Presbyterium

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der Evang.-reformierter Gemeinde Barmen-Gemarke I. A. Be[rewinkel] Pastor Präses. 46D3. Schreiben Gieses an den Rat. Meran, 17. September 1954 F: EZA Berlin, 6/993 (O). Im Verfolg meines Gesuches vom 20. März d. Js.74 für den 82 Jahre alten Kunstmaler Hans Lietzmann in Torbole am Gardasee gestatte ich mir ein neues Gesuch um Verlängerung und Erhöhung der Unterstützung vorzulegen. Da der Winter vor der Türe steht und Torbole mit seinen Winden seinem Namen alle Ehre macht, friert der alte Herr viel und muss darum viel heizen. Ausserdem benötigt er infolge seiner Gebrechlichkeit seine Pflegerin andauernd, sodass ihm immer grössere Auslagen entstehen. Nach gründlicher Berechnung komme ich auf meinen Vorschlag vom 20. März d. J. zurück und bitte, daß ihm Lire 30.000.– = DM 200.– als monatliche Beihilfe bewilligt werden möchten. Bei der fortschreitenden Gebrechlichkeit und der Schwäche des Herzens wird sich Herr Lietzmann schwerlich noch lange halten können. Ich möchte ihm aber wünschen, daß er ohne Sorge seinem Ende entgegen gehen darf. Ich wäre sehr dankbar, wenn es sich ermöglichen liesse, mir monatlich DM. 200 ab 1. Oktober ds. Js. zum Besten des alten Herrn zu überweisen. Für alle bisherige Hilfe hat Herr Lietzmann mich beauftragt, dem Rat der Evangelischen Kirche und dem Kirchlichen Aussenamt seinen aufrichtigen und herzlichen Dank zu übermitteln. Giese [m. p.] Pfarrer i. R. 46D4. Vorlage des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung am 1. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 6/993. Der Rat wolle beschliessen: Professor Lietzmann in Torbole wird eine weitere Unterstützung von monatlich 150.– DM für die Monate August und September 1954 und von monatlich 200.– DM für die Zeit von 1. 10. 54 bis 31. 3. 55 bewilligt. 74 44D10.

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46D5. Schreiben der Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 24. März 1954 F: EZA Berlin, 4/391 (O). Betr. Antrag auf Sonderbeihilfe in Höhe von 23.000.– DM Ost a) 20.000.– DM für Errichtung neuer Bahnhofsmissionsräume, b) 3.000.– DM " Beihilfen an erholungsbedürftige Bahnhofsmissionarinnen. Begründung Zu a) Errichtung neuer Bahnhofsmissionsräume. Die Bahnhofsmissionen in dem Gebiet der DDR stehen in diesem Jahr vor der Notwendigkeit sehr hoher finanzieller Sonderausgaben. Im vergangenen Jahr 1953 wurde die Arbeit der Bahnhofsmission auf das Empfindlichste behindert. Von März 1953 bis Ende Mai wurden weit über die Hälfte unserer 117 örtlichen Bahnhofsmissionen verboten und ihre bisher von der Reichsbahn gestellten Räume zugunsten des neu aufgezogenen Roten Kreuzes beschlagnahmt. Nach den Vereinbarungen des 10. Juni gelang es allmählich, die Tätigkeit dieser verbotenen Bahnhofsmissionen wieder aufzunehmen. Dagegen war es nicht möglich, auch die Genehmigung zur Benutzung der alten Räume zu erlangen. Nach langwierigen, immer noch andauernden Verhandlungen auf dem Ministerium für Eisenbahnwesen, wurde die Rückgabe von 6 unserer früheren Räume und die Stellung von 8 Ersatzräumen erreicht. Es besteht Hoffnung, daß hierzu noch 7 andere Orte kommen. Außerdem stellte uns die Bahn an 23 Bahnhöfen Platz zur Errichtung neuer eigener Räume zur Verfügung, und für weiter 11 muß diese Erlaubnis noch erwirkt werden. An 4 Orten konnten bereits Baracken neu durch Beihilfen des Evang. Hilfswerkes, der Kirchlichen Frauenarbeit und einer Beihilfe von 15.000.– DM Ost aus Osthilfe-Planmitteln, die uns durch Ihre Stelle im September 1953 bewilligt wurden, beschafft werden. Für rund 30 Orte steht die Errichtung neuer Bahnhofsmissions-Unterkünfte noch aus. Wir haben alle Wege beschritten, um die finanziellen Mittel hierfür zusammen zu bringen. Wir haben damit wenigstens einen erheblichen Anteil zum Bau neuer Räume beitragen können. Daneben aber werden jetzt in weitgehendem Maße auch finanzielle Mittel zur Einrichtung dieser neuen Räume gebraucht. Da das Rote Kreuz und die Volkssolidarität ihre Räume ganz neu herrichten und einrichten ließen, müssen unsere Räume ebenfalls weitaus komfortabler ausgestattet sein als vorher. Die Anschaffung neuer Möbel, Matratzen, Betten und Wäsche, die Einrichtung sanitärer Anlagen, – und gut ausgestatteter Waschräume wird erforderlich. Dazu reichen örtliche Mittel

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und die Beihilfen der Landesstellen, der Inneren Mission und des Hilfswerkes nicht aus, zumal diese Stellen durch Beihilfen zum Bau der neuen Räume bereits übermäßig beansprucht sind. Aber auch unsere Mittel sind erschöpft. Wir wenden uns daher mit der dringenden Bitte einer Sonderbeihilfe erneut an die Evangelische Kirche in Deutschland. Diese Beihilfe kann allerdings angesichts der Notwendigkeit, eine schnelle und wirksame Hilfe zu leisten, nicht klein ausfallen. Es ist ohne weitere Begründung deutlich, daß die Aufrechterhaltung der diakonischen und volksmissionarischen Arbeit unserer Bahnhofsmission und darum ihre gute Fundierung durch die Beschaffung neuer Räume und Einrichtung größter von Wichtigkeit ist. Wir bitten daher, uns eine Beihilfe in Höhe von: 20.000.– DM Ost (in Worten: zwanzigtausend DM Ost) zu gewähren. Zu b: Beihilfen an erholungsbedürftige Bahnhofsmissionarinnen Unsere Bahnhofsmissionarinnen haben im letzten Jahr 1953/54 einen ungewöhnlich schweren und mühsamen Dienst leisten müssen. Durch den Fortfall unserer Räume waren sie gezwungen, nur im Freien ihren Dienst zu verrichten. Das war in den kalten Wintermonaten sehr hart. Dazu kam, daß sie in ihrer eigentlichen Arbeit stark behindert waren und oft dem Roten Kreuz und der VS Zubringerdienste leisten mußten (z. B. Zuweisung von Müttern und Kindern, Kranken, Alten in deren Räume u. a. m.). So erforderte es eine ständige Überwindung, trotz alledem den Dienst zu tun. Wir dürfen sagen, daß dies überall in großer Treue und Hingabe und ohne Klage geschehen ist. Aber gesundheitliche Schädigungen und nervliche Überforderung sind die unausbleibliche Folge dieser Belastung. Wir müssen daher Sorge tragen, daß vielen unserer Mitarbeiterinnen eine zusätzliche, gründliche Erholung gewährt wird. Um sie zu ermöglichen, bitten wir um eine Sonderbeihilfe in Höhe von 3.000.– DM Ost (in Worten: dreitausend DM Ost.) In der Hoffnung, daß unserem Antrag stattgegeben werden möchte Geschäftsführerin L. v. Schierstaedt [m. p.] 46D6. Antrag der Erziehungskammer Ost an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 17. September 1954 F: EZA Berlin, 4/141 (O). Betrifft: Beihilfe für die Arbeit der Erziehungskammer. Hierdurch bitten wir die Kirchenkanzlei, um eine Beihilfe für die Arbeit der Erziehungskammer aus Kollektenmitteln in Höhe von 5.000.– DM (Ost).

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Neben der Erledigung aktueller Einzelfragen arbeitet die Erziehungskammer vor allem daran, die Lehrpläne, Schulbücher und pädagogische Fachliteratur ständig zu beobachten und zu prüfen, wie weit kirchliche Belange berührt werden. Wir sind bemüht festzustellen, wie weit die Bildungswelt, in die unsere Jugend eingeführt wird, immer stärker im Sinne des atheistischen Materialismus geprägt wird. Dazu sind laufend Anschaffungen der einschlägigen Literatur notwendig und gelegentlich die nebenamtliche Beschäftigung von Fachkräften für Sonderuntersuchungen. Auf diese Weise werden die Grundlagen für Maßnahmen der Evangelischen Kirche geschaffen. Für diese Arbeit sind der Erziehungskammer aus Kollektenmitteln im Jahre 1951 7.500.– DM und im Jahre 1952 9.000.– DM zur Verfügung gestellt worden. Eine Beihilfe von 5.000.– DM in diesem Jahr würde es uns ermöglichen, diese Arbeit intensiv weiter fortzusetzen. Wir würden bitten, uns die Summe, wenn sie bewilligt wird, auf unser Postscheckkonto Berlin 19314, Erziehungskammer der Evangelischen Kirche in Deutschland – Berliner Stelle –, Berlin-Weißensee, Parkstr. 21, zu überweisen. Im Auftrage Dr. H. Hafa [m. p.] 46D7. Schreiben der Evangelische Akademie Berlin an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 28. September 1954 F: EZA Berlin, 4/653 (O). Betr.: Beihilfe für die Evangelische Akademie Berlin Die Evangelische Akademie Berlin hat im vergangenen Jahre eine Beihilfe in Höhe von 5000,– DM von der Kirchenkanzlei der EKiD erhalten, die ihr eine wesentliche Hilfe für die Ausgestaltung ihrer Ostarbeit gewesen ist. Da die Arbeit der Evangelischen Akademie sich in einer ständigen Ausbreitung befindet, erlauben wir uns, für das kommende Jahr um eine Beihilfe von 10000,– DM Ost zu bitten. Wir haben unter anderem die Absicht, in Kürze einen hauptamtlichen Geschäftsführer einzustellen, um die Tagungsarbeit und den Vertrags dienst in den zahlreichen Hauskreisen in der Ostzone koordinieren und weiter ausbauen zu können. Evangelische Akademie Berlin Dr. Müller-Gangloff [m. p.]

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46D8. Schreiben Schönherrs an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Brandenburg/Havel, 2. August 1954 F: EZA Berlin, 4/828 (D). Die Brandenburger Orgeltage 1954, die vom 22. bis 24. Juni hier stattfanden, haben einen wesentlich besseren Besuch aufzuweisen gehabt, als alle früheren. Es scheint so, daß sie sich in dem Bewußtsein unserer Kirchenmusiker eine Platz gesichert haben. Dementsprechend konnte, zumal die Unkosten z. T. erheblich gesenkt worden sind, das Defizit auf 704, 94 DM herabgedrückt werden. Über Einnahmen und Ausgaben gibt die beiliegende Aufstellung75 Auskunft. Wir bitten das Evangelische Konsistorium, den seinerzeit aus Haushaltsmitteln bereitgestellten Betrag von 500.– DM an die Superintendentur Brandenburg Kto. Nr. 8337 bei der Deutschen Notenbank Fil. Brandenburg zu zahlen. Den Rest von 200.– DM erbitten wir von der Kirchenkanzlei Berliner Stelle, die mit Schreiben vom 14. 4. 195476 eine Beihilfe bis zu 250.– DM in Aussicht gestellt hatte. Wir danken ergebenst für die Unterstützung, die von diesen beiden Stellen den Brandenburger Orgeltagen zuteil wird. Schönherr [m. p.]

46D9. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder. Hannover, 15. September 1954 F: EZA Berlin, 2/4350 (H). Betr.: Entwurf eines neuen Familiengesetzbuches in der Deutschen Demokratischen Republik. In der Anlage77 übersenden wir je ein Exemplar der Stellungnahme der kirchlichen Ostkonferenz vom 1. September d. Js. zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik mit der Bitte um Kenntnisnahme. Die Stellungnahme der kirchlichen Ostkonferenz wurde in einer gemeinsamen Sitzung der Vertreter der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei und einiger kirchlicher Beauftragter aus der DDR zusammen mit Vertretern der Eherechtskommission der EKD am 19. August 1954 in Hannover vorbereitet. Wenn die kirchliche Ostkonferenz schon Stellung genommen hat, so entsprach dies der kurzen Frist, welche die Regierung der DDR für die erbetene Stellungnahme der Kirche gesetzt hatte, 75 EZA Berlin, 4/828. 76 Ebd. 77 46D10.

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und dem Umstand, dass während dieser Frist eine Stellungnahme des Rates der EKD nicht zu erreichen war. Um jedoch die verfassungsmässigen Zuständigkeiten des Rates zu wahren und auf eine einheitliche kirchliche Stellungnahme zu den Problemen eines zukünftigen Ehe- und Familienrechts in der Bundesrepublik und in der DDR einzuarbeiten, erscheint es angezeigt, dass der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland gelegentlich seiner nächsten Sitzung die Stellungnahme der kirchlichen Ostkonferenz zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik berät und ihr gegebenenfalls seine Zustimmung erteilt. 1 Anlage gez. D. Brunotte

46D10. „Stellungnahme der Kirchlichen Ostkonferenz zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik“. Berlin, 1. September 1954 F: EZA Berlin, 2/4350 (H, Anlage zu 46D9) – Abdruck: J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 132–135. Stellungnahme der Kirchlichen Ostkonferenz zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik. Berlin, den 1. September 1954 Die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland im Bereich der Deutschen Demokratischen Republik halten es für erforderlich, vor einer Stellungnahme zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches, wie er von dem Ministerium der Justiz vorgelegt ist, folgendes zum Ausdruck zu bringen: Alle Bemühungen um eine zeitgemäße Fortentwicklung des geltenden Rechtes müssen die vom ganzen deutschen Volke ersehnte Wiederherstellung der Einheit Deutschlands im Auge haben. Aus diesem Grunde halten wir es für erforderlich, daß alles getan wird was eine, wenn auch noch nicht gemeinsame, so doch parallele Entwicklung der beiden Hälften des einen Deutschland fördert, und daß alles vermieden wird, was in einheitliche deutsche Kulturzusammenhänge eine künstliche Kluft hineinträgt. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die Fragen der Gestaltung des Ehe- und Familienrechts immer als eine gesamtdeutsche Aufgabe gesehen. Demgemäß hat sie auf ihrer Synode in Berlin-Spandau im März d. J. für Ost und West einheitliche Thesen erarbeitet, die wir als Anlage überreichen. Wir halten eine weitere gesamtdeutsche Bearbeitung der Materie für erforderlich. Der Ausgangspunkt hierfür ist gegeben. Die Grundforderungen für die Weiterentwicklung des Familienrechts; „Gleichberechtigung von Mann und Frau“, „Schutz der Familie“, „Gleichberechtigung des uneheli-

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chen Kindes“, sind in der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik und in dem Grundgesetz der Bundesrepublik fast wörtlich übereinstimmend festgelegt. Familienrechtliche Bindungen bestehen für unzählige deutsche Menschen diesseits und jenseits der Zonengrenze. Wir halten es für unerträglich, daß diese Lebenszusammenhänge durch im Ansatz verschiedene Rechtsordnungen zerrissen werden. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung in Ost West gehört einer christlichen Kirche an. Diese Tatsache hat der vorgelegte Entwurf nicht beachtet. Nach evangelischem Verständnis ist die Ehe eine Ordnung des Gemeinschaftslebens der Menschen, die sowohl von den Ehepartnern wie auch vom Staat bei seiner Rechtssetzung als gegeben vorgefunden wird. Die Kirche spricht darum vom „Ehestand“, um zu bekunden, daß die Ehe die von Gott gebotene Form des Zusammenlebens von Mann und Frau innerhalb der menschlichen Gemeinschaft darstellt. Der Staat hat daher die Aufgabe, die Ehe als eine für das Volk lebensnotwendige Institution zu schützen. Nur in dieser Begrenzung kann er Gesetze erlassen, um dem Familienleben die Möglichkeit der freien Entfaltung zu geben und es vor Beeinträchtigung und Zerstörung zu bewahren. Es kann aber nicht Aufgabe des Staates sein, dem Ehe- und Familienleben seiner Bürger bestimmte politische Ziele zu setzen und die Gesetzgebung dementsprechend zu gestalten. Aus diesem Grunde müssen wir eine Legaldefinition der Ehe, wie sie in den beiden ersten Paragraphen des Entwurfs versucht wird, ablehnen; denn damit überschreitet der Staat die Grenzen, die ihm für seine Gesetzgebung gezogen sind. Eine solche Überschreitung wirkt sich zwangsläufig zerstörend auf das Ehe- und Familienleben aus. Als einen Schutz der Ehe bewerten wir die Tatsache, daß Ersatzformen der Ehe wie „Lebenskameradschaft“ u. a. zu Gunsten der Einehe abgelehnt werden. Eine Gefährdung der Ehe liegt aber in den Formulierungen des § 1. Politische Begriffe wie „Demokratie“, „Sozialismus“, „Patriotismus“, „Völkerfreundschaft“ gehöre nicht in ein Familiengesetz. Überdies wird in der heutigen Diskussion das Wort „Sozialismus“ weithin im Sinne des dialektischen Materialismus verstanden. Christen können einem Gesetz, das als Ziel des Ehe- und Familienlebens eine Ordnung im Geiste eines atheistischen Materialismus herausstellt, niemals zustimmen. Die Fragen um die Gleichberechtigung der Frau beschäftigen in Ost und West gleichermaßen die gesetzgebenden Organe, die Kirche und weite Kreise der Bevölkerung. Artikel 7 der Verfassung gibt dem Gesetzgeber auf, die Gleichberechtigung der Frau auch im Familienrecht der Deutschen Demokratischen Republik zur Geltung zu bringen. Dabei darf aber die schöpfungsbedingte physische und psychische Verschiedenheit von Mann und Frau nicht übersehen werden. Die Gleichwertigkeit von Mann und

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Prau ist im Evangelium begründet. Sie darf nicht mit Gleichartigkeit verwechselt werden. Ohne einer patriarchalischen Auffassung vom Wesen der Ehe das Wort zu reden, müssen wir daher vor einer unterschiedslosen Gleichsetzung von Mann und Frau nachdrücklich warnen. Eine solche Gleichsetzung finden wir z. B. in § 39, durch den die elterliche Sorge beiden Eltern gemeinsam übertragen wird. Er läßt entsprechend dem Grundsatz des § 9 völlig die Frage offen, was zu geschehen hat, wenn sich die Eltern in einer konkreten Frage der persönlichen Sorge für das Kind nicht einigen könne. Versuchen, diese Fälle in Analogie zu den §§ 44 und 58 (Entscheidung durch den Rat des Kreises) oder durch Entscheidung einer anderen außerfamiliären Stelle zu lösen, müßten wir mit allem Nachdruck widersprechen. Eine solche staatliche Einflußnahme und Entscheidungsgewalt ist mit dem Wesen der Familie unvereinbar und würde die für Ehe und Familie wesentliche Eigenständigkeit aufheben. Für einen solchen Konfliktfall halten wir es entsprechend einer Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für richtig, an einer gewissen Entscheidungsbefugnis des Vaters festzuhalten. Wie der Entwurf klar erkennen läßt, geht er davon aus, daß in der Ehe Mann und Frau beide berufstätig sind, unter Umständen sogar an verschiedenen Orten. Wenn wir auch nicht verkennen, daß bei der derzeitigen Struktur des wirtschaftlichen Lebens eine Berufstätigkeit von Mann und Frau sich nicht immer vermeiden läßt, so sollte das doch nicht als Normalzustand im Gesetz fixiert werden. Wir sehen hier Gefahren für die Ehe und für die Kinder. Zum Wesen der Ehe gehört dauernde Gemeinschaft, die ihren Ausdruck auch in der gemeinsamen Wohnung findet. § 8 Abs. 1 Satz 2 trägt dem nicht Rechnung. Auch die Kinder gedeihen in der häuslichen Gemeinschaft der Familie am besten. Andere Formen der Erziehung vermögen diese Gemeinschaft nie ganz zu ersetzen. Wenn die Sorge um die Kinder ein wesentliches Anliegen des Entwurfes sein soll, dann darf der Gesetzgeber nicht von vornherein die Berufstätigkeit der Frau als selbstverständlich voraussetzen; es muß vielmehr der Erfüllung ihrer Aufgaben in Haus und Familie mehr Raum gelassen werden. Darin liegt ein wesentlicher Teil der Würde der Frau. Die vermögensrechtlichen Sicherungen, die die §§ 17 und 22 der nicht berufstätigen Ehefrau bieten, reichen allein nicht aus. In der Frage der Sorge für die Kinder geht der Entwurf einen Weg, den wir als Kirche nicht bejahen können. Unsere Bedenken richten sich besonders gegen § 4. Auch wir sind der Meinung, daß „die Sorge für die Kinder nicht nur das Recht der Eltern, sondern zugleich auch ihre Pflicht ist“; in dieser Aufgabe erfüllt sich recht eigentlich der Sinn einer Familie. Auch wir betonen, daß es der Sinn der elterlichen Erziehung ist, die Kinder zu verantwortungsbewußten, gemeinschaftsfähigen Menschen heranzubilden. Neben das Elternhaus tritt auch für uns als weiterer Erziehungsträger die Schule. Das enthebt jedoch die Eltern nicht ihrer letzten Verantwortung. Christli-

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che Eltern legen bei der Erziehung ihrer Kinder zugleich auf die Mithilfe der Kirche besonderen Wert. Auch eine Jugendorganisation kann ein Hilfsfaktor bei der Erziehung sein. Aber unannehmbar ist es für uns, wenn der Entwurf neben der Schule „Jugendorganisation“ als gleichberechtigten Erziehungsträger hinstellt. Damit wäre die „Staatsjugend“ gesetzlich proklamiert. Wir fragen: Soll mit § 4 den Eltern die Verpflichtung auferlegt werden, ihre Kinder den Jungen Pionieren bezw. der FDJ zuzuführen? Versäumen sie andernfalls ihre Erziehungspflicht mit den Konsequenzen aus § 44 des Entwurfes? Die Kirche müßte sich dagegen verwahren, daß evangelische Eltern, die die Hilfe der Jugendorganisation der FDJ bei der Erziehung ihrer Kinder nicht in Anspruch nehmen, als verantwortungslos verdächtigt werden. Das Recht auf christliche Erziehung muß gewährleistet bleiben. Auch gegen § 38 Ziff. 2 und 3 tragen wir Bedenken, da hier eine Auslegung des § 4 in einem ganz spezifischen, aus der derzeitigen politischen Situation bedingter Sinn vorliegt. Die Fragen der Ehescheidung sind nach unserem Dafürhalten in § 29 allzu sehr vereinfacht. Auch wenn immer wieder betont wird, man wünsche keine Erleichterung der Ehescheidung, muß der völlige Verzicht auf die Schuldfrage zur Aufhebung des Ernstes der Ehe führen. Wir kennen die Note, die hier entstehen, und den Mißbrauch, der mit der Schuldfrage getrieben werden kann. Die Scheidung der Ehe stellt aber einen so schweren Eingriff dar, daß der Staat nicht von vornherein darauf verzichten kann, in eingehender Untersuchung nach der Schul zu fragen. Wo sie bei einem der Ehepartner festzustellen ist, darf dieser nicht aus seiner Unterhaltspflicht entlassen werden. Auch im Interesse der Kontinuität und der Einheitlichkeit der deutschen Rechtsprechung erscheint uns ein Verzicht auf konkrete Ehescheidungstatbestände nicht vertretbar. Die Beschränkung auf eine Generalklausel verleitet zur ausweitenden Auslegung und ist deshalb abzulehnen. Soll etwa schon eine verschiedene politische Anschauung der beiden Ehegatten das Tatbestandmaterial erfüllen, „daß die Ehe ihren Sinn für die Eheleute, für die Kinder und für die Gesellschaft verloren hat“? Aus diesen grundsätzlichen Darlegungen ergeben sich zugleich gewichtige Bedenken gegen die Regelung von Einzelfragen Dabei möchten wir uns auf einige, uns besonders bedeutsam erscheinnende Fragen beschränken und beispielhaft auf folgende Punkte hinweisen: Bei den in § 7 aufgeführten Ehehindernissen vermissen wir die Eheverbote der §§ 4 und 7 des Ehegesetzes von 194678 (Eheverbot zwischen Personen, von denen die eine mit Eltern, Voreltern oder Abkömmlingen der an-

78 Gemeint ist das Kontrollratsgesetz Nr. 16 vom 20. Februar 1946 (R. Hemken, Sammlung).

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deren Geschlechtsgemeinschaft gepflogen hat, und Eheverbot zwischen Adoptivverhältnissen). Solche Bestimmungen erscheinen uns sittlich geboten. Die in § 10 gegebene Möglichkeit, daß Mann und Frau verschiedene Namen führen, mindert das Zusammengehörigkeitsgefühl und gefährdet die Kontinuität der Familie. Außerdem könnte eine solche Bestimmung zu einer Anonymisierung der Familie und zu Unordnung und Verwirrung führen. Bei der Adoption scheint die Festlegung eines Altersabstandes zwischen Adoptiveltern und Adoptivkind unerläßlich, damit durch die Annahme an Kindes Statt ein Eltern-Kind-Verhältnis geschaffen wird, das natürlichen Verhältnissen entspricht. Gegen den Abschnitt über Vormundschaft und Pflegschaft greifen im wesentlichen die Bedenken Platz, die oben bereits zur Frage der Sorge für die Kinder ausgesprochen sind. Besonders vermissen wir eine Bestimmung, daß der Bekenntnisstand des Mündels bei der Bestellung des Vormunds gebührend zu berücksichtigen ist. Die Evangelische Kirche kann dem Entwurf in wesentlichen Punkten nicht zustimmen. Sie sieht in dem Wortlaut des Entwurfs und in den Verlautbarungen dazu die Tendenz, auch das Ehe- und Familienleben unter politische Kontrolle zu stellen. Das aber muß die Eigenständigkeit der Ehe und Familie vernichten und auf die Dauer zu einer schweren Schädigung der Familie als der Grundlage des Volkes und der Gemeinschaft führen.

46D11. Schreiben der Firma Theodor A. Maier an die Kirchenkanzlei. Hannover, 24. August 1954 F: EZA Berlin, 2/4650 (O). Betr.:

Verlustausgleich bei der Versorgung der sowjetischen Besatzungszone mit Abendmahlswein. Bezug: Die mit Ihnen getroffene Vereinbarung über Abwicklung der von der Zentralbeschaffungsstelle der E.K.i.D. getätigten Geschäfte für Rechnung der Landeskirchen. Nachdem der Bundesfinanzhof in seinem Urteil vom 26. 5. 1954 in der Umsatzsteuer entschieden hat, dass die Notverkäufe der zweckgebundenen Abendmahlsweine umsatzsteuerpflichtig sind, bin ich mit einem Betrage von DM 38.431,30 zur Zahlung belastet worden. Der gesamte Verlust aus der Abwicklung der vorbezeichneten Geschäfte ergibt sich aus nachfolgender Aufstellung: Einnahme: DM 864. 523, 01 Ausgabe: DM 731.364,20

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111.430,76 " 15.118,05 " 6.610,00 " DM 864.523,01 DM 864.523,01 Die Spezifizierung des vorstehenden Betrages ist von der Einkaufszentrale für kirchlichen Bedarf G. m. b. H. unter dem 15. 5. 195379 Ihnen überreicht worden. Folgende Forderung stehen noch offen: 1.) Ansprüche der Einkaufszentrale für kirchlichen Bedarf G. m. b. H. zur Befriedigung mehrerer Gläubiger aus der Abwicklung der Zentralbeschaffungsstelle ca. DM 43.500.– 2.) Gesellschafter Kapital W. Scholz Gesellschafter Kapital M. Maier

"

15.000.– 5.000.–

3.) Forderungen der Finanzverwaltung Umsatzsteuer

"

5.000.–

4.) Der unter 1–3 aufgeführte Verlust enthält nicht meine Ansprüche aus Leergut pp. Ich habe der Zentralbeschaffungsstelle rund 220000 Flaschen und 800 Kisten zur Verfügung gestellt und nichts zurück erhalten. Der Gesamtverlust ist dadurch entstanden, dass die auftraggebenden Landeskirchen der Ostzone nicht in der Lage waren, ihre Abnahmeverpflichtung wahrzunehmen, bedingt durch den Währungsunterschied und durch die Blockadeschwierigkeiten. In einzelnen beziehe ich mich auf das Schreiben des Rechtsanwalts Dr. Will vom 1. November 194980 und auf das Schreiben des Konsistoriums Berlin-Brandenburg vom 29. April 194981. Laut beiliegendem Schreiben des Finanzamtes Hannover-Andreaestr. vom 13. August 195482 wurde mein Hausrat gepfändet und ist von befreundeter Seite in Höhe von DM 4.000.– ausgelöst worden. Irgendwelche Vermögenswerte besitze ich nicht mehr. Es stehen mir nur Rechtsansprüche gegen Sie zu, auf die ich verzichten würde, wenn Sie mir im Wege der Beihilfe einen Betrag zur Verfügung stellen könnten, der es mir ermöglicht im Wege eines Vergleichs mit den Gläubigern und dem Finanzamt deren Ansprüche zu befriedigen. Aus idieller [sic!] Einstellung zu den Kirchen habe ich mich verpflichtet gefühlt, die Abwicklung der Geschäfte der Zentralbeschaffungsstelle zu übernehmen, um auf diese Weise den Kirchen zu helfen.

79 80 81 82

EZA Berlin, 2/4650. Ebd. Ebd. Ebd.

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Die gleiche Einstellung veranlasst mich, Sie zu bitten, mir durch Zahlung eines im Verhältnis zum Gesamtverlust stehenden Betrages zu helfen. Meine Familie befindet sich in Not. Den zu zahlenden Betrag bitte ich meinen Söhnen Dr. med. Theodor Maier, St. Andreasberg und cand. jur. Werner Maier, Hannover, je zur Hälfte zur Verfügung zu stellen. Diese werden dann mit den in Frage kommenden Gläubigern die Vergleichsverhandlungen führen. In Anbetracht der Dringlichkeit bitte ich um Ihre baldige Entscheidung. Mit vorzüglicher Hochachtung Th. Maier [m. p.]

46D12. Schreiben Lückings an die Kirchenkanzlei. Bielefeld, 29. März 1954 F: EZA Berlin, 2/5370 (O). Betr.: Beihilfe für das Christophorus-Stift in Hemer. Bezug: Dort. Schreiben vom 14. 10. 53, Tgb. Nr. 13911 V83. Durch das Schreiben der Kirchenkanzlei vom 14. Oktober 1953 war dem Christophorus-Bund mitgeteilt worden, daß sich der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland nicht in der Lage sehe, eine Beihilfe für das Christophorus-Stift zu gewähren. Zur Begründung dieser Ablehnung wurde zunächst darauf hingewiesen, daß das Gesuch des Christophorus-Bundes eingegangen sei, nachdem der Rat bereits im Mai 1953 einen Plan für die Bewilligung von Beihilfen aufgestellt hatte. Wir stellen deshalb jetzt den Antrag rechtzeitig vor Beginn des Rechnungsjahres. Des weiteren wurde als wesentliche Begründung der Ablehnung auf die Stellungnahme der Kirchenkonferenz hingewiesen, in der zum Ausdruck gebracht sei, daß die ständig zunehmende Inanspruchnahme kirchlicher Haushaltsmittel für die Finanzierung von freien kirchlichen Werken, Verbänden und Einrichtungen als ungesunde Entwicklung angesehen werden müsse.84 Insbesondere sei dagegen geltend zu machen, daß in den Gemeinden die Bereitschaft, aus persönlichem Interesse für die Arbeit der Werke, Verbände usw. noch Opfer zu bringen, geschmälert werde. Dies gelte in besonderer Weise für solche Einrichtungen, die in ihrer Arbeit sonst mit Recht auf Freiheit gegenüber der kirchlichen Verwaltung großen Wert legen. 83 EZA Berlin, 2/5370. 84 Vgl. die Niederschrift über die Sitzung der Kirchenkonferenz am 10. September 1953 in Berlin (D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, S. 651f.)

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Dazu bemerke ich, daß alle hier angeführten Gründe für eine Ablehnung des Gesuchs des Christophorus-Stifts nicht zutreffen. Der ChristophorusBund ist zwar eine freie Vereinigung von Kirchen und Einzelpersönlichkeiten, er kann jedoch in keiner Weise mit den genannten kirchlichen Werken usw. auf eine Ebene gestellt werden, da er nicht wie diese Werke die Möglichkeit hat, sich an die Gemeinden mit der Bitte um freie Gaben durch Kollekten oder Einzelgaben zu wenden. Das ist durch die sachlich bedingte esoterische Arbeit des Christophorus-Stifts gegeben, die nicht so leicht vor allen Gemeindegliedern in ihrer Eigenart und ihrer Notwendigkeit einsichtig gemacht werden kann. Des weiteren darf ich darauf verweisen, daß das Christophorus-Stift niemals auf Freiheit gegenüber der kirchlichen Verwaltung Wert gelegt hat. Nach seiner Satzung gehört auch ein Mitglied des Rates bzw. der Kirchenkanzlei der EKD dem Kuratorium des Bundes an. Die gesamtkirchliche Bedeutung der Arbeit des Christophorus-Bundes dürfte in den letzten Jahren deutlich geworden sein, auf die ich in meinen früheren Eingaben eingehend hingewiesen habe. Ich erachte es nicht für notwendig, darauf noch einmal des weiteren einzugehen und darf auf meine früheren Schriftsätze verweisen. Namens des Kuratoriums des Christophorus-Stifts bitte ich, anhand der von mir vorgebrachten Gesichtspunkte das Gesuch um Beihilfe nochmals zu überprüfen und dem Christophorus-Bund eine Beihilfe aus den Haushalts- oder Kollektenmitteln der Evangelischen Kirche in Deutschland zu bewilligen. Lücking [m. p.]

46D13. Schreiben Niemeiers an die Ratsmitglieder. Hannover, 20. September 1954 F: EZA Berlin, 2/5515 (H). Betr.: Comenius-Institut. Das Gebiet der Erziehung und Bildung befindet sich sowohl in seiner wissenschaftlichen Grundlegung und Durchdringung wie in seinem praktischen Vollzug in einer Krise, deren Gründe vielfältiger Art sind. Es ist die Überzeugung der im Raum der Kirche beheimateten Pädagogen und pädagogisch interessierten Kreise, dass allein vom Evangelium her ein entscheidender Beitrag zur Lösung der erziehungswissenschaftlichen Probleme und der erzieherischen Nöte der Gegenwart geleistet werden könne. Dazu bedarf es nach ihrer Meinung über die bisher geleistete Arbeit hinaus a) einer wissenschaftlich, d. h. sowohl theologisch wie pädagogisch einwandfreien Erforschung der Grundlagen, b) der Erarbeitung der konkreten Gestalt des evangelischen Beitrages und

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c) der Vermittlung der gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse an die pädagogische Welt. Zur Lösung der damit umrissenen Aufgaben erscheint es notwendig 1. die Kreise und Kräfte innerhalb der Kirche, die sich bisher um diese Dinge bemüht haben, zu gemeinsamer Forschung und Arbeit zusammenzuführen; 2. die gewonnenen Erkenntnisse an eine möglichst breite Schicht evangelischer Erzieher zu vermitteln, um diesen zu helfen, die Pflichten ihres Berufes in evangelischer Verantwortung mit gediegenem Wissen und wissenschaftlich gutem Gewissen erfüllen zu können; 3. besonders geeignete und befähigte evangelische Erzieher heranzuziehen und so zu fördern, dass sie in der Lage sind, die evangelische Lehre von der Erziehung auf akademischer Ebene zu vertreten; 4. in ständiger Fühlungnahme mit dem erziehungswissenschaftlichen, erzieherischen, schulischen und schulpolitischen Geschehen unserer Tage für dieses und in ihm den evangelischen Beitrag zu den wissenschaftlichen und praktischen Erziehungsproblemen als Anregung, Impuls, Hilfe und Kraft wirksam werden zu lassen. Um diese Arbeit in Angriff nehmen zu können, hat der „Arbeitsausschuss der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Lehrerverbände“ in seiner Sitzung vom 28. Mai 1954, an der einige landeskirchliche Schulreferenten und der Schulreferent der Kirchenkanzlei teilnahmen, beschlossen, das „ComeniusInstitut, Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft“ zu gründen, es an die Forschungsakademie Christophorusstift in Hemer/Westf. anzulehnen, deren Kuratorium und Stiftungsrat ihr Einverständnis zu diesem Plan erklärt haben, und als Leiter einen evangelischen Erziehungswissenschaftler von akademischem Rang zu gewinnen. Ein vorläufiger Vorstand, dem der Schulreferent der Kirchenkanzlei angehört, trifft die notwendigen Vorbereitungen, um die Arbeit des Instituts zum 1. 4. 1955 anlaufen zu lassen. Zur Finanzierung der vorbereitenden Arbeit haben eine Reihe von Landeskirchen sowie Lehrerverbände Mittel zur Verfügung gestellt. Mit den zuständigen Stellen des Staates werden Verhandlungen geführt, um mit Hilfe staatlicher Zuschüsse schon in diesem Jahre einige Forschungsaufträge vergeben zu können, zu deren Übernahme die Bereiterklärungen sachkundiger Autoren vorliegen. Der vorläufige Vorstand hat die Kirchenkanzlei gebeten, dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland die Bitte vorzutragen, der Rat wolle den Landeskirchenleitungen die finanzielle Beteiligung am Aufbau des geplanten Instituts empfehlen sowie die kommenden Jahre eine laufende finanzielle Beteiligung der EKD an dessen Personal- und Sachkosten in Aussicht nehmen. In Vertretung: gez. Dr. Dr. Niemeier

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46E Dokumente 46E1. Reisebericht Rankes für Brunotte über die Eherechtskommission. Bonn, 1. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 2/4351 (O). Teilnehmer: Prof. Schumann, Dr. Dombois, Oberkirchenrat Wilkens, Universitätsprof. Dr. Reicke, Frau Paulsen, Frau Raiser, Frau Krueger, Frau Dr. Schwarzhaupt, Pfarrer Jordahn, Oberkirchenrat Ranke. Universitätsprofessor D. Dr. Schumann erstattete zu Beginn der Beratung, nachdem Oberkirchenrat Ranke einen kurzen Überblick über die gesetzgeberische Lage gegeben hatte, ein ausführliches Referat über den Stand der Debatte über die Eheschließungsfragen mit besonderem Blick auf die Möglichkeit einer fakultativen Zivilehe. Prof. Schumanns Referat wird voraussichtlich im nächsten Bande, den das Christophorusstift über die Eheschließungsfragen herausgeben wird, zum Abdruck kommen. Sein wesentliches Ergebnis war: Wenn auch die Evangelische Kirche von Schrift und Bekenntnis her weder für oder gegen die fakultative Zivilehe noch für oder gegen die obligatorische Zivilehe Stellung nehmen kann, so hat die obligatorische Zivilehe doch durch Inanspruchnahme einer Zuständigkeit des Staates bei Angelegenheiten, die eigentlich bei der Familie ressortieren, die Gefahr, die Eigenständigkeit der Familie zu verletzen. Demgegenüber führte ich in der Debatte aus, die fakultative Zivilehe biete auch dann, wenn nur der vor dem Altar abgegebene Konsens vom Staat als rechtsgültiger Konsens anerkannt werde, eine Gefahr des Mißverständnisses der kirchlichen Trauung in gesetzlicher (katholischer oder staatlicher) Weise. Anschließend erstattete Dr. Dombois sein schriftlich vorliegendes Referat, über das Wesen der Ehe als Institution. In der Debatte führte ich aus, daß die Schwierigkeit der Problematik hinsichtlich der Eheschließung darauf beruhe, daß wir es nicht nur mit einer Institution in aller ihrer rationalen Unbegreifbarkeit und Lebendigkeit, sondern mit dem Verhältnis dreier derartiger Institutionen, nämlich Ehe, Staat und Kirche zu tun hätten. Auch die Kirche sei eine echte Institution. Wenn man mit Ellul von der Tatsache ausgehe, der Begriff Institution umfasse trotz seiner Irrationalität Rechtsregeln, so sei die weitere Frage, angesichts der Unmöglichkeit der Garantie der Eheschließung auf rechtlichem Gebiet durch die Familie selbst, danach zu stellen, ob die Rechtsregeln für die Eheschließung überwiegend zum staatlichen oder zum kirchlichen Raum tendierten. Auch die Kirche sei ja nicht von vornherein der gegebene Garant der Selbstständigkeit der Institution Familie. In der folgenden Diskussion, die sich im wesentlichen mit den Charakteristika der kirchlichen Trauung befaßte und durch die vorhergehende Auseinandersetzung mit Herrn Oberlandeskirchenrat Dr. Mahrenholz (liturgische Konferenz der

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lutherischen Kirche) bedingt war, gelangte die Kommission zunehmend zu dem Ergebnis, es sei unter den gegenwärtigen Verhältnissen mindestens wohl am besten, kirchliche Trauung und staatliche Eheschließung getrennt zu erhalten. Auf diese Weise werde am ehesten die kirchliche Trauung mit dem ihr zukommenden Sinn neu erfüllt werden können. Pastor Jordahn und Dr. Dombois übernahmen es, neben einem ausführlichen Protokoll, das noch nachgeliefert wird, eine freie Zusammenstellung der in der Debatte über die kirchliche Trauung geltend gemachten Gesichtspunkte zu erarbeiten. Herrn Dr. Dombois kommt es bei dieser Zusammenstellung u. a. darauf an, nachzuweisen, daß das Konsensualprinzip (consensus facit nuptias) die Eheschließung weithin zu einem Mißverständnis im Sinne eines obligatorischen Vertrages geführt habe. Auf Grund der Ausarbeitung von Herrn Jordahn und Herrn Dombois soll dann am 5. November 1954 in Hannover unter Beteiligung der Herren Schumann und Wilkens ein Gespräch mit Herrn Oberlandeskirchenrat Mahrenholz stattfinden, um nach Möglichkeit mit ihm und mit der lutherischen liturgischen Konferenz eine Übereinstimmung zu erzielen. Anschließend ist eine abschließende Bearbeitung des Fragenkomplexes im Rahmen des Christophorusstifts und ein Schlußaufsatz für den 2. Band des Christophorusstifts über das Eheschließungsrecht vorgesehen. Die Eherechtskommission billigte sodann einstimmig die Stellungnahme der kirchlichen Ostkonferenz zu dem Entwurf der DDR für ein Familienrechtsgesetz85. Sie bittet den Rat der EKiD, sich mit dieser Stellungnahme der Ostkonferenz zu identifizieren. In ausführlichen Beratungen arbeitete die Eherechtskommission den von den Herren Professoren Schumann, Greeven und Oberkirchenrat Ranke vorgelegten Entwurf einer gemeinsamen Erklärung über Konsensus und Dissensus in Eherechtsangelegenheiten für die Abgeordneten des Deutschen Bundestages86 um und beschloß, den Rat zu bitten, er möge gestatten, daß die Eherechtskommission diese Erklärung ihrerseits den Abgeordneten in Bonn zugänglich macht. Schließlich beschloß die Kommission, dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland vorzuschlagen, die Eherechtskommission in Zukunft wie folgt zusammenzusetzen: 1. Prof. D. Dr. Schumann, 2. Dr. Dombois, 3. Frau Dr. Schwarzhaupt, 4. Herr Prof. Greeven, 5. Herr Prof. Rengstorf, 6. Ministerialdirektor Osterloh. Bei diesem Vorschlag ging die Kommission davon aus, daß für Herrn Osterloh Kosten im Rahmen seiner Tätigkeit für die Eherechtskommission nicht entstehen werden, daß Frau Dr. Schwarzhaupt die Reisen für die Kommission selbst tragen wird und daß wiederum das Christophorusstift die Verpflegungskosten für Herrn Professoren Schumann und Dr. Dom85 46D10. 86 46E2.

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bois übernehmen wird. Sie ging des weiteren davon aus, daß nach der Entscheidung der Kirchenkanzlei und des lutherischen Kirchenamts Referenten der beiden Behörden an den Besprechungen teilnehmen werden. Die Kommission war der Ansicht, es werde sich jedoch nicht vermeiden lassen, zusätzlich zu den ständigen Mitgliedern der Kommission auch in Zukunft – je nach Bedarf – bis zu drei Sachverständige pro Sitzung zu den Beratungen hinzuzuziehen. Die Kommission würde schließlich gerne dem Wunsche der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei bzw. der Kanzlei der Altpreußischen Kirche auf Beteiligung ihrer Referenten entsprechen. Ranke 46E2. Beschluss der Eherechtskommission der EKD vom 24./25. September 1954 F: EZA Berlin, 2/4351 (H). Beschluß der Eherechtskommission der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 24./25. September 1954. Die Neuregelung des Eherechts hat es zu tun mit einer Institution, die nach christlicher Überzeugung eine Stiftung Gottes ist. Die evangelischen Christen sind also an dieser Frage auf das stärkste beteiligt und haben sich mit ihr in den vergangenen Jahren vielfach nachhaltig befasst. In der Diskussion über die Gleichberechtigung der Frau sind auf evangelischer Seite von Gremien und Einzelpersönlichkeiten verschiedene Stellungnahmen erfolgt. Die Entschliessung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 19. 3. 1954 hat zur Regelung des väterlichen Entscheidungsrechts über die Kinder in aller Form erklärt, dass eine Einmütigkeit des Urteils nicht erreicht wurde. Umso erfreulicher ist es, feststellen zu können, dass in aller Vielfalt sich ein breites Fundament gemeinsamer Überzeugung als vorhanden erwiesen hat, das uns als evangelischen Christen gerade bei verschiedener Beurteilung von Einzelfragen wertvoll und wichtig sein muss. Die Eherechtskommission der EKiD möchte im Einvernehmen mit dem Rat der EKiD diesen Tatbestand den für die Gesetzgebung Verantwortlichen deutlich machen, indem sie als informatorischen Überblick über die Diskussion innerhalb und ausserhalb der Kommission selbst eine Darstellung des erwähnten Konsensus vorlegt und danach einige der kontroversen Gegenstände mitsamt den jeweiligen Argumenten nennt. Übereinstimmung bestand über den Charakter der Ehe als einer von Gott gestifteten Institution. Einheit, grundsätzliche Unauflöslichkeit und Ausschliesslichkeit sind ihre unabdingbaren Züge. In ihrer rechtlichen Regelung kann nicht von Individualrechten der Partner, sondern nur von der objektiven Ordnung der Ehe ausgegangen werden.

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Deshalb soll etwa der Familienname nicht der freien Wahl der Partner überlassen bleiben. Die Einheit des Wohnsitzes muß gewahrt sein. Die Freiheit beider Partner bei der Gestaltung ihres Lebens wird durch das übergeordnete Interesse der Familie beschränkt. Das gilt auch von dem Recht der Frau auf außerhäusliche Berufstätigkeit. Bei Wahrung dieser Züge der Institution Ehe hat der Christ die Freiheit, ihre rechtliche Ordnung der Wandlung der soziologischen Gegebenheiten anzupassen und damit Spannungen und Unordnung zu vermindern. Diese Anpassung würde niemals einen grundsätzlichen Fortschritt zur Befreiung des Menschen von Not, Zwang und Sünde bedeuten. Das gilt auch von dem Übergang von herrschaftlichen zu genossenschaftlichen Rechtsformen, der sich in unserer Zeit vollzieht. I. In den funktionalen Fragen, die nur einen Ausschnitt aus dem Problemkreis enthalten, aber z. Zt. im Vordergrund der Erörterungen von Gesetzgebungsfragen stehen, bestand Übereinstimmung in folgenden Punkten. a) Mann und Frau sind von Gott so geschaffen, daß jedes für sich einen unvertauschbaren Auftrag in der Ehe hat. Diese Unterschiedenheit ist der Ehe eingestiftet und darf nicht mißachtet werden. Darum sind alle Bestrebungen abzulehnen, die eine Gleichstellung von Mann und Frau unter möglichst weitgehendem Absehen von ihrer Unterschiedenheit zum Ziele haben. b) Mann und Frau stehen trotz ihrer Unterschiedenheit als gleichrangige Geschöpfe vor Gott, von ihm zu seinem Ebenbilde erschaffen und zu seinem Reiche berufen. Wo dies ernstgenommen wird, kommt es trotz aller Unterschiedenheit nicht zu einer verschiedenen Bewertung von Mann und Frau, die ihre Einheit in der Ehe zerstören würde. c) Wenn Christen sich zu Gott als dem „Vater“ Jesu Christi bekennen, so bedeutet dies mehr als die bildhafte Übertragung eines irdisch-menschlichen Verhältnisses auf Gott. Es bedeutet zugleich eine Ermahnung an alle irdischen Väter, ihr Vatersein an dem Vatersein Gottes auszurichten. Das christliche Verständnis des Vaterseins ist deshalb keine Bestätigung eines überlieferten Patriarchalismus; denn dieser bedeutet ein selbstmächtiges Verständnis des Vatertums als Herrschaft, während der Hinweis auf das Vatersein Gottes aller Selbstverherrlichung des Vatertums wehrt. Durch dieses Verständnis des Vaterseins wurde zugleich ein echtes Verständnis des Mutterseins erschlossen, das allerdings durch eine genossenschaftliche Eheauffassung allein ebensowenig gewährleistet würde als es im Patriarchalismus gewährleistet ist. d) „Die Heilige Schrift kennt Weisungen über das Verhältnis, in dem Mann und Frau wie auch Eltern und Kinder im Herrn miteinander leben. Die Einsicht in den geistlichen Charakter dieser Weisungen verbietet es, daraus verbindliche Rechtssätze unmittelbar abzuleiten.“ (Synodalbeschluß Spandau 1954 I) Ebenso wäre es ein gesetzlicher Mißbrauch des Evangeliums, wenn

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man eine genossenschaftliche Eheform zu einem christlichen Prinzip machen würde. Der Staat würde, wo dies geschähe, seine Grenze überschreiten. Überhaupt sollte „das staatliche Recht die innere Ordnung der Ehe möglichst unberührt lassen“ (Synode Spandau I 2, 3). e) „Den Eltern sind ihre Kinder von Gott gegeben und anvertraut. Von daher stammt ihre Verantwortung für die Erziehung der Kinder“. . . Aus der gemeinsamen Verantwortung wird die Forderung abgeleitet, der Gesetzgeber möge „durch seine Ordnung dafür sorgen, daß bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eltern nicht die Mutter übergangen wird und die Kinder nicht zu Schaden kommen.“ (Beschluß der Synode in Spandau 1954 I 3). f ) Wo im Neuen Testament von der Unterordnung der Frau unter den Mann gesprochen wird, entspricht dieser unabtrennbar die Liebe des Mannes zu seiner Frau. Diese Liebe hat den Charakter der Selbsthingabe und des Opfers; denn sie ist ihrem innersten Wesen nach nichts anderes als die in Christus erschienene Liebe Gottes zu den Menschen – sie verträgt alles, sie glaubt alles, sie hoffet alles, sie duldet alles, 1. Kor. 13, 8. Deshalb gilt für Eheleute unbeschadet aller Rechtsverhältnisse, in denen sie sonst zueinander stehen, „seid untereinander Untertan“. Eph. 5, 21. Gegenüber einem patriarchalischen Mißverständnis der Heiligen Schrift ist damit festgestellt, daß dem Mann in der Ehe kein Herrschaftsrecht gegeben ist. II. 1. Die Meinungsverschiedenheiten setzen ein bei der Beurteilung eines Letztentscheidungsrechts in der Ehe. Sie führen hier jedoch noch nicht zu verschiedenen praktischen Ergebnissen. a) Die eine Ansicht argumentiert wie folgt: Die Bedeutung der apostolischen Mahnungen des Neuen Testaments, in denen die Ehefrauen zur Unterordnung unter die Männer angehalten werden, kann man nur ermessen, wenn man bei ihrer Auslegung beachtet, daß sie auch die sozialen Zustände ihrer Zeit widerspiegeln. Sie können daher nicht unmittelbar als konstitutive Elemente für die Ehe überhaupt verstanden werden. So unaufgebbar und deutlich vielmehr die Unterschiedenheit von Mann und Frau ist (vgl. etwa die unvertauschbare Rolle des Mannes bei der Brautwerbung), so unterliegt doch auch sie einem gewissen Gestaltwandel. Vor allem ist, da geistliches und weltliches Regiment nicht beziehungslos nebeneinander bestehen, die christliche Verkündigung nicht ohne Einfluß geblieben auf das „weltlich Ding“ (Luther) Ehe. Man muß anerkennen, daß die Frau im Vergleich zur alttestamentlichen und unchristlichen Zeit eine andere Stellung hat und diesem Tatbestand ebenso Rechnung tragen, wie die Apostel von Sitte und Brauch ihrer Zeit ausgegangen sind. Die Vertreter dieser Ansicht sind daher dafür, daß das künftige Familienrecht keine Entscheidungsbefugnis des Mannes in der Ehe mehr vorsehen möge.

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b) Für die andere Seite haben die oben genannten apostolischen Mahnungen eine weitergehende Verbindlichkeit auch für die rechtspolitische Situation der Gegenwart. Die Unterordnung der Frau unter den Mann, die sie fordern, berührt ein von der Ehe nicht abtrennbares Geheimnis. Für den Christen wird dieses Geheimnis erhellt durch den Hinweis auf das Verhältnis von Christus zu seiner Gemeinde (Eph. 5). Die Mahnung an die Frau, sich dem Mann unterzuordnen, begründet ihr gegenüber nicht eine Herrschaftsstellung des Mannes, die sie seiner Willkür ausliefert. Wenn die Unterordnung der Frau gegenüber dem Mann dem Verhältnis der Gemeinde zu Christus entspricht, so ist damit ein solches Missverständnis abgewiesen und die Stellung des Mannes der Frau gegenüber als Verpflichtung und besondere Verantwortung gekennzeichnet. Wenn auch der Sinn der Unterordnung der Frau dem Mann gegenüber in der Ehe nur dem Christen deutlich wird, so ist sie doch ein Wesenselement der Ehe überhaupt. Ausserhalb des christlichen Verständnisses ist dieses Geheimnis der Ehe ständig dem Missverständnis und der Verkehrung ausgesetzt. Trotzdem würde der Gesetzgeber um der Wirklichkeit der Ehe willen, wenn er die Entscheidung innerhalb der Ehe überhaupt regelt, nicht von diesem Strukturelement der Ehe absehen dürfen. Wenn dem Gesetzgeber jedoch das Geheimnis dieses Strukturelements bewusst ist, wird er auf eine Regelung des Entscheidungsrechts in der Ehe am besten verzichten. So haben denn auch die Vertreter dieser Ansicht sich mit einem ersatzlosen Wegfall der Bestimmung des § 1354 BGB einverstanden erklärt, die dem Ehemann in den Fragen der Ehe das Letztentscheidungsrecht gab. Dabei sind für sie auch folgende Gründe massgebend: Wenn der Staat glaubt, die inneren Verhältnisse der Ehe durch seine Gesetzgebung regeln zu können, so verfällt er einer Selbsttäuschung. Es ist deshalb für die staatliche Gesetzgebung besser, auf einen solchen Versuch zu verzichten. Dazu kommt, dass in der Praxis gerichtliche Entscheidungen nach dem bisherigen § 1354 BGB so gut wie nicht vorgekommen sind. Schliesslich wird durch den Verzicht auf eine § 1354 BGB entsprechende Regelung am besten der Gefahr der Vergesetzlichung der apostolischen Mahnungen entgegengetreten. 2. Auch die Stellung des Vaters den Kindern gegenüber wird verschieden gedeutet. Hier hat diese verschiedene Deutung zu verschiedenen, praktischen Vorschlägen geführt. a) Gottes Vatersein spiegelt sich in der menschlichen Vaterschaft grundsätzlich nicht anders als in der Mutterschaft. Wie Mann und Weib zusammen den Auftrag bekommen: „Seid fruchtbar und mehret euch!“, so wird den Kindern Ehrfurcht, gegen Vater und Mutter geboten, die Gott als Werkzeug seiner weitergehenden Schöpfung personenhaften Lebens gebraucht. Nirgends, wo es um diese gottgeschuldete Ehrfurcht des Kinds vor seinen Eltern geht, fällt eine unterscheidende Betonung auf den Vater. Dass Gott

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nur ganz gelegentlich mit der Mutter verglichen wird („Ich will euch trösten wie einen seine Mutter tröstet“, Jes. 66, 13), erklärt sich daraus, dass seine Macht und Majestät durch den Vaternamen anschaulicher als durch den der Mutter ausgedrückt war. Das gilt besonders für den antiken Menschen, entspricht aber überhaupt der Beschützerrolle, die dem physisch besser ausgerüsteten Mann in der Verteilung der Aufgaben zufällt. Aber gerade da, wo es um die „inneren“ Fragen der rechten Pflege und Erziehung der Kinder geht, tragen Vater und Mutter gemeinsam die Verantwortung. Die Vertreter dieser Ansicht sind dafür, es möge auch das sog. Recht der Letztentscheidung des Vaters den Kindern gegenüber künftig im Familienrecht wegfallen. Wenn die Eltern sich nicht einigen können und durch das Ausbleiben einer Entscheidung das Wohl des Kindes gefährdet wird, soll jeder Ehegatte die Entscheidung des Vormundschaftsgerichts beantragen können. Der Vormundschaftsrichter soll sich bei seiner Entscheidung im Rahmen der Vorschläge der Eltern halten, soweit es das Wohl des Kindes gestattet. In der Praxis wird bei einer solchen Regelung der Eingriff des Staates nicht in erheblich mehr Einzelfällen aktuell werden, als bei der geplanten Beibehaltung eines eingeschränkten Entscheidungsrechts des Vaters. Der Vorteil dieser Regelung ist, dass nicht von vorneherein der Mutter praktisch die Last des Beweises für den Missbrauch eines Entscheidungsrechts des Vaters aufgebürdet wird und dass nicht in allen Fällen dieser Art sie es ist, die den Ehekonflikt nach aussen tragen muss; dass ferner nicht sofort der Richter bei der heiklen Frage einsetzen muss, ob ein derartiger Missbrauch vorliegt, sondern dass er sich zunächst nur mit der Frage, was das Wohl des Kindes bietet, zu befassen hat. Diese Frage lässt sich leichter mit den Eltern gemeinsam ohne Verschärfung der zwischen ihnen bestehenden Spannungen erörtern, als die Frage nach Schuld und Missbrauch. Im praktischen Verfahren bleibt also der Staatsbeamte mit seiner Entscheidung mehr ausserhalb des Gefüges der Ehe, als bei der Beibehaltung eines Entscheidungsrechts für den Vater. b) Die entgegengesetzte Meinung argumentiert wie folgt: Im Vatersein will etwas Besonderes sichtbar werden, das dem Vatersein Gottes genauer entspricht, als das Muttersein. Nicht umsonst heisst Gott nicht die Mutter, sondern der Vater. In den apostolischen Mahnungen werden daher die Väter angesprochen, wo es um das rechte Verhalten gegenüber den Kindern geht. Die Vertreter dieser Ansicht setzen sich für ein – wenngleich der bisherigen gesetzlichen Regelung gegenüber eingeschränktes – Entscheidungsrecht des Vaters den Kindern gegenüber ein. Sie werden in dieser Ansicht bestärkt, weil sie angesichts totalitärer Gefahren des Zeitgeists befürchten, das innere Gefüge der Familie werde, auch bei Berücksichtigung der unter a) geschilderten Umstände, jedenfalls beim Wegfall des Letztentscheidungsrechts des Mannes staatlichen Eingriffen stärker ausgesetzt sein. Es ist eine Illusion, wenn man annimmt, die Entscheidung eines Vormundschaftsrich-

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ters sei generell in den in Betracht kommenden Fällen objektiver und richtiger als die des Vaters. Eine Entscheidung über die Kinder ist immer ein Wagnis. Dieses Wagnis darf den Eheleuten als ihre eigene Aufgabe ausser in den dringendsten Notfällen nicht abgenommen werden. Sie tragen für sie Gott gegenüber die Verantwortung. Im Gegensatz zu der Entscheidung in der Ehe muss hier nach den praktischen Erfahrungen der Gerichte eine gesetzliche Regelung des Entscheidungsrechts um des Wohls der Kinder willen erfolgen. Die Vertreter dieser Ansicht sind dafür, dass die Mutter gegen einen Missbrauch solchen Entscheidungsrechts des Vaters soweit als möglich gesichert sein sollte. Insbesondere soll schon als Missbrauch des Entscheidungsrechts des Vaters gelten, wenn er ohne Versuch einer gütlichen Einigung sich über die Meinung der Mutter hinwegsetzt. Sie sind der Ansicht, es solle der Mutter in Zukunft auch das Recht der Vertretung der Kinder gegeben werden. Um nach Möglichkeit einen Missbrauch des Entscheidungsrechts des Vaters in zerrütteten Ehen auszuschliessen, solle sobald die Ehegatten dauernd getrennt leben, der Vormundschaftsrichter befugt sein zu, bestimmen, welchem Elternteil die elterliche Gewalt zustehen soll.

46E3. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder. Hannover, 15. September 1954 F: EZA Berlin, 2/4650 (H). Betr.: Bezug:

Zentralbeschaffungsstelle Unser Rundschreiben an die Herren Ratsmitglieder vom 2. 9. 1953 – Nr. 13 917/53.V.87 – und Beschluss des Rates in der 38. Sitzung vom 11. 9. 1953 (Nr. 6 des Protokolls). In unserem vorgenannten Rundschreiben vom 2. 9. 1953 hatten wir über die Abwicklung der Zentralbeschaffungsstelle auf Grund eines Abkommens mit der Firma Theodor A. Maier, Hannover88, ausführlich berichtet. Der Rat hatte daraufhin in der Sitzung vom 11. 9. 1953 beschlossen, den Restbetrag der von der Firma Maier auf Grund dieses Abkommens an die Kirchenkanzlei geleisteten Zahlung aus den Verwahrgeldern in den Sonderanhang A zum Haushaltsplan zu überführen. Nunmehr hat der Kaufmann Theodor A. Maier den Antrag gestellt89, ihm einen Teil seiner Zahlung zu erstatten, um ihm und seiner Familie in einer Notlage zu helfen, in die er infolge unvorhergesehener Umstände durch die Abwicklung der Zentralbeschaffungsstelle auf Grund des Abkommens 87 EZA Berlin, 2/4651. 88 EZA Berlin, 2/712. 89 46D4.

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vom 24. 9. 194890 geraten sei. Er begründet seinen Antrag im wesentlichen wie folgt: Bei dem Abschluss des Abkommens sei er von der Voraussetzung ausgegangen, dass er auf Grund vorliegender Aufträge die östlichen Gliedkirchen mit Abendmahlswein zu beliefern haben werde. Zu diesem Zweck seien die Weinmengen beschafft worden, über die er durch das Abkommen vom 24. 9. 1948 das Verfügungsrecht erworben habe. Tatsächlich sei aber die Belieferung der östlichen Gliedkirchen durch die Blockade Berlins unmöglich geworden. Hierdurch sei er zu Notverkäufen des Weinbestands genötigt worden, wobei beträchtliche Verluste entstanden seien. Ausserdem seien durch die Notverkäufe im freien Handel Umsatz-Steuerlasten erwachsen, mit denen bei Abschluss des Abkommens vom 24. 9. 1948 beide Partner nicht gerechnet hätten. Es sei nunmehr durch den Bundesfinanzhof in letzter Instanz rechtskräftig entschieden, dass Umsatzsteuern in Höhe von 38.431,30 DM von ihm zu entrichten seien. Wegen dieser Steuerschuld sei sein gesamtes persönliches Vermögen einschliesslich seines Hausrats gepfändet worden. Wir nehmen zu diesem Antrag wie folgt Stellung: Es ist richtig, dass bei Abschluss des Abkommens vom 24. 9. 1948 mit erheblichen Weinlieferungen an die Gliedkirchen in der DDR gerechnet werden konnte, und dass diese Lieferungen infolge der Blockade Berlins unterbleiben mussten. Dies ist auch vom Evangelischen Konsistorium Berlin-Brandenburg in einer Stellungnahme zu dem Antrag Maiers – Abschrift siehe Anlage –91 ausdrücklich bestätigt worden. Es ist ferner richtig, dass bei dem Abschluss des Abkommens nicht mit Steuerlasten von solcher Höhe gerechnet wurde, wie sie durch die Notverkäufe im freien Handel entstanden sind. Die Kirchenkanzlei hatte zur Sicherstellung der Weinbeschaffung für die östlichen Gliedkirchen unmittelbar vor der Währungsreform Zahlungen an Weinlieferanten in Höhe von insgesamt 717.775,76 RM geleistet. Die Mittel dafür waren im wesentlichen aus dem zur Sicherstellung der Besoldung und Versorgung für die Beamten der EKD, ihre Ruhestandsbeamten und deren Hinterbliebene hinterlegten Kapital entnommen worden in der Erwartung, auf diese Weise eine günstige Währungsumstellung zu erreichen. Dies ist tatsächlich gelungen. Denn auf Grund des Abkommens vom 24. 9. 1948 leistete Maier an die EKD zum Ersatz ihrer Aufwendungen für die Weinbeschaffung Zahlungen in Höhe von insgesamt 77.403,32.– DM. Dieser Betrag minderte sich nachträglich um die vom Rat in der Sitzung vom 11. 9. 1953 bewilligte Zahlung an den Wirtschaftsprüfer Dr. Cantrup in Frankfurt a. M. von 3.000,- DM auf 74.403,32 DM, die inzwischen aus den Verwahrgeldern in den Sonderanhang A überführt worden sind.

90 EZA Berlin, 2/712. 91 46E4.

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Wären die Zahlungen der Kirchenkanzlei an die Weinlieferanten vor der Währungsreform unterblieben, so wäre das Kapital auf dem Bankkonto der Kirchenkanzlei geblieben und mit 6,5 % = 46.655,42 DM umgestellt worden. Auf Grund des Abkommens mit Maier ist im Ergebnis ein um 27.747,90 DM höherer Umstellungsbetrag erzielt worden. Es steht für uns ausser Zweifel, dass Maier rechtlich keinerlei Erstattungsansprüche gegen die EKD geltend machen kann. Es erscheint uns aber zweifelhaft, ob die Kirche wohl daran tun würde, einen Währungsgewinn von rund 27.000.– DM festzuhalten, der durch ein Abkommen erzielt wurde, das für den Vertragspartner durch unvorhergesehene und von keinem der Vertragsschliessenden verschuldete Umstände zum völligen Zusammenbruch seiner wirtschaftlichen Existenz geführt hat. In Übereinstimmung mit dem beiliegenden Votum des Evangelischen Konsistoriums Berlin halten wir es aus Billigkeitsgründen für angebracht und vertretbar, einen angemessenen Teil des erzielten Gewinnes dem Kaufmann Maier zu vergüten, und schlagen dafür einen Betrag von 20.000.– DM vor, der aus dem Sonderanhang A wieder zu entnehmen wäre. Wir bitten ergebenst, hierüber in der nächsten Sitzung des Rates einen Beschluss fassen zu wollen. gez. D. Brunotte 46E4. Schreiben des Konsistoriums Berlin-Brandenburg an die Kirchenkanzlei. Berlin, 9. September 1954 F: EZA Berlin, 2/4650 (Abschrift, Anlage zu 46E3). Auf die Anfrage der Kirchenkanzlei vom 25. August92 teilen wir zum Schreiben der Firma Theodor A. Maier vom 24. August93 folgendes mit: Soweit die bei der Abwicklung der ehemaligen Zentralbeschaffungsstelle eingetretenen Verluste aus dem An-und Verkauf der ursprünglich für die Ostzone bestimmten Abendmahlsweine resultieren, muss man der Firma Theodor A. Maier zubilligen, dass diese Verluste nicht auf Verschulden der Firma Theodor A. Maier zurückzuführen sind, sondern in Umständen ihre Ursache, haben, die überaus ungünstig und von niemand zu erwarten waren. Wie aus unseren Akten ersichtlich, waren für die Berlin-Brandenburger Kirche bereits 1947 als Jahresbedarf 60.000 l Abendmahlsweine angemeldet worden. Diese Bedarfsmeldung ist dann auch dem Einkauf durch die Zentralbeschaffungsstelle zu Grunde gelegt worden. Wann der Wein eingekauft worden ist, wissen wir nicht; feststeht aber, dass wir bereits Anfang September 1948 die Abnahme des Weins ablehnen mussten, und zwar zunächst 92 EZA Berlin, 2/4650. 93 Ebd.

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nicht wegen des Preises, der während der Blockade für West-Berlin durchaus tragbar gewesen wäre, sondern wegen der Unmöglichkeit des Transportes. Vom Juni 1948 bis zum Mai 1949 bestand ja die Blockade Berlins und trotz aller Bemühungen haben wir weder von den ostzonalen Stellen eine Einfuhrgenehmigung erhalten noch auch von den englischen Besatzungsstellen die Genehmigung zum Luftbrückentransport bekommen. Bei beiden Stellen sind wir immer wieder ohne Erfolg vorstellig geworden, so dass wir endgültig am 29. April 1949 mit Rücksicht auf die Unmöglichkeit eines Transportes jegliche Abnahme ablehnen mussten. Für die übrigen Kirchen in der DDR, für die unseres Wissens 129000 l eingekauft worden waren, lagen die Verhältnisse nicht anders, da auch hier eine Einfuhrgenehmigung seitens der ostzonalen Stellen verweigert wurde und im übrigen durch das Kursverhältnis zwischen Westmark und Ostmark der Ankauf des Weines indiskutabel war. Wir würden daher befürworten, dass der Firma Theodor A. Maier, soweit es sich um die Abwicklung der vorgenannten Abendmahlsweingeschäfte handelt, eine Hilfe bewilligt wird. gez. Unterschrift. 46E5. Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen. Hannover, 15. Dezember 1954 F: EZA Berlin, 2/2466 (H). Betr.: Amtsbrüderliche Hilfe Bezug: Unser Rundschreiben vom 24. Mai 1954 – Nr. 2136. III –94 Der Finanzbeirat der EKD hat in seiner heutigen Sitzung zusammen mit des Vorsitzendem des Verbandes der Evangelischen Pfarrervereine in Deutschland und Vertretern des Hilfswerks der EKD in Verfolg einer Anregung der Synode der EKD vom März 1954 und in Ausführung des Beschlusses der Westkirchenkonferenz vom 11. November 1954 folgenden Vorschlag zur Durchführung einer gemeinsamen amtsbrüderlichen Hilfe erarbeitet, den wir uns zu eigen machen: 1. Jede westdeutsche Landeskirche sammelt für ihr Hilfswerkpatengebiet. Die Art der Aufbringung wird jeder Landeskirche freigestellt. Die amtsbrüderliche Hilfe soll jedoch nicht durch einen angeordneten Gehaltsabzug, sondern auf freiwilliger Grundlage nach einem Aufruf der Kirchenleitung erfolgen. 2. Der Aufruf der Kirchenleitungen sollte sich an alle hauptamtlichen, in ordentlicher Besoldung stehenden kirchlichen Bediensteten (Pfarrer, Kirchenbeamte und Angestellte) einschliesslich der Inneren Mission und des Hilfs94 43E2.

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46. Sitzung Hannover, 1. Oktober 1954

werks, sowie an alle Ruheständler und versorgungsberechtigten Hinterbliebenen in den westdeutschen Landeskirchen richten und von ihnen allen ein monatliches Opfer, etwa in Höhe der Hälfte ihrer Kirchensteuerzahlung oder in Höhe des zehnten Teiles der nach dem 31. 3. 1951 infolge der Teuerung erfolgten Aufbesserung ihrer Bezüge, erbitten. 3. In Verhandlungen der Landeskirchen mit den zuständigen Oberfinanzdirektionen und in gleichzeitigen Verhandlungen der Kirchenkanzlei mit dem Bundesfinanzministerium soll eine Vereinbarung das Inhalts angestrebt werden, dass diese Monatsbeiträge ohne Eintragung in die Lohnsteuerkarte steuermindernd berücksichtigt werden dürfen. Solange und soweit eine solche Vereinbarung nicht besteht, sollten Bescheinigungen über den Jahresbetrag der „Spende für amtsbrüderliche Hilfe“ zwecks Eintragung eines lohnsteuerfreien Betrages auf der Lohnsteuerkarte ausgestellt werden. 4. Die Gaben sollen nicht einer allgemeinen schematischen Gehaltsaufbesserung dienten, sondern der Hilfe für besonders notleidende Pfarrer und Kirchenbeamte sowie für besonders niedrig besoldete kirchliche Amtsträger. 5. Alle aufkommenden Gaben sollen jeweils unverzüglich an die Berliner Stelle des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD überwiesen worden (Berlin-Zehlendorf, Teltower Damm 93, Postscheckkonto Berlin-West 11128). 6. Bei dieser Stelle wird ein „Ausschuss für amtsbrüderliche Hilfe“ gebildet, bestehend aus Pfarrer Berg, Pastor Dyroff, Präsident Dr. Gefäller, Präsident Hildebrandt, Dr. Rössler, Vizepräsident Zimmermann. Dieser Ausschuss wird gebeten, für die unverzügliche Weiterleitung aller Gaben an die jeweiligen Patengebiete und ausserdem durch einstimmige Beschlüsse sowohl für einen etwa erforderlichen Ausgleich zwischen den einzelnen Patengebieten als auch für eine gemeinsame, von allen westdeutschen Landeskirchen getragene amtsbrüderliche Hilfe zugunsten der Evangelischen Kirche in Österreich Sorge zu tragen und den westdeutschen Landeskirchen jeweils zum 1. Mai und zum 1. November einen Bericht zu geben. 7. Über die Verteilung der aufkommenden Gaben innerhalb der Patengebiete befindet die dortige Kirchenleitung. Wir bitten die westdeutschen Kirchenleitungen herzlich und dringend, nach diesem Vorschlag einheitlich zu verfahren und, wo es noch nicht geschehen ist, die amtsbrüderliche Hilfe sofort, jedenfalls noch Januar 1955, zu beginnen. Möge der Segen dieser gemeinsamen Hilfe allen zuteil werden, die sich daran beteiligen, und möge er allen denen zur Stärkung gereichen, die z. T. unter schwersten Verhältnissen ihren Dienst tun. gez. D. Brunotte

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47 und 48 Berlin, 10./11. November 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Berlin, Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, Goethestraße 87. Mittwoch, 10. November 1954 (16.00 Uhr). Donnerstag, 11. November 1954 (abends). Hahn, Haug, Heinemann, Herntrich, Kreyssig, Lilje, Mager, Meiser, Niemöller (11. November), Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz, Merzyn. Vom Kirchlichen Außenamt: Stratenwerth (11. November). Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Brunotte.

47/48A Vorbereitung der Sitzung 47/48A1. Schreiben der Kirchenkanzlei an Karnatz. Hannover, 19. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Betr.: Tagesordnung der Ratssitzung am 12. November 1954 Sehr verehrter, lieber Herr Geheimrat! Für die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung hat die Kirchenkanzlei in Hannover zur Zeit nur zwei Punkte zu melden: 1.) Ostpfarrerversorgung – OKR Dr. Merzyn 2.) Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKD – OKR Dr. Merzyn Außerdem nehme ich an, daß Herr Landesbischof D. Meiser beantragen wird, daß über den Ort der nächsten Synode der EKD noch einmal gesprochen wird. Anläßlich der Generalsynode der VELKD sind verschiedentlich Bedenken dagegen erhoben worden, die Wahl des Rates, die zweifellos zu politisch gefährdeten Erörterungen über einzelne Ratsmitglieder führen könnte, in Eisenach vorzunehmen. Man wünschte mehrfach, daß die Synode nach Westberlin oder an einen anderen westlichen Ort verlegt würde.

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47 und 48. Sitzung Berlin, 10./11. November 1954

Ich kann mich den Bedenken, die im kleinen Kreise in Braunschweig vorgebracht wurden, nicht völlig entziehen. Vielleicht besprechen Sie die Angelegenheit zunächst vertraulich mit dem Herrn Ratsvorsitzenden. Weitere Punkte zur Tagesordnung hätte die Kirchenkanzlei zur Zeit nicht vorzubringen. Sollte bei uns noch etwas in Erscheinung treten, so würden wir es Ihnen baldigst melden. Daß die Punkte 3, 4 und 5 von der Tagesordnung der Kirchenkonferenz auch im Rat zu besprechen sind, nehme ich an Mit herzlichen Grüßen Ihr Brunotte [m. p.] 47/48A2. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. Berlin, 27. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (H). Betrifft: Ratstagung der Evangelischen Kirche in Deutschland am 12. November 1954 Gemäß dem Beschluß des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 1. Oktober d. J. lade ich hiermit zu einer Sitzung des Rates am Freitag, dem 12. November d. J., vormittags 9: 30 Uhr, im Konferenzzimmer des Berliner Stelle der Kirchenkanzlei ergebenst ein. Für die Tagesordnung sind folgende Beratungsgegenstände vorgemerkt: Berichterstatter 1.) Feststellung der Niederschrift der 46. Ratssitzung 2.) Fragen der EKD aus der Sicht der Ev. Landeskirche in Württemberg (gem. Beschluß des Rates vom 6. Mai 1954, Ziff. 3a) 3.) Mitteilungen aus der Arbeit der EKU 4.) Bericht über die Tagung der Kirchlichen Hilfsausschusses für die Ostvertriebenen 5.) Vorbereitung der Synode der EKD 1955 6.) Stellungnahme zu den Beratungsergebnissen der Kirchenkonferenz vom 11. Nov. 1954, insbes. vorbereitende Maßnahmen für die Seelsorge in der kommenden deutschen Wehrmacht 7.) Bericht über die Arbeiten des Ausschusses für das Disziplinargesetz 8.) Angelegenheiten des Kirchl. Außenamtes

D. Dr. Haug Dr. Kreyssig Dr. Kreyssig Dr. Dr. Heinemann

D. Brunotte D. Niemöller Vpr. Stratenwerth

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47/48A Vorbereitung der Sitzung

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9.) Ostpfarrerversorgung Dr. Merzyn 10.) Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerkes der EKD Dr. Merzyn 11.) Verschiedenes D. Dr. Dibelius 47/48A3. Ergänzung der Tagesordnung vom 27. Oktober 1954 F: NL Smend (D). Die Tagesordnung der Ratssitzung vom 10. November 1954 ist in Ergänzung der Ziffer 11.) „Verschiedenes“ um folgende Punkte zu erweitern: Berichterstatter a) Frage der Jugendarbeit in der EKD D. Dr. Herntrich b) Neubesetzung des Ausschusses für das theologische Studium D. Brunotte c) Veränderung im Fachausschuß „Rundfunk“ D. Brunotte d) Aktion des Rates zugunsten der Kriegsverurteilten D. Brunotte e) Bericht über den Stand der Bibelrevision f) Anträge auf Beihilfe für innerkirchliche Arbeit D. Dr. Karnatz 47/48A4. Schreiben Herntrichs an Brunotte. Hamburg, 28. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 2/3068 (O). Lieber Bruder Brunotte! Könnten Sie wohl veranlassen, daß auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung als ein Punkt an nicht zu später Stelle darauf geschrieben würde: „Fragen der Jugendarbeit in der EKD“, Berichterstatter D. Herntrich Es geht mir bei diesem Punkt darum, den Rat zu verständigen über die Lage, die durch die Gründung der sogenannten „Arbeitsgemeinschaft der Gemeindejugend“ entstanden sind [sic!]. Ich weiss nicht ob und wie weit Sie über diese Dinge im Bilde sind. Diese ganze Problematik ist seit mehreren Jahren vorhanden und liegt irgendwie innerhalb des uns bekannten Gefälles der „Verkirchlichung“. Ein auslösendes Moment war die Tatsache, daß bei der Verteilung der Bundesjugendplangelder für Zentralen nur solche Werke berücksichtigt werden konnten, die auf Bundesebene arbeiten. Das bedeutet, daß die Dienststellen der Landesjugendpfarrer dabei nicht berücksichtigt werden konnten – eine Lösung, die insofern sinnvoll war, als diese Dienststellen durchgängig ja von den Landeskirchen selber besoldet werden.

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47 und 48. Sitzung Berlin, 10./11. November 1954

Aber dies war nur ein auslösendes Moment, denn die Frage eines dritten Werkes, eines „Verbandes der Verbandlosen“ lag seit langem in der Luft. Die Vereinigung „Junge Kirche in der Schweiz“ war hier ein Vorbild, die Verlegung der oekumenischen Zusammenarbeit auf die Kirchen konnte diese Frage verstärken, der Gestaltwandel der Jugendarbeit in den Gemeinden legte vor allen Dingen im norddeutschen Gebiet diese Frage nahe. Nun droht aber durch den gewählten – und zwar meines Erachtens nach sehr unglücklich gewählten Namen „Gemeindejugend“ die Gefahr einer erheblichen Verwirrung. Das Jungmännerwerk hat sich kritisch erhoben. Verschiedene Landeskirchen lehnen ein Mitgehen in dieser Arbeitsgemeinschaft ab. Das Burckhardthaus, das seit Jahrzehnten in einer streng gemeindlichen Form gearbeitet hat, fühlt sich durch diese Gründung in besonderer Weise in Frage gestellt. Seit Jahren sind weibliche Jugendkreise vom Burckhardthaus nie anders als „Gemeindejugendkreise“ angeredet worden. Gehören sie nun zum Burckhardthaus oder zum „dritten Werk“? Ich fürchte, daß die Jugendkammer der EKD nicht die nötige Tragfähigkeit hat, um dieses Problems Herr zu werden. Ich will Sie nicht mit dem Gang der Dinge in den letzten Monaten aufhalten, aber hier zeigen die Erfahrungen, daß die Führung durch Manfred Müller zu schwach ist, und die einzelnen Partner auf dem Boden der Jugendkammer zu dicht beieinander wohnen. Meine Gedanken gehen dahin, daß der Rat in diesem ganzen Problem eine wichtige Frage der EKD erkennt und etwa zwei seiner Mitglieder beauftragt, mit der Führung der Gemeindejugend und den beiden großen Werken sich zusammenzusetzen, um zu erreichen, daß die hier drohende und schon begonnene Verwirrung gebändigt wird. Dies nur zu Ihrer Unterrichtung, damit Sie dem Herrn Ratsvorsitzenden gegenüber diesen Punkt begründen können. Mit herzlichen Grüßen Ihr Herntrich [m. p.]

47/48A5. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 29. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (H). Betrifft: Die bevorstehende Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Im Auftrag des Herrn Ratsvorsitzenden teilen wir zu unserem Einladungsschreiben vom 27. d. M. – KB I 259/54 I1 – folgendes mit: 1 47/48A1.

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47/48A Vorbereitung der Sitzung

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Es hat sich für [sic!] notwendig erwiesen, daß der Herr Ratsvorsitzende und zwei weitere Ratsmitglieder am Freitag, dem 12. November nachmittags an der Eröffnung der Theologischen Fakultät der Universität Hamburg teilnehmen. Aus diesem Grunde werden die Herren Ratsmitglieder gebeten, sich zur Ratssitzung bereits am Mittwoch, dem 10. November d. J., 16 Uhr, im Konferenzzimmer unserer Dienststelle, Berlin-Charlottenburg 2, Goethestraße 87, einfinden zu wollen. Der Herr Ratsvorsitzende beabsichtigt, die Herren Ratsmitglieder am späten Nachmittag des folgenden Tages zur abschließenden Erledigung der Tagesordnung, insbesondere der Punkte 5 und 6 noch einmal zusammen zu berufen. Da auf diese Weise der Freitag sitzungsfrei ist, wird es sich vielleicht ermöglichen lassen, andere Sitzungen, die für Mittwoch vorgesehen waren, auf den Freitag zu verlegen. Umbestellungen des Quartiers, die etwa durch die Verlegung der Sitzung notwendig werden sollten, bitten wir uns möglichst umgehend mitteilen zu wollen. D. Dr. Karnatz

47/48A6. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Hannover, 2. November 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (O). Betr.: Tagesordnung der Ratssitzung am 10. November 1954 Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich bittet, an nicht zu später Stelle auf die Tagesordnung den Punkt zu setzen „Fragen der Jugendarbeit in der EKD“ (D. Herntrich). Es handelt sich um die Neubildung eines Verbandes der sogenannten Gemeindejugend, mit der die Jugendkammer nicht zurechtkommt. D. Herntrich hält ein Eingreifen des Rates für notwendig. Wir möchten vorschlagen, den Punkt unter „Verschiedenes“ an erster Stelle zu nennen, ihn aber im Laufe der Sitzung zu einer früheren Zeit zu verhandeln. Weitere Punkte für „Verschiedenes“ wären folgende: a) Neubesetzung des Ausschusses für das theologische Studium; b) Veränderung im Fachausschuß „Rundfunk“; c) Aktion des Rates zugunsten der Kriegsverurteilten? d) Bericht über den Stand der Bibelrevision. Für den letzten Punkt ist den Ratsmitgliedern Material zugesandt worden. Wir nehmen an, daß der Herr Ratsvorsitzenden selbst berichten will. Über die Punkte a) bis c) wird der Unterzeichnete selbst referieren. Brunotte [m. p.]

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47 und 48. Sitzung Berlin, 10./11. November 1954

47/48B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 18. November 1954 übersandt). G: 1. Heinemann (AdsD Bonn, NL Heinemann, 2, 0489), 2. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser 162). Niederschrift über die 47. und 48. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 10. und 11. November 1954 in Berlin. Anwesend:

Landesbischof D. Dr. Lilje Landesbischof i. R. D. Hahn Landesbischof D. Dr. Haug Präses Dr. Dr. Heinemann Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich Präses Dr. Kreyssig Synodalpräsident Mager Landesbischof D. Meiser Kirchenpräsident D. Niemöller (am 11. 11. 1954) Prof. D. Dr. Smend (nicht anwesend: Bischof D. Dr. Dibelius Moderator D. Niesel2) Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz OKR Dr. Merzyn Vizepräsident Stratenwerth (am 11. 11. 1954) Prälat D. Kunst Propst D. Grüber 1 Feststellung der Niederschrift Die Niederschrift der 46. Ratssitzung vom 1. Oktober 1954 in Hannover wurde bestätigt. Zu Ziffer 6 der Niederschrift wurde beschlossen, dass an dem Gespräch mit den politischen Parteien3 ausser den dort genannten Persönlichkeiten auch Synodalpräsident Mager teilnehmen soll. 2. Synode der EKD 1955 Nachdem gegen den in Aussicht genommenen Ort der Synode (Eise2 Niesel war nach einer Operation noch an das Krankenbett gebunden. 3 41B21, 44B5 und 46B6.

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47/48B Protokoll

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nach) von verschiedenen Seiten Bedenken erhoben waren4, wurde die Frage des Ortes der Synode sowohl in der Ratssitzung wie auch in der Kirchenkonferenz am 11. November eingehend erörtert5. Die Mehrheit der Kirchenkonferenz sprach sich für einen Tagungsort in der DDR aus, um den seit 1948 nicht unterbrochenen Turnus zwischen West und Ost beizubehalten6. Die Mehrheit des Rates entschied sich in der Abendsitzung am 11. November nach reiflicher Erwägung aller Gründe und Gegengründe dafür, die 1. Tagung der neu konstituierten zweiten Synode der EKD an einem Ort in Westdeutschland zu halten. Hierfür wurde die evangelische Siedlung Espelkamp in Westfalen in Aussicht genommen. Die Kirchenkanzlei wurde beauftragt, Räume und Unterbringungsmöglichkeiten zu prüfen und die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen. Falls Espelkamp die Synode nicht aufnehmen kann, soll Bethel gefragt werden. Als Thema wurde die schon am 1. Oktober 1954 vorgeschlagene Formulierung „Die Kirche und die Welt der Arbeit“ beschlossen. Das Thema soll so behandelt werden, dass zunächst ein umfassender, in die Probleme einführender Vortrag gehalten wird. Die Kammer für soziale Ordnung wurde beauftragt, hierfür einen geeigneten Redner zu gewinnen. Landesbischof D. Dr. Lilje erklärte sich bereit, das einleitende Referat gegebenenfalls zu übernehmen. Auf dieses Referat sollen sodann drei Referate folgen, die die praktischen Erfahrungen der kirchlichen Arbeit auf diesem Gebiet darstellen. Als Referenten wurden in Aussicht genommen Klaus von Bismarck, Eberhard Müller und Szymanowski [richtig: Symanowski]. Der Ratsvorsitzende soll gebeten werden, in der letzten Sitzung des Rates vor der Synode einen Überblick darüber zu geben, was er in seinem mündlichen Tätigkeitsbericht über den Verlauf der sechsjährigen Tätigkeit des Rates vorzutragen beabsichtigt7. 3. Fragen der EKD aus der Sicht der Evangelischen Landeskirchen in Württemberg8

4 Vgl. 47/48D1 und den Brief Mitzenheims an Heinemann vom 19. Oktober 1954 (47/ 48E1), der den Ratsmitgliedern von der Kirchenkanzlei am 22. Oktober zugesandt worden war. 5 Vgl. unten S. 532. 6 Der anhaltinische Landeskirchenrat monierte am 5. Januar 1955 in einem Schreiben an die Kirchenkanzlei, dass der Beschluss der Kirchenkonferenz, die Synode im Osten abzuhalten, nicht im Protokoll enthalten sei. Zwar habe ein Beschluss der Kirchenkonferenz keine Gesetzeskraft, er sollte doch aber „in der Niederschrift über einen so wichtigen Verhandlungsgegenstand nicht unter den Tisch fallen“ (EZA Berlin, 2/1698). 7 49B3d. 8 Vgl. 44B3a mit 44E4 und 46B4.

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Landesbischof D. Dr. Haug richtete 5 besorgte Fragen zum Wege der EKD seit 1948 an den Rat. Dieser Fragen betrafen 1.) das Ernstnehmen der Bekenntnisgebundenheit der Gliedkirchen, 2.) das Hören auf das Zeugnis der Brüder, 3.) die Stärkung der Gemeinsamkeit gegenüber den Anforderungen von außen, 4.) die politischen Spannungen innerhalb der EKD, 5.) die Frage der Kirchensteuer und der Eigenständigkeit der Kirche9. Das Referat führte zu einer eingehenden Aussprache unter den anwesenden Ratsmitgliedern, in welcher, bei aller Kritik an dem Wege der EKD und auch am Handeln des Rates, allgemein die Notwendigkeit betont wurde, nicht zu resignieren10. 4. Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKD Oberkirchenrat Dr. Merzyn berichtete über die Entwicklung der Ge-

9 Laut G 1 führte Haug aus: „1.) Quo vadis? Art 6 Satz 1 GO: Festig[un]g der Gemeinschaft. a) nicht Union, sondern Kooperation u. Kom[m]union [. . .] 2) Nehmen wir Bekenntnisgebundenheit unserer Kirchen u. Gemeinden ernst? Luth. K waren stärker als Volkskirche u. Staatskirchentum als Bekenntnis. [. . .] Barmen war Abwehr, nicht positiv. Das verkennt BK 3) Fragen wir uns aufgrund der Schrift? VELKD ist weit gekommen auf dem Weg der Selbstdarstellung. Alle Achtung! Habt Ihr dabei das Zeugnis der anderen gehört? Ist Eure Selbstdarstell[un]g nicht zu einfach? In Württ[em]berg auch andere als luth. Einflüsse (Bengel, Beck, Schlatter, Barth). Das war gut. Selbstentfalt[un]g nur aus luth. Boden ist auch Schranke zugleich. Warum geht Ihr nicht in das ganze Leben der EKD? Längeres Gespräch wäre besser als eilige Selbstdarstellung. Langsame Formierung besser, Zelte besser als stilreine Dome alten Stils. Autarkie der luth. Konfession. 4) Nach aussen sind wir Kirche (EKD). Vom Blick des Volkes her sind wir zur Einheit genötigt. Werke, Akademien, K[irchen]tag, Stud.Gemeinden sprechen für Einheit. Gegenüber Kath.K ist positiv ref. Gemeinschaft geboten. Ebenso gegenüber Freikirchen u. Sekten! 5) Wir wohnen konf. ineinander. 6) Polit. Spannungen gegenwärtig am schwersten. Kirchl. miteinander oder politisch gegeneinander? Niemöller u. Heinemann! Unbussfertigkeit unseres Volkes bedrängt uns alle. Verfallen wir nicht in Politisierung der K? [. . .] Reich Gottes das Wichtigste. [. . .] ‚Stimme der Gemeinde‘ macht sekundäre Fragen zu primären. Falsche Rangordnung! Bisher keine einheitl. Antwort Gottes an uns in der Kirche. Achtung vor Gewissensbindung der anderen! Unterordnung unter Gottesamt des Staates! [. . .] Erbitte Schweigen in polit. Fragen solange andere anders denken. Differenz in der Lehre von den 2 Reichen unsere schwerste Not. Flugblatt aus ‚St. D. G.‘ zur Atombombe: Sacharjas Vers glatte Irrlehre. Das gibt Glaubensspaltung. Ich musste gegen Verbreit[un]g in württbg. Gemeinden feierlich protestieren. Nicht auf Adenauer[,] nicht auf Hei[nemann] getauft! Das darf uns nicht zerreisen. 7) KSteuer, Orden pp. – sind wir nicht wieder auf staatskirchl. Wegen? Ist es richtig, dass westdt Kirchen mit KSt so weiter machen? [. . .]. Volkskirche muss lebendig werden! Gemeinden selbständiger! Auch Geldfragen mit Verkündigung in Verbindung halten! [. . .]“. 10 In der an den Vortrag anschließenden Diskussion betonte u. a. Lilje, dass von der „Resignation“ die größte Gefahr ausgehe, Herntrich wies auf die der VELKD innewohnenden Spannungen hin und Meiser erklärte: „Man lasse uns sein, was wir sind: Lutheraner!“ (G 1).

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47/48B Protokoll

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meinnützigen Siedlungsgesellschaft. Im Hinblick darauf, dass der Rat 1952 nach § 4 Absatz 1 des Hilfswerkgesetzes11 eine Beteiligung „im bisherigen Umfang“ genehmigt hatte12, die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft aber eine erhebliche Aufstockung des Kapitals wünscht, sah sich der Rat genötigt, die Frage einer weiteren Beteiligung des Hilfswerks der EKD an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft zu besprechen. Es wurde beschlossen13: 1.) Der Rat der EKD bittet den Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, jede Personalunion zwischen Mitgliedern der Gesellschafterversammlung und Mitgliedern des Aufsichtsrates der GSG aufzuheben. Der Rat der EKD schlägt vor, dass der Verwaltungsrat wenigstens einen der beiden Finanzsachverständigen des Verwaltungsrates des Hilfswerks der EKD als Mitglied des weiterhin von D. Dr. Gerstenmaier geleiteten Aufsichtsrates der GSG benennt und dass der Verwaltungsrat ausserdem in der Gesellschaftsversammlung der GSG durch den Vertreter des Hilfswerks der EKD die Wahl der Vertreter der Landeskirchen in den Aufsichtsrat der GSG unterstützt. Für die Wahrnehmung der Rechte des Hilfswerks der EKD in der Gesellschafterversammlung der GSG sollte der Vermögensverwalter des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD allein zuständig sein. 2.) Der Rat der EKD hält es für notwendig, dass im Evangelischen Siedlungswerk e. V. – gegebenenfalls unter entsprechender Änderung der Satzung14 – a) die Mitgliedschaft des Hilfswerks der EKD und b) die Berufung eines weiteren, vom Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD vorzuschlagenden Vorstandsmitgliedes erwirkt wird. 3.) Der Rat der EKD bittet den Verwaltungsrat des Hilfswerks der EKD, zunächst weder einer Kapitalaufstockung der GSG durch nichtkirchliche Stellen, noch einer Kapitalaufstockung der GSG aus dem Restvermögen des Hilfswerks der EKD einschliesslich des Vierherrenwaldes zuzustimmen, sondern zunächst dem Rat den Jahresabschluss 1953 der GSG mit dem Prüfungsbericht des Oberrechnungsamtes der EKD sowie den letzten Vierteljahres-Abschluss vorzulegen und konkrete Vorschläge für die Ermöglichung einer Kapitalaufstockung zu machen, durch die das Vermögen des Hilfs-

11 ABlEKD 1951, Nr. 4 vom 15. April 1951, S. 89ff. 12 D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 27B9f, S. 48. 13 Vgl. hierzu das Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder vom 1. November 1954 mit Anlage 47/48D2–3. 14 „Gesellschaftsvertrag der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland mit beschränkter Haftung“ (ADW Berlin, ZB 1513).

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werks der EKD nicht geschmälert wird. Ohne derartige Unterlagen könnte der Rat der EKD weder seine nach § 4 des Hilfswerkgesetzes für die Beteiligung des Hilfswerks der EKD an der GSG notwendige Genehmigung aufrechterhalten, noch den Landeskirchen empfehlen, ihre Beteiligung zu erhöhen15. 5. Ausschuss der EKD für das theologische Studium16 Nachdem Prof. D. Maurer-Erlangen als Nachfolger für Prof. D. Ebeling-Tübingen zum Präsidenten des Fakultätentages gewählt worden ist und Prof. D. Noth-Bonn dringend darum gebeten hat, von der Mitarbeit im Ausschuss entbunden zu werden17, beschloss der Rat auf Vorschlag des Fakultätentages, Prof. D. Maurer in seiner Eigenschaft als

15 Von diesem Ratsbeschluss wurden die Mitglieder des Verwaltungsrates des Hilfswerks, das Zentralbüro des Hilfswerks, die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks, die Mitglieder des Finanzbeirates der EKD und das Oberrechnungsamt der EKD von der Kirchenkanzlei am 13. November 1954 informiert (EZA Berlin, 2/5170). Am 19. November bestätigte dann Zieger vom Oberrechnungsamt der EKD dem Vorstandsvorsitzenden der GSG Wagner eine telefonische Vereinbarung vom Vortag. Demnach konnte die GSG entgegen der Vermutung des Rates dem Oberrechnungsamt noch keinen testierten Jahresabschluss für 1953 zur Auswertung vorlegen. Die GSG werde dem Oberrechnungsamt aber möglichst bald vorläufige Zahlen zu ihrer Finanzsituation vorlegen. Zur Entspannung der Lage bat Dibelius am 29. November Brunotte, „unter allen Umständen bis zur Synode eine freundschaftliche Atmosphäre zwischen GSG und Hilfswerk einerseits und dem Rat andererseits herzustellen“. Es könne nicht angehen, dass „die Synode große Worte redet, daß der Wohnungsbau zu den großen sozialen Aufgaben der EkiD gehört, und daß wir uns dann mit demjenigen Gremium, das hier in ausgezeichneter Weise tätig ist, so überwerfen, daß bei dem Rat eine eisige Ablehnung und bei der Siedlungsgesellschaft ein steter Zorn vorhanden ist“. Als Grund des Missverständnisses identifizierte der Ratsvorsitzende die Unvereinbarkeit von kameralistischer „Buchführung der Behörden“ und den Regeln der freien Wirtschaft. Die angeforderten Unterlagen scheinen dem Rat weder 1954 noch 1955 vorgelegt worden zu sein (EZA Berlin, 2/5170). Vgl. auch 49B10. Im Zusammenhang mit diesem Ratsbeschluss scheint Gerstenmaier von Krimm entweder falsch informiert worden zu sein oder aber Gerstenmaier hatte Krimms Bericht falsch verstanden. Er hatte dann – so warf ihm Brunotte vor – „schriftlich und mündlich unzutreffende Äusserungen über die Kirchenkanzlei, ihren Leiter und ihren Referenten getan“. Brunotte forderte ihn daher am 26. November 1954 schriftlich auf, diese Aussagen zu korrigieren (vgl. den Entwurf des Briefes in Ebd.). Gerstenmaier antwortete am 8. Dezember 1954 und machte die schlechte Vorbereitung der Ratssitzung durch die Kirchenkanzlei an diesem Punkt für die Missverständnisse verantwortlich. Seine Funktion als Bevollmächtigter des Hilfswerks für die Anteile des Zentralbüros des Hilfswerks an der GSG sei rechtens. Weiterhin kritisierte er das Verbot einer Kapitalaufstockung für die GSG ökonomisch unsinnig und nannte den Vorgang schlimmer als den Devaheim-Skandal der Weimarer Republik. Merzyn notierte auf dem Brief: „Eine weitere schriftliche Erörterung mit Dr. G. verspricht keinen Erfolg. Es ist auch nicht in 1. Linie Sache der KK, den Beschluss des Rates, des Verw. Rats des HW und des Finanzausschusses der Synode zu rechtfertigen“ (Ebd.). 16 Vgl. zur Vorgeschichte 45B9 und 46B7. 17 Schreiben nicht ermittelt.

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Präsident des Fakultätentages in den Ausschuss der EKD zu berufen und anstelle von Prof. D. Noth Prof. D. Ebeling zu berufen18. 6. Fachausschuss „Rundfunk“ in der Publizistischen Kammer Nachdem Pfarrer Praetorius-Düsseldorf wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand getreten und aus dem Fachausschuss ausgeschieden ist, berief der Rat an seiner Stelle OKR. Rößler-Düsseldorf in den Fachausschuss der Publizistischen Kammer der EKD19. 7. Aktion zu Gunsten von Kriegsverurteilten Der Rat beschloss, im gegenwärtigen Augenblick der Anregung von Pfarrer Günther-Oslo nicht zu folgen. Die Angelegenheit der Kriegsverurteilten soll aber im Auge behalten werden20. 8. Beihilfen aus Kap. III des Haushaltsplanes21 Auf Vortrag von Geheimrat D. Dr. Karnatz wurden aus Kap. III des Haushaltsplanes (Ostwährungsgebiet) folgende Beihilfen bewilligt: 1.) Männerarbeit der EKD Hauptgeschäftsstelle Ost 7.000,– DM22 2.) Frauenhilfe der EKD, Potsdam 7.000,– "23 3.) Laienwerk i. d. KiProv. Sachsen 5.000,– "24 4) Landesbruderrat der Bek. Ev.-Luth. Kirche Sachsens für Laienarbeit 5.000,– "25 5.) Hainstein GmbH. 1.000,– "26 18 Auf Bitten des Fakultätentages vom 19. Oktober 1954 hin hatte die Kirchenkanzlei am 27. Oktober 1954 den Ratsmitgliedern die im Wortlaut weithin identische Bitte des Fakultätentages um einen Ratsbeschluss vorgelegt (EZA Berlin, 2/5426). Zum Fortgang vgl. das Protokoll der 4. Ratssitzung vom 7. Juli 1955, Top 4 (EZA Berlin, 2/1798). 19 Den Antrag der rheinischen Landeskirche (47/48D4) hatte der Fachausschuss Rundfunk am 11. Oktober gegenüber der Kirchenkanzlei befürwortet (EZA Berlin, 2/1643). 20 Vgl. hierzu den Brief des Ruhestandspfarrers Günther an Dibelius vom 10. August 1954 (47/48D5). Am 16. September 1954 hatte sich Günther nochmals an Dibelius gewandt, um sein Anliegen zu wiederholen. Er hatte dabei Dibelius einen Brief von Bischof Berggrav vom 10. September 1954 zur Kenntnis gebracht, in dem Berggrav die Motive für Günthers Initiative abgeschwächt bzw. in Zweifel gezogen hatte (ELAB, 603/B 15). 21 Vgl. auch 41B12, 42B3, 45B7b, 46B12 und 50B18. 22 47/48D6. 23 47/48D7, vgl. auch 41B12. Wegen des stetig wachsenden Aufgabenbereichs hatte die Frauenhilfe bereits am 26. März 1954 bei der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – einen Antrag auf Beihilfe in Höhe von 10.000.– DM Ost gestellt (EZA Berlin, 104/433). 24 47/48D8. Vgl. auch 42D1. 25 47/48D8, vgl. auch 42D1 und 50B18a. 26 47/48D9. Die Ausgabeanweisung der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – vom 6. Dezember 1954 enthielt als Betreff „Beihilfe zur Durchführung der laufenden Arbeit“ (EZA Berlin, 4/395).

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47 und 48. Sitzung Berlin, 10./11. November 1954

6.) Schrifttumskammer der EKD 7.) Sendschriftenhilfswerk des Martin-Luther-Werkes verbleibender Bestand

8.000,–

"

3.000,– "27 7.900,– DM

36.000,– DM

9. Seelsorge in einer kommenden deutschen Wehrmacht28 Nachdem die Angelegenheit in der Kirchenkonferenz ausführlich besprochen war29, beschloss der Rat in der Abendsitzung am 11. November, den unter dem Vorsitz von Landesbischof D. Bender arbeitenden Ausschuss zu bitten, Herrn Bischof D. Jacobi in Oldenburg zu der nächsten Sitzung zuzuziehen, um dessen Vorschlag einer rein zivilen Seelsorge an den Wehrmachtsangehörigen im Ausschuss grundsätzlich zu prüfen30. Ferner wurde festgestellt, dass die Mehrheit der Kirchenkonferenz sich dafür ausgesprochen hat, die oberste geistliche Leitung der Wehrmachtseelsorge einem vom Rat zu bestimmenden leitenden geistlichen Amtsträger einer Gliedkirche zu übertragen, unter dessen Oberleitung ein der Wehrmacht angehörender Feldpropst die Arbeit im einzelnen durchführen soll31. Die Landeskirchen sollen gebeten werden, schon jetzt ihr Augenmerk auf die Gewinnung von für die Wehrmachtseelsorge geeigneten Pfarrern zu richten und dem Rat Personalvorschläge für zunächst 10 bis 12 Pfarrer zu machen, die bei den zuerst aufzustellenden Kaderformationen arbeiten sollen und sich gegebenenfalls später als Wehrmachtdekane eignen. 10. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes Vizepräsident Stratenwerth berichtete32 über die Gewinnung von Auslandspfarrern für Brasilien. Da an die Wiedererrichtung eines Seminars der EKD (Ilsenburg) nicht zu denken ist und der Bedarf durch das Missionsseminar in Neuendettelsau nach Meinung des Kirchlichen Aussenamtes nicht voll gedeckt werden kann, hat das Aussenamt auch das Missionsseminar der Rheinischen Mission in Wuppertal-Barmen aufgefordert, Kräfte für Brasilien auszubilden. Die Präsidentenkonferenz in 27 28 29 30

47/48D10. Vgl. auch 41B12,4. Vgl. 45B5. Vgl. unten, S. 533. An der am 25./26. November in Bad Herrenalb stattfindenden Ausschusssitzung konnte Jacobi nicht teilnehmen. Die zehn Thesen des Memorandums (47/48E2) über eine kirchliche Seelsorge an Soldaten statt einer „Wehrmachtsseelsorge“ wurden aber ausführlich diskutiert (Protokoll der Sitzung in EZA Berlin, 2/4097). 31 G 1: „Dibelius schlägt Jakob [richtig Jacobi] als Feldbischof, Stratenwerth als Militärprobst vor.“ Zu Dibelius’ Bestrebungen, Stratenwerth vom Kirchlichen Außenamt in die Militärseelsorge zu versetzen vgl. den Briefwechsel mit Kunst 47/48E3–5. 32 Auf der 49. Ratssitzung korrigiert in „Kirchenpräsident D. Niemöller berichtete“ (49B1a).

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Brasilien ist einverstanden, wünscht aber eine Verständigung zwischen Neuendettelsau und Barmen. Da Neuendettelsau aus bekenntnismässigen Gründen Bedenken erhoben hat, beschloss der Rat, dass vor weiterem der Versuch gemacht werden soll, diese Bedenken durch direkte Verhandlungen der Missionsdirektoren von Neuendettelsau und Barmen zu beseitigen33.

33 Am 2. Juni 1953 hatte das Kirchliche Außenamt der Rheinischen Missions-Gesellschaft mitgeteilt, dass der brasilianische Synodalbund noch lange auf den Pfarrernachwuchs aus Deutschland angewiesen sei. Da der traditionell in Neuendettelsau ausgebildete Nachwuchs aber nicht mehr den Bedarf decke, wolle man in Erfahrung bringen, ob auch die Rheinische Missions-Gesellschaft bereit sei, Pfarrer auszubilden (47/48D12). Daraufhin hatte die Rheinischen Missions-Gesellschaft am 3. August 1953 geantwortet, dass man Missionare ausbilde und nicht zum Seminar für Auslandspfarrer werden wolle. Darüber hinaus leide man selbst unter Nachwuchsmangel. Auf einer Besprechung am 19. November 1953 zwischen Bartelt vom Kirchlichen Außenamt und Missionsdirektor Berner sowie Missionsinspektor Menzel in Barmen hatten die beiden letztgenannten für die Rheinische Missions-Gesellschaft erklärt, dass man seine Eigenart behalten wolle, aber zugleich bereit sei, Pfarrer für die EKD auszubilden, zumal so die eigenen Haushaltslage verbessert werden könne. Am 23. Dezember 1953 hatte das Kirchliche Außenamt dann an die Missions-Gesellschaft den Antrag gerichtet, „1) von den im Frühjahr nächsten Jahres zum Abschluss ihrer Ausbildung kommenden Missionskandidaten eine möglichst grosse Anzahl für den kirchlichen Dienst im Bund der Synoden in Brasilien (insbesondere in der Riograndenser Synode und der Evangelischen Synode von Santa Catarina und Parana) zu werben und freizugeben, 2) ferner auf dem Missionsseminar laufend Pfarrer für Südamerika auszubilden.“ Das Außenamt würde es zugleich „begrüssen, wenn zunächst mit einer jährlichen Quote von 6 jungen Geistlichen gerechnet werden“ könne. Von diesem Antrag hatte Bartelt den Präses der Riograndenser Synode Dohms noch am selben Tag unterrichtet. Bei einem Gespräch zwischen Bartelt und Berner am 29. Januar 1954 in Frankfurt/M. hatte sich dann ergeben, dass die Leitung der Rheinischen Missions-Gesellschaft das Thema zwar besprochen, aber noch keine Einigung erzielt hatte, zumal noch weitere Gremien wie die Missionarskonferenz befragt werden mussten und auch noch Klärungsbedarf in Einzelfragen bestand. Am selben Tag hatten sich Berner und Menzel auch mit den Vertretern der Missionsanstalt Neuendettelsau Neumeyer und Vicedom getroffen und das Problem erörtert. Die Antwort aus Neuendettelsau vom 26. Februar 1954 (47/48D13) hatte der Rheinischen Missions-Gesellschaft „viel Not“ bereitet, so dass diese sich nochmals mit dem Kirchlichen Außenamt zu einer Besprechung treffen wollte (Brief Berners an Niemöller vom 11. März 1954). Der Präses der Riograndenser Synode Dohms hatte zudem gegenüber Bartelt am 7. Mai 1954 erklärt, dass der „Gedanke an eine Vereinbarung mit der Rheinischen Missionsgesellschaft“, zu der er sich auch noch zu äußern haben werde, „von der Präsidentenkonferenz an sich begruesst, aber dringend gewuenscht [werde], dass, was die Versorgung von Brasilien betrifft, nichts geschieht ohne Verständigung hierueber zwischen den Direktoren von Barmen und Neuendettelsau“. Die Rheinische Missions-Gesellschaft hatte dann am 6. August 1954 dem Kirchlichen Außenamt mitgeteilt, dass man Pfarrer ausbilden wolle, dies aber von der Zustimmung des Rates der EKD abhängig mache (47/ 48E6). Am 28. September 1954 hatte schließlich die Kirchenkanzlei der EKU gegenüber Stratenwerth das große Interesse an einer Mitwirkung der Rheinischen Missions-Gesellschaft bei der Pfarrerausbildung für Brasilien bekundet und auch eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt (alle Schreiben in EZA Berlin, 6/10125). Zum Antrag an den

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11. Nächste Sitzung Die nächste Sitzung des Rates soll am 12. und 13. Januar in Hannover stattfinden (Beginn am 12. Januar, 9. 30 Uhr, Ende am 13. Januar, 13 Uhr). Die übernächste Ratssitzung ist für den 2. Februar 1955 vorgesehen, da am 3. Februar eine Kirchenkonferenz in Hannover stattfindet34. gez. D. Brunotte

47/48D Vorlagen und Anträge 47/48D1. Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden. München, 6. November 1954 F: ELAB, 603/B 15 (O). Sehr verehrter Herr Bischof! Erlauben Sie mir bitte, dass ich wegen der für den 6. bis 11. März 1955 geplanten Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an Sie schreibe. Wir haben auch im Kreise der leitenden Gremien der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands ernsthaft überlegt, ob der Absicht zugestimmt werden kann, die Synode in der Sowjetzone und zwar in Eisenach zu halten. So sehr erwünscht es natürlich wäre, dass wieder eine gesamtdeutsche Synode drüben stattfinden könnte, so gewichtige Bedenken wurden gerade von den lutherischen Vertretern aus Sachsen, Thüringen und Mecklenburg geäussert. Es wurde geltend gemacht, dass weder in öffentlichen noch in geschlossenen Sitzungen die Vertraulichkeit gewahrt sein würde, was doch gerade für die Verhandlungen über die Zusammensetzung der neuzuwählenden Organe der EKD sehr zu wünschen wäre. Es ist auch zu erwarten, dass es auf dieser Synode zu sehr grundsätzlichen Aussprachen über die EKD als solche, ebenso wie zu praktischen Überlegungen hinsichtlich der Ost-West-Situation kommt. Es muss dabei unbedingt möglich sein, eine ganz freie Aussprache zu halten, was besonders auch im Interesse der Vertreter aus den östlichen Gliedkirchen zu wünschen ist.

Rat vgl. 47/48D11. Zum Fortgang vgl. 50B6 und das Protokoll der 2. Ratssitzung vom 15. April 1955, TOP 9, Unterpunkt 13 (EZA Berlin, 2/1798). 34 Am 29. November 1954 teilte die Kirchenkanzlei den Ratsmitgliedern den Wunsch Niesels vom 16. November mit, die Ratssitzungen wie bisher donnerstags und freitags abzuhalten, die beiden geplanten Termine also jeweils um einen Tag nach hinten zu verschieben. Die Umfrage unter den Ratsmitgliedern brachte jedoch keine Mehrheit für den Wunsch (EZA Berlin, 2/1756).

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Wir waren deshalb der Meinung, dass die Frage des Tagungsortes noch einmal gründlich überlegt werden müßte, d. h. also dass der Rat sich noch einmal damit befassen müßte. Von unserer Seite wird jedenfalls hierzu der Wunsch ausgesprochen, die Synode nicht in der Sowjetzone, sondern an einem geeigneten Ort in Westdeutschland zu halten, es sei denn, dass aus bestimmten Gründen wieder Berlin vorzuziehen wäre. Mit aufrichtigen amtsbrüderlichen Grüßen bin ich Ihr D. Meiser D. D. [m. p.]

47/48D2. Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder. Hannover, 1. November 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (H). Betr.: Vorbereitung der nächsten Ratssitzung; hier: Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKD Mit Rücksicht auf die Kapitalerhöhungswünsche, die die GSG gegenüber der EKD und ihren Gliedkirchen zum Ausdruck gebracht hat, hat in Verfolg der Sitzung der Kirchlichen Westkonferenz vom 21. Januar 1954 ein eingehender Gedankenaustausch des Finanzbeirates der EKD über die GSG stattgefunden, deren Bilanz-Summe sich seit der seinerzeit vom Rat der EKD veranlassten Prüfung durch Vizepräsident Dr. Thümmel und dem damaligen Votum des Finanzbeirates inzwischen von 20 Millionen auf 100 Millionen DM erhöht hat. Der Finanzbeirat hat beschlossen, sein damals dem Rat der EKD vorgelegtes Votum35 nunmehr durch folgende Ratschläge zu ergänzen: 1. Da auch dieses Werk der EKD von dem Vertrauen der EKD und ihrer Gliedkirchen getragen werden muss, wolle der Rat der EKD darauf hinwirken, dass die Vertretung des EKD-Kapitals in der Gesellschaftsversammlung künftig durch folgende 5 Persönlichkeiten erfolgt: D. Dr. Gerstenmaier, Direktor Dr. Leitz, Fabrikant Lechler, 2 vom Rat auf Vorschlag des Finanzbeirates der EKD berufene Persönlichkeiten, die das besondere Vertrauen der Landeskirchen besitzen. 2. Der Rat der EKD wolle darauf hinwirken, dass eine Überprüfung der Frage erfolgt, ob auf die Dauer eine Personalunion zwischen dem Refe35 D. Pöpping, Protokolle 5, 26E16, S. 494–503.

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renten des Zentralbüros des Hilfswerks und dem Geschäftsführer der GSG sachgemäss ist. 3. Der Rat der EKD wolle darauf hinwirken, dass eine weitere Vergrösserung des Kapitalvolumens und Bilanzvolumens der GSG nur mit besonderer Vorsicht angestrebt wird und dass den Gliedkirchen der EKD keine Beteiligung in Form von Zahlungen, Obligationen oder Bürgschaften empfohlen wird. Diesem Vorschlag schliessen wir uns an mit der Anregung, dass bei der Vertretung des EKD-Kapitals insbesondere auch der Vermögensverwalter des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD beteiligt werden sollte. Die Stellungnahme des Zentralbüros des Hilfswerks vom 28. 10. 1954 fügen wir hier bei. Anlage36 D. Brunotte

47/48D3. Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kirchenkanzlei. Stuttgart, 28. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/46 (Abschrift, Anlage zu 47/48D4). Betr.:

Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKDmbH. Bezug: Dort. Schreiben vom 21. 10. 54, Nr. 4076 II.37 Das Zentralbüro hat mit Befriedigung und Dank davon Kenntnis genommen, dass sich die Kirchliche Westkonferenz und der Finanzbeirat der Evangelischen Kirche in Deutschland mit der Frage der notwendigen Kapitalerhöhung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft-mbH. befasst haben. Es kann aber nicht verhehlen, dass nach seiner Auffassung der beabsichtigte Vorschlag an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland den Interessen der GSG schwerlich dienen würde und formell wie materiell erheblichen rechtlichen Bedenken des Zentralbüros begegnen müsste. Zu 1) darf zunächst darauf hingewiesen werden, dass es einer besonderen unmittelbaren Einwirkung des Rates der EKD auf die von der Verwaltung des Sondervermögens zu fassenden Beschlüsse kaum bedarf. Die enge Verbindung der Hilfswerkorgane mit dem Rat ist bekanntlich bereits dadurch kirchengesetzlich gewährleistet, dass der Ratsvorsitzende und ein weiteres Mitglied des Rates als Präsident bezw. Stellvertreter des Präsidenten dem Hilfswerkausschuss, und als Vorsitzender bezw. Stellvertreter des 36 47/48D3. 37 ADW Berlin, ZB 222.

