Dichtung des Rokoko: Nach Motiven geordnet [2. Aufl. Reprint 2017] 9783111334004, 9783110986907


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German Pages 175 [176] Year 1969

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Table of contents :
VORWORT ZUR ERSTEN AUFLAGE
VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE
INHALTSVERZEICHNIS
AN DIE LEIER
NATUR
GESTALTEN
THEMEN
GATTUNGEN
ERLÄUTERUNGEN
HINWEISE AUF PARALLELSTELLEN
DIE AUTOREN UND IHRE BEITRÄGE
VERZEICHNIS DER QUELLEN
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Dichtung des Rokoko: Nach Motiven geordnet [2. Aufl. Reprint 2017]
 9783111334004, 9783110986907

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DEUTSCHE TEXTE 7

DICHTUNG DES ROKOKO

NACH M O T I V E N GEORDNET UND HERAUSGEGEBEN VON ALFRED

ANGER

2. Auflage

MAX NIEMEYER VERLAG 1969

TÜBINGEN

In den Deutschen Texten werden poetische, kritische u n d theoretische Texte aus d e m gesamten Bereich der deutschen Literatur bis zur Gegenwart sowie dazugehörige Materialien und D o k u m e n t e veröffentlicht. Die W a h l der T h e m e n , die Zusammenstellung der Texte u n d die Anlage der Bände entsprechen der Zielsetzung der Reihe: die Deutschen Texte sind f ü r den Unterricht in Literaturgeschichte und Literaturwissenschaft an den Universitäten und den höheren Schulen bestimmt.

© M a x N i e m e y e r V e r l a g T ü b i n g e n 1969 Alle R e c h t e v o r b e h a l t e n . P r i n t e d in G e r m a n y Drude: W . Kohlhammer Stuttgart-Obertürkheim E i n b a n d v o n H e i n r . Koch T ü b i n g e n

VORWORT Z U R ERSTEN AUFLAGE Die Dichtung des Rokoko, jene letzte Blüte einer galanten Zeit, erscheint im europäischen Kulturraum am spätesten in Deutschland. Fragt man hier nach ihren ersten stilbestimmenden Zeugnissen, so wird man, abgesehen von bestimmten Erscheinungen in der spätbarocken galanten Literatur, Hagedorns „Fabeln und Erzählungen" (i738fF.), seine frühen „Oden und Lieder" (1742fr.) nennen, Rosts „Schäfererzählungen" (1742), Gleims „Versuch in scherzhaften Liedern" (1744 fr.) oder die Anakreonübersetzung von U z und Götz (1746). Ihren Höhepunkt und ihre größte Verbreitung erreicht die Rokokoliteratur aber erst in den fünfziger und sechziger Jahren. Hier entstehen Lessings „Kleinigkeiten", Geßners „Daphnis" und seine „Idyllen", Weißes „Scherzhafte Lieder" und seine beliebten Singspiele, Gerstenbergs „Tändeleyen", Claudius' „Tändeleyen und Erzählungen", Thümmels „Wilhelmine", Wielands „Don Sylvio", seine „Comischen Erzählungen", der „Agathon", „Idris" und „ M u sarion", Goethes „Annette" und die „Neuen Lieder". Daneben gibt es eine Fülle obskurer Schriftsteller, deren Werke, wie auch die bekannteren von Wieland, Gleim, J. G. Jacobi oder Thümmel, zum Teil bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts heranreichen, ohne ihren Rokokogehalt wesentlich zu verändern oder gar zu verlieren. Die vorliegende Sammlung will versuchen, dem Studierenden wie dem Liebhaber eine repräsentative Auswahl dieser eigenartigen Dichtung in die Hand zu geben. Aus verschiedenen Gründen erschien dabei dem Herausgeber die Einteilung nach Motiven als die geeignetste. Einer streng chronologischen Anordnung der Texte, die das Werden, den Höhepunkt, den Verfall und die Nachwirkungen der deutschen Rokokodichtung verdeutlichen möchte, widerspricht die stark ausgeprägte Gleichförmigkeit des Rokokostiles, einer Dichtart, V

die von ihren ersten Anfangen bis zu' ihren letzten Zeugnissen den gleichen Vorbildern, aus der Antike, aus Frankreich, England und Italien huldigt. Aus demselben Grunde erwies sich die Einteilung nach den verschiedenen Autoren als abwegig. Denn wodurch unterschieden sich etwa Gleim von Weiße oder Uz, ja selbst Hölty von Götz in ihrem Rokokogehalt? Wesentlicher als alle individuellen oder chronologischen Unterscheidungen ist die durchgehende Einheitlichkeit des Stils. Rokokodichtung beschränkt sich wie kaum eine andere auf stets und überall wiederkehrende Variationen weniger Grundthemen. Hier war die schlüssigste Systematik und gleichzeitig die größte Vollständigkeit zu erreichen. Natürlich hat eine solche Gliederung nach Motiven auch ihre Schwierigkeiten. Einmal können nicht alle Themen, Gestalten usw. in einzelnen Abschnitten erfaßt werden, teils aus Raumgründen, teils aber auch, weil sie (wie z. B. die Koketterie, der Reiz, das Intime), obwohl fast überall auftretend und deshalb auch aus der ganzen Sammlung zu erschließen, nur selten das Hauptthema eines in sich abgeschlossenen kurzen Textes ausmachen. - Hierher gehören auch die verschiedenen Erscheinungen der Erzähltechnik des Rokoko, die oft nur an den längeren zusammenhängenden Stücken abzulesen sind. - Auf der anderen Seite handelt es sich um einen Ausnahmefall, wenn in einem Gedicht nur ein einziges Thema abgehandelt wird. Normalerweise enthält es zwei, drei oder mehrere Motive nebeneinander, so daß zum Beispiel der „Mond", der „Weise" oder das „Spiel" nicht nur in den ihnen gewidmeten Abschnitten, sondern auch andernorts in der Anthologie aufgesucht werden müssen. Für die vollständige Erfassung eines Rokokomotives können darüberhinaus die im Anhang beigegebenen Hinweise auf Parallelstellen von Nutzen sein. Sie sollen auf gleiche oder ähnliche Behandlungen der im Text abgedruckten Motive auch bei anderen Dichtern aufmerksam machen und weitere Variationen dem gleichen Grundthema hinzufügen. Erst durch sie wird die trotz aller Variationsbreite vorhandene Gleichförmigkeit der Rokokothematik und -motivik deutlich sichtbar. In einem Kapitel der Anthologie mußte das inhaltliche Gliederungsprinzip durchbrochen werden. Die Begriffe „Anakreontik" und VI

„Rokoko" sind wohl zu unterscheiden. Unter „Anakreontik" versteht man die Pflege einer bestimmten poetischen Gattung (der anakreontischen Ode); „Rokoko" hingegen bezeichnet eine Stilform, die durchaus nicht an eine einzelne Gattung gebunden ist. Wegen seiner relativen Kürze und Geschlossenheit tritt das anakreontische Lied notwendigerweise in der vorliegenden Sammlung am häufigsten auf. Nur an wenigen Stellen konnten auch die umfangreichen Gattungen: das Schäferspiel, der Roman, das Singspiel, die Idylle, die Romanze oder das komische Venepos berücksichtigt werden. Aus diesem Grunde wurde den vier Hauptkapiteln der Sammlung ein fünftes Kapitel angeschlossen, welches (abgesehen vom Rokokotriolett) wenigstens für einige umfangreichere Lieblingsgattungen des deutschen Rokoko Beispiele bringen sollte, ohne die kein anschauliches und vollständiges Bild dieser Dichtung zu gewinnen ist. Was die Textgestaltung betrifft, so glaubte der Herausgeber bis in alle Einzelheiten der Rechtschreibung und der Interpunktion sich an die Originale halten zu müssen. Nur in seltenen Fällen wurden offensichtliche Druckfehler und Widersprüche in der Orthographie einunddesselben Gedichtes stillschweigend beseitigt. Erklärende Einschübe des Herausgebers im Textteil selbst erscheinen in eckigen Klammern oder im Kursivdruck. Die wenigen Erläuterungen, die meist versteckte Anspielungen im Text entschlüsseln sollen, erfassen darüberhinaus nur solche Namen und Begriffe, die nicht ohne weiteres in jeder Realenzyklopädie nachgeschlagen werden können. Zum Schluß möchte ich Herrn Prof. Richard Alewyn für manche Anregung und für die Erlaubnis, seine Privatbibliothek benutzen zu dürfen, danken. Gleichermaßen gilt mein Dank auch der Bibliothek der Freien Universität Berlin, die bei der zum Teil recht schwierigen Beschaffung der Texte mir unermüdlich mit Rat und Tat zur Seite stand. Berlin, 1958

Alfred Anger

VII

VORWORT ZUR

ZWEITEN

AUFLAGE

Ein verstärktes allgemeineres Interesse an deutscher Rokokodithtung überhaupt, wie die wachsende Beliebtheit der vorliegenden Anthologie als Textgrundlage für germanistische Übungen und Seminare haben eine zweite Auflage notwendig werden lassen. Dem Vorschlag des Verlages, einen preiswerten fotomechanischen Neudruck herauszubringen, durfte ich um so leichter zustimmen, als sich inzwischen gegen Anordnung und Zuverlässigkeit der Texte keinerlei Bedenken erhoben haben. Was die Gedichtauswahl betrifft, so kann inzwischen zur bequemen Ergänzung auf ein gutes Dutzend wichtiger Ausgaben und Neudrucke aus dem deutschen R o k o k o verwiesen werden. Eine vollständige Liste dieser und anderer leichter erreichbaren Rokokotexte findet man in der zweiten, ergänzten Auflage meines Handbuches „Literarisches R o k o k o " (Sammlung Metzler, M 25, Stuttgart 1968, S. 100-106), das über Begriff, G e schichte und Gattungen dieses merkwürdigen Zeitstiles Auskunft zu geben versucht und auf die vorhandene Literatur verweist. N e w Y o r k , im Sommer 1969

VIII

Alfred Anger

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort zur ersten Auflage Vorwort zur zweiten Auflage

V VIII

AN DIE LEIER

i

NATUR Paphos, Landschaft, Natur Die Tageszeiten Der Mond Die Jahreszeiten Zephir

13 21 24 26 33

Die Pflanzen Laube, Hütte, Grotte Die Tiere

34 37 40

GESTALTEN Amor, Bacchus, Hymen, Amoretten Venus und die Grazien Faune, Nymphen Der Schäfer Der Weise Anakreon Der Alte und der Jüngling Die Helden (falsche Größe) Das Kind Das Rokokomädchen Die Spröde Der blöde Schäfer

53 57 61 62 63 64 67 69 72 74 78 83 IX

THEMEN Die Freude, das Vergnügen Carpe diem Das Spiel

91 94 95

Die Liebe Der Kuß Die Unbeständigkeit Der Selbstmord Der Wein und das Trinken Der Wein und die Liebe Der Traum Das Wecken der schlafenden Geliebten Das Beschleichen und Belauschen Das Halbverhüllte und die Kunst der Andeutung

97 99 100 102 104 107 108 m 113 116

Die Tugend

119

GATTUNGEN Das Triolett Die Fabel

123 124

Die Verserzählung Die Idylle Der Brief

128 137 139

Erläuterungen

144

Parallelstellen

145

Die Autoren (in alphabetischer Folge) und ihre Beiträge Verzeichnis der Quellen

X

. . .

156 160

AN D I E L E I E R

A n die D i c h t k u n s t Gespielinn meiner Nebenstunden, Bey der ein Theil der Zeit verschwunden, Die mir, nicht andern, zugehört; O Dichtkunst, die das Leben lindert! Wie manchen Gram hast du vermindert, Wie manche Fröhlichkeit vermehrt! Die Kraft, der Helden Trefflichkeiten Mit tapfern Worten auszubreiten, Verdankt Homer und Maro 1 dir. Die Fähigkeit, von hohen Dingen Den Ewigkeiten vorzusingen, Verliehst du ihnen, und nicht mir. Die Lust, vom Wahn mich zu entfernen, Und deinem Flaccus2 abzulernen, Wie man durch echten Witz gefällt; Die Lust, den Alten nachzustreben, Ist mir im Zorn von dir gegeben, Wenn nicht mein Wunsch das Ziel erhält. Zu eitel ist das Lob der Freunde: Uns drohen in der Nachwelt Feinde, Die finden unsre Größe klein. Den itzt an Liedern reichen Zeiten Empfehl ich diese Kleinigkeiten: Sie wollen nicht unsterblich seyn. (Hagedorn, A, III, S. 23) 3

An die Schönen Singt, ihr Dichter, Singt und schmeichelt, Singt und bettelt, Singt von Helden; Ich will singen, Ich will spielen, Aber wahrlich Nicht von Helden. Hört, ihr Schönen, Hört mich singen!

Meine Saiten Sind nicht blutig, Meine Lieder Sind nicht traurig. Hört! - Ich singe Nur von Mädchen, Und ich spiele Nur von Liebe! (Gleim, B, I, S. 63 f.)

Der Dichter an seine R e i m e Ihr Geschenke der Natur, Aufgesucht auf Berg und Flur, Reime, klein an Geist und Leib, Meiner Jugend erster Ruhm, Und mein liebster Zeitvertreib, Und mein einzig Eigenthum; Von Apollen nicht gezeugt, Von den Musen nicht gesäugt, Nur an Amors Seit' erdacht, Nur in Fröhlichkeit gemacht: Wandert, holde Kinderchen, Ferne von Pedanterie, Immer mit den Grazien, Immer mit der Harmonie! Wenn euch jemand küssen will, O so haltet niemahls still! Fliehet mit Bescheidenheit! Sagt, daß ihr, voll Niedrigkeit, Keiner Küsse würdig seyd. (Götz, A, I, S. 191 f.) 4

Der Inhalt meiner Lieder Nach des zweyten Buchs zwölfter Ode des Horaz Ich singe nicht der deutschen Adler Kriege, Den Stolz der Könige, der Weltbezwinger Siege, Nicht jenes Meer von Blut und T o d Erwürgter Europäer roth! Nicht jen Gebürg von Schlössern und Palästen, W o unter Reigen sich unnütze Schmeichler mästen, Indeß des Bürgers Thräne fließt U n d sein erkargtes Brod begießt. O nein! es mag der Nachwelt späten Tagen, Einst der Geschichte Buch die Nationen sagen, Die jener Held in Würgen groß, A n seinen Siegeswagen schloß. Ich will entzückt mein Mädchen singen, D e r schwarzen Augen Macht, die jedes Herz bezwingen, Die Brust von Lieb' und Treu beseelt, D i e mir noch keinen Wunsch verheelt! Den kleinen Fuß, wann er im Tanz sich schwinget, Den weißen A r m , der sich um die Gefährdin schlinget, Die sie, von ihr i m Scherz bekriegt, A n Witz, so wie an Reiz besiegt. Ich tauschte nicht die Flotten aller Meere, U n d wenn auch jedes Schiff mit Gold beladen wäre, Nicht Perus reiche Ländereyn, Für eine Locke Chloens ein. W i e schön! wenn sie den Nacken abgekehret, Mit leichtem G r i m m den Kuß versagt, den sie begehret, Den sie sich gern itzt rauben sieht, Itzt selbst zu rauben sich bemüht. (Weiße, B , II, S. 214 ff.)

5

An C h l o e n O Chloe! Höre du! Der neuen Laute zu, Die jüngst, bey stiller Nacht, Mir Cypripor 3 gebracht. Nimm diese, war sein Wort, Statt jener stolzen dort. Die buhlt so lange schon U m Pindars hohen Ton: Doch da sie Siegern fröhnt, Wird sie und du verhöhnt.

Auf! trit in seine Spur; Da trit man Rosen nur: Und singe nur berauscht Und wo man Küsse tauscht. Lyäen6 kennst du schon, Doch nicht Cytherens Sohn6. Den mache dir anitzt Ein Blick, der feurig blitzt; Und meine schnelle Hand Durch diesen Pfeil bekannt.

Thu, wie der Tejer Greis4, Der keines Helden Preis In seine Leyer sang, Die nur von Liebe klang. Er sang voll Weins und Lust Und an der Mädchen Brust. Da sang er erst ein Lied, Das noch die Herzen zieht: Das machten ihm alsdenn Ich und die Grazien.

Kaum sprach der Bube so, So schoß er und entfloh; So fühlte schon mein Herz Noch ungefühlten Schmerz; So sah ich, voll Begier, O Chloe! nur nach dir. Nun siege, wer da will! Mein neues Saitenspiel Soll nur dem frohen Wein Und Chloen heilig seyn. (Uz, S. ipf.)

An J o h a n n G e o r g J a c o b i , damahls Professor zu Halle „Die großen Verse, welche man „Auf einem großen Amboß schmiedet, „Warum ich die nicht leiden kann?" Man lies't sie nicht, man wird ermüdet! 6

D i e aber, die von Deiner Art, Die keine große Räume füllen, In welchen Dir um meinetwillen, Mir einen kleinen Wunsch zu stillen, Die Muse Lieder offenbart; Die kleinen Verse, welche sich Gefällig zu Gedanken schmiegen, Zwar nicht bis an den Himmel fliegen, Jedoch auch nicht dahin verstiegen, Und dann, gestürzt, so jämmerlich Zerschmettert auf der Erde liegen, Hingegen oft recht brüderlich Mit Amor, Dir und dem Vergnügen, Cytheren7 in den Armen liegen, Die kleinen Dingerchen lieb' ich! Sie pflegen sich mit Artigkeit In das Gedächtniß einzuschleichen, Darin zu sitzen, und nicht weit Den großen Versen auszuweichen! Erhaben ist der Adler! Ihn Verehr' ich, aber Furcht und Grauen Befällt mich, seh' ich seinen Klauen Die Blitze Jupiters entfliehn! Sein Donner störet meine Ruh: So großer Lärm, wozu? Wozu? Das Täubchen, das Anakreon Hinfliegen ließ aus seinem Städtchen, Zu seinem Freund' und seinem Mädchen, Das lieb' ich, Dein Glyphästion! Sanft schwebend kommt's zu mir geflogen, Ein B l ä t t c h e n bringt's, nicht einen Bogen, Und auf dem Blättchen stehen sie 7

Die kleinen Verse, die bescheiden Gern neben sich die großen leiden; Gelesen werden sie mit Freuden, Gelobt wird ihre Harmonie, Und dann, zuletzt vergleich* ich sie, Den kleinen Amor'n eines Weisen! Das Täubchen hört's und sieht mich an, Und scheint zu fragen: „Lieber, wann „Soll ich nach Halle wieder reisen?" (Gleim, B, V, S. 173 fr.)

Das Lied Den Odenschwung verschmäht das Lied; Das Lied fließt aus dem Herzen, Wie aus dem Felsen unbemüht Ein klares Bächlein, das man sieht Mit zarten Blumen scherzen! (Gleim, B, VI, S. 320)

An Phillis Nicht dem Ruhm des Eroberers, nicht der blutigen Feldschlacht, nicht den sterbenden Helden, weihe die Muse ihr zärtliches Lied! Mit jungen Blüten gekrönet, entfliehet sie dem Lärm der Städte, sie besuchet die ländlichen Fluren, oder die stillen Hayne, und auf güldenen Saiten singet sie Entzücken, frohes Entzücken in jedes fühlende Herz! Voll sanfter Empfindung irret sie im leichten Gewand auf blumenreichen Angern, an den Ufern rieselnder Bäche, und wird von schattigten Bäumen mit Concerten begrüßet.

8

Hier weihet sie dann voll Anmftth mit ungekünstelter Flöte ihren holden Gesang dir, nur dir, geliebte Phillis mit den rosenrothen Wangen. Und dann malet sie noch reizender deine Schönheit, und die Freuden im Schooße der lächelnden Natur, wenn ihr Lied von dir ertönet. O wie froh wird sie seyn, wenn du mit Gegenliebe ihr Lied belohnest! Noch freudiger aber, wenn sie im triumphirenden Siegesliede die sanfte Eroberung deines Herzens singen kann! (Reckert, II, S. iff.)

Anakreontische Ode Ich kann kein Haller werden Und in erhabnen Liedern Von hoher Weisheit singen: Ich kann nicht, muntres Scherzen Mit Wissenschaft zu zieren, Nach Hagedorns Exempel, Viel lesen und viel denken; Ich kann mit Schlegels Fleisse, Mit Schlegels großem Geiste Kein Trauerspiel erfinden, Ich kann nicht Fabeln machen, Wie Geliert zärtlich fühlen, Wie Geliert edel denken; Ich kann nicht, kühn wie Klopstock In prächtchen neuen Tönen Die Mägdchen ernsten Tiefsinn, Die Stutzer Andacht lehren. Viel minder wie die Zyrcher Patriarchaden schaffen; Auch kann ich nicht wie Lessing8 Von Thieren, Pflanzen, Steinen, Von Türken und Gespenstern, 9

Selbst Weisen zum Ergötzen, Sind sie nur keine Alten, Sind sie nur keine Türken, Sind sie nur keine Steine, Anakreontisch scherzen. Was henker soll ich machen, Daß ich ein Dichter werde ? Gedankenleere Prose, In ungereimten Zeilen, In Dreyquerfingerzeilen, Von Mägdchen und von Weine, Von Weine und von Mägdchen, Von Trinken und von Küssen, Von Küssen und von Trinken, Und wieder Wein und Mägdchen, Und wieder Kuß und Trinken, Und lauter Wein und Mägdchen Und lauter Kuß und Trinken, Und nichts als Wein und Mägdchen Und nichts als Kuß und Trinken, Und immer so gekindert, Will ich halbschlafend schreiben, Das heißen unsre Zeiten Anakreontisch dichten. (Kästner, S. 173 ff.)

10

NATUR

Paphos® Dich, wo mein Herz, wenn es dich fühlet, Froh, wie in seiner Heimath glüht, Dich, Paphos, hab ich oft gespielet, Sey du auch itzt mein reizend Lied. Von deinen Blumendüften trunken, Und ganz Gefühl für deinen May, Lernt ich, hin auf dein Moos gesunken, Daß ich beglückt, wie Amor, sey. Die ihr mit unzufriednen Thränen Der Grausamkeit des Glückes flucht, Das ihr doch bald in stolzen Scenen, Bald in gefüllten Kasten sucht: Folgt, Sterbliche, Cytherens7 Trieben, Sie ist das Glück, das keinen fleucht; Geht hin nach Paphos, lernet lieben: Wie ist der Weg zum Glück so leicht! Hier bin ich! - dem Geräusch entwichen! Sey mir gegrüßt, balsamscher Hayn! Ein ganzer Frühling von Gerüchen Lädt mich in deine Schatten ein. Er hüpft daher auf goldnen Aesten, Der Lenz, in Blüthen eingehüllt, Um den ein Schwärm von leichten Westen Der Bäume Wipfel säuselnd füllt. Die ofihen Fluren abzukühlen, Fliehn sie durch die erwärmte Luft, Ruhn itzt ermüdet aus, und spielen,

Und übergießen sich mit Duft. Dann buhlen sie mit jungen Rosen, Die durch die Liebe früher blühn; Und ihnen schöner liebzukosen, Fliehn sie, und küssen sie im Fliehn. Itzt girrt die sanfte Turteltaube Ihr zärtlich Lied im stillen Laube. Itzt tönt das Lied der Nachtigall: Gelehrig horchen Wald und Thal, Und alles wird ganz Wiederhall. Und ich entwich mit meinem Spiele Des Sängers Klagen? ich, sein Freund? Begeistert sink ich hin und fühle, Und mein entzücktes Auge weint. Fern liegt vor mir aufjähem Gipfel Cytherens heiligster Palast, Den rings umher mit ewgem Wipfel Ein junger Myrthenhayn umfaßt; Auf den von seinem Feuersitze Der Tag verstohlen niedersieht, Wenn er in jugendlicher Hitze Am Horizont vorüberflieht. Dem Arm des Mulcibers10 entrissen, Hat Venus hier mit stillen Küssen Einst den Adon zuerst erfreut. Er starb, der Liebling der Cythere: Doch ihn verewigen Altäre, Die Paphos seinem Ruhm geweiht. Noch itzt beweinet ihn Cythere: Man glaubt, sie würd untröstlich seyn, Wenn sonst kein Liebling übrig wäre, Die Göttinn wieder zu erfreun. Sie kömmt, die Königinn der Herzen! Sie kömmt die Mutter der Natur! 14

Verfolgt von Amors und von Scherzen, Betritt ihr schöner Fuß die Flur, Und hinterläßt auf seiner Spur Die angenehmste Veilchenflur. Ihr hüpft ihr schlauer Sohn zur Seiten, Der manchen Sklaven ihr gemacht; Auch Heben seh ich sie begleiten, Die nur durch sie so freundlich lacht. Schon tanzen in geschlungnen Reihen, Die Grazien, die Schmeicheleyen, Die Freuden, und die Buhlereyen, Der Liebesgötter lärmend Heer, Und alle Nymphen, um sie her. Geschmückt mit heiigen Lorbeerkränzen, Mischt sich zu ihren frohen Tänzen Der Liebesdichter seligs Chor; Einst hörten Erden ihre Lieder. Der Tod hob sie auf Schwangefieder In diese bessre Welt empor. Die leichten Tänzerinnen fühlen Den starken Gott in ihren Spielen: In ihre Spiele tönt der Kuß; Und Venus selbst wird lauter Fuß. Es schwärmen durchs Gebiet der Liebe Die Zephyrs um der Mädchen Brust, Kundschaften die verborgnen Triebe, Erforschen schalkhaft jede Lust, Und merken sich die Zahl der Schönen, Die ihrer Göttinn Zepter höhnen, Und die, die ihm gehorsam fröhnen: Dann hört die Göttinn den Bericht, Die jeder dann ihr Urtheil spricht. Die Zephyrs flatterten vorzeiten Als Stutzer durch die junge Welt; 15

Erfanden süße Zärtlichkeiten, Und jene feinsten Heimlichkeiten, Die Amor so verborgen hält. Kein Mädchen konnte widerstehen; Sie kamen, sahen und Tropäen Erzählten plötzlich ihren Sieg: So lenkt ein Julius den Krieg, Kömmt, sieht, und bläht sich auf mit Sieg. Zum hohen Preis für diese Thaten Rief Venus sie in ihre Staaten, Und hüllte sie in Aether ein, Kundschafter ihres Volks zu seyn. Ihr Mädchen aus Cytherens Staaten, Schnürt euren Busen nur nicht ein: Der Zephyr wird ihn doch verrathen, Und manches Lieblings Phöbus seyn. (Gerstenberg, A, S. 59 ff.) Die schöne Aussicht Wie reizend schön ist diese Flur! Hier prangt die Kunst, dort lächelt die Natur; Hier blüht ein junger Mayenwald, Der von Gesängen wiederschallt: Dort irrt ein silberheller Bach Dem krausen Labyrinth der Brombeerbüsche nach: Hier stralt die bunte Wiese vor: Dort schwillt ein stolzer Berg empor. Hier glühen Bluhmen ohne Zahl, Die Ros' auf dieser Höh', das Veilchen dort im Thal; Doch laßt mich hier erst Daphnen sehn: Ist ohne Daphnen etwas schön? (Weiße, B, I, S. 57) 16

Der Rosentag Holde Natur! Sey uns gegrüßt! Hier auf der Flur Werde geküßt!

Rosen blühn hier Ihnen zum Kranz, Mädchen stehn hier Fertig zum Tanz! —

Werde gescherzt! Munter gespielt! Was sich nicht herzt, Was dich nicht fühlt,

Alles ist froh Jegliches Herz, Fühlet nun so, Taumelt beym Scherz,

Gütge Natur, Bleibe verbannt Von dieser Flur, Dir nur bekannt!

Weiß nicht wohin. Amom hinach Ist sein Beginn! Mächtger dir nach,

Flattert nicht schon Listig daher Paphiens Sohn ? u Um ihn ein Heer

Mutter Natur! Welcher allein Folgt auf der Spur Lust und Gedeihn.

Scherze zum Tanz? Mögen Sie nur Kommen zum Tanz Auf diese Flur!

Rosen ums Haar Fühlen wir nur In dieser Schaar Dich, o Natur! (Willamov, S. 234 f.)

Lied Unser süssester Beruf Ist das Glück der Liebe; Alles, was der Schöpfer schuf, Fühlet ihre Triebe; Wann umher der Käfer irrt, Suchet er sein Weibchen, Wann ein Tauber einsam girrt, Klagt er um sein Täubchen. 17

Blumen öfnen ihre Brust Sanften Morgenwinden; Epheu schlinget sich mit Lust U m bemooste Rinden; Liebemurmelnd eilt der Bach, Unter den Gebüschen, Einem andern Bache nach, Sich mit ihm zu mischen. Liebe tönt der Sänger Heer Von den Zweigen nieder; U m sie flattern Weibchen her, Sträuben das Gefieder, Locken, schmachten und entfliehn Schaamhaft zu Gesträuchen, W o , durch zärtliches Bemühn, Männchen sie erreichen. Seelen, die der Schöpfer schuf, Fähig edler Triebe, Folgt dem süssesten Beruf, Schmeckt das Glück der Liebe; Sie nur kann euch freudenreich Diese Wallfahrt machen, Sie nur führet lächelnd euch Zu dem schwarzen Nachen. (Götter, in: Gött. Musenalmanach, 1771, S. 9f.)

Das D ö r f c h e n . M a i 1 7 7 1 Ich rühme mir Mein Dörfchen hier! Denn schön're Auen, Als rings umher

18

Die Blicke schauen, Blühn nirgends mehr. Welch ein Gefilde, Zum schönsten Bilde

Für Dictrichs12 Hand! Hier Felscnwand, Dort Ahrenfelder Und Wiesengrün, Dem blaue Wälder Die Grenze ziehn! An jener Höhe Die Schäferei, Und in der Nähe Mein Sorgenfrei! So nenn' ich meine Geliebte, kleine Einsiedelei, Worin ich lebe, Zur Lust versteckt, Die ein Gewebe Von Ulm' und Rebe Grün überdeckt. Dort kränzen Schlehen Die braune Kluft, Und Pappeln wehen In blauer Luft. Mit sanftem Rieseln Schleicht hier gemach Auf Silberkieseln Ein heller Bach; Fließt unter Zweigen, Die über ihn Sich wölbend neigen, Bald schüchtern hin; Läßt bald im Spiegel Den grünen Hügel, W o Lämmer gehn, Des Ufers Büschchen Und alle Fischchen

Im Grunde sehn. Da gleiten Schmerlen Und blasen Perlen. Ihr schneller Lauf Geht bald hinnieder, Und bald herauf Zur Fläche wieder. Schön ist die Flur; Allein Elise Macht sie mir nur Zum Paradiese. Der erste Blick Des Morgens wecket Auch unser Glück. Nur leicht bedecket Führt sie mich hin, Wo Florens Beete Die Königin Der Morgenröte Mit Thränen näßt, Und Perlen blitzen Von allen Spitzen Des Grases läßt. Die Knospe spaltet Die volle Brust; Die Blume faltet Sich auf zur Lust. Sie blüht, und blühet Doch schöner nicht, Als das Gesicht Elisens glühet. Wann's heißer wird, Geht man selbander Zu dem Mäander, 19

Der unten irrt. Da sinkt zum Bade Der Schäferin, An das Gestade, Das Röckchen hin. Soll ich nicht eilen, Die Lust zu teilen? Der Tag ist schwül, Geheim die Stelle, Und klar und kühl Die Badequelle. Ein leichtes Mahl Mehrt dann die Zahl Von unsern Freuden. In weichem Gras, An Pappelweiden, Steht zwischen beiden Das volle Glas. Der Trunk erweitert Nun bald das Herz, Und Witz erheitert Den sanften Scherz. Sie kömmt und winket, Und schenkt mir ein, Doch lachend trinket Sie selbst den Wein; Flieht dann und dünket Sich gut versteckt; Doch bald entdeckt, Muß sie mit Küssen Den Frevel büßen.

Drauf mischet sie Die Melodie Der süßen Kehle In das Ahi Der Philomele, Die so voll Seele Nie sang, wie sie. So zirkeln immer Lust und Genuß, Und Überdruß Befallt uns nimmer. O Seligkeit! Daß doch die Zeit Dich nie zerstöre! Mir frisches Blut, Ihr treuen Mut Und Reiz gewähre! Das Glück mag dann, Mit vollen Händen, An jedermann, Der schleppen kann, Sich arm verschwenden. Ich seh' es an, Entfernt vom Neide Und stimme dann Mein Liedchen an, Zum Tanz der Freude: Ich rühme mir Mein Dörfchen hier! (Bürger, S. 271 ff.)

20

A u f einen zu k ü n s t l i c h e n G a r t e n Dein Garten ist sehr schön geschmückt! Hier Statuen und dort Cascaden; Die ganze Götterzunft, hier Faunen, dort Najaden, Und schöne Nymphen, die sich baden: Und Sand, vom Ganges hergeschickt, Und Muschelwerk und güldne Wasen Und Porcellan auf ausgeschnittnen Rasen Und buntes Gatterwerk und eines such ich nur Ists möglich, das was fehlt? „nichts weiter - die Natur". (Weiße, B, III, S. 229)

M o r g e n l i e d der S c h ä f e r Die düstre Nacht ist hin; Die Sonne kehret wieder. Ermuntre dich, mein Sinn! Und dichte Freudenlieder. Laßt, was mein Herz begehrt, Auch diesen Tag geschehen, Ihr Götter, die ihr hört, Wann fromme Hirten flehen.

Schützt Amors frohes Reich Und auch die frohen Reben; Daß Lieb und Wein zugleich Stets iedes Herz beleben. Wird Bacchum Geiz und List Mit Wasserbädern schwächen; Wird stündlich nicht geküßt: So wollet ihr es rächen.

Gebt mir ein weises Herz, Das allen Gram verfluche; Und mehr den Jugendscherz, Als Gold und Sorgen suche. Es rufe nie die Nacht Den güldnen Tag zu Grabe, Bis ich mich satt gelacht, Das ist, gelebet habe.

