Die Philosophie des Aristoteles in ihrem inneren Zusammenhange: Band 1 Logik und Metaphysik 9783111599243, 9783111224206


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German Pages 723 [728] Year 1835

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Table of contents :
Vorwort
Inhalt
Einleitung. Entwickelungsgang der griechischen Philosophie von Thales bis auf Aristoteles
Erster Abschnitt. Die Logik oder die Wissenschaft des formalen Denkens
Einleitung
Erstes Kapitel. Von den Kategorien
Zweites Kapitel. Vom Ausdruck des Gedanken
Drittes Kapitel. Vom Schluffe
Viertes Kapitel. I. Vom Beweise
Viertes Kapitel. II. Von der Definition
Zweiter Abschnitt. Die Metaphysik oder die Wissenschaft der inhaltsvollen Principien
Erstes Kapitel. Vermittelung der niederen und höheren Erkenntniß
Zweites Kapitel. Die Metaphysik nach ihrem Zweck, Inhalt und inneren Zusammenhang
Drittes Kapitel. Methode der Metaphysik
Druckfehler und Zusätze
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Die Philosophie des Aristoteles in ihrem inneren Zusammenhange: Band 1 Logik und Metaphysik
 9783111599243, 9783111224206

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Die

Philosophie des Aristoteles, in ihrem inneren Zusammenhänge, mit

besonderer Berücksichtigung des philosophischen Sprachgebrauchs, aus dessen Schriften entwickelt von

Franz Biese, AdjunctuS und ordentlichem Lehrer am Königl. ZoachimSthalschen Gymnasium zu Berlin.

Erster

Band.

Logik und Metaphysik.

To avaozsvd — — did — doxu xat ittqifyuv dnavra xat nävta xußtqvftv, — — xat tout »trat to &iiov* u&ava,Tov yaq xat dvwktO-Qov, ) Plat. Pbaed. p. 97. c.

*) Met. 1, 4. p. 14, 10.: *Ava£ayoga$ v« yy Trpoc TTjv kooponoilar, xaX ovav «Tropen/, diu uvuyx^ ist, tot« aVTo'r.

XQ^ae Ty alxlav

3) Met. 12, 10. p. 257, 11. ♦) Phys. 2, 8. vergl. 1, 4. p. 187, 6. ed. Bekk», worin die Wider, legung des Anaxagoras enthalten ist. Phil. d. Ariftor. Bd. i.

2

Einleitung.

18

dem Substanziellen des Staats gegenüber als bedeutsam und werthvoll fühlte, und ein Perikles, des Anaxagoras Zeitgenosse

und Freund, den Staat durch die Macht seines Geistes lenkte, so war jetzt die Zeit gekommen, wo man in dem,

was bis­

her nach der allgemeinen Sitte noch als das unmittelbar

Wahre Geltung und Anerkennung gefunden hatte, nicht mehr

Befriedigung fand, sondern, wo man darnach strebte, dasselbe auch vor dem Gedanken zu rechtfertigen und als ein durch

denselben Vermitteltes zu erkennen. Anaxagoras

Daher trat besonders bei

an die Stelle der sinnigen, dichterischen An­

schauung der Natur die Erklärung aus physischen Ursachen: die Sonne war ihm eine glühende, eisenartige Steinmasse *), der Mond bewohnbar und mit Wasser, Berg und Thälern versehen; Erdbeben, Mond« und Sonnenfinsternisse, die man

bisher für eine unmittelbare Einwirkung der Götter gehalten hatte, wurden von ihm aus natürlichen Ursachen abgeleitet; die in das Volksleben übergegangenen Dichtersagen wurden

ihm zu bloßen Allegorien a) und die Geltung der Orakel­

sprüche ward von ihm für nichtig erklärt3* ).*

Hierdurch ward

die Grundanschauung des griechischen Volksgeistes erschüttert,

der in den Naturerscheinungen das Walten geistiger Mächte

in menschlicher Gestalt verehrte, wichtiger

der ferner bei Entscheidung

Ereignisse noch nicht aus der eigenen Kraft des

Selbstbewußtseyns die Entschließung wagte, sondern zu den Göttern und zu ihren Orakelsprüchen Zuflucht nahm.

Daher

kam es auch, daß Anaxagoras als ad-tog angeklagt wurde und Athen verlassen mußte.

Doch das Reich des reinen, ein­

fach bei sich seyenden Gedankens, der ebensosehr die Natur ;oiv üyaS-ov filv ilvai, ov äs, t«

xuxa

ovo^axa tfä xoiva tl&ta&at

Dergl. Friedr. Hermann a. a. S. p, 26 sgq.

30

Einleitung.

als objectiv wahr ausgesprochen werden, und die Empfindung bleibt das einzige Kriterium des Wahren und Guten '). Die­

ser Hedonismus mußte bei der Unmöglichkeit, in diesem un­ vollkommenen Leben sich ein ununterbrochenes Lustgefühl zu erhalten, endlich zur Verzweifelung führen,

wie sie sich im

Hegesias (ntiGt&ävaTo$) darstellt. Wird nun ferner in dem Begriffe des Willens bloß die

Beziehung auf das Allgemeine festgehalten, so wird der In­ halt der Handlungen zur abstracten Allgemeinheit, und die

Befriedigung besteht in der reinen Thätigkeit des Willens, um demselben gegen die Außenwelt seine Selbstständigkeit zu

erhalten.

Dies ist das Bestreben der Cyniker, deren Haupt

Antisthenes ist.

Zur Unabhängigkeit führt der Weg des

Entbehrens, daher Selbstbeschränkung auf das nothwendigste

Naturbedürfniß gefordert wird a).

Die Tugend

selbst ist

ewige Mühe und Arbeit, doch veredelt sie den Menschen und bringt ihn zur Annäherung an die Glückseligkeit der Götter3).

Die Befriedigung der subjectiven Persönlichkeit ist auch hier,

wie bei den Cyrenaikern, der Zweck, wodurch der Begriff des Guten seinen Inhalt bekommt, nur ist der Ausgangspunkt bei

beiden verschieden.

Der Inhalt des Guten, wodurch bei den

Cynikern die Handlung bestimmt wird, ist die reine Allgemein, heil des Willens;

das Gute und Schöne ist Eins 4), und

*) Sext. Empir. 1. I.: ovdl xqltiiqiov