Die Philosophie des Aristoteles in ihrem inneren Zusammenhange: Band 2 Die besonderen Wissenschaften [Reprint 2020 ed.] 9783111568027, 9783111196480


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German Pages 780 [785] Year 1842

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Die Philosophie des Aristoteles in ihrem inneren Zusammenhange: Band 2 Die besonderen Wissenschaften [Reprint 2020 ed.]
 9783111568027, 9783111196480

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Die

Philosophie des Aristoteles, in ihrem inneren Zusammenhang«, mit

besonderer Berücksichtigung des philosophischen Sprachgebrauchs, aus dessen Schriften entwickelt von

Franz Biese, Professor und erstem Oberlehrer am Kbnigl. Pädagogium zu Putbus

Zweiter Band^

Die besonderen Wissenschaften.

O koyot qtuv nai o vov< ir/g cpuaeax;

Berlin. Gedruckt und verlegt bei G. Reimen 1842.

To y«Q olxtiov ir.uoto) xtj q>vati xqutigtov xul ySiavov laxtv IxäoTV)* xul Tu, uv&Q(onu) di] o xaxa xdv vovv ßtoq^ t%ntg xovio [*äXtaxa uvO-QtoTtoq* ouxoq v.q« xal ivdaijiov^axaxoq.

Eth. Nicorn.

Vorwort. Indern der Verfasser den zweiten Band seiner Phi­ losophie des

Aristoteles,

womit

das

Ganze dem

ursprünglichen Plane gemäß abgeschlossen ist,

dem

Publikum vorlegt, hat er nur Weniges voranzuschik-

ken, da die Grundsätze, nach welchen er die einzelnen Theile durchgefuhrt hat, ausführlich in dem Vorwort

zum ersten Bande besprochen sind. Vor Allem bittet er um Entschuldigung, daß er

sein Versprechen, die Fortsetzung und den Schluß des Ganzen dem ersten Bande bald nachfolgen zu lasten,

so spat erfüllt. Kurze Zeit nach dem Erscheinen des er­ sten Bandes führte ihn sein Beruf nach einem neuen

Wohnort, nach Putbus,

wo er gerne bereit war,

mit allen seinen Kräften zur Entwickelung einer neu gebildeten Erziehungs-Anstalt mitzuwirken. Erst nach längerer Zeit bei dem immer frischeren Emporblühen Ler

23 v r tu o r t.

IV

jungen Anstalt und bei den freundlicheren Aussichten in die Zukunft konnte er diejenige geistige Sammlung

und Spannkraft wieder gewinnen, die erforderlich war, um die früher abgebrochenen Arbeiten

freudig auf­

zunehmen und zum Abschluß zu bringen.

Er ging

aber mit desto größerer Regsamkeit an die Durch­ musterung und Ueberarbeitung

schon

in

Berlin fertig

als er durch

die

seines

gewordenen

größtentheils

Manuscripts,

öffentlichen Beurtheilungen

ersten Theils und durch

des

manche gelegentlich ausge­

sprochene günstige Aeußerung über denselben vielfache

Anregung und

Ermuthigung zur Vollendung

Ganzen gewonnen hatte.

deS

Es stellte sich ihm daher

je langer je niehr die Ueberzeugung fest, daß seine

Arbeit eine zeitgemäße sey, und er durfte auch das Vertrauen gewinnen, daß die Methode, nach der er

die Aristotelische Philosophie behandelt, nicht hinter den Anforderungen der philosophifchen Bildung un­

serer Zeit zurückbleibe; überdieß arbeitete er mit um so größerer Liebe und Begeisterung, als er immer

tiefer erkannte, wie Aristoteles durch den gediegenen

Gehalt des Princips seiner philosophischen Entwicke­ lungen sich alle Gebiete der natürlichen und geistigen

Welt unterworfen, eine wahrhaft wiffenschaftliche Be­ handlung zllerst begründet und eben hierdurch als Leh-