Nie soll ein artig Kind Die wilde Strenge lieben. Nur die nicht artig sind, Laßt Grausamkeit verüben. Auch segnet nun den May, Der manche zärtlich machte; Daß keine Schöne sey, Die nicht nach Küssen schmachte. 21

Wenn mancher, den ihr wißt, Sich doch verleugnen könnte, Daß, was ihm unnütz ist, Er seinem Nächsten gönnte! Was soll der schwache Mann Beym jungen Weibgen keichen? Was er nicht brauchen kann, Das gönn er meines gleichen.

So müsse meine Brust Ein ieder Tag entzücken, Und eine frische Lust Mit ieder Nacht beglücken! Bey Mädchen und bey Wein, Mit Blumen um die Haare, Will ich euch dankbar seyn, Im Frühling meiner Jahre. (Uz, S. 28 ff.)

Aurora Als in einem Veilchenthal Cephalus zum erstenmal In Aurorens Armen ruhte, Wurde, wie natürlich ist, Oder - wie ihr alle wißt, Diese Nacht ihr zur Minute. In des Jünglings Arme fällt Müd' ihr Haupt, das an die Welt Und ans Tageslicht nicht dachte, Sie entschlafen beyd', und, ach! Schon die ganze Welt war wach, Als die Göttinn erst erwachte. Gleich flog sie auf ihre Bahn; Alle Menschen sahn sie an Sie bemerkt es, schnell erhöhte Sich die Färb' auf Wang und Mund, Und noch itzt ist das der Grund Von der holden Morgenröthe. (Goeckingk, in: Lpz. Almanach, 1772, S. 149)

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Die Nacht Willkommen, angenehme Nacht! Verhüll in deine Schatten Die Freuden, die sich gatten, Und blende, blende den Verdacht! Wann treue Liebe küssen macht; So wird der Kuß der Liebe, So werden ihre Triebe Beglückter durch die stille Nacht. Der schöne Mund, den man verehrt, Bestrafet, zürnt gelinder, Wird zärtlich, küsst geschwinder, Wann nichts die sichern Küsse stört. Ja, ja! die Nacht ist vorzugswerth: Sie dient, und ist verschwiegen, Und liefert dem Vergnügen Den süßen Mund, den man verehrt. Der Tag hat, als ein falscher Freund, Zu oft der Welt erzählet, Was ihr die Nacht verhehlet, Die Liebende nach Wunsch vereint. Du bist der Sorg und Unruh feind Und gönnest sie dem Tage, Und widerlegst die Sage: Du, holde Nacht, seyst niemands Freund. Oft schränkt der strenge Tag uns ein; Doch hält in schweren Stunden Uns mancher Tag gebunden, So weiß die Nacht uns zu befreyn. Das Glück, vertraut und froh zu seyn, Das Glück zufriedner Herzen, Die in der Stille scherzen, Räumt uns der Tag nur selten ein. 23

O Nacht, da nur der Scherz sich regt, Da keine Neider lauschen, Und nur die Küsse rauschen, Wie sinnreich wirst du angelegt! Wie wird der Liebesgott verpflegt, Wann selbst die Huldgöttinnen Auf sein Vergnügen sinnen, Und nichts als Lust und Scherz sich regt. (Hagedorn, A, III, S. u o f . ) Die Nacht Gern verlaß ich diese Hütte, Meiner Schönen Aufenthalt. Und durchstreich mit leisem Tritte, Diesen ausgestorbnen Wald. Luna bricht die Nacht der Eichen Zephirs melden ihren Lauf, Und die Bircken streun mit Neigen Ihr den süßsten Weyrauch auf. Schauer, der das Hertze fühlen Der die Seele schmeltzen macht, Wandelt im Gebüsch im Kühlen. Welche schöne, süße Nacht! Freude! Wollust! kaum zufaßen! Und doch wolt ich Himmel dir Tausend deiner Nächte laßen Gab mein Mädgen eine mir. (Goethe, I, S. 244) A n den M o n d O Mond, ich bitte dich, O Mond, verhülle dich, Weil hier in dieser Nacht 24

Laide mit mir wacht. Zwar wird hier nichts geschehn, Was du nicht könntest sehn. Ach Alter! ach geschwind Entflieh; dort kommt das Kind; Geschwind! - Wie? willst du nicht Verbergen dein Gesicht Tief in die dunkle Nacht? Ha! wenn Laide lacht, Wird alles hell genug! Nun! was soll der Verzug? O Mond! ich bitte dich, Geschwind verstecke dich. (Koch, A, II, S. 10)

A n den M o n d O Mond, wie sehr beneid' ich dich! Du strahlst mit deinem Schimmer In meines Mädchens Zimmer, Siehst sie entkleidet stehn, So reizend und so schön, Als ich sie nie gesehn. (Lpz. Almanach, 1777, S. 93)

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Der Vollmond macht nunmehr die ganze Gegend heiter, Es schwimmen Bäume, Laub und Kräuter In ungewissem Glanz, halb schattig, halb erhellt; Das Auge glaubet sich in einer andern Welt; Ein zärtlich Herz pocht hier mit sanftem Schlägen, Ein Faun fühlt doppelt sich verwegen. (Wieland, aus: Idris und Zenide, VIII, S. 162) 25

Der Frühling An Belinden Zu begierig, unsre stillen Hütten, Unser Tibur wieder zu besuchen, Schlich in unser Thal ein Söhnchen Zephyrs Heimlich sich hinein, zu Trotz dem Norde. Durch sein Sorgen überzog die Thäler Bald ein Teppichwerk von blauen Veilchen, Die die Luft gelinde parfumirten. Unterm Mäntelchen der zarten Flügel Bracht' es Amoretten, halb nur flücke, Aus den Eyerchen; die füllten piepend Alle Thäler, Gärten und Gebüsche. Seit der Stunde zwitschern, wie betrunken, Unsre Vögel all' aus allen Ecken Etwas zärtliches und wollustreiches. Noch, so dünkt mich, ist es keine Liebe; Doch wie leicht, Belinde, kann ich irren! Willst du selbst es mit mir untersuchen, So begleite mich in unsre Thäler. (Götz, A, II, S. 133 f.) Der Frühling Welche Symphonie, welch heilig Entzücken jagt mir den gaukelnden Morgentraum weg? Ich seh, o himmlische Freude! ich seh dich lachenden Jüngling, dich Lenz! Aurora im Purpurgewand führt dich im Osten herauf; der frohe Scherz, das laute Gelächter und Amor, schon lächelt er hin nach den Büschen und Fluren den künftigen Siegen entgegen und schwinget den scharfgespanneten Bogen und schüttelt den Köcher; auch die Grazien mit umschlungenen Armen begleiten dich, fröhlicher Lenz! Auf den glänzenden Strahlen der Morgensonne kommt ihr daher; die Vögel schwärmen froh in dem rötlichten Sonnenstrahl, euch mit Gesängen einzuholen. Voll Ungeduld drängen sich die jungen Rosen aus der Knospe; jede will die erste 26

mit offener Schoß und lieblichen Gerüchen dir entgegenlachen. Die Zephyre verkündigen euch gaukelnd; sie hüpfen vom Hügel ins Thal und schwärmen durch Büsche und Wälder und lachen schalkhaft, wenn sie die Orter vorbeihüpfen, wo sie dem liebenden Schäfer die horchende Spröde im Busche verraten, oder schalkhaft beim Reihentanz die hüpfenden Mädchen schamrot gemacht; sie hüpfen zerstreut durch Gebüsche und Wälder und lispeln den schlafenden Nymphen und den Faunen in den Grotten eure Ankunft zu. Sie springen taumelnd hervor, die geißfüßigen Satyrn und die Faunen, und rufen den fröhlichen Nymphen mit frohem Geschrei und mit der vielröhrigen Pfeife. Die Nymphen der Bäche öffnen ihre Krüge wieder, die sie im Winter verschlossen, und gießen sprudelnde Bäche zwischen Bäume unter grünen Gewölben von Asten hervor oder von buschigen Hügeln herunter in manchem rauschenden Fall; sie schlängeln sich durch Fluren und sammeln sich in Büschen und Hainen zu glatten Seen und umfassen da oft die zarten Glieder badender Mädchen. Komm, Lenz! komm, Stifter der Freude! Du herrschetest, Lenz! als unser wankendes Schiff, ihr Brüder! die glatte See durchschwamm; eine Schar silberner Wellen umhüpfte uns; frohe Zephyre gaukelten mit ihnen und jagten sie um das Schiff her, wenn sie mutwillig an selbigem aufhüpften und klatschten; sie jagten sie vom Schiff ans schattige Ufer, wo der Widerhall uns nachlachte; sie flohen in das winkende Schilf und hüpften dann wieder ans Schiff; da kröntet ihr mich, Brüder! mit Rebschossen am Ufer zum König; da war Freud' und Entzücken in unsrer Mitte. Auch da herrschete der Lenz, ihr Brüder! als wir auf jenes Berges erhabenem Rücken eine Hütte von grünen Zweigen uns bauten, in deren Schatten wir, ins Grüne gestrecket, tranken und uns umarmend frohe Lieder sangen; die Waldgötter behorchten uns und sangen leise die Lieder uns nach; itzt singen sie die Lieder in den Hainen und Klüften des Bergs, beim Tanz und beim vollen Krug. Eile, Lenz! beblüme die Triften und belaube den Wald, das Gebüsch und die Lauben. Bacchus und Silen und sein Gefolge lachen dir entgegen; denn wo lachet man froher, als im grünen Schatten der Lauben ? Amor besuchet ihn oft, den fröhlichen Bacchus, im kühlen Schatten der Lauben; auch die Musen besuchen ihn; denn er liebet 27

Gesänge. Bacchus singt dann und erzählt und lacht, daß das Weinblatt, das umkränzend sein halbes Gesichte beschattet, aufhüpft. Er erzählt bei voller Schale seine Reisen durch das entfernte Indien und wie er die braunen Nationen besiegt und wie er im Raubschiff als Kind die Räuber in Delphine verwandelt und Reben und Epheu um Mastbaum und Ruder sich winden und süßen Wein habe sprudeln lassen; dann leert er die Schale und lacht und erzählet wieder, wie er die Rosen geschaffen. Ich wollt' eine junge Nymphe umfassen, so sagt' er, das Mädchen flog mit leichten Füßen über die Blumen weg und lachte schalkhaft zurück, wenn es mit unsicherm Fuß mich hinter sich hertaumeln sah; beim Styx! ich hätte das Mädchen nicht erreicht, wenn nicht ein zackichter Dornbusch sich in sein fliegend Gewand gewickelt hätte; ich lief froh zu dem Mädchen hin und streichelt' ihm freundlich die Wangen und sagte: Mädchen! sei nicht so blöde, ich bin Bacchus, der Gott des Weins und der Freude, der ewige Jüngling; da ließ sich das Mädchen voll Ehrfurcht küssen. Da belohnt ich den Dornbusch, ich berührt' ihn mit meinem Stab und hieß Blumen wachsen, so lieblich rot, als das Mädchens Wangen, da es sich schämte; da wuchsen die Rosen. Pan lehnt sich auf das moosichte Polster und legt aufmerksam sein Haupt, mit Tannreisern bekränzt, auf den unterstützenden Arm; du warst glücklicher, Bacchus! als ich; da ich die Syrinx verfolgte, da hast du mich heftig verwundet, so sagt er zum Amor, der itzt des Streiches noch lachet; sie ward in Rohre verwandelt; dann sieht er traurig nach der siebenröhrigen Pfeife, dann nach dem Becher und trinket den Gram weit von sich. Auch Amor erzählt seine Siege und wie er die Spröden gebändigt. Ach! wie entzückt werd' ich sein, braunes Mädchen! wenn er einst von dir ein Siegeslied singt. (Geßner, S. 197fr.) Mailiebe Was jung ist, liebt im jungen Mai, Es liebt sich rund herum; Und scherzt und herzt sich, froh und frei, Und schämt sich nicht darum. 28

Ein allgemeines Hochzeitfest Lacht dann fürs ganze Jahr: In jedem Büschchen ist ein Nest, Und drin ein Liebespaar. Der Tauber keck und munter da Trägt sich dem Täubchen an. Sie nickt und gurrt ein freundlich Ja. Flugs sind sie Frau und Mann. Der Bräutigam der Nachtigall Singt seine Liebe laut; Doch läßt er's nicht bei bloßem Schall, Er holt auch heim die Braut. Sieh! Jedem Wellchen, das den Bach Behend hinunterwallt, Huscht ein verliebtes Lüftchen nach, Und hascht und küsst es bald. Und jedem Blümchen, das die Lust Des ersten Morgens fühlt, Wird ungesäumt die junge Brust Von Zephyrs Hand durchwühlt. Es gattet sich im jungen Mai, Was sich nur gatten kann. Ich armes Mädchen nur dabei Bin immer übel dran. Da steht Er nun und wollte mich, Und ich wollt' Ihn so gern! Und seufzet und kasteiet sich; Doch ja drei Schritte fern! 29

O Mann, was quälst du dich und mich und schleichst so fern herum? Im jungen Mai paart alles sich, Und schämt sich nicht darum! (Bürger, S. 48of.)

Der Sommer B r ü d e r ! l o b t die S o m m e r s z e i t ! Ja, dich, Sommer, will ich loben! Wer nur deine Munterkeit, Deine bunte Pracht erhoben, Dem ist wahrlich, dem ist nur, Nur dein halbes Lob gelungen, Hätt er auch, wie Brocks, gesungen, Brooks, der Liebling der Natur. Hör ein größer Lob von mir, Sommer! ohne stolz zu werden. Brennst du mich, so dank ichs dir, Daß ich bey des Strals Beschwerden, Bey der durstgen Mattigkeit, Lächzend nach dem Weine frage, Und gekühlt den Brüdern sage: B r ü d e r ! l o b t die d u r s t g e Z e i t ! (Lessing, I, S. 122)

Der Herbst Schon kömmt auf rauhen Schwingen Des kalten Winters Bruder, Der reiche Herbst, geflogen. Des Nordwinds kaltes Sausen Durchstreichet schon die Wipfel

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Der hohen Birk und Eiche, Und raubet ihre Blätter. Es flieht der holde Zephyr Von halbverwelkten Blumen, Von Nelken und von Rosen. Die jugendliche Freude Eilt mit den muntern Schönen Von den erstorbnen Auen, Zum wärmenden Kamine, Wo sie bey frohem Scherze, Und angenehmen Tänzen, Und Anmuths-vollen Spielen, Und zärtlichen Gesprächen, Der buntgemalten Früchte, Des edlen Herbsts, gemessen. Da auch bey rauhem Winde, Und ungestümen Regen Sich noch die Schönen freuen: So sollt ich traurig sitzen, Und nur allein der Freude Und stiller Lust entsagen? Komm, Doris, bring die Schaalen, Voll honigsüsser Früchte. Doch, bring, den Herbst zu fühlen, Mir auch die hellen Gläser, Gefüllt mit süssem Moste, Und angenehmen Weine. Komm, lass uns küssend trinken! (Der Schriftsteller, S. 228 f.) Der W i n t e r A. Der böse, böse winter! Die fireuden und die scherze Entfliehn bey seiner ankunft; 31

Mit schneidenden gewehren Belagert er die hütten; Ein weiß gewand umgiebet Erstorbene gefilde; Statt eines Zephirs säuseln Heult izt der rauhe nordwind, Und kein gefaellges maedchen Laeßt ihren busen offen. Der böse, böse winter! B. Nein, Freund, im kalten winter Ist freude nicht erstorben; Sie winkt zwar nicht in feldern, Doch sie entweicht in zimmer, Zum sommer umgeschafFen Durch eines ofens waerme. Hier scherzt der kleine Amor, In zobelpelz vergraben, Auf einem weichen sopha An holder Nymphen busen. Auch Bachus ist nicht ferne, Es dampft zu seinen ehren Der Punsch in goldnen schaalen. Conzerte, Maskeraden, Komödien und Opern Verkürzen lange naechte. Auch ist die zeit des winters Die zeit der aechten freundschaft; Da wird bey weisen reden, Am vollen caffeetische Den Grazien geopfert, Wie oft bey dir, o A . . . Der schoene, schoene winter! (Unzer, A, S. 22f.)

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Die Zephyren Erster Zephyr Was flatterst du so müßig hier im Rosenbusch? Komm! Komm! Ich fliege mit dir ins Thal; dort baden Nymphen sich im schattigten Teich. Zweyter Zephyr Nein, ich fliege nicht mit dir; ein süsser Geschäft will ich verrichten, als müßige Nymphen zu umflattern; hier kühl ich meine Flügel im Rosenthau, und sammle liebliche Gerüche. Erster Zephyr Was ist denn dein Geschäft, das süsser ist, als in die muthwilligen Spiele der Nymphen sich zu mischen? Zweyter Zephyr Bald wird ein Mädchen hier den Pfad vorüber gehn, schön wie die jüngste der Grazien. Mit einem Korb geht sie mit jedem Morgenroth zu jener Hütte, die dort am Hügel steht; die Morgensonne glänzt an das bemooste Dach; dort reichet sie der Armuth Trost und jedes Tages Nahrung; dort wohnt ein Weib, fromm und krank und arm; zwey unschuldvolle Kinder würden hungernd an ihrem Bette weinen. Bald wird sie wiederkommen, die schönen Wangen glühend, und glänzende Tropfen im dunkelblauen Auge, Thränen des Mitleids und der süssen Freude der Armuth Trost zu seyn. Hier wart ich, hier im Rosenbusch, bis ich sie kommen seh; mit kühlenden Schwingen flieg ich ihr dann entgegen, und mit süssen Gerüchen, erquick ihre Wangen, und küsse die Thränen von ihren Augen. Sieh, das ist mein Geschäft! Erster Zephyr Du rührst mich. Welch süsses Geschäft ist das! Auch ich will meine Flügel kühlen, will mit dir fliegen, wenn sie kömmt. Doch sieh, am Weidenbusch kömmt sie daher! Welche ernste Unschuld reizt auf ihren Wangen, welch nachläßiger Reiz in jeder Gebärde! Aufschwinge deine Flügel! So schöne Wangen hab ich noch nie gekühlt. (Geßner, in: Gött. Musenalmanach, 1771, S. 31 ff.)

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D a p h n e an den W e s t w i n d Komm, Zephyr, laß in diesen Büschen Mich deinen sanften Hauch erfrischen; Du kannst mit angenehmen Lärmen In dieser schönen Linde schwärmen. Du kannst, auf ihren zarten Zweigen, Gemach zu mir herunter steigen; Kannst auch mit meinen Locken spielen, Und mich mit deinem Fittich kühlen. Du magst mit deinen Gaukeleien Die Blumen auseinander streuen! Ich will schon frischere Violen, Ich will schon bess're Blumen holen. Denn, der mir jüngst mein Herz genommen, Wird bald hieher zu weiden kommen; Drum muß ich frischere Violen, Drum muß ich bess're Blumen holen. Du magst mit meinen Locken spielen, Und mir die heißen Wangen kühlen; Du magst um meinen Busen wehen, Und Daphnis mag es immer sehen! (Gleim, B, I, S. i42f.)

An die Knospe Blüh' auf, du schöne Knospe, blühe schön: Belinde wird Vorübergehn! (Gleim, B, V, S. 35) 34

Die Rose Der Früliling wird nun bald entweichen: Die Sonne färbt sein Angesicht: Er schmachtet unter welken Sträuchen; Und findet seinen Zephyr nicht. Er hinterläßt uns, da er fliehet, Den Ausbund seiner Lieblichkeit. Die Rose, die in Purpur blühet, Verherrlicht seine lezte Zeit. Du, Rose! sollst mein Haupt umkränzen: Dich lieben Venus und ihr Sohn. Kaum seh ich dich im Busche glänzen, So wallt mein Blut, so brenn ich schon. Ich fühl ein jugendlich Verlangen, Ein blühend Mädchen hier zu sehn, Um dessen rosenvolle Wangen Die jungen Weste süsser wehn. (Uz, S. 99 f.)

Das Veilchen So lieb, so klein, So schön, so rein, Lieb Veilchen auf der Heide! Lieb Veilchen, du die kleinste Zier Der Mutter Erde, du bist mir, Bist mir die größte Freude! Du stehst nicht stolz Auf Domenholz, Wie dort die stolze Rose: 35

Du bist bescheiden, Blümchen, du, Und winkst mir deine Liebe zu, Wie meine kleine Lose! Lieb Veilchen, ich, Ich lieb' auch dich, Wie meine lieben Musen: Komm mit mir, Veilchen, komm, erwirb Der kleinen Losen Lieb' und stirb Verliebt an ihrem Busen! (Gleim, B , II, S. 195 f.)

Die Haselsträuche Heil euch, verwachsnen Haselsträuchen! Wie sehr liebt euch die Jugend nicht! In eure Schatten seh' ich manchen Schäfer schleichen Mit seiner Schäferinn, so bald die Sonne sticht. Warum denn schleichen sie hinein? Es wird des Schattens wegen seyn. Heil euch, fruchtbaren Haselsträuchen! Auch wann die Sonne nicht mehr sticht, Im Herbst seh ich sehr oft den Schäfer zu euch schleichen Mit seiner Schäferinn: des Schattens wegen nicht; Warum denn schleichen sie hinein ? Es wird der Nüsse wegen seyn. (Weiße, B, I, S. 31) Der Wald Schwestern, wagt euch in den Hayn Ja nicht allzu tief hinein: Denn, so wahr ich ehrlich bin, Es geht um und spukt darinn. 36

Jüngstens gieng ich ganz allein In der Dämmerung hinein: Gleich war ein Gespenst auch da, Das Damöten ähnlich sah. O wie schlug das Herze mir! Glaubt ihr, Schreyen half dafür ? Denkt, wie dicht ist nicht der Hayn! Todt hätt' ich mich müssen schreyn. (Weiße, B, I, S. 51) Die Sommerlaube Von allen Sommerlauben Bist du, o kleine Laube! Gewis die schönste Laube. Dich hat gewis Cithere7 Mit einem kleinen Heere Von ihren Liebesgöttern So schön für sich gepflanzet, Und dann auf Rosenblättem Zum ersten dich umtanzet. Trank nicht mit vollen Zügen Hier Bachus sein Vergnügen ? Sahst du nicht oft die Musen An ihren Lilienbusen Mit frölichem Entzücken Hier junge Schäfer drücken? O meine kleine Laube, Noch gleichst du, wie ich glaube, Dem kleinen Göttersitze, Wenn ich im Mondenscheinen Mit meinen alten Weinen Und Lalagen, der Kleinen, Hier als ein König sitze. (Koch, A, I, S. 55 f-) 37

Die Sommerlaube Die Laube prangt mit jungem Grün: Es tönen ihre dunkeln Buchen Von Vögeln, die voll Wollust glühn, Von Frühlingstrieben glühn und Scherz und Schatten suchen. Soll, was der Wahn Geschäfte nennt, Uns um so schöne Zeit betrügen? Freund! wer des Lebens Kürze kennt, Der legt es klüger an und braucht es zum Vergnügen. Geneuß den feuervollen Wein: Beym Weine herrscht vertraulich Scherzen. Oft ladet Amor sich mit ein, Und sein verborgner Pfeil schleicht in die offnen Herzen. Der schlaue Gott ist niemals weit; Ich wittre seine sanften Triebe: Denn grüner Lauben Dunkelheit Ist für den Weingott schön, noch schöner für die Liebe. Geliebte Schatten! weicher Klee! Ach! wäre Galathee zugegen! Ach! sollt ich, holde Galathee, Um deinen weissen Hals die Arme brünstig legen! Wo süsser Lippen Rosen blühn, Wer kann sie sehn und nicht verlangen? Die jugendlichen Küsse fliehn Bey welkem Reiz vorbey und suchen frische Wangen. Ein leblos Auge rührt mich nicht; Kein blödes Kind wird mich gewinnen, Das reizt, solang der Mund nicht spricht, Und eine Venus ist, doch ohne Charitinnen. (Uz, S. 98 f.) 38

Lykas Hütte Dieses stillen Thaies Mitte Birget einsam meine Hütte, Die, mit Hecken rund umzogen, Strahlet wie ein Regenbogen. Hier ein Wäldchen, dort ein Hügel, Hemmen scharfer Winde Flügel; Laue Zephire nur kosen Buhlerisch um junge Rosen. Keine Schlange lauscht im Strauche Und vergiftet mit dem Hauche; Nichts, das meine Ruhe störet, Nichts, das meinem Schlafe wehret, Als ein Knabe, der mit Pfeilen Wunden schlägt, die keine Kräuter heilen. (Schatz, S. 262)

Die Hütte Dämon Komm, Doris, komm wir wollen gehen! Sieh nur den dunklen Hain! Da kann uns Chloe nicht mehr sehen, Da küssen wir allein. Da singen uns die Vögelchen, Da rieseln uns die Bächelchen Und laden zu göttlichen Freuden uns ein, Komm, liebliches Mädchen, in Hain! Doris Nein, furchtbar, Dämon, sind die Wälder, Den Himmel sieht man kaum. Schön, allerliebst sind diese Felder Schön jener Apfelbaum! 39

Hier springt das Lamm, das Bienchen trägt, Die Lerche singt, die Wachtel schlägt. Und, sieh nur die Hütte, da sind wir allein! Komm, freundlicher Jüngling, hinein! (Berger, S. 15 f.) A n einen S c h m e t t e r l i n g Flattre, gaukelnder Schmetterling, Auf die Aue, die jetzt wieder der Lenz beblümt Die mir Flora, nach dem Modell Ihres griechischen Park's, kunstreich, im Hintergrund Meines Dörfchens gebildet hat Feurig, doch nicht verliebt, artiger mehr, denn treu, Zur jungfräulichen Rose hin! Küss' und tändel' um sie, bis sie der Schaam entsagt, Und den Busen entschleyert, und Bis sie, röther als Gold, glüht, und vor Liebe krankt. Nach ihr suche die Nelke, die, Gleich der Lais der Stadt, aber rechtmässiger In balsamischen Wölkchen schwebt. Doch mit Vorsicht entfleuch', ist dir die Ruhe lieb, Unabläßig auf rüstigem Fittig seegelnd, wo dir dauernde Banden dröhn. Dieser glückliche Wankelmuth, Diese Weisheit war mein, eh' ich Aissen sah. (Schatz, S. 73 ff.) D e r S c h m e t t e r l i n g und die B i e n e Wär's Wetter schön, So sprach ein Schmetterling, ich wollte Zur Rose küssen gehn. Und ich, antwortete die Biene, Ging' an mein Tagewerk ins Grüne, Wär's Wetter schön. (Götz, A, III, S. 145) 40

Das Möpschen Du niedlich kleines Möpschen, Wie hast du mich gefunden? Komm her! Auf meinem Schooße Will ich dir Zucker geben, Und du sollst mir erzählen, Warum du mich besuchest. „Mein Herr hat dieses Zimmer Mir selber angewiesen, Und schickt mich her, als Wächter!" Was sollst du denn bewachen? „Euch selber, schöne Nymphe! Ihr sollt mit keinem Andern, Als mit Philemon sprechen, Mit keinem andern scherzen, Mit keinem andern spielen; Und wenn ihr's etwa thätet, Dann soll ich bell'n und beißen! Ich bin ein treuer Diener, Drum hütet Euch vor Möpschen! Ich leide keinen Fremden, Der Euch die Wangen streichelt, Der etwa seine Lippen Auf Eure Lippen drücket!" Wenn aber eine F r e u n d i n In einem langen Kleide Das thäte, liebes Möpschen, Sollst du's auch dann nicht leiden? „Davon hat mich Philemon Nicht völlig unterrichtet! Geschwinde, lasst mich laufen, Daß ich ihn drum befrage!" (Gleim, B, I, S. 13 f.)

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Mops Es sang ein Dichter: „Doris ich sag dirs, Nimm mir das Möpschen Nicht mit ins Bette, Wenn ich dabey bin. Wenn ich das sehe, Gleich will ich Mops seyn. Ist das nicht Sünde?" 1 3 Aber ich sage: Nimm mir das Möpschen Oefters ins Bette, Wenn ich dabey bin. Wenn ich das sehe, Denk ich viel schönes,

Wünsch ich viel schönes, Künftiger Stunden Schwebende Flügel Wollüste tragend, Seh ich herannahn. Eh ichs selbst meyne, Sind sie schon wirklich. Es ist ja wenig, Das er vom Bette Liebkosend einnimmt. Kind! laß mich sehen, Wie er dir schmeichelt. Ich bin nicht neidisch. Ist denn das Sünde?

Lern ich viel schönes, (Sammlung scherzhafter Versuche, S. 32 f.).

Die Vögel In diesem Wald, in diesen Gründen Herrscht nichts, als Freyheit, Lust und Ruh. Hier sagen wir der Liebe zu, Im dicksten Schatten uns zu finden: Da find ich dich, mich findest du. Hier paaren sich Natur und Liebe, Die Jugend und die Fröhlichkeit, Die Lust und die Gelegenheit: Und macht Gelegenheit ja Diebe; So wird der Raub der Lust geweiht.

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Die Vögel lieben hier und singen. Es liebt der in den Lüften schwebt; Es liebt was kaum der Fittich hebt Und suchet aus dem Nest zu dringen: Weil alles nach der Freyheit strebt. Die Nachtigall in diesen Sträuchen Gleicht durch die süße Stimme dir; In ihrer Scherzlust gleicht sie mir: Und sucht, uns beyden mehr zu gleichen, Die sichern Schatten, so wie wir. Die Lerche steiget in die Höhe. Ihr buhlerischer Lustgesang Verehrt und lobet lebenslang Die freye Liebe, nicht die Ehe; Die stete Wahl, und keinen Zwang. Wie scherzt und hüpfet durch die Felder Die oft gepaarte Wachtelbrut! Die frohen Schläge, die sie thut, Erschallen in die nahen Wälder Und tönen nur von Lust und Muth. Wie buhlen dort die Turteltauben: Wer kann ihr Girren nicht verstehn? Die Liebe macht es doppelt schön, Und will und soll uns auch erlauben, Das Schnäbeln ihnen abzusehn. Der Sperling theilt sein kurzes Leben In Zwitschern und in Lieben ein. Man weiß, er liebet ungemein: Will man sein Singen nicht erheben; So wird er wohl zu trösten seyn. 43

Noch eh wir uns von hier entfernen, Nimm itzt nebst mir doch den Entschluß, Bey jedem Scherz, bey jedem Kuß Den Vögeln etwas abzulernen, Das dir und mir gefallen muß. (Hagedorn, A, III, S. 34 f.)

Die Täubchen Seht mir doch den kleinen Amor, Wie er da mit Täubchen spielet! Ernsthaft, wie ein kleiner Cato, Liegt er; seine Taubenflügel Hält er unter sich geschlagen, Denn es sollen sich die Täubchen Nicht verscheuchen! Immer näher Kommen sie zu ihm, und holen Weitzenkörner. Kühner werden Sieht er seine lieben Täubchen, Und, als wenn sie seine Sprache Wohl verständen, sagt er ihnen Kleine süße Schmeicheleien: „Liebste Täubchen", sagt er leise, „Fast so schön, wie Venus Tauben, Seyd ihr alle; nehmet, Täubchen, Nehmet diese Weitzenkörner; Chloe, schön wie meine Mutter, Gab sie mir für euch." - Die Täubchen Eifern sich zuvorzukommen, Nehmen seine Weitzenkörner, Setzen sich auf seinen Bogen, Werden zärtlich. Sehet, sehet: Amor schnäbelt sich mit Täubchen! (Gleim, B, I, S. 283 f.) 44

An zwey Täubchen Ihr Täubchen, welche beyde Mein Amor einst gepaart, Als ihr, auf jener Wey de, Des Knaben beste Freude, Das Spiel der Nymphen wart! O grüßt, mit jedem Morgen, Den frommen Dichter hier: Euch zärtlich zu versorgen Befahl Cythere 7 mir. Seh' ich zu meinen Füssen, Euch ungestöret küssen, Ihr kleinen Thierchen ihr! Dann denk' ich an Belinden Sie ließ in diesen Gründen Mich auch die Liebe finden; Allein bedauret mich; Weit glücklicher, als ich, Seyd ihr, geliebte Täubchen, Wenn ihr im Hayne girrt, Und das getreue Weibchen U m seinen Gatten irrt. Wie ruhig könnt ihr spielen,

Wie ruhig, dort im Kühlen, In wollustvoller Nacht, W o keine Mutter wacht, W o neben eurem Bettchen Bekränzte Freyheit lacht, Und kein bewegtes Blättchen Die Liebe schüchtern macht! Hier, unter öden Bäumen, Hier, auf verlaßner Flur, Von ihrem Kusse träumen, Ihr Täubchen, darf ich nur: Denn ach! Belinde fliehet Das Thal, den Wasserfall, Die Grotte selbst, und siehet Verräther überall. O glaubte nur Belinde, Dem guten Götterkinde, Der Liebe treuem Ruf, Die sie, mit saftem Herzen, Zu Küssen und zu Scherzen, Wie euch, ihr Täubchen, schuf! (Jacobi, F, I, S. 99 ff.)

Philomele Ach, Thyrsis! welchen süßen Schmerz Singt Philomele mir ins Herz! Es schmilzt von ihren Klagen. Ach, Thyrsis! wenn du jetzo kämst, Mich küssend in die Arme nähmst, Was könntest Du nicht wagen! (Weiße, B, I, S. 141) 45

Der Stieglitz Woher du süßes Vögelchen, Woher? „Ich suche meine Gebieterinn die kleine Corinne, hast du sie nicht gesehn? Bunt ist ihr weiches Kleid Wie mein Gefieder, Ihr Rosenmund, dem Kuß geweyht, Singt, wie ich, süße Lieder. Ein Vogelsteller gab mich ihr Für einen einz'gen Kuß. Und sie, sie machte mir Mit ihren weißen Händchen Dieß kleine rothe Bändchen, Siehst du's ? an meinem Fuß. Ich leide bey ihr keine Noth, Ich esse mit ihr Zuckerbrod Und trinke mit aus ihrem Schälchen; Und wann ich trunken bin, Flieg ich auf ihren Putztisch hin, Und trillernd singt mein volles Kehlchen Ein Liedchen ihr. Dann streichelt mich Ihr Händchen und verstecket mich In ihre schöne Schooß. Ich mag nicht wieder von ihr los. Wann ich in ihrem Busen stecke Und schnäbelnd sie im Schlafe necke, Da droht sie wohl mich fortzujagen. Doch sie mag immer jagen! Ich darf ihr nur ein Liedchen klagen, Da streichelt sie, da küßt sie mich, Da putzet sie und füttert mich, Da da — leb wohl! dort kömmt sie her" Weg war der kleine Plauderer! (Berger, S.