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Vorsitzenden dem Verwaltungsrat angehören (§ 6 Abs. 2 Ziff. 1 u. 2, § 7 Abs, 2 Ziff. 1 u. 2 des Kirchengesetzes zur Ordnung des Hilfswerks der EKD vom 5. 4. 1951 – Amtsblatt der EKD 1951 Nr. 41). Die Verwaltungsratssitzung, in der die gegenwärtig geltende Regelung der Vertretung der Gesellschafterrechte des Zentralbüros in der GSG beschlossen wurde, leitete – übrigens schon am 9. 2. 1952 – bei Anwesenheit eines Vertreters der Kirchenkanzlei der Herr Ratsversitzende persönlich. Auch die Gliedkirchen haben bereits jetzt die Möglichkeit unmittelbarer Einwirkung auf die Hilfswerkorgane, da im Hilfswerkausschuss je ein bevollmächtigter Vertreter aller gliedkirchlichen Hilfswerke und im Verwaltungsrat drei vom Hilfsausschuss für die Dauer von 2 Jahren gewählte bevollmächtigte Vertreter der gliedkirchlichen Hilfswerke stimmberechtigte Mitglieder sind (§ 6 Abs. 2 Ziff 3 sowie § 7 Abs. 2 Ziff. 3 des Hilfswerksgesetzes). Weiterhin ist der vom Finanzbeirat gemachte Vorschlag darum besonders überraschend, weil in ihm im Gegensatz zu bisher kein Vertreter des Zentralbüros Hauptgesellschafter vorgesehen ist, das als formeller Hauptgesellschafter noch immer über mehr als ¾ der Stimmen verfügt, während die Gliedkirchen sich bisher nur mit einem knappen Viertel an dem Gesellschaftskapital der GSG beteiligt haben, Zudem hat es den Anschein, als ob der Finanzbeirat sich nicht vergewissert habe, ob die von ihm vorgeschlagenen Persönlichkeiten durchweg zur Übernahme der Vertretung bereit wären. Jedenfalls hat Herr Synodalpräsident Lechler einer Bitte von Oberkonsistorialrat D. Dr. Gerstenmaier, die Mitvertretung des Zentralbüros in der Gesellschafterversammlung zu übernehmen, nicht entsprechen zu können geglaubt. Zu 2): Das Zentralbüro hat selbst die Schwierigkeiten der Personalunion zwischen dem GSG-Geschäftsführer und dem Siedlungsreferenten des Zentralbüros, die ursprünglich auch der Finanzbeirat in seinem nachstehend auszugsweise wiedergegebenen Gutachten ausdrücklich begrüsst hatte, in zunehmendem Maße empfunden. Es sah sich jedoch zu seinem grössten Bedauern nicht in der Lage, einen eigenen hauptamtlichen Siedlungsreferenten zu finden, zumal es zu dessen dauernder angemessener Besoldung trotz der Beschlüsse der Synode von Weissensee über ausreichende Haushaltmittel nicht verfügt. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1954 an ist Dr. Wagner hauptamtlich als Geschäftsführer der GSG angestellt und nur noch nebenamtlich für das Zentralbüro tätig. Diese nebenamtliche Tätigkeit wird von Beginn des Rechnungsjahres 1955/56 durch die rein ehrenamtliche ersetzt werden. Einen Siedlungsreferenten für zahlreiche wichtige Siedlungsprobleme, an deren Lösung die GSG nicht oder nicht entscheidend mitzuwirken vermag, wie z. B. die Nebenerwerbssiedlung, hat das Zentralbüro somit leider auch in Zukunft nicht.

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Zu 3): Die Stellungnahme des Finanzbeirates in diesem Punkt vermag das Zentralbüro aus seiner Sicht und zwar insbesondere auch unter Berücksichtigung der Entwicklung der letzten Jahre schlechterdings nicht zu verstehen: In Übereinstimmung mit dem Geschäftsführer der GSG hat gerade das Zentralbüro nie daran gezweifelt, dass die Fortdauer seiner Beteiligung an diesem Wirtschaftsunternehmen gewisse Risiken in sich schliessen würde. Um diese zu vermeiden, hatte der Verwaltungsrat des Hilfswerks zunächst in seiner Sitzung am 17. März 1951 beschlossen, auch die GSG auszugliedern, wobei allerdings eine Ausgliederung in anderer Form geplant war, als sie schliesslich bestimmt wurde. Entgegen der Auffassung des Zentralbüros hat der Finanzbeirat der EKD in seinem Votum vom 21. 9. 1951 (Seite 3)38 wörtlich folgenden Standpunkt eingenommen. „Bisher ist kein sachlicher Grund dafür geltend gemacht worden, dass dem Hilfswerk dieses Zustimmung und Genehmigung zur Aufrechterhaltung seiner segensreich begonnenen und ohne grosses wirtschaftliches Risiko weiterzuführenden Beteiligungen an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft-mbH und der Espelkampf-GmbH versagt und das Hilfswerk dadurch gezwungen werden müsste, seine Anteile an diesen beiden wirklich sozialen Arbeiten zu veräußern, womöglich gar zu verschenken. Im Gegenteil spricht alles dafür, dem Hilfswerk der EKD insoweit die Fortführung seines bisherigen Weges zu ermöglichen, zumal nach Mitteilung des Zentralbüros auch weiterhin der Siedlungsreferent des Hilfswerks der EKD gleichzeitig der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft bleiben und auch die Weiterführung – ja sogar die Verstärkung landeskirchlicher Beteiligungen an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft und an der Aufbaugemeinschaft Espelkamp angestrebt, also eine Verflechtung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft und der Aufbaugemeinschaft Espelkamp mit der Kirche, ausdrücklich aufrechterhalten und verstärkt werden soll. Alle Gründe, die das Hilfswerk seinerzeit veranlasst haben, eine (wirtschaftlich fast risikolose) Beteiligung an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft . . . einzugehen, haben sich als gerechtfertigt erwiesen und sind auch heute noch in vollem Umfange überzeugend. Sie gebieten daher die Aufrechterhaltung der Beteiligung.“ Dieser Auffassung trat hinsichtlich der GSG das Zentralbüro in seinem u. a. auch den Herren Mitgliedern des Finanzbeirates der EKD zugeleiteten Rundschreiben vom 7. 12. 1954 [richtig: 1951] (Nr. I – 614/51)39 mit Nachdruck entgegen. Vor allem wurde hier in der Anlage 2 (Blatt IV oben)40 auf den Kapitalbedarf der GSG hingewiesen und unmißverständlich erklärt: 38 D. Pöpping, Protokolle 5, 26E16, S. 494–503. 39 ADW Berlin, ZB 42.

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„Das Zentralbüro müsste von sich aus eine Beteiligung ablehnen, wenn nicht durch eine irgendwie geartete Konstruktion auch der Zufluss von Geldmitteln für diese Aufgaben sichergestellt wird.“ Speziell gegen die Auffassung des Finanzbeirates von dem geringen Risiko bei der Fortsetzung einer Beteiligung an der GSG äusserte sich in Anlage 441 der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft, Dr. Wagner, der u. a. erklärte: „Wenn das Gutachten davon spricht, dass die Beteiligung des Zentralbüros an der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft ‚ohne grosses wirtschaftliches Risiko weiterzuführen sei‘, so möchte ich das als Fachmann nicht unwidersprochen lassen. Es gibt in der praktischen Durchführung des Wohnungsbaues viele Möglichkeiten, durch die man wirtschaftlichen Schaden erleiden kann. Vielleicht erhärten praktische Beispiele der jüngsten Vergangenheit am besten, was passieren kann.“ Er schloß seine durch die Aufzählung mehrerer Beispiele erläuterte Stellungnahme mit den Worten: „Es gibt eine Reihe von Fällen, in denen trotz grösster Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes unvorhergesehene Pannen passieren, die dem Wohnungsunternehmen schwer zu schaffen machen können.“ Auf die gleichen Bedenken wies der Leiter des Zentralbüros, Dr. Krimm, nochmals in der Verwaltungsratssitzung vom 7. Februar 1951 hin. Nach der Aufzeichnung hierüber erklärte er, „dass das Zentralbüro sowohl nach der wirtschaftlichen wie nach der kirchlichen Seite die weitere unmittelbare Beteiligung des Zentralbüros keineswegs als völlig risikolos ansehen könne. Wirtschaftlich betrachtet sei auch ein kirchliches Siedlungsunternehmen bei staatlicher Aufsicht den gleichen allgemeinen Gefahren ausgesetzt wie jede andere gemeinnützige Siedlungsgesellschaft. Erhöhung der Baupreise und Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung könnten erhebliche Hemmungen bedeuten. Man müsse sich darüber im klaren sein, dass der Gesellschafter in einem solchen Unternehmen vor neue schwere Entscheidungen gestellt werden könnte, wenn er zu wählen habe zwischen erfolgreicher Fortsetzung der Siedlungsarbeit und einer Beteiligung unter Umständen auch kirchenfremden Kapitals bezw. der Aufnahme erheblicher Darlehen. Dennoch sei das Zentralbüro in der Erkenntnis, dass die Siedlungsaufgabe auch durch die Beschlüsse der Synode der EKD in Weissensee als eine der vornehmsten Aufgaben der Kirche anerkannt worden sei, bereit, die Verantwortung für die Weiterbeteiligung zu übernehmen.“ Aufgrund dieser Stellungnahme, die von einer völlig klaren Erkenntnis der damit eingegangenen Risiken zeugt, zugleich aber die Empfehlung des Fi40 Dokument nicht ermittelt. 41 Dokument nicht ermittelt.

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nanzbeirates der EKD berücksichtigt, und im Vertrauen auf die nach dessen Votum zu erwartende Unterstützung durch die Gliedkirchen haben die Hilfswerkorgane sich daraufhin für die Aufrechterhaltung der Beteiligung ausgesprochen sowie die erforderliche Genehmigung des Rates erbeten und erhalten. Demgegenüber bedeutet Punkt 3 des neuen Beschlusses des Finanzbeirats – dessen Datum dem Zentralbüro nicht bekannt ist – nicht, wie in dem Schreiben der Kirchenkanzlei vorausgeschickt, eine „Ergänzung“ des alten Votums, sondern eine völlige Abkehr von diesem, auf die es möglichenfalls auch schon zurück führen ist, dass in der letzten Zeit alle Versuche der GSG, einzelne Gliedkirchen für eine Kapitalerhöhung zu gewinnen, fehlgeschlagen sind (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Baden) und dass der Deutsche Hauptausschuss des Lutherischen Weltdienstes sich im September 1954 ebenfalls abwartend verhalten hat. Zusammenfassend muss festgestellt werden: Nach dem alten Votum soll das Hilfswerk verpflichtet sein, seine Beteiligung aufrechtzuerhalten. In dem neuen Vorschlag wird zwar dadurch ein erfreuliches Interesse an der Arbeit der GSG bekundet, dass personelle Anregungen für eine Verbreiterung der Vertretung in der Gesellschafterversammlung gemacht werden, auf der anderen Seite soll aber den Gliedkirchen der EKD „keine Erhöhung ihrer Beteiligung in Form von Zahlungen, Obligationen oder Bürgschaften empfohlen werden“. Eine Linie in diesen gesamten Ratschlägen ist bei diesen Widersprüchen nicht mehr zu erkennen, zumal ein nach wirtschaftlichen Gesetzen arbeitendes Unternehmen sich erfahrungsgemäss nur in sehr bescheidenem Masse selbst Begrenzungen hinsichtlich seiner Ausdehnung auferlegen kann, wenn es wirklich wirtschaftlich arbeiten will. Ausserdem darf nicht übersehen werden, dass eine soziale Arbeit der gesamten EKD auch ihrem wirtschaftlichem Gewicht nach im Verhältnis zu der auf dem gleichen sozialen Gebiet entfalteten säkularen Tätigkeit nicht völlig bedeutungslos ein darf. Das Hilfswerk hält es in voller Erkenntnis der ausserordentlich grossen, nicht zuletzt auch moralischen Verantwortung, die nicht nur er selbst, sondern die gesamte EKD für ein Unternehmen trägt, das mit beider Namen verbunden ist, für unerlässlich, dass zu der finanziellen Problematik alsbald klare Entscheidung getroffen werden. Es sieht hierfür allein folgende Möglichkeiten: 1.) Das Zentralbüro hält seine Beteiligung an der GSG aufrecht. Bedingung dafür wäre, dass die im Prüfungsbericht des Verbandes Württembergischer Wohnungsunternehmen e. V. für das Jahr 1952 erneut geforderte Kapitalaufstockung entweder a) durch die Gliedkirchen sichergestellt oder b) unter Abänderung des Namens der Gesellschaft durch etwaige nichtkirchliche Stellen gutgeheißen würde (wobei das neue Votum des Fi-

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nanzbeirates im Falle seines Bekanntwerdens in grösserem Kreise sich nicht kreditfördernd auswirken dürfte), oder c) dem Zentralbüro aus seinem Restvermögen genehmigt würde, (was nur mit Hilfe einer Erhöhung der gliedkirchlichen Umlage für den Haushalt des Zentralbüros oder durch eine Verwertung des bis 1965 dem Nießbrauch der GSG unterliegenden Vierherrenwaldes möglich wäre). 2.) Die Siedlungsarbeit in dieser Form wird unter Verzicht auf den durch die Beschlüsse der Synode von Weißensee bekundeten sozialen Tätigkeitswillen nicht mehr als bedeutende kirchliche Aufgabe betrachtet und die Beteiligung an der GSG gegen ratenweise Rückzahlung des Kapitals an die bisherigen Gesellschafter etwa im Wege der Umkapitalisierung aufgegeben. Die Lösung 1a) oder 1c) würde etwa den Synodal-Beschlüssen von Weissensee und der bisher auch vom Finanzbeirat eingeschlagenen Richtung entsprechen. Die Lösung nach 1b) oder 2) würde bei Berücksichtigung von Punkt 3 des neuen Votums am nächsten liegen, da – wie bereits erwähnt – einer Begrenzung der Aufgaben auf ein von vornherein festgelegtes Mass ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten und auch gewichtige kirchliche Bedenken entgegenstehen dürfte. Das Zentralbüro würde es begrüssen, wenn der Finanzbeirat seinen Beschluss vor Weitergabe überprüfen und sich – diesmal möglichst nach vorheriger Fühlungnahme mit dem Zentralbüro – zu den geschilderten Möglichkeiten gutachtlich äußern wollte. Es hält sich aber vor allem für verpflichtet, die Angelegenheit schon in der nächsten Sitzung des Verwaltungsrates des Hilfswerks am 16. November 1954 mit der Bitte um Prüfung vorzutragen und sich aus diesem Grunde erlaubt, den Schriftwechsel den angemeldeten westdeutschen Mitgliedern des Verwaltungsrats zur Vorbereitung ihrer Entschliessung in Abschrift zur Kenntnis zu bringen. In Vertretung: gez. Röntsch.

47/48D4. Schreiben der rheinischen Kirchenleitung an die Publizistische Kammer der EKD. Düsseldorf, 2. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 2/1643 (O). Die Kirchenleitung hat in ihrer letzten Sitzung als Nachfolger für den wegen Erreichung der Altersgrenze ausgeschiedenen Pfarrer Praetorius-Düsseldorf Oberkirchenrat Rössler-Düsseldorf zum Rundfunkbeauftragten der Evangelischen Kirche im Rheinland berufen. Wir erlauben uns, vorzuschlagen, Oberkirchenrat Rössler als Mitglied der Publizistischen Kammer der

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Evangelischen Kirche in Deutschland zu berufen und wären dankbar, wenn unserem Vorschlag entsprochen werden könnte. D. Held 47/48D5. Schreiben Günthers an Dibelius. Oslo, 10. August 1954 F: ELAB, 603/B 15 (O). Hochverehrter lieber Bischof Dibelius! Darf ich Sie Vielgeplagten doch wieder einmal mit einem Brief behelligen? Zu den stärksten Eindrücken meines diesjährigen Aufenthalts in Deutschland gehört die scharfe Ablehnung der Zurückbehaltung unserer deutschen Kriegsverurteilten in den westlichen Ländern, insbesondere in Holland. Ich erzählte Ihnen vielleicht, dass Bundespräsident Heuss im vergangenen Jahre, als ich von ihm in Bonn empfangen wurde, auf diese Frage zu sprechen kam und die Vermutung äusserte, die Holländer seien deswegen so besonders unzugänglich, weil bei den Reformierten die Strafe ganz oben und die Gnade ganz unter stünde. Man hatte mich damals gebeten, mich in dieser Frage einzusetzen, weil man mich augenscheinlich für eine Art Zauberkünstler hielt, nachdem die Norweger als erstes Land alle Kriegsverurteilten begnadigt und in die Heimat zurückgeschickt hatten. Ich möchte Ihre Zeit nicht mit Einzelheiten in Anspruch nehmen. Es ist Ihnen die Volkstimmung in dieser Sache zweifellos besser bekannt als mir. Ich habe seinerzeit Berggrav gebeten, sich bei den holländischen Kirchenführern für die endliche Freilassung der Kriegsverurteilten einzusetzen. Er war sofort bereit. Durch ein Versehen ist aber sein Einsatz fehlgeschlagen. Nun habe ich Ihm eben noch einmal nach Amerika geschrieben, dass er sich doch bei seiner Rückkehr nach Westeuropa in Holland, Belgien und Frankreich, wo er sich wahrscheinlich eine Weile aufhalten wird, um diese Dinge kümmern möchte. Ich habe ihm dabei vor allem zwei Gesichtspunkte genannt. Einmal die Notwendigkeit einer Beseitigung dieses Giftstoffes in der Atmosphäre zwischen Deutschland und den westlichen Siegerländern, dann aber auch meine Erfahrung als Seelsorger der in Norwegen Verurteilten, dass diese durchweg doch mindestens übertriebenen Verurteilungen nicht nur die Verurteilten, sondern auch das deutsch Volk daran hindern, zu einer echten Erkenntnis der deutschen Schuld zu kommen. Sie haben im Dezember 1951 [richtig: 1950], wenn ich mich recht erinnere, ein Schreiben des Rates des EKD an alle Regierungen der westlichen Siegermächte42 unterzeichnet. Von meinem Auslandsstandpunkt aus fand ich den Text ganz ausgezeichnet. Ich habe aber in Norwegen feststellen 42 A. Silomon, Protokolle 3, 18C2, S. 378ff.

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müssen, dass dieser Appell vollständig unbeachtet verhallt ist. Nun möchte ich fragen, ob es nicht an der Zeit wäre, einen solchen Appell in irgendeiner Form zu wiederholen. Es gibt zwar eine Organisation „Stille Hilfe“ (Prinzessin Isenburg), die sich um diese Dinge kümmert und immer wieder weite Kreise sowie auch die Regierungsstellen über den derzeitigen Stand der Sache informiert. Ich habe aber den Eindruck, dass stille Hilfe gar keine Aussicht auf Erfolg hat. Eine „laute“ Hilfe aber, z. B. durch Mobilisierung der Presse oder durch mehr oder weniger private Gegendruckmassnahmen, würde wieder die Gefahr enthalten, dass die Dinge sich nur zuspitzen, aber nicht gelöst werden. Vielleicht wäre noch einzig und allein die Kirche in der Lage, noch energischer aufzutreten als es andere Instanzen können. Während meines Erholungsaufenthaltes auf Schloss Elmau lernte ich den juristischen Leiter des Berliner Konsistoriums Herrn von Arnim kennen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihm meine Sorgen wegen eines Nachfolgers zu unterbreiten. Vielleicht wird er Sie darauf hin einmal ansprechen. Jedenfalls möchte ich die Gelegenheit dieser Zeilen benutzen, auch Ihnen nochmals diese Frage ans Herz zu legen. Es ist mir leider gesundheitlich nicht recht gut gegangen, und es scheint mir deswegen die Lösung der Nachfolgerfrage umso notwendiger. Das kirchliche Aussenamt schrieb mir, dass es bis jetzt niemanden gefunden habe und dass ich mich selber auch um die Auffindung eines geeigneten Nachfolgers bemühen soll. Ich habe das schon seit langem getan, aber kann natürlich von meinem Standort aus nicht viel erreichen. In der Hoffnung, dass Sie sich gesundheitlich wohl befinden, verbleibe ich mit den besten Wünschen für Ihre verantwortungsvolle Tätigkeit und herzlichen Grüssen Ihr H. Günther [m. p.]

47/48D6. Schreiben der Männerarbeit der EKD – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin, 18. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 104/429 (O). Die Männerarbeit der EKD in den östlichen Gliedkirchen bittet um eine Beihilfe von DM 7.000.– Die Männerarbeit in den östlichen Gliedkirchen bemüht sich, in der Frage „Kirche und Arbeiterschaft“, wie sie im Raum der DDR gestellt ist, praktische Schritte zu tun. Da in dieser Sache unter den gegebenen Umständen ein schriftlicher Austausch nicht möglich ist, sind viele Tagungen und Sitzungen erforderlich, deren Kosten die Zentralstelle tragen muss. Ausserdem

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geht es konkret um die Erstellung eines „Arbeiterkatechismus“. Dessen Form hängt von der Mitarbeit und Befragung vieler Arbeiter ab. Zu diesem Zweck sind Mittel erforderlich, die den normalen Etat übersteigen. In einer von der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – einberufenen Sitzung der betreffenden Referenten der östlichen Kirchenleitungen mit den Leitungen der kirchlichen Werke wurde ausdrücklich festgestellt, daß die Männerarbeit den eingeschlagenen Weg in dieser Frage weiter verfolgen soll. Es handelt sich also um eine Aufgabe, deren Lösung im allgemeinen kirchlichen Interesse liegt, zumal die übernächste Synode der EKD sich mit der Frage „Kirche und Arbeiterschaft“ beschäftigen soll. Darum bitten wir höflich, uns die Beihilfe von DM 7.000.– gewähren zu wollen. Heidler [m. p.] 47/48D7. Schreiben der Frauenhilfe der EKD an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Potsdam, 11. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 104/433 (O). Hierdurch erlauben wir uns, den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland um eine größere Beihilfe zur Aufrechterhaltung unserer Arbeit zu bitten. Durch den Zuschuß, den der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland uns im Vorjahr freundlichst gewährte, haben wir die Möglichkeit gehabt, die sehr niedrigen Gehälter unserer Mitarbeiterinnen endlich dem kirchlichen Tarif anzugleichen. Wir sind sehr dankbar dafür, da die Neuregelung der Gehälter aus sozialen Gründen schon lange dringend notwendig war. Nun fehlt uns aber die Deckung für diesen Mehrbetrag im kommenden Rechnungsjahr. Es handelt sich um eine Summe von DM 7000.–. Dabei ist der Posten der Vikarin, der leider immer noch offen ist, nicht berücksichtigt. Unsere Dienststelle ist sehr gering besetzt, sodaß an eine Einsparung nicht gedacht werden kann, ohne die Arbeit zu gefährden. Wir haben die Absicht, im nächsten Jahr zwei Kurse für Frauenarbeit und Katechetik von je drei Monaten mit einer aus einer Landstelle entliehenen Vikarin durchzuführen, sodaß neue Verpflichtungen hinzukommen. Daher bitten wir den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, unser Werk freundlicherweise wieder zu berücksichtigen; wir wären von Herzen dankbar, wenn uns ein Zuschuß von DM 10000.– bewilligt würde. Frauenhilfe der EKiD Stolte [m. p.] M. Vedder [m. p.] Leitender Pfarrer Geschäftsführerin

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47/48D8. Schreiben des Landesbruderrats der Bekennenden Ev.-Luth. Kirche Sachsens an den Rat. Dresden, 10. November 1954 F: EZA Berlin, 4/690 (O). Der Landesbruderrat der Bekennenden Evangelischen-Lutherischen Kirche Sachsens bittet um Gewährung einer Beihilfe für Laienarbeit aus Kapitel 3 des Osthaushaltplans. Die Laienarbeit wird durch freiwillige Mittel und Kräfte innerhalb der Landeskirche bestritten. Wir wären deshalb dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland dankbar, wenn er durch eine Beihilfe diese Arbeit unterstützen würde. Der Landesbruderrat in Vertretung D. Hahn [m. p.]43 47/48D9. Schreiben der Hainstein G. m. b. H. an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Eisenach, 12. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/395 (O). Betr. Haus Hainstein – Erlass der Inventarmiete. Am 1. ds. Mts. war der Betrag von DM 1000.– für die Überlassung des Inventars (Hainsteinwerk e. V.) fällig. Es ist uns leider nicht möglich diesen Betrag z. Zt. zu zahlen, und wir bitten deshalb, uns die Zahlung für dieses Jahr zu erlassen. Wir müssen – unvorhergesehen – erhebliche Aufwendungen zu Aufbesserungen in der Heizung durch Kesselausfälle machen. Auch die Überholung und Erweiterung unserer Betteneinrichtung verursacht gesteigerte Kosten. Die vorhandenen Mittel sind äusserst knapp. Sollte ein Erlass nicht möglich sein, so bitten wir um eine angemessene Stundung. Hainstein G. m .b. H. Haaß [m. p.]

43 Das Schreiben Hahns trug den Vermerk Kreyssigs: „Ich bitte für die Laienarbeit der Kirchenprovinz Sachsen, nach der Grundordnung der Kirchenprovinz ordentlicher Antrag des Präses der Synode, den gleichen Betrag wie lutherisch Sachsen zu bewilligen.“

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47/48D10. Schreiben des Sendschriften-Hilfswerks des Martin-LutherBundes an den Rat der EKD. Berlin, 18. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 4/281 (O). Betrifft: Beihilfegesuch aus innerkirchlichen Mitteln Auch in diesem Jahr bitten wir den Rat der EKD um eine Beihilfe für die Arbeit des Sendschriften-Hilfswerkes. Wir dürfen es dankbar erleben, daß diese Arbeit im Laufe der Jahre eher gewachsen als zurückgegangen ist. Wenn sich auch manche Türen verschlossen haben, haben sich andere dafür aufgetan. Um allen Anforderungen gerecht werden zu können und die Arbeit noch ausbauen zu können, bitten wir, uns eine Beihilfe von DM 3000.– (Dreitausend) zu bewilligen. Behm [m. p.] Oberkirchenrat

47/48D11. „Für die Ratssitzung am 10. 11. 1954“ F: EZA Berlin, 6/10125 (D). Bis 1939 wurde der Bedarf der 4 Synoden in Brasilien an Pfarrern dadurch befriedigt, dass 1) Absolventen des Ilsenburger Auslandsdiasporaseminars, 2) Absolventen das Missionsseminars in Neuendettelsau 3) Kandidaten und Pfarrer aus Gliedkirchen der DEK entsandt wurden. Die Wiedererrichtung eines Auslandsdiasporaseminars ist unzweckmässig. Aus den Gliedkirchen der EKD können nicht genügend Kandidaten und Pfarrer gewonnen werden. Obwohl in Sao Leopoldo Pfarrer ausgebildet werden und Neuendettelsau das Seminar vergrößert hat, fehlen Kräfte für die wachsende kirchliche Arbeit im Bunde der Synoden in Brasilien. Das Kirchliche Aussenamt hat daher im Sommer 1953 die Rheinische Mission, die sich schon vor 100 Jahren der kirchlichen Versorgung der deutschen Auswanderer in Brasilien angenommen hat, gebeten, auf ihrem Missionsseminar Pfarrer für Südamerika auszubilden (Anl. 1)44. Während der Verhandlungen darüber hat Neuendettelsau der Rheinischen Mission geschrieben (Anl. 2)45, dass man durch die Entsendung von Brüdern aus 44 47/48D12. 45 47/48D13.

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Barmen eine ernstliche Störung der Entwicklung des Synodalbundes zu einer lutherischen Kirche und den Keim einer möglichen Spaltung befürchte. Neuendettelsau weist ferner auf seine Arbeitsgemeinschaft mit der Missouri-Synode in Australien auf Neu-Guinea hin und befürchtet, dass diese wegen angeblicher Verbindung zu unierten Kirchenkörpern verdächtigt werden könne. Der Brief enthält, wenn auch nicht expressis verbis den Wunsch, Barmen möge sich der Bitte um Pfarrer für Brasilien versagen. Die Rheinische Mission hat darauf in einer Besprechung am 11. 5. 54 (Anl. 3)46 die Bitte ausgesprochen, der Rat der EKD möge eine Klärung herbeiführen. Die Deputation der Rheinischen Mission hat am 21. 7. 54 einen grundsätzlich zustimmenden Beschluss gefasst, jedoch müssten die Neuendettelsauer Bedenken erst durch eine Entscheidung das Rates der EKD zerstreut werden (Anl. 4)47, und an Neuendettelsau eine vorläufige Antwort gesandt (Anl. 5)48. Präses Dohms hat am 7. 5. 54 mitgeteilt: „Der Gedanke an eine Vereinbarung mit der Rhein. Mission . . .. . .. wird von der Präsidenkonferenz an sich begrüsst, aber dringend gewünscht, dass, was die Versorgung von Brasilien betrifft, nichts geschieht ohne Verständigung hierüber zwischen den Direktoren von Barmen und Neuendettelsau.“49 Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass die Diakonissenarbeit in Brasilien von der Kaiserswerther Diakonissenanstalt getrieben wird, die etwa demselben kirchlichen Gebiet entspricht wie die Rheinische Mission. Im Haushaltsplan der EKD für 195450 sind je 10000.– DM für Neuendettelsau und Barmen in Kap. V, Titel 2, vorgesehen. Der Rat wolle beschliessen: Der Rat der EKD stellt fest, dass an der Förderung der kirchlichen Arbeit im BdS in Brasilien die ganze ev. Christenheit in Deutschland beteiligt ist. Er begrüsst es, wenn von der Neuendetttelsauer Missionsanstalt Vorkehrungen getroffen werden, damit in Zukunft mehr Pfarrer als bisher in die kirchliche Arbeit in Brasilien entsandt werden können. Er richtet seinerseits an die Rheinische Mission die Bitte, auf dem Missionsseminar in Barmen die Ausbildung von Pfarrern für Brasilien in Anknüpfung an eine gesegnete Tradition wieder auf annehmen. Er teilt die Befürchtung, dass damit die Eigenständigkeit des BdS in Brasilien als einer werdenden Ev. Luth. Kirche ernstlich gestört werden könne, nicht. 46 47 48 49 50

47/48D14. Der Beschluss vom 21. Juli 1954 findet sich in VEM Wuppertal, RMG, 27, Bl. 157. 47/48D15. EZA Berlin, 6/19125. ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 91–96.

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Das Kirchliche Aussenamt wird ermächtigt, aus Kapitel V, Titel 2, des Haushaltsplanes 1954 je 10000.– DM an die Missionsanstalt Neuendettelsau und an die Rhein. Missionsgesellschaft in Barmen zur Auszahlung zu bringen. 10. 11. 54

47/48D12. Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die Leitung der Rheinischen Mission. Frankfurt/M., 2. Juni 1953 F: VEM Wuppertal, RMG, 319 a, Bl. 263–265 (O, Anlage 1 zu 47/48D11). Die im Bund der Synoden in Brasilien zusammengeschlossenen Synoden und Gemeinden werden auf eine noch nicht absehbare Zeit darauf angewiesen sein, dass ein beträchtlicher Teil ihrer Pfarrer aus Deutschland kommt. Zwar haben sie sich in dem Theol. Seminar in Sao Leopoldo eine eigene Ausbildungsstätte geschaffen und bilden in zunehmendem Masse selbst Pfarrer aus. Es werden aber voraussichtlich noch Jahrzehnte vergehen, ehe diese Kirche in der Lage sein wird, ihren Bedarf an Predigern selbst zu decken. Der Bund der Synoden richtet daher an die Evangelische Kirche in Deutschland die Bitte, ihm geeignete junge Theologen aus Deutschland zur Berufung zu benennen und sie zu entsenden. In dem Entwurf eines Vertrages zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und dem Bund der Synoden wird die Evangelische Kirche in Deutschland voraussichtlich die Verpflichtung übernehmen, dieser Bitte, soweit es ihr möglich ist, zu entsprechen. Es sind in den letzten Jahren aus den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland Pfarrer und Kandidaten, diese zum Teil bereits nach dem 1. Examen, in den Dienst in Brasilien vom Bund der Synoden berufen und von uns entsandt worden. Ferner sind mehrere auf dem Missionsseminar in Neuendettelsau ausgebildete Missionskandidaten und Pastoren in erster Linie in den Dienst der Luth. Synode, aber auch der Riograndenser Synode entsandt worden. Es hat sich herausgestellt, dass auf diese Weise der Bedarf des Bundes der Synoden an Pfarrern nicht voll befriedigt werden kann. Der Bund der Synoden ist eine selbstständige Kirche, die in ihrer Grundordnung die Confessio Augustana sowie den Kleinen Katechismus als Bekenntnisgrundlage nennt und sich mit der Evangelischen Kirche und den mit dieser in Verbindung stehenden Kirchen in aller Welt im Glauben verbunden weiss. Sie wird sich voraussichtlich in absehbarer Zeit „Ev.Luth. Kirche in Brasilien“ nennen. Sie ist Mitglied des Luth. Weltbundes. Ebenso wie der Bund der Synoden in Brasilien braucht die La Plata-Synode, die ca. 20 Pfarrstellen hat und eine unierte Kirchengemeinschaft ist, aus Deutschland kommende Pfarrer.

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In den zum weitaus grössten Teil aus deutschstämmigen Menschen brasilianischer und argentinischer Staatsangehörigkeit bestehenden Gemeinden des Bundes der Synoden und der La Plata-Synode besteht eine grosse missionarische Aufgabe. Wir meinen, dass der missionarische Dienst in Brasilien notwendig und berechtigt ist. Soweit man ein solches Urteil fällen kann, darf festgestellt werden, dass die Arbeit der Missionare, die im Dienst der Gemeinde in Brasilien standen oder stehen, gesegnet wurde. Seit über 50 Jahren hat die Missionsanstalt in Neuendettelsau von ihren besonderen Gegebenheiten her nicht nur Missionare für Neuguinea, sondern auch Prediger für Brasilien ausgebildet. Wir möchten nunmehr an die Leitung der Rheinischen Mission die Anfrage richten, ob sie bereit ist, auf ihrem Missionsseminar auch Missionare, die im Bund der Synoden in Brasilien oder der La Plata-Synode Gemeindepfarrämter verwalten sollen, auszubilden. Falls diese Bereitschaft vorhanden ist, müsste das Nähere vereinbart werden. Wir gehen davon aus, dass die Absolventen des Missionsseminars bereit sind, ihre Lebensaufgabe im Dienst des Bundes der Synoden oder der La Plata-Synode zu finden. Nach Überwindung des durch die Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse zurzeit noch vorhandenen besonders grossen Bedarfs wird es sich um jährlich 5 junge Theologen handeln. Ihre und ihrer Bräute resp. Frauen Gesundheit muss den Anforderungen des warmen Klimas gewachsen sein. Sie würden zweckmässig vor ihrer Aussendung etwa ein halbes Jahr als Vikare in einer deutschen Gemeinde tätig sein. Denen, die nach Brasilien gehen, sollte Gelegenheit gegeben werden, dort nach den Ordnungen des Bundes der Synoden die 2. theol. Prüfung abzulegen. Die Altersversorgung kann in Brasilien durch die Ruhestandsversorgungskasse der Riograndenser Synode, die in absehbarer Zeit zu einer solchen des Bundes der Synoden in Brasilien werden soll, in der La PlataSynode durch die Evangelische Kirche in Deutschland geregelt werden. Für eine baldige grundsätzliche Antwort wären wir dankbar, Im Auftrag gez. Bartelt

47/48D13. Schreiben der Missionsanstalt Neuendettelsau an die Rheinische Missionsgesellschaft. Neuendettelsau, 26. Februar 1954 F: EZ Berlin 6/10125 (Abschrift, Anlage 2 zu 47/48D11). Verehrte Herren, liebe Brüder! Anläßlich der Tagung in Frankfurt hatten wir ein Gespräch über die Anfrage des Kirchlichen Aussenamtes, das Missionshaus Barmen möge auch Pa-

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storen für den lutherischen Synodalbund in Brasilien zur Verfügung stellen. Wir empfinden es als wirklich brüderlich, von unseren Barmer Brüdern daraufhin angesprochen zu werden mit dem klaren Zweck, diese Anfrage und deren evtl. Folgen doch ja nicht zu einer Entfremdung zwischen den beiden Werken werden zu lassen. Besonders dankbar war ich Bruder Menzel für die eindeutige Feststellung der Verschiedenheit unserer beiden Häuser. Auch dieser Brief möchte nichts anderes, als in brüderlicher Aussprache die Punkte aufzeigen, die uns in der durch die Aufforderung des Kirchlichen Aussenamtes entstehenden Lage wirklich Not machen müssen. Das Schreiben erfolgt zugleich im Namen der Vereinigten Ausschüsse unserer Gesellschaft, die sich in ihrer Sitzung am 24. Februar 1954 mit dieser Frage befasst haben. Es sei mir gestattet, erst einmal anzuführen, daß wir uns seit etwa 3 Jahren mit unserem Seminar ganz stark auf die Bedürfnisse der Arbeit in Brasilien einstellen. Wir haben jetzt 42 Leute im Seminar, von denen 3/4 für Brasilien bestimmt sind. Innerhalb der nächsten 2 Jahre hoffen wir die Zahl auf etwa 60 zu erhöhen, um schließlich, wenn der Neubau fertiggestellt sein wird, eine Schülerzahl von 80 zu haben. Die Anmeldungen laufen reichlich ein. Unsere Vereinigten Ausschüsse haben vor 2 Jahren auf Bitten der Brüder in Brasilien und auch des Kirchlichen Außenamtes den Beschluß gefasst, auch Rio Grandense mit Pastoren zu versorgen. Das geschah unter der sicher richtigen Voraussetzung, daß der Synodalbund auf dem Weg zu einer lutherischen Kirche sich befindet. Der Beitritt zum Lutherischen Weltbund hat diese Meinung nur bekräftigen können. Und nun, verehrte Brüder, nehmen Sie uns unser Wort, das aus Sorge und Not kommt, brüderlich ab. Wir fürchten, daß durch die Entsendung von Brüdern aus Barmen diese Entwicklung gehemmt, wenn nicht gar ernstlich gestört werden wird. Wir dürfen von der Heimat her nicht den Keim einer möglichen Spaltung legen, sondern müssen allen tun, um diese Kirche dem von ihr angenommenen Bekenntnis entsprechend werden zu lassen. Eine weitere Not erwächst uns im Blick auf unser Gesamtwerk. Wir arbeiten auf dem Missionsfeld in Neuguinea mit der Missouri-Synode von Australien zusammen. Wie Sie wissen, laufen zwischen den beiden lutherischen Kirchen Australiens sehr ernsthafte Einigungsverhandlungen. Wir Neuendettelsauer werden dabei immer wieder wegen der angeblichen Verbindung zu unierten Kirchenkörpern verdächtigt. Man verlangt von gewisser Seite allen Ernstes, man möge auf dem Missionsfeld die Verbindung mit uns lösen. Das wäre für die werdende lutherische Kirche auf Neuguinea von kaum ausdenkbarer Tragweite und würde ihr unermeßlichen Schaden zufügen. Wir denken nicht daran, dauernd unser Luthertum unter Beweis zu stellen, aber wir wollen auch alles vermeiden, was den dortigen Widersa-

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chern recht geben könnte. Sie können im gegebenen Fall mit Fingern auf unsere Brasilienarbeit weisen und uns der Unionsmengerei bezichtigen. Wir bitten daher unsere Brüder in Barmen, bei Ihren Beratungen und Beschlüssen den hier aufgezeigten Nöten und auch Folgerungen in brüderlicher Weise Rechnung tragen zu wollen. Wir aber wollen unsererseits alle Anstrengungen machen, um den Brüdern in Brasilien noch mehr als bisher in ihrer grossen Personalnot zu helfen und hoffen, daß uns dabei für einige Zeit die lutherischen Brüderanstalten hilfreich zur Seite stehen werden, bis wir selbst dann in dem Maße Hilfe leisten können, wie es neben der notwendigen Erstarkung des eigenen Pastorenstandes der Synoden verantwortet werden kann. In dankbarer brüderlicher Verbundenheit Ihr gez. H. Neumeyer Missionsdirektor 47/48D14. Bericht über das Gespräch mit den Vertretern des Kirchlichen Außenamtes am 11. Mai 1954 im Missionshaus Rudolfstrasse F: VEM Wuppertal, RMG, 319 a, Bl. 217–221 (Abschrift, Anlage 3 zu 47/ 48D11). Anwesend: Kirchenpräsident Niemöller und Oberkirchenrat Bartelt vom Kirchlichen Aussenamt (K. A.), Direktor Berner, Inspektor Dr. Eichholz, Inspektor de Kleine, Dr. de Kleine, Inspektor Menzel, Inspektor Dr. Weth von der Rheinischen Missions-Gesellschaft (RMG). Der Anlass des Gespräches war gegeben durch einen Brief der Neuendettelsauer Mission an die Rhein.Mission51, der konfessionelle Bedenken gegen eine Beteiligung der Missionare der RMG in der pfarramtlichen Tätigkeit im Bunde der Synoden in Brasilien, zu der die Rhein.Mission durch das K.A. aufgefordert war, zum Ausdruck brachte. Die Anfrage des K.A. war zu einem Zeitpunkt an die Rhein.Mission gelangt, in dem die Frage der Missionarsausbildung und der Weiterführung des Seminars zum Gegenstand interner Gespräche innerhalb der RMG gemacht war. Der Ausgangspunkt des Gespräches: Direktor Berner stellte an Kirchenpräsident Niemöller und Oberkirchenrat Bartelt zwei Fragen: 51 47/48D13.

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l. Welches ist das geistliche Anliegen des K.A., wenn es die Rheinische Mission um Missionare für die Arbeit in den Gemeinden von Süd-Amerika bittet? 2. Wieweit sind die deutschen Gemeinden in Brasilien als lutherisch anzusprechen? Aussprache: I. Grundsätzliches: Es wird durch die Brüder des K.A. als Motiv der Bitte um Missionare der Rhein.Mission vor allem auf den Pfarrermangel in Brasilien und Argentinien hingewiesen. Die Bitte des Bundes der Synoden um Pfarrer aus den Gliedkirchen der EKiD und den Missionen macht deutlich, dass keineswegs ein Monopol der Neuendettelsauer Mission vorliegt. Der Bund der Synoden sei zwar der LWF angeschlossen, aber man müsse die LWF nicht mit der VELKD gleichsetzen. Es sei geradezu wesentlich, der brasilianischen Kirche zu helfen, dass sie nicht ausschliesslich von einem nicht-ökumenischen Luthertum geprägt wird. Die geschichtliche Tradition der Synoden in Brasilien weise darauf hin, dass die ganze EKiD der Raum ist, aus dem die Gemeindeglieder gekommen seien. Überhaupt sei der Bund der Synoden als eine werdende Kirche anzusprechen. Das K.A. sei die Vermittlungsstelle der Wünsche der werdenden Kirche, und diese bezögen sich keineswegs nur auf Missionare der Neuendettelsauer Mission. Das Verhältnis der werdenden Kirche zum K.A. wird auf Grund des Kirchengesetzes der EKiD („Anschlussgesetz“) vom 18. 3. 195452 in Zukunft auf die Basis des in diesem Gesetz angestrebten Vertragsverhältnisses der Auslandskirchen, zur EKiD und ihren Gliedkirchen geregelt werden. Es wird ausdrücklich betont, dass das K.A. in seiner Suche nach Pfarrern für Brasilien sich keineswegs auf Neuendettelsau und die Rheinische Mission beschränken will, sondern dass auch die Gliedkirchen der EKiD angesprochen werden sollen. Andererseits ist die Mitarbeit der Rhein.Mission nicht nur für Brasilien, sondern auch für La Plata und andere Aufgaben gewünscht. Die Dringlichkeit der Bitte an die RMG wird durch den Hinweis auf die in früheren Jahrzehnten bewährte Verbundenheit der RMG mit den Gemeinden in Brasilien unterstrichen. Die Bedenken der Neuendettelsauer Mission gegen die Zusammenarbeit von verschieden geprägten Pfarrtypen dürfen nicht überschwer genommen werden, Brasilien und die dortige kirchliche Situation werden für die einheitliche Ausrichtung der Amtsträger sorgen. Die kirchenpolitischen Gegensätze enden in Brasilien. Auf die Dauer werden alle aus den verschiedensten Räumen der EKiD mitsamt den Amtsträgern in Brasilien zu brasiliani-

52 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April, S. 110–113.

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schen Pfarrern, auch die Neuendettelsauer. Selbst die Frage nach Aussendung unierter und reformierter Brüder ist nach Meinung des K.A. zu bejahen, sofern diese sich dem Bekenntnisstand des Bundes der Synoden (Kleiner Katechismus und C. A.) einfügen. Besonders wichtig waren in der Aussprache die Ausführungen über die innere geistliche (ungeistliche) Situation Brasiliens. In S. Leopoldo ist die Ausbildungsstätte für eigene brasilianische Pfarrer; sie wird aber für die nächsten dreissig Jahre nicht zureichen. Das hängt zusammen mit der Reserve der Kolonisten gegenüber den geistlichen Anliegen und der geringen missionarischen Kraft der Kirche. II. Praktische Fragen: 1. Die Rheinische Mission möchte im Blick auf die Mitarbeit in Brasilien ihr Seminar nicht verändern, selbst dann nicht, wenn in Zukunft das Seminar die meisten Kräfte nach Brasilien und nicht auf Arbeitsgebiete der Rhein. Mission abgeben würde. Kann das Seminar in der gleichen Form wie bisher als Missionsseminar weitergeführt werden? Die Situation in Brasilien wird auf diese Frage hin noch näher geschildert, vor allem als missionarisches Arbeitsfeld mit Möglichkeiten der Arbeit an Indios und katholisch-heidnischen Negern. Auch die Gemeinden in Brasilien werden nach Meinung des K.A. auf die Länge nicht existieren können, wenn sie sich nicht an dem missionarischen Wettlauf beteiligen. Die Kirchen Süd-Amerikas hätten es jedenfalls nötig, auf ihre missionarische Existenz hin angesprochen zu werden. Es wird somit keine Strukturveränderung des Seminars der Rhein.Mission erwartet, auch das theologische Niveau des Seminars sollte erhalten bleiben. 2. Wieweit wird sich die EKiD an den Kosten der Ausbildung im Seminar beteiligen? Im Etat der EKiD sind für dieses Jahr für Neuendettelsau aber auch für die Rhein.Mission DM 10000,– vorgesehen. Es solle aber die Konferenz der Kirchenführer der westlichen Gliedkirchen der EKiD auf weitere Mithilfe angesprochen werden. 3. Die Frage nach der Dauer der Sendung wird für Brasilien und La Plata eindeutig als „Sendung auf Lebenszeit“ beantwortet. Damit ist auch die Frage der Pensionsregelung erledigt. Die Regelung für die Altersversorgung liegt bei der anstellenden Kirche oder wird entsprechend den Bestimmungen des „Anschlussgesetzes“ geregelt. (Bei den folgenden Fragen waren Kirchenpräsident Niemöller, Inspektor Dr. Eichholz und Inspektor de Kleine nicht mehr anwesend.) 4. Das Verhältnis der Rhein.Mission zu den von ihr ausgebildeten Missionaren wie überhaupt die Rechtsverhältnisse der durch die Auslandskirchen berufenen Pfarrer, sollen nach den im „Anschlussgesetz“ getroffenen Bestimmungen, die sinngemäss ausgelegt werden müssen, geordnet werden. Es handelt sich vor allem um die §§ 24; 7; 15, 3; 16.

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Die allgemeine Dienstaufsicht liegt bei der Kirche, in der der Dienst geschieht. Es kann selbstverständlich die seelsorgerliche Verbindung mit der Rhein.Mission bewahrt bleiben. Auch ist zu begrüssen, wenn die Heimatgemeinde der RMG mit in die Beziehung zu. den neuen Arbeitsmöglichkeiten hineinwächst. Aber es muss deutlich sein, dass es sich um eine klare Abgabe der Missionare handelt. So wird auch eine längere Urlaubsfrist, die für eine Verbindung mit der Heimatgemeinde der Rhein.Mission wünschenswert wäre, als schwer durchführbar angesehen. Die gegenwärtige Urlaubsfrist beträgt nur drei Monate Aufenthalt in Deutschland. Es scheint auch angebracht zu sein, die Ordination erst in der Kirche, in der der Dienst geschieht, zu vollziehen, nach einjähriger Probefrist. Vorher sollte ein halbjähriges Vikariat in Deutschland liegen. Eine Abordnung durch die Rhein. Mission im üblichen Sinne könnte wohl nicht geschehen, wohl aber eine Verabschiedung. Die Probezeit in Brasilien oder Argentinien schliesst die Möglichkeit der Heirat unmittelbar vor der Ausreise und damit die gemeinsame Ausreise ein. 5. Wieviel Kräfte kann die Rhein.Mission in den nächsten Jahren evtl. zur Verfügung stellen? Das Seminar der Rhein.Mission hat augenblicklich 34 Schüler, davon sind 12 Stuttgarter, 1 Herrnhuter und 21 Seminaristen der RMG. Letztere verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Jahrgänge: I. Klasse 2 Seminaristen II. 1 " " III. 4 " " IV. 3 " " V. 5 " " VII. " 6 " (Die VI. Klasse fehlt, weil im Jahr 1953 keine neuen Schüler aufgenommen wurden.) Die Rheinische Mission könnte im Jahr 1954 und im Jahr 1955 nur je einen Missionar erst zur Verfügung stellen. Das Eingehen auf die Bitte des Aussenamtes macht aber eine stärkere Belegung der neu eintretenden Jahrgänge möglich. Die Arbeitsgemeinschaft mit der Basler Mission (Stuttgart) könnte auch den deutschen Zweig der Basler Mission in die Arbeitsgemeinschaft mit dem K.A. einbeziehen. 6. Es wird erwogen, ob bei den zunächst so geringen Zahlen von Missionaren, die die RMG abgeben kann, La Plata den Vorzug vor Brasilien haben sollte. Das Gegenargument müsste dann sehr genau gehört werden, dass Neuendettelsau diese Maßnahme evtl. als Verzicht der Rheinischen Mission, in Brasilien mitzuarbeiten, auffassen könnte. 7. Modus procedendi: Das Protokoll der stattgefundenen Besprechung geht an das Kirchliche Aussenamt.

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47/48D Vorlagen und Anträge

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Das K.A. wird an den Bund der Synoden in Brasilien die ausdrückliche Anfrage richten, ob die Mitarbeit der Rheinischen Mission erwünscht ist. Das K.A. wird bis zur nächsten Deputationssitzung (9. Juni 54) die Wünschbarkeit der Beteiligung Rheinischer Missionare in der Arbeit des Bundes der Synoden in Brasilien unter Berücksichtigung der Neuendettelsauer Bedenken schriftlich feststellen. Verhandlungen in der Deputation der Rhein.Mission am 9. 6. mit dem Ziel, der dringend vorgetragenen Bitte des K.A. um Rheinische Missionare für die Arbeit in den Auslandskirchen zu entsprechen. Bekanntgabe des Beschlusses der Deputation an das K.A. und endgültige Klärung der Frage im Rat der EKiD. Brief der Rhein.Mission an die Neuendettelsauer Mission nach der Sitzung der Deputation. Der Brief wurde von Kirchenpräsident Niemöller in folgender Weise skizziert: Wir haben Ihren Brief erhalten und uns darüber Gedanken gemacht. Es ist demgegenüber festzuhalten, dass die Rhein.Mission sich nicht zur Mitarbeit in Brasilien gemeldet hat, sondern durch die EKiD gerufen ist. Wir meinen, die EKiD muss entscheiden, und darum haben wir Ihren Brief an den Rat der EKiD weitergeleitet mit der Bitte, eine Entscheidung zu fällen. Wuppertal-Barmen, den 15. Mai 1954 Menzel. 47/48D15. Schreiben der Rheinischen Mission an Neumeyer. O. O., 6. August 1954 F: EZA Berlin, 6/10125 (O). Lieber Bruder Neumeyer! Es ist mir nicht möglich, Ihren Brief vom 26. 2. 5453 noch länger unbeantwortet zu lassen. Mein bisheriges Schweigen darf auf keinen Fall dahin mißdeutet werden, als wollten wir unseren Weg ohne Verständigung mit Ihnen gehen. Uns liegt alles daran, mit Ihnen unbedingt in brüderlicher Verbindung zu bleiben. Gerade darum haben Bruder Menzel und ich am 27. 1. Sie und Bruder Vicedom vertrauensvoll wissen lassen, welche Bitte vom Kirchlichen Außenamt an uns herangetragen sei. Ich kann nicht verhehlen, daß uns nach unserer brüderlichen Vorbesprechung am 27. 1. Ihr offizieller Brief vom 26. 2. sehr viel Not gemacht hat, Bruder Menzel und mir als Lutheranern besonders. Wir haben in den vergangenen Monaten eine Reihe von Besprechungen über die Frage unserer eventuellen Mitarbeit in Südamerika mit Professor Freytag, Kirchenpräsi53 47/48D13.

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dent Niemöller, Oberkirchenrat Bartelt, auch mit Vicepraeses Reusch aus Brasilien und Propst Marczynski von der La Plata-Synode gehabt. Wir müssen feststellen, daß wir, wie wir Ihnen schon in den Gesprächen am 27. 1. sagten, nicht daran gedacht haben, uns in Südamerika eine Arbeit au suchen, sondern daß wir vom Kirchlichen Außenamt offiziell und dringend um unsere Mitarbeit in Brasilien gebeten worden sind. Wir sind deshalb der Meinung, daß der Rat der EKiD in dieser Sache entscheiden muß, und haben darum Ihren Brief vom 26. 2 an den Rat weitergeleitet mit der Bitte, eine Entscheidung herbeizuführen. In früheren Jahren ist Brasilien stark durch geistliche Kräfte aus dem Gebiet der Altpreußischen Union versorgt worden. Auch heute stammt nur ein begrenzter Teil der evangelischen Deutschen in Brasilien aus ausgesprochen lutherischen Kirchen. Darum halten wir, auch gerade nachdem allerlei Stimmen aus Südamerika an unser Ohr gedrungen sind, die Bitte des Kirchlichen Außenamtes, unsererseits zu helfen, daß dem großen Predigermangel in Brasilien gesteuert wird, für durchaus berechtigt und haben in der letzten Deputationssitzung der Rheinischen Mission bereits eine grundsätzliche Bereitschaft für den Einsatz in Brasilien ausgesprochen, jedoch wollen wir erst noch die Entscheidung des Rates der EKiD und einen offiziellen Beschluss der Gesamtsynode des Bundes der Synoden in Brasilien abwarten. Lieber Bruder Neumeyer, über diesen gegenwärtigen Stand der Brasilienfrage möchte ich Sie durch diesen Brief informieren. Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß wir die Erklärung von Neuendettelsau, ein Zusammenarbeiten von Neuendettelsauer und Barmer Brüdern in Brasilien sei nicht ratsam, bedauert haben. Wir sind durchaus der Meinung, daß uns in Südamerika genau so eine gesegnete Zusammenarbeit geschenkt werden könnte wie auf Neu-Guinea. Mit herzlichem Gruß, auch an Bruder Vicedom, in brüderlicher Verbundenheit Ihr 47/48E Dokumente 47/48E1. Schreiben Mitzenheims an Heinemann. Eisenach, 19. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 2/1070 (Abschrift). Sehr geehrter Herr Präsident! Nach meiner Rückkehr aus Braunschweig beeile ich mich, auf Ihr Schreiben vom 2. Oktober d. J.54 Ihnen mitzuteilen, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen grundsätzlich gerne bereit ist, die EKD-Synode in der

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Zeit vom 6. bis 11. März 1955 in Eisenach aufzunehmen. Allerdings muss ich noch auf folgendes hinweisen: Ein kircheneigener Raum, der gross genug wäre, die Plenarsitzung aufzunehmen und in dessen Nähe ausreichend Räume für Ausschusssitzungen vorhanden wären, steht uns in Eisenach nicht zur Verfügung, so dass es notwendig wäre, für die Synode das „Hotel der Wartburgstadt“ (früher „Fürstenhof“), dasselbe Gebäude, in dem die Synode 1948 stattfand, in Anspruch zu nehmen. Die Frage der Aufenthaltsgenehmigungen für die westdeutschen Teilnehmer und insbesondere die ausländischen Gäste müsste zentral durch die Kirchenkanzlei mit den zuständigen Stellen bei der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik geklärt werden. Schliesslich ergab sich bei der Vorbesprechung gelegentlich der Synode der Vereinigten Lutherischen Kirche in Braunschweig, dass es aus verschiedenen Gründen erforderlich erscheint, die Frage des Tagungsortes noch einmal im Rat der EKD zur Sprache zu bringen. Wenn der Rat der EKD nach erneuter Erwägung einiger Gesichtspunkte, die in der nächsten Ratssitzung noch einmal vorgebracht werden, seinen Beschluss aufrecht erhält, die kommende konstituierende Tagung der EKD-Synode in Eisenach abzuhalten, werden wir bemüht sein, die für den Ablauf der Tagung bestmöglichen Arbeitsbedingungen in Eisenach zu schaffen. Abschliessend darf ich persönlich zum Ausdruck bringen, dass die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen sich freuen wird, wieder eine große gesamtkirchliche Tagung in der Wartburgstadt aufnehmen zu können. Mit verbindlicher Begrüssung Ihr gez. D. Mitzenheim

47/48E2. Schreiben Jacobis an Bender mit seinen Thesen zur Militärseelsorge. Oldenburg, 20. November 1954 F: EZA Berlin, 2/4097 (D). Sehr verehrter, lieber Bruder Bender! So bleibt mir nur, daß ich kurz skizziere, was ich mir denke: 1.) Die Seelsorge bei der künftigen Verteidigungsarmee soll keine „Wehrmachtsseelsorge“ werden, sondern kirchliche Seelsorge an Männern, die den Waffenrock tragen. Dies ist mein Ansatzpunkt. 54 Dokument nicht ermittelt.

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2.) Wenn es kirchliche Seelsorge sein soll, muß der Soldatenpfarrer ausserhalb des Gefüges der Armee stehen. Der leitende Soldatenseelsorger (Bischof oder Propst) untersteht dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er hat bei sich zwei Dekane und einen Juristen. Der dienstälteste Dekan und der Jurist halten die Verbindung mit der betreffenden Abteilung des Verteidigungsministeriums. 3.) Die Soldatenpfarrer sind dem Bischof bezw. Propst und den Dekanen unterstellt, von denen sie ihre näheren Dienstanweisungen erhalten. Daneben ist jeder Soldatenpfarrer seelsorgerlich dem betreffenden Bischof usw. unterstellt, in dessen Bereich der Standort des betreffenden Truppenteils liegt. Wegen der größeren Nähe zu dem örtlichen Bischof einerseits und wegen der Verbindung zur Gemeinde muß diese zweite Unterstellung gewährleistet sein. Daraus ergibt sich dann auch, daß der betreffende Soldatenpfarrer zu Pfarrkonventen usw. herangezogen wird. Man könnte die doppelseitige Unterstellung auch unter das Stichwort „spezielle und allgemeine Dienstaufsicht“ bringen. Mit der Unterstellung unter den örtlichen Bischof will ich ausserdem erreichen, daß der Soldatenpfarrer nicht ohne ständige Fühlung, mit dem eigenen pastor pastorum bleibt. Kompetenzkonflikte können sich meiner Ansicht nach hier nicht ergeben, weil der örtliche Bischof lediglich seelsorgerlich und beratend dem Soldatenpfarrer zur Seite steht. Dienstanweisungen soll er von ihm nicht erholten. 4.) Aus dem Gesagten ergibt sich, daß jede Landeskirche den oder die Soldatenpfarrer stellt, der oder die in ihrem Bereich arbeiten. Dies ist auch wegen des Bekenntnisstandes usw. nicht unwesentlich. 5.) Die Beurlaubung aus dem Dienst der Landeskirche in den Dienst der Armeeseelsorge auf 5 Jahre zu beschränken, ist ein ausgezeichneter Gedanke des Ausschusses. 6.) Völlig einverstanden bin ich mit den Vorschlägen des Ausschusses: Der Soldaten-Bischof soll Mitglied der EKiD sein, dem Rat berichten und verantwortlich sein, Mitglied der Westkonferenz sein; er bedarf des Vertrauens des Rates. 7.) Zwischen dem Rat der EKiD und dem Verteidigungsministerium werden genau die Befugnisse des Soldatenpfarrers festgelegt. An diese sind die einzelnen Kommandeure gebunden (Lebenskundlicher Unterricht und dergleichen). 8.) Der Staat bezahlt alle in der Soldatenseelsorge angestellten Geistlichen, Beamten und Angestellten und stellt jedem Soldatenpfarrer ein Auto. 9.) Die Frage der Uniform: Nicht nur im Königl. Preußen, sondern sogar in der Nazi-Periode trug der Pfarrer den Lutherrock. Hierbei würde ich es in Friedenszeiten unbedingt belassen. Anders liegt die Sache im Kriege. Dort muß er einen Rock tragen, der in der Farbe nicht dem soldatischen Rock gleich ist, aber doch ähnlich. Beispiel: Der Pfarrer

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könnte, wenn die Infanterie olivgrün trägt, ein Grau tragen, wie es die Luftwaffe früher trug usw. Er trägt keine Achselstücke, keine Offiziersabzeichen, sondern trägt eine Mütze, die von den Offiziers- und Soldatenmützen abweicht. Ich bin an diesem Punkte so aufmerksam, weil ich im Frühjahr 1940 durch den damaligen Oberbefehlshaber der 1. Armee, den später hingerichteten Generalfeldmarschall von Witzleben, zu einer Militärpfarrer-Besprechung eingeladen wurde. Auf dieser kamen Stimmen hoch, in denen Achselstücke usw. usw. gefordert wurden. Es war ein unerfreuliches Kapitel. Als ich noch Vizewachtmeister – also 1914 – war, hatten wir einen Divisionspfarrer, der stets die Soldaten auf der Straße anzuhalten pflegte, wenn sie ihn nach seiner Meinung nicht ordentlich genug gegrüßt hatten. Folge: Mein Kamerad Donndorf (Bruder von Pfarrer Donndorf in Hamburg) grüßte, als wir gemeinsam zu Pferde dem ebenfalls berittenen Divisionspfarrer begegneten, diesen durch Anlegung der Hand an die Mütze. Der Divisionspfarrer erstarrte und wollte uns anhalten; aber ehe er dazu kam, waren wir schon vorbei. Einmal beschwerte er sich auch beim Divisionsstab, daß er keine Heringe bekommen hätte, worauf der Adjudant, Major von Bülow, ihm eine ganze Tonne Heringe aufs Zimmer stellen ließ. Um all solche Entgleisungen, zu denen die offiziersähnliche Stellung führt, von vornherein abzuschneiden, bin ich an diesem Punkt so wachsam. 10.) Der Gedanke, der auf der Kirchenkonferenz wiederholt geäußert wurde: der Pfarrer müsse „drin stehen“, kann von mir nicht ohne weiteres angenommen werden. Ich verstehe z. B. überhaupt nichts von Küche und Haushalt, kann höchstens Setzeier machen; dennoch habe ich zeitlebens vor Hunderten von Hausfrauen gepredigt. Aber von diesem Scherz abgesehen: „drin stehen“ bedeutet gar zu leicht Teilnahme an Alkohol und Weibergesprächen. Ich könnte auch dafür Beispiele erzählen. gez. Jacobi.

47/48E3. Schreiben Dibelius’ an Kunst. Berlin, 23. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 742/358 (O). Mein lieber Bruder Kunst! Es hat sich immer klarer herausgestellt, daß bei dem Kirchlichen Außenamt gewisse Personalveränderungen nicht länger aufgeschoben werden können. Es geht dabei zurzeit weniger um die Person von Martin Niemöller, als vielmehr um die von Stratenwerth. Gegen diesen ist Ablehnung, ja Erbitterung in einem solchen Maße angewachsen, daß ich nicht länger die EKiD da-

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durch gefährden kann, daß ich an einer einzelnen Person aus dem Bedürfnis nach persönlicher Treue festhalten kann. Das Beamtengesetz, das wir auf der vorigen Synode angenommen haben, sieht die Möglichkeit vor, einen Beamten der EKiD auch gegen seinen Wunsch zu versetzen oder in den Wartestand zu bringen. Ich hatte Niemöller um eine persönliche Besprechung gebeten. Er hat geantwortet, daß er dazu nicht bereit sei. Ich muß also irgendwie vom Rat aus handeln. Nun würde vielleicht die Organisierung der Militärseelsorge eine besondere Möglichkeit bieten, Stratenwerth zu versetzen, ohne ihm persönlich nahezutreten. Meine Frage geht dahin: Würden Sie, von Bonn aus gesehen, eine Konstruktion möglich halten, daß Lilje bis auf weiteres den obersten Militär-Bischof spielt und daß Stratenwerth als sein Generalvikar die Dinge bearbeitet? Der Hauptgrund, weshalb er so weithin von den Auslandspfarrern abgelehnt wird, ist der, daß ihm jede persönliche, herzliche Wärme fehlt. Aber wäre das nicht unter Umständen beim Militär zu tragen, wenn die Militärgeistlichen doch im Verband ihrer Heimatkirche bleiben? Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir bald schreiben würden, wie Sie darüber denken. Natürlich muß in diesem Stadium alles ganz vertraulich behandelt werden. Für Ihre Autosache nehmen Sie doch einen ordentlichen Rechtsanwalt? Wenn das finanzielle Schwierigkeiten macht, stehe ich sehr gern zur Verfügung. Mit herzlichem Gruß Ihr getreuer Dibelius [m. p.]

47/48E4. Schreiben Kunsts an Dibelius. Bonn, 28. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 742/358 (O). Hochwürdigster Herr Bischof! Für Ihren Vorschlag, Bruder Stratenwerth zum Militärpropst zu machen, spricht zunächst, dass der Rat bisher niemanden gefunden hat, der geeignet und gleichzeitig bereit war, das Amt anzunehmen. Ich brauche nur an die Brüder Niemann und Heidland zu erinnern. Günstig ist auch, dass der Chef des Personalamtes, General Kuntzen, ist, [sic!] einer der persönlichen Mitarbeiter in der Kanzlei des Hannoverschen Landesbischofs. Bruder Stratenwerth würde der Weg in die Kanzlei des Militärpropstes dadurch sehr erleichtert, dass niemand so einfach auf die wahren Gründe kommen kann. Die Stelle des Militärpropstes ist die eines Ministerialdirigenten. Bruder

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Stratenwerth bringt Erfahrung in der Leitung einer Behörde und im Umgang mit Bundesbehörden mit. Ihn verbindet mit mir nicht nur die westfälische Heimat, sondern auch ein gutes, brüderliches Verhältnis durch eine Reihe von Jahren. Die Kooperation würde ihm nicht nur den Anfang, sondern überhaupt manche Dinge leicht machen. Ihr Vorschlag richtet sich auf die Brüder Lilje und Stratenwerth. In der Bemühung um die Ansetzung eines Termines für das vorgesehene Gespräch mit der SPD und FDP bekam ich Einblick in den Terminkalender von Bruder Lilje. Er bestätigte mir, was im übrigen Jedermann in der Evangelischen Kirche in Deutschland weiss, dass er derart in Anspruch genommen ist, dass er auch die nur nebenamtliche Funktion eines Militärbischofs nur nominell wahrnehmen kann, bestenfalls für gelegentliche Repräsentation zur Verfügung steht. Umso relevanter wird das Amt des Militärpropstes. In seiner Kanzlei muss ein bischöfliches Klima regieren. Dies zu erwecken ist Bruder Stratenwerth offenbar im Kirchlichen Aussenamt nicht gegeben gewesen. Die militärische Welt kommt überhaupt seiner Abneigung, im Team zu arbeiten, entgegen. Die künftigen Militärpfarrer bleiben zwar versorgungsmässig im Verband ihrer Heimatkirche, unterstehen aber während ihrer Dienstzeit nicht nur disziplinarisch dem Feldbischof, sie erfahren durch ihn ihre geistliche Leitung. Ich kenne den Dienst eines Soldatenpastors aus dem Vollzug. Auf die jungen Brüder wartet kein leichtes Brot. Sie werden viel Wegweisung und inwendigen Zuspruch nötig haben. In allen Rechtsfragen wird uns der gegenwärtige Staat sehr weit entgegengehen. Dies geschieht nicht zuletzt in dem klaren Wissen darum, dass die geistliche Verantwortung des Militärpropstes wie aller seiner Pastoren schwer sein wird. Im Rat ist sicher keiner, der dies nicht alles übersieht. Wird der Rat bereit sein, trotzdem Bruder Stratenwerth diese Verantwortung eines Militärpropstes anzuvertrauen? Eine zweite Schwierigkeit sehe ich in dem kommenden Verteidigungsministerium. Sie erinnern sich, dass schon vor einem Jahre der Name von Bruder Schuster, Fulda, für das Amt des Militärpropstes genannt wurde. Die Ablehnung in der Dienststelle Blank war nicht nur eine einmütige, sondern eine heftige. Bei aller Verschiedenheit von Bruder Schuster und Bruder Stratenwerth sind sie darin eins, dass sie die Prägung ihres Wesens nicht primär vom geistlichen Amt, sondern vom Militärischen alten Stiles her empfingen. Übersehe ich die Männer, mit denen Herr Blank, der mit ziemlicher Sicherheit der kommende Verteidigungsminister ist, sich umgeben hat, kann ich nicht glauben, das er und Bruder Stratenwerth ein Gespann abgeben. Das Gleiche gilt ebenso sicher für jene Männer, die bis jetzt für das sogenannte innere Gefüge der Wehrmacht verantwortlich zeichnen. Die Meinung ist, der kommende Militärpropst soll klar wissen, was er will, er soll auch die Kraft haben, etwas durchzusetzen, aber das Primäre bei ihm sollte der seelsorgerliche Akzent sein. Der Militärpropst ist nicht nur unser Kon-

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taktmann im Verteidigungsministerium, er muss gleichzeitig der Pastor im Hause sein, Ich kann aus meinem in mancher Hinsicht gleichgerichtetem Dienst nur sagen, dass die Fähigkeit der geschickten Hand ohne Belang bleibt, fehlt die Kraft und die Freude zum unmittelbaren, pastoralen Zuspruch. Weil er bei sehr differenzierten Leuten mit zurückhaltender Keuschheit geschehen muss, ist umso wichtiger, das von dem Träger des Amtes die unmittelbare Atmosphäre der Wärme ausgeht. Eines gegründeten Urteils in dieser Sache wäre vor allem Bruder Münchmeyer, der ja lange Jahre Feldgeneralvikar war, mit Sicherheit fähig. Nach meinem Urteil wäre einer dar geeignetsten Männer für das Amt des Militärpropstes Bruder Heidland in Karlsruhe. Ich glaube aber, dass die Schwierigkeiten beim Staat auszuräumen sind. Die Frage ist nur, ob es für den Dienst gut ist, wenn Bruder Stratenwerth in das Amt des Militärpropstes gebracht wird. Ich würde etwas versäumen, hochwürdigster Herr Bischof, wenn ich nicht wenigstens mit einem Satz ausspräche, wie betroffen ich über die mögliche Abberufung von Bruder Stratenwerth bin. Ich wäre Ihnen aufrichtig dankbar, wann Sie mir gelegentlich ein persönliches Votum zu dieser Sache erlauben würden. Sehr herzlich danke ich Ihnen für Ihr gütiges Angebot, mir in der leidigen Geschichte meines Verkehrsunfalles behilflich zu sein. Ich bin aber voll kaskoversichert. Finanzielle Schwierigkeiten können also in gar keiner Weise aufkommen. Ich bin auch entschlossen, einen besonders versierten Rechtsanwalt in dieser Sache zu nehmen. Bis jetzt aber habe ich weder von der Staatsanwaltschaft noch vom Gericht irgend eine Nachricht bekommen. In Ehrerbietung bin ich Ihr gehorsamst ergebener

47/48E5. Schreiben Dibelius’ an Kunst. Berlin, 30. Oktober 1954 F: EZA Berlin, 742/358 (O). Mein lieber Bruder Kunst! Ich danke Ihnen für Ihr Votum, das mir die Schwierigkeiten der Situation freilich nicht erleichtert. Wenn Sie aber in Sachen Stratenwerth ein Votum abgeben wollen, so tun Sie es doch bitte möglichst umgehend. Die Klagen über Stratenwerth kommen von allen Seiten zu mir. Es ist immer dasselbe: Mangel an Takt, an seelsorgerlicher Freundlichkeit, an Bemühungen um friedliche Verständigung. Ich. muß natürlich abwarten, was Niemöller für einen Bericht über seine Verhandlungen in England erstattet, was ich aber bisher darüber weiß, läuft wiederum auf das hinaus, daß die Aufspaltung sich doch vertieft hat. So geht es einfach nicht weiter. Die VELKD-Lutheraner sind nicht so stur, wie die Niemöller-Seite immer behauptet. Meiser ist

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schwierig, und die anderen haben immer das Bedürfnis, ihn nicht im Stich zu lassen. Aber genau so, wie die Lutheraner widerspruchslos zugestimmt haben, daß die beiden Theologenstellen bei der Kirchenkanzlei mit Leuten aus der Union besetzt sind, so würden sie auch nicht darauf bestehen, das Außenamt lutherisch umzubilden oder ihr eigenes Außenamt auszubauen. Sie wollen bloß in allen entscheidenden Stellen Leute haben, zu denen sie Vertrauen haben können. Und zu Stratenwerth haben sie dies Vertrauen ebenso wenig wie zu Niemöller. Wenn einer von beiden den Platz räumt, dann ist es möglich, die Dinge wieder so zusammenzukriegen, wie es bei der Kanzlei geschehen ist. Wenn aber umgekehrt der scharfe Gegensatz bleibt, dann sprengt schließlich die Auslandsfrage die EKiD auseinander. In dem neuen Beamtengesetz ist die Möglichkeit vorgesehen, einen Beamten der EKiD auch gegen seinen Willen zu versetzen. Ich selber habe mein Lebelang [sic!] zu der Pflicht des Vorgesetzten gestanden, sich für die Männer aus seinen Behörden solange einzusetzen, wie es irgend denkbar ist. Das habe ich auch im Fall Stratenwerth bisher getan. Aber ich kann nicht die ganze EKiD einem Einzelnen opfern, der sich als ungeeignet für die ihm übertragene Funktion erwiesen hat. Darf ich bei dieser Gelegenheit auch einmal fragen, ob eine Erhöhung der Zuschüsse des Auswärtigen Amtes irgendwie in erreichbare Zukunft gerückt ist? Mir sind immer noch die Klagen unserer Pfarrer in Holland im Ohr, daß sie so viel schlechter bezahlt würden als ihre Amtsbrüder in Deutschland und die jungen Kräfte, die jetzt neu herausgehen. Mit herzlichem Gruß Ihr getreuer Dibelius [m. p.] 47/48E6. Schreiben der Rheinischen Missions-Gesellschaft an Bartelt. Wuppertal-Barmen, 6. August 1954 F: EZA Berlin, 6/10125 (O). Lieber Bruder Bartelt! Am 21. 7. hat die Deputation der Rheinischen Mission erneut die Bitte des Kirchlichen Außenamtes, Prediger für Brasilien zu vermitteln, beraten und nach ausführlicher Besprechung sich grundsätzlich für diesen Dienst bereiterklärt. Wir bitten aber, daß das Kirchliche Außenamt unserer Verabredung vom 11. 5. entsprechend, sich erst an den Rat der EKiD wende, damit unsere Bedenken, die durch den Brief der Neuendettelsauer Mission vom 26. 2. 195455 entstanden waren, zerstreut werden. Es liegt uns sehr viel dar55 47/48D13.

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an, das gute Einvernehmen zwischen der Neuendettelsauer und der Rheinischen Mission nicht irgendwie gestört zu sehen. Wenn aber der Rat der EKiD nach Prüfung der Sachlage unsern Entschluß, der Bitte des Kirchlichen Außenamtes zu willfahren, billigt, sind wir zum Einsatz in Brasilien bereit. Allerdings werden wir in den ersten Jahren wohl wenig Kräfte zur Verfügung stellen können, weil die obersten Jahrgänge unseres Seminars z. Zt. schwach besetzt sind. Um in späteren Jahren mehr Kräfte auch für Südamerika zur Verfügung zu haben, nehmen wir z. Zt. mehr junge Brüder in unser Seminar auf als in den letzten Jahren. Wir bitten, Herrn Praeses D. Dohms mitteilen zu wollen, daß die Rheinische Mission grundsätzlich bereit ist, Prediger für Brasilien zur Verfügung zu stellen. Wir bitten aber, daß die Gesamtsynode des Bundes der Synoden in Brasilien einen ausdrücklichen Beschluß fassen möge, in dem sie es ausspricht, daß sie die Mitarbeit Rheinischer Missionare in ihrer Mitte wünscht. – Ich bitte um die Feststellung, ob Herr Praeses Dohms der Meinung ist, daß schon vor der Tagung der Gesamtsynode im Dezember 1954 Schritte unsererseits eingeleitet werden könnten. Wenn die Antworten vom Rat der EKiD und aus Brasilien vorliegen, bitten wir das Kirchliche Außenamt, uns noch einmal die Bitte um unsere Mitarbeit in Brasilien unter Berücksichtigung der Neuendettelsauer Bedenken vorlegen zu wollen. Zur Kenntnis des Kirchlichen Außenamtes füge ich eine Abschrift aus dem Protokoll der Deputationssitzung der Rheinischen Missionsgesellschaft vom 21. 7.56 und eine Abschrift meines heutigen Briefes an die Neuendettelsauer Mission57 bei. Gott der Herr helfe, daß all unsere langwierigen Verhandlungen endlich dazu dienen, daß unsern Landsleuten in der Zerstreuung des weiten Südamerika auch durch den Dienst Rheinischer Missionare das Wort von dem verkündigt werden könne, der da gesagt hat: „Ich bin das Brot des Lebens.“ In brüderlicher Verbundenheit Dein Berner [m. p.]

56 VEM Wuppertal, RMG 27, Bl. 307. 57 47/48D15.

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49 Hannover, 12./13. Januar 1955 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Hannover, Kirchenkanzlei der EKD, Böttcherstraße 7. Mittwoch, 12. Januar 1955 (9.30 Uhr1). Donnertags, 13. Januar (Uhrzeit unbekannt). Dibelius, Hahn, Haug, Heinemann, Herntrich, Kreyssig, Lilje, Mager, Meiser, Niemöller, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Karnatz, Merzyn. Vom Kirchlichen Außenamt: Johannesson, Stratenwerth. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Als Referent: Böhm. Brunotte.

49A Vorbereitung der Sitzung 49A1. Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder. Berlin, 4. Januar 1955 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Die Herren Mitglieder des Rates lade ich hiermit zur 49. Sitzung des Rates auf Mittwoch, den 12. und Donnerstag, den 13. Januar 1955 ergebenst ein. Die Sitzung soll im Dienstgebäude der Kirchenkanzlei in Hannover-Herrenhausen, Böttcherstraße 7, stattfinden und am 12. Januar um 9.30 Uhr beginnen. Für die Tagesordnung sind folgende Beratungsgegenstände vorgesehen: 1.) Personalia des Kirchlichen Außenamtes (Vertrauliche Aussprache nur unter den Mitgliedern des Rates) D. Dr. Dibelius 2.) Genehmigung des Protokolls der 47. und 48. Ratssitzung 1 Nach G 1 dauerte die Sitzung am Mittwoch bis 21.30 Uhr.

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49. Sitzung Hannover, 12./13. Januar 1955

3.) Bericht zur Lage 4.) Einladung des Ökumenischen Rates der Evangelischen Kirche in der ČSR 5.) Mitteilungen aus der Arbeit der Evangelischen Kirche der Union 6.) Stellungnahme zu der Wahl des Generalsuperintendenten D. Krummacher zum Bischof der Pommerschen Evangelischen Kirche gemäß Artikel 11 der Grundordnung der EKD2 7.) Vorbereitung der Synode der EKD 1955 a) Ort der Tagung b) Berufung von 20. Mitgliedern der Synode gemäß Artikel 24 der Grundordnung der EKD3 c) Vertretung des Ostkirchenausschusses d) Einladung an auswärtige Kirchen e) Hauptthema „Die Kirche und die Welt der Arbeit“ 8.) Entwurf des Haushaltsplanes 1955 9.) Bericht über die Beratungen des Disziplinarausschusses 10.) Berichte des Kirchlichen Außenamtes 11) Eingaben an den Rat 12.) Ergänzung des Ostkirchenausschusses 13.) Anträge an das Zentralbüro des Hilfswerkes der EKD a) betr. Beteiligung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft an der Hilfswerksiedlung GmbH. Berlin b) betr. Erholungsheim in Oberbärenburg im Erzgebirge 14.) Verschiedenes D. Dr. Dibelius

D. Dr. Dibelius D. Dr. Dibelius Dr. Kreyssig

D. Dr. Dibelius Dr. Dr. Heinemann

Dr. Merzyn Dr. Böhm Vizepräsident Stratenwerth D. Niemöller D. Brunotte Dr. Merzyn

2 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111. 3 Ebd., S. 112.

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49B Protokoll

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49B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 17. Januar 1955 zugesandt). G: Mitschrift 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser 142). Niederschrift über die 49. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 12. und 13. Januar 1955 in Hannover. Anwesend: Sämtliche Ratsmitglieder Von den Amtsstellen: Prälat D. Kunst Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz OKR. Dr. Merzyn Vizepräsident Stratenwerth Herr Johannesson sowie die übrigen Referenten der Kirchenkanzlei bei ihren Sachgebieten. 1. Feststellung der Niederschrift a) In der Niederschrift über die 47./48. Sitzung des Rates am 10. und 11. November 1954 in Berlin muss es in Ziffer 10 (Angelegenheiten des Kirchlichen Außenamtes) heißen: „Kirchenpräsident D. Niemöller berichtete . . .“. b) In der Niederschrift über die 46. Sitzung des Rates am 1. Oktober 1954 Hannover muß es in Ziffer 11 a) Absatz 5 heissen: „Falls die Evangelische Kirche von Westfalen . . . nicht gewährt, beschliesst der Rat die Aufnahme von Pastor P. Dahlkötter in die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD nach § 24, 2 des genannten Gesetzes“. 2. Personalfragen des Kirchlichen Außenamtes4 Die Personalfragen im Kirchlichen Aussenamt wurden in einer geschlossenen Sitzung des Rates von 9. 30 bis 12. 30 Uhr besprochen5. 4 Vgl. hierzu 49D1. Auf der gemeinsamen Sitzung von Kirchenleitung und Bischofskonferenz der VELKD am 13./14. Oktober 1954 in Braunschweig war Meiser beauftragt worden, „in der Frage der personellen Zusammensetzung des Kirchlichen Außenamtes“ sich nochmals an den Ratsvorsitzenden zu wenden „und wesentliche Änderungen zur unabdingbaren Forderung der Vereinigten Kirche zu erheben“ (LKA Hannover, L 3/III, Nr. 311). G 1: „Einspruch Niemöllers. Die Entscheidung soll dem neuen Rat überlassen werden. Ausschuß: Herntrich, Lücking, Niemoeller soll dem Rat ein Gutachten erstatten über die Neuordnung des Außenamtes“.

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3. Synode der EKD6 a) Ort der Tagung Der Antrag von Moderator D. Niesel, die Synode in den Bereich der DDR zu verlegen und im Diakonissenhaus in Halle zu halten7, wurde mit Mehrheit abgelehnt8. Die Synode findet demgemäss vom 6. bis 11. März 1955 in Espelkamp (Westfalen) statt. b) Berufung von 20 Mitgliedern der Synode gemäss Artikel 24 der Grundordnung9 Da es aus Zeitmangel nicht möglich war, eine von der Kirchenkanzlei vorgelegte vorläufige Liste der berufenen Synodalen10 im Rat zu besprechen, beauftragte der Rat seine Mitglieder D. Herntrich, Mager und D. Niemöller, die Vorschlagsliste zu überprüfen und dem Rat in der nächsten Sitzung einen Vorschlag für die Berufungen zu machen11. c) Einladung an auswärtige Kirchen Der Rat beschloss die Zahl der Einladungen zu beschränken, jedoch die benachbarten Kirchen, zu denen engere Beziehungen bestehen (Nordisch-Deutscher Konvent, Deutsch-Französischer Bruderrat usw.) einzuladen, dazu Vertreter des Weltrates der Kirchen sowie des Lutherischen und Reformierten Weltbundes. Für die eingeladenen Gäste soll ein besonderes Programm aufgestellt werden, mit dessen Durchführung das Kirchliche Außenamt (OKR. Dr. Krüger) beauftragt wurde.12

5 Diese Verfahrensform war in der Geschäftsordnung des Rates vom 6. September 1951 (D. Pöpping, Protokolle 5, 24C1, S. 349ff.) nicht vorgesehen. 6 Vgl. 47/48B2. 7 Niesel hatte am 6. Januar 1955 telefonisch gegenüber der Kirchenkanzlei erklärt, dass er „eine Abänderung der bisherigen Ratsbeschlüsse sowohl bezüglich des Ortes als auch bezüglich des Hauptthemas der bevorstehenden 1. Tagung der 2. Synode der EKD beantragen werde, und zwar in dem Sinne, dass diese Tagung der Synode in die Deutsche Demokratische Republik verlegt und dass als ihr Hauptthema die Wiedervereinigung Deutschlands bestimmt werde“ (vgl. das Schreiben der Kirchenkanzlei vom selben Tag, EZA Berlin, 2/1756). 8 Nach G 1 mit 6: 5 Stimmen. 9 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 112. 10 50C1. 11 Vgl. 50B3f. 12 Am 21. Dezember hatte Krüger-Wittmack Heinemann von der Beratung im Kirchlichen Außenamt über die Einladung ausländischer Gäste informiert und um Heinemanns Meinung dazu gebeten. Am 14. Januar teilte Merzyn dem Kirchlichen Außenamt mit, dass er auf der Ratssitzung von Heinemann mit dem Thema Einladungen betraut worden sei. In zwei Schreiben vom 28. Januar und 7. Februar 1955 legte Krüger-Wittmack Heinemann seine Vorstellungen von einem Besuchsprogramm für ausländische Gäste vor. Sie sollten mit Vorträgen über Aufbau und Arbeitsbereiche der EKD informiert werden und die Be-

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d) Hauptthema der Synode ist „Die Kirche und die Welt der Arbeit“13. Das grundlegende Referat (45 Minuten) übernahm Landesbischof D. Dr. Lilje. Weitere Referate (von je 30 Minuten) wurden übertragen an: 1. Akademiedirektor Eberhard Müller, 2. Arbeitersekretär Lillig [richtig: Lillich], 3. Pfarrer Szymanowski [richtig: Symanowski]14. Klaus von Bismarck soll in die Synode berufen werden15 und den Vorsitz des Ausschusses über das Hauptthema führen. e) Um den Eröffnungsgottesdienst soll der leitende geistliche Amtsträger der gastgebenden Landeskirche, Präses D. Wilm, gebeten werden. f.) Kundgebung zur Wiedervereinigung Auf Antrag von Moderator D. Niesel soll ein Wort der Synode zur Wiedervereinigung Deutschlands vorbereitet werden16. Der Rat berief einen Ausschuss zur Vorbereitung der Kundgebung, bestehend aus Vizepräsident D. Lücking, Landesbischof Lic. Noth, Studentenpfarrer Hamel und Pfarrer Putz17. 4. Fühlungnahme mit dem Rat nach Artikel 11 der Grundordnung18 a) Pommern Gegen die Wahl des Generalsuperintendenten D. Krummacher in Berlin zum Bischof der Evangelischen Kirche in Pommern19 hatte der Rat keine Einwendungen zu erheben.

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theler Anstalten besuchen (alle Schreiben in EZA Berlin, 6/7431). Zum stets als vorläufig bezeichneten Programm vgl. 49E1. Vgl. 49D2, H. Symanowski, Zeitzeuge, und den dort abgedruckten Brief vom Januar 1954 an Heinemann mit der Bitte, das Thema „Verantwortung unserer Kirche für die Arbeiterschaft unseres Volkes“ auf der Synode behandeln zu lassen (S. 5) sowie A. Ermert, Überlegungen, S. 38f. Vgl. zu den Vorträgen Die Kirche und die Welt. Vgl. 50C1. Vgl. hierzu 49D4. Über diese Entscheidung wurden Hamel, Lücking, Noth und Putz von der Kirchenkanzlei am 26. Januar 1955 schriftlich unterrichtet. Lücking lehnte am 31. Januar wegen Arbeitsüberlastung ab und erklärte zugleich, dass er die Personalauswahl für unglücklich halte. Er und Putz gingen als Vertreter der westlichen Gliedkirchen „im wesentlichen von derselben politischen Beurteilung der Situation“ aus (EZA Berlin, 2/1070). Zum weiteren Fortgang vgl. 50B3f. Das „Wort der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland über die Verantwortung der Kirche in der gegenwärtigen politischen Lage“, in dem neben der Wiedervereinigung auch das politische Mandat der Kirche sowie Recht und Grenze politscher Stellungnahmen von Pfarrern thematisiert wurde, ist abgedruckt in F. Merzyn, Kundgebungen, S. 201f. ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111. Die Wahl Krummachers war am 9. Dezember 1954 erfolgt.

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b) Hamburg Gegen die Wahl des Oberkirchenrats Prof. D. Knolle in Hamburg zum Landesbischof der Evang.-Lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate20 hatte der Rat keine Einwendungen zu erheben. Landesbischof D. Lilje wird den Rat bei der Einführung von Landesbischof D. Knolle am 23. Januar vertreten. c) Provinz Sachsen Der Rat beschloss, gemäss Artikel 121 Absatz 1 e) der Grundordnung der Evangelischen Kirche der Provinz Sachsen21 den Vorsitzenden des Rates, Bischof D. Dr. Dibelius, in das Wahlkollegium zu entsenden. Nach Artikel 127 der gleichen Grundordnung22 wurde Prof. D. Dr. Smend gebeten, bei der Wahl des reformierten Seniors mitzuwirken23. 5. Bericht über die Beratungen des Disziplinarausschusses24 Propst Dr. Böhm berichtete über die beiden Sitzungen, die der auf Beschluss der Synode der EKD25 vom Rat eingesetzte Disziplinarordnungsausschuss gehalten hat26. Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Ausschuss infolge gegensätzlicher Auffassungen zu einem Beschluss über die Anwendung von Artikel 10 der Grundordnung27 nicht gelangt ist, dass er aber den der Synode im März 1954 vorgelegten Entwurf28 auftragsgemäss in Einzelheiten geändert hat. Der Rat beschloss, der Synode über das Ergebnis der Ausschussberatungen Mitteilung zu machen und die Synode zu bitten, eine Entscheidung über die Anwendung von Artikel 10 der Grundordnung zu treffen. Zu diesem Zweck beschloss der Rat, den vom Ausschuss geänderten Entwurf eines Disziplinargesetzes für die Amtsstellen der EKD und für die zustimmenden Gliedkirchen als Vorlage in der Synode einzubringen29. Eine Stellungnahme der 20 21 22 23 24 25 26

Die Wahl Knolles war am 20. September 1954 erfolgt. Grundordnung Kirchenprovinz, S. 60f. Ebd., S. 63f. Vgl. hierzu 49D5. Zur Vorgeschichte vgl. 41B17, 44B7 und 46B13. Berlin-Spandau 1954, S. 258. Die schriftliche Fassung seines Berichts (49E2) ließ Böhm am 21. Januar 1955 Dibelius zukommen. Dabei wies er darauf hin, dass der Text auch der Kirchenkanzlei zugegangen sei (ELAB, 603/B 15). 27 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 110. In Artikel 10 GO war geregelt, dass die EKD Gesetze mit Auswirkungen auf die Gliedkirchen erlassen kann, wenn das Gesetz ein Sachgebiet berührt, das bereits einheitlich geregelt war, oder die Gliedkirchen mit der Gesetzgebung einverstanden sind. 28 Berlin-Spandau 1954, S. 485–523. 29 Vgl. zur Debatte über die Disziplinarordnung Espelkamp, S. 318–327. Im Lauf der Synodendiskussion wurde dann erwogen, Artikel 10 GO mit Artikel 13 zu kombinieren. In die-

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Kirchenkonferenz muss noch erfolgen30. Von einer eigenen Stellungnahme zu dem Entwurf sah der Rat wie im vorigen Jahre ab. Außerdem soll die Synode darüber entscheiden, ob das bei staatlichen Parlamenten übliche Prinzip der Diskontinuität für Gesetzesvorlagen am Schluss der Tagungsperiode auch für die Synode der EKD gelten soll31. Notfalls soll die Geschäftsordnung der Synode geändert werden.32 6. Haushaltsplan der EKD für 1955 Den Beratungen des Rates lagen die Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 30. November 1954 – Nr. 4487. II33 (2. Ang.) – und vom 27. Dezember 1954 – Nr. 4803. II34 – sowie der mündliche Vortrag der Kirchenkanzlei über die bei ihr eingegangenen Stellungnahmen der Landeskirchen35 zugrunde. Der Rat nahm zu dem mit Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 30. November 1954 vorgelegten Entwurf des Haushalts-

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sem hieß es: „Alle Gliedkirchen gemeinsam oder einzelne von ihnen können der Evangelischen Kirche in Deutschland mit Zustimmung des Rates einzelne Aufgaben übertragen oder die Entscheidung in Fragen überlassen, für welche die Gliedkirchen zuständig sind“ (ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 111). Letzen Endes beschloss die Synode die Disziplinarordnung mit der einleitenden Formulierung „Auf Grund der Artikel 13 und 10b der Grundordnung hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland für die nach Maßgabe dieser Artikel beteiligten Gliedkirchen das folgende Gesetzes [sic!] beschlossen, das hierdurch verkündet wird“ (Espelkamp, S. 327). Vgl. das Protokoll der Sitzung der Kirchenkonferenz vom 3. Februar 1955, unten, S. 536 f. Dieses Thema wurde in Espelkamp nicht verhandelt. Vgl. aber 49B6(XV). In einem Entwurf Brunottes zur Änderung der Grundordnung der EKD vom 18. Januar 1955 lautet Artikel 10 der Grundordnung: „(1) Die Evangelische Kirche in Deutschland kann gesetzliche Bestimmungen mit Wirkung für alle Gliedkirchen erlassen a) für Sachgebiete, die im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland bereits einheitlich geregelt waren, b) für andere Sachgebiete, wenn die Gliedgliedkirchen damit einverstanden sind. (2) Die Evangelische Kirche in Deutschland kann ferner gesetzliche Bestimmungen mit Wirkung für zustimmende Gliedkirchen erlassen“ (EZA Berlin, 2/3417) EZA Berlin, 2/5897. Ebd. In den seit Mitte Dezember 1954 bei der Kirchenkanzlei eingehenden Stellungnahmen der Gliedkirchen (u. a. Braunschweig: 14. Dezember; Lübeck: 17. Dezember; Berlin-Brandenburg: 21. Dezember; Schleswig-Holstein: 22. Dezember; Württemberg: 28. Dezember; Hannover: 28. Dezember; Eutin: 29. Dezember; Rheinland: 30. Dezember; Hamburg 31. Dezember 1954) wurde unisono Kritik an der Erhöhung der Umlage und an der Höherstufung von Beamtenstellen laut, zumal schon vor der Steuerreform – sie wurde nur in etwa der Hälfte der Voten thematisiert – die Kirchensteuereinnahmen zurück gegangen seien (alle Schreiben EZA Berlin, 2/5897). Andere Landeskirchen monierten, dass die Haushaltsansätze zu knapp begründet seien (Baden: 3. Januar 1955) oder sie nahmen wie Bayern (29. Dezember 1954) und die Pfalz (6. Januar 1955) Anstoß an der geplanten Stellenvermehrung im Kirchlichen Außenamt. In Speyer vermutete man, die Errichtung einer vierten Referentenstelle entspringe weniger einer sachlichen Notwendigkeit als „durchaus zurückstellbaren Paritäts- und Prestigeerwägungen“ (alle Schreiben EZA Berlin, 2/5898).

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plans unter besonderer Berücksichtigung des Votums des Finanzbeirates der EKD36 wie folgt Stellung: I. Ausgabe-Kapitel I (Kirchenleitung): Der Entwurf wurde gebilligt mit folgender Massgabe: 1. Bei Titel 1 a soll die Anmerkung gemacht werden, „hiervon 1.200,– DM Verfügungsbetrag des Präses der Synode“. 2. Bei Titel 2 h soll der Ansatz auf 35.000,– DM ermässigt werden. 3. Bei Titel 2 b wurde der Entwurf nach eingehender Erörterung der Stellungnahme des Finanzbeirates gebilligt. 4. Auch die beiden Anliegen des Film- und Fernsehbeauftragten der EKD, dessen sehr umfangreiches Arbeitsgebiet dem Rat schriftlich dargelegt worden war37, wurden entsprechend den Vorschlägen von Kirchenkanzlei und Finanzbeirat gebilligt. II. Ausgabe-Kapitel II (Kirchenkanzlei): 1. Angesichts der durch die Steuerreformen bedingten Stellungnahme[n] der westdeutschen Gliedkirchen der EKD sah der Rat sich nicht in der Lage, seinen Wunsch nach Angleichung des Stellenplanes der Amtsstellen der EKD an die Stellenpläne vergleichbarer landeskirchlicher Verwaltungsstellen schon für das kommende Haushaltsjahr zu verwirklichen. Die Angleichung soll aber alsbald sorgfältig vorbereitet und in feste Aussicht genommen werden. 2. Für das nächste Haushaltsjahr soll der Stellenplan der Kirchenkanzlei unverändert bleiben. 3. Von den auf Seite 3 des genannten Rundschreibens der Kirchenkanzlei vom 30. November 1954 erbetenen Mehr-Beträgen für Personalausgaben der Kirchenkanzlei in Höhe von 106.700,– DM sollen nur folgende 4 Mehrbeträge in die Vorlage des Rates an die Synode mit aufgenommen werden: a) Berücksichtigung des Wohnungsgeldzuschusses nach Ortsklasse S, b) Übernahme von OKR i. R. Dehmel (unter Berücksichtigung der von der EKU geschuldeten Erstattungszahlungen), c) Normale Aufrückungen in den Dienstalterstufen, d) Einführung der Überversicherung. Die übrigen 8 der dort genannten Mehrbeträge sollen in der Vorlage des Rates nicht berücksichtigt werden.

36 Vgl. das im Ratsbeschluss z. T. wörtlich wiedergegebene Protokoll über die Sitzung des Finanzbeirates der EKD am 14./15. Dezember 1954 in Hannover (EZA Berlin, 2/5751). 37 Vgl. Hess’ 8-seitigen Tätigkeitsbericht für die Jahre 1953 und 1954 vom 31. Dezember 1954 (EZA Berlin, 4/539).

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4. Auch im übrigen teilte der Rat die Stellungnahme des Finanzbeirates zu Ausgabe-Kapitel II mit der Massgabe, dass der Rat bezüglich der beiden Bücherei-Titel (Titel 8 und Titel 13 i) den Entwurf der Kirchenkanzlei übernehmen will. III. Ausgabe-Kapitel III (Innerkirchliche Arbeit): Entsprechend dem Votum des Finanzbeirates wurde Titel 1 um 30.000,– DM erhöht, um den Rat der EKD in die Lage zu versetzen, in dieser Höhe dem dringenden Beihilfegesuch der Brüderunität38 entsprechen zu können. IV.Ausgabe-Kapitel IV (Kirchliches Aussenamt): 1. Für das Kirchliche Aussenamt muss in gleicher Weise wie für die Kirchenkanzlei der Grundsatz gelten, dass im gegenwärtigen Augenblick weder eine Stellenerhebung noch eine Stellenvermehrung ermöglicht werden kann und dass deswegen auch der Stellenplan des Kirchlichen Aussenamtes grundsätzlich unverändert bleiben muss. 2. Aus besonderen Gründen beschloss der Rat nach eingehender Beratung folgende zwei Ausnahmen von diesem Grundsatz: Bei der Vorlage des Rates an die Synode soll im Stellenplan des Kirchlichen Aussenamtes sowohl eine weitere Beamtenstelle A 2b vorgeschlagen werden für den Fall, dass aus dem Bereich der VELKD ein weiterer theologischer Bearbeiter für Auslandsgemeinden in das Kirchliche Aussenamt einberufen werden soll39, als auch eine neue Angestelltenstelle TO. A. II (k. w.), um dem Kirchlichen Aussenamt die Möglichkeit zu geben, für eine auf 3 Jahre begrenzte Zeit einen Assessor im Vertragsverhältnis zu beschäftigen. 3. Im übrigen wurde der Entwurf gebilligt auch bezüglich des Bücherei-Titels mit der Massgabe, dass bei Titel 10 (Wiesbadener Büro) entsprechend dem Votum des Finanzbeirates ein Sperrvermerk eingefügt werden soll, der die Verwendung der hier vorgesehenen Mittel für andere Zwecke – auch im Wege der gegenseitigen Deckungsfähigkeit – für unzulässig erklärt. V. Ausgabe-Kapitel V (Auslandsarbeit): 1. Der Rat hielt den Haushaltsansatz des ihm vorgelegten Entwurfs im vollen Umfang für gerechtfertigt. 2. Mit Rücksicht auf die durch die Steuerreform bedingte Stellungnahme der westdeutschen Gliedkirchen der EKD40 sah der Rat 38 49D6–7, vgl. auch 42B9 und 44B12c. 39 Vgl. 45B8e. 40 Die sog. Große Steuerreform vom 16. Dezember 1954 hatte v. a. die Senkung des Spitzensteuersatzes auf 55 % und eine Erhöhung zahlreicher Steuerfreibeträge beinhaltet und so-

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sich indessen ausserstande, im gegenwärtigen Zeitpunkt eine über 1 Million DM hinausgehende Erhöhung des Haushaltsansatzes des Ausgabe-Kapitels V vorzuschlagen. Das Kirchliche Aussenamt wurde ermächtigt, diesen Gesamtbetrag von 1 Million DM auf die einzelnen Titel des Ausgabe-Kapitels V so zu verteilen, dass auf jeden Fall im nächsten Haushaltsjahr alle rechtlichen Verpflichtungen voll erfüllt werden können. 3. In einer Anmerkung zu Ausgabe-Kapitel V soll zum Ausdruck gebracht werden, dass der Rat die Haushaltsansätze des ihm vorgelegten Entwurfs für gerechtfertigt halten würde, falls entsprechende Mittel zur Verfügung stehen würden. 4. Das Kirchliche Aussenamt wurde ermächtigt, für Pastor Dahlkötter in Paris eine Wohnung zum Preise von 40.000,– bis 60.000,– DM zu kaufen41. Gemäss den Stellungnahmen des Finanzausschusses und des Finanzbeirates soll diese Ausgabe auf die nächsten 2 Jahre verteilt werden. Die Kirchenkanzlei wird gebeten, dem Kirchlichen Aussenamt auf Anforderung ein Darlehen in Höhe 40.000.– bis 60.000.– DM zur Verfügung zu stellen, um hiervon eine Wohnung für Pastor Dahlkötter in Paris zu kaufen. VI.Ausgabe-Kapitel VI (Oekumenische Arbeit): Der Entwurf wurde gebilligt mit der Massgabe, dass Titel 1 um 5.000,– DM erhöht und Titel 8 um 5.000,– DM ermäßigt wurde. VII. Ausgabe-Kapitel VII (Zinsen- und Schuldentilgung): Der Haushaltsansatz wurde auf 66.000,– DM erhöht. In einer Anmerkung soll die Kirchenkanzlei ermächtigt werden, 100.000,– DM zur Sicherung des Raumbedarfs der EKD in Berlin sowie 30.000,– DM zur Ermöglichung des Wohnungskaufs in Paris im Anleihewege zu beschaffen. VIII.–X. Ausgabe-Kapitel VIII–X: Der Entwurf wurde gebilligt. XI.Ausgabe-Kapitel XI (Einmalige Ausgaben): Der Haushaltsansatz des Entwurfs wurde gestrichen. XII. Ausgabe-Kapitel XII (Insgemein): Der Entwurf wurde gebilligt.

mit die an die Lohn- bzw. Einkommenssteuer gekoppelte Kirchensteuer berührt (W. Ehrlicher, Finanzpolitik, S. 7). 41 Der Vorschlag, für den deutschen Pfarrer in Paris eine Wohnung zu kaufen, stammte möglicherweise von Botschaftsrat von Walther, der bereits am 29. Juni 1954 gegenüber Niemöller die hohen Kosten problematisiert hatte, die ein Einzug in die Räume der CIMADE und die nötige Ersatzbeschaffung verursacht hätten (EZA Berlin, 6/733). Vgl. die dem Rat vorliegende Aktennotiz des Kirchlichen Außenamtes 49D8.

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XIII. Für den Ostwährungsetat wurde folgendes beschlossen: Zu Kap. II Titel 13 a der Ausgaben wurde die von der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei beantragte Umwandlung der TO. A.-Stelle des Kassenleiters in eine Beamtenstelle A 4 c 2 abgelehnt42. Der Dienst des Kassenverwalters in der Ost-Berliner Stelle der Kirchenkanzlei muss ebenso wie im Kirchlichen Aussenamt bis auf weiteres von einem Angestellten wahrgenommen werden. Auch im übrigen wurde gemäss dem Beschluss des Rates zu Kap. II Titel 1 und 2 von Höhereinstufungen abgesehen. Die bisher durch eine Sonderumlage der östlichen Gliedkirchen gedeckten Zuschüsse für die Geschäftsstelle Gross-Berlin der Evangelischen Studentengemeinde sowie die gleichfalls durch eine Sonderumlage gedeckte Pauschalsumme für Kirchenmusik (AWA-Vertrag) sollen mit 15.000,– DM bzw. 5.000,– DM in Kap. III Titel 2 bzw. 4 eingestellt werden. Die Umlage (Einnahme-Kapitel II) soll von 300.000,– DM auf 325.000,– DM erhöht werden. Im übrigen sollen die durch zwangsläufige Mehraufwendungen, insbesondere durch die allgemeinem Gehaltserhöhungen und durch Einrücken in höhere Alterstufen entstehenden Mehrkosten durch Minderausgaben bei anderen Positionen und Mehreinnahmen an Zinsen ausgeglichen werden. XIV: Der Umlageverteilungsschlüssel soll von der Kirchenkanzlei nach den bisherigen Grundsätzen berechnet werden. XV: Die nach diesen Beschlüssen von der Kirchenkanzlei auszuarbeitende Vorlage des Rates soll mit der Stellungnahme der Kirchenkonferenz der 2. Synode der EKD vorgelegt werden43, ohne dass zuvor eine Stellungnahme des hierfür nicht zuständigen Finanzausschusses der 1. Synode erbeten werden soll44. 7. Einladungen des Oekumenischen Rates der Evangelischen Kirchen in der ČSR45. Bischof D. Dibelius berichtete über die bei Propst D. Grüber eingegangene Einladung des Bischofs Chabada46. Der Rat beschloss, die Einladung grundsätzlich anzunehmen47. Wegen der Synode der EKD kann

42 Vgl. 41B14. 43 Espelkamp 1955, S. 613–623. 44 Zur zwischen Rat und dem Finanzausschuss der 1. Synode der EKD strittigen Frage nach dem zeitlichen Ende der Zuständigkeit vgl. 50B17. 45 Vgl. 46B3e und 50B11. 46 Grüber hatte das Schreiben Chabadas an ihn (49E3) am 18. Dezember 1954 an Dibelius weitergeleitet. 47 Nach G 1 mit acht Ja-Stimmen. Am 17. Januar 1955 teilte Kunst Dibelius mit, es seien ihm

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die Reise aber erst Ende März erfolgen. Die Auswahl der Teilnehmer soll in der nächsten Ratssitzung erfolgen48. 8. Bericht zur Lage Der Vorsitzende des Rates berichtete über die kirchliche Lage in der DDR, besonders über die Stellung der Kirchen zur Jugendweihe49. Der Lagebericht wurde durch Prälat D. Kunst für seinen Amtsbereich ergänzt50. Eine längere Aussprache ergab sich über verschiedene Entschliessungen westdeutscher Kirchenführer und Pfarrer zur Frage der Wiedervereinigung bzw. Wiederbewaffnung Deutschlands51. Der Rat beschloss, dass diese Fragen in einer am 28. Januar in Hannover stattfindenden Westkirchenkonferenz unter dem Vorsitz des stellvertretenden Ratsvorsitzenden besprochen werden sollen52. 9. Wiedergutmachungsfragen53 OKR von Harling wurde beauftragt, unter Zuziehung von Sachverständigen eine Vorlage für die nächste Ratssitzung zu erarbeiten (Schreiben des Rates an die Bundesregierung, in welchem vor allem Vorschusszahlungen an Empfangsberechtigte in hohem Lebensalter gefordert werden sollen)54.

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im Zusammenhang mit der Annahme der Einladung „zwei wesentliche Fragen vorgelegt worden“. Zum einen solle der Delegation ein „kirchliche(r) Pressemann“ mit guten Kenntnissen der „tschechoslowakischen Verhältnisse von früher“ beigegeben werden, der „echte Vergleichsmaßstäbe“ habe. Zum anderen, ob die „Delegation sich nicht vor der Reise mit den besten Experten der sudetendeutschen, böhmisch-mährischen und slowakischen Situation zusammensetzen könne.“ Kunst hielt es zudem für sinnvoll, dass „mindestens der Delegationsführer den zuständigen Experten des Auswärtigen Amtes empfängt“ und sich mit dem notwendigen Informationsmaterial versehen lasse (EZA Berlin, 742/345). 50B11. Vgl. die Stellungnahmen der berlin-brandenburgischen Landeskirche vom 30. November 1954 und die der sächsischen Landeskirche bei J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 146ff.; vgl. auch D. Pollack, Kirche, S. 130f. Nach G 1 berichtete Dibelius zudem über die Ehegesetzgebung in der DDR. Kunst berichtete im außenpolitischen Teil seines Vortrages u. a. über die Lage in Frankreich nach der Ablehnung des Vertrages über die EVG. Im innenpolitischen Teil widmete er sich der Kritik am Zustand der Bonner Parteien und v. a. der Reaktion der Politik auf kritische kirchliche Voten zu den Pariser Verträgen von Oktober 1954. Darüber hinaus wies er auf die großen Erwartungen in der SPD und in der FDP an das bevorstehende Gespräch mit der EKD hin (EZA Berlin, 742/1, vgl. auch G 1). Vgl. hierzu J. Beckmann, Zeitgeschichte, S. 62–94, und die Sammlung in EZA Berlin, 2/ 2566. Vgl. 50B13. Zur bisher sehr zurückhaltenden Stellung der EKD gegenüber der Wiedergutmachung vgl. C. Goschler, Wiedergutmachung, S. 206ff, und D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 38B8, S. 437f. Zum Fortgang vgl. 50B15.

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10. Anträge des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD a) Der Rat genehmigte nach § 4 Absatz 1 des Hilfswerkgesetzes vom 5. 4. 195155, dass die Berliner Stelle des Zentralbüros ein Erholungsheim in Oberbärenburg im Erzgebirge bewirtschaftet56. b) Der Rat genehmigte nach § 4 Absatz 1 des Hilfswerkgesetzes vom 5. 4. 1951 die Beteiligung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKD an der Hilfswerk-Siedlungs GmbH. Berlin im bisherigen Umfang57. 11. Ergänzung des Ostkirchenausschusses Der Rat nahm davon Kenntnis, dass der Ostkirchenausschuss die beiden freigewordenen Stellen mit Pfarrer Lic. Klaus Harms in Detmold und Pfarrer Desiderius Alexy in Stuttgart besetzt hat. Er erklärte sich mit dieser Wahl einverstanden. Ebenso nahm der Rat davon Kenntnis, dass zum 2. Vorsitzenden des Ostkirchenausschusses OKR. Brummack in Kiel gewählt worden ist58. 12. Befreiung der Geistlichen vom Wehrdienst59 Der Rat beschloss mit Mehrheit, den Bevollmächtigten in Bonn zu beauftragen, bei den zuständigen Stellen zum Ausdruck zu bringen, dass der Rat es für richtig halten würde, wenn die ordinierten Pfarrer nicht zum Wehrdienst eingezogen werden, um eine ausreichende Seelsorge in der Heimat sicherzustellen. Dabei wird vorausgesetzt, dass die nötige Anzahl von Kriegspfarrern gestellt werden muss60. 55 ABlEKD 1951, Nr. 4 vom 15. April 1951, S. 89ff. 56 49D9. Vgl. auch TOP 32 des Protokolls über die Sitzung des Finanzausschusses der Synode vom 19./20. November 1954 in Stuttgart. Der Finanzausschuss hatte sich mit dem vorläufigen Weiterbetrieb einverstanden erklärt und dem Rat empfohlen, „die erforderliche Genehmigung nachträglich zu erteilen“ (EZA Berlin, 2/1277). 57 49D10. Vgl. auch 47/48B4. 58 Vgl. 49D11. 59 D. Pöpping/A. Silomon/K.-H. Fix, Protokolle 6, 28B13, S. 91. 60 Am 29. Dezember 1954 hatte sich Barth vom Amt Blank an Kunst und an den Beauftragten des Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz bei der Bundesregierung, Böhler, gewandt und erklärt, der Stand der Arbeiten am Wehrpflichtgesetz erfordere eine Entscheidung, „ob und in welchem Umfang Geistliche vom Wehrdienst befreit werden sollen“. Er hatte daher um Mitteilung der kirchlichen Forderungen zu diesem Punkt gebeten, damit das Thema noch vor Veröffentlichung des Gesetzentwurfes geklärt werden könne. Diesen Brief hatte Kunst am 3. Januar 1955 Dibelius und Brunotte – zur Verteilung an die Ratsmitglieder – zur Kenntnis gebracht und betont: „In jedem Fall muss auf der nächsten Ratstagung eine Entscheidung gefällt werden“. Die Kirchenkanzlei hatte darauf hin am 7. Januar 1955 den Ratsmitgliedern das Schreiben des Amtes Blank und einen Auszug aus Benders Bericht an den Rat über die Arbeit des Ausschusses für Fragen der künftigen Militärseelsorge, den Wehrdienst von Geistlichen betreffend (45E8) „mit der Bitte um baldige Beratung und Beschlußfassung“ zugesandt. In Benders Bericht vom Mai 1954 hatte

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49. Sitzung Hannover, 12./13. Januar 1955

13. Beihilfen aus Kap. III. Der Rat beschloss, aus Kap. III des Haushaltsplanes folgende Beihilfen zu bewilligen: a) für das Institutum Judaicum Delitzschianum = 2.000,– DM b) für die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Familienfragen = 2.000,– DM61 14. Anwendung von Tarifverträgen Der Rat nahm davon Kenntnis, dass nach dem Ergebnis einer Rundfrage der Kirchenkanzlei62 fast alle Gliedkirchen es für dringend erwünscht halten, Verhandlungen mit den Gewerkschaften über den Abschluss von Tarifverträgen für den kirchlichen Bereich aus dem Wege zu gehen63. Der Rat beschloss daher, dass bis auf weiteres Tarifverträge, die für den Bereich der Bundesverwaltung mit den Gewerkschaften abgeschlossen werden, auch für diejenigen Bediensteten der Amtsstellen des Rates entsprechende Anwendung finden sollen, deren Vergütung – sei es auf Grund ausdrücklicher Vereinbarung in den Einzelarbeitsverträgen, sei es in Ermangelung der nach § 8 der vorläufigen Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst vom 12. 10. 194964 vorgesehenen Vergütungsordnung – nach der TO. A zu bemessen ist.

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es geheißen, dass der Ausschuss einmütig der Meinung sei, dass „im Interesse der Ausrichtung des Wortes Gottes und des seelsorgerlichen Dienstes von [sic!] Front und Heimat ordinierte Pfarrer nicht zum Wehrdienst verpflichtet sein sollen, die Militärseelsorge aber von dieser Bestimmung nicht berührt sei, weil die Militärseelsorge nicht als Wehrdienst im eigentlichen Sinn zu sehen ist.“ Theologiestudenten seien dagegen „wie alle Glieder unseres Volkes zu behandeln“. Eine Zurückstellung vom Wehrdienst komme für sie nicht in Frage (alle Schriftstücke in EZA Berlin, 2/3547). Das Konzept für ein Rundschreiben des Rates an die Landeskirchen mit der Mitteilung über die vom Rat genehmigten Beihilfen vom 11. Januar 1955 wurde ergänzt um ein separates Blatt mit der Notiz von Harlings an Brunotte: „Herrn Präsident mit der Bitte, in der nächsten Ratssitzung die Bewilligung folgender Beihilfen zu erbitten: 1. Institutum Judaicum Delitzschianum wie im Vorjahr 2.000,00 DM 2. Ev. Arbeitsgemeinschaft für Familienfragen 2.000,00 DM“ (EZA Berlin, 2/ 5258). Das Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 13. Juli 1953 findet sich in EZA Berlin, 2/ 2840. Die Antworten der Landeskirchen hatte die Kirchenkanzlei in einem Schreiben an die rheinische Landeskirche vom 29. Juni 1954 dahin gehend zusammengefasst: „Der Abschluss förmlicher Tarifvereinbarungen mit kirchlichen Mitarbeiterorganisationen wird nur von folgenden Gliedkirchenleitungen für einen gangbaren und empfehlenswerten Weg gehalten: Berlin-Brandenburg, Schleswig-Holstein, Lippe, Lübeck, Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland“. Die Kirchenkanzlei hatte dieses Schreiben am 7. August 1954 den westlichen Gliedkirchen mitgeteilt (EZA Berlin, 2/2848). ABlEKD 1949, Nr. 10 vom 15. Oktober 1949, S. 198ff.

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15. Angelegenheiten des Kirchlichen Aussenamtes a) Die Wahl des Pfarrers Friedrich Mornau65 zum Pfarrer der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Leandro N. Alem wurde bestätigt. Er gilt als auf Dauer entsandter Pfarrer gem § 23 Ausl. Ges66. Ihm wurde gem. § 23, 2 des Ausl. Ges. Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung durch die EKD gewährt. Er untersteht der Aufsicht und Disziplin der EKD. b) Die Wahl des Pfarrers Heinrich Lebherz67 zum Pfarrer des Deutschen Evangelischen Gemeindeverbandes Buenos-Aires Süd mit Sitz in Quilmes wurde bestätigt. Er gilt als auf Dauer entsandter Pfarrer gem. § 23 Ausl. Gesetz. Ihm soll gem. § 23, 2 des Ausl. Gesetzes Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung durch die EKD gewährt werden. Er untersteht der Aufsicht und Disziplin der EKD. c) Die Berufung des Pfarrers Hans Hollederer in den Dienst der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Osorno/Chile wurde gem. § 28, 2 b und § 9 b des Ausl. Ges. vom 18. 3. 1954 bestätigt. Ihm wurde die in den §§ 12–21 des o. a. Gesetzes geregelte Rechtsstellung gewährt. 16. Nächste Sitzung Die nächste Sitzung des Rates findet am Mittwoch, den 2. Februar 1955 in Hannover im Dienstgebäude der Kirchenkanzlei statt. Am 3. Februar ist eine Tagung der Kirchenkonferenz im Saal des Henriettenstiftes in Hannover vorgesehen. gez. D. Brunotte68

49D Vorlagen und Anträge 49D1. Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden. München, 3. November 1954 F: ELAB 603/B 15 (O). Betr.: Personelle Zusammensetzung des Kirchlichen Aussenamtes der EKD 65 66 67 68

Vgl. K-H. Fix, Protokolle 3, 2C1, S. 121. ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113. Vgl. K-H. Fix, Protokolle 3, 2C1, S. 121. Nach G 1 befasste sich der Rat zudem mit der Frage der konfessionellen Zusammensetzung des von der Synode zu wählenden Rates. Auf Grund der Zahl der Pfarrstellen und der Seelenzahl kam man zu dem Ergebnis, dass künftig ein bisher den Reformierten gehörender Sitz den Unierten zufallen müsse.

