Der Text der aristotelischen Rhetorik: Prolegomena zu einer kritischen Ausgabe [Reprint 2016 ed.] 9783110850925, 9783110037401


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German Pages 159 [168] Year 1972

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis der griechischen Handschriften
Recensio
1. Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz
2. Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz
3. Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen
4. Die Korrekturen von A, F und Y
5. Die Scholien
6. Die arabische Übersetzung
7. Die Zitate des Dionys von Halikarnaß
8. Die Rekonstruktion des Archetypus
Die Ausgaben
Kritische Behandlung ausgewählter Einzelstellen
Register
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Corrigenda
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Der Text der aristotelischen Rhetorik: Prolegomena zu einer kritischen Ausgabe [Reprint 2016 ed.]
 9783110850925, 9783110037401

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DER T E X T DER ARISTOTELISCHEN RHETORIK

w DE

G

PERIPATOI PHILOLOGISCH-HISTORISCHE STUDIEN ZUM A R I S T O T E L I S M I

IN V E R B I N D U N G MIT H. J. D R O S S A A R T LULOFS, L. MINIO-PALUELLO, R. W E I L

HERAUSGEGEBEN VON PAUL M O R A U X BAND 3

1971

WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK

DER TEXT DER ARISTOTELISCHEN RHETORIK P R O L E G O M E N A ZU EINER K R I T I S C H E N AUSGABE

VON

RUDOLF K A S S E L

1971

WALTER DE G R U Y T E R · BERLIN · N E W YORK

ISBN 3 11 003740 8 © 1971 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung · J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl J. Trübner • Veit & Comp., Berlin 30 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. Printed in Germany Satz und Druck: Rheingold-Druckerei, Mainz

VORWORT Dieses Buch soll meine Ausgabe der aristotelischen Rhetorik, die in hoffentlich kurzem Abstand im gleichen Verlag erscheinen wird, entlasten und ergänzen. An eine systematisch angelegte Darstellung der Recensio und einen chronologisch angeordneten Überblick über die Ausgaben schließt sich die in der Reihenfolge des Rhetoriktextes vorgehende kritische Behandlung ausgewählter Einzelstellen an. Bei ihrer Auswahl ist darauf gesehen, daß eine möglichst bunte Fülle verschiedenartiger Probleme der Textkonstitution ausgebreitet wird. Die Charakteristik der Ausgaben soll den bisher erreichten Stand der Forschung an den Erfordernissen der Recensio zu messen erlauben und die Desiderata hervortreten lassen, die eine Neuausgabe erfüllen muß. Die Regeln der Recensio werden auf der Grundlage vollständiger Kollationen der griechischen Manuskripte festgestellt. Es ist also vorgesorgt, daß nicht unbemerkter Vorlagenwechsel zur Fehlerquelle wird, und daß an nicht vorhersehbarer Stelle auftretende Abhängigkeitsindizien für die stemmatische Einordnung verwendet werden können. Ebenso ist garantiert, daß sich nicht in einem undurchsuchten Winkel Restbestände unabhängiger Überlieferung oder Glanzleistungen der Konjekturalkritik verbergen. Diese Vollständigkeit der Kollationen wäre unerreichbar gewesen ohne die Unterstützung geduldiger und gewissenhafter Helfer; ihr Anteil ist in den Angaben über die einzelnen Codices im Handschriftenverzeichnis spezifiziert. Daß ich die ganze lateinische Tradition einbeziehen kann, verdanke ich der Dissertation meines Schülers B. Schneider, in der das gesamte Material aufgearbeitet ist ; sie ist soeben als Band 2 der gleichen Reihe erschienen. Die Dissertation eines weiteren Berliner Schülers, D. Reinsch, wird den Scholien gewidmet sein, die ich nur kurz behandle. Seine Arbeit ist bereits dem jetzt im ersten Entwurf fertigen Apparat der Ausgabe zugute gekommen. Im Bereich der orientalischen Tradition kann ich leider mangels eigener Sachkompetenz nicht mehr als vorläufige und partielle Resultate bieten ; welche Hilfsmittel mir ermöglicht haben, sie wenigstens nicht ganz unberücksichtigt zu lassen, ist am Anfang des Abschnittes über die arabische Übersetzung nachgewiesen. Ein unschätzbarer Vorteil für die Arbeit war, daß die Mikrofilme des von meinem Kollegen Paul Moraux geleiteten Aristotelesarchivs an

VI

Vorwort

Ort und Stelle zur Verfügung standen. Seinen Mitarbeitern D. Harlfinger, D. Reinsch und J . Wiesner habe ich für ihre stetige Hilfsbereitschaft, D. Harlfinger besonders für wertvolle kodikologische Auskünfte zu danken. Nigel Wilson hat mich seine bewährte paläographische Meisterschaft nie vergeblich in Anspruch nehmen lassen. D. Krömer danke ich vor allem für bibliographische Hilfe, Margarethe Billerbeck für die Herstellung der maschinenschriftlichen Druckvorlage, beiden für das Mitlesen der Korrekturen. Schließlich habe ich die Liberalität zu rühmen, mit der mir in den Bibliotheken der Zugang zu den Handschriften und Frühdrucken gewährt worden ist, in der Marciana in Venedig, der Laurenziana, Riccardiana und Biblioteca Nazionale in Florenz, der Vaticana in Rom, der Bibliothèque Nationale in Paris, der University Library in Cambridge, der Bodleiana und dem Pembroke College (Chandler Collection) in Oxford, der Nationalbibliothek in Wien, der Universitätsbibliothek in Tübingen und der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Da ich nach dem Abschluß der Rhetorikausgabe und der um ihretwillen zurückgestellten kommentierten Poetikübersetzung sowie einiger kleinerer Arbeiten alle Kraft an die mit Colin Austin geplante Neubearbeitung der Komikerfragmente wenden muß, werde ich in absehbarer Zeit kaum in größerem Zusammenhang auf die Rhetorik zurückkommen können. Um so dringender wünsche und hoffe ich, daß möglichst viele sich durch die kritische Neubearbeitung anregen lassen, den unerschöpflichen Reichtum der aristotelischen Schrift sich selbst und anderen weiter und tiefer zu erschließen. Nur dadurch kann die Mühsal solcher Untersuchungen wie der vorliegenden letztlich gerechtfertigt werden, die nicht zum Selbstzweck werden sollten. Denn der Mensch, sagt Otto Ribbeck, ist keine variantenfressende Bestie. R.K.

INHALTSVERZEICHNIS Vorwort

V

Verzeichnis der griechischen Handschriften

ι

Recensio ι . Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz 2. Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz a. Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge . . . . b. Weitere Abschriften des Cantabrigiensis 1298 : Matritensis 4684, Parisinus 2038, Laurentianus 31.14, Baroccianus 133 c. Die Abkömmlinge des Matritensis 4684 d. Ergänzende Betrachtung dreier Leitfehler in dem bisher erarbeiteten Stemma e. Der Vaticanus 1340 und seine Abkömmlinge f. Die editio princeps und die von Drucken abhängigen Handschriften

21 25 25 31 36 49 52 61

3. Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen a. Die Fensterhandschriften b. Die lateinischen Ubersetzungen und ihre griechischen Vorlagen

64 64

4. 5. 6. 7. 8.

Korrekturen von A, F und Y Scholien arabische Übersetzung Zitate des Dionys von Halikarnaß Rekonstruktion des Archetypus

78 87 88 92 94

Die Ausgaben Kritische Behandlung ausgewählter Einzelstellen Register

98 117 148

Die Die Die Die Die

Facsimile des Cantabrigiensis 1298 (F), fol. 3 r Stemma codicum

70

VERZEICHNIS DER GRIECHISCHEN

HANDSCHRIFTEN

Vorbemerkung: Das von Paul Moraux geleitete Aristoteles-Archiv bereitet ein großangelegtes Katalogwerk Aristoteles Graecus vor 1 , dessen erster Band noch in diesem Jahr in Druck gehen soll. Die folgenden Angaben über die Rhetorikhandschriften sind mit diesem Werk in Einklang, beschränken sich aber auf das für den jetzigen Zweck Notwendige: in welchen Bibliotheken die Manuskripte aufbewahrt sind ; wie sie signiert sind und welche Schriften sie enthalten; wann sie geschrieben sind und von wem, soweit zu ermitteln; wer den Rhetoriktext kollationiert hat. Alles hier beiseite gelassene kodikologische, historisch-biographische und bibliographische Detail wird der interessierte Leser in naher Zukunft im Aristoteles Graecus finden. In der Benennung der Codices bleibt gr(aecus) als selbstverständlich weg. Die Signaturen sind stets die jetzt maßgebenden ; wo daneben andere Signaturen oder Nummern aus Handschriftenkatalogen in Gebrauch sind oder waren, sind sie in eckigen Klammern hinzugesetzt. Mit fetten Buchstaben sind Sigla vermerkt, die in der vorliegenden Untersuchung im Anschluß an ältere Ausgaben verwendet oder neu eingeführt werden. W o die Kopisten nicht durch Subscriptio feststehen, ist stets angegeben, wer die Identifizierung aufgrund des Duktus vorgenommen hat. Die meisten dieser Identifizierungen werden D. Harlfinger verdankt. Seine mehrfach erwähnte Dissertation ist soeben unter dem Titel ,Die Textgeschichte der pseudo-aristotelischen Schrift Περίάτόμων γραμμών' gedruckt erschienen 2 ; mit ,Überlieferungsgeschichte' wird auf seine Abhandlung ,Die Überlieferungsgeschichte der Eudemischen Ethik' verwiesen 3 . 1

2

3

Aristoteles Graecus. Beschreibung der griechischen Handschriften des Aristoteles. Herausgegeben von Paul Moraux zusammen mit D. Harlfinger, D. Reinsch, J. Wiesner mit Beiträgen von A. Dreizehnter, R. Nickel und U. Victor. Das Werk wird als Bd. 5-8 der Reihe Peripatoi im Verlag de Gruyter, Berlin, erscheinen. D. Harlfinger, Die Textgeschichte der pseudo-aristotelischen Schrift Περί άτόμων γραμμών. Ein kodikologisch-kulturgeschichtlicher Beitrag zur K l ä rung der Überlieferungsverhältnisse im Corpus Aristotelicum, Amsterdam 1971. Untersuchungen zur Eudemischen Ethik. A k t e n des 5. Symposium Aristotelicum, hrsg. von P. Moraux und D. Harlfinger, Peripatoi Bd. 1, Berlin I 9 7 1 . S. 1-50.

2

Verzeichnis der griechischen Handschriften

Falsche oder fehlende Angaben in dem Inventaire des manuscrits grecs d'Aristote von Wartelle sind stillschweigend berichtigt oder ergänzt. Ganz auszuscheiden waren folgende von Wartelle verzeichnete Rhetorikhandschriften: Nr. 1228, Ox. Bodl. Barocc. 117, und Nr. igo6, Vat. Ottob. 178 (enthalten die Rhetorik nicht); Nr. 2073, Taurin. Β. I. 17 (nur Scholien). Unberücksichtigt blieben Nr. 959, Ambr. Ν 282 sup. (Excerpt mit ital. Notizen von V. Pinelli); Nr. 407, Cheltenh. Phil!. 9960, und Nr. 784, Leros 12 (18. Jh.). Nr. 38g, Bucurest. 1014, Nr. 641, Riccardianus 58, und Nr. 1123, Monac. 234 enthalten eine Epitome des Ignatios Chortasmenos, über die D. Reinsch in seiner Dissertation handeln wird (Studien zu den byzantinischen Scholien und Kommentaren zur Rhetorik des Aristoteles).

ALEXANDRIEN 1.

Βιβλιοθήκη τοϋ Πατριαρχείου

A l e x a n d r i n u s 128 (ir~3r) Meletios Pegas (1549-1601), De arte rhetorica (8r-72r) Rhetorica ad Alexandrum (73 r -2i2 v ) Aristoteles, Rhetorica 16. Jh. Von B. Schneider im Mikrofilm verglichen, der mit fol. 17ο 1 = II 23.1400 b 19 κόνων θρασύ[ abbricht (der Film wurde unter schwierigen Umständen von K.-D. Zacher in Alexandrien aufgenommen und nach Berlin gebracht). S. 39 f.

CAMBRIDGE 2.

University Library

C a n t a b r i g i e n s i s 1 9 1 [Dd. IV. 16] (ir-6r) Plethon, De virtutibus (6r-8v) Aristoteles, De virt. (8 v -io v ) Definitiones virtutum ex EN (ιι Γ -ι6 Γ ) Excerpta ex Ethicis et De anima (i6v) De Caelo I 1. 268 a 1-24 (ΐ7 Γ -6ι ν ) Excerpta ex EN (Buch 10 vollständig) (Ö2r-72r) Excerpta ex Rh et. (72r-87r) Epistulae Bruti, Euripidis, Mithridatis (87r-87v) Excerpta ex De mundo, De ventis, Mirab. (88r-98r) Basilius, De legendis libris gentilium

Verzeichnis der griechischen Handschriften

3

(g8v-ggT) Anonymi Vita Homert ( = Vit. Scorial. 4) (99 r -ioo v ) Rhetorica ad Alexandrum p. 93, 13 F.-fin. (ioir-nov) Excerpta ex Rhet. (ιιιΓ-ιιιν) Epistulae Aristotelis et Alexandri (IIIV) Rhet. I 10. 1368 b 32 πάντες - 1369 a 7 επιθυμίαν (ii2 r -i29 r ) Xenophon, Agesilaus (i29 r -i29 v ) Rhet. I 1. 1354 a 1 - 26 στρεβλόν (i29v-i9iv) Varia (Grammatisches, Texte von Plethon und Max. Plan., Excerpte aus Theod. Περί ψυχής und Heliod. Aeth. III, Grammatisches) (i92r-22Ôv) Rhetorica ad Alexandrum (227r-23ir) Excerpta ex Polit. (232r-265r) Xenophon, Oeconomicus (2Ô5v-277r) Xenophon, Hiero (277v-286v) Rhet. I 5. 1360 b 14 έστω δή - I 9. 1367 b 26 προαιρέσεως (286v) Excerpta ex MM (287r-2gir) Aelius Aristides, or. 40. 41 Κ. (29iv-324r) Excerpta ex Platone; Plato, Epistulae (324r-328) Textus breves, darunter ein eigenhändig geschriebener Brief des Besitzers Nikolaos Sagundinos an seinen Sohn (326v-327v). Geschrieben im Jahre 1441 zu Florenz (Subscriptio). Kopist nach D. Harlfinger der Besitzer Nikolaos Sagundinos. Von mir verglichen, Ò2T-j2T im Original, i o i r - n o v in Photokopie, die übrigen Rhetorikexcerpte im Mikrofilm. S. 43 f. 3.

C a n t a b r i g i e n s i s 1298 [Ff. V. 8] = F (3 Γ -ιο8 ν ) Aristoteles, Rhetorica 12.-13. Jh. Marginalien von der Hand des Demetrios Chalkondyles (nach D. Harlfinger, U. Victor, J. Wiesner). Im Original verglichen, Buch I und II von mir, Buch III von Colin Austin. S. 25 ff.

DRESDEN 4.

Sächsische Landesbibliothek Dresdensis Da 4 (i r -8o r ) Aristoteles, Rhetorica

4

Veizeichnis der griechischen Handschriften (8ir-99r) Aristoteles, (ιοο Γ -ΐ29 Γ )

Poetica

Demetrius, De elocutione

15. Jh., I. Hälfte. K o p i s t : Theodoras Gazes (nach Lobel). V o n D . Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 21 ff. ESCORIAL 5.

Real Biblioteca de E l Escorial S c o r i a l e n s i s Σ . I . 12 Konvolut. (ir~44r) Aristoteles, Rhetorica, beginnend mit I 6. 1363 a 22 καΐ τά ¿ιαδίως ΐ 5 · Jh., 2. Hälfte. V o n R . Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 57.

FLORENZ 6.

Biblioteca Laurenziana L a u r e n t i a n u s 31. 14 (ir-20r) Aristoteles, (2ΐΓ-ιο5Γ) Aristoteles,

Poetica Rhetorica

(i07r-i44r)

Rhetorica ai

(i45r-309v)

Alexandrum

Hermogenes, De stat., inv., id., meth.

15. Jh., 2. Hälfte. K o p i s t : Johannes Rhosos (nach Lobel). V o n W . Wandeler im Mikrofilm verglichen. S. 32 f. 7.

L a u r e n t i a n u s 60. 10 = La (ir—58v) Aristoteles,

Rhetorica

(58 v -86 v ) Rhetorica ad Alexandrum E n d e I5.-Anfang 16. Jh. K o p i s t : Markos Johannu aus K r e t a (nach D . Harlfinger). Von mir im Original verglichen. S. 64 ff. 8.

L a u r e n t i a n u s 60. 18 (ir-i09v) Aristoteles,

Rhetorica

Verzeichnis der griechischen Handschriften

5

( ι ι ο Γ - ΐ 5 β ν ) Rhetorica ad Alexandrum (i57r-i89r)

Dionys. Hai., Ep. ad Amtn. 2, De comp. verb. epit.

(i89v-i99r)

Theophrastus,

Characteres 1-15

Geschrieben im Jahre 1427 z u Konstantinopel (Subscriptio). K o p i s t : Georgios Chrysokokkes (nach D . Harlfinger, U . Victor, J . Wiesner). Marginalien von der H a n d des Francesco Filelfo (nach D . Harlfinger). B u c h I von mir im Original verglichen, B u c h I I und I I I v o n W . Wandeler im Mikrofilm. S. 37 ff. 9.

L a u r e n t i a n u s 86. 19 (ι Γ -3β Γ ) Anonymus, (3Óv-37r)

Griech.

Comm. in Arist.

Phys.

Übers, von Thomas v. Aquin,

Proleg. in

Phys. (37r—43r) Anonymus, (43 v -4Ö r )

Prolegomena in Phys.

Excerpta e Simpl.

Comm. in Phys.

( 4 7 r - n o r ) Aristoteles, Physica cum schol. (iiir-i68r)

Rhetorica

(I68v-I94v) Rhetorica ad Alexandrum (I94v-i96v)

De virt.

(ig8 r -229 v )

Magna

(230r-255r)

De anima

(255v-2Ö4r)

De mundo

Moralia

(2Ô9r-347v) Georgios Scholarios, griech. Übers, von Thomas v. Aquin,

Comm. in De an.

15. J h . , Mitte. Kopist der Rhetorik: Matthaios Kamariotes (nach D . Harlfinger). S. z u Nr. 14 (Matr. 4684). V o n mir im Original verglichen. S. 37 f. 10.

L a u r e n t i a n u s C o n v . S o p p r . 4 7 = Co ( i r - 8 5 v ) Aristoteles, (86 r -i27 v )

Rhetorica

Rhetorica ad Alexandrum

A n f a n g 15. Jh. (vor 1425). Korrektor: Demetrios Chalkondyles (nach D . Harlfinger). Von mir im Original verglichen. S. 64 ff.

6

Verzeichnis der griechischen Handschriften

FLORENZ 11.

Biblioteca Nazionale Centrale M a g l i a b e c c h i a n u s I I . 10. 59 [Vitelli 10] (ι Γ -ΐ25 Γ ) Aristoteles, Rhetorica (i25 v -i88 r ) Rhetorica ad Alexandrum 15· Jh. Buch I von mir im Original verglichen, Buch II und III von W. Wandeler im Mikrofilm. S. 40 ff.

HARBURG 12.

Schloßbibliothek H a r b u r g e n s i s I 1, 4 0 , 2 (2 r -i83 r ) Aristoteles, Rhetorica, bricht nach II 24. 1401 b 32 μάλιστα oí ab. Der griechische Text steht jeweils in der linken Columne, rechts die lateinische Übersetzung des Joannes Strazelius (gest. 1558). 16. Jh. Von B. Schneider im Mikrofilm verglichen. S. 63 f.

LEIPZIG 13.

Universitätsbibliothek L i p s i e n s i s 24 (i r -77 r ) Ethica Nicomachea (79 r -i68 v ) Politica (i69r-i78r) Oeconomica (i8i r -235 v ) Rhetorica Ende 15-Anfang 16. Jh. Kopist der Rhetorik: Manuel Gregoropulos (nach D. Harlfinger, U. Victor, J. Wiesner). Von Phoebe Kurtz im Mikrofilm verglichen. S. 27.

MADRID 14.

Biblioteca Nacional M a t r i t e n s i s 4684 [Ν 54] (6γ-92γ) Aristoteles, Rhetorica

Verzeichnis der griechischen Handschriften

7

(92r-i32v) Rhetorica ad Alexandrum, ( I 3 3 r _ I 3 3 v ) Demetrius, De elocutione, initium (i34 r -i70 r ) Aristoteles, De anima (i70r-i84v) Metaphysica, lib. I (ι84ν-ι87Γ) De virt. (i87 v -220 r ) Magna Moralia (222 r -239 v ) Simplicius, Hayd.)

in lib. De an. comm. (bis 31, 19

14. Jh. Kurze Texte auf f. 3 r und 5 V sowie Randscholien auf f. i34 r hat Georgios Scholarios geschrieben (nach D. Harlfinger), der Lehrer des Matthaios Kamariotes; s. zu Nr. 9 (Laur. 86. 19). Von mir im Mikrofilm verglichen. S. 31 ff. 15.

M a t r i t e n s i s 4687 [N 58] (i r -82 T ) Aristoteles, Rhetorica (83™) verschiedene kurze Excerpte (84r-9iv) Theophrastus, Characteres 1-15 (94 r -i20 r ) Dionys. Hai., De comp. verb, epit., Epist. ad Amm. 2

(i22 r -i30 r ) Proleg. ad Hermog., danach (13ο1--) rhetorische Excerpte Von Konstantin Laskaris in Mailand geschrieben (Subscript s ) , 1464 oder kurz vorher. Von Phoebe Kurtz im Mikrofilm verglichen. S. 39 f. MAILAND 16.

Biblioteca Ambrosiana A m b r o s i a n u s L 76 s u p . [Martini-Bassi 488] (i r -Ö7 r ) Aristoteles, Rhetorica (67 v ~7i v ) Ethica Eudemia, bis 1268 b 10 αίτιον Geschrieben im Jahre 1424 (s. D. Harlfinger, Überlieferungsgeschichte S. 4 f.). Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 27 ff·, 3^·

8

Verzeichnis der griechischen Handschriften

17.

A m b r o s i a n u s Ρ 34 sup. [Martini-Bassi 617] (i r -i43 v ) Aristoteles, Rhetorica (i44 v -i79 v ) Poetica (i8i r -200 v ) Physiognomonica (200 v -2i3 r ) De signis (2i3 r -2i5 r ) De ventis (2i5 v -224 r ) Phoebammon, De ßguris (224 v -234 r ) Theophrastus, Characteres 1-15, danach verschiedene rhetorische Schriften und Excerpte Geschrieben im Jahre 1497 oder kurz vorher (s. D. Harlfinger-D. Reinsch, Philol. 114, 1970, 46). Kopist: Raphael Regius (nach Lobel). Im Mikrofilm verglichen, I c. 1-6 von W. Wandeler, das übrige von D. Reinsch. S. 21 ff.

18.

A m b r o s i a n u s Β 3 i n f . [Martini-Bassi 835] (ι Γ -29 ν ) Aristoteles, Rhetorica (30 v -i04 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (i04 r -i05 v ) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2 , p. 323-329) (io5v-H9v) Stephani Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 263322) 15. Jh., 2. Hälfte. Von Phoebe Kurtz im Mikrofilm verglichen. S. 56 f.

MÜNCHEN 19.

Bayerische Staatsbibliothek Monacensis 90 (i r -8 v ) Aristoteles, Rhetorica, bricht nach I 5. 1360 b 12 δει ab. (9 r -i83 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (i83 v -i87 r ) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2 , p. 323-329) 16. Jh., ι . Hälfte. Von A. Kohl im Original verglichen. S. 57.

20.

Monacensis 1 7 5 (i r -i96 v ) Aristoteles, Rhetorica

Verzeichnis der griechischen Handschriften 16. Jh.

9

Arbeitsexemplar des Petrus Victorius.

Von A. Kohl im Original verglichen. S. 63. 21.

Monacensis 176 (i r -io5 v ) Aristoteles, Rhetorica Nach der Subscriptio von Angelos Konstantinos zu Conversano (bei Tarent) geschrieben, in einer vierten Indiktion, was bei Berücksichtigung der biographischen Daten und der Wasserzeichen ins Jahr 1501 führt (nach D. Harlfinger). Von A. Kohl im Original verglichen. S. 57 ff., 100.

22

Monacensis 313 Miszellan-Handschrift. (32v-36r) Arist. Rhet. 11.1354 a 1-10 ενδέχεται, I 4. 1359 b τ7 επί δέ τη πολιτική επιστήμη εΐπομεν. δσα γάρ περί ών (sic) - I 6 Ende. Ende 15. - Anfang 16. Jh. tio).

Kopist: Adolf Okko (Subscrip-

Von B. Schneider im Mikrofilm verglichen. S. 67. 23.

Monacensis 456 (28r-84r) Schematisierte Paraphrase der gesamten aristotelischen Rhetorik, große Teile des Textes sind wörtlich wiedergegeben. Davor nur unbeschriebene Blätter, danach rhetorische Excerpte. Geschrieben 1581 (1591?) von Theodoras Rhentios (Subscriptio). Von A. Kohl im Original verglichen. S. 63 f.

NEAPEL 24.