Der Traum Mir träumt', ich war ein Vögelein, Und flog auf ihren Schooß, Und zupft' ihr, um nicht laß zu sein, Die Busenschleifen los; Und flog, mit gaukelhaftem Flug, Dann auf die weiße Hand, Dann wieder auf das Busentuch, Und pickt' am rothen Band. Dann schwebt' ich auf ihr blondes Haar, Und zwitscherte vor Lust, Und ruhte, wann ich müde war, An ihrer weißen Brust. Kein Veilchenbett im Paradies Geht diesem Lager vor. Wie schlief sichs da so süß, so süß, An ihres Busens Flor! Sie spielte, wie ich tiefer sank, Mit leisem Fingerschlag, Der mir durch Leib und Leben drang, Mich frohen Schlummrer wach; Sah mich so wunderfreundlich an, Und bot den Mund mir dar: Daß ich es nicht beschreiben kann, Wie froh, wie froh ich war. Da trippelt' ich auf einem Bein, Und hatte so mein Spiel, Und spielt' ihr mit dem Flügelein Die rothe Wange kühl. Doch ach! kein Erdenglück besteht, Tag sei es oder Nacht! Schnell war mein süßer Traum verweht, Und ich war aufgewacht. (Hölty, S. 4 6f.) 47

D a s L ä m m c h e n . Eine Ballade Belinde, schön und artig, ging Z u ihrer kleinen Herde flink, Ein weißes Lämmchen herzend; Sie küsst's in Daphnis Gegenwart U n d drückt's an ihren Busen zart, Gar lieblich mit ihm scherzend! Ach, wer doch da das Lämmchen war' Das Lämmchen, ach, das Lämmchen wär Denkt Daphnis, kann's nicht sagen; Steht still auf seinem grünen Gras, Spricht zu Belinden: Laß doch, laß Doch mich das Lämmchen tragen! Weil sie's wohl selber tragen kann, Blickt seitwärts sie den Schäfer an, Der Schäfer stutzt und fliehet, Weil er in ihrem scharfen Blick Nicht seines Lebens einzig Glück, Nicht ihre Liebe siehet! U n d unter seinem Lieblingsbaum Schläft er, und sieht in einem T r a u m Das weiße Lämmchen tragen! Ach, wer doch da das Lämmchen wär, Das Lämmchen, ach, das Lämmchen wär T r ä u m t er, und kann's nicht sagen. Erwacht geht er in D o r f und Stadt, Gedankenvoll und krank und matt, Weil, w o er geht und stehet, In Dorf und Stadt und her und hin Z u Schäfer und zu Schäferinn, Das Lämmchen mit ihm gehet!

Das Lämmchen, ach, das Lämmchen ist Wie, Daphnis! du wohl nimmer bist, Schon selig hier auf Erden. Ihr Götter, leben kann ich nicht! Spricht Daphnis mit sich selber, spricht: Lasst mich das Lämmchen 14 werden! Der Schäfer, welcher krank und schwach Aus zarter Liebe ward, ist, ach! Das Lämmchen nicht geworden! Ist, seines Lebens nimmer froh, Gestorben! - Götter, daß doch so Die Schäferinnen morden! (Gleim, B, III, S. i8iff.)

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GESTALTEN

Amor Amor ist ein Kind mit Flügeln, Unbeständig, trotzig, blind, Ist, die Weisheit selbst zu klügeln, Witzig 15 , ist ein böses Kind! Nehmt, ihr Mädchen, wenn ihr's sehet, Wo's in seiner Köchertracht Lieget, flieget oder gehet, Nehmt euch vor dem Kind' in Acht! (Gleim, B, II, S.

Der dichtende Knabe Flieh nicht den Amor, O zarte Schwester! Flieh nicht den Amor! Er fängt dich doch.

Mit ihren Düften, Den süßen Düften, Die mich vergnügten, Sog ich ihn ein.

Ich roch im Garten An einer Nelke, In deren Schooße Der Kleine saß:

Ich armer Knabe! Wer kann mir rathen ? In meinem Haupte Ist er nun Herr.

Und dieses Liedchen, Klein, wie er selber, Und dieses Liedchen Ist schon von ihm. (Götz, A, I, S. i

Der steigende Busen Als ich jüngst Chloe im Thal wandeln sähe, suchte ich Blumen, und gieng einen Straus bindend auf sie zu. Auf ihrem Busen stand ein gewafineter Amor. Wie er mich gewahr ward, lief er den Busen herunter, und lauschte hinter der Schnürbrust, und als ich mich überbog, den Straus an Chloens Busen zu stecken, schoß er hinter der Schnürbrust hervor. Allein die Sehne zerriß, und der Pfeil fuhr in die Schnürbrust. Zornig schüttelte der kleine Gott den Kopf, und stampfte mit dem Fuse, daß ihm der Köcher auf dem Rücken rasselte. Er wollte wieder schiessen, allein seine Sehne war zerrissen, er besähe die zerrissene Sehne, und warf voll Wuth den Bogen auf den Busen hin. Dann zog er einen neuen Pfeil aus seinem Köcher, und stieß nach mir, aber er war zu klein, er stellte sich mühsam auf den Zähen, und er war noch zu klein. Doch ich war vergebens seinen Nachstellungen bisher entgangen. Itzt hob sich Chloens Busen, Und Amor freute sich. Er stieg mit Chloens Busen, Und stieß, da traf er mich. (Claudius, S. i6f.) Die Biene Als Amor in den goldnen Zeiten Verliebt in Schäferlustbarkeiten Auf bunten Blumenfeldern lief, Da stach den kleinsten von den Göttern, Ein Bienchen, das in Rosenblättern, W o es sonst Honig holte, schlief. Durch diesen Stich ward Amor klüger. Der unerschöpfliche Betrüger Sann einer neuen Kriegslist nach: Er lauscht' in Rosen und Violen; Und kam ein Mädchen sie zu holen, Flog6 er als Bien' heraus, und stach. ,, , „ „ , ' (Lessing, I, S. 89) 54

Amor Mädgen lernet Amorn kennen! Läßt er sich nur Freundschaft nennen: Seht ihm ins Gesicht. Seht ihr feuervolle Blicke, Voll Zerstreuung, voller Tücke, Das ist Amor, zweifelt nicht. Seht ihr einen Proteus lauern, Der bald lacht, bald nur von Trauern, Halb verzweifelt spricht; Heute lauft und morgen schleichet, Und sich keine Stunde gleichet, Das ist Amor, zweifelt nicht. Artig weis er liebzukosen: Seine Lippen duften Rosen, Wenn er mit euch spricht. Seht ihr ihn urplötzlich wüthen, Anfangs bitten, dann gebiethen, Das ist Amor, zweifelt nicht. Kommt er ohne Pfeil und Bogen, Wie die Unschuld selbst, geflogen: Seht ihm ins Gesicht. Seht ihr ihn, bey Scherz und Spielen, Nach dem Busen lüstern schielen, Das ist Amor, traut ihm nicht. (Uz, S. 150 f.) *

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„Ihr Mädchen und ihr Jünglinge! liebet und trinket, daß euch das Herz vor Entzücken hüpft, daß Freude auf Stirn und glühenden Wangen lacht. Denn glaubt's, ihr Jüngling', ich sah, ich sah Lyeen 5 , den jugend55

liehen, den. frohen Gott; er lag da, halb mit Schatten bedeckt, in der grünen Laube; auf einen Weinschlauch hingelehnt, von Ranken umflattert; lächelnd lag er da, und A m o r lehnte den einen A r m auf Lyeens Knie und wand sich mit dem andern einen Rebschoß ums Haupt. Trunkene Faunen taumelten um die Laube her und tanzten mit N y m phen und bückten sich im Tanz und hoben die sträubenden Nymphen hoch empor und küßten sie ans schlagende Herz. A m o r ! sprach itzt Lyeus, ach A m o r ! ja, ohne dich ist auch der W e i n blöde. Ach, wie müßig, wie leer ist das Herz, das nicht vor Liebe pocht! Auch der Nektar, der Nektar selbst ist blöde; laß, Amor, laß mein Herz nimmer, nicht einen Augenblick, ohne Liebe sein. Ja wenn ich liebe, wenn ich liebe, dann fühl ich, daß ich Lyeus bin, der Gott des Weins und der Freude. Lyeus! sprach itzt Amor, Lyeus! dein Wein, was hab' ich dem zu danken! du giebest dem Blöden M u t ! die Liebe, die itzt sterben will, rufst du ins Leben zurück; selbst dem erkalteten Greise lachet beim Trunk die Liebe, wie die weichende Sonne im Abendrot, zurück. Du, du schärfest die Freuden, du würzest den K u ß ; j a wenn ich trinke, wenn ich trinke, dann fühl* ich, daß ich Amor, der Gott der Liebe und des Entzückens bin; so sprachen die Götter. Ihr Mädchen und ihr Jünglinge! liebet und trinket, daß euch das Herz voll Entzücken hüpft, daß Freude auf Stirn und glühenden Wangen lacht." (Geßner, aus: Daphnis, S. 59f.)

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„Willst du mitgehn in die Rosen?" Fragte Hymen seinen Bruder, Und sie gingen in die Rosen, Und die schönsten Rosen wollte Hymen haben und auch A m o r ; U n d darüber wurden beide Herzensbrüder große Feinde! Wurden Krieger. U n d sie wollen, Sagt man, ewig Feinde bleiben! (Gleim, aus: Amor und Psyche, B, VI, S. 191)

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C h l o r i s . (Nach Zappi.) 1 " Ein Heer von Liebesgöttern Schwärmt' um die schöne Chloris; Und viele Götter flogen, Nachdem sie gnug geschwärmet, In Chloris braune Locken, Und schwebten mit den Locken; Viel' in den Putz des Kopfes, Und auf des Halses Perlen. Zwey saßen in den Augen, Und in den Augenbraunen Versteckten sie die Bogen. Z w e y andre schoßen Pfeile Aus Grübchen in den Wangen. Ein loser Gott flog abwärts In ihres Busens Mitte, Und sah herauf, und sagte: Wer sitzt von uns am besten? (Kleist, II, S. 158)

D i e h i m m l i s c h e und i r d i s c h e V e n u s Mich ließ Apoll auf des Parnassus Höhen Die himmlische und ird'sche Venus sehen. Die ein' umgab von Tugenden ein Chor: Ich sah bey ihr die ernste Weisheit stehen; Ihr Finger wies von fern des Glückes Thor. Die zweyte sang, warf Rosen aus; die Freuden Umhüpften sie, vor ihr sprang Cypripor 3 . Wähl, sprach Apoll, die würdigste von Beiden! — Gelehrter Gott, versezt' ich demuthsvoll: Gebiete nicht, daß ich sie trennen soll. Ich wähle mir: du siebst, ich gehe sicher, Die hier für mich, die dort für meine Bücher. (Götz, A, II, S. 3 f.) 57

Paris mit dem Apfel, und die drey Göttinnen, Pallas, Juno und Venus Pallas Komm, Jüngling, komm! suchst du Verstand, Du findest ihn bey mir. Gieb diesen Apfel meiner Hand, Ich gebe Weisheit dir. Paris Mir Weisheit? - Weisheit lehrte mich Stets klug, nie lustig seyn. Behalte, was du hast, für dich: Ich aber will mich freun. Juno Zeus Geht Zum Gieb

ist mein Mann; mein weites Reich über Erd' und Meer: König mach' ich dich sogleich, mir den Apfel her! Paris

Ist man denn als ein König froh? Fürwahr! ich glaube, nein. Nur als ein Hirte bin ich so, Und will es länger seyn. Venus Dich reizt nicht Weisheit, hohes Glück? Was willst du, Herzchen? sprich! Ist wohl ein Druck, ein süßer Blick, Und dieser Kuß für dich?

Paris O welch ein Kuß! o welch ein Blick! Du bist nach meinem Sinn. Das fehlte nur zu meinem Glück. Da! nimm den Apfel hin. (Weiße, B, I, S. 224 f.)

Die Grazien Als an einem Frühlingsabende sich die drey Grazien neben einem Walde in acidalischen Quellen 17 belustigten, verlor sich plötzlich Aglaja, die schönste der Grazien. Wie erschraken die Töchter der Anmuth, als sie Aglajen vermißten! Wie liefen sie durch die Bäume und suchten und riefen! So ängstlich bebt auf Syracuser-Saiten18 Der zärt'ste Silberton. Aglaja! - rief der Silberton. Aglaja! - half der Nachhall ihn verbreiten: Umsonst, Aglaja war entfloh'n. „Ach, Pan schlich längst ihr nach! der Frevler hat sie schon! Ach, Acidalia 19 ! blick her von deinem Thron! Soll sie nach langen Ewigkeiten Nur itzt nicht länger uns begleiten? Zwey Grazien sind aller Welt zum Hohn, Und ach! die dritte hat er schon!" So klagten sie. Umsonst! Aglaja war entfloh'n. Nun schlichen sie an den Büschen herum, und schlugen leise an die Blätter, und flohen nach jedem Schlage furchtsam zurück. Denn stellten sie sich gleich, den Räuber auszuspähen, So zitterten sie doch für Furcht, ihn nur zu sehen. Endlich kamen sie an ein Rosengebüsche, das meine Chloe versteckte - und mich. Chloe saß vor mir, ich hinter Chloen. Itzt bog ich schlau an ihrem Hals mich langsam über, Und stahl ihr schnell ein Küßlein ab; 59

Itzt bog sie unvermerkt den Hals zu mir herüber, Und jedes nahm den Kuß auf halben Weg sich ab, Den jedes nahm und jedes gab. In diesem Spiele überraschten uns die Grazien, und sie lachten laut, da sie uns küssen sahen, und hüpften fröhlich zu uns herbey. Da ist Aglaja! - riefen sie. Die Schalkhafte! - Du küssest, da wir unruhig herumirren, und dich nicht finden können ? - Und itzt liefen sie mit meiner Chloe davon. Was? rief ich, lose Räuberinnen! Wie sollte sie Aglaja seyn? Ihr irrt euch sehr, ihr Huldgöttinnen! Für Grazien ist das nicht fein! Gebt Chloen mir zurück! Betrog'ne, sie ist mein! Doch die Grazien hörten mich nicht, und liefen mit meiner Chloe davon. Zornig wollte ich ihnen nacheilen, als plötzlich Aglaja hinter einer Myrte hervortrat, und mir winkte, und freundlich lächelnd also zu mir sprach: Warum willst du zu Chloen eilen? Sieh, junger Sterblicher, ich lieb', ich liebe dich. Im Myrtenschatten hier laß unbelauscht uns weilen; Hier küss' einmahl statt deiner Chloe mich, Mein Halbgott du, und deine Charis ich. Schüchtern sah ich die Huldgöttinn an. Schön war sie, schön! ja, zum Entzücken! Gefühl und Sehnsucht sprach aus den verschämten Blicken. Gefährliche Reitzungen! - Aber mit dreister Hand ergriff ich die Huldgöttinn, führte sie zu ihren Schwestern und spach: Hier ist Aglaja, ihr Grazien. O Chloe, meine Lust, mein Glück! Gebt meine Chloe mir zurück! Ist dieß Aglajens Mund und Blick? Da! nehmt die Huldgöttinn zurück. (Gerstenberg, C, III, S. 39 ff-) 60

Der wiedergefundene Schlauch Ein Faun, der einst am Pansfeste sich berauscht, und am beschilften Ufer eines Bachs entschlummert, hatte seinen Schlauch verloren. Gebt den Schlauch zurück, ihr Nymphen, rief er, damit ich mich kränzen kann; ihr habt mir den Schlauch entwandt, während daß ich an eurem Ufer geschlafen; gebt ihn zurück, ihr Göttirtnen! so sprach er und stand am Ufer und zerknickte aus Ungeduld die Blumen. Aber die Nymphen, sie höreten nicht, und lachten noch des losen Streiches, denn sie hatten den Schlauch verborgen vor der Höhle des Fauns unter den Rebschossen, und hatten ihn mit Blumenkränzen umwunden, und waren schnell zum Ufer zurück gekehret. Aber der Waldgott wußte nicht, daß die Nymphen ihn liebten, denn er sang ihnen oft bey kühlen Abendlüften sanfte und zärtliche Lieder. O sprach er, ich werde verhöhnt, und fluchte das Ufer, wo sich seine Ziegenfüße gedehnet, und itzt gieng er nach seiner Höhle zurück, als ihm ein Bruder begegnete. O, kränze dich, Faun, rief er, und laß heute an Liaeus5 Feste süßen Wein sprudeln; komm zu deiner Höhle, ich will dich schmücken, und dir den Schlauch aufheben. O höre, Faun, höre die Gesänge der Nymphen, sie ziehen schon vom Ufer. Hör das sanfte Geräusch, wie die Echo denen Flöten nachsingen, wie die Faunen zum Walde hüpfen, und wie freudig der Gesang der Hirten von den Hügeln ertönet. Ich fluche den Nymphen, sprach der Waldgott, denn die Räuberinnen haben mir den Schlauch entwandt, als ich gestern am Pansfeste an ihrem Ufer entschlummert, und ich schwöre, Faun, ich schwöre beym Pan, mich nicht eher zu kränzen, bis ich den Schlauch wiedergefunden. Aber, wie stutzte der Waldgott, als er vor seine Höhle kam, und den Schlauch mit Blumenkränzen umwunden erblickte. O Evan! o Evoe! rief er vor Freuden, daß die Höhle wiederschallte. O Evan! Evoe! ich lasse mich kränzen, und itzt hub ihm der Bruder den Schlauch auf die Schulter, und kränzte sein reisigtes Haupt mit Blumen, und sie zogen zärtlich floetend zum Walde. (Reckert, II, S. 52fF.)

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Der Schäfer Oft gepriesnes Schäferleben, Du vergnügst auch meine Brust. Deine Schönheit, dein Ergötzen, Zieh ich mehr gesuchtem Schätzen, Aller Pracht und Wollust vor, W o ich oft mein Glück verlohr. Laß den Geldgeiz Schätze sammlen, Und der Wollust Rosen blühn. Mag der Ehrgeiz doch nur steigen, Hier darf ich mich niemals beugen; Seh in unbeneidter Ruh, Meiner Schäfchen Spielen zu. Geh ich in dem Wald spatzieren, So begleitet mich die Lust. Auf den Blumen, dort im Grünen, W o mir einst die Lieb erschienen, Seh ich, wer mein Herz gewinnt, Meine Doris und mein Kind. Kann ich sie im Walde finden, Wird der Wald ein Paradies. Andre mögen Kronen tragen, Sich durch Blut und Feuer schlagen, Mir gilt alles einerley Bleibt mir Doris nur getreu. (Belustigungen, 1744, II, S. 405)

Der Schäfer Arkadien! sey mir gegrüsst! Du Land beglückter Hirten, W o unter unentweihten Myrthen Ein zärtlich Herz allein noch rühmlich ist!

Ich will mit sanftem Hirtenstab Hier meine Schafe weiden. Hier, Liebe! schenke mir die Freuden, Die mir die Stadt, die stolze Stadt nicht gab. Wie schäfermässig, wie getreu Will ich Climenen lieben, Bis meinen ehrfurchtvollen Trieben Ihr Mund erlaubt, daß ich ihr Schäfer sey! Welch süssem Traume geb ich Raum, Der mich zum Schäfer machet! Die traurige Vernunft erwachet: Das Herz träumt fort und liebet seinen Traum. (Uz, S. 130) Ein Weiser Freundliche Liebe, Prüfe die Triebe, Drin ich mich übe, Steh ihnen bey! Mache mein Herze Männlich im Schmerze, Fähig zum Scherze, Zärtlich und frey. Durch Lächeln und Küssen, In Freyheit und Ruh, Die Zeit zu geniessen, Lehrt niemand, als du. Wein, deine Säfte Geben mir Kräfte Zu dem Geschäfte Der besten Welt: Groß wie ein Weiser, Reich wie ein Kayser,

Schrey ich mich heiser, Wenn dirs gefällt. Durch Räusche, durch Lachen, Durch menschlichs Erfreun, Sich glücklich zu machen, Lehrst du uns allein. Weise zu werden, Hat man auf Erden Tausend Beschwerden Künstlich erdacht; Sprachen gelehret, Wolfen gehöret, Gründe begehret, Schlüsse gemacht: Weg Gründe, weg Schlüsse, Weg Wolf und Latein, Ich trinke und küsse, Ein Weiser zu seyn. (Dreyer, S. 156f.) 63

Der Weise Von allen Freunden abgeschieden, Mit Wasser und mit Brodt zufrieden, Lebt dort Arist vergnügt allein, Und man verleibet ihn den Reihn Der Weisen unsrer Zeiten ein. Von ihm bin ich nicht unterschieden: Ich lebe so wie er zufrieden, Bey Freunden, Mädchen, und beym Wein: Warum verleibt man mich den Reihn Der Weisen unsrer Zeit nicht ein? (Weiße, B , I, S. 105)

Die verschlimmerte Zeiten Anakreon trank, liebte, scherzte, Anakreon trank, spielte, herzte, Anakreon trank, schlief, und träumte Was sich zu Wein und Liebe reimte: Und hieß mit Recht der Weise. Wir Brüder trinken, lieben, scherzen, Wir Brüder trinken, spielen, herzen, Wir Brüder trinken, schlafen, träumen, Wozu sich Wein und Liebe reimen; Und heissen nicht die Weisen. Da seht den Neid von unsern Zeiten! Uns diesen Namen abzustreiten! O Brüder lernet hieraus schliessen, Daß sie sich stets verschlimmern müssen. Sie nennen uns nicht weise! (Lessing, I, S. 99)

Anakreon Eines Tages kam Cythere7 An dem Fuße des Parnasses Zum Anakreon, dem Dichter, Und ersucht* ihn, ihren Knaben, Der sehr wild sey, zu erziehen. Gleich nahm er ihn in die Lehre, Lehrt' ihn der Kamönen 20 Künste, Macht' ihn sittsam, und gehorsam Gegen seine schönen Lehren, Und gewöhnt' ihn, vor den Musen Stets gekleidet zu erscheinen. Nach der Zeit kam Venus wieder: Weiser und geliebter Dichter, Sprach sie, was kann ich dir geben, Deinen Fleiß an meinem Kleinen Nach Verdienste zu belohnen? Du erzogest ihn so schamhaft, Offenherzig und gefällig, Daß ihn alle Pierinnen21, Daß ihn alle Weisen lieben. Möchtest du doch selber sagen, Wie ich dich belohnen könne! Soll ich von den Charitinnen Dir die artigste vermählen ? Er erwiederte bescheiden Und mit größter Ehrerbietung: Ach! wie kann ein Weiser lieben, Göttin, welcher dich gesehen Wie ich dich gesehen habe? Sie verstand ihn, und vermählte Sich in des Parnassus Gärten Mit ihm in geheimer Stille. 65

Wenn sie badete, so hatt' er Ihren Gürtel in Verwahrung, Wenn er dichtete, so schrieben Ihre Grazien die Lieder, Und sie lehrt* ihn sie verschönern. Amor selbst mußt' ihn bedienen: Ihm die goldne Leyer tragen, Ihm mit seiner Fackel leuchten; Ihm den langen Bart von Silber, Ihm die weißen Locken salben; Ihn bey holdem Sonnenscheine An der Hand spazieren führen; Ihm mit jedem neuen Morgen Neue Rosenkränze suchen, Und um seine Schläfe winden, Und ihn immer: treuer Lehrer! Und ihn immer: Vater! nennen. Also lebt' er weis' und glücklich, Werth Unsterblichen und Menschen. Venus gab ihm ihres Balsams, Der die Bluhme der Gesundheit Frisch erhielt im hohen Alter. Immer fröhlich und zufrieden Spielt' er, als mit einem Jokus, Mit dem Leben. Und in Unschuld, Frey und sorgenlos, wie Kinder, Die nur tanzen und sich freuen, Bis man mit der Abendsonne Sie zu Bette bringt, durchscherzt' er Seine Lebensjahre, lachend Als ein Weiser aller Titel, Aller Ehren und Geschäfte. Nach des Lobes eitelm Schalle Fragt' er weniger, als Schiffer, In den Hafen eingelaufen, 66

Nach den guten Winden fragen. Majens Sohn22 ließ ihn im Sterben Eine vom Olymp gebrachte Schwarze Nektartraube kosten, Die das Sterben ihm versüßte. O wie thräneten Kupidens Und Cytherens 7 holde Augen! O wie weinten alle Schönen, Die von schönem Herzen waren, Als er starb, bey seinem Grabe! Mit ihm starben alle Freuden, Alle unschuldvollen Scherze, Außer denen, die auf ewig Noch in seinen Liedern leben, Von den Grazien geschrieben, Und verschönert von Cytheren. (Götz, A, I, S. 182 ff.)

Das Alter Nach der eilften Ode Anakreons Euch, lose Mädchen, hör' ich sagen: „ D u bist ja alt, Anakreon. Sieh her! du kannst den Spiegel fragen, Sieh, deine Haare schwinden schon; Und von den trocknen Wangen Ist Blüth' und Reiz entflohn." Wahrhaftig! ob die Wangen Noch mit dem Lenze prangen, Wie, oder ob den Wangen Der kurze Lenz vergangen, Das weiß ich nicht; doch was ich weiß, 67

Will ich euch sagen: daß ein Greis, Sein Bißchen Zeit noch zu genießen, Ein doppelt Recht hat, euch zu küssen. (Lessing I, S. 96f.)

Der J ü n g l i n g Lasst den alten Ehrenmann Uns're Jugend schelten; Weil er nicht mehr lachen kann, Sollen wir's entgelten! Weiß er doch, w o r a u f er schilt; Was ihm jetzt so wenig gilt, That er sonst nicht selten! Ist es denn nicht Zeit genung Zu dem bittern Klagen? Alter, warum war' ich jung ? Etwa, mich zu plagen? Sag' nur, ob dein Herz nicht spricht: Zeit genug, wenn Muth gebricht In den alten Tagen! Alter, schelte nicht, ich bin Auf dem rechten Wege! Bruder, sieh, mein froher Sinn Ist nicht faul, nicht träge! Sieh, es macht nicht Sorg' und Schweiß, Nein, mein jugendlicher Fleiß Diese Herzensschläge! Mütter, hört dem Vater zu, Hört doch seine Lehren! Bruder Ebert23, ich und du Dürfen sie nicht hören!

Nimm das Glas, das Doris hält: Wäre dieß die beste Welt, Wenn wir mürrisch wären? Brüderchen, der Wein, der Wein Lehrt dich Weisheits-Sprüche! Könnt' ich wol dein Bruder seyn, Wenn ich dir nicht gliche ? O, wir wären nicht gescheidt, Wenn ein Tropfen Lebenszeit Ohne Lust verstriche! Brüder! ruft die Wahrheit aus Auf den Bacchusfesten; Ladet die nur ein zum Schmaus, Wählt nur die zu Gästen, Welche längst, wie wir, gewußt: Welten voller Jugendlust S i n d die A l l e r b e s t e n ! (Gleim, B, I, S. 6off.) Der Wille Helden, die nach Ehre schmachten, Wollen alle Menschen schlachten! Dieser Will' ist nicht für mich: Leben lassen will ich! Reiche, Güter zu erwerben, Wollen hungern, reich zu sterben! Dieser Will' ist nicht für mich: Satt mich essen will ich! Klopstock will sein junges Leben Für Homeros Lorbern geben! Dieser Will' ist nicht für mich: Lange leben will ich! (Gleim, B, I, S. 215) 69

Magister Duns Magister Duns, das grosse Licht, Der deutschen Dichtkunst Ehre: Der, dessen Muse finster spricht, Wie seine Dingerlehre. Der lauter Metaphysick ist, Auch wann er scherzt und wann er küßt; Ließ jüngst bey seiner Schönen Ein zärtlich Lied ertönen. Er sang: O Schmuck der besten Welt! Du Vorwurf meiner Liebe! Dein Aug ists, das den Grund enthält Vom Daseyn solcher Triebe. Die Monas, die in mir gedenkt, Vermag, in deinen Reiz versenkt, Die blinden Sinnlichkeiten Nicht länger zu bestreiten. Drauf nannt' er gründlich hier und dort Den Grund des Widerspruches, Und noch so manches Modewort, Die Weisheit manches Buches. Der Mann bewies, wie sichs gehört, Und bat, abstract und tiefgelehrt, Durch schulgerechte Schlüsse, U m seiner Chloris Küsse. Das arme Kind erschrack und floh; Die Grazien entsprungen. Kein Dichter hatte noch also, Seit Musen sind, gesungen. Das bange Mädchen hört' ihn an, Als ob der graduirte Mann Mit einem Zauberfluche Sie zu beschwören suche.

Sie rettet sich ins nahe Thal Voll angenehmer Linden. Da sang Damöt von gleicher Qual, Nicht mit gelehrten Gründen. Sein Lied, vermischt mit stillem Ach! Floß heiter, wie der sanfte Bach, Und floß ihm aus dem Herzen, Der Quelle seiner Schmerzen. Ihm konnte Chloris nicht entfliehn; Ihm ward ein Kuß zum Lohne. Die holden Musen schmückten ihn Mit einer Myrthenkrone. So sinnlich urtheilt alles noch! Ihr dummen Musen, laßt euch doch, Der besten Welt zu Ehren, Die Metaphysick lehren. (Uz, S. 34 ff.)

Betrachtung eines Hirten über den Held Hoch im Triumph einhergehn, voll blutger Prächtigkeit, Reich an des Feindes Fahnen; welch eine Herrlichkeit! O Held! Krieg ist dein Leben, thust That, die dich oft reut; Lebst, ach! Stirbst, ach! verfolget, von Schimpf und Ehr und Neid Dir liegt bey jedem Bissen Brod, Der Tod! Ich mag nicht so einhergehn, ich will, weh dir o Neid, Ich will bekränzt hertanzen, mit meiner Adelheid Und leben, um zu leben, im Hayn der Schatten beut, Da mischt sich in die Küsse des Weines Trefflichkeit Dann wieder in des Weins Genuß Ihr Kuß. (Scherze der lyrischen Muse, S. 5) 71

Das Kind Als mich die Mama Hänschen küssen sah, Strafte sie mich ab. Doch sie lachte ja, Als ihr der Papa Heut ein Mäulchen gab.

Warum lehrt sie mich: Mädchen! machs wie ich? Sieh, was andre sind. Nun ich solches thu, Schmählt sie noch dazu: Ach ich armes Kind !

Schwestern! sagt mirs fein: Ist mir, weil ich klein, Noch kein Kuß vergönnt? Seht, ich wachse schon, Seit des Nachbars Sohn Mich sein Schätzchen nennt. (Hagedorn, A, III, S. 71) An eine k l e i n e S c h ö n e Kleine Schöne, küsse mich. Kleine Schöne, schämst du dich? Küsse geben, Küsse nehmen, Darf dich jetzo nicht beschämen. Küsse mich noch hundertmal! Küß' und merk' der Küsse Zahl. Ich will dir, bey meinem Leben! Alle zehnfach wiedergeben, Wenn der Kuß kein Scherz mehr ist, Und du zehn Jahr älter bist. (Lessing, I, S. 69 f.)

Von Jeanettens Näscherey „Wie lieblich glühn die Beeren, Am Maulbeerbaume hier! Wenn sie zu kauffen wären; 72

Was gab ich nicht dafür! Wollt ich Mamachen fragen: So heißts, (ich weiß es schon,) Daß sie mir nicht behagen, Doch ißt sie selbst davon! Was muß sie wohl besorgen? Darunter liegt gewiß Was heimliches verborgen! O, prüfen muß ich diß!" So lüstern war Jeanette; Gaft lang die Beeren an. „Wenn ich den Gärtner bäte? Doch, trau ich diesem Mann ? Er könnt es weiter sagen; Dann hätt ich Krieg im Haus! Und, - einen Raub zu wagen? Ja! fiel es glücklich aus! Doch, würde man mich sehen!" Hier forscht ihr Falkenblick. „Zwar war es bald geschehen; Hold ist der Augenblick; O soll ich mich entschliessen ? Itzt ist kein Zeuge nah! Wer wird ein Beerchen missen ? Sie sind in Menge da!" Sie bebte; - Gieng; - Kam wieder. Furcht, Pflicht, und Neigung stritt. Fast sank ihr Muth darnieder. Schwer ist der erste Schritt. Doch wer besiegt die Triebe Der süssen Lüsternheit? Ach, selbst die Eigenliebe Fällt oft in diesem Streit! Noch einmahl schaut das Närrchen: Ob böse Zeugen dröhn? Hascht Eines von den Beerchen; 73

Und kühner ist es schon. Bald folgt das Zweyte; - Dritte; Nun zählt man weiter nicht. Wann einst, - sagt jener Britte: Der Wunsch die Ketten bricht: Dann tragen schnelle Flügel Ihn immer weiter fort; Dann schwermt er ohne Zügel, Und ruht an keinem Ort. Allein, im Rausch der Sinnen, Verliert man bald die Macht, Mit Vorsicht zu beginnen. Sie hatte zwar gewacht, Vor Zeugen sich zu decken; Doch ward der Frevel kund: Verrätherische Flecken Trug Hannchen an dem Mund. (Almanach der Grazien, S. 92 ff.)

Das Schattenspiel Chloe sah den kleinen Garten Schon im zwölften Lenze blühn; Ros' und Veilchen abzuwarten, War ihr einziges Bemühn. Strenge Zucht war sie gelehret, Denn man weiß, wie Mütter sind, Und vom Amor nichts gehöret Hatte noch das gute Kind. Einst, am Abend, in der Hütte Saß die iunge Schöne da; Als sie mit gesetztem Schritte Einen Knaben kommen sah.