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49. Sitzung Hannover, 12./13. Januar 1955

Sehr verehrter Herr Bischof! Auf der letzten gemeinsamen Sitzung der Kirchenleitungen und der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands am 13. und 14. Oktober 1954 in Braunschweig wurde erneut über die Frage der personellen Zusammensetzung des Kirchlichen Aussenamtes der EKD eingehend beraten. Dabei wurde beschlossen, Ihnen noch einmal die Stellungnahme der Vereinigten Kirche zu dieser Frage darzulegen. Die Basis für unsere Stellungnahme ist § 28 Abs. 1 des in Spandau beschlossenen Kirchengesetzes über das Verhältnis der EKD und ihrer Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft ausserhalb Deutschlands. Dieser Paragraph lautet: „. . . Die Ordnung des Kirchlichen Aussenamtes hat die bekenntnismäßige Gliederung der EKD [richtig: Evangelischen Kirche in Deutschland] zu berücksichtigen.“69 Dem entspricht der in Verbindung damit gefasste einmütige Beschluss der Synode: „[Die] Synode bittet den Rat der EKD [richtig: Evangelischen Kirche in Deutschland], in der Fassung der Ordnung für die Amtsstellen der EKD [richtig: Evangelischen Kirche in Deutschland] die bekenntnismäßige Gliederung der EKD [richtig: Evangelischen Kirche in Deutschland] in der Weise zu berücksichtigen, dass sie in der Zusammensetzung und in der Geschäftsordnung der Amtsstellen sachgemäß zur Geltung kommt.“70 Unseres Erachtens widerspricht es dem Sinn dieser von der Synode einmütig gefassten Beschlüsse, wenn eine Neuregelung erst im Zuge eines normalen Ausscheidens der bisherigen Stelleninhaber bei ihrer Pensionierung in Angriff genommen wird. Wir bringen dazu in Erinnerung, dass es im Verlauf der langwierigen und schwierigen Verhandlungen in dem vorbereitenden wie in dem Synodalausschuss selbst die Vertreter der EKU waren, die den Vorschlag einer sofortigen personellen Umbesetzung des Kirchlichen Außenamtes machten, damit eine möglichst weitgehende einheitliche Regelung der Auslandsbeziehungen beibehalten werden könnte. Die Vereinigte Lutherische Kirche ist diesem Vorschlag beigetragen [sic!] in der selbstverständlichen Annahme, dass diese Neuregelung durch den Rat der EKD unverzüglich in die Wege geleitet würde. Sie muss darum ihrerseits definitive Schritte in dieser Richtung zur unabdingbaren Forderung im Sinne einer inneren Festigung der EKD erheben. Dabei erscheint es uns abwegig, mögliche Zukunftsentwicklungen in der Organisation der „Oekumenischen Zentrale“ und ihrer Beziehungen zum Kirchlichen Aussenamt abzuwarten. Es geht uns um eine genügende

69 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 110–113, S. 113. 70 Berlin-Spandau 1954, S. 280.

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Berücksichtigung der lutherischen Landeskirchen in den Referaten, die unmittelbar für die Diasporagemeinden verantwortlich sind. Unabhängig davon bleibt die Frage der Leitung des Kirchlichen Außenamtes. Das vor reichlich zwei Jahren von Herrn Kirchenpräsident Niemöller in Speyer gegebene Versprechen harrt noch immer seiner Einlösung. Grundsätzlich können wird es nicht für richtig halten, dass ein Mitglied des Rates der EKD zugleich Leiter eines Amtsstelle ist. Unseres Erachtens ist eine Möglichkeit der Umbesetzung im Kirchlichen Außenamt bei der Stelle des Vizepräsidenten gegeben. Dabei scheint uns der § 44 Abs. 2 des Kirchengesetzes der EKD über die Rechtsverhältnisse der Kirchenbeamten vom 18. 3. 195471 eine geeignete Handhabe zu bieten, wobei im Falle der Undurchführbarkeit einer Versetzung auch § 47 Abs. 3 zu berücksichtigen ist. Wir möchten in diesem Zusammenhang davon absehen, unsere Forderung mit dem Hinweis auf die Lage der Auslandsgemeinden in gewissen Ländern zu begründen. Uns bestimmt allein die Sorge um die innere und äussere Entwicklung der EKD. Die auf der Synode gewonnene Einmütigkeit verpflichtet den Rat der EKD zum Handeln. Mit vielen amtsbrüderlichen Grüßen D. Meiser D. D. [m. p.] 49D2. Schreiben der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen an den Ratsvorsitzenden. Bad Boll, 7. Januar 1955 F: ELAB, 603/B 15 (O). Hochverehrter Herr Bischof! Der Vorstand der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen, dessen Mitglieder in der Anlage72 aufgeführt sind, hat gestern zu dem Schreiben der Evangelischen Arbeiterbewegung bezüglich der Synode73 Stellung genommen. Der Vorstand hat auf Anregung von Klaus von Bismarck einstimmig folgenden Beschluss gefasst: 1). Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft billigt die Auffassung der Evangelischen Arbeiterbewegung, dass bei der Erörterung des Themas „Die Kirche in der modernen Arbeitswelt“ auch Arbeiter zu Wort kommen sollen. 2.) Der Vorstand gibt deswegen dem Rat der EKD die Anregung, anstelle

71 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106. 72 49D3. 73 Dokument nicht ermittelt.

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von Klaus von Bismarck als Vertreter der Arbeiterschaft Herrn Henry Lillich, Mitarbeiter der Sozialakademie Friedewald und Mitglied des Kreisvorstandes der Gewerkschaft öffentliche Dienste in Montabaur[,] als Korreferenten zu bitten, sodass also neben Herrn Landesbischof D. Dr. Lilje DD. die Herren Symanowski, Lillich und Eberhard Müller sprechen würden. Wir möchten gleichzeitig die Anregung geben, dass Klaus von Bismarck – falls er vom Rat in die Synode berufen wird – mit der Leitung des Ausschusses betraut wird, der das diesmalige Thema der Synode beraten wird. 3.) Der Vorstand, der die Zusammenfassung aller mit Arbeitern beschäftigten evangelischen Werke darstellt, schlägt ausserdem vor, dass die Synode noch folgende Vertreter der Arbeiterschaft zu der Synode hinzuzieht: Arbeitersekretär Gerhard Schlosser, Hockenheim/Baden, Hildastr. 10, Arbeitersekretär Paul Becker, Hamburg-Finkenwerder, Schloostr. 7, Hilde Lümkemann, Bielefeld, Schillerstrasse, Hans Fischer, Bochum, Lütge Heide 39, Bergmann Sauter, Annaberg (Adresse über Sozialpfarrer Dr. Poelchau, Berlin). Ausserdem schlagen wir vor, den Direktor der Evangelischen Sozialakademie Friedewald, Dr. Gerhard Heilfurth, hinzuzuziehen. Diese verschiedenen Arbeitervertreter sind verschiedenen kirchlichen Werken angehörig (Schlosser: Arbeiterwerk des Männerwerks; Becker: Aktionsgemeinschaft Hamburg; Lümkemann: Vertreterin der Frauen; Fischer: EAB; Sauter: Vertreter der Arbeiterschaft der Ostzone). Zu dem Brief von Heinrich Voss von der EAB bemerken wir noch, dass die Evangelische Aktionsgemeinschaft Westfalen auf Anregung von Klaus von Bismarck und unter Mitwirkung der EAB gleichzeitig mit der Synode eine Tagung für Arbeiter in Espelkamp durchführt. Die Synode wird die Möglichkeit haben, sofern sie es wünscht, mit den Angehörigen dieser Arbeitertagung Kontakt zu gewinnen. Der Vorstand hat mich beauftragt, Ihnen, hochverehrter Herr Bischof, diese Anregung weiterzugeben, da wir annehmen, dass der Rat der EKD es begrüsst, wenn der Vorstand der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen dazu mithilft, dass der Eindruck, der durch die Veröffentlichung des Voss’schen Briefes vielleicht entstanden sein könnte, vermieden wird, dass nämlich die Kirche über die Arbeiterschaft unter Ausschluss von Vertretern derselben verhandeln will. Es grüßt Sie mit dem Ausdruck unserer Verehrung und den besten Wünschen für Ihr persönliches Wohlergehen im neuen Jahr Ihr Ihnen ganz ergebener Eb. Müller [m. p.] (Dr. Eberhard Müller)

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49D3. Anlage zum Schreiben der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen an den Ratsvorsitzenden F: ELAB, 603/B 15 (O, Anlage zu 49D2). Mitglieder des Vorstandes der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen Dr. Eberhard Müller, Bad Boll üb. Göppingen, Evang. Akademie Clara Sahlberg, Mainz, Hindenburgstr. 45 Paul Becker, Hamburg-Finkenwerder, Schloostr. 7 Klaus von Bismarck, Villigst bei Schwerte/Ruhr Pastor Lic. Joh. Doehring, Loccum, Evang. Akademie Dr. habil. Gerhard Heilfurth, Friedewald üb. Betzdorf/Sieg Freimut Hirte, Dietramszell üb. Holzkirchen/Obb. Hubert Jipp, Stuttgart, Sickstr. 135 Kiersch, Dorsten/W., Recklinghäuserstr. 27 Propst Dr. zur Nieden, Wiesbaden-Sonnenberg, Kaiser-Friedrich-Str. 11 Pfarrer Helmut Pfeiffer, Gelnhausen, Burkhardthaus-West Gerhard Schlosser, Hockenheim/Baden, Hildastr. 10 Dr. Käthe Truhel, Hersbruck, Weiherweg 8 Heinrich Voss, M. d. B., Hamm/W., Antonistr. l Klara Weltin, Berlin NW 40, Alt-Moabit 25 49D4. Schreiben Niesels an Brunotte. Schöller, 25. November 1954 F: EZA Berlin, 2/1070 (O). Lieber Bruder Brunotte! Auf der Tagesordnung der nächsten Ratssitzung im Januar bitte ich folgende Punkte zu setzen: 1. Angesichts der Versteifung in der Frage der Wiedervereinigung Deutschlands, eine neuerliche Beratung über den Tagungsort der kommenden Synode. Zu Ihrer Information lege ich in dieser Sache einen Zeitungsausschnitt74 bei. Wenn alle anderen Stellen jetzt mehr oder minder untätig sind, muß die Kirche hier ein deutliches Signal aufrichten. 2. Der Rat möge als wichtigen Punkt für die Beratung der Synode auf ihre Tagesordnung setzen: Wiedervereinigung Deutschlands. Herrn Präses Dr. Dr. Heinemann gebe ich Abschrift von diesem Schreiben zur Kenntnis. Mit brüderlichen Grüßen Ihr Niesel [m. p.] 74 Nicht nachgewiesen.

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49D5. Schreiben des Präses der Synode der Kirchenprovinz Sachsen an den Ratsvorsitzenden. Magdeburg, 4. Januar 1955 F: ELAB, 603/B 15 (O). Hochwürdiger Herr Bischof, verehrter Bruder Dibelius, Bischof D. Müller hat der heute in Magdeburg tagenden Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen mitgeteilt, daß er zum 1. Oktober 1955 in den Ruhestand zu treten gedenke. Der reformierte Senior der Kirchenprovinz Sachsen wird sein Amt zum 1. Mai 1955 niederlegen. Nach Artikel 121 unserer Grundordnung75 ist der neue Bischof von einem Wahlkollegium zu wählen, der reformierte Senior nach Art. 127 Abs. 276 von demselben, zu diesem Behufe aber etwas anders zusammengesetzten Wahlkollegium. In beiden Wahlkollegien ist neben der Evangelischen Kirche der Union (3 Mitglieder) ein Vertreter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, im Falle der Erwählung des reformierten Seniors ein reformiertes Ratsmitglied, zur Mitwirkung berufen. Auf Vorschlag des Bischofs beabsichtigt die Kirchenleitung, die Wahl des Bischofs und des reformierten Seniors alsbald zu betreiben, damit die gewählten von der am 17. Juni ds. Js. tagenden Synode der Kirchenprovinz berufen werden können. Das Wahlkollegium soll daher am Vortage der kommenden Kirchenleitungssitzung, d. i. am Nachmittag des 31. Januars 16 Uhr, in Magdeburg zusammentreten. Zuerst wird das Kollegium tagen, welches den reformierten Senior zu wählen hat. Beiden Sitzungen soll um 16 Uhr ein gemeinsamer Gottesdienst im Domremter vorangehen. Ich beehre mich, Ihnen hochwürdigster Bischof, und den Kirchenkanzleien Berlin und Hannover die Entschließung noch heute mitzuteilen, weil es erforderlich sein wird, in der am 12./13. bevorstehenden Ratssitzung die beiden Mitglieder des Rates zum Wahlkollegium abzuordnen. In verehrungsvollem Gruß Ihr Kreyssig [m. p.] 49D6. Schreiben der Finanzdirektion der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität an Merzyn. Bad Boll, 6. Mai 1954 F: EZA Berlin, 2/5268 (O). Sehr geehrter Herr Dr. Merzyn! In der Woche vor Ostern hatte ich mir erlaubt, im Anschluß an die Besprechung, die ich bei der Rheinischen Kirche in Düsseldorf bei Herrn Oberkir75 Grundordnung Kirchenprovinz, S. 61f. 76 Ebd., S. 63f.

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chenrat Ulrich hatte, bei Ihnen in der Angelegenheit der schweren Notlage der Brüdergemeine noch einmal vorzusprechen. Zunächst danke ich Ihnen sehr herzlich für die freundliche Bereitschaft, mit der Sie mich jeder empfangen haben, und für das warme Interesse, das Sie der Brüdergemeine und ihrer Not entgegengebracht haben. Wir haben uns nun erlaubt, in Abwandlung unserer nur auf Neugnadenfeld abgestellten Bitte vom 26. I. 195477 in unserem Kreise einen offiziellen Antrag an die Evangelische Kirche in Deutschland auszuarbeiten und fügen denselben in zwei Exemplaren bei78. Eventuell wäre ich auch gern bereit, noch einmal zu ergänzenden Beratungen in dieser Frage auch mit einem Herren unserer kirchlichen Leitung vorzusprechen. Abseits der Ausführungen, die wir in der beigefügten Bitte gemacht haben, erklären wir uns ausdrücklich bereit, Ihnen jeden Einblick in unsere Rechnungsführung zu geben, die gewünscht wird, denn es ist uns ganz klar, daß Sie auch nach dieser Richtung hin bei der Behandlung einer solchen Bitte Verantwortung tragen. Wir bitten Sie, überzeugt zu sein, daß wir wirklich nur von der Not gezwungen werden, überhaupt eine solche Bitte um brüderliche Hilfe auszusprechen. Da wir aber keinerlei staatliche Unterstützung erhalten, sehen wir keinen anderen Weg, wenngleich wir unsere ganzen Kräfte aufwenden werden, um durch Steigerung unserer Einnahmen das bisher unvermeidliche Defizit zu vermindern. Wir haben in der offiziellen Bitte ganz ausdrücklich darum ersucht, die von uns erbetene Hilfe erst für Ihren nächsten Etat vorzusehen; denn wir möchten nicht die Sympathie für unsere Bitte dadurch verringern, daß wir die Abwicklung Ihres laufenden Etats sozusagen unprogrammäßig stören. Wenn wir im Laufe dieses Jahres dennoch „festfahren“ sollten, würden wir uns erlauben, entweder bei Ihnen oder bei der einen oder anderen Kirche um eine Überbrückung zu bitten, wenn wir hoffen dürfen, in Ihrem nächsten Etat eine Hilfe zu bekommen. Wenn gültige Entscheidungen bei Ihnen auch erst im Zusammenhang mit der Etatberatung fallen, wären wir bei unserer Notlage doch dankbar, in absehbarer Zeit zu hören, wie man in Ihrem Kreis grundsätzlich unserer Bitte gegenüber steht. In der Hoffnung, daß es Ihnen gesundheitlich doch wieder besser geht, bin ich mit bestem Gruss Ihr ergebener Marx [m. p.]

77 42D5. 78 49D7.

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49D7. „Bitte“ der Direktion der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität an die EKD. Bad Boll, 30. April 1954 F: EZA Berlin, 2/5268 (O, Anlage zu 49D6). Bitte an die Evangelische Kirche in Deutschland Die Herrnhuter Brüdergemeine (in Westdeutschland anerkannt als Körperschaft des öffentlichen Rechts unter der Bezeichnung Europäisch-Festländische Brüder-Unität) existiert seit nunmehr rund 230 Jahren. Unsere aus wenigen Ortsgemeinden bestehende Freikirche ist immer klein geblieben und hat nie auf zahlenmässige Vergrösserung, sondern nur auf die Ausrichtung ihrs Auftrages, im besonderen in Erziehung und anderen Arbeiten der Inneren Mission hingearbeitet, neben der grossen Sonderaufgabe der Heidenmission, die aber eine besondere Körperschaft mit eigenem Finanzwesen ist und ausschliesslich von den Gaben von Missionsfreunden lebt. So ist die Mitgliederzahl unserer Kirche seit wohl mehr als 100 Jahren ungefähr gleichgeblieben und weist auf dem europäischen Festland nur knapp 10.000 Mitglieder, davon in Westdeutschland rund 4.500 auf. Wir sind aber weit über die Grenzen unseres eigenen kirchlichen Raumes hinaus bekannt, da wir innerhalb der Landeskirchen einen grossen Freundeskreis haben, dem wir mit unseren verschiedenen Werken zu dienen suchen, wie wir auch dessen Unterstützung empfangen dürfen. Die weitverzweigten Werke, in denen wir unseren Aufgaben nachzukommen suchen, wurden ausser durch den Opfersinn des kleinen Mitgliederkreises stark von den Erträgen des nicht unerheblichen Vermögens der Brüdergemeine unterhalten, das sich neben umfangreichem Haus- und Grundbesitz aus einer grossen Zahl gewerblicher und industrieller Unternehmungen zusammensetzte. Leider befanden sich diese wirtschaftlichen Grundlagen unserer kleinen Kirche fast ausschliesslich östlich der OderNeisse-Linie, so dass wir mit dem Verlust dieser Unternehmungen, welche einen Wert von vielen Millionen umfassten, die finanzielle Basis und Hauptstütze unserer Kirche verloren haben. Der Lastenausgleich hat uns keinerlei finanzielle Unterstützung gebracht, weil darin nur physische Personen und keine Körperschaften berücksichtigt werden. Die Kirchen sind bei dem Lastenausgleich ganz allgemein sowohl als zahlende, wie als unterstützte Körperschaften ausgeschieden. Auch die den beiden grossen Kirchen zuteil gewordene Erleichterung durch die sogenannte Ostpfarrerregelung ist gerade kürzlich für die Freikirchen vom Bundestag abgelehnt worden. Die unglücklichen politischen Verhältnisse nach dem Zusammenbruch haben die deutsche Brüdergemeine gezwungen, sich in eine Ost- und in eine Westverwaltung zu teilen. Während die östliche Verwaltung gewisse ausländische Unterstützung erhielt und noch gewisse Vermögensreste behalten

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hatte, sind wir hier in Westdeutschland ganz auf uns selbst gestellt, denn als Freikirche bekommen wir ja auch keinerlei staatliche Zuschüsse für Gehälter und Pensionen. Bei dem Ernst dieser finanziellen Situation und der Kleinheit unserer Mitgliederzahl haben wir uns im Kreise unserer Direktion und unserer Synode immer wieder die Frage gestellt, ob wir unser Werkzeug aus der Hand legen und unsere Selbständigkeit aufgeben sollten. Im Blick auf die mancherlei Aufgaben in Schule und Erziehung, Mission und Oekumene, die wir uns aufgetragen wussten, konnten wir uns zu diesem verantwortungsschweren Schritt aber nicht entschliessen und glauben auch heute noch, dass noch so schwere Verhältnisse uns nicht die Freiheit geben, einen solchen Schritt von uns aus zu tun. Wir haben selbstverständlich nicht die Hände in den Schoss gelegt; unsere wenigen Mitglieder von nur 4.500 Menschen in Westdeutschland haben jetzt jährlich ca. M 45.000.– sogenannte Gemeinbeiträge aufgebracht. Dies ist aber bei der im Durchschnitt sehr bescheidenen Existenzgrundlage unserer Mitglieder, die zu mehr als der Hälfte aus Flüchtlingen bestehen, ein sehr erhebliches Opfer. Darüber hinaus haben wir den für uns nicht leichten Entschluss gefasst, den umfassendsten uns erreichbaren Freundeskreis, die Leser unserer Losungen, um eine freiwillige Spende zu bitten. Auch diese Bitte hat ein in den letzten Jahren steigendes Echo gefunden, das wir dankbar entgegengenommen haben, das uns aber auch die Verpflichtung auferlegt, nicht kleinmütig zu verzagen und unsere Arbeit aufzugeben. Dass unsere Gehälter und Pensionen im Vergleich zu den entsprechenden Bezügen der Landeskirchen bescheiden sind, ist allgemein bekannt, aber auch dieser Selbstbeschränkung sind natürlich Grenzen gesetzt, besonders bei der Weiterführung unserer Schulen. Wir haben dabei auch immer noch auf ein eigenes Theologisches Seminar, das wir früher hatten, verzichtet und haben stattdessen zur Heranbildung unseres Pfarrer- und Lehrernachwuchses den Weg der Stipendien zum Studium an anderen Universitäten gewählt, wenngleich wir uns unter dem Druck der Verhältnisse auch hierin erheblichen Beschränkungen auferlegen mussten. Trotz all dieser Bemühungen fehlen uns aber fast alljährlich ungefähr M 35–40.000.– um unseren Etat auszugleichen. Wir haben in den letzten Jahren durch verschiedene Grundstücksverkäufe, die wir noch in Königsfeld und Neuwied durchführen konnten, und mit Hilfe von einmaligen Unterstützungen, die wir sowohl von der Evang. Kirche in Deutschland wie auch einmal vom Bundesernährungsministerium für unsere neue Siedlung Neugnadenfeld im Kreis Bentheim erhalten haben, uns über Wasser gehalten. Wir sind jetzt an dem Punkt angelangt, wo uns klar geworden ist, dass wir wegen dieser uns alljährlich fehlenden Beiträge nun doch unter Umständen so starke Einschränkungen in unserer Arbeit vornehmen müssten, dass die selbständige Existenz unserer Kirche in Gefahr kommen müsste. Dies wür-

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de, falls uns keine Hilfe zuteil wird, bedeuten, dass wir gezwungen wären, im wesentlichen auf die Selbständigkeit unserer Schulunternehmungen zu verzichten, die Flüchtlingssiedlung Neugnadenfeld bei Bentheim, für die wir alljährlich ca. M 35.000.– Zuschüsse aufwenden müssen, aufzugeben und ausserdem so manche kleinere soziale Arbeiten wie Altersheime, Taubstummen-Internat, Krankenpflege usw. aufzulösen. Unser klein gewordener Lebensraum würde durch solche einschneidende Massnahmen so beschränkt werden, dass dies einer Auflösung gleichkäme. Bei der schwierigen Lage und unserer Armut glauben wir die Freiheit zu haben, die Gesamtheit der Evangelischen Kirche um eine Unterstützung zu bitten, wobei wir an den Jahresbetrag von M 35.000.– bis M 40.000.– denken würden. Selbstverständlich ist uns klar dabei, dass die Evang. Kirche in Deutschland nicht in der Lage ist, uns nun eine langjährige Zusicherung nach dieser Richtung hin zu geben, wie auch wir uns bemühen werden, diesen uns so drückenden Fehlbetrag zu reduzieren. Die Aussichten dafür sind nicht hoffnungslos, denn unsere besonders drückenden Pensionslasten werden im Laufe der nächsten zehn Jahre allmählich absinken, weil wir zur Zeit zu grosse Pensionslasten aus unserer „grösseren“ Vergangenheit haben. Auch hoffen wir, dass die Bitte an unsere Freundeskreise sich allmählich immer stärker erfüllen wird. Es würde uns eine selbstverständliche Pflicht sein, von einer solchen Bitte an die Evang. Kirche in Deutschland abzusehen, sobald wir nur irgendwie wieder aus eigenen Kräften bestehen können. Nach einem jüngst gefassten Beschluss unserer Synode werden wir auch unsere eigenen Mitglieder so weit als irgend möglich um eine Erhöhung ihrer jetzigen „Gemeinbeiträge“ bitten; doch ist uns vor Augen, dass es sich dabei nur um eine kleine Mehreinnahmen handeln kann, stellen doch diese Gemeinbeiträge schon jetzt Abgaben dar, die zum Teil zwei- bis dreimal höher sind als die landeskirchlichen Steuern. Es ist auch nicht unsere Absicht, in stärkerem Umfange Mitglieder zu werben. Wir werden nach dieser Richtung hin unserer Tradition treu bleiben, den anderen Kirchen mit unserer Arbeit zu dienen. Wir haben lediglich nach dem Zusammenbruch einen Kreis von Flüchtlingen, die aus einem deutschen Diasporagebiet der Brüdergemeine in Polen stammten, in Neugnadenfeld im Kreis Bentheim in unsere Kirche aufgenommen, um dieser Siedlung, die wir mit Hilfe der hannoverschen Regierung dort durchführen, auch einen möglichst einheitlichen geistlichen Charakter zu geben. Wir erlauben uns bei dieser Notlage, die uns vor unsere Existenzfrage stellt, im Blick auf unsere jahrhundertelange Arbeit, die wir ganz besonders auch auf dem Gebiet des Schulwesens tun durften, nunmehr um eine brüderliche Hilfe zu bitten, und wären der Evangelischen Kirche in Deutschland ausserordentlich dankbar, wenn sie zu dem Entschluss kommen könnte, im nächsten Etat eine entsprechende Summe zu unserer Unterstützung aufzunehmen. Wir sind davon überzeugt, dass die verschiedenen Landes-

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49D Vorlagen und Anträge

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kirchen, die uns und unsere Arbeit kennen, für unsere Bitte Verständnis haben. Die Europäisch-Festländische Unitätsdirektion i. A. Marx [m. p.]

49D8. Aktennotiz des Kirchlichen Außenamtes. O. O., 7. Januar 1955 F: EZA Berlin, 2/1797 (O). Betr.: Wohnungsbeschaffung für deutschen Pfarrer in Paris Der Rat wolle beschliessen: „Die Kirchenkanzlei stellt dem Kirchlichen Aussenamt auf Anforderung ein Darlehen in Höhe von 40.000.– DM bis 60.000.– DM zur Verfügung, um hiervon eine Wohnung für Pastor Dahlkötter in Paris zu kaufen.“ Begründung: Seit dem 15. Oktober 1954 ist die Pfarrstelle der deutschen evangelischen Gemeinde durch Pf. Dahlkötter wieder besetzt. Pf. Dahlkötter wohnt z. Zt. in einer möblierten Wohnung in einem Pariser Vorort. Es liegt im Interesse seiner Arbeit, ihm möglichst bald zu einer eigenen Wohnung zu verhelfen, in der ihn auch Gemeindeglieder besuchen können. Bei den augenblicklichen Verhältnissen auf dem Pariser Wohnungsmarkt ist es so gut wie unmöglich, eine leere Wohnung zu mieten, es kommt daher nur ein Kauf in Frage, dessen Kosten sich zwischen 40.000.– DM und 60.000.– DM belaufen. Auch vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus ist der Wohnungskauf zu empfehlen, da die augenblickliche Miete für eine unzureichend möblierte Wohnung ohne Heizung, Licht etc. 300.– DM monatl. beträgt. Der Finanzausschuss hat in seiner Sitzung am 19. November 1954 in Stuttgart sein grundsätzliches Einverständnis erklärt für den Fall, dass auch der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland einen solchen Erwerb für notwendig halten sollte. (vergl. Ziff. 55 des Protokolls79) Der Finanzbeirat äusserte sich in seiner Sitzung vom 14./15. Dezember 1954 in Hannover wie folgt: „Der Wohnungskauf in Paris wird – falls der Rat der EKD ihn für unabweisbar notwendig halten sollte – zunächst vorschussweise bezahlt werden können, so dass die Ausgabe auf 2 Jahre verteilt wird.“80 79 EZA Berlin 2/1277. 80 Im Protokoll über die Sitzung des Finanzbeirates der EKD am 14./15. Dezember 1954 in Hannover, S. 6 (EZA Berlin, 2/5751) hieß es aber nur: „Der Wohnungskauf in Paris wird – falls der Rat der EKD ihn für unabweisbar notwendig halten sollte – zunächst vorschussweise bezahlt werden können.“

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Im Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1955 hat das Kirchliche Aussenamt unter Kapitel V Titel 1a eine Summe von 40.000.– DM für den Wohnungskauf in Paris beantragt. Obiger Beschluss wird bereits jetzt erbeten, da sich jeden Tag eine günstige Gelegenheit in Paris ergeben kann, die ein sofortiges Zugreifen erfordert, Frankfurt a. M., den 7. 1. 1955 J/Schm. 49D9. Schreiben des Hilfswerks der EKD an den Rat. Stuttgart, 22. November 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (Abschrift). Betr.:

Genehmigung zur Führung eines Hilfswerkerholungsheims in Oberbärenburg / im Erzgeb. Die Berliner Stelle des Zentralbüros bewirtschaftet seit längerer Zeit ein Erholungsheim in Oberbärenburg im Erzgebirge. Das Heim ist lediglich ermietet, der Vertrag ist kündbar. Eine Genehmigung nach § 4 Abs. 1 des Hilfswerksgesetzes vom 5. 4. 5181 hat das Zentralbüro bisher noch nicht erbeten, weil bereits mehrfach erwogen wurde, ob für das Heim nicht ein anderer Träger gefunden werden konnte. Das hat sich bisher nicht ermöglichen lassen, andererseits würde die Aufgabe des Heimes einen schweren Ausfall der ohnehin nur recht spärlichen Erholungsmöglichkeiten im Bereich der östlichen Gliedkirchen bedeuten, so dass es das Zentralbüro für erforderlich hält, das Heim bis auf weiteres in eigener Bewirtschaftung zu halten. Es hat daher die Zustimmung des Verwaltungsrats in dessen Sitzung am 16. November 54 erhalten und bittet in dessen Auftrag nunmehr den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, auch seinerseits die erforderliche Genehmigung zu erteilen. In Vertretung gez. Röntsch Kirchenrechtsrat a. D.

81 ABlEKD 1951, Nr. 4 vom 15. April 1951, S. 89ff.

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49D Vorlagen und Anträge

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49D10. Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kirchenkanzlei. Stuttgart, 22. November 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (Abschrift). Betr.:

Beteiligung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland-mbH. an der Hilfswerk-Siedlungs-GmbH Berlin. Der Verwaltungsrat des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Deutschland hat sich in seiner Sitzung vom 16. Nov. 1954 auf den Standpunkt gestellt, dass § 4 Abs. 1 des Hilfswerksgesetzes vom 5. 4. 51 (Amtsblatt der EKD 1951/Nr. 41) dahin auszulegen sei, dass nicht nur unmittelbare Beteiligungen des Zentralbüros seiner Zustimmung und der Genehmigung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bedürfen, sondern dass dies auch für mittelbare Beteiligungen durch Gesellschaften gelte, an denen das Zentralbüro beteiligt ist. Im Zuge der Förderung der Siedlungsmassnahmen der Evangelischen Kirche in Deutschland und unter Berücksichtigung der Beschlüsse der Synode in Weissensee ergab sich für das Hauptbüro in Berlin-Brandenburg die Notwendigkeit, eine besondere kirchliche Siedlungsgesellschaft zu schaffen, die den Namen Hilfswerk-Siedlung GmbH trägt und deren Mittel sich gegenwärtig auf 200000,– DM belaufen. Von dem Gesellschaftskapital hat die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der EKDmbH. den Betrag von 50000,– DM übernommen, ohne dass bisher die nach der Auslegung des Verwaltungsrats zu berücksichtigen kirchengesetzlichen Bestimmungen beachtet worden waren. Der Verwaltungsrat hat seinerseits der Beteiligung zugestimmt und das Zentralbüro beauftragt, den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland in seinem Namen um Genehmigung dieser Beteiligung zu bitten. In Vertretung gez. Röntsch Kirchenrechtsrat a. D. 49D11. Schreiben des Ostkirchenausschusses an den Rat. Hannover, 3. Dezember 1954 F: EZA Berlin, 2/1756 (Abschrift). Betr.: Neue Mitglieder des Ostkirchenausschusses. Der Ostkirchenausschuss hat sich in seiner letzten Sitzung mit der Nachfolge seines heimgegangenen Mitglieds Pastor Dr. Gerhard Gehlhoff befasst. Bei der Bemühung um eine allen Wünschen gerecht werdende Besetzung dieses Platzes ergab sich, dass nicht nur die Pommern mit gutem Recht

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wünschen, im Ostkirchenausschuss weiter vertreten zu sein, sondern dass durch Übersiedlung die im süddeutschen Raum tätigen Hilfskomitees ihre Vertretung im Ostkirchenausschuss verloren haben und auf eine Erneuerung derselben Wert legen. Um beiden Wünschen entsprechen zu können, hat der Geschäftsführer des Ostkirchenausschusses Pfarrer Spiegel-Schmidt, der ja ohnehin ex officio Mitglied desselben ist, auf sein persönliches Mandat verzichtet, so dass zwei Plätze zu besetzen sind. Der Ostkirchenausschuss hat an diese beiden Stellen gewählt: Pfarrer Lic. Klaus Harms, Detmold, Karolinenweg (Pommern) Pfarrer Desiderius Alexy, Stuttgart-Hedelfingen, Esslingerstr. 23 (Slowakei). Wir bitten aufgrund unserer Geschäftsordnung § 5 den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland, sich mit dieser Wahl einverstanden zu erklären. Gleichzeitig melden wir, dass zum zweiten Vorsitzenden, dessen Platz durch den Tod von Bruder Gehlhoff ebenfalls vakant wurde, OKR. Brummack, Kiel, Körnerstr. 3 gewählt wurde. gez. Gülzow Vorsitzender

49E Dokumente 49E1. „Vorläufiges Programm für die ausländischen Gäste auf der Synode in Espelkamp vom 6.–11. März 1955.“ F: EZA Berlin, 6/7431 (D). Vorläufiges Programm für die ausländischen Gäste auf der Synode in Espelkamp vom 6.–11. März 1955. I. Referate: Präsident D. Brunotte über „Wesen und Aufbau der Evangelischen Kirche in Deutschl.“ Prälat D. Kunst über ihre Arbeitsbereiche Propst D. Grüber Präsident D. v. Thadden-Trieglaff bzw. Dr. H. H. Walz über den Deutschen Ev. Kirchentag Professor Dr. Krimm über das Evangelische Hilfswerk Direktor Dr. Eberhard Müller über Ev. Akademien Pfarrer Hess über Öffentlichkeitsarbeit der EKD

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II.

Zusammensein mit den ausländischen Gästen gelegentlich eines Abendessens oder Kaffeetrinkens (Ansetzung dem Präsidium der Synode vorbehalten) III. Autobusfahrt nach Bethel IV. Besichtigung von Espelkamp

49E2. „Bericht des Vorsitzenden des Disziplinarausschusses an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland am 12. Januar 1955“ F: ELAB, 603/B 15 (D). Bericht des Vorsitzenden des Disziplinarausschusses an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland am 12. Januar 1955 Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland hat auf ihrer letzten Tagung vom 14. bis 19. März 1954 zur Frage der Disziplinarordnung folgenden Beschluss gefaßt: „Die Synode hält den vorgelegten Entwurf eines Disziplinargesetzes der EKD für eine brauchbare Grundlage, um das Disziplinarverfahren für den unmittelbaren Bereich der EKD sowie für zustimmende Gliedkirchen zu regeln. Es ist jedoch erforderlich, den Entwurf zu überarbeiten, auch in der Richtung, daß Gliedkirchen, die nicht zustimmen, in ihrer eigenen Gesetzgebung vorsehen können, die Instanzen bei der EKD für ihre Disziplinarverfahren in Anspruch zu nehmen. Die Synode bittet den Rat, einen besonderen Ausschuß zu bilden, mit dem Auftrag, den vorgelegten Entwurf zu überarbeiten. Sie stellt die Beschlußfassung über die zu treffende Regelung bis zur nächsten Tagung der Synode zurück.“82 Der vom Rat auf Grund dieses Beschlusses eingesetzte Ausschuß, hat mich zu seinem Vorsitzenden gemacht. Als solcher gebe ich heute über das Ergebnis der Besprechungen des Ausschusses den folgenden Bericht: Der Ausschuss bestand aus 12 Mitgliedern und ist zwei Mal zur Beratung zusammengetreten. Die Aufgabe des Ausschusses bestand zum ersten darin, den der Synode vorgelegten Entwurf noch einmal zu überarbeiten in Hinsicht auf Fragen und Wünsche, die von einzelnen Gliedkirchen ausgesprochen waren. Der Ausschuß hat sich dieser Aufgabe unterzogen und legt hiermit dem Rat den von allen anwesenden Mitgliedern gebilligten endgültigen Entwurf vor83. Unverändert bleiben in diesem Entwurf insbesondere die Artikel 56 und 61, in denen die Bildung eines gemeinsamen Disziplinarhofes und seiner kon82 Berlin-Spandau 1954, S. 258. 83 EZA Berlin, 2/3416.

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fessionell gegliederten Senate, wie aber auch die Möglichkeit der Bildung gliedkirchlicher Disziplinarhöfe vorgesehen ist. Ich darf feststellen, daß damit der Entwurf in materieller Hinsicht die allgemeine Billigung des Auschusses gefunden hat. Es war nunmehr im Ausschuß die Frage zu erörtern, ob dieser Entwurf auf eine rechtlich zulässige Weise Gegenstand der Gesetzgebung der EKD für die Gliedkirchen sein könne. Der Ausschuß glaubte, für seine Erörterungen die Frage der Anwendbarkeit von Artikel 10a der Grundordnung84 ausschalten zu sollen, weil diese Frage schon im Ausschuß der Synode auf unüberwindliche Schwierigkeiten bei einzelnen Mitgliedern gestoßen war. Er hegte die Hoffnung, daß eine Einigung in Bezug auf eine Anwendbarkeit von Artikel 10b erfolgen könne. Der fast einmütig angenommene Text des Beschlusses der Synode gab zu dieser Hoffnung eine gewisse Berechtigung. Es zeigte sich aber, daß auch die Erörterung dieser Frage den gleichen Schwierigkeiten begegnet, wie auf der Synode selbst. Wiederum war die Mehrheit des Ausschusses der Ansicht, daß die Synode in der Lage sei, den vorgelegten Entwurf der Disziplinarordnung auf dem Wege des Gesetzes zu regeln, und wenn schon 10a nicht anwendbar sei, so doch 10b für alle zustimmenden Gliedkirchen. Wiederum wurden gegen diese Auffassung von der anderen Seite bekenntnismäßige und rechtliche Bedenken geltend gemacht. Die bekenntnismäßigen Einwendungen waren die gleichen, die schon im Ausschuß der Synode von einigen Mitgliedern der VELKD vorgetragen waren. Sie gipfeln in dem Satz, daß die EKD, da sie nur ein Kirchenbund sei, kein Gesetzgebungsrecht habe in allen Fällen, die allein vom Bekenntnis her zu regeln sind. Da die Disziplinarordnung ein solcher Fall sei, könne die EKD sie nicht auf dem Wege des Gesetzes erlassen. Auch der Hinweis darauf, daß die Grundordnung nur solche Gesetze ausschließe, deren Bekenntniswidrigkeit festgestellt sei, konnte diese Haltung nicht überwinden. Die rechlichen Bedenken bezogen sich auf den Wortlaut von Artikel 10b. Es wurde geltend gemacht, daß der Begriff „beteiligte“ Gliedkirchen nicht eindeutig im Sinne einer den Geltungsbereich des Gesetzes einschränkende Bedeutung zu verstehen sei. Man würde die Einheit der EKD auflösen, wenn man Gesetze nur für einen Teil der Gliedkirchen zuließe. Zumindest müßte erst auf dem Wege einer von der Synode zu beschließenden Interpretation oder einer Grundordnungsänderung des Artikels 10b diese Möglichkeit einer eingrenzenden Gesetzgebung nur für die zustimmenden Gliedkirchen geschaffen werden. Wenn auch von der anderen Seite eine gewisse Unklarheit des Artikels in bezug auf den Begriff „beteiligte“ Gliedkir-

84 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 110.

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chen anerkannt wurde, so wurde doch von diesen Mitgliedern des Ausschusses betont, daß das Wort „beteiligte“ völlig überflüssig sei, wenn man es nicht im Sine einer den Geltungsbereich einschränkenden Gesetzgebung verstehen müsse. Sie wiesen darauf hin, daß es widersinnig wäre, wenn eine Gesetzgebung der EKD durch den Widerspruch einer einzigen vielleicht sehr kleinen Gliedkirche verhindert werden könnte. Es wurde ferner darauf verwiesen, daß die EKD auch bisher schon Sachgebiete unter Ausschluß der nicht zustimmenden Gliedkirchen geregelt hat, z. B. in der Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst vom 12. 10. 194985. Nachdem der Ausschuß feststellen mußte, daß eine Einhelligkeit seiner Glieder in Bezug auf die Anwendbarkeit des Artikel 10 nicht vorhanden sei, war nur noch die Frage zu prüfen, ob ein Disziplinargesetz für die Amtsstellen der EKD zu schaffen sei, das die Gliedkirchen auf Grund eigener Beschlußfassung übernehmen könnten. Bei der Beratung dieser Frage zeigte es sich, daß es unmöglich ist, eine Disziplinarordnung zugleich für die Amtsstellen der EKD wie für die Gliedkirchen zu schaffen, da beide sehr verschiedene Wünsche in Bezug auf die Verfahrensvorschriften an die Disziplinarordnung zu stellen haben. Ein für die Amtsstellen der EKD ergehendes Disziplinargesetz eignet sich nicht für die Gliedkirchen und würde von ihnen nicht übernommen werden. Im übrigen würden die Bekenntnisbedenken, die gegen eine Disziplinarordnung für die Gliedkirchen geltend gemacht worden sind, in der gleichen Weise auch gegen eine Disziplinarordnung für die Amtsstellen der EKD Platz greifen. Zum Schluß hat sich der Ausschuß noch die Frage gestellt, ob die EKD den Gliedkirchen in Bezug auf die Disziplinarordnung hilfreich sein könnte in Anwendung der Artikel 8 und 9 der Grundordnung (Anregung und Richtlinien). Diese Frage muß verneint werden angesichts des weitergehenden Einverständnisses über den vorliegenden Entwurf der Disziplinarordnung und dem von vielen Gliedkirchen ausgesprochenen Verlangen nach einer gemeinsamen Gesetzgebung. Zu meinem großen Bedauern muß ich festsstellen, daß der Ausschuß nicht in der Lage war, den ihm vom Rat erteilten Auftrag in einem einhelligen Beschluß zur Ausführung zu bringen. Im Namen des Ausschusses muß ich heute diesen Auftrag in die Hände des Rates zurückgeben. Nach Ansicht des Ausschusses liegt es nun beim Rat der EKD zu entscheiden, ob der Gesetzentwurf in seiner vom Ausschuß überarbeiteten Fassung der neuen Synode vorgelegt werden soll. Sollten auf der Synode Bedenken gegen die Vorlage dahingehend erhoben werden, daß sie bekenntniswidrig sei, so wird die Synode nach Artikel

85 ABlEKD 1949, Nr. 10 vom 15. Oktober 1949, S. 198ff.

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27 der Grundordnung verfahren müssen. Sollten Bedenken rechtlicher Art gegen die Anwendung des Artikels 10b der Grundordnung erhoben werden, so hätte die Synode zu entscheiden, ob sie diese Bedenken auf dem Wege der Interpretation des Artikels oder der Grundordnungsänderung beseitigen wolle. Gegebenenfalls müßte der Rat selbst nach Artikel 26 Absatz 3, Satz 2 bei der Vorlage des Gesetzentwurfes zu der aufgeworfenen Rechtsfrage Stellung zu nehmen. Dr. Böhm [m. p.] 49E3. Schreiben Chabadas an Grüber. Bratislava, 7. Dezember 1954 F: GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 255 (O). Sehr geehrter Herr! Auf Grund der vorläufigen Besprächung [sic!] mit Herrn Dr. L. J. Hromádka, Dekan der evang.theol. Fakultät des Komenský in Prag, erlaube ich mir sie sowie auch weitere hervorragende Glieder der EKiD als Vizepresident [sic!] des oekumenischen Rates aller evangelischen Kirchen in der ČSR, freundlichst zum Besuch dieser Kirchen einzuladen. Wir möchten uns sehr freuen, wenn wir Sie und die anderen Glieder der Delegation in unserer Heimat Ende Februar oder Anfang März begrüssen könnten. Der Aufenthalt der Delegation der EKiD würde cca. 10 Tage dauern. Es wäre gut, wenn die invitierte Delegation 6–8 Teilnehmer hätte. Ich bitte um freundliche Weitergabe unseres Wunsches an den Vorstand des Rates der EKiD und an das Presidium [sic!] der Synode, und nach Möglichkeit in kurzer Zeit uns die Namen und die Adressen der delegierten bekannt zu machen, damit wir die nötigen Schritte unternehmen können zu den Einreisewisen [sic!]. Gleichzeitig erlauben wir Ihnen mitzuteilen, dass die Regierung unserer Republik die Genehmigung zur Einladung Ihrer Delegation schon ertheilte [sic!]. Wir sind fest überzeugt, dass auch dieser Ihr Besuch seine Sendung erfüllen wird zum Bau des Reiches Gottes und zur Festigung der Friedensbestrebungen unserer Völker. Mit herzlichem Gruss und besten Wünschen zu Weihnachten an Sie und an Ihre werte Frau Gemahlin verbleibe ich ergebenst Jan Chabada [m. p.] Gen. Bischof

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50 Hannover, 2. Februar 1955 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Hannover, Kirchenkanzlei der EKD, Böttcherstraße 7. Mittwoch, 2. Februar 1955 (9.30 Uhr). Mittwoch, 2. Februar 1955 (Uhrzeit unbekannt)1. Dibelius, Hahn, Haug, Heinemann, Herntrich, Kreyssig, Lilje, Mager, Meiser, Niemöller, Niesel, Smend. Von der Kirchenkanzlei: Brunotte, Grauheding, Karnatz, Merzyn. Vom Kirchlichen Außenamt: Stratenwerth. Der Bevollmächtigte der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland: Kunst. Der Bevollmächtigte der EKD bei der Regierung der DDR: Grüber. Brunotte.

50A Vorbereitung der Sitzung 50A1. Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder. Berlin, 22. Januar 1955 F: EZA Berlin, 2/1756 (H). Im Auftrag des Herrn Ratsvorsitzenden laden wir hiermit zu einer Sitzung des Rates der Evangelischen Kirchen in Deutschland am Mittwoch, den 2. Februar 1955, 9.30 Uhr ergebenst ein. Die Sitzung soll im Dienstgebäude in Hannover-Herrenhausen, Böttcherstraße 7, stattfinden. Um Quartier wird sich die Kirchenkanzlei Hannover bemühen, soweit es gewünscht wird.

1 Im Anschluss an die Kirchenkonferenz vom 3. Februar 1955 tagte der Rat nochmals, vgl. unten S. 479 (TOP 19) und das Protokoll der Kirchenkonferenz (TOP 2).

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

Für die Tagesordnung sind folgende Beratungsgegenstände vorgesehen: 1. Vorbereitung der Synode der Evangelischen Kirchen in Deutschland a) Allgemeines D. Dr. Heinemann b) Berufung von 20 Mitgliedern der Synode Präses Mager c) Rechenschaftsbericht D. Dr. Dibelius 2.) Bestimmung der Teilnehmer an der Besuchsreise in die Tschechoslowakei D. Dr. Dibelius 3.) Bericht über die Verhandlungen der Kirchlichen Westkonferenz D. Dr. Lilje 4.) Bericht über die Besprechungen mit den Wortführern der SPD und FDP D. Dr. Lilje 5.) Stellungnahme zur Frage der Wiedergutmachung D. Brunotte 6.) Bericht des Kirchlichen Außenamtes Vizepräsident Stratenwerth 7.) Verschiedenes D. Dr. Karnatz

50A2. „Zur Ratssitzung am 2. Februar 1955“ F: ELAB, 603/B 15 (O). Zu Punkt 7 der Tagesordnung „Verschiedenes“ sind vorgemerkt: a) Genehmigung des Protokolls der Ratssitzung vom 12.–13. 1. 1955 b) Bewilligung von Beihilfen aus Kapitel III des Ostwährungshaushalts für die innerkirchliche Arbeit Es stehen noch zur Verfügung rd. 8.000.– DM Ost Es wird vorgeschlagen, von diesem Betrage 6.000.– DM " zu Gunsten der Laienarbeit in denjenigen Gliedkirchen zu verwenden, die in diesen Jahre noch keine Beihilfen empfangen haben (Thüringen, Mecklenburg, Pommern, Schlesien und Anhalt) und dem Burckhardthaus Ost 2.000.– DM " zur Durchführung eines Schulungskurses für nichtberufsmäßige Mitarbeiter in der Ostzone zu bewilligen c) Überweisung des in der Abrechnung des Jahres 1953 erzielten Überschusses von 43.366,75 DM " an die Betriebsrücklage gem. § 4 des Haushaltsplangesetzes 1952 vom 9. 10. 52 (Abl. Nr. 122) in Verbindung mit der Verordnung des Rates der EKD vom 26. 3. 53 (Abl. Heft 5 Nr. 79).

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50B Protokoll

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50B Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 7. Februar 1955 zugesandt). G: 1. Meiser (LAELKB Nürnberg, Meiser, 162), 2. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386). Niederschrift über die 50. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 2. Februar 1955 in Hannover Anwesend:

Sämtliche Ratsmitglieder (D. Herntrich bei Ziffer 1–3) und die beiden Bevollmächtigten des Rates der EKD. Von den Amtsstellen: Präsident D. Brunotte Geheimrat D. Dr. Karnatz Oberkirchenrat Dr. Merzyn Oberkirchenrat Dr. Grauheding Vizepräsident Stratenwerth sowie die übrigen Referenten der Kirchenkanzlei bei ihren Sachgebieten. 1. Feststellung der Niederschrift Die Niederschrift über die 49. Sitzung des Rates wurde einstimmig genehmigt. 2. Bibel-Revision Der Ratsvorsitzende teilte mit, dass die neutestamentliche Kommission für die Revision der Luther-Bibel ihre Arbeit abgeschlossen hat2. 3. Synode der EKD a) Der Rat nahm zustimmend die von dem Präses der Synode in Umlauf gegebenen Einladungsschreiben an ausländische Gäste zur Kenntnis3.

2 Vgl. zur Vorgeschichte 41B20, 44B1, 44B6a+c und 46B5. 3 Merzyn hatte am 27. Januar 1955 Heinemann den Entwurf der gleich lautenden Einladungsschreiben an die in- und ausländischen Gäste zur Teilnahme an der Synode gesandt. Diesen Brief hatte er in Heinemanns Auftrag und im Einvernehmen mit dem Kirchlichen Außenamt formuliert (EZA Berlin, 2/1076).

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

b) Der Rat nahm die von Prälat D. Kunst mitgeteilte Einladung des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem Empfang in Oeynhausen zur Kenntnis und beschloss, diese Einladung anzunehmen. c) Am Sonntag, den 6. März 1955 soll vormittags von 10.00 bis etwa ½ 12.00 Uhr der Gottesdienst (ohne feierlichen Einzug) und nachmittags die Eröffnung der Tagung der Synode stattfinden; hierbei soll nach einigen wenigen Grussworten nur der Bericht des Ratsvorsitzenden erstattet und der Nominierungsausschuss gewählt werden. Der Wortlaut des Berichtes des Ratsvorsitzenden soll SonntagAbend unverzüglich vervielfältigt und Montag-Morgen allen Synodalen vorgelegt werden. d) Am Montag soll die Aussprache über den Bericht des Ratsvorsitzenden durch den Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages eröffnet werden. e) In dem Ausschuss zur Vorbereitung einer Kundgebung zur Wiedervereinigung4 soll anstelle des verhinderten Vizepräsidenten Lücking nunmehr Präsident D. Brunotte die Federführung übernehmen. Der Ausschuss soll seinen Vorschlag zunächst der Kammer für öffentliche Verantwortung vorlegen, die ihrerseits gebeten werden soll, in einer Sitzung zu versuchen, eine gewisse Vorverständigung herbeizuführen5. f) Der Rat beschloss, gemäß Artikel 24 der Grundordnung der EKD6 die aus der beiliegenden Liste ersichtlichen 20 Mitglieder der 2. Synode der EKD nebst Stellvertretern zu berufen7. Prälat D. Kunst wurde gebeten, in einem persönlichen Gespräch mit Dr. Gerstenmaier zu klären, ob er von sich aus bereit ist, auf das ihm hierbei vom Rat zugedachte Mandat zu Gunsten von Dr. Walter Bauer zu verzichten. Die vorgetragenen Wünsche des Ostkirchenausschusses8 sowie die weitergehenden des Fakultätentages9, der Männer-10, Frauen-11 und 4 Vgl. 49B3f. 5 Mit Schreiben vom 7. Februar 1955 informierte Brunotte Hamel, Noth und Putz über diese Entwicklung und bat angesichts der knappen Zeit darum, dass die drei Genannten sich nicht träfen, sondern jeweils einen Entwurf ausarbeiteten, den sie bis zum 17. Februar an die Kirchenkanzlei senden sollten. Von dort sollten die Entwürfe der Kammer für Öffentliche Verantwortung, die am 21./22. Februar zum gleichen Thema tagen sollte, zur Beratung zugeleitet werden Hamel äußerte sich am 9. Februar zu diesem Vorschlag sehr skeptisch und erklärte, ein Votum der Kammer trage die Handschrift Tillmanns, der sich als Bundesminister deutschlandpolitisch klar in Richtung Westen exponiert habe. Das Dreiergremium müsse gemeinsam mit der Kammer tagen. Diesem Vorschlag stimmte Brunotte am 15. Februar 1955 zu (alle Schreiben in EZA Berlin, 2/1070). 6 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 112. 7 50C1. Vgl. zur Vorgeschichte 49B3b. 8 Antrag nicht ermittelt.

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Jugendarbeit12 sowie der Sorben13 konnten nicht berücksichtigt werden. g) Der Antrag von Präses Mager, eine Reihe von Persönlichkeiten der Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen und sonstige Persönlichkeiten mit besonderer Sachkunde für das Hauptthema der Synodaltagung als Gäste einzuladen14, wurde abgelehnt. 4. Wohnung Dr. Krüger-Wittmack Das Kirchliche Aussenamt wurde ermächtigt, für die Wohnung KrügerWittmack insgesamt bis zu 4.000,00 DM verlorene Kosten sowie bis zu 11.000,00 DM zinsloses Darlehen zur Verfügung zu stellen15. Wenn das wegen der Haltung des Finanzausschusses der Synode nicht möglich ist16, soll das Kirchliche Aussenamt entsprechend den grundsätzlichen Beschlüssen des Finanzausschusses der Synode der EKD vom 20. 11. 54

9 Antrag nicht ermittelt. 10 Antrag nicht ermittelt. 11 50D1. In der Antwort der Kirchenkanzlei vom 28. Juni 1954 erklärte Brunotte, dass der Rat erst dann über die zu berufenden Synodalen beschließen könne, wenn die Vertreter der Landeskirchen bekannt seien. Erst dann sei klar, „nach welchen Richtungen ein Ausgleich durch Berufungen notwendig“ werde. Zugleich forderte Brunotte die Frauenarbeit auf, eine Liste mit Kandidatinnen bis 1. Dezember 1954 einzureichen, die dann dem Rat vorgelegt werden könne (EZA Berlin, 2/1019). 12 Antrag nicht ermittelt. 13 50D2. 14 Vgl. 49B3d. 15 Vgl. 44D11. Der Antrag (50D3) war an die Kirchenkanzlei und an den Finanzausschuss der Synode gerichtet. Die beantragte Summe sollte zur Mitfinanzierung eines Hauses dienen, in dem Krüger-Wittmack zur Miete wohnen sollte. Am 21. Februar 1955 teilte das Kirchliche Außenamt der Kirchenkanzlei mit, dass sich der Abschluss des Mietvertrages wegen einer Auslandsreise Krüger-Wittmacks verzögern werde. Der Hauseigentümer verlange ein Darlehen von 25.000.– DM, das mit 4,5 % zu verzinsen sei und mit 5 % zu amortisieren sei, so dass sich eine Laufzeit von 20 Jahren ergebe. Daraufhin antwortete die Kirchenkanzlei am 23. Februar 1955, das benötigte Geld stehe bereit. Zugleich bat man darum, den Mietvertrag auf mindestens zehn Jahre abzuschließen und sich das Recht zu sichern, im Falle eines Auszugs Krüger-Wittmacks den Nachmieter zu bestimmen (alle Schreiben EZA Berlin, 2/P 130). Das Mietverhältnis kam aber nicht zustande, da sich die Hypothekenverhältnisse bei der in Aussicht genommenen Wohnung als sehr unübersichtlich erwiesen. 16 Der Finanzausschuss der Synode hatte auf seiner Sitzung am 19./20. November 1954 den Plan des Kirchlichen Außenamtes abgelehnt, den Ausgaben-Titel Umzugskosten des Haushalts 1954 um 15000.–DM zu überziehen, um Krüger-Wittmack einen Baukostenzuschuss in dieser Höge zukommen zu lassen. Die Auszahlung des Betrages könne allenfalls als Vorschuss für 1955 in Betracht kommen (Protokollauszug in EZA Berlin, 2/P 131). Am 27. Januar hatte die Kirchenkanzlei dem Außenamt telegrafisch mitgeteilt, dass der Finanzausschuss bei seiner Entscheidung vom November bleibe (Ebd.).

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und 27. 1. 55 ein hypothekarisch ausreichend gesichertes Darlehen bis zur Höhe von 30.000,- DM anbieten17. 5. Waisengeld Fraustadt Das Kirchliche Aussenamt wurde ermächtigt, für die drei über 18 Jahre alten, noch in der Schul- und Berufsausbildung befindlichen Vollwaisen des verstorbenen Auslandspfarrers Fraustadt in Abweichung von der Bestimmung des § 17 Abs. 2 der Versorgungsordnung für Auslandsgeistliche vom 10. 12. 192418 auf dem Gnadenwege Waisengeld bis zur Höhe für Vollwaisen zu zahlen, solange sie sich in der Ausbildung befinden, längstens jedoch bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres. Eigene Einkünfte sind auf die Gnadenbezüge anzurechnen19. 6. Versorgung des Bundes der Synoden in Brasilien mit Pfarrern20 An einen Bericht des Kirchlichen Aussenamtes über seine bisherigen Verhandlungen mit Neuendettelsau und Wuppertal21 schloss sich eine eingehende Aussprache an. Der Rat behielt sich eine endgültige Entscheidung der Frage, wieweit aus Mitteln der EKD die eine oder die andere Ausbildungsstätte zu unterstützen sei, vor22. 7. Weltkalenderreform Der Rat nahm das Rundschreiben der Kirchenkanzlei vom 26. Januar 1955 – 215. V.23 – sowie einen mündlichen Bericht des Kirchlichen Aussenamtes über den bisherigen Stand der Bemühungen um eine Kalenderreform zur Kenntnis24. 17 Vgl. das Protokoll der Ratssitzung vom 15. April 1955, TOP 9,14 (EZA Berlin, 2/1798). 18 AKED 1924, S. 258–266, S. 264. 19 Das Kirchliche Außenamt hatte seit März 1952 die Ausbildung des ältesten Sohnes von Fraustadt durch eine monatliche Zahlung von anfangs 100.– DM, dann 75.– DM unterstützt. Seit 1953 hatte Fraustedts Tochter für ihre Ausbildung in Deutschland eine Unterstützung durch das Außenamt erhalten (EZA Berlin, 6/P 172). Zum Antrag vgl. 50D4. 20 Zur Vorgeschichte vgl. 47/48B10. 21 Am 14. Dezember 1954 hatte im Kirchlichen Außenamt ein Treffen zwischen Bartelt, Berner, Menzel, Neumeyer, Niemöller, Probst und Stratenwerth stattgefunden, auf dem Niemöller Neumeyer gefragt hatte, „ob er, wenn schon kein Ja, so doch ein nihil obstat zu der Ausbildung von Brasilienpfarrern in Barmen sagen könne“. Neumeyer hatte daraufhin erklärt, die Frage nochmals mit der Leitung der Neuendettelsauer Mission besprechen und dann schriftlich antworten zu wollen. Zu den Antworten der Neuendettelsauer Missionsanstalt bzw. der Gesellschaft für Innere und Äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche vgl. 50E1–2. Berner teilte am 31. März 1955 dem Kirchlichen Außenamt mit, dass die Rheinische Missions-Gesellschaft nun offiziell beschlossen habe, „der Bitte des Kirchlichen Außenamtes entsprechend Prediger für die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien zur Verfügung zu stellen“ (alle Schreiben in EZA Berlin, 6/ 10125). 22 Vgl. das Protokoll der Ratssitzung vom 15. April 1955, TOP 9,13 (EZA Berlin, 2/1798). 23 EZA Berlin, 87/15.

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8. Entwicklung der deutsch-dänischen kirchlichen Beziehungen in SüdSchleswig An das Scheiben des Kirchlichen Aussenamtes vom 28. Januar 1955 – 310/5525 – und den ergänzenden mündlichen Bericht des Kirchlichen Aussenamtes schloss sich eine Aussprache an, die folgendes Ergebnis hatte: Der Rat der EKD sieht sich mit Rücksicht auf den bevorstehenden Ablauf seiner Amtsperiode nicht mehr in der Lage, zu einer Klärung und abschliessenden Stellungnahme zu den Fragen der deutsch-dänischen kirchlichen Beziehungen in Süd-Schleswig zu kommen. Er beauftragte deswegen das Kirchliche Aussenamt, den dänischen Bischöfen einen Zwischenbescheid zu geben26. Dem neuen Rat der EKD soll empfohlen werden, zunächst Bischof Wester zu hören27. 9. Vertrag mit der Gemeinde in Brüssel28 Der Rat nahm das Schreiben des Kirchlichen Aussenamtes – 253/5529 – zur Kenntnis. Er stellte fest, dass die Ordnung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel30 mit der Grundordnung der EKD31 nicht unvereinbar ist und stimmte dem Vertrag32 zwischen der

24 Aufgrund einer Anfrage des Bundesinnenministeriums vom 5. Januar 1955, das wiederum auf eine Initiative der Vereinten Nationen reagiert hatte, hatte die Kirchenkanzlei sich am 26. Januar 1955 mit o. g. Rundschreiben an die Gliedkirchen gewandt, um deren Stellungnahmen zur Kalenderreform einzuholen. Die seit dem 2. Februar in der Kirchenkanzlei eingehenden Voten der Landeskirchen waren abwartend bis ablehnend (alle Schriftstücke in EZA Berlin, 2/4425). 25 In dem genannten Schreiben (ELAB, 603/B 15) hatte das Kirchliche Außenamt dem Rat ein Schreiben des „Danske Folkekirkes Mellemkirkelig Råd“ vom 10. Januar 1955 zukommen lassen, in dem dieser den Rat um seine Einflussnahme auf die schleswig-holsteinische Kirchenleitung gebeten hatte (50D5). 26 Am 8. Februar 1955 berichtete Niemöller Fuglsang-Damgaard über den Ratsbeschluss (ELAB, 603/B 15). 27 Diesen Beschluss wiederholte der Rat auf seiner 2. Sitzung am 15. April 1955 (TOP 9), ohne dass Bischof Wester jedoch im Jahr 1955 vor dem Rat referierte (EZA Berlin, 2/ 1798). 28 Vgl. zur Geschichte der Gemeinde H.-G. Steinmann, Wiederbeginn. 29 50D6. Seit Mitte 1954 hatte das Kirchliche Außenamt in Gesprächen mit der Brüsseler Gemeinde über eine Gemeindeordnung gestanden. Die Gemeinde sollte die Rechtsnachfolge der 1944 aufgelösten alten Gemeinde antreten, zugleich aber allen deutschsprachigen Protestanten in Brüssel offenstehen. Nach einer Besprechung im Außenamt am 27. Juni 1954 zwischen Steinmann, Krüger-Wittmack und Bartelt hatte das Kirchliche Außenamt am 2. Juli 1954 die Gemeindeordnung zur Prüfung nach Brüssel geschickt (EZA Berlin, 6/362). 30 „Gemeindeordnung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel vom 12. 9. 1954“ (EZA Berlin, 6/364). 31 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 109–113. 32 ABlEKD 1955, Nr. 11/12 vom 15. Dezember 1955, S. 333ff. Anders als im vom Kirchlichen Außenamt dem Rat zusammen mit dem Antrag vorgelegten Vertragstext (EZA Berlin, 6/364) wurde in der im ABlEKD veröffentlichten Fassung eine andere Vertragsdauer

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EKD und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel vom 27. November 1954 gemäß § 28 Abs. 2 a in Verbindung mit § 4 a des Kirchengesetzes vom 18. März 1954 (Abl. d. EKD Nr. 82) zu. 10. Bonner Mittel für das Kirchliche Aussenamt33 Prälat D. Kunst berichtete, dass es gelungen ist, den Zuschuss des Auswärtigen Amtes für das Kirchliche Aussenamt für das laufende Rechnungsjahr um weitere 25.000,– DM auf insgesamt 175.000,– DM zu erhöhen; für das Haushaltsjahr 1955 sei mit einem Zuschuß in Höhe von 185.000,– DM bis 250.000,– DM zu rechnen34. Landesbischof D. Meiser brachte zum Ausdruck, er nehme es als selbstverständlich an, dass die VELKD auch an dieser Erhöhung des Zuschusses teilnehmen werde. Der Rat sprach sich einmütig dafür aus, dass diese Frage intern zwischen EKD und VELKD geregelt werden müsse35. 11. Einladung des Ökumenischen Rates der Evangelischen Kirchen in der CSR36 Als Teilnehmer für die Besuchsreise wurden folgende 8 Persönlichkeiten in Aussicht genommen: Bischof D. Dr. Dibelius Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich Moderator D. Niesel Oberkirchenrat Dr. Grauheding Oberkirchenrat Dr. Krüger Studentenpfarrer Hamel Bischof Vogt (Brüderunität) und ein Vertreter des Gustav-Adolf-Werkes (Lau oder Gennrich)37

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angegeben. Statt vom 1. Oktober 1954 bis zum 30. September 1966 sollte er nun vom 2. Februar 1955 bis zum 1. Februar 1967 laufen. Als Ausfertigungsdatum wurde der 2. Februar 1955 und nicht mehr der 27. November 1954 genannt. Vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B12, S. 496 und 42B10 sowie 44B12e. Diesen Sachverhalt hatte Kunst Dibelius am 22. Januar 1955 schriftlich mitgeteilt, für das Jahr 1955 hatte er freilich geschrieben: „Ich halte es für so gut wie sicher, daß wir im nächsten Rechnungsjahr mindestens den gleichen Betrag bekommen werden. Ich hoffe aber, daß meine Bemühungen um eine weitere Erhöhung Erfolg haben werden“ (EZA Berlin, 742/345). Laut einem Vermerk über die Referentenbesprechung im Kirchlichen Außenamt am 15. April 1955 erklärte Niemöller, dass von den zusätzlichen 25.000,– DM nichts an die VELKD zu zahlen sei (EZA Berlin, 6/10346). Die Reise fand vom 19. bis 30. März 1955 statt. Vgl. zur Vorgeschichte 46B3e und 49B7 sowie das Protokoll der 2. Sitzung des neuen Rates vom 15. April 1955 (EZA Berlin, 2/ 1798). Nachdem Grüber Hromádka am 8. Februar 1955 telegraphisch über die Zusammensetzung der Delegation der EKD unterrichtet hatte, wandte sich Nuschke am 3. März an Grüber und teilte ihm mit, dass Hromádka den Wunsch geäußert habe, dass auch Heine-

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Der Rat ermächtigte das Kirchliche Aussenamt, für diese ökumenische Reise den Teilnehmern das Reisegeld sowie insgesamt bis zu 5.000,– Ostmark zur Verfügung zu stellen; Propst Grüber versprach seine Hilfe bei der Beschaffung der nötigen Devisen gegen Ostmark38. 12. Einladung des Moskauer Patriarchen Der Rat sah sich mit Rücksicht auf den bevorstehenden Ablauf seiner Amtsperiode nicht mehr in der Lage, zu der Herrn Präses Heinemann gegenüber ausgesprochenen Einladung des Moskauer Patriarchen39 Stellung zu nehmen; er beschloss deswegen, die Entscheidung dem neu zu bildenden Rat zu überlassen40 und bat Propst Grüber, dem Berliner Vertreter des Patriarchen mündlich einen entsprechenden Zwischenbescheid zu geben. 13. Bericht über die Verhandlungen der Kirchlichen Westkonferenz41 An den Bericht von Landesbischof D. Dr. Lilje über die Verhandlungen der Kirchlichen Westkonferenz vom 28. Januar 195542 schloss sich eine Aussprache über die Frage an, wieweit Pfarrer und sonstige kirchliche Amtsträger in der Öffentlichkeit einzeln oder gemeinsam zu politischen Fragen Stellung nehmen dürfen und ob und in welcher Weise die EKD zur Zurückhaltung mahnen soll, um einer Politisierung des kirchlichen Amtes zu wehren. Eine abschliessende einmütige Entschliessung des Rates wurde noch nicht erzielt. Die Frage soll deswegen in der Sitzung der Kirchenkonferenz43 und im Bericht des Ratsvorsitzenden vor der Synode44 weiter behandelt werden. 14. Bericht über die Besprechungen mit den Wortführern der SPD und FDP45 Der Rat nahm einen Bericht von Landesbischof D. Dr. Lilje über die Besprechungen mit den Wortführern der SPD und FDP46 zur Kenntnis

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mann und Thadden-Trieglaff an der Reise teilnähmen (GStA Berlin, VI. HA, NL Grüber, Nr. 255). Vgl. zur Reise H. Krüger, Protestantismus und W. Niesel, Ereignis. Vgl. oben 46B3d. Vgl. das Protokoll der 4. Ratssitzung vom 6./7. Juli 1955 (TOP 14) (EZA Berlin, 2/1798). Vgl. 49B8. Zur Beratung auf der Kirchlichen Westkonferenz vgl. 50E3 und J. Vogel, Kirche, S. 199f., hier ist irreführend von der „Kirchenkonferenz“ die Rede. Vgl. das Protokoll der Kirchenkonferenz vom 3. Februar 1955, TOP 2. Espelkamp, S. 51–57. Vgl. 41B21 und 44B5. Die Gespräche mit der SPD und der FDP zu „grundsätzliche[n] Fragen von Kirche und Politik“ fanden am 17. bzw. 18. Januar 1955 in Bonn statt. Von der EKD nahmen Haug,

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und ermächtigte Prälat D. Kunst, die CDU zu fragen, ob sie eine ähnliche Begegnung wünsche47. 15. Stellungnahme zu Fragen der Wiedergutmachung48 Der Rat nahm einen Bericht und eine Vorlage der Kirchenkanzlei49 sowie eine ergänzende Stellungnahme von Propst Grüber50 zur Kenntnis, beauftragte die Kirchenkanzlei, im Benehmen mit Propst D. Grüber je ein Schreiben an die Regierungen in Bonn und Pankow zu formulieren, und ermächtigte den Ratsvorsitzenden diese Schreiben namens des Rates zu unterschreiben und abzusenden51.

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Herntrich, Lilje, Niemöller und Böhm teil, von der SPD Arndt, Kühn, Mellies, Menzel, Merten, Metzger, Ollenhauer, Carlo Schmid, Schöttle und Wenzel. Von der FDP nahmen am Gespräch Blank, Blücher, Dehler, Euler, Ilk, Luchtenberg, Preusker, Schäfer und Wellhausen teil (EvW 9, 1955, S. 71). Kunst hatte sich für die Ratssitzung notiert: „Gute Atmosphäre. Menschlich so gut, daß es zu keiner unguten Schärfe kam. Fußnote: Reihe Ratsmitgl. sich klar überzeugt, daß das vom Rat so relativ billig gekaufte Haus sich für Begegnungen nützlich auswirkt. Thema: Recht u. Grenze menschl. Freiheit, konnte nicht mit wissensch. Akribie durchgehalten werden. [. . .] Ein Bild von uns, wie wir meinten, es sei unzutreffend. Natürlich Klerikalismus. Heftige Angriffe gegen das C in CDU [. . .] Böhm schilderte d. Berliner Verhältnisse mit d. SPD sehr positiv. [. . .] Nachdrücklich wurden 2 Dinge verlangt: 1. immer wieder klar Stellung gegen d. C in CDU, Haug: wir können doch keine Partei verleiden. 2. Klare Stellungnahme gegen Diffamierung. Im Ganzen kam heraus, daß sich erhebliche Wandlungen in d. SPD u. Kirche vollzogen hätten. Es fehlte auch nicht an d. Warnungen vor d. gegenreformatorischen Elementen. Gespräch mit FDP anders. [. . .] Kein eigenes Thema vorbereitet. Einstieg Beschäftig. mit Darstellung d. Erneuerung. d. neuen Selbstverständnisses d. Kirche. Frage nach d. restaurativen Kräften in d. Kirche. [. . .] Das Ganze v. wirklich geistigem Belang, wenige Gespräche in Bonn erlebt, die durch d. Stunden hindurch solches Niveau besaßen. [. . .] Team ausgezeichnet zusammengestellt. [. . .] Sehr wichtig „d. Sicht aus d. Osten.“ Viel Sorgfalt gehört. Verschiedene Akzente im Team, aber Gesprächspartner konnten nur Eindruck innerer Geschlossenheit haben. Negativ u. bescheiden formuliert: keine kirchenpolit. Auseinandersetzungen vor d. Ohren d. Parteiführer. Große Dankbarkeit, Bitte um regelmäßiges Gespräch. [. . .]“ (EZA Berlin, 742/1). Zum Treffen mit der SPD vgl. auch den Bericht in Die Welt vom 19. Januar 1955. Ein entsprechendes Gespräch fand im Jahr 1955 nicht statt. Vgl. 49B9. Von Harlings in der 49. Ratssitzung in Auftrag gegebene Vorlage (50D7) stimmte mit dem beschlossenen Text (50C3) eingangs überein. Erst ab dem Unterpunkt 4 variieren die Absätze infolge von Kürzungen oder Ergänzungen. In einem undatierten Brief an Dibelius hatte Grüber mitgeteilt, dass er durch von Harling über den an diesen erteilten Auftrag informiert worden sei. Er habe daraufhin mit den Mitarbeitern der Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte einen eigenen Text entworfen (50D8). Weiterhin bedauerte Grüber, dass kein Wort an die Regierung der DDR geplant sei, obwohl dort die „Verhältnisse noch katastrophaler“ lägen. Daher werde er einen entsprechenden Text entwerfen (ELAB, 603/B 15). Vgl. hierzu auch H. Grüber, Erinnerungen, S. 360f. 50C2–3. Die Briefe an den Bundeskanzler und den Ministerpräsidenten der DDR wurden auch auszugsweise in der Presse abgedruckt (u. a. Frankfurter Allgemeine Zeitung,

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16. Geistlicher Rat für die evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Groß-Britannien52 Der Rat nahm mündliche und schriftliche Berichte des Kirchlichen Aussenamtes53 und des Referenten im Lutherischen Kirchenamt OKR Dr. Hübner zur Kenntnis54 und kam nach eingehender Beratung zu folgendem Beschluss: a) Der Rat der EKD bittet die VELKD, mit ihrem beabsichtigten Vertragsabschluss noch einige Zeit zu warten55. b) Der Rat beauftragte das Kirchliche Aussenamt, unverzüglich einen entsprechenden Vertrag der EKD mit dem Geistlichen Rat vorzubereiten und den Entwurf hierfür dem neuen Rat der EKD möglichst in seiner 1. Sitzung vorzulegen56. c) Die Frage der Zugehörigkeit der einzelnen Gemeinden zum Geistlichen Rat soll zukünftiger Klärung vorbehalten bleiben. Die Aufstellung des Kirchlichen Aussenamtes über die Bekenntnisgrundlagen der einzelnen Gemeinden57 soll allen Ratsmitgliedern zugehen.

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Nr. 45 vom 23. Februar 195, S. 3). Der SPD-Abgeordnete Greve verwendete am 23. Februar 1955 in der Aussprache des Bundestages den Brief an Adenauer zur Untermauerung seines Antrages auf Beschleunigung der Wiedergutmachungszahlungen (Verhandlungen des Deutschen Bundestages 1955, S. 3485). Zur Vorgeschichte vgl. D. Pöpping/P. Beier, Protokolle 7, 39B11, S. 495 und 40B15, S. 549. Nach langen, von gegenseitigem Misstrauen begleiteten Vorgesprächen hatte am 16. Oktober 1954 ein Treffen zwischen dem Kirchlichen Außenamt und dem Geistlichem Rat in London stattgefunden. Während das Außenamt die Verhandlungen auf den eigentlichen Kern hatte beschränken wollte, hatte der Geistliche Rat auf die Erweiterung des Teilnehmerkreises und auf ein breiteres Themenspektrum gedrungen (vgl. u. a. den Brief Niemöllers an Grünhut vom 12. September 1954, EZA Berlin, 6/531). Außerdem hatte der Geistliche Rat am 17. September einen Plan für die Sitzung vorgelegt, der den Wünschen des Kirchlichen Außenamts widersprochen hatte. Zur weiteren Verschlechterung der Atmosphäre hatte auch beigetragen, dass der Geistliche Rat erneut an dem geplanten Ablauf Änderungen vorgenommen hatte, von denen das Kirchliche Außenamt erst im Laufe des Gesprächs Kenntnis erhalten hatte (vgl. das Protokoll der Sitzung, Ebd.). 50D9. 50D16. Das Lutherische Kirchenamt der VELKD hatte am 25. September 1954 dem Ratsvorsitzenden den Entwurf eines Vertrages zwischen der VELKD und dem Geistlichen Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen zugesandt (50D15), dem die Kirchenleitung der VELKD auf ihrer Sitzung am 18. September zugestimmt hatte (ELAB, 603/B 15). Statt eines Vertrages mit dem Geistlichen Rat schloss die EKD seit Oktober 1956 Verträge mit den Gemeinden in Bradford, London (St. George, St. Paul), Sydenham und mit der Evangelisch-Lutherischen Synode deutscher Sprache im Vereinigten Königreich (vgl. die Auflistung bei B. Wellnitz, Gemeinden, S. 507). Die VELKD schloss erst im November 1956/Februar 1957 mit der Evangelisch-Lutherischen Synode einen Vertrag (ABlVELKD 1957, Stück 7 vom 1. März, S. 73), der sich stark an den Entwurf von 1954 (50D15) anlehnte.

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17. Zuständigkeit des Finanzausschusses der 1. Synode der EKD Der Rat nahm einen Bericht des Präsidenten der Kirchenkanzlei über Auffassung und Anliegen des Finanzausschusses der 1. Synode der EKD zur Kenntnis und bestätigte einmütig seinen Beschluss vom 13. Januar 1955, wonach die Vorlage des Rates für das neue Haushaltsgesetz der EKD nicht dem hierfür nicht zuständigen Finanzausschuss der 1. Synode, sondern unmittelbar der 2. Synode der EKD vorgelegt werden soll58. Der Rat wurde in seiner Rechtsauffassung, dass der Finanzausschuss der 1. Synode nicht mehr für die Beratung des nächsten Haushaltsgesetzes zuständig ist, noch bestärkt durch das Protokoll der letzten Tagung der 1. Synode, bei der der Finanzausschuss der 1. Synode selbst seine Bitte, ihn über den Zeitpunkt des Ablaufs der Amtsperiode der 1. Synode hinaus zur Fortsetzung seiner Arbeit bis zum Zusammentritt der 2. Synode zu ermächtigen, wie folgt begründet hat: „. . . Wir möchten . . . als ständiger Finanzausschuss unsere Arbeit nicht als beendet ansehen. Es stehen noch folgende Aufgaben vor uns: Dass in den Stellenplan die nötige Systematik gebracht werden möchte . . . Das ist eine Aufgabe. Die zweite Aufgabe ist die Rechnungsabnahme der Rechnungen des Jahres 1952. Die dritte Aufgabe wird darin bestehen, dass die Rechnungslegung des Hilfswerks vom Jahre 1951 an, das heisst vom Bestehen des neuen Hilfswerkes an, überprüft wird. Diese Aufgaben können nicht von heute auf morgen erledigt werden . . .“ („Berlin-Spandau“, S. 237.) Der Finanzausschuss der 1. Synode hat also selbst die Vorberatung des von der 2. Synode zu verabschiedenden Haushaltsgesetzes nicht als zu seinen Aufgaben gehörig bezeichnet und deswegen hierfür auch keine Ermächtigung und keinen Auftrag der Synode erbeten und erhalten. 18. Beschlüsse des Rates zur Ostwährungs-Spalte des Haushalts der EKD59

57 Schreiben Stratenwerths an Kramm vom 7. November 1952 (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 46–48) 58 Vgl. 49B6(XV). Der Ständige Finanzausschuss der Synode hatte dagegen auf seiner Sitzung am 27. Januar 1955 unter Punkt V. 25 erklärt: „Der Finanzauschuss der 1. Synode hält es für seine Pflicht, die der 2. Synode gemachte Vorlage für das neue Haushaltsgesetz vor der Tagung der 2. Synode vorzuberaten. Er stellt fest, dass die Möglichkeit hierzu besteht, weil die vom Rat verabschiedete Vorlage schon in der nächsten Woche allen Mitgliedern der 2. Synode der EKD zugeleitet werden soll und auf diese Weise auch in die Hände der meisten Mitglieder des Finanzausschusses der 1. Synode kommt“. Durch den Ratsbeschluss werde der Finanzausschuss der 1. Synode aber daran gehindert, „die von ihm als seine Pflicht angesehene Vorberatung der Ratsvorlage durchzuführen.“ Er habe darum den Präsidenten der Kirchenkanzlei gebeten, dem Rat die Position des Finanzausschusses darzulegen und den Rat um eine Abänderung seines Beschlusses zu bitten (EZA Berlin, 2/1073). 59 Vgl. 41B12, 42B3, 45B7b, 46B12, 47/48B8.

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a) Die Berliner Stelle der Kirchenkanzlei berichtet, dass im AusgabeKapitel III der Ostwährungsspalte des Haushalts der EKD noch rund 8000,– Ostmark zur Verfügung stehen. Der Rat beschloss, 6.000,– DM-Ost für die Laienarbeit in denjenigen Gliedkirchen zu bewilligen, die in diesem Haushaltsjahr noch keine Beihilfen für diesen Zweck empfangen haben (Thüringen, Mecklenburg, Pommern, Schlesien und Anhalt)60; weitere 2.000,– DM-Ost bewilligte der Rat dem Burckhardt-Haus-Ost zur Durchführung eines Schulungskurses für nichtberufsmäßige Mitarbeiter in der Ostzone61. b) Auf Antrag der Berliner Stelle der Kirchenkanzlei62 beschloss der Rat die Überweisung des in der Abrechnung des Jahres 1953 erzielten Überschusses von 43.366,75 DM an die Betriebsrücklage gem. § 4 des Haushaltsplangesetzes 1952 vom 9. 10. 1952 (Abl. d. EKD Nr. 122) in Verbindung mit der Verordnung des Rates der EKD vom 26. 3. 53 (ABl. d. EKD Nr. 79). 19. Nach Abschluss der Kirchenkonferenz am Donnerstag, den 3. Februar 1955 beschloss der Rat in einer kurzen Abendsitzung, die von der Kirchenkonferenz bei einer Stimmenthaltung einmütig gebilligte Entschliessung zur Frage der Wiedervereinigung Deutschlands und zu den verschiedenen kirchlichen Stellungnahmen der letzten Zeit allen Gliedkirchenleitungen zuzuleiten mit der Bitte, sie allen Pfarrern bekanntzugeben63. gez. D. Brunotte

60 Vgl. hierzu den Aktenvermerk der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – für Karnatz vom 21. Januar 1955 (EZA Berlin, 4/690). Darin war vorgeschlagen worden, Pommern, Schlesien, Anhalt je 1000.– DM, Mecklenburg und Thüringen je 1500.– DM für die Laienarbeit zukommen zu lassen. 61 50D17. Bereits am 25. Januar 1955 hatte Becker für das Burckhardthaus in der DDR einen Zuschuss für einen Neubau in Höhe von 10000.– DM bei der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – beantragt (EZA Berlin, 4/375). Vgl. auch 45B7b. 62 Ein formaler Antrag ist nicht nachgewiesen. 63 Der Kirchenkonferenz hatten zwei Entwürfe Dibelius’ und Liljes (50E4 und 50E5) vorgelegen, über die – eingebettet in eine wehr- und deutschlandpolitische Diskussion angesichts der bevor stehenden Ratifizierung der Pariser Verträge – ausführlich diskutiert worden war. Im Anschluss an die Beratung war ein Ausschuss eingesetzt worden, der einen Text erarbeiten sollte, den der Rat an die westlichen Gliedkirchen weiterleiten sollte, damit er allen Pfarrern zugänglich werde. Den stark an Liljes Vorarbeit orientierten Entwurf des Ausschusses (50E6) überarbeitete der Rat nochmals, bevor er ihn am 8. Februar 1955 an die westlichen Gliedkirchen weiterleiten ließ (50C4). Vgl. hierzu T. Friebel, Kirche, S. 434–437 und J. Vogel, Kirche, S. 202–206.

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

Nachtrag zur Niederschrift über die 49. Sitzung des Rates der EKD. Zu Ziffer 3 d) ist zu bemerken, dass die Namen zu Ziffer 2. und 3. falsch geschrieben worden sind. Es muß heissen: bei 2. Arbeitersekretär Lillich bei 3. Pfarrer Symanowski64.

50C Anlagen und Beschlusstexte 50C1. Anlage zu Punkt 3 des Protokolls: Liste der vom Rat der EKD berufenen Synodalen F: EZA Berlin, 2/1797 (H). Mitglieder

1. Stellvertreter

1 Direktor Pastor Münch- Pfarrer Laudien, Berlinmeyer, Bethel b. Bielefeld Dahlem, Reichensteiner Weg 24

2. Stellvertreter Landespfarrer Puffert, Münster i. W. Cheruskerring 15 a

2 Professor D. Dr. Freytag, Missionsdirektor Brenn- Missionsdirektor Dr. Hamburg 13, Feldbrun- ecke, Berlin NO 18, Ge- Meyer, Hamburg 13, nenstrasse 29 orgenkirchstraße 70 Feldbrunnenstraße 29 3 Oberkirchenrat Dr. Hübner, Hannover-Herrenhausen, Böttcherstraße 8

Professor D. Lau, Leip- Professor D. Dr. Girgenzig-Markkleeberg, Mittel- sohn, Bethel b. Bielefeld strasse 8 od. evtl. Generalsekretär Gennrich, Leipzig, Pistorisstr. 6

4 Professor D. Vogel, Ber- Professor D. Fischer, lin-Schlachtensee, Span. Berlin-Zehlendorf, HeiAllee 38 mat 27

Missionsinspektor Lic. Dr. Burgwitz, Berlin NO 18 Georgenkirchstr. 70

5 Direktor Dr. Leitz, Lud- Kirchenpräsident i. R. Direktor Udo Smidt, wigshafen, Wöhlerstr. 18 Middendorf, Schüttorf Wuppertal-Elberfeld, Krs. Bentheim Mauerstr. Mainzerstr. 16 18 6 Professor D. Sommerlath, Professor Dr. Kinder, Leipzig-Markkleeberg, Münster i. W., MartinGustav-Freytagstr. 8 Lutherstr. 4

Professor D. Dr. Doerne, Göttingen, Heinholzweg 13

64 Diese Korrektur ging auf ein Schreiben Rankes an Brunotte vom 1. Februar 1955 zurück (EZA Berlin, 2/1797).

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50C Anlagen und Beschlusstexte

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7 Bundestagspräsident D. Dr. Gerstenmaier, Stuttgart, Lenzhalde 83

Dr. Walter Bauer, Heilbronn, Schlegelstr. 20

Oberkirchenrat von Brück, Radebeul 2, Rolf Heimstr. 2

8 Prof. D. Maurer, Erlangen, Schuhstr. 47

Frau Vikarin Weigle, Stein b. Nürnberg, Haselgraben 3

Frau Vikarin Dr. Dr. Bourbeck, Berlin-Spandau, Ev. Johannesstift

9 Professor D. Iwand, Bonn, Wegelerstr. 2

Professor Dr. Gollwitzer, Professor D. Dr. Delekat, Bonn, Universität Mainz, Universität

0 Landesjugendpastor Johannes Busch, Witten/ Ruhr

Landesjugendpastor Peters, Hannover, Feuerwehrstr. 3

Reichswart Bopp, KasselWilhelmshöhe, Im Drusethal 8

1 Maschinenschlosser Burkhardt, Berlin-Weissensee, Langhansstr. 116

Kaufmann Müller-Eilmann [richtig: MoellerEilmann], Güstrow/ Mecklbg.

Kreiskatechet Oberstudienrat Loewe, Ballenstedt/Harz, Marxstr. 5

2 Dr. Klaus von Bismarck, Dr. von Eickstedt, Ween- Dr. Feller, Kiel, KörVilligst ü. Schwerte/Ruhr de b. Göttingen, Evang. nerstr. 3 Krankenhaus 3 Pfarrer Dr. Eberhard Müller, Bad Boll, Ev. Akademie

Dr. med. Knorr, Freudenstadt/Schwarzwald, Kurhaus Palmenwald

Handelskammersyndikus Dr. Fricke, Hannover, Finkenstr.

4 Präsident D. Dr. von Pfarrer Dr. Giesen, Fulda, Kaufmann Lahusen, BreThadden-Trieglaff, Fulda, Magdeburgstr. 19 men-Schwachh. HeerMagdeburgerstr. 19 strasse 347 5 Professor Dr. Raiser, Bad Professor Dr. Boehm, Professor Lic. Kruska, Godesberg, Ubierstr. 71 Frankfurt/M., Universität Berlin-Zehlendorf, Leuchtenburgstr. 40 6 Arbeiter Schäfer, Medin- Oberkonsistorialrat And- Direktor Dr. Lütgert, gen Nr. 131 f, b. Dresden ler, Berlin C 2, FriedLeuna, b. Merseburg richsgracht 53/55 7 Professor Dr. Hammels- Professor Dr. Frör, Erbeck, Wuppertal-Wich- langen, Universität linghausen

Oberregierungsrat Waffenschmidt, Waldbröl/ Rhld.

8 Bundesminister Dr. Till- Studentenpfarrer Hamel, Professor D. Dr. Gloege, manns, Berlin-Wannsee, Halle/S., Zeppelinstr. 58 Jena, August Bebelstr. 20 Kronprinzessinnenweg 22a 9 Frau Dr. Nopitsch, Frau Ellenbeck, BerlinNürnberg, Brugschmitstr. Spandau, Ev. Johannes12 stift

Frau Brückner, Weimar, Liststrasse 2 a

20 Frau Oberin Denneberg, Frau Oberin Coerper, Bautzenerstr. 66 Detmold, Hofstr. 8

Frau Maetzke, Dresden, Görlitz, Evang. Konsistorium

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

50C2. Schreiben des Ratsvorsitzenden an den Bundeskanzler. Berlin, 5. Februar 1955 F: EZA Berlin, 742/358 (D). Betr.: Wiedergutmachung. Sehr verehrter Herr Bundeskanzler! Seit einiger Zeit werden immer häufiger und drängender Klagen über den außerordentlich langsamen Fortgang der individuellen Wiedergutmachung für das unter nationalsozialistischer Herrschaft begangenem Unrecht an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland herangetragen. Der Rat weiß den von allen verfassungsmäßigen Organen der Bundesrepublik in feierlicher Form bekundeten Willen zur Wiedergutmachung und die bereits getroffenen Maßnahmen zur Verwirklichung dieses Willens dankbar zu würdigen. Der Rat kann es sich daher ersparen, eingehend darzulegen, daß die Wiedergutmachung nicht nur eine politische Notwendigkeit darstellt, sondern eine rechtliche und sittliche Pflicht, ohne deren redliche, schnelle und vollständige Erfüllung unser Volk nicht hoffen kann, den inneren und äußeren Frieden zu finden und zu bewahren. Umso mehr erfüllt es den Rat mit Sorge, daß die Wiedergutmachung trotz alledem im zehnten Jahr nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft praktisch fast noch am Anfang steht. Sie soll nach offiziellen Verlautbarungen bis zum Ende des Jahres 1962 zum Abschluß gebracht werden. Dieser Zeitraum ist viel zu lang bemessen, und doch gibt der geringe Fortschritt, der bisher erzielt worden ist, Anlaß zu der Befürchtung, daß nicht einmal dieser Termin eingehalten werden kann, und daß zahlreiche ältere und sieche Berechtigte die Erfüllung ihrer Ansprüche nicht mehr erleben werden. Sogar die Rechtsansprüche für den Verlust der persönlichen Freiheit wurden bisher nur teilweise befriedigt, und mit der Wiedergutmachung von Schäden, die durch Versagen der Ausbildung zugefügt wurden, ist fast noch gar nicht begonnen worden. Daß die Gesetzgebung auf diesem Gebiet zunächst manche Mängel und Lücken aufwies, mag schon wegen des Zeitdruckes, unter dem sie zustande gebracht werden mußte, erklärlich sein. Umso mehr hätten Rechtsprechung und Verwaltung eine Ehrenpflicht darin sehen müssen, durch großherzige Anwendung dieser Gesetze ihre Mängel auszugleichen und ihre Lücken zu schließen. Daß es dazu nur stellenweise und in ganz unzureichendem Masse gekommen ist, dürfte teils in einem Mangel an Verständnis für diese geschichtliche Aufgabe bei den bearbeitenden Stellen, teils aber auch in einer allzu engen Beschränkung der Ermessens- und Handlungsfreiheit der unteren Instanzen um fiskalischer und bürokratischer Interessen willen begründet sein. Schon das traurige und beschämende Schauspiel des endlosen Streites um die Verteilung der Wiedergutmachungslast zwischen Bund und Län-

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50C Anlagen und Beschlusstexte

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dern war nicht dazu angetan, die nachgeordneten Behörden zur Verantwortungsfreude, Initiative und Großzügigkeit bei der Bearbeitung der Anträge zu ermutigen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland richtet daher an die Bundesregierung, den Bundesrat und den Bundestag die dringende Bitte, mit größtmöglicher Beschleunigung alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um die Mängel und Lücken der Gesetzgebung auf diesem Gebiet zu beheben und die Hindernisse zu beseitigen, die eine schnelle und der Bedeutung der Sache entsprechende Abwicklung der Wiedergutmachung erschweren. Nach dem Material, das dem Rat vorliegt, dürften folgende Maßnahmen besonders dringlich sein: 1. Alsbaldige Regelung der Lastenverteilung zwischen Bund und Ländern, wobei davon auszugehen ist, daß in erster Linie der Bund berufen und verpflichtet ist, für die Aufbringung der erforderlichen Mittel zu sorgen. 2. Verkürzung der Frist für die praktische Durchführung der Wiedergutmachung unter Verlegung des Schwergewichts der Ausgaben nicht auf das Ende der Frist, sondern auf die nächsten Jahre. Von besonderer Bedeutung ist die sofortige und vollständige Erfüllung der Ansprüche von Berechtigten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder bedürftig oder krank oder gebrechlich sind. Einer bevorzugten Behandlung bedürfen auch die Ansprüche wegen Schäden an Leib und Leben, wegen Freiheitsentziehung und wegen Ausbildungsschäden. 3. Befreiung der gesetzlichen Vorschriften von enger und kleinlicher Kasuistik. Die Voraussetzungen der Rechtsansprüche müssen einfacher, weiter und verständlicher bestimmt werden. Unbillige Ausschlußfristen, Stichtage und Unterscheidungen, z. B. zwischen Geschädigten, die ihren Wohnsitz im Osten oder Westen hatten, sollten beseitigt werden. 4. Erhöhung der Leistungen und Beseitigung aller Höchstgrenzen für die Entschädigungen. 5. Beseitigung psychologischer Hemmungen, die einer großzügigen Bearbeitung der Entschädigungsanträge in Rechtsprechung und Verwaltung entgegenstehen. Fiskalische und bürokratische Rücksichten müssen hinter der sittlichen und geschichtlichen Bedeutung einer großherzigen Wiedergutmachung zurückstehen. Verwaltung und Rechtsprechung müssen aufgerufen werden, nicht kleinlich am Buchstaben der Vorschriften zu haften, sich nicht von einer Sparsamkeit leiten zu lassen, die hier verfehlt wäre, sondern stets darauf Rücksicht zu nehmen, daß umständliche Untersuchungen und Verhandlungen über Geldbeträge in dem Verletzten alles Leid und alle Bitterkeit wieder aufleben lassen, statt die seelischen Wunden endlich zu heilen. 6. Einflußnahme auf die praktische Durchführung der Wiedergutmachung. Wenn auch die Bundesregierung keine unmittelbaren Dienstaufsichtsbefugnisse gegenüber den zuständigen Behörden und Gerichten besitzt, so

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

kann sie sich doch nicht damit beruhigen, dass die Bundesrepublik mit dem Erlaß von Gesetzen das Ihre getan habe. Die sittliche Wiedergutmachungspflicht obliegt nun einmal in vollem Umfang dem ganzen deutschen Volk. Die Bundesregierung muss daher in die Lage versetzt werden, sich und den Bundestag laufend über die Durchführung der Gesetze und Verordnungen zu unterrichten, insbesondere über die Zahl der jeweils vorliegenden und abschließend geregelten Anträge, sowie über die Bewährung der Gesetze und Rechtsverordnungen in der Praxis. Ergeben sich dabei Schwierigkeiten oder Stockungen, so muss die Bundesregierung für Abhilfe sorgen, sei es durch die Gesetzgebung in eigener Zuständigkeit des Bundes, sei es durch Einwirkung auf die Länderregierungen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zweifelt nicht daran, daß alle diese Anregungen und Vorschläge von den gesetzgebenden Organen der Bundesrepublik längst erwogen werden. Es liegt dem Rat aber daran, deutlich und konkret zum Ausdruck zu bringen, daß es sich hier um Anliegen handelt, die auch vom Standpunkt der evangelischen Kirche mit Nachdruck vertreten werden müssen. Der Rat begrüßt es dankbar, daß die Ernennung eines besonderen Wiedergutmachungskommissars in Aussicht genommen ist, und spricht die Hoffnung aus, daß die Wahl auf einen Mann fällt, der die nötigen ethischen und fachlichen Voraussetzungen mitbringt und durch sein bisheriges Verhalten das Vertrauen der Verfolgten erworben hat. Indem ich mich beehre, Ihnen diese Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland mitzuteilen, begrüße ich Sie, verehrter Herr Bundeskanzler, mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung als Ihr sehr ergebener gez. Dibelius

50C3. Schreiben des Ratsvorsitzenden an den Ministerpräsidenten der DDR. 5. Februar 1955 F: ELAB, 603/B 15 (D). Sehr verehrter Herr Ministerpräsident! Der Rat der Evangelischen Kirchen in Deutschland hat sich in seiner Sitzung am 2. Februar d. Js. mit der Frage der Wiedergutmachung befasst, da aus beiden Teilen Deutschlands sehr bewegliche [sic!] Klagen kamen. Wenn nicht zu verkennen ist, daß in beiden Teilen Deutschlands erfreuliche Ansätze vorhanden sind, so kann doch von einer restlosen Wiedergutmachung keine Rede sein. Zum Grundsätzlichen stellt der Rat fest:

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50C Anlagen und Beschlusstexte

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Völker haften dafür, daß das Unrecht, das in ihnen geschieht, nicht das letzte Wort behält. Sie haften erst recht dafür, das Unrecht, das in ihrem Namen geschehen ist, nicht das letzte Wort behält. Ist ein solches Volk wieder Herr seiner selbst, so schuldet es ungesäumte Wiedergutmachung. Es steht vor dem Schaden nicht in der Rolle des Gesetzgebers, der selbstherrlich gewährt oder versagt, sondern in der demütigen Rolle des Schuldners, der seine Schulden gewissenhaft ermittelt und erfüllt. Jedes Glied eines solchen Volkes trägt an seinem Ort die Verantwortung dafür, daß den Opfern des Unrechts ungesäumt und vollständig ihr Recht wird. Nach dem Recht aller Völker und Zeiten wird dem Mißhandelten nicht dies und das, sondern Ersatz seines Schadens geschuldet. Wo die deutsche Wiedergutmachung in irgend etwas anderem bestehen soll als in genauem Ersatz des Schadens, muß dafür ein klarer Grund gezeigt werden können. Es ist dem Rat bekannt, daß manchen Opfern des nationalsozialistischen Regimes im Raum der Deutschen Demokratischen Republik eine ausreichende Rente bezahlt und auch manche sonstigen Vergünstigungen gewährt werden. Diese Renten und Vergünstigungen sind aber sehr oft gebunden an die derzeitige politische Einstellung der Verfolgten. Gerade auch unter den ehemals Rasseverfolgten sind sehr viele, die jetzt nach den Jahren der Verfolgung ihre Ruhe haben möchten und sich von der Tagespolitik fernhalten. Was die ehemaligen Rasseverfolgten evangelischen Glaubens angeht, so stellen wir mit Bedauern fest, daß ein großer Teil das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik verlassen hat, da sie sich dem politischen Druck, der auf sie ausgeübt wurde, nicht gewachsen fühlten. Sie fristen jetzt in Westberlin und in Westdeutschland als sog. Doppelverfolgte ein kümmerliches Dasein. Darüber hinaus ist kein Fall bekannt, wo einem aus rassischen oder religiösen Gründen Verfolgten sein früheres Besitztum wieder gegeben wurde. Dagegen sind uns sehr viele Fälle bekannt geworden, wo Anträge auf Rückerstattung des vom nationalsozialistischen Regime beschlagnahmten Vermögens abgelehnt wurde, weil hierfür nach zehn Jahren noch keine gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen sind. Wenn das deutsche Volk wieder Anspruch erheben will, als Rechtsstaat geachtet zu werden, dann muss zuerst einmal begangenes Unrecht im vollen Umfang wieder gutgemacht werden. Mit hochachtungsvoller Begrüßung bin ich Ihr Ihnen sehr ergebener gez. Dibelius

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

50C4. Entschließung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland [zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes]. Hannover, 3. Februar 1955 F: EZA Berlin, 2/1071 (Abschrift) – Abdruck: F. Merzyn, Kundgebungen, S. 19565. Die evangelische Kirche empfindet in der gegenwärtigen Stunde eine eindeutige gemeinsame Verpflichtung. Sie wünscht wie alle Deutschen dringend die Wiedervereinigung des deutschen Volkes. Was die Kirche zu dieser Wiedervereinigung beitragen kann, wird sie tun. Sie warnt vor der falschen Hoffnung, dass die bestehenden Spannungen in der Welt, besonders die Spaltung in unserem Volk, durch einen Krieg überwunden werden könnte. Die Kirche Christi dient dem Frieden. Durch Stimmen aus der evangelischen Kirche ist auf den Ernst der gegenwärtigen politischen Lage nachdrücklich hingewiesen worden. Es ist dadurch der unrichtige Eindruck entstanden, als müsse die evangelische Kirche als solche in Erfüllung ihres eigentlichen kirchlichen Auftrages eine ganz bestimmte Entscheidung zu den Pariser Verträgen vollziehen. Wir sind aber der Überzeugung, dass allein vom Evangelium her zu dieser Entscheidung bindende Weisungen nicht gegeben werden können. Aus diesen Gründen empfehlen wir aufs neue allen Pfarrern grösste Zurückhaltung in allen öffentlichen Äusserungen. Es handelt sich hier um Fragen der politischen Einsicht und der politischen Verantwortung, die nach unserer gemeinsamen Überzeugung von dem an Gott gebundenen Gewissen entscheiden werden müssen. Je gehorsamer sich die Kirche an die Verkündigung des Evangeliums hält, um so besser wird sie in der Lage sein, das politische Verantwortungsbewusstsein ihrer Glieder zu wecken und zugleich ihre Zuversicht auf Gott den Herrn zu stärken, der allein uns vor Unheil bewahren und den Frieden erhalten kann. Hannover, den 3. Februar 1955. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland D. Dr. Dibelius

65 Der Abdruck bei F. Merzyn, Kundgebungen, unterscheidet sich von der beschlossenen Fassung durch den Ersatz von ss durch ß, durch die Vervollständigung des Titels durch „zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes“ sowie durch die Angabe von Ort und Unterschrift.

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50D Vorlagen und Anträge

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50D Vorlagen und Anträge 50D1. Schreiben der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland an die Kirchenkanzlei. Berlin, 24. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/1019 (O). Sehr verehrter Herr Präsident, gelegentlich der letzten Leitungssitzung der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland beschäftigte uns die Frage der Beteiligung der Frauen an den kommenden Neuwahlen zur Generalsynode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Wir erlauben uns, dazu unsere Wünsche auszusprechen und um ihre Berücksichtigung bei Ihren Ueberlegungen und Vorarbeiten zu bitten. Die Zahl der in den Synoden mitarbeitenden Frauen ist so gering, dass sie in keinem Verhältnis steht zu der Bedeutung der verantwortlichen Mitarbeit der Frauen in der Kirche und dass dadurch auch ihre praktische Mitarbeit in der Generalsynode selbst – wie in allen Synoden – kaum zur Auswertung kommen kann. Wir bitten deshalb darum, dass bei der Berufung der Frauen in die Generalsynode, wenn möglich, die Vorschläge der Frauenarbeit gehört werden, dass bei der Auswahl Wert auf wirklich sachverständige Frauen gelegt wird, durch deren Mitarbeit die Arbeit gefördert wird, dass neben den berufenen Gliedern, von denen wir wissen, dass ihre Zahl begrenzt ist, Frauen als mitarbeitende Gäste eingeladen werden. Wir wären dankbar, auch hierfür geeignete Vorschläge machen zu können, weil uns an der Teilnahme unserer verantwortlichen Frauen an der Generalsynode sehr gelegen sein muss, um die Verbindung zwischen der Evangelischen Frauenarbeit und den Synoden zu festigen, und zuletzt bitten wir, die Zahl der Mitarbeitenden Frauen auch deshalb zu erhöhen, damit der Einfluss der Frauen überhaupt zur Auswertung kommen kann. Die Leitungsmitglieder der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland würden sehr dankbar sein, wenn durch ein Eingehen auf ihre Bitte der Dienst der evangelischen Frauen für die Kirche an dieser Stelle anerkannt würde. Wir begrüssen es, dass durch die Arbeit des Synodalausschusses für Mitarbeit der Frauen in der Kirche unter der Leitung von Frau Dr. Nopitsch in unseren Frauenkreisen in den vergangenen Jahren ein Stück Verantwortung und Verständnis für die Arbeit der Synoden gewachsen ist. Um so mehr hoffen wir, dass diesem Verantwortungsgefühl Gelegenheit zur Auswirkung gegeben wird.

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

Indem ich hiermit den Wunsch der für die Leitung der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland verantwortlichen Frauen weitergebe, würde ich dankbar sein, wenn unsere Anregung nicht unbeachtet bleiben würde. Hildegard Ellenbeck [m. p.] Vorsitzende der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland

50D2. Schreiben des Sorbischen Evangelischen Kirchentages an die Synode der sächsischen Landeskirche. Königswartha, 26. Juni 1954 F: EZA Berlin, 2/1067 (Abschrift). Hierdurch bitten wir, unterzeichnete sorbische Pfarrer, Kirchenvorsteher und sonstige kirchliche Mitarbeiter, die wir auf dem sorbischen Kirchentag in Königswartha versammelt sind, dafür Sorge tragen zu wollen, daß in die Gesamtsynode der Evangelischen Kirche in Deutschland auch ein Sorbe gewählt bzw. berufen wird. Wir sind dankbar, daß innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und der Ev. Kirche in Schlesien in den leitenden Organen das sorbische Element mit vertreten ist. Es gibt aber auch sorbische kirchliche Anliegen, die vor das Forum der EKD gehören; denn die ev. Sorben der Ober- und Niederlausitz, für die sich der Sorbische Evangelische Kirchentag verantwortlich weiß, sind Glieder dreier Landeskirchen, die innerhalb der EKD zusammengeschlossen sind. Es haben in dieser Angelegenheit auch schon Vorbesprechungen zwischen dem früheren Herrn Landesbischof D. Hahn und dem Vorsitzenden des Sorbischen Evangelischen Kirchentages stattgefunden. Wir fanden volles Verständnis für unser Anliegen und erhielten die Zusage der Unterstützung. Freilich war während der Amtsdauer der letzten gesamtdeutschen Synode keine praktische Änderung möglich. Jetzt aber bei der Neuwahl ist der geeignete Zeitpunkt gekommen. Wir wissen, daß wir innerhalb der EKD nur einen kleinen Faktor darstellen; und doch ist uns manchmal von höherer Stelle aus versichert worden, daß im Reiche Gottes die Zahl nie ausschlaggebend ist. Da sich innerhalb der sächsischen Landeskirche der größte sorbische Bevölkerungsanteil befindet, da ihr weiter von den in Frage kommenden Gliedkirchen die meisten Sitze zur Verfügung stehen und da sich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens stets der sorbischen Belange in besonderer Weise angenommen hat, bitten wir die Synode, auch diesmal unser Anliegen verstehen und unterstützen zu wollen. Im Namen der 50 zur Dienstbesprechung am 26. Juni 1954 Anwesenden gez. Pfarrer Laser, Vorsitzender An die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

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50D Vorlagen und Anträge

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50D3. Telegramm des Kirchlichen Außenamtes an die Kirchenkanzlei und an den Finanzausschuss der Synode. Frankfurt/M., 31. Januar 1955 F: EZA Berlin, 2/P 130 (O). ERBITTEN FUENFZEHNTAUSEND MARK BAUKOSTENZUSCHUSS WOHNUNG KRUEGER-WITTMACK STOP VIERTAUSEND VERLOREN ELFTAUSEND ZINSLOSES DARLEHEN WAEHREND 10 JAHREN RÜCKZAHLBAR STOP VERGLEICHE UNSEREN ANTRAG BUCHNUMMER 69V VOM 19. 11.66 UND HAUSHALTSVORANSCHLAG 195567 WOHNUNG IST BEZUGSFERTIG STOP ERFORDERLICHE SICHERUNG VOR ZAHLUNG IN MIETSVERTRAG = KIRCHLICHES AUSSENAMT

50D4. Vorlage des Kirchlichen Außenamtes zur Ratssitzung F: EZA Berlin, 6/P 172 (Entwurf). 1) Der Rat wolle beschließen: Das Kirchliche Aussenamt wird ermächtigt, für die drei über 18 Jahre alten, noch in der Schul- und Berufsausbildung befindlichen Vollwaisen des verstorbenen Auslandspfarrers Fraustadt in Abweichung der Bestimmung des § 17 Abs. 2 der Versorgungsordnung für Auslandsgeistliche vom 10. 12. 192468 auf dem Gnadenwege Waisengeld für Vollwaisen zu zahlen, solange sie sich in der Ausbildung befinden, längstens jedoch bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres. Begründung: Der verwitwete Pfarrer Fraustadt in Mexico ist verstorben und hat 3 unversorgte Kinder, die bereits über 18, aber noch unter 24 Jahren alt sind. Georg Ulrich, geb. am , und Renate Ursula, geb am befinden sich zur Ausbildung in Deutschland, während Fritz Eckardt, geb. am noch die Schule in Mexiko besucht. Nach der Bestimmung des § 17 Abs. 2 der Versorgungsordnung für Auslandsgeistliche vom 10. 12. 1924 erlischt das Recht auf Bezug von Waisengeld mit Ablauf des Monats, in welchem die Waise das 18, Lebensjahr voll66 Der Antrag des Kirchlichen Außenamtes an den Finanzausschuss der Synode vom 19. November 1954 findet sich in EZA Berlin, 2/P 131. 67 EZA Berlin, 2/5897. 68 AKED 1924, S. 258–266, S. 264.

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

endet. Das war zur Zeit des Erlasses der Versorgungsordnung allgemein geltendes Recht. Die staatlichen Bestimmungen und das Recht der Kirchenbundesbeamten ist seit 1937 bereits dahingehend ergänzt worden, dass das Waisengeld über das 18. Lebensjahr hinaus gewährt werden kann, und zwar wenn sich die Waise in der Schul- oder Berufsausbildung befindet bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres oder wenn sie infolge körperlicher oder geistiger Gebrechen dauernd ausserstande ist, sich selbst zu unterhalten. Die Verweise in der Versorgungsordnung auf die für die Kirchenbundesbeamten gültigen Bestimmungen hinsichtlich der Besoldungsgruppen und der Bewilligung von Kinderzuschlägen deuten darauf hin, dass es im Sinne des Gesetzgebers war, die Auslandsgeistlichen mindestens mit den Nebenbezügen zum Ruhegehalt – Kinderzuschläge und Waisengelder – den Kirchenbundesbeamten gleich zu stellen. Die Ergänzung für die Bewilligung des Waisengeldes über das 18. Lebensjahr hinaus ist aber bisher für die Auslandsgeistlichen unterblieben. Sie war eingearbeitet in dem Entwurf einer neuen Versorgungsordnung aus den Jahren 1941–1944, der der damaligen Finanzabteilung zugeleitet war69, aber durch den Zusammenbruch 1945 nicht mehr verabschiedet werden konnte. Es ist geplant, in der neuen Versorgungsordnung wegen der technischen Durchführung bei Zahlung von Nebenbezügen auf die Bestimmungen für die Beamten der EKD zu verweisenund damit die Zahlung von Waisengelder über das 18. Lebensjahr hinaus zum gültigen Recht zu machen.

50D5. Schreiben des Danske folkekirkes mellemkirkelige Råd an den Rat der EKD über das Kirchliche Außenamt. Kopenhagen, 10. Januar 1955 F: ELAB, 603/B 15 (H). Die Bischöfe der dänischen Kirche haben in ihrer Sitzung von 5.–6. Januar die Entwicklung der deutsch-dänischen kirchlichen Beziehungen in Südschleswig besprochen. Nach Jahren zögernd geführter Briefwechsel und Unterredungen ist diese Entwicklung in eine krisenartige Lage gekommen, nachdem Bischof Wester, Schleswig, kurz vor seiner Abreise nach Evanston in einer Rundfunkansprache geäußert hat, man sei von Seiten der schleswig-holsteinischen Kirchenleitung an Verhandlungen mit der Leitung der dänischen Gemeinden in Südschleswig nicht interessiert; später hat er einer Zeitung ge69 „Rechtsverbindliche Anordnung über die Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung“ vom August 1944 (EZA Berlin, 5/567).

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50D Vorlagen und Anträge

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genüber geäußert, man sei wohl zu Verhandlungen bereit auf einer Grundlage, die in sich schließe, daß die dänischen Gemeinden außerhalb der Städte aus der Landeskirche austreten. Dieses würde sowohl eine Spaltung in der dänischen Kirchenarbeit, wie eine Spaltung der Landeskirche gegenüber hervorrufen und ist schon früher von dänischer kirchlicher Seite abgewiesen [worden]. Die Verhandlungen zwischen den direkt beteiligten Seiten sind dadurch an einen toten Punkt gelangt. Dabei bewirkt das Fehlen einer geordneten Regelung des Verhältnisses der dänischen Gemeinden in Südschleswig zu der Leitung und den Gemeinden der Landeskirche fortgehende Reibungen und stetige Erbitterung in dem südschleswigschen Gebiet, und wird in breiten Kreisen als eine ernste Belastung der guten Beziehungen zwischen der deutschen und der dänischen Kirche empfunden. Der dänischen Kirche erscheint diese Entwicklung als so beunruhigend, daß sie sich durch ihre Bischöfe an den Rat der evangelischen Kirche in Deutschland wendet mit der Bitte, der Rat möge doch seinen Einfluß ausüben, daß es zu einer unserer ökumenischen Verbundenheit entsprechenden Regelung der kirchlichen Fragekomplexe in Südschleswig kommen kann. Ist der Rat bereit, sich der Sache anzunehmen, wird er auch am besten die Wege finden, die zu Verhandlungen auf annehmbarer Grundlage zwischen den nächstbeteiligten Seiten führen können. Von unserer Seite würde man in den Rechtsordnungen, die für das deutsche kirchliche Leben in und mit der dänischen Kirche in Nordschleswig gelten, eine geeignete Grundlage sehen, da diese sowohl von der Landeskirche wie von der dänischen Kirche anerkannt sind und benutzt werden, sich durch 35 Jahre unter sehr abwechselnden, aber doch ähnlichen Verhältnissen bewährt haben und zu einem guten kirchlichen Zusammenleben der national getrennten, aber kirchlich verbundenen Bevölkerung geführt haben. Sollten vorläufige persönliche Verhandlungen dem Rat wünschenswert erscheinen, sind die Bischöfe für solche Verhandlungen Vertreter zu benennen gern bereit. Mit dem Ausdruck unserer Hochachtung und brüderlichen Verbundenheit gez. D. Hans Fuglsang-Damgard, D. Halfdan Høgsbro, Bischof von Kopenhagen Bischof von Nykøbing F. Kopenhagen, den 10. Januar 1955.

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50. Sitzung Hannover, 2. Februar 1955

50D6. Vorlage des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung. 10. Januar 1955 F: EZA Berlin, 6/364 (D). Zur Vorlage für die Ratssitzung. Zu Punkt 10 der 49. Ratssitzung des Rates der EKD70 bittet das Kirchliche Außenamt, der Rat wolle beschließen: I. Der Rat stellt fest: 1. daß die Ordnung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel71 mit der Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland72 nicht unvereinbar ist; 2. Daß auf Grund des Beschlusses des Gemeindekirchenrates vom 9. 12. 1954 keine Bindung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel an eine andere Kirche, Gemeinde oder Religionsgemeinschaft besteht, die mit einer vertraglichen Beziehung zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel auf Grund des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 195473 nicht vereinbar ist. II. Der Vertrag zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel, unterzeichnet vom Gemeindekirchenrat der genannten Gemeinde unter dem 27. 11. 1954 wird mit der vom Gemeindekirchenrat gewünschten Ergänzung des § 2 Abs. 2 genehmigt. III.Der Vertrag zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel wird im Amtsblatt der EKD veröffentlicht74. Begründung: Die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde in Brüssel hat sich mit der anliegenden Gemeindeordnung vom 12. 9. 1954 neu konstituiert. Sie hat einen Gemeindekirchenrat durch Beschluß derselben Generalversammlung, in der die Neukonstitution erfolgt ist, gewählt. Für die Vertretung nach außen gemäß belgischem Recht ist eine „Communauté évangélique de Langue allemande“ gebildet worden, deren gesetzliche Vertreter die dem Gemeindekirchenrat angehörenden Mitglieder sind.

70 Dies bezieht sich auf 49A1! 71 „Gemeindeordnung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel vom 12. 9. 1954“ (EZA Berlin, 6/364). 72 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 109–113. 73 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–113. 74 ABlEKD 1955, Nr. 11/12 vom 15. Dezember 1955, S. 333ff.