Biblioteca Nazionale N e a p o l i t a n u s 136 [II. E. 1] (ι Γ -2ΐι Γ ) Aristoteles, Rhetorica 16. Jh. Von Phoebe Kurtz im Mikrofilm verglichen. S. 63 f.

2 Kassel

10

Verzeichnis der griechischen Handschriften

NEW HAVEN Yale University, The Beinecke Rare Book and Manuscript Library Y a l e n s i s 361

25·

(5 r -no r ) Aristoteles, Rhetorica 14. Jh., 2. Hälfte. Von mir in Photokopie verglichen. S. 57 ff. OXFORD 26.

Bodleian Library B a r o c c i a n u s 133 (ir—7V) Anon, in Hermog. lib. de part. rhet. (7 v -8 r ) Nicephorus Blemmydes, De fide fragmentum (8r—9V) Excerpta ex Plutarchi Parallelis (i0 r -20 v ) Arist. Rhet. II 23. 1398 a 32 άλλος - III 15. 1416 a 17 άντικα[ (2i r -24 v ) Nicephorus Blemmydes, De fide Danach verschiedene weitere kurze Texte und Excerpte, zuletzt (2i9 r -22i v ) Libanti argumenta in Demosthenem (222r-227v) Epistulae Aristotelis, Phalaridis, Bruti 14. Jh., ι. Hälfte. Von mir im Mikrofilm verglichen. S. 35 f.

PARIS 27.

Bibliothèque Nationale Parisinus 1741 = A (i r -37 r ) Dionys. Hai., Ars rhetorica (38 r -7i v ) Menander, De genere demonstrative (72 r -i02 v ) Aelius Aristides, Ars rhetorica (i02 v -i06 r ) Dionys. Hai., Epist. ad Amm. 2 ( I O 6 V - I I 5 V ) Alexander, De figuris ( i i 5 v - i i g v ) Phoebammon, De figuris (i20 r -i84 r ) Aristoteles, Rhetorica (i84r-i99r) Aristoteles, Poetica

Verzeichnis der griechischen Handschriften

11

(200r-225r) Dionys. Hai., De comp. verb. (22Ôr-245v) Demetrius, De elocutione (246r-287r) Apsines, Ars rhetorica (28yT~zgoT) Apsines, De probi, fig. (2ç)Or-293v) Minucianus, De argumentis (294r-297v) Maximus, De obiect. insolub. (297v-298v) Anonymus, De communione et differentia statuum (299r-30ir) Dionys. Hai., De imitatione fr. VI Us.-Rad. io. Jh., Mitte-2. Hälfte (s. D. Harlfinger - D. Reinsch, Philol. 114, 1970, 28-50). Ich benütze die Kollation Vahlens (s. unten S. iog4S) und eine Photokopie. Divergierende Lesungen sind am Original von mir geprüft und großenteils nochmals von D. Reinsch nachgeprüft worden, der auch das ganze Textstück 1 1 . 1 3 5 4 a 1 I 9. 1367 a 15 im Original kollationiert hat. S. 21 ff. 28.

P a r i s i n u s 1818 = C (ι Γ -8ι Γ ) Proclus, De Piatonis theologia I—III (83r-i52r) Aristoteles, Rhetorica 15. Jh., 2. Hälfte. Kopist der Rhetorik: Johannes Argyropulos (nach D. Harlfinger). Von D. Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 59 ff.

29.

P a r i s i n u s 1869 = Β (i r -55 r ) Aristoteles, Rhetorica (57 r -i72 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (i72 r -i74 r ) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2 , p. 323-329) (i74 r -i96 r ) Stephani Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 263322) 14. Jh., Mitte. Von mir im Original verglichen. S. 56 ff.

30.

P a r i s i n u s 2038 = D (i r -75 r ) Aristoteles, Rhetorica (76r-i09v) Rhetorica ad Alexandrum (i09v-i30r) Poetica

12

Verzeichnis der griechischen Handschriften 15. Jh., Mitte. Kopist: Andronikos Kallistos (nach A. Diller, Italia med. e umanist. 10, 1967, 408). Von mir im Original verglichen. S. 32 ff., 45 ff., 62. 31.

P a r i s i n u s 2041 Excerpte aus dem Corpus Aristotelicum, darunter (204r) ex Rhet. (204 r -2i0 r ) ex Rhet. ad Alex. (2io r -2i3 r ) ex Rhet. 15. Jh., Mitte. Kopist: Bessarion (nach D. Harlfinger). Von D. Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 281.

32.

P a r i s i n u s 2042 Excerpte aus dem Corpus Aristotelicum, darunter (28or-282v) ex Rhet. (283r) ex Rhet. ad Alex. (2δ3ν-284Γ) ex Poet. 15. Jh., Mitte. Kopist: vielleicht Bessarion (nach D. Harlfinger). Von D. Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 44.

33.

Parisinus 2116 = E (ι Γ -ΐ78 Γ ) Aristoteles, Rhetorica 16. Jh.

Kopist: Angelos Bergikios (nach Omont).

Von mir im Original verglichen. S. 62 f. 34.

P a r i s i n u s s u p p l . gr. 1285 ( i r - H 2 v ) Aristoteles, Rhetorica 15. Jh., ι . Hälfte. Von mir im Original verglichen. S. 27 ff.

ROM 35.

Biblioteca Angelica Angelicanus 2 (2 γ -ΙΙ8 γ ) Aristoteles, Rhetorica

Verzeichnis der griechischen Handschriften (ii8r-ii9r) (ii9 r ) Alex. (i23r-i77r) (i77 v -i85 r )

13

Diogenes Laertius, Vita Piatonis 53-55 Aphrod., Comm. in Top. (CAG II 2, p. 5) Rhetorica ad Alexandrum Theophrastus, Characteres 1-10

15. Jh., 2. Hälfte. Kopist: ein sonst unbekannter Johannes (Subscriptio). Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 39 f. SINAI

Μονή της 'Αγίας Αικατερίνης

36.

Sinaiticus

1677

(ι Γ -74 ν ) Aristoteles, Rhetorica (79 r -244 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (244 r -247 v ) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2 , p. 323-329) (25or-283r) Stephani Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 263322) 15. Jh., 2. Hälfte. Kopist: Theodoras Ky...kos (nach D. Harlfinger). Von D. Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 56. TÜBINGEN 37.

Universitätsbibliothek

T u b i n g e n s i s Mb 1 5 = T u [i r -io8 r ] Aristoteles, Rhetorica (Die Folien sind im Codex selbst nicht gezählt. Nur gegen Ende finden sich Reste einer Numerierung durch griechische Buchstaben, die beim Binden mit abgeschnitten worden sind.) Der Codex besteht aus zwei zu verschiedener Zeit geschriebenen Teilen. [ir—52v] bis 1380 a 15 παύονται: 15. Jh., 1. Hälfte. Kopist: Demetrios Kykandyles (nach D. Harlfinger, R. Nickel). [53 r -io8 v ] : 15. Jh., Ende. Kopist: Adolf Okko (nachD. Harlfinger). Von mir im Original verglichen. S. 64 ff.

14

Verzeichnis der griechischen Handschriften

VATIKAN 38.

Biblioteca Apostolica Vaticana V a t i c a n u s 265 (ι Γ -ΐ09 ν ) Aristoteles, Rhetorica 15. Jh., ι. Hälfte. Kopist: Georgios Dokeianos (nach D. Harlfinger). Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 37 f.

39.

Vaticanus

1002

Verschiedene Schriften von Gemistos Plethon, Bessarion u. a., dann Excerpte aus dem Corpus Aristotelicum, darunter (i2Ó v -i29 r ) ex Rhet. (i29 rv ) ex Rhet. ad Alex. (i29v-i30v) ex Poet. 15. Jh., 2. Hälfte. Von D. Reinsch im Mikrofilm verglichen. S. 4413. 40.

Vaticanus

1326

(i r -i58 r ) Sopater, Διαίρεσις ζητημάτων (ι58 γ -ι62 γ ) Cyrus, De U f f . stat. (i63r-229v) Aristoteles, Rhetorica (23i r -383 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (383r-386r) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 323-329) (386 v ~4i5 v ) Stephani Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 263322) Ende 15.-Anfang 16. Jh. Kopist der Rhetorik: Michael Suliardos (nach D. Harlfinger). Von W. Wandeler im Mikrofilm verglichen. S. 56 f. 41.

V a t i c a n u s 1340 = Y (ιΓ-6ν)

(7 r -42 r )

Varia

Aristoteles, Rhetorica (42v) Medizinische Rezepte (43 r -i63 r ) Anonymi Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 1-262) (ι63 γ -ι66 γ ) Fragm. Comm. in Rhet. (CAG X X I 2 , p. 323-329)

Verzeichnis der griechischen Handschriften

15

(i66 r -i94 v ) Stephani Comm. in Rhet. (CAG X X I 2, p. 263322) (i95 r -i9Ö r ) Excerpte aus Rhet., Rhet. ad Alex. (i96r-) Varia Um 1300. Von mir in Photokopie verglichen, stellenweise im Original nachgeprüft. S. 52 fï. 42.

Vaticanus

1580

(i r -39 r ) Xenophon, Oeconomicus (39v) Xenophon, Institutio Cyri (initium) (4i r -8i T ) Rhetorica ad Alexandrum (82 r -i67 V ) Aristoteles, Rhetorica 15. Jh., Anfang. Zur Provenienz s. D. Harlfinger, Überlieferungsgeschichte S. 6. Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 27 ff., 62. 43.

V a t i c a n u s 2384 (i r -79 v ) Aristoteles, Rhetorica ( 8 i r - n 6 v ) Rhetorica ad Alexandrum 15· Jh· Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 37 ff.

44.

V a t i c a n u s P a l a t i n u s 23 = Ζ (2Γ-29Γ) Aristoteles, Rhetorica Danach Rhetoren-Corpus mit Theophr. Char. Die aristotelische Rhetorik ist am Anfang dazugebunden. 13. Jh., 2. Hälfte. Von W. Wandeler im Mikrofilm verglichen. S. 25 fï.

45.

V a t i c a n u s P a l a t i n u s 160 (i r -i02 r ) Aristoteles, Politica (ΐ03 Γ -ι60 ν ) Rhetorica (ι6ι Γ -ι86 Γ ) Rhetorica ad Alexandrum (i86 r v )

Epistulae

16

Verzeichnis der griechischen Handschriften Von Johannes Skutariotes in Florenz geschrieben (Subscription Um 1440. Von R. Patzlaff im Mikrofilm verglichen. S. 41 ff. 46.

V a t i c a n u s U r b i n a s 47 (i r -34 v ) Rhetorica ad Alexandrum (37 r -i04 v ) Aristoteles, Rhetorica (i05 r -i20 r ) Aristoteles, Poetica (i20 v -i45 r ) Demetrius, De elocutione (i45 v -i6o v ) Dionys. Hai. De comp. verb. epit. 15. Jh. tio).

Kopist der Rhetorik: Michael Apostolios (Subscrip-

Von Phoebe Kurtz im Mikrofilm verglichen. S. 21 ff. VENEDIG 47.

Biblioteca Marciana M a r c i a n u s 200 [coll. 327] = Q Enthält alle Schriften des Corpus Aristotelicum außer den logischen. (543 r -572 r ) Rhetorica (572v~586r) Rhetorica ad Alexandrum (586V-593V) Poetica Im Jahre 1457 von Johannes Rhosos für Bessarion geschrieben (Subscriptio). Von mir im Original verglichen. S. 41 ff.

48.

M a r c i a n u s 2 1 4 [coli. 479] = H (ir~40r) Ethica Nicomachea (40r-9iv) Metaphysica (92 r -i2Ö v ) Physica (i27r-i37r) (i37 v -i49 v ) (i49 v -i5o v ) (i5ir-i70v) (i70v-i96r) (i96 r -200 v )

De generatione et corruptione De anima Rhetorica, bricht nach I 2. 1356 a 3 έν τώ ab. Cleomedes, De motu circulari corp. cael. Aristoteles, Parva naturalia De coloribus

Verzeichnis der griechischen Handschriften

(200v-203r) (203 r -2i0 r ) (2io r -2i3 r ) (2I3v-238v)

17

De lineis insecabilibus Medianica De spiritu De caelo

13.-14. Jh. Näheres in D. Harlfingers Dissertation. Kollation von K. Horna, Wiener Stud. 51 (1933) 32 f. Von mir im Original nachverglichen. S. 71 ff. 49.

M a r c i a n u s 2 1 5 [coli. 752] = Ν (ι Γ -64 ν ) Aristoteles, Rhetorica (65r-94v) Rhetorica ad Alexandrum (95 r -no r ) Poetica ( ι ι ι Γ - ΐ 2 9 ν ) De plantis (i3i T -i43 r ) Mechanica (i43 r -i57 r ) Mirabilia (i57r-iÓ7v) De mundo (Ι68γ-Ι72γ) De lineis insecabilibus (i72 v -i8o r ) De coloribus (Ι8Ο Γ -Ι85 Γ ) De spiritu (ι85γ-Ι93γ) Physiognomonica (i93r-i98r) De signis (i98v-i99r) De ventis (i99 r -204 v ) De Melisso Xenophane Gorgia (2θ5Γ-2θ8ν) Problemata, sect. XXX (2ΐι Γ -299 Γ ) Problemata Um 1470. Kopisten der Rhetorik : Demetrios Triboles und .Anonymus K B ' (nach D. Harlfinger; näheres in seiner Dissertation). Von mir im Original verglichen. S. 45 ff.

WIEN 50.

österreichische Nationalbibliothek V i n d o b o n e n s i s p h i l o s , g r . 29 (i r -93 v ) Aristoteles, Rhetorica 15. Jh., Ende. Kopist: Angelos Konstantinos (nach Hunger). Von mir im Original verglichen. S. 57 ff.

18

Verzeichnis der griechischen Handschriften

Editio

p r i n c e p s der Rhetorik sind die Seiten 161-234 der 1508 in

Venedig bei Aldus Manutius gedruckten Rhetores Graeci. Ich habe den T e x t teils in Oxford in einem Exemplar der Bodleian Library, teils in Paris in einem Exemplar der Bibliothèque Nationale verglichen. S. 61 ff.

Im folgenden beziehen sich die bloßen Namen der Editoren

Bekker,

Spengel, Roemer, die alle die Rhetorik mehr als einmal herausgegeben haben, auf Bekkers Akademieausgabe von 1831, auf Spengels große Ausgabe von 1867, auf die zweite Auflage der Teubneriana Roemers von 1898. In der Akademieausgabe steht die Rhetorik auf den Seiten 1354-1420. Bei Zitaten bleiben die ersten beiden Ziffern der Seitenzahlen weg, also 54 a 1-20 b 4 = 1354 a 1 - 1 4 2 0 b 4. Die originale Zeilenzählung wird strikt eingehalten; in späteren Ausgaben differiert sie oft um ein bis zwei, manchmal mehr Zeilen.

Fuhrmann = M. Fuhrmann, Untersuchungen pseudo-aristotelischen Anaximenes

zur Textgeschichte der

Alexander-Rhetorik

von Lampsakos),

(der

Τέχνη

des

A b h . der Mainzer Akademie,

geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse, Jahrgang 1964 Nr. 7, Wiesbaden 1965. Lobel = E. Lobel, The Greek Manuscripts

of Aristotle's

Poetics,

Supplement t o the Bibliographical Society's Transactions, No. 9, Oxford 1933.

RECENSIO

ι. Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz Die älteste griechische Handschrift der Rhetorik, der P a r i s i n u s 1 7 4 1 (A° bei Bekker und Roemer, hier A), weist über 150 Fehler auf, die nur in dreien der uns erhaltenen griechischen Codices wiederkehren, dem D r e s d e n s i s D a 4, dem A m b r o s i a n u s Ρ 34 und dem V a t i c a n u s U r b i n a s 47, wie 84 a 25-26 84 b 88 a 90 a 95 a 98 b 98 b 99 a

37 27 32 19 3 21-22 27-28

99 b 17 02 b 29 05 a 06 a 09 a 09 a 10 b

35 2 2 32 14

13 b 4 18 a 24

άλλά Stà τούς δόξαντας (άλλ' ή διά τούς δοξάζοντας cett. recte) ποτέ ού om. οίοι om. άλλως (καλώς) πάντα (παρά τά) δαδμονίς Α, Dresd., Urb., δαδμωνίς Ambr. (δωδωνίς) ή σοφοί - πλείστοι om. έκάτερα om. έναντίον (άντί) ού γάρ αν ήν om. διαλέκτων (δει άλλ1 έκ των) μέν οΟς (μένους) παιδείαν (παιάν) καλυπτηρσιν (καμπτηρσιν) καλήν (καλάμην) ηδύ τηι (ή αύτή) κράτης (κρής)

74 a 34 sind die Worte δέη δέ in A zu δέ ήΐ verschrieben und von einem jüngeren Korrektor (A rec ) durchgestrichen, in Dresd., Ambr., Urb. fehlen sie. Die drei jüngeren Handschriften sind durch über 250 gemeinsame Fehler verbunden, ζ. B. 68 b 30

άντικαμένω (άντιδίκω recte A et cett.)

22

Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz

75 79 83 88 91 οο 01

b b a a b a a

31 23 18 6 10 24 13

15 b 5-6

εναγχος om. φαϋλα om. εγγύς (πόρρω) φθόνω (χρόνω) χρήσηται (χρώμενος) πράγματος (παραδόξου) μην' (μϋν) πρός - άκούοντα om.

Sowohl Ambr. wie Urb. haben viele eindeutige Trennfehler: (a)

62 b 1 6 - 1 8 82 b 34-35

διό - ζην Dresd., Urb.: om. Ambr. καί τούς - παθεϊν αν Dresd. Urb. : om. Ambr.

(b)

66 a 2 1 - 2 2 73 b 30

διηκρίβωται - τούτων Dresd., Ambr. : om. Urb. και άκουσίως βλάπτεσθαι Dresd., Ambr. : om. Urb.

Dagegen sind die Sonderfehler des Dresdensis durchweg so harmlos, daß sie jederzeit cúrrente calamo verbessert werden konnten: 60 b 10 61 68 71 72 75 8ι 84 95

a 25 b 31 b 16 b 22 b 33 a9 b 7 3- 25-26

o6 b 7 15 a 8 ι8 a 22

εναντίων ταύτην Dresd. : εναντίων ταύτη recte Ambr., Urb. χρώσις : χρήσις εφιέμεναι πάντες: έφιέμενοι πάντες αμοιον : δμοιον δέν : ούδέν ή οικεία : ή οικία oí τοις αύτοΐς έχθροΐς : οι τοις αύτοϊς εχθροί oí τε οίδικημένοι : ot τε ήδικημένοι μισήσοντα καλλά : μισήσοντας άλλά (das ganze Satzglied lautet ού 8εϊ . . . φιλεΐν ώς μισήσοντας άλλά μάλλον μισεΐν ώς φιλήσοντας) κωμωδοί ποιοι : κωμωδοποιοί προοιμίαν : προοίμια δικότως : είκότως

Der Rest ist noch trivialer (Orthographica, Weglassung versehentlich doppelt geschriebener Wörter oder Buchstabengruppen etc.). Einige naheliegende Verbesserungen sind nur in einer Handschrift vorgenommen worden :

Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz

54 b 16 92 b 18

23

εχειν Dresd., Urb. : εχει recte Ambr. έπιλέλησθαι Dresd., Ambr. : έπιλέλησται recte Urb.

Eine schwerere Korruptel ist 08 b 6 im Urbinas behoben : ονόματα σμικρά Dresd., Ambr., ονόματα σκληρά recte Urb. Immerhin ist auch hier die Lesart des Dresdensis erkennbar verkehrt, und einige Zeilen weiter steht τά μαλακά σκληρώς και τά σκληρά μαλακώς. Gelegentlich kommt es zu zwei verschiedenen Emendations versuchen, die beide nicht zum Ziel führen: 19 a 10 ούχ δαίμονες Dresd. (oí nach ούχ am Zeilenende ausgefallen) : ούχί δαίμονες Urb., ού δαίμονες Ambr. Bindefehler von Ambr. und Urb. sind nicht vorhanden. Das Verhältnis des Dresdensis zu A bestimmt sich näher durch eine Anzahl .Fenster' in der jüngeren Handschrift. Sie lassen sich in der Mehrzahl aus dem Zustand des Parisinus erklären, der an den entsprechenden Stellen einen korrupten oder schwer verständlichen oder schwer lesbaren Text bietet : 67 a 12 70 a 22 75 b 18 79 a 31 90 b 14 03 a 8 17 a 6 17 a 25

γλωσσαι κυκαι A, zu γλώσσ' έκύκα korrigiert : έκύκα in fen. om. Dresd. πείνη Α, η (und der Akzent?) e corr.: πεΐν Dresd., Platz für α oder η freigelassen (πείνα Ambr., Urb.) έάν von jüngerer Hand unschön in A hineinkorrigiert : Fenster in Dresd. τίνος in fen. om. Dresd.; άντί τίνος ist in A am Zeilen- und Seitenende undeutlich geschrieben. δι' aus καί durch undeutliche Korrektur in A : Fenster in Dresd. έάν] έναν A: om. in fen. Dresd. άλλα παιδία, δ] άλλά πανδιο Α : om. in fen. Dresd. ώνήμην] ώνίμην A: om. in fen. Dresd.

Diese Erklärungsweise versagt aber in drei Fällen : 17 b 34 ist άλλος in A vollständig lesbar, aber im Dresd. der Platz für das Omikron freigelassen ; Ambr. und Urb. füllen ihn mit ω aus 1 . Ebenso sind die Buchstaben μα in dem Wort άμα 63 b 29 und das Wort τιμώντα 68 a 16 in A so vollkommen klar zu lesen, daß dort keine Veranlassung für die Fenster zu finden ist, die Dresd. an beiden Stellen hat. Sonach ist der 1

άλλως ist später von Bekker konjiziert worden. In der editio princeps der anonymen Scholien ist es Druckfehler, s. Spengel zur Stelle (Bd. II S. 444).

24

Der Parisinus 1741 und seine Deszendenz

Schluß unausweichlich, daß der Dresdensis nicht direkt aus A abgeschrieben ist, sondern über mindestens ein verlorenes Zwischenglied (α) auf den Parisinus zurückgeht. Etwa 40 meist triviale Fehler des Parisinus sind im Dresdensis berichtigt, zuweilen so, daß die falsche Lesart zuerst noch geschrieben ist : 92 a 5 06 b 16

γένος A, Dresd. ante corr. : γεγονός Dresd. post corr. έπεί A, Dresd. ante corr. : είπε Dresd. post corr.

Meist aber ist gleich der korrekte Text eingesetzt, wobei es ungewiß, aber für unseren jetzigen Zweck auch belanglos bleibt, ob der Schreiber des Dresd. selbst emendiert oder die Korrektur schon vorgefunden hat. Mehr als eine gewisse Aufmerksamkeit und Findigkeit war auch in den wenigen etwas schwierigeren Fällen nicht erfordert, um aus der offensichtlich entstellten Lesart von A das Richtige herzustellen : 00 b 25

01 08 il 12 16

a a a a a

8 14 13 16-17 19

καλόν Α : μάλλον recte Dresd. (durch den gen. comparât. und das folgende μάλλον und μάλιστα nahegelegt) χρησμόν Α : χρήσιμον Dresd. είπηι Α : έπη Dresd. μήδμου A : δήμου Dresd. tv πολύν διέχουσι A : έν πολύ διέχουσι Dresd. οΰτως Α : δπως Dresd.

Einige wenige im Dresdensis reproduzierte Fehler von A sind erst im Ambr. oder im Urb. beseitigt, ζ. B. 60 b 2-3 12 b 24

λέγομεν A Dresd. Urb. : λέγωμεν recte Ambr. προσεΐναι ή τό zweimal geschrieben A Dresd. Ambr. : einmal Urb.

Unser Ergebnis läßt sich nun stemmatisch veranschaulichen :

Dresd. Ambr.

Urb.

Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge

25

Bei der Untersuchung des Poetiktextes in denselben Handschriften hat Lobel das gleiche Abhängigkeitsverhältnis ermittelt, nur setzt er zwischen Dresd. und Urb. ein verlorenes Zwischenglied an und läßt den Dresd. über zwei verlorene Zwischenglieder auf A zurückgehen. In der Rhetorik ist beides nicht gefordert, aber auch nicht ausgeschlossen. 57 a 1 7 - b 6 sind die Worte εάν γαρ - συλλογισμός in A ausgefallen und von wenig jüngerer Hand am Rande nachgetragen. Da später an den Zeilenenden einige Buchstaben der Schere des Buchbinders zum Opfer gefallen sind, wird auf dieser kurzen Textstrecke der Dresdensis aus einem wertlosen eliminandus zu einem willkommenen Stellvertreter des Parisinus.

2. Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz a. Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge Aus den Fehlern der Zweitältesten griechischen Handschrift, des C a n t a b r i g i e n s i s 1 2 9 8 (im folgenden F) wählen wir zunächst einige aus, die auf den ersten drei Lagen des Codex (fol. 3r-2Ôv, Kapitel 1-9 des ersten Buches) ein jüngerer Korrektor berichtigt h a t : 56 b

22--24

a a a a b a a 60 b 60 b 61 a 63 a 63 b 66 b

4 10--II

57 57 57 58 58 59 59

3 Kassel

24 6 16

12 22 13 16- -17

1 3 - -14

21 I

36

πιθανοί - ένθυμηματικοί om., in marg. suppl. (sine οδν et θορυβούνται δέ) βουλευόμεθα δέ om., in marg. suppl. ένδοξα - είναι om., in marg. suppl. (sine μή) καί αϊ σκέψεις om., in marg. suppl. μέθοδον των συλλογισμών om., in marg. suppl. ó μέν om., s. 1. add. μή2 om., s. 1. add. αλληλα aus άλλα korrigiert δέ später eingefügt φυλακτικής aus φυλακής korrigiert έτι δέ - άνδραπόδων om., in marg. suppl. φίλοις aus φαύλοις korr. φιλόνικοι aus φιλόνεικοι korr. αιρετών aus άρετών korr.