Weißheit war in seinen Blicken, Freundlich sah er Chloen an; Und ein Kästchen auf dem Rücken Trug der kleine Biedermann. Lieder sang er, süße Lieder Zu der Laute sanftem Ton. Leise sagten seine Brüder: Dieses ist Cytherens Sohn*. An der Wand, in bunten Schatten, Wieß er Chloen manches Bild; Nachtigallen, die sich gatten, In Gebüsche halb verhüllt. Einen Gott mit schönen Wangen, Dessen Auge zärtlich sprach, Sah das Mädchen. Welch Verlangen Ward in ihrem Busen wach? Im belebten Schattenbilde Läßt sich eine Göttinn sehn; Irrt durch schweigende Gefilde, Bleibt an einer Quelle stehn; Und auf Blumen liegt ein Hirte, Den Diana schmeichelnd weckt, Amor ach! wozu die Mirthe, Welche beyde schnell bedeckt ? Küsse höret Chloe rauschen, Die ein Seufzer unterbricht; Aber länger sie belauschen Kan das arme Mädchen nicht. Das bezaubernde Gesichte Wiederholt ihr ieder Traum; 75

Immer denkt sie die Geschichte, Und verwünscht den Mirthenbaum. Weinet sie noch oft im Stillen, Kömmt sie oft in diesen Hain; So gelinget es Mirtillen, Ihr Endymion zu seyn. (Jacobi, B, S. 86ff.) Die kurze Schöne Keine Schöne kann ich loben, Deren Länge, hoch von oben, Ihre stolzen Blicke zeigt. Bäume, welche Früchte tragen, Pflegen nicht so hoch zu ragen, Als die leere Fichte steigt. Du ergötzest mich Asträe, Wenn ich dir zur Seite stehe; Du bist klein, und so, wie ich. Dein Geliebter wird dich küssen, Und zuvor nicht sagen müssen: Meine Schöne, bücke dich. (Schlegel, IV, S. 236)

D i e S c h ö p f u n g des W e i b e s Im Anfang, als die Welt begann, Sah Jupiter den ersten Mann, Wie einsam, wie voll Ernst er sann: Von wem doch das, was ist, den Ursprung hätte; Wie er, den Grund von jedem Ding Zu finden, oft in Winkel ging, Und immer mit ihm selber redte.

Da sprach er zu der Götter Schar, Die um ihn her versammlet war: „Der Mensch vertieft sich ganz und gar, Wenn ich im Denken ihn nicht unterbreche; Ich will!" Er sprach: „Es w e r d ' ein W e i b , Ein a r t i g D i n g z u m Z e i t v e r t r e i b , Das m i t d e m M a n n e s c h e r z ' u n d s p r e c h e ! " Schnell war's, und in des Mann's Gestalt, Doch zärtlicher, und nicht so alt, Mit schlauen Augen, welche bald Auf's denkende Geschöpf im Winkel fielen; Und schnell springt's hin, und küsst den Mann, Und spricht: „Du Närrchen, sieh mich an, Ich bin gemacht, mit dir zu spielen!" (Gleim, B, I, S. nöf.)

Das M ä d c h e n Zum Mädchen wünscht' ich mir - und wollt' es, ha! recht lieben Ein junges, nettes, tolles Ding, Leicht zu erfreun, schwer zu betrüben, Am Wüchse schlank, im Gange flink, Von Aug' ein Falk, Von Mien' ein Schalk; Das fleißig, fleißig liest: Weil alles, was es liest, Sein einzig Buch - der Spiegel ist; Das immer gaukelt, immer spricht, Und spricht und spricht von tausend Sachen, Versteht es gleich das Zehnte nicht Von allen diesen tausend Sachen: Genug, es spricht mit Lachen, Und kann sehr reizend lachen. 77

Solch Mädchen wünscht' ich mir! - Du, Freund, magst deine Zeit Nur immerhin bey schöner Sittsamkeit, Nicht ohne seraphin'sche Thränen, Bey Tugend und Verstand vergähnen. Solch einen Engel Ohn' alle Mängel Zum Mädchen haben: Das hieß' ein Mädchen haben? Heißt eingesegnet seyn, und Weib und Hausstand haben. (Lessing, I, S. 21) D e r A r z t und P h y l l i s Der Arzt Sie essen nicht? sie trinken nicht? Und todtenblaß ist ihr Gesicht? Nichts ist, was ihnen helfen kann, Als, schöne Phyllis, - als ein Mann! Phyllis Ein Mann, Herr Doktor? Wie? ein Mann? Sie glauben, daß der helfen kann? Geschwinde gehn sie zum Papa Und sagen's - Nun? was stehn sie da? (Weiße, B, I, S. 69)

Der Kuß Lalage, die kleine Spröde, Floh den jungen Lycidas; Bittrer Spott war ihre Rede, Und die Blicke lauter Haß. In das Thal, zu jener Quelle Lockte sie Dianens Schein; 78

Fernher murmelte die Welle, Leise lispelte der Hain. Sanfter wurden ihre Triebe, Friede ward ihr Herz und Ruh, Denn ein kleines Wort von Liebe Rief ihr jedes Büschchen zu. Liebe sprach die junge Rose, Sprach der Quelle grüner Rand: Als das Mädchen auf dem Moose Schlafend einen Knaben fand. Von dem Monde halb bestralet, Halb in Schatten eingehüllt, Lag er im Gebüsch. Es mahlet Nur Albano 24 dieses Bild. Seine Miene sagt im Traume, Was ein Hirte zärtlich denkt. An dem nächsten Mirthenbaume Ist ein Köcher aufgehängt. Ihm zur Seite glänzt ein Bogen: Näher geht das Mädchen hin, Und allmählich ihm gewogen Wird die gute Schäferinn. Siehst du nicht auf jenem Hügel, Lalage! die ganze Schaar? Allerliebste kleine Flügel Haben sie, und goldnes Haar. Schnell bewegen sie die Schwing! An der Quelle sind sie schon, Tanzen um das Kind, und singen Lieder von Anakreon.

Aufgewecket durch die Lieder, Sieht der kleine Gott umher; Mischt sich unter seine Brüder, Und der Hirtinn lächelt er. Tausend neue Blümchen sprießen, W o sie tanzen, aus dem Klee; Mitten in den Reihen schließen Sie die schöne Lalage. Langsam steigt ihr Busen; leise Wünschet sie, und weis nicht was. Seht doch! neben ihr im Kraise Steht der junge Lycidas. Ihm entfliehen will die Spröde, Ihn verachten soll ihr Blick; Doch der Jüngling, nicht mehr blöde, Hält die Schäferinn zurück. Fliehen kann sie nicht: es haben Ihren Bogen, aufgespannt, Rings um sie die Götterknaben In der rächerischen Hand. Küssen muß sie nun den Hirten, Und ein Wollustvolles Ach, Unter sanftbewegten Mirthen Seufzet Philomele nach. Im Triumphe weggeflogen Sind die Götter, ohne Streit. Mächtiger als Amors Bogen, Ist ein Kuß der Zärtlichkeit. (Jacobi, F, I, S. 203 ff.)

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Der Kuß Ich war bey Chloen ganz allein, Und küssen wollt* ich sie: Jedoch sie sprach, sie würde schreyn, Es sey vergebne Müh. Ich wagt* es doch, und küßte sie, Trotz ihrer Gegenwehr. Und schrie sie nicht? Ja wohl, sie schrie; Doch lange hinter her. (Weiße, B, I, S. 154)

K u n s t die S p r ö d e n zu f a n g e n Erste Erzählung Verzweifelt nicht ihr Jünglinge, wenn eure Mädgen spröde sind. Niemals hat noch die Kälte der mütterlichen Lehren ein weibliches Herze so zu Eise gehärtet, daß es der alles erwärmende Hauch der Liebe nicht hätte zerschmelzen sollen. Hört, was mir mein Freund erzählte, dem ich sonst viel glaube. Ich liebte ein Mädgen recht feurig, recht zärtlich; aber sie floh die Jünglinge und die Liebe, weil ihr die Mutter die Jünglinge und die Liebe sehr fürchterlich gemahlt hatte. Das schrekte mich nicht ab, es machte mich nur behutsam. Ich seh's du kennst sie nicht die Liebe, dacht ich, Denn wer sie kennt, der flieht sie nicht. Wie leicht wird's seyn, dich zu entzünden, Da du so unerfahren bist? Die Liebe sollst du bald empfinden, Und sollst nicht wissen, daß sie's ist. Wenn ich sie im Hayne antraf, redete ich sie ganz trokken an. Meine Kälte betrog sie, daß sie nicht floh, und mit sich reden ließ. 81

Ich sagte ihr viel von erhabnen Empfindungen, die ich Freundschaft nannte; leicht gewann ich da ihre Vertraulichkeit. Dem Mädgen ward nebst andern Gaben Viel feuriges Gefühl geschenkt, Da meynt's, es denke gleich erhaben, Da es doch nichts als feurig denkt. Ich ward ihr Freund, sie meine Freundinn. Mein Umgang fieng an ihr täglich weniger gleichgültig zu werden. Sie freuete sich, wenn ich kam, und betrübte sich, wenn ich gieng. Was bey des Jünglings Blikken Ein jedes Mädgen fühlt, War das, was mit Entzükken Sie nur für Freundschaft hielt. Ich war oft mit ihr alleine gewesen, doch hatte ich es nicht wagen dürfen, die Lehren der Mutter mit Gewalt anzugreifen. Nach und nach suchte ich sie mit List zu untergraben. Seit einiger Zeit war ich ihr Lehrer geworden, hatte sie viel gutes gelehrt; und dem Liebhaber glaubt ein Mädgen immer mehr, als der Mutter. Da fieng sie an zu zweifeln, ob auch die Mutter immer möchte wahr geredet haben. Das merkte ich, und wusste ihre Zweifel zu nähren. Einst saß sie meinen Lehren Aufmerksam zu zuhören; Da sprach ich: Du must wissen, Daß auch die Freunde küssen, Die Freunde so wie ich und du Ich wagt' es - und sie ließ es zu. Da ich den ersten so leicht erhalten hatte, konnte ich noch eher auf den zweeten hoffen. Nie schmekt ein Mädgen einen Kuß, Die sich nicht nach dem zweeten sehnte. Oft wiederhohlt' ich meinen Kuß, Daß sie sich bald daran gewöhnte. Wenn ich sie sah, und sie nicht kiisste, Sprach gleich ihr Blikk, daß sie etwas vermisste. Der glükkliche Fortgang meiner Eroberungen machte mich stolz, und wer stolz ist, ist kühn. 82

So schwer ist's nicht, wie ich geglaubt, Dem Mädgen eine Gunst zu rauben; Hat sie uns nur erst eins erlaubt, Das andre wird sie schon erlauben. So bald ich sie wiedersah, redete ich feuriger, küsste ich sie feuriger, als sonst. Ich sah, daß sie bewegt ward. Da wagt's mein Arm sie zu umschliesen. Sie ließ es zu. Da wagt's mein Mund die weisse Brust zu küssen. Sie ließ es zu. Doch eilends sprang sie auf. Dich werd ich fliehen müssen, Gefährlicher! rief sie, und ließ nichts weiter zu, Und floh. So weit gelang mir mein Bemühen. Ich folg' ihr langsam, da sie flieht; Denn eher wird sie bey dem Fliehen, Als ich bey dem Verfolgen müd. (Goethe, I, S. 217 ff.)

Der bescheidne Schäfer Mein Schäfer Hylas ist bescheiden! Er liebt mich, zärtlich liebt er mich! Der Innbegriif von seinen Freuden, Sagt er mir öfters, sey nur ich: Doch ach! - er bleibet stets bescheiden. Jüngst ließ die Mutter uns alleine; Was meynt ihr wohl, ist da geschehn? Er stand erstarrt, gleich einem Steine, Gukt in den Hut, und wollte gehn, Und ach! - wir waren ganz alleine! (Weiße, B, I, S. 10) 83

(Der b l ö d e S c h ä f e r ) Ismene liebt den Schäfer Seladon, der zu schüchtern ist, sich zu

erklären.

Sie beklagt sich darüber bei Filinde.

Filinde Nun hab' ich es gehört, nun hat er es gewagt, Und aus dem Innersten des Herzens dir gesagt, Daß er dich liebt! Ismene O nein, geseufzet hat er's! sagen Kann er es nicht; er stand, die Augen aufgeschlagen, Und sagte nur, wie sonst: „Ach schönste Schäferinn!" Und schwieg und seufzte nur! Nun ist es aus, ich bin Recht böse! - Lieben? - ihn ? ich will vielmehr ihn hassen! Filinde Dafür ist mir nicht bang', das wirst du nun wol lassen, Du hast ihn viel zu lieb! Ismene Nein, wahrlich, nun nicht mehr! Filinde Warum gefiel dir denn der Schäfer sonst so sehr Mit seiner Blödigkeit? - Wenn unsre Schäfer lachten Und scherzten, und das Spiel mit Schäferinnen machten, Bei dem man einen Bock, mit Rosen schön gekrönt, Für den Gewinner setzt, so stand er angelehnt Und lächelte dazu! Er glaubte viel zu wagen, Wagt' er mit dir und mir ein Häufchen abzuschlagen25. Daß er nicht dreister war, gefiel dir damahls ja; Wie oft hast du gesagt: Sieh meinen Schäfer da, Es lässt ihm doch gar hübsch, er ist so fromm, so stille;

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Nun da er stille bleibt, nun ändert sich dein Wille, Nun soll er freier thun, und da er das nicht thut, Da er nicht dreister wird, nun bist du ihm nicht gut! Ismene Wär' D i r ein Schäfer lieb, der immer blöde bliebe, Nicht scherzte, und mit dir nicht sprach von seiner Liebe? Filinde Ach! seine Blödigkeit war fähig, dich zu rühren, Allein du dachtest gleich, sie wird sich bald verlieren! Hast du das nicht gedacht ? Ismene Und dacht' ich so nicht recht? Filinde Ich hätt' es selbst gedacht; allein es war' auch schlecht, Daß ich den Schäfer nicht mit List verändern sollte, Wenn ich, an deiner Statt, ihn dreister haben wollte! Ismene Mit List ? Filinde, ach ich bitte, lehr' es mich, Ich lerne gar zu gern! Filinde Ich dich es lehren ? ich ? Es sey, weil du es bist! - Die Schäfer sind verschieden; D e r schwärmt um uns herum, und lässt uns nicht zufrieden; Er tändelt, scherzt und lacht, sagt dreist, daß er uns liebt, U n d rechnet fast für nichts die Küsse, die er gibt; U n d j e n e r , nicht so wild, entzündet edle Triebe Und nährt im Herzen tief die allertreuste Liebe, U n d liebt weit inniger. Nun aber soll er's wagen 85

Und seiner Schäferinn der Liebe Leiden klagen, Soll sie ihr frei gestehn; allein er ist nicht frei, Er ehrt sie gar zu hoch, und das macht ihn zu scheu! Ismene Ganz so ist Seladon, ich weiß, daß er mich liebet, Allein er sagt es nicht. Durch tiefe Seufzer gibet Er zwar es zu verstehn; allein durch Worte nicht; Zu sagen, daß er liebt, das ist j a seine Pflicht, Der Blöde! Möcht' er doch mich weniger verehren! „Mein blöder Schäfer seufzt nur immer, S p r i c h t immer nur von seiner Qual, Will immer wagen, waget nimmer, Er w a g e doch einmahl!" Filinde Wär' er m e i n Schäfer nur, ich wollt' ihn bald bekehren; Dreist machen heißt bei mir b e k e h r e n , merk' es dir; Dreist soll dein Seladon schon werden, folgst du mir! Ismene Dir folgen will ich gern, an mir soll es nicht fehlen, Was ich schon neulich that, laß dir einmahl erzählen: Du kennst den Dorilas, den dreisten Schäfer wol, Den ich nicht lieben kann, und den ich lieben soll, Weil er zehn Ziegen hat, so schön und auserlesen, Daß keine noch so schön auf unsrer Flur gewesen; Der kam zu mir, und dreist fasst' er mich bei der Hand! Weil nun mein Seladon grad' ihm zur Seite stand, Reicht' ich die andre ihm, und sah ihn an und lachte; Allein so sehr ich mir die süße Hoffnung machte, Nach dieser kleinen List ihn dreist gemacht zu sehn, So trieb ihn doch die Furcht, gleich wieder wegzugehn. Ach lernte Seladon, ach lernt' er mich nur kennen; Ich bin so hart j a nicht, als er mich pflegt zu nennen.

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Filinde Hat Seladon denn schon dich einmahl hart genannt? Und du hast es nicht gleich zum Vortheil angewandt? O du verstehst auch nichts! D u hättest es erfahren, Er wäre lange dreist! Als ich vor sieben Jahren Von meinem Filamor auch so genennet ward, Sah' ich ihn an, und sprach: „Ich bin ja nicht so hart]" Mehr W o r t e braucht* ich nicht, mich ihm zu offenbaren; Gleich war er wol so dreist, wie andre Schäfer waren! Der Schäfer k e n n e nur das Herz der Schäferinn, Und ihre Tugenden und ihren Eigensinn: So wird die Liebe selbst ihn schon zurechte führen, Der Blödeste wird bald die Blödigkeit verlieren, Sogar ein Seladon! Ismene Was unsre Chloe spricht, Ist recht das Gegentheil; was du meinst, meint sie nicht. Sie spricht: „Ein Mädchen muß sich nicht zu leicht ergeben. Der Hirt muß recht mit Müh' sich Gegenlieb' erstreben. Sie sage nicht gleich: ja! sie muß fein spröde seyn; U n d erst nach heißem Flehn den ersten Kuß verzeihn! Den Hirten, den sie liebt, muß sie zum Schein fast hassen, Den sie recht zärtlich liebt, muß sie erst seufzen lassen, So liebt ein Mädchen recht, so liebt es recht gescheidt, Der Schäfer Liebe wächs't durch kluge Sprödigkeit!" Taugt diese Lehre nichts ? Filinde Es ist so eine Lehre; W e n n nur kein Seladon, kein b l ö d e r Schäfer wäre! Du hast es ja gesehn! (Gleim, aus: Der blöde Schäfer, B, III, S. 23fr.)

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THEMEN

Der Tag der Freude Ergebet euch mit freyem Herzen Der jugendlichen Fröhlichkeit: Verschiebet nicht das süße Scherzen, Ihr Freunde, bis ihr älter seyd. Euch lockt die Regung holder Triebe; Dieß soll ein Tag der Wollust seyn: Auf! ladet hier den Gott der Liebe, Auf! ladet hier die Freuden ein. Umkränzt mit Rosen eure Scheitel (Noch stehen euch die Rosen gut) Und nennet kein Vergnügen eitel, Dem Wein und Liebe Vorschub thut. Was kann das Todtenreich gestatten? Nein! lebend muß man fröhlich seyn. Dort herzen wir nur kalte Schatten: Dort trinkt man Wasser, und nicht Wein. Seht! Phyllis kömmt: O neues Glücke, Auf! Liebe, zeige deine Kunst, Bereichre hier die schönsten Blicke Mit Sehnsucht und mit Gegengunst. O Phyllis! glaube meiner Lehre: Kein Herz muß unempfindlich seyn. Die Sprödigkeit bringt etwas Ehre; Doch kann die Liebe mehr erfreun. 91

Die Macht gereizter Zärtlichkeiten, Der Liebe schmeichelnde Gewalt, Die werden doch dein Herz erbeuten; Und du ergiebst dich nicht zu bald. Wir wollen heute dir vor allen Die Lieder und die Wünsche weihn. O könnten Küsse dir gefallen, Und deiner Lippen würdig seyn! Der Wein, den ich dir überreiche, Ist nicht vom herben Alter schwer. Doch, daß ich dich mit ihm vergleiche, Sey jung und feurig, so wie er. So kann man dich vollkommen nennen: So darf die Jugend uns erfreun, Und ich der Liebe selbst bekennen: Auf Phyllis Küsse schmeckt der Wein. (Hagedorn, A, III, S. 3of.)

Das V e r g n ü g e n Was die weite Welt bewegt, Und sich auch im Würmchen regt, Was vom Himmel selber quillt, Und die ganze Seele füllt; Das Vergnügen, folget nur Sanften Trieben der Natur. Stille Lauben sind sein Haus, Seine Pracht ein frischer Strauß; Einfalt und Gemächlichkeit Sein gewöhnliches Geleit. Es erhält durch Mäßigung Stets sich reizend, stets sich jung. Neben ihm liegt Cypripor3 Gern in Veilchen auf dem Ohr.

Keiner, der es schildern will, Trifft es: denn es hält nicht still. Es verfolgen, heißt, es fliehn, Es empfinden, nach sich ziehn. Wann sich oft, an einem Fest, Weisheit von ihm fangen läßt, Dann begehrt aus seinem Schooß Die Gefangne selbst nicht los. Sein geliebter Aufenthalt Ist der Musen Thal und Wald, W o es stets nach Rosen läuft; Doch nicht stets die schönste greift: Weil der Knospen Neuigkeit Mehr als Schönheit es erfreut. Manchmahl fliegts zur Schäferinn Rosenhaften Lippen hin, Oder thront voll keuscher Lust Auf der treuen Gattinn Brust. Freunde, wißt ihr, w o ichs fand? W o ich es mit Bluhmen band? Zwischen Tugend und Verstand. (Götz, A, I, S. 48 f.)

Aufmunterung zum Vergnügen Erlernt von muntern Herzen Die Kunst beglückt zu scherzen, Die Kunst vergnügt zu seyn. Versucht es. Lasst uns singen, Das Alter zu verjüngen, Die Jugend zu erfreun. Macht neue Freundschaftsschlüsse! Ihr Kinder, gebt euch Küsse! Ihr Väter, gebt euch Wein! (Hagedorn, A, III, S. 65) 93

An Doris O Doris! laß uns lieben, Eh unsre Jugend flieht; Willst du die Zeit verschieben, Die sich um uns bemüht? Was hilft dir deine Güte, Dein Mund, der Rosen weich? Sie flieht, die schönste Blüte An Reiz und Anmuth reich. Noch lacht von deinem Munde Ein holdes Morgenroth, Gebrauche doch der Stunde, Die zu entfliehen droht. Du hegst noch in dem Herzen, Gefühl und Zärtlichkeit; O Doris! laß uns scherzen, Da es die Zeit gebeut. Komm, komm die Lust zu fühlen, Die dir der Tag verspricht; Noch ist es Zeit zu spielen, O Doris! säume nicht. (Reckert, I, S. 2of.)

An Leukon Rosen pflücke, Rosen blühn, Morgen ist nicht heut! Keine Stunde laß entfliehn, Flüchtig ist die Zeit! 94

Trinke, küsse! Sieh, es ist Heut Gelegenheit! Weißt du, w o du morgen bist? Flüchtig ist die Zeit! Aufschub einer guten That Hat schon oft gereut! Hurtig leben ist mein Rath, Flüchtig ist die Zeit! (Gleim, B, I, S. 258)

Das Spiel Mädchen! hast du Lust zu spielen, Komm, hier liegen schon die Karten, Komm, laß uns um Küsse spielen, Lehre mir Tarock zu spielen, Ich will dir auch herzlich gerne Andre unbekannte Spiele, Die du noch nicht keimest, lehren; Doch damit wir richtig spielen, Zahle mir bey jedem Spiele Den Gewinnst des Spiels mit Küssen: Ich will dir, wenn du gewinnest, Richtig meine Küsse zahlen; Denn wenn man sogleich bezahlet, Lernet man am beßten rechnen, Und kömmt nicht zu kurz beym Spielen. Komm, mein Kind! misch nur die Karten! Deine Mine läßt mich Schlüssen, Daß du meine List entdecket, Und vortreflich wohl begreifest; Daß, wenn man um Küsse spielet, Beyde Theile nichts verlieren, 95

Beyde Theile stets gewinnen. Hast du etwann schon vor Zeiten, Auf dergleichen Art gespielet? (Almanach der Grazien, S. 74)

Der menschliche Lebenslauf Das Mädchen spielt mit Puppen Und puzt und spiegelt sich, Der Knabe spielt mit Trommeln Und Stöcken ritterlich. Der Jüngling spielt mit Mädchen Und spielt auch mit dem Buch; Die Schöne spielt am Nachttisch, Und spielet mit Besuch. Mit seiner lieben Gattin Spielt auch der Ehemann, Wenn anders das Geschicke Es ihm gewähren kann. Der Held spielt mit den Köpfen, Die Mars ihm anvertraut; Der Staatsmann mit Projekten Die er auf Hoffnung baut. Der Dichter spielt mit Reimen: Und so spielt jedermann, Bis er, gestört vom Tode, Nicht weiter spielen kann. (Willamov, S. 233) 96

An die L i e b e Liebe! allerliebste Liebe! Seegne mich mit deinem Triebe. Laß mir deinen Reitz empfinden, Laß mich deine Glut entzünden, Laß mich deinen Zukker schmekken, Laß mich durch ein Lied erwekken, Wenn ich Zeit und Lust versäume Müßig wach', und müßig träume. Laß mir hübsch durch dein Geniessen Zeit und Stunden schneller fliessen. Laß mirs an der Müh zu wählen, Aber nie an Schönen fehlen, Und damit auch viel Beschwerden, Durch ein Mittel minder werden, Laß mir künftig nur von allen Eine schön seyn und gefallen. Lehr ihr denn, sich gut zu schikken, Gut zu spielen, gut zu blikken, Lehr ihr meine Neigung kennen, Klug zu frieren, klug zu brennen, Lehr ihr witzig abzuschlagen, Lehr ihr reitzend Ja zu sagen. Aus den Worten, aus den Werken Laß ihr Wunsch und Willen merken. Aber lehr ihr Wunsch und Willen Nicht zur Unzeit zu erfüllen, Daß sie sich erst artig schäme Und sich nicht zu bald bequeme. Lehr ihr alle frohe Minen Die der Lust zum Vorteil dienen, Lehr ihr alle Fröhlichkeiten Lehr ihr auch, was sie bedeuten, Daß sie stets in Unschuld prange, Daß sie nie zuviel verlange, 97

Daß sie mirs vernünftig klage, Wenn ich ihr zuviel versage. Lehr ihr, wie man nie veralte Wie man Reitz und Wert behalte, Wenn auch einst auf Brust und Wangen Aller Rosen Schmukk vergangen. Lehr ihr, wenn wir uns vereinen, Treu zu sein, und treu zu scheinen, Daß sie mich mit nichts betrübe Und mich immer stärker liebe. Lehr auch mich, durch deine Lehren, Solchen Engel zu verehren, Daß er, wenn ich ihn vergnüge, Keine Lust zum Wechsel kriege. (Gleim, A, I, S. 43 fr.)

Die Liebe Ohne Liebe Lebe, wer da kann. Wenn er auch ein Mensch schon bliebe, Bleibt er doch kein Mann. Süße Liebe, Mach' mein Leben süß! Stille nie die regen Triebe Sonder Hinderniß. Schmachten lassen Sey der Schönen Pflicht! Nur uns ewig schmachten lassen, Dieses sey sie nicht. (Lessing, I, S. 89f.) 98

S a p p h o und L a l a g e Sappho, wie das Wasser trübe, Liebte mich mit ernster Liebe, Sang mir ihrer Liebe Schmerz; Darum bin ich kalt geblieben, Darum könnt* ich sie nicht lieben: D e n n die L i e b ' ist n u r ein S c h e r z ! Lalage, der Mädchen Rose, Die Holdsel'ge, Munt're, Lose, Stahl mir augenblicks mein Herz; Denn der losen Ungetreuen, Nur geboren, sich zu freuen, W a r die L i e b e n u r ein S c h e r z ! (Gleim, B, II, S. 263)

Der Kuß Die Kunst, geschickt zu küssen, Versüsset erst die Küsse. Drum Freunde, wollt ihr küssen, So laßt mich euch es lehren. Glaubt nicht, daß der euch täusche, Der schon (o grosser Vorzug!) In seinem kurzen Leben Viel tausendmal geküsset. Und in des Lebens Folge Nach nichts als Küssen geizet. Der Schönen Kuß zu fühlen, Küßt nicht gar zu geschwinde; W o es die Zeit erlaubet: Nein bleibet lieber schmachtend An schönen Lippen kleben. Vereint ein feurig Drucken, 99

Ein zärtlich, sanft Umarmen Mit den noch sanftem Küssen; Doch wenn die Zeit euch mangelt, So braucht die Augenblicke, Die euch den Kuß vergönnen, Die Küsse zu verdoppeln; Und so geschwind zu küssen, Daß selbst die Rechenmeister, Wenn sie zugegen wären, Im Zählen sich verwirrten. (Almanach der Grazien, S. 67 f.)

Arbeit für Doris Liebstes Mädchen, sey nicht müßig, Sieh, wir sind zur Müh' erschaffen! Q Sey nicht müßig, gib mir Küsse, Gib mir hundert, gib mir tausend, Küsse, bis ich nicht mehr zähle; Küsse heute, küsse Morgen, Denn du sollst nichts thun, als küssen! (Gleim, B, I, S. 74)

Die Abwechslung Ich trinke nicht stets einen Wein. Das möchte mir zu eckel seyn. Wein aus Burgund, Wein von der Mosel Strande, Einheimschen Wein, Wein aus dem Frankenlande, Die wechsF ich täglich mit Bedacht, Weil Wechseln alles süsser macht. Und mich soll nur ein artig Kind, Wenn mehrere zu finden sind, 100

Durch süssen Zwang gepriesner Liebe binden? O, dieß zählt ich mit unter meine Sünden. Nein, nein, ich folge meinem Brauch, Mit artgen Kindern wechsl' ich auch. (Lessing, I, S. 113)

N e r i n e und D a m i s Nerine Ey! Damis, sahst du nicht, wie jener Schmetterling Die junge Rose dort so treulos hinterging? Kaum hat er sie geküßt, so küßt er andre Rosen! Sprich, wenn du von mir eilst, wen eilst du liebzukosen? Damis Ey, Mädchen, sieh doch hin, was macht die Rose drauf? Sie thut dem Schmeichler kaum den schönen Busen auf, So gönnt sie gleiches Glück der räuberischen Biene. Wenn Damis von dir eilt, wer küßt denn dich, Nerine ? (Weiße, B, I, S. 13)

Unbeständigkeit Auf Kieseln im Bache, da lieg ich, wie helle, Verbreite die Arme der kommenden Welle, Und buhlerisch drückt sie die sehnende Brust. Dann trägt sie ihr Leichtsinn im Strome darnieder, Schon naht sich die zweyte und streichelt mich wieder. Da fühl ich die Freuden der wechßelnden Lust. O Jüngling sey Weise, verwein nicht vergebens Die fröhligsten Stunden des traurigen Lebens Wenn flatterhaft dich ja ein Mädgen vergißt; 101

Geh ruf sie zurücke, die vorigen Zeiten! Es küßt sich so süße der Busen der Zweyten, Als kaum sich der Busen der ersten geküßt. (Goethe, I, S. 243 f.)

Abschied von Chloris Ihr Schönen zittert allzu leicht, Wenn Amor euch bekriegt; Von seinem Pfeile kaum erreicht, Hat er euch schon besiegt. Ich fragte Chloris: „Willst du mich?" Da sprach sie gleich: „Ich will!" Schnell regten meine Lippen sich, Und ihre hielten still. Ich küsste sie ein hundert Mahl, Da sagte sie: „Halt ein! Nimm meine Küss' in größ'rer Zahl, Sie sind so süß wie Wein!" Mit hundert Küssen fing sie an, Und hundert folgten drauf. Sie sprach: „Mein liebster künft'ger Mann!" Ich aber sprach: „Hör' auf!" (Gleim, B, I, S. I09f.)

Der Selbstmord O Jüngling, lern aus der Geschichte, Die dich vielleicht zu Thränen zwingt, Was für bejammernswerthe Früchte Die Liebe zu den Schönen bringt! 102

Ein Beyspiel wohlgezogner Jugend, Des alten Vaters Trost und Stab, Ein Jüngling, der durch frühe Tugend Zur größten Hoffnung Anlaß gab; Den zwang die Macht der schönen Triebe, Climenen zärtlich nachzugehn. Er seufzt, er bat um Gegenliebe; Allein vergebens war sein Flehn. Fußfällig klagt er ihr sein Leiden. Umsonst! Climene heißt ihn fliehn. Ja, schreyt er, ja ich will dich meiden; Ich will mich ewig dir entziehn. Er reißt den Degen aus der Scheide, Und — o was kann verwegner seyn! Kurz, er besieht die Spitz und Schneide, Und steckt ihn langsam wieder ein. (Geliert, I, S. 31)

D e r beste E n t s c h l u ß eines F r a u e n z i m m e r s Für einen der davon gelaufen, Für einen frommen Bösewicht Wählt Dido sich den Scheiterhaufen. Führwahr! das thät' ich nicht. Den falschen Flüchtling ließ ich wandern, Froh, daß er fortgewandert war, Und nähme mir flugs einen andern. Es giebt ja ihrer mehr. (Weiße, B, I, S. 189) 103

Der Trinker

Siehst du nicht den Abend winken? Bruder, der muß unser seyn! Warum sollten wir nicht trinken, Und uns unsrer Jugend freun? Soll ich sorgen, wie die Thoren, Was den Sultan aufgebracht? Wer die letzte Schlacht verlohren, Nehm sich künftig mehr in acht! Bald vielleicht - vielleicht schon morgen Hat uns Sultan Tod getrennt. Oefters bechern, selten sorgen Macht das beste Testament! 2 Trinkt, ihr Brüder! Weil die Glieder Jugendvoll der Krankheit dräun! Trinkt! und laßt das Mißvergnügen Zu ein Paar Polacken fliegen: Denn was soll es bey dem Wein? Laßt die Reben Den erheben, Der nur als ein Dichter zecht! Seine Becher wirklich leeren, Das heißt Vater Libem 2 ' ehren: Und ein andres Lob ist schlecht! Thal und Höhen Doppelt sehen,

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Ist ein längst verjährter Brauch. Denn so sahn den Rest der Schlösser, Nach der Optik leerer Fässer, Unsre lieben Väter auch! Bacchus siehe, Wie ich glühe! Sieh den vollen Becher an! Sieh an mir und meinen Brüdern, Wie, bey runder Mädgen Liedern, Noch ein Deutscher zechen kann! 3 Auf Brüder! leert die Becher! Wie perlt der Wein! Trinkt als bekannte Zecher! Wer wird sich scheun! Stoßt an! Dorinde lebe! Rein ausgeleert! Noch eins! aufs Wohl der Rebe! Sie ist es werth! Zecht, aber zecht bescheiden! Lyäus 5 schwärmt! Fern sey von unsern Freuden, Wer boshaft lärmt! Dem grübelnden Pedanten, Schenkt nicht mehr ein! Nicht für die Disputanten, Für uns wächst Wein! (Michaelis, A, S. 291 ff.)