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Die Voraussetzungen zum Abschluß des Vertrages zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel gemäß § 4 des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 1954 sind vorhanden: die Ordnung der Gemeinde ist der Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland nicht unvereinbar; außerdem ist ein besonderer Beschluß vom 9. 12. 1954 folgenden Wortlauts gefaßt: „Der Gemeindekirchenrat stellt fest, daß für die Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel keine Bindung an eine andere Kirche, Gemeinde oder Religionsgemeinschaft besteht, die mit der in der Sitzung am 22. 11. 1954 beschlossenen vertraglichen Beziehung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland aufgrund des Gesetzes vom 18. 3. 1954 nicht vereinbar ist.“

50D7. Entwurf von Harlings für ein Schreiben an den Bundeskanzler betr. die Wiedergutmachung F: EZA Berlin, 2/4676 (D). Betr.: Wiedergutmachung Sehr verehrter Herr Bundeskanzler! Seit einiger Zeit werden immer häufiger und drängender Klagen über den ausserordentlich langsamen Fortgang der individuellen Wiedergutmachung für das unter nationalsozialistischer Herrschaft begangenem Unrecht an den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland herangetragen. Der Rat weiss den von allen verfassungsmässigen Organen der Bundesrepublik in feierlicher Form bekundeten Willen zur Wiedergutmachung und die bereits getroffenen Massnahmen zur Verwirklichung dieses Willens dankbar zu würdigen. Der Rat kann es sich daher ersparen, eingehend darzulegen, dass die Wiedergutmachung nicht nur eine politische Notwendigkeit darstellt, sondern eine rechtliche und sittliche Pflicht, ohne deren redliche, schnelle und vollständige Erfüllung unser Volk nicht hoffen kann, den inneren und äusseren Frieden zu finden und zu bewahren. Umso mehr erfüllt es den Rat mit Sorge, dass die Wiedergutmachung trotz alledem im zehnten Jahr nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft praktisch fast noch am Anfang steht. Sie soll nach offiziellen Verlautbarungen bis zum Ende des Jahres 1962 zum Abschluss gebracht werden. Dieser Zeitraum ist viel zu lang bemessen, und doch gibt der geringe Fortschritt, der bisher erzielt worden ist, Anlass zu der Befürchtung, dass nicht einmal dieser Termin eingehalten werden kann, und dass zahlreiche ältere und sieche Beteiligte die Erfüllung ihrer Ansprüche nicht mehr erle-

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ben werden. Sogar die Rechtsansprüche für den Verlust der persönlichen Freiheit wurden bisher nur teilweise befriedigt, und mit der Wiedergutmachung von Schäden, die durch Versagen der Ausbildung zugefügt wurden, ist fast noch gar nicht begonnen worden. Dass die Gesetzgebung auf diesem Gebiet zunächst manche Mängel und Lücken aufwies, mag schon wegen des Zeitdruckes, unter dem sie zustandegebracht werden musste, erklärlich sein. Umso mehr hätten Rechtsprechung und Verwaltung eine Ehrenpflicht darin sehen müssen, durch grossherzige Anwendung dieser Gesetze ihre Mängel auszugleichen und ihre Lücken zu schliessen. Dass es dazu nur stellenweise und in ganz unzureichendem Masse gekommen ist, dürfte teils in einem Mangel an Verständnis für diese geschichtliche Aufgabe bei den bearbeitenden Stellen, teils aber auch in einer allzu engen Beschränkung der Ermessens- und Handlungsfreiheit der unteren Instanzen um fiskalischer und bürokratischer Interessen willen begründet sein. Schon das traurige und beschämende Schauspiel des endlosen Streites um die Verteilung der Wiedergutmachungslast zwischen Bund und Ländern war nicht dazu angetan, die nachgeordneten Behörden zur Verantwortungsfreude, Initiative und Grosszügigkeit bei der Bearbeitung der Anträge zu ermutigen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland richtet daher an die Bundesregierung, den Bundesrat und den Bundestag die dringende Bitte, mit grösstmöglicher Beschleunigung alle geeigneten Massnahmen zu treffen, um die Mängel und Lücken der Gesetzgebung auf diesem Gebiet zu beheben und die Hindernisse zu beseitigen, die eine schnelle und der Bedeutung der Sache entsprechende Abwicklung der Wiedergutmachung erschweren. Nach dem Material, das dem Rat vorliegt, dürften folgende Massnahmen besonders dringlich sein: 1. Alsbaldige Regelung der Lastenverteilung zwischen Bund und Ländern, wobei davon auszugehen ist, dass in erster Linie der Bund berufen und verpflichtet ist, für die Aufbringung der erforderlichen Mittel zu sorgen. 2. Verkürzung der Frist für die praktische Durchführung der Wiedergutmachung unter Verlegung des Schwergewichts der Ausgaben nicht auf das Ende der Frist, sondern auf die nächsten Jahre. Von besonderer Bedeutung ist die sofortige und vollständige Erfüllung der Ansprüche von Berechtigten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben oder bedürftig oder krank oder gebrechlich sind. Einer bevorzugten Behandlung bedürfen auch die Ansprüche wegen Schäden an Leib und Leben, wegen Freiheitsentziehung und wegen Ausbildungsschäden. 3. Befreiung der gesetzlichen Vorschriften von enger und kleinlicher Kasuistik. Die Voraussetzungen der Rechtsansprüche müssen einfacher, weiter und verständlicher bestimmt werden. Unbillige Ausschlussfristen, Stichtage und Unterscheidungen, z. B. zwischen Geschädigten, die ihren Wohnsitz im Osten oder Westen hatten, sollten beseitigt werden.

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4. Erhöhung der Leistungen und Beseitigung aller Höchstgrenzen für die Entschädigungen, die jeder sittlichen Rechtfertigung entbehren. 5. Beseitigung psychologischer Hemmungen, die einer grosszügigen Bearbeitung der Entschädigungsanträge in Rechtsprechung und Verwaltung entgegenstehen. Es muss mit allem Nachdruck betont werden, dass fiskalische und bürokratische Rücksichten hinter der sittlichen und geschichtlichen Bedeutung einer grossherzigen Wiedergutmachung zurückstehen müssen. Verwaltung und Rechtsprechung müssen aufgerufen werden, nicht kleinlich am Buchstaben der Vorschriften zu haften, sich nicht von einer Sparsamkeit leiten zu lassen, die hier verfehlt wäre, sondern stets darauf Rücksicht zu nehmen, dass umständliche Untersuchungen und Verhandlungen über Geldbeträge in dem Verletzten sein ganzes Schicksal, alles Leid und alle Bitterkeit wieder aufleben lassen, statt die seelischen Wunden durch den Beweis eines aufrichtigen Sühnewillens zu heilen. 6. Einflussnahme auf die praktische Durchführung der Wiedergutmachung. Wenn auch die Bundesregierung keine unmittelbaren Dienstaufsichtsbefugnisse gegenüber den zuständigen Behörden und Gerichten besitzt, so kann sie sich doch nicht damit beruhigen, dass die Bundesrepublik mit dem Erlasse mehr oder weniger guter Gesetze das Ihre getan habe. Denn die sittliche Wiedergutmachungspflicht obliegt nun einmal in vollem Umfang dem ganzen deutschen Volk und ist im Prinzip nicht nur Sache der Länder, wie auch die Zuständigkeiten für die Aufbringung der Mittel und für die praktische Durchführung im Verhältnis zwischen Bund und Ländern geregelt sein mögen. Die Bundesregierung muss daher in die Lage versetzt werden, sich und den Bundestag laufend über die Durchführung der Gesetze und Verordnungen zu unterrichten, insbesondere über die Zahl der jeweils vorliegenden und abschliessend geregelten Anträge, sowie über die Bewährung der Gesetze und Rechtsverordnungen in der Praxis. Ergeben sich dabei Schwierigkeiten oder Stockungen, so muss die Bundesregierung für Abhilfe sorgen, sei es durch die Gesetzgebung in eigener Zuständigkeit des Bundes, sei es durch Einwirkung der Länderregierungen. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zweifelt nicht daran, dass alle diese Anregungen und Vorschläge von den gesetzgebenden Organen der Bundesrepublik längst erwogen werden. Es liegt dem Rat aber daran, deutlich und konkret zum Ausdruck zu bringen, dass es sich hierbei um Anliegen handelt, die auch vom Standpunkt der evangelischen Kirche mit Nachdruck vertreten werden müssen. Indem ich mich beehre, Ihnen diese Stellungnahme des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland mitzuteilen, begrüsse ich Sie, verehrter Herr Bundeskanzler, mit dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung als Ihr sehr ergebener

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50D8. Entwurf Grübers für ein Schreiben des Rates der EKD an die Bundesregierung F: ELAB, 603/B 15 (O). Entwurf eines Schreibens des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland an die Bundesregierung in Bonn. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland begrüsst es dankbar, dass Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag mit grossem Eifer die Reform der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts betreiben. Der Rat ist der Überzeugung, dass viele Mängel des Wiedergutmachungsrechts dadurch behoben werden und hält es deshalb nicht für geboten, sich in Einzelheiten des Wiedergutmachungsgesetzes zu verlieren. Der Rat glaubt aber, dass das Problem nicht allein von der Legislative aus befriedigend gelöst werden kann. Der Hauptfehler liegt in der falschen Situationsbeziehung der ausführenden Organe zum Grundgedanken der Wiedergutmachung. Allerdings ist ein bedeutender Sektor der Exekutive in die Landesbehörden verlagert, aber die Länder sind gezwungen, dem Umstand der konkurrierenden Gesetzgebung und der daraus herzuleitenden einheitlichen Durchführung Rechnung zu tragen. Aus diesem Grunde glaubt der Rat der Evangelischen Kirche, dass es der Bundesregierung möglich sein sollte, die Atmosphäre der Wiedergutmachung im allgemeinen dadurch zu verbessern, dass in Form von Richtlinien – vielleicht wiederholt in zeitlichen Abständen – den Exekutivbehörden und den Gerichten der Geist klar gemacht wird, in dem die Wiedergutmachung zu handhaben ist. Denn die Mehrzahl der Klagen würde sich wahrscheinlich erledigen, wenn die Quellen der missverständlichen Auffassung über das Kernproblem durch ständige und einleuchtende Belehrung den ausführenden Organen nahe gebracht wird. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Bemerkung im Vorwort des Kommentars zum Bundesentschädigungsgesetz von Wilden-Blessin: „Der Geist, mit dem Behörden und Gerichte an die Wiedergutmachung herangehen, wird für den Erfolg oder Misserfolg in der Bewältigung dieser einmaligen staatlichen Aufgabe von ausschlaggebender Bedeutung sein.“75 Diesen Geist immer wieder zu wecken und wachzuhalten erscheint uns – neben der juristischen und verwaltungsmässigen Aufgabe – als eine der vornehmesten Pflichten gerade der Bundesregierung als der federführenden Stelle für die Wiedergutmachung. Es ist uns klar, dass unser Anliegen seltsam erscheinen mag, weil die Pflege imponderabiler Momente in Hinsicht auf die Ausführung von Geset-

75 G. Blessin/H. Wilden, Bundesentschädigungsgesetz, S. V.

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zen bisher nicht zu den Aufgaben der Bundesregierung gehört hat. Wir sehen aber nicht ein, warum, angesichts der ungeheuren Wichtigkeit der Wiedergutmachung für die sittliche Würdigung Deutschlands in der Welt, nicht auch diese zusätzliche Aufgabe in aller Sorgfalt behandelt werden soll, wie es im Rahmen der grossen Politik als selbstverständlich gilt, auch auf Imponderabilien sorgsamst Bedacht zu nehmen. Wenn sich der Rat Vorschläge für diese Richtlinie erlauben darf, so schweben ihm folgende Gedanken vor, die teilweise schon anderen Orts von Institutionen und Sachverständigen des Wiedergutmachungsrechts betont worden sind. 1. Die Wiedergutmachung ist für deutsche Behörden und Gerichte eine einzigartige Aufgabe, weil wohl unter allen Völkern und zu allen Zeiten von Einzelpersonen das Recht gebeugt oder Verbrechen begangen wurden, zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands aber eine deutsche Regierung im Namen des deutschen Volkes systematisch und mit Willen und Absicht jahrelang verdammenswerte Verstösse gegen Recht und Gesittung an ihren eigenen Staatsbürgern beging. 2. Aus diesem Grunde liegt das Gebiet der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts auf einer ganz anderen Ebene als die gesamte Fürsorgegesetzgebung. In der Fürsorge wird Unheil, das aus höherer Gewalt (z. B. Krieg oder Krankheit) entstanden ist, gemildert oder es wird Unrecht, das (letzten Endes) durch ausländische Gewalthaber verursacht ist, wieder gut gemacht. Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts um eine Rechtspflicht, die unseren Staat als dem Rechtsnachfolger des Dritten Reichs aus dem Gesichtspunkt der Haftung für schuldhaft begangene Unrechtshandlungen und Verbrechen der früheren deutschen Staatsgewalt trifft. Würde diese Haftung nicht durch Spezialgesetze (Entschädigungsgesetz) geregelt sein, so würde sie auf Grund des in unserem Land geltenden bürgerlichen Rechts bestehen. Wir würden dann verpflichtet sein, den vollen Schaden zu ersetzen, und zwar ohne Rücksicht auf unsere Leistungsfähigkeit. Würden wir nicht imstande sein, diese klaren und vor den Gerichten einklagbaren Verpflichtungen zu erfüllen, so würden die Grundsätze des Konkurses Platz greifen. Wenn statt dessen die Entschädigungspflicht durch ein Bundesgesetz abweichend von den bei uns und bei allen anderen zivilisierten Staaten geltenden Grundsätzen des bürgerlichen Rechts geregelt ist, so geschah dies nicht zu Gunsten der Wiedergutmachungsberechtigten, sondern zu Gunsten des Staatsschuldners und zur Begrenzung der Rechte der Wiedergutmachungsberechtigten. Während die Spezialgesetze sonst eng auszulegen sind, darf angesichts dieser rechtlichen Situation der einengende Charakter des Gesetzes nicht noch durch enge Auslegung ins Negative hinein zu weiteren Ungunsten des Berechtigten verschärft werden.

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3. Deshalb ist mit dem Geist der Wiedergutmachung unvereinbar die hoheitliche Geste des Gewährens oder Versagens, die eisig erklügelte Dialektik bei Behandlung juristischer Begriffe, die unselige Neigung der Bürokratie zu doktrinärer Überspitzung. Da brutales und primitives Unrecht geschah, muss eine geradlinige und das Rechtsgefühl befriedigende Antwort gegeben werden. 4. Die in ihrem Sinn klar abgegrenzte Sühneleistung an den Staat Israel darf nicht als Vorwand dienen, die einzelnen Opfer in ihrem Anspruch auf genauen Schadenersatz zu verkürzen. 5. Die Aufteilung der Wiedergutmachung in verschiedene Felder, bei denen ganz verschiedene Gesetze gelten und ganz verschiedene Behörden tätig sind, darf nicht dazu führen, dass die Behörden ihre Kunst und Ehre darin setzen, den Geschädigten mit seinem Schaden in den Lücken und Gräben zwischen den Wiedergutmachungsfeldern fallen zu lassen. Behörde und Gericht müssen vielmehr diese Lücken und Gräben ausfüllen; in gemeinsamen Besprechungen der Ressorts auf allen Ebenen und in letzter Verantwortung durch die Sprachpraxis des Bundesgerichtshofs muss geklärt werden, was in das eine, was in das andere Feld gehört, und in welches Feld ein Fall gehört, wenn die Aufklärung der Umstände, von denen die Zuordnung abhängt, nicht mehr möglich ist. 6. Die Furcht der Wiedergutmachungsbediensteten vor dem Rechnungshof und vor der Regreßpflicht ist nach Möglichkeit dadurch zu bannen, dass eine gemilderte Beamtenhaftung entsprechend § 839 Abs. 2 BGB eingeführt wird, ähnlich wie sie den Richtern bei der Urteilsfällung in Rechtssachen seit langem zugebilligt ist. 7. Es ist Sache der Gerichte, auf die Unzulänglichkeit des Gesetzes dann ausdrücklich hinzuweisen, und die fehlende Norm vorschlagsweise zu formulieren, wenn ein nach natürlichem Rechtsempfinden begründeter Wiedergutmachungsanspruch versagt werden muss, weil das bisherige Gesetz zu eng ist. Die Gerichte haben in anderen Fällen dem Gesetzgeber bedeutet sie würden, wenn er allzulange zögert, selbst Recht schaffen. Auf keinem rechtsgebiet haben sie gleich guten Grund zu einer solchen Anspannung ihrer Befugnis wie bei dem der Wiedergutmachung des Unrechts, das im Namen des deutschen Volkes amtlich begangen worden ist. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland geht wohl nicht fehl mit der Bitte, dass die Bundesregierung die ihr verbliebene Aufsichts- und Leistungsbefugnis aufs sorgfältigste wahrnehmen möge. Die Bundesregierung sollte die Praxis der Länder aufmerksam verfolgen, sowohl bei den Verwaltungsbehörden, zu denen sie nach dem Grundgesetz Beauftragte entsenden kann, wie an Hand der öffentlichen Gerichtsurteile. Sie möge Mängel der Ausführung bei den Ländern zur Sprache bringen, nötigenfalls, wie das Grundgesetz es vorsieht im Bundesrat. Sie ist in der Lage, den Spielraum

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auszunutzen, den sie zur vernünftigen authentischen Interpretation des Gesetzesbuchstabens dadurch hat, dass sie Verordnungen und allgemeine Verwendungsvorschriften erlassen und die Bedingungen festsetzen kann, unter denen sie den Ländern da, wie [sic!] dies vorgesehen ist, ihre Aufwendungen erstattet. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland hält es in Übereinstimmung mit den Vorschlägen des Zentralrats der Juden für das Beste, wenn zur Bewältigung dieser innen- wie außenpolitisch wichtigen Aufgabe ein Bundeskommissar für Wiedergutmachung mit Ministerrang ernannt wird.

50D9. „Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes zu den vorgelegten Rechtsgrundlagen des Geistlichen Rates für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien.“ [10. November 1954] F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 125–138 (D). Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes zu den vorgelegten Rechtsgrundlagen des Gestlichen Rates für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien. I. Der Geistliche Rat. Anl. 176 A. Die „Neufassung des Auftrages“ vom 27. 10. 1951. Der „Auftrag“ des Geistlichen Rates basiert auf der „Neufassung“ gemäss Beschluss der Gemeindevertreterversammlung vom 27. 10. 1951. Zu 1) Bezieht sich das geforderte Einvernehmen nur auf die 13 zustimmenden oder auf alle Gemeinden? Zu 2) Welche Aufgaben gehen „nach Umfang und Bedeutung über den Bereich der einzelnen Gemeinden“ hinaus? Handelt es sich um Aufgaben, die alle Gemeinden nur in Gemeinschaft lösen können, sogenannte gesamtkirchliche Aufgaben oder auch um Aufgaben, deren sich eine einzelne Gemeinde annimmt und die „nach Bedeutung und Umfang“ als „über ihren Bereich hinausgehend“ angesehen wird. Wer entscheidet in diesem Falle darüber? 76 50D10.

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500 Zu 3)

Anl. 277

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Es wird angenommen, dass „die rechtliche Stellung der im Vereinigten Königreich amtierenden Pfarrer“ sich auf die Pfarrer innerhalb der den Geistlichen Rat bildenden Gemeinden bezieht. Durch die geforderte „Beschlussfassung der einzelnen Gemeinden“ ist gewährleistet, dass die zu erlassenden „Richtlinien“ und „Bestimmungen“ mit den Gemeindesatzungen nicht in Widerspruch stehen. Geht der „Beschlussfassung der einzelnen Gemeinden“ ein Beschluss der Gemeindevertreterversammlung voraus? Da die Mehrzahl der in Betracht kommenden Pfarrer nur zeitweilig und mit Genehmigung ihrer Heimatkirche, in denen sie einen öffentlichrechtlichen Status haben, tätig sind, können solche „Bestimmungen“ erst Gültigkeit gewinnen, wenn die Heimatkirchen der Pfarrer zugestimmt haben. Die Satzung des Geistlichen Rates vom 16. 11. 1950 ist aus der alleinigen Vollmacht des Geistlichen Rates auf Grund eines nicht vorliegenden Auftrages gegeben. Es ist aus den Unterlagen nicht ersichtlich, wie der Geistliche Rat im einzelnen zustande kommt und für wie lange seine einzelnen Mitglieder fungieren. Nach Ziffer l der Satzung hat der Geistliche Rat Zuständigkeit nur für die Gemeinden, die ihn beauftragt haben. Die Ziffer 2 lässt nicht erkennen, ob die „Koordinierung der verschiedenen Bemühungen usw.“ sich ebenfalls nur auf die beauftragenden Gemeinden bezieht oder ob hier der Anspruch erhoben wird, auch dort tätig zu werden, wo solche Bemühungen ausserhalb des Bereichs des Geistlichen Rates erfolgen. Wenn auch gewisse Äusserungen und Vorgänge diesen Schluss nahelegen könnten, nehmen wir doch an, dass der Geistliche Rat eine Aktivlegitimation nur dort in Anspruch nimmt, wo diese Legitimation anerkannt wird. Das Gegenteil wäre kirchlich wie rechtlich kaum vertretbar. Die in der „Satzung“ wie in der „Neufassung“ umschriebene Bekenntnisgrundlage ist mit der Grundordnung der Evangelischen Kirche in Deutschland78 nicht unvereinbar (§ 4a des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 5479). Das „insbesondere“ in Ziffer 5 ist offenbar dahin zu verstehen, dass eine Verkündigung auf anderer reformatorischer Grundlage ebenfalls Platz hat.

77 50D11. 78 ABlEKD 1948, Nr. 5 vom 15. Juli 1948, S. 109–113. 79 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–113.

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Anl. 380 II. Das Personalstatut. Zu § l Die Verkündigung eines Pfarrers ist primär an sein Ordinationsgelübde gebunden. Werden im Bereich des Geistlichen Rates nach einer unierten oder reformierten Formel ordinierte Pfarrer zugelassen, sofern sie den § 1 im oben vermuteten weiten Sinne verstehen und sich verpflichten, die in der Satzung der Gemeinde, in die sie berufen werden, festgelegte Bekenntnisgrundlage zu achten? Da ein Teil der dem Geistlichen Rat zugehörigen Gemeinden ein eindeutig evangelisches Bekenntnis hat, dürfte die weite Auslegung sich zwingend ergeben, da weder die Gemeindeversammlung noch der Geistliche Rat, noch das Personalstatut, den statuarisch festgelegten Bekenntnischarakter einer Gemeinde zu ändern vermögen. Da das Auslandsgesetz (§ 9a) die Wahrung des Bekenntnisstandes der Gemeinden verlangt, dürfte eine verbindliche Auslegung im Sinne der vorstehend gestellten Fragen notwendig werden. Zu § 2 Aus dem vorigen ergibt sich, dass der Pfarrer eine Erklärung abgeben muss, dass er die ihm von der Gemeindesatzung sowie aus „Neufassung“, „Satzung des Geistlichen Rates“ und „Personalstatut“ Ziffer l folgenden Verpflichtungen mit seinem Ordinationsgelübde vereinbaren kann. Zu § 3 vacat. Zu § 4 Korrespondiert mit den entsprechenden Bestimmungen des Auslandsgesetzes (§ 10 d, e). Zu § 5 Bei der Kleinheit der Verhältnisse wird es sich empfehlen, ein Programm für gegenseitige Besuche der Geistlichen aufzustellen. Die Bestimmung der geistlichen Mitglieder des Geistlichen Rates zu ständigen Visitatoren würde eine Überforderung dieser Mitglieder bedeuten. Zu § 6 Da der kirchlichen Entscheidungsstelle Mitglieder des Geistlichen Rates nicht angehören können, aber (§ 2 der vorläufigen Wahlund Verfahrensordnung, Ziff. IV) zwei geistliche Beisitzer gefordert werden, wäre bereits die Hälfte der Geistlichen mit kirchenaufsichtlichen Funktionen betraut. Hier weisen wir auf die in London geführte Besprechung hin: Ein eigenes Disziplinargericht bedeutet bei der Kleinheit der Verhältnisse eine Belastung, die die Zukunft[s]entwicklung gefährden könnte. Zu § 7 a) vacat.

80 50D12.

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Zu § 8

Zu § 9

Zu § 10

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b) Die Worte „und Entscheidung“ sollten in Ermangelung einer Exekutivgewalt gestrichen werden. c) Ein „Ehrengericht“ in der Kirche dürfte nach dem heutigen Verständnis einen aus vergangenen Zeiten stammenden Fremdkörper darstellen. Das in Matthäus 13, 15–17 beschriebene Verfahren weist auf Lösungen hin, die einer institutionellen Regelung entzogen sind. d) Lehrzuchtverfahren gehören gemäss Auslandsgesetz in die alleinige Zuständigkeit der Gliedkirche (§ 21), darum kann die kirchliche Entscheidungsstelle nicht gegen solche Geistliche tätig werden, die im Rahmen des Auslandsgesetzes auf Zeit entsandt wurden. Die Zusammenfassung von Entscheidungen über Vorwürfe gegen „Lehre und Wandel“, die je aus einem ganz anderen Zusammenhang stammen, scheint nicht angängig, zumal über das Verfahren bei Vorwürfen gegen den „Wandel“ hier jegliche Einzelbestimmung fehlt. Die Entscheidungsstelle ist nur an „Grundsätze“ gebunden, nämlich „des Rechts und kirchlicher Ordnung“. Da beide nicht bestimmt werden, müssen die „Grundsätze“ auch unbestimmt bleiben; damit wird gegen den Beschuldigten auf Grund eines ihm unbekannten Rechts verhandelt. Sollte hier daran gedacht sein, britisches kirchliches Disziplinarrecht zu übernehmen, so bleibt offen, ob dabei an das Recht der Anglikanischen Kirche oder einer Freikirche gedacht ist. In jedem Fall ist dieses auf Tradition beruhende Recht für die deutschsprachigen Gemeinden nicht ohne weiteres anwendbar. Kann bei schuldhaftem Nichterscheinen überhaupt noch verhandelt werden? Was geschieht, wenn sich die Gemeinde auf die Seite des Pfarrers stellt? Im anderen Falle dürfte die Bitte um Abberufung das Gewiesene sein. Es ist nicht ersichtlich und kann zu Missverständnissen führen, wenn neben der allgemeinen Verweisung in § 8 nunmehr eine einzelne Verfahrensregelung speziell herausgehoben wird. Die hier in Anspruch genommene Disziplinarstrafgewalt ist nicht annehmbar für Pfarrer, die nach dem Auslandsgesetz entsandt werden, da für diese § 20, 1 des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 54 zwingend gilt. Eine Entscheidung gemäss Ziffer e) hätte in Grossbritannien naturgemäss nur Wirkung für Gemeinden, die das Personalstatut „ratifiziert“ haben und deren Pfarrer ausserhalb des Auslandsgesetzes entsandt worden ist. Der Pfarrer könnte also auch sämtlichen anderen Rechte aus dem Auslandsgesetz nicht in Anspruch nehmen.

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Zu § 11

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Mit Rücksicht auf die Bedeutung jeder derartigen Entscheidung muss eine Berufungsmöglichkeit eingebaut werden. Es erscheint uns nicht unbedenklich einen derartigen Versuch mit Bestimmungen der Amtsträger zu beginnen. Zu § 12 a) vacat. b) Die hier ins Auge gefassten Verhandlungen können erst zu einem Ziel führen, wenn der Geistliche Rat als „Kirchengemeinschaft“ im Sinne von § 6a des Auslandsgesetzes anerkannt ist und über eine ebenfalls ausdrücklich anerkannte (§ 20, 3) Disziplinarordnung verfügt. Da diese Bestimmungen des Gesetzes zwingend sind, können auch Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland von ihrer Beachtung nur Abstand nehmen, wenn sie darauf verzichten, ihre Pfarrer im Rahmen des Auslandsgesetzes mit seinen weitgehenden Schutzbestimmungen zur Verfügung zu stellen. Die gegen das Statut zu erhebenden rechtlichen Bedenken fassen wir wie folgt zusammen: 1. Es stellt eine Art Verfassung einer über den grossbritannischen deutschsprachigen Gemeinden gebildeten übergeordneten Körperschaft mit bestimmten kirchenleitenden Befugnissen dar. 2. In dieser Ordnung werden bestimmte Organe mit der Ausübung kirchenleitender Befugnisse beauftragt, nämlich „die synodale Körperschaft“, „der Geistliche Rat“ und „die Kirchliche Entscheidungsstelle“. Nur für die „Kirchliche Entscheidungsstelle“ besteht eine vorläufige Wahl- und Verfahrensordnung. Wie der „Geistliche Rat“ und die „synodale Körperschaft“ gebildet werden, ist nirgends gesagt. 3. Die kirchenleitenden Befugnisse, die der „Geistliche Rat“ und die „Kirchliche Entscheidungsstelle“ übernehmen, greifen in die Befugnisse der Gliedkirchen nach dem Auslandsgesetz vom 18. 3. 54 und in die Befugnisse und die Fürsorgeverpflichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland ein. Das gilt insbesondere von dem Recht zur Entscheidung über disziplinare Vorwürfe und Lehrbeanstandungen. Es gilt z. B. auch für § 7 a (Schutz von Pfarrern bei unberechtigten Angriffen und Vorwürfen), Pfarrer, die auf Grund des Gesetzes vom 18. 3. 54 entsandt sind, können sich diesem „Personalstatut“ nicht unterstellen, da die Zuständigkeit der Gliedkirchen für Disziplinarverfahren und Lehrbeanstandungen zwingend geregelt ist. Wenn sich etwa Gliedkirchen dazu bereit finden sollten, die Ausübung ihrer Befugnisse auf die „Kirchliche Entscheidungsstelle“ in Grossbritannien zu übertragen, würde dies dem Sinn des Auslandsgesetzes widersprechen, solange nicht ein ordnungsmässig gebildeter Zusammenschluss der grossbritannischen Gemeinden als Kirchengemeinschaft anerkannt ist. Wenn im § 20 Abs. 3 des Auslandsgesetzes gesagt ist, dass die Unterstellung unter die Disziplinarord-

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nung einer Kirchengemeinschaft an bestimmte Voraussetzungen gebunden ist, insbesondere an das Vorhandensein einer von der Evangelischen Kirche in Deutschland anerkannten Disziplinarordnung, kann die Unterstellung unter eine rechtlich nur durch ein „Personalstatut“ zusammengehaltenen Gruppe von Gemeinden ohne Anerkennung einer Disziplinarordnung – die gar nicht vorhanden ist – nicht zulässig sein. Abschliessend erlauben wir uns, folgendes zur Erwägung zu geben: Ohne auf die Vorgänge beim Zustandekommen des Statuts und seine Durchbringung bei der Gemeindeversammlung im Mai 1953 einzugehen, muss festgestellt werden, dass sich eine Reihe von Gemeinden und Pfarrern der Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Rat nicht anschliessen können. Aus sachlichen und rechtlichen Gründen werden sie sich auch in der Zukunft dem Geistlichen Rat nicht anschliessen können. Durch den Erlass des Statutes ist die Zusammenfassung aller Gemeinden in Grossbritannien, die im übrigen vertragsfähig im Sinne des Auslandsgesetzes sein könnten, unmöglich geworden. Ebenso wird durch das Statut die Entsendung von Pfarrern aus der Evangelischen Kirche in Deutschland auf Grund des Auslandsgesetzes zurzeit unmöglich gemacht. Darum raten wir, um der Entwicklung der Dinge in Grossbritannien willen – und um der gewünschten auf Grund des Auslandsgesetzes geordneten Beziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland willen das Statut zu ändern. Die §§ 1, 2 und 4 können bzw. müssen materiell in die Verträge zwischen EKD und Gemeinden eingearbeitet werden. Materie der §§ 3 und 5 sind durch die Gemeindeversammlung zu ordnen. Dem in den §§ 6–13, ausser 12a, zum Ausdruck gebrachten Anliegen kann derart Rechnung getragen werden, dass in dem zu schliessenden Vertrag dem Abberufungsrecht der Heimatkirche ein Recht auf Forderung der Abberufung durch den Geistlichen Rat gegenübergestellt wird. Der Vertrag würde nur zu regeln haben, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit der Forderung Folge gegeben werden muss. Im Regelfalle wird der Wunsch der Gemeinde und des Geistlichen Rates bereits genügen. Ob die Voraussetzungen für ein Disziplinarverfahren vorliegen, wäre gemäss § 20, 2 des Auslandsgesetzes zu klären. Die nach § 10 a und b vorgesehenen Massnahmen kann der Geistliche Rat ohne Verfahren treffen. Das gleiche dürfte für § 10 c gelten, sofern eine solche Warnung ohne disziplinaren Charakter ausgesprochen wird. Wenn diesen Erwägungen stattgegeben wird, dürfte sich die Bildung einer eigenen Entscheidungsstelle erübrigen; sie könnte in eine Vermittlungsstelle umgewandelt werden, sofern der Geistliche Rat die vermittelnden Funktionen nicht selbst wahrnehmen will.

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Eine Zusammenfassung aller deutschsprechenden Gemeinden in Grossbritannien ist auch nach dem Auslandsgesetz anzustreben. Schon der Gemeindeverband vom 10. Oktober 1904 entsprach den Intentionen des Preussischen Anschlussgesetzes von 1898 [richtig: 1900]81 (von den 10 sich zusammenschliessenden Gemeinden waren 9 der Preussischen Landeskirche angeschlossen) und des Anschlussgesetzes von 192482; er ist, wie aus der Denkschrift des ehem. Dekans Dr. Rieger83 hervorgeht, noch nicht erloschen. Selbst wenn dieser Verband wieder aktiv werden sollte, wäre eine völlige Neufassung seiner Satzung notwendig. Welcher Weg zur Zusammenfassung auch immer beschritten wird: Bei der durch Alter, Tradition und Entstehungsgeschichte sowie grossen Verschiedenheit in der Stabilität (bis hin zu fluktuierenden Gemeindegruppen) gegebenen Vielschichtigkeit kann ein Zusammenschluss nur gelingen, wenn dieser Vielschichtigkeit Rechnung getragen wird. Anlage 484 III. Zur „Vorläufigen Geschäftsordnung für den Synodalen Arbeitsausschuss“. Anlage 585 Zu I. Ist hier anzunehmen, dass die beiden „weiteren Geistlichen“, die neben den Mitgliedern des Geistlichen Rates dem Synodalen Arbeitsausschuss angehören, gleichzeitig Mitglieder der Entscheidungsstelle sind oder ist hier vorgesehen, dass zwei noch nicht an zentralen Funktionen beteiligte Geistliche gewählt werden sollen? Zu II. vacat. Zu III. Unter den uns übersandten Unterlagen fehlt der „synodale Auftrag“, den die Gemeindevertreterversammlung dem Synodalen Arbeitsausschuss erteilt hat und durch den seine Vollmacht bestimmt wird. Zu IV. Durch den letzten Satz der Ziffer hat der Synodale Arbeitsausschuss die Möglichkeit, ohne Rücksicht auf die Gemeindevertreterversammlung zu handeln. Da die Gemeindevertreterversammlung seine Beschlüsse zwar ändern oder aufheben kann, die Änderung oder Aufhebung aber nur ex nunc wirkt, gewinnt der Synodale Arbeitsausschuss ein Gewicht, durch das er stärker und

81 82 83 84 85

B. Wellnitz, Gemeinden, S. 491–493. J. Hosemann, Kirchenbund, S. 105–114. „Warum wir fernbleiben“ vom 17. Mai 1953 (EZA Berlin, 6/529). 50D13. 50D14.

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Zu V.

Zu VI.

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mächtiger wird als die Gemeindeversammlung, von der er seine Vollmacht ableitet. Im Synodalen Arbeitsausschuss hat der Geistliche Rat das Übergewicht. Er kann darum auch – abgesehen von Satz 2 von V – über Vorsitz und Schriftführung entscheiden und dergestalt weitgehend die erstaunliche Stärke des Synodalen Arbeitsausschusses auf sich selbst übertragen, ohne dass diese Übertragung von der Gemeindevertreterversammlung gewollt zu sein braucht. Die Erfahrung wird zeigen, wie weit eine Sicherung gegen falsche Entwicklung gegeben ist. Eine zusammenfassende Stellungnahme ist nicht möglich, weil nirgendwo ersichtlich ist, wie die Gemeindeversammlung zustande kommt. Nach den mündlichen Ausführungen von Herrn Prof. Grünhut besteht lediglich ein Schlüssel über die Zahl der zugestandenen Vertreter. Es ist jedoch nicht bekannt, ob dieser Schlüssel vom Geistlichen Rat oder von der Gemeindeversammlung aufgestellt wird. Klar ist nach den Ausführungen von Prof. Grünhut, dass kein Verfahren vorgeschrieben ist, durch das geregelt wird, wie die Gemeindevertretungen zustande kommen. Es ist ferner nicht zu erkennen, welche Vollmachten sich die Gemeindevertretung beigelegt hat. Doch kann aus Ziffer 3 Abs. 2 der „Neufassung“ und aus der Behandlung des Personalstatuts geschlossen werden, dass die Gemeindeversammlung Regelungen, die in das Leben und die Funktion der Einzelgemeinden eingreifen, nur mit deren Zustimmung treffen will. Es ist nicht ersichtlich, ob ein Beschluss der Gemeindeversammlung für eine Einzelgemeinde ohne Kraft bleibt wenn diese ihm nicht zustimmt. Sowohl aus dem synodalen Auftrag wie aus der Satzung, die der Geistliche Rat sich selbst gegeben hat, ist die Ableitung so weitgehender kirchenregimentlicher Befugnisse für den Geistlichen Rat, wie sie im Personalstatut und in der „Vorläufigen Wahl- und Verfahrensordnung für die Kirchliche Entscheidungsstelle“ in Anspruch genommen wird, nicht begründet.

Anl. 686 III. Zum Vertragsentwurf zwischen der VELKD und Geistlichem Rat. Zum Vorspruch. Es wird angenommen, dass mit dem letzten Absatz [sic!] des zweiten Absatzes der Wille zum Ausdruck gebracht werden soll,

86 50D15.

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Zu I. Zu II.

Zu III. Zu IV.

Zu V.

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dass dieser Vertrag im Rahmen des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 54 konzipiert und verstanden sein will. Infolgedessen wird in folgendem der Vertrag auf seine Vereinbarkeit mit dem Auslandsgesetz geprüft. vacat. 1) Durch das Wort „solche“ in der Einleitung des Absatzes verpflichtet sich der Geistliche Rat, seine sämtlichen Pfarrer nur durch Vermittlung der VELKD zu beziehen. Er tritt damit in eine einseitige Beziehung zur VELKD; gemäss § l Ziffer 2 des Auslandsgesetzes erübrigt sich damit ein Vertrag mit der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das durch Ziffer 2 geforderte Zusammenwirken zwischen EKD und VELKD ist eine innerkirchliche Angelegenheit der EKD, In der Besprechung vom 16. 10. 54 wurde von den Vertretern des Geistlichen Rates erklärt, dass die nach dem Wortlaut des Vertrages gegebene Monopolstellung nicht beabsichtigt ist und darum der Vertrag an diesen Punkten eine Änderung erfahren müsse. Auch dieser Punkt weist darauf hin, dass die VELKD das Monopol für Vermittlung und Entsendung hat. 1) Aus den zum Personalstatut gemachten Ausführungen ergibt sich, dass die EKD, die an das Auslandsgesetz gebunden ist, bei der Entsendung nicht mitwirken kann, da das Personalstatut und die kirchliche Entscheidungsstelle bei Entsendungen auf Grund des Auslandsgesetzes innerhalb des Auslandsgesetzes nicht Geltung haben können. 2) vacat. 1) Durch die Bezugnahme auf den § 15 unter Ausschliessung der Absätze 2 und 5 werden die zu II und III gemachten Bemerkungen bestätigt; es handelt sich offenbar darum, dass die VELKD als Vertragspartner des Geistliche Rates lediglich auf Bestimmungen des Auslandsgesetzes für ihre Beziehungen zum Geistlichen Rat verweist. Das Gesetz als solches soll aber offenbar nicht angewandt werden. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird empfohlen, von Verweisungen abzusehen und da, wo man inhaltlich gleiche Regelungen mit dem Auslandsgesetz treffen will, die entsprechenden Bestimmungen in den Text zu übernehmen. Das gleiche gilt bei der Bezugnahme auf § 17 Absatz 1 und 2, ohne Erwähnung des Absatzes 3. 2) Zu V, 2 Satz 2 bleibt unklar, welcher Raum neben der Zuständigkeit der Entscheidungsstelle für die Disziplinargewalt der Gliedkirche übrig bleiben soll.

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3) Geschieht nach dem oben ausgeführten ausserhalb des Auslandsgesetzes. 4) Das gleiche gilt für V, 4, da über § 18 des Auslandsgesetzes hinausgehend. 5) Durch diese Bestimmung wird ein Pfarrer, der nicht aus einer Gliedkirche der VELKD stammt, aber in einer Gemeinde, die zum Geistlichen Rat gehört, angestellt ist, in ein dienstliches Verhältnis zur Kirchenleitung der VELKD gebracht. Die Beziehungen zwischen dem Pfarrer und seiner Heimatkirche, wie sie durch den § 16 des Auslandsgesetzes und die §§ 15, 17, 18, 21 und 22 bestimmt sind, werden in einer Weise tangiert, dass insbesondere im Blick auf § 16 ernste Bedenken geäussert werden müssen. Das würde z. B. bedeuten, dass ein aus der evangelischen Kirche der Union stammender Pfarrer oder ein Pfarrer ohne Beziehungen zu einer Gliedkirche mit der Evangelischen Kirche der Union bzw. ihrer Gliedkirche oder der EKD nur auf dem Wege über den Geistlichen Rat und die Kirchenleitung der VELKD verkehren kann. Zu VI. vacat. Zu VII. vacat. Zu VIII. Durch diesen Artikel werden die zu II und III gemachten Bemerkungen unterstrichen und bestätigt. Zu IX. vacat. Abschliessende Bemerkung. Wenn der Vertrag in der vorliegenden Fassung abgeschlossen werden sollte, wird mit diesem Abschluss ein Vertrag des Geistlichen Rates mit der Evangelischen Kirche in Deutschland solange unmöglich, als dieser Vertrag Bestimmungen enthält, die mit dem Auslandsgesetz, an das die Evangelische Kirche in Deutschland gebunden ist, unvereinbar sind.

50D10. „Auszug aus dem Protokoll der Gemeindevertreterversammlung in der Christuskirche in London am 27. 10. 1951.“ F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 139 (D, Anlage zu 50D9). Auszug aus dem Protokoll der Gemeindevertreterversammlung in der Christuskirche in London am 27. 10. 1951. 7. Neufassung des Auftrags des Geistlichen Rates. Die Vorlage des Geistlichen Rates wurde eingehend besprochen und schließlich in der folgenden Fassung angenommen:

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1) Die Gemeindevertreter haben den Geistlichen Rat berufen, um die verschiedenen Bemühungen zur Gewährleistung evangelisch-lutherscher Gottesdienste und persönlicher Seelsorge unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien zu koordinieren, für eine rein kirchliche, möglichst vielen Menschen dienende Arbeit zu sorgen, und diese Arbeit im Einvernehmen mit den einzelnen Gemeinden nach außen zu vertreten. Bei dieser Arbeit soll kein Unterschied zwischen eingesessenen und nicht eingesessenen Gemeindemitgliedern gemacht werden. (13 Stimmen dafür, Edinburgh und Newcastle dafür mit Vorbehalt wegen mangelnden Auftrags seitens der Gemeinde, 3 Stimmenthaltungen: Christuskirche, St. Georgen, Bradford. Diese 3 Gemeinden wollen evtl. noch in ihren Kirchenräten darüber beraten und beschließen; nicht vertreten Sydenham, Manchester und Liverpool). 2) Die Gemeindevertreter halten es für richtig, daß, unbeschadet der verfassungsmäßigen Selbständigkeit der Gemeinden, der Geistliche Rat sich derjenigen kirchlichen Aufgaben annimmt, die nach Umfang und Bedeutung über den Bereich der einzelnen Gemeinden hinausgehen. (3 Enthaltungen wie oben.) 3) Die Gemeindevertreter beauftragen den Geistlichen Rat mit der Prüfung und Ausarbeitung von Grundsätzen, die dem gesamtkirchlichen Interesse und damit der Arbeit aller Gemeinden dienen; das gilt insbesondere für Richtlinien für künftige Gemeindeverfassungen und für die rechtliche Stellung der im Vereinigten Königreich amtierenden Pfarrer. Derartige Ausarbeitungen und Grundsätze sind der Gemeindeversammlung zur Information und den betreffenden einzelnen Gemeinden zur Beschlußfassung vorzulegen. Dies gilt auch für grundsätzliche, d. h. ausdrücklich über einen Einzelfall hinausgehende Vereinbarungen mit anderen Kirchen und Kirchenverwaltungen. (Einstimmig angenommen).

50D11. Satzung des Geistlichen Rates. 16. November 1950 F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 140 (D, Anlage zu 50D9). Satzung DER GEISTLICHE RAT für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen Christen in Großbritannien COUNCIL FOR GERMAN CHURCH-WORK A Council for Lutheran Church-Work among German-speaking Christians in Great Britain,

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hat sich in seiner Sitzung vom 16. November 1950 die folgende Satzung gegeben: 1. Der Geistliche Rat arbeitet auf Grund eines synodalen Auftrages von 20 evangelischen Gemeinden und Gemeindegruppen. Er ist diesen Gemeinden gegenüber verantwortlich und legt ihnen alljährlich einen Bericht über seine Tätigkeit vor. 2. Der Geistliche Rat koordiniert die verschiedenen Bemühungen zur Gewährleistung regelmäßiger Gottesdienste und persönlicher Seelsorge und sorgt für eine möglichst allen Bedürfnissen dienende Durchführung der Arbeit. Der Geistliche Rat vertritt diese Arbeit nach außen. 3. Die vom Geistlichen Rat vertretene Arbeit geschieht auf rein kirchlicher Grundlage. Der Geistliche Rat ist dafür verantwortlich, daß die Verkündigung in Gottesdiensten und persönlicher Seelsorge allein auf Grund des Evangeliums von Jesus Christus erfolgt, wie es in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments bezeugt und in den Schriften der deutschen Reformation, insbesondere Luthers Kleinem Katechismus und der Augsburger Konfession wieder ans Licht gebracht ist. 4. Der Geistliche Rat verteilt unter sich die Aufgaben des Vorsitzes, des stellvertretenden Vorsitzes und der Schriftführung. 5. In der Regel tritt der Geistliche Rat einmal in jedem Monat zusammen. 6. Über jede Sitzung ist eine Niederschrift anzufertigen, gefaßte Beschlüsse sind im Wortlaut aufzunehmen. Eine fortlaufende Reihe der Niederschriften ist am Sitze des Schriftführers aufzubewahren.

50D12. Personalstatut. 23. Mai 1953 F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 141–143 (D, Anlage zu 50D9). Personalstatut für die in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien tätigen Geistlichen. § 1 Die dem Pfarrer obliegende Verkündigung erfolgt auf der alleinigen Grundlage des Evangeliums von Jesus Christus, wie es in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testamentes bezeugt und in den Schriften der deutschen Reformation, insbesondere Luthers Kleinen Katechismus und der Augsburger Konfession wieder ans Licht gebracht ist. Alle evangelischen Christen, die sich zu der Gemeinde halten, können nach Maßgabe der Gemeindeordnungen vollberechtigte Mitglieder der Gemeinde werden. § 2 Der Pfarrer führt sein Amt entsprechend seinem Ordinationsgelübde.

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§ 3 Die diesem Statut angeschlossenen Pfarrer bilden unter sich einen Pfarrkonvent. Er tritt in der Regel mindestens einmal jährlich zusammen. Der Pfarrer ist zur regelmäßigen Teilnahme verpflichtet. § 4 Bei der Berufung eines Pfarrers in sein Amt muß festgelegt werden, für welche Zeit das vereinbarte Gehalt sichergestellt ist und in welcher Weise seine Versorgungsansprüche geregelt sind. § 5 Die geistlichen Mitglieder des Geistlichen Rates üben einen regelmäßigen Besuchsdienst aus, um den Pfarrern seelsorgerlich zur Seite zu stehen und darauf zu achten, daß der Pfarrer in Lehre und Wandel den Anforderungen des geistlichen Amtes und dieser Ordnung entspricht. Das Nähere bestimmt eine Besuchsordnung. § 6 Auf Vorschlag des Geistlichen Rates wird von der synodalen Körperschaft eine „Kirchliche Entscheidungsstelle“ gewählt. Ihr gehören mindestens 3 Mitglieder und deren Stellvertreter an. Das Nähere über ihre Wahl bestimmt eine von der synodalen Körperschaft zu erlassende Wahlordnung. Die Kirchliche Entscheidungsstelle gibt sich eine Geschäftsordnung. Mitglieder des Geistlichen Rates können nicht gleichzeitig Mitglieder der Kirchlichen Entscheidungsstelle sein. § 7 Die unabhängige Kirchliche Entscheidungsstelle ist zuständig: a) für den Schutz von Pfarrern und Gemeinden bei unberechtigten Angriffen und Vorwürfen, b) für die Vermittlung und Entscheidung in Streitigkeiten zwischen Pfarrern und Gemeinden, c) für die Stellungnahme zu persönlichen Konflikten, in denen sie von den Beteiligten als Schiedsstelle oder Ehrengericht angerufen ist, d) für die Entscheidung über Vorwürfe gegen Lehre und Wandel. Im Falle einer Lehrbeanstandung ist ein Gutachten mindestens einer theologischen Fakultät, kirchlichen Hochschule oder anderen anerkannten Autorität einzuholen, die möglichst im Einvernehmen mit den streitenden Parteien auszuwählen ist. § 8 Läßt sich ein Konflikt oder ein gegen einen Pfarrer erhobener Vorwurf nicht im Wege brüderlicher Erörterung beilegen, so bringt der Geistliche Rat die Angelegenheit vor die Kirchliche Entscheidungsstelle. Die Kirchliche Entscheidungsstelle ist in ihrer Entscheidung unabhängig und nur an die Grundsätze des Rechtes und kirchlicher Ordnung gebunden. Die Entscheidung erfolgt auf Grund mündlicher Verhandlung. Der Beschuldigte ist von der gegen ihn erhobenen Beschuldigung und den ihr zugrundeliegenden Tatsachen rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Er kann sich eines Beistandes bedienen. Beweismittel werden von den Parteien beschafft, Zeugen grundsätzlich von ihnen befragt. Die Befragung des Beschuldigten geschieht durch den Vorsitzenden.

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§ 9 Leistet der Beschuldigte der Vorladung zweimal ohne stichhaltigen Grund keine Folge, so kann gegen ihn in seiner Abwesenheit verhandelt werden. § 10 Die Kirchliche Entscheidungsstelle kann a) eine Ehrenerklärung zu Gunsten eines Pfarrers oder eines anderen Beteiligten aussprechen, b) einen Rat erteilen c) eine Verwarnung aussprechen, d) einen Pfarrer in seiner bisherigen dienstlichen Tätigkeit für untragbar erklären, e) einen Pfarrer für untragbar für die kirchliche Arbeit in Großbritannien erklären, f) für weiterreichende Maßnahmen, z. B. die Aberkennung der Rechte des geistlichen Standes, ist die Kirchliche Entscheidungsstelle nicht zuständig. Sie kann in besonderen Fällen die Angelegenheit an eine andere für den Pfarrer zuständige kirchliche Stelle überweisen. § 11 Die Kirchliche Entscheidungsstelle läßt ihre Entscheidung mit schriftlicher Begründung dem Geistlichen Rat und den beteiligten Parteien zugehen. Sie kann Entscheidung und Begründung auch an andere für den Pfarrer zuständige kirchliche Behörden weitergeben. § 12 a) Für diejenigen Pfarrer, die keinem Kirchenregiment unterstehen, treten diese Bestimmungen in Kraft durch Annahme durch die synodale Körperschaft und Zustimmung des einzelnen Pfarrers und seiner Gemeinde. b) Was die übrigen Pfarrer betrifft, sollen bis zum Inkrafttreten des neuen Anschlußgesetzes mit den für sie zuständigen Stellen Verhandlungen geführt werden mit dem Ziel einer Zwischenlösung, die ihnen alsbald die Annahme des Personalstatuts ermöglicht. § 13 Für die Dauer von zwei Jahren von der Annahme dieses Statuts durch die synodale Körperschaft kann von dem Erfordernis des § 6 Absatz 2 Abstand genommen werden.

50D13. „Vorläufige Geschäftsordnung für den Synodalen Arbeitsausschuß.“ F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 144 (D, Anlage zu 50D9). I.

Vorläufige Geschäftsordnung für den Synodalen Arbeitsausschuß. Der Synodale Arbeitsausschuß besteht aus dem Präses der Gemeindevertreterversammlung, den Mitgliedern des Geistlichen Rates und zwei

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weiteren Geistlichen und drei weiteren Laien, die von der Gemeindevertreterversammlung gewählt werden. II. Der Synodale Arbeitsausschuß wird vom Geistlichen Rat einberufen. Er tagt in der Regel zweimal im Jahr. Auf Antrag von drei Mitgliedern muß der Geistliche Rat den Synodalen Arbeitsausschuß einberufen. III. Die Vollmacht des Synodalen Arbeitsausschusses beruht auf dem ihm von der Gemeindevertreterversammlung erteilten synodalen Auftrag. IV. Der Synodale Arbeitsausschuß nimmt in der Zeit zwischen dem jeweiligen Zusammentreten der Gemeindevertreter die Funktion der Gemeindevertreterversammlung wahr. Seine Beschlüsse haben Gültigkeit bis zur nächsten Sitzung der Gemeindevertreterversammlung. Dieser bleibt es vorbehalten, sie zu bestätigen, zu ändern oder aufzuheben. Ein ändernder oder aufhebender Beschluß hat keine rückwirkende Kraft. V. Die Funktionen des Vorsitzes und der Schriftführung werden durch den Synodalen Arbeitsausschuß selbst verteilt. Soweit kein solcher Beschluß vorliegt, werden diese Funktionen durch den Vorsitzenden und Schriftführer des Geistlichen Rates wahrgenommen. VI. Der Synodale Arbeitsausschuß entscheidet mit Stimmenmehrheit. Gegen die einmütige Stellungnahme aller anwesenden Nicht-Ratsmitglieder kann kein Beschluß ergehen.

50D14. Vorläufige Wahl- und Verfahrensordnung für die Kirchliche Entscheidungsstelle F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 145 (D, Anlage zu 50D9). Vorläufige Wahl- und Verfahrensordnung für die Kirchliche Entscheidungsstelle. I.

Die Mitglieder der Kirchlichen Entscheidungsstelle, einschließlich des Vorsitzenden, werden von der Gemeindevertreterversammlung auf Vorschlag des Pfarrkonvents für drei Jahre gewählt. II. Ist vor Ablauf dieser Frist eine Wahl notwendig, so wählt der Synodale Arbeitsausschuß das Mitglied für die Zeit bis zum nächsten Zusammentreten der Gemeindevertreter. III. Wählbar ist jeder Geistliche und Laie, der Mitglied einer in der Gemeindevertreterversammlung vertretenen Gemeinde ist. IV. Die Kirchliche Entscheidungsstelle tagt in der Besetzung des Vorsitzenden oder seines Stellvertreters und zweier geistlicher Beisitzer. In Fällen, in denen gegen einen aus einer Kirche in Deutschland auf Zeit für die Arbeit in Großbritannien und Irland überlassenen Pfarrer eine

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Anschuldigung im Sinne des § 7 Absatz d) erhoben wird, wird die Heimatkirche des Betroffenen aufgefordert, einen Vertreter zu entsenden, der an Stelle des einen der beiden gewählten geistlichen Beisitzer an der Verhandlung und Entscheidung teilnimmt. Leistet die Heimatkirche dieser Aufforderung keine Folge, so werden beide Beisitzerstellen von gewählten geistlichen Mitgliedern wahrgenommen. V. Macht ein Mitglied der Kirchlichen Entscheidungsstelle oder der Betroffene geltend, daß Gründe vorliegen, die zu Zweifeln an der Objektivität eines Mitgliedes führen können, so entscheidet die Kirchliche Entscheidungsstelle unter Ausschluß des betreffenden Mitglieds darüber, ob das Mitglied in dem anhängigen Verfahren mitwirken darf. VI. Die Kirchliche Entscheidungsstelle entscheidet mit Stimmenmehrheit.

50D15. Entwurf des Vertrages zwischen der VELKD und dem Geistlichen Rat F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 146–149 (D, Anlage zu 50D9). Vertrag zwischen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands, vertreten durch die Kirchenleitung, und dem Geistlichen Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien; vertreten durch . . . Zur Förderung und Stärkung evangelisch-lutherischer kirchlicher Arbeit in Großbritannien und Irland schließen die Vereinigte Evangelisch-lutherische Kirche Deutschlands (im folgenden Vereinigte Kirche genannt) und der Geistliche Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien (im folgenden Geistlicher Rat genannt) unter Zustimmung der Gemeindevertreterversammlung folgenden Vertrag. Sie handeln dabei im Bewußtsein der Verbundenheit durch das gleiche lutherische Bekenntnis. Auf das Kirchengesetz über das Verhältnis der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft außerhalb Deutschlands vom 18. März 195487 wird Bezug genommen. 87 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–113.

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I. Die Vereinigte Kirche ist bereit, aus ihren Gliedkirchen Pfarrer für den Dienst in deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in Großbritannien und Irland, die sich dem Geistlichen Rat angeschlossen haben, zu benennen, vorzuschlagen oder zu vermitteln. II. (1) Soll eine solche Pfarrstelle besetzt werden, so macht der Geistliche Rat der Vereinigten Kirche Mitteilung unter Übersendung einer schriftlichen Erklärung der anstellenden Gemeinde oder kirchlichen Körperschaft, in der bindende Angaben über Zeitpunkt und Dauer der Anstellung, Gehaltsbezug, Wohnung und Urlaubsregelung gemacht werden. (2) Die Kosten einer Probepredigt trägt die Gemeinde, die Umzugskosten die Vereinigte Kirche. III. Die Vermittlung und Entsendung erfolgt durch die Vereinigte Kirche im Zusammenwirken mit der Evangelischen Kirche in Deutschland. IV. (1) Voraussetzung für die Entsendung ist, daß der Pfarrer bereit ist, dem Personalstatut für die in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Rat tätigen Geistlichen vom 23. Mai 195388 beizutreten und die Satzung des Geistlichen Rates vom 16. November 195089 anzuerkennen. (2) Vor der Entsendung sind die Rechtsbeziehungen des Pfarrers zu der anstellenden Gemeinde oder kirchlichen Körperschaft durch Vertrag zu regeln, bei dessen Abschluß der Geistliche Rat und die Vereinigte Kirche behilflich sind. V. (1) Für auf Zeit entsandte Pfarrer finden § 15 Absatz 1 und 4, § 16, § 17 Absatz 1 und 2, § 18, § 19, § 21 und § 22 des Kirchengesetzes vom 18. März 1954 sinngemäße Anwendung. (2) Für die Zeit der Amtstätigkeit in Großbritannien und Irland untersteht der Pfarrer der allgemeinen Dienstaufsicht des Geistlichen Rates. § 20 Absatz 1 und 2 des Kirchengesetzes vom 18. März 1954 findet sinnge88 50D12. 89 50D11.

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mäße Anwendung. In dem Vertrag (IV, 2) ist zu regeln, welche disziplinaren Befugnisse der Geistliche Rat ausübt. (3) Vor der Entsendung eines Pfarrers ist festzulegen, welche Stelle die Versorgungslast für die im Ausland verbrachten Dienst Jahre trägt. (4) Von dem Recht auf Rückberufung (§ 18 Absatz 3 des Kirchengesetzes vom 18. März 1954) wird die Vereinigte Kirche nur im Benehmen mit dem Geistlichen Rat Gebrauch machen. (5) Der Schriftwechsel der entsandten Pfarrer mit ihrer Heimatkirche hat über den Geistlichen Rat und die Kirchenleitung der Vereinigten Kirche zu erfolgen. VI. Für auf Dauer entsandte Pfarrer findet § 23 Absatz l des Kirchengesetzes vom 18. März 1954 Anwendung. Die Altersversorgung muß durch Maßnahmen der anstellenden Gemeinde oder kirchlichen Körperschaft gesichert sein. VII. Die Vereinigte Kirche ist bereit, bei Bedarf auch andere kirchliche Mitarbeiter (Vikare, Vikarinnen, Diakone, Gemeindehelferinnen usw.) zu benennen, vorzuschlagen oder zu vermitteln. Die vorstehenden Vereinbarungen sind dabei sinngemäß anzuwenden. VIII. Vor dem Abschluß von Abmachungen oder Verträgen, die den Inhalt dieses Vertrages berühren, wird der Geistliche Rat die Vereinigte Kirche konsultieren und ihr vom vollzogenen Abschluß unter Übersendung einer Abschrift Mitteilung machen. IX. (1) Der Vertrag kann von beiden Partnern unter Einhaltung einer Frist von 12 Monaten gekündigt werden. (2) Jeder Partner kann ihn mit sofortiger Wirkung kündigen, wenn er vorsätzlich verletzt wird oder wesentliche Voraussetzungen, unter denen der Vertrag geschlossen wurde, weggefallen sind. X. Dieser Vertrag tritt mit dem Tage der Unterzeichnung durch beide Vertragspartner in Kraft, nachdem der Geistliche Rat nachgewiesen hat, daß die Gemeindevertreterversammlung in Großbritannien ihre Zustimmung zu dem Vertrag erteilt hat.

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Datum: . . . Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands Die Kirchenleitung:

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Der Geistliche Rat für evangelischlutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien:

50D16. Kommentar Hübners zur Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes F: LKA Stuttgart, A 126, Nr. 371, Bl. 150–154 (D). Bemerkungen zur „Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes zu den vorgelegten Rechtsgrundlagen des Geistlichen Rates für ev.-luth. Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien“ vom 10. November 195490 I. Grundsätzliches zur Entwicklung in England Die Entwicklung der deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in England kann nur recht verstanden werden im Zusammenhang mit den grundlegenden Erfahrungen der Christenheit im Kirchenkampf, in Mission und Ökumene: Im Kirchenkampf lernten wir, daß das Evangelium die ausschließliche Grundlage kirchlicher Arbeit sein muß und daß Rasse, Volkstum und Sprache dem Evangelium unterzuordnen sind. In der Mission begreifen wir langsam, daß die Kirche nur leben kann, wenn sie ihrem Sendungsauftrag gerecht wird und der Selbständigkeit der Jungen Kirche Raum gibt. In der Ökumene erfahren wir den Segen der brüderlichen Hilfe und den Ruf zu gemeinsamem Zeugnis und empfinden dabei doch umso größer die Verpflichtung zu tieferer Besinnung auf die Mitte des Evangeliums, wie sie im Bekenntnis der Kirche beschrieben wird. Die Fürsorge für die Auslands-Diaspora-Gemeinden wird immer ein getreues Abbild unseres kirchlichen Selbstverständnisses sein. Solange wir nationalkirchlich denken, werden wir die Auslandsgemeinden als Außenposten der deutschen evangelischen Kirche betrachten und sie dementsprechend verantwortlich verwalten wollen, wobei das Abhängigkeitsverhältnis selbstverständlich vorausgesetzt wird. Wenn wir uns selbst aber als bekennende Kirche verstehen, werden wir auch die Diaspora als Saat auf Hoffnung begreifen und alles tun, um die

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Auslandsgemeinden selbständig werden und ihre Zeugnispflicht in Selbstverantwortung wahrnehmen zu lassen. Das neue Kirchengesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland über das Verhältnis zu evangelischen Kirchengemeinschaften . . . außerhalb Deutschlands vom 18. 3. 195490 bemüht sich in glücklicher Weise, den neueren Erkenntnissen und Entwicklungen Rechnung zu tragen. Aber die vom Kirchlichen Außenamt unter dem 10. 11. 1954 vorgelegte „Stellungnahme“ läßt das Verständnis für diese Entwicklung in bedauerlicher Weise vermissen und wirkt darum enttäuschend. Es ist doch ein erstaunlicher Vorgang: 5 Jahre lang bemühen sich die verantwortlichen Männer in England mit Dekan D. Rieger an der Spitze um Verständnis und Unterstützung ihres Bestrebens, eine stärkere Einheit und Selbständigkeit der deutschsprachigen evangelischen Arbeit in England zu erreichen und finden dafür beim Kirchlichen Außenamt nur taube Ohren oder entschlossenen Widerstand. Jetzt endlich am 16. Oktober 1954 erfolgt eine erste ernsthafte Fühlungnahme im persönlichen Gespräch zwischen dem Geistlichen Rat und den Herren Kirchenpräsident Niemöller und Vizepräsident Stratenwerth, die bei dem Geistlichen Rat große Freude und Hoffnung auslöst. Das Ergebnis ist dann aber diese „Stellungnahme“, die doch im Grunde nichts anderes feststellt, als daß alles, was sich in England in den letzten Jahren entwickelt hat, von Grund auf falsch ist. Hätte man sich früher der Dinge angenommen und sie wohlwollend gefördert, dann hätte man ohne Zweifel Vertrauen erwecken, und vermeidliche Fehlentwicklungen verhindern können. Aber im gegenwärtigen Stadium der Entwicklung kommt diese Art von Stellungnahme – ganz abgesehen von der inquisitorischen Tonart – zu spät und geht an der Wirklichkeit vorbei. Man kann nicht mit einem Partner Verhandlungen über einen freien Vertrag aufnehmen und ihm gleichzeitig bescheinigen, daß er gar kein selbständiger Verhandlungspartner ist. Die Grundfrage ist natürlich die, ob man den deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in England eine selbständige gemeinsame Entwicklung zugestehen will oder nicht. Wird diese Frage prinzipiell bejaht, wie es an sich selbstverständlich sei sollte, dann wird nicht bezweifelt werden können, daß die Bildung solcher Organe und Satzungen, wie der Gemeindevertreterversammlung, des Geistlichen Rates, des Personalstatuts und der kirchlichen Entscheidungsstelle in irgendeiner Form erfolgen mußte. Nach Lage der Dinge kann man nur urteilen, daß die Entwicklung sehr zögernd und behutsam Schritt um Schritt vorangetrieben worden ist. Die verantwortlichen Pfarrer und Kirchenältesten bedauern es selbst am stärksten, daß sie bei ihren Bemühungen seitens des Kirchlichen Außenamtes so

90 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 100–106.

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wenig Verständnis gefunden haben. Sie würden es jetzt allerdings nicht verstehen können, wenn ihnen kurzer Hand erklärt wird: weil wir euch nicht anerkannt haben, darum seid ihr auch noch nicht selbständig. II. Zum Vertragsentwurf zwischen der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands und dem Geistlichen Rat. Die Kirchenleitung der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands hat am 10. 2. 1955 beschlossen, „daß bei allen Angelegenheiten der Auslandsdiaspora in England der Geistliche Rat beteiligt werden soll“. Der Entwurf des Vertrages ergab sich aus der Notwendigkeit, gemäß dem AuslandsdiasporaGesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland vom 18. 3. 1954 eine Rechtsbasis für die Entsendung von Pfarrern nach England zu schaffen. Weil verschiedene Pfarrer schon lange rechtlich ungesichert sind, läßt sich die Unterzeichnung des Vertrages nicht mehr hinaus schieben. Die Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes zu diesem Entwurf prüft seine Vereinbarkeit mit dem Auslandsgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland und erhebt gewisse Bedenken. Soweit diese Bedenken begründet erscheinen, ist ihnen in weiteren Verhandlungen mit dem Geistlichen Rat stattgegeben worden a) Bezüglich der vermuteten Monopolstellung der Vereinigten Kirche für die Vermittlung von Pfarrern durch den Geistlichen Rat kann nur noch einmal bestätigt werden, daß eine solche Monopolstellung von keiner Seite beabsichtigt war. Sie wurde durch Abschnitt VIII des Vertrages ausgeschlossen. Um aber jede Mißdeutung auszuschließen, soll jetzt der Text von Abschnitt I lauten: „Die Vereinigte Kirche ist bereit, auf Wunsch des Geistlichen Rates aus ihren Gliedkirchen Pfarrer für den Dienst in deutschsprachigen evangelischen Gemeinden in Großbritannien und Irland zu benennen vorzuschlagen oder zu vermitteln“. b) Zu: Abschnitt V, 5. Es bestand nicht die Absicht, einen Pfarrer von der geistlichen Gemeinschaft mit seiner Gliedkirche irgendwie abzuschneiden. Darum soll der Text jetzt lauten: „Der offizielle Schriftwechsel der durch die Vereinigte Ev.-Luth. Kirche Deutschlands entsandten Pfarrer mit ihrer Heimatkirche hat über den Geistlichen Rat und die Kirchenleitung der Vereinigte Kirche zu erfolgen“. c) Es ist auch richtig, daß in diesem Vertragsentwurf keine finanziellen Auswirkungen für die Evangelische Kirche in Deutschland intendiert sind und daß nur auf bestimmte Bestimmungen des Auslandsgesetzes der Evangelischen Kirche in Deutschland Bezug genommen wird, ohne daß das Gesetz als solches angewandt werde kann. Es ist aber von beiden Vertragsschließenden erklärt worden, daß sie einen späteren multilateralen Vertrag mit Einbeziehung der Evangelischen Kirche in Deutschland begrüßen würden.

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d) Schließlich sollen anstelle der Verweisungen auf das Auslands-Diaspora-Gesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland, die Bestimmungen selbst in den Text aufgenommen werden. Die entscheidende Frage jedoch, die durch die Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes aufgeworfen wird, betrifft die Anerkennung des Geistlichen Rates und der von ihm beschlossenen Ordnungen durch die Vereinigte Ev.-Luth. Kirche Deutschlands. Der ganze Vertragsentwurf basiert auf dem Beschluß der Kirchenleitung der Vereinigten Kirche, den Geistlichen Rat anzuerkennen. Darum ist § 20, Abs. 3 maßgebend für die Regelung der Disziplinarfragen und für die Übertragung der allgemeinen Dienstaufsicht an den Geistlichen Rat. Das Personalstatut sieht nur eine materiell beschränkte Disziplinarbefugnis der Kirchlichen Entscheidungsstellen vor und bietet einem Vertreter der heimatlichen Gliedkirche volle richterliche Mitwirkung an; in schweren Fällen ist die Beschlußfassung einer 2. Instanz in Deutschland rechtlich möglich. Dieser Vertragsentwurf ist gemäß § 1, Abs. 2 in Verbindung mit § 27, Abs. 1 des Auslandsgesetzes vom 18. 3. 1954 dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zugeleitet worden. Damit ist der Unterrichtungspflicht von § 27 Genüge geleistet worden. Auch sind die Bedenken des Kirchlichen Außenamtes verarbeitet worden. Da die Evangelische Kirche in Deutschland durch diesen Vertrag keine Verpflichtungen übernimmt, wird sie diesem Vertragsabschluß nicht ausdrücklich zustimmen müssen. Wir hoffen jedoch, daß dieser Vertrag zwischen der Vereinigten Lutherischen Kirche und dem Geistlichen Rat nur der erste Schritt für ein weitergehendes gemeinsames Vertragswert der Vereinigten Ev.-Luth. Kirche Deutschlands und der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Geistlichen Rat ist. Dr. Fr. Hübner [m. p.]

50D17. Antrag des Burckhardthauses in der DDR an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Berlin 29. Januar 1955 F: EZA Berlin, 4/375 (O). Wir bitten die Kirchenkanzlei um einen Zuschuß für unsere Arbeit mit freiwilligen Helfern und verantwortlichen Mädchen in den Gemeinden. Wir halten jährlich eine Kursus für diesen Kreis im Raum der DDR, an dem etwa 70–80 Mädchen teilnehmen; wir versuchen, im Laufe des Jahres sie mit Material zu versorgen, damit sie in ihren Gemeinden weiterarbeiten können und sich besonders in den Gemeinden um die Arbeit kümmern, in denen weder das Pfarramt noch eine Gemeindehelferin in der Lage sind, die Jugendarbeit zu tun. Es handelt sich im allgemeinen um Leute, die berufstä-

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tig sind, aber wenig Geld verdienen, und die darum oft die Teilnehmergebühr nicht selber aufbringen können. Manche können nur mit großem Opfer unbezahlten Urlaub für einen solchen Kursus nehmen. Wir wären dankbar, wenn uns für diese Arbeit Mittel zur Verfügung gestellt würden. Wir können keine Zahl angeben, um wieviel Menschen es sich dabei im ganzen handelt, weil uns nicht erlaubt ist, statistische Unterlagen dafür zu schaffen; aber es handelt sich gewiß um einen Kreis, der mehrere Hundert umfaßt. Wir bitten um Gewährung eines Zuschusses von etwa 2000.– DM Ingeborg Becker [m. p.] Vikarin. 50E Dokumente 50E1. Schreiben der Missionsanstalt Neuendettelsau an das Kirchliche Außenamt. Neuendettelsau, 18. Januar 1955 F: EZA Berlin, 6/10080 (O). Betr.: Pastoren für Brasilien. Aufgrund der Besprechung im Kirchlichen Außenamt in Frankfurt haben wir die Angelegenheit im Erweiterten Direktorium eingehend beraten. Die abschließende Meinung dieses Gremiums ging dahin, daß die von uns erbetene Antwort einer Entscheidung durch die Vereinigten Ausschüsse der Gesellschaft bedürfe. Die nächste Sitzung der Vereinigten Ausschüsse findet am 23. Februar statt. Vorläufig aber glauben wir folgendes sagen zu können: 1.) In einer bekenntnisgebundenen Kirche, wie das die Evang. Kirche luth. Bekenntnisses in Brasilien ist, wird nach den in vielen Jahrzehnten gemachten Erfahrungen die heterogene Art von geistlichen Kräften nicht einigend, sondern störend wirken müssen. Das sollte – wenn irgend möglich – vermieden und dem Status der Kirche auch hierin Rechnung getragen werden. 2.) Wir sind der Überzeugung, daß der Kirche in Brasilien nur ein bestimmtes Maß von Kräften zugeführt werden sollte. Diese Kirche darf durch die Versorgung aus der Heimat auch nicht im geringsten davon entbunden werden, die Ausbildung von eigenen Kräften mit aller Macht vorwärtszutreiben. Nur der einheimische Pfarrerstand vermag diese Kirche auch bodenständig werden zu lassen. Es gibt eine Reihe von Problemen, die nur ein einheimischer Pfarrerstand wird lösen können. Unsere Aufgabe kann nur eine vorübergehende sein. Sie sollte in möglichst klarer und einheitlicher Ausrichtung erfüllt werden.

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Wir bitten die Barmer Brüder herzlich, diesen unseren Standpunkt doch würdigen und verstehen zu wollen. Es würde uns außerordentlich leid tun, wenn sich aus der an uns herangetragenen Frage ein Mißklang oder gar eine Mißstimmung ergeben würde. Wir wollen Brüder bleiben, auch über die uns gesetzten Schranken hinweg. H. Neumeyer [m. p.]

50E2. Schreiben der Gesellschaft für Innere und Äussere Mission im Sinne der lutherischen Kirche an das Kirchliche Außenamt. Neuendettelsau, 25. Februar 1955 F: EZA Berlin, 6/10080 (O). Betr. Pastoren für Brasilien Die Vereinigten Ausschüsse der Gesellschaft für Innere und Äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche haben sich in ihrer Sitzung am 23. Februar 1955 mit der Frage der Entsendung von Pastoren aus dem Missionshaus Barmen nach Brasilien befaßt. Nach eingehender Beratung sind sie zu folgendem Ergebnis gekommen: Die Vereinigten Ausschüsse bejahen einstimmig die Entscheidung des Direktoriums der Missionsanstalt, die mit Schreiben vom 18. Jan. 195591 dem Kirchlichen Außenamt zugeleitet worden ist. Sie haben dieser Entscheidung noch hinzuzufügen, daß es seit langem das allerernsteste Anliegen der Missionsanstalt Neuendettelsau gewesen ist und auch weiterhin bleiben wird, die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien mit ausreichenden Kräften zu versorgen, solange diese noch nicht in der Lage ist, den notwendigen bodenständigen Pfarrernachwuchs heranzubilden. Aus diesem Grund haben sich die Vereinigten Ausschüsse im Jahre 1953 dazu entschlossen, den Ausbau des Missionsseminars in Neuendettelsau vorzubereiten und zu fördern. Die Bauarbeiten für die Erweiterung des Seminars haben bereits begonnen. Angesichts dieser Sachlage haben wir die berechtigte Hoffnung, daß es uns schon in wenigen Jahren gelingen wird, die nötige Zahl von Pastoren nach Brasilien auszusenden. Darüber hinaus halten wir es nach wie vor für unsere Aufgabe, die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien in ihren Bemühungen um die Ausbildung eines einheimischen Pfarrerstandes nach Kräften zu unterstützen. Fr. Rupprecht, KR [m. p.] (Friedrich Rupprecht) Kirchenrat Obmann 91 50E1.

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50E3. Protokoll der Sitzung der Kirchlichen Westkonferenz am 28. Januar 1955. Hannover, 31. Januar 1955 F: EZA Berlin, 2/5047 (O). Protokoll der Kirchlichen Westkonferenz 28, 1. 55 Der Diskussion, zu der vor allem Lilje, Kunst, Haug, Niemöller, Bender, Held, Stempel, Meiser, Halfmann Gesprächsbeiträge lieferten, lagen die verschiedenen in der Öffentlichkeit bekanntgewordenen Verlautbarungen zur Frage der Wiedervereinigung, Wiederbewaffnung und Kriegsdienstverweigerung zugrunde. Das Ergebnis des Gesprächs war, daß der drohenden Gefahr der Resignation entgegen getreten wurde und Schritte zum gegenseitigen Verständnis getan wurden. Zum anderen wurde deutlich, daß v o r allem Dissensus ein nicht geringer Consensus vorliegt. Es gibt keine verantwortliche Stelle der Kirche, die die Absicht hätte, hinter die Erklärung von Weißensee zurückzugehen. Endlich war es die einmütige Stellungnahme aller, daß bei jedem öffentlichen Wort die anderen und anders sich Entscheidenden mit berücksichtigt werden müssen. Zu dieser „Consideratio“ gehört auch der Mut zu kritischer Begegnung in Deutlichkeit und Brüderlichkeit. Um das gegenseitige Verstehen zu fördern, soll die Westkirchenkonferenz in Zukunft häufiger, nach Möglichkeit jährlich zweimal zusammentreten. Niemeier [m. p.]

50E4. Entwurf Dibelius’ zu einer Kundgebung zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes F: NL Smend (D). 1. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland würdigt den grossen Ernst der Fragen, die im Zusammenhang mit den jüngsten politischen Entwicklungen unser Volk bewegen. Er hat volles Verständnis dafür, dass die Gewissen vieler evangelischer Geistlicher gegenwärtig tief beunruhigt sind. 2. Der Rat stellt dankbar fest, dass durch die Erörterung der letzten Monate von neuem klar geworden ist: Die Evangelische Kirche ist über ganz Deutschland hinweg einig in dem Verlangen, dass der Friede gewahrt und dass kein Mittel unversucht gelassen werde, um die Wiedervereinigung unseres Vaterlandes herbeizuführen. 3. Der Rat stellt fest, dass über den Weg, der zu diesem Ziel führt, die Meinungen geteilt sind, und zwar auch bei solchen, die mit Ernst bemüht sind, ihr Gewissen vom Worte Gottes her beraten zu lassen. Er hält es für die Pflicht des Seelsorgers, diese Tatsache zur Geltung zu bringen,

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sowohl in der Einzelseelsorge als auch in der öffentlichen Verkündigung, und nicht die eigene Meinung für die christlich allein gerechtfertigte zu erklären. 4. Da bei dieser Frage das politische Urteil eine bedeutende Rolle spielt, hält es der Rat nicht für tragbar, dass sich Geistliche und andere kirchliche Amtsträger zu gemeinsamen Kundgebungen zusammenschliessen. Die persönliche Freiheit der evangelischen Geistlichen findet ihre Grenzen an ihrer seelsorgerlichen Pflicht und an ihrer gesamtkirchlichen Verantwortung. Je erregter die Zeit, umso fester und geschlossener muss die Kirche zu ihrem eigentlichen Auftrag stehen.

50E5. Entwurf Liljes zu einer Kundgebung zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes F: NL Smend (D). Mit grosser Besorgnis sieht die Kirchenkonferenz, dass durch Verlautbarungen aus der Mitte der evangelischen Kirche zur Frage der Pariser Verträge und der damit verbundenen Aufstellung militärischer Verbände durch die Bundesrepublik Deutschland in der Öffentlichkeit des deutschen Volkes Verwirrung entstanden ist. Wir bedauern nicht, dass durch diese evangelische Stimmen auf den grossen Ernst der gegenwärtigen politischen Weltlage nachdrücklich hingewiesen worden ist. Aber wir bedauern, dass der Eindruck entstanden ist, als müsse die evangelische Kirche in Erfüllung ihres eigentlichen kirchlichen Auftrages in dieser dem deutschen Volk aufgegebenen Frage eine ganz bestimmte Entscheidung vertreten. Wir sind der Überzeugung, dass zu dieser Entscheidung vom Evangelium her bestimmte inhaltliche Weisungen nicht gegeben werden können. Es handelt sich hier um eine Frage der politischen Einsicht und der politischen Verantwortung. Dass diese Verantwortung auf das an Gott gebundene Gewissen genommen werde, ist unser aller gemeinsamer Wille. Die evangelische Kirche hat in der gegenwärtigen Stunde eine eindeutige Botschaft. Sie wird allem widerstehen, was einen Krieg vorbereiten könnte. Sie wird alle Bestrebungen, die dem Frieden dienen, nachdrücklich unterstützen. Darin besteht in unserer Kirche völlige Einmütigkeit. Auch wünschen wir, wie alle Deutschen, dringend die Wiedervereinigung des deutschen Volkes. Was die Kirche zu dieser Wiedervereinigung beitragen kann, wird sie tun. Je gehorsamer sich die Kirche an die Verkündigung des Evangeliums hält, umso besser wird sie in der Lage sein, das Verantwortungsbewusstsein ihrer Glieder in der gegenwärtigen Lage zu wecken und zugleich ihre Zu-

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versicht auf Gott den Herrn zu stärken, der allein uns vor Unheil bewahren und den Frieden erhalten kann. 50E6. Entwurf des Ausschusses der Kirchenkonferenz zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes F: NL Smend (D). Die evangelische Kirche empfindet in der gegenwärtigen Stunde eine eindeutige gemeinsame Verpflichtung. Sie wird allem widerstehen, was einen Krieg vorbereiten könnte. Sie wird alle Bestrebungen, die dem Frieden dienen, nachdrücklich unterstützen. Sie wünscht wie alle Deutschen dringend die Wiedervereinigung des deutschen Volkes. Was die Kirche zu dieser Wiedervereinigung beitragen kann, wird sie tun. Durch Stimmen aus der evangelischen Kirche ist auf den Ernst der gegenwärtigen politischen Lage nachdrücklich hingewiesen worden. Wir bedauern, dass der Eindruck entstanden ist, als müsse die evangelische Kirche in Erfüllung ihres eigentlichen kirchlichen Auftrages eine ganz bestimmte Entscheidung zu den Pariser Verträgen vollziehen. Wir sind der Überzeugung, dass allein vom Evangelium her zu dieser Entscheidung bestimmte inhaltliche Weisungen nicht gegeben werden können. Es handelt sich hier um Fragen der politischen Einsicht und der politischen Verantwortung, die nach unserer gemeinsamen Überzeugung von dem an Gott gebundenen Gewissen entscheiden werden müssen. Je gehorsamer sich die Kirche an die Verkündigung des Evangeliums hält, um so besser wird sie in der Lage sein, das politische Verantwortungsbewusstsein ihrer Glieder zu wecken und zugleich ihre Zuversicht auf Gott den Herrn zu stärken, der allein uns vor Unheil bewahren und den Frieden erhalten kann.

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51 Hannover, 2. Februar 1955 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer: Protokollant:

Espelkamp, Ludwig-Steil-Haus. 7. März 1955 (Uhrzeit unbekannt) 7. März 1955 (Uhrzeit unbekannt) Haug, Lilje1. Brunotte. 51B Protokoll

F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 14. März 1955 zugesandt). G: Mitschriften 1. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386). Niederschrift über die 51. Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am 7. März 1955 in Espelkamp 1. Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks der EKD Der Rat beschloss, das vom Zentralbüro des Hilfswerks in Stuttgart vorgelegte Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 19552 der Synode der EKD in Espelkamp als Vorlage 4 zuzuleiten. Der Rat verzichtete ebenso wie die Kirchenkonferenz auf eine besondere Stellungnahme. 2. Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besoldung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD vom 18. 3. 19543 Der Rat beschloss, das oben bezeichnete Kirchengesetz der Synode der EKD in Espelkamp als Vorlage 5 befürwortend weiterzuleiten. gez. D. Brunotte 1 Vgl. Die Kirche 1954, Nr. 47, S. 2. Angaben über weitere Teilnehmer ließen sich nicht ermitteln. 2 Der Gesetzentwurf findet sich in Espelkamp 1955, S. 755, der Gesetzestext in ABlEKD 1955, Nr. 3/4 vom 15. April 1955, S. 98 und Nr. 5 vom 15. Mai 1955, S. 132 (Korrektur). 3 ABlEKD 1954, Nr. 4 vom 15. April 1954, S. 107ff und ABlEKD 1955, Nr. 3/4 vom 15. April 1955, S. 98.

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Kirchenkonferenzen Berlin, 12. Februar 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Berlin, Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union, Jebenstraße 3, Weißer Saal. Freitag, 12. Februar 1954 (9.00 Uhr). Freitag, 12. Februar 1954 (Uhrzeit unbekannt). Bartelt (Kirchliches Außenamt); Bender (Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens); Beste (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs); Brunotte (Kirchenkanzlei); Buitkamp (Evangelisch-Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland); Dibelius (Rat); Dibelius jr. (Kirchenkanzlei); Förster (Evangelische Brüderunität in Deutschland); Grüber (Bevollmächtigter des Rates); von Harling (Kirchenkanzlei); Haug (Rat); Heinemann (Rat); Hildebrandt (Evangelische Kirche der Altpreußischen Union); Hilmes (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck); Hornig (Evangelische Kirche von Schlesien); Johannesson (Kirchliches Außenamt); Kamlah (Bund reformierter Kirchen); Karnatz (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Kieckbusch (Evangelisch-Lutherische Kirche Eutin); Kotte (Evangelisch-Lutherische Kirche Sachsens); Kreyssig (Rat); Kunst (Bevollmächtigter des Rates); Lilje (Rat); Lücking (Evangelische Kirche von Westfalen); Mager (Rat); Meiser (Rat); Merzyn (Kirchenkanzlei); Mitzenheim (Evangelischlutherische Kirche in Thüringen); Neuser (Lippische Landeskirche); Niemöller (Rat); Niesel (Rat); Pautke (Evangelisch-Lutherische Kirche in Lübeck); Röpke (Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche); Scharf (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg); von Scheven (Pommersche Evangelische Kirche); Schlingensiepen (Evangelische Kirche im Rheinland); Schmidt (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg); Smend (Rat); Schröter (Evangelische Landeskirche Anhalts); Urban (Bremische Evangelische Kirche); Vischer (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern); Wagenmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers); Weeber (Evangelische Kirche in Württemberg). Brunotte

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Kirchenkonferenzen

Protokoll F: EZA Berlin, 2/1713 (H, den Landeskirchenleitungen mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 17. Februar 1954 zugesandt). G: 1. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386). Niederschrift über die Kirchenkonferenz am 12. Februar 1954 in Berlin. An der Kirchenkonferenz nahmen die aus der anliegenden Liste ersichtlichen Persönlichkeiten teil. 1. Bericht über die Lage: Der Vorsitzende des Rates berichtete der Kirchenkonferenz über die allgemeine politische und kirchliche Lage. Der Bericht wurde durch die Bevollmächtigten des Rates Prälat D. Kunst und Propst D. Grüber ergänzt. Die Kirchenkonferenz nahm zustimmend Kenntnis von dem Telegramm, das der Rat bei seiner Sitzung am 11. Februar an die vier Außenminister gerichtet hat (vgl. Anlage 1). Vizepräsident D. Lücking trug den Entwurf eines Schreibens vor, den Rat und Kirchenkonferenz gemeinsam an die vier Außenminister richten sollten. Nachdem dieser Entwurf in einem kleinen Ausschuss überarbeitet worden war, wurde er von der Kirchenkonferenz angenommen (Anlage 2), unterschrieben und durch Boten übermittelt. Ebenso verabschiedete die Kirchenkonferenz ein Wort an die vier Außenminister über die Entlassung der politischen Gefangenen (Anlage 3). 2. Gesetz über den Haushaltsplan 1954/55: OKR Dr. Merzyn berichtete über den Entwurf eines Haushaltsgesetzes, den der Rat am 11. Februar angenommen hat und als Vorlage an die Synode leiten wird, nachdem Finanzbeirat, Finanzausschuss und kirchliche Westkonferenz zugestimmt haben. Die Kirchenkonferenz sah von einer eigenen Stellungnahme zum Entwurf ab und war damit einverstanden, dass der Haushaltsplan in der vom Rat beschlossenen Fassung an die Synode geht. 3. Versorgung der südamerikanischen Synoden mit Geistlichen: OKR Bartelt hielt ein ausführliches Referat über diese Angelegenheit, von dem die Kirchenkonferenz Kenntnis nahm. 4. Kirchenbeamtengesetz: OKR von Harling berichtete über das vom Rat verabschiedete Kirchenbeamtengesetz und das damit verbundene Gesetz über die Besoldung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD. Nach längerer Ausspra-

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che stimmte die Kirchenkonferenz dem Gesetz zu. Sie teilte der Synode gleichzeitig mit, dass in ihrer Mitte der Wunsch aufgetreten ist, den § 1 in dem Sinne zu ändern, dass die geistlichen Kirchenbeamten der EKD hinsichtlich der Lehrzucht ihrer bisherigen Landeskirche unterstellt bleiben. 5. Kirchengesetz betr. Artikel 24 der Grundordnung: OKR von Harling berichtete über das durch Artikel 24 GO erforderte Gesetz über die Verteilung der Sitze in der Synode. Die Kirchenkonferenz stimmte der vorgelegten Fassung des Gesetzes zu. 6. Schiedsgericht der EKD: OKR von Harling berichtete, dass der Rat der Synode ein viertes Gesetz zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über den vorläufigen Schiedsgerichtshof zugeleitet habe. Die Kirchenkonferenz stimmte dem Gesetzentwurf zu. 7. Auslandsdiasporagesetz: Präsident D. Brunotte trug den vom Rat beschlossenen Entwurf eines Auslandsdiasporagesetzes vor. Die vom Rat auf Antrag von D. Niesel beschlossene Änderung in § 6 Absatz 2 a und in § 9 a wurde von der Kirchenkonferenz mit Mehrheit (13 Stimmen) gebilligt. Eine Minderheit (8 Stimmen) gab dem Wortlaut der Ausschussfassung den Vorzug. Die Kirchenkonferenz war damit einverstanden, dass der Rat den Gesetzentwurf in der beschlossenen Fassung der Synode vorlegt; dabei soll auf die Stellungnahme der Minderheit in der Kirchenkonferenz verwiesen werden. 8. Disziplinargesetz: OKR Dibelius berichtete über den Entwurf eine Diszplinargesetzes der EKD, den der Rat am 11. Februar an die Synode zu leiten beschlossen hat. Die Frage, ob das Kirchengesetz nach Artikel 10 a oder 10 b mit Wirkung für die Gliedkirchen erlassen werden könne, soll nach dem Beschluss des Rates von der Synode entschieden werden; der Synode soll die ablehnende Stellungnahme der 10 Gliedkirchen der VELKD gleichzeitig zugeleitet werden. Nach längerer Aussprache, an der sich die Herren Meiser, Mitzenheim, Beste, Vischer, Dibelius, Lücking und Brunotte beteiligten, beschloss die Kirchenkonferenz mit 9: 6 Stimmen, den Rat zu bitten, die Angelegenheit zu vertagen und den Entwurf eines Disziplinargesetzes noch nicht an die Synode gelangen zu lassen. (Der Rat trat daraufhin am 12. Februar, 16.30 Uhr, zu einer erneuten kurzen Sitzung zusammen und beschloss, bei seinem Entschluss vom

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Kirchenkonferenzen

11. Februar zu bleiben. Der Gesetzentwurf soll der Synode zugeleitet werden. Von einer eigenen Stellungnahme zur Frage des Artikels 10 sah der Rat ab, hielt aber eine Entscheidung der Synode über diese Frage für erforderlich. Die abweichende Stellungnahme der Kirchenkonferenz soll mit der ablehnenden Stellungnahme der VELKD zugleich der Synode mitgeteilt werden, die damit die letzte Entscheidung behält.) gez. D. Brunotte

Berlin, 11. November 1954 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Berlin, Adolf-Stöcker-Stiftung, Albertinenstr. 20/23. Donnerstag, 11. November 1954 (9.30 Uhr). Donnerstag, 11. November 1954 (16.45 Uhr). Bender (Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens); Beste (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs); Bezzel (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern); Brunotte (Kirchenkanzlei); Erdmann (Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche); Faisst (Pommersche Evangelische Kirche); Gefaeller (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Grauheding (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Grüber (Bevollmächtigter des Rates); Hahn (Rat); Haug (Rat); Heinemann (Rat); Herntrich (Rat); Hildebrandt (Evangelische Kirche der Altpreußischen Union); Hornig (Evangelische Kirche von Schlesien); Hundertmark (Lippische Landeskirche); Jacobi (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg); Kamlah (Bund reformierter Kirchen); Karnatz (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Kieckbusch (Evangelisch-Lutherische Kirche Eutin); Knell (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau); Knolle (Evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate); Kotte (EvangelischLutherische Kirche Sachsens); Kreyssig (Rat); Kunst (Bevollmächtigter des Rates); Krummacher (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Lilje (Rat); Mager (Rat); Meiser (Rat); Meyer (Evangelisch-Lutherische Kirche in Lübeck); Merzyn (Kirchenkanzlei); Mitzenheim (Evangelisch-lutherische Kirche in Thüringen); Müller (Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen); Niemeier (Kirchenkanzlei); Niemöller (Rat); Niesel (Rat); Pabst (Evangelische Kirche im Rheinland); Scharf (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg); Schlingensiepen (Evangelische Kirche im Rheinland); Smend (Rat); Schröter (Evangelische Landeskirche Anhalts); Schwertfeger (Evangelisch-Lutherische Landeskirche von Schaumburg-

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Berlin, 11. November 1954

Protokollant:

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Lippe); Urban (Bremische Evangelische Kirche); Vogt (Evangelische Brüderunität in Deutschland); Wagenmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers); Weeber (Evangelische Kirche in Württemberg); Wester (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins); Wilm (Evangelische Kirche von Westfalen); Wüstemann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck); Zimmermann (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –). Brunotte

Protokoll F: EZA Berlin, 2/1714 (H, den Landeskirchenleitungen mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 18. November 1954 zugesandt). Niederschrift über die Kirchenkonferenz am 11. November 1954 in Berlin An der Kirchenkonferenz nahmen die aus der anliegenden Liste ersichtlichen Persönlichkeiten teil. Landesbischof D. Dr. Lilje als stellvertretender Vorsitzender des Rates eröffnete die Kirchenkonferenz mit Schriftlesung und Gebet und einem Gedenken an Bischof D. von Scheven und Bundestagspräsident Dr. Ehlers. Er übermittelte Grüsse des erkrankten Ratsvorsitzenden. 1. Evangelische Konferenz Präses D. Wilm machte Mitteilung über die Gründung einer Evangelischen Konferenz, der die Landeskirchen Rheinland, Westfalen, Pfalz, Hessen-Nassau, Lippe und Nordwestdeutschland-reformiert beigetreten sind. 2. Berichte der Bevollmächtigten Die Bevollmächtigten des Rates Propst D. Grüber und Prälat D. Kunst berichteten der Kirchenkonferenz über Ereignisse aus ihrem Geschäftsbereich. In der Frage des Austausches von geistlichen Kräften zwischen Ost und West fasste die Kirchenkonferenz die in der Anlage beigefügte Entschliessung und bat Propst D. Grüber, die Entschliessung den zuständigen Stellen zuzuleiten und weiterhin darum bemüht zu sein, für Pfarrer, Vikare usw. aus dem Westen Zuzugsgenehmigung bzw. Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen.

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Kirchenkonferenzen

3. Synode der EKD 1955 Präses Dr. Heinemann teilte mit, dass der Rat beschlossen habe, die 1. Tagung der zweiten Synode der EKD vom 6. bis 11. März 1955 zu halten. Die Frage, an welchem Ort die Synode tagen sollen, wurde in lebhafter Aussprache erörtert. (Der Rat beschloss in seiner Abendsitzung nach Schluss der Kirchenkonferenz am 11. November, die Synode nach Espelkamp/Westfalen einzuberufen.) Das Thema der Synode soll lauten „Die Kirche in der Welt der Arbeit“. Die Kirchenkonferenz erklärte sich mit der Wahl des Themas einverstanden. 4. Die Lage der Pfarrer im Osten Landesbischof D. Dr. Beste berichtete der Kirchenkonferenz eingehend über die innere und äußere Lage des Pfarrerstandes in den Gliedkirchen der DDR. Die Kirchenkonferenz erörterte Wege und Möglichkeiten einer wirksamen Hilfe. Vizepräsident Zimmermann ergänzte die Ausführungen von Landesbischof D. Beste hinsichtlich des Katecheten-Standes. 5. Bericht über die augenblicklichen Aufgaben des Hilfswerks Der Leiter des Zentralbüros in Stuttgart Prof. Dr. Krimm gab der Kirchenkonferenz einen umfassenden Überblick über die zur Zeit vom Hilfswerk in Angriff genommenen Arbeiten. Er berichtete über die Bemühungen in Evanston, auch die nichtlutherischen Kirchen in USA für eine Beteiligung an der Hilfe für den Osten zu gewinnen. Ferner wurde es als notwendig bezeichnet, dass die EKD mit ihren Gliedkirchen die Betreuung der DP in Deutschland übernehme, nachdem der Weltkirchenrat seine in Deutschland arbeitenden Kräfte aus der DP-Fürsorge zurückzieht. Dr. Krimm richtete die Frage an die Gliedkirchen, ob sie bereit seien, nicht nur für die konfessionsverwandten DP sondern auch für die orthodoxen einzutreten. Als einen weiteren Punkt bezeichnete der Leiter des Zentralbüros die Notwendigkeit eines innerkirchlichen Lastenausgleiches für alle kirchlichen Bediensteten auf freiwilliger Grundlage. Endlich hat es sich als notwendig erwiesen, die kirchlichen Gesichtspunkte bei der Ausarbeitung eines neuen Sozialplanes für Westdeutschland zu vertreten. Oberkirchenrat D. Dr. Herntrich ergänzte den Bericht durch Mitteilungen über die Arbeit des Diakonischen Beirates der EKD und seine Bemühungen, die diakonischen Werke innerhalb der EKD zusammenzuführen. Die Kirchenkonferenz wünschte, dass hierüber der nächsten Synode ein Bericht vorgelegt werden möchte. 6. Bericht über das Gustav Adolf-Werk Der Präsident des Gustav-Adolf-Werkes Prof. D. Lau-Leipzig hielt ei-

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Hannover, 3. Februar 1955

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nen einstündigen Vortrag über den Umfang und die Ziele der Arbeit des Gustav Adolf-Werkes. 7. Die Frage der Kriegsdienstverweigerung Prälat D. Kunst berichtete der Kirchenkonferenz über den gegenwärtigen Stand dieser Angelegenheit in der Bundesrepublik. Präsident Hildebrandt wies darauf hin, dass die Frage auch für den Osten bedeutsam sei. Die EKU habe einen Ausschuss zur theologischen Prüfung der Frage eingesetzt. 8. Teilsitzungen der kirchlichen Ostkonferenz und der kirchlichen Westkonferenz Die Sitzung der Kirchenkonferenz wurde 16.45 Uhr geschlossen. Im inmittelbaren Anschluss tagten die Ostkirchenkonferenz und die Westkirchenkonferenz in getrennten Räumen, um eigene Angelegenheiten zu beraten. Die Westkirchenkonferenz verhandelte über die bereits von der Synode der EKD im März 1954 angeregte Pfarrhaushilfe bzw. Lastenausgleich zwischen den kirchlichen Amtsträgern. Die Angelegenheit wurde zur weiteren Prüfung dem Finanzbeirat der EKD überwiesen, der einen Vertreter des Hilfswerks und des Pfarrervereins zuziehen soll. Abschliessend berichtete Landesbischof D. Bender in der Westkirchenkonferenz über den Stand der Vorbereitungen der Seelsorge in einer kommenden deutschen Wehrmacht. Die Mehrheit der Kirchenkonferenz sprach sich für eine Leitung der Seelsorge durch einen nicht der Wehrmacht angehörenden leitenden kirchlichen Amtsträger aus. 9. Nächste Tagung der Kirchenkonferenz Zur Vorbereitung der Synode der EKD soll die nächste Tagung der Kirchenkonferenz am 3. Februar 1955 in Hannover stattfinden. gez. D. Brunotte

Hannover, 3. Februar 1955 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Hannover, Henriettenstift, Marienstraße 78/80. Donnerstag, 3. Februar 1955 (9.30 Uhr). Donnerstag, 3. Februar 1955 (Uhrzeit unbekannt). Bender (Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens); Bergmann (Vereinigte protestantische Kirche der Pfalz); Beste (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs); Bezzel (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern); Brunotte (Kirchenkanzlei); Dibelius (Rat); Dibe-

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Protokollant:

Kirchenkonferenzen

lius jr. (Kirchenkanzlei); Erdmann (Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche); Faisst (Pommersche Evangelische Kirche); Grauheding (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Grüber (Bevollmächtigter des Rates); Hahn (Rat); Halfmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins); Haug (Rat); Heinemann (Rat); Herntrich (Rat); Herrenbrück (Evangelisch-Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland); Hildebrandt (Evangelische Kirche der Altpreußischen Union); Hornig (Evangelische Kirche von Schlesien); Jacobi (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg); Johannesson (Kirchliches Außenamt); Kamlah (Bund reformierter Kirchen); Karnatz (Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –); Kieckbusch (Evangelisch-Lutherische Kirche Eutin); Knell (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau); Knolle (Evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate); Kotte (Evangelisch-Lutherische Kirche Sachsens); Kreyssig (Rat); Kunst (Bevollmächtigter des Rates); Lilje (Rat); Mager (Rat); Meiser (Rat); Merzyn (Kirchenkanzlei); Mitzenheim (Evangelisch-lutherische Kirche in Thüringen); Müller (Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen); Neuser (Lippische Landeskirche); Niemeier (Kirchenkanzlei); Niemöller (Rat); Niesel (Rat); Pautke (Evangelisch-Lutherische Kirche in Lübeck); Scharf (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg); Schlingensiepen (Evangelische Kirche im Rheinland); Smend (Rat); Schröter (Evangelische Landeskirche Anhalts); Schwertfeger (Evangelisch-Lutherische Landeskirche von SchaumburgLippe); von Staa (Kirchenkanzlei); Stratenwerth (Kirchliches Außenamt); Thümmel (Evangelische Kirche von Westfalen); Urban (Bremische Evangelische Kirche); Wagenmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers); Weeber (Evangelische Kirche in Württemberg); Wilm (Evangelische Kirche von Westfalen); Wüstemann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck). Brunotte.

Protokoll F: EZA Berlin, 2/1715 (H, den Landeskirchenleitungen mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 7. Februar 1955 zugesandt). G: Mitschriften 1. Haug (LKA Stuttgart, A 126, Nr. 386).

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Hannover, 3. Februar 1955

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Niederschrift über die Kirchenkonferenz am 3. Februar 1955 in Hannover An der Kirchenkonferenz nahmen die aus der anliegenden Liste ersichtlichen Persönlichkeiten teil (Anlage 1). Nach einer Andacht von Bischof D. Jacobi eröffnete der Vorsitzende des Rates, Bischof D. Dr. Dibelius, die Kirchenkonferenz. 1. Bildung eines Ausschusses für die Ratswahl Die Kirchenkonferenz kann nach Artikel 30 Absatz 1 der Grundordnung Vorschläge für die Wahl der 11 Ratsmitglieder machen, die von der Synode und der Kirchenkonferenz gemeinsam mit 2/3-Mehrheit zu wählen sind. Die Kirchenkonferenz setzte zur Vorbereitung eines solchen Vorschlages einen Ausschuss ein, bestehend aus Oberkirchenrat D. Bezzel, Landesbischof D. Knolle, Präses D. Scharf, Präses D. Wilm und Landessuperintendent Herrenbrück. 2. Bericht über die Westkirchenkonferenz am 28. Januar 1955 Landesbischof D. Lilje berichtete über den Verlauf der Westkirchenkonferenz, die am 28. Januar 1955 in Hannover stattgefunden und sich mit den Fragen der Wiedervereinigung bezw. Wiederbewaffnung Deutschlands und den kirchlichen Kundgebungen zu diesen Fragen aus der letzten Zeit befasst hat. Landesbischof D. Lilje stellte fest, dass man trotz erheblicher Meinungsverschiedenheiten nicht resigniert habe, sondern beieinander geblieben sei. Alle seien darin einig, dass der Friede erhalten bleiben müsse. Ebenso bestehe Übereinstimmung bei allen, dass man nicht hinter das zurück wolle, was Weissensee wirklich gesagt habe. Durch die Westkirchenkonferenz habe man sich in den politischen Meinungsverschiedenheiten und ihrer Begründung besser verstehen gelernt. Die Schwierigkeit liege darin, dass Pfarrer sich zusammengeschlossen hätten, um in der Öffentlichkeit politische Schritte zu unternehmen. Der hierbei gebrauchte Ausdruck „seelsorgerlicher Notstand“ sei falsch. Gruppen von Pfarrern könnten, wenn sie für die Kirche sprechen wollten, auch nichts anderes sagen als die Kirchenleitungen. Die Frage sei, ob die zur Zeit versammelte Kirchenkonferenz zu allen diesen Fragen ein eigenes Wort sagen wolle. Der Bericht von Landesbischof D. Lilje wurde durch Kirchenpräsident D. Niemöller ergänzt. Der „seelsorgerliche Notstand“ bestehe darin, dass die Pfarrer keine Anleitung durch ihre Kirchenleitungen bekämen. Auch habe niemand es in der Hand, wenn von einzelnen Gruppen ein öffentliches Wort gesagt werde. Man könne nicht so tun, als handele es sich nur um politische Fragen. Das politische und das kirchliche Reden

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Kirchenkonferenzen

sei nicht zu trennen. Der einzige Fortschritt der Westkirchenkonferenz sei die Unterscheidung zwischen Glaubensgewissheit und Gehorsamsgewissheit gewesen. Prälat D. Kunst legte der Kirchenkonferenz eine Reihe von Thesen vor, die er aufgestellt hat, um die offizielle Anschauung des Amtes Blank über die Frage der Kriegsdienstverweigerung darzustellen. Darüber hinaus schilderte er die politische Gesamtlage, wie sie von Bonn aus gesehen wird. Die politische Schwierigkeit bestehe darin, die notwendigen Gespräche mit dem Osten nicht zu früh, aber auch nicht zu spät zu führen. Die Bundesregierung müsse es vermeiden, sich zwischen sämtliche Stühle zu setzen. Propst D. Grüber schilderte die Weltlage, wie er sie sieht. Danach sei Russland zur Zeit vorwiegend innerpolitisch [sic!] interessiert und habe die Propaganda für die Weltrevolution zurückgestellt. Russland brauche den Frieden und sei darum verhandlungsbereit. Präses Dr. Heinemann berichtete über seine Teilnahme an der Kundgebung in der Paulskirche am 29. Januar. Wenn den Pfarrerkreisen heute vorgeworfen würde, dass sie die christliche Botschaft für ihre politische Meinung in Anspruch nähmen, so tue das umgekehrt die CDU in manchen Äusserungen auch. In der Aussprache legten Bischof Dibelius und Landesbischof Lilje je einen Entwurf für eine etwaige Kundgebung des Rates zu den politischen Fragen vor. Nach längerer Aussprache, in welcher alle Fragen, die mit der Wiedervereinigung, Wiederbewaffnung und Kriegsdienstverweigerung zusammenhängen, in grosser Ausführlichkeit diskutiert wurden, setzte die Kirchenkonferenz einen Ausschuss ein, der die vorgelegten Entwürfe prüfen und einen Vorschlag für eine von der Kirchenkonferenz zu billigende Äusserung des Rates ausarbeiten sollte. In der Nachmittagssitzung wurde ein Vorschlag des Ausschusses vorgetragen, der nach einigen Änderungen von der Kirchenkonferenz bei einer Stimmenthaltung einmütig gebilligt wurde (Anlage 2). Die Kirchenkonferenz übergab den verbesserten Entwurf dem Rat mit der Anregung, diese Entschliessung an die Landeskirchenleitungen mit der Bitte zu geben, sie allen Pfarrern zuzuleiten. Der Rat entsprach in einer anschliessenden Abendsitzung mit Mehrheit diesem Wunsch der Kirchenkonferenz. 3. Vorlage eines Disziplinargesetzes an die Synode Oberkirchenrat Dibelius berichtete über die Tätigkeit des von der vorigen Synode der EKD eingesetzten Ausschusses, dem es nicht gelungen ist, die Frage zu lösen, ob die EKD ein Disziplinargesetz nach Artikel 10 b für den Bereich der Landeskirchen, die einem solchen Gesetz zustimmen, erlassen könne. Der Rat hat beschlossen, das von dem einge-

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Hannover, 3. Februar 1955

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setzten Ausschuss in den Einzelheiten nochmals überprüfte Disziplinargesetz der neugewählten Synode erneut vorzulegen und der Synode die Entscheidung zu überlassen, ob Artikel 10 b anwendbar sei oder ob eine Änderung der Grundordnung erfolgen müsse. Präsident D. Kotte beantragte, erstens den Rat zu ersuchen, das Disziplinargesetz der Synode nicht vorzulegen; zweitens falls der Rat das Gesetz trotzdem vorlege, die Synode zu ersuchen, die Vorlage von der Tagesordnung abzusetzen. Der Antrag Kotte wurde gegen vier Stimmen abgelehnt. Die Vorlage geht danach ohne weitere Stellungnahme der Kirchenkonferenz als Ratsvorlage an die Synode. 4. Vorlage des Haushaltsplanes für 1955/56 OKR. Dr. Merzyn trug den Entwurf des Haushaltsplanes für 1955/56 vor, wie er vom Rat nach Mitwirkung des Finanzbeirates als Vorlage an die Synode geleitet werden soll. Die Kirchenkonferenz billigte die Vorlage mit einer Enthaltung (Schleswig-Holstein). 5. Gespräche mit politischen Parteien Prälat D. Kunst berichtete über die Gespräche der vom Rat beauftragten Ratsmitglieder mit der SPD und FDP in Bonn. Die Gespräche sollen mit anderen Parteien, demnächst mit der CDU, fortgesetzt werden. 6. Thesen zur Kriegsdienstverweigerung Prälat D. Kunst erläuterte die von ihm aufgestellten Thesen (Anlage 3), in denen die Auffassung des Amtes Blank über den Schutz der Kriegsdienstverweigerer dargestellt wird. Nach einer eingehenden Aussprache über den Begriff des christlichen Gewissens wurde die Diskussion ohne besonderes Ergebnis abgeschlossen. 7. Weiheakte bei Brücken Landesbischof D. Meiser berichtete über die Schwierigkeiten, die in Bayern zwischen der katholischen und evangelischen Kirche bei der Einweihung von weltlichen Gebäuden, Brücken, kommunalen Friedhöfen usw. aufgetreten sind. OKR. Knell teilte mit, dass Hessen und Nassau angeordnet hat, dass evangelische Pfarrer an Weiheakten nicht teilnehmen, wenn die katholische Kirche weiht. OKR. Schlingensiepen berichtete, dass im Rheinland säkulare Gebäude usw. überhaupt nicht geweiht werden und dass ein Amtieren gemeinsam mit katholischen Würdenträgern abgelehnt würde. 8. Vorschlag der Kirchenkonferenz für die Wahl des Rates Landesbischof D. Knolle berichtete über die Arbeit des Ausschusses. Der Ausschuss regte an, folgende Mitglieder für die Wahl des Rates ge-

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Kirchenkonferenzen

mäss Artikel 30 Absatz 1 der Grundordnung vorzuschlagen: Dibelius, Lilje, Haug, Herntrich, Kreyssig, Mager, Mitzenheim (für Hahn), Niemöller, Niesel, Riedel (für Meiser), Smend. Dr. Kreyssig erklärte, dass er der Synode mitteilen müsse, dass er eine Wiederwahl nicht annehmen könne. Die Kirchenkonferenz beschloss einmütig, den vom Ausschuss aufgestellten Vorschlag an die Synode weiterzugeben. gez. D. Brunotte Espelkamp, 7. März 1955 Ort: Beginn: Ende: Teilnehmer:

Protokollant:

Ludwig-Steil-Haus. Montag, 7. März 1955 (Uhrzeit unbekannt). Montag, 7. März 1955 (Uhrzeit unbekannt). Bender (Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens); Stempel (Vereinigte protestantische Kirche der Pfalz); Beste (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs); Bezzel (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern); Brunotte (Kirchenkanzlei); Erdmann (Braunschweigische Evangelisch-lutherische Landeskirche); Faisst (Pommersche Evangelische Kirche); Halfmann (EvangelischLutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins); Herrenbrück (Evangelisch-Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland); Hildebrandt (Evangelische Kirche der Altpreußischen Union); Hornig (Evangelische Kirche von Schlesien); Jacobi (Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg); Kieckbusch (Evangelisch-Lutherische Kirche Eutin); Knell (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau); Knolle (Evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate); Kotte (Evangelisch-Lutherische Kirche Sachsens); Mitzenheim (Evangelisch-lutherische Kirche in Thüringen); Müller (Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen); Neuser (Lippische Landeskirche); Pautke (Evangelisch-Lutherische Kirche in Lübeck); Scharf (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg); Schlingensiepen (Evangelische Kirche im Rheinland); Schröter (Evangelische Landeskirche Anhalts); Schwertfeger (Henke) (Schaumburg-Lippe); Urban (Bremische Evangelische Kirche); Wagenmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers); Weeber (Evangelische Kirche in Württemberg); Wilm (Evangelische Kirche von Westfalen); Wüstemann (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck). Brunotte

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Espelkamp, 7. März 1955

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Protokoll F: EZA Berlin, 2/1797 (H, den Ratsmitgliedern mit Schreiben der Kirchenkanzlei vom 14. März 1955 zugesandt). Niederschrift über die Kirchenkonferenz am 7. März in Espelkamp Anwesend: An der Sitzung nahmen die aus der Anlage ersichtlichen Persönlichkeiten teil. 1. Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks der EKD Nachdem der Rat beschlossen hat, das vom Zentralbüro des Hilfswerks in Stuttgart vorgelegte Kirchengesetz über die Umlage für das Rechnungsjahr 1955 der Synode der EKD als Vorlage 4 zuzuleiten, beschloss die Kirchenkonferenz, diesem Beschluss zustimmend beizutreten. 2. Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besoldung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD vom 18. 3. 54 Nachdem der Rat beschlossen hat, das oben bezeichnete Kirchengesetz der Synode der EKD als Vorlage 5 zuzuleiten, beschloss die Kirchenkonferenz, diesem Beschluss zustimmend beizutreten. 3. Wahl des Rates der EKD Im Hinblick darauf, dass die Möglichkeit besteht, dass Präses Dr. Dr. Heinemann als Präses nicht wieder gewählt wird, beschloss die Kirchenkonferenz, den Nominierungsausschuss der Synode zu bitten, Herrn Dr. Dr. Heinemann für eine Wahl als Mitglied des Rates vorzusehen. Die Kirchenkonferenz war bereit, ihren am 3. Februar 1955 in Hannover gemachten Vorschlag für eine Wahl des Rates insoweit abzuändern. Der Nominierungsausschuss soll darüber befinden, welches bisherige Ratsmitglied gebeten werden soll, zugunsten von Dr. Dr. Heinemann auf seinen Sitz zu verzichten. gez. Brunotte

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CHRONOLOGISCHES DOKUMENTENVERZEICHNIS Dieses Verzeichnis enthält 1. Alle vollständig abgedruckten Dokumente (Seitenzahl in Fettdruck) 2. Alle in den diplomatischen Apparaten als Gegenüberlieferung (G) erwähnten und in der Einleitung sowie in den Fußnoten zitierten oder erwähnten Dokumente.