26

Dei Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

Bevor diese Fehler berichtigt wurden, sind sie wie fast alle anderen Fehler des Cantabrigiensis in die älteste erhaltene Abschrift geflossen, den V a t i c a n u s P a l a t i n u s 23 (Z b bei Bekker und Roemer, hier Z). Mit welch hingebender Treue dessen Kopist die Verschreibungen des Cantabrigiensis wiedergegeben hat, lehren die folgenden Beispiele : 70 b 19 72 b 8-9 74 a 26

75 a 1 2

79 81 82 86 90

a a b a b

95 a 00 a 06 a 16 b

29 34 10 22 6 9 4-5 29 25

έρόντες (pro έρώντες) F et Ζ oí . . . έζημιωμένοις Ιλειμμα άδικήσαιαν χλεβάζουσι τώ θασαι (pro τωθάσαι) άδικημένοι ελαίου (pro έλέου) δηλοί (pro δειλοί) χετλιασμώ καλίππου παρίμπισχεν ποικίλλος

Es ist schon eine seltene Ausnahme, daß 81 a 15 das φιλομένους der Vorlage in der Abschrift richtig als φιλουμένους erscheint. Den ererbten Vorrat hat Ζ um rund 350 eigene Fehler vermehrt : 58 b 21

58 b 32-35 59 b 1 8 - 1 9 60 a 36-37 6y a 9 - 1 2 74 a il—12 86 b 1 6 - 1 7 92 b 2 1 12 a 1 2

ούσιών (οδσι recte F ; der in weitem Bogen ausgeführte Circumflex ist als das Compendium von ων verlesen worden) αν όμολογήσειεν - ούκ om. των βουλευόντων (ών βουλεύονται) γράφοντες ιστοριών (γραφόντων ίστορίαι) άλλά - είπην om. ή αδικία και μοχθηρία (ή μοχθηρία και το άδικεΐν) τώ έλεεΐν om. και εΐ - ώργίζετο om. άρχοντας (άρχύτας)

ί ο b 5 ist im Cantabrigiensis der Anfang des Epicharmverses, τόκα μεν έν τήνων, von gleicher Hand durch übergeschriebenes τότε und εκείνων glossiert; daraus ist in Ζ τότε τόκα μέν έκείνων έν τήνων geworden. Die Wiederkehr der charakteristischen Fehler von Ζ macht vier jün-

Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge

27

gere Handschriften als seine Abkömmlinge kenntlich. Am einfachsten ist der Fall des L i p s i e n s i s 2 4 , der an vielen Stellen, wo Ζ mechanisch beschädigt oder schwer lesbar ist, kleine .Fenster' freigelassen hat, ζ. B . 55 a 1 1 - 1 2 ένθυμη[ματικός αν], wo die Schrift in Ζ verwischt ist, 67 b 1 3 εύδαιμο[νικον], wo Ζ ein nicht leicht zu entzifferndes Compendium verwendet, 86 a 28 [έπεί], wo Ζ ein Loch hat. 54 a 3 sieht im Cantabrigiensis das zweite και einem ού ähnlich, und dies steht in Z , darüber aber das richtige καί; Lips, wiederholt getreulich ού mit übergeschriebenem και. 55 b 24 δι' ύπαρχής Lips. ; das έξ vor ύπαρχής ist in Ζ leicht als St' zu verlesen. Eine direkte Abschrift anzunehmen hindert nichts. Die übrigen drei Abkömmlinge von Z , P a r i s i n u s s u p p l . g r . 1 2 8 5 , V a t i c a n u s 1 5 8 0 und A m b r o s i a n u s L 76, treten dem Lipsiensis zunächst als geschlossene Gruppe gegenüber: 57 a 6 60 a 25-26

76 a 23 93 a 7 00 a 4

γενέσθαι recte Ζ Lips.; γενήσεσθαι Par., Vat., Ambr. άνιεμένη άσθενεστέρα γίνεται Ζ Lips. : om. Par., Vat., Ambr. πασι Ζ Lips. : πασι τούτοις Par., Vat., Ambr. καί άπόδειξιν μάλιστα δέχεται τό γεγονός Ζ Lips. : καί ούκ άπόδειξιν δέχεται το γένος μάλιστα Par., Vat., Ambr. λόγων Ζ Lips. : τοιούτων Par., Vat., Ambr. εικός δσαι Ζ Lips. : εί καιρός δσαι Par., Vat., Ambr. τόπος Ζ Lips.: λόγος Par., Vat., Ambr.

03 b 34 04 b 19 1 0 b 24

πολιτικούς Ζ Lips. : πολλούς Par., Vat., Ambr. πεφυκότως Ζ Lips.: πεπλασμένως Par., Vat., Ambr. λεγομένων Ζ Lips. : νοουμένων Par., Vat., Ambr.

61 b 26 68 a 32

Sodann rücken innerhalb dieser Dreiergruppe Vat. 1580 und Ambr. L 76 zusammen : 56 a 28 58 b 37

πολιτικής recte Z Par. : πολιτείας Vat., Ambr. μηδέν Ζ Par. : μεν Vat., Ambr.

64 a 19 72 b 4

κατηγορών Z Par. : καταγηρών Vat., Ambr. εί συνέβη Ζ Par. : είσέβη Vat., Ambr.

73 77 78 94

εφ' Ζ Par. : εύθύς Vat., Ambr. οΐς ώμοσεν Ζ Par. : om. Vat., Ambr. δι' άφροσύνην Z Par. : διά φρόνησιν Vat., Ambr. παραδειγμάτων Z Par.: πραγμάτων Vat., Ambr.

a b a a

36-37 8 li 17

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

28 08 16 17 17

a b a a

7 25 13 23

στερήσεων Ζ Par.: στέρνωσε Vat., Ambr. ού λιτός Ζ Par. : ουκ ολίγος Vat., Ambr. άπόλογος Ζ Par. : άπόλλωνος Vat., Ambr. λέγειν Ζ Par. : om. Vat., Ambr.

19 a 5

άτέλεστος Ζ Par. : άγέλαστος Vat., Ambr.

Der Vaticanus hat gegen den Ambrosianus keinen Trennfehler und nur einen verschwindend geringen Überschuß an Trivialfehlern, die fast alle aus F über Ζ ererbt sind : 82 b 35-83 a I oí εύτυχίαις μεγάλαις οντες F Ζ Vat. : oí έν εύτυχίαις μεγάλαις οντες recte Ambr. 86 a 22 ελαίου F Ζ Vat. : έλέου Ambr. 86 b 18 μέν F Ζ Vat. : μέν γάρ Ambr. 97 b 25 06 a 29

oí δ' oí Vat. : ούδ' oí Ambr. παρίμπισχεν F Ζ Vat. : παρήμπισχεν Ambr.

Dagegen hat der Ambrosianus zwar auch nur ziemlich wenige und meist harmlose eigene Versehen, aber doch zwei eindeutige Trennfehler, Auslassungen die durch Homoeoteleuton verursacht sind: 98 b 3-4 02 a 9 - 1 2

και - Ίσμηνίου Ζ Vat. : om. Ambr. εστι δέ - ώστε εικός Ζ Vat. : om. Ambr. 1

Der Ambrosianus L 76 stellt sich demnach als eine im ganzen recht genaue Kopie des Vaticanus 1580 dar. Dessen jetzt noch zu untersuchendes Verhältnis zum Paris, suppl. 1285 ist durch die bisherige Erörterung so weit festgelegt, daß nur noch die folgenden Möglichkeiten bleiben : (a)

Ζ

(b)

Ζ

Par. suppl. 1285

I

Vat. 1580

1

Par. suppl 1285

Die Excerpte aus I I c. 2 2 - 2 3 i m P a r i s i n u s 2 0 4 1 , fol. 2 ΐ ο Γ - 2 ΐ 3 Γ enthalten diese im Ambr. ausgefallenen Worte und andererseits eindeutige Bindefehler wie 00 a 1 3 άλός recte F : άλλος Ζ Par. suppl.: άλατος Vat., Ambr., Par. 2 0 4 1 , sind also aus dem Vat. 1580 geflossen. Dagegen hat das kurze Excerpt aus I I c. 2 1 (94 a 2 1 - 3 2 ) auf fol. 204"· überhaupt keine Bindefehler,

Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge

29

Während die Trennfehler des Vaticanus sich in dichter Folge über die ganze Schrift verteilen, tauchen in der Pariser Handschrift fast nur auf den letzten Seiten Lesarten auf, die eine Abhängigkeit des Vaticanus von ihr ausschließen. Beweisend ist vor allem der Anfang des Homerzitats in 18 a 8: Par. suppl. hat ohne jedes Anzeichen einer Korrektur das richtige ώ φίλ' έπεί im Text, der Vaticanus aber wie Ζ das absonderliche & φιλεππεί. Ebenso wäre es in den folgenden Fällen unbegreiflich, wie Vat. über eine korrekte Lesart von Par. suppl. hinweg eine Verschreibung von Ζ reproduzieren sollte: 16 a 30 18 a 32

ή γλώσσ' recte Par. : ή γλώσσ' Ζ Vat. συμμαχικώ Par. : συμμαγικώ Ζ Vat.

Als Trennfehler müssen schließlich gelten ï 6 b 33 18 a 1 6 - 1 7

μή recte Ζ Vat., cett. : ού solus Par. ούτε προαίρεσιν ή άπόδειξις Ζ Vat. : οΰτε άπόδειξιν ή προαίρεσις Par.

In der gemeinsamen Vorlage von Par. suppl. und Vat., die wir demnach anzunehmen haben, war mit wechselndem Erfolg versucht, den Korruptelen von Ζ zu Leibe zu rücken : 61 b 5 04 b 1 5

ήρόδικος recte F : όρόδι,κος Ζ Lips.: ó ρόδικος Par., Vat. ύπόθεσις recte F : ύπόρισις Ζ Lips.: ύπόκρισις Par., Vat.

Selbst wo schon durch den Schreiber von Ζ Hilfe an die Hand gegeben war, konnte die richtige Herstellung verfehlt werden : γέγονε

92 b 29

πέφυκε Ζ : γέγονε recte Lips.: γέγονε πέφυκε Par., Vat.

Die gelungenen Korrekturen erheben sich selten über das Trivialste und bleiben auch da, wo sie ihr höchstes Niveau erreichen, durchaus in der Reichweite eines mäßig begabten Konjekturalkritikers: sondern stimmt abgesehen von zwei Sonderfehlern durchweg im Richtigen mit A überein, auch gegen dessen erhaltene Abkömmlinge : 94 a 22 οίον A Par. 2041 : om. Dresd., Urb., Ambr. Ρ 34.

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

30 54 b 24 55 b 61 b 65 b 68 a

πολιτικώτερον Ζ Lips.: πολιτικωτέρας recte Par., Vat. (neben καλλίονος και) 2ΐ ó κατά . . . άλλά κατά Ζ Lips. : ού κατά . . . άλλά κατά Par., Vat. 13 γέροντι Ζ Lips. : γέροντος Par., Vat. (parallel zu νέου und άκμ,άζοντος) 37~66 a ι και τά τοΰνομα Ζ Lips. : κατά τοΰνομα Par., Vat. 26-27 των καλλών (sic) ειδών απασι τοις λόγοις Ζ Lips. : των

94 b 18

03 b 3 3 - 3 4

κοινών ειδών κτλ. Par., Vat. άντίφρων Ζ Lips.: άρτίφρων Par., Vat., in einem Euripidesvers, der schon kurz zuvor 94 a 29 zitiert war und dort auch in Ζ korrekt überliefert ist. ποιητικών Ζ Lips. : ποιητών Par., Vat. (vielleicht nur Zufall, aber auch als Verbesserung leicht)

Wir dürfen nun auch diesen Abschnitt stemmatisch resümieren :

Lips. 24 Der Kopist des Ambrosianus L 76 hat seine Abschrift von dem Vaticanus 1580 genommen, bevor in diesem von jüngerer Hand ein Teil der ausgefallenen Textstücke nachgetragen und ein Teil der ererbten oder neuentstandenen Fehlschreibungen berichtigt wurden, z. B . 60 b 32-36

86 a 2 - 3

έπιφανεΐς - πρώτους om. Ζ , Vat., Ambr. : in marg. suppl. V a t r e c προαιρετικός Ζ , Vat., Ambr.: προετικός recte F Vatrec (punctis circum αιρ positis) ή έλπίσαι - αύτοϋ om. Ζ , Vat., Ambr.: in marg.

1 6 b 25

suppl. V a t r e c δλίγος Vat., Ambr. : λιτός Ζ , γρ λιτός in marg. V a t r e c

67 b 6

Weitere Abschriften des Cantabrigiensis 1298

31

Auf die Herkunft dieser Korrekturen kommen wir später zurück2. Keinen Zusammenhang haben mit ihnen einige wenige Nachträge von jüngerer Hand im Ambrosianus, durch die vor allem .Fenster' ausgefüllt werden : 10 b 36

έναρ spat. vac. Vat., Ambr. : ενάρξεως Vat rec , έναργείας Ambr rec .

Wiederum für sich steht eine Anzahl jüngerer Korrekturen im Par. suppl. 1285, deren Herkunft wir ebenfalls erst später bestimmen können3: (a)

13 a 7

(b)

l i a 18

φιλοκτήτου Ζ Lips.: έπικτήτου Par., Vat. 1580: φιλοκτήτην recte Par rec s. 1. άναξανδρίδου recte Α : άλεξάνδρου F Ζ Par.: άλεξανδρίμου Par rec s. 1.

Ein jüngerer Korrektor in Ζ hat seine Eintragungen so spät gemacht, daß sie weder der verlorenen Abschrift noch der erhaltenen, dem Lipsiensis, zugute gekommen sind : 57 a 1 0 - 1 1 57 b 31 57 b 35 58 a 8 91 a 12

ένδοξα - είναι om. Ζ, Lips., Par., Vat. : suppl. Z r e c in marg. έπεβούλευε Ζ, Lips., Par., Vat.: έπιβουλεύει Z r e c in marg. έασι Ζ, Lips., Par., Vat.: '¿σασί. Z r e c άπόμενοι Ζ, Lips., Par.: επόμενοι Vat.: άπτόμενοι Zrec θύραις εφην Ζ, Lips., Par., Vat.: ν eras. Z r e c

b. Weitere Abschriften des Cantabrigiensis 1298: Matritensis 4684, Parisinus 2038, Laurentianus 31.14, Baroccianus 133 Jene oben ausgeschriebene Reihe jüngerer Korrekturen im Cantabrigiensis, die für die Abschrift Ζ zu spät kamen, ist in einer weiteren Abschrift, dem Matritensis 4684, bereits in den Text aufgenommen. 2 Unten S. 38'. » Unten S. 78 14 .

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

32

Die gleichfalls oben aufgeführten trivialen Verschreibungen der Vorlage, die in Ζ getreulich kopiert waren, hat der Schreiber des Matritensis verschwinden lassen; die schweren Fehler dagegen reproduziert er alle, wie 58 a 9 77 a l i 83 a ! 84 b 2 - 3

87 91 95 00 04 09 il

a b a a a a a

14 7 8 36 34 2 il

1 2 a 33 1 4 b 36 14^38 1 5 a 22

κατά τρόπον recte A : κατά τρόπον δεόντως F Ζ Matr. δίδω σι Α : δίδωσι χρήματα F Ζ Matr. καί δοκοϋντες A : om. F Ζ Matr. δήλον γάρ δτι τάναντία δοκεϊ τούτοις, καί τούς μή συγγνωμονικούς τοις φαινομένους άμαρτάνειν Α : δήλον γάρ τοις φαινομένοις άμαρτάνειν τάναντία δοκεϊ τούτοις, καί τούς μή συγγνωμονικούς F Ζ Matr. δσων ως Α : οΐς ούχ F Ζ Matr. άδυνάτου Α : άδυναμία F Ζ Matr. μάλιστα A : om. F Ζ Matr. άλλως Α : om. F Ζ Matr. νυν οί Α : καί νυν εις F Ζ Matr. μεν Α : μεν ώς έν άπορρήτω F Ζ Matr. έπίδαυρον Α : έπίδαμνον F Ζ Matr. λέγειν A : om. F Ζ Matr. ή Α : ού F Ζ Matr. άδηλοι Α : άλλήλοις F Ζ Matr. τί έστι A : om. F Ζ Matr.

Aus eigenem hat der Matritensis weit über 200 Fehler hinzugebracht, aus denen wir zunächst nur zwei Verschreibungen auswählen, die deutlich verraten, daß sie durch das Schriftbild von F veranlaßt sind. 54 a 1 3 hat der Matritensis μόριον statt μόνον, das im Cantabrigiensis genau unter dem μόριον der gleichen Bekkerzeile steht. 62 b 38 ist in der Wortgruppe συνάγει τούς άνθρώπους das Verbum in F durch gedrängte Schreibung am Zeilenende so undeutlich geworden, daß es als σύνεισι verlesen werden kann, und dies bietet der Matritensis, der dann auch noch das nun unkonstruierbare τούς άνθρώπους in den Dativ gesetzt hat. Alle schweren Fehler des Cantabrigiensis, die nach jenen dem Kopisten von Ζ noch nicht vorliegenden Korrekturen Übriggeblieben sind, nicht aber die eigenen neuen Fehler des Matritensis kehren in zwei jüngeren Handschriften wieder, dem P a r i s i n u s 2 0 3 8 (bei Gaisford und Roemer und hier im folgenden = D) und dem L a u r e n t i a n u s 3 1 . 1 4 . Sie sind durch keine Bindefehler zusammengeschlossen und nach Ausweis

Weitere Abschriften des Cantabrigiensis 1298

33

beiderseits vorhandener eindeutiger Trennfehler voneinander unabhängig, ζ. B. (a) (b)

61 13 63 13

b a b a

15-16 11-12 23-26 7

ώς - ετερον F, Matr., D : om. Laur. ώσπερ - φορεί F, Matr., D : om. Laur. και όλως - μείζων F, Matr., Laur. : om. D υπό πράτυος F, Matr., Laur. : om. D

Die trivialen Verschreibungen des Cantabrigiensis (S. 26) merzt D wie der Matritensis aus, der Laurentianus konserviert sie so pfleglich wie Z, ja er geht darin noch über die ältere Abschrift hinaus; selbst das oben S. 26 erwähnte φιλομένους 8i a 15 ist unangetastet gelassen, θαρεΐν 83 a 14 hat kein zweites ρ bekommen und εύριππίδης i6 a 28-29 hat sein doppeltes π behalten. Auch im Umgang mit der sehr kompendiösen Schreibung des Cantabrigiensis zeigt sich der charakteristische Unterschied der Apographa : 99 a 7 hat F von κίνησις nur κίνη (mit hochgestelltem η) geschrieben; Ζ und Laur. geben sich damit zufrieden, die beiden andern versuchen ein ganzes Wort zustandezubringen, mit freilich deplorablem Erfolg: 'κείνη Matr., κινεί D. Der emendatorische Ehrgeiz der Schreiber von D und Matr. bleibt nicht auf die Berichtigung orthographischer Quisquillen und die Auflösung von Kompendien beschränkt. Wo sie sich bei ihren anspruchsvolleren kritischen Untersuchungen an wirklichen Korruptelen versuchen, kommt es wiederum vor, daß beide in verschiedener Richtung danebengreifen : 56 a 21

ταύτας (sc. πίστεις) recte A ante corr. : ταϋτα τρία F : ταΰτα τά τρία (τά supra lin.) Matr. : τρία ταϋτα D

In anderen Fällen hat nur der eine der beiden Kopisten das Ziel verfehlt, während es der andere im ersten oder zweiten Anlauf erreicht : (a)

68 b 27

(b)

82 b 10 00 a 22 il a 9

πώς εχουσιν άδικοΰσιν F : πώς εχουσιν άδικοϋντες D : πώς εχοντες άδικοΰσιν recte Matr. αδικημένοι F : άδικούμενοι D : ήδικημένοι recte Matr. πολλαί F : πολύ Matr.: πολλάς D ante corr., πολλούς recte D post corr. ευοιαν F : εΰνοιαν Matr.: ευβοιαν recte D

Auch verunglückte Emendationsversuche des einen Kopisten, wo der andere sich bei der Korruptel beruhigt, kommen vor :

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

34 (a)

(b)

56 b 22

πιθανοί μεν οδν recte A : πιθανοί μεν F Matr. : και πιθανοί μέν D

65 b 1 3

δ τω αύτω προστιθέμενον recte Α : αύτος προστιθέμενον F Matr. : αδ τι προστιθέμενον D ύστερον recte Α : ετερον F D, Matr. ante corr. : δεύτερον Matr. post. corr. θανατοϋνται recte A : θανοϋνται F D : άποθανοϋνται Matr.

92

a 20

97 b 24-25

Gelegentlich verfallen beide Kopisten auf dieselbe naheliegende falsche Konjektur: 74 a 26

γεγραμμένου recte Α : έγραμμένου F , D ante corr. : έγγεγραμμένου Matr., D post corr.

Ebenso naheliegend sind die wenigen richtigen Konjekturen, in denen die beiden Schreiber zusammengetroffen sind. Dies gilt vor allem für die Beseitigung der erwähnten trivialen Verschreibungen des Cantabrigiensis 4 ; als Produkt einer etwas weiter gehenden Denkanstrengung mag allenfalls noch 05 b 1 5 erwähnt werden: θετόν F : θετέον recte Matr., D. Die bisher vorgeführten kritischen Operationen sind im Falschen wie im Richtigen vergleichsweise harmlos. Ein gewalttätigeres Verfahren läßt sich des öfteren gerade da beobachten, wo sich die beiden Kritiker mit bloß vermeintlichen Korruptelen zu schaffen machen. Wenige Proben mögen das Bild nach dieser Seite abrunden : (a)

(b)

69 69 92 61

a b a a

17 6 13 32-33

1 0 b 25

εξεις recte F D : ορέξεις Matr. πραττόντων F D : πραγμάτων Matr. ομοιον F D : άνόμοιον Matr. πολλοί γάρ διά μικρά δοκοΰντα F Matr., D ante corr. : πολλοί γάρ και διά το μικρά δούναι D post corr. μικρόν ύστερίζει F Matr. : μηδέν ύστερίζει D

17 a 1 8 - 1 9

διά τοϋτο F Matr. : διά τί γάρ D

Zwei Zusätze am R a n d des Matritensis kehren als Marginalien von D wieder und können direkt aus der älteren Handschrift in die jüngere gelangt sein: 4

Daß selbst eine von ihnen den Schreiber von D straucheln ließ, lehrt die vorhin angeführte Stelle 82 b 10.

Weitere A b s c h r i f t e n des Cantabrigiensis 1298

zu 61 a 16 : zu 71 b 16:

35

χρή είναι δηλονότι (mit Verweisungszeichen hinter χρήσιμα) τώ όμοίω φίλον (Zeichen hinter άεί, es geht im Text weiter mit το όμοιο ν einem aus F ererbten Fehler)

Eine sekundäre Benützung des Matritensis durch D läßt sich auch aus 76 a 28 erschließen (άλλα περί F D, Matr. ante corr. : εί δέ περί Matr. post corr. : γρ. εί δέ περί D marg.), vielleicht auch aus 82 b 31-32 (αν παθεϊν F D : άντιπαθεϊν Matr. ex corr.: άντι supra lin. D). Dagegen sind Übereinstimmungen in oberflächlichen Verschreibungen wie άπανταν statt άπαρταν (oj a 24) und in der falschen Auflösung von Compendien (μαχηταί statt μαχητικοί 72 b 31, ετέρου statt ετέρων 8ι a 22, αίγύπτου statt αιγυπτίους 17 a 6) natürlich genauso ohne Beweiswert wie das erwähnte Zusammentreffen in einigen naheliegenden falschen Konjekturen. Unter den Marginalien von D, auf die wir später zurückzukommen Veranlassung haben werden, verdient noch eine hervorgehoben zu werden, weil sie über die Aristotelesüberlieferung hinausweist. 75 b 34 läßt Aristoteles das Zitat eines solonischen Hexameters mit den Worten ειπείν μοι Κριτία beginnen. In D ist ειπείν μοι unterstrichen und είπέμεναι an den Rand geschrieben. Dies ist die Form, in der Proklos5 und nach ihm die Piatonscholien den Anfang des gleichen Verses zu einer bekannten Stelle des Timaeus (20 e) anführen und in der ihn Bergk gedruckt hat (Sol. fr. 22); Diehl, der ειπείν μοι aufnimmt, zeichnet die Variante doch mit einem ,fort. recte' aus (fr. 18). Den bisher ermittelten vollständigen Abschriften des Cantabrigiensis tritt eine fragmentierte in dem Oxforder B a r o c c i a n u s 133 zur Seite. Von den Beispielen schwerer Fehler des Cantabrigiensis, die oben S. 32 aufgereiht sind, kommen die letzten acht (von 00 a 36 bis 15 a 22) für das im Baroccianus bewahrte Textstück in Betracht; sie finden sich alle in ihm wieder. Von Ζ ist er unabhängig : 99 a 23-25 12 a 12

δει - άνθρωποι F Barocc. : om. Ζ άρχύτας F Barocc. : άρχοντας Ζ

Bindefehler mit Ζ gibt es nicht; die ganz vereinzelte Übereinstimmung ποιούμενος statt πεισόμενος (13 a 16) ist Zufall. In den erhaltenen knapp zwei Siebteln des gesamten Werkes hat es der Baroccianus auf rund 175 eigene Fehler gebracht. Von dieser schon quantitativ bemerkenswerten 5

A m R a n d der dritten Baseler Gesamtausgabe des Aristoteles v o n 1550 steht zu unserer Stelle Proclus sie είπέμεναι Κρητίι* (sic) ξανθότριχι etc.