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Trinklied Auf! werthe Brüder, schenkt euch ein! Hier habt ihr Römer! hier ist Wein! Nun stoßt mit eurem Nachbar an! Ting! ting! ting! Kling! kling! kling! Es lebe, wer dieß mit gethan! Es leben die, die uns zur Lust Mit schwarzem Aug' und voller Brust So reizend die Natur erschuf, Ting! ting! ting! Kling! kling! kling! Und folgen ewig ihrem Ruf! Der Jüngling, welchem ungeküßt Kein Mädchen noch entronnen ist, Soll leben, spät, wie jetzt geküßt! Ting! ting! ting! Kling! kling! kling! Nie fehl' es ihm an Glück und List! Es leb' ein Greis, der noch entzückt Sein Haupt mit jungen Rosen schmückt, Der Jugend froh zu seyn gebeut! Ting! ting! ting! Kling! kling! kling! Sein sanftes Ende sey noch weit! Der Dichter lebe, der uns singt, Was uns das Glück des Lebens bringt, Deß Lied von Lieb' und Wein erschallt! Ting! ting! ting! Kling! kling! kling! Sein Grab umgeb' ein Rosenwald! (Weiße, B, I, S. 93 f-) 106

Der Wettstreit Mein Mädchen und mein Wein, Die wollen sich entzweyn. Ob ich den Zwist entscheide, Wird noch die Frage seyn. Ich suche mich durch Beyde Im Stillen zu erfreun. Sie giebt mir größre Freude: Doch öftre giebt der Wein. (Hagedorn, A, III, S. 37)

Die Weinlese Willkommen, Weinles, unsre Freude! Sey ewig unser grosses Fest! Wir jauchzen nach so langem Leide, Weil Bacchus uns nicht gar verläst! Du schenkst uns nun das Mark der Reben, Den Greis und Jüngling zu erfreun. Ja, ja! nun mag ich wieder leben: Denn was ist Leben ohne Wein? Der Erdkreis drohte zu vergehen: Denn, ach! die Rebe stund betrübt. Nun fließt ihr Necktar auf den Höhen, Der allem neues Leben giebt. Erfrorne Dichter, singt nun wieder! Will keine Muse günstig seyn ? Lyäus 5 lehret beßre Lieder: Nichts macht so sinnreich, als der Wein. Verschmachtend warf die matte Liebe Den schlaffen Bogen in den Sand. O Schade, wann sie frostig bliebe! 107

Du, Bacchus! giebst ihr neuen Brand. Du hilfst ihr deine Freunde krönen: Bequem ist, deren Gattin seyn: Sie küssen immer treue Schönen; So überredend ist ihr Wein! Ismenen quält ein träger Gatte, Der lange Nächte schlafen kann. Weil Amor nicht geholfen hatte, So ruft sie Vater Bacchum an. Der Alte zecht, wird los und herzet, Und schläft erst spät und küssend ein. Daß der mit halber Jugend scherzet; O Wunder! thut es nicht der Wein? Ja, Wein kann alles möglich machen: Dir, Wein, sey dieser Tag geweiht! Es herrsche Scherz, Gesang und Lachen; Man zech' aus frommer Dankbarkeit. Was fehlt? Ihr Freunde, nur noch eines: Den frohen Amor ladet ein. Denn Amor ist ein Freund des Weines, Und ohne Küsse schmeckt kein Wein. (Uz, S. 54f.) D a p h n e an den M o r p h e u s Gott des Schlafes, ach! du bist Voll Betrugs und arger List! Sanft in deinen Arm gewiegt, Hat Amyntas mich besiegt. Denn im Traum, den du geschickt, Ward ich schwach, und er beglückt. Mußt' er mich so weich, als schön, Und nicht erst recht grausam sehn ? (Götz, A, I, S. 180) 108

Morpheus Bey Venus ward von Schäferinnen Der holde Morpheus hart verklagt: Wird sein abscheuliches Beginnen Ihm, sprachen sie, nicht untersagt. Bey Tage sind wir Schäfern spröde: Doch sieh, wie schalkhaft Morpheus ist! Im Traum ist keine Hirtinn blöde; Ja, leider! auch die Unschuld küsst. Die Schäfer weihen ihm Gesänge: Er heuchelt ihrer Zärtlichkeit, Und spottet unsrer keuschen Strenge, Die ach! uns manche Lust verbeut. Ein Thyrsis, der zu Doris Füssen Vor wenig Stunden trostlos lag, Kann träumend seine Spröde küssen, Die alles will, was Morpheus mag. Hier unterbrach die langen Klagen Der Traumgott voller Ungeduld, Und sprach: o Göttinn! darfichs wagen; So höre mich mit gleicher Huld. So müsse dir der Weltkreis fröhnen, Und Amors Bogen sey beglückt, Solang auf Wangen junger Schönen Ein blühend Morgenroth entzückt! Ich muß der frommen Mädchen lachen: Sie träumen von verliebter Lust! Welch Wunder? herrscht, wann Mädchen wachen, Die Liebe nicht in ihrer Brust? Ich weis, was ieder Schönen fehlet, U m die mein stiller Fittig spielt; Und sehe was ihr Herz verhehlet, Und oft sie selbst nur dunkel fühlt. 109

Manch Mädchen prangt mit scheuer Tugend, Das ingeheim zu Amorn fleht, Wann itzt im Frühling muntrer Jugend Ihr Busen in der Fülle steht. Sie seufzt, und, o gerechter Kummer! Es jammert mich der Schäferinn: Ich führe sie bey frühem Schlummer In ihres Hirten Arme hin. Liebt Chloe nichts, als ihre Heerde? Sie glaubts! ihr Auge saget mir, Daß Chloen Dämon küssen werde; Und ich verrath es ihm und ihr. Die Spröde schleicht mit mir in Gründe Zu Büschen, wo kein Fremder lauscht, Wann beym Geschwätze sanfter Winde Der Scherz geheimer Schmätzchen rauscht. Ein ieder gleichet seinen Träumen: Im Traume zecht Anakreon: Ein Dichter jauchzt bey seinen Reimen, Und flattert um den Helikon. Für euch, Monaden! ficht mit Schlüssen Ein Liebling der Ontologie; Und allen Mädchen träumt von Küssen: Denn was ist wichtiger für sie ? Der Traumgott wollte weiter sprechen: Doch itzt rief ihm die braune Nacht: Sie lag schon über dunkeln Bächen; Und Philomela war erwacht. Er floh, und lächelnd sprach Cythere: Ihr Kinder! wißt nicht, was ihr wollt. O predigt nur von strenger Ehre! Mir seyd ihr doch im Herzen hold. (Uz, S. 86 ff.) 110

A n eine S c h l ä f e r i n n Erwache, schöne Schläferinn, Falls dieser Kuß nicht zu bestrafen: Doch wenn ich dir zu zärtlich bin; Schlaf, oder scheine mir zu schlafen. Die Unschuld, die nur halb erwacht, Wann Lieb und Wollust sie erregen, Hat öfters manchen Traum vollbracht, Den Spröde sich zu wünschen pflegen. Was du empfindest, ist ein Traum: Doch kann ein Traum so schön betriegen? Giebst du der Liebe selbst nicht Raum: So laß dich dann ihr Bild vergnügen. (Hagedorn, A, III, S. 37 f.)

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Zerbin berichtet dem Idris, wie er seine Lila wiederfindet: Ich war zum Abzug schon entschlossen, Als mir ein Kabinet, an dessen Thür ich stieß, Den Anblick, den ich mir am wenigsten verhieß, Die schöne Lila selbst, auf Polster hingegossen, In allen Reitzungen des Mittagschlummers wies. V o m silbernen Gewölk des feinsten Flors umflossen, Die Locken aufgelöst, den Busen halb entdeckt, Lag sie, die schöne Stirn im weißen A r m versteckt. So schön fand nicht Adon im Hain von Amathunt 27 Die eingeschlafne Venus liegen: Ein süßes Lächeln floß um ihren Rosemund;

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Ihr Busen schien den Liebesgott zu wiegen; Und jede Muskel that durch sanftes Schwellen kund, Es müsse sie der schönste Traum vergnügen. Ganz Auge stand ich da, und wünschte so zu stehn Aeonenlang, bis ich mich müd' an ihr gesehn. Ein Faun, dem junger Most und feurige Begierde Die Sehnen schwellt, daß der, bei Lünens Schein, Ein Nymfchen, das im wilden Hain Aufseiner Urne schläft, nicht schlafen lassen würde, Gesteh' ich unerröthend ein; Der wahren Liebe nur ist Keuschheit keine Bürde. Sehn, was man liebt, giebt's denn ein größer Glück? Mehr als dem Faun ein Kuß, ist ihr ein bloßer Blick. O ! die Geliebte sehn, sich neben ihr befinden, Den Athem in sich ziehn, der ihrer Brust entfloh, Ist eine größre Lust für Seelen, die empfinden! Die letzte Gunst entzückt den Faun nicht so. Ein Band, das einst sich um ihr Knie zu winden So glücklich war, ein Ring von ihrem Haar, wie froh, Wie reich macht solch ein Tand den, der wahrhaftig glüht! Nichts ist ihm Kleinigkeit, was sich auf sie bezieht. Noch stand ich aufgelöst in zärtliches Entzücken, Als sie im Schlafsich sanft zu mir herüber wand. Ihr liebliches Gesicht, das meinen gier'gen Blicken In süßer Rosenfarb' itzt völlig offen stand, Schien plötzlich ein Gefühl von Wonne auszudrücken; Ihr Busen hob die kleine schlaffe Hand, Die ihn bedeckt', und aus den zarten Leinen Sah ich das schönste Knie Narcissen überscheinen. Zerbin! O mein Zerbin! - rief sie entzückt, und schloß Den Mund vort lebenden Korallen Gleich wieder, dem der süße Ton entfloß. 112

Nun hielt ich mich nicht mehr, die Wonne war zu groß! Wer wäre nicht in vollem Ueberwallen Der Dankbarkeit an ihre Brust gefallen ? Wer hätte nicht in süßer Trunkenheit Solch einen Mund mit Küssen überschneit? „Gewiß nicht ich!" - rief Idris schwärmerlich. So könnt ihr, was ich that, euch selbst statt meiner sagen. (Wieland, aus: Idris und Zenide, VIII, S. 129ff.)

Das R o s e n b a n d Im F,rühlingsschatten fand ich sie; Da band ich sie mit Rosenbändem. Sie fühlt' es nicht und schlummerte. Ich sah sie an; mein Leben hing Mit diesem Blick an ihrem Leben! Ich fühlt' es wohl und wüßt' es nicht. Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu Und rauschte mit den Rosenbändern: Da wachte sie vom Schlummer auf. Sie sah mich an; ihr Leben hing Mit diesem Blick an meinem Leben, Und um uns ward's Elysium. (Klopstock, III, S. 74)

Der Lauscher Nach Götz Ihr Büsche, die ihr mich versteckt, W o sie im Bade rauschet, Still! still! damit sie nicht entdeckt, 113

Daß sie mein Blick belauschet. Und du, steh' meinem Vorwitz bey, Du Gott der Liebesgötter! Daß ich durch's Laub ganz Auge sey, Verkläre Zweig' und Blätter! Gewährt sich mir mein Wunsch so schnell? Ist's Traumbild? Ist's Entzücken? Welch Schauspiel, so ganz wahr, so hell, Enthüllt sich meinen Blicken! Ich sehe Götterchen der Lust, Gleich kleinen Schmetterlingen, An ihrem Hals, um ihre Brust Im Busenschleyer ringen. Sie schauckcln und verwickeln sich In des Gewandes Falten, Und flattern drin, als ob, für mich Die Durchsicht aufzuhalten; Kaum lächelt sie dem Scherz, alsbald Sind sie in beyden Grübchen; Und wo nur eine Locke wallt Schwebt gleich ein Liebesbübchen. Drey Götter glitschen auf dem Kinn, Fünf kollern um die Wette Vom glatten Hals noch tiefer hin, Entlang des Busens Glätte. O kleiner Schwärm, wie wohl ist dir Bey dieserley Gefährden! O gönnte mein Verhängniß mir, Wie du, so froh zu werden. (Gerstenberg, C, III, S.

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ig-ji.)

• • • U z , w i e laß ich dich w o l mahlen ? M a h l ' ihn, Mahler nach d e m Bilde, Das A n a k r e o n bestellte: M a h l ' ihn hinter Rosenbüschen, A n d e m U f e r eines Teiches, Lauschend durch Gesträuche sehend, W i e sich eine Venus badet! (Gleim, aus: An den Hof mahler Pcsncw, B , I, S. 67)

Venus im Bade Schüchtern fliehn die j u n g e n Hirten ? W e n v e r b e r g e n diese Mirthen, In geheimnißvoller N a c h t , U n t e r ihren leisen Blättern? O v o n tausend Liebesgöttern W i r d der ganze Hain b e w a c h t ! T ä u b c h e n lassen sich hernieder, Huldgöttinnen singen Lieder: Ist es Venus ? w i l l sie hier In d e m Silberteiche baden? Ihr gefälligen D r y a d e n , Einen B l i c k g e w ä h r e t mir. W o l l t ihr unter euren Z w e i g e n M i c h beschützen, mir sie zeigen? E w i g dank ich euch mein G l ü c k , E w i g soll mein Lied euch ehren; Z e i g t , A c h ! zeiget mir C y t h e r e n ' : O ihr N y m p h e n , einen B l i c k ! D i e Gebüsche, die sie decken, H ö r e n mich. O süßes Schrecken! Eine Göttinn unverhüllt?

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Wag' ich es nach der zu blicken, Die mit Liebe, mit Entzücken Eine ganze Welt erfüllt? Darf ein Sterblicher? Es glühet Mars, wenn er die Reize siehet, Wenn ihr Busen sich empört, Und er nicht den Lerm des Krieges, Nicht den wilden Ruf des Sieges; Nur ein zärtlich Seufzen hört. O ihr Mirthen, o umschließet Sie vor mir. Der Gürtel fließet Nun auf heil'gen Rasen hin. Schon steigt sie hinab zur Quelle, Schon berührt der Fuß die Welle, Dem in Wüsten Rosen blühn. Nie wird euch ein Sturm entehren, Ihr Gebüsche, wo Cytheren Der verliebte Frühling fand. Kömmt ein Mädchen, sich zu kühlen, An den Teich: so wird es fühlen, Was kein Mädchen noch empfand. (Jacobi, F, I, S. i86ff.)

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Cyane, eine Dienerin aus dem Hause des Hippias, den tugendhaften Agathon zu

hat es darauf angelegt,

verführen:

In der That die Gestalt dieser Nymfe, und die gute Art womit sie ihr Amt versah, machten ihre Aufwartung für einen Weisen von Agathons Alter ein wenig beunruhigend. Das schlimmste war, daß die kleine Zauberin, um sich wegen der Gleichgültigkeit, womit er ihre 116

zuvorkommende Güte bisher vernachlässiget hatte, zu rächen, keinen von den Kunstgriffen verabsäumte, wodurch sie ihm den Werth des verscherzten Glückes empfindlicher zu machen glaubte. Sie hatte die Bosheit gehabt, sich in einem so niedlichen, so sittsamen, und doch so verführerischen Morgenanzug darzustellen, daß Agathon sich nicht verhindern konnte zu denken, die Grazien selbst könnten, wenn sie gekleidet erscheinen wollten, keinen Anzug erfinden, der auf eine wohlanständigere Art das Mittel zwischen Kleidung und Nacktheit hielte. Die Wahrheit zu sagen, das rosenfarbene Gewand, welches sie umfloß, w a r eher demjenigen ähnlich, was Petron einen g e w e b t e n W i n d oder einen l e i n e n e n N e b e l nennt, als einem Zeuge der den Augen viel entziehen soll. Die kleinste Bewegung entdeckte Reitzungen, welche desto gefährlicher waren, da sie sich sogleich wieder in verrätherische Schatten verbargen, und mehr der Einbildungskraft als den Augen nachzustellen schienen. (Wieland, aus der Geschichte des Agathon, I X , S. 93f.)

A n n e t t e an i h r e n G e l i e b t e n Ich sah wie Doris bey Damöten stand, Er nahm sie zärtlich bey der Hand; Lang sahen sie einander an, Und sahn sich um, ob nicht die Altern wachen, U n d da sie niemand sahn, Geschwind - Genug sie machtcns, wie wirs machen. (Goethe, I, S. 235) Ein T r a u m O Traum, der mich entzücket! Was hab ich nicht erblicket! Ich w a r f die müden Glieder In einem Thale nieder, W o einen Teich, der silbern floß, Ein schattigtes Gebüsch umschloß. 117

Da sah ich durch die Sträuche Mein Mädchen bey dem Teiche. Das hatte sich, zum Baden, Der Kleider meist entladen, Bis auf ein untreu weiß Gewand, Das keinem Lüftgen widerstand. Der freye Busen lachte, Den Jugend reizend machte. Mein Blick blieb sehnend stehen Bey diesen regen Höhen, W o Zephyr unter Lilien blies Und sich die Wollust greifen ließ. Sie fieng nun an, o Freuden! Sich vollends auszukleiden; Doch, ach! indems geschiehet, Erwach ich und sie fliehet. O schlief ich doch von neuem ein! Nun wird sie wohl im Wasser seyn. (Uz, S. 24ff.) *

*

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Diana ruht an der Seite des schlafenden Endymion: ... Wie wird denn satt von Küssen, Diana sich zu helfen wissen? Sie that, (so sagt ein Faun, der sie beschlichcn hat) Was Piatons Penia 2 ' im Göttergarten that. Was that denn die? - wird hier ein Neuling fragen? Sie legte - J a doch! nur gemach! Schlagt euern Plato selber nach; Es läßt sich nur auf Griechisch sagen. (Schluß der Comischen Erzählung: Diana und Endymion, Wieland, VII, S. 42)

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Über die Tugend Den Weisen, den du [Seneca] mahlst, hat ihn ein Weib geboren, Und floß in seinen Adern Blut, W a r er mit Augen und mit Ohren Versehn, und aß und trank, wie unser einer thut, So war er wahrlich nicht der Mann, den du uns mahltest! Herr Stoiker! wir kennen uns, du prahlest! W i r wissen auch, was seyn kann oder nicht: Dein weiser Mann bleibt ewig - ein Gedicht. Ich sage mehr! Der Mann, der stets nach Regeln handelt, Stets Herr ist von sich selbst, und niemals sich verwandelt, Allein für andre lebt, nichts fürchtet, nichts begehrt, Kurz, nie was Menschliches erfährt, Der Mann, wofern er nicht ein Gott ist, ist ein Schwärmer! In seiner Art ein wenig beßrer Mann Als Attila und Gengiskan, Als Kromwell, Miriweys 30 , und andre solche Lärmer. „Die Tugend?" - O, die hat dein Kato selbst nicht wärmer Geliebt als ich! Sie ehrt sogar der Bösewicht; Und ohne Gleißnerei, aus N e i g u n g , nicht aus Pflicht, Ist schöner Seelen Lust sie fröhlich auszuüben. D o c h selbst die T u g e n d k a n n kein S c h w ä r m e r weislich [lieben. Die Tugend ist den schönen Formen gleich, Die jungen Künstlern zu Modelen Ein Polykletus giebt: „Ihr Knaben hütet euch Die Schönheitslinie nur ein Haar breit zu verfehlen!" Sie hält in allem Maß und Zeit; D e m strengen Recht vermischt sie Billigkeit; Sie wird sogar aus zweien Uebeln wählen, W e n n ihr die Noth die schwere Wahl gebeut. Fehlt dem geraden Weg, wie öfters, Sicherheit, Läßt sie die Klugheit sich durch Seitenwege führen; Und wenn der Widerstand ihr W e r k zu hemmen dräut, So giebt sie etwas nach, nicht Alles zu verlieren. 119

D i e ß thut ein K a t o nie: sein edler Starrsinn geht A l l e i n und u n v e r w a n d t auf seinem eignen Pfade, U n d achtet nicht, w o h e r der W i n d des Zufalls w e h t . (Wieland, aus Das Leben ein Traum, VII, S. 194fr.)

Einladung zum K e i n tödliches S o r g e n

Tanz

D i e W o l k e n der Grillen

B e k l e m m t m i r die Brust!

Verrathen g e n u g

Mit jeglichem Morgen

Unfreundlichen W i l l e n

E r w a c h ' ich zur Lust.

U n d bösen B e t r u g .

Hier, unter den Reben, D i e Bacchus gepflanzt, U n s Schatten z u geben, Sey heute getanzt!

Ja, T u g e n d und Freude Sind e w i g v e r w a n d t ; Es knüpfet sie beide Ein himmlisches B a n d !

K o m m t , freundliche Schönen,

Ein reines Gewissen,

Gesellet euch hier,

Ein ehrliches H e r z

Erfüllet die Scenen

M a c h t munter zu Küssen,

D e r Freude m i t mir.

Z u T ä n z e n und Scherz.

D e n alten Betrübten Lasst Laster und Pein;

Ihr Faunen, ihr N y m p h e n ,

U n d f o l g t der Geliebten

Es gab euch ein G o t t

In tanzende R e i h n !

D i e Gabe zu schimpfen, U n d Launen z u m Spott:

Unschuldige Jugend,

Des T a n z e s Verächter

D i r sey es bewusst:

Verachten auch e u c h ;

N u r Feinde der T u g e n d

Ein höhnisch Gelächter

Sind Feinde der Lust!

V e r j a g e sie gleich! (Gleim, B, I, S, 1 4 4 f r . )

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GATTUNGEN

Triolet Ein Triolet soll ich Ihr singen? Ein Triolet ist viel zu klein, Ihr großes Lob hineinzubringen! Ein Triolet soll ich Ihr singen? Wie sollt' ich mit der Kleinheit ringen, Es müsst' ein großer Hymnus seyn! Ein Triolet soll ich Ihr singen? Ein Triolet ist viel zu klein! (Gleim, B, II, S. 170)

D e r erste M a y Der erste Tag im Monat May Ist mir der glücklichste von allen. Dich sah ich, und gestand dir frey, Den ersten Tag im Monat May, Daß dir mein Herz ergeben sey. Wenn mein Geständniß dir gefallen; So ist der erste Tag im May Für mich der glücklichste von allen. (Hagedorn, A, III, S. 8jf.) *

*

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Ein gutes Triolet zu machen, Gehört nicht zu den leichten Sachen Vergebens bildet der sich ein, 123

Ein gutes Triolet zu machen, Den nicht die Pierinnen 21 weihn. Ein feiner Satyr muß uns lachen, Und Amor selbst Gehülfe seyn, Ein gutes Triolet zu machen. (Götz, B , S. 84)

Die reisende Fabel Die arme Tochter des Aesop, Die Fabel, reis'te von Athen, Entfernte Länder zu besehn. Wer sie erblickte, der erhob Ihr Wesen, ihren Gang, Und ihren Anzug. Nicht zu lang Und nicht zu kurz, war er bequem: Wohin sie kam, da war sie angenehm. Z u Rom schenkt' ihr ein fein'res Kleid Ein Freigelassener81 des Kaisers seiner Zeit. Es stand ihr wohl, es war gemacht Nett, aber ohne Pracht! Dann reis'te sie darin, noch blöde, nach Paris; Ein edler Ritter38 nahm sie auf und unterwies Die Pilgerinn, die seine Freundinn ward, In Sitten und in Putz, nach seiner Landesart. Auch nahm er einst sie mit, in einer Gallanacht, An Ludwigs Hof, in Hofes Tracht. Und weil der jungen Maintenon An Geist und Schönheit sie vollkommen glich, So zog sie alsobald des Königs Aug' auf sich. Was hatte sie davon ? 124

Er rühmte sie den Prinzen, sie gefiel! Und einst, beim Spiel, Nannt* er, in Gnaden, sie: die M e n s c h e n l e h r e r i n n ! „Ich? Ihro Majestät! ich bin Nur eine Zeitvertreiberinn: Mich hören K i n d e r nur so gern! Ich, Lehrerinn der Menschen? Das sey fern! W a s r e c h t u n d T u g e n d ist, z u l e h r e n u n d zu p r e i s e n , Das überlass' ich Herr'n U n d K ö n i g e n und W e i s e n ! " (Gleim, B, III, S. 205fr.)

D e r S c h ä f e r u n d die S i r e n e Ein Schäfer aus der goldnen Zeit, In seinem stillen Hirtenstande Ganz Ruhe, ganz Zufriedenheit, Trieb öfters an des Meeres Strande, Und was er sang, war Fröhlichkeit. Ihn rührten keine Schäferinnen. Gefiel ihm Daphne ja zuweilen bey dem Spiel: So konnte sie doch nichts gewinnen, Als daß sie flüchtig ihm gefiel. Ein seltner Fall, daß ohne Schöne Ein junger Schäfer glücklich war! Doch seinem Herzen droht Gefahr. Welch eine reizende Sirene Schwimmt dort! Kaum wird er sie gewahr: So fühlt sein Herz Lieb und Gefahr. Er steht, und will nicht stehen bleiben, Erstaunt, blickt auf die Sängerinn, W i l l abwärts mit der Heerde treiben, Und treibt nur mehr ans Ufer hin. 125

Nun irrt allein, ihr guten Heerden! Der Schäfer hat für euch itzt keine Zeit. Er klagt durch Lieder und Geberden Der Schönen seine Zärtlichkeit; Verspricht ihr alle seine Heerden Und alles Glück der goldnen Zeit. Sie, wohl in ihrer Kunst erfahren, Hört nichts von dem, was er verspricht, Scherzt mit der See, putzt an den Haaren, Als sähe sie den Schäfer nicht, Und nöthigt ihn durch schlaue Blicke, Den Antrag ihr noch oft zu thun. Ich, singt sie, bin nicht mein. Neptun bestimmt mein Glücke; Und wenn ich dich nicht flüchtig nur entzücke: So geh und bitte den Neptun. Er bat. Nein, sprach der Gott der Meere, Wenn ich die Bitte dir gewähre, Gewähr ich dir dein Unglück nur. Der Schäfer schleicht betrübt nach seiner Hütte; Nun lacht ihm weiter keine Flur. So oft Neptun am Strande fuhr, So wiederholt er seine Bitte. „Neptun! So soll das Meer die trefflichste Gestalt, Die mich entzückt in seinen Schoos begraben?" Nein, rief der Gott, du sollst sie haben; Denn du verlangst sie mit Gewalt. Wie hurtig schwamm nunmehr die Schöne Dem Ufer zu! Wie schön sang sie, wie zauberisch! Er reicht ihr seine Hand. „Komm, göttliche Sirene!" Doch welch Entsetzen! Seine Schöne, Sein Liebling, war halb Mensch, halb Fisch. Mit Zittern floh Damöt vom Meere, Und gab nachher der Flur sehr oft die Lehre, Daß unser liebster Wunsch oft große Thorheit wäre. (Geliert, I, S. 255fr.) 126

D e r E r e m i t u n d das G l ü c k Es lebt ein Eremit, der, eitlem Zwange feind, Die Kunst der schlauen Wollust lernet, Die keine Mühe kennt, vom Ekel weit entfernet, Nach dem Genüsse schöner scheint. Verzeiht es mir, erhabne Musensöhne, Für die schon unsre Pflicht den Lorbeerkranz bestellt; Mein Held ist kein gelehrter Held; Und er besaß auf dieser Welt Nichts, als ein Buch, ein Glas und eine Schöne. Doch diese drey, ihn zu erfreun, Sind, wie man sagt, nur selten ungelesen, Unangefüllt, und ungeküsst gewesen. Er lebet. Wie gar viel schließt dieses Wort nicht ein! Ihr Weisen, saget mir, heißt leben mehr, als seyn? Ihn hält ein Schieferdach vor Neid und Hohn verstecket. Einst, als er unbesorgt bey seiner Phyllis saß, Und so die Welt, wie ihn die Welt, vergaß, Ward er um Mitternacht durch einen Lärm geschrecket. Man klopft an seine Thür. Er horcht. Wer ists ? Das Glück. Macht auf! ich bin es selbst. Ihr selbst? Wer darf es wagen, Wer ist so groß, nur einen Augenblick Dem Glück, und was ihm folgt, die Einkehr abzuschlagen ? Ihr zögert? macht uns auf! Der Eremite spricht: Geht weiter, Freund, ich kenn euch nicht, Die Herberg ist zu klein, zu schlecht, euch zu empfangen. Ruhm, Ehre, Hoheit sind bey mir, Erwiederte das Glück! sie kommen itzt zu dir. Das ist mir wahrlich leid; es ist kein Platz allhier. Bewirthe doch zum mindsten das Verlangen. Auch dieses wird, versetzt der Bidermann, Hier diese Nacht kein Lager kriegen: 127

Man trifft ein einzig Bett hier an; Und das gehöret dem Vergnügen. (Hagedorn, A, II, S. 54f.)

J o h a n n , der S e i f e n s i e d e r Johann, der muntre Seifensieder, Erlernte viele schöne Lieder, Und sang, mit unbesorgtem Sinn, Vom Morgen bis zum Abend hin. Sein Tagwerk könnt ihm Nahrung bringen; Und wann er aß, so mußt er singen: Und wann er sang, so wars mit Lust, Aus vollem Hals und freyer Brust. Beym Morgenbrodt, beym Abendessen Blieb Ton und Triller unvergessen; Der schallte recht; und seine Kraft Durchdrang die halbe Nachbarschaft. Man horcht; man fragt: Wer singt schon wieder? Wer ists ? Der muntre Seifensieder. Im Lesen war er anfangs schwach; Er las nichts, als den Almanach, Doch lernt' er auch nach Jahren beten, Die Ordnung nicht zu übertreten, Und schlief, dem Nachbar gleich zu seyn, Oft singend, öftrer lesend, ein. Er schien fast glücklicher zu preisen, Als die berufnen sieben Weisen, Als manches Haubt gelehrter Welt, Das sich schon für den achten hält. Es wohnte diesem in der Nähe Ein Sprößling eigennützger Ehe, Der, stolz und steif und bürgerlich,

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Im Schmausen keinem Fürsten wich: Ein Garkoch richtender Verwandten, Der Schwäger, Vettern, Nichten, Tanten, Der stets zu halben Nächten fraß, Und seiner Wechsel oft vergaß. Kaum hatte mit den Morgenstunden Sein erster Schlafsich eingefunden; So ließ ihm den Genuß der Ruh Der nahe Sänger nimmer zu. Zum Henker! lärmst du dort schon wieder, Vermaledeyter Seifensieder? Ach wäre doch, zu meinem Heil, Der Schlaf hier, wie die Austern, feil! Den Sänger, den er früh vernommen, Lässt er an einem Morgen kommen, Und spricht: Mein lustiger Johann! Wie geht es euch? Wie fangt ihrs an? Es rühmt ein jeder eure Waare: Sagt, wie viel bringt sie euch im Jahre ? Im Jahre, Herr? mir fällt nicht bey, Wie groß im Jahr mein Vortheil sey. So rechn' ich nicht; ein Tag beschehret, Was der, so auf ihn kömmt, verzehret. Das folgt im Jahr (ich weiß die Zahl) Drey hundert fünf und sechzig mal. Ganz recht; doch könnt ihr mirs nicht sagen Was pflegt ein Tag wol einzutragen? Mein Herr, ihr forschet allzusehr! Der eine wenig, mancher mehr; So wie's dann fällt: Mich zwingt zur Klage Nichts, als die vielen Feyertage;

Und wer sie alle roth gefärbt, Der hatte wol, wie ihr, geerbt, Dem war die Arbeit sehr zuwider; Das war gewiß kein Seifensieder. Dieß schien den Reichen zu erfreun. Hans, spricht er, du sollst glücklich seyn. Itzt bist du nur ein schlechter Prahler. Da hast du baare fünfzig Thaler: Nur unterlasse den Gesang. Das Geld hat einen bessern Klang. Er dankt, und schleicht mit scheuchem Blicke, Mit mehr als diebscher Furcht zurücke. Er herzt den Beutel, den er hält, Und zählt, und wägt, und schwenkt das Geld, Das Geld, den Ursprung seiner Freude, Und seiner Augen neue Weide. Es wird mit stummer Lust beschaut, Und einem Kasten anvertraut, Den Band und starke Schlösser hüten, Beym Einbruch Dieben Trotz zu bieten, Den auch der karge Thor bey Nacht Aus banger Vorsicht selbst bewacht. So bald sich nur der Haushund reget, So bald der Kater sich beweget, Durchsucht er alles, bis er glaubt, Daß ihn kein frecher Dieb beraubt, Bis, oft gestoßen, oft geschmissen, Sich endlich beyde packen müssen: Sein Mops, der keine Kunst vergaß, Und wedelnd bey dem Kessel saß; Sein Hinz, der Liebling junger Katzen; So glatt von Fell, so weich von Tatzen. 130

Er lernt zuletzt, j e mehr er spart, Wie oft sich Sorg und Reichthum paart, Und manches Zärtlings dunkle Freuden Ihn ewig von der Freyheit scheiden, Die nur in reine Seelen strahlt, Und deren Glück kein Gold bezahlt. Dem Nachbar, den er stets gewecket, Bis der das Geld ihm zugestecket, D e m stellt er bald, aus Lust zur Ruh, Den vollen Beutel wieder zu. U n d spricht: Herr, lehrt mich bessre Sachen, Als, statt des Singens, Geld bewachen. Nehmt immer euren Beutel hin, Und lasst mir meinen frohen Sinn. Fahrt fort, mich heimlich zu beneiden. Ich tausche rucht mit euren Freuden. Der Himmel hat mich recht geliebt, Der mir die Stimme wieder giebt. Was ich gewesen, werd ich wieder: Johann, der muntre Seifensieder. (Hagedorn, A, II, S. 66ff.)

