Die Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände [2., unv. und verm. Aufl. Reprint 2018] 9783111528250, 9783111160078


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German Pages 52 Year 1907

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Inhalt
1. Einleitung
2. Gründung der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände
3. Die Notwendigkeit des Zusammenschluffes der Arbeitgeber
4. Aufgaben der Arbeitgeberverbände
5. Organisation der Arbeitgeberverbände
6. Die Notwendigkeit der Zentralisation der Arbeitgeberverbände
7. Wesen und Organisation der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände
8. Ziele und Aufgaben der Hauptstelle rat allgemeinen
9. Einzelne Aufgaben im besonderen
10. Stellenvermittelung für käufmännische und technische Beamte
11. Pflichten der Mitglieder, Beiträge
12. Schlußbemerkung
Anhang
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Die Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände [2., unv. und verm. Aufl. Reprint 2018]
 9783111528250, 9783111160078

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Schriften der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände Lest II. *

CI

Die Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände

Dr. Jur, Fritz Tänzler, Syndikus.

Zweite veränderte und vermehrte Auflage.

Berlin 1907.

3. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. 55.

Inhalt. Geile 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

10. 11. 12.

Einleitung......................................................................................... .... 5 Gründung der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände . . . . . 8 Die Notwendigkeit des Zusammenschluffes der Arbeitgeber.....................11 Aufgaben der Arbeitgeberverbände...................................................................20 Organisation der Arbeitgeberverbände ............................................................... 22 Die Notwendigkeit der Zentralisation der Arbeitgeberverbände ... 24 Wesen und Organisation der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeber­ verbände ....................................................................................... 26 Ziele und Aufgaben der Hauptstelle rat allgemeinen................................27 Einzelne Aufgaben im besonderen a) Streikbeihilfe............................................................................. ... 29 b) Die sogenannte Streikversicherung.............................................. .30 c) Schutz der Arbeitswilligen.................................................... ..... ... 34 d) Ausdehnung der Arbeitsnachweise....................................................... 36 e) Streikklausel . .................................................................................................. 39 Stellenvermittelung für käufmännische und technische Beamte.... 40 Pflichten der Mitglieder, Beiträge..................................................................40 Schlußbemerkungen......................................................................................... 42 Anhang: Satzungen der Hauptsteller Deutscher Arbeitgeberverbände....................44

Einleitung. TZIetm wir auf die letzten Jahrzehnte der deutschen Wirtschaftsgeschichte zurückblicken, so können wir mit Genugtuung die gewaltige Entwickelung feststellen, welche die deutsche Industrie während dieser Zeit genommen hat. Deutsche Industrie und deutscher Handel haben nicht allein irn Jnlande ihre Absatzgebiete befestigt und erweitert, sondern lind auch in den Wettbewerb mit den anderen Nationen auf dem Weltmärkte eingetreten, und dies zum Teil so erfolgreich, daß sie mit vielen ihrer Güter sich diesen Markt überhaupt erobert haben. Dieser Erfolg konnte gegenüber dem Vorsprunge, den die anderen Länder, vielfach durch Jahr­ hunderte lange Überlieferung geschult, auf dem Gebiete der Güter­ erzeugung und des Güteraustausches hatten, naturgemäß nur mit dem Einsetzen aller Kräfte erlangt werden. Diese fortgesetzte An­ spannung der Kräfte, die den Blick unausgesetzt auf die Vervoll­ kommnung der Technik auf der einen, die Erweiterung der Absatz­ gebiete auf der anderen Seite gerichtet sein ließ, mag es erklärlich scheinen lassen, daß die deutschen Industriellen einer Gefahr, die sich gerade aus diesem Erstarken der deutschen Industrie heraus entwickelte, zunächst nicht die erforderliche Beachtung schenkten. Die infolge des Wachstums der industriellen Betriebe immer größer werdende Armee der industriellen Arbeiter, zum großen Teil überdies auf verhältnismäßig kleine Gebiete zusammen­ gedrängt, begann sich mehr und mehr der in ihrer gesteigerten Zahl liegenden Macht bewußt zu werden und durch berufsmäßige Agitatoren unterstützt, sich zur Betätigung dieser ihrer Macht gegenüber dem Unternehmer in geschlossenen Massen zu organi­ sieren. Nun wird es dem Arbeiter keineswegs verdacht werden

6

Einleitung.

können, wenn er sich zur Hebung seiner wirtschaftlichen Lage und zu wirksamer Verteidigung seiner Interessen mit seinen Genossen vereint; der

allein

weil sich von vornherein der ungünstige Einfluß

Sozialdemokratie auf die

machte und

sie in

das

deutschen Arbeiterschaften

geltend

Fahrwasser einer unversöhnlichen Be­

kämpfung des Unternehmertums als solchen trieb, hätte die Er­ scheinung die ernsteste Beachtung und Beobachtung der Arbeitgeber von Anfang

an erfordert.