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

36

Produktion werden die folgenden Proben auch qualitativ einen angemessenen Begriff vermitteln : 99

a

3

00 b 3 00 b 23 Ol b 26 08 a 10 12 b 16 14 b 27 15 b i l 16 a 8

άνάλογον F (compend.) : αν άλλω Barocc. βέλτιον F : άξιον Barocc. ορθώς F : έκτος Barocc. οίκεΐν F : ή κίνησις Barocc. παθητική F : ποιητική Barocc. έπαινούμενον F : έπώνυμον Barocc. έλένης F : έλεγε Barocc. έν άρχή F : om. Barocc. ή οΰ μέγα F : om. Barocc.

In 02 b 28-30 sind die Worte άεί - άναγκαϊον wegen des Homoeoteleuton ausgefallen, danach ist δ δέ in einem kleinen freien Spatium weggelassen. An dieser Stelle ist die Schrift in F durch einen Flecken so verdorben, daß kein Buchstabe sich mit Sicherheit erkennen läßt; der erste sieht wie ε aus. Das durch den Zusammenhang nahegelegte ó Sè bieten der hier einmal überraschend selbständige Laurentianus und der Matritensis, dieser in Rasur, wie es scheint; Ζ hat el δε, D εύθύς ó. Von den Verschreibungen des Cantabrigiensis hat der Baroccianus ein paar Bagatellen berichtigt : 01 a 19 il a 9

κοινά F : κύνα recte Barocc. ( = Matr.); leicht, da in den Zeilen davor dreimal κύνα vorkommt, εϋοιαν F: εΰβοιαν recte Barocc. ( = D).

Von den nun zu Ζ hinzugekommenen weiteren vier Abschriften des Cantabrigiensis sind der Laurentianus und das Oxforder Fragment ohne Abkömmlinge, dagegen steht der Matritensis hier wie in der Alexanderrhetorik an der Spitze einer stattlichen Sippe. Von D ist keine erhaltene Handschrift vollständig abhängig, wohl aber eine über ein Zwischenglied zum großen Teil, und über das gleiche Zwischenglied haben sich Merkmale von D auf dem Wege der Kontamination einem Teil der Nachkommenschaft des Matritensis aufgeprägt, der wir uns jetzt zuwenden.

c. Die Abkömmlinge des Matritensis 4684 Sämtliche bisher erwähnten und alle übrigen charakteristischen Fehler des Madrider Codex sind in zwei Vaticani und zwei Laurentiani

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

37

geflossen, die durch keine weiteren Fehler verbunden und durch Sonderfehler in allen vier Handschriften voneinander isoliert sind: V a t i c a n u s 265, V a t i c a n u s 2384, L a u r e n t i a n u s 60.18, L a u r e n t i a n u s 8 6 . 1 9 . Bei den folgenden Beispielen ist die in Klammern gesetzte richtige Lesart jeweils die des Matritensis und der andern drei Apographa. (a) Vat. 265 72 a 29 84 a 37 ο6 a 3-4

εχθρός om. σφόδρα (μάλλον) και - γενήσεσθαι om.

(b) Vat. 2384 66 b 25 73 b 31 86 b ι

άνάγκη om. πρότερον είρημένων (πρότερον) άρχοντι (αρτι)

(c) Laur. 60.18 56 b 30 62 a 2

ύγιαΐνον (ύγιεινόν) ένίων μέν om.

72 a 5

δταν om.

(d) Laur. 86.19 55 b 24 97 a 19

ώσπερ (οίον) συμβαίνειν έν τοις βροτοϊς (συμβαίνειν βροτοΐς)

°4 b 33

μόνοις τούτοις (τούτοις μόνοις)

Der Schreiber des zuletzt genannten Codex hat eine gewisse Neigung zur Konjekturalkritik, die ihn zuweilen zu Fehlgriffen verleitet: 17 a ι

βεβλαφέναι recte A : βεβλακέναι F Matr. : βεβληκέναι Laur. 86.19

Öfter aber hat er leichte Textstörungen erfolgreich beseitigt, wie 58 a 32 79 a 2

κοινώς F Matr.: κοινούς recte Laur. 86.19 ρητορικως F Matr. : ρητορικός recte Laur. 86.19

Nicht viel schwieriger waren die im ganzen etwas zahlreicheren gelungenen Emendationen in dem anderen Laurentianus zustande zu bringen : 61 a 32 10 a 14 15 a 20-21

κτίσις Matr. : κτησις recte Laur. 60.18 ίκέταις F Matr. : οΐκέταις recte Laur. 60.18 (Sophokleszitat) πολύβιος A F Matr. : πόλυβος recte Laur. 60.18

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

38

Die beiden Vaticani finden sich genügsamer als ihre Florentiner Brüder fast durchweg mit den vorgefundenen Korruptelen ab; schon 61 b 31 διαμένειεν Matr. : διαμείνειεν recte Vat. 2384 und 02 b 27 έπιδείκνυσιν F Matr. : άποδείκνυσιν recte Vat. 2384 sind seltene Ausnahmen, denen sich aus dem Vat. 265 nichts mehr zur Seite stellen läßt. Dessen Kopist rückt jedoch auf den letzten Seiten ganz vom Matritensis ab und sucht sich eine neue Vorlage in einem Überlieferungsstrang, den wir bereits von Ζ hergeleitet haben. Der erste Bindefehler steht 15 b 20: όπως Matr., cett. : όπερ Vat. 1580, Ambr. L 76. Vat. 265. Es folgen bis zum Ende der Schrift fast fünfzig weitere, aus denen wir die auffallendsten auswählen : i6 b 17 a 17 a 17 b 17 b 18 a

25 13 23 2 25 8

19 a 5

ούκ ολίγος (ού λιτός) άπόλλωνος (άπόλογος) λέγειν om. διασύρων (διασείων) φησίν (φέρειν) φιλεππεί (φίλ' έπεί) άγέλαστος (άτέλεστος)

Ein Sonderfehler des Vat. 265 in diesem Textabschnitt, πεφύκασιν i6 a 26, erklärt sich leicht als Verlesung des in der Tat so aussehenden πεφήνασιν im Ambr. L 76, während dieses Wort im Vat. 1580 nicht zu verkennen ist. Der Ambr. L 76 darf also, da kein Trennfehler entgegensteht, als die neue Vorlage des Vat. 265 gelten. Vat. 2384 und Laur. 86.19 sind auch in der Alexanderrhetorik Abschriften des Matritensis, während der Laur. 60.18 dort einen weit abliegenden Platz im Stemma einnimmt. Der Vat. 265 enthält die Alexanderrhetorik nicht. In der echten hat er wie der Laur. 86.19 keiner erhaltenen Handschrift unmittelbar oder mittelbar als Vorlage gedient. Dem Laur. 60.18 dagegen verdankt das ganze Werk einer unserer Codices, von dem wiederum zwei Abschriften vorhanden sind 8 ; eine andere Handschrift hat dem Laur. 60.18 etwa ein Drittel des Textes entnommen und ist dann zu dem Vat. 2384 übergegangen, von dem noch sechs weitere Handschriften in verschiedenem Grade, keine aber vollständig, abhängig sind. 6

A u s dem L a u r . 60. 18 oder einem A b k ö m m l i n g sind a u c h die oben S. 30 erwähnten jüngeren K o r r e k t u r e n im V a t . 1580 geschöpft. Jener verballhornende Z u s a t z τω όμοίω φίλον zu ώς άεΐ τό (so seit F s t a t t τόν) δμοιον η\ b 16, den der Matrit. 4684 m i t Verweisungszeichen nach αεί a m R a n d e hat, ist im L a u r . 60. 18 hinter δμοιον in den T e x t geraten. E r t a u c h t im V a t . 1580 wieder a m R a n d e auf, mit Verweisungszeichen nach δμοιον.

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

39

Die ganze Rhetorik hat aus dem Laur. 60.18 der Kopist des M a t r i t e n s i s 4687 abgeschrieben. Er hat nicht nur die schwereren Fehler der Vorlage, wie die drei oben S. 37 zur Probe angeführten, sondern auch fast alle leichteren Verschreibungen oder Mißgriffe übernommen (in Klammern wieder die im Matritensis 4684 und seinen anderen drei Apographa bewahrten richtigen Lesarten) : 57 a 57 b 62 a 64 a 66 a 69 b 71 a 72 a

28 9 27 2 il 17 18 13-14

73 b 13 77 b 32 78 b 19 83 b 23 86b 22-23 89 b I 90 b 13 96 a 15 00 b 8 00 b 36 03 a 5 04 a 4 04 a 32 7 b 21 08 b 9 10 b 10 16 a 30 18 b 30 19 a 15 19 a 16

ετέρων ανάγκη (ανάγκη ετέρων) το μεν γάρ (το γάρ) ή το (ή) ούχ om. φαίνεται (φαίνηται) μη ηδέων φύσει (φύσει μη ήδέων) τό τε (και το) και εάν πλούσιοι ώσιν (ώσιν και έάν πλούσιοι) εΐδεν (οιδεν) τε και πράως (καί πράως) οδν om. δτι (δτε) τώ δέ (το δε) το χαίρει (το χαίρειν) έκαστα (εκαστον) ή των (ή) έκ (το έκ) μή είναι μέν (μή είναι) ύμΐν (ήμΐν) πλεΐον (πλείω) το μέτρον (των μέτρων) άσαφές (άσαφή) οδν om. έστι φύσει πασιν (φύσει πασιν έστι) ώς (δς) άπώματον (άπώμοτον) δτι om. ποΐ . . . ποϊ (πη . . . πή)

Im Matr. 4687 tauchen neue charakteristische Fehler auf, die sich im A n g e l i c a n u s 2 und im A l e x a n d r i n u s 1 2 8 wiederholen. Diese beiden Manuskripte haben jeweils zahlreiche Sonderfehler, denen kein Trennfehler des Matritensis 4687 gegenübersteht.

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

40 (a)

62 a 30

und 73 a 29 77

a

4

78 a 35 86 a 20 89 b 34 92 b 10 (b) (c)

63 a 84 a 71 b 99 b

23 26 15 26

οίον Laur. 60.18: ή Matr. 4687, Angel., Alex. διακαρτεροϋντες Laur. 60.18: διαμαρτυροϋντες Matr. 4687, Angel., Alex. άλλ' Laur. 60.18: om. Matr. 4687, Angel., Alex. άποθανεϊν Laur. 60.18: θανεϊν Matr. 4687, Angel., Alex. τούτου Laur. 60.18: om. Matr. 4687, Angel., Alex. χείροσιν ή ήττοσιν Laur. 60.18: ήττοσιν ή χείροσιν Matr. 4687, Angel., Alex. χρόνω Matr. 4687, Alex. : om. Angel. λόγον έχει Matr. 4687, Alex. : om. Angel. νέος - εΐρηνται ώς Matr. 4687, Angel. : om. Alex. θήρα Matr. 4687, Angel. : χείρα Alex.

Nur auf den ersten vier Bekkerseiten reproduziert der Alexandrinus weder die neuen Fehler des Matr. 4687 noch die vom Laur. 60.18 ererbten : 55 a 1-2 57 a 28 57 b 03 57 b 20 57 b 30

είπον καί πρότερον Laur. 60.18, Matr. 4687, Angel.: και πρότερον είπον Alex., cett. έτέρων άνάγκη Laur. 60.18, Matr. 4687, Angel. : άνάγκη έτέρων Alex., cett. τό Sè ώς το Matr. 4687, Angel.: τό δε ώς των Alex., cett. τοϋτο Matr. 4687, Angel. : καί τοΰτο Alex., cett. δτε Laur. 60.18, Matr. 4687, Angel.: δτι Alex. cett.

In dieser Eingangspartie hat also der Alexandrinus eine andere Vorlage gehabt. Die Auslassung von παράδειγμα δέ 5η b 25 führt auf den Matritensis 4684, in dem diese Worte durch untergesetzte Punkte nachträglich getilgt sind. Zwar hat sie auch der Vat. 2384 weggelassen, aber er scheidet als Vorlage des Alexandrinus aus : 56 b 26 μάλλον Stop ίσο μεν Matr. 4684, Alex.: 8 to ρ ίσο μεν μάλλον Vat. 2384. Dem Schreiber des Alexandrinus haben also die beiden Matritenses vorgelegen ; er hielt sich zuerst an den älteren, Schloß sich aber dann sehr bald dem jüngeren an; schon 57 b 34 steht der erste Bindefehler: παραδείγματα Matr. 4687, Alex., Angel. : παράδειγμα Matr. 4684, cett. Aus der langen Reihe der oben S. 39 angeführten charakteristischen Fehler des Laur. 60.18 sind in den M a g l i a b e c c h i a n u s I I . 1 0 . 5 9 die

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

41

ersten acht vollzählig eingegangen (bis 72 a 13-14), von den folgenden zwanzig kein einziger (ab 73 b 13). Dafür tauchen dann in ihm die Fehler der Handschrift auf, die nach Fuhrmanns Stemma in der ganzen Alexanderrhetorik seine Vorlage gewesen ist, des Vat. 2384 (in Klammern die im Laur. 60.18 und seinen Abkömmlingen bewahrte richtige Lesart): 73 b 31 74 a 26 75 b 76 a 84 a 86 a 86 b 92 b 96 a

23 23 24 ι ι 21-22 24

97 01 02 12 14 17

25 24 19 21 20 22

a a a b a b

πρότερον εΐρημένων (πρότερον) δίκαιον δοκεϊ (δοκεΐ δίκαιον) δσω (δσον) ήν ίκανον (ΐκανόν ήν) αύτών (αύτης) τοϋ κακοϋ (κακοϋ) αρχοντι (άρτι) έπεθύμει . . . ώργίζετο (ώργίζετο . . . καί λακεδαιμονίων (ή λακεδαιμονίων) οίον om. συντεθέντα (συντιθέντα) οίον om. δσον (δσω) ή om. δει (χρή)

Da aber dieses lange Sündenregister auch von zwei weiteren Handschriften gilt, dem V a t i c a n u s P a l a t i n u s 1 6 0 und dem M a r c i a n u s 200 (bei Bekker und Roemer und hier im folgenden = Q), bedarf es noch des Beweises, daß der Magliabecchianus nicht eine dieser beiden, sondern den Vat. 2384 von spätestens 73 b 31 an als neue Vorlage benützt hat. Diesen Beweis liefert die Stelle 01 a 19. Der Kopist des Vat. 2384 hat dort zuerst mit falscher Wortstellung δηλονότι το κϋνα (sic) τίμιον geschrieben und dann über das κ des dicht an το anschließenden κϋνα ein Alpha, über das η von δηλονότι ein Beta gesetzt. Diese Umstellung hat der Schreiber des Magliabecchianus mißverstanden: er stellt κύνα δήλον δτι το τίμιον her, während in Pal. 160 und Q der korrekte Text το κύνα δήλον δτι τίμιον erscheint. Der aus dieser Stelle zu ziehende Schluß wird durch Sonderfehler von Q und Pal. 160 bestätigt : (a) (b)

95 b 3-4 13 a 8-9 07 b ι

4 Kassel

των - άμα δέ Vat. 2384, Pal., Magi. : om. Q ώσπερ - πράτυος Vat. 2384, Pal., Magi. : om. Q hat Vat. 2384 mit Magi, für γενών (so Q) ein über

42

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

10 b 21 19 b 18

Matr. 4684 aus F ererbtes unklares Compendium7, während es Pal. zu λόγων auflöst. Ferner : ταχεϊαν Vat. 2384, Q, Magi. : τραχεΐαν Pal. δε δή Vat. 2384, Q, Magi. : δέ Pal.

Es ist also Zufall, wenn an einer einzigen Stelle Pal. und Magi, allein in einem Fehler zusammentreffen : 03 a 30-31

ούκ εστίν ή εστίν Vat. 2384, Q : οΰκ εστίν Pal., Magi.8

Da der Vat. 2384 keine Trennfehler gegen Pal. und Q hat, ist nun zu prüfen, ob die in Fuhrmanns Stemma vorausgesetzte direkte Abhängigkeit dieser beiden Handschriften in der Alexanderrhetorik sich auch in der echten Rhetorik annehmen läßt. Hier aber sind sie durch Bindefehler gegen ihren Vorfahren abgesetzt : 54 a ι 54 a 8 54 a 10

εστίν αντίστροφος Vat. 2384: άντίστρ- έστιν Pal., Q όδοποιεΐν Vat. 2384: όδοποιήσαι Pal., Q τήν αίτίαν Vat. 2384: τούτου τήν αίτίαν Pal., Q

54 354 a 21 54 b 3 60 b ΙΟ 60 b 22 65 b 7 66 b 38 67 a 19 68 b 35 68 b 37 69 a 4 70 b 29 72 b 22

πεποιήκασιν Vat. 2384: πεπορίκασιν Pal., Q λέγουσιν Vat. 2384: λέξουσιν Pal., Q άποδιδόναι Vat. 2384: άποδοΰναι Pal., Q προτροπαί Vat. 2384: τροπαί Pal., Q κάλλος Vat. 2384: κάλος (sic) Pal., Q η Vat. 2384: ή Pal., Q αύτώ Vat. 2384: τώ αύτώ Pal., Q διό Vat. 2384: διά Pal., Q των δ' έξ ανάγκης Vat. 2384: om. Pal., Q δ σα δέ Vat. 2384: οσα Pal., Q άλογοι Vat. 2384: άλλογοι Pal., Q άρσε Vat. 2384: ώσερ Pal., ώσερ Q ώς ούδέν Vat. 2384: ώς δέν Pia., Q

Ζ behält es wie Matr. bei, Barocc. 133 löst es zu νόμων auf, D und Laur. 3 1 . 1 4 zu λοξών, was aus den umgebenden Worten διά των . . . λέγουσιν oí μάντεις geraten ist und als ganz vereinzelte Übereinstimmung natürlich nicht als Bindefehler zwischen den beiden Handschriften fungieren kann. 8 Der Magliabecchianus enthält Korrekturen jüngerer Hand, in denen A oder ein Abkömmling von A benützt ist, da sie an einigen Stellen den nur dort bewahrten T e x t herstellen, so 81 b 11 σπουδαίως πως in ras. statt ωσαύτως.

7

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

97 b 3 1

1 4 b 30

43

προς το V a t . 2384, Magi. : προς τούς Pal., Q

των έπιδεικτικών Vat. 2384, Magi. : επί των δεικτικών

Pal. ante corr., Q Wie ungleichmäßig diese vollständig aufgezählten gemeinsamen Fehler verteilt sind, springt in die Augen. Sechs auf der ersten halben Bekkerseite, zwanzig auf weiteren achtundzwanzig, zwei bis zum Schluß. Die Herkunft jener ersten sechs Sonderlesarten, die den Text stärker variieren als die folgenden Schreibversehen, wird sich uns später erschließen9. Warum die Bindefehler nach 72 b 22 fast ganz aufhören, läßt sich nur vermuten; vielleicht waren in der verlorenen Abschrift des Vat. 2384, auf die Pal. und Q zurückgehen, nur im 2. und 3. Buch die Abweichungen von der Vorlage durch nochmalige Vergleichung nach der Abschrift beseitigt. Von dem Pal. 160 ist wie in der Alexanderrhetorik so auch hier der C a n t a b r i g i e n s i s 1 9 1 abgeschrieben, der von der echten Rhetorik nur Excerpte enthält: 89 a 99 b 09 a 13 b

16 26 8 16

Vat. 2384, cett. : άμφίαρον Pal., Cant. Vat. 2384, cett. : κατάνωσι Pal., Cant. μέτρον Vat. 2384, cett. : μέτρι Pal. : μέτρα Cant. ιδιωτικοί Vat. 2384, cett.: ίδιωτούς Pal., Cant.

άμφιάραον κτάνωσι

Die in der Alexanderrhetorik bemerkbare Konjizierlust des Schreibers10 regt sich auch in diesen Excerpten. Aus dem verschriebenen τύφεως der Vorlage 90 b 23 φύσεως, wenn auch nicht das richtige της φύσεως, herzustellen war ihm ein leichtes. Bemerkenswerter sind die folgenden zwei Proben seines freien Umgangs mit dem Text : 71 b 17

και γάρ κολοιός παρά κολοιόν Α : και άεί κολοιός παρά

Pal. 160, cett. : και άεί κολοιός ποτί κολοιόν 11 ίζάνει Cant. Dies ist die Form, in der das Sprichwort von Zenob. II 47 angeführt wird 12 , während im Corpus Aristotelicum nirgends der vollständige Trimeter erscheint, vgl. EN VII 2 . 1 1 5 5 a 34 κολοιόν κολοιόν F ,

9 10 11

12

S. unten 64 1 . Fuhrmann S. 74 f. So fol. Ó3r. Auf fol. iog v , wo die gleichen Worte nochmals excerpiert sind, steht wieder ποτί, aber ίζάνει ist weggelassen. S. die Göttinger zur Stelle, I p. 44.

44

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

04 a 2 - 3

ποτί κολοιόν (sc. φασι), E E V I I ι . 1235 a 8 και γάρ κολοιός παρά κολοιόν, MM I I io. 1208 b 9 και γάρ κολοιός φασι παρά κολοιόν ίζάνει. ούκ ορθώς έχοντος Pal. 160, cett. : ούχ ώς ορθώς έχοντος Cant., Vorwegnahme einer Konjektur von Chandler, die Spengel als unnötig zurückgewiesen, Ross aber in den Text gesetzt hat.

Ein weiterer Excerptencodex, P a r i s i n u s 2 0 4 2 , hilft uns die Stellung von Q genauer zu bestimmen 13 . 54 a ι 54 a 2 54 b 3 54 b 5 55 b 26 66 b 1 8 - 1 9 80 a 8 88 a 32

96 b 24 03 b 20-21

έστιν άντίστροφος Vat. 2384: άντίστροφός έστι Pal. 160, Q, Par. 2042 κοινά Vat. 2384, Q, Par. 2042 : κοινόν Pal. 160 άποδιδόναι Vat. 2384 : άποδοϋναι Pal. 160, Q, Par. 2042 ού κατά μέρος Vat. 2384, Pal. 160 : ού κατά μέρος οδτε περί τών παρόντων Q, Par. 2042 τοΰ Vat. 2384, Q, Par. 2042 : ού Pal. 160 μικροψυχία - ποιητική Vat. 2384, Pal. 160, Par. 2042 : om. Q πράυνσις Vat. 2384, Q, Par. 2042: πράβυσις Pal. 160 τούς ομοίους τη φύσει Vat. 2384, Pal. 160, Par. 2042 : τις έπί φαινόμενη Q (aus 3°~3τ falsch wiederholt, durchgestrichen, aber nicht durch das Richtige ersetzt) τών Vat. 2384, Pal. 160, Par. 2042: om. Q τό πιθανόν - δύναμιν μεν έ'χει Vat. 2384, Pal. 160, Par. 2042: om. Q

Dieser Reihe von Binde- und Trennfehlern kann offensichtlich nur dann ihr Recht werden, wenn wir Q noch eine weitere Stufe von Vat. 2384 abrücken : 13

Von den Excerpten des Par. 2042 sind die des V a t i c a n u s 1 0 0 2 abgeschrieben. 03 b 2 2 - 2 7 hat Par. 2042 καί γάρ - Τήϊος nicht in das E x c e r p t aufgenommen; V a t . 1002 läßt absurderweise auch noch 2 1 - 2 2 δύναμιν ύπόκρισιν und 27 έστι 8è weg. Der überschüssige Textausfall entspricht genau einer Zeile im Par. 2042, die der Abschreiber übersprungen hat. Kurz davor, 03 b 1 7 , sieht πολλά im Par. 2042 wie πολλούς aus, und dies hat Vat. 1002.