Die Schäferstunde Homer, Virgil, Lukan 33 und wer ihr alle seid, Dringt durch ein Heldenlied bis zur Unsterblichkeit! Singt göttlich, laßt die Welt bis an ihr Ende lesen, Daß eure Helden groß, ihr grösser noch gewesen. Mir prägt kein stolzer Trieb erhabne Lieder ein, Mein R u m mag immerhinn gleich mir vergänglich sein, Ich er euch one Neid, denn soll mein Lied erschallen, So such ich nur dadurch den Schönen zu gefallen. Was ich besingen will ist größer als der Held, 131

Den jeder Dichter noch für schwer zu finden hält. Die Schäferstunde hat die Helden selbst bezwungen; Wer sie besingt, der hat den größten Held besungen. Ihr Schönen zörnet nicht, Daß meine Muse stets mit euch von Schäfern spricht. Den Helden einen Stand zu wälen, Steht allemal dem Dichter frei; Fontaine nam die Könige der Lombardei, Von jungen Hirten läßt sich noch weit mer erzälen. Amintens Herz empfand schon längst den starken Trieb, Von dem der grosse Pan selbst nicht verschonet blieb; Den Trieb, der diesen Gott zu einem Schäfer machte; Den Trieb, der diesen Gott um seine Sirinx brachte. Amintas war verliebt, der jungen Doris Blick Versprach ihm mit der Zeit das größte Schäferglück. Allein so viel er auch der süssen Hoffnung glaubte, So feite jedesmal doch die Gelegenheit, Die seiner Zärtlichkeit Mer als den blossen Wunsch erlaubte. Den Wunsch, den er so oft getan, Den sah er auch der Doris an, Ob sie denselben gleich vor ihm verbergen wollte, Vielleicht, daß ihn Amint nur stärker wünschen sollte. Sie liebten sich und wußten dieß, Noch eh sie sichs gesagt, gewiß. Doch, eine Liebe will nicht nur die andre wissen, Die Sehnsucht nach den ungezälten Küssen; Die Wollust, sich auch da noch schmachtend anzusehn, Wenn der verlangte Wunsch geschehn; Die Freiheit, sich das zärtlichste zu sagen; Die Hoffnung, das was man noch nie gewagt zu wagen, Dieß alles war an ihrer Ungeduld Nach mererer Erfarung schuld. 132

Doch in der Liebe kömmt das Glücke Zwar meistenteils, nur nicht im ersten Augenblicke. Ihr Schönen eilt mit mir nach jener Gegend hinn, Und weil ich nur im Geiste gegenwärtig bin, So darf euch kein Bedenken quälen, Mich zum Begleiter zu erwälen. Ihr sollet den Amint bei seiner Schäferinn, In der gewünschten Stunde sehen. Was euer Blick hierbei zu fürchten hat, Wird im Gebüsche nur geschehen. Doch sollte hier und da ein Blatt Vom Zefir weggewehet werden, So messet mir die Schuld nicht bei; Seht weg, seht hinn, es steht euch alles frei. Ich kan den Winden nicht gebieten, Doch für dem Zefir hat man sich nicht stark zu hüten. Einst trieb die Schäferinn die Herde weiter fort, Sie fand und nicht umsonst, den angenemsten Ort, W o Blum und Graß die schönsten Farben mischten. Das Wasser, das sich hier von steilen Felsen goß, Die es durch ihren Grund erfrischten, W o es in eine Bach, mit schnellen Rauschen, floß; Das Volk verbulter Nachtigallen W o bald der Sprosser schmetternd rief, Und bald, mit Steigen und mit Fallen, Durch die verliebten Töne lief; Die Luft die mit den Blättern spielte, Auf die erhitzte Fläche stieß Und in den frischen Blumen wülte, Wovon sie den Geruch durch diese Gegend blies; Dieß alles ließ die Schäferinn nicht gehen, Sie blieb mit ihrer Herde stehen. Sie warf sich auf die Weide hinn; Hier lag die schöne Schäferinn. 133

Sie dänte sich und sprach mit zärtlichem Verlangen: Ach! könnt ich doch Aminten hier umfangen! Sprach sie nichts mer? O ja, ein halb verschlucktes, Ach! Ein matter Blick, der aus den blauen Augen brach, Ein Busen, welcher sich aus Ungeduld empörte, Die sagten dem genug, Der hier im Busche lag, und so verliebt, als klug, Ich weiß nicht, ob mer sah als hörte. Kurz, da die Schäferinn sich dessen nicht versah, So stund Amintas schon vor ihren Augen da. Doch, wie er in den Busch gekommen, Hab ich noch nie gefragt und auch noch nie vernommen. Für Schrecken glaubte dieß die junge Doris kaum, Sie hielt den Anblick erst für einen leeren Traum. Sie dacht ein Schlummer wollt ihr diese Freude machen, Drum furchte sie nichts mer als plötzlich aufzuwachen. Ihr Schönen hat euch nie von einer Lust geträumt, Die euer Mund oft dem mit Ungestüm versagte, Der es sie wachend zu erbitten wagte, Und die ihr ihm oft träumend eingeräumt? Ihr Schönen, habt ihr dieß erfaren, So darf ich euch nichts mer Von ihrer Lust zu träumen offenbaren. Was aber tat Amint? Ist dieß wol Fragens wert? Ein Schäfer, der den schönsten Augenblick begert, Bedienet sich der vorteilhaften Zeit Zur zärtlichsten Verwegenheit. Er sprach, sie sprach, und was ? dieß könnt ihr leicht erraten, Ich sag euch itzt nichts mer als was sie taten. Ein halb gegebener und halb geraubter Kuß W a r des verliebten Schäfers Gruß. Drauf folgten schon die zärtlichsten Geberden, Die leichter nachgemacht, als hier beschrieben werden. 134

Sie blickte den Amint mit Furcht und Schalkheit an, Mit Schalkheit, weil er ihr noch nichts getan; Mit Furcht, damit er ihr nichts tuen sollte. Kurz, Doris wollte nicht und wollte. Ihr Auge sprach mer, als ihr Mund verschwieg; Er seufzte nur, indem der schöne Busen stieg. Hier warf Amint, mit neuer Lust, Die Finger auf die warme Brust, Worauf er, wie er zärtlich glaubte, Die Freiheit, mer zu rauben, raubte. Sein Mund erwälte diesen Ort; Mit jedem Kusse gieng ein lauter Seufzer fort; Mer Schätze wurden hier entdeckt und ausgegraben, Als Erd und Meer in ihren Gründen haben. Die kleine schöne Hand Tat zwar dem Schäfer Wiederstand, Doch so, damit Amintas fülte, Daß ihr beredter Griff mer spielte, Als ihm nach den verliebten Waffen zielte. Doch, was Amint bisher getan, Dieß sähe Doris noch für nicht gefärlich an. Allein jetzt hielt er sie an beiden Händen; Jetzt schlang er seinen Arm um die gewölbten Lenden; Jetzt macht er sich zu dem geschickt, Was keinem Schäfer leicht so hurtig glückt. Jedoch die Nimfe riß sich los. Ihr Eifer war so groß, Daß sie Aminten hieß aus ihren Augen gehen. Sie sagte dieß, allein sie sagt es mit Verdruß. Jedoch ein kluger Schäfer muß Die Worte nicht, die Blicke nur verstehen. 135

Er blieb und fing sogar das Werk verwegner an. Ihr Schönen fragt, wie er verwegner scherzen kann? Er scherzte so, damit sie merken sollte, Daß er im Ernste scherzen wollte. Kurz er entblössete der jungen Doris Knie; Er sah es, doch mit so viel Lust als Müh. Ihr Mädchen, zörnet nicht, daß er ihr Knie gesehen, Sonst sag ich nichts, von dem was mer geschehen. Genug, daß Doris wiederstritt, Und was er tat, erst überwunden, litt. Allein er wußte sie mit hundert kleinen Sachen So lüstern als erhitzt zu machen. Die Augen funkelten; die Zunge selbst ward schwer; Die Lippen zitterten; die volle Brust weit mer; Der Athem ward mit Schlucken eingefangen; Für Hitze glüten ihre Wangen; Sie rief, Amint, ach geh! Sie schrieh, Amint, ach nein! Hier wurden ihr die Augen klein, Jetzt mangelte die Kraft zu wiederstreben, Drum mußte sie sich dem Amint ergeben.

Doch eh sie sich ergab, rief sie die Götter an: Tut mir anitzt, was ihr den Nimfen oft getan, Und lasset mich Die Woltat der Verwandlung spüren. Verwandelt diesen Ort in einen finstern Wald, Doch schonet hier der menschlichen Gestalt34. Denn diese mochte sie am wenigsten verlieren. Ihr Bitten ward erhört. Ein dichter Rosenstrauch Wuchs neben ihr hervor, und der verbarg sie auch. Allein dieß war kein Wald; jedoch ich muß nur lachen, Die Götter müßten ja Die Erde voller Wälder machen. Genug sie wurden doch durch diesen Busch bedeckt, Ihr meint sie lagen hier nun ganz und gar versteckt? 136

Der Busch verbarg sie nur den neidischen Gesichtern, Doch aber nicht vor den verschwiegnen Dichtern. Ihr Schönen bleibet hier, Und waget noch den letzten Blick mit mir. Seht hinn, ich sehe schon die leichten Blätter weichen, Ich sehe den Amint sein schönstes Glück erreichen; Sagt, ob ihr dieses sehen könnt? Ihr schweigt, doch mir ist mer als euch zu sehn vergönnt. Ihr blickt aus Vorwitz hinn, drum kan es euch nicht glücken: Ihr könnt die Doris nicht vor dem Amint erblicken. (Rost, B, S. 43ff.) Phillis. C h l o e PHIIXIS. DU, Chloe, immer trägst du dein Körbchen am Arm. CHLOE. Ja, Phillis, ja! immer trag ich das Körbchen am Arm, ich würd' es nicht um eine ganze Herde geben; nein, ich würd' es nicht geben, sprach sie, und drückt' es lächelnd an ihre Seite. PHILLIS. Warum, Chloe, warum hälst du dein Körbchen so wert? soll ich raten? Sieh, du wirst rot, soll ich raten? CHLOE. H U - r o t ?

PHILLIS. Ja! wie wenn einem das Abendrot ins Angesicht scheint. CHLOE. HU! Phillis - ich will dir's sagen; der junge Amyntas hat mir's geschenkt, der schönste Hirt; er hat es selbst geflochten. Ach! sieh, wie nett, sieh, wie schön die grünen Blätter und die roten Blumen in das weiße Körbchen geflochten sind, und ich halt' es wert, wo ich hingehe, da trag ich's am Arm; die Blumen dünken mich schöner, sie riechen lieblicher, die ich in meinem Körbchen trage, und die Früchte sind süßer, die ich aus dem Körbchen esse. Phillis - doch was soll ich alles sagen? - Ich - ich hab's schon oft geküßt. Er ist doch der beste, der schönste Hirt. PHILLIS. Ich hab' es ihn flechten gesehn; wüßtest du, was er da zu dem Körbchen sprach! Aber Alexis, mein Hirt, ist eben so schön, du solltest ihn singen hören! Ich will das Liedchen dir singen, das er gestern mir sang. 137

CHLOE. Aber, Phillis! Was hat Amyntas zum Körbchen gesagt? PHILLIS. Ja, ich muß erst das Liedchen singen. CHLOE. A c h ! - Ist es lang?

PHILLIS. Höre nur. „Froh bin ich, wenn das Abendrot am Hügel mich bescheint. Doch Phillis, froher bin ich noch, wenn ich dich lächeln seh. So froh geht nicht der Schnitter heim, wenn er die letzte Garb' in seine volle Scheune trägt, als ich, wenn ich vor dir geküßt in meine Hütte geh." So hat er gesungen. CHLOE. Ein schönes Lied! Aber, Phillis, was sprach Amyntas zum Körbchen ? PHILLIS. Ich muß lachen. Er saß am Sumpf im Weidenbusch, und indes daß seine Finger die grünen und die braunen und die weißen Ruten flochten, indes CHLOE. N U denn, warum schweigst du! Indes, fuhr Phillis lachend fort, indes, sprach er, du Körbchen, dich will ich Chloen schenken, der schönen Chloe, die so lieblich lächelt. Da sie gestern die Herde bei mir vorbei trieb, sei mir gegrüßt, Amyntas, sprach sie und lächelte so freundlich, so freundlich, daß mir das Herz pochte. Schmiegt euch gehorsam, ihr bunten Ruten, und zerbrechet nicht unter dem Flechten; ihr sollt dann an der liebsten Chloe Seite hangen. Ja! wenn sie es wert hält, o wenn sie es wert hielte! wenn sie es oft an ihrer Seite trüge! So sprach er, und indes war das Körbchen gemacht, und da sprang er auf und hüpfte, daß es ihm so wohl gelungen war. CHLOE. Ach! ich geh; dort hinter jenem Hügel treibt er seine Herde, ich will bei ihm vorbeigehn, sieh, will ich sagen, sieh, Amyntas, ich habe dein Körbchen am Arm. (Geßner, S. s>of.)

Hilet Ihr Nymphen, die ihr am weichen Ufer schlummert, indeß daß eure Umen sich sanft ergießen, euch störe nicht mein Gesang, wenn ihr vom Satyr träumt, oder von dem Liebesgott, wie der euch jüngst nackend gesehen am milden Sonnenstral erwärmend. Wie er gelacht, 138

wenn ihr euch mit Blumenknöspgen geworfen, und wie schalkhaft er dann den kleinen Köcher geschüttelt. Wenn ihr aber am Ufer entweder tanzt, oder ihr spiegelt euch in dem klaren Bache, und sehet euren weißen Busen, noch reizender im Gewässer, oder die braunen Locken mit Blumen durchwunden, dann horche euer Ohr auf meinen Gesang. Ach! ich liebe, ihr Nymphen, ich liebe die junge Heloris. Dort an dem Hain hütet sie, noch weis sie nicht, daß ich sie liebe. Jüngst schlief sie unter der kleinen Linde, ach, ihr wißt es, was ich empfand! O, sprach ich, wenn sie von dir träumte, dann wollte ich sie nicht stören, dann sollte ein fröliches Entzücken meinen Busen durchbeben: so sprach ich, und schlich in den Hain, und wollte Blumen suchen, die schönsten wollte ich zum Kranz wählen, als sie plötzlich erwachte! Ach, da entfloh ich in ein stilles Gebüsche, und kein froher Gesang ertönet seit der Zeit von meinen Lippen! O sagt es ihr, ihr Nymphen, wenn sie die Heerde zur Quelle führet, sagt es ihr, daß es Hilet sey, der dem Walde die Klagen zurufet: dann hüpfe ich vor Freuden, wie ein junges Lamm, und mein Lied ertönet durch die Gegend, und die Echo singen den süßen Namen Heloris nach! (Reckert, II, S. 6ff.)

H e r r G l e i m an H e r r n J a c o b i Halberstadt den 2ssten Nov. 1767. Heute, mein liebster, wollten Sie mir ein Gressettisches35 Briefchen schreiben. Mein Amor, sagten Sie, würd' Ihnen helfen. In Ihrer Schule muß er weit gekommen seyn; vermuthlich soll er nur abschreiben. Daß er doch biß in die späte Nacht zu schreiben hätte! Auch fingen Sie an meinen Utz ein Briefchen an ? Dieses, mein liebster, vollenden Sie doch ia zuerst. Meinen Utz damit erfreuen, möcht' ich gar zu gern! Nicht ein wenig, recht viel soll er Sie lieben, den tausendsten Theil so viel als ich, das ist recht viel! Ein kleiner Beweiß, wie lieb ich Sie habe, könte seyn, daß ich unsern Deutschen Gresset allen meinen Freunden ausposaune. Ein anderer eben so kleiner ist, daß ich lieber meinem Jacobi, als den schönsten Mädchen singe. Die Fürstinn, die 139

mich neulich um ein Liedchen bitten ließ, diese selber hat noch keines, und schon dreye hat seitdem mein lieber Jacobi. Das eine, nach dem Rolli8*, hat ihm, sagt er, sehr gefallen. Diesen Morgen las ich es in seinem letzten Schreiben, Rolli wurde aus den Acten gleich hervorgesucht, und, wie kont' es anders seyn? für meinen Freund ein Lied ihm nachgesungen. Ein Gedank' an ihn ist anstatt der besten Muse Begeisterung. Wollen Sie es lesen, mein liebster, so schlecht es ist? Denn es ist noch nicht gefeilet. Gestern war unsere Minerva ein Vierthel-Stündchen bey mir, wir sprachen von meinem Jacobi, ich las ihr die Stelle des Schreibens, worinn sie Minerva getaufet, und ihr schöner Mund gepriesen wird. Besucht sie mich wieder, so bin ich schon so lose, und gebe die Hymne des Rolli für meines Jacobi Lobgesang ihres schönen Mundes aus. Nehmen Sie ia nicht übel, daß ich hinschreibe und ausstreiche; Gleminde 37 ruft, die Post werde abgehen. Ich muß abbrechen, um noch geschwind den Hymnus abzuschreiben. Leben Sie fürtrefflich wohl.

Nach dem Italiänischen des Rolli Purpurrother, schöner, lieber, süßer Mund, Anmuthsvoller, als die Rose, welche rund U m sich her Gerüche duftet; sieh! O sieh! Honig ihr zu rauben, suchen Bienen sie! Purpurrother, schöner, lieber, süßer Mund, Mir dem Blödesten Arkadiens erlaube, Daß ich süßen Honig dir zuweilen raube, Und den ersten Raub versuche, gleich ietzund! Dich, o Mund, um den ich schon so lange buhle, Hatten alle Grazien in ihrer Schule! Euphrosine lehrte küssen, lehrte dich Dieses Lächeln, dieses Schweigen, dieses Reden! Zauberer! du tödtest einen armen Blöden. Von dem grausam süßen Tod' errette mich! 140

Herr J a c o b i an Herrn Gleim Halle den 2ten Decemb. 1767. O das allerliebste, das fürtrefliehe Liedchen! Berauscht bin ich davon, ganz berauscht, wie der Liebhaber der neuen Heloise in dem Büschgen von Ciarens38, wie Rinald in Armidens bezauberten Gärten 3 ', oder wie, nach den ersten Küssen seiner Göttin, Adonis. Welch eine Harmonie! So sangen die Nereiden40, als Venus gebohren ward. Doch nein! Kein Gleichniß ist sanft genug für dieses Liedchen. Man fühlt die weichen, die zärtlichen Töne; jede Zeile ist Wollust; aber eine Wollust, nur edler Liebe fühlbar. Amoretten binden mich mit Blumenketten; ich kan nicht entfliehen; sie zeigen mir den schönsten Mund, der jemals geküßt wurde; und doch darf ich ihn nicht küssen! Ja, liebster Freund, unmöglich kan Rolli das Liedchen so schön gesungen haben, wie mein Anakreon. Wo waren denn alle die rauhen Sylben unsrer Sprache, als Sie es dichteten ? Alle müssen sie vor Ihrer Muse geflohen seyn. So lassen nur Nachtigallen an dem Ufer sich hören, das Venus besucht, und jeder unharmonische Vogel verbirgt sich in ferne Wälder. Ein schöneres Sylbenmaß hätten Sie nicht wählen können. Mit ihm zerfließt nach und nach die Seele in Empfindungen. Lassen Sie mich immer ein wenig poetisch reden, denn in Prosa darf man von einem solchen Liedchen nichts sagen. Freylich ist Ihr Jacobi stolz darauf, daß Sie lieber ihm, als so vielen artigen Mädchen; lieber, als einer Fürstin singen. Ohngeachtet aller der traurigen Stunden, die ich schon hier zugebracht, sage ich dennoch dem Schicksale tausend Dank, mich nach Halle geführt zu haben. Gleim wäre sonst mein Freund nicht geworden; trauriger Gedanke! Alle die Freuden meines Lebens, so viele Lieder der Zärtlichkeit, so viele Küsse, so mancher süße Traum, die für ihn durchlebten Stunden, die Hofhungen, ihn wieder zu sehen, so mancher Brief von Liebesgöttern eingegeben — O mein Freund, ich zittere bey diesem Gedanken! Wie sollt' ich nicht alles thun, um mein Glück vollkommen zu genießen? Nein, entfernen will ich mich nie von dem zärtlichen Gleim. Wer könte, wie er, mich lieben? Gewiß wird einer von Ihren Entwürfen gelingen. Unter den Augen der Freundschaft wurden sie gemacht, und diese bahnt durch alle Hindernisse sich den Weg. 141

Sagte Ihre gnädige Minerva Ihnen nicht, ob sie mit der Bewirthung Ihres Jacobi zufrieden gewesen? Lasen Sie ihr auch die Stelle von der schwarzen Küche vor ? Aber gewiß, in einer noch schlechteren Hütte würd' ihr meine Gutherzigkeit nicht mißfallen haben. Bey meinem Lobe ihres Mundes wird sie gedacht haben, was eine Nymphe bey der Schmeicheley eines Fauns denkt. Halb nur hört das lose Mädchen sie an, und läuft dahin, w o die Flöte eines artigen Hirten aus dem Gebüsche hervorschallt. Seit ein Paar Tagen war das Wetter recht stürmisch; aber wenn Aeolus auch zur Zeit meiner Reise noch neue Winde hinzuschüf, um sie rasen zu lassen; so käm ich doch. Aeneas verachtete das tobende Meer, um ein unbekantes Mädchen zu suchen, das ihn nicht liebte: was sollt' ich nicht für den besten, für den zärtlichsten der Freunde thun? H e r r G l e i m an H e r r n J a c o b i Halberstadt den 4ten Decemb. 1767. Was hätt' ich nicht alles mit Ihnen zu sprechen, mein liebster Freund! Ueber Ihr prosaisches Briefchen vom zweyten, einen ganzen Tag. Was für ein kleiner allerliebster Schmeichler ist mein lieber Jacobi! Aber nein, auch nicht einmal ein solcher allerliebster kleiner Schmeichler mag er seyn. Es geht ihm überall von Herzen, so wie es Winkelmann von Herzen gieng, als er über dem Apoll im Belvedere zum Poeten ward. Mein Liedchen an Beiindens schönen Mund gefiel ihm würklich so sehr; und er wußte nicht einmahl, daß er selbst die Muse war, die seinem Gleim das Liedchen gab. Es ist nicht anders, lieber Jacobi! Er las in einem Ihrer Briefe nach, was Sie zum Lobe unserer kleinen Minerva gesaget hatten, er fand vornehmlich ihren schönen Mund gelobt: gleich darauf fiel ihm Rolli in die Hände. Sein Gedichtchen an den schönsten Mund ward aufgefunden; und nun, mein liebster, bester, wie kont' es anders seyn? Der Gedank' an Jacobi, der den schönsten Mund gepriesen hatte, und hier ein Gedichtchen auf den schönsten Mund, wie kont' es anders seyn? Mein Jacobi mußte mich begeistern. Dennoch ist das Liedchen im Rolli nicht völlig erreichet. Die zwey fürtreflichen Zeilen in der Anrede an den Mund: 142

Che nell' istoria de' miei dolci amori Tu maggior parte avrai, bocca divina, hätt' ich so gerne noch mit ausgedrückt. Aber ich darf mich nicht lange verweilen; so klein das Werkchen ist, zu dem die Muse mich ruft, so muß ich doch immer befürchten, von meinen Geschäften abgerufen zu werden; und dann wird geeilet, und dann kommt nichts vollkommenes zu Stande. Soll ich geschwind das ganze Original abschreiben, damit Sie desto besser sehen können, daß ich es nicht so sehr verschönerte, wie die Freundschaft Sie vermuthen läßt? Ja, ich soll, hier ist es : Bella, amorosa bocca porporina, Sparsa di soavissimi sapori, Umidetta, qual rosa mattutina, Cui sugge l'ape i ruggiadosi umori. Deh, generosa come il cor di Dori, Soffri sovente qualche mia rapina, Che nell' istoria de' miei dolci amori Tu maggior parte avrai, bocca divina. Le Grazie t'insegnar quel vago riso, Che nelle morbidissime pozzette S'arresta, e poi si sparge in tutto il viso. Vezzosa quando parli e quando taci, T'insegna Amor le dolci parolette E ti condisce i saporiti baci. Nähmen Sie, mein liebster Freund, nun nicht ein Theilchen Ihres Lobes gern zurück? Ein Theilchen? Immerhin! Ganz laß' ich mir es doch nicht wiedernehmen. Die ganze critische Welt mit ihrem Beyfalle war mir nichts gegen einen Blick von meinem Kleist, und so ist es mit meinem Jacobi, meinem zweyten Kleist. Ihrem Briefchen in Versen vom 28sten Novemb. wird eine Lobrede vorbehalten. Auf den Sonntag bekomm' ich das an meinen Utz. Ich freue mich darauf, wie Daphne sich auf einen Blumenkranz von Seladon. Denken Sie daran, mein liebster, daß wir uns bald sehen werden, mir ist es der süßeste Gedanke. (Gleim, C, S. i75ff.) 143

ERLÄUTERUNGEN 1 Publius Vergilius Maro (70-19 v. Chr.), römischer Dichter. 2 Quintus Horatius Flaccus (65-8 v. Chr.), römischer Dichter. 3 Beiname des Eros als Sohn der Kypris (d. i. Aphroditens). Im Altertum nicht belegt. Wahrscheinlich eine Analogiebildung zu lat. Namen wie Marcipor, Gaipor u. ä. (altlat. Kontraktionen aus Marci pouer = Sohn des Marcus, etc.). 4 Anakreon, geboren in der jonischen Stadt Teos. 5 Lyaeus, (Sorgen-) Löser, Beiname des Weingottes Dionysos. 6 Amor, Sohn der Cytherea; vgl. Anm. 7. 7 Cytherea = Aphrodite, die bei der Insel Kythera (Cerigo) dem Schaum des Meeres entstiegen war. 8 Vgl. Lessing, I, S. 68, 71 ff., 81 f., 105 fr. 9 Paphos, Stadt auf Zypern mit einem berühmten Heiligtum der Aphrodite. 10 Mulciber, der (Eisen-) Erweicher, Beiname des Vulcanus. 11 Amor, Sohn der Paphia, d. i. Aphroditens; vgl. Anm. 9. 12 Dietrich (auch Dietrici, Dietricy), Christian Wilhelm Ernst, Maler und Kupferstecher, 1712-1774. 13 Das Zitat stammt aus: Anakreontische Possen, Frankfurt 1761, S. 56. 14 „Lämmchen", Konjektur für das unverständliche „Blümchen". 15 16 17 18 19 20 21 22

144

D. h.: ist so witzig, daß er selbst die Weisheit „klügeln" kann. Giovanni Battista Zappi (1667-1719), italienischer Anakreontiker. In der Quelle Acidalia in Böotien badeten sich die Grazien. Anspielung auf die bukolischen Dichtungen des aus Syrakus stammenden Theokrit. Hier Beiname der Aphrodite, als der Mutter der im acidalischen Quell badenden Grazien. Sängerinnen, Musen. Beiname der Musen, nach der makedonischen Landschaft Pierien am Fuß des Olymp. Hermes (Merkur), Sohn der Nymphe Maia und des Zeus.

23 Johann Arnold Ebert, 1723-1795. 24 Gemeint ist Francesco Albani (1578-1660); vgl. Dr. J. U . Terpstra, Friedrich Heinrich Jacobis ,Allu>ill\ Groningen 1957, S. 335. 25 Ein beliebtes Spiel der Landleute. 26 Bacchus. 27 Stadt an der Südküste von Zypern, der Hauptsitz der kyprischen Aphrodite. 28 Antoine Pesne (1683-1757), franz. Portraitmaler, seit 171Ö Hofmaler in Berlin. 29 Göttin der A r m u t ; vgl. Symposion 203ff. 30 Mir-Weiss, Afghanischer Freiheitsheld, Anfang des 18. Jahrhunderts. 31 Phaedrus (erste Hälfte des I.Jahrhunderts n. Chr.), lat. Fabeldichter. 32 Jean de Lafontaine (1621-1695), franz. Fabeldichter. 33 Marcus Annaeus Lucanus (39-65), römischer Epiker. 34 Anspielungen auf den Mythos von Apoll und Daphne (auch Pan und Syrinx); vgl. Wieland, A, IX, i84ff.; Hölty S. 3 f f ; Unzerin, A, S. I 9 f . ; Geßner, S. 199; Uz, S. 79f.; Paulli, A, S. 7 4 f f ; Götz, A, III, S. 125 ff. 35 Jean Baptiste Louis de Gresset (1709-1777), franz. Rokokodichter. 36 Paolo Rolli (1687-1765), italienischer Rokokodichter. 37 Gleims Nichte Sophia Dorothea. 38 O r t a m Genfer See; vgl. J. J. Rousseau, La nouvelle Heloise, IV, 11. 39 Gestalten aus: Torquato Tasso, La Gerusalemme liberata, X V I 40 Töchter des Meergottes Nereus.

HINWEISE

AUF

PARALLELSTELLEN

Z u S. 1 ff. (An die Leier): GLEIM, B , 1 , 1 , 1 1 , 38, 7 1 , 1 0 3 , 2 9 2 ; II, 5 , 1 5 , 3 1 , 67, 80, 2 2 9 , 264, 2 7 7 , 3 3 2 , 3 8 4 ; III, 1 9 7 ; HAGEDORN, A , I, 1 0 1 ; III, 65, 8 2 ; GÖTZ, A , I ,

128, 130, 182; II, 128; III, 235, 236; U z , 38, 81, 115, 377. 380ff.; WEISSE, B , I, 1 6 3 , 169, 2 5 7 ; JACOBI, F , I, 52, 2 2 1 , 2 2 2 ; II, 69, 7 0 ; III, 3 ; LESSING, I, 6 1 , 8 1 , 1 0 5 ; GOETHE, 1 , 2 1 2 , 2 3 7 , 3 6 2 ; BÜRGER, 3 0 9 ; ROST, B , 4 3 ; D , I ; KOCH, A , I, 1, 5, 8, 2 3 , 1 2 4 , 1 4 2 ; II, 1, 5, 7, 9 f f . ; MICHAELIS, B , 73 ff; SCHLEGEL, 2 2 9 , 2 3 8 , 2 4 7 ; RECKERT, I, 1,

11,

7 2 , 90; DREYER, 2 6 1 ; POSSEN, 6 0 ; NAUMANN, B , 3, 5 ; DER SCHRIFTSTELLER, 1 5 5 , 300, 450, 6 0 3 ; BLUMAUER, I, 1 7 4 ; GÖTTINGER MUSENALMANACH, 1 7 7 1 , 81 ff; REINWALD, A , 3 ff, 1 9 f r . ; THÜMMEL, A ,

145

I 4 I F . ; W E I N U. LIEBE, 3 f., 5, 1 4 ; BERGER, 5 ; BEYER, 5 ; SCHEFFNER, 7 ; SCHREIBER, 9 ; MÜCHLER, I ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 1 , II, 2 2 7 , 407, 420, 5 7 0 ; 1 7 4 4 , II, 192, 5 5 7 ; DEUTSCHE KLEINIGKEITEN, 5. Z u S . 13 ff. (Paphos,

Landschaft,

etc.):

DUSCH, A , III, 7 s f f . ; B , 6 f f . , 8 4 f r . ; GESSNER, 52, 6 7 , 82, 83, 2 0 4 f r . , 2 4 9 ; GLEIM, A , I, 1 4 ; II, 50; B , I, 86, 1 9 7 f r . , 206, 2 0 7 f r . ; II, 7 0 ; V I , 1 0 6 f f . ; G Ö T Z , A , 1 , 1 0 0 , 1 9 0 F . ; II, 1 6 4 , 1 6 5 f r . ; HAGEDORN, A , II, 8 2 f . ; III, 6 9 f r . ; HEINSE, I, 3 f r . , 3 0 ; K O C H , A , 1 , 1 1 , 7 7 , 1 1 1 , 1 3 3 ; MICHAELIS, A , 3 6 6 ; C , I V , 3 7 ; SCHATZ, 7 7 f . ; SCHMIDT, A , 1 6 ; U z , i 5 f . , 2 5 , 50, 66, 84F., 89, 2 3 1 , 280fr., 296, 3 4 5 ; WIELAND, A , II, 1 2 6 f r . ; V I I I , 160, 1 6 3 ; I X , 2 2 2 ; X , 4 4 ; X I I I , 5 4 ; X X I , 7 , i 0 9 f . ; X X I I , 7 2 ; C , 2 9 ; ZACHARIAE, II, 393F.; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 1 , 1 , 3 3 0 f r . ; 1 7 4 4 , II, 3 5 9 f . , 3 8 7 f r . ; GÖTT. MUSENALMANACH, 1 7 7 1 , 23 fr.; IRIS, V , 1 4 7 f r . Z u S . 2 1 (Garten

und

Park): GESSNER, 81 f., 2 0 5 ; GLEIM, B , III,

BLUMAUER, I, 4 3 f . ; II, i 6 2 f . ;

401 ff.; G Ö T Z , A , II, 1 3 8 f r . , 1 4 2 ; JACOBI, G , III, 9 6 f r . ; V I I ,

13fr.;

MICHAELIS, B , 246F.; DEUTSCHE KLEINIGKEITEN, 7 4 ; SCHRÄDER, I, 1 4 ; THÜMMEL, B , I, 1 1 2 f . ; WIELAND, A , V , 2 1 f . ; V I , 2 5 , 200, 2 6 9 ; I X , 7 2 F . ; X I I , 59F.; X X I I I , 60. Z u S . 2 1 ff. (Die

Tageszeiten):

FEHRE, 5 6 f r . ; G Ö T Z , A , II, 2IOR.; LANGBEIN, 2 8 9 f r . ; ZACHARIAE, II, 1 - 1 6 4 , 464(Der

Morgen,

Aurora):

BÜRGER, 1 3 6 ^ ; CLAUDIUS, 2 1 f . ;

GESSNER,

194F.; GLEIM, B , I, 3 7 2 ; GÖCKINGK, III, I2R.; GÖTZ, A , II, 7 2 f r . ; HAGEDORN, A , III, 1 0 8 f f . ; KLEIST, II, 2 2 ; N A U M A N N , A , 1 3 ; PFEFFEL, II, 1 4 6 f r . ; III, i 8 f f . ; U z , 2 6 f f . , 1 2 7 ; WEISSE, B , I, 1 1 4 ; WIELAND, A , V I I , 73 ff; X I V , 193 f. (Abenddämmerung

und Nacht):

GERSTENBERG, C , III, I 3 6 f . ,

138fr.;

GESSNER, 3 f f ; GÖCKINGK, III, 1 6 5 f r . ; G Ö T Z , A , II, 1 2 9 ; HAGEDORN, A , III, 7 3 F . ; JACOBI, F, I, 100, 2 2 7 f r . ; KLEINIGKEITEN,

1765,

43;

LANGBEIN, 228F.; MICHAELIS, C , II, 1 5 1 f r . ; MOLTER, 4 4 ; NAUMANN, A , 1 3 ; PAULLI, B , 1 2 ; RECKERT, I, 8 f f , 2 5 , 2 8 ; II, 7 5 f r . ; ROST, D . ; SCHERZE DER LYR. MUSE, 31 f . ; SCHMIDT, A , 1 5 ; THÜMMEL, B , I V , 2 3 5 ; V I I I , 1 4 2 ; UNZERIN, A , 1 7 f r . ; U z , 58R„ 1 0 7 , 3 5 1 ; WEISSE, B , I, 1 9 3 r . ; WIELAND, A , V , 9 8 f r , 1 1 4 ; V I I I , 1 5 T ; I X , 2 6 1 ; X I I , 50; X V , 2 7 ; X X I , 9, 1 0 9 ; W n x A M O v , 123 fr. Z u S. 24 f.