Vorwort. rer des Menschengeschlechts den Geist der Wissen­ schaften mehr als ein Jahrtausend beherrscht habe,

so daß er stets mitten in dem Streit der philosophi­ schen Richtungen ein unbestrittener Gemeinbesitz blei­ ben wird *). Für die vielfachen Aufmunterungen uiib Anre­

gungen der Herren Recensenten, namentlich des Herrn Professor K (o p p) in den Münchener gelehrten Blat­

tern 1836 und des Herrn

Dr. Adolph Stahr in

den Hallischen Jahrbüchern 1838 spricht der Verfasser

seinen tief empfundenen Dank aus, da einem Schrift­ steller kein schönerer und nachhaltigerer Lohn zu Theil werden kann, als in dem, was er giebt, worin zu­

gleich sein eigenes Selbst und sein theuerster Besitz enthalten ist, sich anerkannt zu sehen. Die Entgegnung auf die Aeußerungen des Hrn. Prof. Michelet in

dessen Geschichte der letzten Systeme der Philosophie

möge unten S. 312 A. nachgelcsen werden; es ist

unerquicklich auf Kleinigkeiten, in so fern sie aus einer übertriebenen Eigenliebe hervorgehcn, sich weitlauftigrr einzulassen.

*) S. Trendelcnburg'6 Vorrede zu seinen Erläuterungen zu den Ele­

menten der aristotelischen Logik S

IX.

VI

Vorwort. Der Verfasser ist sich bewußt, daß er in dem

zweiten Band fest sein Ziel im Auge behalten hat,

wie es von ihm in dem Vorwort zum ersten Bande

S. XLVIII ff. naher angegeben ist.

Der Weg zur

Erreichung deffelben ergab sich ihm durch sorgfältige

Lectüre der einzelnen Schriften des Aristoteles auf naturgemäße Weise von selbst. Die wirksamsten An­

regungen hierzu verdankt er den umfaffenden, groß­ artigen Umrissen, die Hegel in seiner Geschichte der

Philosophie von der Aristotelischen Philosophie gege­

ben hat, wodurch diese in unserer Zeit erst von Neuem wieder entdeckt und ihre Bedeutsamkeit und ihr blei­

bender Werth für alle Zeiten

fcstgestettt ist.

Wie

weit es nun dem Verfasser gelungen ist, bei seiner Richtung auf das Allgemeine sich des besonderen In­

halts der einzelnen Aristotelischen Werke zu bemäch­

tigen, und namentlich das

wissenschaftliche Princip

hervorzuheben, durch welches Aristoteles in den ein­ zelnen Disciplinen schöpferisch aufgetreten ist, das muß er einsichtsvollen Lesern zur Beurtheilung überlassen,

Vor Allem war er bei dem Streben, sophie des Aristoteles als

die Philo­

ein Ganzes geistig wie­

derzuerzeugen lind ihren speculativen Gedankenreich­ thum aus dessen Schriften allseitig und in sich zu­

sammenhängend zu entwickeln, besonders bemüht, die

möglichste Objektivität zu gewinnen, nnd die große Schwierigkeit zu überwinde», welche veranlaßt wird durch die Verwandlung der griechischen Terminologie in unsere philosophische Sprache. In Bezng auf die

Grundsätze, die sowol hierin als auch in der Kritik

des Textes befolgt sind, muß auf das Vorwort zum ersten Bande S. LI f. verwiesen werden, wo zugleich hervorgehoben wurde, wie Vieles durch Special-Aus­

gaben und Monographien für den Aristoteles noch ge­ leistet werden müffe, deren manche werthvolle seit der

Herausgabe des ersten Bandes bereits erschienen sind

und bei der Ueberarbeitnng des zweiten Bandes ge­ braucht werden konnten.

Die gründliche Schrift des

Herrn Dr. Afzelius: Aristotelis de iinputalione

actiouum doctriua.

Upsaliae 1841, für deren gü­

tige Zusendung der Verfasser demselben seinen ver­ bindlichsten

Dank sagt,

konnte

leider nicht

mehr

benutzt werden, da der Abschnitt über die Ethik schon gedruckt war.

bedauern,

daß

Gleichfalls hat es der Verfasser zu

Bonitz

observationes cnticae in

Aristotelis libr. Metaphys.

Berol. 1842. nnd die

Abhandlung von Woltmann im Rheinischen Mu­

seum über die Anordnung der einzelnen Bücher der Aristotelischen Politik ihm erst unmittelbar vor Been­ digung des Drllcks zn Gesicht gekommen sind.