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

45

Vat. 2384

Pal. 160 Cant. 1 9 1

Par. 2042

Fassen wir den gemeinsamen Fehler von Q und Par. 2042 in 54 b 4-5 ins Auge, so taucht das drohende Gespenst der Kontamination vor uns auf, denn dieser Zusatz steht am Rand von D , und aus dem gleichen Codex sind auch außerhalb der von Par. 2042 excerpierten Textpartien mehrere Lesarten nach Q geflossen : 61 a 33 69 a i l 78 b 2 1 - 2 3

81 b 1 5 87 a 1 4 - 1 5

89 b 2 1

δια μικρά δοκοϋντα Vat. 2384, Pal. 160 : διά το μικρά δούναι D ex corr. 14 , Q ούδε Vat. 2384, Pal. 160: ούδέ + oí πλούσιοι καί πένητες Q ; D hat diesen Zusatz über der Zeile. οΰτ' - ολιγωρεί F D : om. Matr. 4684, Vat. 2384, Pal. 160: γρ ουτ' εν τινι λόγου άξίω ώφελήσειν έσπούδασε γάρ καν ΰπ' αύτοϋ φιλεϊσθαι. καί ό υβρίζων ωσαύτως καταφρονεί D marg. ; diese Variante hat Q anstelle des ausgefallenen Textstückes. μή Vat. 2384, Pal. 160 ; in D punctis not. : om. Q άξιοί είσιν άγαθοί καί oí Vat. 2384, Pal. 160: άνάξιοί είσιν άγαθοΐς καί εί oí D ex corr. (άνά in marg., οΐς et εΐ supra lin.), Q (om. oí) καχύποπτοι Vat. 2384, Pal. 160; κ punctis not. et τ superscr. D : ταχύποπτοι Q

Alle diese offenbar aus D nach Q gelangten Lesarten finden sich auch in dem M a r c i a n u s 2 1 5 ( = N a bei Bekker 1 5 , hier im folgenden N ) , der insgesamt einen noch weit größeren Vorrat von Lesarten gleicher Provenienz hat : 14 15

S. oben S. 34. Nur im Apparat zu 77 b 15 und 03 b 5 erwähnt, von Roemer dort mit dem nur im Rahmen der Bekkerschen Gesamtausgabe verständlichen Sigel übernommen.

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

46 56 57 64 65

76 a 26 84 a ι

ταϋτα τά τρία Vat. 2384, Pal. 160, Q : τρία ταϋτα D Ν έχομεν Vat. 2384, Pal. 160, Q : έχοντες D Ν ήττον ήδέος Vat. 2384, Pal. 160, Q: ήδέος D Ν είς τέγαιαν εφερον Vat. 2384, Pal. 160, Q : εΐσω ρά τέγαιαν έφερεν (!) D Ν έχοντες άδικοϋσιν Vat. 2384, Pal. 160, Q : έ'χουσιν άδικοΰντες D Ν μαρτυρίας Vat. 2384, Pal. 160, Q : άπορίας D Ν μάλλον Vat. 2384, Pal. 160, Q : om. D Ν

85 a 30

εφ' οΐς V a t . 2384, P a l . 160, Q : πώς D

89 a 24 ο6 b 31

a a b a

21 2 23 27

68 b 27

Ν

ΙΟ b 25

γαρ Vat. 2384, Pal. 160, Q : γοϋν D Ν έσται γάρ και ó Vat. 2384, Pal. 160, Q : εστί. γάρ καί εΐ D Ν μικρόν Vat. 2384, Pal. 160, Q : μηδέν D Ν

12 a ι

δέ V a t . 2384, Pal. 160, Q : δ' έν D Ν

14 b 6-7

άφαιρεΐσθαι Vat. 2384, Pal. 160, Q : άφαφουμένου D Ν λόγων Vat. 2384, Pal. 160, Q : λεγόμενα D Ν δια τοϋτο Vat. 2384, Pal. 160, Q: διά τί γάρ D Ν

15 a 5 17 a 18-19

In der Alexanderrhetorik ist nach Fuhrmann Ν eine Abschrift von D. Dieses einfache Verhältnis direkter und vollständiger Abhängigkeit ist in der echten Rhetorik dadurch ausgeschlossen, daß Ν in den ersten sieben Kapiteln des ersten Buches von den charakteristischen Fehlern von D nur etwas mehr als die Hälfte reproduziert und über die weite Strecke von II cap. 19 bis III cap. 4 keinen einzigen. Als Beispiele eindeutiger Trennfehler mögen die folgenden genügen : 54 a i l 93 a 2-3

ήδη Ν , cett.: om. D καί λογισμω Ν , cett. : om. D

°5 b 33

èv άμφοΐν Ν , cett. : om. D

In diesen Partien, in denen seine Bindung an D teils gelockert teils aufgehoben ist, weist Ν unmißverständliche Zeichen einer sekundären Verwandtschaft mit Pal. 160 und Q auf. Sie verrät sich in der Wiederkehr mehrerer Fehler, die wir als solche der verlorenen gemeinsamen Vorlage dieser beiden Codices kennenlernten (S. 42 f.), nämlich in 54 a 1.8.10.12,97 b 31, wo überall Ν gegen D und die übrigen mit Pal. 160 und Q zusammengeht. Entsprechend nimmt er an der Erbschaft teil, die diesen

Die Abkömmlinge des Matritensis 4684

beiden aus den im Matr. telen zugeflossen ist : 60

a Ii

92 a

20

92 b

21-22

97

25

4684

oder Vat.

2384

47

neu entstandenen Korrup-

τηρώσι F (compend.) : τηρών D : τηρεΐν Matr. 4684 (e corr.), Vat. 2384, Pal. 160, Q, Ν ύστερον Α: έτερον F D : δεύτερον Matr. 4684 (e corr.), V a t . 2384, P a l . 160, Q , Ν

a oí b 02 a

32 30

ώργίζετο . . . έπεθύμει D, Matr. 4684: έπεθύμει . . . ώργίζετο Vat. 2384, Pal. 160, Q, Ν (όργ-) οίον D, Matr. 4684 : om. Vat. 2384, Pal. 160, Q, Ν ώς D, Matr. 4684 : om. Vat. 2384, Pal. 160, Q, Ν λύσεως A: λύσεων F D, Matr. 4684: των λύσεων Vat. 2384, P a l . 160, Q , Ν

Schließlich hat Ν noch Bindefehler mit Q allein : 75 a 25

99 a 25 04 a 19

περί νόμων εΐπωμεν πώς χρηστέον Α: εϊπωμεν περί νόμων πώς χρηστέον F D : περί νόμων om. Matr. 4684, Vat. 2384, Pal. 160 : είπωμεν πώς τοις νόμοις χρηστέον Q Ν ελος recte Pal. 160 : έλκος D : ελαιαν Q Ν διάνοιαν Pal. 160, D : εννοιαν Q Ν

Es liegt nunmehr nahe zu vermuten, daß Q diese Fehler zusammen mit jenen von D stammenden Lesarten aus Ν übernommen hat. Aber Ν ist nach untrüglichen chronologischen Indizien über zehn Jahre jünger als Q i e . Wir haben also bei der endgültigen stemmatischen Festlegung des Verhältnisses von Pal. 160, Q, Ν und D folgende Gegebenheiten zu berücksichtigen : 16

Ich zitiere ein Expertengutachten im Wortlaut: „ Q has a subscription from 1457, in which all the details agree ; one has no ground for doubting its accuracy. Ν by general agreement contains a section in the hand of Trivolis, who was still in Crete in 1465, and in Rome in 1469. The book contains Bessarion's ex-libris as "Cardinalis Sabinus", which implies a date not earlier than 1468. The book was presumably sent with the rest of the collection to Venice in 1469. So it is firmly fixed in the years 1468-9. On palaeographical grounds one would say that the other hands confirm this date, rather than an earlier one (i. e. before 1457)." Nigel Wilson brieflich. - Sonderfehler von Ν : 59 b ι έως αν εΰρωμεν om., 72 a 24-26 άφύλακτα - είς om., 84 a 7-9 όμοίως αίσχυντικά om. etc.

48

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

(1) Alle vier Handschriften haben Sonderfehler. (2) Bindefehler haben (a) Pal. 160 und Q ; sie kehren zum Teil in Ν wieder. (b) D und N ; sie kehren zum Teil in Q wieder. (c) Q und Ν allein. (3) Ν ist jünger als Q. (4) Zwischen Pal. 160 und D gibt es keine nähere Verbindung. Gegen die Kontamination, sagt Paul Maas, ist kein Kraut gewachsen. Gottlob bleiben wir hier noch diesseits jenes hoffnungslosen Zustandes. Die folgende Skizze dürfte die einfachste stemmatische Hypothese veranschaulichen, die den angegebenen Beziehungen widerspruchsfrei gerecht wird: Vat. 2384

Pal. D

Cant.

Ν In der Vorlage von Ν ist es nicht nur zur Kontamination, sondern auch zur konjekturalen Textveränderung gekommen. 93 b 3 hat der Schreiber das schon in F ausgefallene διαβήσεται richtig aus dem vorausgehenden διέβη entnommen; eine Emendation, die auch Q zugute gekommen ist. Als mißlungenen Herstellungsversuch wird man 94 b 25 die Auslassung des zweiten τόν θνητον (wieder Ν und Q) anzusehen haben, das leicht als überschüssig erscheinen konnte; daß es auch der konjizierfreudige Schreiber des Cant. 191 wegläßt, ist also nur ein Zusammentreffen in einem verkehrten Einfall, nicht ein stemmatisch unbegreiflicher Bindefehler.

Drei Leitfehler in dem bisher erarbeiteten Stemma

49

Eine instruktive Parallele im Cant. 191 ist 09 a 22, wo in τίνες εΰρυθμον ποιοϋσι ρυθμοί der Schreiber das aus F ererbte ρυθμόν (statt -oí) kurzerhand tilgte. d. Ergänzende Betrachtung dreier Leitfehler in dem bisher erarbeiteten Stemma. (1) Nachdem wir das Schrecknis der Kontamination glücklich überstanden haben, kann uns nichts die Konstanz vertikaler Überlieferung beruhigender vor Augen stellen als eine Betrachtung der Form, in welcher der Anfang des herodoteischen Geschichtswerks, von Aristoteles oder einem Interpolator 09 a 27-28 zitiert, in der Sippe des Cantabrigiensis 1298 erscheint. Der Stammvater hat hier eine offene Wunde: ήροδότου θουρίου ήδ' ίστ άπόδειξις. Laur. 3 Ι · Ι 4 bietet genau das gleiche Bild, Barocc. 133 schreibt ήδιστ und läßt ebenfalls das Spatium frei. In Ζ und Matrit. 4684 hat ήδιστ' einen fatalen Apostroph bekommen und das Spatium ist verschwunden; diese verschlimmerte Korruptel pflanzt sich in den Abkömmlingen dieser beiden fruchtbaren Familienväter fort. D hält allen Ernstes ή δε δ'εστίν άπόδειξις für den richtig hergestellten Wortlaut und exportiert dieses Machwerk nach N , wo es freilich durch untergesetzte Punkte verdammt wird; in Q ist es ganz aus dem Text verschwunden. Kein einziger von insgesamt zwanzig Schreibern (die bloß erschlossenen Codices nicht gerechnet) war also imstande oder willens, der Korruptel eines der berühmtesten Buchanfänge abzuhelfen, und selbst unter den jüngeren Korrektoren hat nur einer, der des Par. suppl. gr. 1285, die Leistung vollbracht, das Wort ίστορίης zu vervollständigen. (2) Erhebliche Verwirrung hat in 56 b 22-24 e ' n Textausfall in F verursacht. Durch saut du même au même hat der Schreiber die Worte πιθανοί - ένθυμηματικοί übersprungen. In Ζ hat sich der Schaden ausgewachsen und auch noch das vorausgehende Satzglied καί ρήτορες ένθυμηματικοί 56 b 21-22 mitverschlungen ; den gleichen Umfang hat der Textverlust in den Abkömmlingen von Z. Jener Korrektor, der zwischen den Abschriften Ζ und Matritensis 4684 in F tätig war, hat mit dem kompendiös geschriebenen Vermerk κείμενον (,Text') am Rand zunächst die Worte πιθανοί μέν (ohne οδν) ούχ ήττον οί λόγοι oí δια των παραδειγμάτων nachgetragen, dann in größerem Abstand, der eine auch durch danebengesetztes ζητ(ει) angezeigte Verlegenheit verrät, unter Auslassung von θορυβούνται δέ die noch fehlenden Worte μάλλον oí ένθυμηματικοί17. Der 17

W a s dem Korrektor verwehrt hat, den T e x t vollständig nachzutragen, wird sich uns später ergeben (S. 84).

50

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

erste größere Teil des Nachtrags ist im Matritensis 4684 und seinen Abkömmlingen Bestandteil des Textes geworden, μάλλον oí ένθυμηματικοί dagegen unberücksichtigt geblieben. Laur. 3 1 . 1 4 hat gleichfalls den ersten Teil des Randeintrags dem Text einverleibt; den Rest hat er kurioserweise unter die indiculi marginales aufgenommen, die er getreu aus F kopiert 18 . Die Vorlage von Ν hat es mit δείκνυνται δέ μάλλον οί ένθυμηματικοί versucht, was in Ν im Text, in Q mit ζητ(ει) am Rand steht. D schließlich hat den ganzen unvollkommenen Randnachtrag von F mit untauglichen Mitteln in die Syntax einzubauen versucht: πιθανοί μέν ούχ ήττον oí λόγοι oí διά των παραδειγμάτων, μάλλον οί ένθυμηματικοί. (3) Bemerkenswert ist schließlich die Reaktion der Nachfahren von F auf ein Durcheinander, das der Ahnherr dadurch angerichtet hatte daß er die Bucheinteilung verschob. 68 b 1 nach έστιν, wo in unseren gedruckten Ausgaben das 9. Kapitel des ersten Buches endet, hat der Kopist von A den freien Rest der letzten Zeile auf fol. I34 r mit den Worten περί του δικανικού gefüllt. F hat an der gleichen Stelle des Textes eine Zierleiste und darunter die Überschrift περί τοϋ δικανικού είδους της ρητορικής, mit dem voreiligen Zusatz βιβλίον δεύτερον. Am wirklichen Beginn des zweiten Buches steht aber wieder als Überschrift βι(βλίον) της ρητορικής άριστοτέλ(ους) δεύτερον, und diese offensichtliche Ungereimtheit hat einen Korrektor auf den abwegigen Gedanken gebracht, ein kompendiöses τρίτον an den Rand zu setzen. Der Anfang des dritten Buches ist nur dadurch markiert, daß hinter τάξεως eine halbe Zeile freigelassen und der erste Buchstabe des folgenden επεί vor dem normalen Beginn der nächsten Zeile als große Zierinitiale ausgeführt ist; eine Überschrift fehlt. Der fragmentierte Barocc. 133, den wir nur an dieser letzten Buchgrenze vergleichen können, hat dort ebenfalls keine Überschrift, sondern nur nach τάξεως: + einen freien Zeilenrest. Ζ läßt wie F ante corr. das zweite Buch 68 b ι und 77 b 16 beginnen; 03 b 2 ist wieder nur ein Zeilenrest freigelassen. Sein treuer Sohn, der Lipsiensis, folgt ihm an allen drei Stellen durch dick und dünn, die beiden Enkel von seinem selbständigeren Sohne, Par. suppl. gr. 1285 und Vat. 1580 (mit seinem Sproß Ambr. L 76), nur an der ersten und dritten, an der zweiten lassen sie das dritte Buch beginnen. Mit ihnen stimmt der Matritensis 4684 überein; unter seinen Abkömmlingen nimmt Laur. 86.19 den freien Zeilenrest in 03 b 2 zum Anlaß, hier mit Überschrift ein viertes Buch beginnen zu lassen. Die 18

55 b 35 διαίρεσις των πίστεων, 56 a 2 οτι των πίστεων τρία εϊδη έστίν, 56 a 5 πίστις ή 8ιά τοϋ ήθους, ¡6 a 14 ή διά των άκροατών, 56 a 19 διά των λόγων, dann in der gleichen Reihe 56 b 24 μάλλον οί ένθυμηματικοί.

Drei Leitfehler in dem bisher erarbeiteten S t e m m a

51

gleiche Vierteilung hat Laur. 31.14; daß er als sonst eher ängstlicher Kopist hier mit dem unternehmungslustigen Schreiber des Laur. 86.19 zusammentrifft, ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß die Markierung des Einschnitts durch Spatium und Initiale in 03 b 2 jederzeit durch Überschrift explizit gemacht werden konnte, die dann nach den bereits vergebenen drei Buchanfängen nur den Beginn eines vierten Buches anzeigen konnte. D hat ebenfalls bereits 68 b 1 den Beginn des zweiten Buchs, 77 b 16 die Überschrift άριστοτέλους τέχνης ρητορικής und nur am oberen Seitenrand βιβλίον δεύτερον, 03 b 3 beginnt korrekt das dritte Buch. Auch Q und Ν zeigen 68 b 1 Buchgrenze an : ένταΰθα εδρον τέλος τοϋ πρώτου βιβλίου Q, άριστοτέλους τέχνης ρητορικής βιβλίον δεύτερον περί τοϋ δικανικού είδους Ν , am Rande tragen beide den Vermerk κατά λατίνους (in den lateinischen Übersetzungen) ετι και ταΰτα τοϋ πρώτου βιβλίου είσίν. Einen gemeinsamen Randvermerk haben die beiden Marciani auch 77 b 16 : κατά λατίνους εντεύθεν άρχεται το δεύτερον βιβλίον, in Q erweitert durch κατά δέ ελλήνων (sic) άρχεται το τρίτον βιβλίον. Im Text hat hier Q den Buchschluß mit άριστοτέλους βιβλίον πρώτον ή δεύτερον notiert, darunter ist eine Zierleiste und unter ihr die neue Überschrift άριστοτέλους τρίτον

περί ρητορικής βιβλίον δεύτερον, Ν hat nur άριστοτέλους τέχνης ρητορικής βιβλίον τρίτον. 03 b 3 steht wieder in beiden Codices der gleiche Vermerk am Rand: εντεύθεν άρχονται λατΐνοι τοϋ τρίτου των ρητορικών άριστοτέλους βιβλίων. In Q wird dieser Hinweis in etwas verändertem Wortlaut auch am Fuß der Seite gegeben, und ohne Einschränkung auf die Lateiner in einer jüngeren Randnotiz des Par. suppl. gr. 1285 : πολλοί ποιοΰσιν ένταΰθα την άρχήν τοϋ τρίτου βιβλίου. Ν hat hier keine Spur eines Einschnitts im Text, Q die Überschrift άριστοτέλους περί ρητορικής, βιβλίον τρίτον, und zwischen 77 b 16 und 03 b 3 jeweils links den Columnentitel άριστοτέλους und rechts περί ρητορικής βιβλίον πρώτον ή δεύτερον, was auf die Kennzeichnung des Buchschlusses 77 b 1 1 - 1 2 zurückgeht. Viel Aufwand also und vielfältige Anstrengung, um den Folgen einer von F angestifteten Verwirrung zu entgehen 19 .

19

W e i n e r Jaeger geht bei seiner Suche nach überlieferten Spuren eines schon frühen Schwankens der Bucheinteilung v o n der R h e t o r i k aus (Studien zur Entstehungsgeschichte der M e t a p h y s i k des Aristoteles, Berlin 1912, 148). N a c h d e m nunmehr ermittelten Sachverhalt m u ß die R h e t o r i k aus dem Beweismaterial ausscheiden. Hinfällig ist d a m i t auch R e n a t e T e ß m e r s Versuch, ein nicht eindeutig verifizierbares Z i t a t Aristoteles in secundo de arte rhetorica libro bei Quintilian V 10,17 auf eine verlorene Partie in

52

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

e. Der Vaticanus 1340 und, seine Abkömmlinge Während die von F vererbten Korruptelen in den bisher ermittelten Abschriften offen zutage liegen, müssen wir sie oft erst unter Korrekturen hervorziehen, wenn wir den V a t i c a n u s 1 3 4 0 auf seine Abhängigkeit prüfen (Y b bei Bekker und Roemer, Y hier im folgenden). So gleich bei den drei Leitfehlern, die wir im letzten Abschnitt durch das Stemma verfolgt haben : 09 a 28 ist ΐστορίης vollständig ausgeschrieben, aber nur die Buchstaben ίστ sind ursprünglich, der Rest wurde nachträglich in ein freigelassenes Spatium eingesetzt20. 56 b 22-23 πιθανοί - παραδειγμάτων steht im Text (ohne ούν), 23-24 θορυβούνται - ενθυμηματικοί am Rand. 68 b ι ist kein falscher Buchanfang angezeigt, aber hinter der Überschrift περί του δικανικού είδους της ρητορικής ( = F) ist eine lange Rasur, in der βιβλίον δεύτερον Platz hätte. Die folgende lange Beispielreihe gibt nur eine begrenzte Auswahl weiterer Stellen, an denen nachträglich Korruptelen aus Y entfernt wurden, die sich in F und seinen Apographa nachweisen lassen : 61 b 5 63 a 24 65 b 26 65 b 35 66 a 33-34 66 b 1 3 - 1 5 67 69 72 74

a 26 a 27 a 20 b 3-4

79 b 7 83 a ι

ôv F et apogr., Υ : ους recte Y 2 πλήθος F et apogr., Υ : πλήθει (sic) Y 2 πόλιν F et apogr., Y : πολιτείαν Y 2 νόμοις F et apogr., Y : νομίμοις Y 2 δ αν - ή om. F et apogr., Y : in marg. suppl. Y 2 σωφροσύνη - τουναντίον om. F et apogr., Y : in marg. suppl. Y 2 εύμνημόνευτα F et apogr., Y : εΰμνημονευτότερα Y 2 άκόλουθον F et apogr., Y : άκολουθεΐν Y 2 έξελθεΐν F et apogr., Y : έπεξελθεΐν Y 2 και ούκ - επιεική om. F et apogr., Y : in marg. suppl Y2 άποδιδοϋσιν F et apogr., Y : άνταποδιδοϋσιν Y 2 καί δοκοϋντες om. F et apogr., Y : in marg. suppl. Y 2

unserem jetzigen ersten Buch zu beziehen, unter der Voraussetzung, daß schon in Quintilians anders abgeteiltem griechischen Rhetoriktext die Gerichtsrede ins zweite Buch fiel, entsprechend der in Wahrheit eist durch F verursachten Verschiebung (Lemmata, Festschr. Ehlers, Mchn. 1968, 20

295)·

Von Nigel Wilson am Original nachgeprüft.

Der Vaticanus 1 3 4 0 und seine Abkömmlinge

84 b 2-3

87 b 88 a 90 a 90 b 91 a 93 b 95 a 97 b

13-14 36 34-b ι 8 19 1-2 8 21-23

98 99 03 07

30 19 5-6 26

b b a a

09 b 14 12 b 34 16 b 14

53

s. oben S. 32. In Y 2 ist durch übergeschriebenes α und β die richtige Abfolge hergestellt und das ausgefallene δτι über der Zeile nachgetragen. τοιούτον οδ F et apogr., Υ : τοιούτον del. Y 2 μή £χειν om. F et apogr., Y : s. 1. add. Y 2 και - άμφω F et apogr., Y : s. 1. add. Y 2 άμφω om. F et apogr., Y : s. 1. add. Y 2 άκρατεύματα F et apogr., Y : άκρατευτικά Y 2 καί - διέβη om. F et apogr., Y : in marg. suppl. Y a μάλιστα om. F et apogr., Y : s. 1. add. Y 2 και εί - άλέξανδρος om. F et apogr., Y : in marg. suppl. Y 2 τι είπόντα om. F et apogr., Y : s. 1. add. Y 2 αν είη om. F et apogr., Y : s. 1. Y 2 παραδείγματα F et apogr., Y : παραδειγματώδη Y 2 ήλθε τε γαρ κλέων καί δεόμενος F et apogr., Υ : τε et καί del. Y 2 λόγος F et apogr., Y : λέξις Y 2 ή pro ¿εί F et apogr., Y : άεί Y 2 άνταγωνιστήν F et apogr., Y : -εϊν Y 2

Y ist also ein systematisch nach handschriftlicher Vorlage21 durchkorrigierter Codex. Der Revision sind jedoch nicht wenige Korruptelen entgangen, die sich teils wiederum auch in F und seinen Apographa finden, teils dem Vaticanus eigentümlich sind : 58 a 9 77 a i l 00 a 36 il a il 15 a 22 59 b 21-22, 60 a 6.8 61 a 3 1 97 a 31 03 a 21 i 5 b 25 21

κατά τρόπον recte A : κατά τρόπον δεόντως F et apogr., Y δίδωσι A : δίδωσι χρήματα F et apogr., Y άλλως A : om. F et apogr., Y έπίδαυρον A : έπίδαμνον F et apogr., Y τί έστι A : om. F et apogr., Y φυλακής A, F et apogr. : φυτικής Y άλλων A, F et apogr. : om. Y χωρίς A, F et apogr. : om. Y ώσπερ A, F et apogr. : om. Y των άλλων A, F et apogr. : τώ μάλλον Y

Dies beweisen vor allem die richtig ausgefüllten Textlücken.