(Mond):

BÜRGER, 91 ff; BLUMAUER, I, 103 fr.; GESSNER, 3 ff, 2 5 4 ; GLEIM, B , I, 2 1 7 ; GOETHE, I, 3 ö i f . ; G Ö T Z , A , II, 2 3 9 ; JACOBI, A , i 6 f f ; K O C H ,

146

A , II, 1 0 ; NAUMANN, A , 4 ; SCHMIDT, A , 1 5 ; THÜMMEL, B , I V , 2 3 6 ; V , 62; V I I , 172; WEISSE, B , I, 145; WIELAND, A , V , 99; V I I ,

142fr.;

V I I I , 1 6 2 ; I X , 2 5 0 ; X I I , 4 7 ; X X I I I , 1 9 5 ; NEUE BEYTRÄGE, B d . V ,

x, 79Z u S. 26 ff. (Frühling, Mai):

117fr., 168, 381;

FEHRE, 2 i f f . ; GLEIM, B , I, 82; II, 97, II4FF„

GÖTZ,

A , I, 1 5 , 7 2 ; III, 4 7 F . ; HAGEDORN, A , III, 6 8 f . , 8 j f . , 8 6 f . ,

97F.;

HEINSE, I, 4 6 ; JACOBI, A , j o f f . ; KLEIST, I, 1 7 1 f., 2 2 4 ® ; RECKERT, I,

158fr.; U z , 13fr., 3of., 73, 98; WEISSE, B , I, 33fr.; X X I , 5 5 F . ; BELUSTIGUNGEN, 1744, I,

i 7 f f „ 27f.; II, 88ff.,

2 5 5 F . ; WIELAND, A , II,

445, II, 427 fr.

190fr.; Der

JÜNGLING, X X ,

148f.; Der SCHRIFTSTELLER,

Z u S. 30 ff. (Herbst und Winter): BÜRGER, 4 8 2 ; FEHRE, 1 9 ; GLEIM, B , I, 2 ö f . , 80; HÖLTY, 173F., 2 i ö f f ;

i 8 f f ; LANGBEIN, 163fr.; U z , 105fr.; WEISSE, 202fr.; UNZERIN, A , 2 4 F . ; WILLAMOV, 223fr.; 1744, II, 521fr.; SCHERZE DER LYR. MUSE, 28; Der

JACOBI, F, II, i f f . ; I, B , I,

nor., 112;

BELUSTIGUNGEN,

II,

SCHRIFTSTELLER, 94 f r . , 228 f .

Z u S. 33 f-

(Zephir):

BLUM, B , 34; BLUMAUER, II,

36fr.;

BÜRGER, 27, 481; GERSTENBERG,

C , III, 1 5 9 ^ ; GESSNER, 4 , 1 9 , 52, 8 4 , 1 9 2 , 1 9 8 , 2 3 1 ; GLEIM, A , II, 8 f., 4 6 ;

B , I, 2 , 1 5 , 36, 142,172; HAGEDORN, A , III, 67; B, II, 106; III, 70, 73; 249fr.; KLEIST, I, 240;

HYMMEN, 54; JACOBI, F, I, 1 2 9 ^ , 218; III, K O C H , A , I, n ,

4 1 , 5 3 ; II, 3 ; B , 8 5 ; LÖWEN, A , III, 5 8 ; UNZERIN,

B , 3 9 ; U z , IJF., 7 9 , 2 8 1 , 2 8 7 ; WEISSE, B , I, 1 5 5 , 1 7 5 ; II, 1 0 ; W I E LAND, A , II, 3 6 ; V I I , 3 2 ; X I V , 7 ; X X I V , 6 1 ; C , 6 8 ; ZACHARIAE, I, 1 4 5 r . , 1 4 8 ; II, 3 4 4 ; ALMANACH DER GRAZIEN, 82, 89; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 2 , II, 3 2 7 ; 1 7 4 3 , I, 1 9 2 ; 1 7 4 4 , II, 3 5 7 , 3 5 9 ; NEUE BEYTRÄGE, II,

2, 175; III, 2, I48F., III, 3, 231; V , 1, 19; POET. LEXIKON, 90,

185fr.;

T . MERKUR, V I I , 3 , 2 8 8 ; G Ö T T . MUSENALMANACH, 1 7 7 1 , 2 3 ; SCHERZE DER LYR. MUSE, 4.

Z u S. 34 ff. (Pflanzen): (Blumen): GLEIM, B , I, 149; II, 10, 83, 255; JACOBI, F, I, LANGBEIN, 1 9 7 ; SCHMIDT, C , 3 7 ; (Knospe): MEL, A , 1 7 3 ; WIELAND, A , X X I , T . MERKUR, I, 1 , 7 8 ; (Rose):

213fr.;

GLEIM, B , I, 7 F . ; T H Ü M -

1 3 2 ; LPZ. ALMANACH, 1 7 7 2 , 6 9 ;

BLUMAUER, I, 7 1 ff.; GERSTENBERG, A ,

2 5 ; GLEIM, B , I, 1 5 1 , 203, 207, 2 4 2 ; II, 18, 20, 25, 1 2 6 ; HI, 1 9 3 ; V I , 1 9 0 ; V I I , 1 9 0 ; G Ö T Z , A , I, 7 ; HAGEDORN, A , III, 88; K O C H , A , I, 7 f r . ; KRETSCHMANN, A ,

48 £ ;

NAUMANN, B ,

NF.,

21;

SCHATZ,

241;

147

SCHERZE DER LYR. MUSE, 3 6 ; SCHERZ-GEDICHTE, 1 5 ; SCHMIDT, A , 5 7 ; D e r SCHRIFTSTELLER, 4 4 3 ; THÜMMEL, A , 1 7 3 ; W E I N UND LIEBE, 5 , 3 9 , 4 1 ; WEISSE, B , 1 , 1 0 2 , 2 3 4 ; NEUE BEYTRÄGE, 1 7 4 4 , 1 , 1 7 6 ;

(Veilchen):

BEYER, 9 ; FEHRE, 2 0 ; DREYER, 300; GLEIM, B , I, 2 5 5 , 2 5 6 ; II, 1 6 9 ; V , 6 7 ; G Ö T Z , A , II, 59, 8 8 f f . ; JACOBI, A , 2 9 ; F, III, 2 2 9 f r . ; K O C H , A , II, I I 9 F . ; KRETSCHMANN, A , 4 1 ; WEISSE, B , I, 9 i f . ; III, 1 0 ; B E LUSTIGUNGEN, 1 7 4 4 , II, 4 5 F . ; IRIS, III, 5 5 ; V I , 2 7 6 f f . ; LPZ. ALMANACH, 1 7 7 6 , 164. S . 36 (Hain

Zu

und

Gebüsch):

FEHRE, 1 6 , 2 7 f . , 40, 50, 6 4 ; GESSNER, 5 ; GLEIM, A , II, 3 3 ; B , 1, 1 3 2 , 1 5 4 f f . ; G Ö T Z , A , III, 28, 7 8 F F ; HAGEDORN, A , I I I , 34F.; HAGEN, 2 8 ; HALLER, 1 1 5 ; PROSAISCHEU. POET. KLEINIGKEITEN, 2 0 ; KLEIST, 1 , 1 7 2 ; K O C H , A , I, 7 7 ; K A U M A N N , A , 4 ; SCHERZE DER LYR. MUSE,

16;

SCHERZ-GEDICHTE, 4 5 F . ; SCHMIDT, A , 1 5 ; SCHREIBER, 1 7 ; U z ,

59,

88, 280F., 298, 3 0 1 ; WEISSE, B , I, 1 6 , 7 5 , 100, 1 4 5 , 1 5 9 ; WIELAND, A , X I I , 1 8 5 ; X I X , 3 4 ; B , I 4 6 F . ; C , 29F., 38, 1 8 9 ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 2 , II, 3 2 7 ; 1 7 4 4 , I , 4 7 5 ; NEUE BEITRÄGE, III, 2 3 1 , 505. S . 3 7 f . (Laube,

Zu

Hütte,

Grotte):

BEYER, 7 , 1 6 ; BREITENBAUCH, B , I 4 F . ; BÜRGER, 3 3 ; FEHRE, 25, 5 7 ; GERSTENBERG, A ,

1 7 ; GESSNER, 7, 2 1 , 2 7 , 6 7 , 1 1 6 , 1 1 7 ; GLEIM, B ,

I, 4 7 ; II, 4 9 f . , 51 f . ; 3 9 ; V , 6 9 ; V I I ( = „ H ü t t c h e n " ) ; G Ö T Z , A , II, 224, 228, 2 3 9 ; JACOBI, F, I, 220, 2 3 6 ; II, I 0 7 F F , i 3 8 f f ; KLEIST, I, 2 3 7 , II, 6 0 ; K O C H , A , I, 59F.; II, 2 4 ; KRETSCHMANN, A , 1 4 , 1 6 ; SAMMLUNG SCHERZHAFTER, 52, 7 2 ; SCHERZE DER LYR. MUSE, 5 5 ; UNZERIN, A , 3 3 ; U z , 3 6 0 ; WEISSE, B , I, 1 4 9 ; A , 2 2 ; WIELAND, A , V , 2 1 f . , 4 1 , 99, 1 0 0 ; V I , 2 2 5 , 2 6 7 ; V I I I , 2 1 2 ; X I , 2 3 1 ; X I I , 1 6 , 1 5 8 , 2 0 1 , 202, 2 7 4 ; X X I V , 9 7 ; B , 2 2 0 ; C , 200; ALMANACH D. GRAZIEN, 8 2 ; NEUE EINFÄLLE, 1 7 5 7 , 6 6 ; FIDIBUS, II, 3 3 5 , 3 3 7 ;

Görr.

MUSENALMANACH,

1770, 27. S. 40

Zu

(Schmetterling):

GERSTENBERG, A , 34F.; GESSNER, 1 9 1 ; GLEIM, B , I, 2 8 9 ; III, 285, 3 0 2 ; V I , 2 1 1 ; GOETHE, I, 248, 2 5 2 , 2 5 6 ; G Ö T Z , A , III, 1 4 9 ; HYMMEN, 4 1 ; JACOBI, F, III, 7 f f ; KLEIST, I, 2 4 2 ; II, 2 3 , 6 2 ; K O C H , A , I, I 7 F . ; MICHAELIS, B , 248F.; C , II, 4 4 ; PFEFFEL, III, 2 2 7 F F ; WEISSE, B , III, 8 5 ; WIELAND, A , V , 2 9 F F ; i 6 o f . , 1 7 2 , 1 8 3 , 2 8 i f f ; WEISSE, I, 1 3 ; SCHATZ, 243

f.; NEUE

BEYTRÄGE, 1 7 4 4 , 1 ,

8 7 ; GOETHE, I, 2 4 5 F . ; (Biene):

i o o f f ; Der

SCHRIFTSTELLER,

BERGER, 2 7 ; BÜRGER, 1 4 6 ; GLEIM, B ,

III, 2 2 7 ; FEHRE, 2 2 ; G Ö T Z , A , I, 3F.; HEINSE, I, 4 2 F . ; KLEIST, I, 2 6 0 ;

148

LESSING, I, 8 9 ; MICHAELIS, B , 220, 2 5 8 ; POSSEN, I ; RECKERT, I, 4, 6 f . ; SCHMIDT, C , 33 f . ; E , 4 7 ; W E I N U. LIEBE, 25F.

Zu S. 42 ff. (Vögel): BERGER, 4 F . ; DREYER, I 3 9 F . ; GLEIM, A , I, 7 8 ; B , I, 1 3 2 ; II, 2 6 6 ; G Ö T Z , A , I, 1 8 9 ; III, 2 0 0 ; HAGEDORN, A , III, 70, 9 9 ; HEINSE, I, 3 1 ; KRETSCHMANN, A , 1 7 ; NAUMANN, B , g f . ; WEISSE, B , I, 7 1 f . ; W I E LAND,

A,

IX,

166;

GÖTT.

MUSENALMANACH,

1771,

88ff.;

Der

SCHRIFTSTELLER, 4 9 7 f r . ;

(Nachtigall): CLAUDIUS, 39fr.; FEHRE, 48fr.; GLEIM, A , I, ÖJFF.; B , III, 398fr.; V , 219; G Ö T Z , A , I, 126; II, 2 1 3 ; HAGEDORN, A , III, 35, 9 7 ; KARSCHIN, A , 2 4 7 ; KLEIST, I, 2 5 3 F . ; K O C H , A , II, 78, 92F.; RECKERT, I,

14fr.; ROST, B , 47; SCHERZE, 1766, 6; SCHMIDT, D , 14;

WEISSE, B , I, 1 5 8 , 1 9 2 ; ALMANACH D. GRAZIEN, 8 2 ; T . MERKUR,

März 1775, 207F.; GÖTT. MUSENALMANACH, 1771, 21 ff.; WEISSE, B , I, 1 2 2 ; ZACHARIAE, II, 3 4 7 f . ; (Taube):

GELLERT, I, i ö f . ;

GESSNER, 2 4 5 F . ; GLEIM, B , I, 7 2 F . ; II,

289ff.; 38if.; III, 343; VI, 258F.; VII, 9 o f f ; HAGEDORN, A, III, 35; JACOBI, B , 9 o f f ; KRETSCHMANN, A , 29, 3 4 f r . ; K O C H , A , I, 1 3 ; II,

ioof.; MICHAELIS, B, 220; WIELAND, C , 100, 196; T . MERKUR, Juni 1775, 203f.; Oktober 1775, 7f.; (Kanarienvögel,

Hausvögel):

BLUMAUER, I,

6off;

DREYER,

I39F.;

B, I, 195, 227; WIELAND, A , VI, 38; VIII, ii4ff., 144fr.; XIV, 25; SCHMIDT, B , 47fr., 85; NEUE BEYTRÄGE, Bd. V, 3, 267fr.; T. MERKUR, März 1775, 207f.; G Ö T T . M U S E N HÖLTY, 7 7 F . ; WEISSE,

ALMANACH, 1 7 7 6 , 1 2 8 f.

Z u S. 41 f. (Das Möpschen): BERGER, 8F.; NEUE EINFÄLLE, 6 4 ; G Ö T Z , A , II, 5 8 ; LESSING, I, 1 7 ; LÖWEN, III, 6 o f f . ; MICHAELIS, B , 2 1 8 ; MOLTER, 3 f . ; MÜCHLER, 7 1 ;

47; 56; LANGBEIN, 122fr.; ROST, B , 10; D , 57fr.; SCHERZ39fr.; SCHLEGEL, I V , 2 4 5 F . ; THÜMMEL, A , 179fr.; B , I, 8 6 . . . ; WIELAND, X I I I , 40, 42fr.; ZACHARIAE, I, 1 3 5 F . ; BELUSTIGUNGEN, 1742, I, iöoff.; 1742, II, 67fr.; GÖTT. MUSENALMANACH, 1776, 117fr.; 1771, 6 f. POSSEN,

GEDICHTE,

(Nänien auf Schoßhündchen und Hausvögel): BERGER, 8R.; NEUE EINFÄLLE, 6 4 ; GLEIM, A , I, 65 f r . ; G Ö T Z , B , 60

KARSCHIN, A , 2 3 9 ; RAMLER,

5 9 f r . ; SCHATZ, 1 0 3 F . ; SCHRÄDER, II, 6 1 ff.; SCHMIDT, B , J 7 f f . ; B E -

1741, II, 131fr.; 1742, II, 67fr.; GÖTT. MUSENALMA1776, 117fr.; 88ff.; LPZ. ALMANACH, 1771, 46; 1776, 219; T . MERKUR, V I I , 2, i j j f . ; Juni 1775, 203fr.; Oktober 1775, 7f. LUSTIGUNGEN,

NACH,

149

Z u S . 48 (Lämmchen,

Schäfchen):

GESSNER, 1 2 3 , 2 4 5 ; GLEIM, A , I , I 2 ; B , I, 1 1 2 , 1 2 3 ; V I , 2 1 3 ; HAGEDORN, A , III, 60; JACOBI, F, II, 1 7 1 ff.; MICHAELIS, B , 2 3 2 ; POSSEN, 4 2 ; RÖNNBERG, 4 7 ; SCHMIDT, A , 4 0 ; WEISSE, B , III, 69F.; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 4 , II, 4 0 5 ; IRIS, I V , Zu

S. 53

ff.

165.

(Amor):

BLUMAUER, I, I 5 4 F . ; BÜRGER, 29FR., 4 5 , 3 1 0 ; FEHRE, 4 5 ; GERSTENBERG, A , 1 3 , 1 4 , 18, 3 1 , 3 4 ; GESSNER, I 9 3 F . ; GLEIM, B , I, i j f . , 45F., 1 8 3 F . ; 24OF., 2 9 6 f f . ; V I , 1 8 5 f r . ; GOETHE, I, 2 2 o f . , 243, 354F., 3 5 7 ; G Ö T Z , A , I, 9, 32, 63F., I 3 2 F . ; II, 1 3 f r . ; HAGEN, 2 1 ; JACOBI, F, I, 2 3 , 2 2 2 ; III, 2 2 f . ; D ; KLEIST, I, 2 3 f r . ; K O C H , A , I, 19, 29, 63, 1 1 6 ; II, 2 2 f . ; KRETSCHMANN, A , 20, 3 2 ; LESSING, I, 4, i 8 f . , I 2 7 F . ; LÖWEN, B , 9 7 f f . ; MICHAELIS, B , i 9 9 f f . , 2 4 8 f . ; U z , 7 2 f . , 92F., 2 7 8 f f ; T H Ü M MEL, A , 1 5 9 f r . ; WEISSE, B , I, 100, 138, 140, i 5 o f . , 2 2 i f f ; WIELAND, A , X I I , 1 5 9 - 2 1 6 ; RECKERT, I, 9 4 ; II, 36ff.,

1 5 3 f f . ; ALMANACH D.

GRAZIEN, 8, 45, 5 7 , 65, 7 0 ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 4 , II, 3 5 9 f f . ; (Bacchus,

Bacchus

und Amor):

BEYER, 7, 1 1 , 3 1 , 3 3 ; BÜRGER, 43F.,

4 4 3 f . ; FEHRE, 26, 2 9 f r , 3 2 ; GERSTENBERG, A , 46F.; C , III,

i5iff.;

GESSNER, 5 8 ; GLEIM, A , II, 4 5 ; III, 6 7 ; B , I, 5 i f . , 83, 244F., 2 6 9 ^ ; II, 31 f., 5 ö f f . ; HAGEDORN, A , III, 3 7 ; K O C H , A , I, 26, 30, 46, 9 3 f f ; SCHERZE, 1 7 6 6 , n f . , 2 2 f., 7 9 ; SCHERZE D. LYR. MUSE, 8 6 f f ; RECKERT, I, 4F.; II, 3 6 f f ; U z , 3 1 , 54F.; WEISSE, B , I, 80; WIELAND, X I I , 81

ff;

WILLAMOV, 4 i f f ; 5 2 f . , 59fr., 6 7 f r . ; GÖTT. MUSENALMANACH, 1 7 7 1 , 79 f.; (Hymen

und Amor):

BÜRGER, 4 3 2 ; BERGER, 2 8 ; GLEIM, B , I, 225,

2 2 6 F F ; G Ö T Z , A , I, 1 2 ; II, 26, 6 0 ; GERSTENBERG, C , III, 1 6 1 f . ; K O C H , A , I, 1 6 ; MICHAELIS, A , 2 8 7 F F ; JACOBI, A , 3 2 F F ; WEPPEN, 7 5 ; W I E LAND, A , X I I , 1 7 3 ff; U z , 345 ff; W I L L A M O V , 2 3 6 ; G Ö T T . MUSENALMANACH, 1 7 7 1 , 58 f . ; (Amoretten):

BERGER, 2 6 ; BEYER, 2 5 ; DREYER, 2 4 3 ; GLEIM, B , II, 138,

366F.; G Ö T Z , A , I, 1 7 3 ; II, 7 1 ; JACOBI, F, 52F., 1 8 9 f r . ; 2 0 s f . ; B , 8; GLEIM, C , 9 5 , 2 7 5 f r . ; KLEIST, II, 1 5 8 ; K O C H , A , II, 4 1 ; MICHAELIS, B , 261 £ ; MOLTER, 60F.; PAULLI, 8 3 ; SAMMLUNG SCHERZHAFTER, 9, 1 5 ; U z , 64

THÜMMEL, B , II, 2 0 4 ; WEISSE, A , 2 3 ; WIELAND, A ,

V I I , 5 f f , 1 2 5 ; X I I , 1 4 8 f r . , 1 9 5 ; ALMANACH D. GRAZIEN, 65, 70, 86r., in. Zu

S. 5 7 ff. (Venus,

Grazien):

BÜRGER, 1 9 f r . ; GERSTENBERG, C , III, 4 2 f r . , i o 5 f . , 1 5 1 f r . ; GLEIM, B , I, 9 8 F , 2 2 3 ; V , 50; GOETHE, I, 244F.; G Ö T Z , A , I , 52, 1 2 7 , 1 5 4 ; III,

150

30, 4 9 f - . 8 6 F . ; JACOBI, F , I, 84F., i 8 6 f f . ; SCHMIDT, A , 8 ; U z , 6 7 f r . ; WEISSE, A , 2 3 ; B , I , 2 4 F . , 1 9 9 F . ; II, 2 2 2 ; I I I , 2 4 5 ; W I E L A N D , A , V I I , 4 5 f f . ; X I I , 8 2 f f . ; GÖTT. MUSENALMANACH, 1771, 7 9 F . , 1 7 6 f r . ; H A G E DORN, A , I I I , 6 8 ; HEINSE, I, 278 fr.; GERSTENBERG, A , 5 o f f . ; GLEIM, B , I , 98F., 185, 2 2 3 ; V , 91, 143; V I , 2 0 9 ; JACOBI, F , II, 2 3 0 f r . ; I I I , 23fr., 9 7 f r . ; K O C H , A , I, 2, 10, 21, 62, 129; B , 9 6 ; MICHAELIS, A , 283 I ; RECKERT, I , 56fr. ; WEISSE, A , 2 3 ; W I E L A N D , C ; A , V I I , 125; GÖTT. MUSENALMANACH, 1771, 1 7 5 ; ALMANACH D. GRAZIEN, 50 fr.

Zu S. 62 f. (Schäfer): BERGER, 2 4 ; FEHRE, 3 3 f r . ; GLEIM, B , I , I I 4 F . , 173fr., 1 9 7 f r . ; 3 5 8 f r . ; III, 5 f f . , 1 3 5 f r . ; G Ö T Z , A , I, 1 1 , 5 3 f r . ; III,

4off„

2 0 2 f f . ; JACOBI, G ,

III, 4 1 ff.; HAGEDORN, A , II, 7 4 fr.; III, 6 9 fr.; D T . KLEINIGKEITEN,

iöff.;

44, 50;

KRETSCHMANN, A ,

2 6 3 ; ROST, C ,

LESSING, I,

ii4f.;

MICHAELIS, B ,

155fr., 198fr., 2 1 9 f r . ; SCHREIBER, 9 3 f r . ;

Uz, 28ff.,

3 8 F . ; W I E L A N D , A , V I I , 2 3 f r . ; X X I I I , 5 2 R . ; BELUSTIGUNGEN,

1744,

II, 387 fr., 4 0 5 ; IRIS, V , 112 ff.

Zu S. 63 f. (Der Weise): BLUMAUER, III, i3f., 1 5 f r . ;

GLEIM, B , I, 1 1 , 56, 1 3 5 ; II,

i04f., i o 8 f f ;

A , III, 6 9 ; G Ö T Z , A , I , 1 1 8 F . ; II, 66, 2 2 5 ; I I I , 5 4 f r . ; HAGEDORN, A , I, 1 1 ff.; III, 7 1 ; RECKERT, I , 3 4 f r . ; D e r SCHRIFTSTELLER, 601 r . ; W E I N u . LIEBE, 3 7 ; WEISSE, B , I , 4 9 F . ; W I E L A N D , A , V I I , 1 9 4 f r . ; U z , 34fr., 4 7 f r . , 9 5 f r . , 106, 1 1 5 ; BELUSTIGUNGEN, 1741, II, 2 6 2 f r . ; 1744, II, 95

ff;

(Artakreon):

GERSTENBERG, C ,

III, 1 5 f r . ;

GLEIM, B , I, 1 ,

57, 210,

2 6 6 f . ; C , 4 2 , 7 2 ; HAGEDORN, A , I, 1 0 1 ; III, 6 5 ; LESSING, I,

105;

RECKERT, I, 1 3 , 4 3 ; D e r SCHRIFTSTELLER, 3 6 8 F . ; W E I N U. LIEBE, 5, I I , 3 5 ; WIELAND, A , II,

iof

Zu S. 67 f. (Der Alte und der Jüngling): GLEIM, B , I, 6 8 , 2 0 9 , 2 6 9 , 2 8 8 F . ; II, 1 6 0 ; HAGEDORN, A , I I I , 7 3 F . , 7 4 , 8 8 f . ; LESSING, I, 7 1 ff., 7 7 , 8 0 ; N A U M A N N , B , 1 7 ; MICHAELIS, B , 2 6 0 ; RECKERT, I, i 2 f . , 7 8 f . ; ROST, C , 58fr., 1 4 4 f r . ; W E I N U. LIEBE, 23 r.; WEISSE, B , I , 32fr., 9 4 ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 1 , II, 8 9 f .

Zu S. 69 fr. (Helden, falsche Größe): HAGEDORN, A , III, 9 o f . ; LESSING, I, 7 8 F . ; SCHREIBER,

(Kriegsheld):

II;

BLUMAUER, I, 1 7 4 F . ; BÜRGER, 2 9 2 ; DREYER,

180, 206;

GLEIM, B , I , 2, 3 8 , 89, 9 0 , 9 1 f . , 9 2 f r . , 212, 2 1 5 , 24OF.; RECKERT, I , 7 2 ; SCHERZE D. LYR. M U S E , 4 5 ; U z , 1 0 4 ; WEISSE, B , I , 9 7 F . ;

(Der Reiche): BLUMAUER, II, 36; DREYER, 231; GLEIM, B , I, 69, 78, 215, 260; G Ö T Z , A , II, i8f.; HAGEDORN, A , II, 6 6 f f ; MICHAELIS, C , 151

I, 78F.; D e r SCHHIFTSTELLER, 4 6 5 ; U z , 9 1 , 9 3 f . , 1 0 3 ; BELUSTIGUNGEN, 1744. D .1 3 5 4 7 o f . , (Philosoph,

480;

Gelehrte):

GLEIM, B , I, 4 o f f . , 7 9 , i 2 8 f . ,

139, 212,

H A G E D O R N , A , I I I , 4 7 ; GÖTZ, A , I , 3 2 ; I I , 5 5 , 2 3 o f . ; L E S S I N G , Uz,

219; 1,103;

5 8 ; WEISSE, B , I , 2 4 7 f . ;

(Fürst,

Hofmann):

BLUMAUER, II, 3 5 ; DREYER, 2 0 6 , 3 3 1 ; GLEIM, B ,

I, 2 , 1 1 3 ; V , 2 5 ; HAGEDORN, A , II, 7 4 ; III, 8 4 F . ; JACOBI, G , I, 5F.; D e r SCHRIFTSTELLER, 4 6 5 ; U z , (Der ,große' Dichter):

103;

GLEIM, B , I , 2 1 5 ; LESSING, I , 8 1 f . ; v g l . A n

die

L e i e r , o b . S . 1 ff. Z u

S .7 2 f .

(Das

Kind):

GLEIM, B , I, 1 8 , 2 3 f r . , 2 8 f f . ; II, 6 2 f . ; V I , 1 3 4 f r . ; A , III, 1 7 , 1 8 ; GELLERT, I, 2 0 3 ; G Ö T Z , A , I, 6 9 f f . ; II, 2 2 9 ; I, 6 3 ; HAGEDORN, A , III, 6 6 F . ,

91 f.;

HÖLTY,

I77f.;

GOETHE, I, 2 4 3 ; JACOBI, A ,

43F.;

K O C H , A , I, 9 f . ; B , 9 5 ; MICHAELIS, A , 2 8 2 ; C , I, 1 8 8 ; PATZKE, I, 6 , 4 8 f . ; II, 3 7 F . ; GERSTENBERG, A , 1 6 ; RECKERT, I, 2 2 f r . ; SCHERZE DER LYR. MUSE, 9 ; D e r SCHRIFTSTELLER, 1 3 8 ; WEISSE, B , 1 , 1 7 , 1 7 4 , 1 7 8 F . , 1 8 8 ; G Ö T T . MUSENALMANACH, 1 7 7 0 , 6 3 ;

1771,

i 8 6 f f . ; NEUE B E Y -

TRÄGE, 1 7 4 4 , I , 4 0 6 . Z u

S . 7 4 f f . (Die

Kleine,

das

Rokokomädchen):

BERGER, 2 8 ff; BEYER, 4 2 ; BÜRGER, 7 6 f . , 4 7 1 ; DREYER, 2 0 4 ; GLEIM, B , I , 3 3 f . , 1 2 2 ; GÖCKINGK, I I , 1 9 3 f . , 2 3 3 f . ; GOETHE, I , zi${.,

222ff;

G Ö T Z , A , I , i 4 7 f . ; I I , 6 i f . ; HAGEDORN, A , II, 7 7 ; I I I , 9 i f . ;

KOCH,

A,

I, 93,

113F.;

NAUMANN, B , 3 6 ; PATZKE, I , 1 5 ; I I , 2 7 , 2 8 ,

LESSING, I , 7 6 , n o f . ,

N I F . ; SCHMIDT, D , S . X X V I ;

29;

THÜMMEL, B ,

I , 1 5 6 f r . ; I I , 4 2 f r . , 2 o 8 f f ; U z , Ö 2 f . ; SCHLEGEL, I V , 2 5 5 ; WEISSE, B , I, i 8 f ,

5 4 f . , i i 7 f . , 1 4 2 , 1 4 9 , i 7 5 . f . , 2 3 9 ^ ; WIELAND, A , V , 1 8 7 f r . ,

246fr., 2 5 4 f f ;

VI,

1 4 2 f r . ; I X , 9 3 ff, 1 8 4 f r . ; X , 2 9 f r . ; X I ,

XII, 42fr.; 230fr.; XIII, 63fr.; X I V ,

8ff; XXI,

234fr.;

49ff; XXII,

4ff,

87fr. Z u

S . 7 8 ff (Die

Spröde):

BERGER, n f . ;

BLUMAUER, II, 1 3 6 f r . ;

BÜRGER, 3 1 2 ^ ;

GELLERT, I,

5 2 f r . ; GERSTENBERG, C , III, 2 2 f f , i 2 8 f f , 1 5 9 ; GESSLER, 4 8 f r . ; G O E THE, I, 2 i 2 f f , 2 1 9 f r . , 2 4 7 ; G Ö T Z , A , I, 2 7 ; III, 9 1 ; HAGEDORN, A , III, 3 1 , 6 6 £ ; HÖLTY, 3 ; KRETSCHMANN, A , 1 9 ; LÖWEN, A , III, 2 2 F . ; „ D i e Spröde, Ein Schäferspiel", H a m b u r g

1 7 4 8 ; MICHAELIS, C , I V ,

1 9 , 2 7 ; MOLTER, 5F.; PATZKE, II, 3 o f . ; PFEIFFER, 4 8 f r . ; GOETHE, I, 2 3 6 , 2 4 6 ; PAULLI, B , 1 9 ; D e r 13. 37f.; U z ,

152

SCHRIFTSTELLER, 4 6 4 F . ; RECKERT, II,

7 1 r . , 6 2 , 8 7 , 2 7 9 f r . ; WEISSE, B , I, 4 0 , 7 5 F . , 2 3 7 ;

II,

208F.; W I E L A N D , XIV,

174; B,

A, VI,

92;

VII,

27g".; 55fr.;

V,

54. 185;

X I I , 50F.;

1 6 5 ; ALMANACH D. GRAZIEN, 7 1 ; N E U E BEYTRÄGE,

III, 4 7 7 , 5 0 5 ; I V , 1 4 7 ; GLEIM, B , I, 5 f f . , 33F., 48F.