Von

B o r w o r t.

▼III

dem dringenden Bedürfnisse solcher ins Specielle ein­ gehenden Arbeiten fühlt der Verfasser nach Vollendung

seines ganzen Werkes um so lebendiger sich durchdrun­ gen, als es ihm nicht entgehen konnte, in wie manche

und vielfache Untersuchungen er sich noch hätte ein­ Doch wie er sich einmal seine Aus­

lassen können?

gabe gestellt hatte,

mußte er sich nothwendig be­

schranken, um sich nicht zu zersplittern und in Ein­

zelheiten zu verlieren. Und so möge denn eine gleich freundliche und

nachsichtsvolle Aufnahme

dem

zweiten

Bande

zu

Theil werden, wie sie dem ersten im reichen Maaße

geschenkt ist.

An vielen schweren und anstrengenden

Arbeiten hat es der Verfasser zur Erreichung seines

Ziels nicht fehlen lassen; doch eine solche Versicherung hat immer geringe Kraft; an den Früchten sollen sie

erkannt werden. Putbus im Mai 1842.

Franz Biese.

InhaltDritter

Abschnitt.

Die besonderen Wissenschaften oder die Vermittelung deS Besonderen durch das Allgemeine. '©eite

Einleitung.

Ueber daS Wesen der besonderen Wissenschaften und über die Eintheilung derselben in theoretische und praktische Wissenschaften

1

Erstes Capitel. Die theoretischen Wissenschaften. A.

I. II.

Die Naturwissenschaften. der

Aristotelischen Naturwis­

Grundzüge

und Methode

senschaft

................................................................................................. 35

Die besonderen Naturwissenschaften

Der Elementar-Proceß, die Bewegung der Himmels­

A.

körper und das unbewegt bewegende Princip

. .

B.

Der Gcstaltungs-Proceß in der anorganischen Natur

C.

Der Gestaltungsproceß der organischen Natur: l. II.

Theile des organischen Körpers

59

....

83 92

Entwickelungsstufen der organischen Natur:

a.

b.

Das Pflanzenleben................................................... 128 DaS Thierleben............................................................. 142 Die Sinne der Thiere.................................................... 142

Ei

ntheilung der Thiere

Fortschreitender

.

.

.

Entwickelungsgang in

ganisation der Thiere

.

162

der Or­

.... 184

Der Mensch, Mittelpunkt der gesammten Schöpfung

205

Inhalt. Seite

B. Mathematik.

Allgemeine Ansicht des Aristoteles über Mathematik

I. II.

Die besonderen mathematischen Wissenschaften

.

.

.

216 225

Zweites Capitel. Die praktischen Wissenschaften. Erste Abtheilung.

Ueber den Begriff der Sittlichkeit und über ihr Verhältniß zur Kunst und zum Staat.

A.

Verhältniß der praktischen Klugheit zur Kunst

B.

Verhältniß der praktischen Klugheit zur Sittlichkeit:

235

.

.

Wirksamkeit derselben in Bezug auf die Affekte der em­

I.

pfindenden Seele........................................................

II.

240

Innere Beziehung der praktischen Klugheit zur Ver­

nunftthätigkeit

............................................................................... 244

2. Das Freiwillige

.

.

.

.

.

.

246

b. Das Vorsätzliche................................................................ 248 III.

Der Endzweck alles Handelns ..... a. Verschiedene Ansichten über das höchste Gut .

Wesen der Glückseligkeit als des höchsten und letzten

b.

C.

252 253

Guts............................................................................... Ethik und Politik in ihrem Verhältniß zum praktischen

259

Leben J. Begriff des Praktischen und die wissenschaftliche Be­

handlung desselben und wie die Tugend für den Einzelnen

zu gewinnen ist..................................................................... II.

standestugenden 111.

.

285

.

Die Ethik in ihrer inneren Beziehung zur Politik

Zweite

I.

274

Die praktische Klugheit als contrete Einheit der Ver­

.

287

Abtheilung.

Innerer Zusammenhang der Nikomachischen Ethik mit be­

sonderer Berücksichtigung der Tugendlehre A. Die Tugendlehre: a. Begriff der Tugend

b.