1875 Februar 6

1900 Mai 7

Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung

53, 159, 162

Kirchengesetz, betr. die mit der evangelischen Landeskir- 505 che der älteren Provinzen in Verbindung stehenden deutschen Kirchengemeinden außerhalb Deutschlands

1920 Juni 11

Verfassung der Bremischen Evangelischen Kirche

83

1921 Juli 15

Gesetz über die religiöse Kindererziehung

52, 159, 162

Verordnung über die Fürsorgepflicht Kirchenbundesgesetz betr. den Anschluss deutscher evangelischer Kirchengemeinschaften an den Kirchenbund Ruhestands- und Hinterbliebenen-Versorgungsordnung für Auslandsgeistliche

268 266f., 505

Abmachung zwischen dem Verein für Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten und dem Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss

16, 229

Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche

83

Ordnung für das Kassen- und Rechnungswesen der DEK

60

Deutsches Beamtengesetz

268

1924 Februar 13 Juni 17

Dezember 10

1930 Januar

1933 Juli 11 1936 Februar 7

1937 Januar 26

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472, 489

541

Chronologisches Dokumentenverzeichnis November 3 1938 Juli 6

1942 Oktober 9

Personenstandsgesetz

26, 189

Gesetz zur Vereinheitlichung des Rechts der Eheschlie- 161 ßung und der Ehescheidung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet

Zweite Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiet des Beamtenrechts

71

Rechtsverbindliche Anordnung über die Ruhestandsund Hinterbliebenenversorgung

490

1945 Oktober 26

Schreiben Schäfers an die Kirchenkanzlei

227

1946 Februar 20 Mai 18 September 12

Kontrollratsgesetz Nr. 16 (Ehegesetz) Schreiben Schäfers an das Kirchliche Außenamt Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an Schäfer

159–161, 373 227 227

1944 [August 1944]

1947 Dezember 4

1948 Januar 14

Gesellschaftsvertrag der Gemeinnützigen Siedlungsge399 sellschaft des Hilfswerks der EKD mit beschränkter Haftung

Juli 13

Verordnung des Rates über das Zustandekommen einer Grundordnung der EKD Grundordnung der EKD

September 24

Abkommen der Firma Theodor A. Maier mit der EKD

1949 Januar 13 Februar 17/18 März 18 März 22 April 29

Kirchengesetzes über die Bildung eines Vorläufigen Schiedsgerichtshofs der EKD Niederschrift über die 1. Sitzung des Rates der EKD in Darmstadt „Kurz-Bericht über den gegenwärtigen Stand der ausländischen Diaspora der EKD“ Niederschrift über die 2. Sitzung des Rates der EKD in Darmstadt Scheiben des Konsistoriums Berlin-Brandenburg an die Kirchenkanzlei

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84 12, 32, 38, 61, 69, 78, 82f., 200, 338, 436, 438–441, 454, 464, 470, 473, 492, 500 357, 387

99 7, 358 449 358 375

542 Mai 10

Mai 23 Juli 1 Oktober 12 November 1 1950 Januar 17/18 März 7/8 [März 7/8] April 25 Juni 8 Juni 30 November 16 Dezember 6

1951 Januar 11./12. März 6 April 5 April 5 Juli 16/17 September 6 September 21 Oktober 27 Dezember 7

1952 Januar 24./25. März 6

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Besatzungsstatut zur Abgrenzung der Befugnisse und Verantwortlichkeiten zwischen der zukünftigen deutschen Regierung und der Alliierten Kontrollbehörde Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Niederschrift über die 6. Sitzung des Rates der EKD in Dresden Vorläufigen Arbeitsvertragsordnung für den kirchlichen Dienst Schreiben Wills an die Kirchenkanzlei

Niederschrift über die 10. Sitzung des Rates der EKD in Halle Niederschrift über die 11. Sitzung des Rates der EKD in Detmold „Vorläufige Geschäftsordnung für Propst Kunst und OKR Ranke in Bonn“ Niederschrift über die 13. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Niederschrift über die 15. Sitzung des Rates der EKD in Neuendettelsau Grundordnung der evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Satzung des Geistlichen Rates Schreiben des Rates des EKD an die Regierungen der westlichen Siegermächte

Niederschrift über die 19. Sitzung des Rates der EKD in Potsdam Niederschrift über die 20. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Kirchengesetz zur Ordnung des Evangelischen Hilfswerks innerhalb der EKD Drittes Kirchengesetz über den Vorläufigen Schiedsgerichtshof der EKD Niederschrift über die 23. Sitzung des Rates der EKD in Elbingerode Geschäftsordnung für den Rat der EKD Votum des Finanzbeirates der EKD zur Ausgliederung der wirtschaftlichen Betätigung des Hilfswerks der EKD Protokoll der Gemeindevertreterversammlung in der Christuskirche in London [Auszug] Rundschreiben des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD

Niederschrift über die 27. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Schreiben Brunottes an Strathmann

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22

25 58, 358 212, 248, 448, 465 375

60 13, 60, 352 352 13, 60 13, 60 440, 454 500f., 506, 509f. 412

13, 60 13, 60 89, 191, 399f., 407, 447, 460f. 98 288 43, 438 408 499, 508f. 408

399 264

543

Chronologisches Dokumentenverzeichnis [vor März 13]

März 13 März 22 März 22 April 8 April 22 Mai 2 Mai 8/9 Mai 26

Juni 19./20. Juli 5 Juli 9 Oktober 9 November 7 November 14 Dezember 5

1953 Januar 9 Februar 12/13. März 26 März 26

März 26 Mai 7 Mai 7/8 Mai 8 Mai 11

Entwurf für einen Beschluss des Rates über eine etwaige gesetzliche Regelung der Wehrdienstpflicht der evangelischen Pfarrer Niederschrift über die 28. Sitzung des Rates der EKD in Berlin-Spandau Schreiben des Rates der EKD an das Bundesjustizministerium Beschluss einer Stellungnahme des Rates der EKD zu den Fragen der Revision des Ehe- und Familienrechts Vertrag zwischen der EKD und der ELKI Richtlinien zur Regelung der Versorgung der Ostpfarrer und ihrer Angehörigen Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland Niederschrift über die 29. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Deutschlandvertrag (Vertrag über die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Drei Mächten Niederschrift über die 30. Sitzung des Rates der EKD in Speyer Schreiben des bremischen Kirchenausschusses an den Ratsvorsitzenden Schreiben der Kirchenkanzlei an das Bundesministerium des Innern Kirchengesetz über den Haushaltsplan und die Umlage der EKD für das Rechnungsjahr 1952 Schreiben Stratenwerths an Kramm Kirchengesetz über die Wahl des Bischofs [in BerlinBrandenburg] Niederschrift über die 33. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

Vermerk Krummachers über das Haus der Kirche Niederschrift über die 34. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Niederschrift über die 35. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Verordnung über einen Nachtrag zum Haushaltsplan und über den Umlageverteilungsmaßstab der EKD für das Rechnungsjahr 1953 Verordnung über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 1953 Richtlinien für die Verwaltung des kirchlichen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitzes Niederschrift über die 36. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Haushaltsvoranschlag der Arbeitsgemeinschaft für Dorfkirchliche Arbeit 1953 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Gliedkirchen der EKD

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25

25, 40, 52f., 447 23, 53 219 16, 229 54, 186, 289 84 293 287

41 84 201 87, 468, 479 478 82 287, 357

250 57, 64, 189 18, 28, 55f., 100, 188, 288 87, 468, 479

87 86 18, 28, 56, 62, 188, 226, 351 105, 106 154

544 Mai 15 Mai 17 Mai 23

Mai 29 Juni 2 Juni 9 Juni 10 Juni 11/12 Juni 11/12 Juni 12

Juni 15 Juni 24 Juli 13 Juli 17 August 3 August 26 August 31 September 2 September 4 September 5 September 10 September 11

Oktober 10 Oktober 12 Oktober 14

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben der Einkaufszentrale für kirchlichen Bedarf G. m. b. H. an die Kirchenkanzlei „Warum wir fernbleiben“ Personalstatut für die in Zusammenarbeit mit dem Geistlichen Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien tätigen Geistlichen Rundschreiben der Kirchenkanzlei Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die Leitung der Rheinischen Mission Schreiben der Arbeitsgemeinschaft für Dorfkirchlichen Dienst an die Kirchenkanzlei Presseerklärung über ein Gespräch zwischen der EKD und der Regierung der DDR Niederschrift über die 37. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Beihilfeplan 1953/54 Wort des Rates der EKD an alle evangelischen Gemeinden in Deutschland aus Anlaß des Umschwungs in der Lage der Evangelischen Kirche im Osten unseres Vaterlandes Schreiben der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Schulbünde an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an die Arbeitsgemeinschaft für Kinderpflege Schreiben der Kirchenkanzlei an die Gliedkirchen Schreiben der Kirchenkanzlei an die Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchliche Arbeit Schreiben der Rheinischen Missionsgesellschaft an die Kirchenkanzlei Antrag des Christophorus-Bundes an die Kirchenkanzlei Schreiben Dörings an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Rundschreiben der Kirchenkanzlei Schreiben der Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchliche Arbeit an die Kirchenkanzlei Niederschrift über die Sitzung der Kirchenkonferenz der EKD in Berlin Niederschrift über die 38. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

Schreiben der deutschen Botschaft in Paris an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an den ChristophorusBund

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375 505 501–504, 506f., 510–512

100, 103 16, 403, 416, 418f. 57, 104f. 92 7, 18, 28, 55–58, 100, 188, 232, 355 100, 103, 358 92

57, 106–108 56 448 57 403 359 58 386 100 57 18, 55, 376 13, 18, 27f., 31, 40, 55, 60, 100, 188, 195, 226, 231, 289, 293, 357f., 446 228 40 38, 359, 376

545

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Oktober 22

Niederschrift über die 39. Sitzung des Rates der EKD in Dresden

November 7

Schreiben der Männerarbeit der EKD an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Antrag der Frauenhilfe der EKD an den Rat Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben der Geschäftsführung des Haus Hainstein an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Antrag Schönherrs an das Konsistorium Berlin-Brandenburg Schreiben Lampes an Brunotte Schreiben Strathmanns an von Staa Ergänzte Tagesordnung für die Ratstagung der EKD am 3. und 4. Dezember 1954 Niederschrift über die 40. Sitzung des Rates der EKD in Hannover

November 16 November 17 November 20 November 20 November 27 November 27 vor Dezember 3/4 Dezember 3/4

Dezember 7 Dezember 7 Dezember 9 Dezember 11

Dezember 12 Dezember 19 Dezember 23 Dezember 23 Dezember 23 [vor Dezember 29] Dezember 29 Dezember 29 Dezember 30 Dezember 31

1954 Januar 4 Januar 4 Januar 4 Januar 6 Januar 6 Januar 6

18, 28, 31, 34, 50f., 55, 64, 100, 187, 226, 230, 289, 355, 474, 477 108 37, 57, 108f. 189 37, 57, 110f. 37, 57, 111f. 63 262 533f.

13, 18, 34, 47, 49f., 52, 55, 58, 60, 62–64, 100f., 211, 239, 477 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder 64 Schreiben Dibelius’ an Strathmann 264 Schreiben Smends an Wolf 155 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Leitungen der deut- 93 schen evangelischen Landeskirchen betr. Gebet für den Frieden Schreiben des Konsistoriums Berlin-Brandenburg an die 57 Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Vermerk der Kirchenkanzlei der APU 57 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Rheinische Mis403 sionsgesellschaft Schreibens Bartelts an Dohms 403 Vermerk Karnatz’ für Kracker von Schwartzenfeld 58 Vertraulicher „Bericht über die wirtschaftliche Lage der 20, 60, 171–181 östlichen Gliedkirchen“ Schreiben Wolfs an Smend 63, 155f. Protokoll der Sitzung der Kommission zur Bibelrevision 64, 184 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – die Kir- 60 chenkanzlei Schreiben des bremischen Kirchenausschusses an die Kir- 55 chenkanzlei

Schreiben Niemöllers an Niemeier Schreiben Smends an Brunotte Schreiben des CLAIR an das Kirchliche Außenamt Rundschreiben der Kirchenkanzlei Schreiben Knodts an Lilje Aktennotiz über eine Besprechung im Kirchlichen Außenamt

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63 63 189 50 57, 103f. 227

546 Januar 7 Januar 8 Januar 8 Januar 8

[Januar 8] [Januar 8] [Januar 8] [Januar 8] Januar 9 Januar 9 Januar 10 Januar 11 Januar 11 Januar 13 Januar 14 vor Januar 15 Januar 15 Januar 15 [Januar 15] Januar 16 Januar 16 Januar 18 Januar 18 Januar 18 [Januar 18/19] [Januar 18/19] [Januar 18/19] [vor Januar 19] Januar 19 Januar 19 Januar 19 Januar 19 Januar 19 Januar 19

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben Karrenbergs an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Männerarbeit der EKD – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Entwurf eines Auslandsdiasporagesetzes Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder, nachrichtlich an die Mitglieder des Finanzausschusses, an die Mitglieder der Synode der EKD, an die Mitglieder des Finanzbeirates der EKD und an die Leitungen der Gliedkirchen der EKD Anlage 1 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: WestmarkAusgaben-Spalte Anlage 2 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: OstmarkAusgaben-Spalte Anlage 3 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Einnahmen Anlage 4 zum Schreiben der Kirchenkanzlei: Stellenplan Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden Rundschreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben Gerbers an Niemöller Schreiben Alands an Karnatz Schreiben Brunottes an Dibelius Schreiben Liljes an die Kirchenkanzlei Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an Döring Entwurf für das 4. Kirchengesetz über den Vorläufigen Schiedsgerichtshof der EKD Schreiben der Kirchenkanzlei an Meinzolt Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Niederschrift über die 12. Sitzung des Ausschusses für den Hilfsplan Schreiben des Kirchlichen Außenamts an von Bernus Aktennotiz der bayerischen Landeskirche über die Haltung der FDP zur Schulpolitik Schreiben der bayerischen Kirchenleitung an Kunst Schreiben Kunsts an Kreyssig Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Kirchenkanzlei Ratsame Empfehlung der Kammer für öffentliche Verantwortung betr. die Synode Ratsame Empfehlung der Kammer für öffentliche Verantwortung betr. das Gespräch mit der SPD Ratsame Empfehlung der Kammer für öffentliche Verantwortung betr. die Wiedervereinigung Deutschlands Entwurf des Rechenschaftsberichts des Rates an die Synode Schreiben Brunottes an Donandt Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Kunsts an Dehler Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei Schreiben Niesels an die Kirchenkanzlei Schreiben Smends an die Kirchenkanzlei

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55 37, 57, 108 61 34, 40, 59, 112– 137, 185, 227

112, 138–148 34, 112, 136, 148– 150 112, 150f. 112, 152f. 12, 62, 154f. 53 189, 228 63 64 57 58 54, 98, 99 54 55, 98 60 228 224 224 12 55 64 64 64 31, 50, 69–95 55 69, 95 224 55 55 55

547

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Januar 19 Januar 21 Januar 21 Januar 21 Januar 21 Januar 22 Januar 22 Januar 22 Januar 23 Januar 25 Januar 25 Januar 25

[Januar 25]

Januar 26 Januar 26 Januar 27 Januar 27 Januar 27 Januar 27 [vor Januar 28] [vor Januar 28] Januar 28 Januar 28 Januar 29 Januar 29 Januar 29 Januar 30 Januar 30 Januar 30 [vor Februar 1] Februar 1 Februar 1 Februar 1 Februar 1 Februar 1

Rechnung Strathmanns an die EKD Schreiben Dörings an das Kirchliche Außenamt Schreiben Meinzolts an die Kirchenkanzlei Schreiben Niemöllers an Dibelius Protokoll der Sitzung der Westkirchenkonferenz Schreiben Heinemanns an die Kirchenkanzlei Schreiben Karnatz’ an die Mitglieder des Rates, der Synode und der Kirchenkonferenz Niederschrift der Tagung der Kammer für öffentliche Verantwortung in Königswinter Schreiben Niemöllers an die Ratsmitglieder Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben von Bernus’ an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Evangelischen Studentengemeinde in Deutschland, Geschäftsstelle DDR und Großberlin an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Aufstellung über Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1954 der Evangelischen Studentengemeinde in Deutschland, Geschäftsstelle DDR und Groß-Berlin Antrag der Finanzdirektion der Europäisch-Festländischen Brüderunität an Merzyn Schreiben Merzyns an Niemöller Schreiben Donandts an Brunotte Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an Döring Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die Jerusalemstiftung Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei Entwurf eines „Vorläufigen Gesetzes über die Verwaltungsgerichtsbarkeit“ der bremischen Kirche Entwurf eines Disziplinargesetzes Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben des bremischen Kirchenausschusses an die Kirchenkanzlei Schreiben Meisers an die Kirchenkanzlei Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an das Kirchenrechtliche Institut Gutachten Smends über die Anwendung von Artikel 10 a der Grundordnung Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei Schreiben Merzyns an Friedrich Schreiben Söhngens an Brunotte Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der EKD Rundschreiben der Kirchenkanzlei Schreiben Friedrichs an Merzyn Schreiben Niemöllers an Merzyn Schreiben des bayerischen Landeskirchenrates an die Dekanate Schreiben des Sendschriften-Hilfswerks des Martin Luther-Werkes an die Kirchenkanzlei

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64, 156 58 54 63 53, 59 51 51 64 61 47f. 229 232, 250

232, 251f.

187, 195f., 455 60 55 58 58 31, 34, 50, 95f. 55 62 62 55 55 227 62 60 54 231, 249 58 58, 67f. 54 60 222 57, 109f.

548 Februar 2 Februar 2 Februar 2 Februar 2 Februar 2 Februar 2 [Februar 2]

Februar 3 Februar 3 Februar 5 Februar 5 Februar 5 [Februar 5] Februar 6 Februar 6 Februar 6 Februar 8 Februar 8 Februar 9 Februar 10 Februar 11

Februar 11 Februar 11 Februar 11 Februar 11 Februar 11 [Februar 11] [Februar nach 11] Februar 12 Februar 12

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben von Dibelius jr. an Steckelmann Entwurf Rankes für ein Schreiben der Kirchenkanzlei an den Rat der EKD Schreiben Traars an Dibelius Antrag Traars an die EKD Entwurf für ein „Viertes Kirchengesetz über den vorläufigen Schiedsgerichtsgerichtshof der Evangelischen Kirche in Deutschland“ Schreiben der Kirchenkanzlei an Müller Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Kirchenkanzlei Schreiben Grauhedings an die Kirchenkanzlei Schreiben von Harlings an die Ratsmitglieder Anlage zum Schreiben von Harlings an die Ratsmitglieder Schreiben Bartelts an Papst Schreiben Buhrows an Steckelmann Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Müllers an die Kirchenkanzlei Schreiben Steckelmanns an Dibelius jr. Schreiben Bartelts an Lücking Telegramm Stempels an die Kirchenkanzlei Niederschrift über die 41. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

Mitschrift Meisers über die 41. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Mitschrift Dibelius’ über die 41. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Mitschrift Haugs über die 41. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Entwurf der Erklärung des Rates Änderungen zu dem Entwurf für ein Kirchenbeamtengesetz der EKD „Konzept“ des Wortes des Rates und der Kirchenkonferenz an die vier Außenminister Entwurf für ein Schreiben Dibelius’ an Strathmann Niederschrift über die Kirchenkonferenz am 12. Februar 1954 in Berlin Wort des Rates und der Kirchenkonferenz zur deutschen Wiedervereinigung an die Teilnehmer der Berliner Außenministerkonferenz

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54 54, 98 55 24, 53, 97 187 37, 187, 192–194 13, 54

54 62 50 50 39, 56, 100f. 56, 101, 102f. 227 55 61 54 55 227 56, 171 12f., 20f., 23, 26– 28, 30f., 33, 37, 39f., 48–65, 184– 186, 188, 190, 215f., 224–226, 230, 232, 289–292, 351, 356, 398, 401f., 440, 445, 469, 475, 476 48f. 7, 48, 62 48 221, 50, 156f. 58, 67f. 50, 157f. 64, 68 50, 528–530 21, 50, 65f.

549

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Februar 12 Februar 12 Februar 12 Februar 13 Februar 13 Februar 15 Februar 17 Februar 17 Februar 17 Februar 17 Februar 18 Februar 18 Februar 18 Februar 19 Februar 22 Februar 22 Februar 24 Februar 24 Februar 26 Februar 26 Februar 26 Februar 27 Februar 27 März 1 März 1 März 1 März 2 März 2 März 2 März 3 März 3 März 3 März 3 März 4 März 4 März 5

Wort des Rates und der Kirchenkonferenz zu Gunsten der politischen Gefangenen Schreiben Kreyssigs an Dibelius Antrag Kreyssigs und Magers an die Kirchenkanzlei – Berlin Stelle – Schreiben Merzyns an Müller Schreiben Papsts an Bartelt Vermerks Behms Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Buhrows an die Kirchenkanzlei Schreiben Krummachers an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben Müllers an die Kirchenkanzlei Schreiben Kunst an Brunotte Schreiben Kunsts an Niemeier Rundschreiben Wilms an die westfälischen Gemeinden Schreiben der Kirchenkanzlei an de Quervain Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Schreiben de Quervains an die Kirchenkanzlei Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Gutachten Smends zu den Ansprüchen Schäfers an die EKD Schreiben Brunottes an Jung Schreiben der Missionsanstalt Neuendettelsau an die Rheinische Missions-Gesellschaft Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Niemöllers an Boegner Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei der APU Bericht der Eherechtskommission der EKD an den Rat der EKD Aktennotiz Schwarzhaupts Schreiben der Kirchenkanzlei an Brunner Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben des Ratsvorsitzenden an Strathmann Entwurf für ein Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerkes der EKD für das Haushaltsjahr 1954 Schreiben Brunottes an Niemöller Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kirchenkanzlei Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an den Ratsvorsitzenden Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die Jerusalemstiftung Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei Schreiben Dahlgrüns an den Ratsvorsitzenden

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21, 50, 66f. 56 37, 185, 190, 401 54 227 50 48, 528 55 232, 249f. 54 49 65 27 51 49, 56, 169, 169f., 170 185 51 187 227, 265–269 231 17, 403, 416, 419– 421, 421, 425, 433 65 56 59 26, 53, 159–168, 189 229 64 183f. 264 185, 190f. 40, 185, 196f. 185, 191f. 229 58 187 229, 271–274

550 März 5 März 5 [vor März 6/7] März 6 März 8 März 8 März 9 März 9 März 9 März 9 März 10 März 10 März 10 März 11 März 11 März 11 März 11 März 12 März 12 März 13

März 13 März 13 März 13 März 13 März 13 [vor März 14] März 15 März 15 [März 15–17] März 16 März 16

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben Donaths an die Kirchenkanzlei Schreiben Herntrichs an Niemöller Antrag des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung am 6./7. Mai Schreiben Jungs an die Kirchenkanzlei Schreiben des bayerischen Landeskirchenamtes an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an Heinemann Rundschreiben des Zentralbüros des Hilfswerk der EKD Schreiben Niemöllers an Herntrich Schreiben des Kuratoriums der Jerusalemstiftung an das Kirchliche Außenamt Schreiben Schmucks an die Synode der EKD Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an die bayerische Landeskirche Schreiben des bayerischen Landeskirchenrates an die Kirchenkanzlei Schreiben der sächsischen Bischofskanzlei an den Ratsvorsitzenden Schreiben Berners an Niemöller Schreiben Friz’ an das Kirchliche Außenamt Schreiben des hannoverschen Landeskirchenamtes an das Kirchliche Außenamt Eingabe Göttinger Bürger an die Synode Eingabe aus Herne an die Synode Schreiben Marquardts an das Kirchliche Außenamt Niederschrift über die 42. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

Mitschrift Meisers über die 42. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Mitschrift Dibelius’ über die 42. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Mitschrift Haugs über die 42. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Mitschrift Smends über die 42. Sitzung des Rates der EKD in Berlin Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an Gueutal Entwurf für ein Disziplinargesetz der EKD Antrag des Kirchlichen Außenamtes an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau Schreiben von Bernus’ an Dibelius Niederschrift über die Verhandlungen des Haushaltsausschusses der Synode der EKD Schreiben des Landeskirchenamtes Kiel an die Kirchenkanzlei Notiz Rankes für die Ratsmitglieder

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51 187 227, 244f. 231 188 185 211–213, 220 187 58 219, 236f. 188 260 184 403 189 228 223 223 226, 243f. 13f., 16, 18, 24, 26, 35–37, 52–55, 58, 64, 184–190, 200, 226f., 230, 232, 234, 289, 291f., 352, 356, 401, 443, 474 184f. 184 184 184 227 440 227 229 188 186 200, 206

551

Chronologisches Dokumentenverzeichnis März 17 März 18 März 18

März 18 März 18 März 18 März 18 März 18 März 18 März 19

März 19 März 19 März 19 März 19 März 20 März 20 März 22 März 22 März 23 März 23 März 23 März 24 März 24 März 26 [vor März 29] März 29 März 29 März 29 März 31

Nachtrag zur Eingabe aus Herne an die Synode Kirchengesetz der EKD über die Rechtsverhältnisse der Kirchenbeamten (Kirchenbeamtengesetz) Kirchengesetz über das Verhältnis der EKD und ihrer Gliedkirchen zu evangelischen Kirchengemeinschaften und Gemeinden, Pfarrern und Gemeindegliedern deutscher Herkunft außerhalb Deutschlands

Kirchengesetzes über die Umlage des Hilfswerks der EKD für das Rechnungsjahr 1954/55 Kirchengesetz über die Besoldung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD Haushaltsplan der EKD Schreiben Strathmanns an Dibelius Schreiben Strathmanns an Dibelius Schreiben des Synodalausschusses Ost-West an den Rat der EKD Niederschrift über die 43. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

224 12, 41, 58f., 67, 86, 451, 528 13, 41, 48, 60–62, 85, 265–268, 291f., 297, 339, 353f., 422, 437, 449f–451, 493f., 500, 502f., 507, 514–516, 518–520, 529 185 526, 539 59, 526 213, 225, 263f. 213, 225, 264f. 20, 200, 221, 260

8, 20, 26, 32, 36, 187, 189, 199–201, 208, 233, 358 Mitschrift Haugs über die 43. Sitzung des Rates der EKD 199 in Berlin Schreiben Boegners an Niemöller 228 Schreiben der schleswig-holsteinischen Kirchenleitung an 186, 200, 204–206 die Kirchenkanzlei Schreiben Strathmanns an Dibelius 225 Schreiben Dibelius’ an Brunner 64 Schreiben Gieses an den Rat der EKD 230, 247, 365 Schreiben Niemöllers an Dibelius 11, 212 Schreiben des Lutherischen Kirchenamtes der VELKD 225, 242f. an die Kirchenkanzlei Schreiben Gueutals an den Ratsvorsitzenden 228 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder 184, 189 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an 219 Schmuck Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Landes- 200, 201f., 208 kirchen Schreiben der Evangelischen Deutschen Bahnhofsmission 356, 366f. an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben der Frauenhilfe der EKD an die Kirchenkanz- 401 lei – Berliner Stelle – Programm der Tagung der Luther-Akademie in Stral252 sund Antrag Hermanns an die Kirchenkanzlei 232, 252 – Berliner Stelle – Schreiben Lückings an die Kirchenkanzlei 359, 376f. Schreiben Niemöllers an Giese 230 Schreiben Meisers an Brunotte 188

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552 März 31 April 1 April 2 [April 2] April 4 April 5 April 5 April 6 April 7 April 8 April 8 April 9 April 9 April 9 April 10 April 10 April 10 April 13 April 14 April 14 April 14 April 14

April 14 April 15 April 15 April 20 April 20 April 20 April 22 April 22 [nach April 22] April 23 April 23 April 24 April 28 April 28

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben Müllers an Merzyn Schreiben Brunottes an Weeber Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Entwurf eines Dienstvertrages für Krüger-Wittmack Schreiben des Kirchlichen Außenamts an das GustavAdolf-Werk Schreiben Niesels an Brunotte Schreiben Weebers an Brunotte Schreiben Dibelius’ an von Staa Schreiben Brunottes an Kunst Schreiben Krüger-Wittmacks an Papst Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Schreiben Brunottes an Weeber Schreiben des Kirchlichen Außenamtes an das hannoversche Landeskirchenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben Kunsts an Brunotte Schreiben Dibelius’ an Niemöller Schreiben der Kirchenkanzlei an Paulsen Schreiben des Verbandes der evangelischen Bibelgesellschaften an die Kirchenkanzlei Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben des Superintendenten des Kirchenkreises Barmen an den Ratsvorsitzenden Telegramm Zimmermanns an von Staa Schreiben des Ökumenischen Ausschusses der Kirchen für Berlin, den mittleren und östlichen Raum Deutschlands an den Ratsvorsitzenden Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an Schönherr Schreiben Kreyssigs an Dibelius Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder Antrag des Verbandes der evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland an die Kirchenkanzlei Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Schreiben Niemöllers an Karnatz Schreiben der Kirchenkanzlei an den Ratsvorsitzenden Schreiben der Kirchenkanzlei an das Kirchliche Außenamt Entwurf der Kirchenkanzlei für einen Dienstvertrag für Krüger-Wittmack Schreiben der Kirchenkanzlei an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an Heckel Schreiben Weebers an Brunotte Schreiben Schmucks an die Kirchenkanzlei Schreiben Niesels an die Kirchenkanzlei

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54 231 210f. 210, 211f. 187 201, 207 231 64, 181f. 200 207 56, 169 231 228 186, 233 26, 201, 207–209 56, 170f. 232 225 213 233, 252f. 64 230, 245f.

369 215 280f., 282 225 230 7 230 230 210, 230, 248, 471 230 232 231 219 222

553

Chronologisches Dokumentenverzeichnis April 29

Schreiben Grübers an Ehlers

April 30

Bitte der Direktion der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität an die EKD Aktenvermerk Stratenwerths über eine Besprechung mit Pfarrer Semler Entwurf Merzyns für eine Geschäftsordnung der Bonner Stelle Schreiben Ehlers’ an Dibelius Schreiben Ehlers’ an Grüber

April 30 [April] Mai 1 Mai 1 Mai 5 Mai 5 vor Mai 6 Mai 6 Mai 6/7

Mai 6/7 Mai 6/7 Mai 6/7 Mai 6/7 Mai 7 Mai 8 Mai 8 Mai 8 Mai 8 [Mai 8] Mai 10 Mai 10 Mai 11 [vor Mai 13] Mai 13 Mai 13

28, 219, 237, 238– 240, 240 37, 455, 456–459 14, 228, 269–271 352

28, 219, 237f. 28, 219, 237, 240– 242 Schreiben des Bruderrates der EKD an den Rat der EKD 220, 242 Schreiben Müllers an Haug 232 Ergänzungen zur Tagesordnung für die Ratssitzung in 214f. Halle/Saale am 6./7. Mai 1954 Schreiben der Finanzdirektion der Europäisch-Festländi- 37, 234, 443, 454f. schen Brüder-Unität an Merzyn Niederschrift über die 44. Sitzung des Rates der EKD in 8, 11f., 14–16, 18, Halle 21f., 24–26, 28, 30–32, 35–40, 42, 52f., 58, 63–65, 185, 187, 189, 200, 215–234, 286, 288, 290, 292–297, 348, 350–352, 355f., 358, 396f., 440, 443, 469, 474f. Mitschrift Meisers über die 44. Sitzung des Rates der 215–220, 234 EKD in Halle Mitschrift Dibelius’ über die 44. Sitzung des Rates der 7, 30, 215, 218 EKD in Halle Mitschrift Haugs über die 44. Sitzung des Rates der EKD 215 in Halle Mitschrift Smends über die 44. Sitzung des Rates der 215, 221, 228f. EKD in Halle Schreiben Dohms’ an Bartelt 403, 417 Schreiben des Ratsvorsitzenden an Jordan 220, 256 Schreiben des Ratsvorsitzenden an Kaufmann 220 Schreiben des Ratsvorsitzenden an Lilje und Niemöller 200 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an 219 Schmuck Erster Entwurf des Appells des Rates wegen der Atom- 21, 220, 255f., 259 waffen Schreiben Jordans an den Ratsvorsitzenden 220, 256–258, 286 Niederschrift über die Sitzung des Militärseelsorgeaus290 schusses Schreiben des Ratsvorsitzenden an Gueutal 228 Bericht Benders über die Arbeit des Wehrmachtsseelsor- 11, 25, 281, 289, geausschusses 331–338, 447 Schreiben des Gustav-Adolf-Werks an das Kirchliche 187 Außenamt Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder 220

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554 Mai 13 Mai 13 Mai 15 Mai 15 Mai 17 Mai 17 Mai 18 Mai 19 Mai 21 Mai 21 Mai 21 [Mai 21] Mai 24 Mai 24 Mai 24 Mai 24

Mai 24

Mai 25 Mai 26 Mai 26 Mai 28 Mai 28

Mai 29 Mai 31 Mai 31 Juni 1 Juni 1 Juni 2 Juni 2 Juni 2 Juni 2 Juni 4 Juni 4

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben Dibelius jr. an Brunotte Schreiben Kaufmanns an den Ratsvorsitzenden Reisebericht von Bernus’ Bericht über das Gespräch mit den Vertretern des Kirchlichen Außenamtes am 11. Mai 1954 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Direktion der Brüder-Unität an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben Dibelius’ an Ehlers Schreiben des Ratsvorsitzenden an Lilje und Niemöller Appell des Rates der EKD an alle christlichen Kirchenleitungen wegen der Atom- und Wasserstoffbombe Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Sätze des Ostkirchenausschusses zur Europafrage Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Landeskirchen Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Landeskirchen Schreiben Niemöllers an Dibelius jr.

Antrag des Burckhardthauses in der DDR, Seminar für Kirchlichen Frauendienst, an den Sonderausschuss der EKD Schreiben Spiegel-Schmidts an den Rat der EKD Schreiben Dibelius’ an Meiser Vermerk Brunottes auf dem Schreiben Niemöllers an Dibelius jr. Schreiben Winterhagers an das Kirchliche Außenamt Stellungnahme von Dibelius jr. zu Niemöllers Kritik am Protokoll der Ratssitzung vom 6. Mai 1954

281 220 229 417, 421–425 215 291, 300f. 28, 220, 253f. 220, 259 220, 234f., 259, 286 220 220, 258f., 397 283, 284 282, 282 20, 200, 206, 222, 261, 389 233 11, 14, 32, 35, 38, 42, 230f., 285, 295–297, 310 291, 300

283 221, 259f. 285

312 35, 38, 224, 226, 228–231, 234, 286, 310f. Schreiben Dibelius’ an Niemöller 286 Schreiben Niemöllers an Grüber 35, 188, 234, 279 Notiz Karnatz’ zum Antrag des Burckhardthauses in der 291 DDR Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden 22 Schreiben von Rabenaus an den Rat der EKD 287, 313f. Schreiben Böhms an den Ratsvorsitzenden 351 Schreiben Niemöllers an Dibelius jr. 38, 224, 228, 234, 286, 311f. Rundschreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder 290 Anträge auf Beihilfen für innerkirchliche Arbeit. West37f., 231, 290, währungsgebiet 1954/55 297–299, 355, 358 Schreiben Hafas an Karnatz 291 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die 282, 282f. Ratsmitglieder

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555

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Juni 5

Juni 8 Juni 9 Juni 9 [Juni 9]

Juni 10 Juni 11 Juni 12 Juni 12

[Juni 12] [Juni 12]

[Juni 12] [Juni 12] Juni 14 Juni 14 Juni 14 Juni 15 Juni 15 [vor Juni 16] Juni 16 Juni 18 Juni 18 Juni 22 Juni 22 Juni 23 Juni 24

Protokoll Gollwitzers über ein Gespräch zwischen Gollwitzer, Dibelius, Niemöller, Otto Hahn, Heisenberg und von Weizsäcker Schreiben Ebelings an Niemeier Schreiben Kreyssigs an den Ratsvorsitzenden und an Brunotte Niederschrift über die außerordentliche Sitzung der Ostkirchenkonferenz Erklärung der Landeskirchen Anhalts, Mecklenburgs und Sachsens, der Kirchenprovinz Sachsen, des Görlitzer Kirchengebiets und der EKU zur Volksabstimmung in der DDR Schreiben Dibelius’ an die Mitglieder der Ostkirchenkonferenz Schreiben von Bernus’ an das Kirchliche Außenamt Schreiben von Staas an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder und an die Mitglieder der Kommission zur Reform des theologischen Studiums Anlage 1 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954. Anlage 2 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954. „Richtlinien für die Reform des theologischen Studiums“ Anlage 2a (zu Anlage 2). Anlage zu den Richtlinien zur Frage der Reform des theologischen Studiums Anlage 3 zum Schreiben der Kirchenkanzlei vom 12. Juni 1954 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben Müllers an die Pröpste, Superintendenten und Pfarrer Schreiben der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Wir bitten für Helgoland Vertraulicher Vermerk Krüger-Wittmacks über ein Telefonat mit Semler Schreiben der Kirchenkanzlei an Ebeling Schreiben Semlers an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben Semlers an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an den Deutschen Ärztetag Niederschrift über die 45. Sitzung des Rates der EKD in München

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286

293 283 287 287

287 229 225 293, 301f.

293, 302, 302 293, 302, 303–307

293, 302f., 307– 309 293, 309 289 233 287 292 288 36, 233 15, 292, 340f. 293 15, 292, 341f. 221, 260–262, 358 292 223 7, 10f., 13, 15, 18f., 22, 25, 28f., 37–39, 41f., 58, 185f., 189, 221, 228, 232, 234, 285–293, 344, 346,

556

Chronologisches Dokumentenverzeichnis

Juni 24

Anlage zum Protokoll der 45. Ratssitzung

Juni 24

Mitschrift Meisers über die 45. Sitzung des Rates der EKD in München Mitschrift Dibelius’ über die 45. Sitzung des Rates der EKD in München Mitschrift Haugs über die 45. Sitzung des Rates der EKD in München Mitschrift Smends über die 45. Sitzung des Rates der EKD in München Schreiben des bayerischen Landeskirchenrates an die Kirchenkanzlei Schreiben der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland an die Kirchenkanzlei Richtlinien zur Ordnung des Dienstes der Gemeindehelferin Schreiben Grübers an Dibelius Schreiben des Sorbischen Evangelischen Kirchentages an die Synode der sächsischen Landeskirche Schreiben der Kirchenkanzlei an die Evangelische Frauenarbeit in Deutschland Schreiben der rheinischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an die rheinische Landeskirche Schreiben der Kirchenkanzlei an das Christophorus-Stift Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben von Walthers an Niemöller Schreiben Jordans an Dibelius Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Brunottes an Dibelius Schreiben der westfälischen Landeskirche an die Ratsmitglieder Schreiben der westfälischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben des Präsidiums des Deutschen Ärztetages an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an den Verband der evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland Schreiben des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche an den Ratsvorsitzenden Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei Schreiben Niemöllers an den Ratsvorsitzenden Bericht Heinemanns und Schaeders über die Moskaureise von Gliedern der EKD Aktennotiz des Kirchlichen Außenamtes über eine Besprechung mit von Bernus

Juni 24 Juni 24 Juni 24 Juni 24 Juni 24 Juni 24 [Juni 24] Juni 26 Juni 28 Juni 28 Juni 29 Juni 29 Juni 29 Juni 29 [vor Juni 29] Juni 30 Juni 30 Juli 1 Juli 1 Juli 1 Juli 2 Juli 5 Juli 5 Juli 6 Juli 6 Juli 9

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349, 351f., 356, 400–402, 443, 478f. 14, 32, 42, 224, 226, 228f., 234, 286, 294 285f., 288 285 286 285 222, 487f. 471, 487f. 288 287, 315 471, 488 471 233 448 359 286 444 286 285 287, 315f. 233, 277 233 223 225 84 286 41, 292, 339 287, 316–330 229

557

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Juli 10 Juli 14 Juli 14 Juli 14 Juli 14 Juli 15 Juli 17 Juli 20 Juli 21 Juli 27 Juli 27 Juli 28 Juli 28 Juli 30 Juli 31

August 2 August 2 [August 2] August 3 August 5 August 6 August 6 August 7 August 9 August 10 August 13 August 17 August 24 August 25 August 27 September 1

Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Niederschrift über die Sitzung der Ostkirchenkonferenz Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei Schreiben Niemöllers an Grüber Vorschlag von Bernus’ „für eine Neuordnung betr. Erhaltung und Nutzung der Kurkapellen in Italien“ Schreiben des Bundesministeriums des Innern an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an die Gliedkirchen Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei der EKU Protokoll der Deputationssitzung der Rheinischen Missions-Gesellschaft Aufzeichnung Blanks über ein Gespräch mit Kunst 1. Entwurf eines Verlagsvertrages für die Sehlingschen Kirchenordnungen Schreiben Rankes an Brunotte Schreiben der Kirchenkanzlei der EKU an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben Krüger-Wittmacks an den Ratsvorsitzenden „Ergänzung zum Bericht von Dr. Dr. Heinemann und Dr. H. Schaeder über den Besuch im Patriarchat Moskau“ Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben Schönherrs an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Bilanz der Brandenburger Orgeltage im Juni 1954 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Vereinbarung zwischen dem Kirchlichen Außenamt und der Diakonenanstalt Rummelsberg Schreiben der Rheinischen Missions-Gesellschaft an Neumeyer Schreiben der Rheinischen Missions-Gesellschaft an Bartelt Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben des Kirchlichen Außenamts an Traar Schreiben Günthers an Dibelius Schreiben des Finanzamtes Hannover-Andreaestr. an Maier Schreiben des Auswärtigen Amtes an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Firma Theodor A. Maier an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an das Konsistorium-Berlin Brandenburg Schreiben Halfmanns an Wilm „Stellungnahme der Kirchlichen Ostkonferenz zu dem Entwurf eines Familiengesetzbuches der Deutschen Demokratischen Republik“

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289 287 346 234 16, 229, 274–277 223 289 221, 261 417, 433f. 26, 225, 262f. 352 357 221 229 287, 330f.

30, 343 356, 369 369 344 354 417, 425f. 17, 403, 433f. 448 187 401, 412f. 375 229 357, 374–376, 386, 388 388 36, 233, 277–279 357, 369, 370–374, 380

558

Chronologisches Dokumentenverzeichnis

September 4 September 9

Telegramm Meisers an Frings Schreiben des Konsistoriums Berlin-Brandenburg an die Kirchenkanzlei September 10 Schreiben Berggravs an Günther September 12 Gemeindeordnung der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel September 12 Schreiben Niemöllers an Grünhut September 14 Gesetz über das öffentliche Schulwesen in Niedersachsen September 15 Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder September 15 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder September 15 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder September 15 Schreiben Smends an Brunotte [nach September 15] Ergänzungen zur Tagesordnung September 16 Schreiben Günthers an Dibelius September 16 Schreiben Smends an Brunotte September 17 Schreiben Gieses an den Rat der EKD September 17 Vereinbarung zwischen Kühn und der deutschsprachigen Gemeinde Rio de Janeiro September 17 Antrag der Erziehungskammer Ost an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – [September 17] Protokolle der Unterredung zwischen Vertretern des Kirchlichen Außenamtes und dem Geistlichen Rat September 18 Schreiben Nuschkes an Grüber September 20 Schreiben Niemeiers an die Ratsmitglieder September 21 Vermerk des Landeskirchenamtes Kiel September 24 Schreiben der Kirchengemeinde Barmen-Gemarke an die Kirchenkanzlei [vor September 24/25] Entwurf eines Beschlusses der Eherechtskommission der EKD September 24/25 Beschluss der Eherechtskommission der EKD September 25 [September 25] September 27 September 27 September 28 September 28 September 28 September 28 September 30 [vor Oktober 1] Oktober 1

Schreiben des Lutherisches Kirchenamts der VELKD an den Ratsvorsitzenden Entwurf des Vertrages zwischen der VELKD und dem Geistlichen Rat Schreiben Grübers an den Ratsvorsitzenden Schreiben Grübers an Nuschke Schreiben Merzyns an Johannesson Schreiben des Kirchlichen Außenamts an den Rat der EKD Schreiben der Kirchenkanzlei der EKU an Stratenwerth Schreiben der Evangelischen Akademie Berlin an Karnatz Vermerk des Kirchlichen Außenamts Aktennotiz des Kirchlichen Außenamts für die Ratssitzung am 1. Oktober Niederschrift über die 46. Sitzung des Rates der EKD in Hannover

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347 357, 387, 388f. 401 15, 473, 492 477 216 344f. 24, 357, 369f. 357, 386–388 352, 363f. 345 401 352 355, 365 354 356, 367f. 477 350 359, 377f. 187, 197f. 355, 364f. 357 24, 357, 380, 381– 386 477 17, 477, 506, 514– 517 350 350 355 355 403 356, 368 353 355, 365 7–10, 12, 15, 19f., 24–26, 29–32, 36, 38–40, 42, 53,

559

Chronologisches Dokumentenverzeichnis

Oktober1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 1 Oktober 2 Oktober 2 Oktober 5 Oktober 6 Oktober 8 Oktober 11 Oktober 11 Oktober 12 Oktober 12 Oktober 12 Oktober 13 Oktober 13 Oktober 13 Oktober 15 Oktober 15

Oktober 16

Mitschrift Meisers über die 46. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Mitschrift Dibelius’ über die 46. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Mitschrift Haugs über die 46. Sitzung des Rates der EKD in Hannover Mitschrift Smends über die 46. Sitzung des Rates der EKD in Hannover „Geschäftsordnung für Prälat D. Kunst und Oberkirchenrat Ranke in Bonn“ Reisebericht Rankes für Brunotte über die Eherechtskommission Schreiben der Kirchenkanzlei an Schultz Schreiben der Kirchenkanzlei an den Landeskirchenrat Hamburg Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Landeskirchen Schreiben Heinemanns an Mitzenheim Schreiben der rheinischen Kirchenleitung an die Publizistische Kammer der EKD Schreiben der Kirchenkanzlei an Bender Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Kunsts an die Ratsmitglieder Schreiben des Fachausschusses Rundfunk an die Kirchenkanzlei Schreiben der Frauenhilfe der EKD an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben der Hainstein G. m. b. H. an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben Niemeiers an den Ratsvorsitzenden Schreiben Stratenwerths an von Walther Schreiben der Kirchenkanzlei an Maier Schreiben der Kirchenkanzlei an die thüringische Kirchenleitung Schreiben der Kirchenkanzlei an das Zentralbüro des Hilfswerks Schreiben des Rates der EKD an die Landeskirchen betr. das Comenius-Institut Niederschrift über die gemeinsame Sitzung der Kirchenleitung und der Bischofskonferenz der VELKD am 13./ 14. Oktober in Braunschweig Schreiben des Ratsvorsitzenden an den Landeskirchenvorstand der Evang.-Reformierten Kirche in Nordwestdeutschland

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57f., 64f., 185, 189, 200, 216, 221f., 224–226, 228, 230, 232, 288, 290–293, 346–360, 392, 396, 400f., 437, 440, 445, 469, 474f., 478 346, 348f., 353 346 346 346 29, 352, 360–362 356, 379–381 359 359 222 347,426 401, 411f. 346 352 352 401 401, 414 401, 415 289 353 358 347 348 359 437

348

560 Oktober 18 Oktober 18 Oktober 18 [Oktober 18] Oktober 19 Oktober 19 Oktober 19 Oktober 19 Oktober 21 Oktober 21 Oktober 22 Oktober 23 Oktober 26 Oktober 26 Oktober 26 Oktober 27 Oktober 27 Oktober 27 Oktober 27 Oktober 28 Oktober 28 Oktober 28 Oktober 29 Oktober 29 Oktober 30 Oktober 30 Oktober 30 November 1 November 1 November 1 November 2 November 3 November 3 November 6

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Schreiben des Sendschriften-Hilfswerks des Martin-Luther-Bundes an den Rat der EKD Schreiben Smends an Brunotte Schreiben der Männerarbeit der EKD – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Vertrag zwischen der EKD und dem Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) Schreiben des Fakultätentages an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an Karnatz Schreiben Rankes an Brunotte Schreiben Mitzenheims an Heinemann Schreiben Brunottes an Ranke Schreiben der Kirchenkanzlei an das Zentralbüro des Hilfswerks Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Dibelius’ an Kunst Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an Haug Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Kirchengemeinde Schöneberg Schreiben Schumanns an die Abgeordneten des Bundestages Schreiben des Ratsvorsitzenden an Niemöller Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Ergänzung der Tagesordnung Schreiben Herntrichs an Brunotte Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kirchenkanzlei Schreiben Kunsts an Dibelius Schreiben Nuschkes an Grüber Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder Schreiben Dibelius’ an Kunst Schreiben Grübers an Nuschke Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kirchenkanzlei Empfehlungsschreiben der Kirchenkanzlei für die Kollekte zugunsten des Palästinawerks Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Kirchenkanzlei an die Kirchenkanzlei –Berliner Stelle – Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden Antrag Pluttes an das Kirchliche Außenamt Schreiben des Leitenden Bischofs der VELKD an den Ratsvorsitzenden

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402, 416 352 401, 413f. 352 401 32, 391f., 394 357 347, 397, 426f. 357 406 397 11, 41, 402, 429f. 221 349 357 349 401 392f. 393 396f. 399, 406, 406–411 11, 402, 430–432 350 394f. 7, 41, 402, 432f. 350 348 356 399 399, 405f. 30, 395 41, 437, 449–451 355 32, 397, 404f.

561

Chronologisches Dokumentenverzeichnis November 10

Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes zu den vorgelegten Rechtsgrundlagen des Geistlichen Rates für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien November 10 Antrag des sächsischen Landesbruderrats an den Rat der EKD [vor November 10/11] Vorlage des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung [vor November 10/11] Vorläufige Geschäftsordnung für den Synodalen Arbeitsausschuß [vor November 10/11] Vorläufige Wahl- und Verfahrensordnung für die Kirchliche Entscheidungsstelle November 10/11 Niederschrift über die 47./48. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

November 10/11 November 10/11 November 11 November 11 November 13

November 16 November 18 November 19 November 19 [November 19/20] November 20 November 20 November 22 November 22 November 24 November 25 [November 25./26] November 26 November 27

477, 499–508, 518

401, 415 404, 416–418 505, 512f. 505, 513f.

8, 10f., 16, 26f., 32, 38f., 50, 57f., 185, 221, 232, 289, 291, 293, 347, 351, 356, 396–404, 435, 437f., 447, 472, 478 Mitschrift Heinemanns über die 47./48. Sitzung des Rates 396, 398, 402 der EKD in Berlin Mitschrift Meisers über die 47./48. Sitzung des Rates der 396 EKD in Berlin Niederschrift über die Sitzung der Kirchenkonferenz der 9, 289, 358 EKD in Berlin Schreiben der Kirchenkanzlei an Niemöller 286 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Mitglieder des Ver- 400 waltungsrates des Hilfswerks, das Zentralbüro des Hilfswerks, die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks, die Mitglieder des Finanzbeirates der EKD und das Oberrechnungsamt der EKD Schreiben Niesels an die Kirchenkanzlei 404 Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder 396, 531 Schreiben Ziegers an Wagner 400 Antrag des Kirchlichen Außenamtes an den Finanzaus489 schuss der Synode Protokoll über die Sitzung des Finanzausschusses der Sy- 447, 459, 471 node Schreiben Jacobis an Bender mit Thesen zur Militärseel- 402, 427–429 sorge Schreiben Dibelius’ an Bender, Haug, Jacobi, Müller und 9 Wüstemann Schreiben des Hilfswerks der EKD an den Rat der EKD 447, 460 Schreiben des Zentralbüros des Hilfswerks an die Kir447, 461 chenkanzlei Schreiben des Ratsvorsitzenden an Grüber 350 Schreiben Niesels an Brunotte 32, 439, 453 Protokoll der Sitzung des Militärseelsorgeausschusses in 402 Bad Herrenalb Entwurf eines Schreibens von Brunotte an Gerstenmaier 400 Antrag Kunsts an das Ministerium für Gesamtdeutsche 348 Fragen

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562 November 27 November 29 November 29 November 30 November 30 [November 30] [Dezember] Dezember 3 Dezember 6 Dezember 7 Dezember 8 Dezember 13 Dezember 14 Dezember 14 [Dezember 14/45] Dezember 15 Dezember 17 Dezember 18 Dezember 21 Dezember 21 Dezember 21 Dezember 22 Dezember 27 Dezember 28 Dezember 28 Dezember 29 Dezember 29 Dezember 29 Dezember 30 Dezember 31 Dezember 31

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Vertrag zwischen der EKD und der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Brüssel Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben des Ratsvorsitzenden an Brunotte Rundschreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Stellungnahme der berlin-brandenburgischen Landeskirche zur Jugendweihe Haushaltsplan der EKD für das Jahr 1955 Eingabe an die Bundestagsabgeordneten Schreiben des Ostkirchenausschusses an den Rat der EKD Ausgabeanweisung der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – zugunsten der Hainstein GmbH Schreiben Chabadas an Grüber Schreiben Gerstenmaiers an Brunotte Schreiben Niemöllers an die Brunotte Schreiben Niemöllers an die Kirchenkanzlei Schreiben der braunschweigischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Protokoll über die Sitzung des Finanzbeirates der EKD am 14./15. Dezember 1954 Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben der Landeskirche von Lübeck an die Kirchenkanzlei Schreiben Grübers an den Ratsvorsitzenden Schreiben der Landeskirche von Berlin-Brandenburg an die Kirchenkanzlei Schreiben Grübers an Niemöller Schreiben Krüger-Wittmacks an Heinemann Schreiben Landeskirche von Schleswig-Holstein an die Kirchenkanzlei Rundschreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Schreiben der württembergischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben der hannoverschen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben Barths an Kunst und Böhler Schreiben der bayerischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben der Landeskirche von Eutin an die Kirchenkanzlei Schreiben der rheinischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben der hamburgischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Tätigkeitsbericht des Filmbeauftragten für die Jahre 1953 und 1954

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15, 473f., 492 404 400 441f. 446 489 22 447, 461f. 401 445, 466 400 9 286 441 459 20, 358, 389f. 441 445 441 234 438 441 441 441 441 447 441 441 441 441 442

563

Chronologisches Dokumentenverzeichnis 1955 Januar 3 Januar 3 Januar 4 Januar 4 Januar 5 Januar 5 Januar 6 Januar 6 Januar 7 Januar 7 Januar 7 Januar 7 Januar 10 Januar 10 Januar 11 [nach Januar 11] Januar 12 [Januar 12] [vor Januar 12/13] Januar 12/13

Schreiben der badischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben Kunsts an Dibelius und Brunotte Schreiben des Ratsvorsitzenden an die Ratsmitglieder Schreiben des Präses der Synode der Kirchenprovinz Sachsen an den Ratsvorsitzenden Schreiben des anhaltinischen Landeskirchenrats an die Kirchenkanzlei Schreiben des Bundesministeriums des Innern an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der pfälzischen Landeskirche an die Kirchenkanzlei Schreiben der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen an den Ratsvorsitzenden Anlage zum Schreiben der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen an den Ratsvorsitzenden Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Aktennotiz des Kirchlichen Außenamtes Schreiben des Danske Folkekirkes Mellemkirkelig Råd an das Kirchliche Außenamt Vorlage des Kirchlichen Außenamtes für die Ratssitzung Entwurf eines Schreibens der Kirchenkanzlei an die Landeskirchen Notiz von Harlings für Brunotte Bericht des Vorsitzenden des Disziplinarausschusses an den Rat der EKD Endgültiger Entwurf der Disziplinarordnung Stellungnahmen der sächsischen Landeskirche zur Jugendweihe Niederschrift über die 49. Sitzung des Rates der EKD in Hannover

Januar 12/13

Mitschrift Meisers über die 49. Ratssitzung in Hannover

[nach Januar 12/13] [nach Januar 12/13]

Schreiben Grübers an den Ratsvorsitzenden Entwurf Grübers für ein Schreiben des Rates der EKD an die Bundesregierung Entwurf von Harlings für ein Schreiben an den Bundeskanzler betr. die Wiedergutmachung Schreiben Merzyns an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Kunsts an Dibelius Schreiben des Rates der EKU an den Rat der EKD Schreiben der Missionsanstalt Neuendettelsau an das Kirchliche Außenamt

[nach Januar 12/13] Januar 14 Januar 17 Januar 17 Januar 17 Januar 18

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441 447 435f., 492 440, 454 397 473 438 441 439, 451f. 451, 453 447 444, 459f. 473, 490f. 473, 492f. 448 448 440, 463–466 463 446 7, 13, 15, 19, 23, 26f., 29, 33f., 39, 42, 60, 187, 226, 234, 292, 350, 352, 356, 397, 400, 402, 437–449, 468–471, 474–476, 478 33, 437f., 445f., 449 476 476, 496–499 476, 493–495 438 437 445 32 521f., 522

564 Januar 18 Januar 21 Januar 21 Januar 22 Januar 22 Januar 25 Januar 26 Januar 26 Januar 27 Januar 27 Januar 27 [Januar 27] Januar 28 Januar 28 Januar 29 Januar 31 Januar 31 Januar 31 Februar 1 [vor Februar 2] [vor Februar 2] [vor Februar 2] Februar 2

Februar 2 Februar 2 [Februar 2] [vor Februar 3] [vor Februar 3]

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Entwurf Brunottes zur Änderung der Grundordnung der EKD Schreiben Böhms an Dibelius Aktenvermerk der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – für Karnatz Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Ratsmitglieder Schreiben Kunsts an Dibelius Schreiben Beckers an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben der Kirchenkanzlei an Hamel, Lücking, Noth und Putz Schreiben der Kirchenkanzlei an die Gliedkirchen Schreiben Merzyns an Heinemann Telegramm der Kirchenkanzlei an das Kirchliche Außenamt Entwurf der Einladungsschreiben an die ausländischen Gäste der Synode Protokoll der Sitzung des Ständigen Finanzausschusses der Synode Schreiben Krüger-Wittmacks an Heinemann Schreiben des Kirchlichen Außenamts an den Rat der EKD Antrag des Burckhardthauses in der DDR an die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – Schreiben Lückings an die Kirchenkanzlei Telegramm des Kirchlichen Außenamtes an die Kirchenkanzlei und an den Finanzausschuss der Synode Protokoll der Sitzung der Kirchlichen Westkonferenz am 28. Januar 1955 Schreiben Rankes an Brunotte Kommentar Hübners zur Stellungnahme des Kirchlichen Außenamtes „Zur Ratssitzung am 2. Februar 1955“ Vorlage des Kirchlichen Außenamtes zur Ratssitzung Niederschrift über die 50. Sitzung des Rates der EKD in Hannover

441 440 479 467f. 474 479 439 472f. 469 471 469 478 438 473 489, 520f. 439 475, 523 23, 475, 523 480 477, 517–520

468 472, 489f. 15, 17, 23, 26f., 32, 35, 38, 40, 58, 64f., 185, 187, 216, 224–226, 232, 291, 350f., 356, 401, 404, 439, 445f., 469–479 Mitschrift Meisers über die 50. Ratssitzung in Hannover 469 Mitschrift Haugs über die 50. Ratssitzung in Hannover 469 Anlage zu Punkt 3 des Protokolls: Liste der vom Rat der 438f., 470, 480f. EKD berufenen Synodalen Entwurf Dibelius’ einer Kundgebung zur Wiedervereini- 479, 523f. gung des deutschen Volkes Entwurf Liljes einer Kundgebung zur Wiedervereinigung 479, 524f. des deutschen Volkes

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565

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Februar 3 Februar 3 Februar 3 [Februar 3] Februar 5 Februar 5 [vor Februar 7] Februar 7 Februar 7 Februar 7 Februar 8 Februar 8 Februar 8 Februar 9 Februar 15 Februar 21 Februar 23 Februar 25

März 3 [vor März 6] [März 6–11] März 7 März 7 [vor März 11] März 11 März 11

März 11 März 14 März 31 April 15

Niederschrift über die Sitzung der Kirchenkonferenz in Hannover Entwurf des Ausschusses der Kirchenkonferenz zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes Entschließung des Rates der EKD [zur Wiedervereinigung des deutschen Volkes] Thesen Kunst zur Kriegsdienstverweigerung Schreiben des Ratsvorsitzenden an den Bundeskanzler Schreiben des Ratsvorsitzenden an den Ministerpräsidenten der DDR Vorläufiges Programm für die ausländischen Gäste auf der Synode in Espelkamp vom 6.– 11. März 1955 Schreiben Brunottes an Hamel, Noth und Putz Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben Krüger-Wittmacks an Heinemann Schreiben Niemöllers an Fuglsang-Damgaard Schreiben der Kirchenkanzlei an die westlichen Gliedkirchen Telegramm Grübers an Hromádka Schreiben Hamels an die Kirchenkanzlei Schreiben Brunottes an Hamel Schreiben des Kirchlichen Außenamts an die Kirchenkanzlei Schreiben der Kirchenkanzlei an das Kirchliche Außenamt Schreiben der Gesellschaft für Innere und Äussere Mission im Sinne der lutherischen Kirche an das Kirchliche Außenamt Schreiben Nuschkes an Grüber Entwurf für ein Disziplinargesetz der EKD Wort der Synode der EKD über die Verantwortung der Kirche in der gegenwärtigen politischen Lage Niederschrift über die 51. Sitzung des Rates der EKD in Espelkamp Mitschrift Haugs über die 51. Sitzung des Rates der EKD in Espelkamp Entwurf des Kirchengesetzes über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 1955 Kirchengesetz über die Umlage des Hilfswerks für das Rechnungsjahr 1955 Kirchengesetz zur Änderung des Kirchengesetzes über die Besoldung und Versorgung und Versorgung der Kirchenbeamten der EKD Niederschrift über die 1. Sitzung des Rates der EKD in Espelkamp Schreiben der Kirchenkanzlei an die Ratsmitglieder Schreiben der Rheinischen Mission an das Kirchliche Außenamt Niederschrift über die 2. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

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290, 475 479, 525 23, 479, 486 290 27, 476, 482–484 27, 476, 484f. 439, 462f. 470 469, 534 438 473 479 474 470 470 471 471 17, 472, 522

474 440, 463 439 8, 13, 526 526 13, 526 13, 526 13, 526

25 526, 539 472 404, 472–474

566 [April 15] Juni 29 Juli 6/7

1956 Januar 19 Juli 21 November 27/ Februar 7 [1957]

1957 August 8

Chronologisches Dokumentenverzeichnis Vermerk über die Referentenbesprechung des Kirchlichen Außenamtes Schreiben der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – an die Kirchenkanzlei der EKU Niederschrift über die 4. Sitzung des Rates der EKD in Berlin

474 222 10, 401, 475

Vermerk über die Sitzung des Konsistoriums Berlin349 Brandenburg am 19. Januar 1956 Wehrpflichtgesetz 25 Vertrag zwischen der VELKD und der Evangelisch-Lu- 477 therischen Synode deutscher Sprache im Königreich England

Personenstandsgesetz

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26, 189, 200–202, 206–209

QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS

I. UNVERÖFFENTLICHTE QUELLEN Evangelisches Landeskirchenarchiv in Berlin (ELAB) Bestand 603: B 15

NL Otto Dibelius Sitzungen des Rates der EKD 1954–1955

Bestand: Band 1954

Synodalprotokolle

Bestand 15: Nr. 8274

Personalia Konsistorium PA Jürgen Winterhager Bd. 2. 1945–1960 Evangelisches Zentralarchiv Berlin (EZA Berlin)

Bestand 2: 2/712 2/926 2/927 2/963 2/1019 2/1051 2/1062 2/1064 2/1067 2/1070 2/1071 2/1073 2/1076 2/1276 2/1277 2/1278 2/1349 2/1643 2/1698 2/1713

Kirchenkanzlei der EKD Zentralbeschaffungsstelle der EKD Bd. 4. 9.1948.–10.1949 Schiedsgerichtshof der EKD Bd. 1. 12.1948–2.1954 Schiedsgerichtshof der EKD Bd. 2. 3. 1954–3.1968 Geschichte der EKD. 12.1944–8.1968 Synode – Allgemeines Bd. 5. 3.1954–4.1955 5. Tagung der 1. Synode, Berlin-Spandau 1954 Bd. 1. 9.1953– 3.1954 5. Tagung der 1. Synode, Berlin-Spandau 1954 Bd. 11. 12.1953– 3.1954 5. Tagung der 1. Synode, Berlin-Spandau 1954 Bd. 13. 4.1954– 6.1954 2. Synode der EKD 1955–1961 Bd. 1. 1.1955–9.1955 1. Tagung der 2. Synode, Espelkamp 1955 Bd. 1. 12.1954–2.1955 1. Tagung der 2. Synode, Espelkamp 1955 Bd. 2. 3.1955–4.1955 1. Tagung der 2. Synode, Espelkamp 1955 Bd. 4. 1.1955–2.1955 1. Tagung der 2. Synode, Espelkamp 1955 Bd. 8. 1.1955–3.1955 Finanzausschuß der Synode in Hannover. 10.1953–11.1953 Finanzausschuß der Synode in Stuttgart. 9.1954–12.1954 Sitzungen des Haushaltsausschusses der 5. Tagung der 1. Synode. 2.1954–4.1954 Kammer für öffentliche Verantwortung Bd. 5. 4.1953–12.1954 Fachausschuß Rundfunk Bd. 2. 12.1951–6.1957 Kirchenkonferenz Bd. 2. 2.1953–3.1956 Kirchenkonferenz Berlin, Februar 1954. 1.1954–2.1954

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568 2/1715 2/1756 2/1796 2/1797 2/1798 2/1850 2/1856 2/2021 2/2022 2/2052 2/2077 2/2083 2/2116 2/2135 2/2161 2/2195 2/2391 2/2466 2/2565 2/2566 2/2576 2/2840 2/2848 2/3061 2/3068 2/3200 2/3367 2/3394 2/3417 2/3419 2/3438 2/3547 2/4096 2/4097 2/4349 2/4350 2/4351 2/4425 2/4650 2/4651 2/4676 2/5047

Quellen- und Literaturverzeichnis Kirchenkonferenz Hannover, Februar 1955. 2.1954 Rat der EKD Bd. 9. 1.1953–5.1955 37.–43. Ratssitzung, Juni 1953 – März 1954. 6.1953–3.1954 44.–51. Ratssitzung, Mai 1954 – März 1955. 3.1954–3.1955 1.–6. Ratssitzung, März – November 1955. 3.1955–11.1955 Osthilfe/Heuner-Ausschuß (Protokolle) Bd. 1. 3.1953–6.1958 Osthilfe/Heuner-Ausschuß (Hilfsplan) Bd. 5. 1.1955–3.1956 Personenstandsgesetz Bd. 2. 8.1951–1.1953 Personenstandsgesetz Bd. 3. 2.1953–1.1955 Verfassung der EKD und ihrer Gliedkirchen. 7.1954–11.1967 Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern Bd. 3. 11.1952–3.1955 Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins Bd. 4. 3.1949–4.1955 Bremische Evangelische Kirche Bd. 3. 2.1949–8.1955 Europäisch-Festländische Brüder-Unität Bd. 1. 11.1948–3.1954 Ökumenischer Rat der Kirchen Bd. 2. 2.1951–1.1957 Kirchliches Außenamt Bd. 5. 10.1953–5.1967 Geschäftsordnung der Dienststelle Bonn (Referat IV). 2.1950– 11.1960 Kirchlicher Bruderdienst Bd. 1. 2.1954–1.1956 Friedensbestrebungen Bd. 6. 8.1951–1.1954 Friedensbestrebungen Bd. 7. 2.1954–2.1955 Kriegsdienstverweigerung Bd. 3. 4.1952–8.1955 Arbeitsrecht Bd. 5. 8.1952–9.1955 Tarifverträge Bd. 1. 9.1953–11.1958 Kirchliche Männerarbeit Bd. 5. 1.1952–1.1957 Kirchliche Jugendarbeit Bd. 6. 10.1953–11.1954 Deutsches evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (Palästina-Institut) Bd. 2. 1.1949–8.1961 Richtlinien zur Ordnung des Amtes der Gemeindehelferinnen. 5.1954–1.1958 Kirchliches Beamtenrecht Bd. 6. 7.1953–2.1954 Disziplinarordnung der EKD Bd. 14. 11.1953–1.1955 Disziplinarordnung der EKD Bd. 16. 12.1953–3.1954 Disziplinarhof der EKD Bd. 2. 1.950–6.1958 Waffendienst der Geistlichen Bd. 1. 12.1946–8.1956 Ausschuß für Militärseelsorge Bd. 1. 10.1953–7.1954 Ausschuß für Militärseelsorge Bd. 2. 7.1954–10.1955 Ehesachen und Eherecht Bd. 6. 3.1952–11.1952 Ehesachen und Eherecht Bd. 7. 4.1954–9.1954 Ehesachen und Eherecht Bd. 8. 9.1954–1.1955 Kalenderreform (Weltkalenderreform). 7.1947–10.1963 Einkaufszentrale Bd. 6. 10.1948–11.1967 Einkaufszentrale (Dr. Cantrup). 10.1950–5.1956 Evangelische Christen, die unter die Nürnberger Gesetze fielen Bd. 2. 8.1953–10.1955 Kirchliche Westkonferenz Bd. 2. 5.1951–9.1956

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Quellen- und Literaturverzeichnis 2/5103

569

2/6665

Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg Bd. 2. 9.1948– 12.1967 Hilfswerks-Ausschuss Bd. 1. 4.1951–1.1956 Finanzen des Hilfswerks der EKD Bd. 2. 2.1953–1.1955 Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerkes Bd. 1. 6.1950–6.1956 Beihilfe für kirchliche Werke und Verbände Bd. 2. 1.1953–9.1955 Beihilfe für die Europäisch-Festländische Brüder-Unität. 4.1954–1.1957 Beihilfe für die Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchlichen Dienst. 5.1953–3.1962 Beihilfe für die Arbeitsgemeinschaft evangelischer Schulbünde. 6.1953–7.1971 Beihilfe für den Kinderpflege-Verband. 11.1952–7.1961 Beihilfe für die Heimvolkshochschule Hermannsburg und die Vereinigung für Erwachsenenbildung. 2.1952–6.1962 Beihilfe für den Evangelischen Kirchenbautag. 12.1951–8.1957 Beihilfe für Strafanstaltspfarrer. 7.1953–12.1962 Beihilfe für den Christophorusstift. 12.1952–7.1962 Ausschuß für Fragen des Studiums der Theologen Bd. 2. 4.1954– 9.1959 Comenius-Institut Bd. 1. 8.1953–1.1955 Schriftwechsel zur Revision des NT Bd. 1. 1.1949–12.1952 Schriftwechsel zur Revision des NT Bd. 2. 1.1953–12.1953 Schriftwechsel zur Revision des NT Bd. 3. 1.1954–8.1954 Schriftwechsel zur AT-Revision Bd. 1. 1.1954–1.1957 Sitzungen des Finanzbeirates der EKD Bd. 1. 10.1950–10.1961 Kollekte für Helgoland. 3.1954–3.1957 Kollekte für das Heilige Land. 8.1950–11.1967 Haushaltsplan der EKD für das Rechnungsjahr 1954/55 Bd. 1. 9.1953–1.1954 Haushaltsplan der EKD für das Rechnungsjahr 1955/56 Bd. 1. 8.1954–12.1954 Haushaltsplan der EKD für das Rechnungsjahr 1955/56 Bd. 2. 1.1955–10.1956 Richtlinien für die Ostpfarrerversorgung Bd. 4. 11.1953–4.1956

2/P 114 2/P 130 2/P 131 2/P 159

PA Heckel PA Krüger-Wittmack PA Krüger-Wittmack PA Anna Paulsen. 1954

Bestand 4: 4/46 4/120

Kirchenkanzlei der EKD – Berliner Stelle – seit 1945 Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland. 7.1953–12.1954 Konferenzen der Landes- und Provinzialkirchen. Kirchl. Ostkonferenz. 1.1954–12.1956

2/5127 2/5143 2/5170 2/5258 2/5268 2/5346 2/5348 2/5351 2/5359 2/5360 2/5364 2/5370 2/5426 2/5515 2/5609 2/5610 2/5611 2/5631 2/5751 2/5859 2/5861 2/5895 2/5897 2/5898

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570 4/141 4/323 4/259 4/281 4/368 4/369 4/371 4/375 4/391 4/394 4/395 4/399 4/411 4/492 4/499 4/539 4/596 4/653 4/690 4/756 4/828 4/834 4/990 Bestand 5: 5/508 5/567

Bestand 6: 6/20 6/177 6/362 6/364 6/530 6/531 6/732 6/733 6/992 6/993 6/1108

Quellen- und Literaturverzeichnis Kirchliche Erziehungskammer bei der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – (Erziehungskammer Ost). 7.1951–12.1954 Haus der Kirche. 9.1949–7.1958 Kassen- und Rechnungswesen allgemein. 12.1950–12.1958 Bund der Luth. Kirchen. 12.1945–7.1957 Evangelische Männerarbeit der EKD in den östlichen Gliedkirchen Bd. 1. 10.1946–11.1953 Evangelische Männerarbeit der EKD in den östlichen Gliedkirchen Bd. 2. 1.1954–2.1963 Evangelische Frauenhilfe. 5.1946–11.1955 Burckhardthaus. 2.1952–12.1957 Bahnhofsmission. 8.1946–10.1956 Hainstein Bd. 1. 1.1951–12.1953 Hainstein Bd. 3. 2.1954–12.1962 Luther-Akademie. 1.1950–8.1958 Weltkonferenz in Evanston im August 1954 (Geschäftliche Angelegenheiten). 4.1953–2.1954 Friedensbestrebungen Bd. 2. 12.1953–10.1955 Eingaben anläßlich der Sitzung des Rates der EKD am 6. Mai 1954 über die Atomwaffen. 5.1954 Film (Kino). 2.1947–12.1965 Disziplinarrecht. 1.1953–6.1954 Evangelische Akademien Bd. 1. 12.1946–9.1956 Laienarbeit. 6.1951–2.1973 Studentenseelsorge Bd. 2. 12.1953–5.1958 Orgeltage. 12.1953–3.1961 Theologische Wissenschaft Bd. 1. 4.1946–12.1957 Sonderausschuss für die Kirchliche Osthilfe. 7.1952–2.1954 Kirchliches Außenamt und Vorgängereinrichtungen Den Verein für Einrichtung deutsch-ev. Gottesdienste in Kurorten (Sitz in Frkf./M). 1927–12.1937 Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der Auslandsgeistlichen Bd. 1. 1941–1945 Kirchliches Außenamt Neufassung des Anschlussgesetzes Bd. 5. 1954–1.1966 Verteidigung vor fremden Gerichten Bd. 12. 2.1953–11.1955 Brüssel Bd. 2. 6.1953–6.1954 Brüssel Bd. 4. 12. 1954–6.1955 Geistlicher Rat Bd. 2. 5.1953–12.1954 Geistlicher Rat Bd. 3. 12.1953–12.1954 Paris-Christuskirche Bd. 3. 12.1953–7.1954 Paris-Christuskirche Bd. 4. 7.1954–11.1954 Italien Bd. 19. 7.1949–7.1954 Italien Bd. 20. 9.1954–12.1969 Österreich Allgemeines 6.1946–4.1977

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Quellen- und Literaturverzeichnis 6/4261

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6/10346

Dienstaltersfestsetzung und Anschluß ehemaliger Auslandspfarrer Bd. 16. 1948–1986 2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston Bd. 4. 2.1954–1.1955 2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston Bd. 5. 3.1953–1.1954 2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston Bd. 6. 1.1954–7.1954 2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston – Finanzen Bd. 5. 1954 Patriarchat Moskau Bd. 3. 2.1954–7.1954 Rat der EKD Bd. 2. 4.1952–2.1955 Kirchentage der EKD. 12.1954–9.1955 Vereine für Gottesdienste in Kurorten Bd. 1. 11.1950–12.1955 Ausbildung von geistlichen Kräften in Wuppertal-Barmen Bd. 1. 8.1953–12.1955 Ausbildung von geistlichen Kräften in Neuendettelsau Bd. 1. 4.1954–2.1956 Bonner Fonds Bd. 2. 4.1953–5.1956

6/P 172

PA Fraustadt, Gotthelf. 3.1950–4.1959

Bestand 7:

Evangelischer Oberkirchenrat der Evangelische Kirche der Union Die „Berliner Bibelwochen“. 1.1954–12.1954

6/5900 6/5901 6/5902 6/5908 6/6204 6/7339 6/7431 6/9491 6/10125 6/10080

7/3861 Bestand 17 17/706

Kirchlicher Hilfsausschuss für die Ostvertriebenen (Ostkirchenausschuss) Konvent der zerstreuten evangelischen Ostkirchen e. V. 1954

Bestand 65/99: 65/99/1

Berliner Bibelwoche Berliner Bibelwoche. Grundsätzliches bis 1957. 7.1954–12.1957

Bestand 87:

Bevollmächtigter des Rates der EKD am Sitz der Bundesrepublik Deutschland Gesetze des Bundesministeriums des Inneren (BMI) Bd. 1. 1952– 1955 Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen Bd. 8. 1954–1956 FDP Bd. 1. 1.1954–9.1962

87/15 87/617 87/656 Bestand 88: 88/20

Bestand 104:

Verein für die Einrichtung Deutsch-Evangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. 1903–1991 Reisebericht des Vereinsvorsitzenden über den Besuch der Kirchen. 1954–1956 Kirchenkanzlei der EKD für die Gliedkirchen in der DDR

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Quellen- und Literaturverzeichnis

104/429

Männerarbeit der EKD in den östlichen Gliedkirchen Bd. 1. 1954–1959 Ev. Frauenhilfe in Deutschland (auch Frauenhilfe der EKD). 7.1952–1956 Zinzendorf-Seminar Gnadau. 7.1953–7.1960

104/433 104/851 Bestand 141: 141/107

Geschäftsstelle der Evangelischen Studentengemeinden in der DDR Beihilfeanträge. 1954

Bestand 614: 614/45

Nachlass Lothar Kreyssig Rat der EKD Bd. 2. 1951–1955

Bestand742: 742/1 742/345 742/358

Handakten Hermann Kunst (1907–1999) Berichte zur Lage. 1951–1962 Korrespondenz A–Z. Bd. 30. 1950–1957 Korrespondenz A Z. Bd. 42. 1954–1956

Archiv des Diakonischen Werks der EKD Berlin (ADW Berlin) ZB 42 ZB 46 ZB 222 ZB 1513

Rundschreiben. 7.1951–12.1952 Rundschreiben. 1954–1955 Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft. 1950–1955 Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft: Gesellschafterversammlung. 1947–1954

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin (GStA Berlin) VI. HA, NL Heinrich Grüber Nr. 251 Stellungnahme des Rates der EKD zur Wasserstoffbombe und zur atomaren Bedrohung. 1954 Nr. 253 Laufende Vorgänge. 1954 Nr. 255 Reise einer gesamtdeutschen Delegation der EKD in die ČSR. 1954–1955 Nr. 520 Niemöller, Dr. Martin. 1953–1972 Archiv der sozialen Demokratie, Bonn (AdsD Bonn) NL Gustav Heinemann, 2 Nr. 0489 Kirchliche Angelegenheiten, Theologie.

Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland, Düsseldorf (AEKR Düsseldorf) Bestand 1 OB 009: Personalakten der Pfarrer D 63 PA Johannes Döring

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Quellen- und Literaturverzeichnis

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Bestand 2 LR 045: Kirchliche Hochschule Wuppertal Nr. 332 Personalakten der Dozenten: Pfr. Dr. Harmannus Obendiek. 1946–1955 Kirchenrechtliches Institut der EKD, Göttingen (KRI, Göttingen) Bestand: Nr. 67

Sammlung von Gutachten des Instituts Vertrag zwischen EKD und EVG über die Militärseelsorge, 3. Dezember 1953 Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen

Cod. Ms. R. Smend Nachlass Rudolf Smend Archiv des Liberalismus, Gummersbach Bestand A 31: Nr. 9

NL Erich Mende Korrespondenz FDP-Bundestagsfraktion: M: 3. 1954–1.1955 Landeskirchliches Archiv, Hannover (LKA Hannover)

Bestand L 3/III: Nr. 311 Nr. 326

Nr. 342 Nr. 356 Nr. 1281

Kanzlei Landesbischof Lilje Kirchenleitung und Bischofskonferenz: Tätigkeitsberichte, Rundbriefe, Protokolle. 1954–1955 Rat der EKD: Stellungnahmen zur Atombombe, Widervereinigungsdebatte; auch Ratssitzungen, Einladungen; enth. Zeitungsausschnitte Rat: Sitzungsprotokolle. 1953–1954 Kirchenkanzlei: Rundschreiben. 1951–1957 Rat: Stellungnahmen zum Wehrdienst, zur Wiederaufrüstung, zu Naziprozessen, Hungerhilfe, Neuordnung der Landwirtschaft, Rundbriefe. 1950–1967 Nordelbisches Kirchenarchiv, Kiel (NEK Kiel)

Bestand 11.02: Nr. 112:

NEK – Bischof für Hamburg und Lübeck Rat der EKD 1952–1954

Bestand 22.02

Landeskirche Schleswig-Holstein – Landeskirchenamt/Zentralregistratur Nordschleswigsche Angelegenheiten: Allgemeines. 1954–1955

Nr. 693

Bestand 32. 03. 02 Landeskirche Hamburg – Personalakten der kirchlichen Mitarbeiter Nr. 1731 Schultz, Gerhard. 1946–1960.

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Quellen- und Literaturverzeichnis Bundesarchiv, Koblenz (BArch Koblenz)

Bestand N 1439 Nr. 3

NL Otto Dibelius Tagebücher 1. 1. 1951–4. 11. 1955

Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (LAELKB Nürnberg) Meiser, Nr. 142

EKiD. Eigenhändige Niederschriften Sitzungen des Rates. 1952– 1955 Meiser, Nr. 143 EKiD. Niederschriften Sitzungen des Rates. 1952–1955 Meiser, Nr. 151 EKiD – Einzelfragen Meiser, Nr. 162, 6 Eigenhändige Niederschriften zu Sitzungen. 1954–1955 Archiv der Rummelsberger Brüderschaft, Rummelsberg (ARBG Rummelsberg) PA Kühn, Manfred Archiv für Christlich-Demokratische Politik, St. Augustin (ACDP St. Augustin) Bestand I 369 Nr. 006/2

NL Hermann Ehlers Korrespondenz mit Heinrich Grüber zur Deutschlandpolitik. 1954 Landeskirchliches Archiv, Stuttgart (LKA Stuttgart)

Bestand A 126: A 126, Nr. 355 A 126, Nr. 371 A 126, Nr. 376 A 126, Nr. 386

Altregistratur – Generalia Evang. Kirche in Deutschland. 1953–1954 Handakten Martin Haug betr. Außenamt der EKD. 1953–1956 Handakten Martin Haug als Ratsmitglied der EKD, 1952–1954 Handakten von Landesbischof Haug als Mitglied des Rates der EKD. 1952–1961

Archiv des Kirchenkreises Wuppertal-Barmen (AKWB Wuppertal) PA Harmannus Obendiek Archiv und Museumsstiftung der VEM, Schriftarchiv, Wuppertal (VEM Wuppertal) Bestand: RMG 27 RMG 319a

Rheinische Mission Protokolle der Deputationssitzungen 1952–1955 Kuratorium für die Ausbildung zum pfarramtlichen Dienst in Südamerika, Korrespondenz. 1953–1957

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Quellen- und Literaturverzeichnis

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gara. 100 Jahre Deutsche Evangelische Kirche auf Capri. Eine Festschrift. Capri 2000, S. 11–49. Die Russische Orthodoxe Kirche. Ihre Einrichtungen, ihre Stellung, ihre Tätigkeit. Moskau 1958. Schaeder, Hildegard: Besuch im Patriarchat Moskau, in: INLL 3, 1954, S. 245f. Schilling, Manuel: Das eine Wort Gottes zwischen den Zeiten. Die Wirkungsgeschichte der Barmer Theologischen Erklärung von Kirchenkampf bis zum Fall der Mauer. Neukirchen-Vluyn 2005. Silomon, Anke (Bearb.): Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bd. 4: 1950 (AKiZ A. 13). Göttingen 2007 Silomon, Anke/Pöpping, Dagmar/Fix, Karl-Heinz (Bearb.): Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Bd. 6: 1952 (AKiZ A. 14). Göttingen 2008. Steinmann, Heinz-Günther: Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg. In: Kampmann, Harald/Steinmann, Heinz-Günther (Hg.): Zeit in Belgien. Eine Chronik der Deutschsprachigen Evangelischen Gemeinde in Belgien. Leverkusen 1995, S. 9– 24. Strathmann, Hermann: Die Bibel als Volksbuch. Revision oder neue Übersetzung?. In: Das missionarische Wort 6, 1953, S. 260–265. Ders.: Bibelrevision – Ein kirchliches Trauerspiel. In: Kirche und Mann 7, 1954, Mai, S. 3. Ders.: Krisis und Abbruch der Arbeit der Bibelrevision. Denkschrift des Vorsitzenden der vom Rat der EKD bestellten Kommission zur Weiterführung und zum Abschluß der Bibelrevision. In: Rundbrief des Bundes für Lebendige Kirche 8, 1953, Nr. 12, S. 1–9. Ders.: Noch einmal Bibelrevision. In: Kirche und Mann 7 (1954), September, S. 6. Ders.: Eine verhängnisvolle Wendung. Grundstürzende neue Regeln der Bibelrevision. In: DtPfrBl 54, 1954, S. 101ff. [= Evangelische Theologie 14, 1954, S. 125– 131]. Ders.: Noch einmal zur Bibelrevision. Über die Arbeit der Kommission von 1952. In: DtPfrBl 54, 1954, S. 444f. Symanowski, Horst: Ein Zeitzeuge der EKD-Synode Espelkamp 1955 berichtet. In: epd-Dokumentation, Nr. 6, 1996, S. 1–10. Truhel, Käthe: Die Familie in der modernen Gesellschaft. In: Berlin-Spandau, S. 202–217 Verhandlungen des Deutschen Bundestages. 2. Wahlperiode 1953–1957. Stenographische Berichte. Microfiche-Edition. München 1982 Verhandlungen des [vorbereitenden] Ersten Deutschen Evangelischen Kirchentages 1919. Dresden 1.–5. IX. 1919. Berlin-Steglitz o. J. Verhandlungen des Ersten Deutschen Evangelischen Kirchentages 1924. Bethel-Bielefeld 14.–17. VI. 1924. Berlin-Steglitz o. J. Vogel, Johanna: Kirche und Wiederbewaffnung. Die Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland in den Auseinandersetzungen um die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik 1949–1956. (AKiZ. B 4). Göttingen 1978. Vor der Berliner Konferenz. Der Reichsbruderrat an die Kirchen in England, Frankreich, der UdSSR und USA. In: Die Kirche. Berliner Sonntagsblatt 9, 1954, Nr. 3 vom 17. Januar 1954, S. 1.

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Quellen- und Literaturverzeichnis

Wellnitz, Britta: Deutsche evangelische Gemeinden im Ausland. Ihre Entstehungsgeschichte und die Entwicklung ihrer Rechtsbeziehungen zur Evangelischen Kirche in Deutschland (JusEcc. 71). Tübingen 2003. Wette, Wolfram: Seiner Zeit voraus. Martin Niemöllers Friedensinitiativen (1945– 1955). In: Bald, Detlef /Wette, Wolfram (Hg.): Friedensinitiativen in der Frühzeit des Kalten Krieges 1945–1955 (Beiträge zur historischen Friedensforschung. 17). Essen 2010, S. 227–241. Wilhelmy, Heinz: „Oradour“. Eine Frage an den evangelischen Mann. In: Botschaft und Dienst 5, 1954, S. 30–40. Wolf, Hans-Heinrich: Antwort an Prof. D. Baumgärtel. In: MPTh 42, 1953, S. 88– 92.

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ABKÜRZUNGEN Hier nicht aufgeführte Abkürzungen finden sich bei Siegfried M. Schwertner: Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete. 2. Auflage Berlin 1992 ABlEKD ACK a. D. ADN AFCENT amtl. ao. apl. APU Ass. AT AWA

Amtsblatt der EKD Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen außer Dienst Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst Allied Forces Central Europe amtlich außerordentlich außerplanmäßig Evangelische Kirche der altpreußischen Union Assessor Altes Testament Anstalt zur Wahrung der Aufführungs- und Vervielfältigungsrechte auf dem Gebiet der Musik

Bds BEKDDR belg. BGBl BGG bischöfl. BK BMI Br.

Bund der Synoden Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR belgisch Bundesgesetzblatt Bonner Grundgesetz bischöflich Bekennende Kirche Bundesministerium des Innern Bruder

CA CA Ca. ca./cca. can. CDU CFK CIMADE CLAIR CSU CVJM

Confessio Augustana Central-Ausschuss California circa Canon(es) Christliche-Demokratische Union Christliche Friedenskonferenz Comité Inter-Mouvements Auprès Des Evacués Comité Luthérien d’Aide aux Immigrants & aux Refugiés Christlich-Soziale Union Christlicher Verein Junger Männer

D

Durchschrift

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582

Abkürzungen

D d. D.C. d. J. d. J./d. Js. d. M. DCSV DDP DDR DEK DEKT DFG DGB DNVP Doz. DP Dr. Dr.med. Dr.h.c. Dr.jur. Dr.phil. Dr. rer.pol. Dr.theol.

Dr. theol./Dr. theol. h.c. der/die/das District of Columbia der Jüngere diesen Jahres diesen Monats Deutsche Christliche Studentenvereinigung Deutsche Demokratische Partei Deutsche Demokratische Republik Deutsche Evangelische Kirche Deutscher Evangelischer Kirchentag Deutsche Forschungsgemeinschaft Deutscher Gewerkschaftsbund Deutschnationale Volkspartei Dozent Deutsche Partei Doctor Doctor medicinae Doctor honoris causa Doctor juris Doctor philosophiae Doctor rerum politicarum Doctor theologiae

ds. Js. dt./dtsch.

diesen Jahres deutsch

EAB ebd. EKU ELKI EOK epd erg. Err. EURATOM ev./evang. EVA EVG evtl.

Evangelische Arbeitnehmerbewegung ebenda Evangelische Kirche der Union Evangelisch-Lutherische Kirche Italiens Evangelischer Oberkirchenrat Evangelischer Pressedienst ergebener Errichtung European Atomic Energy Community evangelisch Evangelische Verlagsanstalt Europäische Verteidigungsgemeinschaft eventuell

f. FDJ Frs. FVP FSK

für Freie Deutsche Jugend Francs Freie Volkspartei Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft

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Abkürzungen G GAGFAH

583

geb. geistl./Geistl. gem. Gen. gest. GG GSG

Gegenüberlieferung Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten geboren geistlich gemäß General gestorben Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft

H. H Habil. HA HO HonProf. HQ EUCOM

Herr Hektographie Habilitation Hauptabteilung Handelsorganisation Honorarprofessor Headquarters of European Command

i. A. IG IM i. R.

im Auftrag Industriegewerkschaft Innere Mission im Ruhestand

jur./jurist.

juristisch

KDA K. Kzl. KG KiHo kirchl. KiProv. kom./komm. Konfessionskundl. Kon.Ass. Kon.OInsp. Kon.OSekr. Kon.Rat Kon.Präs. KOS KPdSU KR KSČ KSt k. w.

Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Kirchenkanzlei Kirchengeschichte Kirchliche Hochschule kirchlich Kirchenprovinz kommissarisch Konfessionskundlich Konsistorialassistent Konsistorialoberinspektor Konsistorialobersekretär Konsistorialrat Konsistorialpräsident Kirchliches Oberseminar Kommunistische Partei der Sowjetunion Kirchenrat Komunistická strana Československa Kirchensteuer künftig wegfallend

lfd. LG

laufend Landgericht

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Abkürzungen

Lic. LKR lt. LWB/LWF

Licentiat Landeskirchenrat laut Lutherischer Weltbund/Lutheran World Federation

M. MBK MdB MdEP MdL MdPR Mitgl. mtl. mult.

Main Mädchenbibelkreise Mitglied des Bundestages Mitglied des Europäischen Parlaments Mitglied des Landtages Mitglied des Parlamentarischen Rates Mitglied monatlich multiplex

NATO NKWD NL NSDAP NT NWDR

North Atlantic Treaty Organization Narodny Kommissariat Wnutrennich Djel Nachlass Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Neues Testament Nordwestdeutscher Rundfunk

o. o. O. O o. D. o. J. o. O. ÖRK/Ök.R.d.K. östl. ÖTV OKR OKon.Rat/OKSR OLG OLKR OM

ohne ordentliche Oder Original ohne Datum ohne Jahr ohne Ort Ökumenischer Rat der Kirchen östlich Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr Oberkirchenrat Oberkonsistorialrat Oberlandesgericht Oberlandeskirchenrat Ostmark

P. PD pers. Pfr. Pfww. PH polit. Präs. Prof.

Pfarrer Privatdozent persönlich Pfarrer Pfarrwitwe Pädagogische Hochschule politisch/en Präsident Professor

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Abkürzungen Ps. PT

Psalm Praktische Theologie

R RBO rd. Rdschrb. ref. resp. RGBl russ.

Rubel Reichsbesoldungsordnung rund Rundschreiben reformiert respektive Reichsgesetzblatt russisch

S SBZ Se. SED SMAD SoPaDe ST Stellv. Sup. SWA

Schilling Sowjetische Besatzungszone Summe Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Sowjetische Militäradministration in Deutschland Sozialdemokratische Partei Deutschlands Systematische Theologie Stellvertretender Superintendent Südwestafrika

TH theol. TO.A. TU Tx.

Technische Hochschule theologisch Tarifordnung für Angestellte des Öffentlichen Dienstes Technische Universität Texas

u. u. a. udgl. UdSSR u. E. UNRA usw.

und und andere/unter anderem und dergleichen Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken unseres Erachtens United Nations Relief and Rehabilitation Administration und so weiter

v. v. a. v. Chr. VELKD VELKDDR Vfg. VKL Vors. Vpr. VS

von vor allem vor Christus Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche der DDR Verfügung Vorläufige Kirchenleitung Vorsitzende/der Vizepräsident Volkssolidarität

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Abkürzungen

WDR westl. Wis. wiss. WM

Westdeutscher Rundfunk westlich Wisconsin wissenschaftlich Westmark

z. ZK Ztr. z. Wv.

zu/zur/zum Zentralkommittee Zentner zur Wiederverwendung

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PERSONENREGISTER/BIOGRAPHISCHE ANGABEN Adenauer, Konrad, Dr.h.c.mult. 193, 241, 350, 398, 476f., 482–484, 493–495 geb. 5. 1. 1876 Köln, gest. 19. 4. 1967 Rhöndorf, 1902 Gerichtsass. bei der Staatsanwaltschaft u. Hilfsrichter am Landgericht Köln, 1906 Beigeordneter Köln, 1908 1. Beigeordneter, 1917–1933 Oberbürgermeister Köln, 1920–1933 Mitgl. u. Präs. des Preußischen Staatsrates, 1944 Verhaftung, 1945 Oberbürgermeister Köln, Gründungs- u. Vorstandsmitgl. der Christlich-Demokratischen Partei des Rheinlandes, Vors. des CDU-Landesverbandes Rheinland, 1946 Vors. der CDU in der brit. Besatzungszone, MdL Nordrhein-Westfalen u. CDU-Fraktionsvors., 1947 Vors. der Fraktionsgemeinschaft CDU/CSU, 1948 Präs. des Parlamentarischen Rates, 1949–1963 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, 1950– 1966 Bundesvors. der CDU. Ahlhorn, Wilhelm 270 geb. 27. 11. 1873 Oldenburg, gest. 15. 4. 1968 Oldenburg, Jurist, 1908 Präs. des Deutschen Roten Kreuzes für das Land Oldenburg, 1921 Staatsrat u. Bevollmächtigter des Landes Oldenburg bei der Reichsregierung u. beim Land Preußen, 1933 Entlassung aus polit. Gründen, 1938 Mitgl. des Bundesamtes des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Vertreter des Bundesführers u. Leiter der Bundesgeschäftsstelle in Berlin, 1949 Präs. Aland, Kurt, Dr.theol. Dr.h.c.mult. 30, 63, 155., 288, 316 geb. 28. 3. 1915 Berlin, gest. 13. 4. 1994 Münster, 1936 ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift „Junge Kirche“, Redakteur der „Theologischen Literaturzeitung“, 1942 Assistent, Lehrstuhlvertreter Berlin, Lehrverbot, 1945 PD Berlin, 1946 Lehrbeauftragter u. Extraordinarius ebd., 1947 zugleich Prof. (KG) Halle, 1958 Übersiedelung nach Münster, 1959 Prof. u. Direktor des Instituts für neutestamentliche Textforschung. Alexius I. 19, 287, 317, 324f., 349 geb. 27. 10. 1877, gest. 17. 4. 1970, 1902 Mönch, 1903 Priester, 1913 Vikarbischof Tichvin, 1921 Jamburg, 1922 Verbannung, 1926 Bischof Diözese Nowgorod, 1932 Metropolit Nowgorod, 1933 Metropolit von Leningrad, 1944 Patriarchatsverweser Moskau, 1945 Patriarch von Moskau u. ganz Russland. Alexy, Desider Rudolf Paul 447, 462 geb. 21. 4. 1905 Bierbrunn, gest. 24. 5. 1963 Stuttgart, 1929 Diasporapfr. Hedwig u. Bries, 1932 Pfr. Ratzersdorf, 1940 Leiter des Diakonissenhauses Preßburg, 1946 Pfr. Stuttgart, 1958 Krankenhauspfr. Stuttgart. Alt, Erich 354 geb. 17. 8. 1927 Uhingen, gest. 12. 4. 2006 Gruibingen, 1953 Pfr. Luzerna/Brasilien, 1956 Lagôa dos Três Cantos, 1960 Weil der Stadt, 1973 Albstadt-Laufen, 1991 i. R. Altmann, Hans 75 geb. 2. 10. 1897 Berlin, gest. 26. 5. 1981 Berlin, 1915 Kriegsdienst, 1920 Bankbeamter, 1927 Rechtsreferendar, 1930 Ass. u. Amtsgerichtsrat, 1936 Vermögens- u.

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Personenregister/Biographische Angaben

Grundstücksverwalter, 1945–1949 Amtsgerichtsrat Berlin-Lichterfelde, 1945/46 Synodalrechner beim Kirchenkreis Kölln-Land, 1949 Kammergerichtsrat, 1952 Mitgl. der Ev. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, 1958 Kammergerichtsrat, 1963 i. R. – Mitgl. der Synode der EKD, 1953 Mitgl. des östl. Senates des Disziplinarhofs der EKD, 1962–1972 Präses der Regionalsynode West der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg. Ammler, Otto 65 geb. 7. 3. 1904 Nürnberg, gest. 11. 3. 1957 Schweinfurt, 1929 Stadtvikar Fürth, 1933 Verweser Taschendorf, Pfr. ebd., 1938 Pfr. Fürth, 1950 Dekan u. 1. Pfr. Schweinfurt, 1956 Kirchenrat. – 1949–1957 Mitglied der Kammer für Soziale Ordnung. Andler, Erich 481 geb. 27. 11. 1894 Zempelburg, gest. 25. 12. 1969 Berlin, 1925 Hilfsprediger Welzow, 1926 Pfr. Schönfeld, 1929 Buckow, seit 1934 Mitarbeiter im Bruderrat der BK, Kreispfr. der BK, mehrfache Verhaftungen, Reichsredeverbot, 1940 Kriegsdienst, 1945 Theol. Referent im Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1946–1963 OKon.Rat Berlin-Brandenburg, 1950–1958 Vors. der Jugendkammer Ost der EKD, 1951–1963 Chefredakteur der Ausgabe Ost von „Die Kirche“, 1958–1960 Vertreter von Präses Scharf als Kon.Präs. nach dessen Ausweisung aus BerlinOst, 1963 i. R. Andrejew, Aleksej 318 geb. 1882 Ostrova, gest. 16. 4. 1966 Kiew, seit den 1930er Jahren Vizepräs. der Evangeliumschristen, 1954 des Bundes der Evangeliumschristen/Baptisten. Appelt, Rudolf 318 geb. 5. 12. 1900 Niederhanichen, gest. 2. 7. 1955 Moskau, kaufmännischer Angestellter, 1921 Mitbegründer der KSČ, 1931 Mitg. des ZK der KSČ, 1938 Emigration in die UdSSR, Verlagsleiter u. Journalist, 1945 Rückkehr nach Prag, 1946 Übersiedelung in die SBZ u. SED-Funktionär, 1949 diplomatischer Vertreter der DDR in Moskau, 1953 Botschafter, zugleich für die Mongolische Volksrepublik. Arndt, Adolf, Dr.jur. 476 geb. 12. 3. 1904 Königsberg, gest. 13. 2. 1974 Kassel, 1949–1969 MdB (SPD), 1956–1964 Mitgl. des Parteivorstandes u. Vors. des Rechtspolit. Ausschusses der SPD, 1963–1964 Berliner Senator für Kunst u. Wissenschaft. Arnim, Hans-Ludwig Hermann Constantin von, Dr.jur. 90, 226, 413 geb. 12. 10. 1889 Willmine, gest. 9. 6. 1971 Berlin, 1913 Gerichtsreferendar Freienwalde, 1914 Regierungsreferendar Frankfurt/O., 1915 dt. Zivilverwaltung für Belgien, 1919 Regierungsass. in der Hauptstelle zur Verteidigung Deutscher vor feindlichen Gerichten Berlin, 1920 im Reichsministerium für Wiederaufbau, 1921 (ab 1922 Regierungsrat) in der Reichsfinanzverwaltung, 1927 Beurlaubung wegen Hilfsarbeiten Ev. Konsistorium Mark Brandenburg, 1928 Kon.Rat, 1935 Vors. Finanzabteilung Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1936 OKon.Rat, bis 1945 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kon.Präs. beauftragt, nach Kriegsende komm., bis 1960 Kon.Präs. ebd., stellv. Vors. Kirchenleitung Berlin-Brandenburg. Arnold, Karl 470 geb. 21. 3. 1901 Herrlishöfen, gest. 29. 6. 1958 Düsseldorf, Schuhmachergeselle, 1920 Funktionär der christlichen Gewerkschaften. 1924 Sekretär des Bezirks

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Personenregister/Biographische Angaben

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Düsseldorf der Christlichen Gewerkschaft, 1933 Miteigentümer eines Installationsgeschäfts Düsseldorf, 1945 Mitbegründer der Einheitsgewerkschaften im Rheinland u. der Christlich-Demokratische Partei in Düsseldorf, 1946–1958 MdL (CDU), 1946 Oberbürgermeister Düsseldorf, Dezember 1946 stellv. Ministerpräs. Nordrhein-Westfalen, 1947–1956 Ministerpräs. Baden, Elisabeth 79, 191, 203 geb. 7. 4. 1908 Wenden, gest. 16. 6. 1994 Celle, Pfarrfrau, 1949–1955 Mitgl. der Synode der EKD, 1951–1956 Mitgl. des Hilfswerk-Ausschusses der EKD u. des Verwaltungsrates des Hilfswerks. Barot, Madeleine, Dr.h.c. 246 geb. 4. 7. 1909 Châteuroux/Touraine, gest. 28. 12. 1995 Paris, 1935 Archivarin an der Franz. Schule in Rom, 1940 Generalsekretärin des CIMADE, 1953 Leiterin der Abteilung für Zusammenarbeit zwischen Männern u. Frauen in Kirche u. Gesellschaft des ÖRK, später auch der Abteilung für entwicklungsbezogene Bildungsarbeit, 1974–1979 Sekretärin der Kommission für soziale, wirtschaftliche u. internationale Angelegenheiten der Fédération Protestante de France, 1980 Vizepräs. der Action des chrétiens pour l’abolition de la torture. Bartelt, Johannes 124, 227, 244, 403, 419, 421, 426, 433, 472f., 527f. geb. 9. 6. 1901 Schmolsin, gest. 21. 8. 1983 Bad Vilbel, 1926 Pfr. Wulflatzke, 1932 Glowitz, 1945 Bethel, 1947 zum Dienst im Kirchlichen Außenamt beurlaubt, 1950 OKR, 1969 i. R. Barth, Eberhard, Dr.jur. 447 geb. 6. 11. 1897 Danzig, gest. 2. 8. 1972, 1925 Mitarbeiter im Reichswirtschaftsministerium, 1941 Ministerialdirigent beim Generalinspekteur für Wasser u. Energie, 1946 bei der Generaldirektion für Binnenschifffahrt u. beim Bundesverkehrsministerium, 1952 Abteilungsleiter in der Dienststelle Blank, 1955 im Verteidigungsministerium, 1957–1967 Senatspräs. des Bundesdisziplinarhofs – Wehrdienstsenat. Barth, Karl, D. 331, 398 geb. 10. 5. 1886 Basel, gest. 10. 12. 1968 Basel, 1921 Prof. für Reformierte Theologie Göttingen, 1925 o. Prof. (ST) Münster, 1930 Bonn, 1935–1962 Basel. Bartsch, Friedrich, Dr.phil. 122 geb. 24. 12. 1898 Treumark, gest. 30. 12. 1978 Berlin, 1928 Gründer des Dt. Verbandes Ev. Büchereien, 1933 Übernahme der Abteilung Volksbüchereiwesen u. Schriftenmission beim epd, 1939 Leiter der Schrifttumsstelle der DEK, 1944 Pfr. Wolfshagen, 1945–1963 Geschäftsführer, Theol. Leiter u. bis 1961 Mitgl. des Direktoriums der EVA Berlin u. Leipzig, 1966 Referent für Presse, Schrifttum u. Öffentlichkeitsarbeit bei der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. – 1955 Ost-Vertreter der Kammer für publizistische Arbeit, 1959 Geschäftsführer der Kammer für Ev. Schrifttum, 1962 Mitgl. des Fachausschusses Darstellende Kunst der Kammer für publizistische Arbeit. Basilius der Große 328 geb. 329 Cäsarea, gest. 1. 1. 379 Caesarea, Rhetoriklehrer Cäsarea, 356 Taufe, Leben als Einsiedler, 364 Presbyter, 370 Bischof Caesarae. Baudissin, Wolf Stefan Traugott Graf von 335 geb. 8. 5. 1907 Trier, gest. 5. 6. 1993 Hamburg, 1926 Fahnenjunker, 1927 Ausbildung zum Landwirt, 1930–1941 Militär- u. Kriegsdienst, 1941 brit. Kriegsgefan-

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Personenregister/Biographische Angaben

genschaft, 1947 Töpfer, 1951 Angestellter der „Dienststelle Blank“ bzw. des Bundesverteidigungsministeriums, 1955 Unterabteilungsleiter im Führungsstab der Bundeswehr, 1956 Oberst, 1959 Brigadegeneral, 1961 Generalmajor u. stellv. Chef des Generalstabes für Operations and Intelligence im NATO-Hauptquartier AFCENT Fontainebleau, 1963 Generalleutnant, 1963 Kommandeur des NATO-Defence College Paris, 1965 stellv. Chef des Stabes für Planung u. Operationen beim NATO-Oberkommando Europa, 1971 Gründungsdirektor des Instituts für Friedensforschung u. Sicherheitspolitik Hamburg, 1979 Prof., 1980– 1986 Dozent für Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Bauer, Walter, Dr.rer.pol. 79, 470, 481 geb. 6. 11. 1901 Heilbronn, gest. 1. 11. 1968 Fulda, 1938–1968 Unternehmer. – 1946–1968 Mitgl. der Synode der EKD, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach u. stellv. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949–1951 u. 1956/57 Mitgl. des Verwaltungsrates des Hilfswerkes der EKD, 1957–1968 der Diakonischen Konferenz u. des Diakonischen Rates der EKD. Beaulieu, Franz Charles de 132, 270 geb. 1913, gest. 11. 10. 2007, Kaufmann, 1945 Vikar, dann Pfr. der CLAIR Paris, 1947 naturalisiert, 1951 beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, 1959 Pfr. Lothringen, 1979 i. R. Beck, Johann Tobias 398 geb. 22. 2. 1804 Balingen, 28. 12. 1878 Tübingen, 1827 Pfr. Waldthann, 1829 Stadtpfr. u. Oberpräzeptor Bad Mergentheim, 1836 ao. Prof. Basel, 1843 o. Prof. (ST) Tübingen. Becker, Paul 452f. Angestellter bei der Sozialbehörde in Hamburg. Becker, Ingeborg 300, 479, 521 geb. 13. 5. 1910 Biebrich, gest 5. 10. 1983 Berlin, 1933 Vikarin Quedlinburg, 1934 Neinstedt, 1935 Mitarbeiterin Burckhardthaus Berlin, 1936 Ordination, 1951 Leiterin der Geschäftsstelle Ost-Berlin, 1964 Ephorin des Sprachenkonvikts der KiHo Berlin, 1973 i. R. Beckmann, Joachim, D. Dr.phil. Lic. 9, 21, 55f., 99, 169–171, 226, 242, 302 geb. 18. 7. 1901 Wanne-Eickel, gest. 18. 1. 1987 Düsseldorf, 1928 Pfr. Soest, 1933– 1948 Düsseldorf, 1945 Mitgl. der rheinischen Kirchenleitung u. Doz. KiHo Wuppertal, 1951 Prof. ebd., 1958–1971 Präses der rheinischen Kirche. – 1946 Mitgl. des westlichen Senats des Disziplinarhofs der EKD, 1949–1959 stellv. Mitgl. des Schiedsgerichtshofs der EKD, 1955 stellv. Vors. des Bruderrates der EKD, 1966/ 67 Vors. ebd., 1967 Vors. der Arnoldshainer Konferenz. Behm, Hans-Jürgen 39, 50, 121, 359, 416 geb. 12. 7. 1913 Parchim, gest. 2. 6. 1994 Lemgo, Pfr. Rostock, 1951 Mitarbeiter Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1961 Leiter der Kirchenkanzlei der EKD für die Gliedkirchen in der DDR, 1969 i. R., 1969–1978 Beschäftigungsauftrag beim Sekretariat des BEKDDR, dann Ausreise in die Bundesrepublik. Bell, George Kennedy Allen, Dr.h.c. mult. 237, 239, 246 geb. 4. 2. 1883 Hayling Island Hants/Hampshire, gest. 3. 10. 1958 Canterbury, 1907 anglikanischer Priester, Sozialpfr. Leeds, 1910 Studentenpfr., akademischer

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Personenregister/Biographische Angaben

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Tutor, Dozent (KG) Oxford, 1914 Kaplan des Erzbischofs von Canterbury mit Zuständigkeit für ökumenische Beziehungen, 1925 Dean von Canterbury, 1929– 1957 Bischof von Chichester. – 1948 Vors. des Zentralausschusses des ÖRK, 1954 Ehrenpräs. des ÖRK. Bender, Julius, D. 9, 11, 94, 282–284, 289, 331, 338, 343, 358, 402, 427, 447, 523, 527, 533, 538 geb. 30. 8. 1893 Michelfeld, gest. 19. 1. 1966 Karlsruhe, 1922 Pfarrverweser Meßkirch, 1928 Vorsteher des Diakonissenhauses Nonnenweier, 1946–1964 Landesbischof der badischen Landeskirche, 1953 Vors. des Militärseelsorgeausschusses. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Bengel, Johann Albrecht 398 geb. 24. 6. 1687 Winnenden, gest. 2. 11. 1752 Stuttgart, 1708 Repetent am Ev. Stift Tübingen, 1713 Lehrer Klosterschule Denkendorf, 1741 Propst Herbrechtingen, 1747 Mitgl. des Großen Ausschusses des Landtags, 1748 des Engeren Ausschusses, 1749 Prälat Alpirsbach u. Mitgl. des Konsistoriums. Benz, Ernst 155 geb. 17. 11. 1907 Friedrichshafen, gest. 29. 12. 1978 Meersburg, 1932 PD Halle (KG), 1934 Dozent Lutherakademie Dorpat, 1935 ao. Prof. Marburg, 1937 o. Prof., 1973 Emeritierung. Berewinkel, Johannes 365 geb. 29. 4. 1920 Bochum, gest. 2008 Freudenstadt, 1948 Pfr. Milspe, 1951 Barmen-Gemarke, 1968–1984 Leiter der Evangelistenschule Johanneum Wuppertal. – 1971–1991 Vorstandsmitgl. im Gnadauer Gemeinschaftsverband, 1975–1995 Leiter des theol. Ausschusses. Berg, Christian 203, 390 geb. 30. 3. 1908, gest. 5. 5. 1990 Berlin, 1933 Pfr. Boizenburg, 1934 Basse, 1937 Haifa, 1939 Kirchheim unter Teck, 1946 Generalsekretär des Hilfswerks, Zentralbüro Stuttgart, 1949 Leiter Zentralbüro – Berliner Stelle –, 1956 Leiter des Zentralbüros, 1957 Leiter der Ökum. Abteilung der Hauptgeschäftsstelle des Werkes IM u. Hilfswerk der EKD, 1962 Direktor der Goßnermission Berlin, 1972 i. R. Berggrav, Eivind Josef, Dr.theol. Dr.h.c. 313, 401, 412 geb. 25. 10. 1884 Stavanger/Norwegen, gest. 14. 1. 1959 Oslo, 1909 Schriftleiter u. Lehrer Volkshochschule Eidsvoll, 1914 Hauptlehrer Lehrerseminar Holmestrand, 1915 Leiter der Amtsschule Nerdrum, 1919 Pfr. Hurdal, 1925 Gefängnispfr. Oslo, 1929 Bischof von Hålogaland, 1937–1951 Bischof von Oslo, als einer der Führer des kirchl. Widerstandes gegen den Nationalsozialismus 1942– 1945 inhaftiert, 1950–1954 einer der Präs. des ÖRK. – 1937 Vors. der norwegischen Bibelgesellschaft, 1946 Präs. des Weltverbandes der Bibelgesellschaften, 1948 Mitgl. des Zentralkomitees des ÖRK. Bergmann, Richard, Dr.theol.h.c 533 geb. 7. 12. 1890 Zeiskam, gest. 3. 12. 1972 Speyer, 1918 Feldgeistlicher, 1919 Pfr. Mittelbrunn, 1926 Kirchheimbolanden, 1930 Ludwigshafen, 1948 OKR u. Stellv. des Kirchenpräsidenten, 1960 i. R. Berndt, (Kurt) Gottfried 86 geb. 19. 12. 1916 Linz/Großenhain, gest. 21. 4. 2000 Gummersbach, 1936–1945 Reichsarbeits- und Kriegsdienst, 1951 Vikar (Betreuung deutscher Zivilarbeiter)

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Personenregister/Biographische Angaben

in Benghasi, 1954 Pfr. Baumholder, 1956 Sup. St. Wendel, 1964 deutscher Militärpfr. Budel/Niederlande, 1972 Bornheim, 1981 Swisttal, 1984 i. R. Berner, Hermann 403, 421, 434, 472 geb. 29. 10. 1888 Berlin, gest. 19. 2. 1973 Kaiserwerth, 1914 Pfr. Brüssel, 1916 Feldprediger, 1918 Pfr. Rohrbeck, 1927 Pfr. Minden, 1934 Vors. der Westfälischen Missionskonferenz, 1937 Direktor der Rheinischen-Missionsgesellschaft, 1958 i. R. Bernus, Franz von 16, 228f., 271, 273f., 277, 294f. geb. 17. 11. 1882 Frankfurt/M., gest. 27. 3. 1959 Wiesbaden, 1909 ordiniert, 1911 Pfr. Oberdreis, 1925 Pfr. Wiesbaden, 1945–1947 stellv. Vors. der Vorläufigen Leitung der Evang. Kirche in Nassau, 1952–1959 Vors. des „Vereins zur Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V.“, 1953 i. R. – 1947 Teilnehmer an der Kirchenversammlung in Treysa. Beste, Niklot, Dr.phil. 134, 527, 529f., 532f., 538 geb. 30. 6. 1901 Ilow, gest. 24. 5. 1987 Gießen, 1926 Vikar Benthen, 1929 Pfr. ebd., 1932 Pfr. für Volksmission Schwerin, 1933 Neubukow, neben anderen mit der einstweiligen Führung der Geschäfte des mecklenburgischen Oberkirchenrates beauftragt, 1946–1971 Landesbischof. – 1949–1957 Mitgl. des Exekutiv-Komitees des LWB, 1954 Stellv. des Leitenden Bischofs der VELKD u. 1954–1967 stellv. Vors. der Bischofskonferenz der VELKD, 1961–1967 Mitgl. des Rates der EKD, 1968/69 Vors. der Konferenz der evang. Kirchenleitungen in der DDR, 1968– 1971 Leitender Bischof der VELKDDR. Bethge, Eberhard, Dr.h.c. mult. 85 geb. 28. 8. 1909 Warchau, gest. 18. 3. 2000 Wachtberg-Villiprott, 1935 Studieninspektor am BK-Predigerseminar Finkenwalde bzw. Groß-Schlönwitz, 1936 Pfr. u. Studieninspektor der BK, 1940 Missionsinspektor Goßner-Mission Berlin, 1943 Militärdienst, 1944 Inhaftierung, 1945 persönlicher Referent von Bischof Dibelius, 1946 Studentenpfr. Humboldt-Univ. Berlin, ab 1949 auch an der TU Berlin, 1953 Pfr. London, 1961–1976 Leiter des Pastoralkollegs der rheinischen Landeskirche Rengsdorf, 1969 Honorarprof. Bonn, 1967–1976 Mitgl. der rheinischen Kirchenleitung. Bezzel, Otto, D. 77, 530, 533, 535, 538 geb. 20. 5. 1893 Coswig, gest. 24. 1. 1987 München, 1935 Pfr. Augsburg, 1937 Kreisdekan Kirchenkreis Bayreuth u. OKR, 1947 OKR München, Vorstand der geistlichen Abteilung u. Vertreter des Landesbischofs. Bidault, Georges 21, 49, 65–67, 156, 237, 528 geb. 5. 10. 1899 Moulins, gest. 1983 Cambo-les-Bains, 1944–1946, 1947/48 u. 1953/54 französischer Außenminister. Bielefeld 75, 125 Angestellter im Kirchlichen Außenamt. Bierig, Albert 77 Amtsgehilfe Magdeburg, Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD. Bismarck, Otto von 239 geb. 1. 4. 1815 Schönhausen, gest. 30. 7. 1898 Friedrichsruh, 1862–1890 preußischer Ministerpräs., 1867–1871 Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, 1871–1890 Reichskanzler.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Bismarck, Klaus (Claus) von, D. 51, 397, 439, 451–453, 481 geb. 6. 3. 1912 Jarchlin, gest. 22. 5. 1997 Hamburg, 1945 Leiter des Jugendamtes Herford, 1946 Mitgründer u. erster Leiter des Jugendhofs Vlotho, 1949–1961 Leiter des Sozialamtes (Haus Villigst bei Schwerte) der Evangelischen Kirche von Westfalen, 1952/53 Mitgl. im Verwaltungsrat des NWDR, 1955 Präs. des DEKT, 1957–1964 Präs. der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt, 1959–1989 Präsidialmitgl. des DEKT, 1961–1976 Intendant des WDR Köln, seit 1961 Mitgl. im Zentralkomitee des ÖRK, 1977–1979 Präs. des DEKT, 1977–1989 Präs. des GoetheInstituts, seit 1990 Ehrenmitgl. des DEKT. – 1951–1961 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung, 1955–1967 Mitgl. der Synode der EKD. Bitterling, Max 237 geb. 17. 2. 1876 Chemnitz, gest. 19. 5. 1966 Karl-Marx-Stadt, Kaufmann. Bjélyschew 318, 320 Stellv. beim Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der Russ. Orthodoxen Kirche. Blank, Martin 11, 336, 431 geb. 5. 2. 1897 Barmen, gest. 11. 3. 1972 Bremen, 1949–1956 MdB (FDP), 1956/57 FVP/DP, 1952–1957 MdEP. Blank, Theodor 26, 225, 262f., 476 geb. 19. 9. 1905 Elz, gest. 14. 5. 1972 Bonn, 1923 Arbeiter, 1930–1933 Sekretär im Zentralverband Christlicher Fabrik- u. Transportarbeiter, 1939–1945 technischer Inspekteur bei der Wehrmacht u. amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1945 Mitbegründer des DGB u. der CDU in Westfalen, 1946 Mitgl. der Landesvertretung, 1947–1949 MdL Nordrhein-Westfalen, 1948–1950 3. Vors. der IG Bergbau, 1949–1972 MdB (CDU), 1950 Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen („Dienststelle Blank“), 1955 Bundesverteidigungsminister, 1957–1965 Bundesminister für Arbeit u. Soziales, 1958–1969 Mitgl. des Bundesvorstandes der CDU, 1958–1967 stellv. Bundesvors. der CDU u. Mitgl. im CDU-Präsidium. Bleibtreu, Otto, Dr.jur. 79 geb. 19. 6. 1904 Greifswald, gest. 6. 6. 1959 Düsseldorf, 1926 Rechtsreferendar Bonn u. Köln, 1928 zugleich Hilfsassistent Univ. Bonn, 1931 Hilfsrichter Bonn u. Köln, 1933 aus polit. Gründen entlassen, 1935 eigene Kanzlei, 1946 Landgerichtsrat bzw. -direktor Bonn, 1948 Ministerialdirektor Justizministerium Nordrhein-Westfalen, 1953 Staatssekretär, 1951–1956 stellv. Vors. des Rechtsausschusses im Bundesrat, 1956 Chef der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, 1959 Chef der Berliner Staatskanzlei. – 1949 Mitgl. der Kammer für Öffentliche Verantwortung, 1959 stellv. Vors., Mitgl. der Gesellschaft für Ev. Theologie. Blötz, Ferdinand Eduard Carl August, Dr.jur. 161 geb. 11. 7. 1901 Hamburg, gest. 23. 9. 1967 Hamburg, 1924 bis 1967 Landgerichtsdirektor Hamburg. Blücher, Franz 476 geb. 24. 3. 1896 Essen, 26. 3. 1959 Bad Godesberg, 1921 Kaufmännischer Leiter eines Industrieunternehmens, 1930 Abteilungsleiter Wohnungsgesellschaft GAGFAH, 1938 Bankdirektor Essen, 1945 Mitbegründer Liberaldemokratische Partei Essen, 1946 Vors. der FDP in der Britischen Besatzungszone, 1946/47 MdL, 1948–1949 stellv. Bundesvors., 1949–1958 MdB, 1949–1954 Bundesvors.

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Personenregister/Biographische Angaben

der FDP, 1949 Bundesminister für Angelegenheiten des Marshallplanes, 1953– 1957 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit u. Stellv. des Bundeskanzlers, 1956 Übertritt zur FVP. Bluemel, Martin Johannes 291 geb. 8. 6. 1924, Oxford Sao Bento do Sul (Brasilien), 1948 Synodalvikar Curitiba, 1950 Pfarrvertreter Corupa/Santa Catarina, 1951 Pfarrvertreter Brusque, 1952 Pfr. Santa Isabel, 1966 Curitiba, 1986 i. R. Blümel, Oskar 130 geb. 21. 5. 1889 Schildberg, gest. 8. 3. 1959 Eisenach, 1914 Pfr. Althütte, 1923– 1945 Bnin, 1946 kommissarischer Pfr. Ammern, 1952 dort Pfr. Bluhm, Hans-Dieter 355 geb. 17. 9. 1928 Dörna, 1954 Ordination u. Pfr. Santa Catarina/Brasilien, 1961 Pfr. Berlin-Reinickendorf, 1972 Direktor des Kinderpflegeverbandes Berlin, 1973 Direktor des Verbandes für Evangelische Kindertagesstätten in Berlin, 1976 Leiter der Berliner Stelle der Hauptgeschäftsstelle des Diakonischen Werkes der EKD, 1991 i. R. Boegner, Marc 15, 56, 228, 246, 340–342 geb. 21. 2. 1881 Épinal, gest. 19. 12. 1970 Paris, 1905 Pfr. Aouste, 1911 Prof. am theol. Seminar der Ev. Missionsgesellschaft Paris, 1915 Direktor des Genesungsheims für blinde Soldaten, 1918–1953 Pfr. Paris, 1929–1961 Präs. des Protestantischen Kirchenbundes in Frankreich, 1938–1950 Präs. des Nationalrats der Reformierten Kirche in Frankreich, 1948–1954 einer der Präs. des ÖRK. – Teilnahme an den ökumenischen Konferenzen von Oxford 1937, Utrecht 1938, Amsterdam 1948, Evanston 1954. Böhler, Wilhelm Johannes 206, 447 geb. 18. 11. 1891 Wichterich, gest. 25. 7. 1958 Bonn, 1920 Generalsekretär der „Katholischen Schulorganisation Deutschlands“ u. der Bischöflichen Zentrale für Ordensschulen u. Internate, 1935 Pfr. Essen, 1945 Domkapitular Köln, 1949 Beauftragter des Vors. der Fuldaer Bischofskonferenz bei der Bundesregierung. Böhm, Hans, D. Dr.phil. 65, 226, 351, 435f., 440, 466, 476 geb. 5. 5. 1899 Hamm, gest. 3. 4. 1962 Berlin, 1927 Pfr. Lanheinersdorf, 1930 theol. Hilfsreferent im EOK Berlin, 1933 Beurlaubung durch Staatskommissar Jäger, 1938 Verhaftung aus kirchenpolit. Gründen, 1945 Propst Kölln-Stadt, nebenamtl. Referent im EOK Berlin u. im Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1949–1959 Geistl. Leiter des Konsistoriums Abteilung Berlin. – 1948 stellv. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949–1955 Mitgl. des Schiedsgerichtshofs der EKD, 1955 des Bruderrates der EKD. Böhm, Franz, Dr.jur 481 geb. 16. 2. 1895 Konstanz, gest. 26. 9. 1977 Rockenberg, 1914 Kriegsdienst u. Internierung, 1925 Sachbearbeiter im Reichswirtschaftsministerium, 1933 PD Freiburg, 1936–1938 Lehrstuhlvertretung Jena, 1940 Entzug der Lehrbefugnis, Wartestandsversetzung, 1942 o. Prof. Frankfurt/M., 1945/46 Kultusminister Hessen, 1948 Mitgl. des wiss. Beirats bei der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes bzw. beim Bundesministerium für Wirtschaft, 1952 Leiter der Wiedergutmachungsverhandlungen mit Israel, 1953–1965 MdB (CDU).