Zu S. 83 ff. (Der blöde Schäfer): BÜRGER,

483F.;

GELLERT, I,

76ff.;

45;

GERSTENBERG, A ,

GESSLER,

1 2 2 f f . ; GLEIM, B , I, 2 2 4 ; III, 1 7 - 7 2 ; G Ö T Z , A , III, 1 1 2 f f . ; HAGEDORN, A , II, 80F.; III, 36F., j 6 f . , 8 o f . , 1 0 3 ; PATZKE, I, I9F., 2 4 F . ; POSSEN,

3if.; S U ERZE u. ERZÄHLUNGEN, 85fr, 96; ROST, B, 7f., 2 o f f ; U z , 282; W I E L A N D , A , V I , 35F., 124fr.; V I I , i 6 6 f f ; V I I I , 138fr.; X I I , 4 7 ; WEISSE, B , I, 42F., 1 1 3 , 1 5 5 , 184, 186, 2 2 6 ; ZACHARIAE, II, 363 ;

1741, II, 67fr.; NEUE entschuldigte Blödigkeit"; V , 4, 337; ALMANACH, 1771, 64fr. Zu S. 9iff. (Freude, Vergnügen): BELUSTIGUNGEN,

Stück

BEYTRÄGE, V , FIDIBUS,

BERGER, 1 2 F . ; BÜRGER, 6 4 ; BLUMAUER, II,

178;

3:

„Die

GÖTT. MUSEN-

32fr., 37fr.;

DREYER, 2 0 6 ;

2 3 1 ; FEHRE, 3 7 ; GLEIM, B , I, 3 1 , 9 5 ; II, 1 4 4 ^ ; C , 2 1 7 f r . ; G Ö T Z , A , II, 160, 2 1 2 ; HAGEDORN, A , III, 4 2 F . ; H Ö L T Y , 2 5 1 f . ; KRETSCHMANN, A , 3 i f . ; N A U M A N N , B , 5 f . ; RECKERT, I, s o f f , 34F., 4 2 ; D e r SCHRIFT-

Uz, 74fr.,

STELLER, $ 6 9 ;

6 6 £ , 94,

ioiff., 177fr., 2 1 5 f r . ;

UNZERIN,

A , 1 1 f., 38, 5 3 ; W E I N U. LIEBE, I2R., 3 3 ; WEISSE, B , I, 2 1 3 f r . , 2 1 7 f r . ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 4 , II, 135 f.

Z u S. 94 (Carpe diem) : BLUMAUER, II, 2 2 f . ; GLEIM, B , I, 2 7 1 f., 1 2 7 , 2 6 3 ; A , I, 5 ; III, 6 9 ; G Ö T Z , A , II, 2 0 8 , 2 2 5 ; HAGEDORN, A , III, 8 8 ; H Ö L T Y , 1 6 0 ; KLEIST, II, 4 8 ; D e r SCHRIFTSTELLER, 5 9 9 ; U z , 6 6 , 9 8 , i n ,

2 9 4 ; W E I N U.

LIEBE, 3 4 ; RECKERT, I, 4 4 f r . ; WEISSE, B , I, 3 2 f r . , 8 3 F . ; II,

227fr.;

ZACHARIAE, II, 3 8 9 f.

Z u S. 95 f- (Das Spiel): NEUE EINFÄLLE, 6 7 ; GERSTENBERG, A ,

51;

GESSNER, 7 , 1 9 2 ,

GLEIM, B , I, 1, 4, 1 3 , 1 7 2 , 3 8 1 ; II, 3 6 6 ; HAGEDORN, A , PATZKE,

II,

30;

SCHRÄDER, II,

RÖNNBERG,

24fr.;

47;

SAMMLUNG

THÜMMEL, B , I,

8;

II,

SCHERZHAFTER,

169, 306;

VIII,

212;

III, 6 0 ; 56;

114; Uz,

80; W E I N U. LIEBE, 2 4 ; WEISSE, B , I, 6 6 , 1 1 8 ; W I E L A N D , A , V I I , 6 5 ; X I V , 2 4 r . ; T . MERKUR, J a n u a r , 1 7 7 7 , 33 f r . ; NEUE BEYTRÄGE, V , 2,

174 f. Zu S. 97f. (Die Liebe): BÜRGER, 380R.; DREYER, 206, 225F., 2 3 1 ; GLEIM, A , I, 2 6 ; B , I, 3 3 ^ ; II, 8 8 ; G Ö T Z , A , III, 1 2 3 f r . , 1 9 8 , 1 9 9 ; HAGEDORN, A , III, 83, 85, 3 9 ^ ; B , I V , 1 4 1 ; BLUMAUER, I, 1 5 6 f r . , 1 6 3 ; RECKERT, I, 4 0 ; D e r SCHRIFT-

153

STELLER, 445F., 55F.; W E I N U. LIEBE, 3 5 ; UNZERIN, A , 2 7 ; WEISSE, B , I, 5 2 , 1 0 3 , 1 0 9 , 1 8 2 F . , 1 9 1 ; WIELAND, X I I , 19, 5 1 ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 3 , II, 3 1 5 ; NEUE BEYTRÄGE, V , 1 , 8 1 ; V , 2, 1 7 4 F . ; T . MERKUR,

II, 1, 27; GÖTT. MUSENALMANACH, 1776, 22f., 31, i i o f . ; U z , 109ff. Z u S. 99 f. (Der

Kuß):

CLAUDIUS, i 2 f . ; BLUM, B , I J I ; BLUMAUER, 1 , 3 5 ; II, 65FF.; BÜRGER,

145,146, 311 f., 49J; DREYER, 197; DUSCH, B , Buch III; n 6 f . ; GERSTENBERG, A , 2 6 f f . , 5 1 ; GLEIM, A , II, 1 2 , 26, 38, 5 3 ; B , I, 69, 85, 2 7 9 ; BERGER, 4 6 , 6 2 ; NEUE EINFÄLLE, 36, 6 7 ; GOETHE, I, 2 1 4 , 4 3 5 ; HAGEDORN, A , II, 7 7 , III," 80; HÖLTY, 1 1 4 ; JACOBI, F, I, 2 0 3 f f . ; LESSING, I, 1 2 6 ; LÖWEN, A , III, 1 7 0 ; KRETSCHMANN, 2 1 , 5 8 ; MICHAELIS, B , 2 2 9 F . ; MOLTER, 7 F . ; POET. LEX., 9 4 F . ; PATZKE, II, 3 0 ; K O C H , A , I, 6 8 ; POSSEN, 1 4 , 4 4 f f . ; SCHMIDT, B , 9 7 , 9 9 ; THÜMMEL, B , II, 1 6 9 ; SCHERZE D. LYR. MUSE, 1 5 ; W E I N U. LIEBE, 10, 2 7 , 3 0 ; U z , 6 1 , 88; WEISSE, B , I, 1 5 4 ; SAMMLUNG SCHERZHAFTER, 56, 6 5 ; SCHERZGEDICHTE, 25.

Z u S. 100ff. (Die Unbeständigkeit): BLUM, B , 3 4 ; BÜRGER, 3 3 4 ; DREYER, 160, 180, 2 I 7 F . ; FEHRE, 54F.; GERSTENBERG, A , 34F.; GESSNER, 9 7 ; GELLERT, I, 1 3 5 F . ; GLEIM, B , I, 1 3 1 , 133 f., 1 6 4 f . , 228, 2 8 9 ; GOCKINGK, II, 2 0 1 , 2 1 4 ; GOETHE, I,

2 i 5 f f ; GÖTZ, A , I, 132, 135; HAGEDORN, A , II, i 5 5 f . ; III, 32; LESSING, I, 1 1 5 ; LÖWEN, B , 25 f., 6 4 ; MICHAELIS, C , I, 1 0 1 ; MOLTER, 2 9 f . ; PAULLI, B , 3 0 ; PFEIFFER, 6 9 f . ; ROST, B , 5 6 ; SCHMIDT, D , 1 2 2 f . , 1 2 5 ; SCHATZ, 2 4 3 f . ; U z , 3 4 5 f r . ; W E I N U. LIEBE, 22, 38, 40, 4 3 ; WEISSE, B , I, 35, 59, 109, 1 1 9 , 120, 198, 2 3 4 Í , 2 5 2 ; WIELAND, A ,

X , 162"f.; XI, 3 5 o f f ; 302. Z u S. 102 f. (Selbstmord, Liebestod): CLAUDIUS, 29F.; GESSNER, 8 6 ; GLEIM, A , II, 29F.; B , III, 1 1 2 ; HAGEDORN, A , III, 3 3 f . ; LÖWEN, B , 78ÍF.; U z , 3 4 2 f . ; WEISSE, B , I, 1 5 5 , 2 5 3 ; WIELAND, V I I , 33, 106F.; X V ,

1 2 ; IDRIS, III, I09F.,

Z u S. 104ff. (Wein und Trinken): BLUMAUER, II, 4 9 F . ; BÜRGER, 43, 85FR.; FEHRE, 2 9 f r . ; GLEIM, B , I, 5 1 Í , 1 0 5 , 1 2 7 , 162 f., 2 4 8 f f . , 2 6 2 ; G Ö T Z , A , I, I 0 9 F F ; II, 69 f . ; III, 4 4 ; HAGEDORN, A , III, 4 5 , 46, 46F., 6 1 , I I 9 F F ; H Ö L T Y , 2 2 9 f r . ; KLEIST, II, 1 6 , 7 5 f f . ; KRETSCHMANN, A , 1 6 , 2 7 , 4 3 ; LESSING, I, 66, 6 7 , 7 3 , 80, 9 5 f . ; NAUMANN, B , 10, 28, 34, 4 0 ; RECKERT, I, 29F.; 3 1 , 37F.,

4of.; Der SCHRIFTSTELLER, 86f., 444f., 4 4 7 Í , 516; U z , 54f., ioof., u 6 f . ; W E I N U. LIEBE, 3 8 ; WEISSE, B , I, n f . , UNZER, B ,

154

17.

52, 65, 1 1 2 ,

177;

Z u S. 107 f. (Wein und Liebe): GLEIM, B , I, 83 f., 135,166, 244f.; II, 59,163; GESSLER, 91; GOETHE, I, 2 2 1 ; G Ö T Z , A , II, 1 2 3 ; III, 2 8 f . ; HAGEDORN, A , II, 9 2 F . ; III, 3 1 ,

93f.; HÖLTY, 148fr.; LESSING, I, 6jf., 8of., 87, ic>4f.; PAULLI, B, I I , 1 7 ; RECKERT, I, 4F., 5 2 ; SCHERZE, 1 7 6 6 , 20, 3 7 ; SCHERZ U. ERNST, 18, 1 9 , 2 5 ; U z , 30F., 9 9 ; WEISSE, B , I, 2 o f . , 28, 89F., 96, 1 3 5 , 150,

229, 23if., 233, 242; W I E L A N D , A , V I , 1 5 2 , 1 7 7 t ; V I I I , I 3 8 F . ; X I V , i79f., 244fr.; C, 60. Z u S. 108 ff. (Der Traum): GLEIM, B , I, 87F., 1 4 8 ; G Ö T Z , A , I, I38F., 1 8 0 ; II, 2 o f . ; HAGEDORN, A , III, 6j(.,

1 1 1 f . ; H Ö L T Y , 4 6 F . ; LESSING, I, 8 3 ; MICHAELIS, B , 2 6 1 f . ;

NAUMANN, B , 26, 3 9 ; THÜMMEL, B , V I I I , 1 1 8 ; UNZERIN, A , 33 f.,

39ff.; Uz, 2 4 f r . ; WEISSB, B , I, 136F., 187; WIELAND, A , II, 36; V , 187; VIII, 130;

(Das schlafende Mädchen): BERGER, 2 5 f r . ; CLAUDIUS, 9 f . ; NEUE EINFÄLLE, I9F., 4 7 F . ; FEHRE, 6 3 f f . ; GERSTENBERG, C , III, I 0 7 F . ; GLEIM, B , I, 83, 2 3 4 F . ; II, 4 1 ; A , I, 2 6 ; II, 52F.; GOETHE, I, 233F.; G Ö T Z , A , II, 1 0 5 f f . ; HAGEDORN, B , III, 2 5 ; KLEIST, II, 2 0 ; RLOPSTOCK, III, 7 4 ; K O C H , A , I, 64, 6 9 ; LESSING, I, 82F.; PATZKB, I, 2 4 F . ; III, 1 9 ; P A U L U , A , 8 3 ; ROST, B , 23 f . ; SAMMLUNG SCHERZHAFTER, 1 0 2 ; D e r

io6f., i i 7 f . ; U z , 89F.; i28ff.; I X , 2 3 3 f r . , 2 3 7 f r . ; X I V , 198; X X I , 9 f f , 72FF; X X I I , 1 9 7 f r . ; X X I I I , 2 6 i f f ; B , 112; SCHRIFTSTET TER, 4 9 3 F . ; THÜMMEL, B , V I I I ,

WEISSE, B , I, 42F.; WIELAND, A , V I I ,

ZACHARIAS, I, 2 0 1 ; II, 380F.; GÖTT. MUSENALMANACH, 1 7 7 0 , 6 8 ; NEUE BEYTRÄGE, II, 1 , 80.

Z u S. 113 fr. (Beschleichen und Belauschen): BLUM, B , 142; GESSNBR, 23, 66, 67, 237F., 244, 2öoff; GLEIM, B , I, 2 1 , 188; C , 59; GÖCJONGK, II, 2 3 9 f r . ; GOETHE, I, 2 2 3 F „ 245F., 3 5 4 f . , 3 6 1 R.; HAGEDORN, B , I V , I 3 5 ; J A C O B I , A , 2 ; F, I, 1 2 J ; K O C H , A , I,

m f . , 1 3 8 ; LÖWEN, A , III, 4 2 f r . , 6 8 ; MICHAELIS, C , I, i s s f . ; I V ,

4 9 f f ; POET. NEUIGKEITEN, II, 1 4 9 F . ; NAUMANN, A , 2 8 f r . ; PFEIFFER,

6 i f f ; POSSEN, 49F., $5; ROST, B , 45F., 52F.; SCHMIDT, C , 23F.; D ; SCHRIFTSTELLER, 228, 5 3 7 ; U z , 2 4 f r . ; 27t., 3ö2f.; WEISSB, B , I, 70, 119; W I E L A N D , A , V I , 1 2 3 f r . , 156., 1 7 2 f r . ; V , 2 2 1 f.; V I I I , 1 8 F F ; X I , 245F-; X I I , 1 1 ; X I V , 1 0 6 F F ; X X I , i o 9 f f ; NBUE BBYTRÄGE, I,

5, 5 1 5 f r . ; V , I, 2 l f . Zu S. 119F. (Tugend): DEGEN,

60; DREYES, 182, 203, 219; FEHRE, u f f ; GESSLER, 3 4 f r . ;

GLEIM, B , I, 1 0 4 ; A , III, 4 7 F . ; GOETHB, I, 2 2 2 f r . ; HAGEDORN, A ,

155

III, 6 i f . ; JACOBI, G , I, 5 ; POET. LEXIKON, 1 6 7 ; L Ö W E N , A , III, 1 6 5 ; MICHAELIS, C , I, 2 3 ; R O S T , C , 125FR.; D e r SCHRIFTSTELLER, 2 8 6 f . ,

5S4ff.; U z , 360; WIELAND, A , VII, 151 ff.; I X , 171 f., 234, 2 4 1 ; X I , 5 7 ; BELUSTIGUNGEN, 1 7 4 4 , II, 4 2 8 f f . ; 4830".

D I E A U T O R E N U N D IHRE B E I T R Ä G E BERGER, Traugott Benjamin (1754-1810): Die Hütte S. 39 Der Stieglitz S. 46 BÜRGER, Gottfried August (1747-1794): Das Dörfchen S. 18 Mailiebe S. 28 CLAUDIUS, Matthias (1740-1815): Der steigende Busen S. 54 DREYER, Johann Mattheus (1716-1769): Ein Weiser S. 63 GELLERT, Christian Fürchtegott (1715-1769): Der Selbstmord S. 102 Der Schäfer und die Sirene S. 125 GERSTENBERG, Heinrich Wilhelm von (1737-1823): Paphos S. 13 Die Grazien S. 59 Der Lauscher S. 113 GESSNER, Salomon (1730-1788): Der Frühling S. 26 Die Zephyren S. 33 aus Daphtiis S. 55 Phillis. Chloe S. 137 GLEIM, Johann Wilhelm Ludwig (1719-1803): An die Schönen S. 4 An Johann Georg Jacobi S. 6 Das Lied S. 8 Daphne an den Westwind S. 34 An die Knospe S. 34 Das Veilchen S. 35 Das Möpschen S. 41 Die Täubchen S. 44

156

Das Lämmchen S. 48 Amor S. 53 aus Amor und Psyche S. 56 Der Jüngling S. 68 Der Wille S. 69 Die Schöpfung des Weibes S. 76 aus Der blöde Schäfer S. 84 A n Leukon S. 94 An die Liebe S. 97 Sappho und Lalage S. 99 Arbeit für Doris S. 100 Abschied von Chloris S. 102 aus An den Hofmahler Perne S. 1 1 5 Einladung zum Tanz S. 120 Triolet S. 123 Die reisende Fabel S. 124 Herr Gleim an Herrn Jacobi S. 139 Herr Gleim an Herrn Jacobi S. 142 GOECKINGK, Leopold Friedrich Günther von (1748-1828): Aurora S. 22 GOETHE, Johann Wolfgang von (1749-1832): Die Nacht S. 24 Kunst die Spröden zu fangen S. 81 Unbeständigkeit S. 1 0 1 Annette an ihren Geliebten S. 1 1 7 GÖTZ, Johann Nikolaus ( 1 7 2 1 - 1 7 8 1 ) : Der Dichter an seine Reime S. 4 Der Frühling S. 26 Der Schmetterling und die Biene S. 40 Der dichtende Knabe S. 53 Die himmlische und irdische Venus S. 57 Anakreon S. 65 Das Vergnügen S. 92 Daphne an den Morpheus S. 108 Triolet S. 123 GOTTER, Friedrich Wilhelm (1746-1797): Lied S. 1 7 HAGEDORN, Friedrich von (1708-1754): An die Dichtkunst S. 3 157

Die Nacht S. 23 Die Vögel S. 42 Das Kind S. 72 Der Tag der Freude S. 91 Aufmunterung zum Vergnügen S. 93 Der Wettstreit S. 107 An eine Schläferinn S. I i i Der erste May S. 123 Der Eremit und das Glück S. 127 Johann, der Seifensieder S. 128 H Ö L T Y , Ludwig Heinrich Christoph (1748-1776): Der Traum S. 47 J A C O B I , Johann Georg (1740-1814): An zwey Täubchen S. 45 Das Schattenspiel S. 74 Der Kuß S. 78 Venus im Bade S. 1 1 5 Herr Jacobi an Herrn Gleim S. 141 K Ä S T N E R , Abraham Gotthelf (1719-1800): Anakreontische Ode S. 9 KLEIST,

Ewald Christian von

(1715-1759):

Chloris S. 57 Friedrich Gottlieb (1724-1803): Das Rosenband S. 113 KOCH, Georg Heinrich August (gest. 1773): An den Mond S. 24 Die Sommerlaube S. 37 LESSING, Gotthold Ephraim (1729-1781): Der Sommer S. 30 Die Biene S. 54 Die verschlimmerte Zeiten S. 64 Das Alter S. 67 An eine kleine Schöne S. 72 Das Mädchen S. 77 Die Liebe S. 98 Die Abwechslung S. 100 M I C H A E L I S , Johann Benjamin (1746-1772): Der Trinker S. 104 KLOFSTOCK,

158

Karl Christian (1739-1800): An Phillis S. 8 Der wiedergefundene Schlauch S. 61 An Doris S. 94 Hilet S. 138

RECKERT,

Johann Christoph (1717-1765): Die Schäferstunde S. 1 3 1

ROST,

(auch S C H A Z ) , Georg (1763-1795) Lykas Hütte S. 39 An einen Schmetterling S. 40

SCHATZ

SCHLEGEL, Johann Elias (1719-1749): Die kurze Schöne S. 76 Ludwig August (1748-1774): Der Winter S. 31

UNZER,

Uz, Johann Peter (1720-1796): An Chloen S. 6 Morgenlied der Schäfer S. 21 Die Rose S. 35 Die Sommerlaube S. 38 Amor S. 55 Der Schäfer S. 62 Magister Duns S. 70 Die Weinlese S. 107 Morpheus S. 109 Ein Traum S. 1 1 7 Christian Felix (1726-1804): Der Inhalt meiner Lieder S. 5 Die schöne Aussicht S. 16 Auf einen zu künstlichen Garten S. 21 Die Haselsträuche S. 36 Der Wald S. 36 Philomele S. 45 Paris mit dem Apfel S. 58 Der Weise S. 64 Der Arzt und Phyllis S. 78 Der Kuß S. 81

WEISSE,

Der bescheidene Schäfer S. 83 Nenne und Damis S. 101

D e r beste Entschluß eines Frauenzimmers S. 103 Trinklied S. 106 WIEIAND, Christoph Martin (1733-1813): aus Idris und Zenide S. 25 aus Idris und Zenide S. I i i aus der Geschichte des Agathon S. 116 aus Diana und Endymion S. 118 aus Das Leben ein Traum S. 119 WILLAMOV, Johann Gottlieb (1736-1777): D e r Rosentag S. 17 D e r menschliche Lebenslauf S. 96 V o n unbekannten Verfassern: A n den M o n d S. 25 aus: Lpz.

Almanach

D e r Herbst S. 30 aus: Der Schriftsteller Mops S. 42 aus: Sammlung scherzhafter Versuche D e r Schäfer S. 62 aus: Belustigungen Betrachtungen eines Hirten über den Held S. 71 aus: Scherze der lyrischen Muse V o n Jeanettens Näscherey S. 72 aus: Almanach der Grazien Das Spiel S. 9 j aus: Almanach der Grazien D e r K u ß S. 99 aus: Almanach der Grazien

VERZEICHNIS DER

QUELLEN

I Berger, Traug. Benj.: Liederchen und Gedichte, Lpz. 1777. Beyer, Joh. A u g . v o n : Kleine Lieder, Berlin und Magdeburg 1756. B l u m , Joach. Christoph: Idyllen, Berlin 1773 ( = A). Ders.: Sämmtliche Gedichte, Carlsruhe 1781 ( = B). Blumauer, Joh. A l o y s : Gedichte, 4 Bde., Lpz. 1801. Breitenbauch, Georg A u g . v o n : Bukolische Erzählungen und vermischte Gedichte, Lpz. 1764 ( = A). Ders.: N e u e Sammlung vermischter Gedichte, Altenburg 1767 ( = B). Bürger, Gottfr. A u g . : Gedichte, H g . A . Sauer, Kürschner Bd. 78. Claudius, Matth.: Tändeleyen und Erzählungen, 2. A u f l . , Jena 1764. Degen, Joh. Friedr.: Anakreons Lieder, Anspach 1782.

160

Dreyer, Joh. Mattheus: Vorzüglichste deutsche Gedichte, Altona 1771. Dusch, Joh. Jak.: Sämtliche Poetische "Werke, 1. und 3. Theil, Altona 1765/1767 ( = A) Ders.: Der Tempel der Liebe, ein Gedicht in zwölf Büchern, Hamburg und Lpz. 1757 ( = B). Neue Einfälle, Lpz. 1757. Fehre, Christian Aug.: Geschenke für meine Freunde und Freundinnen, Lpz. 1765. Geliert, Christian Fürchtegott: Sämmtliche Schriften, Neue verbesserte Auflage, Lpz. 1784. Gentzkow, Joh. Ad. Friedr. von: Versuch in kleinen Gedichten, Lpz. 1758 ( = A). Ders.: Sammlung vermischter Gedichte in zwey Büchern, Lpz. 1759 (=B).

Gerstenberg, Heinr. Wilh.: Tändeleyen, Lpz. 1759 ( = A). Ders.: Tändeleyen, vermehrte Auflage, Amsterdam 1765 ( = B). Ders.: Vermischte Schriften, von ihm selbst gesammelt und mit Verbesserungen und Zusätzen herausgegeben, 3 Bde., Wien 1817 ( = C). Geßler, Joh. Georg: Verse und Erzählungen, Augspurg 1761. Geßner, Salomon: Werke, Hg. Ad. Frey, Kürschner Bd. 41. Gleim, Joh. Wilh. Ludw.: Versuch in Scherzhaften Liedern, Theil 1-3, Berlin 1753/1758 ( = A). Ders.: Sämmtliche Werke, Hg. W . Körte, 7 Bde., Halberstadt 1811/13 (=B).

Ders.: Briefe von den Herren Gleim und Jacobi, Berlin 1768 ( = C). Goeckingk, Leop. Friedr. Günth. von: Gedichte in drey Theilen, Frankfurt/Main 1780/1782. Goethe, Joh. Wolfg. von: Der junge Goethe, Neue Ausgabe in sechs Bänden, Hg. M. Morris, Lpz. 1909 f r Götz, Joh. Nikol.: Vermischte Gedichte, Theil 1-3, Hg. K. W . Ramler, Mannheim 1785 ( = A). Ders.: Gedichte aus den Jahren 1745-1765 in ursprünglicher Gestalt, Hg. C. Schüddekopf, Kürschner Bd. 42 ( = B). Hagedorn, Friedr. von: Sämmtliche Poetische Werke, Theil 1-3, Hamburg 1764 ( = A). Ders.: Poetische Werke, Theil 1-5, Hg. J . J . Eschenburg, Hamburg 1800 (=B). Hagen, Joh. Jost Ant. von: Gedichte im Geschmack des Chaulieu, Hamburg und Lpz. 1772. 161

Haller, Albr. von: Versuch Schweizerischer Gedichte, u . vermehrte und verbesserte Auflage, Bern 1777. Heinse, Wilh.: Sämmtliche Werke, Hg. C. Schüddekopf, Lpz. 1902 fr. Hindenberg, G.: Moralische und satirische Versuche, Breßlau 1762. Hölty, Ludw. Christoph Heinr.: Gedichte, Hg. J. H. Voss, Weissenfeis 1814. Hymmen, Joh. Wilh. Bernh. von: Poesien nach verschiedenem Maas und Gewicht, Berlin und Lpz. 1775. Jacobi, Joh. Georg: Poetische Versuche, Düsseldorf 1764. ( = A). Ders.: Briefe von Herrn J. G. Jacobi, Berlin 1768 ( = B). Ders.: Die Winterreise, Düsseldorf 1769 ( = C). Ders.: Abschied an den Amor, Halle 1769 ( = D). Ders.: Die Sommerreise, Halle 1770 (— E). Ders.: Sämtliche Werke, Theil 1-3, Halberstadt 1770/1774 ( = F). Ders.: Sämmtliche Werke, Bd. 1-8, Dritte, rechtmäßige Original-Ausgabe, Zürich 1819/1822 ( = G). Karschin, Anna Luisa, Auserlesene Gedichte, Berlin 1764 ( = A). Dies.: Poetische Einfälle, Berlin 1764 ( = B). Dies.: Kleinigkeiten, Berlin 1765 ( = C). Kästner, Abrah. Gotth.: Vermischte Schriften, Erster Theil, Altenburg I773Kleinigkeiten, Berlin (bey G. L. Winter) 1765. Deutsche Kleinigkeiten von einem ungelehrten Ausländer, Lübeck 1773. Prosaische und poetische Kleinigkeiten, Danzig, 1762. Kleist, Ewald Christian von: Sämmtliche Werke, Theil 1-2, Hg. W . Körte, Berlin 1803. Klopstock, Friedr. Gottl.: Gesammelte Werke, 4 Bde., Hg. Fr. Muncker, Stuttg. und Berlin o. J. Koch, G. H. A.: Kleine Gedichte, Theil 1 2, 2. Aufl., Braunschweig 1769 ( = A). Ders.: Oden, Braunschweig 1769 ( = B). Kretschmann, Karl Friedr.: Kleine Gedichte, Lpz. 1775 ( = A) Ders.: Scherzhafte Gesänge, Lpz. 1771 ( = B). Langbein, Aug. Friedr. Ernst: Gedichte, Lpz. 1788. Lessing, Gotthold Ephraim: Sämtliche Schriften, Hg. LachmannMuncker, Stuttg. i886ff. Löwen, Joh. Friedr.: Schriften, Theil 1-3, Hamburg 1765 ( = A). Ders.: Romanzen, Nebst andern Comischen Gedichten, Bielefeld 1773 ( = B).

162

Michaelis, Joh. Benj.: Einzelne Gedichte, Lpz. 1769 (= A). Ders.: Poetische Werke, Carlsruhe 1783 (= B). Ders.: Sämmtliche Poetische Werke, 4 Bde., Wien 1791 (= C). Molter, Friedr., Scherze, Lpz. 1752. Müchler, Karl Friedr., Erotische Tändeleyen, Lpz. 1793. Naumann, Christian Nikol. : Sieben Hirten-Gedichte, o. O. 1743 (= A). Ders.: Scherzhafte Lieder nach dem Muster des Anakreon, Hamburg 1743 ( = B). Poetische Neuigkeiten auf das Jahr 1748, Theil 1-3, Hamburg. Patzke, Joh. Samuel: Lieder und Erzählungen, Buch 1-3, Halle 1752/54. Paulli, Wilh. Adolf: Versuche in verschiedenen Arten der Dichtkunst, Hamburg 1750 (= A). Ders.: Gedanken und Wünsche beym Trünke, Hamburg 1754 (= B). Pfeffel, Gotti. Conr.: Gedichte, Wien und Prag 1804. Pfeiffer, Christoph Ludw., Versuch in Poetischen Erzählungen, Frankfurt und Lpz., 1756. Anakreontische Possen, Gestohlen von ***, Frankfurt 1761. Ramler, Karl Wilh. : Oden aus dem Horaz, Berlin 1769. Reckert, Karl Christian, Vermischte Schriften, Theil 1-3, Münster und Hamm 1770/73. Reinwald, Wilh. Friedr. Herrn.: Poetische Briefe und kleine Gedichte, Meiningen 1769 ( = A). Ders. : Poetische Launen, Erzählungen, Briefe und Miscellaneen, Dessau, 2. Aufl. 1782. Roennberg, Jak. Friedr.: Poesien und Briefe, Jena 1762. Rost, Joh. Christoph, Die Tänzerinn, Berlin 1741 (= A). Ders.: Schäfererzählungen, o. O. (Berlin) 1742 (= B). Ders. : Versuch von Schäfer-Gedichten und andern poetischen Ausarbeitungen, o. O. 1751 (= C). Ders.: Die schöne Nacht, o. O. (Göttingen) o.J. (1754) (= D). Ders.: Vermischte Gedichte, o. O. 1769 (= E). Sammlung scherzhafter Versuche, Lpz. 1752. Sammlung nach der Mode, Magazin von Einfällen, Breslau u. Lpz. 1763. Schatz, Georg: Bluhmen auf den Altar der Grazien, Lpz. 1787. Scheffner, Joh. George: Gedichte im Geschmack des Grecourt, Frankfurt und Lpz. 1771. Scherz und Ernst beym Trünke, o. O. 1753. Scherze, Berlin und Stralsund 1766. Scherze der lyrischen Muse, Lpz. 1760. 163

Scherze und Erzählungen beym Puntsch, o. O. 1760. Scherz-Gedichte und Lieder, Berlin 1760. Schlegel J o h . Elias: Werke in vier Theilen, Hg. J . H. Schlegel, 4. Theil, Kopenhagen und Lpz. 1766. Schmidt, Klamer, Eberh. Karl: Fröhliche Gedichte, Halberstadt 1769 ( = A). Ders.: Vermischte Gedichte, Theil 1-2, Halberstadt und Lemgo 1772/74 (=B). Ders.: Katullische Gedichte, Berlin 1774 ( = C). Ders.: Erzählungen aus der Geschichte der Actäontischen Nachkommen, Berlin 1789 ( = D). Ders.: Poetische Briefe, Neue unveränderte Aufl., Lpz. 1794 ( = E). Schräder, Paul Aug.: Scherze, Theil 1-2, Helmstädt u. Lpz. 1762. Schreiber, J . W . : Kleine vermischte Gedichte und Briefe, Lemgo 1773. Seifert, Joh.: Siebenbürgische Kleinigkeiten, Coburg 1758. Thümmel, Moritz Aug. von: Poetische Schriften, Wien 1792 ( = A). Ders.: Sämmdiche Werke, 8 Bde., Lpz. 1853/54 ( = B). Unzer, Johanne Charlotte: Versuch in Scherzgedichten, Halle 1751 (=A). Dies.: Versuch in sittlichen und zärdichen Gedichten, Halle 1754 ( = B). Unzer, Ludw. Aug.: Versuche in kleinen Gedichten, Halberstadt 1772 (=A).

Ders.: Naivetäten und Einfälle, Göttingen 1773 ( = B). Uz, Joh. Peter: Sämdiche poetische Werke, Hg. A. Sauer, Stuttgart 1890. Versuch in moralischen Erzählungen, Lpz. 1757. Wein und Liebe, Sorau 1754. Weiße, Christian Felix: Scherzhafte Lieder, 2. Aufl., Lpz. 1759 ( = A). Ders.: Kleine lyrische Gedichte, Band 1-3, Lpz. 1772 ( = B). Weppen, Joh. Aug.: Der Liebesbrief, Göttingen 1778. Wieland, Christoph Mart.: Sämmtliche Werke, Hg. J. G. Gruber, Lpz. I8i8ff. ( = A ) .

Ders.: Comische Erzählungen, o. O. 1765 ( = B). Ders.: Die Grazien, Lpz. 1770 ( = C). Willamov, Joh. Gottlieb, Sämmtliche poetische Schriften, Carlsruhe 1783. Zachariae, Just. Friedr. Wilh.: Poetische Schriften, Theil 1-6, Reuttiingen 1778.

164

II

Almanach der deutschen Musen auf die Jahre 1770-1777, Lpz. Almanach der Grazien auf das Jahr 1776 von Cupido, Cythere (Hamburg), bey Ganymedes. Belustigungen des Verstandes und Witzes, Lpz. 1741-1745. Neue Beyträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes, 6 Bde., Bremen und Lpz. 1744 fr. Fidibus, Erstes bis viertes Bündel, Lpz. 1768. Gerstenberg: Rezensionen in der Hamburgischen Neuen Zeitung 1767 bis 71, Hg. O. Fischer, Berlin 1904. Iris, Düsseldorf 1775 ff. Der Jüngling, 2. Aufl., Königsberg 1764. Der Teutsche Merkur, Weimar, Januar 1773 ff. Musenalmanach auf die Jahre 1770-1778, Göttingen. Der Schriftsteller nach der Mode, Jena 1748. Versuch eines neuen Poetischen Lexikons, Erfurt 1760.

165