. .

......

Die einzelnen Tugenden: 1. Mit Rücksicht auf die selbstsüchtigen Triebe 2.

296

.

Mit Rücksicht auf die geselligen Triebe

.

304

.

313

.

334

Inhalt.

XI

Seite Ausgleichung der selbstsüchtigen und.geselligen Triebe:

3.

4.

a.

Subjektiv vermittelt durch Scham und Unwillen

343

b.

Objective Vermittelung durch die Gerechtigkeit

344

Die logischen Tugenden....................................

363

B. Die Lugendmittel a. Das Beharren in den guten Vorsätzen durch Besie­

gung der Lust (Enthaltsamkeit) und durch Ueber­ windung der Unlust (Standhaftigkeit)

. .

.

366

d. Das Wesen der Lust, insofern sie als Moment der Thätigkeit mitwirkt zum Guten c. Das Wesen der Freundschaft

II.

....

370

....

377

Innerer Zusammenhang der Aristotelischen Politik. Einleitung...............................................................

A.

Die Familie: 1. das herrschaftliche Verhältniß

2.

B.

die Erwerbkunst

400

....

405

............................................................. 412

3.

das eheliche Verhältniß................................................... 417

4.

das elterliche Verhältniß.......................................

419

Der Staat: 1. Zweck des Staats als Einheit eines in sich geglieder­

ten Ganzen mit Berücksichtigung sowol der erfunde­ nen als der vorhandenen Staatsverfaffungen 2.

3.

.

422

Die Idee des Staats nach ihrer Besonderung in die einzelnen Verfassungen ................................................ 456 Besonderung der einzelnen Staatsverfassungen in ihre

Artunterschiede....................................................................483

4.

Die zerstörenden und erhaltenden Ursachen der ver­ schiedenen Regierungsformen

504

.

5.

Zweckmäßige Einrichtung der gemischten Verfassungen

6.

Ueber die beste Staatsverfassung: Einleitung............................................................. a.

525

532

Aeußere Bedingungen für die Verwirklichung

der besten Verfassung............................................... 537

b.

Innere vom Glück unabhängige Bedingungen zur Verwirklichung der besten Verfassung

IIJ.

.

547

Rhetorik und Aesthetik............................................................... 572 Erster Theil.

Rhetorik.

Einleitung.......................................................................

574

Inhalt.

XII

Seite Die Beweisführung.

I.

A.

Wie sie sich gestaltet nach den eonereten inhaltsvoüen

Formen der Rede:

Mit Berücksichtigung der einzelnen Redegattungen:

1.

a.

Die berathschlagende Redegattung

b.

Die epidemische Redegattung

....

589

c.

Die gerichtliche Redegattung

....

593

586

...

Wie die Beweisführung unterstützt wird durch Erre­

2.

gung von Gemüthsbewegungen und durch den Einfluß, welchen die verschiedenen Lebensalter und GlückSum-

stände ausüben:

B.



a.

Erregung der Gemüthsbewegungen

b.

Einfluß der Lebensalter und der Glücksumstände

Die Beweisführung

Formen des Denkens II.

mit Rücksicht auf

.

...

600 615

die abstraeten

.................................................................... 620

Die äußere Form der Darstellung.

1.

Der rednerische Stil.................................................................628

2.

Anordnung der Rede................................................................. 648

Zweiter Theil.

Aesthetik.

A.

Das Wesen der Kunst und der innere Zusammenhang

der einzelnen Künste: Das Wesen der Kunst und ihr Verhältniß zur Sitt­

1.

lichkeit

2. B.

.......... ........................................................................ 661

Innerer Zusammenhang der einzelnen Künste

.

.

667

Die Poesie und die Besonderung in ihre Artunterschiede:

1.

Die allgemeinen Gesetze der Poesie

....

676

2.

Die besonderen Dichtungsarten

....

693

a.

Die Tragödie

b.

Das EpoS.....................................................

.......

.

698 723

Die

Philosophie des Aristoteles

Zweiter Band. Die besonderen Wissenschaften.

Druckfehler.