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Personenregister/Biographische Angaben

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Boor, Hans-Otto de, Dr.jur. 363 geb. 9. 9. 1886 Schleswig, gest. 10. 2. 1956 Göttingen. 1917 PD Göttingen, 1921 o. Prof. Frankfurt/M., 1934 Marburg, 1935 Leipzig, 1950 Göttingen. Bopp, Friedrich Ludwig Heinrich 481 geb. 7. 8. 1899 Lamprecht, gest. 15. 7. 1982 Bielefeld, 1937 Pfr. Unterbarmen, 1949 Landesjugendpfr. der rheinischen Landeskirche, 1954–1958 Reichswart des Reichsverbandes Evangelischer Jungmännerbünde Deutschlands (CVJM), 1957– 1964 Landeskirchenrat Bielefeld. – Mitgl. der Jugendkammer der EKD. Boris 316, 318 geb. 1906, 1944 konsekriert, 1949 Bischof von Saratow, 1951 Bischof für Deutschland (Sitz in Berlin-Karlshorst), 1951 Erzbischof u. Exarch für Deutschland u. Westeuropa, 1955 Metropolit von Odessa u. Cherson. Bosch, Friedrich Wilhelm, Dr.jur. 163 geb. 2. 12. 1991 Köln, gest. 20. 3. 2000 Bonn, 1936–1938 Fakultätsassistent Bonn, 1937 Ass. Landgericht Bonn, 1940 Kriegsdienst u. zeitweise Freistellung als Fakultätsassistent Universität Straßburg, 1943 Habilitation, 1945 Umhabilitierung nach Bonn, 1950 o. Prof. Bonn, 1964 Bochum, 1967 Bonn, 1980 Emeritierung. Böse 122 Sekretärin in der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Boué, Edgar 75 geb. 9. 7. 1898 Leonka/Fidji-Inseln, gest. 29. 10. 1974 Ratingen, 1926 Hilfsprediger Gummersbach, 1928 Pfr. Lüdenscheid, 1933–1949 Oberkassel, 1946 Sup. des Kirchenkreises Bonn, 1949–1963 OKR u. hauptamtl. Mitgl. der Kirchenleitung der rheinischen Landeskirche. – 1953 Mitgl. des westl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Bourbeck, Christine, Dr.theol. D. 134, 481 geb. 19. 6. 1894 Hage, gest. 20. 2. 1974 Bad Pyrmont, 1930 Leiterin der Dumas’schen Mädchenschule Leipzig (Innere Mission), 1938 der Bibel- u. Katechetenschule Bethel, 1939 Pfarrvikarin (1940 Ordination) der Schwesternschaft des Ev. Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, 1946 Studienrätin, 1952 Studiendirektorin, Inhaberin einer Pfarrstelle u. Leiterin des Vikarinnenseminars der APU bzw. der EKU im Ev. Johannesstift Berlin-Spandau. – 1947 berufenes Mitgl. der Kirchenversammlung Treysa. Brandenburg, Erwin 122 geb. 26. 9. 1917, 1952 Fahrer in der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1957 Berufssoldat. Brandes, Herbert Dr. 122 gest. 26. 8. 1969, landwirtschaftlicher Sachverständiger in der Kirchenkanzlei der EKD für die Gliedkirchen in der DDR, 1960 für die Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Brandis, Walter, Dr.jur. 226 geb. 18. 11. 1890, gest. 1. 5. 2001, 1919 Kirchenvorstand Eilbeck, 1928–1933 Mitgl. der hamburgischen Landessynode, 1933–1945 Bürooffizier Hamburg, 1946–2001 Präs. des Landeskirchenrates der hamburgischen Landeskirche. Brauer, Dietrich 86 geb. 15. 7. 1914 Ipole/Deutsch-Ostafrika, gest. 28. 10. 1996 Meran, 1934/35 Theol.

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Personenregister/Biographische Angaben

Seminar Herrnhut, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1950 Pfr. Freiensteinau, 1953 Meran u. Bozen, 1980 i. R. Braun, Walter 288 geb. 14. 1. 1892, gest. 24. 3. 1973 Berlin, 1917 Pfr. Lappienen, 1926 Inspektor der Berliner Missionsgesellschaft, leitender Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft der Volksmissionare in Deutschland, 1947 Generalsuperintendent der Kurmark in Potsdam, 1963 i. R. Braune, Paul Gerhard 76 geb. 16. 12. 1887 Tornow, gest. 19. 9. 1954 Bethel, 1922–1954 Leiter der Hoffnungsthaler Anstalten Lobetal/Bernau, 1933–1954 Vors. des Provinzialausschusses der IM Provinz Brandenburg, 1950–1954 Vors. des Landesausschusses für die IM Land Brandenburg, seit 1931 Vorstandsmitgl. u. Vizepräs. des CA für die IM, 1945 Stellv. des Präs., zuständig für die Ostgebiete, 1945 Mitgl. der Kirchenleitung Berlin-Brandenburg, 1947 Domherr zu Brandenburg. – Vizepräses der Provinzialsynode Berlin-Brandenburg u. der Synode der EKD, 1948 Teilnehmer der Kirchenversammlung in Eisenach. Bräunert, Ernst 121 geb. 25. 1. 1905 Hagen, gest. 12. 6. 1972 Berlin, 1922 Hilfsarbeiter Regierung Oppeln, 1923 Supernumerar, 1924 Entlassung, 1925 Beamtenanwärter bei der IHK Breslau, 1926 wieder bei der Regierung Oppeln, 1927 Konsistorial-Zivilsupernumerar beim EOK Berlin, 1931 Konsistorialbürodiätar Breslau, 1934 Kon. OSekr., 1939 Kon.OInsp., 1943–1947 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1947 Kirchenamtsrat im EOK Berlin, 1949 Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1971 i. R. Brennecke, Gerhard 134, 480 geb. 5. 1. 1916 Halle, gest. 14. 5. 1973 Berlin (West), 1939 Kriegsdienst, 1945 Studentenpfr. im Reisedienst, 1947 Missionsinspektor der Berliner Missionsgesellschaft, 1949–1968 Direktor der Berliner Missionsgesellschaft, 1947–1969 Begründer u. Chefredakteur der „Zeichen der Zeit“. – Teilnahme an den ÖRK-Vollversammlungen Amsterdam, Evanston, Neu-Delhi u. Uppsala, 1961–1968 Mitgl. des Zentralausschusses des ÖRK. Brilioth, Yngve, Dr.phil., Dr. theol. 85 geb 12. 7. 1891 Västra Ed, gest. 27. 4. 1959 Uppsala, 1919 Dozent (KG) Uppsala, 1925 Prof. Åbo, 1928 Prof. (PT) Lund u. Dompropst, 1937 Bischof Växjö, 1950 Erzbischof Uppsala. Brück, Ulrich von 81, 481 geb. 10. 3. 1914 Dresden, gest. 2. 4. 1999 Darmstadt, 1945 Pfr. Dresden, 1950– 1964 Vereinsgeistlicher der IM, Leiter des Landeskirchlichen Amtes für IM, Bevollmächtigter für das Hilfswerk u. ao. Mitgl. des Landeskirchenamtes Dresden, 1969 Stellv. des Landesbischofs, 1980 i. R. u. Übersiedelung nach Mühltal/ Darmstadt. – 1952–1957 stellv. bzw. o. Mitgl. des Diakonischen Beirates der EKD, 1961–1969 Mitgl. der Synode der EKD, Mitgl. des CA für die IM, des Diakonischen Rates u. der Diakonischen Konferenz der EKD, stellv. Vors. der Diakonischen Konferenz, bis 1975 Mitgl. des Vorstandes des Zentralausschusses des ÖRK, seit 1970 Mitgl. der Synode des BEKDDR, Vors. des Ökumenischen Ausschusses der VELKDDR, Mitgl. des Exekutivkomitees des LWB, Bevollmächtigter für „Brot für die Welt“ in der DDR. Brückner, Mia 481

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Personenregister/Biographische Angaben

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Brummack, Carl 447, 462 geb. 1. 6. 1895 Bromberg, gest. 12. 5. 1971 Preetz (Schleswig-Holstein), 1920 Pfr. Posen, 1933 Kon.Rat im Nebenamt, 1938 Kon.Rat, 1945–1948 Pfr. Behlendorf bei Lübeck, dann OLKR Kiel u. seit 1949 Klosterprediger Preetz, 1948–1960 Geistl. OKon.Rat Landeskirchenamt Kiel. – 1946–1954 Vors. Hilfskomitee der Glieder der Posener Ev. Kirche. Brunner, Emil, Lic.theol. Dr.theol.h.c. mult. 246 geb. 23. 12. 1889 Winterthur, gest. 6. 4. 1966 Zürich. 1912 Vikar Zürich, Sprachlehrer Leeds, 1916–1924 Pfr. Obstalden und Filzbach (Glarus), Stipendiat Princeton (USA), 1922 PD (ST), 1924 o.Prof. Zürich. Brunner, Peter, Dr.theol. 64, 181 geb. 25. 4. 1900 Arheilgen, gest. 24. 5. 1981 Heidelberg, 1925 Repetent Gießen, 1930 Studentenpfr. Gießen, 1932 Pfr. Ranstadt, 1933 wird Berufung nach Gießen auf den Lehrstuhl für ST rückgängig gemacht, 1935 KZ-Haft Dachau, 1936 Entzug der venia legendi, dann Dozent an Theol. Schule der BK Wuppertal (später verboten u. illegale Weiterarbeit), zugleich Pfr. Elberfeld, 1945 Dozent KiHo Wuppertal, 1947 o. Prof. (ST) Heidelberg, 1968 Emeritierung. Brunotte, Heinz, D. 9, 32, 40, 47, 49, 51, 54f., 60, 63–65, 118, 137, 183–185, 188, 190, 196f., 199–202, 206f., 211f., 225, 230f., 248f., 264f., 280f., 283–285, 287, 293, 302, 312, 315f., 343–346, 351f., 357f., 360, 363, 370, 379, 388, 390–393, 395f., 400, 404, 406, 435–437, 441, 447–449, 453, 462, 467–471, 480, 526f., 529–531, 533f., 538f geb. 11. 6. 1896 Hannover, gest. 2. 2. 1984 Hannover, 1925 Pfr. Münchenhangen, 1927 Hoyershausen Kreis Alfeld, 1936–1945 OKon.Präs. in der Kirchenkanzlei der DEK, 1946 OLKR beim Landeskirchenamt Hannover, 1949–1965 Präs. der Kirchenkanzlei der EKD u. Präs. des Luth. Kirchenamtes der VELKD Hannover. – 1948 Beamtenbeisitzer der Disziplinarkammer der EKD u. Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Buchholz, Friedrich, Dr.jur. 54, 98 geb. 6. 6. 1911 Hannover, gest. 2. 8. 1989, Landgerichsrat LG Hannover, 1953 Richter am OLG Celle, 1964 Senatspräsident, 1968 Bundesrichter, 1978 i. R. Bührke, Herbert, D. 75, 231 geb. 24. 10. 1891 Posen, gest. 8. 2. 1954 Kiel, 1925 Kon.Rat Kiel, 1936 OKon.Rat, 1939 Vizepräs. des Landeskirchenamtes, 1944 Präs. Bülow, von 429 Major. Buhrow, Gerhard, Dr.jur. 55 geb. 28. 1. 1897 Berlin, 1925 Richter, 1936 Oberlandesgerichtsrat Hamm, 1952 Senatspräsident, 1963 i. R. Buitkamp, Wilhelm Ferdinand 527 geb. 8. 8. 1900 Lingen, gest. 13. 7. 1967 Osnabrück, 1926 Pfr. Manslagt, 1928 Arkel-Hoogstede, 1936–1967 Osnabrück, zugleich 1953 bis 1965 Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche in Nordwestdeutschland. Bujewski 318 Sekretär des Moskauer Patriarchen. Bulgakow, Sergej Nikolajewitsch 246 geb. 16. 6. 1871 Liwny, gest. 14. 7. 1944 Paris, 1901 Lehrer für Nationalökonomie

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Personenregister/Biographische Angaben

Polytechnisches Institut Kiew, 1906 PD Moskau, 1917/18 Teilnahme am allrussischen Kirchenkonzil, 1918 Priester, 1923 Ausweisung, 1925–1939 Prof. (Dogmatik) u. Dekan Institut für orthodoxe Theologie Paris. Burger, Annemarie, Dr.rer.pol. 119 geb. 9. 12. 1913 Neumarkt, 1939–1942 Referentin für Statistik bei der Wirtschaftskammer München, 1953 Wissenschaftliche Hilfsarbeiterin im Kirchenstatistischen Amt der EKD, 1957 Referentin für Statistik bei Innere Mission u. Hilfswerk der EKD. Burghardt 122 Sekretärin Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Burkhardt, Gerhard 481 geb. 20. 2. 1910 Berlin-Weißensee, gest. 8. 12. 1999 Berlin, Maschinenschlosser, 1933 Lagerist u. Expedient bei der Britischen und Ausländischen Bibelgesellschaft Berlin, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, Katechet Prüm (Eifel), Wiederaufnahme der Arbeit als Maschinenschlosser, 1946 nebenamtlicher Katechet u. Jungenkreisleiter Berlin-Weißensee, 1955 Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Kirchenleitung, 1962 hauptamtlicher Mitdirektor des Berlin-brandenburgischen Werkes „Innere Mission u. Hilfswerk“, 1963 Geschäftsführer des Gesamtverbandes des Ev. Hilfswerks, 1970 Direktor des Diakonischen Werkes der Ev. Kirche von Berlin-Brandenburg, 1969–1972 Synodalpräses von Berlin-Brandenburg (Ost), 1975 i. R. Burgwitz, Armin Karl-Otto Martin, Lic. Dr.phil. 480 geb. 16. 4. 1899 Berlin, gest. 8. 12. 1957 Berlin, 1924 Hilfsprediger Lugau, 1925 Pfr. ebd., 1936 Stettin, 1946 komm. Pfr. Bitterfeld, 1949 Pfr. ebd. Busch, Johannes 481 geb. 11. 3. 1905 Elberfeld, gest. 14. 4. 1956 Bochum, 1930 Pfr. Witten, 1934–1956 Bundeswart des Westdeutschen Jungmännerbundes im Nebenamt, 1940 Kriegsdienst, 1945–1956 Landesjugendpfarrer Westfalen. Buttgereit, Hans 288 geb. 20. 10. 1893, 1920 Pfr. Schareyken, 1930 Uderwangen, 1945 Berlin, 1947 Altranft, 1957 i. R. Buttmann, Willi 118 geb. 22. 2. 1896, gest. 15. 7. 1959, 1934–1939 Angestellter bei der DEK, 1939–1945 Kirchenarchivinspektor im Archivamt der DEK in Breslau, danach im Wartestand, 1950 i. R. Cantrup, Albert, Dr. 387 geb. 31. 8. 1894 Stade, gest. 27. 3. 1977 Frankfurt/M., Wirtschaftsprüfer. Chabada, Ján, Dr. 445, 466 geb. 1915 Víglaš, gest. 1970 Bratislava, 1950 Generalbischof der Slowakischen Evangelischen Kirche A. B. Cholodkow 318 Vors. des Vollzugskomitees des Roten Kreuzes der UdSSR. Cicero, Marcus Tullius 308 geb. 3. 1. 106 v. Chr. Arpinum, gest.7. 12. 43 v. Chr. Formiae, Anwalt, Schriftsteller, Philosoph, 63 v. Chr. Konsul. Coerper, Martha 481 geb. 25. 4. 1895 Wuppertal-Barmen, gest. 7. 1. 1968 Neuendettelsau, 1922 Leiterin

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Personenregister/Biographische Angaben

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des Städtischen Säuglings- u. Kinderkrankenhauses Gelsenkirchen, 1926–1965 Oberin Diakonissenmutterhauses Detmold. – 1948 stellv. Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1949 Mitgl. der Synode der EKD, 1951 Mitgl. des Diakonischen Rates. Collmer, Paul, Dr.rer.pol. D. 65 geb. 2. 3. 1907 Bad Cannstatt, gest. 18. 4. 1979 Stuttgart, 1929 Mitarbeiter des Fürsorgeamtes Stuttgart, 1931–1933 Leiter des Studentenwerkes Tübingen u. Frankfurt/M., 1936 Assistent am Forschungsinstitut für Fürsorgewesen u. Sozialpädagogik der Univ. Frankfurt/M., 1940 Berater im Ministerium für soziale Angelegenheiten der Niederlande. 1942 Gestapo-Haft bzw. KZ-Haft Dachau wegen Hilfeleistung für Verfolgte u. Juden, Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1946 Hauptgeschäftsführer im Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Stuttgart, 1957– 1975 Vizepräs. u. Direktor der Sozialpolit. Abteilung der Hauptgeschäftstelle der Inneren Mission u. Hilfswerks der EKD (seit 1974 Diakonisches Werk), 1970 Vors. des Diakonischen Werkes Württemberg. – Mitgl. des Diakonischen Rates, 1955–1961 der Kammer für Soziale Ordnung u. des Flüchtlingsbeirates der EKD, Gründer u. Leiter des Ev. Verlagswerkes Stuttgart. Cordes, Cord, Dr.phil. 65 geb. 22. 8. 1905, gest. 26. 3. 1986 Hannover, 1933 Pfr. Diepholz u. WesermündeLehe, 1938 Pfr. Göttingen, 1951 Konventual-Studiendirektor Loccum, 1955 Leiter des Predigerseminars Hannover, 1959 Superintendent Wunstorf, 1965 Beauftragter für die sozialwiss. Arbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, 1973 i. R. – 1951–1969 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung. Couturier, Paul, Dr.phil. 246 geb. 29. 7. 1881 Lyon, gest. 24. 3. 1953 Lyon, 1906 Priesterweihe, Eintritt in den Orden vom Hl. Irenäus (Chartreuser), Prof. für Mathematik an der Ordenshochschule. Creutzberg, Georg 291 geb. 14. 11. 1899 Frankfurt/M., gest. 12. 11. 1978, 1922 Diakon, 1923 Religionslehrerprüfung, 1925 Gemeindediakon Magdeburg, Neinstedt, Aschersleben, 1930 Pfarramtsverwalter Salto Grande (Brasilien), 1939 Pfarrdiakon Hohendodeleben u. Schleibnitz, 1949 Pfr. Itaporanga/Santa Catharina, 1954 Trombudo-Central, 1965 i. R. Dahlgrün, Erich 15, 229, 271, 274 geb. 24. 11. 1895 Salzwedel, gest. 26. 9. 1978 Bremen, 1914–1920 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1923 Pfr. Turnu-Severin (Rumänien), 1926 Hilfsgeistlicher Gettorf, zugleich Lehrbeauftragter an der Theol. Fakultät Kiel, 1927 Pfr. Paris, 1939 Rom, 1948–1959 Dekan u. Vors. des Konsistoriums der ELKI, 1953 Pfr. Florenz, 1960 i. R. Dahlkötter, Christoph-Wilken 15, 352f., 437, 444, 459 geb. 1927, gest. 11. 4. 2005 Münster, Vikar Münster u. Gütersloh, 1952 Studieninspektor Predigerseminar Kupferhammer, 1954 Pfr. Paris, 1963 Münster, 1992 i. R. Dannenmann, Arnold 338 geb. 4. 1. 1907 Faurndau, gest. 1. 3. 1993 Murnau, 1931 Jugendleiter Gesamtverband CVJM, 1932–1945 Leiter Ev. Jungmännerwerk der Ev. Kirche der APU, 1933 Amtsenthebung u. Aberkennung der Ordination durch Reichsbischof Lud-

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Personenregister/Biographische Angaben

wig Müller wegen Ungehorsams, 1940 Standortpfr. Berlin, seit August 1944 wegen Beteiligung am Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 im Untergrund, 1945 Gründung Lager-Universität für Kriegsgefangene Norton Camp (England). – 1946 Mitgl. Jugendkammer der EKD, 1950–1960 Ausschussmitgl., 1951–1960 Vors. Bundesarbeitsgemeinschaft Ev. Jugendaufbaudienst, 1951–1960 Sprecher in Jugendfragen der Bundesregierung Bonn, 1953–1955 Vors. Dt. Bundesjugendring – 1947 Gründer u. bis 1985 Präs. Christl. Wohlfahrtswerk Deutschlands – Das Jugenddorf e. V., 1945–1950 Weltbundbeauftragter für die Kriegsgefangenenhilfe des YMCA. Daumiller, Oskar 271, 273 geb. 24. 3. 1882 Memmingen, gest. 14. 6. 1970 Gräfelfing, 1912 Pfr. Zeitlofs, 1917 Memmingen, 1922 München, 1933 OKR, 1934 Kreisdekan München, 1952 i. R. Dehler, Thomas, Dr.jur. 207, 224f., 476 geb. 14. 12. 1897 Lichtenfels, gest. 21. 7. 1967 Streitberg, 1924 Rechtsanwalt München, 1926 Bamberg, 1938 vorübergehende Inhaftierung, 1944 Arbeitslager Thüringen, 1945 Landrat im Kreis Bamberg, 1945–1947 Generalstaatsanwalt Bamberg, 1946 Mitgl. der Verfassungsgebenden Landesversammlung Bayern (FDP), 1946/47 Generalankläger am Kassationshof beim bayerischen Ministerium für polit. Befreiung, 1946–1949 MdL Bayern, 1946–1956 Vors. der FDP Bayern, 1947–1949 Präs. des OLG Bamberg, 1948/49 MdPR, 1949–1967 MdB, 1949– 1953 Bundesminister der Justiz, 1953–1957 Vors. der FDP-Bundestagsfraktion, 1954–1957 Bundesvors. der FDP, 1960–1967 Vizepräs. des Deutschen Bundestages. Dehmel, Alfred 442 geb. 16. 9. 1884 Ober Wiesa, gest. 3. 8. 1971 München, 1911 Pfr. Seidenberg, 1917–1934 Oberpfr. ebd., 1931 Superintendent Kirchenkreis Görlitz, 1934 Pfr. Liegnitz, 1935 OKR u. komm. Dienstleitung im Sekretariat des Reichsbischofs, 1936 Tätigkeit im Kirchenstatistischen Amt der DEK, 1946 i. R. Delekat, Friedrich, Lic.theol. Dr.phil. 481 geb. 4. 4. 1892 Stühren, gest. 30. 1. 1970 Dresden, 1919 Pfr. Berlin, 1925 Pfr. u. Wiss. Leiter des Religionspädagogischen Instituts Berlin, 1929 Prof. für Religionswissenschaft Technische Hochschule Dresden, 1937 Zwangsemeritierung aus polit. Gründen, 1943 stellv. Stadtpfr. Stuttgart, 1946–1960 Prof. (ST, Philosophie u. Pädagogik) Mainz. – 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD. Denneberg, Luise 481 geb. 30. 6. 1906 Döbeln, gest. 14. 5. 1976 Radebeul, 1941–1971 Oberin Evang.Luth. Diakonissenanstalt Dresden. – Teilnahme an der Kirchenversammlung Eisenach 1948. Dibelius, Otto jr. 47, 49, 55, 62, 118, 210, 213, 234, 281, 285f., 295, 310f., 331, 344f., 356, 527, 529, 533, 536 geb. 26. 8. 1908 Crossen/O., gest. 7. 7. 1994 Bonn, 1933 Gerichtsreferendar, 1937 Verwaltungsbeamter der Kriegsmarine, 1945 Kriegsgefangenschaft, dann Sachbearbeiter im Ev. Hilfswerk Westfalen, 1947 Hilfswerk für die Deutschen aus Ostpreußen, 1948 jurist. Hilfsreferent der Kirchenkanzlei der EKD, 1949 KR, 1950 OKR, 1974 i. R. Dibelius, Otto, Dr.phil. Lic.theol. D. 7–9, 11, 14–16, 18f., 21f., 27–31, 39, 41, 45, 47f., 50, 52, 55f., 63f., 68, 70, 82, 84f., 88, 91, 95f., 134, 154, 169–171, 181–187,

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Personenregister/Biographische Angaben

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199, 204, 210, 212f., 215, 218, 221, 225, 228–230, 233, 235–237, 245f., 248, 252– 254, 256, 258–260, 263f., 271, 279–289, 292, 295, 310, 313, 315, 319, 339, 343f., 346–352, 392–397, 400–402, 404, 406, 412, 429f., 432f., 435–437, 440, 445–447, 449, 451, 453f., 467f., 469f., 474–477, 479, 482, 484f., 486, 523, 527, 529, 531, 533, 535f., 538 geb. 15. 5. 1880 Berlin, gest. 31. 1. 1967 Berlin, 1907 Pfr. Crossen/O., 1910 Danzig, 1911 Oberpfr. Lauenburg/Pommern, 1915 Pfr. Berlin, 1921 nebenamtl. Mitgl. des EOK Berlin, 1925–1933 Generalsup. Kurmark u. zeitweise Kurprediger San Remo, 1933 Ruhestandsversetzung, 1934 ständiger Mitarbeiter im Bruderrat der BK Berlin-Brandenburg, 1937 Mitgl. des Rates der APU, 1945 Bischof der Evang. Kirche von Berlin-Brandenburg, Mitgl. des Rates der EKD u. Leiter der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1945–1951 Präs. des EOK Berlin, 1948 Mitgl. des Zentralausschusses des ÖRK, 1949–1961 Vors. des Rates der EKD, 1954–1961 einer der ÖRK-Präs., 1966 i. R. – 1948 Mitgl. Kirchenversammlung Eisenach u. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Dietze, Constantin von, Dr.rer.pol. 134 geb. 9. 8. 1891 Gottesgnaden, gest. 18. 3. 1973 Freiburg/Br., 1925 Prof. für Volkswirtschaft Rostock, 1927 Jena, 1933 Berlin, 1937 Freiburg/Br., 1944 Amtsenthebung aus polit. Gründen, 1944/45 KZ-Haft, 1955–1961 Präses der Synode der EKD. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach u. Delegierter der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Dionysius 318 Archimandrit in den Niederlanden. Dipper, Theodor 226 geb. 20. 1. 1903 Unterheinriet, gest. 20. 8. 1969 Imperia/Italien, 1930 Pfr. Würtingen, 1935–1939 stellv. Geschäftsführer des Ev. Gemeindedienstes Stuttgart, Vors. der Württembergischen Bekenntnisgemeinschaft, 1938 Pfr. Reichenbach/Fils, 1939 Haft Lager Welzheim, 1945 Dekan Nürtingen, 1959 Ludwigsburg. – 1948– 1952 stellv. Geistlicher Beisitzer der Disziplinarkammer der EKD u. Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1956–1969 Vors. des Bruderrates der EKD. Diwakow 318 Vertreter des Roten Kreuzes der UdSSR. Doehring, Johannes, Lic. 453 geb. 16. 9. 1908, gest. 15. 8. 1997, 1946 Leiter Evangelische Akademie Loccum, 1961–1973 Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Rheinland, von Westfalen u. Lippe bei Landtag u. Landesregierung Nordrhein-Westfalen u. Leiter das Evangelischen Büros Düsseldorf. Döring, Johannes 40, 58 geb. 22. 10. 1900 Rheydt, gest. 11. 11. 1969 Köln, 1926 Pfr. Brebach, 19328 Kreisjugendpfr. St. Johann, 1938 Propst von Jerusalem, 1940–1948 interniert in einer dt. landwirtschaftlichen Kolonie, 1948/1949 Leiter eines Waisenhauses im Libanon, 1954 Pfr. Sonnborn, 1962 i. R. Döllinger, Johann Joseph Ignaz von 245 geb. 28. 2. 1799 Bamberg, gest. 10. 1. 1890 München, 1822 Kaplan Markt Scheinfeld, 1823 Prof. (KG u. Kirchenrecht) Lyzeum Aschaffenburg, 1826 ao., 1827 o. Prof. München, 1847 Verlust der Professur, 1849 rehabilitiert, 1863 Verwerfung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Mariens u. des Syllabus, 1871 Exkom-

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Personenregister/Biographische Angaben

munikation nach verweigerter Anerkennung des Unfehlbarkeitsdogmas, 1871/72 Rektor der Universität München, 1873 Präs. der Akademie der Wissenschaften. Doerne, Martin, Dr.phil., Dr.theol. 480 geb. 20. 3. 1900 Schönbach, gest. 2. 9. 1970 Göttingen, 1924 Vikar Chemnitz, 1925 Pfr. Löbau, 1927 Studiendirektor Predigerseminar Lückendorf, 1934 o. Prof. (PT) Leipzig, 1947 (ST) Rostock, 1952 Halle, 1954 (PT) Göttingen. Dohms, Hermann Gottlieb 403, 417, 434 geb. 3. 11. 1887 Sapiranga/Brasilien, gest. 4. 12. 1956 Sao Leopoldo, 1911 Predigerseminar Soest, 1914 Pfr. Cachoeira do Sul/Brasilien, 1919 Gründung der Zeitschrift „Deutsche Evangelische Blätter für Brasilien“, 1921 Gründung eines „Evangelischen Proseminars“, 1946 der „Hochschule zur Ausbildung von Pastoren“ in Sao Leopoldo. – Präses der Riograndenser Synode. Dombois, Hans Adolf, D. Dr. 356, 379f. geb. 15. 10. 1907 Berlin, gest. 24. 6. 1997 Porta Westfalica, 1937–1951 Staatsanwalt Berlin, Potsdam, Frankfurt/M. u. Fulda, 1949 Aufnahme in die Michaelsbruderschaft, 1950–1961 Leiter der Arbeitsgruppe des DEKT für polit. Fragen, 1952 hauptamtl. Mitgl. der Evangelischen Studiengemeinschaft (Christophorusstift Hemer/Westfalen), 1954–1974 Mitarbeit im Rat der Michaelsbruderschaft, ab 1958 Mitgl. FEST Heidelberg. Donandt, Ferdinand, Dr.theol.h.c. 55 geb. 8. 11. 1889 Bremen, gest. 29. 1. 1966 Bremen, Rechtsanwalt, bis 1941 Leiter der Finanzabteilung der BEK, 1946–1958 Präs. des Kirchenausschusses u. des Kirchentages der BEK. Donath, Martin 51 geb. 3. 1. 1904 Dessau, gest. 12. 10. 1966, bis 1945 leitende Stellung bei den Junkers-Flugzeugwerken, 1948 Geschäftsführer der Wirtschaftsgilde bei der Ev. Akademie Bad Boll, 1952 Geschäftsführer des Sozialethischen Ausschusses der Ev. Kirche im Rheinland, 1956 Sozialreferent der badischen Landeskirche. – 1955–1966 Vors. bzw. (ab 1962) Präs. der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen, 1960–1963 Vors. des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände. Donndorf, Gotthold 429 geb. 29. 4. 1887 Alach, gest. 25. 2. 1968 Hamburg, 1914 Pfr. Sollstedt, 1921 Jugendpfr. Hamburg, 1934 Leiter des Landeskirchlichen Amtes für IM, 1939 Vorsteher Raues Haus, 1948–1957 nebenamtl. Geschäftsführer des Landesverbandes der IM, 1958 i. R. Donndorf 429 Bruder von G. Donndorf. Drobnitzky, Walter 292 geb. 30. 3. 1900 Liegnitz, gest. 22. 1. 1988 Münster, Pfr. Lipiny/Oberschlesiens, 1945 Beauftragter westfälischen Landeskirche für die Seelsorge im Internierungslager Staumühle, Pfr. Münster, 1956 zugleich Standortpfarrer. – 1933 Leiter der Hochkirchlichen Vereinigung. Dryander, Karl Friedrich Leopold, Dr.jur. 76 geb. 8. 9. 1880 Schenkenberg, gest. 16. 1. 1957 Halle (Saale), 1904 Gerichtsreferendar Naumburg, 1906 Regierungsreferendar bei der Regierung Danzig, beim Landratsamt ebd. u. beim Magistrat Zoppot, 1910 Regierungsass. als Hilfsarbeiter

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Personenregister/Biographische Angaben

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Landratsamt Unterlahnkreis, 1913 Landratsamt Neidenburg, dann Allenstein, 1914 Kriegsdienst, 1917 Regierungsrat Allenstein, 1919 Merseburg, 1921 unbesoldeter Stadtrat Halle, 1922 Tätigkeit bei der Disconto-Gesellschaft ebd., 1923 Filialdirektor, 1929 Entlassung, 1930–1943 besoldeter Stadtrat Halle, 1934 stellv. Vors. des Stadtverwaltungsgerichts ebd., stellv. Leiter des Versicherungsamtes für den Stadtkreis Halle, 1943 i. R., 1946 Staatsanwalt Landgericht Merseburg-Halle, 1948 Entlassung aus polit. Gründen. – 1947 Beisitzer des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD, Patronatspresbyter der reformierten Domgemeinde Halle, Mitgl. der Synode der Kirchenprovinz Sachsen, Mitgl. der Kirchenleitung ebd. Duebbers, Rolf 291 geb. 30. 4. 1912 Zeitz, 1933 Vikar Herzberg/Elster, 1934 Blumenau (Brasilien), 1937 Pfr. Rio dos Bugros (Brasilien), 1947 Ibirama, 1952 Blumenau, 1968 Direktor Predigerseminar Araras, 1972 Pfr. Presidente Getulio, 1975 i. R. Dulles, John Foster 21, 49, 65–67, 156, 237, 528 geb. 25. 2. 1888 Washington/D. C., gest. 24. 5. 1959 Washington/D. C., Anwalt, 1945–1950 UN-Delegierter, 1953 Außenminister der USA. Dyroff, Balther (Balthasar) 390 geb. 5. 11. 1904 Hofstetten, gest. 24. 11. 1986, 1935 Pfarrverweser Emetzheim, 1938 Pfr., 1947 Vereinsgeistlicher beim Landesverein für die IM Nürnberg, 1954 Geschäftsführer des Landesverbandes der IM in Bayern u. des Hilfswerks, 1958 Landespfr. des Landesverbandes der IM bzw. des Diakonischen Werks, 1971 i. R. Ebeling, Gerhard, D., Dr.theol. 293, 302, 400f. geb. 6. 7. 1912 Berlin-Steglitz, gest. 30. 9. 2001 Zürich, 1938–1945 Pfr. der BK, 1946 Universitätsdozent Tübingen, 1946 o. Prof. (KG), seit 1952 Präs. des theol. Fakultätentages, 1954 Prof. (ST) Tübingen, 1956 Prof. Zürich, Gründer des Instituts für Hermeneutik an der Theol. Fakultät, 1965 Prof. (PT) Tübingen, 1968 Zürich. Ebert, Max 237 Ebsen, Gerhard 231 geb. 2. 1. 1909 Magdeburg, 1931 Referendar Amtsgericht Kappeln, 1932 Beschäftigung beim Landgericht Flensburg, 1933 beim Amtsgericht Flensburg, 1935 juristischer Hilfsarbeiter beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt Kiel, 1936 Kon.Ass. Eden, Robert Anthony, 1. Earl of Avon 21, 49, 65–67, 156, 237, 528 geb. 12. 6. 1897 Windlestone, gest. 14. 1. 1977 Salisbury/Wiltshire, 1923 Unterhausabgeordneter (Konservative), 1926 Parliamentary Private Secretary im Außenministerium, 1931 Staatssekretär, 1934 Lordsiegelbewahrer, 1935 Minister für den Völkerbund, dann bis 1938 Außenminister, 1939 Minister für die Dominions, 1940 Kriegsminister, 1940–1945 u. 1951 Außenminister, 1955–1957 Premierminister. Eggert, Fritz, Dr.phil. 122 geb. 1. 6. 1888, gest. 22. 8. 1959, Mitarbeiter der Berliner Stadtmission, 1949–1957 Berater der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – u. der Kirchenkanzlei der APU in Steuersachen. Ehlers, Hermann, Dr.jur. 28, 216, 219f., 233, 237–242, 253, 531 geb. 1. 10. 1904 Berlin, gest. 29. 10. 1954 Oldenburg, Verwaltungsjurist, 1939 Ent-

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lassung wegen seiner Tätigkeit für die BK, 1941 Kriegsdienst, 1945 OKR u. jurist. Mitgl. der oldenburgischen Kirchenleitung, 1949–1954 MdB (CDU), 1950–1954 Präs. des Deutschen Bundestages. – 1946–1953 Vors. des westl. Senats des Disziplinarhofs der EKD, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach u. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949 Mitgl. der Synode der EKD, jurist. Mitgl. des Schiedsgerichtshofs der EKD. Eichele, Erich, D. Dr.theol. 216, 265, 302 geb. 26. 2. 1904 Stuttgart, gest. 11. 6. 1985 Stuttgart, 1934 Pfr. Stuttgart u. geistl. Hilfsarbeiter im EOK ebd., 1936 KR, 1944 OKR (Ausbildungsreferent), 1951 Prälat im Sprengel Ulm, 1962–1969 württembergischer Landesbischof. – 1952 Teilnahme an der Vollversammlung des LWB Hannover, Mitgl. der Kommission für die Revision des NT, 1957 Teilnahme an der Vollversammlung des LWB Minneapolis, 1959–1962 Leiter des württembergischen Gustav-Adolf-Werkes, 1963 Teilnahme an der Vollversammlung des LWB Helsinki u. der Weltmissionskonferenz Mexiko, 1966–1969 Vors. der ACK. Eichholz, Georg, Dr.theol. 421, 423 geb. 6. 4. 1909 Essen, gest. 22. 12. 1973 Wuppertal, 1935 Lehrer am Seminar der Rheinischen Mission, 1946 Seminarleiter, 1951 Prof. (NT) KiHo Wuppertal im Nebenamt, 1961 im Hauptamt. Eickstedt, Klaus von, Dr.rer.pol. Dr.med. 481 geb. 7. 4. 1891 Berlin, gest. 27. 11. 1980 Göttingen, 1922 Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung im Direktorium des Pommerschen Landesbundes Stettin, 1939 Oberkriegsverwaltungsrat u. Major der Reserve im Stab des Generalquartiermeisters, nach 1945 Beauftragter für die landeskirchliche Männerarbeit für Südhannover, 1947 Leiter des Evangelischen Hilfswerks u. der Inneren Mission Südhannover, dann bis 1961 Verwaltungsdirektor Evang. Krankenhaus Göttingen-Weende, 1953 Laienvorsitzender der Männerarbeit der EKD. Eisenhower, Dwight David 218 geb. 14. 10. 1890 Denison (Tx.), gest. 28. 3. 1969 Washington/D. C., Berufssoldat, 1941 im Generalstab in Washington u. Chef der War Plans Division, 1942 Oberbefehlshaber der amerikanischen Landung in Nordafrika, 1943 Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa, 1944 General of the Army, 1945 Militärgouverneur in der amerikanischen Besatzungszone, 1947 Präs. der Columbia University, 1950 Supreme Allied Commander Europe, 1953–1961 Präs. der USA. Ellenbeck, Hildegard 481, 488 geb. 1. 12. 1895 Krefeld, gest. 11. 7. 1974 Bad Pyrmont, 1921 Examen als Fürsorgerin, 1927 Fürsorgerin im Johannesstift Berlin, 1948–1966 Vors. des Deutschen Ev. Frauenbundes. Elliger, Walter, Dr.theol. 288 geb. 8. 12. 1903 Heppens, gest. 23. 5. 1985 Unna, 1930 Habilitation Halle, 1934 o. Prof. (KG) Kiel, 1936 Versetzung nach Greifswald, 1939 Kriegsdienst, 1950 Prof. Humboldt-Universität Berlin, 1963 Bochum, 1970 Emeritierung. Ellul, Jacques, Dr.jur., Lic.phil. 379 geb. 6. 1. 1912 Bordeaux, gest. 19. 5. 1994 Pessac, 1937 Dozent für Rechtswissenschaften Montpellier, Straßburg, 1940 entlassen, 1945 Bezirksbürgermeister, 1946 Prof. (Rechtsgeschichte) Universität Clermont-Ferrand.

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Ellwein, Theodor, Dr. 118 geb. 18. 5. 1897 Madras/Indien, gest. 22. 2. 1962 München, 1922 Stadtvikar München, 1924 Religionslehrer Hof, 1930 Pfr. Augsburg, 1934 Prof. Hochschule für Lehrerbildung Weilburg/Lahn, 1936 OKon Rat (theol. Referent) Kirchenkanzlei der DEK, 1939–1949 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1951 Religionslehrer München u. Lehrbeauftr. Lehrerbildungsanstalt, 1954–1961 Studienleiter Ev. Akademie Bad Boll. Elspermann, Luise 56 geb. 12. 12. 1904 Bochum, gest. 28. 4. 1980 Frankfurt/M., 1929 Eintritt in die Schwesternschaft des Diakonissenmutterhauses „Neuvandsburg“ Elbingerode, 1930–1937 bei der Zentrale des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes Marburg, 1961–1975 Leiterin eines Altersheims Berlin. Elss, Eberhard, Dr.jur. 75 geb. 1. 10. 1908 Neuruppin, 1935 Rechtsass., 1935 Jurist im altpreußischen Bruderrat, 1940 Sachbearbeiter u. Referatsleiter beim Oberpräs. Kattowitz, 1942– 1945 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1946 Sachbearbeiter in der Kirchenkanzlei der EKD, 1948–1973 OKR Darmstadt. – 1946 Mitgl. des Nachprüfungsgerichts der EKD, 1953 Mitgl. des westl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Emde, Frieda, geb. Heitkamp 130 geb. 1881 Wehdem, gest. 1960, Witwe des Pfarrers Karl Emde. Engelbrecht, Manfred 226 geb. 20. 5. 1927, 1953 Hilfsprediger Berlin-Reinickendorf, 1953 Pfr. Buenos Aires, 1960 Berlin. Engel, Karl Martin Hartmut 270 geb. 18. 10. 1922 Glogau, gest. 23. 2. 1990 Offenbach, 1953 Pfarrverwalter Siefersheim, 1954 kommissarische Versehung der Studentenseelsorge Mainz, 1954 Studentenpfr. Mainz, 1958 Pfr. Worms, 1966 Religionslehrer Offenbach. Engelmann, Friedrich 108 geb. 29. 10. 1887 Bethel, 28. 12. 1986 Oelde, 1914 Synodalvikar Siegen, 1916 Hilfsprediger Herford, 1924 Pfr. Gehlenbeck, 1931 i. R., 1933 Hilfsprediger Oelde, 1947 Pfr., 1949 i. R. Erdmann, Martin, D. 530, 534, 538 geb. 23. 7. 1896 Ingeleben, gest. 1. 9. 1977 Braunschweig, 1914 Kriegsdienst, 1924 Pfr. Räbke, Warberg u. Lelm, 1930–1957 Pfr. im Diakonissenmutterstift Braunschweig, 1945 stellv. Vors. der Kirchenregierung, 1946 braunschweigischer Landeskirchenpräsident, 1947–1965 Landesbischof. Euler, August-Martin 476 geb. 9. 5. 1908 Kassel, 4. 2. 1966 Brüssel, 1939 Justitiar der IG Farben, 1945 Landrat Hersfeld, 1946 Rechtsanwalt, 1946 Landesgeschäftsführer, 1947 Landesvors. FDP Hessen, 1946/47, 1950/51, 1954/55 MdL Hessen, 1946/47 u. 1954/55 Fraktionsvors., 1949–1958 MdB, 1956 Austritt aus der FDP u. Gründung der FVP, 1958 Generaldirektor bei der Versorgungsabteilung der EURATOM. Faisst, Hans 530, 534, 538 geb. 17. 12. 1896 Kötzschenbroda, gest. 1979, 1932 Pfr. u. Sup. Freienwalde, 1934 beurlaubt aus kirchenpolit. Gründen, 1946 OKon.Rat Ev. Kirche in Pommern. Falkenhausen, Gotthard Ludwig Hans Dietrich Freiherr von, Dr.jur. 192 geb. 20. 1. 1899 Steinkirchen, gest. 1. 11. 1982 Essen, Rechtsanwalt Königsberg,

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Personenregister/Biographische Angaben

1929 Justiziar, 1935 Filialdirektor Bankhaus Trinkaus Essen, 1938 persönlich haftender Gesellschafter, 1939 bis 1944 in Paris, nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet, 1960–1970 Präs. bzw. Vizepräs. IHK Essen, 1960–1967 Präs. des Vorstandes des Bundesverbandes deutscher Banken. – Januar 1952 Mitgl. des Hilfswerkausschusses u. des Verwaltungsrates des Hilfswerks, Oktober 1952– 1957 stellv. Mitgl. des Hilfswerkausschusses. Feise 122 Angestellte im Oberrechnungsamt der EKD. Feller, Friedrich, Dr.jur. 481 geb. Pettkus, gest. 1960 Kitzeberg, 1948 Leiter des Arbeiterwerks der Männerarbeit der schleswig-holsteinischen Landeskirche, Beauftragter für die Männerarbeit in Schleswig-Holstein u. 1952–1960 Leiter des KDA in Schleswig-Holstein. Fichtner, Johannes, Lic.theol. Dr.theol.h.c. 302 geb. 14. 7. 1902 Reichenbach, gest. 1. 7. 1962 Speyer, 1930 Habil., PD u. Standortpfr. Greifswald, 1937 apl. Prof., 1939–1948 ao. Prof., später zugleich Studentenpfr., 1949 o Prof. (AT) KiHo Bethel, seit 1954 gleichzeitig Doz. Pädagogische Akademie Bielefeld. Figur, Fritz 76 geb. 14. 2. 1904 Berlin, gest. 29. 5. 1991 Berlin, 1928 Hilfsprediger Gransee-Nordlage, 1930 Ordination u. Pfr. Berlin-Dahlem, 1939–1945 Kriegsdienst, 1947 Pfr. Berlin-Köpenick u. Sup. des Kirchenkreises Oberspree, 1955 Vizepräses, 1959 letzter gemeinsamer Präses der Synode Berlin-Brandenburg, 1961–1963 Vors. der Kirchenleitung Ost, 1966/67 bischöfl. Aufgaben nach der Wahl des von der DDR-Regierung ausgesperrten Kurt Scharf zum Bischof u. dem Rücktritt des Bischofsverwalters Günter Jacob, bis 1969 stellv. Präses der Synode der EKD, 1969 i. R., 1970 Umsiedlung nach Berlin (West). – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Fischer, Martin, D. 302, 480 geb. 9. 8. 1911 Magdeburg, gest. 3. 3. 1982 Berlin, 1934 Vikar 1935 Sekretär des DCSV Berlin, 1936 Leiter des Studentenamtes der VKL, 1945 Dozent, 1950 Prof. (PT) an der KiHo Berlin, 1970–1975 Präs. der Kirchenkanzlei der EKU. – 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD. Fischer, Hans (Johann) 452 geb. 8. 9. 1904 Werne, Bergmann. Florin, Hans-Wilhelm, Dr.theol. 226, 244 geb. 1928, 1961 stellv. Direktor der Abteilung Weltmission des LWB, 1964 in dessen Auftrag Kontaktaufenthalt in Südafrika, 1966 Theol. Referent der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Weltmission Hamburg, 1974 Generalsekretär, 1976– 1986 Generalsekretär der World Association for Christian Communication London, Regional Secretary Europe/Middle East der United Bible Societies. Florowski, Georgi Wassiljewitsch 246 geb. 23. 8. 1893 Odessa, gest. 11. 8. 1979, 1920 Emigration nach Sofia, 1921 Berufung an das Russische Akademische Kollegium in Prag, 1926 Berufung an das Institut de Théologie Orthodoxe de Paris (St. Sergius-Institut), 1948 St. Vladimir’s Theological Seminary in New York, 1956 Havard Divinity School, 1964 Emeritierung u. Gastprof. Princeton.

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Flos, Max-Heinrich 291 geb. 2. 2. 1910 Tribsees, gest. 12. 1. 1975 Florianopolis, Vikar Rathebur, 1935 Prädikant Pritter, 1937 Hilfsgeistlicher Rio de Janeiro, 1950–1952 beurlaubt, dann ohne Amt, 1953 Pfr. Forianopolis, 1965 i. R. Förster, Erwin 527 geb. 1901, gest. 1980, 1961–1969 Vorsitzender des Distrikts Ost der Brüder-Unität. Fokken, Johannes Berthold Ulfert, Dr.jur. 18, 134 geb. 13. 2. 1906 Worms, gest. 11. 2. 2001 Landschaftspolder, 1935–1945 Referent der Rechtsabteilung des Reichsluftfahrtministeriums, 1940 stellv. Leiter u. Mitgl. des Presbyteriums der Betlehems-Gemeinde Berlin, 1943–1945 Ältestenprediger der BK, 1945 Internierung, 1945 Mitgl. des Presbyteriums Landschaftspolder u. des Bezirkskirchentages Rheiderland, 1946 leitendes jurist. Mitgl. des Landeskirchentages der Ev.-Ref. Kirche der Provinz Hannover, 1958 Landwirt. – 1949 Mitgl. des Schiedsgerichtshofs der EKD, Oktober 1951 Präs. des Landeskirchentages der Ev.-Ref. Kirche in Nordwestdeutschland, 1955–1959 Mitgl. der Synode der EKD, Vors. des Finanzausschusses. Frädrich, Hermann 76 geb. 19. 4. 1892 Barmen, gest. 25. 12. 191 Arolsen, 1921 Hilfsprediger Koberwitz, 1923 Pfr. Haynau, 1945 komm. Pfr. Hohenmölsen, 1947 Pfr. u. Sup. ebda., 1963 i. R. Franco Bahamonde, Francisco 229 geb. 4. 12. 1892 El Ferrol, gest. 20. 11. 1975 Madrid, 1936 Putsch gegen die spanische Republik, von der Junta de Defensa nacional zum Staatschef u. Generalissimus ernannt, 1937 Führer der Falange, 1939–-1975 Diktator Spaniens. Franz Josef 194 geb. 18. 8. 1830 Wien-Schönbrunn, gest. 21. 11. 1916 ebda., 1848 Kaiser von Österreich u. Apostolischer König von Ungarn. Fraser, Jean M. 246 1932 Sekretärin der britischen christlichen Studentenbewegung, Gemeindehelferin London, 1942 Mitarbeiterin in der Jugendabteilung des britischen Kirchenrates, Direktorin der Jugendabteilung des ÖRK. Fraustadt, Friedrich Gotthelf Nathan 40, 472, 489 geb. 12. 5. 1891 Geising, gest. 14. 11. 1954 Chihuahua, 1917 Feldgeistlicher, 1919 Lazarettpfr. Arnsdorf, 1920 Anstaltsgeistlicher Hochweitzschen, 1925 Reiseprediger Südbezirk der deutschen evangelischen La-Plata-Synode, 1926 Pfr. Buenos Aires, 1929 Reiseprediger im Nordbezirk, 1933–1945 Pfr. Mexiko-City. Fraustadt, Fritz Eckardt 40, 472, 489 Sohn von F. Fraustadt. Fraustadt, Georg Ulrich 40, 472, 489 Sohn von F. Fraustadt. Fraustadt, Renate Ursula 40, 472, 489 Tochter von F. Fraustadt. Freitag, Walter 77 geb. 17. 12. 1899, gest. 8. 12. 1966, Kon.OInsp., Berlin-Pankow. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD.

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Personenregister/Biographische Angaben

Freudenberg, Else, geb. Liefmann 226 geb. 19. 2. 1897, gest. 1. 12. 1988, Ehefrau von Adolf Freudenberg. Freytag, Walter, Dr.phil., Dr.theol.h.c. 425, 480 geb. 28. 5. 1899 Neudietendorf, gest. 24. 10. 1959 Heidelberg, 1928 Direktor Dt. Ev. Missions-Hilfe Berlin, 1929–1953 Hanseatischer Missionsdirektor mit Sitz in Hamburg, 1929 Lehrbeauftr. (Missionswissenschaft) ebd., seit 1930 auch Kiel, 1944/45 Lehraufträge außer Kraft gesetzt, 1947 HonProf. Hamburg u. Kiel, 1948 nebenamtl. Doz. KiHo, 1953 o. Prof. Hamburg (Missionswissenschaft u. ökumenische Beziehungen). – 1954 Vors. Studienabteilung ÖRK u. 1958 Vizepräs. Internationaler Missionsrat. Fricke, Hans-Joachim, Dr.jur. 481 geb. 26. 2. 1904 Hannover, gest. 24. 9. 1974, bis 1933 Leiter des Landesverbandes Niedersachsen im Bund Deutscher Bibelkreise (Evangelische Jungenschaft), 1933 Geschäftsführer des Verkehrsverbandes Niedersachsen, 1939 Verkehrsbeauftragter für Wirtschaft Eisenbahndirektion Hannover, 1945 Syndikus der Industrie- u. Handelskammer Hannover u. der hannoverschen Landeskirche, 1952/53 MdB (DP). Fricke, Otto, Dr.theol. DD. 65 geb. 28. 2. 1902 Heinebach, gest. 8. 3. 1955 Frankfurt/M., 1926 Hilfspfr. Kassel, 1927 Pfr. Frankfurt, 1929 nebenamtl. Hochschulpfr., Mitgl. der VKL u. des Reichsbruderrates, 1934 aus kirchenpolit. Gründen beurlaubt, Dienststrafverfahren u. Haft, 1942–1944 Kriegsdienst, 1945 Mitgl. der VKL Frankfurt/M., Sprecher u. Vertreter der Kirche bei der Militärregierung u. sonstigen Behörden u. Mitgl. des Verbindungsausschusses der hessischen Teilkirchen, 1946/47 Bevollmächtigter des Hilfswerks der EKD, 1947–1950 OKR u. Mitgl. der hessen-nassauischen Kirchenleitung, Vors. der Arbeitsgemeinschaft der Ev. Landesbaugemeinden. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach u. stellv. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz in Amsterdam. Friedrich, Theodor 341 geb. 26. 10. 1899 Ruchheim, gest. 7. 12. 1961 Böhl, 1924 Stadtvikar Neustadt, 1925 Lamprecht, 1926 Pfr. Herrschberg, 1937 Böhl, 1948 im Austausch für einen Pfr. in französischer Kriegsgefangenschaft u. Seelsorger an Kriegsgefangenen. Friedrich, Otto Eugen, Dr.jur. D.theol.h.c. 54, 75, 78, 98 geb. 6. 7. 1883 Molsheim/Elsass, gest. 21. 6. 1978 Heidelberg, 1919–1925 Stadtrechtsrat Karlsruhe, 1924–1953 Mitgl. der badischen Kirchenleitung, 1933 Lehrbeauftragter für Kirchenrecht an der Univ. Heidelberg, 1937 Entzug der Lehrbefugnis aus polit. Gründen, 1949 u. 1963 Lehrbeauftragter u. Honorarprof. für Kirchenrecht u. Staatsrecht Heidelberg. – 1946 Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (westl. Senat), des Finanzbeirates der EKD u. Rechtskundiger Beisitzer der Disziplinarkammer der EKD, 1959 Vors. des Schiedsgerichtshofs der EKD. Frings, Joseph, Dr.theol. 163, 347 geb. 6. 2. 1887 Neuss, gest. 17. 12. 1978 Köln, 1910 Kaplan Köln, 1915 Pfarrrektor Köln, 1922 Rektor Waisenhaus Neuss, 1924 Pfr. Köln, 1935 Prosynodalrichter, 1937 Synodalrichter u. Regens des Priesterseminars Bensberg, 1942–1969 Erzbischof von Köln, 1945–1965 Vors. der Fuldaer bzw. Deutschen Bischofskonferenz, 1946 Kardinal.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Friz, Karl 189 geb. 6. 12. 1904 Riedlingen, gest. 10. 8. 1957 Heilbronn, 1932–1937 Pfr. Beirut u. Leiter der deutschen Schule ebd., 1937 Pfr. Stuttgart, 1939/40 u. 1943–1948 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1948/1949 Hilfsreferent in der Kirchenkanzlei der EKD, 1949 Pfr. Heilbronn. Frör, Kurt, Lic.theol. 52, 481 geb. 10. 10. 1905 Rothenburg ob der Tauber, gest. 16. 2. 1980 Erlangen, 1928 Pfarrverweser Bad Reichenhall, 1928 Stadtvikar München, 1932 Inspektor Predigerseminar Nürnberg, 1936 Pfr. München, 1948 landeskirchlicher Beauftragter für Evangelische Unterweisung Rummelsberg, 1952 o. Prof. (PT) Erlangen, 1972 Emeritierung. Fürle, Günther, Dr.jur. 39, 118, 232 geb. 26. 7. 1899 Breslau, gest. 17. 1. 1978 Memmingen, 1917–1919 Kriegsdienst, 1924 Assistent an der Jurist. Fakultät der Univ. Breslau, 1924 Gerichtsass., 1925 beurlaubt, 1929 komm. Hilfsreferent im EOK Berlin, 1933 OKR u. Dirigent, 1935 komm. Kon.Präs., 1936 Leiter des Oberrechnungsamtes des EOK u. der DEK Berlin, 1937 stellv. Vors. der Finanzabteilung, 1938–1941 Direktor der Kirchenkanzlei, 1941–1943 stellv. Präs., 1941–1945 Leiter, 1945/46 Amtsenthebung u. komm. Beauftragter der EKD für die Ostpfarrerversorgung, 1947 Rechtsanwalt Memmingen, 1954 i. R. Fuglsang-Damgaard, Hans, D. D. Dr.theol. 473, 491 geb. 29. 7. 1890 Ørsted/Dänemark, gest. 8. 7. 1979 Kopenhagen, Volksschullehrer, 1925 Dozent Kopenhagen, 1933 dort Dompropst, 1934–1960 Bischof. Fugmann, Wilhelm 130 geb. 31. 3. 1886 Wieseth, gest. 27. 3. 1954, 1909 Pfr. Ponta Grossa/Brasilien, Vizepräses der Lutherischen Synode in Brasilien. Funke, Eugenie 237 geb. 21. 9. 1902 Lodz, gest. 16. 1. 1987 Karl-Marx-Stadt, Weberin. Gablentz, Otto Heinrich von der, Dr.rer.pol. 65, 79, 134 geb. 11. 9. 1998 Berlin, gest. 27. 4. 1972 Berlin, 1925 Referent im Reichswirtschaftsministerium, 1933 Wechsel zur chemischen Industrie, 1940 Anschluss an den Kreisauer Kreis, 1945 Mitbegründer der CDU in der SBZ, 1948–1950 Mitgl. des Wiss. Beirates bei der Verwaltung für Wirtschaft der Bizone bzw. beim Bundesminister für Wirtschaft, 1948 Initiator u. Mitbegründer der Deutschen Hochschule für Politik, 1955–1959 deren Direktor, 1953 Prof. für Politikwissenschaften an der FU Berlin, 1965 Austritt aus der CDU, 1966 Emeritierung. – Mitgl. der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD. Gabriel, Paul, D. Dr. 454 geb. 15. 12. 1883 Steinhorst, gest. 1964 Wernigerode, 1910 Hilfsprediger Magdeburg, 1911 Studieninspektor Predigerseminar Wittenberg, 1914 Feldgeistlicher, 1916 Pfr. Stülpe, 1921 Halle/S., 1944 Sup. u. nebenamtl. Kon.Rat, 1947 Senior der ref. Gemeinden. Gefaeller, Heinz, Dr.jur. 60, 390, 530 geb. 16. 8. 1904 Taipau, gest. 28. 6. 1987 Bonn, 1936 Kon.Rat im EOK Berlin, 1942 Kon.Präs. Königsberg, 1945 OKon.Rat (Mitgl. der Allgemeinen Verwaltung der APU bzw. EKU) Berlin, 1956–1969 Leiter der Berliner Abt. im Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen. – 1946 Mitgl. des Finanzbeirates.

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Personenregister/Biographische Angaben

Gehlhoff, Gerhard, Dr.phil. 461f. geb. 14. 9. 1896 Berlin, gest. 4. 8. 1954 Hornheide, 1920 Lehrer, 1929 Pfr. Schlalach, 1934 Lupow, 1939 Kriegsdienst u. a. als Lazarettpfarrer, 1946 Gymnasialdirektor Lippstadt, 1950 Landesflüchtlingspfr. Handorf. Gennrich, Paul-Wilhelm, Lic.theol. 474, 480 geb. 16. 11. 1902 Wittenburg, gest. 9. 11. 1981, 1929 Pfr. Lissabon, 1936 Schreiberhau, 1949–1967 Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werks Leipzig. Gerasimow 318 Gerber, Hermann, Dr.theol. 189, 228, 353 geb. 4. 2. 1910 Brüssel, gest. 5. 8. 2009 Bad Homburg, 1934 Vikar Hörbach u. Hirschberg, 1935 Pfarrassistent Heppenheim, 1935 Pfarrverwalter Wörrstadt, 1936 Hilfsprediger Wiesbaden, 1945 Aushilfsvikar Weilmünster, 1946 Pfr. Altweilnau, 1950 Königstein, 1958–1969 OKR u. Öffentlichkeitsreferent der Evangelischen Kirche in Hessen u. Nassau, 1969 Pfr. für das Fernsehen, 1974 Pfr. für Rundfunk u. Fernsehen, 1976 i. R., 1960–1970 Filmbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Gerhardt, Theodor 105 geb. Langenburg 29. 7. 1890, gest. 28. 6. 1966 Laupheim, 1918 Pfr. Hohebach, 1927 Sulzgries, 1935 Dekan Freudenstadt, 1947 Dekan Heilbronn, 1957 i. R. u. theol. Leiter der Evangelischen Haus- u. Landschwesternschaft Korntal. Gerstenmaier, Eugen Karl Albrecht, D. Dr.theol. Dr.h.c.mult. 52, 218, 399f., 405, 407, 470, 481 geb. 25. 8. 1906 Kirchheim/Teck, gest. 13. 3. 1986 Remagen-Oberwinter, 1921 kaufmännischer Angestellter, 1931 Abitur u. Studium, 1936 auftragsweise Theol. Referent im Kirchlichen Außenamt der DEK, 1937 Habil., Entzug der Lehrerlaubnis aus polit. Gründen, 1942 Kon.Rat, 1944/45 Haft wegen Verdacht der Teilnahme am 20. Juli 1944, 1945–1951 Gründer u. Leiter des Hilfswerkes der EKD, Mitbegründer u. Miteigentümer der Wochenzeitung „Christ u. Welt“, 1947 OKR, 1954–1969 Präs. des Deutschen Bundestages. – 1937 wiss. Vorbereitung der Weltkirchenkonferenz in Oxford, 1948 Mitgl. Kirchenversammlung Eisenach u. Besucher der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949–1970 Mitgl. der Synode der EKD. Girgensohn, Herbert, D.theol. Dr.phil. Dr.theol.h.c. 480 geb. 27. 9. 1887 Wolmar, gest. 11. 9. 1963 Glücksburg, 1920 Religionslehrer u. Stadtvikar Riga, 1921–1939 Oberpastor ebd., 1927–1939 Doz. (PT) am HerderInstitut ebd., 1940 Pfr. Posen, 1945 Flüchtlingspfr. Rathenow u. Lübeck, 1946 Doz. ebd., 1955 Prof. (PT) Theol. Schule Bethel, 1958 Emeritierung. – 1946–1963 Mitgl. des Ostkirchenausschusses, 1946–1951 Vors. ebd. Giese, Julius Paul Wilhelm 86, 130, 230, 247, 355, 365 geb. 22. 3. 1878 Pfalzdorf, gest. 9. 4. 1976 Meran, 1898 Ordination, 1914–1918 Kriegsteilnahme, Pfr. Palermo, 1928 Meran, Vertreter des Deutschen Generalkonsulates in Meran, 1953 i. R. Giesen, Heinrich 52, 481 geb. 10. 9. 1910 Barmen, gest. 12. 10. 1972 Hattingen, 1938 Studentenpfr. Bonn, 1947 Köln, 1950–1961 Generalsekretär des DEKT, 1961 Direktor der Berliner Stadtmission.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Gisevius, Johannes, Dr.jur. 122 geb. 25. 8. 1880 Colochau, gest. 7. 1. 1955 Berlin, jurist. Hilfsreferent Konsistorium Magdeburg, 1918 Kon.Rat, 1920 jurist. Rat, 1922 Hilfsreferent EOK Berlin, 1925 OKon.Rat u. Wechsel ins Kirchenbundesamt, 1934 vorläufige Ruhestandsversetzung, 1935 Wiederaufnahme des Dienstes in der Kirchenkanzlei der DEK, 1946 i. R. Gloede, Günther, Dr.theol. 214, 230, 246, 296, 312 geb. 21. 5. 1910 Wismar, 1935 Dozent (ST) Dorpat, 1936 Pfr. Steffenshagen u. Neubukow, 1946 Redaktionsleiter u. Mitgl. des Ökumenischen Ausschusses für Berlin. Gloege, Gerhard, D. Dr.theol. D.D. 481 geb. 24. 12. 1901 Crossen/O., gest. 15. 4. 1970 Bonn, 1927 Pfr. Bernau, 1929 theol. Lehrer am Auslandsseminar Ilsenburg, 1933 Studiendirektor Predigerseminar Naumburg, 1935 Amtsenthebung aus kirchenpolit. Gründen u. Redeverbot, 1938 Ausweisung aus Schlesien, 1939 Pfr. Erfurt, 1945 Propst ebd., 1946 Prof. (ST) Jena, 1961 Bonn, 1968 i. R. Glum 125 Angestellte im Kirchlichen Außenamt. Gollwitzer, Helmut, D.theol. D. D. 22, 65, 253, 286, 481 geb. 29. 12. 1908 Pappenheim, gest. 17. 10. 1993 Berlin-Dahlem, 1938–1940 Pfr. ebd., Doz. KiHo Berlin, Predigt- u. Redeverbot, Schutzhaft, 1940 Reichsredeverbot, Ausweisung aus Berlin, Sanitätsdienst, 1945–1949 russ. Kriegsgefangenschaft, 1949 o. Prof. (ST) Bonn, 1957–1971 KiHo Berlin, zugleich 1957–1975 FU Berlin. – 1953–1964 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung. Graetsch, Eduard Ferdinand 131 geb. 20. 2. 1878 Ischdaggen, gest. 31. 8. 1953 Lingen, 1903 Missionar Indien, 1914 Referent im Auswärtigen Amt, 1922 Pfr. Campinho, Espirito Santo/Brasilien, 1931 Brusque, Santa Catarina, 1939 i. R. Gratz 125 Angestellter im Kirchlichen Außenamt. Grau, Ernst Eduard, Dr. 94 geb. 24. 12. 1913 Mannheim, gest. 14. 6. 1993 Heidelberg, 1938 Vikar, 1942 aus Kirchendienst entlassen, 1946 Vikar u. Religionslehrer Weinheim, 1948 Pfr. beim badischen Männerwerk, 1951 Pfr. im Labour Service Center der HQ EUCOM Heidelberg, 1952 Nachfolger von Pleus als leitender Geistlicher der Labour-Service-Einheiten, 1955 Religionslehrer Heidelberg, 1962 Dozent PH Heidelberg, 1964 Prof., 1978 i. R. Grauheding, Erich, Dr.jur. 50, 71f., 121, 283, 467, 469, 474, 530, 534 geb. 10. 2. 1911 in Essen, gest. 12. 7. 2000, Gerichtsass. Essen, 1938 jurist. Hilfsarbeiter im Konsistorium Stettin, 1939 Ass. Konsistorium Magdeburg, 1941 Kon. Rat, 1941–1945 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1952 OKR u. leitender Jurist der (Ost-)Berliner Stelle der Kirchenkanzlei der EKD, 1959 OKR bei der pfälzischen Landeskirche, 1964 Präs. Landeskirchenamt der Landeskirche Schleswig-Holstein, 1975 i. R. – 1966–1972 Mitgl. Synode der EKD. Greve, Otto Heinrich, Dr.jur. 477 geb. 30. 1. 1908 Rostock, gest. 11. 6. 1968 Ascona, 1937 bei der Generalstaatsanwaltschaft Rostock, 1939–1943 leitender Angestellter eines Rüstungsunterneh-

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Personenregister/Biographische Angaben

mens, 1945 Landrat Greiz bzw. Anwalt Hannover, Mitbegründer der FDP in der Britischen Zone, 1946 im Parteivorstand, 1947–1951 MdL Niedersachsen, 1948 Wechsel zur SPD, 1949–1961 MdB. Greeven, Heinrich, Lic.theol. D. 356f., 380 geb. 4. 10. 1906 Thorn, gest. 7. 6. 1990 Bochum, 1930 Inspektor Theol. Studienhaus Greifswald, 1933 PD (NT) ebd., 1937 Zwangsversetzung, Lehrbeauftragter Heidelberg, 1939–1945 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1947 Pfr. Wieblingen, 1948 ao. Prof. Heidelberg, 1950 Doz. KiHo Bethel, 1954 Prof. ebd., 1956 o. Prof. Kiel, 1964–1972 Bochum. Gregor 318 geb. 1870, gest. 1955, Metropolit von Leningrad u. Novgorod. Grönich, Wanda 237 geb. 14. 1. 1900 Lodz, gest. 13. 3. 1986 Karl-Marx-Stadt. Grossmann, Martha 292 geb. 10. 10. 1911 Berlin, Ehefrau von Pfarrer Gerhard Großmann, Berlin. Grotewohl, Otto 218, 315, 484 geb. 11. 3. 1894 Braunschweig, gest. 21. 9. 1964 Berlin, 1946 Mitvors. u. Mitgl. des Politbüros der SED, 1949–1964 Ministerpräs. u. Vors. des Ministerrates der DDR, 1960–1964 stellv. Vors. des Staatsrates der DDR. Groth, Werner Heinrich 292 geb. 26. 12. 1895 Hamburg, gest. 16. 4. 1979 Hamburg, 1925 selbstständiger Makler, 1946 Mitglied der hamburgischen Bürgerschaft (CDU), 1953 bis 1956 Vizepräs. der Bürgerschaft. Grothe, Else 122 geb. 4. 5. 1900 Rixdorf, gest. 7. 12. 1978 Berlin, 1928 Heirat mit Amtsrat Hermann Grothe. Grüber, Heinrich, D. Dr.theol. Dr.h.c.mult. 19, 27f., 35, 43, 183f., 210, 215, 217– 219, 234, 237f., 240, 253f., 258, 279f., 285, 287f., 313, 315, 343, 346, 348, 350, 391, 396, 445, 462, 466f., 474–476, 496, 527f., 530f., 534, 536 geb. 24. 8. 1891 Stolberg, gest. 29. 11. 1975 Berlin, 1920 Pfr. Dortmund-Brackel, 1925 Anstaltsgeistlicher der Düsselthaler Anstalten u. Leiter der Teilanstalten Alt-Düsseldorf u. Zoppenbrück, 1926 Leiter der Erziehungsanstalt Waldhof, 1934/35 Pfr. Berlin-Kaulsdorf, 1938 Leiter der Hilfsstelle für „nicht-arische Christen“ (Büro Pfarrer Grüber), 1938 Verhaftung, 1940–1943 Haft im KZ Sachsenhausen u. Dachau, 1945 Propst Berlin u. Mitgl. der Kirchenleitung, 1945 Bürgermeister Berlin-Kaulsdorf, 1945–1947 stellv. Vors. des Beirates für kirchl. Angelegenheiten beim Magistrat zu Berlin, gleichzeitig Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Hauptbüro Berlin), 1949–1958 Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Regierung der DDR. Grüber, Margarete 466 geb. 15. 7. 1899 Wuppertal, gest. 17. 12. 1986 Berlin, seit 1920 verheiratet mit Heinrich Grüber. Grünbaum, Kurt Robert Karl Eduard 76, 122 geb. 5. 4. 1892 Storkow, gest. 9. 4. 1982 Brandenburg/Havel, 1914–1918 Kriegsdienst, 1922 Rechtsanwalt, 1923–1926 Jurist im Konsistorium der Mark Brandenburg Berlin, 1925 Kon.Rat ebd., 1927 Ministerialrat in der Geistlichen Abteilung des Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Unterricht u. Kultus, 1935 im

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Personenregister/Biographische Angaben

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Reichskirchenministerium, 1945 Regierungsdirektor im brandenburgischen Finanzministerium u. Bearbeiter der kirchl. Angelegenheiten im Volksbildungsministerium, 1947 verhaftet, 1948 Domkurator Brandenburg/Havel, 1950–1952 Leiter der Hauptabteilung Verbindung zu den Kirchen beim stellv. Vors. des Ministerrates, 1953 inhaftiert, 1953 OKon.Rat Berlin-Brandenburg u. Mitarbeiter der Kirchenkanzlei der EKD, 1954 Kon.Präs. Magdeburg, 1957/58 Verhaftung u. Verurteilung wegen Devisenvergehens, 1948–1961 Domkurator Brandenburg, 1961–1971 jurist. Referent in der Kirchenkanzlei der EKU. Grünhut, Max, Dr.jur. 477, 506 geb. 7. 7. 1893 Magdeburg, gest. 6. 2. 1964 Oxford/England, 1914 Kriegsfreiwilliger (Krankenpfleger), 1917 Rechtsreferendar Frankfurt/M., 1919 München, dann Kiel, 1920 wiss. Hilfsarbeiter Hamburg, 1922 PD, 1923 Lehrbeauftragter für Strafrecht u. Prozessrecht Jena, 1924 Prof. ebd., 1928 Bonn, 1933 Ruhestandsversetzung aus polit. Gründen, 1939 Forschungsstipendium u. Lehrtätigkeit für Kriminalpolitik Oxford, 1947 Lecturer für Kriminologie ebd., 1950 Lehrbeauftragter Bonn, 1951–1960 Reader Oxford, 1952–1954 Honorarprof. Bonn. 1953/54 Emeritierung. – Mitgl. im Lutheran Council of Great Britain, Mitbegründer der ev.luth. Synode deutscher Sprache u. Mitgl. des geistlichen Rates ebd. Gueutal, Franck 227f. geb. 19. 4. 1904 Montécheroux, 1930 Pfr. Noisy-le-Sec. Gülzow, Gerhard, D. 462 geb. 28. 10. 1904 Liepgarten, gest. 8. 12. 1980 Lübeck, 1930 Pfr. Kallies, 1934 Danzig, 1937 Jugendpfr. ebd., 1940 OKon.Rat im Konsistorium Danzig-Westpreußen, ständiger Vertreter des Bischofs, 1945–1971 Pfr. Lübeck, 1945–1980 Fortführung der Amtsgeschäfte des Konsistoriums Danzig in Lübeck. – 1946 Mitbegründer u. stellv. Vors. des Ostkirchenausschusses, 1951–1973 Vors. ebd., 1970 Mitgl. der Synode der EKD, 1973 Ehrenvors. des Ostkirchenausschusses. Günther, Margarete 122 geb. 22. 11. 1929 Dresden, 1953/54 Kanzleiangestellte in der Kirchenkanzlei der EKD für die Gliedkirchen in der DDR. Günther, Viktor Hermann, Dr. 401, 412f. geb. 16. 2. 1879, gest. 22. 12. 1965 Oslo, 1901 Hauslehrer, 1909 Pfr. Oslo, 1939 i. R. Gustavus, Hedwig 122 geb. 5. 12. 1909 Metz, gest. 15. 8. 1991 Berlin, Ehefrau von Walter Gustavus (1892–?). Haass, Friedrich 111, 415 geb. 25. 7. 1892 Treysa, gest. 8. 8. 1962 Eisenach, Geschäftsführer des Hauses Hainstein. Haetinger, Hermine 130 geb. 14. 11. 1885 Elberfeld, gest. 15. 12. 1963 Porto Alegre (Brasilien), Witwe von Immanuel Haetinger, Pfr. u. Asyldirektor Taquary/Brasilien. Hafa, Herwig, Dr.theol. 39, 122, 291, 359, 368 geb. 6. 3. 1910, gest. 28. 4. 2000 Berlin, 1938–1940 Studienass. u. Internatsleiter der Brüdergemeine, zugleich 1939 Lehrvikar, 1941 Hilfsprediger, 1942 Studienrat Hirschberg, 1947 Stadtsynodalpfr. Berlin, Mitarbeiter in der Kirchenkanzlei der EKD für die Gliedkirchen in der DDR, 1961 Provinzialpfr., 1962 Leiter des

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Personenregister/Biographische Angaben

Seminars u. Proseminars für Kirchlichen Dienst Berlin-Weißensee, 1978 i. R. – 1965–1976 Leiter der Erziehungskammer der Berlin-Brandenburg, 1966 Vors. u. Geschäftsführer der Kirchlichen Erziehungskammer der EKD, 1970–1974 Vors. des Ausschusses Kirchliche Erziehung u. Unterweisung, Vors. der Kommission für kirchliche Arbeit mit Kindern u. Konfirmanden. Hagemann, Eberhard, Dr.jur.h.c. 98 geb. 29. 1. 1880 Hannover, gest. 7. 10. 1958 Rotenburg/Hannover, 1931–1933 Landeshauptmann u. Vors. des Provinzialverbandes Hannover des Volksbundes Dt. Kriegsgräberfürsorge, 1934 Rechtsanwalt Celle, 1945 stellv. Oberpräs. Hannover, 1946 Landgerichtspräs. Verden, 1948–1952 Präs. des Volksbundes Dt. Kriegsgräberfürsorge. – 1945–1949 Mitgl. des Rates der EKD, 1946 stellv. Vors. des Disziplinarhofs der EKD (westl. Senat) u. Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1948 stellv. Mitgl. der Disziplinarkammer der EKD, 1949–1955 Vors. des Vorläufigen Schiedsgerichtshofs der EKD. Hagenow, Victor von 76 geb. 18. 6. 1886 Schwerin, 1915 Regierungsrat in der Armeeverwaltung, 1919 Regierungsrat im Reichsfinanzministerium, 1922 Oberregierungsrat, 1924 Ministerialrat, 1927 Ministerialdirigent in der Reichskanzlei, 1932 komm. Landratsamtsverwalter Löwenberg, 1933 abgesetzt, Verwaltungsgerichtsdirektor BerlinSteglitz, ab 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Hahn, Hugo, D. 48, 70, 184, 200, 210, 280, 285, 343, 346, 391, 396, 415, 435, 467, 488, 530, 534, 538 geb. 22. 9. 1886 Reval, gest. 5. 11. 1957 Dresden, 1910 Pfr. Nissi/Estland, 1919 Vertreibung u. Pfr. Worbis, 1927 Leipzig, 1930 Dresden u. Sup. Dresden-Land, 1933 Leiter des sächsischen Pfarrernotbundes, Mitgl. des Reichsbruderrates, 1934/35 vorübergehende Dienstenthebung u. Versetzung in den Ruhestand, 1936 Vertreter der sächsischen BK im Rat der Ev.-Luth. Kirche Deutschlands, 1938 Ausweisung aus Sachsen, 1939 Pfarrverweser Stuttgart, 1943 Pfr., 1947–1953 sächsischer Landesbischof. – 1945 Teilnehmer der Kirchenversammlung Treysa, 1945–1954 Mitgl. des Rates der EKD, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1949 stellv. Leitender Bischof der VELKD. Hahn, Otto, Dr.phil. 22, 285 geb. 8. 3. 1879 Frankfurt/M., 28. 7. 1968 Göttingen, 1906 Mitarbeiter Universität Berlin, 1907 Habilitation Berlin, 1910 Prof., 1928–1946 Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie, 1923 Vorschlag für den Chemie-Nobelpreis, 1938 Entdeckung der Kernspaltung mit Fritz Straßmann, 1944 Nobelpreis für Chemie (1946 überreicht), 1948–1960 Gründungspräs. der Max-Planck-Gesellschaft. Hahn, Werner, Dr.jur. 75 geb. 11. 1. 1903 Nördlingen, gest. 4. 11. 1961, Regierungsrat Landau, 1936 Kon. Rat, 1941 in der Kommunalverwaltung, 1948 OKR. Halfmann, Wilhelm 36, 186f., 200, 206, 233, 277, 279, 523, 534, 538 geb. 12. 5. 1896 Wittenberg, gest. 8. 1. 1964 Kiel, 1923 Studieninspektor im Predigerseminar Preetz, 1926 Pfr. Schönberg, 1933 Flensburg, 1937 komm. OKon. Rat, 1945 Vors. der VKL Schleswig-Holstein, 1946 Bischof für Holstein. Hamel, Johannes, Dr. theol. 439, 470, 474, 481 geb. 19. 1. 1911 Schöningen, gest. 1. 8. 2002, 1936 Adjunkt Auslandsseminar Ilsenburg, 1938 Studentenamtsleiter der BK Halle/S., 1939 Hilfsprediger Beckwitz,

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Personenregister/Biographische Angaben

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1940 Kayna, 1942 Heuckewalde, 1942 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1946 Studentenpfr. Halle, 1953 inhaftiert, 1955 Dozent (PT) KOS Naumburg, 1976 i. R. Hammelsbeck, Oskar, Dr.phil. 79, 418 geb. 22. 5. 1899 Elberfeld, gest. 14. 5. 1975 Detmold, wiss. Hilfsarbeiter Handelskammer Saarbrücken, 1923 Fabrikgeschäftsführer, 1927 Direktor der Volkshochschule Saarbrücken, 1934 Volks- u. Mittelschullehrer Saarbrücken, 1937 Dozent für Pädagogik u. Psychologie am Katechetischen Seminar Berlin, 1938 Referent für den kirchl. Unterricht, Leiter der BK der APU Berlin, 1944 Pfr. Falkenhagen, 1946–1959 Prof. u. Rektor der Pädagogischen Akademie Wuppertal, 1946–1971 nebenamtl. Lehrer der KiHo Wuppertal, 1964 Honorarprof. für Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Hagen. – 1946–1954 Vors. der Schulkammer der EKD, 1949 Mitgl. der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, 1955– 1966 der Synode der EKD u. der Ev. Konferenz. Hansen, Theophil von 194 geb. 13. 7. 1813 Kopenhagen, gest. 17. 2. 1891 Wien, Architekt. Hansen, Wilhelm 85 geb. 21. 3. 1899 Saarburg/Lothringen, gest. 18. 2. 1982 Meran, 1923 Hauslehrer, 1927 Hilfsprediger, 1930 Pfr. der deutschsprachigen Gemeinde Manchester u. Bradford, 1933–1939 Bradford, 1946 Manchester, Liverpool u. Sheffield, 1948 Bradford, 1957 Lehrer Marl. Hardenberg, Astrid Gräfin von 269 geb. 5. 5. 1925 Potsdam, 1943 Rote-Kreuz-Schwester, Organistin u. Mitgl. im Kirchenvorstand der deutschen Gemeinde in Paris, später Beamtin bei der EUKommission in Brüssel. Harder, Günther, Lic.theol. Dr.jur., D.theol. 299 geb. 13. 1. 1902 Groß-Breesen, gest. 14. 9. 1978 Berlin, 1929 Pfr. Fehrbellin, 1930– 1935 Repetent an der Theol. Fakultät Berlin, 1940 Vors. des Bruderrates der Provinz Brandenburg, 1934 Kreispfr. Nauen, Ruppin, Lindow-Gransee, Wittstock, 1935 Bezirkspfr. der BK für den Nordwestbereich der Mark Brandenburg, 1936– 1941 Dozent (NT) KiHo Berlin, 1937, 1941 u. 1945 verhaftet, 1945 Sup. Nauen, 1946 Rektor KiHo Berlin, 1947 Pfr. Berlin, Sup. Berlin-Friedrichswerder, 1948 Prof. (NT) KiHo Berlin, 1955 hauptamtl. Prof., 1957 Rektor, Gründer u. Leiter des Instituts Kirche u. Judentum, 1972 i. R. Harling, Otto Ludwig von 47, 49, 56, 58, 100–103, 118, 249, 283, 345, 352, 357, 363f., 446, 448, 476, 493, 527–529 geb. 8. 8. 1909 Leipzig, gest. 12. 4. 1993 Empelde, 1932 Justizverwaltungsdienst, 1938 Marineverwaltungsdienst, 1946–1974 Referent der Kirchenkanzlei der EKD, 1950 OKR. – 1963 Geschäftsführer der Kammer für Öffentliche Verantwortung. Harms, Hans Heinrich, Dr.theol. 71, 243 geb. 4. 7. 1914 Scharmbeck, gest. 13. 4. 2006 Oldenburg, 1939 Pfr. Duderstadt, 1943 Roringen, 1950 OKR im Kirchlichen Außenamt, 1952 Referent beim ÖRK, 1960 Hauptpastor an St. Michaelis in Hamburg, 1967–1985 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg. – 1972–1976 Vors. der Arnoldshainer Konferenz, 1973–1985 Mitgl. im Rat der EKD. Harms, Klaus, Lic. 447, 462 geb. 20. 2. 1906 Maldewin, gest. 6. 5. 1972 Detmold, 1931–1945 Pfr. Gülzow,

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Personenregister/Biographische Angaben

1931/32 Hilfsprediger des Kirchenkreises Neustettin, dann Hilfsprediger Keuz u. Augustwalde, 1947 Flüchtlingspfr. Rotenburg, 1947 Pfr. ev.-ref. Kirchengemeinde Detmold, 1962 Sup. der Klasse Detmold, 1971 i. R. – Vors. des Hilfskomitees der ev. Deutschen aus Pommern, Mitgl. der BK, des Ostkirchenausschusses der EKD u. der Synode der EKU, der Prüfungskommission der lippischen Landeskirche, 1961–1969 Vors. des Verbandes Ev. Pfarrervereine in Deutschland, Hg. des Deutschen Pfarrerblattes. Hartenstein, Karl Wilhelm, Dr.theol. D. 63, 69 geb. 25. 1. 1894 Cannstatt/Stuttgart, gest. 1. 10. 1952 Stuttgart, 1923 Pfr. Urach, 1926 Direktor der Basler Mission, 1938 Bevollmächtigter der Basler Mission für Deutschland, 1941 Prälat Stuttgart, 1945 Vertreter des Landesbischofs in geistl. Angelegenheiten u. Verbindungsmann zur Militärregierung. – 1949–1952 Mitgl. des Rates der EKD, 1948 stellv. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Hartnagel, Stephan 354 geb. 4. 8. 1930 Feuchtwangen, 1954 Pfr. Pato-Branco/Brasilien, 1969 Eckersdorf, 1993 i. R. Haug, Martin, D. Dr.theol. 8f., 22, 45, 48, 69, 84, 89, 183f., 199, 210, 214, 221, 224, 232, 260, 263, 280, 282, 285f., 343, 346, 351, 391f., 396, 398, 435, 467, 523, 526f., 530, 534, 538 geb. 14. 12. 1895 Calw, gest. 28. 3. 1983 Freudenstadt, 1926 Stadtpfr. Tübingen, 1930 Studienrat Seminar Urach, 1935 Leiter des Pfarrerseminars Stuttgart, 1943 OKR Stuttgart, 1946 Prälat, 1949–1962 württembergischer Landesbischof. – 1952–1967 Mitgl. des Rates der EKD, 1955 des Verwaltungsrates u. des Diakonischen Beirates des Hilfswerks. Havemann, Heinz Max Leo Siegfried 75, 124 geb. 25. 10. 1912 Braunschweig, gest. 20. 11. 1981 Cuxhaven, 1933 Hilfsarbeiter beim Konsistorium Brandenburg, 1937 Konsistorialpraktikant, 1938 Kon.Insp. auf Lebenszeit, 1939 beurlaubt zum Dienst im Kirchlichen Außenamt, 1951 Kon. OInsp., 1959 Büroleiter, 1964–1974 Referent. – 1948–1955 stellv. Beamtenbeisitzer der Disziplinarkammer der EKD. Heckel, Theodor, Lic.theol. Dr.theol. D. Dr.jur.h.c. 39, 227, 232 geb. 15. 4. 1894 Kammerstein, gest. 24. 6. 1967 München, 1925 Studienrat Lehrerinnenbildungsanstalt Erlangen, 1928 OKon.Rat Kirchenbundesamt Berlin, 1943–1945 Leiter des Kirchlichen Außenamtes der DEK u. Bischof der deutschen Auslandsgemeinden, 1939 Gründer u. Leiter des Evang. Hilfswerkes für Kriegsgefangene Berlin (1945 Erlangen, 1950 München), 1950–1964 Dekan München. Heidland, Hans-Wolfgang, Dr.theol. 331, 430, 432 geb. 20. 7. 1912 Koblenz, gest. 11. 1. 1992 Malsburg-Marzell, 1936 Pfr. Mannheim, 1949 OKR Karlsruhe, 1960 Prof. (PT) Heidelberg, 1964–1980 badischer Landesbischof. Heidler, Fritz 108, 414 geb. 30. 6. 1908 Reitzenhain, gest. 1988, 1935 Vikar der BK Leipzig u. Steinbach, 1941 Pfr. Steinbach, 1947 Dresden, 1948 LKR Dresden, beauftragt mit der Verbindung zur SMAD Sachsen, 1949 Pfarrer für Männerarbeit in der SBZ/DDR, 1952 im Luth. Kirchenamt der VELKD Berlin (1956 OKR, 1968 Leiter), 1962 Geschäftsführer im Deutschen Nationalkomitee des Luth. Weltbundes.

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Heilfurth, Gerhard, Dr. Dr.h.c. 452f. geb. 11. 7. 1909 Schneeberg/Sachsen, gest. 11. 3. 2006 Marburg, 1936 Assistent Deutsches Volksliedarchiv Freiburg, 1937 am Germanistischen Instituts der Univ. Leipzig, 1949 Dozent Ev. Sozialakademie Friedewald, 1952 Studiendirektor, 1954 Akademiedirektor, Prof. für dt. Philologie, Volkskunde u. Soziologie Univ. Gießen, 1959 Prof. für Volkskunde Univ. Marburg, 1960 Gründung des Instituts für mitteleuropäische Volksforschung in Marburg. Heinemann, Gustav, Dr.jur. Dr.rer.pol. Dr.theol.h.c. 19, 22, 33, 45, 47f., 51f., 70, 95, 183–185, 190, 199, 202, 210, 285, 287f., 316, 330, 343f., 346f., 349, 391f., 396– 398, 426, 435f., 438f., 453, 467–469, 475, 527, 532, 534, 536, 539 geb. 23. 7. 1899 Schwelm, gest. 7. 7. 1976 Essen, 1917 Kriegsdienst, 1926 Rechtsanwalt Essen, 1928–1936 Prokurist der Rheinischen Stahlwerke, 1933–1939 Lehrbeauftragter für Berg- u. Wirtschaftsrecht an der Univ. Köln, 1933–1948 Presbyter Essen, 1936–1949 Vorstandsmitgl. der Rheinischen Stahlwerke, 1939 Niederlegung aller Ämter in der BK, 1945 Mitbegründer der CDU Essen u. Rheinland, 1945–1952 Mitgl. der Leitung der Ev. Kirche im Rheinland, 1946–1949 Oberbürgermeister Essen, 1947/48 nordrhein-westfälischer Justizminister, 1947–1950 MdL (CDU) Nordrhein-Westfalen, 1949/50 Bundesinnenminister, 1952 Mitbegründer der GVP, 1957–1969 MdB (SPD), 1958–1969 Mitgl. des Parteivorstandes der SPD, 1966 Bundesjustizminister, 1969–1974 Bundespräs. – 1949–1955 Präses der Synode der EKD, 1945–1967 Mitgl. des Rates der EKD, 1948 Präs. der Kirchenversammlung Eisenach u. Teilnehmer der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1948–1961 Mitgl. der Kommission für internationale Angelegenheiten des ÖRK. Heintze, Gerhard, Dr. 302 geb. 14. 11. 1912 Wehre, 14. 12. 2006 Stuttgart, 1940 Studieninspektor Loccum, 1942 Pfr. Twielenfleth, 1946 Missionsinspektor Hermannsburg, 1950 Studiendirektor Predigerseminar Erichsburg, 1957 Superintendent Hildesheim, 1961 Landessuperintendent Hildesheim, 1965 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig, 1982 i. R. – 1975–1982 Catholica-Beauftragter der VELKD, 1978–1981 leitender Bischof der VELKD. Heisenberg, Werner, Dr. 286 geb. 5. 12. 1901 Würzburg, gest. 1. 2. 1976 München, 1924 Assistent Universität Göttingen, 1927 Prof. Universität Leipzig, 1932 Nobelpreis für Physik, 1942– 1945 Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik Berlin u. Prof. Berliner Universität, 1945/46 Internierung Farm Hall/England, 1946 Direktor des MaxPlanck-Instituts für Physik Göttingen, 1958 Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik München. Held, Heinrich, D. 81, 412, 523 geb. 25. 9. 1897 St. Johann/Saarbrücken, gest. 19. 9. 1957 Düsseldorf, 1924 Hilfsprediger Wesseling, 1930–1949 Pfr. Essen-Rüttenscheid, 1934 führendes Mitgl. der BK, 1946 Sup. u. OKR, 1948–1957 Präses der rheinischen Landeskirche. – 1945–1949 Mitgl. des Rates der EKD, 1946 Mitgl. der Schulkammer der EKD, 1948 Geistlicher Beisitzer der Disziplinarkammer der EKD u. Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Hellriegel, Paul Hermann Friedrich 78, 118 geb. 9. 9. 1902 Berlin, gest. 5. 2. 1995 Hannover, 1921 im Dienst des Konsistori-

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Personenregister/Biographische Angaben

ums Berlin (zuletzt Konsistorial-Bürodiätar), 1927 im Dienst des Kirchenbundesamtes, der Kirchenkanzlei der DEK u. später der EKD (zuletzt Kirchenoberamtsrat), 1970 i. R. – 1946 Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (westl. Senat), 1948 Beamtenbeisitzer der Disziplinarkammer der EKD. Henke, Wilhelm 538 geb. 23. 6. 1897 Bevern, gest. 3. 9. 1981 Bückeburg, 1923 Ordination u. Hilfsprediger Großheidendorn, 1924 Pfr. Altenhagen-Hagenburg u. Landesjugendpfr., 1929 Pfarrverweser Bückeburg, Landessuperintendent, 1933 Präsident Landeskirchenamt u. Ltd. Geistlicher, 1948–1966 mit dem Titel „Landesbischof“. Hentzel 125 Mitarbeiterin im Kirchlichen Außenamt. Herden, Günter 134 geb. 18. 9. 1907 Breslau, gest. 30. 8. 1957 Detroit, Lehrvikar Weida, 1931 Hilfsprediger, Hilfspfr. u. Pfr. Harra, 1946 Sup. Gotha, 1952 OKR. Hermann, Rudolf, Lic.theol. 252 geb. 3. 10. 1887 Barmen, gest. 10. 6. 1962 Berlin, 1916 PD (ST) Göttingen, 1919 Lehrauftrag Breslau u. Inspektor des Theol. Konvikts, 1923 ao. Prof., 1927 o. Prof. Greifswald, 1946 Mitgl. der pommerschen Kirchenleitung, 1953 Prof. Berlin, 1955 i. R. Hermogenes 318 gest. 3. 8. 1954 Moskau, Exarch des Patriarchen in USA. Herntrich, Volkmar Martinus, D. 34, 49, 81, 134, 183f., 187, 199, 210, 224, 232, 234, 263, 285, 343, 346, 351, 391, 393–396, 398, 435, 437f., 467, 469, 474, 476, 530, 532, 534, 538 geb. 8. 12. 1908 Flensburg, gest. 14. 9. 1958 bei Nauen (Autounfall), 1932 Pfr. u. Dozent an der Univ. Kiel, 1934 Entzug der Lehrbefugnis, dann Dozent an der Theol. Schule Bethel, 1940 Leiter des Burckhardt-Hauses Berlin-Dahlem, 1943 Hauptpastor Hamburg, 1946 nebenamtl. Leiter der Alsterdorfer Anstalten, 1948 OKR, 1956 hamburgischer Landesbischof. – 1946 Mitgl. der Jugendkammer der EKD, 1949–1958 Mitgl. des Rates der EKD. Herrenbrück, Walter 534f., 538 geb. 3. 4. 1910 Stockport (Großbritannien), gest. 31. 7. 1978 Oldenburg, 1937 Pfr. Tergast, 1950 Leer, 1963 Pfr. der ev.-ref. Gemeinde Hannover, 1975 i. R. – 1951 Landessup. der Ev.-Ref. Kirche in Nordwestdeutschland. Herrenkind, Max 291 geb. 7. 2. 1906 Berlin, gest. 23. 3. 1984, 1933 Pfr. der Evangelischen Gemeinde Breslau, 1947 Amtsverweser, 1953 Heilbronn, 1953 Pfr. Rio de Janeiro, 1954 Heilbronn, 1972 i. R. Herrmann, Gertrud 56, 171 Diakonisse u. Lehrerin Berlin. Hess, Werner 442, 462 geb. 13. 10. 1914 Frankfurt/M., gest. 11. 4. 2003 München, 1945–1960 Pfr. Frankfurt, 1948 Mitgl. des Rundfunkrates des Hessischen Rundfunks, 1949 Mitbegründer u. Mitgl. der FSK, 1959 Vors. des Rundfunkrates des Hessischen Rundfunks, 1960 Fernsehprogrammdirektor, 1962–1981 Intendant, 1967 Präs. der Jury „Goldene Rose von Montreux“. – 1949 Vors. des Fachausschusses Film der Kammer für Publizistische Arbeit, 1949–1960 Film- u. Fernsehbeauftragter der EKD.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Hesse, Konrad, Dr.jur. Dr.h.c.mult. 115, 351 geb. 29. 1. 1919 Königsberg, gest. 15. 3. 2005 Merzhausen, 1952 Assistent Göttingen, 1955 PD ebd., 1956 Freiburg/Br., 1965 Prof. für Öffentliches Recht ebd., 1961–1975 Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg im Nebenamt, 1975 Bundesverfassungsrichter, 1987 i. R. Heuss, Theodor, Dr.rer.pol. Dr.h.c.mult. 28, 218, 412 geb. 31. 1. 1884 Brackenheim, gest. 12. 12. 1963 Stuttgart, 1912–1918 Chefredakteur der Neckar-Zeitung, 1918 Begründer DDP, 1920–1933 Doz. Deutsche Hochschule für Politik Berlin, 1924–1928 u. 1930–1933 MdR (DDP), 1933 Journalist u. freier Schriftsteller, 1945 Herausgeber Rhein-Neckar-Zeitung, 1945/46 Kultminister Württemberg-Baden, 1946–1949 Mitbegründer der FDP u. MdL Württemberg-Baden, 1947–1963 Prof. an der TH Stuttgart, 1948/49 Bundesvors. der FDP, 1949 MdB u. Vors. der FDP-Bundestagsfraktion, 1949–1959 Bundespräs. der Bundesrepublik Deutschland. Heyer, Walter 76 geb. 27. 7. 1894 Hannover, gest. 27. 6. 1973 Berlin, Hilfsarbeiter beim Konsistorium Magdeburg, später Kon.Ass., 1925 Hilfsarbeiter im EOK Berlin, später Kon.Rat, 1926 OKon.Rat Münster, 1936 OKon.Rat u. Mitgl. des EOK Berlin, 1941/42 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kon.Präs. Königsberg betraut, 1942–1962 OKon.Rat u. Mitgl. des EOK Berlin u. der Kirchenkanzlei der EKU. – 1946 stellv. Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD, 1953 Mitgl. ebd. Hildebrandt, Franz-Reinhold 390, 527, 530, 533f., 538 geb. 12. 1. 1906 Braunsberg, gest. 18. 12. 1991 Brühl, 1933 Pfr. Goldap, 1946 Propst Halberstadt u. Quedlinburg, 1952–1973 Präs. der Kirchenkanzlei der EKU, 1961 Oberdomprediger Ost-Berlin, Vors. der Hoffnungstaler Anstalten Lobetal, der Berliner Domgemeinde, 1978 Übersiedelung nach Köln. – Mitgl. des Rates der ostpreußischen Bekenntnissynode u. des Bruderrates der APU, 1949 stellv. uniertes Mitgl. des Schiedsgerichtshofs der EKD. Hilmes, Karl 527 geb. 24. 4. 1907 Hoheneiche, gest. 5. 2. 1957 Kassel, 1937 Pfr. Ulfen, 1946 Hersfeld, 1948 Propst, 1952 Prälat Kassel. Hirte, Freimut 453 geb. 10. 8. 1913 Deuben, Elektriker, 1953–1958 Sozialsekretär beim Amt für Gemeindedienst in Bayern (Nürnberg). Hoffmann 131 Auslandspfr. i. R. Hofmann, Bernhard, Dr. 77, 79 geb. 19. 7. 1889 Magdeburg, gest. 10. 2. 1954 Magdeburg, 1919 Rechtsanwalt u. Notar Magdeburg, 1947–1954 Präs. des Konsistoriums der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. – 1946 stellv. Mitgl. des Nachprüfungsgerichtes der EKD, 1949 Mitgl. der Kammer für Öffentliche Verantwortung. Høgsbro, Halfdan 491 geb. 27. 3. 1894 Kopenhagen, gest. 26. 4. 1976 Kopenhagen, 1948 Beauftragter des ÖRK für Deutschland, 1950–1964 Bischof der Maribo-Diözese Lolland-Falster/ Dänemark.

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Personenregister/Biographische Angaben

Höpker-Aschoff, Hermann, Dr.jur. 223 geb. 31. 1. 1883 Herford, gest. 15. 1. 1954 Karlsruhe, 1921 Oberlandesgerichtsrat Hamm, 1921–1932 MdL Preußen (DDP), 1925–1931 Preußischer Finanzminister, 1930–1932 MdR, 1940 Hauptreferent u. Abteilungsleiter Haupttreuhandstelle Ost, 1944 Angestellter Industrie-Kontor GmbH, 1945 Generalreferent für Finanzen der westfälischen Provinzregierung, 1948–1950 Mitgl. des Bundesvorstand der FDP, 1948/1949 MdPR, 1949–1951 MdB, 1951 Präs. des Bundesverfassungsgerichts. Hollederer, Hans 449 geb. 24. 3. 1914 Roth, 1942 Pfr. Seidmannsdorf, 1947 Vereinsgeistlicher des Landesvereins für IM Nürnberg, 1948 Pfr. Hof, 1955 Osorno/Chile. Holtz, Eva 118 geb. 3. 1. 1897 Altefähr/Rügen, gest. 11. 11. 1979 Essen, Witwe von Wilhelm Holtz. Homer 308 Griechischer Dichter. Hornig, Ernst Walter Erich, D. 527, 530, 534, 538 geb. 25. 8. 1894 Kohlfurt, gest. 5. 12. 1976 Bad Vilbel-Heilsberg, 1924 Pfr. Friedland, 1928–1946 Breslau, 1938 Ausweisung aus Berlin u. der Provinz Brandenburg, 1945/46 Vors. der schlesischen Kirchenleitung (östl. der Neiße) Breslau, 1946 Ausweisung aus Breslau, 1947 Bischof der Ev. Kirche von Schlesien (westl. der Neiße) Görlitz, 1964 i. R. Hromádka, Josef 19, 350, 466, 474 geb. 8. 6. 1889 Hodslavice/Mähren, gest. 26. 12. 1969 Prag, 1912 Ordination, Vikar Vsetín bzw. Prag, 1919 Pfr. Sonov, 1920 ao. Prof. Prag, 1928 o. Prof., 1939 Emigration u. Gastprof. Princeton, 1947 Rückkehr nach Prag. – Mitgl. des Weltfriedensrates, 1958 Präs. der CFK. Hübner, Friedrich, Lic.theol. 61, 134, 226, 228, 271, 477, 480, 517–520 geb. 25. 6. 1911 Bangalore/Indien, gest. 6. 6. 1991 Molfsee, 1936 Pfr. der Breklumer Mission, 1937 Pfr. Korupat/Indien, nach 1939 Internierung, 1947 komm. Pfr. Albersdorf, 1948 Wyk/Föhr, 1950 OKR u. theol. Referent für Missions- u. Auslandsfragen der VELKD, 1962 Propst Hamburg-Volksdorf, 1964–1981 Bischof für Holstein. – 1967 Vors. des Lateinamerika-Komitees des LWB, 1975 Mitgl. des Zentralausschusses des ÖRK. Hundertmark, Carl 530 Pfarrer Talle, Präses der Landessynode. Ilk, Herta, Dr.jur. 476 1939 Justitiarin bei der Dresdner Bank Augsburg, 1945 Rechtsanwältin, 1949– 1957 MdB (FDP), 1948–1953 Mitgl. des Landesvorstandes der FDP Bayern, 1950–1964 Mitgl. des Bundesvorstandes der FDP. Innitzer, Theodor, Dr.theol. 193 geb. 25. 12. 1875 Neugeschrei, gest. 9. 10. 1955 Wien, 1902 Priesterweihe, Kaplan Pressbaum, 1910 Studienpräfekt bzw. Subregens Priesterseminar Wien, 1911 Professor (NT), Universität Wien, 1929/1930 Sozialminister, 1932 Erzbischof Wien, 1933 Kardinal.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Isenburg, Helene Elisabeth Prinzessin von 413 geb. 6. 4. 1900 Darmstadt, gest. 24. 1. 1974 Heiligenhaus, 1951–1959 Präs. Stille Hilfe für Kriegsgefangene u. Internierte e. V. Iwand, Hans Joachim, D.theol. 51, 65, 79, 288, 481 geb. 11. 7. 1899 Schreibendorf, gest. 2. 5. 1960 Bonn, 1923 Studieninspektor Lutherheim Königsberg, 1926–1933 Leiter Theol. Konvikt Königsberg, 1927 PD, 1935 Prof. Herder-Institut Riga, 1935 Direktor BK-Predigerseminar Blöstau, 1937 Ausweisung aus Ostpreußen, Tätigkeit im Sammelvikariat Dortmund u. 1938 Pfr., 1945 Prof. (ST) Göttingen, 1952 Bonn. Jacob, Günter, Dr.phil., Lic.theol. 79, 134 geb. 8. 2. 1906 Berlin, gest. 29. 9. 1993 Berlin, 1932 Pfr. Noßdorf, 1933 Mitbegründer des Pfarrernotbundes, Mitgl. des Provinzialbruderrates der BK Berlin-Brandenburg, seit 1935 wiederholt in Haft u. Redeverbot, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1945 Pfr. der Kirchlichen Nothilfe Marburg, 1946 Generalsup. der Neumark u. der Niederlausitz, 1949–1972 Cottbus, 1956 Bevollmächtigter für das Hilfswerk (Hauptbüro Berlin-Brandenburg/Ost), 1962–1971 Vors. des Kuratoriums der Goßnermission in der DDR, 1963–1967 Verwalter des Bischofsamts der Ostregion der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg, 1972 i. R. – 1952 Mitgl. des Exekutivausschusses von Faith and Order, 1964 Teilnehmer an der II. Allchristlichen Friedensversammlung Prag, Mitgl. der Diakonischen Konferenz u. des Diakonischen Rates. Jacobi, Gerhard, D. Dr.theol.h.c. 9, 11, 293, 402, 427–429, 530, 534f., 538 geb. 25. 11. 1891 Bremen, gest. 12. 7. 1971 Oldenburg, 1921 geschäftsführender Geistlicher der Gefängnisgesellschaft für die Provinzen Sachsen u. Anhalt, 1923 Pfr. Halle, 1927 Domprediger Magdeburg, 1930 Pfr. Berlin, Mitgl. des Pfarrernotbundes u. des Reichsbruderrates der BK, 1933–1939 Präses der BK Berlin, mehrmals inhaftiert, 1945 Sup. Berlin, 1946 Generalsup. Berlin (West), 1954– 1967 Bischof der Ev. Kirche in Oldenburg. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Jaeger, Richard 207 geb. 16. 2. 1913 Berlin, gest. 15. 5. 1998 München, 1940 Ass. Amtsgericht Weilheim, 1943 Amtsgerichtsrat 1943, 1947 Regierungsrat im bayerischen Kultusministerium, 1948–1949 Oberbürgermeister Eichstätt, 1949–1980 MdB (CSU), 1953–1965, 1965–1966 Bundesjustizminister, 1967–1976 Bundestagsvizepräsident, 1953–1954 MdEP. Jahn, Ilse 118 geb. 3. 9. 1909 Forst/Lausitz, gest. 5. 5. 1994, 1938 Angestellte in der Kirchenkanzlei der DEK, Kasseninspektorin, 1946 Beamtin in der Kirchenkanzlei der EKD. Jänicke, Johannes 192 geb. 23. 10. 1900 Berlin, gest. 30. 3. 1979 Halle, 1926 Pfr. Luckenwalde, 1929 Halle/S., 1935 Palmnicken, 1939 Kriegsdienst, 1947 Vertreibung, 1948 Direktor Burckhardthaus Berlin, 1949 Propst Halle, 1955 Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, 1968 i. R. Jerussalimenski 318 Mitgl. des Friedensrates der UdSSR.

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Personenregister/Biographische Angaben

Jipp, Hubert 453 geb. 1890, gest. 1970, Gewerkschaftssekretär. Johann (Ioann V. Sokolov) 318 1944–1964 Metropolit von Kiew. Johannesson, Rolf 47, 49, 125, 185, 196f., 210, 215, 355, 435, 437, 527, 534 geb. 22. 7. 1900 Berlin-Lichterfelde, gest. 6. 12. 1989 Hamburg, 1939 Korvettenkapitän u. Kommandant des Zerstörers „Erich Steinbrinck“, später Kommandant des Zerstörers „Hermes“, danach Chef der 4. Zerstörerflottille, 1945 Konteradmiral u. Kommandant der Befestigung an Elbe u. Weser, nach Kriegsende Referent im Kirchlichen Außenamt, 1957–1961 Flottenadmiral der Bundesmarine u. Befehlshaber der Seestreitkräfte für die Nord- u. Ostsee (seit 1960 nationaler Befehlshaber der Flotte der Bundesmarine), 1959–1961 Konteradmiral. John, Otto, Dr.jur. 29, 350 geb. 19. 3. 1909 Marburg, gest. 26. 3. 1997 Innsbruck, 1937 Syndikus bei der Lufthansa, nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 Flucht nach England u. Arbeit für die Propagandaabteilung des Foreign Office, 1950 Präs. des Bundesamtes für Verfassungsschutz, 1954 Flucht (?) in die DDR, 1955 Rückkehr in die Bundesrepublik, 1956 Verurteilung wegen Landesverrats, 1958 Haftentlassung u. Übersiedelung nach Österreich. Jordahn, Bruno, Dr.theol. 379f. geb. 5. 2. 1908 Marnwalde, gest. 3. 1. 1988 Hamburg, 1936 Hilfsgeistlicher Schillen, 1938–1944 Pfr. ebd., 1939/40 Kriegsdienst, 1943 Kirchenmusikwart für drei Kirchenkreise u. Obmann der Kirchenchöre für den Regierungsbezirk Gumbinnen, 1946 Pfr. Hamburg, Doz. an der Univ. Hamburg, 1976 i. R. – Mitgl. der Luth. liturgischen Konferenz Deutschlands u. des Liturgischen Ausschusses der VELKD. Jordan, Pascual, Dr. 22, 220, 256–259, 286 geb. 18. 10. 1902 Hannover, gest. 31. 7. 1980, 1927 PD (Physik) Hamburg, 1929 ao. Prof., 1935 o. Prof. Rostock, 1939 Luftwaffenmeteorologe, danach in einem physikalischen Institut der Marine, 1944 o. Prof. Berlin, 1947 Gastprofessur Hamburg, 1953 o. Prof., 1957–1961 MdB (CDU), 1971 Emeritierung. Jörn, Werner 78 geb. 10. 6. 1905 Schwerin, 1938 jurist. Hilfsarbeiter, 1938 Kon.Rat Schwerin, 1940 Einberufung, 1944 OKon.Rat, 1946 Kontroll-Referent der engl. Militärregierung in Itzehoe, dann wieder im Dienst der Schweriner Kirchenleitung, 1954 Übersiedlung in die Bundesrepublik. Jung, Paul, D. Dr.jur. 231 geb. 17. 3. 1903 Frankenberg, gest. 15. 7. 1960 Kassel, 1928 Regierungsass. Frankfurt/O., Marburg, Flensburg, Halle/Saale, 1934 Landrat Torgau, 1935 Merseburg, 1938–1945 Ministerialrat in der Kommunalabteilung des Reichsinnenministeriums, 1948 Landeskirchenrat der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck, seit 1948 Vizepräs. ebd. Jürgensmeyer, Gottfried 104 geb. 7. 7. 1890 Dortmund, gest. 16. 10. 1961 Frankfurt/M., 1920 Gefängnispfr. Dortmund, 1922 Werth, 1930 Herford, 1939 Münster, 1942 Frankfurt/M., 1955 i. R.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Kaiser, Jakob 241 geb. 8. 2. 1888 Hammelburg, gest. 7. 5. 1961 Berlin, 1906 Buchbinder Nürnberg, 1912–1933 Funktionär der Christlichen Gewerkschaften Deutschlands, 1928 stellv. Zentrumsvors. des Rheinlandes, 1945 Mitbegründer u. Vors. der CDU für Berlin u. die SBZ, 1946–1949 Stadtverordneter Berlin, 1947 von der SMAD als Zonenvors. der CDU abgesetzt, Übersiedlung nach Westberlin, 1948/49 MdPR, 1949–1957 MdB (CDU) u. Minister für Gesamtdeutsche Fragen, 1950–1958 stellv. Bundesvors. der CDU. Kamlah, Theodor 537, 539, 534 geb. 27. 12. 1887 Gorenzen, gest. 23. 10. 1968 Göttingen, 1914 Divisionspfr., 1918 Domhilfsprediger u. Inspektor Berlin, 1920–1958 Pfr. Göttingen, 1928 Mitbegründer des Bundes Ev.-Ref. Kirchen, 1929–1964 Präses. – 1933 Teilnahme an der Deutschen Ev. Nationalsynode Wittenberg, 1945 der Kirchenversammlung Treysa, 1948 Eisenach. Kapler, Hermann, Dr.jur., D. 266 geb. 2. 12. 1867 Oels, gest. 2. 5. 1941 Berlin, 1897 Kon.Ass. Berlin, 1901 Kon.Rat ebd., gleichzeitig jur. Hilfsreferent EOK Berlin, 1904 OKon.Rat ebd., 1921 weltl. Vizepräs. EOK Berlin, seit 1925 Präs. ebd. u. damit zugleich Präs. des DEKA, 1933 Rücktritt. Karnatz, Bernhard, D. Dr.jur. 7, 47, 49, 51, 58, 63, 121, 183f., 199f., 210, 213, 215, 219, 280–282, 285, 291, 296, 315, 343–346, 356, 391, 393, 395f., 401, 435, 437, 467–469, 479, 527, 530, 534 geb. 29. 3. 1882 Verden, gest. 18. 3. 1976 Berlin, 1916 Kon.Rat EOK Berlin, dann Hilfsreferent im Kriegsministerium, 1919 u. Geheimer OKon.Rat, 1929 jurist. Dirigent ebd., 1933 Zwangsbeurlaubung u. Ruhestandsversetzung, 1952–1958 komm. Vizepräs. u. Leiter der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle. – 1946 Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (östl. Senat), 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1949 der Synode der EKD. Karev, Alexander V. 318 geb. 20. 12. 1894 St. Petersburg, gest. 24. 11. 1971 Moskau, 1944 Generalsekretär des Bundes der Baptisten in der UdSSR. Karpow, Georgij. G. 317f., 320 1943–1960 Präs. beim Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der Russ. Orthodoxen Kirche. Karpow 318 Pastor in Moskau. Karrenberg, Friedrich, Dr.rer.pol. D.theol. 55, 99, 134, 169f. geb. 16. 4. 1907 Velbert, gest. 28. 11. 1966 Berlin, Volkswirt, 1946 Mitgl. der rheinischen Landessynode u. Leiter des Sozialethischen Ausschusses der rheinischen Landeskirche, 1950–1961 Leiter der Arbeitsgruppe Wirtschaft des DEKT, 1959 Mitgl. der rheinischen Kirchenleitung, 1961 Prof. (Sozialethik) Köln, 1965 Direktor des Sozialethischen Instituts der EKD. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1949–1962 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung, 1955–1959 Mitgl. der Synode der EKD, 1961/62 stellv. Vors. der Kammer für Soziale Ordnung. Kaufmann, Erich, Dr.jur. 21, 220, 286 geb. 21. 9. 1880 Demmin, gest. 11. 11. 1972 Heidelberg, 1908 PD Kiel, 1912 ao.