54

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

Andererseits sind der Revision in Y mehrere einwandfrei überlieferte Lesarten zum Opfer gefallen. Wir kommen darauf zurück, wenn wir die Herkunft der Korrekturen in Y zu klären versuchen, und prüfen jetzt zunächst, ob der Grundtext von Y aus F übernommen sein kann. Sehen wir von Orthographica und ähnlichen Quisquillen ab, so hat Y an folgenden Stellen ohne erkennbare Korrektur das Richtige gegen F : 76 a 1 3 02 b 30 il 17 17 18

a a a b

9 ι 10 il

μόνων F : μόνον Y unleserliche Stelle in F , wo jedenfalls nicht das richtige ó δε stand, s. oben S. 36 : ó 8ε Y ευοιαν F : ευβοιαν Y βεβλακέναι F : βεβλαφέναι Y διατρεπτέον F : διατριπτέον Y οδτος F : ούτως Y

Davon können 76 a 1 3 und 18 b 1 1 auf Zufall beruhen; in 76 a 1 3 ist überdies das Omega in F leicht als Omikron zu verlesen, ó δέ haben in 02 b 30 auch die Schreiber von Matr. 4684 und Laur. 3 1 . 1 4 gefunden, in x i a 9 ist der Name der Insel auch von D und sogar von dem Kopisten des Barocc. 1 3 3 erkannt worden. Aber an βεβλακέναι in 1 7 a 1 hat sich immerhin der Schreiber des Laur. 86.19 vergeblich versucht (oben S. 37), und διατριπτέον in 1 7 a 1 0 ist, wenn es auf Konjektur beruhen soll, eine respektable Emendation ; zwar ist der Fehler auch von den Schreibern des Matr. 4684 und der verlorenen gemeinsamen Vorlage von Par. suppl. gr. 1285 und Vat. 1580 bemerkt worden, aber beiden ist nichts besseres als διαστρεπτέον eingefallen. So bliebe hier ein unangenehmer Rest von Unsicherheit zurück, wenn es auch an positiven Indizien der Abhängigkeit nicht fehlt: 19 b 7 sieht in F λήψετοα einem λήψεσθαι täuschend ähnlich, und dies hat Y , 19 b 34 sehen in F Apostroph und Spiritus von 81' δ λεκτέον wie ein übergeschriebenes α aus, und διαλεκτέον hat Y . Aber eine Beobachtung an Y , die dem paläographischen Scharfblick Nigel Wilsons verdankt wird, ermöglicht es uns, gerade bei diesem Codex an die Stelle der Wahrscheinlichkeitserwägung den zwingenden Beweis treten zu lassen. Y ist von vier Kopisten gleichzeitig geschrieben, deren jeder eine Lage des Codex zu füllen hatte und daher bemüht sein mußte, am Ende des achten Foliums einen möglichst glatten Abschluß zu erreichen. Das ist dem ersten Schreiber nur unvollkommen gelungen ; er bringt es auf der letzten Seite nur auf 33 Zeilen statt der sonst 36-37, und muß die letzte Zeile noch vor der Mitte mit dem Wort πολλοίς abbrechen (fol. I4 V = 68 a 10).

Der Vaticanus 1340 und seine Abkömmlinge

55

Der zweite Schreiber, der in der Regel zwischen 35 und 36 Zeilen pro Seite wechselt (nur auf den ersten beiden hat er 33, auf der achten 37), kommt auch auf der Schlußseite auf 36 Zeilen, aber die letzte kann er nur dadurch füllen, daß er die ganze zweite Hälfte durch die übermäßig gestreckten und gedehnten Wörter έ'παθον καί einnehmen läßt (fol. 22v = 83 a 10). Der dritte und vierte Schreiber haben anfangs Schwierigkeiten, Schwankungen in der Zeilenzahl pro Seite zu überwinden; der dritte gelangt von den Extremen 32 und 36 zu der Abfolge 35-35-36-36 auf den letzten zwei Folien, der vierte von den Extremen 37 und 41 zu der Abfolge 37-37-38-38. Am Schluß haben beide Maßarbeit geleistet: ohne die Schriftdichte zu verändern und mit nur geringfügiger Vergrößerung der letzten Buchstaben erreichen beide genau mit dem letzten Wort das Zeilenende (fol. 30v επί των = gg a 10; fol. 38v έριστικοϊς = 14 b 28). Der Rest von sieben Seiten (fol. 3g r -42 r ) fiel wieder dem dritten Schreiber zu. Vergleicht man nun die Lagengrenzen in Y, die wie gesagt die Anteile der vier Schreiber voneinander sondern, mit F, so stellt sich heraus, daß dort jedesmal aufs Wort genau an der gleichen Stelle Foliengrenze ist, und zwar so, daß dem verschiedenen Format entsprechend jeweils das vierundzwanzigste Folium schließt, wo in Y das achte zu Ende geht. Also in F, wo der Text auf fol. 3Γ beginnt: fol. 2ÓV fin. πολλοίς, 50ν fin. επαθον καί, 74 ν fin. επί των, 98 ν fin. εριστικούς. Kaum nötig zu sagen, daß das Schriftbild in F an allen vier Stellen einen völlig glatten Abschluß darbietet. F war also der Codex, der in je drei Lagen aufgeteilt den vier Schreibern von Y zum Kopieren vorgelegen hat. Eine unvollkommen ausgeführte Korrektur in dem nunmehr rettungslos der eliminatio verfallenen Y setzt uns in den Stand, ihm mit nicht geringerer Beweissicherheit eine Reihe weiterer Codices hinterdreinzusenden. 02 b 15 hat der Kopist die Worte έκ των ως zu ώς έκ των entstellt, dann selbst (wie es scheint) das nun hinter των fehlende ώς in der Gestalt des bekannten Schwänzchens nachgetragen, aber das überschüssige ώς vor έκ zu tilgen vergessen, των pflegt dieser Kopist so zu schreiben, daß er ων auf der Zeile aufsitzen läßt, τ darübersetzt und von der rechten Spitze seines Querbalkens einen fast senkrechten kurzen Strich abwärts führt, der den Circumflex vertritt. Das nachgetragene Compendium für ώς schlängelt sich nun so neben diesem Vertikalstrich her, daß die Versuchung, ein τις supra lineam zu entziffern, fast übermächtig wird, und da an das unten stehende ων das έκ ganz dicht herangerückt ist, so hat man in dem Schriftbild von Y an dieser Stelle mit unmittelbarer Evidenz den Ursprung einer abenteuerlichen Lesart ώς

56

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

έκών τις vor Augen, die zuerst in dem P a r i s i n u s 1 8 6 9 (B bei Gaisford und Roemer und hier im folgenden) erscheint und dann in einer ganzen Gruppe jüngerer Codices wieder auftaucht. Z u dieser Gruppe gehören alle Handschriften, die wie Y und Β neben dem T e x t der Rhetorik auch die Scholien enthalten: S i n a i t i c u s

1677,

Ambrosianus

Β

3,

Vati-

c a n u s 1 3 2 6 . Sie reproduzieren nicht nur die charakteristischen Lesarten von Y , die die Revision überstanden haben, wie die oben S. 53 unter (b) aufgezählten, sondern auch die über 150 Fehler, die Β neu hinzugebracht hat, wie 65 b 32

κλήρω (compend.) Υ : κληρονομώ Β, Sin., Ambr.,

67 b 4

οδ Y : om. B, Sin., Ambr., V a t .

Vat. 85 b 30

οίον Y : ή B, Sin., Ambr., V a t .

10 a 30

παιδίον Y : παιδίοις B, Sin., Ambr., V a t .

19 b 7

άρμόττον Y : εύαρμόττον (sic) B, Sin., Ambr., V a t .

I m Sinaiticus sind aus zunächst nicht ersichtlichem Grund die Anfangsbuchstaben vieler Wörter weggelassen, wie 55 b 2 (ε)ί 8' ori (in marg. ead. man. ei δ' 8τι), 56 a 25 (ώ)στε, 57 b 23 (τ)ά, 58 a 21 (ό)μοίως, 58 b 36 (ώ)ς, 59 b 5 (δ)tà etc. Das Rätsel löst sich, wenn man auf Β zurückgeht: dort sind diese Buchstaben am Zeilenanfang als Initialen ausgeführt, und nur deshalb wurden sie auch in der Abschrift an nunmehr gleichgültiger, oft auch des syntaktischen Einschnitts ermangelnder Stelle dem Rubrikator überlassen, der freilich die ihm zugedachte Arbeit nicht ausgeführt hat. Ambr. und V a t . sind durch Bindefehler zusammengeschlossen : 70 b 28

ώς φάτο Β, Sin. : om. Ambr., V a t .

82 a 27

ούκ Β, Sin. : om. Ambr., V a t .

83 b 34

επ'άλγοϋντι Β , Sin. : έπ'άλγούντων Ambr., V a t .

84 b 28

οΰτω τινές Β, Sin. : om. Ambr., V a t .

98 a 9

εί δ'ού Β , Sin. : Ôv δ'ού Ambr., V a t .

05 b ι

είδον B, Sin.: είπον Ambr., V a t .

Trennfehler hat der Ambrosianus nicht, wohl aber der Vaticanus : 78 a 32

διά φαινομένην Ambr. : om. V a t .

84 a 24

αύτη ς Ambr. : om. V a t .

87 a 26

δοκεΐ Ambr. : om. V a t .

07 b 14

τά γάρ 'Ηρακλείτου Ambr. : om. V a t .

Der Vaticanus 1340 und seine Abkömmlinge

57

Zu den Scholienhandschriften gehört noch der M o n a c e n s i s 90, in dem der T e x t der Rhetorik bereits nach 60 b 12 Sei abbricht; der erhaltene Teil genügt aber vollauf zur stemmatischen Einordnung: (a)

55 a 3

τοϋτο Y : om. Β, Ambr., Vat., Mon.

(b)

54 54 55 56

είκη Β : οίκη Ambr., Vat., Mon. του πράγματος Β : πράγματος Ambr., Vat., Mon. ετι Β : εστί Ambr., Vat., Mon. ούκ Β : om. Ambr., Vat., Mon.

(c)

54 b ι

και δυναμένους Β, Ambr. : μή supra καί Vat. : καί μή δυναμένους Mon.

54 b 5

μέρος Β, Ambr., Vat.: ουδέ περί των παρόντων in marg. Vat., in textu Mon.22.

a b a b

6 27 24 34

54 b 20 und 55 a 32

δπως Β, Ambr., Vat.: δ προς Mon.; in Vat. ist an beiden Stellen δπως so geschrieben, daß die Lesart des Monacensis sofort als Verlesung erklärlich wird.

Vier weiteren Handschriften ist der Rhetoriktext von Β ohne die Scholien zugekommen: S c o r i a l e n s i s Σ . I . 1 2 , Y a l e n s i s 3 6 1 , V i n d o b o n e n s i s p h i l o s , g r . 29, M o n a c e n s i s 1 7 6 . Unter ihnen steht der Scorialensis vereinzelt; er hat keine Bindefehler außer den aus Β stammenden, und zahlreiche Sonderfehler: 63 b 17-18 76 a 27-29

Ινεκα - πεπονθός om. άμφισβητοϋντι - ή του om.

98 a 7 - 8

προδοίης - μάλλον αν om. etc.

Dagegen besteht zwischen Vindobonensis und Monacensis 176, die vom gleichen Kopisten geschrieben sind, auch in den Lesarten eine enge Verbindung : (a)

22

59 a 22 75 a 22

περί Β : om. Vind., Mon. 176 πίστεων Β : πιστεύων Vind., Mon. 176

Von den beiden Zusätzen des Vat. 1326 an den zuletzt genannten Stellen findet sich der erste (54 b 1) im Vat. 1580, der zweite (54 b 5, mit der harmlosen Variante οΰτε/ούδè) in D. Beide zusammen sind in die editio princeps eingegangen, deren Druckvorlage aus Vat. 1580 und D zusammengearbeitet war, wie sich später zeigen wird, und sind offenbar von dort in den Vat. 1326 übertragen worden.

5 Kassel

58

(b)

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

80 b 12 09 a 1 4

έργοφίλου Β : όργοφίλου Vind., Mon. 176 τελευτώσι Β : τελευτελώσι Vind., Mon. 176

1 3 a 25 18 b 3 1 - 3 2

μαχόμενον Β : σύμμαχον Vind., Mon. 176 σοφοκλής τον αομονα Β : σοφοκλής ουτω ποιεί τον α'ίμονα Vind., Mon. 176 πόση» Β : πολλούς Vind., Mon. 176 πτωχόμουσος Β : πτωχόμενος Vind., Mon. 176 πειθόλαος Β : παθόλαος Vind., Mon. 176 πεφαιέως Β : παραιέως Vind., Mon. 176

01 a 36-37 05 b 37 I l a 13 i l a 14

Die unter (a) aufgeführten Fehler teilen die beiden Codices mit dem Yalensis, die unter (b) zusammengestellten haben ihren Ursprung im Schriftbild des Yalensis ; es sind teils durch eigenwillig ausgeführte Wortschlüsse, teils durch eine eigentümliche Form des ει verursachte Verlesungen. Trennfehler hat die amerikanische Handschrift nicht. In den Yalensis haben die Korruptelen der Vorlage nicht überall so leicht Eingang gefunden wie in die anderen Abschriften von B. 16 b 4-5 hatte Β schon von Υ ψέγαι statt ψέξαα übernommen. Scorialensis und Ambrosianus Β 3 schreiben das getrost ab. Der Sinaiticus bietet das Monstrum sogar in rasura; vielleicht hatte der Kopist zuerst aus Versehen das Richtige geschrieben. Im Yalensis ist nur ein Spatium freigelassen, ebenso im Vind. und im Mon. 176. In anderen Fällen ist im Yalensis durch leicht zu findende Verbesserung der richtige Text hergestellt, der dann auch dem Vind. und dem Mon. 176 zugute kam, so 55 a 21 τάληθές Υ Β : τάληθή recte Yal., Vind., Mon. 176 (neben κρείττω) ; 97 b 24 καί οί Β : καΐ εΐ Yal., Vind., Mon. 176; 03 a 32-33 έξης F Y Β : εξ ής Yal., Vind., Mon. 176. Beispiel einer mißglückten Konjektur ist 20 a 4 ή δή recte F : ή διά Y Β : ή δι' & Yal., Vind., Mon. 176. Im Vindobonensis ist die Emendation des Textes über den Yalensis hinaus fortgesetzt; oft liegt uns noch der Korrekturvorgang vor Augen, während Mon. 176 bereits den berichtigten Text bietet: 61 a 18 65 a 35 66 a 7 68 b 32 72 a 29

άπολαυστικαί B Yal. : ί eras. Vind., άπολαυστικά Mon. 176 αύτό F Y B Yal. : αύτώ Vind. (ώ ex ò), Mon. 176 έκατέρας B Yal. : έκάστης Vind. (στης in ras.), Mon. 176 ούχ om. F Y B Yal. : s. 1. Vind., in textu Mon. 176 εχθροί B Yal. : εχθρός Vind. (ex corr.), Mon. 176

Der Vaticanus Palatinus 23 und seine Abkömmlinge 78 95 96 97

b a b a

19 30 14 20

59

αύτών F Β Y al. : ν eras. Vind., αύτώ Mon. 176 άρέσει Β Y a l . : κ supra σ ser. Vind., άρέσκει Mon. 176 άλλως Y Β Y a l . : άλλοις Vind. (ex. corr.), Mon. 176 άλλ'ώς Β Y a l . : άλλος Vind. (ος in ras.), Mon. 176

Zuweilen aber fällt der Mon. 176 wieder hinter die Korrektur des Vind. zurück, so 7 1 b 30, wo das schon in F ausgefallene το im Vind. über der Zeile nachgetragen ist, im Mon. 176 aber wieder fehlt, und 79 a 24, wo das ebenfalls schon in F nach εάν eingeschwärzte γαρ im Vind. durch untergesetzte Punkte getilgt wurde, im Mon. 176 aber erhalten geblieben ist. Die folgenden Stellen beweisen definitiv, daß der Mon. 176 nicht aus dem zuvor vom Kopisten selbst verfertigten Exemplar, dem Vindobonensis, sondern aus dessen Vorlage, dem Yalensis, abgeschrieben ist: 69 b 26 90 a 1 0

λυπηρών ή φαινομένων Yal., Mon. 1 7 6 : λυπηρών ή φαινομένων Vind. άναμιμνησκόμεθα Yal., Mon. 1 7 6 : άναμιμνησκόμενοι recte Vind.

In dieser zweiten Abschrift sind dem Kopisten zahlreiche Sonderfehler unterlaufen, darunter mehrere Auslassungen, wie 60 a 1 2 ίκανή Yal., Vind. : om. Mon. 1 7 6 ; 66 b 1 0 εχουσι Yal., Vind. : om. Mon. 1 7 6 ; 80 a 34-35 ή ήττον οργίζονται Yal., Vind. : om. Mon. 176. Umgekehrt sucht er 56 b 1 - 4 (το δέ φαινόμενος - φαινόμενος συλλογισμός om. F Υ Β Yal.) die im Vind. nur durch ein Zeichen markierte Lücke mit den Worten < ούτως έν τη ρητορικη το μεν ενθύμημα το δέ παράδειγμα> zu füllen. Jenes aus einer unvollkommenen Verbesserung in Y entstandene ώς έκ τών ώς (θ2 b 1 5 , oben S. 55), das B zu dem denkwürdigen ώς εκών τίς verlesen und in dieser Form seiner zahlreichen Nachkommenschaft vermacht hat, ist in einer zweiten Abschrift von Y , dem P a r i s i n u s 1 8 1 8 (C bei Gaisford und Roemer und hier im folgenden) wenigstens richtig entziffert. Das in Y schwer lesbare, durch Korrektur hergestellte έριστικάς (71 a ι ) dagegen hat er für έργαστικάς gehalten, womit es in der Tat eine ziemliche Ähnlichkeit hat, Β für ερωτικάς. Der Schreiber von C hat die Fehler der Vorlage vor allem durch willkürliche Änderungen vermehrt : 69 b 2 0 - 2 1 72 a 1 0 72 b 25 16 b 23

δσα δι' αυτούς, έκόντες πράττουσι Υ : όσα δι'αΰτούς πράττουσι, άπαντα έκόντες πράττουσι C ρηθήσεται Υ : λεχθήσεται C ύπεροχήν Υ : ύπερβολήν C δεικνύναι Υ : επιέναι C

60

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

Eigentümlich ist ihm, daß er zu seinem interpolatorischen Treiben die Scholien heranzieht, die er j a in Y hinter dem T e x t der Rhetorik vorfand und aus denen er viele Exzerpte auf den Rand seines eigenen Codex übertragen hat. 69 a 29

πλουτεΐν δοκών έαυτώ ή πένεσθαι Υ e corr. : έν τώ δοκεΐν πλουτεΐν ή πένεσθαι C e schol. (p. 63, 4 Rabe)

97 b 5

σκοπεϊν Υ : σκοπεϊν τί έστι το συμβαίνον C e schol. (p. 134, 26, aus dem Zusammenhang der Paraphrase gerissen)

97 b 24-25

θανατοϋνται recte Α : θανοϋνται F Υ : ηττώνται C e schol. (p. 135, 20, in einer falschen Paraphrase des aristotelischen Textes)

98 a 5

άριστοφώντα Υ : άντιφώντα C (schol. p. 136, 8 άντιφών)

00 b 1 2

άποστολήν Y : άποσκευήν C, schol. p. 145, 32

09 a 1 4 - 1 5

λυκίαν . . . εκατε Y : λύκιε . . . έκάετε C, schol. p. 193,

16 b 10

κακοηθιστέον Y : κακοηθέστερον C, schol. p. 239, 32

19 a 3 3

ó δέ- ούκοϋν σύ . . . Y : τί δέ; ούχί καί σύ . . . schol. ρ.

2

259. Ι4>

δέ καί σύ . . . C

Wenigstens ein Stück weit auf den richtigen Weg ist er 01 a 1 3 durch die Scholien geführt worden: το φάναι σπουδαΐον είναι μϋν recte F : το φάναι σπουδαΐον μεν Υ : το φάναι σπουδαίος ó μϋς C e schol. (p. 148, 24 ó μυς σπουδαίος εστι). Ahnlich 76 a 19-20 ούκ εστίν έξαπατησαι Α : ουκ εστίν om. F Υ : ούκ έξαπατησαι δυνατόν C : ού δυνατόν άπατησαι schol. ρ. 82, 14· Die folgenden richtigen Lesarten von C gegen Y finden sich alle auch in den Scholien : 57 a I i

μή C : om. Y

59 b 2 1 - 2 2 61 a 25

φυλακής C : φυτικής Y ΧΡήσις C : κτήσις Y

67 a 24

μνημονευτά C : μνημονεύματα Y

85 a 33 99 b 19 14 a 1 8

ύπηρετηκότες C : ύπηρετήσαι Y ή ex corr. C : si μή Y αύτής C : αύτοϋ Y

Die editio princeps und die von Drucken abhängigen Handschriften 61 Einen ohne Scholienhilfe unternommenen Emendationsversuch illustriert eine Stelle, die wir schon durch eine mißglückte Konjektur im Yalensis kennengelernt haben (oben S. 58) : 20 a 4

διά pro 8ή Y : δι α Yal. : δι'δ C

Wir schematisieren unser neues Teilresultat :

F Y

C

Vindob.

Mon. 176

Scorial.

Sinait.

Ambr. Β 3

I I Mon. 90

Vat. 1326

Es lohnt, einen Augenblick bei dem Gedanken zu verweilen, daß gerade Y , dessen Grundtext wir mit absoluter Sicherheit aus der Vorlage F herleiten konnten, eine Nachkommenschaft hat in der viele der charakteristischen Fehler von F verschwunden sind. Wäre uns Y nicht erhalten und hätten wir die dort vollzogene systematische Textrevision nicht vor Augen, so würden wir einer perspektivischen Täuschung zum Opfer fallen : wir müßten in F zahlreiche Trennfehler gegen Β und C anerkennen und die beiden jüngeren Handschriften als unabhängige Textzeugen gelten lassen, die einen gemellus von F zu rekonstruieren erlauben.

f. Die editio princeps und die von Drucken abhängigen

Handschriften

Die editio princeps der Rhetorik, die A l d i n a d e r R h e t o r e s G r a e ci von 1508 ist nach einer Vorlage gedruckt, in der die Lesarten der gleichen beiden Codices zusammengearbeitet waren wie im Falle der

62

Der Cantabrigiensis 1298 und seine Deszendenz

Alexanderrhetorik, D (Par. 2038) und V a t . 1580 23 . Der Anteil von D ist erheblich größer als der des Vaticanus. Hier eine kleine Auswahl der Bindefehler :

56 b 22

(a)

(b)

και πιθανοί D, Aid. : πιθανοί cett.

61 a 8

φιλοεργία D, Aid. : φιλεργία cett.

92 a

ή οίκίαν] s. 1. καλήν D, im T e x t ή οίκίαν καλήν Aid.

15

97 a 3

δεικτικούς D, Aid. : άποδεικτικούς cett.

02

δτι om.

b

II

D, Aid.

05 a 26

αύτοί δε αυτούς D, Aid. : αύτοί δέ om. cett.

58 a 1 7

διαφέρουσι V a t . 1580 (und Ambr. L 76), A i d . : διαφέρει cett.

59 b 24

τάς om. V a t . 1580 (und Ambr. L 76), Aid.

92 a 2

πειραθώμεν ειπείν κοινή V a t . 1580, Aid. : κοινή πείραθώμεν ειπείν cett.

A n der zuletzt angeführten Stelle ist in V a t . 1580 durch übergeschriebene kleine und blasse Buchstaben β α γ die richtige Wortfolge hergestellt. Der Verfertiger der Druckvorlage hat diese Korrektur übersehen, aber der Kopist des Ambrosianus L 76, der treuen Abschrift des V a t . 1580, hat sie berücksichtigt. So liefert diese Stelle den Beweis, daß zur Herstellung der Druckvorlage neben D der Vaticanus 1580 und nicht der Ambrosianus L 76 herangezogen worden ist. Fehler der Aldina sind nicht nur in alle frühen Drucke der Rhetorik eingegangen, sondern auch in einige der jüngsten Handschriften, teils direkt, teils auf dem W e g über diese frühen Drucke. Handgreiflich ist das Abhängigkeitsverhältnis im Falle des P a r i s i n u s 2 1 1 6 (E bei Gaisford und Roemer und hier im folgenden). Die Seite 234 der Aldina, die letzte des Rhetoriktextes, deren erste Worte δπως οδν (19 b 6) sein müßten, beginnt mit einer versprengten Zeile der Alexanderrhetorik, /βώς γνωριζομένων, ώς ούχ όμολογουμένων πίστεις έπιφέρων διόπερ άφήσω/ ( = ρ. 3 , Ι 4 _ Ι 6 in Fuhrmanns Teubneriana), danach erst geht es in der zweiten Zeile mit δπως οδν weiter. Und genau vor diesem δπως οδν ist in E ein Zeilenrest und eine weitere Zeile freigelassen, dann aber ein beruhigendes λείπει ουδέν an den R a n d geschrieben. Die eben mitgeteilten Fehler, die teils aus D teils aus V a t . 1580 in die Aldina gelangt sind, kehren in E wieder, dazu 23

Fuhrmann S. 88. Druckvorlage selbst war aber keine der beiden Handschriften, da ihnen die charakteristischen äußeren Merkmale der zu solchem Zweck verwendeten Manuskripte fehlen. Vgl. Lobel S. 57.

Die editio princeps und die von Drucken abhängigen Handschriften

63

kommen neue Fehler der Aldina, darunter ganz läppische wie 64 a 24 άρχρηστότερος Aid., E statt άχρηστότερος, 86 b 27 άλυπός πως Aid., Ε statt αλυπος. Eine weitere Korruptelenzufuhr hat sich der Kopist von E durch gelegentliche Benützung der Trincaveliana von 1536 erschlossen : 82 b 19 °3 b 34

καί oí φίλοι των Trine., Ε (καί των Aid., cett.) οΰτω δηλονότι καί κατά Trine., Ε (καί κατά Aid.)

Allerdings ist er auf diese Weise auch einige Fehler der Aldina losgeworden : 54 a 7 54 b I

δε καί διά Aid. (aus D) : δέ διά Trine., E, cett. μή δυναμένους Aid. (aus Vat. 1580) : δυναμένους Trine., E, cett.