II

I

I

I

I

II

I I I I I I I I III

I

I

I

I

I

I

II I I

III

Seite 18. 3- 4. v. u. lies Daher statt Dafür. 52. 3. 1. v. u. l. 3, 1 H 5 st. 3, 165. 58. 3» 9. v. o. l. qualitative st. quantitative. 63. 3- 11. v. u l. dasselbe und einander gleich sey st. derselben einander gleich seyn. 86. 3- 18. v. u. I. In st. Unter. 90 sq. l. himmlischen Körper in den irdischen st. himmlischen der irdischen. 143. 3» 14. v. o. l. Ferne st. Form. 153. 3. 3. v. o. l. wenn man etwas, wie eine dünne Haut st. wenn man, wie eine Haut. 155. 3- 16. v. u. l. offenstehenden st. querstehenden. 177. 3- 1.v. u. l. 171 sqq. st. 99-103. 191. 3 5. v. o. l. in eine Einheit st. in Einheit. 240. 3» 2 v. o. I. auf dieser st. auf diesen. 253. 3- 7. v. o. l. desselben st. derselben. 266. 3. 15. v. o. l. ein einziger Lag st. einen einzigen Tag, und füge hinzu Eth. 1, 7 p. 1098. a. 18. 281. 3 2. v. u. l. sich auf st. sich auch aus. 305. 3 17. v. u. l. Veränderliche st Unveränderliche. 306. 3 1. v o. l „Geistes angemessen ist" und tilge „angemessen ist" nach „Vernunft." 309. 3 8. v. u. I. beweist st. bewegt. 317. 3- 12. v. u. l. sind es nicht st. sind nicht. 320. 3- 12. v o. l wem st. wenn. 337. 3- 6 v. o. l. ist st. bleibt. 345. 3- 9. v. o. l. vor st. von. 350. 3 3 v. o l. nun st. nur. 354 3 15. v. u. l. des 3uviel st. das 3uviel. 367. 3- 3. v. o. l die Enthaltsamkeit, und der Gegensatz st die Enthaltsamkeit. Die Enthaltsamkeit und der Gegensatz. 369. 3- 6. v. o. l. minder schimpflich st. gefährlicher. 377. 3-9 v. o. l. Liebens st. Lebens. 417. 3 11. v. u. l. Angenehme in st. Angenehm ein. 429. Anm. 1. l. Pol. st. Fol. 442. 3- 14. v. o. l. nun st. nur. 443. 3- H. v. o. l. was äußerlich bestechen kann st. was nur äu­ ßerlich bestehen kann. 457. 3- 16. v u. l. nur st. nun. 460. 3. 8 v. u. l. Tüchtigkeit des Chorführers st. Tüchtigkeit des Choreuten.

Seite 528. A. 9. v. u. l. heben st. haben. — 539. A. 12. v. o. l. ohne dabei die Schranken der Mäßigkeit zu überschreiten st. und dabei die Schranken der Mäßigkeit überschreiten. — 550. I. 3. v. u. l. die Muße der Zweck der Geschäftigkeit st. die Geschäftigkeit der Zweck der Muße. — 567. Z. 4. v. o. l. orgische st. ergische. — 602. A. 16. v. o. l. in welchem st. welchem. — 608. Z. 5. v. o. I. Anderen st. Anderer. — 615. Z. 1. v. u. I. 381 st. 371. — 626. Z. 6. v. o. l. Die Denkformen für diese st. Die Denkformen. — 628. Z. 16. v. u. I. wurde st. werde. — 656. I. 7. v. u. I. nun st. nur. — 663. Z. 16. v. o. l. unanständigen st. unverständigen. — 664. I. 3. v. o. l. stoffartiger st. stoßartiger. — 667. Z. 3. v. o. l. von st. vor. — 675. Z. 2. v. u. füge zu A. 5. Rhet 1, 9. hinzu. — 703. Z. 7. v. o. l. Thatsachen st. Thatsache.

Dritter Abschnitt.

Die besonderen Wissenschaften oder die Bernlittelung des Besonderen durch das Allgemeine. Einleitung. Ueber das Wesen der besonderen Wisienschaften und über die Eintheilung derselben in theoretische und praktische Wissenschaften.