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Personenregister/Biographische Angaben

Prof., 1913 o. Prof. Königsberg, 1917 Berlin, 1920 Bonn, 1927 Berlin, 1934 aus rassischen Gründen entlassen, 1938 Flucht nach Holland, 1947 o. Prof. München, 1950 Emeritierung. Keller, Adolf, Dr.theol.h.c. 246 geb. 7. 2. 1872 Rüdlingen/Schweiz, gest. 10. 2. 1963 Los Angeles, 1896 Pfr. Kairo, 1899 Burg, 1904 Genf, 1909–1924 Zürich, 1920–1941 deutschsprachiger Sekretär des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, 1924 Leiter der Europäischen Zentralstelle für kirchliche Hilfsaktionen, 1926 bzw. 1929 Dozent für ökumenische Fragen Universitäten Zürich u. Genf, 1929 Direktor des Ökumenischen Seminars Genf, 1954 Emigration in die USA. Kieckbusch, Wilhelm, D. 527, 530, 534, 538 geb. 28. 5. 1891 Hamburg-Eppendorf, gest. 26. 3. 1987 Stockelsdorf/Lübeck, 1924 Pfr. Ohlsdorf u. Hamburg, 1929 Malente-Gremsmühlen, 1930 Landespropst Eutin, 1961–1976 Bischof, Bevollmächtigter für das Hilfswerk u. Vors. der IM Eutin. – 1933 Teilnehmer Nationalsynode Wittenberg, 1948 Kirchenversammlung in Eisenach. Kiersch, Fritz 453 geb. 1924, Bergmann, 1953 Sozialsekretär in Westfalen. Kiesow, Fritz 118 geb. 28. 2. 1902 Plathe, gest. 5. 8. 1971, 1936 Beamter in der Kirchenkanzlei der DEK bzw. EKD, zuletzt Kirchenoberamtsrat, 1939–1949 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1946 Wartestand, später rückwirkend aufgehoben. – 1946 stellv. Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (westl. Senat). Kietzmann, Julius 122 geb. 21. 3. 1884 Kavelwisch, 1910 Fräser, 1931 Hauswart, Heizer u. Pförtner in der Kirchenkanzlei der DEK, 1946–1953 Hilfsamtsgehilfe Kirchenkanzlei der EKU. Kiivit, Jaan 318 geb. 27. 2. 1906 Pahuvere/Estland, gest. 3. 8. 1971 Tallinn, 1940 Propst Viru, 1949 Erzbischof, 1967 i. R. Kinder, Ernst, Dr.theol. Dr.h.c.mult. 134, 244, 480 geb. 11. 5. 1910 Barmen, gest. 2. 2. 1970 Münster, 1935 Habil. Erlangen, 1947 Prof. (ST) Neuendettelsau, 1953 Münster. Klages, Minna 118 geb. 12. 3. 1902 Nordstemmen, gest. 18. 5. 1978, Ehefrau von Amtsrat Heinrich Klages (1895–1946). Kleine, Hans de, Dr.theol. 421 geb. 3. 5. 1917 Mennighüffen, 1949 Pfr.bei der Rheinischen Mission. Kleine, Heinrich Friedrich de 421, 423 geb. 16. 9. 1901 Grimminghausen, gest. 6. 9. 1970 Mennighüffen, 1927 Missionar Sumatra, 1942–1948 Internierung, 1950 Missionsinspektor der Rheinischen Mission, 1958 Direktor, 1966 i. R. Klemm, Hermann, Dr. 79 geb. 5. 6. 1904 Zwickau, gest. 10. 6. 1983 Meißen, 1929 Pfr. Burkhardswalde, führendes Mitgl. der sächsischen BK, 1951 Sup. Meißen, 1973 i. R. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1948–1954 Mitgl. der sächsischen Landessy-

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Personenregister/Biographische Angaben

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node, 1949–1961 der Synode der EKD, 1949–1973 der Generalsynode der VELKD. Klügel, Eberhard, D.theol. 226 geb. 11. 11. 1901 Hannover, gest. 30. 9. 1966 Hannover, 1931 Mitarbeiter der Berliner Stadtmission u. Referent im Ev. Pressverband für Deutschland Berlin, 1932 Vereinsgeistlicher (für Pressewesen) des Landesverbandes für die IM Hannover, 1933 Pfr. Bennigsen, Mitgl. des Bruderrats des Pfarrernotbundes u. erster Geschäftsführer der Landeskirchlichen Sammlung Hannover, 1937–1950 Studiendirektor am Predigerseminar Erichsburg, 1953 OLKR, 1959 Landessuperintendent für den Sprengel Hannover Stadt. – 1934 Teilnehmer der Bekenntnissynode der DEK in Barmen u. Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen. Knak, Siegfried, D.theol. 76 geb. 12. 5. 1875 Zedlitz, gest. 22. 5. 1955 Berlin, 1901 Pfr. Ribbekardt, 1910 Inspektor der Berliner Missionsgesellschaft, 1921–1949 Missionsdirektor ebd., 1934 Mitgl. des Bruderrates der Arbeitsgemeinschaft missionarischer u. diakonischer Verbände, 1950 Prof. für Missionswissenschaft an der KiHo Berlin (Berufung 1935). Knaut, Walther, Dr.jur. 51 geb. 25. 12. 1914 Gartow, gest. 27. 6. 1999 Kassel, 1946 Amtsgerichtsrat Ballenstedt bzw. Dessau, 1947 Rechtsanwalt Calbe, zugleich 1953 Rechtsberater der Kirchenkanzlei der APU, 1954 Anwalt u. Notar Dortmund, 1968 OKon.Rat Kirchenkanzlei der EKU, 1979 i. R. Knell, Bernhard 530, 534, 537f. geb. 13. 9. 1907 Darmstadt, 13. 1. 1957 Darmstadt, 1936 Pfr. Elisabethenstift Darmstadt, 1937 sog. Schutzhaft, 1940 Amtsenthebung aus polit. Gründen, 1940 Kriegsdienst, 1945–1952 Vorsteher des Diakonissen-Mutterhauses des Elisabethenstifts Darmstadt, 1952 stellv. Kirchenpräsident der hessen-nassauischen Kirchenleitung. Knodt, Emil 103f. geb. 17. 9. 1879 Rothenberg/Hessen, gest. 30. 8. 1964 Herborn, 1907 Pfr. Nochern, 1913 Oestrich, 1914 Missionsinspektor-Missionar, 1924 Gefängnispfr. Stadtvogtei Berlin, 1929 Moabit, 1934 Tegel. Knolle, Theodor, D. 440, 530, 534f., 537f. geb. 18. 6. 1885 Hildesheim, gest. 2. 12. 1955 Hamburg, 1911 Hilfsprediger Sandersdorf, 1910 Pfr. Greppin, 1915 Pfr. Wittenberg u. Studentenpfr., 1924 Hauptpastor Hamburg, 1933 Mitgl. der DC u. Generalsuperintendent (stellv. Landesbischof) Hamburg, dann Mitgl. BK, 1946 OKR (Ausbildungsreferent) Hamburg, 1948–1954 Präs. der Landessynode, 1949 Doz. (PT) KiHo ebd., 1950 Prof., 1954 hamburgischer Landesbischof. – 1946–1955 Mitgl. der Generalsynode der VELKD, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD. Knospe, Gottfried 60 geb. 2. 4. 1901 Kaitz, gest. 16. 10. 1965 Dresden, 1927 Pfr. Heil- u. Pflegeanstalt Arnsdorf, 1932 Pfr. Heil- u. Pflegeanstalt Hochweitzschen, 1934 Krankenhauspfr. Dresden, 1941 Pfr. Trinitatiskirche Dresden, 1943 Versöhnungskirche

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Dresden, 1945 auftragsweise OLKR im sächsischen Landeskirchenamt (Mitgl. der vorläufigen Kirchenleitung), 1950–1965 OLKR. Knorr, August, Dr.med. 481 geb. München, gest. 15. 3. 1958 Würzburg, 1932 Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus Köslin, 1947 Leiter des Evang. Heimkehrer- u. Freizeitheim Tutzing, 1947/48 Leiter Evang. Akademie Tutzing, 1950–1957 Leiter des Kurhauses Palmenwald Freudenstadt. Koch, Wilhelm, Dr.jur. 76 geb. 11. 12. 1903 Mühlhausen, gest. 10. 9. 1989 Haar/Elbe, 1933 Gerichtsass., 1934 Rechtsanwalt Mühlhausen, 1939 Kriegsdienst, 1948 rechtskundiger Mitarbeiter Kreiskirchenrat Mühlhausen, 1955 komm. Leiter des Kirchl. Rentamts der Altmark, 1956 Kirchenverwaltungsamtmann, 1958 jurist. Hilfsarbeiter Konsistorium Magdeburg, 1959 Kon.Rat, 1965 OKon.Rat, 1966 Kon.Präs., 1971 i. R. Koltschizki 318 Regens. Kotte, Erich, D. 226, 527, 530, 534, 537f. geb. 16. 11. 1886 Buchenau, gest. 24. 10. 1961 Dresden, 1920 Regierungsrat u. jurist. Hilfsarbeiter Konsistorium Dresden, 1923 Vortragender Rat, 1933 vorübergehend beurlaubt, 1935–1937 Mitgl. des sächsischen Landeskirchenausschusses, 1936 Leiter des Landeskirchenamtes Dresden, 1938 Verhaftung, 1940 Ruhestandsversetzung, 1945–1957 Leiter des Landeskirchenamtes Dresden, 1948 Mitgl. der VELKD-Kirchenleitung, 1958 Vizepräs. des Verfassungs- u. Verwaltungsgerichtes der VELKD. – 1946 Mitgl. des Nachprüfungsgerichtes der EKD, 1948 der Kirchenversammlung Eisenach, 1957 der EKD-Synode u. der Generalsynode der VELKD. Köttgen, Arnold, Dr.jur. 75 geb. 22. 9. 1902 Bonn, gest. 10. 2. 1967 Göttingen, 1928 PD Jena, 1931 o. Prof. (Verwaltungsrecht) Greifswald, seit 1939 bei der preußischen Zivilverwaltung in Oberschlesiens tätig, 1945–1948 inhaftiert, 1949 Gastdozent Köln, dann Referent im Bundesinnenministerium, 1951 Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, 1952 o. Prof. Göttingen. – 1953 Mitgl. des westlichen Senats des Disziplinarhofs der EKD. Kracker von Schwartzenfeldt, Christoph-Johann, Dr. 58, 75, 122 geb. 11. 11. 1902 Charlottenburg, gest. 9. 7. 1964 Berlin, 1928 im Justizdienst Breslau, 1933 jurist. Hilfsarbeiter beim Konsistorium Breslau, 1946 jurist. Referent beim EOK, 1947 OKon.Rat, 1962 Leiter der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Kraemer, Hendik, Dr. 246 geb. 17. 5. 1888 Amsterdam, gest. 11. 11. 1965 Driebergen, 1921 wiss. Arbeit im Dienst der Niederländischen Bibelgesellschaft in Indonesien, 1936 im Dienst des Missionsrates, 1937 Prof. (Religionsgeschichte) Leiden, 1948–1955 Leiter des Ökumenischen Instituts des ÖRK Bossey. Kramm, Hans-Herbert, Dr.phil, D.D. 478 geb. 14. 1. 1910 Berlin, gest. 6. 4. 1955 Lüneburg, 1936 Pfarrverweser Berlin bzw. Kopenhagen, 1936 Pfr. Berlin, 1938 Stipendiat Oxford, 1939 Pfr. Oxford, 1941 London, 1947 Dozent Oxford, 1953 Pfr. Lüneburg. Kreyssig, Lothar, Dr.jur. 12, 43, 47f., 56, 64, 171, 183–185, 190, 199, 215, 280, 282f., 285, 344–346, 391f., 396, 415, 435f., 454, 467, 527, 530, 534, 538

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geb. 30. 10. 1898 Flöha, gest. 5. 7. 1986 Bergisch-Gladbach, 1926 Landgerichtsrat Chemnitz, 1937 Amtsrichter Brandenburg, 1942 zwangspensioniert wegen seines Einsatzes gegen die sog. Euthanasie, 1945 Landgerichtsdirektor Potsdam, 1946 Kon.Präs. Magdeburg, 1947–1964 Präses der provinzialsächsischen Synode, 1952–1970 der Synode der EKU. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach u. Besucher der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949–1961 Mitgl. des Rates der EKD. Kriener, Gustav-Adolf 353 1954–1964 Pfr. Beirut. Krimm, Herbert, Dr.theol. 65, 400, 409, 462, 532 geb. 6. 11. 1905 Przemysl, gest. 22. 1. 2002 Karlsruhe, 1928 Pfr. Wien, 1936 wiss. Mitarbeiter beim Zentralvorstand des Gustav-Adolf-Vereins Leipzig, 1940 Wehrmachtspfr., 1946 Hauptgeschäftsführer u. Leiter der Abteilung Kirchlicher Wiederaufbau des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD, 1951 PD (PT) Heidelberg, 1951 Leiter des Zentralbüros des Hilfswerks der EKD, 1956 Pfr. Schlierbach, 1954 Honorarprof. für Diakoniewissenschaft Heidelberg, 1961 Prof. u. Leiter des dortigen Diakoniewissenschaftlichen Instituts. Krüger, Hanfried, Dr.phil. D.D. 71f., 124, 126, 474 geb. 12. 4. 1914 Schwerin, gest. 11. 12. 1998 Frankfurt/M., 1940 Pfr. Hannover, 1941–1945 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1943 Pfr. Lauenstein, 1951 KR Landeskirchenamt Hannover, 1953–1979 OKR im Kirchlichen Außenamt, 1956– 1976 Sekretär des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses, 1956–1981 Leiter der Ökumenischen Centrale Frankfurt/M., 1956–1984 Schriftleiter der „Ökumenischen Rundschau“, 1961/62–1981 Geschäftsführer der ACK Deutschland, 1978 Lehrbeauftragter für ökumenische Theol. Mainz, 1980 i. R., 1982 Honorarprof. für ökumenische Theol. Mainz. Krüger, Marie 379 geb. 17. 1. 1894 Berlin, gest. 13. 3. 1962 Körbecke, 1926 Leiterin des CVJM Waldenburg, 1928–1942 Vors. der Schlesischen Frauenhilfe, 1950 Leiterin der Ev. Frauenhilfe in Deutschland, seit 1951 im Präsidium des DEKT, 1957–1962 Mitarbeit im Mädchenwerk Witten, im Jugendpfarramt Dortmund, im Synodalkinderheim Schwansbell. – 1951 Mitgl. des Diakonischen Beirates der EKD. Krüger-Wittmack, Georg, Dr.jur. 40, 52, 210f., 227, 229–231, 243, 248, 269, 296, 310f., 340f., 438, 471, 473 geb. 5. 3. 1902 Berlin, gest. 2. 7. 1986 Darmstadt, Tätigkeit in der freien Wirtschaft u. im öffentlichen Dienst, 1933 KonAss. Stettin, 1936 Kon.Rat ebd. u. in der Kirchenkanzlei der DEK, 1939 Referent im EOK Berlin, 1939–1945 Vertreter des EOK Berlin im Vorstand des CA für die IM, 1940 OKon.Rat u. Referent im EOK Berlin, 1943 Entsendung zum Kirchenrat Gablonz, 1945 Tätigkeit im CA für die IM (West) Bielefeld u. Seelsorger an den Universitätskliniken Kiel, 1947– 1954 wiss. Mitarbeiter EOK Karlsruhe, 1954–1957 Justitiar beim Kirchl. Außenamt Frankfurt/M., 1957–1970 OKR u. leitender Jurist der Kirchenverwaltung der hessen-nassauischen Landeskirche. – 1954–1980 Geschäftsführer des deutschen ev. Instituts für Altertumswissenschaften des Heiligen Landes, 1962–1974 stellv. Vors. bzw. Vors. des Luth. Senates des Disziplinarhofs der EKD. Krummacher, Friedrich Wilhelm, Dr.theol. D. Dr.theol.h.c. 122, 249f., 302, 436, 439, 530

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Personenregister/Biographische Angaben

geb. 3. 8. 1901 Berlin, gest. 19. 6. 1974 Altefähr, 1926 Provinzialvikar in der Kurmark, 1928 Pfr. Essen-Werden, Mitarbeiter im Kirchenbundesamt bzw. der DEKK, 1934 KR ebd., 1934 OKR (1936 OKon.Rat) im Kirchlichen Außenamt, 1939 Militärpfr., russ. Kriegsgefangenschaft, Mitbegründer des „Kirchlichen Arbeitskreises beim Nationalkomitee Freies Deutschland“, 1945 Sup. von BerlinLand u. Pfr. Berlin-Weißensee, nebenamtl. Tätigkeit in der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1946 Generalsup. von Berlin (Ost) u. Mitgl. der Kirchenleitung der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg, 1955–1972 Bischof der Pommerschen Ev. Kirche. – 1960–1968 Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenleitungen in der DDR, 1961–1969 Mitgl. des Rates der EKD, 1957–1970 Mitgl. des Exekutivausschusses des LWB. Kruska, Harald, Lic. 481 geb. 23. 10. 1908 Thorn, gest. 17. 9. 1993 Berlin, 1934 Pfr. Libau, 1940 Posen, Dozent KiHo Posen, 1945 Prof. KiHo Berlin, seit 1953 Leiter des Kirchendienstes Ost, Vors. des Konvents der zerstreuten ev. Ostkirchen, 1966 Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Hilfskomitees der EKU. Kube, Werner Helmut Otto 40, 52 geb. 12. 3. 1906 Gleiwitz, gest. 11. 3. 1971 Blasbach, 1932 Hilfsprediger Warschowitz, 1933 dort Pfr., 1937 Pfr. Linha Brochier/Brasilien, 1952 Hilfsprediger Düsseldorf-Unterrath, 1954 Pfr. Blasbach. Kühn, Heinz 476 geb. 18. 2. 1912 Köln, gest. 12. 3. 1992 Köln, 1933 als Student Emigration ins Saarland bzw. Prag, Brüssel u. Gent, 1946 Redakteur der Rheinischen Zeitung, 1948 MdL (SPD), 1953–1963 MdB, 1962 Fraktionsvors. der SPD im Landtag Nordrhein-Westfalen, 1970 Landesvors., 1966–1978 Ministerpräs. von NordrheinWestfalen. Kühn, Manfred 354 geb. 17. 4. 1926 Waldenburg, 1954 Gemeindediakon Rio de Janeiro, 1962 Gemeindediakon Lagerlechfeld, 1989 i. R. Künneth, Walter, Dr.phil. Lic.theol. Dr.h.c.mult. 51, 79, 226, 356 geb. 1. 1. 1901 Etzelwang, 26. 10. 1997 Erlangen, 1926 Doz. an der Apologetischen Centrale des CA für die IM Berlin, 1930 PD (ST) Berlin, 1932 Leiter der Apologetischen Centrale, Mitbegründer der Jungreformatorischen Bewegung, 1937 Schreib- u. Redeverbot, 1938 Pfr. Starnberg, 1944 Dekan Erlangen, 1946 Honorarprof. ebd., 1953–1969 o. Prof. ebd. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Kunst, Hermann, Dr.theol. D. DD. 7, 11f., 19, 25–29, 35, 41, 43, 49, 64f., 72, 75, 94, 119f., 200f., 207, 209f., 215, 217, 219, 223f., 234, 262f., 280, 283, 285, 288, 290, 293, 331, 335, 343, 345f., 348, 350–352, 360–362, 391, 396, 402, 429f., 432, 435, 437, 445–447, 462, 467, 470, 474, 476, 523, 527f., 530f., 533f., 536f. geb. 21. 1. 1907 Ottersberg, gest. 6. 11. 1999 Bonn, 1932 Pfr. Herford, 1939 Divisionspfr. Polen u. Frankreich, 1940 Sup. Herford, 1942 Ausbildungsreferent in der westf. Kirchenleitung, 1942 Vertretung der BK beim Konsistorium Münster, 1943 Militärpfr., 1945 Mitgl. der westf. Kirchenleitung, 1950–1977 Bevollmächtigter der EKD am Sitz der Bundesregierung, 1957–1972 nebenamtl. Militärbischof für die Bundeswehr, 1982–1986 Mitvors. des Ökumenischen Arbeitskreises katholischer u. ev. Theologen. – 1955 stellv. Geistlicher Beisitzer des Disziplinar-

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Personenregister/Biographische Angaben

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hofs der EKD, 1959–1969 ständiger Gast der Kammer für Öffentliche Verantwortung. Kuntzen, Gustav Adolf 430 geb. 1907, gest. 1998, Chef des Personalamtes, 1962 Chef des Stabes beim Führungsstab der Bundeswehr, 1964 stellv. Generalinspekteur der Bundeswehr, 1967 i. R. Laasch, Theodor 75 geb. 23. 4. 1894 Oldenstadt, gest. 8. 12. 1956 Hannover, 1914–1918 Kriegsteilnahme u. -gefangenschaft, 1920 Tätigkeit in der Jugendpflege Lüneburg, 1921 Predigerseminar Loccum, 1923 Ordination u. Hilfsgeistlicher Duderstadt, 1925 Pfr. ebd., 1929 Konventual-Studiendirektor Loccum, 1936–1956 Landessup. Hannover, Sprengel Calenberg u. Pfr. Hannover, 1954–1956 Mitgl. des Kirchensenates der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover. Lahusen, Friedrich Johannes 481 geb. 22. 12. 1900 Delmenhorst, gest. 22. 12. 1961 Bremen, Kaufmann, 1955–1961 Kirchenvorsteher Bremen. Lampe, Walter, Dr.jur. 63, 118 geb. 10. 9. 1894 Mönchen-Gladbach, 18. 9. 1985 Hannover, 1924 Ass. Landeskirchenamt Hannover, 1926 LKR, 1933–1960 OLKR ebd., 1933–1962 Leiter des Landeskirchliches Archivs Hannover u. 1946–1960 Leiter des Archivamts der EKD. Lange, Ernst 121 geb. 15. 5. 1903 Samter, 1921 Kanzleiangestellter beim EOK Berlin, 1924 in der Kirchenkanzlei des DEKB/der EKD, 1949–1971 Beamter. Langner, Paul 237 Laniel, Joseph 292 geb. 12. 10. 1889 Vimoutiers, gest. 8. 4. 1975 Paris, Industrieller, 1932–1940 u. 1945–1958 Abgeordneter in der Nationalversammlung, 1940 Finanz-Unterstaatssekretär, 1945 Gründer der Parti républicain de la liberté, 1948 Staatssekretär für Finanzen u. Wirtschaft, 1951 Minister für Post u. Fernmeldewesen, 1951–1952 Staatsminister, 1953–1954 Ministerpräs. Laser, Gerhart 488 geb. 16. 10. 1910 Hirschfelde, gest. 3. 7. 1992 Hochkirch, 1935 Pfr. Milkel, 1941 Jöhstadt, 1948 Göda, 1959 Hochkirche, 1976 i. R. Lau, Franz, Dr., Dr.theol.h.c. 474, 480, 532 geb. 18. 2. 1907 Leipzig, gest. 6. 6. 1973 Leipzig, 1932 Pfr. der BK Regis-Breitingen, zusätzlich 1936–1938 Studiendirektor Predigerseminar Lückendorf, 1939 Pfr. Dresden, 1947 o. Prof. Leipzig (KG), 1970 i. R. Laudien, Gerhard 480 geb. 22. 7. 1902 Laugszargen, gest. 8. 12. 1987 Berlin, 1945 Pfr. Wildau, 1946 Pfr. u. Vorsteher der Anhaltinischen Diakonissenanstalt Dessau, 1947–1952 nebenamtlicher Geschäftsführer des Anhaltinischen Landesausschusses für die IM, 1952 Leiter der Geschäftsstelle Ost-Berlin des CA für die IM Ost, 1957–1968 Leiter der Geschäftsstelle Ost des Werkes IM u. Hilfswerk. Lauenstein 125 Angestellter im Kirchlichen Außenamt.

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Personenregister/Biographische Angaben

Lebherz, Heinrich Karl 449 geb. 21. 5. 1899 Neusatz/Batschka, gest. 1978 Buenos Aires, 1941 Pfr. Sombor/ Batschka, dann Landeskirchenpfr. u. Stellv. des geistl. Kirchenpräs. der Deutschen Evangelischen Kirche Südungarns, 1944 Evakuierung nach Österreich, Pfr. Klingenberg, 1950 Auswanderung nach Argentinien u. Pfr. der wolgadeutschen Gemeinde Lucas Gonzales in Entre Rios, 1954 Pfarrer des Deutschen Evangelischen Gemeindeverbandes Buenos-Aires Süd in Quilmes, 1964 i. R. Lechler, Paul jr., D.theol. 191, 405, 407 geb. 14. 6. 1884 Stuttgart, gest. 4. 8. 1969 Tübingen, Fabrikant Stuttgart, 1925– 1968 Verwaltungsratsvors. des Deutschen Instituts für ärztliche Mission, 1934 Verhaftung u. Mitgl. des Landesbruderrates der Württembergischen Bekenntnisgemeinschaft, 1936 Bruderrat u. stellv. weltliches Mitgl. des Ausschusses, 1948– 1959 Präs. des württembergischen Landeskirchentags, 1951–1955 Verwaltungsratsmitgl. des Hilfswerks der EKD. – 1947 landeskirchl. Vertreter Kirchenversammlung Treysa, Mitgl. der Synode der EKD. Lechno 316f. Oberdiakon, Moskau. Ledig, Peter Kristian 134 geb. 10. 2. 1915 Leipzig, 1939–1945 Kriegsdienst, dann Handwerker, 1953 Vors. der ÖTV Bayreuth, später Angestelltensekretär u. Bildungsreferent beim DGB Frankfurt/M. Lehmann, Wilhelm 77 geb. 18. 4. 1890 Werneuchen, gest. 13. 1. 1974 Berlin, 1921 Amtsgehilfe beim Konsistorium Berlin, 1944 beim EOK Berlin, 1952 Amtsmeister bei der Kirchenkanzlei der EKU, 1959 i R. – 1954 Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (östl. Senat). Leist, Otto, Dr.jur. 55 geb. 1884, gest. 1961, Rechtsanwalt u. Notar, 1926 Bauherr St. Remberti, 1945 stellv., 1956–1958 Vizepräses des Kirchenausschusses der BEK. Leitz, Franz Josef Paul, Dr.rer.pol. 134, 191, 405, 480, geb. 27. 10. 1905 Bretten, gest. 24. 8. 1987 Freiburg, 1929 Leitender Mitarbeiter in der I. G. Farbenindustrie u. ihren Nachfolgeunternehmen, 1957 Vors. Fachnormenausschuss Bürowesen im Dt. Normenausschuss, 1965 Mitgl. des Präsidiums des Dt. Normenausschusses, 1967 selbstständiger Unternehmensberater Freiburg, 1971–1975 Präs. des Dt. Normenausschusses. – 1945 Mitgl. der vorläufigen Kirchenleitung von Nassau, 1946–1952 der verfassunggebenden Synode, der Synode u. der Kirchenleitung der Ev. Kirche von Hessen u. Nassau, 1949–1961 Mitgl. des Finanzausschusses der Synode der EKD, 1951–1955 Mitgl. des Hilfswerk-Ausschusses u. des Verwaltungsrates des Hilfswerks der EKD, 1954–1967 Mitgl. der pfälz. Landessynode, 1955–1967 der Kirchenregierung der pfälz. Landeskirche, 1955–1961 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung. Lemke, Willy 77 geb. 30. 11. 1901 Wolgast, gest. 13. 10. 1976 Berlin-Pankow, 1926 Rendant u. Gemeindediakon Berlin-Borsigwalde, 1934 Diakon u. Küsterrendant Berlin-Pankow, 1937 Bürovorsteher ebd., 1940 Gemeindebeamter ebd., 1955 Kirchenverwaltungs-Amtmann Stadtsynodalverband Berlin, 1961 Stadtsynodalamtsrat, 1966 i. R. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Lenin, Wladimir Iljitsch 322 geb. 22. 4. 1870 Simbirsk (heute Uljanowsk), gest. 21. 1. 1924 Gorki, 1893 Anwalt St. Petersburg, 1895 Gründer des „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse“, 1897 Verbannung nach Sibirien, 1900–1905 in der Emigration, 1907– 1917 Emigration Finnland bzw. Schweiz, 1917 nach der Revolution Vors. des Rates der Volkskommissare. Lepsien, Rolf 275 geb. 27. 3. 1913 Braunschweig, gest. 20. 9. 1998 München, 1936 Vikar Heinade, 1947 Pfr. Watenstedt, 1948 Gandersheim, 1954 Seemannspfr. Genua, Vorsitzender des Konsistoriums der ELKI, 1967 Pfr. Braunschweig, 1977 i. R. Levindanto, Nikolai A. 318 geb. 1896 Saratov, gest. 10. 1. 1966 Riga, führende Funktion im Bund der Baptisten, 1924/25 Verbannung nach Turmenistan, 1945 Leiter der baltischen Gemeinden. Liesenberg, Edgar 291, 354 geb. 13. 8. 1918, Blumenau (Brasilien), gest. 7. 8. 1989 Curitiba (Brasilien), 1942 Hilfsprediger Tuparendi, 1943 Hilfsprediger in verschiedenen Gemeinden der Evangelische Synode von Santa Catarina u. Parana, 1948 Pfr. Corupá/Santa Catarina, 1954 Rio do Testo Pomerode, 1980 i. R. Lietzmann, Hans 39, 100, 214, 230, 247, 299, 355, 365 geb. 2. 4. 1872 Berlin, gest. 4. 9. 1955 Torbole/Italien, 1896 Gesangsausbildung München, 1899 Kunstmaler Torbole, 1914 Militärzeichner, 1925 Rückkehr nach Torbole. Lietzmann, Hildegard 247 geb. 27. 10. 1906 Marburg, Nichte Hans Lietzmanns. Lilje, Hanns, Dr.theol. D. DD. 9, 11, 14, 21, 28, 47f., 57, 70, 89, 94, 103, 114, 134, 184, 186f., 200, 210, 214, 216f., 220, 224, 228, 233, 235, 246, 256, 263, 269, 280, 285f., 288, 293, 302, 343, 346, 351, 391, 396–398, 430f., 435, 439f., 452, 467f., 475f., 479, 523f., 526f., 530f., 534–536, 538 geb. 20. 8. 1899 Hannover, gest. 6. 1. 1977 Hannover, 1925 Studentenpfr. Hannover, 1927–1933 Generalsekretär DCSV, 1932–1935 Vizepräs. der World Student Christian Federation, 1933–1936 Herausgeber der „Jungen Kirche“, 1934 Mitgl. des Luth. Rats, 1934–1941 Herausgeber der „Furche“, 1935–1945 Mitgl. des Rates der Evang-Luth. Kirche Deutschlands (Lutherrat), 1936–1945 Generalsekretär des Luth. Weltkonventes, 1944 Inhaftierung, 1945 OLKR Hannover, 1947–1971 Landesbischof, 1955–1969 Leitender Bischof der VELKD, 1968–1975 einer der ÖRK-Präs. – 1945–1973 Mitgl. des Rates der EKD, 1949–1967 stellv. Vors. des Rates der EKD, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach u. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Lillich, Henry 439, 452, 480 geb. 1926, gest. 17. 6. 1982 Berlin, Feinmechaniker, 1955 Hauptgeschäftsführer der „Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen“. (Titus) Livius 308 geb. 59 v. Chr. Patavium, gest. um 17 n. Chr. Patavium, Historiker. Löwe, Johannes 481 Kreiskatechet Ballenstedt, stellv. Mitgl. der Synode der EKD 1955–1966.

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Personenregister/Biographische Angaben

Luchtenberg, Paul, Dr.phil., Dr.h.c. 476 geb. 3. 6. 1890 Burscheid, 7. 4. 1973 Burscheid, 1917 Studienrat, 1925 ao. Prof. (Pädagogik, Philosophie u. Psychologie) TH Darmstadt, 1931 o. Prof. TH Dresden, 1936 aus polit. Gründen entlassen, 1950–1956 MdB (FDP), 1953 Honorarprof. Universität Bonn, 1956–1958 Kultusminister Nordrhein-Westfalen. Lücking, Karl Hermann 227, 359, 377, 437, 439, 470, 527–529 geb. 23. 11. 1893 Lüdenscheid, gest. 30. 11. 1976 Bad Salzuflen, 1914–1919 Kriegsdienst, 1922 Pfr. Bodelschwingh, 1929 Dortmund, 1934 Mitgl. des Reichsbruderrates u. des Rates der DEK, 1938 Ausweisung aus Westf., dann Pfr. Jastrow/ Schneidemühl, 1939 Hannover, 1941 Halle/Westf., 1942–1949 Barkhausen, 1945 Sup. Kirchenkreis Minden u. nebenamtl. Mitgl. der Kirchenleitung der westf. Landeskirche, 1949–1960 theol. Vizepräs. u. hauptamtl. Mitgl. der Kirchenleitung der westf. Kirche, 1946–1960 Mitgl. der Landessynode sowie der Synode der APU bzw. EKU, 1948–1960 Mitgl. der Synode der EKD. – 1945 Teilnahme an der Kirchenversammlung Treysa, 1948 Eisenach. Lümkemann, Hilde 452 geb. 3. 12. 1923 Bielefeld-Schildesche, Näherin, 1956 Sozialsekretärin u. Jugendbildungsreferentin Evang. Mädchenwerk in Westfalen, 1975 Angestellte der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Jugendbildungsstätte Haus Husen, 1976 Leiterin Haus „Pellahöhe“ Gadderbaum, 1984 i. R. Lüpke, Hermann von 224 geb. 28. 8. 1884 Stade, gest. 13. 5. 1973 Hannover, 1913 Gerichtsass. Amtsgericht Minden, 1915 Regierungsass. Aurich, Hannover, 1921 Landesrat bei der Provinzialverwaltung Hannover, 1924 Vizepräs. Landeskirchenamt Hannover, 1933 Versetzung in den Ruhestand durch den Kirchensenat, 1934 Oberregierungsrat bei der Regierung in Arnsberg, 1945 Regierungsvizepräs. in Minden, 1948 i. R. – Mitgl. der Synode der EKD. Lütgert, Hermann, Dr.rer.nat. 481 Direktor der Leunawerke. Luther, Martin 164, 237, 383 geb. 10. 11. 1483 Eisleben, gest. 18. 2. 1546 Eisleben, Reformator. Mackie, Robert Cuthbert 246 geb. 30. 4. 1899, gest. 13. 1. 1984, 1925 Pfr. Vors. der britischen christlichen Studentenbewegung (SCM), 1938–1948 Generalsekretär des christlichen Studentenweltbundes Genf, 1948 beigeordneter Generalsekretär des ÖRK, 1949–1959 Direktor der Abteilung Zwischenkirchliche Hilfe u. Flüchtlingsdienst des ÖRK, Vors. des Verwaltungsausschusses ebd. Marczynski, Martin 426 geb. 30. 9. 1884 Berlin, gest. 23. 12. 1954 Buenos Aires, 1914 Studienrat Berlin, 1924/25 Theol. Examina, 1926 Pfr. Berlin, 1933 Propst u. vom EOK Berlin als ständiger Vertreter in der La Plata-Synode nach Buenos Aires entsandt, 1936 ständiger Vertreter der DEK für Südamerika, Präses der Deutschen Evangelischen La-Plata-Synode. Maetzke, Lotte 481 geb. 26. 8. 1896, gest. 26. 2. 1965 Görlitz, 1951 Verwaltungsangestellte im Konsistorium der Evangelischen Kirche von Schlesien, Vors. des Landesausschusses Görlitz des DEKT.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Mager, Reimer, D. 47f., 59, 183–185, 188, 190, 200, 210, 217, 273, 280, 282, 285, 288, 343f., 346, 351, 391, 396, 435, 438, 467f., 471, 527, 530, 534, 538 geb. 22. 8. 1906 Köln, gest. 10. 10. 1966 Dresden, 1927 Gewerkschaftssekretär des Verbandes christlicher Textilarbeiter Zittau, 1931 Landesgeschäftsführer Sachsen des Gesamtverbandes Christlicher Gewerkschaften Deutschlands, Landesgeschäftsführer des sächsischen Bruderrats der BK, 1948–1966 Präs. der sächsischen Landessynode. – 1948 Teilnahme an der Kirchenversammlung Eisenach, 1949– 1966 Mitgl. des Rates der EKD u. Vors. der Kammer für Soziale Ordnung, 1952 Mitgl. des Diakonischen Beirates, 1961–1966 Präs. des DEKT (DDR). Mahner, Wilhelm Franz Heinrich geb. 21. 10. 1901 Hannover, gest. 10. 10. 1957 Hannover, 1926 Hilfsgeistlicher Bispingen, 1927 Winsen, 1927 Münchehagen, 1929 Pfr. Oberg, 1937 Hannover, 1947 ord. Mitgl. des Landeskirchenamtes mit der Amtsbezeichnung Landeskirchenrat, 1949 OLKR. – 1952 Beamtenbeisitzer des höheren Dienstes der Disziplinarkammer der EKD. Mahrenholz, Christhardt, Dr.theol.h.c. Dr.phil. geb. 11. 8. 1900 Adelebsen, gest. 15. 3. 1980 Hannover, 1925 Pfr. Göttingen, 1926 Groß-Lengden, 1928 Hilfsreferent u. nebenamtl. Musikbeirat im LKA Hannover, 1930 Lehrbeauftragter für Kirchenmusik Göttingen, 1931 LKR, 1933 OLKR, 1934 Reichsobmann des Verbandes ev. Kirchenchöre, 1936–1945 Mitgl. der hannoverschen Kirchenregierung, 1946–1965 Honorarprof. für Kirchenmusik Göttingen, 1953 Geistl. Dirigent Hannover, 1960–1971 Abt von Amelungsborn, 1965 Geistl. Vizepräs. der hannoverschen Kirchenregierung. Maier, Martha 375 Ehefrau von Theodor A. Maier, Gesellschafterin der Firma Theodor A. Maier, Hannover. Maier, Theodor, Dr.med. 376 geb. 30. 7. 1921 Hannover, Sohn von Theodor A. Maier, Arzt. Maier, Theodor A. 357f., 376, 386–388 Maier, Werner 376 Sohn von Theodor A. Maier. Malenkow, Georgi 322 geb. 8. 1. 1902 Orenburg, gest. 14. 1. 1988 Moskau, 1938 persönlicher Sekretär Stalins, 1939 Mitgl. des Zentralkomitees der KPdSU, 1946 des Politbüros des ZK, 1953 Vors. des Ministerrates der UdSSR, 1955 Amtsenthebung u. Minister für Kraftwerke u. Elektroindustrie, 1957 Kraftwerksdirektor Kasachstan, 1961 Parteiausschluss. Maljuschizki, Igor 316, 318 Propst u. Schatzmeister Moskau. Manikam, Rajah Bhushanam, Ph.D. 246 geb. 19. 4. 1897 Cuddalore/Indien, gest. 7. 11. 1969 Tranquebar, 1929 Dozent Andhra Christian College, 1937 Sekretär des Nationalen Christenrats Nagpur für höhere Bildung, 1956 Bischof Tranquebar. – Teilnehmer an den Missionskonferenzen von Tambaram u. Whitby, Weltkirchenkonferenz Amsterdam 1948. Marquardt, Georg 226, 243f. geb. 21. 8. 1929 Wykno, gest.2. 9. 1963 Drewenack, 1959 Pfr. Westerholt-Bertlich.

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Personenregister/Biographische Angaben

Marschall, Karl 228, 294f. geb. 31. 5. 1926 Düsseldorf, gest. 8. 2. 2004 Hachenburg, 1954 Vikar Göteborg u. Oberhausen, 1954 Pfr. Oberhausen, 1987 i. R. Marschner, Lotte 191 geb. 1896, gest. 26. 7. 1966 Dresden, 1958–1966 Vors. der Frauenhilfe der Ev. Kirche in Deutschland im Bereich der östl. Gliedkirchen – Ev. Frauenhilfe in der DDR. Marx, Kurt 196, 455, 459 geb. 17. 8. 1887 Oberpeilau bei Gnadenfeld/Schlesien, gest. 1. 8. 1957 Göppingen, 1906 Angestellter bei der Firma Gruschwitz Textilwerke Neusalz, 1913–1927 Prokurist, dann Leiter der Leimfabrik Gebrüder Garve ebd., 1925–1927 Mitgl. der Finanzdirektion der DBU, 1927 Übersiedlung nach Herrnhut, Finanzdirektor der DBU, nach 1945 Vorsitzer der Finanzdirektion des Finanzausschusses für die Mission u. Mitgl. des Direktoriums der Zendingsstichting (Missions-Anstalt) Bad Boll. Mater, Margarete 130 geb. 30. 1. 1887 Berlin, gest. 31. 8. 1970 Göttingen, Witwe von Pfr. Ferdinand Mater, 1913 Pfr. Brasilien. Maurer, Wilhelm Georg Karl, Lic.theol. 400, 481 geb. 7. 5. 1900 Kassel, gest. 30. 1. 1982 Kassel, 1926–1928 Pfr. Michelbach/Marburg, 1928 PD (KG) Marburg, 1937 Pfr. Caldern, 1943–1945 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1945 ao. Prof. Marburg, 1946 Propst Sprengel Oberhessen, 1951 o. Prof. Erlangen, 1968 Emeritierung. Maury, Pierre 246 geb. 27. 11. 1890 Nîmes, gest. 13. 1. 1956 Paris, 1919 Generalsekretär der französischen Christlichen Studentenverbände, 1924 Pfr. Ferney-Voltaire, 1930 Sekretär des Christlichen Studentenweltbundes, 1934 Pfr. Paris, 1951–1953 Präs. des Nationalen Rates der Reformierten Kirche in Frankreich. Mayer, Elisabeth 192 Stellv. Mitgl. im Hilfswerk-Ausschuss. Meinzolt, Hans, Dr.jur. Dr.theol.h.c. 54, 79, 226, 356 geb. 27. 10. 1887 Bächingen, gest. 20. 4. 1967 Weßling, Kriegsdienst u. Mitgl. im Freikorps Epp, 1920 Regierungsrat im bayerischen Kultusministerium, 1925 Oberregierungsrat München, 1930–1932 Landrat Kirchheimbolanden, 1933 OKR, 1935 Mitgl. der Finanzabteilung bei der DEKK, 1935–1945 Vizepräs. ebd., 1941 Kriegsdienst, 1945/46 Staatsrat Kultusministerium München, 1946 Lehrbeauftragter für Rechtswissenschaft an der Univ. u. TH (heute TU) München, 1948 Honorarprof. ebd., 1954–1957 Staatsekretär im bayerischen Kultusministerium. – 1947–1957 Präs. der bayerischen Landessynode, 1948 Teilnahme an der Kirchenversammlung Eisenach, 1949–1959 Mitgl. der Synode der EKD. Meiser, Hans, D. 7–9, 14f., 18, 32, 35, 41, 45, 47f., 55, 62, 95, 134, 155, 169f., 183f., 188, 199, 209f., 217, 229, 259, 270, 273f., 280–282, 285, 292, 343f., 346–348, 350, 391, 396, 398, 405, 432, 435, 437, 451, 467, 474, 523, 527, 529f., 534, 537f. geb. 16. 2. 1881 Nürnberg, gest. 8. 6. 1956 München, 1920 Pfr. München-Sendling, 1922 Leiter des Prediger-Seminars Nürnberg, 1928 OKR München, 1930 Mitgl. des Luth. Einigungswerkes, 1932 Vorstandsmitgl. der Allgemeinen Evang.-Luth. Konferenz, 1933–1955 bayerischer Landesbischof. 1947 Mitgl. des LWB, 1948

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Personenregister/Biographische Angaben

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Vors. der Vorläufigen Leitung der VELKD, 1949–1955 deren erster Leitender Bischof. – 1933 Mitgl. des Exekutivkomitees des Luth. Weltkonvents, 1936 Gründungsmitgl. des Rates der Evang.-Luth. Kirche Deutschlands, 1938 Vors. ebd., 1945–1955 Mitgl. des Rates der EKD, 1948 der Kirchenversammlung Eisenach u. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Mellies, Wilhelm 476 geb. 5. 9. 1899 Pivitsheide, gest. 19. 5. 1958 Bonn, 1922 Volksschullehrer, 1925– 1933 MdL Lippe (SPD), 1929 Landtagspräs., 1933 entlassen, Tätigkeit als Lebensmittelhändler, 1945 Landrat Kreis Detmold, 1945 Bezirksvor. der SPD Ostwestfalen. 1952 stellv. Bundesvors., 1946/47 MdL Lippe, 1949–1958 MdB, 1952–1957 stellv. Fraktionsvors. Mende, Erich, Dr.jur. 225 geb. 28. 10. 1916 Groß Strehlitz, gest. 6. 5. 1998 Bonn, 1938 Berufsoffizier, zuletzt Major, 1949 Dozent für polit. Wissenschaften Universität Bonn, 1949 Mitgl. des Bundesvorstandes der FDP, 1960–1968 Bundesvors., 1949–1980 MdB, 1953 stellv. Fraktionsvors., 1957–1963 Fraktionsvors., 1963–1966 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen u. Stellv. des Bundeskanzlers, 1970 Übertritt zur CDU. Mendès-France, Pierre 350 geb. 11. 1. 1907 Paris, 18. 10. 1982, Paris, 1928 Rechtsanwalt, 1932 Mitgl. der Nationalversammlung, 1936 Finanzstaatssekretär, 1940 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1942 Flucht nach Großbritannien, 1944 Chef der französischen Delegation auf der Konferenz von Bretton Woods, 1944 Wirtschaftsminister der Provisorischen Regierung, 1947 Direktor der Internationalen Bank für Wiederaufbau u. Entwicklung, 1954–1955 Ministerpräs. u. Außenminister, 1956–1957 Minister ohne Geschäftsbereich. Menn, Wilhelm, Lic.theol. D.theol. 292 geb. 23. 8. 1888 Ferndorf, gest. 29. 2. 1956 Frankfurt/M., 1911 Hilfsprediger Ferndorf, 1913 Hilfsprediger beim Kinderrettungsverein Berlin, 1914 Vikar Bochum, Hilfsprediger Münster, 1915 Pfr. Rotthausen, 1922 Pfr. Remlingrade, 1921 nebenamtl., 1926 bis zur Aufhebung 1934 hauptamtl. Leiter des Sozialpfarramtes der rheinischen Kirchenprovinz in Düsseldorf, 1934 Sup. Andernach, 1946 beurlaubt für den Aufbau u. 1947–1956 zur Leitung der Ökumenischen Centrale Frankfurt/M. – 1945 Teilnahme an der Kirchenkonferenz Treysa, 1948 Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Menzel, Gustav, Dr.theol.h.c. 403, 420f., 425, 472 geb. 11. 12. 1908 Langendreer, gest. 5. 9. 1999 Wuppertal, Lehrer am Seminar der Rheinischen Mission, 1937 Missionar Indonesien, 1940 Internierung, 1947 Lehrer am Seminar, 1960 Pfr. Unterbarmen, 1967 Direktor der Rheinischen Mission/ Vereinigten Evangelischen Mission, 1975 i. R. Menzel, Walter, Dr.jur. 476 geb. 13. 9. 1901 Berlin, gest. 24. 9. 1963 Bad Harzburg, 1927 Amtsrichter Potsdam, 1928 Finanzrat im Preußischen Finanzministerium, 1931 Landrat Oberlahnkreis, 1933 aus polit. Gründen entlassen, 1934 Rechtsanwalt Berlin, 1946 Referatsleiter im Oberpräsidium der Provinz Westfalen, stellv. Aufsichtsratsvors. Klöckner-Werke, 1946–1950 Innenminister u. stellv. Ministerpräs. NordrheinWestfalen, 1947–1954 MdL (SPD), 1948/49 MdPR, 1949–1963 MdB, 1952–1961 parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion.

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Personenregister/Biographische Angaben

Merten, Hans 476 geb. 1. 9. 1908 Wiesbaden, gest. 12. 12. 1967 Bonn, 1939 Militärpfr., 1945 im Auftrage des Evangelischen Hilfswerks Betreuung der Kriegsgefangenen, Internierten u. Heimkehrer, 1947 Vors. der Hessischen Landesarbeitsgemeinschaft für Kriegsgefangenenfragen, 1949 Leiter der Geschäftsstelle der westdeutschen Länder für Kriegsgefangenen- u. Heimkehrerfragen, dann Referent Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge u. Kriegsgeschädigte, 1951–1967 MdB (SPD), 1965–1967 MdEP. Merzyn, Friedrich, Dr.jur. Dr.theol.h.c. 47, 49, 54, 59f., 98, 118, 183f., 195, 352, 355, 391, 393, 396, 398, 400, 435–439, 454, 467, 469, 527f., 530, 534, 537 geb. 2. 6. 1904 Kassel, gest. 17. 1. 1991 Hannover, 1931 Gerichtsass. u. Hilfsrichter, 1936 jurist. Hilfsarbeiter u. Kon.Rat in der DEKK, 1937 Predigerseminar Hofgeismar, 1939 OKon.Rat, 1941 OKR bei der DEK, 1945 in der Kirchenkanzlei der EKD, 1965 i. R. – 1946 Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (westl. Senat), 1959 Vors. des Finanzbeirates der EKD. Mestern, Hans-Adrian, Dr.theol.h.c. 191 geb. 8. 5. 1903, gest. 7. 8. 1990, 1930 Eintritt in den Justizdienst, 1933 Entlassung, 1945 Verwaltungsjurist in Hamburg, 1946 Senatsdirektor, 1947–1968 Senatssyndikus. – 1966–1976 Präs. der Landessynode. Metzger, Ludwig 65, 79, 476 geb. 18. 3. 1902 Darmstadt, gest. 13. 1. 1993 Darmstadt, 1916 Schreibgehilfe Kreisamt Darmstadt, Praktikant Hessische Hauptfürsorgestelle Darmstadt u. Hessische Gesandtschaft Berlin, Ass. Amtsgerichte Gießen u. Darmstadt, Staatsanwaltschaft Mainz, Kreisamt Heppenheim, 1929 Vors. des Bundes der religiösen Sozialisten, 1933 entlassen, 1934 Rechtsanwalt Darmstadt, 1936 wegen illegaler Tätigkeit für die SPD vorübergehend in Haft, 1945–1951 Oberbürgermeister Darmstadt, 1951–1953 hessischer Kultusmin. – 1946–1954 MdL Hessen, 1947– 1948 Mitgl. des Exekutivrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, Mitgl. der hessen-nassauischen Landessynode, Mitgl. des kulturpolit. Ausschusses der SPD u. des Dt. Rates der Europäischen Bewegung, Mitgl. der Kammer für Öffentliche Verantwortung der EKD, 1953–1969 MdB, 1957–1970 MdEP. Metzger, Max Josef, Dr.theol. 246 geb. 5. 2. 1887 Schopfheim, gest. 17. 4. 1944 Brandenburg (hingerichtet), 1911 Pfr. Mannheim, Karlsruhe, Oberhausen/Breisgau, 1914 Felddivisionspfarrer, 1915 Generalsekretär des Kreuzbund-Verband abstinenter Katholiken, 1917 Gründer des Weltfriedenswerk vom Weißen Kreuz, 1928 Leiter des Christkönigs-lnstituts Meitingen, 1939 Gründung der Una Sancta, 1934 u. 1939 aus polit. Gründen verhaftet, 1943 erneut verhaftet u. wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt. Metzger, Wolfgang, D. 134 geb. 6. 10. 1899 Grab, gest. 9. 6. 1992 Stuttgart, 1925 Pfr. Bronnweiler, 1934 Geschäftsführer des Calwer Verlagsvereins, 1946 OKR Stuttgart, 1955 Prälat ebd. Meyer, Heinrich, Dr. 134, 480, 530 geb. 16. 10. 1904 Apenrade, gest. 25. 5. 1978 Lübeck, 1930 Missionar der Breklumer Mission, 1934–1951 Präs. der evangelisch-luth. Jeypore-Kirche in Indien, 1951 PD Heidelberg, 1953 Hanseatischer Missionsdirektor u. Prof. für Missionswissenschaften Hamburg, 1956 Bischof für Lübeck, 1973 emeritiert.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Middendorf, Friedrich Justus Heinrich, D. 480 geb. 2. 2. 1883 Emden, gest. 12. 5. 1973 Schüttdorf/Grafschaft Bentheim, 1908 Pfr. Papenburg, 1909 Uttum, 1913 Neermoor, 1926 Schüttdorf, führendes Mitgl. der Bekenntnisgemeinschaft der Ev.-ref. Landeskirche der Provinz Hannover, 1937 Vors., Ausweisung aus Schüttdorf u. Vakanzprediger, 1946 Rückkehr nach Schüttdorf, 1946–1953 Kirchenpräs. der Ev.-ref. Landeskirche der Provinz Hannover, 1946–1956 Mitgl. der Kirchenleitung, 1956 i. R. – 1936 Teilnehmer der Bekenntnissynode der DEK Bad Oeynhausen, 1947 berufenes Mitgl. der Kirchenversammlung in Treysa, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1949–1955 Mitgl. der Synode der EKD. Mitterrand, François Maurice Adrien Marie 341 geb. 26. 10. 1916 Jarnac, gest. 8. 1. 1996 Paris, Jurist, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1941 Flucht u. Tätigkeit in der Résistance, 1943 Flucht nach London, 1944 Mitgl. der Exilregierung de Gaulle, 1946–1958 Abgeordneter der Nationalversammlung, 1952, 1953 u. 1956/1957 Staatsminister, 1954–1955 Innenminister, 1956–1957 Justizminister, 1965–1968 Vors. der Fédération de la Gauche Démocrate et Socialiste, 1971 Vors. der Sozialistischen Partei, 1981–1995 Staatspräs. Mitzenheim, Moritz, Dr.theol.h.c. mult. 90, 347, 397, 426f., 527, 529f., 534, 538 geb. 17. 8. 1891 Hildburghausen, gest. 4. 8. 1977 Eisenach, 1916 Pfr. Wallendorf, 1922 Saalfeld, 1929 Eisenach, 1944 Verhaftung, 1945 Vors. (Landesoberpfr.) des thüringischen Landeskirchenrates, dann Bischof, 1970 i. R. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1955–1961 des Rates der EKD. Mochalski, Herbert 288, 316 geb. 28. 2. 1910 Görlitz, gest. 27. 12. 1992 Hannover, 1937 Pfr. Oberwalden, Ausweisung, 1937/38 Mitarbeiter der zweiten VKL der DEK, 1939 Pfr. Berlin-Schöneberg, 1941–1945 Verwalter der Pfarrstelle Martin Niemöllers Berlin-Dahlem, 1945 pfarramtliche Kriegsaushilfe Leutkirch, 1945–1948 Referent Kirchenkanzlei der EKD, 1946 Beauftragter der schlesischen Kirchenleitung für die Betreuung schlesischer Flüchtlingspfr. in der amerikanischen Zone, 1948–1951 Geschäftsführer des Bruderrats der EKD, 1949 Gründer u. bis 1973 Chefredakteur der Monatsschrift „Stimme der Gemeinde“, 1951–1961 Studentenpfr. Darmstadt, Flüchtlingsbeauftragter der schlesischen Kirche (Hilfskomitee). – 1970–1978 einer der Vizepräs. der Christlichen Friedenskonferenz Prag. Möckel, Gerhard 86 geb. 28. 11. 1924 Hermannstadt, gest. 13. 8. 2004 Heidelberg, 1944 Kriegsdienst, 1953 Hilfsprediger Gütersloh, 1953 Pfr. Athen, 1962 Studienleiter an der Ev. Akademie Berlin, 1967 Pfr. Berlin-Dahlem, 1979 Studentenpfr. Heidelberg, 1989 i. R. – 1972–1976 Vors. der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, 1990 Mitgründer der Ev. Akademie Siebenbürgen Hermannstadt/Sibiu. Moeller-Eilmann, Otto 481 geb. 11. 2. 1903 Güstrow, gest. 26. 10. 1986 Güstrow, Kaufmann. Moll, Edwin, D. 216 geb. 1892 Victoria/Australien, gest. 2. 11. 1961, 1919 Pfr. Oshkosh (Wis.), 1926 Oakland (Ca.), 1929 Chicago, 1937 Madison, 1940 Sekretär der Missionsabteilung der United Lutheran Church, 1946 Vertreter der Kommission der „National Lutheran Commission on Younger Churches and Orphaned Missions“ in Israel, 1957 i. R.

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Molotow, Wjatscheslaw Michailowitsch 21, 49, 65–67, 156, 237, 528 geb. 9. 3. 1890 Kukarka, gest. 8. 11. 1986 Moskau, 1926 Mitgl. des Politbüros, 1930–1941 Vors. des Rates der Volkskommissare (Ministerpräs.), 1941–1946 u. 1953–1957 Erster Stellv. Vors. des Rates der Volkskommissare, 1946–1949 u. 1953 Außenminister der UdSSR, 1956 Minister für Staatskontrolle, 1957 Botschafter in der Mongolei, 1960 Vertreter der UdSSR bei der Internationalen Atomenergiebehörde, 1962 Parteiausschluss, 1984 rehabilitiert. Mornau, Friedrich 449 geb. 1. 9. 1901 Neu-Werbaß, gest. 13. 8. 1987 Buenos Aires (Argentinien), 1927 Pfarrverweser Novi Sad, 1929 Pfr. Novi Sad, 1944 Pfarrverweser Waidhofen, 1944 Pfr. Chemnitz, 1945 Königsbronn, 1947 Reiseprediger für Jugoslawiendeutsche Württemberg, 1947 Pfr. Unterjettingen, 1950 Leandro N’Alem (Argentinien), 1957 Pfarrer Mendoza, 1962 Buenos Aires, 1969 i. R. Müller, Bernhard 292 geb. 27. 2. 1905 Stuttgart, gest. 28. 3. 2001 Stuttgart, Chemieunternehmer, 1968– 1972 MdL (CDU). – 1946 Mitgl. der vorl. Landessynode, 1947–1950 der württembergischen Landessynode. Müller, Eberhard, Dr.phil. D. 397, 439, 452f., 462, 481 geb. 22. 8. 1906 Stuttgart, gest. 11. 1. 1989 Heidelberg, 1932–1938 Generalsekretär der DCSV, 1935–1937 Reichsgeschäftsführer der Deutschen Evangelischen Woche, 1938 Studentenpfr. Tübingen, 1942 Kriegsdienst, 1945 Geschäftsführer des Hilfsdienstes für Kriegsgefangene u. Vermisste Stuttgart, 1945–1972 Begründer u. Direktor der Ev. Akademie Bad Boll, 1947–1972 Vors. des Leiterkreises der Ev. Akademien in Deutschland. – 1951/52 stellv. Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung der EKD 1953–1979, Mitgl. ebd., 1961–1979 Vors. ebd. – 1948 stellv. Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD, 1959–1970 Mitgl. ebd. Müller, Johannes 291 geb. 1. 8. 1903 Lemsal/Livland, gest. 21. 7. 1988 Curitiba (Brasilien), 1929 Pfr. Campinho (Brasilien), Jequitibá/Espirito Santo, 1932 Campinas, 1952 Curitiba, 1955 Juiz de Fora, 1962 Rio Negro, 1966 i. R. Müller, Konrad Friedrich Wilhelm, Dr.jur. 54, 98, 363f. geb. 26. 1. 1912 Dambeck, gest. 6. 6. 1979 Marburg, 1936 Referendar, 1939 Kriegsdienst, 1946–1948 Ergänzungsstudium, 1948 Referent im Kirchenrechtlichen Institut der EKD, 1950 Beamter im niedersächsischen Ministerialdienst, 1956 Kurator der Universität Göttingen, 1959 Staatssekretär im niedersächsischen Kultusministerium, 1966 Versetzung in den Wartestand, 1967 HonProf. Universität Hannover. Müller, Ludolf Hermann, Dr.theol.h.c. 9, 98, 287, 454, 530, 534, 538 geb. 8. 10. 1882 Kalbe, gest. 14. 2. 1959 Magdeburg, 1909 Pfr. Dambeck, 1915 Feldgeistlicher, 1917 Pfr. Schönsee, 1922 Dingelstedt, 1927 Sup. Heiligenstadt, 1934 Amtsenthebung aus polit. Gründen u. Strafversetzung nach Staats, 1935 Rückkehr, Leiter der provinzialkirchl. Bekenntnissynode u. Vors. des Bruderrates, 1945 Vors. der Vorläufigen Geistlichen Leitung der Kirchenprovinz Sachsen, Präses der Synode, 1947–1955 Bischof der Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. – 1948 Teilnahme an der Kirchenversammlung Eisenach.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Müller, Manfred, Dr.phil. 79, 191, 232, 394 geb. 9. 11. 1903 Stuttgart, gest. 7. 11. 1987 Stuttgart, 1929 Landeswart der schwäbischen Schülerbibelkreise, 1932 Studienass., 1934 württembergischer Landesjugendwart, 1937 Landesjugendpfr. – 1946–1961 Vors. der Jugendkammer der EKD, 1949 Mitgl. der Kammer für öffentliche Verantwortung. Müller, Wilhelmine 122 geb. 6. 1. 1880, gest. 6. 7. 1957, Witwe des Amtsrats Richard Müller in der Kirchenkanzlei der DEK. Müller-Armack, Alfred, Dr.rer.pol. 65 geb. 28. 6. 1901 Essen, gest. 16. 3. 1978 Köln, 1926 PD (Volkswirtschaftslehre u. Soziologie) Köln, 1934 ao. Prof. ebd., 1938 ao. Prof. Münster, 1940 o. Prof. ebd., 1950 Köln, 1952 wirtschaftspolit. Leiter des Bundeswirtschaftsministeriums, 1958–1963 Staatsekretär ebd. – 1951/52 stellv. Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung, 1953–1960 Mitgl. ebd. Müller-Gangloff, Erich, Dr.phil. 356, 368 geb. 12. 2. 1907 Roth/Pfalz, gest. 23. 2. 1980 Berlin, Bibliothekar, nach 1933 Publizist, 1940–1946 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1949 Mitgl. der Michaelsbruderschaft, 1952–1959 Schriftleiter des „Quatember“, 1951 Gründer u. Direktor (bis 1970) der Evangelische Akademie Berlin-Brandenburg (ab 1961 Berlin-West). Münchmeyer, Friedrich, D. 51, 75, 94, 331f., 432, 480 geb. 14. 2. 1901 Glasgow/Schottland, gest. 7. 1. 1988 Kassel, 1925 Militärpfr. Allenstein, 1930 Militärkreispfr. Dresden, 1940 Generalfeldvikar beim Ev. Feldbischof, 1946 Geschäftsführender Direktor des CA für die IM Bethel, 1957–1961 Präs. der Hauptgeschäftsstelle des Werkes „Innere Mission u. Hilfswerk der EKD“ Stuttgart. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1953 Mitgl. des westlichen Senats des Disziplinarhofs der EKD, 1953 Mitgl. des Militärseelsorgeausschusses, 1955–1962 Mitgl. der Synode der EKD. Mütze, Arthur 203 geb. 31. 10. 1892 Oberlichtenau, gest. 18. 2. 1963 Chemnitz, 1921 Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Sachsen, 1928 Sekretär des Gemeinschaftsvereins, 1932 Inspektor des Landesverbandes Landeskirchlicher Gemeinschaften im Freistaat Sachsen, 1946 Vors. des Gnadauer Gemeinschaftswerkes in der SBZ/ DDR, 1946 Mitgl. der Kirchenleitung. – 1952 Vors. der Evangelischen Allianz in der DDR. Neubauer, Reinhard, Dr.theol. 85 geb. 24. 4. 1926 Kassel, 10. 10. 2007 Berlin, 1952 Pfr. Marburg, 1953 Auslandspfr. Bradford, 1954 Pfr. Lispenhausen, 1958 Kassel, 1963–1991 Vorstandspfarrer des Ev. Diakonievereins Berlin-Zehlendorf. Neufville, Gustav de 272 1919–1952 Vorsitzender des Vereins zur Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. Neumayer, Fritz 97 geb. 29. 7. 1884 Kaiserslautern, gest. 12. 4. 1973 München, 1911 Rechtsanwalt Kaiserslautern, 1945 Präs. des Landgerichts ebd., 1947/48 Minister für Wirtschaft u. Verkehr des Landes Rheinland-Pfalz, 1947–1951 MdL (FDP) Rheinland-Pfalz, 1949–1957 MdB (FDP, 1956 FVP, 1957 DP/FVP), 1952 Bundesminister für Wohnungsbau, 1953–1956 Bundesminister der Justiz.

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Neumeyer, Hans 403, 421, 425f., 472, 522 geb. 11. 7. 1902 Gunzenhausen, gest. 13. 11. 1991, 1929 Missionar Neu-Guinea, 1939 Vertretung Nürnberg, 1943 Pfr. Fürth u. Nürnberg, 1950 Direktor der Missionsanstalt Neuendettelsau, 1962 Sonderbeauftragter der bayerischen Landeskirche für missionarische Aufgaben, 1972 i. R. Neuser, Wilhelm, Lic. theol. D. 527, 534, 538 geb. 26. 3. 1888 Himmelmert, gest. 19. 1. 1959 Detmold, 1916 Festungslazarettpfr. Koblenz u. Pfr. Siegen, 1931 Pfr. u. Prof. Predigerseminar Herborn, 1936 Landessuperintendent der lippischen Landeskirche, 1958 i. R. Niebergall, Alfred, Dr.theol. Lic.theol. Dr.theol.h.c. 302 geb. 9. 11. 1909 Heidelberg, gest. 29. 12. 1978 Marburg, 1935 Pfr. Marburg, 1937 Nassenerfurth, 1946 Studiendirektor Predigerseminar Hofgeismar, 1955 PD (PT) Göttingen, 1957 o. Prof. Marburg. Nieden, Ernst Johannes zur, Dr.theol. 453 geb. 30. 4. 1903 Viernheim, gest. 18. 4. 1974 Wiesbaden, 1926 Pfarrassistent Darmstadt u. Bad Nauheim, 1929–1950 Jugend- u. Gemeindepfr. Offenbach, 1936 Leiter des Ev. Männerwerks in Hessen u. Nassau, 1945 der Ev. Akademie ebd., 1946 der Männerarbeit der EKD, 1950 Propst für Südnassau. Niemann, Karl 430 geb. 14. 10. 1895 Veltheim, gest. 5. 4. 1989 Bielefeld, 1923 Pfr. Letmathe, 1929 Bielefeld, 1940–1945 Kriegsdienst, 1946–1965 OKR in der westf. Kirchenleitung. Niemeier, Gottfried, Dr. phil. Dr.theol. 39, 64f., 71f., 118, 280, 285, 288f., 293, 302, 331, 344f., 351, 359, 361, 377f., 523, 530, 534 geb. 18. 6. 1906 Wetter a. d. Ruhr, gest. 6. 2. 1984, 1931 Hilfsprediger Rom, Berghofen, Arnsberg, 1933 Pfr. Arnsberg, 1939–1946 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1953 OKR in der Kirchenkanzlei der EKD, 1965 Vizepräs. ebd., 1972 i. R. Niemöller, Martin, DD.mult. 7, 9, 11, 14, 16, 18f., 21f., 28, 31f., 34f., 38, 40, 49, 55f., 58, 60f., 63f., 94–96, 134, 169f., 183–185, 187–189, 196, 199, 210–214, 217, 219–221, 223f., 228–230, 233f., 236f., 253f., 256, 258, 263, 279, 285f., 288, 292, 294f., 297, 310–314, 339, 341, 346, 351, 391f., 396, 398, 402f., 421, 423, 425f., 429f., 432f., 435–438, 444, 451, 467, 472–474, 476f., 518, 523, 527, 539, 534, 538 geb. 14. 1. 1892 Lippstadt, gest. 6. 3. 1984 Wiesbaden, 1912 Marineoffizier, zuletzt als U-Boot-Kommandant, 1919 Landwirtschaftslehre, 1924 Geschäftsführer der IM Münster, 1931 Pfr. Berlin-Dahlem, 1933 Gründer u. Leiter des Pfarrernotbundes, 1934 nebenamtl. Mitgl. des Reichsbruderrates der BK, 1937 Verhaftung, 1938 „persönlicher Gefangener des Führers“ im KZ Sachsenhausen u. Dachau, 1945 Verbringung nach Südtirol u. Befreiung durch die Amerikaner, 1947–1964 Präs. der hessen-nassauischen Kirche. – 1945–1956 Mitgl. des Rates der EKD u. Leiter des Kirchl. Außenamtes. Niesel, Wilhelm, Lic.theol. Dr.theol.h.c., DD. 20, 32f., 47f., 55, 61, 134, 183f., 199, 201, 207, 209f., 212, 215, 222, 280, 285f., 343, 346, 357, 396, 404, 435, 438f., 453, 467, 474, 527, 529f., 534, 538 geb. 7. 1. 1903 Berlin, gest. 13. 3. 1988 Frankfurt/M., 1930 Hilfsprediger Wittenberge, 1930–1934 Elberfeld (ref. Gemeinde) u. Studieninspektor am Predigerseminar ebd., 1934–1945 Mitgl. des Bruderrates u. des Rates der APU, 1935 Dozent (ST) KiHo Berlin, 1940 Verhaftung u. Ausweisung aus Berlin, Hilfsprediger Breslau, 1943 Pfarrverweser Reelkirchen, 1946–1968 Pfr. Schöller bei Dornap u.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Prof. (ST) KiHo Wuppertal, 1946–1973 Moderator des Ref. Bundes, 1948–1968 Mitgl. des Zentralausschusses des ÖRK, 1964–1970 Präs. des Ref. Weltbundes. – 1945–1973 Mitgl. des Rates der EKD. Nikolai (Boris Dorofejewitsch Jaruschewitsch) 318 gest. 1. 1. 1892 Kowno, gest. 13. 12. 1961 Moskau, 1922 Bischof Peterhof bei Petersburg, 1935 Erzbischof von Nowgorod u. Pskow, 1939 Exarch der Westukraine u. Weißrusslands, 1941 Metropolit von Kiew, 1944 Metropolit von Krutizy u. Kolomna sowie Leiter des Außenamt des Moskauer Patriarchates bis 1960. Niles, Daniel Thambyrajah 246 geb. 4. 5. 1908 Jaffna/Indien, gest. 17. 7. 1970 Vellore/Indien, 1936 Ordination, 1938 YMCA-Sekretär Genf, 1941 Pfr. Ceylon, 1957 Generalsekretär der East Asia Christian Conference, 1968 Vors. – 1938 Teilnehmer an der Missionskonferenz Tambaram, 1948 Teilnehmer an der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Noeske, Hans-Georg 76 geb. 31. 1. 1907 Groß Latzkow, gest. 25. 3. 2008, 1935 Gerichtsreferendar Stettin, 1936 Ass. beim Amts- u. Landgericht ebd., 1937 juristischer Hilfsarbeiter beim Konsistorium ebd., 1938 beim Konsistorium Berlin, 1939/40 beim Konsistorium Königsberg, Ernennung zum Kon.Ass., 1939/40 u. 1942–1945 Kriegsdienst, 1946 Kon.Rat Berlin, 1947 Greifswald, 1955 Greifswald, 1957 OKR im LKA Hannover (Grundstücksreferat), 1965 Nichtgeistlicher Referent ebd., 1972 i. R. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD, Mitgl. der Arbeitsgemeinschaft landeskirchlicher Archive bzw. der Arbeitsgemeinschaft für das Archiv- u. Bibliothekswesen in der Ev. Kirche. Nold, Liselotte, geb. Sammetreuther, Dr.theol.h.c. 134, 191 geb. 22. 4. 1912 München, gest. 5. 7. 1978 Nürnberg, Leiterin des Bayerischen Mütterdienstes Nürnberg, Kuratoriumsmitgl. des Müttergenesungswerkes der Bundesrepublik, Mitgl. des Präsidiums der evangelischen Frauenarbeit in Deutschland, der Diakonischen Konferenz Bayern, der Generalsynode der VELKD, der bayerischen Landessynode. – Teilnahme an den Weltkirchenkonferenzen Evanston, Neu-Delhi, Uppsala, 1969 berufenes Mitgl. einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der römisch-katholischen Kirche u. des ÖRK. Nopitsch, Antonie, Dr. 481, 487 geb. 3. 8. 1901 Traunstein, gest. 10. 1. 1975 Nürnberg, 1927 Doz. für Sozialwissenschaften u. Fürsorgerecht Ev.-soz. Frauenschule Nürnberg/Neuendettelsau, 1932 Gründerin u. Leiterin Mütterdienst der bayerischen Landeskirche, 1933 Geschäftsführerin (1934 Landesführerin) Mütterhilfswerk bzw. (nach 1945) Mütterdienst, 1950 Mitbegründerin, 1965–1975 stellv. Vors. Deutsches Müttergenesungswerk, Geschäftsführerin Ev. Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesungsfürsorge – 1949–1961 Mitgl. der Synode der EKD, 1949–1951 Mitgl. im Wiederaufbau-Ausschuss u. Verwaltungsrat Hilfswerk der EKD, 1957–1969 der Diakonische Konferenz u. 1960–1967 Diakonischer Rat. Noth, Gottfried, Dr.theol.h.c. 82, 134, 288, 439, 470 geb. 26. 1. 1905 Dresden, gest. 9. 5. 1971 Dresden, 1930 Pfr. Dresden, 1932 Zethau, 1936/37 theol. Hilfsarbeiter beim Landeskirchenamt Dresden, 1942 Pfr. Dresden, Mitgl. im Landesbruderrat der BK Sachsen, 1944 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1945 Mitgl. im Ev.-Luth. Landeskirchenamt, 1950 OKLR im

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Personenregister/Biographische Angaben

Landeskirchenamt Dresden, 1953–1968 Mitgl. der Bischofskonferenz u. der Kirchenleitung der VELKD, 1953 Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. – 1954–1971 Mitgl. des Zentralausschusses des ÖRK, 1955–1969 Mitgl. des Rates der EKD, 1969–1971 stellv. Vors. der Konferenz der Ev. Kirchenleitungen in der DDR. Noth, Martin, Dr.theol. Dr.theol.h.c. Dr.jur.h.c. 302, 400f. geb. 3. 8. 1902 Dresden, gest. 30. 5. 1968 Shivtga/Subeita (Israel), 1927 PD (AT) Greifswald, 1928 Umhabil. nach Leipzig, 1929 o. Prof. Königsberg, 1939/1940, 1943 Kriegsdienst, 1946 Prof. Bonn, 1964 Leitung des „Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes“ Jerusalem, 1967 i. R. – 1952 im Ausschuss der EKD für Fragen des theol. Studiums, 1959 Präs. der „International Organization for the Study of the Old Testament“. Nübling, Gustav 226, 294f. geb. 23. 3. 1924 Emmendingen, 1954 Pfr. Hohenau/Paraguay, Pfr. Hauingen, 1969 Müllheim, 1979 Berufsförderungswerk Heidelberg, 1984 Tutschfelden, 1988 i. R. Nuschke, Otto, Dr.rer.pol.h.c. 19, 73, 234, 279, 287f., 348, 350, 474 geb. 23. 2. 1883 Frohburg, gest. 27. 12. 1957 Berlin (Ost), 1902 Zeitungsvolontär Marburg, 1904 Chefredakteur, 1906 Generalsekretär der Freisinnigen Vereinigung Hessen-Nassau u. Waldeck, 1910 Redakteur des „Berliner Tageblatts“, 1915–1930 Chefredakteur der „Berliner Volks-Zeitung“, 1918 Mitbegründer der DDP, 1919/20 Mitgl. der Verfassungsgebenden Nationalversammlung, 1921– 1933 MdL Preußen, 1931–1933 Reichsgeschäftsführer der DDP bzw. der Deutschen Staatspartei, verantwortlicher Redakteur von „Der Aufstieg“, 1933 Landwirt Nieder-Neuendorf, 1945 Mitbegründer der CDU in der SBZ/DDR, Verlagsleiter der Neuen Zeit, 1946–1952 MdL Brandenburg, 1948 Vors. der CDU in der SBZ/DDR, 1948–1952 Vors. des brandenburgischen Landtags, 1949 Volkskammerabgeordneter, 1949–1957 stellv. Ministerpräs. der DDR, verantwortlich für die Hauptabteilung Verbindung zu den Kirchen. Obendiek, Harmannus Anton, Dr.theol. 40, 134, 355, 364 geb. 19. 9. 1894 Weener, gest. 14. 9. 1954 Rapid City/South Dakota (USA), 1915– 1919 Militärdienst, 1921 Hilfsprediger Klein-Midlum, 1922 Pfr. Hinte, 1925 Nüttermoor, 1927 Ihrhove, 1931–1951 Wuppertal-Barmen, 1932 nebenamtl. Dozent (PT) an der Theol. Schule Elberfeld, 1935–1941 Dozent KiHo Wuppertal, 1944– 1951 Präses der Gemarker Gemeinde, 1952 Prof. KiHo Wuppertal, bis 1952 Leitung der Pfarrerbruderschaft Barmen, 1943–1945 Leitung des Ref. Bundes als Stellv. des inhaftierten Moderators Hermann Hesse. – 1934 Teilnahme an der Bekenntnissynode Barmen, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, Teilnahme an der Generalversammlung des Ref. Weltbundes Genf, an der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1954 an der Generalversammlung des Ref. Bundes Princeton, an der Weltkirchenkonferenz Evanston. Oehler, Harald 354 geb. 16.51913 Görlitz, gest. 19. 7. 1980 Bukoba (Tansania), 1939 Pfr. Halle, 1951 Missionar der Deutschen Ostasienmission, 1953–1965 Pfr. der Deutschen Evangelischen Gemeinde Tokio, 1966 Pfarrvikar Darmstadt. Ollenhauer, Erich 476 geb. 27. 3. 1901 Magdeburg, 14. 12. 1963 Bonn, Kaufmann, 1920 2. Sekretär im

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Personenregister/Biographische Angaben

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Hauptvorstand des Verbandes der Arbeiterjugendvereine Deutschlands u. Redakteur, 1922 Sekretär der Sozialistischen Arbeiter-Jugend, 1928 Vors., 1933 Emigration nach Prag u. Mitbegründer der SoPaDe, 1937 in Frankreich, 1940 in Lissabon, 1941 London, 1946 Rückkehr nach Deutschland u. stellv. Parteivors., 1949 MdB u. stellv. Fraktionsvors., 1952 Partei- u. Fraktionsvors. Oldham, Joseph Houldsworth 246 geb. 20. 10. 1874 Bombay, gest. 16. 5. 1969 St. Leonards on Sea, 1897 Missionar in Indien, 1908 Sekretär des Vorbereitungsausschusses für die Weltmissionskonferenz Edinburgh (1910), dann Sekretär des Fortsetzungsausschusses, 1921 Sekretär des Internationalen Missionsrats, 1934 Vors. der Studienkommission zur Vorbereitung auf die Konferenz über Kirche, Volk u. Staat Oxford 1937. Onasch, Konrad, Dr.theol. 288, 316 geb. 4. 8. 1916 Danzig, gest. 3. 10. 2007 Halle/S., 1942 Pfr. Bromberg, 1946 Brandenburg, 1950 Lehrbeauftragter (Konfessionskunde der Orthodoxie), 1954 Dozent, 1959 Titular-Prof., 1961 Prof. mit vollem Lehrauftrag Halle/S., Emeritierung 1981. Osterloh, Edo 51, 70, 79, 81, 357, 380 geb. 2. 4. 1909 Rotenhan, gest. 26. 2. 1964 Kiel, 1935 Repetent KiHo Berlin, 1937 Studentenpfr. Berlin, 1940–1945 Kriegsdienst, 1941 Pfr. Holle, 1945 nebenamtl. Mitgl. des Oldenburger Oberkirchenrates (Ausbildungsreferent), 1947 hauptamtl. OKR, 1949–1953 Theol. Referent in der Kirchenkanzlei, 1953 Ministerialrat im BMI, 1954 Ministerialdirektor u. Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, 1956 Kultusminister von Schleswig-Holstein. Otto, Curt 246 Mitarbeiter Heimatdienst-Verlag, bis 1961 kaufmännischer Leiter der Evangelischen Verlagsanstalt. Pack, Immanuel, Dr.theol.h.c. 293 geb. 13. 11. 1900 Mettmann, gest. 13. 6. 1964 Berlin, 1918 Kriegsdienst, 1926 Pfr. Süchteln, 1935–1955 Essen-Rellinghausen, 1939–1945 Militärdienst, 1950–1955 Sup. der Synode Essen, 1955 Generalsup. Berlin, Sprengel I u. Pfr. der KaiserWilhelm Gedächtnis-Kirche, 1961 i. R. Paff 125 Hauswart im Kirchlichen Außenamt. Pagel, Wilhelm 118 geb. 14. 12. 1895 Hannover, gest. 28. 3. 1973 Hannover, 1913 Supernumerar, Bürodiätar im Konsistorium Magdeburg u. Hannover, 1922 Hilfsarbeiter im preußischen Kultusministerium, 1926 Beamter (zuletzt Kon.Rat) im Kirchenbundesamt bzw. im Kirchlichen Außenamt, 1945 Wartestand, 1945 Hilfsarbeiter, dann Referent Landeskirchenamt Hannover (Flüchtlingsfürsorge u. Ostpfarrer), 1950 Beamter in der Kirchenkanzlei der EKD. Pabst, Otto Karl, Dr.jur. 227, 530 geb. 24. 4. 1906 Braubach, gest. 11. 12. 1987 Dinslaken, 1932 Gerichtsass. Köln, 1933 am Finanzamt Bonn, 1934 am Landesfinanzamt Köln, 1934 Reichsverwaltung Koblenz, Königsberg, Düsseldorf, Leiter des Finanzamtes Oberhausen-Süd, 1946 Internierung, 1947 Landeskirchenrat Düsseldorf, 1948 Finanzreferent der rheinischen Kirchenleitung, 1962 jur. Dirigent im LKA Düsseldorf, 1971 i. R.

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Paulsen, Anna, Lic. D.theol. 39, 232, 357, 379 geb. 29. 3. 1893 Hoirup, gest. 30. 1. 1981 Heide, 1926–1945 Leiterin des Seminars für kirchl. Frauenarbeit im Burckhardthaus Berlin-Dahlem, 1951–1958 Beauftragte der EKD für Frauenfragen u. Aufbau eines Frauenreferates in der Kirchenkanzlei. Pautke, Johannes, D. 527, 534, 538 geb. 8. 4. 1888 Freienwalde, gest. 24. 11. 1955 Lübeck, 1912 Hilfsprediger Rixdorf, 1912 Ordination, 1913 Pfr. Usedom, 1914 Lübeck, 1936 Amtsentlassung, 1937 Wiedereinstellung, 1945 Propst Lübeck, 1948 Bischof der Ev.-Luth. Kirche in Lübeck. Peperkorn, Johann(es) 118 geb. 13. 2. 1890 Kiel, gest. 1. 4. 1967, 1917 Pfr. Barmstedt, 1920 Gerstdorf, 1932 MdL (NSDAP) Schleswig-Holstein, 1933 OKon.Rat Kiel, 1934–1936 OKR Kirchenkanzlei der DEK, 1935–1944 Kreisleiter der NSDAP Südtondern, 1936 Ruhestand auf eigenen Antrag, 1945–1948 Haft. Pepping, Ernst 214 geb. 12. 9. 1901 Duisburg, gest. 1. 2. 1981 Berlin, Komponist, 1934 Lehrer für Harmonielehre, Partiturspiel u. Kontrapunkt evangelische Kirchenmusikschule des Johannes-Stiftes Berlin-Spandau, 1947 Prof. für Kirchenmusik u. Komposition Hochschule für Musik Berlin, 1968 i. R. Peters, Hans-Helmut 15, 134, 353, 481 geb. 21. 7. 1908 Harburg-Wilhelmsburg, gest. 6. 12. 1987 Celle, 1930 Vikar Paris, 1933 bis 1939 Reiseprediger Nizza, 1944 Pfr., 1946 Landesjugendpfr. Hannover, 1955 Superintendent Celle, 1959 Landesuperintendent Celle, 1976 i. R. Pettelkau, Egon 78 geb. 23. 1. 1907 Berlin-Schöneberg, gest. 18. 7. 1961 Berlin, 1930 Referendar Amtsgericht Zielenzig, 1934 Gerichts-Ass. Amtsgericht Berlin, 1934 jurist. Hilfsarbeiter Kirchenkanzlei der DEK u. beim EOK, 1936 Kon.Ass. in der landeskirchl. Verwaltung u. dem EOK überwiesen, 1937 Kon.Rat, 1938 OKR, 1940 Kriegsdienst, 1945 komm. Sachbearbeiter Konsistorium Greifswald, 1950 endgültig übernommen, 1954 Mitgl. der Kirchenkanzlei der EKU im Hauptamt (OKR), 1958 zusätzlich Vizepräs. der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – u. der Kirchenkanzlei für die Gliedkirchen in der DDR. Pfeiffer, Helmut 453 geb. 28. 11. 1909 Mürzzuschlag/Österreich, gest. 29. 5. 2002 Berglen-Birkenweißbuch, 1936 Pfr. Oppelsbohm, 1940 Pfr. der Evangelischen Gemeinschaft Stuttgart, 1947 Leiter der Landesstelle des Evang. Mädchenwerks, 1948 Landesjugendpfr., 1950 Leiter des Reichsverbandes der evang. weiblichen Jugend Gelnhausen, 1956 Dekan Esslingen, 1965 Prälat Reutlingen, 1974 i. R. Pietsch, Kurt 78 geb. 20. 9. 1899 Berlin, gest. 28. 6. 1975 Bremen, 1919–1928 Kompanieschreiber Liegnitz, 1930 Eintritt in die mittlere Beamtenlaufbahn beim Konsistorium Breslau, 1934–1939 beim Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1947–1956 Kon.OInsp., zuletzt Kon.Amtmann. – Stellv. Beamtenbeisitzer des mittleren Dienstes in der Disziplinarkammer der EKD. Pietzcker, Eduard Hagen, Dr.jur. 75 geb. 30. 10. 1895 Hamburg, gest. 1. 8. 1970 Hamburg, 1923 stellv. Syndikus,

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1925–1959 Syndikus im hamburgischen Kirchenrat, 1934 OKR, 1959/60 Präs. des LKA Hamburg. – 1953 Mitgl. des westlichen Senats des Disziplinarhofs der EKD. Pilz, Luise 121 geb. 13. 11. 1896 Magdeburg, seit 1915 kaufm. Tätigkeit, 1933 Sekretärin bei der Evang. Kirche in Polnisch-Oberschlesien, 1942 Angestellte EOK Berlin, 1. Oktober 1949 Sekretärin des Chefs der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Platon 308 geb. 428/427 v. Chr. Athen oder Aigina, gest. 348/347 v. Chr. Athen, Philosoph. Plutte, Ernst 355 geb. 2. 6. 1887 Barmen, gest. 1. 5. 1970 Wuppertal, Unternehmer, Kirchmeister Barmen. – 1946 Mitgl. der rheinischen Provinzialsynode, 1948 der Landessynode, stellv. nebenamtl. Mitgl. der Kirchenleitung. Poelchau, Harald, Dr.phil. 452 geb. 5. 10. 1903 Potsdam, gest. 29. 4. 1972 Berlin, 1922 Sekretär Königener Bund, 1927 Fürsorger-Ausbildung, Geschäftsführer „Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte u. Jugendgerichtshilfe“ im Reichsinnenministerium, 1933 Gefängnispfr. Berlin-Tegel, dann auch Plötzensee u. Brandenburg, 1941 Mitgl. des „Kreisauer Kreises“, 1945 Generalsekretär Kirchl. Hilfswerk Stuttgart, 1946 Leitung des Strafvollzugwesens in der SBZ mit dem Titel „Vortragender Rat“, 1949 Gefängnispfr. Berlin-Tegel, 1951 Leiter des Amtes für Industrie- u. Sozialarbeit. – 1961/ 62 Mitgl. Kammer für Soziale Ordnung. Pontecorvo, Bruno 258 geb. 22. 8. 1913 Pisa, gest. 24. 9. 1993 Dubna, in den 1930er Jahren Mitarbeiter Enrico Fermis an der Erforschung der Neutrinos, 1940 Flucht in die USA u. Forschungen zum Bau der Atombombe, in den 1950er Jahren in Finnland verschwunden, 1955 in der UdSSR. Poppe, Friedrich Karl 78, 124 geb. 3. 7. 1910 Magdeburg, 1929 Zivilsupernumeriatsanwärter Konsistorium Magdeburg, 1931 Zivilsupernumerar beim Ev.-Luth. LKA Kiel, 1937 Kon. OInsp. Kirchliches Außenamt, 1939–1945 Kriegsdienst, 1946 Entlassung aus dem Dienst der EKD u. Wartestandsversetzung, 1946 Tätigkeit beim LKA Kiel, 1949 Wiederanstellung im Kirchlichen Außenamt, 1950 Wiederverbeamtung ebd., 1956 Kirchenamtmann in der Verwaltung der EKD, 1969 Kirchenamtsrat, 1972 i. R. Praetorius, Wilhelm (Will) 401, 411 geb. 28. 5. 1884 Berlin, gest. 16. 9. 1973 Ratingen, 1910 Dozent Predigerseminar Soest, 1914 Pfr. Unterbarmen, 1918 Berlin, 1930 Düsseldorf, 1954 i. R. Preusker, Viktor-Emanuel, Dr. 476 geb. 25. 2. 1913 Berlin, gest. 13. 5. 1991 Berlin, 1937 Diplom -Kaufmann, 1938 Tätigkeit für die Deutsche Bank Wien, 1940 Kriegsdienst, 1945 Spielwarenfabrikant, 1946 Landessekretär der LDP Hessen, 1947 Generalsekretär der FDP Hessen, 1949–1961 MdB (FDP), 1953–1957 Wohnungsbauminister, 1956 Austritt aus der FDP-Bundestagsfraktion, 1958–1960 Bundestagsvizepräs., 1960 Eintritt in die CDU, 1970 Eintritt in die FDP, 1958 Gesellschafter Bankhaus Hardy & Co, 1963–1970 Mitinhaber Bankhaus Preusker & Thelen Bonn.

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Personenregister/Biographische Angaben

Pries, Johanna 122 geb. 24. 6. 1889 Kariotkehmen, gest. 1. 10. 1966 Berlin, Witwe des Amtsmeisters Max Pries in der Kirchenkanzlei der DEK. Probst, Gottfried 472 geb. 3. 11. 1909 Coburg, gest. 29. 9. 1972 Weiden, 1937 Pfr. Herreth, 1950 Markt Erlbach, 1962 Kirchenrat, 1964 Weiden. Puffert, Heinrich Hermann, D. Dr.theol.h.c. 134, 480 geb. 20. 5. 1907 Hamm, gest. 14. 6. 2000, 1932 Pfr. Tientsin, 1939 Pfr. der ref. Kirchengemeinde Minden, 1943 Kriegsdienst, 1945 nebenamtl. Synodalbeauftragter des Ev. Hilfswerks Westfalen, 1950 Geschäftsführer des Landesverbandes der IM u. Hauptgeschäftsführer des Ev. Hilfswerkes Westfalen, 1960 Referent in der Abteilung für Zwischenkirchliche Hilfe, Flüchtlings- u. Weltdienst des ÖRK Genf, 1972 i. R. Puhlfürst, Willy 237 geb. 15. 10. 1897 Chemnitz, gest. 13. 9. 1971 Karl-Marx-Stadt, Kaufmann. Puschkow 318 Vertreter des Roten Kreuzes der UdSSR. Putz, Eduard 52, 79, 94, 331, 439, 470 geb. 9. 1. 1907 Altenschönbach, gest. 22. 9. 1990 Erlangen, 1929 Ordination, 1933 Hilfsreferent beim Landeskirchenrat München, Mitarbeit bei der VKL der DEK, 1935 Pfr. Fürth, 1939 Divisionspfr., 1947 Pfr. Fürth, 1954 Pfr. Erlangen, 1958 KR, 1972 i. R. Quervain, Alfred de, Lic.theol. D.theol. 51 geb. 28. 9. 1896 La Neuveville/Schweiz, gest. 30. 10. 1968 Bern, Gemeindepfr. Westschweiz, 1921 Mitarbeit bei Friedrich Siegmund-Schultze in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin, dann Pfr. La Neuveville, Stuttgart, Elberfeld, Laufen (Schweiz), 1930 PD Basel, 1931 Pfr. Elberfeld (Niederländisch-ref. Gemeinde), 1935 Dozent an der Theol. Schule Elberfeld, gleichzeitig Lehrbeauftragter Basel, 1938 Pfr. Laufen, 1944 ao. Prof., 1948–1966 o. Prof. Bern. Rabe 125 Sekretärin im Kirchlichen Außenamt. Rabenau, Eitel-Friedrich von, Dr. 287, 313f. geb. 13. 1. 1884 Schweidnitz, gest. 5. 10. 1959 Berlin, 1910 Hilfsprediger Finsterwalde, 1912 Pfr. Jaffa/Palästina, 1917 Internierung in Ägypten, 1920 Lehrer u. Seelsorger von Bodelschwinghsche Anstalten Bethel, 1923 Pfr. Berlin-Schöneberg, 1954 i. R. – 1936 Mitgl. der II. VKL. Rahn, Helmut 19, 32, 54 geb. 16. 8. 1929 Essen, gest. 14. 8. 2003 Essen, 1951 Spieler Rot-Weiß Essen, 1959 1. FC Köln, 1960 SC Enschede, 1963–1965 Meidericher SV, am 4. Juli 1954 Schütze aus dem Hintergrund zum 3: 2 gegen Ungarn. Raiser, Ludwig, D.theol. Dr.jur. Dr.phil.h.c. 51, 79, 481 geb. 27. 10. 1904 Stuttgart, gest. 3. 6. 1980 Tübingen, 1933 nach Verweigerung der venia legendi aus polit. Gründen Rechtsanwalt, 1942 Prof. für Handels- u. Wirtschaftsrecht Straßburg, 1945 Göttingen, 1952 Präs. der DFG, 1955 Prof. Tübingen. – 1949 Mitgl. u. 1970–1973 Präses der Synode der EKD, 1962 bis ca. 1970 Mitgl. u. Vors. der Kammer für Öffentliche Verantwortung.

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Raiser, Maria, geb. Fetzer 379 geb. 10. 11. 1885 Stuttgart, gest. 25. 2. 1966 Stuttgart, 1919–1933 stellv. Vors. des Bundes ev. Frauenvereine Württembergs, 1928 Vors. der Arbeitsgemeinschaft der ev. Hausfrauen, 1935 Frauenarbeit in der Ev. Landeskirche Württembergs, 1943 Chemiehändlerin, Mitgl. des 3. (1936) u. 4. (1948) württembergischen Landeskirchentages, 1946 Mitgl. der Verfassunggebenden Landesversammlung u. MdL Württemberg-Baden bzw. Baden-Württemberg. Ranke, Hansjürg (Hans-Georg), Dr.jur. 29, 79, 119f., 183f., 189, 200, 206, 208, 352, 356f., 360–362, 379–381, 480 geb. 9. 6. 1904 Arosa/Schweiz, gest. 3. 2. 1987 Berlin, 1930 jurist. Hilfsreferent Landeskirchenamt München, 1932 im Kirchenbundesamt Berlin, 1933 Kon.Ass. in der Kirchenkanzlei der DEK, 1935–1937 persönlicher Referent des Vors. des Reichskirchenausschusses, 1936 Kon.Rat, 1938 OKR, Kriegsdienst u. -gefangenschaft, bis 1946 Doz. für Kirchenrecht u. Geschäftsführer der Theol. Schule Norton Camp/Großbritannien, 1947 OKon.Rat Kirchenkanzlei der EKD, 1950 Referent der Kirchenkanzlei im Büro des Bevollmächtigten, 1955 Sozialreferent in der Kirchenkanzlei, 1960–1971 Kon.Präs. Berlin-Brandenburg. – 1949–1960 Geschäftsführer der Kammer für Soziale Ordnung, 1961–1969 Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung. Rautenberg, Werner, D. Dr.phil. 203 geb. 22. 4. 1896 Berlin, gest. 16. 5. 1969 Greifswald, 1935 Mitarbeiter im Ev. Preßverband für Deutschland Berlin u. komm. Leiter des Ev. Preßverbandes für Pommern, 1941 beauftragt mit dem Aufbau der katechetischen Unterweisung in der Kirchenprovinz Pommern, zugleich stellv. Leiter der pommerschen Frauenhilfe, 1945 Mitgl. der pommerschen Kirchenleitung, 1946 Bevollmächtigter für das Hilfswerk, zugleich Hauptgeschäftsführer, 1946 Präses der Provinzialsynode. – 1951–1957 Mitgl. des Verwaltungsrates des Hilfswerks der EKD, 1952–1957 des Diakonischen Beirates der EKD, 1957–1967 des Diakonischen Rates u. der Diakonischen Konferenz. Rees, Elfan 283 geb. 26. 2. 1906 Brecon/Wales, gest. 1978, 1926 Pfr. der Congregational Church of England and Wales, 1934 Direktor des South Wales Council of Social Service, seit 1938 auch Chairman des Welsh Comitee for the Care of Refugees, 1944 Senior Welfare Specialist for the Balkan Mission of UNRA serving in Palestine and Egypt as well as Greece and Albania, Direktor der Displaced Person Divisions der UNRA für die Tschechoslowakei, 1947 Direktor der Refugee Divison of the Department of Relief and Reconstruction des ÖRK, 1950 Permanent Representative of the Commission of the Churches on International Affairs in Europe, 1971 i. R. Reicke, Siegfried Rudolf, Dr.jur. 379 geb. 19. 5. 1897 Nürnberg, gest. 12. 4. 1972 Heidelberg, 1931 PD Berlin, 1933 Prof. für deutsches Recht u. Kirchenrecht Königsberg, 1936 Marburg, 1941 Berlin, 1945 Marburg, 1946 Göttingen, 1947 Frankfurt/M., 1949 Prof. mit Lehrauftrag Hamburg u. Heidelberg. Reinelt 122 Angestellter in der Kirchenkanzlei.

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Personenregister/Biographische Angaben

Reinke, Gerhard 227, 273, 276 geb. 27. 8. 1921 Greifswald, 1952 Hilfsgeistlicher Rom, 1953 Pfr. Neapel, 1961 Hamburg, 1970 Militärpfr., 1979 Pfr. Bad Segeberg bzw. Seemannspfr. Hamburg, 1987 i. R. Rendar, Georg 292 geb. 23. 4. 1904 Riga/Livland, 1929 Pfr. Emiltschin (Ukraine), 1931 Flucht nach Polen, 1932 Aushilfe in der Evangelisch-Unierten Kirche in Polen, 1933 Pfr. Wilna, 1940 Hilfsprediger Bielefeld, 1946 Pfr. Brakel, 1948 Auswanderung nach Australien, 1954 Hilfsprediger Melbourne, 1955 Hilfsprediger Sidney, 1961 Hilfsgeistlicher Harksheide. Rengstorf, Karl Heinrich, Lic.theol. D. Dr.h.c.mult. 226, 270, 356f. 380 geb. 1. 10. 1903 Jembke, gest. 24. 3. 1992 Münster, 1926 Vikar am Institutum Judaicum Delitzschianum Leipzig, 1926/1927 Assistent am Institut für Palästinawissenschaft Greifswald, 1928 Assistent Tübingen, 1930 Pfr. Wittingen, 1931 PD (NT) Tübingen, 1936 Lehrstuhlvertretung Kiel u. Entzug der Lehrerlaubnis wegen früherer Mitarbeit am Institutum Judaicum, 1937 Konventualstudiendirektor Loccum, 1939–1945 Kriegsdienst, danach Privatdozent Münster, 1948 Prof. Tübingen, 1948–1971 Prof. (NT) Münster, ab 1962 auch für Geschichte u. Literatur des Judentums, 1948 Wiederbegründung des Institutum Judaicum Delitzschianum u. bis 1981 dessen Leiter, 1956–1971 Vors. des Ev.-Luth. Zentralvereins für Mission unter Israel. Reusch, Gustav 426 geb. 25. 4. 1900 Eiserfeld, gest. 8. 3. 1970 Witten 1925 Pfr. San Miguel (Brasilien), 1931 Cachoeira do Sul, 1935 Vizepräses der Riograndenser Synode, 1957 Pfr. Novo Hamburgo, 1965 i. R., 1965–1970 Beschäftigungsauftrag in Witten. Ribet, Alberto 271, 273 geb. 23. 8. 1905 San Germano Chisone, gest. 16. 8. 1989 San Germano Chisone, 1931 Pfr. Taranto, 1932 Orsara e Cerignola, 1935 Massello, 1939 Livorno, 1950 Mailand, 1964 Pisa, 1968 Rom, 1975 Livorno, 1975 i. R. Richter, Gotthold Ludwig, Prof. 77 geb. 29. 10. 1903 Chemnitz, gest. 24. 6. 2002 Berlin, Kirchenmusikdirektor Berlin, 1926–1968 Kirchenmusiker, zuletzt bei der Ernst-Moritz-Arndt-Kirchengemeinde Berlin-Zehlendorf, Lehrer für Tonsatz an der Staatlichen Hochschule für Musik u. Darstellende Kunst Berlin. – Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD. Rieke, Carl 121 geb. 10. 12. 1895 Moritzburg, gest. 1990, 1914 Hilfsarbeiter bei der Regierung Minden, 1915 Angestellter Konsistorium Münster, 1921 Hilfsarbeiter EOK Berlin, 1922 Kon.OSekr., 1925 Amtsrat, 1940 Kon.Rat, 1951 Wartestand, 1951 Hilfsarbeiter Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – 1961 i. R. Riedel, Heinrich 52, 81, 538 geb. 17. 3. 1903 Nürnberg, gest. 8. 6. 1989 München, 1930 Pfr. Thuisbrunn, 1934– 1943 Landesjugendpfr. Nürnberg, 1938 Vors. der Reichsjugendkammer der BK, 1943 Dekan Kulmbach, 1947 OKR München, 1959–1969 Mitbegründer der Aktion „Brot für die Welt“ u. Leiter des Verteilungsausschusses, 1962 Stellv. des Landesbischofs, 1971 i. R. – 1955–1967 Mitgl. des Rates der EKD, 1958 Vorstand des Diakonischen Rates der EKD.

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Personenregister/Biographische Angaben

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Rieger, Erna 85, 110 Geschäftsführerin des Martin Luther-Sendschriftenwerks. Rieger, Julius, Dr.phil. 85, 505, 518 geb. 23. 8. 1901 Berlin, gest. 1. 1. 1984 Berlin (West), 1924 Lehrvikariat Cottbus, 1927 Hilfsprediger Adlershof, 1928 Pfr. u. Studieninspektor am Predigerseminar Naumburg/Queis, 1930–1953 Pfr. London u. Beauftragter für Seemannsmission, 1946 ständiger Vertreter des Rates der EKD bei der Regierung von Großbritannien, Beauftragung durch die EKD mit der geistl. Aufsicht über die Lagerseelsorger in den dortigen Kriegsgefangenenlagern, 1953–1969 Sup. Berlin-Schöneberg, 1963–1972 Mitgl. der Westberliner Kirchenleitung, 1967–1970 Leitender Redakteur des „Berliner Sonntagsblattes“. – Mitgl. der Synode Berlin-Brandenburg u. der EKU. Ritter, Gerhard, Dr.phil. Dr.theol.h.c. Dr.jur.h.c. 79 geb. 6. 4. 1888 Bad Sooden, gest. 1. 7. 1967 Freiburg, 1921 PD Heidelberg, 1924 Prof. für Geschichte Hamburg, 1925 Freiburg, Mitgl. der BK, 1944/45 Inhaftierung wegen Zugehörigkeit zum Freiburger Widerstandskreis. – 1934 Teilnehmer der Bekenntnissynoden der DEK Barmen u. Berlin-Dahlem, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Roepke, Harald 291 geb. 15. 10. 1923 Oxford Sao Bento do Sul (Brasilien), 1942 Lehrer u. Pfarrverweser Arroio do Padre II, 1944 Venancio Ayres, 1944 Pfarrverweser Tres de Maio, 1945 Lehrer u. Pfarrverweser Vila Condor, 1947 Pfarrverweser Movo Estrela, 1950 Lehrer u. Vikar Irai, 1951 Pfr. Barracao, 1958 Timbo, 1959 Niederlegung des geistlichen Amtes. Röpke, Wilhelm 527 geb. 24. 11. 1892 Bisperode, gest. 1970, 1922 Pfr. Beddingen, 1931 KR, 1934 OKR Wolfenbüttel, 1939–1945 Stellv. des Landesbischofs, 1963 i. R. Röntsch, Wolfgang Bernhard 192, 411, 460f. geb. 7. 4. 1903 Lichtenstein-Callnberg, gest. 19. 12. 1987, 1928 Referendar, 1929 Gerichtsass., 1931 Kirchenamtsass., 1932 KR, 1933 Gerichtsass., 1934 nichtständiger Ministerialhilfsarbeiter (Staatsanwalt) im sächsischen Justizministerium, 1935 Staatsanwalt Dresden, 1936–1939 Staatsanwalt beim OLG, 1948 Mitarbeiter im Tyska Kirkokontoret Stockholm (Schweden), 1950 Justiziar u. Hauptgeschäftsführer des Zentralbüros des Hilfswerkes der EKD Stuttgart, 1957 i. R. Rose, Karl, Lic.theol. 122, 288 geb. 13. 6. 1896, gest. 11. 2. 1977, Pfr. Berlin, 1946 nebenamtl. Sachbearbeiter für Ostfragen (Fragen der russ. Kirche u. Kultur) bei der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1955 Prof. für Ostslavische Religions- u. Kirchenkunde an der Theol. Fakultät der HU Berlin, Bevollmächtigter für kirchliche Angelegenheiten beim Magistrat Berlin. Rössler, Helmut, Dr. 390, 401, 411 geb. 25. 5. 1903 Mombassa, gest. 26. 10. 1982, 1929 Pfr. Beveringen, 1933 Heerlen/Niederlande, 1939 Studiendirektor Predigerseminar Düsseldorf, 1942 Kon. Rat Düsseldorf, 1945 OKon.Rat, 1968 i. R. Rost, Leonhard, Dr.phil. Dr.theol. 302 geb. 30. 11. 1896 Ansbach, gest. 5. 12. 1979 Erlangen, 1926 PD Erlangen, 1929

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Personenregister/Biographische Angaben

Berlin, 1935 ao. Prof. (AT) Berlin, 1938 o. Prof. Greifswald, 1946 Berlin, Leitung des Institutum Judaicum, 1956 Erlangen, 1965 emeritiert. Rostorgujew, Andrej 316 1954 Vorsteher der Gemeinde Berlin-Karlshorst. Rodenberg, Ludwig 288 geb. 5. 1. 1890 Lübeck, gest. 27. 4. 1969 Kartlow, 1920 Pfr. Winterstein, 1935 Heubach, 1938 Kartlow. Rudloff, Martin, Dr.jur. 76 geb. 12. 1. 1904 Teterow, gest. 25. 5. 1988 Berlin, 1935 II. Jurist. Examen, 1938 Mitarbeiter im EOK, 1939 Kon.Rat, 1946 OKon.Rat. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Rudolph, Anni 357 geb. 8. 4. 1911 Herford, gest. Juni 2000 Frankfurt/M., seit 1935 soziale Arbeit u. Unterrichtstätigkeit Herford, Gelsenkirchen, Detmold, Schülerinnenarbeit in der Ev. Kirche von Westfalen, 1946 Witten, 1950–1968 hauptamtliche Geschäftsführerin der Ev. Frauenarbeit in Deutschland (EFD) Frankfurt/M., Herausgeberin der „Mitteilungen“ der EFD. Rudolph, Hans-Günther, Dr.jur. 76 geb. 23. 8. 1904 Straßburg, gest. 23. 11. 1999 Lehnin, 1927 Rechtsreferendar Erfurt, 1929 bei der Stadtverwaltung Erfurt, 1945 im Dienst des Parochialverbandes Erfurt, Kon.Rat u. Leiter des Rent- u. Kirchensteueramtes Stolberg u. Roßla, 1959 OKon.Rat Görlitz, 1974 i. R. Rupprecht, Friedrich 522 geb. 21. 9. 1892 Nürnberg, gest. 11. 4. 1960 Nürnberg, 1920 Pfr. Döbra, 1926 Schwarzenbach am Wald, 1934 Nürnberg, 1949 Kirchenrat. Sahlberg, Clara 453 geb. 3. 7. 1890 Rixdorf, gest. 13. 4. 1977 Fleisbach, Schneiderin, 1909 Bürohilfskraft im Gewerkverein der Heimarbeiterinnen für Kleider- u. Wäschekonfektion, 1912 Sekretärin im Hauptvorstand, 1928 geschäftsführendes Vorstandsmitgl. für die Frauen- u. Jugendarbeit beim Zentralverband christlicher Transport- u. Fabrikarbeiter, 1933 entlassen, dann Tätigkeit im Arbeitsamt Berlin, 1948 Gewerkschaftssekretärin der ÖTV Trier, dann im Bezirk Rheinland-Pfalz. – Mitgl. der Kammer für Soziale Ordnung. Sallust (Gaius Sallustius Crispus) 309 geb. 1. 10. 86 v. Chr. Amiternum, gest. 13. 5. 35 oder 34 v. Chr. Rom, römischer Geschichtsschreiber u. Politiker, 55 oder 54 v. Chr. Quästor, dann bis 50 Senator, 52 v. Chr. Volkstribun, 46 v. Chr. Prokonsul der Provinz Africa Nova Sauer, Hermann, Lic. 23 geb. 29. 4. 1902 Frankfurt/M., gest. 15. 2. 1959, 1930 Pfr. Frankenberg/Eder, 1934 Berlin, 1945 Geisenheim. Sauter 452 Bergmann Annaberg. Schaeder, Hildegard, Dr.phil. 125, 287f., 316f., 330f. geb. 13. 4. 1902 Kiel, gest. 11. 4. 1984 Frankfurt/M., 1933 wiss. Mitarbeiterin der Publikationsstelle des Preußischen Geh. Staatsarchivs Berlin-Dahlem, 1943 Verhaftung wegen „Judenbegünstigung“, 1944 KZ-Haft, 1945 Dolmetscherin für Russisch u. Pfarrgehilfin Parchim, 1948–1970 Referentin im Kirchlichen Außen-

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Personenregister/Biographische Angaben

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amt für die Beziehungen zu den orthodoxen Kirchen, 1961 Lehrbeauftragte für die Geschichte der orthodoxen Kirchen Frankfurt/M., 1965–1978 Honorarprof. ebd. Schäfer, Ernst Bruno Dewasahajam, Dr.theol. 40, 227, 265–268 geb. 30. 6. 1902 Tranquebar (Indien), gest. nach 1992, 1935 PD Leipzig, 1936 Pfr. Athen, 1944 Rückkehr nach Deutschland, 1944–1945 Pfr. Osterode, 1946 Lehrbeauftragter Universität Göttingen für Christliche Archäologie u. Kirchliche Kunst, 1949 Privatdozent, 1953 apl. Prof., 1964 Wiss. Rat u. Prof., 1967 i. R. Schäfer, Hermann, Dr.phil. 77 geb. 6. 4. 1892 Remscheid, gest. 26. 5. 1966 Bad Godesberg, Zeitungsredakteur, 1920 Geschäftsführer bzw. Vorstandsmitgl. der Vereinigung der leitenden Angestellten, 1935 Angestellter bei der Hanseatischen Ersatzkasse von 1826, 1946 deren Leiter, 1925–1932 Mitgl. des Reichsvorstandes der DDP, 1945 Mitbegründer der Partei Freier Demokraten Hamburg, 1946 stellv. Vors. des FDP-Landesverbandes Hamburg, 1950–1955 stellv. Bundesvors. der FDP, 1956 Parteiaustritt u. Mitbegründer der FVP, 1948/49 MdPR u. Vizepräs., 1949– 1957 MdB, 1949– 1953 Bundestagsvizepräs., 1953–1956 Bundesminister für besondere Aufgaben. Schäfer, Hermann 476 geb. 21. 11. 1900 Halle/S., gest. 13. 4. 1958 Magdeburg, 1932 Kreisjugendwart Kirchenkreis Weißenfels, 1935 Provinzialjugendwart der Provinz Sachsen, 1936 Kreisjugendwart des Kirchenkreises Nordhausen, 1938 Landesposaunenwart Sachsen-Anhalt, 1939 Büroangestellter des Konsistoriums Magdeburg, 1941 Inspektoranwärter ebd., 1942 außerplanmäßiger Inspektor ebd., 1944 Kon.Insp., 1947 Kon.OInsp., 1954 Kon.Amtmann. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Schäfer, Paul 481 geb. Medingen/Dresden, Schlosser u. Schweißer. – 1949 Mitgl. der Synode der EKD, 1951–1971 der sächsischen Landessynode, 1952–1975 des Diakonischen Beirates der EKD, 1967–1969 Mitgl. der Diakonischen Konferenz. Schaeper, Max 76 geb. 25. 9. 1902 Sülldorf, gest. 10. 2. 1984 Magdeburg, 1938 Kon.Ass. Konsistorium Münster, 1939 Kon.Rat, 1947 Kon.Rat Magdeburg, 1952 OKon.Rat, 1967 i. R. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Schalge, Alfred Hans 118, 122 geb. 25. 6. 1906 Königsberg, gest. 3. 4. 1975 Hannover, 1922 Bürohilfsarbeiter beim Konsistorium Berlin, 1931 im Dienst des Kirchenbundesamtes, 1933 Beamter ebd. bzw. im Kirchlichen Außenamt, 1946 Wartestand u. Angestellter im Zentralbüro des Hilfswerks der EKD Stuttgart, 1950 Versetzung in den Ruhestand, 1952 Kon.Oberamtsrat in der Kirchenkanzlei der EKD, 1971 Kirchenoberamtsrat, 1974 i. R. Schanze, Wolfgang, D. Dr.phil. 264 geb. 28. 5. 1897 Leipzig, gest. 2. 8. 1972 Weimar, 1923 Schlossprediger Coburg, 1928 Pfr. Weimar, 1939 Kriegsdienst, 1945 KR, 1945 Mitgl. des Landeskirchenrates Eisenach, 1946 OKR, 1967 i. R. Scharf, Kurt, D. DD. Dr.h.c.mult. 527, 530, 534f., 538 geb. 21. 10. 1902 Landsberg/Warthe, gest. 28. 3. 1990 Berlin, 1925 Vikar BerlinDahlem, zugleich Adjunkt u. Heimleiter Arndt-Gymnasium ebd., 1928 Pfr. Frie-

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Personenregister/Biographische Angaben

sack, 1933 Sachsenhausen, 1934 führendes Mitgl. der BK u. Verhaftung, 1938 Vors. der Konferenz der Landesbruderräte u. Verhaftung, 1941 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1945–1966 Leiter (Präses, dann Propst) der Abteilung Brandenburg im Konsistorium Berlin-Brandenburg, 1951 Pfr. Berlin-Ost, 1961 Verweser des Bischofsamtes im östl. Kirchengebiet u. Pfr. Berlin-Steglitz, 1966 Bischof von Berlin-Brandenburg, 1972 Bischof von Berlin West, 1976 i. R. – 1934 Teilnehmer der Bekenntnissynoden der DEK Barmen u. Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945–1977 Mitgl. des Rates der EKU, 1948 Teilnehmer der Kirchenversammlung Eisenach, 1957–1960 Vors. des Rates der EKU, 1961– 1967 Vors. des Rates der EKD, 1961–1979 Mitgl. ebd., 1967–1973 stellv. Vors. ebd., 1968 Mitgl. Zentralausschuss ÖRK. Scharonow 318 Vertreter des Roten Kreuzes der UdSSR. Schelepin, Alexander Nikolajewitsch 241 geb.18. 8. 1918 Woronesch, gest. 24. 10. 1994, 1943 Sekretär des Komsomol, 1952 Erster Sekretär, 1953 stellv. Vors. des KGB, 1958 Vors., 1961–1967 Sekretär des ZK der KPdSU, 1962–1965 zugleich stellv. Ministerpräs., 1964–1975 Mitgl. im Politbüro der KPdSU. Schelsky, Helmut Wilhelm Friedrich, Dr.phil. 51 geb. 14. 1. 1912 Chemnitz, gest. 24. 2. 1984 Münster, 1938 Assistent Universität Leipzig, 1939 PD Königsberg, 1940 Assistent Universität Budapest, 1941 Kriegsdienst, 1943 ao. Prof. (Soziologie) Straßburg, 1945 Aufbau des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, 1949 Prof. „Akademie für Gemeinwirtschaft“ Hamburg, 1953 Universität Hamburg, 1960 Münster, 1970 Bielefeld, 1973 Münster, 1978 Emeritierung. Scheulen, Kurt 231 geb. 13. 5. 1913 Rheydt, gest. 25. 7. 1997 Lemgo, 1939 Kriegsdienst, 1946 Pfr. Lemgo, 1961 Sup. der Klasse Brake, 1980 i. R. – 1950–1979 Landesobmann für den Verband ev. Kirchenchöre in Lippe, Mitgl. im Zentralrat ev. Kirchenchöre Deutschlands, Bezirksobmann der Männerarbeit, Beauftragter für die Landjugendarbeit, Mitgl. des Dörflichen Arbeitskreises für Westfalen u. Lippe. Scheven, Karl von 527, 531 geb. 16. 2. 1882 Leopoldshagen, gest. 7. 10. 1954 Bad Wiessee, 1924 Pfr. Neumark, 1928 Superintendent Greifswald, 1945 Vors. der pommerschen Provinzialkirchenleitung, 1946–1954 pommerscher Landesbischof. Schierstaedt, Leonie von 367 geb. 3. 10. 1901 Laesgen, gest. 23. 8. 1990 Eutin, 1932 Reisesekretärin der pommerschen Frauenhilfe, 1940 Oberin der Schwesternschaft der Ev. Frauenhilfe, Tätigkeit für den Reisedienst der Frauenhilfe Potsdam, nach 1945 Aufbau der Zentralstelle der Bahnhofsmission Berlin, 1948 Leiterin des Vereins der Freundinnen junger Mädchen, 1953–1966 zugleich Geschäftsführerin der Ev. Frauenhilfe, 1971 i. R. Schildhauer, Karl 118 geb. 17. 8. 1882 Ripkeim, gest. 2. 9. 1968 Sarstedt, 1914 Divisionsküster Königsberg, 1933 persönlicher Mitarbeiter von Reichsbischof Müller, 1934 Amtsrat in der Kirchenkanzlei der DEK, 1936 i. R.

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Schlatter, Adolf 398 geb. 16. 8. 1852 St. Gallen, gest. 19. 5. 1938 Tübingen, 1875 Vikar Kilchberg bzw. Pfr. Zürich, Pfr. Kesswil-Uzwil, 1880 PD, 1888 ao. Prof. (NT) Bern, 1888 o. Prof. Greifswald, 1893 Berlin, 1898 Tübingen, 1930 Emeritierung. Schlatter, Theodor, Lic.theol.h.c. D.theol.h.c. 63 geb. 2. 6. 1885 Bern, gest. 13. 1. 1971 Ludwigsburg, 1914 Pfr. Tübingen, 1923 Doz. Bethel, 1930 Direktor ebd., 1933 Dekan Esslingen, 1934 Amtsenthebung durch die vorübergehende DC-Kirchenleitung, 1937 Prälat Ludwigsburg, 1943 Stellv. des Landesbischofs, 1943–1967 Vors. des Verwaltungsrates der (Privilegierten) Württembergischen Bibelanstalt Stuttgart, 1955 i. R. – 1945 Teilnahme an der Kirchenversammlung Treysa, 1947 ebd., 1948 Eisenach. Schlingensiepen, Ferdinand, Dr. 229, 294, 296 geb. 18. 7. 1929, 1954 Vikar Bradford, 1956 Pfr., 1959 OKon.Rat Kirchenkanzlei der EKU, 1969 Pfr. Anstaltsgemeinde Düsseldorf-Kaiserswerth, 1987 i. R. Schlingensiepen, Johannes, D. 77, 527, 530, 534, 537f. geb. 17. 1. 1898 Wuppertal-Barmen, gest. 6. 2. 1980 Bonn, 1922 Landeswart der Schülerbibelkreise Rheine, 1930–1950 Pfr. Unterbarmen, ab 1933 Mitgl. der Leitung der BK (Leiter des Theol. Ausbildungsamtes), 1938 Aufenthaltsverbot u. Ausweisung, 1940 sog. Schutzhaft, 1946 Superintendent Unterbarmen, 1945 Mitgl. der Vorläufigen Kirchenleitung im Rheinland, 1948–1968 Ausbildungsreferent der rheinischen Landeskirche, 1957 theol. Dirigent ebd., 1968 i. R. Schlink, Edmund, D.theol. Dr.phil. D. DD. 134, 244 geb. 6. 3. 1903 Darmstadt, gest. 20. 5. 1984 Heidelberg, 1924 PD Gießen, 1934 Entzug der Lehrbefugnis aus polit. Gründen, 1935 Dozent an der Theol. Schule Bethel, 1939 Visitator der BK u. Pfarrverweser Dortmund u. Bielefeld, 1945 Direktor des Predigerseminars der westf. Kirche, 1946–1971 o. Prof. (ST) Heidelberg. Schlosser, Gerhard 452 geb. 30. 5. 1921 Hockenheim, gest. 8. 7. 1992 Göppingen, Maschinenschlosser bei der Lanz AG Mannheim, 1951 hauptamtlicher Sozialsekretär in Baden, 1956 Bundesgeschäftsführer des Arbeiterwerks. Schmalisch, Fritz 77 geb. 20. 3. 1892 Posen, gest. 25. 8. 1976 Berlin, Amtsmeister im Konsistorium Berlin. Schmeer 125 Sekretärin im Kirchlichen Außenamt. Schmid, Carlo, Dr.jur. 476 geb. 3. 12. 1896 Perpignan, gest. 11. 12. 1979 Bonn, 1914 Kriegsfreiwilliger, 1924 Rechtsanwalt Tübingen, 1925 Landgerichtsrat ebd., 1927 Referent im Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches Öffentliches Recht u. Völkerrecht, 1929 Habil. Tübingen, 1940 Kriegsdienst, 1945 ao. Prof., 1946 o. Prof. Tübingen, 1953 Frankfurt/M. (Polit. Wissenschaften), 1945 Landesvors. der SPD Südwürttemberg, Präs. des Staatssekretariats für die französische Zone Tübingen, 1947–1950 Justizminister Württemberg-Hohenzollern, 1947 Mitgl. des Parteivorstandes der SPD, 1948/49 MdPR, Fraktionsvors. der SPD, 1949–1972 MdB, 1966 u. 1969– 1972 Vizepräs. des Bundestages, 1957–1966 stellv. Vors. der SPD-Bundestagsfraktion, 1966–1969 Bundesratsminister.