Völlig von der Trincaveliana abhängig ist außer in einer etwa die ersten viereinhalb Bekkerseiten deckenden Eingangspartie der Monacensis 175, das Arbeitsexemplar des Victorius: 64 a 21 73 a 6 75 b 34 91 a 29 03 a 34-35 09 a 32

χαβρίας Trine., Mon. 175: χαβρίου cett. έπιέναι Trine. Mon. 175 : έπεξιέναι cett. πατρίς Trine., Mon. 175: πάτρης Aid.: πατρός cett. μεγαλαδικητικοί Trine., Mon. 175: μεγαλάδικοι cett. έπεί - λόγον om. Trine., Mon. 175 διόπερ καί oí δρομείς (sic) Trine., Mon. 175: διόπερ cett.

In der erwähnten Eingangspartie hat der Amanuensis des Victorius, den wir uns als Kopisten des Mon. 175 denken dürfen, einmal eine Anleihe bei dem anderen, damals ebenfalls im Besitz seines Meisters befindlichen Monacensis (Mon. 176) gemacht, um die Lücke nach τό δέ συλλογισμός 56 b I zu füllen: ούτως εν τη ρητορικη το μέν ενθύμημα τό δε παράδειγμα, καλώ δ' κτλ. Mon. 175 et 176 soli (oben S. 59). Einigemale geht er in jenem Anfangsteil gegen die Trincaveliana mit der Aldina zusammen, zum Beispiel 57 a 21 στεφανίτης έπεί Aid., Mon. 175: έπεί om. Trine, cett. ; zuletzt 58 a 14 τω εϊδει Aid., Mon. 175, Ε: εϊδει Trine, cett. Danach sind im Mon. 175 die Abweichungen von der Trincaveliana nur noch Sonderfehler, ζ. B. 71 a 14 πολύ om. Die drei Handschriften Neap o lit anus 136, H a r b u r g e n s i s I 1, 0 4 , 2 und Monacensis 456 setzen bereits die zuerst 1548 gedruckte

64

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

Ausgabe des Victorius voraus, wie eindeutige Bindefehler beweisen, so 83 a 3 πάντα om. Vict., Neap., Harb., Mon. 456. Natürlich sind den drei Handschriften auf diese Weise auch die Textverbesserungen des Victorius zugute gekommen, wie 67 a 3 τά ζώντι Victorius, τά ζώντα die anderen Codices und die Drucke vor Victorius. Der Mon. 456 nimmt übrigens unter den Rhetorikhandschriften insofern eine Sonderstellung ein, als der Schreiber nicht so sehr den genauen Wortlaut des aristotelischen Textes überliefern als den Inhalt des Werkes erschließen wollte. Er läßt durch auffallendes Schematisieren schon im Schriftbild die Gliederung hervortreten, formuliert selbständig Zusammenfassungen und Überleitungen, läßt Beispiele weg und macht erläuternde Zusätze. Dies im einzelnen zu belegen ist für unsere jetzigen Zwecke überflüssig.

3. Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen a. Die

Fensterhandschriften

Unter diesem Namen fasse ich T u b i n g e n s i s Mb 15 (im folgenden Tu), L a u r e n t i a n u s 60. 10 ( = La) und L a u r e n t i a n u s C o n v . S o p p r . 47 ( = Co) zusammen, die durch zahlreiche freigelassene Spatien an den gleichen Textstellen ihre gemeinsame Abstammung von einem durch mechanische Beschädigung oder andere Ursachen streckenweise unleserlichen Codex verraten 1 . Die Auslassungen reichen im Umfang von wenigen Buchstaben bis zu mehreren Zeilen. 54 b 33-55 a 2 57 a 24-26 58 b 26-27 1

σκοπούμενοι[ ]πρότερον £χειν[ ]καί ούδέν άδικον[ ]τοΐς δ'έπαινοϋσι

Diese hervorstechende Eigenheit macht die Aufzählung anderer gemeinsamer Fehler überflüssig. Als Probe für den Grad der Textentstellung genüge 54 a 33 επί τόν κόσμον statt έπΐ τοις κρίνουσιν. Auch jene auffälligen sechs eisten Bindefehler von Pal. i6o[und Q (oben S. 42 f.) finden sich wieder, sind also in deren Vorlage, die sich später ganz an den Vat. 2384 anschloß, aus einem gemeinsamen Vorfahren der Fensterhandschriften gelangt.

65

Die Fensterhandschriften ]πλοϋτον

60 b 19-20

μέρη[

66 b 23-24

καί περί[

69 a 21-22

τοιάδε[

74 b 27

ίερά[

Ί »

80 a 27

τοΐς[

]κεχαρισμένοις

84 b 35-36 97 a 22

ώσιν[



05 b 7

ώς[

08 b 3

άληθες[

18 b 31

άρχη[

]περί δε ] έπακολουθοϋσι ]επι*

δικαίως[

]δ'ούχ ]λικύμνιος η ϊ

\

]επει ]καί ώς

Alle drei Handschriften haben zahlreiche und zum Teil schwere Sonderfehler : (a)

(b)

(c)

73 a ι

ή προγόνων La Co: om. T u

79 a 32

δοκεΐ La Co. : om. T u

84 b 24-25

καί - γνωρίμους La Co : om. T u

93 a 1 2 - 1 3

άπλώς καί έλάττονος La Co: om. T u

56 b 31

άπειρον T u Co : άτεχνον La

65 a 24

εναντίων T u Co : άδικων La

95 b 27

τούς άπαιδεύτους T u Co: om. La

19 a 19-20

άποκρίνασθαι δέ δει T u Co: om. La

Co weist vor allem einen erheblichen Überschuß an .Fenstern' auf: 67 b 19-20

Σιμωνίδου ή T u La: in fen. om. Co

68 a 19

εναντίων T u La: in fen. om. Co

71 a 30-31

διά χρόνου T u La: in fen. om. Co

75 a 27-28

έναντίος ή ó T u La: in fen. om. Co

79 a 3 7 - b ι

ή μή δοκεΐν T u La: in fen. om. Co

13 a 6 - 7

νικήρατον T u La: vi, spat. 5 litt., Co

Während in diesen und weiteren gleichartigen Fällen in T u und La Textstücke bewahrt sind, deren Verlust in Co angezeigt ist, sind an anderen Stellen die in diesem Codex kenntlich gemachten Ausfälle nur scheinbar

überschüssig,

da

in

Tu

und

La

die Lücken

nur

mit

nichtsnutzigen Füllseln gestopft sind : 68 b 19-20

διά τον φόβον A F : om. in fen. Co: διά την δειλίαν T u La

66

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

95 b ίο 96 b 19 13 a 7-8

ώστε A F: om. in fen. Co: Sto Tu La ουκ ένορκος ων A F : ούκ έν[ ]2>ν Co: ούκ έν ήλικία ών Tu La υπό πράτυος ώσπερ A F : ύπό πρα[ ]ώσπερ Co: ύπο πρασίου ώσπερ Tu La

Dieser Befund scheint nur noch das folgende stemmatische Verhältnis zuzulassen : ε

Wie sich der überschüssige Textverlust in Co erklärt, steht dahin. Vielleicht war der Kopist von ζ bei aller Verwegenheit im eigenmächtigen Ausfüllen doch auch der geschicktere Entzifferer; oder, wahrscheinlicher, ein Prozeß fortschreitender Zersetzung in e hatte in der Zeit, die zwischen den Abschriften ζ und Co verstrich, weitere Textpartien in Mitleidenschaft gezogen. Auf den ersten Folien von Co sind einige Fenster von späterer Hand ausgefüllt, unter den hier erwähnten 54 b 33-55 a 2 und 58 b 26-27. Der Schreiber des Laur. 60.10 hat 08 b 30 eine erwägenswerte Konjektur Bywaters vorweggenommen, τμήματα statt τμητά. Im übrigen hält sich seine konjekturale Tätigkeit in bescheidenen Grenzen. Mit Vorliebe bringt er Dichterzitate in Ordnung: 65 a 67 b 70 b 01 a

14 19 29 36

άμαθύνει πυρ Tu Co: πυρ άμαθύνει La ώμοις Tu Co : ώμοισιν La έφ'ιμερον F Tu Co : ύφ'ίμερον La ε'ί τις αν κτείνη A F Tu Co : ήτις αν κτ. La (so auch D ex corr.)

Auch einige kleinere Lücken hat er zu schließen vermocht : 61 b 7 80 b 20 81 a 28

έστίν.[ ]μέν Tu Co : νέου suppl. La, leicht aus dem Zusammenhang zu entnehmen ; έάν[ ]αΐσθήσεσθαι οΐωνται Tu Co: μή suppl. La εύδόκιμοι[ ]έν άπασιν ή έν Tu Co: ή suppl. La

Die Fensterhandschriften

67

Mindestens eine Ergänzung aber kann nicht ingenii sondern nur codicis ope gemacht sein : ει 75 b 31

προς σιγιεϊς Α (προς σιγιεΐς C) : προσιγιεΐς F : προσιγειεις L a : προς σι, spat. vac. 6 litt., T u C o

Von der Tübinger Handschrift besitzen wir nur bis 80 a 15 παύοντα (Seitenende) den ursprünglichen T e x t (im folgenden T u I). Der genau mit της οργής am A n f a n g der nächsten Seite anschließende, mindestens fünf zig Jahre später geschriebene Teil ( = T u II) steht nach Trenn- und Bindefehlern, wie die bereits gegebenen Proben zeigen, im gleichen stemmatischen Verhältnis zu La und Co wie T u I. E r ist also nach dem verlorenen Teil von T u I oder nach dessen Vorlage kopiert ; das erstere ist wahrscheinlicher, da wir auch von T u I ein E x c e r p t des Schreibers von T u II besitzen: M o n a c e n s i s 3 1 3 ( = fragm. Monac. bei Roemer). Das E x c e r p t hat alle charakteristischen Fehler der Fensterhandschriften ; sein spezielles Verhältnis zu T u I illustrieren die folgenden Lesarten : 61 a 37

εκστάσεις C o La: έκαστάσεις T u I, Mon. 313

61 b 6

άπέχεσθαι C o La: άποδέχεσθαι T u I, Mon. 313

62 a 7

αιτία τύχη C o La: αίτύχη T u I : ή τύχη Mon. 313

Der gleiche Schreiber von T u I I hat an zahlreichen Stellen in T u I den T e x t korrigiert oder ergänzt ( = Tu2). Dies ist geschehen, nachdem er das fragmentum Monacense aus T u I abgeschrieben hatte: 60 b 15

αυτάρκεια in fen. om. C o (später ausgefüllt, s. oben S. 66), La, T u I : αύτάρκεια ζωής om. Mon. 313: αύτάρκεια in marg. suppl. Tu 2

61 a 24

έν om. T u I, Mon. 3 1 3 : s. 1. add. Tu 2

62 a 6

τέχνης pro τύχης C o , La, T u I, Mon. 313: τύχης s. 1. Tu 2

62 a 16

φανερώς C o , La, Tu I, Mon. 313: φανερόν Tu 2

D a ß dem Korrektor eine zur Deszendenz von F gehörige Handschrift oder F selbst zu Gebote stand, ist nach folgender Stelle zu vermuten : 58 a 9

κατά τρόπον recte A Co La T u I : κατά τρόπον δεόντως F: δεόντως s. 1. add. Tu 2

68

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

Bemerkenswerter aber sind einige Übereinstimmungen mit Sonderlesarten von La : 54 b 9 68 b 3

συνείρηται Co La Tu I : συμπλέκεται s. 1. La, s. 1. Tu 2 πόσων ένεκα Co La Tu I : και ών s. 1. La, s. 1. Tu 2

Am auffälligsten sind einige gemeinsame Lückenbüßer: 56 b 23 66 a 24

θορυβούνται δέ μάλλον in fen. om. Co Tu : ταράττουσι δέ μάλλον im Fenster Tu2, im fortlaufenden T e x t La αισχρού" ούτοι γάρ σκοποί τώ έπαινοϋντι om. in fen. Co La Tu I : αισχρού" ταϋτα γάρ τέλη έπαινοϋντι im Fenster Tu 2 , im fortlaufenden T e x t La

Während sich dies letzte Füllsel allenfalls noch als Reminiszenz aus 58 b 20-21 (τέλος δέ έκάστοις τούτων κτλ.) verstehen ließe, bleibt völlig unerfindlich, wie in 56 b 23 jemand auf ταράττουσι verfallen konnte 2 . Wilhelm von Moerbeke gibt in seiner Übersetzung, die uns bald näher beschäftigen muß, θορυβούνται zwar sinnwidrig aber ganz in seiner Art mit turbantur wieder. Dies bringt mich auf den Verdacht, daß ταράττουσι eine verunglückte Rückübersetzung aus dem Lateinischen ist, die faute de mieux unternommen wurde. Ist dieser Verdacht berechtigt, so ist auch für ταϋτα γάρ τέλη in 58 b 20-21 eine viel einfachere Erklärung in dem isti enimfines des Guillelmus bereit, mit dem er ούτοι γάρ σκοποί übersetzt. Behelfsmäßige Rückübersetzung würde auch die sonst schwer zu begreifende Variation des Wortlauts in einem Textstück verständlich machen, das in Co und Tu I, wahrscheinlich schon in e durch saut du même au même ausgefallen ist, 77 b 27-29 και το -λέγοντα. La im fortlaufenden T e x t und Tu 2 am Rand bieten folgenden Ersatz: καί οί'εσθαι προς αύτούς εχειν πως (πως in fen. om. La) αυτόν προς ταϋτα eî καί αύτοί πως διακείμενοι ώσι • φαίνεσθαι τοίνυν ποιόν τινα τον λέγοντα. Guillelmus: et existimare ad ipsos habere qualiter ipsum, ad haec autem si et ipsi dispositi aliqualiter existant, apparere quidem igitur qualern quendam dicentem. Nach Analogie eines immer wieder zu beobachtenden überlieferungsgeschichtlichen Ablaufs darf man vermuten, daß auch die hier besprochenen Textergänzungen ihren Weg in den fortlaufenden T e x t von La über den Rand eines verlorenen Codex, in unserem Falle einer Abschrift von ζ , genommen haben. 2

K e i n W u n d e r , daß in T u 2 darüber noch ein P r o d u k t hilflosen R a t e n s steht : άντιποιοϋνται δηλονότι ή μάλλον υποδύονται.

Die Fensterhandschriften

69

Das in einem freien Spatium ausgelassene πως würde dann auf eine Schwierigkeit deuten, die der Schreiber des Laur. 60.10 beim Entziffern des Randnachtrages hatte; in Tu 2 ist πως klar lesbar. Ob die mit La übereinstimmenden Korrekturen von Tu 2 auf ein solches Zwischenglied oder auf die Florentiner Handschrift selbst zurückgehen, läßt sich nach diesem Indiz nicht mit Sicherheit entscheiden, da das πως aus freien Stücken eingesetzt werden konnte. Aber als wahrscheinlicher empfiehlt sich die Annahme des Zwischenglieds zwischen ζ und La, zumal nicht feststeht, daß Tu 2 jünger ist als La. Fuhrmann hat im Stemma der Alexanderrhetorik den Laur. 60.10 als direkte Abschrift von Conv. soppr. 47 eingesetzt3. In der echten Rhetorik ist das schon wegen der Bindefehler von Tu I und La unmöglich. Zur Sicherung unseres Ergebnisses ist es aber angezeigt, vorsorglich dem Einfall zu begegnen, daß ζ eine nach handschriftlicher Vorlage korrigierte Abschrift von Co gewesen sein könnte. Diese Möglichkeit wird durch Stellen ausgeschlossen, an denen ζ ein kleineres Fenster als Co hat, aber immer noch ein Fenster, das dann die Revision überstanden haben müßte, obwohl sie bereits an ebendieser Stelle sich teilweise ausgewirkt hätte : 67 a 23 άρετης δηλοΐ in fen. om. Co: δήλοι in fen. om. Tu I, sine fen. om. La. Es bleibt also bei dem oben skizzierten Stemma, das wir nun präzisieren und vervollständigen können :

s

\

Tu 2 3

Der einzige Grund, den er S. 82 dafür angibt, ist allerdings ein Scheinargument; die Auslassung von τάς γενεαλογίας neben ταϊς κακολογίαις (p. 82, 8 - 9 Sp.-H., p. 77, 9 in Fuhrmanns Teubneriana) konnte jederzeit ohne Sonderbedingungen einem gemeinsamen Vorfahren unterlaufen.

70

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

6. Die lateinischen Übersetzungen und ihre griechischen Vorlagen Der aus den Fensterhandschriften zu rekonstruierende Codex e geht auf eine verlorene griechische Handschrift Δ zurück, nach der W i l h e l m v o n M o e r b e k e i n seiner uns erhaltenen lateinischen Version ( = Guil) eine ältere, wahrscheinlich von ihm selbst stammende, aus kontaminierter Überlieferung streckenweise noch erkennbare lateinische Übersetzung revidiert hat. Diese ältere Übersetzung ( A n t i q u a t r a n s l a t i o = Ant) war ihrerseits nach einem verlorenen griechischen Manuskript Γ verfertigt, von dem uns eine weitere vorwilhelmische, von Wilhelm aber nicht benutzte Übersetzung erhalten ist ( V e t u s t r a n s l a t i o = Vet). In einer Berliner Dissertation hat soeben Bernd Schneider die intern lateinische Überlieferung von Guil und Vet vollständig aufgearbeitet, die Antiqua translatio überhaupt erst ans Licht gezogen und das Verhältnis dieser gesamten lateinischen Tradition zu den griechischen Handschriften erschöpfend dargelegt4. Alle lateinischen Lesarten, die ich im folgenden anführe, sind durch die Handschriften verbürgt, die Schneider seiner im Rahmen des Aristoteles latinus geplanten Ausgabe zugrunde legen wird. Ich gebe hier nur jeweils soviel Belege, wie für unseren weiteren Beweisgang erforderlich sind. Bindefehler von e und Guil: 61 b 1-2 65 a 2-3 78 a 28 98 a 22 00 a 28 13 b i 5 20 a 2

έφίενται A F : δέονται e, indigent Guil oí κρίνοντες A F : oí κρείττονες e, potentiores Guil επί των προειρημένων A F : επί των προκειμένων 6, de antepositis Guil έν τώ άλεξάνδρω A F : έν τώ ποιήματι άλεξάνδρω e, in poemate alexandro Guil λέγει A F : λύει e, solvit Guil έν τοις άγώσι A F : om. e, Guil εδειξεν A F : έδοξεν €, opinabatur Guil

Daß diese Verwandtschaft von e und Guil von anderem stemmatischen Rang ist als der oben S. 68 hypothetisch angenommene gelegentliche Versuch eines Enkels oder Urenkels von e, aus der lateinischen Überset* Die mittelalterlichen griechisch-lateinischen Übersetzungen der aristotelischen Rhetorik, Peripatoi 2, Berlin 1971.

Die lateinischen Übersetzungen und ihre griechischen Vorlagen

71

zung griechischen Wortlaut zurückzugewinnen, bedarf kaum eines Wortes. Sie gibt uns einen Repräsentanten von Δ auch dort zur Hand, wo Guil durch seine lateinische Vorlage (Ant) an jenes griechische Manuskript (Γ) gebunden bleibt, dessen Übersetzung uns in Vet vorliegt®. Der nächste griechische Verwandte dieser Übersetzung ist unter den erhaltenen Codices der M a r c i a n u s 214 (von Bekker in anderen aristotelischen Schriften mit H a notiert, hier im folgenden H), leider nur ein kurzes Fragment aus dem Anfang des Werkes : (a)

54 54 aa 25 54 b I 55 a 9

55 a 24 55 a 25 55 b 34 (b)

55 a 5 55 a 12 55 a 38 55 b 12

(c)

54 54 54 55 55 56

b b b b a

12 26 12 26 2-3

προάγοντας A F A : προάγοντα Η, tendentem Vet, provocantem Ant επειθ' αί A F Δ : έπεί θ' αί Η, quoniam autern Vet άπαντος της διαλεκτικής A F: άπαντας της διαλεκτικής e: omnis dialetice Guil: απαν τό τής διαλεκτικής Η, omne dialetice Vet ούδ' εί A F Δ : ού δει Η, non oportet Vet διδασκαλίας A F Δ : -ία Η, doctrina Vet τι A F Δ: om. H Vet Ant τις A F c: om. H Vet Guil ποϊά τε A F e : ποία άττά H, qualia quedam Vet Guil εύσυλλογιστότερα A F e : συλλογιστότερα H, sillogizabiliora Guil, sillogizabilia Vet ύγια A F e : υγείας H, sanitates Guil, sanitatem Vet λέγομεν A F e H : diximus Vet et Guil (έλέγομεν ?) πάντες A F e H : omnia Vet et Guil (πάντα) πάσαις A F e H : om. Vet et Guil εστω A F e H : est Vet et Guil (έστι) του λέγοντος A F Δ H : sermonis Vet, orationis Ant (του λόγου)

Die angeführten Gruppen von Bindefehlern erfordern folgende stemmatische Konstruktion:

6

Das Siglum Δ wird aber im folgenden nur d a n n bei Lesarten verwendet, wenn die Übersetzung des Guillelmus genau zu e stimmt.

72

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

Von den schweren Korruptelen in F, die wir oben S. 32 aufgezählt haben, ist Δ frei, und da andererseits die Bindefehler von Guil und e als Trennfehler von Δ gegen F fungieren, so müssen die zahlreichen Korruptelen, die sich gleichermaßen in Δ wie in F finden, auf einen gemeinsamen Vorfahren (ß) zurückgehen. Ausschlaggebend ist dabei jeweils die Ubereinstimmung von F und e; Guillelmus tritt hinzu, wo er die nach Γ übersetzte Textfassung seiner lateinischen Vorlage (Ant) an seine griechische Vorlage Δ angeglichen hat; wo er diese Revision unterlassen hat, fällt er als Zeuge für β aus und erscheint auf der Gegenseite. 65 a 22 67 a 34

68 b 28-29 87 89 92 96 08 13

a b b a a b

23 35 30 33 16 20-21

όμοιους A Vet Guil : άλλους e F ψυχρόν A (über Vet ist hier nichts Sicheres auszumachen, aber jedenfalls hatte sie nicht die Interpolation von Δ F) : και εΰψυχρον δειλόν Δ F όρεγόμενοι . . . έγχειροϋσιν A Vet Guil : όρεγόμεθα . . . έγχειροϋμεν e F λυποϋσιν A Vet Guil : πλουτοϋσιν e F φίλαυτοι A Vet Guil : φιλαίτιοι e F γέγονεν A Vet Ant : πρότερον τούτου γέγονεν Δ F ώστε A Vet Ant : om. Δ F πότνια συκή A Vet Guil : πότνια σύ e F αγωνιστική ι. A Vet Ant : τη άποδεικτική Δ F

γ, das uns nach dem Abbrechen des Fragments Η durch das Medium von Γ (Vet mit gelegentlichem Hinzutritt von Guil, im günstigeren Falle von Ant) kenntlich bleibt, hat also hier überall mit A das Richtige bewahrt, folgt dem Parisinus aber auch in seinen Korruptelen : 88 a 27 98 b 3

οίοι Δ F : om. A Vet δωδωνίς Δ F : δαδμονίς A, dadmonis Ant, dadmoneos Vet

Die lateinischen Übersetzungen und ihre griechischen Vorlagen

02 b 09 a 10 b 13 b

29 2 14 4

73

ού γάρ άν ήν Δ F : om. A Vet Ant παιάν Δ F : παιδείαν A Vet καλάμην Δ F : καλήν A Vet Ant ή αύτη Δ F : ήδύ τη ι A Vet

Diese enge Bindung an A zeigt sich in den ersten neun Kapiteln des ersten Buches besonders darin, daß die dort von der Hand des Kopisten oder wahrscheinlicher von einem etwas jüngeren Schreiber am Rand oder zwischen den Zeilen eingetragenen Varianten (A2) fast ausnahmslos* als Lesarten von γ wiederkehren : 54 a 12 54 a 25 54 b 56 b 59 b 61 a 63 a 63 b 63 b 64 a

14 13 10 28 21 14 31 15

64 b 24 65 b 12 65 b 17 66 a 19 66 b 6 66 b 6

ολίγον Α Δ F : ουδέν ώς ειπείν Α 2 Η Vet Ant ή φθόνον ή ελεον A e F: ή φόβον ή Ιχθραν Α 2 Η Vet Guil άνάνγκη Α Δ F : άνάπαλιν Α 2 Η Vet Ant ομοίων Α Δ F : ολίγων Α 2 γρ, Vet Ant άναλυτικής A e F : διαλεκτικής A 2 γρ, Vet Guil δόξης Δ F : εύδοξίας Α: εύεξίας A 2 Vet ταύτα A e F : δυνατά Α 2 γρ, Vet Guil δ Α Δ F : ά A a Vet τούτω δέ εκείνο A e F: τούτο δέ εκείνω A 2 Vet Guil το του μείζονος αίτιον μείζον A e F : το άπό του μείζονος αίτιου μείζον A 2 Vet (Guil deest) αύτοϋ Ινεκα του ήδεσβαι ορέγονται A € F : post ορέγονται add. ήδεσθαι A 2 Vet Guil υπάρχει A € F : υπερέχει A 2 Vet Guil ούκ ίση A Δ F : ούχ ή αύτη Α 2 γρ, Vet Ant περί τάς πολιτείας A F e : κατά τάς πολιτείας Α 2 γρ, Vet Guil τιμώσιν Α Δ F : τιμώμεν A 2 Vet Ant έν ειρήνη A e F : έν πολέμω καί ειρήνη A 2 Vet Guil έστιν A e F : έτι A 2 Vet Guil

Dagegen lagen dem Kopisten von γ noch nicht die erheblich späteren Korrekturen in A vor (A rec ), die in die Vorlage des Dresdensis (α) bereits eingegangen sind:

6

Schneider 51 e .