Ausnahmen abgesehen,

Eine solche ist aber,

von einzelnen

der Bewegung im allgemeinen erst zuteil

geworden, als die Arbeiterorganisationen bereits so erstarkt waren, daß sie den offenen Kampf mit dem Unternehmertum aufnehmen konnten; erst da traf man Maßnahmen, durch

den Zusammenschluß

verbänden zu

bieten.

der

ihnen ein Gegengewicht

Arbeitgeber in

Aber auch

jetzt noch

Arbeitgeber­ blieb

dieser Zu­

sammenschluß zunächst nur eine vereinzelte Erscheinung, die Arbeit­ geberverbände wirkten zwar für ihre Mitglieder äußerst erfolgreich, die

Wirkungen

blieben

einzelnen Verbände beschränkt.

aber

in der Hauptsache

zugewiesene

räumliche

auf

oder

das

dem

fachliche Gebiet

Erst die neueste Zeit, die mit ihren großen und plan­

mäßig einsetzenden Arbeiterkämpfen die Erkenntnis von der Not­ wendigkeit

der Bildung

widerstrebenden

von Arbeitgeberverbänden

Arbeitgebern

befestigte,

bedeutete

auch bei den den

Anfang

eines zielbewußten und einheitlichen Vorgehens der deutschen Unter­ nehmerschaft in der Begründung und Durchführung solcher Verbände. Die Gründe,

weshalb

sich

die deutschen

Arbeitgeber

solchen Vereinigungen bis dahin vielfach noch fernhielten, einesteils darin zu technische und Kraft war

suchen sein.

mögen

daß die Sorge um die weitere

wirtschaftliche Ausbildung des Betriebes die volle

des Unternehmers es

von

in Anspruch

zweifellos bei einem Teile

nahm.

anderenteils

aber

der Unternehmer noch eine

gewisse Scheu, durch den Beitritt zu Arbeitgeberverbänden sowohl der

Arbeiterschaft als auch der öffentlichen Meinung gegenüber in

ein

ungünstiges Licht zu kommen, die ihn vom Beitritt oder von

der Begründung solcher Verbände abhielt; man fürchtete, von der Öffentlichkeit als Arbeiterfeind beurteilt zu werden, der den Arbeitern das Koalitionsrecht nehmen wollte. man

auch,

Vielleicht glaubte

daß man durch den Beitritt zu einem Arbeitgeber-

verbände sich sofort in einen starken Gegensatz zu seiner eigenen Arbeiterschaft stellen und dieser dadurch erst den Anreiz geben würde, sich gleichfalls zu organisieren. Viele Unternehmer mögen endlich auch geglaubt haben, daß für sie eine besondere Gefahr, seitens ihrer Arbeiterschaft beunruhigt zu werden, nicht zu gewärtigen sei, da nach ihrer Ansicht ihre Arbeiter in einwandssreien Arbeitsverhältnissen lebten, Grund zur Unzufriedenheit also nicht hätten und tatsächlich auch bisher mit übermäßigen Forderungen nicht hervorgetreten wären. Alle diese Anschauungen sind heute wohl vollständig über­ wunden. Zahlreiche Ausstände haben bewiesen, daß die Fest­ stellung günstiger Arbeitsbedingungen den Arbeitgeber keineswegs vor den Angriffen der Arbeiterorganisationen schützt, daß vielmehr für die Arbeiterschaft zur Ausstellung von Forderungen und zu deren Durchführung innerhalb eines bestimmten Betriebes ledig­ lich taktische Gesichtspunkte maßgebend sind. Gerade die am besten entlohnten und unter den günstigsten Arbeitsbedingungen lebenden Arbeiter werden am leichtesten bewogen, in einen Aus­ stand zu treten und führen ihn dann am erbittertsten durch. Wir stihren als Beispiel hierfür den Ausstand in der Berliner Elektri­ zitätsindustrie im Herbst 1905 an, ferner die Formerausstände tu den deutschen Eisengießereien im Frühjahre 1906, überhaupt die zahlreichen Ausstände in der Metallindustrie, oder im Baugewerbe. Leren Arbeiter bekanntlich mit