Um das Wesen der Wissenschaft zu entwickeln, ist es wich­ tig, das Verhältniß des Besonderen zum Allgemeinen, des Realen zum Ideellen näher zu bestimmen. Es ist im er­ sten Bande dieses Werkes bereits nachgewiesen, wie in der Aristotelischen Philosophie die Idee sich als ein Concretes be­ währt, durch deren Wirksamkeit die Gegensätze der natürlichen und geistigen Welt zusammengehalten und zu einem in sich bestimmten, individuellen Daseyn gestaltet werden, so daß we­ der der ewige Wechsel der Dinge, noch die ewig ruhende, von allem bewegten Daseyn ausgeschiedene Idee die Wahrheit ist, sondern das Allgemeine, welches sich in dem Besonderen als die gestaltende Thätigkeit offenbart und als die übergreifende Einheit sich verwirklicht. Der Zweck der Wissenschaft besteht daher darin, das Vereinzelte und Besondere der sinnlichen Phil. d. Aristot. Bd. 2. 1

2

Dritter Abschnitt.

Die besondere» Wissenschaften.

Wahrnehmung durch das Allgemeine des Gedankens zu ver­

mitteln, um das Schwankende der einzelnen Erscheinungen

zur Stetigkeit zu bringen, bei allem Wechsel das Dauernde, in allem Vorhandenen das Gesetz, in dem vielfach bewegten

Daseyn die sich gleichbleibende Idee zu erkennen. mit für die Wissenschaft beides nothwendig

Es ist so­

sowol das

Ein­

zelne der sinnlichen Wahrnehmung, als auch das Allgemeine

des Gedankens, um so mehr als dieses nicht ein von aller Besonderheit ausgeschiedenes abstraktes Seyn hat l)z sondern in dem Besonderen erst zum vollen Daseyn gelangt.

Das

Allgemeine, die ewigen, unveränderlichen Wesenheiten haben als solche in ihrer Allgemeinheit nur Existenz im Geist 2),3 sie gewinnen aber als die wirksamen Formbestimmungen Realität in dem Besonderen, in den Einzelformen der Erscheinungs-

wclt.

Das Wesen ist als Zweck dem Einzelnen immanent,

dasselbe von innen heraus bestimmend, der Zweck erhält durch

den Begriff (tö ti

tjv

tivai) s) seine Bestimmung und rea-

lisirt sich in der individuellen Form der Einzeldinge.

Die

Form ist die gestaltende, belebende Thätigkeit, in ihr ist das sich

Gleichbleibende der Erscheinungen begründet 4).

Das

Materielle gewinnt daher seine Vermittelung durch die Form­

bestimmung,

den objectiven Grund

welche

Seyenden enthält s).

des

schlechthin

Diese Zweckbegriffe und Formbestim­

mungen geben erst der materiellen Welt Seyn und Wahrheit und haben ihren Grund in der Thätigkeit des schaffenden vovg, in der höchsten Grund- und Zweckeinheit 6). die das

Materielle

die sinnlich

gestaltenden

wahrnehmbaren

Durch

Formbestimmungen werden

Dinge selbst

zu einem

*) Vergl. Philosophie des Arist. erst. Band p. 262. 452. 553. a) Vergl» a. a. O. p. 328. Anm. 4.p, 361 seq. 3) Vergl. a. a. O. p. 427. 2(nm. 4.p. 480. Anm. 4) Vergl. o. a. O. p. 363. p. 383. Anm. B) Vergl. a. a. O. p. 299. p. 549. •) Vergl. a. a. O. p. 353.

votj-

Einleitung. t6v

3

>), und der Gedanke, der die Dinge nach den ihnen we­

sentlichen, sich gleichbleibenden, unveränderlichen Formbestim­

mungen denkt, verhält sich zu dem als gegenständlich gesetzten vojjtöv

nicht wie zu einem Fremdartigen, bloß äußerlich Ge­

gebenen,

sondern findet seine eigene Bestimmungen in den

Dingen wieder 1). *

Das sinnlich Concrete als ein Einzelnes

ist für den Gedanken nicht da, sondern dies ist der eigenthüm­

liche Gegenstand der sinnlichen Wahrnehmung 3),

und die

Wissenschaft von dem Besonderen findet erst dann statt, wenn

das

Wesen

des Besonderen, das

vo^tov,

erkannt ist 4).