β Kassel

74

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen 67 a 24

μή ζώντι Δ F A r e c Dresd. : μείζων τι A V e t A n t

68 a 32-33

γεγονός Δ F A r e c Dresd. : γένος A V e t A n t

85 b 15

τοϋτο F e A r e c Dresd. : τούτων A V e t Guil

87 a 4

διαφέρει F Δ A r e c Dresd.: διαφ>»*#ρει A : corrumpit

96 a 14

πραχθέντα F Δ A r e c Dresd. : λεχθέντα A V e t A n t

98 b 12

πολίτην Δ F A r e c Dresd. : πολιτικόν Vet A n t

(διαφθείρει) V e t

A ist jedoch nicht die einzige Vorlage von γ gewesen. E t w a von I cap. i o l i cap. 8 folgt γ dem T e x t von β : 70 b 28

είκότως A : om. Δ F V e t

71 a I

τάς έριστικάς Α : τάς αΰλητικάς καί έριστικάς Δ F V e t

71 a I I

oí συνήθεις A : oí συνήθεις και οΐ γνώριμοι Δ F V e t

72 a Ι Ο - I I

κοινά γάρ ταϋτα πάντων των λόγων Α : κοινά γάρ των μερών της ρητορικής ταϋτα πάντα (πάντα F T u , πάντων C o L a Guil) Δ F V e t

72 a 13

πολύφιλοι A : πολλοί φίλοι F Δ V e t

76 b 18

έξαμάρτωσιν A : έξαπατώσιν Δ F V e t

78 a i l

δοξάζουσιν Α : τοϋτο δοξάζουσιν Δ F V e t

84 a 5

πάντα A : om. Δ F V e t

Ganz aber hat γ auch in dieser Partie die Verbindung zu A nicht abreißen lassen. So erklärt es sich, daß nicht nur an einigen Stellen γ den korrekten T e x t bot, wo die Korruptel von β kaum durch K o n j e k t u r zu beheben war, wie 85 a 27 δεήσεως A V e t Guil: αιτήσεως € F, sondern auch einige Fehler von A weiter Eingang in γ fanden, wie 83 b 21 der falsche Zusatz ή άδικήσαι, den V e t und A n t übersetzen, während sich in Δ und F keine Spur davon findet. Andererseits hatte γ in der Anfangspartie der Rhetorik, wo A die Vorlage ist, β zu gelegentlichem Gebrauch zur Verfügung; so konnte er ein in A ausgefallenes Textstück, das erst A r e c am Rande nachgetragen hat 7 , aus β seinem T e x t einverleiben. Das Bild des codex contaminatus, das γ bietet, vervollständigt sich durch die Beobachtung, daß der Schreiber sowohl da wo er A , wie da wo er β folgt, bei der Herstellung seines Textes zuweilen auch die Scholien herangezogen hat 8 : 7 8

Bestimmt nicht eadem manus, wie Roemer meint; „sehr junge Hand" vermerkt Vahlen in seinem Kollationsexemplar. Hierher gehört auch die von Roemer in der Praefatio p. X I I I falsch behandelte Stelle 67 b 17, vgl. Schneider 59 und 84".

Die lateinischen Übersetzungen und ihre griechischen Vorlagen

65 a 18 67 b 29 72 b 16

75

δείκνυσι A F (e deest) : δίδωσι schol. p. 39,3 Rabe, dat Vet Guil παιδεία Α Δ F : εύείδειαν, γράφεται δε καΐ παιδείαν schol. ρ. 55. 2 1 R·. pulcritudo Vet, speciositas Ant διώκουσιν Α Δ F : άδικοϋσιν schol. p. 71,13 R., iniustiftcant Vet, iniusta faciunt Ant

Neben dem Kontaminieren hat sich der Schreiber von γ das Konjizieren angelegen sein lassen. Zwei Konjekturen in dem auch noch von dem Fragment Η bewahrten Stück bekunden eine bemerkenswerte Vertrautheit mit aristotelischem Sprachgebrauch; allerdings ist die Möglichkeit, daß es sich auch hier um Übernahme von Scholienvarianten handelt, nicht auszuschließen, da die uns erhaltenen anonymen Scholien in dem am Anfang verstümmelten Codex unicus erst bei 56 b 34 einsetzen, der Kommentar des Stephanos erst bei 57 a 22. 55 a 2

55 a 12

εϊπον A e F : εΐπομεν H, diximus Vet Guil. „Aristotelem, si dicta sua repetit, multitudinis numero, non singulari uti" erinnert Spengel zur Stelle. ποΐά τε A c F : ποΓ αττά H, guaita quedam Vet Guil. Vgl. De cáelo I I I 1.298 a 25 περί των . . . άστρων εκ τίνων τε συνεστασι και ποί'άττα την φύσιν εστί, Hist, anim. III 1.509 a 27 περί. . . των . . . μορίων . . . καί πόσα και ποί'άττα, καί τίνας εχει προς άλληλα διαφοράς.

Mehrfach sind Konjekturen Späterer in γ vorweggenommen: 80 b 6-8

83 a 12

00 b 17

παύει δέ καί έτέρου όργήν μείζω ή παρ' άλλου ληφθείσα τιμωρία πρότερον A e F : cessare autem facit et alterius ira maior et ab alio sumptum tormentum prius Vet, quietai autem et alterius ira maior et ab alio recepta punitio prius Guil., also έτέρου οργή μείζων καί (ή); Madvig έτέρου οργή μείζων ή. ταϋτα Α Δ F : hec que non opinabantur Vet, hec que non putabant Ant. "Aegre desideramus quod post καί ταϋτα hic deest: α ούκ ωοντο" Spengel; den gleichen Zusatz hatte Muretus in seiner Ubersetzung gemacht. φορούσα τοΰνομα Α Δ F : sapiens nomen Vet et Ant, was Cobets Emendation φρονούσα entspricht.

76

Die Fensterhandschriften und die lateinischen Übersetzungen

So wird es auch kein Zufall sein, daß in 74 b 27 ιερά bei ήμιωβέλια von Vet und Guil nicht übersetzt wird; das Adjektiv bietet in der T a t einen Anstoß und ist auch von Muretus in seiner Übersetzung ausgelassen, von Arnet 9 getilgt worden. Die fast vollständige Übernahme der A 2 -Lesarten, Verwertung von Scholienvarianten und Geschick und Unternehmungslust im Konjizieren haben wir als Eigenheiten von γ kennengelernt. Wenn wir nun vereinzelt dieselben A 2 -Lesarten, Scholienvarianten und Konjekturen in Δ wieder antreffen, wo sie wie Einsprengsel wirken, so drängt sich die Vermutung auf, daß sie aus γ dorthin gelangt sind 10 : (a)

55 a 38 60 a 31

69 a 33

Δ , que conveniunt civilitati Vet λαβόντα ελοιτο A F : λαβόντες έλοιντο Α 2 Δ , habentes eligunt Vet ώς ύπάρχει A F : ώς υπάρχον schol. (p. 54,4 R.), Δ , sicut existens Vet ένεκά του A F : Ινεκα τούτου schol. γρ (p. 63,7 R.), Δ,

54 a 10

causa huius Vet την αίτίαν A F : τούτου τήν αΐτίαν Δ Η , huius causam

63 b 15 (b)

(c)

άπλώς A F : άληθώς A 2 Δ H , vere Vet τίς πολιτεία συμφέρει A F : S τη πολιτεία συμφέρει Α 2

67 b 10

Vet 55 a 32-33

61 b 30 68 a 36-37

81 a 10

μή δικαίως τοις λόγοις αύτοϊς Α : μή δικαίως τοις λόγοις αύτοί recte Δ Η , non iuste orationes nos ipsi Vet : τοις λόγοις αύτοϊς μή δικαίως F καί A F : και ού Δ , et non Vet έχομένως γάρ τούτων τά έναντία τούτοις A F : έχομένων γάρ τούτων τά έναντία τούτων Δ , habitis enim hits contraria horum Vet τούτοις A F : τούτους Δ, hos Vet 1 1 .

Die Annahme sporadischer Entlehnungen aus γ nach Δ liefert zugleich eine einfache Erklärung für einige Doppellesarten in e : 8

10 11

Α. Arnet, Kritische Beiträge zu Aristoteles Rhetorik Buch I, St. Gallen 1876, 17 f. Vgl. Schneider 59 ff., 149 ff. In dem letzten Beispiel könnte die Übereinstimmung auch auf Zufall beruhen, wie auch in 63 a 37 επαινετά A F : έπαινετόν Δ, laudabile Vet, und 67 b 30 άγαθούς A F : άγαθόν Δ, bonum Vet.

Die lateinischen Übersetzungen u n d ihre griechischen Vorlagen 68 a 20

77

άντιπαραβάλλειν A F : άντιπαραλαμβάνειν ( = Vet) ή άντιπαραλλάττειν ( = Guil) ε

go b 14

Si' δ σα F Guil A r e c : καΐ δσα A Vet Ant : και δι' 6σα e

02 b 19

δι' F : λίαν A Vet Guil : διά λίαν e

1 2 b 10

άπόφησιν F : άυτό φησιν A Guil ( i p s u m dicit) : αυτό άπόφησιν e. Vet hat hier eine größere Lücke, aber das ifsum

dicit des Guillelmus kann nur aus der mit

A identischen Lesart von γ stammen. Dieses Verhältnis von Δ zu γ verdichtet sich auf den letzten Seiten der Rhetorik plötzlich zu völliger Abhängigkeit 12 . 1 7 a 1 βεβλαφέναι Α : βεβλακέναι e F ist der letzte Bindefehler mit F ; danach wendet sich Δ von seinem gemellus F ab. Seine neue Verwandtschaft tritt am auffälligsten 1 9 b 26 in Erscheinung. Dort hat F richtig έλεος, A dagegen, was allen entgangen ist die bisher den Codex verglichen haben, εδεος (so, ohne Akzent und Spiritus). In e ist daraus δέος geworden, und Guil übersetzt timor. Die Vetus translatio steht hier nicht mehr zu Gebote, da sie mitten in dem Einschub aus I 9, der in allen griechischen und lateinischen Codices die Lücke nach 1 6 b 29 füllt, abbricht. Dagegen läßt die Antiqua translatio sich auch nachher wie zuvor stückweise aus dem kontaminierten Guelferbytanus 488 Heimst, rekonstruieren 13 . Eine der Stellen, an denen Ant in diesem Schlußabschnitt noch kenntlich wird, ist 12 13

Schneider 184 ff. Ob das Abbrechen von Vet auf den eigenen E n t s c h l u ß des lateinischen Übersetzers zurückgeht, so d a ß A n t weiter Γ als Vorlage zur V e r f ü g u n g g e h a b t h ä t t e , wie Schneider 186 a n n i m m t , ist mir nachträglich zweifelhaft geworden. Die in A u n v e r s e h r t erhaltenen W o r t e ϊσται - oí νϋν (17 a 5-24), die im Guelf. wie in Guil u n d e fehlen, m ü ß t e n d a n n in γ ausgefallen sein, so d a ß d o r t d u r c h eine seltsame Duplizität der Ereignisse f a s t dasselbe T e x t s t ü c k verlorengegangen wäre, das in F u n t e r U m s t ä n d e n , die auf eine Störung in β schließen lassen, a m R a n d e nachgetragen ist: über der E n d u n g von άφισταμένους (17 a 6) s t e h t von erster H a n d λεί(πει) κεί(μενον) m i t einem Verweisungszeichen, das a m oberen R a n d m i t d e m Zusatz ζήτ(ει) κεί(μενον) wiederholt ist, d a n n folgt, ebenfalls von erster H a n d , a m oberen, rechten u n d u n t e r e n R a n d das ausgefallene S t ü c k αιγυπτίους - ώνήμην (17 a 6-25). Der fortlaufende T e x t geht nach άφισταμένους zunächst m i t d e m aus 17 a 24 verschlagenen άπο προαιρέσεως weiter, d a n n m i t βέλτιον. τό κτλ. (a 25) ; d a s versprengte άπό προαιρέσεως, das im vollständigen T e x t u n m i t t e l b a r h i n t e r j e n e m άλλ' ώς seinen Platz h a t , m i t d e m Guelf., Guil u n d e wieder einsetzen, ist in F d u r c h P u n k t e getilgt (fol ιθ3 Γ ). D a eine V e r b i n d u n g von β zu γ in diesem Teil nicht existiert, w ü r d e sich der B e f u n d a m leichtesten d u r c h die A n n a h m e erklären, d a ß d o r t wo Vet abbricht, auch Γ endete, so d a ß A n t zu der neuen Vorlage Δ überging. Dieser A u s n a h m e stehen nach Schneider drei Stellen entgegen: 17 a 25 εί μή A F : non W1 ( = Guelf.) : μήν e: et Guil;

Die Korrekturen von A, F und Y

78 17 a 25

άλλ' εί μή ώνήμην F: άλλ' εΐ μή ώνίμην Α: άλλά μήν ώμην e : sed non putàbam Ant, sed et putabam Guil

άλλά μήν ώμην ist offensichtlich ein in γ unternommener Versuch, mit der vox nihili ώνίμην statt ώνήμην in A fertig zu werden14. Genauso ist jenes δέος für εδεος statt ελεος zu beurteilen, und der Schluß ist unabweislich, daß die am Ende der Rhetorik in Δ sich häufenden Α-Lesarten ebenso durch das jetzt zur alleinigen Vorlage gewordene γ vermittelt sind wie zuvor die vereinzelten A 2 - und Α-Lesarten von dort in das noch von β abhängige Δ gelangt waren : 17 b 37 18 b 13 19 b 35 20 a I

έκτος τοϋ F : έκ τοσούτου A Δ άντισυλλογιζόμενον F : συλλογιζόμενον Α Δ είπον ή F: ειπείν εί Α Δ διά F: άδε και Α Δ etc.

4. Die Korrekturen von A, F und Y Jene vielleicht vom Kopisten selbst1, eher von einer etwas jüngeren Hand stammenden2, jedenfalls schon von γ in A vorgefundenen Korrek-

14

1 2

18 a 8 ώ φίλ' A F : o amice W l : ώ φίλος e: sim amicus Guil; 19 a 18 οίονται A : putantur W l : οΐόν τε F e: possibile est Guil. An der ersten Stelle kann Zufall oder Verlesung im Spiel sein, an der dritten war vielleicht das so überaus oft verschriebene οΐόν τε in Δ durch undeutliche Korrektur aus οϊονται hergestellt ; an der zweiten Stelle könnte 0 amice sinngemäße Wiedergabe des vokativischen ώ φίλος sein, so daß das kuriose sim amicus nur einer der vielen Belege dafür wäre, daß δεύτεραι φροντίδες nicht immer die weiseren sind. Wenn sonach fraglich bleiben muß, ob das Gewicht dieser drei Stellen die Bedenken aufwiegen kann, die sich aus dem doppelten Textausfall ergeben würden, so wird doch durch die hier angestellten Erwägungen das für die Recensio letztlich allein wichtige praktische Ergebnis nicht berührt, daß auf den letzten drei Bekkerseiten Δ nicht mehr als unabhängiger Textzeuge gelten darf. Wie erinnerlich ist diese Unform zum Anlaß eines spatium vacans im Dresdensis geworden, oben S. 23. άλλά μήν ώμην ist auch als jüngere Korrektur in den Par. suppl. 1285 gelangt, nicht aus γ, sondern aus Δ oder einem Abkömmling, wie die oben S. 31 mit vorläufiger varietas lectionis angeführte Stelle 11 a 18 lehrt: άναξανδρίδου A Vet A n t : άλεξάνδρου F Par. suppl. 1285: άλεξανδρίμου Δ, Par. suppl. i285 r e c . Roemer Praef. p. V I I . Bekker zu 57 a 17. Vahlen Ges. phil. Schriften I 107.

Die Korrekturen von A, F und Y

79

turen und Varianten zu den neun ersten Kapiteln des ersten Buches (A 2 ) lassen sich aus zwei Quellen herleiten, β und älteren Scholien von der Art des uns erhaltenen anonymen Kommentars (ρ. ι ss. Rabe) 3 , in dem ja oft genug, ebenso wie von dem etwas älteren Kommentator Stephanos, mit εύρον δέ σχόλιον und ähnlichen Wendungen auf bereits vorliegende Erklärungsliteratur verwiesen wird4. Folgende A 2 -Lesarten haben nur in den Lemmata oder Paraphrasen unserer Scholien eine Entsprechung: 59 b ίο

63 a 21 63 b 13-15

64 a 15—16

65 a 16

65

a

35

65 b 1 4 - 1 5 66 a 2

66 b 5-7

3 4

άναλυτικής Α, γρ διαλεκτικής A 2 : schol. p. 13, 28 R. δτι σύγκειται καί μετέχει διαλεκτικής καί ήθικής και σοφιστικής τυχόν κτλ. καί τά δυνατά, ταϋτα δέ διχώς έστι Α, γρ δυνατά (ad ταΰτα) Α 2 : schol. ρ. 25, 21 R. τά δέ δυνατά διχώς κτλ. άγαθόν . . . δ νουν αν καί φρόνησιν λαβόντα έλοιτο Α, ά supra δ Α 2 : schol. ρ. 2 8 , 1 3 R. άγαθά, ά Ιλοιτο νουν καί φρόνησιν λαβόντα τά ζώα κτλ. δήλον οδν έκ των είρημένων, δτι άμφοτέρως μείζον έστιν A, post έστιν add. φαίνεσθαι A 2 : schol. ρ. 32, 8 R. δήλον οδν έκ των είρημένων δτι άμφοτέρως μείζον Ιστιν φαίνεσθαι- τοϋτο προς τον άνω τόπον άποδοτέον κτλ. καί το συντιθέναι καί έποικοδομεΐν Α, δέ ante καί alt. supra lin. add. A 2 : schol. p. 38, 35 R. καί το συντιθέναι δέ καί το έποικοδομεΐν μέγα ποιεί φαίνεσθαι το πράγμα κτλ. καί το αύτώ καί άπλώς Α, ή supra καί alt. Α 2 : schol. p. 4 1 . l 8 R. γράφεται δέ καί ούτως "καί το αύτω ή άπλώς". καί ά μή λανθάνη παρόντα ή λανθάνει Α, ά post ή inserit A 2 et sic lemma schol. p. 43, 20 R. κατά τάξιν τινά Α, γρ κατ'άξίαν τινα A 2 : schol. ρ. 45. 15 R. εί μέν οδν κατ' άξίαν άρχει τις καί κατά τάξιν πρέπουσαν κτλ. Ausnahmsweise nicht von γ übernommen, da Vet secundum ordinem übersetzt. διά τοϋτο τούς δικαίους καί άνδρείους μάλιστα τιμώσιν ; ή μέν γάρ έν πολέμωι ή δέ καί έν είρήνηι χρήσιμος Α, τιμώσιν in τιμώμεν mut. et πολέμω καί ante είρήνηι

Nicht aus diesem selbst, da er nach A. v. Gutschmids Nachweis (Rabe p. IX 2 ) nach 1 1 2 6 geschrieben und also über hundert Jahre jünger ist als A 2 . Siehe Rabes Namenindex s. ν. σχόλιον.

80

Die Korrekturen von A, F und Y

add. A 2 : schol. p. 48, 26 R. δ t. à τοϋτο τούς δικαίους και ανδρείους μάλιστα επαινοϋμεν και τιμώμεν ή μέν γάρ άνδρία έν πολέμω μεγάλα λυσιτελεΐ κοινώς, ή δέ δικαιοσύνη καΐ έν πολέμω καί έν ειρήνη χρησιμωτάτη. 66 b 15

άκολασία Α , γρ άκρασία Α 2 : schol. ρ. 49» 1 0 R- τά δέ περί σωφροσύνης και άκρασίας καί έλευθεριότητος και άνελευθεριότητος προχειρότατα, ως καί τά άνωτέρω δηλωθέντα κτλ.

67 a i l

ήχες Α (? χ wahrscheinlich, ή nicht mehr zu erkennen) ήκες ές A 2 et schol. p. 51, 25 R.

Nur in 64 a 16 und 65 b 14-15 ist die richtige Lesart hergestellt ; über 65 a 35, wo unsere Scholien selbst eine Variante bezeugen, kann man streiten; an allen anderen Stellen liegt die gleiche Art von Scholienmißbrauch vor, die wir früher in C kennengelernt haben (oben S. 60). Dabei macht es keinen Unterschied, ob diesen „Varianten" in A 2 ein γρ beigesetzt ist oder nicht. Als Scheinvarianten von gleicher Machart dürfen wir einige A 2 -Lesarten in dem Anfangsabschnitt der Rhetorik ansehen, zu dem noch keine Scholien vorhanden sind: 54 a 12

ολίγον πεποιήκασιν Α : γρ ουδέν ώς ειπείν πεπορίκασιν Α2

54 b 14 55 a 38 56 b 13

άνάγκη Α : άνάπαλιν Α 2 απλώς Α : γρ άληθώς Α 2 ομοίων Α : γρ ολίγων Α 2

In dem Teil, zu dem wir Scholien haben, aber eben nicht jene älteren die wir als Quelle annehmen, sind folgende A 2 -Lesarten der gleichen Herkunft verdächtig, falls es sich nicht um schlechte Konjekturen handelt: 60 a 31 6 ι a 25 6 ι a 28

τίς πολιτεία Α : γρ ά τη πολιτείαι Α 2 πλούτος Α : γρ τοϋ πλούτου Α 2 ευδοξίας Α : εύεξίας Α 2

61 b 30

γρ καί ίσχ Α 2 , was Roemer als καί ισχυρός statt μηδέ ισχυρός auffaßt, Vahlen im Kollationsexemplar auf τύχης bezieht (also ισχύος) καί ράιδια Α : ώς ραιδίως Α 2 τούτω . . . εκείνο Α : τοϋτο . . . έκείνω Α 2

y

63 a 31-32 63 b 31

Die Korrekturen von A, F und Y

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64 a 15

το του μείζονος αίτιον Α : το άπο τοϋ μείζονος αιτίου Α 2

64 b 24

αύτοϋ ένεκα τοϋ ήδεσθαι ορέγονται A : post ορέγονται

(cf. a 13) add. ήδεσθαι Α 2 65 a 10

και Α : και & Α 2 (nicht in γ übernommen, et Vet)

65 a l i

ύπερέχειν Α : ή add. A 2

65 b 12

υπάρχει Α : υπερέχει A 2

65 b 17

ούκ ϊση A : γρ ούχ ή αύτή Α 2

66 b 9

εστι Α : έ'τι Α 2

Mit diesen langen Reihen von Interpolationen vor Augen ermißt man leicht, wie sehr Konstantin Horna 5 in die Irre ging, als er in allerdings verzeihlicher Entdeckerfreude die in dem Fragment H auftauchenden, bis dahin singulären A a -Varianten als echte Überlieferung ausgeben und gegen A ausspielen wollte, der in Wahrheit in seiner durch A 2 entstellten Form das Prototypon von γ und damit von Η geworden ist. Seiner zweiten Quelle, ß, verdankt A 2 etwa fünfzig richtige Korrekturen, durch die Verschreibungen oder Auslassungen in A gutgemacht werden. Aber er hat aus β wie aus Scholien Gutes und Schlechtes zugleich entnommen, nur in günstigerem Verhältnis. Die folgenden Beispiele zeigen, wie A 2 einen heilen T e x t in A durch schlechten Import aus β verdirbt : 56 a 20-22 έπεί δ' αί πίστεις διά τούτων εΐσί, φανερόν ότι ταύτας εστί λαβείν τοϋ συλλογίσασθαι δυναμένου κτλ. Α ; Α 2 hat das ς von ταύτας getilgt und mit einem Verweisungszeichen τρία an den R a n d gesetzt ; ταΰτα τρία haben F Δ , womit Abschreiber von F und Herausgeber auf ihre Weise zurechtzukommen suchten : τρία ταΰτα D , ταΰτα τά τρία Matr. 4684, [ταΰτα] τρία Spengel. Roemer entschloß sich erst in der zweiten Auflage, die Lesart von A in den T e x t zu nehmen; daß sie die richtige ist, war längst von Arnet bemerkt 6 , und Vahlen notierte sich schon beim Vergleichen der Handschrift in sein Kollationsexemplar „ταύτας recte, sc. πίστεις". 56 a 29-30 τά μεν δι' άπαιδευσίαν, τά δέ δι' άλαζονείαν και αλλας αιτίας άνθρωπικάς Α : nach άλαζονείαν fügt Α 2 τά δέ hinzu, wo es auch in F Δ steht. „Teils aus Unbildung, teils aus Eitelkeit und anderen .menschlichen' Ursachen": diese tadellose Lesart von A hat es gewiß nicht verdient, von allen Herausgebern verschmäht zu werden. Sie ziehen es vor, der selbst grammatisch verkrüppelten Mißgeburt von β durch eine 5 6

Wiener Studien 51 (1933), 31-56. Siehe das oben S. 76e zitierte Programm, S. 3.

Die Korrekturen von A, F und Y

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weitere Interpolation, den Einschub eines St' vor άλλας, auf die Beine zu helfen: τά μέν δι' άπαιδευσίαν, τά δέ δι' άλαζονείαν, τά δέ καί •*

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