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Personenregister/Biographische Angaben

Schmidt, Hans, Lic.theol. 18, 169f., 188 geb. 11. 11. 1902 Erlangen, gest. 12. 4. 1992 München, 1930 Pfr. Hof, 1934 Studentenpfr. Erlangen, 1945 Leiter des Amtes für Gemeindedienst Nürnberg, 1946 OKR München, 1956–1962 Mitgl. des Bruderrates u. Vors. des Pfarrfrauendienstes der EKD, 1961–1971 Kreisdekan für München u. Oberbayern. Schmidt, Hans, Dr.theol. 527 geb. 31. 7. 1902 Bockhorn, gest, 6. 11. 1977 Oldenburg, 1927 Synodalvikar Birkenfeld, 1930 Pfr. Bardewisch, 1932 Wiefelstede, 1940 Kriegsdienst, 1946 Pfr. Varel, 1948 Vertreter des hauptamtl. OKR Kloppenburg, 1949 OKR, 1971 i. R. Schmitt, Hans Ulrich 354 geb. 15. 4. 1928, 1954 Pfr. der Deutschen Evangelischen Gemeinde Monte Carlo (Argentinien), 1961 Berlin. Schmuck, Richard 219, 236f. geb. 17. 5. 1870 Weißenburg, gest. 17. 1. 1961 Karl-Marx-Stadt, Kaufmann. Schneider, Gustav 59 geb. 13. 1. 1884 Berlin, 1919 Verwaltungsassistent Reichsamt für deutsche Einwanderung, Rückwanderung u. Auswanderung, 1924 Wartestandsbeamter in der Reichswehr, 1928 Finanzbeamter, 1953 Kassenbeamter Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –. Schneller, Hermann 353 geb. 4. 10. 1893 Jerusalem, gest. 29. 3. 1993 Tübingen, 1923 Pfr. Syrisches Waisenhaus Jerusalem, 1928 dort Direktor, 1948 Pfarrverwalter Walddorf, 1949 Direktor der Johann-Ludwig-Schneller-Schule Zahle/Libanon, seit 1951 vertretungsweise Gottesdienste in Beirut, 1960 i. R. Schönfeld, Friedrich 121 geb. 27. 8. 1908 Magdeburg, gest. 25. 6. 1955 Köln, 1932 Redakteur des epd Berlin, der Ev. Bildkammer u. des Sonntagsblatts der Berliner Stadtmission, 1946 Leiter der Berliner Redaktion des epd, 1947–1955 Chefredakteur Evangelischer Nachrichtendienst Ost, Redaktionsmitgl. „Zeichen der Zeit“ u. „Stafette“, 1950 Chefredakteur „Die Kirche“. Schönherr, Albrecht 57, 111f., 369 geb. 11. 9. 1911 Katscher, gest. 9. 3. 2009 Potsdam, 1933 Vikar Potsdam, 1934 Anschluss an die BK u. Arbeit für diese in Potsdam, 1935 Predigerseminar Finkenwalde, 1936 Pfr. des Theologiestudentenamts Greifswald, 1937 Pfr. Brüssow, 1940–1946 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, Lagerpfr., 1947 Pfr. Brandenburg/ Havel u. Sup., 1951 Dir. des von ihm gegründeten Predigerseminars, 1958 Mitbegründer des Weißenseer Arbeitskreises, 1963 Generalsup. Sprengel Eberswalde, 1964/65, 1967 Verwalter des Bischofsamtes der Kirche von Berlin-Brandenburg, 1970 Bischofstitel, 1972 Bischof der Ostregion der Berlin-brandenburgischen Kirche, 1969 Mitbegründer des BEK u. Vors. der KKL, 1981 i. R. Schöttle, Erwin 476 gest. 18. 1. 1899 Leonberg, geb. 25. 1. 1976 Baden-Baden, Buchdrucker, 1920 Landesvors. der Sozialistischen Arbeiterjugend Württemberg u. Journalist, 1931 Parteisekretär (SPD) Stuttgart, 1933 MdL Württemberg, dann Exil in der Schweiz u. in England, 1946 Journalist Stuttgart, 1946/47 MdL Württemberg-Baden, 1947– 1949 Mitgl. des Wirtschaftsrates der Bi-Zone, 1947–1962 Landesvors. SPD Würt-

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Personenregister/Biographische Angaben

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temberg-Baden bzw. Baden-Württemberg, 1949–1972 MdB, 1961–1969 Bundestagsvizepräs. Schröder, Gerhard, Dr.jur. 207–209 geb. 11. 9. 1910 Saarbrücken, 31. 12. 1989 Kampen, 1933 Assistent Universität Bonn, 1934 Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches u. internationales Privatrecht Berlin, 1936 Anwaltsass., 1939–1945 Kriegsteilnahme u. -gefangenschaft, 1947 Rechtsanwalt u. Abteilungsleiter bei der „North German Iron and Steel Control“, 1949–1980 MdB (CDU), 1952–1953 stellv. Franktionsvors., 1953 Bundesminister des Innern, 1961 Bundesminister des Auswärtigen, 1966– 1969 Bundesminister der Verteidigung, 1967–1973 stellv. Bundesvors. der CDU. Scholz, W. 375 Gesellschafter der Firma Theodor A. Maier. Schomerus, Christoph 105f. geb. 26. 6. 1899, gest. 31. 10. 1979 Harsefeld, 1925 Jugendpfr. Hohensolms, 1926 Hilfsprediger Einbeck, 1927 Pfr. Everode, 1935 Stiftsprediger Loccum, 1946 Pfr. Himmelpforten, 1967 i. R. Schröter, Waldemar 287, 527, 530, 534, 538 geb. 3. 11. 1901 Natho, gest. 22. 7. 1986 Wolfenbüttel, 1927 Pfr. Rathmannsdorf, 1933 Baasdorf, 1935 Bernburg, 1946 Mitgl. des Landeskirchenrates Anhalt, 1948 Kreisoberpfr. Bernburg, 1949 Pfr. Dessau, 1950–1960 Vors. des Landeskirchenrates, Kirchenpräs. der Ev. Landeskirche Anhalts, 1962 Pfr. Plötzin. – 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach. Schultz, Gerhard 359 geb. 14. 3. 1922, 1948 Beamter u. außerplanmäßiger Sekretär im hamburgischen Landeskirchenamt, 1949 planmäßiger Sekretär, 1952 Inspektor der Bauabteilung, 1954 Bürodienst in der Bonner Dienststelle der EKD. Schultze, Anna 131 geb. 5. 2. 1898 Rinteln, gest. 9. 12. 1986 Berlin, Witwe von Pfr. Hans Werner Schultze (1896–1943). Schumann, Friedrich Karl, Dr.phil. 23, 47, 52, 168, 356f., 379f. geb. 15. 6. 1886 Messkirch, gest. 21. 5. 1960 Münster, 1909 Militärdienst, 1910 Stadtvikar Mannheim, 1913 Pfr. Triberg bzw. Militärpfr,. 1928 ao. Prof. (ST) Tübingen, 1929 o. Prof. Gießen, 1932 Prof. (ST u. PT) Halle, zeitweise Mitgl. der DC u. Berater des Reichsbischofs Ludwig Müller, 1945 Entlassung, Tätigkeit im Konsistorium der Kirchenprovinz Sachsen, 1948 Leitung der Ev. Forschungsakademie Christophorusstift Hemer, 1951 Honorarprof. Münster, danach o. Prof. (ST) ebd. – Seit 1950 Leiter der Kommission des Rates für die Reform des Ehe u. Familienrechts. Schuster, Willy, Dr.phil. 94, 331, 431 geb. 27. 1. 1901 Nürnberg, gest. 28. 4. 1971 Hechlingen, theol. Redakteur beim Verlag Brockhaus, 1929 Studentenpfr. Würzburg u. Leipzig, 1932 Pfr. Leipzig, 1934 Militärpfr., 1935 Standortpfr. Berlin, 1937 Oberpfr. ebd., 1941 Heeresgruppenpfr. Kassel, 1943 Wehrmachtsdekan ebd., 1946 Pfr. Fulda, 1947 Dekan, 1967 i. R. – 1953 Mitgl. des Militärseelsorgeausschusses. Schuster, Ernst Ludwig 231 geb. 27. 2. 819 Mainz, gest. 12. 4. 1957 Darmstadt, 1925 LKR Wiesbaden, 1936 OKR, 1952 jurist. Leiter der Kirchenverwaltung.

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Schwartzkopff, (Theodor) Johannes 76f. geb. 2. 8. 1889 Wolfsburg, gest. 22. 6. 1968 Berlin, 1914 Ordination, 1915 Feldgeistlicher, 1917 Pfr. Varchentin, 1925 Güstrow, 1934 Pfr. Mölln, 1937 Pfr. u. OKon.Rat im Nebenamt Berlin, 1958 i. R. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Schwarzhaupt, Elisabeth, Dr.jur. 16, 24, 40, 47, 49, 52, 58, 71, 124f., 134, 185, 211, 229, 231, 265, 357, 379f. geb. 7. 1. 1901 Frankfurt/M., gest. 29. 10. 1986 Frankfurt/M., 1930 Gerichtsass. u. (Hilfs-) Richterin Frankfurt/M., 1933–1936 jurist. Mitarbeiterin Deutscher Rentnerbund Berlin, 1935 Kirchenkanzlei der DEK Berlin, 1939 Kon.Rätin, 1944 OKon.Rätin, 1945 Außenstelle der Kirchenkanzlei der EKD Frankfurt/M., 1948–1958 jurist. Referentin im Kirchlichen Außenamt, 1953–1969 MdB (CDU), 1961–1966 Bundesministerin für Gesundheits- u. Umweltfragen, 1970–1972 Präs. des Deutschen Frauenrates. – 1954 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Evanston. Schwertfeger, Wolrad, Dr. 530, 534, 538 geb. 11. 5. 1905 Bückeburg, gest. 17. 7. 1992 Bückeburg, 1930 Rechtsanwalt Bükkeburg, 1936 im Dienst der fürstlichen Verwaltung, 1933 MdL SchaumburgLippe (Kampffront Schwarz-Weiß-Rot), 1937–1969 Leiter der Fürstlichen Hofkammer, 1946 Mitglied des Präsidiums des Landeskirchenamtes, 1966–1980 Präsident des Landeskirchenamtes u. Vizepräsident des Landeskirchenrates. Schwittay, Karl 354 geb. 21. 6. 1917 Gelsenkirchen, gest. 28. 12. 2004, 1954 Pfr. Gelsenkirchen-BuerHassel, 1955 Pfr. General Alvear (Argentinien), 1982 i. R. Seidel, Wilhelm 77 geb. 3. 1. 1914 Neuland/Schlesien, 1938 Ordination, 1940 Ausweisung durch die Gestapo wegen Nähe zur BK, 1945 Vertreter des Pfr. Bukow, Kon.OInsp. Berlin-Charlottenburg. Seitz, Christoph 318 geb. 20. 11. 1914 München, 1942 sowj. Gefangenschaft, Angehöriger der Bewegung „Freies Deutschland“, 1945 Oberbürgermeister Rostock, 1946 Bürgermeister Schwerin, 1949 im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der DDR, Botschaftsrat Prag u. Moskau, 1957 Leiter der SED-Parteiorganisation im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, 1961 Abteilungsleiter, 1961 Flucht in die Bundesrepublik. Semler, Christian 14f., 227f., 269f., 292, 340–342, 353 geb. 2. 2. 1908 Wiesbaden, gest. 3. 6. 1994 Bad Kissingen, 1934 Verwalter der Pfarrei Bad Vilbel ohne Ordination, 1935 wegen Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche entlassen u. aus der Liste der Kandidaten gestrichen, 1936 Pfarrverwalter Westhofen, 1938 mit der Verwaltung der Pfarrei Dreifelden beauftragt, 21. 12. 1938 Ausweisung aus Hessen, 10. 5. 1939 aus Nassau, 24. 11. 1939 aus Westfalen, 1939 Pfarrverwalter Wiesbaden bzw. Bergkamen, 1940 Neckarsulm, 1941 Baumerlenbach, 1947 Studentenpfr. Mainz, 1954 Verwalter der DeutschEvang. Gemeinde in Paris, 1954 Pfr. Frankfurt/M., 1965 Hochweisel, 1972 i. R. Semler, Lieselotte, geb. Richter 270f. geb. 1911, gest. 1988, Ehefrau von Christian Semler.

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Sergius 321 geb. 11. 1. 1867 Arsamas, gest. 15. 5. 1944 Moskau, 1893 stellv. Rektor Theol. Akademie Moskau, 1894 Archimandrit Athen, 1899 Direktor Theol. Seminar St. Petersburg, 1901 Bischof Jamburg, 1905 Erzbischof von Finnland u. Wyborg, 1917 von Wladimir u. Schuja, 1924 Metropolit von Nowgorod, 1925 Stellv. des Patriarchatsverwesers, 1934 von Moskau u. Kolomna, 1943 12. Patriarch von Moskau u. ganz Russland. Shidkow, Jakov 318 geb. 2. 9. 1885 Charkov, gest. 27. 10. 1966 Moskau, 1929 Vors. des Bundes der Evangeliumschristen, 1937 Lagerhaft, 1944 Vors. des Bundes der Evangeliumschristen/Baptisten, 1955 Vizepräs. des Baptistischen Weltbundes. Siebeck, Hans Georg 363f. geb. 4. 10. 1911 Tübingen, gest. 24. 10. 1990 Tübingen, 1935 Mitarbeiter im Verlag J. C. B. Mohr (Paul Siebeck), 1936–1976 Verlagsleiter. Smend, Rudolf, Dr.jur. D. 30, 33, 39, 43, 45, 47f., 55, 62f., 155, 183f., 199, 215, 226f., 265, 268, 280, 285, 343–346, 351f., 363f., 391, 396, 435, 440, 467, 527, 530, 534, 538 geb. 15. 1. 1882 Basel, gest. 5. 7. 1975 Göttingen, 1908 PD für Öffentliches Recht u. Kirchenrecht Kiel, 1909 ao.Prof. Greifswald, 1911 o. Prof. Tübingen, 1915 Bonn, 1921 Berlin, 1935 Göttingen, 1939–1949 Mitgl. des Ref. Kirchenausschusses, 1945–1963 des Moderamens des Ref. Bundes. – 1945–1955 Mitgl. des Rates der EKD, 1946–1969 Gründer u. Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD Göttingen, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach. Smidt, Udo, D. 480 geb. 1. 7. 1900 Groothusen, gest. 18. 4. 1978 Detmold, 1925 Pfr. Rysum, 1930 Bundeswart der Bibelkreise an höheren Schulen Deutschlands, 1934 Pfr. Bremerhaven-Lehe u. nebenamtl. Jugendpfr. der Ev. Kirche in Nordwestdeutschland, 1946 Superintendent, 1951 Studiendirektor des Studienseminars WuppertalElberfeld u. Pfr. Elberfeld, 1958 Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, 1970 i. R. Sogemeier, Heinrich 75 geb. 28. 3. 1898 Metz, gest. 1. 4. 1979 Lüdenscheid, 1919 Volontariat beim Landratsamt u. der Kreiskasse Bielefeld, 1921 Regierungs-Zivil-Supernumerator, Regierungsobersekretär Arnsberg, 1930 Hilfsarbeiter im Preußischen Finanzministerium, Regierungsinsp. Regierungspräsidium Potsdam, 1934 probeweise Anstellung beim EOK, 1935 Kon.OInsp., 1936 Kon.Amtsrat, 1939 Kriegsdienst, 1943 probeweise Anstellung bei der Preußischen Oberrechnungskammer, 1945 Land-Hilfsarbeiter, Kraftfahrer u. Vertreter, 1948 Oberinsp. bei der westfälischen Landeskirche, 1955 Landeskirchenamtmann, dann Verwaltungsleiter, 1964 i. R. – 1953 Mitgl. des westlichen Senats des Disziplinarhofs der EKD. Söhngen, Oskar, D. Dr.phil. Dr.theol.h.c. 211, 249 geb. 5. 12. 1900 Hottenstein, gest. 28. 8. 1983 Berlin, 1927 Pfr. Köln, 1932 Hilfsarbeiter im EOK Berlin, 1933 Versetzung in den einstweiligen Ruhestand, Mitbegründer des Pfarrernotbundes, seit 1935 Dozent an der Musikhochschule Berlin, Übernahme des kirchenmusikalischen Dezernates im EOK Berlin, 1936 OKon. Rat, 1945 komm. Geistlicher Vizepräs., 1952–1969 Geistlicher Vizepräs. der Kirchenkanzlei der EKU, 1959 Honorarprof. der Hochschule für Musik Berlin,

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1961 Leiter der Dienststelle der Kirchenkanzlei der EKU Berlin-West, seit 1965 Präs. des Ev. Bibelwerkes, 1965 Vors. des Verbandes der evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland, bis 1980 Präs. der Cansteinschen Bibelanstalt. Sommerlath, Ernst, Dr.theol. 480 geb. 3. 1. 1889 Hannover, gest. 4. 3. 1983 Leipzig, Pfr. Hannover-Kleefeld, 1919 Dozent am Religionslehrerseminar Leipzig, 1921 PD, 1924 ao. Prof. (ST) Leipzig, 1926 o. Prof. ebd. Spiegel-Schmidt, Friedrich, D. Dr.phil. 134, 283, 462 geb. 27. 2. 1912 Clarens-Montreux/Schweiz, 1938 Distriktsmissionspfr. Raab, 1944 Kriegspfr. in der ungarischen Armee, 1945 Amtsaushilfe, 1948 Pfr. Bad Wörishofen, 1948–1958 Mitgl. des Ostkirchenausschusses, 1950–1958 Geschäftsführer, 1958 Pfr. Berchtesgaden, 1959–1970 Vors. des Konventes für Vertriebenarbeit Bayern, 1969–1976 Pfr. u. Prodekan München, 1971–1976 stellv. Vors. Gesamtkirchenverwaltung München. Staa, Friedrich-Wilhelm von 39, 64, 72, 103, 118, 181, 210, 213, 215, 225, 262, 265, 343f., 360, 534 geb. 7. 12. 1911 Essen-Rüttenscheid, gest. 27. 6. 1984 Düsseldorf, 1946 Pfr. Köln, 1949 Liblar, 1952 Pfr. u. theol. Referent (KR) in der Kirchenkanzlei der EKD, 1954 OKR, 1956–1978 Direktor des Diakonischen Werkes der rheinischen Landeskirche. Stählin, Rudolf, Dr.theol. 64 geb. 15. 5. 1911 Egloffstein, gest. 30. 10. 2006 München, 1947 Dozent (NT, KG, Liturgik) Neuendettelsau, 1951 ao. Prof. ebd., Psychoanalytiker, 1953 Mitgl. der Kommission für die Revision des NT, 1956 Pfr. München, 1970 auf eigenen Wunsch entlassen. Stählin, Wilhelm, Dr.theol. Dr.phil. Dr.h.c.mult. 94 geb. 24. 9. 1883 Gunzenhausen, gest. 16. 12. 1975 Prien, 1910 Pfr. Egloffstein, 1914 Feldgeistlicher, 1917–1926 Pfr. Nürnberg, 1922–1932 Bundesleiter des Bundes Deutscher Jugendvereine, 1923 Mitbegründer u. Mitgl. des Berneuchener Kreises, 1926–1945 Prof. (PT) Münster, 1931 Mitbegründer der Evang. Michaelsbruderschaft, 1942–1946 Ältester der Michaelsbruderschaft, 1945–1952 Bischof der oldenburgischen Landeskirche. – 1925 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Stockholm, 1931 an der britisch-deutschen Theologenkonferenz Chichester, 1945 Mitgl. der Kirchenversammlung in Treysa, 1948 stellv. Delegierter auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1952 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Lund. Stalin, Josef 322 geb. 21. 12. 1879 Gori/Georgien, gest. 5. 3. 1953 Moskau, 1922–1953 Generalsekr. der KPdSU, 1941–1953 Vors. des Rates der Volkskommissare (seit 1946 Ministerpräs.) u. Oberbefehlshaber der Streitkräfte (1943 Marschall, 1945 Generalissimus). Steckelmann, Gustav, Dr.jur. 55, 75 geb. 25. 11. 1906 Minden, gest. 12. 9. 1986 Bielefeld, 1934 jurist. Hilfsarbeiter Konsistorium Münster, 1938 Kon.Rat, 1940 OKon.Rat, 1942 Versetzung zum EOK Berlin, 1945 jurist. Mitarbeiter des Konsistoriums der westf. Landeskirche, 1949 OKR u. Mitgl. der Kirchenleitung, 1973 i. R. – 1953 Mitgl. des westlichen Senates des Disziplinarhofs der EKD.

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Steinberg, Rudolf 301 geb. 6. 1. 1890 Leonberg/Polen, gest. 12. 10. 1966 Bad Boll, 1911 Lehrer Godesberg, 1919 Philosophiedozent Seminar Gnadenfeld, 1927 Diaconus Herrnhut, 1931 Lehrer Niesky, 1935 Direktor Gnadau, 1948 im staatlichen Schuldienst, 1950 Leitung des Zinzendorfseminars u. der Gnadauer Anstalten, 1960 i. R. Steinmann, Heinz-Günther 227, 244, 473 geb. 16. 9. 1925 Rheinhausen, gest. 2. 7. 2010 Moers, 1952 Vikar Brüssel, 1953 Pfr. Brüssel, 1962 Pfr. Mülheim/Ruhr, 1987 i. R. Steinwender 351 Referent am Kirchenrechtlichen Institut. Stempel, Hans Heinrich, Dr.h.c.mult. 50, 56, 79, 101, 135, 169, 171, 288, 299, 523, 538 geb. 8. 7. 1894 Steinwenden, gest. 2. 11. 1970 Landau, 1921 Verweser u. Pfr. Oppau, 1926 Direktor des Predigerseminars Landau, 1934 Entlassung durch die DC u. Pfr. Landau, 1946 Präs. der pfälzischen Landeskirche, 1964 i. R. – 1935 Teilnahme an der Bekenntnissynode der DEK Augsburg. Steuernagel, Ortwin 226, 244 geb. 11. 7. 1929 Goldberg, 1960 Pfr. Bielefeld, 1969 Superintendent Bielefeld, 1975 hauptamtl. Superintendent, 1993 i. R. Stohr, Albert, Dr.theol. 217 geb. 13. 11. 1890 Friedberg, gest. 3. 6. 1961 Seligenstadt, 1914 Rektor Bischöfliche Konvikt Mainz, 1915 Kaplan Mainz, 1918 Rektor Konvikt Bensheim, 1920 Pfarrvikar Dietersheim u. Oberhilbersheim, 1923 Studium München, 1924 Habilitation (Dogmatik), 1925 Prof. (KG, Homiletik) Priesterseminar Mainz, 1931–1933 MdL Hessen (Zentrum), Bischof von Mainz. Stolte, Konrad 109, 414 geb. 11. 8. 1903, gest. 1967, Superintendent Potsdam, 1946 Herausgeber der „Potsdamer Kirche“. Stolz, Paul 121 geb. 9. 7. 1904, gest. 6. 4. 1965 Berlin, Stadtoberinspektor Dresden, 1952 Kirchenoberinspektor in der Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, später Kirchenamtsrat, im Ruhestand Beschäftigungsauftrag beim Sekretariat des BEKDDR, bis 1978 Kassenrechnungsbeamter im gemeinsamen Rechnungsamt von EKU, VELKDDR u. BEKDDR. Stöver, Heinz 253 geb. 11. 12. 1909 Geestemünde, gest. 2. 12. 1966 Düsseldorf, 1946–1958 Pfr. Unterbarmen, 1949 Superintendent, 1958 OKR. Strache, Karl, Dr.med. 192 geb. 1. 7. 1905 Berlin, gest. 3. 12. 1993 Überlingen, Zahnarzt, Leiter der Berliner Schüler-Bibelkränzchen u. Vors. des Landesverbandes Berlin, 1951–1957 stellv. Mitgl. im Hilfswerk-Ausschuss der EKD. Stratenwerth, Gerhard 11, 41f., 72, 124, 126, 213, 228, 269, 280, 285, 292, 341, 343, 345f., 353, 391f., 396, 402f., 429–433, 435–437, 467–469, 472, 478, 518, 534 geb. 20. 7. 1898 Barmen, gest. 25. 5. 1988 Frankfurt/M., 1916 Kriegsdienst, 1925 Hilfsprediger Essen, 1926 pers. Mitarbeiter Bodelschwinghs in Bethel, 1927 Hilfsprediger ebd., 1934 Pfr. Dortmund, 1934 u. 1938 Haft, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1946 Aufbau u. Leitung des Sozialamtes der westf. Landeskir-

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Personenregister/Biographische Angaben

che, 1948–1966 Vizepräs. des Kirchlichen Außenamtes. – 1934 Teilnahme an der Bekenntnissynode Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Besucher der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1954 Evanston. Strathmann, Hermann, Lic.theol. D.theol. 7, 30, 64, 68, 156, 213, 216, 225, 242f., 263–265 geb. 30. 8. 1882 Opherdicke, gest. 29. 11. 1966 Erlangen, 1906 Inspektor Theol. Schule Bethel, 1908 Militärdienst, 1910 PD Bonn, 1915 ao. Prof. Heidelberg, 1915–1918 Feldgeistlicher, 1916 o. Prof. Rostock, 1918 o. Prof. (NT) Erlangen, 1946 Amtsenthebung, 1948 Rehabilitierung u. Emeritierung, 1919 Mitbegründer der DNVP Bayern, 1922–1933 MdR (DNVP), 1946–1950 MdL (CSU) Bayern, 1954 CSU-Austritt u. Gründer des Deutschen Volksdienstes. Strelkowski 317 Dolmetscher. Striebel, Jonathan 130 geb. 26. 2. 1879 Laichingen, gest. 5. 4. 1953 Nova Etrêla/Brasilien, 1908 Missionar Kamerun, 1914 Pfarrverweser Obersontheim, 1916 Baltmannsweiler, 1920 Pfedelbach, 1921 Pfr. Corvo (Brasilien), 1925 Ferraz, 1927–1931 Teutonia-Süd, 1931 i. R. Symanowski, Horst 397, 439, 452, 480 geb. 8. 9. 1911 Nikolaiken, gest. 13. 3. 2009 Mainz, Pfr. Königsberg, 1949 Aufbau einer Filiale der Gossner Mission Mainz-Kastell, 1950 Hilfsarbeiter in einem Zementwerk, 1955 Pfr. u. Gründer des „Seminars für kirchlichen Dienst in der Industriegesellschaft“. Tecklenburg, Bruno 76 geb. 30. 8. 1897 Rixdorf, gest. 25. 12. 1970 Berlin-Lichterfelde, 1916–1919 Kriegsdienst, 1925 Pfr. Hohenblübbichow, 1933–1942 Brandenburg (Havel), 1934– 1939 Verwalter der Superintendentur des Kirchenkreises Brandenburg Stadt, 1939 vom Ev. Konsistorium der Mark-Brandenburg vom Dienst suspendiert, 1943–1965 Pfr. Lichterfelde, 1948 komm. Verwalter der Superintendentur Steglitz, 1948–1965 Sup. des Kirchenkreises Steglitz, 1966 i. R. Thadden-Trieglaff, Reinold von, D. Dr.jur. DD. 19, 52, 65, 79, 135, 349, 462, 475, 481 geb. 13. 8. 1891 Mohrungen, gest. 10. 10. 1976 Fulda, Rittergutsbeisitzer auf Trieglaff u. Gruchow, 1914–1918 Kriegsdienst, dann im pommerschen Kommunaldienst, MdL (DNVP) Preußen, 1928–1933 Vors. DCSV, 1937 Verhaftung durch die Gestapo, 1940 Kriegsdienst, 1945 russ. Kriegsgefangenschaft, kurzzeitige Deportation durch NKWD in das Arbeitslager Archangelsk, 1948 Vizepräs. des ÖRK-Zentralausschusses, 1949–1964 Gründer u. Präs. DEKT. – 1934 Teilnahme an der Bekenntnissynoden Barmen u. Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Besucher der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1948 Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam, 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD, 1952–1967 Mitgl. des Rates der EKD, 1954 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Evanston, 1961 Neu Delhi. Thimme, Hans, D. Dr.theol. 302 geb. 6. 6. 1909 Fallersleben, gest. 1. 4. 2006 Münster, 1934 Hilfsprediger Bad Oeynhausen, Mitarbeiter von Präses Karl Koch, 1935 Pfr. Sprenge, 1945 Leiter der Pfarrerausbildung der westf. Landeskirche, 1947 Ephorus Predigerseminar

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Personenregister/Biographische Angaben

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Brackwede, später Soest, 1949 nebenamtl. Mitgl. der westf. Kirchenleitung, 1957 OKR u. hauptamtl. Mitgl. der Kirchenleitung ebd., 1960 Vizepräs. ebd., 1969– 1977 Präses ebd., 1972–1975 Vors. des Rates der EKU, 1973–1979 Mitgl. des Rates der EKD. Thomas, Georg 288, 316f. geb. 3. 4. 1883 Sörnewitz, gest. 25. 7. 1954 Plauen, 1913 Pfr. Leipzig, 1914 Oelsnitz, 1914 Plauen. Thümmel, Gerhard, Dr.jur. 78, 405, 534 geb. 15. 12. 1895 Seehausen, 7. 6. 1971 Münster, 1925 Kon.Ass. Berlin, 1926 Kon. Rat, 1927/28 jur. Hilfsarbeiter EOK Berlin, 1934 OKR u. Mitgl. Finanzabteilung Kirchenkanzlei der DEK, 1936 als OKon.Rat Beauftragung durch das Landeskirchenamt mit der Führung der Geschäfte des Kon.Präs. Westfalen, zugleich Vors. Finanzabteilung Konsistorium ebd. u. Konsistorium PK Rheinland, 1938 Kon. Präs. Münster, 1938–1939 Kriegsdienst, 1949–1965 jur. Vizepräs. Landeskirchenamt Bielefeld, hauptamtl. Mitgl. Kirchenleitung. Tillmanns, Robert, Dr.rer.pol. 79, 470, 481 geb. 5. 4. 1896 Barmen, gest. 12. 11. 1955 Berlin, 1922 Mitbegründer u. stellv. Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftshilfe der Dt. Studentenschaft (Umbenennung: Deutsches Studentenwerk), 1931 Regierungsrat in der preußischen Unterrichtsverwaltung, 1933 Entlassung aus polit. Gründen u. Tätigkeit in der Industrie, 1945–1949 Leiter des Zentralbüros Ost des Hilfswerks der EKD, 1946/47 MdL (CDU) Sachsen, 1949–1952 stellv. Vors. des CDU-Landesverbandes Berlin, 1949–1955 MdB, 1952–1955 Vors. des CDU-Landesverbandes Berlin, 1953–1955 Bundesminister für Sonderaufgaben, 1954/55 Vors. des Ev. Arbeitskreises der CDU, 1955 stellv. CDU-Vors. – 1949–1955 Vors. der Kammer für Öffentliche Verantwortung. Traar, Georg 187, 192–194 geb. 5. 7. 1899 Neusach, gest. 4. 9. 1980 Purkersdorf, Jugendpfarrer, 1929 Pfr. Wien, 1946 Superintendent Wien, 1972 i. R. troschke, Paul 122 geb. 14. 10. 1868 Bärfelde, gest. 7. 3. 1959 Berlin, 1896 Archidiakon Küstrin, 1902 Geistlicher der IM Berlin, 1925 theol. Hilfsarbeiter Kirchenbundesamt Berlin, 1926 Kon.Rat, 1927 OKon.Rat, 1933 i. R., 1934–1936 komm. Leiter des Kirchenstatistischen Amtes der DEK. Truhel, Käthe, Dr.phil. 51, 453 geb. 5. 6. 1906 Sagan, gest. 25. 2. 1992 Nürnberg, Tätigkeit bei der Inneren Mission in Breslau, 1945 Religionslehrerin, 1952 Geschäftsführerin des Ev. Arbeiterinnenwerks Bayern. Tschekassenko 318 Vertreter des Roten Kreuzes der UdSSR. Turs(s), Gustavs 318 geb. 1890, gest. 16.31973 Riga, Pfr. Bauske, 1948–1968 Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Litauens. Tychon (Wassili Iwanowitsch Belawin) 321 geb. 19. 1. 1865 Toropez, gest. 7. 4. 1925 Moskau, 1888 Lehrer, 1892 Mönch, 1897 Bischof Lublin, 1898 Bischof der Aleuten u. von Alaska, 1907 Erzbischof Jaros-

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Personenregister/Biographische Angaben

lawl, 1914 Vilnius, 1917 Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche, 1922 Verhaftung u. Amtsenthebung, 1923 Freilassung, 1991 Heiligsprechung. Uber, Stephan 86 geb. 26. 12. 1929 Gniebel, Diakon, 1953 Entsendung zur Dienstleistung bei der brit. Armee als Welfare Offizier, Fürsorger Benghasi/Lybien, 1954 Rückkehr nach Deutschland, 1955 Repetent Lichtenstern, 1956 Heimleiter Landau, 1958 Fürsorger bei der IM Saarbrücken, 1965 Sozialreferent für das Ev. Hilfswerk Hauptbüro Stuttgart, 1968 Tätigkeit am Aufbaugymnasium Michelbach/Bilz, 1970 beim Ev. Blindendienst Württemberg, 1974 Jugend- u. Heimerzieher. Ulrich, Hans, Dr.jur. 455 geb. 9. 2. 1884 Essen, gest. 19. 8. 1963 Düsseldorf, 1925 jur. Kirchenoberrat Münster, 1929 Stettin, 1936–1938 Düsseldorf, 1940 Magdeburg, 1945 OKon.Rat Düsseldorf, 1948 hauptamtl. jur. Mitgl. der Kirchenleitung, 1949–1962 jur. Dirigent Landeskirchenamt. – 1946 Mitgl. im Finanzbeirat der EKD. Urban, Erich 527, 531, 534, 538 geb. 2. 5. 1885 Frankfurt/O., gest. 9. 6. 1965 Bremen, 1919–1955 Pfr. Bremen, 1945–1952 Schriftführer des bremischen Kirchenausschusses. – 1948 Teilnehmer der Kirchenversammlung in Eisenach. Vedder, Magdalene 109, 414 geb. 22. 2. 1896 Pollnow, gest. 2. 3. 1978 Potsdam, 1934 Leiterin des Mütterdienstes bei der Reichsgeschäftsstelle der Evangelischen Reichsfrauenhilfe, 1945 Geschäftsführerin der Frauenhilfe der EKD, 1949 Geschäftsführerin der Frauenhilfe der EKD in der DDR, nebenamtl. Leiterin des Alters- u. Siechenheimes der Frauenhilfe Potsdam u. in besonderer Verantwortung für die Ostpreußische Schwesternschaft des Schwesternverbandes der Evangelischen Frauenhilfe, 1961 i. R. Vetö, Lajos, Dr.theol. 110 geb. 17. 10. 1904 Kondoros; gest. 22. 9. 1989 Budapest, 1928 Hilfsgeistlicher Megyesegyház, 1931 Szolnok, 1939 Pfr. Diógyör, 1948 Bischof des Theiß-Kirchenbezirks u. Pfr. Nyíregyház, 1952 Bischof des östl. Kirchenbezirkes u. Pfr. Budapest, 1956 Amtsverzicht, 1957 erneut Bischof, 1967 i. R. Vicedom, Georg Friedrich, Dr. 403, 425f. 8. 3. 1903 Unterrimbach, gest. 13. 10. 1974 Neuendettelsau, 1929–1939 Missionar Neuguinea, 1945 Referatsleiter der Neuendettelsauer Mission, 1946 Inspektor des Missionshauses u. Dozent, 1956 o. Prof. (Missionswissenschaft) Neuendettelsau, 1972 Emeritierung. Vierheller, Karl 237 geb. 7. 10. 1886 Raschwitz, Landwirt, 1958 in die Bundesrepublik übergesiedelt. Viktor (Leonid Svjatin) 318 geb. 2. 8. 1893 Karagan, gest. 18. 8. 1966, nach Militärdienst 1921 Klostereintritt Peking, 1932 Bischof von Shanghai, 1933 von Peking, 1938 Erzbischof, 1950 Exarch des östl. Exarchats, 1956 Erzbischof von Krasnodar u. Kuban, 1961 Metropolit. Vischer, Gustav-Adolf, Dr.jur. 226, 527 geb. 6. 8. 1899 Landsberg, gest. 5. 8. 1985 München, 1928 Regierungsrat, 1938 Oberregierungsrat, 1943 Regierungsdirektor, 1948 Oberkirchenanwalt, 1950– 1967 OKR.

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Visser ’t Hooft, Willem Adolf, Dr.theol. 246 geb. 20. 9. 1900 Haarlem/Niederlande, gest. 4. 7. 1985 Genf, 1924 Sekretär des CVJM-Weltbundes, 1931 Sekretär des Christlichen Studentenweltbundes, 1933 Generalsekretär, 1936 Vors., 1938–1966 Generalsekretär des (im Aufbau begriffenen) ÖRK (1948 im Amt bestätigt), 1968 Ehrenpräs. des ÖRK. Vogel, Heinrich, Dr.theol. D. 253, 480 geb. 9. 4. 1902 Pröttlin, gest. 25. 12. 1989 Berlin, 1928 Pfr. u. Gefängnisseelsorger Oderberg, 1932 Dobbrikow, 1937–1941 Doz. u. Leiter der KiHo Berlin, dreimalige Gestapohaft, Reichsschreibverbot, Aufenthaltsverbot Berlin u. Potsdam, Kriegsdienst, 1945 Doz. am Sprachenkonvikt, 1946–1972 Prof. (ST) u. Leiter der KiHo Berlin, 1946–1973 Humboldt-Univ. Berlin. – 1934 Teilnahme an den Bekenntnissynoden Barmen u. Berlin-Dahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1945 Teilnahme an der Kirchenversammlung Treysa, 1948 Eisenach, 1949 Bethel. Vogt, Johannes 301, 474, 531 geb. 7. 4. 1883 Ulm, gest. 2. 3. 1973 Niesky, 1921 Vertreter der Brüdermission für Süddeutschland, 1928 Mitgl. der Herrnhuter Missionsdirektion Herrnhut, 1965 Bischof der Brüdergemeine Herrnhut. Voss, Heinrich 452f. geb. 20. Januar 1909 Hagen-Vorhalle, gest. 22. 3. 1982 Metzingen, 1927 Schlossergeselle, 1932 theol.-seminaristische Ausbildung Wuppertal, 1936 bei der Inneren Mission in Österreich, 1947 Ausweisung aus Österreich u. Leiter eines Kinderheimes in Hamm, 1953–1957 MdB (CDU), 1955 erster Vors. des geschäftsführenden Vorstandes der Christlichen Gewerkschaftsbewegung Deutschland. Waffenschmidt, Johannes 481 geb. 6. 3. 1893 Waldbröl, gest. 13. 11. 1962 Waldbröl, 1907 Angestellter der rheinischen Provinzialverwaltung, 1921 Registratursekretär, 1923 Verwaltungssekretär, 1932 Verwaltungsobersekretär, 1944–1947 Landesinspektor, 1945 Bürgermeister Waldbröl, 1947 Regierungsrat, 1951 Oberregierungsrat im Sozialministerium in Düsseldorf, dann Landesoberverwaltungsrat beim Landschaftsverband Rheinland. Wagenmann, Karl, Dr.jur. 77, 527, 531, 534, 538 geb. 15. 8. 1905 Bleckede, gest. 20. 11. 1982 Hannover, 1933 jurist. Hilfsarbeiter Landeskirchenamt Hannover, 1934 LKR ebd., 1943 OLKR ebd., 1952–1970 Präs. des Landeskirchenamts ebd. Wagner, Hans, Dr. rer. pol. 400, 407, 409 geb. 8. 1. 1902 Graudenz, 1925–1940 Geschäftsführer verschiedener gemeinnütziger Wohnungsunternehmen, 1940 Ministerialdirektor, Reichswohnungskommissar, 1947 kaufmännischer Angestellter, 1950 Siedlungsreferent im Zentralbüro des Hilfswerks der EKD. Walter, Johann 299 geb. 1496 Kahla, gest. 25. 3. 1570 Torgau, Bassist in der Torgauer Schlosskantorei, musikalischer Berater Martin Luthers, 1524 Herausgabe des ersten ev. Chorgesangbuches, ab 1526 Kantor städtische Lateinschule Torgau u. Leiter der Stadtkantorei, 1548–1554 Leiter der Dresdner Hofkapelle. Walther, Gebhard von, Dr.jur. 269f., 340, 342, 444 geb. 19. 12. 1902 Düsseldorf, 17. 11. 1982 Köln, 1929 Attaché im Auswärtigen

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Personenregister/Biographische Angaben

Amt, 1932 am Konsulat Beirut, 1934 am Generalkonsulat Memel, 1936 Botschaftssekretär Moskau, dann Gesandtschaftsrat u. persönlicher Referent des Botschafters, 1941 Konsul, 1943–1944 Botschaftsrat Ankara, 1945 Geschäftsführer einer Werkzeugmaschinenfabrik Düsseldorf, 1951 Eintritt in den Auswärtigen Dienst u. Botschaftsrat Paris, 1956 Botschafter Mexiko, 1958 Botschafter Brasilien, 1959 Botschafter bei der Atlantikpakt-Organisation Paris, 1962 Botschafter Ankara, 1966 Botschafter Moskau, 1968 i. R. Walz, Hans Hermann, Dr.theol. D. 462 geb. 3. 4. 1914 Essingen, gest. 4. 7. 1998 Fulda, 1949 Sekretär bei der Studienabteilung des ÖRK Genf, 1952 Stellv. Direktor des Ökumenischen Instituts Bossey u. Leiter des Sekretariats für die Laienarbeit, 1954–1918 Generalsekretär des DEKT. Wedenski, Alexander 316 Diakon Moskau. Wedernikow, Anatoli 3418, 324 Dozent für Religionsphilosophie, Moskau. Weeber, Rudolf, Dr.jur. D.theol.h.c. 75, 78, 135, 231, 527, 531, 534, 538 geb. 25. 2. 1906 Esslingen, gest. 28. 11. 1988 Aich, 1935 Justiziar beim EOK Stuttgart, 1949–1973 Direktor u. jurist. Stellv. des Landesbischofs, 1951–1962 stellv. Vors. des Ev. Presseverbandes für Deutschland. – 1951–1967 Mitgl. des Finanzbeirates der EKD, 1964 Vors. des Finanzbeirates der EKD, 1973–1977 Vors. des Ev. Presseverbandes u. Vors. Vorstand des Gemeinschaftswerkes der Ev. Publizistik, 1967–1973 Mitgl. des Rates der EKD. Weigelt, Joachim 58, 86, 90, 215 geb. 20. 2. 1913 Breslau, gest. 5. 4. 1988 Bischofswiesen 1939 Studentenpfr. Breslau, 1947 Pfr. Würzburg, 1949 Schnodsenbach, 1952 Erlangen, Studentenpfr. Erlangen, 1954 Missionspfr. des Jerusalemvereins u. Hilfsprediger bei der Deutschen Evangelischen Gemeinde Jerusalem, Pfr. u. Propst ebd., Leiter der Ev.Luth. Kirche Jordaniens, 1960 Pfr. Oberaudorf-Kiefersfelden, 1969 Berchtesgaden, 1980 i. R. Weigle, Joachim 125 geb. 23. 4. 1913 Berlin, 1933 Angestellter im Preußischen Statistischen Landesamt, 1934 Angestellter Bezirksamt Berlin-Lichtenberg, 1938 Stadtsekretär, 1939 Stadtinspektor, 1939 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, 1951 Leiter der Registratur im Kirchlichen Außenamt, 1956 Kirchenoberinspektor u. Beamter auf Lebenszeit, 1973 Kirchenoberamtsrat, 1978 i. R., 1980–1981 Beschäftigungsauftrag des Kirchlichen Außenamts. Weigle, Maria, D. 481 geb. 15. 2. 1893 Gruiten, gest. 28. 6. 1979 Stein bei Nürnberg, bis 1926 Lehrerin Opladen, 1926–1945 Tätigkeit bei der Hauptgeschäftsstelle der Frauenhilfe Potsdam, 1936 Leiterin der Bibelschule der Reichsfrauenhilfe, 1946–1951 Vors. des Verbandes der evangelischen Theologinnen. – 1948 stellv. Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1949 stellv. Mitgl. der Synode der EKD, 1951 Ausschuss des Rates der EKD für einen Entwurf für Richtlinien zur Ordnung des Amtes der Gemeindehelferin. Weigt, Fritz 77 geb. 1889, gest. 29. 3. 1974 Berlin, Diakon Berlin-Friedenau, 1931–1957

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Geschäftsführer des Deutschen Diakonenverbandes, 1933–1947 auch Vorsitzender. Weise, Alfred 77 geb. 1. 9. 1894 Cottbus, gest. 11. 2. 1964 Berlin-Weißensee, 1927 Verwaltungsgehilfe bei der Ev. Kirchengemeinde Berlin-Weißensee, 1929 Kirchengemeindebeamter ebd., Tätigkeit als Sekretär der Kirchenkasse ebd., 1934 Anstellung als Rendant der Kirchenkasse auf Lebenszeit ebd., 1940 Ernennung zum Kirchengemeinderentmeister ebd., 1956 Revisor bei der Kirchensteuerabteilung des Stadtsynodalverbandes Berlin, 1957 Ernennung zum Oberinspektor ebd., 1961 i. R. – 1954 stellv. Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (östl. Senat). Weizsäcker, Carl Friedrich von, Dr. 22, 286 geb. 28. 6. 1912 Kiel, 28. 4. 2007 Söcking, wiss. Mitarbeiter am Kaiser-WilhelmInstitut für Physik, 1936 Habilitation, 1942–1944 Prof. (Physik) Straßburg, 1946 Abteilungsleiter am Max-Planck-Instituts für Physik Göttingen, 1957 Prof. (Philosophie) Hamburg, 1970 Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt Starnberg, 1980 Emeritierung. Wellhausen, Otto, Dr.jur. 476 geb. 19. 9. 1894 Münder, gest. 3. 9. 1964 Rummelsberg, 1923 Regierungsrat Bremen, 1926 bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, seit 1931 Vorstandsmitgl., 1949–1957 MdB (bis 1956 FDP, dann CSU), 1948 Mitgl. des Wirtschaftsrates, 1948 Vizepräs. der Inneren Mission in Bayern, Mitgl. der Landessynode u. der Synode der EKD, 1948–1952 im Vorstand des Central-Ausschusses für die Innere Mission, 1952–1959 Präs. des Verwaltungsrates der Deutschen Bundesbahn. Weltin, Klara 453 Gemeindehelferin im Burckhardthaus Berlin, Vorstandsmitgl. der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen, Berlin. Wendlandt, Friedrich 76 geb. 12. 9. 1884 Mainz, gest. 28. 2. 1965 Berlin, 1925 Kon.Rat Magdeburg, 1930 OKon.Rat Stettin, 1935 Magdeburg, 1936–1954 Berlin. – 1953 Mitgl. des östl. Senats des Disziplinarhofs der EKD. Wenzel, Theodor Rudolf, D. Dr.phil. 203 geb. 13. 1. 1895 Grünberg, gest. 6. 10. 1954 Berlin, 1922 Pfr. Reichenberg, 1925 Pfr. Berlin, 1927–1954 Direktor des Provinzialausschusses für die IM Provinz Brandenburg, 1946–1954 Geschäftsführender Direktor des CA der IM Berlin (Ost), 1946–1954 Mitgl. des Diakonischen Beirates. – 1947 berufenes Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach, 1949 Mitgl. der Synode der EKD. Wenzel, Fritz, Dr.phil., Lic.theol. 476 geb. 3. 12. 1910 Breslau, 25. 6. 1976 für tot erklärt, 1939 Hilfsgeistlicher Schlesien bzw. Pfr. Breslau, 1945 Ausweisung durch die Gestapo, 1945 Pfr. Waldenburger Bergland, 1946 Pfr. Braunschweig (IM), u. Dozent für Religionswissenschaft Kant-Hochschule, 1950 hauptamtlicher Dozent, 1947 Mitbegründern des Bundes kriegsgegnerischer Pfarrer, 1949–1957 MdB (SPD), 1951 bis 1957 Präs. der Deutschen Friedensgesellschaft, am 31. Oktober 1964 unter ungeklärten Umständen verschwunden.

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Personenregister/Biographische Angaben

Werner, Fritz, Dr.jur. 268 geb. 4. 5. 1906, gest. 1969 Hannover, 1958 Präs. des Bundesverwaltungsgerichts. Wester, Reinhard Heinrich, D. 135, 473, 490, 531 geb. 2. 6. 1902 Elberfeld, gest. 16. 6. 1975 Eutin, 1929 Hilfsgeistlicher für Jugendpflege Kiel, 1932 Pfr. Westerland, 1935 Vors. des Bruderrates der BK von Schleswig-Holstein, 1941 inhaftiert, 1942–1947 Kriegsdienst u. -gefangenschaft, Dekan für die Lagerseelsorge in Ägypten, 1947 OKR u. Bischofsvikar, dann Bischof von Schleswig, 1957–1965 Beauftragter der EKD für Umsiedler- u. Vertriebenenfragen, 1964 Vors. der Kirchenleitung der Ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins, 1967 i. R. – 1934 Teilnahme an den Bekenntnissynoden Barmen u. BerlinDahlem, 1935 Augsburg, 1936 Bad Oeynhausen, 1948 Eisenach, 1952 Hannover, 1954 Weltkirchenkonferenz Evanston, u. Mitgl. der Synode der EKD u. der VELKD, 1960/61 Mitgl. des Rates der EKD, 1963 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Helsinki. Westphal, Walther 118 geb. 12. 2. 1903 Berlin, gest. 8. 7. 1978, 1932 Hilfsamtsgehilfe, 1938 Beamter in der Kirchenkanzlei der DEK bzw. der EKD, 1971 i. R. Weth, Gustav Lic.theol. 412 geb.12. 9. 1903 Barmen, gest.19. 6. 1878 Wuppertal, 1929 Pfr. Hausen, 1934 Inspektor der rheinischen Mission, 1970 i. R. Weymann, Konrat 94, 331 geb. 6. 11. 1913 Berlin-Steglitz, gest. 8. 3. 1999 Rimsting, 1950 Pfr. Gustav-Werner-Stiftung Reutlingen, 1951 Studentenpfr. Tübingen, 1957 Militärdekan Wehrbezirkskommando V Stuttgart. Wiese 125 Angestellter im Kirchlichen Außenamt. Wiese, Karl, Dr. 76 geb. 14. 10. 1883 Lüben, gest. 15. 5. 1974, 1915 Feldgeistlicher, 1921 Pfr. Hohenlübbichow, 1925 Berlin, 1937 Berlin-Nikolassee zugleich Kon.Rat, 1954 i. R. – 1946 stellv. Mitgl. des Disziplinarhofs der EKD (östl. Senat), 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung in Eisenach. Wilkens, Erwin 243, 379f. geb. 11. 7. 1914 Lingen/Ems, gest. 28. 1. 2000 Gehrden, Offizier im Generalstab des Heeres, 1945 Pfr. Hannover bzw. Vöhrum-Eixe, 1951 OKR (theol. Referent) Kirchenkanzlei der VELKD, 1964 OKR Kirchenkanzlei (Referent für Öffentlichkeitsarbeit) der EKD, 1974 Vizepräs., 1980 i. R. Will, Fritz, Dr.jur. 375 geb. 8. 3. 1906 Berlin, Rechtsanwalt Northeim. Wilm, Ernst, D.theol. 23, 27, 36, 65, 135, 203, 233, 277, 288, 439, 531, 534f., 538 geb. 27. 8. 1901 Reinswalde, gest. 1. 3. 1989 Espelkamp, 1925 Pfr. Lüdenscheid, 1927 Freistatt, 1928 Bethel, 1929 Lüdenscheid, 1931 Mennighüffen, 1942–1945 wegen Protests gegen die sog. Euthanasieaktion KZ-Haft, 1948–1968 Präses der Ev. Kirche von Westfalen, 1948–1983 Vors. des Vorstandes von Ludwig-SteilHof, 1970 Seelsorgebeauftragter an den dt. Kriegsverurteilten durch den Rat der EKD. – 1957–1973 Mitgl. des Rates der EKD. Winterhager, Jürgen Wilhelm, Dr.phil. DD 135, 312, 349 geb. 24. 11. 1907 Potsdam, gest. 28. 11. 1989 Berlin, 1932 Studienleiter des Welt-

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Personenregister/Biographische Angaben

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bundes für internationale Freundschaftarbeit der Kirchen Berlin, 1936 Pfr. Hohenau-Witzke, 1947 Direktor des Ökumenischen Seminars Berlin, 1952 Pfr. Berlin-Schöneberg, 1961 Prof. KiHo Berlin. Wischmann, Adolf, Dr.h.c. 203 geb. 17. 10. 1908 Brockel, gest. 27. 10. 1983 Rotenburg/Wümme, 1936 Studentenu. Standortpfr. Göttingen, 1945 Stadtjugendpfarrer, 1945–1970 Leiter des „Rotenburger Bruderkreises“, 1948 Studienleiter u. Direktor Evangelische Akademie Hermannsburg (1952: Loccum), 1956 Leiter des Kirchlichen Außenamtes, 1974 i. R. – 1958 Mitgl. des Zentralausschusses u. stellv. Vors. des Finanzausschusses des ÖRK. Witzleben, Job-Wilhelm Georg Erwin von 429 geb. 4. 12. 1881 Breslau, gest. 8. 8. 1944 Berlin-Plötzensee, 1901 Leutnant Grenadierregiment „König Wilhelm I.“, 1910 Oberleutnant, 1918 1. Generalstabsoffizier der 121. Infanteriedivision, 1923 Major im Stab der 4. Division Dresden, 1934 Generalmajor u. Kommandeur 3. Infanteriedivision Potsdam, 1936 General der Infanterie, 1938 Mitgl. der Verschwörergruppe um Generaloberst Ludwig Beck, 1938 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2 Frankfurt/O., 1939 Generaloberst, 1940 Teilnahme am Frankreichfeldzug u. Generalfeldmarschall, 1941 Oberbefehlshaber West, 1942 i. R., 1944 Beteiligung am Staatsstreich gegen Hitler, am 8. August aus der Wehrmacht ausgestoßen, Prozess vor dem Volksgerichtshof u. Todesurteil. Wolf, Ernst, D.theol. Dr.h.c.mult. 30, 56, 63, 155f., 171 geb. 2. 8. 1902 Prag, gest. 11. 9. 1971 Garmisch-Partenkirchen, 1925 PD (KG) Rostock, 1930 Tübingen, 1931 Prof. Bonn, 1935 wegen der Zugehörigkeit zur BK strafversetzt an die Univ. Halle/Saale, 1945 Prof. Göttingen, 1958 Prof. (ST). – 1948 Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz in Amsterdam. Wüstemann, Adolf, Dr.theol.h.c. 9, 531, 534, 538 geb. 30. 12. 1901 Kassel, gest. 22. 1. 1966 Kassel, 1921 Banklehre u. Bankangestellter, 1934 Pfr. ebd., BK-Mitgl., 1943/44 Kriegsdienst, 1945 Bischof von Kurhessen-Waldeck, 1962 i. R. – 1945 Teilnahme an der Kirchenversammlung in Treysa, 1948 Mitgl. der Kirchenversammlung Eisenach, 1954 Teilnahme an der Weltkirchenkonferenz Evanston. Xenophon 308 geb. zwischen 440 u. 426 v. Chr. Athen, gest. nach 355 v. Chr. vermutlich Athen, nach 410 Bekanntschaft mit Sokrates, 401 Teilnahme am Zug von Kyros d. J. gegen Artaxerxes, ab 399 auf spartanischer Seite (Agesilaos), Verbannung aus Athen (um 365 aufgehoben) u. Aufenthalt in Skillus, nach 371 in Korinth. Zahn, Gertrud 118 geb. 20. 6. 1908 Wilhelmshaven, Witwe von OKR Karl Friedrich Zahn (1900– 1943). Zastrow, Berengar von 90 geb. 7. 6. 1876 Heidersdorf, gest. 6. 4. 1951 Wilflingen, Geh. Regierungsrat, bis 1951 Mitgl. im Kuratorium der Evangelischen Jerusalem-Stiftung (Vertreter des Johanniter-Ordens). Zieger, Paul, Dr.rer.pol. 122, 400 geb. 29. 3. 1904 Berlin, gest. 22. 7. 1979 Braunschweig, 1926 Arbeit an der Sternwarte Treptow, 1927 Angestellter im Statistischen Reichsamt, 1929 Referent für

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Personenregister/Biographische Angaben

Statistik beim Reichsstädtebund, 1933 Referent für Haushalts- u. Kassenwesen beim Deutschen Gemeindetag, 1936–1939 Geschäftsführender Direktor der Provinzialstelle Kurmark des Deutschen Gemeindetages, 1938 Erster Beigeordneter u. Stadtkämmerer Luckenwalde, 1939 Stadtkämmerer u. Wirtschaftsdezernent Frankfurt/O., 1946 freier Mitarbeiter beim Landeskirchenamt Hannover, 1948 Referent beim Kohlhammer-Verlag, 1950 Referent für Kirchenstatistik in der Kirchenkanzlei der EKD, danach Leiter des Kirchenstatistischen Amtes der EKD, 1952 OKR, 1970 i. R. Zimmermann, Walter, Dr.h.c. 60, 64, 122, 135, 390, 531f. geb. 14. 4. 1902 Rüttenscheid, gest. 15. 3. 1972 Berlin, 1924–1927 Pfr. Steinach, 1927–1945 Stiftspfr. Altenburg, führendes Mitgl. der BK Thüringen, 1945 Mitgl. des Thüringer Landeskirchenrates, 1946 OKR Kirchenkanzlei – Berliner Stelle –, 1949–1970 Vizepräs. des Luth. Kirchenamtes der VELKD u. Leiter der Berliner Stelle, 1945 Präs. der von ihm gegründeten Thüringer Bibelanstalt Altenburg. – 1946 stellv. Mitgl. des Nachprüfungsgerichtes der EKD, 1947 berufenes Mitgl. der Kirchenversammlung Treysa, 1948 Eisenach u. Delegierter der EKD auf der Weltkirchenkonferenz Amsterdam. Zuckschwerdt, Oskar 76 geb. 19. 6. 1883 Gandersheim, gest. 26. 10. 1965 Göttingen, 1922 Pfr. Magdeburg, 1935 Mitgl. der BK, 1945–1949 Sup. des Kirchenkreises Magdeburg, 1946–1958 Propst des Sprengels Magdeburg. – 1946 stellv. Mitgl. des Nachprüfungsgerichtes u. des östl. Senates des Disziplinarhofs der EKD, 1953 Mitgl. ebd. Zwetkow 318 Vertreterin des Roten Kreuzes der UdSSR.

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INSTITUTIONEN-, ORTS- UND SACHREGISTER Abendmahl 273 – Abendmahlsgespräch 91 – Abendmahlslehre 91 – Abendmahlswein 36, 374, 387–389 Adelaide 292 ADN 317 Ärztlichen Mitteilungen 223 Aktionsgemeinschaft Hamburg 452 Aleppo 353 Altkatholiken 95, 323, 326 Altpreußische Union, Ev. Kirche der/ APU 40, 59, 211, 231, 248, 426, 508 – Besoldungsordnung 121 – Kirchenkanzlei 57, 59, 111, 122, 381 – vgl. auch Evangelische Kirche der Union/EKU Alte Sprachen 10 Amerika 22, 192, 218, 220, 226, 243, 257f., 412 – vgl. auch USA Amsterdam 127 Amt Blank 25f., 94, 289, 332, 334–337, 431, 447, 536f. Amtsblatt der EKD 86, 151, 289, 492 Amtsbrüderliche Hilfe 20, 206, 345, 358, 389f. Amtsstellen der EKD 12f., 32, 58, 62, 69f., 72, 154, 196, 223, 294, 440, 448, 450, 465 – Stellenplan 442 Anglikanische Kirche 18, 323, 326, 331, 349, 502 Anhalt – Ev. Kirche 32, 177, 287, 397, 527, 530, 534, 538 – Laienarbeit 468, 479 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Annaberg 453 Arbeiterkatechismus 414

Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen 134, 337 Arbeitsgemeinschaft evangelischer Schulbünde 57, 102, 106f., 124, 298 Arbeitsgemeinschaft „Friedhof und Denkmal“ 299 Arbeitsgemeinschaft für dorfkirchlichen Dienst 57, 102, 104, 124, 298, 356 Arbeitsgemeinschaft für evangelische Kinderpflege 56, 102, 124, 298 Arbeitsgemeinschaft für Gehörlosenseelsorge 102, 124, 298 Arbeitsgemeinschaft für öffentliche Verantwortung (Personalkartei) 14, 139, 149, 361 Arbeitsgemeinschaft für religiöse Volkskunde 356 Arbeitsgemeinschaft für Volksmission 124 Arbeitskreis evangelischer und katholischer Akademiker 98 Archivamt der EKD 30, 63, 98, 118, 141, 151f. Arco 214, 230, 276 Arnsberg 71 Atombombe/-ntests 21f., 28f., 216, 219f., 234f., 242, 255, 257–259, 282, 286, 398 Argentinien 129, 422, 424 Asunción 132, 226 Athen 40, 86, 227, 265, 268 Aurich 134 Auslandsarbeit 34f., 40, 42, 86, 113f., 126, 145, 148f., 187f., 234, 323, 443 Auslandsgemeinden 17, 34, 39, 85, 87, 96, 127f., 131, 146, 151, 267, 297, 443, 451, 517f. – vgl. auch Südamerika Auslandspfarrer 11, 15, 34, 40–42, 85, 125, 127f., 146, 227, 266f., 402f., 430, 472, 489

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Ausschuss Film und Bild 124, 298 Australien 17, 129 – Lutherische Kirchen 420 – Missouri-Synode 417, 420 Auswandererfürsorge 124, 299, 416 AWA-Vertrag 445 Bad Boll 51f., 80, 195, 451, 453f., 456, 481 Bad Gastein 85 Bad Herrenalb 332, 402 Bad Oeynhausen 470 Baden – Ev. Kirche 40, 198, 212, 226, 230f., 248, 311, 410, 441, 527, 530, 533, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Bärenreiter-Verlag 299 Ballenstedt 481 Barcelona 132 Barmen 31, 233, 252f., 355, 364f., 425 – Kirchenkreis 31 – Missionsseminar 16f., 128, 402f., 417–421, 426, 433, 472, 522 Barmer Theologische Erklärung/ Bekenntnissynode 31, 215, 233f., 252f., 398 Barracao 291 Basler Mission 424 Baukostenzuschuss 39, 72, 211, 248, 293, 351, 471, 489 Bayerischer Rundfunk 207 Bayern 106, 225, 280f. – Ev. Kirche 26, 154, 188, 222, 224, 441, 527, 530, 533, 537f. – Landeskirchenamt 170 – Landeskirchenrat 222, 260 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Bayreuth 134 Beihilfe 36f., 38, 48, 56–58, 70, 90f., 100, 102, 105–111, 127, 131, 135, 140–142, 144–146, 149, 184f., 211, 213, 230–232, 245, 249, 283, 290f., 296f., 299f., 345, 348, 356, 359, 365– 369, 375–377, 393, 401, 413, 443, 448, 468, 479 Beirut 353 Bekennende Kirche 236, 299, 398, 517

Bekenntnis 12, 36, 61, 154f., 277, 420, 464, 501, 514, 517 Bekenntnisbindung 398 Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche 110 Bekenntnisschule 28, 80 Belgien 227, 244, 412, 492 Benghasi 86 Bensheim 102, 123, 298 Bentheim 457f. Bericht zur Lage 7, 19, 21, 28–30, 49, 213–220, 282, 286, 344, 347, 436, 446 Berlin 17, 29, 32, 35, 43f., 46–66, 68–70, 73, 76–80, 85, 88, 90, 92, 99f., 103, 109, 121, 134f., 170, 171, 183–190, 199–201, 203, 212, 224, 226, 236, 238, 242, 247–250, 253, 259, 280, 282, 293, 300, 302, 313, 316f., 330, 343f., 348, 359, 366f., 370, 388, 391, 396–404f., 413, 416, 429, 432, 435, 437, 439, 444, 447, 452f., 461, 467, 476, 480, 482, 487, 520, 527–533 – Außenministerkonferenz 28, 48f., 65, 157, 224, 238 – Bibelwochen 20f., 203, 221f., 261 – Blockade 358, 375, 387, 389 – Evang. Akademie 57, 356, 368 – Flüchtlingsseelsorge 181 – Haus der Kirche 232, 249 – Kirchliche Hochschule 250 – Marienkirche 236 – Charlottenburg 41, 75, 77, 213, 292, 395 – Dahlem 480 – Friedenau 77 – Hermsdorf 246 – Karlshorst 318 – Köpenick 76 – Lichtenrade 192 – Lichterfelde 75f., 302 – Neukölln 77 – Nikolassee 76 – Ost 71, 109, 136, 172f., 178f., 217, 232, 293, 350f., 445 – Pankow 11, 77, 297, 476 – Schlachtensee 480 – Schöneberg 85, 349

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Institutionen-, Orts- und Sachregister – Spandau 65, 183f., 191, 199, 201f., 481 – Stahnsdorf 74 – Steglitz 76 – Wannsee 76, 481 – Weißensee 77, 360, 368, 481 – West 32, 38, 74, 77, 123, 131, 151, 169, 171, 181, 313, 389, 391, 485 – Zehlendorf 76f., 302, 390, 480f. Berlin-Brandenburg – Bischofsgesetz 82 – Ev. Kirche 18, 170, 218, 226, 234, 349, 386, 441, 446, 448, 527, 530, 534, 538 – Grundordnung 314 – Konsistorium 57, 111, 293, 348f., 375, 387f. – Provinzialsynode 314, 348 – Rundfunkkammer 92 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Bernau 76 Besatzungsmächte/-truppen 21, 204, 240f., 287, 313, 362, 389 Besatzungsrecht 97 Besatzungsstatut 22 Besuchsdienst 20, 80, 203, 222, 261, 511 Bethel 75, 94, 106, 123, 302, 331, 397, 463, 480 Bevollmächtigter des Rates am Sitz der Bundesrepublik Deutschland 29, 47, 72–74, 92, 94, 152, 210, 224, 280, 335, 343, 352, 360–362, 391, 435, 447, 467, 527f., 531f., 534 Bevollmächtigter des Rates bei der Regierung der DDR 72–74, 92, 142, 149, 183, 210, 212, 237, 261, 280, 343, 391, 467, 527f., 531f., 534 Bibelgesellschaften 91, 225 Bibelillustrationen 247, 355 Bibelrevision 7, 30, 50, 64, 68, 91, 156, 184, 213, 216, 225, 242, 243, 264, 343f., 351, 393, 395, 469 Bielefeld 55, 75, 78, 108, 125, 135, 203, 376, 452 – Brackwede 302, 352 Bikini-Atoll 220

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Bilbao 127 Blumenau 291 Bochum 353, 452 Bom Retiro 354 Bonn 11, 25f., 29, 35, 72–75, 80, 92–94, 97, 105, 114, 135, 152, 163, 187f., 201, 207, 210, 218, 220, 224, 237, 240, 262, 279f., 283, 290, 293, 296f., 302, 311f., 331f., 335, 342f., 350, 357, 360, 362, 379f., 391, 400, 412, 430, 435, 446f., 467, 469, 474–476, 481, 496, 528, 531, 536f. Bordighera 229, 271, 274, 275 Bozen 132 Bradford 85, 229, 294, 296, 477, 509 Brandenburg/Havel 369 – Orgeltage 57, 111f., 356, 369 Brasilien 16f., 40, 52, 129, 291, 402f., 416f., 421f., 424, 426, 433f., 521f. – Bund der Synoden 132, 355, 403, 416–149, 421, 425f., 434, 472 – Evangelische Synode von Santa Catarina und Paraná 291, 403 – Lutherische Kirchen 17, 354, 420 – Riograndenser Synode 52, 354f., 403, 418–420 – Ruhestandsversorgung 419 Bratislava 466 Braunschweig 217, 347, 392, 426f., 437, 450 – Ev. Kirche 154, 197, 441, 527, 530, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Bremen 481 – Ev. Kirche 54f., 83f., 98, 197, 401, 527, 531, 534, 538 – Kirchenausschuss 55 – Kirchentag 82, 84 – Verfassung 83f. – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Brescia 276 Bruderrat der EKD 21, 219f., 236, 242, 351 Brüderunität/-gemeine 37, 100, 102, 187, 195f., 211, 215, 234, 291, 299– 301, 443, 454–458, 474, 527, 531

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Brüssel 15, 127, 226f., 244f., 270, 473f., 492f. Brüsseler Pakt 350 Bürgerliches Gesetzbuch/BGB 160f., 384, 498 Buenos Aires 226, 449 Bundesärztekammer/Ärztekammern 222f., 261 Bundesamt für Verfassungsschutz 350 Bundesentschädigungsgesetz 496 Bundesfinanzhof 374, 387 Bundesgerichtshof 498 Bundesjugendplan 393 Bundeskommissar für Wiedergutmachung 484, 499 Bundesrepublik Deutschland 22, 32, 37, 87, 157, 165, 203, 218, 223, 240f., 251, 279, 287, 316, 325, 360, 456f., 482, 484f., 493, 495, 524, 533, 405 – Auswärtiges Amt 19, 35, 229, 288, 433, 446, 474 – Bundesernährungsministerium 457 – Bundesfinanzministerium 390 – Bundesinnenministerium 70, 200f., 207, 223, 261, 473 – Bundesjustizministerium 53, 97, 159, 162, 200 – Bundesländer 106, 494–496, 498f. – Bundesministerien 360–362 – Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen 348 – Bundespräsidentenwahl 218 – Bundesrat 208, 483, 494, 496, 498 – Bundesrecht 97 – Bundesregierung/-kabinett 22f., 25– 27, 34f., 80, 86, 93f., 159f., 162, 201, 207, 212, 219, 234, 279, 311f., 360, 446f., 476, 483f., 494–498, 538 – Bundestag/-swahlen 23, 26f., 29, 40, 71, 73, 93, 159, 162f., 201, 207, 231, 360, 380, 456, 477, 483f., 494f., 496 – Bundestagsabgeordnete 23f., 357, 360, 380 – Bundesverteidigungsministerium 428, 431f. – Ehegesetz/-recht 24, 26, 52f., 97, 159, 161, 163–167, 201f., 207, 379

– Ehescheidung/-srecht 24, 92, 161, 373 – Familienrecht 23f., 52f., 97, 159, 162f., 361, 370f., 383, 385 – Gesundheitsminister der Länder 223 – Grenzschutzeinheiten 336 – Grundgesetz (GG/BGG) 25, 49, 159, 371, 498 – Kultusministerien 10 – Ständigen Konferenz der Kultusminister 303 – Westintegration 22, 218, 325 – Wiederbewaffnung 325, 446, 523, 535f. Burckhardthaus (Ost) 291, 300, 468, 479, 520 Burckhardthaus (West) 298, 394 Campinas 291 Cansteinsche Bibelgesellschaft 100, 299 Capri 189, 271–273, 275f. Carupa 291 CDU 23, 26f., 71, 189, 216, 476, 536f. Chemnitz/Karl-Marx-Stadt 216f., 219, 236 Chicago 243 Chile 129, 449 Chile-Synode 129 Christ und Welt 214, 223f., 295, 391 Christenlehre 20, 173–176, 180, 329 Christophorusstift/-bund 38, 102, 123, 298, 352, 358f., 376–380 CIMADE 444 CLAIR 14, 188f., 227, 269 Clerus Minor 177 Comenius-Institut 31, 359, 377f. Confessio Augustana/CA 14, 228, 270, 418, 423, 510 Cottbus 134 Curitiba 291 CVJM 337 Cyrenaica 132 Dänemark 194, 473, 490f. Danske folkekirkes mellemkirkelige Råd 473, 490

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Darmstadt 7, 75, 231, 316 Den Haag 132 Detmold 80, 447, 462, 481 Deutsche Demokratische Republik 11, 20, 22, 24, 28f., 32, 37, 63, 65f., 74, 85, 92, 109, 112, 155–157, 169, 171– 181, 203, 206, 212, 215–218, 221– 223, 232, 239, 250f., 254, 261f., 281, 287–289, 291, 300, 315f., 318, 347, 350, 366, 369f., 397, 413, 438, 446, 479, 484f., 520 – Ehegesetz/-recht 24, 357, 446 – Familienrecht 24, 369–374, 380, 446 – Flüchtlinge 211f., 220 – Justizministerium 370 – Kirchensteuer 20, 177 – Ministerium für Eisenbahnwesen 366 – Oberschüler 20, 88, 262 – Regierung 11, 27, 35, 92, 96, 234, 237, 279, 287, 296f., 312–314, 369, 427, 476 – Rotes Kreuz 366f. – Sammlungsgesetz 179 – Staatsleistungen an die Kirche 20, 177, 179f., 234 – Verfassung 371 – Verlage 203, 261 – Volksabstimmung 29, 287, 313–315 Deutsche Evangelische Kirche 72, 83, 416 – Finanzabteilung 490 Deutsche Forschungsgemeinschaft 155 Deutsche Kriegsgräberfürsorge 270 Deutsche Reichsbahn 366 Deutsche Seemannsmission 132, 205 Deutscher Ärztetag 223 Deutscher Bauernverband 105 Deutscher Dorfkirchentag 105 Deutscher evangelischer Frauenbund 102, 123, 297 Deutscher Evangelischer Kirchenbund 266f., 490 Deutscher Evangelischer Kirchentag 73, 88, 114, 135, 462 – Bethel (1924) 266 – Dresden (1919) 266

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– Hamburg (1953) 109, 195 Leipzig (1954) 28, 216f., 282, 288, 314, 326 Deutscher ökumenischer Studienausschuss 94 Deutsches evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes 39, 63, 147 Deutsches Pfarrerblatt 242 Deutsches Schicksal in Polen 116 Deutsch-Französischer Bruderrat 438 Deutschland – Einheit 21, 347, 370 – Wiedervereinigung 21f., 28, 32, 49f., 64–66, 93, 96, 156–158, 177, 219, 240, 438f., 446, 453, 470, 479, 486, 523–525, 537f. – vgl. auch Bundesrepublik Deutschland; Deutsche Demokratische Republik Devaheim 400 Diakonischer Beirat 81, 89, 139, 149, 532 Diakonisches Werk 43, 81, 532 Dien Bien Phu 15, 292 Dienstwohnungen 15, 34, 39, 72, 334 Dietramszell 453 Disciples of Christ 246 Displaced Persons 81, 87, 532 Disziplinargerichte 75, 231 Disziplinarhof 39, 55, 78, 139, 149, 463f. – westlicher Senat 55, 75, 231 östlicher Senat 55, 75 – reformierter Senat 231 Disziplinarkammer 39, 77f., 139, 149, 231 Disziplinargesetz/-ordnung 12, 48, 62f., 87, 154, 226, 344, 440f., 463– 466, 529, 536f. – Ausschuss 154, 213, 226, 345, 356, 392, 436, 440f., 463, 536 Dobrudscha-Deutsches Hilfskomitee 87 Dorpat 328 Dorsten 453 DPA 315, 316

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Dresden 60, 69, 82, 134, 188, 191, 226, 263, 266, 415, 481 Düsseldorf 43, 75, 77, 99, 161, 227, 245, 302, 401, 411, 454 Edinburgh 132, 509 Ehe – Eheberatung, kirchliche 161 – Familienname 24, 382 Gleichberechtigung der Frau 24, 370f., 381 – Letztentscheidungsrecht 25, 381, 383–386 – Sakrament 165 – Trauung Geschiedener 92 – Trauung, kirchliche 26, 167, 189, 202, 380 – wilde Ehe 80 – Zivilehe/-trauung 24, 26, 53, 97, 159, 163–167, 200–202, 207, 379 Eherechtskommission der EKD 24, 53, 97, 159, 161–164, 166, 168, 345, 356f., 369, 379–381 Eingaben an Rat und Synode 7, 214, 219, 223, 295, 436 Einkaufszentrale für kirchlichen Bedarf G. m. b. H. 375 Eisenach 32, 57, 110, 252, 347, 391, 404, 415, 426f. Elbingerode 69, 79, 87 – Diakonissenhaus 56 Eldingen 191 Elmau 413 England 132, 216, 218, 432, 517–519 Erlangen 52, 64, 68, 86, 156, 226, 263f., 331, 400, 481 – Kirchenrechtliches Seminar 299 Ermlandbund 117 Erziehungskammer Ost 37, 117, 185, 356, 367f. – Bildstelle 291 Espelkamp 7, 13, 18, 23, 25, 31–33, 43, 397, 438, 441, 452, 462f., 526, 532, 538f. – Aufbaugemeinschaft 408 Essen 192, 316 Estland 318, 328

Europäische Verteidigungsgemeinschaft/EVG 29, 93, 218, 287, 313, 446 Europafrage 284, 350 Europarat 218 Eutin – Ev. Kirche 197, 441, 527, 530, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Evangelische Akademien 97, 398, 462 – Arbeitskreis Bonn 73 – Leiterkreis 73, 114 – Studiengemeinschaft 102, 123, 298 Evangelische Aktionsgemeinschaft für Arbeiterfragen 33, 57, 81, 103, 124, 298, 451–453, 471 Evangelische Aktionsgemeinschaft Westfalen 452 Evangelische Arbeiterbewegung 451 Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Familienfragen 448 Evangelische Bibliotheksschule Göttingen 123, 298 Evangelische Deutsche Bahnhofsmission 356, 366 Evangelische Frauenarbeit in Deutschland 33, 102, 123, 261, 297, 366, 471, 487f. Evangelische Frauenverbände 24, 357 Evangelische Gemeindejugend 393, 395 Evangelische Hauptbibelgesellschaft 230, 351 Evangelische Jerusalemstiftung 40, 58, 86, 90 Evangelische Kirche der Union/EKU 8, 32, 41, 92, 203, 211, 221, 248, 260, 282, 287, 344, 350, 392, 436, 442, 450, 454, 508, 527, 530, 534f., 538 – Kirchenkanzlei 21, 221f., 261, 291, 403 Evangelische Konferenz 9, 169, 531 Evangelische Studentengemeinde(n) 102, 123, 232, 250f., 261, 298, 445 Evangelische Theologie 242

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts 30, 103, 352, 363 Evangelischer Bund 114 Evangelischer Kirchbautag 102, 211, 249, 299 – Erfurt 249 – Köln 249 Evangelisches Jungmännerwerk 337f., 394 Evangelisch-Lutherische Synode deutscher Sprache im Vereinigten Königreich 477 Evangelisch-Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland 78, 347, 448, 527, 531, 534, 538 – vgl. Gliedkirchen, westliche Evanston – Weltkirchenkonferenz (1954) 18f., 34, 40, 55f., 70, 94f., 99, 126, 133– 136, 147, 169–171, 188, 224, 226, 229f., 238, 243, 282, 287, 292, 325f., 329, 347–349, 364, 490, 532 Fakultätentag 303, 307–309, 400f., 470 Familienfürsorge/-politik 28, 51, 80, 361 FDJ 24, 373 FDP 26, 65, 160, 224, 262f., 334f., 431, 446, 468, 475f., 537 Féderation Protestante de France 341 Finanzbeirat der EKD 20, 33, 54, 59, 81, 112, 134, 139, 149, 186, 289, 389, 400, 405–411, 442–444, 459, 528, 533, 537 Firma Theodor A. Maier 36, 357, 374, 386, 388f. Florenz 271 Florianopolis 291 Frankfurt/Main 75, 78, 81, 104, 126, 134, 150, 169, 211f., 248, 269, 272, 316, 330f., 340, 387, 403, 418f., 460, 481, 489, 521 – Paulskirche 536 Frankfurt/Oder 348 Frankfurter Allgemeine Zeitung 208, 347

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Frankreich 13, 15, 28f., 49, 56, 101, 127, 132, 189, 218, 292, 340, 350, 412, 446 – Außenministerium 15, 340, 342 – Evangelische Kirche 246 – Innenministerium 14, 228, 292, 340f. – Regierung 340f. Frauenhilfe der EKD 57, 108f., 123, 401, 414 Frauenordination 10 Freiberg 111 Freiburg 134 Freikirche(n) 134, 377, 398, 456f., 502 Freudenstadt 214, 481 Friedewald – Sozialakademie 102, 123, 290, 298, 452f. Frieden 21, 28, 49, 66, 93, 157f., 220, 235–237, 256, 313, 325, 328, 466, 482, 486, 524f., 536 Fürsteneck 104–106 Fürth 94 Fulda 52, 94, 135, 164, 331, 431, 481 – Katholikentag 9, 347 Fuldaer Bischofskonferenz 163, 447 Gardone 275f. Geistlicher Rat für evangelisch-lutherische Arbeit unter deutschsprachigen evangelischen Christen in Großbritannien 477, 499–501, 503–520 – Gemeindevertreterversammlung 499f., 505f., 508, 512–514, 516, 518 – Kirchliche Entscheidungsstelle 501–507, 511–514, 518, 520 – Personalstatut 501–504, 506f., 510, 512, 515, 518, 520 – Satzung 500f., 505f., 509f., 515, 518 – Synodaler Arbeitsausschuss 505, 512f. Generalvertrag 287, 313 Gelnhausen 453 Gemeindehelferinnen 300, 516, 520 – Richtlinien zur Ordnung des Dienstes der Gemeindehelferin 13, 88, 283, 288 Gemeinschaftsschule 80, 216f.

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Gemeinschaftswerk der Evangelischen Presse 117 General Alvear 355 Genf 71, 132, 218, 243, 270 Genua 129, 271f., 275f. Gera 134 Gesellschaft für Innere und Äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche 17, 472, 521f. Gewerkschaft öffentliche Dienste 452 Gewerkschaften 13, 22, 80, 336, 448 Gewissen 66, 158, 202, 253, 255, 258, 314, 336, 398, 486, 523–525, 537 Gliedkirchen der EKD/Landeskirchen 9f., 12f., 16, 31, 41, 56, 59, 61f., 70, 79, 80–82, 84, 88, 90, 92f., 95, 101, 105f., 112f., 117, 123, 154, 195f., 203, 206, 221f., 230, 234, 252, 288, 293, 299, 301f., 304, 309, 339, 351, 359, 378, 393f., 398, 405–407, 410f., 416, 418, 422, 440f., 450, 456–458, 463– 465, 473, 479, 502f., 507f., 514, 520, 529, 532 – Ausbildungsreferenten 89 – Finanzreferenten 87, 336 – Finanzreferenten, östliche 176 – Hilfswerke 92, 191, 407 – Konferenz der Schulreferenten 80, 378 – Kirchliche Lebensordnungen 92 – östliche 20, 36, 38, 57, 60, 82, 108, 117, 143, 149, 151, 170–178, 180f., 188, 202, 260f., 287, 300, 310, 316, 350, 358, 370, 374, 387–389, 404, 413, 445, 460, 488, 532 – Rundfunkarbeit 117 – süddeutsche 51 – südwestdeutsche 117 – westliche 18, 20f., 33f., 36, 38, 53f., 59f., 81f., 87f., 92, 113, 117, 124, 136, 143, 149, 151, 180, 186, 188, 200– 202, 204, 206, 221f., 230, 233, 260f., 262, 310, 316, 332–334, 338, 350, 358, 361f., 387, 389, 398f., 402, 405, 408, 423, 428, 439, 442f., 448, 479 Gnadau

– Katechetische Vollseminar (Zinzendorfseminar) 37, 291, 300f. Göppingen 453 Görlitz 481 Görlitzer Kirchengebiet – vgl. Schlesien, Ev. Kirche Göteborg 189, 214, 228, 294 Göttingen 63, 75, 115, 155, 214, 223, 226, 265, 268, 352, 480f. – Akademie der Wissenschaften 463 – Juristische Fakultät 351 – Theologisches Stift 103, 298 – Universität 227 Greifswald 77f., 252, Griechenland 227 Großbritannien 17, 49, 477, 499, 502– 505, 509f., 512–517, 519 – Armee 86, 278 Grundgesetz (GG/BGG) – vgl. Bundesrepublik Deutschland Grundstückskommission der EKD 86, 117 Güstrow 481 Gustav-Adolf-Werk 37, 187, 189, 474, 532f. – Österreich 187 H-Bombe – vgl. Atombombe Hainstein (GmbH) 57, 110f., 401, 415, Halle a. d. Saale 32, 76, 192, 201, 206, 210–234, 244, 260, 285f., 294, 316, 438, 481 – Kirchenhistorische Arbeitsstelle 63, 155 Hamburg 51, 129, 134, 161, 191, 220, 226, 256, 263, 292, 393, 429, 452f., 480 – Ev. Kirche 38, 154, 198, 410, 440f., 530, 534, 538 – Landeskirchenamt 359 – Theologische Fakultät 395 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Hamm 55, 453 Handbuch der deutschen evangelischen Kirchenmusik 103, 299 Handelsschulen 107

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Hannover 23, 43, 50, 53f., 59, 64, 67, 69, 71f., 75, 77f., 81, 88, 91, 98, 100, 103, 112, 117, 121, 134, 150–153, 161, 182, 191, 195–197, 201, 203, 206, 210, 212, 214, 216, 226, 228, 242, 248, 260, 262f., 270, 281, 290, 293, 295, 301f., 310, 313, 315, 329, 331f., 343–360, 362, 369, 374, 376f., 380, 386, 389, 391, 395–405, 430, 435, 437–449, 454, 459, 461, 467, 469–481, 486, 532, 526f., 531–538 – Ev. Kirche 14, 78, 197f., 268, 441 – Finanzamt 39, 213, 232, 375 – Henriettenstift 449, 533 – Landeskirchenamt 98, 154, 228, 353, 527 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Hannoversch Münden 91 Haushalt/-sgesetz/-plan der EKD 33– 35, 37f., 40, 48, 53, 57, 59, 81, 87, 90f., 100f., 106, 112–138, 150f., 186, 188, 213, 230f., 290, 296, 349, 355, 359, 362, 376f., 386, 403, 407, 417f., 436, 441–444, 448, 460, 468, 471, 474, 478f., 489, 528, 537 – Ostwährungs/-gebiet/-haushalt /-mittel 33, 57, 136, 145, 148–150, 172, 174–178, 184f., 249, 291, 345, 356, 369, 401, 415, 445, 468, 478f. – Umlage 33, 59, 87, 1123, 136, 151, 411 – Westwährungsgebiet 37, 138–148, 297 Heidelberg 54, 75, 78, 94, 98, 134, 244 Heilbronn 105, 291, 481 Heiliger Stuhl 216 Heilsberg 226 Heimkehrer 87, 100, 103f., 146 Helgoland(spende) 136, 186, 197f., 200, 204f., 216, 233, 277f. Hemer 52, 102, 123, 159, 298, 345, 358f., 376, 378 Herford 72 Hermann-Lietz-Schule 106f. Herne 223 Herrnhut/er – vgl. Brüderunität

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Hersbruck 453 Hessen 126, 263 – Kultusministerium 308 Hessen-Nassau – Ev. Kirche 197, 227, 263, 292, 527, 530f., 534, 537f. – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Heuner-Ausschuss – vgl. Hilfsplan für die östlichen Gliedkirchen Hildesheim 302 – Bistum 216 Hilfsplan für die östlichen Gliedkirchen 20, 38, 58–60, 82, 117, 123, 181, 186, 291, 300, 310, 321 Hilfskomitees 116, 462 Hilfsstelle für ehemals Rasseverfolgte 467 Hilfswerk der EKD 11, 13, 20, 81, 89, 176, 185, 246, 361, 389, 399f., 408, 410, 447, 460, 462, 478, 532f. – Berliner Stelle 390, 447, 460 – Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft 81, 319, 393, 398–400, 405–411, 436, 447, 461 – Hilfswerk für Kriegsgefangene und Internierte 74, 101 – Hilfswerksausschuss 89, 185, 191, 348, 406f. – Umlage 13, 89, 185, 190f., 526, 539 – Verwaltungsrat 89, 191, 399f., 407– 409, 411, 460f. – Zentralbüro 43, 81, 88f., 114, 185, 191f., 211–213, 220, 261, 348, 399f., 406–411, 436, 447, 460f., 532, 539 Hilfswerk-Siedlungs GmbH Berlin 436, 447, 461 Himmelpforten 104 Hiroshima 256 Historische Kommission, gesamtdeutsche 63 Hockenheim 452f. Hofgeismar 104, 302 Ibirama 291 Ilsenburg – Auslandsdiasporaseminar 402, 416

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Indochinakrieg 15, 28, 218, 292 Innere Mission 361, 367, 389, 456 – Central-Ausschuß für die Innere Mission 51, 81, 105f., 108, 114, 123 Institut für Altertumswissenschaft im Heiligen Land 63, 147 Institut für evangelisches Kirchenrecht – vgl. Kirchenrechtliches Institut der EKD Institutum Judaicum Delitzschianum 448 Interzonenhandel 218 Interzonenpass 93 Irland 513–515, 519 Israel 498 Istanbul 127, 132 Italien 15f., 189, 214, 218, 228f., 271– 276, 297–297 – Evangelisch-Lutherische Kirche (ELKI) 16, 189, 229, 271–276 Ituporanga 291 J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 352, 363f. Jena 481 Jerusalem 40, 58, 86, 215, 274 – Augusta-Viktoria-Haus 215 Jerusalemstiftung 40, 58, 90 Jerusalemsverein 86, 90 – vgl. auch Palästinawerk Johann-Walter-Gesamtausgabe 214, 299 Johannesstift 50, 183, 199 Jugendarbeit 56, 102, 123, 297, 300, 393–395, 471, 520 Jugendkammer der EKD 81, 114, 123, 135, 138, 148, 232, 297, 394f. Jugendkammer-Ost 117, 148 Jugendweihe 29, 446 Junge Gemeinde 88, 245 Junge Kirche 277 Kästorfer Anstalten 103 Kairo 132 Kaiserswerther Anstalt 417 Kaiserswerther Verband 135 Kammern der EKD 75, 79

Kammer für Erziehung und Unterweisung 80f., 138, 148 Kammer für evangelisches Schrifttum 185, 402 Kammer für öffentliche Verantwortung 26, 51, 64f., 79, 93, 96, 138, 148, 221, 213, 224, 470 Kammer für publizistische Arbeit 81, 138, 148, 298 – Fachausschuss Buchwesen 148, 261, 298 – Fachausschuss darstellende Kunst 139, 148, 298 – Fachausschuss Film 148, 298 – Fachausschuss Presse 138, 148, 298 – Fachausschuss Rundfunk 39, 139, 148, 298 – Fachausschuss Schrifttum 139, 148, 298 Kammer für soziale Ordnung 80, 93, 138, 148, 361, 397 – vgl. auch Erziehungskammer Ost Karlshöhe 86 Karlsruhe 331, 432 Kassel 77, 187, 481 Katecheten 109, 173–175, 532 Katechismen, lutherische 228, 418, 423, 510 Katholische Kirche 8f., 26, 53, 94, 97, 163–168, 181, 189, 200, 207, 216, 229f., 324, 338, 347, 537 – Episkopat 206 – Schulen 106f., 216f. – vgl. auch Fulda, Katholikentag; Fuldaer Bischofskonferenz Kiel 43, 75, 186, 197, 204, 231, 277, 447, 462, 481 Kiew 19, 287, 316–318, 322f., 326 Kinderbeihilfe 80 Die Kirche 236, 348 Kirche im Dorf 104, 106 Kirche und Mann 31 Die Kirche unserer Väter 116 Kirchenaustritte 178, 217 Kirchendienst Ost 100 Kirchenkampf 31, 209, 519 – Archivierung der Akten 100, 299

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Kirchenkanzlei 7, 14, 18, 20, 30, 33f., 36, 38, 43f., 47f., 50f., 53–58, 60–62, 64f., 67, 69–72, 88, 93–95, 97f., 103– 106, 109f., 112–114, 117, 135f., 138, 140, 147–154, 183–187, 191, 197, 199–201, 203f., 206, 210–212, 215, 221–223, 225, 227, 230, 232f., 242f., 248, 260–262, 280, 285f., 289–291, 293f., 297, 301–303, 309f., 312, 343– 348, 352, 356, 358–362, 364, 369, 374, 376–78, 381, 386–392, 395–397, 399–401, 404–407, 410, 427, 433, 435, 437–445, 447–449, 454, 459, 461, 467, 469–473, 476, 478, 487, 489, 526, 528, 530f., 533f., 538f. – Personalia 39, 345 – Stellenplan 152f., 442 Kirchenkanzlei – Berliner Stelle – 24, 47, 57, 59f., 71–73, 92, 108, 110, 113, 121, 136, 142, 149–153, 185, 187, 190, 203, 210–213, 219, 221f., 225, 249f., 252, 260–262, 280, 282, 291, 300, 344, 348, 359f., 366–369, 381, 391f., 394f., 401, 413–415, 445, 454, 467, 479, 520, 526, 530f., 533f. – Kassenverwaltung 59f. Kirchenkanzlei – Bonner Stelle – 113, 119–121, 142, 150–153, 345, 352, 359–361 – Geschäftsordnung 29, 345, 352, 360–362 Kirchenkonferenz der EKD 8f., 11f., 18, 21, 23, 32f., 37, 43, 45, 47–50, 54f., 59, 63, 65f., 70, 87, 138, 148, 157, 213, 221, 233, 260, 283, 288– 290, 293, 333, 358–360, 376, 392, 397, 402, 404, 429, 441, 445, 449, 467, 475, 479, 524–539 Kirchenprovinz Sachsen 39, 177, 185, 215, 287, 454, 530, 534, 538 – Grundordnung 440, 454 – Laien- und Akademiearbeit 37, 185, 190, 401, 415, 468, 479 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Kirchenrechtliches Institut der EKD 39, 43, 62, 82, 98, 103, 115, 139, 149, 152, 227, 338, 344f., 351f., 364

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Kirchenstatistik 119, 141, 151f. Kirchensteuer 8, 20, 177–179, 217, 336, 390, 398, 441, 444 Kirchenverträge 338 Kirchliche Hochschulen 10, 89, 180, 302–304, 307, 309, 511 Kirchlicher Hilfsausschusses für die Ostvertriebenen 39, 115–117, 139, 149, 283f., 345, 392, 436, 447, 461f., 470 Kirchliches Außenamt 11, 14–18, 34f., 39–41, 47f., 52, 55, 58f., 62, 71f., 80, 95, 99, 113, 124–128, 133–135, 147, 150, 183, 185, 187–189, 196f., 210f., 213f., 224, 226–230, 234, 243–245, 247–250, 265, 269, 276, 279f., 286, 291f., 295–297, 312, 339–341, 343, 345, 349, 352–355, 358, 365, 391f., 402f., 413, 417–426, 429, 431, 433– 439, 441, 443–445, 450f., 459f., 467– 469, 471–475, 477, 489f., 492, 499, 517–522, 524 – Geschäftsordnung 62 – Personalia 39–42, 292, 435 – Stellenplan 125, 183, 185, 196, 443 – Wiesbadener Büro 126, 145, 349, 443 Königsfeld 37, 196, 457 Königswartha 488 Königswinter 64, 283 Kollekte(n) 37, 56f., 101, 108f., 112, 151, 175, 185–187, 190, 198, 206, 233, 322f., 355f., 367f., 377 – für innerkirchliche Aufgaben 56, 101 – für die Auslandsarbeit 59, 145 Kolumbien 214, 229 Kommunismus 224, 313, 349 Komsomol 214, 216 Konferenz der Strafanstaltspfarrer 57, 102–104, 124, 298 Konfessionelle Fragen 8, 33, 213, 221, 259 Konfessionskundliches Institut 102, 123, 298 Konfessionsschule 216 Konfirmandenunterricht 329

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Konvent der Heimvolkshochschulen 56, 102, 123 Konvent der zerstreuten Ostkirchen 283f. Kopenhagen 490f. Korea 49 Kriegsdienstverweigerung 25, 32, 94, 96, 234, 283, 290, 338, 345, 352, 523, 533, 536f. Kriegsgefangene 11, 21, 27, 132, 232, 393, 395, 401, 412f. Kriegsverbrechensprozesse 361 Kulturkampf 201 Kulturprotestantismus 165, 325 Kurhessen-Waldeck – Ev. Kirche 198, 527, 531, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Kurkapellen – vgl. Verein für die Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. Labour Service 102, 336 Landvolkbewegung 57 La-Plata-Synode 129, 132, 226, 354f., 418f., 422–424, 426 Lastenausgleich 456, 532f. Lausitz 488 Leandro N’Alem 449 Lebenskundlicher Unterricht 11, 289, 335f., 428 Leicester 132 Leipzig 352, 480, 532 Lemgo 231 Leningrad 19, 287, 316–319, 322f., 326, 330f. Lettland 318, 328 Leuna 481 Libanon 353 Lippe – Ev. Kirche 154, 198, 448, 531, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Lissabon 132 Liverpool 85, 509 Lobetal 76 Loccum 203

– Ev. Akademie 453 Lohnsteuer 39, 178f., 232, 390 London 477, 501 – Christuskirche 132, 508 – St. Georgs-Gemeinde 85, 132, 477, 509 – St. Pauls-Gemeinde 477 Lucknow – Tagung des Zentralkomitees des ÖRK 94 Ludwigsburg 63 Ludwigshafen 134, 191, 480 Lübeck – Ev. Kirche 154, 197f., 441, 448, 527, 530, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Luther-Akademie 232, 252 Luther-Bibel 225, 306 – vgl. auch Bibelrevision Lutherischer Weltbund 16, 58, 192, 215f., 271, 275, 329, 418, 420, 422, 438 – Deutsches Nationalkomitee 89 – Lutherischer Weltdienst 89, 410 – Vollversammlung (1952) 313 Madrid 132 Männerarbeit der EKD 27, 57, 123, 297 – Berliner Stelle 108, 401, 413f. Männerwerk der EKD 290, 297, 337, 452 Magdeburg 71, 76f., 192, 283, 454, 481 Mailand 132, 271 Mainz 14, 227, 270,340f., 453, 481 – Bistum 217 Manchester 85, 809 Marburg 155 Martin Luther-Werk – Sendschriften Hilfswerk 57, 109, 402, 416 Massenvernichtungswaffen – vgl. Atombombe Max-Planck-Gesellschaft 22 Mecklenburg – Ev. Kirche 154, 177, 287, 404, 481, 527, 530, 533, 538 – Laien- und Akademiearbeit 468, 479

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Institutionen-, Orts- und Sachregister – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Meißen 82 Melbourne 132, 292 Meran 86, 132, 247, 276, 365 Merseburg 155, 481 Mexiko 40, 489 Militärseelsorge/-ausschuss 10f., 25f., 93f., 281f., 289f., 331–338, 362, 402, 427–432, 447f., 533 – Feldbischof 11, 289, 332–335, 402, 431 Mission 517 Mitteldeutschland – vgl. Deutsche Demokratische Republik Montabaur 452 Monte Carlo (Missiones) 354 Moskau 19, 70, 95, 287, 313f., 316–320, 322–326, 328–330, 349f. – Patriarchat 19, 316–318, 321–328, 475 Mosbach 211, 248 Mühlhausen 76 Mülheim 80, 161 München 41, 52, 77, 95, 134, 154, 169, 188f., 215, 226, 247, 280–293, 346, 404 Münster 134, 244, 292, 480 Nationalsozialismus/Drittes Reich 11, 93, 165, 297, 428, 482, 485, 493, 496f. – Ehegesetz (1938) 161 – Personenstandsgesetz (1937) 161, 200, 202, 208f. – Rasseverfolgte 485 NATO 22, 218, 350 Neapel 229, 271–273, 275f. Nervi 189, 271f., 275f. Neubukow 214, 230, 245, 296 Neuendettelsau 419, 521f. – Missionsseminar 16f., 128, 402f., 416–426, 433f., 472, 521f. Neugnadenfeld 37, 187, 195f., 211, 215, 234, 455, 457f. Neuguinea 417, 419f., 426 Neuwied 457 Neues Testament 383

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Newcastle 509 New York 243, 318 Niederlande 278, 299, 318, 433 Niedersachsen 28, 78 – Justizministerium 98 – Ostfriesischen Union 78 – Schulgesetz 214, 216 – Staatskanzlei 54, 98 Nizza 15 Nordisch-Deutscher Konvent 216, 438 Nordrhein-Westfalen 470 Nordschleswig – deutsche Gemeinden 36, 132, 186, 197 Norwegen 412 – Lutheraner 313 Nürnberg 43, 134, 481 Nürtingen 226 Nuttlar/Ruhr 243 NWDR 117 Nykøbing 491 Oberbärenburg – Erholungsheim 436, 447, 460 Oberrechnungsamt der EKD 53, 119, 122, 143, 151f., 399f. Oder-Neisse-Linie 456 Odessa 19, 287, 316–319, 322f., 326 Ökumene 18f., 34, 94f., 113, 133, 136, 147f., 150f., 188, 192, 246, 262f., 324, 331, 362, 394, 422, 444, 457, 517 Ökumenische Profile 38, 214, 230, 245, 290, 296, 310, 312 Ökumenische Zentrale 126, 133–135, 292, 450 Ökumenischer Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen 94 Ökumenischer Ausschuss der Kirchen für Berlin, den mittleren und östlichen Raum Deutschlands 245 Ökumenischer Rat der Kirchen 18, 70f., 94, 226, 230, 243, 245, 325f., 349, 532 – vgl. auch Evanston Österreich 20, 109, 193f., 206, 215, 222 – Evangelische Kirche 85, 390

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Okahandja 132 Oldenburg 402, 427 – Ev. Kirche 84, 197f., 293, 527, 530, 534, 538 – vgl. Gliedkirchen, westliche Omaruru 132 Open Communion 349 Oradour-sur-Glane 27, 56 Oslo 215f., 401, 412 Osorno 449 Ost-Westhandel 239, 241 Ostdeutschland – vgl. Deutsche Demokratische Republik Ostern 30, 343 Osterode 227, 268 Ostkirchenausschuss – vgl. Kirchlicher Hilfsausschuss für die Ostvertriebenen Ostkirchenkonferenz 24, 29, 117, 252, 287, 357, 369f., 380, 533 Ostpfarrerfinanzausgleich 136 Ostpfarrerversorgung 13, 53f., 70, 81, 186, 283, 289, 391, 393, 456 Ostpreußen 117 Ostzone – vgl. Deutsche Demokratische Republik Palästina-Werk 355 Pankow – vgl. Deutsche Demokratische Republik, Regierung Paris 14f., 34, 127, 188f., 214, 227f., 269f., 292, 295, 340–342, 341f., 352 – Christuskirche 127, 188, 228, 269, 341, 352f., 444, 459f. – Deutsche Botschaft 228, 269, 340 Pariser Verträge 22f., 29, 446, 479, 486, 524f. Parteien 26, 216, 344, 351, 396, 446, 537 – vgl. auch CDU, FDP, SPD Passah 30, 343 Patenschaften 20, 203, 206, 222, 261, 389f. Pato-Branco 354

Paulskirchenbewegung 22, 536 Pazifik 220, 258 Pazifismus 22 Peking 318 Personenstandsgesetz 26, 53, 159, 162, 189, 200–202, 206f. – vgl. auch Nationalsozialismus/Drittes Reich Pfalz – Ev. Kirche 197f., 354, 441, 531, 533, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Pfarrvereine 20, 206, 222, 389, 533 Plakatmission 299 Plauen 316 Polen 216, 458 Politische Gefangene 21, 50, 66f., 74, 157f., 528 Pommern 462 – Ev. Kirche 38, 180, 203, 436, 439, 527, 530, 534, 538 – Laien- und Akademiearbeit 468, 479 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Posaunenwerk 123, 299 Potsdam 108, 401, 414 Prag – Evangelisch-Theologische Fakultät Komenský (= Comenius) 466 Predigerseminare 301 Pressebeirat der EKD 139, 148 Preußen 428 Privatschulverbände 106f. Psalmen 216 Quilmes 449 Radebeul 481 Rapallo 229, 273 Rassenfrage 349 Rat der EKD – Geschäftsordnung 43, 438 – Tätigkeitsbericht, vgl. Synode – Wahl 449, 535, 539 Rechnungsprüfung 48, 53 Reformation 83, 165, 510

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Reformierte Kirche in Nordwestdeutschland 78, 347, 448, 527, 531, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Reformierte Kirchen 33, 92, 412, 448f., 527, 530, 534, 538 Reformierter Weltbund 438 Reichsbesoldungsordnung 121, 296 Reichsbruderrat – vgl. Bruderrat der EKD Reichskonkordat 216 Reisekosten 101, 108, 114, 116, 128, 134f., 329, 349 Religionspädagogik 30f. Reval 318 Rheinische Missionsgesellschaft 16f., 402f., 416–419, 421–426, 433f., 472 – Missionarskonferenz 403 Rheinland – Ev. Kirche 15, 46, 55f., 73, 84, 99, 128, 169f., 197f., 226–228, 233, 244f., 294f., 401, 411, 441, 448, 454, 527, 530f., 534, 537f. – Kirchenordnung (1952) 84 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche RIAS 315 Riga 318, 329 Rio de Janeiro 129, 291, 354 Rio do Testo 354 Riva 247 Riviera 2776 Rom 15, 132 – Deutsches Archäologisches Institut 85 Roßla 76 Rotterdam 132 Ruhestands- und Hinterbliebenenversorgung der EKD 62, 127, 129f., 146, 149, 266, 353–355, 437, 449 Rummelsberg – Diakonenanstalt 43, 354 Russisch-orthodoxe Kirche 246, 317, 319–330, 346, 350 Russland – vgl. UdSSR Saarbrücken 22

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Saarfrage 219 Sachsen – Ev. Kirche 60, 82, 154, 203, 217, 287, 404, 415, 488, 446, 527, 530, 534, 538 – Laien- und Akademiearbeit 185, 190, 401 – Landesbruderrat 401, 415 – Synode 488 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Sagorsk 19, 287, 316–318 San Remo 229, 273, 275 St. Andreasberg 376 Santa Isabel 291 Santiago de Chile 132 Sao Leopoldo – Theologische Schule/Seminar 291, 354, 416, 418, 423 Schaumburg-Lippe – Ev. Kirche 154, 530, 534, 538 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Scherfelde – Heim für Judenchristen 102 Schiedsgerichtshof, Vorläufiger 54f., 78f., 98, 114, 139, 149 – Kirchengesetz 13, 54, 98f., 529 Schlesien 117 – Ev. Kirche 180, 488, 527, 530, 534, 538 – Laienarbeit 468, 479 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Schlesisches kirchliches Jahrbuch 116 Schleswig 135, 490 Schleswig-Holstein 187, 205 – Ev. Kirche 154, 186f., 200, 204f., 410, 441, 448, 531, 534, 537f. – Kirchenleitung 186, 204, 473, 490 – Landeskirchenamt 186, 197 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Schriftenhilfe 293, 261 Schöller bei Dornap 134, 453 Schottland 132 Schüttorf 480 Schwäbisch Gmünd 72 Schwäbisch Hall 91 Schweden 85, 110, 132 – Ev. Kirche 246

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Schweiz 208 Schwerin 78, 134 Seelsorge in kasernierten Einheiten und Lagern 123, 290, 297 Silesia sacra 116 Slowakei 462 Sonderausschuss – vgl. Hilfsplan für die östlichen Gliedkirchen Sonntagsblatt 219, 238 Sorbischer Evangelischer Kirchentag 471, 488 Sowjetunion/UdSSR 19, 28, 49, 67, 74, 216, 218, 258, 316–331 – Amt bei dem Ministerrat der Sowjetunion für die Angelegenheiten der russisch-orthodoxen Kirche 317f., 320 – Baptisten 318, 320, 329 – Buddhisten 320 – Friedensrat 318 – Lutheraner 320 – Mohammedaner 320 – Regierung 67, 321 – Religionsunterricht 319 – Rotes Kreuz 318 – Sibirien 258 – Verfassung 319 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands/SED 73, 217 Spanien 214, 229 SPD 22, 26, 64f., 93, 211, 213, 218, 224, 334f., 351, 431, 446, 468, 475–477, 537 Speyer 75, 135, 451 – Gedächtniskirche 102 Stalinstadt 28f., 217, 348 Stein bei Nürnberg 134, 191, 481 Steuerkommission der EKD 117 Steuerreform 34, 441–443 Stille Hilfe 413 Stimme der Gemeinde 398 Stipendien 10, 81, 243, 304, 306, 457 Stockholm – St. Gertrudgemeinde 85 Stralsund 252

Stuttgart 43, 46, 75, 78, 88f., 134f., 185, 191, 231, 263, 292, 348, 406, 424, 447, 453, 459–462, 481, 526, 532, 539 Südamerika 42, 126, 128, 354f., 403, 416, 422f., 425f., 434, 528 Südschleswig 473, 490f. Süd-West-Afrika 129, 132 Swinemünde 216 Sydenham 477, 509 Sydney 132 Synode 12, 32, 52, 62–64, 69f., 84, 87, 95, 112, 138, 148, 154, 213, 220, 294, 333, 344, 347, 391f., 396f., 404f., 426f., 436, 438, 449, 453, 466, 468, 535 – Elbingerode (1952) 69, 79, 87, 90 – Espelkamp (1955) 9, 13, 18, 23, 25, 31–33, 397, 438–443, 445, 452, 462, 469, 526, 532f., 536–539 – Spandau (1954) 12, 20, 31, 36, 40f., 47, 50–54, 59, 61f., 65, 69, 99, 112, 183, 185, 187f., 190f., 196f., 199f., 202, 204, 206–208, 212f., 219, 221, 223f., 226, 229f., 236f., 259f., 339, 358f., 370, 382f., 389, 430, 440, 450, 463, 478, 528–530, 533 – Weißensee (1950) 407, 407, 409, 411, 461, 523, 535 – Disziplinarausschuss 436, 440, 463– 465 – Finanzausschuss 33, 53, 56, 59, 87, 89, 101, 112, 123, 135f., 185, 187, 400, 444f., 447, 459, 471, 478, 489, 528 – Geschäftsordnung 441 – Haushaltsausschuss 35, 53, 187, 197 – Ost-West-Ausschuss 200, 202f., 214, 221, 223, 260 – Präses 33, 51, 185, 224, 442, 469 – Rechenschaftsbericht 31, 50, 69, 95, 468, 475 – Sitzverteilung 529 Tallin 318 Taormina 272f.

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Institutionen-, Orts- und Sachregister Tarifordnung für Angestellte (TO. A.) 115, 118–122, 125, 152f., 231, 248, 443, 445, 448 Tarifverträge 13, 448 Theologentag 63 Theologia crucis/gloriae 278f. Theologische Fakultäten 10, 89, 302– 304, 308 Theologiestudium 293, 351 – Frauenstudium 10, 307 – Kommission zur Reform des Theologiestudiums 9f., 89, 293, 301f., 393, 395, 400 – Richtlinien 9f., 293, 301–303, 307– 309, 345, 351 Thüringen – Ev. Kirche 32, 111, 154, 177, 347, 404, 426f., 479, 527, 530, 534, 538 – Kirchenleitung 347 – Laienarbeit 468, 479 – vgl. auch Gliedkirchen, östliche Tokio 354 Torbole 247, 355, 365 Toronto 133 Triennium 89 Trombudo Central 291 Tschechoslowakei 19, 350, 466, 468 – Ökumenischer Rat 19, 436, 445, 466, 474 Tübingen 52, 94, 302, 331, 352, 363, 400 – Tropeninstitut 128 Tutzing 102, 280 Überversicherung 442 Ueckermünde 76 Ulm 302 Umsatzsteuer 36, 374f., 387 Umsiedler 87 Ungarn 110, 224 Unierte (Kirchen) 8, 16, 18, 33, 170f., 417, 420 Urlauberseelsorge 16 USA 246 – Evangelical and Reformed Church 246 Usedom 218

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Vallecrosia 275 Vandenhoeck & Ruprecht 103, 299 Vatikan 229 Velbert 99, 134 VELKD 7–9, 12f., 15, 17f., 32, 34f., 41, 118, 122, 152, 154, 170, 187f., 229, 279, 282, 339, 344, 350, 398, 404, 422, 432, 437, 443, 449, 464, 474, 477, 506–508, 514f., 519, 530 – Bischofskonferenz 41, 280, 437, 450 – Disziplinarordnung 12 – Gliedkirchen 60–62, 86, 154, 510, 515, 529 – Kirchenleitung 41, 154, 437, 450, 477, 508, 514–517, 519f. – Lutherisches Kirchenamt 242, 381, 477 – Lutherisches Kirchenamt, Berlin 111 – Generalsynode (1954) 41, 347, 391, 450f. Verband der Evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland 225 Verband evangelischer Büchereien 102, 123, 298 Verband evangelischer Kirchenchöre 123 Verband für Kindergottesdienste 124 Verband Württembergischer Wohnungsunternehmen e. V. 410 Verein für die Einrichtung deutschevangelischer Gottesdienste in Kurorten e. V. 15f., 189, 214, 228f., 273–276, 294f. Verein zur Errichtung evangelischer Krankenhäuser 103 Vereinigung evangelischer Eltern und Erzieher 124, 298 Vereinte Nationen 473 Vertriebene 34, 116 – vgl. auch Kirchlicher Hilfsausschuss für die Ostvertriebenen Villigst 453, 481 Vierherrenwald 399, 411 Volkssolidarität 366f. Voraustrauungsverbot 26, 189

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Institutionen-, Orts- und Sachregister

Währungsreform 36, 129, 387f. Waisengeld 472, 489f. Waldbröl 481 Waldenser(kirche) 15f., 214, 229, 245, 271, 273–276 Waldorfschulen 106f. Wartburg-Stiftung 90 Wasserstoffbombe – vgl. Atombombe Weende 481 Wehrdienst von Geistlichen 25, 337, 447f. – Zurückstellung 25, 337, 448 Wehrpflichtgesetz 25, 447 Weiheakte 537 Weimar 481 Weltfriedensrat 224 Weltkalenderreform 472 Weltkrieg, II. 15, 27, 129, 157, 204, 239, 330 Werkwoche „Junge Kunst“ 103 Westdeutschland – vgl. Bundesrepublik Deutschland Westeuropäische Union 22 Westfalen 397, 431, 438 – Ev. Kirche 15, 27, 86, 198, 214, 226, 233, 244, 353, 355, 437, 527, 531, 534, 538 – Landeskirchenamt 227 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Westkirchenkonferenz 11, 20, 23, 33, 53, 59, 117, 136, 333, 338, 358, 389, 405f., 423, 428, 446, 468, 475, 523, 528, 533, 535f.

Wiedergutmachung 27, 93, 446, 468, 476f., 482–485, 493–499 Wien 192–194, 224 – Evangelische Schule/Schulgemeinde 37, 187, 192–194 Wiesbaden 22, 95, 134, 169, 258, 271, 274, 277, 279, 311, 339, 341, 453 Willingen 105 Wistow 132 Witten/Ruhr 325, 481 Württemberg – Ev. Kirche 197f., 228, 392, 397f., 411, 527, 531, 534, 538 – Mädchenbibelkreise 299 – vgl. auch Gliedkirchen, westliche Wuppertal 40, 43, 134, 253, 364 – Barmen 252, 402, 425, 433, 472 – Elberfeld 480 – Kirchliche Hochschule 298 – Wichlinghausen 481 Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht 115, 364 Zentralbeschaffungsstelle 345, 357, 374, 386, 388 Zentralstelle für evangelische Kirchenmusik 124, 299 Zentralrat der Juden 499 Zinzendorf-Gymnasium 100, 102, 196, 299 Zivilehe/-trauung – vgl. Ehe

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Woran glaubten die Deutschen im »Dritten Reich«?

Manfred Gailus / Armin Nolzen (Hg.)

Zerstrittene »Volksgemeinschaft« Glaube, Konfession und Religion im Nationalsozialismus 2011. 325 Seiten mit 10 Abb., gebunden ISBN 978-3-525-30029-9

Die Beiträge dieses Bands untersu untersuchen die komplexen, erstaunlich pluralisierten Religionsverhältnisse im Nationalsozialismus. Woran glaubten die Menschen im »Dritten Reich«? Trotz einer breit entfalteten NS-Forschung ist diese Frage bisher noch nicht systematisch untersucht worden. Welche Rolle spielten religiöser Glaube und konfessionelle Orientierung für die Verhaltensweisen der Menschen? Wie beeinflussten diese religiösen Prägungen auch das historisch-politische Geschehen der Epoche? Wie gingen NSDAP und NS-Staat mit Religionsfragen um? Und wie war die nationalsozialistische Zielsetzung einer »Volksgemeinschaft« mit der Vielzahl teils völlig konträrer religiöser Gruppierungen in Einklang zu bringen? Diesen und weiteren Fragen gehen die Beiträge dieses Bands nach. Mit Beiträgen von Olaf Blaschke (Trier), Manfred Gailus (Berlin), Beth Griech-Polelle (Bowling Green/Ohio), Matthew Hockenos (New York), Horst Junginger (Tübingen), Armin Nolzen (Bochum), Merit Petersen (Hannover), Dagmar Pöpping (Berlin), Kevin Spicer (North Easton/Massachusetts), Dietmar Süß (Jena)

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Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte Reihe A: Quellen

Band 18: Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe – Ämter – Verbände – Personen. Bd. 1: Überregionale Einrichtungen Bearbeitet von Heinz Boberach, Carsten Nicolaisen und Ruth Pabst. 2010. 571 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55784-6

Band 17: Verantwortung für die Kirche III Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser 1933–1955. Bd. 3: 1937 Bearbeitet von Nora Andrea Schulze. 2010. 1126 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55765-5

Band 16: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Band 7: 1953 Bearbeitet von Dagmar Pöpping und Peter Beier. Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Band 7. 2009. 828 Seiten mit 2 Abb., gebunden ISBN 978-3-525-55767-9

Band 15: Die Protokolle des Rates der Evanglisch-Lutherischen Kirche Deutschlands 1945–1948 Bearbeitet von Thomas Martin Schneider 2009. 608 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55766-2

Band 13: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Band 4: 1950 Bearbeitet von Anke Silomon. 2007. 526 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55763-1

Band 12: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949 Zusammengestellt und bearbeitet von Hannelore Braun und Gertraud Grünzinger. 2006. 293 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55761-7

Band 11: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Band 3: 1949 Bearbeitet von Karl-Heinz Fix. 2006. 587 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55762-4

Band 10: Harald Schultze (Hg.)

Berichte der Magdeburger Kirchenleitung zu den Tagungen der Provinzialsynode 1946–1989 2005. 744 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55760-0

Band 9: Die Protokolle der Kirchlichen Ostkonferenz 1945–1949 Bearbeitet von Michael Kühne. 2005. 494 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55759-4

Band 8: Die Protokolle des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Band 5: 1951 Weitere Titel und Informationen zu unserem Gesamtprogramm finden Sie unter www.v-r.de

Bearbeitet von Dagmar Pöpping. 2005. 647 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-55758-7

© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525557693 — ISBN E-Book: 9783647557694