Eristirte nun nichts außer den Einzeldingen, so gäbe es nur sinnlich Wahrnehmbares und nichts durch die Vernunft Er­

kennbares, und die Wissenschaft wäre somit aufgehoben; auch gäbe es alsdann nichts Ewiges und nichts Unbewegliches, da alles sinnlich Wahrnehmbare vergeht und in Bewegung ist s).

Es kann daher auch nicht das Zufällige und dasjenige, was sich auf verschiedene Weise verhält, Gegenstand der Wissen­

schaft seyn 6).

Das sinnlich Wahrnehmbare ist ein Anderes

als das Denkbare, das Vernünftige (voijtöv), und auf jedes beziehen sich verschiedene Thätigkeiten der Seele 7).

Sowie

aber die Einzeldinge in einer wesentlichen Beziehung zum All­ gemeinen stehen, ebenso die sinnliche Wahrnehmung zu dem Denken 8); in der Erfahrung stellt sich die Einheit der Sinn-

*) Aristot. de anim. 3, 8: ala^hpioiq tcc iatu a) Vergl. Phil, des Ztrist. erst. Band p. 85. 350. 362. 552. ’) Vergl. a. a. O. p. 446. Anm. 2. 4) Arist. Met. 7, 6. p. 137, 13. ed. Brandis: yaQ txaOTOu iöTiv oTav TO tC tivav Ixtlvto yvüjttv. 6) Met. 3, 4. p. 51, 15. Top. 4, 4. p. 125. a. 28. ed. Bekk. 6) Met. 6, 2. p. 123. 11, 8. p. 227 sq. 13, 3. p. 264. Anal, post. 1, 27. 7) Ethic. magn. 1, 35. p. 1196. b. 25. *) Vergl. Phil, des Arist. erst. Bd. p. 328 sgq.

4

Dritter Abschnitt.

Die besonderen Wissenschaften.

lichkeit und des Denkens dar, doch daS Denken bildet di« übergreifende Macht, da es das Vereinzelte der Wahrneh» mutig zusammenfaßt in die concrete Allgemeinheit, aus wel, cher die Principien sich entwickeln, die zur Vermittelung des Besonderen dienen **). Die Wissenschaft bezieht sich auf das Wißbare (Jmatijrov), und dies ist eben das voijtov, das Ewige, Unveränderliche in dem Besonderen 1). Erst in der Wissenschaft kommt daher der Geist aus den zerstreuenden Einzelheiten der Außenwelt zur Sammlung in sich, zur Ruhe und Uebereinstimmung mit sich selbst, indem er in den ver­ schiedenen Stufen der Wirklichkeit die allgemeine Vernunft in ihren ton treten Erscheinungen durch die eigene Thätigkeit des Denkens erkennt $). Die denkende Vernunft (vov$) ist gc» richtet auf daK Allgemeine, auf die ideellen Formbestimmun» gen, auf die Principien, welche die wesentlichen sich gleichblei­ benden Bestimmungen enthalten, und durch welche man zur objectiven Erkenntniß gelangt, indem aus ihnen das objectiv Gegebene so abgeleitet und für das Erkennen vermittelt wird, daß es sich nicht noch anders verhalten kann. Diese allgemei» nen Principien des Jntellectuellen und Realen sind nicht wei­ ter durch den Beweis zu vermitteln, sie entwickelt die den*) Bergt, a. a. O. p. 343. *) S. a. a. O. Änm. 4. u.Ethic. 6, 3. p. 1139. b. 22: « MyxntqccyaXos) gleichsam charnierartig ist 4); es sind auch Knorpeln

in die Gelenke gelegt, wie Kissen, damit die Knochen sich nicht

an einander reiben s).

Die Knochen sind von Natur trocken

und zerbrechlich, und nehmen bei dem Wachsthum der Thiere

zu durch die physische Nahrung «).

Sie sind mit einer Haut

Hist. an. I. 1. De part. an. 2, 6. lb. 2, 9. 4b. I. 1.: toi/ (ilv oi'toc xolXm) tov